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Professor W.H. Clawson
Department of Ehglish
University College
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UNIVERSmr OK
TORONTO PRESS
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LEHRBUCH
DER
ALTISLÄNDISCHEN SPRACHE
VON
FERD. HOLTHAUSEN,
PROFESSOR AN DER HOCHSCHULE ZU GOTENBURO.
A];ri8LÄiND]8CHlvS El.KMKNTAKHUCH.
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WEIMAK.
VERLAÜ VON EMIL FELBER.
1896.
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ALTISLÄNDISCHES
ELEMENTARBICH
VON
FERD. HOLTHAUSEN,
PBOFESSOB AS DKB HOCHSCHULE ZT G<>TEXBÜBG.
WEIMAR.
VERLAG VON EMIL FELBER.
1896.
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DEM ANDENKEN
MEINES VEREHRTEN LEHRERS
PEOF. DR. ANTON EDZARDI.
Vorwort.
Als im vorigen Winter der Herr Verleger mich zur
Abfassung einer kürzeren altisländischen Grammatik auf-
forderte, zögerte ich nicht lange, seinem Wunsche zu will-
fahren; da es nach meiner Ueberzeugung in Deutschland
an einem brauchbaren Elementarbuche dieser Sprache völlig
fehlt*). Das einzige Werk, das jetzt den Studierenden
empfohlen werden kann, Noreens ausgezeichnete „Alt-
isländische und altnorwegische Grammatik"*, ist für Anfänger
viel zu eingehend, schreckt sogar manche — wie ich aus
Erfahrung weiss — , die für das Studium der aisl. Sprache
und Litteratur nur eine kurze Zeit erübrigen können, eher
durch seine Stofffülle ab. Ausserdem enthält es nur eine
Laut- und Flexionslehre, keine Syntax.
Das hier vorliegende Büchlein ist ausdrücklich für
Anfänger bestimmt, und ich verweise jeden, der über die
Elemente der Sprache hinausgekommen ist und mehr wissen
will, ein für alle Mal auf Noreens eben genannte Grammatik.
Während ich Laut- und Flexionslehre möglichst knapp,
doch hoffentlich ausreichend dargestellt habe, glaube ich
durch Hinzufügung je eines Kapitels über Wortbildungs-
und Bedeutungslehre, sowie einer elementaren Syntax
*) Dass auch von anderer Seite ein ähnliches Unternehmen ge-
plant werde, eifohr ich erst später.
— VIII -
deu Bedürfnissen und Wünschen vieler Benutzer entgegen-
gekommen zu sein. Im letztgenannten Teile wird hier zum
ersten Male der Versuch gewagt, den in dem geistvollen
Buche von John Ries „Was ist Syntax" aufgestellten
Forderungen an eine zugleich wissenschaftliche und prak-
tische Anordnung der syntaktischen Erscheinungen gerecht
zu werden. Einmal wurde nämlich zwischen Syntax und
Bedeutungslehre der Wortformen geschieden, zweitens sind
die in ersterer zu behandelnden Fälle nach der Beschaffen-
heit der Wortgeföge, nicht, wie bisher meistens geschah,
nach den -darin auftretenden Formen gruppiert. T^atürlich
konnte in einem Elementarbuch nur eine knappe Uebersicht
der Erscheinungen gegeben und musste auf sprachwissen-
schaftliche Erklärungen und Begründungen verzichtet werden.
Dasselbe gilt von der Wortbildungslehre, sofern sie die
wichtigsten Bildungssuffixe in tabellarischer Uebersicht vor-
führt.
Mein Buch kann und will bei seiner Bestimmung für
rein praktische Zwecke auf Originalität keinen Anspruch
machen, wenn der Kenner vielleicht auch hie und da Ver-
suche zu neuen Erklärungen bemerken dürfte. Die eigene
Arbeit bestand hier wesentlich in der Auswahl und Grup-
pierung des Stoffes. Laut- und Flexionslehre beruhen
durchaus auf Noreens schon genannter und Wimmers
grösserer aisl. Grammatik (schwed. Ausgabe): für die
Syntax habe ich die trefflichen Arbeiten N ygaards Heissig
benutzt. Im Uebrigen ist die ftitere und neuere Spezial-
litteratur herangezogen worden (für die Lehre von der
Wortstellung nenne ich noch dankbar Braunes Abhaiid-
lUDg in den ^ Forschuntten zur deutschen Philologie"
S. 34 ff.).
— IX —
Dem Anfänger, der ohne Lehrer aisl. lernen will, em-
pfehle ich. die Lantlebre zunächst nur darchznlesen und
sieh dann die Flexionsformen geoauer anzusehen, wobei er
alle Anmerkungen übergehen kann. Die Uebersicht über
die ihn leicht verwirrende Buntheit und Menge der Formen
werden die beiden Tabellen am Ende des Buches wesentlich
erleichtern. Nun gehe er sofort zur Lektüre eines leich-
teren Textes über (wie sie in § 527 genannt sind) und
präge sich dabei, beständig analysierend, allmälich die ver-
liedenen Teile der Grammatik ein. Nach länger fort-
gesetzter, gründlicher Lektüre wird sich dann eine neue
zusammenhäogende Durchnahme der Grammatik vod Anfang
bis zu Ende förderlich und auch sicher nicht zu schwierig
erweisen, da dann ja überall schon Bekanntes vorkommt.
Ursprünglich lag in der Absicht des Herrn Verlegers,
dass dem Buche noch eine Auswahl Texte mit Glossar.
Anmerkungen. Metrik und Litteraturübersicht hinzugefügt
werden sollten. Ich habe mich aber im Einverständnis mit
ihm entschlossen, diese Beigabe als besonderen Teil, der
im wesentlichen eine deutsche Bearbeitung von Falks
'Idnorsk Laesebog- sein wird, erscheinen zu lassen, um
uir Grammatik nicht allzu sehr anzuschwellen und ihre
Ausgabe nicht zu verzögern. Ich hoffe, mit der Vollendung
des zweiten Teiles, dessen Znstandekommen durch die
freundliche Erlaubnis des Herrn Verfassers ermöglicht
wurde, in nicht allzu langer Zeit fertig zu werden und den
Studierenden damit ein weiteres praktisches Hilfsmittel zu
.' ten.
Mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Anfänger ist in
dieser Grammatik die gewöhnliehe isl. Normalorthographie,
nicht die von Noreen durchgeführte Schreibung der ältesten
— X -
Handschriften befolgt worden. Nur habe ich aus päda-
gogischen Erwägungen die Scheidung von d und <^ beibe-
halten und damit den Formen ein etwas altertümlicheres
Gepräge gegeben. Einige Inconsequenzen in der Normali-
sierung der aus sehr verschiedenartigen Quellen stammenden
Beispiele — auch in der Orthographie überhaupt — möge
der Benutzer gütigst entschuldigeu.
Wenn nicht alle Zeichen trägen, scheint in der letz-
teren Zeit das Studium der so überaus wichtigen und be-
deutenden aisl. Sprache und Litteratur auch ausserhalb des
skandinavischen Nordens einen neuen Aufschwung zu nehmen.
Möge dazu nach Kräften auch dies Büclilein beitragen,
das ich der Nachsicht und freundlichen Beachtung der
Fachgenossen diesseits und jenseits des baltischen Meeres
empfelile! Für die hübsche Ausstattung werden sie mit
mir dem Herrn Verleger und Drucker Dank wissen.
Goten bürg, Neujahr 189B.
F. Holthausen.
Inhaltsverzeichnis.
- Seite
Vorwort VII
I. Teil: Lautlelire. § 1—125.
I. Einleitung: Schrift und Aussprache. § 1—12 . , 1
n. Die Vokale. § 13—63 7
A.. Urgermanisches. § 13 — 18 7
ü. Die "Veränderungen der A^okale im XJra.or-
dischen und Isländischen. § 19 — 60 8
1. Betonte Vokale. § 19—15 8
1. Kap. Umlaut. § 19—24 8
2. Kap. Trübung. § 25-28 11
3. Kap. Brechung. § 29-31 12
4. Kap. Kontraktion. § 32—33 13
5. Kap. Hiatus. § 34—39 13
6. Kap. Dehnuneen. § 40—43 15
7. Kap. Kürzungen. § 44 — 45 15
2. Sehwach-nebentonige und unbetonte Vokale. § 46—60 16
1. Kap. Kürzungen und Kontraktionen. § 46—49 . . 16
2. Kap. Vokalschwund und Vokalerhaltung. § 50 — 60:
a) Im Anlaut. § 50. — h) Im Inlaut. § 51—58. —
c) Im Auslaut. § 59—60 17
C. .A.bla«t. § 61-63 20
m. Konsonanten. § 64—125 22
A.. Urjcermanisolies. § 64 — 69 22
B. XJmordische xind isländisolie Ent-wioklune.
§ 70-120 28
1. Kap. Lautwandel. § 70 — 78: a) Combinatorischer.
§ 71—76. — bi Freier. § 77—78 23
2. Kap. Assimilation. §79— 97: a) Partielle. §80-85.—
b) Totale. § 86—97: a. Rückwärtswirkende. § 86
bis 93; b. Vorwärtawirkende. § 94—97 .... 26
3. Kap. Dissimilation § 98—101 31
4. Kap. Schwund. § 102-109 31
5. Kap. Konsonanteneinschub. § 110—112 .... 34
6. Kap. Metathesis. § 113 35
7. Kap. Dehnung. § 114—117 35
8. Kap. Kürzung. § 118-120 36
C. Indosermanisch-Kerraanisolies. § 121 — 125 ... 37
- xn —
Seite
n. Teil: Wortlehre. § 126—394.
I. Formenlehre. (? 126-302 40
1. J\.bschnitt: Declination. § 126—224 40
1. Kap. Substantiva. § 126—184 40
a"! Vokalische oder starke Stämme. § 127—161 40
I. a-Stämme. § 128 — 140: a) Reine a - Stämme.
§ 129—134. — b) wa-Stänime. § 135—136. —
c) >a-Stämme. § 137-140: 1) Kurizsilbige. §137
bis 138; 2) Laugsilbige. § 139—140 .... 40
II. ö- Stämme. § 141—149: a) Reine ö- Stämme.
S 141—143. — b) jcö-Stämme. § 144 — 14.5. —
c) jV--Stämme. § 146—149: 1) Kurzsilbige. §146
bis 147; 2) Langsilbige § 148-149 .... 46
III. t-Stämme. § 150—157: a) Masculina. § 151
bis 154. — b) Feminina. § 155—1.57 .... 48
IV. «-Stämme. § 158-161 51
b^ Konsonantische n-Stämme (schwache
Declination). § 162—173 62
1) an-Stämme. § 163—167: a) Masculina. § 164
bis 166. — b) Neutra. § 167 53
2) Fem. ön-, i/n-Stärome. § 168—171 .... 54
3) Fem. m-Stämme. § 172—173 54
c)üebrige konsonantische Stämme. § 174
bis 184 : öf)
I Einsilbige. §175-181: a) Masculina. § 176 bis
178. — b) Feminina. § 179—181 55
II. r-Stämme. § 182—183 57
III. nrf-Stämme. § 184 58
2. Kap. Adjectiva. § 185-201 58
A. Starke Declination. § 186—196 : a) «- und
«-Stämme. § 188—192. — b) tca- und «rö-Stämme.
§ 193—194. — c) ja- und ;Ö-Stämme. § 195—196 59
B. SchwacheDeclinatiou. § 197—201 : a) Posi-
tiv und Superlativ. § 198—200. — b) Oomparativ
und part. piä.s. § 201 68
8. Kap. /ahlwOrter. § 202—207: a) Kardinalzahlen.
S 202—205. — b) Ordinalzahlen. § 206-207 .... 65
4. Kap. I'ronuniina. § 208-224 67
1. FerHÖnliche. § 208—209: a) Ungeschlechtige und
reflexivum. § 208. — b) Oeschl.-l.ti.'.- S '>m 67
2. PoHHeHsiva. § 210-212 . . .68
8. Demonstrativa. § 213—217 . 70
4. Relativa. § 218 • . . .78
5 Interrogativa. § 219 . .78
6. Indefiniu. 8 220-224 "4
8. AbMhxiltt: OonJnsaUoxx. f 226—802 TH
1 . Kaj>. Allgemeine». § 225—229 : a) S t a r k e V e r !> a.
i 227. — b) S c li u- 1. .• h .' s 928. — c) (J <• m i s c li t i'.
» 889 ... . ... 'S
— xm —
Seite
2. Kap. Tempusbildnng. § 230—279 80
a) S t a r k e V e r b a. § 230—250 80
I. Ablautende verba. § 230—245: I.Klasse. § 231
bis 232. 2. Klasse. § 233 — 235. 3. Klasse.
§ 236—239. 4. Klasse. § 240—241. 5. Klasse.
§ 242-243. 6. Klasse. § 244-245 80
II. Reduplicierende verba. § 246-250 86
1. Hauptklasse: Nicht contraliievte. § 247 . . 86
2. Hauptklasse; Contrahierte. § 248-250 . . 87
b) Schwache verba. §251-271 88
1. Klasse: ja-Stärame. § 252—263: a) Kurzsilbige.
§ 252—257. - b, Langsilb'ige. § 258-263 . . 89
2. Klasse: ö-Stämme. § 264—265 92
3. Klasse: at-Stämme. § 266 — 271: a) Uncontrahierte
mit part. auf -adr. § 267. — b") Uncontrahierte mit
part. auf -dr. § 268. — c) Contrahierte. § 269. —
d) Unregelmässige. § 270—271 92
c) Gemischte verba. § 272—277: 1. Präterito-
präsentia. § 272—276. — 2. valda walten. § 277 94
d) Die verba sein und wo 11 en §278—279. . . 96
3. Kap. Die Endungen. § 280—302 97
I. A c t i v u m. § 280—298 97
Bemerkungen zu den Endungen. § 281—298 . . 98
a) Infinitiv. § 281-282 98
b) Indicativ. § 283-290 99
1. Präsens. § 283-286 99
2. Präteritum. § 287—290: 1. Starkes. § 287
bis 289. — 2. Schwaches. § 290 .... 102
c) Conjunctiv (Optativ). § 291—293 103
d) Imperativ. § 294 104
e) Participium. § 295—298 104
II. M e d i 0 - P a s s i V. § 299—302 106
II. Bildungslehre. § 303—353 108
A.. Zusammensetzung. § 804—326 108
I. Nominalcomposita. § 304—323 108
1. Substantiva. § 304—312: ai Echte. §306-311.—
b) Unechte. § 312 108
2. Adjectiva und participia. § 313—314 111
3. Zahlwörter. § 315—319 113
4. Pronomina. § 320 114
5. Adverbia. § 321 114
6. Präpositionen. § 322 114
7. Conjunctionen. § 323 115
II. V^erbalcomposita. § 324—326 115
B. A.bleitunK. § 327—353 116
I. Nominale. § 327—3.52 116
1 Substantiva. § 327—332: a) Masc. § 327—328. —
b) Feminina. § 329—330. — c) Neutra. § 331—332 116
2. Adjectiva. § 333—340: a) Bildung. § 333-334. —
b) Steigerung. § 335—340 123
— XIV —
Seite
3. Zahlwörter. § 341—346 128
4. Adverbia. § 347—352: a) Bilduug. § 347—860. -
b) Steigerung. § 351-352 129
II. Verbale. § 353 131
m. Bedeutungslehre. § 354—394 132
A.. Wortarten. § 354—367 132
1. Substantiva. § 354 132
2. Adjectiva. § 355 132
3. Zahlwörter. S 356—357 132
4. Pronomina. § 358—362 133
5. Verba. § 363 134
6. Adverbia. § 364—365 134
7. Präpositionen. § 366 135
8. Conjunctionen. § 367 135
B. Wortformen. § 368—394 135
1. Substantiva. § 368-375: a) üenus § 368—369 —
b) Numerus. § 370-371. — c) Casus: 1. Nominativ. § 372.
2. Genitiv. § 373. 3. Dativ. § 374. 4. Accusativ.
§ 375 135
2. Adjectiva. § 378—380: a) Starke und schwache Formen.
§ 378 — b) Casus. § 379. — c) Steigerung. § 380 . 138
3. Zahlwörter. § 376—377: a) Numeras. § 376. - b)
Casus. § 377 . . , 138
4. Pronomina. § 381-386: a) Numerus. § 381—383. —
b) Casus. § 384—385: 1. Nora. Acc. § 384. 2. Dativ.
§ 385 139
5. Verbum. § 386-394 140
a) Genera verbi. § 386 140
b) Tempora. § 387-390: 1. Präsens § 387-388.
2. Präteritum. §389-390 141
c) Modi. § 391—394: 1. Indicativ und Conjnnctiv.
§ 391—392. 2. Imperativ. § 393 3. Participium.
§ 394 1*<
m. Toll: Syntax. § 39B— 516.
L Wortgefüge. § 396—464 146
A.. Kominalverbindunsen. § 395 — 420 . . ... 146
1. Kap. Beiordnung. § 395-402: a) Directe. § 395
bis 401. — b) Durch Conjunctionen. § 402 146
2. Kai). Rection. § 403-420: a) Directe. § 408-415:
1. Genitiv. § 403-410. 2. Dativ. S 411—416. — b)
VerbinduD(f durch Präpositionen. § 416—420 .... 148
U. Verbum und Komen. § 421—444 IM
1. Kap. Beiordnung. § 421—423 153
2. Kap. Uection. § 4Si— 441 154
a) Directe. $ 424-441: 1. Accusativ. § 424-482.
2. Dativ. 8 433-488. 8. Genitiv. § 439-441. 154
b) Durch Präpositionen. § 442 161
c) Verbau) als Erg&nxnng des Nomens. § 448—444 . 161
— XV —
Seite
C. "Verbalverbindungen. § 445—454 161
1. Kap. Infinitiv. § 445-449 161
2. Kap. Particip. § 450-4.54 163
n. Satzgefüge. § 455—476 164
-A.. Selbständige Sätsae. § 455—457 164
B. .abhängige Sätze. § 458 — 476 165
1. Kap. Relativsätze. § 459-460 165
2. Kap. Indirecte Fragesätze. § 461—462 166
3. Kap Conjunctionalsätze. § 463—476 167
m. Congruenz. § 477—486 173
JK.. Subject -und T»rädikat; -A-pposition. § 477 — 485 173
B. Conseoiatio temporum. § 486 176
IV. Wortstellung. § 487—492 . 177
Js.. Nomen und "N^erbiim. § 487—490 177
B. A.ndere Satzteile. § 491 179
C. Hervorhebung. § 492 180
V. Kürze des Ausdrucks. § 493-.508 181
.A.. Nomen. § 493-500 181
B. -Verbum. § 501—503 185
C. Partikeln. § 504—505 186
T> Satz. § 506—508 186
VI, Pleonasmus. § 509-513 187
Vn. Anakoluthie. § .514—516 188
Anhang. § 517—527.
I. Geschichte der altisländisehen Sprache. §517—522 190
II. Die Runenschrift. § 523—526 192
m. Hilfsmittel. § 527 195
Verbesserungen und Nachträge 196
LTeü: Lautlehre.
I. £iiileitang: Schrift und Aasspiaclie.
§ 1. Das ans England eingefährte lateinische Alphabet,
welches an die Stelle der einheimiscbeQ Runenschrift trat,
hat ansser den gewöhnlichen Zeichen noch die Bachstaben
d, p, cBj o {= deotschem ö), o (oflFenes o), von denen der
erstere in den Wörterbüchern hinter d., die übrigen am Ende
des Alphabets stehen. Für langes « findet sich in den
Ausgaben oft anch cßj für q in älteren Angaben, Wörter-
bücbem und grammatischen Arbeiten fast darchgehends ö,
das dann auch für kurzes # gebraucht wird.
§ 2. Die Vokale zerfallen in knrze and lange;
letztere werden dureb einen darüber gesetzten Akat be-
zeichnet: d. In älteren Schriften and Aasgaben findet sieb
statt dessen auch der Circumflex: ä; wie dort wird auch
jetzt noch oft der lange ä- und ö-Laut durch cb and a?
(statt m und 4) ausgedrückt.
§ 3. Die Aussprache der aisl. Vokale ist im all-
gemeioen die der deutschen : y bezeichnet den «-, « den ö-
lut, w ist auszusprechen wie unser ä in jährlich^ während
den geschlossenen Laut wie in See hat, q offen wie o in
Holz, 0 und 0 dag^eo geschlossen wie in MoreUj Sohn.
Der Laut des langen o (0 entspricht dem des englischen
r in lote, des französischen o in carps (langes offenes o).
— Die 3 Diphthonge au, ei und ey (ey) entsprechen un-
,^fahr den deutschen au, et (ai) und mt (eu).
Uulthaasen, Alti»liuidiaelM* Kiemeatatbodi. 1
2 § 4 — 6. Aussprache.
Aum. 1. Man muss sich wol hüten, die kurzen Vokale in be-
tonter offener, d. h. auf Vokal auslautender, Silbe lang zu sprechen,
also e-ta essen, nicht e-ta, aber auch nicht etta!
§4. Die meisten Konsonanten können kurz und
lang sein: die Länge wird durch Doppelschreibung
ausgedrückt, z. B. falla fallen. Die Aussprache eines langen
Konsonanten ist dieselbe wie im italien. und schwed., und
muss deutlich zu Gehör gebracht werden (fal-la). Der
Verdoppelung sind nicht fähig: h, d, p und r.
§ 5. Ueber die Aussprache der Konsonanten ist
zu merken: r ist stets Zungenspitzenlaut, wie im ita-
lienischen, niemals uvular (Zäpfen-r); s ist stets hart
(stimmlos) wie im deutschen Haus, lassen, nie weich (stimm-
haft) wie in lesen ;^ p hat den Laut des harten englischen
th in bath, thin, d den des weichen in that, father ; j ist
konsonantisches / wie in Union; x und z drücken wie im
deutschen die Lautverbindungen ks und ts aus.
Anm. In Uebereinstimmung; mit den meisten Ausgaben wird
auch in diesem Buche zwischen i und j, u und r geschieden, obwol
die Handschriften diesen Unterschied nicht kennen, und ; erst im
nenisl. seit Ende des vorigen Jahrhunderts erscheint. Die ZeicluMi
u und V werden in den Hss. ganz promiscue gebraucht.
§6. Mehrere Konso nantenzeichen haben mehi
fachen Lautwert, nrimlich
1) n, das sowol dental, wie in hinda binden, als auch
guttural, wie in si/n(jra singen, sein kann. Die letztere
(phonetisch durch t, oder n bezeichnete) Aussprache kommt
nur vor ;/ und k vor.
Anm. ng ist nicht (nn Laut, wie im Deutschen, sondern die V« i
biudung von deutschem ng ■{- g, wie im englischen ßngn; Knglaml.
2) /ist im allgemeinen wie im deutscheu zu sprechen,
nämlich im A nl au t (/Wr« fahren), in der Ver<l«tp pelung
(offra «»pfern, aber lang!), sowie vor den stimmlosen
(harten) Lauten x, />, k und / (Ijnß, gen. sg. m. n., Ijüi
tmm. HC Hg. n. von //j//'r lieb : Sißca); im In- und Au
laut dagegen ist es in stimmhafter N achhursrh a i .
§ 6 — 7. Aussprache. 3
selbst stimmhaft (= deutschem w), z. B. gefa geben, gqf
gab, hafda hatte, ulfr Wolf.
3) V ist im Anlaut labiodentale stimmhafte Spirans
= nordd. w, frz., engl, v, z. B. vas war, sonst bilabialer
Halbvokal, d. h. konsonantisches w = engl, w, z. B. tveir
zwei, hojjyva hauen.
4) h im Anlaut vor Vokal ist wie im deutschen
Hauchlaut (her hier), vor v wird es wie engl, wh aus-
gesprochen (hvat was) oder auch wie ch -\- w; mit den drei
Lauten /, r, u geht es eine Verbindung ein, die man als
stimmlose / (= welschem II), r, n -\- stimmhafte bezeichnen
kann, z. B. hiaupa laufen, hniga sich neigen, hringr Ring.
5) g ist im Anlaut, in der Verdoppelung und
nach »stimmhafter Verschlusslaut wie das deutsche,
franz. und engl, g (gefa geben, hoggva hauen, langr lang);
im In- und Auslaut in stimmhafter Nachbarschaft
ist es stimmhafter Reibelaut (Spirant) wie in nordd.
sage, lege (z. B. draga ziehn, bergi dem Berge, lagda legte,
reg ac. Weg); inlautend vor s und t dagegen ist es —
ausser nach u — stimmloser Spirant wie deutsches
ch (vegs Weges, blödngt n. blutiges).
Anm. Im letzteren Falle wird jedoch g später zu k: hlödukt,
Sir\. s 83.
§7. Eine Silbe ist historisch lang, wenn sie einen
langen Vokal oder Diphthongen mit folgendem
Konsonanten enthält, z. B. hus Haus, velt ich weiss, oder
einen kurzen Vokal und zwei Konsonanten, z. B.
hinda binden. Sie ist historisch kurz' wenn auf den
langen Vokal oder Diphthongen ein Vokal folgt,
z. B. hua wohnen, degja sterben (j ist konsonantisches H),
oder wenn sie einen kurzen Vokal mit folgendem
einfachem Konsonanten enthält, z. B. /ar fahr. Auch
gg wird als solcher gerechnet, also sind egg Ei, hoggva hauen
(v =: konsonantisches u!) leggja legen kurzsilbig.
Anm. In der Metrik dagegen gelten andere Regeln, s. die
Einleitung !
4 ij 8—9. Phonetik.
§ 8. Phonetisch betrachtet zerfallen die Vokale
in vordere oder palatale: i, e, ce, y, o, und hintere
oder gutturale: m, o, q, a. Weil y, o, u, o, q zugleich
Lippen rundung erfordern, werden sie auch labiali-
sirte genannt. Die sogen. Umlautsvokale (s. § 19 ff.) y und
o haben dieselbe Zungenstellung wie i und e, und die-
selbe Lippenrundung wie u und o.
§ y. Die Konsonanten zerfallen nach ihrem
akustischen Werte in sonore (Klanglaute) und
Geräuschlaute, z. B. « und /; nach der Thätigkeit
der Stimmbänder (je nachdem diese mitschwingen oder
nicht) in stimmhafte (weiche, tönende) und stimm-
lose (harte, tonlose), z. B. «<? und/; nach der Thätig-
keit des Gaumensegels (je nachdem dies geschlossen
oder offen ist) in orale oder reine Mundlaute und in
nasale, z.B. d und n; nach der Thätigkeit des An-
satzrohrs (Lippen, Mundraum und Nasenhöhle) in Oeff-
uungslaute, Reibelaute (Spiranten) und Ver-
schlusslaute (Explosivae), z.B. m, v und h; endlich
nach der Stelle ihrer Bildung in Lippenlaute
(labiale). Zungen-Zahnlaute (linguo-deutale)
und Zungengaumenlaute, z. B. p, p und k. Ersten'
zerfallen wieder in reine Lippenlaute (bilabiale) und
Ijippenzaiinlaute (labiodentale), z. B. p und r ;
die beiden letzteren wieder einerseits in Zwischeu-
za hu laute (interdentale) und Hi nterzah nlaute
(postdentale) resp. alveolare, weil sie an den Al-
veolen, dem Inneren Wulst über der oberen Zahnreihe,
gebildet werden, z. B. /> und t; andererseits in vor-
dere (palatale) und hintere (gutturale), je nach-
dem sie am vorderen harten oder am hinteren
weichen Gaumen gebildet worden, z. B. ,;' und k.
Die Bildung der Nasale geschieht bei Mundver-
HchluHs mit nasaler Oeffnung, die des / mit vor-
derem Verse hluHs bei seitlicher Oeffnung (Seukun
d»r st-itliclifii /ungeuränder), die des r besteht in raschii
§ 10—11. Phonetit. Betonnng. 5
Folge von Verschluss and Oeffnong durch Zitter-
bewegungen der Zungenspitze, resp. des Zäpfchens (im
Deutschen und Franz.). h endlich ist ein Reibelaut der
Stimmbänder (laryngale Spirans).
§ 10. Die isl. Konsonanten lassen sich in folgender
Tabelle schematisch veranschaulichen:
Labiale
I. Oeffnungslaute :
1. Mit Daueröffnung
a) oraler: sth.
„ stl.
b) nasaler: sth.
stl.
e) seitlicher: sth.
stl.
2.MitZitteröffn.:sth.
stl.
II. Reibelaute: sth.
(Spiranten) stl.
lll. Verschlusslaute : sth.
(Explosivae) stl.
Anm. 1. / and r nennt man nach antiker Bezeichnnng^ anch
Liqnidae („flössige'' », die stimmhaften Yerschiasslante vath
mediae u mittlere"), die stimmlosen aneh tenaes (^.dönne*).
Anm. 2. k nnd g sind in palataler Nachbarschaft selbst
palatal, in gnttnraler aber gnttaral, vgl. z.B. Kind imi Kumit,
Giß nnd G'iid. — Ueber die verschiedene Geltung einiger Zeichen
vgl. oben § öf.
§ 11. Für die Betonung des altisl. kommen fol-
gende Regeln in Betracht : Eine Silbe kann haopttonig,
nebentonig und unbetont sein, je nach der Stärke des
exspiratorischen Accents, d. h. dem Grade des Atem-
drucks. der auf dieselbe verwandt wird. So ist in unserm
Hctusvater die erste Silbe baupttonig. die zweite nebentonig,
büab.
labio-
dent.
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—
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t
L-
k —
6 § 12. Betonani?.
die dritte unbetont. Man unterscheidet nocli stärkeren und
schwächeren Nebenton.
§12. Die Verteilung dieser verschiedenen Betonung
ist diese:
a) Der Hauptton liegt in einfachen Wörtern auf
der Wurzelsilbe, welche stets die erste ist, z. B. tunga
Zunge; in zusammengesetzten auf der Wurzelsilbe
des ersten Gliedes, z. B. kirkjitgarär Kirchhof, Sif/um
Siegwart.
Doch kann daneben auch oft Betonung des
zweiten Gliedes stattfinden, so besonders bei den Wörtern,
die mit o/r „zu" und for „ver-" zusammengesetzt sind.
z. B. ofryjafd zu grosse Vergeltung, forbod Verbot, aber
auch bei anderen wie ühreinn unrein, mivaldi Herrsclier.
Dies gilt auch für die Ableitungssilben -ingy -nng bei
einsilbigen Wörtern, wie penin<p' Pfennig (neben liennhuir
mit Accent auf der ersten).
b) Der stärkere Nebenton ruht in zusammen-
gesetzten Wörtern auf der Wurzelsilbe des nicht
haupttonigen Gliedes, wenn das Wort noch als Com-
positum empfunden wird, z. B. kirkju(/ardr; bei ein-
fachen auf stärkeren Ableitungssilben, wie -and,-in(i,
-und, -iny, -uny, -ern, -tan etc., z. B. e'njundi Besitzer, vikimir
Wiking, sextdn 16, kaupangr Stadt. — Ein schwächere)
Nebenton kommt Suff i xsilben zu, wenn sie unm ittei-
bar auf die Wurzelsilbe folgen, z. B. iu funtja Zunge, ka/lada
rief, ebenso dem zweiten Teile einheitlich empfun-
dener Zusammensetzungen, wie Siyurdr Siegwait.
nekkvat etwas.
c) Unbetont sind alle sonstigen Silben, z. B. <li<
zweite Silbe von hrodir Bruder, n!u 9, von K o m p a r a t i v e ii
wie ynijri junger (ausgenommen meiri und jleiri grösser.
mehr); der angehängte Artikel, z. B. hüfUt dius Hau
pro- und enklitisch gebrauchte Wörtchen, wi'
eda oder.
§ 13 — 16. Urgennanische Vokale. 7
n. Die Vokale.
A. Urgermanisclies.
§ 13. Das ürgermanische besass folgende Vokale:
a) kurze: a, e, i, o, u,
b) lange: ä, et, e, 1, 5, ü,
c) Diphthonge: ai, au, eu.
Zu einigen derselben ist Verschiedenes zu bemerken.
§ 14. Für e und / gelten folgende Regeln:
1} Indogerm. e wird durch den sogen, urgerm. /-Umlaut
vor i oder j der folgenden Silbe sowol wie vor Nasal und
Kons, zu /; z. B. medal- mittel-, neben midja Mitte, midr
mittlerer (lat. med'ms), verdr Wert, neben plrda (aus '^wirdjan)
würdigen, gen. fjardar (aus \ferdar) Meerbusens, neben pl.
Jirdir; ßnna finden, neben verpa werfen, vindr wind =
lat. ventus.
2) Indogerm. i wird durch den sogen, urgerm. «-Um-
laut vor a der folgenden Silbe zu e, wenn kein J oder Nasal
und Konsonant dazwischen stand, vgl. verr Mann (urgerm.
*tceraz^)) mit lat. vir, nest Nest (urgerm. *nestci-) zu lat.
"Ins (aus *nizdos), nedan von unten, neben nidri niedere.
§ 1.5. Entsprechend wird u vor a der folgenden Silbe
zu 0, vgl. ok Joch (^urgerm. "^juga-) mit lat. jugum, gen.
■iiar Sohnes mit got. sunaus; aber kunna können, flutta
ich schaffte fort (statt '*ß(jtta, aus *flutida, inf. flijtja).
Anm. Der a-Umlaut vor i uud u ist oft durch Ausgleichung
nach anderen Formen beseitigt worden, z. B. vita wissen (nach ritum
wir wissen, conj. vitim etc.), ./'"//*" voll (d. sg. n. fullu, d. pl. /«//«m etc."i:
oder es entstehen Doppelforraen, wie »egi, »igt Schnitte (eigentlich
nom. sigi, gen. d. ac. sega), sonr, sunr Sohn i^got. sunug), fogl, /vgl
Vogel, god, gud Gott, hokkr, Imkkr Bock, oxi, uxi Ochs, ulfr Wolf
neben pör-olfr u. s. w
§ 16. Ebenso wechselten ursprünglich die aus altem
' n entstandenen Diphthonge m und eo^ vgl. ahd. heotan,
') z bezeichnet das tSnende s wie im Franz. und Engl. zone.
Ö § 17 — 20. TJrgermanische Vokale. Umlant.
biotan bieten, hivtist bietest. Im isl. wurde in durch Accent-
versetzuDg zu jü (wie eo, io zu j6), und steht auch bei a
der folgenden Silbe, wenn auf den Diphthongen ein Guttu-
ral oder Labial folgt, vgl. rjüka rauchen, krjüpa
kriechen gegenüber ßjöta fliessen, hnjosa niesen u. s. w.
Anm. 1. Gegen die Regel steht jedoch jö in pjöfr Dieb nnd
hljnmr Ton, jö neben jü in lijön Gatten und mjökr weich.
Anm. 2. Vor t und j der folgenden Silbe wird jü durch *jii/' zu
,!, Vgl. § 20.
§ 17. Langes a war aus urgerm. ai\ vor h entstanden,
vergl. got. pälita dachte, zu pigkan (= pirikan) denken,
weshalb es auch in altisl. nasalirt war. Wie das Beispiel
zeigt, tritt yj vor (/wieder hervor, so auch in isl. Jin(/um
wir fingen, zum inf. fd, got. fähan.
Anm. Auch urgerm. i»/t und unh wurden zu 7/*, üh, vgl. as. tfutiati
gedeihen neben dem part. prät. githungan: got. f^uhta däuchte. inf.
pugkjan dünken.
§ 18. äi ging im urnordischen in ü über, vgl. f/r Jahr
(got. Jer), mäni Mond (got. we/<a) u. s. w. ; P dagegen bliel):
hir hier, Ut Hess.
B. Die Veränderungen der Vokale im Urnordischen
und Isländischen.
I. Betonte Vokale.
L Kap. Umlaut.
§19. Unter Umlaut versteht man die Verände-
rung, die ein Vokal durch den assimilirendeu Kin-
flu88 benachbarter Laute erfährt. Er ist entweder
ein ])alataler, wenn die Vokale nach vorn verschoben
werden, oder ein labialer, wenn Lippen rundung hin-
zutritt. Der den Umlaut bewirkende Vokal ist oft bereit«
durch spätere Entwicklung geschwunden.
g 20. Durch den Palatalumlaut werden die üut-
turalvokule a, o, u zu den palatalen e, «, y. Be-
§ 20. Palatalnmlaut. "
wirkt wird derselbe 1) durch unbetontes / oder ; der
folgenden Silbe, 2) durch unmittelbar folgendes neues
r, d. h. dasjenige, das aus urgerm. got. z entstanden war.
Beispiele sind:
a — e: tal Zahl, teija zählen; heri Hase.
a — ff.- mal Sprache, mcBli ich spreche; igcer gestern
(dän. igaarj.
0 — o: poJa dulden, poldi duldete (conj.) ; frm-inn gefroren.
0 — 4: bot Busse, b4ta büssen (got. hötjan).
u — y: füll voll, fißla füllen (got. fuUjan).
ü — y: h'ik-a schliessen, lykir schliessest (got. lükift);
syr Sau.
jü — y (aus '^jy): sjukr krank, sijhi Krankheit; dyr
Tier (got. dius).
au — ey: daudr tot, deyja sterben; eyra ohr (vgl.
got. aiisö).
Der Diphthong «/ wird zu ei, obwol das / derselben
Silbe angehört, z. B. heita heissen (got. haitan).
Anm. 1. Nnr altes t bewirkt Umlaut, nicht das aus t oder
ai entstandene, wie in /a^/r Vater {narriQ), gödtr gute, nom. pl. m.
(got. gödai). Vgl. § 46. Wenn jedoch altes e hinter g und k
stand, ist es früh zu j geworden und hat Umlaut bewirkt, vgl.
dreki Drache, sleginn geschlagen u. a.
Anm. 2. Umlaut tritt nicht ein, wenn die zweite Silbe
einen starken Nebenton hatte, wie fdvigs unwissend, blödigr
blutig; er schwindet oft durch den Einfluss nicht umgelauteter
Paradigmafonnen, z. B. in stadr Stadt (sls. stedi) wegen des gen.
stadar u. s. w. Umgekehrt tritt er auch rein analogisch ein, wie
im gen. ferdar der Fahrt, nach dem nom. ferd.
Anm. 3. Der Umlaut von o sollte eigentlich y sein, da o
nur vor a, nie vor » stehen kann (s. § 15). h beniht auf der analogi-
schen Einführung der a-Formen auch vor i, ein Vorgang, den
Doppelbildungen wie synir, «««ir Söhne, nom. pl. zu sonr, sunr, yxn, i'xn
Och-sen ;zu uxi, oxi) noch deutlich zeigen.
Anm. 4. Durch Entrundung wird . später zu e, z. B. k>-mr,
kernr kommst, << zu 'i-, z. B. bitta büssen; der entsprechende Uebergang
von .(/ zu I erfolgt jedoch nur vor folgendem lin schwach tonigen
Silben, z. B. i{ßr, ifir über, skyli skili conj. solle, pykkja, fnkja dünken,
also in Formen, die oft im Satzgefüge schwachtonig erschienen.
10 § 21—24. Labialumlaut.
§ 21. Durch unbetontes u oder v der folgenden Silbe
V werden a, e, / labialisirt (gerundet) und gehen in q, o, y
über. Beispiele :
a — o: kollum wir rufen (iuf. kalla); sqnyvar nom.
pl. Gesänge.
6 — 4- 4^'uni wir assen (sg. dt) (vgl. § 23!)
e — e: verum wir ruderten (sg. rera) ; sokhvd senken.
S — 4: VMundr Wieland; hlMa ich schirmte (aus
* hlewida, inf. hlyja).
i — y: symjva singen; systur gen. sg. Schwester (aus
* svistur) ; myklu viel.
/ — y: hlys Bleis (ahd. hUwes); ykva weichen (=vikja).
Aura. 1. Fttr ö wird später d geschrieben, da dies in offenes
ö übergeht und die Laute somit zusammenfallen.
Anm. 2. Der Umlaut von e und i (nicht oi!) tritt nur beim
Schwund des v ein, vor erhaltenem r bleibt i, z. B. 7Vr ein Gott
(zz: ahd. Ziv), pl. iirar Götter; umr es schneit (part. snivinn beschneite
Anm. 3. Wegen e für c (Entrundung) vgl. § 20 Anm. 4.
Anm. 4. Nichteintreten des Umlauts beruht entweder
auf dem starken Nebenton den das folgende w hat, wie in harnumjr
jung wie ein Kind, oder auf Ausgleichung nach nichtumgelautoten
Formen, z. Ji. halt neben fioll Halle, wegen des gen. Unllar etc. ; landum
den Landen, wegen des gen. landn u. s. w.
§ 22. q wird zu o iu der postkonsonautischen Ver-
bindung v«j vor Konsonant -f~ 'h ^- ß- ftorvetna wo auch
immer (zu hvar wo), hotvetna was auch immer (zu hmf).
Dagegen vqlra Weissagerin !
§ 23. (^ wird zu <5; 1) unmittelbar vor und nach
geschwundenem v, z. h. mör Möwe, pl. mdvar; öii Hoff-
nung, gen. vdnar; 2) vor und nach Nasal, z. B. sjtdtin
Span, mmiudr Monat (gen. mdnadar), öss Balken (aus *anf»iZf
got. ans), ndtt Nacht, mötum wir massen.
Alfin. f} neben oder statt » beruht auf N eub i l<l <i h'-^-m* .
%. B. mtU — miitum nacli har — h^rum ivon hera tragen) u.
§ 24. Durch Kombination beider Umlaute wird
(I zu o, ni zu fiy, vgl. fnUi Beschaffenheit (aus * aduH, zu muh.
lnHjijr or haut (inf. Iiqyyva), sokkixi senken (got. sayqja» —.
§ 25—28. Trübune:. H
saf\kwjan), prmigva drängen, ox axt (got. aqizi); keykva
neben kveikja beleben, veykr weich (ac. sg. m. veijkvan).
Anm. Vor erhaltenem r, das unmittelbar aufm' folgt, bleibt das
ei: hreyr Leiche (got. hraiic), aber dat. hreivi. Vgl. § 21, Anm. 2.
2. Kap. Trübung.
§ 25. Vor nk, nt und mi^, die zu kk, tt, pp assimilirt
werden, geht / in e, u in o über, z. B. drekka trinken, vetr
Winter (aus '*oettr), kleppr Klumpen (schwed. kJimp); mit
jt'-U miaut: s^>ä;Ä'/;« sinken ; u in o: ,soÄÄ7My« gesunken, dottinn
gefallen, kroppinn geschrumpft (niederd, krumpeu).
Anm. In Formen wie sprikk! spring!, hittl bind! liegen Neu-
bildungen nach den übrigen Formen (inf. sprinya, Jnnda) vor; druk-
kinn getrunken ist neu nach Mustern wie hundinn u. a. gebildet. —
pykkja dünken ist wol wegen seiner häufigen Unbetontheit als ein-
geschobener Satzteil (/>ykkir mer dünkt mir u. a.) der Regel nicht unter-
worfen ; dasselbe gilt von Pronomina wie gen. ykkar euer beidei"'
(got. igqara).
§ 26. Vor n -\- H, p oder r tritt bei Schwund des
II Trübung und Vokaldehnung ein: mel Mittelstück
des Gebisses (ahd, gamindil), Urept Leinwand (zu lin), (hk
Wunsch, mit i-Umlaut: 4skja wünschen; 6rir nom, pl. m.
unsere, pars Donars (altengl. punres).
Anm. In Folge häufiger Unbetontheit als zweiter Kom-
positionsteil behält /ms« begierig (ahd. /wn«^ sein u; Doppelformen
haben «-, ö-, un-, vskja und liskja wünschen. Dagegen hat das Verbnra
fi'sa antreiben (zu füss) nur >i
§ 27. Vor r = got. z wird i zu e in mer mir, per dir,
ser dat. sich (g. sis), ver wir, er ihr ; u mit Umlaut (nach
§ 20) zu o: friirum wir froren {2i\\(\. fruruni), mi. J'rjdsa,
kor Wahl (vgl. Kur-fürst) zu kjösa.
Anm. Dem got. Präfix uz-, er-, ur- entsprechen die betonte
Präpos. ör, dr, ('■?•, yr sowie das unbetonte Präfix ur-, ur-, vr-
mit gegenseitigen Ausgleichungen.
§ 28. Vor h gehen /; u in e, 6 über, z. B. ve Heilig-
tum (aus *uHh), tvenn doppelt (got. tweihnai), te ich zeihe,
12 § 29—31. Brechung.
Uttr leicht, pü, fei Feile (ahd. fthala); drötts^eti Tnichsess,
flötti Flucht, p6tta däuchte (got. pühta) ; mit Palat. - Um-
laut: 4ri junger (got. jühiza).
Anra. »' bleibt vor t der folgenden Silbe: fAsl Deichsel (ahd.
dihsila). Beim Wechsel verschiedener Endungen haben Ausgleichungen
stattgefunden, z. B. in tia zeihen und sein weichen nach den Formen,
wo i folgte (2. und 3. pers. Sgl. Ind. präs.).
3. Kap. Brechung.
§ 29. Unter Brechung versteht man den Ueber-
X*- gang von e durch ea, ia resp. eo, io in ja oder jo vor a
oder u der näclistfolgenden Silbe, z. B. hjarya bergen, jotunu
Riese (zu eta essen). Dieselbe wird durch vorher-
gehendes V, l und r verhindert, z. B. verdu werden,
svelta verhungern, lesa lesen, reka treiben.
Anm. Der Brechung bewirkende Vokal ist oft schon geschwunden,
wie in ja/n eben (aus * efnaz), J'jol viel (got. ßu).
§ 30. joj das zuweilen in jw übergeht, z. B. iüfjugur 4,
hat sich nur noch in isolirten Formen wie »yoA: sehr,
kjot Fleisch (dat. kjotvi), ifjord voriges Jahr (Tclpua:) ge-
halten, sonst ging es analogisch durch Einiluss der ja-
Forraen desselben Paradigmas in jq über, sodass es nun
der j^-Umlaut des ersteren zu sein scheint, z. B. jf^'d Erde
statt jord (aus * erdu) wegen des gen. yamar u. s. w.
§31. Durch Ausgleichung verschiedener For-
men sind die ursprünglichen VerhSiltnisse oft zerstört
worden, indem entweder die Brech ungüberalldurc ii -
geführt wurde, wie im nom. bj<ilh' Balken, nach dem
geu. hjnlka etc., oder umgekehrt der ungebrochene
Vokal, wie in stcrtr Sterz (schwed. stjärt, spr. schürt)
nach dem dat. sterti. Auch entstehen Doppel formen
wie berg, bjary Fels (eigentlich nom. bjarg, dat. brrtfi),
mjorkvi, myrkvi Dunkel. Beim Hinzutreten des Umlauts
können sogar dreifache Formen wie keptr, kjaptr, kjoptr
Kinnlade, srnjor, smyr, smer Butter u. a. entstehen, indem
von den einzelnen Formen aus ganze Paradigmata neu ge-
bildet wurden.
§ 32—34. Kontraktion. Hiatus. 13
Anm. Da ein Wort auch schwachtonig in Zusammensetzungen
vorkam, z. B. fjnll Fels, Mos/eli, wo Brechung nicht eintritt, können
auch solche Verhältnisse bei der Entstehung von Doppelformen
mitwirken.
4. Kap. Kontraktion.
§ 32. Vor altem r (= got. r), vor h und w wird ai
(ehe es in ei überging) in « kontrahirt, dessen /-Umlaut
CB und dessen ?<-Umlaut ^ ist, z. B. sdr Wunde (got. sair),
d ich habe (got. aih)^ skd schräg (lat. scaevus); mit /-Um-
laut: sdr Wunde, s(kra verwunden (aus '^salrjan), cett Ge-
schlecht (got. aihts aus '^aihtiz), scer See (got. saiws); mit
^«-Umlaut: orr Bote (got. airus), tö Zehe, sql Seele (got.
saiwalaj.
Anm. 1. Vor r r= got. z bleibt der Diphthong: ineiri mehr
(= got. maiza), geirr ger (lat. gaesum).
Anm. 2. Einige Wörter mit -w zeigen Doppel formen: ir
immer (got. aiw): ey, ei; siir See, snrer Schnee, slir stumpf (=: engl.
■üow, niederd. sie) stehen neben snjdr, snjör u. s. w., ebenso neben /r"'
Samen (got. fr aiw) frjö.
§ 33. Das aus ai entstandene ei wird im Auslaut,
bei Abfall eines spirantischen h (aus g) zu e, ebenso au
(durch * ou) zu 6, z. B. ste ich stieg (aus * steih, * staiy),
Jute (zu hnif/a sich neigen) u. a. ; ferner 16 log (aus *louh,
^aug), ßö Floh, p6 doch (got. pauh).
Anm. Die Formen här hoch, fär gering (=: paucus), frär keck
(— froh) neben hör etc. sind das Resultat von Ausgleichungen im
Paradigma, wie nom. sg. m. hör, hur, ac. havan. Im Einzelnen ist die
Entstehungsgeschichte noch unklar.
5. Kap. Hiatus.
§ 34. Unter Hiatus (eigentlich „Aufstehen desMundes")
versteht man das Zusammentreffen zweier ver-
-^chie denen Silben angehöriger Vokale infolge von
Flexion oder beim Ausfall eines ursprünglich dazwischen
steheuden Konsonanten, Sind die Vokale gleich oder
14 § 35—39. Hiatus.
ähnlich, so ergiebt sich ein lauger, z. B. wird ^oi.fähan
faugen zu /«, der dat. kne-i Knie zu kne, der dat. pl. ako-
iim Schuhen zu skotriy der gen. sg. tri\-u Glaubens zu tru.
Aiim. Spätere Formen wie der ac. sg. in. blnnn statt hUm
(von hlar blau) sind Neubildungen nach dem Muster von tdindr —
hlindan etc.
§ 35. ('( -\- u ergiebt mit Umlaut und Kontraktion <}
(später d nach § 21 Anm. 1), z. B. dat. sg. n. hlä-n (von
hldr blau) wird hU^, d. pl. d-um den Flüssen: ^m; n -\- i
bleibt: pdi Pfau.
Anm. Auch hier sind Formen wie Unu, dum spätere Neu-
bildungen.
§ 36. Vor den gutturalen Vokalen (i, o, u gehen die
palataleu e und /' mit Accentversc hiebung in Halb-
vokale, d, h. konsonantische (?; / über (hier / geschrieben).
z. B. sjd sehen aus * sehan, * sea, Ijd leihen aus '*Ii(/i)(t,
Jjandi Feind (aus *ßandi), fjdr geo. Viehes (aus *fehar) :
fjorir vier (altengl. ßower), hjorr Biber, knjöm d. pl. Knien
(zu kne), prju n. drei, u. s. w.
§ 37. Nach v bleibt c jedoch Vokal: v^ Heiligtum,
g. pl. v^a, d. üSum; SvSar die Schweden. — Ausserdem
blieb / vor u in niu 9, tiu 10, vor a in -'"i «»il'-Mi <'■:,(
weichen, kniu diskutiren (vgl. § 28 Anm.).
§ 38. ö und ü bleiben vor </, f , /.• röa rudern, smui
wenden, Imi Bewohner; wegen fakultativer Kürzung
vgl. § 4B.
§ 39. Wenn y, w, 4 vor / steht, tritt bald Kontraktion
ein, bald nicht, z. B. nii/lfl und wf/l/ Ball. dat. sg. ///// und
hhji Blei, ebenso bei /rä' Samen. — Bei hij Dorf dagegen
geht im g. sg. und d. pl. bjdr, hjöm das y mit Accent-
verHchiehnng in den Halbvokal / über.
Anm. EbenHo crklUron sicli wo! die DoppolturnicM von *<"'>•
See etc. (§ 32 Aiuii. Üi, indiMii z.H. der g. «g. H'iar zu $jiir. d. \\\. »liom
j.\\ fjöm wurde, und auM diexcit Formen apäter besondere I'aradigiiie»
fntKt^iiidcn.
§ 40 — 44. Dehnung. Körzon^n. 15
6. Kap. Dehnong.
§ 40. Im Aaslaot werden alle betooten Vokale
gedehnt, z.B.sd dieser, Jm du, « an, t in, «« sab, o Flnss
(got. ahwa)f fe Vieb, ma icb Termag, Irne Knie.
§41. Inlautende Vokale werden bei Konsonanten-
aas fall gedebnt, z. B. /«r Zähre (aus *tahar)fffir nom.
pl. m. wenige (got. fawai)^ pai Pfau (lat. pavo)^ pörr Dc^^ar,
gos Gans, hmrir nom. pl. zu hvadarr weleher ¥on beiden,
«i/ Nadel.
§ 42. Vor folgenden Konsonantenverbindungen
treten Dehnungen ein:
1) vor tt aus ht, z. B. MUir Tochter, pl. d4try, ätta 8,
'fr recht (vgl. § 87).
2) seit der Mitte des 13. Jahrhunderts vor / -|-
iHj Pj fy Icj g bei a, q, o, m^ z. B. htUmr Stroh, hjälmr Helm,
d. pl. hjolmmn, hjdlpa helfen, kdlfr halb, f. h^lf (aus * hal/y),
skfilkr Diener, gdl^ Galgen, g6lf Boden, /oll: Volk, ulfr
Wolf u. s. w.
Anm. Formen wie ktUp half, »kolßia gittert sind Nenbil-
(longen nach analogen wie barg baig, borgmm n. s. w. Yor l -f- Den-
talen findet ddi Linge und Küize in käU 'HalsBy rj» EUe neben kaU, nl».
^ 43. Vereinzelt findet sieh Dehnung vor r
{=. got. z)j z. B. in mir mir etc. (s. § 27), or, tb', 4r, gr^
ans (got. uz), j»rn Eiseu.
7. Kap. Kürsungen.
§44. Vor Doppelkonsonanz werden dielangen
Vokale gekürzt und Diphthonge zu kurzen
Monophthongen reducirt. Beispiele sind:
f't — a: gassl Ganser, zu g^ Gans; hamt er, dat.
e: prettau 13. zu prir 3 (vgl. schwed. tre).
' — /: mhm mein, n. mifi. dat. m. mlnum; nom. pl.
t/h- zu ////// klein.
'' — '^ ■ */<*" D. gut. m. gtkir; porsteiuH, zu fforr Donar.
t( — K : fjru(äßaup, bnäUtup Brautlau^ zu brudr Braut.
16 t? 44 — 47. Kürzangen. Unbetonte Vokale.
.'/ ~ .¥•' yf^sir, nom. pl. zu ymiss wechselnd; hyski Wirt-
schaft, zu hüs Haus.
(k — e: kenne d. ihr, zum m, hqiium, ihm.
4 — />, e: ^ss uns, neben ös (got. uns, unsis) ; stcdda
Stute zu stöd Gestüt (vgl. § 20 A. 4).
ei — e: etki, el-hi nichts, zu eitt eins; hehfi der Heilige:
zu heilagr ; mestr meist, zum comp, meiri; ßesk Schweine-
fleiScli u. a.
Anm. Oft sind die Längen, resp. die Diphthongen durch den
Einiiuss anderer Paradigmaformen wieder hergestellt worden.
§ 45. Langer Vokal kann vor Vokal gekürzt
werden, so steht in der Poesie z. B. hua wohnen neben
hüa, (/loa glühen neben (/loa u. a. m. (s. die Einleitung!).
2. Schwach-nebentonige und unbetonte Vokale.
1. Kap. Kürzungen und Kontraktionen.
§ 46. Langes e und / sowie (// und Ih werden in nicht
haupttoniger Stellung zu e, i verkürzt, resp. kontrahirt.
Die ältesten Hss. haben <?, aber schon vor der Mitte des
13. Jahrhunderts herrscht / fast überall vor, weshalb es
auch in dieser Darstellung nach dem Beispiel der meisten
Textausgaben gebraucht wird. Beispiele: valder, mldir
wfihltest {got. undidPs), hirder, hirdir Hirt {got. halrdcitt^)),
furr, furi es fahre {got. farai), erjidi Arbeit; si/nir nom.
Söhne (got. sunjus) u. 8. w. Genaueres geben § 53 fF.
§ 47. Langes n wird verkürzt: Injfcmarr (zu nidrr be-
rühmt), vesall unglücklich (zu sd-ll glücklich, selig), Joraa
Verderb (zu rdd Rat); missari Halbjahr (zu dr Jahr), duinari
Richter u. il. haben daneben auch mit Umlaut -eri.
Anm. .Scliwachtonige Öilhen haben den f'-Umlaut nicht
z. \i. kalladi conj. er rief«. Bei li«'tonungsscli wankungen findfii
«ich nuppelfornitMi /. I'. l'indnndi, -rndi Enthaltsamkeit, döman
und -eri.
') zz härdu.
§ 48—51. Kiirzimgea. Vokaischwimd. 17
§ 48, Langes ö wird vor m za o verkürzt, das bereits
QUO 1225 in u übei^eht, welches in üebereinstimmuog mit
den meisten Ausgaben hier durchgängig gebraucht wird.
Vgl. d. pl. gjfyfoittj gji^%im Gaben (got. yiböm)j koUom^ kqünm
yiXr rufen (vgl. got. salh&m wir salben); dasselbe gilt för
den Auslaut, z. B. strondo, strqndu dem Strande (aas
*strandö), und den Inlaut, wenn die folgende Silbe ein «
enthält, z. B. koUoäOj koUudu sie riefen (aas *kallödtut).
§ 49. Sonst ist ö gleich altem au za a geworden, vgL
rünar nom. pl. Runen (got. rünösX tunga Zunge (got. tuggö),
mdnadr Mona^t (got. menöps)j frodari klüger (got. frödöza) ;
dita 8 (got. ahtau), sonar Sohnes (got. sunaus)j gefa conj.
ich gebe (got. gihau) u. s. w.
Anm. Als o erscheint au in schwaehtoniger Sflbe. z. B. bei ok
und neben betontem auk aach>. cedrof Leichenraab, Beute.
2. Kap. Vokalschwuod und Vokal erhaltung.
a) Im Anlaut.
§ 50. Anlautender unbetonter Vokal schwindet:
1) in Lehnwörtern wie posMi Apostel^ pistill Epistel
^l/ikde Hospital :
2) häufig, besonders in der Poesie, in den enklitisch
gebrauchten Wörtchen ek ich, es^ er (Relativpartikel), at
dass, 2. nicht. Verbalformen wie es, er ist, erumf emd,
ra sind, seid, sind, wenn sie einem betonten Worte am-
gehängt werden, z. B. emk bin ich, sds der welcher, stdt
so dass, mattet konnte nicht, nns nun ist: erum etc. syn-
kopiren bloss nach r, wie in ter(r)tym wir sind oder mit
Dehnung ver(r)6m. VgL § 52—55!
b) Im I n 1 a n t
1. In Torsilben.
§ 5L Der unbetonte Vokal der Vorsilbe «/«- und ce-
schwindet, z. B. tjmnnf Nachbar (got. »jaraznaj^ ijreida be-
reiten (got. garaidjan); ceill schwach \*ve-heiU, vgl. t:e.mU
^^lend); femer der erste Vokal in slOr soleher (got «iea/Wl;9>.
Holthaaien, Altii
18 § 52—55. Schwach- und uubetuute Vokale.
2. In Mittelsilben.
§ 52. In ursprünglich dreisilbigeu Formen wird
unbetonter kurzer Mittelvokal ausgestossen, z. B.
domda urteilte (got. dömida), pl. himnar Himmel (got.
himinös), ellri älter (got. alpiza), minsti kleinste (got. min-
nista), gumna der Männer (got. aumane), hqfdum den
Häuptern (zu hcjud), u. s. w.
§ 53. War der Mittelvokal aber lang oder neben-
tonig, so bleibt er, z. B. arman ärmer (got. armöza),
skaperi, -ari Schöpfer (ahd. -äri), conj. herim wir tragen
(got. hairahna), hcerim wir trugen (got. hereima) ; mit
Nebenton: nom. sg. f. qnnur andre (vgl. got. anpara),
ac. sg. m. hlindan blinden (got. hlindana), d. sg. m. hlindum
blindem (got. hlindamma), heitinn geheissen (vgl. got. haitiiif
aus * haltt naz), gen. lifkils Schlüssels (aus *lukUas), u. s. w,
Aura. Der ac. sg. m. der Pers. Pron. wie minn meinen n. s. \\ .
sowie der pari. prät. wie hundinn sind Bildungen wie einn, vgl. § 59.
§ 54. In viersilbigen Formen wird bei Abfall
des Endvokals der zweite Vokal synkopirt, z. B.
d. 8g. m. hundnum gebundenem (got. hundanamma), ac. sg. m.
mldnn gewählten (got. ladidana); ohne Verlust des
langen Endvokals dagegen der dritte, z. B. gen. sg. f.
mik'dlar grosser (got. mikilaizös statt * mikilizös), d. mikilli
(got. inikilaizah statt *-izai), g. pl. mikllla (got. mikilaize
statt *-ize).
8. In Endsilben.
§ 56. Unbetonte kurze Endsilbeuvokale
Hühwinden vor einfachen Konsonanten, z.h.dayr
Tag (run. daijaH), (jestr Gast (run. yustin), »mir Sohn
(got. mtntfi), dag» Tages (run. dai/a.s), dotr Töchter (run.
dohtrin)^ ftrytr brichst (got. hriuHi*), gott gutes (ahd.
gnotaz) u. s. w.
Anni. Bbenflo Hcliwindct der Vokiil in dem (Miklitisdi i^irniun iiitn
mik mich, z. \^. kullumk ich nenne mich, und in »ik äv,\\, z. li. Medio-
passiv kaU(uk sich neimen. Vgl. § 60, 2!
§ 56—59. Öehwadi- imd imbetonte Vokale. 19
§56. ¥or Doppelkonsonanz jedoch bleiben sie.
z. B. ac. pl. daga Tage (got. dagans), sumi Söhne (got.
s-ununsX nema sie nehmen (got. mnvumd); ebenso bleiben
die aas Längen and Diphthongen Yerkürzten
Vokale, z. B. dagar nom. pl. T^e (got. dagös)j gestir Gäste
(got gasteis);, fadir Vater (rozTi^p); ^^ Söhne (got. mnjm)j
nom. pl. ro. Mindt-r blinde (got. himdai), sonor Sohnes (got.
sunams).
§ 57. Ebenso bleiben die Endvokale beim Ab-
fall eines (got) n, z. B. inf. idta wissen (got wüan),
kaJla rufen (vgl. got salbdu);, mti 9 (got. uhm), Jmd» sie
boten (got huAm)j ae. hmm Hahn (got hemtm), ac ^i^f»
Zunge {nAi^. 2tmgmt)j %&.fr4M Kunde (got yrödemjl o. a. m.
Anm. YgL die Sjnkope in d«B ZaaammeBsetxangeii »t-,
U-riäT^ 90, 100 Jahre alt!
§ 58. Bei dem Wechsel synkopirter und nn-
synkopirter Formen desselben Paradigmas sind ent-
weder Neabildangen durch Ausgleichung ent-
standen, z. B. dfpp Tiefe (got diupipa) nach dem gen.
dgpparj, danskr dänisch nach dem nom. pl. m. danskar u. a^
ebenso karl Kerl nach dem pl. karloTj ddr Feuer (altei^L
fjtJed) nach dem dat eldi; oder Doppelformen, z. B. m.
mlidr und valdr gewählt (pl. vaidir) — dazu neugdiildet
das n. üalt — ^ b^tr, haztr bester (got batists), meg'm^
megn^ mag» Stärke o. a. m.
Anm. Doreh sekwankende Betonung^ erklären sieh Doppel-
rraen wie dß^mrdr, dagrerir Frühstück, (mdurär, amdrerdr anfiüig-
h, »mdmgi, amdregi Hodkaitz. (Wegon de» Umlauts r^ § 21,
Aom. 4.'
c) Im Auslaut
;^ 59. Unbetonte angedeekte Vokale sehwin-
^ ü . z. B. hoTH Hörn (mn. homa)j ae. gest Gast (aus
•fa.^ti}, fe Vieh (got faihiiK ac. mqg Sohn (mn. magu),
nom. sg. f. qtmur andre (got anpara), d. sg. m. Uhulum
blindem (got. hfmdamma), her ich trage (got. bmra), imp.
2*
20 § 60—61. Vokale im Auslaut. Ablaut.
s6k! such! (got. sökei), ac. sg. m. einn einen (vgl. got. h'i
ainnö-hun keinen^.
§ 60. Auslautende Vokale bleiben:
1) wenn sie urgerm. lang und durch -n ge-
deckt waren, z. B. g. pl. daga Tage (got. dmje, vgl. homhi-
um), g. pl. runa Runen {got. rünö), hani Hahn (vgl. 7tot|iiiQv),
frMi Kunde {got. frödel, gen. -eins!);
2) wenn sie auf altem Diphthongen beruhen,
z. B. fare er fahre (got. farai), conj. gefa ich gebe (got.
(jibau), d. syni Sohne (vgl. run. Kunimu[n]diu);
3) wenn derVokal ursprünglich einen starken
Nebenton hatte, wie im d. sg. n. U'mdu und d. sg. f.
von Substantiven wie kerlingu der Alten ; über Fälle wie
bgndi er bände, vgl. unter Konjugation (Endungen).
C. Ablaut.
§ 61. Unter Ablaut versteht man einen regel-
mässigen Wechsel der Vokale in Stamm- und
Ableitungssilben, derauf indogermanische Zeit
zurückgeht und wahrscheinlich mit alten AccentverhUlt-
nissen zusammenhängt. In Bildungen und Ableitungen von
derselben Wurzel erscheinen stets nur bestimmte
Vokale im Wechsel mit einander; im Ger manischen
lassen sie sich in sieben sogen. Ablautsreihen
gruppiren. Der Ablaut tritt besonders in der Tempus-
bildung der starken Verba hervor, durchzieht aber auch
sonst den ganzen Sprachbau.
§ 62. Die sieben Ablautsreihen sind^):
1) Germ, l — ai — /, e (w-Umlaut); nord. / — <;i — /, c,
z. B. hita, Iteit, hitin» beisse, biss, gebissen : hidn, heiä,
hedinn warten; hritr heiss, hiti Hitze; Ar<?/Ar zurückgebogen,
kikna hinsinken.
') Auf die st&rkereu Vokalveräii(It>rungen ( vkI- ^ ^^ ^O i^^ <^<^'>^i
keine RUcknicht i^enomineii.
§ 61. AMantweikcaD. 31
Abbi. Is dieite Reihe gehSit auch das imearklirte e xtm her läa^
v^ Ugdt, hegat bieriier, golL Umma diesem ^c
2) Genn. iuy eo (beide aas eu) — au — w, «, o (a-üm-
laut) : nord. ju, j6 — au — ü, u, o, z. B. krjupa, krmtp,
Irupum, hropennj kriechen, kroeh, wir kroeiienf gekroehen;
ijj^kaj gaut ete. giesseo: sApa^ am^ etc. sanfen: rjödry
raudr rot. ro»1i Röte: styra steaem (got tikmrjan),. sUmrr
Stange; Ijuga lögen, hfyi Loge f., liig-vitm fakeber Zeuge;
leygr Flamme, logi Lohe ; Uautr weich, Hotna weich werden ;
tryggr tren, traust Trost, trAa tränen; «rlw (stt-fn) Sehwein.
ggr San; hfiü^ngr Küchlein, iokkr Hahn.
Anm. Zuweilen nschdnt hier 6 statt «.- homdi Bauer za M«
wobnen, Ul Wolmoit zn bi WohBfsitx, i«V Dorf ndbcB k^ vad aadere
AUrätmig^eB.
3) Germ, e, i — a — m, o, nord. dasselbe, z. B. ctrpaj
'trp, etarpumj orphm werfe, warf, warfen, geworfen; bmdoj
attf hutuiumj hundmn binden; gjaJlr und gaUr helltönend:
Ljami Kern, körn Korn; tindr Radzahn, t^n» (*tanfm-)
Zahn; mjolk Milch, moika melken; verk Werk, yrkya wirken :
dvergr Zwerg, dgrgja Zwergin ; mergiim (e = ^l), m^gtniitj
morgonn Morgen: sterkr, stgrkr stark; gvitr Ferkel, gglir
^au; sfwvrtr schwarz, sortna schwarz werden; «oM« walten,
prät. oBa.
4) Genn. e, i — a — * — u, o; nord. e, i — a — ä —
Uj 0, z. B. stdüy sUilf st^mwtf stolmn stehlen; nemo, uam,
n&mofm, nummn nehmen ; kvetma g. pl., zo kvien^ kv^y kona
Weib; »mmoy sgmja schwimmen, sund sahst.; m/tr Freund,
mr gewohnt; griminr, gramr feindselig; trad Tnit, troda
treten; maf>kr Made, motfe Motte.
5) Germ, e, i — a — vt; nord. *, i" — a — d, z. B. gefa
geben, g^xf, g^um, gefnm; hidja bitten, had etc.; stjaki, staki
Stecken; gista besochen, gestr Gast; mqgr Sohn, 9tägr
Verwandter; tMitn Wasser, mir nass.
Anm. Zaweilen kommt in dieser Beihe d vor, s. B. l#>kr Bad,
zu leka leck ^in; möt Fom, za a«te ■caae«; fitr Fnss, za/tf Pusb-
stapfe B. a. m.; aadi o wie ia »eefm Sdilaf. ufa adilafeB; otr Otter
ZB rate).
22
S 62 — 64. Ablaiitsreilieii. Konsonanten.
6) Germ. nord. « — 6, z. B. .skaj'a, Hkdf schaben:
dayr Tag, lUijr 24 Stunden; dalr, tUl Thal; net Netz, not
Zugnetz; hani Hahn, h/ms Hühner; skadi sköd Schade;
hetri besser, hat Besserung, Busse: a;// Schreck, *i(/jasJc er-
schrecken.
Anm. Zuweilen erscheint hier auch germ. iT, nord. ö, z. B. Uäfr
Hamen, heßa heben ; atlavß Verhalten, haj'a haben u. a. m.
7) Germ, (ib — ö, nord. ä — 6, z. B. (jrdta weinen,
(jröta zum Weinen bringen; ramr heiser, romr Stimme; hrnf,
hröf Schirmdach ; skwfa gehn (got. skewjan), skör Schuh.
Anm. Zuweilen erscheint hier auch a, z. B. /afr faul, lato lassen;
kra/ci, krökr, krökr Haken.
§ 63. Die erste dieser Reihen bezeichnet man wohl
als /-, die zweite als w-, die sechste als a-Reihe, die
dritte bis fünfte als e-Reihen. Bei den letzteren
richtet sich der Ablaut nach dem Wurzelaus laut,
indem in der dritten auf den Vokal entweder Liquida
oder Nasal -|- Konsonant (oder 1. n. geminirt) folgt,
in der vierten einfache Liquida oder einfacher
Nasal dem Vokal folgt oder vorhergeht, in der
fünften dagegen ein Geräusch laut (Spirans od«?r Vcr
schlusslaut) folgt.
III. Konsonanten.
A. Urgermanisches.
i; ()4. Das rr^cnnaiiisclit' licsass f(»ly,en(i<' Konsonanten:
i. Oelfnungslaute
labiale
inter-
dentale
dentale palatale
inittnrale
a) Halbvokale
w, w
' —
.i-.ij
—
b) Nasale
tn, mm
—
//, HU
"'.
c) Liquida*
—
—
l,U;r,rr
—
—
U. Spiranten stl.
/
hPP
f>, .<?,<?
—
// (.r)
„ 8th.
t
d
:
—
y
HL Explosiva* stl.
V* M'
—
/. //
—
k, "/./.
sth
h, /,/>
—
,/, Jd
—
.'/. .'/.'/
§ 65—70. Ürgerm. Konsonanten. Lautwandel. 23
Hierzu ist folgendes zu bemerken :
§ 65. Was die Aussprache betrifft, so waren i<; und
;■ Vokale in konsonantischer Funktion, und zwar
w = engl, w, j = deutschem / in Union ; r stets Zungen-
spitzen-r (ital. r!); y] der Laut des deutschen n in danke;
h = deutschem ch in ach, t = bilabialem süddeutschem w,
7 z= nordd. g in sage; die Doppelkonsonanten waren
deutliche Längen. — Die andern Zeichen sind bereits in
§ 5 erklärt. Vgl. auch S. 7, Fussnote!
§ 67. lieber das Vorkommen einzelner Laute ist
zu bemerken, dass yj nur vor h^ k und (j stand, z nur im
In- und Auslaut, h, d und g nur geminirt, sowie im Anlaut
und nach den entsprechenden Nasalen.
§ 68. Die ^th. Spirans d ging früh nach l in die
entsprechende Media d über; vgT7 got. aMrAitef n. (nicht
*ulps!); die stl. gutturale Spirans h (x) im Anlaut
sowie inlautend zwischen Vokalen, Liquiden und Nasalen
in den Hauchlaut h über, z.'Q. %(ii. haldan halten, tiuhan
ziehen, /Z/mw verbergen ; sie blieb dagegen auslautend,
z.B.got.pduh doch, sowie inl. vor Spir. un(i Explos. ,
z. B. saihs sechs, nahts Nacht.
§ 69. Bereits urgerm. schwand yj vor h mit Dehnung
eines vorhergehenden a, i, u, z. B. got. pähta dachte zu
pigkan, peihan (ei = j) gedeihen, part. prät. as. githungan,
pähta dauchte zu pugkjan dünken (vgl. § 17 und Anm.).
B. Umordische und isländische Entwicklung.
1. Kap. Lautwandel.
§ 70. Unter dieser Ueberschrift sind die nicht in den
folgenden Abteilungen unterzubringenden Veränderungen
vereinigt; man kann dabei einen kombinatorischen und
einen freien Lautwandel unterscheiden, je nachdem ein
Konsonant in einer bestimmten Stellung oder Ver-
bindung einen Weclisel erleidet, oder dies unter allen
Umständen thut.
24 i? 71 — 75. (lunibiuatoiischer Lautwandel.
a) Com bin atoris eher.
§ 71. An- und inlautendes pl- geht in ß- über, vgl.
////;'« fliehen (got. pliuhan), fidr falsch (vgl. got. (japleihan
liebkosen), imiyjll Eingeweide (vgl. ahd. huiodli).
§ 72. In- und auslautendes nnr wechselt mit dr, so-
wohl wenn es altes ji^/ ist, als auch wenn es aus np
(nach § 94) assimilirt ist, vgl. idri, innri innere, madr,
niannr Mann, pl. m. amirir^ adrir andre (zu annarr), siinrir,
sudr südwärts (zu sunnan von Süden); ferner beim Verb:
3 sg. Irrennr, hredr brennt, ßnur, ßdr findet. Die y</?-Formen
entstehen durch den Einfluss derjenigen Formen,
wo kein r folgte, z. B. g. pl. mannet, inf. Itrenna u. s. w.
§ 73. Im Auslaut werden die Medien.^ hinter /
und n und r/ hinter w stimmlos (tenues); nf und /)k werden
dann nach § 88 zu tt und kk assimilirt, z. B. (/alf zaiilte
(zu <jj<thla), hatf band (zu hinda), sprakk zersprang, imper.
hiU! binde!
Anm. Es heisst jedoch land Land, weil im nrnord. hier das -</
noch durch einen Vokal geschützt war: *londn.
§ 74. Durch Synkope entstandenes ad geht in dd
über, z. B. f4dda nährte (zu fM,a), gladda erfreute (inf.
(jledja), f'dda \. Grossmutter (zu eido, got. alpei Mutter), 2.
Poetik (zu 6dr Poesie, vgl. § 44), steddu Stute (zu itföd
Gestüt). — Nach r entsteht d (nach § 118) oder d, z. B.
Jiirda, hirda bewachte (inf. hirda).
AniA. Aehnlich geht -/>/>- in -tt- über, z. H. motti Motte i^ait-
engl. mo/fpe).
§ 75. Wenn d durch Synkope eines Mittel-
vokals hinter / und ?/ zu stehen kommt, gelten folgende
Kegeln :
1) Nach // und nn, sofern diese nicht auf Ip und >//>
beruhen (§ 94) geht d schon vorliterarisch in d über.
/,. }i. fH(l)d(i fällte, ken(n)da kannte;
2) Nach einfachem /und n, denen ein Konsonant, Jangor
Voknl oder Diphthong vorhergeht (also nach einer langon
Silbe J liabiMi dit^ ältesten Quellen noch </, doch tritt
§ 7ö-7^. t i^iabinatorischer imd freier Lautwandel. 25
auch hier bereits zu Anfang des 13. Jahrhunderts
d ein: hcilü, htUd Ruhe, ylrnda machte begierig, deildoj
deilda teilte, syndOj synda zeigte.
3) Etwas später tritt auch d für ä nach einer auf
/ oder u ausgehenden kurzen Silbe ein, z. B. talda, falda
zählte, vanda vanda gewöhnte (zu telja^ venja).
Anm. Erst zu Ende des Jahrhunderts tritt auch d statt
ä nach h, If, lg, ng, in auf, z. B. kemi>da kämmte. — Formen wie »elda
verkaufte, rüda wollte, »kylda sollte etc. hatten keinen Zwischen-
Tokal. hier stand bereits urgerm. lä, und der Umlaut ist blosse
Analogie nach andern Formen.
§ 76. Nach // und nn, wenn sie aus Ip und np
entstanden sind, sowie nach / und n vor denen ein
stimmloser Konsonant steht oder gestanden hat.
wird altes d (durch p) zu t, z. B. vilta führte irre (zu
'dla, vgl. got. icilpeis irre), nenta wagte (zu nemia, got.
iianpjan), tixHa wechselte, v<kj/nta waflfnete, mäelta sprach
(zu mcela, got. mapljan), sUklta stählte, rcenta beraubte (ahd.
hi-rahanen) u. a. m.
Anm. / und n waren in diesem Falle ursprünglich stimm-
los, deshalb musste das dtirch Yokalsynkope antretende d auch
"Stimmlos werden (§ 81) tind ging dann wie nach i, k und // in /
iber (vgl. § 100 imd § 81 Anm.).
b) Freier.
§ 77. Die tönende dentale Spirans - ging früh in
ein palatales r (r) über, z. B. heri Hase, m^iri grösser
1 2;ot. maiza), dagr Tag (got. dags).
Anm. Vielfach ist z benachbarten Lauten assimilirt worden,
vo^l. ^ 9H. Weil R palatal war, bewirkte es i-ümlaut, vgl. § 20.
§ 78. Der Halbvokal w (konson. u) wird im Silben-
anlaut zunächst zur sth. bilabialen, denn zur labiodentalen
Spirans r (f), z. B. car war, snioinn, stiijiim beschneit,
'/('tri, iff-rfi Kleidung; er bleibt jedoch hinter einem
zur selben Silbe gehörenden Konsonanten, z. B. srartr
schwarz, Itotjtjm hauen. (üeber/=p vgl. § 6,2.)
26 4, 79—82. Partielle Assimilation.
2. Kap. Assimilation.
§ 79. Unter Assimilatiou versteht man die An-
gleich ung zweier benachbarter Laute anein-
ander; sie ist ein Akt des Bequemlichkeitstriebes. Sie
kann entweder eine partielle sein, z. B. wenn ein stimm-
loser Laut in stimmhafter Umgebung stimmhaft wird (resp.
umgekehrt), wenn ferner ein Spirans vor einem Verschluss-
laut selbst Verschlusslaut wird, oder eine totale, wenn
beide Laute wirklich gleich werden. Andrerseits kann
sie eine vorwärts- oder eine rückwärtswirkende
sein, je nachdem sich der erste Laut dem zweiten,
oder umgekehrt der zweite dem ersten angleicht.
a) Partielle (vorwärts- und rückwärtswirkeude).
§80. Die stimmlosen Spiranten/ und 7? w erden
in stimmhafter Nachbarschaft auch stimmhaft,
z. B. idfr Wolf, hefja heben (got. hafjaii), hof Hof; hrml'ir
Bruder (got. hröpar), verda werden (got. tvah'pan), h)ad
sprach (got. qap), etc. — Ebenso wird das aus -})p- ent-
standene -p- behandelt, z. B. fda oder (got. ail^fmu),
vgl. § 120.
Anm. Im Anlaut vor Vokal im kann /> in Pronominal-
formen und Adverbien , wenn sie unbetont sind, zu rf werden,
z. B. l>ü, du du, fjinn, dinii dein, dat das, dessi dieser, dar da, dort u. a.
§ 81. Umgekehrt werden dieselben stimmhaften
Lautein stimmhafter Nachbarschaft stimmlos;
dies geschieht bei / vor k, t und s, z. B. SiJ'ha Sibicho,
rifka vermehren (zu rifr freigebig), Ijuft n. liebes, //w/n
gen. m. n. liebes; bei d vor /• und nach k, p, z. B. hJipka
besänftigen (zu blidr); vakpa weckte (zu vekja), <jlaj>/>a
narrte (zu (ßepja).
Anm. Im letzteren Falle geht /> später in i über {v^\.
§ 76); nach //, »m ~ //>, nf? (§ »4), sowie nach und vor » j^eschieht dies
bereitH in vorliterarischer Zeit vgl. § 76 und 100).
§82. Auslautendes k und t gehen nach unbetonten
Vokalen, d. h. in Kncliticls und in Endsilben, früh in die
§ 82 — 86. Partielle und t«>tale Aasimilation. 27
stimmhaften Spiranten d and // über, z. B. mik\ mly
mich, rnjoky m/'></ viel; aty ad zu. >->/. ''nl wir zwei. n. mikit,
mil'id gross u. a. m.
Anni. Der frühe üebergang der adj. Endung -litr in ligr, z. B.
dagligr tätlich, beruht auf Anlehnung an die Endung -t<^ Ton adj. wie
avdigr reich.
§ 83. Die stimmhaften Verschlasslaate (Medien)
y and d gehen vor and nach t, k und 8 in die stimm-
losen (Tenues) f and k über, z. B. rankt n. verkehrt (zn
rangr), etki nichts (aus *eitl-gi eins niebt), gen. enskis;
lanz Landes (z = ts); stenik steh' ich (poetisch): ebenso
wird die sth. Spirans g (t) nach und vor t zu A-, z. B.
almdtki der Allmächtige (zu alnuittugr), hmltikt n. heilig
(zu heilagr).
Anm. Daneben finden dch häufig, besonders in den Ausgaben,
die etymologischen Schreibungen resp. Neubildungen rattgi,
Utnd*, keilagt u. s. w.
§ 84. Der labiale Nasal assimilirt sieh einem
folgenden gutturalen Konsonanten, z. B. im d. pl.
koergun-gl (statt hvergwn^) von hverrgi keiner, der den-
tale einem Labial z.B. /iai»j!>r Hanf, kempr Schnurrbart
(neben hanpr, kenjjr), der gutturale einem Dental,
z. B. enskr englisch (aus eng(l)skr).
Anm. II und p waren erst durch Vokalsjnkope zusammen-
gekommen, Tgl. altengl. eenep; altes np ergiebt ja pp nadi § 88.
§ 85. Der labiale Spirant / wird vor dem Ver-
schlusslaut t selbst Tennis, z. B. «^^/r nach (schwed.
eßer), opt oft (vgl. § JOl).
Anm. Formen wie gqft gabst ^d natürlich Neubildungen
nach gaj etc.
b) Totale.
a. MckwirtswirkeBde.
§ 86. Lrgerm. zu und zd werden zu ww und dd, z. B.
rann Haus (got razti), hodd Hort (got kuzd).
28 §87-9<). Totale Assimilation.
§ 87. llrgerra. ht wird zu tt, z. B. döttir Tochter,
dtta 8; dies tt wird vor Konsonant vereinfacht, z. B.
uxctr Nächte, vgl. § 119.
Anm. Wegen der Vokaldehnung vgl. § 42, 1.
§ 88. Die Nasale m, n und yj werden den Tenues
p, t, k assimilirt, z. B. kap2J Kampf, mqttull Mantel,
drekka trinken. Dasselbe ist der Fall, wenn t und /.• erst
auslautend aus d und g entstanden sind (vgl. § 73),
z. B. hatt ich band, sprakk zersprang.
Anm. 1. Wegen Vereinfachung der Geminaten vor
folgendem Konsonanten, wie in apr bitter, we^r Winter, oUa
Enkel, Knöchel vgl. § 119. — Wegen der Vokalveränderungen
vgl. § 26.
Anra. 2. Formen wie kannt kanust sind Neubildungen nach
kann u. a.
§ 89. Wenn n und t erst durch Synkope eines
Mittelvokals zusammengekommen sind, bleibt >/ in
starktoniger Silbe, z.B. nenta wagte (zu nenna, gnt.
nanjyida), mnt n. gewöhnt (aus *vanat), hJhit n. blindes
(aus *hHndat), leidint n. langweilig (m. leidiiidr cf. § 102. 2);
dagegen bei den oft enklitisch gebrauchten
Neutris der Pronomina min» mein etc., hlun jener
eimi ein: miti, hitt, eitf tritt trotz der Synkope Assi-
milation ein; dasselbe ist auch sonst der Fall in
seh wach toniger Silbe, z. B. bei den starken Par-
ticipial formen wie huvdit gebundenes (aus *hundinat),
beim Artikel et, it (m. enn, inn), angehängt z. B. in
hüs-it das Haus {•dus *-enat), nur dass hier (nach § 120)
Verkürzung des langen Konsonanten eintritt.
Anm. Das n. tatt wahr (.statt *»ant) »annr, »adr (.§72) ist nach
der Analogie von gödr, gutt gut gebildet; ebenso »yetir sttdIlchsttM-
iKsben Ki/nmtir) nach dem Compar. tydri (vgl. § 72V
§ 90. ti und <i assimiliren sich folgendem /.
z. B. c/li/u 1 1 (gdt. (linlif, vgl. ancli § 44). mulUitui Wasch-
becken (in'ben mun-y muudlauij „Handbad"): frilhi Keb.se
(zu frUiill Geliebter), ä milli, millum zwischen (neben d
mednl), h-uHatip Brauthiuf, Hochzeit (aus hn'ul-lilnup).
§ 91—96. Totale A&ümilatioii. 29
§ 91. r and t assimiliren sieh folgeodein Sj
z. B. in foss Wasserfall (neben fors), piassi neben älterem
piazi, prjöska Widerspänstigkeit (neben älterem prjozka).
§ 92. t und gg assiniilirt sich folgendem k,
z. B. nekkverr irgend einer (ans * neveitekhrerr „ich weiss
nicht wer"), etki, ekki nichts (aus eittgi § 44 und 83), hlytk,
hUjkk bekomme ich, hyggk, hykk denk' ich, u. s. w.
§93. (f und c{ assimiliren sich stets folgendem
tf z. B. glatt n. frohes (aus *gl(Mdt, *glad<it, m. gladr), gott
n. gutes (aus g6d(a)ty cf. § 44); hlint n. blindes (aas *bUtUt,
*hlindt; wegen der Verkürzung von -ntt zu -nt, vgl. § 118).
f4tt n. geboren (ans */4ddt, *f4ädt — nach § 74 — zum
m. fMdVj inf. f4da).
b. YorwSrtswirkende.
§ 94. Einem / und n assimilirt sich folgendes/»,
s. B. goU, guü Gold (got. gtdp), ellri älter (got. cUpiza);
ßima finden (got. ßtipan), kunna konnte (got. kunpa). Ent-
sprechend wird mb in der Präposition umb um zu mm:
umm, um (vgl. § 120).
Anm. V ist Torhergehendeni m asäimilirt in megum, megm (§ 98 A. 2)
Seiten, ans Verbindungen wie oüvm m. zu allen Seiten (eigentl. d. pl.
von tfe(/r Weg); einem n in hinneg, himg, -ug, pimdg etc., pamney etc.
hier-, dort- hin, annanneg anderswohin (eigentl. ac sg. *Atnit veg u. 3 vX
Wegen der Verkürzung des iwi vgl. § 120.
§ 95. tä wird (durch tp) zu tt, z. B. ätti der Achte
(got. ahttida), bStta büsste (got. bötida), brjottu! brich du
(aus brjöt du, § 80 Anm.), pöttu obgleich du (aus/xJ at du);
das aus d(i assimilirte dd wurde dann nach ^ 118 zud ver-
kürzt: vetida wandte (aus *vendda, *vendda, *ioandida).
§ 96. Das aus 2 entstandene r (§ 77) wird nach l, 8,
m und n folgendermassen behandelt:
li Nach betontem langen Vokal oder Diph-
thongen sowie nach unbetontem kurzen Vokal wird
R assimilirt. z. B. stoll Stuhl, ketiU Keesel: stelnn Stein,
heitinn m. geheissen: laus.« adj. los, ynms wechselnd. —
Hierhergehören auch Enclitica wieem», inn der, hhm jener.
30 § 96—97. Tütale Assimilatiuu.
Aum. -sr- statt -»•«- ist spätere Neubildung nach andern
Mustern, z. B. g. pl. nigra neben rissa weiser, g. sg. f. fmisrar neben
ihnissar (nach gödrn, gödrar u. ä.)-
2) Nach kurzem betouten Vokal wird /; dem s
assirailirt, z. B. less liesest, >/ss Lärm; nr dagegen
bleibt stets, z. B. .s/^a/zr Schwan, w?<r gewöhnst, /r meist:
.sdr Seebund, hi/lr hüllst. — Daneben kommt jedoch auch
/l vor: fjall Fels, yell und gelr singst (zu yala) u.a.m.
Anm. Wörter wie kann er, d. sg. f. henni ihr, minn mein etc.
hatten ursprünglich langen Vokal (vgl. d. sg. ni. hönum, mininn)
und erklären sich daher nach Regel 1).
3) Nach // bleibt r: hoJlr hold (got. /lu/jys, § 94), allr
'd\\,/ellr fällst.
4) Nach mt steht meist r, und nur wechselt
dann nach § 72 mit dr, z. B. brunnr, hrndr Brunnen, gunur,
ißidr Streit (ahd. yiind). Nur selten ist nur zu iin ge-
worden: minni minder (got. tninntza), nienn Männer (got.
inans), neben mennr und meär; brenn, später hrennr, hredr
brennt, tenn Zähne neben tennr, tedr (aus *f.anpiz).
5) mr bleibt nach betontem Vokal: d. tprimr
zweien, ]mmr dreien; nach unbetontem ist es durch
mm (vgl. das enklitische /raw/// hervor = goX. fram'is) zu
/// geworden: d. Iqndum Landen, yesfiin Gästen etc.
6) G e m i n i rt e «, /, r, s n a c h K o n s o n au t e n w e r d e ii
vereinfacht (vgl. § 118), z. B. jarl Graf (für *Jarll, *jarlii).
hrufn Rabe (für * hrafnn, ^hra/nn), rakr wachsam (für
*vakrR), d4tr Töchter (für *dfittrn), /mrs Riese (für *}yurns.
*pur8R), viss gewiss (für * nisss, ^visun), Itior I^aclis (für
*lax8, * laksn) u. s. w.
Anm. Können wie g. pl. jainnt el)ener sintl iN uub ililun^'i"»'
nach giidra etc.; ebenHo die späteren wie hmsgro von /ic«« scharf
(statt hütuaa).
§ 97. Der Hauchlaut // verschuiil/.t mit folgendem '
zu stimmlosem (gehauchtem) r, z. B. Innf was; über ////. ///.
/// in linhfu sich neigen, /ininn rein, hlanpa hiufen, vgl.
§ 6, 4.
§ 98— lü'J. Dissiiiiilatiüu. Schwund. 31
3. Kap. Dissimilation.
§ 98. Der labiale Nasal m gebt vor dem den-
talen n in die labiale stimmhafte Spirans/ über,
z. B. nafn Name, stqfn Stamm, Steven, d. gafni von (/ainan
Freude.
Anm. 1. Durch Neubildung erscheint dann wieder mn, z.B.
gamni statt gafni.
Anm. 2. Auslautendes m ist zu n dissimilirt (wegen des aul. m)
in megin neben megum Seiten, vgl. § 94 Anm.
§ 99. Die gutturale Spirans h wird nach
kurzem Vokal vor dem dentalen .s-^ ausser wenn darauf
ein t folgt, zum Verschlusslaut k und ks wird dann x
geschrieben, z. B. lax Lachs, oxi Ochse. — Ueber den
Schwund des h in Wörtern wie p'isl Deichsel, Iqstr Fehler,
vgl. § 107, 1) b.
§ 100. Die interdentalen Spiranten p und d
gehen vor und hinter dem dentalen sin den dentalen
Verschlusslaut t über; für ts wird dann z geschrieben,
z. ß. g4zka Güte (zu gödr gut), hrigzli Vorwurf (zu hregda
schwingen), sizt am wenigsten (zu sidr weniger), kvazk
med. sprach (für kvapsk, zu kveda), gen. sg. m. g(')z gutes;
reista errichtete (aus * reis/m, got. raisida), estu bist du etc.
Anm. In Fällen wie goz haben die Ausgaben gewöhnlich die
etymologische Schreibung resp. analogische Neubildung //örfs.
§ 101. Die labiale Spirans/ kann vor .s- in
die Tenuis p übergehn, z. B. repsing, refsing Züch-
tigung, pörolps, gen. von pörolfr, opstr, ofstr Oberster.
(Vgl. pt für ft, § 85.)
4. Kap. Schwund.
§ 102. w schwindet:
1) Anlautend vor o, wund deren Umlauten, sowie
vor ;• und I, z. B. ord Wort, Odum Wotan, nll Wolle; öpd
schreien (got. ivöpjan), yrhja wirken: reidr zornig (engl.
wrath), Uta sehen (altengl. ivlitan) u. a. m.
32 (^ loy— 1(34. Schwund.
2) 1 u 1 a u t e II (1 vor denselben Vokalen und vor
allen Konsonanten, z. B. sporr Sperling, pl. sjiorrar,
dat. pl. spqrum, höt Drohung (got. hwöta), hj6l Rad (alt-
engl. hweol) ; ferner nach langer Silbe die nicht auf
einen Guttural ausgeht, z. B. henda anzeigen (got.
handwjan), otta Morgenzeit (got. ühtwö), leklindr langweilig
(altengl. läüwende), hinneg dort (aus *Am« veg) u. a. m.;
endlich nach seh wach toniger Silbe, z. B. in Compositis
mit ga-, wo der Vokal synkopirt wurde, z. B. gandr Zauber-
stab neben vt^ndr Stock, gizki Zaubermittel, zu rifka zaubern.
3) Auslautend, z. B. i^qng ich sang (inf. syngva),
sce See ac. (nom. pl. scevar).
Anm. 1. In Formen wie svör ich schwur (inf. sverja) ist v eine
analogische Neubildung; umgekehrt ist es auch durch Aus-
gleichung geschwunden, z.B. in gata Gasse (got, gatwö) nach
dem gen. gotu etc.
Anm. 2. Gegen die Regel fehlt das o in j>äi Pfau lat. fxiro),
däinn tot (zu deyja sterben), nkuggi Schatten (got skuggwo).
§ 103. j schwindet:
1) Anlautend vor allen Vokalen, z. B. (h- Jahr,
ok Joch, ungr jung. — Ausgenommen sind ja ja, jdtia
bejahen.
2) Inlautend vor P a 1 a t al v o k a I e n , z. I>. ihjijr lliegst
(inf. J/juga), vcHp ihr wählt (inf. relja), sowie nach langer
Silbe, z.B.d4ma urteilen (got. dömjan), heynt hören (got.
hausjan). Vgl. dagegen telja zilhlen u. a.
§ 104. Die Nasale in und n schwinden:
1) Inlautend vor /, r, s, z. B. mSl Mittelstück des
Gebisses (aus *minpl, ahd. gamindil), /<fre/>n..einwand, lyöri
dat. Donar (darnach nom. jntrr statt bonaiT), gos Gans.
Jus» bereit (ahd. Juhh), etc.
2) Stets auslautend, z. B. hita beissen, d an. / in.
frA von (got. fram) ; hierher gehört auch die Kndung -ns
des ac. pl. von subst. und adj., z. B. dnga Tage (got.
äayans), gödn m. gute, sowie die der 3. pers. pl. ind. priis..
z. B. Innän (got. hindami).
§ 105—109. Sdiwaud. 33
§ 105. IntervokaliscbesJ(stimmliaftes/> schwin-
det voro und u, z. B. björr Biber, njöl Daokel (= Nebel),
haukr Habicht, sjau sieben, GjuJci Gibicho, u. a.
§ 106. p schwindet inlautend vor /, z. B. nM Nadel,
veli Wedel, Seh weif, mel Mittelstück (s. § 104); d vor r, z. B.
in hmrir, PI. von hvadarr, welcher von beiden, jür Euter,
vor n z. B. in Skdney Schonen (= Scadinavia), Ijönar Männer
(zu lydr Leute).
§ 107. Spirantisches h (x) und kw, resp. der daraus
bereits entstandene Hauchlaut (§ 68) schwindet:
1) inlantend:
a) nach langem Vokal oder Diphthongen vor
s, z. B. f>isl Deichsel, nysa spähen (got. muhsjan),
Ijös Licht:
b) nach kurzem Vokal vor st, z. B. lostr Fehler,
Tadel (ahd. lahatt tadeln), nüstr Nebel (got
maihstus Mist);
c) zwischen Vokalen und Liquiden, z. B. dr
Flüsse (got. akwös), sjd sehen, fela verbergen (got.
ßlhan),/or Furche, stwla stählen, ferner nach dem
Präfix g(a)-, z. B. glaär Pferd (zu Uaäa beladen),
gneigja neigen (ahd. gikneigen)^ neben hneigja;
2) auslautend stets, z. B. d ich habe (got. aih),
»i sab (got. sahic), p6 doch. — Ebenso schwand das nach
Vokal aus spirantischem g (^ entstandene h, z. B. s6 sog.
Anm. 1. W^en des üebei^^anges von h* ia. x nach kurzem
Vokal Tgl. § 99. Formen wie ryir Gewächs sind natürlich Nenbil-
dnngen; vgl. das Verb, caxa!
Anm. 2. Formen wie $atig, kneig n. a. sind spätere NeabUdongen.
§ 108. g schwindet nach Synkope des -a- in dem
Präfix ga- vor allen Verschluss- und Reibelauten,
z. B. hurdr Geburt, sinnt Begleiter (got- gasinpa).
§ 109. Einige andre Ausstossuogen, die in grösseren
Consonantengruppen stattfinden, mögen hier kurz zu-
sammengestellt sein. Oft tritt aber durch Neubildung nach
andern Formen der betr. Consonant wieder hervor.
HoUhanten, AltialändisebM »—«■liibBch- 3
34 § 109—110. Scliwuud. Koiiöouanteueiuscbub.
a) l kann schwinden in kar(l)madr Mann, c)i((j)i</cr
= engliskr englisch, Prät. 4x(l)ta vermehrte (zu 4.rla)
u. ähnl., Part. vix(l)tr gewechselt (zu vixla).
b) r schwindet in Verwandscbaftswörtern: sijstkin
Geschwister, feäyar pl. Vater und Sohn, sammMdr von der-
selben Mutter u.a.; gelegentlich in Zusammensetzungen
wie idfgi kein Wolf (zu uJfr), kverknar PI. die Kehle (zu
kverkr).
c) n kann zwischen andern Consonanten ausfallen,
z. B. jam(n)t n. eben, al(n)-, (^I(n)ho(ji Ellenbogen, vaz
Wassers (zu vatn), her(n)ska Kindheit (zu harn).
d)/ schwindet stets in/w^e fünfte, fiintdfi IB (dar-
nach auch ßmm f) ; gelegentlich in par(f)nask bedürfen.
e) g schwindet in den synkopirten Formen von rnor-
gonn, -inn Morgen, z. B. d. sg. tnorni, nom. pl. mornar;
im n. mart manches (zu margr).
f) ä schwindet z. B. in norr4nn norwegisch (ahd. nord-
röni), hardla, harla sehr, u. a.
Anm. Z. T. können diese Erscheinungen auch als Assimi-
lationen (vgl. Kap. 2) betrachtet werden, so z. ß. der Schwund des
t in den synkopirten Formen von ftfitnun Abend: d. sg. aprii (neben
neuem aptni).
5. Kap. Konsonanteneinschub.
§ 110. Die urgerm. Geminaten ww und // gehen
im nordischen in ggv und ggj über (vgl. got. ggw und ddj .'),
z. B. hryggva betrüben (ahd. hriuwan), tryggr treu, ac. ni.
Iryggvan (ahd. triutvi, got. triggtvs), gl"ggt', glgggr deutlich,
ac. m. ghggrati (got. adv. glaggirö, ahd. glatt), hqggva hauen,
di^gg m. Tau, gen. dqggvar; tveggja zweier g. pl. (got. twaddjr.
ahd. zw(djo), reggr Wand (got. umldjus, as. ir(^g), egg VA.
gneggja wiehern (engl, neigh), Frigg Freia.
Anm. lieber den Schwund des r und ; vgl. § 108 f. VorKon^
wird g nach S 119 vereinfacht, vgl. tjyggra — gugna erschrecken,
iigln Eule. StetM ohne r erscheint »kuggi Schatten (got. tthiggira,
altengl. »ctia).
§ 111—114. Küiisouauteueiuschub. Metathesis. Delmuug. 35
§ 111. Palatales k und g entwickeln hinter
sich vor Gutturalvokalen einj als Uebergangs-
laut, z. B. merkja merken, kirkja Kirche, rikjum d. pl.
Reiclien (zu rtkl); engjum d. pl. Wiesen (zu engi), gigja
Geige, mergjar Markes (zu mergr).
Anm. Die Palatilisirung entstand durch vorhergehendes oder
ursprünglich folgendes i (j).
§ 112. Zwischen II, nn und folgendem s entwickelt
sich ein t, und die Verbindung ts wird durch z ausgedrückt,
z. B. allr all; gen. al(l)z, gol(l)z Goldes, e(l)lztr ältester
(comp, ellri), ■mun(n)z Mundes (zu munnr), fin(n)zk es findet
sich (inf. finnask) etc.
Anm. Wegen der Vereinfachung des Konsonanten vor
z s. % 119.
6. Kap. Metathesis.
§113. Umstellungen benachbarter Laute finden
sich besonders bei l und r. Beispiele: 'mnyfli, -//(/i Ein-
geweide, porgislf -güs u. ä. ; hross, hors Ross, brott, bort
fort, weg, akarn Ecker (got. akran), Grikkir, Girkir Griechen,
fifrüdi Falter, argr, ragr feig (= arg).
7. Kap. Dehnung.
§ 114. k und g werden nach kurzem Vokal vor
j gedehnt, z. B. bekkjar Baches (nom. bekkr), bikkja Hün-
din; leggja legen, hyggja denken etc. Weil aber im selben
Paradigma oft Formen mit folgendem i standen, vor dem
nach § 103, 2 j schwand, mussten neben den langen k
und g auch einfache vorkommen, z. B. pekr deckst (aus
'*pakiz), segir sagst, und dieser besonders im Verbum
häufige Wechsel hat dann zu Ausgleichungen geführt,
wobei einerseits meist gg (s. oben), anderseits meist ein-
faches k siegte, z. B. vekja wecken, pekja decken. — Ein-
faches g herrscht jedoch in segja sagen, pegja schweigen.
Anm. Aus den y-Formen ist die Gemination durch Ausglei-
chung auch in die v'- Formen übergegangen, z. P». lü/gr liegst (st.
Ugr), hyjjgr denkst, u. a. ni.
3*
36 i? 115 — 119. Dehmiiiir. Kürzung'.
§ 115. kv wird zu kkv, z. B. slökkva lösclieu (part.
slok'mn erloschen), nqkkvi Nachea ; auch hier sind /^-Formen
nicht selte n, da ?; vor Kons, und u (nach § 102) schwin-
det, z. B. r^kr Finsternis (got. riqis), d. sg. kvikum lebendig
(zu kvikr). Nach Analogie dieser steht dann auch k,
wo man kk erwartet, z. B. rf^kva neben rokkva finster werden,
ac. sg. m. kvikvciH neben kvikkvan (kifkkvan).
Anm. Umgekehrt dringt kk anch in die /--Formen: rtkkr
FinsteiTils, n. s. w.
§ 116. Vor r? werden zu Anfang des 13. Jahrhunderts
l und n gedehnt, z. B. haUda halten, lannd Land. Die
Ausgaben nehmen jedoch von dieser Dehnung fast nie Notiz!
§ 117. Nach langem betonten Vokal werden t,
r und s im Auslaut, in der Zusammensetzung und
in der Flexion beiSynkope eines Zwischenlautes
gedehnt, z. B. hjött wohntest, grdtt! weine! (zu hua,
grata); prettän 13, tuttugu 20; nom. sg. m. grdrr grau,
gen. grdss, nom. n. grdtt, g. sg. f. grdrrar, komp. fdrri
weniger (pos. fd-rr), komp. adv. ndirr näher (got. nehwis).
Anm. Fonnen wie Idt Hess sind Ausgleichnugen z. B. nach dem
\)l. letvm u. ö. w. — In prettän und tuttvgu ist Kürzung des Vokals
eingetreten, vgl. § 44.
8. Kap. Kürzung.
§ 118. Doppelkonsonanz nach einem K(mi-
sonanten wird vereinfacht, z. B. n. hlint blind (st.
* lilintt, *h(iiidt), venda wandte (st. *vendda), kurl Mann
(st. *karll, karh, vgl. § 96), hotn Boden (st. *botnn, *bottii<
ib.), lax Lachs (st. *lakss, * /aksH ib.).
§ 119. Ebenso wird Doppelkonsonaiiz v nr einem
Kons, vereinfach t, z. B. iidfr Nilchte (sg. n<^tt, vgl. § 87).
d4tr Töchter (sg. döttir), vetr Winter (vgl. § 88), dtjdn 18
(zu dtta), keilingr KUtzchen (zu kf^tfr), Hki nichts (aus
citt-gi), okla Knk«;!, Knöchel, gugna verzagt werden (zu
gtigginn), purt n. dürr, kijda rückte (inf. kippa), apr bitler
(st. *'i/>j>i\ schwc<i. (niiji<)\ Vgl. ij 88). Doch bleiben /.
§ 120 — 123. Kürzung. Indogerm.-germanisches. 37
m, n, r vor den selben Lauten geminirt, ebenso
g und k \ or j und«; (vgl. § 1 14 f.), z. B. allra g. pl. aller,
brunnr Brunnen, timigja zweier, sfikkva senken.
§ 120. Nach seh wach tonigen Vokalen tritt
Kürzung ein,z. B. in enklitischen (unbetonten) Wör-
tern wie pAa oder (got. aippa,u), medan während (got. mip-
panei), sidan seit (altengl. siädan), hinig liierher etc. (cf.
§ 94 Anm.), mnm (aus umh § 94), um um, oder nach Ab-
leitungs- und Endsilben, wie dat. sg, m. hlindum
blindem (got. hlindamma), nom. sg. n. hundit gebundnes (aus
*himditt, * hundint nach § 89), kallat gerufen (aus *kallatt,
*kaladt, § 93); dagegen bleibt die Länge in Formen
wie ketill Kessel (aus "^ketih), nom. m. annarr andrer, laug-
anna der Bäder (zu laug-in) etc.
Anm. Wegen eda etc. vgl. auch oben § 80.
C. Indogermanisch-germanisches.
§ 121. m assimilirte sich einem folgenden
Dental und ging in n über, vgl. koma kommen neben
samkund Zusammenkunft, symja schwimmen neben siind
das Schwimmen, skmnmr kurz neben skynda beschleunigen.
§ 122. Bereits in der indogerm. Grundsprache
waren die Medien h, d, g vor t in die Tenues^); t, k über-
gegangen (vgl. lat. lego — lectus), und diese Gruppen ent-
wickelten sich in der germ. Lautverschiebung gleich altem
pt. tt, kt regelrecht zu ft, pt, ht. pt dagegen ging zwischen
Vokalen in ss, vor r in st über, ss wurde dann nach
langen Vokalen und Diphthongen sowie nach Kon-
sonanten zu s verkürzt. Beispiele s. unten!
§ 123. Vom germanischen Standpunkt aus
kann man die Regel so fassen: Vor ^ gehen die labialen
und gutturalen Verschluss- und Reibelaute in/
resp. h über, die dentalen in .^f, wenn auf das <ein
r folgt; andernfalls entsteht hier ss nach kurzen
Vokalen, .s n a c h 1 a n g e n V o k a 1 e n u n d D i p h t h o n g e n
sowie nach Konsonanten.
38 § 123 — 124. Indogennanisch-germanisches.
Beispiele: got. akajjjan schaffen, //asA:cf/<s Geschöpf,
giha)i geben, (/ifts Gabe; siuks krank, sauhts Sucht, maijan
vermögen, prät. mahta; wissa wusste, -weis -weise zu witan
wissen, -blösfreis -anbeter zu hlötan. — Im isl. ist die
Regel durch den Ueb ergang vouft in pt {§ 85), sowie
die Assimilation von ht z\x tt, ^ (§ 87) gestört: /^ bleibt
nur (resp. erscheint durch Neubildung), wenn Formen mit
/ daneben stehen, wie in fmrfta bedurfte zu fnirfa, gaff
gabst zu gaf. Für tt = ht vgl. sötta suchte zu s4kja, orta
bewirkte zu grkja, mdtta vermochte zu mega, utta hatte zu
eiga. Für die Dentalen beachte: hvass scharf zu hvefja
schärfen, hlass Last, Fuhre zu hlaUa aufladen, sneis Spiess
zu suida schneiden, viss (aus *visi<) weise zu vita wissen,
fus-s begierig (ahd. /uns, vgl. § 104, 1) zu ahd. fundoi
streben, /(^sfr Nahrung zu. fMa nähren.
§ 124. Schliesslich ist noch eine durch das Verner-
sche Gesetz erklärte Ausnahme der germ. Laut-
verschiebung zu besprechen, welche die Spiranten be-
trifft. Die urgerm. stimmlosen Spiranten f, />, x, fi
und hw gingen nämlich in stimmhafter Umgebung
in die entsprechenden stimmhaften t, d, z, v^ und
'/^w über, wenn der vorhergehende Vokal im idg.
nicht betont war. Nach Nasalen und, was (/ betrifft,
auch nach / gingen dieselben (ausser z) dann weiter in die
Medien h, d, g über, y^w wurde entweder zu /, (resp. g),
oder zu w. Beispiele:
1) Für den Wechsel /; t (h): ßß Kiese (aus *ßmß,
§ 104, 1) neben ßinhul-vetr Riesenwinter. — Sonst ist djus
Verhältnis durch den Uebergang von/ in die sth. Spirans
(§ 80) gestört worden, vgl. isl. liarf bedarf, pl. pur/um mit
got. parf, jmürhum!
2) für p: d (d): ellri älter (got. alpiza) neben aldinn
alt, olla (aus *volpa) verursachte zum inf. vcüda; fanti fan<l
(got. fniip), pl. fundum. (Wegen der Assimilation von
np zu nn, Ip zu //, vgl. § 94.) Im Uebrigcn ist der Unter-
schied auch hier durch das Stinunhaftwerdeu des inter-
$ 124—125. Indogennamsch-gennanisches. 39
vokalischen p verwischt, vgl. hrodir Bruder (got. hröpar)
mit fadir Vater (got. fadar).
3) Für h: g (g): sin schlagen (got. slahan), pl. prät.
sUgum, fela verbergen (got. ßlhan), part. folginn, tiu zehn
(got. taihun), tigr Zehner: fä empfangen (got. fähan aus
*fa))han, § 69), pl. i^rsit fengum, 4ri jünger (got. jühiza aus
*junhiza), ungr jung (vgl. § 28 und 103!)
4) Für s: z (r): kaus wählte, pl. k&rum (vgl. § 77),
frjösa frieren, part. prat. frerinn, sd säen, prät. sera (got.
saizö), mestr grösster, meiri grösser (got. maiza).
5) Für hic: g«?: sjd sehen (got. saihwan) zu ^6n Gesicht
(aus *sez^wni-, *seuni-, vgl. § 36). ö Fluss (got. ahwa), ey
Aue, Insel (*azfüia-), hvel Rad (aus *hwehicla-j altengl.
hueohl) neben hjöl (aus *hwezi€la-, altengl. hweol); neben
w erscheint g in mf^gr Sohn (got. mcigus aus *inazuuz,
§ 102, 2) zu moBr Mädchen (got. mawi),pegn Mann zu^^y Magd
(got. piwi). — Statt htc steht / in uJfr Wolf neben ylgr
Wölfin (aus *wul^unz).
§ 125. Nach Diphthongen schwindet inlautendes </ vor
m, z. B. taumr Zaum neben tygill Zügel, ßaumr Schwann
neben ßjüga fliegen, draumr Traum neben draugr Gespenst.
IL Teil: Wortlehre.
I. Formenlehre.
A. Flezion.
1. Absciinitt: Oeciination.
1. Kap. Substantiva.
§126. Die isl. Declination hat 3 Genera: masculinum,
feminimim und neutriim (letzteres unterscheidet sich vom
ersteren nur im nom. und acc. sing, und plur.); 2 numeri:
Singular und plural; 4 casus: nominativ, genitiv, dativ,
accusativ. Je nachdem der Stamm, d. h. der nach Ab-
trennung der Casus- Endungen übrigbleibende Wortkörper,
ursprünglich auf einen Vokal oder Konsonanten aus-
geht, unterscheidet man 2 Hauptabteilungen der Sub-
stantiva und Adjectiva: vokalische und konsonantische
Stämme. Von letzteren sind flie w-Stämme die zahl-
reichsten, die J. Grimm schwache benannt hat; im
Gegensatz dazu heissen die vokalischen dann starke.
a) Vokalische oder starke Stämme.
§ 127. Diese werden nach dem stammbildenden (the-
matischen) Vokal in a-, ö-, /- und w-Stämme unterschieden:
j<Mloch tritt dieser Vokal nicht überall oder nicht immer
deutlich mehr zu Tage.
1. rz-Stämme.
§ 128. Diese Klai^se enthält nur mai^c. und neutrn,
und zerffillt in 3 Unterabteilungen: a) n-ine rz-SlTimmc.
I») yV/-S(ämme, c) »/'«-Stäfume.
§ 129 — 130. Sabstantiva. Reine a-Stämme.
si) Reine a-Stämme.
41
D.
barn
sumar
bü
barn-s
sumar-s
bü-8
barn-i
sumr-i
bü-i
barn
sumar
bü
born
sumur
bü
barn-a
sumr-a
bü-a
born-um
8umr-um
bü-m
borD
sumur
bü
§ 129. Paradigmen: masc. armr Arm, ketill Kessel.
//kV Heideland; neutr. bani Kind, ^war Sommer, &w Wohnsitz.
m.
Sg. N. arm-r ketil-1 mo-r
G. arm-s ketil-s mö-s
D. arm-i katl-i mo
A. arm ketil mö
PI. N. arm-ar katl-ar mo-ar
G. arm-a katl-a mö-a
D. orm-um kotl-um mö ra
A. arm-a katl-a möa
Anm. Die urnord. sg. Endungen sind: m. N. -qr, G. -a», D. -e,
A. -a : n. N. A. -a, G. D. = m.; die nnbelegte Endnng des N. A. PI. n.
muss -u gewesen sein, wie der Umlaut (born) und finnische Lehnworte
zeigen .vgl. auch altengl. hof-u HöfeV
§ 130. Hierzu ist zu bemerken:
1) Im nom. sg. der masc. treten die Regeln von § 96
über die Behandlung des -r hinter /, n, r, sin Kraft, also:
a) erhalten in seh Seehund, hallr Stein, hrmnir,
hrudr Brunnen, munnr, mudr Mund:
b) assimilirt in stöll Stuhl, steinn Stein, iss Eis,
hr'nin kleiner Dieb ;
o) geschwunden in fugl Vogel, hrafn Rabe, dl-y
Acker, }>urs Riese.
Anm. Die Endung fehlt in bi»ko[j Bischof und Namen wie Krist,
Sfään, Magnus u. a.
2) Im G. sg. tritt bei vielen Wörtern -ar, die Endung
der /- und //-Stämme, statt -s auf, z. B. fjrautr Grütze, I>r6ttr
Kraft, mundr Kaufsumme der Frau, Brautgabe, hqfundr
Hauptmann, mmndr Bisonochs, odr Gedicht, heidr (später
G. heidrs) Ehre, smidr Vorteil, trüd?- Gaukler, rugr Roggen,
ihr Auerochs, m/rr Rohr, (/rodr (G. tjrödar, später yrödrar)
Wachstum, hUHr Gelächter, meldr (G. meldrar) Mahlen,
redr Widder. Jemstr (G. -strar) Verstümmelung, reksf,r
42 ^ S 130—181. Reine «-Stämme.
Treiben; ferner viele Eigennamen: Eyvindr, VMundr,
Si;/urdr u. a. bes. auf -niundr, -fredr, -frodr, -redr. —
Andere schwanken zwischen -ar und -s: eidr Eid,
meidr Baum, seidr Zauberei, amir Reichtum; apaldr (G. -r/r.s,
-d)^, -dar) Apfelbaum, Idvardr Herr (= Lord), hostardr
Bastard, lundr Hain, vindr Wind, .<ik6(jr Wald, tirr Ehre,
hrödr Ruhm, kraptr Kraft, sowie einige Namen: Surtr,
Heimdalr, TJllr. — Der alte y^-Stamm ß n. Vieh, Geld hat
im g. fjar (vgl. § 36).
3) Geht der Stamm auf Kons. -{- a aus, so ist der gen.
dem nom. gleich (vgl. § 118), z. B. in purs Riese, lax Lachs;
nach 'U, -nn steht -z statt -s (vgl. § 112), z. B. haUr, hallz
Stein, muunr (mudr), munnz Mund; -ds, ds geht in ts, ge-
schrieben z, über (vgl. § 83) z. B. land, lanz (analogisch
auch Imids), gardr, garz Hof. Vatn Wasser hat vaz (vgl.
§ 109 e).
4) Im d. sg. der masc. fehlt die Endung oft; dagr hat
mit Umlaut degi nach § 20, Anm. 1.
Anm. Vgl. dagegen i dag heute, sowie den dat. Day von dem
Namen Dagr.
5) Im d. pl. ist der //-Umlaut zu beachten, der jedoch
durch Ausgleichung nach andern Casus schwinden kann
(dvergum Zwergen).
6) Im nom. ac. pl. kann smidr Schmied wie ein /-Stamm
llektiren : smidir, smidi, selten als w-Stamm : smidir, smidu.
Prettr List, atUjr, sti(/r Steig können nur im ac. pl. nach
der M-Declination gehn.
§ 131. Wie keti// gehen zweisilbige wie Ituimui Hammer,
pumall Daumen, pistill Distel, hinilnn (d. hi/ni nach § 98,
neugebildet himni), djqfull Teufel, J<^tunn Riese, fjqturr
Fessel, sfidull Sattel, aber nicht die Eigennamen (htmmrr,
Ueijinn etc. und Fremdwörter wie hihnrr Becher. — Ent-
sprechend dem Paradigma hat itikUI Schlüssel, trt/ffil/
Schüssel, //////// Schnur im dat. sg. lukli etc., ebensc» h)/il/:
Ayli. Doch kommen daneben auch durch Ausgleichung
umgelautet« Formen in den synkopirten Casus vor. Bei
§ 131—135. Reine «-Stämme. wa-Stämme. 43
andern Wörtern wie ferül Reise, Reisender ist der Umlaut
ganz durchgeführt worden (pl. ferlar), so bei allen Wörtern
mit M-Umlaut, wie soduU: sqälar, jqfurr Fürst: jqfrar.
Anm. Um|>ekehrt hat stuäill Stütze den Vokal der synkopirten
Casus durchgeführt. — Bei morgonn Morgen, aptann Abend schwindet
g, t nach § 109 bei der Synkope: d. morni, apni.
§ 132. Bei mör (so auch poet. j6r Pferd) ist auf
§ 34 ff. zu verweisen ; d. pl. möum ist spätere Neubildung.
Im d. sg. fehlt die Endung stets. — Skör Schuh bildet den
pl. : sküar, sküa sMm, sküa, später im nom. ac. pl. auch
skor, skö.
Anm. J67- geht später im nom. ac. pl. auch nach der e-Klasse:
jöir, jöi.
§ 1 33. Wie sumar gehn noch : gaman (vgl. § 98 !)
Freude, 6dal Eigentum (pl. auch ödql), megin Kraft, Stärke,
regln pl. Götter, hqfud Haupt; 6dal bildet auch unsykopirte
Formen. Bei regln haben die synk. Formen keinen «-Um-
laut: g. ragna, d. rqgnum; megin zeigt Doppelformen. Durch
Neubildung entstehen dann Formen wie magn, megn statt
megin, rqgn, rogna statt regln, ragna. Andere Neutra
der Art, wie herad Bezirk, synkopiren nicht: pl. herud,
herada etc.
Anm. Das « in der zweiten Silbe des nom. ac. (event. auch d.)
pl. ist entweder germ. o, das vor folgendem u blieb — während be-
tontes o urgerm. in a überging, vgl. got. ahtau = lat. octo — oder
aus urnord. o verkürzt, wie in forud Verderb (aus *forrödu, vgl. § 47).
§ 134. Wie hu gehen: ve Heiligtum, knS Knie, tre
Baum, hie Schutz, fe Vieh, Geld (gen. fjär, vgl. oben
§ 130, 2), strä Stroh, da Entzückung, hly Blei. Vgl. dazu
§ 34 ff., also: gen. pl. strä, d. str(^ni (später neugebildet:
sträm^i strdum, wie auch büum), d. sg. ktte, g. d. pl. knjd,
knjöm (darnach auch später: d. knjäm, nom. ac. pl. knjö).
Aber ve hat vea, veum.
Anm. Im g. sg. kann ss stelin: kness, vgl. § 117.
b) /««-Stämme.
§ 135. Paradigmen: fürs masc. aongr Gesang, fürs
neutr. hqgg Hieb (vgl. § 21).
44
§ 135— 1H7. wo- und /V/-Stämme.
TU. n.
Sg. N. song-r hogg
G. song-s hogg-s
D. sqng-vi hogg-vi
A. song hogg
m. n,
PI. song-var hogg
sqng-va hqgg-va
sqng-um hqgg-um
song-va hogg.
Anm. Das nach § 102 im Auslaut, vor Kons, und vor w schwin-
dende V tritt später durch Ausgleichung auch im d. pl. ein (songvum),
ebenso kann es überall nach Analogie der «-losen Casus schwinden
(songar etc.); der d. sg. ist oft endungslos: snng.
§ 136. So flektiren u. a. hqrr Flachs, rq(/gr Haar-
büschel : hql Unglück, nijql Mehl, ol Bier, fjqr Leben, skrt^k
Unwahrheit, lyng Heidekraut, ylygff Wind, bygg Gerste,
hrw Aas, l(e Betrug. Die kontrahirteu mar Möwe (vgl.
§ 23) und Tyr ein Gott, zeigen einen Wechsel von ö und
d, resp. y und i, z. B. nom. pl. mdvar, tivar (nach § 21,
Anm. 2); ebenso wechselt der Vokal in smjqr^ snwr Butter
(d. smyrvi), kjqt, kot Fleisch nach § 31 ; scer See und mwr
Schnee zeigen die Nebenformen sjär, ajör etc. (§ 32 Anm. 2
und § 39); ebenso steht free Samen neben frjö (vgl. ib.).
— Im d. pl. sind die kontraliirten Formen m6m, .yöm etc.
(nach § 34) zu beachten !
Anm. 1. siir und smir etc. haben im g. sg. öfter -ar als -s, hj'jtr
Schwert zeigt beide Formen, hjors und hjarar (nach der «-Decl.).
Anm. 2, Neben 7Vr steht auch ein 7Vr-r, g. Tvrs nach der a-
Decl,; spqr-r Sperling flektirt auch nach der «-Decl., Itey Ilen auch wio
ein jrt-Staram (d. heyi).
c) ja - Ö t ä m m e.
1. kurzsilbige.
§ 137. Paradigmen: fürs m. n;rfr Abkömmling, für.«; n.
her Beere.
m. n.
Sr. N. nid-r her
G. nid-H her s
D. nid ber-i
A. nid her
nid-jar
nid- in
her
bcr-jn
iiid-jiim bcr-jnni
ni»l-ja b«»r
s 138 — 140. ;«-i>täiiiine.
45
^ ijo. V.ic ,!M.i, gehn in alter Zeit cafM^r ¥\ügely tmrimjr
Söldner, Byjjar Leute aus Rogalaod, Grikkjar, Girkjar
(§ 113) Griechen: sonst sind die masc.^a-Stämme in die i-
Klasse übergetreten. Zahlreich sind dagegen die neutra.
Anm. 1. Nach § 7 gehOren auch Wörter wie hregg Sturm, egg
£L ikeggi Bart, tkj Wcrfke, ^rey Hfindin etc. hierher.
Anm. -2. Später tritt auch ü Hagelschauer in diese Riasae tbo^
hey Heu dektirt auch wie ein lea-Staum. hid Zicklein, nid abaduD^ider
Mond (neben f. pl. mdar, als i^-Stamm) und «/ auch wie a-iStämme.
8. langsilhige.
§ 139. Paradigmen: fürs m. hinlir Birt, iiuikir Schwert,
fürs n.: kcmo Gedicht, mgi Wiese.
Sg.
m.
n.
N.
hird-ir
msek-ir
kvsed-i
eng-i
G.
hird-is
maek-is
kvied-is
eng-is
D.
hird-i
msek-i
kv*d-i
eng-i
A.
hird-i
msek-i
k?3ed-i
eng-i
PI.
m.
N. hird-ar m«k-jar
G. hird-a msek-ja
D. hird-um mjek-jum
A. hird-a maek-ja
n.
kvsed-i eng-i
kvsed-a eng- ja
kvsed-um eng-jom
kv:ed-i eng-i
Anm. Wegen der Synkope des j vgl. § lOS, wegen des j-Einschnbä
bei den Palat. g und k \z\. !^ 111. Die pl.- Formen Ton wurkir sind
unbei^t.
§ 140. Besonderheiten sind:
1) bei einigen Eigennamen wie Hymir a. a. ist die
Wurzelsilbe kurz, einige da^on erscheinen sogar ohne
Umlaut, wie Glast r.
Anm. Wörter wie Mf.lnir, Fa/nir, Uamdir, fförir sind entweder
durch Sfukope eines HittelTokals entstanden (Myjmir ans * Mtbatir)
oder erst nach der Zeit des i-Umlauts gebildet wordm. oder sehliess-
iich. wie die letzt :renannten. alte Composita, die in diese Klasse fämct-
getreten sind.
46 § 140-142. ja- iirid r*-Stämuie.
2) eyrir Oere (Gewicht^ luit im pl. keineo Uiuluut:
aurar etc., ebenso bildet l(bti Betragen den g. pl. lato,
d. Ijttim.
3) Später wird das -r der masc, zum Stamme gezogen
und die Wörter flektiren dann wie a-Stämme, z. B. Iwknlr
Arzt, g. Ikknirs, n. pl. Imknirar; hellir Felsenhöhle, pl.
hellrur (wie hamrar).
4) klwdi Kleid, fylki Schar, kerti Wachslicht und ä://;///
Büschel haben im g. pl. auch -na, z. B. kldidna neben
klceäa u. 8. w.
II. ö-Stämme.
a) Reine ö-Stämme.
§ 141. Diese sind nur fem. Paradigmen: /jV^^c/r Feder,
laug Bad, ^ Fluss.
PI.
Sg.
N. A. fjodr laug o
G. fjadr-ar laug-ar ä-r
D. fjodr laug-u o
N. A. fjadr-ar laug-ar a-r
G. fjadr-a laug-a ;i
D. fjodr-um laug-um ö-m
Anm. Aus urnord. Zeit sind folgende Endaugen belegt: sg. noui.
-u (daher Umlaut im Wurzelvokal), pl. nom. ac, -ok, gen. -o.
§ 142. Besonders ist zu merken:
1) Viele wie ./)V/r flektirende J-Stämme können auch
wie /-Stämme llektiren (nacii § IBB), z. B. t/jf^f Gabe, kvern
Mühle.
2) Wie laufj gehen die Wörter auf -///// und -touf, /.. B.
kerlhu) alte Frau, ^/*/6//7/// Uiizuverlässlichkeit, sodann * 0(^k
Eisloch, * rcid Reiten, Wagen, *}iHt Genüge, mJ^W frischer
Schnee, * hall Halle, //// Wolle, jl Riemen, fein Rain, »^r
Ruder, *ffir Reise. — Ausser denen auf -imi und -hikj
können sie jedoch, besonders später, auch wie fjqdr (also
ohne -u im dat.) gehen; die besternten auch nach der
t-Declination.
3) Die Eigennamen auf 'hj<^rfj, -Imiy, -vriff, -l'^d, -leif,
-rün, -ri^r, sowie fremde (Katrin etc.) haben nicht nur im
dat.. son(l»'rii üiich im iic s|;. die Endunp: -". /. B. hio-t-i'"-"
$ l-ki — 147. rt-, >ro- und )f>-£>täiume.
47
-bjarfjn, -l/Jon/u. SelteD ist dies auch bei den Wörtero auf
-1/1// der Fall.
Anm. Zuweilen kommt auch bei diesen Namen ein ac ohne
Endung vor.
4) Skofßdy Gondid und alin Elle lauten im nom. d. ae.
gleich, im gen. synkopiren sie: Skqglar, alnar. — Letzteres
hat auch die Form oln, oln, das im sg. wie Jjodr, im pl.
ebenso oder nach der /-Decl. geht.
§ 143. Wie o gehn Wörter wie brö Wimper, ro Reh,
rö Rohe, elztö Feuerstätte, rö, rd Ecke (pl. röar und rar,
vgl. § 23), pro Trog (auch konsonantisch), bru Brücke (pl.
fn-uar und bnir), kri Hürde. — Wegen der Hiatus-
erscheinungen vgl. § 34 ff.
b) M?ö-Stämme.
§ 144. Paradigma: qr Pfeil.
Sg. N. A. or
PI. or-var
G. qr-var
.ir-va
D. or-u, or
or-um
Anm. or hat im pl. auch arir nach der »-Klasse. Die Wörter
dieser Abteilung werden später auch ohne r (wie jjjdr) declinirt.
§ 145. Wie qr flektiren nur wenig Wörter, z. B. dqgg
Tau, rqgff Ziegenhaar, bqd (poet.) Kampf, sfod Landungs-
platz, gqtcar Anzug.
c) jö - S t ä m m e.
1. kurzsilbige.
§ 146. Paradigmen: ben Wunde, eyg Schneide.
Sg. N. A. ben egg
G. ben-jar egg-jar
D. ben egg-ju
PI. ben-jar egg-jar
ben-ja egg-ja
ben-jum egg-jum
Anm. ben ist selten n. (wie her § 137). ebenso »kym Einsicht. —
Wetren der Form eggjar u. ä. vgl. § 110.
§ 147. Wie ben gehen u. a. noch: skei Schuppe, i/
Sohle, skgn Einsicht, syn Leugnen, mjf Nutzen, rnl Band.
ilf/s Grabhügel, H'S Fels, sowie dregg Hefen (vgl. § 7) ; mit
48 ij 147 — 151. /V;-Stäimiie. Ma8c. t-Stämme.
luuger Silbe nur ew// Wiese (neben erifji, ja Stamm); wie
e(/(j, z. B. hei Totenreich, eij Insel (vgl. § 7), pij Dienerin
(got. piwi), und viele Eigennamen, wie Frigy^ Sif (pl. „Ver-
wandtschaft"), besonders die auf -ei/, -ny, -yn (-vin).
Anm. 1. Später kann bei egg etc. der d. sg. auch endungälus
sein; die Namen auf -«// haben auch im ac. -/«.
Aura. 2. Der hierher gehörige Stamm meij- (.gen. mei/jar u. s. w.^
Jungfrau (got. mawi) hat im nom. tnctr wie die langsilbigen.
2. langsilbige.
§ 148. Paradigmen :/^^r Flut, y/yr Wölfin.
Sg. N. flßd-r ylg-r
G. fled-ar ylg-jar
D. fißd i ylg-i
A. flöd i ylg-i
PI. flM-ar ylg-jar
flöd-a ylg-ja
fli)d-um ylg-jum
flk)d-ar ylg-jar
Anm. Das -r im nom. sg. stammt aus der t-Declination. Später
tritt dafür -t ein. Wegen des /Schwundes vgl. § 103, 2; wegeu des
/-Einschubs § 111.
§ 149. So gehen viele Wörter, darunter die Namen
auf -dis, -eidr, -(f)riär, -yerdr, -hildr, -ynär oder -ynnnr,
-unri(r) oder -lulr (§ 72), -prüdr, -elfr.
Anm. 1. Das Fehlen des Umlauts in einigen dieser Endungen
(sowie in guär Kampf) erklärt sich daraus, dass diese Wörter ursprüng-
lich der t- oder «-Decl. angehörten. Man beachte auch das Felilen
der nom.-Endung bei -du und -unn (neben -unnr, udr)!
Anm. 2. Hierher gehört auch ix Axt (aus *>'ksft), das sein altes
-*« nach {? 118 verkürzt, sowie merr Mähre (aas *marhjö-), also ur-
sprünglich langsilbig.
Anm. 3. helgr Feier hat gegen die Regel kein j vor o und «,
pl. also heigar.
111. j-Stiimme.
§ 150. Zu diesen gehören masc. iiud tV;Mi., die ur-
sprünglich gleich Jlektirten. Im isl. aber sind die letzteren
im sing. fa«t ganz in die Flexion der '/-Stiimme über-
getreten.
a) Masc.
§ 161. Paradigmen: yestr Ga«t, sftulr Stätte, hek-h-
Bank.
§ 151—153. Masc. t-Stämiue. 49
Sg.
N. gest-r
stad-r
bekk-r
G. gest-s
stad-ar
bekk-s, -jar
D. gest
stad
bekk
A. gest
stad
bekk
PI.
N. gest-ir
stad-ir
bekk-ir
G. gest-a
stad-a
bekk-ja
D. gest-um stod-um bekk-jura
A. gest-i stad-i bekk-i
Anm. Urnord. Formen sind: nom. sg. -in, d. pl. -umR. Letztere
Endung war an Stelle von -imR getreten, das noch im adv. mecjin =
*vegim wegen, erhalten ist (vgl. § 94 Anm. und § 98 Anm. 2).
§ 152. Hierzu ist zu merken:
1) Zu den wie c/estr flektirenden Wörtern gehört auch
hdr Dollen, bei dem die Kontraktionsgesetze (§ 34 ff.) ein-
treten, z. B. d. pl. höuL
2) Beim Antreten der nom.-Endung gelten die in § 96
dargestellten Gesetze, z. B. sva/ir Schwan, halr Mann, skellr
Klatschen, d4U Thalbewohner, ;jr!ss Ferkel.
3) Viele haben im nom. ac. pl. auch die Endungen
-ur, -a (nach der a-Decl.), z. B. kvaJr Wal, dalr Thal, stafr
Stab u. a.
Anm. yud Gott (altes nentr.) hat im nom. kein -r, im dat. die
Endung -i. So bisweilen auch när Leiche. Brestr Mangel hat selten
den ac. pl. auf -« (u-k\.).
§ 153. Wie stadr flektiren viele einsilbige, dann be-
sonders die Wörter auf -skapr, -nudr, -ncuir (letztere flek-
tiren ursprünglich wie m- Stämme im sg.: fqgniulr Freude,
g. fa(jnaäar, d. fagnadl, ac. fojjnud, später dringt -nadr im
nom., -nad im ac. ein). Dabei ist zu merken :
1) hurr Sohn, sair Saal, skridr Lauf, mltr Hunger
haben im gen. sg. auch -a.
2) fimdr Zusammenkunft, sultr Hunger, kostr Be-
dingung, feldr Mantel, sowie die auf -nadr (-nudr) haben
im d. sg. -?■.
3) feldr Mantel und matr Speise haben im nom. ac. pl.
auch -ar, -a.
Holthauseu, Altialäudisobes Klemeutarbuch. 4
50 § 154 — 156. Masc. und fem. «-Stämiue.
4) kostr Bedingung und Jilntr Los, Teil können den ac.
pl. auf -u bilden.
Anm. Bei vinr Freund und mvnr, monr, Sinn, Unterschied kami
im nom. sg. das -r fehlen.
§ 1B4. Wie hekhr gehn die subst. mit umgelauteter
kurzer oder auf g, k auslautender langer Wurzelsilbe, wie
pijtr Lärm, mijgr Wand (§ HO) jtet//- Tauwetter (§ 7); strengr
Strang, mergr Mark u. a. Dabei ist zu merken:
1) Einige, wie glytnr Getöse, helgr Balg u. a. haben im
g. sg. nur -S; andere, wie hyJr Schlund, pykkr Verdruss u. a.
nur -jar. Im d. sg. ist 4 sehr selten.
2) h4r, hyr Dorf hat neben den regelmässigen ^'-Formen
h4jar, hyjar u. s. w. mit Accentvertauschung im g. sg. hjär,
g. pl. hjä, d. hjäm, vgl. § 39.
Anm. Einige dieser Wörter, wie sekkr Sack n. a., flektiren auch
wie reine a-Stämme: pl. sekkar etc.
b) Fem in.
§ 155. Paradigmen: qxl Achsel, sklpiin Anordnung,
r<ist Meile.
Sg. N. 0x1 skipun rost
G. axl-ar skipan-ar rast-ar
D. 0x1 skipun rost-u
A. Qxl skipun rost-u
PI. N. A. axl-ir skipan-ir rast-ir
" G. axl-a skipan-a rast-a
D. oxl-um skipun-um rost-um
Anm. Wegen der sg.-Formen vgl. § 160; über ski/mn — $ki-
finnar % 133 Anm.
§ 156. Hierzu ist zu bemerken:
1) Wie oxl gehen die meisten fem., besonders die auf
-un und -kunn, z. B. varhiim Nachsicht u. s. w.
Aum. I. Bei denen auf-»//' driiiirt -nv .Imiii A">i"ii.i(iniii.. tVüii-
zeitig im ganzen sg. durch.
Anm. 2. Da« hierhergehörige ini /a'w /ciui ina-i iinin im
ac. i l>nnn lid zu jtiner Zeit.
2) Die alte nom.- Endung des sg., -r, erscheint bei
Urdr eitiG Norne, ii(nid(r) Notwendigkeit / ',,,rr Wollo.
§ 157—160. Fem. t-Stämnie. «-Stämme. 51
hrialr Braut Frau, vwttr Wicht, Wesen (in Zusammen-
setzungen -üifr, wie hjalmmtr Walküre, wozu der nom. ac.
pl. -intr (konson. kl.).
Anm. Dazn gehört auch vettergis, vettugi nichts, ferner das
Suffix -oetna (g. pl.) in Itotvetna was auch immer, horvetna wo auch.
3) hrüdr und vcettr enden im d. sg. auf -/.
§ 157. Wie r(ist gehen eine Anzahl Wörter, von denen
rond Rand, strond Strand, mqrk Wald, stqng Stange, tong
Zange, syqng Platte, im pl. auch kons. Formen (nach § 179)
wie rendr etc. aufweisen, andere, z. B. qnd Atem, hjqrd
Herde, im pl. auch wie oxl flektiren. — Tqng und rnqrk
bilden den gen. sg. auch konsonantisch: tengr, merkr.
Anm. Der t-Umlaut hei den t-Stämmen ist entweder analogisch
iu allen Formen durchgeführt, wie bei gestr Gast, di^l Thal, oder
dtu'chaus beseitigt, wie bei stuldr Diebstahl, urt Pflanze. Auch ent-
stehen Doppel formen wie hlumr, hlymr Rndergriff, bön, b^n Bitte
sott, s(Ht Vertrag u. a.
IV. u - Stämme.
§ 158. Nur masculina, Paradigmen: hqlkr Balken,
Itjqrtr Hirsch.
Sg. N. bolk-r hjqrt-r
G. balk-ar hjart-ar
D. belk-i, bolk hirt-i
A. bolk hjort
PI. belk-ir hirt-ir
balk-a hjart-a
bolk-um hjnrt-um
bolk-u, belk-i hjort-u
Anm. Die urnord. Endungen sind: sg. nom. -ur, d. -iu, ac. w;
ler gen. -ar entspricht got. -aus, der nom. pl. got. -jus. Der ac. pl.
auf -t ist nach Analogie der «-Stämme gebildet.
§ 159. So gehen viele Wörter, besonders die auf (^ttr,
wie höttr Art; sporr Sperling geht auch wie ein w;«-Stamm
(§ 135), qss_ 1. Balken, 2. Gott. vegrWe^, kvittr Wortschwall
auch nach der a-Declination, desgl. orr (got. airus) Bote
oft im pl. Litnr Glied bildet den pl. auch nach der ö-Decl.
als f.: limar, seltener nach der a-Decl.
§ 160. Im einzelnen ist zu merken:
1) Bei sonr, swm;- Sohn (vgl. § 15 Anm.) kann im nom.
sg. das -r fehlen; dagegen qrn Aar, spönn Span (vgl. § 23),
4*
&2 § IHO — 164. «-Stämme. Masc. n-Stämme.
vss 1. Balken, 2. Gott, km^rr (g. hnarrar) Handelsschiff er-
klären sich nach § 96.
2) vqrdr Wart und l'idr Glied haben im g. sg. auch -s.
3) vegr Weg hat -na im g. pl. in Ausdrücken wie
minna vegna meinetwegen.
Anro. 1. Der Vokalwechsel der Wurzel hat zu Neubildungen
wie nom. kattr neben kottr Katze, svnr, srna Sohn, Söhne (g. pl.), lirr
neben nrr Bote, geführt. T( gr Zehner (got. tigvs) hat so die Neben-
tonnen togr, tugr, tegr, tigr erhalten.
Anni. 2. Das nom. -r ist später zuweilen zum Stamme gezogen,
vgl. graptrar für graptnr (gen. von groptr Grab).
§ 161. Wie hjqrtr (wofür die §§ 14 und 29 f. zu ver-
gleichen sind) gehen: fjqrdr Meerbusen, kjqlr Kiel, bjqrn
Bär, mjqdr Met, skjqldr Schild, Njqrdr Nerthus. — verdr
Mahlzeit bildet entsprechend einen alten dat. virdi.
b) Konsonantische.
I. /i-Stämme (schwache Declination).
§ 162. Diese zerfällt in drei Klassen: 1) ««-Stämme,
masc. und neutra, 2) öri-, ww- Stämme, fem. und einige
masc, 3) m-Stämme, nur fem.
1. OH-Stämme.
§ 163. Von diesen haben die masc. im pl. die Flexion
der a- Stämme angenommen. Nur wenige Spuren der ur-
sprünglichen Flexion linden sich noch, s. § 166, 2) ff.
a) Masc.
164. Paradigmen: hani Halm. Ii(ir/i'/,i liarfiifr. l-ri/fi
Haushälter, pdi Pfau.
Sg. N. han-i harpar-i
G. D. A. han-a harpar-a
PI. N. han-ar harpar-ar
G. han-a harpar-a
D. hon-um horpur-uni
A. han-a harpar-a
Aiim. Die Endungen des sg. im urnurd. sind: nom.
Aul luUsterc Form weiHt auch der ac. hiu.
bryt-i
pä-i
bryt-ja
p&
bryt-jar
pa-r
bryt-ja
IKl
bryt-jum
po-m
bryt-ja
pä
§ 165 — 167. Masc. »-Stämme. Nentarale ji-Stäram-r
§ 165. Wie hani geht auch das f. Skadi ; wie harpari
die Wörter aof -arij -eri, die aus der a-Decl. hierher über-
getreten sind (got. -areis); wie bryti die ^'aw-Stämme. be-
sonders die auf -/«^i, -^99^7 -wßi, -skegyi, -veri, -inrki, wie
erfingi, atfnt/ti Erbe, iüvirln Missethäter, sowie die auf g
und k ausgehenden ««-Stämme, wie dreki Drache (vgl.
§ 20, Anm. 1): nach juii kontrahirte wie ßoi sumpfige
Stelle (d. pl. ß^^m), hui Bewohner, le Sense (gen. Ijd, vgl.
§34 ff.).
§ 166. Besonders zu merken ist noch:
1) Die Lehnwörter ht^rra (auch herri) und .^ira Herr
haben im nom. sg. -a.
2) uxi, oxi Ochs tiektirt im pl. yxn, «rn (später auch
neutrum!) g. yxna, ^xnuj d. yxnum, sxnum; später nach
der ff-Decl. uxar etc.
3) Indeclinirbare wie samfeära Kinder desselben
Vaters, -m4dra derselben Mutter, zeigen in dieser Form
noch die alte Endung des nom. pl.
4) Poetische Wörter wie gunu Mann, skati Eminenz,
Goti u. a. haben im g. pl. -na (wie yxna) und lassen dies
n oft in die andern Casus eindringen : gumnar, flotnar See-
leute etc. Hierher gehört auch dna-sött Altersschwäche
(zu di Urgrossvater).
Anm. 1. moskvi Maske hat im d. pl. mqtkttm nach § 102, 2.
Anm. 2. Einige yan-Stämme: adUi Führer einer Sache vor Ge-
richt, skyti Schätz, selten hryti Hanshälter, Pili Wille und die auf -ceri
_'ehn auch wie hani; die auf -byggi -be wohner, im pl. auch wie ira-
>tämme (-byggcar etc.).
b) Neutra.
PI. hjort-u
hjart-na
Sg. N. A. hjart-a
G. hjart-a
D. hjart-a
hjqrt-um
§ 167. Von den hierher gehörigen Wörtern haben
mna Seil, okla Knöchel und miämunda Mittelpunkt, auch
masc. Formen : shni etc. üjon, hjün (neben hjii) Ehegatten,
Hausleute hat das -n im sg. und pl. durchgeführt, und'
zeigt noch dio Nebenform hj'' • '-'-r f:\uch nom.ac.pl.).
54 § 168—172. Fem. ön-, ün- und (w-Stämine.
Aum. Der sg. ist als präpos. (i)hjä neben, bei, erhalten; dazu
gehört auch das masc. h\H Diener.
2. bn-, «n - S t ä m m e.
§ 168. Paradigmen: ijata Strasse, dvngva Schleuder,
hjlgja Woge, trüa Glaube.
Sg. N. gat-a slong-va bylg-ja trü-a
G. D. A. got-u slong-u bylg-ju trü
PI. N. A. got-ur slong-ur bylg-jur trü-r
G. gat-na (?) bylg-na trü-na
D. got-um slong-um bylg-jum trü-m
Anm. Die umord. Endungen sind: sg. nora. -ö, g. d. ac. -Tm;
der noni. ac. pl. ist nach der r^-Decl. neu gebildet.
§ 169. Bei slqngva sind die Regeln von § 102, 2 zu
beachten (ebenso volva Weissagerin); bei fxßgja und kirkja
Kirche kommt § 111 in Betracht. Beachte den Ausfall des
j vor n im g. pl. ! Wie trüa kontrahiren nach § 34 ff. auch
skwjgsjd, gen. -sj(^ Spiegel und Gröa.
Anm. trüa hat auch eine Nebenform trü die als 5-Stamm flektirt.
§ 170. Auch einige masc. wie skijtja (neben ffkijti,
J«;<-Stamm) Schütz, hetja Mutiger, kempa (neben kappt)
Kämpfer, rytta Schuft (diese 3 auch f.), ferner Namen
wie Sifka, Sturla a. a. gehen nach dieser Klasse.
§ 171. Besonders ist zu merken:
1) frü Frau hat im nom. keine Endung und geht
später (wie trü) nach der ö-Klasse.
2) Wenn der Endung -ja ein anderer Konsonant als
<l oder k vorausgeht, endet der g. pl. auf -ja statt -ua,
z. B. bei miiüja Schmiede; bei den Wörtern auf -sjä bloss
auf -'/, /. B. dsjd Aussehen; kona Frau bildet im g. pl.
kvetiua, kvintia und stjarna Stern: ntjartia (nach § 118).
Anm. Von den Wörteni auf -»jn können einige auch wie A (§ 141)
flektiren, also gen. -sjär.
8. tn-Stftmme.
§ 172. Diese kommen nur im sg. vor und haben in
allen Casus die Endung -i, z. B. vUi Alter (mit /-l<mlaut
§ 173 — 176. Fein. T/i-Stämme. Eiusilb. masc. kons. Stämme. 55
des Wurzelvokals). Die meisten sind abstracta; besonders
gehören hierher Bildungen auf -andi, -endi, -indi, -yndi,
z. B. hyggjandi Verstand.
Änm. fr^di Verstand Üektirt auch als ueutr. wie kvd-di (§ 139).
§ 173. Zu merken ist:
1) Einige, wie gorvi Tracht, gersimi Kostbarkeit, rekendi
Fessel, ßski Fischfang, bilden den gen. auf -ar, resp. -jar
{jiskjar, nach § 111), zuweilen auch wfi Zeitalter, mildi
Milde. Andere wie reidi Zorn, formtni Neugier etc. haben
auch -is, besonders in Zusammensetzungen.
2) g^rvi, g^rsimi sowie lygi Lüge bilden einen pl. auf
-ar nach der ö-Decl.: gervar, lygar (so!), rekendi nach der
konson. (§ 184 Anm. 2).
Anm. Myki Dung hat eine Nebenform mykr.
c) Uebrige konson. Stämme.
§ 174. Diese lassen sich einteilen in: 1) einsilbige
m. und f., 2) Verwandtschaftswörter auf -r, m. und
f., 3) w<i- Stämme, fast nur m. (substantivirte partieipia
präs.).
I. Einsilbige.
§ 175. Die meisten masc. flektiren im sg. wie a- oder
M-Stämme, die fem. wie ö-Stämme. Die alten Formen er-
scheinen beim masc. nur noch im plural, beim fem. auch
in dem g. sg. auf -/•.
a) Masculina.
§ 176. Paradigmen: fötr Fuss, nagl Nagel, nuidr,
mannr Mann.
Sg. N. föt-r nagl mad-r, mann-r
G. fot-ar nagl-s man(n)-z
D. fiit-i nagl-i mann-i
A. fot nagl mann
PI. N. A. ft>t-r negl meun(-r), med-r
G. föt-a nagl-u raann-a
D. föt-um nogl-um monn-um
56 § 177—180. Einsilbige kons. Stämme, masc. imrt fem.
Anm. Die urnord. Endung des nom. ac. pl. war -in, was den
t-Umlaut der Wurzelsilbe erklärt.
§ 177. Wie fötr geht noch Jingr Fiuger (gen. später
ßngrs), vetr Winter (vgl. § 25 und § 119) mönudr, mönadr
Monat und Völkernamen im pl. wie Vhidr, Vindr, Eistr,
Jamtr.
Anm. 1. Die Völkernameu Eistr und Vindr, Vindr bilden auch
den pl. auf -ir nach der i-, Jamtr auch auf -ar nach der a-Klasse.
Anm. 2. fingr geht selten auch als neutr. nach der a-Klasse.
§ 178. Zu bemerken ist;
1) Im nom. sg. und nom. ac. pl. haben Jingr und vetr
nach § 118 nur ein -r ; wegen nagl, negl vgl. § 96, 6, wegen
maär §§ 72 und 96, 4.
2) manadr, mönudr hat im g. sg. auch -r, im pl. geht
es auch als /-, später auch als w-Stamm.
b) Fem.
§ 179. Paradigmen: rqng Querband im Schift". inorl-
Mark (Geld und Gewicht), t6 Zehe, hyr Kuh.
Sg. N. rong mork to ky-r
G. rang-ar merk-r tä-r ky-r
D. A. rong mqrk to kü
PI. N. A. reng-r merk-r t;v-r ky-r
G. rang-a mark-a tä kü-a
D. rong- um mork-um t^-m kü-m
Anm. Der gen. merkr beruht auf urnord. *markiR.
Wie rqng flektiren: hi tid ll'mde, t/m/' Band, />n7.- Tafel,
reik Haarfurche, apik Fliesse, rlt Schild, rist Rist, hrök Hose,
n/d Netz u. a. ; wie tnork: kverk Kehle (pl. auch -ar) mjofk
Milch, vlk Bucht, rij) Fels; wie tf^: fiö I.Floh (pl. ///ir),
2. Schicht, l(') Regenvogel, kl6 Klaue, r6 Eisenplatte; wie
kyr mit nom. -r und «Umlaut (§ 20): syr Sau, cer Mutter-
schaf (d. 8g. (^).
Anm. Merke pl. dayär Schafe zum Schlachten.
§ 180. F'olgendes ist zu bemerken :
1) eik Eiche, iik Hündin, s(f'(i)ng BiLt, Inng Zunge,
ork Kiste, tiöti Nacht, nahten . mork Wald, hok Buche, bilden
§ 180—182. Eiiisilb. fem. kons. Stämme. r-Stämme.
57
den geo. sg. entweder auf -ar oder auf -r (mit /-Unalaut,
wie mork Mark), also gen. z. B. ndttar und ncefr.
2) rqmJ Rand, strqnd Strand, grind Gitter, stong
Stange, mork Wald, sce(i}ng Bett, nott Nacht haben im d.
sg. auch -u.
3) flik Zipfel, greij^ Hand, sild Häring, skeid Schiff,
galeid Gallione. tag Wurzelfaser, selten hottk Handhabe,
können im pl. auch als ö- Stämme (-ar etc), skeid Schiff,
sjiqng Platte, tqng Zange, selten c^nd Ente, glod glühende
Kohle, kind Wesen. Familie, r'^nd, Strand, grind, sti^ng,
m^rk Wald, auch wie /-Stämme (-ir etc.) flektiren.
4) Der d. sg. von hqnd Hand ist hetidi fM-Decl.); der
nom. ac. pl. von kinn Wange, tonn Zahn: kinnr, kidr,
tenn(r) und tedr nach §§ 72 und 96, 4, von nfAs Maus,
Jus Laus, g^s Gans, hrün Braue: myss etc.. göess, brynn
nach § 96. 1 ; ertr Erbsen, gen. erfra erklärt sich nach
§ 118; hnot Nuss, pl. hnstr, hnetr (§ 20, Anm. 4) bildet
g. pl. hnata, d. hnotum neben hnota, hnotum (Ablaut).
5) nijolk hat im gen. mjolkr ohne Umlaut.
6) kyr und syr als Beinamen können im g. sg. syrs,
^yrar, sürar, im d. ac. kyr, syr flektiren.
Anm. dyr(r) pl. Thüi' kommt alt im nom. ac. auch als neutr.
vor. Später dringt der Umlaut auch im g. d. dyra, dyrutn ein.
§ 181. qljit Schwan hat folgende Formen, die sich
daraus erklären, dass das Wort teils konsonantisch, teils
als ^■(>-Stamm, teils als /-Stamm flektirt (ahd. alhiz):
Sg. N. olpt, elpt-r
G. elpt-r, alpt-ar, elpt-ar
D. olpt, elpt-i
A. olpt, elpt(-r), elpt-i
PI. elpt-r, alpt-ir
alpt-a, elptr-a
olpt-um, elptr-um
elpt-r, alpt-ir
II. r-Stämme.
§ 182. Paradigmen : fadir Vater, mödir Mutter.
Sg. N. fadir mödir PI. fedr medr
G. fodur mödur fedr-a miJdr-a
D. fedr. fodur niödur fedr-um m«dr-um
A. fodur mödur fedr mödr
58 s 183—185. r-Stäinmc. «rf-Stäinine. Adjectiva.
Auni. Der t-Uinlaut im d. ag. erklärt sich durch einstiges -t der
Endung (*fadri) ; die urnordische Form des nom. pl. ist -iR (dohtrin).
§ 183. Wie fadir geht noch hrodir Bruder, pl. hrödr,
wie modlr noch d6ttir Tochter, pl. d4tr (§ 119) und .s//.s^?V
Schwester (aus urnord. swestar, g. * smstur, vgl. § 21
und 102, 2).
Anm. 1. In Zusammensetzungen erscheint poetisch sg. nom. d.
ac. -fnäi; g. -fodrs, z. B. valfodr Walvater (= Odinn).
Anm. 2. Wegen der plur.-Forni /'etfr aus *fedrR, vgl. § 118.
III. M^-Stämme.
§ 184. Diese subtantivirten part. p ras. sind fast
nur masc. und flektiren im sg. wie >/-Stämme, im pl. wie
einsilbige konsonantische. Paradigma: gefandi Geber.
Sg. N. gefand- i
G. gefand-a
D. gefand-a
A. gefand-a
PI. gefend-r
gefand-a
gefond-um
gefend-r
Hierher gehören : ^'aw/i Feind, ^\. fjatidr, frwudi Ver-
wandter, hüandi, hondi- Bauer, pl. buendr, h4ndr u. a.
Aum. 1. Der t-Uralaut kann auch in den d. pl. dringen: hvndnm.
Anm. 2. rekendi Fessel (sg. nach elli, § 172), gewöhnlich f.,
geht im pl. nach dieser Klasse: rekendr.
Anm. 3. Starke sg.- Formen erscheinen noch in Zusammen-
setzungen wie fianz-bod Feindeshotschaft, »egjanz - mga Uörensagen.
dugand-madr taugender Mann.
2. Kap. Adjeotiva.
§ 18B. Die meisten adjectiva können im Positiv
und Superlativ sowohl stark wie schwach, d. h. als
;/-StUmme, dedinirt werden, (lieber letzteren Gebrauch
vgl. die Bedeutungslehre!) Der Comparativ wird stets
schwach flektirt. — Einige adjectiva flektiren nur
stark, wie a/lr all, midr mittlerer, sjal/r selbst, mmr
irgend einer, annarr anderer; andere nur schwacb,
wie (indrnki schlafl(>8 (vgl. § 200) und a 1 1 e 0 r d i ii u 1 /, a h 1 e n
von 3 ab.
§ 186 — 188. Starke adj. DecL: a- imd o-Stämme. 69
A. Starke Declination.
§ 186. Bei den adj. sind wie beim subst. a-, wa- und
/rt-Stämmen mit den dazu gehörigen fem. ö-, wo- und jö-
Stämme zu unterscheiden. Die alten i- und w-Stämmen sind
mit den a- und ö-Stämmen zusammengefallen (erstere sind
noch am «"-Umlaut des Wurzelvoivals zu erkennen, z. B.
sekr schuldig, zu d. Sache, die w-Stämme an Doppelformen
wie qngr, mtgr eng, got. aggwus).
§ 187. Ursprünglich flektirten die adj. wie die ent-
sprechenden subst., aber durch den Einfluss der pronominal-
adj. haben sie eine Menge Pronominalformen an-
genommen. In folgender Tabelle sind die Endungen cursiv
gedruckt, die von der subst. Decl. abweichen,
masc. neutr. fem.
Sg. N. -r -t — (mit M-Uml.)
G. -s -rar
D. -um (mit w-Uml.) -u (mit w-Uml.) -ri
A. -an -t -a
masc. neutr. fem.
PI. N. -ir — (mit w-Uml.) -ar
G. -ra
D. -um (mit w-Uml.)
A. -a — (mit w-Uml.) -ar
Änm. 1. Man beachte den eigentümlichen dat. sg. des neutr.,
der ein alter ins trumentalis ist.
Anm. 2. Endungslose nom. ac. sg. n. kommen als adverb ia und
subst. vor, z. B. lit wenig, mjok viel, djüp Tiefe.
a) f^/- und ö- Stämme.
§ 188. Paradigmen: xpakr verständig, ganiaU alt,
grdr grau.
masc. neutr. fem.
1) Sg. N. spak-r spak-t spok
G. spak-s spak-rar
D. spok-um spok-u spak-ri
A. spak-an spak-t spak-a
60 § 188—189. Starke adj. Decl.: a- und Ä-Stämme.
masc.
ueutr.
fem.
PI. N. spak-ir
spok
spak-ar
G.
spak-ra
D.
spok-um
A. spaka
spok
spak-ar
2) Sg. N. gamal-1
garaal-t
gqmul
G. gamal-8
gamal-lar
D. goml-um
goml-u
gamal-Ii
A. gaml-an
gamal-t
gaml-a
PI. N. garal-ir
gqmul
gaml-ar
G.
gamal-la
D.
goml-um
A. garal-a
gomul
gaml-ar
3) Sg. N. grä-r(r)
grä-tt
gTi^
G, gr
■a-8(8)
D. gro-m
gr?
grä-r(r)i
A. gra-n
grä-tt
grä
PI. N. grä-ir
gro
grä-r
G. »
grä-r(r)a
D.
gro-m
A. grk
gro
grä-r
§ 189. Besondere
Bemerkungen:
1) Für die Form
des nora. sg.
m. gelten dieselben
Regeln wie für die subst. (vgl. § 96), daher also kudr,
kunnr kund, jafn eben, ixknn schön, heil] gesund, fatfr (gen.
fagr-fi) schön, hvass (dat. m. hvqssum) scharf, nSsa (d. rhwn)
weise u. s. w.
2) Im nom. ac. sg. n. wird dem -f ein vorhergehendes
-d, -d und -n assimilirt, -tt geht dann nach Kons, und
unbetontem Vokal in -t über, vgl. hlindr — hlint blind,
fMdr — fMt geboren, hrcidr — Irreitt breit, hardr — hart
hart, fasitr — fant fest, hittr — hitt gefunden, hillndr —
kallat gerufen, heidinn — heidit heidnisch.
Merke besonders: nuinjr — wr/r/ (spMer mar///, imirkt)
niMtichfr. /irihtf/r — hrilnJ:f h«^ilit?. ./'//'/' — j'tnifiOf <'b«M),
§ 18&— 191. Starke adj. Ded: a- und ö-Stärame. 61
:<w.ii , s'tnnr — satt wahr, gödr — gott (ond gdtt) gut, und
vgl. die §§ 72, 81 ff., 89, 93, 109, 118 ff.
3) Im gen. dat. s^. f. und gen. pl. gelten bei aas-
laatenden -l, -n, -r, -s der Wurzel die in § 96 g^ebenen
Regeln für die Anfügang von -r, vgl. vctnn — väninar schön,
Unr — linrar mild (= gelind), jtrfn — jafnrar eben, sadr,
•rnnr — sadrar, satmrar wahr, irf«s — visaar (später msrar)
weise, hvctss — hvussar (sp. hvassrar) scharf, heill — heiüar
gesnnd, hoUr — hollrar hold, hitr — hltrar bitter; heidhm
— heklrnnar heidnisch, heimill — heimillar verfügbar, fmiss
ymissar (später gmisrar) wechselnd.
§ 190. Nach gamall gehen die adj. and participia auf
-all, -ull, 'ill, -hm, -igr^ -ugr, -agr, -idr, z. B./o-rw// umher-
schweifend, pl. forlir, IHill klein, pl. litlir (und litUr), bun-
dinn gebunden, mättigr mächtig, pL mdttkir (vgl. § 83),
mdlugr gesprächig, pl. mälgir, heilagr heilig, pl. helgir
(vgl. § 44), nBkkmdr nackt, pl. ttekpir, n«ktir (vgl. § 81
Anm.), t€didr gewählt, pl. valdir; sodann auch gmisSj gmiss
wechselnd.
§ 191. Dabei gelten folgende Regeln:
1) Bei den participien auf -adr, wie kalladr gerufen,
bei heimill, heiiimll verfügbar, auch bei andern adj. auf -/
wie resall elend, unterbleibt die Synkope; später auch bei
denen auf -g und oft bei ymiss (pl. ymissir und ymsir, ynmr,
zuweilen i/msü).
2) Bei den adj. und part auf -^dr ist die Svnkope im
gen. dat. sg. f. und gen. pl. schon alt, später wird sie voll-
ständig durchgeführt: im^kkmdr — nokf>r, nektr nackt,
calidr — caldr gewählt (zu celja). Dies ist stets der Fall
bei -d und -t im Wurzelauslant : gladdr erfreut (zu gledja),
hmttr geschärft (zu hnetja).
3) Die adj. auf -itm haben im ac. sg. m. die Form
des nom., z. B. kriatinn christlich: /}//// klein und mikill
gross haben im ac. a%. m. litimi, mikiim, im nom. ac.^^. n.
lUit, mikit.
62 § 192—194. Starke a»lj. Decl. : a-, o-, wa- und //v>-Stäraine.
4) Neben yfrinn überschüssig steht ohne -/-; yrinti,
4rinn, pl. yrnir etc.
§ 192. Wie grdr (wegen (jrärr, (jrdtt vgl. § 117} gehu
auch adj. mit andern Vokalen, z. B. trür treu, hlyr lau u. a.
Anm. Formen wie gräan, gräum sind spätere Bildungen,
vgl. § 34 f.
b) toa-, wö-St&mme.
§ 193. Paradigmen : /(j^r bleich, hör hoch.
masc.
neutr.
fem.
l)Sg.
N.
fol-r
fol-t
h^
G.
fol-
-8
fol-rar
D.
fol-um
fol-u
fol-ri
A.
fol -van
foVt
fol-va
PI.
N.
G.
D.
fol-vir
fol-ra
fol-um
fql-var
A.
N.
fql-va
fol
fol-var
2)Sg.
ha-r(r)
hä-tt
h'}
G.
hä-
8(8)
hä-rCrlar
D.
ho-(fu)m
ho(-fu)
h;i-r(r)i
A.
ha-fan
hä-tt
hä-fa
PI.
N.
G.
D.
hä-fir
ho
hä-r(r)a
ho-(fu)m
hä-far
A.
hä-fa
ho
hä-far
Anm. Wegen der alten Form h6r(r), für die später h('tr(T) ein-
tritt, vgl. § 33 Anm.; wegen des Uebergaogs von -/- in -/- § 78.
§ 194. Wie f'iJr flektiren u. a. tryyyr treu, l^ronyr eng,
roKicr rasch, f^rr rasch, freigebig, J^ykkr, Irjokhr, l>jokki' dick
(vgl. § 30 f.), yttrr, gorr, yerr bereit (alter u-, resp. ja-
Stamm), /ro-rj/r/or fruchtbar, nu'fr, mjör, injdr schmal, ebenso
sl/rr etc. stumpf (vgl. die §§ 32 Anm. 2 und 39 Anm.): '.vic
hf'tr auch /rdr, fror hurtig.
Anm. 1, Später dringt das -»>- durch Ausirleichnng aucb in
Formen wie fnhum ein. lli'irr flektirt später auch wie grän- '^ 1««)
§195—197. Starke adj. Decl.: 7«- u./o-iStäiume. Schw. Deel. 63
Anm. 2. Wegen der Kons.-Verdoppelungen hält, härrar etc. vgl.
§ 117. — Der uom. hnss grau (pl. m. hnsvir) erklärt sich nach § 96, 1.
Anm. 3. Später gehen eine Anzahl dieser Stämme, wie här,
frar, f^ykkr, myrkr dunkel in die Flexion der «.-Stämme (also ohne -/>)
über; myrkr sowie dygyr treu, hryggr betrübt, flektiren auch nach der
folgenden Klasse.
c) ja- und ;o-Stämme.
§ 195. Paradigma: sehr schuldig.
masc.
neutr.
fem.
Sg.
N.
sek-r
sek-t
sek
G.
sek-
s
sek-rar
D.
sek-jum
sek-ju
sek-ri
A.
sek-jan
sek-t
sek-ja
PI.
N.
G.
D.
sek-ir
sek
sek-ra
sek-jum
sek-jar
A.
sek-ia
sek
sek-iar
§ 196. Von kurzsilbigen geht wie sekr nur midr
mittlerer, von langsilbigen nyr(r) neu (vgl. grärr !) sowie
mehrere auf -y und -k, wie frcegr berühmt, sloyr schlau,
genyr gangbar, rikr mächtig, fät4kr armselig, pekkr an-
genehm, sterkr, stijrkr stark u. a. Die meisten davon
flektiren auch wie a-Stämme.
B. Schwache Declination.
§ 197. Zwei Arten von adjectiven sind hier zu
unterscheiden:
a) Im Positiv und Superlativ flektiren die eigentlichen
adjectiva im m. und n. sg. nach den «m- Stämmen, im
f. sg. nach den ÖM-Stämmen; die eigentümlichen Plural-
formen sind communia.
b) Die part. präs. in adjectivischer Function und die
Comparative flektiren im f. sg. und im ganzen plur.
wie IM-Stämme.
m. n. f.
gra-i grä grä
gra gro
gro-m
64 § 198-201. Schwaclie adj. Decliuation.
a) Positiv und Superlativ.
§ 198. Als Beispiele können dienen: spaki der Ver-
ständige, ijräi der Graue,
m. n. f.
Sg. N. spak-i spak-a spak-a
G. D. A. spak-a spok-u
PI. N. G. A. spok-u
D. spok-um
Anm. Nom. ac. pl. hatten ursprünglich die Endung -Tm; -u wird
später auch im dat. pl. durchgeführt.
§ 199. So fiektiren nicht bloss die «-Stämme, bei denen
die oben § 190 f. besprochene Synkope zu beachten ist
((jamli, mättki, helgi etc.), sondern auch f«;«- Stämme wie
fqlvi, ^'a-Stämme wie seki, f. sekja.
§ 200. Viele, meist zusammengesetzte, adjectiva sind
indeclinabel mit der steten Endung -a, woneben in alter
Zeit auch oft nach der nom. sg. m. auf -i vorkommt, z. B.
andvaki, -a schlaflos, /m/wüoipte ausgewachsen, u. s. w. (Hier
entspricht der nom. pl. den got. schw. Fitmieu auf -ans.)
b) Comparative und part. präs.
§ 201. Paradigmen: spakari weiser, gefandi gebend.
m. n. f.
Sg. N. spakar-i spakar-a spakar-i
G. D. A. spakar-a spakar-i
PI. N. G. A. spakar-i
D. spokur-um
Sg. N. gefand-i gefand-a gefaiid-i
G. D. A. gefand-a gefaiid-i
PI. N. G. A. gefand-i
D. gefond-um
Anui. Im «pätereu isl. a^t\xi der dat. id. luuli aui -/ luis
(= n. (f. ac).
lieber die Bildung des Comparativs und Superlativs
8. die WortbildungHlehre!
§ 202— 2(». Kardinakahlen. 65
3. Kap. Zahlwörter,
a) Kardinalzahlen.
§ 202. Die ersten vier Zahlwörter sind declinir-
bar und flektiren folgendermassen :
m.
n.
f.
1. Sg.
N.
ein^
ei-tt
•s
ein
G.
ein-
ein-nar
D.
ein-um
ein-u
ein-ni
A.
ein-n
ei-tt
ein-a
PI.
N.
G.
D.
ein-ir
ein
ein- na
ein- am
ein-ar
A.
N.
ein-a
ein
ein-ar
2.
tvei-r
tvaa
tvae-r
G.
tvegg-ja
D.
tvei-m(r)
A.
N.
tvä
tvau
tvse-r
3.
{)ri-r
{)rjü
{)rj-ar
G.
priRg-Ja
D.
{)ri-m(r).
J)rem(r)
A.
l>rjä
prj-ü
prj-är
4. N. fj6r-ir fjogur, fjugur fjor-ar
G. fjogur-ra. Qugur-ra
D. fj6r-um
A. fjör-a Qogur, Qugur Qor-ar
§ 203. Hierza ist zu bemerken:
1) Wegen der Assimilation im n. eitt (aus *eint) vgl.
§ 89. wegen einnar etc. (aus * einRüR) § 96. wegen des ac.
sg. m. einn § 59. Der pliir. von einn bedeutet „irgend
ein" oder ^allein". In letzterer Bedeutung flektirt es auch
schwacL (eini u. s. w.).
Uultbaaacn, AiücUndiachw Klementarbucli. 5
66 § 203-206. Kardiualzahleii. Ordiualzahleu.
2) Wegen des f. tvkr (aus * twän) vgl. § 20, wegeu
des gen. tveggja, priggja% 110, wegen der dat. -Endung von
2 und 3 § 96, 6, wegen des ac. m. tvd § 104, 2 und 40. Neben
tvau (mit bewahrter Endung des n.: -u!) steht selten tvd.
3) Wegen des Accentwechsels in prjdr, prjü (mit be-
wahrter neutr. Endung) und prjd vgl. § 36.
4) Wessen fßigur vgl. § 30, wegen des -g- § 124, 5, wegen
des Accentwechsels (fjörlr etc.) § 36.
§ 204. Neben tveir steht in der Bedeutung „beide"
ein altes compositum: bddir, das so flektirt:
m. n. f.
N. bäd-ir bsed-i, bad-i bäd-ar
G. begg-ja, bäd-ra
D. bod-um
A. bäd-a baed-i, bad-i bäd-ar
An in. Es ist dies eigentlich eine Zusammensetzung aus dem
Zahlwort *bai und dem bestimmten Artikel peir, der in unbetonter
Stellung verkürzt wurde (vgl. § 46); ersteres erscheint noch in dem
gen. heggja — tveggja.
§ 205. Die Zahlen 0—20 sind indeclinabel, die Zahlen
30 — 110 werden mit dem w-Stamm tigr etc. (§ 160 Anm. 1)
„Zehner" gebildet, z. B. prir tigir 30. — Hundrad bedeutet
meist „120" und flektirt wie ein neutraler «-Stamm, z. B. tmu
hundrud „240'^ ; püs(h)und bedeutet meist „1200" und flektirt
al» fem. /-Stamm, z. B. tvcer püs(h)undir „2400", und hat
einen neutralen r/-Staram püshundrad als Nebenform.
b) Ordinalzahlen.
§ 206. „Der erste" heisst fgrsft; das als «-Stamm,
odar fi/rsti, das als «//-Stamm flektirt; „der zweite" oder
,der andere" flektirt so:
m. n. f.
Sg. N. annar-r auna-t onnur
G. annar-s annar rar
D. odr-um odr-u annar- ri
A. anna-n anna-t adr-a
§ 206—208. Ordinalzahleu. Persöul. Prouumiua. 67
PI. N. adr-ir onnur adr-ar
G. annar-ra
D, odr um
A. adr-a onaur adr-ar
Anna. Beachte den Ausfall iles -r- im ac. sg. m. annan sowie
im nom. ac. sg. n. annat!
Wegen des Wechsels von -nn- und -ä- (got. anpar!)
vgl. § 72 und 94, wegen des n. annat § 211 Anna., wegen
des ac. sg. m. annan ib.
§ 2U7. Die übrigen Ordinalzahlen auf -di, -di oder -U
Hektiren als aw- Stämme, nur pridi „der dritte" als jan-
Stamm (fem. pridja).
Alle andern Zahlworte s. unter ^Wortbildung!"
4. Kap. Pronomina.
1. Persönliche,
a) üngeschlechtige und refleiivum.
1. person. 2. person. 3. reflexivum.
§ 208. Sg. N.
ek
{)ü
—
G.
min
})in
sin
D.
mer
J)er
ser
A.
mik
|)ik
sik
Du. N.
Vit
it
—
G.
okkar
ykkar
_
D.A.
okkr
ykkr
i
PI. N.
ver
er
—
G.
var
yd(v)ar
/ _
D.A.
OSS, «SS
ydr
s ~
= Sg.
Anm. 1. Für ek, mik, fnk und sik treten später audi ey, mig,
fng und sig auf; ebenso für rit, it auch rid, id, vgl. § 82.
Anm. 2. Durch Anlehnung an die auf -d auslautenden Verbal-
formen entstehen später die Formen fnt, f>ir für it, er (kamider).
Anm. 3. In der Poesie wird ek in der verkürzten Form -k,
■g dem Verbuui angehängt (vgl. § 50, 2), z. B. m-iUak ich sprach, sjnkk
ich sei, frittag ich fragte. Treten die Negationspartikeln -u, -at hinzu.
68 § 208 — 210. Persönliche und possessive Pron.
80 steht nach haupttoniger Silbe -k, sonst -g: sekka ich sehe nicht,
f>ore(]a ich wage nicht. Das -k kann auch zweimal stehen: mdkak
ich kann nicht.
Anra. 4. /»w kann mit oder ohne Verkürzung, resp. Synkope des
Vokals, enklitisch an Verbalfornien antreten, wobei der Konsonant
nach § 80, 75, 1 und 100 als d, d oder t erscheint, z. B. In/rdu höre du,
kemid(u) kenne du, eslu bist du. Tu steht aucli nach den Conjunctionen
at dass und f>6tt (l>ö at) obgleich: attu, j)6ttu. — Die Negation at kann
zwischen verb und pronomen eingeschoben werden : gnßattu gabst du nicht.
Anm. 5. mer, mik werden in alter Poesie unterschiedslos als
-m und -tnk dem verb angehängt, z. B. letvm Hessen mir, rökumk trieben
mich, leid erumk leid sind mir. Dabei stehen statt der 3 pers. sg. die
Plural formen: göfumk er gab mir. Durch Verwechslung mit den
Mediopassivformen entstehen später Bildungen wie -wm, -uimt,
•umist, -unst.
b) Geschlechtige.
§ 209. Von dem gesclilechtigen Personalpronomen
hann er, kommt nur das masc. und fem. sg. vor. Das
neutrura sowie der plural werden von dem Demonstrativ-
pronomen sä der (§ 213) gebildet.
m. f.
Sg. N. han-n hon
G. lian-8 hen-nar
D. hon-um hen-ni
A. han-n han-a
Anm. Alte Nebenformen des dat. ni. sind: liönom, hÖHom,
hovom (vgl. § 23), des nom. f.: hau, acc. liätia ; eine jüngere Form des
nom. f. ist hun. — Ueber den Vokalwechsel vgl. § 44.
2. Possessiva.
§ 210. Diese sind: minn mein, pinn dein, *»>m sein
(rellex.); okkarr unser beider, yÄ-^arr euer beider; mrr unser,
yd(v)arr euer. — fnnii und sinn lloktiren genau wie minn.
Die Formen sind:
m. n. f.
Sg. N. minn mi-tt min
G. min-s rniii-iiiir
D. miu-iiiii niiii-u iniii-ni
A. min-ii ini tt min-a
§ 210—212. Possessivpronomina. 69
m.
n.
f.
PI.
N.
G.
D.
min-ir
min
min-na
min-um
min-ar
A.
min-a
min
min-ar
Anni. Formen mit t statt i kommen in alter Zeit vor, ebenso
Verwechslnng von «n und n durch Ausgleichung. — Umord. sind der
nom. sg. f. minu und der ac. sg. m. minitio belegt.
§ 211. okkarr und t/kkarr flektireu (abgesehen von
dem wechselnd auftretenden inl. v) wie yd(v)arr (vgl.
§ 21). Die Formen des letzteren sind:
m. n. f.
Sg. N. yd(v)ar-r yd(v)a(r)-t ydur
G. yd(v)ar-s yd(v)ar-rar
D. ydr-iim ydr-u yd(v)ar-ri
A. yd(v)a(r)-n yd(v)a(r)-t ydr-a
PI. N. ydr-ir ydur ydr-ar
G. yd(v)ar-ra
D. ydr-um
A. ydr-a ydur ydr-ar
Anm. Der Schwund des -r- in ydvan und ifdvat erklärt sich durch
die Schwachtonigkeit der Silbe, der fakultative des -v- dui-ch Aus-
gleichung.
§ 212. Das poss. pron, der 1 pers. plur. hat mehrere
Formen, die mit vd-, 6- und oss- nebeneinander anlauten.
Die letzteren kommen fast nur in alten Gedichten
vor, die ersteren verdrängen allmälig die d-Formeu.
m. D.
Sg. N. vär-r vär-t
G. vär-8
D. 6r-um, oss-um, vijr-um 6r-u, öss-u, vor-u
A. var-n vär-t
PI. N. 6r-ir, oss-ir, var-ir ör, v^r
G. var-ra
D. 6r-um, oss-um, vor-um
A. ör-a, oss-a, vär-a 6r, vor
70 § 212—214. Possessiv- und Demonstrativpronomina.
f.
Sg. N. ör, vor
G. var-rar
D. viir-ri
A. 6r-a, oss-a, vär-a
PI. N. ör-ar, oss-ar, var-ar
G. vär-ra
D. 6r-um, oss-um, vör-um
A. 6r-ar, oss-ar, vär-ar
Anm. värr gehört zu demselben Stamme wie oer wir; «r- nnd
oss- dagegen zu dem von oss uns, ersterer mit, letzterer ohne grammt.
Wechsel (umara: unsara, vgl. § 124).
3. Demonstrativ a.
§ 213. Das einfache pron. dem. sn der, llektirt fol-
gendermassen, seine Formen aus den Stämmen so und
/m- bildend:
m. n. f.
Sg. N. sä |)at sü
G. pess {)eir(r)ar
D. f)eim J^vi |)eir(r)i
A. |)ann pat pk
PI. N. ]jeir pau Jjaer
G. |>eir(r)a
D. |)eim
A. \)k ])au jiar
Anm. Alte Formen des dat. sg. u. sind />c^, /» (das r i.st ana-
logisch dem interrog. hvi). — Die rr-Formen überwiegen später die
r-Formen, vgl. § 117. — Häufig steht />##, />iin statt />fss, Imnn, und
im Anlaut oft d- statt />-, vgl. § 80 Anm. — üeber »A vgl. § 40.
§ 214. Das aus dem einfachen dem. prom. und den
Partikeln -si und -« zusammengesetzte pron. ajä, l>easi
dieser, llektirt in den ältesten Quellen so (jüngere Formen
sind eingeklammert, die später herrschenden mit einem
t verst'lu'jj):
§ 214—216. Detnonstrativpronomina. 71
m. n.
Sg. N. 8ja (t J)essi, f>essir, jDessur) petta
G. pessa
D. t jjessum (f)e(i)ma) pvisa, f J)essu
A. penna petta
PI. N. pessir t pessi (pessur)
G. pessa (f f)essa(r)ra)
D. t pessum ({)e(i)ma)
A. pessa t pessi (pessur)
f.
Sg. N. sja (t pessi, pessur)
G. Pessar (f pessa(r)rar)
D. pessa (f pessa(r)ri)
A. pessa
PI. N. Pessar
G. pessa (f pessa(r)ra)
D. t pessum (pe(i)ma)
A. Pessar
Anm. 1. Aeltere Formen erscheinen noch auf jüngeren
Runeninschriften, z. B. sg. nom. m. sasi, f. susi, n. f>atsi, fnta, ac. ni.
pnnsi, pana, f. pasi, dat. m. paimsi, pl. nom. n. paust, etc.
Anm. 2. Neben den ss-Formen stehen auch solche mit einfachem
8, vgl. § 120, und rs, vgl. § 91 (umgekehrte Schreibung).
§ 215. Ein anderes dem. pron. ist hinn jener, das wie
minn flektirt, aber stets kurzes i hat; später wird es
auch als Artikel vor dem Adjectiv gebraucht, und hat
dann im sg. n. die Form hit statt hitf, und im nom. ac.
sg. m. oft hin statt hrnn.
Anm. hinn jener steckt auch im adj. /iin(n)ey hierher, dort
(aus *hinveg), vgl. § 120.
§ 216. Als Artikel wird das pron. e/m, inn ge-
braucht, das wie hinn flektirt und die entsprechenden
Formen et, it; en, in hat. Während enn vor dem adj.
steht, wird es dem subst. nachgesetzt, und ver-
schmilzt allmälig mit demselben (wovon die Eddalieder
schon einige Beispiele zeigen). Dabei sind folgende
Regeln zu beachten:
zh ■■■■
72 § 216—217. Angehängter Artikel.
1) Der anlautende Vokal des Artikels schwindet stets
nach den Endungen -a, -u und -/ (doch vgl. 4).
2) Nach flexivischena r schwindet der Anlaut des Pro-
nomens ausser im nom. ^.. wenn dem r ein Vokal vorhergeht
und die Artikelform einfaches ti hat, z. B. syr-in die Sau.
3) Im dat. pl. schwindet das -w des Nomens vor der
verkürzten Artikelform -num, z. B. bordu-num den Tischen.
4) Nach betontem Vokal kommt im dat. sg. der Artikel
mit und ohne Vokal vor: o-nni und Q-inni, dem Flusse.
5) Im dat. sg. der masc. und im ac. sg. fem. kommen
Formen mit und ohne inneres -i- vor. z. B. d. ulf(i)num
dem Wolfe, streng (i) mim dem Strange, ac, s6l(i)na die Sonne.
6) Beim nom. pl. der kons. Stamme steht bald syn-
kopirter Artikel: kverkr-nar die Kehle, myss-nar die Mäuse,
bald unsynkopirter: menn-inir die Männer, neyl-hiir die Nägel.
Beispiele: zu 1): boya-ns des Bogens, yqtu-iia die
Gasse (ac), bordi-nu dem Tische; zu 2): laugar-nar die
Bäder (nom.), aber fjqdr-ina die Feder (ac), dagr-inn der
Tag, mödir-in die Mutter, fadir-inn der Vater.
§ 217. Paradigmen: m. hani-nn der Hahn, draumr-inn
der Traum; i. g(tta-n die Gasse, bi/gd-in die Wohnstätte; n.
aug-at das Auge, fat-it das Gefäss, epli-t der Apfel.
Sg.
PI.
1
m.
f.
N.
hani-nn
draumr-inn
gata-u bygd-in
G.
hana-ns
draums-ins
gotu-nnar bygdar-innar
D.
haua-num
draum(i)-num
gotu-nni bygd-inni
A.
hana-nn
draura-inn
gotn-na bygd-iua
N.
hanar-nir
draumar-nir
gotur-nar bygdir-uar
G.
hana-nua
drauma-nna
gatna-nna bygda una
D.
honu-num
draumu-num
gotu-nura bygdu-uum
A.
hana-na
drauma-na
gQtur-uar bygdir-nar
Sg. N.
D.
auga-t fat-it
epli-t
G.
auga-ns fats-ins eplis-ins
D.
auga-nu fati-nu epli-nu
A.
auga-t fat-it
epli-t
§ 217—219. Artikel. Relativa. Interrogativa. 73
PI. N. augu-n fot-in epli-D
G. augna-nna fata-nna epla-nna
D. augu-num fotu-num eplu-uum
A. augu-n fot-in epli-u
Wie hygdin bildet man auch ^-in der Fluss, wie fatit
auch tre-it der Baum.
Aiim. 1. Zuweilen kouimen im nora. ac. pl. des Artikels vor dem
adj. auch Formen wie enu, liinu, gen. pl. ennu, liinnu vor, die ihre Endung
dem folgenden schw. adj. entlehnen, z. B. enu beztu menn, die besten
Männer.
Anm. 2. Neubildungen sind: im gen. sg. m. und n, seltener
im f., wird bisweilen nur der Artikel (im n. auch -ins!) flektirt,
während das subst. die acc.-Form hat: smid-vis des Schmiedes, nafn-
ins (so I) des Namens, akir-iimar der Taufe ; oder es tritt im m. die
gen. -Endung -» an den acc. : dag-inn-s des Tages, woraus durch Ueber-
tragung auch beim n. tre-inn-s des Baumes. — Auch treten im nom.
und acc. m. Ausgleichungen ein: nom. svein-inn der Knabe, acc.
einn-inn den Knaben (statt und neben sveinn-inn und srein-inn) etc.
4. Relativa.
§ 218. Da ein eigentliches Relativpron. im german.
nicht existirt, werden statt dessen meist die Partikeln sem,
es (bisweilen eti), späterer, und die Conjunction at gebraucht,
seltener die Interrogativpron. hvat was, hverr (hvarr) wer,
hviUkr welcher.
Anm. es wird oft als -s einem vorhergehenden Pronomen oder
andern Satzteil, zu dem es gehört, enklitisch angehängt: säs derjenige
welcher, fjanns denjenigen welchen, hvars, dort wo, pegars sobald als,
hvdrts, livärz ob.
5. Interrogativa.
§ 219. Diese sind:
1) Das defective einfache Fragepronomen „wer",
„was", das nur im sg. m. und n. vorkommt, im m. nur
im gen. und dat. :
m. n.
Sg. N. — hvat
' G. hvess hvess
D. hveim hvi
A. — hvat
74 § 219 — 22(). Interrogativpronoraina. Indefinita.
Die felilenden Formen werden aus dem folgenden
genommen.
2) Alt hvadarr, später stets durch Ausgleichung hvdrr
„welcher von beiden" (vgl. § 106), das wie ein st. adj.
Hektirt:
m. n. f.
Sg. N. hvadar-r, hvär-r bvär-t hvor
G. hvär-s hvär-rar
D. hvor-um hvor-u hvär-ri
A. hvadar-n, hvär-n hvär-t hvär-a
PL N. hvär-ir hvor hvär-ar
G. hvär-ra
D. hvgr-um
A. hvar-a hvgr hvär-ar
Anm. 1. Hierzu gehört der d. sg. n. j)öi>öru nichts destoweniger
(aus * l>ö-ad-höru, -hv6ru, § 23).
3) Hve.rr „welcher von mehreren", das ebenfalls wie
ein st. adj. (/a-Stamm) liektirt, hat nur im acc. eine Ab-
weichung, indem die Prosa statt des alten poetischen ac.
8g. m. hverjan stets hvern hat.
m. n. f.
Sg. N. hver-r hver-t hver
G. hver-8 hver-rar
D. hver-jum hver-ju hver-ri
A. hver-jan, liver-n hver-t hver-ja
PI. N. hver-ir hver hver-jar
G. bver-ra
D. hver-jum
A. hver-ja hver hver-jar
A um. 2. Der ac. sg. f. heisst selten auch (schw.) hverjv.
4) Hvilikr „wie beschaffen" Hektirt als st. adj.
6. Indefinita.
§ 220. Als unbestimmte pron. mit (l«r Bedtnitung
„irgend «'inci" kommen vor: eimihrwr (MJcr r'mxlivrfr.
iiiihLrtirr, siiiiir, rinn und ticiini liieuativ): rilthrnl mir snb-
§ 230—321. ProDomina indefimta.
75
staotivisch im nom. ac. sg. des nentrums. Dazu ist fol-
gendes zu bemerken:
1) m. Ebmkverr, f. einhver^ n. mMkeert wird nor in
der ältesten Zeit beiderseitig flektirt. später bleibt em-
Aofür auch eins-) unverändert.
2) Zo dem pron. nekkverr^ n&kkverr oder nekkuarr,
n^kkvarr (aus *ne veit ek hverr, kvarr) tritt das neotr.
nekkvat^ n^kkvat (subst.) oder wMaoat (auch adj.^ aus "^ne
reit ek hvat)^ die vermischt folgendes Paradigma io der
älteren Sprache ei^eben:
m. n. f.
Sg. N. nakkvar-r nakkTa(r)-t D^kkor
G. nakkvar-s , nakkvar-rar
D. nokkur-um nokkur-u nakkvar-ri
A. nakkvar-n nakkva(r)-t nakkTar-a
PI. N. nakkvar-ir nokkar nakkvar-ar
nakkvar-ra
nokkur-om
nokkur nakk?ar-ar
nqkkvorr^ f. nqkkvi>r, n. nqkhvüt
auf^ woraus sich das spätere gevröbnliebe Paradigma
nqkkurr, f. nqkkur, n. nqkkui entwickelt, das folgender-
massen flektirt:
m. n.
Sg. N. nokkur-r nokkn(r)-t
nokkur-8
nokkur-um nokkur-u
nqkku(r)-n nokkn(r)-t
N. nakkvar-ir
G.
D.
A. nakkvar-a
Früh tritt daneben
PI.
G.
D.
A.
N.
G.
D.
A.
f.
nokkar
nqkkur-rar
nqkkur-ri
nokkar- a
nokkar-ar
nokkur-ir nokkur
nokkur-ra
nqkkor-am
nqkkur-a nokkur nokknr-ar
Anm. Alte NebeDtormeu sind: nekkt-i, m^-kkri im d. sg. n.
3) 8wmr flektirt adjektivisch, nehm wie einn {s. § 2r>2).
§ 221. Die negativen indef. pronomina sind: m. f.
*^ttfi (aus *eiiim-tji), u. ekki (aus *eitUffi) keiner, mantt-ffi
76 § 221. Pronomina indefinita.
niemand, vett-ki, vcett-ki nichts, hvdr-f/i keiner von
beiden.
1) en-f/i hat gewöhnlich folgende Formen:
m. Q.
f.
Sg. N.
engl ekki
engi
G.
enski-s, enki-s
engr-ar
D.
eng-um, ßng-um eng-u, «ng-u
eng-ri
A.
engl, eng-an ekki
eng-a
PI. N.
eng-ir engi
eng-ar
G. eng-ra
D. eng-um, ong-um
A. eng-a engi eng-ar
Von dpn Dativ formen aus verbreitet sich jedoch schon
früh der w-Umlaut auch auf andere Formen, mit Ausnahme
von engi, ekki und enskis, enkis (also: engan neben engan
u. s. w.); vor Endungen die mit a oder / beginnen, tritt
dann oft ein unorganisches v: migvar, migvir u. s. w.
Anui. Aeltere Formen zeigen noch die Entstehung des
Pronomens aus flectirtem einn und dem Negationssuffix -gi, indem statt
e oft noch der Diphthong ei auftritt und das innere -i- nocli nicht
synkopirt ist. Wichtigere Nebenformen sind (die neuen be-
sternt): sg. nora. ra. eingi, * einginn, f. eingi, *eingin n. etke; gen. f.
einegrar, *iTigvarrar; dat. n. einoge, f. einegre, *ingoarri; pl. nom. m.
eineger, f. einegar, n. *eingin; g. einegra, * mgvarra, d einegmu.
2) Mann-gi wird meist von Dichtern Rebraucht und
llektirt nur singularisch:
Sg. N. manugi
G. manzki-8
D. mannigi
A. manngi
3) imtki (eigentlich „kein Wicht", „kein Wesen"), oder
verkürzt: vHtki, assimilirt: vekki (s. 5? WZ), llektirt so:
Sg. N. A. v«tki, etc.
G. vettugis (nach § 168)
D. vettugi
Anm. Das zugehörige ey-vü (aus *eivn-tt) kommt nur adverbial
in der Bedentang nnicht" vor, auch im g. eyvitar, d. eymtu.
§ 929 — 293. Pronomina indefinita.
77
§ 222. Audere unbest. pronomioa sind: hvaÜä,
hratvetna (vetna g. pl. von viettr Wicht), hvat „was auch
immer", hvergi y,wer auch immer" (von mehreren), hmrgi
id. (voQ zweien). Die beiden ersteren kommen nur im sg,
vor und tlektiren so:
1) Sg. N. A. hvatki hvat-(bvet-, hot-)Yetna
G. hvesski-s hversvetna
D. hvigi hvivetna
Anm. Ueber hot for k«at rgl. § ää. *m«b« ist alt and selten.
2) Ucertß flektirt:
m. n.
^5. N. hvei^i hver(t)ki
G. hver(s)ki-s
D. bverinngi, hverig-um herig-u
A. hverngi, hvern(i)g-an bver(t)ki
PI. N. hverigi-r hver(i)gi
G. hverig-ra
D. bTerjuDgi. hverig-um
A. hverig-a hTer(])gi
3) Hmryi flektirt :
m. n.
Sg. N. hvärgi bvär(t)ki
G. bvär(s)ki-8
hvorugi, \
fär(i)gu ^
A. hvjungi, bvär(Di^an bvar(t)ki
PI. N. hvä,r(i)gi-r hvärgi
G. bvärig-ra
D. hvorungi, hvär(i)g-nm
A. hvär(i)g-a hvärgi
§ 223. ^Jeder" heisst hverr (von mehreren), hmrr,
hmrr-tveggi oder -tveggja — auch tvtggja hvärr — wenn
von zweien die Rede ist. Hverr sfr heisst Jeder für
sich", annarr hcerr „jeder zweite". Bei der Flexion bleibt
tveggja und sir anverändert; in hv&rr tvtggi flektirt das
erste Glied regelmässig, das zweite entweder als schw.
f.
hvergi
hverig-rar
hverig-ri, hverrigi
hverig-a
hverig-ar, hverigi
hverig-ar, hverigi
1
hvorgi
hvärrig-rar
D. hvorungi, hvär(i)g-nm j j^^^^ { hvärigri
hvär(i)ga
hvär(^i)g-ar
bvar(i)g-ar
78 § 228 — 225. Pronomina iudetiuita. Ooujugation.
Adjectiv (§ 198) oder wie die Comparative und part. praes.
(§ 201), letzteres besonders im nom. sp. f. und nom. ac. pl.
n. Die Flexion dieses Compositums ist also:
m. D.
Sg. N. hvärrtveggi hvärttveggja
G. hvärstveggja
D. hvorumtveggja hvorutveggja
A. hvarntveggja hvärttveggja
Pl.'N. hvärirtveggju hvortveggju u. -tveggi
G. hvärratveggju
D. hv^rumtveggjum
A. hväratveggju hvortveggju u, -tveggi
f.
Sg. N. hv(^rtveggja u. -tveggi
G. hvärrartveggju
D. hvärritveggju
A. hväratveggju
PI. N. hvärartveggju
G. hvärratveggju
D. hvorumtveggjum
A. hvärartveggju
An 111. Die ursprünglicheren Formen: Nom. «g. in. Itnaiarr irajyi,
ac. Iwadarntoeygja sind alt und selten. Eine spätere Form des nom. pl.
m. ist hvdrutveggju beide schw.).
§ 224. Schliesslich seien noch genannt: Wrfir „beide"
(§ 204), madr man, annarr hvdrr und annarr tveijyja (letz-
teres bleibt unverändert) oder annarrtveijiii (wie htnirrtveyf/i)
„einer von zweien". Der Plural bedeutet: „die einen von
2 Parteien«.
2. Abschnitt: Conjugation.
1. Kap. Allgemeines. *
§ 225. Das aisl. Verbum hat folgende Formen:
1) Zweigenera, activum und mediu- paHsivum«
das letzt«ir»' als spezit^ll skandinavische Bildung mit re-
flexiver oder passiver Bedeutung und entstanden durch
$ 225 — 288. Conjn^tiun. Allgenieinee. 7^
AnhäoguDg der PersonalproDomioa der ersten and dritten
Person (mik mich, mer mir, sik, ser sich) an die entsprechen-
den activen Formen.
2) Zwei tempora, praesens und praeteritam
perfeet). letzteres das allgemeine tempus der Vergangenheit.
3) Drei modi, indicatiT, conjunctiv oder Op-
tativ, und imperativ, der jedoch nur im praesens vor-
kommt und die 2. Person sg. und pl„ sowie eine 1. Person
pl. bildet.
4) Zwei numeri. singular und plural.
5) Vier Verbalnomina: iufinitiv des praesens,
infinitivdespraeteritams (nur bei einer Anzahl Verben),
participium praesentis mit activer. und parti-
cipium praeteriti mit passiver Bedeutung.
§ 226. Die verba werden nach der Art der Bildung
ihres praeteritums in 3 Klassen eingeteilt: starke,
schwache, und gemischte. In eine vierte Klasse
können die verba sein und wollen gestellt werden, die ver-
schiedene Eigentümlichkeiten aufweisen.
a) Starke verba.
§ 227. Diese bilden ihr praeteritum ohne Zusatz
am Ende, bloss durch Ablaut oder Reduplication. ihr
part. praet. auf -imi. Wir haben also:
1) Ablauteude verba, z. B. /oro fahren, /<Jr fohr,
/uririH gefahren.
2) Reduplicirende verba, z. B. rrja rudern, rera
ruderte, röinn gerudert. Bei den meisten dieser 2. Klasse
ist jedoch die ursprüngliche Reduplication nicht mehr er-
kennbar, und sie gleichen daher nunmehr den ablautenden,
z. B. fa^la fallen,/*?// fiel {got. faifaU), fallmn gefallen.
b) Schwache verba-
§ 228. Diese bilden ihr praeteritam durch die
'. ndung -äa, -pa, -da oder -ta, und entsprechend das part.
praet. auf -är. ->r. -dr oder -fr. z. B. /^o führen. /fJr</o
80 § 228—231. Conjugation. Allgemeines. Tempusbilduug.
führte, f4rdr geführt; vekja weckeu, vakpa, vakpr; selja ver-
kaufen, selda, seldr: ßijtja fortschaffen, flutta fluttr. Sie
sind meistens abgeleitete verba und zerfallen nach den
Ableitungssuffi xen wieder in 3 Klassen: ja-, ö- und
ae-Stämme. Weiteres 8. unten.
c) Gemischte verba.
§ 229. Diese sind starke verba, die ihr praesens
verloren haben und statt dessen das praeteritum in
praesensbedeutung gebrauchen, wozu sie dann ein
neues schwaches praet. und part. praet. bilden,
z. B. veit weiss, vissa wusste, vitaär gewusst. — Gelegent-
lich bilden auch andre als diese, praeterito-praesentia
genannten, verba starke und schwache Formen neben-
einander.
Aum. lieber sein und wollen s. unten § 278 f.
2. Kap. Tempusbildung.
a) Starke verba.
1. Ablautende verba.
§ 230. Die ablautenden verba bilden ihre tempus-
Stämme durch den § 61 flf. besprochenen regelmässigen
Wechsel des Wurzelvokals, und zerfallen darnach in
6 Klassen. Folgende Formen sind für die Flexion des
Verbums bestimmend: 1) praesens, 2)1. und 3. Per-
son des sing. ind. praet., 3)plur. ind. und der ganze
opt. praet., 4) part.' praet. - im folgenden ist als
„a verbo" der Ablautsklassen stets der inf.. die 1. Pers.
8g. und pl. ind. praet., sowie das part. praet. angegeben.
Anm. Die urHprüngliche Einfachheit des Vtikalsystenis der st.
verba iHt im nordischen vielfach durch Umlaut. Hrechunjf, Contraction,
QuantitÄt«verändprungen und die AuHlaatsgesetze gestört worden.
Erste Klasse.
§ 231, Verba der ersten Ablautsreihe: i — ei (S) — i
— /. /. M. i/rtpu greifen, (/rf'//>, (/ri/mm, ;/ripititi, tind mit r
§ 231— iJ33. Tempusbildimg. Ablautende verba. 81
in der zweiten Form bei wufzelauslautendem ^y (vgl. §33):
stiga steigen, ste, stigum, stig'mn.
Anm. 1. Wie gripa gehen noch: X'/t'/w kneipen: drifa treiben,
krifa greifen, klifa klimmen, rifa reissen, «nVa schweben, ffrifn ergreifen:
bita beissen, di'ita sche-ssen, hnita stossen, lita sehn, rista ritzen, rila
schreiben = reissen). skita scheissen. $lita zerreissen (=: sehleissen):
kci'ia sich ängstigen, lida gehn. rida reiten, rida drehn (= engl, vrrithe),
»ida zaubern, sirida schreiten, *nido schneiden, grida sengen (auch
schw.): nsa pedere, ri»a sich erheben (e. ristf) : gina gähnen, hrina
schreien, berühren, htfina kreischen, »kina scheinen, glänzen
Anm. 2. Wie st\ga gehn noch: Imiga sich neigen, miga mingere,
siga sinken: daneben kommen aber sehr häufig die Neubildungen
fteig etc. vor.
Anm. 3. Scifa, »ida, lida, guido, »vida, gina bilden ihr praet.
auch schwach: »n/Vfa, sidda etc.
§232. Besonderheiten sind noch: von Mäa warten
heisst das part. bedinn (a-ümlant!); rait »-Suffix im Prae-
sens-Starame erseheint blikja blinken; mit j- and v-
Formen ebendort srikja, svikva betrügen, part. prät. srnkirm
und si'ikvinn (seltener sykva, sykinn), und vikja oder vikva
weichen, part. cikinn (seltener yküa, ykvinn). Die andern
Formen sind regelmässig ohnej oder c ; sceik, srnkut/ij
u. 8. w. ; ihr präsens bilden diese ;- und p-Stämme auch
nach Art der langsilbigen ^"«-Stämme, also 1. sg. syk(v)i,
2. 3. syk(c)ir, neben seik, smkr.
Anm. Von einzelnen st. Verben erscheinen nur noch Beste:
«ii'T es schneit, snifim* beschneit ipoet.): hniftinn beklommen (hnifta
ist selbst schwach). cUinn verwest, verwelkt, fndinn geschmolzen
(jÄda schwach), dhlißnn verwegen (hlifa hüten schw.), tiginn aus-
trezeichnet, vornehm (tjä =: g. teihan zeigen ist schw\ U ich leihe,
m geliehen (Ijä ist schw.).
Zweite Klasse.
§ 233. Die verba der zweiten Ablautsreihe zeffallen
nach dem Präseusvokal, resp. diphthongen in 3 Ab-
teilungen: 1) mit j6 im präsens, 2) mit juj 3) mit ü.
Die andern Vokale sind: au (6) — u — o, z. B. ßj6ta
fliessen, ßautf ßutum, ßotlnu; krjupa kriechen, kraup; mpay
lufen; und mit 6 in der 2. Form bei wurzelauslautendem
. Ijüga lügen, 16, lugum, loginn.
Holthaaten, AltialäniiisclMS Ktcmeiitarbach. ti
82 §234-236. Tempusbildung. Ablanteude verba.
§ 234. Der Wechsel von Jd und jü beruht nach
§ 16 darauf, ob die Wurzel auf einen Dental oder einen
Labial und Guttural ausj^eht; ü im Präsensstamrae
ist eine andere Ablauts- Form. Wegen des 6 im prät.
vgl. § 33!
Anm. 1. Wie ßjota gehn mit Dental: hrjöta zerbrechen, gjöta
giessen, filjöta bekommen (zn Los), hrjöta schnarchen, stieben, Ijösta
schlagen, 7yo<a geniessen, skjota schiesseii, f>jöta tosen, />r/öfa aufhören ;
bjöda bieten, hrjöda reuten, rjöda röten, sjöda sieden; gjösa sprudeln,
hnjösa niesen.
Ann». 2. Wie krjüpa gehn: drjüjia triefen, kljüfa spalten, rjüfa
zerbrechen ; fjüka stieben, rjüka rauchen, strjuka streichen.
Anm. 3. Wie süpa gehn: lüta sich beugen, stüpn hervorragen,
düfa niederdrücken (part. „erlahmt"): dann mit /w-Formen daneben:
lüka, Ijüka verschliessen.
Anm. 4. Wie Ijvga gehn: svtjüga sich schmiegen, und mit
Doppel formen: sjvga, süga saugen, ßjvga ßüga fliegen; daneben
stehen dann die Neubildungen laug etc. (vgl. steig neben ati^.).
§ 235. Besondere Abweichungen zeigen zwei
verba mit auslautendem 8 und zwei j«-Stäm me: frjösa
frieren, kjösa wählen ; fyja fliehen, spyja speien. Neben den
Formen frusum, frosimi etc. der beiden ersteren erscheinen
die alten (nach § 20 und 27 zu erklärenden) Formen mit
grammatischem Wechsel fr&rum, frerinn, später frerum,
frerinn (vgl. § 20 Anm. 4), wonach ein sg.fr^ra, frera nach
Analogie des redupl. rera, r(>rum (von r6a rundern) neben
/raus gebildet wird. — flyja hat alt im sg. prät. flö (aus
*ßauh), pl. ttwjum mit gramm. Wechsel, spyja: spjö, spjöm.
Anm. 1. ßi'ija fleklirt meist schwach : ßiida, ß;j(i)dr, woueben ß<'jn,
ß6da, fli'da, ßoidr, ßvidr ; spyja hat auch schw. ; sptida, spiit n.
Anm. 2. Reste starker verba sind: von biegen: bygum, Im-
ginn, Ton */inji')dn schlagen: /mtiud, Inwdit n., von hrjöta schaudern:
3 8g. htm», praet. hraue; toginn gezogen [/awu scliw. v. tjöa helfen).
hrodinn gefärbt, ludluu harly. mtiun vcrfiiull. muidinn diinnharig.
l>rittt' Kla-M-
§ 236. Die verba der 3. Ablautsreihe zerfallen in
2 Unterabteilungen: a) die verba mit Nasal und Kon-
sonant im Wurzelauslaut, und b) die verba die auf /- und
§ 236—237. Tenipusbilclnng. Ablauteurte verba. 83
/•-VerbiDdiingen ausgeh d. Einzelne, durch besondere
Lautgesetze veränderte verba lassen sich jedoch in keiner
dieser beiden Abteilungen mehr unterbringen.
§ 237. Klasse lila. Die auf geminirtesm, weder
auf m, n und Kons, ausgehenden verba noit den Vokalen
i — a ~ u — u (vgl. § 14 f.), z. B. spinna spinnen, spann,
spunnum, spuimhm; h'nida binden, hatt, bundum, hundinn;
springa zerspringen, sprakk, spi-uniium, sprunginn (vgl. § 88).
Anm. 1. Wie spinna gehn: cinna ausführen, finna finden, brinna
brennen, rinna rennen, svitnma schwimmen idaneben scima, symja nach
Kl. IV); wie bindo mit tt aus nt, nd im prät. : liriiain stossen, vinda
winden; wie springa: stinga stechen. Gewöhnlich steben jedoch statt
brinna und rinna die schwachen verba brenna und renna.
Anm. 2. Die älteren plur. prät.- und part -Formen von vinna,
rinda und svitnma sind: unnum, vndvin, undinn ; svmmum (vgl. § 102).
Neben /unnum, funninn finden sich mit grammat. Wechsel die
Formen fundum fundinn.
§ 238. Klasse 111 b. Die auf l- und r- Verbin-
dungen ausgehenden verba mit den Vokalen e (ja) — a
— u — 0, z. B. sfierta berühren, snart, snurtum, snortinn;
hjarga bergen (vgl. § 29), harg, burgum, hör ginn.
Anm. 1. Wie snerta gehen: scelta hungera, sterben, velta wälzen:
oerpa werfen; seräa Unzucht treiben, cerdn werden; hcerfa sich wenden,
sverfn feilen; sücl(j)g(i verschlingen (vgl. S lH); belln treffen, svelln
schwellen, vell'i sieden ; f}verra abnehmen ; ferner eine Anzahl verba, die
ursprünglich zur vorigen Abt eilung gehörten, aber ihr 7j, m
(nach § 88) dem folgenden Konsonanten assimilirt und die Vokale t
und u dabei in e, o verwandelt haben (vgl. § 25) — mit Ausnahme
des analogisch neugebildeten plur. prät. auf « — : detta niederfallen,
^•re«a mucken, s/iretta springen; skreppa gleiten, sleppa gleiten lassen;
drekka trinken i aber part. drukkinn, vgl. § 25 Anm.) ; endlich mit r
vor dem e: hrecta bersten. — Wie hjarga: gjalda gelten, gjalla gellen,
skjcdla klatschen, skjalfa zittern, bjnlpa helfen (auch schw.. prät. auch
neugebildet hjalp neben htdp). gnesta krachen geht wie bresta.
Anm. 2. Wenn dem Wurzelvokal ein v vorhergeht, muss
dies lautgesetzlich vor u und o schwinden (§ 102): urdum wurden,
part. ordinn ; brerfa: hur/vm, korfinn. Später wird es jedoch oft an a-
logisch wiederhergestellt: unrdum, Iworfinn.
Anm. 3. Neben sordinn (von xerda) .stellt die Form strodimi;
neben skro/ipiun das Adjectiv skurpinn eingeschrumpft.
6*
84 § 239 — 240. Tenipusbildnug. Ablautende verba.
§ 239. Als Besonderheit eil siud iiocli zu merken:
1) Die verba der 1. Abteilung^ mit ^?-Sllffix im präsens
z. B. slymjva, sli/ngja schleudern, bei denen die ^^-Umlaut.s-
gesetze (§ 21) sowie die Palataiisirungsgesetze (§ 111) zur
Anwendung kommen. Die Formen sind : dyngou, slyngja,
slqng, slungum, slunyinn.
Anm. 1. Ebenso gehn: syntfia, i^i/iif/a, sjingja singen, /?ri/ngva,
frrynyja drängen; gyggva verzagen, tyggra kanen (auch schw ). — Dais
pväs. von pryngra hat neben y aucli n.- pringr; nach solchen Formen
sind die inf. fjn-ngoa, l^rvnqja, und sUngva neugebildet.
2) Die verba auf ursprüngliches inkw zeigen Assimilation
des n, Vokaltrübung und ?;-Uralaut; sekkva sinken, sokk,
sukkum, sokkinn (vgi. § 25 und 88).
Anm. 2. Ebenso: hnkkva weichen, klvkkra stöhnen, stt^kkra
springen. — Der plur. pvät. ist eine analogische Neubildung statt
* sokkum.
3) Das verb hregda ans Licht ziehn geht: hrä (aus
*l)rah, *hrag, vgl. § 107, 2), hrugdum; hrugäinn; beson-
dere Präsensformen haben: hnoggva, hnqgga stossen.
hnqgg, hnitgginn und sporna anstossen. sparn, spurnum.
Anm. :3. Neben hregda findet sich anch ein (gewöhnlich schw
hrigda rügen, Anspruch machen; zu /moggra heisst die 8. sg. piii.s.
Iinyggr. S/iorna geht auch schw. und hat neben sich die schw. Neben-
form 8/)yrna.
Anm. 4. Reste sind: bolginn geschwollen, brugginn gebraut
hiilfinn gewölbt (iHilfa ist schw), kroji/iitni ge.<chrnmpft (kre/t/ia i
schw.), roskiriv gewachnen, atorkinn erstarrt.
Vierte KlasHe.
§ 240. Verben der vierten Ablautsreihe: ' ( —
<l — o, z. B. bera tragen, ha}\ Ix^rmti, hor'nin; troda treten.
trady tr<^dum, trodinn. Ueber ^ vgl. § 21 Anm. 1.
Anm. 1. So gehu: «kern schneiden, itela stahlen, fela verbergen
{\mri folginv mit gramraat. Wechsel), vema nehmen (pl. prät. tiöminn
vgl. 8 23, part. tiumitm), r^/a (i>art nach ij 102 ojinu, pl. prät. nach
§ 23 ö/um (neu: v(>/um), wonach of neben ra/ im sg.) ; trnda hat aiuli
ein schw. prftt. tmdda, part. traddr.
Anm. 2. Zu dem schw. nli-kkvn löHchen giebt es ein st. \n\\\
$l»kinn.
§ 241—914. Tenpasiiildng. AUantaade rtaim. 85
§ 341. Besondere Abweiehnngeii zeigen: svirna
(aoeh schw. nach der ö-Ktasse) «ji/mja sehwimmen, svamij,
s6mmm (sin^tiumO, sinw»r% das aoeh als smmKa nach El. DI
flektirt ; koma kommeo, laxmt, kam^ hhmtm (la^mMm), komhm;
soßi schlafen, svaf^ »dßnm (m^wm), aoßmn. YgL die in
Anm. 1 citirten §§!
Füntte Klasse.
§ 242. Verba der fünften Ablantsreihe: e (i) — a —
^ — #^ z. B. gefa geben, gafj ST^^m"», g^sfin»; oder mit ja-
Soffix im Präsens: »itja sitzen, sat, s^tmm, setiim.
Akb. 1. So g<dm BDch: ^epa Cfsddagea; feta des Weg iad«,
fnta pedere (aneh sdhw.), geta bekomneB, «eCa ahütchätOT, cte, etm
essas (prit. ät); Uta leck sein, reta traben; leau lesen; «09« anfkdben,
wiegen, wig^; trega betrüben gdit gewShnUdi scAw., prit. Anegdn be-
traaorte; vega t5ten bmt im ag. prit. nc (ans *rai, *ro9)j fe^a sagen
im pL prit. imfani nd»ai tvMum {% S3].
Ana. 2. Wie «ä^ gefan : Hdja bitten, Kggga ^/Bgtn maA /figgja
«Dpfiogen, die ibr jF jedoch onr im priaens TcrdoppeiB (^^ § 114)
and dasselbe im sg. prät abwerfen: Id, fm irg\. § 107, 2).
Anm. 3. Die rerba eefa und tefa änd ans dieser in die Tonge
Klasse ibcfgecreten.
§ 243. Besondere Abweichungen zeigen: frtgna
(anch seh w.) fragen, das sein w nur als Präsenssnffix
hat: /ra, fr^gym, fregmn; vesa sein mit grammat. Wechsel:
umSj jr^ncm, verit n., and mit späterer An^^Ieichnng : vera,
vor; das eontn^hirte ^d sehen: sa, aöm (s^), shm (vg^
S 14 ff.), ntUeta dunkeln (vgl. § 115), pari, rokkmt n.
Anm. Za das sdiw. bnta wanken gdiSrt das st. prit. iirat:
zn dem sehw. ja Terqtrecben das st put. joäm.
Seebste Klasse.
§ 244. Verba der sechsten Ablaolareihe: a (e) — 6 —
— o (e)^ z. B. fara fahren, för, f&rumy farnm; oder mit
e im part. nach § 20 Anm. 1 : taka nehmen^ Ük, iAkmH,
tekittH; oder mit ^'a-Saf6x im Präsens: ktfja heben: h6f,
hfffumj, kqjthtH.
Anm. Wie Jan gdm: aUt eraiinren, jpte angen, hda friereBr
wtalm mablcs; jfrwfa graben, aJ^a sckaben: Uaim anfladen, trada waten
86 § 245—247. Temposbildung. Ablautende u. redupl. verba.
(prät. vöd uud öd); vaxa wachsen (prät. öx, pl. öxum und uxvin); wie
taka: aka fahren, skaka schütteln; draga zielin (prät. drü); wie lief ja
(part. prät. meist schw.): kefja niederdrücken (auch schw./, skepja
schaffen (part. prät. schw.), sverjo schwören (prät. »vor und s6r oder
schw., part. srarinn und soriim).
§ 245. Besondere Abweicliuugen zeigen: 1) das
im Präs. mit w-lnfix gebildete standa stehn: stöd, stöäum,
stadinn; 2) die con trah i rten verba mit grammat.
Wechsel y/a schinden, ßö, fiögujn, ßeginn (ebenso: klä reiben,
sld schlagen, pvä waschen mit prät. pvö und p6) ; endlich
3) die Ja-Stämme : deijja sterben : dö, dorn, dä'mn (ebenso
geyja bellen) ; hlceja lachen, AM, hlögmti, hleginn.
Anra. 1. aka geht auch schw.; sld bildet analog sä (§247; auch
slera, sli ra etc. im prät.
Anm. 2. Isolirte Formen sind: prät. //nö/ schnitt ab; von dem
schw. ynaga nagen die 3 sg. ind. präs. gnegr ; part. prät. /e(/jnw froh.
vakinn wach (zu dem schw. raka).
II. Reduplicirende verba.
§ 246. Die reduplicirenden verba zerfallen in 2 Klassen,
nämlich 1) in solche, bei denen die Reduplication im Prä-
teritum noch erhalten ist, und 2) solche, bei denen sie
durch Contractionen zerstört ist. Der ersteren gehören
nur wenige verba an, der zweiten die meisten; und hier
können wir wieder nach der Beschaffenheit des Wurzel-
vokals 6 Klassen unterscheiden, da sich die Vokale 1) a,
2) (i, 3) ö, 4) ei, 5) av und 6) ü finden. — Das part. hat
meist den Präsensvokal.
1. Hauptklasse: nicht contrabirte.
247. Bei diesen Verben besteht die Reduplication in
der Vorsetzuug des (resp. der) anlautenden Konsonuntcn
mit dem Vokal e und o, der sg. des prät. lautet aut -a ans
und wird schwach ilektirt; das Particip ermangelt der
Reduplication. So geht z. B. röa rudern, prät. r^ra, fi^ntm, J
[)art. röinn ; mi säen, sera, sorum, sdinti. — Etwas ab- ^
weichend (wegen des Inlauts) ist die Bildung von mü<i
wenden, mirra und — analog darnach — gnüu sciiaben.
</iifrtt: i/rof/ keinxMi endlich f^flit wif rno : ifn-rn. '
§ 248-249. Tempusbildung. Reduplicirende verba, 87
Anm. 1. Im pl. tritt oft Ausgleichung der e- und (^-Formen (vgl.
§ 21) ein: str« und serwn etc. Letzteres kann natürlich auch nach
§ 20 Anm. 4 erklärt werden!
Anm. 2. Das der 6. Ablautsklasse (vgl. § 245) angehörende slä
bildet auch nach sä ein prät. slera neben slö ; sä geht auch schwach;
von snüa findet sich auch ein schw. part. prät. snüdr — Von *bnna
zerreiben findet sich nur die 3. sg. prät. hnere. Wegen frera vgl. § 235.
2. Hauptklasse: contrahirte.
§ 248. Die verba der 1. Klasse haben im Präsens a,
im Particip a, resp. e^ i, im Prät. e (i), z. B. falla fallen,
feil, fellum, fallinn. — Hierher gehört auch ein verb mit ä
(contrahirt nach § 17 aus an), nämlich fd bekommen, fekk,
fingum, fengum^ fanginn, finginn, fenginn (vgl. unten zu
hanga). - "' '
Anm. 1. Wie falla gehn: falda den Kopf bedecken, halda halten
(prät. feit, hell), hlanda mischen, blett ; wie fä, ausser im präsens : hanga
hängen, hekk, hengum, hanginn (mit gramm. Wechsel, ganga, gekk,
gingum, gengum, ginginn, genginn. Wegen der kons. Veränderungen
vgl. § 73, wegen der vokal, (sleginn ; blett aus * blint) § 20 Anm. 1 und
§ 25. Ueber den Wechsel von e und i im prät. vgl. § 14. Formen
wie fengum, fanginn sind natürlich Neubüdnugeu imch fekk, fallinn u. a.
Anm. 2. Die Nebenform des conj. präs. : fangi ist gebildet wie
liangi ; hanga geht schw. immer im präs. ind., oft im prät., selten
falda. — Eine isolirte Form ist aUiinn alt.
§ 249. Die Verba mit den Vokalen ä (ausser fä) und
6 sowie dem Diphthongeu ei bilden das prät. gleichförmig
mit e, z. B. bldsa blasen, bles, hUsum, bldsinn; hlota opfern,
hJet, hletum, hlötinn; leika spielen, Uk, Ukum, leikinn. Nur
fineipa, fegen, wickeln, hat im prät. sveip.
Anm. 1. Wie blüsa gehn: grata weinen, koäta durchbohren
(prät. unbelegt, part. später hcätat), lata lassen, räda raten, herrschen;
wie hlota noch soa feierlich töten (prät. unbelegt), samt dem isolirten
part. flökinn verworren; wie leika: heita heissen, und das isolirte part.
eikinn rasend.
Anm. 2. Seltnere Nebenformen sind: unbetont lata sit. lata ; prät.
gr'eit, reid, leit (lit, pl. litum), lieit, heitum
Anm. 3. hlota und soa gehn auch schwach; letzteres hat eine
schw. Nebenform sifa. — In der Bedeutung „heissen, genannt werden"
geht heita im präs. ind. nach Art der lang-<ill). //-Stämme, also 1. sg. heiti.
88 § 250 — 251. Tempusbildung. Rednpl. u. schwache verba.
§ 250. Die verba mit au und ü in der Wurzel bilden
das prät. auf j6, ju, z. B. ausa schöpfen, jös, jösmn, JKsmn,
ausinn; hüa wohnen, }tj6, hjugyum, ^"joi/f/mn, bjoggum, büinn.
— Hierher auch: hq(j<)(v)a hauen, hj6, hjuggum etc.,
hqgg(v)inn.
Anm. 1. Wie ausa j>:ehn: avkn vermehren lauch schw.") und
Idnupa halfen.
Anni. 2. Von dem hierher gehörigen bnutfi schlagen sind nur
präs. ind. und part. prät. in compositis belegt, später erscheint prät.
hautada; isolirt steht das part. audinn vom Schicksal bestimmt.
b) Schwache verba.
§ 251. Die drei Klassen der schwachen verba (§ 228)
stimmen im allgemeinen überein in der ßildnng ihre.s Prä-
teritums und Participiums, wobei bloss das dentale Suffix
je nach dem Stamm- oder Wurzelauslaut des Verbuins
wechselt. Nach der Art der Stammbildung zerfallen sie in
3 Klassen:
1) ^a-Stämme (mit Umliiut des Wurzelvokals im inf.),
die entweder a) kurzsilbige sind, vf'xe velja wählen, oder
b) langsilbige, wie d4ma urteilen (got. domjati), mit
Schwund des j (vgl. § 103,2). Bei ersteren tritt der
ursprüngliche Vokal im priit. auf -da und part. auf -dr
oder -idr meistens wieder hervor: vaUia, val(i)drf die 1. pers.
8g. ind. präs. hat keine Endung: vel. — Bei letzteren
bleibt der Umlaut auch in den prät. Formen : dAnula, d4nuir,
die 1. sg. endet auf -i: d4mi.
2) ö- Stämme, die das zu a geschwächte ö (vgl. got.
salhön) als Suffix in den prät. Formen aufweisen: Icalla,
rufen, kallada, kalladr; die l. sg. endet auf -a: kalfa.
3) «/-Stämme, die das prät. gleich den Ja -Stämmen,
das part. prät. meist gleich den ö-Stämmen bilden: dugn
taugen, dugdu, dugat n.: die 1. sg. endet auf -i; dugi.
Anm. I)a8 -ai- dieser Stämme erRcheint z. It. im got. hnhan,
9 HK* ImhaiH, ahd. habi«.
§ 252—255. Tempusbildung. Schwache verba. 89
1. Klasse: ja -Stämme.
a) kurzsilbige.
§ 252. Bei diesen kommt ausser dem Umlaut im
Präsensstamrae die verschiedene Gestaltung der Präterital-
enduug in Betracht. Während nämlich prät. und part. prät.
gewöhnlich mit -it^ gebildet werden, findet sich daneben
auch d, p und t. Statt d tritt
1) -d ein, wenn die Wurzel auf d auslautet (vgl. § 74),
z. B. gledja erfreuen, yladda, (jladdr; später auch nach l, n
und m, wo in älterer Zeit (ausser bei selja verkaufen)
d herrseht, z. B. telja erzählen, talda, talda, taliär, taldr ;
venja gewöhnen, vanda, vanda, vaniär, imndr ; temja zähmen,
tamda, tamda, tamidr, tamdr (vgl. § 75) ;
2) -p, wenn die Wurzel auf die Tennis k oder p aus-
geht, z. B. vek(k)ja wecken, vakpa, vakidr, vakpr, wofür
später auch t eintritt: vakta, vaktr (§ 81);
o) -t, ausser im letztgenannten Falle, wenn die Wurzel
auf t oder s ausgeht, z. B. flijtja fortschaften, ßutta, ßuttr;
hysja strömen, husta, *hustr (vgl. § 95 und 100).
§ 253. Hierher gehören nach § 7 auch verba mit
langem Wurzelvokal, wie z. B. Ujja zerquetschen (part.
prät. :iuch st.: lüinn), lüda, lü(i)dr ; ceja weiden, äda, ä(i)dr.
Vier derselben haben im prät. Fornien mit und ohne
Umlaut: /r(//a absprechen, fryda {sehen früda), fr y(i)dr;
(jnyja tosen, gnüda (selten ynyda) ; h/yja schirmen, hlüda
(selten hUda, vgl. § 21^, n. hlü(l)t; knyja schlagen, knyda,
knüda, kny(i)dr, knu>(i)dr. — Zu got. siujan nähen, gehört
das prät. skia, part. s4dr, sMr (vgl. oben hhjja).
§ 254. Im prät. und part. behalten den Umlaut
(durch Ausgleichung) bei: selja verkaufen, selda, seldr und
setja setzen, setta, settr. Vgl. § 75 Anm.
§ 255. Im präsens gehen teilweise nach Art der
langsilbigen: fyrm ebben, 3 sg. fyrvir, prät. furdi ; melja,
nio/va zermalmen, präs. me/ und rrMlm; smyrja, smyrva
s<;hmieien; smyr wui\ smyrvi ; vekja zum Fliessen bringen hat
die Nebenform V9k(k)va.
90 § 256-258. Tempusbildung. Schwache verba.
§ 256. Besonders zu merkeu siud noch die
Formen heijja ausführen (präs. hey), hdda, hä(i)dr ; ebenso
preijja sith sehnen, das später inf. und präs. prd bildet.
§ 257. Ueber das part. prät. ist noch zu merken:
1) hyggja meinen (hygg, hugda, hugdr) bildet das n
nach der ö-Klasse: hugat.
2) Die unsynkopirten (älteren) Formen auf -idr er-
scheinen nie bei verben auf -d oder -t (z, B. gledja —
gJaddr, ßytja — fluttr); auch bei den andern ist meist
schon früh die Synkope eingetreten. Statt -id tritt zu An-
fang des 13. Jahrhunderts nach Analogie der starken verba
-in ein im nom. sg. m. und f., gen. sg. m. und n., nom.
ac. pl. n., sowie im gen. d. sg. f., ac. sg. m. und gen. pl..
z. B. von velja wähleu : valinn, valin, tmlins, vaUnnar etc.
Anm. Den Anstoss dazu gab die gleiche Neutralforin,
7.. B. iialit = malit gemahlen.
b) langsilbige.
§ 258. Bei diesen bleibt der Umlaut in den Formen
des Präteritums, z. B.f/^rda, f4rdr. Die Endung des-
selben beginnt auch gewöhnlich mit -u, doch tritt dafür
1) -d ein, wenn die Wurzel auf altes //, nn sowie auf
d und d ausgeht, z. B. fel/a fällen: felda^ feldr; ketina
kennen: kenda, kendr; setida senden: senda, sendr ; pyda
deuten: pydda, pyddr; hirda bewachen hat hirda und hirda.
— Später geschieht dies auch nach sonstigem / und
//, z. B. in sigla segeln: siglda, siglda; ne/na nennen: ncJ'nUd,
nefnda; wietlerum später nach mhf m, If und ng, z. B.
krmim kämmen: kemhda, kembda ; d/>ma urteilen: ddmdn
ddmdu ; nkrJfa schütteln: skel/da, sktll'ihi ,- s/öin/iuf schiiMidern
nlmigda, aUngda. Vgl. § 76 !
Anm. Skemma sich schämen hat neben »kemda aucli »kumdu.
da« auf got. skainnn beruht.
2) -p, wenn das verb auf /. und /> ausgeht, z. B. sftkkm
senken: sok/xi ; dpa rufen: dpl>a. Dafür triff ;ib<'r um 120(i
schon -t ein. Vgl. ij Hl !
§ 259—262. TerapusbilduDg. Schwache verba. 91
3) -t nach t und s, z. B. m4ta begegnen: ni4tta: lypta
aufheben: fijpta ; hvessa schärfen: hvesta. — So auch spät
hirta statt hirda, hirda. Vgl. § 95 uüd 100!
§ 259. Doppelkonsonanz wird nach § 119 vor
der Endung vereinfacht, z.B. d&ggva betauen : dü(jda ;
kenna kennen: kendr; ebenso wird nach Kons, dd und tt
zu d und t, z. B. senda, lypta (vgl. § 118).
Anm. hcnta passen, evda enden, eßa in Stand setzen, können
auch nach der ö-KIasse gehn: hentada etc.
§ 2B0. Eine Anzahl verba bilden ihre prät.- Formen
mit -t, obwohl sie auf l und n ausgehn, z. B. villa irre
führen: vilfa, viltr; rcena rauben: rcenfa. Wegen der Er-
klärung s. § 76!
A nm 1. So gehn: helln giessen, sfAlla verwüsten, stilla bernhigen.
heia sich bereifen (später mit d) rein, vda 1. sich beschäftigen, 2. be-
trügen, mala sprechen laber m. messen hat ä, d!), stu'da stählen, fvla
höhneu (auch mit d, d), sysla verrichten, vixla wechseln, i-xla ver-
mehren (liei diesen dreien kann / in den prät.- Formen nach § 109, a)
schwinden): nenna wagen, senna zanken, spenna spannen, ginna be-
zanbern, intia ausführen, minna erinnern, minnask sich küssen, fjynvn
dünn )i acheu, vwpva bewaffnen. Von diesen sind einige (wie f>i/nna)
erst durch Analogie in diese Klasse geraten.
Anm. 2. sikla, vixla, ^^xla gehn auch nach der ö-Klasse.
§ 261. Im inf. haben die verba :iuf g und k nach
§ 111 ja, z- B. syrgja trauern, drekkja ertränken. Schwankend
ist es in leig(j)a mieten und steik(j)a braten. — Neben -ja
erscheint -va in hgggca, hyggja wohnen, präs. hyggvi, hyggi,
prät. hygda, ebenso in hryggja betrüben, skyggja beschatten,
xtyggja erschrecken, tryggja beruhigen, prmigja drängen,
priskja, pryskra (mit 7i-Umlaut) dreschen, präs. pryskvi,
priski.
§ 262. Einige verba auf k hatten bereits urgermanisch
in den ohne Mittelvokal gebildeten prät.- Formen ht (vgl.
§ 122) (las nach §87 zu tt, resp. t (§ 118) assimilirt wird.
Hierher gehören: s6kja suchen: aötta söttr; yrkja machen:
orta, ortr (später nrkta), pykkja <lünken: p6tt<i, pottr.
V'2 § 2H3— 266. Tempushildnnjü:. Schwache verba.
Aiini. Sampykkja einwiHigeu hat dagegen -/»»//;/>«, -jjykta ; l>ekkja
gewahr werden (,~ denken) hat nur in der Poesie j^ätta (= dachte),
sonst l)ekj)(t, j)ekta.
^ 263. Das veibum [}mva machen (got. (jarwjan, d.
gerben) hat mancherlei Formen : iuf. gor(v)a, ger(v)a, gjqr(v)a,
präs. gorvi etc., prät. gorda etc., part. gorr, gorr, gerr,
gjqrr (= gar). — Das Präsens flektirt: sg. \. gor(v)i etc.,
2. 3. gor(v)ir, pl. \. g^rum etc., 2. gor(v)id, 3. gor(r)a. Ebenso
geht smgrva, smyrja schmieren.
Anm. Die o-Formen sind mir poetisch. Wogen der ümlants-
erschoinangen etc. vgl. § 24 und § 30 f.
2. Klasse: ö-Stämme.
§ 264. Diese äusserst zahlreiche Klasse bildet das
präs. auf -a, das prät. auf -ada, der part. auf -adr, z. B.
kalla rufen, kallada, kalJadr. Hierher gehören besonders
die verba auf -wa mit inchoativer und passiver Be-
deutung, wie vakna erwachen, aber auch viele Ableitungen
von ja-, jö- und /-Stämmen, wie herja verheren: herjada.
Anm. 1. Die letztern sind wohl von den eigentlichen ja-
Stämmen wie herja schlagen, zu unterscheiden, bei denen -j- Verbal-
suffix ist!
Anm. 2. ßöa fluten und öask sich ftirehteh können das prät.
auch nach der 3 K\.: ßöda, ödtisk bilden; s_»/n/a verweigern später auch
nach der /'a-Kl.: si/nda, si/nda.
§ 265. Einige contrahirte verba auf -d bilden nach
§ 34 das Präsens auf -d, das prät. auf -dda, das part. auf
-(inr, z.B. fd malen : fdda, fddr.
Anm. So gehn noch: «p/ prophezeien, m*/ abnutzen, »/r« streuen.
/yV; quälen u. ii
:i. Klasse: ai-Stämme.
§ 266. Zu dieser gehört nur eine geringe Anzahl von
Verben, die ihr prät. nach denselben Hegeln wie <lie ja-
Stämme (§ 2r>2 und 258) auf -da, -/xi, -da, -fa, ihr part.
prät. meist auf -adr, seltener -dr, -tr, bilden. Die l. pers.
Rg. ind. präs. geht auf -«' aus, der Wurzelvokal hat jedorh
nur selten /-Umlaut, z. B. duga taugen: präs. ///////. prät.
§ :ä)7— 269. Tempusbiliiuug. Schwache verba. 93
'latjäa, part. n. dufjat. Wir könoen 4 Abteilungen unter-
scheiden.
a) uncontrahirt e mit part. auf -adr.
§ 267. So gehen z. B. mit den bekannten Verände-
rungen des Dentals: una zufrieden sein : umiay unda: skolla
schleukern: skolda; loda anhaften: lodda; caka wachen;
vakpa, vakta; Aro.f« lächeln: brosfa ; das part. kommt nur
neutral als -at vor (truadr gläubig ist adj.).
Anm. 1. Wie duga geht: truo glauben, hol/a, kvalfa gewölbt
sein, part. st. hdfinn, schw. n. holfaU Ufa leben, das auch ein part.
li/dr und lißnn „lebendig" bildet; lata schlenkern; vara ahnen (un-
persönlichj : stara sraneu, pora wagen part. selten />wrt)> *'99'^ fürchten,
yru/a sich beugen: wara mit dem Steven im Wasser liegen, stiira be-
trübt sein. Die letzten 4 sind jedoch im part. nicht belegt, spara
sparen hat gewöhnlich im part. sparr, n. sparat und spart.
Anm. 2. Wie una gehen: gana fortstürzen («päter auch nach
der o-Klasse'»; $ama, söma geziemen (part. nur sauutt) ; luma loslassen,
nur imp. tumi!); pola dulden (part. auch f>oIt).
> Anm. 3. Wie skolla geht nur: ioUa anhärgen; wie caka: gapa
gähnen, drüpa sich neigen, gnapa sich beugen, ßaka gähnen, von denen
die letzten 3 im part. nicht belegt sind: hüka hocken hat ein st. part.
h'ikinn {2. Abi. -Reihe, btaka flattern geht im präs. auch der ?- Klasse. —
Wie brosa geht noch: prasa schnauben lohne part.).
b) uncontr ahirte mit part. auf -dr.
§ 268. Auch hier erscheint im part. nur die Neu-
tralform -t. Beispiele: horfa umkehren: hör/da^ horft;
skorta mangeln: skorta, skort; pola dulden: poUia, polda,
polt (und polat).
Anm. Wie skorta gehn: glctta grinsen (ohne part.); jätta be-
jahen und spara sparen gehn auch nach der ö-EIasse.
c^ contrahirte.
§ 269. Diese haben im prät. -da, im part. -</r, selten -iiin.
Beispiele: <jd achten: präs. gdi, prät. ^ruito, part. f/(fdr.
Ebenso gehn: ;V/ versprechen, nd bekommen.
Anm. ja bildet sein jträsens auch a's ja nach der '^Klasse
<§ 265) und hat selten im part. jöinn ; na hat im ra. des part. die Form
nädr, im n. näit.
präs.
prät.
part.
bdgi
bdgda
—
hefi
hafda
hafdr
kaupi
keypta
kcyptr
segi
sagda
sagdr
pegi
pagda
pag(a)t o.
le
If'da
ISdr
94 jij 270—272. Tempasbililuug. Schwache u. gemischte verba
d) unregelmässige.
§ 270. Mit Umlauts formen und Vokalveräudeiuiif^eii
erscheinen :
inf.
h(kgja quälen :
hafa haben:
kaupa kaufen :
segja sagen :
pegja schweigen: pegi
Ijä leihen:
tjä zeigen: ti, tjä(i) Uda, tjdda tedr, tjddr
Anm. 1. Alte poetische Nebenformen sind: von ha/a das
part. u. kafat; von »eiija das part. sagadr. — Zu tjä gehört das adj.
tigiiin (.eigentlich st. part.).
Anm. 2. Von kligja sich ekeln erscheint nur der inf. und das
präs. Idigi.
§ 271. Die präs. Formen von hafa und aegja
{ühQUso pegja) lauten im Ind.:
Sg. 1. hefi segi
2. 3. heßr segir
PI. 1. h(^fmn segjum
2. hafiä segid
3. hafa ^^gjo,
Anm. Alte Nebenformen sind: 1. sg. /«?/", >ieg, 2. he/r, segr.
c) Gemischte verba.
1. PrSterito-prasentia.
§ 272. Dies sind ursprunglich starke verba, deren
präsens verloren gefiangeu ist, und deren Prsiteritum {per-
fect) präsentische Bedeutung angenommen hat (wie gr.
oloa weiss, lat. memini erinnere mich). Si»« haben dann
ein neues schwaches pr&terituni und einen neuen iulinitiv.
der sich dem pliir. präs. anschliesst. gebildet. Bei einigen
treten im irid.pl. des präserjs früh die wi rk I i<' h cn präs,
Endungen neben den alten präteritalen auf, so dass die
2. und 3. Person auf -////, -// oder auf -id. -a au.sgeht.
§ 273—275. Tempusbildung. Präterito-präseutia. 95
§ 273. p]rste Ablautsreihe:
1) vita wissen: präs. ind. 1. sg. veit, 2. veizt, pl. oitum;
prät. üissa; part. präs. vitandi, prät. mtadr. — Vetka weiss
nicht (aus veit ek a, vgl. § 44); adj. niss sicher (eigentlich
„gewusst", altes part. prät.), viss weise.
2) eiga besitzen; präs. ind. 1. sg. ä (aus *aih), 2. ätt,
pl. eigum etc. oder mit Präsensendungeu -id, -a; prät. ind.
ütta, conj. ceito; part. eigandi, attr. — Adj. eiginn eigen
(altes part. prät.).
§274. Dritte Ablautsreihe:
a) Mit Doppelnasal:
1. Unna lieben (= g-önnen); präs: ann, ant, pl. un-
num etc. oder mit Präsensendungen unnuni, -id, -a; prät.
ind. Unna (aus *unpa), conj. tjnna; part. nmmndi, nnn(a)t n.
2. kwina können geht gerade so; adj. kudr, kunnr kund
(altes part.).
b) Mit /• und Kons.:
3. purfa bedürfen, präs. ind. parf, parft, pl. pur/um;
prät. ind. purfta, conj. pyrfta; part. purfandi, purft n.
Anm. pvrfa, purfta mit « st. o 'das im norweg. vorkommt) sind
Auögleichungen nach den vorhergehenden verben.
§ 275. Vierte Ablautsreihe:
1) muna sich erinnern; präs. man, mant, pl. munum etc.,
wonebeu mit Präsensendungen sehr häufig -id, -a; prät.
ind. munda, munda, conj. mgnda, mynda ; part. munandi,
munat n.
2) mono, munu werden; präs. ind. mmi, mun, 2. munt,
inunn, pl. monom, mmiuni, coni. muna, myna; prät. ind.
munda, monda, mifnda, nwnda.
Anm. 1 miino, »(i/n«,ist ein inf. prät., vgl. nnter „Endungen".
3) skolo, skulu sollen; präs. ind. skal, 2. skalt, skall,
pl. skolom, akulum, conj. skula, skyln; prät. skylda, seltener
sku/d(i ; part. skulandi, adj. skyklr schuldig.
A n m 2 Auch hier haben wir einen inf. prät. Der Umlaut im ind.
prät. beider verba stammt aus dem conj.
V)B 27«— 278. Tenipusbildun«:. Gemischte verba.
§276. Fünfte Ablau tsreilie:
1) meya köanen, vermögen; präs. iod. inä (aus *in<i/i.
*ntaf/), matt, pl. megum (auch mit Präsensendungen): prät.
iud. inätta (aus *inahta), conj. mwtta; part. me(/andl, matt
oder (selten) meyat.
2) hK^ttu können (zu engl, know) geht nurli der Ana-
logie von nie(i(i: knä etc., ermangelt aber de8 part. prät.,
und besitzt nur einen inf. prät. (wie nniHu, skulu). Selten
lautet das prät. knäda statt knätta.
2. valda walten.
§ 277. Dieses geht im präsens (veld efc.) und part.
prät. stark (valdit n.), bildet aber ein scliw. prät. olla (aus
*wolpa), später olda, und mit Wiedereinführung des p-:
ooUa, rotdu, wozu dann aucn ein part. prät. voldit, ollut
vorkommt.
d) Die verba sein und irollm.
1. veaa, Vera sein.
§ 278. Dieses starke verbum hat eigentümliche allr
Formen im Präsens (die älteren stehen voran):
Ind. Conj.
Sg. 1. em PI. erum Sg. 1. sjä, se PI. sem
2. est, ert erud, erut 2. ser sed, set
3. es, er eru 3. se se
Das prät. ist van, v^runi, conj. /r/T^fA'gl. § 243, imp.
/r.s, part. rfisandi, nerit n. — Später werden die auf
grammat. Wechsel beruhenden r-Formen überall durcl«-
geführt.
Anm. 1, Das präHciiH IhI von einer Wurzel rn ijebiltlet (.vjjl. lat.
es-t, s-uiii, g-im) Sei ton nnd ftit sind 2. sj;. en, er, 3. 8^. ve». — In
alten Dic.litun^en können die verkürzten Formen -», -ntm, -rud, -rtt statt
es, rrtim etc. «'nklltinch aniroliRnjjt werden, vjfl. § ftO, 2.
Anm. 2. .Seltene c«»nj. Fonnen sind verir und f'e$i, tyeri iu der
2. B. st;., t^w, »iid ($Sit), »ii im pl.
§ 279— 2B0. eilfa. Verbalendimgra. 97
2. Das Terbam üUja wollen.
§ 279. Von die^m Terbum kam im Präsens nr-
spröDglicb nur ein OptatiY (Conjonctiv) mit Indicativ-
bedeutung vor. von dem auch das nord. noch Sparen be-
wahrt; dazu ist dann ein neuer Ind. gebildet worden:
Sg. 1. vü
2. vill, vilt
3. vül
PI. viljum
TÜid, vilit
▼ilja
Conj. vilja, viUr etc.; das prät. lautet väda, das pari.
vüjandij vUjat n.
Anm. Die (dichterische) L ag. ind. cäja ist = goL tcüjam, oUl
steht fäi *cibt nach § 96, 2.
3. Kap. Die Endungen.
I. Aetivnro.
§ 280. Vor der Besprechung der einzelneo Elndnngen
seien hier 6 paradigmata zur Uebersieht und Einübung
gegeben, nämlich für die st. conj. skßöta scbiessen und falla
fallen (§§ 233 f. und 248), für die schw. die Ja -Stämme
krefja verlangen. d4ma urteilen <§§ 252 und 258), der
(>-Stamm elska lieben (§ 264) und der m'-Stamm vdka
wachen (§ 266 f.).
Präsens.
Indicatir.
Sg. 1. skyt feil kref döm-i elsk-a vak-i
2. 3. skyt-r fell-r kref-r dem-ir elsk-ar vak-ir
PL 1. skjöt-um foU-um kref-xum dem-nm elsk-um vok-um
2. skjöt-id fall-id kref-id dem-id elsk-id vak-id
3. skjot-a fall-a kref-ja dem-a elsk-a vak-a
Conjunctiv.
Sg.
1.
skjöt-a
falla
kref-ja
dem-a
elsk-a
vak-a
2.
skjot-ir
fall-ir
kref-ir
dem-ir
elsk-ir
vak-ir
3.
skj6t-i
fall-i
kref-i
däm-i
elsk-i
vak-i
PI.
1.
skjöt-im
fall-im
kref-im
dom-im
elsk-im
vak-im
2.
skjot-id
fall-id
kref-id
dem-id
elsk-id
vak-id
3.
skjot-i
fall-i
kref-L
dem-i
elsk-i
vak-i
HoUhaatea, Ali
98 § 280. Verbaleiidiiugeu.
Imperativ.
Sg. 2. skjöt fall kref dum elsk-a vak-(i)
PI. 1. ^ . ,
Infinitiv,
skjöt-a fall-a kref-ja d«'»m-a elsk-a vak-a
Harticipium.
skjöt-aodi fall-andi kref-jandi döm-andi elsk-andi vak-andi
Präteritum.
Indicativ.
Sg.
1. skaut feil kraf-da dwm-da elsk-ada vak-])a
2. skauz-t fell-t kraf-dir dßm-dir elsk-adir vak-])ir
3. skaut feil kraf-di dem-di elsk-adi vak-pi
PI. -.J. .U^r^^
1. skut-um fell-um krof-dum däm-dum elsk-udum vok-pum
2. skut-ud fell-ud krqf-dud dwm dud elsk-udud vc^k-^md
3. skut-u fell-u krof-du döm-du elsk-udu vok-pu
Conjunctiv.
Sg.
l.skyt-a fell-a kref-da d«m-da elsk-ada vek-pa
2. skyt-ir fell-ir kref-dir döm-dir elsk-adir vek-pir
3. skyt-i fell-i kref-di döm di elsk-adi vek-j)i
PI.
l.skyt-im fell-im kref-dim dijm-dim elsk-adim vek-|»ini
2. skyt-id fell-id kref-did dnm-did elsk-adid vek-|)id
3. skyt-i fell-i kref-di däm-di elsk-adi vek-|)i
Participium.
skot-inn fall-inn kraf-(i)dr döm-dr elsk-adr n. vakat
Bemerkungen zu den Endungen,
a) I nfiniti V.
§ 281. Derselbe endet auf -a (au8 -a;<, resp. -öu), das
mit vorhergehendem ri zusammengezogen wird: s/rf schlagen
^o-^
§ 282—284. Verbakadongen. ö9
( aus slahan), »pd prophezeien, bei vorhergehendem Palatai-
okal den Aecent aaf sieh zieht: Ijä leiben, »j» sehen
vgl. § 36).
Anm. Da.4 -a bleibt jedoch unbetont in na wak/em dtc, TgL § 37.
§ 282. Die 3 verba prät.-präs. akmht sollen, mumt
werden and knqttu könoen haben einen in f. prät., der
dieselbe Form hat wie die 3. pers. pl. ind. präs. Ein solcher
wird auch in der Poesie, seltener in der Prosa, von einer
Anzahl anderer verba gebildet, so besonders vildu zu vilja
wollen, uräu zu «rertia werden. Poetische Formen sind:
mckUu sprechen (rnäia), skiptu schalten (skipta)^ sendu
^ enden (senda), bendv beugen (Imida)^ fcnru iahren (fara),
>töäu stehen (standaX «^r« sein (vesa)^ htmiu können
fkunna), möttu können (mega), wtishi verlieren (missa) o. s.w.
Anm. Den Anstoss zu dieser Neubildon^ gaben dnefsrats die
Uebereinstimmmig des in£ pria. mit der 3^ pl. ind. pria. (fura\ aaderar-
:<eitä Sätze wie : e& $6 /m fSrm (=. ßiafara oätr fror firm) idi »li [dnas]
- e faiiren.
b) 1 n d i e a t i T.
1. Präsens.
§ 283. Die Endnn^en der verschiedenen Verbal-
klassen sind :
, ^ . 2. knrzs. 3. längs, ja- . ^ ^.
1. starke. . „. j - o* 4. oSt.
jaSL nnd a>-ot.
"^g. 1. Pers. • — — -f -a
2. 3. „ -r -r ~ir -ar
PI. 1. „ -um -jmn -mm -um
2. , -id -id ^ä -id
3. a -a -ja -a -a
§ 284. Diese Endungen beeinflussen den Warzel-
okal resp. -diphthongen folgendennassen:
1) Die Endung -r der 2. und 3. pers. sg. bewirkt i-
Uoilaut bei den starken Verben der 2. und 6. Klasse sowie
bei den reduplicirenden, z. B. supa saufen: sj^f krjApa
kriechen: kr^pr (vgl. § 103, 2); ttdca nehmen: tehr; hlmtpa
laufen: hleypr, hqyijra hauen: h^ijr, bua wohnen: fcyr.
1^0 § 284—285. Verbalendungen: Ind. präs.
gamja gehn: gengr, grata weinen: grcetr, blöta opfern:
bl4tr; entsprechend haben die verba der 3. Klasse mit
Brechung e: bjarga: hergr, hjalpa: helpr. Die verba der
4. Klasse mit o als Wurzelvokal haben ^ (resp, e nach § 20
Anm. 4) : komr, trmr, sefr. Merke endlich hnoggva stossen
(§ 239, 3) : hnyggr.
Anm. 1. Bei den Verben der 3. bis 5. Ablautsreihe ist der ur-
germauische t- Umlaut durch Ausgleichung nach dem pl. etc. ge-
schwunden, z. B. hrestr birst, nemr nimmt, gefr giebt u. s. w. — Statt
berfjr etc. sollte es natürlich eigentlich *lnrgr heissen, vgl. § 14, 1. —
Ebenso fehlt der t-Umlaut durchaus in der 2. pers. pl. (helpid, j'aUid)
durch den Einfluss der 1. und 3.
2) Bei denselben Verben ist der «-Umlaut durch Aus-
gleichung nach der 2. und 3. Person auch in die erste ge-
drungen ; syp, tek, hlegp etc., die ursprünglich die Endung
-u hatte (ahd. faru).
3) Die Vokale a und d der starken verba sowie der
ai- und ö-Stiimrae erleiden in der 1. Pers. pl. M-Umlaut,
z. B. fqruni wir fahren, bl<^sum blasen, gqpuni glihnen,
kt^llum rufen.
Anm. 2. Dagegen bleibt e, z. B. in herum, durch Ausgleichung!
4) Bei den _;V/-Stämraen ist der /-rnilaut fiberall durch-
geführt, bei den «/-Stämmen nur bei scgja und pegja (vgl.
§ 271) ganz, bei hafa nur im sg. (vgl. ib.).
§ 285. Ueber die Endungen selbst ist zu merken:
1) Die 1. sg. nimmt bisweilen die Endung der 3. an,
besonders bei vesa, vera sein, haßt haben, sigja sagen.
Anm. 1. Dichterisch ist oft die 1. sg. der 1. pl. gleich: l>jönum
ich diene, hyggjum denke; bei den ^'-Stämmen tritt in der Poesie zu-
weilen -t statt -a ein, wenn das pron. angehängt wird, z. B. kaltigak
rufe ich nicht, <Hlig denk ich (.vgl. § 88).
2) Wenn die Endung -r der 2. und 3. sg. mit aus-
lautendem /, r, H, s der Wurzel zusammentrifft, so kommen
die Regeln von §96 zur Anwendung, vgl. ^n/o singen: gell
und (fr/r, d'iljd scheiden: .s7./// und .s-Av'/r (selten skil), Jigfja
hüllen /"//' ^selten hyl), falla fallen: /c//r; skina glänzen:
§ 28»— 286. Verbalendmigeii: Ind. präs. 101
skin(n)j venja gewöhnen: venr, fregnaiTB%ea: freguj hretma
brennen: bredr und hretmr (alt hremi)j ßima finden: fidr
and jwmr; fara fahren : ferr (selten fer)f pverra abnehmen:
pverr; frjösa frieren: fry8(s), lesa lesen: lesfs)^ vaxa
wachsen: vex.
Anm. 2. Die Endung der 3. pers. war nrsprönglidi -f> oder -d,
hat aber firBh die Form der 2. (-r = -x := -z) angenommen, wie im
englischen. Die alte Form ersdieint noch in dem häufigen k^dd (pikH)
mer, per sdieint mir, dir (aas *l>ykkiä ffer, TgL § 120).
3) In der 1. pl. fehlt das -m oft vor den pronomina
Vit (mit) wir zwei, und rer (mer) wir, z. B. hindu vit, ver
binden wir.
4) In der 2. pl. fehlt das -d der Endnng -id vor den
pron. /»t* ihr zwei, pir ihr, nnd auch sonst oft vor />-,
z. B. Imdi dit, dir, da bindet ihr, sie. — Statt -d findet
sich auch -tj das später häufiger als -d wird.
5) Bei den contrahirt'en Verben gelten die §§34 ff.,
z. B. im sg. der 4. Klasse: spd prophezeihen : spd, spdr;
im pl. der 1.: fd bekommen: f^m, 3. pers. fd; tjöa aus-
reichen: tjdm; sjd sehen: ^6mj sidj sjd; röa rudern: rdm;
sHua wenden: sn&m; im pl. der 2.: gnyja tosen: gny(i)d;
csja weiden: €t(i)d; gä achten: g^n, gd; trüa glanben:
irum; im pl. der 4. spd: sp^, spd; hUa diskntiren:
htid, u. s. w.
Beachte den Wechsel von jd und e bei sjd sehen : sg.
se, ser; Ijd leihen: /«, tjd zeigen: tS (vgl. § 270).
Anm. 3. Später werden analogisch die nncontrahirten Formen
wieder beigestellt: fämm, $eid n. a.
§ 286. Auslautendes j und p der Wurzel schwindet
nach § 102 und 103 im Auslaut, vor Konsonanten, sowie
vor palatalen, resp. gutturalen Vokalen, vgl. hefja hdi>en:
hef, hefr, heßd; hqggva hauen: h^g, heggr, fu^ggum.
NB. Vgl. noch wegen besonderer Unregelmässigkeiten
die §§ 232, 239, 255, 261, 263, 271, 278 f.
102 § 287—290. Verbaleudungeu : Ind. prät.
2, Präteritum.
1) Starkes.
§ 287. Die 1. und 3. pers. sg. haben keine Endung,
die 2. bat -t ; die Pluralendungen sind : 1 . pers. -um, 2. -vä,
-ut, 3. -u (aus -un).
§ 288. Besondere Abweichungen sind:
1) In der 1. sg. kommt bei Dichtern auch die Plural-
endung -um vor (vgl. § 285 Anm. 1).
2) In der 2. sg. wird das -t nach langen Vokalen ge-
dehnt: hjött wohntest, von hüa (vgl. § 117). Endet die
Wurzel auf -t, so wird dies vor dem -t der Endung in z
verwandelt (das letzte -t kann auch abfallen), z. B. Ut liess,
2. Uzt oder Uz; oft ist dann die 2. auch der 1. und 3. Pers.
gleich : helt hieltest (halda); dies ist stets der Fall bei aus-
lautendem -st: laust schlug, schlugst (von Ijösta). — Bei
auslautendem -d ist die Endung -tt, -dt, später -zt, z. B.
1. had bat (von bkija), 2. hatt, beult, bazt; wenn ein Kon-
sonant vorhergeht, wird -tt nach § 118 vereinfacht: l. vard
ward, 2. vart. — Vor pü fehlt die Endung -t oft, z. B.
gekk pü gingst du (von ganga).
Anm. Die Endung war bei ^-Auslaut ursprünglich -st, vgl. das
alte und seltene reist weisst; das z erklärt sich durch Einfügung des
Wurzelauslauts: le-t-st — Uzt.
3) In der 1. und 2. pl. fehlt das -m und -d oft vor
folgendem Pronomen, wie im Präsens (§ 286, 3), z. B. fdru
vSr fuhren wir, töliu p4r nahmt ihr.
§ 289. Die Con tractionsregel n kommen in Be-
tracht in Formen wie spjöm spj6d, spj6 von spijja speien
(2. Ablautsreihe), söui (s0n), s^d, s^ von sjd sehen, dorn, dod,
dö von deyija sterben (6. Ablautsreihe, ebenso : geija bellen).
Anm. Auch hier treteu später Formen wie mum etc. auf.
2) Schwaches.
§ 290. Die Flndungen des schwachen Präteritums, dem
sich auch die reduplicirenden verba wie rrra (§247)
angeschlossen haben, sind im präsens und Präteritum
gleichmässig wie folgt:
I S90— 39^ VolMÜeBdin^aK: Ind. prit. Ck^jmicdT. 103
Sg. 1. Pers. -o PI. -vm i
2. ^ -ir -udy -ut \ ™^*
o '^ ■ . ' ( K-Ümlaut
Sie haben also im pl. dieselben Formen wie die
starken verba.
Anm. 1. Wegen der Anfagimg des deatalen Priteritataaffixee
vgl. § 252—270. Die umord. Fonn der 1. 8g. vA -ö, der 3. ag. -e.
Abb. 2. Statt -a kann in der Poesie die 1. p^s. sg. aneh -i
haben, wenn efc daranf folgt, z. B. eüdigak wollte idi udit, /nirdig
wagte idi (^ § 986 kam. 1 .
c) ConjunctiT (Optativ).
§ 291. Derselbe hat im präsens und präteritnm der
st. und schw. verba dieselben Formen, nämlich:
Sg. 1. Pers. -a PI. -im
2. „ -ir -idj -it
3. „ -I -i (aas -in)
Der einzige Unterschied ist nur, dass bei den starken
und reduplicirenden Verben sowie bei den «/-Stämmen im
prät. Umlaut eintritt, aber nicht im Präsens. Man beachte
jedoch, dass einige kurzsilbige ja-Stämme auch im ind.
prät. /-Umlaut haben (vgl. § 254\ sowie dass einige lang-
silbige Ja -Stämme — die in der Regel den Umlaut ganz
durchführen — im Ind. prät. keinen Umlaut zeigen (§ 262).
Anm. 1. Im prät. mtspricht ninlidi das t einon german. t, im
präsens einem german. ai vgl. § 46 ff.).
Anm. 2. Der ümlant fehlt im präs. der Terba prätoito-
präacBtia, ausser bei «bjf/a neben ikmla äoUe. und myrna, mima sAea
muma, mom* werde. Im prät. kommt auch mxnda wflrde mid (doeb
-Iten) ihr»Ma neben den omgelaatetea FwnMm vor.
§ 292. Besondere Abweichungen sind:
1) In der ersten sing, tritt später die Endung der
3. Person auf, früher in der Poesie bei angehängtem ek^
z. B. mtpidigak (vgl. § 290 Anm. 2): alt und dichterisch
ist das Einsetzen der 1. pl. (vgl. § 285 Anm. 1).
2) Später werden die Indicati?formen auch für den Conj.
im pl. angewandt, und zwar im präsens nur bei der 1. Per-
son, im prät. auch bei den andern. .
104 § 293—295. Verbalendungen: Imperativ.
§ 293. Die verba contracta zeigen auch hier be-
sondere Formen, z. B. sjd ich sehe, s4r, se u. s. w.
d) Imperativ.
§ 294. Der imp. hat im sg. nur eine zweite Person,
im pl. nur eine erste und zweite. Die beiden letzteren
sind den entsprechenden Indicativformen gleich, für erstere
gelten folgende Regeln:
1) Die starken verba und die schwachen Ja-Stämme
haben keine Endung: kom komm, sld schlag, vel wähle,
dmn richte (von velja und d4ma). Bei den verba der
3. — 5. Ablautsreihe fehlt der urgerm. /-Umlaut (z. B. gef
gieb) ; wenn die st. Verbalwurzel auf -nd, -ng ausgeht, tritt
dafür, wie im sg. ind. prät., -tt und -kk ein, z. B. hinda: hitt
(prät. hatt) binde, stikk stich, zu stinga (prät. stakk), vgl.
§ 73 und 88.
2) Bei den verba mit langem Vokal tritt nach
§ 117 oft Dehnung des auslautenden t ein: hlött opfere
(neben hl6t), grdtt (grdt) weine.
3) Bei den Ja-Stämmen bleibt ausl. -iid und -m/ un-
verändert, weil hier ursprünglich die Endung -7 folgte:
send sende (got. sandei), spreng sprenge. Diese ist noch
erhalten vor dem Negationssufiix -at, z. B. hyggjat denke
nicht, kveljat quäle nicht.
4) Die ö-Stämme haben -a: kalla rufe.
B) Die a?- Stämme haben meist keine Endung, z. B.
seg sage. Jedoch kommt in älterer Zeit bei einigen die
Endung -/ vor (vgl. got. -ai), die sie aber später, mit An-
nahme von pegi schweig, aufgeben: dugi taug, gaj)i gähne,
lumi lass los, trüi glaube, uggi fürchte, uni sei zufrieden,
vaki wach.
e) Partieipium.
§ 295. Das part. präsens hat die Endung -andi,
welche wie ein subat. nach § 184 oder wie ein adj. nach
§ 201 llektirt, z. B. hnidatidi bindend, rcljandi wühlend.
§ 396—299. YedbalntngeB: PiHäayhn. JfadioiptuBnr. 105
Endet das Verb im iii£. auf -dy wie z. B. s2(i seUagoi, so
geht das -a- der Endong darin anf: dämdi, sjiämIL
§ 296. Das part. prät. geht bä den st Terben anf
-m» ans: bimdium gdbnnden (ba 30d sehen bemerke die
Contraction: shml), bei den sehwadbea Tersehieden: t&is
anf -aar, -iär, teils anf -är, -dr, -pr, -tr, entspreehend dem
prtt. (YgL §§ 252 fi; 257 ff. nnd 264 iE.). Die Flexion ist
dieselbe wie beim adj., st. und schw.
Abb. Sii%e ackv. Tcrta habea wäktm awknr. andi ai. ptilL,
z. B. häka hodca: iofna (&. § 967 Amm. 3).
§ 297. Die knrzsilb^n jo-Stinune bilden schon früh
ein part. prät. anf -räw statt -Mir, eine Analogiebildni^,
welche durch die gleiche Form des Nmitrams bei dies«i
and den starken Verben herrorgemftNi wurde: statt «olitfr
trat valhm ein, weil das n. valit = n. wuäit gemahlen, war.
Abkl Partidpia okae IXeaAaJsaflcEe kianaeai mm gmma mmAsm
vad «ipara apaiCB irvr: getr (=. gar) maA aparr; aateaäta aricke nt
Devtal hä st. Yexkea, wxum daan ai^ wvdea: laidr kalt« aa ktim;
damär tot, za Jeggm: Jkarir Tcnanidertf xa aiera ackacMca.
§ 298. Das part. piüt. wird mit hafa oder «er» zur IKl-
dnng eines umschriebenen Perfeets nndPlnsquam-
perfecta verwendet, z. B. ek htrfa, hafda haUat, ich habe,
hatte gerufen, ek em gaighm ieb bin g^angm.
n. M edio-passiY.
§ 299. Die Aetirformen erhalten reflexive oder
passive Bedeatang darch Anfügung von -mk {waamük), -w
(aus mer) in der I. sg., von -$k (aus sik), s (ans $ir) in der
1 . pl. sowie in der 2. und 3. Person. Dabei gdtra folgende
Regeln:
1) In der 1. per», sg. aller tempora nnd modi lautet
die Endang bei allen Verben -^umk^ bei d^n ^'a-Sliomen
-jmiüt.
Abb. I. Hicaria steckt die ahe fiidva^ der 1. «g: lad. •«,
res^ -Ab.
2) Bei den starken Verben tritt auch in der 1 . pers.
<?. ind. die Ablaatsform des Plurals ein, z. B. lukumk wurde
106 § 299 — 301. Verbalendungen: Medio-passiv.
geschlossen, hundumk wurde gebunden (eigentlich 3. pl. =
luku mik!).
3) Vor -sk schwindet r, z. B. kallask wirst gerufen,
geht d und d in t über (nach §§ 88 und 100), z. B, hinzk
wirst gebunden, kvazk sprachst (akt. kvad), entwickelt sich
t hinter II, nn (nach § 112), z. B. felzk fielst, fanzk fand
sich, wird geminata gemäss § 119 vereinfacht, z. B. /^/sVi-
bekam (akt. fekk).
Anm. 2. Eine alte med.-pass. Form ist heiti heisse, werde ge-
nannt (= *haitai), vgl. § 249 Anm. 3.
§ 300. Frühzeitig treten jedoch folgende Aende-
rungen ein:
1) Die Endung -sä; wird bald durch -zk ersetzt, das
ursprünglich nur nach Dentalen stand; -sk bleibt jedoch
nach m, l und r, z. B. spijrjumsk, spyrsk (von spi/rja fragen).
2) Die Endungen der 1. sg. und pl. ind. werden früh
mit einander verwechselt: lükumk, lükumsk, wofür noch vor
1300 lükfumz im sg., seit 1350 auch im pl. herrschend wird.
Anm. Um 1300 werden die Fonnen auf -k und -sk durch solche
auf -z und -zt ersetzt, z. B. liikumz(t), liike(t). Zur selben Zeit kann
auch die 1. sg. (ausser im st. prät.) die Form der 2. 3. sg. annehmen,
was im Conj. anfängt und stets häufiger wird.
§ 301. Zur Veranschaulichung der Bildung .seien dii'
verba lüka schliessen und kalla nennen hier durchconjugirt.
Die älteren Formen stehen voran.
Präsens.
Infinitiv,
lükask, -azk, -az(t) kall-ask etc.
Participium.
lük-andi.sk, -iz(k), -iz(t) kall-andisk etc.
Indicativ.
Sg. 1. lük umk. -umz(t) koil-umk ffr.
2. 3. lyk sk, -z(k), -z(t) kall-ask ffr.
PI. 1. lük-umsk, -umk, -umz(t) koll-umsk etr.
2. lük-izk, -iz(t) kall-izk ffr.
:\. hlk-üsk ffr. (- iti/'.) k:ill-nsk rfr. ("/»/'./
§ 301—302. Verbalendungen : Medio-passiv. 1Ö7
Conjunctiv.
Sg. 1. = ind. koll-amk etc.
2. 3. lük-isk, -iz(k), -iz(t) kall-isk etc.
PI. 1. lük-im(s)k, -iiDz(t).-umz(t) kall-ira(s)k«<c.,koll-ömz(t)
2. liik-izk etc. kall-izk «fe.
3. lük-isk etc. kall-isk etc.
Imperativ.
Sg. 2. lük-sk. -z(k), -z(t) kall-ask etc.
PI. 1.3, =iW. = ind.
Präteritnm.
Indicativ.
Sg. 1. luk-iimk, -umz(t) koll-odumk etc.
2. lauk-zk, -z(t) kall-adisk, -iz(k), -iz(t)
3. lauk-sk, -zk, -z(t) (= 2. pers.)
PI. 1. luk-um.sk etc. (= präs.) koU-ndumsk etc.
2. lok-uzk. -uz(t) koll-oduzk etc.
3. luk-usk, -uz(k), -az(t) koll-udusk etc.
Conjunctiv.
^. 1. lyk-umk etc. (= präs.) koll-udumk etc.
2. 3. lyk-isk etc. (= präs.) kall-adisk etc.
PI. 1. lyk-imsk etc. (= präs.), kall-adimsk etc.
lyk-umz etc. (= ind.)
2. lyk-izk etc. (= präs.), kall-adizk etc.
lyk-uz etc. (= ind.)
3. lyk-isk etc. (= präs.), kall-adisk etc.
lyk-uz etc. (= ind.)
Participium (n.).
lok-iz(k), -iz(t) kall-az(k), -az(t)
§ 302. Ein umschriebenes Passiv wird durch
vesOf pera (später bisweilen verda) mit dem part. prät. ge-
bildet, z. B. ek em (verd) kalladr ich werde gerufen, ek heß
verit k. ich bin gerufen worden, ek kafda r. k. ich war ge-
rufen worden, ek mon hafa v. k. ich werde gerufen worden
in u. .s.w. (vgl. § 298).
108 § 303—304. Bildungslehre. Zusammensetzung.
II. Bildungslehre.
§ 303. Die Bildung der meisten Wörter beruht ent-
weder auf Zusammensetzung, z. B. hUd-ormr Blut-
sclilauge (Schwert), oder auf Ableitung mittels Suffixes,
z. B. hlöd-iigr blutig. Die erster e kann wieder primär
sein, wenn nämlich zwei einfache Wörter mit einander
verbunden werden, wie in dem angeführten Beispiel, oder
aber secuudär, wenn einer der beiden Teile bereits zu-
sammengesetzt ist, z. B. 6-minnis-ve'uj Vergessenheitstrank,
hqfud-ü-vinr Hauptfeind (decomposita). Ebenso kann die
Ableitung primär sein, wenn das W^ort direct von einer
Wurzel gebildet ist, wie z. B. harn Kind zu bera tragen,
oder secundär, wenn Ableitung von einem fertigen Worte
vorliegt, wie in sudr-4nn südlich.
Anm. 1. Ableitungen können oft wie Zusammensetzungen aus-
sehen, sind aber sehr wohl von diesen zu unterscheiden. So ist z. B.
harn-leysi Kinderlosigkeit eigentlich kein Compositum — denn ei« Wort
leysi giebt es nicht — sondern eine Ableitung von dem adj. harn-
lauss n. ä.
Anm. 2. Eine Anzahl Wörter sind nicht durch Ableitung ge-
bildet, sondern ursprüngliche Wurzeln, z. B. /Vi/r Fuss, q/" ab, und s.
die meisten Präpositionen und Partikeln.
A. Zusammensetznng.
i. Nominalcomposita.
1. Substantiva.
§ 304. Die Nominalcomposita, d. h. solche Zusammen-
setzungen, deren zweiter Teil ein Nomen oder Pronomen
ist, lassen sich nach der Art ihrer Bildung in zwei
II au ptk lassen: echte und unechte unterscheiden.
Letztere nennt man auch Zusam menr ückuugen , weil
sie ursprunglich zwei selbstständige Wörter sind, die unter
einen Hau|)taccent zusammengefasst werden, wie Siijunior-
hvida Sigurdslied, lirridi-fji^rdr der breite Fjord.
§ 305—306. Zusammensetzung. 1*'^
§ 305. Die echten oder eigentlichen composita
zerfallen wieder in vier Unterabteilungen, uilmlich:
i) solche, wo das 1. Glied der Stamm eines Nomens
oder Pronomens ist, z. B. hog-madr Bogenschütze,
2) solche, wo das 1. Glied ein Verbalstamm ist, z. B.
sendi-madr Gesandter,
4) solche, wo das 1. Glied ein unflektirbares Wort ist,
das nur in Zusammensetzungen erscheint, z. B. ü-kunnr
unbekannt,
4) solche, wo das 1. Glied ein adverbiales Wort ist,
das auch ausserhalb der Zusammensetzung vorkommt, z. B.
af-rdd Abgabe.
a) Echte.
Erste Abteilung.
§ 306. Hier erscheint das erste Glied meist in seiner
Stammform, d. h. ohne Themavokal, z. B.
1) bei subst. erstem Glied: dag-ferd Tagereise,
hf^r-prddr Flachsfaden, nid-gjqld pl. Verwandtenbusse, jard-
hüs Erdhaus, dqgg-fall Taufall, hen-logi „Wundenlohe"
(=: Schwert), hed-mäl Bettgespräch, hrüd-laup, brul-laup
Brautlauf, hjarn-fell Bärenfell, vil-bjqrg ersehnte Hilfe, hjart-
verk Herzweh; hryn-hosa Beinschiene, tann-gardr Zahnreihe,
ndtt-höl NsichtqüMÜer, fjand-ßokkr Feindeschar;
b) bei adjectivischera: van-heilsa schwache Ge-
sundheit, hqs-kollr Graukopf, mid-pallr Mittelbank, ny-lysi
Neulicht;
c) bei pronominalem: sum-stadar an einigen Orten
(adverb.), sjdlf-vili eigner Wille;
d) bei Zahlwörtern: ein-vald Alleinherrschaft, tvl-
mdnadr Doppelmonat, pri-deüi Drittel, fer-f4tingr Vier-
füssler.
Anm. 1. Man beachte das Fehlen des «-Umlauts m jard-, bjarn-
und tann-, des -/- in Irryn- (zu brynja Panzer)!
Anm. 2. Vor Vokal ist das -w- und -j- erhalten in liodo-üdr
Baduhild, Herj-ülfr, Rrynj-ölfr u. ä. Namen.
110 §307—310. Zusammeiwetzuug.
§ 307. Bei den langsilbigen ja- und ^ö-Stiimmen.
sowie den Zw-Stämmen erscheint jedoch -/- in der Fu^m .
z. B. endi-mark Grenze (zu endir m.). engi-coxtr Wiesen wucli-
myri-snipa Sumpfschnepfe, /r^(i?-m£K/r Gelehrter; villi- bra
Wildbret (zu villr, got. wilpeis).
§ 308. Eine eigene Besprechung verdienen die Zu-
sammensetzungen mit den masc. -dömr, -leikr oder -leih.
und -skapr, weil bei diesen der zweite Konsonant zur Be-
deutung eines Suffixes herabgesunken ist, z. B. konung-
dömr Königswürde, vis -dömr Weisheit, kcer- leikr, -leiki
Liebe, stör-leikr Grösse; dreng-skapr Mannhaftigkeit, blld-
skapr Fröhlichkeit.
Anm. 1. Dömr nnd leikr sind als besondere Wörter erhalten,
weshalb sie auch noch in ihrer vollen Bedeutung componirt er-
scheinen, vgl. koHungs-domr Königsgericht, barn-leikr Kinderspiel, -nka/ir
(zu bkepja § 244 Anm.) ist kein eigenes Worf mehr.
Anm. 2. Wie leikr hat auch r/o^r Tag in der Zusammensetzung
eine schw. Form neben sich, z B. eiii-dagi Termin. — Andere Formen,
die nur als zweite Compositionsteile auftreten, s. unter „Ableitung".
Zweite Abteilung.
§ 309. Wenn das erste Glied ein verbum ist, so
steht es gewöhnlich in der Stammform ohne Bindevokal.
z. B. sker-diskr Teller zum Schneiden, blds-plpa Flöte-
pfeife; nur bei den ^a-Stämmen erscheint -/- in der Fuge:
brmni-jdrn Brenneisen, lendi sti^d Landungsplatz.
Anm. U r 8 p r ü ng 1 i c h liegen hier Nominal stamme zu Grunde,
die verba zur Seite hatten (vgl. les Lesung neben lesa), und nach solchen
Mustera erfolgten dann Neubildungen.
Dritte Abteilung.
§ 310. Eine Anzahl Wörter erscheinen mn als Trii-
fixe in Zusammensetzungen. Beispiele sind in alpha-
betischer Folge (bei den mit * bezeichneten komnjt d» i
zweite Teil nur in compositis vor):
afar-ord übermütiges Wort: al-hugi voller Ernst; and-
faiig Empfang; au-t>/rd/ Elender ; aur-vasi kindischer Alter
fjf^l-skgld vielfache Verpilichtung; fnr-fadir Vorfahr, fvr-
b4n Verwünschimg: t'niin-lxirdr Erstgeburt, frumhUmp
§ 310— 3ia Zasammensetznng. 111
Angriff; *g-ratmi Nachbar; gagn-sqk Verteidigungsgrund:
id-gjqld pl. ErstattUDg: mis-verk Uebelthat, mis-munr Unter-
schied: *miss-^r/ Halbjahr; of-dt Schwelgerei; sam-forYer-
kehr; sfi-r-q/" Umwicklung des Ganzen (vgl. Sinngrün); tor-
f4ri Schwierigkeit; u-, 6-fridr Unfriede. ü-dM Untbat;
*var-fu8a Widerwille. * var-kunn Entschuldigung. Nach-
sicht; ve-fang Nichteinstimmigkeit des Gerichts: ^r-loa
Schicksal. or-h4fi Wildniss.
Anm. £ine Anzahl dieser Präfixe sind iudeclinable Partikeln,
wie «-, tor-, «-, andere dageeen waren ursprünglich adjectiva, wie
aud- (Tgl. altsächs. ddi leicht), fjol- (got. piu viel), mi$- (got. adv. missö
wechselseitig). — Das adj. ranr fehlend, mangelnd, ist auch als erster
CompositionsteU fast Präfix geworden, vgl. caR-mjttr Kraftlosigkeit.
can-retti Unrecht.
Vierte Abteilung.
§ 311. Diese zahlreiche Klasse umfasst Bildungen wie
d'sjön Aussehn, af-gerd Unthat, fram-gangr Erfolg, sundr-
grein Zwietracht, vd-ferd Wohlsein etc.
b) Unechte.
§ 312. Die unechten composita bestehen entweder aas
rrinem gen. sg. oder pl. und subst., oder aus einem schwachen
adj. und subst.. und sind eigentlich bloss Zusamraen-
rückungen zweier getrennter Wörter, z. B. dags-brun
Tagesanbrnch, augna-bragd Augenblick; hvita-vädir weisse
Kleider.
Anm. Besondere Formen des gen. zeigen: der fem. t-Stamm
ijolp Hülfe iWhjr4f*»-madr Hülfe, der f. ön-Stamm ei*a Feuer in eismr-
fala Biesin, und die m. ncf-Stämme, z. B. »jdm-citni Augenzengen-
aussage, segjmu-saga Hörensagen, jjam-bod Feindesbotschaft. — /V
Fahrt, Reise erscheint in Zusammensetzungen st^ts als j'oru-, z. B.
fnru-nautr Begleiter gleichsam gen. von einem schw. f. *fara); die
Wörter auf -$emi (i.) nehmen oft -# an, z. B. fmid-temi-t-tala Ver-
wandtschaftsberechnung.
2. Adjectiva tind Farticipia.
§ 313. Hier kommen ebenfalls echte und unechte
composita vor. für welche dieselben Regeln wie für die
substantiva gelten, z. B. :
H2 § 313—314. Zusammeusetzaug.
1. a) ham-lauss kinderlos, heräi-hreidr breit in den
Schultern (herdar) ; fölk-Mandi völkerdurchwandernd, mein-
blandinn mit Schädlichem vermischt;
b) all-rikr sehr mächtig, v'dU-f4rr schwer zu finden
(vom Wege); arm-skapadr unglücklich, /^W?Ya</r blassfarbig :
c) ein-forrim Stande allein zu fahren, tvi-breidr doppelt-
breit, * pri-ncBttr ^) 3 Nächte alt, *fer-fMtr vierfüssig;
d) sjdlf-mljandi freiwillig, sjdlf-sdimi selbst gesät.
2. hendi-lam/r hülfreich (zu henda ergreifen).
3. afar-fagr überaus schön; al-vitr allwissend, al-heUl
ganz gesund ; and-sUjggr abscheulich, and-imnr entblösst ;
avd-f4rr leicht fahrbar, aud-söttr leicht zu bekommen ; fjql-
nytr vielnützend; for-spär voraussehend, for-frklr aus-
gezeichnet, *for-vedi, -vedjadr \ evw \rkt ; frtini-ungr blutjung;
g-nögr reichlich, genug, g-qrr bereit; gagn-f4rr durch-
dringend ; id-gnögr reichlich ; mis-haldimi beeinträchtigt,
mis-jafn ungleich, mis-djüpr verschieden tief; of-mikill zu
gross; sam-eiginn gemein, sam-fallinn passend; sl-m^lugr
stets redend, sl-hkkjandi stets lachend; for-f4rr sciiwer
passirbar; ü-kvär unbekannt; var-geßnn unglücklich ver-
mählt; ^r-litill sehr klein, er-vitr wahnsinnig.
Anm. Beachte den Unterschied zwischen nl- „vollkommen" und
all- „sehr"!
4. d-gjarn habsüchtig, af-gamall abgelebt, fram-viss die
Zukunft kennend, sundr-horlnn von verschiedener Herkunft,
vel-spdr prophetisch. %
6. Unechte: Ufs-hvatr lebenslustig, hrdda-lauss ohne
Fleischnahrung; mit dat.: hugum-störr hochherzig.
§ 314. Die adjectiva llkr, fastr und -sr/mr erscheinen
in der Composition zu Suffixen abgeschwächt (ersteres
dann als -ligr), z. B. konung-ligr königlich, hr'dag-ligr heilig
frä'gi-iigr berühmt, annar-ligr andrer, fremd, af'ar- ligr
ausserordentlich: ged-fastr zuverlässig, d-, !<(im-faMr ver
banden ; frid-mmr friedsam.
', \\a^i.'.i\ des * vgl. § 810.
§ 315—319. Zusammensetzung. 113
Anm. 1. likr ist erhalten in g-likr, sam-Hkr gleich, 6-likr un-
gleich, sowie in Pronominalbildungen (s. § 320) ; die — schon alte —
Verkürzung des i sowie die Erweichung des -k- beruht wohl auf An-
schluss an die adj. auf -igr.
Anm. 2. -sa7nr ist blosses Suffix geworden; es gehört zu
scmr passend.
3. Zahlwörter.
§ 315. Die declinirbaren Zahlen 1—4 sowie „beide"
s. in § 202 ff. Die Wörter 5—10 sind einfache, unveränder-
liche Bildungen: 5 fimm, 6 fiex, 7 sjau, 8 ätta, 9 niu, 10 tiu.
Anm. Zu sex vgl. § 99, zu sjau (aus * stbun?) § 29, 104,2 und
105, zu dtta § 42, 1, § 60, 2 und 87; fimm ist Neubildung noch fimmti
fünfte (vgl. § 109, d).
§ 316. Die übrigen Zahlen sind Zusammensetzungen,
und zwar 11 ellifu und 12 tolf von 1 und 2 mit einem
Stamme -lif, die von 13 — 20 mit einer Form der Zahl 10:
13 prettän, 14 fjog(u)rtän, fjug(ii)rtän, fjörtän, 15 fim(m)-
tdn, 16 sextdn, 17 sjaut(j)än, 18 at(t)jön, 19 nitjän, 20 tvitjän.
Anm. lieber Jn-ettän vgl. § 44 und 117, über fim(m)tän § 109, d.
§ 317. Die Zahlen 20—110 werden durch Zusammen-
setzung der einfachen mit dem m. pl. von tigr Zehner
(vgl. § 160 Anm. 1) gebildet: 20 tuttugu (uuflektirt, neben
tvitjän), 30 prlr tigir, 40 fjdrir tigir, 50 fimm tigir u. s. w.
HO ellifu tigir. — Später treten dafür unilektirt: prjdtigi,
fjorutigi etc. ein, noch später prjdtiu, fjqrutiu u. s. w.
Anm. In tuttugu (vgl. § 117) und tolf stecken alte Duale.
§ 318. Die Zahlen wie 21—29 werden durch ok ver-
bunden, wobei die kleinere vor- und nachstehen
kann: einn ok tuttugu oder tutt. ok einn.
Anm. Ueber fJundrod = 120 (selten 100, wofür tiu tigir) und
pdsund vgl. § 205.
§ 319. Multiplicativa werden mit -/aZö^r „-fältig",
„-fach" gebildet, wie ein-, tvi-, pri-, fer-faldr; merke ferner
Zahlwörter auf -togr und -r4dr die „10 Jahre alt" bedeuten,
z. B. tvitogr 20 jähr ig, ebenso pri-, fer- etc. -t^^gr, sjau-
tmjr und -rMr 70 jährig, ättrAdr 80jälirig, ni-r4dr oder -t^gr
Holthausou, AltisläiidiBches Elementarbuch. 8
114 § B2Ü— 322. Zusaniiueusetzuug;.
90jährig, tir4är 100 jährig, toIfrSdr 120 jährig. — Merke:
halffertogr 35 jährig u, ä. Andere Zahlen s. unter „Ab-
leitung".
4. Pronomina.
§ 320. Die componirteu pronomiua (vgl. § 208 ff.)
sind alle, mit Ausnahme von s-likr solcher, einfache Zu-
sammenrückungen, entweder von zwei selbstständigen
Wörter, wie n-einn kein, hvi-Ukr wie beschaffen, welcher
(eigentlich „wem gleich"), pvi-Ukr so beschaffen, einn-hverr,
livdrr-j annarr-tveggja, -iveggi, hvat-vetna, bd-dir, oder von
einem selbstständigen Worte mit einem Suffix, wie en-gi.
ek-ki, hver-gi; pes-si, pat-na gerade das, pSr-na gerade dir:
sä-s derjenige welcher (§ 50). oder schliesslich aus einem
ganzen Satze: nekkverr, -varr aus'*we üeit ek hverr, hvarr.
5. Adverbia.
§ 321. Ebenso sind die zusammengesetzten adverbin
teils Zusammenrückungen von zwei selbstständigen Wörtern.
wie a/ar-vel überaus wohl, ti-ei nein (= nie, § 32 Anm. 2).
eg-vit nicht (§ 221, 3 Anm.), hvers-u(g), hvess-u(g) wie (au^
*hverS'Veg, vgl. § 91), oder von einem selbstständigen Worte
mit Suflix, z. B. h4r-na eben hier, nu-na jetzt; ei-gi nicht,
aldri-gi niemals, oder aus 3 Worten, v/iep-ey-gi doch nicht
(aus /}ö-), p6-p-6rii nichtsdestoweniger (s. § 219 Anm. I
teils Ableitungen von compositis, wie iirinnn-lni-
grimmig. S. darüber unter „Ableitung".
Anm. Wortgruppen wie til j'tiU» Vüllstiiiidig, vied ollu ganz,
oder Caausfonuen wie and-strei/mi-s gegen den Strom. hii-»t'>f-um
laut, werden auch adverbial gebraucht.
e. Präpositionen.
§ 322. Dasselbe gilt von den zusammengesetzten Prii
Positionen, z. B. um fram vorbei, fyrir iHuh ausserluill
/ möt gegen: qiirH-megum auf der andern Seite; ii-samt zu
sammeu mit, gagn-vart gegen, nd-tnundft nahe bei. Weiteres
8. unter „Ableitung".
§ daß— saß. ZiisawM&9«i2üiig. HS
7. Conjunctioiieii.
§ 323. Von ZasammeDsetzangen sind hier zu merken:
e-da oder, me-dan während si-dan seit (vgl- § 80 and 120),
p6-at, pöü obgleich (vgl. § 50. 2 nnd 117), bte-di sowohl
(§ 204), kvär(t)-ki weder (§ 222, 3).
II. VerbalcomposHa.
§ 324. Ursprünglich ist beim verfonm nur die Zn-
sammensetzongen mit Partikeln nnd einigen in der
Verbalcomposition zu solchen heral^iesnnkenen Adjecliven,
z- B. for-drifa verderben, fyrir-, of-bjMa Tcrbictcn, ff-mta
achten, hüten; a/-,/iitf-^(«-avollfnhren,j«i/»-Ä;<fclo gewachsen
sein, sam-hlanda mischen, mis-fara misshandeln. Andere
Bildungen derart sind offenbar bloss Ableitungen von
zusammengesetzten sahst, und adj-, «. B. and-svara ant-
worten, au-rirda herabsetzen, tnd-sfma zeigen, dr-lofimask
entarten, frum-tigna aaszeichnen, si-byrda langschil&legen,
tor-tryggfa misstranen. ü-r4l^a vemachlissigen. tan-virda
entehren, ve-sctla elend machen, ^ßr-kumla ▼erstömmeln.
AHB. Ib der älterai Poesie ist nfCmm) taut trettnbare Paitäkd
- nBtea § 3S6 .
§ 325. Yerbalcomposita, deren erster Teil ein Snb-
intiv oder ein anderes- als die eben genannten Ad-
jcctive ist, sind blosse Znsammenrückangen oder Ab-
leitungen von nomiualcompositis, z. B. hand^hqggea die
Hand abhauen, her-btrgja beherbergen, kross-festa kreuzigen,
^ 'It-fysäa Weissschäumen, htmt-gera bekannt machen.
§ 326. Blosse Zasammenröekangen sind endlieh
aoch die mit trennbaren Partikeln (Pr&positionen nnd
adverbia). hauptsächlich: d, afy aptr^ at, frd, framj gagn,
heintj hjd^ hm, med, nidr, saman^ «toH/r, tU, w^er, lir, upp,
üt, vid und gfiTj oder wieder selbst componirten wie : ttpp-äy
i-gegnum zusammengesetzten verfoa. wie d-eggja antreiben.
af-lata ablassen, ajutr-reha zurücktreiben, da hier (wie im
deutschen) die Partikel oft von ihrem verbum getrennt er-
heint: lätr <rf etc.
8»
116 § 327. Ableitung. Substautiva: Masc.
Anm. 1. In der älteren Poesie gehören hierher auch ilie Zu-
sainraensetzuugen mit of (um).
Anm. 2. Die Verstärkungspartikel -na kann auch an Verbal-
formeu antreten, z. B. var-na, spurt-na gefragt.
B. Ableitung.
I. Nominale.
1. Substantiva.
a) M a s c 11 1 i n a.
§327. Die wichtigsten vokal i sehen Suffixe ') sind:
*1. -a, bildet u.a. wurzelhafte, meist poetische, no-
mina agentis, z. B. hrjot-r Brecher, bes. componirte, wie
brjösf-drekk-r Säugling.
*2. -ja, denominativa, die eine Zugehörigkeit aus-
drücken: hird-i-r Hirt (hjqrd), pijrn-i-r Dornbusch, bes.
poetische nom. ag. von langsilb. ja-Stämmen: geym-i-r
Hüter, sei/d-i-r Feuer (= Sieder).
3. -na, concr. und abstr.: va(f-n Wagen (vcga), svcf-n
Schlaf (sofa).
4. -ina, -ana, Personen und Sachen: drött-in-n Köniji.
Od-in-n, ar-w-w Herd, him-in-n Himmel; a/>^a-/i-n Abend.
5. -una, pers. und abstr.: jqt-un-n Riese, mory-un-n
Morgen (auch tnyrg-m-n).
6. -ma, concr. und abstr.: hjdl-m-r Helm, saii-m-r Saum
(e. sew), drau-m-r Traum (trügen), dö-m-r Urteil.
7. -ra, desgl.: ak-r Acker (aka), haf-r Bock (lat. capei'),
ang-r Kummer.
8. -ara, concr. : ham-ar-r Hammer, ya<i-ar-r Rand.
Anm. 1. Namen wie Ounn-arr enthalten im 2. Glied ursprUnglicli
lierr Heer.
y. -ura, Personen, Tiere, Sachen : jtif-ur-r Fürst
(= Eber), pid-ur-r Auerhuhn, fjqt-ur-r Fessel.
10. -tra, -pra, -dra, -dra (idg. -fro, vgl. § 123 f.), Namen
von Werkzeugen : ar-dr Pflug (erja), andern Concreten
') Die am liäutigHten vorkoaimenden aind besternt, die zabl-
reichaten Bildungen gesperrt gedruckt.
§ 327. Ablehng. SobstaiitiTa: Hase. 117
krurdr Wundkniste, mel-dr Hefa), apal-dr Apfelbaom. Ab-
straeten: les-tr Lesen, r6-dr Rädern, gal-dr Zaaberlied.
11. straj einige Wörter: U6m-str Blume, bak-str
Backen, Teig.
12. -loj eoncreta: kar-1 Mann, Kerl, /m^-/ Vogel, sto-l-I
Stahl (zu stehn).
13. -akt, Dinge: pmn-al-l Daomen, kad-al-l SeU.
*14. -fla, nom. ag.: bid-il-l Werber (bUJ^a), mit t-
Verlüst: pröe-l-i Sklave, Tiere: sr/ie^-iZ-i' Schnecke, Pflanzen:
pist-iJ-l, Geräte: hyg-il-l Bügel, gyrd-il-l Gürtel, Wege:
vad-ü-l FuTt^fer-il-l Reise (auch Reisender).
* 15. -trfo, Tiere: ig-ul^l Igel, Pflanzen : pqng-vl-l Tang,
Nataigegenstände: 6ix-tf/-/Aehsel,y^ik-i</-^ Eiszapfen, Gletscher
(jaki)j Geräte: »^ärvl-l Sattel, Gebäude: stqp-virl Turm,
coUeetiva: riä-^-4, Schar.
Anm. 2. Einige Worte haben Doppelfonien mit -aß mid -«tt:
ä-mt-aU, -«B Zddicn n. a.
16. -ta, -da, -da, Personen, Sachen, abstr.: hap-t-r
Gefangner, hran-d-^ Feuerbrand, mö-d-r Erregung (= Mut).
17. -uadoj in hqf-Mnd-r Richter, Urheber, m»^uMd-r
Bison.
18. 'Im, Tiere: hau-k-r Habicht, map-h^ Made.
19. -(i)ga^ coli. Yerwandtschaftd>ez.: fid-ga-r pl. Vater
und Sohn.
*20. -tn<;ra,denom. Personenbez.: «pet-wi^-r, Weiser,
hild-iHg-r Krieger, mit bedauernder oder veräehtlieher Be-
deutung: vesl-htg-r Armer (ve-saU), nid-ing^r Elender,
Bastarde : blend-mg-r Halbmensch, Bewohner: fslend-ing-r^
Tiere nach dem Alter: 9i#mr-tn<jf-r Sommerling, auch andre:
eü-ing-r Meise, Schiffe: sex^mr^ing-r Sechsruderer, hgrd-
utg-r Lastschiff, Münzen: pemt-mg-r Pfennig.
*21. -unga, Personen nach Eigenschaft und Rai^,
Abkömmlinge: kon-vng-r König, skqr-vng-r Held {skari
Schar), ^tt-ung-r Verwandter (teti Geschlecht), ggstr-nng^
Vetter, hont-ung-r Bastard ^ n^i«n<^-r Nachbar, Familien.
118 § 327—328. Ableitung. Sabstantiva: Masc.
Dynastien: Vqls-ung-ar pl., Tiere: (jrid-nmf-r Stier, Masse:
pum-l-ung-r Däumling, Zoll.
* 22. -linga, Abstammung: Vriy-llng- ar ( Yngvi),
derainutiva: gces-ling-r Gänschen, kjük-ling-r Küken.
*23. -i, Völker und Bewohner: Z>aw-?'-r Dänen, Sygn-
ir Einwohner von Sogn, concr. zu Verben : reyk-r Rauch,
verbalabstr. : skrid-r Schritt, hug-r Biegung, pgt-r Lärm
(pjöta), sult-r Hunger, hlijm-r Getöse.
*2i. -ti, -di, -di, Personen: ges-t-r Gast, concreta:
sta-d-r Stätte, verbalabstr.: hur-d-r Geburt, stul-d-r
Diebstahl, fun-d-r Finden.
*2r). -ödu, (§ 153, z. T. «-Stämme) verbalabstr. von
ai- und ö-Verben : un-ad-r Wonne (una), fagn-aä-r Freude,
auch denominale: vin-ad-r Freundschaft, poet. nom. agen-
tis: mjqt-ud-r Schöpfer, vind-ud-r Schlange (= Winder).
*26. -nödUj verbalabstr.: ;»/-na^-r Leben, hü-nad-t
Haushalt; denominale: ßjöf-nad-r Diebstahl.
*27. -tu, -du, -du, Personen: vt^r-d-r Wart (vara),
sächl. concr. und abstr. : /J(;;r-rt-r Meerbusen. ^r(^-rf-r Faden
(=: Draht), p^t-t-r Docht, bes. von adj. und Verben: rH-t-r
Recht, v(^x-t-r Wuchs, dau-d-r Tod (degja sterben).
§ 328. Die wichtigsten konsonant. Suffixe sind:
1. -an, bildet wurzelhafte nom. ag.: hrek-i Woge
(= Brecher), mat-gjaf-i Brotherr (= Speisegeber), sprot-i
Sprössling, denominale Personenbezeichnungeu : g-ranni
Nachbar, run-i Freund, god-i Priester, substantivirte adjec-
tiva: helg-i Heilige, bildet Namen für Körperteile: hnakki
Nacken, naß-l Nabel, für Gegenstände von der Form des
Grundworts: odd-i Dreieck (odd-r Spitze), geir-i keilförmiges
Stück, Zustände: /»Y-» Hitze, hrun-i Brand, «^r-t Schreck.
pokki Liebe, auch von adj.: h<ifg-i Schwere, djarf-i Kühn-
heit, run-i Gewohnheit.
-Jan, denom. nom. ag.: arf-nyt-i Erbe, .s/ry/-/
Schütz, Eigenschaftsbezeichnungen von adj. : r^rm-/ Wärme.
pnjii-i Stolz.
§ 328—329. Ableitung. SubstantiTa: Masc. und Fem. 119
* 3. -arjan, denom. Dom. ag.: hUmp-ari jAufeT,-ßsk-
ari Fischer.
4. -unan, denom. Personenbez. : arf-uni Erbe.
*5. -ingjan, deüom. und verbale Personenbez.: cBtt-
ingi Verwandter, let-ingi Faulpelz, heyr-ingi Höriger.
Anm. Einige Wörter auf -i»^' entsprechen gx>tischen anf -gaggja,
7. . B. foK-ingi Vorsteher, tter-ingi Söldner n. a.
6. -man, sächl. concr. und abstr. : blö-mi Blurae, H-mi
Zeit, rod-mi Röte.
7. -lartf in geis-Ii Strahl (geirr), au(tn)s-li Schade.
8. -aldan, Schimpfworte für Pers., von adj.: gUp-aidi
Tölpel (glöpr), von Verben: him-aldi Zauderer (hima).
9. -SO/1, Knrznamen: Gritn-si, denom. Tiernamen: ber-si
Bär, gcis-si Ganser, abstracta: qf-si Uebermut, van-si Mangel,
Schande.
* 10. -tan, -dan, -dan, abstr.: gro-di Wachstum,
dau-di Tod, fjol-di Menge, ktd-di Kälte, pöt-ti Meinung
(pgkkja),pors-ti Durst; wenige concr.: fas-ti Feuer, g-neis-ti
Funke.
11. -der, Verwandtschaftsbezeichnung: fa-dir Vater,
bro-ilir Bruder.
12. -(a)ndan, subst. part. präs. (alte nom. ag.): frmi-di
Verwandter, fjä-^di Feind, bu-andi, bö-ndi Bauer.
b) Feminina.
§ 329. Die hauptsächlichsten vokalischen En-
dungen sind :
1. -ö, bildet u. a. subst. zu verben: gjqf Gabe, /^
Fahrt, sog Sage.
2. -jö, weibl. Personen und Tiere: />y Dienerin, gyg-r
Riesin, ylg-r Wölfin, sächl. concreta: ey Insel (^, abstr.:
nyt Nutzen, hild-r Kampf.
•3. -nö, (in die i-Decl. übergetreten), verbalabstr. :
hqf-n Habe, 6g-n Schrecken, naut-n Benutzung.
4. -^rnjö, Namen: Sig-yn, Fjqrg-yn.
5. -dö, -tö, sächl- concr. und abstr.: tnol-d Erde,
skon-d Schande (Scham), rqs-t Meile (= Rast).
120 § 329—330, Ableitung. Snbstantiva: Fem.
*6. -ipö, -idö (vgl. § 74, 81 und 100) abstr. von
adj.: /e^rr-d Schönheit, dyp-pT\Qi%^ vid-d Weite, frid-sem-d
Friedsamkeit, von Verben: fi/l;/-d Begleitung, r4k-p Liebe.
leyn-d Geheimnis, reis-t Erhebung.
7. -(i)gö, sächl. concr. : ^aw-y Waschwasser, Bad, coli.:
mM-gu-r Mutter und Tochter.
*8. -ingö, weibl. Personen: dröttn-ing Königin, kerl-iiig
Alte, ferner verbalabstr. von den langsilb. jV/-Stämmeu :
send-ing Sendung, Icehi-ing Heilung.
9. -ningöj abstr. von st. Verben: rit-ning Schrift.
kos -ning ^3ih\, get-ning Erzeugung, hqf-ning Erhebung.
snü-ning Wendung, und von den kurzsilb. J«- Stämmen :
tam-ning Zähmung, spur-ning Frage; zu jdt(t)a bejahen:
jät-ing und jdt-ning, zu gora machen: ger-umg-ar Hexerei.
Anm. 1. hü-n-ing-r Anzug, Ausrüstung und ger-n-ivg-r That
sind masc.
*10. -ungö, denom. abstr.: hqrm-uug Kummer, djqrf-
ung Kühnheit.
11. -ni, primäre verbalabstr.: h4-n Bitte, /m/-w Ver-
stand, sj6-n, si/-M Anblick ; von /a-Stämmen : heyr-n Hören,
spur-n Erforschung, fys-n Neigung.
*12. -öni (§ 156), verbalabstr. von schw. Verben
der ö- und aZ-Klasse: cetl-an Meinung, un-an Wonne.
*13. -ti, -di (-pi), -di prira. abstr.: s6t-f Sucht, hü-ii
Haut, zu Verben: fer-d Fahrt, glö-d Glut, saui-kun-d Zu-
sammenkunft, mis-kun-n Verzeihung (§ 94), sku/-d, skyl-d
Schuld, gip-t, gif-t Gabe, hlus-t Hören; mit -,<?- in ^-st Lieb.
(neben qf-un-d Missgunst).
14. -(u)ndi, abstr.: W(^'-«rf Nähe, vit-und Kenntnis.
Anm. 2. -i/rf in ill-üd Feindschaft, öst-üd Liebe u. ä. ist contraliiri
aoB huyd Sinn, also kein Suffix! Eine Weiterhüdung davon ist -rdgi.
z. B. in hard'i'idqi n. Hartnäckigkeit.
§ 330. Die wichtigsten konsonant. Suflixe sind:
1. -ön, bildet weibl. Personen- und Tierbezeichnungen :
hupt-a Gefangene, her-a Bärin, Namen von Körperteilen :
tung-a Zunge, hritig-a Rrust, verbalabstr.: nal-a Verkauf.
ni'nn-n Kiim;ilitnt\ trü-a Glaube.
§ 330—331. Ableitung. Substantiva: Fem. und Neutra. 121
2. -jön, weibliche Personen und Tiere: val-kyr-ja Wal-
küre, (jijd-ja Priesterin; fyl-ja Stute, hirn-a Bärin (hjqrn),
Geräte: eik-ja Bot (eik), hryn-ja Panzer, Produkte: hirk-ja
Birkensaft, dyn-a Federbett, hvel-ja Walhaut, abstr. von
adj.: ven-ja Gewohnheit, scel-a Glück, von Verben: tek-ja
Beute, pykk-ja Liebe.
3. -unjön, weibl. Personen und Tiere: äs-ynja Göttin,
ap-ynja Aeftin.
4. -ilön, demin. : mey-la Mädchen, hynd-la Hündchen.
* 5. -(i)slön, verbalabstr. von langsilb. /«-Verben : reyn-
sla Erfahrung, f4-zla Nahrung, (f4da), ney-zla Verzehrung
(neyta); von st. Verben : hla-zla Einladen (hlada).
6. -idön, weibl. Personen und Tiere: ed-da Grossmutter
(§ 44), sted-da Stute, abstr. : ed-da Poetik (§ 74).
7. -tön, -tjön, verbalabstr. : slät-ta Mähen, prcet-ta Streit,
häit-ta Gefahr (hanga).
8. -ahtön, denono. abstr.: vin-ätta Freundschaft, vid-
ätta Weite, kunn-ätta Kenntnis; verbale: har-aita Kampf
(berja).
9. -ustöii, abstr. ; orr-osta Kampf, holl-usta Treue, for-
usta Führerschaft, pjön-usta Dienst.
10. -kön, abstr.: hlce-ka Tauwetter, har-ka Härte.
*11. -iskön, abstracta von subst. : hern-ska Kindheit,
menn-ska Mannheit, von adj.: 4-ska Jugend, ill-ska Bosheit,
d-zka Weisheit. (Vgl. § 333, 18.)
12. -iskjön, abstr.: forn-eskja Altertum, vitn-eskja
Zeichen.
*13. -m, abstr. von adj.: spek-i Klugheit, e//-i Alter,
frM-i Klugheit.
c) Neutra.
§ 331. Die wichtigsten vokalischen Suffixe sind:
1. -a, bildet u. a. verbalabstr.: grip Griff, skot
Schuss, räd Rat, hlawp Lauf.
2. -ja, abstr. von subst.: vaslt-i Zeugnis, adj.: kynn-i
Kunde, harn-leysi Kinderlosigkeit, von Verben : hUy-i Ver-
spottung, fyly-i Hülfe; collectiva, bes. zusammengesetzte,
122 § 331. Ableitung. Substautiva: Neutra.
von subst. : ill-yres-i Unkraut, and-vid-ri Gegenwind, auch
mit individ. Bedeutung: iU-menn-i Schurke, umf-hryss-i
Fohlen.
3. -)ia, einige concr. : bar-n Kind (bera), hor-n Hörn,
reg-n Regen.
4. -awffl; denom. sächl. concr. und abstr. : ü-dr-an
Missjahr, Teuerung, ü-lijfj-an Gift, g-am-an Freude [VdX.amo).
5. -ina, concr, und abstr.: hund-in Garbe, ald-in Frucht,
reg-in pl. Götter, meg-(i)n Kraft.
6. -ernja, denom. concr. und abstr.: fad-erni Vater-
schaft, m4d-erni Muttererbe, cett-erni Verwandtschaft, ///'-
erni Lebenswandel.
7. -ma, concr. und abstr.: hri-m Reif, sli-m Schleim,
abstr.: sti-m Kampf.
8. -ra, desgl. zu Verben: hü-r Gemach (= Bauer),
leg-r Lager, ok-r Wucher, Ertrag (vaka), f6d-r Viehfutter.
9. -tra, -dra, concr. und abstr.: lau-dr Seifeulaugc
sld-tr Schlachtfleisch, Id-tr Wildlager, ve-dr Wetter, fös-tr
Erzieiiung Q'öda).
10. -la, concr. und abstr.: hag-l Hagel, md-l Zeit.
Geräte: seg-l Segel, pvd-l Seife, verbalabstr.: gau-l Bellen
(geyja), rug-l Verwirrung.
11. -ala, desgl.: ad-al Anlage, Geschlecht (= Adel), 6d-
al Eigenschaft, Erbgut.
12. -pla (§ 104, 1) concr. und abstr.: std-l Fundament
(= Stadel), m^-l Mittelstück (ahd. gamindil), md-l Rede
(got. mapl).
13. -alda (vgl. § 113), Tiere: fol-ald Füllen, Sachen:
ker-ald Gefäss, rek-ald Wrack, sä-hl Sieb, abstr.: frr-
ald Reise.
* 14. -(i)8la, concr. und abstr.: hü-sl Opfer, bei-:!
Zaum (bita), sinyr-sl Salbe, fyyng-sl Last.
15. -Isija, concr. und abstr.: rei/k-elsi Weihrauch, fntui-
elsi Gefangenschaft, hrig-zli Vorwurf.
IH. -tu, -da, -da, concr. und abstr. /u VcrlM-ii; /////- '
FesHel (hqf(i),/ros-t Frost, tnius-t Zuversicht, h/.an-s La>
§ 331—333. Ableitung. Subst.: Neutra. Adjectiva. 123
(vgl, § 123), mor-d Mord, hljö-d Stille, M-d Saat, sun-d
Schwimmen.
17. -indja, denominale concr. und abstr. : kvik-indi
lebendes Wesen, heil-indi Gesundheit, sann-indi Wahrheit
(vgl. § 333, 2).
18. -gina , persönl. collectiva: fed-gin Vater oder
Mutter, pl. Eltern, m4d-gin Mutter und Sohn, syst-kin Ge-
schwister, frid-gin Liebespaar.
§ 332. Das einzige konsonantische Suffix ist -öw,
welches Namen von Körperteilen bildet: aug-a Auge,
hjart-a Herz, eyr-a Ohr, nyr-a Niere u. a.
Aum. Die alten s-Stämme Oat. genug) wie ax Aelire, setr Sitz,
r/.'f/r 12 Stunden {Tag oder Nacht) sind in die a-Klasse übergetreten.
2. Adjectiva.
a) B i 1 d u n g.
§ 333. Die wichtigsten vokalischen Suffixe sind :
1. -a, bildet primäre verbaladj. : lat-r lässig, hjüg-r
gebückt, .5^7o7-r schnell, bes. als zweite Co mposi tions-
teile: ein-räd-r eigensinnig, ein-vald-r alleinherrschend,
mikil-lätr stolz, laun-kdr-r verschlossen, fol-leit-r blass
farbig, utan-verd-r auswendig u. a.
Anm. Hierher gehören auch die in § 314 erwähnten Suffixe -ligr
(likr), -samr und -fastr.
2. -ja, einige primäre: m«cf-r mittlerer, ny-r neu, bes.
denominale Bildungen in compositis: bld-eyg-r blauäugig,
fer-f4t-r vierfössig, ein-ncett-r eine Nacht alt, ein-hend-r
einhändig, göd-lynd-r freundlich; -ind-r {=: 2i\itTi%\. -ivende)
ist zum Suffix geworden, vgl. heil-ind-r heilsam, leid-ind-r
langweilig (vgl. § 102, 2).
3. -wa, einige primäre: qr-r schnell, /r/d-r fruchtbar;
farbenbezeichnend: /y/-r fahl, hqs-s grau.
4. -na, primäre :Ja/'-n eben, gjar-n begeh rend,/or-M alt.
*5. -ina, ursprüngl. primäre participia prät. : op-in-n
often, eig-in-n eigen, rot-in-n verfault, ald-in-n alt.
124 § 333. Ableitung. Adjectiva: Bildung.
*6. -Ina, denom. Stoffadj.: eik-in-n eicheu, (jull-iti-n
golden, send-in-n sandig; dann einen Hang bezeichnend:
(jeyni-in-n verge8sli(;h, brei/t-in-n betrügerisch, hygy-in-n ver-
ständig.
7. -önja, denom.: austr-4n-n östlich, sudr-4n-n südlicli.
aldr-4n-n bejahrt, darnach analog : fjall-r-4n-n von den
Bergen wehend, ein-r4n-n eigensinnig.
8. -ina, primäre: var-m-r warm, öl-m-r wild.
nau-m-r eng.
9. -ra, desgl. : fagr-r schön, dig-r dick, vak-r wach,
hurtig, saii-r-r trocken.
10. -la, desgl.: hei-l-l gesund, fü-I-l faul (fü-inn).
*11. -ala, -ula, verbaladj. die einen Hang bezeichnen:
svik-al-l (-id-l) betrügerisch, gjqf-ul-l freigebig, spur-ul-l
neugierig (spf/rja).
12. -ila, in: llt-il-l klein, mik-il-l gross, heim-ü-l ver-
fügbar.
*13. -ta, -da, -pa, -da, (sa), ursprünglich participia;
ret-t-r recht, traus-t-r zuverlässig, kal-d-r kalt, dau-d-r tot.
ku-ä-r, kun-n-r kund, hvas-s scharf (= hvatr, § 1 23), ?>/.s^-n
weise (vita).
14. -ida, in: nekkv-id-r xid^okU sonst denom., ein Ver-
sehensein bedeutend: hcer-d-r behaart, hgru-d-r gehörnt.
*1B. -ohta, denom., ein Versehensein bezeichnend:
fqx-6tt-r behaart, hris-ött-r mit Sträuchern bewachsen, krök-
ölt-r hakig.
*16. -aga, -iga, -uga, primäre: qrd-ug-r steil, qf-ug-r
verkehrt, dann secundäre von subst., um ein Verse h en -
sein zu bezeichnen: hrl/-<rt/-r hcilijj. rohl-ug-r mächtig.
hir-g-r ausgestattet.
*17. -ska, primäre: va-ak-r, pro-sk-r kühn, hei-sk-r
scharf (squa oder -sku in Iq-sk-r weich, rq-sk-r kühn?).
*18. -Inka, denom. um Abstammung zu bezeichnen
ir-fik-r irisch, en-sk-r englisch, iden-zk-r isländisch, dann
eine moralische Ei gen sc \i&it:/ifi-sk-r, hfiim-sk-r tUimw) .
el-sk-r verliebt.
§ 333—336. Ableitung. Adjectiva: Büduiig. Steigerung. 125
19. -/, prim. adj, der Möglichkeit: wt-r essbar. 4tj-r
schrecklich, nyt-r nützlich, brauchbar, harn-hcer-r fruchtbar,
mit act. Bed.: k4n-n weise.
20. -ni, verbaladj. ; »y-n^n siebtbar, gr4-n-)t grün.
21. -W, in: ry-r-r dünn, arm, wf-r weise, nof-r klug.
sncef-r dicht, fest.
Anm. Die «-Stämme sind nicht mehr erhalten vgl. § 186), z. B.
hard-r hart (got. hardu»), i-ng-r, ong-r eng (g. aggwus).
§ 334. Die wichtigsten konsonant. Suffixe sind:
1. -an, bildet schwache adj. von starken, eine Anzahl,
besonders zusammengesetzte, kommen nur schwach vor,
z. B. lam-i lahm, and-vak-i .«schlaflos, aß-van-i kraftlos, for-
vitr-i sehr verständig, mit -a im oom. (vgl. § 200): ein-
skip-a mit einem Schiff, ein-valj-a ausgewählt, frum-vaxt-a
erwachsen u. a.
2. -Jan, desgl.: sam-fedr-i, -m4dr-i von demselben Vater,
derselben Mutter, ü-byr-ja f. unfruchtbar.
3. -sau, adj. von der Function eines part. präs.:
i-heyr-si hörend, at-gang-si gang, hug-si nachdenklich,
•i-leik-si unglücklich spielend.
b) Steigerung.
§ 335. Die adj. bilden ihre Steigerungsformen auf
doppelte Art, nämlich:
1) comp, -ari, sup. -astr (resp. -asti), z. B. spakr ver-
ständig, spakari, spakastr (spakasti), entsprechend got. -öza,
-Osts (-östa) ;
2) comp, -ri, sup, -str (resp. -sti) mit /-Umlaut der
Wurzelsilbe, z. B. langr lang, lengri, lengstr (lengsti), ent-
sprechend got. -iza, -istr (-ista).
Anm. 1. Der comp, flektirt nur schwach (vgl. § 201), der sup.
-tark und schwach.
Anm. 3. Eine dritte Steigerungsform mit altem r ist im
nordischen von den anderen nicht zu unterscheiden, vgl. daröber
unter § 340.
§ 336. Bei den wie spakr steigernden adj. sind die
Synkopirungen zu beachten, vgl. die Formen:
126 § 336 — 338. Ableitung. Adjectiva: Steigerung.
feginn froh, fegnari, fegnastr, ndinn nahe : ndnari (nach
§ 54), gqfugr voroehm: gqfgari, möttigr mächtig: mdttkari
(oach § 83), heilagr heilig: hdgari (§ 44); knd-r tüchtig
hat kndr(r)i (aus *kndari, vgl. 34 und 117), der wa-Stamm
qrr freigebig: qrvari.
Anm. Rt^skr rasch hat Doppeltbrmen : roskari und rqskvari (vgl.
§ 194), ebenso m;or schmal: mjör(r)i, mjöstr nni mjdfari, mjdfastr ; frär,
fror hurtig: fräri, frästr nnd fräfastr, fröfastr. Die kürzeren Formen
sind Neubildungen zum Positiv.
§ 337. Bei der zweiten Steigerungsart ist § 19 f. zu
beachten, also: Idgr niedrig: livgrl, l(kgstr ; störr gross:
st4rri etc. Merke besonders •-
grunnr, griidr seicht, gn/nnri, gri/dri, gri/miztr (§ 72).
fagr schön fegri (§ 118) fegrstr
hreinn rein hreinni (§ 96, 1) hreinstr.
Anm. 1. hdr, hbr hoch bildet hcpr(r)i, h(f$tr neben äiW, histr.
Anm. 2. Zu wnryr jung heisst der comp, ynqri und i^ri {■=. gut.
jvhiza, vgl. S 28), der suj). yngstr und i'rstr (mit -r- aus dem comp.!).
§ 338. Einige adj. bilden ihre Steigerungsfnrmen nach
beiden Arten, z. B. djüpr tief: djüpari, djiupustr und
dypri, dyjjstr (\g\. § 103,2); skggn klarsehend; skijgfiari und
ski/gni (vgl. § 96,6), frcßgr berühmt: fröegrl (nach § 336)
und später frcegari, ebenso dyrr teuer, pioigr schwer, punnr
dünn, framr vorzüglich (comp. sup. bedeuten „vorder",
„vorderste"), HA:r mächtig [ com^. rikarl), ghggr deutlich
(comp, glftggri und ghggvari), skyldr verwandt.
Anm. 1. Einige haben nur im comp. Doppelformen, im
sup. stets -astr, z. H. aln'r stumpf: slirfari und tiliir(r)i, gjofult frei-
gebig: gjoflari und gjofvlli; tryijgr treu: tryggniri und tryggri. Bei
n<ir neu ist die Form nvjari selten (gew. ni'i(r)ri).
Anm 'J. Andere adj. haben nur im sup. Doppelformen,
im comp, stets -ri, z. H. siill glücklich: nd'lstr und »n'lastr, seinn lang-
sam: seitigtr und seinnttr: /i^j/r betjuem: /ii'gntr und In (jjmtr (nach § 111 ,
Hterkr stark: gew. gterkaMr.
A n m. 3. (» e m i s c h t e IJ i l d u n g haben : hfill heil : heilli, /leihutr,
vüdr beliebt: vildri, vildaatr ; i^eglegr prächtig: -legri, -legattr u. &. aul
-Uigr, jedoch mit Synkope des -u- vor vokaliscli anlautender Endung.
§ 3B9-äiO. Ableitang. Adjectiva: Steigerung. 127
§ 339. Von verschiedenen Stämmen bilden
ihre Steigeningsgrade.
gamaU alt eUri eUztr
gödr gut hetrij hatri bezir, bazir
vandr, illr böse verri ve(r)str
litill klein minni wimtztr
margr mancher fleiri flestr
mikill gross meiri mestr
§ 340. Der Positiv, zam Teil auch der Superlativ
fehlt bei folgenden Wörtern, denen meist Adverbia oder
Präpositionen zur Seite stehn:
. ^ . \ nedri, nidri, t ^ ^ .
. nedan unten) i 1 . t neztr unterste
( nedarrt »
(p. qf über) 4kfri, efri ofstr oberste
(a. inn hinein) titnri, idri mnztr innerste
(a. üt hinaus) ytrif ytri yztr, gztr äusserste
(a. suttnan von Süden) sydri sy(nn)ztr südlichste
(a. handan jenseits) hindri später hinztr letzte
(p. af ab) efri später ef(s)tr letzte
{&.fjar fern) fj^'f^^, firnari ßrstr entfernteste
(a, aptan von hinten) eptri, aptari «p2<r, optos^r hinterste
(a. fiordan von Norden) r^'^ ' 'inyrztr,nerztr,/iordastr
(a. augtan von Osten) eystri cnt^astr
(a. vestan von Westen) vestri vestas^
. sid spät) sidri, sidar(r)i sSäastr, sidar(a)str
(a. sjaldan, selten)
sjaidiHipri
sjcUdnastr
fnd- nahe-)
iuer(r)i
ncesir
'IT- vor)
fyrri früher
fy(r)str erste
-:ot. hfüdis eher)
heJdri
helztr verzüglichste
—
4dri
4ztr höchste
vinstri linke
—
h4gri rechte
—
128 § 341 — 346. Ableitung. Zahlwörter.
Aum. Die Formen bis sid etc. incl. sowie die 2 letzten zeigen
ursprünglich eine andere Bildung als die übrigen (vgl. zu jenen got.
aftaro, aftra).
3. Zahlwörter.
§ 341. Die Ordinalzahlen haben die suffixa -ista
(in fyr-st-r, schw. fijr-st-i erste), -para (in an-nar-r andere,
zweite), -djan (in pri-di dritte), für die übrigen Zahlen -tan,
-dan, -pan, -dan: 4. fj6r-di, 5. ßm{m)-ti (aus *ßmf-ti),
6. sH-ti (*seh-ti, kY.-x6<;), 7. sjaun-di, sjun-di, 8. dt-ti, ät-
tandi, <^tt-undi (nach 7, 9 und 10), 9. niun-di, 10. tiun-di,
11. elUp-ti, 12. tolf-tij 13. prettän-di u. s. w., 20. tuttug-
undi, tvitjän-di, 30. pritug-undi, 40. fertug-imdi, bO. ßm-tug-
undi u. s. w., resp. -andi.
Anm. Spätere Formen der Zehner sind -tugti, -tugasti.
§ 342. Die Zahlen 21 — 29 etc. werden gebildet durch
Vor- oder Nachsetzung der kleineren Ordinalzahl mit da-
zwischenstehendem ok: tuttugundi ok fgrst-i oder/, ok t.
Statt fyrsti kann auch einn stehen !
§343. Multiplicativa und distributiva mit dem
Suffix -na werden von den Zahlen 2 — 4 gebildet: tved-r.
tvenn-r doppelt (pl. tvennir je zwei), pred-r, prenn-r dreifach,
fern-ir je 4.
Anra. Die pl,- Formen tvennir, f?rennir, fertür werden auch alt*
Kardinalzahlen gebraucht.
§ 344. Zahlsubstant iva sind: fem-t, sH-t, sjaun-d.
CBt-t, niun-d, tiun-d, tglf-t, pritog-t f. „Anzahl von B etc." :
ferner ein-ing f. Einheit, tven(n)-ing Zweiheit, pren(n)-ing
Dreiheit (vgl. § 329, 13 und 8); tigr, tegr Anzahl von 10.
§ 345. Von den Ordinalzahlen werden die Teil-
zalilen fyridj-ung-r Dritte], fjörd-wig-r Viertel etc. gebildet,
„die Mälfte" hei.sst helm-Ing-r, h(;l(J)-nlng-r oder hetf-p, helf-i.
sj :M<). Zahladverbia sind: fgsvar, totsvar zweimal.
prysvar, />risvar dreimal.
§ 347—350. Ableitung. Ädverbia.
129
4. Adverbia.
a) Bildung.
§ 347. Viele adv. haben keine besondere Endang.
z. B. üt hinaus, nü nun, vel wohl, andere sind entweder
als Ableitungen von adj., oder als casus von snbst., adj..
pron. und Zahlwörtern deutlich zu erkennen.
Aum. Einige adverbia sind alte Neatralformea des adj. ohne -t,
z. B. nög genug, mjok sehr, gaman zusammen, sjaldan selten.
§ 348. Adv. werden von adj. gebildet durch Anhängong
von -a, z. B. vida weit, tlla übel, gorea bereit, hardliga hart,
grimnUiga grimroig. Indem letztere zu den einfachen adj.
harOr, grimmr in Beziehung gesetzt wurden, betrachtete
man -liga als Endung und bildete so adv., auch wenn keine
adj.-Bildung auf -ligr vorband^ war, z. B. hjarüiga klar
zu hjartr u. 8. w. Eine kürzere Nebenform ist -to, z. B. in
drla früh, har(d)la sehr, brädla hurtig u. a.
Anm. 1. üeber die Entstehung von -ligr, -liga ans -liJtr etc.
vgL § 314 Anm. 1.
Anm. 2. -liga, -la kann anch an adv. treten, z. B. sid(ar)laj
aid(ar)liga spät, zu sid,.9idar.
§ 349. Seltner sind die adv. auf -i, z. B. fjarri fern.
inni drinnen, idi aussen, spari selten, lengi lange Zeit.
§ 350. Ortsadverbia zur Bezeichnung der Ruhe, der
Bewegung nach, und der Bewegung von einem
Orte sind:
woher?
paian
hvaäan
hedan
handan
itman
ittan
qfar
nedan
undan
9
wo?
wohin?
par da
hvar wo
padra
hvert
her hier
hedra
handan jenseits
—
innan innen
inn
üti aussen
ut
T [ oben
ofan y
upp
nidri j
nedan, und(ir)\
nidr
unten
Holthaaaen, AltwliadiacbM Kiemen tvbaeh.
130 § 351— ;i52. Ableitung. Steigeraug der Adverbia.
WO? wohin? woher?
aptr rückwärts cqjtr aptan
heima daheim heim heiman
— Osten austr austan
— Westen vestr vestan
— Norden nordr nordan
— Süden sudr sunnan
b) Steigerung.
§ 351. Die adv. werden im allgemeinen wie die adj.
gesteigert, also:
1) Comp, -ar, sup. -ast, z. B. -opt oft, optar, optast ;
sjaldan selten, sjaldnar, sjaldnast; vlda weit, vidar, vidast.
So gehen alle auf -la, -li(/a.
2) Comp, -r, sup. -st mit /-Umlaut des Wurzelvokals.
z. B. (jorva genau, gorr, g^rst; lengi lange, lengr, lengsi :
skam(m)t kurz. skem(m)r, skem(ni)st (beide temporal!).
Merke besonders fjarri fern, ßrr, ßrst (nach § 14, 1).
Anm. 1. Im comp, .steht neben -nr oft -arr analog dem -rr von
nwrr näher (§ 117), im sup. -arst neben -ast bei sid spät, ofan, tiedan,
inv, üt, aptan, sunnan, nordan, austan, vestan.
Anm. 2. Der p o s. fehlt bei heldr lieber, hebt (vgl. § 83), stör
weniger, sizt (vgl. § 100\ f)/rr früher, fyrsf zuerst, nii'r(r) näher, nahe
(vgl. engl, near!), nast. Nur im comp, erscheint hindar später.
Anm. 3. Doppelformen zeigt z. B. fram vorwärts: fremr,
framar, fremst, frama(r)st.
Anm. 4. Im pos., comp und sup. kann der ac. sg. n. des adj. statt
der Adverbialform gebraucht werden, z. B. vitt - hnda weit, vidara -
i'idar, fyrri — fyrT früher, yzt — iitarst äusserst. Im comp, geschieht
dies gewöhnlich bei titt (= *tidt^: tidara, langt lang: letigra, akaint
kurz: skemra (beide lokal!).
Anm. 5. Zuweilen wird dem comp, nocli •meir(r) angehängt.
/. I>. i'!jrrmeir(r), ßrrmeirr, ndmneirr, af armeirr.
§ 362. Folgende bilden ihre Grade von anderen Stammen :
pos.
comp.
sup.
vel wohl
hetri besser
hezt, hazt
illa Übel
verr
ve(r)ftty
Ut(t) wenig
minnr, midr
minuzt
mjoh sehr
in('ir(r)
niest
Anra. Zn midr vgl. § 72, zn me»t § 44.
§ 303. Ableirimg. Verba. 131
5. Verba.
§ 353. Die hauptsächlichsteu verbalsuf fix a sind
* 1. -ja, welches u. a. denominale verba bildet: tal Zahl
felja zählen, f/rawwr Traum: <ir«yma träumen, Ärafr scharf
hvetja schärfen, verdr wert: virda sehätzen, besonders
causativa von starken ablautenden Verben, und
zwar von der in der I. und 3. Sgl. ind. prät. vorliegenden
Stammform, z. B. risa aufstehen : reisa erheben, fljüga
fliegen: fleyqja fliegen machen, sprinya springen: sprengja
sprengen, svelta sterben : svelta (^ swaUjan) töten, sekTcva
sinken: s^kkva senken {*sankujan)f sitja sitzen: setja setzen.
fara fahren :/<^ra führen: etwas anders ist die Bildung bei
svefa schlafen : s4fa, svöefa einschläfern, sowie den redupl. :
faUa fallen : fella fallen, grata weinen : grsta betrüben.
A nm. 1. Auch einige st. verba sind ja-Stämme, vgl. § 242 nnd 245.
*2. -ö, bildet viele deuominativa, z.B. tal Rede:
tala reden, egg Schneide 0"a Stamm): eggja anreizen, hql
Uebel: hi^lra verfluchen, hvatr energisch: hvata eilen.
*3. -nö, inchoativa. z. B. vak-na erwachen, fü-na
verfaulen, grd-na ergrauen. brot~na entzwei gehen.
4. -lö, deminutiva wie ß/-la, ßp-la, ßt-la befingern,
grip-la tasten (gnpa), hand-Ja, hqnd-la berühren, behandeln,
hvarf-la umhertaumeln.
5. -rö, in : klif-ra klettern (klifa), halt-ra hinken
(halt-r).
6. -8öf iterativa: hrein-sa reinigen, glep-sa schnappen.
hug-sa denken, tap-sa berühren.
*7. -kö, causativa und inchoativa von adj.:
blip-ka erfreuen, dyr-ka verehren, pur-ka trocknen; vcen-
ka-sk eine erwünschte Wendung nehmen, hreip-ka breit
^v^rdeo, vip-ka sich erweitern.
Anm. 2. Die verba amf -ga (ö-Kl.) sind Ableitungen von adj. auf
-agr etc. § 333. 16\ z. B. aud-ga bereichem (aud-ig-r), hl6d-ga blutig
machen, werden, gqf-ga verehren, hel-ga heiligen etc.; nach solchen
Mastern sind analog gebildet: blöm-ga blühen machen, kvän-ga ver-
heiraten, üin-ga-ik sich befireanden.
9*
132 § 364— 35(). Bedeutungslehre. Wortarten.
Anm. 3. Seltenere Suffixe erscheinen in jä(t)-ta bejahen (§ 2H8
Anm.), net-ta verneinen ; hrey-da zücken (§ 239, 3). In atanda stehen
(§ 245) steckt ein Infix -??-.
III. Bedeutungslehre.
A. Wortarten.
1. Substantiva.
§ 354. Abstracta können zuweilen concrete Be-
deutung annehmen und umgekehrt, z. B. hJjdd Ton, Hörn.
M/ Schutz, Schild; /c/ÄrAj-s^q/tr verderbliche Runen, Unheil:
S t off n amen können als appellativa stehen, z. B. jdrti
Eisen, Schwert, (/ull Gold, goldner Fingerring.
Als pronomina werden gebraucht: mfwnf// Niemand.
madr man, vcetki nichts, vgl. § 221. Ueber den adver-
bialen Gebrauch einzelner casus vgl. § 373 f.
Anm. In Constructionen wie: vin s'inum sknl madr vinr rcw/.
seinein Freunde soll man Freund sein, scheint ein Uebergang in ad-
jectivische Bedeutung vorzuliegen.
2. Adjectiva.
§355. Adjectiva können ohne weiteres substantivisch
gebraucht werden, z. B. rnn rlki der Mächtige, halfr ridr
hrossi, der Lahme reitet auf dem Pferd, konuncjr hvessir
sijöfa, der König treibt die Lässigen an: (fotf, das Gute.
at sqnnii in Wahrheit etc. Ueber den adverbialen Ge-
brauch von adj. s. § 379.
3. Zahlwörter.
§ 356. Die meisten Zahlwörter können substan-
tivisch und adjectivisch gebraucht werden, vgl. ä-sir
tveir 2 Äsen, tvcir 'ti einhcrjar, zwei sind Einzelkiunpfer:
iIk Zehner von 30—110 dagegen, sowie 100 (120) und
looo (1200) sind subst. (vgl. § 205 und 317) und werden
«hiJM'r mit d<'m iiou. j)l. v«MlmrHlt'n : erst später wird inii
§ 357—360. Bedeutungslehre. Wortarten. 133
anch adjectiTisch construirt: med hundrad riddaruMj
mit 100 RitterD.
§ 357. Einn kann anch pronominal in der Be-
deutung „ein bestimmter, einziger, ein und derselbe, irgend
ein, ein gewisser" oder „allein-^ gebraucht werden, z. B. ein
sat hon ütij allein sass sie draussen: im plur., wo es auch
schwach flektirt. hat es nur diese Bedeutungen (vgl. § 203. 1);
annarr „zweiter* kann ebenfalls pron. sein und „anderer"
bedeuten, z. B. atmat Itf, ein anderes Leben ; das distributive
fernir „je vier" kann auch als Kardinalzahl dienen (vgl.
§ 343).
Anm. Bei Aufzählungen steht ehm an Stelle von fyntr.
W^en «mjia als Verstärkung des superL vgL § 380 Anm.
4. Pronomina.
§ 358. Das Reflexivpron. steht statt des demon-
.^trativen. auch wenn es sich nicht aufs Subject, sondern
auf eiu anderes Wort des Satzes bezieht, z. B. Smum pötti
Ingi hrjöta lanzlqg ä ser, den Schweden schien I. die Landes-
gesetze gegen sie zu übertreten : desgl. bei der Construction
des acc. mit inf., wo der acc. Subject des abhängigen Satzes
ist, z. B. hafm lad bisJcvp fara med sir skira f^dur sinn, er
bat den Bischof mit ihm zu fahren und seinen (des redenden)
Vater zu taufen; aber auch in andern abhängigen Sätzen,
wenn diese als Gedanken des Subject« im Hauptsatze be-
zeichnet werden sollen, z. B. cetlar kann oh at lyfja peim
■'f ofbeldi, er denkt auch ihren üebermut zu brechen.
Anm. Umgekehrt steht zuweilen das demonstr. statt des refl.
Pron. : Gistvr »agdi, ai hönvm f>6Ui veaty 6. sagte, dass es ihm (sonst
ter) wahrscheinlich däuchte.
§ 359. Die pron. demonstr. sd, sjd (pessi) and hinn
werden substantivisch und adjectivisch gebraucht,
im ersteren Falle oft = kann; sd und hinn dienen in ab-
geschwächter Bedeutung auch als bestimmter Artikel.
§ 360. Das pron. *hvd(r), hvat steht als interrog.
nur siih^t.: .wer, was" (hvat manna was für ein Mann),
134 § 361-365. Bedeutungslehre. Wortarten.
als indef. aber subst. und adj.: „irgend ein, was nur
immer: jeder, alles".
§ 361. Ilverr kann ebenfalls subst. und adj. sein
und bedeutet als interro g. : „wer, welcher" (von mehreren),
als indef.: „wer immer, jeder, jeglicher (pl. alle); irgend
einer, jemand". Seltener steht es als relativura. Hvärr,
subst. und adj. bedeutet als interr. : „wer, welcher vou
beiden", als indef.: „einer, jeder vou beiden".
§ 362. a) Die indef. einnhverr, annarrhvdrr, hvärr-
tveggi, nqkkurr, sumr, einn, enyi werden subst. und adj.,
dagegen eitthvat, manngi, vcetki, hvatki, hvatvetna hvergi,
hvdrgi, annarrtveggi bloss substantivisch gebraucht.
b) Neinn wird meist adjectivisch gebraucht, und
steht immer nach negativen Ausdrücken oder nach einem
Comparativ mit der Partikel en, z. B. engl fekk af h^nuhi
neinar b(/tr, Niemand erhielt von ihm eine Entschädigung:
skal ek heldr pola dauda, en veita peini neitt mein, ich werde
eher den Tod erdulden, als ein Unrecht gegen sie begehen.
5. Verba.
§ 363. Transitive verba können zuweilen intran-
sitive Bedeutung haben, vgl. hrenna brennen (machen"),
verbrennen, nema nehmen, anfangen (mit inf.); feru(M
werden gewisse Stoffwörter oft zu Hilfszeitwörtern,
wie hafa haben, vesa sein, verda werden, etc. ; neinu.
lata können als blosse Umschreihungen einfacher Verbal-
formen stehn.
6. Adverbia.
§ 364. Adverbien des Ortes können gelegentlich als
Zeitbestimmungen verwandt werden, vgl. par dort,
damals, fragende als unbestimmte, wie hvar wo?
überall, hve wie? wie auch immer, etc.
§ 365. Als Goujuu ctionen können folgende gebraucht
werden: at, allz, dar, heldr, inedan, nmr, sidan, siär, pd
prgar, />6 (wegen der Bedeutung vgl. „Syntax"), als Gonj.
und I* r ii p II s i t i o n e n ; auk, >i" >• m. ut<in.
§ 366—369. Bedeutungslehre. Wortarten. Wortformen. 136
Ueber den adverbiellen Gebrauch der Präposi-
tionen vgl. den folgenden §.
7. Präpositionen.
§ 366. Lokale Präp. können zugleich temporale
und modale Bedeutung haben, wie i in, z. B. i tüni im
Hofe, i dag heute, i rninn frama zu meinem Nutzen ; alle
werden zugleich als adverbia gebraucht, vgl. ä gengusk
eldar, Eide wurden zu nichte, kann drakk af, er trank
daraus, kom pörr at, Thor kam hinzu. Zugleich Con-
junctionen können sein: auk, nmr, til, utan.
8. Conjunctionen.
§ 367. Die Conjunctionen es (er) und sem können auch
wie Relativpronomina verwendet werden, vgl. at hollu
er Kymir ätti, zur Halle die H. hatte, pd menn sem, die
Männer welche ....
B. "Wortformen.
1. Substantivs.
a) Genus.
§ 368. Gegen die Regel, dass männliche und weibliche
Wesen durch das entsprechende grammatische genus be-
zeichnet werden, Verstössen einige neutra, wie ül-menni
Schurke, skdld Dichter, vif, ßjöä Weib, gifr Riesenweib,
skars, skass Hexe; communia sind dagegeo die neutra:
god (heidnischer) Gott, regln pl. Götter, harn, j6d, Kind,
systkin pl. Geschwister, hjü, hjon pl. Eheleute, Hausgenossen,
man Knecht, Magd, troll Unhold, Jlagä Riese, Riesin;
epicoena: dijr Tier, hross Ross, ^rey Hund, Hündin, rqkn
pl. Zugtier — alle neutra.
§ 369. Masc. communia sind z. B. madr Mensch,
ßrar pl. Menschen, vanir pl. Vanengötter, dvergr Zwerg;
desgl. epicoena: vargrWoU, Ämwn Renntier, kdlfr Ksdb;
fugl Vogel, (^rn Adler, hrafn Rabe; fem. epic: gos Gans,
(^Ipt Schwan, krdka Krähe u. a.
136 § 370-372. Bedeutungslehre. Wortformen.
Aum. Das Geschlecht kann bei einigen Tieren auch durch bes.
Wörter bezeichnet werden: gassi Ganser, tik Hündin u. a.
b) Numerus.
§ 370. Eigennamen, collectiva und abstracta kommen
im allgemeinen nur im sg. vor. Eigennamen können
jedoch auch im pl. gebraucht werden und bezeichnen dann:
1) Personen desselben Namens, z. B. toeir Haddingjar, die
2 Hartunge, oder 2) fast appellativ „Männer wie", z. B.
F«7wwrfar Männer wie Wieland. — Collectiva im pl, be-
deuten Stücke oder Teile der Masse, wie j(^rn Eisenstücke.
Eisenwaffen, matir Bissen (zu matr Speise), skarar (zu sk<^7'
Haupthaar) das Haar mehrerer. — Abstracta im pl. be-
zeichnen: 1) die einzelnen Aeusserungen eines Affects, ein-
zelne Fälle u. dergl., wie dst, pl. ästir Liebe. Liebesverhältnis,
kcerleikr desgl., harmr — harniar Kummer, gjald — f/jold
Vergeltung, bot — b4tr Busse, fr4di Klugheit etc.: 2) con-
creta, z. B. naudr Not: namlir Fesseln, sjön Gesicht: sjönir
Augen, veidi Jagd: veidar Wildpret, ml listiger Sinn: velar
Kunstwerk.
Anm. Einige abstr. kommen nur im pl. vor, wie vrlng
Schicksal. gri4i Kummer, gb'i Freude, scik Betrug.
§ 371. Der sg. von Appellativen kann auch, eollectiv
gebraucht, Pluralbedeutung annehmen, z. B. madr = meuH
Menschen; ebenso bezeichnet der pl. zuweilen die Teile
eines Ganzen oder ein Ganzes, das aus Teilen be-
steht, z. B. hüs Haus, brjöst Brust (auch im pl. von einem
Menschen), bedjar Bett.
Anm. GAwisse coucreta kommen nur im pl. v>>i / 1^
fedgar Vater und Sohn, m^dgur Mutter und Tochter, regin Götter, u. a.
c) Casus.
\. Nominativ.
§ 372. Der nom. wird — ausser als Subjectscasus —
auch zur Vertretung des (verschwundenen) Vocativfi
gebraucht, z. B. viai ge.atr! weiser Gast!
§ 37^—375. Bedestungsldire. Wortfonan. 137
2. GenitiT.
§ 373. Ein ziemlieh seltraier freier gen. tod doigen
Wörtern bat adverbiale Bedentnng, z. B. atmars häma
in der andern Welt^ amuxrs stadar anderswo^ wüära garda
mitten auf dem Hofe^ viz vegar fem ; ohmots dags am andern
Tage, fdrra natta naeh wenigen üäehten, Mo, Ickmns
schliesslich ; hra^ schnell (zo hragä)^ retjßdar, rmmar wirk-
lieh, alh endis ganz n. a. Während die meisten daTon nur
in der Edda vorkommen, sind dagegen gen. von zusammen-
gesetzten neutralen ja-Stämmen, wie andstrefim» gegen den
Strom, forbergis den Berg hinab; drdegis früh, optsittms
oft; ikeffis umsonst u.s. w, auch in der Prosa üblich.
3. Dativ.
§ 374. Aach ein freier Dativ kann adverbial stehen.
z. B. qiru megum auf der andern Seite (Tgl. § d8y Anm. 2) ;
qäru shmi zum zweiten Male, stimdum zuweilen^ fklum oft;
häsUjfia» laut, mnmtm reichlich u. a. Nur poetisch sind:
hmsti auf dem Zweige, oam im Kot; eüm dSgri an einem
Tage, dUa n&thtm 8 Häebte.
AiiBi. Statt des Uofisea Dat. stdie» aadi die Fr^ d, t, «iL
4. Accusativ.
§ 375. Der acc. bezeichnet alleinstehend:
a) die Dauer einer Handlung, auf die Frage: wie lange?
z. B. ttrit heßr pü gestr eina nöii, du bist eine Nacht lang
Gast gewesen:
b) den Zeitpunkt für das Geschehen einer Handlung,
auf die Frage: wann? z. B. drekkr Mimir mjqä m&rgm
hperjaHf es trinkt M. Met jeden Morgen.
Aas. 1. Statt des acc ia der qatqea Bcdeotng kiBHaea nmA
mii «der of mt acc stda; statt des acc m der zwextai Bedeatmf
MoA €f, «a^, « oder (scheaer) der daL Der Zeitravat^ ia den
ftwn» gesdiiebt, steht iai gea. (vgL § 373X
Aam. 3. Hierher gehftrc« aach die adTCitia eg, d {Mßmmer^ aidft,
>!t-giy of-vH (§ 321, 3, Abb.) aidit, eh-n aie. aiigead» (got. am, Wf^
§ 38, Aas. S).
Aaai. 3. U^er die Sktst^ug dieaea fireica aec aas ciaea acc
des Inhahs bei Yertea yffü die ^jataz.
138 § 376—380. Bedeutungslehre. Wortformen.
3. Zahlwörter,
a) Numerus.
§376. Im Plu ral werden die multiplicativa tvedr.
tvennr doppelt, predr, preimr dreifach sowohl als distri-
butiva „je 2, je 3", wie als einfache oardinalia ge-
braucht, z. B. v(^ru tvennar hallir, adrar iffir vßrum, es
wareu je 2 Hallen, die einen über den andern ; kömu konun-
gar fyr knS prennir, fussfällig baten (mich) 3 Könige.
Vgl. fernir, § 357.
b) Casus.
§ 377. Der nom. ac. n. bcedi wird auch als Con-
junction in der Verbindung h. ok „sowohl . . . als auch"
gebraucht (vgl. engl, hoth ... and); der gen. n. antiars als
Adverb: „übrigens, anders".
4. Adjectiva.
a) Starke und schwache Formen.
§ 378. Die schwache Form wird stets bei vorher-
gehendem Artikel gebraucht, z. B. hinn gödi ko)iungr der
gute König; oft auch ohne diesen bei Eigennamen; Hd//daii
svarti H. der schwarze, und sonst: ncesta vetr eptir den
nächsten Winter darauf, petta sama haust diesen selben
Herbst; ferner stets im Vocativ: kona väliga! verderb-
liche Frau !
Anm. Eine Anzahl atlj. kommen nur in der schwachen
Form vor, vgl. § 334, 1.
b) Casus.
§ 379. Adjectiva können im g. ac. sg. und d. pl. des
neutr. als adverbia gebraucht werden, z. ^, pvers quer;
mikit sehr, hart hart; l^nguni lange, störum sehr u. s, w.
Anm. Ueber Formen wie »dran vgl. die Syntax.
c) Steigerung.
§ 380. Der comp, bezeichnet den höchsten Grad,
wenn von zweien die Rede ist, z. b. pau ^ttu tvd sonn.
h/t hinn ellri pörir, sie hatten 2 Söhne, der filtere hiess ])
§ 381—384. Bedeutungslehre. Wovtformen. 139
dersuperl., wenn von mehreren. Letzterer kann jedoch
auch bloss einen sehr hohen Grad bezeichnen und wird
dann mit dem bestimmten Artikel oder einem gen. part.
verbunden, z. B. mikill madr ok hinn vcensti, ein grosser und
sehr schöner Mann; kvenna fridust, eine sehr hübsche Frau.
Anm. Der superl. kann durch einn, allra oder einna verstärkt
werden. — Der absolute Gebrauch des comp., z. B. in verda lettari
gebären, entbunden werden (eigtl. „leichter werden"), ist derselbe wie
im Deutschen.
5. Pronomina.
a) Numerus.
§ 381. Die Dualformen vit^ it etc. der 1. und 2. Per-
son des persönl. pron. werden nur gebraucht, wenü von
zweien die Rede ist und können durch hädir verstärkt
werden, die Pluralformen ver, er etc. dagegen dienen zur
Bezeichnung von dreien und mehreren. Die Dual- und
Pluralformen der 3. Person sind den Singularformen gleich
(vgl. § 208).
§ 382. Die 1. pl. ver wird aber oft statt der 1. sg.
(ek) gebraucht, wenn ein König oder hochstehender Mann
von sich redet (plur. majestatis), z. B. pött ver kvän eiyim,
obgleich wir eine Frau haben — sagt Velundr — ; auch
Schriftsteller reden so von sich: pat viljum vh ok rita, das
wollen wir auch schreiben.
§ 383. Entsprechend wird oft die 2. pl. er, p^r statt
der 2. sg. (pü) in der Anrede an Könige, Fürsten u. dergl.
gebraucht, z. B. sern ydr er kunnigt sjdl/um, konungr, wie
euch selbst bekannt ist, o König.
Anm. 1. Das zugesetzte adj. steht dann im pl., z.'Q.lifid heilir,
herrul lebt glücklich, Herr!
Anm 2. Oft wechselt die Anrede unvermittelt zwischen der
sg. und der pl. Foim, z. B. nü töku per .... nü skaltu, nun fasstet
ihr .... nun sollst du.
b) Casus.
1. Nom. Accus.
§ 384. Der nom. acc. n. verschiedener pronomina
wird auch als Adverb, Präposition oder Conjunction
gebraucht, nämlich
140 § 384-386. Bedeutungslehre. Wortformen.
a) hvat dient auch als Fragepartikel: „etwa, warum,
wie, ob", z. B. Jwat skal kann lenyi Ufa':' warum soll er
lange leben?
b) hvört desgl.: „ob", ferner als erstes Glied in Doppel-
fragen mit folgendem eda „oder" ; endlich in Concessiv-
sätzen mit eda : „sei es, dass . . . oder dass", z. B. hvärt
ertu feigr, eda ertu framgemjinn''^ bist du dem Tode uali
oder tot?, hvärt eru söttdaudir eda eru vdpndaudir, sei es,
dass es durch Krankheit oder durch Waifen Getötete sind.
c) hvär(t)ki . , . ni „weder , . . noch", z. B. hvärki mdtti
hönum eitr granda ütan ne innan, weder innen noch aussen
konnte ihm Gift schaden.
d) ekki, „nicht", z. B. ekki at redusk, nicht rieten sie zu.
2. Dativ.
§ 385, a) hvi bedeutet auch: „wie, warum, woher,
wodurch", z. B. hvi freistid mik? warum stellt ihr mich
auf die Probe?
h) pvi bedeutet auch: „daher, deshalb, unter der Be-
dingung", z. B. pvi mun uppi pitt nafn vem, darum wird
deiu Name bekannt sein.
6. Verbum.
a) Genera verbi.
§ 386. Während das Activ eine einfache Thätigkeit
oder einen Zustand bezeichnet, dient das Medio-passiv
zum Ausdruck
a) der reflexiven Beziehung, wobei das sufligirte
Pronomen (vgl. § 299 f.) entweder aceusati visch e oder
dativische Bedeutung haben kann, z. '^. vdpnaak 8\v\\
waflfnen, heidask für sich begehren.
Anm. Wenn ein acc. cum inf. (vgl. die Syntax) folgt, enthält
die Medialform zugleich das Subject des abhängigen Satzes, vgl.
$on kvetk eign, er sagt, das» er einen Sohn habe (lat. ae filium hal>ere).
b) der reciproken, mit demselben Unterschied, z. B.
hilfusk ä'sir die Äsen trafen einander; rrusk nnir sio sind
einander Freund, truask einander vertrauen.
§ 386—388. Bedeutungslehre. Wortformeu. 141
c) der rein activeu durch Abschwächung aus der
reH„ z. B. fjäsk hassen, andask sterben, ifask (= ifa)
zweifeln u. a.
d) der passiven, z. B. oll muntu lemjask, ganz wirst
du (f.) zerschmettert werden, fSdask geboren werden.
Anm. In den Eddagedichten ist dieser Gebrauch noch selten.
b) Tenipora.
1. Präsens.
§ 387. Das Präsens bezeichnet in selbständigen
Sätzen:
a^ was eben gegenwärtig ist oder geschieht, z.B.
fjetta er mikit skip, das ist ein grosses Schiff, riäa menn
daudir, es reiten tote Männer;
b) was zu allen Zeiten ist oder geschieht, resp. was
als allgemeines Verhalten an keine bestimmte Zeit ge-
bunden ist, z. B. mjqd drekkr Mimir morgin hverjan, Met
trinkt M. jeden Morgen, vesall madr hlcer at hvhetna, ein
elender Mann lacht über alles.
Anm. Eine Handlung, die lange vorher gedauert hat und noch
dauert, steht ebenfalls im präs., z. B. /?au eru merki mest ininnn oerka,
f>au er allir menn sidan um se, die sind die grössten Merkmale meiuer
Werke, die alle Menschen seitdem sehn.
c) als historisches Pr. bei lebhafter Schilderung
oder Erzählung etwas vergangenes, bes. um einen Wende-
punkt anzudeuten und direkt mit dem Prät. wechselnd,
z. B. gaiKja peir fagra Freyju at hitta ok kann .... kvad,
sie gehen, die schöne Freyja aufzusuchen und er . . . sprach.
d) was in Znkunft sein oder geschehen wird, z. B.
ridr pu tu Ojüka, du wirst zu Gjüki reiten.
Anm. Zum Aasdruck des Futurums werden oft die Hilfszeit-
wörter munu und nkulu verwendet.
§ 388. In Nebensätzen bezeichnet das Präsens das-
selbe; hier ist nur noch zu merken, dass es in solchen zu-
weilen gebraucht wird, wo die Handlung im Verhältnis
zum Hauptsatz eigentlich vollendet ist. So:
142 § 388—389. Bedeutungslehre. Woitformeu.
a) in Nebensätzen, die eine Zeit oder Bedingunjj
bezeichnen, nach einer Hauptaussage im Präsens, wenn
von etwas die Rede ist, was sich wiederholt und zu ge-
schehen pflegt, z. B. pd er jör ünytr, ef einn fötr hrotnar,
dann ist das Pferd unnütz, wenn ein Fuss bricht.
b) nach Hauptsätzen im fut. (futur. präs.) oder im-
perativ, z. B. mik munu cesir aryan kalla, ef ek bindask
Icet hrudarlini, mich werden die Äsen weibisch nennen, wenn
ich mich mit dem Brautlinnen bekleiden lasse; haltu svä
tu vinstra vegsins, unz pü kittir Verland, halte dich so nach
links, bis du V. erreichst.
Anm. In Relativsätzen allgemeinen Inhalts steht das präs.
ohne Rücksicht auf die Zeit der Haupthandlutig, z. B. eyndi ä nntjul,
säs oldum bergr, es steckte als Köder an die Angel, der die Menschen
schützt.
2. Präteritum.
§ 389. Das Prät. ist das allgemeine tempus der
Vergangenheit und bezeichnet in selbständigen
Sätzen :
a) eine Handlung oder einen Zustand, der vor der
Zeit des Redenden liegt, und worüber ohne direkte Be-
ziehung zu dieser ausgesagt wird, z. B. meiijar flu(ju sunnaN,
Mädchen flogen von Süden; madr*hH Audun. ein Mann
hiess A.
b) oft etwas, was eine Zeit lang war (geschah) und
noch ist (geschieht), z. B. dtta ndetr sat ek hir, 8 Nächte
sass ich hier; hiigda ek jmt args adal, das hielt ich für
eines Unmännlichen Art.
Anm. Wenn etwas war, noch ist und sein wird, kann präs. odor
prät. stehn, z. B. yöl umh mum Gullinkamhi, m vefcr holda, es krähti-
über den Äsen G., der weckt die Helden.
c) selten g n <t m i s c h etwas, was einmal eingetreten
ist und sich deshalb wiederholen kann, oder etwas,
das zu geschehen pflegt, z. B. med h^lfum hleif.
fekk ek m^r ß/nga, mit einem halben Laib erlangte ich mir
einen Geoossen.
§ 390—392. Bedeatnngslefare. Woitfonaen. 143
§ 39<>. In Nebensätzen kann es gebraoeht werden:
a) statt des Plasquamperfeets, von einer im Ver-
hältnis zur vergangenen Haapthandlang bereits voll-
endeten Nebenhandlung, z. B. reä eh pär r&nar, er rmst
pin systir, ich erriet die Ronen, die deine Schwester
geritzt hatte;
b) statt des fat. exact., nm etwas vor der zu-
künftigen Handlaug Geschehenes auszudrüekeDf z. B. mdr
pH göäri yrand aidregi^ p6 er i4f kommgs vibtm beähid, da
wirst der Guten niemals S^.'haden zufügen, obwohl ihr an
der Gattin des Königs Verrat übtet.
A nm. Wegen der masdirabaidea {wmammagm^Mem) FonMa
;. § 296 und 302, sowie „Worterfüge".
b) Modi.
1. Indikativ und Konjunktiv.
§ 391. Der Indikativ wird gebraucht, um etwas als
wirklieh stattfindend zu behaupten oder um direkt
nach etwas zu fragen. Der Konjunktiv dagegen dient
zum Ausdruck eines Wunsches, einer Möglichkeit,
einer Annahme, sowie dazu, um das Gesagte als Ge-
danken oder Rede eines anderen anzuführen.
§ 392. Der Konjunktiv wird in Hauptsätzen an-
gewandt :
a) um einen Wunsch, eine Aufforderung, einen
Befehl, ein Verbot, gewöhnlieh in der 3. Person (^Konj.
des Wunsches), oder eine Annah m e und Einräumung
(Kouj. der Einräumung) auszudrücken, z. B. hjdlpi mer
yudy helfe mir Gott; taki menn v^pn sSn^ die Männer sollen
ihre Waffen ergreifen; akri ärs^mm tHti engi wtaär, ehiem
frühbesäten Acker traue niemand; — virdi pat hverry sein
villy das möge jeder betrachten, wie er will. Hier wird
allzeit das Präsens gebraucht.
A n m. In der 2. Person wird WnMck, AvffMdemg etc. gewOloe
Heh im Imperativ aoBgeditekt.
b) Um etwas als möglich oder denk bar auszudrücken,
besonders wenn man sieh mit einer gewissen Beseheiden-
144 § 392—394. Bedeutungslehre. Wortformen.
heit, mit einem Vorbehalt oder Zweifel aussprecheo
will (potentialer conj.); in diesem Falle wird das prät.
angewandt, z. B. hezt p4tti mer, cd pü vcßrir med m^r, am
besten schiene es mir, wenn du mit mir wärest; füsir vcerini
vir at geraz hans menri, wir könnten bereit sein, seine
Mannen zu werden ; vilda ek, at nesit vceri sdit alt saman,
ich wollte, dass das Vorgebirge ganz besät wäre. Auch in
der Frage: hversu margar kyr vildir pu eiga? Wie viel
Kühe wolltest du haben?
Anra. Der pot. conj. kann auch in Nebensätzen stehn, z. B.
oeit ek margra manna rilja tu fjess, at hetra pi'tti at pjnna konuTK/i, icli
kenne den Wunsch vieler Männer darnach, dass es besser scheinen
möchte, dem Könige zu dienen. — Ueber andere abhängige Sätze mit
dem conj. vgl. die Syntax!
2. Imperativ.
§ 393. Der Imperativ wird gebraucht:
a) In der 2. Person, um einen Befehl, eine Auf-
forderung, einen Wunsch oder ein Verbot auszudrücken,
z. B. gangit heim, geht heim! lifdu heill, lebe wohl! hrwdizk
p^r eigi, furche dicht nicht!
Anm. 1. Dasselbe kann aucli durch den conj. (vgl. 392 a) oder
durch skulu sollen bezeichnet werden, z. B. fkaltv rida sein liardast,
reite so schnell wie möglich.
b) In der, 1. Person pl., um eine Aufforderung aus-
zudrucken, in die der Redende sich selbst mit einschliesst
(franz. allom), /.. B. s^tondnm upp, lasst uns aufstehen!
3. Participium.
§ 394. Das part. präs. hat im allgem. active oder
intransitive, das part. prät. passive Bedeutung. Doch merke:
a) Das part. präs. kann auch die Bedeutung der
Angemessenheit und Notwendigkeit, ferner der Möglichkeit
und Zulüssigkeit, endlich die eines Passivums erhalten, z. B.
hcngjnndi pjd/'r ein hängenswerter Dieb, n digjanda drgi.
am Todestage (wo man sterben soIV), sk6gnrma(lr 4/erjavdi
ein Waldmann (Verbannter) den keiner mit aus dem I^ande
nehmen darf, lei/niindid(intr ein verborgener Fehler.
§ 394. Bedeutungslehre. Wortformeu. 145
Anm. 1. Das part. präs. kann Verbalform and Substantiv
sein. Im ersteren Falle regiert es denselben Casus wie das betr.
Verb, im letzteren den Genitiv, vgl. ehkandi gud, Gott liebend, aber
vitt eigandi. Verstand habend (vgl. § 409 b).
Anra. 2. Wegen der Verbindnng des n. des part. präs. mit vera
in Gernndivbedentung vgl. § 450.
b) Das part. prät. von trans. Verben kann auch
active Bedeutung haben: stets ist dies natürlich der Fall
bei intransitiven Verben, z. B. hinn komni maär, der ge-
kommene Mann, arftqkumcuir hitis andada, der Erbe des
Verstorbeneu, eptir genginn guma, nach dem Tode des
Mannes, fleinn ßoginn, ein Wurfspeer der geflogen ist,
drukkirm der getrunken hat, vaxinn der gewachsen ist,
lidinn der gestorben ist, vadinn der gegangen ist, soßnn der
geschlafen hat. stiginn der gestiegen ist u. a.
Anm. 3. In trans. verba können im part. prät. transitiv gebraucht
werden, z. B. holjAnn einer dem geholfen ist, gröinn bewachsen, stolinn
bestohlen (z. B. hamri um den Hammer) und „verstohlen, stehlend*^,
z. B. med stolinui hendi, mit diebischer Hand.
Holtb»aaeii, AlUaländischw Slement«rbach. 10
III. Teil: Syntax.
L Wortgefdge.
A. Nomisalverbindungen.
1. Kap. Beiordnung.
a) directe.
§ 395. Ein Substantiv kann in allen Formen andere
substantiva als nähere Bestimmungen neben sich haben
(Apposition), z. B. Olafr konungr, König 0., prlr tiyir
manna, vaskra drengja, 30 Männer, tapfere Burschen (eigtl.
„drei Dekaden von Männern").
An in. Wegen der Setzung des Genitivs bei Eigennamen
vgl. § 407.
§ 396. Ferner kann ein subst. adjectiva, adjectivisclie
Zahlwörter, pronoraina und adverbia zu sich nehmen
(Attribut), z. B. ösnjaUr madr, ein feiger Mann, tveim
hqndum, mit 2 Händen, pitt hqfud, dein Haupt, hregg austa
Sturm von Osten. Merke besonders :
a) Oft steht im isl. ein attrib. adj. um Ort, Zeit, Reihen-
folge, Zahl und ähnliche Verhältnisse auszudrücken, wo im
deutschen ein compositum, ein Genitiv oder eine adverbiale
Wendung steht, z. B. ä midja dna, mitten in den Flus«^
i ofanverdum h6linum, oben auf dem Hügel, um pveran ha
quer über den Hals, Hwr midri nött, nahe Mitternacht, hl
miz (mids) daga, bis Mittag, einn haus riddari, einer seiner
Ritter, /?eir margir, viele von ihnen, pat ßest, das meist-
davon, vdtr allr af nvcita, ganz nass von Schweiss, h6n
hl^ h(}(f, sie ist zur Hlilfte blau, h<^l/ qnnur alin, l Va Ellen u. ;i
§ 396—399. Nominale Wortgefuge. Beiordnung. 147
Änm. Bei Grössen- und Zahlenangaben steht zuweilen der Sin-
gular, wo man den Plural erwarten würde, z. B. hcärthi meiri madr
ni minni, weder mehr noch weniger Männer, fear osnotr, wenige Un-
kluge, rarr einn, ganz wenige.
b) Das poss. pron. pinn io Verbindung mit einem
Vocativ hat iu schmähender Anrede die Bedeutung eines
persönlichen du, z. B. pjöfrinn pinn, du Dieb ! /'<5// pinn,
du Narr!
c) Statt des Genitivs eines persönlichen Fürworts steht
ein attributives possessivum, z. B. engt vdrr, keiner von
uns, hvert vdrt, jedes Viin uns, ykkarr fieggja hani, euer beider
Mörder, Iqg vdrra Islendinga, die Gesetze von uns Isländern.
§ 397. Als bestimmter Artikel wird vor adj. Ä/w«,
angehängt an subst. inn gebraucht (vgl. § 216 f.). Letzterer
ist späteren Ursprungs und hat eine weniger fest« An-
wendung, weshalb man oft bestimmte Formen neben un-
bestimmten ohne Bedeutungsunterschied findet.
§ 398. Der adjectivische Artikel weist auf einen Gegen-
stand als bekannt hin o«ler hebt ihn vor andern gleich-
artigen oder -namigen hervor, z. B. Odinn hinn gamli, 0. der
alte. Svipjöd hin mikla, das grosse Schweden. Haraldr hinn
grenski, der grenländische H.
§ 399. Namentlich wird der adj. Art. gebraucht, wenn
zu einem durch ein adj. bestimmten subst. oder substanti-
virtem adj. ein demonstr. oder poss. pron. oder ein
Genitiv gefügt wird besonders bei Ordinalzahlen (ausser
annarrj und beim Superlativ, wenn dieser einen sehr hohen
Grad ausdrückt, z. B. pau hin störu skip, die grossen Schilfe,
fridr pessi hinn tnikli, dieser grosse Friede: segl vdrt hit
foma, unser altes Segel ; hit yzta skip Olafs, das letzte Schiflf
Olafs; hit tiunda hvert dr, jedes zehnte Jahr; — hinn tiundi
konungr, der 10. König; hinn vitrasti nutdr, ein sehr kluger
Mann: — sd hinn sami, derselbe.
Anm. 1. Der Art. kann auch in der Anrede (im Vocativ^i ge-
braucht werden: in rända kerling! du böses Weib!
Anm. 2. Wenn ein adj. dem sub.st. folgt, wird zuweilen der
adjectivische Artikel mit dem subst. zu einem Worte verbunden:
10*
148 § 400— 4ÜB. Nominale Wortgefüge. Beiorduuiig.
Iiondina vinatri = hnnd liina v., die linke Hand, ä Ormimim langa, an
dem langen Orra.
Anm. 3. Oft steht in der Dichtersprache und zuweilen auch
sonst das adj. ohne Artikel in starker Form, z. B. trüa d sannan gud,
an den wahren Gott glauben.
§ 400. Der Artikel hin wird an appellativa angehängt,
die keine adj. oder adjectivischen Bestimmungen (pron.,
gen.) neben sich haben, wenn auf einen Gegenstand als be-
kannt oder bestimmt hingewiesen wird, z.B. hqggdu fjän-
dann! erschlage den Feind!
Anm. Sehr oft steht jedoch das subst. in der unbestimmten
Form, wo mau den Artikel erwarten könnte, z. B. mir hijr i skapi, mir
liegt im Sinne.
§ 401. Zur näheren Bestimmung von Adjectiven und
Adverbien dienen adverbia und adverbielle Ausdrucke, z. B.
mjqk ükätr, sehr verstimmt, til lengi, zu lange.
b) durch Conjunctionen.
§ 402. Folgende Conjunctionen dienen zur Verbindung
von nominibus, Adverbien und Partikeln:
a) anreihende: ok, en(n), <?«(/a und, hmdi . . . ok a^^x
enda, sowohl ... als auch, eigi at eins . . . heldr (ok), nicht
nur . . . sondern auch :
b) unterscheidende: eda, edr oder, annathvdrt,
-tveggja . . . eda, entweder . . . oder;
c) entgegensetzende: heldr, utan, sondern (nach
negativen Ausdrücken) ;
d) vergleichende: sem wie, svd . . . sem, so . . . wio.
ok wie (nach Ausdrücken der Gleichheit und Ungleichheit.
z. B. samr tnadr ok ödr, derselbe Mann wie vorher, hon imr
pd ÖHk okfyrr, sie war da anders als früher), (heldr) en(/i),
heldr, als (nach comp.).
2. Kap. Reotion.
a) d i r e c t e.
1. Genitiv.
§ 403. Der Genitiv bezeichnet bei Ausdrücken von
Teil oder Menge das (bestimmte oder unbestimmte) Ganze,
§ 403—407. Nominale Wortgeföge. GenitiT. 149
TOD dem ein Teil genommen ist, z. B. prii^uitgr riUs,
ein Drittel des Beiehes, mäztr allra doerga, der trefflichste
aller Zwerge^ prir tigir mamia hmu, 30 von seinen Leoten,
engt haus mamta, kdner von seinen Leaten, sSd tumarSf spät
im Sommer, apkm dags, am Abend des Tages; wuui bama,
▼iele Kinder, eUä vor mmma uti, kein Mann war dranssen,
petta vor tbimda, das geschah, ofßdr, viel Gdd, hwA mmum
(oder mamd), was ffir ein Mann?
Anm. 1. Statt des Geo. kann auch die PiipofL tf stdn, x. B.
«uüB kbar tf Etu/Umdit cm gntasBc Tefl T<Ht Ihglaiid; Aön mgfitaati
af ^Mn, des* traffidMte Tm dem Gdtlera.
Abb. 2. W^ea der S^tmag öaea ]in». posL statt des gOL
yg^ § 396a, wegen des Eiatrc^tens eiaes attxib. a^. ib.
§ 404. Znr Steigerang des Begriffs wird in der
Poesie dasselbe Wort im gen. pl. hinzugesetzt, z. B. soehm
svemOf Barsch der Barsehen, hlgm Ugmja, Ton der Töne,
mär var eh megja, ich war eine Maid der Maide.
§ 405. Der gen. bezeichnet den Stoff, ans dem etwas
verfertigt ist, z. B. skaUats m^ttuU,' Sehariachmantel. Meist
stehen hier jedoch die Präpositionen trf oder &r.
§ 406. Der gen. bezeichnet femer den Besitzer,
z. B. Olafs Meim, Olafs Mannen, Scia kommgr, der Schweden-
könig; oder den Urheber, z. B. Lan^e^ar smw, der Sohn
der Laofey, die Zagehörigkeit, z. B. hütr skdlda, das
Metram der Dichter, oder ähnliches, z. B. I upphüfi
stmutr bökar, im Anfang seines Baches.
Anai. 1. Statt des ewterea gen. kann auch die pripos. gfbr oder
/ffir ateben, z. B. drütimm ijfir Svemm, Herr über die Sebwedea,
ivntjöri fyyir Urdimi, der Av&eber iber das Gefolge.
Aaai. 8. Heber das EiatreteB eiaes attribatrren a^j. statt des
gea. vgL § 396a.
Aam. 3. In der ilteren ^racbe and der Poesie wird der gen.
des perstaliebai proa. statt eines attribotiTeB PoanessiT—s gdHrmadkt,
z. B. wted ßm§ri »im, wk sdnem Finger.
§ 407. Ein amsch reibender GenitiT wird gebraacht,
wenn einem allgemeinen Begriff eine specielle £rseheinang8-
form (gew. ein Name) hinzagefögt wird. z. B. ml-r Tggdrasils,
150 § 408—410. Nominale Wortgefüge. Genitiv.
die Esche Y., vqllr Gnitaheidar, das Feld finitalieide, Hfhfd
nafn, der Name Helgi.
§ 408. Der gen. eines subst. mit einem adj. bezeiciinet
eioe Eigenscliaft oder Bescli affeuliei t, z. B. J^riggja
ndtta veizla, ein dreitägiges Gastmalil, mikils hdttar madr,
ein Mann von grosser Bedeutung, alls hjns iprött, allerlei
Fertigkeit.
§ 409. Der gen. bei Tb ätigkeitsn o mina ist ent-
weder ein subjectiver oder ein objectiver, je nachdem
das im gen. stehende Wort als Subject oder Object der
Handlung gedacht ist, z. B. subj. ferd peirra, ihre Reise,
Oddrünar grdtr^ O.s Klage, obj. a) bei uomina actionis:
elz er porf, des Feuers ist Bedarf, solar syn, der Anblick
der Sonne, hefnd fqdur, Rache für den Vater, hygd Islanz,
die Besiedlung l.s, b) bei nom. agentis: allra hluta ska-
pari, Schöpfer aller Dinge, fürs Üytandi, Unheil fördernd
(vgl. § 394, Anm. 1) u. ä.
Anm. Statt des obj. gen. kann auch eine Präposition stehn, z. B.
rfömt />e»s oder tu pess, ein Beispiel dafür.
§ 410. Der gen. steht als Ergänzung bei einer An-
zahl adjectiva, welche bedeuten:
a) Macht, Kenntnis, Hoftnung, Lust. Fülle, Mangel,
Schuld, Wert; solche sind:
vqldtigr mächtig, viss weise, sicher; varr aufmerksam
auf (auch mit vid c. acc). orvcenn ohne Hoffnung, füss, lystr
begierig; J'ullr voll, sadr satt; audit n. beschieden; vanr,
andvanr entblösst; lauss frei von; purß bedürftig; skyldr
verpflichtet zu; sekr schuldig (von Strafen); verdr wert.
b) Erstreckung in Raum und Zeit, wie djüpr tief, hnldr
breit, gamall alt u. :i.
Beispiele: zu a): J'ul/r lasfa ok hjta, voll Fehler und
Mängel, mikils verdr, viel wert, sckr pissu müls, schuldig in
dieser Sache; zu b): ker margra alna hdtt, ein Gefäss, viele
Ellen hoch, ketill rastar djüpr, ein Kessel, eine Meile tief,
d^/grs eins gamall, einen Tag alt.
'Anm. Zaweileu steht der gen. auch bei andern .\djectiven
(beHondera in der Poesie und in Znsammensetznngeu), um das zn be-
§ 411 — 414. Nominale Wortgefüge. Dativ. 151
zeichnen, worin die Eigenschaft sich zeiget, z. B. Ulr ridreigrtar, schwer
zu behandeln, gödr i-idskiptis. angenehm im Verkehr, rümr inngangty
geräumig im Eingang; oräahagr geschickt in der Rede.
2. Dativ.
§ 411. Der dat. beim Comparativ bezeichnet das
Mass, um welches ein Gegenstand einen andern übertriflFt.
z. B, j^r/ terr, um so, desto, schiimnner. ^'Jrut/i vetrum ellri,
4 Jahre älter, niu rostum neäar, 9 Meilen tiefer. — Ebenso
bei Worten von comparativer Bedeutung, wie prim
fetum tu skamtj 3 Schritte zu kurz. — Selten beim Super-
lativ: miklu fegrsta, bei weitem (die aller-)schönste.
Anm. Gelegentlich steht dieser Dativ auch beim Positiv, vgl.
l'tüu fynr dag, ein wenig vor Tagesanbruch.
§412. Ein freierer dat. bezeichnet eine Beziehung
bei adj., z. B. inetin fridir synum, litlir vexti, Männer schön
von Gesicht, klein von Wuchs ; haltr eptra f4Ü, lahm am
Hinterfuss.
Anm. Hierfür stehen sonst die Präpos. at, t, d, z. B. hv'ttr 6
liär, weiss an Haar, riir at je, reich an Gut, i ordum »pcJcr, weise an
Worten. Vgl. auch § 410 Anm.
§ 413. Beim Comparativ bezeichnet der dat. den
Gegenstand, mit dem verglichen einem andern eine Eigen-
schaft in höherem Masse zukommt, z. B. hon var hverri
konu vwnni, sie war schöner als jede (andre) Frau, vi^u
skjötara, hurtiger als man erwartete (eigentl. „als die Er-
wartung"). Bei Adverbien desgl.: 4pa ulß hcera, lauter als
der Wolf schreien.
Anm. Statt des dat. kann auch en „als** stehen.
§ 414. Der dat. wird zu adj. gesetzt, um die Person
oder Sache anzugeben, für welche die Eigenschaft statt
bat, z. B. var hinn kwrasti kanungi, er. war dem Könige der
liebste, drcepr hverjum manni, wer von jedem erschlagen
werden kann: bes. zu solchen die Nähe, Gleichheit,
Aehnlichkeit, Gesinnung, Gehorsam, Treue, Ge-
wohnheit bedeuten, sowie oft zu denjenigen, welche mit
ja/ti" oder sam- zusammengesetzt sind {wie jafnborinn eben-
152 § 415-420. Nüiniuale Wortgefüge. Dativ. Präpüsitioueii.
bürtig, samhugi einstimmig), z. B. näit er nef auyum, die
Nase ist den Augen nah, hollir ok trüir konungi, dem
Könige hold und treu; likr fröendum, den Verwandten gleich.
§ 415. Endlich bezeichnet der Dativ bei Adjectiven.
die eine Gemütsbewegung ausdrücken, den Grund der-
selben, z. B. feginn fundi, froh über die Begegnung, reuir
pessu, zornig darüber.
Anui. Bei sekr steht die Strafe im dat.: sekr 15 morkum, zu
16 Mark verarteilt. Vgl. § 410 a.
b) Verbinduug durch Präpositionen.
§ 416. Mit dem gen. werden verbunden die Präp.
dn ohne (selten mit dat. oder acc), til bis, zu; « medal,
dmilli(m), millum, millim zwischen, (fyrir) sakir, sakar oder
Si^kum, wegen, imian innerhalb, utan ausserhalb (beide selten
mit acc), vegna mittelst, ä, af vegna seitens, / stad anstatt.
An m. Statt des gen. des pers. pron. steht bei vegna das pos^..
z. B. (af) minna vegna, für mich, in meinem Namen i = meinetwegen).
§ 417. Mit dem dat. allein werden verbunden: af.
{i)fru von, hjd bei, ör, ür aus; gagnvart gegenüber, igegn
gegen, (til) handa zum besten, d hqnd, d hendr gegen _
d möt(i), (l) möti gegen, d samt mit, nebst, undari fort von.
§ 418. Mit dem acc. allein werden verbunden: um
um, über, und dessen Zusammensetzungen, wie um fram,
fram um, umhverjis um herum, üt um u. s. w. ; of um, über.
{i) gegnufn durch ; fram yßr vorbei an, fram undir unter :
dann die Verbindungen von fyrir mit Ortsadverbien auf
-an: fyrir nordan nördlich, Jyrir handan jenseits, fyrir utan
ohne, fyrir innan innerhalb, u. 8. w.
§ 419. Mit dat. und acc. stehen: d io, an, auf, bei.
nach, gegen, at zu, nacii, bei, eptir nach, fyrir vor. / in.
med mit, umlir unter, vid bei, an, yjir über. Und zwar
steht der dat. auf die Frage: wo?, der acc. auf die
Frage: wohin.', also ersterer, um die Ruhe, letzterer, um
die Bewegung auszudrücken.
§ 420. ZusammenwetzuDgen von prilp. und subst., adj.
und pron. erstarren oft zu reinen Adverbien, Präpositionen
§421—422. Wortgeföge. Terbnm nnd Nomen beigeordnet. 153
oder ConjunctioneD, z. B. / day heute, ftjrir sakir wegen.
tu fullSj at fulluy med diu ganz, völlig, <i ocart unerwartet.
I pvi er indem, u. s. w.
B. Verbum nnd Nomen.
1. Kap. Beiordnung.
§ A'2\. Nomina werden im nom. als Subjeet oder
Prädikat mit dem Verbum verbunden: das letztere ge-
schieht bei rera sein, verda werden, heita heissen, sowie
bei denen, welche ..scheinen, sich zeigen* bedeaten (pykkja(slc),
synask, lUask, bregdask), ferner bei den passiven und
reflexiven Formen von Verben, welche bedeuten ^machen
zu. nennen, halten, ansehn für**, z. B. sä hit Kvdsir, der
hiess K., ♦ orrustum urdu üciuir hans hlindir eda daufir, in
den Kämpfen wurden seine Feinde blind oder taub: potti
hon hinn mesti skarungr, sie schien das grösste Kernweib,
Agni gerdist drukkinn, A. wnrde trunken: Joseph vor (ktiaär
jadir, J. wurde für den Vater gehalten.
Anm. 1. Da Ortänamen oft mit den localen Präpositionen
6, t, at gebraacht werden, entstehen daraoä so anfEallende Ausdrücke
wie: keitir brT vtikiU at Steinig ein grosser Hof heisst Stein. Ein
Atlyerb steht statt eines Substantivs in Redensarten wie: f>ar heitir
nü Ödin$fy, die Stelle heisst nun 0.; par sem keitir ä HriHgisakri, an
der Stelle, die Hringisakr heisst.
Anm 2. vera nnd rerda werden anch mit den Adverbien rei
wohl, itla übel nnd scä so verbunden, nm das Befinden zn bezeichnen.
VgL anch Ao/a r«/, es gut haben, sowie den Gebrauch von hce, kvertu
wie (= hrat) bei heita heissen.
§ 422. Die Apposition wird zuweilen so gebraucht,
dass sie den Hanptbegriff allein im Verhältnis zur Hand-
lung bestimmt, indem sie dessen Zustand oder Verhalten
während der letzteren angiebt, z. B. skildust t>eir hinir kctrstu
vinir, sie schieden als die besten Freunde; p€tr er mtyjar
andaskj die, welche als Jungfrauen sterben.
Anm. »rm bezeichnet dagegen einen Vergleich: nmmtt »em
■argar, sie liefen wie Wölfe, tfldu f>eir hartn »gm ffrH, sie verkauften
ihn wie einen Sklaven.
154 §423—426. Wortgefüge. Apposition. Verbalrection : Accus.
§ 423. Das adj. steht in Apposition, wenn die
Eigenschaft einem Gegenstande mit Bezug auf die Handlung
des Verbums beigelegt wird, oder es bezeichnet den Zustand
des Gegenstandes während der Handlung, z. B. fellu peir
hadir daudir d goJßt, sie fielen beide tot zu Boden; hljöp
ä pd üvara, er sprang unversehens auf sie zu. So werden
oft adj, gebraucht, die eine Ordnung, Reihenfolge, Menge
u. a. bezeichnen, z. B. hann var fyrstr konungr kalladr,'er
wurde zuerst (als der erste!) König genannt; rid Egill
eimi rikinu, E. regierte allein das Reich ; hqfdu ymsir sigr,
sie hatten abwecbselnd den Sieg (vgl. § 396 a).
Anm. Im deutschen übersetzt man hier das adj. gewöhnlich
durch ein Adverb; ein solches kann auch im nord. stehn, z.B. üdinn
kunni fyrst alla ipröttir, 0. konnte zuerst alle Künste.
2. Kap. Rection.
a) d i r e c t e.
1. Accusativ.
§ 424. Der acc. bezeichnet in den Eddaliedern die
Richtung, das Ziel, bei Verben der Bewegung,
z. B. hann reid heim, er ritt heim, nach Hause, sce'mg föru,
zu Bett gingen sie, ste hon land, sie stieg ans Land, pä er
vit bcedi bed einn stigum, als wir beide ein Bett bestiegen.
§ 425. Der acc. des Inhalts steht bei Verben, wenn
subst. und verbum glei(!hen Bedeutungsinhalt haben, um die
Handlung hervorzuheben oder näher zu bestimmen. Beide
sind entweder desselben oder verschiedenen Stammes,
z. B. a) rdd räda Rat raten, feil hann mikit fall, fiel er
eioen grossen Fall, b) sverja eiäa, Eide schwören, li/a
langan aldr, ein langes Leben leben.
Anra. AI» inneres Object steht oft ein adj. n. in adverbialer
Bedeutuntr, z. B. taladi langt ok snjalt, er redete lang and gut, »vtti/
hit djarjiuta, sie griffen aufs mutigste an, duga it bezta, gut sein.
§ 426. Hierher gehört auch der acc. des Weges bei
Verben der Bewegung, wie vada strauma, Ströme durch
waten, yauga isa uk jqkla, über Eis und Gletflcher gehn.
§ 427—431. Wortgeföge. Verbalrection : Accosativ. 155
fara moldveg, über den Erdweg fahren, rida kjqrr ok
skoga, Dickichte und Wälder durchreiten; bei Verben der
Ruhe: sitja sali, im Säle sitzen, var annan veg^ er war auf
einem andern Wege.
§ 427. Der acc. bezeichnet ferner die Zeit, und zwar
a) die Erstreekung über einen Zeitraum, die Zeitdauer,
z. B. för dag ok nött, er ging Tag und Nacht, hatm dval-
dist mqrg tnisseri, er verweilte viele Halbjahre, b) den Zeit-
punkt: fdr annat sumar, im (den) nächsten Sommer reiste
er, kam margin hverjan, er kam jeden Morgen. (Vgl. § 375.)
Anm. Der Zeitpunkt wird oft dnrch die Präpos. ä, t, at ans-
gedrückt.
§ 428. Der acc drückt die Er Streckung durch einen
Raum, das Mass und Gewicht aus, z. B. gengr /et niu,
er geht 9 Schritte, hundraä rasta er kann, 100 Meilen er-
streckt er sich: hringr stöd hälfa mqrk, der Ring wog eine
halbe Mark.
Anm. Der ae«. sg. n. eines Adjeetivs der Menge drückt aas,
in welchem Umfang die Thätigkeit gilt. z. B. hjdipa alt fnä er et
mäy helfen so viel ich vermag.
§ 429. Der acc. des Objects steht bei transitiven
Verben und bezeichnet den von der Handlung unmittelbar
betroffenen Gegenstand, z. B. drap ina qldnu jotna
systur, er tötete die alte Schwester der Riesen : der acc
des Resultats bezeichnet dagegen das Ergebnis der
Thätigkeit, z. B. hegg ydr galga, ich haue euch den Galgen,
urpu haug, sie warfen einen Hügel auf, snüa hqnd, Bande
drehen.
Anm. Sonst stehen rerpa und »nüa mit dem Dativ; vgl. § 437 f.
§430. Viele unpersönliche verba werden mit dem
acc. der Person verbunden, wie mik dreymir, ich träume,
mik grunar, ich vermute, mik lystir, mich gelüstet, mik
skortir, mir mangelt, mik varir, ich erwarte.
§ 431, Ein doppelter acc, des Objects sowohl
wie des Prädikats, steht bei den Verben, die bedeuten:
„zu etwas machen, setzen, nehmen, haben, nennen, für
156 § 432—434. Wortgefüge. Verbalrectioii r Acc. und Dat.
etwas halten, als etwas ansebo, wissen, kennen, zeigen", z. B.
gfträi kann hirdmann sinn, er machte ihn zu seinem Hofmann,
vifjum ver pik einn konung hafa, wir wollen dich allein
zum König haben, Urd hetu eina, Urd nannten sie eine,
pik virdi ek mann göilan, dich achte ich für einen guten
Mann, p6tt mik feigan vitir, obgleich du mich dem Tode
naheweisst, synasikillviljadan, sich übelwolleud zeigen, u.s. w.
Anm. Bei gurva, taka, hafa können auch die Präpos. at, tu,
fy/rir, stehn, z. B. ek gerda f>ik at miklum mannt, ich machte dich zum
grossen Manne.
§ 432. Seltener steht ein doppelter acc. bei
Verben des Sclilagens, Stossens, Treibens, von denen der
eine ein acc. des Inhalts, der andere ein acc. des Ob -
jects ist. z. B. hjö Bjqrn hanahqgg, er schlug B. den Todes-
streich, laustu mik prjü hqgg, du schlugst mir 3 Hiebe,
keyrdi kann nidr fall mikit, er schlug ihn mit heftigem Fall
nieder, sendi menn sina adrar sendi/arar, er sandte seine
Leute auf neue Reisen. — Vgl. dazu § 438 f)!
2. Dativ.
§ 433. Der dat. bezeichnet bei Verben, wie sagen,
verkünden, klagen, zeigen, geben, nehmen, bestimmen u. ii.,
das entferntere Object. d. h. die Person oder Sache,
der die Handlung gilt, für die etwas geschieht oder
sich auf eine gewisse VTeise verhält, z. B. kaupir kann
Grimi hesta, er kauft dem G. Pferde, petta riki cetla ek
mSr sjdlfum, dies Reich bestimme ich für mich selbst,
konungi var mikill styrkr at slikum mqnnum, der König
hatte grosse Hilfe bei solchen Leuten.
Anm. 1. Der Dativ bezeichnet beim part. necesäitatis (vgl. § 450)
denjenigen, der etwas thun nuiss, z. B. m^r er geranda. ich
mUBH tliuu.
Anm. 2. Oft steht der dat. eines persönl. pron. statt des attri-
butiven possessiven, z. IV fmifli «<t n li"i'h' i-i'ilin. nr liatte ein<Mi TTtlm
auf seinem Kopfe.
§ 434. Der dat. bezei(;linül ferner Personen und
Di nf;e. di«> beglei t»'n »1 :i n dt- r II ;i n d hi n u; 1 ei I n«' li ?iHn .
§ 435—437. WortgetÜKe. Verbalxection : Dativ. 157
z. B. sigldi lidi sinu sudr, er segelte mit seinem Gefolge
südwärts, kömu skipi sinn vid Noreg,^ sie kamen mit ihrem
Schiffe nach Norwegen. Aus diesem Gebrauch ist der sogen,
distributive dat. zu erklären in Wendungen wie: fara
flokkum, in Haufen ziehn, hundrudum zu Hunderten.
§ 435. Ein modaler dat. bezeichnet die Art und
Weise der Handlung oder begleitende Umstände,
z. B. y fellr saurum ok sverdum, ein Fluss liiesst mit
Schlamm und Schwertern, gengu peir purrum fötum, sie
gingen trocknen Fusses, fara hiddu hofdi, mit verhülltem
Haupt (d. h. heimlich) ziehen, grata häst^ifwn, mit lauter
Stimme weinen.
Anm. Die Art wird auch durch die präpos. med, ä, af aus-
^:edrückt. z. B. af nfli. mit Kraft.
§ 436. Der instrumentale Dativ bezeichnet das Mittel
oder Werkzeug, z. B. eijrum hlydir, er hört mit den
Ohren, augum skodar, mit den Augen schaut er, hjo sver-
dinu, er hieb mit dem Schwerte: selten Grund oder Ur-
sache, z. B. svelta /«/n^n, Hungers sterben (hier steht
gewöhnlich af).
Anm. Statt des dat. steht oft eine Präp., bes. med, vid, i, af,
z. B. hoggva med hjorvi, mit dem Schwert hauen, vid vin Ufa, von Wein
leben, kattpa $ir i litlu lof, mit wenigem Ruhm erwerben.
§ 437. Der dat. des Objects, der Beziehung oder des
Mittels u. s. w. steht bei den Verben:
a) freundlich sein oder sich zeigen, segnen, retten,
beschützen, helfen, schonen, sich verlassen auf, loben, rühmen,
gefallen, dienlich sein.
Solche sind: hjarga bergen, retten, hlessa segnen (auch
mit acc), duga helfen, forda retten, eira schonen, fulltingja
unterstützen, gagna nützen, frommen, heilsa grüssen, henta
dienlich sein, hjdlpa helfen, hlifa beschützen, hlyja schützen,
schirmen, hugna ^behagen, hyggja vel, lila, gefallen, miss-
fallen, hrösa rühmen, h4Ia preisen, niiskunna Barmherzigkeit
zeigen, si'nna helfen, sich bekümmern um. sfoda unter-
158 «^ 4cJ8. Wortgetuge. Verbalrectiou : Dativ.
stützen, treysta vertrauen, sich verlassen auf, trua vertrauen,
imna lieben, vcegja sich richten nach, pi/rma schonen.
b) einem Böses wünschen oder zufügen, schaden, ver-
nichten, drohen, erschrecken, niissfallen.
So besonders: bana töten, hq/va verfluchen, verwunschen.
bcegja verdrängen, drekkja ertränken, eyda ausrotten, ver-
tilgen, vergeuden, fara ein Ende machen, (jlata vernichten.
granda schaden, hcetta gefährden, höta drohen, hallmcBla
übel reden von, hegna strafen (gew. mit acc), mislika miss-
fallen, mispyrrna beeinträchtigen, 6gna drohen, r4gja ver-
leumden, skedja schaden, spella verderben, strida verdriessen.
tapa, tyna verlieren, zerstören, 4gja erschrecken.
c) herrschen über, fertig werden mit, gehorchen, dienen :
ordnen, einrichten.
Besonders: bella fertig werden mit, orka vollenden,
ausrichten, räda herrschen über (mit acc: verraten), stjöma,
styra steuern, lenken, valda Ma<ht haben über, verursachen,
hlyda hören auf, gehorchen, pjöna dienen, hnga^ hätta, stUla
(auch mit acc.) ordnen, einriciiten, fylkja zur Schlacht
ordnen, aufstellen.
d) in der Näiie von etwas sein, in die Nähe kommen,
ablassen von, aufiiören mit, einhalten.
Besonders: fylgja folgen, gegna, möta begegnen, trefton,
nä nahen, sceta ausgesetzt sein, entsprechen, vorwärts
kommen, fresta verzögern, Jiafna verwerfen, hcetta aufiiören
mit, Utta lieben, ablassen, Unna ablassen, lüka schliessen,
enden, I6ga sich trennen von, skirra abwenden, vorbauen,
slltn auflösen, aufheben (z. B. pinghin die Versammlung,
auch mit acc.).
e) entfernen von, Ix'raiibtMi, vcrhrr^'M (Teisdii im :icc .
Sache im dat.).
So besonders: firra entfernen, nema nehmen, rmm
rauben, stda stehlen, leyna vor einem verbergen (auch mit
acc. der Sache).
f) versetzen, von einer Stelle bi^wegen (stossen, treiben,
werfen, schleudern).
§ 438—43^. Wortgetäge. YotefacclMB: DM. od G«». 1B9
So besonders: apira Terindem, liäsa blasen (z. B. eiiri
Gilt)» hregda bewegen, Terändem, dre^a besprita^, ^fa
aofireizen, ßeygjä in die Flndii lr^»«B, scUaidmi, ßtof^
zum Fliessen bringen,/iuesff (fmyfa) sehnanb«»!, luOa ne^em,
sinken lassen, kiOa aosgiessen, Mofpa laufen lassm, hmiäga
zuräektreiben. hretfta von sidi werfen, kn^a sebneU vor-
wärts treiben, krapa niederstürzen, beseblcwnigeii, tmata
Torwarts treiben, krimla fortstossen, kasUi werfen, iifpa
ruckweise ziehen, hmia brij^en, Ijösia s^lagoi, stossen.
lypia aoflieben, in Bew^ru^ setzen, mära niederreisaen,
rmma Isafen lassen, ad sien, sqfma sammeln, drfdta sduesaen.
dkipta teilen^ dtwdm besehleiraigen, da seUagen, dm^wo
sddendem, sm6a dreh^ ''^KP® stürzen, gfaJHHho spra^n,
spjlja ansspeiea, veifa aehwii^n, «difa wilzen, ««1711a warfen,
il^ wenden, bewegen, wmda winden, ^pa aufhellen, yta
aoss^zen.
g) sidi frenen über, znfrieden 9ein mit, lürehten für,
sieh rühmen, zürnen über.
Besonders: /o^iio, gUdjask sidi freien, mma zufrieden
sein, kUia siHi begnügen, MSa fürchten, radadt zornig sein.
hrdga ($ir) sieh rühmen, tigga sich furditen Tor.
§ 438. Der dat. steht femer bd hüa ehmm ekm, einem
etwas zur Busse geben (Tersebieden von: Mia eümm eitt^
jemandem Busse für etwas zahlen), hidia ehm^ etwas opfern
(aber: enm, jemandem opfern), käta ehmm ehm, jemandem
etwas geloben, nara eimwm ettm, jemandoB etwas antworten.
klada eimif etwas aufetapdn.
3. GenitiT.
§ 43^. Folgende verba werden mit dem gen. ver-
banden :
a) L4ist haben, erwarten, streben nach, nutzen. Ter-
saeben. mangein.
Besonders: tihtask sich Hoffionng machen, «oro (un-
perstlnl. eonstruirt: mik warir) vermatmi, «dno, vdniia rer-
roaten. erwarten: Mda warten auf (mit aec erhalten.
160 tj 439-440. Wortgefüge. Verbalrection: Genitiv.
bekommen); heidask sich ausbitten; fysask Lust bekommen
zu, gimask verlangen, begehren, Uita suchen nach, 4!ikja
wünschen; — njöta geniessen, freista versuchen, kosta in
Anwendung bringen, versuchen, sakna vermissen, missa nicht
treffen, entbehren, missen, fd nehmen, bekommen, zur Ehe
nehmen, aßa erwerben. — Einige haben auch den
acc. bei sich, bes. vilnask, (//rnask (auch mit a, fil), 4skja,
fd, afla.
b) den Gegenstand im gen.. die Person im acc.
haben Verben, die bedeuten: einen um etwas bitten, etwas
von jemand verlangen, jemand zu etwas antreiben, einen
nach etwas fragen, von etwas abhalten.
So besonders : hnlja bitten, heida, kvedja, krefja, wsta
verlangen, /r^^to (auch: at einu), fregna, f^pijrja (auch at,
eptir einu) fragen, eggja antreiben, letja abraten: ferner
dylja in Unwissenheit halten, verhehlen, ßrna tadeln wegen.
c) den G egens tand im gen., die Person im dat.
haben einige verba, die bedeuten: mitteilen, verweigern.
Besonders: drna verschaffen, Ijd leihen (auch mit acc).
Unna gönnen, fryja absprechen, sipija verweigern, berauben,
varna verwehren, fyrmuna verbieten.
d) das Object steht im gen. bei gjalda entgelten.
he/na, reka rächen, idrosk bereuen, skammask sich schämen.
z. B. he/na hrödur sins^ seinen Bruder rächen.
. e) Schliesslich regieren den ^en.: purfa bedürfen (auch
mit acc), gd acht geben auf. geta erwähnen, vermuten,
gceta aufpassen, geyma hüten (auch mit dat.), fylla füllen
(auch mit af), kenna rufen, vitja besuchen, mik minnir ich
erinnere mich, hlndask sich enthalten (auch mit af); —
nema staU und stadar, stehen bleiben; zuweilen oifa wissen,
bedeuten.
§ 440. Der gen. (bes. von adj. und pron.) steht, um
den Preis anzugeben, bei Verben, die bedeuten: „schätzen,
wert halten", z. B. hunn virdi pd litils, er schfltzte sie
gering: komutgr mal l^d mikih, der König schätzte sie hoch:
hälfü eyris met ek hveru, Va Oere schätze ich jeden.
§ 441 — 445. Verbalrection. Verbalverbindungen. J61
Anm. Der Preis wird auch durch die Präp. fyrir und at be-
zeichnet, z. B. meta fyrir prjär merkr silfrs. auf 3 Mark Silber .scliätzen,
eiyi dyrra en at tölf morkum, nicht höher als 12 Mark.
§ 441. Ein selteDer geu. steht endlich in Ausdrücken
\vie fara leidar sinnar, seines Weges ziehen, sendi kann pess
erindis, er sandte ihn mit diesem Auftrage.
b) durch Präpositionen.
§ 442. Die Beziehung zwischen Verbum und Substantiv
wird häufig durch Präpositionen ausgedrückt, z. B. laugadi
oxina i hlödinu, er badete die Axt im Blute. S. das Ver-
zeichnis in § 416 if. !
c) Verbum als Ergänzung des Nomens.
§ 443. Der Infinitiv steht bei Substantiven und
Adjectiven, die einen Begriff enthalten, der auf eine
Thätigkeit abzielt, z. B. kost muntn eiga at fara, du wirst
Gelegenheit haben zu reisen, vili m4r voeri at vega pik, ich
hätte Lust, dich zu töten, mal er at rida, es ist Zeit, zu
reiten, hüinn at rida, fertig zu reiten, lystr at Ufa, begierig
zu leben, väpn, er hann var vanr at hafa, die Waffe, die
er gewohnt war zu haben.
§ 444. Der (passivische) Inf. bei Adjectiven be-
zeichnet, dass die Eigenschaft mit Bezug auf eine gewisse
Thätigkeit beigelegt wird, z. B. ßrdir illir ijfir at fara,
Buchten, schlimm zu überfahren, dyrr at kaupa, teuer zu
kaufen, vaskligr at sjd, mutig anzusehn.
0. Verbalverbindungen.
1. Kap. Infinitiv.
§ 445. Der Inf. steht als Object:
a) bei allerlei Thätigkei tsverben, wenn die Hand-
lung auf eine andere desselben Subjects geht, z. B. cetluUu
<it fara, sie gedachten zu reisen, skegg nam at hrista, er
begann den Bart zu schütteln.
Uolthauseu, Altigläudisches Kleiiiuiitarbuch. '■'■
162 § 445—449. Verbalveibindungen : Inlinitiv.
b) bei Verben, die eine Einwirkung auf andere
bezeichnen, um die Handlung auszudrücken, die der Gegen-
stand für die Wirksamkeit des Verburas ist. Die Person
steht je nach der Rection des letzteren im dat. oder acc
z. B, eggjadi lipgimi Sigurd at vega Fdfni, R. reizte den
S. an, F. zu töten, hann haud mir med sSr at vera, er ge-
bot mir, bei ihm zu sein.
§ 446. Zum Prädikat, bes. bei Verben der Be-
wegung, wird oft ein inf. gefügt, um die Absicht zu
bezeichnen, z. B. för ek at hidja pin, ich kam, um dich zu
freien, nefna menn i döm at d4ma um sakir, sie ernennen
Männer zu Richtern, um über Streitfälle zu entscheiden.
Anm. Zu einer Aussage, die an sich bestimmt genug ist, wirrt
zuweilen ein inf. gefügt, um den Ausdruck vollständiger oder deut-
licher zu machen, z. B. eggjadi mjok uppreistar at gera möti Oliu>
konungi, er reizte sehr dazu an, Erhebungen gegen König 0. zu
machen.
§ 447. Die Partikel at wird im Allgemeinen gebraucht,
wenn der inf. als Subject, Object oder in anderen sub-
stantivischen Verhältnissen steht, jedoch nicht nach
skulu, munu, mega u. ä. Verben. Sie fehlt auch beim acc.
mit inf. (vgl. § 449).
Anm. In der ältesten Sprache und in der Poesie winl at ctt
auch in den erstgenannten Fällen ausgelassen.
§ 448. Die verba munu und shdu dienen in Ver
bindung mit dem inf. Cohne at) zur Umschreibung dr^
Futurums und Condi tionalis (vgl. § 387 d).
§ 449. Statt eines abhängigen Satzes mit at steht
auch der accus, mit inf.. und zwar:
a) nach Verben der Wahrnehmung, des Denkens
und der Aussage, z. B. lilf s^ ek liggja, einen Wolf seh«
ich liegen, ek hi/gg hann vera engan nin minn, ich glaub'
das8 er kein Freund von mir ist, (Jl/r kvady hann minid
pvf rdda, U. sagte, er würde es veranlassen.
Anm. 1. Wenn dnn Subject im Inf.-.Satze dasselbe ist wi
danjenige deH IhuiiitMat/ct«. steht letzteres in der reflex. Fnim, z. I
liyggtk munu ey Ufa, er glaubt ewig xn leben.
j 44-— 4-5-2. V^ltalTttteidn^^: IninitiT. Putieip. 163
Arno. 2. We^^ AxiMamug tob rera ^gL § 509.
b) bei Verben de» Wollens, Bittens, Befeblens.
Lassens a. s. w.. z. B. segffi vil ek aOa i aal gamga, ich
will, dftss aUe MäBoer io den Saal geben, bad qt^verda
qmu kJöask^ er biess (sie wie) Adler Bnist gegen Bmst mit
den Klauen kämpfen; Idtafqkwt j6 ßtufsUg troäOy das £üile
Boss den Flugweg treten lassen.
AmBL 3. Beim PassiT steht natnrli^ der hobl: mn »bmr d-
diagar ßfmgm, man sah Blitse llicgeB.
i. Kap. Participiiuii.
§ 450. Das Neutrum des part. präs. kann in Ver-
bindung mit Vera (seltener als Attribut) die Bed^itung Ton
Pflieht. Notwendigkeit oder Möglichkeit bekommen,
z. B. segjanda er alt shtum rnn, man mnas seinem Freunde
alles sagen, er pir pess ekki IndjandOj du darfst nicht dauum
bitten (vgl. § 394 a).
§ 451. Das Neutrum des part. prät. wird mit
hafa Terbonden. um das Perfect und Plusqnamperfect
ZD umseh reiben, z. B. ek hefi d4mtf ich habe geurteilt, «t
ho/da d4mtj ich hatte geurteilt: munn und sXm/ii mit inf.
und part. prät. bilden sodann das futur. exactam
und den eonditionalis, z. B. ek natn (sktü) hqfaddmt,
ich werde geurteilt haben^ ek nrnnda {da/Ma) hafa d4mtj,
ich würde geurteilt haben.
Anm. Kme Anzahl iatransitiTer Terim, bes. Bevegnngs-
rerba, «ordeB ahwechselad mit hafa mai vera tmunnemguieiMJL,
i. B. et kefi farä vsd ek em farimm, ,4dl hahe ggtägf mai JA hn
gerast*. Durch die efster« Form wird die abgeschlossene Hand-
Ion ?, dnrdi die letztere der Znstand bexetchnet. i Wegen der Con-
eroenz rgi S 4SR.)
§ 452. Das part. prät. steht statt des in f. nach
einigen Verben, bes. /d und geta (bekommen), z. B. emgi
gat fglgt homuntf keiner konnte ihm folgen, peir wamdu
eigi fd bundti ulßnin, sie sollten den Wolf nicht binden
können.
II*
1^4 § 453—456. Verbalverbindungen: Particip. Satzgefüge.
§ 453. Das part. präs. von intrans. Verben (selten
und nur in der späteren Sprache auch von trans. Verben
mit folgendem Objeot) wird in Apposition einem Subst.
(oder substantivisch gel)rauchten Worte) hinzugefügt, um
den Zustand einer Person oder Sache während der
Handlung zu bezeichnen, z. B. kmnr dreki ßjugandi, ein
Drache kommt geflogen, hann f6r svd grenjandi, so ging er
heulend,
§ 454. Zuweilen werden gewisse präpos. (bes. at, sel-
tener eptir und vid) mit einem part. (gewöhnlich prät
und subst. verbunden zu einem Verb gesetzt, um ein
Zeitverhältnis anzugeben, z. B. at Gamla falUnn, nach
Gamlis Fall, at saman komnu herfanginu, als die Beute
zusammengebracht war, eptir Ingjald lidinn, nach dem Tode
l.i<, vid svd hüit, at svä bünu, unter diesen Umständen; mit
dem part. präs.: at uppverandi sölu, während die Sonm
scheint.
Aum. Selten steht ein absoluter Dativ ohne Präp. : lidninn
»jau vetrum, nach Verlauf von 7 Jahren.
IL Satzgefüge.
A. Selbständige Sätze.
§ 4B5. Die selbstündigcu Sätze drücken eine Aus-
sage, einen Ausruf, eine Frage, einen Wunsch, einm
Befehl oder ein Verbot aus. Wegen der modi vgl. § 391 fl'..
wegen der Wortstellung § 487 ff.
§ 4B6. Die Fragesätze können, ausser durch den
Frageton und die Stellung der Glieder, auch durch i\\<
Partikel hvdrt charakterisiert werden, vgl. hvdrt er fadir ffiim
heima? ist dein Vat+'r daheim? — Eine Doppelfrage win!
durch hvArt . . . eda gebildet, z. B. hvdrt ertu feigr eda eri
framgenginn? bist du dem Tode nahe oder verschieden?
Anm. 1. Im crMtftrcn Fallo int wniil fd« n(ji «oder nicht" zu
ergänzen.
§ 457— ^a Sataij^^oge. AUiiagige Sitae. 165
Anm. 2. Oft wird eine einfache mrenBittelte Frage »t eis
eröffoet, z. B. Grtttir »^mdi »ik, ^J^da kvtrr »fgrr atf" Gr. naiute siek
innd sagte:) .wer fingt daniaeh?^''
§ 457. Selbständige Sätze werden durch die in § 402
angezählten Conjnnctionen Terbnnden, wozu noeh
kommeD : ella, dligar oder, hvart (sem, er) . . . eda, sei e^
daäs . . . oder dass, en aber, jedoeh.
B. Abhängige Säiie.
§ 458. Die abhängigen Sätze zerfallen ihrer Form nach
in RelatiTsätze, indirekte Fragesätze und Con-
junctionalsätze.
1. Kap. BelatiTsätse.
§ 459. Diese werden durch die Partikeln er, sem, sel-
tener at, eingeleitet, welche alle relativen Terhältnisse aus-
drücken können, z. B. ef pu vin dtt, er pu vel truirj wenn
du einen Freund hast, dem du Tertraust, ^gäu nUr patj er
ek pik fregna mutt, sage mir das^ was ich dieh fragen
werde. Die reL Partikeln werden gewöhnlich mit einem
dem. pron. (resp. adv.) verbunden, das sieh dann nach
dem bezögiichen subst. richtet, z. B. / borghmi vor k^-
dinffi sä er öditm vor kaUadr, in der Burg war ein Anfuhrer,
der 0. hiess; soerd pat er hjqlim t^ru dr guUi, ein Schwert,
dessen (resp. wo der) Griff aus Gold war, kdmu at hvfbt
par er Hersir hj&y sie kamen zu der Halle, wo H. wohnte. —
Bisweilen fehlt in späterer Zeit (im aee. und nom.) die
rel. part., vgl. sonr sä ek dtta, der Sohn, den ich hatte,
ßeiri t>eir, at hrentmnm pöru^ die meisten von denen, die
bei der Brandstiftung waren.
Anm. 1. WegCB der Stellung dar Präposition TgL§491, 5
wegen der Congrnens des Yerbs § 483.
Anm. 3. Zuweilen wird znr näkerec Beseidmug des rdatiroB
« >rrniltniMe» ein pers. od^ don. pron. in dem Casas cingeecAobea,
den das rd. wndrQeken aoU, z. B. «ö «r atägetimm er fmür Aoa», das-
jenige, dewea (eigeati. wo der) Yater elM^ich g^orea ist.
166 § 460—462. Relativsätze. Indirecte Frage.
Anm. 3. Wo wir einen Rel.-Satz zu einem superl. fügen, um
zu bestimmen, in welchem Umfange dieser gelten soll, wird der superl.
im isl. in den Rel.-Satz hineingezogen, z. B. sh'j) pat er l^eir fengu hezt,
das beste Schiff, das sie bekamen.
Anm. 4. Das mit der Relativpartikel verbundene demonstr.
pron. oder adverb. gehört eigentlich dem Hauptsatz an, was sich
ja aus der Congruenz ergiebt. Steht statt des dem. ein interrog., .■<'
wird dies geradeso behandelt, v^l. hang s/cal gi^roa hveim es liäimi
er, einen Hügel soll man machen dem, der gestorben ist.
§ 460. Relativsätze stehen oft im Conj. nach ver-
neinendem, fragendem oder befehlendem Haupt-
satz, wenn das Relativ eine Beschaffenheit: „so wie*', „so
beschaffen, dass" bezeichnet, /.. B. eicji var sd leikr, er nqh-
kurir pyrfti viä hami at keppa, es gab kein Spiel, worin
jemand mit ihm zu kämpfen wagte; ohne vorhergeliend e
Verneinung: skal ek gipta pik mkkurum peim hqfdingja,
er mer se eiyandi vindttu vid, ich werde dich mit einem
Häuptlinge vermählen, der mit mir Freundschaft hält; nach
Superlativen (einschränkend): aJJra manna voenstr, er
menn hefdi set, der schönste von allen, die man gesehen.
2. Kap. Indirecte Fragesätze,
§ 461. Indirecte Fragen werden entweder durcli
Fragepronomina und -adverbia oder durch beson-
dere Conjunctionen eingeleitet. In der einfachen
Frage ist dies ef oder hvdrt ob, z. B. spyrr pü kann, ef
kann haß tiokkuru sinni i dorn verit nefndr, frage ihn, oh
er einmal zum Richter ernannt worden sei; hon spurdi huHn,
hvdrt hami vekti, sie fragte ihn, ob er wachte. — In
Doppel fragen steht hvdrt — eda, z. B. spurdi hrddur
sinn, hvdrt hann vill skjöta til Ilclf/a uppi eda nidri, ei-
fragte seinen Bruder, ob er auf H«'Igi oben oder unten
schiessen will.
§ 462. In indirecter Fia^i- .steht der Co n ju ii r t i v
nach Ausdrücken des Zweifel.^ o<ler der Ungew iss-
heit (fragen, prüfen, untersuchen, beraten u. s. w.), sonst
im All gem. der iiid., z. B. hann spurdi eptir, hnenii;/
§ 463, Conjunctionalsätze : Temporalsätze. 167
kristinn dönir vcer'i hald'mn, er fragte, wie das Christentum
gehalten würde; kann vekr pat mal, ef Sigridr vili giptaz
honum, er bringt die Sache vor, ob S. sich mit ihm ver-
heiraten wolle; skijnjadi, hvärt fullsteikt vceri, er versuchte,
ob es gar gebraten wäre; skal freista, hvärr fleira viti, man
soll versuchen, wer mehr weiss; — eigi er pat logit af rjdr,
hversu fridir menn per erut, nicht ist das gelogen in Bezug
auf euch, wie schöne Männer ihr seid.
Anm. Zuweilen findet sich der ind. statt des conj. mit teil-
weiser Beibehaltung der Form des directen Fragesatzes, vgl. kann
spurdi, kvat kann vahn er fragte, was er ausrichtete.
3. Kap. Conjunctionalsätze.
§ 463. a) Temporalsätze mit er, pd er, als, da,
pegar (er) sobald als, unz (= und es), tu pess er (at), bis,
medan während, sidan (er, at) nachdem, frdpvi er, seitdem,
stehen im iud., z. B. ein sai hon üti, pd er inn aldni kom.,
allein sass sie draussen, als der Alte kam, sagdi horsk hilmi,
pegars hon rid vakna, es sagte die Kluge dem Herrscher,
sobald sie erwachen that, var peim vettugis vant, unz prjdr
kömu, es fehlte ihnen nichts, bis drei kamen, svaf ek mjok
sjaldan, sidans peir fellu, ich schlief gar selten, nachdem
sie gefallen waren.
b) bei den Conjimctionen ddr, fyrr enn, ehe, bevor, steht
nach verneintem Hauptsatze, sowie bei genauerer
Zeitangabe der ind., z. B. Idt pü enga menn vita, ddr
pu ferr, lass es keine Männer wissen, ehe du reisest; peir
hqfdu skanima hrid setit, ddr par kam Gunnhildr, sie hatten
eine kurze Zeit gesessen, ehe G. dorthin kam; dagegen der
Conjunctiv nach einer Aufforderung, z. B. gakk pü
at finna konung, ddr piifarir, suche den König auf, ehe du
reisest!
c) in allen anderen Fällen stehen ind. und conj. ohne
grossen Unterschied, z. B. ddr hann k4mi, let hann marga,
ehe er kam, verlor er viele; ddr kamt för heiman, mcelti
hann, ehe er von Hause reiste, sprach er.
168 § 464—465. Bedingungssätze.
§464. In Bedingungssätzeu mit e/ steht der ind. bei
Annahme der Wiric Hell keit, z. ß. efkü vinätt, geäi skaltu
vid pann hlanda, wenn du einen Freund hast, sollst du
mit ihm verschmelzen. Der conj. steht, wt-nn die Bedingung
als nichtwirklich (möglieh, wahrscheinlich) hingestellt
wird; gilt die Aussage der Gegenwart, so steht da.-^
Imperf ect, gilt sie der Vergangen lieit, das pluscjuam-
perfectum oder prät., z. B. eigi vilda ek hendruar t'd
spara, ef ek mcetta pckr mjta, nicht wollte ich die Hände
schonen, wenn ich sie brauchen könnte; ef slikir hefdi allir
verit, pd hefdi engt vdrr i hroti koniizk, wenn alle so ge-
wesen wären, dann wäre keiner von uns fortgekommen. —
Im Hauptsatze wird dann oft munda, mgnda gebraucht,
z. B. ef vit vcerim eigi vinir, pd munda ek pessa sdrliga he/na,
wenn wir nicht Freunde wären, dann würde ich dies bitter
rächen; ef ek skylda rdda, myndir pu lata vera kyrt, wenn
ich raten sollte, würdest du es gut sein lassen.
Anm. 1. Zuweilen steht im Hauptsätze der ind. präs., trotzdem
die Bedingung durch Anwendung des conj. prät. als bloss gedachter
Fall bezeichnet ist, z. B. mvn honum lika vel, ef hann hefdi jxU, es
würde ihm wohl gefallen, wenn er das hätte.
Anm. 2. Der conj. prät. bezeichnet zuweilen in Bedingungs-
sätzen eine öfters wiederholte Handlung, z. B. I?at var hättr Er-
lings, ef nvinir lians ki'^mi, das war die Art Erlings, so oft seine Feinde
kamen.
Anm. 3. Au eineu Bedingungssatz im ind. wird oft ein zweites
Glied durch ok, en oder endo im conj. angeschlossen, z. B. eff>ar er
i'älendr lierr ok fori f^eir, wenn dort ein ausländisches Heer ist und sie
ziehen . . . ; desgl. an Temporal- und Relativsätze, die sich in der Be-
deutung einem Bedingungssatze nähern, z. B. jwr er madr tekr vid je
ok hverfi fi l>at, wo ein Mann Geld empfängt und ihm das Geld ab-
handen kommt . . .; vid f>eim monnum, er »itjn i kavp»todvtn ok se peir
tryggvir, bei den Leuten, die in Hnn.lfls^iliiiz.Mi sitzon und /nv.'i-
lässig sind.
Anm. 4. Jn der Edda dient aucli m i\\> iifilmguiig.sj,iiiriihci.
z. B. hetr he/dir pt'i, at pü i hrynju /> rir, besser thätest du, wenn du
in die Brünne führest.
§ 465. Nach nenia (und dem selteneren utan) „wenn
niclit" steht immer der conj., z. B. engi öttask, nemn ilf
geri, keiner fürchtet sich, wenn er nicht Böses thut.
§ 466—467. Vevgleichangs- nnd Einräumungssätze. 169
§ 4H6. In Vergleicliungssätzen a) m\t sem y,wie,
als, als ob" nach adj. und adv. des Masses, des Grades
oder der Gleichheit (svä, ä pann veg, so, pvi (beim comp.)
um so. desto, slikr solch, samr derselbe, jafn eben, likr
gleich u. s. w.), sowie b) mit (heldr) en „als" nach annarr
und einem comp, steht der ind. um eine wirkliche, der
conj. um eine bloss angenommene, resp. ausge-
schlossene oder nicht wirkliche Handlung zu be-
zeichnen, z. B. gerir nü svd, sem fostri hans lagdi tu, er
thut nun so, wie sein Pflegevater riet, för kann svd hart,
sem fugl ßijgi, er fuhr so schnell, als wenn ein Yogel flöge,
pöat kann sS yngri, en i Iqgum er mcelt, obgleich er jünger
ist. als in den Gesetzen bestimmt ist, askr Yggdrasils drygir
erfidi meira, en menn of viti, die Esche Y. duldet mehr
Leid, als die Menschen wissen, skal Bin nü rdda gullinu,
fyrr eyi Hynir beri pat d hqndum, nun soll der Rhein eher
das Gold besitzen, als dass die Hunnen es an den Armen
tragen.
Aum. 1 Nach Mass- und Gleichheitsausdrückeu steht auch ok
statt sem, z. B. hit sama väpn ok kann si'indi, dieselbe Waffe, die er
zeigte. Vgl. § 402 d.
Anm. 2. Nach den Verben des Scheinens und Erfahrens
(siinask, f^ykkja, litask, spijrjask) steht oft ein Satz mit sem und dem
conj., resp. eine Umschreibung mit munu (im ind. oder conj.) statt
eines af-Satzes, z. B. si'ndist ndr, sem hon viert davd, es schien fast,
als ob sie tot wäre : spvrdist liomim scä tu, sem ekki vciri kristni haldit,
er erfuhr, dass das Christentum nicht gehalten würde.
Anm 3. In der älteren Dichtung steht bei allgemeinen Aussagen
das zweite Vergleichungsglied mit vera im conj., z. B. blindr er hetri
en hrendr se, ein Blinder ist besser als ein Verbrannter (ist).
Anm. 4 Nach en wird geni at ausgelassen und das Verb steht
im conj., z. B. vil ek ekki annat, en f^ü farir tu min, ich will nichts
anderes, als dass du zu mir reisest.
§467. In Einräumungssatz en mit pöat, pött, „ob-
gleich, obschon'^ steht der conj., z. B. veit ek eigi pat, pött
minn frcendi si konungr, ich weiss es nicht, obgleich mein
Verwandter König ist.
1^0 § 468—469. „Dass"-Sät,ze.
Anm. I?6 at kann auch getrennt werden, z. B. sigr hnj'um ver l^i,
enn fengit, at Häkon hafi eigi vid verit, den Sieg haben wir doch er-
langt, obgleich H. nicht dabei gewesen ist.
§ 468. Sätze mit at — das auch fehlen kanu — haben
den conj. nach Ausdrücken:
a) der Meinung, Vermutung, Hoffnung, des
Glaubens, Zweifels oder der Furcht, z. B. dauä hyy;/
ek, at pln mödir sS, ich glaube, dass deine Mutter tot ist.
ek öunik, at her üti se minn hrödurhani, icii fürclite, dass
der Mörder meines Bruders hier draussen ist. — Als Hilfs-
zeitwort steht oft munu, z. B. hyygjum vir, at sink rnuni
vera, wir vermuten, dass es Betrug ist,
Anm. Seltner steht der ind., um den Inhalt des Nebensatze>
als wirklich stattfindend zu bezeichnen; öfter folgt ein acc. mir
inf., bes. bei hyggja und d'tla.
b) des Willens oder Bestrebens, z. B. vil ek af
vir sem dsamt, ich will, dass wir zusammen sind; allir
v^ru pess füsir, at fridr yrdi, alle wünschten, dass Friede
würde.
Anm. 1. Hier wird jedoch oft skulu (meist im ind.) gebraucht .
seltener munu, z. B. heiddi, at /^eir skyldu vid /louvm taka, er ver-
langte, dass sip ihn aufnähmen.
Anm. 2. Statt des conj. kann (mit Uebergang in die direct.
Rede) der Imperativ stehn, vgl. /?at rwd ek />^, at l>ü hid Helga a,
duga /»er, das rate ich dir, dass du Helgi bittest, dir zu helfen. —
Oft stellt auch ein abhängiger inf. (vgl. § 445 b), vgl. hr^du prest fata
sie baten den Priester zu reisen. Nach vil')a und hidja steht auch (bc-
in der Poesie) der acc. mit inf., z. B. »eggi vil ek alla i saJ gangn.
ich will, dass alle Männer in den Saal gehen. Vgl. § 449 b.
i^ 46'.». Nach Verben der Aussage stellt im ah-
hüngig«*n a^Satze der conj.. wenn man bloss den Inhalt
einer Aeusserung anführen will, ohne anzugeben, ob es sicli
wirklich so verhält, resp. wenn der Inhalt des Satzes al
nicht stattfindend bezeichnet wird: dagegen steht der
ind., wenn der Inhalt als wirklich stattfindend be
zeichnet werden soll, z. B. kann sej/ir, at peir vceri Nord-
menn, er sagt, sie wftren Nordleute, pat er sqi/n mamta, <il
(ludrthi h(fii'i ctit nf rafiiis hjarta, es wird cr/nhlt, das^
§ 470. ,Daas»-Sit«e. 171
G. voD F^ Herzen gegessen hätte, ekki er pess geiit, at freir
Mtri äitstorir menn, es wird nicht erwähnt, dass sie von
grosser Familie gewesen wären. Dagegen: Pai segja aUirj
at peir sviku hanuj das sagen alle, dass man ihn Yerriet.
Abid. 1. Zuweilen fdilt at beim conj., bes. im zweite Gliedc
Anm. 2. Hän% ist plötzlicher Ueber gang in direeteBede,
X. B. tagü Ol komm kt^ii beäit tu immäm kmmm äoUmr Brnriateif», mi er
cäma er, „«■ mir er fottmmd ttfftir temmar*', er smgte, das » für ibn
nm die Tochter B.s gebeten habe, die sehr schSn ist, „md ur ist ihre
Schwester Ter-obf ; sogar steht gleich nach at directe Bede, tgl. komm
stmrtrr at „*it sial rida", er antwortet: ^dass^ ,Jch werde reiten*". —
Bei Awsagererben steht tbrigems oft d» aec mit inf., bes. bei
rdlezlTeB Fonnea, x. B. immm tveak ritja röo, er sagt, er wolle mdciB.
§ 470. Abhängige Sätze mit at (selten er) stehen femer
im conj. nach .losdrücken wie:
a) es kann sein, geschehen, ist möglich, z. B.
tttä verOj at pü rddir pessu, es kann sein, dass du dies ver-
anlassest : buit (vid) oder budy (at) arid at auänu, vielleicht
geht es nach dem Schicksal.
b) es ist weit davon entfernt, fehlt viel daran,
ist nahe daran, z. B. pötti honum mikiUa ntuna ävant.
at vd vtarij es schien ihm viel daran za fehlen, dass es gut
wäre, rar pd vid sjäiß, at peir myndi upp gctnga 6 släpitj
es war nahe daran, dass sie ins Schiff stiegen, pat skal
verda aldri, at pu skylir sjä konung väntj das soll nie ge-
schehen, dass dn unsem König siehst.
c) purfa bedürfen, p^, nattäsgm er, es ist not-
wendig, kostr Bedingung, z. B. purpurn vir pess mjoky
at pu leggir hctmingju pina ä pessa fqr, wir bedürfen dessen
sehr, dass du deinen Schützgeist auf diese Reise sendest.
nttudsifn herr im til, at barn fdi skirn, die Notwendigkeit
liegt nun vor, dass das Kind die Taufe erhalte, hhm er
annarr kostr, at lokit se satt allri, das ist die zweite Be-
dingung, dass es mit jedem Vergleich vorbei sei.
Anm. Nach tottr stehen aneh die UiKsMitwSrtar «hrfn, mmmm
and vilja.
172 §471-473. „Dass"-Sätze. Absichts- und Folgesätze.
§ 471. So kann überhaupt in allen anderen substan-
tivischen „dass"-Sätzen der conj. stehen, wenn man das.
worüber etwas ausgesagt oder worauf hingewiesen wird, als
etwas im allgemeinen gedachtes bezeichnen will,
ohne anzudeuten, dass es wirklich stattfinde.
z. B, h4ta man pat peira ferd, at pü farir med peim, es
wird ihre Reise besser maclien, wenn (dass) du mit ihnen
fährst.
§ 472. Absichtssätze mit at, til pess at, selten
fyrir pvl at^ (af) pvi at, svd at (in der Edda noch sidr dass
nicht) stehen im conj., z. B. hvat viltu til vinna, at ek
lata pik fara'^ was willst du thun, damit ich dich ziehen lasse?
A um. Zuweilen werden hier skulu und mega als Hilfszeitwörter
gebraucht.
§ 473. Folgesätze (mit at, svd at) stehen im conj.:
a) wenn der Hauptsatz verneinend, fragend
oder i mp erat i vis ch ist, z. B. engi var svd djarfr, at
perdi konung at spyrja mdls, keiner war so kühn, dass er
den König nach der Sache zu fragen wagte; hverr er svd
hardr, at eir/i hlaupisk? wer ist so kühn, dass er nicht fort-
läuft?, vdpnisk menn, svd at allir sim bunir! waflFnet
euch, Männer, so dass wir alle bereit sind ! — In» übrigen
steht der ind.: kann var svd mikill, at engi he-itr mdfti
bera kann, er war so gross, dass ihn kein Pferd tragen
konnte.
Aum. Nach svä at folgt aucb der conj. in einschränkender
Bedeutung, z. B. hann var hagastr madr, svd at vienn viti, er war
der geschickteste Mann, soweit man weiss. Vgl. § 460!
b) ebenso steht der c«mj. nach den Ausdrücken „wür-
dig, geschickt, passend**, z. B. pijkki mir Njdll mak-
ligr Vera, at ek unna honutn J^essa, N. scheint mir verdient
zu haben, dass ich ihm dies gönne.
c) desgl. nach Bedingungs- und Einräumungs-
sätzen, z. B. ef vh' lifum svd hreiuliga, at vir s<hn rer-
dir . . ., er wir so rein leben, dass wir würdig sind, /tdaf
svd illa verdi, at pii hrjöfir skipit, wenn «'s auch an schlimm
wird, dass du Schiffliruch leidest.
§ 474—477. Caasal-, abhängige und Nebensätze. Congmenz. 173
§ 474. In Cans aisätzen (mit at, pat (er), pri at,
jrir pri at, med oder af pvi at. allz) steht der conj.,
wenn der nicht wirklicheGrund angegeben wird, z. B.
hlderat pü af pH, af per göz viti, du lachst nicht, weil es
für dich etwas Gutes bedeute. — Sonst steht der ind.
§475. Abhängige Sätze, die als Rede oder Ge-
danke eines Anderen bezeichnet werden sollen,
werden in den conj. gesetzt, vgl. er pat mitt hughod, at audna
hans myni rdda, hvart hann skyli riki fa eäa eigi, es ist
meine Ahnung, dass sein Geschick bestimmen wird, ob er
das Reich bekommen solle oder nicht, had pd vega i möt
slikt er peir maetti viä komask, er bat sie, das dagegen zu
schwingen, was sie erreichen könnten, rar hans pd vdn
pegar er hyr gceß, man erwartete seine Ankunft, sobald es
einen günstigen Fahrwind geben würde, hann het peiin sinnt
vmdttu, ef hann yrdi einvaldskonungr, er verhiess ihnen
"ine Freundschaft, wenn er Alleinherrscher würde.
§ 476. Dasselbe gilt von allen Nebensätzen, die
zur Ausfüllung eines conjunctivischen oder in-
finitivischen Hauptsatzes dienen und ein not-
wendiges Glied des darin enthaltenen Gedankens bilden,
z. B. gtdli hygg ek mik rdda munu, svd lengi sem ek lifi,
das Gold denke ich zu besitzen, so lange ich lebe, rennia
sd mar, er und pir retinil es laufe nicht das Ross. das
unter dir läuft! e/ pü letir petta sjjöt svd af hqndum, at
pat stMi i brjösti Öldji, wenn du diesen Spiess so aus den
Händen liessest, dass er dem 0. in dpr Brust stäke.
in. Congruenz.
A. Snbject und Prädikat; Apposition.
§ 477. Das Prädikats verb richtet sich nach dem
Subject in Person und Zahl, das Prädikatssub-
stantiv und -adjectiv so weit wie möglich in Ge-
schlecht. Zahl und Casus, wie überhaupt jedes Adj.,
nach dem zugehörigen Subst /. B. Frosti er ne/ndr
174 § 477—480. Congiueuz: Subject und Prädikat.
hqfdingi peira, F. lieisst ihr Häuptling, ha)tn hafdi hllndr
verit horinn, er war blind geboren worden. Die Dual-
formen des Fürworts gelten in dieser Beziehung als
Plurale, z. B. vit vqrum fSddir ä einni 7iött, wir beide
wurden in einer Nacht geboren. — Eine Construction
nach dem Sinne tritt ein, wenn das Prädikatsverb
zu einem collectiven Subject in den Flur, gesetzt
wird : pat fölk .... dyrkudu penna dag, das Volk feiert»-
diesen Tag.
Anm. Gegen die Congmenz Verstössen Ausdrücke wie: heitir
b*<r miktll at Steint, ein grosser Hof heisst Stein, die sich aus der
häufigen Verbindung von Ortsnamen mit Präpos. erklären (vgl. Reidtenav
St. Reiche Au!). Vgl. § 421 Anm. 1.
§ 478. Wenn mehrere Subjecte von verschie-
dener Person vorhanden sind, so steht das Verb im
plur. und die 1. Person hat den Vorrang vor der
zweiten, die 2. vor der dritten, z. B. ek ok pessi
fqrunautr minn erum prodar, ich und dieser mein Reise-
gefährte sind Sklaven.
§ 479. Bei mehreren verbundenen Subjecten
der 3. Person richtet sich das Verb in der Zahl nach
dem zunächst stehenden, z. B. tipp iaukzk fyrir hotiuni
jqrdin ok hjqrg ok ste'mar, vor ihm erschloss sich die Erde
und die Berge und Felsen. Jedoch kann, besonders nach
verbundenen Personennamen in der Einzahl, das
Verb im plur. stehen, z. B. Hdlfdan svarti ok Häf/dati
hviti l(^gH / viking, Halfdan der schwarze und H. der weisse
l)efanden sich auf einer Kriegsfahrt.
§ 480. Bei mehreren verbundenen Subjecten
richtet sich das präd. Adjectiv. wenn das Verb im sg.
steht, nach dem nächsten Subject. z. B. /wf imr teklmi
hordhünadrinn ok dükamir, da wurde das Tischgerät und
die Tücher fortgenommen. Stellt das Verb im plur..
so wird das adj., wenn dio Subjecte desselben Ge-
schlechtes sind, in den plur. des gemeinsamen Ge-
sctilechtes gesetzt, wenn aber die Subjecte verschie-
§ 481 — 484. Congruenz : Sabject und Prädikat. Apposition. 1 ^^
denen Geschlechtes sind, in den plur. des Neutrums,
z. B. Gunnhildr ok synir Eiriks v^ru farin til Danmerkr,
G. uod die Söhne Eiriks waren nach Dänemark gefahren.
Anni. Wenn das nächste Subject im pl. steht, so kann
sich jedoch das adj. im Geschlecht nach diesem richten.
§ 481. Wenn das Prädikat aus einem Hilfszeit-
wort und einem Substantiv besteht, so kann das
Verb si( h nach diesem statt nach dem Subject richten,
z. B. Holtar ä Vestfold var hqfiiäMr hans, H. in V. war
seine Hanptstadt. petta liä alt saman v^ru Hu püstmdir,
diese Schar zusammen betrug 10000. Besonders ge-
schieht dies, wenn pat oder petta Subj. ist, z. B. pat
t'4ru par Iqg, das war dort Gesetz, petta eru kqUud Ham-
dismql in fomu, dies wird genannt die alten H. Aber auch:
Xardi/mbraland er kallat ßmtugr Englanz, Northumberland
heisst ein Fünftel von England.
Anm. Wenn ein demon. pron., das Snbject eines Hilfsverbs
ist. ein Snbstantiv a!s Prädikatswort hat, kann es dessen Geschlecht
and Zahl annehmen, z. B. tu er b^ min onnur, das ist meine zweite
Bitte.
§ 482. Die Apposition richtet sich nach dem
Hauptwort in Geschlecht, Zahl und Casus, z. B.
Ol.äfr konunyr, König 0., hannfekk hotium 30 matina, caskra
drengja, er cab ihm 30 Männer, mutige Burschen.
§483. Wenn eine Relativpartikel Subject ist, so
richtet sich das Verb in der Person nach dem Worte,
auf welches sich das relativum bezieht, z. B. tnedan ein-
hverr vdrr bandatma er U/s, sein nü erum ä pinginu, so-
lange als jeder von uns Bauern am Leben ist, die jetzt in
der Versammlung sind.
§ 484. Ein Nomen, das als Apposition oder
Prädikatswort zu einem in f. gehört, steht im nom.
sg, m., wenn der inf. nicht auf ein bestimmtes grammatisches
Subject bezogen wird, z. B. lUtr er lauss at fara, leicht ist
es, frei zu fahren; ist der inf. dagegen auf ein bestimmtes
Wort des Satzes zu beziehen, so richtet sich das Be-
\7(^ % 485-486. Congruenz: Object und Prädikat.
Stimmungswort durchaus naoli diesem, z. B. peir sq (dla
hlaupa par vdpnada, sie sahen da alle hewaffnet laufen.
betra er per at vera (jödum, besser ists für dich, gut zu
sein, vcettu ser enskis annars en Uggjn par drepnitm.
sie erwarteten für sich nichts anderes, als dort erschlagen
zu liegen.
Anm. Ein noni. mit Inf. steht statt des acc. mit inf., wenn
das Subject desselben in der reflexiven Form des regierenden Verbs
steht, z. B. einn rainmari hugdvmk nllum vera, ich allein glaubte stärker
als Alle zu sein.
§ 485. Bei dem durch hafa mit dem part. prät. ge-
bildeten Perfect und Plusquamperfect transitiver
verba richtet sich in der älteren Sprache (Edda) das
part. — als Prädikat — vollkommen nach dem Ohject.
wenn ein gegenwärtiger (resp. vergangener) Zustand al>
Resultat einer früheren Thätigkeit dadurch aus
gedrückt werden soll. z. B. hefir konimgr doftur ahm, der
König hat eine Tochter aufgezogen. Bezeichnet das Perfect
(Plusquamperf.) jedoch bloss eine in der Gegenwart (Ver-
gangenheit) vollendete oder abgeschlossene Hand-
lung, so steht bereits früh neben der tlectierten (con-
gruierenden) Form des part. die unflektierte Form des
neutr. sg., was später überhaupt das herrsch endi
— auch im ersteren Falle — wird. z. B. pü hejir etmn
ülfa krdsir, du hast Wolfspeisen gegessen ; aber: hverr hefir
pik hawjum horit'f' wer hat dich mit Ringen bestochen?
Anm. 1. Das neutr. des part. steht immer bei intransitiven
Verben, sowie bei transitiven, wenn das Object fehlt, z. 1^.
/>« hefir hri'dr pinum at bana ordit, du bist deinem Bruder zum Mördci-
geworden, hefir /n/ ofdrukkit, du hast zu viel getrujiken.
Anm. 2. Bei vera richtet sich stet.s das part. nach (U-iii
Subject: madr er stigitm qf mar» haki, ein Miuin ist gestiegen von
der Mähre RUcken.
B. ConB9Cutio temporum.
s; 48H. Im abhängigen Satze wird die gleich-
zeitige Handlung nach einem Hauptsjitz im präs
§ 486—487. Consecutio temporum. Wortstellung. 177
oder fut. durch das präs., nach dem prät. durch das
prät. ausgedrückt, z. B. pat segir pu nü, at min mödir
daud se, das sagst du nun, dass meine Mutter tot sei; hvat
möelti Ödinn, ädr ä häl stüji? was sagte 0., ehe er auf den
Scheiterhaufen stieg?
b) Ist die Handlung des abhängigen Satzes
gegenüber derjenigen des regierenden Satzes eine ver-
gangene, so stellt nat^h dem präs. das prät. oder
perfectum, nach dem prät. das plusquamper-
fectum (mit demselben Redeutungsunterschiede zwischen
imp. und perf. wie sonst, vgl. § 389 f.), z. B. sumir segja
svä, at peir drcepi kann, einige sagen, dass sie ihn er-
schlagen hätten, haugeid Ödinn hygg ek at unnit haß, ich
denke, dass 0. einen Ringeid geschworen habe; — frStti
Atli, hvertfarnir vöeri sveinar, A. fragte, wohin die Burschen
gegangen wären.
c) Ist die Handlung des abh. Satzes gegenüber
der HaupthaudUing futurisch, so tritt Umschreibung
mit munu, seltener mit skulu ein, z. B. fjqr sitt lata hygg
ek, at Fdfnir myni, ich glaube, dass F. sein Leben lassen
wird, hitt ek hugda at ek hafa mynda . . . , das dachte ich,
dass ich haben würde . . .
IV. Wortstellung.
A. Nomen und verbnm.
§ 487. In Hauptsätzen strebt das Verb nach
dem Anfang des Satzes und bildet oft das erste Satz-
glied. Es kann aber jedes höher betonte Satzglied
vor das Verb an den Anfang treten, dann muss
dieses die zweite Stelle erhalten. Die Anfangs-
stellung des Verbs wird oft durch pro(;litica gedeckt. —
Beispiele:
Hultliauguu, AUigläiiilUches Kluinuiiturbuch. 12
178 § 487-490. Wortstellung: Nomen und verbum.
1) mit Verb an 2. Stelle, Subject an erster: hraf-
nar munu sllta hrce pitt, Raben werden deinen Leichnam
zerreissen. Steht ein anderes Wort voran, so folgt
das Subject dem Verb: lUil var gledi manna, klein
war die Fröhlichkeit der Männer, pessu ncest urdu pau ti-
dindi, bald darauf geschahen die Ereignisse.
2) mit Verb an 1. Stelle, was bes. häutig ist, wenn
diisselbe hervorgehoben werden soll, ferner, wo es zu-
erst ins Bewusstsein tritt und wo der Fortgang einer Er-
zählung oder Darlegung hauptsächlich auf dem Verb beruht.
Das Subj. folgt dann an zweiter oder späterer
Stelle, so z. B. mit ungedecktem Verb: reid lUugi nü
vestr, nun ritt I. westwärts; oder mit gedeckter Anfangs-
stellung: nü lida svd sex vetr, nun vergehen so 6 Jahre.
Anm. Unbetonte pers. pron. als subj. stehen meist voran,
oft aber auch nach, z. B. sigldu />eir i kaf, sie segelten ins Meer.
§ 488. Wenn 2 Sätze durch ok „und" verbunden
werden, so steht im zweiten das Verb voran, wenn e>
nicht durch ein hervorzuhebendes Wort an die zweite Stelle
gedrängt wird, z. B. Onundr liet madr . . . ok hdt Geirny
kona hans, 0. hiess ein Mann, und seine Frau hiess G.
Dasselbe gilt beim pers. pron. : ok em ek pess albüinn, und
dazu bin ich ganz bereit.
§ 489. Die klassische Prosa Iftsst weder im Haupt-
noch im Nebensatz das Verb an die dritte oder spätere
Stelle (Schlussteilung) treten, z. B. kann sagdi, at put
skyldu Vera fararefni hans, er sagte, dass das sein Reise-
geld sein sollte.
§ 490. Im Nachsatz herrscht A nfangsstellun tr
des Verbs vor, teils gedeckt, teils rein: er menti Si^tu
stofu, pä mcelti Gunnlaugr, als die Männer in der Stulx
Sassen, da sprach G., ok er hann vaknadi, var honum crjin
ordit, und als er erwachte, fühlte er sich matt. — Das
pers. pron. folgt stets der Analogie der entsprechenden
Nominalsätze, z. B. er (hinnlniKjr var Jimtdn vetra ganiall.
Imd hann, als G. 15 Jahre alt war, bat er. — Audi in
§ 491. Wortstellung: Audere Satzteile. 179
fragendeu, wünschendea, befehlenden Sätzen, wo
das Verb die Hauptrolle spielt, steht dasSubject stets
nach demselben, z. B, hefir kann flyit? ist er geflohen?
heil verdu, Svdva .' Heil dir, S. ! s4k pü hesta m{na, suche
du meine Pferde! Dasselbe gilt von eingeschobenen
Sätzen, wie segir hann, svarar Gunnlaugr, sagt er, er-
widert G.
Anra. 1. In Wünschen nnd Befehlen steht das Subject nur
bei besonderem Nachdruck voran, z. B. dröttinn se med f?er, der
Herr sei mit dir! /^« ßii eigil fliehe nicht! (vgl. § 493 a).
Anm. 2. In der Poesie gilt oft eine freiere Wortstellung.
B. Andere Satzteile.
§ 491. Ueber die Stellung der anderen Satzglieder
gelten folgende Regeln:
1) attrib. adj. und pron., sowie Zahlwörter stehen
meist vor, der gen. meist nach. Erstere stehen jedoch
auch nach, bes. in der Poesie, bei Eigennamen, sodann bei
zusammengesetzten Wörtern; beim poss. pron, ist die Nach-
stellung gewöhnlicher, z. B. hdr madr, ein grosser Mann,
sä madr, der Mann, prjä presta, 3 Priester, hus fqdtir sins,
das Haus seines Vaters, rdd mitt, mein Rat; doch auch:
ifeldi blqm, in blauem Felde, Halfdan svarti, H. der schwarze,
kirkjur prjär, 3 Kirchen, Ymis hold, Y.s Fleisch, sinum
nK^nnum, seinen Leuten; ein statt des poss. pron. gesetzter
dat. (vgl. § 433 Anm. 2) steht meist nach: frd augum
sSr, von seinen Augen.
Anm. Ein attribut. adj. kann durch mehrere Wörter von
seinem subst. getrennt sein: hafdi hjdlm ä hofäi gvUrodinn, er hatte
einen vergoldeten Helm anf dem Haupte.
2) von zwei adj. bei einem subst. steht oft eins
voran, das andere mit ok nach: kijnstörr madr ok
rikr, ein hochgeborener und mächtiger Mann; hat jedes
ein subst. bei sich, so steht beim ersten subst. das
adj. vor, beim zweiten nach: rikr kofdingi ok mdla-
fijlgjumadr mikill, ein mächtiger Häuptling und grosser
12*
180 § 491—492. Wortstellung : Andere Satzteile. Hervorhebung.
Rechtsbeistand. — Aehülich stehen 2 subst. bei einem adj.:
riki er äkal/s laust ok pijndinga, das Reich ist frei von Last
und Abgaben.
3) Artikel und adj, sowie einn und adj. stehen vor
und nach: enum nyja konungi, dem neuen König, einn
mikill hqfäingi, t-in grosser Häuptling, Valgardr hinn grd!
der graue V. (so stehen besonders Zunamen nach), kqttr
einn grär, eine graue Katze.
4) Die Apposition steht gew. nach, seltener
nachdrücklich voran: Haraldr konungr, König H., prceUinn
Karkr, der Sklave K. — Der Titel herra steht voran:
herra konungr! — Appos. und subst. können durch
andere Worte getrennt werden: (hinnlmigs saga Orms-
tungu, die Geschichte von G. Schlangenzunge.
5) Adverbia (und präp.) können vor und nach dem
zugehörigen Worte stehen, sogar getrennt davon, z. B.pessi
r^d lika mh' vel, diese Ratschläge gefallen mir wohl, ski/ldn
skjött fara, sie sollten schnell fahren, er d er fStinum, das
im Fusse ist, vlgi at, im Kampfe (dies bes. in der Poesie).
In Relativsätzen, die von einer Präp. abhängen, steht
diese stets nach, z. B. konungar seni var frä sagt, die
Könige, von denen die Rede war. Zwei adverbia stehen oft
wie zwei adjectiva (s. oben unter 2), z. B. svaradi vel pessu
ok pekkiliga, er antwortete darauf gut und anmutig.
6) Hilfszeitwort und inf. oder part. stehen oft
getrennt: eigi vöru pd enn synir Gunnhildar af Hji feknir,
da waren die Söhne G.s noch nicht des Lebens beraubt.
C. Hervorhebung.
§ 492. Der Hervorhebung wegen können Satz-
teile vorangestellt werden (vgl. § 487), so besonders:
1) Object und Prädikat, z. B. mqrg midr (^nnur
gerdi hnnu, viele andere Wunder that er, aukndu ßokk
hnns Nordmnui ok Dauir, seine Schar vermehrten Nordleutr
und Dänen; gd<i hrn er lii/ro^at, eine gute Brücke ist B.
§492—493. Hervorhebung. Kürze des Ausdrucks. Nomen. 181
2) Präpositionen und Zubehör, vgl. undir bögum
hestanna settu gudin tvd vindhelgi, unter die Buge der Rosse
setzten die Götter 2 Blasebälge.
3) der in f.: vera kann svä, es kann so sein.
4) die Negation, die sonst vor dem verneinten
Worte steht, z. B. ekki var kann störvitr madr, er war
kein sehr weiser Mann.
5) ein demonstr. pron. oder Adverb: pess vil ek
bidja pik, darum will ich dieh bitten. Es kann aber auch
ausdrücklich nachstehen: qnnur ndttüra ei- sü jardar,
das ist die zweite Eigentümlichkeit der Erde . . .
Anm. Bei der Hervorhebung eines Begriffes durch
Voranstellung wird zuweilen die natürliche Satzfolge ge-
stört, z. B. l>ä hluti, sem kann hefir gert, veit ek eigt, hvärt meirr er
skammsamligt at heyra ä eäa frä at segja, was die Dinge betrifft, die
er verübt hat, so weiss ich nicht, ob es beschämender ist, sie zu hören
oder davon zu sprechen. — Hier mag auch eine eigentümliche
Attraction genannt sein, wodurch das 8ubject des Nebensatzes
als Object in den Hauptsatz gezogen wii'd, z. B. ser f>ü Agnar,
hvar kann elr born? Siehst du, wo A. Kinder zeugt?
V. Kürze des Ausdrucks.
A. Nomen.
§ 493. Ein persönl. oder demonstr. pron. der K
und 2. Person kann als Su bject ausgelassen werden, wenn
es sich leicht aus dem Zusammenhange ergiebt. Folgende
Fälle sind zu unterscheiden:
a) beim Imperativ fehlt oft das Subj. der 2. Pers.
und meist das der 1. Pers. pl., z. B. gakk! geh!, standit
uyp! steht auf!, grt^tum eigi! weinen wir nicht! Zur be-
sonderen Hervorhebung wird jedoch das pron. hinzu-
gefügt: hefn pu vär! räche du uns!, röm verl rudern wir!
182 § 493—494 Kürze des Ausdrucks: Nomen,
b) bei anderen Verbalformen wird das pron. der
1. und 2. Person nur dann ausgelassen, wenn es sich leicht
aus einem benachbarten beigeordneten Satze ergiebt. in dem
es Subj. ist; jedoch ist die Auslassung immerhin selten.
Vgl. v6r svqrudum skjött ok synjudum honum rddsins, wir
antworteten schnell und verweigerten ihm den Rat.
Anm. Nur ^selten fehlt das prou. der 2. Per.-*on iu anderen
Fällen, z. B. illa er l>er farit, leitar ä />e'r hetri menn, übel steht« mit
dir, (dn) suchst dir bessere Männer zu verschaffen ....
§ 494. Das Subject der 3. Person wird oft aus-
gelassen :
a) wenn es in einem benachbarten Satze in irgend
einem Casus erscheint, z. B. gordu peir svä, vöru kätir, sie
thaten so, waren froh, s6 peir mikinn fj<ilda hüanda fara,
ok h<^ru mannlikan, sie sahen eine grosse Menge Bauern
ziehen, und (diese) trugen eine Leiche, skuul Astnundr at
Asbirni spjöti, ok kom ä kann midjan, A. schleuderte mit
dem Spiess nach Asbjorn, und (er) traf ihn in der Mitte.
Anm. Selten fehlt das Subject in einem Hauptsatze bei voran-
gehendem Nebensatze oder in einem Nebensatze nach einem Neben-
satze, z. B. er kann m batiyinn, pä 8ihi fisA- houvm fagr, als er den Ring
sah, da schien (er) ihm schön.
b) zu einem Satze, in dem das Subject eine Person
oder ein collectivum im Sgl. ist, wird oft ein Satz im plur.
mit Auslassung des Subjects gefügt, indem man au Personen
denkt, die mit der genannten zusammengehören, oder an
die einzelnen, die die Gesamtheit au.smachen, z. B. lit
Flosi sodla hesta sina ok rida heim, F. lie.^s seine Pferde
satteln und (sie) reiten heim, mestr hluti manna vildi eigi
heyra . . . , nema Utu, der grösste Teil der Männer wollte
nicht hören . . . , sondern gaben sich den Anschein . . .
(vgl. § 477).
c) das Subject kann fehlen, wenn es nicht vorher ge-
nannt ist. aber sich leicht aus dem Znsammenhang ergiebt,
z. B. ditu viä pat piuf/it, sie lösten damit das Thing auf,
Flosi hj/t d hdlsinn, svd at tdk af hfifitdit, F. hieb in den
Mills. s(t <l:iss ( t"^ ihm) dfii Kopf ab riss, />ar heitir nü
§ 490-496. Kürze des Awdraeki: None^ 183
Oäinsey., die Stätte heisst duo 0.; oder mit Attiaetion des
Prädikats : iM Lq^tm,par sem nA eru kaütuktr/ormt Sigtmtir,
bei L., das nun das alte Sigtuna heisst (vgL § 477 Anm.).
Annu Wenn ein in£ od» ganzer Sntx das Sabjeet aoBBadit, kaaa
an^ dieser fehleir wenn er karx rorl»« gouant oder aas des Za-
Bamaiffihaage xa aitaämai ist, z. B. mt iimkt peir wi alHr gaa§ay er
leijfi er, naa soüen aUe heran^ehn, dmoi es eriaobt ist.
§ 495. Das Sabject fehlt ferner bäafig in Fallen,
wo man es nicht nennen kann oder will, und das
Interesse aofs Prädikat beschränkt ist, z. B. at miäri noU,
pa let d stqdli uti oh mäiU, um Mitternacht, da liess sich
(etwas) dranssen im StaUe (Temehmen) and sprach. Heike
besonders :
a) eine unbestimmte Person ist gedacht bei Verben
des Sagens nnd Wahrnehmens wie segja^ geta, sjd^
hetproj sowie bei skulu^ megOf terda und einem inl ond
pMffa mit inf. oder gen., z. B. A^ getr pesSf hier wird be-
richtet, hetfriU WM aUan heriim^ man hörte es im ganzen
Heere, skal kann drepa^ man soll ihn töten, s^mo verär
tu slikt, man muss sieh in dergleichen fügen, eUd parf
Sigkvat at smaäaj man braucht nicht auf S. za sticheln.
b) eine anbestimmte Kraft bei Naturerschei-
nungen and -Wirkungen, Sinneseindrücken, Ge-
mütsbewegungen and Ereignissen überhaupt,
z. B. gerdi mgrkt, es wurde finster, isa leysti, das £is ging
los, kelr mik, mich friert, fgsir pik at fara, da hast Lost
zu reisen, gefr peim bgr, sie bekommen Fahrwind, Igtr kir
pessi r4äUj hier schliesst das Gespräch.
e) eine Situation im Allgemeinen oder eine Zeit-
und Ortsangabe, z. B. scd er vist, so ist es gewiss, pd
vor, sem jafnan verdr, da war es. wie es stets wird, kom
svd, so kam es, ggndisk nü qihim, es schien nun Allen, leiä
6 kveUitj es ging auf den Abend, at ti/juiati, por er übggt
vor, an der Insel, wo es anbebaut war.
§ 4V6. Endlich fehlt das Sabject bei Verben, wo
überhaupt nicht die Vorstellung eines Sabjects
^Ö4 § 496—499. Kürze des Ausdrucks: Nomen.
stattfindet, wie bei Zeitangaben, Naturerschei-
nungen, Gefühlsei ndrficken, Ei ntreten od er Statt-
finden einer Wirkung, z. B. dagar es tagt, nättar e-
nachtet, värar es wird Frühling; rignir es regnet, t^Mir
es flutet; dunar es dröiint, gall es schallte, Ijömar es
leuchtet, hatnadi Agli, es wurde Egill besser; vard gengit, ei^
wurde gegangen, lokit var gudspjalli, das Evangelium war
zu Ende, er Ijöst var ordit, als es liell geworden war.
Aum. Die Fälle dieses § sind zuweilen nicht von den im vorigen
unter b) und c) genannten sicher zu trennen.
§ 497. Auch dei dat. und acc. eines Pronomens
kann ausgelassen werdeu, wenn er sich aus dem vorher-
gehenden leicht ergänzen las.st, z. B. {yreif sverdit ok hj6
med, er ergriff das Schwert und hieb (da)mit, gekk tu är
med klcedi ok pö, sie ging zum Flusse mit dem Kleide und
wusch (es).
§ 498. Zu einem demon. pron. im pl. wird ein
Personenname im Sgl. als Appo.*<ition gefügt, um eine
Verbindung von Personen zu bezeichnen, die der Zu-
sammenhang näher angiebt und worin die gen. Person die
Hauptperson ist. Sind die Personen verschiedenen Geschlechts.
80 steht das pron. im neutrura (vgl. § 480), z. B. gerdu
pelr Gylß säitt sina, sie, G, (und Odinn) machten ihren Ver-
trag, peir porsteinn, sie, Th. (und seine Leute), pau llqgni
tala, sie, H. (und seine Frau) reden, vit Sveinn, wir beide,
S. (und ich), pit (iunnhildr hqfid, ihr beide, G. (und du)
habt ....
§ 49'.». Oft ist beim adj. ein subst. zu ergänzen,
vgl. norr4na, die norwegische (Sprache) ; der Nordwind.
var pä engi annarr (kostr), es war da keine andere Be-
dingung; bes. häufig fehlt beim acc. des Inhalts (§425) und
modalen dat. (§ 435) ein entsprechendes subst., vgl. skipm
gengu »vklnn, dieSchiffe fuhren einen grossen (Weg), d. i. schnell.
/ara n^kknt (f(^r), eine Reise machen, fara hm pfra, hit efr.r,
den oberen Weg fahren; steig heldr sförum, er schritt mit ziem-
lich grossen (Schritten); desgl. beim gen., z. B. ai pörars,
§ 49»— 502. Kürze des Aosdraeks: NraMO. TcrlmL 185
bei Thorar, in Tb.s (Hause); in Aosdröcken wie: er Pat
ekki tnargrOy das ist nicht Tieler Leate (Sache), liegt wohl
eher ein p^en. der Zugehörigkeit als eine Ellipse vor.
Ann. Ans Yo-bindugai wie g^g» mäkimm «klärt ädi die
hlaige (adeiiibare i YerwoidaBg des wtxs. 9g. m. eÖMS adj. als Adrerb
bei Yettoi.
§ 500. Bfi AltersbestiiDmaDgen kann geamatt,
bei Massbestimmangen ein adj. des Masses fehlen,
z. B. vor im vetra, er war 10 Jahre (alt), «x» imtt oIhw
fyrir munn, eine Axt, &8k 1 Elle (breit) Yorn an der
Schneide. Vgl. jedoch § 408!
B. Verbnin.
§ 501. Verbalformen können aasgelassen werden, wenn
sie aas anderen Formen desselben Verbs im Satze leicht
za ergänzen sind^ z. B. ser kaum pd, ok svd ßar haiuty er
sieht sie, und so (sehen) sie ihn^ göd pöiti mir aar gj^ßft
Brands, en nü wüklu meiri rirding <tt piggja af gär, gut
schien mir vorher die Gabe B.S, aber jetzt (scheint es mir)
eine viel grössere Ehre, (sie) von euch zu empfangen. —
So fehlt oft der inf. nach Hilfszeitwörtern, z. B.
segdu mer qt heljv, eh wnm or heimi, berichte da mir aus
der Unterwelt, ich werde aas der Welt (berichten).
§ 502. Die verba vera and hqfa können in vielen
Fällen ausgelassen werden, z. B. genüsk prqng milät ok
Imii vid hardaga, es entstand ein grosses Gedringe and es
(wäre) fast zum Streite gekommen, heill fm im (ser).' Heil
dir!, peir vöru komnir . . . ok feint ser^ sie waren ge-
kommen . . . und (hatten) sich genommen; mit Aaslassang
des part. präs.: peir sigla bgr gödan, sie segeln mit
gutem Fahrwind, gekk skj^ fgnr »h; er ging mit dem
Schilde vor sich. — Besonders häufig ist die Auslassung
im inf. vor allem nach skiduj nmmL, vUja und beim Partieip,
z. B. glikir ok rei/r skgli guuma hrerr^ froh and leutselig
soll jeder Mann (sein), «d er mll heitiHH, horskr, wer tapfer
1 86 § 503—507. Kürze des Ausdrucks : Verbum. Partikeln. Satz.
genannt (sein) will, bjqrn hugda ek inn kominn, ich dachte,
dass ein Bär hereingekommen (sei), eigi vill ek penna, nicht
will ich diese Bedingung (haben), vgl. § 499.
§ 503. Die Beweg ungsverba (fara, koma etc.)
fehlen oft nach Ausdrücken des Wollens, Strebens,
Beschliessens u. ä., z. B. vil ek skjött heim, ich will
schnell heim, svä var hön ödfüs i jqtunheima, so begierig
war sie uach der Riesenwelt.
Anm. In Ausrufen können verschiedene Satzteile fehlen, vgl.
väpnl Waffen!, godan dag! guten Tag!, i sutidr halsheinü, entzwei
(ging) der Halsknochen u. a.
C. Partikeln.
§ 504. Wenn (in der Eddasprache) zwei negierte
Satzglieder durch nS „noch'' verbunden werden, kann
die Negation im ersten Gliede fehlen, z. B. hqnd um
pvöer ni hqfud kemhir, die Hand wäscht er (nicht), noch
kämmt er das Haupt.
§ 505. Nach einem verneinten Hauptsatz steht
zuweilen ein unabhängiger Satz in positiver Form
statt eines negierten Folgesatzes, z. B. Ufira sod lem/i.
Iqskr mun harnt de heitirm, er lebt nicht so lauge (= er
mag noch so lange leben), faul wird er immer genannt
(werden).
D. Satz.
§ 506. Um den höchstmöglichen Grad auszu-
drücken, wird s«w zum Superlativ gesetzt, wobei ein
Satz wie: mest mätti hann zu ergänzen ist, z. B. /dr seni
leyniligast, er reiste so heimlich wie möglich, (jerdi sik seni
reidastan, er wur<le sehr zornig.
§ 507. Zuweilen wird — mit Unterdrückung eine.<
Gedankens — der ind. im bedingten Hauptsatze ge
braucht, trotzdem die Bedingung durch den C'onjunctiv
als Annahme gegen die Wirklichkeit bezeichnet ist
z. R. ' si/ni Diinuin rar ills /jeyns cfni ruxif, rf rq-'^kra.'t/,
§ 508—511. Kürze des Ausdnxcks: Satz. Pleonasmus. 187
ndfdif in meinem Sohn war die Anlage zu einem bösen
Unterthan vorhanden (und das hätte sich gezeigt), wenn er
hätte aufwachsen können.
§ 508. Ein abhängiger Satz mit ef in der Bedeutung
„ob vielleicht" oder „wenn nur" steht zuweilen mit Aus-
lassung eines Zwischensatzes, z. B. muntu mer fjadrhams
Ijä, ef ek minn hamar mwttak hitta? willst du mir dein
Federgewand leihen, (um zu versuchen), ob ich vielleicht
meinen Hammer finden könnte? meij veit ek eina, ef pu
(jeta mcettir, ich weiss ein Mädchen . . . , wenn du sie nur
erlangen könntest.
Anm. Wie im Deutschen kann auch ein leicht ergänzter Be-
dingungssatz fehlen, z. B. f>at myndi ek ekki g\.^rt hafa, das würde ich
nicht gethan haben.
YI. Pleonasmus.
§ 509. Bei mehreren Subjecten verschiedener Person
wird oft pleonastiseh ein Personalpronomen zum Verb
gefügt, z. B. v^r erum allir at velli lagdir, ek ok sveitungar
minar, wir sind alle zu Boden gestreckt, ich und meine
Kameraden ; dasselbe geschieht auch sonst, wenn Personen-
namen das Subject bilden, z. B. S(^fu peir d einum stöli, B<^gn-
valdr jarl ok porgnyr, sie sassen auf einem Stuhl, der
Jarl R. und Th.
Anm. Eine Vorausnähme des Subjects ist oft mit einer eigen-
tümlichen Kürze des .\usdrucks verbunden, vgl. § 498.
§ 510. Oft weist ein vorgesetztes pers. oder demonstr.
pron. auf eine Person als bekannt hin, z. B. kmnr kann
Ashjqrn i stofuna, er, A., kommt in die Stube, sijstir er hon
peira Sigars ok Hqgna, sie ist die Schwester derselben, des
S. und Hogni, l^aii Yngvi ok Bera S(^tu in häsceti, sie, Y.
und B., sassen auf dem Hochsitz (vgl. § 480).
§ 511. Ein als Subject oder Object folgender in f.
kann durch pat oder petta vorausgenommen werden, vgl.
188 § 512 — 514. Pleonasmus. Auakoluthle.
pat pötti engum doelt, at seyja konungi hersqgu, es däuehte
keinem leicht, dem Könige den Einfall zu melden.
Anm. Das geschieht hauptsächlich, wenn der iuf. von einer
Präposition abhängig sein sollte, vgl. mikit kapp Icygr />«' ä f?etta, at
neita Agit lid, du zeigst einen grossen Eifer dabei, dem Egill Hilfe zu
gewähren, til f^ess var vigdr, at hoda iydum guds nafn, er war dazu ge-
weiht, den Leuten Gottes Namen zu verkünden.
§ 512. Zuweilen wird der angehängte Artikel
pleonastisch gebraucht, wenn auch das subst. bereits ander-
weitig (durch ein adj., pron. oder einen gen.) näher be-
stimmt ist, bes. bei allr, z. B. alt skipit, das ganze Schiff, alt
annat lidit, das ganze übrige Gefolge, einn grdfeldinn, eine
graue Pelzdecke, hit fyrra sumarit, der vorige Sommer,
pau hin störu skipin, die grossen Schiffe, hinn fötrinn, der
Fuss, kvaä sik vera pann Fitininn, er sagte, dass er der
Finn sei, töku hvern fuglirm, er ä jqrd kom, sie ergriffen
jeden Vogel, der auf die Erde kam, skipit peira Karla, das
Schiff der Karle.
Anm. Aehnlich wird derselbe Begriff doppelt ausgedrückt in
Wendungen wie tysimr sinnum =: tveim s. zweimal.
§ 513. In der Eddasprache kann in negativen
Sätzen sowohl das pers. pron. der 1. Person sg. wie die
Negation selbst (zur Verstärkung) doppelt gesetzt
werden, vgl. vilka'k, ich will nicht, mdttiga'k, ich konnte nicht
(vgl. § 290 Anm. 2), — selbst dreifach, wie in ek pikkak, ich
nehme nicht an {von piggja, vgl. § 92), — sofapeir ni mt^ttut.
schlafen konnten sie nicht, epli ek pigg aldregi at tnamiskis
munum, Aepfel nehme ich nie an jemandem zu Wünscht.
Anm. Zuweilen tindet sich' auch in der Erzählung Doppel-
setzuug des Verbs, z. B. Uopakr gagdi: ,J(i", »egir /lann, U. sagte
Ja", sagt er.
VII. Anakoluthie.
§ 514. Durch Nachahmung der Umgangs sprach«
wird oft der regelmässige Satzbau aufgegeben und durch ein«
freiere Construction ersetzt. Dies ge.'^ohieht be.^ondei;
§ 514 — 515. Anakoluthie. J89
bei längeren Perioden, z. B. Steinn mcBÜi: „par er Jm vart
d fjalli pvi, er Gerpir heitir; pat syniz mer, pat rdd pitt vor
gerpiligty pa er pu vart med godord porsteins . . . ", St.
sagte: ^Wo du auf dem Berge warst, der G. heisst, das
scheint mir, dass deine Lage eines tapfem würdig war, als
du mit dem Godenamt Th.s bekleidet warst", sd er ryfr dorn
Iqgsamdan, pa gengr sd d grid sin^ wer eine gesetzmässige
Entscheidung verletzt, der bricht seinen Frieden.
Anm. Wegen der durch Voranstellunfir des Hauptbegriffes be-
wirkten Anakolathie s. § 492 Anm. und vgl. noch: omotr maär, er
med aldir krmr, f>at er hazt at kann f>egi, wenn ein unkluger Mann
unter die Leute kommt, ist es das beste, dass er schweigt.
§ 515, Oft findet sich ein plötzlicher Uebergang
vom p 1 n r. zum sing., von der relativen Verbindung zur bei-
ordnenden, sowie von derindirecten Redezur directen
(vgl. § 469 Anm. 2\ z. B. peir er gestfedra eru, megu gefa arf
sinn, ef kann er heill madr, diejenigen, welche keine Erben
haben, können ihr Erbe fortgeben, wenn sie gesunde Menschen
sind, pats menn haß, ok verdr pvi gygr fegin, was die
Menschen haben und worüber das Riesenweib froh wird.
§ 516. Zuweilen wird ein Wort von einem benach-
barten attrahiert. d. h. in eine andere Construction
hineingezogen, z. B. f4tr ser pu pina, hqndum ser pü pi-
num orpit i eld, deine Füsse siehst du. deine Hände siehst
du ins Feuer geworfen.
Anhang.
L (leschiclite der altisländischen Sprache.
§ 517. Unter altisländisch (aisl.) versteht man die
auf Island gesprochene und geschriebene Sprache, wie sie
uns in Denkmälern vom Ende des 12. (c. 1180) bis zum
Anfang des 16. Jahrhunderts (c. 1530) vorliegt. Sie zer-
fällt in 3 Perioden:
a) die vorklassische, bis um IQOO,
b) die sogen, klassische, von 1200 — 1350,
c) die nachklassische, von 1360 — 1530.
Von da ab nennt man die Sprache neuisihndisch (nisl.).
§ 518. Die Hauptmerkmale der :\ Perioden sind:
a) in der vorkl. ist die Sprache noch sehr altertümlich
und unterscheidet sich nur wenig vou ihrer Mutter, der
altnorwegischen (siehe unten):
b) in der kl. treten die Unterschiede schärfer hervor,
indem um 1250 6 zu de wird (vgl. § 20 Anm. 4), später auch
e zwji (Ut — IjH), a, o, u vor l -\-f, m, p, g, k, später auch
a vor ng und nk gedehnt werden (vgl. § 42), e, o in den
Endungen um 1225 in i, u übergehen (§ 46). später e, ^
vor ng, nk in ei, au, während sonst o zu o (ö) wird.
c) in der nachkl. wird dann rn uml nn zu ddn, rl
und // zu ddl. Dazu kommen noch andere Veränderungen,
die fürs nisl. charakteristisch sind.
Anm. Das neiUHl. unterscheidet sich lautlich sehr stark von
der alten Sprache, die Schrift nimmt jedoch von «ehr vielen dies
Veränderunjjen durchaus keine Noti«.
§ 519—521. Geschichte der altisl. Sprache. 191
§ 519. Das isl. bildet mit dem norwegischen, von
dem es sich erst mit der Besiedelung der Insel (um 900)
durch Norweger getrennt hat, sowie dem färöischen zu-
sammen den westlichen Zweig der nordischen Sprachen,
deren östlichen das dänische, schwedische und got-
ländische (gutnische) ausmachen. Sie sind alle aus einer
gemeinsamen Quelle, dem urnordischen, entsprungen,
das sich in der Vikingerzeit (c. 700 — 1050) erst dialektisch
differenzierte, um dann im 11. Jahrhundert in die genannten
Sprachen zu zerfallen.
Anm. Früher bezeichnete mau das aisl. und anorweg. ungenau
als altnordisch. Die alte einheimische Bezeichnung für die Gesamt-
sprache war donsk tunga, später wurde dann das westnord. als norri<nt
mal untei-schieden.
§ 520. Die Hauptunterschiede zwischen aisl.
und anorweg. sind:
1) der M-Umlaut fehlt im anorweg. oft durch Aus-
gleichung vor u, z. B. dat. pl. landum = aisl. Iqndum,
2) im anorweg. erscheint das aisl. e, o der En-
dungen nur nach gewissen Vokalen, während sonst i, u
steht, das im isl. erst seit 1225 vorherrscht (vgl. § 4ti),
3) h vor /, T; n schwindet früh im norw.,
4) fn wird im norw. zu mn,
5) die pronomina pers. mit wir zwei, mSr wir, sowie
hverr welcher, stehen im norw. statt isl. vit, ver, hvarr,
6) die 2. pers. pl. des Verbs geht im isl. auf -d, -t,
im norw. auf -r aus.
§ 521. Im norw. sind dieselben Perioden zu
unterscheiden wie im isl.; ferner treten hier früh 2 Dia-
lekte, ein westlicher und ein östlicher hervor, während
solche im isl. wenig bemerkbar sind. Das westnord.
zeigt Aeimliclikeit mit seiner Tochtersprache, dem isl.,
das ostnord. mit seinem Nachbar, dem schwed.
Anm. Infolge der Vereinigung mit Schweden und Dänemark
erfährt das norweg. im 14. und 15. Jahrhundert einen starken Einflnss
von den Sprachen dieser Länder, bis es endlich in der Reformationszeit
literarisch vollkommen durch das dän. verdrängt wird. Es lebt dann
192 § 522—523. Geschichte der aisl. Sprache. Runen.
nnr in sehr verschiedenen Banemdialekten fort, bis man es in nnserm
Jahrhundert wieder zu beleben und zu einer neuen ScJiriftspi'ache zu
gestalten versucht hat. — Die heutige norwegische Schriftsprache und
Umgangssprache der Gebildeten unterscheidet sich vom dänischen
stark durch die Aussprache und eine Menge einheimischer Wörter.
§ 522. Das färöisclie hat sich als besondere Literatur-
sprache mit eigentümliclien Volksdichtungen entwickelt; da-
gegen ist die nordisciie Sprache auf den Orkney- und
Shetl and sin sein um 1800 erloschen. Noch früher ist
dies auf der Insel Man, Irland, den Hebriden und im nördl.
Schottland geschehen (in Irland um 1300, auf den Hebriden
um 1400); in den alten isl. Kolonien Grönlands (983 — 1400)
und Nordamerikas (Vinland) ist die nord. Sprache auch
längst erloschen.
Anm. Von den meisten dieser Kolonien haben wir noch alte
Denkmäler: von den Färöein Diplome und Ge:<etze, von den Orkney-
inseln Runeninschriften und Di;lome, von den Shetlandsinseln ebenfalls
Diplome, von der Insel Man und aus Grönland Runeninschriften.
IL Die Runenschrift.
§ 523. Die ältesten Denkmäler des altnord. sind
ausser Lehnwörtern im finnisch-lappischen (aufge-
nommen in den ersten christl. Jahrhunderten) die Ranen-
inschriften mit dem älteren A Ip habet von 24 Zeichen,
wohl bis ins 6. Jahrhundert nach Chr. zurückgehend und
zahlreich in Norwegen, Schweden, Dänemark und SchleswJL
Holstein gefunden (die isländ. und. gröiiländ Denkmäler,
sowie die von den Orkney- und Shetlandsinseln uuil von
Man sind jüngeren Datums). Diese aus dem römischen
Alphabet der späteren Kaiserzeit (um 200?) gebibiei.
gemeingermanisrhe Schrift hatte foluende Formen in tiiitn
türolicher Anordnung:
§ 523—524. Die Runenschrift. H)3
r n »> F; R < X p
\. f II fy a r k (j w,
H + I H 1. ^ Y ^
2. h n i j ß p ii s,
3. t b e m l ti 0 d.
Von diesen hatten Xi ^ "nd M doppelten Lautwert,
indem sie ausser den Medien g, h, d auch die sth. Spiranten
cf, tj d bezeichneten; H drückte zugleich h und ch (wie in
ach) aus.
Anm. Die Eunenschrift war in 3 (i'Uir ä. h. „Achter" (vgl, § 344)
von je 8 Runen geteilt; sie konnte von rechts nach links und umge-
kehrt geschrieben werden. Einige Buchstaben haben etwas wechselnde
Formen; jede hatte einen (substantivischen) Namen, der mit dem durch
die Rune bezeichneten Laute begann. Nur bei R ist dies nicht der Fall.
§524. In der Vikingerzeit wurde das alte Alphabet
bis auf 16 Zeichen reduciert, das man daher das jüngere
oder kürzere oder auch (wegen seiner Beschränkung auf
den Norden) das nordische nennt. Die Hauptformen sind:
r n !> ^ R K
1. / u p a(o) r k,
2. h n i a s,
t ^ r Y /k
?>. t h l m R(y).
Bei diesem mangelhaften Alphabete haben mehrere
Zeichen verschiedene Werte, nämlich:
l)a = aundce, <^ = nasaliertem a und ce.
2) i = i und e, später auch ce (später tritt auch ai,
seltner ia, als Bezeichnung für e, w auf),
3) M =r: M Und 0, ij Und B, selten q, später bezeichnet
au auch o, q und 9,
4) au = au und ey (oij),
5) h, k, t =^ I), g, d und p, k, t ; b auch = t, k
auch = ßj
Q) h = h und g,
Holthausen, Altisläudisuhea Kleuientarbuch. ^'^
194 § 525-526. Ruuen. Aelteste Inschriften.
7) R = H (got. z), selten e, ce, i,
8) p z= p und d,
9) Die Nasale werden vor i, k^ ^ meist ausgelassen,
vgl. liki = Icengi,
10) Länge der Vokale und Konsonanten wird
nur selten durch Do ppelsch reibu ag bezeiclinet.
§ 526. Im 11. Jahrhundert entstanden durch Be-
zeichnung der Runen durch diakritische Punkte,
wodurch man die Lautwerte sonderte, die sogen, punk-
tierten oder VValdemarischen Runen, welche ebenso
viele Laute ausdrücken konnten, wie das lat. Alphabet.
Es verdrängte im 13. Jalirbundert die kürzere Reihe und
war in Norwegen bis Ende des 14. Jahrhunderts, in Island
bis nach der Reformation noch in Gebrauch.
§ 526. Als Proben der urnordischeu Sprache
mögen hier einige der ältesten Inschriften mit der
längeren Runenreihe in Transscription folgen:
1) Die Thorsbjaerger Zwinge (Dänemark"):
owlpupewan (1. Wolpu-), ni(in?) Wane märtR, d. h. 011-
per, in Vang berühmt (isl. / Vangi mcerr).
2) Das goldene Hörn von Gallehus (Dan.):
ek IflewagasttR HoltinuR horna tatvido, = Ich Legast
Holting machte das Hörn.
3) Stein von Einang (Norwegen):
DagoR pOR rüno faihido, = Ich Dag dort die Runen
ritzte (isl. fäda).
4) Inschrift von Valsfji»rd (^Norwegen):
ek Hagustaldan pewan Gödagns, — ich Hagestolz (isl.
Haukstaldr), der Knecht Godags.
5) Stein von Strand (Norwegen):
llfidulaikaH. ek liaqustafl/ddK hhaiuldo uuigu mmiuo
— Modleikr. Ich Hagestolz, begrub meinen Sohn (isl.
m'^f/ minn).
6) Stein von Varnum odc r J&rsbiirg (Schweden) :
§ 527. Hilfsmittel. 195
utaR Hite HaratanaR (n'i)t iah ek ErilaR rünoR waritu,
= üeber Hitr wir zwei, Hrafn und ich, Jarl, die Runen
ritzten.
7) Stein von Tanum (Schweden):
frrawinan haitinaR was, = Thraingis wurde er geheissen.
8) Stein von Opedal (Norwegen):
»westar niJnu liutu ineR Wa^e = meine
Schwester, mir Wagr lieb.
m. Hüfsmittel.
§ 527. Eine ausführliche Laut- und Flexions-
lehre bietet A. Noreens altisländische und alt-
norwegische Grammatik, 2. Aufl.. Halle 1892, die
auch in der Einleitung (S. 1 — 19) die wichtigsten Hilfs-
mittel für das weitere Studium aufzählt. — Von Texten
mit Glossaren seien genannt: Gunnlaugssaga Ormstungut
herausg. von E. Mogk, Halle 1886; Die V^lsungasaga,
herausg. von W. Rani seh, Berlin 1891; Analecta Norroena,
2. Aufl., von Th. MöbiuS; Leipzig 1877, dazu: Altnord.
Glossar, Leipzig 1866; Die Lieder der älteren
Edda, herausg. von K. Hildebrand, Paderborn 1876;
Eddalieder I und II, herausg. von F. Jönsson, Halle
1888, 1890; Die Lieder der Edda, herausg. von B. Sij-
mons, 1. Band, 1. Hälfte (Götterlieder), Halle 1888. — Als
Glossar zu diesen (spez. zu Hildebrands Ausgabe):
Glossar zu den Liedern der Edda, von H. Gering,
Paderborn und Münster 1887. — Besonders empfehlenswert
sind die cummentierten Texte der „Altnord. Saga-
Bibliothek" (Halle, Niemeyer), vor allem das S.Heft: Egils
saga Skallagrimssonar , herausg. von F. Jönsson, Halle
1894. Auch für diese reicht das Glossar von Möbius aus,
indem alle darin nicht enthaltenen Wörter und Wendungen
in den Fussnoten erklärt werden.
13»
196 Verbesserungeu und Nachtrage.
Verbesserungen und Nachträge.
§ 1 Zeile 4 lies „deutschem". — § 6, 3) Z. 1 1. „Silbenanlaut"
(vgl. § 78). — Seite 9 Z. 11 1. hikr. - § 29 Anra. 1. * ehnaz. — § 37
Z. 2 1. Sviar. — § 41 Z. 2 I. *tahra; fair. — S 53 Z. 7 f. 1. „got. hai-
tans aus *haitanaz"'. — § 59 ergänze „und kurze, urgermanisch durch
-« gedeckte" vor „Vokale". — S. 21 3) Z. 2 1. urimm. — S. 22 6)
Äum. Z. 2 1. athwfi. — § 64 unter „labiale" Z. 1 1. w, ww. — § 67
Z. 3 ist zu berichtigen, dass g im Anl. urgerm. noch Spirant war! —
S. 25 Z. 2 erg. girnda vor girnda. — § 84 Anm. Z. 2 1. mp statt«/». —
§ 89 Anm. Z. 1 erg. „von" vor sannr. — S 95 Z. 4 str. „dann". —
S. 30 6) Anm. Z. 2 1. hvass statt hvas. — «? 99 letzte Z. 1. „§ 107 1)
a und b". — t? HO Z. 6 1. „Tau m." — i? 120 Z. 3 v. u. 1. *kalladt. —
% 122 Z. 5 1. „wahrscheinlich ging doch tt sofort in ss (^nicht in /^t)
über." - S. 39 5) Z. 3 1. * aöwjö), lirel. - S 126 Ueberschrift streiche
„A. Flexion." — § 130 1 b) str hvirin, das neutr. ist! — § 130 2) 1.
„Im G. 8g. m. — § 142 2) Z. 2 1. „Unzuverlässigkeif. — S. 47 Z. 1
1. -bjargar st. -bjarga. - § 144 Anm. Z 2 1. fjodr. — § 146 Anm.
Z. 2 1. „§ 111". — S. 48 Z. 2 str Komma nach egg. — § 157 Anm.
Z. 3 1. stuldr. — S 162 Ueberschrift 1. „b) Konsonantische n-Stämme". —
§ 167 erg. „Herz" nach hjarta. — § 186 Z. 3 1. „Stämmen; u-Stämme." —
S. 60 3) erg. im Gen. Sgl. fem. grd-r(r)ar. — S 191 1) Z. 2 erg. „bis-
weilen" vor „auch". — § 200 Z. 3 1. „noch"* st. „nach". — § 208 Anm.
4 Z. 3 1. heyrdu. — § 217 Z. 3 1. auga-t. — § 218 Anm. Z. 1 erg. „in
der älteren Sprache (Poesie)" nach „oft". — S. 77 3) 1. Gen. sg. f.
hvärig-rar. — § 225: zu 5) part. vgl. § 394! - § 238 Anm. 1 Z. 3 1.
»velg(j)a - S. 87 Z. 1 1. „prät." st. „pl.". — § 248 Anm. 1 Z. 3 1.
i,ganga gehen". — S. 87 letzte Zeile erg. „vgl. § 299 Anm. 2". — § 270
Anm. 2 Z. 2 1. ^%i. — § 280 1. col. ind. präs. 2. sg. 1. skijt-r. — S. lOö
letzte Z. erg. „prät." nach „ind." — S. 106 Z. 4 1. „§ 83". — § 308
Z, 3 1. „Komponent". — S. 111 Z. 4: neben tor- erscheint toru-. —
§ 315 Anm. Z. 1: »jav ist Analogie nach urnurd. got. ahtau 8. —
§ 320 Z. 4 f.: hvilikr, poilikr siud alte Zusammensetzungen! — S. 116
Z. 2 1. „oj (später um)". — ib. Ueberschr. zu § 327 str. „I. Nomi-
nale". — S. 119 Z. l 1. -nrjan. — ib. 10 Z. 2 1. jj<il-di, kul-di. -
S. 120 Z. 2 \. frid-sem-d. — ib. 13 1. „prira. concr. und abstr." — ib. Z. 4
1. „Ohr (eigtl. Hören)". — 8. 121 11 1. „Menschlichkeit" st. „Mannheit", —
jb. vorl. Z. 1. Ixirnlei/s-i. — S. 122 Z. l 1. and-vidr-i. — S. 128, 17 1.
-wandja st. -indi. — § 332 Z. 2 erg. „bes." vor „Namen". — § 333, 1
Z. 4 1. mikü-lät-r. — ib. 2 Z. 3 str. fer-fK't'T, das als fer-ß>t-t-r zu
8. 124, 14 gehört! - S. 124, 9 I. fag-r. - S. 126 Z. 3 1. „andrer" st.
„act.". — § 334 1^ Z. 1 I. „starken;". - § 344 Z. I 1. ßm-t. — § 350
Veibesserangeii und Naehträge. 197
3. col. Z. 3 T. n. 1. ofa». — S. 130 oben : Die Fonnen augtr etc. können
aach auf die Frage „wo?" stehen. — ib. Anm. 4 Z. 4 erg. ..häofig"
hinter /i«. — § 356: Adj. werden regelmässig als snbst. gebraucht: im
n. sg., im pl. nnd in der schw. Form mit Artikel. — S. 133 Z. 1 L
riddvritm. — § 358 Z. 7 erg. ok vor «ttro. — ib. Anm. Z. 2 L Güstar. —
§ 361 Z. 5 erg. Komma hinter .,adj." — § 362 Z. 3 desgl. vor hvergi. —
S- 138 stelle nm: „2. Adjectiva, 3. Zahlwörter". — § 379 Anm.:
vgl. § 499 Anm. — S. 139 1. „4. Pronomina". — S. 140 1. .A Ver-
bum". — § 389 b' Z. 3 1. „habe ich hier gesessen". — S. 143 1. „c^
Modi-. — § 406 Z. 2 1. Stia; Anm. 1 Z. 2 Svimn. — ib. Anm. 3 1.
„späteren Sprache nnd der Bimorpoesie". — § 410 Z. 5 ei^. eis» vor
,^cher". - S. 153 Z. 3 1. /rci. — § 422 Z. 4 1 . gkildv*k. - § 425 Anm.
Z. 3 L „sehr gut". — § 427 Z. 3 f. 1. dvallüi. — § 435 Z. 5 1. huldu. —
§ 439 e) erg. „cesa sein, z. B. li/s, dratnns, am Leben, im Traume
-ein". — § 449 a) Z. 4 str. Komma nach kvad. — § 459 vorletzte Z. 1.
nt; desgl. § 491 6» Z. 2, § 494 a» Z. 2 und § 502 Z. 5. — S. 168
Z. 2 1. et« ä«. - § 466 Anm. 2 Z 4 t 1. »^dük, spurdük. - S. 172
Z. 3 V. u. 1 „wenn" statt „er". — § 4^ b) letzte Z. 1. „die Hilfe" st.
len Bat". — § 494 a) Z. 3 1. fjoida. — S. 183 Z. 7 v. u. 1. cistt. —
f 502 Z. 7: bei m'gla byr ist wohl nicht hafandi zu ei^änzen. sondern
die Verbindung gehört unter § 425. — § 506 Z. 3 str. nett. — S. 187
Z. 4 V. u. 1. t statt im.
Tabelle der regelmässigen Subg
I. Sul
A. Tokalisclie
1. a - S t ä m m e. (m. u.)
Suffix:
a) reine a-
St. b) tra-St.
c) kurzs.
ja-St.
d) längs.
)a-St.
■a) reii
Genus :
m. (§129ff.)» '«• (§135 f.) n.
m. § 137f.) n.
m. (§ 139 f.) n
t" (§1
Sg. N.
G.
D.
A.
-r —
-s, ar -s
-i() -i
iir u
US, ar US
üvi() iivi
ir i
is is
i ii()
i i
iir ii
iis iis
ii ii
ii ii
-ar(r
LUl(^
PI. N.
G.
D.
A.
-ar ü
^)
]iuin(m)
-a u
uvar u
uva i
imm(m)
uva ]i
ijar^
ija
ijum
ija i
iar. jar ii
ia, ija ia,ija,ina
iura, jum
ia, ja ii
-ar(t
-üi 1
11 um
-ar(r
Para- j
digraen: \
armr land ' sqngr hogg
mör bi'i mor frae,frjö
nidr ber
— sky
hirdir klaedi
maekir fyiki
laug
fjodr
B. K
oiiHonai
5. n-
Stämme (schwache), (m. i n.)
jön-St
Suffix:
a) an-
St b) jan-St.
c) ö»-St.
d) vföH-St.
f. (§ 168 flF.)
e)
Genu8:
m. i§ 164ff) n. m. sj lß4ff)
m. f. (t? l«8ff )
m. f. (4? l«8
Sg. N.
G.
D.
A.
-a()
-a()
-a()
-a ii
-a ija
-a ija
-a ija
-a
un( )
uur(r)
-na( )
uum(m)
uur(r)
11 va
11 u
Uli
Uli
uiir
_ 7
uum
mir
-ij"
PI. N.
G.
D.
A.
-ar(r)
-a( ), na
uum(m)
nu ijar
-na ija
uuin ijum
iiu ija
ijur
ina, ja
ijum
ijiir
Para- i
digmcn :
liani p4i ;
giinii —
hjarta bryti
— dreki
gata triia
Sifka äs ja
sloiigva
bylgja
sinidja
*) Die i und u über dem Strich bedeuten /- und M-Uralaut: ()<
Klammer stehenden Endungen treten bei den oontrahirten Forme
en ei)j
DY- und Adjectiv-Declination.*)
. Qtiva.
fume (starke).
0 - S t a m m e. f.
b> »ö-SL
e) karxB.
jöSt.
d) buBgs.
jäSL
i luv f. (I 146t f. f§ l48f^
6. i-8tii
a)
h\ fem.
m. (§ 151 fF-
f. (§ 155if I
4. u-at. m.
m. (flSeC)
avar
na(^
ijar
iar, jar
ii
ü
1«. jar
i
-r u, -r
-ar, s -ar
-, i s MC ), -i
- • »»(^
ar
-ar
ii, B
a
var, ir
ava
Qum
avar. ir
ijar
ija
ijum
ijar
Aar, jar
ia. ja
iam, jum
iar, jar
ür -ir, ar -ir, ir
ia. ja -a -a
iom. join aam aom
ii -i, a -ir, ir
Air
-a
aam
au. ii
or
egg ey
ben maer
flfldr —
vls:r
gestr stadr rost brüdr
bekkr soltr oxl rond
bqlkr
hjortr
t!he Stämme.
>i. Konsonant. S
ramme, m. i.
j f) i»-St.
a) ÖBsflbi. m.
b) ensUb. ttm
e) f^Stfase
d) adSOMamt
\t i 172f.
m. § 176 ff."
f. (§179ff.
m. § 188£) f
m. (1 184.1
. . jar, is
ü
-r
-ar. s
ii, -i
a. ir
-ar(r), ir
a, aa
a,ir
-ir -ir
aar aar
ir, aar aar
aur aar
-i
-a
-a
-a
Lar
La
Lnm
Lar
ir
-a
aam
ir
ir. -ar, ir
-a()
aam(m)
ir, -ar, ir
ir
i.ra
iram
ir
ir, -r
-a
aam, iam
ir, -r
iUi fiski
jerri reidi
fötr madr
nagl —
rong t9
roork kyr
fadir modir gefaodi bondi
— — ^odi —
eioer Endi
mg bedeutet.
dasä diese fehiea
kann: die in
einer solchen
n. Ac
A. Vokalische
1. a- Stämme.
(m. n.)
Suffix:
a) reine a-Stämme
b) wa-Stämme i
Genus :
m. (§ 187 ff) n.
m. (§ 193 f.)
n m
Sg. N.
G.
D.
A.
-r -t(tt)
-8
flum(m) üu()
-an(n) -t(tt)
ur iit
US
uum uu
Avan At
PI. N.
G.
D.
A.
-ir a
-ra
2ium(m)
-a() u
uvir u
ura
uum
uva u
Para- i
digmen : \
spakr spakt
grär(r) grätt
folr folt
B. Konsonantische
■A
n
j"
Sof&x:
a) on-Stämme
b) tran-Stämme
c)
Genus:
ra. (§ 198 ff.) n.
aj. (§ 198 f.) n.
ni. •
Sg. N.
G.
D.
A.
-i, a -a( ) 1
a()
a()
uvi uva
uva
uva
uva
AU
UU
uum
uu
ii
PI. N.
G.
D.
A.
nuO, a
uu(), a
iium(ro), a
iiu(), a
spaki spaka
grii grk
ijuii
'kl
Para- ^
digmen : ^
folvi f<jlvu
8(
3tiva.
.mme (starke).
2. ö-Stämme. (1)
-Stämme
a) reine ö-St.
b) K-^-Stämme
c) yo-Stämme
19Ö f. n.
f (§ 187 ff.
1. § 193 f.
f. (§196n
it
a
U
i
-»-<»^
LS
-rar
arar
irar
1 iju
-n
uri
in
it
-a()
a?a
ija
i
-arir)
ffl?ar
ijar
ra
-ra
nra
ira
im
flum(m)
aam
ijam
1
-ar(r)
urar
ijar
sekt
spqk gro
fql
sek
—
— - —
—
—
ämme (schwache).
e schwache), (m t n.,
i) mi-Stimme
e) wAi-Stiinme
f 1 /öa-Stimme
g) mSOmme
n. f. (§ 198 ff)
f. i 1^4^ n.
t § 198 f.)
(§ 201.)
O
au()
flva
au
aa
aa
ija
ija
iju
iju
-i r*
auO
flain(m)
no
SU
num
au
iju
iju
ijum
iju
aum i ^
spaka
gra
fqlva
sekja
spakari
gefandi
77
LEHRBUCH
DER
ALTISLÄNDISCHEN SPRACHE
VON
FERD. HOLTHAUSEN,
PROFKSSOU AN DEK HOCHSCHULE ZU tiOTKNBUKU.
n.
ALTISLÄNDISCHES LESEBUCH.
/:^^
*
WBIMAH.
VERLAG VON EMJL FELBER.
18»6.
ALTISLÜDISCHES lESEBUCH
VON
FERD. HOLTHAUSEN,
PBOFBSSOR AN DER HOCHSCHUIiE ZU GOTBXBÜB6.
WEIMAR.
VERLAG VON EMIL FELBER.
1896.
Das Recht der ÜbersetzuDg wird vorbehalten.
MEINEM KOLLEGEN
GUSTAF CEDERSCHIÖLD
IN FREÜNDSCHAFr GEWIDMET.
Vorwort
Wie ich bereits im Vorwort zu meinem altisländisehen
Klementarbuche andeutete, sollten Texte mit Glossar und
Anmerkungen den zweiten Teil des Lehrbuches bilden, um
(it'm Anfönger ein bequemes Hilfsmittel zur Einübung der
l:i aromatischen Formen und zur Einführung in die Litteratur
des skandinavischen Altertums zu bieten. Mit gütiger Er-
laubnis des Verfassers legte ich diesem l^sebuch Dr. H.
^. Falks „Oldnorsk Ltesebog-'. Kristiania 1889, zu Grunde,
ia mir die Auswahl der Texte, sowie die Einrichtung des
Werkes überhaupt für meine Zwecke sehr geeignet schienen.
Jedoch bin ich von der Anlage meines Originals in manchen
wesentlichen Punkten abgewichen.
Was zunächst die aufzunehmenden Prosastücke an-
belangt, so wurden die blutige Episode nach der Schlacht
am Hjqrungavdg (aus der Jomsvikinga saga^ und das
irrosse Stück aus der Egils saga fortgelassen, letzteres haupt-
sächlich deswegen, weil inzwischen eine vortreffliche kom-
mentierte Ausgabe der saga von F. Jönsson (Halle 1894)
rschienen ist. Dafür nahm ich eine Reihe von Texten
auf. die für einen deutscheu Leser besonders interessant sein
dürften: Nr. 6 — 8 aus der Heldensage, sowie Nr. 10 und
14—18 wegen ihrer geschichtlichen und kulturhistorischen
Bedeutung. Einige davon finden sich bereits in Vigfus-
sons „Icelandic Prose Reader''.
— VllI —
Von den poetischen Stücken wurde nur der Schluss
der Krqkum<il beibelialten, die vier Eddalieder aber fort-
gelassen, weil die kleine Ausgabe von F. Jonsson und das
ausgezeichnete Glossar von Gering leicht zugänglich sind
und jeder, der die eddische Poesie kennen lernen will, doch
mehr als ein paar Proben braucht. Dafür sind aus der
alten Skaldendichtung die schönen Nummern l — :5.
ferner das interessante Runeugedicht Nr. 5 und als Beispiel
späterer geistlicher Dichtung zwei Abschnitte der Lilja auf-
genommen worden.
Die Schreibung aller Texte wurde nach dem im
Elementarbuch befolgten Modus normalisiert, um den
Anfänger nicht durch wechselnde Formen zu verwirren.
In der Anordnung bin ich insofern von Falk abgewiihen.
als ich mit den mythologisrhen Stücken den Anfang mache,
darauf die Heldensage folgen lasse und mit historischen
Texten schliesse. In letzteren selbst gehe ich von Dänemark
aus über Schweden und Norwegen nach Island.
Die Anmerkungen wurden — im Hinblick auf die
Autodidakten — bedeutend erweitert, indem ich mich be-
strebte, alle sprachlichen und inhaltlichen Schwierigkeiten
zu erklären. Bei ersteren habe ich iiäulig auf die Para-
graphen des Elementarbuclies verwiesen, zur Hebung der
letzteren*) wurden litterarische Verweise — die aber keinen
Anspruch auf Vollständigkeit machen! — und Zitate aus
Pauls Grundriss und Weioholds bekanntem Buche: „Alt-
nordisches Leben'' nicht gespart. Besondere Aufmerksamkeit
habe ich den Realien gewidmet.
*i KUr M.vtholoffio nnd HeUlensage verweise ich den Studierenden
noch auf die beiden liiichlein von Küuffniann und Jiriczfk
,,I)<Mif»che Myfholojifie" und „Oentjfche HeldensRia^e" in der Sammluni:
— IX —
Der den Texten Torangestellte Abriss der altislän-
-ii sehen Metrik beruht auf Sievers' „ Altgermaniseher
Metrik- (Halle 1893\ auf die ich wegen weiterer Studien
üier ein- für allemal verweise.
Das Namenverzeiehnis mit seinen etymdo^seben
nnd ge<^raphisehen Erklärongen isl eigeiie Zuthat. de»-
deichen die ausgedehnte Heranziehang der Etymologie
im Gio.«Esar. ^aeh Gerings und Ranischs Yorgai^ sind
>tets die gotischen Formen beigeBelzt worden, wo diese
fehlten und die neuboehdeotsebe Bedmtnng dem isländiselH»
Worte nicht auch etymologisch entsprach, soehte ich dordi
kurze Verweisungen auf deutsche, englische oder andere
^germanische Entsprechungen Aufklärung zu schaffen. Hier-
bei habe ich den Mangel eines etymologisehen Wörterbnehes
■ier altnordischen Sprachen schmerzlich empfiinden. Das
Material i<t so zerstreut, dass man nur nach jahrelangem
Sammeln auf diesem Gebiete einigermassen Vollständigkeit
erzielen könnte. Doch hoffe ich. dass mir nicht allzu viel
des Wichtigen ond Neueren ent£;augen ist. Selbstrerständ-
lich konnten nur durchaus sichere Etymolc^en aufgenommen
werden: nichtgermanische Sprachen habe ich niemals heran-
gezogen, schon der nötigen Kürze wegen. Wer sich für den
Gegenstand interes-'iiert. wird auf Grund der beigebrachten
Parallelen in den Wörterbüchern von Feist. Kluge, Schade
und Skeat leicht weiteres finden. — Da die grammatischen
Schwierigkeiten meist in den Anmerkungen erledigt wurden,
konnte in dieser Beziehung das Glossar sehr erleichtert
werden. Stets ist die Deklinations- und Konjugaüoosidasse
den einzelnen Wörtern beigefugt und bei allen wichtigeren
und schwierigeren Punkten auf die Paragraphen der Gram-
matik verwiesen.
Es bleibt mir noch die angenehme Pflicht, allen den-
jenigen, die das Buch durch Rat und Hilfe gefordert haben.
- i -
meinen Dank auch hier auszusprechen. Meio Kollege
G. Cederschiöld hat mich nicht nur bei der Auswahl
und Drucklegung der Texte unermüdlich mit Rat und Tliat
unterstützt und vom grösseren Teile des Buches eine Kor-
rektur mitgelesen, sondern mir auch stets, wenn ich mich
mit Fragen und Zweifeln an ihn wandte, bereitwillig Aus-
kunft erteilt: Professor Gering in Kiel überliess mir freund-
lich eine Anzahl Verbesserungen zu dem Stücke aus der
Eyrby(/gja saga, von der er eine neue Ausgabe vorbereitet,
und Dr. F. Jönsson in Kopenhagen erlaubte mir gütigst,
den poetischen Texten seine — für Vorlesungen als Manu-
skript gedruckte — berichtigte Auflage von Wisens Canniua
norroena zu Grunde zu legen.
Möge nun auch dieses Büchlein dazu beitragen, d;is
Studium der altisländischen Sprache und Litteratur in immer
weiteren Kreisen zu verbreiten!
Gotenburg, im Februar 1896.
F. Holthausen.
InhaltSYerzeichnis.
Seite
Vorwort VIT
Abriäs der altisländütchen Metrik XIII
I. Texte.
A. Prosa.
a) Mythologrische Erzählungen.
1. Thors Kampf mit Hrungni 1
2. Th6r nnd Hymi 4
3. Haiders Tod 6
bl Stücke ans der Heldensage.
4. Die Volsungen und Nibelungen 10
ö. Der Zweikampf auf Sänisey 16
6. Hedin und Hogni 21
7. Wftlther und Hildegund 22
8. Hildebrand und Alebrand 24
c) Historische Erzählungen.
9. Ragnar lodbrök und seine Söhne 28
10. Thorgny und König ÖlAf 38
11. Asbjorn Selsbani 43
12. Thormöd Kolbrnnssk&lds Ende 57
13. Streitgespräch zwischen Sigurd und Eystein 59
14. Thörölf besiedelt Island 62
15. Die Bekehrung Islands H7
16. Die £nt4eckiug Vinlands Tl
17. Grettis Kampf mit der Riesin und dem Kiesen 79
18. Wie Hallbji^m Dichter ward 8.5
h
- xn -
B. Poesie.
Seit«
1. Bjarkaraol en forau g-
2. Eiriksmol 87
3. Häkonarmol Qu
4. Krokumul 91
5. Runengedicht 93
6. Aus Eysteins Lilja 94
IL Anmerkungen 97
III. Namenverzeichnis.
A. Eigen- und Völkernamen ijs
B. Ortsnamen i;j4
IV. G-lossar 1:^.1
Verbesserungen und Nachträge . . 19.s
Abriss der altisländischen Metrik.
Kapitel I. Allgemeines; rhythmisclie Grrundlagen.
§ 1 In der altisländischen Poesie ist von Anfang an
ein scharfer Gegensatz zwischen sogen, eddischer und
skaldischer Dichtung, d. h. zwischen der schlichteren,
volkstümlicheren Art der pulir und der strengeren Weise der
höfischen Kunstdichter, der Skalden, auch auf metrischem
Gehiete zu hemerkeii. Erstere steht in manchen Freiheiten
dem altgermanischen Alliterationsverse noch recht nahe und
wendet nur wenige, einfache Stropheuformen an, letztere ist
streng korrekt, hefolgt viele neue Regeln, u. a. das Prinzip
der Silbenzählung, schmückt den Vers durch Binnen- und
Endreim und erfindet eine Menge weiterer Vers- und Strophen-
formen, wogegen sie die alten Alliterationsregeln vielfach
verletzt. Doch giebt es auch in der eddischen Dichtung
strenger, mehr „skaldisch" gebaute Lieder und unter den
Skalden folgen die älteren noch mehrfach der einfachen
alten Weise, sodass eine reinliche Scheidung zwischen beiden
Dichtungsarten nicht immer möglich ist.
§ 2. Der aisl. Vers ist ein deklamatorischer
Sprechvers, dessen Rhythmus in einem Wechsel von
Stärke und Dauer der einzelnen Glieder (Silben) besteht.
Die Betonung der Wörter und Silben im Verse entspricht
durchaus der prosaischen.
§ 3. Die aisl. Dichtung ist st rophi seh; jede Strophe
(visu) besteht aus einer Anzahl von Versen, die entweder
Langzeilen oder — in dem lj6äa-h<^Ur gen. Metrum —
XIV § 4—7. Rhythmische Grundlagen.
Voll Zeilen siud. Jede Langzeile zerfällt durch eine
natürliche, sinngemässe Pause (Cäsur) in zwt-i Kurz- oder
Halbzeilen, die durch Alliteration (Anreim), bei den Skalden
oft auch durch Binnen- und Endreim zu einem Verspaar
verbunden werden. Die Vollzeile dagegen ist rristirlos und
alliteriert in der Regel nur mit sich selbst.
§ 4. Die stark betonten Glieder (Silben) der Halb-
zeile heissen Hebungen, die schwächer betonten:
Senkungen. Erstere werden meist von sprachlich haupt-
tonigen Silben oder von den Stammsilben zweiter Kora-
positionsglieder gebildet, seltener von schweren Ableitungs-
und Endsilben (vgl. Elementarbuch § 11 f.). — Die He-
bungen sollen im folgenden durch einen Akut ('), die
Längen durch einen Querstrich (-) bezeichnet werden:
ein Halbkreis (-) ist das Zeichen der Kürze.
§ 5. Die schwächer betonten Glieder zerfallen in
tonlose und nebentonige; letztere werden hier durch
den Gravis (") bezeichnet. Jene können nur als Sen-
kungen, diese dagegen sowohl als (.s(;hwere oder nebentonige)
Senkungen wie als Nebenhebungen verwandt werden. Das
eine geschieht in zweigliedrigen Füssen, das andere in drei-
gliedrigen, vgl. Valfqdrs gegenüber scndiniftni (weiteres s.
in § 10).
§ 6. Die Hebungen fallen meist auf lange Silben
(Elementarbuch § 7), doch kann statt -' auch meist ex, d. h.
eine Folge ^on kurzer betonter und unbetonter (langer oder
kurzer) Silbe stehen, was man als Auflösung bezeichnet.
So ist hera metrisch = hüs.
§ 7. Eine Senkung («) kann durch eine oder mehrere
unbetonte Silben gebildet werden; die Unbetontheit wird
durch die Gesetze der Wortbetonung (Elementarbuch § 11 f.)
und der Satzbetonung bestimmt. So sind Schwankungen
möglich, indem dieselbe Silbe einmal als unbetont, ein
anderes Mal als nebentonig gelten und sogar eine Hebung
tragen kann, vgl. unser d^ Mann und d^r Mann!
§ 8 13. Rhythmische Grundlagen. XV
§ 8. Die neb CD ton igen Glieder sind der Regel nach
t iiisilbig und lang, es genügt hier aber nach unmittelbar
\ iiihergehender Hel>uug auch eine Kürze, z. B. paknodi.
§ 9. Die aisl. Dichtung kennt zwei- bis acht-
gliedrige Halbverse, doch sind die (^selteneren) zwei-
und dreigliedrigen als Verkürzungen, die fünf- und
mehrgliedrigen als Erweiterungen der urgermanischen
vierglied ri gen Kurzzeile anzusehen, die das regelmässige
Metrum der westgermanischen Alliterationspoesie, besonders
der altenglischen, bildet. Wir legen daher diese unserer
Betrachtung zu Grunde.
§ 10. Die Glieder des viergli edrigen Halb-
verses bestehen aus zwei Füssen, die beide je eine Haupt-
hebung tragen. Ein Fuss kann ein- bis dreigliedrig
sein, d. h. die Form -j. {= ex) oder .^x, resp. x-^. oder
-i-i-x, resp. ^xjL. und .s-x.^ zeigen. Folgt die Senkung der
Hebung, so spricht man von fallendem, geht sie der
Hebung voran, von steigendem Rhythmus. Die Gruppierung
der Glieder erfolgt nach dem Schema 2 -|- 2 (gleichfüssige
Verse) oder 1 -\- 3, resp. 3 -}- 1 (ungleichfüssige Verse).
Weiteres s. in § 25 f.
Fünfgliedrige Verse dagegen zeigen nur die Grup-
pierungen 2 -f 3 oder 3 + 2. vgl. § 29.
§ 11. Gesteigert heissen Versformen, die schwere
oder nebentonige Senkungen enthalten, z. B. af vedi
ilfqdrs (= x^x jix); die Steigerung kann einfach oder
i.ippelt — in zwei Füssen — sein.
§ 12. Auftakt ist gestattet, wenn auch selten: meist
^ht er nur in der ersten Halbzeile und überschreitet kaum
(las Mass zweier Silben.
Kapitel IL G-rammatisclies.
§ 13. Die wichtigsten Abweichungen der älteren
Dicbtersprache von der Prosa sind:
XVI § 13—14. Grammatisches.
a) später kontrahierte Formen sind oft noch zwei-
silbig, z. B. fda = /«, sea = sjd;
b) die Präpositionen e/?<, und, fyr, 0/ werden streng
von den Adverbien eptir, lutdir, fyrir, yfir geschieden:
c) die kürzereu Adverbialformen auf -/a herrschen
meist statt der längeren auf -liga ;
d) die Negation ist meist -a, -at statt eigi ;
e) der Sgl. ind. präs. von hafa lautet meist hef, hefr
(Elementarbuch § 271);
f) eine Reihe von Verschmelzungen sind gewöhnlich
(Elementarbuch § 50, 2 und 513). wie em 'k = em eh.
negiert: em'ka(t), em'ka'k; ferner beim Rel. pron. es, z. B.
sd 's = sd es, par 's = par es; bei der Conj. at mit vorher-
gehendem svd, p6, pvö zu svd 't etc.; beim ind. präs. von
vesa, z. B. nü 's = nü es, ver 'rum = v^r erum, mnrgar 'i'i
= mar<jar eru u. ä.;
g) ebenso kann der innere Vokal schwinden in
den enklitischen Präsensformen von hafa, mon oder muii
und (seltener) beim prät. von vesa, z. B. )in 'fa = m'i hafa.
pat m'n, fjat v's;
h) statt mSr, mik steht häufig enklit. 'mk, z. B. gtlf'uui'/.
= gqf in4r, Jmdum'k = haud w<^r (Elementarhuch § 2^ii>. '^
i) die später gebräucliiichen (bes. persönlichen) pron«'
mina und Partikeln, v/'ie pd,par, h^r, nü, ok,pd, fehlen
oft, wodurch der Ausdruck gedrungen und knapp erscheint.
§ 14. Über dieQuantität der Vokale merke man.
a) langer Vokal vor Vokal in mehrsilbigen Formen.
wie 6tia, Sviar gilt für kurz:
b) auslautender langer Vokal vor vukalisrliem Anlaut
gilt auf der Hebung für laug, in der Senkung für
kurz, vgl. vid aky uppi, aber: eik mä und jqj'ri ;
c) dasselbe gilt von einsilbigen Wörtern mit
kurzem Vokal und einfachem Konsiuianten oder mit au>
lautendem Diphthongen, z. B. ql 0/ heita; mey und hjdhin
fyr vin-eyjar, aber: eitt v<i8 at anyri, wo f;cw für kurz gilt
§ 15— l(i. Grammatisches. XVÜ
Anm. Seltene Ausnalnneii bilden scliwäclier betonte Wörter,
wie Imr, livat, fjut, vel, selbst verba finita, imlem sie axich in der
Hebung für kurz gelten können.
4) vokalisch auslautende einsilbige encliticae, wie
nü, pd, p6, pv}, sd etc. verkürzen ihren Vokal in der
Senkung;
5) desgleichen haben Wörtclieii wie tner, per, ser,
per, er, hönum, ör verkürzte enklitische Nebenformen;
so auch die präteritalen Formen voriim. conj. vä^ri etc.
von vesa.
§ 15. Betonung. 1) Positionslänge, d. h. durch
kurzen Vokal und Doppelkonsonanz gebildete Schlusssilben
zweisilbiger Wörter mit langer Wurzelsilbe gelten für
nebentonig, wenn sie nicht erst durch Anfügung einer
euclitica ihre Länge erhalten haben, z. B. Hundlngs, aber
kalia-sk. Gelegentlich werden jedoch Nebentöne wie in
Odinn, fqyrust ignoriert:
2) nebentonig sind alle Mittelsilben drei-
silbiger Wörter mit langer Wurzelsilbe, z. B. Derdändi,
leitadl. Im mdlah(^ttr (vgl. § 28 if.) können sie jedoch als
unbetont gelten, z. B. ylumrudv. Auch hier sind durch
Enklise entstandene dreisilbige Formen ausgeschlossen, wie
mijHdiyak (= mi/ndi-'k-a-'k) ;
3) nebentonig sind schliesslich die langen Mittel-
silben dreisilbiger Wörter mit kurzer W^urzelsilbe, z.B.
konüngar.
§ 16. Silben zahl. Wörter mit silbischer liquida
oder nasalis am Ende, wie sandr, siimhl, rausn gelten für
einsilbig; Hiatus ist gestattet, über oft durch Elision
unbetonter Endvokale zu heben, z. B. vekk(a) ydr, dynj(a
h)ana (S. 87), doch nicht vor der Hebung, z. B. fellu eifr-
dropar.
Hulthuusen, Altisländischt;» Lenebuch. H
XVI II § 17 20. Alliteration.
Kapitel IIL Alliteration.
§ 17. Je zwei Halbzeilen, resp. die hauptbetoiiteii Silben
eioer Vollzeile (§ 33 f.) werden durch Anreini oder Al-
literation verbunden, wobei zwei oder mehrere Hebungen
a) mit einem Vokal oder b) mit demselben Konso-
nanten beginnen, z. B. pat frei Oddrün \ Atla systir; lt^;v/
efi hliäu I viä hana Hof/na. Jedoch die Verbindungen sj>,
st, 5Ä: alliterieren jede nur mit sich selbst, z. B. Sk<^f/lar
vedr Uku \ vid sky of haiiga.
Anm. Auch ;■ kann mit Vokalen alliterieren, weil es in
den Verbindungen ja, jn, ja, j6, jü aus älterem e oder t entstanden ist
(vgl. Elementarhuch § 29 f. und 36), z. B. eX- man jotna \ är vin homn.
So kommt auch in einitjen Eddaliedern Alliteration von v (= ger-
manischem w) mit Vokalen vor, z. B svaf vd-tr Frei/ja \ ktta vottuw.
§ 18. Stellung der Alliteration. Die zwei oder
drei alliterierenden Anlaute des Verses heissen Stäbe
(stajir, hljödstaßr) ; im ersten Halbvers stehen einer oder
zwei, Stollen (studlar) genannt, im zweiten nur einer, der
H a u p t s t a b (ho fiidstnfr) .
Der Hauptstab steht meistens auf der ersten
Hebung des zweiten Halbverses, die Stollen auf den Haupt-
hebungen des ersten, ist nur einfache Alliteration vor-
handen, so ruht sie meist auf der ersten Hehiuiö:. z. B.
Aagr es upp komimi, \ dynja hana fjadrar.
Die Neigung zur Doppelalliteration wächst mit der
Schwere und Fülle des Verses: in einigen gesteigerten, resp.
erweiterten Foinien ist sie geradezu Regel. Weiteres s. in
Kapitel V.
§ 19. Zuweilen erscheint gekreuzte Alliteration
als Kunstmittel, z. B. \irifsvar hrendu \ ^rysiar borna, des-
gleichen Doppelalliteration in beiden Halbzeilen.
z. B. \lfs med ^suin, \ ilt's med ^l/uni.
§ 20. Versbau, Alliteration und Satzaccent.
Wie schon oben (i? 17) gesagt, alliterieren immer die stärksten,
d. h, die logisch meist betonten Hebungen. Im einzelnen
gelten u r.M pr iin gl i eil folgende (lesetze:
§ 20. Alüteratioii. XIX
a) allen Wortkiaäsen gehen die nomina (sobst., adj.,
partieip, inf.) voran; steht eine einzige Nominalform im
Halbvers. so bat sie in der Res^el an der Alliteration teil,
von zweien alliteriert jedenfalls die erste, von dreien
bilden je zwei eine engere Yerbindung, worin dann der
weite Teil als weniger betont nieht mit alliteriert. Bei-
piele: Visi pat hejfräi, \ hvat \alkyrjur mmltui ^Bermödr
'': Bra^f* \ ktfaä üroptati^; ittum godir mem», f peir 's
kki fl4ja.
. Doch ist diese Regel in der nordischen Poesie schon
ft durch brofhen. z. B. Sytu pd doylingar \ med merä of
ffin; in Fällen wie: mäfs mir at lida | Toänar hrautir Hegt
ier Nachdruck auf dem zweiten Wort;
b) das Terb. finit. ist meist schwächer betont als
as nomen und reimt daher bei einfacher Alliteration in
der Regel nicht, vgl, z. B. stndi ört4 f ^Jlvaldr padan; doch
kommen auch hier öfters Abweichungen Tor, z. B. das eben
zitierte s^fu pd etc. Alt ist die Ausnahme^ dass bei Schil-
derungen im zweiten Halbvers das voranstehende verbum
alliteriert, z. B. roma vard i eyju^ I TudM IcoHungar;
e) von zwei im Abhängigkeitsverhältnis stehenden
verbis finitis alliteriert das abhängige als stärker be-
tontes, z. B. im ver^k Mgtjja \ Mfs attdvani. Bei Co Or-
dination sind sie gleichwertig und daher alliteriert ge-
wöhnlich das erste, z. B. hetk 6k efmdaky \ es himeg mältak^
oder beide, z. B. haun galt ok gaf\ gif£f ttrdmtgu;
d) adverbia sind stäi^er betont m[id alliterieren
jedenfalls, wenn sie bestimmend vor einem adj. oder
adv. stehen, z. B. estU madr a/^ vesall l pöt si '\Ua heifh
einfach steigernde, wie „viel, sehr", entbehren gewöhnlieh
des selbständigen Tones ond daher auch der Alliteration,
doch kommen auch häufig Aasnahmen Tor, vgl. m^
reifk eimt \ miklu fegrsta;
e) beim verbum alliterieren sie jedenfalls, wenn sie
rtls Adverbialpräposition vorangehen oder nomi-
naler Natur sind, z. B. iram reid Ödintt, [ ioidvegr dumi ;
XX § 20-22. Alliteration. Reim.
pann's \engi red \ \qndum ok pegnum; die pron. adverbia des
Ortes und der Zeit, sowie begrifflich farblose („oft, selten" etc.)
dagegen sind unbetont und alliterieren ebenso wenig wie
die dem verbum folgenden Adverbialprapositionen. vgl. opt
fm gaft I peim's %efa iü skyldir;
f) pronomina und ])ron. adjectiva (wie inargr,
allr) können betont oder unbetont stehen und demgemäss
alliterieren oder nicht, z. B. at vid menn vaceltir \ ok in//.
sceit'f aber: mik heßr Uelgi \ hingat sendan; padan koma
meifjar \ margs vitondi, aber: margr frödr pijkkisk, \ ef irc-
ginn esot; besonders stark betont ist .s/ö^/r und alliteriert
deshalb gern, z. B. vid pik, Svdfa, \ sjdffa at mklu;
g) Präpositionen, Konjunktionen und F^ar-
tikeln sind meist schwachtonig und fallen in die Sen-
kungen, doch können Präpositionen vor einem enklitischen
Pronomen den Ton auf sich ziehen und alliterieren.
§ 21. Von diesen Kegeln, die in der älteren alteng-
lischen Dichtung und im as. Heliand streng beobachtet
werden, entfernt sich jedoch die aisl. Dichtung mehr und
mehr, besonders die Kunstpoesie der Skalden. Am besten
sind sie noch in den Eddaliedern gewahrt, obwohl sie auch
hier vielfach durchbrochen erscheinen.
Kapitel lY. Reim.
§ 22. Der Reim (Ji^itditig, eigentlich „HaridgritV, Er-
greifung mit der Hand") ist in der altnordischen Poesie,
besonders der skaldischen, reich ausgebildet. Er ist ent-
weder Binnenreim oder E n d r e i m (ruu-hendiug); ersterer
/erfällt in Vollreim (adul-h.) und Halbreim (nkot-h.), )e
nachdem er gleiche Konsonanleufolge nach gleichem oder
ungleichem Vokal zeigt, vgl. S. 94, 1 :
Fgrri menn, er fr 4ä in ^unuu \jorn ok klök ä slinnn />i>\<inn.
§ 23—25. Einzelne metra: 1. Fornyrdislag. XXI
Anm. Die verschiedenen e-Laute werden unbedenklich im Voll-
reim gebunden ; bei den älteren Dichtern reimen auch a, e, i mit ihren
Umlauten q, e, y, z. B. hqnd: randa etc. — Die Konsonautenfolgen
brauchen nicht ganz übereinzustimmen, so dass z. B. einfacher Kon-
sonant auf doppelten (iss: visa) reimen kann. Flexions- und Ableitungs-
elemente sowie j und v sind für den Reim gleichgiltig, z. B. gram-r:
fram-dan, gny-s: fljjja.
Kapitel V. Die einzelnen metra.
§ 23. Die wichtigsten aisl. Metra sind: das vier-
silbige fornyrdislag, der fünfsilbige mdlah^ttr, der aus zwei-
!iis dreihebigen Halbzeilen und dreihebigen Vollzeilen zu-
sammengesetzte lj6dah<^ttr, der sechssilbige dröttkvcedr h<^ttr
oder das dr6ttkv(ktt, der achtsilbige hrynjandi hottr oder das
hrynhent und endlich das runhent mit Endreim. Die
Eddalieder kennen nur die ersten drei derselben.
1. Fornyrdislag.
(Beispiele: S. 18 ff.)
§ 24. Das/, {yon forn-ijrdi „alte Sage'', zu orü) be-
steht in der Regel aus vier durch Alliteration verbundenen
Langzeilen oder acht gepaarten Halbzeilen: durch einen
stärkeren Einschnitt am Ende der zweiten Langzeile wird
die Strophe meist in zwei Halbstrophen zerlegt. Jede Halb-
zeile besteht aus zwei Füssen, hat also zwei Flaupthebungen
und in der Regel vier Silben, ist viergliedrig (bei den
späteren Skalden viersilbig).
§ 25. Gruppierung der Glieder. Abgesehen von
einer Anzahl verkürzter Verse von zwei bis drei Silben,
wie lotr hri/ggr, hHu prmll, resp. erweiterter von fünf
bis sechs Silben, wie disir stulronar, grntandi Grimhildr etc.,
die sich in den älteren und freieren Eddaliedern linden,
sind die Halbzeilen des forni/rdislag regelmässig nach fol-
genden fünf Grundformen oder Typen gebaut:
^Xii § 26-27. Fornyidislag.
1) A
2) B
3) C
a) gleichfüssige (2 -\- 2):
ix I _'-x, z. B. blöta nildi ;
■.j. I x_i, z. B. tu hjalpar per;
:-!- I ^x, z. B. i verfang} ; at ein farir;
b) ungleichfüssige (1 -f- 3 oder 3 -[- 1):.
4) D: _^ I ^-x oder ^ | _!Lx^, z. B. dis sJcjqldnnga; Tyr
Hlörrida; mjqk mcelir pü;
5) E: _!.^x I ^ oder _ix^ | _i, z. B. Ylßnga nid; Fre/ipii
ät kvvn.
§ 26. Variationen dieser Typen sind (ausser
den angegebenen):
a) Auflösung einer Länge iu Kürze und Senkung
(_?. = ox) ist nicht häufig, sie findet sich meist in der
ersten Hebung von C, z. B. ef koma hygdi, wird aber in der
zweiten Hebung aller Typen gemieden;
b) in dem dreigliedrigen Fusse^'^x kann die erste
Silbe verkürzt werden, z. B. (margs) vitändi, desgleichen
bei Wörtern von der Form -ix^x, wie krqpturligan; auch
sonst finden sich gelegentlich ähnliche Fälle:
c) nebentonige Senkungen bei A und am Ende
von C sind beliebt: Ueidreks döttur; enn stulr Slagfnir:
in A kann dann bei Nebenhebung im ersten Fusse die fol-
gende Hebung verkürzt werden : lljqrrards konur ;
d) die Eingaugsseukun g von B und C kann zwei-
silbig sein, z. B. hrurn til hüsa kam; pur ras Mödsognir:
e) die innere Senkung von A kaon zweisilbig,
seltener dreisilbig sein, z. H. sat par d haugl ; mnni pat ;/<'
/'/.s.s/; selten finden sich dage^jeu zweisilbige Senkungen in
B und E, z. B. scm horg eda brhn; dagegen ist die Schluss-
seukung io AGD stets einsilbig!
Anm. Eine Hkaldiache Variation «le« /. isi iln kviüuhnttr mit
regelmäBHid^em WecliHol von drei- und vierjf li«'drig«'n Halli-
versen.
§ 27. Allifcriition. Die urspr Anglichen Regeln
werden schon öfters verletzt, indem
f2B-3a ]filak»ttr. XXIH
a) ein scbwicber bdtontes Wort, wie das verbann finitom
statt des SabstantiTS einen Stab trägt. Tgl. fiTo pd Loki
ijadrhetmr dmtäi:
b) bei £ zuweilen die xweite Hebung im ersten
Halbv«^ allein alliteriert, z. B. p6 mea hendr | mi hqfuä
kemitii;
e) der Hanptstab bei A aaeh aof der zweiten
Hebung ruhen kann. vgl. ^mmheiluy ^oi \ ok wm pat
2. Halahottr.
(Beispiele: S. 87.V
§ 28. Aach hier besteht die Strophe in der Ri^sel ans
vier Langzeilen mit Cäsar in der Mitte, deren Zahl aller-
dii^ gelegentlich auf drei bis zwei sinken oder aof fönf
bis sieben steigen kann. Bei vierzeiÜRen Strophen ist
nach der zweiten Laogzeile ein grösserer Sinneseinsefanitt.
bei fänfzeiligeu nach der zweiten oder dritten: die
seehszeiligen zerfallen in drei gleiche Teile.
§ 29. Yersformen. Der wUOah^Ur (,Redew<nse*)
>t ein fänfgliedriges Metrum, seine Fornien sind Er-
weiterungen der Typen A, B, C and D At» fwwffiüdmg.
Aam. Zaveil«! äind viergliedrige Tene eiageBisekt, ao
Bjaikai^ L 3: vmm 1«^ wt Tcrtlnlcr OEMer Hefefu^: doj^eickCB
secksgliedrige. wie Udjm kmgäak fmua,
§ 30. Die Hauptformen sind:
1) A: -i-^x I -ix oder -^>.i | .tx oder (mit Auftakt) x-ix -ix,
z. B. qlwmrir wräu; seHdmteitt» AÜa; lokii pti lehi; fyr
vtfftM joOn^
2> B: ^x^ x^. z. B. Jnn'sJfA bittfu ȊU;
3) C : ^ X ^ I ^ X, z. b./eUi sldä aUru; skapa s^ht werdamt;
v^mm prfr ügir;
4) D: ^x 1 ^ ^x^ X. B. »ggir »amkmmhi; hnfii k^ iogi;
mdl es vibmqgmm.
Von diesm Ist B am seltenstm, A mit Auftakt typisch
für den zweiten Halbvers, die beiden anderen A-Tjpeo
XXIV § 31—34. Mälahöttr. Lj6(!ahoUr.
haben die grösste Verbreitung, besonders im ersten Halh-
vers. Bei diesen ist die Alliteration öfters einfach.
§ 31. Die wichtigsten Variationen sind (ausser
den schon angedeuteten);
a) Auftakte von ein bis zwei leichten Silben hei A,
D, C, z. B. at I endlqnyu hüsi; at \ kvcemi hrätt mdgar; ok
it I sama sonum Gjüka;
b) zweisilbige erste Senkung bei C: pau tnunu
hrätt hrenna; bei D: fyrr vi^rum fullräda;
c) Auflösung der Nebenhebung von C: medan 1
qtid hixti; der ersten oder der zweiten von D: skUäusk vegir
peira; ok it | sama sonum Gjüka; der ersten von A: baut
ykkarr heggja.
§ 32. Die alten Regeln über die Alliteration sind
noch viel stärker durchbrochen als \td fomyrdislay.
3. Ljodah^ttr.
(Beispiele: S. 88 f.)
§ 33. Strophenform. Der Ijödah^ttr („Liedweise- i
besteht in der Regel aus zwei Halbstrophen, von denen jede
aus einer Langzeile und einer cäsurlosen Vollzeile zusammen-
gesetzt ist, vgl. z. B. Hakonarmcjl (S. 89) Str. L Jedoch
kommen auch dreiteilige Strophen von drei solchen Paaren vor.
Anm. Die Wiederholnnjf einer (.etwas veränderten) Vollzeile in
einer der beiden Halbstrophen heisst galdralag (vgl. die eddisdu-n
Hi^vam^l!).
§ 34. Die Vollzeile hat in der Regel drei He-
bungen, seltener zwei (vgl. r^d qll ok regln, aber: at gO"
getit) mit Doppelalliteration, weniger häufig mit dm
facher Alliteration. Dieselbe trifft im dreihebigen Verse die
erste und zweite oder dritte, überwiegend aber die zweit.'
und dritte Hebung, vgl. &ptr I Odins icUi; ok hlödui//
sverd borit; itK^rg es pjöd of ^^ud.
Anm. 1. Einige Male reimt die Voli/.eile einfach im AiuchlusH an
di»' l.aiiirzf'ile oder eine benachbarte Vollzeile, z. B. :
\hiI '» l>n rei/nt \ e$ /fü at rtinutn »}>yrr
itium veginkunnum ;
oder: \\orfa \ieimi 6r\\»nugya heljar lii.
§ 35—38. Lj6(!ahottr. Drot.tkvct-tt. XXV
Aum. 2. In den Eddaliedern finden sicli auch einzelne Beispiele
von vierJiebigen Vollzeilen.
§ 35. Den Ausgaos der Vollzeile bildet meist ein
einsilbiges Wort von der Form ^x, seltener jl, noch
seltener ein dreisilbiges von der Form ^^^x oder -ixjl. Ge-
stattete Ausgänge sind also z. B. : frama, sjä, pjödladar,
hvivetna, kostalaus.
Anm. Ausnahmsweise kann statt eines Kompositums eine gram-
matische Verbindung- stehen, vgl. ntmir yfir glymja.
§ 36. Die Langzeilen bestehen in der ersten
Hälfte vorwiegend aus zwei hebigen, in der zweiten
aus dreihebigen Versen: der Hauptstab trifft bei
zweihebigen Versen die erste, bei dreihebigen die
zweite Hebung der zweiten Halbzeile, vgl. die Beispiele
S. 90 unten!
4. Drottkvaedr hottr (drottkvsett).
(Beispiele: S. 84.)
§ 37. Die Strophe des drötfkvcedr Ix^ttr („Hofweise,
Gefolgsweise") zerfällt in zwei Halbstrophen von je vier
8ech.sgliedrigen (-sill)igen) Halbzeilen, die paarweise durch
Alliteration, z. T. auch durch Binnenreim, verbunden sind.
Die erste Halbzeile trägt doppelte, die zweite ein-
fache Alliteration; mit jener ist Halbreim (skothending),
mit dieser Ganzreim (adalh.) verbunden (vgl. § 22).
Die einzelnen Halbverse bestehen aus den fünf Grund-
typen und festem _lx, das meist ein einsilbiges Wort, nur
selten ein dreisilbiges von der Form -j-^x ist. Dies ist
jedoch nur in den zweiten Halbversen gestattet, die dann
auch mit j-^^ beginnen, z. B. (funnreifum Aleiß.
§ 38. Variationen der Typen sind:
a) Auflösung der Hebungen ist — ausser am
Versschluss — gestattet, z. B. fqrum i v(^pn ok verjum;
b) Verkürzung der Hebung ist gestattet bei A mit
Nebentou in der ersten Senkung, z. B. sjdmeiär konung.s
reidi, bei C, z. B. kann'k siyrvidum seijja und bei D von der
XXVI § 39 43. Dröttkvafct. Hryiilient.
Form j.. I ^o.x|l_?:x, wie strqnij Herdala (i>n(fu. Nur uus-
ualirasweise erscheint sie iu dreisilbigen Wörtern von der
Form .„J1.X, wie Sigordar körn nordan.
§39. Verteilung der Typen. B und C sind selten
und auf die erste Halbzeile beschränkt, weil die zweite stets
mit einer Hebung beginnt; D und E sind häufiger im
zweiten Halbverse, die Hauptmasse liefert A.
§ 40. Die Alliteration ist wegen des künstliclien
Baues der Strophe nicht mehr an die alten Regeln gebunden,
indem selbst seh wacht onige Wörter die Stäbe tragen
können, vgl. knütr spurdi mik mcBtra.
§ 41. Eine Abart des dr. ist die hdttlausa, worin
(fast) alle Zeilen reimlos sind und der Hauptstab nicht
an erster Stelle zu stehen braucht. Ein Beispiel bieten die
Kn^kufiK^l^ S. 91 f., ein Gedicht, in dem die Strophen vier-
bis funfzeilig sind, da alle bis auf die letzte refrain-
artig mit den gleichen Worten: Hjqygum vSr med hjqrm
beginnen.
5. Hrynjandi hottr (hrynhent).
§ 42. Dies Metrum (der Name kommt von hrynja
„fallen") ist eine Erweiterung des drötikväitt um zwei
Silben: .-'x\ Binnenreim erscbeint in beiden Vcrsliälften.
und zwar iu der ersten als Halb-, in der zweiten als Voll-
reim. Der erste Reim kann auf der ersten, zweiten oder
dritten Silbe liegen.
Ein Beispiel dafür ist die Lilja S. 9411"., worin dt i
Rhythmus meist die Form des verdoppelten Typus A zeigt.
also einförmig „trochäisch" ist.
Anm. tJber die Anlage de» Gedichte» — einer dräpa mit Kefrain
($tef) — vgl. die Boineikungen S. 12H.
§ 43. Variationen der Typen;
a) Verkürzung der zweiten Hebung ist bei A mit
NebentOD im zweiten Halbvers gestattet, z. B. unarßiK
konungr ydrir dretußr, desglnichen bei D: hr'ni<ir()r}uin<i
gjalfri krintjdum ;
44. Konhent. l'bersicht der metra.
XXVII
V) die vorletzte Hebung darf auch nach unbetonter
Silbe auf eine Kürze fallen, z. B. heilar gundar meginwidir.
6. Ennhenda (ninhent).
§ 44. Als runhendir (d. i. ^Laofireim-'*) hcetUr werden
alle Strophen mit Endreim bezeichnet. In diesem Lese-
buch gehört das Runengedicht S. 93 dazu, das in Strophen
von zwei sechsgliedrigen hdtÜausa-Y ersen (§ 41) besteht.
Nur Strophe 15 ist eine dröttkvixttStro^he mit Binnen-
reim. Weiteres s. S. 125.
Übersicht der im Lesebuch vorkommendeii metra.
1 . Fornyrdislag
•2. Mdlahöttr
Ljodah^ttr
4. a) Dröttkvätt
b) Dr. hdttlaitsa
5. Hrynhent
6. Runhent.
S. 12. 18—20. 78.
„ 87. 88, Str. 6, 1 und 7, 1. 89 f.,
Str. 2, 1—2 und 3, 1—9, 2.
„ 9. 88 lausgen. H, 1 und 7, 1). 89 f.
(ausgen.Str.2. 1—2 u.3,1— 9. 2). 91.
r. 84. 86. 93, 15.
„ 33. 91 unten f.
. 94ff.
„ 93 (ausgen. Str. 15).
Sirw «M-tT»- ßiy^i*.^ yA'Cül^yi^ ß,n,oy(ji : » >weiiIivUM*-» ~7* ■i-t-»'~y>**^ to ^*-
i^»v> ax
A. Prosa. '
1. Thors Kampf mit Hrungni. -r*^"*^
^ Jmht var farinn i aiistrvega at berja troll, en Odinn /^i,
reid Sleipni i Jotunheima, ok kom til {)ess jotuns, er Hrung- ■ ^^^
-^nir het. |^ä spyrr Hrungnir, hvat manna sä er med gull- '^}^t^
. hjalminn, er ridr lopt ok log, ok segir, at hann ä fur^ »,,*^Il
^ gödan best. Ödinn sagdi, at par vill hann vedja f^rirV^^
hofdi siou, at engl hestr skal vera jafngödr i Jotunheimiim. ^
Hrungnir segir, at sa er godr hestr. en hafa lezk hann ^^
^ raundu miklu störfetadra hest, sä heitir Gullfaxi. Hrungnir
vard reidr, ok hleypr upp ä hest sinn, ok hleypir eptir
honura ok hyggr at launa honum ofrmseli. Ödinn hleypti in ,
8vä mikit, at hann var ä odrujeiti fyrir; eu Hrungnir var "^ZjlL -^
i svä raiklum jotunm('>d, at hann fann eigi fyrr,_ßn hann «*W^
sötti inn um Asgrindr. "^ f^-"^^ Wv£^
Ok er hann kom at hallardurum, budu aesir honum *^^
til drykkju; hann gekk i hollina, ok bad fä ser drykkju; 15 '^^
vorn pä teknar pär skälir, er pörr var vanr at drekka 6r. vw ^
ok svelgr Hrungnir ör hverri. En er hann gordisk drukkinn,
^ |)ä skorti eigi stör ord: liann lezk skyldu taka upp Valholl
ok fwra i Jotunheima, en sokkva Asgardi, en drepa gud
oll, neraa Freyju ok Sif vill hann heim föra med ser: en 20
Freyja for {>;i at skenkja honum, ok drekka lezk hann
i'"^mu^du alt äsa ol. En er osum leiddusk ofryrdi hans, pä ^«^
M nefna peir ^^or, 1
'""'^ fn'i napst kom pnrr i hollina, ok hafdi uppi 11 lopti
hamarinn, ok var allreidr, ok spyrr, hverr pvi raedr, er 25
Hulthauaeu, AltisläudiBcbeB Lesebuch. 1
? ' 2 1, Thors Kampf mit Hrungui. :K:►^*(u'c«n-v^ ^ tjt
;^:^'^^^^-*v^'*" f^c^ "-"^ - "^ . /tv-^*^;yvC. /«Lo«^ £«:tt /^ ,^^
jotoar hundvisir skulu par drekka, eda hverr seldi Hrungui
*A*'*-'^g'Jd at Vera i Valholl, eda hvi Freyja skal skenkja houum.
^.'■*'' sem at gildi äsa. [:>ä svarar HruDgoir ok ser ekki vinar-
augura til fiörs: sagdi, at Ödinn baud honum til drykkju,
ok haon var ä bans gridum. Jxi mjplti [H')rr, at pess bods
skal Hrungnir idrask, ädr bann komi ut. Hrungnir segir,
at Asapör er J)at litill frarai at drepa bann väpnlausan ;
bitt er meiri hugraun, ef bann porir at berjask vid bann
at landamaeri ä Grjötunagordura: ,ok befir pat verit mikit
10 fölskuverk', sagdi bann, ,er ek let eptir heima skjold minn
ok bein; en ef ek befda ber vopu min, pä skyldu vit nii
reyna hölragonguna, en at odrum kosti legg ek per vid
nidingskap, ef |)ü vill drepa mik väpnlausan'. f^irr vill
fyrir engan mun bila at koma til einvigis, er bonum var/
16 holmr skoradr. J)vi at engl befir bonum ]mt fyrr veiU.
För pä Hrungnir braut leid sina, ok bleypti äkatiiga.
{)ar til er bann kom i Jotunbeiraa; ok var for bans allfrspg
med jotnum, ok {)at, at stefnulag var komit k med {)eini
[i6r. J^öttusk jotnar bafa mikit i abyrgd, bvärr sigr fengi:
ati J)eim var iUz von at por, ef Hrungnir letisk, fyrir J)vi at
bann var J)eirra sterkastr. J^ä gßrdu jotnar mann a Grjö-
tunagordum af leiri, ok var bann niu rasta bärr, en |)riggja
- breidr und\r Hond, en ekki fengu pe\r bjarta svä mikit, at
bonum sömdi. fyrr en J)eir töku ör meri nakkvarri, ok vard
26 honum ])at eigi stodugt, |)ä er f->örr kom. Hrung^jr ätti
bjarta {)at. er fra^gt er. af bordum steini, ok tiodött med
{»rimr bornum, svä sem sidan er gwrt ristubragd \)&t. et
Hrungnislijarta beitir: af steini var ok bofnd bans, skjoldr
var ok steinn, vidr ok {)ykkr. ok liafdi bann skjoldinn
30 fyrir ser, er bann stöd ä Grjötuuagordum ok beid |>6r8, en
iTjj^^^^^^ hafdi bann fyrir väpn, ok reiddj um oxl, ok var ekki
da'lligr. A adra blid bonum stitd leirjotunninn, er nefndr
er MQkkurkälfi. ok vard bann a!lbra>ddr, er bann sä {>ör
|>orr für til bölmstefnu. ok med honum |>j&lfi. j^a
•6 rann pjalti fram at, [nxr er Hrungnir stöd. ok ma'lti til
^^^jj^ bans; ,J)ii stendr iiv_arliga, jotunn! helir .skjoldinn fyrir |)er.
l/KT-t^
o/tc^ Ä»,J/t.v»A-t^.
1. Thors Kampf mit Hningrni. 3
en f^örr hefir sett pik, ok feir hann i.t nedra i jgrdo. olQ
fMmun haon koma nedan k per.' pä skaut Hrung:nir skil-
diaura undir futr ser. ok stöd ä, eo tvihendi heinina. f«?i
naest sä hann eldingar. ok heyrdi prumur störar: sä hann
pä f>ör i äsmödi, för hann äkaflliga, ok reiddi hamarinn,
Y ok kastadi um langa leid at Hrungni. Hrungnir ferir upp
heiuina bodum hondum. kastar i möt: mötir hon hamrinum
a flugi, ok brotnar sondr heinin: fellr annarr hljitr ä j^rd, f"
, ok eru par af ordin qll heinberg: annarr hlutr brast i
hofdi pör, svä at hauo feil fram ä jord; en hamarrion lo ,
Mjolnir kom i raitt hofud Hrongni, ok lamdi hausinn i smä f
raoia. ok feil bann fram yfir por, svä at fötr bans lä of
liäls pör. En pjälfi vä at Mokkurkälfa, ok feil hann vid j _
litinn ordstir. pä gekk pjälfi til pors, skyldi taka fot
Hrungnis af honum. ok gat hvergi valdit. is
pä gengu til aesir allir, er peir spurdu at pörr var
fallinn. ok skvld« taka fötin af honum. ok fengu hvergi
komit. pä kom til Magni. sonr pörs ok Järnsoxu, hann
var pä prinsttr: hann kastadi feti Hrungnis af por, ok .»J..-««.
maelti: .Se par Ijotan härm, fadirl er ek kom isiä "iid; ek 20 j^
hygg. at jotun penna mundak hafa lostit i^hel med hnefa
mer, ef ek hefda fuudit hann." pä stöd pörr upp, ok
****'fagnadi vel syni siuum, ok sagdi hann mundu verda mikinn
fyrir ser. ,0k vil ek', sagdi hann, ,gefa per bestinn Gull-
faxa, er Hrungnir hafdi ätt.' pä maelti Ödinn. ok sagdi, as
at pörr gordi rangt, er hann gaf pann hinn göda best ^*
j^ gygjar sjjai, en eigi fqdor sinump—— ^jUM'oJ^^^^^.
pörr f()r heim til priidvaoga, ok stöd heinin i hofdi '**''*^
honum. pä kom til volva sii, er Gröa bet. kooa Orvandils
hins frekoa : boo göl galdra sina yfir pör, til pess er beinin 3«
losnadi. En er pörr fann pat. ok pötti pä von. at braut
mundi nä heininni. pä vildi hann launa Grö laeknipgina «^"'^
ik gera hana fegna: sagdi benni pau tidindi, at bann hafdi -t^,^,,^
vadit uordan yfir Eliväga. ok hafdi borit i meis ä baki ser ^ — f^
Orvjindil nordan ör Jotunheimum, ok pat til jartegna, at » r
ein tö bans hafdi stadit ör meisinum, ok var sii freriu,
■W-» .L<,^ --f^ \mXi>, li *-*~tt<C
4 1. Thors Kampf mit Hrungni.
svä at fi('>rr braut af, ok kastadi upp ä himin, ok ijordi af
.stjornu |)ä, er heitir Orvandilsto. fuirr sagdi, at eigi mundi
laogt til, at Orvandill mundi heim koma. En Gröa vard
sva fegin, at hou mundi enga galdra, ok vard heinin eigi
, . 5 lausari, ok stendr eun i hofdi Tx')r. / Ok er bat bodit til
«.>^.^i. ^varnanar, at kasta hein um gölf pvert, pvi at {)a hrörisk
1 heinin i Jiofud |^ör. — ^ --^
,^iU^' 2. Thor und Hymi. jl.lM.j^
pä raaelti Gangleri: ,Allmikill er fyrir ser Utgardaloki.
^ en med velum ok fjolkyngi ferr bann mjok. en pat ma sjä.
^ 10 at bann er mikill fyrir ser, at hann ätti birdmenn J)ä, er
^ mikinn mott hafa. Eda bvärt hefir porr ekki pessa hefnt?'
Harr svarar: ,Eigi er ])at ükunnigt, {)6tt eigi se fredimenn.
^/vo at pörr leidretti pessa ferdina, er nü var sagt, ok dvaUlisk
ekki lengi heima, ädr hann bjosk svä. skyndiliga til ferd-
15 arinnar, at hann hafdi eigi reid ok eigi hafrana ok ekki
foruneyti. Gekk hann i'it of Midgard svn sem ungr drengr.
ok kom einn aptan at kvekli til jotuns nakkvars: sä ei
Hymir nefudr. [Virr dvaldisk {)ar at gistingu of nöttina;
en i dagan st<'»d Hymir upp ok klaeddisk ok bj»^sk at röa
20 ä sä til fiskjar.
En J^orr spratt upp ok var skjott büinn ok bad, at
Hymir skyldi bann lata röa ä sa» med ser. en Hymir segir.
at litil lidsemd mundi at lionum vera, er bann var litill
•^^ ok ungnoenni eitt: ,ok mun |)ik kala, ef ek sit svä lengi ok ,
2* ütarliga, sem ck em vanr.' En fv'trr sagdi, at hami muiid'
'^±* röa mega fyrir_J)vi frä landi, at eigi var VKst, bvärt hann ^^^
^^ mundi fyrr bojdask at röa i'itan; ok n'iddisk |><»rr j(»tninum
\/^ svä, at |)ä var bnit, at hann nuindi [)egar lata hamiirini
^^.^^ skjalla i linfdi lionum: en hann letjiat vid bt'rask, [)vi ai
s" hann biigdisk \k at reyna {)ä all sitt i odrum stad. Hann
2. Thor und Hyim. 5
spurdi Hymi, hvat peir skyldu hafa at beitum. en Hymir
bad hann fä ser själfan beitur.
^ä snerisk fv>rr ä braut, pangat er hana sa exnaflokk '-^*^
nakkvarn. er Hymir ätti. Hann tök hinn mesta uxann, er
Himiahrjotr het, ok sleit af hofudit ok för med til sjävar: 5
hafdi pä Hymir üt skotit nokkvanum.
J>6rr gekk ä skipit ok settisk i austmim, tök tvaer ärar^
ok reri, ok pötti Hymi skridr verda af rödri bans. Hymir ^^ ^
reri i hälsinum fram. ok sqttisk skjött rödrion. Sagdi pä -'*^
Hymir, at peir vorn komnir ä paer vaztir, er hann var vanr 10 AJL
at sitja ok draga flata fiska; en f'örr kvezk vilja röa myklu
lengra. ok töku |>eir enn snertirödr. Sagdi Hymir |)ä, at J)eir ^*'**' '
vorn komnir 8?ä langt üt, at bätt var at sitja ütar frrir
Midgardsormi : en f'^rr kvezk mundu röa eina hrid, ok svä
gfirdi hann. en Hymir var pä alliikätr. 15
En pa er f»örr lagdi upp ärarnar, greiddi bann til vad **jj
^ heldr sterkjan. ok eigi var ongullinn minni eda liramligri: c*-«-
par let f>6rr koma ä ongulion oxahofudit ok kastadi fyrir
bord. ok för ongullinn til grunnz: ok er pat satt at segja. ^^^*^
■*^ at »ngu ginti J)ä f^örr minnr Midgardsorm. en Utgardaloki 20
hafdi spottat f«ör. pä er bann höf orminn upp ä hendi ser.
£a Midgardsormr gein yfir oxahofudit. en ongullinn vä i göminn
orminum ; en er ormrinn kendi {)ess, brä hann vid svä hart,
at badir hnefar f^örs skuUu üt at bordinu. en |)ä vard f'örr ^^^
reidr ok ferdisk i asraegin: spyrndi vid svä fast, at hann 15
hljöp bodum fötum gegnum skipit ok spyrndi vid grunui, ^^t
drö pä orminn upp at bordi. En pat mä segja. at engi ^^^,^
^"^ hefir sä sett ögurligar sjrmir, er eigi mätti J)at sjä, er |>örr
hvesti augun ä orminn. en ormrinn stardi nedan i mot ok ^
bles eitrinu. 30
pä er sagt, at jotunninn Hymir gerdisk litverpr, fqlnadi
ok hraeddisk. er hann sä ormino, ok pat, er saerinn feil üt
•k inn of nokkvann : ok i J)vi bili er pörr greip hamarinn
"k fürdi ä lopt. pä fälmadi jotunninn til agnsaxins ok hjö
vad pörs vid bordinu. en ormrinn sektisk i saeinn. en pörr ss
kastadi hamrinum eptir honum. ok segja menn, at hann
6 3. Balders Tod.
lysti af honum hofudit vid grunninum; en ek hygg hitt vera
|)er satt at segja, at Midgardsormr lifir enn ok liggr i
umsjä. En Juirr reiddi til bnefann ok setr vid eyra Hymi,
svä at hano steyptisk fyrir bord, ok ser i iljar honum, en
f^kr öd til lands.' < ^u^ ^
3. Balders Tod.
f>ä maelti Gangleri: .Hafa nokkur meirri tidiodi ordit
med osuuum? Allmikit |)rekvirki vann [^orr i pessi ferd.'
Harr svarar: Vera mun at segja frä |)eim tidindum, er meirra
potti vert Qsunum. En J^at er upphaf ])essar sQgu, at Baldr
10 enn göda dreymdi drauma stora ok haettliga um lif sitt. En
er hann sagdi osunum draumana, |}ti boru peir saman rod
sin, ok var pat gort, at beida grida Buldri fyrir all/, konar
häska: ok Frigg tök svardaga til pess, at eira skyldu Baldri
eldr ok vatn, järn ok allz konar mälrar, steinar, jqrdin, vidir-
15 nir, söttirnar, dyrin, fuglarnir, eitrormar.
En er |)etta var gort ok vitat, \k var {)at skemtun
Baldrs ok äsauna, at hauu skyldi standa upp ä t)inguni.
en allir adrir skyldu sumir skjöta ä hann, suoiir hqggva til.
sumir berja grjöti. En hvat seni at var giirt, sakadi hann
20 ekki, ok |)6tti |)etta oUuni mikill frami.
En er petta sä Loki, Laufe yjar son, ])ä likadi honum illa.
er Baldr sakadi ekki. Hann gekk til Fensalar til Frignjar.
ok brä ser i konu liki; \A spyrr Frigg, ef sü kona vissi.
hvat .rsir hofdusk at ä [)inginu. Hon sagdi, at allir skutu
26 at Baldri, ok |)at, at hann sakadi rkki. jni m;vlti Frigg:
,Eigi niUDU vöpn eda vidir granda Baldri: eida befi ek ])egit
af (^llum ])»'im.' pä spyrr konan: .Hafa allir hlutir eida
unnit at eira Baldri?' jni svarar Frigg: ,Ve.\ vidarteinungr
einn fyrir vestan Valh«tU: sü er Mistilteinn kalladr; sa {)ötti
80 iner ungr at krefja eidsins.'
3. Balders Tod. 7
pvi Daest hvarf konao ä braut: en Loki tok Mistiltein
ok sleit upp ok gekk til |)iiigs. En Hodr stöd ütarliga i
maünhriDginum. pvi at bann var blindr. J^ä maelti Loki
vid bann: ,Hvi skytr |)ü ekki at Baldri?' Hann svarar:
.f^vi at ek se eigi, hvar Baldr er. ok pat annat, at ek em 6
vapnlauss.' f^a mselti Loki: .Gordu pö i liking auüarra
manna, ok veit Baldri semd sem adrir menn: ek man visa
per til, hvar hann stendr: skjöt at honum vendi pessum!'
Hodr tök Mistiltein ok skaut at Baldri at tilv[sun Loka: ^^^^*^
flo skotit i gegnum hann, ok feil hann daodr til jardar. lo
ok hefir pat mest übapp verit unnit med godum ok mqnnum.
J>ä er Baldr var fallinn, J)ä fellusk ollum osum ordtok
ok 8vä hendr at taka til hans, ok sa hverr til annars, ok
vöru allir med einura hug til pess. er unnit hafdi verkit:
en engl mätti hefua: par var svä mikill gridastadr. En pä is
er aesirnir freistudu at maela, pä var hitt pö fyrr, at '^""^^
.rätrinn kom upp, svä at engl mätti odrum segja med
urdunum frä sinum harmi. En <>dino bar peim mun verst
penna skada. sem hann kunni mesta skyn, hversu mikil
aftaka ok missa osunimi var i fräfalli Baldrs. 20 .
En er godin vitkudusk, pä maelti Frigg ok spurdi, hverr """^
-a vaeri med ösum, er eiguask vildi allar ästir hennar ok
hvUi, ok vili bann rida ä Helveg ok freista, ef hami fä.i '^
fundit Baldr. ok bjöda Helju ütlausn, ef hon vill lata fara
Baldr heim i Asgard. En sä er uefndr Hermödr enn hvati, ^
son Odins, er til peirrar farar vard. f>ä var tekinn Sleipnir.
bestr Odins, ok leiddr fram. ok ste Hermodr ä pann he«t
ok bleypti braut.
En aesirnir töku lik Baldrs ok fluttu til saevar. Hring-
horni bet skip Baldrs, bann var allra skipa mestr; hann »0
vildu godin fram setja ok gera par ä bälfor Baldrs: en skipit
-:ekk hvergi fram. pä var sent i Jotunheima eptir gygi
J)eirri, er Hyrhrokkin het: en er hon kom, ok reid vargi ok
hafdi boggorm at taumura, pä hljöp bon af bestinum, en
Ödinn kalladi til berserki fjora at gaeta bestsins, ok fengu 36 . ^
|>eir eigi baldit, nema peir feldi bann, pä gekk Hyrhcokkin 4 ^
8 3. Balders Tod.
a framstafn nokkvans ok hratt fram i fyrsta vidbragdi, svä
•^U^t, at eldr braut or blunnunum, ok lond oll skulfu. {n'i vard
,,l;/x<' jiörr reidr ok greip hamarinn ok mundi |)ä brjöta bofud
bennar, ädr en godin oll bodu benni fridar.
5 f^ä var borit i'it a skipit lik Baldrs: ok er pat sä koua
bans, Nanna, Neps döttir, pa sprakk hon af harmi ok dö :
"^*j^^var bon borin ä bälit, ok^sleglt i eldi. f^ä stod f^örr at ok
-c^wc:^ vigdi bälit med Mj()lDi; en fyrir fötum bans rann dvergr
nakkvarr, sä er Litr nefudr, en f^örr spyrndi feti sinuni ä
^''"'^10 bann ok bratt bonum i eldinn, ok brann bann. En at
pessi brennu sötti margs konar pjod: fyrst at segja frä
^[[^^''^^i^Ödni, at med honum^för Frigg ok valkyrjur ok brafuar
'^^^^^^^hans', en Freyr ok i kerru med gej.ti peim, er Gullinbursti *^
_^.tiwöUt heitir eda Slidrugtanni: en Heimdallr reid besti |)eim, er
16 Gulltoppr lieitir. en Freyja kqttum siuum. J>ar komr ok
TT*^ mikit fölk hrimpursa ok bergrisa. Ödinn lagdi ä bälit
ö'''^ guUbring {)ann, er Draupnir heitir; bonum fylgdi sidan su ^
nättnra. at bina niundu bverja uött drupu af bonum ätta hi
gnllhringar jafnbofgir. Hestr Baldrs var leiddr ä bälit med
so ollu reidi.
En |)at er at segja frä Hermödi, at bann reid niu na-tr
^dekkva dala ok djüpa, svä at bann sä ekki, fyrr en bann
~f*'"*^^koin til ärinnar Gjallar ok reid ä Gjallarbrima: hon er
jT" J)okt lysigulli. Modgudr er nefnd uKi'r su, er gsetir bn'iar- '^
{ 85 innar; bon spurdi bann at nafni eda .nett ok sagdi, at biun
fyrra dag ridu um bri'ma fimm fylki daudra maona; ,en
eigi dynr bn'iin minnr undir einum |)»*r, ok eigi befir |3ii
"'^'"'''^ lit daudra manna: hvi ridr pi'i Imt ä Helveg?' Haun svarar.
at ,ek skal rida til Heljar at leita Baldrs, eda hvärt befir
**^ 80 I)u nakjcvat sett Baldr ä Helvegi ?' En hon sagdi, at Baldr
hafdi |)ar ridit um Gjallarbri'i: ,en nidr ok nordr liggr
Helvegr.'
\^k reid Hermödr. pur til er bann kom at Helgrindum; |
J)ä 8t(' bann af bestinum ok gyrdi bann fast, st«' upp I
sb ok keyrdi bann sporum, en bestrinu bljöp svä hart yfir "
grindina, at bann kom hvergi naer. \^n reid Hermödr h«'ini
3. Balders Tod. 9
til hallarinnar ok ste af besti, gekk inn i hoUina, sä par
sitja i ondugi Baldr, brodur sinn, ok dvaldisk Hermodr par
um nöttina.
En at morni beiddisk Hermodr af Helju, at Baldr
skyldi rida heim med honum, ok sagdi, hversu mikill grätr 5
var med ösum. En Hei sagdi, at J)at skyldi svä reyjia, '^
hvart Baldr var svä ästsaell, sem sagt er : ,ok ef allir hlutir
i heiminum, kykvir ok daudir, grata hano, |)ä skal liaiin
fara til äsa aptr, en haldask med Helju, ef nukkurr mjelir
vid eda vill eigi grata'. 10
f»ä stöd Hermodr upp, en Baldr leidir bann üt 6r
hollioDi ok tok hringinn Draupni ok sendi Ödni til niinja, *^^/^ ^ ^
en Nanna sendi Frigg ripti ok enn fleiri gjafar, FuUu fingr- ^^^-^
guU. fn'i reid Hermodr aptr leid sina ok kom i Asgard ok
sagdi oll tidindi pau, er bann hafdi S(*tt ok heyrt. is
\y'\ naest sendu aesir um allan beim erindreka at bidja,
at Baldr vaeri grätinn drbelju; en allir gordu pat, menninir
ok kykvendin ok jordin ok steinarnir ok tre ok allr mäj^mr: -^^«ü^i
/svä sem pi'i munt sett bafa, at |)essir hlutir grata, pä er peirj '— G^y^
(jcoma ör frosti ok i hita. ( pä er sendi menn foru beim ok 20
bofdu vel rekit sin erindi, finna peir i belli nokkurum, bvar i^^xma.
gygr sat; hon nefndisk pokk. peir bidja hana grata Baldr *' '
or helju. Hon svarar:
,p(^kk mun grata purrum torum
Baldrs bälfarar; d^M--*^ '''^ ?**
kyks ne dauds nautkak karls sonar; /jfh^^^'
haldi Hei pvi," s befir!'" ^^^.Jj'
En pess geta menn, at par bafi verit Loki Laufeyjarson, er
flest befir ilt gart med osum.'
7ku ,/^;^•^ ^a£«^ ,^ ^ji^IctM. tLyJ,^^ ^r..^,^^.^^;^ .
10 4. Die Volsungen und Nibelungen.
4. Die Volsungen und Nibelungen.
aJ^ Svä er sagt, at prir aesir föru at kanoa heim allaii,
ödiun ok Loki ok Hänir; peir kömu at o nakkvarri ok gengu
med onni til fors nakkvars, ok vid forsinn var otr eiiiii ok
{ liafdi tekit lax ör forsioum ok ät bluodandi. pä tok Loki
5 upp stein ok kastadi at otrinum ok laust i hufud honum:
pa hrösadi Loki veidi sinni, at haon hefdi veitt i einu
hoggvi otr ok lax.
Töku J)eir |)ä laxinn ok otrinn ok boru med ser, komu
J)ä at be nokkurum ok gengu inn, en sa büandi er nefndr
10 Hreidmarr, er {)ar bjö; bann var mikill fyrir ser ok rajok
fjolkuDDigr. Beiddusk .lesir at hafa {)ar nattstad ok kvo-
dusk hafa med ser vist yrna ok syndu büandanum veidi
sioa. En er Hreidmarr sä otrinn, J)ä kalladi bann sonu
sina Fäfni ok Regln ok segir, at Otr brödir J)eirra var
16 drepinn, ok svä hverir |)at hofdu gflrt.
Nu ganga peir fedgar at osunum ok taka J)ä hondum
ok binda ok segja {)ä um otrinn, at bann var sonr Hreid-
mars. ^sir bjöda fyrir sik fjorlausn. svä mikit fe, sem
Hreidmarr själfr vill ä kveda, ok vard ])at at saett med
20 |)eim, ok bundit svardogura. J^ä var otrinn fleginn, toK
Hreidmarr otrbelginn ok maelti vid {sä, at |)eir skuhi fylla
beiginn af raudu gulli ok svä hylja hanu allan, ok svä skal
[)at vera at saett {)eirra. y'- J.-,J,- - -;
pä sendi Odinn Loka i Svartälfaheim, ok kom haun til
26 dvergs |)e88, er lieitir Andvari: hano var liskr i vatni, ok
tok Loki bann hondum ok lagdi ä bann fjorlausn alt gull
j)at. er bann ätti i steini sinuiii : ok er |)eir koma i steininii.
[)ä bar dvergrinn fram alt gull ])at, er bann ätti, ok var {)at
allmikit fe. \^k svipti dvergrinn uodir bc^nd ser einum
:to litlum gullbaug; j)at sä Loki ok bad bann fram lata bauginn.
Dvergrinn bad bann taka eigi af ser bauginn ok b'zk mega
Hxla ser fe af bauginum, ef hann heidi. Loki kvad bann
eigi skyldu hafa einn penniug eptir, ok tök bauginti at
4. Die Yolsangen und Nibeltmgen. 11
honum ok gekk i'it; en dvergriün maelti, at sä baugr skyldi
Vera hverjum hofudsbani, er ätti. l^ki segir, at honum
pötti J)at Tel, ok sagdi, at pat skyldi haldask mega tyrir
|)vi, sä formäli. at bann skyldi flytja {>eim til ejTna. er pä
töki ?id. .^^ V.- ;»2-- "'y ' '*' "'"= 5
För hann i braut til Hreidmars ok syndi Ödni gujlit; )
eu er hann sä bauginn, |)ä syndisk honum fagr, ok tok ^^^^
hann af fenu, en greiddi Hreidmari guUit. |iä fyldi hann ''
otrbelginn, sem mest mätti hann, ok setti upp. er fullr var:
^gekk J)ä Ödion til ok skyldi hylja beiginn med gullinu. Jiä lo "^
mselti hann vid Hreidmar. at hann skal sjä. hvärt belgrinn j j ^j
er J)ä allr huldr: en Hreidmarr leit^til ok hugdi at vandliga ^^^ ^ -^.
ok sä eitt granahär ok bad pat bylja, en at odrum kosti ■*■ ''
Vieri lokit saett peirra. J>ä drö Odinn fram bauginn ok huldi
granall ärit ok sagdi, at pä voru |)eir lausir frä otrgjoldunum. i^
En er Odinn hafdi tekit geir sinn, en Loki sküa sina, ok
purftu {)ä ekki at ottask, pä mselti Loki, at pat skyldi -
haldask, er Andvari hafdi maelt : at sä baugr ok pat gull
skyldi verda pess bani, er ätti, ok helzk |)at sidan.
Hreidmarr tok J)ä gullit at souargjoldum. en Fäfnir ao
ok Reginn beiddusk af uakkvars i bnJdurgjold : Hreidmarr
unni J)eim enskis pennings af gullinu: pat vard Öräd |)eirra
bredra. at pe\r dropu fqdur sinn til gullzins. J>ä beiddisk
Reginn, at Fäfnir skyldi skipta gullinu i helminga med
I peim. Fäfoir svarai- svä, at litil von var, at hann mundi 20
I midia gullit vid brödur sinn, er hanu drap fodur sinn til
; gullzins. ok bad Regin fara braut, en at odrum kosti mimdi
I bann fera sem Hreidmarr. Fäfnir hafdi J^ä tekit hjälm,
er Hreidmarr hafdi ätt, ok setti ä hofud ser. er kalladr
' var egishjälmr. er oll kykvendi hraedask, er sjä, ok sverd 30
j {)at. er Hrotti beitir. Reginn hafdi J)at sverd, er Refill er
: kalladr, flydi hann J)ä braut, en Fäfoir för upp ä Gnita-
heidi ok gardi ser f)ar boi ok bräsk i orms liki og lagdisk
ä gullit.
I Reginn for pk til Hjälpreks konungs ä J^jödi og gm-disk 36
r smidr bans: {)ä tök bann p&r til föstrs Sigurd, son
J^ %J ...vU^-^-^
12 4. Die Volsuugen und Nibelungen, ^t^r*"*^'
Sigmundar, sonar Volsungs, ok son Hjordisar, dottur Eylima.
•"^'^ Sigurdr var ägaetastr allra herkonunga at aett ok afli ok
hug. Reginn sagdi lionum til, hvar Fäfnir h'i ä gullinu, ok
eggjadi bann at sokja giillit. J^ä gerdi Region sverd |)at,
ö er Gramr heitij, er svä hvast var, at Sigurdr brä nidr i
rennanda vatn, ok tök i siindr ullarlagd, er ra^ fyi'irj
^r-i^ straurainum at sverdseggioni. Jni Q*8t klauf Sigurdr stedja
^''"'^^ Regins ofan i stokkinn med sverdinu. ^ '-^
A^ :S*^^ Eptir J)at föru peir Sigurdr ok Reginn a Guitaheidi.
Kl Jni gröf Sigurdr grof ä veg Fäfnis ok settisk |)ar i. En
er Fäfoir skreid til vaz, ok hann koiu yfir grotina, pii
lagdi Sigurdr sverdinu i goguum bann, ok var |)at bans bani.
Kom p'd Reginn at ok sagdi, at bani> hefdi drepit brodur
bans, ok baud bonum p&t at saett, at bann skyldi taka bjarta
lö Fäfnis ok steikja vid eld, en Reginn l^gdisk nidr ok drakk
blöd Fäfnis ok lagdisk at sofa. En er Sigurdr steikti
hjartat, ok bann bugdi, at fullsteikt mundi, ok tök ä fingrinura,
bve hart var, en er fraudit rann ör bjartanu ä tingrinn, pix
brann bann ok drap fingrinum i muon ser; en er bjarta-
20 blödit kom ä tunguna, pk kunni hann fugls rodd ok skildi.
hvat igdurnar sogdu, er sotu i vidnunr. pix mselti ein:
1.
,Jmr sitr Sigurdr sveita stokkinn,
■'^ Fäfnis bjarta vid funa steikir:
spakr pÄtti mer spiilir bauga.
26 ef Qorsega fränan aeti.'
2.
.J^ar liggr Reginn, ni'dr um vid sik,
vill tjela mog, |)ano 8 triiir bonum:
berr af reidi rong ord samaii.
vill bolvasraidr brödur hefna.'
30 |>ä gekk Sigurdr til Regins ok <lrap hann, en sidan til
heets 8in8, er Gran i heitir, ok reid, til pess er hann kom til
•^^ 4. Die Volsungen und Nibelungen. j/^ r^fP
bols Fäfois, tok pä upp gullit ok batt i klyfjar ok lagdi
upp ä bak Grana, ok ste upj) själfr ok reid pix leid sina.
J^ä reid Sigurdr, til pess er bann fann ä fjallinu hüs;
par svaf inni ein kona, ok hafdi sii lijalm ok brynju. Hann
bra sverdinu ok reist brynjuaa af heoni; pä vaknadi hon 5
ok nefndisk Hildr; hon er kollud Brynhildr ok var
valkyrja.
Sigurdr reid |)adan ok kom til |)ess konungs, er Gjüki
het, kona bans er nefnd Grimbildr, born peirra vorn pau
Gunnarr, Hogni, Gudriio, Guduy: Gotbormr var stjüpsonr 10 ,
Gjüka. fmr dvaldisk Sigurdr langa hrid; |)ä fekk bann
Gudriinar Gjükadöttur, en Gunnarr ok Hogni sörusk i
bredralag vid Sigurd. cc i- ■
J^vi naest föru |)eir Sigurdr ok Gji'ikasynir at bidja ''^^a>>-<J
Gunnari konu til Atla Budlasonar, Brynhildar systur bans; 15 'M -
hon sat ä Hindarfjalli, ok var um sal hennar vafrlogi, en
bon hafdi pess heit strengt at eiga pann einu mann, er
j J)ordi at rida vafrlogann. |n'i ridu peir Sigurdr ok Gjü-
■ kungar (peir eru ok kalladir Niflungar) upp ä fjallit, ok
skyldi |)ä Gunnarr rida vafrlogann ; hann ätti hest |)ann, 20
er Goti heitir, en sä hestr |)ordi eigi at blaupa i eldinn.
fiä skiptu {)eir litum, Sigurdr ok Gunnarr, ok svä vopnum; V'
pvi at Grani vildi undir engum manni ganga nema Sigurdi.
\^'d bljöp Sigurdr ä Grana ok reid vafrlogann. pat kveld
gekk hann at bn'idlaupi med Brynbildi; er |)au kömu i 25
saeing, pä dr(') hann sverdit Gram (')r slidrura ok lagdi i
milli J)eira. En at morni, pä er bann stod upp ok klaeddi
sik, pi\ gaf hann Brynhildi at linfe guUbauginn, |)ann er
Loki hafdi tekit af Andvara, en tök af lienni aunan baug
til minja. Sigurdr hljöp |)ä ä hest sinn ok reid til felaga 30
sinna: skipta {)eir Gunnarr ]){\ aptr litum ok föru aptr til
Gji'ika med Brynhildi. Sigurdr ätti tvau born med Gudrünu:
Sigmund ok Svanhildi.
I^at var eitt sinn, at Brynhildr ok Gudrun gengu til
va/ at bleikja badda sina. pi\ er pskr kömu til ärinnar, c.
p'd öd Brynhildr üt ä öna frä landi ok maelti, at hou vildi
14 4. Die Volsungen und Nibelungen.
eigi bera i hofud ser pat vato, er rynni ör häri Gudriinu,
py\ at hon ätti biianda hugadan betr. J>ä gekk Gudrun ä ;
ona eptir henni ok sagdi, at hon mätti fyrir J)vi J)vä ofar
sinn hadd i onni, at hon iitti pdmn mann, er eifji Gunnarr
5 ok engl annarr i veroldu var jafnfroko: J)vi at bann vä
Fäfni ok Regin ok t('»k arf eptir bada |)a. ph svarar Bryn- <
hildr: ,Meirra var |)at vert, er Gunnarr reid vafrlogaon, en
Sigurdr pordi eigi.' |n'i hlo Gudrun ok maelti: ,.^tlar |)ü,
at Gunnarr ridi vafrlogann ? Sä, jetla ek, at gengi i rekkju
10 hjä |)er. er raer gaf gullbaug f)euna ; en sä gullbaugr, er p\\
hefir ä hendi, ok p\\ pätt at linfe, hann er kalladr And-
varanautr, ok setlak, at eigi sötti Gunnarr hann ä Gnitaheidi.'
Jn'i |)agnadi Brynhildr ok gekk heim. Eptir put egtr-
jadi hon Gunnar ok Hogna at drepa Sigurd, en fyrir |)\ i
15 at J)eir v«>rn eidsvarar Sigurdar. pi\ eggjudu |)eir ti} Gotborm^
brodur sinn, at drepa Sigurd; hann lagdi Sigurd sverdi i
gMgnum sofanda, en er hann fekk särit, piy kastadi bann
sverdinu Gram eptir honum, svä at sundr sneid i niidju
maiminn. pur feil Sigurdr ok sonr bans prevetr. er Sig-
20 mundr bet, er pe'w dr«]pu. P]ptir jjat lagdi Brynhildr sik
sverdi. <»k var hon brend med Sigurdi. En Gunoarr ok
Hogni t<')ku pi\ Fäfnisarf ok Andvaranaut ok redu pi\
londum. *
Atli konungr Budlason, bn')dir Bryohildar, fekk {)ä
25 Gudninar, er Sigurdr iiafdi ätta, ok (»ttu |)au born. Atli
konungr band til sin Guunari ok Hogna, en pe'w foru at
hnimbodinu; en ädr peh föru heiman, pii fölu J)eir gullif
Fäfnisarf i Hin, ok heiir f)at gull aldri sidan fundizk. En
Atli konungr liafdi {)ar lid fyrir ok bardisk vid Gunnar ok
8«) Hogna, ok urdu f)eir handteknir; l«'t Atli konungr skera
hjarta ör H«)gna kykvuni, var {)at bans bani. Gunnari letl
bann ka.sta i ormgard, en honum var fengin leyniliga barpa,
I ok slo hann med t(»num, j)viat hendr hans vorn bundnar,
8va at ailir ormarnir sofnudu, nema si'i oadra, er rentli
35 honum. ok bjö svä fyrir flagbrjöskat, at hon steypti iin.-
dinu inu i holit, ok liekk hon ä lifrinni. par til er hanii do.
i. Die Volsangen und Nibelmigen. 15
Litla äidar drap Gudrun tva sonu sina ok let gera med
gulli ok silfri bordker af hausnrn |)eirra, ok pä var gert
erfi Niflunga. At |)eirri veizlu let Gudrun skenkja Atla
konungi med peim bordkerum mj«>d. ok var blandit vid 'X.!^'\-^'*'
blödi sveioanna; en hj«)rtu |)eirra let hon steikja ok fö sj'
konnogi at eta : en er |)at var gert. J)a sagdi hon honum ^i^^
sjolfum med morgum üf»>Krum ordum. Eigi skorti |)ar I*J&<^
äfenginn mjod, svä at flest fölk sofuadi |)ar, sem sat: ä ''"'T^
{)eirri nött gekk hon til konungs, er bann svaf, ok med
heoni sonr Hogna. ok vogu at honum: |)at var hans banL i»
f>ä skutu pan eldi ä bolliaa. ok braun |)at folk, er par
var inni.
Eptir |)at för hon til sjävar, hljöp ä sseinn ok vildi ^ . .
tyoa ser, en hana rak yfir ^ordinn, kom |)ä ä pat land, er "" ',
ätti Jönakr konungr: en er hann sä hana, tök bann hana i*
til sin ok fekk hennar: ottu psiu pryk sonu, er svä hetu:
S<]rli, Hamdir. Erpr: |)eir vorn allir svartir sem hrafn a .
härs lit sejn Gunnarr ok Hogni ok adrir Niflungar. ^<**<
f>ar f»ddisk upp Svanhildr. döttir Signrdar: hon var
allra kvenna fegrst. fat spurdi Jormunrekr konungr hinn *) '
riki : hann sendi son sinn Randve at bidja hennar ser til '^
handa. En er hann kom til Jnnakrs, |)ä var Svanhildr
seid honum i hendr: skyldi hann fera hana Jormunreki.
f>ä sagdi Bikki. at |)at var betr fallit, at Randver aetti
Svanhildi, er hann var ungr ok baedi pau. en Jormunrekr 20
var gamall. {>etta rad likadi |)eim vel hinum ungum mon-
num. f>vi naest sagdi Bikki {)€tta konungi: pä let Jormun-
rekr taka son sinn ok leida til gälga: pä tök Randver
hauk sinn ok plokkadi af Qadrarnar ok bad senda fedr
»num: |)ä var bann hengdr. Eo er Jormunrekr konungr 3»
sä hankinn. {)ä kom honum i hug, at svä sem haukrinn
var nfleygr ok fjadrlauss, at sv:i var riki hans -•f'-'^. ^r ^^^
hann var gamall ok sonlanss.
I^at var eitt sinn, er Jormunrekr konungr reid «>r
skögi fra veidum med bird sina. en Svanhildr dröttning sat i>
st baddblikl pä ridu {)eir ä hana ok trodu hana undir
fjj^
16 4. Die Vülsungen and Nibelungen.
hestafotum til bana. En er petta spurdi Gudrun, {)h eggjadi
hon sonu sina til hefndar eptir Svanhildi. En er |)eir
bjoggusk til ferdar, |);i fekk hon peim brynjur ok hjälma
^j^ ^ svä sterka, at eigi mundi jarn ä festa. Hon lagdi rad fyrir
*P^ 6 |)ä, at |)ä er peir kvaemi til Jormunreks konungs, at f>eir
skyldi ganga of nött at honum sofanda, skyldi Sorli ok
Hamdir h«)ggva af honum hendr ok fotr, en Erpr hofudit.
En er peir komu ä leid, pä spurdu {)eir Erp, hver
tr lidsemd peim mundi at honum, ef peir hitti Jomiunrek
'^'^ 10 konung. Hann svarar, at hann mundi veita |)eim |)vilikt
sem hond foti. f^eir segja, at {)at var allz ekki, at fötr
K^" styddisk vid hond. peir voru svä reidir mödur sinni, er
ti<,x^^ hon hafdi leitt {)ä üt med heiptyrdum, at |)eir vildu gnra
J)at, er henni potti verst. ok dröpu Erp, {)vi at hon unni
15 honum mest. Litlu sidar, er Sorli gekk, skridnadi bann
odrum foti ok studdi sik med hendinni: f^ji m.viti hann:
,Veitti nü hoodin fotioum. betr vjeri nü, at Erpr lifdi.'
En |)eir komu til Jormunreks konungs of nött, par sem
hann svaf, ok hjoggii af lioniim hendr ok fötr. ok vid pat
20 vaknadi hann ok kalladi ;i menn sina. bad {)ä vaka. J>ä
maelti Hamdir: ,Af mundi nn hofudit, ef Erpr lifdi'. \k
' stodu upp hirdnienninir ok söttu at })eim, ok fengu eigi
v^CLJd si)tt pi\ med vöpnum. I^ä kalladi Jormunrekr, at |)ä skal
0. Ji^f- berja grjöti, var svä gort: par fellu peir Sorli ok Hamdir:
''Y*^ «'' P'^ v^*" ^^ d&üd oll aett ok afkvsemi Gjüka.
C-y-VT'tAf-mt
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5. Der Zweikampf auf Samsö. ,r^'^^-^
'^'^^^^'^ Einn jölaaptau i Bolm, ph str^jigdi Aogantyr heit at
U*^^ bragarfulli, sein sidvenja var til, at bann skyldi eiga dnttur
Th^^^T^ Yngva konungs at Ippsolum, Ingibjorgu, [)ä mey, er fegrst
^ir»^wi,Av*, var ok vitrust ä dansku tuiigu. eda falla at odrum kosti
5. Der Zweikampf auf Samsö. 1 7
ok eiga eoga konu adra. Eigi er sagt af fleirrum heit-
-trengiogum peirra bredra. .
f>at sumar föru {)eir brodr til Uppsala i Svignki ok rJX* >
gengu inn i boliioa fyrir konung. ok segir AngantV^r honam
heitstreoging sina ok pat med. at haon vill fä döttnr haas : 5
illir hlyddu. er inni vora. Angantyr bad konnng segja.
^^^_^iv£rt {)eirra eriudi skyldi ^tx2i. K,ii,uft
I |)vi ste fram yfir bordit Hjälmarr enn huguinstöri ok ""^^J*
raaelti til konungs: »Mionizk, herra! hversu'mikla sömd ek*--i«-fif;«f
hefi per uDoit. sidan ek kom i ydvart riki, ok 1 mqi^um 10 >^
lifhäska fyrir ydr verit: ok fNTir mina pjönustu bid ek, at j.,^^^
T^^^T giptid mer döttur ydra: pykkjumk ek ok raakligri r*";^^
mina böD at piggja en berserkir pessir, er hverjum manni tr^^r^^
gera ilt .
Konungr hugsar fyrir ser, ok pykkir petta mikill vaodi, 15
tiversu J)essu skal svara, svä at minst vandraedi maetti af
-randa, ok svarar um sidir: ,{^at vil ek, at Ingibjorg kjosi
-er sjölf maop. hvaro hon vill hata".
Hon segir: ,Ef per vilid mik maoni gipta. J)a vil ek pann
eiga, er mer er ädr kunnigr at gödura hlutum. en eigi pann,
er ek hefi ekki af annat eh sogar einar ok allar illar.
Angantyr roaelti : .Ekki vil ek hnippask ordum vid pik,
pvi at ek se. at pü elskar Hjälmar; en pü, Hjälmarr! kom
sadr ä Sämsey til holmgongu vid mik. ella ver bvers maonz
nidingr. ef pü komr eigi at raidju sumri atäri!* aa
Hjälmarr kvad sik ekki dvelja at berjask. Fom Am-
grims synir heim til fodar sins ok sogdu hooam svä gort: ,
hann kvezk ekki fvrr hafa öttazk um bä en mi. ^^flz^
Ok er peir brödr koma i Sämsey, sjä peir, hvar tvau
^kip iiggja i hqfn peirri, er Munarvägr het. peir pöttusk su
vita. at Hjälmarr muodi pes^i skip eiga ok Oddr enn '^idi-
f'irli. er kalladr var Orvaroddr. pä brugdu Amgrims synir
verdum ok bitu i skjaldarrendr. ok kom ä pä berserks-
angr: peir gengu pä sex lit ä hvart skip: en par voru
vä godir dreogir innan bords. at ailir töku sin vöpn, ok »
rigi flydi ör sinu rümi, ok eogi maelti aedruord. En ber-
Holth»as«D, Aitislüodiacbe* Leaebach. 2
18 5. Der Zweikampf auf Samsj).
serkiroir gengu med qdru bordi fram, en odru aptr. ok
dropu pa alla: sidan gengu peir ä land iipp grenjandi.
Hjälmarr ok Oddr hofdu geugit upp ä eyna at vita, ef ber-
serkimir vaeri komnir ; ok er peir gengu ör sköginum til
6 skipa siona, p-k gengu berserkir i'it af skipum peirra med
blödgum vopnum ok brugdnum sverdum, ok var J)ä gengion
. af J)eim berserksgangrinu ; eo pä verda |)eir mättminni en
jumH pesgLA-milli sem eptir nakkvars kyns söttir.
f>4kvadOddr: ,fm vas mer otti einu_sioDi, •****^
10 es grenjandi geugu af oskum "^J^LJ^kIx
ok emjandi i ey stigu jl^f^^JX^
tirarlausir, voru tölf saman'.
J»a maßlti Hjälmarr til Odds: ,Ser pü nü, at fallnir eru
menn okkrir allir, ok synisk mer nü likast. at ver muuum
15 allir Odin gista i kveld i Valholhi'; ok pat eitt segja menn.
at Hjälmarr hafi maelt aedruord.
Oddr svarar: .pat muadi mitt räd vera, ,at vit flydim
undan ä skog, ok munu vit ekki mega tveir berjask vid tölf,
er drepit hafa tolf ena froknustu menn. er vöru i Sviariki'.
20 f>ä mselti Hjälmarr: .Flyjum vit aldri undan övinum
okkrum, ok |)olum heldr vopnpeirra: fara vil ek at berjask
vid berserki'.
Oddr svarar: ,En ek nenni eigi at gista Odin i kveld,
ok skulu {)e8sir allir daudir berserkir, ädr kveld s»', en vit
36 tveir lifa'.
f^etta vidrmaeli peirra sanna {)essar visur, er Hjäl-
marr kvad:
,Fara balir hraustir af herskipura,
tolf menn saman tirarla.usir; U*f*^
so munum i aptan Odin gista
tveir föstbredr, en j)eir tölf lifa'.
Oddr svarar: ,fivi mnnk ordi andsvnr vcita:
{)eir munu i aptao (»din «ista
tölf berserkir, en vit tveir lifa'.
5. Der Zweikampf anf Sarosö. 19
f>eir Hjälmarr sä, at Aogantyr hefir Tyrfing i liendi, J)vi
t lysti af sem af solargeisla. Hjälman- mselti: ,Hvärt viltu
igaj;id Aoganty eimi eda vid bredr lians ellifu?' r^
Oddr svarar: ,Ek vil berjask vid Angant}'; bann mun
gefa stör hogg med Tyrfingi, eo ek tnii betr skyrtu minni 5 ^
t^ti brynju pinni til blifdar'. . ^ ^«...iu^ 3yi
Hjälmarr raaelti: ,Hyar kömu'* vit pes^ til orrostu. ^
at pü gengir fram fyrlr mik? fvi viltu berjask vid
Anganty, at per pykkir pat meirra prekvirki: nü em
ek hofudsmadr pessar hölmgongu; het ek odru konungs 10
döttur i Svipjödu en lata pik eda annan ganga i petta ein-
vigi fyrir mik. ok skal ek berjask vid Anganty"; ok brä
pä sverdinu ok gekk fram i möti ADgaoty: ok visadi
hvärr odrum til Valhallar. Smiask peir i moti Hjälmarr
ok Angantyr ok lata skamt störra lioggva ä milli. 15
Oddr kallar ä berserki ok kvad:
• Eiou skal vid eion orrostu heyja,
hvatra drengja, nema hugr bili'. -^-wv^
pä gekk fram Hjorvardr. ok ottu.sk peir Oddr vid hart -^3
fc^ väpnaskipti ; en silkiskyrta Odds var svä traust, at ekki väpn 20
festi ä, en bann hafdi sverd svä gott, at svä beit brynju
sem klaedi, ok fo hogg hafdi bann veitt Hjorvardi, ädr bann
feil daudr. pä gekk til Hervardr, ok for somu leid, pä
Hrani, pä hverr at odrum; en Oddr veitti peim svä harda J'f-^,
atsokn, at alla feldi bann pä ellifu bredr. En frä lejk 25'* t^
fteirra Hjälmars er pat at segja, at Hjälmarr fekk sextän
-jr, en Angantyr feil daudr. Oddr gekk par til, er Hjäl-
marr var, ok kvad:
.Hvat s per, Hjälmarr? hefir lit brugdit,
j; v^ pik kvedk möda margar ujidir; :w ^^
hjälmrs pinn boggvinn, en ä hlid brynja,
nii kvedk Qorvi of farit pinu'.
Hjälmarr kvad:
,Sor hefik sextäu, slitna brynju,
I svarts fyrir sjönum, sekak gaoga; 35
IX««~<^ ^«-««-•*'***'
20
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5. Der Zweikampf aaf Samsö.
• <•■'''
hoßit vid hjarta hjorr Angantys, '^
hvass blödrefill herdr i eitri'.
,Hvarfk fra fogrum fljuda songvi
otraudr gamans austr vid Sota;
for skuodadak, ok fork i lid ««W"^^
hinzta sinni frä hollvjnum'. f'^^*''^^ ^•»-f««'*-^
,Hvarfk fra bvitri hlads bedgunni uJ.^r^Ju^(:
ä Agnafit ütanyerdri ; '-»*-' 7 r^
saga mun sannask, su s sagdi mer,
at aptr koma eigi mundak'.
,Drag mer af heiidi bring enn rauda,
Ur enni ungu Ingibjorgu!
Sä mun benni bugfastr tregi, ^i^^^x^MU^
es eigi kemk til Uppsala'.
jAttak at fulhi fimm bii saman, ^j.
eji {t?i aldri undak n'idi; J^^^^^Z^'^T^
nii verdk liggja lifs andvani, Xsne^'^-
sverdi undadr Saraseyju i'.
,Drekka i bollu büskarlar mjod
menjum gqfgir at mins fodur;
niedir raarga mungat fira,
en mik eggja_spor i eyju J)ju". "^(^[^L --^-^^
,Hrafn flygr austan af hom m^idi, '*^"-
flygr bonum eptir orn i sinni; ^^--'^.^-f
peim gefk erni efstum brädir, Uax
sä mun ä blodi bei^ja minu'. '^'
Eptir J)at deyr Hjälmarr.
Oddr segir |)e88i tidiiidi iieim i SviJ)jöd; on koiumgs
dottir raä eigi Ufa eptir Hjälmar ok rädr s«'r sjölf baoa.
»0 Angantyr ok br/ulr bans voru lagdir i baug i Sämsey mod
oiruni vöpiium Hiiiuiii.
JT-v.»^
'»«^«J^
i^^
^ •' SmXi^'i, - ^«•-liJU^-«'^ tAK*»*^*^'<^ ^'■A*«'.^'^^^
• --^ -^„•"^r ITT«**--. asVK^Hl^
r-^^'^^"^'"^^. Hödin und HognL '
Konangr, sa er H^ni er nefndr. ätti döttar, er Hildr
het. Hana tok at ^erfangi konungr sa, er Hedinn het, ¥^t^
Hjarranda sod. f>ä var Hogni konungr farinn i konanga- ^
stefnu; en er hann spordi. at herjat ?ar i riki hans ok"^^^^^
döttir bans var i brant tekin, pä för bann med sina lidi 5
at leita Hedins, ok spurdi til hans. at Hedinn hafdi siglt *|::i^
Dordr med landi. f>ä er Hogni konungr kom 1 Noreg, •^*^
spnrdi hano, at Hedinn hafdi siglt vestrjam haf, |>a siglir "'<^'''*^
Hogni eptir honum aU til Orkneyja: ok er hann kom J)ar ■» ^
gern beitir Häev. bä var bar fyrir Hedinn med lid sitt. 1» H^
. ' ' kJU.
[ |>a for Hildr ä fund fqdur sins^^ ok baud honum men
t saett af^bendi Hedins, en i odru ordi sagdi hon, at He-
dinn vaeri büinn at berjask. ok aetti Hogni af honum engrar
fa^dar von. Hogni svarar stjrt döttur sinni: en er hon
^Btti Hedin. sagdi hon honum, at H<^i vildi enga saett, u
^Bk bad hann büask til orrostu.
^F Ok sva gera J)eir hvärirtveggja ; ganga upp ä eyoa
I ok hikja lidinu. |>ä kallar Hedinn ä Hogna, mag sinn.
k baud honum sjett ok mikit gull at txitum.
\>ä svarar Hogni: .Of sid bauztu petta. ef ])ii vill saettask, ä»
vi at nü hefi ek dregit Däinsleif, er dvergamir gerdu. er
anoz bani skal verda, hvert sinn er bert er. ok aldri
ilar i boggvi, ok ekki sär grer. ef |>ar skeinisk af.*
f»ä svarar Hedino: .Sverdi beür {)ü par, en eigi sign: ,^^^
at.kalla ek gott, hvert er dröttinholt er.* k -^*^
f>ä höfu {)eir orrostu {)ä. er Hjadningavig er kallat. ok
'Tdusk pann dag allan. ok at kveldi föru konnngar til
Kipa. En Hildr gekk of nöttina til valsins, ok vakpi upp
led Qi.lkyngi alla J)ä. er daudir vorn: ok annan dag gensu
•nungarnir ä vigvoUinn ok hordusk, ok sva allir J)€ir, er 3,,
ilu hinn fyrra daginii.
Lt^ KV«^ . KJ«a/, wv'TS-e*^ ./^«i/w%*^,7*».Cw^ )
25J 7. Walther und Hildegund.
F6r sva sü orrosta hvern dag eptir annan, at allir f)eir,
er fellu, ok oll vopn |)au, er logu ä vigvelli, ok svä lilifar
urdii at grjöti. En er dagadi, stodu upp allir daudir meon
ok bordusk, ok oll vopn vom pä nv't. Svä er sagt i kvae-
6 dum. at Hjadningar skulu svä bida ragoar^krs.
•,' ■^' f^ A^l -■" 'V^
^' Ji OJX TU ifL ^^i .wvo^
7. Walther und Hildegund.
M^>^- »^ Attila konungr af Süsa var baedi rikr ok fjolmennr,
iuZvLa^wL^ ok vann mqrg riki. Haan leggr vingan vid Ermiurik
konung, er pä red Pi'ili. fessir tveir konungar leggja
vingau sin ä medal, svä at Attila konungr sendir Erminrik
^'^^*^ 10 konuugi sinn fraenda Osid med tölf ridjlara, Erminrikr
„j^^W^ konungr sendir i gegn Valtara af Vaskasteini, sion systur-
son, med tölf riddurum. \k var Valtari tölf vetra.
^lar dvaldisk bann sjau vetr. Tveira vetrum sidarr
I\x<jU kom par Hildigundr, döttir llias jarls af Oceka, ok var seud
16 at gisling Attila konungi. pä var bou sjau vetra g«}mul.
Y{XJu!a pessir enir ungu menn unnusk mikit, ok veit pat pö
' eigi Attila koDungr.
^^"H^ pat er einn dag, at veizla rik er i grasgardi Attila
^A,-f>---c^ konuDgs ok dan/ rikr, ok pä hell Valtari i h(jnd Hildi-
30 gundi. pau talask vid marga liluti, ok pat grunar engi madr.
Nu mselti Valtari; ,llve leugi skaltu vera ambolt Erka
drottningar? Ok vaeri betr fallit, attu f<irir heim med oss
til värra fni'mla'.
Hon maelti: ,Herra! eigi skaltu spotta mik, pö at ek se
26 eigi hjä minum fraendum'.
•-^ Nu svarar Valtari: ,Frii ! pü ert döttir llias jarjs af
Gn-ka, en ek em systurson Ermioriks konungs af Kömu-
borg, ok annarr er roinn fraeodi pidrikr konungr af Bern.
ok livi skal ek })jöria Attila konuugi? Ger svä vel, far
»0 heim med nur, ok svä s»mm »'k »'in |»i'i liollr. wvä si* yiut
miT lioilr!*
*" ä«>»''^«-C*V
f>a STarar hon: ,I>%ar ^ Yeit piim YÜja at sqnna, pä
skalta ok vita mik ok mino vilja. f>4 var ek ^ogurra Tetra
gomolf er ek sa pik et fyrsta sinni, ok unna ek {>er pegar
>?ä mikit, at angum Mut i veroldu meirra. Ok fara tU ek
med per pangat, er pu Tilt\ s
pa svarar Yaltari: ^ svä er, sem pu segir, pa kern
|)ii a morgin, er sol rennr app, til ens yzta borgarUids,
•k haf sva mikit goli med per, sem pü malt mest bera ä
j.uDarri hendi piiuii. fyrir pvi at pü Teizt allar fehirzlar
£rka dröttningar, fraeadkona pinnar'. m
Ok bon segir svä Yera skofai.
Ok na verdr Attila konnngr ekki ^vrr vid petta rad, ^ ^
fyrr en Yaltari hefir lit ridit af Süsam, ok med honiim '2JCt
Hildignndr. Ok hqfdn nü mikit fe i golIL Ok pan ridn *^T^
i'it af borginni, ok engi var peirra svä godr vinr, at pao is
trvdi til pessa, at Tita sina ferd.
Ok DU verdr vid Tarr AttUa konnngr, at Yaltari er
brot ridinn ok Hildignndr, ok nu bidr bann sina menn
tölf rida eptir peim. ,ok sknind aptr hafa fe ^t alt, er brot
er tekit. ok sra bqfnd Yaltara^ m
Ok af pessom ¥ar einn madr Hqgni, son Aldrian ko-
DQDgs. Ok nü rida pessir tolf riddarar eptir peim skyndi-
lega, ok sja nü hvärir annarra reid.
Nü hleypr Yaltari af sin am besti med mikilü knrteisi '"'^^
^ok breysti. ok tekr ofan sina frü Hild^ndi ok peirra gar- k .
lar. Nü hleypr bann ä sinn best, ok setr sinn bjälm ä "^^
{fod ser, ok snyr firam sinnm gladiL """**
Nü maelti Hildigandr ¥id sinn sata bläfard: Jlerra!
trmr er pat, er pü skalt einn berjask vid tolf riddara.
tid beldr UDdao. ok forda pinn lifi!' so
,Frü:* segir bann, .grät eigi! Set befi ek fyrr bjalma
»fiia, skjqldn skipta, brynjur snndradar ok menn steypask
sinom bestnm bqfndlansa: ok alt petta befi ek gart
imni hendi. ok ekki er mer petta oficßfli*. ^^ '
Ok nü ridr bann i möti peim. Verdr nü mikill bar- s»
lagi. ok fyrr er myrkt af nött. en lokit se Tiginn.
"kuu^io /^■'O'^^-^M^ A.«;t>«rv l*0 ftu '*Z*'W/ ^^^^ -u A^ '^■^Aj^-ff^^t^ X u» -»KX^^
^4 7. Walther and Hildegaud.
En Valtari er nü sarr mjok, ok drepit hefir hann du
ellifu riddara; en Hogiii komsk undao ok komsk i skög.
Ell Valtari hittir nii sina fri'i, ok bi'iask J)ar um vid
skoginn. Valtari slaer pä eld vid tinnu ok g«rir p&r mikinn
5 eld, ok par vid steikir hann eitt beysti villigaltar. Ok nü
matask {)aii sidan, ok lüka eigi fyrr, en alt er af beinunum,
Nü snyr Hogni ör sköginum ok til eldsins, er Valtari
sat hjä, ok hyggr, at hann skal drepa hann, ok bregdr
nü sverdi.
10 Hildigundr mselti til Valtara: ,Vara p\k\ Her ferr nü
einn af pinum ovinum, er pu bardisk vid i dag'.
Ok nü tekr hann upp beystit villigaltarins, er af var
etit, ok kastar at Hogna, ok lystr svä mikit liogg, at J)egar
fellr hann til jardar, ok kom ä hans kinn, >sva at |)egar
15 rifnadi holdit, ok üt sprakk augat. Ok nü stendr hann
upp skjött ä f«tr ok hleypr ä sinn best, ok ridr vid petta
heim til Süsam, ok segir Attila konungi um sina ferd.
Valtari stigr nü ä bak, ok rida ^au sudr um fjall ;i
fund Erminriks konungs, ok segir honum nü alt af sinum
20 ferdum. Ok p6 fä |)eir Attila konungr haldit .sinn vinfengi
med fegjofum, er Erminrikr konungr gaf Attila konungi.
^'■'^-^,^:!tr 8. Hildebrand und llebrand. ' -S^^.Ä:^
Hertuginn Lodvigr bidr pii pidrek kouung faru heim
med 8er til borgar; en konungr sagdi, at ])ar viil hann
Vera i sköginum fyrst. En meistari Hildibrandr vill faru
26 at hitta sinn son Alibrand, ok bysk hann i brott ....
Nü er meistari Hildibrandr albüinu. ok ridr i brott, ok
junkherra Konrädr ridr a leid med honum.
Nü ma'lti Konradr vid Hildibrand: ,Gödi meistari Hildi-
brandr! ef pü hittir {)inD son Alibrand. ma>l vid hann
M kurteiKÜga, ok seg, ut p(\ ert lians fudir! Kn ef eigi gorir
8. Hildebrand und Alebrand. 35
|)ü svä, |>ä hraedumk ek, at |)at verdi pinn bani, svä er
bann mikill kempa'.
fȊ svarar Hildibrandr : ,G6di vinl hvat kannto mer
af at segja? Hversu mä ek keoua rainn son Alibrand.
hvärt hann er, eda annarr madr?* o
,Hann hefir einn hvitan best*, sagdi Kooradr, .ok naglar
i sköm bans eru af gulli: bans skjoldr ok merki er bvitt
-em mjol. ok a dregin borg. Engl madr i Omlungalaudi
1 baus maki, svä er hann gödr riddari: ok nü ertu gamall
k miiutu eigi mega fyrir bonum standa'. lo
I^ä hlö Hildibrandr ok maelti: ,f^6tt Alibrandr minn
söD bvggi sik Vera mikinn mann, ok hans ofmetoadr er
sva stolz, at hann vill vid engan mann jafnask, enn svä -^"^
gamall sem ek em: pä kann vera at enn segi hann eigi ^f^
-idar sitt uafii mer, en ek segi honnm mitt*. i5 r*
Nu skiljask peir.
Nii ridr Hildibrandr hvatliga J)ä leid, er til Bernar er.
<>k er hann ser stadinn, pä ridr einn madr i möt honam
med tvä hunda. ok ix vinstri hendi hefir hann einn hauk. ,
Sä madr er mikill ä hestbaki ok sitr heveskliga sinn best: äo •**
bann hefir hvitan best ok hvita alla hemeskju, ok ä morkud
Bern med gyltum turnum. Ä^JM
Hildibrandr ridr i möt roanninum ok Lvkkisk finna, ^ ^
^ at sja mun eigi minni pykkjask en bann. -^^
<->k J)ä er Alibrandr ser i gegn ser rida einn mann 25
med vopnum, ok sä ridr alldrengiliga ä möt honuni. ok
fkki mä bann sjä, at bann laegi sik uakkvat fyrir honuni: "^^
pk verdr Alibrandr reidr ok lizk sem bessi muni vid bann a^^x
^t^ppask. spennir fast simi hjälm ok skytr fyrir brjöst ser -^
Muum skildi : ok sitt gladil setr hann fram, ok keyrir sinn 30
best sporum.
Ok er Hildibrandr ser, hversu Alibrandr hefir vid büizk,
lieldr bann sioum skildi fyrir brjöst st^r. ok setr fram sitt
gladil, ok keyrir sinn best sporum, ok ridr i möt bonum
ivergi ödjarfligar, ok ridask at. 35
06 8. Hildebrand und Alebrand.
Leggr nü hvärr siou spjöti i skjold annars svä fast, at
sundr bresta spjötskoptin baedi. (>k hinn gamli lileypr
pegar af baki hvatliga ok bregdr siou sverdi, ok slikt sama
binn yngri. Gengu nü saraan ok berjask laoga brid, til
jl^ 5 |)ess er bvarrtveggja var mödr. Ok nü setja {)eir nidr sina
,ujuu^ skjoldu ok studdusk a.
-»'''^*^''^ Nü maelti Alibrandr: ,Hverr er pessi hinn gamli madr,
"^ er stadizk hefir fyrir mer svä langa hrid? Seg skjott |)itt
heiti ok gef upp pin vopn: pä muntu lialda lifi pinu! En
10 ef eigi viltu pat, pä mä pat verda pion skadi'.
Hildibrandr svarar: , Viltu vita mitt beiti, pä muutii
fyrr verda at segja pitt heiti, ok upp muntu verda at gefa
pitt sverd ok vopn, ädr vit skiljumsk. Ok ef pat viltu
^^'T^Aßi eigi Iqstigr, pa muntu pö gera verda naudigr.'
Hfiö pH reidir Alibrandr upp sitt sverd allkappsamliga, ok
bßggr til hins gamla, ok slikt bit sama Hildibrandr: reidir
upp sitt sverd ok hoggr i gegn. Verdr par nü hord or-
\,u,r^^ rosta, ok gera adra_ brid holfu vaskligri en fyrr. Ok nü
^'^ er hvärrtveggja modr, ok setr Alibrandr nidr sinn skjold ok
20 vill hvilask, ok svä vill Hildibrandr.
pä mselti Alibrandr: , Viltu segja pitt nafn ok gefa upp
pin vopn, pä muntu balda pinu lifi; en ef eigi gorir pü
svä, pä muntu vera drepinn. pü vildir eigi segja pitt nafti,
pä er vit bittumsk, ok var pat per engl ösömd: en nü
-c^r 25 niuutu segja verda med üsigri, ok lata oll pin vopn med
osömd, eda pola bana at odrum kosti.'
Ok nü verdr binn yngri allra üdastr, ok vill at_yisu
drepa bann, ok boggr nü af oUu aHi til liins gaiuln. Kii
haun verr sik nü allra drengiligast.
80 Ok nü maelti Hildibrandr: ,Ertii nakkvat af Yllinga
aett, pä seg mer, ok f:e ek ptT grid, ella drep ek pik.'
pä svarar Alibrandr: .Ef pü vilt halda pinu lifi, pä
gefsk upp! En ek em eigi Ylfinga ;rttar heldr en pü, ok
vist ertu beimskr, pü at pü ser gamall. Ok seg skjött
80 pitt heiti ! En med pvi at pü vissir, hverr ek vsprl, pä
myndir pü eigi kalla miiin fodur Ylfiiig.'
8. Hildebrand nnd Alebrand. 27
Sekjask peir du allra fastast. Hinn gamli gengr nü _^
ij?er honum ok hoggr heldr stürt, ok nü slser Hildibrandr '^
eitt mikit slag ä hans Iser, svä at sundr tekr brynjuna, ^^i^
ok faer nü Alibrandr mikit sär, svä at näliga er honum
sinn fotr önytr. s
Ok nü maelti hann: ,Se her nü mitt sverd! Nü verd
ek |)at upp gefa, J)vi at nü f» ek eigi stadit lengr fyrir
J)er. Jni hefir Qändann i hendi {)er', ok rettir fram hqndina.
En hinn gamli snyr skildinum frä, ok rettir ft-am hon-
dina ä möti sverdinu, ok setlar vid at taka. Nü heggr lo
Alibrandr til hins gamla leyniliga, ok vill af hoggva hondina.
En hinn gamli skytr skildinum upp hätt ok skyndi- ^
liga, ok mselti: .petfa slag mun |)er kennt hafa {)in kouctf ywst
en eigi pinn fadir/
Ok sökir himi gamli svä fast, at nü fellr hinn ungi is
til jardar, ok hinn gamli ä hann ofan. ok setr sitt sverd
fyrir hans brjöst ok maelti: ,Seg mer skjött pitt heiti ok
pina sett, ella skaltu lata pitt lif!'
Jiä svarar Alibrandr: ,J^at segi ek nü aldri, pvi at
ekki hirdi ek nü um lifit hedan i frä, er svä gomul grägos 20
skal mik hafa yfirstigit.'
Hildibrandr maelti: ,Viltu halda pinu lifi, {)ä seg mer
skjött, ef |)ü ert Alibrandr minn son: J)ä em ek Hildibrandr
J)inn fadir.'
\-A svarar hinn ungi: ,Ef J)ü ert Hildibrandr minn 25
fadir, pä em ek Alibrandr |)iun son.'
\k stendr upp Hildibrandr skjott af honum, ok Ali-
brandr ä sina fatr, ok kyssask ok kannask nü vid. Verdr
nü Hildibrandr allfeginn sinum syni Alibrandi, ok Alibrandr
Pslikt sama sinum fedr Hildibrandi. Hlaupa nü ä sina hesta 30
|ok rida heim til borgarinnar.
Nii spyrr Alibrandr: .Hvar skildisk pü vid pidrik
konung."
Hildibrandr svarar ok segir honum alt, hversu peir
skildusk i sköginum, ok svä pat, at hann vill at Alibrandr sg
ridi üt i gegn honum vid alla sina menn.
28 9. Ragiiar lodbrök und seine Söhne.
Nil rida peir um kveldit til modur Alibrands. Hon
gengr i mot peim ok ser sinn son Alibraud blodgan ok säran.
Nu veinar hon ok graetr, ok mselti: ,Minn söti son!
IM. hvar ertu s&rr, eda hverr veitti {)er petta sär, eda hverr
6 er J)inn forunautr?'
Nu svarar Alibrandr: ,Frü! |)etta sär mä ek vel pola,
pö at pat se eigi litit. pat hefir mer veitt minn fadir
Hildibrandr, Ylfinga meistari. Haun ridr her nü vid mer.'
I^ä verdr hon fegin sinura syni ok siniim bönda, ok
10 gengr i möt peim, ok leggr sina bäda arma um hals Ilildi-
brandi, ok verdr nü hvärt peirra odr» fegit. Ok J)ar er
nü mikil gledi ok fognudr pa nott. Nü bindr sor Alibrands
haus modir, ok snaeda par um kveldit.
,^,..^juk<^ ^ 9. Ragnar lodbrök und seine Söhne.'T^^rSta:'
Herredr het jarl rikr ok ägaetr ä Gautlandi. Hann var
, 1.^ kvängadr; döttir h;»ns het [Mtra: hon var allra kvenna fri-
^^"^ dust s^'num, ok kurteisust at ser um alla hluti |)a, er betrn
er at hafa, enn äu vera; pat var hennar kenningarnafn, at
.zXuchon var k(^llud borgarhjortr, fyrir |)vi at svä bar hon af
(»llum konum at fegrd, sem hjnrtr af odrum dyrum.
Jarlinn unni mikit dottur sinni; hann let gora heoni
eina skemmu, skamt irk hnll konungs, ok um |)4 skemmu *-
var skidgardr. f>at lagdi jarl i vanda sinn, at senda döttiir*^
sinni hvern dag nakkvat til skemtanar, enn jiat m:vlti hanii,
at |)vi mundi hann frani Jialda. Fn'i_|)vi er sagt, at hann '^
*u^ ür. l('t ftjra henni litinn lyngorm einiihvern (jug. äkaHiga fagran.
ok {)es8i ormr {)6tti henni godr, ok It-t hann i sitt eski, ok
bar undir hann gull; skamma stund var bann {)ar, ädr
hann öx mikit nk svä gullit undir honnni ; [)ar komr. at
figi hefir hann rüm i eskinu, ok liggr nü i bring um eskit
»•• ütan: ok |)ar k^mr ot' sidir, at eigi hetir hann rüm i skem
9. B«gii«r lodbrok and seine Söhne. 29
munni, ok gullit Tex andir honani jafat sem onnriDn själfr;
Dil liggr bann ütan um skemmuDa. svä at saman tök hofiid ^
ok spordr, ok illr g^risk bann vidreignar, ok |H)rir engi ^ ^
madr at koma til skemmuDnar lyrir {>essam ormi, nema sä
einn. er honiim förir fezlu, ok oxa parf haon i mal. Jarli &
pykkir uikit mein ä {»essiL ok strengir ^ess beit, at bann
man peim manni gefa dottur sina. hvat manoa sem bann
er. ef at bana yrdi orminum: ok gull pat, er nndir bonnm
-r. skal Vera bennar beimanfylgja. J>€issi tidendi spyijask
vida üf land, enn J)6 treystisk engi til at räda fyrir {)€ssum lu ^
inum mikla ormi.
I paDn tima red fyrir Danmorku Sigurdr bringr. Hann
var rikr koDungr, ok er fraegr ordinn af |)eirri orrosto. er
hann bardisk vid Harald bilditonn ä Brävelü, ok fyrir bonum juXJZ
feil Haraldr, sem kanniart er ordit of alla nordrholfu i*
iieimsins.
Sigurdr ätti einn son, er Ragnarr bet; bann var mikill ^^^^^
vexti ?aenn yfirlits ok vel viti borinn, störlyndr vid sina ^-'f**'
menn. enn grimmr sinnm övinum; j^egar bann bafdi aldr
til, faer baun ser lids ok herskipa ok gerisk bann enn
mesti bermadr. sva at varla faesk bans maki. Hann spyrr
|)etta, er Herrödr jarl bafdi um maelt : gefr bann at engan
j^aaro, ok Isetr sem bann viti eigi: bann laetr ger» ser fot
med undaHignm baetti: |>at em lodbrjkr ok lodkäpa, ok
nu er g«r eru. pä laetr bann {)au vella i biki: sidan herdir
bann |)au.
f^at er eitthvert snmar, er bann beidr ber smum til
jGantlands, ok leggr i leyniväg einn skip sitt, ok var skamt
tan {>at land. er jarl red fyrir: ok er Ragnarr bafdi |>ar
nött verit. vaknar bann soemma um morgininn, rias
ipp ok tekr |)eä.si en somu väpnfot. er ädr var frä ^^,
ferr i, ok tekr spjöt mikit i bond ser, ok gengr af ski-
inom einn saman ok par er saodr er, ok nü veltisk bann
sandinnm: ok ädr hann gengr i burt. tekr bann geiroagla
^r spjoti sina, ok ferr nü einn firä skipanam til borgar-
ids jarls, ok komr {)ar suemma dags, svä ai allir menn
30 9. Ragnar lodbrök \md seine Söhne.
vöru i svefoi. Ni'i styrir hann til skemmuiinar: ok er hann
fl kerar i skidgardinn, par sem ormrinn var, leggr hann til
y^u^ hans med spjoti sinu, ok pä kippir liaiin at ser spjotinu:
^^ ok annat sinn leggr hann, J)at lag kemr i hrygg orminum, ^<
j^ 5 ok nü vinzk bann vid hart, svä at spjötit gekk afskaptinu,
ok verdr svä uaikill gnyr i hans Qorbrotum, at skemniao
' ' skelfr oll. ' " , ,..^, -^ i>^
""" ' Ok ni'i snyr Ragnarr ä hurt: |)ä komr blodbogi milli
herda honum, ok pat sakar hann eigi, svä hlifa honum
10 klaedi {)au, sem hann let gera. Enn |)eir. er i skemmnnni
vorn, vakna vid gnyinn, ok ganga üt 6r skemmnnni.
Nil ser jMtra ganga einn mann mikinn frä skemmunni.
■yMr^U. ^^ spyrr hann at nafni, eda hvern hann vili nü finna: hann
j(X*JU oemr stadar, ok kvad vjsu^ Ok nii gengr hann ä brott, ok
■^ 15 maelti ekki fleirra vid hana; enn spjötit stöd i särinu eptir,
enn hann heiir skaptit med ser. Nii er hon hefir pessa
visu heyrda, skildi hon, hvat hann sagdi til um sitt orendi.
ok svä hve gamall hann var; ok nü hyggr hon at fyrir ser.
hverr bann mundi vera, ok pykkisk hon eigi vita, hvärt
20 hann er menskr madr eda eigi, fyrir {)vi at henni {)ykkir
i/w^Äit^ voxtr hans vera svä mikill. sem sagt er frä ('n;apttum, ä
'/ |)eim aldri, sem hann hafdi, ok snyr hon inn i skemmuna
ok sofnar.
Ok er menn koma üt um morgininn, verda meim |)es8
26 varir, at ormrinn var daudr, ok hann var lagdr med einu
miklu spjoti, ok J)at stod fast i säriou; nü laetr jarl {)at i
NÜ ihugar jarl, hvat bann hafdi um maelt vid j)anii
3» mann, er orminum yrdi at baiia, ok pykkisk eigi vita, hvärt
^"^"^ menskr madr veldr |)essu eda eigi. ok r.r/k nü um vid
jjj.^ vini si'na ok dottur, hve hann skal eptir_leita. ok {)ykkir J
jJL^^ ä {ivi likendi, at sä mun eptir leita at hafa verdkaupit, er
^ til hefir unjiit. pat n-d hon. at lata kvedja t)ing8 fj<d-[a
«A, 3» nifton/ : .ok bid |)ä segja. at {)angat komi allir })eir menn,
er eigi vilja hafa reidi jarls, ok nakkvars kostar mega SHkja
r-V^ic hrott taka {)adan, ok var [)at svä mikit, at fom var \
väpnhipft.
J»«U-*-*^:
r^'T (I
9. Ragnar lodbrok und seine Söhne. 31
{)ingstefnu. ok ef sä er nakkvarr, er vid gengr banasäri orras- ^A^
ins. skal hgia |)at spjötskapt paogat, er fy^t hefir spjötinu.' ^^^
J^etta Ijzk jarli vaenligt. ok laetr ni'i pings kvedja. Ok
er at peim degi kftmr, er vera skal pingit, kemr jarl ok
inargir liofdingjar adrir: J)ar verdr niikit ijolmeoni. s -^
J^etta spyrsk til skipa Ragnars. at padan skamt var ^^^
ping stefnt: ok uii ferr Ragnarr frä skipum näliga med ,,^,.^^^^
allan her sinu til pingsins: ok er |)eir koma J)ar, nema |)eir
stadar nakkvat frä qdrum mqnuum, {)viat Ragnarr ser du. ^^^^^
at komit var fjolmeimi raikit frä pvi, sem vani var til. lo '^-^
f>ä stendr jarl upp ok kvedr ser hljöds ok talar, bidr „jjT*'^^
meno hafa pokk fyrir, er vel hafa skipazk vid hans ord- ^uZ^t-,
»Y- sending, ok segir sidan atburd J)aun. sem ordinn er. fyrst -^^^
frä |)vi, hversu liann hafdi um raaelt vid pann mann, er or-
minum yrdi at bana, sidan, at ormrinn er nü daudr. ok is
sä hefir lätit eptir standa spjötit i säriou, er unnit hefir
|)etta fraegdaj^verk : ok ef nakkvarr er sa her kominn til ^^!l3u^
{)ingsins, er pat skapt hafi, er pessu spjoti hefi. beri bann f»^
{)at fram, ok sanni svä sogu sina. ,J)ä skal ek J)at alt enda.
er ek hefi um mselt hvärt sem bann er af meirrum stigum 20
eda minnum': ok lykr bann svä sinu mäü, at bann laetr
bera spjötit fyrir hvern mann, er _ä er piDgiou, ok bidr ser C^tLm
segja, hverr sä er, er vid pessu gengr. eda |)at skapt hefir, a^cUy^
er her hefir til.
Nü er svä gort: eigi finzk sä ne einn, er J)at skapt 25
hafi. Nü er komit {)ar, sem Ragnarr er, ok svnt honuni ^ "^
spjötit. ok g«^gr bann v]d, at bann mun eiga, ok {)ar h«tir -^^^
hvä.rt eptir qdrii. skaptit ok spjötit.
Nü {)ykkask raenn vita, at bann mun hafa ordit or- k^v^So.
minum at bana, ok verdr bann af pessu verki hardla rajok :<o ^'^
■**fr«gr of oll nordrlqnd. ok bjdr hann nü |iöru döttur jarls, '^•"^
p*ok bann t^r {)vi vel, ok nü er hon bonum grpt, ok ^r A"*y^**
fengit at mikilli veizlu med enum beztum fqngum i J)vi .^^^
riki; at {)essi veizlu kvängask Ragoarr.
Ok er lokit er veizlunni. ferr Ragnarr til rikis sins, ok 35
red {)ar fyrir, ok a_nn mikit J>öru; {)au eiga tvä sonu, het
fj^
%
32 9. Ragnav lodbrök uud seine Söhne.
Eirikr enn ellri, enn Agiiarr enn yngri ; peir vom miklir
x^Uj^ vexti ok frjdir s^'num; sterkari voru |)eir miklu enn adrir
„„„.^ menn üestir, er f)ä vom uppi : pe\r nomu allzkonar ipröttir./!
'^'p,.^'^) l>'dt var eitthvert sino, at Jx)ra kendi ser sdttar, ok
' 5 au^ask hon ör |)essi sott ; enn Ragnari {)ötti petta svä mikit,
at hann vill eigi räda rikinu; ok tekr adra menn at rada
rikinu med sonum sinum: enn hann tekr nü til idnar sinnar^
ennar somu, sem hann hafdi fyrr haft, okrapzk nü i her-
nud, ok hvar sem hann ferr, faer hann sigr. '^^^''^^
2.
!/utf 10 Nu heldr Ragnarr skipum sinum til Englands, sem hann
:,U.A^ hafdi aetlat; honum gaf 'TynlivassaT^vä at vid England
t^ir<**4/3 brytr hann bäda knorru sina, enn a land komsk alt lid
iUM hans, ok heldu kluedum sinum ok vopnum ; ok par sem
PV^^ hann komr vid |)orp ok borgh- ok kajtala, J)ä vinnr hann.
15 Enn konungr sä het Ella, er pä red England!: hann
hafdi haft frettir til Ragnars, er hann för 6r landi ; hann
'j*2^Jj2;^ hafdi sett menn fyrir, at hann skyldi ])egar vita, ef herrinn;-
k«mi vid land; nü föru peir menn til fundar vid Ellu
konung. ok segja honum hersogu. ^ik^>
20 Nu laetr hann senda bod um alt sitt riki, ok bad til
^"^^^ sin koma hvern mann, er skHdi mä valda ok hesti at rida,
"^ ok J)ori at berjask, ok dregr hann samaii svä mikiiin her,
JUa.^^ at fufda var at; nü büask J)eir til bardaga Ella koimngr.
''•'^ l^'d mselti Ella konungr vid lid sitt: ,Ef ver sigrumsk
•jr. i bardaga f)essum, ok verdi ^r vid j)at varir. at Ragnarr "
er kominn, Jki skulu jx-r eigi bera viipu ä hann, |)viat hann
a |)a sonu eptir, er aldri munu af oss ganga, ef haim feilt.
Ragnarr bysk nü til bardaga: haim hafdi f)at kl.vdi,
^*^ er Randalin hafdi gellt honum at skilnadi, fyrir brynju, ok
^"'^'t^liü* ^*^^ ^PJ"t ' hendi, er hann vann at orminum, er lä um sal
■ ij.^,. |»(»ru, er engi pordx annarra. ok euga hlifhafdi hann
iif'ma hjälm. '
\ii\u f)ä er ])eir hittask. tüksk burda^i. Kagoarr hafdi
miklu miuna lid. Bardaginn hafdi eigi lengi verit, ädr lid
►•«-»lA*.»*^
y\M.
ü0*-O
9. Ragnar lodbrök und seine Söhne. 33
Ragnars feil mjok, ennbaivsem hano för, vard ryrt fyrir, ^^^^
ok gekk hann i^^ogmitnlm^ingar paiin dag. ok |)ar sem ^^^^
hann hjö eda lagdi i skjiMu, bryujur eda hjalma, ^ä voru
svä stör hogg hans hoggit eda skotiL at neitt väpn yrdi L- —
honiim at mejni. ok fekk hann aldri sar. enn hann drap 5
mikinn fjolda af lidi Ellu konungs: enn pö lauk svä bar-
daga peirra. at alt lid Ragnars feil, enn at honum vorn
bornir skildir. ok vard haudtekinn.
Nu var hann spurdr, hvat manna hann var; enn hann
pagdi vid, ok svaradi ©ngu. n.
f"»ä mselti Ellakonungr: ,Sjä madr man verda at koma
i meirri mannjaun, ef hann vill eigi segja oss. hverr bann
er; nü skal kasta honum i einn ormgard ok lata hann
par sitja mjok lengi. ok ef hann maelir nakkvat pat, er ver
megim skilja. at hann se Ragnarr, pa skal hann i brott 15
taka sem skjötast.' " pd.
Nü er honum pano;at f^lgt, ok hann sitr par mjok^*»'*^
lengi, svä at hvergi festask ormar vid hann. ..^ä-
pä maeltu menn: ,f>essi madr er mikill fyrir ser; hann
bitu eigi vopn i dag, enn ni'i granda honum eigi ormar.' 20
pä mselti Ella konungr. at bann vaeri flettr af klaedi **~/
|)vi, er hann hafdi y/t. ok nii var svä gort, ok hengu ormar .
oUuna^megin ä honum.''^^^'**^ o-^*^
1 pä maelti Ragnarr: .Gnydja raundu nii grisir. ef peir vissi, t^*****
!**^hvat enn gamli pyldi'; ok pött hann maelti slikt, pä vissu peir 25
t^ eigi^at^ gorr, at Ragnarr vaeri pat, heldr enn annarr konungr. 1^
•^^ Nii kvad bann visu:
I .Orrostur helik ättar. paer s ägaetar pottii,
gj&rdak morgum m<mnum mein, fimm tigi ok eina:
eiffi hugdak orma at alddagi minu: ^30
J)at verdr morgu sinni, es rainnzt varir själfan.'
Ok enn kvad hann:
'ff-^l*f^ .Gnydja mundu grisir. ef galtar h^g vissi,
;^^,„^,^ mer es gnött at grandi. grafa inn ronum sinum.
i \^^ ok hardliga hrina, hafa mik sogit, ormar; 36 olr.
i nü mank nar af^bragdi, ok naer dyrum deyja.'
j HolttiHuseu, AltUländischea Leaebucb. i»-v-WA«X< *^
b-trO^
34 9. Kagnar lodbrök und seine SOhne.
Nil lactr haoD lif sitt, ok er hann nü fördr ä brott
padan: enn Ella konuDgr fiykkisk vita. at Ragnarr hefir
lif sitt lätit. Nu hyggr hann fyrir ser, hve hann skyldi
pess verda varr, eda med fara, at hann mätti halda riki
5 sinu, eda vita, hve peim brygdi vid sonum Ragnars. er peir
L/o.f. spyrja. Hann tekr pat til rads. at hann laetr büa skip
I^umt gj|.|.^ Qj, ^g^j. p^jjjj mann til fyrir at rada, er baedi var vitr
ok hardfengr, ok |)ar faer hann menn til. svä at {)at skip
var vel skipat, ok segir, at hann vill pä senda ä fund Ivars
10 ok {)eirra bredra. ok segja peim fall fedr peirra: enn sjä for
"Y"""""*^^ lizk flestum övaenlig, sva at fair vildufara. ^^/
9^10-^' jia maelti konungr: ,At j)vi skulu per vandliga hyggja^^
hversu hverjum peirra bredra bregdrjvid pessi tidindi.' "rf^
Sendimenn Ellu koma med lid sitt til peirrar borgar,
16 er synir Ragnars piggja veizlu, ok ganga i pa IiqU. er peir
**^ drekka, ok fyrir häsaBtit, er Ivarr liggr i. Sigurdr ormr i
,^tiMiA auga ok Hvitserkr hvati sitja at hneftafli. enn Björn järn-
-8^ 8[da skefr spjötskepti ä hallargölfinu. f^
I .ä Ok er sendimenn Ellu konungs koma fyrir Ivarr, kvedja
'^^^M peir hann virduliga; enn hann tekr kvedju peirra, ok spyrr,
hvadan peir se, eda hvat peir segja tidinda. Ok sä, er
fyrir peim var, segir, at peir v^ru enskir menn, ok pä hefir
Ella konungr pangat senda med pau tidindi, at segja fall
Ragnars fedr peirra.
26 Hvitserkr ok Sigurdr lata pegar falla nidr taflit, ok
hyggja at vandliga pes8Ä,tidinda sogn. Björn steudr ä hallar-
gölfinu. ok studdisk vid spjotskepti sitt; enn Ivarr spurdi
pä vandliga, med hverjum atburd liflät haus hafdi verit.
Eno peir SQgdu alt, sem farit bafdi padan frä., er hann
so kom vid England ok til pess, er hann let lif sitt. Ok nü
er pessi sogu var par komit, er hann hafdi petta mai»lt:
,Gnydja nnindu grisirS pokar Björn hondum sinum ä spjot
skaptinu, ok svä hafdi hann tekit fast, at handastadinn sä
ä eptir: pa er sendinu^nn luku fräsogn pessi. hristir Björn
A/v«' 36 spjotit i sundr, svä at sti^kk i tvä hluti. Enn Hvitserkr
helt tQÜ einni, er bann hafdi drepit, ok hann kreisti baua
9. Ragnar lodbrök und seine Söhne. 35
svä fast, at blöd stokk undan hverjum nagli. Enn Sigurdr
ormr i auga hafdi haldit ä knifi einum, ok sköf nagl sinn,
er pessi tidindi voru sogd, ok hugdi svä vaadliga at pessum
tidindum, at hann kendi eigi fyrr, enn knifrinn stöd i beini ^a*-^
ok brask bann ekki vid. Enn Ivarr spyrr at ollu sem ^grm, 6 -^
i^ enn litr bans var stundum raudr, eon stundum blär, enn '^^^
*^blutum var hann bleikr, ok haon var svä prütion, at bans *^^
•A- horund var alt bläsit af grimmleik. }iCaC^J^
Nu tekr Hvitserkr til orda, ok sagdi, at svä mgetti
^ befodioa brädast upp befja, at drepa sendimenn Ellii ko- lo ^
'/nuDgs.
Ivarr segir: ,f>at skal eigi vera, {)eir skulu fara i fridi,
hvert er f)eir vilja, ok ef nakkvarr blutr er sä, at pä skqrti,
skulu peir mer til segja, ok skal ek fä peim.'
Ok nü er peir bafa lokit erindi sinu, snüa peir ütar 15
eptir bollinni, ok til skips sins; ok er J)eim gefr byr, lä^a ^ f**"'
peir i baf, ok fersk |)eim vel, |)ar til er peir koma~ä fand ^"^
Ellu konungs, ok segja bonum frä, bversu bverjum peirra
hefir vid brugdit |)essa tidinda sogn.
Ok er Ella konungr beyrir |)etta, |)ä maelti bann: ,Jiess 20
•** er von, at annatbvärt munu ver Ivar biirfa at öttask, eda \
engan__ella, aF^vi, erper segid frä bonum, ok mundi peim -t»«'^
eigi gott innan rifja, ok baldit munu ver fä riki voru ^^
fyrirj^eim.' f^ «»-^ 4 ^^"-^^
, Nü laetr bann vardhold bafa um alt sitt riki, svä at 25
I eigi mätti herr komask ä ovart bonum. i*^
Ivarr snyr sinni ferd ä fund Ellu konungs; ok er bann
k«mr fyrir bann, kvedr bann konunginn virduliga, ok hefr
rgvä mal sitt: ,Ek em kominn ä fund ydarn, ok vil ek msela
til safitta vid pik, ok se ek pat, at ek befi ekki afl vid per, 3« /<-
ok pykki mer pat betra, at piggja af ydr slika sjömd, sem
pü vilt mer veita.' ' '^***^^e,
^^^pä svarar Ella konungr: ,pat kalla sumir menn, at
"••eigi se bogt at tn'ia per, ok pü maelir pä opj; fagrt, er pü
hyggr Üätt, ok mun oss vera vant, at sjä vid per eda brä-
druna pinum.' """^^»^
f^
tru^ - £b v-O oni*^ cXA^X/
36 9. Raguar lodbrök und seine Söhne.
Ivarr segir : ,Ek mun til litils maela vid pik ; ef J)ü
^ laetr pat til, skal ek |)at sverja |)er a_möt, at ek skal aldri
Vera i möt |)er.'
Nu spyrr kooimgr, til hvers hann maelti of yfirbötr.
5 ,Ek vil', segir Ivarr, ,at pü gefir mör pa.t af laudi {)iDU.
er uxahüd tekr ytir, enu par ütan um skal gruudvoll g«ra,
ok mun ek eigi til meirra maela vid pik, ok pat se ek, at
|)ü vilt mer engrar somdar iinna, ef J)ü vilt eigi petta.'
,Eigi veit ek', segir kouungr, ,at oss megi petta at meini
^^ 10 verda, pott pü hafir petta 6r miuu laodi, ok at^isu mun
ek fä per petta, ef pv'i vilt pat sverja mer, at berja.sk
eigi i möt mer, ok eigi uggi ek bredr pioa, ef pü ert
mer trür/
Nu räda peir petta med ser, at Jvarr sverr honum
15 eida, at haun skyldi eigi skjota i möt houuni. ok eigi nid
leggja til meins bonum, enn bann .skal eignask af England!
pat, sem uxahüd tekr yfir, er hann feugi niesta til.
Nu faer Ivarr ser oldungslu'id eiua, ok ni'i laetr haiiu
bana bleyta. ok prisvar laetr bann hana penja; nü laetr baun
20 rista bana sem mjöst alla i sundr, ok pä laetr hann renna
. -A^JU^ ser bvärt, barram eda boldrosu ; ok er pessu var lokit, var
.^^i pvengr sjä svä langr, at furda var at, ok engum kom i
hug, at svä maetti verda, ok pä laetr hann breida ä einum
velli, enn pat var svä vitt land, at pat var mikil borgar vidd.i
26 ok par fyrir ütan laetr bann marka grundvull, sem til mi-
killa borgarveggja: ok pa faer hann ser smidi marga, ok
laetr reisa bus morg ä {)eim velli. ok |)ar laetr bann gora
borg eina mikla, ok er sii kollud Lundünaborg; hon er allra
borga mest ok ägaezt of oll nordrlnnd.
iii Ok nü er bann bafdi borg pessa lätit gora, hafdi hann
*\J.^ lausafe iipp geht; enn bann var svä (jrr. at bann gaf ä tvai^r
^^^T^ bendr, ok pötti svä mikit um speki b^ns, at allir söttu bann
at sinum rodum ok vandam«}lum; ok svä .skipadi hann ollum |
mölum, sem bvt'rjum |»ötti .ser bezt gegna, ok gorisk bann
^*^ w vinsaell, svä at bann ä undir bverjuin manni vin, ok er Kllu
4^iJlk konuDgi mikitjid at honum fyrir landräda sakir, svä at
un^
9. Bagnar lodbrök und seine Söhne. 37
koDungr Isetr hann morgum röduni ok molum skijja, ok J)arf '^
eigi til at koma själfr.
Ok er Ivarr bafdi sva komit rädi sinu, sendir hann
menn a fund brodra sin na J)ess erendis, at peir sendi lionum
guU ok silfr, svä mikit sem hann kvad ä, Enn er |)essir 5
menn koma ä fund peirra brödra, segja peir sin erindi
ok sva, hvar pä var komit bans räd.
Nu senda peir slikt fe, sem hann ä kvad ; ok er peir
koma til Ivars, gefr hann pau oll fe enum storstum mon-*"*^^
num i landinu, ok dregr svä lid iindan Ellu konungi, ok 10
allir hetu pvi, at kyrrir mundu sitja. {)ött hann gordi
pangat herfor.
Ok er ivarr hefir svä lid dregit undir sik, pä sendii*
hann menn ä fund bredra sinna at segja peim, at hann
vildi, at peir bydi üt leidangri of pau lond oll. er peirra 15
riki stod yfir, ok peir skoradi hverjum manni. er peir fengi. ****'
Ok |)ä er pessi ordsending kom til peirra bredra, skilja t-c^-^-^***.
peir, at nü mundi honum pykkja mjok vsenligt um, at nü
mundi peir fä sigr. Nü samna peir lidi um Danmqrk ok
Gautland, ok oll pau riki, er peirra vold voru yfir, ok draga 20 **•*«
.»vigan her saman, ok hafa almenning üti; pä halda peir Z^^iXT
skipum sinum til Englands baedi nott ok dag. ok vildu nü
sem^sizt lata fara njösn fyrir J)eim. .
t
Nü er sjä her_saga sogd Ellu konungi; nü safnar hann
ser lidi, ok fser litit, fyrir pvi, at ivarr hafdi mikit lid
undau honum dregit.
Nü ferr ivarr i mot Ellu konungi ok segir, at hann
mundi enda pat, er hann hafdi svarit: ,enn eigi mä ek
räda tiltekju bredra minna, enn pvi mä ek räda at finna
|)ä ok vita, ef peir vili stodva her sinn, ok gera eigi meirra
ilt, enn peir hafa ädr gort.'
Nü ferr ivarr ä fund brädra sinna, ok eggjar pii nü
mjok, at |)eir skyldi sem bezt fram ganga ok sem brädast
lata bardaga verda: .Jniat konungr hefir miklu minna lid.'
Enn peir svara, at eigi mundi hann purfa at eggja pä,
ok J)eim var et sama i hug sem fyrr.
38 9. Eagnar lodbrök and seine Söhne.
^ Nu ferr Ivarr at hitta Ellu konun^, ok segir honum,
pv'»^ at miklu voru peir äkafari ok odari, enn {)eir vildi ä bans
^ ord hlyda; ,ok |)ä er ek vilda um gi'id leita ydar i milli, ^
.A.ctX ^ptu peir i gegu; nü man ek enda mina svardaga, at ek
6 man eigi berjask i moti per, ok mun ek vera kyrr hjä ok ,
mitt lid, enn bardagi gengr med ydr sem verda raä.'
Nü sja |)eir Ella konungr lid peirra bredra, ok ferr
svä geyst, at furda var at. ^<-^u,t»»^
t \^k maelti Ivarr: ,fiat er nü til, Ella konungr! at J)ü
ZT^ w fylkir lidi pi'nu, enn ek ge^ pess, at peir veiti J)er barda
JJl atsökn nakkvara hrid.'
Enn pegar |)eirra lid hittisk, verdr bardagi mikill, ok
ganga peir bart fram, synir Ragnars, i gogtium fylkingar
Ellu konungs, ok sva eru peir äkafir. at peir hyggja at pvi
16 einu, at gßru at verkum sem mest, ok sü orrosta var baedi
long ok bord; ok her lauk svä, at Ella konungr ok lid
bans kom ä flötta, ok bann vard handtekinn.
•^v»^*'^'«'^^ Ok |)ä var ivarr par i nond, ok mselti, at svä skyldi
^\i^ breyta um liflät bans: ,er nü pat räd', segir bann, ,at min-
20 nask, hvern dauddaga bann valdi fodur vQrum ; nü skal sä
madr, er oddbagastr er, marka orn ä baki bonum sem in-
^ ' niligast, ok {)ann orn skal rjöda med blodi bans.'
Enn sä madr, er kvaddr var til {)es8arrar syslu, gerir
sem ivarr band bonum: enn Ella konungr var mjok särr,
26 ädr pessi syslu lykr; l.Ttr bann nü lif sitt, ok j)ykkja8k
peir nü befrit bafa f^dur sins R;ignars. Ivarr segir. at bann
vill peim gefa riki pat, er |)eir (Jttu allir saroan, enn bann
kvezk räda vijja fyrir Englandi.
10. Thorgny, der Gesetzsprecher der Schweden, und
König Olaf.
R(>gnvaldr jarl kom einn dag at kveldi til büs J^orgnys
:to logmanuz. par var b^r mikill ok stürkostligr: v^ru par
»/*<<'.,
10. Thorgny, der Gesetzsprecher der Schweden, und König Olaf. 39
margir menn üti. J^eir fognudu vel jarlinum, ok t6ku_vid '**'**^
hestum |)eirra ok reida. Jarl gekk inn i stofuna; var par **^
inoi fjolmenni mikit.
Jmr sat i ondiigi madr gamall; engi mann hofdu peir
Björn set jafnmikinn ; skeggit var sva sitt, at lä i kajörn 5
honum ok breiddisk um alla brioguna; hann var vaepu ^
madr ok gofugligr.
Jarlinn gekk fyrir bann ok heilsadi honum. f^orgnyr
fagoadi honum vel ok bad hann ganga til saetis pess, er
hann var vanr at sitja i. Jarl settisk odrura megin gagn- 10^^
vart Jiorgny. ^az^
f>eir dvoldusk par nakkvarar naetr, ädr jarl bar_upp kA ^
erendi sin. Bad jarl J)ä, at peir l^orgnyr skyldu ganga i
J^ malstofu. I^eir Björn forunautar gengu pangat med jar- ''*"
linum. 15
|>ä tök jarl tiljaäls ok sagdi frä |)vi, at Öläfr, Noregs ''*T*'
konungr, hafdi senda menn sina austr pangat til fridgerdar.
Taladi ok um pat langt, hvert vandrssdi Vestrgautum var
at J)vi, er öfridr var J)adantiJ_ Noregs. Hann sagdi ok fra ''*^^^
J)vi, er Öläfr, Noregs konungr, hafdi pangat senda menn, 20
ok par vorn pä sendimenn Noregs konungs, ok hann hafdi "^
"^'peim |)vi heitit, at fylgja peim ä fund Svia konuogs; ok
hann sagdi pat, at Svia konungr tok pessu mali sva pung-
liga, at hann let lengum manni hlyda skyldu at ganga med ^
^bessu mali. ,Nü er sva, fostrü' segir jarlinn, ,at ek verd 25
ÄTeigi einbJitr at pessu mali. Hefi ek fyri pvi sott nü ä pinn
fund, ok vaetti ek par heilla räda ok trausts pins.' ßo^
•^H' En er jarl ha(itti sinu mali, pä pagdi porgnyr um hrid.
Enn er hann tök til mäls, mselti hann : ,Undarliga skiptid ^
er til ; girnizk at bera tignarnafn, enn kunnid ydr engi forrad so
eda fyrirhyggju, pegar er er komid i nakkvarn vaiida. Hvi "^
skyldir pü eigi hyggja fyrir pvi, ädr pü hetir peirri ferd,
at pü hefir ekki riki til pess, at msela i moti Ölafi kon-
ungi? pykki mer eigi ovirdiligra, at vera i büandatolu ok
Vera frjäls orda__§inna, at maela slikt, er madr vill, pott 36 '^
konungr se hjä. Nü mun ek koma t^ Uppsalapings ok
40 10. Thorgny, der Öesetzsprecher der Schweden, und König OlÄf.
veita per |)at lid, at pü raaelir par öhrseddr fyrir koiiuiigi
slikt, er per likar.'
Jarl pakkadi honum vel pessi ord, ok dvaldisk liaun
med porgny, ok reid med honum til Uppsalapiiigs. Var
6 par allraikit fjolmenni; par var Oläfr konungr med hird sina.
Eon fyrsta dag, er piog var sett, sat Oläfr konungr ä
stöli, ok par hird hans umhverfis. En annao veg ä pingit
sotu peir ä einum stöli, Rognvaldr jarl ok porgovr, ok sat
par fyrir peim hird jarlsius ok hüskarlasveit porguys; en
■ 10 ä buk stölinum stöd büandami'igriun ok alt umhverfis i hring:
[j,^ sumir föru ä haedir eda hauga at heyra padan til.
En er tolnd voru orindi kooungs pau, sem sidr var
til at msela ä pingum, ok pvi var lokit, pä stöd upp Björn
stallari hjä stoli jarls ok mselti hätt: ,()lä,fr konungr sendi
16 mik hingat pess erindis, at hann vill bjöda snett Svia
■c-c^«^ konungi ok pat landaskipti, sem at fornu fari hefir verit
'' milli Noregs ok Svipjodar.'
HauD maelti svä hätt, at Svia konungr lieyrdi gorla.
En fyrst er Svia konungr heyrdi nefndan Olä,f konung. pä
20 hugdi hann, at sä madr myndi reka vilja hans erindi nak-
kvat; en er hann heyrdi rött um saett ok landaskipti milli
Svipjödar ok Noregs, pä skildi haim af hverjum ritjuni
Vera myndi; pä hljop hann upp ok kalladi hätt, at sä
raadr skyldi pegja, ok kvad slikt ekki tjöa mundu.
'2b Björn sezk pä nidr. En er iiljod feksk, pä stöd jarl
upp ok maelti. Hann sagdi frä ordsendingu Uläfs digra ok
saettarbodum til Svia konungs, ok frä pvi, at Vestrgautar
sendu konungi oll ord til, at saett skyldi vera vid Noregs
menn; taldi hann upp hvert vandra^nli Vestrgautum var, at
30 missa peirra hluta allra af Noregi, er peim var ärböt i.
en i annan stad at sitja fyrir ählaupum peirra ok hernadi.
ef Noregs konungr samniidi her saman, ok lierjudi ä pa.
Jarl sagdi ok, at Oläfr, Noregs konungr, liafdi menn pangat
sent peirra »rinda, at bann vill bidja Ingigt'rdar, döttur han>><.
8» En er jarl ha'tti at tala, pä stöd upp Svia konungr.
Mann svarar pungliga um ssettina, ok veitti jarlinum ätolur
10. Thorgny, der Cres^zsprecher der Schweden, und ILimg Olät 41
|)UDgar ok störar um dirfd |>ä, er bann hafdi gert grid ok
frid vid enn digra mann, ok lagt vid bann vinottn; sagdi
^hann sagpan at landrodum vid sik: kvad J)at makligt, at f^
RogDvalilr vaeri rekinn 6r rikinu, ok sagdi, at alt slikt
blaut haun af äeggjan lugibjargar, konu sinnar, ok kvad 6
{)ar?era et ösnjallasta rad. er bann skyldi feogit bafa at ^^
"■"^ girndum slikrar konn. . .-^^ *^**-«' t^--^
Hann taladi langt ok bart, ok sneri ])a eno tolunni a hgjidr *^,^J^
läfi digra. Enn er bann settisk nidr, |)a var fjrrst bljott.
pä stod upp {^ui^nyr. £o er bann stod app, pa stodu i»
upp allir böndr J)eir, er ädr bofdu setit; ok enn pnsta at t^
ilir J)eir, er i odmm stodmn hofda verit, ok vildu hlyda
ii. hvat f^orjinyr mxlii. Var pa fyrst gnjr mikill af ^ol-
menni ok vopnum. En er hijöd feksk, maelti J>orgnjr:
.Annan veg er nü skaplyndi STia konunga. en fyrr i*
liefir verit. J»orgnyr. fodurfadir minn, mandi Eirik Upp-
^alakoniing. Emundarson, ok sagdi |>at fra bonnm, at medan
hann var a letta.«ita aldri, at bann bafdi b?ert sumar
leidangr üti, ok för til ymissa landa, ok lagdi undir sik ■*^Y**^
FinDJand ok Kirjälaland^ Eistland ok Kürland, ok rida um m
austrlond. ok man enn sja pser jard^borgir ok onnur storvirki
|>au, er bann gerdi : ok var bann ekki svä mikillätr. at eigi
hlyddi bann mqnnum, ef skvlt ottu vid bann at roda. -^^ **-
•l^oi^nyr, fadir minn, var med Bimi konungi langa
efi : var bonam bans sidr kunnr, stod um Bjamar sefi bans "^
riki med styrk miklum en engum pgrd, var bann ok godr -'*****
k daell vinum sinnm.
.Ek mä muna Eirik kouung, enn sigrssela, ok var ek
med bonum i morgum berforum: jök bann riki Svia, en
vardi bardbendliga : var oss gott vid bann rodum at koma. so ^ ,
.En konnngr pesM. er nü er, Isetr engi mann pora at
iiaela vid sik. nema pat at^iuu, er bann vill vera lata, ok *^
efir bann par__vjd alt kapp: en hann laetr skattlond sin "^''^
ndau ser bverfa af eljan?eysi ok prekleysi. Hann girnisk ""-^
11 pess, at balda Noregsveldi undir sik, er engi Svia kon- u
ungr befir fyrr ägirnzk. ok gorir pat morgum maoui orö.
42 10. Thorgnt, der Gesetzsprecher der Schweden, and König Ol&f.
,Nü er pat vili varr büandanna, at pü, Ölafr kooungr!
gßrir saett vid Öläf digra, Noregs kouung, ok giptir honum
Ingigerdi, döttur pina. En ef pü vill vinna aptr undir |)ik
riki pau i austrvegi, er fraeodi- pinir ok forellrar hafa par
6 ätt, pä viljum ver allir fyigja per par til. Med pvi at pii
vill eigi hafa pat, er ver maelum, pä munu ver veita per
atgongu ok drepa pik, ok pola eigi öfiid ok 61og. Hafa
SVH gört enir fyrri forellrar värir: peir steyptu fimm
.j^^^^^^X^ konuDgum I eina keldu ä Morapingi, er ädr hofdu upp-
^''^10 fylzk ofmetnadar, sem pü vid oss. Seg nü skjött, hvern
kost pü vill upptaka!'
^'^''V. pä gßrdi lydrinn pegar väpüabrak ok gny mikinn.
I""*"^ Kcnungrinn stendr pä upp ok mgelir, segir, at alt vill hann
vera lata, sem bändr vilja ; segir, at svä hafi gort allir Svia
15 konungar, at lata bondr räda med ser ollu pvi, er
peir vildu. ri-Ju^^
*^ Stadoadi pä kurr büandauna. Ec pä tala hofdingjar,
konungr ok jarl ok porgnyr, ok gera pä frid ok sa'tt af
'^r^ir Svia konungs hendi eptir pvi, sem Noregs konuugr liafdi
20 ädr ord til send. -"^w*...-^
Var ä pvi pingi pat rädit, at Ingigerdr, döttir Olafs
konungs. skyldi vera gipt Öläti kouungi, Haralds syni. Seldi
'^JJ^JCT^ kooungr jarlinum i heodr festar hennar, ok fekk honum alt
sitt umbod um j^ann rädahag, ok skildusk par ä pinginu
• 36 at svä loknum molum.
Ed er jarl för heim, pä hittusk pau Ingigerdr, konungs
döttir, ok toludu sin i milli um petta mal. Hoo sendi
Öläli konungi slodur af pelli ok silkinemur.
För jarl aptr i Gautland. ok Bj<»rn med honum. Dval-
disk Björn par pä litla hrid, ok för hann pä aptr til
Noregs med fnruneyti sinu. En er hann hitti Olaf konung,
ok sagdi honum prendislok sin pau, sem vorn, pä pakkadi
konungr honum vel ferdina ok sagdi, sem var, at Björn
hefdi gsefu tilborit at komajram orendinu i öfridi pessum.
/ ^ . i. :■ \j
k/\AA/ =- P(AaV^
11. Asbjprn Selsbani.
Sigurdr het uiadr fiörissoD, brödir f^oris huuds i Bjarkey.
Sigurdr ätti Sigridi. dottur Skjälgs, systur Erlings. Asbjorn
het son J)eirra; hann potti allmanDVienn i uppvexti. Sigurdr
bjo i Omd ä prändarnesi : hann var madr störaudigr, virdinga- a!^
madr mikill; ekki var hann konungi handgenginn, ok var b ■^r^
1>6y\t fyrir peim brädrum at virdingu, er hann var lendr ^^
raadr konnngs. En heima I bünadi, pa var Sigurdr i engan
stad minni rausnarmadr. Hant var J)vi vanr, medan heidni - '^''
var, at hafa prenn blot hveni vetr, eitt at vetrnöttum, en
annat at midjum vetri, pridja at sumri. En er hann tök lo .^^
vid kristni, J^a helt hann ])ö teknum haetti um veizlurnar. "^olX*
Hafdi hann pä um haustit vinabod mikit, en jölabod um
vetrinn, ok baud pä enn til sin morgum mqnnum: pridju
veizlu hafdi hann at poskum, ok hafdi pä ok fj(dment.
Sliku lielt hann fram, medan hann lifdi.
Sigurdr vard söttdaudr. pa var Asbjorn ätjan vetra;
tök hann pä arf eptir fndur sinn; helt hann teknum haetti,
ok hafdi prjar veizlur ä hverjum vetri, sem fadir hans
hafdi haft.
f*^y^
Var pess skamt i milli. er Asbjorn hafdi tekit vid fodur-
arfi, ok pess, er ärferd tok at versna, ok saedi manna brugdusk. 1*=-«^
Asbjorn helt hinu sama um veizlur sinar, ok naut hann pä pess '"^cJtT
vid, at par voru foin körn ok forn fong, pau er hafa purfti. "T^
En er pau misseri lidu af, ok onnur komu, var pä körn ^*f
öngum mun betra en hin fyrri. pä vildi Sigridr, at veizlur 25
vaeri af teknar, sumar eda allar. Asbjorn vildi pat eigi ;
for hann pä um haustit at hitta vini sina, ok keypti körn g^,,,,c^
•ar sem hann gat, en pä af sumura. For svä enn fram
•ann vetr, at hann helt vei/.lum ollum. En eptir um värit ^
fengusk litil saedi, pviat engl gat fraekorn at kaupa. Röddi 30
Sigridr um, at faekka skyldi hüskarla. Asbjorn vildi pat cL
eigi, ok helt hann i ollu hinu sama. pat sumar var körn
heldr oärvaent. pat fylgdi ok pä, at svä var sagt sunnan
44 11. Asbjorn Selsbani.
ör laiidi, at Ölafr konimgr bannadi körn ok malt ok mjol
at flytja siinnan ok nordr i laodit, [n'i pötti Asbirni van-
^**^ dask um tilfongio büsiiis: var put \)i\ räd bans, at bann b't
. . fram setja byrding, er bann atti; pat var baff^randa skip
t^^T^^^ vexti. Skipit var gott, ok reidi vandadr mjok til; J>ar
\,pA/jl»,iy^i^A\ segl staj;at med vendi. ^•''^^;;;«[^;*''>*S^<^'^'^*'^^-^-«*^/^^^
""^ Asbjorn rezk til ferdar ok med honum tuttjjgu raenn: '
foru nordan um sumarit, ok er ekki sagt frä ferd peirra, »
fyrr en J3eir konia ä Karmtsund aptan dags, ok logdii at
'^- 10 vid Ogvaldsnes. f>ar stendr björ mikill skarat upp ä "J,
eyna Kormt, er beitir a Ogvaldsnesi; J)ar var konungsbii,
^ . ägaetr bßr; {)ar red fyrir yiorir selr. Var bann {)ar ar- ^
jt^i madr Olafs konungs. f^orir var madr settsmärr ok bafdi
,^urc^- inannazk vel, starfsraadr gödr, snjaflr i mäli, äburdarniadr >**
*2^ 15 mikill, framgjarn ok övseginn : blyddi bonnm ])at, sidan er
[y^\ iiann fekk konungs styrk: bann var madr skjötordr ok qrordr.*^
I^eir Asbjorn logu par um nött. En um morgininn. er
^ , Ijost var ordit. gekk yV>rir ofan til skips ok nakkvarir menn
/^raed bonum. Hann spurdi. bverr fyrir skipi ]ni rt'di biiui
^ 20 vegliga.
i Asbjorn segir til sm ok nefndi fodtir sinn. .< ''- -'
l^orir spyrr, bv^rt bann skyldi fara hit lengsta. eda
hvat bonum vaeri at erindura.
AsbjurD segir, at bann vill kaupa s»'r körn ok malt:
♦^'*' 26 segir bann, sera satt var, at baUiri var mikit nordr i land :
,en 088 er sagt, at her se vel jert; viltu, böndi! 8elja os>
»-!«^ körn? Ek 8i\ at her eru bjalmar storir: vapri 088 J)at örlausii
at [)urfa eigi lengra at fara."
I^'irir svarar: ,Ek skal gora per örlausn, at J)ü ])urlir
30 eigi lengra at fara at kornkaupum eda vidara um Kogaland.
Ek kann ])at segja })«'r. at \n\ munt hi'r vel mega aptr hverfa
ok fara eigi lengra; jjviat |)i'i munt eigi körn b«'r fä n«' i
odrum stodum, jiviat konungr bannar at selja hedan koro
nordr i land: ok far aptr. Häleygrl sä miiil'])«'r binn bezti.'
86 Asbjorn svarar: ,Ef svä er, böndi I sem |)ü segir, at vci
munum ekki fä kornkaup, pä mun eigi minna verda mitt
11. Asbjorn Selsbani. 45
erindi, cn hafa kynnissoku ä Sola ok sjä hibyli Erlings, rt*-^
fraenda mios.'
l'ÖYiv segir: ,Hversii mikla fraendsemi ätt pi'i vid Erling?'
Hann svarar: ,M6dir min er systir lians.'
f^örir segir: ,Vera kann pä, at ek bafa ekki_yarliga maelt, 5
ef {)ü ert systurson konungsius Rygja." ^
fd kqstiidu [>eir Asbjorn tj<)ldunum af ser ok sneru ♦**
11 1 skipinu.
Ji(')rir kalladi ä J)ä: ,Farid nii vel, ok komid her, pä er
{3er farid aptr.' 10
Asbjorn segir, at svä skyldi vera.
Fara peir nii leid sina ok koma at kveldi ä Jadar.
För Asbjorn upp med tiu menn, en adrir tiu ggettu skips. En
er Asbj()rn kom til bejar, fekk han par godar vidtqkur,
ok var Erlingr vid hann hion kätasti. Setti Erlingi" hann 15
hit naesta ser, ok spurdi hann margra tidinda nordan ör landi.
Asbjorn segir hit Ijosasta af erindum sioum. o*-»-
Erlingr svarar, at pat var pä eigi vel til borit. er kou- "^
ungr bauuadi kornsqlur. .Veit ek', segir hann, .eigi peirra
manna von her, at traust rauni til bera at brjota ord kon- 20
ungs: verdr nipr vandgsett til skaps konungs, pviat margir ^ji
eru Spillen drjit um vin«Htu vara.' ''T^
Asbjqrn segir: ,Seiiit er satt at spyrja; mer hefir kent verit
:'i unga aldri, at modir min v?eri frjälsborin i allar holfur.
ok [jat med, at Erlingr ä Sola vaeri nii gofgastr hennar 25
fraenda; en nü heyri ek pik segja, at |)ü ser eigi svä frjäls
fyrir konungs praelum her ä Jadri. at pü megir räda fyrir
korni pinu slikt, er pi-r likar.'
Erlingr sä til hans ok glotti vid tonn ok maelti: , Minna rf^
viti per af konungs riki Häleygir eo ver Rygir; en qrordr 30
muntu heima vera; ättu ok ekki langt til pess at telja. ^[[J]^;,.^,
Drekkuin ni'i fyrst, fr-^f^ndi! sjmn i raorgin, hvat titt er um
erindi pitt.'
Gordu peir svä ok vorn kätir um kveldit. /^
Eptir um daginn talask [)eir vid, Erlingr ok Asbjqrn, 35
ok maelti Erlingr: ,Hug8at hefi ek nakkvat fyrir um kern-
46 11. Asbiqrn Selsbani.
kaupin J)in, Ashjorn! eda liversu vandr rauntu vera at
^?2;^^ kaupuQautum ?'
Hano sagdi, at hann hirdi |)at aldrigi, at hverjum hann
^iJJ- keypti körn, ef lionnin vaeri heimult seit.
5 Erlingr maelti : .[^at pykki mer likara, at pijelar rninir
munu eiga körn, svä at pi'i munt vera fullkanpa: peir eru
• -r/^' ekki i logum eda landsrett med udrum monnum.'
^"•^"^ Asbjorn segir, at hann vill pann kost.
I^a var sagt praeluniim til um petta kaup. Letii peir körn
10 fram ok malt ok seldu Asbirni. Hlod hann skip sitt, sem liann
vildi. En er liann var i brott büinn. leiddi Erlingr hann
i'it med vingjofum, ok skildusk peir med kaerleikum. Fekk
Asbjorn byrleidi gott ok lagdi at um kveldit i Karmtsundi
vid Ogvaldsnes, ok vorn {)ar um nottina.
15 f»örir selr liafdi {»egar spurn af um farar Asbjarnar, ok
svä pat, at skip hans var kafliladit. J^örir stefndi til sin
lidi um nöttina, svä at liann hafdi fyrir dag sex tigu manna.
hann for ä fund Asbjarnar. J)egar er litt var lyst. Geugu
{)eir pegar üt ä skipit. f^ä vorn J)eir Asbjorn klaeddir. ok
20 heilsadi Asbjorn [^öri.
J^örir spurdi, hvat |)unga Asbjorn hefdi ä skipi.
. , Hann segir, at körn ok malt var.
t^i^^lv^ yiorir segir: ,{^ä mun Erlingr gora at vapda, at taka
fyrir hegömamäl oll ord konungs; ok leidjsk honum enn *^
26 eigi pat, at vera hans motstodumadr i ollu, ok er fiirda at.
^^*^ ' er konungr laetr honum alt hl^'jda.' Var pörir mälödi um hrid.
En er hann {lagnadi, pä segir Asbjorn, at petta koni
hofdu ätt prselar Erlings.
pörir svarar snelt, at hann hirdi ekki um prettu
80 peirra Krlings: ,er ni'i liitt til, A.sbjorn 1 at per gangid a land,
^'^"■'^ elligar ft>rum ver ydr ütbyrdis; pviat v«'r viljum enga proiiL
hafa af ydr, medan ver rydjum skipit.'
Asbjorn sä, at hann hafdi eigi lidskost vid jv'iri ; ok
geugu peir Asbjorn ä land upp, en jxtrir let Hytja farminn
86 allan af skipiou.
iA,
'■ff 11. Aabjm SeblMiiL 47
£n er nitt var skipit, |>ä gekk {>6rir eptir skipino. Hann
ixlti: .Furda gott segl hafa peir Häleygimir; taki bjrdings-
--gl värt hit foroa ok fäi peim: |>at er |)eim follgott, er
|>eir sigla lausum kili.*
Svä var gert, at skipt irar segluDum. Fora ^ir Asbjom
brott leid sina vid svä büit, ok stefiidi haim du nordr
med laodi ok letti eigi fyrr, en haoD kom heim ondverdan
':'tr, ok vard sjä for allfrxg. Vard pä alt starf tekit af
Asbimi at büa veizlnr a }>eiiB vetri.
|>örir hoodr baad Asbirni til jölaTeizlu ok mödur bans
k peim m^nDum, er |>aa Tildu hafa med ser. Asbjoro vildi
igi fara ok sat heima. f>at fannzk ä. at f>öri {>ötti AsbjorD
^^)ra ovirdiliga til bodsins. er hann vildi eigi fara. Hafdi
f>örir i fleymingi um farar Äsbjamar. 3aedi er% segir haon,
it mikill er Tirdingamuor vär fraenda Äsbjamar, enda gerir u
.cinn svä, slikt starf sein hann lagdi ä i sumar, at säkja
kynnit til Erlings ä Jadar, en hann vill eigi her fara i nxsta
hns til min: veit ek eigi, hvärt hann hjggr. atSel|>6rir inoni
i hverjam hölma fyrir vera.'
Slik ord spardi Äsbjorn til |^ris ok oi^ar |>eim lik.
Asbjqrn undi storilla ferd siniii. ok enn verr, er hann heyrdi
slikt haft at hlätri ok spotti. Var hann heima um vetrinn
ok för hvergi til heimboda.
Äsbjorn ätti langskip ; |)at var snekkja tvitogsessa, stöd
. i nauBti miklu. Eptir kyodilmessu let .\sbjqm oetja fram »UP/^
skipit ok bera til reida ok let büa skipit. [>ä ste&di hann ~ '
til sin vinom sinum ok hafdi nser niu tigum manna. ok alla
vel väpnada. En er hann var büinn ok byr gaf. pa sigldi
hann sudr med landi ; ok fara peir ferdar sinnar. ok byrjar
heldr^seint En er {)eir sökja sudr i land, pä föra {>eir
nUeid meir en pjodleid, ]>egar er svä mätti.
Ekki vard til tidinda um ferd |)eirr:i. iyrr en {>eir kömu
at kveldi fimta dag päska ütan at Könnt. Henni er pamfiug
farit, at hon er mikil ey, long ok vidast ekki breid : liggr vid
pjodleid ^rrir ütan : par er mikil bygd. ok er pö vida eyin
obygd, pat er üt liggr til hafsins. f>eir Asbjom lendu ütan at
48 11. Asbjorn Selsbani. . ^ i IZ^
eyjunni, par er öbygt var. En er J)eir liqfdu tjaldat, ,|)ä
maelti AsbjorD: ,Nü skiilu per vera eptir her ok bicta min:
en ek mun ganga upp ä eyna ä nj(')sn. bvat titt er i ey-
junni : |)viat ver hofum ekki um spurt ädr.'
-<^ '^^s Asbjorn hafdi vändan bünad ok bott_sidan, fork i liendi,
gyrdr sverdi undir kl.rdum. Haun gekk ä laud upp ok yfir
^ eyna. En er bann kern ä uakkvara lijed pä .er iiann mätti sja til
bojar ä Ogvaldsnesi ok sva fram i Kaniitsund. ])a sä bann
mannfarar'miklar bä^di a sae ok ä landi, ok sotti jjat tVdk alt til
10 böjar a Ogvaldsnesi. Honum J)otti pat undarligt. Sidan
gekk bann beim til böjarius ok J)ar til. er {jjönostumenn
bjoggu mat. Heyrdi bann pi\ pegar ok skildi ä rodum Jjeirra,
""^ at Öläfr konungr var |)ar kominn til veizlu, svä |)at med,
at konungr var {)ä til borda genginn.
16 Asbjorn sneri ])ä til stofnnnar. En er bann kom i for-
stofuna, ])i\ gekk annarr madr i'it en annarr inu, ok gaf
engl madr at honum gaum. Opin var stofuhurdin. Hann
sä, at |iörir selr stöd fyrir bässetisbordinu. \\\ var mjok
ä kveld lidit. Asbjorn heyrdi til. at menn spurdu f>öri frä
20 skiptum J)eirra Asbjarnar, ok svä pat, at |M)rir sagdi af langa
i2?l^ Sf»g"- ok |)otti Asbirni bann liajla syiit sogunni. f>ä heyrdi
7 hann. at madr m;vlti : ,Hveriiug vard bann vid Asbjorn, ]K'gar
er 5«*r ruddud skipit?' n-^^^^^
l^ürir segir: .Bar bann sik til nnkkvarrar hlitar, ok |i(t eigi
26 vel, [)ä er vt^r ruddum skipit, en fr vt'r tokum seglit af
honum, pk gret bann.'
En er Asbjorn heyrdi petta, |ki bra hann sverdinu bart ok
titt ok iilj»')p i stofiina, bjö |)e{^ar til jioris: kom hoggit ütan ä
hälsinn, feil hofudit ä bordit fyrir konunginn. en bükrinn ä fnti
so honum: urdu borddjfikarnir i blixli t-inu banti uppi ok nidri.
Konungr niadti, bad taka bann ok leida üt: ok var svä
gort, at AsbJMrn var tekinnJ^Kindum ok leiddr üt örstofuinn
En [)ä var tekinn bordbünadrinn, ok dükarnir, ok i broU
borinn, svä likit j'oris var i brott borit. ok snpat alt |)at. er
K blodugt var. Konungr var allreidr ok stilti vel ordum simim,
svä seni bann var vanr jafnan.
11. Asbjorn Selsbani. 4^
Skjälgr Erlingsson stöd iipp ok gekk fyrir konung ok ckw-^
ma-lti sva: .Nu raun sem optar, konungr! at |)ar raun til "^Jj^
umbötar at sjä, er per erud: ek vil bjoda te fyrir mann i^ .j,^^
Lenna, til T)ess at hann haldi lifi sinu ok limum, en per r^*^
konungr! skipid ok skerid um alt aunat. ^a^y^x,^^
Konungr segir: ,Er eigi pat daudasok, Skjalgr! et madr J;;^^^
brytr päskafrid? ok sü onnur, er hann drap mann i ^^
konungs lierbergi? sü hin pridja. er ykkr fodur pinum mun
pykkja litils verd, er hann hatdi fötr mina fyrir hogg-
stokkinn?' ">
Skjalgr svarar: Jlla er pat, konungr! er ydr mislikar;
en elljgar vgeri verkit liit bezta unnit. En ef verk petta,
konungr! pykkir ydr i moti skapi ok mikils vert, pa vsetti
ek, at ek piggja mikit af ydr fyrir pjonostu mina: munu
iiiargir pat msela, at ydr se pat vel geranda.', m
Konungr svarar; ,p(')ttn ser mikils verdr, Skjälgr! pä '^^^
mun ek eigi fyrir pinar sakir brjota login ok leggja 1^
konungs tign.' i
Skjalgr snysk pä i brott ok üt 6r stofunni. Tolf
menn hofdii par verit med Skjälgi, ok fylgdu peir honum 20
allir, ok raargir adrir gengu med honum i brott. Skjälgr
maelti til porarins Nefjölfssonar: ,Ef pu vilt hafa vinottu
mina, pä legdu allan hug ä, at madrinn se eigi drepinn
fyrir sunnudag.' _j
*^ Sidan ferr Skiälgr ok menn lians ok töku rodrarskütu, 25 /
>er hann ätti, ok roa sudr, sva sem a matti taka, ok komu i,jko-^'
''li elding naetr ä Jadar; gengn pegar upp til böjarins ok til^^'^'^'^t/^
'''^lopts pess, er Erlingr svaf i. Skjälgr hljöp ä hurdina, sva
'''at hon brotnadi at noglum.
Vid pat vaknar Erlingr ok adrir, sem inni vorn. Hann ;<u
var skjotastr ä fotr ok greip upp skjold sinn ok sverd, ok
hljop til duranna ok spurdi, hverr par fori svä äkaft.
Skjälgr segir til sin ok bad upp lata hurdina.
"V
"^
Erlingr segir: .pat var likligast, at pii mundir vera, _ef ^ f^
allheimsliga for, eda fara menn nakkvarir eptir ydr?' ss
Var pä lätin upp hurdin. . 6«>^m-
Hulthausen, Altisländieohes Lesebiiuh. 4 / liuijtJ^
50 11. AsbjoiTi Selsbani.
♦■-T^ |>ä raselti Skjälgr: ,Jiat vaeiiti gk, J)6tt Jx'r pykki ek
fara äkafiiga, at Asbirni. fraeuda pinum, J^ykki eigi of-
skjött, par er hann sitr nordr a Ogvaldsnesi i fjotrum: ok
er pat mannligra, at fara til ok duga hoDum.'
5 Sidan hafask peir fedgar ord vid. Segir pa Skjälgr
^^ Erlingi alla atburdi um vjg Selpöris.
'^^^ öläfr konuugr settisk i saeti sitt, |)ä er um var büit i
üJoj^t^ ^*^^"""'' ^^ ^^^' ^'^^^ allreidr. Hann spurdi. hvat tjU var
um vegandann. Houum var sagt, at hann var üti i svolum
10 i gaezlu hafdr. KonuDgr segir: ,Hvi er lianu eigi drepinn?'
fiörarinn svarar Nef jölfsson : ,Herra! kallid er eigi pat
mordverk, at drepa menn um naetr?'
fiä maslti konungr: ,Seti hann i fjotur ok drepi hann
i morgin!'
15 l>-ä var Asbjorn fjotradr ok byrgdr eipn i hüsi um
nottina.
•^ Eptir um daginn hlyddi konungr morgintidum; sidan
"■"^***'^ gekk hann a stefnu ok sat par fram til hämessu. Sidan
gekk liaon til messu. ok er hann gekk frä tidiim. msplti
30 haon til f>örarins: ,Mun nü vera sölin sva ho, at Asbjorn.
vinr ydarr, mun mega hanga?'
"* f^orarinn svarar ok laut koounginum: ,Herra! J)at sagdi
of'c^L byskup hinn fyna frjädag, at sä konungr, er allz ä vald,
"7^^*^ ok poldi hann skapcaunir. ok ^r sä saell, ex li«'l(lr n]i\ eptir
honum likja. en eptir liinum, er pä dömdu ma^ninn til
dauda, eda peim, er ollu maundräpinu. Nü er eigi langt
til morgins, ok er pä 8yJ>n dagr.'
Konungr leit vid honum ok mnelti : , R:\da muntu ])e8su,
at hann mun eigi i dag drepinn; skaltii nü taka vid honum
j^ M 3(1 ok vardveita hann : ok vit pat til sanuz, at par liggr lif
•j^»^x pwi yi(j^ ^.f fiann k«msk i brott med nokkuru moti.'
Gekk pä konungr leid sina. En porarinn gekk |)ar
til, er Asbjqm sat i jornum. L«'t porarinn pä af honum
fjoturlnn ok fylgdi honum i stofu oina litla. ok löt pä f;'i
<6 honum drykk ok mat og saudi honum. hvat konungr hefdi
ä lagt, ef Asbjorn hlypi i brott. Asbjon» segir, at pörarinu
11. Asbjom Sekbani. ^1-
pürfti ekki {)at at ottask. Sat J>6rariiiii |)ar hja bonum
lensi um dagion. ok svä svaf bann ^ar nm nöttiDa.
Laugardag stöd koDimgr upp ok for til morgintida.
lan gekk hann a stefnur, ok vaV par ^qlmpiit komit af
bondam. ok ottu peir mart at ksera. Sat konaagr par 5
lengi dags, ok vard heldr sid gengit til bämessu. Eptir
pat gekk konaogr til matar. En er bann hafdi matazk, ^^-c<
|)a drakk bann um brid, svä at bord vom uppi. ***'*'
f>örarinn gekk til prests pess, er kirkjn vardveitti. ok
_- f hoDum tva auja silfrs til I»ess, at bann skyldi hringja w ij^g^
til beigar jafuskjott, sem konungs bord foro npp. En er •^^^
konungr hafdi drnkkit |)ä brid. sem bonum |K>tti fdt, pä ^^.^..^A-
var bord upp tekit. pä mselti konungr, segir at |>a var
räd, at praelar fori med vegandaon ok draepi bann. I |>vi ^/
hili var bringt til heigar. »^
pa gekk pörarinn fyrir konnng ok maelti: ,Grid mun
i madr skolu hafa um helgina^ I»6tt hann hafi illa til gort.^
Konungr segir: ,Gaetta bani», |>6rarinn! svä at hann
misk eigi i brott.''
Gekk |)ä konungr til kirkju ok for til nqnn; en |»6rariiin » '**'^
t enn um dagion hjä Asbimi.
Suonudag gekk byskup til Asbjamar ok skriptadi
j'jum ok gaf bonum lof til at blyda hämesso. porarinn ^**
gekk |)ä til koonogs ok bad hann fa menn til at Tardveita
' egandano. .Vil ek nü\ segir hann, .vidrskiljask bans mal.'' i» '^
Konungr bad bann bafe |)okk fyrir pat. Fekk hann '"^•^^
|)a menn til at vardveita Äsbjqm. Var |)ä settr ^oturr
ä bann. En er til bamessu var gengit, {)ä var Asbjom
leiddr til kirkja. Stod hann üti fyrir kirkjunni ok peiT, er
bann vardveitta. Konungr ok oll alpyda stöd at messe. a»
Nii er par til mals at taka. er fyrr yar frä horfit, at
|>eir Erlingr ok Skjalgr, son bans, gordn rod sin um [>etta
Tandkvaedi, ok stadfestisk |)ä med ae^gjan Skjalgs ok an- J^*^^
narra sona hans, at j>eir samna lidi ok skera opp herqr. ^Z^^
Kom p'ä brätt saman lid mikit, ok redo ]>eir til skipa, ok »\J<!^
▼ar ]>ä skorat manntal. ok var oatr timtan hondrud manna. ci *^
52 11. Asbjoiii Selsbani.
Föru peir med pat lid ok kömu sunnudaginn i Kormt
k Ogvaldsnes, ok gengu upp til bßjar med ollu lidinu ok
kömu i |)anii tima, er lokit var gndspjalli ; gengu pegar
upp at kirkjuDoi ok töl^u Asbjorn, ok var brotinn fjqturr
:> af honum.
En vid gny peniia ok väpnabrak, {)ä liljöpu allir ion
i kirkjuna, peir er ädr vom i'iti: en peir, er i kirkju voru,
^'^ |)ä litu allir nt, nema kouungrinn: liann stöd ok säsk eigi
um. J^eir Erlingr skipudu lidi siuu tveim megin str.ietis
10 pess, er lä frä kirkju ok til stofunnar. Stöd Erlingr ok
synir hans nsest stofunni.
■^'O*'^ En er allar tidir voru sungiiar, |)ä gekk konungr |)egar
"O üt ör kirkju; gekk hanu fyrst fram i kvina, en sidan hverr
eptir odrum hans manna. f^egar er liann kom heim at
15 durunum, {)ä gekk Erlingr fyrir dyrruar ok laut konungi
ok lieilsadi honum. Konungr svaradi. bad gud hjälpa
honum.
^.. l>k tök Erlingr til mäls: ,Svä er mer sagt, at Asbjorn,
M, kJ^/"^ frasnda minn, hall sott glöp^ka mikil. ok er {)at illa. kon-
^ 20 ungr! ef svä er ordit, at ydr se misJ)okki at. Nu em ek
U<^i*^^ |)vi kominn, at bjöda fyrir bann s.Ttt ok yfirbötr y)vilikar,
sem |)er vilid sjaltir gert liafa: cii ])igö:ja |):ir i niöt lif hans
i ok limar ok landsvist.
X,„a*^u -"^^ Konungr svarar: .Sva lizk m«'r, Erlingr! sem {»er niunid
*^ 2:. nü pykkjask hafa vald a um mal Asbjarnar; veit ek eigi,
j^%x^-s^^l} pü Isetr svä, sem pü skylir bjöda sjettir fyrir hann;1
[^/vAo**^ actla ek J)jJi fyrir |)vi h'^i^ dregit saman iier maunz, at nu
t*-»^^ ätlar bö at rada varimilli.' ^*-' —
* Erlingr segir: ,lM'r skulud räda. konungr! ok rftda >\
'**'**'8o at v(*r skilimsk sättir.'
j^^^Ls^trA. Konungr m.'plti: .Ethir \n\ at hrada mik, l^ilingi.' li< m
^ >*-•*--) 4 ])n fynj^jjvi lid mikit ?'
- . ,Nei', segir hanu
r^^^^^^^J*^^ , ,En ef annat byr i, |m iniin ek im <'kki il.\ja' ....
M< Erlingr svarar: ,Eigi |)arftu at niinna mik a ))at.
})eir hafa fundir okkrir ordit her til. er ek hefi litinn lid-
U, M-**'
11. Asbjom Selsbani. 53
kost haft vid per; en nü skal ekki leyna pik pvi, er mer
hyr i skapi, at ek vi], at vit skilimsk sättir, eda mer er
;^von, at ek haetta eigi til fleiri funda värra.' Erlingr var
f)ä raudr sem blöd i andliti.
\m gekk fram Sigurdr byskup ok maelti til konungs: s
.Herra! ek byd ydr i hlydni fyrir guds sakir, at per saet-
tizk vid Erling eptij' pvi, sem hann bydr, at madr sjä hafi **^
lifs grid ok lima, en per rädid eiüir oUu sättmäli.'' c«ywv.-^^c^
KoDUDgr svarar: ,per skulud räjäa/ '^'^^^ !XIS^
pä maelti byskup: .Erlingr! fäirper konungi festu pä, er lo '^'-^
lionnm liki: sidan gangi Asbjqrn til grida ok ä konungs vald.' '^Y^^
Erlingr fekk festur, en komingr tök_vid. Sidan gekk ti.tx.tjju
Asbjorn til grida ok ä konungs vald ok kysti ä hond kon-
iiugi. Sneri pä Erlingr i brott med lidi sinu. Vard pä ^'^
i ekki at kvedjum. Gekk pä konungr inn i stofuna, ok As- 15 ^
bjoru med honum.
Sidan lauk konungr upp saettargerdina ok maelti svä: ^^^' -
.pat skal upphaf saettar okkarrar, Asbjorn! at pi'i skalt -y^**^
ganga undir landslog pau, at sä madr, er drepr pjöno-
Ntumann konungs, pä skal hann taka undir pä, somu pjo- 20
nostu, ef konungr vill. Nü vil ek. at pü fakir upp ärmen-
ning pessa. er Selpürir hefir haft, ok räd her fyrir büi minu
Ogyaldsnesi.'
Asbjorn segir. at svä skyldi vera. sem konunsir vildi. ^,<^4,,
.V^d ek pö fyrst at fara heim til büs mins ok skipa par til.' 2/. '?**-<
Konungr let ser pat vel lika. För hann padan til an- '^*
narrar veizlu, par sem gor var i möti honum. ^
En Asbjorn rezk pä til fundar vid foruneyti sitt. peir
liofdu legit i leynivogum pä stund alla, er Asbjorn var i '***'^*^
lirott. Hofdu peir njösn af. hvat titt var um hans räd, ok 30 -^^
vildu eigi i brott fara, fyrr en peir vissi, hvat par^redisk af. '^ -^^
Sidan snysk Asbjorn til ferdar ok lettir eigi fyrr um
•^ värit. en hann kömr nordr til büs sins. Hann var sidan
kalladr Asbjom selsbani.
En er Asbjorn hafdi heima verit eigi lengi, pä hit- 3:.
tusk peir pörir fraendrnir ok talask vid. Spyrr \m\v\v As-
M ll. Asbjorn Selsbani.
"^^ bjqrn vendiliga at um ferd haos ok alla atburdi {)ä, sem
^^fc|^^^/^^ j)ar hofdu ordit til tidiuda. En Asbjorn sagdi sogu pä,
sem geogit hafdi.
'^^ \*k sagdi f^örir: ,|^ä muntu J)ykkjask liafa rekit af hendi
(^ 5 svivirdiug pä, er J)ü vart raentr ä haust!?'
,Svä er', kvad Asbjorn, ,eda hversu pykki per, fraendi?'
,|^at skal skjött segja', kvad Jiörir, ,at ferd si'i hin
>^'ff-|^^||^/yrri, er pü fort sudr i land, vard hin svivirdligsta, ok slöd
^]r^ sü til nakkvarrar umbötar ; en {)essi for er baedi pin skonmi
5 ^wA-. ^^ qJ^ fraenda pinna, ef pat skal framgeiigt verda, at pü gerisk
A^A*<U.^ konungs praell ok jafningi hins versta mannz, pöris sels. Ni'i
X^ "^ g0r J)ü svä mannliga, at pii sjt heldr at eignum pinum her;
skulum ver fraendr pinir veita per styrk til pess. at pü
r^ komir aldri sidan i slikt ongpveiti/
15 Asbirni potti petta vaenligt, ok ädr peir pörir skildisk,
pä var petta räd stadfest, at Asbjorn skyldi sitja i büi
sinu ok fara ekki sidan ä konungs fund eda i hans pj(')-
nostu. Ok gerdi hann svä ok sat heima at büni sinuni.
^ lOrU^ pat vär fekk Oiäfr konungr i hond Asmundi Grankels-
r^ 2„ syui syslu a Halogalandi halfa til m(')ts vid Härik i pjöttu;
j^^.^^.uJU ^^ hann hafdi adr haft alla, suma at veizlu, en suma at
II trcr-x.' ^*i2^'- Asmundr hafdi skiUu, ok ä nrer prjä tigi manna ok
vapnada vel.
En er Asmundr kom nordr. p;i hittusk peir Harikr.
•j5 Segir Asmundr houuni, hvernug konungr hafdi til skipat um
sysluna; let par fylgja jartegnir konungs.
Härikr segir svä, at konungr nuindi räda, hverr syslu
, hefdi; ,en po gerdu ekki svä hiuir fyrri hofdingjar, at minka
^i£P^-^^rii rett, er settbornir erum til rikis at hafa af konungum,
•^ */^ 3u en fa pä i hendr buandaisonum peim. er slikt hafa fyrr
'*^*^^ ekki med hqndum haft'
T^jf »*^*"^ En pött pat f^nnisk ä Häriki, at honum pötti petta i
^ möti skapi, pä let hann Asmund vid syslu taka, sem kon-
unur hafdi ord til send,
i Kör pä Asmundr heim til fqdur sins : dvaldisk par litla
hrid, für pu sidan i syslu sina nordr ä Hälogaland.
11. A8b)MB SebUaL ^^
Ed er hann kom Dordr i Langey^ pä bjoggo par bredr #_
-eir: het annarr GaimsteiDn. en annair Karli. j»eir Tom ««"^^
enn andgir ok virdiiigameim miklir. Gonnstemn var büsv$- m *"
imadr ok eliri |)eiiTa bradra. Karli rar fridr sjouni ok r^
^artsmadr mikUl; en hTarrtvq;^ peirTa var i^rottamadr s -o«
m mai^a hluti. -»X.«»
Asmandr fekk par godar Tidtokur ok dvaldisk ]>ar um
hrid: beimti par saman 6r syslmmi shkt, er feksk. Karli
r^^ddi p^i fyrir Asmondi^ at bann Tildi fara med hoDum
~ idr ä firad Olafs konmif^s ok leita ser hird^tar. As- m ^*
undr fysti pess rids ok bet amsysln siddi nid konnng^ >«m^
at Karli fengi pat erindi^ sem bann beiddisk til.
Rezk Karli {Ȋ til foruneTtis med Asmimdi. Asmondr ^ *^
rurdi |>at, at Asbjom selsbani bafdi farit sndr i V^a-
-:efna ok bafdi byrding mikinn, er bann ätti, ok nxr 13^
tuttugu mena ä. ok bans rar pä snnnan von.
|>eir Äsmandr förn leid sina sudr med landi ok hofda
liodTidri ok |>ö vind litinn; sigldo skip i möt peim ])aa,
er vorn af Yägaflota. Spnrdo peir {>a af bljodi at um
rar Äsbjarnar. Var {leim svä sagt, at hann mandi pä «#
aniian 11^ leid. |>eir Asmondr ok Karli vom rekkjnfelagar, '^
k var J>ar bit kaersta.
pat Tar einn dag, er {»eir Asmondr raro fram eptir
>undi nqkkaru : |)a sigldi byrdingr möti {>eim. Var |>at skip |^
audkeot; pat rar hlyrbirt, steint bsedi britom steini ok a*^!
raudnm : peir bofdo segl stafot med vendL \^
pä maelti Karli vid Asmnnd: .Opt radir pa am. at {»er
— forvitni mikil a. at sja bann Asbjom selsbana: eigi kann
ek skip at kenna, ef eigi siglir bann ^ar."
Asmondr svarar: .Ger srä Tel, lagsmadr! seg mer til. 3a>
■Ä pö kennir haon."
pä rendosk bjä skipin, ok m»iti Karli: ^ftar sitr bann
elsbani vid styrit i blom kyrtli."
Sidau skaot bann Asmondr at Asbimi selsbana spjoti.
kom ä bann midjan: flo i g:egnom bann, svä at fast
fram i bofdaQolinni. Fell AsbJQrn daodr frä styrino.
66 11. Asbj^rn Selsbani.
Föru sidan hvärirtveggju leidar sinnar. Fluttu pe\r lik
Äsbjaroar nordr ü J^rändarnes.
Let pä Sigridr senda eptir {iöri hund til Bjarkeyjin .
Kom hann til, er büit var um lik Asbjaruar eptir sid J)eirra.
5 En er J)eir föru i brott, valdi Sigridr viuum sinuni gjaiir.
Hon leiddi J»öri til skips.
uji^U En ädr pau skildisk, maelti bon: ,Svä er nü, f^örir! at
'**' Asbjorn, son minn, bly^ddi astrodum |)ioum. Nü vai^nzk^
'^*^^^ honum eigi lif til at launa pat, sem vert var; nü pött ek
L^Jb^ 10 sjä verr tij^ fär. en bann mundi vera, pä skal ek |)6 bafa
sU. w^xC vilja til. Nü er her gj(jf, er ek vil gefa per, ok vilda ek,
*"^ at per kvgemi vel i bald.' pat var spjöt. ,Her er nü spjöt
■^ pat, er stöd i gegnum Asbjorn, son minn, ok er par enn
i^Jt^-tAja. blödit ä; raättu pä beldr muna, at pat mun bofask ok sär
"""^ 15 pat, er pü satt ä Asbirui, brödursyni pinum. Nü yrdi per
pa skoruliga, ef pü letir petta spjöt svä af bc^ndum, at pat
stödi i brjösti Öh'ifi digra. Nü maeli ek pat um', segir bon,
,at pü verdir bvers mannz nidingr, ef pü liefnir eigi As-
bjarnar.' Sneri hon pä i brott.
an pörir vard svä reidr ordum bennar, at hann mätti ongu
^ M*^"^ svara, ok eigi gädi hann spjötit laust at lata, ok eigi gädi
hann bryggjunna"r, ok mundi lianu ganga ä kaf, ef eigi töki
^^^menn til lians ok styddi bann, er bann gekk üt ä skipit.
^ ^f^ pat var mälaspjöt eigi mikit, ok gulltekinn fallrinn ä. Koni
^r*^6 peir pörir pä i brott ok heim til Bjarkeyjar.
Asmnndr ok peir felagar föru leid sina, til pess er peir
körau sudr til prändheims ok ä fund Olafs kouungs. Sagdi
Asmundr pä konungi, hvat til tidinda bafdi gerzk i forum
bans. Gordisk Karli hirdmadr konungs.
80 Heldu peir Asmundr vel vinöttu sinui. En ordtok paii.
er peir Asmundr ok Karli liQfdu ma'lzk vid, ädr vig A-
^*'^ bjarnar vard. pä för pat eigi leyjit, pviat peir själlir s^gdn
konungi frä pvi. En par var, sen» madt er, at hverr ä vin
med övioiim. Voru peir par sumir. er slikt bugfestu, ok
36 padan af kom pat til pöris hunds.
Y^r>^^*^ *AX^ '*» ^^^^^^ Irt^O^ .yr^^yt^ .*4.»wa/<m^ U ^^<^vC^,^ ffTüU^ '^^^^^^^-JM
^ k
12. Thormöd Kolbrünsskälds Ende.
,i^«^
f^ormödr Kolbrünarskäld var i orrostu undir merkjum
konungs, Ok er koüungr var fallion ok atsökn var seni
^v^odust, |)ä feil konungslid hverr vid aDDan, eo |jeir voru flestir
särir, er uppi stodu. y^ormodr vard sarr mjok ; gerdi bann pa r,
sera adrif; at allir opudu par frä, er mestr potti lif.shaski; 5
en sumir runiiu. f^ä höfsk sü orrpsta, er Dags hrid er koUud; / ,
sötti |)a f)yngat t]l alt kouimgslidit |)at, er väpafärt var. ''S^J^^
En |>ormödr kom Jja ekki i orrostu, J3vi at haun var ovigr
bsedi af sorum ok af mMi, ok stöd hann J)ar hjä telogum -^^^^
sinum, J)ött hann maetti ekki annat at hafask. ^kZ^
v''*^ |>a var hann lostinn med oru i siduna vinstri; braut ** "^
iiann af ser orvarskaptit, ok gekk pä brott frä orrostu ok
heim tili hüsanna, ok kom at hlodu nakkvarri; var |)at mikit ^
hüs. I^^ormödr liafdi sverd bert i heudi.
Ok er liaun gekk inu, |ja gekk madr lit i moti honum. 15
Sä maelti: ,Furdu ill Iseti eru ber inni, veinan ok gaulan; '^"^
skomni raikil, er karlmenn hraustir skulu eigi jjola sor sin, 1
ok Vera kann, at konungsmenninir hau allvel tVani gengit, ^^2^
en allodrengiliga bera peir sorin sin.'
y^ormödr svarar: ,Hvert er nafn pitt?' 20
Kann nefndisk Kimbi.
^•»orraodr svarar: ,Vartu i bardaga?'
,Yar ek', segir liann, ,med bondum, er betr var.'
,Ertu nakkvat särr?' segir J^ormödr.
,Litt', segir Kimbi; ,eda vartu i bardaga ?'^ 25
y^ormodr segir: ,Var ek med {)eim, er betr hofdu.'
Kimbi sä, at |>orm6dr hafdi gulUiring ä bendi: haun
maelti: ,jHi munt vera konungsmadr; fä [m mer gullhringinn,
en ek mun leyna jaer; bßudr munu drepa |)ik, ef ju'i verdr
ä veg l^eirra.' 30
[lormödr segir: ,Haf |)ü bring, ef jjü fser; lätit hefi ek
n" meira.' J| f^^-^yX:i>b, J Uv*A^
ä>8 12. Thormöd Kolbrünsskälds Ende.
Kimbi retti frara hondina ok vildi taka hringinn. f^or-
'^'' modr sveitldi til sverdinu, ok hjö af lionum lioüdina.
Ok er svä sagt, at Kimbi bar sär sitt üngum raun betr eii
c^tt^ö^.hinir, er hanu hafdi tyrr a leitat. For Kirabi brott.
'*^*^ 5 En l^ormodr settisk nidr i hloduiiDi, ok sat J)ar um hrid
ok heyrdi ä rMur manna. j>at var maelt j^ar mest, at hverr
segir {)at, er set |)öttisk hafa i orrustu, ok rött um fram- rj
^ gf!"§nr manna; lofudu sumir mest breysti Olafs konungs, "^
^ en sumir nefndu adra menu til ekki sidr. \^k kvad j^or-
10 modr [visu ok lofar mjok breysti Olafs konungs].
y^ormödr gekk sidan i brott til skemmu nakkvarrar, gekk
"^^^^ jjar inn. Vßru Jjar ädr margir menn inni fvrij' särir mjok.
Var J)ar at kona nakkvar ok batt um sor manna. Eldr var
^ ä gölfinu, ok vermdi lion vatn til at fa^gja sorin. En JHir-
16 mödr settisk nidr vid dyrr ütar. |>ar gekk annarr madr üt.
Lt. en annarr inn, {»eir er storfudu at sorum monnum.
» |ia sneri einnhverr at jiorraödi, ok sä ä bann, ok maelti
sidan: ,Hvi ertu svä folr? ertu särr? eda fyrir hvi bidr
jjü per eigi laekningar?'
20 Jiormodr kvad ])ä visu fok sagdi sik säranj. Sidan stod
["»ormödr upp ok gekk inn at eldinum, ok stöd J)ar um hrid.
l^k maelti laäknirinn til bans: ,\ni, madr! gakk üt. ok
tak mer skidin, er her liggja fyrir durum üti.'
Hann gekk üt, bar inn skidafanjfit ok kast;idi nidr
20 ä goliit.
\^'d sä hüknirinn i andlit honum, ok maelti: .Funhi
bleikr er f)essi madr; bvi ertu slikr?'
J>ä kvad pormodr [visu).
f>ä maBlti laeknirinn: ,Lattu mik sjä s6r |jin, ok mun
so ek veita umbond.'
Sidan settisk pormödr nidr ok kastudi klaedum af ser.
Ed er laßknir sä s^r bans, |)ä leitadi hon um |iat sär, er
bann bafdi a sidunni ; kendi hon. at [»ar stöd järn i. en
j)at vissi hon eigi til viss, bvyrt järnit bafdi snüit. ^
ar. Hon hafdi pur g«)rt i stein katli , stappat luuk ok
onnur gros, ok velt p&i 8am»n, ok gaf at eta liinum sorum
7-*
13. Das Streitgespräch zwischen Sigvrd und Eystein. 59
moannm, ok reyndi svä, hvart peir hefdi holsar, pri at»^^^
kendi af laukinnm üt or sari pvi. er a hol var. Hon bar 2^2^?
pat at f ormödi. bad hann eta. y».^-*:«i„^wj ja'
Hann svarar; .Ber brottl ekki hefi ek ^utsott.' l-^UxT
Sidan tök bon spenoitong, ok vildi draga üt järait, en 3 -^
J)at var fast ok gekk hvei^, stöd ok litit üt. pyi at särit
var soUit.
f>ä mseiti f^ornmdr: ,Sker ]>ü til jämsins. sva at vel
megi nä med tonginni; fä nier sidaa ok lät mik kippa/
Hoü gurdi, sem hano mielti. i«
J»ä tök |H)rmödr gnllbring af hendi ser ok fekk laek-
ninain. bad bana gera af slikt, er hon vildi : .gtktr er nantr **^
af, segir hann. ,ölafr konungr gaf mer bring |)enna i
morgio."
Sidan tök f>ormödr tongina ok kipti ä brott orinni: en 15
J)ar vom ä krökar, ok logu |)ar ä tägar af hjartano, somar
randar, somar bvitar. Ok er hann sä pat, maelti hann : ,\ el hefir «^^^
konungrinn alit oss, feitt er raer enn um hjartar*)tr,' Sidan ******
\iDr hauQ aptr. ok var pä daodr. Lykr par frä f>orm«jdi
ut segja^ w
t^
13. Das Streitgespräcli zwischen den Königen Sigurd
und Eystein.
Eysteinn konungr ok Signrdr konnngr vom einn vetr
bädir ä veizlu ü üpplondum. ok ätti sinn bö hvärr |)eirra.
En er skamt var milli J)eirra b«ja, er konnogar skyldu veizlu
taka, pk gordu menn J)at räd, at |)eir skyldu vera bädir j^
samt ä veizlunum, ok ^sipu^ sijoni at hvars büm: vom ])eir as ^^
fyrst bädir samt at J?i büi. er Eysteinn konungr ätti. En
um kveldit, er menn töku at drekka. pii var mongät ekki ^"^^
gott. ok vom menn hljödir.
I^ä maelti Eysteinn konungr: .Hvi ero menn hljödir?
■ hitt er olsidr meiri, at menn gori sergledi; föm oss olteiti »"T^
tt^^JL -UJCs^,^^ i/V.«>-.>4L^ ^L^^^ Jl:^. i ^.<L.>..r/ 2Z./r_wl. z>^^ .
6<^ 13. Das Streitgespräch zwischen Sigurd und Eystein.
f^j nakkvara, mun pa eiin a retask um gaman man na. Sigurdr
r^i hrödir! jjat mun ollum sämst {jykkja. at vit hefim nakkvara
♦^'"^^^skeratanarrjedu.'
'^M^^<^ Sigurdr konungr svarar heldr stutt: ,Ver |)ü svä mölugr.
:. sem J)i'i vilt, en lät mik nä at pegja fyrir per.'
' J L^ I^'^ roälti Eysteinn konungr: .Sä olsidr hetir opt verit,
^^C^sit raenn taka ser jafnadarmenn: vil ek her svä vera lata.'
\{\ f)agdi Sigurdr konuner. .Se ek', sagdi Eysteinn
(l^ konungr, ,at ek y^rd helja jjessa teiti : mun ek taka })ik.
►^^10 brüdir! til jafnaclarniannz mer: färi ek pat tjl, at jafnt n«^
nafn liofum vit bädir ok jafna eign, gori ek ok engi mun
a4tar okkarrar eda uppfezlu.'
^^^^^ |n'i svaradi Sigurdr konungr: ,Mantu eigi |)at, er ek
i/'wc^ braiit |)ik ä_bak, ef ek vilda. ok vartu vetri ellri?' j^
xt> \{\ sagdi Eysteinn konungr: ,Eigi man ek hi_tt sidr, er j^
tU^^*^^^^ fekt eigi leikit pat, er raji'ikleikr var i.' '^^
-yjf^^'"^ Y<\ racTlti Sigurdr konungr: ,Mantu, bversu für um
•jtr-*'''^undit med okkr? Ek.mätta kefja ])ik, et' ek vilda.'
J;J^ -'---'^ Eysteinn konungr sagdi : ,E]kki svam ek skemra en pii, ok
ok ä isleggjum, avä a1
d mik, en J)ii kunnir
pat eigi iieldr en naut.'
Sigurdr konungr sagdi: ,Hofdingligri iprött ok oyt-
samligri ])ykki mcT at kunna vel ix boga: a4la ek. at ])i'i
26 nytii" eigi boga minri, jjuttu spyrnir fiitura i.*
Eysteinn konungr svaradi : ,Ekki em ek bogsterkr sem |)ii.
en minua miin skilja beinskeyti okkra, ok mikhi kann ek
betr ä skiduni en \n\^ ok baldi pat verit enn fyrr kolbiil
göd i])r<)tt.'
8() Sigurdr konungr sagdi: ,|>ess |»ykki nier niikill niunr.
at |)Ht «T b^fdiiigligra, at sä, er ylirmadr ska! vera
^ annarra mauna, se mikill i flokki, sterkr ok väpnfön
betr en adrir menn. ok auds.ör ok audkendr. |)ä er flestir
eru saman.'
th Eysteinn kooungr sagdi: ,Eigi er pat sidr eiukanna
hlutr, at madr 8<* fridr, nk er sä ok audkendr i mannfjolda: \
an eigi var ek verr kafsyndr; ek kunna
^u^tvUA. gjjgj^jj vissa ek pann. er J)at kepti vi(
13. Das Streitgespräch zwischen Sigurd und Eystein. 61
pykki raer pat ok hofdingligt, J)vi at fridleikinum sömir
liinn bezti bünudr; kann ek ok miklu betr til laga en pii, ^
ok svä hvat er vit skulum tala. em ek miklu slettordari.' '^'^XyL
Sigurdr konungr sagdi : ,Vera kann, at J)ii hafir numit 6l*U
fleiri logprettu, p\i at ek ätta |)ä annat at starfa, ok engl 5
fr^^r per vslettma^lis, en hitt mg?la margir, at pn ser ekki
allfastordr, ok li'tit mark se, liverju pi'i heitr; m:^lir eptir^ji^^,«^'
])einQ, er pa eru hjä, ok er pat ekki konungligt/ J^i
Eysteinn koiiungr sagdi: .pat berx_til pess^ er menn bera '^--
mol sin fyrir mik, pä hygg ek at |jvi fyrst, at lüka svä lO/
hvers mannz mali. at peim maetti bezt pykkja; Jm komr
opt annarr, sä er mal ä vid bann, ok verdr J)ä opt dregit,^Xw^
til at midla, svä at bodum skyli lika. Hitt er ok opt, at / J>-,
ek heit |)vi, er ek em bedinn, |)vi at ek vilda, at allir fßri ^o\
feguir frä minum fundi. Se ek hinn kost, ef ek vil bafa, 15 'V^'
sem J)ü gorir, at lieita ollum illu, en engl lieyri ek efn- Jr^M"
danna fryja.' ^ ^^/-mtv^o^JT/ ^
Sigurdr konungr sagdi: ,pat hefir verit mal manna, at
ferd sn, er ek für ör landi, vseri heldr hofdinglig. en pu
sazt heima medan, sem döttir fodur plus.' 20
Eysteinn konungr svarar: ,Nü greipt pü ä kylinu; eigi "'*^
mynda ek pessa rödu vekja, ef ek kynna lier mign svara; naer *^;;;^__^
pötti mer hinu, at ek gorda pik beiman sem systur mina, ädr "^ ^*^
|)i'i yrdir büion til ferdar.' -t^
Sifiurdr konungr sajjdi : ,Heyrt muntu bafa pat, at ek 26
ätta orrostur mjok margar i Serklandi, er pü niunt beyrt ^^f^
^ bafa getit, ok fekk ek i ollum sigr ok margs konar gßp— -z,^«.c
simar, |)3er er eigi bafa fyrr slikar komit hingat til lands; .
[)6tta ek par mest verdr, er ek fann gofgasta menn, en ek »,v<.^
bygg, at eigi hafir pi'i enn bleypt beimdreganum/ st^
Eysteinn konungr sagdi; ,Spurt befi ek pat, at pn J U^
ättir orrostur nakkvarar i'ttanlands, en nytsamligra var ^f^
^at landi vorn, er ek gerda raedan; ek reista fimm kirkjur tt^^
i#«**^af grundvelli, ok g«rda ek bqfn vid Agdanes. ei- ädr var ''^*^
wrsoü, ok bvers mannz for, j)ä er ferr nordr oda sudr med y.^
landi; ek g«rda ok stopulinn i Sinbolmssundi, ok holliua
"2 14. Th6r61f Mostrarskegg besiedelt Island. „.vr***^
i ßjorgyn, medan pü brytjadir blämenh fyrir fjäudann ä
Serklandi ; aetla ek J)at litit gagn riki voru/
Sigurdr koaungr .sagdi : ,För ek i ferd pessi lengst i'it til
k^-v Jördänar, ok logdurask ek yfir ona; en i'it ä bakkanum er
J-i h kjarr nakkvat, en par a kjarrinu reid ek kni'it, ok maMta ek ^
svä fyrir, at pi'i skyldir leysa, brodir! eda hafa elligar J)vi- xjß
-«'*"•' likan forraäla, sem l)ar var ä lagdr.'
rt^Lt^T;!,*^^ Eysteiun konungr sagdi: ,Eigi muii ek leysa |)aun knüt.
^ er pü reitt mer, en rida matta ek per f)ann knüt, er miklii ^
yoJC^'^ sidr fengir pü leyst, |)a er J)ü sigldir einskipa i her minn,
,j!/r^'^pk er {)i'i komt i land.'
'^ Eptir pat pqgnudu peir bädir, ok var hvärrtveggja reidr.
AJtL, o^tyc ^ilcl cc^.^ ufuJUxi^ Ui^r^o , i^ö • 'Z-^ *^*-^ Uf^>^
14. Thörölf Mostrarskegg besiedelt Island.
"^ Ketill flatnefr het einn ägaetr hersir i Noregi: bann
^"^ var sonr Bjarnar bunu, Grims sonar, hersis ör Sogni. Ketill (*[^
15 flatnefr var kvängadr: bann atti Yngvildi, dottur Ketils U^
«/ vedrs. hersis af Raumariki. Björn ok Helgi hetu synir j ^
|^'^^^'^|)eirra, en detr |)eirra vom |)?er Audr iiin djiipaudga, )5^
■?'"^ borunn hyrna ok Jorunn mannvitsbrekka. Björn, son U*i
Ketils, var fostradr austr ä .lamtalandi med jarli J)eim, er |
20 Kjallakr het J~s.>*.<u^
_ {>etta var i Jjann tima, er Haraldr konungr enn här-
fagri gekk til rikis i Noregi. Fyrjr |)eim öfridi flydu niargir
j'^^g^'ygofgir nienn ödul sin af Noregi, suinir austr um Kjolu. 1^ ,
^*''''*''^^ suniir um haf vestr : |)eir voru siimir, er heldu sik ä vetruni
^^^,i Sudreyjum ok Orkneyjum. en um snmrum berjudu jx'ir
*<''^r*^ i Noregi, ok gordu mikinu skada i riki llarajds konungs.
t^vuT. Bandr kierdu J)etta fyrir konungi, ok Imdu bann frels;i
sik af |)es8um öfridi. pa gordi Haraldr konungr |)at räd, at
bann let büa ber ve.str um liaf, ok kvad Ketil Hatrnt
'Mi gkyldu hofdingja vera yfir JM'im ber. Ketill taldisk undnn
enn konungr kvad bann fara skyldu.
<v»»^
14. Thörölf Mostrarskegg besiedelt Island. 63
Ok er Ketill sä, at konungr vill räda, rezk hann til
ferdarinnar, ok hafdi med ser konu sina ok borii |)au, sein
J)ar voru. En er Ketill kom vestr um haf, ätti hann par
nakkvarar orrostur, ok hafdi jafoan sigr, Hann lagdi undir
sik Sudreyjar ok gerdisk hofdingi yfir : sasttisk hann J)ä 5 ^
vid hina stßrstu hofdingja fyrir vestan haf, ok batt vid pä tS^
tengdir, en sendi austr aptr herinn, ^X^t^
Ok er peir körau ä fiind Haralds konungs, sogdu peir,
at Ketill Üatnefr var hofdingi i Sudreyjum, en eigi sogdusk
|)eir vita, at hann drögi Haraldi konungi riki fyrir vestan 10
haf. En er konungr spyrr petta, pä tekr hann undir sik
eignir pasr, er Ketill ätti i Noregi. ^!^L^!2^
Ketill flatnefr gipti Audi, döttur sina, Öläfi ^'^ita, ^^^'^
■^ er {)ä var mestr herkonungr fyrir vestan haf; f^orunni *, f^^
*7*<-hyrnu gipti hanu Helga hinum magra, syni Eyvindar 15 h^
♦»'^-^-austmannz ok Rafurtu, döttur Kjarvals Irakonungs. jt^iL^
Björn, son Ketils ilatnefs. var ä Jamtalandi, par til er oUy^
Kjallakr jarl andadisk : hann fekk Gjaflaugar, döttur jarls, j^^
^' ok för sidan ^stan um Kjol, fyrst til J->ränti heims, ok ^^^
/ sidan sudr um laod, ok tök undir sik eignir^paer, er fadir 20
hans hafdi ätt; rak i braut ärmenn pä, er Haraldr konungr ^
hafdi yfir sett. C^- f^ Hca^. iLVlA
Haraldr konungr var pii i Vikjnni, er hann spurdi tU^ln
•y^^etta, ok för |)ä it ofra nordr til Jirändheims; ok er hann V
l. kom i J^rändheim, stefndi hann ätta fylkja ping. ok ä pvi 25
.♦A^
jaingi giordi hann Björn Ketilsson ütlaga af Noregi, gerdi
hann drsep^n ok tiltokjan, hvar sem hann vseri fuudinn.
Eptir petta sendi hann Hauk häbrök ok adra kappa sina,
r at drepa hann, ef ^eir fyndi hann. ,
En er |)eir kömii sudr um St^di, urdu vinir Bjajnar ao^^iU^
^vidvarir ferd J)eirra, ok gordu honum njösn. Bjcan hijöp
)ä ä skütu eina, er hann ätti, med skuldalid sitt ok (^*-<>-
lausafe, ok för undan sudr med landi, {)viat par var vetrar-
megn, ok treystisk hann eigi ä haf at halda.
Bj<)rii för J)ar til er liann kom i ey pä, er Mostr heitir, 36
nk liggr fyrir Sunnhordalandi: ok {)ar tok vid honum sä
64 14. Thörölf Mostrarskegg besiedelt Island.
madr, er Hrölfr het, Ornölfs son liskreka. |^ar var Bjoni
um vetriun ä lauii.
Kouungsmenn liurfu aptr, pi\ er |)eir hofdu skipat
eignir Bjaroar, ok setta menu ylir.
5 Hrölfr var hofdiugi mikill ok hinn mesti rausnarraadr:
haon vardveitti J)ar i eyiuni porshof, ok var mikill viti
|>6rs, ok af pvi var hanii f^örolfr kalladr; hann var mikill
madr ok sterkr, fridr synum, ok hafdi skegg mikit; p\\
var haim kalladr Mostrarskegg; haun var gufgastr madr i
10 eyiuni.
Um väri^ tekk jHtrölfr Biriii langskip gott ok .skipat
godum drengjum, ok fekk Hallsteiun, son sinn, til fylgdar
vid hann, ok lieldu peir vestr um haf ä vit frueuda Bjarnar.
En er Haraldr konungr S])urdi, at |>ör61fr Mostrarskegg
16 liafdi haldit Björn Retilsson, ütlaga lians, pii gordi liann
menn til haus, ok bodadi honum al" loudum, ok bad hanu
fara ütlaegan sem Björn, vin hans. nema hann komi ii kon-
ungs fund, ok leggi alt sitt mal ä hans vald.
XciJC^"'^ P^t var tiu vetrum sidarr, en Ingolfr Arnarson hafdi
■^ 20 farit at byggja Island, ok var sü ferd allfrseg ordin, |3vi at
|)eir menn, er kömu af Islandi, sogdu par göda landakttsM.
pörölfr Mostrarskrgg fekk at blöti niiklu, ok gekk til
^ frej;tar vid f^or, ästvin sinn, hvärt hann skyldi sätjask vid>i^
konung eda fara af landi brott, ok leita ser annarra forlaga; M
^ ^s en frettin vi.sadi pörölli til Islands.
Ok eptir [jat fekk hann ser mikit hafskip, ok bjö [)at
til Islandsferdar, ok hafdi med ser skuldalid sitt ok biifcrli
Margir vinir hans redusk til ferdar med honum. Hann
tök ofan liolit. ok hafdi med ser flesta vidu |)a, er |)ar
^ 3" hofdu i verit, ok moldina uiidan staljanum, {)ar er pörr
tjmtj^^ hafdi a setit.
Sidan sigidi f^örölfr i huf. ok byrjadi honum vel. ok n
fann landit, ok sigidi fyrir sunnao, vestr um Reykjanes. ^
]Ȋ feil byrrinn. ok so ])eir. at skarsk i landit inn tirdir "
v> st<'»rir. {Mtnilfr kastadi |);i fyrir bord ondvt'gissuluni siiiuih
{)eim, er stadit hofdu i hofinu; |)ar var {>()fr skocinn :i
t>-. ^y'^V^ ^^^^«^
14. Thörölf Mostravskegg besiedelt Island. ^^
aouarri. Haun mseltj svä fjzxir. at hann skyldi |)ar byj^gja
ä islandi. sem porr leti paei- ä laod koma. Ea pegar pasr
l tUfJ.
Ii6f frä skipinii. sveif peim til ens vestra fjardarins, ok /c ^
potti peim fara eigi vönii seiiina, Eptir pat kom hafgula; '3^^-
sigldu J)eir pä vestr fyrir Snjofellsnes ok inn a fjord.inn. 5 l^^*^
peir sjä, at fjordrinn er äkaüiga br«idr ok langr, ok mjqk j^.
stöifjollött hvorumtveggja raegin. pörolfr gaf nafn fir- '^
dinum ok kalladi Breidafjord.
Hiinn tölv^land fyrir sunnan fjordion, nser midjum, ok ^^*^*^
lagdi skipit ä vag pann, er peir kqlludii Hofsviig sidan. 10 ,,/,
Eptir pat kquniidu peir landit, ok fundu a nesi framan- ' . ^
verdu, er var fyrir nordan väginn. at porr var ä land *r —
kominn med siilu^nar. pat var sidan kallat pörsnes.
Eptir pat för pörolfr eldi um laudnäm sitt, iitaa frä Stafo
ok inn til peirrar är. er hann kalladi förso, ok bygdi par 15
skipverjum sinura.
Hann setti bo rnikinn vid Hofsväg, er hanu kalladi ä
Hofsstqdum: par let hann reisa hof, ok var pat mikit hüs; -<^'
peir hetu reginuaglar. par fyrir itiuan var fridstadr /^"^[^^
mikill. 'a^»^(^'
Innar af hofinu var hiis i pä liking, sem nü er sqoghiis =^
i kirkjiim, ok stöd J)ar stalli ä midju jiölfinu sem altari, ok «aMt
lä par ä hriogr eion mötlauss, tvieyringr, ok skyldi par at ^r. *^*^
<verja eida alla. fniun bring skyldi ho_fgodi hafa ä bendi -<mP(.
■r til allra mannfunda. A stallanum skyldi ok standa ^--^<r
iileytbolii, ok J3ar i hleytteino, sem stqkkull vgeri, ok skyldi ***^*t**«'
|)ar stftkkva med ör bollanum blödi |)vi. er blaut var ^^^
kallat: pat var pess koaar blöd, er söfd voru pau kvikendi, 30
vqru (lyrr ä hiidveg^inum ok nger qdrum endanum; par ^ '^^
fyrir innan stödii oodugissülurnar, ok vorn par i naglar; 20
er godunum var förnat. Umhverfis stallann var godunuin
^.^kipat 1 athusiuu. /
^ Til hofsins skyldu allir nieou tolla gjalda, ok vera ■'■J^^
skyldir iiofgodanumül^allra^ferda, sem nü eru pingnienn *J^
hqfdingjum, eu grdi skyldi hoti upp halda af själfs sins 35
kostnadi, svä at eigi renadi^^ok hafa inni blötveizlur.
Hoithauseu, Altisländische« Lesebuch. 5
66 14. Thörölf Mostrarskegg besiedelt Island.
J>ör61fr kalladi J^örsnes niilli Vigrafjardar ok Hofsvägs.
I J)vi nesi stendr eitt Qall: k pvi fjalli liafdi pörolfr «vä mi-
kinn ätri'iniid, at pangat skyldi engl inadr öpvegiDii lita, p
ok engu skyldi tortima i fjalliiiu. hvartki fe ne monnum,
5 nema sjalft gengi i brott. fmt fjall kalladi hann Helgafell,
ok trüdi, at hann raundi |)angat fara |)ä, er hann döi. ok
allir ä nesinu hans fraendr.
*j^ A tanganum nessins, sem pörr liafdi ä land komit, let
:i^ hann hafa döma alla, ok setti par herads{)ing ; par var ok
^ 10 svä mikill helgistadr, at hann vvildi med engu moti lata "J
jrv*\»-<l saurga vollinn, hvartki i heiptarblödi, ok eigi skyldi par ^
M«***^ älfrek ganga, ok var haft til pess sker eitt, er Dritsker ^
-^'^-^ar kallat.
f>6rölfr gflrdisk rausnarmadr mikill i büi, ok liafdi
15 fjolment med ser, {)vi at |)ä var gott matar at afla af eyjum
ok odru sjöfangi. ^
Nu skal segja frä Birni, Ketils syni flatnefs, at hann
sigldi vestr um haf, |)ä er {)eir ^orolfr Mostrarskegg skildu.
sem fyrr segir.
20 Hann helt til Sudreyja. En er iiann kom vestr um
haf, |)ä var andadr Ketill, fadir hans, en hann fann |):ir
Helga, brodur sinn, ok systr sinar, ok budu J)au homun
göda kosti med ser. Björn vard |)e8S viss, at J)au hofdu
^ J^ annan ätrünud. ok J)ötti honum pat litilmannligt, er Jiau i
r/Iji*tW hofdu hafnat fornum sid peim, er frcTiidr peirra hofdu haft; j
^ ok nara hann par eigi yndi, ok enga stadfestu vildi hann ■
l)ar taka: var hann J)6 um vetrinn med Audi, systur sinni.
ok l^orsteini, syni hennar. En er pnu fundu, at hann vildi
eigi ählydask vid fraendr sina, pä kolhidii ])au hann Björn
:; enn austrfina, ok pötti peim illa, er hann vildi par ekki
stadfestask.
Björn var tvä vetr i Sudreyjum, adr hann bjo fen!
HJna til Islands. Med honum var i ferd Hallsteinn |'örölf>
8on. J)eir töku land i Breidalirdi.
15. Die Bekehrung IsJands.
Um . värit bjoggu |)eir Hjalti ok Gizorr skip sitt til
Islands: margir meno lottji |)ess Hjalta, enn hann gaf ser
ekki um pat.
J>at sumar for Ölafr konoogr 6r landi sudr til Vind-
lands. ^ä sendi hann ok Leif Eiriksson til Gr<^nlands, at 5
boda par trii: ])ä fann Lei fr Vinland it goda; hann fann
ok meon ä ^kiptlaki i hau, |)vi var hann kalladr Leifr
hinn heppui.
Gizurr ok Hjalti kömii |)ann dag ^ir Durh61ma-«>s,
er Brennu - Flosi reid nm Arnarstakksheidi til al{)ingis. 1,1
f>a, spurdi hann af peim moanam, er til |)eirra hofdo roit,
at Kolbeino. brödir baos. var tekinn i gisling, ok ah um
erendi peirra Hjalta, ok sagdi bano pau tidindi til al-
pingis.
J>eir tökii pann sama dag Yestmanna-eyjar. ok logdn 15
«kip sitt vid Horga-eyri: par boru peir fot sin ä laod, ok
kirkjuvid pann, er Olafr konnogr hafdi lätit hoggva, ok
maelti svä fyrir. at kirkjana skyldi par reisa, sem P^^^\l±^
skyti bryggjum a land. Adr kirkjao var rei&t, var hkitat>fe>t*/
um, hvorom megin vagsins standa skyldi, ok hianzk fyrir s»^,
nordan: par voru ädr blöt ok horgar. ^S^jf^
J-eir voru tvaer na&tr i eyjunum, ädr |)eir fora Ion ä
land: pat var pann dag. er menn ridu ä ping. peir fengu
engau farargreida ne reidskjota fyrir austan Rango. pvi at
par s<>tu pingnieuQ Runolfs i hveiju hüsi; peir gengu par, iö
til er peir kömu i Häf. til Skeggja Asgantssonar: bann
fekk peini hesta til pings. en porvaldr, son bans, var ädr
heiman ridion. er ätti Koltorfu. systur Hjalta. En er peir
kömu i Laugardal. fengu peir pat af Hjalta. at hann var ^1
eptir med tölfta mann, pvi at bann var sekr fj<»rbaugsniadr^» jl.
peir Gizurr ridu par. til er peir komu til Vellan-Kotlo
vid Olfus-vatn: pä gerdu peir ord til aipingis, at vinir peirra
^^.
68 15. Die Bekehrung Islands.
. ok veazlameun skyldu rida i möt |)eira. j>eir hofdu |)ä
spurt, at övinir |)eirra fctliidu at verja peirn pingvolliiin.
En ädr peir ridi frä Yellan-Kotlu, kömu J)eir Hjalti
{)ar, ok voru pä fraendr |)eirra ok vinir komnir i moti peim :
5 ridu J)eir pk a {)ing med niiklum fiokki. ok til büdar As-
grinis . EllidagrinissoDar, systursonar Gizurar. |^a liljöpu
liinir heidnu raenn saman med alvaepui, ok liafdi störnser, at
peir muiidu berjask ; en J)ö vorn peir sumir, er skirra vildu /^
vandraeduni, [)6 at eigi vaeri kristnir.
10 f^ormödr liet prestr sä, er Öläfr koimngr liafdi fengit
|)eira Hjalta ok Gizuri; hano song messu um daginu eptir
ä Gjäbakka, iipp frä biid Vestfirdioga. f^adan gengu |)ei;-
til logbergs. y^ar voru sjau meun skryddir; peir liofdu
krossa tvä pä, er m\ eru i Skardinu eystra; merkir annarr
15 liaed ÖI4fs koniings, en amiarr baed Hjalta Skeggjasonar.
At logbergi var allr J)ingbeimr. |^eir Hjalti bofdu reykelsi ;
ä glod, ok kendi svä i gegn vindi sem forvindis ilminn. ^
f>ä böru J)eir Hjalti ok Gizurr upp orendi sin vel ok
skoruliga; eo pat undrudu menn, hversu snjallir peirvorn.
20 ok hversu vel peim mseltisk: en svä mikil ogp fylgdi ordiim
peirra, at engir övinir peirra pordu at tala i möti ptMin.
En pat gordisk par at, at annarr madr at odium ncfndi
ser vä-tta, ok sogdusk hvä-rir ör logum vid adra, binir
kristnu menn ok binir heidnu.
26 pä kom madr blaui)andi ok sagdi, at jardeldr var upp
kominn i Olfusi, ok muudi bann blaupa ä bii pörodds godii.
pa töku beidnir menn til ords: ,Eigi er inidr i, at
gudin reidisk tolum slikum.'
pä mselti Snorri godi: .Um bvat reiddusk gudin pä, ei
80 her brann braunit, er mi stondu ver :i "
Eptir ])at gengu menn frä logbergi. pa bodn liinii
kristnu menn, at Sidu-Hallr skyldi segja l(>g peirra upp.
pau er kristninni skyldu fylgja. Hallr keypti h6Un bund
radi silfrs at porg«Mri. er pä liafdi l«tg8<tgu, at bann scgdi
SB upp log bvörtveggi. kristin ok lieidin, o|^ var bann pä »'im
eigi skirdr. Eu pä er menn kömu i budir, lagdisk porgeirr
y
15. Die Bekehrung Islands. 69
nidr ok breiddi feld a hofud ser, ok lä allan daginn ok um '
nottina, ok annan daginn til jafnleogdar,
Hinir heidou menn hofdu pa stefnu fjolmenna, ok toku
pat rad, at blota tveimr monnum ör hverjum fjördungi; ok p,
hetu ä heidin gud til pess, at pau leti eigi kristni ganga 5
yfir landit.
peir Hjalti ok Gizurr ottu adra stefnu vid kristaa meno,
ok letusk J)eir vilja hafa ok mannblöt, jafnfjolment sem hinir
lieidnu. f^eir mseltu svä: ,Heidingjar blota hinum verstum
monnum ok hrijida peim fyrir bjorg eda hamra; enn ver 10
skulura velja at mannkostum, ok kalla sigrgjof vid dröt- '^-^•^
tin värn Jesüm Kristum; skulu ver lifa J)vi betr ok synd-
varligarr en adr, ok munu vit Gizurr ganga til fyrir varn
tjördung sigrgjafarinnar.'
En fyrir Austfirdingaijordung gengu peir: Hallr af Sidu 15
ok J^orleifr or Krossavik fyrir nordan Reydarfjord, brodir
pörarins ör Seydarfirdi (Ingleif var mödir peirra): honum
hafdi Digr-Ketill stefnt um kristni at radi Brodd-Helga:
J)ä gördi vedr sva ilt, at Ketill vard pvi feginn, at hann
kom til f^orleifs um kveldit ok hafdi J)ar gödan bejna; af 20
|)vi feil stefnan; en ör Nordlendingafjördungi gengu til sigr-
gjafarinuar Hlenni hinn garali ok porvardr, son Spak-Bodvars;
en 6r Vestfirdingafjordungi Gestr Oddleifsson. J^ar var engi
annarr til. f^at likadi peim Hjalta ok Gizuri illa.
J^a tök til orda Ormr Kodränsson (hann var vistum 2:,
ä Gilsbakka, |)vi at Hermundr Illugason atti Gunnhiidi,
döttur hans): .Verda mundi madr til |)essa, ef porvaldr,
brodir minn hinn vidforli, vaeri samlendr vid mik; en nü mun
ek til ganga, ef per vilid vid mer taka.'
l>e\v jottu pvi, ok var hann pa ski'rdr pegar. 30 '*^
Enn um daginn eptir settisk porgeirr upp, ok gerdi
ord i büdir, at menn gengi til logbergs. Ok er menn
kömu til logbergs, mselti hann, at honum potti pä komit
i ovc-ent efni ä landinu^ er menn skulu eigi hafa ein log ;'i
landi her, ok bad, at menn skyldu pat eigi gora; sagdi, at isr.
par af mundu gorask bardagar ok öfridr, ok mundi pat
h.
«0 L^j}^- ^^® Bekehrung Islands.
rydja til landaudoar. Hann sagdi ok frä J)vi, at konungar
J)eir, er annarr het Dagr, sä var i Danmorku, en sä het
Tryggvi, er var i Noregi: J)eir hofdu lengi haldit strid mil-
lim sin, ok par til er landsmenn ooniu pk rodum ör livoru-
>,jj*,f> tveggja rikinu, ok gerdu frid millim |)eirra, svä at {)eir
vildii eigi; en Jjat räd gafsk svä, at peir sendusk gjafir ä /•-
millim ä färra vetra fFesti, ok lielzk |)eirra vingiin medaii
|)eir lifdu bädir.
^*^**^ ,0k pykki mer J)at räd, at lata J)ä eigi räda, er her
^^"lo gangask med mestu kappi i moti, ok midhim svä mal c^
millim |)eirra, at hvärirtveggja hafi nakkvat til sins mäls.
en ver hofum allir ein log ok eino sid; |jvi at ])iit man
satt vera: ef ver slitum login, pä slitu ver fridinu.*
J^orgeirr lauk svä tolimni, at hvärirtveggja jottii |)vi.
15 at pau log skyldi halda, er haun redi upp at segja.
Jn'i var {)at uppsaga J^orgeirs, at allir menn skyldu
««^ / Vera skirdir ä Islandi, ok trüu ä einn gud: en nm barna-
vtJ^ ütburd ok hrossakjotsät skulii haldask hin foruu log; menn
j^AP>^ skyldu blöta ä laun ef vildi, en varda fjorbaugsgardi. et
1^20 vottum kon^ vid.
»•^J^, Sü heidni var af tekin nokkurum vetrum sidarr. Allir
Nordlendingar ok Sunnlendingar vorn skirdir i Keykja-
laugu i Laugardal. er peir ridu af pingi, |)vi at J)eir vildu
eigi fara i kalt vatn.
jr, Hjalti maelti, er Rnnolfr var skirdr; ,Gomlum kennii
v('r nü godanum at geifla ä saltinu^
|>at sumar var skirdr allr |)ingheimr, er menn ridii
heim. Flestir Vestanmeun vorn skirdir i Keykjalaiign i
sydra Reykjardal. Snorri godi koni mestu ä leid vid Vest-
:ii liidinga.
tnj-^>uuiJt:) If i^-r 1/ •<*^'G'«A<»^-t^Ä^
au i>^. '^e.cv*^ : n^-^i^-^L^ J^ r/'^jtt,.^^ ä^ "Sto^. 'i-w^-- '^^' /-
r^*«^;^-- (Ht<^ 16. Die Entdeckung Yinlands. Jt^r^^^^^ J^
J^eir Leifr sigldu i brott ör Sudreyjum ok tökii Noreg
um haustit. Rezk Leifr til hirdar Uläfs konungs Trygg- ^'*'//
vasouar, ok lagdi konungr ä bann goda virding ok pöttisk
-ja. at Leifr mimdi vera vel jmentr madr. o*«-©^
Eitt simi kern konungr at mäli vid Leif, ok spyrr bann: 5
..Etlar |)ü til Grönlands i sumar at sigla?'
Leifr svarar: .f^at aetla ek, ef svä er ydvarr vili/
Konungr svarar: .Ek get. at svä muni vel vera; skaltu
fara med orindum minum. at boda kristni ä Grenlandi.' tiut>^
Leifr kvad bann rada mundu. enn kvezk hyggja, at pat 10 '^^
lindi mundi torflutt ä Grenlandi. Enn konungr kvezk
igi pann mann sjä, er betr vaeri til pess fallinn en bann, j^^^
.ok muntu giptu til bera.' ^i*-»<..
vdvarvid.' r:^^c^W<t<^. ~ 1?^
Leifr let i baf. {)egar bann var biiino. Leifr velkti iJ^jS
lt;nid uti, ok bitti bann ä lond pau, er bann vissi ädr ßngvao^ wt-O.
von i. Vorn par bveitiakrar själfsänir ok vinvidr vaxinn: "^
^is^ar vom ok pau tre, er mosurr hetu, ok bofdu peir af oHu •
•^apessu nokkur merki, sum tre svä mikil. at i hüs vom logd. ao
T^^^ Leifr fann menu ä skipflaki ok flutti beim med ser, ok
^ fekk öUum vist um vetrinn. Syndi bann svä mikla stör- f"^^^
menuzku ok gözku af ser: bann kom kristni ä landit, ok
liann bjargadi monnum; var bann kalladr Leifr bijin beppni. t^^ j-
2.
-Etludu peir Karlsefni ok Snorri at leita Vinlaods, ok as .
tolu^u menn raart um pat. Enn pvi lauk svä. at peir ^Ji^C^
Karlsefni ok Snorri bjuggu skip sitt ok aetludu at leita Vin- ^aJ^
laiids um sumarit. Til ])eirrar ferdar redusk J)eir Bjarni
«^ M»^ ^^^ i^-^i 'ÜjlJl u*. vUi^'^yju, «JlMf «i,"^^*-^, ^ tiLuiC uf^jxi^ *
v£ J iL — -c^ f a..> it a./) .
^-. cJ C«Xo»^---#^«-CX ,-*Uj;CIU-,6. ■7='a«v,^ ^.»v*.»^ Uji-tL, ,^/U^UnJ^ 6 ^^ UTb/«^ aJ
ok Jiorhallr med skip sitt ok pat foruneyti, er peim
hafdi fylgt.
X^ Madr lu't f>orvardr, hann atti Freydisi, döttur Eiriks
^ rauda lauDgetua, hann för med {)eim ok f^orvaldr, soii
' ^ 5 Eiriks, ok |iörliallr, er var kalladr veidimadr. Hann liafdi
-r-ii. lengi verit i veidiforum med Eiiiki um sumrum, ok hafdi
'^^»vfe*^;^ hann margar vardveizlur^J[H')rhallr var niikill vexti, svartr
^ ^olk^pursligr, hann var heldr vid aldr, odöll i skapi. hljöd-
i^SLw^ lyndr, famolugr hversdagliga, undirforuU ok J)ö atmaelasamr,*tj|l
»v*-^o ok fystisk jafuan liins verra. Hann hafdi litt vid trü blan- -u
''"**' dazk, sidan hon kom ä Grönland. fHirhalir var litt viti
jjj;^-^ sjeldum horfinn, en pö hafdi Eirikr lengi tal af honum
^ haldit. Hann var ä skipi med peim f^orvaldi, J)vi at honum
var vida kunuigt i öbygdum. ^^r^ju (r^UJü^.'-
16 IJ^eir hofdu pat skip, er fiorbjorn hafdi üt f)angat, ok
rt'dusk til ferdar med peim Karlsefni, ok vorn par Hestir
vti^/2.0 grönlenzkir menn a. A skipum peirra var fjörir tigir
^ manna amiai;s hundrads.
, .ai^xX*^ Sigldu peir undan sidan til Vestribygdar ok til Bjani-
20 <^yja. Sigldu {)eir padan undan Bjarneyjum nordanvedr.
'«•^ ^ Vorn ])eir üti tvau dH";r. l^ä fundu beir land ok roru fvri'
"^J^ ä hotum ok konnudu landir, ok fundu par hellur margai
ok svä storar, at tveir menn mottu vel spyrnask i iljar.
\«rwv«
j. Melrakkar vorn par margir. peir gofu nafn landinu ok
^■*^26 kolludu HeLluIand.
|n'i sigldu peir nordanvedr tvau dögr. ok var {)j'i laud
^ fyrir ])eiin. ok var ä skögr mikill ok dyr niorg. Ey la i
6. laiidsudr undan landinu. ok fundu peir par bjarndyr, ok
^iU^ kolludu ßjarney. eun landit kolludu |)eir Markland, |)ar er
,0 skögrinn. Jj
•^
fii'i er lidin vorn tvau dogr, sjä |)t'ir land, ok |)eir sigldu
undir landit. jnir var nes. er peir kömu at. peir bi-ittu
med landinu, ok letu landit ä stjörnborda. |>ar var or.Tli
ok strundir langar ok sandar. Fara |)eir a hötum til land>
u ok fundu par i'i nesinu kjol af nkipi, ok kolludu [hu* Kja
i/v*3bw. laraeis; peir gofu ok nafn strondunum ok kolludu Fujjln
r.cr«^'^ ^^- ^^^ Entdeckung Vinlands. 73
strandir, pviat langt var med at sigla. pä g:«rdisk vag- _^ — ^
skorit landit, ok heldu J)eir skipunum at vogiiDum. A,.^,j,4ju2l
f>at var pä, er Leifr var med Oläfi korumgi Tryggva- "^
syai, ok hann bad liann boda kristni ä Grenlandi, ok pa So^
gaf konungr lionum tvä meuu skotska. het karlmadrinn r^ju^
Haki, eil konau Hekja. Konumir bad Leif taka til pessarra ^^^
maima, ef liann pyrfti skjötleiks vid, pvi at pau vgru
djrurn skjötari. f^essa menu fengu peir Leifr ok Eirikr
til fylgdar vid Karlsefni,
Ell er peir hofdu siglt fyrir Furdustrandir, pa letu peir lo
ena skotsku menn ä land ok bodu pau blanpa i sudrott ok
leita landskosta ok koma aptr, adr prjii dägr vseri lidiu.
{iau voiu sva büin, at pau hofdu pat klsedi, er pau kol-
ludu biafal; J)at var svä gßrt, at hottrinn var ä upp, ok
npit at hlidum. ok eiigar ermar a. ok knept i milli föta; 15 /j
lielt |)ar saman knappr ok iiezla, en ber voru aiinars stadar. -vxj-i
J^eir kostudu akkerum, ok logii |)ar |)essa stund; ok er
jjrir dagar voiu lidnir, hljopu pau af landi ofan, ok hafdi
aimat |)eirra i liendi vinber. enu annat hveiti sjalfsait. ^';
Sagdi Karlsefni. at pau pottusk fundit hafa laiidskosti goda. 20^^^
Toku {)eir pau a skip Pitt, ok forii leidar sinnar, par til er ^^.
vard fjardskorit. /«^*-^
peir logdu skipunum imi a fjordion. par var ey ein '^^'^
üt fyrir. ok voru par straumar miklir ok um eyna. J>eir
kolludu haoa Straumsey. Fugl var par svä margr, at trautt 25^0-^'
mätti f«ti nidr koma i milli eggjana. peir heldu inn med
Hrdirium, ok kolludii hann Straumsfjord, ok boru farmiim
af skipunum, ok bjiiggusk par um. peir hofdu med 8er r^
allz konar fe ok ieitudu ser par land_snytja. FjuU voru par, "3*^^
ok fagrt var par um at litask. peir godu enskis nema at 30 y
kanna landit. par voru gros mikil. "
par VOIU peir um vetrinn, ok gerdisk vetr raikill, enn . •
• kki fyrir unnit. ok gerdisk ilt til matarins, ok tokusk af ^A^t^
veidarnar. pa föru peir üt i eyna. ok vaentu, atpar'mundi
gefa nakkvat af veidum eda rekum. par var pö litit til .is Jt^
matfanga, enn fe peiria vard par vel. Sidan hctu peir ä
74 16. Die Entdeckung Vinlands.
gud, at hann seudi peini nakkvat til matfanga, ok var eigi
Ä«6 svä bratt vid lätit, sem beim var aut til. -^^
f^örhallr livarf a brott. ok gengu raenn at leita bans.
Stod J)at yfir prjvi dßgr i samt. A hinu fjörda dägri fundu
'^ 5 peir Karlsefni ok Bjarni bann, f>6rhall, ä baniargnipu eiiiui :
^■'^»iy hann horfdi i lopt upp, ok gappi hann baedi augum ok munni
ok uosiim ok klöradi ser, ok klypti sik, ok puldi nakkvat.
^ y^ I^eir spurdu, bvi liann vseri J)ar kominn. Hann kvad
^Coi pat engu sjiipta. bad hann pii ekki pat uudrask, kvezk
!^r*y^o sväjengst lifat hafa, at peir purftu eigi räd fyrir bonum at
^u^riC gjbra. peir bodu liann fara beim med ser: hann gerdi svä.
Litlu sidarr kom J)ar bvair. ok drifu menn til ok
skoru bann, an pö kendu menn eigi, hvat hval |)at var.
Karlsefni kunni mikla skyn ä livolum, ok kendi bann j»
'^ 15 eigi. [>enna hval sudu matsveinar, ok otn af, ok vard Jj"
^^^ oUum ilt af. ^^ '--y ^
Jn'i gengr f^orhallr at ok maelti: ,Var eigi svä, at hinn
raudskeggjadi vard drjügari enu Kristr ydvarr? T^etta hafda
■.f\y^^Y^jek nü fyrir skäldskap rainn, er ek orta um por fulltri'iann; ""
''■- ao själdan hefir bann mer brugdizk.' ^_J
Ok er menn vissu petta, vildu engir nyta, ok kostndu
fyrir bj<trg ofau, ok snoru sinu mäli til guds miskuriniir.
Gaf peim pä üt at röa, ok skorti |)ä eigi birgdir.
Um värit fara peir inn i Straumsfjord ok liofdu fong
^.-'5 af bvorutveggja landinu, veidar af meginlandinu, eggver ok
^-A ütrodra af sjönum. .j, [ ""' ' •
' Nu rwda peir um ferd sina ok hafa tilskipun. Vill
]>örballr veidimadr fara nordr um Furdustrandir ok lyrir
Kjalarnes ok leita svä, Vinlands, enn Karlsefni vill fara sudr
30 fyrir land ok fyrir austan, ok J)ykkir land ])vi meira sein
sudr er meirr, ok pykkir bonum pat rädligra, at kanna
hvärttveggja. Nü bysk fV)rballr i'it undir eynni, ok urdii
eigi meirr i ferd med bonum, enn niu menn. Enn me<l
Uj^^ Karlsefni für annat lidit ])eirra ^»^t
^h4*u3.'. Sidan skihlu pv'w ok sigidu nordr fyrir Furdustrandirj
c*-f^ ok Kjalarnes, ok vildu beit* par fyrir v«*8tan. Kom [rk yei
l6. Die Entdeckung Vinlands. tS
ä möti peira, ok rak pä upp vid Irland, ok vom par mjok ^^„^,^>4^
fjadir ok bardir. pä let porhallr lif sitt, T^vl^
Karlsefni for sudr fyrir land ok Snorri ok Bjarni ok
aunat lid peirra. f>eir foru lengi ok til pess, er peir koiiiu
at 0 peirri, er feil af landi ofan ok i vatn ok svä til sjovar. 5
Eyrar vom par miklar fyrir arösinura, ok matti eigi komask
inn i ooa nema at häfledum. -d^J"^
Sigldii |)eir Karlsefoi J)ä til ärossins, ok kolluda 1 Höpi
landit. |'«ar fundu peir sjalfsana hveitiakra, |)ar sem Iseg- ^^-"^
dir voru, eii vinyidr alt, par sem holta kendi. Hverr Ißkr 10 1/
I sQx |)ar fullr af fiskum. J^eir gardu J)ar grafir, sem landit vAx&^ti
mjötijsk ok flodit gekk «fst; ok er üt feil, voru helgir^fiskar /^Si^
i grofunum. f^ar var mikill fjoldi dyra a skögi med /^^^
(»llu mipti. " (
l^eir voru par halfan monud ok skemtu ser, ok urj!u 15 ^-^
vid ekki vai'ir. Fe sitt hofdu peir med ser. Ok einn mor- '"'^n^
ginn snemma, er {)eir litudiisk um, so peir niu budkeipa,
ok var veift trjönum af skipunum, ok let J)vi lika.st j, sem
i liälmpustum, ok ferr solarsirinis.
J^a maelti Karlsefni: ,Hvat mun petta täkna?' 20
Snorri svarar honum : ,Vera kann, at petta se fridar-
täkii, ok tokum skjold livitan, ok herum i raöt!'
Ok svä gerdu J)eir. [^ä r^ru hinir i möt, ok undru- (j,/,^ <^
dusk pä, ok gengu |)eir ä land. J>eir voru sm^vir menn ok
illiligir, ok ilt hofdu |)eir här ä hofdi; eygdir voru peir asj^^^
mjok ok breidir 1 kinnuoum. Ok dvoldusk peir um stund '^^^
ok undrudusk, r«ru sidan i brott ok sudr fyrh- nesit. pei^ , <Vi/e^
hofdu gort hygdir sinar upp frä vatninu, ok voru sumir ^^^
skälaruir naer vatninu, en sumir lirr. :*v-^-»^ ^esi? ^^
Nu voru J)eir {)ar pann vetr. J>ar kom allz engi snjär, -m /^
ok allr fenudr gekk J)ar iiti själfala. " i^jjtjji^
Enii er vära tok, geta peir at lita einn morgin snemma,
at tjoldi hüdkeipa reri sunnan fyrir nesit, sva margir, sem
kgjjim vaeri sait, ok var {)6 veift ä hverju skipi trjonum. ^"*^^
I^eir brugdu \,k skjoldum upp, ok toku kaupstefnu sin ä ■»
millum, ok vildi j)at folk heizt kaupa rautt klaedi; jjeir
''»'^^^UsJu^^ ,. )f/li t
:!5
1f6 16. Die Entdeckung Vinlands.
A , vildu ok kaupa sverd ok spjöt, enn jjat bonnudu Jjeir Karls-
^^^^[^(^f^^fni ok Snorri. J^eir hofdu öfqlyan belg fyrir klaedit, ok
kc^-^ töku spannar langt klafedi fyrir belg ok bundu um liofud
ser, ok för svä um stund. Enn er minka tok klasdit, pä
6 skoru peh i sundr, sva at eigi var breidara enn J)vers fing-
rar breitt. Gofu Jjeir Skraelingar jafnmikit fyrir eda uieira.
L J^at bar til, at gridungr hljöp ör skögi, er Jjeir Karls-
efni ätti, ok gall halt vid. {^eir faslask vid, Skraelingar. ok
hlaupa üt ä keipana ok reru sudr fyrir land. Vard J)ä
10 ekki vart vid {)ä |)rjar vikur i samt.
iia/-3<^v*ft^ Enn er sjä stund var lidin, sjä Jjeir («unnan fara mi-
t-*"^^^"^ kinn fjolda skipa Skraelinga, svii sem straumr st^i. Var
|)ä veift trjonum ollum rangsilis, ok yla allir Skr.-ielingar
hätt upp. l^ä toku Jjeir rauda skjoldu ok boru i möt.
15 Genou peir |)ä saman ok bordusk, vard par skotltvid Imrd.
J^eir hofdu ok valslengur, Skraelinuar.
J^at sja peir Karlsefni ok Snorri, at |)eir fnrdu upp ;i
'«*u^ stongum, Skraelingarnir, knott mikinn ok blän at lit, ok Ib»
•vJL^M^ upp a land ylir lidit ok let illiliga vid, J)ar er nidr kom.
t^^^jTäovVid petta slö otta miklum yfir Karlsefni ok a lid haii>.
"^^y^^T 'svä at ])ä fysti enskis annars, en lialda undan ok upp nud
onni, J)vi at peim potti lid Skrälinga drifa at sör ollum
***7 inegin, ok letta eigi fyrr, enn peir koma til hanira .nak-
kvarra. Yeittu Jjeir par vid^oku barda. ^^^»
■^-, Freydis kom üt ok sä, at peir heldu undan. Hern
kalladi: ,Hvi renn! per undan slikum auvirdismonnum s\;i
gildir meun, er mör [xitti h'kligt, at {)('r m?ettid drepa |i:i
svä sem büfe, ok ef ek befda vopn, jjtttti mör, sem fk
muoda betr berjask, en einnhverr ydvarr.'
:,o l'cir gofu engan gaum, livat st-m hon sagdi. Freyci
vildi fylgja J)eim, ok vard hon beldr sein, J)viat hon \
eigi heil. Gekk hon \)k eptir peim i sköginn. eiiii Skr;
lingar sökja at henni. Hon fann fyrir ser mann daudan.
I^orbrand Snormson, ok stöd holliisteinn i hqfdi honiim
i» Sverdit iä hjä lioniim. ok hon tok ]jat upp ok bysk at vei
sik med. pä koma Sknplingar at luMiui. Hon \ek\ brjo^
16. Die Entdeckung Vinlands. 77
it upp ör serkiDum ok slettir a sverdit. f^eir faelask vid
nk hlaupa iindan ok ä skip sin ok heldu ä brottn.
f^eir Karlsefoi finna liana ok lofa happ hennar. Tveir
menn fellu af Karlsefni, eno fjörir af Skrselingum: eun Jw
iirdu peir Karlsefni ofrlidi bornir. 5'^
Fara |)eir nii til büda sinna ok iliuga, livat fjolmeDni
J)at var. er at peim sötti ä landinu. Syiidisk peim nii, at x)^'*f^
|)at_eina mun lidit hafa verit. er ä skipunum kom. enn*^^^^
anoat lidit raim hafa verit pversyniDgar. .U«***
f^eir Skrgeliiigar fundu ok mann daudan. ok lä ex 10
hjä honuni: einn peirra tök upp exina ok haggr med tre,
ok J)ä hverr at (»drum, ok pötti {)eim vera gorsimi ok bita /f'
val. Sidan tök einn ok hjö i stein, ok brotnadi öxin;
{)6tti honum pä ongu nytt, er eigi stod vid grjotinu, ok
kastadi nidr. 15 ,
f^eir {)öttusk oii sja. |)ött par vaeri landskostir godir. at </^^^
ir mundi jafiian öfridr ok ötti ä liggja af {)eim. er fyrir ^ <„iiLL*C
uggu. Sidan bjuggusk {)eir ä brott ok aetludu til sins ^fc^JÄTc
. iuds. Sigldu peir nordr fyiir ok fundu fimm Skraelinga "^^
i skinnlniipum sofanda, ok bofdu med ser skrokka ok i 20
vramerg dreyra blandinn. Virtu peir svä. at {)eir mundo ''"^'^r^
rrir af landinu : J)eir dropu J)ä. Sidan fundu J)eir nes .
tt ok Qqlda dVra, ok pann vea: var nesit at sjä. sem j^»^
iiykijikon vaeri af. |)vi, at dyrin logu par um ngetrnar. Jt^j^^
Nu koma peir i StraumsQqrd. ok voru par allz gnöttir. 25
Er pat sumra manna sqgn. at {):.u Bjarni ok Gudridr hafi
par eptir verit ok tiu tigir manna med peim, ok hafi eigi
farit lengra: enn peir Karlsefni ok Snorri hafi sudr farit
ok Qorir tigir manna. ok hafi eigi lengr verit 1 Höpi, en
vart tvä manadL ok hafi hit sama sumar aptr komit. 30
Karlsefni for ä einu skipi at leita pörhallz veidimannz.
nn aonat lidit var eptir, ok föru peir nordr fyrir Kjalarnes.
ok berr pä fyrir vestan fram. ok var landit ä bakborda peim.
par vqru eydimerkr einar. ok er peir hqfdu lengi farit.
fellr q af landi ofan 6r austri ok i vestr, pt-ir lostdu inn 30
i ärösinn. ok logu vid hinn svdra bakkann.
^^ ,t • -t- I 16- Die Eqtdßckang Vinlands. .
^ ></j^ f^at var einn morginn, er peir Karlsefni so fyrir ofaii
'*'»*^ ijodrit Hekk nakkvarn, sva sem glitadi vid {)eini, ok «ptu j|
--rJ. peir ä. f«at lirordisk, ok var pat einfetingi-, ok skyzk ofaii J
pangat, sem peir logu. f-»orvaldr, Eiriks son rauda. sat vid
r. stjri, ok skaut einfetingr or i sraa|)arma bonum.
jir J^orvaldr drö üt orina ok maelti: , Feitt er um istruii;^
^ gott land hqfum v(''r fengit kostiim, enn pö megum V( i
►^n^ varla ojöta.'
porvaldr do af säri pessu litlu sidarr.
.10 pä hleypr eiofotiogr a braut ok nordr aptr. peir
^^*^ liljöpu eptir einfotingi ok so hann sturidnm, ok pötti sem
'<i«r«-^ hann leitadi undan, hljop hann üt ä väg einn. {ni hurfn
peir aptr. ^
pä kvad einn madr kvidijng penna:
I lö
,Eltu seggir, allsatt var pat, -^
einn einfoting ofan til strandar; ulsLi
enn kynligr madr kostadi rasar X'^^^.
hart of stopi ; lieyrdu, Karlsefni ! '
peir foru pä i brott ok nordr aptr. ok pottusk >
üu EintVjtingaland. Vildii peir pä eigi lengr haetta lidi sinn
l^eir aetludu oll ein fjoll pau, er i Höpi v(>ru, ok pan. « i
|)eir fiiudu. ok pat stödisk mjok svä d, ok vseri jafnl;ni.i!
ör Straiimstiidi beggja vegna. 4 ''^^ ^^^^
ji Föru |)eir aptr ok vorn i Straiimstirdi iiinn Jjridja veh
^ 1,26 Gengu menn pä mjok sleitum. Söttu peir, er kvänlausii
v^ru. i hendr peim, er kvängadir vorn.
ftaf kom til hit fyrsta haust Snorri, son Karlsftnis. nk
var hann pä privetr. er peir föru ä brott. Hofdu pcii
sunnanvedr ok hittu Markland, ok fundu Skrjelinga limm:
3.. var einn skeggjadr ok tv.Tr konur. born tvau. Töku |>t '
'^'^ Karlsefni til aveinanna, enn Intt konisk undan ok sukkn
Tf jord nidr. En sveinana iiofdu peir med ser, ok kendu peini u
^^ mal, ok vAru skirdir. peir iicfndu mödur sina Vri'tildi ok 4
Utjo^ Vsegi. peir sogdu, at konungar stjornudu Skra^liuga landi. v*
' 15 het aonarr Avaidaraon, enn annarr liet Valdidida. ptii
17. Grettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen. 7i)
kvodu |)ar engl lius, ok logu raeiiD i bellum eda liolum.
J^eir sogdu land J)ar odru megiu gagnvart sinu laiidi, ok
gengu mean par i hvitum kl »dura ok Bptu hätt ok boru
stangir ok foru med flikur. pat setla menn Hvitra-
manna-land. ^».v^-^-t^ ^>-^ ' <a^ O'vxJU.U ä^^n^^" r,^,/^ o-^-^^'^y»'^
Nu kömu peir til Grönlands ok ei'u med Eiriki rauda
um vetrinn.
17. Grrettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen.
Steinn het prestr. er bjo at Eyjardalso i Bärdardal ;
bann var büjjegn godr ok rikr at fe. ]^iorsteinn bviti bet
madr, er bjo at Sandbaugum, sudr fra Eyjardalso. Steinvor i,,
- bet kojia bans, ung ok gladlot. pau ottu born, ok voru 'fY"
[)au ung i {)enua tima, J^ar pötti monnum reimt mjok sakir '^'>~c<
trollagangs. »^t-»^-«,!* «r«« Kc^u^^^Aji ~ *^ ^-^^
pat bar til tveim vetrum fyrr, enn Grettir kvam nordr
i sveitir, at Steinvor, busfreyja at Sandbaugum, for til jola-
ti'da til Eyjardalsc'ir eptir vana, en bondi var beima. Log-
dusk menn nidr til svefns um kveldit: ok um nottina beyrdu
menn brak mikit i skälann ok til sgengr bonda. Engi pordi JjjL^
up]) at standa at forvitnask um, pvi at par var fäment
mjok. Hüsfreyja kvam beim um morguuinn, ok var bondi üu
liorfinn, ok vissi engi, bvat af bonum var ordit.
Lidu svä hinu naestu misseri. En annan vetr eptir vildi
busfreyja fara lil tida: bad bon büskarl sinn beima vera.
Ilanu var tregr til, en bad hana räda. För par alt a somu "^
- leid, sem fyrr, at biiskarl var horfinn. petta pötti monnum a
undarligt. So menn p;'i blöddrefjar nakkvarar i utidurum;
pöttusk menn pat vita, at övjßttir myndi bafa tekit pa bäda. J^!^
petta frettisk vida um sveitir. Grettir bafdi spurn af ""^^-^
pessu, ok med^pvi at bonum var mjok lagit, at koma af^^^J^S
reimleikum eda aptrgongum, pu gordi bann ferd sina til So'^;^
?^♦^«J^
'^^*^' ^^' ^^' ^1'^*'*'^^ Kampf mit der Riesin und dem Riesen.
liärdardals, ok kvam atfangadag jöla til Sandhau^a. Hanti
dvaldisk par ok nefndisk Gestr. Husfreyja sä, at liann
var furdu mikill vexti, en heimafölk var furdu liraptt
vid bann.
r, Hann beiddisk par gistingar, Hnsfreyja kvad liouuni
Äj«//^ ™at til reidu, .euäbyrgsk pik själfi!' Hann kvad svä veia
^n^^ skyldu. ,Man ek vera beima', segir hann, ,en J^ü far lil
•=1^22;^'^ tida, ef {)ü vilt!' Hon svarar: ,Mer pykkir J)ii braustr, et"
3*^ |)ü jjorir heima at vera.' , Elgi Iget ek mer at einu getif-
^^ 10 sagdi bann, ,11t pykkir mer beima at vera', segir hon.
.en eigi komiimsk ek yfir ona.' ,Ek skal fylgja per yfir', ^
segir Gestr. ffyT'^"***-
j Sidan bjösk hon til tida. ok döttir bennar med benni.
mt' litil vexti. Hläka mikil var üti, ok oin i leysipgum; var ä"^
'«^ ir> benni jakafqr. pä m?elti husfreyja: .Öfört er ytir ona baedi
[^ monniim ok hestum.' ,Vod niunu ä vera% kvad Gestr, ,ok
''^ verid eigi braeddar!' ,Ber pü fyrst meyna', kvad hus-
freyja, .hon er lettari.' ,Eigi nenni ek at gera tvser ferdii
at pessn', segir Gestr, ,ok man ek bera pik ä handlegu
:'o mer.' Hon signdi sik ok maelti: ,petta er ofera; eda hvat
gorir pü pä af raeyjunni?' .8jä man ek räd til pess\
seeir bann, ok greip pa'^r upp bädar. ok setti hina yngri i
kn«' mödur sinnar, ok bar paer svä ä vinstra armlegu ser.
«- «>n bafdi lausa hina lijögri b(jtid, ok <»d svä üt ä vadit. "
jv" ■>:. Eigi pordu papr at »pa, svä voru pjer hrieddar. En oin
-^ skall pegar njipi ä brjösti houum; pä rak at bonurn jak
mikinn. en iiann skaut vid bendi peirri, er laus var, ok ,
!;«•*' bratt frä ser. Gßidi pä svä djüpt, at strauminn braut w'^^
^/' oxlinni. Od hann sterkliga par, til er hann kvam at bak-
:h» kanum odrum megin, ok fleygir peim ä land.
Sidan snt^ri bann aptr, ok var pä bälfrokk\al. < r liaim
kvam beim til Sandbauga. ok kalladi til matar; ok er bann
var mettr, bad bann heimafölk fara imiar i stofu. Hann
tök pä bord ok lansa vidu, ok rak nnii^JmMM stofuiia, <ik ^
:ift gflrdi bälk mikinn, svä at engi ln'imatnadr kvamsk fratn
y6r. Engl pordi i möti honuni at maeia, ok i »ngum skybl
Vi.
I
1^ J j^ ^.M^i^jLDl U- 0>JhUjJr^^ (jW-^) £y «^^--z«^
L7. Qrettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen. 81
kretta. Gengit var i hlidvegginn stofnnnar ion vid gafl- /
hladit, ok |)ar Jiverpallr lijä. f^ar lagdisk Gestr nidr ok c/^*^^v
för eigi af klaedunum. Ljös brann i stofuuni gegnt durum. <,ff<r^*^
Liggr Gestr svä fram a DÖttina.
Hüsfreyja kvam til Eyjardalsar til tida, ok undrudu s
menn um ferdir heanar yfir ona. Hon sagdisk eigi vita,
hvärt haua hefdi yfir flutt, madr eda troll. Prestr kvad
mann vist vera mundu, |)6 at färra maki se, ,ok lotum ^^■-'■^
2^^hlj6_tt yfir', sagdi hann; ,mä vera, at hann se setladr til, ^hj/^-t^
at vinna bot a vandrsedum pinum,' Var hüsfreyja par um lo
nottina.
Nu er frä Gretti pat at segja, at, pä er drö at midri '2^^^^
nott, heyrdi hann üt dymr miklar. f>vi naest kvam inn i "^^^^
stofuna trollkona mikil; hon hafdi i aunarri hendi trog, en
i annarri skolm heldr mikla. Hon litask um, er hon kvam 15
inn, ok sa, hvar Gestr lä, ok hljop a honnm, en hann upp
i möti. Ok redusk ä grimmliga, ok söttusk lengi i stofunni. ^^^j jk*^
Hon var sterkari, en hann for undan konliga; en alt pat,^^^^*^*
sem fyrir peim vard, brutu pau, jafuvel pverj^ilit un^an '^-^^•'^''^
stofunni. Hon dro hann fram yfir dyrnar, ok svä i anddyrit; 20
par tök hann fast i moti. Hon vildi draga hann üt 6r
bönum, en pat vard eigi fyrr, enn pau leystu frä
allan iitiduraumbüningiun, ok boru hann üt ä herdum -
ser. pwfdi hon pä ofan til ärinnar, ok alt fram at
gljüfrum. 26 '^^
•^ pä var Gestr äkafliga mocjr, en pö vard annathvärt at
■r gora: at herda sik, ella myndi hon steypa honum i gljü-
I frin. Alla nottina sottusk pau. Eigi pöttisk hann hafa ^-^^ ^
Wfengizk vid pvilikän^ öfognud' fyrir^afls sakir. Hon hafdi ^J-^^
hialdit lionum svä fast at ser, at bann mätti hvärigri hendi 30 "'''^
riaka til nakkvars, utan hann helt um hana midja, kettuna: A*
f'ok er pau komu ;'i ärgljüfrit, bregdr hann flagdkonunni til ^'^^
sveiflu. 1 pvi vard honum laus hin hogri hondin. Hann >*v^
i preif pä skjott til saxins, er hann var gyrdr med, ok bregdr
J)vi; hßggr \)ix ä qxI trollinu, svä at af tok hondina högri, 35
ok svä i forsinn.
Uolthuugen, Altialändischeü liusebuch. 6
82 17. Grettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen.
Gestr var pä bjedi stirdr ok mödr, ok lä par lengi ä
hamrinum. Gekk liann pü heim, er lysa tok, ok Jagdisk
i rekkju. Hann var allr prütinn ok blär. -.^V'-
Ok er hüsfreyja kvain fra tidum, |)ötti lieniii heldr
^'"^'ö raskat um hybjii sin. Gekk hon {)ä til Gests ok spurdi,
K*^
hvat til hefdi borit, er alt var brotit ok bält. Hann sagdi
Z <f alt, sem farit hafdi. Henni potti mikilg um vert, ok spurdi,
^^^^yjl^ hverr hann var. Hann sagdi pii tj^l hit sanna, ok bad
^dwUr sokja prest, ok kvazk vildu^linna haun. Var ok svä gort.
xo En er Steinn prestr kvam til Sandhauga, vard hann
7 bratt pess viss, at par var kominn Grettir Asmundarsoo, er
Gestr nefndisk. Prestr spurdi, hvat hann aetladi af peim
monnum myndi vera ordit, er par hqfdu horfit. Grettir
kvazk setla, at i gljüfrin myndi peir hafa hortit. Prestr
15 kvazk eigi kunna at leggja trünud ä sagnir hans, ef engi
jj merki maetti til sjä. Grettir segir, at sidar vissi peir pat
gqrr. För prestr heim.
Grettir lä i rekkju margar naetr. Hüsfreyja g^rdi vid
>» hann hardla vel, ok lidu sva af jolin. T\^\X;&, er sqgn Grettis.
't./»vw»^" at trollkonaii steyptisk i gljüfrin vid, er hon fekk särit: en
''^^^j^^^i^g^^Bärdardalsmenn segja, at hana dagadi uppi. pä er pau
' glimdu, ok spryngi, pä er hann hjö af henni houdina, ok
stand! par enn i konuliking ä bjarginu. — peir dalhüarnir
«-•^^'^'^^leyndu par Gretti.
'^ 26 Um vetriun eptir jöl var pat einn dag, at Grettir lui
til Eyjardalsär, ok er peir Grettir fundusk ok prestr, m.Tlti
Grettir: ,Se ek pat, prestr!', segir hann, ,at pü leggr litinn
trünud i'i sagnir minar: nü vil ek, at pü farir med nn'r til
IttAwj ärinnar, ok ser, hver likendi per pykkir ä vera.' Prestr
80 gordi sva.
u j // En er peir kömu til forsios, 8(J peir sküta upp undir
'^ ' bergit; pat var meitilberg sva mikit, at hvergi mätti iipp
komask, ok naer limm tigir fadina ofan at vatninu. |'<mi
^ hqfdu festi med ser. pä madti prestr: , Langt um of« i '
16 synisk mer, her iiidr at fara.' Grettir svarar: ,F^rt «i
vist, en pein) man bezt bar, sejm agaetisnienn eni : man
<iiite««»C
Xödsyn^ aIZu^ <=C M. , *^ AAX.'Ju^x:^s^*kU.>
^'-r. VV^i"' )^2£ü:'Jt.: life-'--
*>JL,
17. Grettiä Kampf mit der Biesin und dem lüesa. 83 . -^ A^
f^^ forvitpask. hvat i forsinura er, en |)ü skalt geyma festar/ »w^>^
^ Prestr bad bann rada. ok keyrdi nidr b^l a bergino, ok -7
b^r at °vjpt ok sat {)ar hjä. ^«.«vt
Nu er frä Gretti it segja. at baon let stein i festar- ***/'^
ciiiucit. ok let svä siga ofan at vatninu. .Hvern veg aetlar s a*
|)ü nü', segir prestr,', at fara?" .Eigi vil ek vera bundino ". ^^
-egir Grettir, .pa er ek k«m i forsinn: svä bodar mer hugr o»*«»^
u^' Eptir J)at bjö bann sik til ferdar, ok var fäklaeddr.
ok gyrdi sik med saxinu, en bafdi eigi fleiri vopo. Sidan
hijop bann af bjarginu ok nidr i forsinn. Sa prestr i iljar w
honum. ok vissi sidan aldri, bvat af honam vard.
Grettir kafadi undir forsinn, ok var |)at torvelt. |)vi at
ida var mikil. ok vard bann alt til grannz at kafa, adr .
enn bann kömisk upp andir forsinn. f»ar var forbei^ j
oakkvat. ok kvamsk bann inn par opp ä. is ^^
J^ar var liellir mikill andir forsinum, ok feil oin fram '""*^
f berginu. Gekk bann pä inn i bellinn. ok var par eldr
ikill ä brondum. Grettir sa. at par sat jotnnn ognrliga
likill: bann var brsediligr at sjä. Ea er Grettir kvam at ^.^^.^hM
iionum. bljöp jqtunninn opp. ok greip flein einn, ok hjo til 30 Ti ^
pess. er kominn var: pvi at baedi mätti hoggva ok leggja
med bonum. Treskapt var i: pat kolludu menn |)ä bepti-
-ax. er pann v»^g var g»rt. Grettir hjo ä moti med .saxinu.
k kvam ä skaptit. svä at i sundr tok. J«itnnninn vildi
a seilask ä bak ser aptr til sverds, er |)ar hekk i belli- a&
lim. I pvi bjo Grettir framan ä brjöstit, svä at näliga tok
f alla bringspelina ok kvidinn. svä at idrin steyptask ör .^^„„^
•)ouin ofan i ona. ok keyrdi paa ofan eptlr »>noi. \Jt-»-^
Ok er prestr sat vid feßtina, sä bann, at slydrur nak-
Rvarar rak ofan eptir strensnum. bbSdugar allar Hann
vard pk lauss__ä velli. ok |)«Jttisk nii vita. at Grettir myndi
laudr vera: bljöp bann |>ä frä festarbaldinn ok for beim:
var pä komit ä kveldi, ok sagdi visliga. at Grettir vseri
daudr, ok sagdi, at mikiil skadi vsri eptir pvilikan mann.
No er frä Gretti at segja: bann let skamt b(^gva i
milli, f>ar til er jotunninn do. Gekk Grettir |>ä ionar eptir
6*
ör;: o,
l^4ft
84 17. Grettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen.
liellinum; liann kveikti Ijos, ok kannadi hellino. Eigi er
frä pvi sagt, hversii mikit fe hanii fekk i liellinum, en pat
aetla menn, at verit hafi nakkvat. Dvaldisk honum par fram
ä nottina. Haon fann par tveggja manna bein, ok bar pau
5 1 belg einn.
?-r Leitadi bann pä 6r liellinum, ok lagdisk til festarinnar,
ok hristi haoa, ok setladi. at prestr myndi par vera. En
er bann vissi, at prestr var heim farino, vard bann pä at
handstyrkja upp festina, ok kvamsk bann svä upp ä
10 bjargit.
L^ För bann pa beim til Eyjardalsar, ok kvam i forkirkju
t
j^ belginum peim, sem beinin vorn I, ok med rünakefli pvi.
er visur pessar voru forkunnliga vel ä ristnar:^ -^
Gekk k i gljüfrit dekkva, gern veltiflug steioa '
vid bjorgßdi hridar blunnz^ ürsvqlum^unni. /.^^üStCMTl''
it^
Fast lä framaii ä brjösti ttugstrauinr i sal Nauum;
beldr kom k berdar skäldi liQrd fjän Braga kvänar. '
Ok enn pessi:
^^ Ljotr kom mer i moti mellu vinr ör belli;
20 bann feksk beldr at sonnu bardfengr vid mik lengi ;
bardeggjat let k hoggvit beptisax af skepti;
Gangs klauf brjost ok bringu bjartr gunulogi svarta.
par sagdi svä, at Grettir bati bein pessi ör liellinum
baft. En er prestr kvam til kirkju um morguninn, fann
l^j:*^!,.', bann kdlit ok pat sem tylgdi, ok las n'inirnar: en (Jrettii
vU.,^,.^ bafdi farit beim til Sandbauga.
Eu pä, er prestr fann Gretti. spindi lianii inniliga rptir
atburdum, en bann sagdi alla sogu um feid sina, ok kvad
prest ötrüliga bafa baldit festioni. Prestr let pat dsannask.
.10 pottusk menn pat vita, at pessar övsbttir myndi valdil
bafa mannabvorfuni par i dalnum; vard ok aldri mein at ♦
aptrgQngum eda reimleikum par i dalnum sidan; |)ötti
Grettir par g^rt bafa inikla landbreinsun.
10 Tir;„ TT.iiv;..
iprotT miKit lagit verda/ 3,,
Qji,f,f^ rr\JiJlfs^^ vtrvj /iQ-r-^v -v«/i*^ /«»<tAA/r-»^v^.
rv<(/
86 18. Wie Hallbj^rn hali Dichter ward.
Sidan togar bann ä honiim tunguna, ok kvad visu pessa :
, Her liggr skäld, pat 's skälda skoruogr vas mestr at flestu :
J^^*|V,^lv»«* oaddyeiti frä "k n^^an nid Häkoni smida; ^ir>o<^*^\*
0 ädr gat engr ne sidau annarra svä manna
6 (fraegt hefir ordit |)at fyrdum) ferän lokit bänum. ^ .
Nu skaltu sva hefja skaldskapinn, at pü skalt yrkja
lofkvaedi um mik, pk er pü vaknar, ok vanda sem mest, ^
4» baedi bätt ok ordferi ok einna mest keuningar.'
< Sidan hverfr bann aptr i baugino, ok lyksk baun aptr.
10 en Hallbjorn vaknar ok pykkisk sjä ä herdar liomiiii.
Sidan kunni bann visuna, ok for sidan til byeda beim
^'^^'^^^^raed fe sitt eptir_tima, ok sagdi peniia atburd.
^^^^rti HalibjqrD sidan lofkvaedi um baugbüann, ok vard
/ .— ^ bit^mesta skald, ok for Jjjban fljötliga, ok kvad kvsedi um -
>u^)i5 marga bqfdingja, ok fekk af jjeim miklar virdingar ok
gödar gjafar, ok groddi af pvi storfe; ok gengr af bonum
raikil saga baedi ber ü landi ok ütlendis, \h) at boii s»- bcr
eigi ritud.
' T i h kP i
<n.rlJ<JAAu 'r*u, -, - _-_
'Z. ji^rumK or neimi tiolda vanir
gqfugra nakkvarra, svä "s mer glatt bjarta.
10
88 2. Eiriksmol.
3. ,Hvat prymr J)ar, Bragi! sem J)üsund bifisk
eda meogi til mikit?'
Bragi:
,Braka oll bekkpili. sem muni Baldr koma
aptr i Odins sali.'
Ödinn:
5 4. ,Heimsku msela skalatt enn horski Bragi,
J)vit |)ü vel hvat vitir.
Fyr Eiriki glymr, es her mun inn koraa
jofurr i Odins sali.
5. .Sigmuudr ok Sinfjotli ! risid snarliga,
10 ok gangid i gogn grami!
Inn pü l)jöd, ef Eirikr sei!
Hans es mer nü von vitud.'
Sigmundr:
6. ,Hvi "s |)er Eiriks von heldr an anuarra'.''
üdinn:
,]wit morgu landi liefr bann maeki rodit
IS ok blodugt sverd borit.'
Sigmundr:
1. ,llvi namt liann sigri pä, es |)er ]>otti snjallr vesa."
Odinn:
jÖvist "s at vita,
ser ülfr enn hqsvi [greypr] ä sjot goda/
Sigmundr:
H. .IJrill |)ii mi. Eirikr! vel skalt her kominn,
ok gakk i boll horskr!
Hins vilk pik fregna, livat fylgir per
jqfra irk eggprimu.'
Eirikr:
9. ,Konungur ru fimm, kennik per nafn alira;
ek em enn setti sj&lfr.'
3. H^kkonarmöL
i^Yon Ejrind SkildaspflUr.)
1. G^ndul ok Sk^al sendi Gantatyr
at kjosa of konanga,
hverr Yngra sBttar skyldi med Odni fara
ok i Yalbollu ?esa.
2. BrodüT fondn Bjamar i brynja fara, »
koDung enn kostsama. komino ood gannfaDa:
druppu dolgraar^ en darradr hristisk,
opp vas pä bildr of bafid.
3. Het a Haleygi sem a Holmrygi
jarla eiobani, for til orrostu: m
gott bafdi enn gjofli gengi Nordmanna
^r £ydana, stod und ärhjalmi.
4. Hraozk 6r berrodam. hratt a voll brynja
visi verdungar^ ädr til vigs teki:
lek vid Ij6dm<>ga^ skyldi land verja »
gramr enn gladvsBri^ stod und guUhjalnii.
5. Svä beit ])a sverd 6r siklings hendi
?adir Yafadar, sem i vato brygdi.
Brokodu brodüar, brotnndn skildir,
glnmradu glymhringar i gotna haasnm. »
6. Troddusk torgnr fyr Tys ok banga
bjalta bardfötam hausar Nordmanna.
Roma vard i eyjo, rada konaogar
skirar skjaldboi^ir i skatna blödi.
7. Bninno beneldar i blödgum und am, k
Intn langbardar at lyda Qorri,
svarradi särgymir a sverda nesi,
feil flöd fleioa i fjorn Stordar.
8. Blendosk vid rodnam und randar bimni
Skoglar vedr, leku vid sky of bauga: m
90 3. H&konarm^l.
umdu oddläar i Odins vedri,
hne mart manna fyr maekis straumi.
9. Sotu J)ä doglingar med sverd of togin,
med skarda skjoldu ok skotnar brynjur;
6 vasa sä herr i hugum ok atti
til Valhallar vega.
10. Gondul pat maeltit (studdisk geirs skapti)
,Vex nü gengi goda,
es Häkoni hafa med her mikinn
10 beim bond of bodit.'
11, Visi pat heyrdi, bvat valkyrjur maeltu
mserar af raars baki;
liyggiliga letu ok hjälmadar sotu
ok bofdusk hlifar fyrir.
Häkon kvad:
15 12. ,Hvi J)ü svä gunni skiptir, Geirskogul?
voriini J)o verdir gagns fra godum.'
Skogui kvad:
,Ver pvi volduDi, es pü velli helt,
en pinir fiandr flugu.'
13. ,Rida vit skulum', kvad en rikja Skogui,
20 ,grj0nna heima goda,
Ödni at segja, at nü mun allvaldr koma
k bann sjdlfan at sea.'
14. ,Herm6dr ok Bragü' kvad Hroptat^r,
,gangid i gogn grami,
M allz konungr ferr, sas kappi pykkir,
til hallar hinig !^
15. Rsesir pat mselti: (vas M romu komion,
stöd allr i dreyra drifinn)
,Illüdigr mjok pykkir oss Odinn vesa,
ao S('umk vt-r bans of iiugi.'
M). .Kiuherja grid skalt pü aiira hafa,
pigg pü at ^suni ol !
3. Häkonarmol. 91
Jarla bägi ! pü att inni her
ätta brMr', kvad Bragi.
17. ,Gerdar värar', kvad enn gödi konungr,
,viljum ver själfir hafa;
hjälm ok brynju skal hirda vel, 5
gott es til gors at taka.'
18. fä pat kyndisk, hve sä konungr hafdi
vel of pyrmt veum,
es Häkon bodu heilan koma
rod oll ok regln. lo
19. Godu (legri verdr sä gramr of borinn,
es ser getr slikau sefa;
hans aldar miin se vesa
at gödu getit.
20. Mun obundinn ä jta sjot 15
Fenrisülfr of fara,
ädr jafngödr ä auda trod
konungmadr komi.
21. Deyr fe, deyja fraendr,
eydisk land ok lad; 20
siz Häkon för med heidin god,
morg es pjöd of peud.
4. Krökumöl.
(Schluss. )
22. ,Hjoggum ver med bjorvi. Hvi se dreogr at feigri,
at lianc i odda eli qndurdr lätinn verdi?
Opt of sytir sevi es aldrigi nistir 26
(ilt kveda argaii eggja) qrn at sverda leiki;
hugblaudum komr hvergi hjarta sitt at gagni.
I
92 4. Kr^kumjl.
23. ,Hjüggum ver med hjorvi. Hitt telk jafnt, at gangi
at saratogi sverda sveinn i möti einum.
Hrekkvit pegn fyr pegni; f>at"s drengs adal leogi;
se skal ästvinr meyja einhardr i dyn sverda.
r, 24. ,Hjoggum ver med hjorvi. Hitt synisk mer raunar,
at forlogum fylgjum; far gengr of skqp norna.
Eigi hugdak Ellu aldrlagi at rainu,
J-täs blödvali braeddak ok bord a log keyrdak :
vitt fengum {)ä vargi verd i Skotlands fjordum.
10 25, ,Hjoggum ver med hjorvi. Hitt iilegir mik jafnan,
at Baldrs fodur bekki büna veitk at sumblum.
Drekkura bjor at bragdi ör bjiigvidum hausa ;
sytira drengr vid dauda dyrs at Fjolnis liüsum:
eigi komk med aedru ord til Vidris liallar.
15 26. ,Hjoggum ver med hjorvi. Her vildi nü allir
burir Aslaugar broudum bitrum hildi vekja.
ef vaodliga vissi of vidfarar ossär,
hve ofäir ormar eitrfnllir mik slita;
möderois fekk mirium mogum, svat hjortii dygdi.
20 27. ,Hjoggum ver med hjorvi. Harda lidr at jevi:
grimt stendr grand af nadri, göinn byggvir sal hjarta.
Vaentum hins, at Vidris vondr i Ellu staudi :
soDum minum man svella sinn fodur rädinn verda:
ei munu snarpir sveinar sitt kyrt vesa lä.ta.
r< 28. ,Hjoggum ver med hjorvi. Hefr iinjm togum sinna
fölkorrostur framdar lleinpings bodi ok eiiia.
Minst of hugdak mantia, at mer vesa skyldi
(ungr namk odd at rjöda) annarr konungr fremri.
Oss munu a^sir bjoda. Esat sytandi daudi.
30 29. ,Fysumk iiins at hitta! Heim bjöda mer disir,
sem frä Herjans hollu hefr ödinn mer sendar.
Gladr skalk (jl med (Jsum i ondvegi drekka.
Lifs eru lidnar stundir, hl.ejandi skalk deyja.'
5. Eunengedicht.
1.
Y (fe) veldr frseuda rögi;
fedisk iilfr I skögi.
2.
n (ür) es af illu jarni;
opt hleypr hreinn k hjaroi.
3.
t> (^rs^ veldr kvenna kv illu;
kätr verdr fär af illii.
4.
|5 (6ss) es flestra ferda
for, en skälpr es sverda.
5.
R (reid) kveda hrossum versta;
Reginn slö sverdit bezta.
6.
K (kann) es barna bqlvau;
bol gorvir maon folvan.
7.
^ (hagall) es kaldastr korna:
Kristr sköp heiminn forna.
8.
+ (naud) gerir hneppa kosti ;
nektao kelr i frosti.
9.
I (is) kollura brü breida;
blindan parf at leida.
10.
'f (är) es gumna gödi;
get k at qrr vas Frödi.
11.
V\ (s6l) es landa Ijömi;
lüti k helgura domi.
12.
T (Tyr) es einhendr asa;
opt verdr smidr at blasa.
13.
^ ('i/arÄraw/slaufgrenstrlima;
Loki bar flaerdar tima.
14.
Y (madr) es oioldar auki;
mikil es greip ä hauki.
15.
r C%r) "s, es fellr or Qalli
foss; en gull eru bnossir.
16.
A (yr) es vetrgrenstr vida;
vant 's, es brennr, at svida.
r
6. Aus Eystein Asgrimssons Liija.
a) Weltschöpfu ng und Engel fall.
4.
Fyrri menii, er fr^diu kunnu forn ok klök ä siuum bökum.
sluDgin rnjükt af sinum koogiinr» suiigu lof med danskri tiingu.
I pviliku mödurmäli meirr skyldumsk en nakkvarr peirra
hrßrdan dikt med ästaroidum allzvaldanda köngi at gjalda.
6.
5 Herra gud, sä "r hverjum er dyrri, liimin ok jord i fyistu
pryddi lianu med prysvar prennum (pat r rett trüa min)
engla stettum,
ädr var hann |)o jafnt ok sidan iörinn ser, en skepnan vseri:
10 gßrdi heim ok teygdi tima tva jafnaldra i sinu valdi.
7.
Mektarfullr, er af bar ollura i nätti'iru sk<erleik sinum,
.skaptur gödr, ok skein i prydi, skapara naestr i vegsemd
lisestri,
eigi let st*r allvel negja engill mekt, pä r liafdi feogit.
16 medr ofbeldi odlask vildi odra sess ok virdiog b:»*di.
8.
Fystisk hann med ofsa östum at vidrlikjask yfrid rikum
guds ein{jetnum syni, en sidan ser nßgjaiidisk onguin va'gj;i.
Füll nietnudrinn er med ollu övarligr, sem ritning profar.
sptla 8»'r vid dyran dröttin deila mego — en hversu vegnar .'
<».
^0 Sva r greioandi, ä samri stundu. sem engilliiin tuk al
spillask.
sftktisk hann med sinnm gronnum sem blyvarda i djüp
leik jardar,
6. Aus Eystein Asgi-imssous Lilja. 95
blindan par sem fedr sinn, fjandann, feiknt ofbeldit kvelr
i eldi ;
faviss er, sä r fedgin pessi fadma vill, en sidunum spilla.
10.
Degrin sex at visu v6xu veltilig ura sjävarbelti,
adr en fengi alla prvdi jqrd ok lopt. er dröttinn gordi,
pressat vatn i himininn hvassan. bjorn ok eld sem merki-
stjqrnur.
hagl ok dyr sem fiska ok fiigla, fagran plog sem aldinsköga.
11.
Breytti gud. ok bra til hgetti, blöd ok hold af vatni ok
moldu,
l»4taD blästr af lopti haesta, lifs heitleik af sölarreitum,
itnd ok par til sidan sendi, sü "r skiljandi drottins vilja,
leid kunnandi um likams sedar, lif skinanda af belgum anda.
b) Das jüngste Gericht.
70.
Enn mun koma i odru sinni allzvaldandi köngr, at gjalda
seggjum verd fyr sinar gerdir, sömaorr, ä efsta dömi. 15
Svä geisar |)ä eldr ok eisa jurd ok ijoll, at i heimi ollum
eigi tinnzk J)ä upp 6r skyjum obrunnit ok nidr at griinni.
71.
Upp risundum allra landa ibyggjurum vid dorn inn hryggva
.Jesu munu pä soriu synask süthrörandi, ok pislarfori.
Ord ok hugsun. allar gerdir eru kannadar, hvers sem 20
aonars,
bjödask hvärki blot ne eidar, byrgjask üti gjafir ok mütur.
72.
Engi tinnzk ä |)essu j>ingi prsetugjarn ne klökrar variiar
ordahieimr, r ä drottins dömi dreifask menn i flokka
tvenna : 26
96 6. Aus Eystein Asgrimssons Lilja.
adra sveit med hsestum heidri hefr liann langt yfir sfera>s öfri.
stevpir pä med eymd ok öpi odrum nidr i fjandaim midjan.
73. f
i
Reknir brott i daudans drukniin drepnir meiia, ^ {)ar
skulii breuua,
6 gnista tennr i fylu ok frosti, fjandr i kringum büka standa.
Brigzl ok hröp r at gorvum giopum, grimmlig sott i
myrkri ok ötta,
eogi er von ä odru eu pinu, eilif naud, en kvikr er daudinn.
74.
pGSSU i gegn miin finna fogiiud fyrda hverr, "r til sinnar
10 dyrdar
berrann baud med haestri prydi ; lieimleiddir |)vi"t verda
beimar
ungir, gladir, frjälsir, fridir, f«rir, mätkir. vitrir, skaerir;
hätid gildr um allar aldir alda peim med virding haldin.
75.
15 Torura rigni, enn tungan pagni, taki af mal, eiin {)urf-
tug sQlin
berisk um fast ok bükinn hristi, bid ek ottandi. Iijälp mer.
dröttinn!
iEfinliga med lyptum löfum lof rödandi ä kne sin baedi
ao skepnao oll er skyld at falla, skapari minn! fyr äsjon piuni.
76.
Tvä hrsediimsk ek: dorn ok dauda; deyr sä margr. er engl
bjargur,
mitt eitt veit ek lif it Ijöta leida mik i dröttins reidi.
I margfaldri synda saurgan svidur brjost ok hefndum
as kvidir
fyrir afbrigdin flestra dygda; fätt er gott, er siduna vättar.
Anmerkimgen.
Die § -Yerweistmgen bezi^en sieh auf das Elementarbueh.
-okärznngen: P. G. =^ Paals Gnmdriss der german. Philologie;
.-: V. = Altnordisclies Lebea, wmn Weinhold.
A> FtOBft.
1 . Tbörs Kampf wdi Hrnnsni.
Aoä dnorri ^^tarlasoBs Edda, Skakdskttftarmäl Kap. 16 tDenia;^^.
n ^. Jtmmtm, Kopoih. 1875, Sw 90 ft). — Tgl. P. G. n, 1, 95 1 Bragi
zihlt die Gesdüditem bdai Gdage das Meeigott JBgL
8. 1. 1 f. trvU,jalmmm, TgL P. 6. 1, lOil £ — 2 /«fwdbcnut, TgL ib.
öS. — 3 Aool «aam, § 403. — 4ri^l»^^be.,§^6k — ib. se'pKr.- Hnmgni;
znm: Odin, — o/for.. .fyrir, »daniiif*, § 491, 5l — 6 kafdi, % 436l —
ktifa Ihk komm wurmdm, „er sagte, daas er woU bitte*, § 449 a) vad
Anm. 1. — 8 miüm, § 411. — 11 imui imr etc, .er batte daen Hagel
Voispraag*. — 12 <■ »als bis". — Ib. faam, og. »es*. — 16 tetmar,
zu taka. — 18 VaUqtt, TgL P. 6. 1, 1076 ff. — 20 Fngffm, TgL ib. 1109 f. —
Ib. Si/, Thors 6a«kin, TgL P. G. I, 1094. — 21. Die Wirtin oder deren
T^ chter hatte das SdeakcnaMit, A. L. 461. — 35 pm mdr, »das T«r-
-Lilasst*.
S. 2. 3 vimarmigmm, § 436. — 5 komm: Hmngni; kam = Ö£n& —
~ Äsafför ist dat. — 8 Über drn Zweikanipf TgL A. L. 297 ffL, P. G. ü,
- 196l — 9 Weges des Überganges Ton indirdrter Bede in direkte
-l. § 515. — 12 f. Ugg dk ftir ete^ .eridire ich dich Ar «nen dir-
-*ra Schrirken'^. — 14 f. er kmnum. vor etc, «als er xan Zweikainff
lert war*; wegen »kora »abnaikoi* TgL P. G. ü, 2, 196. —
. i med ffebm fw, inzwischen ihm and Thor festgesetzt*. Tgl.
496. — 19 frittmtky zn /yt^; femgi^ zn /o. — 20 /eräi vor etc., ^e
r wartet» ibles tob Thor." — 22 rotfo, § 410 b). — 24 t6ku, erg.
-•>>*. — 27 £. Wohl ein Dreieck. — 32 adra, za ammarr. — 9S $a^ za
■jä. — U f>fiiß^ Th6rs Diener, TgL P. O. I, 1098L
S. S. 1 er meira, .des luteren Weg*, d. b. »naten", TgL§ 499. —
- $himtf zo a^o. — 3 « ,dara«f. — 6 «a Immga leid, ,Ton wöton*. —
98 Anmerkungen. — A. Prosa.
9 ordin, zu veräa ; hrast, zu hresta. — 10 />ör, dat. — 11 mitt, zu midr,
§ 396 a). — Ib. lamdt, zu lern ja. -- 12 /ä, zu Uggja. — 13 fjör, »lat. —
Ib. vä, zu vega, — 1.5 gat hvergi valdit, ,.bra(ljte es nicht fertig", vgl.
§ 452. — 16 spurdu, zu spyrja. — 17 f. fengu hvergi komit, vgl. zu
Z. 15. — 18 Über Magni und Jdrmaxa vgl. P. G. I, 1094. — 20 Se l?(tr
Ijötan härm, „sieh darin hässlichen Harm", d. h. „es ist schade". —
Ib. er =^ nt. — 21 mundak, § 50, 2. — Ib. lostit, zu Ijösta. — 22 ineV
minum, § 433, Anm. 2. — Ib. fvndt't, zu finna. — ii3 «»/nt sinvm,
„über seinen Sohn", § 437, g). — Ib. kann imindu etc., acc. mit inf. —
25 hafdi ätt, gleichsam erläuternder Zusatz, da man das präs. er-
wartet. — 26 Jjann hinn, § 399. — 27 fodur =^ Odin. — 29 Über Gröa
und Orvandil (besser Äurv.) vgl. P. Q. I, 1095; II, 1, S. 62 f. -
30 Über Zauberlieder vgl. P. G. I, 1137. — 31 pötti, erg. honum. —
31 f. at braut mundi nä heininni, „dass sie den Stein fortbekommen
würde", vgl. § 437 f). — 34 Elivägar, vgl. P. G. I, 1112. — 35 fxit,
erg. mgdi. — 36 hans ^ Aurvaudils.
S. 4. 1 Ergänze t6 zu braut (zu brjöta) nnd kastadi ; af ^daraus". —
2 Oroandilstö: im Altengl. bedeutet earendel ., Morgenstern". — 3 f>'
erg. vera, vgl. § 502. — Über Thor vgl. P. G. I, 1089 ff., speziell H>:
über unseren Mythus.
2. Thor und Hyiiii.
Wie auch Nr. 3 aus Snorris Edda, Gylfaginning, Kap. 49.
8 Gangleri nennt sich der schwed. König Gylß in Valhnll bei dtii
Äsen. — 9 mä „kann man", vgl. § 495 a). — 10 hirdmenn: Loki, fejälß uiul
Roskva, mit denen Thor den Ütgardaloki (vgl. P. G. I, 1097 f.) 1'
suchte. — 11 Eda, vgl. § 456, Anm. 2. — Ib. I>eua, was Thor auf seiii^
Reise zu Utg. widerfahren war, wo dieser seinen Besuch durch Zauben i
und Blendwerk in allen Wettspielen besiegte. — 12 Uärr ist einer voii
den drei Göttern, die Gtßfi sieht nnd von dem er Antwort auf seii
Fragen erhält. — Ib. I>6tt eigi etc., „obgleich (dies) keine Gelehrt' ..
sind", nämlich, die es wissen, also: „selbst bei Ungelehrten".
13 dvnldisk, zu doelja. — 14 ädr hann hjösk (zu biia), „bis er .>'!
rüstete". — 15 hafrana, sein Bocksgespann. — 18 Über Hymir v-
P. G. I, 1044 f.; 1097. - 23 er „da". - 24 mun „es wird", S 495 b).
27 fyrr, näml. als der andere 'J9 lei n'd hcmd-. ..unterliess".
80 hugdisk, zu hyggja.
8. 5. 1 tpurdi, zu »p'jfjn. — J. *'/.'.>.,*, -,,,.,,; ,.» .„nui. — 8 »/>
ri$k, zu #Htia. — 4 ätti, zu eiga. — 5 Himinhrjdtr, vgl. P. 6. I, 10! '
med damit". — Ib. njäoar, zu $(tr. — 6 gkotit, zu $kj6ta. — 7 gi '
zu ganga. — 8 reri, zu rda. — 9 $6tti$k, zu *< kja. — 16 tu ist .\
verb. - 19 »(Ut, zu tannr. — 20 <ngu minur, „um nichts wenig«''
2. Thor und Hymi. — 3. Balders Tod. 99
v'4\. § 411. — Ib. Midgardsorm, vgl. P. G. I, 1045. — 21 höf, zu
/lefja. — Ib. d liendi ser, ,.init seiner Hand" (zu hqvd)\ orminn, nämlich
in Gestalt einer Katze, die Thor nicht von der Erde aufheben konnte,
vgl. oben zu S. 4, 11. — 22 vä, zu vega. — 23 brä, zu bregda; vid „da-
gegen" ; hart, zu tiardr. — 24 skullv, zu skjalla. — 26 /'(/o/;, zu hlaupa. —
27 drö, zu draga. — Ih. mä „kann man". — 27 f. engi sä, „keiner von
denen", d. h. „niemand", vgl. § 396 a). — 28 mdtti, zu mega. — 32
er (2) =^ at. — 34 hjö, zu hoggva.
S. 6. 1 lysti, zu Ijösta. — 3 til, adv. — 4 ser, nämlich Th6r. —
5 öd, zu vada. — Über den ganzen Mythus vgl. P. G. I, 1097.
3. Balders Tod.
Aus Kap. 50—53 derselben Schrift.
6 ordit, zu verda. — 9 vert, zu verdr. — Ib. über Baldr vgl. P. G.
1, 1062 ff., spez. 1064 f. — 10 dreymdi, unper.«iönliches Verb mit doppeltem
Ate, vgl. § 432. — Über Träume vgl. P. G. I, 1009. — 11 bjru, zu
bera. — 12 f)at, vgl. § 511. — 13 Frigg, Odins Gemahlin, vgl. P. G.
I, 1103 f. — 18 svmir „teils", vgl. § 396 a). — Über solche Spiele
vgl. A. L. 295 f. und 301 ff. — 19 grjöH, instrumentaler Dativ. —
21 Loki, vgl. P. G. I, 1083 ff. - 22 Fensalir, vgl. ib. 1105 und Zeitschr.
I deutsche Phil. 28, 185 ff. — 23 vissi, za vita. — 26 /^egü, zußnggja. —
28 winit, zu vhma; vex, zu vaxa, vgl. § 96, 6. — 30 ungr „zu jung".
S. 7. 2 sleit, erg. „ihn". — Ib. Hndr, vgl. P. G. I, 1063. — b se,
II sjä. — Ib. ok l?at amiat, „und dann, weil", vgl. § 502. — 6 gerdu
g(rr />«, vgl. § 80, Anm. — 7 veit, imper. von veita. — 8 vendi, zu
vnndr. — 10 flö, zw fljüga; jardar, zu jord. — 11 mest „als das grösste",
vgl. § 459, Anm. 3. — Ib. unnit, zu i)in})a. — 14 vöru med einum hug
til fjess, „sie hegten dieselbe Gesinnung gegen". — 15 gridastadr: auf
dem Dingplatze war stets Friede geboten, vgl. A. L. 381, P. G. II,
->. 174. — 18 Ödinn, vgl. P. G. I, 1066 tf. — Ib. ßeim mun verst, „in
liini Masse am schlimmsten", d. h. „um so schwerer-', vgl. § 411. —
-2-2 ästir, zu äst, vgl. § 370. - 23 ok vili Iiann, ,.und der wolle", vgl.
488. - 23 f. fdi fvndit, „finden könnte", vgl. § 452. — 24 Über Hei
^1. P. G. I, 1108; 1116. — 25 Hermödr, vgl. ib. 1065. — 26 til fjeirrar
farar (zu fnr) vard, „die Fahrt unternahm". — 27 ste, zu stiga. —
2U fluttu, zn flytja; erg. „sie".— 31 Über diese Bestattung vgl. A. L.
179 und 483 f., P. G. 11, 2, 227 f. - 38 vargi „auf einem Wolf". -
35 f. fengu eigi haldit, „konnten ihn nicht halten", vgl. zu Z. 23 f. —
86 feldi, zu fella, vgl. § 465.
S. 8. 1 hratt, zu hrinda, erg. .ihn". — 2 hraut, zu hrjöta; skul/u,
zu gkjäl/a. — 3 f. mu?idi hrjöta, ädr, „hätte zerschmettert, wenn nicht". —
4 bödu, zu hidja. - 6 Nanna, vgl. P. G. I, 1063 f. -- Ih. sprakk, zu
7*
100 Anmerkungen. — A. Prosa.
springa: .,ihr Herz brach". — Ib. dö, zu deyja. — 7 slegit (zu slä)
eldi, „es wurde Feuer darauf angezündet", § 496). — Ib. wegen dii
Leichenverbrennung vgl. A. L. 480 ff., P. G. II, 2, 211 f.; 228. — 8 vigdi
bälit, das Hammerzeiehen hatte ähnliche sjMubolische Bedeutung wie
das Kreuzeszeichen: in der prymskvida, Str. 30, wird die Ehe damit
eingesegnet, vgl. P. G. I, 1099. — 12 valkijrjur, vgl. P. G. I, 1014 ff. :
1077 f.; hrafnar: Huginn (Gedanke) und Muninn (Erinnening). —
13 Freyr, vgl. P. G. I, 1058 ff.; gelti, zu goltr. — 14 Ueimdallr, v^i
P. G. I, 1057 f. — 15 Freyja, erg. „fuhr". — 17 Draupnir, vgl. P. (^
1, 1060; 1082. — 19 Hestr etc., vgl. A. L. 478, P. G. II, 2, 228. -
22 dala, vgl. § 426. — 23 drinnar, zu n. — 24 pokt, zu />ekja. —
25. Die dir. Rede kann auch schon bei hinn anfangen; wegen at vüI.
§ 469, Anm. 2, und gr. ö . — 36 at kann kom livergi vcer, „da~-
er es nirgends berührte".
S. 9. 1 hallarinnar, zu hnll. — 2t ondugi, als angesehener Gast,
vgl. A. L. 446, P. G. 11, 2, 250. — 6 skyldi, erg. hon. — 10 vid „da-
gegen". — 13 Nanna war mit Baldr im Totenreiche, vgl. S. 8, 5 tl.
Über ihr Verhältnis zu Frigg vgl. P. G. I, 1104; über deren Dienerin
Fulla ibid. — 20 i hita, das Anlaufen oder Beschlagen ist gemeint.
21 f. finna i hellt, /war gt'igr sat, „finden sie eine Riesin, die in einer
Höhle sass", vgl. § 492, Anm. — 22 f^okk, besser pqkt, vgl. P. G. I.
1065. — 26 — naut-ek-a-ek (vgl. § 513) karh (= Odins) sonar {— Balder>
kyks ne dauds, d. h. „ich hatte weder vom lebenden noch vom tottii
B. Nutzen". — 27 's = es =: er, Rel. pron.
i. Die Yolsmigen und Nibelungen.
Aus der Snorra Edda, Skäldskapartnäl, Kap. 41—47, — Die Nil"
lungensage erscheint in älterer Gestalt in den Eddaliedern und später m
der VoUunga saga, in jüngerer in der /Adriks mga. Vgl. P. G. II, 1, S. 22 ti.
8. 10. 2 Ilwr, vgl. P. G. I, 1086. — 4 ät, zu eta. — 5 laust, zu
zu Ijösta. — 6 veüt, zu veida. — 10 hjö, zu büa. — 11 fia/a „erhalten".
12 «'»ma, zu ttrinn. — 16 svö, erg. tagdi kann. — 16 peir fedgar, vgl.
§ 510. — Ib. hondum „bei den Händen". — 18 fjnrlausn, jeder Mord
konnte mit Geld gebüsst werden, das man den Verwandten des Ge-
töteten zahlte, vgl. P. G. II, 2, 179 f. — 19 at, vgl. § 481, Anm.
20 /legi nn, zu fln. - 24 Svartdlfnheim, die in Hügeln und B'elsböhl
belegenen Wohnungen der Schwarzallien oder Zwt>r«:t', die kunstreidn
Schmiede waren, im Gegensatz zu den in der Luft wohnenden Lielit
alben. Vgl. P. G. I, 1028 ff. - 25 dvergn, vgl. ib. !031 ff. — 26 .// <
latun „als Lösegeld", § 481. - "7 -ui 'ii -in- - M /"'.•^- "" '"''■ v
mega, „flagte, dass er könnte
4. i>ie Yolsnngen und MbdmigeB. 101
S. 11. 3 £. f>at tkgUK. etc.: fxa Teitritt hier das folgoide Snbj.:
• / formäli. — 4 at hinm stjfidi ßytja etiu ,weil & es dem zn Ohren
bringen würde, der ihn empfioge'^. — 9 «e» mat, ^ßo gut", TgL § 506. —
10 gekk, zu ganga. — 12 at, adr. — 14 uHt ist dat.. Tgl. § 438 d). —
Ib. drö, m draga. — 16 »tua, zn «tor; er föhrt damit durch Lnft imd
Wasser. — Ib. ok, erg. er „als sie". — 19 kelzk, zu htdd^ — 21 ar
„ilavon^. — 23 (tZ gmlishu, „um des (ioldes willen"*. — 28 hamn fara,
es ihm e^dm'^. — 30 «r «;ä, ,,die ihn sdm''. — 33 bräy za hregda. —
>5 Hjälfrek», der histor. Merowinger Ckäperik, TgL P. 6. U, 1, 6.
S. 12. 3 Id, za liggja. — 6 tök i natdr, «es schnitt entzwei*. —
11 v€tz, za vatn, § 109 c). — 14^ Er Terlangte Bosse (äihne) ifur den
Tod seines Bmders! — 17 hmgdi, zn kfggg§a; mimdi, erg. ccra. Tgl.
- 502. — 18 4»« kort (zn Aardr) var, „(nm zu Terendirai} wie' etc.,
_'l. § 508. — 21 «Ol», zn titja. über soldie wam^ide YSgel (=: Seelen)
^1. P. G. I, 1010 f. — 22 Ooklämm, zu itekkva. — 24 apiOir bamga,
-der Ringrerschwender*. d. h. „der Fnrst% TgL A. L. 184 ff. — S5 äti,
FOL eta. — 28 berr rong ord sama», .,er fährt fiüsche Rede", TgL Z. 13 !
S. 13. 1 batt, zn binda. — 4 nqf, m si^a. Ygl. dazu nnten
Z. 15 ff. — 7. Hier fehlt, dass Signrd sich mit ihr Teilobt ; infolge
ines ihm Ton Gndrnn gereichten Zanbertrankes Teigisst er jedoch
äter sein Versprechen. — 9 /»a», TgL § 480. — 10 Gitdrim entspricht
-atschen Krimkild. — 12 f. »orrnk (zn »cerja) i brMraiag, die s<^^en.
tC~(>räderschaft, wobei die Schwörendoi unter einon Basenstreifen
wanden und ihr Blnt znsammen auf die Erde laufen liessen, TgL A. L.
■Ml U P- G. n, 2, 216 f., Zeitschr. t deutsche PhiL, 3«, 157. —
14 f. Constmiere : /fjru til Atla Brnd-y at bidja Gummari (tär G.) komm
.Is Gattini Bryithüdar: Ätti ist Attüa, BrgmkQd dieselbe, die sdion
A. 6 genannt hi. Odin hatte die Walküre wegen Ungehorsams in
^ :hlaf Tersenkt nnd mit einem lodernden Feuer vmgeben: nur wer dies
larchschritte, sollte ihr Mann werdoa. — 17 ftm heit ttremgt, ,das ge-
bt*". — 28 at lim/e, „zur Morgengabe*, Tgl. A. L. 247 ff., P. G. U,
- 143. — 31 peir Gunnarr, „er nnd G.% TgL § 436. — 33 SearnJüid
.ehört nur der nordischen Sagengestalt an.
S. 14. 2 kugadoM bttr, «einen mutigeren*. — 4 er »dem**. —
"> rii, za >:ega. — 7 reit, zu cerdr. — 8 A/ö, zu Uetja. — 9. Construiere:
lt. $a, TgL § 468 a). — 11 f>ätt »empfingst", zu friggja. —
15 h..uu>o, — Gnthonn. — 24 fekk, zu fä. — 25 ätta (zu eiga). Tgl.
? 485; zn f>au Tgl. § 480. — 27 jölu, zu fela. — 29 for fyrirt „gegen
.e-, Tgl. § 491, 5; bardük, zn berja. — 30 vrdm, zu verda. — 38 ff.
gL hierzu S. 33, 13 ff. — Ib. Jemgim, zu fä. — 36 Aefct, zu hamga; dö,
a degja.
S. lä. 2 bordker af kam$um. Tgl. A. L. 156. — 3 erfi, über dies
ierliche Totenmahl (urspTfingl. Totenopfer) Tgl. A. L. 500 ff., P. G.
102 Anmerkungen. — A. Prosa.
IT, 2, 139 und 227. — 4 f. var blandit. vid blöäi, .,e8 war das Blut
damit gemischt"; vid ist Adverb zu dem unpersönlich gel)rauchteii
Verb, hlödi der von letzterem abhängige Dativ. — 6 aagdi, erg. „es". —
14 rak, unpersönl., „es trieb sie", vgl. § 495 b). - 15 Junakr, Ent-
stellung aus Odoaker. — 17 f. svarlir . . . Nißvngar, sie sind schwär
wie die Zwerge, weil sie auch zu den Unteriidischen gehören, denn
Nißl.eimr bedeutet „Totenreich". — 20 kvenna, zu kona, vgl. § 171, 2.
Über die Ermanrichs-Hage vgl. P. G. II, 1, 40 f. — 21 ser, d. h. dem
Jorm. — 24 Bikki, Jqrmunreks böser Ratgeber, vgl. a. a. 0. 41 f. -
Ib. faltit, zum adj. fallinn; irtti, zn ciga. — 25 ok hwdi f)au, d. h. Sr.
und Ra. — 26 l^eim hinum, vgl. § 512. — 29 luiuk, vgl, A. T M
Ib. senda, erg. „ihn". — 36 trMu, zu troda.
S. 16. 2 eptir, eigentl. „nach (dem Tode)", d. h. „tiu" . - 4
„daran". — 5 kvcFmi, jüngere Form für kömi. — 6 sofanda „wenn >
schliefe". — 9 af honum, „von ihm", erg. vera. — 13 leitt, zu leiäa. -
19 hjogqu, zu hqggva. — 21 muiidi, erg. vera. — 22 f.fengu eigi sot!
(zu sökja) /^t'i, „konnten sie nicht überwältigen". — 23 f. at f>ci ski:
herja grjoti, „dass (man) sie steinigen soll", vgl. § 4M4 c. — V-i.
über die letztere Sage speziell P. G. II, 1, 43.
5. Der Zweikampf auf Sainsl).
Aus der Hervarar saga ok Ueidreks, und zwar Kap. 3 (bis S. 17, 2it
der älteren und Kap. 3 (von 17, 29 ab) der jüngeren Fassung; herau^-
vtm S. Bugge, Norröne skrifter etc., Christ. 1873, S. 203 ff. und 302 ff. .<h
beruht auf Liedern, die der Bearbeiter mit allerlei Zuthaten versehen
und durch eine Idee verbunden hat: wie das von Zwergen geschmiedete
Schwert Tyrfing allen Besitzern den Tod bringt. Vgl. P. G. If, I
S. 91 ff. und 133.
26 AngantiT ist der älteste von den 12 Arngrimssöhnen. h
»trengdi heil, vgl. A. L. 461 f. Es war eine uralte Opferspende, weht
man die ^Minne" der Götter trank.
8. 17. 8 i fni, „während dessen'; fram, d. h. von der Wandbank
in die Mitte der Halle (Vgl. die Abbildung!). — 10 f)ir, ydvart: über
den Wechsel der Anrede vgl. § 383, Anm. 2. — Ib. unnit, zn vinna. -
\2 l^ir — dr, vgl. § 208, Anm. 2. — 13 Über die liergerkir vgl. P. (J.
J, 1018 f. — Iß /fykkir, erg. honum. - 16 nkal, erg. ..er"; o/ „daraus". —
20 at „durch". — 21 er . . . af, „von dem", vgl. § 491, 5; fogur einar,
„bloss Berichte". — 24 f. ver liver» mannt nidingr, „sei in jedermanns
Auge (in elender Schurke", vgl. A. L. 298. — 26 tik drelja, „er würde
zögern". — 27 »vii g«rt, „wie die Sache stand". - 28. Die saga be-
riihtet nun, wie Angantyr sich vermählt und einen bösen Traum hat.
8ein Vater grebt ihm das Schwert Tyrfing. — 2» f. hvar tvau »kip,
5. Der Zweikampf auf Samsö. l03
zwei Schiffe, die", vgl. § 492, Anm. — 32 Vg^. die Orvarodds saga,
"i\. Boer, Halle 1892. — M sex ^zn sechsen".
S. 18. 1 med odru hordi fram, en odru aj^r, d. h. erst an dem
iuen Schiffisbord (auf Deck) entlang, dann an dem andern wieder
iriick. — 7 f. en ffess ä miUi, „als dazwischen", d. h. in der Zwischen-
zeit zwischen ihren Wntanfallen, wo sie normal waren. — 10 oskumt,
vgl. A. L. 138. — 14 lilast ,.sehr wahrscheinlich", vgl § 380. —
In Odin, als Kriegergott, vgl. P. G. I, 1074: />at eüt tegja . . . (tdruord,
_and das, sagt man. sei das einzige furchtsame Wort, das H. gesprochen",
TgL § 492, 1 und Anm. — 24 daudir, erg. cera oder cerda. — 32 />«
ordi, „auf dies (dein) Wort", oder: „mit dem (folgenden» Worte".
S. 19. 1 »ff, vgl. § 479. — 2 af „davon*. — 5 *ttfrtii, nach der
Orvar-Odds saga Kap. 24 hatte er es von der Königstochter Olvor in
Irland erhalten. — 6 brynju, vgl. A. L. 209 ff. — 7 ffeu „so", vgl.
373. — 9 <rf „weil". — \Q het ek odrti etc.. „ich verhiess (etwas)
iderea der Königstochter". — 13 f. visadi tä ValAaUar, „weihte dem
'ode." — 15 lata $kamt [erg. rera) hqggca ä miUi, „machen ^nuri kurze
Pausen zwischen den Hieben". — 17 htatra drengja, abhängig von
■»irni. — 19 beir Oddr, 0. und Hjorvard. — 21 « „darin": gott, zu
dr. — 22 /ö (zu fär), „nur wenige". — 26 ffeirra Hjälmars, d. i. Hj4l-
nars und Ängantys. — 29 Ära* '« = hvat e* (für er, vgl. § 278 . —
• Constr. : et kced m. «. meda fnk. acc. mit int, worin undir „Wunder"
^abject ist. — 31 « hlid brynja, „die Brünne an deiner Seite", ei^. e»
ggcin. — 32 fjqrvi of farit , „das Leben beendet". — 35 scarf*
-chwarz ist's (mir)": sekal: ganga =: se-ek-a-ek g., „ich sehe nicht
it-ntlich genug), um gehn (zu können)".
S. 20. 1 hneit, erg. mer. — 2 herdr „gehärtet". — 4 ötrcntdr
yxmant (— leikg, näml. gcerda), „bereit zum Kampfe". — 5 /6r 'k i
• d, „ich stieg zu Schiffe". — 7 hlad* bcdgunni r= hladbed» Gitnm,
-der Walküre des Bortenpolsters", d. h. „des goldverbrämten Kleides"*,
Umschreibung (kenning) lür „Weib", hier Ingibjorg. VgL A. L. 328 ff. —
8 d Ag. ütanverdri, „draussen auf A.", vgl. § 396 a). — 9 sagdi, erg.
h<m. — 10 Constr : at ek eigi mundo aptr koma, — 12 /Vr, erg. „ihn". —
13 Constr.: $6 tregi mvn henni hugf. (vera). — 14 e« =r at. — 16 fmi
zu rädi: „ich fühlte mich nie zufrieden mit der Stellung". — 18 Wegen
der Stellung von i vgl. § 491, 5. — 19 küskarlar, vgl. A. L. 429 f. —
20 at mins fqdur, vgl. § 499. — 21 Constr. : mungät medir margaßra. —
22 eggja 'gen. pl.) »por, „Wunden". — 24 d. h. honum t sinn*. —
25 Constr. : f>€im emi (zu o^ 9V '^ ef$tvm br., „dem Adler gebe ich
als dem letzten Beute", d. h. „das ist der letzte A., dem ich Beut«
gebe", vgl. § 396 a). - 26 Constr. : d minu blödi. — 28 f. kommg* döttir,
vgl. S. 16, 27 f. ->-30 lagdir i haug . . . med v^pn^m, vgl. A. L. 485 ff.,
P. G. n, 2, 228.
104 Anmerkungen. — Ä. "Pro sä.
6. He(tin und Ho^ni.
Aus der Snorra Edda, Skaldskap., Kap. 57. — Die Erzählun-
zeigt eine ältere Fassung der Hildensage als das mhd. Giidrun-¥.\><'
vgl. P. G. II, 1. 51 ff., Paul und Braunes Beitr. 16, 516 ff.
S. 21. 2 Heäinn = mbd. Hetele. — 3 Hjarrandi = mhd. Hurant. —
6 spurdi tu hans, „erfuhr über ihn". — 9 f. par sein heitir Udey, vgl.
§ 477, Anm. — 12 i ndru ordi, „bei der andern Unterredung". — 21 f.
Dasselbe berichtet die Hervararsaga vom Schwerte Tyrfing. — 26 höfu,
zu hefja. — Ib. fJjadningar — mhd. Hegelinge. — 27 bordusk, zu
berja. — 28 vakfn, zu vekja.
S. 22. 5 zu ragnorokrs vgl. P. G. I, 1117; es ist Entstellung von
ragnarnk „Göttergeschick". — Hierauf folgen dann Str. 8 — 12 der
Ragnarsdräpa von Bragi dem alten, die denselben Kampf berichten.
7. Walther und Hildegund.
Aus der pidrekssaga therausg. von Unger, Christ. 1863), Kap. 241
bis 244. — Dieselbe Erzählung ist uns in dem lat Gedicht des Ekkr
hard von St. Gallen, den Bruchstücken eines alt engl, und eini>
mhd. Epos, sowie endlich in polnischen Chroniken überliefert,
vgl. P. G. I, 1, 57 ff.
6 über Si'/sa = Soest vgl. Paul und Braunes Beitr. IX, 452 ;
Attila i.st iu dieser saga König von IlünaUind "=. Norddeutschland.
7 Erminrik ist an die Stelle Odoakers «getreten (vgl. P. G. 11, 1, 44
regiert in Rom und besitzt Apulien r= Süditalien (Beitr. a. a. 0. 476'). -
10 Ösid, nach Kap. 41 der Sohn des Friesenkönigs Ortnid, des Bruder
Attilas, am Hofe seines Oheims erzogen. — 11 In der deutschen Sa;,
ist Wallher der Sohn des aquitan. Königs Alp/iere (ae. A-llfItcre).
12 U'ilf vetra, vgl. § 500. - 13 tveim vetrum, vgl. § 411. — 14 In d.
deutschen Sage ist Hildegund die Tochter des Burgunderkönigs Ileri-
Tich. — Ib. Utas ist der russische Ilija, Hauptheld Wladimirs des Gr.
(um 1000), 8. P, Q. II, 1, 39. — 15 gisling, vgl. P. G. ü, 2, 164.
Ib. Attila: Fremdnamen bleiben oft undekliniert. — 21 Erka — mh«l
Uelclie, llerche, die histor. h\>ixa, Ki-Qxa. — 22 attu = at /)ii, § 95.
22 f. oes, värra, i)lur. niajest., § 882. — 24 si „sei". — 28 annai
tninn j'rdndi, „ein andrer meiner Verwandten", vgl. § 396 a\ — 2^* tj
svn vel, „sei so gut!".
S. 28. 4 engutn Mut, erg. unna ek. — 8 me«( ^nur^ — !' 'Hi-
narri „der einen". — \Q fni-ndkonu, Krka ist nach der Th.s dieTocht'
des Wilzenkönig« Osantrix, des Stiefbruder« de« ll'ta$. — 11 tvn vc
»kiilu, „dass e« so sein solle". — 18 Süsam, bemerke die gelehn
lat Endung! — 16 trüdi, erg. „ilnn" und vgl. § 478 a); til fttssa, „>
8. Hildebrand n. Alibrand. — 9. Bagnar lodbrök n. seine Söhne. 105
^eit". — 19 tölf „zu zwölfen". — 21 Aldrian (vgl. zu S. 22, 15) = mhd.
Adrian. — 34 tniüni hendi, „mit meiner Hand". — 36 ie, TgL § 466.
S. 24. 7 f. er hjä, „bei dem". — 13 hjstr, zu Ijöita. — 14 io«,
näml. der Hieb, vgl. § 494 c\ — 15 gpraik, zu »pringa. — 18 bak,
näml. hetUins : fjall, die Alpen. — 20 f^eir Attila, A. und Erminrik.
S. Hildebrand und Alibrand,
^idr. S. Kap. 405—9. — In älterer Fassung im abd. Hildebrands-
üede, in jüngerer in dem Volkslied des 14. Jabrh. erhalten (in
ilOllenhoft-Scherers Denkmälern » ü. 26 f.), womit unsere Fassung im
We.sentlicben übereinstimmt. Tgl. P. G. 11, 1, 11; 18; 45 und Ger-
mania 19, 315 ff. und 21, 51 ff. — Das Lied besingt eine Episode aus
Dietrichs Heimkehr, der, von Ermanrieh-Odoaker aus Italien vertrieben,
lange Jahre mit Meister Hildebrand bei Attila in der Verbannung ge-
lebt hat und nun zurückkommt, um sein Reich wieder zu erobern.
22 Loüirigr hatte Dietrich, von dessen Ankunft er durch Hildebi-and
erfahren, im Walde vor seiner Burg jin Oberitaüen) begrüsst und
bewirtet. — 25 AUhrcaad = dem deutschen Haduhrand. der mit seiner
3Iatt«r in einer Burg als Herzog Erminriks bei Verona- Bern wohnt. —
Ib. hrgk, erg. at fara oder rida. — 27 Konrädr, Lodvigs Sohn.
S. 25. 1 f. «7« er hamn mikiU k^ ,ein so grosser K. ist er". —
5 er _es ist". — 7 kcitt, vgl. § 480. — 8 « „darauf", erg. er, „ist". —
14 f. et^i sidarr, d. h. „firüher". — 19 Also zur Jagd, vgL A. L. 62 ff. —
2«) ««1» hest, „auf seinem Bosse". — 21 ä, vgl. zu Z. 8. — 28 lizJt,
zu Uta.
S. 26. 1 leggr „sticht". — 3 baki, erg. hestgim. — 6 itwidugi^
zu stffdja. — 12 Ufjp, zu gefa. — 16 »llkt kit »ama, „ebenso". — 18 bol/ii
„noch halb mal". — 27 alira, vgl. § 380, Anm. — 30 Über die Yljimgar
vgl. P. G. II, 1. 46. — 33 AI. wiU sein Geschlecht nicht nennen, daher
leugnet er; eigi heldr en, „nicht mehr als", d. h. „ebensowenig als*.
8. 27. 3 tei-r, »lag ist subj. — 7 Ja ttadit, „kann stehn". —
13 /w« itowa, das jüngere Hildebrandsüed hat: „ei» wib" iStr. 10), die
altschwed. Übersetzung der Tb. S.: „en kvno" (Kap. 351, S. 274). —
2^ «iRum syni, § 415.
S. 28. 1 1 hvirrt, weil auf mask. und fem. bezüglich. — 13 tnäda,
»^rg. f>eir, vgl. § 494 a;.
9. Ragnar lodbrök and seine Sohne.
Kap. 1—3 und 15—18 der Ragnor» »aga, herausg. von Asmundar-
son. Fomalda »ogur SordHanda, Reykjavik 1891, I. 177 ff. Vgl. P. G.
II. 1, 132.
106 Anmerkungen. — A. Prosa.
Der historische Ragnor war ein Sohn von Sigurd hring, dem
Sieger in der /^?va'aZ/fl-Schlacht (zwischen 715—30) und Üherwindor
von Harald hildetnnn. Um 750 geboren, wurde er der niächtigsr.
nordische König, indem er über Schweden und Teile von Norwegen
und Dänemark herrschte. Die meiste Zeit verbrachte er auf Kriegs-
zügen, besonders im Osten. — In der um 1260 verfassten saga wurde er
mit andern gleichnamigen Heerkönigen zusammengeworfen, nament-
lich einem iuugei-eu Loährok, dessen Söhne um 850 England verheerten
und König Ella von Nordhumberland bekämpften. Ragnars Sohn Ivar
ist der Ingwar englischer Chronisten, der 870 den König Eadmund
tötete. — Die von allerlei Märchen- und Sagen/ügen reich durchsetzt»
saga ist dadurch an die Vnlsunga saga angeschlossen worden, dass der
Verfasser eine Tochter Sigurds und der HryMld: Aslaug erfand, die
er als Kräka zur Gemahlin Ragnars machte.
16 svnum, § 412. — 21 skemmu, vgl. A. L. 225, P. G. II, 2, 235. —
26 let „sie that". — 28 öx, zu vaxa; par „dahin', „so weit"*.
S. 29. 3 vidreignar, § 410, Anm. — 7 /wat manna sein, „was für
ein Mann auch". — 9 heivianfiflgja, vgl. A. L. 241, P. G. II, 2, 219. —
11 inviii, § 512. — 14 f. Vgl. den Bericht des Saxo gratnmaticus im
Anf. des 8. 'Buches seiner Hisloria danica und P. G. II, 1, 93. —
18 vexti, zu vqxtr. — Ib. yfirlit)-, vgl. § 410, Anm. — 20 tu „dazu". —
Ib. Er wurde Viking. — 22 at „darauf". — 24 ItwtU, zu /*^«r. — Ib. I>at
eru, § 481. — 25 girr, subj. XBlfot. — 32 i „hinein". — 34 tekr hanneU..
wodurch also die Spitze lose wird. — 36 dags, § 373.
S. 80. 5 hart, zu /mrdr. — 17 hegrda, § 485. — 27 fnm, dat. pl.
von fdr. — 31 rdzk, zu ruda. — 32 f. pykkir d f)vi tikendi, „es dünkt
(ihm) wahrscheinlich". — 34 vnnit, zu vinna. — 36 bid, imper. —
36 kostar, § 373.
S. 81. 1 f. ef sd er nakkoarr . . . skal, „wenn einer da ist, soll
er". — 3 Utk, zu lila. — 4 degi, zu dagr, § 20, Anm. 1. — 10 frd />i'i f.,
„im Vergleich zu dem, was (zu kommen) pflegte", d. h. „grösser al.-*
gewöhnlich". — 12 fyrir „dafür". ~ 17. Die dir. Rede beginnt schon
mit ok. — 22 d, zu pinginu. — 26 sihit, erg. er. — 32 fian», der jart. —
36 ann, zu unna.
8. 82. 6 pötti svd mikit, „es ging ihm so zu Herzen". — 8 d. h.
er wird wieder Viking. — 9. Die aagu berichtet nun von Ragnars
Ehe mit Krdkn-Aslaug, den vielen Kriegsfahrton seiner Söhne in
Schweden und im Süden, weiter von R.a Eutscbluss, in Abwesenheit
seiner Söhne mit zwei Transportschiffen einen Zug nach England zu
nntemehmen, wovon ihn Aslaug vergebens abzuhalten sucht.
9. Ragnar lodbrök und seine Söhne. 107
In der saga Kap. 15 ff. — 11 gaf, § 495, b). — 12 htnrrv, vgl.
A. L. 140. — 13 heidu, vgl. § 477. — 17 »ett menn fyrir, ^dafür be-
stimmt", als Strandwächter, vgl. Beowulf, V. 229 ff. — 21 at, beachte
den Gebrauch der Coojanction nach mal — 22 pori, % 460. — 23 />e/r
Ella, ,E. und .seine Lente''. — 25 verdi ffer = verdid er, § 28.5, 4. —
27 af ose ganga, ^.aufhören, uns zu bekämpfen". — 29 Randcd'm,
,.Schildgöttin'* wurde Asla'tg we2:eu ihrer Teilnahme am Schweden-
kriege genannt. Das gegen Wunden schützende Gewand hatte sie
selbst gewoben. — 30 er „womit". — Ib. lä, zu liggja.
S. 33. 4 Beachte das Druckfehlerverzeichnis! Bemerke die
doppelte Verneinung : aldri . . . neiit, wo wii- eitt erwarten würden.
Wegen yrai vgl. § 473 a). — 6 lauk, zu luka, ^es schloss so mit". —
8 bomir skildir, „er wurde zwischen Schilde geklemmt"*. — 10 f>agdi,
zu pegja. — 13 skal „soll man", vgl. § 495 a). Wegen des onngard
vgl. S. 14, 32. — 14 nakkvat pat, er, „etwas von dem, woran", d. h.
„derart, dass". — 15 skal, vgl. zu 13. — 21 klfedi, d. h. das schützende
Zaubergewand. — 24 gruir, d. h. „meine Söhne". — 26 eigi at gerr,
„deshalb doch nicht besser". — 28 ättar, zu eiga. — 29 rinim ttgi etc.
gehört zu orrostur. — 30 orma, erg. verda skuldu. — 31 es minnzt etc..
„was man selbst am wenigsten ahnt". — 33 gcdtar, zu goltr. — 34 f.
Snbj. zu grafa, hrina, hafa ist ormttr; ronuitty zu rani, § 436. — 36 man 'k,
erg. vera oder cerda.
S. 34. 5 hce peim er, „welchen Eindruck es auf sie machen
würde, wenn". — 7 ßh- . . . räda, „setzt den Mann darüber". —
10 segja „sagen lassen". — Ib. fear ist hier und Z. 24 eine jüngere
iren.-Form statt fodur. — 13 Vgl. zu Z. 5. — Die saga erzählt nun,
wie ßagnars Söhne zurückkehren und ihren Vater nicht daheim
Treffen. — 16 Über das hdadti (Thron) vgl. P. G. II, 2, 233; ormr i
auga: diesen Namen erhielt er vom Vater, weil es nach der Voraus-
sage der Mutter schien: „«em ormr liggi vm auga »veininum' (.Kap. 8).
i her Namengebung vgl. A. L. 262 ff. — 17 hneftafli, vgl A. L. 425
und 469. P. G. II, 2, 252. — 28 med hcerjvm aiburd, „unter welchen
l'mstäuden". — 31 er petsi sogu var par komit, „als es mit dieser Er-
zählung bis dahin gekommen war". — 33 f. sä ä eptir, „man nachher
■laran sah". — 36 helt, zu halda.
S. 35. 9 mtiftti „könnte mau". — Vi ef . . . $korti, „wenn ihnen
Htwas fehlt", — 16 lata, erg. skipit. — 19 cid, zu sogn, „welchen Ein-
druck der Bericht auf jeden gemacht habe". — 20 f. pess er von, „das
ist zu erwarten". — 22 at pci, „nach dem". — 23 gott, erg. vera: „sie
würden nicht klug im Herzen sein". — 26. Die saga erzählt nun, wie
Ragnars Söhne, trotz Ivars Abraten, um ihren Vater zu rächen nach
England ziehn, jedoch vor Ellas Übermacht weichen müssen. Ivar
108 Anmerkungen. — A. Prosa.
trennt sich von den andern und geht zum Könige, um Busse für den
Tod des Vaters zu verlangen. — 29 f. fiilarn . . . fnk, vgl. § 383.
Anm. 2. — 35 vant^ zu ocmdr.
S. 36. 6 skal „soll man''. — 17 er kann jengi mesta til, „die
grösste, die er hekommeu könnte", vgl. § 459, Anm. 3. — 20 sein mjost,
„so schmal als möglich", vgl. § 506. — 20 f. Iwtr . . . hrort. „lässt er
jedes für sich laufen", d. h. „er trennt sie von einander". — 23 hreidn,
erg. /jvenginn. — 24 vitt, zu vidr. — 28 Lvndünaborg, sonst heisst sie
Jurcik -- York, weil Ella in Nordhumbrieu herrschte. — Vgl. hierzu
die Sage von der Grttndung Karthagos durch Dido! — 32 /?6tti «r.
tnikü, ^man dachte so hoch". — 33 siiium „ihren". — 35 a uudir, „har
in". — Ib. f. er konvngi, „der König hat".
S. 37. 3 svd komit rddi sinu, „zu einer solchen Stellung ge-
kommen war". — 4 fjess erindis, „mit der Botschaft", vgl. § 441. —
7 hvar . . . räd, „wie weit es mit ihm gekommen war-*. — \\ at „da.-^s
sie". — 15 f. er yfir, „worüber". — 16 /«»17t, 8 460. — 23 sein s'izt (zu
sidr), „so wenig als möglich". — Ib. lata fara etc., „die Leute v<ih
ihrer Fahrt wissen lassen". — 28 svarit, zu srerja.
S. 38. 2 enn „als dass". — 6 gengr „verläuft". — 18 skgldl
„sollte man". — 21 marka orn, weil die Rippen auf dem Rücken ii
Adlersform aufgeschnitten und die Lungen durch die Öffnung gerisstn
wui'dcn. — 23 kraddr, zu kvedja. — 27 öttu, zu eiga.
10. Thorgny and König OUf.
Kap. 79-81 der Olafs saga liins helga, in Snorri Sturlusons Heims-
kringla oder Kununga sngvr, herausg. von Uuger, Christ. 1868 (hier
H. 289ff.). Vgl. P. G. li', 1, Ulf. und 129f.
Zwischen König Olaf digri (nach seinem Tode hitin helgi genannt
von Norwegen und König Olaf von Schweden herrschte Feindschaft,
da letzterer alte Ansprüche auf Norwegen geltend machte. Auf Wunsi li
der Westgoten, die sehr unter diesem Zwist litten, sandte 0. digri
1017 seinen Marschall (stallari) Hjorn mit dem Isländer lljalti nach
Schweden, um sich mit dem Herrscher dieses Landes über die streitigen
Gebiete zn einigen. Sie kehrten beim .larl liogtiratd ein, der Ingihjnr;!
die Schwester Olaf Tryggvasom, zur (iattin hatte. Während Björn
hier blieb, begab sich Hjalti zum König, bei dem sowohl wie bei des««-«
Tochter Ingigerd er sich beliebt machte. Letztere wusste er auch für
0. von Norwegen zu interessiren. Da aber ihr Vater von einem Ver
gleich ni( lits hören wollte. Hess Hjalti den .larl bitten, !*elbst mit Björn
zu kommen, und diese beiden trafen unterwej,'a mit Hjalti und ing.
auf einem Gut« der letzteren ztisammen. Uarauf reisten RognvaM
10. Thorgny und König Olaf. — 11. Asbjom Selsbani.
109
und seine Begleiter «um Gesetzsprecher ilogmadr) Ton Tiundaland,
worin Alt-Uppsala, die damalige Hauptstadt Schwedens, lag.
30 logmanm. Der von den freien Bauern gewählte log-maär hatte
las geltende Recht auf den periodischen Versanimlongen öffentlich
vorzutragen, vgl. P. G. n, 2, 84.
S. 89. 5 iitt, zu ndr. — 10. Dies war der zweite Ehrensitz
öMra ondvgi). vsrl. Ä. L. 220 und 459, P. G. H. 2, 233. — 14 /wr
Björn fonnautar. ^B. und seine Begleiter". — 19 paäan til N.. „zwischen
ihnen und N.". — 21 hann. der Jarl. — 24 1et...gaHga, ^sagte, dass
es keinem glücken sollte, zu kommen". — 35 oräa ginna, „in seineu
Worten^. § 410. Anm.
S. 40. 5 Über die hird vgl. A. L. 435. — 7 aiman reg ä, „auf
der andern Seite von". — 9 küslarlaiveit, vgl. A. L. 429. — 16 ffat
landaslcipti etc. : Die Grenze war der Götaelf von der Mündung bis zum
Venenee, dann eine Linie von da bis zum Kirchspiel Ed»kogen in
Hedemarken, weiter der KjÖlen. — 20 lians, des Könitis. — 21 rett,
zu fr-da. — 25 fekgk, zu ja. — 29 taldi. zu telja. — 31 peirra, der
Norweger. — 34 bidja Ingigeräar, dieser Plan war jedoch von Hjalti
iremacht.
8. 41. \ er „dass". — 2 enn digra mann, so nannte er stets
verächtlich den König von Norwegen. — 3 sannan (=: lat. »omtem!)
at landrödum. „des Landesverrats schuldig". — 11 f>u9tu, zu f>y9ta. —
21 ainn, ei^. ..man". — 29 jök. zu auka. — 30 cardi. zjjl verja. — Ib.
car . . . koma, ,.es war uns leicht, mit ihm zu beraten".
S. 42. 1 värr, § 396 C. — 9. Auf dem Morajnng hielten die
üpptviar ihre Königswahl, vgl. P. G. H. 2, 128. — 22 f. »eldi ....
''e»tar hennar, ,er verlobte mit 0. durch den Jarl". — 26 jmu Ing..
_er und I.". — 28 slMur, vgl. A. L. 168, P. G. U, 2. 238 f. —
M gafu tüborit, „Glück gehabt".
11. Asbjorn Selsbani.
Ebenfalls aus der Ötfifs saga hin$ helga. Kap. 123 ff. (ünger, 8351 ff.).
S. 4S. 1 madr ,ein Mann". — 2 Erling war ein mächtiger
norweg. Herse und wohnte zu Sfili (Jäderen'*. — 4 Omd ä fxrändar-
nesi ist falsch, denn das heutige Trondeneet liegt auf Z/iji(/ö iHaaloga-
landX — 6 fifrir fmm br^'ärum. „der erste von den Brüdern". — 6 f.
lendr madr; Harald härfagri brachte die Hersen (%«-o^-Vor!jteher) da-
durch in ein Abhängigkeitsverhältnis, dass er ihnen Königsland als
Lohn für ihre Unterstützung im Kriege verlieh; vgl. P. G. II, 2, 115. —
9 car „noch bestand". — Ib. fnenn hi(4. die 3 Opferfeste am 14. Okt.
Wintersanfangl, zur Julzeit ^Weihnachten — Neujahr), und im April.
Vgl. A. L. 77 und 455 f., P. G. I, 1126 f. — 11 reizlttrnar, vgl A. L.
110 Anmerkimgen. — A. Prosa.
455 ff., P. G. II, 2, 249 f. - 17 hwtti, zu hottr. — 20 f. var /fess . . . tök.
„kurz darauf . . . begann". — 22 f. vaut /?ess vid, „es kam ihm zu
statten". — 23 pau er hafa purfti, „die man bedurfte". — 24 /?at/
misseri, „das Jabr". eigeutl. „die Halbjahre", Winter und Sommer, wo-
nach mau zählte, vgl. A. L. 375 ff. — 25 liin fyrri (pl), „im vorigen
Jahre". — 28 fju, zu Inggja. — 33 fmt fijlgdi uh fx'i, „dazu kam".
S. 44. 1 haiinaäL i. J. 1022. — 4 byrding, vgl. A. L. 127 ff. —
6 segl, vgl A. L. 128. — 12 örwadr, köuigl. Beamter, der die Güter de.';
Königs verwaltete, seine Einkünfte einforderte und sein Interesse auf den
Volksversammlungen zu vertreten hatte. Gewöhnlich Leute niederer
Herkunft, wurden sie von den Grossbauern verachtet. — 22 /lit lengsta.
„am weitesten', d. h. „wie weit höchstens". — 25 satt, zu saniir. —
34 mun, erg. kostr vera, § 499.
S. 45. 3 (itt „hast", zu eiga. — 6 konungsins Rygja iron. r= Ei-
lings. ~ 7 knstudu tjoldunum af ser, „sie brachen ihre Zelte (auf d^ni
Schiffe) ab", vgl. A. L. 128. — 9 her , hierher". — 10 per = er. -
15 hinn kätasti, ,.sehr froh", vgl. § 380. — 16 liit nthta ser, „neben
sich". — 17 hit Ijosasta. „ganz offen". — 18 var eigi vel til horit.
„traf sich unglücklich". — 19 f. veit ek ..von, „ich glaube nicht, dass
es hier Männer giebt". — 20 mum. 3. pers. pl. conj. — 22 eru spil-
lendr at, , sind darauf aus. zu vernichten." — 23 seint er . . . Sfgrja.
„spät erfährt man die Wahrheit". — 30 viti pir ■=■ vitid er, zu ILit. —
31 i'dtu . . . telja. „du brauchst dabei auch nicht sehr aus der Art zu
schlagen", nämlich weil Erling selber so kühn aufgetreten war. —
32 titt, zu tidr.
S. 46. 5 likara „ziemlich wahrscheinlich", § 380, Anm. — ."> t.
vgl A. L. 434. — 8 vill, erg. hafa, § 502. — 11 leiddi: Beim Abschied
folgte der Wirt dem aneesehenen Gaste zum Hofe hinaus und gab ihm
ein Geschenk, vgl. A. h. 447 f. — 12 kdrleikum. vgl. § 370. — SO peirra
Erlings, „seine und Erlings". — Ib. er rtü hitt til. „jetzt ist es nötig." —
33 hafdi eigi lidskost rid, „war nicht stark genug gegen".
8. 47. 1 rutt, zu rydja. — 2 f. taki, ftii = takid, fäid (imper.).
vgl. § 286, 4.-4 lausiim kiti. „mit leerem Schiff", d. h. „ohne Ladung".-
8 f. Vard . . . Asbirni, „A. brauchte sich nicht darum zu sorgen", iro-
nisch. — 18 gora. . .til, „mit Geringschätzung behandeln". — 13 f. hafdi
i ßegtningi, .spottete über". — 14 ff. btidi er. at . . . kann svi'i, „einest cil.>*
steht . . . , anderntoils handelt er auch darnach". — 16 txir, gen..
frirvda ist Apposition dazn. — Iß »likt »tarf $em hann lagdi ä, „wenn
man bedenkt, welche Mühe er darauf verwandte". — 20 til ,von". —
24 $nekkja, vcl. A. L. 187 f. — 25 nnust. wtirin die Schiffe abgetakelt
im Winter standen, A. L. 186. — 26 tU, adv. — 31 matti, erg. vern
oder „man". — 33 /niska „nach Ostern' M farit, xum adj. /Inr in» ;
11. Asbjoin Selsbani. Hl
ridast „in der grössten Ausdehnung", „meistenteils". — 35 fiirir läan,
.auf der äusseren Seite". — 36 fjat er, „was davon".
S. 48. 1 f>ar er, ,.wo es", § 495 c). — Ib. tjaldat, näml. auf dem
Schiffe, vgl. zu S. 45, 7. — Sa vjösn. „um auszuspähen" ; titt, zu tidr. —
7 f}ä, er, „die so beschaffen war, dass er**. — 12 bjoggu, zu büa. —
13 svä = <>k svä. — \h t forstofuna, vgl. A. L. 220 — 18 vnr „war
es". — 20 af „davon". — 21 synt, zu syni). — 22 Asb. ist nähere Be-
stimmung zu kann (§ 510), vid, adv. — 30 vrdu i blödi einu, „wurden
oanz mit Blut befleckt". — 34 svä = o/- svä.
S. 49. 1 S/cjälg war als eine Art Geisel beim König, seit dieser
<i(jh mit Erling versöhnt hatte. — 2 mun, erg. verda oder vera. —
Ib. f. at par etc., „dass man sich da nach Hilfe umsehen wird, wo ihr
seid". — 3 at. nach mvn, vgl. S. 32, 21. — Ib. fe „Wergeid", vgl. P. G.
II, 2, 179 f. — 8. In der Nähe des Königs war Friedens- und Frei-
stätte, P. G. II, 2, 174. — 8 i//dr fqdur jAnvm. „dir und deinem Vater" ;
zwischen diesem und dem König bestand ein kühles Veihältnis. —
12 hit bezta uvnit (zu vinna), „sehr wohl gethan". — 13 vert, zu
'•erdr. — 15 genranda, § 450 - 16 ser „sis". — 17 leggja. hier „auf-
geben", ,,verzichten auf". — 25 sktitti, vgl. A. L. 129. — 26 sem ä
mätti taka, „was das Zeug halten wollte", „aus allen Kräften". —
27 n^kr. gen. von nött. — 28 lopts, vgl. A. L. 225 f., P. G. II, 2, 235. —
1)1 skjötastr „sehr schnell". — 32 fori, zu fara. — 34 />«, erg. „es" ;
ef . . . för, „was da so . . . heran stürzte".
S. 50. 2 pyH-i, ej'g. „es". — 13 seti = setid, drepi "=■ drejjtd,
vgl. zu S. 47, 2. — 23 sä konungr: Christus; ä „hat". — 24 olc . . .
hann, „auch er". — 26 ollu, zu vcdda. — 29 drepinn, erg. verda. —
;30 vit, imper. — 33 let „nahm". — 36 a lagt (zu leggjn), „darauf ge-
setzt" : hb/pi, zu Idaupa.
S. 61. 2 svnf, zu sofn. — 8 hord vom uppi, nach dem Mahl
wurden die kleinen Tische fortgenommen, A. L, 233, P. G. II, 2, 233
und 247. — 10 aura, zu ei/rir; über altnord. Geld vgl. A. L. 117 ff". —
11 foru upp, vgl. zu Z. 8. — 31 horüt, zu hverfa. — 34 heror, als Bot-
schaft von Ort zu Ort geschickt. — 35 brätt, zu brädr. — Ib. redu til
hipa, „gingen an Bord".
S. 62. 6 l?ä, pleonastisch. — 10 lä, zu liggja. — 12 sungnar, zii
^gngva. — 19 glopska ist subj.; wir würden sagen: „dass A. eine grosse
l^Iissethat begangen habe". — 20 ordit, zu verda; at ^ daran". —
•21 Wegen der „Überbusse" vgl. P. G. II, 2, 181. — 23 landsvist, im
< Gegensatz zur Achtung oder Verbannung; beachte die dreifache Al-
literation! — 25 hafa vald ä um mal. ..Gewalt über die Sache jhaben". —
27 manvz, collectiv. — 28 rar, gen. pl. — 34 ht'ir i, „dahinter steckt". —
36 t>eir, prädicativ: „so'. — Ib. ordit, zu verda; er „dass".
112 Anmerkungen. — A. Prosa,
S. 53. 1 slcal, erg. ek: — 6 hijd, zu hjnda. — 14 f, card ekhi at.
„es kam uicht zu". — 18 upphaf, erg. vera. — 20 /»« skcd kann, Ana-
koluth statt shal. — 22 räd, statt riidir, § 468, Anm. 2. — 27 veizlu.
wie sie der König auf seinen Rundreisen von seinen Beamten zu for-
dern hatte. — 31 hvat }>ar reäisk af, „was das Ergebnis würde'^. —
36 f?eir pörir frdndrnir, „er und sein Verwandter Th.".
S. 54. 7 ikal, erg. „man". — 8 f. »Uid . . . umhötar, „es war doch
Aussicht vorhanden, dass eine Änderung zum bessern eintreten könnte".—
12 at pü Sit, vgl. zu S. 53, 22. — 18. Hier sind Kap. 129-31 aus-
gelassen. — 19 pat vdr, i. J. 1024. — 20 /nilfa, proleptisch : sie sollten
den Distrikt zu gleichen Hälften teilen. — 21 f. suma (teils) at veidu
etc. Die svslumenn waren ursprünglich königliche Gesandte, die, mit
Vollmacht ausgestattet, in bestimmten Aufträgen nach einzelnen Landes-
teilen geschickt wurden; allmählich entwickelten sich hieraus feste
Anstellungen, an gewisse Distrikte (syslvr) geknüpft. Als Löhnung
erliielten sie meist ein königliches Landgut (veizla), selten bezogen sie
alle zu ihrem Ressort gehörigen Einkünfte gegen eine jährliche Ab-
gabe (leti), vgl. P. G, II, 2, 159. — 22 (} „darauf'. — 26 let /ylgjc
„zeigte vor"; solche jart. waren z. B. ein Ring. — 29 erum, wegen
vdrn, vgl. § 483, — Ib. at liafa, § 446, Anm. — 30 /?<i = syslu. —
31 med hondum Jiqft, „sich damit befasst".
S. 55. 13 rezk til foruvejitis. ,,schloss sich an". — 16 hans rar
etc., „ei' wurde von Süden erwartet", vgl. § 409. — 19 Vngaßota.
Schiffe, die nach Vagi zur Versammlung fuhren. — 21 leid, erg.
fara. — 22 ka'rsta, erg. „Verhältnis zwischen* ihnen". — 26 vendi, zu
vondr. — 30 gor svä oel, „sei so gut!" — 82 hjd „an einander
vorbei".
S. 56. 1 leidar, vgl. § 441. — 5 raldi, zu velja. — Bf. vannek . . .
til, „er lebte nicht lange genug". — 9 rert, zu verdr. — 10 «/
„sim". — Ib. verr til for. „weniger dazu im Stande". — 14 mnttu, zu
mega. — 15 f. ?/rrf» per sknruliga, „du würdest dich als ein Mann
zeigen". — 16 letir af linndum, ..schleudertest", — 18 verdir, vgl
§ 468 b). — 18 hefnir: die Verwandten hatten die Pflicht der Blut
räche, vgl. P. G. II, 2, 188. — 22 ganga „gegangen sein"; tM
„genommen hätten". — 28 $tyddi „gestützt hätten", vgl. § 390 aV
30 ordtok f>av, „was die Ausdrücke betrifft", vgl. § 492, 1 und Anm. -
34 med „bei, unter". — Ib. peir sumir, „einige von denen", vgl.
§ 896 a). — Thöri tötet später den Karli (Kap. 143),
12. Tliormöd KoIhrünskitldN Endo.
Audi ans der Öläf» $aga, Kap. 246 f. — Nachdem der dänisch«
König Knut Norwegen erobert und dem .Tarl Hakan übergeben hatte
13. Das Streitgespräch zwischen Sigtir4 und Eystdn. 113
10^ , ging Öläf nach Bussland zu seinem Eidam Jarideif. Im fol-
genden Jahre kehrte er znrück, nm sein Land wieder zu erobern,
wurde aber Ton einem Bauemheer bei Stiilasiad gesehlagen xmd fiel
selbst (29. Juli 1(^). In seinem Gefolge be&nd sich Thtyrmyd, ge-
nannt Kolhrünartiald, weil er Liebeslieder auf ein Mädchen mit dem
Beinamen Kolhrün t Schwarzbraue) gedichtet hatte. Am Morgen yor
der Schlacht weckte er das Heer mit dem Vortrag der BjarkttmSl.
8. 57. 3 krerr >rid annan, „der eine neben dem andern**, appos.
zu lid. — Ib. f>eir ßestir, ,die meisten von denen". — 6 Dags kridy
weil Dagr Hringsson, ein Verwandter Öläts, mit seiner Schar nach dem
Falle des Königs noch einen heftigen Angriff auf die Bauern machte
und sie fast zum Weichen brachte. Schliesslich musste er doch
fliehen. — 11 loitinn, zu Ijötta. — 17 mikil, erg. er ptU. — 22 cartu
= rart fjv. — 26 hetr, wohl zweideutig: -die Oberhand" oder „die
bessere Sache*. — 29 t-erdr „kommst".
S. 58. 7 rHt. erg. vor. — 13 kona, über weibliche Arzte Tgl.
A L. 389 i. — Ib. hatt, zu hinda. — 30 reita vmhond, „sie Terbinden*. —
3ö g.->rt, erg. .etwas".
S. 59. 2 af Icnhimrm. „aus dem Gerüche des Lauches", TgL
A. L. 389. — 3 hont» „ihn". — 7 $onit, zu rreOa. — 9 ««pi, erg.
„man". — Ib. fä mer. erg. tnngina. — 12 af „damit". — Ib. f. gödr . . .
at. „ich habe ihn von einem guten Manne erhalten". — 13 f. i morgim.
nach dem Vortrag der Bjariamol. — 18 feitt etc., vgl. S. 78, 61 —
19 hne, zu kniga. — Ib. /y/r, vgl. § 496.
13. Das Streitgespräch zwischen SignrS and Eystein.
Ans der Saga Sigurdar Jorsalafara, Eyitein» ok Öläf» (Heims-
lingla^ Kap. 25 (24). bei Cnger S. 681 «f.
Die drei Brüder. Söhne von Magnu$ Barfm»* (f 1103), regierten
_' »meinsam über Norwegen: Sigurd machte 1107 — 10 eine Seefahrt nach
■TusfUfm, wovon er seinen Beinamen erhielt. Öläf starb 1115. Dar-
ich spielt unsere Geschichte.
S. 59. 25 $inu n'mn, „abwechselnd". — SOfoma, 1. pl. imper. so fä.
S. 60. 2 kefem. zu kefja. — 6 so oUdr, ygl. A. L. 463 f. —
> leikit, vgl. § 452. — 17 f. kctnm . . . okkr, ,wie es mit nnserm
- hwimmen ging?" — 19 Über Wettschwimmen vgl. A. L. 311 f. —
j4 Wegen Bogenschiessen vgl. A. L. 301 ff. — 27 «i mtima mm
»kilja, ,es ist wenig« Verschiedenheit zwischen" (minna neutr. compar.).—
30 f. f>e9* k^ti mer . . . kqfdingligra, «das scheint mir weit ehren-
voller-. — ^ ßettir „viele".
8. 61. 7 K, erg. „darin*: m4Ur „du sprichst*. — 12 ä, zu eiga. —
Ib. herdtf erg. „man". — 14 btdinn, zu hidja. — 15 kt^a, erg.
Hnlthitiirn. ^ UMimOimrhm l<f\mAmrh 8
114 Anmerkungen. — A. Prosa,
kost. - 20 satt, zu siV;a. — 22 mynda vekja, „hätte hervorgerufen"
kynna „gewusst hätte". — 23 gerda heiman, „aussteuerte". — 26 heyrt.
zu getit, vgl. § 452. — 28 fxir er . . . slikar, „desgleichen; wie sie". —
35 hvers mannz for, „eine Stelle, wo jeder vorbei rauss, wenn er ..."
S. 62. 4 Iqgäumsk, zu leggja. — 7 ä lagdr, „daran geknüpft". -
\Q fengir, zw. fä. — Ib. einskipa: Sigurf! kam mit 6inera Schiffe von
Jtttland aus von seiner Fahrt zurück.
14. Thör<^lf besiedelt Island.
j (Wj„»*»»^ Aus der um 1230 geschriebenen Eyrbyggja saga. herausg. von
^rJX^. f5. Vigfusson, Leipzig 18«4, S. 1—7 (vgl? P. G. 11, 1, 118^. Die hier
' erzählten Ereignisse fallen in die siebziger und achtziger Jahre de.-
neunten Jahrhunderts.
S. 62. 13 hersir, ursprünglich eine Art Bezirksvorsteher in Nor-
wegen, die mit ihrer weltlichen Befugnis (Führerschaft im Krie^r
Rechtspflege) eine geistliche als hofgodi vereinigt zu haben scheinen,
s. Maurer, Germania XV, 452 f. Er entspricht dem schwed. Iieraiis
hqfdingi, dem isl. godi, und die Würde war in angesehenen Familien
erblich. Seit der Herrschaft Harald hdr/agrs wurde er Lehnsmann
(lendr madr), vgl. zu S. 43, 6 und P. G. 11, 2, 106. — 19 fdstradr. Man gab
Kinder häufig zur Erziehung aus dem Hause, vgl. A. L. 285; P. G. II.
2, 216. - 21 f. Im Jahre 872. — 28 sik „sie", vgl. § 358.
S. 68. 4 jafnan, vgl. § 499 und Anm. — H fyrir vestan ha/, d. li
Irland, Schottland, die Orkneys, Hebriden und Shetlandsinseln, w
überall damals skand. Ansiedlungen waren. — Ib. batt, zu binda. —
16 Eyvindr wurde austmadr genannt, weil er aus Qotaiand in S c h w e d e ii
stammte. — 24 it efra, den Landweg, vgl. § 499. - 25 ätta fylkj'
die zum Amte Drontheim gehörten; ihr Versammlungsort war Frosia
(jetzt Frosten), wonach das geltende Recht Frostulnngslqg hiess; vgl.
P. G. II, 2, 107. — 27 drd'pan ok tiltekjan, d. h. „vogelfrei". Über
die Acht vgl. P. G. II, 2, 175 f.
8. 64. 3 hurfv, zu hverfa. — 4 setta — sett (part.). — 6 /xi/
hof, Thors Tempel. — 9 Mostrarskegg, volksetymologische Deutuiu:
denn skeggi bedeutet „Mann", bes. in Zusammensetzungen wie eyjar-»>
gqtu-sk. — 17 ütligan, vgl. § 484. — 19 f. Im Jahre 874. — 21 Innda
kosti, erg. vera. — 22 f. gekk til frittar, „erfragte den Willen <!<'
Gottes", was durch Losen, d. h. durch da« Aufiiehmen geritzter
Stäbchen (blMsp^nn) geschah, vgl. P. G. I, 1183 f., §88.-80 »tnllr
hiess die altarähnliche Erhöhung, worauf die Götterbilder im Tempi
standen, vgl. P. G. I, 1131. — 84 f. skarsk . . . firdir. Vgl. hierzi
Bagge, Norrain fomkvädi, 413 b, der Beispiele dafUr giebt, das» b'
14. Thörolf besiedelt Island. — 15. Die Bekehrung Islands. 115
voranstehendem verbum der sgl. stehen kann, wenn auch ein plur.
subj. folgt.
S. 05. 2 fyeyar, erg. kann. — 3 höf, zu hefja. — Ib. sveif, un-
persönlich. — 4 vt'mu seinna, „langsamer als zu erwarten war**, vgl.
§ 413. — 7 stört jqUött, neutr., erg. „es war". — 12 l?orr, d. h. sein
geschnitztes Bild, vgl. S. 64, 36. — 14 /«r eldt, Abschwächung der
ursprünglichen Feneranzündung auf dem in Besitz genommenen Lande»
vgl. J. Grimm, Rechtsaltertiimer ^ S. 194 f.; P. G. H, 2, 153 f. — 17 f.
ä Hofsstodum, vgl. § 477, Anin. — 18 ff. Übei- i.sl. Tempel vgl. P. (r-
I, 1128 ff. — 2\ fridstadr, vtfl. ib. 1129 und 1132 (oben). — 23 hüs'
das sogen, aßtds, etwa dem Chor der christlichen Kirchen entsprechend,
ein besonderes kleines Gebäude neben dem Hauptgebäude, vgl. die
Abbildung bei Paul! — 26 skyldi, erg. „man". — Ib. f. Beim Schwur
wurde der mit Opferblut gerötete heilige Ring, den der Priester an
hatte, berührt, vgl. P. G. II, 2, S. 193. — 28 hleytholli, für das Blut,
der geschlachteten Opfertiere, womit der Priester die Wände und
Götterbilder besprengte, vgl. das Folgende I — 30 er „wenn". —
34 f. vgl. P. G. II, 2. 135. — 36 hlotveizla, Opfei'schmaus, bei dem
das gekochte Fleisch der Opfertiere mit der Brühe und dem Fett ver-
zehrt wurde: vgl. P. G. I, 1119 ff. über Opfergebräuche!
S. 66. 1 Lalladi, erg. „die Landzunge". — 4 skyldi, erg. „man". —
6. Es war altgermanischer Glaube, dass die Seelen Verstorbener in
Berge führen, vgl. die Sagen vom Rattenfänger von Hameln, vom
Venusberg, von Kaiser Rotbart im Kyttliäuser und P. G. I, 1004 f. —
8 sein „wo". — 11 hcärtki — ok eigi skyldi . . . , ist eine Art Ana-
koluth. — 12 älfrek, eigentl. „Albenvertreibung", weil die älfar
(— Alben, Elfen) eine Verunreinigung des Bodens nicht leiden
konnten. — 12 haft „benutzt". — 15 matar hängt ab von afla. —
16 ndru steht hier pleonastisch im zweiten Gliede, wie öfters bei Ver-
gleichung zweier Gegenstände von verschiedener Beschaffenheit: vgl.
Grimms Wöiterb. I, 309, Nr. 4 und Ztschr. f. d. Phil. IV, 110 unter
ander — 17 skcd, erg. „ich" oder „man". — 19 segir „berichtet
wird". — 24 annan atrünud, d. h. sie waren Christen geworden. —
32 f. bjö ferd til lüand», im Jahre 886.
15. Die Bekehrung Islands.
Aus der Kristni saga, Kap. XI, herausg. in den Biskupa sogur I,
Kopenhagen ia58, S. 1 ff. Sie wurde vor der Mitte des 13. Jahrhunderts
verfasst, benutzte als Quelle Aris grössere Islendingabok und enthält
eine Erzählung über die Einführung des Christentums nebst einem
Abriss der isl. Kirchengeschichte bis 1121. Den ersten, unglücklichen
Bekehiungsversuch unternahm schon im Jahre 981 fxyroaldr vid/qrli
8*
116 Anmerkungen. — A. Prosa.
mit dem deutschen Bischof Fridrik; hiermit beginnt die saga. Vj^-l.
P. G. II, 1, 124.
S. 67. 1 um värit, im Jahre 1000. — Ib. HjalU Skegg Jason, ein
vornehmer Südisländer, 997 von f>angbrandr getauft, we^-en Götter-
lästerung auf dem Thing 999 als fjorhaugsmadr, d. h. ausserhalb eine-
gewissen Bezirkes, geächtet; er fuhr nach Nidarös zu König Ol
Tryggvason, der Christ war und das Christentum eifrig verbreitet'
Auf dessen Befehl begab sich dann //. mit Gizurr im folgenden Friiii-
jahr wieder nach Island, um dort die Bekehrang durchzuführen. -
Ib. Gizurr kinn hviti, Teitsson, ebenfalls aus dem S. der Insel und mit
H. getauft, war ein Verwandter Olafs, zu dem er auch 999 na( h
Nidarös kam. Sie blieben im Winter 999—1000 beim Könige.
2 Inttu, zu letja; gaf ser ekki, „kümmerte sich nicht". — 4 t'tr land
aus Norwegen. — 5 Leifr war der Sohn Eiriks des roten (raudi), eiu'
Isländers, der 982 in Folge eines Streites verurteilt, die Insel verlit-
und Grönland entdeckte. Vgl. über die Fahrt Leifs S. 71.
10 allnngi, vgl. P. G. II, 2, 136; A. L. 380 f. — 12 Kolhein war von
König ()\ki zu Nidarös in Norwegen mit andern Isländern in Verwahr
genommen, als |)angbrand ihm erzählte, dass man dem Christentum
auf der Insel so feindlich entgegentrete. Der König behielt sie :i'
Geiseln, bis die Isländer sich bekehrt hätten. — 17 ok „wobei er".
18 at „dass sie". — 25 Bum'df war der gode, der Hjalti verklagte
(s. oben) und später einen Mordanschlag auf ihn machte. — 29 fengn.
nämlich durch Bitten: „sie überredeten ihn". — 29 f. rar eptir, „blioli
zurück". — 30 med tölfta mann, „mit elf Leuten, selbzwölft". — lli.
fjorhaugsmadr, vgl. oben zu Z. 1. Er durfte deshalb den Versammluii^s
platz nicht betreten, s. P. G. II, 2, 176.
S. 68. 1 f)eim, d. h. Hjalti und dessen Begleitern. — 5 hM, «ii
auf dem Thingplatz errichteten stehenden Buden oder Hütten, worin
die Männer während ihres Aufenthaltes kampierten. — 7 ha.fdi stnr
nwr, „es war nahe daran". — 13 Ingherg, vgl. P. G. 11, 9, 188.
Ib. skriiddir, mit kirchlichen Gewändern. — 14 annarr, näml. krnss.
17 kendi, erg. „man". — 22 f. nefndi ser vdtfa, da jeder gosetjtlicli
Akt vor Zeugen geschehen musste, vgl. P. (i. II, 2, 195. — 23 s<«i
dusk hvärir etc., „sie sagten sich gegenseitig von ihren Gesetzen
los". — 82 Sidu-IIaltr, f)orstein»8<m, aus dem östlichen Island, w i
Ostern 997 von fangbrand getauft, den er aufgenommen hatte.
33 1. hundradi sil/rx, erg. peninga vor«, (vgl. Ztj^chr. f. d. A. X, 223 ft
ein peningr war '/lo eifrir, ein fi/nV = V» m^rk oiler 3 ortug€tr. V^L
P. G. II, 2, 31 ff. und 164 f.; K. L. 117 ff.
8. 69. 4 fjördungr: im Jahre 966 wurde die Insel in vier Vieri
eingeteilt, vgl. P. G. II, 2, 186. — 7 jttu, zu eiga. — 19 gordi, m
persönlich, veär ist übj. — 27 fforvaldr, der mit Bischof Friedrich ai
15. IHe Bekehrung Islands. — 16. Die Entdeckung Yinlands. 11^
wachsen kam und das Christentam verköndete, cf. oben! — 34 t ist
A'iverb. erg. hafa zu komit.
S. 70. 2 er onnarr, „von denen der eine": die ganze Con-
-mction: at konungar {Z- 1) — /wr fiqfdu (Z. 3) ist ein Anakoluth,
a.s zweite />eiV nimmt nach dem Relativsätze das Snbject wieder
auf. — 4 MO BMI ffä TÖdwn, „zwangen sie"; ör hv. ritinu gehört zu
landsmewn. — 6 Jna räd gafsk scäj „sie zwangen sie so". — 10 mid-
lum. \ Pers. PL Imper. — 15 »kyldi, erg. ,man". — 17 f. hama 4t-
hurd. der Vater hatte das Recht, die Anerkennung des Tor ihn ge-
brachten Neugeborenen zu verweigern nnd es aussetzen zu lassen,
vgl. P. G. n, 2, 145 nnd 215; A. L. -2601 — 18 kro»»atjot, als von
Opfertieren herrührend, vgl. A. L. 14.5 £ — 20 «f vättum X-äan riVf,
wenn es ihnen nachgewiesen würde*. — 23. Sie wurden also in
eissen Quellen getauft. — 25 f. Gqmhim gehört za godanum; geißa
beachte die Alliteration !) ä saltinu bezieht sich auf das Salz, das dem
Liiufling anf die Zunge gelegt wurde. — 29 kom mettu ä leid, ,war
aui eifrigsten, es zu verbreiten'*.
16. Die Entdeckung Yinlands.
Au» der Eiriks »aga rauda, herausg. von 6. Storm, Kopenhagen
^91, Kap. 5 (S. 20—21) und Kap. 8-12 (S. 30-45). Geschrieben
~t sie zwischen 1263—1300 von einem Bewohner der Südküste der
.<nj6fellsnes-TitM)\os%\, also im Westen der Insel i vgl. Forord S. XI f,)
Vgl. P. G. II, 1, 125. — Eirik kam mit seinem Vater fxnraldr aus
Norwegen nach Island; 982 verliess er, in einem Prozess verurteilt,
die Insel und entdeckte Grönland, wo er sich 986 niederliess. Er
hatte drei Söhne : ffonteinn, fwrcaldr und Leifr, von denen letzterer
zu König Öläf Tryggvason nach Norw^en fuhr, aber vorher auf den
Hebriden testgehalten wurde. Hier setzt die Erzählung ein.
S. 71. 2 um haustit. im Jahre 999. — 9 vgl. S. 67, 5 f.! —
11 mundi, erg. cera. — 14 mvn desgl. — 16 im Jahre 1000. —
19 morurr. beachte den Sgl. im Prädikat! — 20 i km. nämlich als
Balken beim Bauen. — 21 vgl. S. 67, 6 f. — 23 k-ristni ist Dat —
•Jb. In Kap. .5 — 8 wird nun erzählt, wie Leifs Bruder porsteimt einen
inissgläckten Versuch unternimmt, das nengefundene Land au£eu-
-■iuchen. dann Gudrid heiratet und stirbt, worauf sich die Wittwe nach
•lern Tude ihres Vaters fHrrbjnrn zu Eirik begiebt. Zu diesem kommen
die Isländer /Htrßnn Karhefni f?tJTdar$«(m und Snorri f>orbr<ud$»on mit
ihren Leuten, im ganzen 40, femer Bjami ßrimöi/ssan und fförhallr
Gamlatun mit Gefolge, ebenfalls 40; von Eirik aufgenommen, gewinnt
porfinn dessen Gunst imd die Hand Guilrids. Nun wird der Plan
Vinland aufzusuchen, wieder erneuert.
il8 Anmerk\ingen. - A. Prosa.
S. 72. 4 lavngetva, über uneheliche Kinder vgl. A. L. 248 1.
P. G. II, 2, 223. — 5 veidimadr, über .läger von Profession vgl. A. L:
63. — 10 trü, vom Christenglauben. — 11 f. litt vinsn-ldum horfinn (zu
hverfa), „wenig beliebt'. — 13 f. honum var kunnigt, onpers., „er war
bekannt, kannte sich aus". — 15 hafdi vt pangat, d. h. mit dem er
nach Grönland jj;:ekommen war. — 17 mr, das vorangestellte Verbom
kann (wie im Englischen) im Sgl. stehen, wenn auch ein Plur. Subj.
folgt, vgl. zu S. 64, 34. — 17 f. ß('trir tigir nnnars hundrads = 16n,
wobei hundrad ok (120 -|-) zu ergänzen ist. — 20 sigldu nordanvedr.
vgl. § 502 und S. 197, übersetze: «mit nördlichem Winde" . — 23 spijr-
nask i iljar, um sie zu umfassen, d. h. die Steine waren so lang oder
so hoch wie zwei ausgestreckte Männer, die sich mit den Sohlen be-
rührten. — 27 ti „darauf". — 30 erg. vur. — 35 knlludv, erg. landit.
S. 78. 3 vgl. oben S. 71, 2 ft. — 8 dyrum „als Tiere", vgl.
§ 413. — 11 f>au, weil es Mann uud Frau waren, vgl. § 480.
14 biafal, die andere Hs. hat kiafal. — 15 oi>it, erg. var. — Ib. ermor.
erg. vqru. — \% her (Nom. pl. n.) bezieht sich auf l^au, Z. 13. —
18 fmu, die beiden Schotten. — 26 fugl steht collectiv; trautt, zu
traudr. — 26 mälti, erg. „man*. — 33 vnnit, zu vinna : erg. var:
d. h. sie hatten keine Wintervorräte gesammelt.
S. 74. 4 stod „es dauerte". — 10 lengst „die längste Zeit". —
13 hval ist Dat. sg. (statt gen. pl.), vgl. § 403. — 18 raudskeggjadi, d. i.
Thor. — 19 vgl. oben Z. 5 ff'. ; orta, zu ifikja. — 21 kostudu, erg.
Iivalinum. — 23 gaf, unpers., „es wurde möglich". — Ib. skorti, wegeu
des Sgl. vgl. zu S. 72, 17. — 30 f. sem svdr er meirr, „je weiter nuili
Süden es ist". — 34. Hier ist eine kleine Episode ^Stonn, S. 36 f.
ausgelassen.
S. 76. 2 hardir, zu herja. — 8 t Hopü vgl. § 477, Anm. — 10 kendi.
erg. „man". — 15 vrdu. zu verda. — 18 let „es lautete". — 19 i'er
golarsinnit, „die Bewegung geschieht mit der Sonne", d. h. von linK-
nach rechts. — 22. Ein weisser Schild war FriedensEeieheu
ein roter bedeutete kriegerische Absichten, vgl. S. 76, 14 und
A. Ti. 207. — 24 ft". Es waren Indianer, nicht Eskimos, die Ost-
grönland vor der Entdeckun;; durch die Isländer verlassen liutteu
und erst 1379 dahin zurückkehrten. — 27 />«>, die Isländer, wie
andere Hss. lehren. — 31 gekk sji'il/ali, „es nährte sich auf der Weide". —
36 ti'iku kaupttejnu, „begannen zu handeln".
8. 76. 3 spannar, vgl. § 410 b). — 6 f>eir, die Isländer. —
5 f. /»»rr« fingrar. „einen Finger der Quere nach"*. — 9 vard, erg.
„man". - 12 »i'i'i nem nlrnumr ftödi, „als wenn es ein Strom wäre",
HO dicht schwammen die Bote. — 18 rang»olix. „dem Laufe der Sonne
entgegen", von r. nadi 1. (engl, irit/iers/iiiu), vgl. ol»en zu S, 75. 19. —
14 j>eir, die Isländer: vgl. zu S. 76. 22. — IH hiott eU., wohl ein
16. Die Entdeck. Vinlands. — 17. Grettis Kampf m. d. Biesin etc. 1 19
aufgeblasener Seehnnrtsbalg oder irgend eine grosse Blase, offenbar
als Zaubennittel gebraucht und vielleicht mit Kieselsteinen gefüllt, um
ein rasselndes Geräusch zu machen. Ähnliches wird jetzt noch dort
von Zauberern geübt. — 20 slö otta, das Verbum steht unpersönl. mit
Instrument, dat. — 21 /xi »eos", fusti unpers. — 25 Freydit, vgl.
S. 72, 3. — 27 «r zu />ä: „quos". — 29 i/dcarr, vgl. § 396 c). — 32 eiffi
heil, „schwanger". — 34 »töd ,8tak"'; heUusteinn, von einer Schleuder.
8. 77. 4 af KarUefni, d. h. von seinen Leuten. — 5 ofrUdi bomtr,
„von der Übermacht tiberwältigt". — 11 med „damit". — 12 f. Sie
kannten also das Eisen nicht. — 13 val „wohl". — 14 «ngv nvft, „zu
nichts nütz". — 20 skrokfcn, andere Hss. haben »kokka „Schachteln,
Kästchen". — Ib. t „darin". — 21 dräu f>eir, die Isländer: at peir.
lue Indianer. — 22 g^rvir. erg. vera, „fortgeschickt sein", nämlich als
Verbrecher. — 24 Iqgv, zu liggja. — 31 leita pörkalh, vgl. S. 74, 27 ff. —
32 cor eptir, ,. blieb zurück". — 33 berr, unpersönl.: „es trägt".
S. 78. 3 tkijzk, zu skjütaik: die romantische Litteratur des Mittel-
alters (z. B. die Alexanderdichtungen I weiss von einem einfüssigen
Volke im Orient zu berichten. — 6 feitt er etc., vgl. S. 59. 18. — 7 gott
land etc., davon war er fett geworden; er sah das Fett an der Pfeil-
spitze. — Ib. ver, plur. majest. — 9 dö, zu deyja. — 17 kostadi rä$ar,
-rannte". — 21 oll ein, „für ein und dieselben". — 22 /»a/ tteditk mjok
$rd ä, „dass sie sich beinahe entsprächen". — 25 gengu »leävm, „wtirden
uneinig, zankten sich". — 27 koin til, „kam zur Welt". — 31 hitt „das
andre, die übrige Gesellschaft" ; svkku (zu sekk^i-a), weil es drei sind. —
32 i jirrd nidr, d. h. sie verschwanden in einer Erdhöhle, einem Loch,
das ihnen als Wohnung diente (vgl. S. 79, 1).
S. 79. 1 kut, erg. cera (inf.); lögu „lägen". — 2 landi, erg.
rera (inf.). — 4 föru med, „trügen". Unter der Beschreibung sind
leicht christliche Priester mit Processionsfahnen zu entdecken: eine
Verwechslung des amerikan. Festlandes mit Irland! — Zum Schluss
erzählt die saga Bjamis Untergang im grönländischen Meere, Karlsefiiia
und Gudrids Heimkehr nach Island und ihre späteren Schicksale.
17. Grettis Kampf mit der Riesin und dem Riesen.
Ans der Gretti« saga, herau.>*g. von G. Maguusson imd G. Thor-
darson, 1. Heft (Text). Kopenh. 1853; 2. Heft (dän. Übersetzung,
Register), ib. 1859. Vgl. dazu J. |)orkel8Son, Skiiringar d visvm i
Grettit sogu, Reykjavik 1871. Die Gr. $. stammt aus dem Norden
Islands und ist um 1300 verfasst; sie schildert (von Kap. 14 an) die
traurigen Schicksale des starrköpfigen Skalden Gr. AtmuHdanttn: der
historische Kern ist durchwachsen mit romantischen Sagen, Härchen-
IJiO Anmerkungen. — A. i'rosa.
Zügen und Aberglauben. Das ausgebobeue Stück , Kap. 64 — 67
(S. 148—155), bietet eine interessante Parallele zu Beowvlfs Kampf mir
Grendel und dessen Mutter, vgl. Gering, Anglia III, 74 ff., P. G.
II, 1, 120.
S. 79. 14 enn Gr. kvam, er war geächtet und trieb sich im
Lande uniber. — 18 erg. zu hrrd- etwa den inf. koma. — 24 had hana
röda, d. h. „gehorchte". — 29 oar mjnk lagit, „Glück hatte".
S. 80. 3 hni'tt, zu hniddr. — 6 ttl reidu, erg. vera. — 9 eigi lut
ek etc., erg. rera zu getit, „nicht lasse ich mir an einem genügen". —
22 f. i kne, „auf den Schoss". — 23 sintiar „ihrer". — 24 öd, zu vada. —
26 skall, zx; skjalla; rak unpers. — 28 hratt, zu hrinda. — Ib. gordi
„es war" ; hrautf subj. ist Gretti. — 33 innar t stofu, „mehr in das
Innere der Stube", von der Thür ab. — 34 «m pvera stofuna, „quer
durch die Stube". — 36 in ongum skyldi kretta, ^in keinem sollte (etwas
knurren", d. d. „keiner sollte sich mucken".
S. 81. 1 gengit var, „es wurde gegangen", d. h. „der Eingang
war". — 2 /?ar, erg. var; fyverpallr, worauf gewöhnlich die Frauen
Sassen, vgl. A. L. 221; P. G. n, 2, 232. - 3 för af, „zog aus". -
4 fram ä nöttina, d. h. „bis ein Teil der Nacht vorüber war". — 8 />-■
at fnrra maki se, wir umgekehrt: „obgleich es nicht viele seinesgleichen
geben würde". — 9 ijfir, ei'g. vera. — 16 kann, erg. hljöp, — 19 card
„kam". — 20 dyrnar, die eigentliche Stubenthüre, anddyri, der kleine
Vorbau davor (schwed. /nrstvga). — 22 himum, zu hör. — 24 ait fram,
„ganz vor". — 27 ella mi/tidi hon stei/pa, man würde erwarten: eil"
lata steypa sik. — 29 fengizk fgrir ajU sakir, „seine Kräfte versucht". -
32 f. hregdr . . . til sreißu, „schiebt durch eine rasche Bewegung zur
Seite". — 36 ok svd, erg. ,. stürzte er sie", vgl. § 503, Anm.
S. 82. 2 tök „es begann". — 7 mikila um vert (zu verdr), „sehr
wunderlicli". — 15 laggja tn'inud n, „Glauben schenken''. — 16 rissi
„wissen würden". — 20 rid „dabei". — 21 dagadi. „es tagte", „dir
Sonne ging auf". — 22 ok Kjiryngi, „und dass sie gestorben sei". —
23 standi „sie stehe", nämlich in Stein verwandelt*), weil die Zwerge
und Unholde das Sonnenlicht nicht vertragen, vgl. P. G. I, 1082. —
29 /wer likendt /jer /jykkir n vera, d. h. „wie dir die 8acb«> v<tr-
kommt". — 33 fadma, org. „war es". — 84 langt um ö/ört, „ganz un-
möglich". — 36 /mr, erg. fort vern.
H, 88. 2 had kann nida, „er sagte, es solle nach seinem Wunsche
geschehen". — Ib. luil, um daran das Tau zu befestigen. — 3 grjöt,
plur. — 4 Ut „befestigte". — 6 hundinn „behindert". — 10 i iljar, wie
sie im Wagner verschwanden. — 17 f. Vgl. B^oirutj, V. 1616 f. —
22 f. Iieiiiixti.r kninnif nur lii«'r vor tmd entspricht dem ae. harftmece,
') Vgl. die Sogen von Lots Weib, von Niobc n. ;i. in.
17. Grettis Kampf. — 18. Wie Hallbjorn Dichter ward. 1^1
Beow. 1457. — 26 tok erg. „Schwert" oder ^Hieb" als Subj. —
29 slydrur ist Acc. rak (Z. 30) impers. — 31 lauss „unruhig"; velli,
zu coUr. — Ib. f. cf Beow., V. 1591 ff. — 33 ror „es war". — 34 eptir
,.um". — 35 »kamt, erg. vera; hqggca ist gen. pl., abhängig von i miUi:
„er machte kurze Pausen zwischen den Hieben, üess einen Hieb auf
den andern folgen". — 36 do, zu deyja.
S. 84. 3 Vgl. Beow., V. 1612 f. — Ib. Dvaldisk honum, „es ver-
zögerte sich für ihn", d. h. „sein Aufenthalt verzögerte sich". — 4 b<tr
..steckte, that". — 11 f. kvctm belginum, „legte den Sack", vgl. § 434
und 437 f). — 13 er ... «, „worauf". — 14 veUiflug iteina, „Wasser-
fall". — 15 lirsvnlum munni gehört zu gein; hjorgödi hridar IUuhhz =:
lijirT-hridar hlunnz gidi, „der Wohlthäter des Schwertkampfstockes"
d. h. „des Schwertes""!, „der Krieger". — 17 Bragar kvänar =i Idunnar ;
Bragis (eines alten Dichters, später Dichtergottes, vgl. P. G. I, 1100;
P. Br. Beitr. XIII, 187 ff.) Weib ist Idun, die die veijüngenden Äpfel hat;
Idunnar ist homonym mit idunnar „des Strudels" (,zu ida) und wird
ihm hier gleich gesetzt, also: ,.der harte Hass des Strudels" = „die
starke Strömung". — 20 keldr, zu hard/engr. — 21 hardeggjat, zu
hefjtisax; ek let hqggvit (part.) =: ek hjö. — 22 Wortfolge: bjartr
gunnlogi klauf Gangs (des Riesen) brjöst ok svarta bringu. — 23 sagdi
..sagte man". — 2ö fylgdi ..dabei war". — 28 kann, Gretti. — 29 let l>at
ä »annask, „gab es zu". — 31 at „von".
S. 8o. 2 duldigk, zu dylja..
18. Wie Hallbjorn bali Dichter ward.
Aus hlemkar fomtqgur Hl : fwrlei/s pättr jarlstkölds, S. 129 ff..
Kaupmannahöfn 1883 (ed. F. Jöusson). Verfasst nach 1300. Das Ge-
^!chichtchen bildet eine interessante Parallele zu dem, was Beda in
.«einer Kirchengeschichte der Angelsachsen, Buch 4, Kap. 24, von dem
alten Sänger Cadmon berichtet.
5 ganganda fe, „Vieh", hu Gegensatz zu dautt oder liggjanda fe. —
Ib. hafdi ehielt sich**. — 8 parlei/g, des isländischen Skalden, von dem
die Erzählung handelt : vom Jarl Häkon seiner Waren beraubt, rächte
er sich durch ein Hassgedicht (»idvUa). — Ib. svaf, zu so/a. — 10 <trt,
zu grkja. — 13 fekk kvedit, „bekam es fertig". — Ib. f. hmtk ....
skdldikapinn, „mit seiner Dichtkunst kam es darin nie weiter". —
14 en „als dass". — 17 fyrir stajni, „vor dem Steven", d. h. „vor, im
Kopfe". - Ib. gd-ti, zu gela. — 24 at „entweder". — Ib. /»rfr verdr
lagit, «du wirst geschickt". — 25 fletttm et«, hängt ab von verdr.
S. 86. 2 Constr.: f>at e» rat mestr »korungr skälda, gemeint ist
fforleij. - 3 ek j'rä (zu fregna) »y/«« naddveiti »mida (acc. mit inf.);
122 Anmerkungen. — B. Poesie.
Häkoni, dem Jarl zn Hladir in Norwegen, auf den Th. eine nidvisa
dichtete, um sich für erlittene Unbill zn rächen. — 4 f. Constr. : engr
annarra manna gat dar nS sidan lokit hdnum svä firnn; es bezieht
sich auf die Beraubung Th.s durch Häkon. — 7 vanda, inf.
B. Poesie.
1. Bjarkamöl.
Dies und die folgenden Gedichte (ausgenommen Nr. 5) finden sich
sämtlich in Wisens Carmina norrona, Lund 1886 — 89, 2 Bb.
Bjarki ist der Sage nach (Saxo Gramm, hist. dan. lib. II) ein
norweg. Held im Gefolge des dän. Königs Hrölf und weckt durch
dieses Lied den König nnd seine Genossen zum letzten Kampfe, wie
später pörviöd vor der Schlacht bei Stiklastadir das Heer Olafs des
heiligen (oben zu S. .57); vgl. P. G. H, 1, 91.
S. 87. 1 dynja Iiana f jadrar: d. h. der Hahn kräht, wobei er mit
den Flügeln schlägt. — 3 vaki, 3 pl. opt. ; hatifvd pl. — 4 </ bleibt
unübersetzt; Adib (gen.) : weil sie z. T. früher im Dienste dieses schwed.
Königs gestanden hatten. — 7 vekka = vek ek a, „ich wecke nicht". —
8 Constr.: at hordum leiki Hildar, d. h. „zum Kampfe".
2. Eiriksmöl.
Dieses Lied Hess Königin Gunniiüd auf ihren Gatten Kirik Blut-
axt, König Harald Schönhaars Sohn, dichten, der, aus Norwegen ver-
trieben, König von Nordhurabrien wurde. 9.54 musste er auch aus
York fliehen und wurde bald darauf von Aiiltif, einem englist-hen
Fürsten, mit seinem ganzen Heere in einer Sdilaclit getötet. Vgl.
F. G. II, 1, 100 (unten).
Bemerkenswert ist, dass, obgleich l'Jirik Christ war. das (iedicht
in rein heidnischem Geiste verfasst ist; in fonneller Beziehung beaihte
man den Wechsel des Metrums.
9 /ivat '« pnt draumal „was sind das für Träume.'-' ruft ( »din,
morgens aus dem Schlafe erwachend, worin ihm von der Ankunft
Eiriks geträumt hat. — Ib. Constr.: litlu fifr daij. — 11 Einherja, vgl.
P. (i. I, 1077 ; had ek, erg. „sie". — 12 hckki nt strda, bei grossen
GaHtmählera belegte man die Bänke der Halle mit Fellen, Polstern
und Decken, vgl. A. L. 289; P. O. II, 2, 260. Wegen strm vgl. die
metrische Einleitung! — 13 valkifrjur, erg. hadk ; risi „ein König''. -
14 1'. Constr.: erumk {- t-ru «»«V, 8 299) luinir (zu »vi«) ntikkvarra
ynfugra holda, d. h. „ich erwarte einige . . . **
2. Eiriksinol. — 3. Bäkonarmöl. l23
S. 88. 1 Bragi, vgl. za & 84, 17. — 3 f. VgL S. 7 ft — 5 $ka-
latt = sialattu =z »kal-at-fni «soUst du nicht", TgL § %; ober «mt in
der Anrede vgl. § 399, Anm. 1. — 6 /»pi/ = fmi at; hcai „etwas". —
7 glymr, erg. „es". — 12 d. h. ,ilm erwart« ich nnn". — 14 »qrgm
lamdiy TgL § 374. — 18 ««r „sibi"; der li^'r ist der Fenriswolf, der
beim Weltuntergange die Götter bekämpft, TgL P. G. 1, 1116 f., § 81, and
gegen den die Kämpen tou ValAoU (die Eiaherjar) ihnen bestehen
sollen. — 19 icnminn. ei^. vefa. — 21 vilk zz vä et.
3. Hikonarmdl.
Gedichtet auf den Tod König Häkom» des Guten tou Norwegen
»t 960), der an den Wunden starb, die er in der Schlacht bei Fitjar
auf Sttyrd (Söndhordland, Beizens Stift) gegen die Söhne von EMk
Blntaxt erhalten hatte. Tgl. Heimskringla, Saga Hakonar göda^
Kap. 28 ff. (Dnger, S. 102 ff.), wo auch das Lied selbst flberliefert ist
iKap. 32); P. G. 11, 1. 100. — Der Verfasser desselben, Etiriad,
war ein Urenkel König Haralds und der letzte bedeutende nor-
wegische Dichter; sein Beiname tkäldn-tpUlir bedeutet „Dichter-
Terderber", oder nach Wadstein (Ark. f. nord. fil. XI, 88 ff.) einfach:
„Gedichthersager", TgL got. fpilltm, engl, to »peü. A. a. 0. be-
hauptet AV. auch (S. 871), dass — eutg^en der allgemeinen An-
nahme — die Eirit»mot Tielmehr eine Nachahmung der Häkomarmql seien.
8. 8». 1 Über Trr — Ödinm Tgl. P. G. I, 1054 ff. und 1075 ff. —
ä of, steht in der Poesie oft pleonaatisch beim Verbum. — 3 Ymgva:
während der Gott Yngci = Freyr (woher der Name Ingraeotu») sonst
als Stammvater der Schwedenkönige gilt, steht er hier ffir Odim^
von dem die norweg. Herrscher ihr Geschlecht ableiteten. Die
beiden Götter werden eben später Termischt, Tgl. P. G. I, 1059. —
5 brödur Bjar»ar = Häh/n. — 10 eimbani desgl. — 11 1 Constr.: «w
gjofli (TO. si^f'iU^ »gir Eifd. (d. h. Häkom) hafdi gott geitgi Nordm. —
13 hratt (eu hrinda). — 15 lattd verja. gegen die Eirikssöhne. —
18 cädir Väfadar, d. h. die Rüstungen; ib. $em „als ob man es". —
21 trodduik. zu tredja; constr.: ok kamtar fyr Sordm. bamga-Tf* hjtdta
hardfötwm, „unter den Hartfiissen (= Schwertklingen) der Helden des
Ringgottes (rr Königsl der Nordlente", d. L „inirden von ihnen ge-
spalten". — 83 ntdu, zu rjöda. — 27 Gfmir = ^Egir, Meergott, hi«r
.^leer**. Tgl. P. G. I, 1044. — 29 f. Constr.: Skoglor cedr blaidiisk vid
und radnum himni randar ; Sk. vedr (pl.) = „Kampf: der „gerötete
Schildhimmel" ist der Tom Blut rote, deckende Schild; das ganze be-
deutet also: „der Kampf raste unter bhitigeB Schilden". — 30 lekm
riS of ftayga «ly, „sie (subj. vedr!) spielten um den Himmt-l der S^-hild-
rÄnder'^, d. h. „um die Schilder»".
124 Anmerkungen. — B. Poesie.
S. 90. 1 umdu, zu iimja ; Odins vedr, „Kampf"'. — 2 /ine, zn
liniga; md'kis straumr, ^Blnt". — 4 skotnar, zu skjöta. — 8 gengi gada.
die Einherier. — 9 f. Constr. : es (da) hnnd hafa of bodit heim Ilt'i-
koni etc. — 17 velli, zu vollr. — 18 flugti, zu ßvja. — 20 heima, vgl.
§ 373 und 439 a). — 22 sia = sjä, vgl. die Metrik. — 23 Hermddr,
vgl. o>)en S. 7, 25. — 27 lichir = Hdkon. — 30 seumk . . . of = of-
sjömk „ich fürchte" (plur maj.).
S. 91. 3 ff. Hokon will also seine Waffen nicht ablegen I —
5 skal „soll man". — 6 gqrs „was man zur Hand hat", d. h. „zu den
Waffen, die man bei sich hat". — 7 f. H. hatte das Heidentum nicht
gewaltsam unterdrückt, sondern sehr vorsichtig für das Christentum
gewirkt. — 9 heilan, vgl. § 484. — 11 gödu dögri, vgl. § 374.
14 at gödu geilt, „mit Ruhm erwähnt". — 15 ff', d. h. ein so gnter
König wird niemals wieder kommen ! — 19. Dieser Vers stammt aus
den eddischen Hävamnl. — 21 lieidin yod : bezeichnend in diesem ganz
heidnisch gehaltenen Gedichte anf einen christlichen König! — 22 be-
zieht sich auf die Bedrückung des Landes durch die Eirikssöhne;
p^ä — pro«, /ijod, zu pjd.
4. Krökumöl.
Das Gedicht, das der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert."* ange-
hört, wird dem sterbenden Ragnor lodhrök in den ^lund gelegt (,vgl.
oben S. 33) und hat seinen Namen von dessen Gemahlin Kräka
= Aslaug. Es ist in der freiereu dröttkv(id-Fo\ m : hättlavsa verfasst,
worin die hendingar nach Belieben stehen oder fehlen können. Vgl.
P. G. II, 1, 96, § 13.
23 si „sollte sein". — Ib. f. at J'eigri, at, „deswegen mehr dem
Tode ausgesetzt, weil". — 24 odda el, „Kampf". — 26 Constr..- kveda
(man sagt) ilt [vesa], argan eggja. — 27 d. h. hat keinen Vorteil von
seinem Mute, verliert, was der Mut an Vorteil bietet.
S. 92. 8 hrokkm-t „nicht weiche". — 4 skal, erg. vesa. — H fär,
vgl. § 396, Anm.; getigr of, ^entgeht". — 7 erg. vesa skvldv, acc. mit
inf. — 8 hord ^Schiff". — 9 nitt, zu vidr; verd, zu verdr „Mahl". —
11 Constr.: at ek veit bekki hiina (dopp. acc.) at sumhlvm j'^dur lialdr»
{--- Odins). — 13 di'irs, des allabendlich sich verjüngenden Eber.-*
Scp/irimnir, von dessen Fleisch die Melden in ValhoU leben, s. P. G. I.
1077. — 16 hurir Aslaugar, d. h. meine Söhne. - 17 ottar, vgl.
§ 212. — 19 J'ekk, unpers., „meine Söhne erhielten". — 20 siu'ü = siui
at; lijnrtu, zu lijarta. — 21 Oöinn, eine Schlange, Natter; sal hjurta.
„die Brust**. — 22 Vidri» onndr, „das Schwert". — 23 tvella, erg.
Iiugr : verda „zu erfahren: wenn sie erf."; radiun - r. nf dngum. „ge-
storben", erg. vesa. — 24 sHt, erg. rud „Stellunif", d. b. „werden sich
4. Krqkumöl. — 5. Ranengedicht. 125
uicbt rnhig verhalten". — 25 f. Coustr. : ßein/fings bodi (= ich) hefr
fimm togvm ok eina sxnna ',51 Mal) fdlkorr. framdar (zu fremja). —
27 t'. Constr.: of hugäak minst manna (unter den Menschen), at mer
annnrr kmungr fremri vesa skyldi. — 28 namk „begann". — 29 esat
sytandi, „nicht ist zu beklagen", vgl. § 394 a). — 30 d. i. mik />isir,
hing = hiiisig, hing ceg „dorthin", zu Udiu. — 33. Die Allit. fordert
hrjandi, norweg. für hlrejandi, vgl. § 520, 3).
5. Runengedioht.
Herausgegeben von Wimmer, Die Runenschrift, S. 276 ff. Das
Gedicht gehört dem Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts
an und ist in norwegischer Sprache verfasst, hier aber in islän-
discher Form gegeben. — Die zweizeiligen Strophen sind durch
Alliteration und Endreim gebunden (nur Str. 15 gebraucht statt dessen
Binnenreim) ; die einzelnen VerszeUen enthalten sechs Silben, in der
Regel mit dem Typus — -i- — x — x. Nur in Str. 4 und 15 greift die
Coustrnction von der ersten in die zweite Zeile über.
S. 93. Str. 2, 1 norweg. jami. — 3, 1 />«r« meint hier die
Rune, die auf ein Brett oder einen Stab geritzt und unters Kopf-
kissen gelegt Krankheit hervorrufen sollte, vgl. P. G. I, 1137. —
5, 1 norweg. rossum und vesta; erg. den inf. vesa. — Ib. 2 Reg^inn, vgl.
S. 11, 35 ff. — 8, 1 norweg. nep/m. — Ib. 2 kelr, zu kala. — 9, 2 l>arf
„muss man". — 10, 1 är „ein gutes Jahr". — Ib. 2 get'k „ich sage";
Frödt. ein sagenhafter dänischer König, der zur Zeit Christi gelebt
und während dessen Regierung Friede und Glück geherrscht haben
soll. — 11, 2 helgum dornt, „vor dem Heiligen". — 12, 1 Tijr hat eine
Hand bei der Fesselung des Fenriswolfes verloren, als er sie ihm in
den Rachen steckte, vgl. P. G. I, 1056. — 13, 1 laufgrinstr ist masc,
weil es sich nach linia (gen. pl. von limi) richtet, nicht nach dem
subj. — Ib. 2 d. h. ,.brachte durch seine Falschheit Unglück"; ^imi ist
doppelsinnig, wie lat. fortuna. Über Lok-i vgl. P. G. I, 1083 flf. —
15 d. h. „Wasser ist das, wo (wenn) ein Wasserfall vom Berge
stürzt"; statt Endreim haben wir hier Binnenreim :/€Wr: fjalli (Halb-
reim), foss: hnossir {Ganzreim). — Ib. 2 hnotsir ist subj. — 16, 2 Constr.:
rant es at scida, es hrennr, „es pflegt zu sengen, wo (wenn) es brennt."
Beachte den Reim i: i!
6. Aus Eysteins Lilja.
Der isländische Augustiner Eijsteinn Asgrimstou war zuerst Mönch
im Kloster l>ykkvibir im östlichen Island, wo er sich 1342 an einem
Aufstand gegen den Abt beteiligte, weswegen er im folgenden Jahre
126 Äuraerkungen. — B. Poesie.
vom Biscliof Jon Sigurdsson von Skälholt ins Gefängnis geworfen wnide.
Bald daraus befreit, hielt er sich 1343—49 im Kloster Ilelga/etl auf
Flatey (im Westen) auf und war 1349 — 51 Bistumsverweser. Daniach
finden wir ihn bis 1355 als Begleiter und Gehilfen des neuen Bischofs
Gf»/rrf Ivarsson; dann verliess er die Insel und war bis 1358 im Kloster
Elgisetr bei Drontheim. Vom Erzbischof mit dem Canonicus Brand
Eyjöl/sson zur Kirchenvisitation nach Island zurückgeschickt, geriet er
in Zwistigkeiten mit Bischof Gyrd und wurde sogar von diesem ex-
communiciert, unterwarf sich aber und that Abbitte. 1359 verweiltt-
er als bischöflicher Vikar im Westen der Diözese; anfangs 1360 ver-
liess er Island zum zweiten Male, wurde lange durch Winterstürme
auf dem Meere umhergetrieben und rettete sich endlich schiffbrüchig
an die norwegische Küste. In der Fastenzeit 1361 starb er in
Elgisetr.
Die Lilja, deren Entstehungszeit unbekannt ist, bildet eine — mit
Refrain (atef) versehene — stefja-dräpa und enthält 100 Strophen, von
denen die ersten 25 die Einleitung {inngangr) und die letzten 25 den
Schluss (slmnr) bilden, während die mittleren 50 den stefja-hMkr, das
eigentliche Gedicht, ausmachen, diis in zwei gleiche gtefja-mr}l
zerftillt. Jedes der letzteren hat jedesmal in der sechsten Strophe einen
eignen Refrain, der die beiden letzten Verse ausmacht (also in
Strophe 26, 32 etc.*), und mit neuem: Strophe 51, 57 etc). In unserer
Probe ist ein Refrain in Strophe 75.
Das Metrum ist die hrrinjandi genannte dröttkvwd- Art, wobei
jede Halbzeile acht Silben enthält; der Rhythmus ist fallend
(trochäisch) und der Dichter geht ziemlich frei mit den alten Kegeln
um. Ausser der Alliteration findet sich in jeder Langzeile noch
Binnenreim, der in der ersten Halbzeile Halb-, in der zweiten
Ganzreim ist (Strophe 4, 1 menn: kunnu, Liök: bökum). Da im
14. Jahrhundert e und e, (v und <♦, ä und (i bereits zusammengefallen
sind, scheint in der hier gewählten altisläudisclien Schreibung der
Reim oft unrein, was er aber in Wirklichkeit nicht ist! — Der 1 nhal t
der Lilja ist die Heilsgeschichte, und zwar enthält die Ein-
leitung die Vorbereitung der Erlö.sung: von der Schöpfung bis zum
Beschlüsse der Menschwerdung Christi; das erste Mittelstück
Christi Geburt, Leben, Leiden und Sterben; das zweite Christi T»m1
Höllenbesuch, die Auferstehung und Himmelfahrt, die Sendung de>
heiligen Geistes und das jüngste (Bericht; der Schluss: Gebete, An-
rufungen und Ermahnung an den Leser. — Das Ganze ist der Jungfrau
*^ !,.,„ ,...,- -.. i!Hll:i!!llllll':'Tl|l för jedes »tffr-fn.l.
2A Strophen
6. Aus Eyateins Lilja. 127
Maria geweiht, die öfters angernfen wird. Das Gedicht galt in Island
als die Krone aller geistlichen Poesie und drang tief ins Volk, wurde
aaswendig gelernt, häufig rezitiert und ist noch jetzt dort heliebt. —
Vgl. P. G. rr. 1, 114, und Baumgartner, Die Lilie, Freibm^ i. B. 1884.
S. 94. Voran geht eine Anrufung Gottes und Marias. — 1 fom
ok hlbk, zu fr>ydin. — 2 »lungin, zu /redin ; köngwn, jüngere Form für
konvngum. — 3 skyldumgk = »kgldir mik, dazu at gjaida, Z. 4. — In
Strophe 5 entwickelt der Dichter seinen Plan genauer. — 5 Constr. :
äffri hcerjvm, vgl. § 413. — 6 kann ■= Mmd». — 9 Constr.: kamt rar
p6 »er erinn. ädr en »kepnan cehi jeifnt ok (ebenso sdir wie) »idan. —
10 tcä ..als zwei**. — 11 ff. Von Lucifer ist die Kede; skterleik sinum,
instrum. — 12 »kaptw = altisl. »kapadr. — 15 Constr.: bädi edra
»es* ok vi. — 19 <Ttla gehört zu /«// metn. er. — 20 tvä er greinamdi,
erg. ritning aus Z. 18.
S. 95. 1 feiknt ofh. ist aubj. ; fedr ist eine spätere acc.- Fonn. —
4 voxu, Neubildung statt öxu. — 5 jord ok lopt sind subj. — 6 f. Die
;;iubstantiva sind alle appos. zu prrdi. — 11 ktetta, zu har. — 19 Jetu,
gen. — 20 /»Fers »em annars, „des einen wie des andern, eines jeden*.
S. 96. 14 Constr. : gild hätid er haldin peim wud cirding um Mar
aldir alda (= per omnia »aecula saeculorum). — 15 tömm rigm, „es
regne Trähnen !", vgl. § 437 f). — 16 berisk, zu berjask ; fa$t adv. —
Ib. hriiii unpers. — 19 f. ist der letzte Refrain. — Ib. f. : Constr. :
»k]jild er oU skep. at faUa lof red. ä bädi nn bte. — 21. Hiermit be-
ginnt der Seh In 3 s; *<i margr, „mancher Yon denen". — 23 Constr.:
^X: veit mitt eitt (wenigstens?) it Ijota lif' mik leida (acc. mit inf.). —
24 Constr. : hrjött »cidur (= aisl. nidr) i margf. »aurgan »gnda.
Namenverzeichnis.
A. Eigen- und Völkernamen.
Die Dekliuationsklasse, zu der die einzelnen Nameu ge-
hören, ist in () beigefügt, wobei k die konsonantische bedeutet;
etymologische Bemerkungen finden sich nur bei den nicht im Gl ossär
vorkommenden Wörtern. Ein * bezeichnet bloss erschlossene, nicht
überlieferte Formen. Von Abkürzungen seien erwähnt: st(arkK
s(ch)w(ach), v(erb); a(lt), m(ittel), n(eu\ mit folgendem h(och)d(eutsch).
8(ächsi8ch), e(nglisch), ir(isch). Die anderen dürften ohne weitere>
klar sein. Im übrigen verweise ich auf die Anmerkungen und das
Glossar. Mit g ist das Umlauts-c (aus a) bezeichnet.
A.
A d - i 1 8 m. (a) für * Ad-gisl (§ 1 13),
aus ad- in adal -j- gisl.
Agn-ar-r m. (a) aus * agn (zu
agi, 6gn) + h^r-r.
Ali-brand-r m. (a) aus ahd.
Ali-brand ,, Fremdschwert ". zu
(fot. alji-8 andrer.
A n d - V a r i m. ( an ) ., Angst,
Schrecken" oder ,,der Vorsich-
tige", zu var-r?
Angan-ty-r m. (a) ,,Wonneyuti",
zu angan n. -|- Ty-r (s. dies).
Arnar-8on m. (u) „Ars Sohn",
zu (^rn.
Arn-grira-r m. (a) aus (jrn -f-
Grimr.
A H a - J) 6 r - r m. (a) tu ^hh.
As-bji^rn m. (u) aus (Jss + bjqm.
AH-gaut-r m. (a) «. Qantatyr.
As-grim-r m. (a.l s. Grimr.
As -laug /. (ü) s. laug.
As-ninnd-r m. (a, vgl. § 130, 2),
., Äsen Schützer", zu m\ind Hand.
Atli «1. (an) „Väterchen", gut.
Attila, defntH. von atta, oder zu
atal-1 hosef
Aud-r «i. (a) „Reichtum".
B.
Baldr w>. (a) „Fürst", ne. bealdor.
vgl. isl. ball-r kriii'fia ~: od.
balJ)-8 kühn.
B(Jrd-r «i. (a. jS^ /;(/, jj ,.h>nnj>i-
wart", aus b(^d -f vanl-r (zti
varda).
Bikki m. (an) „Hund", tu bikkja
f. Hündin f (ahd. Sibicho)-
Bjarki f«. (an), tu bitok t'. und
bjarkan n. Hirke
NamenTerzeichnis. — A. Eigen- nnd Völkemamen.
129
Bjarni m. (an) „Bär", ». bjqrn.
Björn m. (u) ^Bär".
Bragi m. (an) „Fürst'', tu brag-r
vornehmste, ae. brego Fürst.
Br^nnu-Flosi m. (an) ,. Brand-''
¥.,d.i. „Narr" oder ,, Welker", zu
br^nna /. -\- flosna sw. i\ welken f
Brodd-Helgi Ml. (an) aus brodd-r
»., ae. brord Spitze -f- Helgi.
B r y n - (h) i l d - r /. (jo ) au» brynja
4- Hildr.
Bu(fli m. (an) zu bjöda, vgl. mhd.
Botelnnc.
Bqdv -ar-r m. (a) aus bqd -j- h^rr
\§ 306, Anm. 2.).
D.
Dag-r m. (a) „Tag".
D ä i n - n m. (a) „gestorben", ein
Zwerg, s. deyja.
Digr-Ketil-l m. i,a) aus digr
-f- k^tilf.
Dranpni-r m. (ja) „Tropf ler*\
zu drjüpa.
E.
Ein-h^rja-r m. pl. (ja) „ausge-
zeichnete Kämpfer", aus ein-n
+ h^rr.
E i - r i k - r m. (a) „immerwährender
König", aus ei (= ey) -f- "kr {vgl.
§ -TJ, Anm. 2).
Ella f». (on), ae. Ella.
Ellida-Grim-r wi. (a) aus el-lidi
m. (an) Schiff (zu lida sl. v.)
-f- Grimr.
E-mund-r (a, § 130, 2) aus*Ei-m.,
(tchwed.) „beständiger Schützer",
:u ei (§ .32, Anm. 2) und mond?
Erling-rm.(a)„yaWMoAii",attjarl.
Ermin-rik-r, $. Jqnnan-.
Erp-r m. (a) au» aa. erp rr ai»l.
jarp-r rotbraun.
E y - d a n i - r m. p/. (i „Inteldänen".
Ey-limi m. (an) „ttarke, schöne
Glieder hahend" (f), su lim/.
Ey- st ein-n m. (a) „Inselstein".
Ey-vind-r m. (a) ,jIn»dweHde",
s. Yindland.
P.
F4fni-r m. (ja) „Umarmer", au»
*Fadnmir, zu fadm-r (§ 4 1, 98, 106).
Fjqlni-r m. i^Zk) „Verberger'' (1),
zu fela. oder ,, Vielgestaltig' (f),
Beiname Odins.
Frey-dis /. (jö, § 149, Anm 1
zu Freyr.
Freyja/. (jön) „Frau, Herrin".
zum folg.
Frey-r in. fi) „Herr", got. firanja.
Frigg/. (jü) .,Freie. Geliebte", :u
frjä, got. Mjon lieben.
Frödi j». (an) ,. Weise", zu fr6d-r.
FuUa/. (On) „Volle", zu full-r.
6.
Gangleri m. (^an) „Gänger'-, zu
ganga, vgl. gqngol-l gehend.
Gang-r m. (a) „Gang".
G a u ta - ty -r »». {w&)„ Heldengott",
Beiname Odins , au» G-aut-r
Göte, eigtl. ,.Held" (lat. andax).
Geir-skogul /. (ö) eine Wal-
küre, aus geir-r -|- Skqgul.
G§st-r m. (i) „Gast".
Gizur-r m. (a^?
G j af-laug /. (ö) aus gjqf -f- lang.
Gjuki m. (aB) ahd. Gibicho (cgi.
§ 10.j), zu gjqf.
Gjükung-r m. (a) „Gibic/tung".
G6in-n f«. (a) „Gaubewohner*' (f).
eine Schlange.
Got-horm-r m. (a) = God-
|>onn-r „Gottetvertkrer" , zu
{>ynDa »m. v.
Grani »u. (an» „Brüller"*, tu ahd.
granön, aisl. gr^iija.
HoIth»aien, AltiaUndischea Lewbncb.
9
130
Namenverzeichnis. — A. Eigen- und Völkeniamen.
Gran -k ^1-1 m. (a) zu gron /.?
+ k^till.
G r a m -r m. (a) „ Grimmig ".
Gr^tti-r m. (ja) „Grinser", zu
gr^ttask 8w. V. (ja) = *grant-
jan (§ 88).
Grim- (h)ild-r /. (jö) aus giima
+ hildr.
Grim-r m. (a) zu grima/. Maske,
Visier.
Gröa /. (ön), zu gi'öa st. v.
Gud-ny/. (jü) aus gud oder gud-r,
gnnn-r + ny-r adj.
Gud-rid-r /. (jü) desgl. + frid-r,
vgl. got. freidjan schonen.
Gud-rün /. (ö) desgl. -j- i1in.
Gull-faxi m. (an) „Goldmähnig'\
zu fax.
Gullin - bursti m. (an) aus
gnllin-n ~\- bur.st Borste.
Gull-topp-r m. (a) „Goldzopf".
Gunn-ar-r m. (a.) „Günther'', zu
gud-r, gunn-r + h^rr.
Gunn-(h)ild-r f. (jö), desgl.
+ hildr.
Gnnn-stein-u m. (a) desgl. +
steinn.
Gqndal /. (ö) eine Walküre, zu
gand^r m. Stab, Zauberstab.
H.
H&ki m. (an) = aJid. Hanihhu
(§ 41), tu hani m.
HÄ-kon-(n) m. (i) zu h&-r(r),
h6-r(r) hoch •]- konr Sohn
(vgl. kyn).
H&leyg-r m. (i) Bewohner von
Hftlogaland (s. dieses).
Hai 1-bj (^r nm. (u)ef/ ha\\-r grosser
Stein, got. halln-8.
Hall-r m. (a) „Stein".
Hall-Htein-n m. (a) desgl. ■{-
Bteinn.
Ham-di-r m. (a, ja) aus -'p^r.
zu ham-r -f- ruti. J)ewa-K, got.
J)iu-s, ae. |)6ow Diener.
Har-ald-r m. (a) „Herold*', au.-
h^r-r -\- valda.
Hä-rik-r m. (a) „Hochlconig", af/>
h6-r(r) + '"ikr.
Hä-r-r m. (a) für Hft-ar, Beiname
Odins, aus hö-r AocA -|- h^rr.
Hauk-r »n. (a) „Habicht".
H e d i n - n ffi. (a) „Pelzrock" ~ ahd.
H^tilo.
Heim-dall-r m. (a) zu heim-r
Welt -f- ae. deall glänzend.
H^l /. (jö) „Hölle"', die Toten-
gÖttin, got. halja.
Helgi m. (an), zu heilag-r.
H ^ r j - a n - n TO. (a) Beiname Odinn .
aus h^r-r -|- An-n, Ön-n = a/id.
Ad-wiii, vgl. Ad-ils und vin-r.
H^r-m6d-r m. (a) aus h^r-r •
mödr Mut.
H^r-mund-r m. (a) zu muiid
Hand. Schutt.
H^r-rnd-r m. (a, § l-'Ji .
„Heerfried", zu frid-r m.
H^r-vard-r m. (a) „Heerwart '.
H i 1 d i - b r a n d - r m. (a) aus ahd.
Hildi-brand, s. Hildr.
Hildi-gnnd-r /. (jö) aus ahd.
Hildi-gund, s. gunnr.
Hild-r /. (jö) „Kampf-" ^iu-
Walküre.
Him in - hrj 6 t-r wi. \») o"
bimin-n Himmel -\- hrjöta st.
Iirummen.
Hjadninga-rrn. pl. (a) die Levtt
Hodins, mhd. Hegelingc
Hjftlm-ar-r m. (a) aus hj&lm-r
-|- h^rr, geirr oder mtferrV Vgl.
ahd. Helm-g<^r!
HjAlp-r.ik-r m. (a) „Chilperich'\
au* hjt^lp /. Hilfe + rikr.
\
Namenverzeichnis. — A. Eigen- nnd Völkernamen.
131
Hjalti «. (an) zu hjalt n. Parier-
fta'nge. Hilzf.
Hjarrandi m. (an) „Knarren-
der", zu bjarri m. Tbvrangel
Hjor-dis/. (jö) aus hjor-r -j- dis.
Hjor-vard-r m, (a) „Sckicert-
tcart".
Hienni «i. (jan'' „Räuber", zu
hlanna sw. v.
H61m-rygi-r m. pl. (i) „Imel-
rugier^', Betrohaer der Inseln
des norireg. Rogaland ßyfylke',
jetzt: Stavanger Amt.
Hrani m. (nn) ,, Polterer, Prahler".
Hreid-mar-r m. (a) zu hrid /.
Katnf/ff 4- mserr
Hring-horni m. (an) Balders
Schiß, da* mit Ringen am Vorder-
teil gcsehmUckt vcar(1).
Hr6-lf-r m fa) „Rudolf"^ aus
hr6d-r Ruhm -{- ülfr.
Hropta-ty-r m. (wa) =: Hropt-r
., Erregt", Beiname Odins, zu
hreyfa «w. c. bewegen?
Hrotti m. (an) vgl. a*. Hrunring.
ein ScA teert.
Hrungni-r fn. (ja) ..Lärmer", su
hrang n. Lärm, hrineja läuten.
Hvit-s^rk-rin. (i. ,.Weis»hemd".
Hymi-r m. 'ja) sti hüm n. Däm-
merung.
Hyr-'h)rokkin /. (ö) aus hyr-r
Feuer -~- pari, hrokkin-n, zu
hr.kkva tt. r. ter schrumpfen.
H od - r m. (u) „ Kampf", ahd. hadu-.
Hogni wi. (an) „Hagen", ahd.
Hagnno.
H.. ni-r m. (ja) ein Gott.
I.
liia» m. „Elia*", russ. Ilija.
in-(h ngi «. (anl aus ill-r —
hng-r in.
Ingi-bjorg /. (ö) gu Yngvi -|-
bjarga st. v.
Ingi-gerd-r /. (jO) des^. +
gerd = ahd. -gart Kleidung,
Bewaffnung.
Ingi-leif /. (ö) „Yngcis Nach-
komme", zu leif.
Ing-6lf-r m. (a) des^. + ülfr.
Ira-r m. pl. (a) Iren, Irländer.
Iv-ar-r m. (a) = ahd. Tnn-ger,
CM geirr.
J.
Järn-saxa/. (On) zu j&m und
sai ». Messer, kurze» Schwert,
vgl. ahd. Sabso Sachse, „Schwert'
träger".
J6n-&kr m. (a) Entstellung aus
as. Odo(w)akar {zu aisl. and-r m.
4- vakr „ReichtumsbeTacher"),
mit Anlehnung an Jon Johann (tj.
Jormnn-rik-r «i. (a) ^mächtiger
Herrscher", Ermanrich.
J6r-un-n/. (jö) „Eherwelle", zu
jofur-r Fürst <= Eber. vgL
§ 105) -j- nnnr.
K.
Karli m. (an) „Karl, Kerl", tu
karl.
Karls-^fni n. (ja) „der das Zeug
zu einem Manne hat", vgl. §fni.
Kgtil-1 m. (a) „Kessel".
Kimbi m. (an) ,,Spottcogel".
Ejall-ak-r m. (a) au* gäl.
Oalloc.
Kjar-val-r m. t,a, § 130, 2)
aus air. Cear-bhall.
Kodräns-son m. (a).
Kol-bein-n m. (a) „Kohlenbein",
SU kol m. -f- bein n.
Kol-brün /. (ö) „ Kohlenbraue •",
zu brün /.
9*
132 Namenverzeichnis. — A Eigen- und Völkeraamen.
Kol-torfa /. (ün) ^Kohlenhaar"- ,
zu torfa f. behaarte Kopfhaut
{— d. Torf).
Kon-räd-r m. (a) aus as. Kön-
räd, vgl. aisl. ktin-n verständig.
Kräka/. (ün) „Krähe".
Krist-r m. (a) Christus.
L.
Lauf-ey /. (jö) ,, Laubinsel"' , zu
lauf n.
L e i f - r m. Ca) ^ Nachkomme"', zu leif.
Lit-r m. (i) „Farbe, Aussehen'*.
Lod-vig-r m. (a) aus d. Ludwig
= aisl. Hlod-v6-r „berühmter
Krieger", zu hlyda und vega
{run. WiwaR).
L 0 k im. (m)„Schlies8er", zu lüka(?).
M.
Magni m. (an) zu magn n. Kraß.
Mjqlni-r m. (ja) „Zermalmer",
zu mj(jl.
M6d-gud-r/. (jö) au« möd-r m.
+ gudr, gunnr.
Mqkkr-kälfi m. (an) zu mqkk-r
m. (u) Wolke, dichter Nebel +
kälfi ffl. Wade*
N.
Nauna /. (ön) „Kühne'', aus
* nanpa, zu n^nna sich einlassen,
got. nan{)jan wagen; vgl. Ferdi-
nand u. ä.
N a u m a/. (ön) „Drängerin", Riesin,
tu naam-r eng, drückend, nand-r
Not.
N^fj-61f-r m. (a) „Nasenwolf' ,
aus n^f -\- ülfr.
Nep-r ffl. (a) tu got. ga-nipnan
betrübt werden f
Niflung-r m. (u) „Nibelung", tu
nifl- Finsternis-, d. Nebel.
Nord-mad-r m. (k) „Nord-
mann", Norweger.
0.
Odd-leif-r m. (a) aus odd-r 4-
leif/
Odd-r m. (a) „Spitze'*.
Ödin-n m. (a) rr ahd. Wuotan.
as. Wodan, zu 6d-r.
Ö-läf-r m. (a) aus Ann- -+- leif.
Orm-r m. (a) ..Schlange".
Ö-sid m. (a) au« as. 6d-sid, ahd.
Ot-sind, zu isl. aud - r m. -\-
sinn 7).
Otr in. (a) „Otter".
R.
Rafarta /'. (ön) tr.
Ragn-ar-r m. (a) „Rainer^, au.^
r^gin 4- h^rr.
Randa-(h)liu/. (ö) aus rqnd -f
Hlin „Schutz", eine Gottin, zu
hleina sw. v. Sicherheit haben,
hl6 geschützte Stellung, Lee.
Rand-v6-r m. (a) „Randwig".
aus rqnd -j- vega, run. Wiwan .
Refil-1 m. (a) zu rifa st. v. zer-
reissen (= d. reiben, niederd.
wriven), für ursprüngl. *refaH?
Rggin-u m. (a) tu r^in.
Run-61f-r m. (a) „Rennwolf-",
aus -runi »n. Lauf (got. run-s)
-f ülfr.
Rygi-r m. />/. (i) Bewoltner de.*
norweg. Rogaland (jetzt Sta-
vanger Amt).
R«ign-vald-r m. i>\) .Reinold".
aus r^gin -f vaM.i
8.
Sel«-bani m. (an) „Seehunds-
toter", zu «el-r.
Sel-I)6ri-rm. (ja) desgl. -\- l>6rir.
Namenverzeiclmis. — A. Eigen- und Völkemamen. 133
Sidn-Hall-r m. (») d. i. Hallr
ents Sida («. diaetj.
i'ii f. (jö) ^Sippe"-, got. dbja.
Sig-mund-r m. (a. § 13ij, 2),
au« sigr + mnnd Schutz.
Sig-Tiä-rf. (jö) „Siegfried'*, «v
firid-r ^r<?/. Gadri<fr).
^ig-nrd-r m. '&) „Siegwarf*, zu
Tara, varda.
Sin-fjotli m. (an) =z oArf. Sin-
tarfizzilo, o«. Fitela, Sigmunds
So/m, zu sinn Reise -j- ae. fetil
4»* (vgl. Engl. Stud. 16, 433).
Sk^ggi m. (Jan) ^Bärtiger'*, zu
-kj4lg-r «. (a) „ScA^rf-. [skggg.
S k r « 1 i n g a - r «. />/. (a) Indianer,
zu skrö /. getrocbtete Haut.
Skogul/. (ü) Wedküre, zu skagi
«. Spitze.
Sleipni-r «i. (ja) ^Gleiter'*, zu
sleip-r »eUüpßrig, d. schleifen.
Slidrug-tanni i». (an) zu slid-r,
got. 8lei|)-s schlimm -~- tonn /.
Snorri m. (an"! „Sckmirrer", zu
snarr kurtig.
Spak-Bodv-ar-r m. (a) oir«
spak-r -f- B.
Stein-n ». (a) „Stein".
Stein-Tor/. (ö) 2« var-r.
"^van-hild-r /. (jö) ow avan-r
Schwan -f- hildr.
-Tia-r m. />/. (a) Schweden, zu
got. swes «t^ai.
"orli a. (an), m stirvi ». Ä*-
deetumg, goi. sanra Rüstung.
Tryggvi ». (an) aw trygg-r.
Ty-r m. (wa) „Gotf*. ahd. Ziu. a*.
Tiw (vgl. § 21, Anm. 2).
Tyrfing-r m. (a) „ FFtr6te-, zw
ae. torfian werfnn, ahd. z^rben »ich
drehen.
ü.
üt-garda-loki m. (an) der Be-
herrteher der „AuM»emwdt^ oder
Rietemwdt, ». LokL
T.
Valtari «. (an) aus mhd. Walt-
h^re, zu id, Talda -f- hgn.
Vidri-r «. (ja) ^WeOerer*, Bei-
name OdtMS, tu Tedr n.
Vofnd-r m. (n) „Wanderer>*,
Beiname Odin», zu Ti& sw. v.
Voläung-r m. (a) Naekkmnme
Waise», zu got. mij» oMKncäMt,
echt, treu, id. T§Ija.
T.
Ylfing-r«. (a) ^Wülßng'*, Naek-
komme Wulfs, zu nlfr.
Tngvi m. (an) „Ingo'*, «m Gott,
egl. Ingraeones.
YngT-(h)iId-r/. (j«Q aus Tngvi
+ hüdr.
Th.
I»ld-rik-r «. (a) ^DiOridi'*, ait»
mnd. Thedrik, aid. fj6d-rikr,
zu pjöd/.
|)jälfi M. (an/= agutn. Thjelwar.
|)6ra/. (ön), zu f»6iT.
|>6r-ar-in-n «. (a) zu |>ör-ar-r
= {)orgeinr,
t>or-brand-r m. (a) am I>6r-r
4- brandr.
^or-geir-r ■». (a) desgl. -f- geirr
(cj/. pörarinn).
poT-gnj-T m. (i) <nM p(,T-r
+ gnyr.
|>6r-hall-r «. (a) desgl. -f-
hallr iStoji, got. balios F</*.
I)6r-i-r «. (ja) =: ^oigeirr.
p 0 r - k ^ 1 . 1 ai. (a) aw I>ör-r-f k^till.
134 Namenverzeichnis. — A. Eigen- u. Vülkeraannm. — B. Ortsnamen.
por-leif-r m. (a) desgl. + leif.
J) 0 r - m 6 d - r »n. (a) desgl. -{- modr,
d. Mut.
J) 6 r - 0 d d - r m. (a) desgl. + oddr.
|)6r-6lf-r m. (a) desgl. -\- iilfr.
{) 6 r - r f». (a) „ Donner", vgl. § 104, 1.
por-stein-n m. (a) aus J)6r-r
-|- steinn.
|)6r-un-n /. (jö) desgl. -\~ udr,
unnr.
J)or-vard-r m. (a) desgl. -\- vara,
varda sw. v.
pokk /. (i) „Dank", zu {>akka
sw. V.
0.
Qrn-61f-r m. (a) „Arnulf, aus
(jrn -j- ülfr.
Qr-vaudil-l m. (a) „Orendel".
aus aur-r m. Kiessand -\- v^nda
wenden.
Qrvar-odd-r m. (a) „P/eil-"
0., d. i. „Spitze", aus or -| oddr.
B. Ortsnamen.
A. Bj am- ey ja- r /.;>/. (jö) „Bären-
inseln", westl. von Grönland.
B j Q r g - y n , - V i n/. (jö)„ liergiciese",
zu got. "winja, Bergen in Xorw.
Bö Im f. (ö) Insel, viell. B(dm8Ö im
See Bolmen {Smaland, Schweden).
Brfi-v^Ui-r m. pl. lU) „lirauen-
felden"'. zu bro/., Ebene aniBv^yWi
hei Sorrköpingim südostl. Sc/twed.
Breidi-fjord-r w». (u) „die
l>reite liucht" im Westen hlands.
Agda-n^s n. (ja) „Vorgebirge
der Kgdir", am Eingang des
Drontheimer Fjordes, Norw.
Agna-fit /. (jö) eine Landenge
in der Nähe von Stockholm,
zu fit Strandwiese.
Arnar- stakks -heidr /. tjö)
felsiges Plateau im sädl. Island,
aus (^m -j- 8takk-r m. Haufen,
Scliober.
As-gard-r m. (a) „Asengehöft",
zu ^8-8.
A 8 - g r i n d /. (k) „ Asengitter".
B.
B&rdar-dal-r m. (a, i) „Bärds-
t/ial", im nordl. Island, wcKtl. mn
Myvatn, «. B6rdr.
Bern/, (ö) Verona in Italien
Bjark-ey /. (jö) „Birkeninsel",
j. Bjerkö in Throndene», Senjen,
im nordl. Norwegen.
Bjarn-ey /. (jö) „Bäreninsel",
wohl Funk-Island an der (hl-
küste von Neufundland, zu bjoru.
D.
Dan-mqrk /. (k) „Dänenwald",
Dänemark.
Drit-sk^r n. (ja) „Scheissklippe",
tu drita «^ v., bei |>6r8nes im
Breidifjqrd im wettl. Island.
I ) y r - h ('» I ni a ('> 8 • s m. (a) „ThSr-
inselnmündting", im südl. Island,
bei Dyrhölaey (Portland .
E.
Ei 8t -Und n. (a) Estland, sw
Ei8t(i)-r (k, i) Esten, /a<. Aostii
(vgl. got. aistan ehren).
K^amenverzeichnis. — B. Ortsnamen.
135
Eli-väga-r m. pl. (a) „stür-
mische (?) Wogen", zu väg-r
Eng-land n. (a) England, aus
ae. ^nglaland „Angelnland"'.
Eyjar-dals-o /. (ö) „Inselthals-
fluss"', im nördl. Island.
F.
F^n-sali-r m, pl. (i) „Sumpf-,
Meer-säla"' CO, Friggs Wohnung.
Finn-land n. (a) Finnland.
Furdu-strandi- r m. pl. (i, k)
„ Wunderstrand'' , die Ostküste
von Cape-Breton-Island (Neu-
schottland, N.- Amerika) zu für da/.
G.
Gaut-land n. (a) Väster-Göt-
land in Schweden, zu Gaut-r m.
(a) „HeW (vgl. Gauta-tyr).
Gils-bakki m. (an) „Geisels-
hügel'' (vgl. Adils), Hof an der
nördl. Hvito im Westen Islands.
Gjä-bakki m. (an) ^Kluftrand'',
^" Sii /• (:V9i- gina gähnen),
Höhenzug nördl. des Qlfusvatn itn
westl. Island.
Gjallar-brü /. (ü) „Brause-
brücke", mythol. Stätte, zu GjoU.
GjoU/. (ö) „Brausen, Rav sehen" ,
Unterweltsfluss, zu gjalla gellen.
Gnita-heid-r /. (jö) mytholog.
Haide.
Gr6ka/. (ön) Griechenland.
Grj6t - tüna-gard - r m. (a)
„Felsgebirgehof, mythol. Stätte.
Gr.m-land n. (a) „Grünland'',
Grönland.
H.
Hä-ey /. (jn) „HochinseV, eine
südl. Orkneyinsel, jetzt Hoy.
Häf-r m. (a) „Hamen, Reuse" oder
„Rauchfang'*, Hof im sw. Island,
nahe der I)örs6-Mündiifig.
Häloga-land 71. (a) das Land
der Häleygir im nördl. Norwegen,
jetzt Helgeland (und ein Teil
Nordlands).
H?l/. (jö) „Hölle", das Totenreich,
got. halja.
H e 1 ga - f e 11 n. (a) „Heilige Berg"
{= fjall) aw/|)6rsnes am Breidi-
H^l-grind/. (k) „Höllengitter",
das Thor des Totenreiehes.
H^llu-land n. (a) „Stein-,
Klippenland", die Küste von
Labrador in N,- Amerika, zu
h^lla /.
H § 1 . V e g - r 7«. (a) „Höllenweg".
Hindar- fjall n. (a) „Hindin-
fels", zu bind /. (k),
Hofs-stadi-r m. pl. (i) „Hofes-
Stätte", Hof mit Tempel auf
pörsnes im westl. Island.
Hofs -väg-r m. (a) „Hofs-,
Tempelbucht" , am Breidifjord,
westl. von pörsnes, worin die
Stafq fliegst.
Höp «. (a) kleiner Landsee, der
durch eine Mündung mit dem
Meer in Verbindung steht; die
S. 75 gen. Örtlichkeit ist an der
S.-O.-Küste Neuschottlands zu
suchen.
Horga-eyr-r /. (jö) „Tempel-
bank", jetzt Klemenseyri auf
Heimaey, der grössten von den
Vestmanna eyjar.
I.
Is-land n. (a) „Eisland", Island,
so genannt wegen des oielen
Treibeises an den Küsten.
136
Namenverzeichnis. — B. Ortsnamen.
J.
Jadar-r m. (a) „Rand, Kante",
Jäderen im südwestl. Norwegen,
südl. von Stavanger.
Jamta-land n. (a) Jämtlaud im
mittleren Schweden (Norrland),
zu Jamt-r m. yl. (k) „Emsige''.
Jotun-heim-r m. (a) die Riesen-
welt im Norden.
K.
Karmt-fiund n. (a) Kannsund
in Ryfylke im südwestl. Nor-
wegen, nördl. von Stavanger (s.
K^rmt).
Kirjäla-land n. (a) Karelen in
Finnland.
Kjalar-n^s n. (ja) „Kielsvor-
gebirge"', Cap Breton (Neuschotf-
land), ZV kjql-r.
Kjol-r m. (u) „Kiel", rfer Kjölen,
Gebirge zwischen Norwegen und
Schweden.
Krossa-vik/. (k) ,.Kreuzebucht",
jetzt Vödlavik im ostl. Island,
nördl vom Reydarfj(^rd.
Kür 1 and n. (a) Kurland.
Kormt/. (n) Karmö am Kaimt-
sund.
L.
Lanjf-ey /. (jö) „Langinsel'',
Langö in Vesteraalen, im nord-
westl. Norwegen.
Laugar-dal-r m. (a. i) „Rade-
thai', im südwestl. Island, östl.
vom Qlfnsvatn.
Landüua-bor>? f. (i) T.ondon.
lat. Lundnnuin.
M.
Mark-land n. (a^ „Wnldland",
Neufundland in N.- Amerika, zu
mork /.
Mid-gard-r m. (a) „Mittelhof,
die vom Ozean umflossene Erde,
zu mid-r.
Mora-ping n. {&) die Versamm-
lung zu Mora bei Uppsala,
Schweden.
Mostr/. (,ö) aus Monstr,;. Mosterö
in Südhordland, Rergenkut Amt,
Norwegen.
Mnnar-väg-r m. (a) „Freude-
bucht", Hafen auf Sämsey. :u
mun-r.
N.
N6reg-r »i. (a) „ Nord weg \'Sor-
wegen, aus *Nordr-veg-r.
0.
0 r k n - e y j a - r/. ;>/. (n) „Seehunds ■
insehi", die Orkneys, zu orkn h.
P.
Püi fn. (a) Apnlien, das südl. Italien.
B.
Rang-(J /. (ö) ,,verkehrte Fluss".
j. R&ngft im südwestl. Island.
Ranma-riki n. (ja) Romerike tn
Norwegen, im jetzigen Akershus
Amt, !^ ranm-r grosse, hässliche
Person !
Reyd ar- fj(jrd-r m. (u) „Wal-
fischbai", im östl. Island, zu reyd-r
/. Röhrwal.
Rey kja- laug /. (O) „Rauchbad'-,
heisse Quelle: 1) im Laugardal,
1') im südl. Reykjardal, Island.
Key kj a r-<lal-r m. (a. i) nördl.
vom (^IfuBvatn im südwestl.
Island.
Rin/. (0) Rhein, aJid. Rin.
Namenverzeichnis.
B. Ortsnamen.
Iä7
Boga-land n. (a) das Land der
Rygir in Norwegen, das jetzige
Stavanger Amt.
Roma -borg /. (i) Bx)m, lat.
Roma.
S.
Säms-ey/. (jö)„ Seh tcarzesintel"' ,
Samsö zwischen Seeland und Jüt-
land, zu sära-r schwarz, schwarz-
grau.
Sand-hauga-r m. pl. (a) .^Sand-
hüger, Hof im nordl. Island.
S^rk-land n. {&) ^Sarazenen-
land". Xorda/rika. zu s^rki-r.
Seydar -fjord-r m. (n) y,Siede-
fjord* , im östl. Island, jetzt
Seydisf., von seyd /. Strudel,
Stromschnelle (zu 8J6da sieden).
Sida/. (ön) ,Seite. Band'', Gegend
im südöstl. Island.
Sin-holms-sund ». (al ^Gras-
inselsund'*, jetzt Senh. an der
Einfahrt nach Bergen, Norw.,
zu sina /. welkes Gras i
Skard n. la) r,Scharte"', zerstörter
Hof im südwe»tl. Island, westl.
vom Hekla.
Skot-land n. (a) Schottland.
Snj6-fel8-n^8 n. (ja) y,Schnee-
bergsvorgebirge" . im IV. Islands,
zw. Breidi- und Faxa-fjord.
Sogn m. (a) norweg. Landschaft,
Bergens Stift.
S61i f«. (an) ^Soä/c", jetzt Sole,
Ort in Jäderen, Xorwegen, südl.
von Stavanger.
Stad-r m. (i) .„Stätte"*, Vorgebirge
im nordl. Bergenhus Amt, Nor-
wegen.
Staf-o /. (ö) „Stahfluss*', im westl.
Island, mündet westl. von |)örsnes
tu den Hofsv&g.
Stord /. (ö) „Gras'*, Stordö am
Hardangerfjord, Bergens Stift.
S t r a u m s - ey /. (jö i „Stromsinsel**,
an der N.-O. -Küste von Neu-
schottland.
Straums-f jord-r w. (u) „Strom-
bucht", viell. Gut of Canso, Neu-
schottland.
S u d r - e y j a - r /'. pl. ( jö) „Süd-
inselu". die Hebriden.
Sunn-horda-land n. (a) Süd-
horland am Hardangerfjord, Ber-
gens Stift ; das Land der Hqrdar,
run. HarodäB.
S ü 8 a , Soest tn Westfalen, as. Sösat.
Svart-älfa-heim-r m. (a) die
Welt der Schwarzalben, Zwerge.
Svia-riki n. (ja) „Schwedenreich'*,
jetzt Svearike.
S V i - {) j 6 d /. (i) „Schwedenvoik'*,
Schweden, s. Sviar und pjöd.
ü.
Upp-lgnd «. pl. (a) „Oberlande" ,
dae südöstl. Norwegen: Öster- und
Gudhrandsdalen, Hedemarken etc.
Upp-sali-r m. pl. (i) „Ober-
hausen'*, j. Gamla TJppsala, nördl.
der Universitätsstadt.
T.
Väga-r m. (a") „Wogen"', Vaagen
auf der Ö8tvaagö, Lofoten.
Väga-stefna/. (ön) Versammlang
in Vaagen.
Val-holl/. (ö) „TotenhalW*, der
himmlische Kriegersaal, zu val-r.
Vaska-stein-n rn. ^a „ Wasgen-
stein*, Ort in den Vogeaen.
Vellan-katla/. (ön) „Wallender
Kessel* , für vellandi k., ostl.
Bucht des Qlfasvatn, zu veila
St. V. und k^till.
138
Kameuverzeichnis. — B. Ortsnamen.
Vest-manna-eyja-r /. ^/. (jö)
„Westmänner-"^, d. i. ,Jreninseln'^ ,
an der westl. Südküste Islands.
Vestri-bygd /. (i) „Westliche
Niederlassung " , das südwestl.
Grönland.
Vigra-f j ord-r m. (u) liucttt,
Östl. von J)6rsnes, jetzt Sauravägr.
Vik /. (k) „Bucht'', gew. Vik-in,
zwischen Norwegen und Schwe-
den, das Skager Rak und der
Kristianiafjord.
Vind-land n. (a) „Wendenland"",
das slav. Norddeutschland, zu
Vindr, Vindr m. pl. (k), lat.
Veneti (vgl. Ey vindr).
Vin-land n. (&) „Weinland'',
Neuschottland in Nordamerika.
TJi.
I)ing-voll-r «j. (u) „Dingfeld*,
Ebene n'ürdl. rom ()lfusvatn, wo
das aij)ingi gehalten wurde.
{>j6d n. (a) das alte Thyherred
in Nordjötlaud, zu pjöd Volkf
(Vgl. Paul und Braunes Bei-
träge IX, 493.)
J) j 6 1 1 a /. (ön) ;. Tjötö in Helge-
land, Norwegen, zwischen Vagen
und Alsten.
|)6rs-hof n. (a) „Donarshof,
-tempel", auf pörsnes.
f)6rs-n^s n. (ja) „Donarskap",
am Breidifjord, im westl. Island.
prändar-u^s n. ya) Vorgebirge
am Drontheiiiier Fjord.
{)ränd-heim-r m. (a) die Ämter
N.- und S. - Throndhjem nebst
dem Fjord. Die Bewohner:
J)r*ind(i)r.
0.
Ogvalds-n^s n. (ja) j. Agvalds-
nes auf Kanuö (s. Kqrmt) zu
Qg-vald-r, aus agi -j- valda.
Ql-fu8 n. (a) Landschaft im süd-
westl. Island.
Q 1 f u 8 - va t n n. (a) das heutige ping-
valla vatn, See im südwestl-
Island.
(}md /. (ö) das östl. Hindö, Vester-
aalen, im nördl, Norwegen.
(}in lunga-land n. (a) ^Anie-
lungenland" , die ostgot. Lombar-
dei, SU Amal (Stammvater der
ostgot. Dynastie).
Glossar.
Vgl. die Bemerknngen vor dem Namenverzeichnis! — Ein f vor
einem Worte bezeichnet, dass es aasschliesslich poetisch ist. Durch
e(inhver)nj e(iakver)t etc. wird die Constmction angedeatet.
A. verantwortlich sein, die Verant-
w^nang tragen für (mit acc).
adal 11. (a) /== AdelJ Art, Natur,
Beschaffenheit, Wesen.
ädr 1. ade. vorher, früher. 2. comj.
ehe, beTor; bis; aneh ddr en.
ä-eggjnn/. (i) [zu ^ggja^ § 339,
- a , - a t . nach Vokal gew. -t, neg.
pturt., nicht,
ä , präp. u. adv. [got. ana]. I. präp.
1. mit dat. a) lokal anf die Frage
wo'? aaf, in, an, bei; h) tem-
poral, im Laote von, in, an.
während; c) von anderen Ver-
hältn. : in. an, bei, auf, zu.
2. mit acc. a) lokal auf die Frage
wohin? nach, zn; so auch bei
Sinneseindrücken : hann sä Ijö»
i hauginn, und in Wendungen
wie sotti 6 aanan b^kk; b) temp.,
bes. bei allgemeineren Bezeich-
nungen, wie d vor; c) übertr.,
bes modal, z. B. ä fwnn ceg,
und um eine Beziehung auszu-
drücken: hvitr d kör. II. ade,
/.. B koma a, herankommen.
.i-burdar-ma<!-r«. ( k > Person,
die sich gern, bes. durch Pracht,
vor anderen auszeichnen will. —
- b y r g d/. ( i ( zum folg., § 329, 131
Verantwortung , Risiko ; hqfa
mikit t a., viel riskieren. —
-byrgja-sk «jp. ff. (ja) b&rgeo,
12] Anreizung, Anffordenm^.
*.i präp. und ado. (goL af\ I. präp.
mit dat. 1. fokal, von. aus;
2. inttritm., mit: fifUa af gitOi;
3. catual, vor, auf Grand, in-
folge von, z. B. af pci, des-
w^en; 4. modal, mit, z, B. af
afli; LI. ade, ab, herantor.
2. davon.
af brigdi u. (ja) [rn hregdd\
Ausserachtlassong', Nichtnbung.
ä-f^ngin-n pari., adj. (a^ (zu
j'd) stark, berauschend.
af-hü8 «. (a) besonderes Gebinde.
Anbau (am Tempel . — kTsmi
•. (ja) [za kamui] Nachkomne»-
sehaft
afi «. (a) Kraft. Stärke: Macht:
Gewalt.
140
Glossar : afla — andatk.
afla sw. V. (o) [zum vor.] er-
werben, verschaffen.
af-taka/. (öu) Abbruch, Schaden.
agi »n. (an) [got. agis] Schrecken,
Furcht.
ä-girna-sk sw .v. (ja) begehren.
agn-sax n. (a) Ködeimesser.
ä-gseti n. (ja) [zu geta\ Ruhm,
Ehre. — -g*tis-mad-r m.
(k) berühmter, angesehener Mann.
gset-r adj. (a) [zu qeta, § 333,
19 1 berühmt , ausgezeichnet,
trefflich. h 1 a u p n, (a) Anfall,
-griff, Überfall. — -hlyda-sk
sw. V. (ja) hören auf etwas. —
-kaf-liga adv. heftig, hitzig,
eifrig. 2. sehr. — -kaf-r adj.
(a) dass.
akk^ri w. (ja) |§ 88] Anker;
liggja um a., vor A. liegen.
akr m. (a) [got. akr-s, § 118]
Acker, Feld.
al- i>räfix [gut. (da-\ ganz, voll-
kommen.
al-böiu-n part., adj. (a) voll-
kommen fertig, gerüstet, ganz
bereit zu.
aldin-skög-r m. (a) [zu aldin
n.] Fruchtbaumwald.
aldr m. (a) Alter, Lebenszeit;
vid a., bei Jahren. 2. Zeit. —
a 1 d r i - ( g i ) adv. „im Leben
nicht", nie.— aldr-la«: n. (a)
Lebensende, Tod.
ftlf-r m. (a) Alp, Elf, Unter-
irdischer. — -rek n. (a) „Alben-
vertreibung", Notdurft (vgl. die
Anm.)-
all- jir&ßx (got. aU(n)-] «ehr.
all • dr^ng i - liga adverh. (zu
dreng-r\ »ehr tapfer. — -fast-
ord-r m. (a) sehr zuverlässig,
auf dessen Wort man sich
vollkommen verlassen kann. —
-f^gin-n CT. (a) sehr froh. —
-frseg-r m. (ja) sehr be-
rühmt. — -heimsk-liga adv.
sehr thöricht. — -hriedd-r
part., adj. (a) sehr bange, er-
schrocken. — -kapp-sam-
liga adv. sehr eifrig. — -mann-
v«n-n adj. (a) sehr hoffnungs-
voll. — -mikil-1 adj. (a) sehr
gross. — -6-k&t-r adj. (a)
sehr unfi'oh, traurig.
all-r adj. (a) [got. aU-s\ ganz,
all. — allra aller-, verstärkend
beim superl. — allz, gen. sg.
n. 1. adv. durchaus, im ganzen.
2. conj. da, weil.
a 1 1 - r e i d - r adj. (a) sehr zoimig. —
-sad-r, -sann-r adj. {&) sehr
wahr. vald-r m. (a) AUein-
herr8cher,unbeschräukterHerr. —
- v e 1 adv. sehr wohl. gut.
al Iz - va 1 dandi part., adj. (an.
In) allmächtig.
al-m^nning -r tn. (a) |zu mad-r]
allgem. Aufgebot zum Kriege.
al tari n. (ja) Altar.
al-vippni n. (ja) [zu väpn] volle
Rüstung. I>ingi n. (ja) Is-
lands allgemeine Landesver-
.Sammlung. — -p^da /". (jön)
|zu /yorf| Volk, Leute.
amb-^tt/. (i) [got. and-baht-$
m.; vgl. d. Amt\ Magd, Dienerin:
Sklavin.
A n präp. mit gen., seltener dat.
und acc, iidv. ohne: an vera,
entbehren,
and- i>räfix (got. aud{n)-\ gegen,
andu-sk $w. r. (0) [zu andi und
^nd] den Qeist aufgeben.
Glossar: amddyri — dtrunudr.
141
and-dyri «. (ja) [got. -daüri]
Vorstube.
a ndi n». (an) [vgl. ond] Seele, Geist.
and-lit n. (a) Antlitz, Aus-
sehen. — -svar n. (a) Ant-
wort.— -van-r, -i adj. (a, an)
entblösst von, Mangel leidend
an (e— «}. — -vidri n. (ja) (zu
vedr] Gegenwind.
annar-r pron., num. (a) |got an-
fmr, § 206] der eine, andere:
zweite. — annar-r - hvär - r
pTOH. (a) der eine von beiden:
conj. cmnathvärt . . . eda. ent-
weder . . . oder.
an(n)-t adj. n. (a) |zu aniia. vgl.
got. euneis] in mer er a. til, mir
liegt daran, ich habe Lust.
aptan-n m. (a Abend (3 Uhr
nachm. bis zur Dunkelheit).
aptr ade. [got. aftra] zurtick;
wieder. — -gang-r tn. (a)
Spukerei,Gespenstererscheinting.
är M. (a) [got. jer, % 103] Jahr;
at äri, nächstes J. — -bot /.
'k) Verbesserung des Jahres-
ertrages. — -f^rd/. (i) Jahres-
ertrag.
arf-r m. {&) das Erbe, Erbschaft.
är-gljufr n. [zu ö\ steil ab-
fallendes Ufer: Felsspalt, wo-
durch ein Fluss strömt.
arg-r adj. (a [— arg] feige, un-
männlich, weibisch.
tär-hjälm-rwi. [got. aü, ae. är,
isl. eir] Erzhelm.
är-mad-r tn. (k) [got. ainu]
.,Botenmann'', kgl. Verwalter,
Vogt, Aufseher. — -m^nniug
/. (ö) Amt, (Jeschäft eines arm.
arm-r m. (a) [got. arm-s] Arm. —
-l?gff-r «•• (i) Armknochen,
Arm.
är-6s-3 m. (a) [zn o) Flussmün-
dung.
ä - 3 j 6 n /. (i) Anblick.
ask-r tn. (a) Esche; Schiff ;,poet.).
äs-m^gin M. (a) (zu os-s] Götter-
kraft, -stärke. — - mo d - r n». (a)
Götterzom.
ästar-ord n. (a) (zu o«<J Liebes-
wort. — äst-räd n. (a) lieber
Rat. — -ssel-1 adj. (&) geliebt. —
-vin-r tn. (i) lieber Freund.
1. at präp. mit acc. und dat., adv.
[got. at] I. präp. 1. mit acc
tetnp., nach. 2. mit dat ai lok.,
von Ruhe und Bewegung : in, an,
bei, zu; nach; b) temp., bei, an,
gegen; at äri, s. är ; c) modal,
mit Bezug auf: ungr at aldri;
übereinstimmend mit: at Ingum;
at $qnnu, der Wahrheit gemäss;
d) in anderen Yerbindongen :
cera at e-u, im Begriffe zu, be-
schäftigt sein mit; at gjoldum,
zur, als Busse. II. adv., dabei,
daran, dazu, z. B. vera at, zu-
gegen sein, »tanda at. dabei
stehen.
2. at [aus pat] &) conj. mit in/.,
zn; mit itid. oder opt., dass;
b) rel. —. er, f>ä er.
3. -at (vgl. -a) nicht.
ä - 1 a 1 a /. (ün) Vorwurf, Verweis.
at-burd-r m. (i) Begebenheit,
Ereignis, Hergang. — -fanga-
dag-r tn. (a) der vorausgehende
Tag, T. vor. ganga /. (ön)
Angriff, Überfall. — -msela-
sam-r adj. (a) was einem Vor-
würfe zuzieht.
ä - 1 j ä n ( d i ) num. [aas * cM(a)tjän,
§ 119J 18, -te.
ä - 1 r ü n u d - r w . (u) Glauben, Ver-
trauen.
142
Glossar: atsdkn — heita.
at-s6kn/. (i) Angriff.
ütta nvm. fgot. aldau] 8; -ät-
tandi (an) \^ot. ahtuda, §341]
der achte.
avi(!ig-r adj. (a) |got. audag»,
vgl. aud-r 1] reich,
aud-k^nd-r adj. (a) [zu k-emia]
leicht zn erkennen.
1. aud-r ni. (a) Reichtum.
2. aud-r adj. (a) [got. auf)-s\ öde,
leer, einsam, verlassen. ~
a u d - s i3P - r udj. (a) f zu sjä, § 333, 19J
leicht zu sehen, offenbar ; kenn-,
merkbar.
auga n. (ön) [got. augo] Ange.
auka red. v. (got. aukan, § 25üj
vermehren.
auki //(. (an) [zum vor.J Ver-
mehrung.
au st an adv. von Osten.
aust-firding-r m. |zu fjr>rd-r\
Bewohner des isländ. Ost-
viertels. mad-r w. (k) Mann
ans dem Osten (Norwegen).
1. austr n. (a) Osten.
2. austr ndo. östlich, ostwärts. —
-veg-r m. (a) die Länder an
der Ostsee, bes. Russland.
austr.-n-n m. (a) [vgl. § 333. 7|
von Osten, d. i. Norwegen,
kommend.
austr-rüm n. [zu uii»ti- m., von
auBü. § 250] Schöpfraum im
Schiffe.
au- virdis-mad-r «/. ',k) [zu
fthd. afnih und ifil. virda\ Elen-
der, vf nicht lichtM- Mansch.
B.
b Ti - d i - r num. [got. hat i>l
f}fir, 8 204) beide: n. iila cnnj.
hddi . . . ok, sowohl ... als auch
tbÄgi m. (an) Gegner, Feind.
bak «. (a) Rücken: hrjota ä hak,
im Ringkampf besiegen; siign ä
hak (hest8itis),7.vi Pferde steigen. —
-bordi tn. (an) Backbord, linke
Schiffsseite.
bakki in. (an) [dän. hanke, § 88]
Hügel, Anhöhe; Flujssufer.
hh\ n. (a) Scheiterhaufen. — -for
/. (ö) Fahrt zum Seh., Leichen-
verbrennung.
bana-sö r n. (,a) (zu hani] Todes -
wunde, tödliche W.
band n. (a) Band. Fessel: Kette:
/>/. bond Götter (die bindenden).
bani ni. (an) Tod; Todeswunde.
banna 8>o. v. i'ni ..bannen", ver-
bieten.
bar-dagi m. aiii [Si^i Atrj« und
dag-r, § 308, Anm. 2J Kampf,
Schlacht.
harn n. (a) (ßfot. harn] Kind. —
barna - i'it-bnrd-r m. ^i)
Kinderaussetzung.
b&t-r «». (a) (ae hat, isl. \heii\
Boot.
baug-r m. (a) [zu hjig-r\ Ring.
b^d-r VI. (i) (got. badi\ Bett-
polster. — fb^d-gud-r, 8.
Anm. zu S. 20, 7.
beida »ir. v. (ja) [got. baidjan\
verlangen . fordern, begehren,
einen um etwas bitten, e-n e-t:
heida-tk (til), sich aushitten, be-
gehren.
fbeima-r m. />l. lal Männer.
Menschen.
bein n. (a) Bein, Knochen.
beini «». (an) [zu hein-n adj.
förderlich] Aufnahme, Bowirtnntr.
(tastfreundschaft.
heiu-skeyti /. (Tni izum vor.
1 mkjdla] Treffsicherheit.
1. beita/. (ön) [»o hita] Köder.
Glossar: beita — hjqrn.
143
2. beita «c. r. (ja) [zn hita\
„beizen", kreuzen,
bekk-r m. (i) Bank. {)ili n.
(jai Bankbrett.
b^lg-r m. (i) Igot halg-$] Balg;
Sack,
ben /. (jC) fgot. 6<ni;a] Wände. —
t-eld-r m. (a) „Wraidenfener'*.
Schwert.
bera tt. v. 4. |got. hairan] tragen:
l^en. 2. ertragen, aushalten,
dulden. 3. vorbringen . aus-
fahren, z. B. erindi. 4. gebären.
5. hera e-u. mit etwas überwäl-
tigen. 6. bera tik, sich auf-
führen, sich benehmen. — Mit
präp. und ade: af e~tit. über-
treffen ; at, eintreffen, geschehen :
saman räd, ratschlagen ; tH, bei-
tragen, mitwirken zu : dazu thun.
-fügen: eintreffen, geschehen:
upp, vorbringen: vid e-t. einer
Sache Hindemisse in den Weg
legen. — herask- cid, vorüber
gehen, in: lata b. >■. von etwas
zurückkommen.
berg n. (a) z=. bjarg.
b^rgja $w. ü. (ja) schmecken,
gemessen, ä e-u.
b ^ r j a «». r. (ja) [zn bardagi] schla-
gen, erschlagen: Ä.yr;Vi/i steinigen:
bfrja-$k sich schlagen, kämpfen.
vid e-n; «m, sich quälen.
b ^ r - r adj. a) [* bazaz, § 20] bar,
bloss, nackt.
ber-serk-rm. i) „Bärenhäuter**,
rasender Kämpe. — -s-gang-r
m. fa) Anfall von rasender
Kampfeswnt.
b^tr ade. fgot batiza\ besser.
• ^ - n. (ja) Schinken.
b ^ z t - r adj. tvp. (a) [got. batiit-t\
beste,
bida *t. e. 1 [got. beidan\ wart^
auf. erwarten, e-»; ausstehen.
2. erhalten, bekommen, e-t.
b i d j a St. r. 5 [got. bidjan] bitten
um, 'e-t; h. koHtt, zur Frau be-
gehren.
bifa-sk »w. c. (ö, prät. auch als
ai-Stamm: bi/da) beben, zittern.
bik «. (a) Pech.
bil n. (a) Aufenthalt; Zeit; Augen-
blick.
b i 1 a «10. o. (0) [zu d. beiUit] nach-
geben; unterlassen.
b i n d a «f. 9. 3 [got bindan] binden,
verbinden (at, um); b. rid, an-
knüpfen mit.
b i rg d i - r /. /j/. (i) [zu birgja] Vor-
rat. Lebensmittel.
biskup fli. (a. [§ 130: 1, Änm.]
Bischof.
bita »i.V. 1 [got beüan] beissen;
von Waffen: eindringen.
b j a r g ». (a) [got bairg-ah-ei] Bei^.
bjarga st. v. 3 |got bairgan\
helfen, bergen, retten, e-m.
fbjarkan «. va) Birke.
bjarn-dir n. (a) [zu bjurm]
,Bärentier", Bär.
bjart-r adj. (») [got bahia-s]
glänzend, klar, blank.
bjöda tt. V. 2 [got. biudan] an-
bieten. 2. gewähren, z. B.fridar.
3. einladen heim). 4. gebieten,
befehlen.
bj6r-k§r n. (a) Biei^efltes. —
bj6r-r wi. (a) Bier.
bjüg-r adj. (a) [zn got bivgon]
gebogen, krumm. — fbjüg-
▼ id-r hansa, .der krumme
Schädelbaum' c= Trinkhom.
bj^rn m. (u> Bir.
144
piossar : hlämadr — bregda.
blä-mad-r m. (k) ^Blaumann",
Neger.
blanda red. und sw. v. (ö) [got.
hlandan] mischen ; blanda-sk vid,
sich abgeben mit, sich beküm-
mein um.
blä-r wi, (a) blau, schwa'rzblau ;
schwarz.
blä^sa red. v. (got. blesati] blasen.
2. ausblasen, schnauben. 3. auf-
blasen.
bleikja »w. v. (ja) bleichen.
bleik-r in. (a) bleich
bleyta sw. v. (ja) fzu hlaut-r adj]
erweichen.
blind-rflrf;.(a) Igot.blind-s] blind.
blöd «. (a) [got. blop] Blut. —
-bogi in. (an) Blutstrahl. —
- d r ^ fj a - r /. pl. (jö) fzu draf
Abfall] Blutstropfen. — -r efil - 1
in. (a) Schwertspitze (vgl. Be-
ßll). — t-val-r /«. (i) „Blut-
falke", Rabe.
bl6dug-r adj. (a) blutig.
bl6t n. (a) Opfer. — -veizla /.
(ön) Opfennahl.
blöta red. u. sw. v. (ö) (got. blo-
tan] opfern, durch Opfer ver-
ehren (Vgl. § 438).
blunda sw. v. (5) [zu b/ind-r\
blinzeln, die Augen schlieesen.
bl^-varda/. (ön) Senkblei.
bl^8t-r f/i. (u) Blasen.
bod n. (a) Botschaft, Gebot. 2.
Gastgebot.
boda sw. V. (ö) verkündigen.
b. af, aufsagen (von Lehen);
b. um, gebieten.
tbodi //». (Axi) „Bote", Gebieter;
ßeinpings, Führer im Kampf.
bogi fii. (an) Bogen. — bog-
stfrk-r adj. (ja) stark im
Bogenspannen.
bök /. (k) [got. boka] Buch
böl w. (a) [zu büa] Aufenthaltsort,
Lager,
bolli m. (an) Bowle, Schale, Ge-
fäss.
böndi tn. (k) (zu btia] Bauer.
2. Hausherr.
bord n. (a) [got. baurd] Bord,
Brett. 2. Schiffsbord; Schiff.
3. Tisch; sitja yßr hurdum, zu
Tische sitzen. — bünud-r m.
(u) Tischzeug, Gedeck. — d 6 k-r
m. (a) Tischtuch. — k^r n. (a)
Tischgefäss zum Schenken.
borg /. (i) [got. baürg-s] Burg;
Stadt. -- borgar-hlid n. (a)
Burgthor. — -v^gg-r m. (i)
Burg-, Stadtmauer. — borg-
hj(^rt-r *». (u) Bnrghirsch.
bot/, (k) [got. bota] Busse, Bes-
serung, Abhilfe: Ersatz; oinna
b. e-s, abhelfen, ein Ende machen.
bräd-r adj. (a) schnell, hastig,
eilig; n. brätt bald.
bragar-full n. (a^ [zu brag-r\
„Dichtungs-", d. i. Minne- und
Gelübdebecher.
bragd n. ta) |zu bregda\ Augen-
blick. 2. That, Unternehmen.
3. List, Kniff.
br ak «. (a) [vgl. got. brakja\ Lärm.
Getöse.
braka sw. v. (ö) krachen.
brand-r «i. (a) [zu 6rg»»«] Feuer
brand. 2. Klinge, Schwert poet.)
braut/, (i) [zu f>rjöta\ Weg; ö,
t braut, brott, burt. fort, weg
(bei Vorben der Bewegung):
</, i brautu etc., desgl. {bei V.
der Ruhe).
bregda st. t>. 8 [§ 239, 3] schnell
bewegen, ziehen, schwingen
(tveräi). 2 verändem, verwan
Glossar: breida — hurdr.
145
dein, z. B. lit(vtn) die Farbe.
3. e-m bregdr rid e-t . etwas
macht Eindruck auf. — Mit Präp.
nnd Adv.: br. rtd, eine plötz-
liche Bewegung machen. —
bregda-ik im Stich lassen ; br. i,
sich verwandeln in.
breida tw. c. <jat) [got. brcädjem]
breiten . ausbreiten : hreida-sk
sich ausbreiten.
breid-r adj. (a) {got. braif>-s]
breit.
1. b r e n n a/. (On) fg. britmo | Brand.
2. brenna *t. r. 3 fgot. brinimn,
% 237. Anm. 1] brennen, verbren-
nen (intrmu.\; sich verbrennen.
3. b r ^ n n a *». c. (ja) [got. brcmnjan]
anzünden, verbrennen (trtm*.).
bresta st. r. 3, bersten, zer-
springen. 2. krachen.
breyta #ir. c (ja) (zu brcaU] ver-
äcdem, e-n. 2. einrichten.
brigzli I». (ja) [xabregda, §331,
15J Vorwurf.
bringa/. 'ön) Brust. — bring-
speli-r m. pl. (u) fzu tp^l-r]
Brustknorpel.
brjost n. '&) [got. brnH-f, ae.
breoft] Brust.
b rj 6ta #^ c. 2. brechen, abbrechen,
zerbrechen. — brjMa-»k sich be-
möhen.
h r 0 d d - r m. (a t [aus * broidtu, ae.
brord, § 86) Spitze.
brödir m. (k) [got. brofxtr] Bru-
der. — brödur-gjold n. pl.
(a Bruderbusse, -sahne.
brotna sw. v. (ü) [zu brjöta] zer-
brechen, entzwei gehn.
brott. 8. braut.
hrnf. (ö) Brücke.']
brüd-(h;laup n. ,a Bi-aatlauf,
Hochzeit. — brüd-r /. (i)
[got brüff-s\ Braut. 2. poeiüek
Weib.
brnn/. (k) Kante, Band. 2. Augen-
braue.
bryggja/. (Jon) Schiffbrücke.
brynja /. (jön) [got. brvnj6\
Brünne, Panzer.
brytja «*c. r. (ö) [zu &r;öta] zer-
stückeln, niederhauen.
br^da sw. c. (ja> [zu bröd] Beute
geben.
br«''dra-lag ». (a'i Blutsbrüder-
schaft.
brod/. (ö) [= d. Braien] Fleisch,
als Beute.
bü n. (a) Haushaltung, Haus,
Wohnung. 2. Vieh.
bna red. r. [got. baufm] wohnen,
bewohnen: wier bvr i ttapi, ich
habe im Sinne. 2. vorbereiten,
in Stand setzen, rüsten, be-
reiten. — btia-ik sich vorbereiten,
sich bereit, fertig machen, z. B.
t brott, zur Abreise, (tU)j^dar. —
Part, bum-n gerüstet, fertig;
bereit, nahe daran. 2. ge-
schmückt, geziert.
bnanda-müg-r m. (a) Bauem-
haufe. — -tala /. (ön) Zahl
der Bauern.
bnandi = bÖHdi.
büd /". (ö. i) [zu büa] Bude, Hütte,
Zeit.
bti-f6 n. (a) Vieh. — -fgrii «.
n. (ja) [za/ara] dass.
bük-r m. (a) Bauch. 2. Körper.
buna /. (ön) [ae. bune] Becher
(Beiname).
bünud-r m. (n) Ausrüstimg, Zu-
behör. 2. Kleidimg, Tracht.
3. Haushaltung.
burd-r m. d) [got. ga-bamrßf-$]
Geburt.
HoUh»«a«B, AltWiadJMhM liW hweh.
10
146
Glossar: burr — dr^gi-liga.
fbur-r m. (i) [got. havr] Sohn.
burt, vgl. braut.
bü-syslu-mad-r m. (k) betrieb-
samer Landmami. — -l)egn wi.
(a) Bauer.
byg(! /. (i) Bebauung, fester
Aufenthalt. 2. Bezirk, bewohnte
Gegend.
^y&&.J8' *^- V. (ja) bebauen, be-
wohnen; wohnen.
byrding-r m. (a) fzu hurd-r]
Handelsfahrzeug.
byrgja sw. v. (ja) |zn borg]
schliessen, einschliessen.
byrja sip. v. (ö) unpers. günstig
wehen (vom Fahrwind).
by r - 1 ei di ». (ja) günstiger Fahr-
wind. — byr-r m. (i) dass.
byskup, vgl. biskup.
bsedi, vgl. bädir.
bsela 8w. v. (ja) [zu bäl] ver-
brennen, durch Feuer zerstören.
bti-r m. (i) [zu büa\ Hof, Gehöft;
Gebäude. 2. Stadt.
bdta ««7. V. (ja) [got. hotjan]
bessern, verbessern. 2. büssen;
Busse zahlen ; Schadenersatz
leisten.
tb(^d /. (wo) Kampf.
b^l n. (wa) [gut. balwa-\ Schade,
Unglück, Übel.
bolk-r m. (u) „Balken", Scheide-
wand.
bolva-nmid-r wi. (a, i) [zu bgl]
UnglUcksstifter.
b^lvojl /. (i) |zu bni § 329, 12 1
üiißflüok, Vprdorhpn.
1>.
daga »w. V. (0) tagen,
dag-r ffi. (a) [got. dag-»\ 'lag
(dat. d^gi, g 20, Anm. 1).
dal-büi m. (an) Thalbewohner. —
dal-r m. (i, a) [got. dal] Thal.
dansk-r adj. (a) dänisch; nor-
disch.
danz m. (a) Tanz.
fdarrad-r m. (a) [e. dort] Speer.
dauda-sok/. (ö) todeswürdigos
Verbrechen. — daudi m. (an)
(vgl. got. daupu-s] Tod.
daud-r adj. (a) [got. daup-s] tot.
deyja st. v. 6 [§ 245, vgl. got.
diwan] sterben.
digr adj. (a) [got. digrei] dick,
schwer.
dikt-r tn. (a) Gedicht.
dirfd/. (i) [zu djarf-r\ Dreistitr-
keit, Kühnheit.
dis /. (i) Göttin. 2. vornehme
Frau (poet.).
djarf-r adj. (a) [as. d^bi] dreist,
kühn.
djüp-audig-r adj. (a) „tief
reich", steinreich, sehr reich. —
djüp-leik-r m. (a) Tiefe. —
djfip-r adj. (a) [got. diup-g] tief.
td6lg-r^ /. (ö) [zu dölg n.]
„Kampfrahe", d. i. Lanze, Speer.
d6m-r m. (a) [got. dovi-s] Urteil.
2. Ding, Gegenstand.
d 6 1 1 i r/. (k) [got. daiiJitar] Tocliter.
draga «^ v. 6 (got. dragan] ziehen,
bringen. 2. fischen. 3. malen. —
dr. undir sik, erwerben ; dr. undan
e-tn, jemand berauben.
dranm-r m. (a) Traum.
dreifa-sk sio. c. (ja) [got draih-
Jan] sich teilen.
drekka rt. v. 8 [got. drigkan]
trinken; dr. af, austrinken.
dr^ngi - üga adv. kühn. —
dr^ng-r m. (i) edler, kühner,
tüchtiger Mann. 2. junger
Bnrsch.
Glossar: drepa — eiga.
147
rlrepa tt. v. 5 f= trefem] st lassen,
stecken, z. B. ßMqri i munn.
2. schlagen (im Spiel' . 3. er-
schlagen, töten.
drevma ttc. v. (jai [zu dr€Rtm-r\
unpen. tränmen: mit drej/mtir,
ich träume.
drevri n. (ja> [zu got. dnaujan]
Tei^ossenes Blut.
(irif a st. v. 1 [got. dreiban] treiben,
eilen, davon fahren. 2. beflecken
(i mit\
drjüg-r adj (a) [zu got. drimgam]
stark, mächtig.
drjüpa ft. V.2, tröpfeln, tropfen.
drottin-n m. (a) [Tgl. got.
draühtinon] HänptKng . Fürst,
Herr. — dröttin-holl-r adj.
(a) dem Herrn hold, treu. —
drött-ning/. (ö) Königin.
drnkkin-n pari., adj. (a) be-
trunken.
droknnn /". (i) [zu dretkä] Er-
trinken.
drapa sw. v. (ai) hängen, sich
neigen.
drykkja/. (jön) Trinkgelage.
drykk-r m. (i Trunk, Trank.
drsep-r adj. a) [zu drepa, §333.
19] der erschlagen werden darf,
voffelfrei.
>lnga fw. V. (ai) [got. dtufaH\
tangen. . 2. helfen.
•luk-r m. (a) Tuch.
dv^lja ftt. V. fja) [e. dtteü\ auf-
halten, verzögern. — dv^a - *k
zögern mit, e-m.
dverg-r m. a) Zwerg.
dygd/. (i) [zu duga] Tugend.
dylja »IC. V. fja) verbergen.
dvn-r M. (i) [e. rftn] Lärm.
dynja *«?. r. (ja^ lirmpn tönen.
raascben.
dyr «. (a) fgot. dimt, § 20] Tier.
2. Hirsch. — dyra-m^rg-r/.
{}%i\ Tiermark.
Afräf. (ü) (zu d^-r\ HenüdikeiL
dyr(-r) /., «. (k, § 180, Amn.)
[got. </awrJ Thün;^öffiiuiig>.
dyr-r adi. ■' -^ner. kostbar:
herrlich.
däe1-l adj. a; umgänglich, leut-
selig, freundlich. — dsel-lig-r
adj. (a) das».
d«^gr «. (a) [vg^ got. -dog-*]
12 Stunden (Tag odo- Nadtt).
d i^' m a »w. V. (ja) [got. doa^ai^
urteilen.
d<kk-r adj. (wa) [aMes;. djßimkt
germ. ^dingxa-z, § 25 und 88]
dunkel,
fdogling-r m. (a) König.
eda ioi^. [got. aif>pam] oder.
ef (Toii;. [got. iba] wom. 2. ob.
^f nd /. (0) [zu d. mbem] Erföllung.
^fni n. (ja) Sache, Umstand.
efri, vgl. «fri.
1. egg w. ja- Ei. — -v§r «. (ja)
Eiersammelstelle.
2- ?gg /- (j») »B«*e", Sdmeide,
Schärfe. 2. Kante, Band. —
t -prima /. (Jto) Schwerter-
klirren, Kampf.
egg ja ttt. e. (ja) [zum vor.] an-
treiben, reizen zn, e^ e-t.
eid-r m. (a) [got. «^«] Eid. —
-svari m. (an) [zu wf^a] d«r
jem. Trene geschworen hat.
ei = eigi.
eiga c. prat. prät. [got. aigam,
§ 273, 2] haben, besitzoi; zur
Ehe hakra (bekommen). ICt
folg. wf.: sollen, mässen. —
eiga vid, zu thnn habea, kim|ifen
148
Glossar: ei'gi — er.
mit; eiga-sk vid, mit einander
kämpfen.
ei-gi adv. [got. aiw] nicht (vgl.
et/ 2).
eign /. (i) [vgl. got. aigin] Eigen-
tum.
eigna sw. v. (ö) [got. ga-aiginon]
zueignen; eigna- sf: sich zueignen,
sich bemächtigen , et.
ei-lif-r adj. (a) |got. aiw] ewig
lebend, ewig.
ein-arct-r adj. (a) „einartig",
aufrichtig, freimütig: standhaft,
kühn. — t - b a n i m. (an) Töter. —
-f<iting-r m. (a) Einfüssler. —
-getin-n part., adj. (a) ein-
geboren, einzig. — - hard-r
adj. (a) unerschrocken, stand-
haft. — - -h§nd-r adj. (a) ein-
händig. — - h I i t - r adj. (a) [zu fdit]
allein im Stande, ausreichend,
stark genug. — -kanna adv.
wichtig, besonders.
ein-n num., pron. (a) [got. ain-s]
6in. 2. irgend ein. 3. ein (un-
best. Art.). 4. allein, einzig:
»qgvr eivar, bloss Erzählungen. —
/>t"t at eins, nur so, allein unter
der Bedingung. — einna (</.
pl.) mett, am meisten. — einn
saman, einsam, allein. — einn -
hver-r pron., jemand, einer.
ein-skipa adj. (an) mit einem
Schiffe. — -vigi n. (ja) Zwei-
kampf.
eira tw. v (ja) [zu got. aintan,
d. ehren] schonen, e-m.
eisa/. (öu) Feuer.
eitm. (a) , Eiter", Oift. — -full-r
adj. (a) giftig. — -orm-r m.
(a) fliftschlange, -drache.
ekki n. von engt, nicht8. 2. adv.
nicht.
61 n. (a) Unwetter, Sturm,
elding /. (ö) [zum folg.] Blitz,
eld-r m. (a) [ae. oeld, § 441 Feuer,
ellifu num. [got. ainlif, § 90] elf.
^Ijan-leysi n. (ja) [got. aljan]
Kraft-, Energielosigkeit.
§l-la adv. [zu got. alja] oder. —
^1-ligararfü. komp. [got. alja-
leikos], sonst, andernfalls.
§lta 8w. V. (ja) verfolgen, jagen.
§mja sw. V. (0) heulen.
en(n) conj. [alt an = got. pan]
aber, sondern. 2. (nach komp.) als.
1. enda conj. [aus * en[n) Jjö, vgl.
§ 80, Anm. und § 75, 1] ausser-
dem; und doch.
2. ^nda sw. v. (ja) enden, ab
schliessen, vollenden, erfüllen.
^ndi-(r) m, (ja, jan) [got. andei-s\
Ende,
en-gi pron. [etnn-^t] keiner, n.
ekki (§ 221, 1).
§ngil-l m. (&) Engel.
1. enn adv. [=■ d. dann, denn] noch.
2. weiter, ausserdem.
2. en-n pron. jener, der (vgl. hinn
und inn).
§n 8 k - r adj. (a) [*anglisk-r, § 109, a]
engli.sch.
^ p tirpräp., adv. [got.qftaro] l.präp.
mit acc. a) temp. nach; b) bei
Pers.: nach jemandes Tode, z. B.
Ufa ^ptir, überleben, Ag/nrf f/».,
Rache für. 2. mit dat. a) nach,
hinterher, z. B. ganga; b) nach,
z. B. t^nda; c) längs, hindurch :
g. ^-fini; d) übereinstimmend
mit: miHa ^ e-m. II. adv, zu*
rück, z. B. lata f ; vera g., wieder
da sein.
er, älter et, rel. pari. 1. al« pron.
der, welcher. 2. bei adv.: I>n
ff als, jfar til er bis, /»or er wo,
Glossar: er — fara.
149
f>egar er sobald als. 3. allein-
stehend als conj. : wo ; als ; da,
weil. 4 =z ai, dass.
e r pron. pl., ihr.
erendi = erendi.
erfi n. (ja) [got. arbi] Erbmahl,
Totenmahl t.znm Gedächtnis).
§rfidi n. (ja) [vgl. got. ar6ei/»-«]
Arbeit; Mühe, Beschwer.
^rm- r m. 'i) Ärmel.
es := er, verkürzt 's.
eski n. (ja) [zn ask-r], Asch,
Kästchen.
eta #f. V. 5 [got. itan\ essen, fressen.
1- ey /• (j") [e- i^-land, d. ^«e,
zu isl. o, § 124, 5] Insel.
2. ey adv. [got. aiw\ immer, je
(vgl. ei-ffi).
eyda sie. v. (ja) [zn auä-r, adj.^
leeren, veröden, e-t. 2. ver-
wüsten, vernichten, zerstören ;
vergeuden, e-u.
eyrfi-mcjrk /. (k) [got. aufnda]
Wüstenei, Einöde ; Haide, un-
bebaute Gegend (Wald).
eygd-r part., adj. (a) [zu auga]
mit Augen versehen.
eymd /. (i) [zu aum-r adj.] Elend.
eyra n. (0) [got. auso] Ohr.
eyri-r tn. (ja) pl. aurar [lat. au-
rev»\ Öre. 2. Gut.
eyr-r/. (jö) [zu aur-r Kiessand]
angeschwemmte Sandbank, flache
Landzunge.
eystri adj. comp, {an, in) [zu
austr] östlicher.
F.
f ä red. v. [got. fäfian, § 248] be-
kommen, erhalten (oft mit ptep.
prät., § 452); zur Frau bek.
(mit gen.); 2. habhaft werden,
sich bemächtigen , verschafTen
(mit gen. oder acc.); er f^git tu
veizlu, es wird Vorrat gesammelt,
es werden Vorbereitungen ge-
troffen zu, etc. : fä at blöti, ein
Opfer veranstalten. 3. liefera,
geben; t hond, übertragen. 4.
e-H tu es, zn etwas setzen. —
fä-sk erreicht, erlangt werden;
/. i, sich abgeben mit: /. vid,
sich versuchen.
fadir m. (k) [got. fadar] Vater.
fadma »w. v. (ö) umarmen.
f a d m - r /n. (a) [e.fathom, d. Faden]
Umarmung, Arme. 2. Klafter.
f agna «w. v. (ü) [got.faginon] em-
pfangen, aufnehmen, bewirten.
fagr adj. (a) (got. fagr-s] schön.
fä-khedd-r part., adj. (a) (zu
fd r, adj.] wenig bekleidet.
fall ». (a) Fall.
falla red. o. [§ 2481 faUen: ab-
nehmen; ausfallen, unterbleiben;
falla üt, ausströmen. — falla-sk
versagen.
fallin-n part., adj. (a) bequem,
geschickt, passend; n. hetr f-t,
geziemender.
fälnia sw. v. (ö) tappen, tasten.
f al-r m. li.i Röhre zur Befestigung
der Lanzenspitze am Schaft.
fa-m^nn-r adj. (a) [zu /d-r und
mad-r] von wenig Leuten be-
wohnt. — -molug-r adj. (a)
[zu mal] wenig redend, schweig-
sam.
f a n g n. (a) [= d. Fang] pl. fqng
Vorräte, Mittel.
f ar n. (a) [zu fara] Art, Weise.
fä-r(r) adj. (wa) [got. fau-»\
wenig, gering.
fara »t. v. 6 [got. faran] fahren,
ziehen, reisen; kommen; er-
gehen; vor sich gehen, zugehen;
i6ö
Glossar : farar-greidi — fjMr.
sterben ; fara med, sich abgeben,
befassen ; farn undan, sich los-
machen, entkunimen. 2. mit
dat.: verderben, vernichten.
farar-greidi m. (an) Beförde-
rungsmittel.
farin-n />nrt., ndj. (a) beschaffen
(mit dat.^.
farm-r m. (a) [zu fara] Ladung.
fast-r adj. (a) fest; stark, heftig,
gewaltsam.
fat n. (a) Kleidungsstück.
fä-vis-s adj. (a) [zw fä-r] „wenig
weise", unerfahren.
f 6 n. (u, a) [got. faihv, § 130. 2]
Vieh. 2. Eigentum, Gut. 3. (leld.
f§dga-r m. pl. (a) [zu fadir,
§ 109 b und 327, 19] Vater und
Sohn (Söhne).
f^dgin n. />/. (a) [tj 331, 18 1 Vater
und Tochter (Teufel und Stolz).
f§gin-n adj. (a) (vgl. got. faffi-
non\ ft'oh, e-u über etwas.
f6-gj(^f/. (ö) Gabe, Geschenk an
Geld oder Gut.
f^grd /. (i) |zu fagr] Schönheit.
f6-hirzla/. (On) [zu hirda, % 330,
5J Schatzkammer.
feig-r adj. (a) [=: i. feig] dem
Tode nah, der sterben soll.
feikn adj. (a) verderblich, unge-
heuer.
feit-r adj. (a) feist, fett.
fela *«. V. 8 [got. ßlhan, § 240,
Anm. 1] verbergen.
f6-lagi m. (iin) Genosse, Kame-
rad.
1. f^ld-r m. (i) Pelzmantel.
2. feld-r adj. (a) dienlicli, pas-
send.
f^lla gw. V. (ja) fällen, zu Falle
bringen, umwcilon; «■rscIiingiMi.
fcnufl-r f«. (u) Vieh.
fe-rän n. (a) Raub des Gntts.
Beraubung,
f^rd /. (i) [vgl. got. ;/.-,,/,/.„
Fahrt, Reise.
1. f^sta/. (jön) [zu got. -fastei-s]
Pfand, Bürgschaft. Sicherheit.
2. festa SIC. v. (ja) befestigen,
fest machen. 2. verloben. 3.
haften, eindringen (von Waffen).
f^ Star- auga/.(nn^Tauschleife.—
-bald n. (a) Taubefestigung. —
f^st-r /. (jö) [zn jast-r] Seil,
Tau. 2. /)/. festar Verlobung,
fimm Tium. (got. /"»/] fünt. —
fim-tän 15. — fimti (an' |got.
fimfta] fünfte,
fingr m. (k) [got. figgr-s] Finger,
finna st. v. 3 [got. finjjan] finden,
treffen, begegnen. 2. aufsuchen.
3. gCM'ahr werden, bemerken:
f^at fanzk n, man merkte,
ffira-r, fira-r m. pl. la") \/.\\
fjqr, as. firi/io-s] Menschen,
fiski/. (In) Fischfang, Fischerei,
fisk-r VI. (a) \got.ßsk-g\ Fisch. —
-reki m. (au) „Fischtreiber".
eine Walart (Beiname),
fjadr-laus-s adj. (a) [zu fj^dr]
federlos,
fjall rt. (a) Gebirge,
fj&n, a. fjön.
fjara/. (ön) Strand.
f j Audi m. (nd) [got. fijand-s] Feind,
Teufel,
fjard-skorin-n pari., adj. (a)
[fj(>rd-r und sl-^ra] mit Buchten
eingeschnitten.
tj6rdung-r m. (a) Viertel.
fj6n/. (i) (zu got. fijan] Hass,
Feindschaft.
fjArir HU1II. in. pl. jgot. fidiror.
§ 2021 vier.
Ölossar: fjqdr — foräa.
i5i
fjqdr/. (ü) Feder.
fjqld/. (i) [zu got. ßu] Menge.
fjqldi m. (an) dass.
fjql-kunnig-r adj. Ca) [got.
filu] zauberkuudig. — -kyngi
/. (In) Zauberei, Hexerei. —
-m^uni n. (ja) Menschen-
menge. — -m^nn-r adj. (a)
von vielen Menschen begleitet,
aus vielen Menschen bestehend ;
mannstark.
f jqr n. (wa) [vgl. got. fairhwu-s]
Leben. — -baugs-g ard-r m.
(a) die Friedlosigkeit ausserhalb
zweier bestimmter, nicht mehr
als eine Tagereise von einander
liegender Aufenthaltsorte ( zu
fjqr-baug-r „Lebensring" , d. i.
das Leben rettende Geld-
summe). — -baugs-mad-r m.
(k) der ausserhalb des gen. Be-
zirkes Friedlose. — -brot n.
[d. (a) [zu brjöta] Todeskampf. —
-lausn /. (i) Lösesumme für
das verwirkte Leben. — f -segi
m. (an)„Lebensfaser,-fiber", Herz.
fjqrd-r m. (u) Bucht, Meerbusen.
fjotra sw.v. (ün) fesseln, in Fuss-
eisen setzen.
fjqtur-rwi.(a)| ^.fetter] Fnssfessel.
fU 8t. V. 6 [*flahan, § 245] schin-
den, die Haut abziehen.
flag-brjöska n. (ün) Brust-
knorpel.
flagd-kona /. (ün) Riesin, Un-
holdin.
flä-r(r) adj. (a) falsch, hinter-
listig.
flat-r adj. (a) [e. flat] flach;
ßatr fis/cr, Heilbutte. — -n§f-r
adj. (ja) flachnäsig.
fleiu-n m. (&) Wurfspiess. —
f-ping n. (a) Kampf.
fleiri, flest-r adj., comp, und
superl. (an, a) [§ 339] mehr,
meiste ; at flestu, meist,
fl^tta sw. V. (ja) ausziehen, der
Kleider berauben,
fleygja sw. v. (ja) [got. -flaug-
jan] fliegen lassen, werfen,
fleyming-r m. (a) Spott, hafa i
f-i, spotten über,
flika /. (ün) „Flicken", Lappen,
Fahne,
ffljöd n. (a) Weib,
fljöta St. V. 2, fliessen; treiben.
flj6t-r adj. (a) (zum vor.] hurtig,
schnell. — -liga adv. bald,
fljüga St. V. 2 [§ 234) fliegen.
fl6d n. (a) [got. flodu-s] Strom.
2 Überschwemmung. 3. Flut
(gegenüber Ebbe),
flokk-r m. (a) [e. ßock] Haufe.
flötri m. (an) [§ 28] Flucht,
flug n. (a) Flug. straum-r
m. (a) reissender Strom,
flyja St. V. 2, sw. v. (ja) [got.
/jl'ukan, § 71 und 235] fliehe»,
flüchten,
flytja sw. D. (ja) fortbringen,
-schaifen; fördern; fl. til eyrna,
zu Ohren bringen, verkünden,
flaerd/. (i) Betrug,
f 1 (I j a = ßj'ija.
fölk n. (a) Volk, Schar. 2. Heer,
Kriegerschar. — -orrosta/.
(Ou) Kampf zwischen Heeren,
fölska /. (ün) [e. fool] Thor-
heit. — fölsku-verk n. (a)
thörichter Streich,
for- prüf. [got. /a«ra] vor-,
for-berg n. (a) Vorgebirge, Vor-
sprung,
forda aw. v. (ün) retten, e-m;
forda - sk e - 1, etw. entgehen,
entfliehen.
152
Gloss.ar : for^Urar — frjösa.
f or-§llra-r m. pl. (a) [zu dlri.
got. alfnza\ Eltern. kiikja
/. (jön) Vorkirche, Vorraum der
Kirche.
fork-r m. (a) Bootshaken; Stange.
for-kunn-liga adv., sehr. —
-l^g n. pl. (a) Schicksal, Be-
stimmung. — -mali m. (an)
Bestimmung.
fern adj. (a) [vgl. got. faimei-s]
alt, aus alter Zeit.
f 6rna «w. v. (ön) [zu forn\ opfern.
for-r&d w. (a) Herrschaft über
etwas.
fors m. (a) Wasserfall.
for-stofa /. (ön) Vorstube. —
-vindis adverh. gen. [§ 373| in
der Windrichtung. — -vitni
/. (in) Neugierde. — -vitna-sk
sw. V. (ön) sich erkundigen nach
(um), untersuchen.
föst-brö dir m. (k^i PHegebruder.
2. geschworener Fi-eund.
fÖBtr n. (a^ [zu _ßda, § 122 und
331, 9) Erziehung.
1. föstra /. (öni Pflege-, Zieh-
mutter; Pflegetochter.
2. föstra Sit. v. (ö) aufziehen,
erziehen.
f 68 tri m. (an) Zieh-, Pflegevater
oder -söhn.
f6t-r m. (k) \goi. fotu-»] Fuss.
fr& präp. mit dat., adv. [gut.
fram] von; über (bei Hören,
Sagen).
fr&-fall n. (a) Tod.
fram adv. vorwärts: fr. ä, bis
hinein.
fr am an adv. vom; vorwärts. —
-venf-r ndj. (a) an der Spitze.
fram-ganga /. (ön) Vorwärts-
gehen; Mut, Tapferkeit.
-g^ng-r ndj. (j;i^ \v:r- l-il
schritte niaclit, zur Ausführung 1
kommt oder erreicht wird: verda |
f-t, zur Ausführung kommen. — 1
-gjarn adj. (a) vorwärts stre-
bend, begehrlich, ehrgeizig:
dreist, kühn.
frarai in. lan) Ruhm, Ehre.
fram-r adj. (ai ausgezeichnet,
vorzüglich.
fram-stafn m. (a) Vordersteven.
frftn-n adj. (a) glänzend.
frä-sogn /. (i) Bericht, Erzäh-
lung.
fraud n. (ai [e. froth] Fett,
Saft.
fregna st. v. 5 fgot. fraihnan.
§ 243] erkunden, erfahren: jem.
nach etwas fragen, e-n es.
freista ««'. ». (ö) [got. fraitan,
fraistubni] versuchen, auf die
Probe stellen, es.
frelsa sw. r. (ja) [zn /rjd/g\ frei
machen, erlösen.
fr^mja sir. v. (ja) (zu framan]
vorwärts bringen, fördern; aus-
führen.
frest «. (a) Frist: Aufschub.
fr6tt/. (i) [zn fregna] Nachricht.
2. Ausfragen, Erforschung.
fr6tta sw. i\ (ja* erfahren, hören.
fridar-täkn «. (a) Friedens-
zeichen. — frid-g"rd ./'. (,i)
Friedensschlus.s.
fri»l-leik-r ni. (a,) Schönheit. —
frid-r adj. (a) schön, hübsch.
frid-r m. (u) [got. Fri^a-] Friede.
2. (poot.) Liebe. — -stad-r m. ^
(i) FriedenH8t.ätte, Asyl. J|
frjä-dag-r »«. (a) Freitag. ^
frjAls adj. (h) [got. frei-hal»,
§ 36) frei. — -borin-n n,trt.
ndj. (a) frei geboren. ■
Iiji'is;i -r,r '» 'i,'<»t. /n"w«] hirl-li ^
Glossar : frhir — fyrri.
153
fröd-r adj. (a) [got. /r«/»-«] klug,
verständig, weise, gelehrt.
frost n. (a) Frost.
frü/. (ün) [§ 171, IjFrau, Fräu-
lein, Dame.
f ryja sw. v. (ja) einem den Mangel
an etwas vorwerfen, aberkennen,
e-m es.
frseg-r adj. ga) [zn fregna, § 333,
19] berühmt.
frgegd /. (i) Ruhm.
fr« -körn n. (a) [got. fraiw, §32,
Anm. 2] Saatkorn.
fraindi «t. (nd) [got. frijond-s]
Blutsverwandter. — fr send -
k 0 n a/. (ön) Verwandte. — s ^ m i
/. (In) Verwandtschaft.
frt'idi /. «. (In, ja) [got. f rodet]
Kenntnis, Kunde ; Gelehrsam-
keit. — -ma(!-r m. (k) ge-
lehrter, kenntnisreicher Mann.
frokn adj. (a) mutig, tapfer.
fugl m. (a) [got. fugl-s] Vogel;
Gevögel.
fül-1 adj. (a) [got. fr/l-s] faul;
hässlich.
full-g6d-r adj. (aj gut genug. —
-kaupa adj. [indek/., § 200]
der gekauft hat, so viel er will.
full-r adj. (a) [got. full-s\ voll;
vollständig: at fuUu, vollstän-
dig. — -steikt-r pari, (a) gar
gebraten. — -trni m. (an) wer
jemandes volles Vertrauen hat.
fund-r 7«. (a, i) [= d. Fund] Zu-
sammentreffen, -kommen, Be-
gegnung.
ffuni m. (an) [zu got./on] Feuer.
für da /. (ön) Wunder, erstaun-
liche Sache; /. er at, es ist
ausserordentlich ; furdu (gen.)
steht verstärkend vor adj.:
wunder-, sehr.
l'yla /• (jön) [zu fül-l] Fäulnis,
Gestank.
fylgd /". (i) Begleitung, Gesell-
schaft.
f y Igj a su\ v. (ja) folgen, begleiten.
2. dazu kommen, dabei sein.
3. helfen, unterstützen, e-m.
fylki n. (ja) [zn föllc] norweg.
L'andbezirk; Kriegerschar (100
bis 120).
fylking /. (ö) Schlachtordnung.
fylkja 8w. V. (ja) in Schlacht-
ordnung aufstellen, e-m.
fylla sw. «. ^ (ja) [got. fulljan]
fällen.
ffyrda-r m. pl. (a) Menschen.
fyrir präp., ado. [got. faür] vor
I. präp. 1. mit dat. a) lokal, auf
die Frage : wo ? b) temp., auf die
Frage: vor wie langer Zeit?
c) vor, an der Spitze von (als
Anführer) ; d) causal: vor, wegen:
fyrir f>vi, deswegen; e) mikill
fyrir ser, gross und stark, tüch-
tig. 2. mit acc. a) lokal, auf die
Frage : wohin V ; vor ; vorbei an,
über hin; b) temp. vor, auf die
Frage: wann? z. B. fyrir dag;
c) statt, für, als Ersatz für,
z. B. beta fyrir e-t; als, zu. z. B.
tiafa f. väpn; d) wegen. — Mit
präp. oder adv.: inni fyrir,
f. innan, innerhalb, /. nordan
nördlich; l?ar fyrir etc. II. adv.
voraus, vorher; Uggja f., im
Wege liegen, hindern; vera f.,
da sein.
f y r i r - h y g g j a /. ( jon) Fürsorge.
fyrr adv. com/j. [zu for, § 351,
Anm. 2] früher, zuvor, ehe.
fyrri adj. com/), [zn for, § 340 1
der erstere. — fyrst-r adj.
»up. (a) erste; n. fyrst, zuerst.
154
Glossar : /i/«a — g^gna.
f-^sa 8u\ V. (ja) [zu füs-s, § 26.
Anna.] aufmuntern, antreiben,
Lust machen, e-ne-s; mikfjisir,
mich gelüstet. — ffisa-sk es, zn
etwas Lust haben.
faegja sw. v. (ja) [za/dga] putzen,
reinigen.
fsekka sw. v. (ö) [zu /a-r, § 353,
7) vermindern.
fffela-sk 8w. V. (ja) scheu werden
vor etwas (viä).
f*'»da 8w. V. (ja) [got. /orf;an] ge-
bären. 2. aufziehen ; ernähren,
unterhalten. — ßda-sk sich er-
nähren.
ftira sw. V. (ja) \*förjan\ führen,
bringen, heben ; /. til, als Grund
anführen. — fe>ra-8k i, in etwas
fahren.
f«'tr-r adj. (a) [zum vor.] fahr-
fähig, fahrbar. 2. tüchtig, im
Stande zu.
f.izla/. (ön) [zu ßda, § 330, 5]
Nahrung, Unterhalt.
f^dur-arf-r m. (a) väterliches
Erbe. — -fadir m. (k) Gross-
vater.
f<^gnud-r m. (u) [zu f^gtn-ti]
Freude.
f(^lna 81/}. V. (ö) erbleichen, blass
werden.
fc^l-r adj. (wa) fahl, bleich, blass.
f<ir/. (G) [za/ara] Fahrt, Reise,
Weg.
f^ru-naut-r m. (a) [zu */ara,
8 312, Anm.] Reisebegleiter, —
-neyti n. (ja) Begleitung, Ge-
folge.
G.
g-& «10. V. (ai) achten auf. e-$.
gafl-hlad n. (a) (vgl. got. gibla\
Giebelwand.
g-agu n. (a) [zu hag-r] Vorteil.
gagn-vart, -vert, präp. \n. zu
vard-r, verd-r\ gegenüber, e-m.
gala St. V. 6, singen.
galdr m. (a) [zum vor., § 327.
10] Zauberlied.
gälgiffl. (an) [got. galga] Galgen.
g-amal-1 adj. (a) alt.
g-aman n. (a) | got. ya/wan] Freude.
Vergnügen, Spass.
ganga red. v. [got. gaggan, § 248]
gehen. — Mit präp. und ndv.:
g. ä e-n, anfallen; g. af, ver-
lassen; g. at, losgehen auf, ein-
dringen; g. fram, vorwärt.«*
dringen; vor sich gehen; g. med.
sich befassen mit. etwas unter-
nehmen, g. of e-n, überwinden :
g. 8atnan, zustande kommen :
g. til, hinzugehen; til grida,
sich in den Schutz begeben, til
rikis, zur Regierung kommen .
g. vid e-u, gestehen, aner-
kennen. — ganga-sk i möti, da-
gegen streben.
gang- r m. (a [got. gagg-8]
Gang.
gapa 8w. r. (ai) „gaffen", auf-
sperren.
gard -r m. (a) [got. gard-8] Zaun:
Hof; Gehöft.
gaulun /. (i) (zu geiija bellen]
Heulen, Geheul.
g-aam-r m. (a) Aufmerksamkeit,
in: gefa gaum at, achten auf, i
Bich kOmmeni um. (Vgl. gei/wa.^
gefa tt. r. 5 Igot. giban] gebon
g, «er, »ich kümmern. ;/. upp.
abgeben, nachgeben, aufgeben. —
gefa-8k up/>, sich ergeben.
1. g^gna «!/'. t>. (ja) begegnen.
2. g^gna »w. r. (ja) [zn gii'jn\
dienlich, pn.'^send sein, nüUen.
I
CHossar: g^gamm — goä.
155
^§gnum, gttgnam, gognum,
I oder mit i) präp., dnreh.
geifla sw. v. (ü) kaaeiir ä.
g-eir-r «. (a) Geer, Speer. —
-nagli m. (an) Nagel, womit
die Spitze am Schaft befest^ ist.
g - ei ä a $w. v. (.ö) [zB «t««} stürmen,
rasen, fahren dsrch, eA.
gengi ». (ja) [got. -gaqg%\ Be-
gleitung. Gefolge: Schar.
ger- 3. gi?r-.
g e 3 1 - r m. i ^ [got. gast • s]
Gast.
geta. St. r. h Lgot. -pcfo»] eriiaiten,
bekommen; yerscha(ff», e-t. 9.
vermuten, e-t. 3. erwähnen. «-».
4. mit pari, prät.: können, yer-
mögen. 5. lata ser getit (verd),
sich genügen lassen.
g-eyma »w.v. (ja) [got. gawmjam\
hüten. Acht geben auf, e-«.
g - e y 3 1 - r adj. (a) [zu fl^idia henror-
brechen] gewaltsam hervorstör-
zend: heftig, eifrig.
-gi neg. pari., nicht,
gildi Ji. (ja) [d. Gilde, zu gjalda]
Gelage, Schmaus,
gild-r adj. (a) ToDgfltig, trefflich.
g 1 n a »t. c. 1 „gähnen*, schnappen,
ginna sw. r. (ja) [§ 260] betragen,
ziun Narren haben.
1. gipta /. (5n) [zu got. -gijft-»\
Glück.
2. gipta »VC. K. (ja) Terheiraten.
girna-sk iw. v. (ja) [got. goArn-
jan] begehren, yerlaugen.
girnd/. (i) Begierde, Lust.
gisl m. a) Geisel,
gisling/. (5) Vergeiaelung; taia
i g., als Geisel behalten.
gista «r. V. (ja) Gast aciu; bei
jemand einkehren, übernachten.
gisting /. (ö) Besuch, IJber-
naehtai; Nachtlager, AufiBahme.
g j a id ». (a) [got. gOd] Bezablnug,
Ersatz^ Busse.
^jalda a. p. 3 [got. -giUUm] er-
statkeu. 2. «rtricbteUr bezaUen.
3. ea^elte«. büssen, e-f.
gjalla ti. V. 3, gellm, klingea;
schreien.
gjof /. (S) [got. jpi»a] Gabe, Ge-
schenk.
gjoful-1 adj. (a) freigdb^.
.ladil m. (a> [lat. plnüafaf]
Schwert.
gla(f-lät-r ad;, (a) fröUicli,
■unter. — glad-r orf?". (a)
[e. glod] dass. Taer-r adj.
(a> [zu rano] dass.
g l ^ d i /. (In) [zu g/ad-r] Freude,
FröUiebkeit.
glita np. V. (ü) [got. ghbmwmjam]
^itzeru, gÜDseo.
1. glima /. (on) BisgcB, Bing-
kampf.
2. glima «ir. v. (ja) ringea.
gljüfr «. (a) Felsspuh, Kluft.
gI6d/. (k) [= d. 6lmi] ginbeade
Kohle,
glotta «r. e. (ai) spSttiseb den
Mund Tendeben. bobuläebelu,
vid tqmm.
g-lumra *m. r. (0) kiirroi.
t g-ljm-hring-r m. (a) [zu
Uym-r\ ^lirrring*. Schwert,
g-lf Bja »tc. K. (ja) dröhnen.
glt>p-r M. (i) Yeriiredlien.
gUpska/. (0u) dass.
gnista »K. 9. (ja) klappern,
g-nött /. (i) [zu a^^-r] ÜberÜuss,
Menge^ rei^lieber Tonat.
gnydja »m.v. ^ja) kuomBi^rnuzen.
gny-r m. (i) GetOse, Lirui.
g.Ml, gnd m. •. [got. gmff\ Gott.
156
Glossar: godi — ffyfäa.
godi f«. (au) [zu goä] Priester,
Tempelvorsteher; später welt-
licher Bezirksvorsteher auf Is-
land.
gödi m. (an) [zu göd-r] Glück.
göd-r adj. (a) [got. gofe-s] gut.
2. freundlich, wohlwollend. 3.
klug, listig.
g-61f n. (a) Fussboden.
g 6 m - r m. (a) Gaumen, Zahnfleisch ;
Kinnlade.
tg-otna-r m. pl. (an) „Goten",
Männer.
gra fa st. v. 6 [got. graban] graben.
2. begraben.
grä-g^s /. (k) Graugans, Wild-
gaus.
1. toi"ai'i-'' "»• ii) Anführer,
Fürst.
2. gram -r ndj. (a) [zu got. gram-
jan] gram, zornig.
grana-här n. (a) [zu gron]
Schnurrbarthaar.
grand «. (a) Schaden.
g ran da sw. v. (ö) schaden.
g-ranni m, (an) [got. ga-razna]
Nachbar, Gefährte.
gras n. (a) [got. gras] Gras,
Kraut.
grata red. v. | got. gretan] weinen ;
beweinen.
gr&t-r m. (a) [g, ^rc^«] Weinen,
graut- sott/, (i) Krankheit, die
durch Grütze zu heilen ist.
g-roida ««', v. (ja) [f^ot. ga-raid-
jan\ in Ordnung bringen, fertig
machen, fordern. 2. bezahlen.
g-reina tw. v. (ja) [zu grein
Zweig] untfr.sclici.ltii 2. be-
richten.
greip/. (ky i/ii yi>i»i\ Kian»*.
gr^nja no. v. (ö) heulen.
greyp-r adj. (a) grimmig.
grid n. pl. (a) Friede, Sicherheit,
Geleit. — grida-stad-r m.
(i) Asyl.
g-ridung-r m. (a) Stier.
grimm-leik-r m. (a) Grimm,
Verbitterung. — grimm -r adj.
{&) grimmig, erbittert. 1 i g - r
adj. {&) furchtbar aussehend.
grind/. (k) Gitter(thor) ; Hürde.
gripa St. V. 1 [got, greipan]
greifen; ergreifen.
gris-s m. (i) Ferkel.
grj6t n. (a) „Gries", Stein; b^ja
grjöti, steinigen.
gröa red. v. [e. grow, § 247]
wachsen; zuwachsen, heilen.
g-runa sir. v. (ö) beargwöhnen:
mik grunar, ich vermute.
grunn «. (a) und grunn-rm. (a>
[got. grtindu-] Grund, Boden.
grdda sw. v. (ja) erwerben.
g r (I n - n adj. (a) grün. 1 ^ n z k - r
adj. (a) grönländisch.
gr<lff.(ü) [got. (;roAo| Grab: Grube.
gri^n/. (ö) [d. Gramie] Überlippe:
Schnurrbart, Barthaar.
gud rr god. — -spjall h. (a)
[e. gospel] Evangelium.
gull M. (a) [got. (/«//>[ Gold. —
-bang-r m. (a) Goldring. —
-hjftlni-r m. (&) Goldhelm. —
-rekiu-n part. (-^^ mii Gold
beschlagen.
tgunn-r, gml-r i. vj"' l^i<inpl'.
Streit. — gunn-fani wi. (an^
[got. /ana\ Srhlaohtfahne, —
• logi m. (an) „Kamptlohe",
Schwert
gyg-r/- (Jö) Riesin,
gylla «». r, (ja) [zu guil\ ver-
golden.
gyrda «w. p. (ja) gilrton : um-
gtlrten.
Glossar: gdfa — halt.
157
gaefa /. (jön) [zu gefä\ Glück;
hera gcffu til, Glück haben.
g-ffta sw. V. (ja) Acht geben,
achten, anlassen, hüten, es
oder til es.
g-8ezla/. (ün) [zum vor.] Beauf-
sichtigung, Schutz, Hut.
t g <' ^i - r OT-yal [göd-r] Wohlthäter.
gugnum, s. gegnum.
tg-.Tva und g-'-ra «er. v. (ja)
[= d. gerben, % 263] machen,
thun, bandeln ; g. ord, Nach-
richt senden. 2. bestimmen.
3. g. heiman, atissteuem. —
gera-sk werden: gera-sk at. ge-
schehen.
g-.-rd, g-?rd/. (ö, i) That. 2.pl.
Waffen.
g-orla arfü.x deutlich, offenbar:
genau. — g-.-rr, g-.«rst adv.,
comp, und sup.. desgl.: eigi at
gerr, nicht besser.
g-oT-r, g-qr-raflf;. (wa) [6.. gar]
fertig, gemacht: sqgdu svä gqrt,
sagten, wie es stand. 2. bereit.
3. fortgeschickt.
g "^ r s i m i /. (In) [§ 1 73, 2] Kost-
barkeit, Kleinod.
grzka/. (ön) [zu göd-r, § 330,
111 Güte, Wohlwollen.
gt^fug-lig-r, gofug-r adj. (a)
(got. gabig-f] vornehm, ange-
sehen: ansehnlich; m^jum g.,
geschmückt.
gognum, s. gegnum.
golt-r m. (o) [zu d. Geize] Eber.
H.
hä-brök/. (k) „Hochhose" (Bei-
name).
badd-blik n. (a) Bleichen des
Haares. — hadd-r to. (a) Kopf-
haar der Frauen.
haf n. (a) „Haff", Meer.
hafa sw. v. (ai) [got liaban,
§ 270 f.] haben ; erhalten ; A.
vppi, schwingen. — kqfa-sk e-t
at, sich vornehmen; ord vid,
sich unterreden.
haf-f/randi pari., adj. (an) see-
tüchtig, für die hohe See taug-
lich. gula/. (ön) Seewind.
hä - f h> d - r /. (jö) [vgl. flöd] Hoch-
flut.
haf na sie v. (ö) ablegen, ver-
werfen, e-u.
ha fr m. (a) [vgl. d. Haber-geiss]
Bock.
haf-skip n. (a) Seeschiff.
fhagal-l m. (a), hagl n. (a)
Hagel.
hag-r m. (i) [vgl. behagen'] Lage,
Stellung, Verhältnisse.
bald n. (a) Halt, Unterstützung,
HUfe: Nutzen.
h a Ida red. v. [got. haldan, § 248].
1. mit dat. halten, festhalten,
behalten : h. e-u (fram) fortsetzen
mit, nicht ablassen von : steuern
nach. 2. mit acc. unterstützen;
aufrecht halten ; beobachten,
halten; besitzen. — Mit }/räp.
und ade: halda inn med, hinein-
steuem in; A. til, steuern nach;
/*. undan, fortsteuern; h. upp
med, hinauffahren; A. upp, unter-
halten, in Stand halten. —
halda-sk sich halten, verbleiben ;
fest stehen, in Erfüllung gehen.
hÄlfa/. (ön) [got halba] Hälfte.
2. Geschlecht. Seite.
h älf-r arf;. (a) [got. halb-s] halb. —
-r»>kkvat ptcp. n. (a) [zu rek-
kva] halb finster.
ball m. (an) Schwanz.
158
Glossar: halla — keUl.
halla sw. V. (O^i [zu got. -halpei]
zum Neigen bringen, e-v.
hallar-dyr-r /. jA. (k) [zu holt]
Hallenthür. — -gölf n. (a)
Hallenboden.
h a 1 1 - fe r i n. (ja) [zu hall-r fieneigt
und ör] Missernte. schlechtesJahr.
hälin-J)üst /. (i) [zu hälm-r
und pysja sw. w.] Dreschflegel.
fhal-r m. (i) Mann.
hals m. (a) [got. hals] Hals. 2.
Vorderraum des Schiffes.
hamar-r m. (a) Hammer. 2.
Klippe. g-nipa /. (ün) [zu
Imi/ja] überhängende Klippe.
hä-messa/. (ün) [zu hn-r] hohe
Messe, Hochamt.
ham-r m. (i) [zu got. hamon]
Gestalt.
handa -stad-r m. (i) [zu hnnd]
Stelle, wo die Hände geweilt
haben. — band - g^ngin - n
ptc/K, adj. (a) [zu ganga] in
Fürstendienst getreten. —
-l^gg-r m. (i) Armknochen. —
-styrkja sw. v. (ja) sich mit
den Händen aufziehen. 1^-
kin - n ptcp., adj. (a) [zu taka]
gefangen.
hani m. (an) [got. hann\ Hahn.
han-n jjron. |§ 209] er.
happ n. (a) [e. hap\ Glück.
h&r n. (a) Haar. — -fagr ndj.
(a) schön von Haaren, — -ham-r
m. (ii Haarseite.
li ar(Ta adv. hart, selir. — hard-
§ggjad-r ptcjK, adj. (a) mit
scharfen Schneiden. — -f§ug-r
«rf;- (ja) kräftig, kühn. —
t-föt-r wj. (k) „Hartftiss",
Klinge. — -greip-r adj. (a)
mit tapferer Hand. ■-- -h^nd-
liga adv. [zu hqnd\ kräftig.
hard-r adj. (a) (got. hardu-f\
hart, streng, gewaltsam, heftig.
harm-r m. (a) Hann, Sorge:
h. er f>at, es ist schade.
harpa /. (ön) Harfe,
här-ram-r s. här-liam-r.
häski m. (an) Gefahr,
hä-sseti n. (ja) [zu hö-r] Hoch-
sitz in der Halle. — -sistis.
bord n. (a) Hochsitztisch. —
-tid/. (i) „Hochzeit", Fest.
haufud s. hofud.
haug-büi m. (an) Hügelbc-
wohner, Toter. — hani;-r w.
(a) Hügel, Hügelgrab,
hauk-r m. (a) [§ 105] Habicht.
Falke,
haus-s m. (a) Schädel,
haust «. (a) Herbst,
hedan adv. [vgl. got hidre] von
hier: /(. i fni, von jetzt an.
li^fja St. v. 6 (ja) [got. ha/jan.
§ 244] heben, erheben. 2. be-
gannen: vorbringen. — /'. vpp.
anheben, beginnen. — h^fjo-sk-
sich erheben,
h^fna sw. v. (ja) rächen, e-f
etwas, jemand ; e-tn an jemand,
h^fnd /. (i) Rache.
h6-g6mi m. (au) [got. himi]
Eitelkeit; Geschwätz, Gerede;
Spass. — -ijAma-mAl n. (a"»
leeres Gt>scliwätz.
heiding-r m. (a) Heide,
heidin-n adj. (a) [got. hai/mo/.]
heidnisch,
lieidni/. (In) Heidentum,
heidr = heid-r w. (:i l-it.
/laidu-f] Ehre,
heil-l adj. (a) |g«»t. imil-s] heil,
Vollständig, unbesthädigt. 2. go-
s\ind. :i. glückliHi.
Glossar: heiha — h^-fang.
159
heilsa sie. >:. ö^ grossen, be-
grössen. e-m oder ä e-n.
heim adv. heim, nach Hanse.
heima adv. daheim, zn Hanse. —
-folk n. (a) Hanslente. —
-maff-r m. (k') Hansmann,
Diener.
heim au adv. von Hanse. —
-fylgja/. (jün) Mitgift.
heim-bodn. (a) Einladnng, Gast-
gebot: Gelage. — -dr^gi m.
(Jan"» [zn draga] Eingebomer.
2. wer sich zu Hause hält.
heimil-1, -ul-1 adj. (a) verfüg-
bar, zur freien Verfügung ste-
hend.
heira-leida ^>c. v. (ja'i heim-
geleiten, heim führen.
heim-r »n. (a) [got. haim-s] Heim,
Heimat. 2. Welt.
heirosk-r adj. (a) einfältig,
thöricht.
heimta sw. c. (ja) holen. 2. ein-
fordern.
hein/. (i) Schleif-, Wetzstein. —
-berg n. (a) Schleif steinberg,
-fels.
h r- i p t /. (i) [got. hai/st-s] Feind-
-ebaft, Erbitterung. — heip-
tar-bl6<i n. (a") im Streit ver-
gossenes Blut. — heipt-yrdi
■/. n. (ja'i [zu ord] feindselige.
bittere Worte.
heit «. (a) [got -hait] Gelübde. —
-str^nging /. (ö) Ablegung
eines Gelübdes: Gelübde.
heita red. v. [got. haitan, § 249
n. 299. Änm. 2] heisseu. nennen.
2. nifen; d anrufen. 3. heissen.
genannt sein. 4. verheissen.
heiti n. (ja) Name.
heit-leik-r «. (a) Wärme. —
heit-r adj. {&) heiss, warm.
h^l /. (jü) [got. halja] Toten-
göttin und -reich; lj6»ta i A.,
totschlagen.
h^ldr comp, adv., conj. [got. hai-
dis] lieber, eher, mehr: eigi at
h.. um nichts weniger. 2. ziem-
lich. 3. im Gegenteil, sondern
vielmehr i'nach ueg. Sätzen).
helgi-r fisk-ar «. pl. (a) [zu
heüag-r, § 190] Heilbutten.
helgi-stad-r m, (i) Friedens-
stätte.
helg-r /. (jö) [§ 149, Anm. 3]
Fest, Feier.
he IIa /. ijün) [zu got. halln-s]
Klippe. 2. flacher Stein.
h^Hi-r m. (ja) Felshöhle.
h^llu-stein-n «i. (a) flacher
Stein.
helming-r m. (a) [zu hälf-r\
Hälfte.
h^lzt adv. gvperl. [vgl. h^r] am
liebsten, meisten.
h^ngja gic. c. (ja) [zu hanga]
hängen (trän».).
h§ppin-n adj. (a) [zu happ\
glücklich.
h^pti-sax n. la'i „Heftmesser"",
kurzes Schwert mit Schaft, als
Hieb- und Stichwaffe.
h6r adv. [got. A«r] hier; hierher
(bei koma).
h e r a d n. (a) [h^-r -\- räd] Bezirk,
Landschaft. — -8-J»ing n. (a>
Bezirksversammlang.
hfr-bergi n. (ja) [zu hjarga]
Herberge, Haus.
herda »w. c. (ja) [got. ga-hardjan]
härten; hart, mutig machen;
h. gii, sich anstrengen.
h^rd -r/. (jö) [ahd. karfi] Schulter,
h^r-fang n. (a) Kriegsbeute.
160
(ilossar: /i^rjo hlaut.
h^rja stf". V. (ja) verheeren, plüu-
dern.
h ^ r - k t) n u n g - r m . (a) Heerkönig,
der kein Land, sondern nur
Truppen hat. — -mad-r m. (k)
Krieger.
h^rnesk.ja /. (jön) Harnisch,
Rüstung.
li^rnuc!-r m. (u) Heer-, Kriegs-
zug.
h^r-r m. (ja) [got. /(ar/t-«] Heer;
Menge Menschen.
herra m. (an) [§ 166. 1] Herr.
h ^ r - s a g a/. (ün) Kriegsbotschaft.
h^rsi-r m. (ja) [zu h^rad] norweg.
Bezirksvorsteher.
h^r-skip n. (a) Kriegsschiff. —
-tugi m. (an) [zu tjöa\ Her-
zog. — t-vädi-r /. })l. (i)
„Kiiegskleider", Rüstung. — or
/. (wD) Heerpfeil, zum Aufgebot
umhergesandter Pfeil; skera ujtp
/(., Kriegsbotschaft umhersenden.
hesta-föt-r m. (k) Pferdefuss.
— hest-bak n. (a) Pferde-
rücken. — hest-r m. (a) [zu
Hengst] Pferd.
heyja «w. v. (ja) |§ 256] aus-
führen, ins Werk setzen; h. or-
rostu, kämpfen,
heyra «». v. (ja) [got. hau8J(M]
hören.
hi - b-^l i B. Inj-.
t h i 1 d i n g - r «i. (a) Krieger, Fürst.
thild-r/. Ci") Kampf, Streit. —
bildi-tcjnn/. (k) „Kampfzahn"
(Beiname).
liimin-U ///. (n) TuKt. himin-it]
Himmel,
hindri, hiu/.i-r ii<ij. ttnuj'., cup.
(im, h) [zu got. hindtir, § WO)
letztere, spitere; letzte.
h i n - g - a t adv. [aus * liinig nt]
hierher. — hin(n)-ig adv.
[rr *hinn reg] dort, dorthin:
hierher.
hin-n ijron. [§ 215] jeuer, der
andere. 2. der (Art.).
hird /. (i) Hofgesinde, kgl. Ge-
folge, — -mad-r m. (k) Ge-
folgsmann. - -vist /. (i) Auf-
enthalt, Stellung am Hofe.
hirda sw. v. (ja) [zu got. hairda]
bewachen, bewahren. 2. sich
kümmern um, beachten (um).
hiti m, (an) Hitze.
hitta 8w. V. (ja) [e. hit] treffen,
finden: aufsuchen.
h j ä prä/i., adv. [got. Iteiwa-, § 167,
Anm.] neben, bei: im Vergleich
mit.
hj&lmad-r part.. adj. (a) be-
helmt,
hj älm- r ni. 'a) |got. hilm-s] Helm
h jftlpa 8t. >}. 3 Igot. hilpan] helfen.
hjarn h. (a) gefrorener Schnee.
hjartan. (ön) \got.haxrto] Herz,—
-röt/. (k) |e. roof] Herzwurzel,
-über.
fhjqr-r m. (wa) [got, hairv-g]
Schwert.
hl ad n. (a) Kopfband; Borte,
1, hlada /'. (nn) Lade; Scheune.
2, hlada st. v. 6 |got. -hlaf}an]
beladen. 2. aufhäufen.
bl&fard-r m. ^^ 'ap Mnford, ne.
lord\ Heir.
hUka/. (ön) |zu liii-r lau] Tau-
wetter.
hlfttr in. (a) |zu hUvja, § 87] Ge-
lächtor.
lilaupa red. r. |got. -hlauftan.
§ 250 1 laufen, springen.
hlaut n. (a) [got. MatU-a Luch]
Opferblut.
Glossar: hleypa — krid.
161
hleypa ja) [m hlaupa]
lanfen lasäen, davon sprengen
(hesti).
hleyt-bolli »i. (an) [zn hlami]
Opferblutsehale. — - 1 e i n -n m.
(a) [got. tain-s] Wedel zur Be-
sprengnng mit Opferblnt.
1. hlitf n. (,a [e. lid] Öfftmng.
Loch: Thor.
2. hlid /. (ü) Seite. — ^egg-r
m. (i) Seitenwand. L^ngwand.
hilf/, (ö) Schntzwaffen, Schild.
hlifa $w. V. (ja) [got. hleibjan]
beschützen, decken; schonen.
hlit'd/'. (ii Schatz, Decknng.
h 11 1 /. (ö) Genüge.
hljöd u. (a) [got. hlitf}] Stille,
Schweigen. — -lynd-r adj. (a)
[zu lund Art] schweigsam.
hij 6d-r adj. a) still, schweigend.
hljöta »t. ü. 2 [zu Itlatä] be-
kommen, erha'ten: erleiden.
h I n n n - r »i. a) Schiffsrolle, rundes
Holzstück, worant' man das Schiff
rollt.
hl Uta SIC. ü. ö; das Loos werfen;
hluta-»k tu e-$, sich befassen mit.
hlut - r Bi. (i) Loos; Anteil.
2. Ding, Sache. Gegenstand.
3. Lage. Verhältnis.
hlyda SIT. r. (ja. [zn hljöd] hören,
horchen auf ie-v oder d e-t).
'J. gehorchen, e-m 3. glücken,
hlydni /. tin) Gehorsam, Unter-
thänigkeit.
hly r-birt-r adj. (a) [e. leer und
isl. bjart-r] mit glänzendem Bug.
h l«ja »t. r. 6 (got. hlfthjnn. § 245)
lachen,
hl. gja »w. V. ja) |got. -hlokjau]
zum Lachen bringen, vergnügen.
hnefi m. an) Faust. — hnef-
tafl n. >:vi Brettspiel.
hnf pp-r adj. (a) knapp. schmaL
hniga »f. v: 1 |got- kneiwnM.
§ 124, 5 and 231} sich beugen,
neigen; sinken,
hnippa <««?. v. (ja) stossen; hmip-
pa-»k cid, in Streit geraten,
hnita st. c. 1, anstossen, treffen,
hnoss/. (i) Kostbarkeit,
hof «. (a) ,.Hof. Tempel. —
-godi 1». (an) Tempelvorsteher.
hol». ( *) [zu got. -Avl/m] Höhle. —
-sär m. (a) Mageuwunde.
hold ■- (a) Fleisch. rosa/.
ön) Fleischseite einer Haut.
holl-r adj. la) [got. *«//>-«] hold,
freundlich , wohlge!»innt. —
-▼in-r «1. (i) treuer Freund,
höfm-ganga /. (ön) Zweikampf
(auf einer kleinen Insel i.
hölmi m. (an), hölm-r m, (a)
kleine Insel. 2. Zweikampf. —
-stefna /. ijörf) Begegnung
znm Zweikampf,
holt i» a) Holz, Gehölz,
hon/, s. hemm.
horfa »jf. p. (ai) [zu hverfa. 3 268T
sich wenden; sehen,
hörn ».[got.Aainni]Hom. _ ;Yau -.
Ecke,
horsk-r arf/ (a^ klug, verständig,
hrafn m. a'^ Rabe,
braun ;' -iuiger. Lava-
boden,
hraust-r adj. ai röstig. kräftig,
männlich.
1. hrein-n m. a't Renntier.
2. hrein-n adj. *a) |got. krain-t]
rein,
hreysti /. (In) [so kramat-r]
Schnelligkeit.
hrid/. (ii Zeit: um h., eine Zeit
lang; vor kurzem. 2. heftiger
Anfall, Kampf.
Holtbaasen, AltisUndiaciMa Lcsebaeh.
11
162
Glossar: hrina — hverfa.
hrina st. v. 1, schreien, grunzen,
zischen,
hrinda «^ v. 3 [§ 237] stossen,
weifen {e-u).
h r i n g j a sw. v. (ja) ] e. ring]
läuten,
hring-r m. (a) Ring, Kreis,
hrista sw. v. (ja) [vgl. got. -hris-
Jan] schütteln,
hvjöta St. V. 2, hervorstürzen,
-schlagen,
hröp 71. (a) [got. Iirop-s] „Ruf",
Schmähung,
hrösa «w. v. (ü) sich rühmen (e-u).
hr 0 SS w. (a) Ross, Pferd ; Stute. —
hr ossa-kjots- A,t n. (a) [zu
got. -etjd] Pferdefleischessen.
1. hrygg-r m. (i) Rücken, Rück-
grat.
2. hrygg-r adj. (wa) [zu d. Eeue,
§ 110] traurig.
h r 86 d d -rptcp.' adj. (a) erschrocken.
hrseda sw. v. (ja) bange machen,
in Furcht setzen; hrseda-sk,
sich fürchten, bange werden (e-t
vor etwas).
hr»rli-lig-r adj. (a) schrecklich.
hrokkva st. v. 3 [§ 239, 2] ein-
schrumpfen. 2. zurückweichen.
hr.ira sw. v. (ja) rühren, bewet.-^en.
2. beginnen.
hüd/. (i) Haut. — -keip-r m.
(a) Lederkahn.
hugad-r ptcp., adj. (a) mutig.
bog-blaud-r adj. (a) „blöde",
feig, verzagt, furchtsam. —
- f a s t- r adj. (a) fest im Sinne. —
- f^sta sw. V. (ja) sich merken.
2. beschliessen. — hug- r m. (i)
[got. hug-s] Sinn, Gesionaog;
Absicht: Mut ; l^ggjn hug a, sich
betteissigen. — hug- raun /'.
(i) Mntprobe.
hugsa sw. V. (ü) bedenken, er-
wägen, achten auf.
hugsun/. (i) Gedanke.
hugum-stör-r adj. (a) gross-
sinnig, hochherzig.
hund-r m. (a) [got. hund-s]
Hund.
hundrad n. (a) [got. hund]
100; 120.
hund-vis-s adj. (a) sehr weise.
hurd/. (i) [got. haürd-s] Thür.
hüs n. (a) [got. -hüs] Haus. —
-freyja sw. f. (jön) [zu got.
frauja] Hausfrau. - -karl in.
(a) Knecht, Diener, bes. könig-
licher. — -karla-sveit /. (i)
Dienerschar.
hval-r wi. (i) Wal.
hvar adv. [got. hwar] wo; /(. lem
er, wo auch immer.
hvär-r pron. [got. hwaffar. § 219,
2] welcher von beiden; n. hvftrt
ob. 2. jeder, einer von beiden. —
-gi keiner von beiden; hv&r(t)-
k i . . . n 6 , weder . . . noch. —
-tv^ggja, -tv^ggi [§ 223]
jeder von beiden, beide.
hvass adj. (a) [got. Iiwassa-ba]
scharf, spitz.
hvat n. jtron. [got. hwa, § 219, 1]
was; Ä. tnanna (mannt), was für
ein Mann. 2. was auch immer.
3. poet. warum.
hvat-r adj. (a) [zu d. wetzen]
rasch, hurtig. 2. mutig, tapfer.
hv6 ndr. jgot. liwaiwa] wie.
h V e i t i n. [got. Inrmtei-s] Weizen. —
-akr m. (a) Weizenfeld.
hverfa «(. v. 3 [got. hwairhan]
sich wenden. 2. verschwinden:
A. frd . fortgehen, verlassen.
3. umgeben mit (e-u) : />trp.
hurfin-n (a) versehen mit.
Glossar: hv^gi — hqss.
163
hver-gi adr. [zu hvctr] nirgends.
2. dui'chans nicht
hver-r pron. [got. hwarji-s] wer,
welcher. 2. jeder: h. at ndrum,
der eine nach dem andern. —
hv^rs-dag-liga adv. täglich.
2. im Ganzen. — hv^rs-u(g)
[= veg] adv. wie. — hv^rt
adv. wohin.
hvessa «m\ v. (ja) [zu hvasg]
schärfen: h. augvn d,- scharf
ausehn.
hyi adv. [e. wky] weshalb. 2. wie.
hvila-sk $w. v. (ja) [got. hwei-
lan] sich ausruhn.
h V it - r adj. (a) [got. hwett-s] weiss,
glänzend.
hy-byli n. pl. (ja) [got. heiua-
nnd isl. böl, hü(i\ Hans, Heim.
hy gg i-1 ig a adv. verständig.
hyggja sw. c. (ja) [got. hugjan]
denken, meinen: /». at, beachten,
bedenken.
hylja sw. v. (ja) [got. huljan] ver-
hüllen , zudecken , verbergen :
fara huldu hqfdi, heimlich, in-
kognito, reisen.
hylli /. (In' [zu hoU-r] Huld,
Wohlwollen, Gunst.
hyrna /. (jön) „Hom". die eine
Axthälfte.
h ?e d /. ( i) [got. hauhipa] Höhe.
hrfl-1 in. (a) Pfahl.
1. h *tta sw. V. (ja) aufhören mit,
abstehen von (e-u).
2. h;^tta »ir. v. (ja) [*häJitjan,
zu fianga] in Gefahr, aufs Spiel
setzen (e-u); h. til es, sich an
etwas wairen, sich aussetzen.
h;ptt-lig-r. hii'tt-r adj. la» ge-
fährlich.
li . f a fio. c. (jai [zu h^ja, d. Belnif]
passen: anstehen, sich ziemen.
h (' f i s k - 1 iga adv. höfisch, höflich.
h.'tg-r adj. (ja) [zu hag-v] leicht,
bequem, behaglich. — h«'gri
comp, (an) recht.
h " 1 a »«f. V. (ja) [zu höl\ sich
rühmen (e-u).
hofda-fjol fi (ö, ii [zu hqfui\
Kopfbrett (für den Steuermann).
hofdingi «i. 'jan' Häuptling,
Anführer : Fürst. — hqfdiug-
lig-r adj. (a) für einen H.
passend.
hofn /. (,i) Hafen.
h q f u d n. (a) [got. haubip] Haupt,
Kopf. — -laus- 8 adj. la) kopf-
los, ohne Kopf. — -s-bani yi.
(an) Tod, Untergang. — -s-
mad-r m. (k) Hauptmann, An-
führer.
hogST «• (wa) Hieb, Schlag, Stoss.
— - or m - r in. (a) Kreuzotter. —
-stokk-r m. (a) Hanklotz.
hqggva red. v. (§ 250] hauen,
niederhauen ; zerhauen.
hqld-ri7j. (a) ..Held", Mann, freier
Grundbesitzer.
hqll/. (ö, i) Halle, Saal.
hqnd/. (k) [got. /(undu-s] Hand:
Arm; Seite. — Mit präp.: 6 hond,
ä. i h^dr e-m, gegen jemand
'feindlich! : lata af h^di, los-
lassen : fialda i hqnd, an der Hand
halten; til handa e-m. für, zu
jemand.
h 6 - r (r) adj. (wa) [got. Iiatüi ■», § 193]
hoch; comp, furrn, sup. k(t$t-r.
hqrg-r m. (a^ Opferstätte.
hqrund «., /'. (a. ö) Fleisch.
h 0 1 1 - r m. (u) [e. hat] Hut.
hq 1 1- r »I. (u) \* hahtu-c, zu hag-r]
Beschaffenheit. Art, Weise: Be-
nehmen, Auftuhrung. 2. Versart.
h^8-8 adj. (wa) grau.
11*
164
Glossar: t — jarda.
I.
i prnj> , adv. fgot. tn] I. [jräp.
1. mit dat. a) lokal auf die
Frage : wo? in, auf, an. b) temp.
auf die Frage: wann? in, an.
c) vhertr., z. B. fe i gulli, an
Gold. 2. mit atc. a) lokal auf
die Frage: wohin? in, hinein in.
b) te7nj). : i dag heute, / suinar,
diesen Sommer, i f>ann timo,
zu der Zeit, c) vbertr., z. B.
i allarholfur, nach allen Seiten.—
Mit präp.: i gegn, gegen. IT.
adv. darin.
1 - b y g g j a r i m. (an) Einwohner,
^Bewohner,
ida/. (ün) |zn got. id-] Wirbel
Strudel,
idn/. (i) Beschäftigung,
idr n. pl. (&) fgot. idr-eiga] Ein-
geweide,
idra nw. v. <ö) gereuen; idra-sk
bereuen (es).
ig da/, (ön) Spechtmeise,
i-huga sw. V. (ü) bedenken, be-
herzigen,
il/. (jö) [zu d. eilen] Fusssohle.
ilia adv. (e. ill] übel, böse,
schlecht. — ill-r adj. (a) des-
gleichen. — illi-lig-r adj. (a)
bösartig. 1 i g a adv., jiimmer-
lich. — ill-ftdig-r adj. (a)
[= kugdig-r, § 329, 14, Anm. 2]
böswillig,
ilra-r m. (a) Duft, Geruch.
1. in-n f/ron. [§ 216| — en-ti.
2. inn adv. [got. inna] hinein,
innau adv., präp. [got. innnna]
von, nach innen; hinein. 2. in-
wendig, innerhalb:/t/rir e.,de8gl.
innar (r) comp. adv.. weiter Iiinoin,
diirin: i. «/, inni-rhalb.
inni ndv., drinnen, innerhalb.
inni-liga adv. [zu inna, sio v.\
sorgfältig, genau.
ia-s m. (a) Eis. — -l?gg-r 7».
(i) Knocheuschlittschuh. —
-l^nzk-r adj. (a) isländisch.
istra /. (ön) „Tnster", Fett um
die Eingeweide.
i-prött/. (i) (ae./>ro/i(] Geschick-
lichkeit, Fertigkeit, Kunst. —
-{)r6ttar-mad-r m. (k) der
sich auf eine Kunst versteht.
J.
jfi, adv. [got. ja] ja.
jafn adj. (a) (got. ibn-t] eben,
gleich.
jafna sw. v. (ö) vergleichen.
jafnadarmad-r m. (k) |zu
jafnud-r] Mann, mit dem man
sich vei-gleichen kann: seines-
gleichen.
jafn-aldri m. (an) gleiihaltriijev.
jafnan adv. \% 499, Anm.] be-
ständig, fortwährend.
j a f n - f j 0 1 - m ^ n n - r adj. (a) ebenso
stark besucht. — -fr.'»kn adj
(a) gleich tapfer. — -g6d-r
adj. (a) ebenso gut. — -ho-
fug-r adj. (a) |e. Affapi/l ebenso
schwer.
jafningi m (an) seinesgUnchou
jafn-lang-r adj. (a) gleich,
ebenso lang. — -l^ngd/. (i)
gleiche Länge. — -mikil-1 adj.
(a) gleich gross, viel.
j af n u d - r m. (u) Gleichheit. 2. Ver-
gleichung.
j a f n - 8 k j 6 1 - 1 adv. gleich schnei 1
2. sofort.
jaka-f(jr/. (öi Eistreiben.
jaki m ■■^r.^ 'v' -■ ■••'/-' y\^-
.scholl'
Jarda/rif.i.vöj [züjord] l>foi<tig« n.
Glossar: jardborg — keyra.
165
jard-borg /. (i) Erdwall, Be-
festigung. — -eld-r »i. ,a)
unterirdisches, vnlkan. Feuer.
jarl fli. (a) [e. earl\ poet. Krieger
von edler Familie, hochstehender
freier Mann. 2. höchster nor-
wegischer Häuptling.
j ä rn w. ' a) [got. eisarn] Eisen.
•2. eiserne Waffe. — sida /. (On)
^Eisenseiie" 'Beiname;.
j a r - 1 e g u f. ■ i i [vgl. teiin\ Wahr-,
Erkennungszeichen.
j ä 1 1 a »iD.v. (ai) [zu ja, § 268] be-
jahen, ja sagen, eiawilligen. e-ii.
j6l n. pl. (a> [got. jiulei-»\ Weih-
nachten.— -j 6la-aptan-u «I.
t^a) Weihnachtsabend. — -bod
». (a) Weihnachtsgelage. —
-tid/. (i) Weihnachtszeit.
t jofu-r M. (a) [= d. Eher] Fürst.
j'>rd /. (y) [got. airljd\ Erde.
2. Landgut, Grundbesitz.
.i«)tun-n CT. (a) [zu rta] Riese. —
-möd-r m. (a) Eiesenzom.
K.
kat n. (•) Tiefe 2. tiefe See.
kafa tw. F. (0) untertauchen.
kaf-hladin-n />/c/>., adj. (a- zum
Sinken beladen. — -synd-r
adj. -ß,) [zu iund] imstande zu
tauchen und unter Wasser zu
schvs-immen.
kala St. r. 6, kalt machen; mik
k^lr, mich friert.
kald-r adj. (a) [got. /ta/(f-«] kalt
k a 1 1 a «Jc. V. (ö) [e. call] nennen.
2. rufen, anrufen. 3. sagen, be-
haupten: k. til, herbeirufen, k.
tu e-g, etwas fordern.
kanna $w. c. (0) [zu ketna] unter-
suchen, mustern. — kanna-$k rid,
sich gegenseitig erkennen.
kapp «. (a) [= d. Kampf] Eifer,
Heftigkeit.
kappi m. (an) Kämpe.
karl M. (at „Kerl", Mann: alter
Mann. mad-r «i. (k) Manns-
person.
kasta sw. v. (0) [e. cati\ wer-
fen, e-«.
k a s t a 1 i m. (an) Kastell, Festungs-
tnrm.
kät-r adj. (a) froh, munter.
kaun n. (a) Beule.
kaup n. (a) Kauf, Handel. 2. Ver-
trag. 3 1 e f n a /. (Jon) Markt,
Handelsplatz. — kaupn-naut-r
m. (a) mit dem man bandelt.
kanpa »w. c. (ai, ja) (got. kaupom,
f 270; kaufen, at e-m, von je-
mand. 2. tauschen, e-u. 3. über-
einkommen.
kefja SIC. V. 'ia) [zu kaf] unter-
tauchen.
keip-r m. ^a) Kahn.
k e I d a /. (jön) QueUe.
k^mpa Ol. (jcn) Kämpe.
k^nna sw. v. (ja) [got. X-amt/an]
erkennen, einsehn. 2. nennen.
3. lehren, e-m e-t. 4. fühlen,
vernehmen, merken, es; k^mdi
ter söttar, fühlte sich krank.
k^nning/. (,ö) dichterische Um-
schreibung. ar-nafn m. (a)
Beiname.
k^ppa »tp. c. (ja) [zu kapp]
kämpfen, streiten; Eifer zeigen. —
keppa-»k vid, sich mit jemand
streiten.
k^r n. (a) [got. XrojrJ Gefäss.
kfrra/' (jön Karre, Wagen.
k ^ t i 1 - 1 «. (a) (got. katil-$] Kessel.
k^tta /. jön) Katze. 2. Hexe.
keyra »w. v. (ja) treiben, vor-
wärts treiben.
166
Glossar: -ki — kunna.
-ki = -gi (§ 83].
kinn/. (k) [got. ^twn«-«] Wange.
kippa 8w. V. (ja) [= d. kippeii]
schnappen . rücken , schnell
ziehen, e-u.
kirk.ja/. (jön) Kirche.— kirkju-
gard-r in. (a) Kirchhof. —
- V i d - r m. (u) Holz zum Kü'chen-
bau.
kjarr n. (a) Busch, Gebüsch.
kj6sa st. V. 2 [got. kiusan] kiesen,
wählen.
kjql-r m. (u) Schiifskiel 2. Ge-
birgsrücken (Kjölen).
kl j Ufa st. V. 2, klieben, spalten.
klofna sw. v. (ö) [zu kljüfa] sich
spalten.
kl6k-r adj. (a) klug.
klöra 8w. v. (ö) [zu klö Klaue]
kratzen.
klyf/. (jö) [zu /t/jq/a] zweiteilige
Pfenlelast.
k 1 y p a S0. V. (ja) kneifen, klemmen.
kl* da sm. V. (ja) kleiden.
klspdi n. ^ja) Kleid; Kleidungs-
stück. 2. Zeug, Stoff.
knapp -r m. (a) Knopf.
kn6 n. (a) jgot. kniu, § 40; 102, 3 1
Knie.
kn^ppa sw. v. (,ja) [zu knapfj-r\
knöpfen.
knif-r m. (a) [e. hii/e] Messer.
knöt-r f«, (a) Knoten.
knorr wi. (u) Handelsschiff.
kn(^tt-r fn.(u) [zu d. Knoten] Ball.
kol m. (a) Kohle.
koma st. r. 4 (got. ifiman, §241|
kommen. 2. bringen, e-u [§ 434];
/fl komü, zu Staude bringen. -
Mit /iräp. und adv.: k. ö, zu
stunde kommen: af, vertreiben;
vid, beibringen. — kmnask un-
ihn, entkommen.
kona/. (ön) [got. qino, § 171, 2]
Weib, Frau.
k6ng-r rr konungr.
kon-r m. (i) [got. -kun-s'\ Art,
nur in: alh, margs konar u. ä.
konu-liking /. (ö) Frauen-
gestalt.
konung-r m. (a) König. — -a-
st^fna/. (jnn) Zusammenkunft
von Königen. — -lig-r adj. (a)
königlich. s-bü n. (a) könig-
licher Hof. — -8-mad-r m.
(k) Mann im königlichen Dienste.
körn n. (a) [got. katim] Korn.
Getreide. — - kaup «. (a)
Kornhandel. — -sala /. (Tin)
[zu s^ja] KoiTi verkauf.
kosta 8w. V. (ö) [=: d. kosten]
versuchen , untei'nehmen ; zu
Stande bringen, e-s.
küstnud-r //(. (u) Kosten, ///.
ki)st-r m. (i) [got. -A-««t-«] Wahl.
Gelegenheit. 2. Bedingung,
Lage, Umstände; nnkkrars ko-
star, auf irgend eine Weise;
at odruin kosti, andernfalls; gott
kostum, fruchtbar. — f-sam-r
adj. (a) ausgezeichnet.
kr^fja sw. V. (ja) [e. crave] for-
dern, etwas von jemand ver-
langen, e-$ e-n.
kreista sw. r. (ja) drücken.
pressen.
kretta st. r. 3 |§ 238] nuirken,
einen Laut von sich geben.
kring-r m. {&) Ring, Kreis: i
kring um, rings um.
kr ist in -n adj. (a) thristlich.
krftk-rWI. (a ■ '•' rr,,nlA H:lk."n.
Widerhake«,
kr 0 88 f/i. (a^ [e. <r('*.«j KiiMi/..
kunna i'. /;rt. präs. [got. kunnan,
§ 274] kennen. 2. können, ver-
Glossar: hmnig-r — Idna.
167
stehen ; L cL, tit, sich aof etwas
verstehen: k. M, sich in Acht
nehmen.
kunnig-r adj. {&) bekannt.
kunn-r, kud-r adj. (a) [got.
kunff-s, § 72] dass.
knrr m. (a) fzn ahd. bcrran]
3Iurren, Gemnruiel.
k n r t e i s i/.(in)Courtoisie,höfische
Sitte, Höflichkeit. — kniteis-
liga adv., knrteis-s adj. !,a)
höflich.
kränga «». v. iß) [zu got. gen-s.
§ 353, 7, Anm. 2] verheiraten;
•sk sich verheiraten (vom Manne).
kvän-laas-8 adj. {&) unbeweibt.
kveda »f. r. 5 [got. qifHm] sagen:
hersagen: it. d, angeben, be-
stimmen, festsetzen.
1. kvedja/. (jön) Gruss, Anrede.
2. kvedja »w. v. (ja) grüssen,
anreden, e-n. 2. etwas von je-
mand fordern, jemand zu etwas
auffordern, berufen, e-n (tu) es.
kveikja ttc. v. 'ja) [zu kvik-r]
beleben. 2. anzünden,
kveld n. (a) [zu d. Kilt] später
Abend,
k V ^ 1 j a «IT. r. (ja) [zu kvot] quälen,
kvi/. (ö) Gehege; Durchgang,
kvida Sit. v. (ja) sich fürchten.
bange sein vor, e-u oder vid e-t.
kvidling-r m. (a) [zu kcedä\
Strophe,
k V i d - r m. in) [got. qifm-t] Bauch ;
Magen.
kvik(v)endi n. (jal lebendes
Wesen, Tier,
kvik-r, kyk-r adj. (wa) [got.
qt'u-g] lebendig,
k v i 1 1 a /. (on) Krankheit,
kv^edi M. (ja) [xnkveäa] Gedicht,
kyk-r s, kvik-r.
kykvendi s. kvik(v)endt.
kyli n. ga) Beule. 2. wunde Stelle.
kyn «. (ja) [got. kunt\ Geschlecht ;
Herkunft. Familie. 2. Art.
kyndil-messa/. (ön) [e. candle]
Maria Lichtmess (2. Februar).
kyn-lig-r adj. (a) wunderlich,
seltsam.
kynna-sk sw. c. Ja) [got. kuHff-
jan\ bekannt werden.
kynni n. (ja) [zum vor.] Ver-
wandtschaft, Verwandte. 2. Be-
such bei EVeunden oder Ver-
wandten. — -s-s6kn/. (i) Be-
such.
kyrr adj. (a) [got. qairm-»] ru-
hig, still.
kyrtil-l m. (a) [e. kirtle, iL. kurz]
Rock.
kyssa »w. o. (ja) küssen.
ksera »ic. v. (ja) klagen: sich
beklagen über. 2. Anspruch
machen.
kser-leik -r m. (a) Liebe, Liebes-
verhältnis ; Freundschaft. —
kaer-r adj. (a) (frz. eher] lieb,
geliebt
k.<n-liga ade. erfahren, kundig,
geschickt. — k*'n-n adj. <,a)
[d. kühn] dass.
kqtt-r m. (u) Katze.
L.
l&d M. (a) [got. uH-Uf?-t] Land.
lag «. (a) (zu l^ggja] Hieb, Stich,
Stoss. 2. Stellung, Ordnung
(pl. log Gesetz). 3. Gemeinschaft,
Bündnis. — lag-s-mad-r m.
(k) Kamerad, Gefährt«.
lagit 8. l^ggja.
läna «IT. r. (0) [zu d. Lehen^
§ 32] verleihen.
168
Glossar: land — leika.
land M. (a) [got. land] Land. —
landa-kost-r «j. (i) Landes-
beschaffenbeit. — landa- itueri,
-skipti 7j. (ja) Läiulerff 1 enze. —
land-audn /. (i) Landesver-
ödung. — -hreinsuu /. (i)
Beschützung und Befreiung des
Landes. — -näm n. 'a) [zu
nemo] Besitznahme des Landes.
2. in Besitz genommenes Land. —
-rod n. pl. (a) Landesregie-
rung. 2. -verrat. — lands-log
n. pl. (a) Gesetze des Landes. —
-mad-r m. (k) Landsmann,
Einwohner. - -nytja-r/. pl.
(jö) Ertrag des Landes — r6tt-r
in. (u) Recht eines Landes. --
land-sudr n. (a) Südost. —
lands-vist /. (i) Aufenthalt
im Lande.
flang-bard-r m. (a) ,.Lang-
harte", Schwert. — 1 ang-r adj.
a) [got. laggs] lang, weit;
langt um, weit umher. — -skip
n. (a) Langsehiif; Kriegsschiff.
lät n. (a» Verlust, Tod.
lata red. v. [got. letnn, % 24»)
lassen. 2. sich zeigen; au.s-
sehen. 3. so thun als ob
4. sagen. 5. verlassen, ver-
lieren. — Mit präp. und ndr.:
I. fram . hervorkommen mit,
geben ; vpp, aufschliessen ; vid,
.sich zeigen. 2. tönen. — lä-
ta-sk, sagen. 2. sterben.
lauf«, (a) [got. lauf-ti\ Laub. —
-gr.>n-n adj. (a) laubgrUn.
laug /. (ö) Id. Latige] Bad. —
laugar-dag-r m U\) ,. Hude-
tag", •Samstag.
lauk-r in. (a) Laucli
1. 1 au n II. pl. (a'i Iget, luun] Lohn,
BeUdinuDg, Vergeltung.
2. laun /. (i) [zu got. -laugn-s]
Geheimnis, Verborgenheit : ä l.,
heimlich. — -getin-n ptcp.,
adj. (a) unehelich geboren.
launa sw.v. (ö) lohnen, belohnen.
Iausa-f6 n. (a, u) bewegliches
Gut.
laus-s adj. (a) fgot. lnus\ los,
frei ; /. ä o^li, unnihig (zu vqll-r).
lax m. (a) Lachs.
legen. 2. beweisen, erzeigen,
z. B. vingun (ä e-n, jemandem).
3. geben, verleihen; mir verdr
lagit, ich habe Glück. 4. er-
legen, durchbohren. 5. für schul-
dig erklären in etwas (vid et). —
Mit ado.: l. at, anlegen. —
l^ggja-sk schwimmen. 2. t vanda,
sich zur Gewohnheit machen.
l^gg-r f«. {i) [e. leg] Schenkel-
knochen; Schenkel
leid/, (i) [zu lida] Weg; rtda d
l., fortreiten; koma ä leid e-u,
etwas zu Stande bringen. 2. Art
und Weise.
1. leida sw. v. (ja) [zum vor.)
leiten, führen. 2. begleiten,
folgen.
2. leida sw. v. (ja) [zum folg.)
verleiden; mer leidisk e-t, mir
wird etwas leid.
1 ei dang r //». (a) Leitung und Aus-
rüstung von Schiffen und Leuten
zum Kriegszuge. 2. Kriegszog.
leid-r adj. [&) [e. loath] leid;
abscheulich, unerträglich.
leid-rt>tta »«?. i\ (jn) [zu leid]
berichtigen, abhelfen, bessern.
leif/. (ö) [got. /oiA<i| Nachlas».
leika red. v. jgot. laiknii] spielen.
2. iiusfnhron.
Glossar: leikr — ikill.
169
leik-r m. (a) [t,'ot. laik-s] Spiel;
t /. sveräa, Kampf.
leir n. (a) [zu ahd. leimo] Lehm. —
-jotun-n m. (a) Lehmriese.
leita sw. v. (ö) [got. wlaiton]
suchen, fühlen, e-s, at oder g/s-
tir e-u. — Mit präp.: l. ä e-n,
angi'eifen; 6r, hinausgehen; um,
untersuchen ; undan, entfliehen.
leiti //,. fja) [zum vor.] Erhöhung,
Hügel (als Aussichtspunkt).
l^raja sw. V. (ja) [= d. lähmen]
schlagen, zerschlagen.
le n ra. (a) Lehen.
l^nda sw V. (ja) landen. 2. mit
Land belehnen: l^nd-r mad-r
m. (k) Lehnsmann, königlicher
Beamter.
1 ^ngi adv., lange.
1 e s a it. V. 5 [got. lisarii] lesen.
If^tja sw. V. (ja) [got. latjan^ ab-
halten; abraten von (e-n e-s).
1 ö. tta sw. V. (ja) aufheben. 2. auf-
hören mit, einstellen (e-u). 3 auf-
hören.
16tt-r adj. (a) [got. leiht-s] leicht;
frisch. 2. munter, heiter, freund-
lich.
tleyttra sw. v. (ja) [zu Inudr,
e. lather] laugen, in Lauge
waschen.
leyna sw. v. (ja) [zu lavn'i] ver-
bergen, e-n e-u, einem etwas.
leyni-liga adv. heimlich. —
- V A. g - r 7H. (a) verborgene Bucht.
leysa sw v. (ja) [got laugjan]
lösen; frä, ablösen.
leysing/. (ü) Auflösung, Schmel-
zen.
1 id n. (a) [zu lida] Gef()lgc;Krieger-
schar. 2. Schiff (poet). 3. Bei-
stand, Hilfe. — - 8 - k 0 s t - r /// .
(i) Kriegsstärke. — s^mr!/. (i)
[zu lid-sam-r] Hilfe,
lida st. V. 1 [got. -IeiJ}an\ gehen;
verlaufen,
lif n. (a) [e. life] Leben. ~ -s-
häski m. (an) Lebensgefahr. —
-lät n. (a) Tod.
Ufa sw. V. (ai) [got. lihan] leben,
lifr/. (ü) Leber
liggja Ä^ V. 5 (got. Ittjan, § 242]
liegen; /. vtä, gelten, auf dem
Spiele stehen,
lik Ji. (a) [got. leik'] Körper, Leib;
Gestalt. 2. Leiche. (h) am-r
tn. (i) Leib,
lika sw. V. (ö) (got. leikan] be-
hagen, gefallen,
lik^ndi n. pl. (ja) Wahrschein-
lichkeit,
liking /. (ö) Gleichheit; i /. e-s,
wie jemand,
lik ja sw. V. (ja) gleich machen.
2. nachahmen, likja-sk gleichen,
lik-lig-r adj. (a) [e. likely\
wahrscheinlich. 2. geeignet,
passend.
lilja /. (ün) Lilie.
lim/. (0) Zweig. 2. Glied.
limi m. (au) Reis, n.
lim-r m. (u) [e. limb'] Glied.
lin y». (a) [got. lein] Leinen, Leinen-
kleid. — -fe n. (u, a) Morgen-
gabe.
list/. (i) [got. list-s] Kunst.
lita 8t. V. 1 [ae. wlitan] sehen. —
lita-sk scheinen.
lita-sk »w. V. (ö) jzu got. wlit-a]
sich umsehen CttmJ-
litil-l adj. (a) [got. leitit-s, § 191,
3] klein; wenig. — -mann-
lig-r adj. (a) unmännlich, un-
wilrdig.
170
Glossar: litr — mal.
lit-r m. (u) [got. wlit-s] Farbe.
2. Aussehen. — -verp-r adj.
(a) der die Farbe wechselt,
litt. 8. litil-l.
t Ijöd-mog-r m. (u) [zu Ijid-r]
„Leutesohn", Mann aus dem
Volke, Krieger.
Ijömi m. (an) [zu got. liuhaf>]
Glanz, Schein.
Ij6s n. (a) Licht.
Ij6s-s adj. (a) leuchtend, hell.
2. deutlich, offenbar.
Ijösta St. V. 2, schlagen.
Ij6t-r adj. (a) [got. liut-s] häss-
lich, abscheulich.
Ijüf-r adj. (a) [got. liuf-s] lieb.
Ijüga 8t. V. 2 [got. liugan] lügen.
1 od-br.'k-r /. pl. (k) [got. liu-
dan und e. hreec/ies] Fellhosen. —
-käpa /. (ön) [zu d. Kappe]
Mantel aus Fell,
lof n. (a) Lob. 2. Erlaubnis. —
-kväedi n. (ja) Lobgedicht,
lofa sw. n. (ö) loben, preisen.
2. erlauben.
1 ö f i m. (an) [got. lofa] (flache) Hand,
legi m. (an) Lohe, Flamme,
lopt w. (a) [got. lu/tu-s] Luft.
2. Oberzimmer,
losna 8W. tj. (ö) [got -lusnan]
losgehen, loswerden,
lostig-r adj. (a) [zu got /ustu-n]
freiwillig,
lä ka 8t. n. 2 [got. /fi/i-an] Hchliessen.
e-u. 2. enden. 3. bezahlen,
lohnen.
Kita 8t. V. 2 |zn lj6t-r] sich neigen,
beugen; e-m vor jemand,
lyd-r m (i) [zu got. liudan] Volk,
Lentt^. Menschen,
lyng n. (wa) |e. linff] Haide-
kraut. — -orm-r m. (a) Krfuz-
otter.
lypta »w. c. (ja) „lüften", auf-
heben.
Ifsa «IT. V. (ja) [zn Ijös] hell
machen, erleuchten. 2. offen-
baren; kund thun. B. hell werden.
lysi-guU ». (a) leuchtendes,
glänzendes Gold.
Isegd/. (i) tiefliegende Stelle.
1 segja 8w. V. (ja) [zu läg-r, e. low]
niedrig machen, erniedrigen.
lit'kning/. (ö) Heilung.
Isekni-r m. (ja) [got. le/:ei-8]
Arzt, Ärztin.
1 ie r n. (a) Schenkel.
lijeti w. pl. (ja) [zu lata] Laut, Ton.
lok-r m. (i) [zu d. leck] Bach.
Iqg «. pl. (a) [zu /a<?] Gesetz. —
-berg n. (a) Gesetzesfelsen;
Anhöhe, von der aus der Ge-
setzessprecher auf dem alfnngi
die Gesetze verkündete. —
-raad-v m. (k) Gesetzsprecher,
-verkündiger. — - p r e 1 1 - r m.
(a) Gesetzesknifl'. — -saga /.
(ön) Gesetzeverküudigung.
li^g- r m. (u) Wasser. 2. Fluss, See.
M.
mad-r m. (k) [got. manna, § 176J
Mensch; Mann. 2. Volk.
magr adj. (a) mager.
m&g-r in. (a) [got. meg-8] Ver-
wandter; Schwager, Schwieger-
vater, -söhn.
maki m. (an) [e. make] Gleicher:
han» m., seinesgleichen. — ma k-
lig-r adj. (a) passend, gezie-
mend; verdient.
1. ro&l H. (a) [got. ma^, §41;
1061 Sprache. Stimme. 2. Rede,
Unterredung; Aussage. Erzäh-
lung. 3. />/. m(>l, Gedicht. 4.
Glossar: mal — m^ktarfullr.
171
Rechtssache, Vertrag. 5. Sache,
Angelegenheit.
2. mal n. (a) [got. mel] Mass,
Grenze. 2. Zeit, passende Zeit.
3. Mahlzeit.
m ä 1 a - 8 p j 6 1 n. (a) [zu iV/o7„Fieck"]
Spiess mit eingelegten Metall -
zierraten.
mälm-v m. (a) [zu got. mnlma]
Metall, Erz.
mäl-odi adj (an) hitzig, heftig
in seiner Rede. — -stofa /".
(ön) Sprechstube.
malt n. (a) Malz.
m anna-hvarf w. (a) [zu hverfa]
Verschwinden von Menschen.
manna-sk sw. v. (0) ein tüch-
tiger Mann werden.
mann- b 16t n. pL (a) Menschen-
opfer. dräp 71. (a) [zu drepa]
Menschenmord. — -fjqldi m.
(a) Menschenmenge. fund-r
m. (i) Zusammenkunft , Vei-
sammluBg. — - fqr /. (ö) Spuren
von Menschen. — -hring-r m.
(a) Kreis von Menschen. —
-lig-r adj. (a) menschlich;
männlich. — -kost-r m (i)
Vorzüge, treffliche Eigenschaf-
ten. — -raun /. (il Probe;
Gefahr, gefährliche Lage. —
- tal w. (a) Menschenzahl,
Menge. v i t s - b r e k k a /. (ö)
„Verstandesbrink" (Beiname).
marg - fald - r adj. (a) [got.
-falf}-g] mannigfaltig, vielfach. —
marg-r adj. (a) n. wart, man-
cher, pl. viele.
mark n. (a) Merk-, Kenn-, Ab-
zeichen. 2. Bedeutung.
marka sw. v. (ö) abbilden.
fmar-r m. (a, i) [vgl. Mar- schall]
Pferd.
mata-sksw. v. (ö) speisen, essen.
mat-r m. (a, i) [got. mat-s]
Speise, Essen. — -fang n (a)
Lebensmittel. — -svein-n m.
(a) Koch.
matt ig- r adj. (a) [got. maliteig-s'\
mächtig.
mätt-litil-1 adj. (a) [zu mött-r]
schwach.
med präp. und adv. [got. mi/>]
I. präp. 1. mit acc. bei unfrei-
williger Begleitung: mit: m.
töl/ta mann, selbzwölft. 2. mit
dat. bei freiwilliger Begleitung:
mit; bei ; unter, zwischen ; längs,
entlang. — med /?vi at, wenn;
weil. IL adv., damit, zugleich;
ausserdem.
medal präp. [d. mittel-] zwischen
(auch o, i m.).
med an adv., conj. [got. mif)-/?an]
inzwischen; während.
mega v. prt. prs. [got. magau]
können, vermögen.
1. m ^gin w. (a) [e. main] Stärke. —
-land n, (a) Haupt-, Festland.
2. megin, megum d. pl. von
veg-r [% 98, Anm. 2] Seiten,
z. B. ollum m., auf allen Seiten.
meid-r m. (a) Baum. 2. Stange,
mein n. (a) [d. il/em-etrf] Schade,
Beschädigung, Unglück,
meirir) comp. adv. [got. mais]
mehr. — meiri adj. comp, (an)
[got. maiza] mehr, grösser; sup.
m e s t - r (a) [got. maists, § 44].
m e i 8 - s m. (a) Korb,
meistari m. (an) Meister,
meitil-bergn. (a) „Meisselberg",
glatt und steil abfallender Fels,
m^kt /. (i) Macht,
m ^ k t a r - f u 1 1 - r «rf;. (a) mächtig.
172
Glossar: melln — morginn.
fmella/. (ön) Riesin (eigentlich
Hündin).
mel-rakki m. (an) „Sandhund",
Polarfnchs.
m^n w. (ja) Halsschmuck.
fm^ngi n. (ja) [got. managet]
Menge, Schar.
mensk-r adj. (a) [got. maniiink-s]
menschlich.
m|nt-r part., adj. (a) [zu mgnnöj
erzogen, gebildet.
m ^rk i n. (ja) Merk-, Kennzeichen :
Fahne. — -stjarna /. (um
Planet.
m^rkja sw. v. (ja) kenntlich
machen, bezeichnen.
m^r-r/. (jü) „Mähre", Stute.
messa/. (ön) Messe.
mest-r s. meir.
metnud-r m. (u) [zu got. viitan]
Ehre, Anselien. 2. nochinut,
Stolz.
m§tt-r adj. (a) [zu mat-r] satt.
mey s. mrfr.
midla sw. v. (ö) vermitteln.
mid-r adj. (ja) [got. midji-s] in
der Mitte befindlich, mittlere;
midr dagr, Mittag.
mikil-1 adj. (a) [got. mikil-s]
gross; lang; m. fyrir »er, kräf-
tig und tüchtig; n. mikit, viel,
sehr ; miklu um vieles. — - 1 k i ■ r
adj. (a) hochmütig.
milli. millnm prä/j. [zu medal,
§ 90] zwischen (auch mit ä, i).
minja-r/. jtl. 'jn) „Minne", Er-
innerung, Andenken.
rainka sw. r. (O) [zu minni\ ver-
mindern ; abnehmen.
min-n pron. (a) igot. mein-s] mein.
minna »w. r. (ja) (zu got. ga-
tninfn, S 260) erinnern. — min-
na-ik sich erinnern.
minni camp. adj. (an) [got. min-
niza], SV/t. minzt-r (a) minder,
kleiner.
rainnr co/«/y. adv. [got. ;/(t««]
minder, weniger.
mis-kunn/. (i) [got. missa- und
zu isl. kunn-r] Bannherzigkeit.
Gnade. — -lika sw. v. iu) miss-
fallen.
1. missa/. (öc) Verlust.
2. missa sw. v. (ja) vermissen,
verlieren; verfehlen, nicht tref-
fen, e-s.
miss-^ri n. (ja) [zu är, § 47]
Halbjahr: pl. Jahr.
m i s - J) 0 k k i «i. (an) [zu l>ykkj<i \
Mi.ssfallen.
mj6-r adj. iy/dk) [§ 194] schmal.
nijük-leik-r m. (a) [got. müka]
Geschmeidigkeit, Weichheit. —
mjuk-r adj. (a; [e. meek\ weich,
geschmeidig.schmiegsam; fi'eund-
lich.
mjod-r m. (u) Met.
mjqk adv. [zu mikil-l\ .sehr.
2. fast, beinahe.
mjol M. (wa) Mehl.
möderni «. (ja) mütterliche Ab-
stammung.
mödir /. (k) Mutter.
1. möd-r m. (a) (got. mo^-«] auf-
geregter Sinn, ZoiTi.
2. m6(l-r adj. (a) müde.
m o d n r - m A I «. (ai Muttersprachf.
UKtld /'. (i) [got. mulda] Erde.
moli m. (an) [zu got. mnlan]
Stückchen.
m 0 r d n, (a) [got. ma^rpr] Mord. —
-verk fi. (a) desgleichen.
morgin-n, -un-n tn. (a) [got.
innürgin »] Morgen \ i m , heute
Morgen; ti »«., morgen. — -ti-
li i 1 i-l. f. i Frühmesse.
Glosau-: *Mf — Mttdra.
173
. möt ■. :%) Beadiaffwiieit. Art
nd Weise.
»61 ■- (a) [Tgi *«fa] B^eg-
nuf^, Yenuufan^. 2. Ort
gegeB, otg^eii. — -lams-s
adj. a) olme Zma^mmtaifigaag.
— -Stada/. Cü) Widostaad. —
-ätoda-mad-r « (\\ WiAer-
sacher, Gegner.
ivna r. ^rl. /irs. [gofc. amwn]
ndi etiniMUL gcdeakcB.
lan-gät «. (a) [>■■ f<^.1 Bio-.
lUBB -r a. (a) (got. «joi^«} Maad.
. Maii-r m. (i) fgot^ *■»-*] Wille,
BcgArea. 2. Freude.
. nna-r m. (i) Unterschied; Be-
deotnng. 3. Grad: »mgmm vn,
in keiner Benekm^: fteim «m,
in den Masse; «■ so; fyrir
<rmpam ■ . dnr^asB nidt.
. ana r. jpvf. jgrs. [got. anoMa]
sollen^ irerdcB (bcMidinet Zm-
kanft, Tenntetes oder MSg-
Udies). 8. nahe daran sein.
ttta /. (on) [got. arala?) Be-
steehn^asvane.
lyki-skon / i) [zn mjmk-r]
Döngnkmste.
. m rrkr m. (a) Dnnkd, Flmtanis.
Bjrk-r ad), (wa) [TgL as
■nr^O finster.
1 ipk i - r M (ja fgoLaMittt S^vott.
K^la «r. r. ja) [got. mm/tljam.
Tgl. mai 1] Sprech^ sagen. —
Mit präp : m./jfnr, den Wunsch
ansprechen; viä e-u, wider-
^predm^ protestieren.
\»-T f. (jO) [got. wtmmi^ § 147.
Ann. 2) MiddMn. Jn^firan.
n^r-r odj. (a) [got. aMr-»] herr-
üdi, Tonigtieh.
m»da «IT. r. (ja) [zn aMtf-r 3]
osüden.
ni«^di/. tSi) md^eit.
■ ota SIT. V. (ja) [got. «M^ji«]
hegegnen; aMl»-<t siA begegnen.
Sl an etwas stoasen, u^renaen,
anfongOL
t Bog-r m. (n) [got «Mya-«) SiAb.
2. Jnnglin^. Mann.
MÖlng-r 4M^ (a) [an aial 1] red-
selig, geaehwitng.
Monnd-r ai. (k. i) [got. mem«/»-*.
% 178, ä] Minat.
Hosnr-r m. (a) Maserhol».
■i|tt-r «. (n> [got. aMte-«] Madt.
nä «r. r. (ai) [got. adbviaa] ,er-
Bahcn^r erreichen, alangen, e-a.
2. Bit iaf., daa gdangen, ge-
raten (mmpen.).
fnadd-Teiti-r ■. (ja> [zn r«ito|
„Pfiülgeber^, Hdd.
nadra/. (IM) [got. aarir-cj Natter^
Viper,
nafn ». (a) (got. naa»a] KanM.
3l Titel, Wlrde.
na gl ai. (k^ [zn got. a^p^]
XsgeL
aakk-Tar-r /trsB. «a) [=:ae«n<
et ktmrr, § 290] irgend ein, ön.
— a. aattaar, ctaras. 2. etwa.
Tidlei^t.
n4-liga mic. [gat. mdtm\ höahe.
fiut. — -läbg-t Qdj. a., mir.
[zn Iry-r Ucgoid] in der NikeL
n&-r m. i\) [got. aaa-a, $ 41:
102, 2] Toter. Leiche,
n&tt-stad-r m. (iV [zn n«tt\
Xaehtqaartier.
nftttära/. iSn) Natnr: wnnder-
bare Sgens^afl.
174
Glossar: naudigr — nnt.
nau(!ig-r adj. {&) [zu got. nauß-s]
genötigt, gezwungen,
naust n. (a) Schiifschuppen.
naut M. (a) [zu njöta, e. 7ieat\
Stück Gvossvieh.
naut-riH. a) Genosse, Kameiad.
2. Geber. 3. ursprüngliches
Eigentum,
ne conj. [got. ni] noch, auch nicht;
ltvär(t)ki . . ne, weder . . noch,
n e dan adv. [d. nteden] von unten ;
fyrir «. et. unter (halb),
nedri comp. adj. (an. In) niedere,
untere,
n^f » (ja') (e. neb] Nase.
n^fna «w. v. (ja) [got. naninja/i]
nennen; n^fna-sk sich nennen,
heissen. 2 herbeirufen. 3. be-
stellen, bestimmen,
n-ein-n prim. (a) kein.
1. nema «<.w.5[got.n«Hi(/nl nehmen,
in Besitz nehmen: h. »tadar,
stehen bleiben. 2. erfassen.
lernen. 3. berauben, e-n e-u.
4. mit inf. : beginnen, anfangen.
2. nema adv., conj. ausgenommen,
ausser, nur nicht. 2. nur. 3. aus-
genommen dass, ohne divss. wenn
nicht (mit opt.). 4. sondern,
dagegen.
n^nna 8ir. r. (ja) [got. -nanpjan]
ttbers Herz bringen, sich finden
in, sich verstehen zu.
n§8 n. (ja) [zu Nate] Vorgebirge.
n^zla/. ^ön) Nestel, Schlinge.
nid fi. (a) [got. n«/») Hohn, Be-
schimpfung.
niding- r m. (ai Schurke; Memme.
— -skap-r «1. (tt) Schurkerei.
nidr adv., nieder, herab.
niHta «//>. r. (ja) [zu got. ya-»w/-«j
nähren.
niu(ndi) num. [got. niun(da)]
neun, -te.
njösn /. (ii (got mu/i8ein-s\
Nachricht, Mitteilung, Kunde.
2. Ausspähen, Nachforschung.
njöta 8t. V. 2 [got. nintan] ge-
ni essen, Nutzen haben von, e «.
iiög - r adj (a) [got. ga-noh-t]
genug, ausreichend.
nöna /. (ön) [e. noon] Nachmit-
tags- (3 Uhr) -andacht.
nordan adv. von Norden; fyrir
n., nördlich. — -vedr n. (a)
Nordwind.
nord-lgndi ng-r m. la) Nord-
isländer.
nordr «. (a) Norden. 2. adr.
nordwärts, nördlich. — -h&lfa
/. (ön) der nördliche Teil der
Welt. — -Iqnd n. /iL (a) die
nordischen Länder.
norn /. (i) Norne, Schicksals-
göttin.
nött/. (k) [got. naht-»] Nacht.
nü adv. [got. nu] nun.
ny-r adj. (ja) [got. niuji-t] neu.
ny ta gw. v. (ja) benutzen, brauchen.
nyt-r adj. (a) nützlich, brauchbar.
nyt-sam-lig-r adj. (a) [got.
•nut-s] dass.
nä;r(r) adv. comp. [got. ne/iiris]
nahe; beinahe, fast: /v» nrift,
demnächst, darauf.
njprri adj., adr. comp, (un) näher.
nngja 8uy. v. (ja) [got. ga-noh-
Jan] geniigen, hinreichen.
n •' k k V i d - r adj. (a) [got naqafi-».
S 190] nackt.
n 0 k k u r • r 8. nakkcar- r.
nokkvi m. (an) [§ \\f>] Nachen,
Boot,
n 6 n il/.(i)[yg\.go\. ne/itfundja] Nähe.
u^h/. (0, i) Nasenloch: pt. Nase.
Glossar: 6- — ord.
175
0.
6-, neg. j^räf. (got. un-] un-.
6-är-Vfeii-n adj. ( a) keinen guten
Ertrag versprechend.
6-brunnin-n /jart., adj. (a.) un-
verbrannt.
6-bundin-n pari., adj. i.a) un-
gefesselt.
6 - b y g d/ (i) unbewohnte Gegend.
odd-r m. (a) „Ort", Spitze. 2.
scharfe-s Werkzeug, Waffe. —
-hag-r adj. (a geschickt im
Gebrauch von ' spitzen Werk-
zeugen. — t -lo /. (0) «Spitzen-
wasser", Blut.
6 - d j a r f - 1 i g a adv. feige.
ö-dr^ngi-liga ade. nnmännlicb.
6-d5Pl-l adj. la) mit dem sich
schwer verkehren lässt, un-
freundlich.
6 dal n. a) [as. öäil, zu isl. adal]
Erbgut: Eigentum.
6<i-r adj. (a) (got. wof}-s] wütend,
rasend, heftig.
1. of n. (ai Menge. 2. adv. allzu,
zu sehr (häufig: Präfix).
2. of präp.. adv. |got. uf-] I. präp.
ai temp. bei, in, z. B. of nött;
b) über, von, bezüglich. U. ade.
völlig, gänzlich (oft rein pleo-
nastisch). — Später wird o; durch
um ersetzt.
6-fagr adj. (a) hässlich, wild.
of &n ad i:. von oben: herab; /^ynV
0., herab auf; oberhalb, über,
ofar adv. comp. [got. u/ar] höher
auf oder hinauf.
ö-fä-r(r) adj. (a) mancher,
of-b^ldi n. (ja) [zu got. baipei]
Übermut.
6-fleyg-r adj. (a) {7.\i ßjüga] der
nicht fliegen kann,
of-metnud-r m. (u) Übermut.
ofr- präf. [got. u/oT'] über-.
ofr-§fli n. (ja) [zu o^) Über-
macht.
6-frid-r m. (u) Unfriede. Krieg.
ofr-lid ». (a) Übermacht.
ofr-maeli n. (ja) [got. -ma^lt]
Prahlerei.
ofr-yrdi «. (ja) (zu ord] Prah-
lerei.
ofsi m. (an) Übermut.
6 - f ora/. (jOn) gefahrliche, schwie-
rige Lage.
6-f».r-r adj. (a) unpassierbar.
ö-f^gnud-r m. (u) Ungeheuer.
6-f<jl-r adj. (wa) ungebleicht.
6gn/. (i) [zu got. ogan] Schrecken.
6gar-lig-r adj. (a) .«chrecklich.
6-happ n. (a) Unglück.
ö-hrsedd-r fiart., adj. (a) uner-
schrocken.
ok cimj. (got. auk, § 49. Anm.]
und. 2. in Nachsätzen: so.
3. auch.
okkar-r pron. [got. -^ ugkar]
unser beider.
6-kunnig-r adj. (a) unbekannt.
ö-log n. pl. (a) was gegen das
Gesetz ist.
6 - n y t - r adj. (a) unnütz, unbrauch-
bar.
6 p «. (a) [zu got icopjan] Ge-
schrei.
opa $w. V. (D) rückwärts gehen.
opin n adj. (a) offen.
opna-sk »w. v. (ö) sich öffnen.
opt adv. (got. «/<rt] oft.
ftr //rä/>. [got. «»] aus, von.
6-r4d n. (a) schlechter Rat oder
Beschlnss.
6-ram-lig-r adj. (a' [zu d.
Ramme] schwach.
ord «. (a) [got. waürd] Wort;
Gespräch; Botschaft Nachricht:
176
Glossar: örlaum — rää.
taka til orda, das Wort er-
greifen. — t orda- hrei m-r
m. (a) [zu Iirina] Woxti!,ezänk,
Geschrei. — ord-furi n. (ja)
Wortvorrat nnd dessen Anwen-
dung. s^nding/. (ö) münd-
liche Botschaft. s-tir-r m.
(a) Ruhm. - -tak n. (ai Aus-
druck, Wort.
6r-lausn /. (i) Befreinng aus
einer Verlegenheit, Ausweg.
orm-r m. (a) [got. waürm-s]
„Wurm", Schlange, Drache. —
-gard-r m. (a) Schlangenhof.
6 - r ö /. (ü) Unruhe,
t 6 r - r pron. z=. oär-r.
or-rosta /. (On) [zu d. Rast]
Kampf, Schlacht.
6-sigr m (a) Niederlage.
6-snjall-r adj. (a) unverständig.
6s -8 tn. (a) Mündung.
6 - 8 i'i m d /. (i) Schaude.
otr m. (a) Otter. - -h^lg-r in.
(i) Otterbalg. — -gjqld n. pl.
(a) Otterbusse.
6-traud-r adj. (a) willig, ent-
schl()s.sen zu, es.
6-tni-liga adv. nach Art der
Ungläubigen, schlecht,
ötta-sk sw. V. (n) [zum folgend.]
sich fürchten.
6tti Ol. (an) [zu got. ogmi] Furcht.
Schrecken.
6 - V a r - 1 i g • r adv. unvorsichtig. —
-var-r adj. (a) nichts erwar-
tend, unvorbereitet ; ä Avart.
unversehens. 2. nnvorsichtig.
6-vig-r adj. (a) kampfunfähig.
2. unüberwindlich.
6-vin- r m. 'i) Feind,
^-virdi-liga adr. ««hmachvoll.
ö-viB-H adj. (a) ungewit<s, uu-
Hicher, zweifelhaft.
ö-vn'gin-n adj. (a) [zu ragja]
rechthaberisch, eigensinnig.
ö-Vifn-lig-r, -va'n-n adj. (a)
unwahrscheinlich. 2. nichts
Gutes versprechend.
(')-va'tt-r /. (i) Unhold.
0 X a - h 0 f u d «. (a) Ochsenkopf. —
oxi m. (an) [got. aühsa] Ochs,
u-pv^gin-n part., adj. (a) [zu
/wa] ungewaschen.
P.
päska-r m. pl. (a) [got. pafxa]
Ostern. — -frid-rw». (u^ Oster-
friede.
p^ll n. (a) [lat. finllium] kost-
bares Zeug.
p ^ n n i n g - r tn ( a ) „Pfennig"
C'io et/rtr).
pina/. (ön) Pein; Strafe.
pislar-ft-ri n. (ja) [zu pi(n)fil]
Marterwerkzeug.
pl6g-r tn. (a) Pflug -'. Fvnclit.
Getreide.
pl ok ka siD. V. lö) pflücken, rupfen.
p r e s s a sw. v. (ö) zusammenpressen.
prest-r m. (a) Priester.
pr^tt-r tn (11, u) Te. iirdliA List.
Knitf.
profa 8W r o) piiiirli. iK>\ti>tll.
p r y d a sii: v. (ja) zieren, schmücken,
prydi /. (In) [(\ pride\ Herrlich-
keit, Glanz, Ehre.
B.
iinl n. (a) Rat; bera samtM r<id
»in. beraten, Pläne maihen.
2. Beschluss, Entschluss: taka
til ffids oder fdrfa, sich ent-
8chlie«8en zu. 8. was r&tlich,
dienlich ist. 4. Lage, Stellung.
Umstand. .' Piuli.', n.'irat.
Glossar: rada
r^t
177
6. Macht, Gewalt: nema rjdum,
zwingen. 7. p/. Götter.
räda red. v. [got. -redan] beraten.
2. beschliessen. 3. bereiten.
4. raten, zuraten. 5. schalten,
herrschen, regieren, entscheiden
über (e-u) ; bidja e-n r., ge-
horchen. 6. veiTaten (e-t). —
rada-sk sich entschliessen, sich
auf etAvas einlassen; sich wohin
begeben. — Mit präi). und adv.:
r. ä, angreifen: af definitiv be-
schliessen : fi/rir überwinden,
fertig werden mit; regieren;
til es, sich zu etwas ent-
schliessen, einenVersuch machen ;
angreifen, losgehen auf.
räda-hag-r m. (i) Heirat.
r ä d - 1 i g - r adj. (a) rätlich.
ragna-r.'k n. pl. (a'i [zu r^gin
und gut. -rakjan] Götterende,
-Schicksal (später zu r. -rekr
„Götterfinstemis" entstellt).
rän n. (a) [s. rcena] Raub.
rang-r adj. (a^i [e. wrong\ ver-
kehrt, unrecht, unrichtig. —
- s (' 1 i - s adv. gen. [zu söl. § 373]
dem Lauf der Sonne entgegen.
rani m. (an) Rüssel, Schnauze.
ra.ska sm. v. (ö) in Unordnung
bringen.
r au d - r adj. (a) [got. raup-s] rot.—
-sk§ggjad-r ptcp., adj. (a)
rotbärtig (von Th6r).
raun/, (i) [zu riin] Probe, Ver-
such; Gefahr.
rausn /. (i) Pracht, Glanz. —
r a u s n a r - m a d - r fn. (k) pracht-
liebender Mann.
fr^gin n. jil. (a) [got. ragin]
Götter. nagla-r m. ;//. (an»
Nägelreihe.
Uoltbausen, Altisläudiscfaeii Lüsebitcb.
reid /'. (ö) [zu rida IJ Reiten,
Ritt. 2. Wagen.
1. reida/. (ön) Bereitschaft; vera
til reidu, bereit, vorhanden,
da sein.
2. reida sw. v. (ja) [zu rida 1]
„reiten lassen", zu Pferde mit
sich führen, fortführen.
3. reida sw. v. (ja) [zu rida 2]
schwingen (upp). 2. erzürnen,
zornig machen. — reida-sk zor-
nig werden über (e-m).
1. reidi in. n. (an, ja) [zu rida 1]
Reitzeug, Geschirr. 2. Takel-
werk.
2. reidi /. (Tn) [zu rida 2]
Zorn.
reid-r adj. (a) [e. wrath, zu rida 2]
zornig, e-m auf.
reid-skj6ti m. (an) Reittier,
reim-leik-r m. (a) Spukerei. —
reim-t adj. n. (a) unheimlich.
spukhaft,
reisa sw. v. (ja) [got. -raisjan]
auf-, errichten,
rek n. (a) [zum folg.] was auf der
See treibt,
reka st.v.n [got wrikan] treiben,
jagen; bewegen. 2. abwaschen,
z. B. af li^ndi. 3. ausführen,
r^kkja/. (jOn) Bett. — r^kk-
ju-felagi m. ^an) Bettgenosse,
Schlafkamerad.
r6na aio. v. (ö) verfallen.
1. renna st. v. 3 fgot. rinnan]
rinnen, iiiessen, laufen; dreyra
runninn, mit Blut überströmt.
2. r. upij, aufgehen.
2. r^nna sw. v. (ja) [got. rannjan]
rennen, laufen, gleiten lassen,
e-u. 2. intrans. rennen, laufen,
gleiten.
12
178
Glossar: ritta — sali.
r6tta 810. V. (ja) [got. raiktjan]
recht machen, richten. 2. reichen,
ausstrecken {fr am).
1. rett-r m. (u) Recht.
2. rett-r adj. (a) [got. raiht-s]
recht, gerade; richtig.
reykelsi n. (ja) Weihrauch,
reyk-r m. (i) Rauch, Dampf
reyna sw. v. (ja) [zu raun] ver-
suchen. 2. erfahren,
riddari m. (an) Ritter.
1, rida st. v. 1, reiten; hesti, auf
einem Pferde. — rida sk at, gegen
einander losreiten.
2. rida st. v. 1 [e. writ/ie] drehen,
winden, flechten. 2. reiben,
schmieren, beschmieren (e-u).
rif w. (ja) Rippe; twwa» rifja, in
der Brust. 2. Grund, Ursache.
r i f n a siv. v. (ö) [zu rifa] zer-,
aufspringen.
rigna sw. v. (ja) [got. rignjan]
regnen.
riki n. (ja) [got. reiki] Macht,
Herrschaft. 2. Reich,
rik-r adj. (a) [got. reik-s] mäch-
tig; ansehnlich, prächtig.
ripti n. (ja) [ae. riß] leinenes
Kleidungsstück.
rista St. v. 1, schneiden, ritzen.
ristu-bragd n. (a) [zum vor.]
eingeritzte Figur, Runenzeichen.
rita sw. v. (ö) [zu got. writ-s]
schreiben.
ritning/. (ö) Schrift; heilige Sehr.
rjöda «^ ü. 2 [vgl. raud r] röten,
rot filrben.
rjöd-r n. (a) Rodung.
röa red. o. [e. row] rudern.
r A d r fi». (a) Rudern. — r 6 d r n r -
sküta/. (ön) Ruderfahrz«!ug.
rögn. (a) (vgl. got. uyroh-s] Ver-
leumdung. 2. Streit.
fröma/. (ön) Streit.
rüm n. (a) [zu got. rUm-s] Raum,
Platz,
rün /. (n) [got. rUna] Rune. 2.
Gespräch. — rüna-k^fli n.
(ja) Stab, Stock, worauf Runen
eingeritzt sind,
ry dj a sw. v. (ja) roden. 2. räumen,
ausladen. 3. r. til, Veranlassung
geben zu.
ryr-r adj. (a) [got. riur-s] unzu-
reichend, schwach; verda r.
fyrir, nicht Stand halten gegen,
rsena sw. v. (ja) [ahd. bi-rahanen,
§ 260] rauben, berauben, e-n e-u.
frsesi-r w«. (ja) [zu rSs] Fürst.
1. röda /. (jön) Rede, Gespräch.
2. roda sw. v. (ja) [got. rodjan]
reden, sprechen.
r 11 k k V a st. v. 5 [vgl. got riqizjan,
§ 243) dunkeln,
rota-sk sw. v. (ja) [zu röt]
Wurzel schlagen, wachsen (un-
pers. : a um e-t).
rodd/. (i) [got. razda] Stimme,
rond /. (i, k, § 167) Rand, Schild-
rpnd. 2. Schild,
r^'s/. (i) [e. race, d. rasett] Lauf,
rost/. (i) [got. rasta] Meile.
S.
1. sft pron. [got. sa] der, dieser;
er; derjenige. 2. solch.
2. 8& red. v. [got. saian, § 247]
säen.
safna »W. V. (n"» (zn fiat^nn] snm-
meln, e-u.
saga/. (ü) „Sage", Bericht, Kr-
zählung, Geschichte,
saka »10. t>. (0) [zu got. snkan]
Hchaden, e*n.
sal-r m. (i) Saal, Halle.
Halt n. 'H^ (t!"» >"//! Xn\y
Glossar: sam- — sidr.
179
sam - präf. [got. «ama-] zusammen-.
sam an adv. [got. sainana] zu-
sammen; in allem; einn s., ein-
sam, allein.
sam-l^nd-r adj. (a) [zu land]
aus demselben Lande.
samna s. safna.
sam-r i/ron., adj. [got. sama] der-
selbe; i samt, zusammen; it
sama, ebenso.
t sam-tog n. (a) (zu tj6a] „Zu-
sammenzug", gemeinschaftliches
Ziehen: s. sverda, Kampf.
saud-r m. (a) Sand, Sandstrecke.
sanna sw. v. (ö) [zum folgenden]
bewahrheiten , bestätigen. —
sanna-sk sich bewahi'heiten ; lata
s., zugeben.
sann-r, sad-r adj. (ai [ae. söd,
§ 72] wahr; at sonnu, in Wahr-
heit. 2. schuldig (at, vgl. lat. son«).
sär n. (a) [got. sair, § 32] Wunde. —
f-gymi-r m. (ja) „Wunden-
meer", Blut.
sär-r adj. (a) wund, verwundet.
2. schmerzhaft.
sätt-mäl n. (a) [zu scett, satt]
Vergleich, Vertrag; Friedens-
bedingung.
8 a u d a - m a (f - r m. (k) [got. sauf?-»]
Schäfer.
saurga sw. v. (ö) besudeln.
s a u r g u n /. (i) Befleckung.
saurug-r adj. (a) [vgl. got. saul-
jan\ schmutzig, unrein.
sax n. (a) Messer, kurzes Schwert.
t sefi m. (an) Sinn.
fs^gg-r wi. (i) Mann.
sqgja SIC. V. (ai) [§ 270 f.] sagen,
erzählen. — Mit präp.: tu es,
rufen; til sin, seinen Namen
nennen. 2. Bescheid geben;
«. upp, auf-, liersageu.
segl n. (a) Segel.
seila-sk sw.v. (ja) sich strecken,
greifen.
sein-n adj. (a) [zu got. sainjan\
langsam; spät.
s^k-r adj. (ja) [zu sqk] schuldig.
2. friedlos.
s^lja sw. V. (ja) [got. saljan]
übergeben, überlassen,v erkaufen:
s. grid, Schutz gewähren, ge-
leiten.
sel-r m. (a) [e. seal] Seehund.
sem adv. [zu sam-r] wie, gleich-
wie; beim superl. verstärkend:
sein skjötast, so schnell als mög-
lich. 2. rel. = er; /?ar sem,
da wo.
s^nda sw. v. (ja) [got. sandjan]
senden, schicken.
s^ndi-mad-r m. (k) Gesandter.
s^rk-r m. (i) [e. sark] Hemd.
sess m. (a) (zu sitja, § 122 f ]
Sitz.
s^tja sw. V. (ja) [got. satjan]
setzen; fram vom Stapel lassen;
vid schlagen an. — s^ja-sk sich
setzen.
setti num. (an) [zu got. saihsta,
§ 341] sechste.
sex num. [got. saihs] sechs.
s f e r a /. (on) Sphäre.
sid adv. (zu got. seiffu-s] spät
(comp, sidar).
sida /. (ün) Seite.
sidan adv. [= ae. siddan, § 120]
darauf, nachher. 2. conj. seit-
dem, nachdem.
siäi-r f. pl. (i) nur mit um, of:
endlich, zuletzt.
sid-r m. (u) [got. sidu-s] Sitte,
Gewohnheit, Herkommen ; Re-
ligion.
12*
180
Glossar: sidr — skati.
1. si(!-r ndj. (a) [ae. sid] lang
herabhängend, tief.
2. si(!r adi). comp, weniger; eigi
at 8., nichtsdestoweniger (super-
lat. sizt).
sid-v^nja /. (jön) Gewohnheit.
81 ga St. V. 1, sinken.
sigla sw. V. (ja) segeln.
Signa stü. v. (ja) segnen, weihen.
sigr m. (a) [got. sigis] Sieg;
vinna «. ä, besiegen. — - g j <i f
/. (ö) Opfergabe, um sich den
Sieg zuzuwenden. — -sa'1-1
adj. (a) siegreich.
fsikling-r m. (a) Fürst.
silfr n. (a) [got. silubr] Silber.
silki n. (ja) [e. silk] Seide. —
-rsema/. (jön) Seidenband. —
-skyrta/. (jön) Seidenhemd.
1. 8inn(i) n. (a, ja) [zu got.
stn/>-«] Mal; at sinnt, diesmal.
2. sin-n pron. poss. (got. sein-s]
sein, ihr.
1. sinni s. sinn(i).
2. sinni n. (ja) [zum folgenden]
„Gesinde", Gefolge, Begleitung.
3. t sinni m. (an) [got. ga-sinl>d]
Begleiter, Genosse.
sitja »t. V. 5 [got. sitaii] sitzen:
sitzen auf, z. B. best. — fyrir
ausgesetzt sein.
sizt s. sidr.
1. sjft pron., dieser.
2. 8J& St. V. 5 [got. sinliwnii\
sehen. — tu sich umsehen nach;
sehen.
Hjaldan adv. [got. «t7(/a-] selten.
Hjftlf-ala adj. (an) (zu got. alnn]
sich selbst nährend, hirtenlos
weidend. — sjftlf-r pron., adj.
(a) \%oi.silba\ selbst. — -s&in-n
pari., adj. (a) sich selbst besät
habend.
sj^-r m. (wa) [got. sniw-s, § 32,
Anm. 2) die See, das Meer.
sjau(ndi) num. (an) [got. «6««]
7, -te.
sjävar-b^lti n. (ja) [zu sjä-r
und e. helt] Meeresgürtel.
sj6f!a St. V. 2, sieden, kocheji.
s j 6 - f a n g n. (a) [zu sjä-r] was
man auf (aus) der See fängt.
sj6n /. (i) [got. «lfm-«] Anblick.
2. Auge, Blick.
sj6-r s. sjä-r.
sjük-r adj. (a) [got. siu/c-s] siech,
krank,
fsjqt n. (wa) [zu sitja] Sitz,
Wohnung,
skadi m. (an) |zu got. skaf}is\
Schaden, Verlust,
skafa «^ V. 6 [got. skahan]
schaben,
skäld «. (a) [zu d. schelten'i]
Dichter. — -skap-r m. (a)
Dichtkunst,
skäli m. (an) Schlafhaus,
sk&lp-r m. (a) Scheide (des
Schwertes),
s k a m ra - r adj. (a) kurz,
skap n. (a) [e. «Aff/>e] Sinn, Sinnes-
art, Gemüt. — 2. pl. skqp Schick-
sal, Geschick,
skapa sw. v. (ö) schaffen,
skapari m. (an) [zu got. -$inp-
jan] Schöpfer,
skap-lyndi n. (ja) — tkap. —
-raun/, (i) Ärger, Verdruss.
skapt n. (a) Schaft,
skaptu-r part. (a) = aisl. ska-
pad-r (vgl. skapa).
skard-r adj. (a) [zu d. .'^rl,,irt,]
zerhauen, zerbrochen,
skarts-mad-r m. '1; iiaiin-
liebonder Mann,
t skati m. (an) Krieger, Held.
Glossar: skattlcmd — skjdtr.
181
skatt-land n. (a) [got. skatt-s]
tributpflichtiges Land.
sk^gg ». (ja) Bart.
s k I g g j a et - r part., adj. (a) bärtig.
skeina sw. v. (ja) verwunden.
sk^mma /. (jün) [zu skamm-r]
kleines Frauenliaus.
sk^mta sw. V. (ja) [desgl.] unter-
halten, ergötzen {ser sich).
s k § ra t a n a r - r (1 d a /. (jün) unter-
haltende Erzählung. — skem-
tun /. (i) [zu skamm-r] Zeit-
vertreib , Unterhaltung , Ver-
gnügen.
sk^nkja sw. v. (ja) einschenken.
sk^pja 8t. V. 6 [got. -skapjan]
schaffen, erschaffen.
sk^pna /'. (jün) [zu skapa] Ge-
schöpf. 2. Sinnesart.
sk^r n. (ja) [zum folg.] Klippe,
Schäre.
skera st. v. 4 [= d. scheren]
schneiden; zerschneiden; upp
lieror, Botschaft ergehen lassen,
ein Aufgebot machen. — skera-sk
einschneiden.
Skid n. (a) Scheit. 2. Schnee-
schuh. — skifla-fang n. (a)
Arm voll Holz. — -gard-r m.
(a) Holzstaket, Plankenzaun.
skilja sw. V. (ja) [zu got. skilja]
trennen, scheiden, unterscheiden.
2. sich trennen, sich scheiden
(vid von). 3. ausbedingen, be-
stimmen. 4. verstehen, erkennen,
begreifen. — skilja-sk sich tren-
nen, scheiden {vidr von).
skilnud-r m. (u) Trennung, Ab-
schied; Unterschied.
skina «f. w. 1 [got. gkeinan] schei-
nen, leuchten, glänzen.
skinn-hjüp-r m. (a) [zu d.
schijiden] Fell-, Lederjoppe.
skip n. (a) [got. skip] Schiff.
skipa sw. V. (ü) [zum vor.] ein-
richten, ordnen (auch mit til).
2. zuteilen. 3. einen Platz an-
weisen. 4. besetzen, bemannen.
— skipa-sk sich ordnen. 2. sich
verändern ; vid sich richten nach ;
nachkommen.
skip-flak n. (a) [zu A.. flackern'i]
Schiffswrack.
skipta sw. V. (ja) [e. shift] teilen,
spalten. 2. verändern. 3. tau-
schen. 4. ausmachen, von Be-
deutung sein (e-u). — s. til, an-
fangen, unternehmen. — skipta-sk
liqggum vid, Hiebe wechseln, mit
einander kämpfen.
skipti n. (ja) Teilung. 2. Ver-
kehr. 3. Händel, Streit.
skip-v^ri m. (jan) Schift'sge-
nosse.
skira sw. v. (ja) reinigen. 2.
taufen.
skir-r adj. (a) [got. skeir-s] glän-
zend.
skirra sw. v. (ja) |zu skjarr] ab-
wenden (e-u).
skjaldar-rond /". (i, k) [skjqld-r]
Schildrand. — s k j a 1 d - b o r g /.
(i) Schildburg, -reihe.
skjälfa 8t. V. 3, zittern, beben.
skjälg-r adj. (a) scheel.
skjalla 8t. V. d [— d. schellen]
erschallen, klingen.
skjöta 8t. V. 2, schiessen, werfen;
stossen; eldi, Feuer anlegen;
upp, in die Höhe schiessen. —
skjöta-sk sich bewegen.
skj6t-leik-r m. (a) Schnellig-
keit. — -ord-r adj. (a) unbe-
sonnen, voreilig in Worten. —
skjöt-r adj. (a) schnell.
182
Glossar: skjqldr — »mar.
skjqld-r m. (u) [got. skildu-s]
Schild.
sk6g-r m. (a) Wald.
skokk-r m. (a) Kasten.
sk 6 - r »n. (a) [g. skoli-s, § 132] Schuh.
skora sw. v. (ö) [zu skera] ein-
schneiden. 2. zählen. 3. be-
stimmen ; fordern , auffordern
(besonders zum Zweikampfe).
skorta sw. v. (ai) [zu e. short]
fehlen, mangeln an {unpers.: e-n).
skot n. (a) [e. shot] Schuss. 2.
Wurfgeschoss, Schusswaffe. —
-hrif!/. (i) Angriff mit Schuss-
waffen.
skotsk-r adj. (a) schottisch.
s k r i d a «^. «, 1, schreiten, kriechen.
skridna aw. v. (ö) gleiten.
skrid-r m. (i) [= d. Schritt]
Lauf, Fahrt.
skripta sw. v. (ja) [e. shrift^
Beichte hören (e-m).
8 kr y da sw. v. (ja) [zu skrüd, v.
sArourf] schmücken; kleiden (spez.
vom kirchlichen Ornat).
skulda-lid n. (a^ [zu d. Sdiuld]
Familie und Gesinde
skulu V. prt. prs. [got. skulan]
sollen, müssen. 2. werden (zur
Umschreibung des fut.).
skunda 8w. t>. (ö) [zu skavim-r,
§ 121] eilen, sich sputen. 2. be-
eilen, beschleunigen (e-u).
1. sküta /. (ön) [zu tkjöta]
schnelles, kleines Fahrzeug.
2. sküta sw. V. (ai) [desgleichen]
Überhängen, -ra^en.
sky n. (ja) [e. *ky] Wolken.
skyld-r adj. (a) [zu got. skuldo]
schuldig, verpflichtet. 2. nötig.
Hkyn /. ijo) Einsicht; kunna f.
€'», ä e-u, Bescheid wissen von,
kennen, sich verstehen auf.
skyndi-liga adv. [zu skunda]
schnell, eilig,
skyrta/. (jön) [e. shiri] Hemd,
skter-leik-r m. (a) Glanz. —
skier-r adj. (a) [vgl. «/tr-r] rein,
glänzend,
sk o 1 /. (ö) Trinkschale,
sko Im /. (i) Schwert,
skcjmm /. (i) [zu got. skaman]
Scham, Schande,
skop s. skap.
skoru-lig-r adj. (a) mannhaft,
tüchtig,
skorung-r m. (a) ein tüchtiger
Mensch,
slä St. V. 6 [got. slaJian, § 24ö]
schlagen; s. eldi t, anzünden.
slag «. (a) [vgl. got. sla/i-s]
Schlag, Hieb,
sleita/. (ön) [zu slita] Ausflüchte
(oder ist sveitum zu lesen? S.
dieses).
sl^tta sw. V. (ja) [zu schwed.
slinta] schlagen.
sl6tt-m:ili n. (ja) [zu mal 1]
glatte Rede. — -ord-r adj. (a)
redegewandt. — s 1 6 1 1 - r adj.
(a) [got. stai/U-s] eben, glatt,
slidr n. ^/. (a) und slidra-r/.
pl. (ö) [zu e. slide?] Scheide,
slik-;- pron., adj. (a) [got. »u>a-
leik-s] solch; slikt sama, ebenso,
desgleichen,
slita St. V. 1 [= d. schlössen]
zerreissen; upp abreisseu.
slydra/. (jön) Faser, Fiber,
slyngja st. v. 3 [=; d. $ddingen,
§ 289, 1] schlendern, werfen
(e-u). 2. zusammenfügen, be-
reiten,
sie du -r/. pl. (jön) Schleppkleid,
.»mft-r adj. (a^ [zu d. Schmach]
klein; unbedeutend. juii-
Glossar: smida — *pyn<^
183
ma-r m. pl. (a) [=:'d. Darm\
Weicheu, Leisten.
smida »w. c. (öi [vgl. got. smi-
Jxm\ ^schmieden"', bereiten.
smid-r m. (a, i, § 130, 6) [vgl.
got. -»mil>a\ Schmied, Künstlei*.
snar-liga adv. [zu e. 8nare'\
schnell.
snarp-r adj. (a) [zu got. snarp-
jati] scharf, heftig. 2. mutig,
tapfer.
sn^kkja /. (jön) eine Art Kriegs-
schiff.
sn^Ua sw. v. (ja) [zu snjall-r]
„schnellen", heftig und hastig
reden: sneü-t (ptcp. n. &\s) adv.
heftig.
snemma arfc. bald. 2. zeitig, früh.
sn^rti-rödr wi. a) Eudem einer
kurzen Strecke.
snida st. v. 1 [got. sneipan]
schneiden.
.snjall-r adj. (a) [= d. schnell]
tüchtig, gut, dienlich, trefflich.
2. mutig. 3. beredt.
snjä-r m. (wa [got. snaiw-s]
Schnee.
snüa red. v. [zu got. snorjo]
drehen, wenden ie-u). 2. drehen,
flechten (e-t). 3. sich wenden,
den Weg nehmen. — snüa-si-
sich wenden.
sn if- d a BIT. V. ja) [zu »nää] speisen.
sofa »t. V. 5 [vgl. tvefn] schlafen.
sofna sw. v. (,ü) einschlafen.
sökn/. (i) [got. sokn-$\ Angriff,
Streit.
861 /. (i) [got. «auiV] Sonne —
solar- geisli m. (an) Sonnen-
strahl. — r e i t - r WI. ( u) [zu rüd]
Sonnenbezirk. — -sinni-s adv.
gen. mit der Sonne ivon Osten
nach Westen).
söma Sic. V. (ai) [zu e. sem]
passen, sich ziemen.
ts6ma-or-r adj. (a) Ehre spen-
dend. — s6mi «I. (an) Ehre.
sonar-gjold «. pl. (a) Sohnes-
busse. — son-laus-3 adj. va^-
ohne Sohn (Söhne). — son-r
m. (u) [got. suHu-i\ Sohn.
s6tt /. (i) [got. sauht-s] „Sucht**,
Krankheit. d a u d - r adj. ^.a)
an Krankheit gestorben.
sp^ki /. (In) [zu spak-r] Weis-
heit.
sp^nna sie. v. (ja) spannen, um-
spannen.
spenni-tong /. (k, i) Kneif-
zange.
spilla sw. V. (ja) [e. spill] ver-
derben, vernichten, beschädigen
(e-u).
fspilli-r fii. (ja) Verderber;
bauga „Ringverderber*', Fürst.
spjall n. \,a) [got. spill] Rede.
spjöt n. (a) Spiess. — -skapt
». (a), -sk^pti «. (ja) Speer-
schaft.
spor n. (a) Spur, Fussspnr.
spord-r m. (a) Schwanz.
spori m. (an) Sporn.
spott «. (a), spott-r m. (a)
Spott.
spotta iw. V. (ö) spotten, ver-
spotten.
spretta st. v. 3 [mhd. spriHzen]
springen, aufspringen.
springa *(. v. 3, springen, zer-
springen, bersten.
spurn /. (i) [zum folg.] Nach-
richt
spyrja »». v. (ja> [=■ d. spüren]
fragen nach (e-«, at e-u). 2. er-
fahren {til von, ober).
184
Glossar: Spyma — stilla.
spyrna aw. v. (ja) [zu spori,
e. spurn] mit dem Fuss treten,
stossen; sich stemmen (vid da-
gegen). — spfirna-sk- dass.
sp(^nn /. (i) Spanne.
1. stad-f^sta /. (jün) fester
Aufenthaltsort.
2. stad-festa sw. v. (ja) be-
stimmen, feststellen, beschliesseu.
— slaäf^sta-sk festen Aufenthalt
nehmen.
st ad na sw. v. (ö) aufhören.
stad-r m. (i) [got. staf)-s] Stätte,
Stelle, Ort; nema titadar, stehen
bleiben; i stad, an Stelle. 2. auf
der Stelle, sofort; i annan stad,
statt dessen. 2. Richtung; i
engan stad, in keiner Beziehung.
s taf ad-r /(<c/>., adj. (a) [zu got.
staf-s] gestreift.
stafn m. (a) [= d. Stamm] Steven.
stallari w. (an) [zum folg.]
„Stallmeister", Marschall ; könig-
licher Beamter, der fj^r den
König auf der Versammlung
sprach.
stalli m. (an), stall-r m. (a)
Stall. 2. Erhöhung, Altar.
s tan da st. v. 6 [got. standan,
§ 245] stehen. 2. stehen bleiben,
stecken; verharren, dauern. 3.
wert sein. — Mit yyräyy. und
adi\: st. af, herrühren von,
folgen aus; at dabei stehen;
j'yrir widerstehen; saman ver-
sammelt sein : u/y/> aufrecht
stehen. 2. aufstehen; uppi am
Leben, übrig sein; vid wider-
stehen : ^r sich erstrecken itber.
— Htanda-xk- a. sich entsprechen,
sfajtpa xm. v. (tij niederstampfen.
'i. ziisfimmenpackon.
(ttij HtArren, stieren.
starf «.' (a) Arbeit; Mühe, An-
strengung. s-mad-r m. (k)
Arbeiter.
starfa aw. v. (ö) (zu d. i^terben\
arbeiten, sich abmühen, sich be-
schäftigen (at e-u, mit etwas).
st^di in. (Jan) [vgl. got. -stapa]
Amboss.
1. st^fna/'. (jön) [zu stafn] Zu-
sammenkunft. 2. Tennin. —
s t ^ f n u - 1 a g «. (a) Bestimmung
einer Zusammenkauft.
2. st^fna sw. v. (ja) seine Rich-
tung nehmen, steueni. 2. ent-
bieten, zusammenberufen (e-m).
3. vorladen. 4. bestimmen, fest-
setzen (e-t).
steikja sw. v. (ja) [e. Steak]
braten,
steina $w. v. (ja) [zu stein-n 2]
färben, bemalen.
1. stein-n m. (a) [got. .s/atn-.sj
Stein, Fels. 2. Edelstein. —
-kgtil-1 m. (a) steinerner
Kessel.
2. stein-n m. a l'',iilii'. l'.r-
maluug.
st^rk-r adj. Ja) stark, kräftig.
stött /. (i) [zu ae. stUitan] Ord-
nung.
steypa sw. r. (ja) [zu e. stoofj]
stürzen, werfen (<-«). — stey-
fia-sk stürzen (in/r.), sich stürzen.
stig n. (a) l— d. Steg, Stieg]
Schritt, 2. Stufe. 3. Rang,
Stand.
stiga 8<. t). 1 [got. steigan] steigen,
treten.
stilla sio. V. (ja) [§ 280] stillen,
massigen, zur Ruhe bringen.
2. beherrsclien. 3. ordnen, tiin-
ii< lilni.
Glossar: Stinga — sunnän.
185
stinga St. v. 3 [e. sting] stechen,
stossen.
stird-r €ulj. (a) steif.
stjarua /. (ön) [got. staimo]
Stern.
stjorn /. (i) [zu stüra] Regier unff.
Leitung. 2. Steuer. — -bordi
«i. (an) Steuerbord (rechte Seite
des Schiffes.
stjörna s^r. r. ö) steuern: re-
gieren.
stjüp-son-r »I. (u) Stiefsohn.
ätofa /. (ön) Stube. — stofu-
hurd/. -i) Stuben thür.
stokk-r m. (a) Stock, Balken,
Stück Holz.
stöl-l m. vai [got. stol-s] Stuhl.
stolz €tdj. (a) stolz.
t stopi-r/. />/. (i) Hügel (?).
stör-audig-r adj. {a.) sehr
reich. — -fe n. (a, u grosser
Reichtum, Vermögen. — -fe-
tad-r adj. (a) [zu /et n., vgl.
il. Fu*s] grosse Schritte machend.
— -fjoll6tt-r adj. ta) [zu
fjall] mit hohen Bergen ver-
sehen. i 1 1 a ad f., sehr übel. —
-kost-lig-r adj. (a> vorzüg-
lich. — -lynd-r'aof;. (a) hoch-
sinnig. — menzka/. (On) [zu
m^Hzk-r] Hocbsinn, Freigebig-
keit. — -nyer ade, ganz nahe
daran. — s t 6 r - r adj. (a) [zu
d. Stier] gross ; «. «tört, tüchtig,
gewaltig. virki n. (ja) [zn
verk] grosses Werk: Befestigung.
strä SIC. V. (ü) [got. straujan] mit
Stroh belegen.
stranm-r m. (s) Strom.
strengja $w. c. (ja) [zum folg.]
festbinden. 2. ablegen i.eiu Ge-
lübde).
str^ng-r m. (i) Strang, Bogen-
sehne, Band, Seil, Tau.
strid n. (a) Streit, Kampf,
stn^ti n. (ja) [ae. strcet] Strasse,
strond/. ti, k) Strand,
stund/, (i) [= d. Stunde] Zeit,
Weile; d. pl. gtundum, zuweilen,
stutt-r adj. (a) [zu e. stunt] kurz,
stydja sw. v. [zu e. stuJ] stützen,
styra sw. v. (ja) [got. stiurjan]
steuern, regieren, e-u ; den Weg
nehmen,
styri n. (ja) Steuer n. mad-r
m. (k) Steuermann,
styrk-r m. (i) Stärke.
stt'di s. standa.
st'-kkva St. V. 3 [got. »tigqan]
springen, auf-, abspringen. 2.
bespritzen, z. B. »veita, mit Blut,
stodug-r adj. (a) [zu d. Statt]
stät, fest, beständig,
stodva sw. V. (öl hemmen, zum
Stehen bringen, aufhalten.
Btokkul-l «1. (a) [zu got. -atat^^j-
Jan] Sprengwedel,
stong/. (k) Stange,
s t q p u l - 1 «i. (a) [d. Stapel] Tunn.
1. sudr B. (a) [ahd. sundar]
Süden. — -ott, -a-tt /. (i)
südliche Himmelsgegend.
2. sudr adv. südwärts, südlich,
süga .<tt. V. 2, saugen.
süla /. (On) Säule,
sumar n. (a^ Sommer,
sumbl n. (a) Gelage, Gastmahl.
snm- T yrun., adj. [e. some] irgend
ein, jemand, n. etwas; pl. einige,
sund n. (a) Sund. 2. schwimmen,
sundr adv. [got. sundro] entzwei,
in Stücken (auch i s.).
sundra sw. r. (ö) sondern, feilen.
suunan udc., von Südei
186
Glossar: sunnl^ndingr — sceing.
s., südlich von. — -vedr n. (a)
Südwind.
sunn-1 ^nding-r m. (a) Süd-
isläuder.
sunnu-dag-r m. (a) [got. sunno]
Sonntag,
t s ü t - h r (I r a n d i part., adj. (an)
schmerzerregend,
svä adv. [got. swa, sive] so; (<i/:)
svd, und gleichfalls,
svala-r /. pl. (ö) „Kühlgang",
an der Seite offener Gang,
Gallerie an der Seite des Hauses,
svar n. (a) [vgl. e. an/nver] Ant-
wort,
svara sw. v. (ö) [zu got. swaran]
antworten (e-u etwas),
swar-dagi m. [zu soerja] (an)
Eidschwur, Eid.
fsvarra sw. v. (ö) rauschen,
brausen,
svart-r adj. (a) [got. swart-s]
schwarz,
svefn m, (a) Schlaf.
1. sveifla /. (ön) [zu svifa]
Schwung.
2. sveifla 8w. v. (ja, ö) schwin-
gen (e-u).
svein-n m. (a) [e. swain] Barsch,
Junge; Mann,
sveit /. (i) Haufe, Truppe, Schar;
Partei. 2. Beziik, Landschaft,
Gegend,
sveiti m. (an) Seh weiss. 2. poet.
Blut,
svelga, sv^lgja «^ w. 3 [= d.
schwelgen ] verschlingen , ver-
schlucken, austrinken.
Hvella »t. V. 3, schwellen,
sverd «. (a) Schwert. — -s-^gg
/. (jö) Schneide des Schwerte«,
«v^rja 8(. V. 6; .»//•. (\a'i |got.
»waranl schwör« ii M'gr/«-
sk i, sich durch Eid verbin-
den zu.
svida St. V. 1, brennen, schmerzen.
s V i f a St. V. 1 [got. sweiban] treiben
(unj>ers.: e-u).
svipta sw. V. (ja) [zu e. swift]
hastig reissen, raffen, schnap-
pen (e-u).
svi-virding /. (ö) Schande,
Kränkung. vi r d - 1 i g - r adj.
(a) beschämend.
sydri adj. comp, (jau) südlicher.
sykn adj. (a) [got. sirtAw-sJ schuld-
los. 2. straffrei.
sykn adj. (a) [zu 8Ökn] in: s.
dag-r, Tag, wo man gerichtlich
belangen kann, Wochentag.
s y n /. (i) [got. s»««-s] Aussehen,
Anblick.
syna tw. v. (ja) zeigen. — sfina-sk
sich zeigen. 2. erscheinen,
scheinen.
synd/. (i) Sünde. — -var-liga
adv. sich vor Sünden hütend.
syngja, syngva st. o. 3 [got.
siggwan] singen.
s y n - r adj. (a) [got. -«tun-»] sicht-
bar, deutlich, offenbar.
sysla /. (ob) Verrichtung, Ge-
schäft, Arbeit. 2. Amt. 3. Di-
strikt. — syslu-mad-r m. (k)
königlicher Beamter, der die Ein-
künfte des Königs erhob und
den Leuten zu ihrem Rechte
verhalf.
sy 8 tir/.(k) [got.«<r««tor]Schwe8ter.
— sy s t ur- 8 0 n - r m. (u) Schwe-
stersohn, Neffe.
syta 8w. V. (.ja) |zu gut] trauern,
betrauern.
st^di n. (ja) [zu got -tip-t] Saat-
korn. 8. Ernte.
sdcing/. (k) Bett.
Gkflnr: tätt — tmumr.
187
»seil ad), (a) [sot.«ef^] güdUick
saeti ■- 1 j») [e- *eaf, zu got. -«*-»]
Sitz.
ssett/. (i) [got. »a/U-«j Vergleich.
Vertrag. — s« 1 1 ar- b o •! a. i,a,
Priedensanerbieten. — -g<*xd
/. (i) Überemkniift. FriedoK-
sehhiss.
ssett a «r. v. \ju,; r^'-'^- -»ahtjcm]
TeigleidMn, »nssöhnen. — »H-
ta-tk ädi TOgleichen. einen
ä^fa «V. V. (ja) [zQ M^aJ öb-
sdüifem. 3. töteOr acMachtai.
s«^kja Mm. 0. (ja) [got. «n^at,
§ 263| soehm^ aufenehen. holen.
2. ankbigeii; aagreifoi, rerfolges.
3. übenrältigen; räch m Besitz
se^en, einndoBaa. 4. betrahe».
— Mit präp. und adv.: *. «,
avfisadM9iL ä. angreifeii; of^ be-
siidi«% koBBea zu ; i Agw^ e-m,
aagnifai; »• «m, kommeB
Ba^ — seija-*k eiwuider au-
1. s«>kkTa tt. er. 3 [got. tt^qam]
äinkea, versinken.
2. StrkkTa «IT. c. (jai [got. »cgq-
jm»\ aesken, rersenken (e-m}. —
$«tkva-$t sieh senken, sinkm.
s«>md /. \i) [za e. ««m] Ehre.
ABsdhCB.
s^m-r sf/-' 1^ srenemcMlr pas-
seod.
s*!t-r adj. (,aj snss, liebi
sogn /. (i) Aussage, Kzikhag.
s«)k/. v», i) Sadie^ Becktnadbe,
Anklage. 2. GnmA, Fraad«. —
/yrtr f>a «., ans dem Grmde;
''fyrir) §atmr (-ir) oder $ftum
■■^, weg«», «B . . . wfllea.
s61/. (i) [got. Mnrola] Sede.
song-hü9 j». (a) Chor der
Kirche. — *ong-r m, (ira)*Jgot.
aaggms} Samg, Gvmag.
T.
tafl ■. Ca) [= d- Tefei] Brett^id.
taka St. c. 6 [zu got. tebn]
nehmen, greifen, faagea. ä. er-
reichen meinen Ort). 3l bdLinnBCB,
erhaltair z. B. <nrf. 4, ewpfiuigai,
aiifheiwMai (e-m). & begnaes,
aKfugeB. — fatK-Afe scömb Ab-
faag mduiai. — Mit jonp. md
«nie..- o, fetüg hi^cwniea, m
JS?^^ Isiagei. 2. bestcigiai;
«^ fjMtrwMW ä. atoduffcB.
3. anfhfirta; t m»^, eatzwei,
dnrehsehnddeB. 2. estzwei
geh»; afam abbebca. 81 ah-
krcehen ; «aa«a tmammsM-
schliessen, sidk henüaea; tU be-
gionea^ z. B. «db, das Wort er-
greifen; die EärziUBBg wieder
aufnehmen; wuUr »ikf m Besitz
B^aea; vp/» foitBäMea, töA
bemäehtigea; vid aafitehmea ;
annehmen.
täka a. (a) [ae. täcm, got. tmtm-»]
Zcichea.
täkaa mtr. «. (o) aanigea, be-
zeickaea, bedeatea.
tal ». (a) [= e. talej Gesptieh,
Uatcriialtin^. 2L ZaU, ZiUaig,
Bereckaaag; Uda f. tf, aektea.
tala gm. v. (0) redea, spxeckea, —
ttda-iJtviä, antciaaBder^predlwa.
tangi ■». (aa) ^^tse.
t4r ». (a> [za got. to^] Zikn.
targa/. (Wa) [ctmyet, i-Zarge]
Schfld.
taaai-r «. (a) Zamm, ZiigeL
188
Glossar: teiti — tritkapt.
teiti/. (lu) [zu teit-r, ahd. zeiz]
Lustigkeit, Fröhlichkeit.
t^lja sw. V. (ja) erzählen, sagen.
2. zählen, rechnen. — til e-s,
Ansprach machen auf. — t^lja-f<k
■ undan, Ausflüchte machen.
t^ngdi-r /. pl. (i) [zu d. z(Uie]
verwandtschaftliche Verbindung.
tey gj a hw. v. (ja) |zu tjöu\ schaffen.
tid /. (i) Zeit; pl. Gottesdienst
(eigentlich yhorae'').
tidindi n. pl. (ja) Zeitungen,
Nachrichten. 2. Begebenheiten;
spyrja tidinda, sich nach Neuig-
keiten erkundigen.
tid-r adj. (a) häufig, üblich, all-
gemein, gewöhnlich. — n. tit-t
los, z. B. Iwot er tJ was ist los,
was giebts neues, wie stehts?
2. oft, häufig. 3. schnell : sem
tidaftt, so schnell als möglich.
tign/. (i) Würde, Rang. — tig-
nar-nafn «. (a) Ehrenname.
tig-r frt. (u) [got. tigu-n] -zig,
Zehner, Anzahl von zehn.
til präp., adv. [zu got. til-s]
I. präp. zu; nach; bis; in Be-
ziehung auf; wegen. — til pess,
bis ; til }}eü» at, damit, auf dass.
II. adii. hinzu; da; koinu til,
hinzu kommen; sich einfinden;
vera t, da sein. 2. zu, allzu
(verstärkend bei adj. und adv.).
til-ft^ng n. pl. (a) Aus.stattung ;
Mittel. — -skipun /. (i) An-
ordnung, Bestimmung; hafa t.,
etwas anordnen. — -t^kja
/. (jön) [zu taka] Unterneh-
moDg. — -tiik-r adj. (ja) wer
aufgegriffen werden darf, vogel-
frei. — -visun/. (i) Anweisung.
M Uli III. uni [e. time] Zeit. 2. Glück
tind6tt-r adj. (a) zackig, spitz,
kantig,
t i n n a /. ( ön) Feuerstein .
t i r a r - 1 a u s - s adj. (a) ohne Ehre,
ehrlos. — tir-r m. (i) [zu d.
Zier] Ehre, Ruhm.
tin(ndi) »um. (an) [got. tailmn-
(da)] zehn, -te.
tjald n. (a) Zelt.
tjalda sw. v. (ö) ein Zelt (Zelte)
aufschlagen.
tj6a St. V. 2, sw. V. (ja, ö) [got.
tiuhan, % 235, Anm. 2] helfen;
part. t togin-n gezogen.
toga sw. V. (ö) [zu d. zögern]
ziehen.
t togin- n s. tjöa.
t61f(ti) num. (an) [got. twalif]
zwölfte).
1 0 1 1 - r m. (a) Zoll ; Abgabe.
tor- präf. [got. tut-] schwer. —
-flutt-r adj. (a) [part. von
//.'/(/"] schwer auszuführen. —
- 1 im a aw. v. (ja) [zu timi] töten
(«-«). — -v§ld-r adj. (a) [zu
valda] schwer, schwierig.
traud-r adj (a) unwillig, ungern ;
n. travt-t kaum.
traust n. (a) [vgl. got. trausti]
Zuversicht, Vertrauen; hera t.
til, sich getrauen, wagen. 2. Hilfe.
Schutz, Sicherheit.
traust-r adj. <&) treu, zuver-
lässig. 2. stark.
tr6 ». (a) [got. triv, 8 40; 102, 3;
134] Baum. 2. Holz.
ftr^dja SIC. v. (ja) treten auf,
unter die FUsse treten.
t regi m. (an) [zu got. trigo] Sorge.
treg-r adj. (a) |zu d. träge] un-
willig, -lustig.
I I r ~ Ix 11 1> t /> :i) liolzscliaft.
Glossar: ingatm — wmJr.
189
t re j s t a $tt. v. fj«) [= A. tnttem]
fest maehen. — trejßtink ver-
teanen: wagea^ dca Mat luAea.
trjöna/. (üq) [zu Ire] Sta^e.
troda «f. F. 4 [^ot. triHfaii] tretea.
tro.g- ■.. (a) Trog.
trolla. (a) üaliold. a-gaa^-r
m. (a) üi^eiieii tod Unholdea^
Spokerei. Icona/. (üb) Hexe.
1. trna/. (Qb) Treae; Glaake.
2. trtä tte. e. (ai) [got. fraaroa]
traaen. TotraBa^ glaabcB
trÄnntJ-r «. (■} YartTaaai^
6laab&
tra-T «If. (a) trea, zareriiss^.
tr^d/. (i) [m trada; aM Iraf«]
Bezirk, Ort.
t^B a. (a) [=: d. Zawm\ eiagek^es
Gnmdstfiek. 2. Hof, GebSft:
;;f. Wohnsitz.
tmaga/. (Ca) ^t.tmgg(y\ Znage.
2. ^arac^CL 3. Volk,
tarn a. (a) Tana.
ta-ttngn »ana. [rgL got Utai
ti^ffn-tj § 317, Abbl] zwaazig.
tTei-r mtm. pi fent t^^. S 309 t]
nrei
tTi-ejring-r m. a zwei Ore
wiegend oder weit. k^ada
»w. r. (ja) flnt Mdai Hiadea
greife«. tag-sessa/. (©a)
Sehiö' mit apnuuigBaderenitzeB.
tjna MT. 9. (ja) Tcideibea, rer-
niekt^ (e-m). — ^fmit-ak zu
Gnnde gdiea, aaduiaiaea.
t»\» 9ir.v. ija) |za t^ aM. zate]
betbdreB, ttkertistCB: •■» .e^^
fertig wordcB ait, tbenriadea.
bewihigca.
t© /. (k> ZelM:
t »f l /. (T) fza 14^ Kgar in Brett-
äpiel.
Waraei.
t?ag/. (k) ZaageL
toaa /. ik) lingL gat. faa^r^]
ZabB.
ü.
ä- s. *-.
ad-r a. «aa-r.
«gg» «»- s'- f«»5 [t?^- ^- *^1
fBr^tea.
4if-r «. v»; Lä;*^*' -■■%'--^' Wolf.
all /. iH] (got. MmOal WoUe. —
allar-lagd-r m. (a) WoU-
floek&
am präp. 1. lotalf wm kenua;
über, darek. 2. feaip. kci, iaacr-
halb. 3. äker, tc», kdotefe:
Büt Besag aa£
um-kaad a. (a) Yetkaad. -
-kod «. Ca) YiribMekt. k6t
/. |k) Ycikcawtaag; HOfe —
-kT^rfi-s mh.gem. [za Inarfc)
nmd aadMT. sji-r a. (wa)
Weltmeer, Ozeaa. sjsla/.
toa) üatentttzaag.
aaa sv. v. (ai) [za got. -mmmamd-»]
zaftiedea aeia aüt (Imv, «ü «.#>
1. aad /. (i) (za got. «wm/-«]
WaadcL
2. aad = awinr.
aada tmn v. (0) (got. -<naMf«i}
oadaa odv. fatt, fett toq
aadar-lig-r mäf. (a) (za aiidr]
waaderli^ -bar.
aadir fi^ ^got. wmdar\ aater.
3. a^ea^ liags <z. B. laarf-tt). —
-foral-1 mdj. («) (n /arw)
fidiiek, kiatolistig^ keiMftekiKk.
aa dr ». C») Waader, wadeiliüie
Sa^&
190
Glossar: midra — vaJr.
undra sw. v. (ö) wundern, sich
wundern. — vndra-sk sich wun-
dern, verwundert werden über,
mit Verwunderung betrachten.
ung-m^nni n. (ja) fzn mad-r]
junger Mensch, Mann. — ung-r
adj. (a) [got. jtigg-s] jung.
Unna v. prt. prs. [~ d. g-ontien]
lieben, e-m. 2. gönnen, e-m
e-8. — unna-sk einander lieben.
unn-r/. (jü) [ahd. undea] Welle,
Woge.
unz conj. [=: und es, got. und\ bis.
upp adv. fzn got. ivjj] auf, hinauf,
aufwärts; oben. u. frä, oberhalb.
upp-fylla-sk sw. r. (ja) sich
erfüllen {e - s mit etwas). —
-fozla /. (ön) Erziehung. —
-haf n, (a) [zu /i^fja] Anfang.
nppi adv. oben; i^era «., vor-
handen sein, stehen bleiben;
leben.
upp-saga/. (ön) Vortrag (der
Gesetze). — -taka st. v. 6,
wählen. voxt-r m. (n^ Auf-
wachsen.
für-sval-r adj. (a) nasskalt.
üt adv. [got. f/t] aus, hinaus.
ütan adv. [got. ntnna] von aussen :
fyrir w., ausserhalb; ausser.
ü tan -1 and -8 adv. gen, ausser
Landes, in der Fremde. — -l§n-
di-8 dass. yerd-r adj. (a)
nach aussen gekehrt; äussere.
ütar adv. com/i. weiter hinaus. —
- 1 iga adv. weit draussen, ausser-
halb.
tit-byrr!i-8 adv. gen. |zu hnrd]
aasserhalb i\pn HordpH •. ül)Pr
Bord.
fitl-dyr(-ri /. pl. (ki .\uHscn-
tbUr, die in den Vorplatz führt.
— dura-um-büning-r m. (a)
Rahmen, Einfassung der Aussen-
thür.
üt-lagi m. (an) [e. out-law] Fried-
loser, Verbannter. — -lausn/.
(i) Auslösung, Lösegeld. —
-leid /. (i) die äussere Fahr-
strasse; der Weg ausserhalb
der Schären. — -Igndi-s adv.
gen. ausser Landes, im Aus-
lande. lieg-r adj. (ja) fi'ied-
los, verbannt. — -rödr m. (a)
Hinausrudern (ins Meer), Fisch-
fang (im Meere).
uxa-hü(! /. (i) Ochsenhaut. —
uxi r:: <ixi.
V.
vad n. (a) Furt (zum hnrcli
waten").
vada St. v. 6, waten, gehen.
vad-r fw. (i^ [zu got. -iridan]
Schnur, Angelschnur.
vafr-logi m. (an) wabernde,
flammende Lohe.
v fi, g - r f/i. (a) [got. teeg-s] Bucht. —
-skorin-n part. (a) [zu skera]
von Buchten durchschnitten.
vaka sw. v. (&i) (got. tra/can]
wachen.
vakna sir. v. (ö) [got. -tooknan]
erwachen.
val adv. wohl.
V a 1 d lt. (a) Gewalt, Macht ; ganga
ä es V., sich in jemandes Ge-
walt geben.
valda St.- SIT. v. (»fot. iraldan,
§ 277] Gewalt, Macht haben
über. 2. veranlassen, bewirken,
verursachen, '■-" • '"''" midit
fertig bringen
val-kyrja/. (jon I [ZU /./(<«./) SVai-
küre , göttliche Seh lacht Jung-
frau. — val-v 111 i ilio auf
Glossar: valslqngva — v^ggr.
191
der „Walstatt" liegenden Toten.
2. Kampf. — -slongva/. (ün)
[zu slengva] Schleudermaschine,
Bailiste.
van da sw. v. (ü) Sorgfalt, Mühe
auf etwas verwenden. — van-
da-sk schwer werden.
van da -mal n. (a) schwierige
Sache. — vand-ga?tt-r fjart.,
adj. (a) fzu g-äta] schwer zu
hüten, zu bewahren.
vandi m. (an) Schwierigkeit,
Verlegenheit. 2. Verpflichtung
durch Verwandtschaft ; Ver-
wandtschaft.
vandi m. (an) Gewohnheit.
vand-kviedi n. (ja) schwierige
Lage, Verlegenheit. — -liga
adv. sorgfaltig, genau. 2. voll-
ständig, durchaus, gänzlich. —
vand-r adj. (a) schwierig. 2.
wählerisch. 3. wenig umgänglich.
vänd-r adj. (a) böse, schlecht.
2. gering, unansehnlich.
vand-r?p(!i n. (j&) Schwierig-
keit, Verlegenheit.
vani m. (an") Gewohnheit.
1. van-r adj. (a) gewohnt {e-u an).
2. van-r adj. (a) [got. wan-s] ent-
blösst von , Mangel leidend
(e-8 an).
vftpn n. (a) [got. wejm] Waffe. —
-a-brak n. (a) Waffenlärm. —
-skipti n. (ja) Kampf. —
väpn-f(ir-r adj. (a) waffen-
tüchtig. — -fot n. i>l. (a) Rü-
stung. — -h/-f-r adj. (a) [zu
}wfa\ als Waffe dienlich, taug-
lich. — 1 a u s - 8 adj. (a) waffenlos.
vär n. (a) Frühling.
1. vara $w. v. (ü) [zu got. wäret]
warnen. — vara-$k- vid, sich
wahren, sich in Acht nehmen vor.
2. vara sw. v. (ai) ahnen, er-
warten (unpers.: mik varir es,
ich ahne).
vära &w. v. (ü) Frühling werden.
1. varda/. (ü) [zu got. -ward-s\
Merkzeichen.
2. varda sw. v. (ö) [zum vor.]
kosten.
V a r d - h a 1 d n. (a) Wachehalten. —
-veita sw. v. (ja) hüten, be-
wahren, bewachen. — - v e i z 1 a
/. (ön) Verwahrung. 2. Sachen,
die man in Verwahrung hat.
varg-r m. (a) [got. warg s] Wolf.
var-la, -liga adv. [zu var-r]
kaum.
varnan s. vqrnun.
var-r adj. (a) [got. wars] auf-
merksam, vorsichtig; verda v.,
gewahr werden (vid e-t oder
e-s). — n. var-t kaum.
vär-r pron., unser.
vask-r adj. (a) [zu vaka] rasch,
mutig.
vatn w. (a) [vgl. got. wato] Was-
ser. 2. Landsee.
vätta sw. V. (ö) [zu gut. wahtwn]
zeugen, bezeugen.
vaxa st. V. 6 [vgl. gut. wahsjan]
wachsen, bewachsen.
v6 n. (a) [got. weih] Heiligtum,
Opferstätte.
vgdja sw. V. (ö) [got. -wadjon]
wetten (e-u).
vedr n. (a) Wetter. 2. Unwetter,
Sturm.
vega st. V. 5 [vgl. got. weilian]
anfallen, angreifen: hauen. 2.
fällen, töten.
vegaudi part. m. (nd) Mörder,
Töter.
v<jgg-r in. (i) [got. -waddju-8,
§ 110] Wand.
192
Glossar: vegligr — »'gr/'a.
veg-lijj-r adj. (a) [zu veg-r 2]
ansehnlich, prächtig,
vegna aw. v. (ö) [zum folgenden]
gehen, ergehen.
1. veg-r m. (a, i) igot. wig-s\
Weg. 2. Richtung, Seite; begy-
ja vegna, auf beiden Seiten.
3. Art und Weise; (ä) annan
veg, anders.
2. veg-r m. (a) Ehre, Ansehen. —
- s ^ m (I /". (i) dass.
veicfa sw. v. (ja) [= d. weiden]
jagen, fangen, töten, fischen.
veidi-for /. (ö) Jagd, Jagd-
partie. mad-r jn. (k) Waid-
mann, Jäger. — veid-r /. (jö)
[— d. Weide] Jagd, Fischfang.
2. Jagdbeute, Fang.
veifa sw. v. (ja) [e. wa(i)ve]
schwingen.
vcina sw. v. (ö) [zu got. wainag-s]
jammern, klagen.
V ei nun/, (i) Jammer.
veita sw. v. (ja) [zu vita] ge-
währen, darbieten, geben, bei-
bringen, einräumen, gestatten,
zulassen. 2. helfen, unterstutzen.
3. bewirten, aufnehmen,
veizla /. (ön) [zum vor.] Gast-
mahl, Bewirtung. 2. Belehnung
mit einem königlichen Gute.
v^kja sw. V. (ja) wecken. 2 vdv-
bringen.
vel adv. [vgl. got. iimila\ wohl,
gut; reichlich; sicherlich.
y('\f. (n) (vgl. e. wile] List,
v^ldi n. (ja) Gewalt TTorrsrhaft.
2. Reicli.
v^lja sw. V. (jai i«"'- "tiljan]
auswählen: at mannhostum, die
trefTlicIiHten auswählen.
v^lkJH »»/'. r. (ja) |zu d, walken]
nmlK^rtreibeu.
1. vella »t. V. 3, wallen, kochen
(intrans).
2. v^lla sw. V. (ja) kochen {trans.).
V elta St. V, 3, sich wälzen, i'ollen ;
umfallen.
fv^lti-flug n. (a) „Wälzflug";
V. steina, Wasserfall. — -lig-i"
ad), (a) rollend,
v^ndi-liga adw [zu vnnd-r\
sorgfältig, genau.
1. v^nja /. (jön) [zu vdn-r 1]
Gewohnheit.
2. v^nja sw. v. (ja) gewöhnen,
v^nzla-ma d-r m. (k) [zu mndi]
Verwandter,
v^r n. (ja) [zu d. Werder] Faug-
ort am Meeresufer.
V 6 - r iJTon. [got. wei-s] wir.
Vera st. c. 5 (got. ivisan, § 243;
278 1 sein. 2. da sein. 3. stehen
bleiben. — Mit präp. und adr.:
at, zugegen sein; at e-u, be-
schäftigtsein mit; t«7 vorhanden,
da sein; uppi leben, bestehen,
existieren,
verd n. (a) [zu got. wairf^-s]
Wert, Preis. 2. Lohn.
V e r d a st. r. 3 [got. wair^nn] wer-
den. 2. geschehen, sich er-
eignen, eintreffen. 3. müssen,
sollen (vor folg. in/.). 4. er-
fahren. — Mit präp.: v. til,
unternehmen , ausfuhren ; vid
sich aufführen, benehmen.
1. verd r »».(u) Mahlzeit. 2. Speise.
2. verd-r adj. (a) [got. wttirf>-s]
wert, würdig.
i V er düng /. (n) Gefolgschaft,
Kriegerachar.
vor ja sw. v. (ja) [got. warjan]
wehren, schützen, verteidigen.
2. verwehren, vorenthalten, strei-
tig machen.
Glossar: verk — nmla.
193
rerk ». \»} Werk, Arbeit,
verina #w. r. (ja) [goL w<vmjam\
wärmen,
verr adr. comp. [got. »roir«]
schlimmer: sap. r«rsf.
rerri adj. comp. ',an> [got. wmr-
*izd\ schlimmer: sap. verA-r.
rersna tw. r. (ö; [znm vorigen]
sich verschlimmem, schlimmer
werden.
ver-old /. (i) [got. lemr — isl.
old] Welt,
vesa =: rgra.
V est an adv. von Westoi; fjrir
V. e-t, westüch von.
1. Tcstr n. a West, Westen.
2. adv. im, gegen Westen.
2. vestr adj. (a) westlich,
vetr w. 'k) [got. iptiirni-*] Winter.
2. Jahr. — -ar-megn ji. (a)
härteste Zeit des Winters. —
- g r • n - n adj. > a' Wintergrün. —
- n * t - r /. />/. (k) . Wintemächte " .
der erste Wintertag 14. Okt...
vidd/. i) [e. widtÜ] Weite.
vid präp.. adv. [e. witk] I. präp.
1. mit acc. bei; g^r^, wider:
mit. z. B. b^jatk vid e-m. mit
jemand kämpfen : cidpetia, gleich
darauf: riä töißa mann, selb-
zwölft. 2. mit dat. gegen, z. B.
taka cid. entgegennehmen. II.
adv. dabei, dagegen, damit ; ioma
vid, dazu kommen: liggja vid,
gelten, auf dem Spiele stehen.
vida adv. weit, weit umher.
vidar-teinung-r m. (a) [cid-r
1 und zn got. tacn-«] SehOesIing.
vid-bragd u. (a) schnelle Be-
wegung, Stoss, Bock. fara-r
/. pl. (ü) Behandhing.
▼ id-f^jrul-l adj. (a) [zu /ara]
weit gerast.
1. vid-r «. (u) [e. wood] Banm.
2. Holz. 3. Gehölz. Wald.
2. vidr präp. [got. wriffra] = rief.
vid-r adj. (a) weit, breit: n. vUt.
vidr-eign/. (i' Umgang. Ver-
kehr: iUr v-ar, mit dem schwer
umzugehen oder auszukommen
ist. — -likja-sk »ir. r. ja;
sich vergleichen, sich gleich
setzen. m*li «. ja) Unter-
haltung.
vid-taka/. ön> Auäiahme. Em-
pfang. 2. Widerstand. var-r
'^^ vofT Pia.
t Tif lt. (a) Weib. 2. Gattin.
vig M. (a) [zu got. iceiham] Kampf.
Streit. 2.Tod8chlag. — -v..ll-r
m. (u) Kampfplatz.
vig ja fw. V. ija) [zu got. weiA/ni]
weihen, einweihen.
vik /. (k; [zu d. mtiehen] Bucht.
vika/. (Dn) [got. irato] Woche.
vil )i. la) Elend. Not, MfihsaL —
-mog-r m. (u Unglückliäer,
Elender.
vili m. gan) {jgot. wäja] Wille.
Tilja MP. V. [got. wifym, § 279]
wollen.
Tilli-golt-r a». (a) [got. wüffei-»\
WUdeber.
vin rr cin-T.
vin «. .a [got. weim\ Wein.
vina-bod m. 'a) Gastmahl tax
Freunde. — vinar-auga a. (an)
freundliches Auge, freundlicher
Blick.
vinätta /. (Dn Preimdsehaft;
/^£^a mmqttu , FreandBchaft
schli essen.
vin-b^r a. (ja) Weinbeere.
v i n d a st. r. 3 [got. windcm\ win-
den, drehen. — vinda-$k oiä,
sich winden, wenden.
13
194
GloBHar: vindr — vqha.
vind-r m. (a) [got. wind-s\ Wind.
vin-f^Dgi n. (ja) Freundi^iliaft.
freundschaftlicher Verkehr.
vin-gj(jf /. (ö) Freundschafts-
gabe.
vinguny. (i) Freundschaft.
vinna st. v. 3 [gut. winnan] aus-
richten, ausführen, voUfülnen :
arbeiten; v. eid, einen Eid ab-
legen ; e-t til e-s, verdienen.
2. gewinnen; einnehmen; über-
winden. 3. nützen. — vinnn'sk
ausreichend sein; gereichen.
vin-r m. (i) [ahd. wint] Freund.
vinstri adj. lan) [ahd. winistar]
link.
viu-sield/. (i) Beliebtheit, Gunst.
— -8*1-1 adj (a; beliebt.
vin-vid-r m. (u) Weinstock.
vir da sw. r. (ja) [got wairpjan]
achten, schätzen, W(ut legen auf.
2. meinen, denken.
V i r d i n g /. (ö) Schätzung. 2. Ehre,
Ansehen, Würde. 3. Beweis von
Verehrung. a-mad-r w/.j(k)
Mann von Ansehen und Stel-
lung. — -mun-r ///. {\) Unter-
schied an Würde, Rang.
v i r du - 1 i g - r adj. {&> vornehm, an-
gesehen. 2. ansehnlich, prächtig.
1, Visa /. (ön) [= d. Hewe]
Strophe.
2. visa gw. V. (jai [got. -tDeinjan]
weisen, zeigen; r. til, anweisen.
fvisi f». (an) „Weiser', Fürst.
vi«-liga adv. fllr gewiss. — •
vis -8 adj. (a) [got. -loei»] weise,
klag. 2. gewiss, sicher; at oitiv.
ijewisH, bestimmt; til oitn für ge-
wiHH, sicher.
vist/. (i) [got. M'i*/-«! Aufenthalt,
Kost tiud liOgis: vera nintum, sich
aufhalt«n. 2. Proviant, Speise.
1. vit n. (ja) [got. -tcitt] Verstand;
vel viti horinn, verständig.
2. vit n. (ja) [zu got. -weitan]
Besuch.
3. vit pron. [got. wii\ wir zwei,
vita V. jyrt.-prs. 1 [got. witan\
wissen, kennen: (til) e-s, von
etwas wissen, etwas verstehen.
2. untersuchen. — part. Htad-r
(a) offenbar, bekannt.
vitka-sk sw. v. (o) [zum folg.,
§ 353, 7] zur Besinnung kommen.
vitr adj. (a) [zu vita] weise, klug,
verständig.
v6n/. (i) [got. wen-s, § 23] „Wahn",
Hoifnung. Erwartung; »em i\
var, wie zu erwarten war; eiga
V. e-s, hoffen, Aussicht haben,
etwas erwarten können; vita r.
i, eine Vorstellung oder Ahnung
haben.
vaegd/. (i) [zu d. Wage] Sch(»nung.
Vif-gja SIC. V. (ja) aas dem Wege
gehen, nacligeben, sich richten
nach, (fyrir) e-tn.
vsen-iig-r adj. (a) [zu pön] hoff-
nun},'svoll. 2. wahrscheinlich;
natürlich, angemessen. — v «> n - n
adj. (a) hoffnungsvoll, ver-
sprechend. 2. wahrscheinlich,
natürlich. 3. schön, hübscli.
vrf'nta «IC. V. (ja) [zu von] er-
warten, horten (e-s); auch unpers.:
mik rthuir, ich erwarte.
Vä-tta =: vtrnta.
v wt t - r/. (i) [got. iraUit-s, § 15«, a)
„Wicht", lebendes Wesen, bes.
göttliches; ekki edtta, nichts.
v(;fd /. (i) [ahd. wät] gewebtes
Zeug; pl. Kleider.
vi»ll-r «I. (n) Ebene, Fläche;
Boden ; Kampfplatz.
V «^ 1 V a/. (On) [eu got.ioa/v-«] Seherin.
Crlossw: comdr — f/jomasta.
195
rond-r a. (n) [got. eoa/iv-«]
Stock, Stab. 2. Strafen.
vorn /. (i^ [zu vom 1] Vertei-
dignng.
Tornun/. ® Wammig'.
Tott-r m. (n) [zo votta] Zeuge.
Toxt-r M. (n) [got wakalm-s]
Wndis; Grösse, Gestalt.
T«>zt /. (i) Fisehplatz.
Y.
yärar-T jirom. fgot ismar] ener.
yfir />rä/». [got. vfar] über. —
-bot/. (k> -Überbuaae'*, Ersatz,
Crenngthaung. — -lit ». (a)
Aussehen. — -mad-r m. (k)
Obmann. Vorsteher. — -stiga
«f. p. 1. besi^en.
yfrin-n a^'. (a) [m war] hin-
reiebend, genügend.
yla Mr. c. (ja) beulen.
f-mis-g aäj. (a) {zu got. misto]
Terschieden, abwechselnd; yM-
»um wecbsdweise.
y inj a ne. v. (ja) ranschoi, brausen.
yndi m. ija) [zu uma] Behaglich-
keit. 2. Wohnsitz.
yrkja »«r. r. (ja) [got. maurtjam,
§ 262] wirken, arbeiten, be-
arbeiten. 2. verfassen, dichtoo.
y t a - r «. /rf. (ja) Männer,
tri <m//. eowtp. (an) inssere; sap.
Th.
pk adr. [got. /xm] da, dann, da-
mals. 2. darauf. — f>ä er^ ^a.
I>adan <Mte. [rgL got. f>adei, fn-
pn] Ton da, Ton der Zeit an.
t»agna SV. p. (ö) [zu got.>aAaa]
Terstummen, still werden.
l>akka *¥•. r. tö) [zu got. /wp^-«]
danken: «<•« ir-i, jeauuid fQr etwas.
^angat ath. [— *pam» eeg aß
dort-, dahin,
panneg, -ig, -ug arfp. [= /nimm
veg\ dahin: so.
Jar adv. [got^or] da, dort: dort-
hin (bei bmma^.
^at prom. n. \^t. /Hdd} das (zun
m. »a).
pegar adv. sofort, st^leieh: ßt. «-,
sobald als.
P^gj* •». r. (ja) [zu got-M««]
schweigen.
?» e g n «. (a) »Degen", freier Mann.
]>f kja «r. ©. (ja> dec^m, bedecken,
f^nja «w. V. (ja) [got. ^m/m]
dehnen,
per jwt». =1 er ihr.
prg^i prtm. dieser,
jiggja St. r. 5 [§ 2^. Anm. 2]
empfangen.
Pili M. tja [=: d. Düde] Bretter-
wand.
J>ing «. (a) „Ding-, Yersamm-
lung. heim-r m. ta) die auf
einer Yersanimhing Anwesea-
den. mad-r «. (k) Bezirks-
angehöriger. st^fna/. (jön)
Berufung einer Versammlung. —
-ToII-r m. (u) Varsunmhmgs-
ebene.
J>in-n prvm. (a) [got, pem-g] dein,
pjä **r. c. tai\ [got. -piwam] knech-
ten, plagen, qu&len.
I»j6d /. (i> (got. fnmda] Volk;
Völkerschaft. — -lei d f. (i)
Fahrw^, -Strasse f innerhalb der
Schiren). skäld ». >> be-
riUunter Dichter.
Jijöna fr - - [za got. >ni-«]
dienen
pj/tnasta/. ^^ön; Dienst. Bedie-
nnug. - t>ji'>BU8tn-mad-r «i.
(k> Dieastmann, Diener.
13*
196
Glossar: />o — d-druard.
J)6 adv. [got. I)auh\ ilocli, jedoch.
gleichwohl; f)ö at. I?6tt, obgleich,
obwohl, trotzdem,
poka sw. V. (ö) fortrücken, be-
wegen (eu).
pola si/\ e. (ai) [got. />ulan]
dulden, ertragen, aushalten,
leiden; eme-t, etwas vonjemand.
pora sw. 0. (ai) wagen.
J)orp n. (a) [got. paürp] Dorf.
2. Gehöft, kleines Bauerngut.
I)6tt =r />o at (§ 117).
J)r ek-leysi n. (ja) Kraftlosigkeit,
Schwäche. — -virki n. (ja)
[zu t?erA] Heldeutliat.
i) r e n n i - r num pl. (a) je drei ; drei,
pre-vetr adj. {&) dreijährig,
pridi nuvt. (jan) [got. Jfridja]
dritte.
j)rifa st. V. 1 [e thrioe] greifen.
l)ri-niett-r adj. (a) drei Nächte
alt. — J)ri-vetr «. /^re-.
l)ri-r nuiii.pl. [got. fyrei-s, § 202J
drei,
pruma /. (nn) Donner.
J)rütin-n adj. (a) [zu d. Klrotzen\
geschwollen.
I)rymja mr. v. (ja) (köhuen.
{) r y 8 V a r adv. [ahd. drimr] dreimal.
Iirji'l- 1 ni. (a) [* fn-ahil-l ; vgl. ahd.
drigil. zu got. pragjan] Knecht,
Sklave.
I)rsetn-gjarn adj. (ai [*pr(iM-
Jim-, zum folg.) streitsüchtig,
prong /. (wo) Gedränge.
|)ü pron. Iget. />«-] du.
puld i .s. />jy/;'«.
Itnngi »I. (an) Ladung, Last,
pang-r adj. (a) [zu trot. I*ethan\
schwer. 2. unfreundlich, ge-
hässig.
l)Urd-r ;/(. (i; |zu l^fira st. v.|
Ahnaiiuic.
])Urfa V. jirt.'/trs. [got. fmiir-
han] bedürfen, nötig haben (e-t
oder es).
[lurftug-r adj. (a) bedürftig,
arm.
purr adj. (a |yor. JMit/rsu-s] dürr,
trocken.
{lurs ///. (a) [ahd. duris] Riese. —
-lig-r adj. (a) riesisch; riesig.
|) ü s u n d num. f. (i) [got. ftTisundi]
tausend.
pv& «f. w. 6 [got. fmahan, § 245]
waschen.
J)v^ng-r f». (ii [e. thong} Riemen.
I)ver-r adj. (a) [got. pwairli-s]
quer, der Quere nach. — - p a 1 1 - r
m. (a) erhöhte Querbank in der
Halle. syning/. (ü) Blend-
werk, Augentäuschung. — [> i li
M. (ja) Querwand.
Jjvi adv.. conj. [dat. sg. von pat]
deswegen . daher , aus dem
Grunde. 2. beim comp.: desto,
um so. — ifyrir) f>v\ at. weil,
denn ; med p. at, wenn. 1 i k - r
pron. (a) solch.
Jjykkja sir. v. (ja) [got. I»tgkjai».
4? 262] dünken, scheinen — pykk-
ja-sk dass.
l)ykk-r adj. (wa) dick; dicht.
[ly 1 ja .«w. V. (ja) sagen, sprechen.
{)yrma sw. v. (ja) schonen. 2. ver-
ehren (of).
fiysja SIC. V. |zu d. tosen] vor-
dringen, vorstUrzen.
|).'fa sw. c. (ja't drängen.
|>okk/. (i) Dank. 2. Beifall.
>(• adv. [=: M, got. aiw] immer,
a'dr/, (jO) Ader,
ifdra/. (jnu' Furcht. — ;pdrn-
■ rcf n. n) Wort, das F. verrät.
CHossär: etf — ^d.
197
»i\ f. iüi) [zB got, aiirein-»\ Zeit,
Lebenszeit. — .f-fin-liga ade.
ewiglich.
fer-t adj. n. <ja} [zn äT\ in: er ctl
(iUa) 'f-., es ist ein gutes
(schlechtes) Jahr.
jptla SIC. r. (ö) [*aiitüöH, xa d.
aehtett] beabsichtigen: bestimmen.
2. glanben. meinen, annehmen,
halten far.
;ttt/. (i) [got. etiJtt-»] Geschlecht,
Familie. borin-n pari., adj.
' a) durch seine Herkunft berech-
tigt «L — -smi-riT) adj. (a)
von geringer Herktmft.
'•dri adj., comp, an höher, an-
sehnlicher, besser: sup. •c/-r.
••fri adj., comp, (an) [zu o/ar]
obere, höhere; Bop. «ftt-r
t«'gi-r m. jja) Schreeker. —
-s-hjälm-r m. ta* Schreckens-
helm (der ädirecken einflösse).
•'gja Mr. r. (ja) [got. o^joh] droben,
ersehrecken.
•»BgT- s. engi.
*>ng-|)Teiti «. rja« [got, aggvu-t
und zn d I>etd\ Enge, schlimme
Lage. Klemme.
••pa *tc. V. 'ja [got. tpopjati'] rufen,
schreien.
••rindi, erindi n. ja)[ahd.ärvirf/,
e. crrand] Botschaft, Auftrag. —
>>rind-reki m. fan> [zu reta\
Bote.
«»rin-n adj. ^a) [■= yrin-», !ffrin-m,
zn qf'ar] hinreichend.
.T-itfi II. ja) [=: -kitß, zn kofm]
offene, hafenlose Käste.
• xla »10. r. (ja) [zn got. «mir-«]
rennehrea.
"xna-flokk-r m. (a) [zu aziy
% 166; 2] Ochsenheerde.
- zt-r s. edri.
o /. (O) [got. ahtra] Fluss.
odla-sk ««■. r. (ü) [zu adal] er-
reichen, erlangen, gewinnen.
•«1 n. (a] [e. ale\ Bier. — -selja
/. (jön* Schenkin. — -sid-r «.
in) Sitte beim Gelage. teiti
/. 'Bi"» Fröhlichkeit beim Gelage.
«>ld /. 5, i) [got atd-i] Zeit- Zeit-
alter. 2. Menschengeschlecht,
die Menschen (bes. im pl. aldi-r).
oldung-r m. (a> (zum Tor.] alter
Ochs. — 8 - hüd/. (i) Ochsenhant.
w»d/. (i) [vgl. ajuÜ, zu got. -ajiam]
Atem. Hauch. 2. Seele. Geist.
3. Leben.
ond-ngi. -v^gi m. (ja) [oiirf-
nud zu ceg-r IJ Hochsitz in der
Mitte der Langwand der Halle. —
-s-sülu-r/. pl. (ö) Hochsitz-
säulen , -pfeiler.
ond-urd-r, -xerd-radj. ,a)[gotw
amd-wairf}-»] entg^^ngekehrt.
2. vordere, vorderste : äon vttr,
zu Anfang des Winters.
•i;ngul-l M. ;a> Angelhaken.
onn /. i [zu got. asa*-». zu d.
EriiUi\ Arbeit.
or/. (wö) [e. arroic] Pfeil.
6t f. (ö) (finn. tttro] Bnder.
orn «. \xi) Aar. Adler.
or-ord-r adj. (a) frei heraus
redend, offmherzig, freiuifltig. —
or -T adj. \wa) [as. an, vgl-^^r-r]
freigebig. [schaft.
^rvar-skapt j». (a) [ru or] Pfeil-
4 «-8 m. (u) [vgl. Ant-gar] Gott.
dat/. .i) [got an$t-$\ Liebe.
fxl/. ^i) Adisel, Schulter.
Terbesserungen und Nachträge.
1. Zum Lesebuch. '
S. 2, Z. 25 lies Hrungnir. — Ib. 36 1. övartiga ; desgl. (mit
statt M-) 4, 12 ökvnnigt; 5, 15 allökatr ; ib. 17 öramiigri; 7, 11 öhap^
11, 22 ordd ; 15, 7 öfogrum : ib. 32 öfleyqr, ößrt ; 26, 25 ösigri. — 3, 1 1. it
desgl. 5, 28: 8, 30; 9, 15, 19. — 3, 17 1. /oftnn. — 6, 6 1. «»«>/; desj
33, 12. — 6, 8 1. meira: desgl. 14, 7; 19, 9; 23, 4; 3«, 7; 37, .30.
9, 9 1. nnkkvarr. — 10 ff. t'berschr. I. Vqhungen. — Ib. 11 1. krndusk.
14, 17 1. gqgnum. — 17, 1 1. ßeirvm. — 18, 3 1. hrjdu. — 19, 29
hefr. — Ib. 34 1. hefk; desgl. 33, 28.-21, 1 ff. 1. Hedinn (st. lUdiun).
27, 5 1. önytr. — Ib. 13 1. kona. — 30, 15 \. fleira. — 31, 20 1. meirum.
Ib. 31 setze Komma nach f)6rv. — 33, 4 erg. nach hai>s: ,at ekki nrt
stöd vid, enn aldri var svä til lians'. — 34, 19 1. Ivar. — Ib. 34 1. p^
desgl. ii8, 17: 62, 10. — 36, 10 1. minu. — 38, 15 1. gera. — 43.
I. As-: desgl. 44. 24; 46, 8. — 47, 28 1. sigldi ; desgl. 66. 18. — 50.
1. i. — 56, 24 1. falrinn. — 69, 17 1. Ingileif. — 71, 1 1. sigldu ; desgl. ";
19 f. ; 26, 31 : 74, 35; 75, 8; 77, 19. — 74, 20 1. sjaldan. — 11, 21 I. Virdu.
78, 19 1. /?6ttv8k. — Ib. 20 1. EinfWnga-. — 86, 8 1 Unit. - 89, 7
dölg-. — 94. 16 1. i^ziuni und \\frxt. — 95, 11 1. blnstr — 96. 5 1. kri
VIII. — Ib. 6 ]. Hrigzli. — Ib. 10 1. dfirdnr. — Ib. 24 1. synda. — li
Amii. zu 84, 15 1. „den Wohithäter" und „den Krieger"*. — 129
Eyvindr hat nichts, mit ,, Wende" zu thun! — 133 b 1. Ixir-nrin-n (;
orn, mit Falk?). — 148 b sub 1. enn adv. 1. [ans *iitipi, zu (ind- (na
Kögel)]. — 156 sub greina füge bei: zu got. ga raidciii-n. — 159 b
liSrad (zu d. Heirat'^).
2. /aim Eleiuentarbuch.
§ 42, 2 1. „Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts.' — S 57, Am
1. ti- (statt te-). — § 75, 3) 1. „Um 1350" statt „Etwas später".
§ 96, 5) 1. geatum. — § 106 füge hinzu: „Im Anlaut .schwindet /> i
.Satzgefüge (ursprünglich nach (/ und anderen Kt)n8s.) In ut daas ui
an, eti denn, als". — S 140, 4 füge bei: „von tdli Lnut, Ton. heis
der g. d. pl. lata, lotum.'^ — % 165, Z. 2 1. „jw-Deklin." — S. 71 unt
Sgl. f. 1. „D. /><>««t". — § 216, 2) füge in Z. 2 nach „nom." noch „ui
gen." hiiusa. — § 278 1. vcrra (st. twri). — S 285, Anm. 2 kann l>yk
auch Oonjunetiv sein! — § 802, Z. 4 I. hajda. — S. 118 lotete
Str. prüdi, das fem. ist! — § 330, 10 1. Idä-ka. — § :i.i3, 5) erg „<//»)
kratzen (zu klö Klaue)'. - § 439 e) 1. „kenna erkennen, tUhlen. zeigen'
§ 517 :i und li) 1 ll>2i> fst. 1200).
PD
2235
H65
v.l
Holthcmsen, Ferdinand
Lehrbuch der
altislandischen spreche
PLEASE DO NOT REMOVE
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