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Full text of "Lehrbuch der altisländischen Sprache"

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Professor  W.H.  Clawson 

Department  of  Ehglish 

University  College 


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LEHRBUCH 


DER 


ALTISLÄNDISCHEN  SPRACHE 


VON 

FERD.  HOLTHAUSEN, 

PROFESSOR   AN    DER   HOCHSCHULE  ZU  GOTENBURO. 


A];ri8LÄiND]8CHlvS  El.KMKNTAKHUCH. 


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WEIMAK. 

VERLAÜ   VON    EMIL   FELBER. 

1896. 


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ALTISLÄNDISCHES 


ELEMENTARBICH 


VON 


FERD.  HOLTHAUSEN, 

PBOFESSOB   AS   DKB   HOCHSCHULE    ZT   G<>TEXBÜBG. 


WEIMAR. 

VERLAG  VON  EMIL   FELBER. 

1896. 


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DEM  ANDENKEN 
MEINES  VEREHRTEN  LEHRERS 

PEOF.  DR.  ANTON  EDZARDI. 


Vorwort. 

Als  im  vorigen  Winter  der  Herr  Verleger  mich  zur 
Abfassung  einer  kürzeren  altisländischen  Grammatik  auf- 
forderte, zögerte  ich  nicht  lange,  seinem  Wunsche  zu  will- 
fahren; da  es  nach  meiner  Ueberzeugung  in  Deutschland 
an  einem  brauchbaren  Elementarbuche  dieser  Sprache  völlig 
fehlt*).  Das  einzige  Werk,  das  jetzt  den  Studierenden 
empfohlen  werden  kann,  Noreens  ausgezeichnete  „Alt- 
isländische und  altnorwegische  Grammatik"*,  ist  für  Anfänger 
viel  zu  eingehend,  schreckt  sogar  manche  —  wie  ich  aus 
Erfahrung  weiss  — ,  die  für  das  Studium  der  aisl.  Sprache 
und  Litteratur  nur  eine  kurze  Zeit  erübrigen  können,  eher 
durch  seine  Stofffülle  ab.  Ausserdem  enthält  es  nur  eine 
Laut-  und  Flexionslehre,  keine  Syntax. 

Das  hier  vorliegende  Büchlein  ist  ausdrücklich  für 
Anfänger  bestimmt,  und  ich  verweise  jeden,  der  über  die 
Elemente  der  Sprache  hinausgekommen  ist  und  mehr  wissen 
will,  ein  für  alle  Mal  auf  Noreens  eben  genannte  Grammatik. 
Während  ich  Laut-  und  Flexionslehre  möglichst  knapp, 
doch  hoffentlich  ausreichend  dargestellt  habe,  glaube  ich 
durch  Hinzufügung  je  eines  Kapitels  über  Wortbildungs- 
und Bedeutungslehre,  sowie  einer  elementaren  Syntax 


*)  Dass  auch  von  anderer  Seite  ein  ähnliches  Unternehmen  ge- 
plant werde,  eifohr  ich  erst  später. 


—     VIII     - 

deu  Bedürfnissen  und  Wünschen  vieler  Benutzer  entgegen- 
gekommen zu  sein.  Im  letztgenannten  Teile  wird  hier  zum 
ersten  Male  der  Versuch  gewagt,  den  in  dem  geistvollen 
Buche  von  John  Ries  „Was  ist  Syntax"  aufgestellten 
Forderungen  an  eine  zugleich  wissenschaftliche  und  prak- 
tische Anordnung  der  syntaktischen  Erscheinungen  gerecht 
zu  werden.  Einmal  wurde  nämlich  zwischen  Syntax  und 
Bedeutungslehre  der  Wortformen  geschieden,  zweitens  sind 
die  in  ersterer  zu  behandelnden  Fälle  nach  der  Beschaffen- 
heit der  Wortgeföge,  nicht,  wie  bisher  meistens  geschah, 
nach  den  -darin  auftretenden  Formen  gruppiert.  T^atürlich 
konnte  in  einem  Elementarbuch  nur  eine  knappe  Uebersicht 
der  Erscheinungen  gegeben  und  musste  auf  sprachwissen- 
schaftliche Erklärungen  und  Begründungen  verzichtet  werden. 
Dasselbe  gilt  von  der  Wortbildungslehre,  sofern  sie  die 
wichtigsten  Bildungssuffixe  in  tabellarischer  Uebersicht  vor- 
führt. 

Mein  Buch  kann  und  will  bei  seiner  Bestimmung  für 
rein  praktische  Zwecke  auf  Originalität  keinen  Anspruch 
machen,  wenn  der  Kenner  vielleicht  auch  hie  und  da  Ver- 
suche zu  neuen  Erklärungen  bemerken  dürfte.  Die  eigene 
Arbeit  bestand  hier  wesentlich  in  der  Auswahl  und  Grup- 
pierung des  Stoffes.  Laut-  und  Flexionslehre  beruhen 
durchaus  auf  Noreens  schon  genannter  und  Wimmers 
grösserer  aisl.  Grammatik  (schwed.  Ausgabe):  für  die 
Syntax  habe  ich  die  trefflichen  Arbeiten  N  ygaards  Heissig 
benutzt.  Im  Uebrigen  ist  die  ftitere  und  neuere  Spezial- 
litteratur  herangezogen  worden  (für  die  Lehre  von  der 
Wortstellung  nenne  ich  noch  dankbar  Braunes  Abhaiid- 
lUDg  in  den  ^  Forschuntten  zur  deutschen  Philologie" 
S.  34  ff.). 


—    IX    — 

Dem  Anfänger,  der  ohne  Lehrer  aisl.  lernen  will,  em- 
pfehle ich.  die  Lantlebre  zunächst  nur  darchznlesen  und 
sieh  dann  die  Flexionsformen  geoauer  anzusehen,  wobei  er 
alle  Anmerkungen  übergehen  kann.  Die  Uebersicht  über 
die  ihn  leicht  verwirrende  Buntheit  und  Menge  der  Formen 
werden  die  beiden  Tabellen  am  Ende  des  Buches  wesentlich 
erleichtern.  Nun  gehe  er  sofort  zur  Lektüre  eines  leich- 
teren Textes  über  (wie  sie  in  §  527  genannt  sind)  und 
präge  sich  dabei,  beständig  analysierend,  allmälich  die  ver- 
liedenen  Teile  der  Grammatik  ein.  Nach  länger  fort- 
gesetzter, gründlicher  Lektüre  wird  sich  dann  eine  neue 
zusammenhäogende  Durchnahme  der  Grammatik  vod  Anfang 
bis  zu  Ende  förderlich  und  auch  sicher  nicht  zu  schwierig 
erweisen,  da  dann  ja  überall  schon  Bekanntes  vorkommt. 

Ursprünglich  lag  in  der  Absicht  des  Herrn  Verlegers, 
dass  dem  Buche  noch  eine  Auswahl  Texte  mit  Glossar. 
Anmerkungen.  Metrik  und  Litteraturübersicht  hinzugefügt 
werden  sollten.  Ich  habe  mich  aber  im  Einverständnis  mit 
ihm  entschlossen,  diese  Beigabe  als  besonderen  Teil,  der 
im  wesentlichen  eine  deutsche  Bearbeitung  von  Falks 
'Idnorsk  Laesebog-  sein  wird,  erscheinen  zu  lassen,  um 
uir  Grammatik  nicht  allzu  sehr  anzuschwellen  und  ihre 
Ausgabe  nicht  zu  verzögern.  Ich  hoffe,  mit  der  Vollendung 
des  zweiten  Teiles,  dessen  Znstandekommen  durch  die 
freundliche  Erlaubnis  des  Herrn  Verfassers  ermöglicht 
wurde,  in  nicht  allzu  langer  Zeit  fertig  zu  werden  und  den 
Studierenden  damit  ein  weiteres  praktisches  Hilfsmittel  zu 
.'  ten. 

Mit  Rücksicht  auf  die  Bedürfnisse  der  Anfänger  ist  in 
dieser  Grammatik  die  gewöhnliehe  isl.  Normalorthographie, 
nicht  die  von  Noreen  durchgeführte  Schreibung  der  ältesten 


—    X    - 

Handschriften  befolgt  worden.  Nur  habe  ich  aus  päda- 
gogischen Erwägungen  die  Scheidung  von  d  und  <^  beibe- 
halten und  damit  den  Formen  ein  etwas  altertümlicheres 
Gepräge  gegeben.  Einige  Inconsequenzen  in  der  Normali- 
sierung der  aus  sehr  verschiedenartigen  Quellen  stammenden 
Beispiele  —  auch  in  der  Orthographie  überhaupt  —  möge 
der  Benutzer  gütigst  entschuldigeu. 

Wenn  nicht  alle  Zeichen  trägen,  scheint  in  der  letz- 
teren Zeit  das  Studium  der  so  überaus  wichtigen  und  be- 
deutenden aisl.  Sprache  und  Litteratur  auch  ausserhalb  des 
skandinavischen  Nordens  einen  neuen  Aufschwung  zu  nehmen. 
Möge  dazu  nach  Kräften  auch  dies  Büclilein  beitragen, 
das  ich  der  Nachsicht  und  freundlichen  Beachtung  der 
Fachgenossen  diesseits  und  jenseits  des  baltischen  Meeres 
empfelile!  Für  die  hübsche  Ausstattung  werden  sie  mit 
mir  dem  Herrn  Verleger  und  Drucker  Dank  wissen. 

Goten  bürg,  Neujahr  189B. 

F.  Holthausen. 


Inhaltsverzeichnis. 


-       Seite 

Vorwort VII 

I.  Teil:  Lautlelire.    §  1—125. 

I.  Einleitung:  Schrift  und  Aussprache.    §  1—12     .    ,  1 

n.  Die   Vokale.     §  13—63 7 

A..  Urgermanisches.     §   13  — 18 7 

ü.  Die    "Veränderungen     der    A^okale    im    XJra.or- 

dischen  und  Isländischen.      §   19 — 60 8 

1.  Betonte  Vokale.    §  19—15 8 

1.  Kap.    Umlaut.    §  19—24 8 

2.  Kap.    Trübung.    §  25-28 11 

3.  Kap.    Brechung.    §  29-31 12 

4.  Kap.    Kontraktion.    §  32—33 13 

5.  Kap.    Hiatus.    §  34—39 13 

6.  Kap.    Dehnuneen.    §  40—43 15 

7.  Kap.    Kürzungen.    §  44 — 45       15 

2.  Sehwach-nebentonige  und  unbetonte  Vokale.  §  46—60  16 

1.  Kap.    Kürzungen  und  Kontraktionen.    §  46—49     .     .  16 

2.  Kap.    Vokalschwund  und  Vokalerhaltung.    §  50 — 60: 

a)  Im  Anlaut.    §  50.  —  h)  Im  Inlaut.     §  51—58.  — 

c)  Im  Auslaut.    §  59—60 17 

C.  .A.bla«t.     §  61-63 20 

m.  Konsonanten.    §  64—125 22 

A..  Urjcermanisolies.     §  64 — 69 22 

B.  XJmordische  xind  isländisolie  Ent-wioklune. 

§  70-120 28 

1.  Kap.    Lautwandel.    §  70 — 78:   a)  Combinatorischer. 

§  71—76.   —  bi  Freier.     §  77—78 23 

2.  Kap.  Assimilation.  §79— 97:  a)  Partielle.  §80-85.— 

b)  Totale.    §  86—97:  a.  Rückwärtswirkende.    §  86 

bis  93;  b.  Vorwärtawirkende.    §  94—97        ....  26 

3.  Kap.    Dissimilation     §  98—101 31 

4.  Kap.    Schwund.     §  102-109 31 

5.  Kap.     Konsonanteneinschub.     §  110—112      ....  34 

6.  Kap.    Metathesis.    §  113 35 

7.  Kap.    Dehnung.     §  114—117 35 

8.  Kap.     Kürzung.     §  118-120 36 

C.  Indosermanisch-Kerraanisolies.     §  121 — 125  ...  37 


-    xn   — 

Seite 

n.  Teil:  Wortlehre.    §  126—394. 

I.  Formenlehre.     (?  126-302 40 

1.  J\.bschnitt:  Declination.     §  126—224 40 

1.  Kap.    Substantiva.    §  126—184 40 

a"!  Vokalische  oder  starke  Stämme.     §  127—161  40 

I.  a-Stämme.  §  128  —  140:  a)  Reine  a  -  Stämme. 
§  129—134.  —  b)  wa-Stänime.  §  135—136.  — 
c)  >a-Stämme.  §  137-140:  1)  Kurizsilbige.  §137 
bis  138;  2)  Laugsilbige.  §  139—140  ....  40 
II.  ö- Stämme.  §  141—149:  a)  Reine  ö- Stämme. 
S  141—143.  —  b)  jcö-Stämme.  §  144  —  14.5.  — 
c)  jV--Stämme.  §  146—149:  1)  Kurzsilbige.  §146 
bis  147;    2)  Langsilbige     §  148-149     ....      46 

III.  t-Stämme.     §    150—157:    a)    Masculina.      §    151 

bis  154.  —  b)  Feminina.    §  155—1.57      ....      48 

IV.  «-Stämme.    §  158-161 51 

b^  Konsonantische  n-Stämme  (schwache 

Declination).     §  162—173 62 

1)  an-Stämme.    §  163—167:  a)  Masculina.    §  164 

bis  166.  —  b)  Neutra.    §  167 53 

2)  Fem.  ön-,  i/n-Stärome.     §  168—171      ....  54 

3)  Fem.  m-Stämme.    §  172—173 54 

c)üebrige  konsonantische  Stämme.   §  174 

bis  184  : öf) 

I    Einsilbige.    §175-181:  a)  Masculina.     §  176  bis 

178.  —  b)  Feminina.    §  179—181 55 

II.  r-Stämme.    §  182—183 57 

III.  nrf-Stämme.     §  184 58 

2.  Kap.    Adjectiva.    §  185-201 58 

A.  Starke  Declination.    §  186—196 :  a)  «-  und 
«-Stämme.     §  188—192.  —  b)  tca-  und   «rö-Stämme. 

§  193—194.  —  c)  ja-   und  ;Ö-Stämme.     §  195—196        59 

B.  SchwacheDeclinatiou.  §  197—201 :  a)  Posi- 
tiv und  Superlativ.    §  198—200.   —  b)  Oomparativ 

und  part.  piä.s.     §  201 68 

8.  Kap.    /ahlwOrter.     §  202—207:   a)  Kardinalzahlen. 

S  202—205.  —  b)  Ordinalzahlen.    §  206-207   ....  65 

4.  Kap.     I'ronuniina.    §  208-224 67 

1.  FerHÖnliche.     §    208—209:   a)   Ungeschlechtige  und 
reflexivum.     §  208.  —  b)  Oeschl.-l.ti.'.-     S  '>m  67 

2.  PoHHeHsiva.  §  210-212  .  .  .68 
8.  Demonstrativa.  §  213—217  .  70 
4.  Relativa.  §  218  •  .  .  .78 
5  Interrogativa.  §  219  .  .78 
6.  Indefiniu.    8  220-224 "4 

8.  AbMhxiltt:  OonJnsaUoxx.     f  226—802 TH 

1 .  Kaj>.    Allgemeine».   §  225—229 :  a)  S  t  a  r  k  e  V  e  r  !>  a. 

i  227.  —  b)  S  c  li  u- 1.  .•  h  .'      s  928.  —  c)  (J  <•  m  i  s  c  li  t  i'. 

»  889  ...    .  ...  'S 


—  xm  — 

Seite 

2.  Kap.    Tempusbildnng.    §  230—279 80 

a)  S  t  a  r  k  e  V  e  r  b  a.    §  230—250 80 

I.  Ablautende  verba.    §  230—245:  I.Klasse.    §  231 

bis    232.     2.    Klasse.     §    233  —  235.     3.    Klasse. 
§  236—239.    4.   Klasse.     §  240—241.    5.  Klasse. 

§  242-243.    6.  Klasse.     §  244-245 80 

II.  Reduplicierende  verba.     §  246-250 86 

1.  Hauptklasse:  Nicht  contraliievte.     §  247  .     .  86 

2.  Hauptklasse;  Contrahierte.    §  248-250    .     .  87 

b)  Schwache  verba.    §251-271 88 

1.  Klasse:  ja-Stärame.     §  252—263:   a)   Kurzsilbige. 

§  252—257.  -  b,  Langsilb'ige.     §  258-263     .     .  89 

2.  Klasse:  ö-Stämme.     §  264—265 92 

3.  Klasse:  at-Stämme.  §  266 — 271:  a)  Uncontrahierte 
mit  part.  auf  -adr.  §  267.  —  b")  Uncontrahierte  mit 
part.  auf  -dr.  §  268.  —  c)  Contrahierte.   §  269.  — 

d)  Unregelmässige.    §  270—271 92 

c)  Gemischte  verba.     §   272—277:   1.  Präterito- 
präsentia.    §  272—276.   —  2.  valda  walten.    §  277  94 

d)  Die  verba  sein  und  wo  11  en     §278—279.    .     .  96 

3.  Kap.    Die  Endungen.    §  280—302 97 

I.  A  c  t  i  v  u  m.    §  280—298 97 

Bemerkungen  zu  den  Endungen.    §  281—298      .     .  98 

a)  Infinitiv.    §  281-282 98 

b)  Indicativ.    §  283-290 99 

1.  Präsens.    §  283-286 99 

2.  Präteritum.    §  287—290:  1.  Starkes.    §  287 

bis  289.  —  2.  Schwaches.     §  290      ....  102 

c)  Conjunctiv  (Optativ).     §  291—293 103 

d)  Imperativ.    §  294 104 

e)  Participium.    §  295—298 104 

II.  M  e  d  i  0  -  P  a  s  s  i  V.    §  299—302 106 

II.  Bildungslehre.     §  303—353 108 

A..  Zusammensetzung.     §  804—326 108 

I.  Nominalcomposita.    §  304—323 108 

1.  Substantiva.    §  304—312:  ai  Echte.    §306-311.— 

b)  Unechte.     §  312 108 

2.  Adjectiva  und  participia.    §  313—314 111 

3.  Zahlwörter.    §  315—319 113 

4.  Pronomina.     §  320 114 

5.  Adverbia.     §  321 114 

6.  Präpositionen.    §  322 114 

7.  Conjunctionen.    §  323 115 

II.  V^erbalcomposita.    §  324—326 115 

B.  A.bleitunK.     §  327—353        116 

I.  Nominale.     §  327—3.52 116 

1    Substantiva.     §  327—332:  a)  Masc.     §  327—328.  — 

b)  Feminina.    §  329—330.  —  c)  Neutra.    §  331—332  116 
2.  Adjectiva.     §  333—340:  a)  Bildung.    §  333-334.  — 

b)  Steigerung.    §  335—340 123 


—    XIV    — 

Seite 

3.  Zahlwörter.     §  341—346 128 

4.  Adverbia.    §  347—352:  a)  Bilduug.     §  347—860.  - 

b)  Steigerung.    §  351-352 129 

II.  Verbale.    §  353 131 

m.  Bedeutungslehre.     §  354—394 132 

A..  Wortarten.     §  354—367 132 

1.  Substantiva.     §  354 132 

2.  Adjectiva.     §  355 132 

3.  Zahlwörter.    S  356—357       132 

4.  Pronomina.     §  358—362       133 

5.  Verba.    §  363 134 

6.  Adverbia.    §  364—365 134 

7.  Präpositionen.     §  366 135 

8.  Conjunctionen.    §  367 135 

B.  Wortformen.     §  368—394 135 

1.  Substantiva.  §  368-375:  a)  üenus  §  368—369  — 
b)  Numerus.  §  370-371.  —  c)  Casus:  1.  Nominativ.  §  372. 
2.    Genitiv.     §   373.     3.  Dativ.     §   374.    4.    Accusativ. 

§  375        135 

2.  Adjectiva.   §  378—380:  a)  Starke  und  schwache  Formen. 

§  378   —  b)  Casus.     §  379.  —  c)  Steigerung.     §  380    .     138 

3.  Zahlwörter.  §  376—377:  a)  Numeras.  §  376.  -  b) 
Casus.     §  377  .     .     , 138 

4.  Pronomina.  §  381-386:  a)  Numerus.  §  381—383.  — 
b)  Casus.    §  384—385:  1.  Nora.  Acc.     §  384.    2.  Dativ. 

§  385 139 

5.  Verbum.    §  386-394 140 

a)  Genera  verbi.    §  386 140 

b)  Tempora.     §    387-390:    1.    Präsens      §    387-388. 

2.  Präteritum.    §389-390 141 

c)  Modi.     §   391—394:    1.    Indicativ   und    Conjnnctiv. 
§  391—392.    2.  Imperativ.     §  393     3.  Participium. 

§  394 1*< 

m.  Toll:  Syntax.    §  39B— 516. 

L  Wortgefüge.     §  396—464 146 

A..  Kominalverbindunsen.     §  395 — 420    .     .  ...     146 

1.  Kap.     Beiordnung.     §   395-402:   a)  Directe.    §    395 

bis  401.  —  b)  Durch  Conjunctionen.    §  402 146 

2.  Kai).  Rection.  §  403-420:  a)  Directe.  §  408-415: 
1.  Genitiv.  §  403-410.  2.  Dativ.  S  411—416.  —  b) 
VerbinduD(f  durch  Präpositionen.    §  416—420  ....     148 

U.  Verbum  und  Komen.     §  421—444  IM 

1.  Kap.    Beiordnung.    §  421—423 153 

2.  Kap.     Uection.    §  4Si— 441 154 

a)  Directe.     $   424-441:   1.  Accusativ.     §  424-482. 

2.  Dativ.     8   433-488.     8.  Genitiv.     §  439-441.    154 

b)  Durch  Präpositionen.    §  442 161 

c)  Verbau)  als  Erg&nxnng  des  Nomens.    §  448—444   .    161 


—    XV    — 

Seite 

C.  "Verbalverbindungen.     §  445—454 161 

1.  Kap.    Infinitiv.     §  445-449 161 

2.  Kap.    Particip.     §  450-4.54 163 

n.  Satzgefüge.     §  455—476 164 

-A..  Selbständige  Sätsae.     §  455—457 164 

B.  .abhängige  Sätze.     §  458  —  476 165 

1.  Kap.     Relativsätze.     §  459-460 165 

2.  Kap.    Indirecte  Fragesätze.     §  461—462 166 

3.  Kap     Conjunctionalsätze.    §  463—476 167 

m.  Congruenz.     §  477—486 173 

JK..  Subject  -und  T»rädikat;  -A-pposition.     §  477 — 485  173 

B.  Conseoiatio  temporum.     §  486 176 

IV.  Wortstellung.     §  487—492     . 177 

Js..  Nomen  und  "N^erbiim.     §  487—490 177 

B.  A.ndere  Satzteile.     §  491 179 

C.  Hervorhebung.     §  492 180 

V.  Kürze  des  Ausdrucks.      §  493-.508       181 

.A..  Nomen.     §  493-500 181 

B.  -Verbum.     §  501—503 185 

C.  Partikeln.     §  504—505 186 

T>    Satz.     §  506—508 186 

VI,  Pleonasmus.     §  509-513       187 

Vn.  Anakoluthie.    §  .514—516 188 

Anhang.    §  517—527. 

I.  Geschichte  der  altisländisehen  Sprache.    §517—522  190 

II.  Die  Runenschrift.     §  523—526 192 

m.  Hilfsmittel.     §  527 195 

Verbesserungen  und  Nachträge 196 


LTeü:  Lautlehre. 


I.   £iiileitang:  Schrift  und  Aasspiaclie. 

§  1.  Das  ans  England  eingefährte  lateinische  Alphabet, 
welches  an  die  Stelle  der  einheimiscbeQ  Runenschrift  trat, 
hat  ansser  den  gewöhnlichen  Zeichen  noch  die  Bachstaben 
d,  p,  cBj  o  {=  deotschem  ö),  o  (oflFenes  o),  von  denen  der 
erstere  in  den  Wörterbüchern  hinter  d.,  die  übrigen  am  Ende 
des  Alphabets  stehen.  Für  langes  «  findet  sich  in  den 
Ausgaben  oft  anch  cßj  für  q  in  älteren  Angaben,  Wörter- 
bücbem  und  grammatischen  Arbeiten  fast  darchgehends  ö, 
das  dann  auch  für  kurzes  #  gebraucht  wird. 

§  2.  Die  Vokale  zerfallen  in  knrze  and  lange; 
letztere  werden  dureb  einen  darüber  gesetzten  Akat  be- 
zeichnet: d.  In  älteren  Schriften  and  Aasgaben  findet  sieb 
statt  dessen  auch  der  Circumflex:  ä;  wie  dort  wird  auch 
jetzt  noch  oft  der  lange  ä-  und  ö-Laut  durch  cb  and  a? 
(statt  m  und  4)  ausgedrückt. 

§  3.    Die  Aussprache  der  aisl.  Vokale  ist  im  all- 

gemeioen  die  der  deutschen :  y  bezeichnet  den  «-,  «  den  ö- 

lut,  w  ist  auszusprechen  wie  unser  ä  in  jährlich^  während 

den  geschlossenen  Laut  wie  in  See  hat,  q  offen  wie  o  in 

Holz,  0  und  0  dag^eo  geschlossen   wie  in  MoreUj   Sohn. 

Der  Laut  des  langen  o  (0  entspricht  dem  des  englischen 

r  in  lote,  des  französischen  o  in  carps  (langes  offenes  o). 

—  Die  3  Diphthonge  au,  ei  und  ey  (ey)  entsprechen  un- 

,^fahr  den  deutschen  au,  et  (ai)  und  mt  (eu). 

Uulthaasen,  Alti»liuidiaelM*  Kiemeatatbodi.  1 


2  §  4 — 6.    Aussprache. 

Aum.  1.  Man  muss  sich  wol  hüten,  die  kurzen  Vokale  in  be- 
tonter offener,  d.  h.  auf  Vokal  auslautender,  Silbe  lang  zu  sprechen, 
also  e-ta  essen,  nicht  e-ta,  aber  auch  nicht  etta! 

§4.  Die  meisten  Konsonanten  können  kurz  und 
lang  sein:  die  Länge  wird  durch  Doppelschreibung 
ausgedrückt,  z.  B.  falla  fallen.  Die  Aussprache  eines  langen 
Konsonanten  ist  dieselbe  wie  im  italien.  und  schwed.,  und 
muss  deutlich  zu  Gehör  gebracht  werden  (fal-la).  Der 
Verdoppelung  sind  nicht  fähig:  h,  d,  p  und  r. 

§  5.  Ueber  die  Aussprache  der  Konsonanten  ist 
zu  merken:  r  ist  stets  Zungenspitzenlaut,  wie  im  ita- 
lienischen, niemals  uvular  (Zäpfen-r);  s  ist  stets  hart 
(stimmlos)  wie  im  deutschen  Haus,  lassen,  nie  weich  (stimm- 
haft) wie  in  lesen ;^  p  hat  den  Laut  des  harten  englischen 
th  in  bath,  thin,  d  den  des  weichen  in  that,  father ;  j  ist 
konsonantisches  /  wie  in  Union;  x  und  z  drücken  wie  im 
deutschen  die  Lautverbindungen  ks  und  ts  aus. 

Anm.  In  Uebereinstimmung;  mit  den  meisten  Ausgaben  wird 
auch  in  diesem  Buche  zwischen  i  und  j,  u  und  r  geschieden,  obwol 
die  Handschriften  diesen  Unterschied  nicht  kennen,  und  ;  erst  im 
nenisl.  seit  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  erscheint.  Die  ZeicluMi 
u  und  V  werden  in  den  Hss.  ganz  promiscue  gebraucht. 

§6.    Mehrere  Konso  nantenzeichen  haben  mehi 
fachen  Lautwert,  nrimlich 

1)  n,  das  sowol  dental,  wie  in  hinda  binden,  als  auch 
guttural,  wie  in  si/n(jra  singen,  sein  kann.  Die  letztere 
(phonetisch  durch  t,  oder  n  bezeichnete)  Aussprache  kommt 
nur  vor  ;/  und  k  vor. 

Anm.  ng  ist  nicht  (nn  Laut,  wie  im  Deutschen,  sondern  die  V«  i 
biudung  von  deutschem  ng  ■{-  g,  wie  im  englischen  ßngn;  Knglaml. 

2) /ist  im  allgemeinen  wie  im  deutscheu  zu  sprechen, 
nämlich  im  A  nl au  t  (/Wr«  fahren),  in  der  Ver<l«tp  pelung 
(offra    «»pfern,   aber  lang!),   sowie  vor  den   stimmlosen 
(harten)   Lauten  x,  />,  k  und  /  (Ijnß,   gen.  sg.  m.  n.,   Ijüi 
tmm.  HC  Hg.  n.  von  //j//'r  lieb :  Sißca);   im  In-  und  Au 
laut   dagegen  ist  es   in   stimmhafter   N  achhursrh  a  i  . 


§  6 — 7.    Aussprache.  3 

selbst  stimmhaft  (=  deutschem  w),  z.  B.  gefa  geben,  gqf 
gab,  hafda  hatte,  ulfr  Wolf. 

3)  V  ist  im  Anlaut  labiodentale  stimmhafte  Spirans 
=  nordd.  w,  frz.,  engl,  v,  z.  B.  vas  war,  sonst  bilabialer 
Halbvokal,  d.  h.  konsonantisches  w  =  engl,  w,  z.  B.  tveir 
zwei,  hojjyva  hauen. 

4)  h  im  Anlaut  vor  Vokal  ist  wie  im  deutschen 
Hauchlaut  (her  hier),  vor  v  wird  es  wie  engl,  wh  aus- 
gesprochen (hvat  was)  oder  auch  wie  ch  -\-  w;  mit  den  drei 
Lauten  /,  r,  u  geht  es  eine  Verbindung  ein,  die  man  als 
stimmlose  /  (=  welschem  II),  r,  n  -\-  stimmhafte  bezeichnen 
kann,   z.  B.  hiaupa  laufen,   hniga  sich  neigen,  hringr  Ring. 

5)  g  ist  im  Anlaut,  in  der  Verdoppelung  und 
nach  »stimmhafter  Verschlusslaut  wie  das  deutsche, 
franz.  und  engl,  g  (gefa  geben,  hoggva  hauen,  langr  lang); 
im  In-  und  Auslaut  in  stimmhafter  Nachbarschaft 
ist  es  stimmhafter  Reibelaut  (Spirant)  wie  in  nordd. 
sage,  lege  (z.  B.  draga  ziehn,  bergi  dem  Berge,  lagda  legte, 
reg  ac.  Weg);  inlautend  vor  s  und  t  dagegen  ist  es  — 
ausser  nach  u  —  stimmloser  Spirant  wie  deutsches 
ch  (vegs  Weges,  blödngt  n.  blutiges). 

Anm.    Im  letzteren   Falle  wird  jedoch  g  später  zu  k:   hlödukt, 

Sir\.   s   83. 

§7.  Eine  Silbe  ist  historisch  lang,  wenn  sie  einen 
langen  Vokal  oder  Diphthongen  mit  folgendem 
Konsonanten  enthält,  z.  B.  hus  Haus,  velt  ich  weiss,  oder 
einen  kurzen  Vokal  und  zwei  Konsonanten,  z.  B. 
hinda  binden.  Sie  ist  historisch  kurz'  wenn  auf  den 
langen  Vokal  oder  Diphthongen  ein  Vokal  folgt, 
z.  B.  hua  wohnen,  degja  sterben  (j  ist  konsonantisches  H), 
oder  wenn  sie  einen  kurzen  Vokal  mit  folgendem 
einfachem  Konsonanten  enthält,  z.  B.  /ar  fahr.  Auch 
gg  wird  als  solcher  gerechnet,  also  sind  egg  Ei,  hoggva  hauen 
(v  =:  konsonantisches  u!)  leggja  legen  kurzsilbig. 

Anm.  In  der  Metrik  dagegen  gelten  andere  Regeln,  s.  die 
Einleitung ! 


4  ij  8—9.    Phonetik. 

§  8.  Phonetisch  betrachtet  zerfallen  die  Vokale 
in  vordere  oder  palatale:  i,  e,  ce,  y,  o,  und  hintere 
oder  gutturale:  m,  o,  q,  a.  Weil  y,  o,  u,  o,  q  zugleich 
Lippen rundung  erfordern,  werden  sie  auch  labiali- 
sirte  genannt.  Die  sogen.  Umlautsvokale  (s.  §  19  ff.)  y  und 
o  haben  dieselbe  Zungenstellung  wie  i  und  e,  und  die- 
selbe Lippenrundung  wie  u  und  o. 

§  y.  Die  Konsonanten  zerfallen  nach  ihrem 
akustischen  Werte  in  sonore  (Klanglaute)  und 
Geräuschlaute,  z.  B.  «  und /;  nach  der  Thätigkeit 
der  Stimmbänder  (je  nachdem  diese  mitschwingen  oder 
nicht)  in  stimmhafte  (weiche,  tönende)  und  stimm- 
lose (harte,  tonlose),  z.  B.  «<?  und/;  nach  der  Thätig- 
keit des  Gaumensegels  (je  nachdem  dies  geschlossen 
oder  offen  ist)  in  orale  oder  reine  Mundlaute  und  in 
nasale,  z.B.  d  und  n;  nach  der  Thätigkeit  des  An- 
satzrohrs (Lippen,  Mundraum  und  Nasenhöhle)  in  Oeff- 
uungslaute,  Reibelaute  (Spiranten)  und  Ver- 
schlusslaute (Explosivae),  z.B.  m,  v  und  h;  endlich 
nach  der  Stelle  ihrer  Bildung  in  Lippenlaute 
(labiale).  Zungen-Zahnlaute  (linguo-deutale) 
und  Zungengaumenlaute,  z.  B.  p,  p  und  k.  Ersten' 
zerfallen  wieder  in  reine  Lippenlaute  (bilabiale)  und 
Ijippenzaiinlaute  (labiodentale),  z.  B.  p  und  r  ; 
die  beiden  letzteren  wieder  einerseits  in  Zwischeu- 
za hu  laute  (interdentale)  und  Hi  nterzah nlaute 
(postdentale)  resp.  alveolare,  weil  sie  an  den  Al- 
veolen, dem  Inneren  Wulst  über  der  oberen  Zahnreihe, 
gebildet  werden,  z.  B.  />  und  t;  andererseits  in  vor- 
dere (palatale)  und  hintere  (gutturale),  je  nach- 
dem sie  am  vorderen  harten  oder  am  hinteren 
weichen  Gaumen  gebildet  worden,  z.  B. ,;'  und  k. 

Die  Bildung   der  Nasale  geschieht  bei  Mundver- 
HchluHs    mit   nasaler   Oeffnung,   die   des  /  mit  vor- 
derem Verse hluHs  bei  seitlicher  Oeffnung  (Seukun 
d»r  st-itliclifii  /ungeuränder),   die  des  r  besteht  in  raschii 


§  10—11.    Phonetit.    Betonnng.  5 

Folge  von  Verschluss  and  Oeffnong  durch  Zitter- 
bewegungen der  Zungenspitze,  resp.  des  Zäpfchens  (im 
Deutschen  und  Franz.).  h  endlich  ist  ein  Reibelaut  der 
Stimmbänder  (laryngale  Spirans). 

§  10.    Die  isl.  Konsonanten  lassen  sich  in  folgender 
Tabelle  schematisch  veranschaulichen: 


Labiale 


I.  Oeffnungslaute : 
1.  Mit  Daueröffnung 

a)  oraler:  sth. 

„       stl. 

b)  nasaler:  sth. 

stl. 
e)  seitlicher:  sth. 
stl. 
2.MitZitteröffn.:sth. 
stl. 
II.  Reibelaute:  sth. 
(Spiranten)  stl. 
lll.  Verschlusslaute :  sth. 
(Explosivae)     stl. 


Anm.  1.  /  and  r  nennt  man  nach  antiker  Bezeichnnng^  anch 
Liqnidae  („flössige'' »,  die  stimmhaften  Yerschiasslante  vath 
mediae  u mittlere"),  die  stimmlosen  aneh  tenaes  (^.dönne*). 

Anm.  2.  k  nnd  g  sind  in  palataler  Nachbarschaft  selbst 
palatal,  in  gnttnraler  aber  gnttaral,  vgl.  z.B.  Kind  imi  Kumit, 
Giß  nnd  G'iid.  —  Ueber  die  verschiedene  Geltung  einiger  Zeichen 
vgl.  oben  §  öf. 

§  11.  Für  die  Betonung  des  altisl.  kommen  fol- 
gende Regeln  in  Betracht :  Eine  Silbe  kann  haopttonig, 
nebentonig  und  unbetont  sein,  je  nach  der  Stärke  des 
exspiratorischen  Accents,  d.  h.  dem  Grade  des  Atem- 
drucks.  der  auf  dieselbe  verwandt  wird.  So  ist  in  unserm 
Hctusvater  die  erste  Silbe  baupttonig.  die  zweite  nebentonig, 


büab. 

labio- 
dent. 

9 

2  > 

=s  i 

^ 

o^.J^ 

j-       





) 



hl- 
m 

— 

— 

/' 

hn 
l 

— 

T,        — 

— 

d 

hl 

r 

hr 

'/ 

y        — 

h 

h 

— 

— 

a 

y 

J        — 

,     P 

— 

— 

t 

L- 

k        — 

6  §  12.    Betonani?. 

die  dritte  unbetont.    Man  unterscheidet  nocli  stärkeren  und 
schwächeren  Nebenton. 

§12.  Die  Verteilung  dieser  verschiedenen  Betonung 
ist  diese: 

a)  Der  Hauptton  liegt  in  einfachen  Wörtern  auf 
der  Wurzelsilbe,  welche  stets  die  erste  ist,  z.  B.  tunga 
Zunge;    in  zusammengesetzten   auf  der  Wurzelsilbe 
des  ersten  Gliedes,  z.  B.  kirkjitgarär  Kirchhof,  Sif/um 
Siegwart. 

Doch  kann  daneben  auch  oft  Betonung  des 
zweiten  Gliedes  stattfinden,  so  besonders  bei  den  Wörtern, 
die  mit  o/r  „zu"  und  for  „ver-"  zusammengesetzt  sind. 
z.  B.  ofryjafd  zu  grosse  Vergeltung,  forbod  Verbot,  aber 
auch  bei  anderen  wie  ühreinn  unrein,  mivaldi  Herrsclier. 
Dies  gilt  auch  für  die  Ableitungssilben  -ingy  -nng  bei 
einsilbigen  Wörtern,  wie  penin<p'  Pfennig  (neben  liennhuir 
mit  Accent  auf  der  ersten). 

b)  Der  stärkere  Nebenton  ruht  in  zusammen- 
gesetzten Wörtern  auf  der  Wurzelsilbe  des  nicht 
haupttonigen  Gliedes,  wenn  das  Wort  noch  als  Com- 
positum empfunden  wird,  z.  B.  kirkju(/ardr;  bei  ein- 
fachen auf  stärkeren  Ableitungssilben,  wie  -and,-in(i, 
-und,  -iny,  -uny,  -ern,  -tan  etc.,  z.  B.  e'njundi  Besitzer,  vikimir 
Wiking,  sextdn  16,  kaupangr  Stadt.  —  Ein  schwächere) 
Nebenton  kommt  Suff  i  xsilben  zu,  wenn  sie  unm  ittei- 
bar  auf  die  Wurzelsilbe  folgen,  z.  B.  iu  funtja  Zunge,  ka/lada 
rief,  ebenso  dem  zweiten  Teile  einheitlich  empfun- 
dener Zusammensetzungen,  wie  Siyurdr  Siegwait. 
nekkvat  etwas. 

c)  Unbetont  sind  alle  sonstigen  Silben,  z.  B.  <li< 
zweite  Silbe  von  hrodir  Bruder,  n!u  9,  von  K  o  m  p  a  r  a  t  i  v  e  ii 
wie  ynijri  junger  (ausgenommen  meiri  und  jleiri  grösser. 
mehr);  der  angehängte  Artikel,  z.  B.  hüfUt  dius  Hau 
pro-  und  enklitisch  gebrauchte  Wörtchen,  wi' 
eda  oder. 


§  13 — 16.    Urgennanische  Vokale.  7 

n.    Die  Vokale. 

A.  Urgermanisclies. 

§  13.    Das  ürgermanische  besass  folgende  Vokale: 

a)  kurze:  a,  e,  i,  o,  u, 

b)  lange:  ä,  et,  e,  1,  5,  ü, 

c)  Diphthonge:  ai,  au,  eu. 

Zu    einigen   derselben  ist  Verschiedenes  zu   bemerken. 

§  14.     Für  e  und  /  gelten  folgende  Regeln: 

1}  Indogerm.  e  wird  durch  den  sogen,  urgerm.  /-Umlaut 
vor  i  oder  j  der  folgenden  Silbe  sowol  wie  vor  Nasal  und 
Kons,  zu  /;  z.  B.  medal-  mittel-,  neben  midja  Mitte,  midr 
mittlerer  (lat.  med'ms),  verdr  Wert,  neben  plrda  (aus  '^wirdjan) 
würdigen,  gen.  fjardar  (aus  \ferdar)  Meerbusens,  neben  pl. 
Jirdir;  ßnna  finden,  neben  verpa  werfen,  vindr  wind  = 
lat.  ventus. 

2)  Indogerm.  i  wird  durch  den  sogen,  urgerm.  «-Um- 
laut vor  a  der  folgenden  Silbe  zu  e,  wenn  kein  J  oder  Nasal 
und  Konsonant  dazwischen  stand,  vgl.  verr  Mann  (urgerm. 
*tceraz^))  mit  lat.  vir,  nest  Nest  (urgerm.  *nestci-)  zu  lat. 
"Ins  (aus  *nizdos),  nedan  von  unten,  neben  nidri  niedere. 

§  1.5.  Entsprechend  wird  u  vor  a  der  folgenden  Silbe 
zu  0,  vgl.  ok  Joch  (^urgerm.  "^juga-)  mit  lat.  jugum,  gen. 
■iiar  Sohnes  mit  got.  sunaus;  aber  kunna  können,  flutta 
ich  schaffte  fort  (statt  '*ß(jtta,  aus  *flutida,  inf.  flijtja). 

Anm.  Der  a-Umlaut  vor  i  uud  u  ist  oft  durch  Ausgleichung 
nach  anderen  Formen  beseitigt  worden,  z.  B.  vita  wissen  (nach  ritum 
wir  wissen,  conj.  vitim  etc.),  ./'"//*"  voll  (d.  sg.  n.  fullu,  d.  pl.  /«//«m  etc."i: 
oder  es  entstehen  Doppelforraen,  wie  »egi,  »igt  Schnitte  (eigentlich 
nom.  sigi,  gen.  d.  ac.  sega),  sonr,  sunr  Sohn  i^got.  sunug),  fogl,  /vgl 
Vogel,  god,  gud  Gott,  hokkr,  Imkkr  Bock,  oxi,  uxi  Ochs,  ulfr  Wolf 
neben  pör-olfr  u.  s.  w 

§  16.  Ebenso  wechselten  ursprünglich  die  aus  altem 
'  n   entstandenen   Diphthonge   m   und   eo^    vgl.  ahd.  heotan, 

')  z  bezeichnet  das  tSnende  s  wie  im  Franz.  und  Engl.  zone. 


Ö  §  17 — 20.    TJrgermanische  Vokale.    Umlant. 

biotan  bieten,  hivtist  bietest.  Im  isl.  wurde  in  durch  Accent- 
versetzuDg  zu  jü  (wie  eo,  io  zu  j6),  und  steht  auch  bei  a 
der  folgenden  Silbe,  wenn  auf  den  Diphthongen  ein  Guttu- 
ral oder  Labial  folgt,  vgl.  rjüka  rauchen,  krjüpa 
kriechen  gegenüber  ßjöta  fliessen,  hnjosa  niesen  u.  s.  w. 

Anm.  1.  Gegen  die  Regel  steht  jedoch  jö  in  pjöfr  Dieb  nnd 
hljnmr  Ton,  jö  neben  jü  in  lijön  Gatten  und  mjökr  weich. 

Anm.  2.  Vor  t  und  j  der  folgenden  Silbe  wird  jü  durch  *jii/'  zu 
,!,  Vgl.  §  20. 

§  17.  Langes  a  war  aus  urgerm.  ai\  vor  h  entstanden, 
vergl.  got.  pälita  dachte,  zu  pigkan  (=  pirikan)  denken, 
weshalb  es  auch  in  altisl.  nasalirt  war.  Wie  das  Beispiel 
zeigt,  tritt  yj  vor  (/wieder  hervor,  so  auch  in  isl.  Jin(/um 
wir  fingen,  zum  inf.  fd,  got.  fähan. 

Anm.  Auch  urgerm.  i»/t  und  unh  wurden  zu  7/*,  üh,  vgl.  as.  tfutiati 
gedeihen  neben  dem  part.  prät.  githungan:  got.  f^uhta  däuchte.  inf. 
pugkjan  dünken. 

§  18.  äi  ging  im  urnordischen  in  ü  über,  vgl.  f/r  Jahr 
(got.  Jer),  mäni  Mond  (got.  we/<a)  u.  s.  w. ;  P  dagegen  bliel): 
hir  hier,  Ut  Hess. 

B.    Die  Veränderungen  der  Vokale  im  Urnordischen 
und  Isländischen. 

I.    Betonte  Vokale. 

L  Kap.    Umlaut. 

§19.  Unter  Umlaut  versteht  man  die  Verände- 
rung, die  ein  Vokal  durch  den  assimilirendeu  Kin- 
flu88  benachbarter  Laute  erfährt.  Er  ist  entweder 
ein  ])alataler,  wenn  die  Vokale  nach  vorn  verschoben 
werden,  oder  ein  labialer,  wenn  Lippen rundung  hin- 
zutritt. Der  den  Umlaut  bewirkende  Vokal  ist  oft  bereit« 
durch  spätere  Entwicklung  geschwunden. 

g  20.  Durch  den  Palatalumlaut  werden  die  üut- 
turalvokule  a,  o,  u  zu   den  palatalen  e,  «,  y.    Be- 


§  20.     Palatalnmlaut.  " 

wirkt  wird  derselbe  1)  durch  unbetontes  /  oder  ;  der 
folgenden  Silbe,  2)  durch  unmittelbar  folgendes  neues 
r,  d.  h.  dasjenige,  das  aus  urgerm.  got.  z  entstanden  war. 
Beispiele  sind: 

a  —  e:  tal  Zahl,  teija  zählen;  heri  Hase. 

a  —  ff.-  mal  Sprache,  mcBli  ich  spreche;  igcer  gestern 
(dän.  igaarj. 

0  —  o:  poJa  dulden,  poldi  duldete  (conj.) ;  frm-inn  gefroren. 

0  —  4:  bot  Busse,  b4ta  büssen  (got.  hötjan). 

u  —  y:  füll  voll,  fißla  füllen  (got.  fuUjan). 

ü  —  y:  h'ik-a  schliessen,  lykir  schliessest  (got.  lükift); 
syr  Sau. 

jü  —  y  (aus  '^jy):  sjukr  krank,  sijhi  Krankheit;  dyr 
Tier  (got.  dius). 

au  —  ey:  daudr  tot,  deyja  sterben;  eyra  ohr  (vgl. 
got.  aiisö). 

Der  Diphthong  «/ wird  zu  ei,  obwol  das  /  derselben 
Silbe  angehört,  z.  B.  heita  heissen  (got.  haitan). 

Anm.  1.  Nnr  altes  t  bewirkt  Umlaut,  nicht  das  aus  t  oder 
ai  entstandene,  wie  in /a^/r  Vater  {narriQ),  gödtr  gute,  nom.  pl.  m. 
(got.  gödai).  Vgl.  §  46.  Wenn  jedoch  altes  e  hinter  g  und  k 
stand,  ist  es  früh  zu  j  geworden  und  hat  Umlaut  bewirkt,  vgl. 
dreki  Drache,  sleginn  geschlagen  u.  a. 

Anm.  2.  Umlaut  tritt  nicht  ein,  wenn  die  zweite  Silbe 
einen  starken  Nebenton  hatte,  wie  fdvigs  unwissend,  blödigr 
blutig;  er  schwindet  oft  durch  den  Einfluss  nicht  umgelauteter 
Paradigmafonnen,  z.  B.  in  stadr  Stadt  (sls.  stedi)  wegen  des  gen. 
stadar  u.  s.  w.  Umgekehrt  tritt  er  auch  rein  analogisch  ein,  wie 
im  gen.  ferdar  der  Fahrt,  nach  dem  nom.  ferd. 

Anm.  3.  Der  Umlaut  von  o  sollte  eigentlich  y  sein,  da  o 
nur  vor  a,  nie  vor  »  stehen  kann  (s.  §  15).  h  beniht  auf  der  analogi- 
schen Einführung  der  a-Formen  auch  vor  i,  ein  Vorgang,  den 
Doppelbildungen  wie  synir,  «««ir  Söhne,  nom.  pl.  zu  sonr,  sunr,  yxn,  i'xn 
Och-sen  ;zu  uxi,  oxi)  noch  deutlich  zeigen. 

Anm.  4.  Durch  Entrundung  wird  .  später  zu  e,  z.  B.  k>-mr, 
kernr  kommst,  <<  zu  'i-,  z.  B.  bitta  büssen;  der  entsprechende  Uebergang 
von  .(/  zu  I  erfolgt  jedoch  nur  vor  folgendem  lin  schwach  tonigen 
Silben,  z.  B.  i{ßr,  ifir  über,  skyli  skili  conj.  solle,  pykkja,  fnkja  dünken, 
also  in  Formen,  die  oft  im  Satzgefüge  schwachtonig  erschienen. 


10  §  21—24.    Labialumlaut. 

§  21.  Durch  unbetontes  u  oder  v  der  folgenden  Silbe 
V  werden  a,  e,  /  labialisirt  (gerundet)  und  gehen  in  q,  o,  y 
über.     Beispiele : 

a  —  o:  kollum  wir  rufen  (iuf.  kalla);  sqnyvar  nom. 
pl.  Gesänge. 

6  —  4-  4^'uni  wir  assen  (sg.  dt)  (vgl.  §  23!) 

e  —  e:  verum  wir  ruderten  (sg.  rera) ;  sokhvd  senken. 

S  —  4:  VMundr    Wieland;    hlMa    ich    schirmte    (aus 

*  hlewida,  inf.  hlyja). 

i  —  y:  symjva  singen;   systur  gen.  sg.  Schwester  (aus 

*  svistur) ;  myklu  viel. 

/  —  y:  hlys  Bleis  (ahd.  hUwes);  ykva  weichen  (=vikja). 

Aura.  1.  Fttr  ö  wird  später  d  geschrieben,  da  dies  in  offenes 
ö  übergeht  und  die  Laute  somit  zusammenfallen. 

Anm.  2.  Der  Umlaut  von  e  und  i  (nicht  oi!)  tritt  nur  beim 
Schwund  des  v  ein,  vor  erhaltenem  r  bleibt  i,  z.  B.  7Vr  ein  Gott 
(zz:  ahd.  Ziv),  pl.  iirar  Götter;  umr  es  schneit  (part.  snivinn  beschneite 

Anm.  3.    Wegen  e  für  c  (Entrundung)  vgl.  §  20  Anm.  4. 

Anm.  4.  Nichteintreten  des  Umlauts  beruht  entweder 
auf  dem  starken  Nebenton  den  das  folgende  w  hat,  wie  in  harnumjr 
jung  wie  ein  Kind,  oder  auf  Ausgleichung  nach  nichtumgelautoten 
Formen,  z.  Ji.  halt  neben  fioll  Halle,  wegen  des  gen.  Unllar  etc. ;  landum 
den  Landen,  wegen  des  gen.  landn  u.  s.  w. 

§  22.  q  wird  zu  o  iu  der  postkonsonautischen  Ver- 
bindung v«j  vor  Konsonant  -f~  'h  ^-  ß-  ftorvetna  wo  auch 
immer  (zu  hvar  wo),  hotvetna  was  auch  immer  (zu  hmf). 
Dagegen  vqlra  Weissagerin ! 

§  23.  (^  wird  zu  <5;  1)  unmittelbar  vor  und  nach 
geschwundenem  v,  z.  h.  mör  Möwe,  pl.  mdvar;  öii  Hoff- 
nung, gen.  vdnar;  2)  vor  und  nach  Nasal,  z.  B.  sjtdtin 
Span,  mmiudr  Monat  (gen.  mdnadar),  öss  Balken  (aus  *anf»iZf 
got.  ans),  ndtt  Nacht,  mötum  wir  massen. 

Alfin.  f}  neben  oder  statt  »  beruht  auf  N  eub  i  l<l  <i  h'-^-m*  . 
%.  B.  mtU  —  miitum  nacli  har  —  h^rum  ivon  hera  tragen)  u. 

§  24.  Durch  Kombination  beider  Umlaute  wird 
(I  zu  o,  ni  zu  fiy,  vgl.  fnUi  Beschaffenheit  (aus  *  aduH,  zu  muh. 
lnHjijr  or  haut  (inf.  Iiqyyva),  sokkixi  senken  (got.  sayqja»  —. 


§  25—28.     Trübune:.  H 

saf\kwjan),  prmigva    drängen,    ox    axt   (got.    aqizi);    keykva 
neben  kveikja  beleben,  veykr  weich  (ac.  sg.  m.  veijkvan). 

Anm.  Vor  erhaltenem  r,  das  unmittelbar  aufm'  folgt,  bleibt  das 
ei:  hreyr  Leiche  (got.  hraiic),  aber  dat.  hreivi.    Vgl.  §  21,  Anm.  2. 

2.  Kap.    Trübung. 

§  25.  Vor  nk,  nt  und  mi^,  die  zu  kk,  tt,  pp  assimilirt 
werden,  geht  /  in  e,  u  in  o  über,  z.  B.  drekka  trinken,  vetr 
Winter  (aus  '*oettr),  kleppr  Klumpen  (schwed.  kJimp);  mit 
jt'-U miaut:  s^>ä;Ä'/;«  sinken ;  u  in  o:  ,soÄÄ7My«  gesunken,  dottinn 
gefallen,  kroppinn  geschrumpft  (niederd,  krumpeu). 

Anm.  In  Formen  wie  sprikk!  spring!,  hittl  bind!  liegen  Neu- 
bildungen nach  den  übrigen  Formen  (inf.  sprinya,  Jnnda)  vor;  druk- 
kinn  getrunken  ist  neu  nach  Mustern  wie  hundinn  u.  a.  gebildet.  — 
pykkja  dünken  ist  wol  wegen  seiner  häufigen  Unbetontheit  als  ein- 
geschobener Satzteil  (/>ykkir  mer  dünkt  mir  u.  a.)  der  Regel  nicht  unter- 
worfen ;  dasselbe  gilt  von  Pronomina  wie  gen.  ykkar  euer  beidei"' 
(got.  igqara). 

§  26.  Vor  n -\- H,  p  oder  r  tritt  bei  Schwund  des 
II  Trübung  und  Vokaldehnung  ein:  mel  Mittelstück 
des  Gebisses  (ahd,  gamindil),  Urept  Leinwand  (zu  lin),  (hk 
Wunsch,  mit  i-Umlaut:  4skja  wünschen;  6rir  nom,  pl.  m. 
unsere,  pars  Donars  (altengl.  punres). 

Anm.  In  Folge  häufiger  Unbetontheit  als  zweiter  Kom- 
positionsteil behält  /ms«  begierig  (ahd.  /wn«^  sein  u;  Doppelformen 
haben  «-,  ö-,  un-,  vskja  und  liskja  wünschen.  Dagegen  hat  das  Verbnra 
fi'sa  antreiben  (zu  füss)  nur  >i 

§  27.  Vor  r  =  got.  z  wird  i  zu  e  in  mer  mir,  per  dir, 
ser  dat.  sich  (g.  sis),  ver  wir,  er  ihr  ;  u  mit  Umlaut  (nach 
§  20)  zu  o:  friirum  wir  froren  {2i\\(\.  fruruni),  mi.  J'rjdsa, 
kor  Wahl  (vgl.  Kur-fürst)  zu  kjösa. 

Anm.  Dem  got.  Präfix  uz-,  er-,  ur-  entsprechen  die  betonte 
Präpos.  ör,  dr,  ('■?•,  yr  sowie  das  unbetonte  Präfix  ur-,  ur-,  vr- 
mit  gegenseitigen  Ausgleichungen. 

§  28.  Vor  h  gehen  /;  u  in  e,  6  über,  z.  B.  ve  Heilig- 
tum (aus  *uHh),  tvenn  doppelt  (got.  tweihnai),  te  ich  zeihe, 


12  §  29—31.    Brechung. 

Uttr  leicht,  pü,  fei  Feile  (ahd.  fthala);  drötts^eti  Tnichsess, 
flötti  Flucht,  p6tta  däuchte  (got.  pühta) ;  mit  Palat.  -  Um- 
laut:  4ri  junger  (got.  jühiza). 

Anra.  »'  bleibt  vor  t  der  folgenden  Silbe:  fAsl  Deichsel  (ahd. 
dihsila).  Beim  Wechsel  verschiedener  Endungen  haben  Ausgleichungen 
stattgefunden,  z.  B.  in  tia  zeihen  und  sein  weichen  nach  den  Formen, 
wo  i  folgte  (2.  und  3.  pers.  Sgl.  Ind.  präs.). 

3.  Kap.    Brechung. 

§  29.  Unter  Brechung  versteht  man  den  Ueber- 
X*-  gang  von  e  durch  ea,  ia  resp.  eo,  io  in  ja  oder  jo  vor  a 
oder  u  der  näclistfolgenden  Silbe,  z.  B.  hjarya  bergen,  jotunu 
Riese  (zu  eta  essen).  Dieselbe  wird  durch  vorher- 
gehendes V,  l  und  r  verhindert,  z.  B.  verdu  werden, 
svelta  verhungern,  lesa  lesen,  reka  treiben. 

Anm.  Der  Brechung  bewirkende  Vokal  ist  oft  schon  geschwunden, 
wie  in  ja/n  eben  (aus  *  efnaz),  J'jol  viel  (got.  ßu). 

§  30.  joj  das  zuweilen  in  jw  übergeht,  z.  B.  iüfjugur  4, 
hat  sich  nur  noch  in  isolirten  Formen  wie  »yoA:  sehr, 
kjot  Fleisch  (dat.  kjotvi),  ifjord  voriges  Jahr  (Tclpua:)  ge- 
halten, sonst  ging  es  analogisch  durch  Einiluss  der  ja- 
Forraen  desselben  Paradigmas  in  jq  über,  sodass  es  nun 
der  j^-Umlaut  des  ersteren  zu  sein  scheint,  z.  B.  jf^'d  Erde 
statt  jord  (aus  *  erdu)  wegen  des  gen.  yamar  u.  s.  w. 

§31.  Durch  Ausgleichung  verschiedener  For- 
men sind  die  ursprünglichen  VerhSiltnisse  oft  zerstört 
worden,  indem  entweder  die  Brech  ungüberalldurc  ii - 
geführt  wurde,  wie  im  nom.  bj<ilh'  Balken,  nach  dem 
geu.  hjnlka  etc.,  oder  umgekehrt  der  ungebrochene 
Vokal,  wie  in  stcrtr  Sterz  (schwed.  stjärt,  spr.  schürt) 
nach  dem  dat.  sterti.  Auch  entstehen  Doppel  formen 
wie  berg,  bjary  Fels  (eigentlich  nom.  bjarg,  dat.  brrtfi), 
mjorkvi,  myrkvi  Dunkel.  Beim  Hinzutreten  des  Umlauts 
können  sogar  dreifache  Formen  wie  keptr,  kjaptr,  kjoptr 
Kinnlade,  srnjor,  smyr,  smer  Butter  u.  a.  entstehen,  indem 
von  den  einzelnen  Formen  aus  ganze  Paradigmata  neu  ge- 
bildet wurden. 


§  32—34.    Kontraktion.    Hiatus.  13 

Anm.  Da  ein  Wort  auch  schwachtonig  in  Zusammensetzungen 
vorkam,  z.  B.  fjnll  Fels,  Mos/eli,  wo  Brechung  nicht  eintritt,  können 
auch  solche  Verhältnisse  bei  der  Entstehung  von  Doppelformen 
mitwirken. 

4.  Kap.    Kontraktion. 

§  32.  Vor  altem  r  (=  got.  r),  vor  h  und  w  wird  ai 
(ehe  es  in  ei  überging)  in  «  kontrahirt,  dessen  /-Umlaut 
CB  und  dessen  ?<-Umlaut  ^  ist,  z.  B.  sdr  Wunde  (got.  sair), 
d  ich  habe  (got.  aih)^  skd  schräg  (lat.  scaevus);  mit  /-Um- 
laut: sdr  Wunde,  s(kra  verwunden  (aus  '^salrjan),  cett  Ge- 
schlecht (got.  aihts  aus  '^aihtiz),  scer  See  (got.  saiws);  mit 
^«-Umlaut:  orr  Bote  (got.  airus),  tö  Zehe,  sql  Seele  (got. 
saiwalaj. 

Anm.  1.  Vor  r  r=  got.  z  bleibt  der  Diphthong:  ineiri  mehr 
(=  got.  maiza),  geirr  ger  (lat.  gaesum). 

Anm.  2.  Einige  Wörter  mit  -w  zeigen  Doppel  formen:  ir 
immer  (got.  aiw):  ey,  ei;  siir  See,  snrer  Schnee,  slir  stumpf  (=:  engl. 
■üow,  niederd.  sie)  stehen  neben  snjdr,  snjör  u.  s.  w.,  ebenso  neben  /r"' 
Samen  (got.  fr  aiw)  frjö. 

§  33.  Das  aus  ai  entstandene  ei  wird  im  Auslaut, 
bei  Abfall  eines  spirantischen  h  (aus  g)  zu  e,  ebenso  au 
(durch  *  ou)  zu  6,  z.  B.  ste  ich  stieg  (aus  * steih,  * staiy), 
Jute  (zu  hnif/a  sich  neigen)  u.  a. ;  ferner  16  log  (aus  *louh, 
^aug),  ßö  Floh,  p6  doch  (got.  pauh). 

Anm.  Die  Formen  här  hoch,  fär  gering  (=:  paucus),  frär  keck 
(—  froh)  neben  hör  etc.  sind  das  Resultat  von  Ausgleichungen  im 
Paradigma,  wie  nom.  sg.  m.  hör,  hur,  ac.  havan.  Im  Einzelnen  ist  die 
Entstehungsgeschichte  noch  unklar. 

5.  Kap.    Hiatus. 

§  34.  Unter  Hiatus  (eigentlich  „Aufstehen  desMundes") 
versteht  man  das  Zusammentreffen  zweier  ver- 
-^chie denen  Silben  angehöriger  Vokale  infolge  von 
Flexion  oder  beim  Ausfall  eines  ursprünglich  dazwischen 
steheuden  Konsonanten,     Sind   die  Vokale   gleich   oder 


14  §  35—39.    Hiatus. 

ähnlich,  so  ergiebt  sich  ein  lauger,  z.  B.  wird  ^oi.fähan 
faugen  zu  /«,  der  dat.  kne-i  Knie  zu  kne,  der  dat.  pl.  ako- 
iim  Schuhen  zu  skotriy   der  gen.  sg.  tri\-u  Glaubens   zu  tru. 

Aiim.  Spätere  Formen  wie  der  ac.  sg.  in.  blnnn  statt  hUm 
(von  hlar  blau)  sind  Neubildungen  nach  dem  Muster  von  tdindr  — 
hlindan  etc. 

§  35.  ('(  -\-  u  ergiebt  mit  Umlaut  und  Kontraktion  <} 
(später  d  nach  §  21  Anm.  1),  z.  B.  dat.  sg.  n.  hlä-n  (von 
hldr  blau)  wird  hU^,  d.  pl.  d-um  den  Flüssen:  ^m;  n  -\-  i 
bleibt:  pdi  Pfau. 

Anm.  Auch  hier  sind  Formen  wie  Unu,  dum  spätere  Neu- 
bildungen. 

§  36.  Vor  den  gutturalen  Vokalen  (i,  o,  u  gehen  die 
palataleu  e  und  /'  mit  Accentversc hiebung  in  Halb- 
vokale, d,  h.  konsonantische  (?;  /  über  (hier  /  geschrieben). 
z.  B.  sjd  sehen  aus  *  sehan,  *  sea,  Ijd  leihen  aus  '*Ii(/i)(t, 
Jjandi  Feind  (aus  *ßandi),  fjdr  geo.  Viehes  (aus  *fehar) : 
fjorir  vier  (altengl.  ßower),  hjorr  Biber,  knjöm  d.  pl.  Knien 
(zu  kne),  prju  n.  drei,  u.  s.  w. 

§  37.  Nach  v  bleibt  c  jedoch  Vokal:  v^  Heiligtum, 
g.  pl.  v^a,  d.  üSum;  SvSar  die  Schweden.  —  Ausserdem 
blieb  /  vor  u  in  niu  9,  tiu  10,  vor  a  in  -'"i  «»il'-Mi  <'■:,( 
weichen,  kniu  diskutiren  (vgl.  §  28  Anm.). 

§  38.  ö  und  ü  bleiben  vor  </,  f ,  /.•  röa  rudern,  smui 
wenden,  Imi  Bewohner;  wegen  fakultativer  Kürzung 
vgl.  §  4B. 

§  39.  Wenn  y,  w,  4  vor  /  steht,  tritt  bald  Kontraktion 
ein,  bald  nicht,  z.  B.  nii/lfl  und  wf/l/  Ball.  dat.  sg.  /////  und 
hhji  Blei,  ebenso  bei  /rä'  Samen.  —  Bei  hij  Dorf  dagegen 
geht  im  g.  sg.  und  d.  pl.  bjdr,  hjöm  das  y  mit  Accent- 
verHchiehnng  in  den  Halbvokal  /  über. 

Anm.  EbenHo  crklUron  sicli  wo!  die  DoppolturnicM  von  *<"'>• 
See  etc.  (§  32  Aiuii.  Üi,  indiMii  z.H.  der  g.  «g.  H'iar  zu  $jiir.  d.  \\\.  »liom 
j.\\  fjöm  wurde,  und  auM  diexcit  Formen  apäter  besondere  I'aradigiiie» 
fntKt^iiidcn. 


§  40 — 44.    Dehnung.    Körzon^n.  15 

6.  Kap.    Dehnong. 

§  40.  Im  Aaslaot  werden  alle  betooten  Vokale 
gedehnt,  z.B.sd  dieser,  Jm  du,  «  an,  t  in,  ««  sab,  o  Flnss 
(got.  ahwa)f  fe  Vieb,  ma  icb  Termag,  Irne  Knie. 

§41.  Inlautende  Vokale  werden  bei  Konsonanten- 
aas fall  gedebnt,  z.  B. /«r  Zähre  (aus  *tahar)fffir  nom. 
pl.  m.  wenige  (got.  fawai)^  pai  Pfau  (lat.  pavo)^  pörr  Dc^^ar, 
gos  Gans,  hmrir  nom.  pl.  zu  hvadarr  weleher  ¥on  beiden, 
«i/  Nadel. 

§  42.  Vor  folgenden  Konsonantenverbindungen 
treten  Dehnungen  ein: 

1)  vor  tt  aus  ht,  z.  B.  MUir  Tochter,  pl.  d4try,  ätta  8, 
'fr  recht  (vgl.  §  87). 

2)  seit  der  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  vor  / -|- 
iHj  Pj  fy  Icj  g  bei  a,  q,  o,  m^  z.  B.  htUmr  Stroh,  hjälmr  Helm, 
d.  pl.  hjolmmn,  hjdlpa  helfen,  kdlfr  halb,  f.  h^lf  (aus  *  hal/y), 
skfilkr  Diener,  gdl^  Galgen,  g6lf  Boden,  /oll:  Volk,  ulfr 
Wolf  u.  s.  w. 

Anm.  Formen  wie  ktUp  half,  »kolßia  gittert  sind  Nenbil- 
(longen  nach  analogen  wie  barg  baig,  borgmm  n.  s.  w.  Yor  l  -f-  Den- 
talen findet  ddi  Linge  und  Küize  in  käU  'HalsBy  rj»  EUe  neben  kaU,  nl». 

^  43.  Vereinzelt  findet  sieh  Dehnung  vor  r 
{=.  got.  z)j  z.  B.  in  mir  mir  etc.  (s.  §  27),  or,  tb',  4r,  gr^ 
ans  (got.  uz),  j»rn  Eiseu. 

7.  Kap.    Kürsungen. 

§44.  Vor  Doppelkonsonanz  werden  dielangen 
Vokale  gekürzt  und  Diphthonge  zu  kurzen 
Monophthongen   reducirt.     Beispiele  sind: 

f't  —  a:  gassl   Ganser,    zu   g^   Gans;   hamt   er,    dat. 

e:  prettau  13.  zu  prir  3  (vgl.  schwed.  tre). 
'  —  /:  mhm   mein,   n.  mifi.   dat.  m.  mlnum;   nom.  pl. 
t/h-  zu  //////  klein. 

''  —  '^  ■  */<*"  D.  gut.  m.  gtkir;  porsteiuH,  zu  fforr  Donar. 
t(  —  K :  fjru(äßaup,  bnäUtup  Brautlau^  zu  brudr  Braut. 


16  t?  44 — 47.    Kürzangen.    Unbetonte  Vokale. 

.'/  ~  .¥•'  yf^sir,  nom.  pl.  zu  ymiss  wechselnd;  hyski  Wirt- 
schaft, zu  hüs  Haus. 

(k  —  e:  kenne  d.  ihr,  zum  m,  hqiium,  ihm. 

4  —  />,  e:  ^ss  uns,  neben  ös  (got.  uns,  unsis) ;  stcdda 
Stute  zu  stöd  Gestüt  (vgl.  §  20  A.  4). 

ei  —  e:  etki,  el-hi  nichts,  zu  eitt  eins;  hehfi  der  Heilige: 
zu  heilagr ;  mestr  meist,  zum  comp,  meiri;  ßesk  Schweine- 
fleiScli  u.  a. 

Anm.  Oft  sind  die  Längen,  resp.  die  Diphthongen  durch  den 
Einiiuss  anderer  Paradigmaformen  wieder  hergestellt  worden. 

§  45.  Langer  Vokal  kann  vor  Vokal  gekürzt 
werden,  so  steht  in  der  Poesie  z.  B.  hua  wohnen  neben 
hüa,  (/loa  glühen  neben  (/loa  u.  a.  m.  (s.  die  Einleitung!). 

2.   Schwach-nebentonige  und  unbetonte  Vokale. 
1.  Kap.    Kürzungen  und  Kontraktionen. 

§  46.  Langes  e  und  /  sowie  (//  und  Ih  werden  in  nicht 
haupttoniger  Stellung  zu  e,  i  verkürzt,  resp.  kontrahirt. 
Die  ältesten  Hss.  haben  <?,  aber  schon  vor  der  Mitte  des 
13.  Jahrhunderts  herrscht  /  fast  überall  vor,  weshalb  es 
auch  in  dieser  Darstellung  nach  dem  Beispiel  der  meisten 
Textausgaben  gebraucht  wird.  Beispiele:  valder,  mldir 
wfihltest  {got.  undidPs),  hirder,  hirdir  Hirt  {got.  halrdcitt^)), 
furr,  furi  es  fahre  {got.  farai),  erjidi  Arbeit;  si/nir  nom. 
Söhne  (got.  sunjus)  u.  8.  w.     Genaueres  geben  §  53  fF. 

§  47.  Langes  n  wird  verkürzt:  Injfcmarr  (zu  nidrr  be- 
rühmt), vesall  unglücklich  (zu  sd-ll  glücklich,  selig),  Joraa 
Verderb  (zu  rdd  Rat);  missari  Halbjahr  (zu  dr  Jahr),  duinari 
Richter  u.  il.  haben  daneben  auch  mit  Umlaut  -eri. 

Anm.    .Scliwachtonige  Öilhen  haben  den  f'-Umlaut  nicht 
z.  \i.  kalladi   conj.   er  rief«.     Bei   li«'tonungsscli wankungen  findfii 
«ich   nuppelfornitMi     /.    I'.    l'indnndi,    -rndi  Enthaltsamkeit,   döman 
und  -eri. 

')  zz  härdu. 


§  48—51.    Kiirzimgea.    Vokaischwimd.  17 

§  48,  Langes  ö  wird  vor  m  za  o  verkürzt,  das  bereits 
QUO  1225  in  u  übei^eht,  welches  in  üebereinstimmuog  mit 
den  meisten  Ausgaben  hier  durchgängig  gebraucht  wird. 
Vgl.  d.  pl.  gjfyfoittj  gji^%im  Gaben  (got.  yiböm)j  koUom^  kqünm 
yiXr  rufen  (vgl.  got.  salh&m  wir  salben);  dasselbe  gilt  för 
den  Auslaut,  z.  B.  strondo,  strqndu  dem  Strande  (aas 
*strandö),  und  den  Inlaut,  wenn  die  folgende  Silbe  ein  « 
enthält,  z.  B.  koUoäOj  koUudu  sie  riefen  (aas  *kallödtut). 

§  49.  Sonst  ist  ö  gleich  altem  au  za  a  geworden,  vgL 
rünar  nom.  pl.  Runen  (got.  rünösX  tunga  Zunge  (got.  tuggö), 
mdnadr  Mona^t  (got.  menöps)j  frodari  klüger  (got.  frödöza) ; 
dita  8  (got.  ahtau),  sonar  Sohnes  (got.  sunaus)j  gefa  conj. 
ich  gebe  (got.  gihau)  u.  s.  w. 

Anm.  Als  o  erscheint  au  in  schwaehtoniger  Sflbe.  z.  B.  bei  ok 
und    neben  betontem  auk  aach>.  cedrof  Leichenraab,  Beute. 

2.  Kap.    Vokalschwuod  und  Vokal erhaltung. 

a)  Im  Anlaut. 

§  50.    Anlautender  unbetonter  Vokal  schwindet: 

1)  in  Lehnwörtern  wie  posMi  Apostel^  pistill  Epistel 
^l/ikde  Hospital : 

2)  häufig,  besonders  in  der  Poesie,  in  den  enklitisch 
gebrauchten  Wörtchen   ek  ich,    es^  er  (Relativpartikel),   at 

dass,  2.  nicht.  Verbalformen  wie  es,  er  ist,  erumf  emd, 
ra  sind,  seid,  sind,  wenn  sie  einem  betonten  Worte  am- 
gehängt  werden,  z.  B.  emk  bin  ich,  sds  der  welcher,  stdt 
so  dass,  mattet  konnte  nicht,  nns  nun  ist:  erum  etc.  syn- 
kopiren  bloss  nach  r,  wie  in  ter(r)tym  wir  sind  oder  mit 
Dehnung  ver(r)6m.    VgL  §  52—55! 

b)    Im    I  n  1  a  n  t 
1.  In  Torsilben. 

§  5L  Der  unbetonte  Vokal  der  Vorsilbe  «/«-  und  ce- 
schwindet,  z.  B.  tjmnnf  Nachbar  (got.  »jaraznaj^  ijreida  be- 
reiten (got.  garaidjan);  ceill  schwach  \*ve-heiU,  vgl.  t:e.mU 
^^lend);  femer  der  erste  Vokal  in  slOr  soleher  (got  «iea/Wl;9>. 

Holthaaien,  Altii 


18  §  52—55.    Schwach-  und  uubetuute  Vokale. 

2.  In  Mittelsilben. 

§  52.  In  ursprünglich  dreisilbigeu  Formen  wird 
unbetonter  kurzer  Mittelvokal  ausgestossen,  z.  B. 
domda  urteilte  (got.  dömida),  pl.  himnar  Himmel  (got. 
himinös),  ellri  älter  (got.  alpiza),  minsti  kleinste  (got.  min- 
nista),  gumna  der  Männer  (got.  aumane),  hqfdum  den 
Häuptern  (zu  hcjud),  u.  s.  w. 

§  53.  War  der  Mittelvokal  aber  lang  oder  neben- 
tonig, so  bleibt  er,  z.  B.  arman  ärmer  (got.  armöza), 
skaperi,  -ari  Schöpfer  (ahd.  -äri),  conj.  herim  wir  tragen 
(got.  hairahna),  hcerim  wir  trugen  (got.  hereima) ;  mit 
Nebenton:  nom.  sg.  f.  qnnur  andre  (vgl.  got.  anpara), 
ac.  sg.  m.  hlindan  blinden  (got.  hlindana),  d.  sg.  m.  hlindum 
blindem  (got.  hlindamma),  heitinn  geheissen  (vgl.  got.  haitiiif 
aus  *  haltt naz),  gen.  lifkils  Schlüssels  (aus  *lukUas),  u.  s.  w, 

Aura.  Der  ac.  sg.  m.  der  Pers.  Pron.  wie  minn  meinen  n.  s.  \\ . 
sowie  der  pari.  prät.  wie  hundinn  sind  Bildungen  wie  einn,  vgl.  §  59. 

§  54.  In  viersilbigen  Formen  wird  bei  Abfall 
des  Endvokals  der  zweite  Vokal  synkopirt,  z.  B. 
d.  8g.  m.  hundnum  gebundenem  (got.  hundanamma),  ac.  sg.  m. 
mldnn  gewählten  (got.  ladidana);  ohne  Verlust  des 
langen  Endvokals  dagegen  der  dritte,  z.  B.  gen.  sg.  f. 
mik'dlar  grosser  (got.  mikilaizös  statt  * mikilizös),  d.  mikilli 
(got.  inikilaizah  statt  *-izai),  g.  pl.  mikllla  (got.  mikilaize 
statt  *-ize). 

8.   In  Endsilben. 

§  56.  Unbetonte  kurze  Endsilbeuvokale 
Hühwinden  vor  einfachen  Konsonanten,  z.h.dayr 
Tag  (run.  daijaH),  (jestr  Gast  (run.  yustin),  »mir  Sohn 
(got.  mtntfi),  dag»  Tages  (run.  dai/a.s),  dotr  Töchter  (run. 
dohtrin)^  ftrytr  brichst  (got.  hriuHi*),  gott  gutes  (ahd. 
gnotaz)  u.  s.  w. 

Anni.  Bbenflo  Hcliwindct  der  Vokiil  in  dem  (Miklitisdi  i^irniun  iiitn 
mik  mich,  z.  \^.  kullumk  ich  nenne  mich,  und  in  »ik  äv,\\,  z.  li.  Medio- 
passiv  kaU(uk  sich  neimen.   Vgl.  §  60,  2! 


§  56—59.    Öehwadi-  imd  imbetonte  Vokale.  19 

§56.  ¥or  Doppelkonsonanz  jedoch  bleiben  sie. 
z.  B.  ac.  pl.  daga  Tage  (got.  dagans),  sumi  Söhne  (got. 
s-ununsX  nema  sie  nehmen  (got.  mnvumd);  ebenso  bleiben 
die  aas  Längen  and  Diphthongen  Yerkürzten 
Vokale,  z.  B.  dagar  nom.  pl.  T^e  (got.  dagös)j  gestir  Gäste 
(got  gasteis);,  fadir  Vater  (rozTi^p);  ^^  Söhne  (got.  mnjm)j 
nom.  pl.  ro.  Mindt-r  blinde  (got.  himdai),  sonor  Sohnes  (got. 
sunams). 

§  57.  Ebenso  bleiben  die  Endvokale  beim  Ab- 
fall eines  (got)  n,  z.  B.  inf.  idta  wissen  (got  wüan), 
kaJla  rufen  (vgl.  got  salbdu);,  mti  9  (got.  uhm),  Jmd»  sie 
boten  (got  huAm)j  ae.  hmm  Hahn  (got  hemtm),  ac  ^i^f» 
Zunge  {nAi^.  2tmgmt)j  %&.fr4M  Kunde  (got  yrödemjl  o.  a.  m. 

Anm.  YgL  die  Sjnkope  in  d«B  ZaaammeBsetxangeii  »t-, 
U-riäT^  90,  100  Jahre  alt! 

§  58.  Bei  dem  Wechsel  synkopirter  und  nn- 
synkopirter  Formen  desselben  Paradigmas  sind  ent- 
weder Neabildangen  durch  Ausgleichung  ent- 
standen, z.  B.  dfpp  Tiefe  (got  diupipa)  nach  dem  gen. 
dgpparj,  danskr  dänisch  nach  dem  nom.  pl.  m.  danskar  u.  a^ 
ebenso  karl  Kerl  nach  dem  pl.  karloTj  ddr  Feuer  (altei^L 
fjtJed)  nach  dem  dat  eldi;  oder  Doppelformen,  z.  B.  m. 
mlidr  und  valdr  gewählt  (pl.  vaidir)  —  dazu  neugdiildet 
das  n.  üalt  — ^  b^tr,  haztr  bester  (got  batists),  meg'm^ 
megn^  mag»  Stärke  o.  a.  m. 

Anm.  Doreh  sekwankende  Betonung^  erklären  sieh  Doppel- 
rraen  wie  dß^mrdr,  dagrerir  Frühstück,  (mdurär,  amdrerdr  anfiüig- 
h,   »mdmgi,  amdregi  Hodkaitz.     (Wegon    de»   Umlauts  r^  §  21, 

Aom.  4.' 

c)  Im  Auslaut 

;^  59.    Unbetonte  angedeekte  Vokale  sehwin- 

^  ü .    z.  B.  hoTH  Hörn   (mn.  homa)j   ae.  gest  Gast  (aus 

•fa.^ti},  fe  Vieh  (got   faihiiK  ac.  mqg  Sohn   (mn.  magu), 

nom.  sg.  f.  qtmur  andre  (got  anpara),  d.  sg.  m.   Uhulum 

blindem  (got.  hfmdamma),  her  ich  trage  (got.  bmra),   imp. 

2* 


20  §  60—61.    Vokale  im  Auslaut.    Ablaut. 

s6k!  such!    (got.  sökei),   ac.  sg.  m.  einn  einen   (vgl.  got.  h'i 
ainnö-hun  keinen^. 

§  60.     Auslautende  Vokale  bleiben: 

1)  wenn  sie  urgerm.  lang  und  durch  -n  ge- 
deckt waren,  z.  B.  g.  pl.  daga  Tage  (got.  dmje,  vgl.  homhi- 
um),  g.  pl.  runa  Runen  {got.  rünö),  hani  Hahn  (vgl.  7tot|iiiQv), 
frMi  Kunde  {got.  frödel,  gen.  -eins!); 

2)  wenn  sie  auf  altem  Diphthongen  beruhen, 
z.  B.  fare  er  fahre  (got.  farai),  conj.  gefa  ich  gebe  (got. 
(jibau),  d.  syni  Sohne  (vgl.  run.  Kunimu[n]diu); 

3)  wenn  derVokal  ursprünglich  einen  starken 
Nebenton  hatte,  wie  im  d.  sg.  n.  U'mdu  und  d.  sg.  f. 
von  Substantiven  wie  kerlingu  der  Alten ;  über  Fälle  wie 
bgndi  er  bände,  vgl.  unter  Konjugation  (Endungen). 

C.  Ablaut. 

§  61.  Unter  Ablaut  versteht  man  einen  regel- 
mässigen Wechsel  der  Vokale  in  Stamm-  und 
Ableitungssilben,  derauf  indogermanische  Zeit 
zurückgeht  und  wahrscheinlich  mit  alten  AccentverhUlt- 
nissen  zusammenhängt.  In  Bildungen  und  Ableitungen  von 
derselben  Wurzel  erscheinen  stets  nur  bestimmte 
Vokale  im  Wechsel  mit  einander;  im  Ger  manischen 
lassen  sie  sich  in  sieben  sogen.  Ablautsreihen 
gruppiren.  Der  Ablaut  tritt  besonders  in  der  Tempus- 
bildung der  starken  Verba  hervor,  durchzieht  aber  auch 
sonst  den  ganzen  Sprachbau. 

§  62.     Die  sieben  Ablautsreihen  sind^): 
1)  Germ,  l  —  ai  —  /,  e  (w-Umlaut);  nord.  /  —  <;i  —  /,  c, 
z.   B.    hita,    Iteit,    hitin»    beisse,    biss,    gebissen :    hidn,   heiä, 
hedinn  warten;  hritr  heiss,  hiti  Hitze;  Ar<?/Ar  zurückgebogen, 
kikna  hinsinken. 

')  Auf  die  st&rkereu  Vokalveräii(It>rungen  (  vkI-  ^  ^^  ^O  i^^  <^<^'>^i 
keine  RUcknicht  i^enomineii. 


§  61.    AMantweikcaD.  31 

Abbi.  Is  dieite  Reihe  gehSit  auch  das  imearklirte  e  xtm  her  läa^ 
v^  Ugdt,  hegat  bieriier,  golL  Umma  diesem  ^c 

2)  Genn.  iuy  eo  (beide  aas  eu)  —  au  —  w,  «,  o  (a-üm- 
laut) :  nord.  ju,  j6  —  au  —  ü,  u,  o,  z.  B.  krjupa,  krmtp, 
Irupum,  hropennj  kriechen,  kroeh,  wir  kroeiienf  gekroehen; 
ijj^kaj  gaut  ete.  giesseo:  sApa^  am^  etc.  sanfen:  rjödry 
raudr  rot.  ro»1i  Röte:  styra  steaem  (got  tikmrjan),.  sUmrr 
Stange;  Ijuga  lögen,  hfyi  Loge  f.,  liig-vitm  fakeber  Zeuge; 
leygr  Flamme,  logi  Lohe ;  Uautr  weich,  Hotna  weich  werden ; 
tryggr  tren,  traust  Trost,  trAa  tränen;  «rlw  (stt-fn)  Sehwein. 
ggr  San;  hfiü^ngr  Küchlein,  iokkr  Hahn. 

Anm.  Zuweilen  nschdnt  hier  6  statt  «.-  homdi  Bauer  za  M« 
wobnen,  Ul  Wolmoit  zn  bi  WohBfsitx,  i«V  Dorf  ndbcB  k^  vad  aadere 
AUrätmig^eB. 

3)  Germ,  e,  i  —  a  —  m,  o,  nord.  dasselbe,  z.  B.  ctrpaj 
'trp,  etarpumj  orphm  werfe,  warf,  warfen,  geworfen;  bmdoj 
attf  hutuiumj  hundmn  binden;  gjaJlr  und  gaUr  helltönend: 

Ljami  Kern,  körn  Korn;  tindr  Radzahn,  t^n»  (*tanfm-) 
Zahn;  mjolk  Milch,  moika  melken;  verk  Werk,  yrkya  wirken : 
dvergr  Zwerg,  dgrgja  Zwergin ;  mergiim  (e  =  ^l),  m^gtniitj 
morgonn  Morgen:  sterkr,  stgrkr  stark;  gvitr  Ferkel,  gglir 
^au;  sfwvrtr  schwarz,  sortna  schwarz  werden;  «oM«  walten, 
prät.  oBa. 

4)  Genn.  e,  i  —  a  —  *  —  u,  o;  nord.  e,  i  —  a  —  ä  — 
Uj  0,  z.  B.  stdüy  sUilf  st^mwtf  stolmn  stehlen;  nemo,  uam, 
n&mofm,  nummn  nehmen ;  kvetma  g.  pl.,  zo  kvien^  kv^y  kona 
Weib;  »mmoy  sgmja  schwimmen,  sund  sahst.;  m/tr  Freund, 

mr  gewohnt;  griminr,  gramr  feindselig;  trad  Tnit,  troda 
treten;  maf>kr  Made,  motfe  Motte. 

5)  Germ,  e,  i  —  a  —  vt;  nord.  *,  i"  —  a  —  d,  z.  B.  gefa 
geben,  g^xf,  g^um,  gefnm;  hidja  bitten,  had  etc.;  stjaki,  staki 
Stecken;  gista  besochen,  gestr  Gast;  mqgr  Sohn,  9tägr 
Verwandter;  tMitn  Wasser,  mir  nass. 

Anm.    Zaweilen  kommt   in  dieser  Beihe  d  vor,  s.  B.  l#>kr  Bad, 
zu  leka  leck  ^in;  möt  Fom,  za  a«te  ■caae«;  fitr  Fnss,  za/tf  Pusb- 
stapfe  B.  a.  m.;   aadi  o  wie  ia  »eefm  Sdilaf.  ufa  adilafeB;  otr  Otter 
ZB  rate). 


22 


S  62 — 64.    Ablaiitsreilieii.     Konsonanten. 


6)  Germ.  nord.  «  —  6,  z.  B.  .skaj'a,  Hkdf  schaben: 
dayr  Tag,  lUijr  24  Stunden;  dalr,  tUl  Thal;  net  Netz,  not 
Zugnetz;  hani  Hahn,  h/ms  Hühner;  skadi  sköd  Schade; 
hetri  besser,  hat  Besserung,  Busse:  a;//  Schreck,  *i(/jasJc  er- 
schrecken. 

Anm.  Zuweilen  erscheint  hier  auch  germ.  iT,  nord.  ö,  z.  B.  Uäfr 
Hamen,  heßa  heben ;  atlavß  Verhalten,  haj'a  haben  u.  a.  m. 

7)  Germ,  (ib  —  ö,  nord.  ä  —  6,  z.  B.  (jrdta  weinen, 
(jröta  zum  Weinen  bringen;  ramr  heiser,  romr  Stimme;  hrnf, 
hröf  Schirmdach ;  skwfa  gehn  (got.  skewjan),  skör  Schuh. 

Anm.  Zuweilen  erscheint  hier  auch  a,  z.  B.  /afr  faul,  lato  lassen; 
kra/ci,  krökr,  krökr  Haken. 

§  63.  Die  erste  dieser  Reihen  bezeichnet  man  wohl 
als  /-,  die  zweite  als  w-,  die  sechste  als  a-Reihe,  die 
dritte  bis  fünfte  als  e-Reihen.  Bei  den  letzteren 
richtet  sich  der  Ablaut  nach  dem  Wurzelaus laut, 
indem  in  der  dritten  auf  den  Vokal  entweder  Liquida 
oder  Nasal -|-  Konsonant  (oder  1.  n.  geminirt)  folgt, 
in  der  vierten  einfache  Liquida  oder  einfacher 
Nasal  dem  Vokal  folgt  oder  vorhergeht,  in  der 
fünften  dagegen  ein  Geräusch  laut  (Spirans  od«?r  Vcr 
schlusslaut)  folgt. 

III.  Konsonanten. 


A.   Urgermanisches. 
i;  ()4.    Das  rr^cnnaiiisclit'  licsass  f(»ly,en(i<'  Konsonanten: 


i.  Oelfnungslaute 

labiale 

inter- 
dentale 

dentale   palatale 

inittnrale 

a)  Halbvokale 

w,  w 

'  — 

.i-.ij 

— 

b)  Nasale 

tn,  mm 

— 

//,    HU 

"'. 

c)  Liquida* 

— 

— 

l,U;r,rr 

— 

— 

U.  Spiranten  stl. 

/ 

hPP 

f>,  .<?,<? 

— 

//   (.r) 

„           8th. 

t 

d 

: 

— 

y 

HL  Explosiva*  stl. 

V*  M' 

— 

/.  // 

— 

k, "/./. 

sth 

h,  /,/> 

— 

,/,  Jd 

— 

.'/.  .'/.'/ 

§  65—70.    Ürgerm.  Konsonanten.    Lautwandel.  23 

Hierzu  ist  folgendes  zu  bemerken : 

§  65.  Was  die  Aussprache  betrifft,  so  waren  i<;  und 
;■  Vokale  in  konsonantischer  Funktion,  und  zwar 
w  =  engl,  w,  j  =  deutschem  /  in  Union ;  r  stets  Zungen- 
spitzen-r  (ital.  r!);  y]  der  Laut  des  deutschen  n  in  danke; 
h  =  deutschem  ch  in  ach,  t  =  bilabialem  süddeutschem  w, 
7  z=  nordd.  g  in  sage;  die  Doppelkonsonanten  waren 
deutliche  Längen.  —  Die  andern  Zeichen  sind  bereits  in 
§  5  erklärt.    Vgl.  auch  S.  7,  Fussnote! 

§  67.  lieber  das  Vorkommen  einzelner  Laute  ist 
zu  bemerken,  dass  yj  nur  vor  h^  k  und  (j  stand,  z  nur  im 
In-  und  Auslaut,  h,  d  und  g  nur  geminirt,  sowie  im  Anlaut 
und  nach  den  entsprechenden  Nasalen. 

§  68.  Die  ^th.  Spirans  d  ging  früh  nach  l  in  die 
entsprechende  Media  d  über;  vgT7 got.  aMrAitef  n.  (nicht 
*ulps!);  die  stl.  gutturale  Spirans  h  (x)  im  Anlaut 
sowie  inlautend  zwischen  Vokalen,  Liquiden  und  Nasalen 
in  den  Hauchlaut  h  über,  z.'Q.  %(ii.  haldan  halten,  tiuhan 
ziehen, /Z/mw  verbergen ;  sie  blieb  dagegen  auslautend, 
z.B.got.pduh  doch,  sowie  inl.  vor  Spir.  un(i  Explos. , 
z.  B.  saihs  sechs,  nahts  Nacht. 

§  69.  Bereits  urgerm.  schwand  yj  vor  h  mit  Dehnung 
eines  vorhergehenden  a,  i,  u,  z.  B.  got.  pähta  dachte  zu 
pigkan,  peihan  (ei  =  j)  gedeihen,  part.  prät.  as.  githungan, 
pähta  dauchte  zu  pugkjan  dünken  (vgl.  §  17  und  Anm.). 

B.  Umordische  und  isländische  Entwicklung. 
1.  Kap.    Lautwandel. 

§  70.  Unter  dieser  Ueberschrift  sind  die  nicht  in  den 
folgenden  Abteilungen  unterzubringenden  Veränderungen 
vereinigt;  man  kann  dabei  einen  kombinatorischen  und 
einen  freien  Lautwandel  unterscheiden,  je  nachdem  ein 
Konsonant  in  einer  bestimmten  Stellung  oder  Ver- 
bindung einen  Weclisel  erleidet,  oder  dies  unter  allen 
Umständen  thut. 


24  i?  71 — 75.    (lunibiuatoiischer  Lautwandel. 

a)   Com  bin atoris eher. 

§  71.  An-  und  inlautendes  pl-  geht  in  ß-  über,  vgl. 
////;'«  fliehen  (got.  pliuhan),  fidr  falsch  (vgl.  got.  (japleihan 
liebkosen),  imiyjll  Eingeweide  (vgl.  ahd.  huiodli). 

§  72.  In-  und  auslautendes  nnr  wechselt  mit  dr,  so- 
wohl wenn  es  altes ji^/  ist,  als  auch  wenn  es  aus  np 
(nach  §  94)  assimilirt  ist,  vgl.  idri,  innri  innere,  madr, 
niannr  Mann,  pl.  m.  amirir^  adrir  andre  (zu  annarr),  siinrir, 
sudr  südwärts  (zu  sunnan  von  Süden);  ferner  beim  Verb: 
3  sg.  Irrennr,  hredr  brennt,  ßnur,  ßdr  findet.  Die  y</?-Formen 
entstehen  durch  den  Einfluss  derjenigen  Formen, 
wo  kein  r  folgte,  z.  B.  g.  pl.  mannet,  inf.  Itrenna  u.  s.  w. 

§  73.  Im  Auslaut  werden  die  Medien.^  hinter  / 
und  n  und  r/  hinter  w  stimmlos  (tenues);  nf  und  /)k  werden 
dann  nach  §  88  zu  tt  und  kk  assimilirt,  z.  B.  (/alf  zaiilte 
(zu  <jj<thla),  hatf  band  (zu  hinda),  sprakk  zersprang,  imper. 
hiU!  binde! 

Anm.  Es  heisst  jedoch  land  Land,  weil  im  nrnord.  hier  das  -</ 
noch  durch  einen  Vokal  geschützt  war:  *londn. 

§  74.  Durch  Synkope  entstandenes  ad  geht  in  dd 
über,  z.  B.  f4dda  nährte  (zu  fM,a),  gladda  erfreute  (inf. 
(jledja),  f'dda  \.  Grossmutter  (zu  eido,  got.  alpei  Mutter),  2. 
Poetik  (zu  6dr  Poesie,  vgl.  §  44),  steddu  Stute  (zu  itföd 
Gestüt).  —  Nach  r  entsteht  d  (nach  §  118)  oder  d,  z.  B. 
Jiirda,  hirda  bewachte  (inf.  hirda). 

AniA.  Aehnlich  geht  -/>/>-  in  -tt-  über,  z.  H.  motti  Motte  i^ait- 
engl.  mo/fpe). 

§  75.  Wenn  d  durch  Synkope  eines  Mittel- 
vokals hinter  /  und  ?/  zu  stehen  kommt,  gelten  folgende 
Kegeln : 

1)  Nach  //  und  nn,  sofern  diese  nicht  auf  Ip  und  >//> 
beruhen  (§  94)  geht  d  schon  vorliterarisch  in  d  über. 
/,.  }i.  fH(l)d(i  fällte,  ken(n)da  kannte; 

2)  Nach  einfachem  /und  n,  denen  ein  Konsonant,  Jangor 
Voknl  oder  Diphthong  vorhergeht  (also  nach  einer  langon 
Silbe J  liabiMi  dit^  ältesten  Quellen  noch  </,  doch  tritt 


§  7ö-7^.    t  i^iabinatorischer  imd  freier  Lautwandel.  25 

auch  hier  bereits  zu  Anfang  des  13.  Jahrhunderts 
d  ein:  hcilü,  htUd  Ruhe,  ylrnda  machte  begierig,  deildoj 
deilda  teilte,  syndOj  synda  zeigte. 

3)  Etwas  später  tritt  auch  d  für  ä  nach  einer  auf 
/  oder  u  ausgehenden  kurzen  Silbe  ein,  z.  B.  talda,  falda 
zählte,  vanda  vanda  gewöhnte  (zu  telja^  venja). 

Anm.  Erst  zu  Ende  des  Jahrhunderts  tritt  auch  d  statt 
ä  nach  h,  If,  lg,  ng,  in  auf,  z.  B.  kemi>da  kämmte.  —  Formen  wie  »elda 
verkaufte,  rüda  wollte,  »kylda  sollte  etc.  hatten  keinen  Zwischen- 
Tokal.  hier  stand  bereits  urgerm.  lä,  und  der  Umlaut  ist  blosse 
Analogie  nach  andern  Formen. 

§  76.  Nach  //  und  nn,  wenn  sie  aus  Ip  und  np 
entstanden  sind,  sowie  nach  /  und  n  vor  denen  ein 
stimmloser  Konsonant  steht  oder  gestanden  hat. 
wird  altes  d  (durch  p)  zu  t,  z.  B.  vilta  führte  irre  (zu 
'dla,  vgl.  got.  icilpeis  irre),  nenta  wagte  (zu  nemia,  got. 
iianpjan),  tixHa  wechselte,  v<kj/nta  waflfnete,  mäelta  sprach 
(zu  mcela,  got.  mapljan),  sUklta  stählte,  rcenta  beraubte  (ahd. 
hi-rahanen)  u.  a.  m. 

Anm.  /  und  n  waren  in  diesem  Falle  ursprünglich  stimm- 
los, deshalb  musste  das  dtirch  Yokalsynkope  antretende  d  auch 
"Stimmlos  werden  (§  81)  tind  ging  dann  wie  nach  i,  k  und  //  in  / 
iber  (vgl.  §  100  imd  §  81  Anm.). 

b)    Freier. 

§  77.  Die  tönende  dentale  Spirans  -  ging  früh  in 
ein  palatales  r  (r)  über,  z.  B.  heri  Hase,  m^iri  grösser 
1 2;ot.  maiza),  dagr  Tag  (got.  dags). 

Anm.  Vielfach  ist  z  benachbarten  Lauten  assimilirt  worden, 
vo^l.  ^  9H.    Weil  R  palatal  war,  bewirkte  es  i-ümlaut,  vgl.  §  20. 

§  78.  Der  Halbvokal  w  (konson.  u)  wird  im  Silben- 
anlaut zunächst  zur  sth.  bilabialen,  denn  zur  labiodentalen 
Spirans  r  (f),  z.  B.  car  war,  snioinn,  stiijiim  beschneit, 
'/('tri,  iff-rfi  Kleidung;  er  bleibt  jedoch  hinter  einem 
zur  selben  Silbe  gehörenden  Konsonanten,  z.  B.  srartr 
schwarz,  Itotjtjm  hauen.    (üeber/=p  vgl.  §  6,2.) 


26  4,  79—82.    Partielle  Assimilation. 

2.  Kap.    Assimilation. 

§  79.  Unter  Assimilatiou  versteht  man  die  An- 
gleich ung  zweier  benachbarter  Laute  anein- 
ander; sie  ist  ein  Akt  des  Bequemlichkeitstriebes.  Sie 
kann  entweder  eine  partielle  sein,  z.  B.  wenn  ein  stimm- 
loser Laut  in  stimmhafter  Umgebung  stimmhaft  wird  (resp. 
umgekehrt),  wenn  ferner  ein  Spirans  vor  einem  Verschluss- 
laut selbst  Verschlusslaut  wird,  oder  eine  totale,  wenn 
beide  Laute  wirklich  gleich  werden.  Andrerseits  kann 
sie  eine  vorwärts-  oder  eine  rückwärtswirkende 
sein,  je  nachdem  sich  der  erste  Laut  dem  zweiten, 
oder  umgekehrt  der  zweite  dem  ersten  angleicht. 

a)  Partielle  (vorwärts-  und  rückwärtswirkeude). 

§80.  Die  stimmlosen  Spiranten/ und 7?  w  erden 
in  stimmhafter  Nachbarschaft  auch  stimmhaft, 
z.  B.  idfr  Wolf,  hefja  heben  (got.  hafjaii),  hof  Hof;  hrml'ir 
Bruder  (got.  hröpar),  verda  werden  (got.  tvah'pan),  h)ad 
sprach  (got.  qap),  etc.  —  Ebenso  wird  das  aus  -})p-  ent- 
standene   -p-    behandelt,     z.    B.    fda    oder    (got.    ail^fmu), 

vgl.  §  120. 

Anm.  Im  Anlaut  vor  Vokal  im  kann  />  in  Pronominal- 
formen  und  Adverbien ,  wenn  sie  unbetont  sind,  zu  rf  werden, 
z.  B.  l>ü,  du  du,  fjinn,  dinii  dein,  dat  das,  dessi  dieser,  dar  da,  dort  u.  a. 

§  81.  Umgekehrt  werden  dieselben  stimmhaften 
Lautein  stimmhafter  Nachbarschaft  stimmlos; 
dies  geschieht  bei  /  vor  k,  t  und  s,  z.  B.  SiJ'ha  Sibicho, 
rifka  vermehren  (zu  rifr  freigebig),  Ijuft  n.  liebes,  //w/n 
gen.  m.  n.  liebes;  bei  d  vor  /•  und  nach  k,  p,  z.  B.  hJipka 
besänftigen  (zu  blidr);  vakpa  weckte  (zu  vekja),  <jlaj>/>a 
narrte  (zu  (ßepja). 

Anm.  Im  letzteren  Falle  geht  />  später  in  i  über  {v^\. 
§  76);  nach  //,  »m  ~  //>,  nf?  (§  »4),  sowie  nach  und  vor  »  j^eschieht  dies 
bereitH  in  vorliterarischer  Zeit    vgl.  §  76  und  100). 

§82.  Auslautendes  k  und  t  gehen  nach  unbetonten 
Vokalen,   d.  h.  in  Kncliticls   und  in  Endsilben,   früh  in  die 


§  82 — 86.    Partielle  und  t«>tale  Aasimilation.  27 

stimmhaften  Spiranten  d  and  //  über,  z.  B.  mik\  mly 
mich,  rnjoky  m/'></ viel;  aty  ad  zu.  >->/.  ''nl  wir  zwei.  n.  mikit, 
mil'id  gross  u.  a.  m. 

Anni.  Der  frühe  üebergang  der  adj.  Endung  -litr  in  ligr,  z.  B. 
dagligr  tätlich,  beruht  auf  Anlehnung  an  die  Endung  -t<^  Ton  adj.  wie 
avdigr  reich. 

§ 83.  Die  stimmhaften  Verschlasslaate  (Medien) 
y  and  d  gehen  vor  and  nach  t,  k  und  8  in  die  stimm- 
losen (Tenues)  f  and  k  über,  z.  B.  rankt  n.  verkehrt  (zn 
rangr),  etki  nichts  (aus  *eitl-gi  eins  niebt),  gen.  enskis; 
lanz  Landes  (z  =  ts);  stenik  steh'  ich  (poetisch):  ebenso 
wird  die  sth.  Spirans  g  (t)  nach  und  vor  t  zu  A-,  z.  B. 
almdtki  der  Allmächtige  (zu  alnuittugr),  hmltikt  n.  heilig 
(zu  heilagr). 

Anm.  Daneben  finden  dch  häufig,  besonders  in  den  Ausgaben, 
die  etymologischen  Schreibungen  resp.  Neubildungen  rattgi, 
Utnd*,  keilagt  u.  s.  w. 

§  84.  Der  labiale  Nasal  assimilirt  sieh  einem 
folgenden  gutturalen  Konsonanten,  z.  B.  im  d.  pl. 
koergun-gl  (statt  hvergwn^)  von  hverrgi  keiner,  der  den- 
tale einem  Labial  z.B.  /iai»j!>r  Hanf,  kempr  Schnurrbart 
(neben  hanpr,  kenjjr),  der  gutturale  einem  Dental, 
z.  B.  enskr  englisch  (aus  eng(l)skr). 

Anm.  II  und  p  waren  erst  durch  Vokalsjnkope  zusammen- 
gekommen, Tgl.  altengl.  eenep;  altes  np  ergiebt  ja  pp  nadi  §  88. 

§  85.  Der  labiale  Spirant  /  wird  vor  dem  Ver- 
schlusslaut t  selbst  Tennis,  z.  B.  «^^/r  nach  (schwed. 
eßer),  opt  oft  (vgl.  §   JOl). 

Anm.  Formen  wie  gqft  gabst  ^d  natürlich  Neubildungen 
nach  gaj  etc. 

b)  Totale. 

a.  MckwirtswirkeBde. 

§  86.  Lrgerm.  zu  und  zd  werden  zu  ww  und  dd,  z.  B. 
rann  Haus  (got  razti),  hodd  Hort  (got  kuzd). 


28  §87-9<).    Totale  Assimilation. 

§  87.  llrgerra.  ht  wird  zu  tt,  z.  B.  döttir  Tochter, 
dtta  8;  dies  tt  wird  vor  Konsonant  vereinfacht,  z.  B. 
uxctr  Nächte,  vgl.  §  119. 

Anm.   Wegen  der  Vokaldehnung  vgl.  §  42,  1. 

§  88.  Die  Nasale  m,  n  und  yj  werden  den  Tenues 
p,  t,  k  assimilirt,  z.  B.  kap2J  Kampf,  mqttull  Mantel, 
drekka  trinken.  Dasselbe  ist  der  Fall,  wenn  t  und  /.•  erst 
auslautend  aus  d  und  g  entstanden  sind  (vgl.  §  73), 
z.  B.  hatt  ich  band,  sprakk  zersprang. 

Anm.  1.  Wegen  Vereinfachung  der  Geminaten  vor 
folgendem  Konsonanten,  wie  in  apr  bitter,  we^r  Winter,  oUa 
Enkel,  Knöchel  vgl.  §  119.  —  Wegen  der  Vokalveränderungen 
vgl.  §  26. 

Anra.  2.  Formen  wie  kannt  kanust  sind  Neubildungen  nach 
kann  u.  a. 

§  89.  Wenn  n  und  t  erst  durch  Synkope  eines 
Mittelvokals  zusammengekommen  sind,  bleibt  >/  in 
starktoniger  Silbe,  z.B.  nenta  wagte  (zu  nenna,  gnt. 
nanjyida),  mnt  n.  gewöhnt  (aus  *vanat),  hJhit  n.  blindes 
(aus  *hHndat),  leidint  n.  langweilig  (m.  leidiiidr  cf.  §  102.  2); 
dagegen  bei  den  oft  enklitisch  gebrauchten 
Neutris  der  Pronomina  min»  mein  etc.,  hlun  jener 
eimi  ein:  miti,  hitt,  eitf  tritt  trotz  der  Synkope  Assi- 
milation ein;  dasselbe  ist  auch  sonst  der  Fall  in 
seh  wach  toniger  Silbe,  z.  B.  bei  den  starken  Par- 
ticipial formen  wie  huvdit  gebundenes  (aus  *hundinat), 
beim  Artikel  et,  it  (m.  enn,  inn),  angehängt  z.  B.  in 
hüs-it  das  Haus  {•dus  *-enat),  nur  dass  hier  (nach  §  120) 
Verkürzung   des  langen  Konsonanten  eintritt. 

Anm.  Das  n.  tatt  wahr  (.statt  *»ant)  »annr,  »adr  (.§72)  ist  nach 
der  Analogie  von  gödr,  gutt  gut  gebildet;  ebenso  »yetir  sttdIlchsttM- 
iKsben  Ki/nmtir)  nach  dem  Compar.  tydri  (vgl.  §  72V 

§  90.  ti  und  <i  assimiliren  sich  folgendem  /. 
z.  B.  c/li/u  1 1  (gdt.  (linlif,  vgl.  ancli  §  44).  mulUitui  Wasch- 
becken (in'ben  mun-y  muudlauij  „Handbad"):  frilhi  Keb.se 
(zu  frUiill  Geliebter),  ä  milli,  millum  zwischen  (neben  d 
mednl),  h-uHatip  Brauthiuf,  Hochzeit  (aus  hn'ul-lilnup). 


§  91—96.    Totale  A&ümilatioii.  29 

§  91.  r  and  t  assimiliren  sieh  folgeodein  Sj 
z.  B.  in  foss  Wasserfall  (neben  fors),  piassi  neben  älterem 
piazi,  prjöska  Widerspänstigkeit  (neben  älterem  prjozka). 

§  92.  t  und  gg  assiniilirt  sich  folgendem  k, 
z.  B.  nekkverr  irgend  einer  (ans  *  neveitekhrerr  „ich  weiss 
nicht  wer"),  etki,  ekki  nichts  (aus  eittgi  §  44  und  83),  hlytk, 
hUjkk  bekomme  ich,  hyggk,  hykk  denk'  ich,  u.  s.  w. 

§93.  (f  und  c{  assimiliren  sich  stets  folgendem 
tf  z.  B.  glatt  n.  frohes  (aus  *gl(Mdt,  *glad<it,  m.  gladr),  gott 
n.  gutes  (aus  g6d(a)ty  cf.  §  44);  hlint  n.  blindes  (aas  *bUtUt, 
*hlindt;  wegen  der  Verkürzung  von  -ntt  zu  -nt,  vgl.  §  118). 
f4tt  n.  geboren  (ans  */4ddt,  *f4ädt  —  nach  §  74  —  zum 
m.  fMdVj  inf.  f4da). 

b.  YorwSrtswirkende. 

§  94.  Einem  /  und  n  assimilirt  sich  folgendes/», 
s.  B.  goU,  guü  Gold  (got.  gtdp),  ellri  älter  (got.  cUpiza); 
ßima  finden  (got.  ßtipan),  kunna  konnte  (got.  kunpa).  Ent- 
sprechend wird  mb  in  der  Präposition  umb  um  zu  mm: 
umm,  um  (vgl.  §  120). 

Anm.  V  ist  Torhergehendeni  m  asäimilirt  in  megum,  megm  (§  98  A.  2) 
Seiten,  ans  Verbindungen  wie  oüvm  m.  zu  allen  Seiten  (eigentl.  d.  pl. 
von  tfe(/r  Weg);  einem  n  in  hinneg,  himg,  -ug,  pimdg  etc.,  pamney  etc. 
hier-,  dort-  hin,  annanneg  anderswohin  (eigentl.  ac  sg.  *Atnit  veg  u.  3  vX 
Wegen  der  Verkürzung  des  iwi  vgl.  §  120. 

§  95.  tä  wird  (durch  tp)  zu  tt,  z.  B.  ätti  der  Achte 
(got.  ahttida),  bStta  büsste  (got.  bötida),  brjottu!  brich  du 
(aus  brjöt  du,  §  80  Anm.),  pöttu  obgleich  du  (aus/xJ  at  du); 
das  aus  d(i  assimilirte  dd  wurde  dann  nach  ^  118  zud  ver- 
kürzt:  vetida  wandte  (aus  *vendda,  *vendda,  *ioandida). 

§  96.  Das  aus  2  entstandene  r  (§  77)  wird  nach  l,  8, 
m  und  n  folgendermassen  behandelt: 

li  Nach  betontem  langen  Vokal  oder  Diph- 
thongen sowie  nach  unbetontem  kurzen  Vokal  wird 
R  assimilirt.  z.  B.  stoll  Stuhl,  ketiU  Keesel:  stelnn  Stein, 
heitinn  m.  geheissen:  laus.«  adj.  los,  ynms  wechselnd.  — 
Hierhergehören  auch  Enclitica  wieem»,  inn  der,  hhm  jener. 


30  §  96—97.    Tütale  Assimilatiuu. 

Aum.  -sr-  statt  -»•«-  ist  spätere  Neubildung  nach  andern 
Mustern,  z.  B.  g.  pl.  nigra  neben  rissa  weiser,  g.  sg.  f.  fmisrar  neben 
ihnissar  (nach  gödrn,  gödrar  u.  ä.)- 

2)  Nach  kurzem  betouten  Vokal  wird  /;  dem  s 
assirailirt,  z.  B.  less  liesest,  >/ss  Lärm;  nr  dagegen 
bleibt  stets,  z.  B.  .s/^a/zr  Schwan,  w?<r  gewöhnst,  /r  meist: 
.sdr  Seebund,  hi/lr  hüllst.  —  Daneben  kommt  jedoch  auch 
/l  vor:  fjall  Fels,  yell  und  gelr  singst  (zu  yala)  u.a.m. 

Anm.  Wörter  wie  kann  er,  d.  sg.  f.  henni  ihr,  minn  mein  etc. 
hatten  ursprünglich  langen  Vokal  (vgl.  d.  sg.  ni.  hönum,  mininn) 
und  erklären  sich  daher  nach  Regel  1). 

3)  Nach  //  bleibt  r:  hoJlr  hold  (got.  /lu/jys,  §  94),  allr 
'd\\,/ellr  fällst. 

4)  Nach  mt  steht  meist  r,  und  nur  wechselt 
dann  nach  §  72  mit  dr,  z.  B.  brunnr,  hrndr  Brunnen,  gunur, 
ißidr  Streit  (ahd.  yiind).  Nur  selten  ist  nur  zu  iin  ge- 
worden: minni  minder  (got.  tninntza),  nienn  Männer  (got. 
inans),  neben  mennr  und  meär;  brenn,  später  hrennr,  hredr 
brennt,  tenn  Zähne  neben  tennr,  tedr  (aus  *f.anpiz). 

5)  mr  bleibt  nach  betontem  Vokal:  d.  tprimr 
zweien,  ]mmr  dreien;  nach  unbetontem  ist  es  durch 
mm  (vgl.  das  enklitische /raw///  hervor  =  goX.  fram'is)  zu 
///  geworden:  d.  Iqndum  Landen,  yesfiin  Gästen  etc. 

6)  G  e  m i n  i rt e  «,  /,  r,  s  n a c h  K  o n s o n  au  t e n  w e  r  d e  ii 
vereinfacht  (vgl.  §  118),  z.  B.  jarl  Graf  (für  *Jarll,  *jarlii). 
hrufn  Rabe  (für  *  hrafnn,  ^hra/nn),  rakr  wachsam  (für 
*vakrR),  d4tr  Töchter  (für  *dfittrn),  /mrs  Riese  (für  *}yurns. 
*pur8R),  viss  gewiss  (für  * nisss,  ^visun),  Itior  I^aclis  (für 
*lax8,  *  laksn)  u.  s.  w. 

Anm.  Können  wie  g.  pl.  jainnt  el)ener  sintl  iN  uub  ililun^'i"»' 
nach  giidra  etc.;  ebenHo  die  späteren  wie  hmsgro  von  /ic««  scharf 
(statt  hütuaa). 

§  97.  Der  Hauchlaut  //  verschuiil/.t  mit  folgendem  ' 
zu  stimmlosem  (gehauchtem)  r,  z.  B.  Innf  was;  über  ////.  ///. 
///  in  linhfu  sich  neigen,  /ininn  rein,  hlanpa  hiufen,  vgl. 
§  6,  4. 


§  98— lü'J.     Dissiiiiilatiüu.     Schwund.  31 

3.  Kap.     Dissimilation. 

§  98.  Der  labiale  Nasal  m  gebt  vor  dem  den- 
talen n  in  die  labiale  stimmhafte  Spirans/  über, 
z.  B.  nafn  Name,  stqfn  Stamm,  Steven,  d.  gafni  von  (/ainan 
Freude. 

Anm.  1.  Durch  Neubildung  erscheint  dann  wieder  mn,  z.B. 
gamni  statt  gafni. 

Anm.  2.  Auslautendes  m  ist  zu  n  dissimilirt  (wegen  des  aul.  m) 
in  megin  neben  megum  Seiten,  vgl.  §  94  Anm. 

§  99.  Die  gutturale  Spirans  h  wird  nach 
kurzem  Vokal  vor  dem  dentalen  .s-^  ausser  wenn  darauf 
ein  t  folgt,  zum  Verschlusslaut  k  und  ks  wird  dann  x 
geschrieben,  z.  B.  lax  Lachs,  oxi  Ochse.  —  Ueber  den 
Schwund  des  h  in  Wörtern  wie  p'isl  Deichsel,  Iqstr  Fehler, 
vgl.  §  107,  1)  b. 

§  100.  Die  interdentalen  Spiranten  p  und  d 
gehen  vor  und  hinter  dem  dentalen  sin  den  dentalen 
Verschlusslaut  t  über;  für  ts  wird  dann  z  geschrieben, 
z.  ß.  g4zka  Güte  (zu  gödr  gut),  hrigzli  Vorwurf  (zu  hregda 
schwingen),  sizt  am  wenigsten  (zu  sidr  weniger),  kvazk 
med.  sprach  (für  kvapsk,  zu  kveda),  gen.  sg.  m.  g(')z  gutes; 
reista  errichtete  (aus  *  reis/m,  got.  raisida),  estu  bist  du  etc. 

Anm.  In  Fällen  wie  goz  haben  die  Ausgaben  gewöhnlich  die 
etymologische  Schreibung  resp.  analogische  Neubildung //örfs. 

§  101.  Die  labiale  Spirans/  kann  vor  .s-  in 
die  Tenuis  p  übergehn,  z.  B.  repsing,  refsing  Züch- 
tigung, pörolps,  gen.  von  pörolfr,  opstr,  ofstr  Oberster. 
(Vgl.  pt  für  ft,  §  85.) 

4.  Kap.    Schwund. 

§  102.     w  schwindet: 

1)  Anlautend  vor  o,  wund  deren  Umlauten,  sowie 
vor  ;•  und  I,  z.  B.  ord  Wort,  Odum  Wotan,  nll  Wolle;  öpd 
schreien  (got.  ivöpjan),  yrhja  wirken:  reidr  zornig  (engl. 
wrath),  Uta  sehen  (altengl.  ivlitan)  u.  a.  m. 


32  (^  loy— 1(34.     Schwund. 

2)  1  u  1  a  u  t  e  II  (1  vor  denselben  Vokalen  und  vor 
allen  Konsonanten,  z.  B.  sporr  Sperling,  pl.  sjiorrar, 
dat.  pl.  spqrum,  höt  Drohung  (got.  hwöta),  hj6l  Rad  (alt- 
engl.  hweol) ;  ferner  nach  langer  Silbe  die  nicht  auf 
einen  Guttural  ausgeht,  z.  B.  henda  anzeigen  (got. 
handwjan),  otta  Morgenzeit  (got.  ühtwö),  leklindr  langweilig 
(altengl.  läüwende),  hinneg  dort  (aus  *Am«  veg)  u.  a.  m.; 
endlich  nach  seh  wach  toniger  Silbe,  z.  B.  in  Compositis 
mit  ga-,  wo  der  Vokal  synkopirt  wurde,  z.  B.  gandr  Zauber- 
stab neben  vt^ndr  Stock,  gizki  Zaubermittel,  zu  rifka  zaubern. 

3)  Auslautend,  z.  B.  i^qng  ich  sang  (inf.  syngva), 
sce  See  ac.  (nom.  pl.  scevar). 

Anm.  1.  In  Formen  wie  svör  ich  schwur  (inf.  sverja)  ist  v  eine 
analogische  Neubildung;  umgekehrt  ist  es  auch  durch  Aus- 
gleichung geschwunden,  z.B.  in  gata  Gasse  (got,  gatwö)  nach 
dem  gen.  gotu  etc. 

Anm.  2.  Gegen  die  Regel  fehlt  das  o  in  j>äi  Pfau  lat.  fxiro), 
däinn  tot  (zu  deyja  sterben),  nkuggi  Schatten  (got   skuggwo). 

§  103.    j  schwindet: 

1)  Anlautend  vor  allen  Vokalen,  z.  B.  (h-  Jahr, 
ok  Joch,  ungr  jung.  —  Ausgenommen  sind  ja  ja,  jdtia 
bejahen. 

2)  Inlautend  vor  P a  1  a  t  al  v o k  a  I  e  n  ,  z.  I>.  ihjijr  lliegst 
(inf. J/juga),  vcHp  ihr  wählt  (inf.  relja),  sowie  nach  langer 
Silbe,  z.B.d4ma  urteilen  (got.  dömjan),  heynt  hören  (got. 
hausjan).    Vgl.  dagegen  telja  zilhlen  u.  a. 

§  104.     Die  Nasale  in  und  n  schwinden: 

1)  Inlautend  vor  /,  r,  s,  z.  B.  mSl  Mittelstück  des 
Gebisses  (aus  *minpl,  ahd.  gamindil),  /<fre/>n..einwand,  lyöri 
dat.  Donar  (darnach  nom.  jntrr  statt  bonaiT),  gos  Gans. 
Jus»  bereit  (ahd.  Juhh),  etc. 

2)  Stets  auslautend,  z.  B.  hita  beissen,  d  an.  /  in. 
frA  von  (got.  fram) ;  hierher  gehört  auch  die  Kndung  -ns 
des  ac.  pl.  von  subst.  und  adj.,  z.  B.  dnga  Tage  (got. 
äayans),  gödn  m.  gute,  sowie  die  der  3.  pers.  pl.  ind.  priis.. 
z.  B.  Innän  (got.  hindami). 


§  105—109.    Sdiwaud.  33 

§  105.  IntervokaliscbesJ(stimmliaftes/>  schwin- 
det voro  und  u,  z.  B.  björr  Biber,  njöl  Daokel  (=  Nebel), 
haukr  Habicht,  sjau  sieben,  GjuJci  Gibicho,  u.  a. 

§  106.  p  schwindet  inlautend  vor  /,  z.  B.  nM  Nadel, 
veli  Wedel,  Seh  weif,  mel  Mittelstück  (s.  §  104);  d  vor  r,  z.  B. 
in  hmrir,  PI.  von  hvadarr,  welcher  von  beiden,  jür  Euter, 
vor  n  z.  B.  in  Skdney  Schonen  (=  Scadinavia),  Ijönar  Männer 
(zu  lydr  Leute). 

§  107.  Spirantisches  h  (x)  und  kw,  resp.  der  daraus 
bereits  entstandene  Hauchlaut  (§  68)  schwindet: 

1)  inlantend: 

a)  nach  langem  Vokal  oder  Diphthongen  vor 
s,  z.  B.  f>isl  Deichsel,  nysa  spähen  (got.  muhsjan), 
Ijös  Licht: 

b)  nach  kurzem  Vokal  vor  st,  z.  B.  lostr  Fehler, 
Tadel  (ahd.  lahatt  tadeln),  nüstr  Nebel  (got 
maihstus  Mist); 

c)  zwischen  Vokalen  und  Liquiden,  z.  B.  dr 
Flüsse  (got.  akwös),  sjd  sehen,  fela  verbergen  (got. 
ßlhan),/or  Furche,  stwla  stählen,  ferner  nach  dem 
Präfix  g(a)-,  z.  B.  glaär  Pferd  (zu  Uaäa  beladen), 
gneigja  neigen  (ahd.  gikneigen)^  neben  hneigja; 

2)  auslautend  stets,  z.  B.  d  ich  habe  (got.  aih), 
»i  sab  (got.  sahic),  p6  doch.  —  Ebenso  schwand  das  nach 
Vokal  aus  spirantischem  g  (^  entstandene  h,  z.  B.  s6  sog. 

Anm.  1.  W^en  des  üebei^^anges  von  h*  ia.  x  nach  kurzem 
Vokal  Tgl.  §  99.  Formen  wie  ryir  Gewächs  sind  natürlich  Nenbil- 
dnngen;  vgl.  das  Verb,  caxa! 

Anm.  2.    Formen  wie  $atig,  kneig  n.  a.  sind  spätere  NeabUdongen. 

§  108.  g  schwindet  nach  Synkope  des  -a-  in  dem 
Präfix  ga-  vor  allen  Verschluss- und  Reibelauten, 
z.  B.  hurdr  Geburt,  sinnt  Begleiter  (got-  gasinpa). 

§  109.  Einige  andre  Ausstossuogen,  die  in  grösseren 
Consonantengruppen  stattfinden,  mögen  hier  kurz  zu- 
sammengestellt sein.  Oft  tritt  aber  durch  Neubildung  nach 
andern  Formen  der  betr.  Consonant  wieder  hervor. 

HoUhanten,  AltialändisebM  »—«■liibBch-  3 


34  §  109—110.    Scliwuud.    Koiiöouanteueiuscbub. 

a)  l  kann  schwinden  in  kar(l)madr  Mann,  c)i((j)i</cr 
=  engliskr  englisch,  Prät.  4x(l)ta  vermehrte  (zu  4.rla) 
u.  ähnl.,  Part.  vix(l)tr  gewechselt  (zu  vixla). 

b)  r schwindet  in  Verwandscbaftswörtern:  sijstkin 
Geschwister,  feäyar  pl.  Vater  und  Sohn,  sammMdr  von  der- 
selben Mutter  u.a.;  gelegentlich  in  Zusammensetzungen 
wie  idfgi  kein  Wolf  (zu  uJfr),  kverknar  PI.  die  Kehle  (zu 
kverkr). 

c)  n  kann  zwischen  andern  Consonanten  ausfallen, 
z.  B.  jam(n)t  n.  eben,  al(n)-,  (^I(n)ho(ji  Ellenbogen,  vaz 
Wassers  (zu  vatn),  her(n)ska  Kindheit  (zu  harn). 

d)/ schwindet  stets  in/w^e  fünfte,  fiintdfi  IB  (dar- 
nach auch  ßmm  f) ;  gelegentlich  in  par(f)nask  bedürfen. 

e)  g  schwindet  in  den  synkopirten  Formen  von  rnor- 
gonn,  -inn  Morgen,  z.  B.  d.  sg.  tnorni,  nom.  pl.  mornar; 
im  n.  mart  manches  (zu  margr). 

f)  ä  schwindet  z.  B.  in  norr4nn  norwegisch  (ahd.  nord- 
röni),  hardla,  harla  sehr,  u.  a. 

Anm.  Z.  T.  können  diese  Erscheinungen  auch  als  Assimi- 
lationen (vgl.  Kap.  2)  betrachtet  werden,  so  z.  ß.  der  Schwund  des 
t  in  den  synkopirten  Formen  von  ftfitnun  Abend:  d.  sg.  aprii  (neben 
neuem  aptni). 

5.  Kap.    Konsonanteneinschub. 

§  110.  Die  urgerm.  Geminaten  ww  und  //  gehen 
im  nordischen  in  ggv  und  ggj  über  (vgl.  got.  ggw  und  ddj .'), 
z.  B.  hryggva  betrüben  (ahd.  hriuwan),  tryggr  treu,  ac.  ni. 
Iryggvan  (ahd.  triutvi,  got.  triggtvs),  gl"ggt',  glgggr  deutlich, 
ac.  m.  ghggrati  (got.  adv.  glaggirö,  ahd.  glatt),  hqggva  hauen, 
di^gg  m.  Tau,  gen.  dqggvar;  tveggja  zweier  g.  pl.  (got.  twaddjr. 
ahd.  zw(djo),  reggr  Wand  (got.  umldjus,  as.  ir(^g),  egg  VA. 
gneggja  wiehern  (engl,  neigh),  Frigg  Freia. 

Anm.  lieber  den  Schwund  des  r  und ;  vgl.  §  108 f.  VorKon^ 
wird  g  nach  S  119  vereinfacht,  vgl.  tjyggra  —  gugna  erschrecken, 
iigln  Eule.  StetM  ohne  r  erscheint  »kuggi  Schatten  (got.  tthiggira, 
altengl.  »ctia). 


§  111—114.    Küiisouauteueiuschub.    Metathesis.    Delmuug.       35 

§  111.  Palatales  k  und  g  entwickeln  hinter 
sich  vor  Gutturalvokalen  einj  als  Uebergangs- 
laut,  z.  B.  merkja  merken,  kirkja  Kirche,  rikjum  d.  pl. 
Reiclien  (zu  rtkl);  engjum  d.  pl.  Wiesen  (zu  engi),  gigja 
Geige,  mergjar  Markes  (zu  mergr). 

Anm.  Die  Palatilisirung  entstand  durch  vorhergehendes  oder 
ursprünglich  folgendes  i  (j). 

§  112.  Zwischen  II,  nn  und  folgendem  s  entwickelt 
sich  ein  t,  und  die  Verbindung  ts  wird  durch  z  ausgedrückt, 
z.  B.  allr  all;  gen.  al(l)z,  gol(l)z  Goldes,  e(l)lztr  ältester 
(comp,  ellri),  ■mun(n)z  Mundes  (zu  munnr),  fin(n)zk  es  findet 
sich  (inf.  finnask)  etc. 

Anm.  Wegen  der  Vereinfachung  des  Konsonanten  vor 
z  s.  %  119. 

6.  Kap.    Metathesis. 

§113.  Umstellungen  benachbarter  Laute  finden 
sich  besonders  bei  l  und  r.  Beispiele:  'mnyfli,  -//(/i  Ein- 
geweide, porgislf  -güs  u.  ä. ;  hross,  hors  Ross,  brott,  bort 
fort,  weg,  akarn  Ecker  (got.  akran),  Grikkir,  Girkir  Griechen, 
fifrüdi  Falter,  argr,  ragr  feig  (=  arg). 

7.  Kap.    Dehnung. 

§  114.  k  und  g  werden  nach  kurzem  Vokal  vor 
j  gedehnt,  z.  B.  bekkjar  Baches  (nom.  bekkr),  bikkja  Hün- 
din; leggja  legen,  hyggja  denken  etc.  Weil  aber  im  selben 
Paradigma  oft  Formen  mit  folgendem  i  standen,  vor  dem 
nach  §  103,  2  j  schwand,  mussten  neben  den  langen  k 
und  g  auch  einfache  vorkommen,  z.  B.  pekr  deckst  (aus 
'*pakiz),  segir  sagst,  und  dieser  besonders  im  Verbum 
häufige  Wechsel  hat  dann  zu  Ausgleichungen  geführt, 
wobei  einerseits  meist  gg  (s.  oben),  anderseits  meist  ein- 
faches k  siegte,  z.  B.  vekja  wecken,  pekja  decken.  —  Ein- 
faches g  herrscht  jedoch  in  segja  sagen,  pegja  schweigen. 

Anm.  Aus  den  y-Formen  ist  die  Gemination  durch  Ausglei- 
chung auch  in  die  v'- Formen  übergegangen,  z.  P».  lü/gr  liegst  (st. 
Ugr),  hyjjgr  denkst,  u.  a.  ni. 

3* 


36  i?  115 — 119.    Dehmiiiir.    Kürzung'. 

§  115.  kv  wird  zu  kkv,  z.  B.  slökkva  lösclieu  (part. 
slok'mn  erloschen),  nqkkvi  Nachea ;  auch  hier  sind  /^-Formen 
nicht  selte  n,  da  ?;  vor  Kons,  und  u  (nach  §  102)  schwin- 
det, z.  B.  r^kr  Finsternis  (got.  riqis),  d.  sg.  kvikum  lebendig 
(zu  kvikr).  Nach  Analogie  dieser  steht  dann  auch  k, 
wo  man  kk  erwartet,  z.  B.  rf^kva  neben  rokkva  finster  werden, 
ac.  sg.  m.  kvikvciH  neben  kvikkvan  (kifkkvan). 

Anm.  Umgekehrt  dringt  kk  anch  in  die  /--Formen:  rtkkr 
FinsteiTils,  n.  s.  w. 

§  116.  Vor  r?  werden  zu  Anfang  des  13.  Jahrhunderts 
l  und  n  gedehnt,  z.  B.  haUda  halten,  lannd  Land.  Die 
Ausgaben  nehmen  jedoch  von  dieser  Dehnung  fast  nie  Notiz! 

§  117.  Nach  langem  betonten  Vokal  werden  t, 
r  und  s  im  Auslaut,  in  der  Zusammensetzung  und 
in  der  Flexion  beiSynkope  eines  Zwischenlautes 
gedehnt,  z.  B.  hjött  wohntest,  grdtt!  weine!  (zu  hua, 
grata);  prettän  13,  tuttugu  20;  nom.  sg.  m.  grdrr  grau, 
gen.  grdss,  nom.  n.  grdtt,  g.  sg.  f.  grdrrar,  komp.  fdrri 
weniger  (pos.  fd-rr),  komp.  adv.  ndirr  näher  (got.  nehwis). 

Anm.  Fonnen  wie  Idt  Hess  sind  Ausgleichnugen  z.  B.  nach  dem 
\)l.  letvm  u.  ö.  w.  —  In  prettän  und  tuttvgu  ist  Kürzung  des  Vokals 
eingetreten,  vgl.  §  44. 

8.  Kap.    Kürzung. 

§  118.  Doppelkonsonanz  nach  einem  K(mi- 
sonanten  wird  vereinfacht,  z.  B.  n.  hlint  blind  (st. 
*  lilintt,  *h(iiidt),  venda  wandte  (st.  *vendda),  kurl  Mann 
(st.  *karll,  karh,  vgl.  §  96),  hotn  Boden  (st.  *botnn,  *bottii< 
ib.),  lax  Lachs  (st.  *lakss,  * /aksH  ib.). 

§  119.  Ebenso  wird  Doppelkonsonaiiz  v  nr  einem 
Kons,  vereinfach  t,  z.  B.  iidfr  Nilchte  (sg.  n<^tt,  vgl.  §  87). 
d4tr  Töchter  (sg.  döttir),  vetr  Winter  (vgl.  §  88),  dtjdn  18 
(zu  dtta),  keilingr  KUtzchen  (zu  kf^tfr),  Hki  nichts  (aus 
citt-gi),  okla  Knk«;!,  Knöchel,  gugna  verzagt  werden  (zu 
gtigginn),  purt  n.  dürr,  kijda  rückte  (inf.  kippa),  apr  bitler 
(st.  *'i/>j>i\   schwc<i.  (niiji<)\  Vgl.  ij  88).     Doch    bleiben  /. 


§  120  —  123.     Kürzung.     Indogerm.-germanisches.  37 

m,  n,  r  vor  den  selben  Lauten  geminirt,  ebenso 
g  und  k  \ or  j  und«;  (vgl.  §  1 14  f.),  z.  B.  allra  g.  pl.  aller, 
brunnr  Brunnen,  timigja  zweier,  sfikkva  senken. 

§  120.  Nach  seh  wach  tonigen  Vokalen  tritt 
Kürzung  ein,z.  B.  in  enklitischen  (unbetonten)  Wör- 
tern wie  pAa  oder  (got.  aippa,u),  medan  während  (got.  mip- 
panei),  sidan  seit  (altengl.  siädan),  hinig  liierher  etc.  (cf. 
§  94  Anm.),  mnm  (aus  umh  §  94),  um  um,  oder  nach  Ab- 
leitungs-  und  Endsilben,  wie  dat.  sg,  m.  hlindum 
blindem  (got.  hlindamma),  nom.  sg.  n.  hundit  gebundnes  (aus 
*himditt,  *  hundint  nach  §  89),  kallat  gerufen  (aus  *kallatt, 
*kaladt,  §  93);  dagegen  bleibt  die  Länge  in  Formen 
wie  ketill  Kessel  (aus  "^ketih),  nom.  m.  annarr  andrer,  laug- 
anna  der  Bäder  (zu  laug-in)  etc. 

Anm.     Wegen  eda  etc.  vgl.  auch  oben  §  80. 

C.   Indogermanisch-germanisches. 

§  121.  m  assimilirte  sich  einem  folgenden 
Dental  und  ging  in  n  über,  vgl.  koma  kommen  neben 
samkund  Zusammenkunft,  symja  schwimmen  neben  siind 
das  Schwimmen,  skmnmr  kurz  neben  skynda  beschleunigen. 

§  122.  Bereits  in  der  indogerm.  Grundsprache 
waren  die  Medien  h,  d,  g  vor  t  in  die  Tenues^);  t,  k  über- 
gegangen (vgl.  lat.  lego  —  lectus),  und  diese  Gruppen  ent- 
wickelten sich  in  der  germ.  Lautverschiebung  gleich  altem 
pt.  tt,  kt  regelrecht  zu  ft,  pt,  ht.  pt  dagegen  ging  zwischen 
Vokalen  in  ss,  vor  r  in  st  über,  ss  wurde  dann  nach 
langen  Vokalen  und  Diphthongen  sowie  nach  Kon- 
sonanten zu  s  verkürzt.     Beispiele  s.  unten! 

§  123.  Vom  germanischen  Standpunkt  aus 
kann  man  die  Regel  so  fassen:  Vor  ^  gehen  die  labialen 
und  gutturalen  Verschluss-  und  Reibelaute  in/ 
resp.  h  über,  die  dentalen  in  .^f,  wenn  auf  das  <ein 
r  folgt;  andernfalls  entsteht  hier  ss  nach  kurzen 
Vokalen,  .s  n  a  c  h  1  a  n  g  e  n  V  o  k  a  1  e  n  u  n  d  D  i  p  h  t  h  o  n  g  e  n 
sowie  nach  Konsonanten. 


38  §  123 — 124.    Indogennanisch-germanisches. 

Beispiele:  got.  akajjjan  schaffen,  //asA:cf/<s  Geschöpf, 
giha)i  geben,  (/ifts  Gabe;  siuks  krank,  sauhts  Sucht,  maijan 
vermögen,  prät.  mahta;  wissa  wusste,  -weis  -weise  zu  witan 
wissen,  -blösfreis  -anbeter  zu  hlötan.  —  Im  isl.  ist  die 
Regel  durch  den  Ueb ergang  vouft  in  pt  {§  85),  sowie 
die  Assimilation  von  ht  z\x  tt,  ^  (§  87)  gestört:  /^  bleibt 
nur  (resp.  erscheint  durch  Neubildung),  wenn  Formen  mit 
/  daneben  stehen,  wie  in  fmrfta  bedurfte  zu  fnirfa,  gaff 
gabst  zu  gaf.  Für  tt  =  ht  vgl.  sötta  suchte  zu  s4kja,  orta 
bewirkte  zu  grkja,  mdtta  vermochte  zu  mega,  utta  hatte  zu 
eiga.  Für  die  Dentalen  beachte:  hvass  scharf  zu  hvefja 
schärfen,  hlass  Last,  Fuhre  zu  hlaUa  aufladen,  sneis  Spiess 
zu  suida  schneiden,  viss  (aus  *visi<)  weise  zu  vita  wissen, 
fus-s  begierig  (ahd.  /uns,  vgl.  §  104,  1)  zu  ahd.  fundoi 
streben,  /(^sfr  Nahrung  zu.  fMa  nähren. 

§  124.  Schliesslich  ist  noch  eine  durch  das  Verner- 
sche  Gesetz  erklärte  Ausnahme  der  germ.  Laut- 
verschiebung zu  besprechen,  welche  die  Spiranten  be- 
trifft. Die  urgerm.  stimmlosen  Spiranten  f,  />,  x,  fi 
und  hw  gingen  nämlich  in  stimmhafter  Umgebung 
in  die  entsprechenden  stimmhaften  t,  d,  z,  v^  und 
'/^w  über,  wenn  der  vorhergehende  Vokal  im  idg. 
nicht  betont  war.  Nach  Nasalen  und,  was  (/  betrifft, 
auch  nach  /  gingen  dieselben  (ausser  z)  dann  weiter  in  die 
Medien  h,  d,  g  über,  y^w  wurde  entweder  zu  /,  (resp.  g), 
oder  zu  w.     Beispiele: 

1)  Für  den  Wechsel  /;  t  (h):  ßß  Kiese  (aus  *ßmß, 
§  104,  1)  neben  ßinhul-vetr  Riesenwinter.  —  Sonst  ist  djus 
Verhältnis  durch  den  Uebergang  von/ in  die  sth.  Spirans 
(§  80)  gestört  worden,  vgl.  isl.  liarf  bedarf,  pl.  pur/um  mit 
got.  parf,  jmürhum! 

2)  für  p:  d  (d):  ellri  älter  (got.  alpiza)  neben  aldinn 
alt,  olla  (aus  *volpa)  verursachte  zum  inf.  vcüda;  fanti  fan<l 
(got.  fniip),  pl.  fundum.  (Wegen  der  Assimilation  von 
np  zu  nn,  Ip  zu  //,  vgl.  §  94.)  Im  Uebrigcn  ist  der  Unter- 
schied   auch    hier   durch    das  Stinunhaftwerdeu    des   inter- 


$  124—125.    Indogennamsch-gennanisches.  39 

vokalischen  p  verwischt,   vgl.  hrodir  Bruder  (got.    hröpar) 
mit  fadir  Vater  (got.  fadar). 

3)  Für  h:  g  (g):  sin  schlagen  (got.  slahan),  pl.  prät. 
sUgum,  fela  verbergen  (got.  ßlhan),  part.  folginn,  tiu  zehn 
(got.  taihun),  tigr  Zehner:  fä  empfangen  (got.  fähan  aus 
*fa))han,  §  69),  pl.  i^rsit  fengum,  4ri  jünger  (got.  jühiza  aus 
*junhiza),  ungr  jung  (vgl.  §  28  und  103!) 

4)  Für  s:  z  (r):  kaus  wählte,  pl.  k&rum  (vgl.  §  77), 
frjösa  frieren,  part.  prat.  frerinn,  sd  säen,  prät.  sera  (got. 
saizö),  mestr  grösster,  meiri  grösser  (got.  maiza). 

5)  Für  hic:  g«?:  sjd  sehen  (got.  saihwan)  zu  ^6n  Gesicht 
(aus  *sez^wni-,  *seuni-,  vgl.  §  36).  ö  Fluss  (got.  ahwa),  ey 
Aue,  Insel  (*azfüia-),  hvel  Rad  (aus  *hwehicla-j  altengl. 
hueohl)  neben  hjöl  (aus  *hwezi€la-,  altengl.  hweol);  neben 
w  erscheint  g  in  mf^gr  Sohn  (got.  mcigus  aus  *inazuuz, 
§  102,  2)  zu  moBr  Mädchen  (got.  mawi),pegn  Mann  zu^^y  Magd 
(got.  piwi).  —  Statt  htc  steht  /  in  uJfr  Wolf  neben  ylgr 
Wölfin  (aus  *wul^unz). 

§  125.  Nach  Diphthongen  schwindet  inlautendes  </ vor 
m,  z.  B.  taumr  Zaum  neben  tygill  Zügel,  ßaumr  Schwann 
neben  ßjüga  fliegen,  draumr  Traum  neben  draugr  Gespenst. 


IL  Teil:  Wortlehre. 

I.  Formenlehre. 

A.  Flezion. 
1.  Absciinitt:   Oeciination. 
1.  Kap.    Substantiva. 
§126.    Die  isl.  Declination  hat  3  Genera:  masculinum, 
feminimim   und  neutriim  (letzteres   unterscheidet    sich   vom 
ersteren  nur  im  nom.  und  acc.  sing,  und  plur.);  2  numeri: 
Singular   und   plural;    4  casus:    nominativ,   genitiv,  dativ, 
accusativ.     Je    nachdem   der  Stamm,    d.  h.  der   nach   Ab- 
trennung der  Casus- Endungen  übrigbleibende  Wortkörper, 
ursprünglich   auf  einen  Vokal   oder  Konsonanten   aus- 
geht,  unterscheidet  man  2  Hauptabteilungen  der  Sub- 
stantiva und  Adjectiva:  vokalische  und  konsonantische 
Stämme.     Von    letzteren    sind    flie    w-Stämme    die    zahl- 
reichsten,    die    J.   Grimm    schwache    benannt    hat;     im 
Gegensatz   dazu   heissen   die  vokalischen   dann  starke. 

a)   Vokalische  oder  starke  Stämme. 
§  127.    Diese  werden  nach  dem  stammbildenden  (the- 
matischen) Vokal  in  a-,  ö-,  /- und  w-Stämme  unterschieden: 
j<Mloch   tritt  dieser  Vokal   nicht   überall   oder   nicht   immer 
deutlich  mehr  zu  Tage. 

1.   rz-Stämme. 
§   128.     Diese   Klai^se  enthält   nur  mai^c.  und    neutrn, 
und    zerffillt   in   3   Unterabteilungen:    a)    n-ine   rz-SlTimmc. 
I»)  yV/-S(ämme,  c)  »/'«-Stäfume. 


§  129 — 130.    Sabstantiva.    Reine  a-Stämme. 
si)  Reine  a-Stämme. 


41 


D. 

barn 

sumar 

bü 

barn-s 

sumar-s 

bü-8 

barn-i 

sumr-i 

bü-i 

barn 

sumar 

bü 

born 

sumur 

bü 

barn-a 

sumr-a 

bü-a 

born-um 

8umr-um 

bü-m 

borD 

sumur 

bü 

§  129.  Paradigmen:  masc.  armr  Arm,  ketill  Kessel. 
//kV Heideland;  neutr.  bani  Kind,  ^war Sommer,  &w Wohnsitz. 

m. 

Sg.  N.  arm-r      ketil-1  mo-r 

G.  arm-s      ketil-s  mö-s 

D.  arm-i       katl-i  mo 

A.  arm         ketil  mö 

PI.    N.  arm-ar    katl-ar  mo-ar 

G.  arm-a     katl-a  mö-a 

D.  orm-um  kotl-um  mö  ra 

A.  arm-a      katl-a  möa 

Anm.  Die  urnord.  sg.  Endungen  sind:  m.  N.  -qr,  G.  -a»,  D.  -e, 
A.  -a :  n.  N.  A.  -a,  G.  D.  =  m.;  die  nnbelegte  Endnng  des  N.  A.  PI.  n. 
muss  -u  gewesen  sein,  wie  der  Umlaut  (born)  und  finnische  Lehnworte 
zeigen  .vgl.  auch  altengl.  hof-u  HöfeV 

§  130.    Hierzu  ist  zu  bemerken: 

1)  Im  nom.  sg.  der  masc.  treten  die  Regeln  von  §  96 
über  die  Behandlung  des  -r  hinter  /,  n,  r,  sin  Kraft,  also: 

a)  erhalten    in    seh   Seehund,    hallr   Stein,    hrmnir, 
hrudr  Brunnen,  munnr,  mudr  Mund: 

b)  assimilirt    in    stöll  Stuhl,    steinn   Stein,    iss  Eis, 
hr'nin  kleiner  Dieb ; 

o)   geschwunden    in   fugl  Vogel,    hrafn    Rabe,    dl-y 
Acker,  }>urs  Riese. 

Anm.  Die  Endung  fehlt  in  bi»ko[j  Bischof  und  Namen  wie  Krist, 
Sfään,  Magnus  u.  a. 

2)  Im  G.  sg.  tritt  bei  vielen  Wörtern  -ar,  die  Endung 
der  /-  und  //-Stämme,  statt  -s  auf,  z.  B.  fjrautr  Grütze,  I>r6ttr 
Kraft,  mundr  Kaufsumme  der  Frau,  Brautgabe,  hqfundr 
Hauptmann,  mmndr  Bisonochs,  odr  Gedicht,  heidr  (später 
G.  heidrs)  Ehre,  smidr  Vorteil,  trüd?-  Gaukler,  rugr  Roggen, 
ihr  Auerochs,  m/rr  Rohr,  (/rodr  (G.  tjrödar,  später  yrödrar) 
Wachstum,  hUHr  Gelächter,  meldr  (G.  meldrar)  Mahlen, 
redr    Widder.     Jemstr    (G.   -strar)    Verstümmelung,     reksf,r 


42  ^  S  130—181.    Reine  «-Stämme. 

Treiben;  ferner  viele  Eigennamen:  Eyvindr,  VMundr, 
Si;/urdr  u.  a.  bes.  auf  -niundr,  -fredr,  -frodr,  -redr.  — 
Andere  schwanken  zwischen  -ar  und  -s:  eidr  Eid, 
meidr  Baum,  seidr  Zauberei,  amir  Reichtum;  apaldr  (G.  -r/r.s, 
-d)^,  -dar)  Apfelbaum,  Idvardr  Herr  (=  Lord),  hostardr 
Bastard,  lundr  Hain,  vindr  Wind,  .<ik6(jr  Wald,  tirr  Ehre, 
hrödr  Ruhm,  kraptr  Kraft,  sowie  einige  Namen:  Surtr, 
Heimdalr,  TJllr.  —  Der  alte  y^-Stamm  ß  n.  Vieh,  Geld  hat 
im  g.  fjar  (vgl.  §  36). 

3)  Geht  der  Stamm  auf  Kons.  -{-  a  aus,  so  ist  der  gen. 
dem  nom.  gleich  (vgl.  §  118),  z.  B.  in  purs  Riese,  lax  Lachs; 
nach  'U,  -nn  steht  -z  statt  -s  (vgl.  §  112),  z.  B.  haUr,  hallz 
Stein,  muunr  (mudr),  munnz  Mund;  -ds,  ds  geht  in  ts,  ge- 
schrieben z,  über  (vgl.  §  83)  z.  B.  land,  lanz  (analogisch 
auch  Imids),  gardr,  garz  Hof.  Vatn  Wasser  hat  vaz  (vgl. 
§  109  e). 

4)  Im  d.  sg.  der  masc.  fehlt  die  Endung  oft;  dagr  hat 
mit  Umlaut  degi  nach  §  20,  Anm.  1. 

Anm.    Vgl.  dagegen  i  dag  heute,   sowie  den   dat.  Day  von  dem 
Namen  Dagr. 

5)  Im  d.  pl.  ist  der  //-Umlaut  zu  beachten,  der  jedoch 
durch  Ausgleichung  nach  andern  Casus  schwinden  kann 
(dvergum  Zwergen). 

6)  Im  nom.  ac.  pl.  kann  smidr  Schmied  wie  ein  /-Stamm 
llektiren :  smidir,  smidi,  selten  als  w-Stamm :  smidir,  smidu. 
Prettr  List,  atUjr,  sti(/r  Steig  können  nur  im  ac.  pl.  nach 
der  M-Declination  gehn. 

§  131.  Wie  keti//  gehen  zweisilbige  wie  Ituimui  Hammer, 
pumall  Daumen,  pistill  Distel,  hinilnn  (d.  hi/ni  nach  §  98, 
neugebildet  himni),  djqfull  Teufel,  J<^tunn  Riese,  fjqturr 
Fessel,  sfidull  Sattel,  aber  nicht  die  Eigennamen  (htmmrr, 
Ueijinn  etc.  und  Fremdwörter  wie  hihnrr  Becher.  —  Ent- 
sprechend dem  Paradigma  hat  itikUI  Schlüssel,  trt/ffil/ 
Schüssel,  ////////  Schnur  im  dat.  sg.  lukli  etc.,  ebensc»  h)/il/: 
Ayli.  Doch  kommen  daneben  auch  durch  Ausgleichung 
umgelautet«   Formen   in   den  synkopirten   Casus   vor.     Bei 


§  131—135.    Reine  «-Stämme.     wa-Stämme.  43 

andern  Wörtern  wie  ferül  Reise,  Reisender  ist  der  Umlaut 
ganz  durchgeführt  worden  (pl.  ferlar),  so  bei  allen  Wörtern 
mit  M-Umlaut,  wie  soduU:  sqälar,  jqfurr  Fürst:  jqfrar. 

Anm.  Um|>ekehrt  hat  stuäill  Stütze  den  Vokal  der  synkopirten 
Casus  durchgeführt.  —  Bei  morgonn  Morgen,  aptann  Abend  schwindet 
g,  t  nach  §  109  bei  der  Synkope:  d.  morni,  apni. 

§  132.  Bei  mör  (so  auch  poet.  j6r  Pferd)  ist  auf 
§  34  ff.  zu  verweisen ;  d.  pl.  möum  ist  spätere  Neubildung. 
Im  d.  sg.  fehlt  die  Endung  stets.  —  Skör  Schuh  bildet  den 
pl. :  sküar,  sküa  sMm,  sküa,  später  im  nom.  ac.  pl.  auch 
skor,  skö. 

Anm.  J67-  geht  später  im  nom.  ac.  pl.  auch  nach  der  e-Klasse: 
jöir,  jöi. 

§  1 33.  Wie  sumar  gehn  noch :  gaman  (vgl.  §  98 !) 
Freude,  6dal  Eigentum  (pl.  auch  ödql),  megin  Kraft,  Stärke, 
regln  pl.  Götter,  hqfud  Haupt;  6dal  bildet  auch  unsykopirte 
Formen.  Bei  regln  haben  die  synk.  Formen  keinen  «-Um- 
laut:  g.  ragna,  d.  rqgnum;  megin  zeigt  Doppelformen.  Durch 
Neubildung  entstehen  dann  Formen  wie  magn,  megn  statt 
megin,  rqgn,  rogna  statt  regln,  ragna.  Andere  Neutra 
der  Art,  wie  herad  Bezirk,  synkopiren  nicht:  pl.  herud, 
herada  etc. 

Anm.  Das  «  in  der  zweiten  Silbe  des  nom.  ac.  (event.  auch  d.) 
pl.  ist  entweder  germ.  o,  das  vor  folgendem  u  blieb  —  während  be- 
tontes o  urgerm.  in  a  überging,  vgl.  got.  ahtau  =  lat.  octo  —  oder 
aus  urnord.  o  verkürzt,  wie  in  forud  Verderb  (aus  *forrödu,  vgl.  §  47). 

§  134.  Wie  hu  gehen:  ve  Heiligtum,  knS  Knie,  tre 
Baum,  hie  Schutz,  fe  Vieh,  Geld  (gen.  fjär,  vgl.  oben 
§  130,  2),  strä  Stroh,  da  Entzückung,  hly  Blei.  Vgl.  dazu 
§  34  ff.,  also:  gen.  pl.  strä,  d.  str(^ni  (später  neugebildet: 
sträm^i  strdum,  wie  auch  büum),  d.  sg.  ktte,  g.  d.  pl.  knjd, 
knjöm  (darnach  auch  später:  d.  knjäm,  nom.  ac.  pl.  knjö). 
Aber  ve  hat  vea,  veum. 

Anm.    Im  g.  sg.  kann  ss  stelin:  kness,  vgl.  §  117. 

b)   /««-Stämme. 
§    135.     Paradigmen:    fürs    masc.   aongr  Gesang,    fürs 
neutr.  hqgg  Hieb  (vgl.  §  21). 


44 


§  135— 1H7.     wo-  und  /V/-Stämme. 


TU.  n. 

Sg.  N.  song-r  hogg 

G.  song-s  hogg-s 

D.  sqng-vi  hogg-vi 

A.  song  hogg 


m.  n, 

PI.  song-var  hogg 

sqng-va  hqgg-va 

sqng-um  hqgg-um 

song-va  hogg. 


Anm.  Das  nach  §  102  im  Auslaut,  vor  Kons,  und  vor  w  schwin- 
dende V  tritt  später  durch  Ausgleichung  auch  im  d.  pl.  ein  (songvum), 
ebenso  kann  es  überall  nach  Analogie  der  «-losen  Casus  schwinden 
(songar  etc.);  der  d.  sg.  ist  oft  endungslos:  snng. 

§  136.  So  flektiren  u.  a.  hqrr  Flachs,  rq(/gr  Haar- 
büschel :  hql  Unglück,  nijql  Mehl,  ol  Bier,  fjqr  Leben,  skrt^k 
Unwahrheit,  lyng  Heidekraut,  ylygff  Wind,  bygg  Gerste, 
hrw  Aas,  l(e  Betrug.  Die  kontrahirteu  mar  Möwe  (vgl. 
§  23)  und  Tyr  ein  Gott,  zeigen  einen  Wechsel  von  ö  und 
d,  resp.  y  und  i,  z.  B.  nom.  pl.  mdvar,  tivar  (nach  §  21, 
Anm.  2);  ebenso  wechselt  der  Vokal  in  smjqr^  snwr  Butter 
(d.  smyrvi),  kjqt,  kot  Fleisch  nach  §  31 ;  scer  See  und  mwr 
Schnee  zeigen  die  Nebenformen  sjär,  ajör  etc.  (§  32  Anm.  2 
und  §  39);  ebenso  steht  free  Samen  neben  frjö  (vgl.  ib.). 
—  Im  d.  pl.  sind  die  kontraliirten  Formen  m6m,  .yöm  etc. 
(nach  §  34)  zu  beachten ! 

Anm.  1.  siir  und  smir  etc.  haben  im  g.  sg.  öfter  -ar  als  -s,  hj'jtr 
Schwert  zeigt  beide  Formen,  hjors  und  hjarar  (nach  der  «-Decl.). 

Anm.  2,  Neben  7Vr  steht  auch  ein  7Vr-r,  g.  Tvrs  nach  der  a- 
Decl,;  spqr-r  Sperling  flektirt  auch  nach  der  «-Decl.,  Itey  Ilen  auch  wio 
ein  jrt-Staram  (d.  heyi). 

c)  ja  -  Ö  t  ä  m  m  e. 
1.  kurzsilbige. 
§  137.    Paradigmen:  fürs  m.  n;rfr  Abkömmling,  für.«;  n. 
her  Beere. 

m.      n. 


Sr.  N.  nid-r  her 

G.  nid-H  her  s 

D.  nid  ber-i 

A.  nid  her 


nid-jar 
nid- in 


her 

bcr-jn 


iiid-jiim    bcr-jnni 
ni»l-ja      b«»r 


s  138 — 140.    ;«-i>täiiiine. 


45 


^  ijo.  V.ic  ,!M.i,  gehn  in  alter  Zeit  cafM^r  ¥\ügely  tmrimjr 
Söldner,  Byjjar  Leute  aus  Rogalaod,  Grikkjar,  Girkjar 
(§  113)  Griechen:  sonst  sind  die  masc.^a-Stämme  in  die  i- 
Klasse  übergetreten.    Zahlreich  sind  dagegen  die  neutra. 

Anm.  1.  Nach  §  7  gehOren  auch  Wörter  wie  hregg  Sturm,  egg 
£L  ikeggi  Bart,  tkj  Wcrfke,  ^rey  Hfindin  etc.  hierher. 

Anm.  -2.  Später  tritt  auch  ü  Hagelschauer  in  diese  Riasae  tbo^ 
hey  Heu  dektirt  auch  wie  ein  lea-Staum.  hid  Zicklein,  nid  abaduD^ider 
Mond  (neben  f.  pl.  mdar,  als  i^-Stamm)  und  «/  auch  wie  a-iStämme. 

8.  langsilhige. 
§  139.   Paradigmen:  fürs  m.  hinlir  Birt,  iiuikir  Schwert, 
fürs  n.:  kcmo  Gedicht,  mgi  Wiese. 

Sg. 


m. 

n. 

N. 

hird-ir 

msek-ir 

kvsed-i 

eng-i 

G. 

hird-is 

maek-is 

kvied-is 

eng-is 

D. 

hird-i 

msek-i 

kv*d-i 

eng-i 

A. 

hird-i 

msek-i 

k?3ed-i 

eng-i 

PI. 


m. 


N.  hird-ar  m«k-jar 

G.  hird-a  msek-ja 

D.  hird-um  mjek-jum 

A.  hird-a  maek-ja 


n. 

kvsed-i      eng-i 
kvsed-a     eng- ja 
kvsed-um  eng-jom 
kv:ed-i       eng-i 


Anm.  Wegen  der  Synkope  des  j  vgl.  §  lOS,  wegen  des j-Einschnbä 
bei  den  Palat.  g  und  k  \z\.  !^  111.  Die  pl.- Formen  Ton  wurkir  sind 
unbei^t. 

§  140.     Besonderheiten  sind: 

1)  bei  einigen  Eigennamen  wie  Hymir  a.  a.  ist  die 
Wurzelsilbe  kurz,  einige  da^on  erscheinen  sogar  ohne 
Umlaut,  wie  Glast r. 

Anm.  Wörter  wie  Mf.lnir,  Fa/nir,  Uamdir,  fförir  sind  entweder 
durch  Sfukope  eines  HittelTokals  entstanden  (Myjmir  ans  *  Mtbatir) 
oder  erst  nach  der  Zeit  des  i-Umlauts  gebildet  wordm.  oder  sehliess- 
iich.  wie  die  letzt  :renannten.  alte  Composita,  die  in  diese  Klasse  fämct- 
getreten  sind. 


46  §  140-142.    ja-  iirid  r*-Stämuie. 

2)  eyrir  Oere  (Gewicht^  luit  im  pl.  keineo  Uiuluut: 
aurar  etc.,  ebenso  bildet  l(bti  Betragen  den  g.  pl.  lato, 
d.  Ijttim. 

3)  Später  wird  das  -r  der  masc,  zum  Stamme  gezogen 
und  die  Wörter  flektiren  dann  wie  a-Stämme,  z.  B.  Iwknlr 
Arzt,  g.  Ikknirs,  n.  pl.  Imknirar;  hellir  Felsenhöhle,  pl. 
hellrur  (wie  hamrar). 

4)  klwdi  Kleid,  fylki  Schar,  kerti  Wachslicht  und  ä://;/// 
Büschel  haben  im  g.  pl.  auch  -na,  z.  B.  kldidna  neben 
klceäa  u.  8.  w. 

II.   ö-Stämme. 
a)   Reine  ö-Stämme. 

§  141.  Diese  sind  nur  fem.  Paradigmen:  /jV^^c/r  Feder, 
laug  Bad,  ^  Fluss. 

PI. 


Sg. 

N.  A.  fjodr        laug  o 

G.  fjadr-ar   laug-ar  ä-r 

D.  fjodr        laug-u  o 


N.  A.  fjadr-ar    laug-ar     a-r 
G.  fjadr-a     laug-a      ;i 
D.  fjodr-um  laug-um  ö-m 


Anm.  Aus  urnord.  Zeit  sind  folgende  Endaugen  belegt:  sg.  noui. 
-u  (daher  Umlaut  im  Wurzelvokal),  pl.  nom.  ac,  -ok,  gen.  -o. 

§  142.     Besonders  ist  zu  merken: 

1)  Viele  wie  ./)V/r  flektirende  J-Stämme  können  auch 
wie  /-Stämme  llektiren  (nacii  §  IBB),  z.  B.  t/jf^f  Gabe,  kvern 
Mühle. 

2)  Wie  laufj  gehen  die  Wörter  auf  -/////  und  -touf,  /..  B. 
kerlhu)  alte  Frau,  ^/*/6//7/// Uiizuverlässlichkeit,  sodann  *  0(^k 
Eisloch,  *  rcid  Reiten,  Wagen,  *}iHt  Genüge,  mJ^W  frischer 
Schnee,  *  hall  Halle,  ////  Wolle,  jl  Riemen,  fein  Rain,  »^r 
Ruder,  *ffir  Reise.  —  Ausser  denen  auf  -imi  und  -hikj 
können  sie  jedoch,  besonders  später,  auch  wie  fjqdr  (also 
ohne  -u  im  dat.)  gehen;  die  besternten  auch  nach  der 
t-Declination. 

3)  Die  Eigennamen  auf  'hj<^rfj,  -Imiy,  -vriff,  -l'^d,  -leif, 
-rün,  -ri^r,  sowie  fremde  (Katrin  etc.)  haben  nicht  nur  im 
dat..  son(l»'rii  üiich  im  iic  s|;.  die  Endunp:  -".  /.  B.  hio-t-i'"-" 


$  l-ki — 147.     rt-,  >ro-  und  )f>-£>täiume. 


47 


-bjarfjn,  -l/Jon/u.  SelteD  ist  dies  auch  bei  den  Wörtero  auf 
-1/1//  der  Fall. 

Anm.  Zuweilen  kommt  auch  bei  diesen  Namen  ein  ac  ohne 
Endung  vor. 

4)  Skofßdy  Gondid  und  alin  Elle  lauten  im  nom.  d.  ae. 
gleich,  im  gen.  synkopiren  sie:  Skqglar,  alnar.  —  Letzteres 
hat  auch  die  Form  oln,  oln,  das  im  sg.  wie  Jjodr,  im  pl. 
ebenso  oder  nach  der  /-Decl.  geht. 

§  143.  Wie  o  gehn  Wörter  wie  brö  Wimper,  ro  Reh, 
rö  Rohe,  elztö  Feuerstätte,  rö,  rd  Ecke  (pl.  röar  und  rar, 
vgl.  §  23),  pro  Trog  (auch  konsonantisch),  bru  Brücke  (pl. 
fn-uar  und  bnir),  kri  Hürde.  —  Wegen  der  Hiatus- 
erscheinungen vgl.  §  34  ff. 

b)  M?ö-Stämme. 
§  144.     Paradigma:  qr  Pfeil. 


Sg.  N.  A.  or 

PI.  or-var 

G.  qr-var 

.ir-va 

D.  or-u,  or 

or-um 

Anm.  or  hat  im  pl.  auch  arir  nach  der  »-Klasse.  Die  Wörter 
dieser  Abteilung  werden  später  auch  ohne  r  (wie  jjjdr)  declinirt. 

§  145.  Wie  qr  flektiren  nur  wenig  Wörter,  z.  B.  dqgg 
Tau,  rqgff  Ziegenhaar,  bqd  (poet.)  Kampf,  sfod  Landungs- 
platz, gqtcar  Anzug. 

c)  jö  -  S  t  ä  m  m  e. 
1.  kurzsilbige. 
§  146.     Paradigmen:  ben  Wunde,  eyg  Schneide. 


Sg.  N.  A.  ben        egg 

G.  ben-jar  egg-jar 
D.  ben        egg-ju 


PI.  ben-jar    egg-jar 
ben-ja      egg-ja 
ben-jum  egg-jum 


Anm.  ben  ist  selten  n.  (wie  her  §  137).  ebenso  »kym  Einsicht.  — 
Wetren  der  Form  eggjar  u.  ä.  vgl.  §  110. 

§  147.  Wie  ben  gehen  u.  a.  noch:  skei  Schuppe,  i/ 
Sohle,  skgn  Einsicht,  syn  Leugnen,  mjf  Nutzen,  rnl  Band. 
ilf/s  Grabhügel,  H'S  Fels,  sowie  dregg  Hefen  (vgl.  §  7) ;  mit 


48  ij  147 — 151.     /V;-Stäimiie.    Ma8c.  t-Stämme. 

luuger  Silbe  nur  ew// Wiese  (neben  erifji,  ja  Stamm);  wie 
e(/(j,  z.  B.  hei  Totenreich,  eij  Insel  (vgl.  §  7),  pij  Dienerin 
(got.  piwi),  und  viele  Eigennamen,  wie  Frigy^  Sif  (pl.  „Ver- 
wandtschaft"), besonders  die  auf  -ei/,  -ny,  -yn  (-vin). 

Anm.  1.  Später  kann  bei  egg  etc.  der  d.  sg.  auch  endungälus 
sein;  die  Namen  auf  -«//  haben  auch  im  ac.  -/«. 

Aura.  2.  Der  hierher  gehörige  Stamm  meij-  (.gen.  mei/jar  u.  s.  w.^ 
Jungfrau  (got.  mawi)  hat  im  nom.  tnctr  wie  die  langsilbigen. 

2.  langsilbige. 

§   148.     Paradigmen  :/^^r  Flut,  y/yr  Wölfin. 


Sg.  N.  flßd-r    ylg-r 

G.  fled-ar  ylg-jar 

D.  fißd  i     ylg-i 

A.  flöd  i     ylg-i 


PI.  flM-ar  ylg-jar 

flöd-a  ylg-ja 

fli)d-um  ylg-jum 

flk)d-ar  ylg-jar 


Anm.  Das  -r  im  nom.  sg.  stammt  aus  der  t-Declination.  Später 
tritt  dafür  -t  ein.  Wegen  des  /Schwundes  vgl.  §  103,  2;  wegeu  des 
/-Einschubs  §  111. 

§  149.     So   gehen   viele   Wörter,    darunter   die   Namen 

auf  -dis,    -eidr,   -(f)riär,   -yerdr,   -hildr,   -ynär  oder   -ynnnr, 
-unri(r)  oder  -lulr  (§  72),  -prüdr,  -elfr. 

Anm.  1.  Das  Fehlen  des  Umlauts  in  einigen  dieser  Endungen 
(sowie  in  guär  Kampf)  erklärt  sich  daraus,  dass  diese  Wörter  ursprüng- 
lich der  t-  oder  «-Decl.  angehörten.  Man  beachte  auch  das  Felilen 
der  nom.-Endung  bei  -du  und  -unn  (neben  -unnr,  udr)! 

Anm.  2.  Hierher  gehört  auch  ix  Axt  (aus  *>'ksft),  das  sein  altes 
-*«  nach  {?  118  verkürzt,  sowie  merr  Mähre  (aas  *marhjö-),  also  ur- 
sprünglich langsilbig. 

Anm.  3.  helgr  Feier  hat  gegen  die  Regel  kein  j  vor  o  und  «, 
pl.  also  heigar. 

111.   j-Stiimme. 

§  150.  Zu  diesen  gehören  masc.  iiud  tV;Mi.,  die  ur- 
sprünglich gleich  Jlektirten.  Im  isl.  aber  sind  die  letzteren 
im  sing.  fa«t  ganz  in  die  Flexion  der  '/-Stiimme  über- 
getreten. 

a)  Masc. 

§  161.  Paradigmen:  yestr  Ga«t,  sftulr  Stätte,  hek-h- 
Bank. 


§  151—153.     Masc.  t-Stämiue.  49 


Sg. 

N.  gest-r 

stad-r 

bekk-r 

G.  gest-s 

stad-ar 

bekk-s,  -jar 

D.  gest 

stad 

bekk 

A.  gest 

stad 

bekk 

PI. 

N.  gest-ir 

stad-ir 

bekk-ir 

G.  gest-a 

stad-a 

bekk-ja 

D.  gest-um  stod-um  bekk-jura 
A.  gest-i      stad-i      bekk-i 
Anm.    Urnord.  Formen  sind:  nom.  sg.  -in,  d.  pl.  -umR.    Letztere 
Endung  war  an  Stelle  von  -imR   getreten,   das  noch  im  adv.  mecjin  = 
*vegim  wegen,  erhalten  ist  (vgl.  §  94  Anm.  und  §  98  Anm.  2). 

§  152.     Hierzu  ist  zu  merken: 

1)  Zu  den  wie  c/estr  flektirenden  Wörtern  gehört  auch 
hdr  Dollen,  bei  dem  die  Kontraktionsgesetze  (§  34  ff.)  ein- 
treten, z.  B.  d.  pl.  höuL 

2)  Beim  Antreten  der  nom.-Endung  gelten  die  in  §  96 
dargestellten  Gesetze,  z.  B.  sva/ir  Schwan,  halr  Mann,  skellr 
Klatschen,  d4U  Thalbewohner,  ;jr!ss  Ferkel. 

3)  Viele  haben  im  nom.  ac.  pl.  auch  die  Endungen 
-ur,  -a  (nach  der  a-Decl.),  z.  B.  kvaJr  Wal,  dalr  Thal,  stafr 
Stab  u.  a. 

Anm.  yud  Gott  (altes  nentr.)  hat  im  nom.  kein  -r,  im  dat.  die 
Endung  -i.  So  bisweilen  auch  när  Leiche.  Brestr  Mangel  hat  selten 
den  ac.  pl.  auf  -«  (u-k\.). 

§  153.  Wie  stadr  flektiren  viele  einsilbige,  dann  be- 
sonders die  Wörter  auf  -skapr,  -nudr,  -ncuir  (letztere  flek- 
tiren ursprünglich  wie  m- Stämme  im  sg.:  fqgniulr  Freude, 
g.  fa(jnaäar,  d.  fagnadl,  ac.  fojjnud,  später  dringt  -nadr  im 
nom.,  -nad  im  ac.  ein).     Dabei  ist  zu  merken : 

1)  hurr  Sohn,  sair  Saal,  skridr  Lauf,  mltr  Hunger 
haben  im  gen.  sg.  auch  -a. 

2)  fimdr  Zusammenkunft,  sultr  Hunger,  kostr  Be- 
dingung, feldr  Mantel,  sowie  die  auf  -nadr  (-nudr)  haben 
im  d.  sg.  -?■. 

3)  feldr  Mantel  und  matr  Speise  haben  im  nom.  ac.  pl. 
auch  -ar,  -a. 

Holthauseu,  Altialäudisobes  Klemeutarbuch.  4 


50  §  154 — 156.     Masc.  und  fem.  «-Stämiue. 

4)  kostr  Bedingung  und  Jilntr  Los,  Teil  können  den  ac. 
pl.  auf  -u  bilden. 

Anm.  Bei  vinr  Freund  und  mvnr,  monr,  Sinn,  Unterschied  kami 
im  nom.  sg.  das  -r  fehlen. 

§  1B4.  Wie  hekhr  gehn  die  subst.  mit  umgelauteter 
kurzer  oder  auf  g,  k  auslautender  langer  Wurzelsilbe,  wie 
pijtr  Lärm,  mijgr  Wand  (§  HO)  jtet//- Tauwetter  (§  7);  strengr 
Strang,  mergr  Mark  u.  a.     Dabei  ist  zu  merken: 

1)  Einige,  wie  glytnr  Getöse,  helgr  Balg  u.  a.  haben  im 
g.  sg.  nur  -S;  andere,  wie  hyJr  Schlund,  pykkr  Verdruss  u.  a. 
nur  -jar.     Im  d.  sg.  ist  4  sehr  selten. 

2)  h4r,  hyr  Dorf  hat  neben  den  regelmässigen  ^'-Formen 
h4jar,  hyjar  u.  s.  w.  mit  Accentvertauschung  im  g.  sg.  hjär, 
g.  pl.  hjä,  d.  hjäm,  vgl.  §  39. 

Anm.  Einige  dieser  Wörter,  wie  sekkr  Sack  n.  a.,  flektiren  auch 
wie  reine  a-Stämme:  pl.  sekkar  etc. 

b)  Fem  in. 

§  155.  Paradigmen:  qxl  Achsel,  sklpiin  Anordnung, 
r<ist  Meile. 

Sg.  N.  0x1  skipun  rost 

G.  axl-ar     skipan-ar  rast-ar 

D.  0x1  skipun  rost-u 

A.  Qxl  skipun  rost-u 

PI.  N.  A.  axl-ir      skipan-ir  rast-ir 

"    G.  axl-a      skipan-a  rast-a 

D.  oxl-um   skipun-um  rost-um 
Anm.    Wegen   der  sg.-Formen   vgl.  §  160;   über  ski/mn  —  $ki- 
finnar  %  133  Anm. 

§  156.     Hierzu  ist  zu  bemerken: 

1)  Wie  oxl  gehen  die  meisten  fem.,  besonders  die  auf 
-un  und  -kunn,  z.  B.  varhiim  Nachsicht  u.  s.  w. 

Aum.  I.  Bei  denen  auf-»//'  driiiirt  -nv  .Imiii  A">i"ii.i(iniii..  tVüii- 
zeitig  im  ganzen  sg.  durch. 

Anm.  2.  Da«  hierhergehörige  ini  /a'w  /ciui  ina-i  iinin  im 
ac.  i  l>nnn  lid  zu  jtiner  Zeit. 

2)  Die  alte  nom.- Endung  des  sg.,  -r,  erscheint  bei 
Urdr  eitiG  Norne,   ii(nid(r)  Notwendigkeit       /      ',,,rr  Wollo. 


§  157—160.    Fem.  t-Stämnie.     «-Stämme.  51 

hrialr  Braut  Frau,  vwttr  Wicht,  Wesen  (in  Zusammen- 
setzungen -üifr,  wie  hjalmmtr  Walküre,  wozu  der  nom.  ac. 
pl.  -intr  (konson.  kl.). 

Anm.  Dazn  gehört  auch  vettergis,  vettugi  nichts,  ferner  das 
Suffix  -oetna  (g.  pl.)  in  Itotvetna  was  auch  immer,  horvetna  wo  auch. 

3)  hrüdr  und  vcettr  enden  im  d.  sg.  auf  -/. 

§  157.  Wie  r(ist  gehen  eine  Anzahl  Wörter,  von  denen 
rond  Rand,  strond  Strand,  mqrk  Wald,  stqng  Stange,  tong 
Zange,  syqng  Platte,  im  pl.  auch  kons.  Formen  (nach  §  179) 
wie  rendr  etc.  aufweisen,  andere,  z.  B.  qnd  Atem,  hjqrd 
Herde,  im  pl.  auch  wie  oxl  flektiren.  —  Tqng  und  rnqrk 
bilden  den  gen.  sg.  auch  konsonantisch:  tengr,  merkr. 

Anm.  Der  t-Umlaut  hei  den  t-Stämmen  ist  entweder  analogisch 
iu  allen  Formen  durchgeführt,  wie  bei  gestr  Gast,  di^l  Thal,  oder 
dtu'chaus  beseitigt,  wie  bei  stuldr  Diebstahl,  urt  Pflanze.  Auch  ent- 
stehen Doppel  formen  wie  hlumr,  hlymr  Rndergriff,  bön,  b^n  Bitte 
sott,  s(Ht  Vertrag  u.  a. 

IV.    u  -  Stämme. 

§    158.     Nur    masculina,    Paradigmen:    hqlkr    Balken, 
Itjqrtr  Hirsch. 
Sg.  N.  bolk-r  hjqrt-r 


G.  balk-ar  hjart-ar 

D.  belk-i,  bolk  hirt-i 
A.  bolk  hjort 


PI.  belk-ir  hirt-ir 

balk-a  hjart-a 

bolk-um  hjnrt-um 

bolk-u,  belk-i  hjort-u 

Anm.  Die  urnord.  Endungen  sind:  sg.  nom.  -ur,  d.  -iu,  ac.  w; 
ler  gen.  -ar  entspricht  got.  -aus,  der  nom.  pl.  got.  -jus.  Der  ac.  pl. 
auf  -t  ist  nach  Analogie  der  «-Stämme  gebildet. 

§  159.  So  gehen  viele  Wörter,  besonders  die  auf  (^ttr, 
wie  höttr  Art;  sporr  Sperling  geht  auch  wie  ein  w;«-Stamm 
(§  135),  qss_  1.  Balken,  2.  Gott.  vegrWe^,  kvittr  Wortschwall 
auch  nach  der  a-Declination,  desgl.  orr  (got.  airus)  Bote 
oft  im  pl.  Litnr  Glied  bildet  den  pl.  auch  nach  der  ö-Decl. 
als  f.:  limar,  seltener  nach  der  a-Decl. 

§  160.     Im  einzelnen  ist  zu  merken: 

1)  Bei  sonr,  swm;- Sohn  (vgl.  §  15  Anm.)  kann  im  nom. 
sg.  das  -r  fehlen;  dagegen  qrn  Aar,  spönn  Span  (vgl.  §  23), 

4* 


&2  §  IHO — 164.    «-Stämme.     Masc.  n-Stämme. 

vss  1.  Balken,  2.  Gott,  km^rr  (g.  hnarrar)  Handelsschiff  er- 
klären sich  nach  §  96. 

2)  vqrdr  Wart  und  l'idr  Glied  haben  im  g.  sg.  auch  -s. 

3)  vegr  Weg  hat  -na  im  g.  pl.  in  Ausdrücken  wie 
minna  vegna  meinetwegen. 

Anro.  1.  Der  Vokalwechsel  der  Wurzel  hat  zu  Neubildungen 
wie  nom.  kattr  neben  kottr  Katze,  svnr,  srna  Sohn,  Söhne  (g.  pl.),  lirr 
neben  nrr  Bote,  geführt.  T(  gr  Zehner  (got.  tigvs)  hat  so  die  Neben- 
tonnen togr,  tugr,  tegr,  tigr  erhalten. 

Anni.  2.  Das  nom.  -r  ist  später  zuweilen  zum  Stamme  gezogen, 
vgl.  graptrar  für  graptnr  (gen.  von  groptr  Grab). 

§  161.  Wie  hjqrtr  (wofür  die  §§  14  und  29  f.  zu  ver- 
gleichen sind)  gehen:  fjqrdr  Meerbusen,  kjqlr  Kiel,  bjqrn 
Bär,  mjqdr  Met,  skjqldr  Schild,  Njqrdr  Nerthus.  —  verdr 
Mahlzeit  bildet  entsprechend  einen  alten  dat.  virdi. 

b)    Konsonantische. 
I.    /i-Stämme  (schwache  Declination). 
§  162.    Diese  zerfällt  in  drei  Klassen:  1)  ««-Stämme, 
masc.   und   neutra,    2)   öri-,    ww- Stämme,    fem.   und    einige 
masc,  3)  m-Stämme,  nur  fem. 

1.   OH-Stämme. 
§  163.    Von  diesen  haben  die  masc.  im  pl.  die  Flexion 
der  a- Stämme  angenommen.     Nur  wenige  Spuren   der  ur- 
sprünglichen Flexion  linden  sich  noch,  s.  §  166,  2)  ff. 

a)  Masc. 
164.     Paradigmen:    hani  Halm.    Ii(ir/i'/,i  liarfiifr.    l-ri/fi 
Haushälter,  pdi  Pfau. 

Sg.     N.  han-i         harpar-i 
G.  D.  A.  han-a        harpar-a 
PI.  N.  han-ar      harpar-ar 
G.  han-a       harpar-a 
D.  hon-um     horpur-uni 
A.  han-a        harpar-a 
Aiim.    Die  Endungen  des  sg.  im  urnurd.  sind:  nom. 
Aul  luUsterc  Form  weiHt  auch  der  ac.  hiu. 


bryt-i 

pä-i 

bryt-ja 

p& 

bryt-jar 

pa-r 

bryt-ja 

IKl 

bryt-jum 

po-m 

bryt-ja 

pä 

§  165 — 167.    Masc.  »-Stämme.    Nentarale  ji-Stäram-r 

§  165.  Wie  hani  geht  auch  das  f.  Skadi ;  wie  harpari 
die  Wörter  aof  -arij  -eri,  die  aus  der  a-Decl.  hierher  über- 
getreten sind  (got.  -areis);  wie  bryti  die  ^'aw-Stämme.  be- 
sonders die  auf  -/«^i,  -^99^7  -wßi,  -skegyi,  -veri,  -inrki,  wie 
erfingi,  atfnt/ti  Erbe,  iüvirln  Missethäter,  sowie  die  auf  g 
und  k  ausgehenden  ««-Stämme,  wie  dreki  Drache  (vgl. 
§  20,  Anm.  1):  nach  juii  kontrahirte  wie  ßoi  sumpfige 
Stelle  (d.  pl.  ß^^m),  hui  Bewohner,  le  Sense  (gen.  Ijd,  vgl. 
§34  ff.). 

§  166.     Besonders  zu  merken  ist  noch: 

1)  Die  Lehnwörter  ht^rra  (auch  herri)  und  .^ira  Herr 
haben  im  nom.  sg.  -a. 

2)  uxi,  oxi  Ochs  tiektirt  im  pl.  yxn,  «rn  (später  auch 
neutrum!)  g.  yxna,  ^xnuj  d.  yxnum,  sxnum;  später  nach 
der  ff-Decl.  uxar  etc. 

3)  Indeclinirbare  wie  samfeära  Kinder  desselben 
Vaters,  -m4dra  derselben  Mutter,  zeigen  in  dieser  Form 
noch  die  alte  Endung  des  nom.  pl. 

4)  Poetische  Wörter  wie  gunu  Mann,  skati  Eminenz, 
Goti  u.  a.  haben  im  g.  pl.  -na  (wie  yxna)  und  lassen  dies 
n  oft  in  die  andern  Casus  eindringen :  gumnar,  flotnar  See- 
leute etc.  Hierher  gehört  auch  dna-sött  Altersschwäche 
(zu  di  Urgrossvater). 

Anm.  1.    moskvi  Maske  hat  im  d.  pl.  mqtkttm  nach  §  102,  2. 

Anm.  2.  Einige  yan-Stämme:  adUi  Führer  einer  Sache  vor  Ge- 
richt, skyti  Schätz,  selten  hryti  Hanshälter,  Pili  Wille  und  die  auf  -ceri 
_'ehn  auch  wie  hani;  die  auf  -byggi  -be wohner,  im  pl.  auch  wie  ira- 
>tämme  (-byggcar  etc.). 

b)  Neutra. 

PI.  hjort-u 
hjart-na 


Sg.  N.  A.  hjart-a 
G.  hjart-a 
D.  hjart-a 


hjqrt-um 


§   167.     Von    den    hierher   gehörigen   Wörtern    haben 
mna  Seil,   okla  Knöchel   und   miämunda  Mittelpunkt,   auch 
masc.  Formen :  shni  etc.    üjon,  hjün  (neben  hjii)  Ehegatten, 
Hausleute    hat    das  -n   im  sg.  und  pl.  durchgeführt,   und' 
zeigt  noch  dio  Nebenform  hj''    •    '-'-r  f:\uch  nom.ac.pl.). 


54  §  168—172.     Fem.  ön-,  ün-  und  (w-Stämine. 

Aum.  Der  sg.  ist  als  präpos.  (i)hjä  neben,  bei,  erhalten;  dazu 
gehört  auch  das  masc.  h\H  Diener. 

2.   bn-,  «n  -  S  t  ä  m  m  e. 

§  168.  Paradigmen:  ijata  Strasse,  dvngva  Schleuder, 
hjlgja  Woge,  trüa  Glaube. 

Sg.     N.  gat-a        slong-va  bylg-ja  trü-a 

G.  D.  A.  got-u        slong-u  bylg-ju  trü 

PI.  N.  A.  got-ur      slong-ur  bylg-jur  trü-r 

G.  gat-na  (?)  bylg-na  trü-na 

D.  got-um     slong-um  bylg-jum  trü-m 

Anm.    Die  umord.  Endungen  sind:   sg.  nora.  -ö,   g.  d.  ac.  -Tm; 
der  noni.  ac.  pl.  ist  nach  der  r^-Decl.  neu  gebildet. 

§  169.  Bei  slqngva  sind  die  Regeln  von  §  102,  2  zu 
beachten  (ebenso  volva  Weissagerin);  bei  fxßgja  und  kirkja 
Kirche  kommt  §  111  in  Betracht.  Beachte  den  Ausfall  des 
j  vor  n  im  g.  pl. !  Wie  trüa  kontrahiren  nach  §  34  ff.  auch 
skwjgsjd,  gen.  -sj(^  Spiegel  und  Gröa. 

Anm.    trüa  hat  auch  eine  Nebenform  trü  die  als  5-Stamm  flektirt. 

§  170.  Auch  einige  masc.  wie  skijtja  (neben  ffkijti, 
J«;<-Stamm)  Schütz,  hetja  Mutiger,  kempa  (neben  kappt) 
Kämpfer,  rytta  Schuft  (diese  3  auch  f.),  ferner  Namen 
wie  Sifka,  Sturla  a.  a.  gehen  nach  dieser  Klasse. 

§  171.     Besonders  ist  zu  merken: 

1)  frü  Frau  hat  im  nom.  keine  Endung  und  geht 
später  (wie  trü)  nach  der  ö-Klasse. 

2)  Wenn  der  Endung  -ja  ein  anderer  Konsonant  als 
<l  oder  k  vorausgeht,  endet  der  g.  pl.  auf  -ja  statt  -ua, 
z.  B.  bei  miiüja  Schmiede;  bei  den  Wörtern  auf  -sjä  bloss 
auf  -'/,  /.  B.  dsjd  Aussehen;  kona  Frau  bildet  im  g.  pl. 
kvetiua,  kvintia  und  stjarna  Stern:  ntjartia  (nach  §  118). 

Anm.  Von  den  Wörteni  auf  -»jn  können  einige  auch  wie  A  (§  141) 
flektiren,  also  gen.  -sjär. 

8.   tn-Stftmme. 
§  172.     Diese  kommen  nur  im  sg.  vor  und  haben  in 
allen  Casus  die  Endung  -i,  z.  B.  vUi  Alter  (mit  /-l<mlaut 


§  173 — 176.   Fein.  T/i-Stämme.   Eiusilb.  masc.  kons.  Stämme.       55 

des  Wurzelvokals).  Die  meisten  sind  abstracta;  besonders 
gehören  hierher  Bildungen  auf  -andi,  -endi,  -indi,  -yndi, 
z.  B.  hyggjandi  Verstand. 

Änm.    fr^di  Verstand  Üektirt  auch  als  ueutr.  wie  kvd-di  (§  139). 

§  173.     Zu  merken  ist: 

1)  Einige,  wie  gorvi  Tracht,  gersimi  Kostbarkeit,  rekendi 
Fessel,  ßski  Fischfang,  bilden  den  gen.  auf  -ar,  resp.  -jar 
{jiskjar,  nach  §  111),  zuweilen  auch  wfi  Zeitalter,  mildi 
Milde.  Andere  wie  reidi  Zorn,  formtni  Neugier  etc.  haben 
auch  -is,  besonders  in  Zusammensetzungen. 

2)  g^rvi,  g^rsimi  sowie  lygi  Lüge  bilden  einen  pl.  auf 
-ar  nach  der  ö-Decl.:  gervar,  lygar  (so!),  rekendi  nach  der 
konson.  (§  184  Anm.  2). 

Anm.    Myki  Dung  hat  eine  Nebenform  mykr. 

c)   Uebrige  konson.  Stämme. 

§  174.  Diese  lassen  sich  einteilen  in:  1)  einsilbige 
m.  und  f.,  2)  Verwandtschaftswörter  auf  -r,  m.  und 
f.,  3)  w<i- Stämme,  fast  nur  m.  (substantivirte  partieipia 
präs.). 

I.   Einsilbige. 

§  175.  Die  meisten  masc.  flektiren  im  sg.  wie  a-  oder 
M-Stämme,  die  fem.  wie  ö-Stämme.  Die  alten  Formen  er- 
scheinen beim  masc.  nur  noch  im  plural,  beim  fem.  auch 
in  dem  g.  sg.  auf  -/•. 

a)  Masculina. 

§  176.  Paradigmen:  fötr  Fuss,  nagl  Nagel,  nuidr, 
mannr  Mann. 

Sg.  N.  föt-r  nagl  mad-r,  mann-r 

G.  fot-ar  nagl-s      man(n)-z 

D.  fiit-i  nagl-i       mann-i 

A.  fot  nagl  mann 

PI.  N.  A.  ft>t-r  negl  meun(-r),  med-r 

G.  föt-a  nagl-u       raann-a 

D.  föt-um  nogl-um   monn-um 


56  §  177—180.    Einsilbige  kons.  Stämme,  masc.  imrt  fem. 

Anm.  Die  urnord.  Endung  des  nom.  ac.  pl.  war  -in,  was  den 
t-Umlaut  der  Wurzelsilbe  erklärt. 

§  177.  Wie  fötr  geht  noch  Jingr  Fiuger  (gen.  später 
ßngrs),  vetr  Winter  (vgl.  §  25  und  §  119)  mönudr,  mönadr 
Monat  und  Völkernamen  im  pl.  wie  Vhidr,  Vindr,  Eistr, 
Jamtr. 

Anm.  1.  Die  Völkernameu  Eistr  und  Vindr,  Vindr  bilden  auch 
den  pl.  auf  -ir  nach  der  i-,  Jamtr  auch  auf  -ar  nach  der  a-Klasse. 

Anm.  2.    fingr  geht  selten  auch  als  neutr.  nach  der  a-Klasse. 

§  178.     Zu  bemerken  ist; 

1)  Im  nom.  sg.  und  nom.  ac.  pl.  haben  Jingr  und  vetr 
nach  §  118  nur  ein  -r ;  wegen  nagl,  negl  vgl.  §  96,  6,  wegen 
maär  §§  72  und  96,  4. 

2)  manadr,  mönudr  hat  im  g.  sg.  auch  -r,  im  pl.  geht 
es  auch  als  /-,  später  auch  als  w-Stamm. 

b)   Fem. 
§  179.     Paradigmen:   rqng  Querband    im   Schift".  inorl- 
Mark  (Geld  und  Gewicht),  t6  Zehe,  hyr  Kuh. 

Sg.   N.  rong        mork        to       ky-r 
G.  rang-ar  merk-r     tä-r     ky-r 
D.  A.  rong        mqrk        to        kü 
PI.  N.  A.  reng-r      merk-r     t;v-r    ky-r 
G.  rang-a     mark-a     tä        kü-a 
D.  rong- um  mork-um  t^-m  kü-m 
Anm.     Der  gen.  merkr  beruht  auf  urnord.  *markiR. 
Wie  rqng  flektiren:  hi tid  ll'mde,  t/m/' Band,  />n7.- Tafel, 
reik  Haarfurche,  apik  Fliesse,  rlt  Schild,  rist  Rist,  hrök  Hose, 
n/d  Netz  u.  a. ;  wie  tnork:  kverk  Kehle  (pl.  auch  -ar)  mjofk 
Milch,   vlk   Bucht,  rij)    Fels;   wie   tf^:  fiö    I.Floh   (pl.  ///ir), 
2.  Schicht,   l(')   Regenvogel,  kl6  Klaue,   r6  Eisenplatte;    wie 
kyr  mit  nom.  -r  und  «Umlaut  (§  20):  syr  Sau,  cer  Mutter- 
schaf (d.  8g.  (^). 

Anm.    Merke  pl.  dayär  Schafe  zum  Schlachten. 

§  180.     F'olgendes  ist  zu  bemerken : 
1)   eik   Eiche,    iik  Hündin,    s(f'(i)ng   BiLt,    Inng   Zunge, 
ork  Kiste,  tiöti  Nacht,  nahten .  mork  Wald,  hok  Buche,  bilden 


§  180—182.    Eiiisilb.  fem.  kons.  Stämme.    r-Stämme. 


57 


den   geo.  sg.  entweder  auf  -ar  oder  auf  -r  (mit  /-Unalaut, 
wie  mork  Mark),  also  gen.  z.  B.  ndttar  und  ncefr. 

2)  rqmJ  Rand,  strqnd  Strand,  grind  Gitter,  stong 
Stange,  mork  Wald,  sce(i}ng  Bett,  nott  Nacht  haben  im  d. 
sg.  auch  -u. 

3)  flik  Zipfel,  greij^  Hand,  sild  Häring,  skeid  Schiff, 
galeid  Gallione.  tag  Wurzelfaser,  selten  hottk  Handhabe, 
können  im  pl.  auch  als  ö- Stämme  (-ar  etc),  skeid  Schiff, 
sjiqng  Platte,  tqng  Zange,  selten  c^nd  Ente,  glod  glühende 
Kohle,  kind  Wesen.  Familie,  r'^nd,  Strand,  grind,  sti^ng, 
m^rk  Wald,  auch  wie  /-Stämme  (-ir  etc.)  flektiren. 

4)  Der  d.  sg.  von  hqnd  Hand  ist  hetidi  fM-Decl.);  der 
nom.  ac.  pl.  von  kinn  Wange,  tonn  Zahn:  kinnr,  kidr, 
tenn(r)  und  tedr  nach  §§  72  und  96,  4,  von  nfAs  Maus, 
Jus  Laus,  g^s  Gans,  hrün  Braue:  myss  etc..  göess,  brynn 
nach  §  96.  1 ;  ertr  Erbsen,  gen.  erfra  erklärt  sich  nach 
§  118;  hnot  Nuss,  pl.  hnstr,  hnetr  (§  20,  Anm.  4)  bildet 
g.  pl.  hnata,  d.  hnotum  neben  hnota,  hnotum  (Ablaut). 

5)  nijolk  hat  im  gen.  mjolkr  ohne  Umlaut. 

6)  kyr  und  syr  als  Beinamen  können  im  g.  sg.  syrs, 
^yrar,  sürar,  im  d.  ac.  kyr,  syr  flektiren. 

Anm.  dyr(r)  pl.  Thüi'  kommt  alt  im  nom.  ac.  auch  als  neutr. 
vor.    Später  dringt  der  Umlaut  auch  im  g.  d.  dyra,  dyrutn  ein. 

§  181.  qljit  Schwan  hat  folgende  Formen,  die  sich 
daraus  erklären,  dass  das  Wort  teils  konsonantisch,  teils 
als  ^■(>-Stamm,  teils  als  /-Stamm  flektirt  (ahd.  alhiz): 


Sg.  N.  olpt,  elpt-r 

G.  elpt-r,  alpt-ar,  elpt-ar 

D.  olpt,  elpt-i 

A.  olpt,  elpt(-r),  elpt-i 


PI.  elpt-r,      alpt-ir 
alpt-a,      elptr-a 
olpt-um,  elptr-um 
elpt-r,      alpt-ir 


II.    r-Stämme. 
§  182.     Paradigmen :  fadir  Vater,  mödir  Mutter. 
Sg.  N.  fadir  mödir  PI.  fedr        medr 

G.  fodur  mödur  fedr-a     miJdr-a 

D.  fedr.  fodur    niödur  fedr-um  m«dr-um 

A.  fodur  mödur  fedr        mödr 


58  s  183—185.    r-Stäinmc.    «rf-Stäinine.    Adjectiva. 

Auni.  Der  t-Uinlaut  im  d.  ag.  erklärt  sich  durch  einstiges  -t  der 
Endung  (*fadri) ;  die  urnordische  Form  des  nom.  pl.  ist  -iR  (dohtrin). 

§  183.  Wie  fadir  geht  noch  hrodir  Bruder,  pl.  hrödr, 
wie  modlr  noch  d6ttir  Tochter,   pl.  d4tr  (§  119)  und  .s//.s^?V 

Schwester  (aus  urnord.  swestar,  g.  * smstur,  vgl.  §  21 
und  102,  2). 

Anm.  1.  In  Zusammensetzungen  erscheint  poetisch  sg.  nom.  d. 
ac.  -fnäi;  g.  -fodrs,  z.  B.  valfodr  Walvater  (=  Odinn). 

Anm.  2.    Wegen  der  plur.-Forni  /'etfr  aus  *fedrR,  vgl.  §  118. 

III.   M^-Stämme. 

§  184.  Diese  subtantivirten  part.  p ras.  sind  fast 
nur  masc.  und  flektiren  im  sg.  wie  >/-Stämme,  im  pl.  wie 
einsilbige  konsonantische.     Paradigma:  gefandi  Geber. 


Sg.  N.  gefand- i 
G.  gefand-a 
D.  gefand-a 
A.  gefand-a 


PI.  gefend-r 
gefand-a 
gefond-um 
gefend-r 


Hierher  gehören :  ^'aw/i  Feind,  ^\.  fjatidr,  frwudi  Ver- 
wandter, hüandi,  hondi-  Bauer,  pl.  buendr,  h4ndr  u.  a. 

Aum.  1.    Der  t-Uralaut  kann  auch  in  den  d.  pl.  dringen:  hvndnm. 

Anm.  2.  rekendi  Fessel  (sg.  nach  elli,  §  172),  gewöhnlich  f., 
geht  im  pl.  nach  dieser  Klasse:  rekendr. 

Anm.  3.  Starke  sg.- Formen  erscheinen  noch  in  Zusammen- 
setzungen wie  fianz-bod  Feindeshotschaft,  »egjanz  -  mga  Uörensagen. 
dugand-madr  taugender  Mann. 

2.  Kap.    Adjeotiva. 

§  18B.  Die  meisten  adjectiva  können  im  Positiv 
und  Superlativ  sowohl  stark  wie  schwach,  d.  h.  als 
;/-StUmme,  dedinirt  werden,  (lieber  letzteren  Gebrauch 
vgl.  die  Bedeutungslehre!)  Der  Comparativ  wird  stets 
schwach  flektirt.  —  Einige  adjectiva  flektiren  nur 
stark,  wie  a/lr  all,  midr  mittlerer,  sjal/r  selbst,  mmr 
irgend  einer,  annarr  anderer;  andere  nur  schwacb, 
wie  (indrnki  schlafl(>8  (vgl.  §  200)  und  a  1 1  e  0  r  d  i  ii  u  1  /, a  h  1  e  n 
von  3  ab. 


§  186 — 188.    Starke  adj.  DecL:  a-  imd  o-Stämme.  69 

A.   Starke  Declination. 

§  186.  Bei  den  adj.  sind  wie  beim  subst.  a-,  wa-  und 
/rt-Stämmen  mit  den  dazu  gehörigen  fem.  ö-,  wo-  und  jö- 
Stämme  zu  unterscheiden.  Die  alten  i-  und  w-Stämmen  sind 
mit  den  a-  und  ö-Stämmen  zusammengefallen  (erstere  sind 
noch  am  «"-Umlaut  des  Wurzelvoivals  zu  erkennen,  z.  B. 
sekr  schuldig,  zu  d.  Sache,  die  w-Stämme  an  Doppelformen 
wie  qngr,  mtgr  eng,  got.  aggwus). 

§  187.  Ursprünglich  flektirten  die  adj.  wie  die  ent- 
sprechenden subst.,  aber  durch  den  Einfluss  der  pronominal- 
adj.  haben  sie  eine  Menge  Pronominalformen  an- 
genommen. In  folgender  Tabelle  sind  die  Endungen  cursiv 
gedruckt,  die  von  der  subst.  Decl.  abweichen, 
masc.  neutr.  fem. 

Sg.  N.  -r  -t  —  (mit  M-Uml.) 

G.  -s  -rar 

D.  -um  (mit  w-Uml.)  -u  (mit  w-Uml.)  -ri 
A.  -an  -t  -a 

masc.  neutr.  fem. 

PI.  N.  -ir  —  (mit  w-Uml.)     -ar 

G.  -ra 

D.  -um  (mit  w-Uml.) 

A.  -a  —  (mit  w-Uml.)     -ar 

Änm.  1.  Man  beachte  den  eigentümlichen  dat.  sg.  des  neutr., 
der  ein  alter  ins trumentalis  ist. 

Anm.  2.  Endungslose  nom.  ac.  sg.  n.  kommen  als  adverb  ia  und 
subst.  vor,  z.  B.  lit  wenig,  mjok  viel,  djüp  Tiefe. 

a)    f^/-  und  ö- Stämme. 

§  188.  Paradigmen:  xpakr  verständig,  ganiaU  alt, 
grdr  grau. 

masc.  neutr.              fem. 

1)  Sg.  N.  spak-r  spak-t  spok 

G.  spak-s  spak-rar 

D.  spok-um  spok-u  spak-ri 

A.  spak-an  spak-t  spak-a 


60  §  188—189.    Starke  adj.  Decl.:  a-  und  Ä-Stämme. 


masc. 

ueutr. 

fem. 

PI.  N.  spak-ir 

spok 

spak-ar 

G. 

spak-ra 

D. 

spok-um 

A.  spaka 

spok 

spak-ar 

2)  Sg.  N.  gamal-1 

garaal-t 

gqmul 

G.            gamal-8 

gamal-lar 

D.  goml-um 

goml-u 

gamal-Ii 

A.  gaml-an 

gamal-t 

gaml-a 

PI.  N.  garal-ir 

gqmul 

gaml-ar 

G. 

gamal-la 

D. 

goml-um 

A.  garal-a 

gomul 

gaml-ar 

3)  Sg.  N.  grä-r(r) 

grä-tt 

gTi^ 

G,              gr 

■a-8(8) 

D.  gro-m 

gr? 

grä-r(r)i 

A.  gra-n 

grä-tt 

grä 

PI.  N.  grä-ir 

gro 

grä-r 

G.        » 

grä-r(r)a 

D. 

gro-m 

A.  grk 

gro 

grä-r 

§  189.     Besondere 

Bemerkungen: 

1)    Für    die   Form 

des    nora.   sg. 

m.   gelten    dieselben 

Regeln  wie  für  die  subst.  (vgl.  §  96),  daher  also  kudr, 
kunnr  kund,  jafn  eben,  ixknn  schön,  heil]  gesund,  fatfr  (gen. 
fagr-fi)  schön,  hvass  (dat.  m.  hvqssum)  scharf,  nSsa  (d.  rhwn) 
weise  u.  s.  w. 

2)  Im  nom.  ac.  sg.  n.  wird  dem  -f  ein  vorhergehendes 
-d,  -d  und  -n  assimilirt,  -tt  geht  dann  nach  Kons,  und 
unbetontem  Vokal  in  -t  über,  vgl.  hlindr  —  hlint  blind, 
fMdr  —  fMt  geboren,  hrcidr  —  Irreitt  breit,  hardr  —  hart 
hart,  fasitr  —  fant  fest,  hittr  —  hitt  gefunden,  hillndr  — 
kallat  gerufen,  heidinn  —  heidit  heidnisch. 

Merke  besonders:  nuinjr  —  wr/r/ (spMer  mar///,  imirkt) 
niMtichfr.    /irihtf/r   —    hrilnJ:f    h«^ilit?.   ./'//'/'    —  j'tnifiOf    <'b«M), 


§  18&— 191.    Starke  adj.  Ded:  a-  und  ö-Stärame.  61 

:<w.ii ,  s'tnnr  —  satt  wahr,  gödr  —  gott  (ond  gdtt)  gut,  und 
vgl.  die  §§  72,  81  ff.,  89,  93,  109,  118  ff. 

3)  Im  gen.  dat.  s^.  f.  und  gen.  pl.  gelten  bei  aas- 
laatenden  -l,  -n,  -r,  -s  der  Wurzel  die  in  §  96  g^ebenen 
Regeln  für  die  Anfügang  von  -r,  vgl.  vctnn  —  väninar  schön, 
Unr  —  linrar  mild  (=  gelind),  jtrfn  —  jafnrar  eben,  sadr, 
•rnnr  —  sadrar,  satmrar  wahr,  irf«s  —  visaar  (später  msrar) 
weise,  hvctss  —  hvussar  (sp.  hvassrar)  scharf,  heill  —  heiüar 
gesnnd,  hoUr  —  hollrar  hold,  hitr  —  hltrar  bitter;  heidhm 
—  heklrnnar  heidnisch,  heimill  —  heimillar  verfügbar,  fmiss 
ymissar  (später  gmisrar)  wechselnd. 

§  190.  Nach  gamall  gehen  die  adj.  and  participia  auf 
-all,  -ull,  'ill,  -hm,  -igr^  -ugr,  -agr,  -idr,  z.  B./o-rw// umher- 
schweifend, pl.  forlir,  IHill  klein,  pl.  litlir  (und  litUr),  bun- 
dinn  gebunden,  mättigr  mächtig,  pL  mdttkir  (vgl.  §  83), 
mdlugr  gesprächig,  pl.  mälgir,  heilagr  heilig,  pl.  helgir 
(vgl.  §  44),  nBkkmdr  nackt,  pl.  ttekpir,  n«ktir  (vgl.  §  81 
Anm.),  t€didr  gewählt,  pl.  valdir;  sodann  auch  gmisSj  gmiss 
wechselnd. 

§  191.    Dabei  gelten  folgende  Regeln: 

1)  Bei  den  participien  auf  -adr,  wie  kalladr  gerufen, 
bei  heimill,  heiiimll  verfügbar,  auch  bei  andern  adj.  auf  -/ 
wie  resall  elend,  unterbleibt  die  Synkope;  später  auch  bei 
denen  auf  -g  und  oft  bei  ymiss  (pl.  ymissir  und  ymsir,  ynmr, 
zuweilen  i/msü). 

2)  Bei  den  adj.  und  part  auf  -^dr  ist  die  Svnkope  im 
gen.  dat.  sg.  f.  und  gen.  pl.  schon  alt,  später  wird  sie  voll- 
ständig durchgeführt:  im^kkmdr  —  nokf>r,  nektr  nackt, 
calidr  —  caldr  gewählt  (zu  celja).  Dies  ist  stets  der  Fall 
bei  -d  und  -t  im  Wurzelauslant :  gladdr  erfreut  (zu  gledja), 
hmttr  geschärft  (zu  hnetja). 

3)  Die  adj.  auf  -itm  haben  im  ac.  sg.  m.  die  Form 
des  nom.,  z.  B.  kriatinn  christlich:  /}////  klein  und  mikill 
gross  haben  im  ac.  a%.  m.  litimi,  mikiim,  im  nom.  ac.^^.  n. 
lUit,  mikit. 


62       §  192—194.    Starke  a»lj.  Decl. :  a-,  o-,  wa-  und  //v>-Stäraine. 

4)  Neben  yfrinn  überschüssig  steht  ohne  -/-;  yrinti, 
4rinn,  pl.  yrnir  etc. 

§  192.  Wie  grdr  (wegen  (jrärr,  (jrdtt  vgl.  §  117}  gehu 
auch  adj.  mit  andern  Vokalen,  z.  B.  trür  treu,  hlyr  lau  u.  a. 

Anm.  Formen  wie  gräan,  gräum  sind  spätere  Bildungen, 
vgl.  §  34  f. 

b)    toa-,  wö-St&mme. 

§  193.     Paradigmen : /(j^r  bleich,  hör  hoch. 


masc. 

neutr. 

fem. 

l)Sg. 

N. 

fol-r 

fol-t 

h^ 

G. 

fol- 

-8 

fol-rar 

D. 

fol-um 

fol-u 

fol-ri 

A. 

fol -van 

foVt 

fol-va 

PI. 

N. 
G. 
D. 

fol-vir 

fol-ra 
fol-um 

fql-var 

A. 

N. 

fql-va 

fol 

fol-var 

2)Sg. 

ha-r(r) 

hä-tt 

h'} 

G. 

hä- 

8(8) 

hä-rCrlar 

D. 

ho-(fu)m 

ho(-fu) 

h;i-r(r)i 

A. 

ha-fan 

hä-tt 

hä-fa 

PI. 

N. 
G. 
D. 

hä-fir 

ho 
hä-r(r)a 
ho-(fu)m 

hä-far 

A. 

hä-fa 

ho 

hä-far 

Anm.  Wegen  der  alten  Form  h6r(r),  für  die  später  h('tr(T)  ein- 
tritt, vgl.  §  33  Anm.;  wegen  des  Uebergaogs  von  -/-  in  -/-  §  78. 

§  194.  Wie  f'iJr  flektiren  u.  a.  tryyyr  treu,  l^ronyr  eng, 
roKicr  rasch,  f^rr  rasch,  freigebig,  J^ykkr,  Irjokhr,  l>jokki'  dick 
(vgl.  §  30  f.),  yttrr,  gorr,  yerr  bereit  (alter  u-,  resp.  ja- 
Stamm), /ro-rj/r/or  fruchtbar,  nu'fr,  mjör,  injdr  schmal,  ebenso 
sl/rr  etc.  stumpf  (vgl.  die  §§  32  Anm.  2  und  39  Anm.):  '.vic 
hf'tr  auch  /rdr,  fror  hurtig. 

Anm.  1,  Später  dringt  das  -»>-  durch  Ausirleichnng  aucb  in 
Formen  wie  fnhum  ein.     lli'irr  flektirt  später  auch  wie  grän-    '^  1««) 


§195—197.  Starke  adj.  Decl.:  7«- u./o-iStäiume.  Schw.  Deel.       63 

Anm.  2.  Wegen  der  Kons.-Verdoppelungen  hält,  härrar  etc.  vgl. 
§  117.  —  Der  uom.  hnss  grau  (pl.  m.  hnsvir)  erklärt  sich  nach  §  96, 1. 

Anm.  3.  Später  gehen  eine  Anzahl  dieser  Stämme,  wie  här, 
frar,  f^ykkr,  myrkr  dunkel  in  die  Flexion  der  «.-Stämme  (also  ohne  -/>) 
über;  myrkr  sowie  dygyr  treu,  hryggr  betrübt,  flektiren  auch  nach  der 
folgenden  Klasse. 

c)  ja-  und  ;o-Stämme. 

§  195.     Paradigma:  sehr  schuldig. 


masc. 

neutr. 

fem. 

Sg. 

N. 

sek-r 

sek-t 

sek 

G. 

sek- 

s 

sek-rar 

D. 

sek-jum 

sek-ju 

sek-ri 

A. 

sek-jan 

sek-t 

sek-ja 

PI. 

N. 
G. 
D. 

sek-ir 

sek 
sek-ra 
sek-jum 

sek-jar 

A. 

sek-ia 

sek 

sek-iar 

§  196.  Von  kurzsilbigen  geht  wie  sekr  nur  midr 
mittlerer,  von  langsilbigen  nyr(r)  neu  (vgl.  grärr !)  sowie 
mehrere  auf  -y  und  -k,  wie  frcegr  berühmt,  sloyr  schlau, 
genyr  gangbar,  rikr  mächtig,  fät4kr  armselig,  pekkr  an- 
genehm, sterkr,  stijrkr  stark  u.  a.  Die  meisten  davon 
flektiren  auch  wie  a-Stämme. 

B.    Schwache  Declination. 

§  197.  Zwei  Arten  von  adjectiven  sind  hier  zu 
unterscheiden: 

a)  Im  Positiv  und  Superlativ  flektiren  die  eigentlichen 
adjectiva  im  m.  und  n.  sg.  nach  den  «m- Stämmen,  im 
f.  sg.  nach  den  ÖM-Stämmen;  die  eigentümlichen  Plural- 
formen sind  communia. 

b)  Die  part.  präs.  in  adjectivischer  Function  und  die 
Comparative  flektiren  im  f.  sg.  und  im  ganzen  plur. 
wie  IM-Stämme. 


m.        n.       f. 

gra-i     grä     grä 
gra         gro 

gro-m 


64  §  198-201.     Schwaclie  adj.  Decliuation. 

a)   Positiv  und  Superlativ. 

§  198.     Als  Beispiele   können   dienen:   spaki  der  Ver- 
ständige, ijräi  der  Graue, 
m.  n.  f. 

Sg.  N.  spak-i  spak-a  spak-a 
G.  D.  A.  spak-a  spok-u 
PI.  N.  G.  A.      spok-u 

D.  spok-um 

Anm.  Nom.  ac.  pl.  hatten  ursprünglich  die  Endung  -Tm;  -u  wird 
später  auch  im  dat.  pl.  durchgeführt. 

§  199.  So  fiektiren  nicht  bloss  die  «-Stämme,  bei  denen 
die  oben  §  190  f.  besprochene  Synkope  zu  beachten  ist 
((jamli,  mättki,  helgi  etc.),  sondern  auch  f«;«- Stämme  wie 
fqlvi,  ^'a-Stämme  wie  seki,  f.  sekja. 

§  200.  Viele,  meist  zusammengesetzte,  adjectiva  sind 
indeclinabel  mit  der  steten  Endung -a,  woneben  in  alter 
Zeit  auch  oft  nach  der  nom.  sg.  m.  auf  -i  vorkommt,  z.  B. 
andvaki,  -a  schlaflos,  /m/wüoipte  ausgewachsen,  u.  s.  w.  (Hier 
entspricht   der   nom.  pl.  den  got.  schw.  Fitmieu  auf  -ans.) 

b)   Comparative  und  part.  präs. 
§  201.     Paradigmen:   spakari  weiser,   gefandi  gebend. 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  spakar-i     spakar-a     spakar-i 

G.  D.  A.  spakar-a  spakar-i 

PI.   N.  G.  A.  spakar-i 

D.  spokur-um 

Sg.  N.  gefand-i     gefand-a      gefaiid-i 

G.  D.  A.  gefand-a  gefaiid-i 

PI.   N.  G.  A.  gefand-i 

D.  gefond-um 

Anui.  Im  «pätereu  isl.  a^t\xi  der  dat.  id.  luuli  aui  -/  luis 
(=  n.  (f.  ac). 

lieber  die  Bildung  des  Comparativs  und  Superlativs 
8.  die  WortbildungHlehre! 


§  202— 2(».    Kardinakahlen.  65 

3.  Kap.    Zahlwörter, 
a)  Kardinalzahlen. 

§  202.    Die  ersten  vier  Zahlwörter  sind  declinir- 
bar  und  flektiren  folgendermassen : 


m. 

n. 

f. 

1.  Sg. 

N. 

ein^ 

ei-tt 

•s 

ein 

G. 

ein- 

ein-nar 

D. 

ein-um 

ein-u 

ein-ni 

A. 

ein-n 

ei-tt 

ein-a 

PI. 

N. 
G. 
D. 

ein-ir 

ein 
ein- na 
ein- am 

ein-ar 

A. 

N. 

ein-a 

ein 

ein-ar 

2. 

tvei-r 

tvaa 

tvae-r 

G. 

tvegg-ja 

D. 

tvei-m(r) 

A. 

N. 

tvä 

tvau 

tvse-r 

3. 

{)ri-r 

{)rjü 

{)rj-ar 

G. 

priRg-Ja 

D. 

{)ri-m(r). 

J)rem(r) 

A. 

l>rjä 

prj-ü 

prj-är 

4.         N.  fj6r-ir         fjogur,  fjugur    fjor-ar 

G.  fjogur-ra.  Qugur-ra 

D.  fj6r-um 
A.  fjör-a  Qogur,  Qugur    Qor-ar 

§  203.    Hierza  ist  zu  bemerken: 

1)  Wegen  der  Assimilation  im  n.  eitt  (aus  *eint)  vgl. 
§  89.  wegen  einnar  etc.  (aus  *  einRüR)  §  96.  wegen  des  ac. 
sg.  m.  einn  §  59.  Der  pliir.  von  einn  bedeutet  „irgend 
ein"  oder  ^allein".  In  letzterer  Bedeutung  flektirt  es  auch 
schwacL  (eini  u.  s.  w.). 

Uultbaaacn,  AiücUndiachw  Klementarbucli.  5 


66  §  203-206.     Kardiualzahleii.     Ordiualzahleu. 

2)  Wegen  des  f.  tvkr  (aus  *  twän)  vgl.  §  20,  wegeu 
des  gen.  tveggja,  priggja%  110,  wegen  der  dat. -Endung  von 
2  und  3  §  96,  6,  wegen  des  ac.  m.  tvd  §  104,  2  und  40.  Neben 
tvau  (mit   bewahrter  Endung  des  n.:  -u!)  steht  selten  tvd. 

3)  Wegen  des  Accentwechsels  in  prjdr,  prjü  (mit  be- 
wahrter neutr.  Endung)  und  prjd  vgl.  §  36. 

4)  Wessen  fßigur  vgl.  §  30,  wegen  des  -g-  §  124,  5,  wegen 
des  Accentwechsels  (fjörlr  etc.)  §  36. 

§   204.     Neben   tveir  steht   in   der   Bedeutung   „beide" 
ein  altes  compositum:  bddir,  das  so  flektirt: 
m.  n.  f. 

N.  bäd-ir       bsed-i,  bad-i       bäd-ar 
G.  begg-ja,  bäd-ra 

D.  bod-um 

A.  bäd-a        baed-i,  bad-i       bäd-ar 

An  in.  Es  ist  dies  eigentlich  eine  Zusammensetzung  aus  dem 
Zahlwort  *bai  und  dem  bestimmten  Artikel  peir,  der  in  unbetonter 
Stellung  verkürzt  wurde  (vgl.  §  46);  ersteres  erscheint  noch  in  dem 
gen.  heggja  —  tveggja. 

§  205.  Die  Zahlen  0—20  sind  indeclinabel,  die  Zahlen 
30 — 110  werden  mit  dem  w-Stamm  tigr  etc.  (§  160  Anm.  1) 
„Zehner"  gebildet,  z.  B.  prir  tigir  30.  —  Hundrad  bedeutet 
meist  „120"  und  flektirt  wie  ein  neutraler  «-Stamm,  z.  B.  tmu 
hundrud  „240'^ ;  püs(h)und  bedeutet  meist  „1200"  und  flektirt 
al»  fem.  /-Stamm,  z.  B.  tvcer  püs(h)undir  „2400",  und  hat 
einen  neutralen  r/-Staram  püshundrad  als  Nebenform. 

b)    Ordinalzahlen. 

§  206.  „Der  erste"  heisst  fgrsft;  das  als  «-Stamm, 
odar  fi/rsti,  das  als  «//-Stamm  flektirt;  „der  zweite"  oder 
,der  andere"  flektirt  so: 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  annar-r     auna-t     onnur 
G.  annar-s  annar  rar 

D.  odr-um     odr-u      annar- ri 
A.  anna-n      anna-t    adr-a 


§  206—208.     Ordinalzahleu.     Persöul.  Prouumiua.  67 

PI.  N.  adr-ir       onnur      adr-ar 
G.  annar-ra 

D,  odr  um 

A.  adr-a        onaur      adr-ar 
Anna.    Beachte   den  Ausfall   iles  -r-  im   ac.  sg.  m.  annan  sowie 
im  nom.  ac.  sg.  n.  annat! 

Wegen  des  Wechsels  von  -nn-  und  -ä-  (got.  anpar!) 
vgl.  §  72  und  94,  wegen  des  n.  annat  §  211  Anna.,  wegen 
des  ac.  sg.  m.  annan  ib. 

§  2U7.  Die  übrigen  Ordinalzahlen  auf  -di,  -di  oder  -U 
Hektiren  als  aw- Stämme,  nur  pridi  „der  dritte"  als  jan- 
Stamm  (fem.  pridja). 

Alle  andern  Zahlworte  s.  unter  ^Wortbildung!" 

4.  Kap.    Pronomina. 

1.  Persönliche, 
a)  üngeschlechtige  und  refleiivum. 

1.  person.     2.  person.     3.  reflexivum. 


§  208.  Sg.  N. 

ek 

{)ü 

— 

G. 

min 

})in 

sin 

D. 

mer 

J)er 

ser 

A. 

mik 

|)ik 

sik 

Du.   N. 

Vit 

it 

— 

G. 

okkar 

ykkar 

_ 

D.A. 

okkr 

ykkr 

i 

PI.     N. 

ver 

er 

— 

G. 

var 

yd(v)ar 

/  _ 

D.A. 

OSS,    «SS 

ydr 

s  ~ 

=  Sg. 

Anm.  1.  Für  ek,  mik,  fnk  und  sik  treten  später  audi  ey,  mig, 
fng  und  sig  auf;  ebenso  für  rit,  it  auch  rid,  id,  vgl.  §  82. 

Anm.  2.  Durch  Anlehnung  an  die  auf  -d  auslautenden  Verbal- 
formen  entstehen  später  die  Formen  fnt,  f>ir  für  it,  er  (kamider). 

Anm.  3.  In  der  Poesie  wird  ek  in  der  verkürzten  Form  -k, 
■g  dem  Verbuui  angehängt  (vgl.  §  50,  2),  z.  B.  m-iUak  ich  sprach,  sjnkk 
ich  sei,  frittag  ich  fragte.   Treten  die  Negationspartikeln  -u,  -at  hinzu. 


68  §  208 — 210.    Persönliche  und  possessive  Pron. 

80  steht  nach  haupttoniger  Silbe  -k,  sonst  -g:  sekka  ich  sehe  nicht, 
f>ore(]a  ich  wage  nicht.  Das  -k  kann  auch  zweimal  stehen:  mdkak 
ich  kann  nicht. 

Anra.  4.  /»w  kann  mit  oder  ohne  Verkürzung,  resp.  Synkope  des 
Vokals,  enklitisch  an  Verbalfornien  antreten,  wobei  der  Konsonant 
nach  §  80,  75, 1  und  100  als  d,  d  oder  t  erscheint,  z.  B.  In/rdu  höre  du, 
kemid(u)  kenne  du,  eslu  bist  du.  Tu  steht  aucli  nach  den  Conjunctionen 
at  dass  und  f>6tt  (l>ö  at)  obgleich:  attu,  j)6ttu.  —  Die  Negation  at  kann 
zwischen  verb  und  pronomen  eingeschoben  werden  :  gnßattu  gabst  du  nicht. 
Anm.  5.  mer,  mik  werden  in  alter  Poesie  unterschiedslos  als 
-m  und  -tnk  dem  verb  angehängt,  z.  B.  letvm  Hessen  mir,  rökumk  trieben 
mich,  leid  erumk  leid  sind  mir.  Dabei  stehen  statt  der  3  pers.  sg.  die 
Plural  formen:  göfumk  er  gab  mir.  Durch  Verwechslung  mit  den 
Mediopassivformen  entstehen  später  Bildungen  wie  -wm,  -uimt, 
•umist,  -unst. 

b)  Geschlechtige. 
§    209.     Von    dem    gesclilechtigen    Personalpronomen 
hann   er,    kommt    nur   das  masc.   und  fem.  sg.  vor.     Das 
neutrura  sowie  der  plural  werden  von   dem  Demonstrativ- 
pronomen sä  der  (§  213)  gebildet. 

m.  f. 

Sg.  N.  han-n        hon 
G.  lian-8         hen-nar 
D.  hon-um      hen-ni 
A.  han-n         han-a 
Anm.    Alte  Nebenformen  des  dat.  ni.  sind:   liönom,  hÖHom, 
hovom  (vgl.  §  23),  des  nom.  f.:  hau,  acc.  liätia ;  eine  jüngere  Form  des 
nom.  f.  ist  hun.  —  Ueber  den  Vokalwechsel  vgl.  §  44. 

2.   Possessiva. 

§  210.  Diese  sind:  minn  mein,  pinn  dein,  *»>m  sein 
(rellex.);  okkarr  unser  beider,  yÄ-^arr euer  beider;  mrr unser, 
yd(v)arr  euer.  —  fnnii  und  sinn  lloktiren  genau  wie  minn. 
Die  Formen  sind: 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  minn         mi-tt         min 

G.  min-s  rniii-iiiir 

D.  miu-iiiii      niiii-u       iniii-ni 
A.  min-ii         ini  tt         min-a 


§  210—212.    Possessivpronomina.  69 


m. 

n. 

f. 

PI. 

N. 
G. 
D. 

min-ir 

min 
min-na 
min-um 

min-ar 

A. 

min-a 

min 

min-ar 

Anni.  Formen  mit  t  statt  i  kommen  in  alter  Zeit  vor,  ebenso 
Verwechslnng  von  «n  und  n  durch  Ausgleichung.  —  Umord.  sind  der 
nom.  sg.  f.  minu  und  der  ac.  sg.  m.  minitio  belegt. 

§  211.  okkarr  und  t/kkarr  flektireu  (abgesehen  von 
dem  wechselnd  auftretenden  inl.  v)  wie  yd(v)arr  (vgl. 
§  21).     Die  Formen  des  letzteren  sind: 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  yd(v)ar-r        yd(v)a(r)-t     ydur 

G.  yd(v)ar-s  yd(v)ar-rar 

D.  ydr-iim  ydr-u  yd(v)ar-ri 

A.  yd(v)a(r)-n     yd(v)a(r)-t    ydr-a 
PI.  N.  ydr-ir  ydur  ydr-ar 

G.  yd(v)ar-ra 

D.  ydr-um 

A.  ydr-a  ydur  ydr-ar 

Anm.  Der  Schwund  des  -r-  in  ydvan  und  ifdvat  erklärt  sich  durch 
die  Schwachtonigkeit  der  Silbe,  der  fakultative  des  -v-  dui-ch  Aus- 
gleichung. 

§  212.  Das  poss.  pron,  der  1  pers.  plur.  hat  mehrere 
Formen,  die  mit  vd-,  6-  und  oss-  nebeneinander  anlauten. 
Die  letzteren  kommen  fast  nur  in  alten  Gedichten 
vor,  die  ersteren  verdrängen  allmälig  die  d-Formeu. 

m.  D. 

Sg.  N.  vär-r  vär-t 

G.  vär-8 

D.  6r-um,  oss-um,  vijr-um  6r-u,  öss-u,  vor-u 

A.  var-n  vär-t 

PI.  N.  6r-ir,  oss-ir,  var-ir  ör,  v^r 

G.  var-ra 

D.  6r-um,  oss-um,  vor-um 

A.  ör-a,  oss-a,  vär-a  6r,  vor 


70  §  212—214.    Possessiv-  und  Demonstrativpronomina. 

f. 

Sg.  N.  ör,  vor 

G.  var-rar 

D.  viir-ri 

A.  6r-a,  oss-a,  vär-a 
PI.  N.  ör-ar,  oss-ar,  var-ar 

G.  vär-ra 

D.  6r-um,  oss-um,  vör-um 

A.  6r-ar,  oss-ar,  vär-ar 

Anm.  värr  gehört  zu  demselben  Stamme  wie  oer  wir;  «r-  nnd 
oss-  dagegen  zu  dem  von  oss  uns,  ersterer  mit,  letzterer  ohne  grammt. 
Wechsel  (umara:  unsara,  vgl.  §  124). 

3.   Demonstrativ a. 

§  213.  Das  einfache  pron.  dem.  sn  der,  llektirt  fol- 
gendermassen,  seine  Formen  aus  den  Stämmen  so  und 
/m-   bildend: 

m.        n.  f. 

Sg.  N.  sä        |)at        sü 

G.      pess  {)eir(r)ar 

D.  f)eim    J^vi         |)eir(r)i 
A.  |)ann    pat        pk 
PI.  N.  ]jeir     pau        Jjaer 
G.  |>eir(r)a 

D.  |)eim 

A.  \)k        ])au        jiar 

Anm.  Alte  Formen  des  dat.  sg.  u.  sind  />c^,  /»  (das  r  i.st  ana- 
logisch dem  interrog.  hvi).  —  Die  rr-Formen  überwiegen  später  die 
r-Formen,  vgl.  §  117.  —  Häufig  steht  />##,  />iin  statt  />fss,  Imnn,  und 
im  Anlaut  oft  d-  statt  />-,  vgl.  §  80  Anm.  —  üeber  »A  vgl.  §  40. 

§  214.  Das  aus  dem  einfachen  dem.  prom.  und  den 
Partikeln  -si  und  -«  zusammengesetzte  pron.  ajä,  l>easi 
dieser,  llektirt  in  den  ältesten  Quellen  so  (jüngere  Formen 
sind    eingeklammert,    die    später    herrschenden    mit    einem 

t  verst'lu'jj): 


§  214—216.    Detnonstrativpronomina.  71 

m.  n. 

Sg.  N.  8ja  (t  J)essi,  f>essir,  jDessur)     petta 
G.  pessa 

D.  t  jjessum  (f)e(i)ma)  pvisa,  f  J)essu 

A.  penna  petta 

PI.  N.  pessir  t  pessi  (pessur) 

G.  pessa  (f  f)essa(r)ra) 

D.  t  pessum  ({)e(i)ma) 

A.  pessa  t  pessi  (pessur) 

f. 
Sg.  N.  sja  (t  pessi,  pessur) 
G.  Pessar  (f  pessa(r)rar) 
D.  pessa  (f  pessa(r)ri) 
A.  pessa 
PI.  N.  Pessar 

G.  pessa  (f  pessa(r)ra) 
D.  t  pessum  (pe(i)ma) 
A.  Pessar 
Anm.    1.     Aeltere    Formen    erscheinen    noch    auf  jüngeren 
Runeninschriften,  z.  B.  sg.  nom.  m.  sasi,  f.  susi,  n.  f>atsi,  fnta,  ac.  ni. 
pnnsi,  pana,  f.  pasi,  dat.  m.  paimsi,  pl.  nom.  n.  paust,  etc. 

Anm.  2.  Neben  den  ss-Formen  stehen  auch  solche  mit  einfachem 
8,  vgl.  §  120,  und  rs,  vgl.  §  91  (umgekehrte  Schreibung). 

§  215.  Ein  anderes  dem.  pron.  ist  hinn  jener,  das  wie 
minn  flektirt,  aber  stets  kurzes  i  hat;  später  wird  es 
auch  als  Artikel  vor  dem  Adjectiv  gebraucht,  und  hat 
dann  im  sg.  n.  die  Form  hit  statt  hitf,  und  im  nom.  ac. 
sg.  m.  oft  hin  statt  hrnn. 

Anm.  hinn  jener  steckt  auch  im  adj.  /iin(n)ey  hierher,  dort 
(aus  *hinveg),  vgl.  §  120. 

§  216.  Als  Artikel  wird  das  pron.  e/m,  inn  ge- 
braucht, das  wie  hinn  flektirt  und  die  entsprechenden 
Formen  et,  it;  en,  in  hat.  Während  enn  vor  dem  adj. 
steht,  wird  es  dem  subst.  nachgesetzt,  und  ver- 
schmilzt allmälig  mit  demselben  (wovon  die  Eddalieder 
schon  einige  Beispiele  zeigen).  Dabei  sind  folgende 
Regeln  zu  beachten: 

zh  ■■■■ 


72  §  216—217.    Angehängter  Artikel. 

1)  Der  anlautende  Vokal  des  Artikels  schwindet  stets 
nach  den  Endungen  -a,  -u  und  -/  (doch  vgl.  4). 

2)  Nach  flexivischena  r  schwindet  der  Anlaut  des  Pro- 
nomens  ausser  im  nom.  ^..  wenn  dem  r  ein  Vokal  vorhergeht 
und   die  Artikelform    einfaches  ti  hat,    z.  B.  syr-in  die  Sau. 

3)  Im  dat.  pl.  schwindet  das  -w  des  Nomens  vor  der 
verkürzten  Artikelform  -num,  z.  B.  bordu-num  den  Tischen. 

4)  Nach  betontem  Vokal  kommt  im  dat.  sg.  der  Artikel 
mit  und  ohne  Vokal  vor:  o-nni  und  Q-inni,  dem  Flusse. 

5)  Im  dat.  sg.  der  masc.  und  im  ac.  sg.  fem.  kommen 
Formen  mit  und  ohne  inneres  -i-  vor.  z.  B.  d.  ulf(i)num 
dem  Wolfe,  streng (i) mim  dem  Strange,  ac,  s6l(i)na  die  Sonne. 

6)  Beim  nom.  pl.  der  kons.  Stamme  steht  bald  syn- 
kopirter  Artikel:  kverkr-nar  die  Kehle,  myss-nar  die  Mäuse, 
bald  unsynkopirter:  menn-inir  die  Männer,  neyl-hiir  die  Nägel. 

Beispiele:  zu  1):  boya-ns  des  Bogens,  yqtu-iia  die 
Gasse  (ac),  bordi-nu  dem  Tische;  zu  2):  laugar-nar  die 
Bäder  (nom.),  aber  fjqdr-ina  die  Feder  (ac),  dagr-inn  der 
Tag,  mödir-in  die  Mutter,  fadir-inn  der  Vater. 

§  217.  Paradigmen:  m.  hani-nn  der  Hahn,  draumr-inn 
der  Traum;  i.  g(tta-n  die  Gasse,  bi/gd-in  die  Wohnstätte;  n. 
aug-at  das  Auge,  fat-it  das  Gefäss,  epli-t  der  Apfel. 


Sg. 


PI. 


1 

m. 

f. 

N. 

hani-nn 

draumr-inn 

gata-u         bygd-in 

G. 

hana-ns 

draums-ins 

gotu-nnar  bygdar-innar 

D. 

haua-num 

draum(i)-num 

gotu-nni     bygd-inni 

A. 

hana-nn 

draura-inn 

gotn-na      bygd-iua 

N. 

hanar-nir 

draumar-nir 

gotur-nar   bygdir-uar 

G. 

hana-nua 

drauma-nna 

gatna-nna  bygda  una 

D. 

honu-num 

draumu-num 

gotu-nura   bygdu-uum 

A. 

hana-na 

drauma-na 

gQtur-uar   bygdir-nar 

Sg.  N. 

D. 

auga-t          fat-it 

epli-t 

G. 

auga-ns        fats-ins       eplis-ins 

D. 

auga-nu        fati-nu        epli-nu 

A. 

auga-t          fat-it 

epli-t 

§  217—219.    Artikel.    Relativa.    Interrogativa.  73 

PI.  N.  augu-n  fot-in  epli-D 

G.  augna-nna  fata-nna  epla-nna 
D.  augu-num  fotu-num  eplu-uum 
A.  augu-n  fot-in  epli-u 

Wie  hygdin  bildet  man  auch  ^-in  der  Fluss,  wie  fatit 
auch  tre-it  der  Baum. 

Aiim.  1.  Zuweilen  kouimen  im  nora.  ac.  pl.  des  Artikels  vor  dem 
adj.  auch  Formen  wie  enu,  liinu,  gen.  pl.  ennu,  liinnu  vor,  die  ihre  Endung 
dem  folgenden  schw.  adj.  entlehnen,  z.  B.  enu  beztu  menn,  die  besten 
Männer. 

Anm.  2.  Neubildungen  sind:  im  gen.  sg.  m.  und  n,  seltener 
im  f.,  wird  bisweilen  nur  der  Artikel  (im  n.  auch  -ins!)  flektirt, 
während  das  subst.  die  acc.-Form  hat:  smid-vis  des  Schmiedes,  nafn- 
ins  (so  I)  des  Namens,  akir-iimar  der  Taufe ;  oder  es  tritt  im  m.  die 
gen. -Endung  -»  an  den  acc. :  dag-inn-s  des  Tages,  woraus  durch  Ueber- 
tragung  auch  beim  n.  tre-inn-s  des  Baumes.  —  Auch  treten  im  nom. 
und  acc.  m.  Ausgleichungen  ein:  nom.  svein-inn  der  Knabe,  acc. 
einn-inn   den  Knaben  (statt  und  neben  sveinn-inn  und  srein-inn)  etc. 

4.   Relativa. 

§  218.  Da  ein  eigentliches  Relativpron.  im  german. 
nicht  existirt,  werden  statt  dessen  meist  die  Partikeln  sem, 
es  (bisweilen  eti),  späterer,  und  die  Conjunction  at  gebraucht, 
seltener  die  Interrogativpron.  hvat  was,  hverr  (hvarr)  wer, 
hviUkr  welcher. 

Anm.  es  wird  oft  als  -s  einem  vorhergehenden  Pronomen  oder 
andern  Satzteil,  zu  dem  es  gehört,  enklitisch  angehängt:  säs  derjenige 
welcher,  fjanns  denjenigen  welchen,  hvars,  dort  wo,  pegars  sobald  als, 
hvdrts,  livärz  ob. 

5.   Interrogativa. 
§  219.     Diese  sind: 

1)  Das  defective  einfache  Fragepronomen  „wer", 
„was",  das  nur  im  sg.  m.  und  n.  vorkommt,  im  m.  nur 
im  gen.  und  dat. : 

m.  n. 

Sg.  N.    —  hvat 

'     G.  hvess         hvess 
D.  hveim         hvi 
A.    —  hvat 


74  §  219 — 22().    Interrogativpronoraina.    Indefinita. 

Die  felilenden  Formen  werden  aus  dem  folgenden 
genommen. 

2)  Alt  hvadarr,  später  stets  durch  Ausgleichung  hvdrr 
„welcher  von  beiden"  (vgl.  §  106),  das  wie  ein  st.  adj. 
Hektirt: 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  hvadar-r,  hvär-r       bvär-t  hvor 

G.  hvär-s  hvär-rar 

D.  hvor-um  hvor-u  hvär-ri 

A.  hvadar-n,  hvär-n      hvär-t  hvär-a 

PL  N.  hvär-ir  hvor  hvär-ar 

G.  hvär-ra 

D.  hvgr-um 

A.  hvar-a  hvgr  hvär-ar 

Anm.  1.  Hierzu  gehört  der  d.  sg.  n.  j)öi>öru  nichts  destoweniger 
(aus  * l>ö-ad-höru,  -hv6ru,  §  23). 

3)  Hve.rr  „welcher  von  mehreren",  das  ebenfalls  wie 
ein  st.  adj.  (/a-Stamm)  liektirt,  hat  nur  im  acc.  eine  Ab- 
weichung, indem  die  Prosa  statt  des  alten  poetischen  ac. 
8g.  m.  hverjan  stets  hvern  hat. 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  hver-r  hver-t        hver 

G.  hver-8  hver-rar 

D.  hver-jum  hver-ju      hver-ri 

A.  hver-jan,  liver-n     hver-t         hver-ja 

PI.  N.  hver-ir  hver  hver-jar 

G.  bver-ra 

D.  hver-jum 

A.  hver-ja  hver  hver-jar 

A  um.  2.    Der  ac.  sg.  f.  heisst  selten  auch  (schw.)  hverjv. 

4)  Hvilikr  „wie  beschaffen"  Hektirt  als  st.  adj. 

6.   Indefinita. 

§  220.  Als  unbestimmte  pron.  mit  (l«r  Bedtnitung 
„irgend  «'inci"  kommen  vor:  eimihrwr  (MJcr  r'mxlivrfr. 
iiiihLrtirr,  siiiiir,  rinn   und   ticiini  liieuativ):   rilthrnl   mir  snb- 


§  230—321.    ProDomina  indefimta. 


75 


staotivisch   im   nom.  ac.  sg.  des  nentrums.    Dazu   ist  fol- 
gendes zu  bemerken: 

1)  m.  Ebmkverr,  f.  einhver^  n.  mMkeert  wird  nor  in 
der    ältesten    Zeit    beiderseitig   flektirt.    später    bleibt    em- 

Aofür  auch  eins-)  unverändert. 

2)  Zo  dem  pron.  nekkverr^  n&kkverr  oder  nekkuarr, 
n^kkvarr  (aus  *ne  veit  ek  hverr,  kvarr)  tritt  das  neotr. 
nekkvat^  n^kkvat  (subst.)  oder  wMaoat  (auch  adj.^  aus  "^ne 
reit  ek  hvat)^  die  vermischt  folgendes  Paradigma  io  der 
älteren  Sprache  ei^eben: 

m.  n.  f. 

Sg.  N.  nakkvar-r      nakkTa(r)-t      D^kkor 
G.  nakkvar-s        ,  nakkvar-rar 

D.  nokkur-um     nokkur-u  nakkvar-ri 

A.  nakkvar-n      nakkva(r)-t       nakkTar-a 
PI.  N.  nakkvar-ir      nokkar  nakkvar-ar 

nakkvar-ra 
nokkur-om 
nokkur  nakk?ar-ar 

nqkkvorr^  f.  nqkkvi>r,  n.  nqkhvüt 
auf^  woraus  sich  das  spätere  gevröbnliebe  Paradigma 
nqkkurr,  f.  nqkkur,  n.  nqkkui  entwickelt,  das  folgender- 
massen  flektirt: 

m.  n. 

Sg.  N.  nokkur-r       nokkn(r)-t 

nokkur-8 

nokkur-um     nokkur-u 

nqkku(r)-n     nokkn(r)-t 


N.  nakkvar-ir 
G. 
D. 

A.  nakkvar-a 
Früh   tritt   daneben 


PI. 


G. 
D. 
A. 

N. 
G. 
D. 
A. 


f. 
nokkar 
nqkkur-rar 
nqkkur-ri 
nokkar- a 
nokkar-ar 


nokkur-ir       nokkur 
nokkur-ra 
nqkkor-am 
nqkkur-a       nokkur  nokknr-ar 

Anm.    Alte  NebeDtormeu  sind:  nekkt-i,  m^-kkri  im  d.  sg.  n. 
3)  8wmr  flektirt  adjektivisch,  nehm  wie  einn  {s.  §  2r>2). 
§  221.     Die  negativen  indef.  pronomina  sind:  m.  f. 
*^ttfi  (aus  *eiiim-tji),   u.  ekki  (aus   *eitUffi)   keiner,   mantt-ffi 


76  §  221.    Pronomina  indefinita. 

niemand,     vett-ki,     vcett-ki    nichts,     hvdr-f/i    keiner    von 
beiden. 

1)  en-f/i  hat  gewöhnlich  folgende  Formen: 


m.                          Q. 

f. 

Sg.  N. 

engl                        ekki 

engi 

G. 

enski-s,  enki-s 

engr-ar 

D. 

eng-um,  ßng-um     eng-u,  «ng-u 

eng-ri 

A. 

engl,  eng-an            ekki 

eng-a 

PI.  N. 

eng-ir                      engi 

eng-ar 

G.  eng-ra 

D.  eng-um,  ong-um 

A.  eng-a  engi  eng-ar 

Von  dpn  Dativ  formen  aus  verbreitet  sich  jedoch  schon 
früh  der  w-Umlaut  auch  auf  andere  Formen,  mit  Ausnahme 
von  engi,  ekki  und  enskis,  enkis  (also:  engan  neben  engan 
u.  s.  w.);  vor  Endungen  die  mit  a  oder  /  beginnen,  tritt 
dann  oft  ein  unorganisches  v:  migvar,  migvir  u.  s.  w. 

Anui.  Aeltere  Formen  zeigen  noch  die  Entstehung  des 
Pronomens  aus  flectirtem  einn  und  dem  Negationssuffix  -gi,  indem  statt 
e  oft  noch  der  Diphthong  ei  auftritt  und  das  innere  -i-  nocli  nicht 
synkopirt  ist.  Wichtigere  Nebenformen  sind  (die  neuen  be- 
sternt): sg.  nora.  ra.  eingi,  *  einginn,  f.  eingi,  *eingin  n.  etke;  gen.  f. 
einegrar,  *iTigvarrar;  dat.  n.  einoge,  f.  einegre,  *ingoarri;  pl.  nom.  m. 
eineger,  f.  einegar,  n.  *eingin;  g.  einegra,  *  mgvarra,  d  einegmu. 

2)  Mann-gi  wird  meist  von  Dichtern  Rebraucht  und 
llektirt  nur  singularisch: 

Sg.  N.  manugi 
G.  manzki-8 
D.  mannigi 
A.  manngi 

3)  imtki  (eigentlich  „kein  Wicht",  „kein  Wesen"),  oder 
verkürzt:  vHtki,  assimilirt:  vekki  (s.  5?  WZ),  llektirt  so: 

Sg.  N.  A.  v«tki,  etc. 

G.  vettugis  (nach  §   168) 
D.  vettugi 

Anm.  Das  zugehörige  ey-vü  (aus  *eivn-tt)  kommt  nur  adverbial 
in  der  Bedentang  nnicht"  vor,  auch  im  g.  eyvitar,  d.  eymtu. 


§  929 — 293.    Pronomina  indefinita. 


77 


§  222.  Audere  unbest.  pronomioa  sind:  hvaÜä, 
hratvetna  (vetna  g.  pl.  von  viettr  Wicht),  hvat  „was  auch 
immer",  hvergi  y,wer  auch  immer"  (von  mehreren),  hmrgi 
id.  (voQ  zweien).  Die  beiden  ersteren  kommen  nur  im  sg, 
vor  und  tlektiren  so: 

1)  Sg.  N.  A.  hvatki        hvat-(bvet-,  hot-)Yetna 

G.  hvesski-s    hversvetna 
D.  hvigi  hvivetna 

Anm.    Ueber  hot  for  k«at  rgl.  §  ää.    *m«b«  ist  alt  and  selten. 

2)  Ucertß  flektirt: 

m.  n. 

^5.  N.  hvei^i  hver(t)ki 

G.  hver(s)ki-s 

D.  bverinngi,  hverig-um     herig-u 

A.  hverngi,  hvern(i)g-an     bver(t)ki 
PI.  N.  hverigi-r  hver(i)gi 

G.  hverig-ra 

D.  bTerjuDgi.  hverig-um 

A.  hverig-a  hTer(])gi 

3)  Hmryi  flektirt : 

m.  n. 

Sg.  N.  hvärgi  bvär(t)ki 

G.  bvär(s)ki-8 

hvorugi,  \ 

fär(i)gu  ^ 

A.  hvjungi,  bvär(Di^an         bvar(t)ki 

PI.  N.  hvä,r(i)gi-r  hvärgi 

G.  bvärig-ra 

D.  hvorungi,  hvär(i)g-nm 

A.  hvär(i)g-a  hvärgi 

§   223.    ^Jeder"   heisst    hverr   (von   mehreren),   hmrr, 

hmrr-tveggi  oder  -tveggja  —  auch   tvtggja  hvärr  —    wenn 

von   zweien   die   Rede  ist.     Hverr  sfr  heisst  Jeder   für 

sich",  annarr  hcerr  „jeder  zweite".    Bei  der  Flexion  bleibt 

tveggja  und  sir  anverändert;   in  hv&rr  tvtggi  flektirt   das 

erste    Glied    regelmässig,    das   zweite    entweder    als    schw. 


f. 
hvergi 
hverig-rar 
hverig-ri,  hverrigi 
hverig-a 
hverig-ar,    hverigi 


hverig-ar,  hverigi 


1 

hvorgi 
hvärrig-rar 


D.  hvorungi,  hvär(i)g-nm     j  j^^^^  {     hvärigri 


hvär(i)ga 
hvär(^i)g-ar 


bvar(i)g-ar 


78  §  228 — 225.    Pronomina  iudetiuita.     Ooujugation. 

Adjectiv  (§  198)  oder  wie  die  Comparative  und  part.  praes. 
(§  201),  letzteres  besonders  im  nom.  sp.  f.  und  nom.  ac.  pl. 
n.    Die  Flexion  dieses  Compositums  ist  also: 
m.  D. 

Sg.  N.  hvärrtveggi  hvärttveggja 

G.  hvärstveggja 

D.  hvorumtveggja      hvorutveggja 
A.  hvarntveggja         hvärttveggja 
Pl.'N.  hvärirtveggju         hvortveggju  u.  -tveggi 
G.  hvärratveggju 

D.  hv^rumtveggjum 

A.  hväratveggju         hvortveggju  u,  -tveggi 
f. 
Sg.  N.  hv(^rtveggja  u.  -tveggi 
G.  hvärrartveggju 
D.  hvärritveggju 
A.  hväratveggju 
PI.  N.  hvärartveggju 
G.  hvärratveggju 
D.  hvorumtveggjum 
A.  hvärartveggju 
An  111.    Die  ursprünglicheren  Formen:  Nom.  «g.  in.  Itnaiarr  irajyi, 
ac.  Iwadarntoeygja  sind  alt  und  selten.    Eine  spätere  Form  des  nom.  pl. 
m.  ist  hvdrutveggju    beide  schw.). 

§  224.  Schliesslich  seien  noch  genannt:  Wrfir  „beide" 
(§  204),  madr  man,  annarr  hvdrr  und  annarr  tveijyja  (letz- 
teres bleibt  unverändert)  oder  annarrtveijiii  (wie  htnirrtveyf/i) 
„einer  von  zweien".  Der  Plural  bedeutet:  „die  einen  von 
2  Parteien«. 

2.  Abschnitt:   Conjugation. 
1.  Kap.    Allgemeines.        * 

§  225.     Das  aisl.  Verbum  hat  folgende  Formen: 
1)  Zweigenera,  activum  und  mediu- paHsivum« 
das    letzt«ir»'   als    spezit^ll    skandinavische    Bildung    mit    re- 
flexiver   oder    passiver    Bedeutung    und    entstanden    durch 


$  225 — 288.     Conjn^tiun.    Allgenieinee.  7^ 

AnhäoguDg  der  PersonalproDomioa  der  ersten  and  dritten 
Person  (mik  mich,  mer  mir,  sik,  ser  sich)  an  die  entsprechen- 
den activen  Formen. 

2)  Zwei  tempora,  praesens  und  praeteritam 
perfeet).  letzteres  das  allgemeine  tempus  der  Vergangenheit. 

3)  Drei  modi,  indicatiT,  conjunctiv  oder  Op- 
tativ, und  imperativ,  der  jedoch  nur  im  praesens  vor- 
kommt und  die  2.  Person  sg.  und  pl„  sowie  eine  1.  Person 
pl.  bildet. 

4)  Zwei  numeri.  singular  und  plural. 

5)  Vier  Verbalnomina:  iufinitiv  des  praesens, 
infinitivdespraeteritams  (nur  bei  einer  Anzahl  Verben), 
participium  praesentis  mit  activer.  und  parti- 
cipium  praeteriti  mit  passiver  Bedeutung. 

§  226.  Die  verba  werden  nach  der  Art  der  Bildung 
ihres  praeteritums  in  3  Klassen  eingeteilt:  starke, 
schwache,  und  gemischte.  In  eine  vierte  Klasse 
können  die  verba  sein  und  wollen  gestellt  werden,  die  ver- 
schiedene Eigentümlichkeiten  aufweisen. 

a)  Starke  verba. 

§  227.  Diese  bilden  ihr  praeteritum  ohne  Zusatz 
am  Ende,  bloss  durch  Ablaut  oder  Reduplication.  ihr 
part.  praet.  auf  -imi.     Wir  haben  also: 

1)  Ablauteude  verba,  z.  B. /oro  fahren, /<Jr  fohr, 
/uririH  gefahren. 

2)  Reduplicirende  verba,  z.  B.  rrja  rudern,  rera 
ruderte,  röinn  gerudert.  Bei  den  meisten  dieser  2.  Klasse 
ist  jedoch  die  ursprüngliche  Reduplication  nicht  mehr  er- 
kennbar, und  sie  gleichen  daher  nunmehr  den  ablautenden, 
z.  B.  fa^la  fallen,/*?//  fiel  {got.  faifaU),  fallmn  gefallen. 

b)  Schwache  verba- 

§  228.  Diese  bilden  ihr  praeteritam  durch  die 
'. ndung  -äa,  -pa,  -da  oder  -ta,  und  entsprechend  das  part. 
praet.  auf  -är.  ->r.  -dr  oder  -fr.  z.  B. /^o   führen.  /fJr</o 


80       §  228—231.    Conjugation.    Allgemeines.    Tempusbilduug. 

führte,  f4rdr  geführt;  vekja  weckeu,  vakpa,  vakpr;  selja  ver- 
kaufen, selda,  seldr:  ßijtja  fortschaffen,  flutta  fluttr.  Sie 
sind  meistens  abgeleitete  verba  und  zerfallen  nach  den 
Ableitungssuffi  xen  wieder  in  3  Klassen:  ja-,  ö-  und 
ae-Stämme.     Weiteres  8.  unten. 

c)  Gemischte  verba. 

§  229.  Diese  sind  starke  verba,  die  ihr  praesens 
verloren  haben  und  statt  dessen  das  praeteritum  in 
praesensbedeutung  gebrauchen,  wozu  sie  dann  ein 
neues  schwaches  praet.  und  part.  praet.  bilden, 
z.  B.  veit  weiss,  vissa  wusste,  vitaär  gewusst.  —  Gelegent- 
lich bilden  auch  andre  als  diese,  praeterito-praesentia 
genannten,  verba  starke  und  schwache  Formen  neben- 
einander. 

Aum.     lieber  sein  und  wollen  s.  unten  §  278  f. 

2.  Kap.    Tempusbildung. 

a)  Starke  verba. 

1.    Ablautende  verba. 

§  230.  Die  ablautenden  verba  bilden  ihre  tempus- 
Stämme  durch  den  §  61  flf.  besprochenen  regelmässigen 
Wechsel  des  Wurzelvokals,  und  zerfallen  darnach  in 
6  Klassen.  Folgende  Formen  sind  für  die  Flexion  des 
Verbums  bestimmend:  1)  praesens,  2)1.  und  3.  Per- 
son des  sing.  ind.  praet.,  3)plur.  ind.  und  der  ganze 
opt.  praet.,  4)  part.'  praet.  -  im  folgenden  ist  als 
„a  verbo"  der  Ablautsklassen  stets  der  inf..  die  1.  Pers. 
8g.  und  pl.  ind.  praet.,  sowie  das  part.  praet.  angegeben. 
Anm.  Die  urHprüngliche  Einfachheit  des  Vtikalsystenis  der  st. 
verba  iHt  im  nordischen  vielfach  durch  Umlaut.  Hrechunjf,  Contraction, 
QuantitÄt«verändprungen  und  die  AuHlaatsgesetze  gestört  worden. 

Erste  Klasse. 

§  231,  Verba  der  ersten  Ablautsreihe:  i  —  ei  (S)  —  i 
—    /.  /.   M.  i/rtpu  greifen,  (/rf'//>,  (/ri/mm,  ;/ripititi,  tind  mit  r 


§  231— iJ33.    Tempusbildimg.     Ablautende  verba.  81 

in  der  zweiten  Form  bei  wufzelauslautendem  ^y  (vgl.  §33): 
stiga  steigen,  ste,  stigum,  stig'mn. 

Anm.  1.  Wie  gripa  gehen  noch:  X'/t'/w  kneipen:  drifa  treiben, 
krifa  greifen,  klifa  klimmen,  rifa  reissen,  «nVa  schweben,  ffrifn  ergreifen: 
bita  beissen,  di'ita  sche-ssen,  hnita  stossen,  lita  sehn,  rista  ritzen,  rila 
schreiben  =  reissen).  skita  scheissen.  $lita  zerreissen  (=:  sehleissen): 
kci'ia  sich  ängstigen,  lida  gehn.  rida  reiten,  rida  drehn  (=  engl,  vrrithe), 
»ida  zaubern,  sirida  schreiten,  *nido  schneiden,  grida  sengen  (auch 
schw.):  nsa  pedere,  ri»a  sich  erheben  (e.  ristf) :  gina  gähnen,  hrina 
schreien,  berühren,  htfina  kreischen,  »kina  scheinen,  glänzen 

Anm.  2.  Wie  st\ga  gehn  noch:  Imiga  sich  neigen,  miga  mingere, 
siga  sinken:  daneben  kommen  aber  sehr  häufig  die  Neubildungen 
fteig  etc.  vor. 

Anm.  3.  Scifa,  »ida,  lida,  guido,  »vida,  gina  bilden  ihr  praet. 
auch  schwach:  »n/Vfa,  sidda  etc. 

§232.  Besonderheiten  sind  noch:  von  Mäa  warten 
heisst  das  part.  bedinn  (a-ümlant!);  rait  »-Suffix  im  Prae- 
sens-Starame  erseheint  blikja  blinken;  mit  j-  and  v- 
Formen  ebendort  srikja,  svikva  betrügen,  part.  prät.  srnkirm 
und  si'ikvinn  (seltener  sykva,  sykinn),  und  vikja  oder  vikva 
weichen,  part.  cikinn  (seltener  yküa,  ykvinn).  Die  andern 
Formen  sind  regelmässig  ohnej  oder  c ;  sceik,  srnkut/ij 
u.  8.  w. ;  ihr  präsens  bilden  diese  ;-  und  p-Stämme  auch 
nach  Art  der  langsilbigen  ^"«-Stämme,  also  1.  sg.  syk(v)i, 
2.  3.  syk(c)ir,  neben  seik,  smkr. 

Anm.  Von  einzelnen  st.  Verben  erscheinen  nur  noch  Beste: 
«ii'T  es  schneit,  snifim*  beschneit  ipoet.):  hniftinn  beklommen  (hnifta 
ist  selbst  schwach).  cUinn  verwest,  verwelkt,  fndinn  geschmolzen 
(jÄda  schwach),  dhlißnn  verwegen  (hlifa  hüten  schw.),  tiginn  aus- 
trezeichnet,  vornehm  (tjä  =:  g.  teihan  zeigen  ist  schw\  U  ich  leihe, 
m  geliehen  (Ijä  ist  schw.). 

Zweite  Klasse. 
§   233.     Die   verba   der  zweiten  Ablautsreihe  zeffallen 
nach  dem  Präseusvokal,  resp.    diphthongen  in  3  Ab- 
teilungen:   1)  mit  j6  im   präsens,    2)  mit  juj   3)  mit  ü. 
Die    andern    Vokale    sind:    au  (6)   —   u  —  o,  z.  B.  ßj6ta 
fliessen,  ßautf  ßutum,  ßotlnu;  krjupa  kriechen,  kraup;  mpay 
lufen;   und  mit  6  in  der  2.  Form  bei  wurzelauslautendem 
.  Ijüga  lügen,  16,  lugum,  loginn. 

Holthaaten,  AltialäniiisclMS  Ktcmeiitarbach.  ti 


82  §234-236.    Tempusbildung.    Ablanteude  verba. 

§  234.  Der  Wechsel  von  Jd  und  jü  beruht  nach 
§  16  darauf,  ob  die  Wurzel  auf  einen  Dental  oder  einen 
Labial  und  Guttural  ausj^eht;  ü  im  Präsensstamrae 
ist  eine  andere  Ablauts- Form.  Wegen  des  6  im  prät. 
vgl.  §  33! 

Anm.  1.  Wie  ßjota  gehn  mit  Dental:  hrjöta  zerbrechen,  gjöta 
giessen,  filjöta  bekommen  (zn  Los),  hrjöta  schnarchen,  stieben,  Ijösta 
schlagen,  7yo<a  geniessen,  skjota  schiesseii,  f>jöta  tosen,  />r/öfa  aufhören ; 
bjöda  bieten,  hrjöda  reuten,  rjöda  röten,  sjöda  sieden;  gjösa  sprudeln, 
hnjösa  niesen. 

Ann».  2.  Wie  krjüpa  gehn:  drjüjia  triefen,  kljüfa  spalten,  rjüfa 
zerbrechen ;  fjüka  stieben,  rjüka  rauchen,  strjuka  streichen. 

Anm.  3.  Wie  süpa  gehn:  lüta  sich  beugen,  stüpn  hervorragen, 
düfa  niederdrücken  (part.  „erlahmt"):  dann  mit /w-Formen  daneben: 
lüka,  Ijüka  verschliessen. 

Anm.  4.  Wie  Ijvga  gehn:  svtjüga  sich  schmiegen,  und  mit 
Doppel  formen:  sjvga,  süga  saugen,  ßjvga  ßüga  fliegen;  daneben 
stehen  dann  die  Neubildungen  laug  etc.  (vgl.  steig  neben  ati^.). 

§  235.  Besondere  Abweichungen  zeigen  zwei 
verba  mit  auslautendem  8  und  zwei  j«-Stäm  me:  frjösa 
frieren,  kjösa  wählen ;  fyja  fliehen,  spyja  speien.  Neben  den 
Formen  frusum,  frosimi  etc.  der  beiden  ersteren  erscheinen 
die  alten  (nach  §  20  und  27  zu  erklärenden)  Formen  mit 
grammatischem  Wechsel  fr&rum,  frerinn,  später  frerum, 
frerinn  (vgl.  §  20  Anm.  4),  wonach  ein  sg.fr^ra,  frera  nach 
Analogie  des  redupl.  rera,  r(>rum  (von  r6a  rundern)  neben 
/raus  gebildet  wird.  —  flyja  hat  alt  im  sg.  prät.  flö  (aus 
*ßauh),  pl.  ttwjum  mit  gramm.  Wechsel,  spyja:  spjö,  spjöm. 

Anm.  1.  ßi'ija  fleklirt  meist  schwach :  ßiida,  ß;j(i)dr,  woueben  ß<'jn, 
ß6da,  fli'da,  ßoidr,  ßvidr ;  spyja  hat  auch  schw. ;  sptida,  spiit  n. 

Anm.  2.  Reste  starker  verba  sind:  von  biegen:  bygum,  Im- 
ginn,  Ton  */inji')dn  schlagen:  /mtiud,  Inwdit  n.,  von  hrjöta  schaudern: 
3  8g.  htm»,  praet.  hraue;  toginn  gezogen  [/awu  scliw.  v.  tjöa  helfen). 
hrodinn  gefärbt,  ludluu  harly.  mtiun  vcrfiiull.  muidinn  diinnharig. 

l>rittt'  Kla-M- 

§  236.  Die  verba  der  3.  Ablautsreihe  zerfallen  in 
2  Unterabteilungen:  a)  die  verba  mit  Nasal  und  Kon- 
sonant im  Wurzelauslaut,  und  b)  die  verba  die  auf  /-  und 


§  236—237.     Tenipusbilclnng.     Ablauteurte  verba.  83 

/•-VerbiDdiingen  ausgeh  d.  Einzelne,  durch  besondere 
Lautgesetze  veränderte  verba  lassen  sich  jedoch  in  keiner 
dieser  beiden  Abteilungen  mehr  unterbringen. 

§  237.  Klasse  lila.  Die  auf  geminirtesm,  weder 
auf  m,  n  und  Kons,  ausgehenden  verba  noit  den  Vokalen 
i  —  a  ~  u  —  u  (vgl.  §  14  f.),  z.  B.  spinna  spinnen,  spann, 
spunnum,  spuimhm;  h'nida  binden,  hatt,  bundum,  hundinn; 
springa  zerspringen,  sprakk,  spi-uniium,  sprunginn  (vgl.  §  88). 

Anm.  1.  Wie  spinna  gehn:  cinna  ausführen,  finna  finden,  brinna 
brennen,  rinna  rennen,  svitnma  schwimmen  idaneben  scima,  symja  nach 
Kl.  IV);  wie  bindo  mit  tt  aus  nt,  nd  im  prät. :  liriiain  stossen,  vinda 
winden;  wie  springa:  stinga  stechen.  Gewöhnlich  steben  jedoch  statt 
brinna  und  rinna  die  schwachen  verba  brenna  und  renna. 

Anm.  2.  Die  älteren  plur.  prät.-  und  part -Formen  von  vinna, 
rinda  und  svitnma  sind:  unnum,  vndvin,  undinn ;  svmmum  (vgl.  §  102). 
Neben  /unnum,  funninn  finden  sich  mit  grammat.  Wechsel  die 
Formen  fundum  fundinn. 

§  238.  Klasse  111  b.  Die  auf  l-  und  r- Verbin- 
dungen ausgehenden  verba  mit  den  Vokalen  e  (ja)  —  a 
—  u  —  0,  z.  B.  sfierta  berühren,  snart,  snurtum,  snortinn; 
hjarga  bergen  (vgl.  §  29),  harg,  burgum,  hör  ginn. 

Anm.  1.  Wie  snerta  gehen:  scelta  hungera,  sterben,  velta  wälzen: 
oerpa  werfen;  seräa  Unzucht  treiben,  cerdn  werden;  hcerfa  sich  wenden, 
sverfn  feilen;  sücl(j)g(i  verschlingen  (vgl.  S  lH);  belln  treffen,  svelln 
schwellen,  vell'i  sieden ;  f}verra  abnehmen ;  ferner  eine  Anzahl  verba,  die 
ursprünglich  zur  vorigen  Abt  eilung  gehörten,  aber  ihr  7j,  m 
(nach  §  88)  dem  folgenden  Konsonanten  assimilirt  und  die  Vokale  t 
und  u  dabei  in  e,  o  verwandelt  haben  (vgl.  §  25)  —  mit  Ausnahme 
des  analogisch  neugebildeten  plur.  prät.  auf  «  — :  detta  niederfallen, 
^•re«a  mucken,  s/iretta  springen;  skreppa  gleiten,  sleppa  gleiten  lassen; 
drekka  trinken  i  aber  part.  drukkinn,  vgl.  §  25  Anm.) ;  endlich  mit  r 
vor  dem  e:  hrecta  bersten.  —  Wie  hjarga:  gjalda  gelten,  gjalla  gellen, 
skjcdla  klatschen,  skjalfa  zittern,  bjnlpa  helfen  (auch  schw..  prät.  auch 
neugebildet  hjalp  neben  htdp).    gnesta  krachen  geht  wie  bresta. 

Anm.  2.  Wenn  dem  Wurzelvokal  ein  v  vorhergeht,  muss 
dies  lautgesetzlich  vor  u  und  o  schwinden  (§  102):  urdum  wurden, 
part.  ordinn  ;  brerfa:  hur/vm,  korfinn.  Später  wird  es  jedoch  oft  an a- 
logisch  wiederhergestellt:  unrdum,  Iworfinn. 

Anm.  3.  Neben  sordinn  (von  xerda)  .stellt  die  Form  strodimi; 
neben  skro/ipiun  das  Adjectiv  skurpinn  eingeschrumpft. 

6* 


84  §  239 — 240.    Tenipusbildnug.    Ablautende  verba. 

§  239.     Als  Besonderheit  eil   siud  iiocli  zu  merken: 

1)  Die  verba  der  1.  Abteilung^  mit  ^?-Sllffix  im  präsens 
z.  B.  slymjva,  sli/ngja  schleudern,  bei  denen  die  ^^-Umlaut.s- 
gesetze  (§  21)  sowie  die  Palataiisirungsgesetze  (§  111)  zur 
Anwendung  kommen.  Die  Formen  sind :  dyngou,  slyngja, 
slqng,  slungum,  slunyinn. 

Anm.  1.  Ebenso  gehn:  syntfia,  i^i/iif/a,  sjingja  singen,  /?ri/ngva, 
frrynyja  drängen;  gyggva  verzagen,  tyggra  kanen  (auch  schw ).  —  Dais 
pväs.  von  pryngra  hat  neben  y  aucli  n.-  pringr;  nach  solchen  Formen 
sind  die  inf.  fjn-ngoa,  l^rvnqja,  und  sUngva  neugebildet. 

2)  Die  verba  auf  ursprüngliches  inkw  zeigen  Assimilation 
des  n,  Vokaltrübung  und  ?;-Uralaut;  sekkva  sinken,  sokk, 
sukkum,  sokkinn  (vgi.  §  25  und  88). 

Anm.  2.  Ebenso:  hnkkva  weichen,  klvkkra  stöhnen,  stt^kkra 
springen.  —  Der  plur.  pvät.  ist  eine  analogische  Neubildung  statt 
* sokkum. 

3)  Das  verb  hregda  ans  Licht  ziehn  geht:  hrä  (aus 
*l)rah,  *hrag,  vgl.  §  107,  2),  hrugdum;  hrugäinn;  beson- 
dere Präsensformen  haben:  hnoggva,  hnqgga  stossen. 
hnqgg,  hnitgginn  und  sporna  anstossen.  sparn,  spurnum. 

Anm.  :3.     Neben  hregda  findet  sich   anch    ein  (gewöhnlich  schw 
hrigda  rügen,   Anspruch   machen;   zu    /moggra   heisst  die  8.  sg.  piii.s. 
Iinyggr.    S/iorna  geht  auch  schw.  und  hat  neben  sich  die  schw.  Neben- 
form 8/)yrna. 

Anm.  4.     Reste   sind:    bolginn   geschwollen,    brugginn    gebraut 
hiilfinn    gewölbt    (iHilfa    ist    schw),    kroji/iitni    ge.<chrnmpft    (kre/t/ia    i 
schw.),  roskiriv  gewachnen,  atorkinn  erstarrt. 

Vierte  KlasHe. 

§  240.    Verben  der  vierten  Ablautsreihe:   '    (  — 

<l  —  o,  z.  B.  bera  tragen,  ha}\  Ix^rmti,  hor'nin;  troda  treten. 
trady  tr<^dum,  trodinn.     Ueber  ^  vgl.  §  21  Anm.  1. 

Anm.  1.  So  gehu:  «kern  schneiden,  itela  stahlen,  fela  verbergen 
{\mri  folginv  mit  gramraat.  Wechsel),  vema  nehmen  (pl.  prät.  tiöminn 
vgl.  8  23,  part.  tiumitm),  r^/a  (i>art  nach  ij  102  ojinu,  pl.  prät.  nach 
§  23  ö/um  (neu:  v(>/um),  wonach  of  neben  ra/  im  sg.) ;  trnda  hat  aiuli 
ein  schw.  prftt.  tmdda,  part.  traddr. 

Anm.  2.    Zu  dem   schw.  nli-kkvn  löHchen  giebt  es  ein  st.  \n\\\ 
$l»kinn. 


§  241—914.    Tenpasiiildng.    AUantaade  rtaim.  85 

§  341.  Besondere  Abweiehnngeii  zeigen:  svirna 
(aoeh  schw.  nach  der  ö-Ktasse)  «ji/mja  sehwimmen,  svamij, 
s6mmm  (sin^tiumO,  sinw»r%  das  aoeh  als  smmKa  nach  El.  DI 
flektirt ;  koma  kommeo,  laxmt,  kam^  hhmtm  (la^mMm),  komhm; 
soßi  schlafen,  svaf^  »dßnm  (m^wm),  aoßmn.  YgL  die  in 
Anm.  1  citirten  §§! 

Füntte  Klasse. 

§  242.  Verba  der  fünften  Ablantsreihe:  e  (i)  —  a  — 
^  —  #^  z.  B.  gefa  geben,  gafj  ST^^m"»,  g^sfin»;  oder  mit  ja- 
Soffix  im  Präsens:  »itja  sitzen,  sat,  s^tmm,  setiim. 

Akb.  1.  So  g<dm  BDch:  ^epa  Cfsddagea;  feta  des  Weg  iad«, 
fnta  pedere  (aneh  sdhw.),  geta  bekomneB,  «eCa  ahütchätOT,  cte,  etm 
essas  (prit.  ät);  Uta  leck  sein,  reta  traben;  leau  lesen;  «09«  anfkdben, 
wiegen,  wig^;  trega  betrüben  gdit  gewShnUdi  scAw.,  prit.  Anegdn  be- 
traaorte;  vega  t5ten  bmt  im  ag.  prit.  nc  (ans  *rai,  *ro9)j  fe^a  sagen 
im  pL  prit.  imfani  nd»ai  tvMum  {%  S3]. 

Ana.  2.  Wie  «ä^  gefan :  Hdja  bitten,  Kggga  ^/Bgtn  maA  /figgja 
«Dpfiogen,  die  ibr  jF  jedoch  onr  im  priaens  TcrdoppeiB  (^^  §  114) 
and  dasselbe  im  sg.  prät    abwerfen:  Id,  fm  irg\.  §  107,  2). 

Anm.  3.  Die  rerba  eefa  und  tefa  änd  ans  dieser  in  die  Tonge 
Klasse  ibcfgecreten. 

§  243.  Besondere  Abweichungen  zeigen:  frtgna 
(anch  seh w.)  fragen,  das  sein  w  nur  als  Präsenssnffix 
hat:  /ra,  fr^gym,  fregmn;  vesa  sein  mit  grammat.  Wechsel: 
umSj  jr^ncm,  verit  n.,  and  mit  späterer  An^^Ieichnng :  vera, 
vor;  das  eontn^hirte  ^d  sehen:  sa,  aöm  (s^),  shm  (vg^ 
S  14  ff.),  ntUeta  dunkeln  (vgl.  §  115),  pari,  rokkmt  n. 

Anm.  Za  das  sdiw.  bnta  wanken  gdiSrt  das  st.  prit.  iirat: 
zn  dem  sehw.  ja  Terqtrecben  das  st  put.  joäm. 

Seebste  Klasse. 

§  244.    Verba  der  sechsten  Ablaolareihe:  a  (e)  —  6  — 

—  o  (e)^  z.  B.  fara  fahren,  för,  f&rumy  farnm;  oder  mit 

e   im   part.  nach   §  20  Anm.  1 :    taka  nehmen^   Ük,  iAkmH, 

tekittH;   oder  mit  ^'a-Saf6x   im  Präsens:    ktfja  heben:    h6f, 

hfffumj,  kqjthtH. 

Anm.  Wie  Jan  gdm:  aUt  eraiinren,  jpte  angen,  hda  friereBr 
wtalm  mablcs;  jfrwfa  graben,  aJ^a  sckaben:  Uaim  anfladen,  trada  waten 


86       §  245—247.   Temposbildung.   Ablautende  u.  redupl.  verba. 

(prät.  vöd  uud  öd);  vaxa  wachsen  (prät.  öx,  pl.  öxum  und  uxvin);  wie 
taka:  aka  fahren,  skaka  schütteln;  draga  zielin  (prät.  drü);  wie  lief  ja 
(part.  prät.  meist  schw.):  kefja  niederdrücken  (auch  schw./,  skepja 
schaffen  (part.  prät.  schw.),  sverjo  schwören  (prät.  »vor  und  s6r  oder 
schw.,  part.  srarinn  und  soriim). 

§  245.  Besondere  Abweicliuugen  zeigen:  1)  das 
im  Präs.  mit  w-lnfix  gebildete  standa  stehn:  stöd,  stöäum, 
stadinn;  2)  die  con trah i rten  verba  mit  grammat. 
Wechsel y/a  schinden,  ßö,  fiögujn,  ßeginn  (ebenso:  klä  reiben, 
sld  schlagen,  pvä  waschen  mit  prät.  pvö  und  p6) ;  endlich 
3)  die  Ja-Stämme :  deijja  sterben :  dö,  dorn,  dä'mn  (ebenso 
geyja  bellen) ;  hlceja  lachen,  AM,  hlögmti,  hleginn. 

Anra.  1.  aka  geht  auch  schw.;  sld  bildet  analog  sä  (§247;  auch 
slera,  sli  ra  etc.  im  prät. 

Anm.  2.  Isolirte  Formen  sind:  prät.  //nö/ schnitt  ab;  von  dem 
schw.  ynaga  nagen  die  3  sg.  ind.  präs.  gnegr ;  part.  prät.  /e(/jnw  froh. 
vakinn  wach  (zu  dem  schw.  raka). 

II.  Reduplicirende  verba. 
§  246.  Die  reduplicirenden  verba  zerfallen  in  2  Klassen, 
nämlich  1)  in  solche,  bei  denen  die  Reduplication  im  Prä- 
teritum noch  erhalten  ist,  und  2)  solche,  bei  denen  sie 
durch  Contractionen  zerstört  ist.  Der  ersteren  gehören 
nur  wenige  verba  an,  der  zweiten  die  meisten;  und  hier 
können  wir  wieder  nach  der  Beschaffenheit  des  Wurzel- 
vokals 6  Klassen  unterscheiden,  da  sich  die  Vokale  1)  a, 
2)  (i,  3)  ö,  4)  ei,  5)  av  und  6)  ü  finden.  —  Das  part.  hat 
meist  den  Präsensvokal. 

1.  Hauptklasse:  nicht  contrabirte. 
247.     Bei   diesen  Verben   besteht   die  Reduplication  in 
der  Vorsetzuug   des    (resp.    der)   anlautenden    Konsonuntcn 
mit  dem  Vokal  e  und  o,  der  sg.  des  prät.  lautet  aut  -a  ans 
und   wird  schwach   ilektirt;    das  Particip   ermangelt   der 
Reduplication.    So  geht  z.  B.  röa  rudern,  prät.  r^ra,  fi^ntm,   J 
[)art.   röinn ;    mi   säen,    sera,    sorum,    sdinti.    —    Etwas    ab-  ^ 
weichend    (wegen    des   Inlauts)    ist    die    Bildung   von  mü<i 
wenden,    mirra  und   —   analog   darnach    —  gnüu   sciiaben. 
</iifrtt:  i/rof/  keinxMi  endlich  f^flit   wif  rno :  ifn-rn.  ' 


§  248-249.     Tempusbildung.     Reduplicirende  verba,  87 

Anm.  1.  Im  pl.  tritt  oft  Ausgleichung  der  e-  und  (^-Formen  (vgl. 
§  21)  ein:  str«  und  serwn  etc.  Letzteres  kann  natürlich  auch  nach 
§  20  Anm.  4  erklärt  werden! 

Anm.  2.  Das  der  6.  Ablautsklasse  (vgl.  §  245)  angehörende  slä 
bildet  auch  nach  sä  ein  prät.  slera  neben  slö ;  sä  geht  auch  schwach; 
von  snüa  findet  sich  auch  ein  schw.  part.  prät.  snüdr  —  Von  *bnna 
zerreiben  findet  sich  nur  die  3.  sg.  prät.  hnere.   Wegen  frera  vgl.  §  235. 

2.  Hauptklasse:   contrahirte. 

§  248.  Die  verba  der  1.  Klasse  haben  im  Präsens  a, 
im  Particip  a,  resp.  e^  i,  im  Prät.  e  (i),  z.  B.  falla  fallen, 
feil,  fellum,  fallinn.  —  Hierher  gehört  auch  ein  verb  mit  ä 
(contrahirt  nach  §  17  aus  an),  nämlich  fd  bekommen,  fekk, 
fingum,  fengum^  fanginn,  finginn,  fenginn  (vgl.  unten  zu 
hanga).         - "' ' 

Anm.  1.  Wie  falla  gehn:  falda  den  Kopf  bedecken,  halda  halten 
(prät.  feit,  hell),  hlanda  mischen,  blett ;  wie  fä,  ausser  im  präsens :  hanga 
hängen,  hekk,  hengum,  hanginn  (mit  gramm.  Wechsel,  ganga,  gekk, 
gingum,  gengum,  ginginn,  genginn.  Wegen  der  kons.  Veränderungen 
vgl.  §  73,  wegen  der  vokal,  (sleginn ;  blett  aus  *  blint)  §  20  Anm.  1  und 
§  25.  Ueber  den  Wechsel  von  e  und  i  im  prät.  vgl.  §  14.  Formen 
wie  fengum,  fanginn  sind  natürlich  Neubüdnugeu  imch  fekk,  fallinn  u.  a. 

Anm.  2.  Die  Nebenform  des  conj.  präs. :  fangi  ist  gebildet  wie 
liangi ;  hanga  geht  schw.  immer  im  präs.  ind.,  oft  im  prät.,  selten 
falda.  —  Eine  isolirte  Form  ist  aUiinn  alt. 

§  249.  Die  Verba  mit  den  Vokalen  ä  (ausser  fä)  und 
6  sowie  dem  Diphthongeu  ei  bilden  das  prät.  gleichförmig 
mit  e,  z.  B.  bldsa  blasen,  bles,  hUsum,  bldsinn;  hlota  opfern, 
hJet,  hletum,  hlötinn;  leika  spielen,  Uk,  Ukum,  leikinn.  Nur 
fineipa,  fegen,  wickeln,  hat  im  prät.  sveip. 

Anm.  1.  Wie  blüsa  gehn:  grata  weinen,  koäta  durchbohren 
(prät.  unbelegt,  part.  später  hcätat),  lata  lassen,  räda  raten,  herrschen; 
wie  hlota  noch  soa  feierlich  töten  (prät.  unbelegt),  samt  dem  isolirten 
part.  flökinn  verworren;  wie  leika:  heita  heissen,  und  das  isolirte  part. 
eikinn  rasend. 

Anm.  2.  Seltnere  Nebenformen  sind:  unbetont  lata  sit.  lata ;  prät. 
gr'eit,  reid,  leit  (lit,  pl.  litum),  lieit,  heitum 

Anm.  3.  hlota  und  soa  gehn  auch  schwach;  letzteres  hat  eine 
schw.  Nebenform  sifa.  —  In  der  Bedeutung  „heissen,  genannt  werden" 
geht  heita  im  präs.  ind.  nach  Art  der  lang-<ill).  //-Stämme,  also  1.  sg.  heiti. 


88       §  250 — 251.    Tempusbildung.    Rednpl.  u.  schwache  verba. 

§  250.  Die  verba  mit  au  und  ü  in  der  Wurzel  bilden 
das  prät.  auf  j6,  ju,  z.  B.  ausa  schöpfen,  jös,  jösmn,  JKsmn, 
ausinn;  hüa  wohnen,  }tj6,  hjugyum,  ^"joi/f/mn,  bjoggum,  büinn. 
—  Hierher  auch:  hq(j<)(v)a  hauen,  hj6,  hjuggum  etc., 
hqgg(v)inn. 

Anm.  1.  Wie  ausa  j>:ehn:  avkn  vermehren  lauch  schw.")  und 
Idnupa  halfen. 

Anni.  2.  Von  dem  hierher  gehörigen  bnutfi  schlagen  sind  nur 
präs.  ind.  und  part.  prät.  in  compositis  belegt,  später  erscheint  prät. 
hautada;  isolirt  steht  das  part.  audinn  vom  Schicksal  bestimmt. 

b)   Schwache  verba. 

§  251.  Die  drei  Klassen  der  schwachen  verba  (§  228) 
stimmen  im  allgemeinen  überein  in  der  ßildnng  ihre.s  Prä- 
teritums und  Participiums,  wobei  bloss  das  dentale  Suffix 
je  nach  dem  Stamm-  oder  Wurzelauslaut  des  Verbuins 
wechselt.  Nach  der  Art  der  Stammbildung  zerfallen  sie  in 
3  Klassen: 

1)  ^a-Stämme  (mit  Umliiut  des  Wurzelvokals  im  inf.), 
die  entweder  a)  kurzsilbige  sind,  vf'xe  velja  wählen,  oder 
b)  langsilbige,  wie  d4ma  urteilen  (got.  domjati),  mit 
Schwund  des  j  (vgl.  §  103,2).  Bei  ersteren  tritt  der 
ursprüngliche  Vokal  im  priit.  auf  -da  und  part.  auf  -dr 
oder  -idr  meistens  wieder  hervor:  vaUia,  val(i)drf  die  1.  pers. 
8g.  ind.  präs.  hat  keine  Endung:  vel.  —  Bei  letzteren 
bleibt  der  Umlaut  auch  in  den  prät.  Formen :  dAnula,  d4nuir, 
die  1.  sg.  endet  auf  -i:  d4mi. 

2)  ö- Stämme,  die  das  zu  a  geschwächte  ö  (vgl.  got. 
salhön)  als  Suffix  in  den  prät.  Formen  aufweisen:  Icalla, 
rufen,  kallada,  kalladr;  die    l.  sg.  endet  auf  -a:  kalfa. 

3)  «/-Stämme,  die  das  prät.  gleich  den  Ja -Stämmen, 
das  part.  prät.  meist  gleich  den  ö-Stämmen  bilden:  dugn 
taugen,  dugdu,  dugat  n.:  die  1.  sg.  endet  auf  -i;  dugi. 

Anm.  I)a8  -ai-  dieser  Stämme  erRcheint  z.  It.  im  got.  hnhan, 
9  HK*  ImhaiH,  ahd.  habi«. 


§  252—255.     Tempusbildung.     Schwache  verba.  89 

1.  Klasse:  ja -Stämme. 
a)  kurzsilbige. 
§  252.  Bei  diesen  kommt  ausser  dem  Umlaut  im 
Präsensstamrae  die  verschiedene  Gestaltung  der  Präterital- 
enduug  in  Betracht.  Während  nämlich  prät.  und  part.  prät. 
gewöhnlich  mit  -it^  gebildet  werden,  findet  sich  daneben 
auch  d,  p  und  t.     Statt  d  tritt 

1)  -d  ein,  wenn  die  Wurzel  auf  d  auslautet  (vgl.  §  74), 
z.  B.  gledja  erfreuen,  yladda,  (jladdr;  später  auch  nach  l,  n 
und  m,  wo  in  älterer  Zeit  (ausser  bei  selja  verkaufen) 
d  herrseht,  z.  B.  telja  erzählen,  talda,  talda,  taliär,  taldr ; 
venja  gewöhnen,  vanda,  vanda,  vaniär,  imndr ;  temja  zähmen, 
tamda,  tamda,  tamidr,  tamdr  (vgl.  §  75) ; 

2)  -p,  wenn  die  Wurzel  auf  die  Tennis  k  oder  p  aus- 
geht, z.  B.  vek(k)ja  wecken,  vakpa,  vakidr,  vakpr,  wofür 
später  auch  t  eintritt:  vakta,  vaktr  (§  81); 

o)  -t,  ausser  im  letztgenannten  Falle,  wenn  die  Wurzel 
auf  t  oder  s  ausgeht,  z.  B.  flijtja  fortschaften,  ßutta,  ßuttr; 
hysja  strömen,  husta,  *hustr  (vgl.  §  95  und  100). 

§  253.  Hierher  gehören  nach  §  7  auch  verba  mit 
langem  Wurzelvokal,  wie  z.  B.  Ujja  zerquetschen  (part. 
prät.  :iuch  st.:  lüinn),  lüda,  lü(i)dr ;  ceja  weiden,  äda,  ä(i)dr. 
Vier  derselben  haben  im  prät.  Fornien  mit  und  ohne 
Umlaut:  /r(//a  absprechen,  fryda  {sehen  früda),  fr y(i)dr; 
(jnyja  tosen,  gnüda  (selten  ynyda) ;  h/yja  schirmen,  hlüda 
(selten  hUda,  vgl.  §  21^,  n.  hlü(l)t;  knyja  schlagen,  knyda, 
knüda,  kny(i)dr,  knu>(i)dr.  —  Zu  got.  siujan  nähen,  gehört 
das  prät.  skia,  part.  s4dr,  sMr  (vgl.  oben  hhjja). 

§  254.  Im  prät.  und  part.  behalten  den  Umlaut 
(durch  Ausgleichung)  bei:  selja  verkaufen,  selda,  seldr  und 
setja  setzen,  setta,  settr.    Vgl.  §  75  Anm. 

§  255.  Im  präsens  gehen  teilweise  nach  Art  der 
langsilbigen:  fyrm  ebben,  3  sg.  fyrvir,  prät.  furdi ;  melja, 
nio/va  zermalmen,  präs.  me/  und  rrMlm;  smyrja,  smyrva 
s<;hmieien;  smyr  wui\  smyrvi ;  vekja  zum  Fliessen  bringen  hat 
die  Nebenform  V9k(k)va. 


90  §  256-258.    Tempusbildung.    Schwache  verba. 

§  256.  Besonders  zu  merkeu  siud  noch  die 
Formen  heijja  ausführen  (präs.  hey),  hdda,  hä(i)dr ;  ebenso 
preijja   sith   sehnen,    das   später  inf.  und   präs.  prd  bildet. 

§  257.     Ueber  das   part.   prät.  ist   noch   zu  merken: 

1)  hyggja  meinen  (hygg,  hugda,  hugdr)  bildet  das  n 
nach  der  ö-Klasse:  hugat. 

2)  Die  unsynkopirten  (älteren)  Formen  auf  -idr  er- 
scheinen nie  bei  verben  auf  -d  oder  -t  (z,  B.  gledja  — 
gJaddr,  ßytja  —  fluttr);  auch  bei  den  andern  ist  meist 
schon  früh  die  Synkope  eingetreten.  Statt  -id  tritt  zu  An- 
fang des  13.  Jahrhunderts  nach  Analogie  der  starken  verba 
-in  ein  im  nom.  sg.  m.  und  f.,  gen.  sg.  m.  und  n.,  nom. 
ac.  pl.  n.,  sowie  im  gen.  d.  sg.  f.,  ac.  sg.  m.  und  gen.  pl.. 
z.  B.  von  velja  wähleu :  valinn,  valin,  tmlins,  vaUnnar  etc. 

Anm.  Den  Anstoss  dazu  gab  die  gleiche  Neutralforin, 
7..  B.  iialit  =  malit  gemahlen. 

b)  langsilbige. 

§  258.  Bei  diesen  bleibt  der  Umlaut  in  den  Formen 
des  Präteritums,  z.  B.f/^rda,  f4rdr.  Die  Endung  des- 
selben   beginnt  auch  gewöhnlich  mit  -u,   doch  tritt  dafür 

1)  -d  ein,  wenn  die  Wurzel  auf  altes  //,  nn  sowie  auf 
d  und  d  ausgeht,  z.  B.  fel/a  fällen:  felda^  feldr;  ketina 
kennen:  kenda,  kendr;  setida  senden:  senda,  sendr ;  pyda 
deuten:  pydda,  pyddr;  hirda  bewachen  hat  hirda  und  hirda. 
—  Später  geschieht  dies  auch  nach  sonstigem  /  und 
//,  z.  B.  in  sigla  segeln:  siglda,  siglda;  ne/na  nennen:  ncJ'nUd, 
nefnda;  wietlerum  später  nach  mhf  m,  If  und  ng,  z.  B. 
krmim  kämmen:  kemhda,  kembda ;  d/>ma  urteilen:  ddmdn 
ddmdu ;  nkrJfa  schütteln:  skel/da,  sktll'ihi ,-  s/öin/iuf  schiiMidern 
nlmigda,  aUngda.    Vgl.  §  76  ! 

Anm.  Skemma  sich  schämen  hat  neben  »kemda  aucli  »kumdu. 
da«  auf  got.  skainnn  beruht. 

2)  -p,  wenn  das  verb  auf  /.  und  />  ausgeht,  z.  B.  sftkkm 
senken:  sok/xi ;  dpa  rufen:  dpl>a.  Dafür  triff  ;ib<'r  um  120(i 
schon  -t  ein.    Vgl.  ij  Hl  ! 


§  259—262.     TerapusbilduDg.     Schwache  verba.  91 

3)  -t  nach  t  und  s,  z.  B.  m4ta  begegnen:  ni4tta:  lypta 
aufheben:  fijpta ;  hvessa  schärfen:  hvesta.  —  So  auch  spät 
hirta  statt  hirda,  hirda.    Vgl.  §  95  uüd   100! 

§  259.  Doppelkonsonanz  wird  nach  §  119  vor 
der  Endung  vereinfacht,  z.B.  d&ggva  betauen :  dü(jda ; 
kenna  kennen:  kendr;  ebenso  wird  nach  Kons,  dd  und  tt 
zu  d  und  t,  z.  B.  senda,  lypta  (vgl.  §  118). 

Anm.  hcnta  passen,  evda  enden,  eßa  in  Stand  setzen,  können 
auch  nach  der  ö-KIasse  gehn:  hentada  etc. 

§  2B0.  Eine  Anzahl  verba  bilden  ihre  prät.- Formen 
mit  -t,  obwohl  sie  auf  l  und  n  ausgehn,  z.  B.  villa  irre 
führen:  vilfa,  viltr;  rcena  rauben:  rcenfa.  Wegen  der  Er- 
klärung s.  §  76! 

A  nm  1.  So  gehn:  helln  giessen,  sfAlla  verwüsten,  stilla  bernhigen. 
heia  sich  bereifen  (später  mit  d)  rein,  vda  1.  sich  beschäftigen,  2.  be- 
trügen, mala  sprechen  laber  m.  messen  hat  ä,  d!),  stu'da  stählen,  fvla 
höhneu  (auch  mit  d,  d),  sysla  verrichten,  vixla  wechseln,  i-xla  ver- 
mehren (liei  diesen  dreien  kann  /  in  den  prät.-  Formen  nach  §  109,  a) 
schwinden):  nenna  wagen,  senna  zanken,  spenna  spannen,  ginna  be- 
zanbern,  intia  ausführen,  minna  erinnern,  minnask  sich  küssen,  fjynvn 
dünn  )i  acheu,  vwpva  bewaffnen.  Von  diesen  sind  einige  (wie  f>i/nna) 
erst  durch  Analogie  in  diese  Klasse  geraten. 

Anm.  2.     sikla,  vixla,  ^^xla  gehn  auch  nach  der  ö-Klasse. 

§  261.  Im  inf.  haben  die  verba  :iuf  g  und  k  nach 
§  111  ja,  z-  B.  syrgja  trauern,  drekkja  ertränken.  Schwankend 
ist  es  in  leig(j)a  mieten  und  steik(j)a  braten.  —  Neben  -ja 
erscheint  -va  in  hgggca,  hyggja  wohnen,  präs.  hyggvi,  hyggi, 
prät.  hygda,  ebenso  in  hryggja  betrüben,  skyggja  beschatten, 
xtyggja  erschrecken,  tryggja  beruhigen,  prmigja  drängen, 
priskja,  pryskra  (mit  7i-Umlaut)  dreschen,  präs.  pryskvi, 
priski. 

§  262.  Einige  verba  auf  k  hatten  bereits  urgermanisch 
in  den  ohne  Mittelvokal  gebildeten  prät.- Formen  ht  (vgl. 
§  122)  (las  nach  §87  zu  tt,  resp.  t  (§  118)  assimilirt  wird. 
Hierher  gehören:  s6kja  suchen:  aötta  söttr;  yrkja  machen: 
orta,  ortr  (später  nrkta),  pykkja  <lünken:  p6tt<i,  pottr. 


V'2  §  2H3— 266.     Tempushildnnjü:.     Schwache  verba. 

Aiini.  Sampykkja  einwiHigeu  hat  dagegen -/»»//;/>«,  -jjykta ;  l>ekkja 
gewahr  werden  (,~  denken)  hat  nur  in  der  Poesie  j^ätta  (=  dachte), 
sonst  l)ekj)(t,  j)ekta. 

^  263.  Das  veibum  [}mva  machen  (got.  (jarwjan,  d. 
gerben)  hat  mancherlei  Formen :  iuf.  gor(v)a,  ger(v)a,  gjqr(v)a, 
präs.  gorvi  etc.,  prät.  gorda  etc.,  part.  gorr,  gorr,  gerr, 
gjqrr  (=  gar).  —  Das  Präsens  flektirt:  sg.  \.  gor(v)i  etc., 
2.  3.  gor(v)ir,  pl.  \.  g^rum  etc.,  2.  gor(v)id,  3.  gor(r)a.  Ebenso 
geht  smgrva,  smyrja  schmieren. 

Anm.  Die  o-Formen  sind  mir  poetisch.  Wogen  der  ümlants- 
erschoinangen  etc.  vgl.  §  24  und  §  30  f. 

2.  Klasse:  ö-Stämme. 

§  264.  Diese  äusserst  zahlreiche  Klasse  bildet  das 
präs.  auf  -a,  das  prät.  auf  -ada,  der  part.  auf  -adr,  z.  B. 
kalla  rufen,  kallada,  kalJadr.  Hierher  gehören  besonders 
die  verba  auf  -wa  mit  inchoativer  und  passiver  Be- 
deutung, wie  vakna  erwachen,  aber  auch  viele  Ableitungen 
von  ja-,  jö-  und  /-Stämmen,   wie   herja  verheren:   herjada. 

Anm.  1.  Die  letztern  sind  wohl  von  den  eigentlichen  ja- 
Stämmen  wie  herja  schlagen,  zu  unterscheiden,  bei  denen  -j-  Verbal- 
suffix ist! 

Anm.  2.  ßöa  fluten  und  öask  sich  ftirehteh  können  das  prät. 
auch  nach  der  3  K\.:  ßöda,  ödtisk  bilden;  s_»/n/a  verweigern  später  auch 
nach  der  /'a-Kl.:  si/nda,  si/nda. 

§  265.  Einige  contrahirte  verba  auf  -d  bilden  nach 
§  34  das  Präsens  auf  -d,  das  prät.  auf  -dda,  das  part.  auf 
-(inr,  z.B.  fd  malen :  fdda,  fddr. 

Anm.  So  gehn  noch:  «p/ prophezeien,  m*/ abnutzen,  »/r«  streuen. 
/yV;  quälen  u.  ii 

:i.  Klasse:   ai-Stämme. 

§  266.  Zu  dieser  gehört  nur  eine  geringe  Anzahl  von 
Verben,  die  ihr  prät.  nach  denselben  Hegeln  wie  <lie  ja- 
Stämme  (§  2r>2  und  258)  auf  -da,  -/xi,  -da,  -fa,  ihr  part. 
prät.  meist  auf  -adr,  seltener  -dr,  -tr,  bilden.  Die  l.  pers. 
Rg.  ind.  präs.  geht  auf  -«'  aus,  der  Wurzelvokal  hat  jedorh 
nur  selten  /-Umlaut,  z.  B.  duga  taugen:  präs. ///////.  prät. 


§  :ä)7— 269.    Tempusbiliiuug.     Schwache  verba.  93 

'latjäa,  part.  n.  dufjat.  Wir  könoen  4  Abteilungen  unter- 
scheiden. 

a)  uncontrahirt  e  mit  part.  auf  -adr. 

§  267.  So  gehen  z.  B.  mit  den  bekannten  Verände- 
rungen des  Dentals:  una  zufrieden  sein :  umiay  unda:  skolla 
schleukern:  skolda;  loda  anhaften:  lodda;  caka  wachen; 
vakpa,  vakta;  Aro.f«  lächeln:  brosfa ;  das  part.  kommt  nur 
neutral  als  -at  vor  (truadr  gläubig  ist  adj.). 

Anm.  1.  Wie  duga  geht:  truo  glauben,  hol/a,  kvalfa  gewölbt 
sein,  part.  st.  hdfinn,  schw.  n.  holfaU  Ufa  leben,  das  auch  ein  part. 
li/dr  und  lißnn  „lebendig"  bildet;  lata  schlenkern;  vara  ahnen  (un- 
persönlichj :  stara  sraneu,  pora  wagen  part.  selten />wrt)>  *'99'^  fürchten, 
yru/a  sich  beugen:  wara  mit  dem  Steven  im  Wasser  liegen,  stiira  be- 
trübt sein.  Die  letzten  4  sind  jedoch  im  part.  nicht  belegt,  spara 
sparen  hat  gewöhnlich  im  part.  sparr,  n.  sparat  und  spart. 

Anm.  2.  Wie  una  gehen:  gana  fortstürzen  («päter  auch  nach 
der  o-Klasse'»;  $ama,  söma  geziemen  (part.  nur  sauutt) ;  luma  loslassen, 
nur  imp.  tumi!);  pola  dulden  (part.  auch  f>oIt). 

>  Anm.  3.     Wie  skolla  geht  nur:    ioUa  anhärgen;    wie  caka:  gapa 

gähnen,  drüpa  sich  neigen,  gnapa  sich  beugen,  ßaka  gähnen,  von  denen 
die  letzten  3  im  part.  nicht  belegt  sind:  hüka  hocken  hat  ein  st.  part. 
h'ikinn  {2.  Abi. -Reihe,  btaka  flattern  geht  im  präs.  auch  der  ?- Klasse.  — 
Wie  brosa  geht  noch:  prasa  schnauben  lohne  part.). 

b)  uncontr ahirte  mit  part.  auf  -dr. 
§  268.     Auch  hier  erscheint  im  part.  nur   die  Neu- 
tralform -t.     Beispiele:   horfa   umkehren:    hör/da^   horft; 
skorta  mangeln:    skorta,    skort;  pola  dulden:  poUia,  polda, 
polt  (und  polat). 

Anm.  Wie  skorta  gehn:  glctta  grinsen  (ohne  part.);  jätta  be- 
jahen und  spara  sparen  gehn  auch  nach  der  ö-EIasse. 

c^  contrahirte. 
§  269.   Diese  haben  im  prät.  -da,  im  part.  -</r,  selten  -iiin. 
Beispiele:  <jd  achten:  präs.  gdi,  prät.  ^ruito,  part.  f/(fdr. 
Ebenso  gehn:  ;V/  versprechen,  nd  bekommen. 

Anm.  ja  bildet  sein  jträsens  auch  a's  ja  nach  der  '^Klasse 
<§  265)  und  hat  selten  im  part.  jöinn ;  na  hat  im  ra.  des  part.  die  Form 
nädr,  im  n.  näit. 


präs. 

prät. 

part. 

bdgi 

bdgda 

— 

hefi 

hafda 

hafdr 

kaupi 

keypta 

kcyptr 

segi 

sagda 

sagdr 

pegi 

pagda 

pag(a)t  o. 

le 

If'da 

ISdr 

94       jij  270—272.  Tempasbililuug.   Schwache  u.  gemischte  verba 

d)  unregelmässige. 

§  270.  Mit  Umlauts  formen  und  Vokalveräudeiuiif^eii 
erscheinen : 

inf. 

h(kgja  quälen : 
hafa  haben: 
kaupa  kaufen : 
segja  sagen : 
pegja  schweigen:    pegi 
Ijä  leihen: 
tjä  zeigen:  ti,  tjä(i)      Uda,  tjdda      tedr,  tjddr 

Anm.  1.  Alte  poetische  Nebenformen  sind:  von  ha/a  das 
part.  u.  kafat;  von  »eiija  das  part.  sagadr.  —  Zu  tjä  gehört  das  adj. 
tigiiin  (.eigentlich  st.  part.). 

Anm.  2.  Von  kligja  sich  ekeln  erscheint  nur  der  inf.  und  das 
präs.  Idigi. 

§  271.  Die  präs.  Formen  von  hafa  und  aegja 
{ühQUso  pegja)  lauten  im  Ind.: 

Sg.   1.  hefi  segi 

2.  3.  heßr  segir 

PI.  1.  h(^fmn  segjum 

2.  hafiä  segid 

3.  hafa  ^^gjo, 

Anm.     Alte  Nebenformen   sind:   1.  sg.  /«?/",  >ieg,  2.  he/r,  segr. 

c)  Gemischte   verba. 

1.  PrSterito-prasentia. 

§  272.  Dies  sind  ursprunglich  starke  verba,  deren 
präsens  verloren  gefiangeu  ist,  und  deren  Prsiteritum  {per- 
fect)  präsentische  Bedeutung  angenommen  hat  (wie  gr. 
oloa  weiss,  lat.  memini  erinnere  mich).  Si»«  haben  dann 
ein  neues  schwaches  pr&terituni  und  einen  neuen  iulinitiv. 
der  sich  dem  pliir.  präs.  anschliesst.  gebildet.  Bei  einigen 
treten  im  irid.pl.  des  präserjs  früh  die  wi  rk  I  i<' h  cn  präs, 
Endungen  neben  den  alten  präteritalen  auf,  so  dass  die 
2.  und  3.  Person  auf  -////,  -//  oder  auf  -id.  -a  au.sgeht. 


§  273—275.     Tempusbildung.     Präterito-präseutia.  95 

§  273.     p]rste  Ablautsreihe: 

1)  vita  wissen:  präs.  ind.  1.  sg.  veit,  2.  veizt,  pl.  oitum; 
prät.  üissa;  part.  präs.  vitandi,  prät.  mtadr.  —  Vetka  weiss 
nicht  (aus  veit  ek  a,  vgl.  §  44);  adj.  niss  sicher  (eigentlich 
„gewusst",  altes  part.  prät.),  viss  weise. 

2)  eiga  besitzen;  präs.  ind.  1.  sg.  ä  (aus  *aih),  2.  ätt, 
pl.  eigum  etc.  oder  mit  Präsensendungeu  -id,  -a;  prät.  ind. 
ütta,  conj.  ceito;  part.  eigandi,  attr.  —  Adj.  eiginn  eigen 
(altes  part.  prät.). 

§274.     Dritte  Ablautsreihe: 

a)  Mit  Doppelnasal: 

1.  Unna  lieben  (=  g-önnen);  präs:  ann,  ant,  pl.  un- 
num  etc.  oder  mit  Präsensendungen  unnuni,  -id,  -a;  prät. 
ind.  Unna  (aus  *unpa),  conj.  tjnna;  part.  nmmndi,  nnn(a)t  n. 

2.  kwina  können  geht  gerade  so;  adj.  kudr,  kunnr  kund 
(altes  part.). 

b)  Mit  /•  und  Kons.: 

3.  purfa  bedürfen,  präs.  ind.  parf,  parft,  pl.  pur/um; 
prät.  ind.  purfta,  conj.  pyrfta;  part.  purfandi,  purft  n. 

Anm.  pvrfa,  purfta  mit  «  st.  o  'das  im  norweg.  vorkommt)  sind 
Auögleichungen  nach  den  vorhergehenden  verben. 

§  275.     Vierte  Ablautsreihe: 

1)  muna  sich  erinnern;  präs.  man,  mant,  pl.  munum  etc., 
wonebeu  mit  Präsensendungen  sehr  häufig  -id,  -a;  prät. 
ind.  munda,  munda,  conj.  mgnda,  mynda ;  part.  munandi, 
munat  n. 

2)  mono,  munu  werden;  präs.  ind.  mmi,  mun,  2.  munt, 
inunn,  pl.  monom,  mmiuni,  coni.  muna,  myna;  prät.  ind. 
munda,  monda,  mifnda,  nwnda. 

Anm.  1     miino,  »(i/n«,ist  ein  inf.  prät.,  vgl.  nnter  „Endungen". 

3)  skolo,  skulu  sollen;  präs.  ind.  skal,  2.  skalt,  skall, 
pl.  skolom,  akulum,  conj.  skula,  skyln;  prät.  skylda,  seltener 
sku/d(i ;  part.  skulandi,  adj.  skyklr  schuldig. 

A  n  m  2  Auch  hier  haben  wir  einen  inf.  prät.  Der  Umlaut  im  ind. 
prät.  beider  verba  stammt  aus  dem  conj. 


V)B  27«— 278.     Tenipusbildun«:.     Gemischte  verba. 

§276.     Fünfte  Ablau  tsreilie: 

1)  meya  köanen,  vermögen;  präs.  iod.  inä  (aus  *in<i/i. 
*ntaf/),  matt,  pl.  megum  (auch  mit  Präsensendungen):  prät. 
iud.  inätta  (aus  *inahta),  conj.  mwtta;  part.  me(/andl,  matt 
oder  (selten)  meyat. 

2)  hK^ttu  können  (zu  engl,  know)  geht  nurli  der  Ana- 
logie von  nie(i(i:  knä  etc.,  ermangelt  aber  de8  part.  prät., 
und  besitzt  nur  einen  inf.  prät.  (wie  nniHu,  skulu).  Selten 
lautet  das  prät.  knäda  statt  knätta. 

2.  valda  walten. 

§  277.  Dieses  geht  im  präsens  (veld  efc.)  und  part. 
prät.  stark  (valdit  n.),  bildet  aber  ein  scliw.  prät.  olla  (aus 
*wolpa),  später  olda,  und  mit  Wiedereinführung  des  p-: 
ooUa,  rotdu,  wozu  dann  aucn  ein  part.  prät.  voldit,  ollut 
vorkommt. 

d)    Die  verba  sein  und  irollm. 

1.  veaa,  Vera  sein. 

§  278.     Dieses   starke  verbum    hat   eigentümliche   allr 
Formen  im  Präsens  (die  älteren  stehen  voran): 
Ind.  Conj. 

Sg.  1.  em  PI.  erum  Sg.  1.  sjä,  se     PI.  sem 

2.  est,  ert  erud,  erut  2.  ser  sed,  set 

3.  es,  er  eru  3.  se  se 

Das  prät.  ist  van,  v^runi,  conj.  /r/T^fA'gl.  §  243,  imp. 
/r.s,  part.  rfisandi,  nerit  n.  —  Später  werden  die  auf 
grammat.  Wechsel  beruhenden  r-Formen  überall  durcl«- 
geführt. 

Anm.  1,  Das  präHciiH  IhI  von  einer  Wurzel  rn  ijebiltlet  (.vjjl.  lat. 
es-t,  s-uiii,  g-im)  Sei  ton  nnd  ftit  sind  2.  sj;.  en,  er,  3.  8^.  ve».  —  In 
alten  Dic.litun^en  können  die  verkürzten  Formen  -»,  -ntm,  -rud,  -rtt  statt 
es,  rrtim  etc.  «'nklltinch  aniroliRnjjt  werden,  vjfl.  §  ftO,  2. 

Anm.  2.  .Seltene  c«»nj.  Fonnen  sind  verir  und  f'e$i,  tyeri  iu  der 
2.  B.  st;.,  t^w,  »iid  ($Sit),  »ii  im  pl. 


§  279— 2B0.    eilfa.   Verbalendimgra.  97 

2.  Das  Terbam  üUja  wollen. 

§  279.  Von  die^m  Terbum  kam  im  Präsens  nr- 
spröDglicb  nur  ein  OptatiY  (Conjonctiv)  mit  Indicativ- 
bedeutung  vor.  von  dem  auch  das  nord.  noch  Sparen  be- 
wahrt; dazu  ist  dann  ein  neuer  Ind.  gebildet  worden: 


Sg.  1.  vü 

2.  vill,  vilt 

3.  vül 


PI.  viljum 
TÜid,  vilit 
▼ilja 


Conj.  vilja,  viUr  etc.;  das  prät.  lautet  väda,  das  pari. 
vüjandij  vUjat  n. 

Anm.  Die  (dichterische)  L  ag.  ind.  cäja  ist  =  goL  tcüjam,  oUl 
steht  fäi  *cibt  nach  §  96, 2. 

3.  Kap.    Die  Endungen. 

I.  Aetivnro. 

§  280.    Vor  der  Besprechung  der  einzelneo  Elndnngen 

seien    hier  6    paradigmata    zur   Uebersieht    und    Einübung 

gegeben,  nämlich  für  die  st.  conj.  skßöta  scbiessen  und  falla 

fallen  (§§  233  f.   und  248),   für  die  schw.  die  Ja -Stämme 

krefja    verlangen.    d4ma   urteilen  <§§   252    und   258),   der 

(>-Stamm    elska    lieben    (§    264)    und    der   m'-Stamm   vdka 

wachen  (§  266  f.). 

Präsens. 

Indicatir. 

Sg.  1.  skyt  feil         kref  döm-i      elsk-a     vak-i 

2. 3.  skyt-r        fell-r      kref-r       dem-ir     elsk-ar    vak-ir 

PL  1.  skjöt-um  foU-um  kref-xum  dem-nm  elsk-um  vok-um 

2.  skjöt-id     fall-id    kref-id      dem-id    elsk-id    vak-id 

3.  skjot-a      fall-a     kref-ja      dem-a      elsk-a      vak-a 

Conjunctiv. 


Sg. 

1. 

skjöt-a 

falla 

kref-ja 

dem-a 

elsk-a 

vak-a 

2. 

skjot-ir 

fall-ir 

kref-ir 

dem-ir 

elsk-ir 

vak-ir 

3. 

skj6t-i 

fall-i 

kref-i 

däm-i 

elsk-i 

vak-i 

PI. 

1. 

skjöt-im 

fall-im 

kref-im 

dom-im 

elsk-im 

vak-im 

2. 

skjot-id 

fall-id 

kref-id 

dem-id 

elsk-id 

vak-id 

3. 

skjot-i 

fall-i 

kref-L 

dem-i 

elsk-i 

vak-i 

HoUhaatea,  Ali 


98  §  280.    Verbaleiidiiugeu. 

Imperativ. 
Sg.  2.  skjöt         fall  kref         dum  elsk-a      vak-(i) 

PI.   1.  ^         .    , 

Infinitiv, 
skjöt-a        fall-a        kref-ja        d«'»m-a       elsk-a       vak-a 

Harticipium. 
skjöt-aodi  fall-andi  kref-jandi  döm-andi  elsk-andi  vak-andi 

Präteritum. 
Indicativ. 

Sg. 

1.  skaut      feil        kraf-da     dwm-da  elsk-ada  vak-])a 

2.  skauz-t    fell-t      kraf-dir    dßm-dir  elsk-adir  vak-])ir 

3.  skaut       feil        kraf-di      dem-di  elsk-adi  vak-pi 

PI.  -.J.  .U^r^^ 

1.  skut-um  fell-um  krof-dum  däm-dum  elsk-udum  vok-pum 

2.  skut-ud  fell-ud  krqf-dud  dwm  dud  elsk-udud  vc^k-^md 

3.  skut-u     fell-u     krof-du     döm-du     elsk-udu     vok-pu 

Conjunctiv. 

Sg. 

l.skyt-a     fell-a     kref-da     d«m-da  elsk-ada  vek-pa 

2.  skyt-ir    fell-ir    kref-dir    döm-dir  elsk-adir  vek-pir 

3.  skyt-i      fell-i      kref-di      döm  di  elsk-adi  vek-j)i 

PI. 

l.skyt-im   fell-im  kref-dim  dijm-dim  elsk-adim  vek-|»ini 

2.  skyt-id    fell-id    kref-did    dnm-did  elsk-adid  vek-|)id 

3.  skyt-i      fell-i      kref-di      däm-di  elsk-adi  vek-|)i 

Participium. 
skot-inn    fall-inn    kraf-(i)dr   döm-dr    elsk-adr   n.  vakat 

Bemerkungen  zu  den  Endungen, 
a)  I  nfiniti  V. 
§  281.    Derselbe  endet  auf  -a  (au8 -a;<,  resp.  -öu),  das 
mit  vorhergehendem  ri  zusammengezogen  wird:  s/rf  schlagen 


^o-^ 


§  282—284.    Verbakadongen.  ö9 

( aus  slahan),  »pd  prophezeien,  bei  vorhergehendem  Palatai- 

okal  den  Aecent    aaf  sieh    zieht:    Ijä   leiben,    »j»  sehen 

vgl.  §  36). 

Anm.    Da.4  -a  bleibt  jedoch  unbetont  in  na  wak/em  dtc,  TgL  §  37. 

§  282.     Die  3   verba  prät.-präs.  akmht   sollen,    mumt 

werden    and   knqttu  könoen   haben   einen    in  f.  prät.,    der 

dieselbe  Form  hat  wie  die  3.  pers.  pl.  ind.  präs.    Ein  solcher 

wird  auch  in  der  Poesie,  seltener  in  der  Prosa,  von  einer 

Anzahl   anderer  verba  gebildet,  so  besonders  vildu  zu  vilja 

wollen,  uräu  zu  «rertia  werden.    Poetische  Formen  sind: 

mckUu    sprechen    (rnäia),    skiptu    schalten    (skipta)^    sendu 

^ enden  (senda),  bendv  beugen  (Imida)^  fcnru  iahren  (fara), 

>töäu    stehen    (standaX    «^r«    sein    (vesa)^    htmiu    können 

fkunna),  möttu  können  (mega),  wtishi  verlieren  (missa)  o. s.w. 

Anm.  Den  Anstoss  zu  dieser  Neubildon^  gaben  dnefsrats  die 
Uebereinstimmmig  des  in£  pria.  mit  der  3^  pl.  ind.  pria.  (fura\  aaderar- 
:<eitä  Sätze  wie :  e&  $6  /m  fSrm  (=.  ßiafara  oätr  fror  firm)  idi  »li  [dnas] 

-  e  faiiren. 

b)   1  n  d  i  e  a  t  i  T. 

1.  Präsens. 
§    283.       Die    Endnn^en    der   verschiedenen    Verbal- 
klassen sind : 

,      ^    .  2.  knrzs.      3.  längs,  ja-       .    ^  ^. 

1.  starke.  .    „.  j     -  o*         4.  oSt. 

jaSL  nnd  a>-ot. 

"^g.  1.  Pers.  • —  —  -f  -a 

2. 3.     „        -r  -r  ~ir  -ar 

PI.   1.     „        -um  -jmn  -mm  -um 

2.  ,       -id  -id  ^ä  -id 

3.  a        -a  -ja  -a  -a 

§  284.  Diese  Endungen  beeinflussen  den  Warzel- 
okal resp.  -diphthongen  folgendennassen: 

1)  Die  Endung  -r  der  2.  und  3.  pers.  sg.  bewirkt  i- 
Uoilaut  bei  den  starken  Verben  der  2.  und  6.  Klasse  sowie 
bei  den  reduplicirenden,  z.  B.  supa  saufen:  sj^f  krjApa 
kriechen:  kr^pr  (vgl.  §  103,  2);  ttdca  nehmen:  tehr;  hlmtpa 
laufen:    hleypr,    hqyijra    hauen:    h^ijr,    bua   wohnen:    fcyr. 


1^0  §  284—285.    Verbalendungen:  Ind.  präs. 

gamja  gehn:  gengr,  grata  weinen:  grcetr,  blöta  opfern: 
bl4tr;  entsprechend  haben  die  verba  der  3.  Klasse  mit 
Brechung  e:  bjarga:  hergr,  hjalpa:  helpr.  Die  verba  der 
4.  Klasse  mit  o  als  Wurzelvokal  haben  ^  (resp,  e  nach  §  20 
Anm.  4) :  komr,  trmr,  sefr.  Merke  endlich  hnoggva  stossen 
(§  239,  3)  :  hnyggr. 

Anm.  1.  Bei  den  Verben  der  3.  bis  5.  Ablautsreihe  ist  der  ur- 
germauische  t- Umlaut  durch  Ausgleichung  nach  dem  pl.  etc.  ge- 
schwunden, z.  B.  hrestr  birst,  nemr  nimmt,  gefr  giebt  u.  s.  w.  —  Statt 
berfjr  etc.  sollte  es  natürlich  eigentlich  *lnrgr  heissen,  vgl.  §  14,  1.  — 
Ebenso  fehlt  der  t-Umlaut  durchaus  in  der  2.  pers.  pl.  (helpid,  j'aUid) 
durch  den  Einfluss  der  1.  und  3. 

2)  Bei  denselben  Verben  ist  der  «-Umlaut  durch  Aus- 
gleichung nach  der  2.  und  3.  Person  auch  in  die  erste  ge- 
drungen ;  syp,  tek,  hlegp  etc.,  die  ursprünglich  die  Endung 
-u  hatte  (ahd.  faru). 

3)  Die  Vokale  a  und  d  der  starken  verba  sowie  der 
ai-  und  ö-Stiimrae  erleiden  in  der  1.  Pers.  pl.  M-Umlaut, 
z.  B.  fqruni  wir  fahren,  bl<^sum  blasen,  gqpuni  glihnen, 
kt^llum  rufen. 

Anm.  2.    Dagegen  bleibt  e,  z.  B.  in  herum,  durch  Ausgleichung! 

4)  Bei  den  _;V/-Stämraen  ist  der  /-rnilaut  fiberall  durch- 
geführt, bei  den  «/-Stämmen  nur  bei  scgja  und  pegja  (vgl. 
§  271)  ganz,  bei  hafa  nur  im  sg.  (vgl.  ib.). 

§  285.     Ueber   die  Endungen   selbst  ist  zu  merken: 

1)  Die  1.  sg.  nimmt  bisweilen  die  Endung  der  3.  an, 
besonders  bei  vesa,  vera  sein,  haßt  haben,  sigja  sagen. 

Anm.  1.  Dichterisch  ist  oft  die  1.  sg.  der  1.  pl.  gleich:  l>jönum 
ich  diene,  hyggjum  denke;  bei  den  ^'-Stämmen  tritt  in  der  Poesie  zu- 
weilen -t  statt  -a  ein,  wenn  das  pron.  angehängt  wird,  z.  B.  kaltigak 
rufe  ich  nicht,  <Hlig  denk  ich  (.vgl.  §  88). 

2)  Wenn  die  Endung  -r  der  2.  und  3.  sg.  mit  aus- 
lautendem /,  r,  H,  s  der  Wurzel  zusammentrifft,  so  kommen 
die  Regeln  von  §96  zur  Anwendung,  vgl.  ^n/o  singen:  gell 
und  (fr/r,  d'iljd  scheiden:  .s7.///  und  .s-Av'/r  (selten  skil),  Jigfja 
hüllen     /"//'    ^selten  hyl),  falla  fallen: /c//r;  skina  glänzen: 


§  28»— 286.    Verbalendmigeii:  Ind.  präs.  101 

skin(n)j  venja  gewöhnen:  venr,  fregnaiTB%ea:  freguj  hretma 
brennen:  bredr  und  hretmr  (alt  hremi)j  ßima  finden:  fidr 
and  jwmr;  fara  fahren :  ferr  (selten  fer)f  pverra  abnehmen: 
pverr;  frjösa  frieren:  fry8(s),  lesa  lesen:  lesfs)^  vaxa 
wachsen:  vex. 

Anm.  2.  Die  Endung  der  3.  pers.  war  nrsprönglidi  -f>  oder  -d, 
hat  aber  firBh  die  Form  der  2.  (-r  =  -x  :=  -z)  angenommen,  wie  im 
englischen.  Die  alte  Form  ersdieint  noch  in  dem  häufigen  k^dd  (pikH) 
mer,  per  sdieint  mir,  dir  (aas  *l>ykkiä  ffer,  TgL  §  120). 

3)  In  der  1.  pl.  fehlt  das  -m  oft  vor  den  pronomina 
Vit  (mit)  wir  zwei,  und  rer  (mer)  wir,  z.  B.  hindu  vit,  ver 
binden  wir. 

4)  In  der  2.  pl.  fehlt  das  -d  der  Endnng  -id  vor  den 
pron.  /»t*  ihr  zwei,  pir  ihr,  nnd  auch  sonst  oft  vor  />-, 
z.  B.  Imdi  dit,  dir,  da  bindet  ihr,  sie.  —  Statt  -d  findet 
sich  auch  -tj  das  später  häufiger  als  -d  wird. 

5)  Bei  den  contrahirt'en  Verben  gelten  die  §§34 ff., 
z.  B.  im  sg.  der  4.  Klasse:  spd  prophezeihen :  spd,  spdr; 
im  pl.  der  1.:  fd  bekommen:  f^m,  3.  pers.  fd;  tjöa  aus- 
reichen: tjdm;  sjd  sehen:  ^6mj  sidj  sjd;  röa  rudern:  rdm; 
sHua  wenden:  sn&m;  im  pl.  der  2.:  gnyja  tosen:  gny(i)d; 
csja  weiden:  €t(i)d;  gä  achten:  g^n,  gd;  trüa  glanben: 
irum;  im  pl.  der  4.  spd:  sp^,  spd;  hUa  diskntiren: 
htid,  u.  s.  w. 

Beachte  den  Wechsel  von  jd  und  e  bei  sjd  sehen :  sg. 
se,  ser;  Ijd  leihen:  /«,  tjd  zeigen:  tS  (vgl.  §  270). 

Anm.  3.  Später  werden  analogisch  die  nncontrahirten  Formen 
wieder  beigestellt:  fämm,  $eid  n.  a. 

§  286.  Auslautendes  j  und  p  der  Wurzel  schwindet 
nach  §  102  und  103  im  Auslaut,  vor  Konsonanten,  sowie 
vor  palatalen,  resp.  gutturalen  Vokalen,  vgl.  hefja  hdi>en: 
hef,  hefr,  heßd;  hqggva  hauen:  h^g,  heggr,  fu^ggum. 

NB.  Vgl.  noch  wegen  besonderer  Unregelmässigkeiten 
die  §§  232,  239,  255,  261,  263,  271,  278  f. 


102  §  287—290.    Verbaleudungeu :  Ind.  prät. 

2,  Präteritum. 
1)  Starkes. 
§  287.     Die    1.  und   3.  pers.  sg.  haben  keine  Endung, 
die  2.  bat  -t ;  die  Pluralendungen  sind :   1 .  pers.  -um,  2.  -vä, 
-ut,  3.  -u  (aus  -un). 

§  288.     Besondere  Abweichungen  sind: 

1)  In  der  1.  sg.  kommt  bei  Dichtern  auch  die  Plural- 
endung -um  vor  (vgl.  §  285  Anm.  1). 

2)  In  der  2.  sg.  wird  das  -t  nach  langen  Vokalen  ge- 
dehnt: hjött  wohntest,  von  hüa  (vgl.  §  117).  Endet  die 
Wurzel  auf  -t,  so  wird  dies  vor  dem  -t  der  Endung  in  z 
verwandelt  (das  letzte  -t  kann  auch  abfallen),  z.  B.  Ut  liess, 
2.  Uzt  oder  Uz;  oft  ist  dann  die  2.  auch  der  1.  und  3.  Pers. 
gleich :  helt  hieltest  (halda);  dies  ist  stets  der  Fall  bei  aus- 
lautendem -st:  laust  schlug,  schlugst  (von  Ijösta).  —  Bei 
auslautendem  -d  ist  die  Endung  -tt,  -dt,  später  -zt,  z.  B. 
1.  had  bat  (von  bkija),  2.  hatt,  beult,  bazt;  wenn  ein  Kon- 
sonant vorhergeht,  wird  -tt  nach  §  118  vereinfacht:  l.  vard 
ward,  2.  vart.  —  Vor  pü  fehlt  die  Endung  -t  oft,  z.  B. 
gekk  pü  gingst  du  (von  ganga). 

Anm.  Die  Endung  war  bei  ^-Auslaut  ursprünglich  -st,  vgl.  das 
alte  und  seltene  reist  weisst;  das  z  erklärt  sich  durch  Einfügung  des 
Wurzelauslauts:  le-t-st  —  Uzt. 

3)  In  der  1.  und  2.  pl.  fehlt  das  -m  und  -d  oft  vor 
folgendem  Pronomen,  wie  im  Präsens  (§  286,  3),  z.  B.  fdru 
vSr  fuhren  wir,  töliu  p4r  nahmt  ihr. 

§  289.  Die  Con  tractionsregel  n  kommen  in  Be- 
tracht in  Formen  wie  spjöm  spj6d,  spj6  von  spijja  speien 
(2.  Ablautsreihe),  söui  (s0n),  s^d,  s^  von  sjd  sehen,  dorn,  dod, 
dö  von  deyija  sterben  (6.  Ablautsreihe,  ebenso  :  geija  bellen). 

Anm.    Auch  hier  treteu  später  Formen  wie  mum  etc.  auf. 

2)  Schwaches. 
§  290.    Die  Flndungen  des  schwachen  Präteritums,  dem 
sich  auch  die  reduplicirenden  verba  wie  rrra  (§247) 
angeschlossen    haben,     sind     im    präsens     und     Präteritum 
gleichmässig  wie  folgt: 


I  S90— 39^    VolMÜeBdin^aK:  Ind.  prit.    Ck^jmicdT.         103 

Sg.  1.  Pers.  -o        PI.  -vm  i 

2.     ^       -ir  -udy  -ut     \         ™^* 

o      '^         ■  .   '  (    K-Ümlaut 

Sie  haben  also  im  pl.  dieselben  Formen  wie  die 
starken  verba. 

Anm.  1.  Wegen  der  Anfagimg  des  deatalen  Priteritataaffixee 
vgl.  §  252—270.    Die  umord.  Fonn  der  1.  8g.  vA  -ö,  der  3.  ag.  -e. 

Abb.  2.  Statt  -a  kann  in  der  Poesie  die  1.  p^s.  sg.  aneh  -i 
haben,  wenn  efc  daranf  folgt,  z.  B.  eüdigak  wollte  idi  udit,  /nirdig 
wagte  idi  (^  §  986  kam.  1  . 

c)   ConjunctiT  (Optativ). 
§  291.     Derselbe   hat   im  präsens  und  präteritnm  der 
st.  und  schw.  verba  dieselben  Formen,  nämlich: 
Sg.  1.  Pers.  -a        PI.  -im 

2.  „       -ir  -idj  -it 

3.  „       -I  -i  (aas  -in) 

Der  einzige  Unterschied  ist  nur,  dass  bei  den  starken 
und  reduplicirenden  Verben  sowie  bei  den  «/-Stämmen  im 
prät.  Umlaut  eintritt,  aber  nicht  im  Präsens.  Man  beachte 
jedoch,  dass  einige  kurzsilbige  ja-Stämme  auch  im  ind. 
prät.  /-Umlaut  haben  (vgl.  §  254\  sowie  dass  einige  lang- 
silbige  Ja -Stämme  —  die  in  der  Regel  den  Umlaut  ganz 
durchführen  —  im  Ind.  prät.  keinen  Umlaut  zeigen  (§  262). 

Anm.  1.  Im  prät.  mtspricht  ninlidi  das  t  einon  german.  t,  im 
präsens  einem  german.  ai   vgl.  §  46  ff.). 

Anm.  2.     Der  ümlant   fehlt   im   präs.   der  Terba  prätoito- 
präacBtia,  ausser  bei  «bjf/a  neben  ikmla  äoUe.  und  myrna,  mima  sAea 
muma,  mom*  werde.    Im  prät.  kommt  auch  mxnda  wflrde  mid  (doeb 
-Iten)  ihr»Ma  neben  den  omgelaatetea  FwnMm  vor. 

§  292.     Besondere  Abweichungen  sind: 

1)  In  der  ersten  sing,  tritt  später  die  Endung  der 
3.  Person  auf,  früher  in  der  Poesie  bei  angehängtem  ek^ 
z.  B.  mtpidigak  (vgl.  §  290  Anm.  2):  alt  und  dichterisch 
ist  das  Einsetzen  der  1.  pl.  (vgl.  §  285  Anm.  1). 

2)  Später  werden  die  Indicati?formen  auch  für  den  Conj. 
im  pl.  angewandt,  und  zwar  im  präsens  nur  bei  der  1.  Per- 
son, im  prät.  auch  bei  den  andern.    . 


104  §  293—295.    Verbalendungen:  Imperativ. 

§  293.  Die  verba  contracta  zeigen  auch  hier  be- 
sondere Formen,  z.  B.  sjd  ich  sehe,  s4r,  se  u.  s.  w. 

d)   Imperativ. 

§  294.  Der  imp.  hat  im  sg.  nur  eine  zweite  Person, 
im  pl.  nur  eine  erste  und  zweite.  Die  beiden  letzteren 
sind  den  entsprechenden  Indicativformen  gleich,  für  erstere 
gelten  folgende  Regeln: 

1)  Die  starken  verba  und  die  schwachen  Ja-Stämme 
haben  keine  Endung:  kom  komm,  sld  schlag,  vel  wähle, 
dmn  richte  (von  velja  und  d4ma).  Bei  den  verba  der 
3. — 5.  Ablautsreihe  fehlt  der  urgerm.  /-Umlaut  (z.  B.  gef 
gieb) ;  wenn  die  st.  Verbalwurzel  auf  -nd,  -ng  ausgeht,  tritt 
dafür,  wie  im  sg.  ind.  prät.,  -tt  und  -kk  ein,  z.  B.  hinda:  hitt 
(prät.  hatt)  binde,  stikk  stich,  zu  stinga  (prät.  stakk),  vgl. 
§  73  und  88. 

2)  Bei  den  verba  mit  langem  Vokal  tritt  nach 
§  117  oft  Dehnung  des  auslautenden  t  ein:  hlött  opfere 
(neben  hl6t),  grdtt  (grdt)  weine. 

3)  Bei  den  Ja-Stämmen  bleibt  ausl.  -iid  und  -m/  un- 
verändert, weil  hier  ursprünglich  die  Endung  -7  folgte: 
send  sende  (got.  sandei),  spreng  sprenge.  Diese  ist  noch 
erhalten  vor  dem  Negationssufiix  -at,  z.  B.  hyggjat  denke 
nicht,  kveljat  quäle  nicht. 

4)  Die  ö-Stämme  haben  -a:  kalla  rufe. 

B)  Die  a?- Stämme  haben  meist  keine  Endung,  z.  B. 
seg  sage.  Jedoch  kommt  in  älterer  Zeit  bei  einigen  die 
Endung  -/  vor  (vgl.  got.  -ai),  die  sie  aber  später,  mit  An- 
nahme von  pegi  schweig,  aufgeben:  dugi  taug,  gaj)i  gähne, 
lumi  lass  los,  trüi  glaube,  uggi  fürchte,  uni  sei  zufrieden, 
vaki  wach. 

e)   Partieipium. 

§  295.  Das  part.  präsens  hat  die  Endung  -andi, 
welche  wie  ein  subat.  nach  §  184  oder  wie  ein  adj.  nach 
§    201    llektirt,    z.   B.    hnidatidi   bindend,    rcljandi   wühlend. 


§  396—299.   YedbalntngeB:  PiHäayhn.  JfadioiptuBnr.     105 

Endet  das  Verb  im  iii£.  auf  -dy  wie  z.  B.  s2(i  seUagoi,  so 

geht  das  -a-  der  Endong  darin  anf:  dämdi,  sjiämIL 

§  296.    Das  part.  prät.  geht  bä  den  st  Terben  anf 

-m»   ans:    bimdium  gdbnnden  (ba  30d  sehen  bemerke  die 

Contraction:   shml),  bei  den  sehwadbea  Tersehieden:    t&is 

anf  -aar,  -iär,  teils  anf  -är,  -dr,  -pr,  -tr,  entspreehend  dem 

prtt.  (YgL  §§  252  fi;  257  ff.  nnd  264  iE.).    Die  Flexion  ist 

dieselbe  wie  beim  adj.,  st.  und  schw. 

Abb.  Sii%e  ackv.  Tcrta  habea  wäktm  awknr.  andi  ai.  ptilL, 
z.  B.  häka  hodca:  iofna  (&.  §  967  Amm.  3). 

§  297.  Die  knrzsilb^n  jo-Stinune  bilden  schon  früh 
ein  part.  prät.  anf  -räw  statt  -Mir,  eine  Analogiebildni^, 
welche  durch  die  gleiche  Form  des  Nmitrams  bei  dies«i 
and  den  starken  Verben  herrorgemftNi  wurde:  statt  «olitfr 
trat  valhm  ein,  weil  das  n.  valit  =  n.  wuäit  gemahlen,  war. 

Abkl  Partidpia  okae  IXeaAaJsaflcEe  kianaeai  mm  gmma  mmAsm 
vad  «ipara  apaiCB  irvr:  getr  (=.  gar)  maA  aparr;  aateaäta  aricke  nt 
Devtal  hä  st.  Yexkea,  wxum  daan  ai^  wvdea:  laidr  kalt«  aa  ktim; 
damär  tot,  za  Jeggm:  Jkarir  Tcnanidertf  xa  aiera  ackacMca. 

§  298.  Das  part.  piüt.  wird  mit  hafa  oder  «er»  zur  IKl- 
dnng  eines  umschriebenen  Perfeets  nndPlnsquam- 
perfecta  verwendet,  z.  B.  ek  htrfa,  hafda  haUat,  ich  habe, 
hatte  gerufen,  ek  em  gaighm  ieb  bin  g^angm. 

n.  M edio-passiY. 
§  299.  Die  Aetirformen  erhalten  reflexive  oder 
passive  Bedeatang  darch  Anfügung  von  -mk  {waamük),  -w 
(aus  mer)  in  der  I.  sg.,  von  -$k  (aus  sik),  s  (ans  $ir)  in  der 
1 .  pl.  sowie  in  der  2.  und  3.  Person.  Dabei  gdtra  folgende 
Regeln: 

1)  In  der  1.  per»,  sg.  aller  tempora  nnd  modi  lautet 
die  Endang  bei  allen  Verben  -^umk^  bei  d^n  ^'a-Sliomen 
-jmiüt. 

Abb.  I.  Hicaria  steckt  die  ahe  fiidva^  der  1.  «g:  lad.  •«, 
res^  -Ab. 

2)  Bei  den  starken  Verben  tritt  auch  in  der  1 .  pers. 
<?.  ind.  die  Ablaatsform  des  Plurals  ein,  z.  B.  lukumk  wurde 


106  §  299 — 301.    Verbalendungen:  Medio-passiv. 

geschlossen,  hundumk  wurde  gebunden  (eigentlich  3.  pl.  = 
luku  mik!). 

3)  Vor  -sk  schwindet  r,  z.  B.  kallask  wirst  gerufen, 
geht  d  und  d  in  t  über  (nach  §§  88  und  100),  z.  B,  hinzk 
wirst  gebunden,  kvazk  sprachst  (akt.  kvad),  entwickelt  sich 
t  hinter  II,  nn  (nach  §  112),  z.  B.  felzk  fielst,  fanzk  fand 
sich,  wird  geminata  gemäss  §  119  vereinfacht,  z.  B.  /^/sVi- 
bekam  (akt.  fekk). 

Anm.  2.  Eine  alte  med.-pass.  Form  ist  heiti  heisse,  werde  ge- 
nannt (=  *haitai),  vgl.  §  249  Anm.  3. 

§  300.  Frühzeitig  treten  jedoch  folgende  Aende- 
rungen  ein: 

1)  Die  Endung  -sä;  wird  bald  durch  -zk  ersetzt,  das 
ursprünglich  nur  nach  Dentalen  stand;  -sk  bleibt  jedoch 
nach  m,  l  und  r,  z.  B.  spijrjumsk,  spyrsk  (von  spi/rja  fragen). 

2)  Die  Endungen  der  1.  sg.  und  pl.  ind.  werden  früh 
mit  einander  verwechselt:  lükumk,  lükumsk,  wofür  noch  vor 
1300  lükfumz  im  sg.,  seit  1350  auch  im  pl.  herrschend  wird. 

Anm.  Um  1300  werden  die  Fonnen  auf  -k  und  -sk  durch  solche 
auf  -z  und  -zt  ersetzt,  z.  B.  liikumz(t),  liike(t).  Zur  selben  Zeit  kann 
auch  die  1.  sg.  (ausser  im  st.  prät.)  die  Form  der  2.  3.  sg.  annehmen, 
was  im  Conj.  anfängt  und  stets  häufiger  wird. 

§  301.  Zur  Veranschaulichung  der  Bildung  .seien  dii' 
verba  lüka  schliessen  und  kalla  nennen  hier  durchconjugirt. 
Die  älteren  Formen  stehen  voran. 

Präsens. 
Infinitiv, 
lükask,  -azk,  -az(t)  kall-ask  etc. 

Participium. 
lük-andi.sk,  -iz(k),  -iz(t)      kall-andisk  etc. 
Indicativ. 
Sg.   1.  lük  umk.  -umz(t)  koil-umk  ffr. 

2.  3.  lyk  sk,  -z(k),  -z(t)  kall-ask  ffr. 

PI.   1.  lük-umsk,  -umk,  -umz(t)     koll-umsk  etr. 
2.  lük-izk,  -iz(t)  kall-izk  ffr. 

:\.    hlk-üsk    ffr.    (-    iti/'.)  k:ill-nsk    rfr.   ("/»/'./ 


§  301—302.    Verbalendungen :  Medio-passiv.  1Ö7 

Conjunctiv. 
Sg.  1.  =  ind.  koll-amk  etc. 

2.  3.  lük-isk,  -iz(k),  -iz(t)  kall-isk  etc. 

PI.    1.  lük-im(s)k, -iiDz(t).-umz(t)  kall-ira(s)k«<c.,koll-ömz(t) 

2.  liik-izk  etc.  kall-izk  «fe. 

3.  lük-isk  etc.  kall-isk  etc. 

Imperativ. 
Sg.  2.  lük-sk.  -z(k),  -z(t)  kall-ask  etc. 

PI.  1.3,  =iW.  =  ind. 

Präteritnm. 
Indicativ. 
Sg.  1.  luk-iimk,  -umz(t)  koll-odumk  etc. 

2.  lauk-zk,  -z(t)  kall-adisk,  -iz(k),  -iz(t) 

3.  lauk-sk,  -zk,  -z(t)  (=  2.  pers.) 

PI.   1.  luk-um.sk  etc.  (=  präs.)      koU-ndumsk  etc. 

2.  lok-uzk.  -uz(t)  koll-oduzk  etc. 

3.  luk-usk,  -uz(k),  -az(t)  koll-udusk  etc. 

Conjunctiv. 
^.  1.  lyk-umk  etc.  (=  präs.)       koll-udumk  etc. 
2.  3.  lyk-isk  etc.  (=  präs.)  kall-adisk  etc. 

PI.  1.  lyk-imsk  etc.  (=  präs.),      kall-adimsk  etc. 
lyk-umz  etc.  (=  ind.) 

2.  lyk-izk  etc.  (=  präs.),         kall-adizk  etc. 

lyk-uz  etc.  (=  ind.) 

3.  lyk-isk  etc.  (=  präs.),         kall-adisk  etc. 

lyk-uz  etc.  (=  ind.) 

Participium  (n.). 
lok-iz(k),  -iz(t)  kall-az(k),  -az(t) 

§  302.  Ein  umschriebenes  Passiv  wird  durch 
vesOf  pera  (später  bisweilen  verda)  mit  dem  part.  prät.  ge- 
bildet, z.  B.  ek  em  (verd)  kalladr  ich  werde  gerufen,  ek  heß 
verit  k.  ich  bin  gerufen  worden,  ek  kafda  r.  k.  ich  war  ge- 
rufen worden,  ek  mon  hafa  v.  k.  ich  werde  gerufen  worden 
in  u.  .s.w.  (vgl.  §  298). 


108  §  303—304.    Bildungslehre.    Zusammensetzung. 

II.  Bildungslehre. 

§  303.  Die  Bildung  der  meisten  Wörter  beruht  ent- 
weder auf  Zusammensetzung,  z.  B.  hUd-ormr  Blut- 
sclilauge  (Schwert),  oder  auf  Ableitung  mittels  Suffixes, 
z.  B.  hlöd-iigr  blutig.  Die  erster e  kann  wieder  primär 
sein,  wenn  nämlich  zwei  einfache  Wörter  mit  einander 
verbunden  werden,  wie  in  dem  angeführten  Beispiel,  oder 
aber  secuudär,  wenn  einer  der  beiden  Teile  bereits  zu- 
sammengesetzt ist,  z.  B.  6-minnis-ve'uj  Vergessenheitstrank, 
hqfud-ü-vinr  Hauptfeind  (decomposita).  Ebenso  kann  die 
Ableitung  primär  sein,  wenn  das  W^ort  direct  von  einer 
Wurzel  gebildet  ist,  wie  z.  B.  harn  Kind  zu  bera  tragen, 
oder  secundär,  wenn  Ableitung  von  einem  fertigen  Worte 
vorliegt,  wie  in  sudr-4nn  südlich. 

Anm.  1.  Ableitungen  können  oft  wie  Zusammensetzungen  aus- 
sehen, sind  aber  sehr  wohl  von  diesen  zu  unterscheiden.  So  ist  z.  B. 
harn-leysi  Kinderlosigkeit  eigentlich  kein  Compositum  —  denn  ei«  Wort 
leysi  giebt  es  nicht  —  sondern  eine  Ableitung  von  dem  adj.  harn- 
lauss  n.  ä. 

Anm.  2.  Eine  Anzahl  Wörter  sind  nicht  durch  Ableitung  ge- 
bildet, sondern  ursprüngliche  Wurzeln,  z.  B.  /Vi/r  Fuss,  q/"  ab,  und  s. 
die  meisten  Präpositionen  und  Partikeln. 

A.   Zusammensetznng. 

i.  Nominalcomposita. 

1.  Substantiva. 

§  304.  Die  Nominalcomposita,  d.  h.  solche  Zusammen- 
setzungen, deren  zweiter  Teil  ein  Nomen  oder  Pronomen 
ist,  lassen  sich  nach  der  Art  ihrer  Bildung  in  zwei 
II au ptk lassen:  echte  und  unechte  unterscheiden. 
Letztere  nennt  man  auch  Zusam  menr  ückuugen  ,  weil 
sie  ursprunglich  zwei  selbstständige  Wörter  sind,  die  unter 
einen  Hau|)taccent  zusammengefasst  werden,  wie  Siijunior- 
hvida  Sigurdslied,   lirridi-fji^rdr  der  breite  Fjord. 


§  305—306.    Zusammensetzung.  1*'^ 

§  305.  Die  echten  oder  eigentlichen  composita 
zerfallen   wieder   in   vier  Unterabteilungen,    uilmlich: 

i)  solche,  wo  das  1.  Glied  der  Stamm  eines  Nomens 
oder  Pronomens  ist,  z.  B.  hog-madr  Bogenschütze, 

2)  solche,  wo  das  1.  Glied  ein  Verbalstamm  ist,  z.  B. 
sendi-madr  Gesandter, 

4)  solche,  wo  das  1.  Glied  ein  unflektirbares  Wort  ist, 
das  nur  in  Zusammensetzungen  erscheint,  z.  B.  ü-kunnr 
unbekannt, 

4)  solche,  wo  das  1.  Glied  ein  adverbiales  Wort  ist, 
das  auch  ausserhalb  der  Zusammensetzung  vorkommt,  z.  B. 
af-rdd  Abgabe. 

a)  Echte. 
Erste  Abteilung. 

§  306.  Hier  erscheint  das  erste  Glied  meist  in  seiner 
Stammform,  d.  h.  ohne  Themavokal,  z.  B. 

1)  bei  subst.  erstem  Glied:  dag-ferd  Tagereise, 
hf^r-prddr  Flachsfaden,  nid-gjqld  pl.  Verwandtenbusse,  jard- 
hüs  Erdhaus,  dqgg-fall  Taufall,  hen-logi  „Wundenlohe" 
(=:  Schwert),  hed-mäl  Bettgespräch,  hrüd-laup,  brul-laup 
Brautlauf,  hjarn-fell  Bärenfell,  vil-bjqrg  ersehnte  Hilfe,  hjart- 
verk  Herzweh;  hryn-hosa  Beinschiene,  tann-gardr  Zahnreihe, 
ndtt-höl  NsichtqüMÜer,  fjand-ßokkr  Feindeschar; 

b)  bei  adjectivischera:  van-heilsa  schwache  Ge- 
sundheit, hqs-kollr  Graukopf,  mid-pallr  Mittelbank,  ny-lysi 
Neulicht; 

c)  bei  pronominalem:  sum-stadar  an  einigen  Orten 
(adverb.),  sjdlf-vili  eigner  Wille; 

d)  bei  Zahlwörtern:  ein-vald  Alleinherrschaft,  tvl- 
mdnadr  Doppelmonat,  pri-deüi  Drittel,  fer-f4tingr  Vier- 
füssler. 

Anm.  1.  Man  beachte  das  Fehlen  des  «-Umlauts  m  jard-,  bjarn- 
und  tann-,  des  -/-  in  Irryn-  (zu  brynja  Panzer)! 

Anm.  2.  Vor  Vokal  ist  das  -w-  und  -j-  erhalten  in  liodo-üdr 
Baduhild,  Herj-ülfr,  Rrynj-ölfr  u.  ä.  Namen. 


110  §307—310.    Zusammeiwetzuug. 

§  307.     Bei   den  langsilbigen  ja-  und  ^ö-Stiimmen. 
sowie    den   Zw-Stämmen   erscheint  jedoch    -/-   in   der    Fu^m  . 
z.  B.  endi-mark  Grenze  (zu  endir  m.).  engi-coxtr  Wiesen wucli- 
myri-snipa  Sumpfschnepfe, /r^(i?-m£K/r  Gelehrter;   villi- bra 
Wildbret  (zu  villr,  got.  wilpeis). 

§  308.  Eine  eigene  Besprechung  verdienen  die  Zu- 
sammensetzungen mit  den  masc.  -dömr,  -leikr  oder  -leih. 
und  -skapr,  weil  bei  diesen  der  zweite  Konsonant  zur  Be- 
deutung eines  Suffixes  herabgesunken  ist,  z.  B.  konung- 
dömr  Königswürde,  vis -dömr  Weisheit,  kcer- leikr,  -leiki 
Liebe,  stör-leikr  Grösse;  dreng-skapr  Mannhaftigkeit,  blld- 
skapr  Fröhlichkeit. 

Anm.  1.  Dömr  nnd  leikr  sind  als  besondere  Wörter  erhalten, 
weshalb  sie  auch  noch  in  ihrer  vollen  Bedeutung  componirt  er- 
scheinen, vgl.  koHungs-domr  Königsgericht,  barn-leikr  Kinderspiel,  -nka/ir 
(zu  bkepja  §  244  Anm.)  ist  kein  eigenes  Worf  mehr. 

Anm.  2.  Wie  leikr  hat  auch  r/o^r  Tag  in  der  Zusammensetzung 
eine  schw.  Form  neben  sich,  z  B.  eiii-dagi  Termin.  —  Andere  Formen, 
die  nur  als  zweite  Compositionsteile  auftreten,  s.  unter  „Ableitung". 

Zweite  Abteilung. 

§  309.  Wenn  das  erste  Glied  ein  verbum  ist,  so 
steht  es  gewöhnlich  in  der  Stammform  ohne  Bindevokal. 
z.  B.  sker-diskr  Teller  zum  Schneiden,  blds-plpa  Flöte- 
pfeife; nur  bei  den  ^a-Stämmen  erscheint  -/-  in  der  Fuge: 
brmni-jdrn  Brenneisen,  lendi  sti^d  Landungsplatz. 

Anm.  U  r  8  p  r  ü  ng  1  i  c  h  liegen  hier  Nominal  stamme  zu  Grunde, 
die  verba  zur  Seite  hatten  (vgl.  les  Lesung  neben  lesa),  und  nach  solchen 
Mustera  erfolgten  dann  Neubildungen. 

Dritte  Abteilung. 

§  310.  Eine  Anzahl  Wörter  erscheinen  mn  als  Trii- 
fixe  in  Zusammensetzungen.  Beispiele  sind  in  alpha- 
betischer Folge  (bei  den  mit  *  bezeichneten  komnjt  d»  i 
zweite  Teil  nur  in  compositis  vor): 

afar-ord  übermütiges  Wort:  al-hugi  voller  Ernst;  and- 
faiig  Empfang;  au-t>/rd/ Elender ;  aur-vasi  kindischer  Alter 
fjf^l-skgld   vielfache    Verpilichtung;    fnr-fadir  Vorfahr,    fvr- 
b4n    Verwünschimg:     t'niin-lxirdr    Erstgeburt,     frumhUmp 


§  310— 3ia    Zasammensetznng.  111 

Angriff;  *g-ratmi  Nachbar;  gagn-sqk  Verteidigungsgrund: 
id-gjqld  pl.  ErstattUDg:  mis-verk  Uebelthat,  mis-munr  Unter- 
schied: *miss-^r/ Halbjahr;  of-dt  Schwelgerei;  sam-forYer- 
kehr;  sfi-r-q/"  Umwicklung  des  Ganzen  (vgl.  Sinngrün);  tor- 
f4ri  Schwierigkeit;  u-,  6-fridr  Unfriede.  ü-dM  Untbat; 
*var-fu8a  Widerwille.  *  var-kunn  Entschuldigung.  Nach- 
sicht; ve-fang  Nichteinstimmigkeit  des  Gerichts:  ^r-loa 
Schicksal.  or-h4fi  Wildniss. 

Anm.  £ine  Anzahl  dieser  Präfixe  sind  iudeclinable  Partikeln, 
wie  «-,  tor-,  «-,  andere  dageeen  waren  ursprünglich  adjectiva,  wie 
aud-  (Tgl.  altsächs.  ddi  leicht),  fjol-  (got.  piu  viel),  mi$-  (got.  adv.  missö 
wechselseitig).  —  Das  adj.  ranr  fehlend,  mangelnd,  ist  auch  als  erster 
CompositionsteU  fast  Präfix  geworden,  vgl.  caR-mjttr  Kraftlosigkeit. 
can-retti  Unrecht. 

Vierte  Abteilung. 

§  311.  Diese  zahlreiche  Klasse  umfasst  Bildungen  wie 
d'sjön  Aussehn,  af-gerd  Unthat,  fram-gangr  Erfolg,  sundr- 
grein  Zwietracht,  vd-ferd  Wohlsein  etc. 

b)   Unechte. 

§  312.  Die  unechten  composita  bestehen  entweder  aas 
rrinem  gen.  sg.  oder  pl.  und  subst.,  oder  aus  einem  schwachen 
adj.  und  subst..  und  sind  eigentlich  bloss  Zusamraen- 
rückungen  zweier  getrennter  Wörter,  z.  B.  dags-brun 
Tagesanbrnch,  augna-bragd  Augenblick;  hvita-vädir  weisse 
Kleider. 

Anm.  Besondere  Formen  des  gen.  zeigen:  der  fem.  t-Stamm 
ijolp  Hülfe  iWhjr4f*»-madr  Hülfe,  der  f.  ön-Stamm  ei*a  Feuer  in  eismr- 
fala  Biesin,  und  die  m.  ncf-Stämme,  z.  B.  »jdm-citni  Augenzengen- 
aussage,  segjmu-saga  Hörensagen,  jjam-bod  Feindesbotschaft.  —  /V 
Fahrt,  Reise  erscheint  in  Zusammensetzungen  st^ts  als  j'oru-,  z.  B. 
fnru-nautr  Begleiter  gleichsam  gen.  von  einem  schw.  f.  *fara);  die 
Wörter  auf  -$emi  (i.)  nehmen  oft  -#  an,  z.  B.  fmid-temi-t-tala  Ver- 
wandtschaftsberechnung. 

2.    Adjectiva  tind  Farticipia. 
§    313.      Hier    kommen    ebenfalls   echte    und    unechte 
composita    vor.    für  welche    dieselben   Regeln   wie   für   die 
substantiva  gelten,  z.  B. : 


H2  §  313—314.    Zusammeusetzaug. 

1.  a)  ham-lauss  kinderlos,  heräi-hreidr  breit  in  den 
Schultern  (herdar) ;  fölk-Mandi  völkerdurchwandernd,  mein- 
blandinn  mit  Schädlichem  vermischt; 

b)  all-rikr  sehr  mächtig,  v'dU-f4rr  schwer  zu  finden 
(vom  Wege);  arm-skapadr  unglücklich,  /^W?Ya</r  blassfarbig : 

c)  ein-forrim  Stande  allein  zu  fahren,  tvi-breidr  doppelt- 
breit, * pri-ncBttr  ^)  3  Nächte  alt,  *fer-fMtr  vierfüssig; 

d)  sjdlf-mljandi  freiwillig,  sjdlf-sdimi  selbst  gesät. 

2.  hendi-lam/r  hülfreich  (zu  henda  ergreifen). 

3.  afar-fagr  überaus  schön;  al-vitr  allwissend,  al-heUl 
ganz  gesund ;  and-sUjggr  abscheulich,  and-imnr  entblösst ; 
avd-f4rr  leicht  fahrbar,  aud-söttr  leicht  zu  bekommen ;  fjql- 
nytr  vielnützend;  for-spär  voraussehend,  for-frklr  aus- 
gezeichnet, *for-vedi,  -vedjadr  \ evw \rkt ;  frtini-ungr  blutjung; 
g-nögr  reichlich,  genug,  g-qrr  bereit;  gagn-f4rr  durch- 
dringend ;  id-gnögr  reichlich ;  mis-haldimi  beeinträchtigt, 
mis-jafn  ungleich,  mis-djüpr  verschieden  tief;  of-mikill  zu 
gross;  sam-eiginn  gemein,  sam-fallinn  passend;  sl-m^lugr 
stets  redend,  sl-hkkjandi  stets  lachend;  for-f4rr  sciiwer 
passirbar;  ü-kvär  unbekannt;  var-geßnn  unglücklich  ver- 
mählt; ^r-litill  sehr  klein,  er-vitr  wahnsinnig. 

Anm.  Beachte  den  Unterschied  zwischen  nl-  „vollkommen"  und 
all-  „sehr"! 

4.  d-gjarn  habsüchtig,  af-gamall  abgelebt,  fram-viss  die 
Zukunft  kennend,  sundr-horlnn  von  verschiedener  Herkunft, 
vel-spdr  prophetisch.  % 

6.  Unechte:  Ufs-hvatr  lebenslustig,  hrdda-lauss  ohne 
Fleischnahrung;  mit  dat.:  hugum-störr  hochherzig. 

§  314.     Die  adjectiva  llkr,  fastr  und  -sr/mr  erscheinen 
in   der  Composition   zu  Suffixen   abgeschwächt    (ersteres 
dann  als  -ligr),  z.  B.  konung-ligr  königlich,  hr'dag-ligr  heilig 
frä'gi-iigr    berühmt,     annar-ligr    andrer,    fremd,    af'ar-  ligr 
ausserordentlich:    ged-fastr  zuverlässig,    d-,  !<(im-faMr  ver 
banden ;  frid-mmr  friedsam. 

',  \\a^i.'.i\  des  *  vgl.  §  810. 


§  315—319.    Zusammensetzung.  113 

Anm.  1.  likr  ist  erhalten  in  g-likr,  sam-Hkr  gleich,  6-likr  un- 
gleich, sowie  in  Pronominalbildungen  (s.  §  320) ;  die  —  schon  alte  — 
Verkürzung  des  i  sowie  die  Erweichung  des  -k-  beruht  wohl  auf  An- 
schluss  an  die  adj.  auf  -igr. 

Anm.  2.  -sa7nr  ist  blosses  Suffix  geworden;  es  gehört  zu 
scmr  passend. 

3.   Zahlwörter. 

§  315.  Die  declinirbaren  Zahlen  1—4  sowie  „beide" 
s.  in  §  202  ff.  Die  Wörter  5—10  sind  einfache,  unveränder- 
liche Bildungen:  5  fimm,  6  fiex,  7  sjau,  8  ätta,  9  niu,  10  tiu. 

Anm.  Zu  sex  vgl.  §  99,  zu  sjau  (aus  * stbun?)  §  29,  104,2  und 
105,  zu  dtta  §  42,  1,  §  60,  2  und  87;  fimm  ist  Neubildung  noch  fimmti 
fünfte  (vgl.  §  109,  d). 

§  316.  Die  übrigen  Zahlen  sind  Zusammensetzungen, 
und  zwar  11  ellifu  und  12  tolf  von  1  und  2  mit  einem 
Stamme  -lif,  die  von  13 — 20  mit  einer  Form  der  Zahl  10: 
13  prettän,  14  fjog(u)rtän,  fjug(ii)rtän,  fjörtän,  15  fim(m)- 
tdn,  16  sextdn,  17  sjaut(j)än,  18  at(t)jön,  19  nitjän,  20  tvitjän. 

Anm.     lieber  Jn-ettän  vgl.  §  44  und  117,  über  fim(m)tän  §  109,  d. 

§  317.  Die  Zahlen  20—110  werden  durch  Zusammen- 
setzung der  einfachen  mit  dem  m.  pl.  von  tigr  Zehner 
(vgl.  §  160  Anm.  1)  gebildet:  20  tuttugu  (uuflektirt,  neben 
tvitjän),  30  prlr  tigir,  40  fjdrir  tigir,  50  fimm  tigir  u.  s.  w. 
HO  ellifu  tigir.  —  Später  treten  dafür  unilektirt:  prjdtigi, 
fjorutigi  etc.  ein,  noch  später  prjdtiu,  fjqrutiu  u.  s.  w. 

Anm.     In  tuttugu  (vgl.  §  117)  und  tolf  stecken  alte  Duale. 

§  318.  Die  Zahlen  wie  21—29  werden  durch  ok  ver- 
bunden, wobei  die  kleinere  vor-  und  nachstehen 
kann:  einn  ok  tuttugu  oder  tutt.  ok  einn. 

Anm.  Ueber  fJundrod  =  120  (selten  100,  wofür  tiu  tigir)  und 
pdsund  vgl.  §  205. 

§  319.  Multiplicativa  werden  mit  -/aZö^r  „-fältig", 
„-fach"  gebildet,  wie  ein-,  tvi-,  pri-,  fer-faldr;  merke  ferner 
Zahlwörter  auf  -togr  und  -r4dr  die  „10  Jahre  alt"  bedeuten, 
z.  B.  tvitogr  20  jähr  ig,  ebenso  pri-,  fer-  etc.  -t^^gr,  sjau- 
tmjr  und  -rMr  70 jährig,  ättrAdr  80jälirig,  ni-r4dr  oder  -t^gr 

Holthausou,  AltisläiidiBches  Elementarbuch.  8 


114  §  B2Ü— 322.    Zusaniiueusetzuug;. 

90jährig,  tir4är  100 jährig,  toIfrSdr  120 jährig.  —  Merke: 
halffertogr  35 jährig  u,  ä.  Andere  Zahlen  s.  unter  „Ab- 
leitung". 

4.   Pronomina. 

§  320.  Die  componirteu  pronomiua  (vgl.  §  208  ff.) 
sind  alle,  mit  Ausnahme  von  s-likr  solcher,  einfache  Zu- 
sammenrückungen, entweder  von  zwei  selbstständigen 
Wörter,  wie  n-einn  kein,  hvi-Ukr  wie  beschaffen,  welcher 
(eigentlich  „wem  gleich"),  pvi-Ukr  so  beschaffen,  einn-hverr, 
livdrr-j  annarr-tveggja,  -iveggi,  hvat-vetna,  bd-dir,  oder  von 
einem  selbstständigen  Worte  mit  einem  Suffix,  wie  en-gi. 
ek-ki,  hver-gi;  pes-si,  pat-na  gerade  das,  pSr-na  gerade  dir: 
sä-s  derjenige  welcher  (§  50).  oder  schliesslich  aus  einem 
ganzen  Satze:  nekkverr,  -varr  aus'*we  üeit  ek  hverr,  hvarr. 

5.  Adverbia. 

§  321.  Ebenso  sind  die  zusammengesetzten  adverbin 
teils  Zusammenrückungen  von  zwei  selbstständigen  Wörtern. 
wie  a/ar-vel  überaus  wohl,  ti-ei  nein  (=  nie,  §  32  Anm.  2). 
eg-vit  nicht  (§  221,  3  Anm.),  hvers-u(g),  hvess-u(g)  wie  (au^ 
*hverS'Veg,  vgl.  §  91),  oder  von  einem  selbstständigen  Worte 
mit  Suflix,  z.  B.  h4r-na  eben  hier,  nu-na  jetzt;  ei-gi  nicht, 
aldri-gi  niemals,  oder  aus  3  Worten,  v/iep-ey-gi  doch  nicht 
(aus  /}ö-),  p6-p-6rii  nichtsdestoweniger  (s.  §  219  Anm.  I 
teils  Ableitungen  von  compositis,  wie  iirinnn-lni- 
grimmig.     S.  darüber  unter  „Ableitung". 

Anm.  Wortgruppen  wie  til  j'tiU»  Vüllstiiiidig,  vied  ollu  ganz, 
oder  Caausfonuen  wie  and-strei/mi-s  gegen  den  Strom.  hii-»t'>f-um 
laut,  werden  auch  adverbial  gebraucht. 

e.   Präpositionen. 

§  322.    Dasselbe  gilt  von  den  zusammengesetzten  Prii 
Positionen,    z.   B.   um   fram   vorbei,    fyrir   iHuh   ausserluill 
/  möt  gegen:  qiirH-megum  auf  der  andern  Seite;  ii-samt  zu 
sammeu  mit,  gagn-vart  gegen,  nd-tnundft  nahe  bei.   Weiteres 
8.  unter  „Ableitung". 


§  daß— saß.    ZiisawM&9«i2üiig.  HS 

7.   Conjunctioiieii. 

§  323.  Von  ZasammeDsetzangen  sind  hier  zu  merken: 
e-da  oder,  me-dan  während  si-dan  seit  (vgl-  §  80  and  120), 
p6-at,  pöü  obgleich  (vgl.  §  50.  2  nnd  117),  bte-di  sowohl 
(§  204),  kvär(t)-ki  weder  (§  222,  3). 

II.  VerbalcomposHa. 

§  324.  Ursprünglich  ist  beim  verfonm  nur  die  Zn- 
sammensetzongen  mit  Partikeln  nnd  einigen  in  der 
Verbalcomposition  zu  solchen  heral^iesnnkenen  Adjecliven, 
z-  B.  for-drifa  verderben,  fyrir-,  of-bjMa  Tcrbictcn,  ff-mta 
achten,  hüten;  a/-,/iitf-^(«-avollfnhren,j«i/»-Ä;<fclo  gewachsen 
sein,  sam-hlanda  mischen,  mis-fara  misshandeln.  Andere 
Bildungen  derart  sind  offenbar  bloss  Ableitungen  von 
zusammengesetzten  sahst,  und  adj-,  «.  B.  and-svara  ant- 
worten, au-rirda  herabsetzen,  tnd-sfma  zeigen,  dr-lofimask 
entarten,  frum-tigna  aaszeichnen,  si-byrda  langschil&legen, 
tor-tryggfa  misstranen.  ü-r4l^a  vemachlissigen.  tan-virda 
entehren,  ve-sctla  elend  machen,  ^ßr-kumla  ▼erstömmeln. 

AHB.  Ib  der  älterai  Poesie  ist  nfCmm)  taut  trettnbare  Paitäkd 
-   nBtea  §  3S6  . 

§  325.  Yerbalcomposita,  deren  erster  Teil  ein  Snb- 
intiv  oder  ein  anderes-  als  die  eben  genannten  Ad- 
jcctive  ist,  sind  blosse  Znsammenrückangen  oder  Ab- 
leitungen von  nomiualcompositis,  z.  B.  hand^hqggea  die 
Hand  abhauen,  her-btrgja  beherbergen,  kross-festa  kreuzigen, 
^ 'It-fysäa  Weissschäumen,  htmt-gera  bekannt  machen. 

§  326.  Blosse  Zasammenröekangen  sind  endlieh 
aoch  die  mit  trennbaren  Partikeln  (Pr&positionen  nnd 
adverbia).  hauptsächlich:  d,  afy  aptr^  at,  frd,  framj  gagn, 
heintj  hjd^  hm,  med,  nidr,  saman^  «toH/r,  tU,  w^er,  lir,  upp, 
üt,  vid  und  gfiTj  oder  wieder  selbst  componirten  wie :  ttpp-äy 
i-gegnum  zusammengesetzten  verfoa.  wie  d-eggja  antreiben. 
af-lata  ablassen,  ajutr-reha  zurücktreiben,  da  hier  (wie  im 
deutschen)  die  Partikel  oft  von  ihrem  verbum  getrennt  er- 
heint:  lätr  <rf  etc. 

8» 


116  §  327.     Ableitung.    Substautiva:   Masc. 

Anm.  1.  In  der  älteren  Poesie  gehören  hierher  auch  ilie  Zu- 
sainraensetzuugen  mit  of  (um). 

Anm.  2.  Die  Verstärkungspartikel  -na  kann  auch  an  Verbal- 
formeu  antreten,  z.  B.  var-na,  spurt-na  gefragt. 

B.    Ableitung. 
I.  Nominale. 
1.  Substantiva. 
a)    M  a  s  c  11 1  i  n  a. 
§327.   Die  wichtigsten  vokal i sehen  Suffixe ')  sind: 
*1.     -a,  bildet  u.a.  wurzelhafte,  meist  poetische,  no- 
mina  agentis,  z.  B.  hrjot-r  Brecher,  bes.  componirte,  wie 
brjösf-drekk-r  Säugling. 

*2.  -ja,  denominativa,  die  eine  Zugehörigkeit  aus- 
drücken: hird-i-r  Hirt  (hjqrd),  pijrn-i-r  Dornbusch,  bes. 
poetische  nom.  ag.  von  langsilb.  ja-Stämmen:  geym-i-r 
Hüter,  sei/d-i-r  Feuer  (=  Sieder). 

3.  -na,  concr.  und  abstr.:  va(f-n  Wagen  (vcga),  svcf-n 
Schlaf  (sofa). 

4.  -ina,  -ana,  Personen  und  Sachen:  drött-in-n  Köniji. 
Od-in-n,  ar-w-w  Herd,  him-in-n  Himmel;  a/>^a-/i-n  Abend. 

5.  -una,  pers.  und  abstr.:  jqt-un-n  Riese,  mory-un-n 
Morgen  (auch  tnyrg-m-n). 

6.  -ma,  concr.  und  abstr.:  hjdl-m-r  Helm,  saii-m-r  Saum 
(e.  sew),  drau-m-r  Traum  (trügen),  dö-m-r  Urteil. 

7.  -ra,  desgl.:  ak-r  Acker  (aka),  haf-r  Bock  (lat.  capei'), 
ang-r  Kummer. 

8.  -ara,  concr. :  ham-ar-r  Hammer,  ya<i-ar-r  Rand. 
Anm.  1.    Namen  wie  Ounn-arr  enthalten  im  2.  Glied  ursprUnglicli 

lierr  Heer. 

y.  -ura,  Personen,  Tiere,  Sachen :  jtif-ur-r  Fürst 
(=  Eber),  pid-ur-r  Auerhuhn,  fjqt-ur-r  Fessel. 

10.  -tra,  -pra,  -dra,  -dra  (idg.  -fro,  vgl.  §  123  f.),  Namen 
von   Werkzeugen :    ar-dr    Pflug    (erja),    andern    Concreten 

')  Die  am  liäutigHten  vorkoaimenden  aind  besternt,  die  zabl- 
reichaten  Bildungen  gesperrt  gedruckt. 


§  327.    Ablehng.    SobstaiitiTa:  Hase.  117 

krurdr  Wundkniste,  mel-dr  Hefa),  apal-dr  Apfelbaom.   Ab- 
straeten:  les-tr  Lesen,  r6-dr  Rädern,  gal-dr  Zaaberlied. 

11.  straj  einige  Wörter:  U6m-str  Blume,  bak-str 
Backen,  Teig. 

12.  -loj  eoncreta:  kar-1  Mann,  Kerl, /m^-/ Vogel,  sto-l-I 
Stahl  (zu  stehn). 

13.  -akt,  Dinge:  pmn-al-l  Daomen,  kad-al-l  SeU. 

*14.  -fla,  nom.  ag.:  bid-il-l  Werber  (bUJ^a),  mit  t- 
Verlüst:  pröe-l-i  Sklave,  Tiere:  sr/ie^-iZ-i' Schnecke,  Pflanzen: 
pist-iJ-l,  Geräte:  hyg-il-l  Bügel,  gyrd-il-l  Gürtel,  Wege: 
vad-ü-l  FuTt^fer-il-l  Reise  (auch  Reisender). 

*  15.  -trfo,  Tiere:  ig-ul^l  Igel,  Pflanzen :  pqng-vl-l  Tang, 
Nataigegenstände:  6ix-tf/-/Aehsel,y^ik-i</-^ Eiszapfen,  Gletscher 
(jaki)j  Geräte:  »^ärvl-l  Sattel,  Gebäude:  stqp-virl  Turm, 
coUeetiva:  riä-^-4,  Schar. 

Anm.  2.  Einige  Worte  haben  Doppelfonien  mit  -aß  mid  -«tt: 
ä-mt-aU,  -«B  Zddicn  n.  a. 

16.  -ta,  -da,  -da,  Personen,  Sachen,  abstr.:  hap-t-r 
Gefangner,  hran-d-^  Feuerbrand,  mö-d-r  Erregung  (=  Mut). 

17.  -uadoj  in  hqf-Mnd-r  Richter,  Urheber,  m»^uMd-r 
Bison. 

18.  'Im,  Tiere:  hau-k-r  Habicht,  map-h^  Made. 

19.  -(i)ga^  coli.  Yerwandtschaftd>ez.:  fid-ga-r  pl.  Vater 
und  Sohn. 

*20.  -tn<;ra,denom.  Personenbez.:  «pet-wi^-r,  Weiser, 
hild-iHg-r  Krieger,  mit  bedauernder  oder  veräehtlieher  Be- 
deutung: vesl-htg-r  Armer  (ve-saU),  nid-ing^r  Elender, 
Bastarde :  blend-mg-r  Halbmensch, Bewohner:  fslend-ing-r^ 
Tiere  nach  dem  Alter:  9i#mr-tn<jf-r  Sommerling,  auch  andre: 
eü-ing-r  Meise,  Schiffe:  sex^mr^ing-r  Sechsruderer,  hgrd- 
utg-r  Lastschiff,  Münzen:  pemt-mg-r  Pfennig. 

*21.  -unga,  Personen  nach  Eigenschaft  und  Rai^, 
Abkömmlinge:  kon-vng-r  König,  skqr-vng-r  Held  {skari 
Schar),  ^tt-ung-r  Verwandter  (teti  Geschlecht),  ggstr-nng^ 
Vetter,  hont-ung-r  Bastard ^   n^i«n<^-r Nachbar,  Familien. 


118  §  327—328.    Ableitung.    Sabstantiva:   Masc. 

Dynastien:   Vqls-ung-ar  pl.,  Tiere:  (jrid-nmf-r  Stier,    Masse: 
pum-l-ung-r  Däumling,  Zoll. 

* 22.  -linga,  Abstammung:  Vriy-llng- ar  ( Yngvi), 
derainutiva:  gces-ling-r  Gänschen,  kjük-ling-r  Küken. 

*23.  -i,  Völker  und  Bewohner:  Z>aw-?'-r  Dänen,  Sygn- 
ir  Einwohner  von  Sogn,  concr.  zu  Verben :  reyk-r  Rauch, 
verbalabstr. :  skrid-r  Schritt,  hug-r  Biegung,  pgt-r  Lärm 
(pjöta),  sult-r  Hunger,  hlijm-r  Getöse. 

*2i.  -ti,  -di,  -di,  Personen:  ges-t-r  Gast,  concreta: 
sta-d-r  Stätte,  verbalabstr.:  hur-d-r  Geburt,  stul-d-r 
Diebstahl,  fun-d-r  Finden. 

*2r).  -ödu,  (§  153,  z.  T.  «-Stämme)  verbalabstr.  von 
ai-  und  ö-Verben :  un-ad-r  Wonne  (una),  fagn-aä-r  Freude, 
auch  denominale:  vin-ad-r  Freundschaft,  poet.  nom.  agen- 
tis:  mjqt-ud-r  Schöpfer,  vind-ud-r  Schlange  (=  Winder). 

*26.  -nödUj  verbalabstr.:  ;»/-na^-r  Leben,  hü-nad-t 
Haushalt;  denominale:  ßjöf-nad-r  Diebstahl. 

*27.  -tu,  -du,  -du,  Personen:  vt^r-d-r  Wart  (vara), 
sächl.  concr.  und  abstr. :  /J(;;r-rt-r  Meerbusen.  ^r(^-rf-r  Faden 
(=:  Draht),  p^t-t-r  Docht,  bes.  von  adj.  und  Verben:  rH-t-r 
Recht,  v(^x-t-r  Wuchs,  dau-d-r  Tod  (degja  sterben). 

§  328.     Die  wichtigsten  konsonant.  Suffixe  sind: 

1.  -an,  bildet  wurzelhafte  nom.  ag.:  hrek-i  Woge 
(=  Brecher),  mat-gjaf-i  Brotherr  (=  Speisegeber),  sprot-i 
Sprössling,  denominale  Personenbezeichnungeu :  g-ranni 
Nachbar,  run-i  Freund,  god-i  Priester,  substantivirte  adjec- 
tiva:  helg-i  Heilige,  bildet  Namen  für  Körperteile:  hnakki 
Nacken,  naß-l  Nabel,  für  Gegenstände  von  der  Form  des 
Grundworts:  odd-i  Dreieck  (odd-r  Spitze),  geir-i  keilförmiges 
Stück,  Zustände:  /»Y-»  Hitze,  hrun-i  Brand,  «^r-t  Schreck. 
pokki  Liebe,  auch  von  adj.:  h<ifg-i  Schwere,  djarf-i  Kühn- 
heit, run-i  Gewohnheit. 

-Jan,  denom.  nom.  ag.:  arf-nyt-i  Erbe,  .s/ry/-/ 
Schütz,  Eigenschaftsbezeichnungen  von  adj. :  r^rm-/  Wärme. 
pnjii-i  Stolz. 


§  328—329.    Ableitung.    SubstantiTa:  Masc.  und  Fem.       119 

*  3.  -arjan,  denom.  Dom.  ag.:  hUmp-ari  jAufeT,-ßsk- 
ari  Fischer. 

4.     -unan,  denom.  Personenbez. :  arf-uni  Erbe. 

*5.  -ingjan,  deüom.  und  verbale  Personenbez.:  cBtt- 
ingi  Verwandter,  let-ingi  Faulpelz,  heyr-ingi  Höriger. 

Anm.  Einige  Wörter  auf  -i»^'  entsprechen  gx>tischen  anf  -gaggja, 
7. .  B.  foK-ingi  Vorsteher,  tter-ingi  Söldner  n.  a. 

6.  -man,  sächl.  concr.  und  abstr. :  blö-mi  Blurae,  H-mi 
Zeit,  rod-mi  Röte. 

7.  -lartf  in  geis-Ii  Strahl  (geirr),  au(tn)s-li  Schade. 

8.  -aldan,  Schimpfworte  für  Pers.,  von  adj.:  gUp-aidi 
Tölpel  (glöpr),  von  Verben:  him-aldi  Zauderer  (hima). 

9.  -SO/1,  Knrznamen:  Gritn-si,  denom.  Tiernamen:  ber-si 
Bär,  gcis-si  Ganser,  abstracta:  qf-si  Uebermut,  van-si  Mangel, 
Schande. 

*  10.  -tan,  -dan,  -dan,  abstr.:  gro-di  Wachstum, 
dau-di  Tod,  fjol-di  Menge,  ktd-di  Kälte,  pöt-ti  Meinung 
(pgkkja),pors-ti  Durst;  wenige  concr.:  fas-ti  Feuer,  g-neis-ti 
Funke. 

11.  -der,  Verwandtschaftsbezeichnung:  fa-dir  Vater, 
bro-ilir  Bruder. 

12.  -(a)ndan,  subst.  part.  präs.  (alte  nom.  ag.):  frmi-di 
Verwandter,  fjä-^di  Feind,  bu-andi,  bö-ndi  Bauer. 

b)  Feminina. 
§    329.      Die     hauptsächlichsten     vokalischen    En- 
dungen sind : 

1.  -ö,  bildet  u.  a.  subst.  zu  verben:  gjqf  Gabe,  /^ 
Fahrt,  sog  Sage. 

2.  -jö,  weibl.  Personen  und  Tiere:  />y  Dienerin,  gyg-r 
Riesin,  ylg-r  Wölfin,  sächl.  concreta:  ey  Insel  (^,  abstr.: 
nyt  Nutzen,  hild-r  Kampf. 

•3.  -nö,  (in  die  i-Decl.  übergetreten),  verbalabstr. : 
hqf-n  Habe,  6g-n  Schrecken,  naut-n  Benutzung. 

4.  -^rnjö,  Namen:  Sig-yn,  Fjqrg-yn. 

5.  -dö,  -tö,  sächl-  concr.  und  abstr.:  tnol-d  Erde, 
skon-d  Schande  (Scham),  rqs-t  Meile  (=  Rast). 


120  §  329—330,    Ableitung.    Snbstantiva:  Fem. 

*6.  -ipö,  -idö  (vgl.  §  74,  81  und  100)  abstr.  von 
adj.: /e^rr-d  Schönheit,  dyp-pT\Qi%^  vid-d  Weite,  frid-sem-d 
Friedsamkeit,  von  Verben:  fi/l;/-d  Begleitung,  r4k-p  Liebe. 
leyn-d  Geheimnis,  reis-t  Erhebung. 

7.  -(i)gö,  sächl.  concr. :  ^aw-y  Waschwasser,  Bad,  coli.: 
mM-gu-r  Mutter  und  Tochter. 

*8.  -ingö,  weibl.  Personen:  dröttn-ing  Königin,  kerl-iiig 
Alte,  ferner  verbalabstr.  von  den  langsilb.  jV/-Stämmeu : 
send-ing  Sendung,  Icehi-ing  Heilung. 

9.  -ningöj  abstr.  von  st.  Verben:  rit-ning  Schrift. 
kos -ning  ^3ih\,  get-ning  Erzeugung,  hqf-ning  Erhebung. 
snü-ning  Wendung,  und  von  den  kurzsilb.  J«- Stämmen : 
tam-ning  Zähmung,  spur-ning  Frage;  zu  jdt(t)a  bejahen: 
jät-ing  und  jdt-ning,  zu  gora  machen:  ger-umg-ar  Hexerei. 

Anm.  1.  hü-n-ing-r  Anzug,  Ausrüstung  und  ger-n-ivg-r  That 
sind  masc. 

*10.  -ungö,  denom.  abstr.:  hqrm-uug  Kummer,  djqrf- 
ung  Kühnheit. 

11.  -ni,  primäre  verbalabstr.:  h4-n  Bitte, /m/-w  Ver- 
stand, sj6-n,  si/-M  Anblick ;  von  /a-Stämmen :  heyr-n  Hören, 
spur-n  Erforschung,  fys-n  Neigung. 

*12.  -öni  (§  156),  verbalabstr.  von  schw.  Verben 
der  ö-  und  aZ-Klasse:  cetl-an  Meinung,  un-an  Wonne. 

*13.  -ti,  -di  (-pi),  -di  prira.  abstr.:  s6t-f  Sucht,  hü-ii 
Haut,  zu  Verben:  fer-d  Fahrt,  glö-d  Glut,  saui-kun-d  Zu- 
sammenkunft, mis-kun-n  Verzeihung  (§  94),  sku/-d,  skyl-d 
Schuld,  gip-t,  gif-t  Gabe,  hlus-t  Hören;  mit  -,<?-  in  ^-st  Lieb. 
(neben  qf-un-d  Missgunst). 

14.     -(u)ndi,  abstr.:  W(^'-«rf  Nähe,  vit-und  Kenntnis. 

Anm.  2.  -i/rf  in  ill-üd  Feindschaft,  öst-üd  Liebe  u.  ä.  ist  contraliiri 
aoB  huyd  Sinn,  also  kein  Suffix!  Eine  Weiterhüdung  davon  ist  -rdgi. 
z.  B.  in  hard'i'idqi  n.  Hartnäckigkeit. 

§  330.     Die  wichtigsten  konsonant.  Suflixe  sind: 

1.  -ön,  bildet  weibl.  Personen-  und  Tierbezeichnungen  : 
hupt-a  Gefangene,  her-a  Bärin,  Namen  von  Körperteilen : 
tung-a  Zunge,  hritig-a  Rrust,  verbalabstr.:  nal-a  Verkauf. 
ni'nn-n  Kiim;ilitnt\  trü-a  Glaube. 


§  330—331.    Ableitung.    Substantiva:  Fem.  und  Neutra.      121 

2.  -jön,  weibliche  Personen  und  Tiere:  val-kyr-ja  Wal- 
küre, (jijd-ja  Priesterin;  fyl-ja  Stute,  hirn-a  Bärin  (hjqrn), 
Geräte:  eik-ja  Bot  (eik),  hryn-ja  Panzer,  Produkte:  hirk-ja 
Birkensaft,  dyn-a  Federbett,  hvel-ja  Walhaut,  abstr.  von 
adj.:  ven-ja  Gewohnheit,  scel-a  Glück,  von  Verben:  tek-ja 
Beute,  pykk-ja  Liebe. 

3.  -unjön,  weibl.  Personen  und  Tiere:  äs-ynja  Göttin, 
ap-ynja  Aeftin. 

4.  -ilön,  demin. :  mey-la  Mädchen,  hynd-la  Hündchen. 
*  5.    -(i)slön,  verbalabstr.  von  langsilb.  /«-Verben :  reyn- 

sla  Erfahrung,  f4-zla  Nahrung,  (f4da),  ney-zla  Verzehrung 
(neyta);  von  st.  Verben :  hla-zla  Einladen  (hlada). 

6.  -idön,  weibl.  Personen  und  Tiere:  ed-da  Grossmutter 
(§  44),  sted-da  Stute,  abstr. :  ed-da  Poetik  (§  74). 

7.  -tön,  -tjön,  verbalabstr. :  slät-ta  Mähen,  prcet-ta  Streit, 
häit-ta  Gefahr  (hanga). 

8.  -ahtön,  denono.  abstr.:  vin-ätta  Freundschaft,  vid- 
ätta  Weite,  kunn-ätta  Kenntnis;  verbale:  har-aita  Kampf 
(berja). 

9.  -ustöii,  abstr. ;  orr-osta  Kampf,  holl-usta  Treue,  for- 
usta  Führerschaft,  pjön-usta  Dienst. 

10.  -kön,  abstr.:  hlce-ka  Tauwetter,  har-ka  Härte. 
*11.     -iskön,  abstracta  von  subst. :    hern-ska   Kindheit, 

menn-ska  Mannheit,  von  adj.:  4-ska  Jugend,  ill-ska  Bosheit, 
d-zka  Weisheit.     (Vgl.  §  333,  18.) 

12.  -iskjön,  abstr.:  forn-eskja  Altertum,  vitn-eskja 
Zeichen. 

*13.  -m,  abstr.  von  adj.:  spek-i  Klugheit,  e//-i  Alter, 
frM-i  Klugheit. 

c)  Neutra. 

§  331.    Die  wichtigsten  vokalischen  Suffixe  sind: 

1.  -a,  bildet  u.  a.  verbalabstr.:  grip  Griff,  skot 
Schuss,  räd  Rat,  hlawp  Lauf. 

2.  -ja,  abstr.  von  subst.:  vaslt-i  Zeugnis,  adj.:  kynn-i 
Kunde,  harn-leysi  Kinderlosigkeit,  von  Verben :  hUy-i  Ver- 
spottung, fyly-i  Hülfe;  collectiva,  bes.  zusammengesetzte, 


122  §  331.    Ableitung.    Substautiva:  Neutra. 

von  subst. :  ill-yres-i  Unkraut,  and-vid-ri  Gegenwind,  auch 
mit  individ.  Bedeutung:  iU-menn-i  Schurke,  umf-hryss-i 
Fohlen. 

3.  -)ia,  einige  concr. :  bar-n  Kind  (bera),  hor-n  Hörn, 
reg-n  Regen. 

4.  -awffl;  denom.  sächl.  concr.  und  abstr. :  ü-dr-an 
Missjahr,  Teuerung,  ü-lijfj-an  Gift,  g-am-an  Freude  [VdX.amo). 

5.  -ina,  concr,  und  abstr.:  hund-in  Garbe,  ald-in  Frucht, 
reg-in  pl.  Götter,  meg-(i)n  Kraft. 

6.  -ernja,  denom.  concr.  und  abstr.:  fad-erni  Vater- 
schaft, m4d-erni  Muttererbe,  cett-erni  Verwandtschaft,  ///'- 
erni  Lebenswandel. 

7.  -ma,  concr.  und  abstr.:  hri-m  Reif,  sli-m  Schleim, 
abstr.:  sti-m  Kampf. 

8.  -ra,  desgl.  zu  Verben:  hü-r  Gemach  (=  Bauer), 
leg-r  Lager,  ok-r  Wucher,  Ertrag  (vaka),  f6d-r  Viehfutter. 

9.  -tra,  -dra,  concr.  und  abstr.:  lau-dr  Seifeulaugc 
sld-tr  Schlachtfleisch,  Id-tr  Wildlager,  ve-dr  Wetter,  fös-tr 
Erzieiiung  Q'öda). 

10.  -la,  concr.  und  abstr.:  hag-l  Hagel,  md-l  Zeit. 
Geräte:  seg-l  Segel,  pvd-l  Seife,  verbalabstr.:  gau-l  Bellen 
(geyja),  rug-l  Verwirrung. 

11.  -ala,  desgl.:  ad-al  Anlage,  Geschlecht  (=  Adel),  6d- 
al  Eigenschaft,  Erbgut. 

12.  -pla  (§  104,  1)  concr.  und  abstr.:  std-l  Fundament 
(=  Stadel),  m^-l  Mittelstück  (ahd.  gamindil),  md-l  Rede 
(got.  mapl). 

13.  -alda  (vgl.  §  113),  Tiere:  fol-ald  Füllen,  Sachen: 
ker-ald  Gefäss,  rek-ald  Wrack,  sä-hl  Sieb,  abstr.:  frr- 
ald  Reise. 

*  14.  -(i)8la,  concr.  und  abstr.:  hü-sl  Opfer,  bei-:! 
Zaum  (bita),  sinyr-sl  Salbe,  fyyng-sl  Last. 

15.  -Isija,  concr.  und  abstr.:  rei/k-elsi  Weihrauch,  fntui- 
elsi  Gefangenschaft,  hrig-zli  Vorwurf. 

IH.  -tu,  -da,  -da,  concr.  und  abstr.  /u  VcrlM-ii;  /////-  ' 
FesHel  (hqf(i),/ros-t  Frost,   tnius-t  Zuversicht,    h/.an-s  La> 


§  331—333.    Ableitung.    Subst.:  Neutra.    Adjectiva.         123 

(vgl,  §  123),  mor-d  Mord,  hljö-d  Stille,  M-d  Saat,  sun-d 
Schwimmen. 

17.  -indja,  denominale  concr.  und  abstr. :  kvik-indi 
lebendes  Wesen,  heil-indi  Gesundheit,  sann-indi  Wahrheit 
(vgl.  §  333,  2). 

18.  -gina ,  persönl.  collectiva:  fed-gin  Vater  oder 
Mutter,  pl.  Eltern,  m4d-gin  Mutter  und  Sohn,  syst-kin  Ge- 
schwister, frid-gin  Liebespaar. 

§  332.  Das  einzige  konsonantische  Suffix  ist -öw, 
welches  Namen  von  Körperteilen  bildet:  aug-a  Auge, 
hjart-a  Herz,  eyr-a  Ohr,  nyr-a  Niere  u.  a. 

Aum.  Die  alten  s-Stämme  Oat.  genug)  wie  ax  Aelire,  setr  Sitz, 
r/.'f/r  12  Stunden  {Tag  oder  Nacht)   sind  in  die  a-Klasse  übergetreten. 

2.  Adjectiva. 
a)    B  i  1  d  u  n  g. 

§  333.    Die  wichtigsten  vokalischen  Suffixe  sind  : 

1.  -a,   bildet  primäre   verbaladj. :   lat-r  lässig,   hjüg-r 

gebückt,  .5^7o7-r  schnell,  bes.  als  zweite  Co  mposi tions- 

teile:    ein-räd-r    eigensinnig,    ein-vald-r    alleinherrschend, 

mikil-lätr    stolz,    laun-kdr-r    verschlossen,  fol-leit-r    blass 

farbig,  utan-verd-r  auswendig  u.  a. 

Anm.  Hierher  gehören  auch  die  in  §  314  erwähnten  Suffixe  -ligr 
(likr),  -samr  und  -fastr. 

2.  -ja,  einige  primäre:  m«cf-r  mittlerer,  ny-r  neu,  bes. 
denominale    Bildungen    in    compositis:    bld-eyg-r   blauäugig, 

fer-f4t-r  vierfössig,  ein-ncett-r  eine  Nacht  alt,  ein-hend-r 
einhändig,  göd-lynd-r  freundlich;  -ind-r  {=:  2i\itTi%\. -ivende) 
ist  zum  Suffix  geworden,  vgl.  heil-ind-r  heilsam,  leid-ind-r 
langweilig  (vgl.  §  102,  2). 

3.  -wa,  einige  primäre:  qr-r  schnell, /r/d-r  fruchtbar; 
farbenbezeichnend: /y/-r  fahl,  hqs-s  grau. 

4.  -na,  primäre  :Ja/'-n  eben,  gjar-n  begeh rend,/or-M  alt. 
*5.     -ina,  ursprüngl.  primäre  participia  prät. :  op-in-n 

often,  eig-in-n  eigen,  rot-in-n  verfault,  ald-in-n  alt. 


124  §  333.    Ableitung.    Adjectiva:  Bildung. 

*6.  -Ina,  denom.  Stoffadj.:  eik-in-n  eicheu,  (jull-iti-n 
golden,  send-in-n  sandig;  dann  einen  Hang  bezeichnend: 
(jeyni-in-n  verge8sli(;h,  brei/t-in-n  betrügerisch,  hygy-in-n  ver- 
ständig. 

7.  -önja,  denom.:  austr-4n-n  östlich,  sudr-4n-n  südlicli. 
aldr-4n-n  bejahrt,  darnach  analog :  fjall-r-4n-n  von  den 
Bergen  wehend,  ein-r4n-n  eigensinnig. 

8.  -ina,  primäre:  var-m-r  warm,  öl-m-r  wild. 
nau-m-r  eng. 

9.  -ra,  desgl. :  fagr-r  schön,  dig-r  dick,  vak-r  wach, 
hurtig,  saii-r-r  trocken. 

10.  -la,  desgl.:  hei-l-l  gesund,  fü-I-l  faul  (fü-inn). 
*11.    -ala, -ula,  verbaladj.  die  einen  Hang  bezeichnen: 

svik-al-l   (-id-l)    betrügerisch,    gjqf-ul-l    freigebig,    spur-ul-l 
neugierig  (spf/rja). 

12.  -ila,  in:  llt-il-l  klein,  mik-il-l  gross,  heim-ü-l  ver- 
fügbar. 

*13.  -ta,  -da,  -pa,  -da,  (sa),  ursprünglich  participia; 
ret-t-r  recht,  traus-t-r  zuverlässig,  kal-d-r  kalt,  dau-d-r  tot. 
ku-ä-r,  kun-n-r  kund,  hvas-s  scharf  (=  hvatr,  §  1 23),  ?>/.s^-n 
weise  (vita). 

14.  -ida,  in:  nekkv-id-r  xid^okU  sonst  denom.,  ein  Ver- 
sehensein bedeutend:  hcer-d-r  behaart,  hgru-d-r  gehörnt. 

*1B.  -ohta,  denom.,  ein  Versehensein  bezeichnend: 
fqx-6tt-r  behaart,  hris-ött-r  mit  Sträuchern  bewachsen,  krök- 
ölt-r  hakig. 

*16.  -aga,  -iga,  -uga,  primäre:  qrd-ug-r  steil,  qf-ug-r 
verkehrt,  dann  secundäre  von  subst.,  um  ein  Verse h en - 
sein  zu  bezeichnen:  hrl/-<rt/-r  hcilijj.  rohl-ug-r  mächtig. 
hir-g-r  ausgestattet. 

*17.  -ska,  primäre:  va-ak-r,  pro-sk-r  kühn,  hei-sk-r 
scharf  (squa  oder  -sku  in  Iq-sk-r  weich,  rq-sk-r  kühn?). 

*18.     -Inka,  denom.  um  Abstammung  zu  bezeichnen 
ir-fik-r  irisch,   en-sk-r  englisch,  iden-zk-r  isländisch,   dann 
eine  moralische  Ei  gen  sc  \i&it:/ifi-sk-r,  hfiim-sk-r  tUimw) . 
el-sk-r  verliebt. 


§  333—336.     Ableitung.    Adjectiva:  Büduiig.    Steigerung.     125 

19.  -/,  prim.  adj,  der  Möglichkeit:  wt-r  essbar.  4tj-r 
schrecklich,  nyt-r  nützlich,  brauchbar,  harn-hcer-r  fruchtbar, 
mit  act.  Bed.:  k4n-n  weise. 

20.  -ni,  verbaladj. ;  »y-n^n  siebtbar,  gr4-n-)t  grün. 

21.  -W,  in:  ry-r-r  dünn,  arm,  wf-r  weise,  nof-r  klug. 

sncef-r  dicht,  fest. 

Anm.  Die  «-Stämme  sind  nicht  mehr  erhalten  vgl.  §  186),  z.  B. 
hard-r  hart  (got.  hardu»),  i-ng-r,  ong-r  eng  (g.  aggwus). 

§  334.     Die  wichtigsten  konsonant.  Suffixe  sind: 

1.  -an,  bildet  schwache  adj.  von  starken,  eine  Anzahl, 
besonders  zusammengesetzte,  kommen  nur  schwach  vor, 
z.  B.  lam-i  lahm,  and-vak-i  .«schlaflos,  aß-van-i  kraftlos,  for- 
vitr-i  sehr  verständig,  mit  -a  im  oom.  (vgl.  §  200):  ein- 
skip-a  mit  einem  Schiff,  ein-valj-a  ausgewählt,  frum-vaxt-a 
erwachsen  u.  a. 

2.  -Jan,  desgl.:  sam-fedr-i,  -m4dr-i  von  demselben  Vater, 
derselben  Mutter,  ü-byr-ja  f.  unfruchtbar. 

3.  -sau,  adj.  von  der  Function  eines  part.  präs.: 
i-heyr-si  hörend,  at-gang-si  gang,  hug-si  nachdenklich, 
•i-leik-si  unglücklich  spielend. 

b)  Steigerung. 
§    335.     Die    adj.   bilden    ihre    Steigerungsformen    auf 
doppelte  Art,  nämlich: 

1)  comp,  -ari,  sup.  -astr  (resp.  -asti),  z.  B.  spakr  ver- 
ständig, spakari,  spakastr  (spakasti),  entsprechend  got.  -öza, 
-Osts  (-östa) ; 

2)  comp,  -ri,  sup,  -str  (resp.  -sti)  mit  /-Umlaut  der 
Wurzelsilbe,  z.  B.  langr  lang,  lengri,  lengstr  (lengsti),  ent- 
sprechend got.  -iza,  -istr  (-ista). 

Anm.  1.  Der  comp,  flektirt  nur  schwach  (vgl.  §  201),  der  sup. 
-tark  und  schwach. 

Anm.  3.  Eine  dritte  Steigerungsform  mit  altem  r  ist  im 
nordischen  von  den  anderen  nicht  zu  unterscheiden,  vgl.  daröber 
unter  §  340. 

§  336.  Bei  den  wie  spakr  steigernden  adj.  sind  die 
Synkopirungen  zu  beachten,  vgl.  die  Formen: 


126  §  336 — 338.    Ableitung.    Adjectiva:   Steigerung. 

feginn  froh,  fegnari,  fegnastr,  ndinn  nahe  :  ndnari  (nach 
§  54),  gqfugr  voroehm:  gqfgari,  möttigr  mächtig:  mdttkari 
(oach  §  83),  heilagr  heilig:  hdgari  (§  44);  knd-r  tüchtig 
hat  kndr(r)i  (aus  *kndari,  vgl.  34  und  117),  der  wa-Stamm 
qrr  freigebig:  qrvari. 

Anm.  Rt^skr  rasch  hat  Doppeltbrmen :  roskari  und  rqskvari  (vgl. 
§  194),  ebenso  m;or  schmal:  mjör(r)i,  mjöstr  nni  mjdfari,  mjdfastr ;  frär, 
fror  hurtig:  fräri,  frästr  nnd  fräfastr,  fröfastr.  Die  kürzeren  Formen 
sind  Neubildungen  zum  Positiv. 

§  337.  Bei  der  zweiten  Steigerungsart  ist  §  19  f.  zu 
beachten,  also:  Idgr  niedrig:  livgrl,  l(kgstr ;  störr  gross: 
st4rri  etc.     Merke  besonders  •- 

grunnr,  griidr  seicht,      gn/nnri,  gri/dri,         gri/miztr  (§  72). 
fagr  schön  fegri  (§  118)  fegrstr 

hreinn  rein  hreinni  (§  96,  1)     hreinstr. 

Anm.  1.    hdr,  hbr  hoch  bildet  hcpr(r)i,  h(f$tr  neben  äiW,  histr. 
Anm.  2.     Zu  wnryr  jung  heisst  der  comp,  ynqri  und  i^ri  {■=.  gut. 
jvhiza,  vgl.  S  28),    der  suj).  yngstr  und  i'rstr  (mit  -r-  aus  dem  comp.!). 

§  338.  Einige  adj.  bilden  ihre  Steigerungsfnrmen  nach 
beiden  Arten,  z.  B.  djüpr  tief:  djüpari,  djiupustr  und 
dypri,  dyjjstr  (\g\.  §  103,2);  skggn  klarsehend;  skijgfiari  und 
ski/gni  (vgl.  §  96,6),  frcßgr  berühmt:  fröegrl  (nach  §  336) 
und  später  frcegari,  ebenso  dyrr  teuer,  pioigr  schwer,  punnr 
dünn,  framr  vorzüglich  (comp.  sup.  bedeuten  „vorder", 
„vorderste"),  HA:r  mächtig  [ com^.  rikarl),  ghggr  deutlich 
(comp,  glftggri  und  ghggvari),  skyldr  verwandt. 

Anm.  1.  Einige  haben  nur  im  comp.  Doppelformen,  im 
sup.  stets  -astr,  z.  H.  aln'r  stumpf:  slirfari  und  tiliir(r)i,  gjofult  frei- 
gebig: gjoflari  und  gjofvlli;  tryijgr  treu:  tryggniri  und  tryggri.  Bei 
n<ir  neu  ist  die  Form  nvjari  selten  (gew.  ni'i(r)ri). 

Anm  'J.  Andere  adj.  haben  nur  im  sup.  Doppelformen, 
im  comp,  stets  -ri,  z.  H.  siill  glücklich:  nd'lstr  und  »n'lastr,  seinn  lang- 
sam: seitigtr  und  seinnttr:  /i^j/r  betjuem:  /ii'gntr  und  In  (jjmtr  (nach  §  111  , 
Hterkr  stark:  gew.  gterkaMr. 

A  n  m.  3.  (» e  m  i  s  c  h  t  e  IJ  i  l  d  u  n  g  haben  :  hfill  heil :  heilli,  /leihutr, 
vüdr  beliebt:  vildri,  vildaatr ;  i^eglegr  prächtig:  -legri,  -legattr  u.  &.  aul 
-Uigr,  jedoch  mit  Synkope  des  -u-  vor  vokaliscli  anlautender  Endung. 


§  3B9-äiO.    Ableitang.    Adjectiva:  Steigerung.  127 

§    339.      Von     verschiedenen     Stämmen     bilden 

ihre  Steigeningsgrade. 

gamaU  alt  eUri  eUztr 

gödr  gut  hetrij  hatri    bezir,  bazir 

vandr,  illr  böse    verri  ve(r)str 

litill  klein  minni  wimtztr 

margr  mancher  fleiri  flestr 

mikill  gross  meiri  mestr 

§  340.     Der  Positiv,   zam  Teil  auch   der   Superlativ 

fehlt   bei   folgenden  Wörtern,   denen   meist  Adverbia  oder 

Präpositionen  zur  Seite  stehn: 

.  ^     .  \  nedri,  nidri,  t       ^         ^      . 

.  nedan  unten)  i  1      .      t  neztr  unterste 

(       nedarrt      » 

(p.  qf  über)  4kfri,  efri  ofstr  oberste 

(a.  inn  hinein)  titnri,  idri  mnztr  innerste 

(a.  üt  hinaus)  ytrif  ytri  yztr,  gztr  äusserste 

(a.  suttnan  von  Süden)  sydri  sy(nn)ztr  südlichste 

(a.  handan  jenseits)  hindri  später  hinztr  letzte 

(p.  af  ab)  efri  später  ef(s)tr  letzte 

{&.fjar  fern)  fj^'f^^,  firnari  ßrstr  entfernteste 

(a,  aptan  von  hinten)  eptri,  aptari  «p2<r, optos^r  hinterste 

(a.  fiordan  von  Norden)  r^'^   '  'inyrztr,nerztr,/iordastr 

(a.  augtan  von  Osten)    eystri  cnt^astr 

(a.  vestan  von  Westen)  vestri  vestas^ 

.  sid  spät)  sidri,  sidar(r)i  sSäastr,  sidar(a)str 


(a.  sjaldan,  selten) 

sjaidiHipri 

sjcUdnastr 

fnd-  nahe-) 

iuer(r)i 

ncesir 

'IT-  vor) 

fyrri  früher 

fy(r)str  erste 

-:ot.  hfüdis  eher) 

heJdri 

helztr  verzüglichste 

— 

4dri 

4ztr  höchste 



vinstri  linke 



— 

h4gri  rechte 

— 

128  §  341 — 346.    Ableitung.    Zahlwörter. 

Aum.  Die  Formen  bis  sid  etc.  incl.  sowie  die  2  letzten  zeigen 
ursprünglich  eine  andere  Bildung  als  die  übrigen  (vgl.  zu  jenen  got. 
aftaro,  aftra). 


3.    Zahlwörter. 

§  341.  Die  Ordinalzahlen  haben  die  suffixa  -ista 
(in  fyr-st-r,  schw.  fijr-st-i  erste),  -para  (in  an-nar-r  andere, 
zweite),  -djan  (in  pri-di  dritte),  für  die  übrigen  Zahlen  -tan, 
-dan,  -pan,  -dan:  4.  fj6r-di,  5.  ßm{m)-ti  (aus  *ßmf-ti), 
6.  sH-ti  (*seh-ti,  kY.-x6<;),  7.  sjaun-di,  sjun-di,  8.  dt-ti,  ät- 
tandi,  <^tt-undi  (nach  7,  9  und  10),  9.  niun-di,  10.  tiun-di, 
11.  elUp-ti,  12.  tolf-tij  13.  prettän-di  u.  s.  w.,  20.  tuttug- 
undi,  tvitjän-di,  30.  pritug-undi,  40.  fertug-imdi,  bO.  ßm-tug- 
undi  u.  s.  w.,  resp.  -andi. 

Anm.    Spätere  Formen  der  Zehner  sind  -tugti,  -tugasti. 

§  342.  Die  Zahlen  21 — 29  etc.  werden  gebildet  durch 
Vor-  oder  Nachsetzung  der  kleineren  Ordinalzahl  mit  da- 
zwischenstehendem  ok:  tuttugundi  ok  fgrst-i  oder/,  ok  t. 
Statt  fyrsti  kann  auch  einn  stehen  ! 

§343.  Multiplicativa  und  distributiva  mit  dem 
Suffix  -na  werden  von  den  Zahlen  2 — 4  gebildet:  tved-r. 
tvenn-r  doppelt  (pl.  tvennir  je  zwei),  pred-r,  prenn-r  dreifach, 
fern-ir  je  4. 

Anra.  Die  pl,- Formen  tvennir,  f?rennir,  fertür  werden  auch  alt* 
Kardinalzahlen  gebraucht. 

§  344.  Zahlsubstant  iva  sind:  fem-t,  sH-t,  sjaun-d. 
CBt-t,  niun-d,  tiun-d,  tglf-t,  pritog-t  f.  „Anzahl  von  B  etc." : 
ferner  ein-ing  f.  Einheit,  tven(n)-ing  Zweiheit,  pren(n)-ing 
Dreiheit  (vgl.  §  329,  13  und  8);  tigr,  tegr  Anzahl  von  10. 

§  345.  Von  den  Ordinalzahlen  werden  die  Teil- 
zalilen  fyridj-ung-r  Dritte],  fjörd-wig-r  Viertel  etc.  gebildet, 
„die  Mälfte"  hei.sst  helm-Ing-r,  h(;l(J)-nlng-r  oder  hetf-p,  helf-i. 

sj  :M<).  Zahladverbia  sind:  fgsvar,  totsvar  zweimal. 
prysvar,  />risvar  dreimal. 


§  347—350.    Ableitung.    Ädverbia. 


129 


4.  Adverbia. 
a)    Bildung. 

§  347.  Viele  adv.  haben  keine  besondere  Endang. 
z.  B.  üt  hinaus,  nü  nun,  vel  wohl,  andere  sind  entweder 
als  Ableitungen  von  adj.,  oder  als  casus  von  snbst.,  adj.. 
pron.  und  Zahlwörtern  deutlich  zu  erkennen. 

Aum.  Einige  adverbia  sind  alte  Neatralformea  des  adj.  ohne  -t, 
z.  B.  nög  genug,  mjok  sehr,  gaman  zusammen,  sjaldan  selten. 

§  348.  Adv.  werden  von  adj.  gebildet  durch  Anhängong 
von  -a,  z.  B.  vida  weit,  tlla  übel,  gorea  bereit,  hardliga  hart, 
grimnUiga  grimroig.  Indem  letztere  zu  den  einfachen  adj. 
harOr,  grimmr  in  Beziehung  gesetzt  wurden,  betrachtete 
man  -liga  als  Endung  und  bildete  so  adv.,  auch  wenn  keine 
adj.-Bildung  auf  -ligr  vorband^  war,  z.  B.  hjarüiga  klar 
zu  hjartr  u.  8.  w.  Eine  kürzere  Nebenform  ist  -to,  z.  B.  in 
drla  früh,  har(d)la  sehr,  brädla  hurtig  u.  a. 

Anm.  1.  üeber  die  Entstehung  von  -ligr,  -liga  ans  -liJtr  etc. 
vgL  §  314  Anm.  1. 

Anm.  2.  -liga,  -la  kann  anch  an  adv.  treten,  z.  B.  sid(ar)laj 
aid(ar)liga  spät,  zu  sid,.9idar. 

§  349.    Seltner  sind  die  adv.  auf  -i,   z.  B.  fjarri  fern. 

inni  drinnen,  idi  aussen,  spari  selten,  lengi  lange  Zeit. 
§  350.    Ortsadverbia  zur  Bezeichnung  der  Ruhe,  der 

Bewegung   nach,    und    der    Bewegung    von    einem 

Orte  sind: 

woher? 
paian 
hvaäan 
hedan 
handan 
itman 
ittan 

qfar 
nedan 
undan 
9 


wo? 

wohin? 

par  da 
hvar  wo 

padra 
hvert 

her  hier 

hedra 

handan  jenseits 

— 

innan  innen 

inn 

üti  aussen 

ut 

T  [  oben 
ofan  y 

upp 

nidri                  j 
nedan,  und(ir)\ 

nidr 
unten 

Holthaaaen,  AltwliadiacbM  Kiemen tvbaeh. 

130  §  351— ;i52.     Ableitung.    Steigeraug  der  Adverbia. 

WO?  wohin?  woher? 

aptr  rückwärts  cqjtr  aptan 

heima  daheim  heim  heiman 

—  Osten  austr  austan 

—  Westen  vestr  vestan 

—  Norden  nordr  nordan 

—  Süden  sudr  sunnan 

b)   Steigerung. 
§  351.     Die   adv.  werden   im  allgemeinen  wie  die  adj. 
gesteigert,  also: 

1)  Comp,  -ar,  sup.  -ast,  z.  B.  -opt  oft,  optar,  optast ; 
sjaldan  selten,  sjaldnar,  sjaldnast;  vlda  weit,  vidar,  vidast. 
So  gehen  alle  auf  -la,  -li(/a. 

2)  Comp,  -r,  sup.  -st  mit  /-Umlaut  des  Wurzelvokals. 
z.  B.  (jorva  genau,  gorr,  g^rst;  lengi  lange,  lengr,  lengsi : 
skam(m)t  kurz.  skem(m)r,  skem(ni)st  (beide  temporal!). 
Merke  besonders  fjarri  fern,  ßrr,  ßrst  (nach  §   14,  1). 

Anm.  1.  Im  comp,  .steht  neben  -nr  oft  -arr  analog  dem  -rr  von 
nwrr  näher  (§  117),  im  sup.  -arst  neben  -ast  bei  sid  spät,  ofan,  tiedan, 
inv,  üt,  aptan,  sunnan,  nordan,  austan,  vestan. 

Anm.  2.  Der  p o s.  fehlt  bei  heldr  lieber,  hebt  (vgl.  §  83),  stör 
weniger,  sizt  (vgl.  §  100\  f)/rr  früher,  fyrsf  zuerst,  nii'r(r)  näher,  nahe 
(vgl.  engl,  near!),  nast.    Nur  im  comp,  erscheint  hindar  später. 

Anm.  3.  Doppelformen  zeigt  z.  B.  fram  vorwärts:  fremr, 
framar,  fremst,  frama(r)st. 

Anm.  4.    Im  pos.,  comp  und  sup.  kann  der  ac.  sg.  n.  des  adj.  statt 
der  Adverbialform  gebraucht  werden,  z.  B.  vitt  -  hnda  weit,  vidara  - 
i'idar,  fyrri  —  fyrT  früher,  yzt  —  iitarst  äusserst.    Im  comp,  geschieht 
dies  gewöhnlich    bei   titt   (=  *tidt^:   tidara,  langt  lang:   letigra,  akaint 
kurz:  skemra  (beide  lokal!). 

Anm.  5.  Zuweilen  wird  dem  comp,  nocli  •meir(r)  angehängt. 
/.  I>.  i'!jrrmeir(r),  ßrrmeirr,  ndmneirr,  af armeirr. 

§  362.  Folgende  bilden  ihre  Grade  von  anderen  Stammen  : 


pos. 

comp. 

sup. 

vel  wohl 

hetri  besser 

hezt,  hazt 

illa  Übel 

verr 

ve(r)ftty 

Ut(t)  wenig 

minnr,  midr 

minuzt 

mjoh  sehr 

in('ir(r) 

niest 

Anra.    Zn  midr  vgl.  §  72,  zn  me»t  §  44. 


§  303.    Ableirimg.    Verba.  131 

5.    Verba. 

§  353.  Die  hauptsächlichsteu  verbalsuf fix a sind 
*  1.   -ja,  welches  u.  a.  denominale  verba  bildet:  tal  Zahl 
felja  zählen,  f/rawwr  Traum:  <ir«yma  träumen,  Ärafr  scharf 
hvetja    schärfen,     verdr    wert:    virda    sehätzen,     besonders 
causativa  von  starken  ablautenden  Verben,   und 
zwar  von   der  in  der  I.  und  3.  Sgl.  ind.  prät.  vorliegenden 
Stammform,    z.   B.    risa    aufstehen :    reisa    erheben,  fljüga 
fliegen:  fleyqja  fliegen  machen,   sprinya  springen:    sprengja 
sprengen,    svelta  sterben :    svelta  (^ swaUjan)  töten,    sekTcva 
sinken:  s^kkva  senken  {*sankujan)f  sitja  sitzen:  setja  setzen. 
fara  fahren :/<^ra  führen:  etwas  anders  ist  die  Bildung  bei 
svefa  schlafen :  s4fa,  svöefa  einschläfern,  sowie  den  redupl. : 
faUa  fallen :  fella  fallen,  grata  weinen :  grsta  betrüben. 

A  nm.  1.   Auch  einige  st.  verba  sind  ja-Stämme,  vgl.  §  242  nnd  245. 

*2.  -ö,  bildet  viele  deuominativa,  z.B.  tal  Rede: 
tala  reden,  egg  Schneide  0"a  Stamm):  eggja  anreizen,  hql 
Uebel:  hi^lra  verfluchen,  hvatr  energisch:  hvata  eilen. 

*3.  -nö,  inchoativa.  z.  B.  vak-na  erwachen,  fü-na 
verfaulen,  grd-na  ergrauen.  brot~na  entzwei  gehen. 

4.  -lö,  deminutiva  wie  ß/-la,  ßp-la,  ßt-la  befingern, 
grip-la  tasten  (gnpa),  hand-Ja,  hqnd-la  berühren,  behandeln, 
hvarf-la  umhertaumeln. 

5.  -rö,  in :  klif-ra  klettern  (klifa),  halt-ra  hinken 
(halt-r). 

6.  -8öf  iterativa:  hrein-sa  reinigen,  glep-sa  schnappen. 
hug-sa  denken,  tap-sa  berühren. 

*7.     -kö,    causativa    und    inchoativa    von  adj.: 

blip-ka  erfreuen,    dyr-ka  verehren,  pur-ka   trocknen;  vcen- 

ka-sk   eine    erwünschte  Wendung    nehmen,    hreip-ka  breit 
^v^rdeo,  vip-ka  sich  erweitern. 

Anm.  2.  Die  verba  amf -ga  (ö-Kl.)  sind  Ableitungen  von  adj.  auf 
-agr  etc.  §  333.  16\  z.  B.  aud-ga  bereichem  (aud-ig-r),  hl6d-ga  blutig 
machen,  werden,  gqf-ga  verehren,  hel-ga  heiligen  etc.;  nach  solchen 
Mastern  sind  analog  gebildet:  blöm-ga  blühen  machen,  kvän-ga  ver- 
heiraten, üin-ga-ik  sich  befireanden. 

9* 


132                 §  364— 35().    Bedeutungslehre.  Wortarten. 

Anm.  3.    Seltenere  Suffixe  erscheinen  in  jä(t)-ta  bejahen  (§  2H8 

Anm.),  net-ta  verneinen ;    hrey-da  zücken  (§  239,  3).    In  atanda  stehen 
(§  245)  steckt  ein  Infix  -??-. 


III.  Bedeutungslehre. 
A.  Wortarten. 

1.    Substantiva. 

§  354.  Abstracta  können  zuweilen  concrete  Be- 
deutung annehmen  und  umgekehrt,  z.  B.  hJjdd  Ton,  Hörn. 
M/ Schutz,  Schild; /c/ÄrAj-s^q/tr  verderbliche  Runen,  Unheil: 
S t off n amen  können  als  appellativa  stehen,  z.  B.  jdrti 
Eisen,  Schwert,  (/ull  Gold,  goldner  Fingerring. 

Als  pronomina  werden  gebraucht:  mfwnf// Niemand. 
madr  man,  vcetki  nichts,  vgl.  §  221.  Ueber  den  adver- 
bialen Gebrauch  einzelner  casus  vgl.  §  373  f. 

Anm.  In  Constructionen  wie:  vin  s'inum  sknl  madr  vinr  rcw/. 
seinein  Freunde  soll  man  Freund  sein,  scheint  ein  Uebergang  in  ad- 
jectivische  Bedeutung  vorzuliegen. 

2.  Adjectiva. 
§355.  Adjectiva  können  ohne  weiteres  substantivisch 
gebraucht  werden,  z.  B.  rnn  rlki  der  Mächtige,  halfr  ridr 
hrossi,  der  Lahme  reitet  auf  dem  Pferd,  konuncjr  hvessir 
sijöfa,  der  König  treibt  die  Lässigen  an:  (fotf,  das  Gute. 
at  sqnnii  in  Wahrheit  etc.  Ueber  den  adverbialen  Ge- 
brauch von  adj.  s.  §  379. 

3.   Zahlwörter. 

§  356.  Die  meisten  Zahlwörter  können  substan- 
tivisch und  adjectivisch  gebraucht  werden,  vgl.  ä-sir 
tveir  2  Äsen,  tvcir  'ti  einhcrjar,  zwei  sind  Einzelkiunpfer: 
iIk  Zehner  von  30—110  dagegen,  sowie  100  (120)  und 
looo  (1200)  sind  subst.  (vgl.  §  205  und  317)  und  werden 
«hiJM'r   mit    d<'m   iiou.  j)l.  v«MlmrHlt'n :    erst   später  wird   inii 


§  357—360.    Bedeutungslehre.   Wortarten.  133 

anch  adjectiTisch  construirt:  med  hundrad  riddaruMj 
mit  100  RitterD. 

§  357.  Einn  kann  anch  pronominal  in  der  Be- 
deutung „ein  bestimmter,  einziger,  ein  und  derselbe,  irgend 
ein,  ein  gewisser"  oder  „allein-^  gebraucht  werden,  z.  B.  ein 
sat  hon  ütij  allein  sass  sie  draussen:  im  plur.,  wo  es  auch 
schwach  flektirt.  hat  es  nur  diese  Bedeutungen  (vgl.  §  203.  1); 
annarr  „zweiter*  kann  ebenfalls  pron.  sein  und  „anderer" 
bedeuten,  z.  B.  atmat  Itf,  ein  anderes  Leben ;  das  distributive 
fernir  „je  vier"  kann  auch  als  Kardinalzahl  dienen  (vgl. 
§  343). 

Anm.  Bei  Aufzählungen  steht  ehm  an  Stelle  von  fyntr. 
W^en  «mjia  als  Verstärkung  des  superL  vgL  §  380  Anm. 

4.    Pronomina. 

§  358.  Das  Reflexivpron.  steht  statt  des  demon- 
.^trativen.  auch  wenn  es  sich  nicht  aufs  Subject,  sondern 
auf  eiu  anderes  Wort  des  Satzes  bezieht,  z.  B.  Smum  pötti 
Ingi  hrjöta  lanzlqg  ä  ser,  den  Schweden  schien  I.  die  Landes- 
gesetze gegen  sie  zu  übertreten :  desgl.  bei  der  Construction 
des  acc.  mit  inf.,  wo  der  acc.  Subject  des  abhängigen  Satzes 
ist,  z.  B.  hafm  lad  bisJcvp  fara  med  sir  skira  f^dur  sinn,  er 
bat  den  Bischof  mit  ihm  zu  fahren  und  seinen  (des  redenden) 
Vater  zu  taufen;  aber  auch  in  andern  abhängigen  Sätzen, 
wenn  diese  als  Gedanken  des  Subject«  im  Hauptsatze  be- 
zeichnet werden  sollen,  z.  B.  cetlar  kann  oh  at  lyfja  peim 
■'f  ofbeldi,  er  denkt  auch  ihren  üebermut  zu  brechen. 

Anm.  Umgekehrt  steht  zuweilen  das  demonstr.  statt  des  refl. 
Pron. :  Gistvr  »agdi,  ai  hönvm  f>6Ui  veaty  6.  sagte,  dass  es  ihm  (sonst 
ter)  wahrscheinlich  däuchte. 

§  359.  Die  pron.  demonstr.  sd,  sjd  (pessi)  and  hinn 
werden  substantivisch  und  adjectivisch  gebraucht, 
im  ersteren  Falle  oft  =  kann;  sd  und  hinn  dienen  in  ab- 
geschwächter Bedeutung  auch  als  bestimmter  Artikel. 

§  360.  Das  pron.  *hvd(r),  hvat  steht  als  interrog. 
nur  siih^t.:    .wer,  was"  (hvat  manna  was  für  ein  Mann), 


134  §  361-365.    Bedeutungslehre.    Wortarten. 

als  indef.  aber  subst.  und  adj.:  „irgend  ein,  was  nur 
immer:  jeder,  alles". 

§  361.  Ilverr  kann  ebenfalls  subst.  und  adj.  sein 
und  bedeutet  als  interro  g. :  „wer,  welcher"  (von  mehreren), 
als  indef.:  „wer  immer,  jeder,  jeglicher  (pl.  alle);  irgend 
einer,  jemand".  Seltener  steht  es  als  relativura.  Hvärr, 
subst.  und  adj.  bedeutet  als  interr. :  „wer,  welcher  vou 
beiden",  als  indef.:  „einer,  jeder  vou  beiden". 

§  362.  a)  Die  indef.  einnhverr,  annarrhvdrr,  hvärr- 
tveggi,  nqkkurr,  sumr,  einn,  enyi  werden  subst.  und  adj., 
dagegen  eitthvat,  manngi,  vcetki,  hvatki,  hvatvetna  hvergi, 
hvdrgi,  annarrtveggi  bloss  substantivisch  gebraucht. 

b)  Neinn  wird  meist  adjectivisch  gebraucht,  und 
steht  immer  nach  negativen  Ausdrücken  oder  nach  einem 
Comparativ  mit  der  Partikel  en,  z.  B.  engl  fekk  af  h^nuhi 
neinar  b(/tr,  Niemand  erhielt  von  ihm  eine  Entschädigung: 
skal  ek  heldr  pola  dauda,  en  veita  peini  neitt  mein,  ich  werde 
eher  den  Tod  erdulden,  als  ein  Unrecht  gegen  sie  begehen. 

5.  Verba. 

§  363.  Transitive  verba  können  zuweilen  intran- 
sitive Bedeutung  haben,  vgl.  hrenna  brennen  (machen"), 
verbrennen,  nema  nehmen,  anfangen  (mit  inf.);  feru(M 
werden  gewisse  Stoffwörter  oft  zu  Hilfszeitwörtern, 
wie  hafa  haben,  vesa  sein,  verda  werden,  etc. ;  neinu. 
lata  können  als  blosse  Umschreihungen  einfacher  Verbal- 
formen stehn. 

6.  Adverbia. 

§  364.  Adverbien  des  Ortes  können  gelegentlich  als 
Zeitbestimmungen  verwandt  werden,  vgl.  par  dort, 
damals,  fragende  als  unbestimmte,  wie  hvar  wo? 
überall,  hve  wie?  wie  auch  immer,  etc. 

§  365.  Als  Goujuu  ctionen  können  folgende  gebraucht 
werden:  at,  allz,  dar,  heldr,  inedan,  nmr,  sidan,  siär,  pd 
prgar, />6  (wegen  der  Bedeutung  vgl.  „Syntax"),  als  Gonj. 
und  I*  r ii  p  II s  i  t  i o  n  e  n ;  auk,  >i"  >•    m.  ut<in. 


§  366—369.    Bedeutungslehre.   Wortarten.   Wortformen.      136 

Ueber  den  adverbiellen  Gebrauch  der  Präposi- 
tionen vgl.  den  folgenden  §. 

7.  Präpositionen. 

§  366.  Lokale  Präp.  können  zugleich  temporale 
und  modale  Bedeutung  haben,  wie  i  in,  z.  B.  i  tüni  im 
Hofe,  i  dag  heute,  i  rninn  frama  zu  meinem  Nutzen ;  alle 
werden  zugleich  als  adverbia  gebraucht,  vgl.  ä  gengusk 
eldar,  Eide  wurden  zu  nichte,  kann  drakk  af,  er  trank 
daraus,  kom  pörr  at,  Thor  kam  hinzu.  Zugleich  Con- 
junctionen  können  sein:  auk,  nmr,  til,  utan. 

8.  Conjunctionen. 

§  367.  Die  Conjunctionen  es  (er)  und  sem  können  auch 
wie  Relativpronomina  verwendet  werden,  vgl.  at  hollu 
er  Kymir  ätti,  zur  Halle  die  H.  hatte,  pd  menn  sem,  die 
Männer  welche  .... 

B.  "Wortformen. 
1.    Substantivs. 

a)  Genus. 

§  368.  Gegen  die  Regel,  dass  männliche  und  weibliche 
Wesen  durch  das  entsprechende  grammatische  genus  be- 
zeichnet werden,  Verstössen  einige  neutra,  wie  ül-menni 
Schurke,  skdld  Dichter,  vif,  ßjöä  Weib,  gifr  Riesenweib, 
skars,  skass  Hexe;  communia  sind  dagegeo  die  neutra: 
god  (heidnischer)  Gott,  regln  pl.  Götter,  harn,  j6d,  Kind, 
systkin  pl.  Geschwister,  hjü,  hjon  pl.  Eheleute,  Hausgenossen, 
man  Knecht,  Magd,  troll  Unhold,  Jlagä  Riese,  Riesin; 
epicoena:  dijr  Tier,  hross  Ross,  ^rey  Hund,  Hündin,  rqkn 
pl.  Zugtier  —  alle  neutra. 

§  369.  Masc.  communia  sind  z.  B.  madr  Mensch, 
ßrar  pl.  Menschen,  vanir  pl.  Vanengötter,  dvergr  Zwerg; 
desgl.  epicoena:  vargrWoU,  Ämwn  Renntier,  kdlfr  Ksdb; 
fugl  Vogel,  (^rn  Adler,  hrafn  Rabe;  fem.  epic:  gos  Gans, 
(^Ipt  Schwan,  krdka  Krähe  u.  a. 


136  §  370-372.    Bedeutungslehre.    Wortformen. 

Aum.     Das  Geschlecht  kann  bei  einigen  Tieren  auch  durch  bes. 
Wörter  bezeichnet  werden:  gassi  Ganser,  tik  Hündin  u.  a. 

b)   Numerus. 

§  370.  Eigennamen,  collectiva  und  abstracta  kommen 
im  allgemeinen  nur  im  sg.  vor.  Eigennamen  können 
jedoch  auch  im  pl.  gebraucht  werden  und  bezeichnen  dann: 
1)  Personen  desselben  Namens,  z.  B.  toeir  Haddingjar,  die 
2  Hartunge,  oder  2)  fast  appellativ  „Männer  wie",  z.  B. 
F«7wwrfar  Männer  wie  Wieland.  —  Collectiva  im  pl,  be- 
deuten Stücke  oder  Teile  der  Masse,  wie  j(^rn  Eisenstücke. 
Eisenwaffen,  matir  Bissen  (zu  matr  Speise),  skarar  (zu  sk<^7' 
Haupthaar)  das  Haar  mehrerer.  —  Abstracta  im  pl.  be- 
zeichnen: 1)  die  einzelnen  Aeusserungen  eines  Affects,  ein- 
zelne Fälle  u.  dergl.,  wie  dst,  pl.  ästir  Liebe.  Liebesverhältnis, 
kcerleikr  desgl.,  harmr  —  harniar  Kummer,  gjald  —  f/jold 
Vergeltung,  bot  —  b4tr  Busse,  fr4di  Klugheit  etc.:  2)  con- 
creta,  z.  B.  naudr  Not:  namlir  Fesseln,  sjön  Gesicht:  sjönir 
Augen,  veidi  Jagd:  veidar  Wildpret,  ml  listiger  Sinn:  velar 
Kunstwerk. 

Anm.  Einige  abstr.  kommen  nur  im  pl.  vor,  wie  vrlng 
Schicksal.  gri4i  Kummer,  gb'i  Freude,  scik  Betrug. 

§  371.  Der  sg.  von  Appellativen  kann  auch,  eollectiv 
gebraucht,  Pluralbedeutung  annehmen,  z.  B.  madr  =  meuH 
Menschen;  ebenso  bezeichnet  der  pl.  zuweilen  die  Teile 
eines  Ganzen  oder  ein  Ganzes,  das  aus  Teilen  be- 
steht, z.  B.  hüs  Haus,  brjöst  Brust  (auch  im  pl.  von  einem 
Menschen),  bedjar  Bett. 

Anm.  GAwisse  coucreta  kommen  nur  im  pl.  v>>i  /  1^ 
fedgar  Vater  und  Sohn,  m^dgur  Mutter  und  Tochter,  regin  Götter,  u.  a. 

c)  Casus. 
\.    Nominativ. 

§  372.  Der  nom.  wird  —  ausser  als  Subjectscasus  — 
auch  zur  Vertretung  des  (verschwundenen)  Vocativfi 
gebraucht,  z.  B.  viai  ge.atr!  weiser  Gast! 


§  37^—375.    Bedestungsldire.    Wortfonan.  137 

2.  GenitiT. 

§  373.  Ein  ziemlieh  seltraier  freier  gen.  tod  doigen 
Wörtern  bat  adverbiale  Bedentnng,  z.  B.  atmars  häma 
in  der  andern  Welt^  amuxrs  stadar  anderswo^  wüära  garda 
mitten  auf  dem  Hofe^  viz  vegar  fem ;  ohmots  dags  am  andern 
Tage,  fdrra  natta  naeh  wenigen  üäehten,  Mo,  Ickmns 
schliesslich ;  hra^  schnell  (zo  hragä)^  retjßdar,  rmmar  wirk- 
lieh, alh  endis  ganz  n.  a.  Während  die  meisten  daTon  nur 
in  der  Edda  vorkommen,  sind  dagegen  gen.  von  zusammen- 
gesetzten neutralen  ja-Stämmen,  wie  andstrefim»  gegen  den 
Strom,  forbergis  den  Berg  hinab;  drdegis  früh,  optsittms 
oft;  ikeffis  umsonst  u.s.  w,  auch  in  der  Prosa  üblich. 

3.  Dativ. 

§  374.  Aach  ein  freier  Dativ  kann  adverbial  stehen. 
z.  B.  qiru  megum  auf  der  andern  Seite  (Tgl.  §  d8y  Anm.  2) ; 
qäru  shmi  zum  zweiten  Male,  stimdum  zuweilen^  fklum  oft; 
häsUjfia»  laut,  mnmtm  reichlich  u.  a.  Nur  poetisch  sind: 
hmsti  auf  dem  Zweige,  oam  im  Kot;  eüm  dSgri  an  einem 
Tage,  dUa  n&thtm  8  Häebte. 

AiiBi.    Statt  des  Uofisea  Dat.  stdie»  aadi  die  Fr^  d,  t,  «iL 

4.  Accusativ. 
§  375.    Der  acc.  bezeichnet  alleinstehend: 

a)  die  Dauer  einer  Handlung,  auf  die  Frage:  wie  lange? 
z.  B.  ttrit  heßr  pü  gestr  eina  nöii,  du  bist  eine  Nacht  lang 
Gast  gewesen: 

b)  den  Zeitpunkt  für  das  Geschehen  einer  Handlung, 
auf  die  Frage:  wann?  z.  B.  drekkr  Mimir  mjqä  m&rgm 
hperjaHf  es  trinkt  M.  Met  jeden  Morgen. 

Aas.  1.  Statt  des  acc  ia  der  qatqea  Bcdeotng  kiBHaea  nmA 
mii  «der  of  mt  acc  stda;  statt  des  acc  m  der  zwextai  Bedeatmf 
MoA  €f,  «a^,  «  oder  (scheaer)  der  daL  Der  Zeitravat^  ia  den 
ftwn»  gesdiiebt,  steht  iai  gea.  (vgL  §  373X 

Aam.  3.  Hierher  gehftrc«  aach  die  adTCitia  eg,  d  {Mßmmer^  aidft, 
>!t-giy  of-vH  (§  321,  3,  Abb.)  aidit,  eh-n  aie.  aiigead»  (got.  am,  Wf^ 
§  38,  Aas.  S). 

Aaai.  3.  U^er  die  Sktst^ug  dieaea  fireica  aec  aas  ciaea  acc 
des  Inhahs  bei  Yertea  yffü  die  ^jataz. 


138  §  376—380.    Bedeutungslehre.    Wortformen. 

3.  Zahlwörter, 
a)  Numerus. 
§376.  Im  Plu  ral  werden  die  multiplicativa  tvedr. 
tvennr  doppelt,  predr,  preimr  dreifach  sowohl  als  distri- 
butiva  „je  2,  je  3",  wie  als  einfache  oardinalia  ge- 
braucht, z.  B.  v(^ru  tvennar  hallir,  adrar  iffir  vßrum,  es 
wareu  je  2  Hallen,  die  einen  über  den  andern ;  kömu  konun- 
gar  fyr  knS  prennir,  fussfällig  baten  (mich)  3  Könige. 
Vgl.  fernir,  §  357. 

b)  Casus. 

§  377.  Der  nom.  ac.  n.  bcedi  wird  auch  als  Con- 
junction  in  der  Verbindung  h.  ok  „sowohl  .  .  .  als  auch" 
gebraucht  (vgl.  engl,  hoth  ...  and);  der  gen.  n.  antiars  als 
Adverb:  „übrigens,  anders". 

4.   Adjectiva. 
a)  Starke  und  schwache  Formen. 

§  378.  Die  schwache  Form  wird  stets  bei  vorher- 
gehendem Artikel  gebraucht,  z.  B.  hinn  gödi  ko)iungr  der 
gute  König;  oft  auch  ohne  diesen  bei  Eigennamen;  Hd//daii 
svarti  H.  der  schwarze,  und  sonst:  ncesta  vetr  eptir  den 
nächsten  Winter  darauf,  petta  sama  haust  diesen  selben 
Herbst;  ferner  stets  im  Vocativ:  kona  väliga!  verderb- 
liche Frau ! 

Anm.  Eine  Anzahl  atlj.  kommen  nur  in  der  schwachen 
Form  vor,  vgl.  §  334,  1. 

b)  Casus. 

§  379.  Adjectiva  können  im  g.  ac.  sg.  und  d.  pl.  des 
neutr.  als  adverbia  gebraucht  werden,  z.  ^,  pvers  quer; 
mikit  sehr,  hart  hart;  l^nguni  lange,  störum  sehr  u.  s,  w. 

Anm.    Ueber  Formen  wie  »dran  vgl.  die  Syntax. 

c)  Steigerung. 
§  380.    Der  comp,  bezeichnet  den  höchsten  Grad, 
wenn  von   zweien   die  Rede   ist,   z.  b.  pau  ^ttu  tvd  sonn. 
h/t  hinn  ellri  pörir,  sie  hatten  2  Söhne,  der  filtere  hiess  ]) 


§  381—384.    Bedeutungslehre.    Wovtformen.  139 

dersuperl.,  wenn  von  mehreren.  Letzterer  kann  jedoch 
auch  bloss  einen  sehr  hohen  Grad  bezeichnen  und  wird 
dann  mit  dem  bestimmten  Artikel  oder  einem  gen.  part. 
verbunden,  z.  B.  mikill  madr  ok  hinn  vcensti,  ein  grosser  und 
sehr  schöner  Mann;  kvenna  fridust,  eine  sehr  hübsche  Frau. 
Anm.  Der  superl.  kann  durch  einn,  allra  oder  einna  verstärkt 
werden.  —  Der  absolute  Gebrauch  des  comp.,  z.  B.  in  verda  lettari 
gebären,  entbunden  werden  (eigtl.  „leichter  werden"),  ist  derselbe  wie 
im  Deutschen. 

5.  Pronomina. 

a)    Numerus. 

§  381.  Die  Dualformen  vit^  it  etc.  der  1.  und  2.  Per- 
son des  persönl.  pron.  werden  nur  gebraucht,  wenü  von 
zweien  die  Rede  ist  und  können  durch  hädir  verstärkt 
werden,  die  Pluralformen  ver,  er  etc.  dagegen  dienen  zur 
Bezeichnung  von  dreien  und  mehreren.  Die  Dual-  und 
Pluralformen  der  3.  Person  sind  den  Singularformen  gleich 
(vgl.  §  208). 

§  382.  Die  1.  pl.  ver  wird  aber  oft  statt  der  1.  sg. 
(ek)  gebraucht,  wenn  ein  König  oder  hochstehender  Mann 
von  sich  redet  (plur.  majestatis),  z.  B.  pött  ver  kvän  eiyim, 
obgleich  wir  eine  Frau  haben  —  sagt  Velundr  — ;  auch 
Schriftsteller  reden  so  von  sich:  pat  viljum  vh  ok  rita,  das 
wollen  wir  auch  schreiben. 

§  383.  Entsprechend  wird  oft  die  2.  pl.  er,  p^r  statt 
der  2.  sg.  (pü)  in  der  Anrede  an  Könige,  Fürsten  u.  dergl. 
gebraucht,  z.  B.  sern  ydr  er  kunnigt  sjdl/um,  konungr,  wie 
euch  selbst  bekannt  ist,  o  König. 

Anm.  1.  Das  zugesetzte  adj.  steht  dann  im  pl.,  z.'Q.lifid  heilir, 
herrul  lebt  glücklich,  Herr! 

Anm  2.  Oft  wechselt  die  Anrede  unvermittelt  zwischen  der 
sg.  und  der  pl.  Foim,  z.  B.  nü  töku  per  ....  nü  skaltu,  nun  fasstet 
ihr  ....  nun  sollst  du. 

b)  Casus. 

1.  Nom.  Accus. 
§    384.      Der    nom.   acc.    n.    verschiedener    pronomina 
wird  auch  als  Adverb,  Präposition  oder  Conjunction 
gebraucht,  nämlich 


140  §  384-386.    Bedeutungslehre.    Wortformen. 

a)  hvat  dient  auch  als  Fragepartikel:  „etwa,  warum, 
wie,  ob",  z.  B.  Jwat  skal  kann  lenyi  Ufa':'  warum  soll  er 
lange  leben? 

b)  hvört  desgl.:  „ob",  ferner  als  erstes  Glied  in  Doppel- 
fragen mit  folgendem  eda  „oder" ;  endlich  in  Concessiv- 
sätzen  mit  eda :  „sei  es,  dass  .  .  .  oder  dass",  z.  B.  hvärt 
ertu  feigr,  eda  ertu  framgemjinn''^  bist  du  dem  Tode  uali 
oder  tot?,  hvärt  eru  söttdaudir  eda  eru  vdpndaudir,  sei  es, 
dass  es  durch  Krankheit  oder  durch  Waifen  Getötete  sind. 

c)  hvär(t)ki  .  ,  .  ni  „weder  , .  .  noch",  z.  B.  hvärki  mdtti 
hönum  eitr  granda  ütan  ne  innan,  weder  innen  noch  aussen 
konnte  ihm  Gift  schaden. 

d)  ekki,  „nicht",  z.  B.  ekki  at  redusk,  nicht  rieten  sie  zu. 

2.  Dativ. 

§  385,  a)  hvi  bedeutet  auch:  „wie,  warum,  woher, 
wodurch",  z.  B.  hvi  freistid  mik?  warum  stellt  ihr  mich 
auf  die  Probe? 

h)  pvi  bedeutet  auch:  „daher,  deshalb,  unter  der  Be- 
dingung", z.  B.  pvi  mun  uppi  pitt  nafn  vem,  darum  wird 
deiu  Name  bekannt  sein. 

6.  Verbum. 
a)  Genera  verbi. 
§  386.     Während  das  Activ  eine  einfache  Thätigkeit 
oder  einen  Zustand    bezeichnet,   dient  das  Medio-passiv 
zum  Ausdruck 

a)  der  reflexiven  Beziehung,  wobei  das  sufligirte 
Pronomen  (vgl.  §  299  f.)  entweder  aceusati visch e  oder 
dativische  Bedeutung  haben  kann,  z. '^.  vdpnaak  8\v\\ 
waflfnen,  heidask  für  sich  begehren. 

Anm.  Wenn  ein  acc.  cum  inf.  (vgl.  die  Syntax)  folgt,  enthält 
die  Medialform  zugleich  das  Subject  des  abhängigen  Satzes,  vgl. 
$on  kvetk  eign,  er  sagt,  das»  er  einen  Sohn  habe  (lat.  ae  filium  hal>ere). 

b)  der  reciproken,  mit  demselben  Unterschied,  z.  B. 

hilfusk  ä'sir  die  Äsen  trafen  einander;  rrusk  nnir  sio    sind 
einander  Freund,  truask  einander  vertrauen. 


§  386—388.     Bedeutungslehre.    Wortformeu.  141 

c)  der  rein  activeu  durch  Abschwächung  aus  der 
reH„  z.  B.  fjäsk  hassen,  andask  sterben,  ifask  (=  ifa) 
zweifeln  u.  a. 

d)  der  passiven,  z.  B.  oll  muntu  lemjask,  ganz  wirst 
du  (f.)  zerschmettert  werden,  fSdask  geboren  werden. 

Anm.    In  den  Eddagedichten  ist  dieser  Gebrauch  noch  selten. 

b)  Tenipora. 
1.  Präsens. 
§  387.     Das  Präsens  bezeichnet  in   selbständigen 
Sätzen: 

a^  was  eben  gegenwärtig  ist  oder  geschieht,  z.B. 
fjetta  er  mikit  skip,  das  ist  ein  grosses  Schiff,  riäa  menn 
daudir,  es  reiten  tote  Männer; 

b)  was  zu  allen  Zeiten  ist  oder  geschieht,  resp.  was 
als  allgemeines  Verhalten  an  keine  bestimmte  Zeit  ge- 
bunden ist,  z.  B.  mjqd  drekkr  Mimir  morgin  hverjan,  Met 
trinkt  M.  jeden  Morgen,  vesall  madr  hlcer  at  hvhetna,  ein 
elender  Mann  lacht  über  alles. 

Anm.  Eine  Handlung,  die  lange  vorher  gedauert  hat  und  noch 
dauert,  steht  ebenfalls  im  präs.,  z.  B.  /?au  eru  merki  mest  ininnn  oerka, 
f>au  er  allir  menn  sidan  um  se,  die  sind  die  grössten  Merkmale  meiuer 
Werke,  die  alle  Menschen  seitdem  sehn. 

c)  als  historisches  Pr.  bei  lebhafter  Schilderung 
oder  Erzählung  etwas  vergangenes,  bes.  um  einen  Wende- 
punkt anzudeuten  und  direkt  mit  dem  Prät.  wechselnd, 
z.  B.  gaiKja  peir  fagra  Freyju  at  hitta  ok  kann  ....  kvad, 
sie  gehen,  die  schöne  Freyja  aufzusuchen  und  er  .  .  .  sprach. 

d)  was  in  Znkunft  sein  oder  geschehen  wird,  z.  B. 
ridr  pu  tu  Ojüka,  du  wirst  zu  Gjüki  reiten. 

Anm.  Zum  Aasdruck  des  Futurums  werden  oft  die  Hilfszeit- 
wörter munu  und  nkulu  verwendet. 

§  388.  In  Nebensätzen  bezeichnet  das  Präsens  das- 
selbe; hier  ist  nur  noch  zu  merken,  dass  es  in  solchen  zu- 
weilen gebraucht  wird,  wo  die  Handlung  im  Verhältnis 
zum  Hauptsatz  eigentlich  vollendet  ist.     So: 


142  §  388—389.    Bedeutungslehre.    Woitformeu. 

a)  in  Nebensätzen,  die  eine  Zeit  oder  Bedingunjj 
bezeichnen,  nach  einer  Hauptaussage  im  Präsens,  wenn 
von  etwas  die  Rede  ist,  was  sich  wiederholt  und  zu  ge- 
schehen pflegt,  z.  B.  pd  er  jör  ünytr,  ef  einn  fötr  hrotnar, 
dann  ist  das  Pferd  unnütz,  wenn  ein  Fuss  bricht. 

b)  nach  Hauptsätzen  im  fut.  (futur.  präs.)  oder  im- 
perativ, z.  B.  mik  munu  cesir  aryan  kalla,  ef  ek  bindask 
Icet  hrudarlini,  mich  werden  die  Äsen  weibisch  nennen,  wenn 
ich  mich  mit  dem  Brautlinnen  bekleiden  lasse;  haltu  svä 
tu  vinstra  vegsins,  unz pü  kittir  Verland,  halte  dich  so  nach 
links,  bis  du  V.  erreichst. 

Anm.  In  Relativsätzen  allgemeinen  Inhalts  steht  das  präs. 
ohne  Rücksicht  auf  die  Zeit  der  Haupthandlutig,  z.  B.  eyndi  ä  nntjul, 
säs  oldum  bergr,  es  steckte  als  Köder  an  die  Angel,  der  die  Menschen 
schützt. 

2.  Präteritum. 
§    389.      Das   Prät.   ist   das   allgemeine    tempus    der 
Vergangenheit     und     bezeichnet     in     selbständigen 
Sätzen : 

a)  eine  Handlung  oder  einen  Zustand,  der  vor  der 
Zeit  des  Redenden  liegt,  und  worüber  ohne  direkte  Be- 
ziehung zu  dieser  ausgesagt  wird,  z.  B.  meiijar  flu(ju  sunnaN, 
Mädchen  flogen  von  Süden;  madr*hH  Audun.  ein  Mann 
hiess  A. 

b)  oft  etwas,  was  eine  Zeit  lang  war  (geschah)  und 
noch  ist  (geschieht),  z.  B.  dtta  ndetr  sat  ek  hir,  8  Nächte 
sass  ich  hier;  hiigda  ek  jmt  args  adal,  das  hielt  ich  für 
eines  Unmännlichen  Art. 

Anm.  Wenn  etwas  war,  noch  ist  und  sein  wird,  kann  präs.  odor 
prät.  stehn,  z.  B.  yöl  umh  mum  Gullinkamhi,  m  vefcr  holda,  es  krähti- 
über  den  Äsen  G.,  der  weckt  die  Helden. 

c)  selten  g  n  <t  m  i  s  c  h  etwas,  was  einmal  eingetreten 
ist  und   sich   deshalb   wiederholen   kann,    oder  etwas, 
das  zu  geschehen   pflegt,  z.  B.  med  h^lfum  hleif. 
fekk  ek  m^r  ß/nga,  mit  einem  halben  Laib  erlangte  ich  mir 
einen  Geoossen. 


§  390—392.    Bedeatnngslefare.    Woitfonaen.  143 

§  39<>.    In  Nebensätzen  kann  es  gebraoeht  werden: 

a)  statt  des  Plasquamperfeets,  von  einer  im  Ver- 
hältnis zur  vergangenen  Haapthandlang  bereits  voll- 
endeten Nebenhandlung,  z.  B.  reä  eh  pär  r&nar,  er  rmst 
pin  systir,  ich  erriet  die  Ronen,  die  deine  Schwester 
geritzt  hatte; 

b)  statt  des  fat.  exact.,  nm  etwas  vor  der  zu- 
künftigen Handlaug  Geschehenes  auszudrüekeDf  z.  B.  mdr 
pH  göäri  yrand  aidregi^  p6  er  i4f  kommgs  vibtm  beähid,  da 
wirst  der  Guten  niemals  S^.'haden  zufügen,  obwohl  ihr  an 
der  Gattin  des  Königs  Verrat  übtet. 

A  nm.   Wegen  der  masdirabaidea  {wmammagm^Mem)  FonMa 
;.  §  296  und  302,  sowie  „Worterfüge". 

b)  Modi. 
1.  Indikativ  und  Konjunktiv. 

§  391.  Der  Indikativ  wird  gebraucht,  um  etwas  als 
wirklieh  stattfindend  zu  behaupten  oder  um  direkt 
nach  etwas  zu  fragen.  Der  Konjunktiv  dagegen  dient 
zum  Ausdruck  eines  Wunsches,  einer  Möglichkeit, 
einer  Annahme,  sowie  dazu,  um  das  Gesagte  als  Ge- 
danken oder  Rede  eines  anderen  anzuführen. 

§  392.  Der  Konjunktiv  wird  in  Hauptsätzen  an- 
gewandt : 

a)  um  einen  Wunsch,  eine  Aufforderung,  einen 
Befehl,  ein  Verbot,  gewöhnlieh  in  der  3.  Person  (^Konj. 
des  Wunsches),  oder  eine  Annah  m  e  und  Einräumung 
(Kouj.  der  Einräumung)  auszudrücken,  z.  B.  hjdlpi  mer 
yudy  helfe  mir  Gott;  taki  menn  v^pn  sSn^  die  Männer  sollen 
ihre  Waffen  ergreifen;  akri  ärs^mm  tHti  engi  wtaär,  ehiem 
frühbesäten  Acker  traue  niemand;  —  virdi  pat  hverry  sein 
villy  das  möge  jeder  betrachten,  wie  er  will.  Hier  wird 
allzeit  das  Präsens  gebraucht. 

A  n  m.  In  der  2.  Person  wird  WnMck,  AvffMdemg  etc.  gewOloe 
Heh  im  Imperativ  aoBgeditekt. 

b)  Um  etwas  als  möglich  oder  denk  bar  auszudrücken, 
besonders  wenn  man  sieh  mit  einer  gewissen  Beseheiden- 


144  §  392—394.     Bedeutungslehre.    Wortformen. 

heit,  mit  einem  Vorbehalt  oder  Zweifel  aussprecheo 
will  (potentialer  conj.);  in  diesem  Falle  wird  das  prät. 
angewandt,  z.  B.  hezt  p4tti  mer,  cd  pü  vcßrir  med  m^r,  am 
besten  schiene  es  mir,  wenn  du  mit  mir  wärest;  füsir  vcerini 
vir  at  geraz  hans  menri,  wir  könnten  bereit  sein,  seine 
Mannen  zu  werden ;  vilda  ek,  at  nesit  vceri  sdit  alt  saman, 
ich  wollte,  dass  das  Vorgebirge  ganz  besät  wäre.  Auch  in 
der  Frage:  hversu  margar  kyr  vildir  pu  eiga?  Wie  viel 
Kühe  wolltest  du  haben? 

Anra.  Der  pot.  conj.  kann  auch  in  Nebensätzen  stehn,  z.  B. 
oeit  ek  margra  manna  rilja  tu  fjess,  at  hetra  pi'tti  at  pjnna  konuTK/i,  icli 
kenne  den  Wunsch  vieler  Männer  darnach,  dass  es  besser  scheinen 
möchte,  dem  Könige  zu  dienen.  —  Ueber  andere  abhängige  Sätze  mit 
dem  conj.  vgl.  die  Syntax! 

2.    Imperativ. 
§  393.     Der  Imperativ  wird  gebraucht: 

a)  In  der  2.  Person,  um  einen  Befehl,  eine  Auf- 
forderung, einen  Wunsch  oder  ein  Verbot  auszudrücken, 
z.  B.  gangit  heim,  geht  heim!  lifdu  heill,  lebe  wohl!  hrwdizk 
p^r  eigi,  furche  dicht  nicht! 

Anm.  1.  Dasselbe  kann  aucli  durch  den  conj.  (vgl.  392  a)  oder 
durch  skulu  sollen  bezeichnet  werden,  z.  B.  fkaltv  rida  sein  liardast, 
reite  so  schnell  wie  möglich. 

b)  In  der,  1.  Person  pl.,  um  eine  Aufforderung  aus- 
zudrucken, in  die  der  Redende  sich  selbst  mit  einschliesst 
(franz.  allom),  /..  B.  s^tondnm  upp,  lasst  uns  aufstehen! 

3.  Participium. 

§  394.  Das  part.  präs.  hat  im  allgem.  active  oder 
intransitive,  das  part.  prät.  passive  Bedeutung.   Doch  merke: 

a)  Das  part.  präs.  kann  auch  die  Bedeutung  der 
Angemessenheit  und  Notwendigkeit,  ferner  der  Möglichkeit 
und  Zulüssigkeit,  endlich  die  eines  Passivums  erhalten,  z.  B. 
hcngjnndi  pjd/'r  ein  hängenswerter  Dieb,  n  digjanda  drgi. 
am  Todestage  (wo  man  sterben  soIV),  sk6gnrma(lr  4/erjavdi 
ein  Waldmann  (Verbannter)  den  keiner  mit  aus  dem  I^ande 
nehmen  darf,  lei/niindid(intr  ein  verborgener  Fehler. 


§  394.    Bedeutungslehre.    Wortformeu.  145 

Anm.  1.  Das  part.  präs.  kann  Verbalform  and  Substantiv 
sein.  Im  ersteren  Falle  regiert  es  denselben  Casus  wie  das  betr. 
Verb,  im  letzteren  den  Genitiv,  vgl.  ehkandi  gud,  Gott  liebend,  aber 
vitt  eigandi.  Verstand  habend  (vgl.  §  409  b). 

Anra.  2.  Wegen  der  Verbindnng  des  n.  des  part.  präs.  mit  vera 
in  Gernndivbedentung  vgl.  §  450. 

b)  Das  part.  prät.  von  trans.  Verben  kann  auch 
active  Bedeutung  haben:  stets  ist  dies  natürlich  der  Fall 
bei  intransitiven  Verben,  z.  B.  hinn  komni  maär,  der  ge- 
kommene Mann,  arftqkumcuir  hitis  andada,  der  Erbe  des 
Verstorbeneu,  eptir  genginn  guma,  nach  dem  Tode  des 
Mannes,  fleinn  ßoginn,  ein  Wurfspeer  der  geflogen  ist, 
drukkirm  der  getrunken  hat,  vaxinn  der  gewachsen  ist, 
lidinn  der  gestorben  ist,  vadinn  der  gegangen  ist,  soßnn  der 
geschlafen  hat.  stiginn  der  gestiegen  ist  u.  a. 

Anm.  3.  In  trans.  verba  können  im  part.  prät.  transitiv  gebraucht 
werden,  z.  B.  holjAnn  einer  dem  geholfen  ist,  gröinn  bewachsen,  stolinn 
bestohlen  (z.  B.  hamri  um  den  Hammer)  und  „verstohlen,  stehlend*^, 
z.  B.  med  stolinui  hendi,  mit  diebischer  Hand. 


Holtb»aaeii,  AlUaländischw  Slement«rbach.  10 


III.  Teil:  Syntax. 

L  Wortgefdge. 

A.  Nomisalverbindungen. 

1.  Kap.    Beiordnung. 

a)   directe. 

§  395.  Ein  Substantiv  kann  in  allen  Formen  andere 
substantiva  als  nähere  Bestimmungen  neben  sich  haben 
(Apposition),  z.  B.  Olafr  konungr,  König  0.,  prlr  tiyir 
manna,  vaskra  drengja,  30  Männer,  tapfere  Burschen  (eigtl. 
„drei  Dekaden  von  Männern"). 

An  in.  Wegen  der  Setzung  des  Genitivs  bei  Eigennamen 
vgl.  §  407. 

§  396.     Ferner  kann  ein  subst.  adjectiva,  adjectivisclie 
Zahlwörter,     pronoraina     und     adverbia     zu    sich    nehmen 
(Attribut),   z.  B.  ösnjaUr  madr,   ein    feiger   Mann,   tveim 
hqndum,  mit  2  Händen,  pitt  hqfud,  dein  Haupt,  hregg  austa 
Sturm  von  Osten.     Merke  besonders : 

a)  Oft  steht  im  isl.  ein  attrib.  adj.  um  Ort,  Zeit,  Reihen- 
folge, Zahl  und  ähnliche  Verhältnisse  auszudrücken,  wo  im 
deutschen  ein  compositum,  ein  Genitiv  oder  eine  adverbiale 
Wendung  steht,  z.  B.  ä  midja  dna,  mitten  in  den  Flus«^ 
i  ofanverdum  h6linum,  oben  auf  dem  Hügel,  um  pveran  ha 
quer  über  den  Hals,  Hwr  midri  nött,  nahe  Mitternacht,  hl 
miz  (mids)  daga,  bis  Mittag,  einn  haus  riddari,  einer  seiner 
Ritter,  /?eir  margir,  viele  von  ihnen,  pat  ßest,  das  meist- 
davon,  vdtr  allr  af  nvcita,  ganz  nass  von  Schweiss,  h6n 
hl^  h(}(f,  sie  ist  zur  Hlilfte  blau,  h<^l/  qnnur  alin,  l  Va  Ellen  u.  ;i 


§  396—399.    Nominale  Wortgefuge.    Beiordnung.  147 

Änm.  Bei  Grössen- und  Zahlenangaben  steht  zuweilen  der  Sin- 
gular, wo  man  den  Plural  erwarten  würde,  z.  B.  hcärthi  meiri  madr 
ni  minni,  weder  mehr  noch  weniger  Männer,  fear  osnotr,  wenige  Un- 
kluge, rarr  einn,  ganz  wenige. 

b)  Das  poss.  pron.  pinn  io  Verbindung  mit  einem 
Vocativ  hat  iu  schmähender  Anrede  die  Bedeutung  eines 
persönlichen  du,  z.  B.  pjöfrinn  pinn,  du  Dieb !  /'<5//  pinn, 
du  Narr! 

c)  Statt  des  Genitivs  eines  persönlichen  Fürworts  steht 
ein  attributives  possessivum,  z.  B.  engt  vdrr,  keiner  von 
uns,  hvert  vdrt,  jedes  Viin  uns,  ykkarr  fieggja  hani,  euer  beider 
Mörder,  Iqg  vdrra  Islendinga,  die  Gesetze  von  uns  Isländern. 

§  397.  Als  bestimmter  Artikel  wird  vor  adj.  Ä/w«, 
angehängt  an  subst.  inn  gebraucht  (vgl.  §  216  f.).  Letzterer 
ist  späteren  Ursprungs  und  hat  eine  weniger  fest«  An- 
wendung, weshalb  man  oft  bestimmte  Formen  neben  un- 
bestimmten ohne  Bedeutungsunterschied  findet. 

§  398.  Der  adjectivische  Artikel  weist  auf  einen  Gegen- 
stand als  bekannt  hin  o«ler  hebt  ihn  vor  andern  gleich- 
artigen oder  -namigen  hervor,  z.  B.  Odinn  hinn  gamli,  0.  der 
alte.  Svipjöd  hin  mikla,  das  grosse  Schweden.  Haraldr  hinn 
grenski,  der  grenländische  H. 

§  399.  Namentlich  wird  der  adj.  Art.  gebraucht,  wenn 
zu  einem  durch  ein  adj.  bestimmten  subst.  oder  substanti- 
virtem  adj.  ein  demonstr.  oder  poss.  pron.  oder  ein 
Genitiv  gefügt  wird  besonders  bei  Ordinalzahlen  (ausser 
annarrj  und  beim  Superlativ,  wenn  dieser  einen  sehr  hohen 
Grad  ausdrückt,  z.  B.  pau  hin  störu  skip,  die  grossen  Schilfe, 
fridr  pessi  hinn  tnikli,  dieser  grosse  Friede:  segl  vdrt  hit 
foma,  unser  altes  Segel ;  hit  yzta  skip  Olafs,  das  letzte  Schiflf 
Olafs;  hit  tiunda  hvert  dr,  jedes  zehnte  Jahr;  —  hinn  tiundi 
konungr,  der  10.  König;  hinn  vitrasti  nutdr,  ein  sehr  kluger 
Mann:  —  sd  hinn  sami,  derselbe. 

Anm.  1.  Der  Art.  kann  auch  in  der  Anrede  (im  Vocativ^i  ge- 
braucht werden:  in  rända  kerling!  du  böses  Weib! 

Anm.  2.  Wenn  ein  adj.  dem  sub.st.  folgt,  wird  zuweilen  der 
adjectivische   Artikel    mit    dem   subst.   zu    einem   Worte   verbunden: 

10* 


148  §  400— 4ÜB.    Nominale  Wortgefüge.    Beiorduuiig. 

Iiondina  vinatri  =  hnnd  liina  v.,  die  linke  Hand,  ä  Ormimim  langa,  an 
dem  langen  Orra. 

Anm.  3.  Oft  steht  in  der  Dichtersprache  und  zuweilen  auch 
sonst  das  adj.  ohne  Artikel  in  starker  Form,  z.  B.  trüa  d  sannan  gud, 
an  den  wahren  Gott  glauben. 

§  400.  Der  Artikel  hin  wird  an  appellativa  angehängt, 
die  keine  adj.  oder  adjectivischen  Bestimmungen  (pron., 
gen.)  neben  sich  haben,  wenn  auf  einen  Gegenstand  als  be- 
kannt oder  bestimmt  hingewiesen  wird,  z.B.  hqggdu  fjän- 
dann!  erschlage  den  Feind! 

Anm.  Sehr  oft  steht  jedoch  das  subst.  in  der  unbestimmten 
Form,  wo  mau  den  Artikel  erwarten  könnte,  z.  B.  mir  hijr  i  skapi,  mir 
liegt  im  Sinne. 

§  401.  Zur  näheren  Bestimmung  von  Adjectiven  und 
Adverbien  dienen  adverbia  und  adverbielle  Ausdrucke,  z.  B. 
mjqk  ükätr,  sehr  verstimmt,  til  lengi,  zu  lange. 

b)   durch  Conjunctionen. 
§  402.    Folgende  Conjunctionen  dienen  zur  Verbindung 
von  nominibus,  Adverbien  und  Partikeln: 

a)  anreihende:  ok,  en(n),  <?«(/a  und,  hmdi . . .  ok  a^^x 
enda,  sowohl  ...  als  auch,  eigi  at  eins  .  .  .  heldr  (ok),  nicht 
nur  .  .  .  sondern  auch  : 

b)  unterscheidende:  eda,  edr  oder,  annathvdrt, 
-tveggja  .  .  .  eda,  entweder  .  .  .  oder; 

c)  entgegensetzende:  heldr,  utan,  sondern  (nach 
negativen  Ausdrücken) ; 

d)  vergleichende:  sem  wie,  svd  .  .  .  sem,  so  .  .  .  wio. 
ok  wie  (nach  Ausdrücken  der  Gleichheit  und  Ungleichheit. 
z.  B.  samr  tnadr  ok  ödr,  derselbe  Mann  wie  vorher,  hon  imr 
pd  ÖHk  okfyrr,  sie  war  da  anders  als  früher),  (heldr)  en(/i), 
heldr,  als  (nach  comp.). 

2.   Kap.    Reotion. 

a)    d  i  r  e  c  t  e. 

1.  Genitiv. 

§  403.     Der  Genitiv  bezeichnet   bei   Ausdrücken   von 

Teil  oder  Menge  das  (bestimmte  oder  unbestimmte)  Ganze, 


§  403—407.    Nominale  Wortgeföge.    GenitiT.  149 

TOD  dem  ein  Teil  genommen  ist,  z.  B. prii^uitgr  riUs, 
ein  Drittel  des  Beiehes,  mäztr  allra  doerga,  der  trefflichste 
aller  Zwerge^  prir  tigir  mamia  hmu,  30  von  seinen  Leoten, 
engt  haus  mamta,  kdner  von  seinen  Leaten,  sSd  tumarSf  spät 
im  Sommer,  apkm  dags,  am  Abend  des  Tages;  wuui  bama, 
▼iele  Kinder,  eUä  vor  mmma  uti,  kein  Mann  war  dranssen, 
petta  vor  tbimda,  das  geschah,  ofßdr,  viel  Gdd,  hwA  mmum 
(oder  mamd),  was  ffir  ein  Mann? 

Anm.  1.  Statt  des  Geo.  kann  auch  die  PiipofL  tf  stdn,  x.  B. 
«uüB  kbar  tf  Etu/Umdit  cm  gntasBc  Tefl  T<Ht  Ihglaiid;  Aön  mgfitaati 
af  ^Mn,  des*  traffidMte  Tm  dem  Gdtlera. 

Abb.  2.  W^ea  der  S^tmag  öaea  ]in».  posL  statt  des  gOL 
yg^  §  396a,  wegen  des  Eiatrc^tens  eiaes  attxib.  a^.  ib. 

§  404.  Znr  Steigerang  des  Begriffs  wird  in  der 
Poesie  dasselbe  Wort  im  gen.  pl.  hinzugesetzt,  z.  B.  soehm 
svemOf  Barsch  der  Barsehen,  hlgm  Ugmja,  Ton  der  Töne, 
mär  var  eh  megja,  ich  war  eine  Maid  der  Maide. 

§  405.  Der  gen.  bezeichnet  den  Stoff,  ans  dem  etwas 
verfertigt  ist,  z.  B.  skaUats  m^ttuU,'  Sehariachmantel.  Meist 
stehen  hier  jedoch  die  Präpositionen  trf  oder  &r. 

§  406.  Der  gen.  bezeichnet  femer  den  Besitzer, 
z.  B.  Olafs  Meim,  Olafs  Mannen,  Scia  kommgr,  der  Schweden- 
könig; oder  den  Urheber,  z.  B.  Lan^e^ar  smw,  der  Sohn 
der  Laofey,  die  Zagehörigkeit,  z.  B.  hütr  skdlda,  das 
Metram  der  Dichter,  oder  ähnliches,  z.  B.  I  upphüfi 
stmutr  bökar,  im  Anfang  seines  Baches. 

Anai.  1.  Statt  des  ewterea  gen.  kann  auch  die  pripos.  gfbr  oder 
/ffir  ateben,  z.  B.  drütimm  ijfir  Svemm,  Herr  über  die  Sebwedea, 
ivntjöri  fyyir  Urdimi,  der  Av&eber  iber  das  Gefolge. 

Aaai.  8.  Heber  das  EiatreteB  eiaes  attribatrren  a^j.  statt  des 
gea.  vgL  §  396a. 

Aam.  3.  In  der  ilteren  ^racbe  and  der  Poesie  wird  der  gen. 
des  perstaliebai  proa.  statt  eines  attribotiTeB  PoanessiT—s  gdHrmadkt, 
z.  B.  wted  ßm§ri  »im,  wk  sdnem  Finger. 

§  407.  Ein  amsch  reibender  GenitiT  wird  gebraacht, 
wenn  einem  allgemeinen  Begriff  eine  specielle  £rseheinang8- 
form  (gew.  ein  Name)  hinzagefögt  wird.  z.  B.  ml-r  Tggdrasils, 


150  §  408—410.    Nominale  Wortgefüge.    Genitiv. 

die  Esche  Y.,  vqllr  Gnitaheidar,  das  Feld  finitalieide,  Hfhfd 
nafn,  der  Name  Helgi. 

§  408.  Der  gen.  eines  subst.  mit  einem  adj.  bezeiciinet 
eioe  Eigenscliaft  oder  Bescli  affeuliei  t,  z.  B.  J^riggja 
ndtta  veizla,  ein  dreitägiges  Gastmalil,  mikils  hdttar  madr, 
ein  Mann  von  grosser  Bedeutung,  alls  hjns  iprött,  allerlei 
Fertigkeit. 

§  409.  Der  gen.  bei  Tb  ätigkeitsn  o  mina  ist  ent- 
weder ein  subjectiver  oder  ein  objectiver,  je  nachdem 
das  im  gen.  stehende  Wort  als  Subject  oder  Object  der 
Handlung  gedacht  ist,  z.  B.  subj.  ferd  peirra,  ihre  Reise, 
Oddrünar  grdtr^  O.s  Klage,  obj.  a)  bei  uomina  actionis: 
elz  er  porf,  des  Feuers  ist  Bedarf,  solar  syn,  der  Anblick 
der  Sonne,  hefnd  fqdur,  Rache  für  den  Vater,  hygd  Islanz, 
die  Besiedlung  l.s,  b)  bei  nom.  agentis:  allra  hluta  ska- 
pari,  Schöpfer  aller  Dinge,  fürs  Üytandi,  Unheil  fördernd 
(vgl.  §  394,  Anm.   1)  u.  ä. 

Anm.  Statt  des  obj.  gen.  kann  auch  eine  Präposition  stehn,  z.  B. 
rfömt  />e»s  oder  tu  pess,  ein  Beispiel  dafür. 

§  410.  Der  gen.  steht  als  Ergänzung  bei  einer  An- 
zahl adjectiva,  welche  bedeuten: 

a)  Macht,  Kenntnis,  Hoftnung,  Lust.  Fülle,  Mangel, 
Schuld,  Wert;   solche  sind: 

vqldtigr  mächtig,  viss  weise,  sicher;  varr  aufmerksam 
auf  (auch  mit  vid  c.  acc).  orvcenn  ohne  Hoffnung,  füss,  lystr 
begierig;  J'ullr  voll,  sadr  satt;  audit  n.  beschieden;  vanr, 
andvanr  entblösst;  lauss  frei  von;  purß  bedürftig;  skyldr 
verpflichtet  zu;  sekr  schuldig  (von  Strafen);  verdr  wert. 

b)  Erstreckung  in  Raum  und  Zeit,  wie  djüpr  tief,  hnldr 
breit,  gamall  alt  u.  :i. 

Beispiele:  zu  a):  J'ul/r  lasfa  ok  hjta,  voll  Fehler  und 
Mängel,  mikils  verdr,  viel  wert,  sckr pissu  müls,  schuldig  in 
dieser  Sache;  zu  b):  ker  margra  alna  hdtt,  ein  Gefäss,  viele 
Ellen  hoch,  ketill  rastar  djüpr,  ein  Kessel,  eine  Meile  tief, 
d^/grs  eins  gamall,  einen  Tag  alt. 

'Anm.  Zaweileu  steht  der  gen.  auch  bei  andern  .\djectiven 
(beHondera  in  der  Poesie  und  in  Znsammensetznngeu),  um  das  zn  be- 


§  411 — 414.    Nominale  Wortgefüge.    Dativ.  151 

zeichnen,  worin  die  Eigenschaft  sich  zeiget,  z.  B.  Ulr  ridreigrtar,  schwer 
zu  behandeln,  gödr  i-idskiptis.  angenehm  im  Verkehr,  rümr  inngangty 
geräumig  im  Eingang;  oräahagr  geschickt  in  der  Rede. 

2.  Dativ. 

§  411.  Der  dat.  beim  Comparativ  bezeichnet  das 
Mass,  um  welches  ein  Gegenstand  einen  andern  übertriflFt. 
z.  B,  j^r/  terr,  um  so,  desto,  schiimnner.  ^'Jrut/i  vetrum  ellri, 
4  Jahre  älter,  niu  rostum  neäar,  9  Meilen  tiefer.  —  Ebenso 
bei  Worten  von  comparativer  Bedeutung,  wie  prim 
fetum  tu  skamtj  3  Schritte  zu  kurz.  —  Selten  beim  Super- 
lativ: miklu  fegrsta,  bei  weitem  (die  aller-)schönste. 

Anm.  Gelegentlich  steht  dieser  Dativ  auch  beim  Positiv,  vgl. 
l'tüu  fynr  dag,  ein  wenig  vor  Tagesanbruch. 

§412.  Ein  freierer  dat.  bezeichnet  eine  Beziehung 
bei  adj.,  z.  B.  inetin  fridir  synum,  litlir  vexti,  Männer  schön 
von  Gesicht,  klein  von  Wuchs ;  haltr  eptra  f4Ü,  lahm  am 
Hinterfuss. 

Anm.  Hierfür  stehen  sonst  die  Präpos.  at,  t,  d,  z.  B.  hv'ttr  6 
liär,  weiss  an  Haar,  riir  at  je,  reich  an  Gut,  i  ordum  »pcJcr,  weise  an 
Worten.    Vgl.  auch  §  410  Anm. 

§  413.  Beim  Comparativ  bezeichnet  der  dat.  den 
Gegenstand,  mit  dem  verglichen  einem  andern  eine  Eigen- 
schaft in  höherem  Masse  zukommt,  z.  B.  hon  var  hverri 
konu  vwnni,  sie  war  schöner  als  jede  (andre)  Frau,  vi^u 
skjötara,  hurtiger  als  man  erwartete  (eigentl.  „als  die  Er- 
wartung"). Bei  Adverbien  desgl.:  4pa  ulß  hcera,  lauter  als 
der  Wolf  schreien. 

Anm.    Statt  des  dat.  kann  auch  en  „als**  stehen. 

§  414.  Der  dat.  wird  zu  adj.  gesetzt,  um  die  Person 
oder  Sache  anzugeben,  für  welche  die  Eigenschaft  statt 
bat,  z.  B.  var  hinn  kwrasti  kanungi,  er.  war  dem  Könige  der 
liebste,  drcepr  hverjum  manni,  wer  von  jedem  erschlagen 
werden  kann:  bes.  zu  solchen  die  Nähe,  Gleichheit, 
Aehnlichkeit,  Gesinnung,  Gehorsam,  Treue,  Ge- 
wohnheit bedeuten,  sowie  oft  zu  denjenigen,  welche  mit 
ja/ti"  oder  sam-  zusammengesetzt  sind  {wie  jafnborinn  eben- 


152     §  415-420.   Nüiniuale  Wortgefüge.   Dativ.    Präpüsitioueii. 

bürtig,  samhugi  einstimmig),  z.  B.  näit  er  nef  auyum,  die 
Nase  ist  den  Augen  nah,  hollir  ok  trüir  konungi,  dem 
Könige  hold  und  treu;  likr  fröendum,  den  Verwandten  gleich. 
§  415.  Endlich  bezeichnet  der  Dativ  bei  Adjectiven. 
die  eine  Gemütsbewegung  ausdrücken,  den  Grund  der- 
selben, z.  B.  feginn  fundi,  froh  über  die  Begegnung,  reuir 
pessu,  zornig  darüber. 

Anui.  Bei  sekr  steht  die  Strafe  im  dat.:  sekr  15  morkum,  zu 
16  Mark  verarteilt.    Vgl.  §  410  a. 

b)  Verbinduug  durch  Präpositionen. 
§  416.  Mit  dem  gen.  werden  verbunden  die  Präp. 
dn  ohne  (selten  mit  dat.  oder  acc),  til  bis,  zu;  «  medal, 
dmilli(m),  millum,  millim  zwischen,  (fyrir)  sakir,  sakar  oder 
Si^kum,  wegen,  imian  innerhalb,  utan  ausserhalb  (beide  selten 
mit  acc),  vegna  mittelst,  ä,  af  vegna  seitens,  /  stad  anstatt. 

An  m.  Statt  des  gen.  des  pers.  pron.  steht  bei  vegna  das  pos^.. 
z.  B.  (af)  minna  vegna,  für  mich,  in  meinem  Namen  i  =  meinetwegen). 

§  417.  Mit  dem  dat.  allein  werden  verbunden:  af. 
{i)fru  von,  hjd  bei,  ör,  ür  aus;  gagnvart  gegenüber,  igegn 
gegen,  (til)  handa  zum  besten,  d  hqnd,  d  hendr  gegen _ 
d  möt(i),  (l)  möti  gegen,  d  samt  mit,  nebst,  undari  fort  von. 

§  418.  Mit  dem  acc.  allein  werden  verbunden:  um 
um,  über,  und  dessen  Zusammensetzungen,  wie  um  fram, 
fram  um,  umhverjis  um  herum,  üt  um  u.  s.  w. ;  of  um,  über. 
{i)  gegnufn  durch ;  fram  yßr  vorbei  an,  fram  undir  unter : 
dann  die  Verbindungen  von  fyrir  mit  Ortsadverbien  auf 
-an:  fyrir  nordan  nördlich,  Jyrir  handan  jenseits,  fyrir  utan 
ohne,  fyrir  innan  innerhalb,  u.  8.  w. 

§  419.  Mit  dat.  und  acc.  stehen:  d  io,  an,  auf,  bei. 
nach,  gegen,  at  zu,  nacii,  bei,  eptir  nach,  fyrir  vor.  /  in. 
med  mit,  umlir  unter,  vid  bei,  an,  yjir  über.  Und  zwar 
steht  der  dat.  auf  die  Frage:  wo?,  der  acc.  auf  die 
Frage:  wohin.',  also  ersterer,  um  die  Ruhe,  letzterer,  um 
die  Bewegung  auszudrücken. 

§  420.  ZusammenwetzuDgen  von  prilp.  und  subst.,  adj. 
und  pron.  erstarren  oft  zu  reinen  Adverbien,  Präpositionen 


§421—422.   Wortgeföge.   Terbnm  nnd  Nomen  beigeordnet.     153 

oder  ConjunctioneD,  z.  B.  /  day  heute,  ftjrir  sakir  wegen. 
tu  fullSj  at  fulluy  med  diu  ganz,  völlig,  <i  ocart  unerwartet. 
I  pvi  er  indem,  u.  s.  w. 

B.  Verbum  nnd  Nomen. 
1.  Kap.    Beiordnung. 

§  A'2\.  Nomina  werden  im  nom.  als  Subjeet  oder 
Prädikat  mit  dem  Verbum  verbunden:  das  letztere  ge- 
schieht bei  rera  sein,  verda  werden,  heita  heissen,  sowie 
bei  denen,  welche  ..scheinen,  sich  zeigen*  bedeaten  (pykkja(slc), 
synask,  lUask,  bregdask),  ferner  bei  den  passiven  und 
reflexiven  Formen  von  Verben,  welche  bedeuten  ^machen 
zu.  nennen,  halten,  ansehn  für**,  z.  B.  sä  hit  Kvdsir,  der 
hiess  K.,  ♦  orrustum  urdu  üciuir  hans  hlindir  eda  daufir,  in 
den  Kämpfen  wurden  seine  Feinde  blind  oder  taub:  potti 
hon  hinn  mesti  skarungr,  sie  schien  das  grösste  Kernweib, 
Agni  gerdist  drukkinn,  A.  wnrde  trunken:  Joseph  vor  (ktiaär 
jadir,  J.  wurde  für  den  Vater  gehalten. 

Anm.  1.  Da  Ortänamen  oft  mit  den  localen  Präpositionen 
6,  t,  at  gebraacht  werden,  entstehen  daraoä  so  anfEallende  Ausdrücke 
wie:  keitir  brT  vtikiU  at  Steinig  ein  grosser  Hof  heisst  Stein.  Ein 
Atlyerb  steht  statt  eines  Substantivs  in  Redensarten  wie:  f>ar  heitir 
nü  Ödin$fy,  die  Stelle  heisst  nun  0.;  par  sem  keitir  ä  HriHgisakri,  an 
der  Stelle,  die  Hringisakr  heisst. 

Anm  2.  vera  nnd  rerda  werden  anch  mit  den  Adverbien  rei 
wohl,  itla  übel  nnd  scä  so  verbunden,  nm  das  Befinden  zn  bezeichnen. 
VgL  anch  Ao/a  r«/,  es  gut  haben,  sowie  den  Gebrauch  von  hce,  kvertu 
wie  (=  hrat)  bei  heita  heissen. 

§  422.  Die  Apposition  wird  zuweilen  so  gebraucht, 
dass  sie  den  Hanptbegriff  allein  im  Verhältnis  zur  Hand- 
lung bestimmt,  indem  sie  dessen  Zustand  oder  Verhalten 
während  der  letzteren  angiebt,  z.  B.  skildust  t>eir  hinir  kctrstu 
vinir,  sie  schieden  als  die  besten  Freunde;  p€tr  er  mtyjar 
andaskj  die,  welche  als  Jungfrauen  sterben. 

Anm.  »rm  bezeichnet  dagegen  einen  Vergleich:  nmmtt  »em 
■argar,  sie  liefen  wie  Wölfe,  tfldu  f>eir  hartn  »gm  ffrH,  sie  verkauften 
ihn  wie  einen  Sklaven. 


154     §423—426.  Wortgefüge.  Apposition.  Verbalrection :  Accus. 

§  423.  Das  adj.  steht  in  Apposition,  wenn  die 
Eigenschaft  einem  Gegenstande  mit  Bezug  auf  die  Handlung 
des  Verbums  beigelegt  wird,  oder  es  bezeichnet  den  Zustand 
des  Gegenstandes  während  der  Handlung,  z.  B.  fellu  peir 
hadir  daudir  d  goJßt,  sie  fielen  beide  tot  zu  Boden;  hljöp 
ä  pd  üvara,  er  sprang  unversehens  auf  sie  zu.  So  werden 
oft  adj,  gebraucht,  die  eine  Ordnung,  Reihenfolge,  Menge 
u.  a.  bezeichnen,  z.  B.  hann  var  fyrstr  konungr  kalladr,'er 
wurde  zuerst  (als  der  erste!)  König  genannt;  rid  Egill 
eimi  rikinu,  E.  regierte  allein  das  Reich ;  hqfdu  ymsir  sigr, 
sie  hatten  abwecbselnd  den  Sieg  (vgl.  §  396  a). 

Anm.  Im  deutschen  übersetzt  man  hier  das  adj.  gewöhnlich 
durch  ein  Adverb;  ein  solches  kann  auch  im  nord.  stehn,  z.B.  üdinn 
kunni  fyrst  alla  ipröttir,  0.  konnte  zuerst  alle  Künste. 

2.  Kap.     Rection. 

a)   d  i  r  e  c  t  e. 

1.  Accusativ. 

§  424.  Der  acc.  bezeichnet  in  den  Eddaliedern  die 
Richtung,  das  Ziel,  bei  Verben  der  Bewegung, 
z.  B.  hann  reid  heim,  er  ritt  heim,  nach  Hause,  sce'mg  föru, 
zu  Bett  gingen  sie,  ste  hon  land,  sie  stieg  ans  Land,  pä  er 
vit  bcedi  bed  einn  stigum,   als  wir  beide  ein  Bett  bestiegen. 

§  425.  Der  acc.  des  Inhalts  steht  bei  Verben,  wenn 
subst.  und  verbum  glei(!hen  Bedeutungsinhalt  haben,  um  die 
Handlung  hervorzuheben  oder  näher  zu  bestimmen.  Beide 
sind  entweder  desselben  oder  verschiedenen  Stammes, 
z.  B.  a)  rdd  räda  Rat  raten,  feil  hann  mikit  fall,  fiel  er 
eioen  grossen  Fall,  b)  sverja  eiäa,  Eide  schwören,  li/a 
langan  aldr,  ein  langes  Leben  leben. 

Anra.  AI»  inneres  Object  steht  oft  ein  adj.  n.  in  adverbialer 
Bedeutuntr,  z.  B.  taladi  langt  ok  snjalt,  er  redete  lang  and  gut,  »vtti/ 
hit  djarjiuta,  sie  griffen  aufs  mutigste  an,  duga  it  bezta,  gut  sein. 

§  426.     Hierher  gehört  auch   der  acc.  des  Weges  bei 
Verben  der  Bewegung,  wie  vada  strauma,  Ströme  durch 
waten,  yauga  isa  uk  jqkla,  über  Eis   und   Gletflcher  gehn. 


§  427—431.    Wortgeföge.    Verbalrection :  Accosativ.         155 

fara  moldveg,  über  den  Erdweg  fahren,  rida  kjqrr  ok 
skoga,  Dickichte  und  Wälder  durchreiten;  bei  Verben  der 
Ruhe:  sitja  sali,  im  Säle  sitzen,  var  annan  veg^  er  war  auf 
einem  andern  Wege. 

§  427.  Der  acc.  bezeichnet  ferner  die  Zeit,  und  zwar 
a)  die  Erstreekung  über  einen  Zeitraum,  die  Zeitdauer, 
z.  B.  för  dag  ok  nött,  er  ging  Tag  und  Nacht,  hatm  dval- 
dist  mqrg  tnisseri,  er  verweilte  viele  Halbjahre,  b)  den  Zeit- 
punkt: fdr  annat  sumar,  im  (den)  nächsten  Sommer  reiste 
er,  kam  margin  hverjan,  er  kam  jeden  Morgen.    (Vgl.  §  375.) 

Anm.  Der  Zeitpunkt  wird  oft  dnrch  die  Präpos.  ä,  t,  at  ans- 
gedrückt. 

§  428.  Der  acc  drückt  die  Er  Streckung  durch  einen 
Raum,  das  Mass  und  Gewicht  aus,  z.  B.  gengr /et  niu, 
er  geht  9  Schritte,  hundraä  rasta  er  kann,  100  Meilen  er- 
streckt er  sich:  hringr  stöd  hälfa  mqrk,  der  Ring  wog  eine 
halbe  Mark. 

Anm.  Der  ae«.  sg.  n.  eines  Adjeetivs  der  Menge  drückt  aas, 
in  welchem  Umfang  die  Thätigkeit  gilt.  z.  B.  hjdipa  alt  fnä  er  et 
mäy  helfen  so  viel  ich  vermag. 

§  429.  Der  acc.  des  Objects  steht  bei  transitiven 
Verben  und  bezeichnet  den  von  der  Handlung  unmittelbar 
betroffenen  Gegenstand,  z.  B.  drap  ina  qldnu  jotna 
systur,  er  tötete  die  alte  Schwester  der  Riesen :  der  acc 
des  Resultats  bezeichnet  dagegen  das  Ergebnis  der 
Thätigkeit,  z.  B.  hegg  ydr  galga,  ich  haue  euch  den  Galgen, 
urpu  haug,  sie  warfen  einen  Hügel  auf,  snüa  hqnd,  Bande 
drehen. 

Anm.    Sonst  stehen  rerpa  und  »nüa  mit  dem  Dativ;  vgl.  §  437  f. 

§430.  Viele  unpersönliche  verba  werden  mit  dem 
acc.  der  Person  verbunden,  wie  mik  dreymir,  ich  träume, 
mik  grunar,  ich  vermute,  mik  lystir,  mich  gelüstet,  mik 
skortir,  mir  mangelt,  mik  varir,  ich  erwarte. 

§  431,  Ein  doppelter  acc,  des  Objects  sowohl 
wie  des  Prädikats,  steht  bei  den  Verben,  die  bedeuten: 
„zu   etwas    machen,    setzen,    nehmen,    haben,    nennen,    für 


156      §  432—434.   Wortgefüge.   Verbalrectioii  r  Acc.  und  Dat. 

etwas  halten,  als  etwas  ansebo,  wissen,  kennen,  zeigen",  z.  B. 
gfträi  kann  hirdmann  sinn,  er  machte  ihn  zu  seinem  Hofmann, 
vifjum  ver  pik  einn  konung  hafa,  wir  wollen  dich  allein 
zum  König  haben,  Urd  hetu  eina,  Urd  nannten  sie  eine, 
pik  virdi  ek  mann  göilan,  dich  achte  ich  für  einen  guten 
Mann,  p6tt  mik  feigan  vitir,  obgleich  du  mich  dem  Tode 
naheweisst,  synasikillviljadan,  sich  übelwolleud  zeigen,  u.s.  w. 

Anm.  Bei  gurva,  taka,  hafa  können  auch  die  Präpos.  at,  tu, 
fy/rir,  stehn,  z.  B.  ek  gerda  f>ik  at  miklum  mannt,  ich  machte  dich  zum 
grossen  Manne. 

§  432.  Seltener  steht  ein  doppelter  acc.  bei 
Verben  des  Sclilagens,  Stossens,  Treibens,  von  denen  der 
eine  ein  acc.  des  Inhalts,  der  andere  ein  acc.  des  Ob - 
jects  ist.  z.  B.  hjö  Bjqrn  hanahqgg,  er  schlug  B.  den  Todes- 
streich, laustu  mik  prjü  hqgg,  du  schlugst  mir  3  Hiebe, 
keyrdi  kann  nidr  fall  mikit,  er  schlug  ihn  mit  heftigem  Fall 
nieder,  sendi  menn  sina  adrar  sendi/arar,  er  sandte  seine 
Leute  auf  neue  Reisen.  —  Vgl.  dazu  §  438  f)! 

2.  Dativ. 

§  433.  Der  dat.  bezeichnet  bei  Verben,  wie  sagen, 
verkünden,  klagen,  zeigen,  geben,  nehmen,  bestimmen  u.  ii., 
das  entferntere  Object.  d.  h.  die  Person  oder  Sache, 
der  die  Handlung  gilt,  für  die  etwas  geschieht  oder 
sich  auf  eine  gewisse  VTeise  verhält,  z.  B.  kaupir  kann 
Grimi  hesta,  er  kauft  dem  G.  Pferde,  petta  riki  cetla  ek 
mSr  sjdlfum,  dies  Reich  bestimme  ich  für  mich  selbst, 
konungi  var  mikill  styrkr  at  slikum  mqnnum,  der  König 
hatte  grosse  Hilfe  bei  solchen  Leuten. 

Anm.  1.  Der  Dativ  bezeichnet  beim  part.  necesäitatis  (vgl.  §  450) 
denjenigen,  der  etwas  thun  nuiss,  z.  B.  m^r  er  geranda.  ich 
mUBH  tliuu. 

Anm.  2.  Oft  steht  der  dat.  eines  persönl.  pron.  statt  des  attri- 
butiven possessiven,  z.  IV  fmifli  «<t  n  li"i'h'  i-i'ilin.  nr  liatte  ein<Mi  TTtlm 
auf  seinem  Kopfe. 

§  434.  Der  dat.  bezei(;linül  ferner  Personen  und 
Di  nf;e.  di«>  beglei  t»'n  »1  :i  n  dt-  r  II  ;i  n  d  hi  n  u;  1  ei  I  n«'  li  ?iHn  . 


§  435—437.    WortgetÜKe.     Verbalxection :  Dativ.  157 

z.  B.  sigldi  lidi  sinu  sudr,  er  segelte  mit  seinem  Gefolge 
südwärts,  kömu  skipi  sinn  vid  Noreg,^  sie  kamen  mit  ihrem 
Schiffe  nach  Norwegen.  Aus  diesem  Gebrauch  ist  der  sogen, 
distributive  dat.  zu  erklären  in  Wendungen  wie:  fara 
flokkum,  in  Haufen  ziehn,  hundrudum  zu  Hunderten. 

§  435.  Ein  modaler  dat.  bezeichnet  die  Art  und 
Weise  der  Handlung  oder  begleitende  Umstände, 
z.  B.  y  fellr  saurum  ok  sverdum,  ein  Fluss  liiesst  mit 
Schlamm  und  Schwertern,  gengu  peir  purrum  fötum,  sie 
gingen  trocknen  Fusses,  fara  hiddu  hofdi,  mit  verhülltem 
Haupt  (d.  h.  heimlich)  ziehen,  grata  häst^ifwn,  mit  lauter 
Stimme  weinen. 

Anm.  Die  Art  wird  auch  durch  die  präpos.  med,  ä,  af  aus- 
^:edrückt.  z.  B.  af  nfli.  mit  Kraft. 

§  436.  Der  instrumentale  Dativ  bezeichnet  das  Mittel 
oder  Werkzeug,  z.  B.  eijrum  hlydir,  er  hört  mit  den 
Ohren,  augum  skodar,  mit  den  Augen  schaut  er,  hjo  sver- 
dinu,  er  hieb  mit  dem  Schwerte:  selten  Grund  oder  Ur- 
sache, z.  B.  svelta  /«/n^n,  Hungers  sterben  (hier  steht 
gewöhnlich  af). 

Anm.  Statt  des  dat.  steht  oft  eine  Präp.,  bes.  med,  vid,  i,  af, 
z.  B.  hoggva  med  hjorvi,  mit  dem  Schwert  hauen,  vid  vin  Ufa,  von  Wein 
leben,  kattpa  $ir  i  litlu  lof,  mit  wenigem  Ruhm  erwerben. 

§  437.  Der  dat.  des  Objects,  der  Beziehung  oder  des 
Mittels  u.  s.  w.  steht  bei  den  Verben: 

a)  freundlich  sein  oder  sich  zeigen,  segnen,  retten, 
beschützen,  helfen,  schonen,  sich  verlassen  auf,  loben,  rühmen, 
gefallen,  dienlich  sein. 

Solche  sind:  hjarga  bergen,  retten,  hlessa  segnen  (auch 
mit  acc),  duga  helfen,  forda  retten,  eira  schonen,  fulltingja 
unterstützen,  gagna  nützen,  frommen,  heilsa  grüssen,  henta 
dienlich  sein,  hjdlpa  helfen,  hlifa  beschützen,  hlyja  schützen, 
schirmen,  hugna  ^behagen,  hyggja  vel,  lila,  gefallen,  miss- 
fallen, hrösa  rühmen,  h4Ia  preisen,  niiskunna  Barmherzigkeit 
zeigen,    si'nna    helfen,    sich    bekümmern   um.    sfoda    unter- 


158  «^  4cJ8.    Wortgetuge.    Verbalrectiou :  Dativ. 

stützen,  treysta  vertrauen,  sich  verlassen  auf,  trua  vertrauen, 
imna  lieben,  vcegja  sich  richten  nach,  pi/rma  schonen. 

b)  einem  Böses  wünschen  oder  zufügen,  schaden,  ver- 
nichten, drohen,  erschrecken,  niissfallen. 

So  besonders:  bana  töten,  hq/va  verfluchen,  verwunschen. 
bcegja  verdrängen,  drekkja  ertränken,  eyda  ausrotten,  ver- 
tilgen, vergeuden,  fara  ein  Ende  machen,  (jlata  vernichten. 
granda  schaden,  hcetta  gefährden,  höta  drohen,  hallmcBla 
übel  reden  von,  hegna  strafen  (gew.  mit  acc),  mislika  miss- 
fallen, mispyrrna  beeinträchtigen,  6gna  drohen,  r4gja  ver- 
leumden, skedja  schaden,  spella  verderben,  strida  verdriessen. 
tapa,  tyna  verlieren,  zerstören,  4gja  erschrecken. 

c)  herrschen  über,  fertig  werden  mit,  gehorchen,  dienen : 
ordnen,  einrichten. 

Besonders:  bella  fertig  werden  mit,  orka  vollenden, 
ausrichten,  räda  herrschen  über  (mit  acc:  verraten),  stjöma, 
styra  steuern,  lenken,  valda  Ma<ht  haben  über,  verursachen, 
hlyda  hören  auf,  gehorchen,  pjöna  dienen,  hnga^  hätta,  stUla 
(auch  mit  acc.)  ordnen,  einriciiten,  fylkja  zur  Schlacht 
ordnen,  aufstellen. 

d)  in  der  Näiie  von  etwas  sein,  in  die  Nähe  kommen, 
ablassen  von,  aufiiören  mit,  einhalten. 

Besonders:  fylgja  folgen,  gegna,  möta  begegnen,  trefton, 
nä  nahen,  sceta  ausgesetzt  sein,  entsprechen,  vorwärts 
kommen,  fresta  verzögern,  Jiafna  verwerfen,  hcetta  aufiiören 
mit,  Utta  lieben,  ablassen,  Unna  ablassen,  lüka  schliessen, 
enden,  I6ga  sich  trennen  von,  skirra  abwenden,  vorbauen, 
slltn  auflösen,  aufheben  (z.  B.  pinghin  die  Versammlung, 
auch  mit  acc.). 

e)  entfernen  von,  Ix'raiibtMi,  vcrhrr^'M  (Teisdii  im  :icc  . 
Sache  im  dat.). 

So  besonders:  firra  entfernen,  nema  nehmen,  rmm 
rauben,  stda  stehlen,  leyna  vor  einem  verbergen  (auch  mit 
acc.  der  Sache). 

f)  versetzen,  von  einer  Stelle  bi^wegen  (stossen,  treiben, 
werfen,  schleudern). 


§  438—43^.    Wortgetäge.    YotefacclMB:  DM.  od  G«».     1B9 

So  besonders:  apira  Terindem,  liäsa  blasen  (z.  B.  eiiri 
Gilt)»  hregda  bewegen,  Terändem,  dre^a  besprita^,  ^fa 
aofireizen,  ßeygjä  in  die  Flndii  lr^»«B,  scUaidmi,  ßtof^ 
zum  Fliessen  bringen,/iuesff  (fmyfa)  sehnanb«»!,  luOa  ne^em, 
sinken  lassen,  kiOa  aosgiessen,  Mofpa  laufen  lassm,  hmiäga 
zuräektreiben.  hretfta  von  sidi  werfen,  kn^a  sebneU  vor- 
wärts treiben,  krapa  niederstürzen,  beseblcwnigeii,  tmata 
Torwarts  treiben,  krimla  fortstossen,  kasUi  werfen,  iifpa 
ruckweise  ziehen,  hmia  brij^en,  Ijösia  s^lagoi,  stossen. 
lypia  aoflieben,  in  Bew^ru^  setzen,  mära  niederreisaen, 
rmma  Isafen  lassen,  ad  sien,  sqfma  sammeln,  drfdta  sduesaen. 
dkipta  teilen^  dtwdm  besehleiraigen,  da  seUagen,  dm^wo 
sddendem,  sm6a  dreh^  ''^KP®  stürzen,  gfaJHHho  spra^n, 
spjlja  ansspeiea,  veifa  aehwii^n,  «difa  wilzen,  ««1711a  warfen, 
il^  wenden,  bewegen,  wmda  winden,  ^pa  aufhellen,  yta 
aoss^zen. 

g)  sidi  frenen  über,  znfrieden  9ein  mit,  lürehten  für, 
sieh  rühmen,  zürnen  über. 

Besonders: /o^iio,  gUdjask  sidi  freien,  mma  zufrieden 
sein,  kUia  siHi  begnügen,  MSa  fürchten,  radadt  zornig  sein. 
hrdga  ($ir)  sieh  rühmen,  tigga  sich  furditen  Tor. 

§  438.  Der  dat.  steht  femer  bd  hüa  ehmm  ekm,  einem 
etwas  zur  Busse  geben  (Tersebieden  von:  Mia  eümm  eitt^ 
jemandem  Busse  für  etwas  zahlen),  hidia  ehm^  etwas  opfern 
(aber:  enm,  jemandem  opfern),  käta  ehmm  ehm,  jemandem 
etwas  geloben,  nara  eimwm  ettm,  jemandoB  etwas  antworten. 
klada  eimif  etwas  aufetapdn. 

3.  GenitiT. 

§  43^.  Folgende  verba  werden  mit  dem  gen.  ver- 
banden : 

a)  L4ist  haben,  erwarten,  streben  nach,  nutzen.  Ter- 
saeben.  mangein. 

Besonders:  tihtask  sich  Hoffionng  machen,  «oro  (un- 
perstlnl.  eonstruirt:  mik  warir)  vermatmi,  «dno,  vdniia  rer- 
roaten.    erwarten:    Mda    warten    auf  (mit    aec    erhalten. 


160  tj  439-440.     Wortgefüge.     Verbalrection:  Genitiv. 

bekommen);  heidask  sich  ausbitten;  fysask  Lust  bekommen 
zu,  gimask  verlangen,  begehren,  Uita  suchen  nach,  4!ikja 
wünschen;  —  njöta  geniessen,  freista  versuchen,  kosta  in 
Anwendung  bringen,  versuchen,  sakna  vermissen,  missa  nicht 
treffen,  entbehren,  missen,  fd  nehmen,  bekommen,  zur  Ehe 
nehmen,  aßa  erwerben.  —  Einige  haben  auch  den 
acc.  bei  sich,  bes.  vilnask,  (//rnask  (auch  mit  a,  fil),  4skja, 
fd,  afla. 

b)  den  Gegenstand  im  gen..  die  Person  im  acc. 
haben  Verben,  die  bedeuten:  einen  um  etwas  bitten,  etwas 
von  jemand  verlangen,  jemand  zu  etwas  antreiben,  einen 
nach  etwas  fragen,  von  etwas  abhalten. 

So  besonders :  hnlja  bitten,  heida,  kvedja,  krefja,  wsta 
verlangen, /r^^to  (auch:  at  einu),  fregna,  f^pijrja  (auch  at, 
eptir  einu)  fragen,  eggja  antreiben,  letja  abraten:  ferner 
dylja  in  Unwissenheit  halten,  verhehlen,  ßrna  tadeln  wegen. 

c)  den  G  egens  tand  im  gen.,  die  Person  im  dat. 
haben  einige  verba,  die  bedeuten:  mitteilen,  verweigern. 

Besonders:  drna  verschaffen,  Ijd  leihen  (auch  mit  acc). 
Unna  gönnen,  fryja  absprechen,  sipija  verweigern,  berauben, 
varna  verwehren,  fyrmuna  verbieten. 

d)  das  Object  steht  im  gen.  bei  gjalda  entgelten. 
he/na,  reka  rächen,  idrosk  bereuen,  skammask  sich  schämen. 
z.  B.  he/na  hrödur  sins^  seinen  Bruder  rächen. 

.  e)  Schliesslich  regieren  den  ^en.:  purfa  bedürfen  (auch 
mit  acc),  gd  acht  geben  auf.  geta  erwähnen,  vermuten, 
gceta  aufpassen,  geyma  hüten  (auch  mit  dat.),  fylla  füllen 
(auch  mit  af),  kenna  rufen,  vitja  besuchen,  mik  minnir  ich 
erinnere  mich,  hlndask  sich  enthalten  (auch  mit  af);  — 
nema  staU  und  stadar,  stehen  bleiben;  zuweilen  oifa  wissen, 
bedeuten. 

§  440.  Der  gen.  (bes.  von  adj.  und  pron.)  steht,  um 
den  Preis  anzugeben,  bei  Verben,  die  bedeuten:  „schätzen, 
wert  halten",  z.  B.  hunn  virdi  pd  litils,  er  schfltzte  sie 
gering:  komutgr  mal  l^d  mikih,  der  König  schätzte  sie  hoch: 
hälfü  eyris  met  ek  hveru,  Va  Oere  schätze    ich  jeden. 


§  441  —  445.    Verbalrection.    Verbalverbindungen.  J61 

Anm.  Der  Preis  wird  auch  durch  die  Präp.  fyrir  und  at  be- 
zeichnet, z.  B.  meta  fyrir  prjär  merkr  silfrs.  auf  3  Mark  Silber  .scliätzen, 
eiyi  dyrra  en  at  tölf  morkum,  nicht  höher  als  12  Mark. 

§  441.  Ein  selteDer  geu.  steht  endlich  in  Ausdrücken 
\vie  fara  leidar  sinnar,  seines  Weges  ziehen,  sendi  kann  pess 
erindis,  er  sandte  ihn  mit  diesem  Auftrage. 

b)   durch  Präpositionen. 

§  442.  Die  Beziehung  zwischen  Verbum  und  Substantiv 
wird  häufig  durch  Präpositionen  ausgedrückt,  z.  B.  laugadi 
oxina  i  hlödinu,  er  badete  die  Axt  im  Blute.  S.  das  Ver- 
zeichnis in  §  416  if. ! 

c)  Verbum  als  Ergänzung  des  Nomens. 

§  443.  Der  Infinitiv  steht  bei  Substantiven  und 
Adjectiven,  die  einen  Begriff  enthalten,  der  auf  eine 
Thätigkeit  abzielt,  z.  B.  kost  muntn  eiga  at  fara,  du  wirst 
Gelegenheit  haben  zu  reisen,  vili  m4r  voeri  at  vega  pik,  ich 
hätte  Lust,  dich  zu  töten,  mal  er  at  rida,  es  ist  Zeit,  zu 
reiten,  hüinn  at  rida,  fertig  zu  reiten,  lystr  at  Ufa,  begierig 
zu  leben,  väpn,  er  hann  var  vanr  at  hafa,  die  Waffe,  die 
er  gewohnt  war  zu  haben. 

§  444.  Der  (passivische)  Inf.  bei  Adjectiven  be- 
zeichnet, dass  die  Eigenschaft  mit  Bezug  auf  eine  gewisse 
Thätigkeit  beigelegt  wird,  z.  B.  ßrdir  illir  ijfir  at  fara, 
Buchten,  schlimm  zu  überfahren,  dyrr  at  kaupa,  teuer  zu 
kaufen,  vaskligr  at  sjd,  mutig  anzusehn. 

0.  Verbalverbindungen. 
1.  Kap.     Infinitiv. 
§  445.     Der  Inf.  steht  als  Object: 
a)  bei  allerlei  Thätigkei tsverben,  wenn  die  Hand- 
lung auf  eine  andere  desselben  Subjects   geht,  z.  B.  cetluUu 
<it  fara,  sie  gedachten   zu    reisen,  skegg  nam  at   hrista,  er 
begann  den  Bart  zu  schütteln. 

Uolthauseu,  Altigläudisches  Kleiiiuiitarbuch.  '■'■ 


162  §  445—449.    Verbalveibindungen :  Inlinitiv. 

b)  bei  Verben,  die  eine  Einwirkung  auf  andere 
bezeichnen,  um  die  Handlung  auszudrücken,  die  der  Gegen- 
stand für  die  Wirksamkeit  des  Verburas  ist.  Die  Person 
steht  je  nach  der  Rection  des  letzteren  im  dat.  oder  acc 
z.  B,  eggjadi  lipgimi  Sigurd  at  vega  Fdfni,  R.  reizte  den 
S.  an,  F.  zu  töten,  hann  haud  mir  med  sSr  at  vera,  er  ge- 
bot mir,  bei  ihm  zu  sein. 

§  446.  Zum  Prädikat,  bes.  bei  Verben  der  Be- 
wegung, wird  oft  ein  inf.  gefügt,  um  die  Absicht  zu 
bezeichnen,  z.  B.  för  ek  at  hidja  pin,  ich  kam,  um  dich  zu 
freien,  nefna  menn  i  döm  at  d4ma  um  sakir,  sie  ernennen 
Männer  zu  Richtern,  um  über  Streitfälle  zu  entscheiden. 

Anm.  Zu  einer  Aussage,  die  an  sich  bestimmt  genug  ist,  wirrt 
zuweilen  ein  inf.  gefügt,  um  den  Ausdruck  vollständiger  oder  deut- 
licher zu  machen,  z.  B.  eggjadi  mjok  uppreistar  at  gera  möti  Oliu> 
konungi,  er  reizte  sehr  dazu  an,  Erhebungen  gegen  König  0.  zu 
machen. 

§  447.  Die  Partikel  at  wird  im  Allgemeinen  gebraucht, 
wenn  der  inf.  als  Subject,  Object  oder  in  anderen  sub- 
stantivischen Verhältnissen  steht,  jedoch  nicht  nach 
skulu,  munu,  mega  u.  ä.  Verben.  Sie  fehlt  auch  beim  acc. 
mit  inf.  (vgl.  §  449). 

Anm.  In  der  ältesten  Sprache  und  in  der  Poesie  winl  at  ctt 
auch  in  den  erstgenannten  Fällen  ausgelassen. 

§   448.     Die   verba   munu    und   shdu    dienen    in    Ver 
bindung    mit    dem    inf.   Cohne    at)    zur   Umschreibung    dr^ 
Futurums  und  Condi tionalis  (vgl.  §  387  d). 

§  449.  Statt  eines  abhängigen  Satzes  mit  at  steht 
auch  der  accus,  mit  inf..  und  zwar: 

a)  nach  Verben  der  Wahrnehmung,   des  Denkens 
und  der  Aussage,  z.  B.  lilf  s^  ek  liggja,  einen  Wolf  seh« 
ich  liegen,  ek  hi/gg  hann  vera  engan   nin  minn,  ich   glaub' 
das8  er  kein   Freund  von  mir  ist,    (Jl/r  kvady   hann   minid 
pvf  rdda,  U.  sagte,  er  würde  es  veranlassen. 

Anm.  1.  Wenn  dnn  Subject  im  Inf.-.Satze  dasselbe  ist  wi 
danjenige  deH  IhuiiitMat/ct«.  steht  letzteres  in  der  reflex.  Fnim,  z.  I 
liyggtk  munu  ey  Ufa,  er  glaubt  ewig  xn  leben. 


j  44-— 4-5-2.     V^ltalTttteidn^^:  IninitiT.  Putieip.         163 

Arno.  2.    We^^  AxiMamug  tob  rera  ^gL  §  509. 

b)  bei  Verben  de»  Wollens,  Bittens,  Befeblens. 
Lassens  a.  s.  w..  z.  B.  segffi  vil  ek  aOa  i  aal  gamga,  ich 
will,  dftss  aUe  MäBoer  io  den  Saal  geben,  bad  qt^verda 
qmu  kJöask^  er  biess  (sie  wie)  Adler  Bnist  gegen  Bmst  mit 
den  Klauen  kämpfen;  Idtafqkwt  j6 ßtufsUg  troäOy  das  £üile 
Boss  den  Flugweg  treten  lassen. 

AmBL  3.    Beim  PassiT  steht  natnrli^  der  hobl:  mn  »bmr  d- 
diagar  ßfmgm,  man  sah  Blitse  llicgeB. 

i.  Kap.     Participiiuii. 

§  450.  Das  Neutrum  des  part.  präs.  kann  in  Ver- 
bindung mit  Vera  (seltener  als  Attribut)  die  Bed^itung  Ton 
Pflieht.  Notwendigkeit  oder  Möglichkeit  bekommen, 
z.  B.  segjanda  er  alt  shtum  rnn,  man  mnas  seinem  Freunde 
alles  sagen,  er  pir  pess  ekki  IndjandOj  du  darfst  nicht  dauum 
bitten  (vgl.  §  394  a). 

§  451.  Das  Neutrum  des  part.  prät.  wird  mit 
hafa  Terbonden.  um  das  Perfect  und  Plusqnamperfect 
ZD  umseh reiben,  z.  B.  ek  hefi  d4mtf  ich  habe  geurteilt,  «t 
ho/da  d4mtj  ich  hatte  geurteilt:  munn  und  sXm/ii  mit  inf. 
und  part.  prät.  bilden  sodann  das  futur.  exactam 
und  den  eonditionalis,  z.  B.  ek  natn  (sktü)  hqfaddmt, 
ich  werde  geurteilt  haben^  ek  nrnnda  {da/Ma)  hafa  d4mtj, 
ich  würde  geurteilt  haben. 

Anm.  Kme  Anzahl  iatransitiTer  Terim,  bes.  Bevegnngs- 
rerba,  «ordeB  ahwechselad  mit  hafa  mai  vera  tmunnemguieiMJL, 
i.  B.  et  kefi  farä  vsd  ek  em  farimm,  ,4dl  hahe  ggtägf  mai  JA  hn 
gerast*.  Durch  die  efster«  Form  wird  die  abgeschlossene  Hand- 
Ion  ?,  dnrdi  die  letztere  der  Znstand  bexetchnet.  i  Wegen  der  Con- 
eroenz  rgi  S  4SR.) 

§  452.  Das  part.  prät.  steht  statt  des  in  f.  nach 
einigen  Verben,  bes.  /d  und  geta  (bekommen),  z.  B.  emgi 
gat  fglgt  homuntf  keiner  konnte  ihm  folgen,  peir  wamdu 
eigi  fd  bundti  ulßnin,  sie  sollten  den  Wolf  nicht  binden 
können. 

II* 


1^4     §  453—456.    Verbalverbindungen:  Particip.    Satzgefüge. 

§  453.  Das  part.  präs.  von  intrans.  Verben  (selten 
und  nur  in  der  späteren  Sprache  auch  von  trans.  Verben 
mit  folgendem  Objeot)  wird  in  Apposition  einem  Subst. 
(oder  substantivisch  gel)rauchten  Worte)  hinzugefügt,  um 
den  Zustand  einer  Person  oder  Sache  während  der 
Handlung  zu  bezeichnen,  z.  B.  kmnr  dreki  ßjugandi,  ein 
Drache  kommt  geflogen,  hann  f6r  svd  grenjandi,  so  ging  er 
heulend, 

§  454.  Zuweilen  werden  gewisse  präpos.  (bes.  at,  sel- 
tener eptir  und  vid)  mit  einem  part.  (gewöhnlich  prät 
und  subst.  verbunden  zu  einem  Verb  gesetzt,  um  ein 
Zeitverhältnis  anzugeben,  z.  B.  at  Gamla  falUnn,  nach 
Gamlis  Fall,  at  saman  komnu  herfanginu,  als  die  Beute 
zusammengebracht  war,  eptir  Ingjald  lidinn,  nach  dem  Tode 
l.i<,  vid  svd  hüit,  at  svä  bünu,  unter  diesen  Umständen;  mit 
dem  part.  präs.:  at  uppverandi  sölu,  während  die  Sonm 
scheint. 

Aum.  Selten  steht  ein  absoluter  Dativ  ohne  Präp. :  lidninn 
»jau  vetrum,  nach  Verlauf  von  7  Jahren. 


IL  Satzgefüge. 

A.  Selbständige  Sätze. 

§  4B5.  Die  selbstündigcu  Sätze  drücken  eine  Aus- 
sage, einen  Ausruf,  eine  Frage,  einen  Wunsch,  einm 
Befehl  oder  ein  Verbot  aus.  Wegen  der  modi  vgl.  §  391  fl'.. 
wegen  der  Wortstellung  §  487  ff. 

§  4B6.  Die  Fragesätze  können,  ausser  durch  den 
Frageton  und  die  Stellung  der  Glieder,  auch  durch  i\\< 
Partikel  hvdrt  charakterisiert  werden,  vgl.  hvdrt  er  fadir  ffiim 
heima?  ist  dein  Vat+'r  daheim?  —  Eine  Doppelfrage  win! 
durch  hvArt  .  .  .  eda  gebildet,  z.  B.  hvdrt  ertu  feigr  eda  eri 
framgenginn?  bist  du  dem  Tode  nahe  oder  verschieden? 

Anm.  1.  Im  crMtftrcn  Fallo  int  wniil  fd«  n(ji  «oder  nicht"  zu 
ergänzen. 


§  457— ^a    Sataij^^oge.    AUiiagige  Sitae.  165 

Anm.  2.  Oft  wird  eine  einfache  mrenBittelte  Frage  »t  eis 
eröffoet,  z.  B.  Grtttir  »^mdi  »ik,  ^J^da  kvtrr  »fgrr  atf"  Gr.  naiute  siek 
innd  sagte:)  .wer  fingt  daniaeh?^'' 

§  457.  Selbständige  Sätze  werden  durch  die  in  §  402 
angezählten  Conjnnctionen  Terbnnden,  wozu  noeh 
kommeD :  ella,  dligar  oder,  hvart  (sem,  er) . . .  eda,  sei  e^ 
daäs  .  .  .  oder  dass,  en  aber,  jedoeh. 

B.  Abhängige  Säiie. 

§  458.  Die  abhängigen  Sätze  zerfallen  ihrer  Form  nach 
in  RelatiTsätze,  indirekte  Fragesätze  und  Con- 
junctionalsätze. 

1.  Kap.    BelatiTsätse. 

§  459.  Diese  werden  durch  die  Partikeln  er,  sem,  sel- 
tener at,  eingeleitet,  welche  alle  relativen  Terhältnisse  aus- 
drücken können,  z.  B.  ef  pu  vin  dtt,  er  pu  vel  truirj  wenn 
du  einen  Freund  hast,  dem  du  Tertraust,  ^gäu  nUr  patj  er 
ek  pik  fregna  mutt,  sage  mir  das^  was  ich  dieh  fragen 
werde.  Die  reL  Partikeln  werden  gewöhnlich  mit  einem 
dem.  pron.  (resp.  adv.)  verbunden,  das  sieh  dann  nach 
dem  bezögiichen  subst.  richtet,  z.  B.  /  borghmi  vor  k^- 
dinffi  sä  er  öditm  vor  kaUadr,  in  der  Burg  war  ein  Anfuhrer, 
der  0.  hiess;  soerd  pat  er  hjqlim  t^ru  dr  guUi,  ein  Schwert, 
dessen  (resp.  wo  der)  Griff  aus  Gold  war,  kdmu  at  hvfbt 
par  er  Hersir  hj&y  sie  kamen  zu  der  Halle,  wo  H.  wohnte.  — 
Bisweilen  fehlt  in  späterer  Zeit  (im  aee.  und  nom.)  die 
rel.  part.,  vgl.  sonr  sä  ek  dtta,  der  Sohn,  den  ich  hatte, 
ßeiri  t>eir,  at  hrentmnm  pöru^  die  meisten  von  denen,  die 
bei  der  Brandstiftung  waren. 

Anm.  1.  WegCB  der  Stellung  dar  Präposition  TgL§491, 5 
wegen  der  Congrnens  des  Yerbs  §  483. 

Anm.  3.  Zuweilen  wird  znr  näkerec  Beseidmug  des  rdatiroB 
« >rrniltniMe»  ein  pers.  od^  don.  pron.  in  dem  Casas  cingeecAobea, 
den  das  rd.  wndrQeken  aoU,  z.  B.  «ö  «r  atägetimm  er  fmür  Aoa»,  das- 
jenige, dewea  (eigeati.  wo  der)  Yater  elM^ich  g^orea  ist. 


166  §  460—462.    Relativsätze.    Indirecte  Frage. 

Anm.  3.  Wo  wir  einen  Rel.-Satz  zu  einem  superl.  fügen,  um 
zu  bestimmen,  in  welchem  Umfange  dieser  gelten  soll,  wird  der  superl. 
im  isl.  in  den  Rel.-Satz  hineingezogen,  z.  B.  sh'j)  pat  er  l^eir  fengu  hezt, 
das  beste  Schiff,  das  sie  bekamen. 

Anm.  4.  Das  mit  der  Relativpartikel  verbundene  demonstr. 
pron.  oder  adverb.  gehört  eigentlich  dem  Hauptsatz  an,  was  sich 
ja  aus  der  Congruenz  ergiebt.  Steht  statt  des  dem.  ein  interrog.,  .■<' 
wird  dies  geradeso  behandelt,  v^l.  hang  s/cal  gi^roa  hveim  es  liäimi 
er,  einen  Hügel  soll  man  machen  dem,  der  gestorben  ist. 

§  460.  Relativsätze  stehen  oft  im  Conj.  nach  ver- 
neinendem, fragendem  oder  befehlendem  Haupt- 
satz, wenn  das  Relativ  eine  Beschaffenheit:  „so  wie*',  „so 
beschaffen,  dass"  bezeichnet,  /..  B.  eicji  var  sd  leikr,  er  nqh- 
kurir  pyrfti  viä  hami  at  keppa,  es  gab  kein  Spiel,  worin 
jemand  mit  ihm  zu  kämpfen  wagte;  ohne  vorhergeliend  e 
Verneinung:  skal  ek  gipta  pik  mkkurum  peim  hqfdingja, 
er  mer  se  eiyandi  vindttu  vid,  ich  werde  dich  mit  einem 
Häuptlinge  vermählen,  der  mit  mir  Freundschaft  hält;  nach 
Superlativen  (einschränkend):  aJJra  manna  voenstr,  er 
menn  hefdi  set,   der  schönste   von    allen,   die  man  gesehen. 

2.  Kap.    Indirecte  Fragesätze, 

§  461.  Indirecte  Fragen  werden  entweder  durcli 
Fragepronomina  und  -adverbia  oder  durch  beson- 
dere Conjunctionen  eingeleitet.  In  der  einfachen 
Frage  ist  dies  ef  oder  hvdrt  ob,  z.  B.  spyrr  pü  kann,  ef 
kann  haß  tiokkuru  sinni  i  dorn  verit  nefndr,  frage  ihn,  oh 
er  einmal  zum  Richter  ernannt  worden  sei;  hon  spurdi  huHn, 
hvdrt  hami  vekti,  sie  fragte  ihn,  ob  er  wachte.  —  In 
Doppel  fragen  steht  hvdrt  —  eda,  z.  B.  spurdi  hrddur 
sinn,  hvdrt  hann  vill  skjöta  til  Ilclf/a  uppi  eda  nidri,  ei- 
fragte  seinen  Bruder,  ob  er  auf  H«'Igi  oben  oder  unten 
schiessen  will. 

§  462.  In  indirecter  Fia^i-  .steht  der  Co  n  ju  ii  r  t  i  v 
nach  Ausdrücken  des  Zweifel.^  o<ler  der  Ungew  iss- 
heit  (fragen,  prüfen,  untersuchen,  beraten  u.  s.  w.),  sonst 
im   All  gem.   der   iiid.,  z.    B.   hann    spurdi   eptir,    hnenii;/ 


§  463,    Conjunctionalsätze :  Temporalsätze.  167 

kristinn  dönir  vcer'i  hald'mn,  er  fragte,  wie  das  Christentum 
gehalten  würde;  kann  vekr  pat  mal,  ef  Sigridr  vili  giptaz 
honum,  er  bringt  die  Sache  vor,  ob  S.  sich  mit  ihm  ver- 
heiraten wolle;  skijnjadi,  hvärt  fullsteikt  vceri,  er  versuchte, 
ob  es  gar  gebraten  wäre;  skal  freista,  hvärr  fleira  viti,  man 
soll  versuchen,  wer  mehr  weiss;  —  eigi  er  pat  logit  af  rjdr, 
hversu  fridir  menn  per  erut,  nicht  ist  das  gelogen  in  Bezug 
auf  euch,  wie  schöne  Männer  ihr  seid. 

Anm.  Zuweilen  findet  sich  der  ind.  statt  des  conj.  mit  teil- 
weiser Beibehaltung  der  Form  des  directen  Fragesatzes,  vgl.  kann 
spurdi,  kvat  kann  vahn  er  fragte,  was  er  ausrichtete. 

3.  Kap.    Conjunctionalsätze. 

§  463.  a)  Temporalsätze  mit  er,  pd  er,  als,  da, 
pegar  (er)  sobald  als,  unz  (=  und  es),  tu  pess  er  (at),  bis, 
medan  während,  sidan  (er,  at)  nachdem,  frdpvi  er,  seitdem, 
stehen  im  iud.,  z.  B.  ein  sai  hon  üti,  pd  er  inn  aldni  kom., 
allein  sass  sie  draussen,  als  der  Alte  kam,  sagdi  horsk  hilmi, 
pegars  hon  rid  vakna,  es  sagte  die  Kluge  dem  Herrscher, 
sobald  sie  erwachen  that,  var  peim  vettugis  vant,  unz  prjdr 
kömu,  es  fehlte  ihnen  nichts,  bis  drei  kamen,  svaf  ek  mjok 
sjaldan,  sidans  peir  fellu,  ich  schlief  gar  selten,  nachdem 
sie  gefallen  waren. 

b)  bei  den  Conjimctionen  ddr,  fyrr  enn,  ehe,  bevor,  steht 
nach  verneintem  Hauptsatze,  sowie  bei  genauerer 
Zeitangabe  der  ind.,  z.  B.  Idt  pü  enga  menn  vita,  ddr 
pu  ferr,  lass  es  keine  Männer  wissen,  ehe  du  reisest;  peir 
hqfdu  skanima  hrid  setit,  ddr  par  kam  Gunnhildr,  sie  hatten 
eine  kurze  Zeit  gesessen,  ehe  G.  dorthin  kam;  dagegen  der 
Conjunctiv  nach  einer  Aufforderung,  z.  B.  gakk  pü 
at  finna  konung,  ddr  piifarir,  suche  den  König  auf,  ehe  du 
reisest! 

c)  in  allen  anderen  Fällen  stehen  ind.  und  conj.  ohne 
grossen  Unterschied,  z.  B.  ddr  hann  k4mi,  let  hann  marga, 
ehe  er  kam,  verlor  er  viele;  ddr  kamt  för  heiman,  mcelti 
hann,  ehe  er  von  Hause  reiste,  sprach  er. 


168  §  464—465.     Bedingungssätze. 

§464.  In  Bedingungssätzeu  mit  e/ steht  der  ind.  bei 
Annahme  der  Wiric Hell keit,  z.  ß.  efkü  vinätt, geäi skaltu 
vid  pann  hlanda,  wenn  du  einen  Freund  hast,  sollst  du 
mit  ihm  verschmelzen.  Der  conj.  steht,  wt-nn  die  Bedingung 
als  nichtwirklich  (möglieh,  wahrscheinlich)  hingestellt 
wird;  gilt  die  Aussage  der  Gegenwart,  so  steht  da.-^ 
Imperf  ect,  gilt  sie  der  Vergangen  lieit,  das  pluscjuam- 
perfectum  oder  prät.,  z.  B.  eigi  vilda  ek  hendruar  t'd 
spara,  ef  ek  mcetta  pckr  mjta,  nicht  wollte  ich  die  Hände 
schonen,  wenn  ich  sie  brauchen  könnte;  ef  slikir  hefdi  allir 
verit,  pd  hefdi  engt  vdrr  i  hroti  koniizk,  wenn  alle  so  ge- 
wesen wären,  dann  wäre  keiner  von  uns  fortgekommen.  — 
Im  Hauptsatze  wird  dann  oft  munda,  mgnda  gebraucht, 
z.  B.  ef  vit  vcerim  eigi  vinir,  pd  munda  ek  pessa  sdrliga  he/na, 
wenn  wir  nicht  Freunde  wären,  dann  würde  ich  dies  bitter 
rächen;  ef  ek  skylda  rdda,  myndir  pu  lata  vera  kyrt,  wenn 
ich  raten  sollte,  würdest  du  es  gut  sein  lassen. 

Anm.  1.  Zuweilen  steht  im  Hauptsätze  der  ind.  präs.,  trotzdem 
die  Bedingung  durch  Anwendung  des  conj.  prät.  als  bloss  gedachter 
Fall  bezeichnet  ist,  z.  B.  mvn  honum  lika  vel,  ef  hann  hefdi  jxU,  es 
würde  ihm  wohl  gefallen,  wenn  er  das  hätte. 

Anm.  2.  Der  conj.  prät.  bezeichnet  zuweilen  in  Bedingungs- 
sätzen eine  öfters  wiederholte  Handlung,  z.  B.  I?at  var  hättr  Er- 
lings,  ef  nvinir  lians  ki'^mi,  das  war  die  Art  Erlings,  so  oft  seine  Feinde 
kamen. 

Anm.  3.  Au  eineu  Bedingungssatz  im  ind.  wird  oft  ein  zweites 
Glied  durch  ok,  en  oder  endo  im  conj.  angeschlossen,  z.  B.  eff>ar  er 
i'älendr  lierr  ok  fori  f^eir,  wenn  dort  ein  ausländisches  Heer  ist  und  sie 
ziehen  .  .  . ;  desgl.  an  Temporal-  und  Relativsätze,  die  sich  in  der  Be- 
deutung einem  Bedingungssatze  nähern,  z.  B.  jwr  er  madr  tekr  vid  je 
ok  hverfi  fi  l>at,  wo  ein  Mann  Geld  empfängt  und  ihm  das  Geld  ab- 
handen kommt  .  .  .;  vid  f>eim  monnum,  er  »itjn  i  kavp»todvtn  ok  se  peir 
tryggvir,  bei  den  Leuten,  die  in  Hnn.lfls^iliiiz.Mi  sitzon  und  /nv.'i- 
lässig  sind. 

Anm.  4.  Jn  der  Edda  dient  aucli  m  i\\>  iifilmguiig.sj,iiiriihci. 
z.  B.  hetr  he/dir  pt'i,  at  pü  i  hrynju  />  rir,  besser  thätest  du,  wenn  du 
in  die  Brünne  führest. 

§  465.  Nach  nenia  (und  dem  selteneren  utan)  „wenn 
niclit"  steht  immer  der  conj.,  z.  B.  engi  öttask,  nemn  ilf 
geri,  keiner  fürchtet  sich,  wenn  er  nicht  Böses  thut. 


§  466—467.    Vevgleichangs-  nnd  Einräumungssätze.  169 

§  4H6.  In  Vergleicliungssätzen  a)  m\t  sem  y,wie, 
als,  als  ob"  nach  adj.  und  adv.  des  Masses,  des  Grades 
oder  der  Gleichheit  (svä,  ä  pann  veg,  so,  pvi  (beim  comp.) 
um  so.  desto,  slikr  solch,  samr  derselbe,  jafn  eben,  likr 
gleich  u.  s.  w.),  sowie  b)  mit  (heldr)  en  „als"  nach  annarr 
und  einem  comp,  steht  der  ind.  um  eine  wirkliche,  der 
conj.  um  eine  bloss  angenommene,  resp.  ausge- 
schlossene oder  nicht  wirkliche  Handlung  zu  be- 
zeichnen, z.  B.  gerir  nü  svd,  sem  fostri  hans  lagdi  tu,  er 
thut  nun  so,  wie  sein  Pflegevater  riet,  för  kann  svd  hart, 
sem  fugl  ßijgi,  er  fuhr  so  schnell,  als  wenn  ein  Yogel  flöge, 
pöat  kann  sS  yngri,  en  i  Iqgum  er  mcelt,  obgleich  er  jünger 
ist.  als  in  den  Gesetzen  bestimmt  ist,  askr  Yggdrasils  drygir 
erfidi  meira,  en  menn  of  viti,  die  Esche  Y.  duldet  mehr 
Leid,  als  die  Menschen  wissen,  skal  Bin  nü  rdda  gullinu, 
fyrr  eyi  Hynir  beri  pat  d  hqndum,  nun  soll  der  Rhein  eher 
das  Gold  besitzen,  als  dass  die  Hunnen  es  an  den  Armen 
tragen. 

Aum.  1  Nach  Mass-  und  Gleichheitsausdrückeu  steht  auch  ok 
statt  sem,  z.  B.  hit  sama  väpn  ok  kann  si'indi,  dieselbe  Waffe,  die  er 
zeigte.    Vgl.  §  402  d. 

Anm.  2.  Nach  den  Verben  des  Scheinens  und  Erfahrens 
(siinask,  f^ykkja,  litask,  spijrjask)  steht  oft  ein  Satz  mit  sem  und  dem 
conj.,  resp.  eine  Umschreibung  mit  munu  (im  ind.  oder  conj.)  statt 
eines  af-Satzes,  z.  B.  si'ndist  ndr,  sem  hon  viert  davd,  es  schien  fast, 
als  ob  sie  tot  wäre :  spvrdist  liomim  scä  tu,  sem  ekki  vciri  kristni  haldit, 
er  erfuhr,  dass  das  Christentum  nicht  gehalten  würde. 

Anm  3.  In  der  älteren  Dichtung  steht  bei  allgemeinen  Aussagen 
das  zweite  Vergleichungsglied  mit  vera  im  conj.,  z.  B.  blindr  er  hetri 
en  hrendr  se,  ein  Blinder  ist  besser  als  ein  Verbrannter  (ist). 

Anm.  4  Nach  en  wird  geni  at  ausgelassen  und  das  Verb  steht 
im  conj.,  z.  B.  vil  ek  ekki  annat,  en  f^ü  farir  tu  min,  ich  will  nichts 
anderes,  als  dass  du  zu  mir  reisest. 

§467.  In  Einräumungssatz  en  mit  pöat,  pött,  „ob- 
gleich, obschon'^  steht  der  conj.,  z.  B.  veit  ek  eigi  pat,  pött 
minn  frcendi  si  konungr,  ich  weiss  es  nicht,  obgleich  mein 
Verwandter  König  ist. 


1^0  §  468—469.    „Dass"-Sät,ze. 

Anm.  I?6  at  kann  auch  getrennt  werden,  z.  B.  sigr  hnj'um  ver  l^i, 
enn  fengit,  at  Häkon  hafi  eigi  vid  verit,  den  Sieg  haben  wir  doch  er- 
langt, obgleich  H.  nicht  dabei  gewesen  ist. 

§  468.  Sätze  mit  at  —  das  auch  fehlen  kanu  —  haben 
den  conj.  nach  Ausdrücken: 

a)  der  Meinung,  Vermutung,  Hoffnung,  des 
Glaubens,  Zweifels  oder  der  Furcht,  z.  B.  dauä  hyy;/ 
ek,  at  pln  mödir  sS,  ich  glaube,  dass  deine  Mutter  tot  ist. 
ek  öunik,  at  her  üti  se  minn  hrödurhani,  icii  fürclite,  dass 
der  Mörder  meines  Bruders  hier  draussen  ist.  —  Als  Hilfs- 
zeitwort steht  oft  munu,  z.  B.  hyygjum  vir,  at  sink  rnuni 
vera,  wir  vermuten,  dass  es  Betrug  ist, 

Anm.  Seltner  steht  der  ind.,  um  den  Inhalt  des  Nebensatze> 
als  wirklich  stattfindend  zu  bezeichnen;  öfter  folgt  ein  acc.  mir 
inf.,  bes.  bei  hyggja  und  d'tla. 

b)  des  Willens  oder  Bestrebens,  z.  B.  vil  ek  af 
vir  sem  dsamt,  ich  will,  dass  wir  zusammen  sind;  allir 
v^ru  pess  füsir,  at  fridr  yrdi,  alle  wünschten,  dass  Friede 
würde. 

Anm.  1.  Hier  wird  jedoch  oft  skulu  (meist  im  ind.)  gebraucht . 
seltener  munu,  z.  B.  heiddi,  at  /^eir  skyldu  vid  /louvm  taka,  er  ver- 
langte, dass  sip  ihn  aufnähmen. 

Anm.  2.  Statt  des  conj.  kann  (mit  Uebergang  in  die  direct. 
Rede)  der  Imperativ  stehn,  vgl.  /?at  rwd  ek  />^,  at  l>ü  hid  Helga  a, 
duga  /»er,  das  rate  ich  dir,  dass  du  Helgi  bittest,  dir  zu  helfen.  — 
Oft  stellt  auch  ein  abhängiger  inf.  (vgl.  §  445  b),  vgl.  hr^du  prest  fata 
sie  baten  den  Priester  zu  reisen.  Nach  vil')a  und  hidja  steht  auch  (bc- 
in  der  Poesie)  der  acc.  mit  inf.,  z.  B.  »eggi  vil  ek  alla  i  saJ  gangn. 
ich  will,  dass  alle  Männer  in  den  Saal  gehen.     Vgl.  §  449  b. 

i^  46'.».  Nach  Verben  der  Aussage  stellt  im  ah- 
hüngig«*n  a^Satze  der  conj..  wenn  man  bloss  den  Inhalt 
einer  Aeusserung  anführen  will,  ohne  anzugeben,  ob  es  sicli 
wirklich  so  verhält,  resp.  wenn  der  Inhalt  des  Satzes  al 
nicht  stattfindend  bezeichnet  wird:  dagegen  steht  der 
ind.,  wenn  der  Inhalt  als  wirklich  stattfindend  be 
zeichnet  werden  soll,  z.  B.  kann  sej/ir,  at  peir  vceri  Nord- 
menn,  er  sagt,  sie  wftren  Nordleute,  pat  er  sqi/n  mamta,  <il 
(ludrthi  h(fii'i  ctit  nf   rafiiis   hjarta,    es   wird    cr/nhlt,   das^ 


§  470.    ,Daas»-Sit«e.  171 

G.  voD  F^  Herzen  gegessen  hätte,  ekki  er  pess  geiit,  at  freir 
Mtri  äitstorir  menn,  es  wird  nicht  erwähnt,  dass  sie  von 
grosser  Familie  gewesen  wären.  Dagegen:  Pai  segja  aUirj 
at  peir  sviku  hanuj  das  sagen  alle,  dass  man  ihn  Yerriet. 

Abid.  1.  Zuweilen  fdilt  at  beim  conj.,  bes.  im  zweite  Gliedc 
Anm.  2.  Hän%  ist  plötzlicher  Ueber gang  in  direeteBede, 
X.  B.  tagü  Ol  komm  kt^ii  beäit  tu  immäm  kmmm  äoUmr  Brnriateif»,  mi  er 
cäma  er,  „«■  mir  er  fottmmd  ttfftir  temmar*',  er  smgte,  das  »  für  ibn 
nm  die  Tochter  B.s  gebeten  habe,  die  sehr  schSn  ist,  „md  ur  ist  ihre 
Schwester  Ter-obf ;  sogar  steht  gleich  nach  at  directe  Bede,  tgl.  komm 
stmrtrr  at  „*it  sial  rida",  er  antwortet:  ^dass^  ,Jch  werde  reiten*".  — 
Bei  Awsagererben  steht  tbrigems  oft  d»  aec  mit  inf.,  bes.  bei 
rdlezlTeB  Fonnea,  x.  B.  immm  tveak  ritja  röo,  er  sagt,  er  wolle  mdciB. 

§  470.  Abhängige  Sätze  mit  at  (selten  er)  stehen  femer 
im  conj.  nach  .losdrücken  wie: 

a)  es  kann  sein,  geschehen,  ist  möglich,  z.  B. 
tttä  verOj  at  pü  rddir  pessu,  es  kann  sein,  dass  du  dies  ver- 
anlassest :  buit  (vid)  oder  budy  (at)  arid  at  auänu,  vielleicht 
geht  es  nach  dem  Schicksal. 

b)  es  ist  weit  davon  entfernt,  fehlt  viel  daran, 
ist  nahe  daran,  z.  B.  pötti  honum  mikiUa  ntuna  ävant. 
at  vd  vtarij  es  schien  ihm  viel  daran  za  fehlen,  dass  es  gut 
wäre,  rar  pd  vid  sjäiß,  at  peir  myndi  upp  gctnga  6  släpitj 
es  war  nahe  daran,  dass  sie  ins  Schiff  stiegen,  pat  skal 
verda  aldri,  at  pu  skylir  sjä  konung  väntj  das  soll  nie  ge- 
schehen, dass  dn  unsem  König  siehst. 

c)  purfa  bedürfen,  p^,  nattäsgm  er,  es  ist  not- 
wendig, kostr  Bedingung,  z.  B.  purpurn  vir  pess  mjoky 
at  pu  leggir  hctmingju  pina  ä  pessa  fqr,  wir  bedürfen  dessen 
sehr,  dass  du  deinen  Schützgeist  auf  diese  Reise  sendest. 
nttudsifn  herr  im  til,  at  barn  fdi  skirn,  die  Notwendigkeit 
liegt  nun  vor,  dass  das  Kind  die  Taufe  erhalte,  hhm  er 
annarr  kostr,  at  lokit  se  satt  allri,  das  ist  die  zweite  Be- 
dingung, dass  es  mit  jedem  Vergleich  vorbei  sei. 

Anm.  Nach  tottr  stehen  aneh  die  UiKsMitwSrtar  «hrfn,  mmmm 
and  vilja. 


172       §471-473.    „Dass"-Sätze.    Absichts-  und  Folgesätze. 

§  471.  So  kann  überhaupt  in  allen  anderen  substan- 
tivischen „dass"-Sätzen  der  conj.  stehen,  wenn  man  das. 
worüber  etwas  ausgesagt  oder  worauf  hingewiesen  wird,  als 
etwas  im  allgemeinen  gedachtes  bezeichnen  will, 
ohne  anzudeuten,  dass  es  wirklich  stattfinde. 
z.  B,  h4ta  man  pat  peira  ferd,  at  pü  farir  med  peim,  es 
wird  ihre  Reise  besser  maclien,  wenn  (dass)  du  mit  ihnen 
fährst. 

§  472.  Absichtssätze  mit  at,  til  pess  at,  selten 
fyrir  pvl  at^  (af)  pvi  at,  svd  at  (in  der  Edda  noch  sidr  dass 
nicht)  stehen  im  conj.,  z.  B.  hvat  viltu  til  vinna,  at  ek 
lata  pik  fara'^  was  willst  du  thun,  damit  ich  dich  ziehen  lasse? 

A  um.  Zuweilen  werden  hier  skulu  und  mega  als  Hilfszeitwörter 
gebraucht. 

§  473.    Folgesätze  (mit  at,  svd  at)  stehen  im  conj.: 

a)  wenn  der  Hauptsatz  verneinend,  fragend 
oder  i mp erat i vis ch  ist,  z.  B.  engi  var  svd  djarfr,  at 
perdi  konung  at  spyrja  mdls,  keiner  war  so  kühn,  dass  er 
den  König  nach  der  Sache  zu  fragen  wagte;  hverr  er  svd 
hardr,  at  eir/i  hlaupisk?  wer  ist  so  kühn,  dass  er  nicht  fort- 
läuft?, vdpnisk  menn,  svd  at  allir  sim  bunir!  waflFnet 
euch,  Männer,  so  dass  wir  alle  bereit  sind !  —  In»  übrigen 
steht  der  ind.:  kann  var  svd  mikill,  at  engi  he-itr  mdfti 
bera  kann,  er  war  so  gross,  dass  ihn  kein  Pferd  tragen 
konnte. 

Aum.  Nach  svä  at  folgt  aucb  der  conj.  in  einschränkender 
Bedeutung,  z.  B.  hann  var  hagastr  madr,  svd  at  vienn  viti,  er  war 
der  geschickteste  Mann,  soweit  man  weiss.    Vgl.  §  460! 

b)  ebenso  steht  der  c«mj.  nach  den  Ausdrücken  „wür- 
dig, geschickt,  passend**,  z.  B.  pijkki  mir  Njdll  mak- 
ligr  Vera,  at  ek  unna  honutn  J^essa,  N.  scheint  mir  verdient 
zu  haben,  dass  ich  ihm  dies  gönne. 

c)  desgl.  nach  Bedingungs-  und  Einräumungs- 
sätzen, z.  B.  ef  vh'  lifum  svd  hreiuliga,  at  vir  s<hn  rer- 
dir  .  .  .,  er  wir  so  rein  leben,  dass  wir  würdig  sind,  /tdaf 
svd  illa  verdi,  at  pii  hrjöfir  skipit,  wenn  «'s  auch  an  schlimm 
wird,  dass  du  Schiffliruch  leidest. 


§  474—477.  Caasal-,  abhängige  und  Nebensätze.  Congmenz.     173 

§  474.     In  Cans aisätzen   (mit  at,  pat  (er),  pri  at, 

jrir  pri  at,   med  oder   af  pvi   at.  allz)  steht    der  conj., 

wenn  der  nicht  wirklicheGrund  angegeben  wird,  z.  B. 

hlderat  pü  af  pH,  af  per  göz  viti,   du   lachst   nicht,   weil   es 

für  dich   etwas  Gutes  bedeute.   —  Sonst  steht  der  ind. 

§475.  Abhängige  Sätze,  die  als  Rede  oder  Ge- 
danke eines  Anderen  bezeichnet  werden  sollen, 
werden  in  den  conj.  gesetzt,  vgl.  er  pat  mitt  hughod,  at  audna 
hans  myni  rdda,  hvart  hann  skyli  riki  fa  eäa  eigi,  es  ist 
meine  Ahnung,  dass  sein  Geschick  bestimmen  wird,  ob  er 
das  Reich  bekommen  solle  oder  nicht,  had  pd  vega  i  möt 
slikt  er  peir  maetti  viä  komask,  er  bat  sie,  das  dagegen  zu 
schwingen,  was  sie  erreichen  könnten,  rar  hans  pd  vdn 
pegar  er  hyr  gceß,  man  erwartete  seine  Ankunft,  sobald  es 
einen  günstigen  Fahrwind  geben  würde,  hann  het  peiin  sinnt 
vmdttu,  ef  hann  yrdi  einvaldskonungr,  er  verhiess  ihnen 
"ine  Freundschaft,  wenn  er  Alleinherrscher  würde. 

§  476.  Dasselbe  gilt  von  allen  Nebensätzen,  die 
zur  Ausfüllung  eines  conjunctivischen  oder  in- 
finitivischen Hauptsatzes  dienen  und  ein  not- 
wendiges Glied  des  darin  enthaltenen  Gedankens  bilden, 
z.  B.  gtdli  hygg  ek  mik  rdda  munu,  svd  lengi  sem  ek  lifi, 
das  Gold  denke  ich  zu  besitzen,  so  lange  ich  lebe,  rennia 
sd  mar,  er  und  pir  retinil  es  laufe  nicht  das  Ross.  das 
unter  dir  läuft!  e/ pü  letir  petta  sjjöt  svd  af  hqndum,  at 
pat  stMi  i  brjösti  Öldji,  wenn  du  diesen  Spiess  so  aus  den 
Händen  liessest,  dass  er  dem  0.  in  dpr  Brust  stäke. 

in.  Congruenz. 

A.  Snbject  und  Prädikat;  Apposition. 
§  477.  Das  Prädikats  verb  richtet  sich  nach  dem 
Subject  in  Person  und  Zahl,  das  Prädikatssub- 
stantiv und  -adjectiv  so  weit  wie  möglich  in  Ge- 
schlecht. Zahl  und  Casus,  wie  überhaupt  jedes  Adj., 
nach    dem    zugehörigen   Subst      /.    B.   Frosti   er  ne/ndr 


174  §  477—480.     Congiueuz:  Subject  und  Prädikat. 

hqfdingi  peira,  F.  lieisst  ihr  Häuptling,  ha)tn  hafdi  hllndr 
verit  horinn,  er  war  blind  geboren  worden.  Die  Dual- 
formen  des  Fürworts  gelten  in  dieser  Beziehung  als 
Plurale,  z.  B.  vit  vqrum  fSddir  ä  einni  7iött,  wir  beide 
wurden  in  einer  Nacht  geboren.  —  Eine  Construction 
nach  dem  Sinne  tritt  ein,  wenn  das  Prädikatsverb 
zu  einem  collectiven  Subject  in  den  Flur,  gesetzt 
wird :  pat  fölk  ....  dyrkudu  penna  dag,  das  Volk  feiert»- 
diesen  Tag. 

Anm.  Gegen  die  Congmenz  Verstössen  Ausdrücke  wie:  heitir 
b*<r  miktll  at  Steint,  ein  grosser  Hof  heisst  Stein,  die  sich  aus  der 
häufigen  Verbindung  von  Ortsnamen  mit  Präpos.  erklären  (vgl.  Reidtenav 
St.  Reiche  Au!).    Vgl.  §  421  Anm.  1. 

§  478.  Wenn  mehrere  Subjecte  von  verschie- 
dener Person  vorhanden  sind,  so  steht  das  Verb  im 
plur.  und  die  1.  Person  hat  den  Vorrang  vor  der 
zweiten,  die  2.  vor  der  dritten,  z.  B.  ek  ok  pessi 
fqrunautr  minn  erum  prodar,  ich  und  dieser  mein  Reise- 
gefährte sind  Sklaven. 

§  479.  Bei  mehreren  verbundenen  Subjecten 
der  3.  Person  richtet  sich  das  Verb  in  der  Zahl  nach 
dem  zunächst  stehenden,  z.  B.  tipp  iaukzk  fyrir  hotiuni 
jqrdin  ok  hjqrg  ok  ste'mar,  vor  ihm  erschloss  sich  die  Erde 
und  die  Berge  und  Felsen.  Jedoch  kann,  besonders  nach 
verbundenen  Personennamen  in  der  Einzahl,  das 
Verb  im  plur.  stehen,  z.  B.  Hdlfdan  svarti  ok  Häf/dati 
hviti  l(^gH  /  viking,  Halfdan  der  schwarze  und  H.  der  weisse 
l)efanden  sich  auf  einer  Kriegsfahrt. 

§  480.  Bei  mehreren  verbundenen  Subjecten 
richtet  sich  das  präd.  Adjectiv.  wenn  das  Verb  im  sg. 
steht,  nach  dem  nächsten  Subject.  z.  B.  /wf  imr  teklmi 
hordhünadrinn  ok  dükamir,  da  wurde  das  Tischgerät  und 
die  Tücher  fortgenommen.  Stellt  das  Verb  im  plur.. 
so  wird  das  adj.,  wenn  dio  Subjecte  desselben  Ge- 
schlechtes sind,  in  den  plur.  des  gemeinsamen  Ge- 
sctilechtes  gesetzt,   wenn   aber  die  Subjecte  verschie- 


§  481 — 484.    Congruenz :  Sabject  und  Prädikat.   Apposition.     1  ^^ 

denen  Geschlechtes  sind,  in  den  plur.  des  Neutrums, 
z.  B.  Gunnhildr  ok  synir  Eiriks  v^ru  farin  til  Danmerkr, 
G.  uod  die  Söhne  Eiriks   waren   nach  Dänemark  gefahren. 

Anni.  Wenn  das  nächste  Subject  im  pl.  steht,  so  kann 
sich  jedoch  das  adj.  im  Geschlecht  nach  diesem  richten. 

§  481.  Wenn  das  Prädikat  aus  einem  Hilfszeit- 
wort und  einem  Substantiv  besteht,  so  kann  das 
Verb  si(  h  nach  diesem  statt  nach  dem  Subject  richten, 
z.  B.  Holtar  ä  Vestfold  var  hqfiiäMr  hans,  H.  in  V.  war 
seine  Hanptstadt.  petta  liä  alt  saman  v^ru  Hu  püstmdir, 
diese  Schar  zusammen  betrug  10000.  Besonders  ge- 
schieht dies,  wenn  pat  oder  petta  Subj.  ist,  z.  B.  pat 
t'4ru  par  Iqg,  das  war  dort  Gesetz,  petta  eru  kqUud  Ham- 
dismql  in  fomu,  dies  wird  genannt  die  alten  H.  Aber  auch: 
Xardi/mbraland  er  kallat  ßmtugr  Englanz,  Northumberland 
heisst  ein  Fünftel  von  England. 

Anm.  Wenn  ein  demon.  pron.,  das  Snbject  eines  Hilfsverbs 
ist.  ein  Snbstantiv  a!s  Prädikatswort  hat,  kann  es  dessen  Geschlecht 
and  Zahl  annehmen,  z.  B.  tu  er  b^  min  onnur,  das  ist  meine  zweite 
Bitte. 

§  482.  Die  Apposition  richtet  sich  nach  dem 
Hauptwort  in  Geschlecht,  Zahl  und  Casus,  z.  B. 
Ol.äfr  konunyr,  König  0.,  hannfekk  hotium  30  matina,  caskra 
drengja,  er  cab  ihm  30  Männer,  mutige  Burschen. 

§483.  Wenn  eine  Relativpartikel  Subject  ist,  so 
richtet  sich  das  Verb  in  der  Person  nach  dem  Worte, 
auf  welches  sich  das  relativum  bezieht,  z.  B.  tnedan  ein- 
hverr  vdrr  bandatma  er  U/s,  sein  nü  erum  ä  pinginu,  so- 
lange als  jeder  von  uns  Bauern  am  Leben  ist,  die  jetzt  in 
der  Versammlung  sind. 

§  484.  Ein  Nomen,  das  als  Apposition  oder 
Prädikatswort  zu  einem  in  f.  gehört,  steht  im  nom. 
sg,  m.,  wenn  der  inf.  nicht  auf  ein  bestimmtes  grammatisches 
Subject  bezogen  wird,  z.  B.  lUtr  er  lauss  at  fara,  leicht  ist 
es,  frei  zu  fahren;  ist  der  inf.  dagegen  auf  ein  bestimmtes 
Wort    des    Satzes    zu    beziehen,    so    richtet    sich    das    Be- 


\7(^  %  485-486.    Congruenz:  Object  und  Prädikat. 

Stimmungswort  durchaus  naoli  diesem,  z.  B.  peir  sq  (dla 
hlaupa  par  vdpnada,  sie  sahen  da  alle  hewaffnet  laufen. 
betra  er  per  at  vera  (jödum,  besser  ists  für  dich,  gut  zu 
sein,  vcettu  ser  enskis  annars  en  Uggjn  par  drepnitm. 
sie  erwarteten  für  sich  nichts  anderes,  als  dort  erschlagen 
zu  liegen. 

Anm.  Ein  noni.  mit  Inf.  steht  statt  des  acc.  mit  inf.,  wenn 
das  Subject  desselben  in  der  reflexiven  Form  des  regierenden  Verbs 
steht,  z.  B.  einn  rainmari  hugdvmk  nllum  vera,  ich  allein  glaubte  stärker 
als  Alle  zu  sein. 

§  485.  Bei  dem  durch  hafa  mit  dem  part.  prät.  ge- 
bildeten Perfect  und  Plusquamperfect  transitiver 
verba  richtet  sich  in  der  älteren  Sprache  (Edda)  das 
part.  —  als  Prädikat  —  vollkommen  nach  dem  Ohject. 
wenn  ein  gegenwärtiger  (resp.  vergangener)  Zustand  al> 
Resultat  einer  früheren  Thätigkeit  dadurch  aus 
gedrückt  werden  soll.  z.  B.  hefir  konimgr  doftur  ahm,  der 
König  hat  eine  Tochter  aufgezogen.  Bezeichnet  das  Perfect 
(Plusquamperf.)  jedoch  bloss  eine  in  der  Gegenwart  (Ver- 
gangenheit) vollendete  oder  abgeschlossene  Hand- 
lung, so  steht  bereits  früh  neben  der  tlectierten  (con- 
gruierenden)  Form  des  part.  die  unflektierte  Form  des 
neutr.  sg.,  was  später  überhaupt  das  herrsch endi 
—  auch  im  ersteren  Falle  —  wird.  z.  B.  pü  hejir  etmn 
ülfa  krdsir,  du  hast  Wolfspeisen  gegessen ;  aber:  hverr  hefir 
pik  hawjum  horit'f'  wer  hat  dich  mit  Ringen  bestochen? 

Anm.  1.  Das  neutr.  des  part.  steht  immer  bei  intransitiven 
Verben,  sowie  bei  transitiven,  wenn  das  Object  fehlt,  z.  1^. 
/>«  hefir  hri'dr  pinum  at  bana  ordit,  du  bist  deinem  Bruder  zum  Mördci- 
geworden,  hefir  /n/  ofdrukkit,  du  hast  zu  viel  getrujiken. 

Anm.  2.  Bei  vera  richtet  sich  stet.s  das  part.  nach  (U-iii 
Subject:  madr  er  stigitm  qf  mar»  haki,  ein  Miuin  ist  gestiegen  von 
der  Mähre  RUcken. 

B.  ConB9Cutio  temporum. 

s;  48H.  Im  abhängigen  Satze  wird  die  gleich- 
zeitige  Handlung  nach   einem  Hauptsjitz   im   präs 


§  486—487.     Consecutio  temporum.     Wortstellung.  177 

oder  fut.  durch  das  präs.,  nach  dem  prät.  durch  das 
prät.  ausgedrückt,  z.  B.  pat  segir  pu  nü,  at  min  mödir 
daud  se,  das  sagst  du  nun,  dass  meine  Mutter  tot  sei;  hvat 
möelti  Ödinn,  ädr  ä  häl  stüji?  was  sagte  0.,  ehe  er  auf  den 
Scheiterhaufen  stieg? 

b)  Ist  die  Handlung  des  abhängigen  Satzes 
gegenüber  derjenigen  des  regierenden  Satzes  eine  ver- 
gangene, so  stellt  nat^h  dem  präs.  das  prät.  oder 
perfectum,  nach  dem  prät.  das  plusquamper- 
fectum  (mit  demselben  Redeutungsunterschiede  zwischen 
imp.  und  perf.  wie  sonst,  vgl.  §  389  f.),  z.  B.  sumir  segja 
svä,  at  peir  drcepi  kann,  einige  sagen,  dass  sie  ihn  er- 
schlagen hätten,  haugeid  Ödinn  hygg  ek  at  unnit  haß,  ich 
denke,  dass  0.  einen  Ringeid  geschworen  habe;  —  frStti 
Atli,  hvertfarnir  vöeri  sveinar,  A.  fragte,  wohin  die  Burschen 
gegangen  wären. 

c)  Ist  die  Handlung  des  abh.  Satzes  gegenüber 
der  HaupthaudUing  futurisch,  so  tritt  Umschreibung 
mit  munu,  seltener  mit  skulu  ein,  z.  B.  fjqr  sitt  lata  hygg 
ek,  at  Fdfnir  myni,  ich  glaube,  dass  F.  sein  Leben  lassen 
wird,  hitt  ek  hugda  at  ek  hafa  mynda  .  .  .  ,  das  dachte  ich, 
dass  ich  haben  würde  .  .  . 


IV.  Wortstellung. 

A.   Nomen   und  verbnm. 

§  487.  In  Hauptsätzen  strebt  das  Verb  nach 
dem  Anfang  des  Satzes  und  bildet  oft  das  erste  Satz- 
glied. Es  kann  aber  jedes  höher  betonte  Satzglied 
vor  das  Verb  an  den  Anfang  treten,  dann  muss 
dieses  die  zweite  Stelle  erhalten.  Die  Anfangs- 
stellung des  Verbs  wird  oft  durch  pro(;litica  gedeckt.  — 
Beispiele: 

Hultliauguu,  AUigläiiilUches  Kluinuiiturbuch.  12 


178  §  487-490.    Wortstellung:  Nomen  und  verbum. 

1)  mit  Verb  an  2.  Stelle,  Subject  an  erster:  hraf- 
nar  munu  sllta  hrce  pitt,  Raben  werden  deinen  Leichnam 
zerreissen.  Steht  ein  anderes  Wort  voran,  so  folgt 
das  Subject  dem  Verb:  lUil  var  gledi  manna,  klein 
war  die  Fröhlichkeit  der  Männer,  pessu  ncest  urdu  pau  ti- 
dindi,  bald  darauf  geschahen  die  Ereignisse. 

2)  mit  Verb  an  1.  Stelle,  was  bes.  häutig  ist,  wenn 
diisselbe  hervorgehoben  werden  soll,  ferner,  wo  es  zu- 
erst ins  Bewusstsein  tritt  und  wo  der  Fortgang  einer  Er- 
zählung oder  Darlegung  hauptsächlich  auf  dem  Verb  beruht. 
Das  Subj.  folgt  dann  an  zweiter  oder  späterer 
Stelle,  so  z.  B.  mit  ungedecktem  Verb:  reid  lUugi  nü 
vestr,  nun  ritt  I.  westwärts;  oder  mit  gedeckter  Anfangs- 
stellung: nü  lida  svd  sex  vetr,  nun  vergehen  so  6  Jahre. 

Anm.  Unbetonte  pers.  pron.  als  subj.  stehen  meist  voran, 
oft  aber  auch  nach,  z.  B.  sigldu  />eir  i  kaf,  sie  segelten  ins  Meer. 

§  488.  Wenn  2  Sätze  durch  ok  „und"  verbunden 
werden,  so  steht  im  zweiten  das  Verb  voran,  wenn  e> 
nicht  durch  ein  hervorzuhebendes  Wort  an  die  zweite  Stelle 
gedrängt  wird,  z.  B.  Onundr  liet  madr  .  .  .  ok  hdt  Geirny 
kona  hans,  0.  hiess  ein  Mann,  und  seine  Frau  hiess  G. 
Dasselbe  gilt  beim  pers.  pron. :  ok  em  ek  pess  albüinn,  und 
dazu  bin  ich  ganz  bereit. 

§  489.  Die  klassische  Prosa  Iftsst  weder  im  Haupt- 
noch  im  Nebensatz  das  Verb  an  die  dritte  oder  spätere 
Stelle  (Schlussteilung)  treten,  z.  B.  kann  sagdi,  at  put 
skyldu  Vera  fararefni  hans,  er  sagte,  dass  das  sein  Reise- 
geld sein  sollte. 

§  490.  Im  Nachsatz  herrscht  A  nfangsstellun tr 
des  Verbs  vor,  teils  gedeckt,  teils  rein:  er  menti  Si^tu 
stofu,  pä  mcelti  Gunnlaugr,  als  die  Männer  in  der  Stulx 
Sassen,  da  sprach  G.,  ok  er  hann  vaknadi,  var  honum  crjin 
ordit,  und  als  er  erwachte,  fühlte  er  sich  matt.  —  Das 
pers.  pron.  folgt  stets  der  Analogie  der  entsprechenden 
Nominalsätze,  z.  B.  er  (hinnlniKjr  var  Jimtdn  vetra  ganiall. 
Imd  hann,    als   G.    15   Jahre  alt  war,    bat   er.  —   Audi    in 


§  491.    Wortstellung:  Audere  Satzteile.  179 

fragendeu,  wünschendea,  befehlenden  Sätzen,  wo 
das  Verb  die  Hauptrolle  spielt,  steht  dasSubject  stets 
nach  demselben,  z.  B,  hefir  kann  flyit?  ist  er  geflohen? 
heil  verdu,  Svdva .'  Heil  dir,  S. !  s4k  pü  hesta  m{na,  suche 
du  meine  Pferde!  Dasselbe  gilt  von  eingeschobenen 
Sätzen,  wie  segir  hann,  svarar  Gunnlaugr,  sagt  er,  er- 
widert G. 

Anra.  1.  In  Wünschen  nnd  Befehlen  steht  das  Subject  nur 
bei  besonderem  Nachdruck  voran,  z.  B.  dröttinn  se  med  f?er,  der 
Herr  sei  mit  dir!  /^«  ßii  eigil  fliehe  nicht!  (vgl.  §  493  a). 

Anm.  2.    In  der  Poesie  gilt  oft  eine  freiere  Wortstellung. 

B.  Andere  Satzteile. 

§  491.  Ueber  die  Stellung  der  anderen  Satzglieder 
gelten  folgende  Regeln: 

1)  attrib.  adj.  und  pron.,  sowie  Zahlwörter  stehen 
meist  vor,  der  gen.  meist  nach.  Erstere  stehen  jedoch 
auch  nach,  bes.  in  der  Poesie,  bei  Eigennamen,  sodann  bei 
zusammengesetzten  Wörtern;  beim  poss.  pron,  ist  die  Nach- 
stellung gewöhnlicher,  z.  B.  hdr  madr,  ein  grosser  Mann, 
sä  madr,  der  Mann,  prjä  presta,  3  Priester,  hus  fqdtir  sins, 
das  Haus  seines  Vaters,  rdd  mitt,  mein  Rat;  doch  auch: 
ifeldi  blqm,  in  blauem  Felde,  Halfdan  svarti,  H.  der  schwarze, 
kirkjur  prjär,  3  Kirchen,  Ymis  hold,  Y.s  Fleisch,  sinum 
nK^nnum,  seinen  Leuten;  ein  statt  des  poss.  pron.  gesetzter 
dat.  (vgl.  §  433  Anm.  2)  steht  meist  nach:  frd  augum 
sSr,  von  seinen  Augen. 

Anm.  Ein  attribut.  adj.  kann  durch  mehrere  Wörter  von 
seinem  subst.  getrennt  sein:  hafdi  hjdlm  ä  hofäi  gvUrodinn,  er  hatte 
einen  vergoldeten  Helm  anf  dem  Haupte. 

2)  von  zwei  adj.  bei  einem  subst.  steht  oft  eins 
voran,  das  andere  mit  ok  nach:  kijnstörr  madr  ok 
rikr,  ein  hochgeborener  und  mächtiger  Mann;  hat  jedes 
ein  subst.  bei  sich,  so  steht  beim  ersten  subst.  das 
adj.  vor,  beim  zweiten  nach:  rikr  kofdingi  ok  mdla- 
fijlgjumadr   mikill,    ein    mächtiger    Häuptling    und    grosser 

12* 


180    §  491—492.  Wortstellung :  Andere  Satzteile.   Hervorhebung. 

Rechtsbeistand.  —  Aehülich  stehen  2  subst.  bei  einem  adj.: 
riki  er  äkal/s  laust  ok  pijndinga,  das  Reich  ist  frei  von  Last 
und  Abgaben. 

3)  Artikel  und  adj,  sowie  einn  und  adj.  stehen  vor 
und  nach:  enum  nyja  konungi,  dem  neuen  König,  einn 
mikill  hqfäingi,  t-in  grosser  Häuptling,  Valgardr  hinn  grd! 
der  graue  V.  (so  stehen  besonders  Zunamen  nach),  kqttr 
einn  grär,  eine  graue  Katze. 

4)  Die  Apposition  steht  gew.  nach,  seltener 
nachdrücklich  voran:  Haraldr  konungr,  König  H.,  prceUinn 
Karkr,  der  Sklave  K.  —  Der  Titel  herra  steht  voran: 
herra  konungr!  —  Appos.  und  subst.  können  durch 
andere  Worte  getrennt  werden:  (hinnlmigs  saga  Orms- 
tungu,  die  Geschichte  von  G.  Schlangenzunge. 

5)  Adverbia  (und  präp.)  können  vor  und  nach  dem 
zugehörigen  Worte  stehen,  sogar  getrennt  davon,  z.  B.pessi 
r^d  lika  mh'  vel,  diese  Ratschläge  gefallen  mir  wohl,  ski/ldn 
skjött  fara,  sie  sollten  schnell  fahren,  er  d  er  fStinum,  das 
im  Fusse  ist,  vlgi  at,  im  Kampfe  (dies  bes.  in  der  Poesie). 
In  Relativsätzen,  die  von  einer  Präp.  abhängen,  steht 
diese  stets  nach,  z.  B.  konungar  seni  var  frä  sagt,  die 
Könige,  von  denen  die  Rede  war.  Zwei  adverbia  stehen  oft 
wie  zwei  adjectiva  (s.  oben  unter  2),  z.  B.  svaradi  vel  pessu 
ok  pekkiliga,  er  antwortete  darauf  gut  und  anmutig. 

6)  Hilfszeitwort  und  inf.  oder  part.  stehen  oft 
getrennt:  eigi  vöru  pd  enn  synir  Gunnhildar  af  Hji  feknir, 
da  waren  die  Söhne  G.s  noch  nicht  des  Lebens  beraubt. 

C.  Hervorhebung. 

§  492.  Der  Hervorhebung  wegen  können  Satz- 
teile vorangestellt  werden  (vgl.  §  487),  so  besonders: 

1)  Object  und  Prädikat,  z.  B.  mqrg  midr  (^nnur 
gerdi  hnnu,  viele  andere  Wunder  that  er,  aukndu  ßokk 
hnns  Nordmnui  ok  Dauir,  seine  Schar  vermehrten  Nordleutr 
und  Dänen;  gd<i  hrn  er  lii/ro^at,  eine  gute  Brücke  ist  B. 


§492—493.   Hervorhebung.   Kürze  des  Ausdrucks.   Nomen.     181 

2)  Präpositionen  und  Zubehör,  vgl.  undir  bögum 
hestanna  settu  gudin  tvd  vindhelgi,  unter  die  Buge  der  Rosse 
setzten  die  Götter  2  Blasebälge. 

3)  der  in  f.:  vera  kann  svä,  es  kann  so  sein. 

4)  die  Negation,  die  sonst  vor  dem  verneinten 
Worte  steht,  z.  B.  ekki  var  kann  störvitr  madr,  er  war 
kein  sehr  weiser  Mann. 

5)  ein  demonstr.  pron.  oder  Adverb:  pess  vil  ek 
bidja  pik,  darum  will  ich  dieh  bitten.  Es  kann  aber  auch 
ausdrücklich  nachstehen:  qnnur  ndttüra  ei-  sü  jardar, 
das  ist  die  zweite  Eigentümlichkeit  der  Erde  .  .  . 

Anm.  Bei  der  Hervorhebung  eines  Begriffes  durch 
Voranstellung  wird  zuweilen  die  natürliche  Satzfolge  ge- 
stört, z.  B.  l>ä  hluti,  sem  kann  hefir  gert,  veit  ek  eigt,  hvärt  meirr  er 
skammsamligt  at  heyra  ä  eäa  frä  at  segja,  was  die  Dinge  betrifft,  die 
er  verübt  hat,  so  weiss  ich  nicht,  ob  es  beschämender  ist,  sie  zu  hören 
oder  davon  zu  sprechen.  —  Hier  mag  auch  eine  eigentümliche 
Attraction  genannt  sein,  wodurch  das  8ubject  des  Nebensatzes 
als  Object  in  den  Hauptsatz  gezogen  wii'd,  z.  B.  ser  f>ü  Agnar, 
hvar  kann  elr  born?  Siehst  du,  wo  A.  Kinder  zeugt? 


V.  Kürze  des  Ausdrucks. 

A.  Nomen. 

§  493.  Ein  persönl.  oder  demonstr.  pron.  der  K 
und  2.  Person  kann  als  Su  bject  ausgelassen  werden,  wenn 
es  sich  leicht  aus  dem  Zusammenhange  ergiebt.  Folgende 
Fälle  sind  zu  unterscheiden: 

a)  beim  Imperativ  fehlt  oft  das  Subj.  der  2.  Pers. 
und  meist  das  der  1.  Pers.  pl.,  z.  B.  gakk!  geh!,  standit 
uyp!  steht  auf!,  grt^tum  eigi!  weinen  wir  nicht!  Zur  be- 
sonderen Hervorhebung  wird  jedoch  das  pron.  hinzu- 
gefügt:  hefn  pu  vär!  räche  du  uns!,  röm  verl  rudern  wir! 


182  §  493—494     Kürze  des  Ausdrucks:  Nomen, 

b)  bei  anderen  Verbalformen  wird  das  pron.  der 
1.  und  2.  Person  nur  dann  ausgelassen,  wenn  es  sich  leicht 
aus  einem  benachbarten  beigeordneten  Satze  ergiebt.  in  dem 
es  Subj.  ist;  jedoch  ist  die  Auslassung  immerhin  selten. 
Vgl.  v6r  svqrudum  skjött  ok  synjudum  honum  rddsins,  wir 
antworteten  schnell  und  verweigerten  ihm  den  Rat. 

Anm.  Nur  ^selten  fehlt  das  prou.  der  2.  Per.-*on  iu  anderen 
Fällen,  z.  B.  illa  er  l>er  farit,  leitar  ä  />e'r  hetri  menn,  übel  steht«  mit 
dir,  (dn)  suchst  dir  bessere  Männer  zu  verschaffen  .... 

§  494.  Das  Subject  der  3.  Person  wird  oft  aus- 
gelassen : 

a)  wenn  es  in  einem  benachbarten  Satze  in  irgend 
einem  Casus  erscheint,  z.  B.  gordu  peir  svä,  vöru  kätir,  sie 
thaten  so,  waren  froh,  s6  peir  mikinn  fj<ilda  hüanda  fara, 
ok  h<^ru  mannlikan,  sie  sahen  eine  grosse  Menge  Bauern 
ziehen,  und  (diese)  trugen  eine  Leiche,  skuul  Astnundr  at 
Asbirni  spjöti,  ok  kom  ä  kann  midjan,  A.  schleuderte  mit 
dem  Spiess   nach  Asbjorn,   und  (er)  traf  ihn  in  der  Mitte. 

Anm.  Selten  fehlt  das  Subject  in  einem  Hauptsatze  bei  voran- 
gehendem Nebensatze  oder  in  einem  Nebensatze  nach  einem  Neben- 
satze, z.  B.  er  kann  m  batiyinn,  pä  8ihi  fisA-  houvm  fagr,  als  er  den  Ring 
sah,  da  schien  (er)  ihm  schön. 

b)  zu  einem  Satze,  in  dem  das  Subject  eine  Person 
oder  ein  collectivum  im  Sgl.  ist,  wird  oft  ein  Satz  im  plur. 
mit  Auslassung  des  Subjects  gefügt,  indem  man  au  Personen 
denkt,  die  mit  der  genannten  zusammengehören,  oder  an 
die  einzelnen,  die  die  Gesamtheit  au.smachen,  z.  B.  lit 
Flosi  sodla  hesta  sina  ok  rida  heim,  F.  lie.^s  seine  Pferde 
satteln  und  (sie)  reiten  heim,  mestr  hluti  manna  vildi  eigi 
heyra  .  .  .  ,  nema  Utu,  der  grösste  Teil  der  Männer  wollte 
nicht  hören  .  .  .  ,  sondern  gaben  sich  den  Anschein  .  .  . 
(vgl.  §  477). 

c)  das  Subject  kann  fehlen,  wenn  es  nicht  vorher  ge- 
nannt ist.  aber  sich  leicht  aus  dem  Znsammenhang  ergiebt, 
z.  B.  ditu  viä  pat  piuf/it,  sie  lösten  damit  das  Thing  auf, 
Flosi  hj/t  d  hdlsinn,  svd  at  tdk  af  hfifitdit,  F.  hieb  in  den 
Mills.    s(t    <l:iss    ( t"^    ihm)    dfii    Kopf    ab riss,  />ar   heitir    nü 


§  490-496.    Kürze  des  Awdraeki:  None^  183 

Oäinsey.,  die  Stätte  heisst  duo  0.;  oder  mit  Attiaetion  des 
Prädikats :  iM  Lq^tm,par  sem  nA  eru  kaütuktr/ormt  Sigtmtir, 
bei  L.,  das  nun  das  alte  Sigtuna  heisst  (vgL  §  477  Anm.). 

Annu  Wenn  ein  in£  od»  ganzer  Sntx  das  Sabjeet  aoBBadit,  kaaa 
an^  dieser  fehleir  wenn  er  karx  rorl»«  gouant  oder  aas  des  Za- 
Bamaiffihaage  xa  aitaämai  ist,  z.  B.  mt  iimkt  peir  wi  alHr  gaa§ay  er 
leijfi  er,  naa  soüen  aUe  heran^ehn,  dmoi  es  eriaobt  ist. 

§  495.  Das  Sabject  fehlt  ferner  bäafig  in  Fallen, 
wo  man  es  nicht  nennen  kann  oder  will,  und  das 
Interesse  aofs  Prädikat  beschränkt  ist,  z.  B.  at  miäri  noU, 
pa  let  d  stqdli  uti  oh  mäiU,  um  Mitternacht,  da  liess  sich 
(etwas)  dranssen  im  StaUe  (Temehmen)  and  sprach.  Heike 
besonders : 

a)  eine  unbestimmte  Person  ist  gedacht  bei  Verben 
des  Sagens  nnd  Wahrnehmens  wie  segja^  geta,  sjd^ 
hetproj  sowie  bei  skulu^  megOf  terda  und  einem  inl  ond 
pMffa  mit  inf.  oder  gen.,  z.  B.  A^  getr  pesSf  hier  wird  be- 
richtet, hetfriU  WM  aUan  heriim^  man  hörte  es  im  ganzen 
Heere,  skal  kann  drepa^  man  soll  ihn  töten,  s^mo  verär 
tu  slikt,  man  muss  sieh  in  dergleichen  fügen,  eUd  parf 
Sigkvat  at  smaäaj  man  braucht  nicht  auf  S.  za  sticheln. 

b)  eine  anbestimmte  Kraft  bei  Naturerschei- 
nungen and  -Wirkungen,  Sinneseindrücken,  Ge- 
mütsbewegungen and  Ereignissen  überhaupt, 
z.  B.  gerdi  mgrkt,  es  wurde  finster,  isa  leysti,  das  £is  ging 
los,  kelr  mik,  mich  friert,  fgsir  pik  at  fara,  da  hast  Lost 
zu  reisen,  gefr  peim  bgr,  sie  bekommen  Fahrwind,  Igtr  kir 
pessi  r4äUj  hier  schliesst  das  Gespräch. 

e)  eine  Situation  im  Allgemeinen  oder  eine  Zeit- 
und  Ortsangabe,  z.  B.  scd  er  vist,  so  ist  es  gewiss,  pd 
vor,  sem  jafnan  verdr,  da  war  es.  wie  es  stets  wird,  kom 
svd,  so  kam  es,  ggndisk  nü  qihim,  es  schien  nun  Allen,  leiä 
6  kveUitj  es  ging  auf  den  Abend,  at  ti/juiati,  por  er  übggt 
vor,  an  der  Insel,  wo  es  anbebaut  war. 

§  4V6.  Endlich  fehlt  das  Sabject  bei  Verben,  wo 
überhaupt   nicht   die  Vorstellung   eines  Sabjects 


^Ö4  §  496—499.     Kürze  des  Ausdrucks:  Nomen. 

stattfindet,  wie  bei  Zeitangaben,  Naturerschei- 
nungen, Gefühlsei  ndrficken,  Ei  ntreten  od  er  Statt- 
finden einer  Wirkung,  z.  B.  dagar  es  tagt,  nättar  e- 
nachtet,  värar  es  wird  Frühling;  rignir  es  regnet,  t^Mir 
es  flutet;  dunar  es  dröiint,  gall  es  schallte,  Ijömar  es 
leuchtet,  hatnadi  Agli,  es  wurde  Egill  besser;  vard  gengit,  ei^ 
wurde  gegangen,  lokit  var  gudspjalli,  das  Evangelium  war 
zu  Ende,  er  Ijöst  var  ordit,  als  es  liell  geworden  war. 

Aum.  Die  Fälle  dieses  §  sind  zuweilen  nicht  von  den  im  vorigen 
unter  b)  und  c)  genannten  sicher  zu  trennen. 

§  497.  Auch  dei  dat.  und  acc.  eines  Pronomens 
kann  ausgelassen  werdeu,  wenn  er  sich  aus  dem  vorher- 
gehenden leicht  ergänzen  las.st,  z.  B.  {yreif  sverdit  ok  hj6 
med,  er  ergriff  das  Schwert  und  hieb  (da)mit,  gekk  tu  är 
med  klcedi  ok  pö,  sie  ging  zum  Flusse  mit  dem  Kleide  und 
wusch  (es). 

§  498.  Zu  einem  demon.  pron.  im  pl.  wird  ein 
Personenname  im  Sgl.  als  Appo.*<ition  gefügt,  um  eine 
Verbindung  von  Personen  zu  bezeichnen,  die  der  Zu- 
sammenhang näher  angiebt  und  worin  die  gen.  Person  die 
Hauptperson  ist.  Sind  die  Personen  verschiedenen  Geschlechts. 
80  steht  das  pron.  im  neutrura  (vgl.  §  480),  z.  B.  gerdu 
pelr  Gylß  säitt  sina,  sie,  G,  (und  Odinn)  machten  ihren  Ver- 
trag, peir  porsteinn,  sie,  Th.  (und  seine  Leute),  pau  llqgni 
tala,  sie,  H.  (und  seine  Frau)  reden,  vit  Sveinn,  wir  beide, 
S.  (und  ich),  pit  (iunnhildr  hqfid,  ihr  beide,  G.  (und  du) 
habt .... 

§  49'.».  Oft  ist  beim  adj.  ein  subst.  zu  ergänzen, 
vgl.  norr4na,  die  norwegische  (Sprache) ;  der  Nordwind. 
var  pä  engi  annarr  (kostr),  es  war  da  keine  andere  Be- 
dingung; bes.  häufig  fehlt  beim  acc.  des  Inhalts  (§425)  und 
modalen  dat.  (§  435)  ein  entsprechendes  subst.,  vgl.  skipm 
gengu  »vklnn,  dieSchiffe  fuhren  einen  grossen  (Weg),  d.  i.  schnell. 
/ara  n^kknt  (f(^r),  eine  Reise  machen,  fara  hm  pfra,  hit  efr.r, 
den  oberen  Weg  fahren;  steig  heldr  sförum,  er  schritt  mit  ziem- 
lich grossen  (Schritten);  desgl.  beim  gen.,  z.  B.  ai  pörars, 


§  49»— 502.    Kürze  des  Aosdraeks:  NraMO.    TcrlmL        185 

bei  Thorar,  in  Tb.s  (Hause);  in  Aosdröcken  wie:  er  Pat 
ekki  tnargrOy  das  ist  nicht  Tieler  Leate  (Sache),  liegt  wohl 
eher  ein  p^en.  der  Zugehörigkeit  als  eine  Ellipse  vor. 

Ann.  Ans  Yo-bindugai  wie  g^g»  mäkimm  «klärt  ädi  die 
hlaige  (adeiiibare  i  YerwoidaBg  des  wtxs.  9g.  m.  eÖMS  adj.  als  Adrerb 
bei  Yettoi. 

§  500.  Bfi  AltersbestiiDmaDgen  kann  geamatt, 
bei  Massbestimmangen  ein  adj.  des  Masses  fehlen, 
z.  B.  vor  im  vetra,  er  war  10  Jahre  (alt),  «x»  imtt  oIhw 
fyrir  munn,  eine  Axt,  &8k  1  Elle  (breit)  Yorn  an  der 
Schneide.     Vgl.  jedoch  §  408! 

B.  Verbnin. 

§  501.  Verbalformen  können  aasgelassen  werden,  wenn 
sie  aas  anderen  Formen  desselben  Verbs  im  Satze  leicht 
za  ergänzen  sind^  z.  B.  ser  kaum  pd,  ok  svd  ßar  haiuty  er 
sieht  sie,  und  so  (sehen)  sie  ihn^  göd  pöiti  mir  aar  gj^ßft 
Brands,  en  nü  wüklu  meiri  rirding  <tt  piggja  af  gär,  gut 
schien  mir  vorher  die  Gabe  B.S,  aber  jetzt  (scheint  es  mir) 
eine  viel  grössere  Ehre,  (sie)  von  euch  zu  empfangen.  — 
So  fehlt  oft  der  inf.  nach  Hilfszeitwörtern,  z.  B. 
segdu  mer  qt  heljv,  eh  wnm  or  heimi,  berichte  da  mir  aus 
der  Unterwelt,  ich  werde  aas  der  Welt  (berichten). 

§  502.  Die  verba  vera  and  hqfa  können  in  vielen 
Fällen  ausgelassen  werden,  z.  B.  genüsk  prqng  milät  ok 
Imii  vid  hardaga,  es  entstand  ein  grosses  Gedringe  and  es 
(wäre)  fast  zum  Streite  gekommen,  heill  fm  im  (ser).'  Heil 
dir!,  peir  vöru  komnir .  .  .  ok  feint  ser^  sie  waren  ge- 
kommen .  .  .  und  (hatten)  sich  genommen;  mit  Aaslassang 
des  part.  präs.:  peir  sigla  bgr  gödan,  sie  segeln  mit 
gutem  Fahrwind,  gekk  skj^  fgnr  »h;  er  ging  mit  dem 
Schilde  vor  sich.  —  Besonders  häufig  ist  die  Auslassung 
im  inf.  vor  allem  nach  skiduj  nmmL,  vUja  und  beim  Partieip, 
z.  B.  glikir  ok  rei/r  skgli  guuma  hrerr^  froh  and  leutselig 
soll  jeder  Mann  (sein),  «d  er  mll  heitiHH,  horskr,  wer  tapfer 


1 86     §  503—507.   Kürze  des  Ausdrucks :  Verbum.   Partikeln.  Satz. 

genannt  (sein)  will,  bjqrn  hugda  ek  inn  kominn,  ich  dachte, 
dass  ein  Bär  hereingekommen  (sei),  eigi  vill  ek penna,  nicht 
will  ich  diese  Bedingung  (haben),  vgl.  §  499. 

§  503.  Die  Beweg ungsverba  (fara,  koma  etc.) 
fehlen  oft  nach  Ausdrücken  des  Wollens,  Strebens, 
Beschliessens  u.  ä.,  z.  B.  vil  ek  skjött  heim,  ich  will 
schnell  heim,  svä  var  hön  ödfüs  i  jqtunheima,  so  begierig 
war  sie  uach  der  Riesenwelt. 

Anm.  In  Ausrufen  können  verschiedene  Satzteile  fehlen,  vgl. 
väpnl  Waffen!,  godan  dag!  guten  Tag!,  i  sutidr  halsheinü,  entzwei 
(ging)  der  Halsknochen  u.  a. 

C.  Partikeln. 

§  504.  Wenn  (in  der  Eddasprache)  zwei  negierte 
Satzglieder  durch  nS  „noch''  verbunden  werden,  kann 
die  Negation  im  ersten  Gliede  fehlen,  z.  B.  hqnd  um 
pvöer  ni  hqfud  kemhir,  die  Hand  wäscht  er  (nicht),  noch 
kämmt  er  das  Haupt. 

§  505.  Nach  einem  verneinten  Hauptsatz  steht 
zuweilen  ein  unabhängiger  Satz  in  positiver  Form 
statt  eines  negierten  Folgesatzes,  z.  B.  Ufira  sod  lem/i. 
Iqskr  mun  harnt  de  heitirm,  er  lebt  nicht  so  lauge  (=  er 
mag  noch  so  lange  leben),  faul  wird  er  immer  genannt 
(werden). 

D.  Satz. 

§  506.  Um  den  höchstmöglichen  Grad  auszu- 
drücken, wird  s«w  zum  Superlativ  gesetzt,  wobei  ein 
Satz  wie:  mest  mätti  hann  zu  ergänzen  ist,  z.  B. /dr  seni 
leyniligast,  er  reiste  so  heimlich  wie  möglich,  (jerdi  sik  seni 
reidastan,  er  wur<le  sehr  zornig. 

§   507.     Zuweilen   wird    —    mit   Unterdrückung    eine.< 
Gedankens  —  der  ind.  im    bedingten  Hauptsatze  ge 
braucht,   trotzdem   die  Bedingung   durch   den  C'onjunctiv 
als  Annahme  gegen  die  Wirklichkeit  bezeichnet  ist 
z.   R.    '    si/ni    Diinuin    rar  ills  /jeyns  cfni    ruxif,    rf  rq-'^kra.'t/, 


§  508—511.    Kürze  des  Ausdnxcks:  Satz.    Pleonasmus.       187 

ndfdif  in  meinem  Sohn  war  die  Anlage  zu  einem  bösen 
Unterthan  vorhanden  (und  das  hätte  sich  gezeigt),  wenn  er 
hätte  aufwachsen  können. 

§  508.  Ein  abhängiger  Satz  mit  ef  in  der  Bedeutung 
„ob  vielleicht"  oder  „wenn  nur"  steht  zuweilen  mit  Aus- 
lassung eines  Zwischensatzes,  z.  B.  muntu  mer  fjadrhams 
Ijä,  ef  ek  minn  hamar  mwttak  hitta?  willst  du  mir  dein 
Federgewand  leihen,  (um  zu  versuchen),  ob  ich  vielleicht 
meinen  Hammer  finden  könnte?  meij  veit  ek  eina,  ef  pu 
(jeta  mcettir,  ich  weiss  ein  Mädchen  .  .  .  ,  wenn  du  sie  nur 
erlangen  könntest. 

Anm.  Wie  im  Deutschen  kann  auch  ein  leicht  ergänzter  Be- 
dingungssatz fehlen,  z.  B.  f>at  myndi  ek  ekki  g\.^rt  hafa,  das  würde  ich 
nicht  gethan  haben. 


YI.  Pleonasmus. 

§  509.  Bei  mehreren  Subjecten  verschiedener  Person 
wird  oft  pleonastiseh  ein  Personalpronomen  zum  Verb 
gefügt,  z.  B.  v^r  erum  allir  at  velli  lagdir,  ek  ok  sveitungar 
minar,  wir  sind  alle  zu  Boden  gestreckt,  ich  und  meine 
Kameraden ;  dasselbe  geschieht  auch  sonst,  wenn  Personen- 
namen das  Subject  bilden,  z.  B.  S(^fu  peir  d  einum  stöli,  B<^gn- 
valdr  jarl  ok  porgnyr,  sie  sassen  auf  einem  Stuhl,  der 
Jarl  R.  und  Th. 

Anm.  Eine  Vorausnähme  des  Subjects  ist  oft  mit  einer  eigen- 
tümlichen Kürze  des  .\usdrucks  verbunden,  vgl.  §  498. 

§  510.  Oft  weist  ein  vorgesetztes  pers.  oder  demonstr. 
pron.  auf  eine  Person  als  bekannt  hin,  z.  B.  kmnr  kann 
Ashjqrn  i  stofuna,  er,  A.,  kommt  in  die  Stube,  sijstir  er  hon 
peira  Sigars  ok  Hqgna,  sie  ist  die  Schwester  derselben,  des 
S.  und  Hogni,  l^aii  Yngvi  ok  Bera  S(^tu  in  häsceti,  sie,  Y. 
und  B.,  sassen  auf  dem  Hochsitz  (vgl.  §  480). 

§  511.  Ein  als  Subject  oder  Object  folgender  in  f. 
kann    durch  pat   oder  petta  vorausgenommen   werden,   vgl. 


188  §  512 — 514.    Pleonasmus.    Auakoluthle. 

pat  pötti  engum  doelt,  at  seyja  konungi  hersqgu,   es  däuehte 
keinem  leicht,  dem  Könige  den  Einfall  zu  melden. 

Anm.  Das  geschieht  hauptsächlich,  wenn  der  iuf.  von  einer 
Präposition  abhängig  sein  sollte,  vgl.  mikit  kapp  Icygr  />«'  ä  f?etta,  at 
neita  Agit  lid,  du  zeigst  einen  grossen  Eifer  dabei,  dem  Egill  Hilfe  zu 
gewähren,  til  f^ess  var  vigdr,  at  hoda  iydum  guds  nafn,  er  war  dazu  ge- 
weiht, den  Leuten  Gottes  Namen  zu  verkünden. 

§  512.  Zuweilen  wird  der  angehängte  Artikel 
pleonastisch  gebraucht,  wenn  auch  das  subst.  bereits  ander- 
weitig (durch  ein  adj.,  pron.  oder  einen  gen.)  näher  be- 
stimmt ist,  bes.  bei  allr,  z.  B.  alt  skipit,  das  ganze  Schiff,  alt 
annat  lidit,  das  ganze  übrige  Gefolge,  einn  grdfeldinn,  eine 
graue  Pelzdecke,  hit  fyrra  sumarit,  der  vorige  Sommer, 
pau  hin  störu  skipin,  die  grossen  Schiffe,  hinn  fötrinn,  der 
Fuss,  kvaä  sik  vera  pann  Fitininn,  er  sagte,  dass  er  der 
Finn  sei,  töku  hvern  fuglirm,  er  ä  jqrd  kom,  sie  ergriffen 
jeden  Vogel,  der  auf  die  Erde  kam,  skipit  peira  Karla,  das 
Schiff  der  Karle. 

Anm.  Aehnlich  wird  derselbe  Begriff  doppelt  ausgedrückt  in 
Wendungen  wie  tysimr  sinnum  =:  tveim  s.  zweimal. 

§  513.  In  der  Eddasprache  kann  in  negativen 
Sätzen  sowohl  das  pers.  pron.  der  1.  Person  sg.  wie  die 
Negation  selbst  (zur  Verstärkung)  doppelt  gesetzt 
werden,  vgl.  vilka'k,  ich  will  nicht,  mdttiga'k,  ich  konnte  nicht 
(vgl.  §  290  Anm.  2),  —  selbst  dreifach,  wie  in  ek pikkak,  ich 
nehme  nicht  an  {von  piggja,  vgl.  §  92),  —  sofapeir  ni  mt^ttut. 
schlafen  konnten  sie  nicht,  epli  ek  pigg  aldregi  at  tnamiskis 
munum,  Aepfel    nehme  ich    nie   an  jemandem    zu  Wünscht. 

Anm.     Zuweilen  tindet   sich'  auch    in   der  Erzählung  Doppel- 
setzuug  des  Verbs,  z.  B.   Uopakr  gagdi:  ,J(i",  »egir  /lann,  U.  sagte 
Ja",  sagt  er. 


VII.  Anakoluthie. 

§  514.  Durch  Nachahmung  der  Umgangs  sprach« 
wird  oft  der  regelmässige  Satzbau  aufgegeben  und  durch  ein« 
freiere  Construction  ersetzt.    Dies  ge.'^ohieht  be.^ondei; 


§  514 — 515.    Anakoluthie.  J89 

bei  längeren  Perioden,  z.  B.  Steinn  mcBÜi:  „par  er  Jm  vart 
d  fjalli  pvi,  er  Gerpir  heitir;  pat  syniz  mer,  pat  rdd  pitt  vor 
gerpiligty  pa  er  pu  vart  med  godord  porsteins  .  .  .  ",  St. 
sagte:  ^Wo  du  auf  dem  Berge  warst,  der  G.  heisst,  das 
scheint  mir,  dass  deine  Lage  eines  tapfem  würdig  war,  als 
du  mit  dem  Godenamt  Th.s  bekleidet  warst",  sd  er  ryfr  dorn 
Iqgsamdan,  pa  gengr  sd  d  grid  sin^  wer  eine  gesetzmässige 
Entscheidung  verletzt,  der  bricht  seinen  Frieden. 

Anm.  Wegen  der  durch  Voranstellunfir  des  Hauptbegriffes  be- 
wirkten Anakolathie  s.  §  492  Anm.  und  vgl.  noch:  omotr  maär,  er 
med  aldir  krmr,  f>at  er  hazt  at  kann  f>egi,  wenn  ein  unkluger  Mann 
unter  die  Leute  kommt,  ist  es  das  beste,  dass  er  schweigt. 

§  515,  Oft  findet  sich  ein  plötzlicher  Uebergang 
vom  p  1  n  r.  zum  sing.,  von  der  relativen  Verbindung  zur  bei- 
ordnenden, sowie  von  derindirecten  Redezur  directen 
(vgl.  §  469  Anm.  2\  z.  B.  peir  er  gestfedra  eru,  megu  gefa  arf 
sinn,  ef  kann  er  heill  madr,  diejenigen,  welche  keine  Erben 
haben,  können  ihr  Erbe  fortgeben,  wenn  sie  gesunde  Menschen 
sind,  pats  menn  haß,  ok  verdr  pvi  gygr  fegin,  was  die 
Menschen  haben  und  worüber  das  Riesenweib  froh  wird. 

§  516.  Zuweilen  wird  ein  Wort  von  einem  benach- 
barten attrahiert.  d.  h.  in  eine  andere  Construction 
hineingezogen,  z.  B.  f4tr  ser  pu  pina,  hqndum  ser  pü  pi- 
num  orpit  i  eld,  deine  Füsse  siehst  du.  deine  Hände  siehst 
du  ins  Feuer  geworfen. 


Anhang. 

L  (leschiclite  der  altisländischen  Sprache. 

§  517.  Unter  altisländisch  (aisl.)  versteht  man  die 
auf  Island  gesprochene  und  geschriebene  Sprache,  wie  sie 
uns  in  Denkmälern  vom  Ende  des  12.  (c.  1180)  bis  zum 
Anfang  des  16.  Jahrhunderts  (c.  1530)  vorliegt.  Sie  zer- 
fällt in  3  Perioden: 

a)  die  vorklassische,  bis  um  IQOO, 

b)  die  sogen,  klassische,  von   1200 — 1350, 

c)  die  nachklassische,  von  1360 — 1530. 

Von  da  ab  nennt  man  die  Sprache  neuisihndisch  (nisl.). 
§  518.     Die  Hauptmerkmale    der  :\  Perioden  sind: 

a)  in  der  vorkl.  ist  die  Sprache  noch  sehr  altertümlich 
und  unterscheidet  sich  nur  wenig  vou  ihrer  Mutter,  der 
altnorwegischen  (siehe  unten): 

b)  in  der  kl.  treten  die  Unterschiede  schärfer  hervor, 
indem  um  1250  6  zu  de  wird  (vgl.  §  20  Anm.  4),  später  auch 
e  zwji  (Ut  —  IjH),  a,  o,  u  vor  l  -\-f,  m,  p,  g,  k,  später  auch 
a  vor  ng  und  nk  gedehnt  werden  (vgl.  §  42),  e,  o  in  den 
Endungen  um  1225  in  i,  u  übergehen  (§  46).  später  e,  ^ 
vor  ng,  nk  in  ei,  au,  während  sonst  o  zu  o  (ö)  wird. 

c)  in  der  nachkl.  wird  dann  rn  uml  nn  zu  ddn,  rl 
und  //  zu  ddl.  Dazu  kommen  noch  andere  Veränderungen, 
die  fürs  nisl.  charakteristisch  sind. 

Anm.     Das  neiUHl.  unterscheidet  sich   lautlich  sehr   stark    von 
der  alten  Sprache,  die  Schrift  nimmt  jedoch  von  «ehr  vielen    dies 
Veränderunjjen  durchaus  keine  Noti«. 


§  519—521.    Geschichte  der  altisl.  Sprache.  191 

§  519.  Das  isl.  bildet  mit  dem  norwegischen,  von 
dem  es  sich  erst  mit  der  Besiedelung  der  Insel  (um  900) 
durch  Norweger  getrennt  hat,  sowie  dem  färöischen  zu- 
sammen den  westlichen  Zweig  der  nordischen  Sprachen, 
deren  östlichen  das  dänische,  schwedische  und  got- 
ländische  (gutnische)  ausmachen.  Sie  sind  alle  aus  einer 
gemeinsamen  Quelle,  dem  urnordischen,  entsprungen, 
das  sich  in  der  Vikingerzeit  (c.  700 — 1050)  erst  dialektisch 
differenzierte,  um  dann  im  11.  Jahrhundert  in  die  genannten 
Sprachen  zu  zerfallen. 

Anm.  Früher  bezeichnete  mau  das  aisl.  und  anorweg.  ungenau 
als  altnordisch.  Die  alte  einheimische  Bezeichnung  für  die  Gesamt- 
sprache war  donsk  tunga,  später  wurde  dann  das  westnord.  als  norri<nt 
mal  untei-schieden. 

§  520.  Die  Hauptunterschiede  zwischen  aisl. 
und  anorweg.  sind: 

1)  der  M-Umlaut  fehlt  im  anorweg.  oft  durch  Aus- 
gleichung vor  u,  z.  B.  dat.  pl.  landum  =  aisl.  Iqndum, 

2)  im  anorweg.  erscheint  das  aisl.  e,  o  der  En- 
dungen nur  nach  gewissen  Vokalen,  während  sonst  i,  u 
steht,  das  im  isl.  erst  seit  1225  vorherrscht  (vgl.  §  4ti), 

3)  h  vor  /,  T;  n  schwindet  früh  im  norw., 

4)  fn  wird  im  norw.  zu  mn, 

5)  die  pronomina  pers.  mit  wir  zwei,  mSr  wir,  sowie 
hverr  welcher,  stehen  im  norw.  statt  isl.  vit,  ver,  hvarr, 

6)  die  2.  pers.  pl.  des  Verbs  geht  im  isl.  auf  -d,  -t, 
im  norw.  auf  -r  aus. 

§  521.  Im  norw.  sind  dieselben  Perioden  zu 
unterscheiden  wie  im  isl.;  ferner  treten  hier  früh  2  Dia- 
lekte, ein  westlicher  und  ein  östlicher  hervor,  während 
solche  im  isl.  wenig  bemerkbar  sind.  Das  westnord. 
zeigt  Aeimliclikeit  mit  seiner  Tochtersprache,  dem  isl., 
das  ostnord.  mit  seinem  Nachbar,  dem  schwed. 

Anm.  Infolge  der  Vereinigung  mit  Schweden  und  Dänemark 
erfährt  das  norweg.  im  14.  und  15.  Jahrhundert  einen  starken  Einflnss 
von  den  Sprachen  dieser  Länder,  bis  es  endlich  in  der  Reformationszeit 
literarisch  vollkommen  durch  das  dän.  verdrängt  wird.   Es  lebt  dann 


192  §  522—523.     Geschichte  der  aisl.  Sprache.     Runen. 

nnr  in  sehr  verschiedenen  Banemdialekten  fort,  bis  man  es  in  nnserm 
Jahrhundert  wieder  zu  beleben  und  zu  einer  neuen  ScJiriftspi'ache  zu 
gestalten  versucht  hat.  —  Die  heutige  norwegische  Schriftsprache  und 
Umgangssprache  der  Gebildeten  unterscheidet  sich  vom  dänischen 
stark  durch  die  Aussprache  und  eine  Menge  einheimischer  Wörter. 

§  522.  Das  färöisclie  hat  sich  als  besondere  Literatur- 
sprache mit  eigentümliclien  Volksdichtungen  entwickelt;  da- 
gegen ist  die  nordisciie  Sprache  auf  den  Orkney-  und 
Shetl  and  sin  sein  um  1800  erloschen.  Noch  früher  ist 
dies  auf  der  Insel  Man,  Irland,  den  Hebriden  und  im  nördl. 
Schottland  geschehen  (in  Irland  um  1300,  auf  den  Hebriden 
um  1400);  in  den  alten  isl.  Kolonien  Grönlands  (983 — 1400) 
und  Nordamerikas  (Vinland)  ist  die  nord.  Sprache  auch 
längst  erloschen. 

Anm.  Von  den  meisten  dieser  Kolonien  haben  wir  noch  alte 
Denkmäler:  von  den  Färöein  Diplome  und  Ge:<etze,  von  den  Orkney- 
inseln Runeninschriften  und  Di;lome,  von  den  Shetlandsinseln  ebenfalls 
Diplome,  von  der  Insel  Man  und  aus  Grönland  Runeninschriften. 


IL  Die  Runenschrift. 

§  523.  Die  ältesten  Denkmäler  des  altnord.  sind 
ausser  Lehnwörtern  im  finnisch-lappischen  (aufge- 
nommen in  den  ersten  christl.  Jahrhunderten)  die  Ranen- 
inschriften  mit  dem  älteren  A  Ip  habet  von  24  Zeichen, 
wohl  bis  ins  6.  Jahrhundert  nach  Chr.  zurückgehend  und 
zahlreich  in  Norwegen,  Schweden,  Dänemark  und  SchleswJL 
Holstein  gefunden  (die  isländ.  und.  gröiiländ  Denkmäler, 
sowie  die  von  den  Orkney-  und  Shetlandsinseln  uuil  von 
Man  sind  jüngeren  Datums).  Diese  aus  dem  römischen 
Alphabet  der  späteren  Kaiserzeit  (um  200?)  gebibiei. 
gemeingermanisrhe  Schrift  hatte  foluende  Formen  in  tiiitn 
türolicher  Anordnung: 


§  523—524.    Die  Runenschrift.  H)3 

r  n  »>  F;  R  <  X  p 

\.    f    II    fy     a     r     k     (j     w, 

H    +    I   H    1.    ^    Y    ^ 

2.  h     n     i    j     ß    p     ii     s, 

3.  t     b     e     m     l     ti     0     d. 

Von  diesen  hatten  Xi  ^  "nd  M  doppelten  Lautwert, 
indem  sie  ausser  den  Medien  g,  h,  d  auch  die  sth.  Spiranten 
cf,  tj  d  bezeichneten;  H  drückte  zugleich  h  und  ch  (wie  in 
ach)  aus. 

Anm.  Die  Eunenschrift  war  in  3  (i'Uir  ä.  h.  „Achter"  (vgl,  §  344) 
von  je  8  Runen  geteilt;  sie  konnte  von  rechts  nach  links  und  umge- 
kehrt geschrieben  werden.  Einige  Buchstaben  haben  etwas  wechselnde 
Formen;  jede  hatte  einen  (substantivischen)  Namen,  der  mit  dem  durch 
die  Rune  bezeichneten  Laute  begann.   Nur  bei  R  ist  dies  nicht  der  Fall. 

§524.  In  der  Vikingerzeit  wurde  das  alte  Alphabet 
bis  auf  16  Zeichen  reduciert,  das  man  daher  das  jüngere 
oder  kürzere  oder  auch  (wegen  seiner  Beschränkung  auf 
den  Norden)  das  nordische  nennt.    Die  Hauptformen  sind: 

r  n  !>     ^    R  K 

1.  /    u    p     a(o)     r     k, 

2.  h     n     i     a     s, 

t  ^  r  Y    /k 

?>.     t     h     l     m     R(y). 
Bei    diesem    mangelhaften    Alphabete    haben    mehrere 
Zeichen  verschiedene  Werte,   nämlich: 

l)a  =  aundce,  <^  =  nasaliertem  a  und  ce. 

2)  i  =  i  und  e,  später  auch  ce  (später  tritt  auch  ai, 
seltner  ia,  als  Bezeichnung  für  e,  w  auf), 

3)  M  =r:  M  Und  0,  ij  Und  B,  selten  q,  später  bezeichnet 
au  auch  o,  q  und  9, 

4)  au  =  au  und  ey  (oij), 

5)  h,  k,  t  =^  I),  g,  d  und  p,  k,  t ;  b  auch  =  t,  k 
auch  =  ßj 

Q)  h  =  h  und  g, 

Holthausen,  Altisläudisuhea  Kleuientarbuch.  ^'^ 


194  §  525-526.    Ruuen.    Aelteste  Inschriften. 

7)  R  =  H  (got.  z),  selten  e,  ce,  i, 

8)  p  z=  p  und  d, 

9)  Die  Nasale  werden  vor  i,  k^  ^  meist  ausgelassen, 
vgl.  liki  =  Icengi, 

10)  Länge  der  Vokale  und  Konsonanten  wird 
nur  selten  durch  Do  ppelsch  reibu  ag  bezeiclinet. 

§  526.  Im  11.  Jahrhundert  entstanden  durch  Be- 
zeichnung der  Runen  durch  diakritische  Punkte, 
wodurch  man  die  Lautwerte  sonderte,  die  sogen,  punk- 
tierten oder  VValdemarischen  Runen,  welche  ebenso 
viele  Laute  ausdrücken  konnten,  wie  das  lat.  Alphabet. 
Es  verdrängte  im  13.  Jalirbundert  die  kürzere  Reihe  und 
war  in  Norwegen  bis  Ende  des  14.  Jahrhunderts,  in  Island 
bis  nach  der  Reformation  noch  in  Gebrauch. 

§  526.  Als  Proben  der  urnordischeu  Sprache 
mögen  hier  einige  der  ältesten  Inschriften  mit  der 
längeren  Runenreihe  in  Transscription  folgen: 

1)  Die  Thorsbjaerger  Zwinge  (Dänemark"): 
owlpupewan  (1.  Wolpu-),  ni(in?)    Wane  märtR,  d.  h.  011- 

per,  in  Vang  berühmt  (isl.  /   Vangi  mcerr). 

2)  Das  goldene  Hörn  von  Gallehus  (Dan.): 

ek  IflewagasttR  HoltinuR  horna  tatvido,  =  Ich  Legast 
Holting  machte  das  Hörn. 

3)  Stein  von  Einang  (Norwegen): 

DagoR  pOR  rüno  faihido,  =  Ich  Dag  dort  die  Runen 
ritzte  (isl.  fäda). 

4)  Inschrift  von  Valsfji»rd  (^Norwegen): 

ek  Hagustaldan  pewan  Gödagns,  —  ich  Hagestolz  (isl. 
Haukstaldr),  der  Knecht  Godags. 

5)  Stein  von  Strand  (Norwegen): 

llfidulaikaH.  ek  liaqustafl/ddK  hhaiuldo  uuigu  mmiuo 
—  Modleikr.  Ich  Hagestolz,  begrub  meinen  Sohn  (isl. 
m'^f/  minn). 

6)  Stein  von  Varnum  odc  r  J&rsbiirg  (Schweden) : 


§  527.    Hilfsmittel.  195 

utaR  Hite  HaratanaR  (n'i)t  iah  ek  ErilaR  rünoR  waritu, 
=  üeber  Hitr  wir  zwei,  Hrafn  und  ich,  Jarl,  die  Runen 
ritzten. 

7)  Stein  von  Tanum  (Schweden): 

frrawinan  haitinaR  was,  =  Thraingis  wurde  er  geheissen. 

8)  Stein  von  Opedal  (Norwegen): 

»westar  niJnu  liutu  ineR   Wa^e  = meine 

Schwester,  mir  Wagr  lieb. 


m.  Hüfsmittel. 


§  527.  Eine  ausführliche  Laut-  und  Flexions- 
lehre bietet  A.  Noreens  altisländische  und  alt- 
norwegische Grammatik,  2.  Aufl..  Halle  1892,  die 
auch  in  der  Einleitung  (S.  1 — 19)  die  wichtigsten  Hilfs- 
mittel für  das  weitere  Studium  aufzählt.  —  Von  Texten 
mit  Glossaren  seien  genannt:  Gunnlaugssaga  Ormstungut 
herausg.  von  E.  Mogk,  Halle  1886;  Die  V^lsungasaga, 
herausg.  von  W.  Rani  seh,  Berlin  1891;  Analecta  Norroena, 
2.  Aufl.,  von  Th.  MöbiuS;  Leipzig  1877,  dazu:  Altnord. 
Glossar,  Leipzig  1866;  Die  Lieder  der  älteren 
Edda,  herausg.  von  K.  Hildebrand,  Paderborn  1876; 
Eddalieder  I  und  II,  herausg.  von  F.  Jönsson,  Halle 
1888,  1890;  Die  Lieder  der  Edda,  herausg.  von  B.  Sij- 
mons,  1.  Band,  1.  Hälfte  (Götterlieder),  Halle  1888.  —  Als 
Glossar  zu  diesen  (spez.  zu  Hildebrands  Ausgabe): 
Glossar  zu  den  Liedern  der  Edda,  von  H.  Gering, 
Paderborn  und  Münster  1887.  —  Besonders  empfehlenswert 
sind  die  cummentierten  Texte  der  „Altnord.  Saga- 
Bibliothek"  (Halle,  Niemeyer),  vor  allem  das  S.Heft:  Egils 
saga  Skallagrimssonar ,  herausg.  von  F.  Jönsson,  Halle 
1894.  Auch  für  diese  reicht  das  Glossar  von  Möbius  aus, 
indem  alle  darin  nicht  enthaltenen  Wörter  und  Wendungen 
in  den  Fussnoten  erklärt  werden. 

13» 


196  Verbesserungeu  und  Nachtrage. 

Verbesserungen  und  Nachträge. 

§  1  Zeile  4  lies  „deutschem".  —  §  6,  3)  Z.  1  1.  „Silbenanlaut" 
(vgl.  §  78).  —  Seite  9  Z.  11  1.  hikr.  -  §  29  Anra.  1.  * ehnaz.  —  §  37 
Z.  2  1.  Sviar.  —  §  41  Z.  2  I.  *tahra;  fair.  —  S  53  Z.  7  f.  1.  „got.  hai- 
tans  aus  *haitanaz"'.  —  §  59  ergänze  „und  kurze,  urgermanisch  durch 
-«  gedeckte"  vor  „Vokale".  —  S.  21  3)  Z.  2  1.  urimm.  —  S.  22  6) 
Äum.  Z.  2  1.  athwfi.  —  §  64  unter  „labiale"  Z.  1  1.  w,  ww.  —  §  67 
Z.  3  ist  zu  berichtigen,  dass  g  im  Anl.  urgerm.  noch  Spirant  war!  — 
S.  25  Z.  2  erg.  girnda  vor  girnda.  —  §  84  Anm.  Z.  2  1.  mp  statt«/».  — 
§  89  Anm.  Z.  1  erg.  „von"  vor  sannr.  —  S  95  Z.  4  str.  „dann".  — 
S.  30  6)  Anm.  Z.  2  1.  hvass  statt  hvas.  —  «?  99  letzte  Z.  1.  „§  107  1) 
a  und  b".  —  t?  HO  Z.  6  1.  „Tau  m."  —  i?  120  Z.  3  v.  u.  1.  *kalladt.  — 
%  122  Z.  5  1.  „wahrscheinlich  ging  doch  tt  sofort  in  ss  (^nicht  in  /^t) 
über."  -  S.  39  5)  Z.  3  1.  *  aöwjö),  lirel.  -  S  126  Ueberschrift  streiche 
„A.  Flexion."  —  §  130  1  b)  str  hvirin,  das  neutr.  ist!  —  §  130  2)  1. 
„Im  G.  8g.  m.  —  §  142  2)  Z.  2  1.  „Unzuverlässigkeif.  —  S.  47  Z.  1 
1.  -bjargar  st.  -bjarga.  -  §  144  Anm.  Z  2  1.  fjodr.  —  §  146  Anm. 
Z.  2  1.  „§  111".  —  S.  48  Z.  2  str  Komma  nach  egg.  —  §  157  Anm. 
Z.  3  1.  stuldr.  —  S  162  Ueberschrift  1.  „b)  Konsonantische  n-Stämme".  — 
§  167  erg.  „Herz"  nach  hjarta.  —  §  186  Z.  3  1.  „Stämmen;  u-Stämme."  — 
S.  60  3)  erg.  im  Gen.  Sgl.  fem.  grd-r(r)ar.  —  S  191  1)  Z.  2  erg.  „bis- 
weilen" vor  „auch".  —  §  200  Z.  3  1.  „noch"*  st.  „nach".  —  §  208  Anm. 
4  Z.  3  1.  heyrdu.  —  §  217  Z.  3  1.  auga-t.  —  §  218  Anm.  Z.  1  erg.  „in 
der  älteren  Sprache  (Poesie)"  nach  „oft".  —  S.  77  3)  1.  Gen.  sg.  f. 
hvärig-rar.  —  §  225:  zu  5)  part.  vgl.  §  394!  -  §  238  Anm.  1  Z.  3  1. 
»velg(j)a  -  S.  87  Z.  1  1.  „prät."  st.  „pl.".  —  §  248  Anm.  1  Z.  3  1. 
i,ganga  gehen".  —  S.  87  letzte  Zeile  erg.  „vgl.  §  299  Anm.  2".  —  §  270 
Anm.  2  Z.  2  1.  ^%i.  —  §  280  1.  col.  ind.  präs.  2.  sg.  1.  skijt-r.  —  S.  lOö 
letzte  Z.  erg.  „prät."  nach  „ind."  —  S.  106  Z.  4  1.  „§  83".  —  §  308 
Z,  3  1.  „Komponent".  —  S.  111  Z.  4:  neben  tor-  erscheint  toru-.  — 
§  315  Anm.  Z.  1:  »jav  ist  Analogie  nach  urnurd.  got.  ahtau  8.  — 
§  320  Z.  4  f.:  hvilikr,  poilikr  siud  alte  Zusammensetzungen!  —  S.  116 
Z.  2  1.  „oj  (später  um)".  —  ib.  Ueberschr.  zu  §  327  str.  „I.  Nomi- 
nale". —  S.  119  Z.  l  1.  -nrjan.  —  ib.  10  Z.  2  1.  jj<il-di,  kul-di.  - 
S.  120  Z.  2  \.  frid-sem-d.  —  ib.  13  1.  „prira.  concr.  und  abstr."  —  ib.  Z.  4 
1.  „Ohr  (eigtl.  Hören)".  —  8.  121  11 1.  „Menschlichkeit"  st.  „Mannheit",  — 
jb.  vorl.  Z.  1.  Ixirnlei/s-i.  —  S.  122  Z.  l  1.  and-vidr-i.  —  S.  128,  17  1. 
-wandja  st.  -indi.  —  §  332  Z.  2  erg.  „bes."  vor  „Namen".  —  §  333,  1 
Z.  4  1.  mikü-lät-r.  —  ib.  2  Z.  3  str.  fer-fK't'T,  das  als  fer-ß>t-t-r  zu 
8.  124,  14  gehört!  -  S.  124,  9  I.  fag-r.  -  S.  126  Z.  3  1.  „andrer"  st. 
„act.".  —  §  334  1^  Z.  1  I.  „starken;".    -  §  344  Z.  I  1.  ßm-t.  —  §  350 


Veibesserangeii  und  Naehträge.  197 

3.  col.  Z.  3  T.  n.  1.  ofa».  —  S.  130  oben :  Die  Fonnen  augtr  etc.  können 
aach  auf  die  Frage  „wo?"  stehen.  —  ib.  Anm.  4  Z.  4  erg.  ..häofig" 
hinter /i«.  —  §  356:  Adj.  werden  regelmässig  als  snbst.  gebraucht:  im 
n.  sg.,  im  pl.  nnd  in  der  schw.  Form  mit  Artikel.  —  S.  133  Z.  1  L 
riddvritm.  —  §  358  Z.  7  erg.  ok  vor  «ttro.  —  ib.  Anm.  Z.  2  L  Güstar.  — 
§  361  Z.  5  erg.  Komma  hinter  .,adj."  —  §  362  Z.  3  desgl.  vor  hvergi.  — 
S-  138  stelle  nm:  „2.  Adjectiva,  3.  Zahlwörter".  —  §  379  Anm.: 
vgl.  §  499  Anm.  —  S.  139  1.  „4.  Pronomina".  —  S.  140  1.  .A  Ver- 
bum".  —  §  389  b'  Z.  3  1.  „habe  ich  hier  gesessen".  —  S.  143  1.  „c^ 
Modi-.  —  §  406  Z.  2  1.  Stia;  Anm.  1  Z.  2  Svimn.  —  ib.  Anm.  3  1. 
„späteren  Sprache  nnd  der  Bimorpoesie".  —  §  410  Z.  5  ei^.  eis»  vor 
,^cher".  -  S.  153  Z.  3  1.  /rci.  —  §  422  Z.  4  1 .  gkildv*k.  -  §  425  Anm. 
Z.  3  L  „sehr  gut".  —  §  427  Z.  3  f.  1.  dvallüi.  —  §  435  Z.  5  1.  huldu.  — 
§  439  e)  erg.  „cesa  sein,  z.  B.  li/s,  dratnns,  am  Leben,  im  Traume 
-ein".  —  §  449  a)  Z.  4  str.  Komma  nach  kvad.  —  §  459  vorletzte  Z.  1. 

nt;  desgl.  §  491  6»  Z.  2,  §  494  a»  Z.  2  und  §  502  Z.  5.  —  S.  168 
Z.  2  1.  et«  ä«.  -  §  466  Anm.  2  Z  4  t  1.  »^dük,  spurdük.  -  S.  172 
Z.  3  V.  u.  1   „wenn"  statt  „er".  —  §  4^  b)  letzte  Z.  1.  „die  Hilfe"  st. 

len  Bat".  —  §  494  a)  Z.  3  1.  fjoida.  —  S.  183  Z.  7  v.  u.  1.  cistt.  — 
f  502  Z.  7:  bei  m'gla  byr  ist  wohl  nicht  hafandi  zu  ei^änzen.  sondern 
die  Verbindung  gehört  unter  §  425.  —  §  506  Z.  3  str.  nett.  —  S.  187 
Z.  4  V.  u.  1.  t  statt  im. 


Tabelle  der  regelmässigen  Subg 


I.  Sul 
A.  Tokalisclie 

1.    a  -  S  t  ä  m  m  e.    (m.  u.) 

Suffix: 

a)  reine  a- 

St.           b)  tra-St. 

c)  kurzs. 

ja-St. 

d)  längs. 
)a-St. 

■a)  reii 

Genus : 

m.  (§129ff.)»       '«•  (§135 f.)  n. 

m.   §  137f.)  n. 

m.  (§  139 f.)  n 

t"   (§1 

Sg.  N. 
G. 
D. 
A. 

-r         — 

-s,  ar  -s 
-i()     -i 

iir        u 
US,  ar  US 
üvi()  iivi 

ir        i 

is      is 
i        ii() 
i        i 

iir        ii 
iis        iis 
ii          ii 
ii          ii 

-ar(r 

LUl(^ 

PI.  N. 
G. 
D. 
A. 

-ar       ü 

^) 
]iuin(m) 
-a        u 

uvar    u 

uva             i 
imm(m) 
uva     ]i 

ijar^ 
ija 
ijum 
ija     i 

iar.  jar  ii 

ia,  ija  ia,ija,ina 

iura,  jum 
ia,  ja    ii 

-ar(t 
-üi  1 
11  um 
-ar(r 

Para-   j 
digraen:  \ 

armr   land  '  sqngr  hogg 
mör     bi'i        mor     frae,frjö 

nidr    ber 
—      sky 

hirdir    klaedi 
maekir  fyiki 

laug 
fjodr 

B.    K 

oiiHonai 

5.   n- 

Stämme  (schwache),    (m.  i  n.) 

jön-St 

Suffix: 

a)  an- 

St               b)  jan-St. 

c)  ö»-St. 

d)  vföH-St. 
f.  (§  168  flF.) 

e) 

Genu8: 

m.    i§  164ff)  n.       m.    sj  lß4ff) 

m.  f.  (t?  l«8ff ) 

m.  f.  (4?  l«8 

Sg.  N. 
G. 
D. 
A. 

-a() 
-a() 
-a() 

-a               ii 
-a             ija 
-a            ija 
-a            ija 

-a 

un(  ) 

uur(r) 
-na( ) 
uum(m) 
uur(r) 

11  va 
11  u 
Uli 
Uli 

uiir 

_  7 

uum 

mir 

-ij" 

PI.  N. 
G. 
D. 
A. 

-ar(r) 
-a(  ),  na 
uum(m) 

nu            ijar 
-na           ija 
uuin          ijum 
iiu            ija 

ijur 
ina,  ja 
ijum 

ijiir 

Para-  i 

digmcn : 

liani  p4i ; 

giinii  — 

hjarta       bryti 
—           dreki 

gata     triia 
Sifka    äs  ja 

sloiigva 

bylgja 
sinidja 

*)  Die  i  und  u  über  dem  Strich  bedeuten   /-  und   M-Uralaut:    ()< 
Klammer  stehenden  Endungen  treten  bei  den  oontrahirten  Forme 


en  ei)j 


DY-  und  Adjectiv-Declination.*) 


.  Qtiva. 

fume  (starke). 


0  -  S  t  a  m  m  e.      f. 


b>  »ö-SL 


e)  karxB. 
jöSt. 


d)  buBgs. 
jäSL 


i  luv     f.  (I  146t        f.  f§  l48f^ 


6.   i-8tii 


a) 


h\  fem. 


m.  (§  151  fF- 


f.  (§  155if  I 


4.  u-at.  m. 


m.  (flSeC) 


avar 

na(^ 


ijar 


iar,  jar 

ii 

ü 


1«.  jar 

i 


-r  u,  -r 

-ar,  s    -ar 
-,  i     s  MC  ),  -i 

-      •  »»(^ 


ar 
-ar 
ii,  B 

a 


var,  ir 
ava 
Qum 
avar.  ir 


ijar 
ija 
ijum 
ijar 


Aar,  jar 
ia.  ja 
iam,  jum 
iar,  jar 


ür  -ir,  ar  -ir,  ir 

ia.  ja  -a  -a 

iom.  join  aam  aom 

ii  -i,  a  -ir,  ir 


Air 

-a 
aam 
au.  ii 


or 


egg  ey 
ben  maer 


flfldr    — 

vls:r 


gestr  stadr   rost  brüdr 

bekkr  soltr    oxl    rond 


bqlkr 
hjortr 


t!he  Stämme. 

>i.   Konsonant.  S 

ramme,      m.  i. 

j   f)  i»-St. 

a)  ÖBsflbi.  m. 

b)  ensUb.  ttm 

e)  f^Stfase 

d)  adSOMamt 

\t    i  172f. 

m.    §  176  ff." 

f.  (§179ff. 

m.    §  188£)  f 

m.  (1  184.1 

. .  jar,  is 
ü 

-r 

-ar.  s 
ii,  -i 

a.  ir 
-ar(r),  ir 
a,  aa 
a,ir 

-ir          -ir 
aar        aar 
ir,  aar  aar 
aur        aar 

-i 
-a 
-a 
-a 

Lar 

La 

Lnm 

Lar 

ir 
-a 

aam 
ir 

ir.  -ar,  ir 

-a() 
aam(m) 
ir,  -ar,  ir 

ir 

i.ra 

iram 

ir 

ir,  -r 
-a 

aam,  iam 
ir,  -r 

iUi      fiski 
jerri   reidi 

fötr  madr 
nagl    — 

rong     t9 
roork    kyr 

fadir      modir  gefaodi  bondi 
—           —     ^odi       — 

eioer  Endi 

mg  bedeutet. 

dasä  diese  fehiea 

kann:    die  in 

einer  solchen 

n.  Ac 

A.   Vokalische 


1.   a-  Stämme. 

(m.  n.) 

Suffix: 

a)  reine  a-Stämme 

b)  wa-Stämme          i 

Genus : 

m.     (§  187  ff)     n. 

m.    (§  193  f.) 

n                 m 

Sg.  N. 
G. 
D. 
A. 

-r             -t(tt) 

-8 

flum(m)   üu() 
-an(n)      -t(tt) 

ur       iit 

US 

uum    uu 
Avan  At 

PI.  N. 

G. 
D. 
A. 

-ir            a 

-ra 

2ium(m) 

-a()        u 

uvir    u 
ura 
uum 

uva    u 

Para-       i 
digmen :     \ 

spakr       spakt 
grär(r)     grätt 

folr    folt 

B.   Konsonantische 

■A 

n 
j" 

Sof&x: 

a)  on-Stämme 

b)  tran-Stämme 

c) 

Genus: 

ra.     (§  198  ff.)     n. 

aj.     (§  198  f.)     n. 

ni.      • 

Sg.  N. 
G. 
D. 
A. 

-i,  a       -a( )       1 

a() 
a() 

uvi      uva 
uva 
uva 

uva 

AU 

UU 

uum 
uu 

ii 

PI.  N. 
G. 
D. 

A. 

nuO,  a 
uu(),  a 
iium(ro),  a 
iiu(),  a 

spaki     spaka 
grii       grk 

ijuii 
'kl 

Para-      ^ 
digmen :    ^ 

folvi    f<jlvu 

8( 

3tiva. 

.mme  (starke). 


2.    ö-Stämme.    (1) 

-Stämme 

a)  reine  ö-St. 

b)  K-^-Stämme 

c)  yo-Stämme 

19Ö  f.      n. 

f  (§  187  ff. 

1.    §  193  f. 

f.  (§196n 

it 

a 

U 

i 

-»-<»^ 

LS 

-rar 

arar 

irar 

1    iju 

-n 

uri 

in 

it 

-a() 

a?a 

ija 

i 

-arir) 

ffl?ar 

ijar 

ra 

-ra 

nra 

ira 

im 

flum(m) 

aam 

ijam 

1 

-ar(r) 

urar 

ijar 

sekt 

spqk    gro 

fql 

sek 

— 

—         - — 

— 

— 

ämme  (schwache). 


e    schwache),     (m   t  n., 


i)  mi-Stimme 

e)  wAi-Stiinme 

f  1  /öa-Stimme 

g)  mSOmme 

n.          f.  (§  198  ff) 

f.     i  1^4^  n. 

t     §  198  f.) 

(§  201.) 

O 
au() 

flva 
au 
aa 
aa 

ija 

ija 
iju 
iju 

-i  r* 

auO 
flain(m) 

no 

SU 

num 
au 

iju 

iju 

ijum 

iju 

aum  i   ^ 

spaka 
gra 

fqlva 

sekja 

spakari 
gefandi 

77 


LEHRBUCH 


DER 


ALTISLÄNDISCHEN  SPRACHE 


VON 


FERD.  HOLTHAUSEN, 

PROFKSSOU    AN    DEK    HOCHSCHULE  ZU  tiOTKNBUKU. 


n. 
ALTISLÄNDISCHES  LESEBUCH. 


/:^^ 


* 


WBIMAH. 

VERLAG  VON   EMJL   FELBER. 

18»6. 


ALTISLÜDISCHES  lESEBUCH 


VON 


FERD.  HOLTHAUSEN, 

PBOFBSSOR   AN   DER  HOCHSCHUIiE  ZU   GOTBXBÜB6. 


WEIMAR. 

VERLAG  VON  EMIL   FELBER. 

1896. 


Das  Recht  der  ÜbersetzuDg  wird  vorbehalten. 


MEINEM  KOLLEGEN 

GUSTAF  CEDERSCHIÖLD 

IN  FREÜNDSCHAFr  GEWIDMET. 


Vorwort 


Wie  ich  bereits  im  Vorwort  zu  meinem  altisländisehen 
Klementarbuche  andeutete,  sollten  Texte  mit  Glossar  und 
Anmerkungen  den  zweiten  Teil  des  Lehrbuches  bilden,  um 
(it'm  Anfönger  ein  bequemes  Hilfsmittel  zur  Einübung  der 
l:i  aromatischen  Formen  und  zur  Einführung  in  die  Litteratur 
des  skandinavischen  Altertums  zu  bieten.  Mit  gütiger  Er- 
laubnis des  Verfassers  legte  ich  diesem  l^sebuch  Dr.  H. 
^.  Falks  „Oldnorsk  Ltesebog-'.  Kristiania  1889,  zu  Grunde, 
ia  mir  die  Auswahl  der  Texte,  sowie  die  Einrichtung  des 
Werkes  überhaupt  für  meine  Zwecke  sehr  geeignet  schienen. 
Jedoch  bin  ich  von  der  Anlage  meines  Originals  in  manchen 
wesentlichen  Punkten  abgewichen. 

Was  zunächst  die  aufzunehmenden  Prosastücke  an- 
belangt, so  wurden  die  blutige  Episode  nach  der  Schlacht 
am  Hjqrungavdg  (aus  der  Jomsvikinga  saga^  und  das 
irrosse  Stück  aus  der  Egils  saga  fortgelassen,  letzteres  haupt- 
sächlich deswegen,  weil  inzwischen  eine  vortreffliche  kom- 
mentierte Ausgabe  der  saga  von  F.  Jönsson  (Halle  1894) 
rschienen  ist.  Dafür  nahm  ich  eine  Reihe  von  Texten 
auf.  die  für  einen  deutscheu  Leser  besonders  interessant  sein 
dürften:  Nr.  6 — 8  aus  der  Heldensage,  sowie  Nr.  10  und 
14—18  wegen  ihrer  geschichtlichen  und  kulturhistorischen 
Bedeutung.  Einige  davon  finden  sich  bereits  in  Vigfus- 
sons  „Icelandic  Prose  Reader''. 


—     VllI    — 

Von  den  poetischen  Stücken  wurde  nur  der  Schluss 
der  Krqkum<il  beibelialten,  die  vier  Eddalieder  aber  fort- 
gelassen, weil  die  kleine  Ausgabe  von  F.  Jonsson  und  das 
ausgezeichnete  Glossar  von  Gering  leicht  zugänglich  sind 
und  jeder,  der  die  eddische  Poesie  kennen  lernen  will,  doch 
mehr  als  ein  paar  Proben  braucht.  Dafür  sind  aus  der 
alten  Skaldendichtung  die  schönen  Nummern  l  — :5. 
ferner  das  interessante  Runeugedicht  Nr.  5  und  als  Beispiel 
späterer  geistlicher  Dichtung  zwei  Abschnitte  der  Lilja  auf- 
genommen worden. 

Die  Schreibung  aller  Texte  wurde  nach  dem  im 
Elementarbuch  befolgten  Modus  normalisiert,  um  den 
Anfänger  nicht  durch  wechselnde  Formen  zu  verwirren. 
In  der  Anordnung  bin  ich  insofern  von  Falk  abgewiihen. 
als  ich  mit  den  mythologisrhen  Stücken  den  Anfang  mache, 
darauf  die  Heldensage  folgen  lasse  und  mit  historischen 
Texten  schliesse.  In  letzteren  selbst  gehe  ich  von  Dänemark 
aus  über  Schweden  und  Norwegen  nach  Island. 

Die  Anmerkungen  wurden  —  im  Hinblick  auf  die 
Autodidakten  —  bedeutend  erweitert,  indem  ich  mich  be- 
strebte, alle  sprachlichen  und  inhaltlichen  Schwierigkeiten 
zu  erklären.  Bei  ersteren  habe  ich  iiäulig  auf  die  Para- 
graphen des  Elementarbuclies  verwiesen,  zur  Hebung  der 
letzteren*)  wurden  litterarische  Verweise  —  die  aber  keinen 
Anspruch  auf  Vollständigkeit  machen!  —  und  Zitate  aus 
Pauls  Grundriss  und  Weioholds  bekanntem  Buche:  „Alt- 
nordisches Leben''  nicht  gespart.  Besondere  Aufmerksamkeit 
habe  ich  den  Realien  gewidmet. 


*i  KUr  M.vtholoffio  nnd  HeUlensage  verweise  ich  den  Studierenden 
noch    auf    die    beiden    liiichlein    von    Küuffniann    und   Jiriczfk 
,,I)<Mif»che  Myfholojifie"  und  „Oentjfche  HeldensRia^e"  in  der  Sammluni: 


—    IX    — 

Der  den  Texten  Torangestellte  Abriss  der  altislän- 
-ii sehen  Metrik  beruht  auf  Sievers'  „ Altgermaniseher 
Metrik-  (Halle  1893\  auf  die  ich  wegen  weiterer  Studien 
üier  ein-  für  allemal  verweise. 

Das  Namenverzeiehnis  mit  seinen  etymdo^seben 
nnd  ge<^raphisehen  Erklärongen  isl  eigeiie  Zuthat.  de»- 
deichen  die  ausgedehnte  Heranziehang  der  Etymologie 
im  Gio.«Esar.  ^aeh  Gerings  und  Ranischs  Yorgai^  sind 
>tets  die  gotischen  Formen  beigeBelzt  worden,  wo  diese 
fehlten  und  die  neuboehdeotsebe  Bedmtnng  dem  isländiselH» 
Worte  nicht  auch  etymologisch  entsprach,  soehte  ich  dordi 
kurze  Verweisungen  auf  deutsche,  englische  oder  andere 
^germanische  Entsprechungen  Aufklärung  zu  schaffen.  Hier- 
bei habe  ich  den  Mangel  eines  etymologisehen  Wörterbnehes 
■ier  altnordischen  Sprachen  schmerzlich  empfiinden.  Das 
Material  i<t  so  zerstreut,  dass  man  nur  nach  jahrelangem 
Sammeln  auf  diesem  Gebiete  einigermassen  Vollständigkeit 
erzielen  könnte.  Doch  hoffe  ich.  dass  mir  nicht  allzu  viel 
des  Wichtigen  ond  Neueren  ent£;augen  ist.  Selbstrerständ- 
lich  konnten  nur  durchaus  sichere  Etymolc^en  aufgenommen 
werden:  nichtgermanische  Sprachen  habe  ich  niemals  heran- 
gezogen, schon  der  nötigen  Kürze  wegen.  Wer  sich  für  den 
Gegenstand  interes-'iiert.  wird  auf  Grund  der  beigebrachten 
Parallelen  in  den  Wörterbüchern  von  Feist.  Kluge,  Schade 
und  Skeat  leicht  weiteres  finden.  —  Da  die  grammatischen 
Schwierigkeiten  meist  in  den  Anmerkungen  erledigt  wurden, 
konnte  in  dieser  Beziehung  das  Glossar  sehr  erleichtert 
werden.  Stets  ist  die  Deklinations-  und  Konjugaüoosidasse 
den  einzelnen  Wörtern  beigefugt  und  bei  allen  wichtigeren 
und  schwierigeren  Punkten  auf  die  Paragraphen  der  Gram- 
matik verwiesen. 

Es  bleibt  mir  noch  die  angenehme  Pflicht,  allen  den- 
jenigen, die  das  Buch  durch  Rat  und  Hilfe  gefordert  haben. 


-  i  - 

meinen  Dank  auch  hier  auszusprechen.  Meio  Kollege 
G.  Cederschiöld  hat  mich  nicht  nur  bei  der  Auswahl 
und  Drucklegung  der  Texte  unermüdlich  mit  Rat  und  Tliat 
unterstützt  und  vom  grösseren  Teile  des  Buches  eine  Kor- 
rektur mitgelesen,  sondern  mir  auch  stets,  wenn  ich  mich 
mit  Fragen  und  Zweifeln  an  ihn  wandte,  bereitwillig  Aus- 
kunft erteilt:  Professor  Gering  in  Kiel  überliess  mir  freund- 
lich eine  Anzahl  Verbesserungen  zu  dem  Stücke  aus  der 
Eyrby(/gja  saga,  von  der  er  eine  neue  Ausgabe  vorbereitet, 
und  Dr.  F.  Jönsson  in  Kopenhagen  erlaubte  mir  gütigst, 
den  poetischen  Texten  seine  —  für  Vorlesungen  als  Manu- 
skript gedruckte  —  berichtigte  Auflage  von  Wisens  Canniua 
norroena  zu  Grunde  zu  legen. 

Möge  nun  auch  dieses  Büchlein  dazu  beitragen,  d;is 
Studium  der  altisländischen  Sprache  und  Litteratur  in  immer 
weiteren  Kreisen  zu  verbreiten! 

Gotenburg,  im  Februar  1896. 

F.  Holthausen. 


InhaltSYerzeichnis. 


Seite 

Vorwort VIT 

Abriäs  der  altisländütchen  Metrik XIII 

I.  Texte. 

A.    Prosa. 

a)  Mythologrische  Erzählungen. 

1.  Thors  Kampf  mit  Hrungni 1 

2.  Th6r  nnd  Hymi 4 

3.  Haiders  Tod 6 

bl  Stücke  ans  der  Heldensage. 

4.  Die  Volsungen  und  Nibelungen 10 

ö.  Der  Zweikampf  auf  Sänisey 16 

6.  Hedin  und  Hogni 21 

7.  Wftlther  und  Hildegund 22 

8.  Hildebrand  und  Alebrand 24 

c)  Historische  Erzählungen. 

9.  Ragnar  lodbrök  und  seine  Söhne 28 

10.  Thorgny  und  König  ÖlAf 38 

11.  Asbjorn  Selsbani 43 

12.  Thormöd  Kolbrnnssk&lds  Ende 57 

13.  Streitgespräch  zwischen  Sigurd  und  Eystein 59 

14.  Thörölf  besiedelt  Island 62 

15.  Die  Bekehrung  Islands H7 

16.  Die  £nt4eckiug  Vinlands Tl 

17.  Grettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Kiesen 79 

18.  Wie  Hallbji^m  Dichter  ward 8.5 


h 


-  xn  - 

B.  Poesie. 

Seit« 

1.  Bjarkaraol  en  forau g- 

2.  Eiriksmol 87 

3.  Häkonarmol Qu 

4.  Krokumul 91 

5.  Runengedicht 93 

6.  Aus  Eysteins  Lilja 94 

IL  Anmerkungen 97 

III.  Namenverzeichnis. 

A.  Eigen-  und  Völkernamen ijs 

B.  Ortsnamen i;j4 

IV.  G-lossar 1:^.1 

Verbesserungen  und  Nachträge .    .  19.s 


Abriss  der  altisländischen  Metrik. 

Kapitel  I.     Allgemeines;   rhythmisclie    Grrundlagen. 

§  1  In  der  altisländischen  Poesie  ist  von  Anfang  an 
ein  scharfer  Gegensatz  zwischen  sogen,  eddischer  und 
skaldischer  Dichtung,  d.  h.  zwischen  der  schlichteren, 
volkstümlicheren  Art  der  pulir  und  der  strengeren  Weise  der 
höfischen  Kunstdichter,  der  Skalden,  auch  auf  metrischem 
Gehiete  zu  hemerkeii.  Erstere  steht  in  manchen  Freiheiten 
dem  altgermanischen  Alliterationsverse  noch  recht  nahe  und 
wendet  nur  wenige,  einfache  Stropheuformen  an,  letztere  ist 
streng  korrekt,  hefolgt  viele  neue  Regeln,  u.  a.  das  Prinzip 
der  Silbenzählung,  schmückt  den  Vers  durch  Binnen-  und 
Endreim  und  erfindet  eine  Menge  weiterer  Vers-  und  Strophen- 
formen, wogegen  sie  die  alten  Alliterationsregeln  vielfach 
verletzt.  Doch  giebt  es  auch  in  der  eddischen  Dichtung 
strenger,  mehr  „skaldisch"  gebaute  Lieder  und  unter  den 
Skalden  folgen  die  älteren  noch  mehrfach  der  einfachen 
alten  Weise,  sodass  eine  reinliche  Scheidung  zwischen  beiden 
Dichtungsarten  nicht  immer  möglich  ist. 

§  2.  Der  aisl.  Vers  ist  ein  deklamatorischer 
Sprechvers,  dessen  Rhythmus  in  einem  Wechsel  von 
Stärke  und  Dauer  der  einzelnen  Glieder  (Silben)  besteht. 
Die  Betonung  der  Wörter  und  Silben  im  Verse  entspricht 
durchaus  der  prosaischen. 

§  3.  Die  aisl.  Dichtung  ist  st rophi  seh;  jede  Strophe 
(visu)  besteht  aus  einer  Anzahl  von  Versen,  die  entweder 
Langzeilen  oder  —  in   dem  lj6äa-h<^Ur  gen.  Metrum   — 


XIV  §  4—7.    Rhythmische  Grundlagen. 

Voll  Zeilen  siud.  Jede  Langzeile  zerfällt  durch  eine 
natürliche,  sinngemässe  Pause  (Cäsur)  in  zwt-i  Kurz-  oder 
Halbzeilen,  die  durch  Alliteration  (Anreim),  bei  den  Skalden 
oft  auch  durch  Binnen-  und  Endreim  zu  einem  Verspaar 
verbunden  werden.  Die  Vollzeile  dagegen  ist  rristirlos  und 
alliteriert  in  der  Regel  nur  mit  sich  selbst. 

§  4.  Die  stark  betonten  Glieder  (Silben)  der  Halb- 
zeile heissen  Hebungen,  die  schwächer  betonten: 
Senkungen.  Erstere  werden  meist  von  sprachlich  haupt- 
tonigen  Silben  oder  von  den  Stammsilben  zweiter  Kora- 
positionsglieder  gebildet,  seltener  von  schweren  Ableitungs- 
und Endsilben  (vgl.  Elementarbuch  §  11  f.).  —  Die  He- 
bungen sollen  im  folgenden  durch  einen  Akut  ('),  die 
Längen  durch  einen  Querstrich  (-)  bezeichnet  werden: 
ein  Halbkreis  (-)  ist  das  Zeichen   der  Kürze. 

§  5.  Die  schwächer  betonten  Glieder  zerfallen  in 
tonlose  und  nebentonige;  letztere  werden  hier  durch 
den  Gravis  (")  bezeichnet.  Jene  können  nur  als  Sen- 
kungen, diese  dagegen  sowohl  als  (.s(;hwere  oder  nebentonige) 
Senkungen  wie  als  Nebenhebungen  verwandt  werden.  Das 
eine  geschieht  in  zweigliedrigen  Füssen,  das  andere  in  drei- 
gliedrigen, vgl.  Valfqdrs  gegenüber  scndiniftni  (weiteres  s. 
in  §  10). 

§  6.  Die  Hebungen  fallen  meist  auf  lange  Silben 
(Elementarbuch  §  7),  doch  kann  statt  -'  auch  meist  ex,  d.  h. 
eine  Folge ^on  kurzer  betonter  und  unbetonter  (langer  oder 
kurzer)  Silbe  stehen,  was  man  als  Auflösung  bezeichnet. 
So  ist  hera  metrisch  =  hüs. 

§  7.  Eine  Senkung  («)  kann  durch  eine  oder  mehrere 
unbetonte  Silben  gebildet  werden;  die  Unbetontheit  wird 
durch  die  Gesetze  der  Wortbetonung  (Elementarbuch  §  11  f.) 
und  der  Satzbetonung  bestimmt.  So  sind  Schwankungen 
möglich,  indem  dieselbe  Silbe  einmal  als  unbetont,  ein 
anderes  Mal  als  nebentonig  gelten  und  sogar  eine  Hebung 
tragen  kann,  vgl.  unser  d^  Mann  und  d^r  Mann! 


§  8     13.    Rhythmische  Grundlagen.  XV 

§  8.  Die  neb  CD  ton  igen  Glieder  sind  der  Regel  nach 
t  iiisilbig  und  lang,  es  genügt  hier  aber  nach  unmittelbar 
\  iiihergehender  Hel>uug  auch  eine  Kürze,  z.  B.  paknodi. 

§  9.  Die  aisl.  Dichtung  kennt  zwei-  bis  acht- 
gliedrige  Halbverse,  doch  sind  die  (^selteneren)  zwei- 
und  dreigliedrigen  als  Verkürzungen,  die  fünf-  und 
mehrgliedrigen  als  Erweiterungen  der  urgermanischen 
vierglied  ri  gen  Kurzzeile  anzusehen,  die  das  regelmässige 
Metrum  der  westgermanischen  Alliterationspoesie,  besonders 
der  altenglischen,  bildet.  Wir  legen  daher  diese  unserer 
Betrachtung  zu  Grunde. 

§  10.  Die  Glieder  des  viergli  edrigen  Halb- 
verses bestehen  aus  zwei  Füssen,  die  beide  je  eine  Haupt- 
hebung tragen.  Ein  Fuss  kann  ein-  bis  dreigliedrig 
sein,  d.  h.  die  Form  -j.  {=  ex)  oder  .^x,  resp.  x-^.  oder 
-i-i-x,  resp.  ^xjL.  und  .s-x.^  zeigen.  Folgt  die  Senkung  der 
Hebung,  so  spricht  man  von  fallendem,  geht  sie  der 
Hebung  voran,  von  steigendem  Rhythmus.  Die  Gruppierung 
der  Glieder  erfolgt  nach  dem  Schema  2  -|-  2  (gleichfüssige 
Verse)  oder  1  -\-  3,  resp.  3  -}-  1  (ungleichfüssige  Verse). 
Weiteres  s.  in  §  25  f. 

Fünfgliedrige  Verse  dagegen  zeigen  nur  die  Grup- 
pierungen 2  -f  3  oder  3  +  2.  vgl.  §  29. 

§  11.  Gesteigert  heissen  Versformen,  die  schwere 
oder  nebentonige  Senkungen  enthalten,  z.  B.  af  vedi 
ilfqdrs  (=  x^x  jix);  die  Steigerung  kann  einfach  oder 
i.ippelt  —  in  zwei  Füssen  —  sein. 

§  12.  Auftakt  ist  gestattet,  wenn  auch  selten:  meist 
^ht  er  nur  in  der  ersten  Halbzeile  und  überschreitet  kaum 
(las  Mass  zweier  Silben. 


Kapitel  IL    G-rammatisclies. 

§  13.  Die  wichtigsten  Abweichungen  der  älteren 
Dicbtersprache  von  der  Prosa  sind: 


XVI  §  13—14.     Grammatisches. 

a)  später  kontrahierte  Formen  sind  oft  noch  zwei- 
silbig, z.  B.  fda  = /«,  sea  =  sjd; 

b)  die  Präpositionen  e/?<,  und,  fyr,  0/ werden  streng 
von  den  Adverbien  eptir,  lutdir,  fyrir,  yfir  geschieden: 

c)  die  kürzereu  Adverbialformen  auf -/a  herrschen 
meist  statt  der  längeren  auf  -liga ; 

d)  die  Negation  ist  meist  -a,  -at  statt  eigi ; 

e)  der  Sgl.  ind.  präs.  von  hafa  lautet  meist  hef,  hefr 
(Elementarbuch  §  271); 

f)  eine  Reihe  von  Verschmelzungen  sind  gewöhnlich 
(Elementarbuch  §  50,  2  und  513).  wie  em  'k  =  em  eh. 
negiert:  em'ka(t),  em'ka'k;  ferner  beim  Rel.  pron.  es,  z.  B. 
sd  's  =  sd  es,  par  's  =  par  es;  bei  der  Conj.  at  mit  vorher- 
gehendem svd,  p6,  pvö  zu  svd  't  etc.;  beim  ind.  präs.  von 
vesa,  z.  B.  nü  's  =  nü  es,  ver  'rum  =  v^r  erum,  mnrgar  'i'i 
=  mar<jar  eru  u.  ä.; 

g)  ebenso  kann  der  innere  Vokal  schwinden  in 
den  enklitischen  Präsensformen  von  hafa,  mon  oder  muii 
und  (seltener)  beim  prät.  von  vesa,  z.  B.  )in  'fa  =  m'i  hafa. 
pat  m'n,  fjat  v's; 

h)  statt  mSr,  mik  steht  häufig  enklit.  'mk,  z.  B.  gtlf'uui'/. 
=  gqf  in4r,  Jmdum'k  =  haud  w<^r  (Elementarhuch  §  2^ii>.  '^ 

i)  die  später  gebräucliiichen  (bes.  persönlichen)  pron«' 
mina  und  Partikeln,  v/'ie pd,par,  h^r,  nü,  ok,pd,  fehlen 
oft,  wodurch  der  Ausdruck  gedrungen  und  knapp  erscheint. 

§  14.    Über  dieQuantität  der  Vokale  merke  man. 

a)  langer  Vokal  vor  Vokal  in  mehrsilbigen  Formen. 
wie  6tia,  Sviar  gilt  für  kurz: 

b)  auslautender  langer  Vokal  vor  vukalisrliem  Anlaut 
gilt  auf  der  Hebung  für  laug,  in  der  Senkung  für 
kurz,  vgl.  vid  aky  uppi,  aber:  eik  mä  und  jqj'ri ; 

c)  dasselbe    gilt    von     einsilbigen    Wörtern    mit 
kurzem  Vokal    und   einfachem    Konsiuianten   oder   mit   au> 
lautendem  Diphthongen,  z.  B.  ql  0/  heita;  mey  und  hjdhin 
fyr  vin-eyjar,  aber:  eitt  v<i8  at  anyri,  wo  f;cw  für  kurz  gilt 


§  15— l(i.     Grammatisches.  XVÜ 

Anm.  Seltene  Ausnalnneii  bilden  scliwäclier  betonte  Wörter, 
wie  Imr,  livat,  fjut,  vel,  selbst  verba  finita,  imlem  sie  axich  in  der 
Hebung  für  kurz  gelten  können. 

4)  vokalisch  auslautende  einsilbige  encliticae,  wie 
nü,  pd,  p6,  pv},  sd  etc.  verkürzen  ihren  Vokal  in  der 
Senkung; 

5)  desgleichen  haben  Wörtclieii  wie  tner,  per,  ser, 
per,  er,  hönum,  ör  verkürzte  enklitische  Nebenformen; 
so  auch  die  präteritalen  Formen  voriim.  conj.  vä^ri  etc. 
von  vesa. 

§  15.  Betonung.  1)  Positionslänge,  d.  h.  durch 
kurzen  Vokal  und  Doppelkonsonanz  gebildete  Schlusssilben 
zweisilbiger  Wörter  mit  langer  Wurzelsilbe  gelten  für 
nebentonig,  wenn  sie  nicht  erst  durch  Anfügung  einer 
euclitica  ihre  Länge  erhalten  haben,  z.  B.  Hundlngs,  aber 
kalia-sk.  Gelegentlich  werden  jedoch  Nebentöne  wie  in 
Odinn,  fqyrust  ignoriert: 

2)  nebentonig  sind  alle  Mittelsilben  drei- 
silbiger Wörter  mit  langer  Wurzelsilbe,  z.  B.  Derdändi, 
leitadl.  Im  mdlah(^ttr  (vgl.  §  28  if.)  können  sie  jedoch  als 
unbetont  gelten,  z.  B.  ylumrudv.  Auch  hier  sind  durch 
Enklise  entstandene  dreisilbige  Formen  ausgeschlossen,  wie 
mijHdiyak  (=  mi/ndi-'k-a-'k) ; 

3)  nebentonig  sind  schliesslich  die  langen  Mittel- 
silben dreisilbiger  Wörter  mit  kurzer  W^urzelsilbe,  z.B. 
konüngar. 

§  16.  Silben  zahl.  Wörter  mit  silbischer  liquida 
oder  nasalis  am  Ende,  wie  sandr,  siimhl,  rausn  gelten  für 
einsilbig;  Hiatus  ist  gestattet,  über  oft  durch  Elision 
unbetonter  Endvokale  zu  heben,  z.  B.  vekk(a)  ydr,  dynj(a 
h)ana  (S.  87),  doch  nicht  vor  der  Hebung,  z.  B.  fellu  eifr- 
dropar. 


Hulthuusen,  Altisländischt;»  Lenebuch.  H 


XVI II  §  17    20.     Alliteration. 

Kapitel  IIL    Alliteration. 

§  17.  Je  zwei  Halbzeilen,  resp.  die  hauptbetoiiteii  Silben 
eioer  Vollzeile  (§  33  f.)  werden  durch  Anreini  oder  Al- 
literation verbunden,  wobei  zwei  oder  mehrere  Hebungen 
a)  mit  einem  Vokal  oder  b)  mit  demselben  Konso- 
nanten beginnen,  z.  B.  pat  frei  Oddrün  \  Atla  systir;  lt^;v/ 
efi  hliäu  I  viä  hana  Hof/na.  Jedoch  die  Verbindungen  sj>, 
st,  5Ä:  alliterieren  jede  nur  mit  sich  selbst,  z.  B.  Sk<^f/lar 
vedr  Uku  \  vid  sky  of  haiiga. 

Anm.  Auch  ;■  kann  mit  Vokalen  alliterieren,  weil  es  in 
den  Verbindungen  ja,  jn,  ja,  j6,  jü  aus  älterem  e  oder  t  entstanden  ist 
(vgl.  Elementarhuch  §  29  f.  und  36),  z.  B.  eX-  man  jotna  \  är  vin  homn. 
So  kommt  auch  in  einitjen  Eddaliedern  Alliteration  von  v  (=  ger- 
manischem w)  mit  Vokalen  vor,  z.  B    svaf  vd-tr  Frei/ja  \  ktta  vottuw. 

§  18.  Stellung  der  Alliteration.  Die  zwei  oder 
drei  alliterierenden  Anlaute  des  Verses  heissen  Stäbe 
(stajir,  hljödstaßr) ;  im  ersten  Halbvers  stehen  einer  oder 
zwei,  Stollen  (studlar)  genannt,  im  zweiten  nur  einer,  der 
H  a  u  p  t s  t  a  b  (ho fiidstnfr) . 

Der  Hauptstab  steht  meistens  auf  der  ersten 
Hebung  des  zweiten  Halbverses,  die  Stollen  auf  den  Haupt- 
hebungen des  ersten,  ist  nur  einfache  Alliteration  vor- 
handen, so  ruht  sie  meist  auf  der  ersten  Hehiuiö:.  z.  B. 
Aagr  es  upp  komimi,  \  dynja  hana  fjadrar. 

Die  Neigung  zur  Doppelalliteration  wächst  mit  der 
Schwere  und  Fülle  des  Verses:  in  einigen  gesteigerten,  resp. 
erweiterten  Foinien  ist  sie  geradezu  Regel.  Weiteres  s.  in 
Kapitel  V. 

§  19.  Zuweilen  erscheint  gekreuzte  Alliteration 
als  Kunstmittel,  z.  B.  \irifsvar  hrendu  \  ^rysiar  borna,  des- 
gleichen Doppelalliteration  in  beiden  Halbzeilen. 
z.  B.  \lfs  med  ^suin,  \  ilt's  med  ^l/uni. 

§  20.  Versbau,  Alliteration  und  Satzaccent. 
Wie  schon  oben  (i?  17)  gesagt,  alliterieren  immer  die  stärksten, 
d.  h,  die  logisch  meist  betonten  Hebungen.  Im  einzelnen 
gelten  u  r.M  pr  iin  gl  i  eil  folgende  (lesetze: 


§  20.    Alüteratioii.  XIX 

a)  allen  Wortkiaäsen  gehen  die  nomina  (sobst.,  adj., 
partieip,  inf.)  voran;  steht  eine  einzige  Nominalform  im 
Halbvers.  so  bat  sie  in  der  Res^el  an  der  Alliteration  teil, 
von  zweien  alliteriert  jedenfalls  die  erste,  von  dreien 
bilden   je   zwei  eine  engere  Yerbindung,    worin    dann    der 

weite  Teil  als  weniger  betont  nieht  mit  alliteriert.  Bei- 
piele:  Visi  pat  hejfräi,  \  hvat  \alkyrjur  mmltui  ^Bermödr 
'':  Bra^f*  \  ktfaä  üroptati^;  ittum  godir  mem»,  f  peir  's 
kki  fl4ja. 

.  Doch   ist  diese  Regel   in   der  nordischen  Poesie  schon 
ft  durch  brofhen.   z.   B.  Sytu  pd   doylingar  \  med  merä  of 
ffin;  in  Fällen  wie:  mäfs  mir  at  lida  |  Toänar  hrautir  Hegt 
ier  Nachdruck  auf  dem  zweiten  Wort; 

b)  das  Terb.  finit.  ist  meist  schwächer  betont  als 
as  nomen  und  reimt  daher  bei   einfacher  Alliteration  in 

der  Regel  nicht,  vgl,  z.  B.  stndi  ört4  f  ^Jlvaldr  padan;  doch 
kommen  auch  hier  öfters  Abweichungen  Tor,  z.  B.  das  eben 
zitierte  s^fu  pd  etc.  Alt  ist  die  Ausnahme^  dass  bei  Schil- 
derungen im  zweiten  Halbvers  das  voranstehende  verbum 
alliteriert,  z.  B.  roma  vard  i  eyju^  I  TudM  IcoHungar; 

e)  von  zwei  im  Abhängigkeitsverhältnis  stehenden 
verbis  finitis  alliteriert  das  abhängige  als  stärker  be- 
tontes, z.  B.  im  ver^k  Mgtjja  \  Mfs  attdvani.  Bei  Co  Or- 
dination sind  sie  gleichwertig  und  daher  alliteriert  ge- 
wöhnlich das  erste,  z.  B.  hetk  6k  efmdaky  \  es  himeg  mältak^ 
oder  beide,  z.  B.  haun  galt  ok  gaf\  gif£f  ttrdmtgu; 

d)  adverbia  sind  stäi^er  betont  m[id  alliterieren 
jedenfalls,  wenn  sie  bestimmend  vor  einem  adj.  oder 
adv.  stehen,  z.  B.  estU  madr  a/^  vesall  l  pöt  si  '\Ua  heifh 
einfach  steigernde,  wie  „viel,  sehr",  entbehren  gewöhnlieh 
des  selbständigen  Tones  ond  daher  auch  der  Alliteration, 
doch  kommen  auch  häufig  Aasnahmen  Tor,  vgl.  m^ 
reifk  eimt  \  miklu  fegrsta; 

e)  beim  verbum  alliterieren  sie  jedenfalls,  wenn  sie 
rtls  Adverbialpräposition  vorangehen  oder  nomi- 
naler Natur  sind,  z.  B.  iram  reid  Ödintt,  [  ioidvegr  dumi ; 


XX  §  20-22.     Alliteration.     Reim. 

pann's  \engi  red  \  \qndum  ok  pegnum;  die  pron.  adverbia  des 
Ortes  und  der  Zeit,  sowie  begrifflich  farblose  („oft,  selten"  etc.) 
dagegen  sind  unbetont  und  alliterieren  ebenso  wenig  wie 
die  dem  verbum  folgenden  Adverbialprapositionen.  vgl.  opt 
fm  gaft  I  peim's  %efa  iü  skyldir; 

f)  pronomina  und  ])ron.  adjectiva  (wie  inargr, 
allr)  können  betont  oder  unbetont  stehen  und  demgemäss 
alliterieren  oder  nicht,  z.  B.  at  vid  menn  vaceltir  \  ok  in//. 
sceit'f  aber:  mik  heßr  Uelgi  \  hingat  sendan;  padan  koma 
meifjar  \  margs  vitondi,  aber:  margr  frödr  pijkkisk,  \  ef  irc- 
ginn esot;  besonders  stark  betont  ist  .s/ö^/r  und  alliteriert 
deshalb  gern,  z.  B.  vid  pik,  Svdfa,  \  sjdffa  at  mklu; 

g)  Präpositionen,  Konjunktionen  und  F^ar- 
tikeln  sind  meist  schwachtonig  und  fallen  in  die  Sen- 
kungen, doch  können  Präpositionen  vor  einem  enklitischen 
Pronomen  den  Ton  auf  sich  ziehen  und  alliterieren. 

§  21.  Von  diesen  Kegeln,  die  in  der  älteren  alteng- 
lischen  Dichtung  und  im  as.  Heliand  streng  beobachtet 
werden,  entfernt  sich  jedoch  die  aisl.  Dichtung  mehr  und 
mehr,  besonders  die  Kunstpoesie  der  Skalden.  Am  besten 
sind  sie  noch  in  den  Eddaliedern  gewahrt,  obwohl  sie  auch 
hier  vielfach  durchbrochen  erscheinen. 


Kapitel  lY.    Reim. 

§  22.  Der  Reim  (Ji^itditig,  eigentlich  „HaridgritV,  Er- 
greifung mit  der  Hand")  ist  in  der  altnordischen  Poesie, 
besonders  der  skaldischen,  reich  ausgebildet.  Er  ist  ent- 
weder Binnenreim  oder  E  n  d  r  e  i  m  (ruu-hendiug);  ersterer 
/erfällt  in  Vollreim  (adul-h.)  und  Halbreim  (nkot-h.),  )e 
nachdem  er  gleiche  Konsonanleufolge  nach  gleichem  oder 
ungleichem  Vokal  zeigt,  vgl.  S.  94,  1 : 
Fgrri  menn,  er  fr 4ä in  ^unuu  \jorn  ok  klök  ä  slinnn  />i>\<inn. 


§  23—25.     Einzelne  metra:  1.  Fornyrdislag.  XXI 

Anm.  Die  verschiedenen  e-Laute  werden  unbedenklich  im  Voll- 
reim gebunden  ;  bei  den  älteren  Dichtern  reimen  auch  a,  e,  i  mit  ihren 
Umlauten  q,  e,  y,  z.  B.  hqnd:  randa  etc.  —  Die  Konsonautenfolgen 
brauchen  nicht  ganz  übereinzustimmen,  so  dass  z.  B.  einfacher  Kon- 
sonant auf  doppelten  (iss:  visa)  reimen  kann.  Flexions-  und  Ableitungs- 
elemente sowie  j  und  v  sind  für  den  Reim  gleichgiltig,  z.  B.  gram-r: 
fram-dan,  gny-s:  fljjja. 


Kapitel  V.    Die  einzelnen  metra. 

§  23.  Die  wichtigsten  aisl.  Metra  sind:  das  vier- 
silbige fornyrdislag,  der  fünfsilbige  mdlah^ttr,  der  aus  zwei- 
!iis  dreihebigen  Halbzeilen  und  dreihebigen  Vollzeilen  zu- 
sammengesetzte lj6dah<^ttr,  der  sechssilbige  dröttkvcedr  h<^ttr 
oder  das  dr6ttkv(ktt,  der  achtsilbige  hrynjandi  hottr  oder  das 
hrynhent  und  endlich  das  runhent  mit  Endreim.  Die 
Eddalieder  kennen  nur  die  ersten  drei  derselben. 

1.  Fornyrdislag. 

(Beispiele:  S.  18  ff.) 

§  24.  Das/,  {yon  forn-ijrdi  „alte  Sage'',  zu  orü)  be- 
steht in  der  Regel  aus  vier  durch  Alliteration  verbundenen 
Langzeilen  oder  acht  gepaarten  Halbzeilen:  durch  einen 
stärkeren  Einschnitt  am  Ende  der  zweiten  Langzeile  wird 
die  Strophe  meist  in  zwei  Halbstrophen  zerlegt.  Jede  Halb- 
zeile besteht  aus  zwei  Füssen,  hat  also  zwei  Flaupthebungen 
und  in  der  Regel  vier  Silben,  ist  viergliedrig  (bei  den 
späteren  Skalden  viersilbig). 

§  25.  Gruppierung  der  Glieder.  Abgesehen  von 
einer  Anzahl  verkürzter  Verse  von  zwei  bis  drei  Silben, 
wie  lotr  hri/ggr,  hHu  prmll,  resp.  erweiterter  von  fünf 
bis  sechs  Silben,  wie  disir  stulronar,  grntandi  Grimhildr  etc., 
die  sich  in  den  älteren  und  freieren  Eddaliedern  linden, 
sind  die  Halbzeilen  des  forni/rdislag  regelmässig  nach  fol- 
genden fünf  Grundformen  oder  Typen  gebaut: 


^Xii  §  26-27.     Fornyidislag. 


1)  A 

2)  B 

3)  C 


a)  gleichfüssige  (2  -\-  2): 
ix  I  _'-x,  z.  B.  blöta  nildi ; 
■.j.  I  x_i,  z.  B.  tu  hjalpar  per; 
:-!-  I  ^x,  z.  B.  i  verfang} ;  at  ein  farir; 


b)  ungleichfüssige  (1  -f-  3  oder  3  -[-  1):. 

4)  D:  _^  I  ^-x   oder  ^  |  _!Lx^,    z.  B.  dis  sJcjqldnnga;    Tyr 

Hlörrida;  mjqk  mcelir  pü; 

5)  E:   _!.^x  I  ^    oder    _ix^  |  _i,  z.   B.    Ylßnga  nid;   Fre/ipii 

ät  kvvn. 

§  26.  Variationen  dieser  Typen  sind  (ausser 
den  angegebenen): 

a)  Auflösung  einer  Länge  iu  Kürze  und  Senkung 
(_?.  =  ox)  ist  nicht  häufig,  sie  findet  sich  meist  in  der 
ersten  Hebung  von  C,  z.  B.  ef  koma  hygdi,  wird  aber  in  der 
zweiten  Hebung  aller  Typen  gemieden; 

b)  in  dem  dreigliedrigen  Fusse^'^x  kann  die  erste 
Silbe  verkürzt  werden,  z.  B.  (margs)  vitändi,  desgleichen 
bei  Wörtern  von  der  Form  -ix^x,  wie  krqpturligan;  auch 
sonst  finden  sich  gelegentlich  ähnliche  Fälle: 

c)  nebentonige  Senkungen  bei  A  und  am  Ende 
von  C  sind  beliebt:  Ueidreks  döttur;  enn  stulr  Slagfnir: 
in  A  kann  dann  bei  Nebenhebung  im  ersten  Fusse  die  fol- 
gende Hebung  verkürzt  werden :  lljqrrards  konur ; 

d)  die  Eingaugsseukun  g  von  B  und  C  kann  zwei- 
silbig sein,  z.  B.  hrurn  til  hüsa  kam;  pur  ras  Mödsognir: 

e)  die  innere  Senkung  von  A  kaon  zweisilbig, 
seltener  dreisilbig  sein,  z.  H.  sat  par  d  haugl ;  mnni  pat  ;/<' 
/'/.s.s/;  selten  finden  sich  dage^jeu  zweisilbige  Senkungen  in 
B  und  E,  z.  B.  scm  horg  eda  brhn;  dagegen  ist  die  Schluss- 
seukung  io  AGD  stets  einsilbig! 

Anm.  Eine  Hkaldiache  Variation  «le«  /.  isi  iln  kviüuhnttr  mit 
regelmäBHid^em  WecliHol  von  drei-  und  vierjf li«'drig«'n  Halli- 
versen. 

§  27.  Allifcriition.  Die  urspr Anglichen  Regeln 
werden  schon  öfters  verletzt,  indem 


f2B-3a    ]filak»ttr.  XXIH 

a)  ein  scbwicber  bdtontes  Wort,  wie  das  verbann  finitom 
statt    des  SabstantiTS  einen  Stab  trägt.   Tgl.  fiTo  pd  Loki 
ijadrhetmr  dmtäi: 

b)  bei  £  zuweilen  die  xweite  Hebung  im  ersten 
Halbv«^  allein  alliteriert,  z.  B.  p6  mea  hendr  |  mi  hqfuä 
kemitii; 

e)  der  Hanptstab  bei  A  aaeh  aof  der  zweiten 
Hebung    ruhen   kann.    vgl.   ^mmheiluy   ^oi  \   ok   wm   pat 

2.  Halahottr. 

(Beispiele:  S. 87.V 

§  28.  Aach  hier  besteht  die  Strophe  in  der  Ri^sel  ans 
vier  Langzeilen  mit  Cäsar  in  der  Mitte,  deren  Zahl  aller- 
dii^  gelegentlich  auf  drei  bis  zwei  sinken  oder  aof  fönf 
bis  sieben  steigen  kann.  Bei  vierzeiÜRen  Strophen  ist 
nach  der  zweiten  Laogzeile  ein  grösserer  Sinneseinsefanitt. 
bei  fänfzeiligeu  nach  der  zweiten  oder  dritten:  die 
seehszeiligen  zerfallen  in  drei  gleiche  Teile. 

§  29.  Yersformen.  Der  wUOah^Ur  (,Redew<nse*) 
>t  ein  fänfgliedriges  Metrum,  seine  Fornien  sind  Er- 
weiterungen der  Typen  A,  B,  C  and  D  At»  fwwffiüdmg. 

Aam.  Zaveil«!  äind  viergliedrige  Tene  eiageBisekt,  ao 
Bjaikai^  L  3:  vmm  1«^  wt  Tcrtlnlcr  OEMer  Hefefu^:  doj^eickCB 
secksgliedrige.  wie  Udjm  kmgäak  fmua, 

§  30.    Die  Hauptformen  sind: 
1)  A:  -i-^x  I  -ix  oder  -^>.i  |  .tx  oder  (mit  Auftakt)  x-ix  -ix, 

z.  B.  qlwmrir  wräu;  seHdmteitt»  AÜa;  lokii  pti  lehi;  fyr 

vtfftM  joOn^ 
2>  B:  ^x^     x^.  z.  B.  Jnn'sJfA  bittfu  ȊU; 

3)  C :    ^  X  ^  I  ^  X,  z.  b./eUi  sldä  aUru;  skapa  s^ht  werdamt; 

v^mm  prfr  ügir; 

4)  D:  ^x  1  ^  ^x^   X.   B.  »ggir  »amkmmhi;   hnfii  k^  iogi; 

mdl  es  vibmqgmm. 

Von  diesm  Ist  B  am  seltenstm,  A  mit  Auftakt  typisch 
für   den    zweiten    Halbvers,    die   beiden   anderen    A-Tjpeo 


XXIV  §  31—34.     Mälahöttr.    Lj6(!ahoUr. 

haben   die  grösste   Verbreitung,  besonders  im  ersten  Halh- 
vers.     Bei  diesen  ist  die  Alliteration  öfters  einfach. 

§  31.  Die  wichtigsten  Variationen  sind  (ausser 
den  schon  angedeuteten); 

a)  Auftakte  von  ein  bis  zwei  leichten  Silben  hei  A, 
D,  C,  z.  B.  at  I  endlqnyu  hüsi;  at  \  kvcemi  hrätt  mdgar;  ok 
it  I  sama  sonum  Gjüka; 

b)  zweisilbige  erste  Senkung  bei  C:  pau  tnunu 
hrätt  hrenna;  bei   D:  fyrr  vi^rum  fullräda; 

c)  Auflösung  der  Nebenhebung  von  C:  medan  1 
qtid  hixti;  der  ersten  oder  der  zweiten  von  D:  skUäusk  vegir 
peira;  ok  it  |  sama  sonum  Gjüka;  der  ersten  von  A:  baut 
ykkarr  heggja. 

§  32.  Die  alten  Regeln  über  die  Alliteration  sind 
noch  viel  stärker  durchbrochen  als  \td  fomyrdislay. 

3.  Ljodah^ttr. 

(Beispiele:  S.  88  f.) 

§  33.  Strophenform.  Der  Ijödah^ttr  („Liedweise-  i 
besteht  in  der  Regel  aus  zwei  Halbstrophen,  von  denen  jede 
aus  einer  Langzeile  und  einer  cäsurlosen  Vollzeile  zusammen- 
gesetzt ist,  vgl.  z.  B.  Hakonarmcjl  (S.  89)  Str.  L  Jedoch 
kommen  auch  dreiteilige  Strophen  von  drei  solchen  Paaren  vor. 

Anm.  Die  Wiederholnnjf  einer  (.etwas  veränderten)  Vollzeile  in 
einer  der  beiden  Halbstrophen  heisst  galdralag  (vgl.  die  eddisdu-n 
Hi^vam^l!). 

§  34.  Die  Vollzeile  hat  in  der  Regel  drei  He- 
bungen, seltener  zwei  (vgl.  r^d  qll  ok  regln,  aber:  at  gO" 
getit)  mit  Doppelalliteration,  weniger  häufig  mit  dm 
facher  Alliteration.  Dieselbe  trifft  im  dreihebigen  Verse  die 
erste  und  zweite  oder  dritte,  überwiegend  aber  die  zweit.' 
und  dritte  Hebung,  vgl.  &ptr  I  Odins  icUi;  ok  hlödui// 
sverd  borit;  itK^rg  es  pjöd  of  ^^ud. 

Anm.  1.    Einige  Male  reimt  die  Voli/.eile  einfach  im  AiuchlusH  an 
di»'  l.aiiirzf'ile  oder  eine  benachbarte  Vollzeile,  z.  B. : 
\hiI  '»  l>n  rei/nt  \  e$  /fü  at  rtinutn  »}>yrr 
itium  veginkunnum  ; 
oder:  \\orfa  \ieimi  6r\\»nugya  heljar  lii. 


§  35—38.     Lj6(!ahottr.     Drot.tkvct-tt.  XXV 

Aum.  2.  In  den  Eddaliedern  finden  sicli  auch  einzelne  Beispiele 
von  vierJiebigen  Vollzeilen. 

§  35.  Den  Ausgaos  der  Vollzeile  bildet  meist  ein 
einsilbiges  Wort  von  der  Form  ^x,  seltener  jl,  noch 
seltener  ein  dreisilbiges  von  der  Form  ^^^x  oder  -ixjl.  Ge- 
stattete Ausgänge  sind  also  z.  B. :  frama,  sjä,  pjödladar, 
hvivetna,  kostalaus. 

Anm.  Ausnahmsweise  kann  statt  eines  Kompositums  eine  gram- 
matische Verbindung-  stehen,  vgl.  ntmir  yfir  glymja. 

§  36.  Die  Langzeilen  bestehen  in  der  ersten 
Hälfte  vorwiegend  aus  zwei  hebigen,  in  der  zweiten 
aus  dreihebigen  Versen:  der  Hauptstab  trifft  bei 
zweihebigen  Versen  die  erste,  bei  dreihebigen  die 
zweite  Hebung  der  zweiten  Halbzeile,  vgl.  die  Beispiele 
S.  90  unten! 

4.  Drottkvaedr  hottr  (drottkvsett). 

(Beispiele:  S.  84.) 

§  37.  Die  Strophe  des  drötfkvcedr  Ix^ttr  („Hofweise, 
Gefolgsweise")  zerfällt  in  zwei  Halbstrophen  von  je  vier 
8ech.sgliedrigen  (-sill)igen)  Halbzeilen,  die  paarweise  durch 
Alliteration,  z.  T.  auch  durch  Binnenreim,  verbunden  sind. 
Die  erste  Halbzeile  trägt  doppelte,  die  zweite  ein- 
fache Alliteration;  mit  jener  ist  Halbreim  (skothending), 
mit  dieser  Ganzreim  (adalh.)  verbunden  (vgl.  §  22). 

Die  einzelnen  Halbverse  bestehen  aus  den  fünf  Grund- 
typen und  festem  _lx,  das  meist  ein  einsilbiges  Wort,  nur 
selten  ein  dreisilbiges  von  der  Form  -j-^x  ist.  Dies  ist 
jedoch  nur  in  den  zweiten  Halbversen  gestattet,  die  dann 
auch  mit  j-^^  beginnen,  z.  B.  (funnreifum  Aleiß. 

§  38.     Variationen  der  Typen  sind: 

a)  Auflösung  der  Hebungen  ist  —  ausser  am 
Versschluss  —  gestattet,  z.  B.  fqrum  i  v(^pn  ok  verjum; 

b)  Verkürzung  der  Hebung  ist  gestattet  bei  A  mit 
Nebentou  in  der  ersten  Senkung,  z.  B.  sjdmeiär  konung.s 
reidi,  bei  C,  z.  B.  kann'k  siyrvidum  seijja  und  bei  D  von  der 


XXVI  §  39    43.    Dröttkvafct.    Hryiilient. 

Form  j..  I  ^o.x|l_?:x,  wie  strqnij  Herdala  (i>n(fu.  Nur  uus- 
ualirasweise  erscheint  sie  iu  dreisilbigen  Wörtern  von  der 
Form  .„J1.X,  wie  Sigordar  körn  nordan. 

§39.  Verteilung  der  Typen.  B  und  C  sind  selten 
und  auf  die  erste  Halbzeile  beschränkt,  weil  die  zweite  stets 
mit  einer  Hebung  beginnt;  D  und  E  sind  häufiger  im 
zweiten  Halbverse,  die  Hauptmasse  liefert  A. 

§  40.  Die  Alliteration  ist  wegen  des  künstliclien 
Baues  der  Strophe  nicht  mehr  an  die  alten  Regeln  gebunden, 
indem  selbst  seh  wacht  onige  Wörter  die  Stäbe  tragen 
können,  vgl.  knütr  spurdi  mik  mcBtra. 

§  41.  Eine  Abart  des  dr.  ist  die  hdttlausa,  worin 
(fast)  alle  Zeilen  reimlos  sind  und  der  Hauptstab  nicht 
an  erster  Stelle  zu  stehen  braucht.  Ein  Beispiel  bieten  die 
Kn^kufiK^l^  S.  91  f.,  ein  Gedicht,  in  dem  die  Strophen  vier- 
bis  funfzeilig  sind,  da  alle  bis  auf  die  letzte  refrain- 
artig mit  den  gleichen  Worten:  Hjqygum  vSr  med  hjqrm 
beginnen. 

5.  Hrynjandi  hottr  (hrynhent). 

§  42.  Dies  Metrum  (der  Name  kommt  von  hrynja 
„fallen")  ist  eine  Erweiterung  des  drötikväitt  um  zwei 
Silben:  .-'x\  Binnenreim  erscbeint  in  beiden  Vcrsliälften. 
und  zwar  iu  der  ersten  als  Halb-,  in  der  zweiten  als  Voll- 
reim. Der  erste  Reim  kann  auf  der  ersten,  zweiten  oder 
dritten  Silbe  liegen. 

Ein  Beispiel  dafür  ist  die  Lilja  S.  9411".,  worin  dt  i 
Rhythmus  meist  die  Form  des  verdoppelten  Typus  A  zeigt. 
also  einförmig  „trochäisch"  ist. 

Anm.  tJber  die  Anlage  de»  Gedichte»  —  einer  dräpa  mit  Kefrain 
($tef)  —  vgl.  die  Boineikungen  S.  12H. 

§  43.     Variationen  der  Typen; 

a)  Verkürzung  der  zweiten   Hebung  ist  bei  A   mit 
NebentOD    im    zweiten    Halbvers  gestattet,   z.  B.   unarßiK 
konungr   ydrir  dretußr,    desglnichen    bei   D:    hr'ni<ir()r}uin<i 
gjalfri  krintjdum ; 


44.    Konhent.    l'bersicht  der  metra. 


XXVII 


V)  die  vorletzte  Hebung  darf  auch  nach  unbetonter 
Silbe  auf  eine  Kürze  fallen,  z.  B.  heilar  gundar  meginwidir. 

6.  Ennhenda  (ninhent). 

§  44.  Als  runhendir  (d.  i.  ^Laofireim-'*)  hcetUr  werden 
alle  Strophen  mit  Endreim  bezeichnet.  In  diesem  Lese- 
buch gehört  das  Runengedicht  S.  93  dazu,  das  in  Strophen 
von  zwei  sechsgliedrigen  hdtÜausa-Y ersen  (§  41)  besteht. 
Nur  Strophe  15  ist  eine  dröttkvixttStro^he  mit  Binnen- 
reim.    Weiteres  s.  S.  125. 


Übersicht  der  im  Lesebuch  vorkommendeii  metra. 


1 .  Fornyrdislag 
•2.  Mdlahöttr 

Ljodah^ttr 

4.  a)  Dröttkvätt 

b)  Dr.  hdttlaitsa 

5.  Hrynhent 

6.  Runhent. 


S.  12.   18—20.  78. 
„   87.  88,  Str.  6,    1    und   7,  1.   89  f., 

Str.  2,  1—2  und  3,  1—9,  2. 
„    9.  88  lausgen.  H,  1  und  7,  1).  89  f. 

(ausgen.Str.2.  1—2  u.3,1— 9.  2).  91. 
r.    84.  86.  93,  15. 
„    33.  91  unten  f. 
.    94ff. 
„    93  (ausgen.  Str.  15). 


Sirw  «M-tT»-  ßiy^i*.^     yA'Cül^yi^     ß,n,oy(ji   :  »    >weiiIivUM*-»    ~7*  ■i-t-»'~y>**^  to  ^*- 


i^»v>  ax 


A.  Prosa.  ' 

1.  Thors  Kampf  mit  Hrungni.       -r*^"*^ 

^  Jmht  var  farinn  i  aiistrvega  at  berja  troll,  en  Odinn  /^i, 
reid  Sleipni  i  Jotunheima,  ok  kom  til  {)ess  jotuns,  er  Hrung-  ■  ^^^ 
-^nir  het.  |^ä  spyrr  Hrungnir,  hvat  manna  sä  er  med  gull-  '^}^t^ 
.  hjalminn,  er  ridr  lopt  ok  log,  ok  segir,  at  hann  ä  fur^  »,,*^Il 
^  gödan  best.  Ödinn  sagdi,  at  par  vill  hann  vedja  f^rirV^^ 
hofdi  siou,  at  engl  hestr  skal  vera  jafngödr  i  Jotunheimiim.  ^ 

Hrungnir   segir,   at  sa  er  godr  hestr.   en    hafa    lezk    hann       ^^ 
^  raundu  miklu  störfetadra  hest,  sä  heitir  Gullfaxi.    Hrungnir 
vard   reidr,   ok    hleypr   upp    ä  hest   sinn,   ok   hleypir  eptir 
honura  ok   hyggr   at  launa    honum  ofrmseli.     Ödinn  hleypti  in     , 
8vä  mikit,  at  hann  var  ä  odrujeiti   fyrir;  eu  Hrungnir  var    "^ZjlL  -^ 
i  svä  raiklum  jotunm('>d,   at   hann  fann   eigi  fyrr,_ßn   hann  «*W^ 
sötti  inn  um  Asgrindr.  "^  f^-"^^     Wv£^ 

Ok   er   hann   kom   at   hallardurum,    budu   aesir    honum    *^^ 
til  drykkju;  hann  gekk  i  hollina,  ok   bad  fä  ser  drykkju;  15  '^^ 
vorn  pä  teknar  pär  skälir,  er  pörr  var  vanr  at  drekka  6r.     vw  ^ 
ok  svelgr  Hrungnir  ör  hverri.    En  er  hann  gordisk  drukkinn, 
^  |)ä  skorti  eigi  stör  ord:  liann  lezk  skyldu  taka  upp  Valholl 
ok   fwra  i  Jotunheima,   en  sokkva  Asgardi,   en  drepa  gud 
oll,  neraa  Freyju  ok  Sif  vill   hann    heim   föra   med   ser:   en  20 
Freyja    for   {>;i    at    skenkja    honum,    ok   drekka  lezk    hann 
i'"^mu^du   alt   äsa  ol.     En  er  osum  leiddusk  ofryrdi  hans,  pä       ^«^ 
M    nefna  peir  ^^or,  1 

'""'^        fn'i   napst   kom    pnrr  i  hollina,    ok   hafdi   uppi   11   lopti 
hamarinn,    ok   var   allreidr,    ok  spyrr,   hverr  pvi   raedr,   er  25 

Hulthauaeu,  AltisläudiBcbeB  Lesebuch.  1 


?  '  2  1,  Thors  Kampf  mit  Hrungui.      :K:►^*(u'c«n-v^  ^  tjt 

;^:^'^^^^-*v^'*"  f^c^  "-"^  -  "^ .  /tv-^*^;yvC.  /«Lo«^  £«:tt  /^  ,^^ 

jotoar  hundvisir  skulu  par  drekka,  eda  hverr  seldi  Hrungui 

*A*'*-'^g'Jd  at  Vera  i  Valholl,  eda  hvi  Freyja  skal  skenkja  houum. 

^.'■*''         sem  at  gildi  äsa.     [:>ä   svarar  HruDgoir   ok   ser  ekki  vinar- 

augura  til  fiörs:  sagdi,   at  Ödinn   baud   honum  til  drykkju, 

ok  haon  var  ä  bans  gridum.     Jxi  mjplti  [H')rr,  at  pess  bods 

skal  Hrungnir  idrask,   ädr  bann   komi  ut.     Hrungnir  segir, 

at  Asapör  er  J)at  litill  frarai   at  drepa   bann   väpnlausan ; 

bitt  er  meiri  hugraun,  ef  bann   porir   at   berjask    vid    bann 

at  landamaeri  ä  Grjötunagordura:   ,ok  befir  pat  verit   mikit 

10  fölskuverk',  sagdi  bann,  ,er  ek  let  eptir  heima  skjold  minn 
ok  bein;  en  ef  ek  befda  ber  vopu  min,  pä  skyldu  vit  nii 
reyna  hölragonguna,  en  at  odrum  kosti  legg  ek  per  vid 
nidingskap,  ef  |)ü  vill  drepa  mik  väpnlausan'.  f^irr  vill 
fyrir  engan  mun  bila   at  koma  til  einvigis,   er   bonum   var/ 

16   holmr  skoradr.  J)vi  at  engl  befir  bonum  ]mt  fyrr  veiU. 

För  pä  Hrungnir  braut  leid  sina,  ok  bleypti  äkatiiga. 
{)ar  til  er  bann  kom  i  Jotunbeiraa;  ok  var  for  bans  allfrspg 
med  jotnum,  ok  {)at,  at  stefnulag  var  komit  k  med  {)eini 
[i6r.    J^öttusk  jotnar  bafa  mikit  i  abyrgd,  bvärr  sigr  fengi: 

ati  J)eim  var  iUz  von  at  por,  ef  Hrungnir  letisk,  fyrir  J)vi  at 
bann  var  J)eirra  sterkastr.  J^ä  gßrdu  jotnar  mann  a  Grjö- 
tunagordum  af  leiri,  ok  var  bann  niu  rasta  bärr,  en  |)riggja 

-  breidr  und\r  Hond,  en  ekki  fengu  pe\r  bjarta  svä  mikit,  at 
bonum  sömdi.  fyrr  en  J)eir  töku  ör  meri  nakkvarri,  ok  vard 

26  honum  ])at  eigi  stodugt,  |)ä  er  f->örr  kom.  Hrung^jr  ätti 
bjarta  {)at.  er  fra^gt  er.  af  bordum  steini,  ok  tiodött  med 
{»rimr  bornum,  svä  sem  sidan  er  gwrt  ristubragd  \)&t.  et 
Hrungnislijarta  beitir:  af  steini  var  ok  bofnd  bans,  skjoldr 
var  ok    steinn,   vidr   ok   {)ykkr.    ok    liafdi    bann    skjoldinn 

30  fyrir  ser,  er  bann  stöd  ä  Grjötuuagordum  ok  beid  |>6r8,  en 

iTjj^^^^^^  hafdi  bann  fyrir  väpn,  ok  reiddj  um  oxl,  ok  var  ekki 

da'lligr.     A  adra  blid  bonum  stitd    leirjotunninn,  er   nefndr 

er  MQkkurkälfi.  ok  vard  bann   a!lbra>ddr,   er   bann  sä  {>ör 

|>orr    für   til    bölmstefnu.    ok    med    honum    |>j&lfi.     j^a 

•6  rann    pjalti   fram   at,   [nxr  er   Hrungnir   stöd.   ok    ma'lti   til 
^^^jj^    bans;  ,J)ii  stendr  iiv_arliga,  jotunn!  helir  .skjoldinn  fyrir  |)er. 


l/KT-t^ 


o/tc^        Ä»,J/t.v»A-t^. 


1.  Thors  Kampf  mit  Hningrni.  3 

en  f^örr  hefir  sett  pik,    ok  feir  hann   i.t   nedra  i  jgrdo.  olQ 

fMmun  haon  koma  nedan  k  per.'  pä  skaut  Hrung:nir  skil- 
diaura  undir  futr  ser.  ok  stöd  ä,  eo  tvihendi  heinina.  f«?i 
naest  sä  hann  eldingar.  ok  heyrdi  prumur  störar:  sä  hann 
pä  f>ör  i   äsmödi,   för   hann  äkaflliga,  ok   reiddi   hamarinn, 

Y  ok  kastadi  um  langa  leid  at  Hrungni.  Hrungnir  ferir  upp 
heiuina  bodum  hondum.  kastar  i  möt:  mötir  hon  hamrinum 
a  flugi,  ok  brotnar  sondr  heinin:  fellr  annarr  hljitr  ä  j^rd,     f" 

,     ok   eru  par   af   ordin   qll    heinberg:    annarr  hlutr  brast   i 
hofdi  pör,    svä   at   hauo   feil  fram   ä   jord;    en  hamarrion  lo  , 
Mjolnir  kom  i  raitt  hofud  Hrongni,  ok  lamdi  hausinn  i  smä    f 
raoia.  ok  feil    bann    fram   yfir   por,  svä  at  fötr   bans   lä  of 
liäls  pör.     En  pjälfi   vä    at  Mokkurkälfa,   ok  feil   hann  vid     j   _ 
litinn    ordstir.     pä  gekk  pjälfi    til   pors,  skyldi   taka   fot 
Hrungnis  af  honum.  ok  gat  hvergi  valdit.  is 

pä  gengu  til  aesir  allir,  er  peir  spurdu  at  pörr  var 
fallinn.  ok  skvld«  taka  fötin  af  honum.  ok  fengu  hvergi 
komit.  pä  kom  til  Magni.  sonr  pörs  ok  Järnsoxu,  hann 
var  pä  prinsttr:  hann  kastadi  feti  Hrungnis  af  por,  ok  .»J..-««. 
maelti:  .Se  par  Ijotan  härm,  fadirl  er  ek  kom  isiä  "iid;  ek  20  j^ 
hygg.  at  jotun  penna  mundak  hafa  lostit  i^hel  med  hnefa 
mer,    ef  ek    hefda    fuudit    hann."     pä    stöd   pörr    upp,    ok 

****'fagnadi  vel  syni  siuum,  ok  sagdi  hann  mundu  verda  mikinn 
fyrir  ser.    ,0k  vil  ek',  sagdi  hann,   ,gefa  per  bestinn  Gull- 
faxa,   er  Hrungnir   hafdi  ätt.'     pä  maelti  Ödinn.  ok  sagdi,  as 
at    pörr  gordi    rangt,  er  hann    gaf  pann    hinn    göda    best      ^* 

j^  gygjar  sjjai,  en  eigi  fqdor  sinump—— ^jUM'oJ^^^^^. 

pörr  f()r  heim   til   priidvaoga,   ok   stöd   heinin   i  hofdi    '**''*^ 
honum.     pä  kom  til  volva  sii,  er  Gröa  bet.  kooa  Orvandils 
hins  frekoa :  boo  göl  galdra  sina  yfir  pör,  til  pess  er  beinin  3« 
losnadi.     En  er  pörr  fann  pat.   ok  pötti   pä  von.   at  braut 
mundi    nä  heininni.    pä  vildi    hann    launa   Grö  laeknipgina     «^"'^ 
ik  gera  hana  fegna:  sagdi  benni  pau  tidindi,  at  bann  hafdi    -t^,^,,^ 
vadit  uordan  yfir  Eliväga.  ok  hafdi  borit  i  meis  ä  baki  ser  ^ — f^ 
Orvjindil  nordan  ör  Jotunheimum,  ok   pat  til  jartegna,  at  »     r 
ein   tö   bans   hafdi   stadit   ör  meisinum,   ok    var  sii  freriu, 


■W-»  .L<,^    --f^  \mXi>,  li  *-*~tt<C 


4  1.  Thors  Kampf  mit  Hrungni. 

svä  at  fi('>rr  braut  af,  ok  kastadi  upp  ä  himin,  ok  ijordi  af 

.stjornu  |)ä,    er   heitir  Orvandilsto.    fuirr  sagdi,  at  eigi  mundi 

laogt   til,  at  Orvandill    mundi   heim   koma.    En  Gröa  vard 

sva  fegin,  at    hou  mundi  enga  galdra,  ok  vard  heinin   eigi 

,  .  5  lausari,  ok  stendr   eun   i  hofdi   Tx')r.  /  Ok   er  bat  bodit  til 

«.>^.^i.  ^varnanar,  at  kasta  hein   um  gölf  pvert,  pvi  at  {)a  hrörisk 

1    heinin  i  Jiofud  |^ör. — ^ --^ 

,^iU^'  2.  Thor  und  Hymi.        jl.lM.j^ 

pä  raaelti  Gangleri:  ,Allmikill  er  fyrir  ser  Utgardaloki. 

^  en  med  velum  ok  fjolkyngi  ferr  bann  mjok.  en  pat  ma  sjä. 

^     10  at  bann  er  mikill  fyrir   ser,  at   hann  ätti   birdmenn   J)ä,  er 

^        mikinn  mott  hafa.    Eda  bvärt  hefir  porr  ekki  pessa  hefnt?' 

Harr  svarar:  ,Eigi  er  ])at  ükunnigt,  {)6tt  eigi  se  fredimenn. 

^/vo    at  pörr  leidretti  pessa  ferdina,  er  nü  var  sagt,  ok  dvaUlisk 

ekki  lengi  heima,  ädr  hann    bjosk  svä.  skyndiliga  til    ferd- 

15  arinnar,  at  hann   hafdi   eigi    reid  ok  eigi  hafrana   ok   ekki 

foruneyti.    Gekk  hann  i'it  of  Midgard  svn  sem  ungr  drengr. 

ok   kom  einn  aptan  at  kvekli    til   jotuns  nakkvars:    sä    ei 

Hymir  nefudr.     [Virr  dvaldisk  {)ar  at   gistingu   of  nöttina; 

en  i  dagan  st<'»d  Hymir  upp   ok  klaeddisk   ok   bj»^sk  at  röa 

20  ä  sä  til  fiskjar. 

En  J^orr  spratt  upp  ok  var  skjott  büinn  ok   bad,   at 
Hymir  skyldi  bann  lata  röa  ä  sa»  med  ser.  en  Hymir  segir. 
at  litil   lidsemd    mundi   at   lionum    vera,   er   bann   var   litill 
•^^       ok  ungnoenni  eitt:  ,ok  mun  |)ik  kala,  ef  ek  sit  svä  lengi  ok  , 

2*  ütarliga,  sem  ck  em  vanr.'  En  fv'trr  sagdi,  at  hami  muiid' 
'^±*  röa  mega  fyrir_J)vi  frä  landi,  at  eigi  var  VKst,  bvärt  hann  ^^^ 
^^  mundi  fyrr  bojdask  at  röa  i'itan;  ok  n'iddisk  |><»rr  j(»tninum 
\/^  svä,  at  |)ä  var  bnit,  at  hann  nuindi  [)egar  lata  hamiirini 
^^.^^  skjalla  i  linfdi  lionum:  en  hann  letjiat  vid  bt'rask,  [)vi  ai 
s"  hann  biigdisk  \k  at  reyna  {)ä  all  sitt  i  odrum  stad.     Hann 


2.  Thor  und  Hyim.  5 

spurdi  Hymi,  hvat  peir  skyldu  hafa  at  beitum.   en  Hymir 
bad  hann  fä  ser  själfan  beitur. 

^ä  snerisk  fv>rr  ä  braut,  pangat  er  hana  sa  exnaflokk      '-^*^ 
nakkvarn.  er  Hymir  ätti.    Hann  tök  hinn  mesta  uxann,  er 
Himiahrjotr  het,  ok  sleit  af  hofudit  ok  för  med  til  sjävar:    5 
hafdi  pä  Hymir  üt  skotit  nokkvanum. 

J>6rr  gekk  ä  skipit  ok  settisk  i  austmim,  tök  tvaer  ärar^ 
ok  reri,  ok  pötti  Hymi  skridr  verda  af  rödri  bans.    Hymir  ^^  ^ 
reri  i  hälsinum  fram.  ok   sqttisk  skjött   rödrion.     Sagdi  pä     -'*^ 
Hymir,  at  peir  vorn  komnir  ä  paer  vaztir,  er  hann  var  vanr  10  AJL 
at  sitja  ok  draga  flata  fiska;  en  f'örr  kvezk  vilja  röa  myklu 
lengra.  ok  töku  |>eir  enn  snertirödr.    Sagdi  Hymir  |)ä,  at  J)eir     ^*'**' ' 
vorn  komnir  8?ä  langt  üt,   at  bätt  var  at  sitja  ütar  frrir 
Midgardsormi :  en  f'^rr  kvezk  mundu  röa  eina  hrid,  ok  svä 
gfirdi  hann.  en  Hymir  var  pä  alliikätr.  15 

En  pa  er  f»örr  lagdi  upp  ärarnar,  greiddi  bann  til  vad        **jj 

^  heldr  sterkjan.  ok  eigi  var  ongullinn   minni   eda  liramligri:       c*-«- 
par  let  f>6rr  koma  ä  ongulion  oxahofudit  ok   kastadi   fyrir 
bord.  ok  för  ongullinn  til  grunnz:  ok  er  pat  satt    at    segja.       ^^^*^ 

■*^  at  »ngu  ginti  J)ä  f^örr  minnr  Midgardsorm.  en  Utgardaloki  20 
hafdi  spottat  f«ör.  pä  er  bann  höf  orminn  upp  ä  hendi  ser. 

£a  Midgardsormr  gein  yfir  oxahofudit.  en  ongullinn  vä  i  göminn 
orminum ;  en  er  ormrinn  kendi  {)ess,  brä  hann  vid  svä  hart, 
at  badir  hnefar  f^örs  skuUu  üt  at  bordinu.  en  |)ä  vard  f'örr      ^^^ 
reidr  ok  ferdisk  i  asraegin:  spyrndi  vid  svä  fast,   at   hann  15 
hljöp  bodum  fötum  gegnum   skipit  ok  spyrndi  vid  grunui,  ^^t 
drö  pä  orminn   upp  at  bordi.    En  pat   mä  segja.  at  engi   ^^^,^ 

^"^  hefir  sä  sett  ögurligar  sjrmir,  er  eigi  mätti  J)at  sjä,  er  |>örr 

hvesti  augun  ä  orminn.  en  ormrinn  stardi  nedan  i  mot  ok  ^ 

bles  eitrinu.  30 

pä  er  sagt,  at  jotunninn  Hymir  gerdisk  litverpr,  fqlnadi 
ok  hraeddisk.  er  hann  sä  ormino,  ok  pat,  er  saerinn  feil  üt 
•k  inn  of  nokkvann :  ok  i  J)vi  bili  er  pörr  greip  hamarinn 
"k  fürdi  ä  lopt.  pä  fälmadi  jotunninn  til  agnsaxins  ok  hjö 
vad  pörs  vid  bordinu.  en  ormrinn  sektisk  i  saeinn.  en  pörr  ss 
kastadi   hamrinum   eptir   honum.   ok   segja   menn,  at  hann 


6  3.  Balders  Tod. 

lysti  af  honum  hofudit  vid  grunninum;  en  ek  hygg  hitt  vera 
|)er  satt  at  segja,  at  Midgardsormr  lifir  enn  ok  liggr  i 
umsjä.  En  Juirr  reiddi  til  bnefann  ok  setr  vid  eyra  Hymi, 
svä  at  hano  steyptisk  fyrir  bord,  ok  ser  i  iljar  honum,  en 
f^kr  öd  til  lands.'  <  ^u^  ^ 


3.  Balders  Tod. 

f>ä  maelti  Gangleri:  .Hafa  nokkur  meirri  tidiodi  ordit 
med  osuuum?  Allmikit  |)rekvirki  vann  [^orr  i  pessi  ferd.' 
Harr  svarar:  Vera  mun  at  segja  frä  |)eim  tidindum,  er  meirra 
potti  vert  Qsunum.    En  J^at  er  upphaf  ])essar  sQgu,  at  Baldr 

10  enn  göda  dreymdi  drauma  stora  ok  haettliga  um  lif  sitt.  En 
er  hann  sagdi  osunum  draumana,  |}ti  boru  peir  saman  rod 
sin,  ok  var  pat  gort,  at  beida  grida  Buldri  fyrir  all/,  konar 
häska:  ok  Frigg  tök  svardaga  til  pess,  at  eira  skyldu  Baldri 
eldr  ok  vatn,  järn  ok  allz  konar  mälrar,  steinar,  jqrdin,  vidir- 

15  nir,  söttirnar,  dyrin,  fuglarnir,  eitrormar. 

En  er  |)etta  var  gort  ok  vitat,  \k  var  {)at  skemtun 
Baldrs  ok  äsauna,  at  hauu  skyldi  standa  upp  ä  t)inguni. 
en  allir  adrir  skyldu  sumir  skjöta  ä  hann,  suoiir  hqggva  til. 
sumir  berja  grjöti.     En  hvat  seni  at  var  giirt,  sakadi  hann 

20  ekki,  ok  |)6tti  |)etta  oUuni  mikill  frami. 

En  er  petta  sä  Loki,  Laufe yjar  son,  ])ä  likadi  honum  illa. 
er  Baldr  sakadi  ekki.  Hann  gekk  til  Fensalar  til  Frignjar. 
ok  brä  ser  i  konu  liki;  \A  spyrr  Frigg,  ef  sü  kona  vissi. 
hvat  .rsir  hofdusk  at  ä  [)inginu.    Hon  sagdi,  at  allir  skutu 

26  at  Baldri,  ok  |)at,  at  hann  sakadi  rkki.  jni  m;vlti  Frigg: 
,Eigi  niUDU  vöpn  eda  vidir  granda  Baldri:  eida  befi  ek  ])egit 
af  (^llum  ])»'im.'  pä  spyrr  konan:  .Hafa  allir  hlutir  eida 
unnit  at  eira  Baldri?'  jni  svarar  Frigg:  ,Ve.\  vidarteinungr 
einn  fyrir  vestan  Valh«tU:  sü  er  Mistilteinn  kalladr;  sa  {)ötti 

80  iner  ungr  at  krefja  eidsins.' 


3.  Balders  Tod.  7 

pvi  Daest  hvarf  konao  ä  braut:  en  Loki  tok   Mistiltein 
ok  sleit  upp  ok   gekk   til  |)iiigs.     En  Hodr  stöd  ütarliga  i 
maünhriDginum.   pvi   at  bann   var   blindr.     J^ä  maelti   Loki 
vid  bann:  ,Hvi  skytr  |)ü  ekki  at  Baldri?'    Hann  svarar: 
.f^vi  at  ek  se  eigi,  hvar  Baldr  er.  ok  pat  annat,   at   ek  em    6 
vapnlauss.'     f^a    mselti   Loki:    .Gordu   pö   i  liking   auüarra 
manna,  ok  veit  Baldri  semd  sem  adrir  menn:  ek  man  visa 
per  til,  hvar  hann  stendr:   skjöt  at  honum   vendi   pessum!' 
Hodr  tök  Mistiltein  ok   skaut   at   Baldri  at  tilv[sun  Loka:  ^^^^*^ 
flo  skotit  i  gegnum   hann,    ok  feil   hann   daodr  til   jardar.  lo 
ok  hefir  pat  mest  übapp  verit  unnit  med  godum  ok  mqnnum. 

J>ä  er  Baldr  var  fallinn,  J)ä  fellusk  ollum  osum  ordtok 
ok  8vä  hendr  at  taka  til  hans,  ok  sa  hverr  til  annars,  ok 
vöru  allir  med  einura  hug  til  pess.  er  unnit  hafdi  verkit: 
en  engl  mätti  hefua:  par  var  svä  mikill  gridastadr.  En  pä  is 
er  aesirnir  freistudu  at  maela,  pä  var  hitt  pö  fyrr,  at  '^""^^ 
.rätrinn  kom  upp,  svä  at  engl  mätti  odrum  segja  med 
urdunum  frä  sinum  harmi.  En  <>dino  bar  peim  mun  verst 
penna  skada.  sem  hann  kunni  mesta  skyn,  hversu  mikil 
aftaka  ok  missa  osunimi  var  i  fräfalli  Baldrs.  20      . 

En  er  godin  vitkudusk,  pä  maelti  Frigg  ok  spurdi,  hverr       """^ 
-a  vaeri  med  ösum,   er   eiguask  vildi   allar   ästir   hennar  ok 
hvUi,  ok  vili   bann   rida  ä  Helveg  ok  freista,  ef  hami   fä.i     '^ 
fundit  Baldr.  ok  bjöda  Helju  ütlausn,   ef  hon  vill  lata  fara 
Baldr  heim  i  Asgard.     En  sä  er  uefndr  Hermödr  enn  hvati,   ^ 
son  Odins,  er  til  peirrar  farar  vard.    f>ä  var  tekinn  Sleipnir. 
bestr  Odins,   ok    leiddr  fram.  ok  ste  Hermodr  ä   pann  he«t 
ok  bleypti  braut. 

En  aesirnir  töku  lik  Baldrs  ok  fluttu  til  saevar.  Hring- 
horni  bet  skip  Baldrs,  bann  var  allra  skipa  mestr;  hann  »0 
vildu  godin  fram  setja  ok  gera  par  ä  bälfor  Baldrs:  en  skipit 
-:ekk  hvergi  fram.  pä  var  sent  i  Jotunheima  eptir  gygi 
J)eirri,  er  Hyrhrokkin  het:  en  er  hon  kom,  ok  reid  vargi  ok 
hafdi  boggorm  at  taumura,  pä  hljöp  bon  af  bestinum,  en 
Ödinn  kalladi  til  berserki  fjora  at  gaeta  bestsins,  ok  fengu  36  .  ^ 
|>eir  eigi  baldit,  nema  peir  feldi  bann,    pä  gekk  Hyrhcokkin    4  ^ 


8  3.  Balders  Tod. 

a  framstafn  nokkvans  ok  hratt  fram  i  fyrsta  vidbragdi,  svä 
•^U^t,  at  eldr  braut  or  blunnunum,  ok  lond  oll  skulfu.  {n'i  vard 
,,l;/x<'      jiörr  reidr   ok  greip   hamarinn   ok   mundi   |)ä    brjöta    bofud 

bennar,  ädr  en  godin  oll  bodu  benni  fridar. 
5  f^ä  var  borit  i'it  a  skipit  lik  Baldrs:  ok  er  pat  sä  koua 

bans,  Nanna,  Neps  döttir,  pa  sprakk  hon  af  harmi  ok  dö : 
"^*j^^var  bon  borin  ä  bälit,  ok^sleglt  i  eldi.  f^ä  stod  f^örr  at  ok 
-c^wc:^  vigdi  bälit  med  Mj()lDi;   en   fyrir   fötum   bans   rann   dvergr 

nakkvarr,  sä  er  Litr  nefudr,  en  f^örr  spyrndi  feti  sinuni  ä 
^''"'^10  bann    ok    bratt    bonum   i   eldinn,   ok   brann   bann.     En  at 

pessi  brennu  sötti  margs  konar  pjod:  fyrst  at  segja  frä 
^[[^^''^^i^Ödni,  at  med  honum^för  Frigg  ok  valkyrjur  ok  brafuar 
'^^^^^^^hans',  en  Freyr  ok  i  kerru  med  gej.ti  peim,  er  Gullinbursti  *^ 
_^.tiwöUt  heitir  eda  Slidrugtanni:  en  Heimdallr  reid  besti  |)eim,  er 
16  Gulltoppr  lieitir.  en  Freyja  kqttum  siuum.  J>ar  komr  ok 
TT*^  mikit  fölk  hrimpursa  ok  bergrisa.  Ödinn  lagdi  ä  bälit 
ö'''^    guUbring  {)ann,  er  Draupnir  heitir;    bonum  fylgdi  sidan  su  ^ 

nättnra.  at  bina   niundu   bverja   uött  drupu  af  bonum   ätta  hi 

gnllhringar  jafnbofgir.    Hestr  Baldrs  var  leiddr  ä  bälit  med 
so  ollu  reidi. 

En  |)at  er  at  segja  frä  Hermödi,  at  bann  reid  niu  na-tr 

^dekkva  dala  ok  djüpa,  svä  at  bann  sä  ekki,  fyrr  en  bann 

~f*'"*^^koin   til   ärinnar  Gjallar    ok    reid  ä   Gjallarbrima:    hon    er 

jT"      J)okt  lysigulli.     Modgudr  er  nefnd  uKi'r  su,  er  gsetir  bn'iar-    '^ 

{       85  innar;  bon  spurdi  bann  at  nafni  eda  .nett  ok  sagdi,  at  biun 

fyrra  dag   ridu  um   bri'ma  fimm   fylki    daudra  maona;  ,en 

eigi  dynr  bn'iin  minnr  undir  einum  |)»*r,  ok  eigi  befir  |3ii 
"'^'"'''^  lit  daudra  manna:  hvi  ridr  pi'i  Imt  ä  Helveg?'   Haun  svarar. 

at  ,ek  skal  rida  til  Heljar  at  leita  Baldrs,  eda  hvärt  befir 
**^  80  I)u  nakjcvat  sett  Baldr  ä  Helvegi  ?'     En  hon  sagdi,  at  Baldr 

hafdi  |)ar   ridit  um   Gjallarbri'i:    ,en    nidr    ok    nordr    liggr 

Helvegr.' 

\^k  reid  Hermödr.  pur  til  er  bann  kom  at  Helgrindum;    | 

J)ä   8t('    bann    af  bestinum    ok    gyrdi    bann    fast,    st«'    upp    I 
sb  ok    keyrdi    bann  sporum,   en    bestrinu    bljöp  svä   hart   yfir    " 

grindina,  at  bann  kom  hvergi  naer.     \^n  reid  Hermödr  h«'ini 


3.  Balders  Tod.  9 

til  hallarinnar  ok  ste  af  besti,  gekk  inn  i  hoUina,  sä  par 
sitja  i  ondugi  Baldr,  brodur  sinn,  ok  dvaldisk  Hermodr  par 
um  nöttina. 

En  at  morni  beiddisk  Hermodr  af  Helju,  at  Baldr 
skyldi  rida  heim  med  honum,  ok  sagdi,  hversu  mikill  grätr  5 
var  med  ösum.  En  Hei  sagdi,  at  J)at  skyldi  svä  reyjia,  '^ 
hvart  Baldr  var  svä  ästsaell,  sem  sagt  er :  ,ok  ef  allir  hlutir 
i  heiminum,  kykvir  ok  daudir,  grata  hano,  |)ä  skal  liaiin 
fara  til  äsa  aptr,  en  haldask  med  Helju,  ef  nukkurr  mjelir 
vid  eda  vill  eigi  grata'.  10 

f»ä    stöd  Hermodr    upp,    en    Baldr    leidir   bann    üt    6r 
hollioDi  ok  tok  hringinn  Draupni   ok    sendi  Ödni  til  niinja,  *^^/^  ^  ^ 
en  Nanna  sendi  Frigg  ripti  ok  enn  fleiri  gjafar,  FuUu  fingr-  ^^^-^ 
guU.     fn'i  reid  Hermodr  aptr  leid  sina  ok  kom  i  Asgard  ok 
sagdi  oll  tidindi  pau,  er  bann  hafdi  S(*tt  ok  heyrt.  is 

\y'\  naest  sendu  aesir  um  allan  beim  erindreka  at  bidja, 
at  Baldr  vaeri  grätinn  drbelju;  en  allir  gordu  pat,  menninir 
ok  kykvendin  ok  jordin  ok  steinarnir  ok  tre  ok  allr  mäj^mr:      -^^«ü^i 
/svä  sem  pi'i  munt  sett  bafa,  at  |)essir  hlutir  grata,  pä  er  peirj '— G^y^ 
(jcoma  ör  frosti   ok  i  hita.  (  pä  er  sendi menn   foru   beim  ok  20 
bofdu  vel  rekit  sin  erindi,  finna  peir  i  belli  nokkurum,  bvar    i^^xma. 
gygr  sat;  hon  nefndisk  pokk.    peir  bidja  hana  grata  Baldr    *'      ' 
or  helju.     Hon  svarar: 

,p(^kk  mun  grata     purrum  torum 

Baldrs  bälfarar;            d^M--*^  '''^  ?** 

kyks  ne  dauds    nautkak  karls  sonar;  /jfh^^^' 

haldi  Hei  pvi,"  s  befir!'"  ^^^.Jj' 

En  pess  geta  menn,  at  par  bafi  verit  Loki  Laufeyjarson,  er 
flest  befir  ilt  gart  med  osum.' 

7ku  ,/^;^•^  ^a£«^  ,^  ^ji^IctM.  tLyJ,^^  ^r..^,^^.^^;^ . 


10  4.  Die  Volsungen  und  Nibelungen. 


4.  Die  Volsungen  und  Nibelungen. 

aJ^  Svä   er  sagt,  at  prir  aesir  föru   at   kanoa   heim   allaii, 

ödiun  ok  Loki  ok  Hänir;  peir  kömu  at  o  nakkvarri  ok  gengu 
med  onni  til  fors  nakkvars,  ok  vid  forsinn  var  otr  eiiiii  ok 
{  liafdi  tekit  lax  ör  forsioum  ok  ät  bluodandi.     pä  tok  Loki 

5  upp  stein  ok  kastadi  at  otrinum  ok  laust  i  hufud  honum: 
pa  hrösadi  Loki  veidi  sinni,  at  haon  hefdi  veitt  i  einu 
hoggvi  otr  ok  lax. 

Töku  J)eir  |)ä  laxinn  ok  otrinn  ok  boru  med  ser,  komu 
J)ä  at  be  nokkurum  ok  gengu  inn,  en  sa  büandi   er  nefndr 

10  Hreidmarr,  er  {)ar  bjö;  bann  var  mikill  fyrir  ser  ok  rajok 
fjolkuDDigr.  Beiddusk  .lesir  at  hafa  {)ar  nattstad  ok  kvo- 
dusk  hafa  med  ser  vist  yrna  ok  syndu  büandanum  veidi 
sioa.  En  er  Hreidmarr  sä  otrinn,  J)ä  kalladi  bann  sonu 
sina   Fäfni    ok    Regln   ok   segir,    at    Otr    brödir   J)eirra   var 

16  drepinn,  ok  svä  hverir  |)at  hofdu  gflrt. 

Nu  ganga  peir  fedgar  at  osunum  ok  taka  J)ä  hondum 
ok  binda  ok  segja  {)ä  um  otrinn,  at  bann  var  sonr  Hreid- 
mars.  ^sir  bjöda  fyrir  sik  fjorlausn.  svä  mikit  fe,  sem 
Hreidmarr  själfr  vill   ä   kveda,   ok   vard   ])at  at   saett   med 

20  |)eim,  ok  bundit  svardogura.  J^ä  var  otrinn  fleginn,  toK 
Hreidmarr  otrbelginn  ok  maelti  vid  {sä,  at  |)eir  skuhi  fylla 
beiginn  af  raudu  gulli  ok  svä  hylja  hanu  allan,  ok  svä  skal 
[)at  vera  at  saett  {)eirra.        y'-  J.-,J,-  -   -; 

pä  sendi  Odinn  Loka  i  Svartälfaheim,  ok  kom  haun  til 

26  dvergs  |)e88,  er  lieitir  Andvari:  hano  var  liskr  i  vatni,  ok 
tok  Loki  bann  hondum  ok  lagdi  ä  bann  fjorlausn  alt  gull 
j)at.  er  bann  ätti  i  steini  sinuiii :  ok  er  |)eir  koma  i  steininii. 
[)ä  bar  dvergrinn  fram  alt  gull  ])at,  er  bann  ätti,  ok  var  {)at 
allmikit   fe.     \^k   svipti    dvergrinn    uodir    bc^nd  ser  einum 

:to  litlum  gullbaug;  j)at  sä  Loki  ok  bad  bann  fram  lata  bauginn. 
Dvergrinn  bad  bann  taka  eigi  af  ser  bauginn  ok  b'zk  mega 
Hxla  ser  fe  af  bauginum,  ef  hann  heidi.  Loki  kvad  bann 
eigi   skyldu   hafa   einn   penniug  eptir,    ok    tök    bauginti    at 


4.  Die  Yolsangen  und  Nibeltmgen.  11 

honum  ok  gekk  i'it;  en  dvergriün  maelti,  at  sä  baugr  skyldi 
Vera  hverjum  hofudsbani,  er  ätti.  l^ki  segir,  at  honum 
pötti  J)at  Tel,  ok  sagdi,  at  pat  skyldi  haldask  mega  tyrir 
|)vi,  sä  formäli.  at  bann  skyldi  flytja  {>eim  til  ejTna.  er  pä 
töki  ?id.  .^^  V.-  ;»2--  "'y  '  '*'     "'"=  5 

För    hann  i  braut  til  Hreidmars  ok   syndi  Ödni  gujlit;         ) 
eu  er   hann   sä   bauginn,  |)ä   syndisk   honum  fagr,   ok   tok         ^^^^ 
hann  af  fenu,  en   greiddi  Hreidmari   guUit.     |iä  fyldi    hann         '' 
otrbelginn,  sem  mest  mätti  hann,  ok  setti  upp.  er  fullr  var: 
^gekk  J)ä  Ödion  til  ok  skyldi  hylja  beiginn  med  gullinu.    Jiä  lo  "^ 
mselti   hann  vid  Hreidmar.  at  hann  skal  sjä.  hvärt  belgrinn       j  j  ^j 
er  J)ä  allr  huldr:  en  Hreidmarr  leit^til  ok  hugdi  at  vandliga  ^^^  ^ -^. 
ok  sä  eitt  granahär  ok  bad  pat  bylja,  en  at  odrum  kosti  ■*■    '' 
Vieri  lokit  saett  peirra.    J>ä  drö  Odinn  fram  bauginn  ok  huldi 
granall ärit  ok  sagdi,  at  pä  voru  |)eir  lausir  frä  otrgjoldunum.  i^ 
En  er  Odinn  hafdi  tekit  geir  sinn,   en  Loki  sküa  sina,  ok 
purftu   {)ä   ekki    at  ottask,  pä    mselti   Loki,    at  pat    skyldi    - 
haldask,  er  Andvari  hafdi  maelt :   at  sä  baugr   ok  pat  gull 
skyldi  verda  pess  bani,  er  ätti,  ok  helzk  |)at  sidan. 

Hreidmarr    tok    J)ä   gullit   at  souargjoldum.    en   Fäfnir  ao 
ok  Reginn   beiddusk  af  uakkvars  i  bnJdurgjold :  Hreidmarr 
unni  J)eim  enskis  pennings  af  gullinu:  pat  vard  Öräd  |)eirra 
bredra.  at  pe\r  dropu  fqdur  sinn  til  gullzins.     J>ä  beiddisk 
Reginn,   at    Fäfnir   skyldi    skipta    gullinu   i  helminga   med 
I  peim.     Fäfoir  svarai-   svä,   at   litil  von  var,  at  hann  mundi  20 
I  midia  gullit  vid  brödur  sinn,  er   hanu   drap  fodur  sinn  til 
;  gullzins.  ok  bad  Regin  fara  braut,  en  at  odrum  kosti  mimdi 
I  bann    fera    sem    Hreidmarr.     Fäfnir  hafdi   J^ä  tekit   hjälm, 
er  Hreidmarr  hafdi   ätt,    ok   setti  ä  hofud  ser.   er  kalladr 
'  var  egishjälmr.   er  oll  kykvendi   hraedask,  er  sjä,   ok  sverd  30 
j  {)at.  er  Hrotti  beitir.     Reginn   hafdi  J)at   sverd,  er  Refill  er 
:  kalladr,  flydi  hann  J)ä  braut,   en  Fäfoir  för  upp  ä  Gnita- 
heidi  ok  gardi  ser  f)ar  boi  ok  bräsk  i  orms  liki  og  lagdisk 
ä  gullit. 
I  Reginn  for  pk  til  Hjälpreks  konungs  ä  J^jödi  og  gm-disk  36 

r  smidr   bans:   {)ä   tök    bann   p&r  til   föstrs   Sigurd,  son 


J^  %J  ...vU^-^-^ 


12  4.  Die  Volsuugen  und  Nibelungen,  ^t^r*"*^' 

Sigmundar,  sonar  Volsungs,  ok  son  Hjordisar,  dottur  Eylima. 

•"^'^  Sigurdr  var   ägaetastr   allra    herkonunga  at   aett  ok  afli  ok 

hug.     Reginn  sagdi  lionum  til,  hvar  Fäfnir  h'i  ä  gullinu,  ok 

eggjadi   bann  at  sokja  giillit.     J^ä  gerdi  Region   sverd  |)at, 

ö  er  Gramr   heitij,   er    svä  hvast   var,   at  Sigurdr  brä   nidr  i 

rennanda   vatn,    ok    tök    i    siindr    ullarlagd,    er    ra^   fyi'irj 

^r-i^   straurainum  at  sverdseggioni.    Jni  Q*8t  klauf  Sigurdr  stedja 

^''"'^^         Regins  ofan  i  stokkinn  med  sverdinu.  ^ '-^ 

A^  :S*^^         Eptir  J)at  föru  peir  Sigurdr  ok   Reginn  a   Guitaheidi. 

Kl  Jni  gröf  Sigurdr  grof  ä   veg  Fäfnis  ok   settisk  |)ar  i.     En 

er   Fäfoir    skreid    til    vaz,    ok    hann    koiu    yfir  grotina,    pii 

lagdi  Sigurdr  sverdinu  i  goguum  bann,  ok  var  |)at  bans  bani. 

Kom  p'd  Reginn  at  ok  sagdi,   at   bani>  hefdi    drepit   brodur 

bans,  ok  baud  bonum  p&t  at  saett,  at  bann  skyldi  taka  bjarta 

lö   Fäfnis  ok  steikja  vid  eld,  en  Reginn  l^gdisk  nidr  ok  drakk 

blöd   Fäfnis    ok    lagdisk    at    sofa.     En    er    Sigurdr   steikti 

hjartat,  ok  bann  bugdi,  at  fullsteikt  mundi,  ok  tök  ä  fingrinura, 

bve  hart  var,  en  er  fraudit  rann  ör  bjartanu  ä  tingrinn,  pix 

brann  bann  ok  drap   fingrinum    i    muon   ser;   en   er  bjarta- 

20  blödit  kom  ä  tunguna,  pk  kunni  hann  fugls  rodd  ok  skildi. 

hvat  igdurnar  sogdu,  er  sotu  i  vidnunr.  pix  mselti  ein: 

1. 

,Jmr  sitr  Sigurdr     sveita  stokkinn, 
■'^  Fäfnis  bjarta    vid  funa  steikir: 

spakr  pÄtti  mer    spiilir  bauga. 
26  ef  Qorsega    fränan  aeti.' 

2. 

.J^ar  liggr  Reginn,     ni'dr  um  vid  sik, 
vill  tjela  mog,    |)ano  8  triiir  bonum: 
berr  af  reidi     rong  ord  samaii. 
vill  bolvasraidr    brödur  hefna.' 

30  |>ä  gekk  Sigurdr  til  Regins  ok  <lrap  hann,  en  sidan  til 

heets  8in8,  er  Gran i  heitir,  ok  reid,  til  pess  er  hann  kom  til 


•^^  4.  Die  Volsungen  und  Nibelungen.  j/^    r^fP 

bols  Fäfois,  tok  pä  upp   gullit  ok   batt  i   klyfjar  ok  lagdi 
upp  ä  bak  Grana,  ok  ste    upj)  själfr  ok  reid  pix  leid  sina. 

J^ä  reid  Sigurdr,  til  pess   er  bann  fann  ä  fjallinu   hüs; 
par  svaf  inni  ein  kona,  ok  hafdi  sii  lijalm  ok  brynju.    Hann 
bra  sverdinu  ok  reist  brynjuaa  af  heoni;  pä  vaknadi   hon    5 
ok     nefndisk     Hildr;     hon     er    kollud    Brynhildr    ok    var 
valkyrja. 

Sigurdr  reid  |)adan  ok  kom  til  |)ess  konungs,  er  Gjüki 
het,  kona  bans  er  nefnd  Grimbildr,  born  peirra  vorn  pau 
Gunnarr,  Hogni,  Gudriio,  Guduy:  Gotbormr  var  stjüpsonr  10  , 
Gjüka.  fmr  dvaldisk  Sigurdr  langa  hrid;  |)ä  fekk  bann 
Gudriinar  Gjükadöttur,  en  Gunnarr  ok  Hogni  sörusk  i 
bredralag  vid  Sigurd.  cc  i- ■ 

J^vi    naest    föru   |)eir  Sigurdr    ok   Gji'ikasynir    at    bidja     ''^^a>>-<J 
Gunnari  konu  til  Atla  Budlasonar,  Brynhildar  systur  bans;   15    'M  - 
hon  sat  ä  Hindarfjalli,   ok  var   um   sal  hennar  vafrlogi,  en 
bon    hafdi  pess   heit   strengt   at   eiga  pann   einu   mann,   er 
j  J)ordi   at  rida  vafrlogann.     |n'i  ridu  peir  Sigurdr   ok   Gjü- 
■  kungar  (peir   eru   ok   kalladir  Niflungar)   upp   ä   fjallit,   ok 
skyldi   |)ä  Gunnarr  rida   vafrlogann ;   hann   ätti   hest  |)ann,  20 
er  Goti  heitir,   en  sä   hestr  |)ordi   eigi   at  blaupa  i  eldinn. 
fiä  skiptu  {)eir  litum,  Sigurdr  ok  Gunnarr,  ok  svä  vopnum;  V' 

pvi  at  Grani  vildi  undir  engum  manni  ganga  nema  Sigurdi. 
\^'d  bljöp  Sigurdr  ä  Grana  ok  reid  vafrlogann.  pat  kveld 
gekk  hann  at  bn'idlaupi  med  Brynbildi;  er  |)au  kömu  i  25 
saeing,  pä  dr(')  hann  sverdit  Gram  (')r  slidrura  ok  lagdi  i 
milli  J)eira.  En  at  morni,  pä  er  bann  stod  upp  ok  klaeddi 
sik,  pi\  gaf  hann  Brynhildi  at  linfe  guUbauginn,  |)ann  er 
Loki  hafdi  tekit  af  Andvara,  en  tök  af  lienni  aunan  baug 
til  minja.  Sigurdr  hljöp  |)ä  ä  hest  sinn  ok  reid  til  felaga  30 
sinna:  skipta  {)eir  Gunnarr  ]){\  aptr  litum  ok  föru  aptr  til 
Gji'ika  med  Brynhildi.  Sigurdr  ätti  tvau  born  med  Gudrünu: 
Sigmund  ok  Svanhildi. 

I^at   var  eitt  sinn,   at  Brynhildr  ok    Gudrun   gengu   til 
va/  at  bleikja   badda   sina.     pi\   er  pskr   kömu   til   ärinnar,  c. 
p'd  öd  Brynhildr  üt  ä  öna  frä  landi  ok  maelti,  at  hou  vildi 


14  4.  Die  Volsungen  und  Nibelungen. 

eigi  bera  i  hofud  ser  pat  vato,   er   rynni   ör   häri  Gudriinu, 
py\  at  hon  ätti  biianda  hugadan    betr.     J>ä   gekk  Gudrun  ä  ; 
ona  eptir  henni  ok  sagdi,  at   hon  mätti   fyrir  J)vi  J)vä  ofar 
sinn  hadd  i  onni,  at  hon  iitti  pdmn  mann,   er   eifji  Gunnarr 

5  ok   engl   annarr  i    veroldu  var  jafnfroko:    J)vi   at   bann  vä 
Fäfni  ok  Regin  ok  t('»k  arf  eptir  bada  |)a.    ph  svarar  Bryn-  < 
hildr:  ,Meirra  var  |)at  vert,  er  Gunnarr  reid  vafrlogaon,  en 
Sigurdr  pordi  eigi.'     |n'i   hlo  Gudrun   ok   maelti:  ,.^tlar  |)ü, 
at  Gunnarr  ridi  vafrlogann  ?    Sä,  jetla  ek,  at  gengi  i  rekkju 

10  hjä  |)er.  er  raer  gaf  gullbaug  f)euna ;  en  sä  gullbaugr,  er  p\\ 
hefir  ä  hendi,   ok  p\\   pätt  at  linfe,   hann   er  kalladr  And- 
varanautr,  ok  setlak,  at  eigi  sötti  Gunnarr  hann  ä  Gnitaheidi.' 
Jn'i  |)agnadi  Brynhildr  ok  gekk    heim.     Eptir   put   egtr- 
jadi  hon   Gunnar  ok  Hogna   at   drepa  Sigurd,   en   fyrir  |)\  i 

15  at  J)eir  v«>rn  eidsvarar  Sigurdar.  pi\  eggjudu  |)eir  ti}  Gotborm^ 
brodur  sinn,  at  drepa  Sigurd;  hann  lagdi  Sigurd  sverdi  i 
gMgnum  sofanda,  en  er  hann  fekk  särit,  piy  kastadi  bann 
sverdinu  Gram  eptir  honum,  svä  at  sundr  sneid  i  niidju 
maiminn.     pur  feil  Sigurdr    ok   sonr   bans  prevetr.   er  Sig- 

20   mundr  bet,   er   pe'w   dr«]pu.     P]ptir  jjat   lagdi  Brynhildr  sik 

sverdi.    <»k   var   hon   brend   med  Sigurdi.     En  Gunoarr  ok 

Hogni    t<')ku    pi\    Fäfnisarf    ok    Andvaranaut    ok    redu    pi\ 

londum.  * 

Atli    konungr    Budlason,    bn')dir    Bryohildar,    fekk    {)ä 

25  Gudninar,  er  Sigurdr  iiafdi  ätta,  ok  (»ttu  |)au  born.  Atli 
konungr  band  til  sin  Guunari  ok  Hogna,  en  pe'w  foru  at 
hnimbodinu;  en  ädr  peh  föru  heiman,  pii  fölu  J)eir  gullif 
Fäfnisarf  i  Hin,  ok  heiir  f)at  gull  aldri  sidan  fundizk.  En 
Atli  konungr  liafdi  {)ar  lid  fyrir  ok  bardisk  vid  Gunnar  ok 

8«)  Hogna,    ok   urdu   f)eir  handteknir;    l«'t  Atli   konungr  skera 
hjarta  ör  H«)gna  kykvuni,  var  {)at  bans   bani.     Gunnari  letl 
bann  ka.sta  i  ormgard,  en  honum  var  fengin  leyniliga  barpa, 

I  ok  slo  hann  med  t(»num,  j)viat  hendr  hans  vorn  bundnar, 
8va  at  ailir  ormarnir  sofnudu,  nema  si'i  oadra,   er  rentli 

35  honum.  ok  bjö  svä  fyrir  flagbrjöskat,  at  hon  steypti  iin.- 
dinu  inu  i  holit,  ok  liekk  hon  ä  lifrinni.  par  til  er  hanii  do. 


i.  Die  Volsangen  und  Nibelmigen.  15 

Litla  äidar  drap  Gudrun  tva  sonu  sina  ok  let  gera  med 
gulli  ok   silfri  bordker  af  hausnrn   |)eirra,    ok   pä  var  gert 
erfi   Niflunga.     At  |)eirri   veizlu    let   Gudrun    skenkja    Atla 
konungi    med  peim  bordkerum    mj«>d.    ok    var    blandit  vid    'X.!^'\-^'*' 
blödi  sveioanna;    en   hj«)rtu  |)eirra   let    hon    steikja   ok   fö    sj' 
konnogi  at  eta :  en  er  |)at   var  gert.  J)a   sagdi   hon   honum    ^i^^ 
sjolfum    med    morgum    üf»>Krum    ordum.      Eigi   skorti    |)ar   I*J&<^ 
äfenginn  mjod,  svä  at  flest  fölk   sofuadi  |)ar,    sem  sat:   ä      ''"'T^ 
{)eirri  nött  gekk  hon   til   konungs,    er  bann  svaf,  ok    med 
heoni  sonr  Hogna.  ok  vogu  at  honum:  |)at  var   hans  banL  i» 
f>ä  skutu  pan  eldi   ä   bolliaa.  ok  braun  |)at  folk,   er  par 
var  inni. 

Eptir  |)at  för  hon  til  sjävar,    hljöp  ä   sseinn  ok   vildi      ^      . . 
tyoa  ser,  en  hana  rak  yfir  ^ordinn,  kom  |)ä  ä  pat  land,  er  ""  ', 

ätti  Jönakr  konungr:  en  er  hann  sä  hana,  tök   bann   hana  i* 
til  sin  ok  fekk   hennar:  ottu   psiu  pryk  sonu,  er  svä   hetu: 
S<]rli,   Hamdir.  Erpr:  |)eir   vorn   allir  svartir  sem   hrafn  a  . 

härs  lit  sejn  Gunnarr  ok  Hogni  ok  adrir  Niflungar.  ^<**< 

f>ar  f»ddisk    upp  Svanhildr.   döttir  Signrdar:   hon  var 
allra  kvenna  fegrst.     fat  spurdi  Jormunrekr  konungr  hinn  *)  ' 
riki :  hann   sendi  son  sinn  Randve  at  bidja  hennar  ser  til  '^ 
handa.     En   er    hann   kom  til  Jnnakrs,   |)ä  var  Svanhildr 
seid   honum   i   hendr:   skyldi   hann  fera  hana  Jormunreki. 
f>ä  sagdi   Bikki.   at  |)at   var    betr  fallit,    at  Randver    aetti 
Svanhildi,  er  hann  var  ungr  ok   baedi   pau.   en  Jormunrekr  20 
var  gamall.     {>etta  rad  likadi  |)eim  vel  hinum  ungum  mon- 
num.     f>vi  naest  sagdi  Bikki  {)€tta  konungi:  pä  let  Jormun- 
rekr taka  son   sinn    ok   leida    til  gälga:    pä    tök   Randver 
hauk  sinn  ok   plokkadi   af  Qadrarnar   ok   bad   senda   fedr 
»num:  |)ä  var   bann   hengdr.    Eo   er  Jormunrekr  konungr  3» 
sä  hankinn.   {)ä    kom   honum   i  hug,   at   svä   sem    haukrinn 
var  nfleygr  ok   fjadrlauss,   at    sv:i    var    riki   hans    -•f'-'^.    ^r    ^^^ 
hann  var  gamall  ok  sonlanss. 

I^at    var    eitt    sinn,    er    Jormunrekr    konungr    reid    «>r 
skögi  fra  veidum  med  bird  sina.  en  Svanhildr  dröttning  sat  i> 
st  baddblikl   pä    ridu  {)eir  ä   hana  ok  trodu   hana    undir 


fjj^ 


16  4.  Die  Vülsungen  and  Nibelungen. 

hestafotum  til  bana.    En  er  petta  spurdi  Gudrun,  {)h  eggjadi 

hon    sonu    sina   til    hefndar   eptir   Svanhildi.     En    er   |)eir 

bjoggusk  til  ferdar,  |);i  fekk    hon   peim    brynjur   ok    hjälma 

^j^    ^      svä  sterka,  at  eigi  mundi  jarn  ä  festa.    Hon  lagdi  rad  fyrir 

*P^      6  |)ä,  at  |)ä  er  peir  kvaemi   til  Jormunreks   konungs,  at   f>eir 

skyldi    ganga  of  nött   at   honum   sofanda,  skyldi   Sorli   ok 

Hamdir  h«)ggva  af  honum   hendr   ok  fotr,  en  Erpr  hofudit. 

En  er   peir  komu   ä   leid,  pä   spurdu  {)eir  Erp,    hver 

tr  lidsemd   peim    mundi    at    honum,   ef  peir   hitti  Jomiunrek 

'^'^     10  konung.     Hann  svarar,   at   hann   mundi   veita  |)eim   |)vilikt 

sem   hond   foti.     f^eir  segja,   at  {)at  var  allz   ekki,   at  fötr 

K^"         styddisk    vid   hond.     peir  voru   svä    reidir   mödur  sinni,  er 

ti<,x^^         hon  hafdi  leitt  {)ä  üt  med   heiptyrdum,   at  |)eir  vildu   gnra 

J)at,  er  henni  potti  verst.   ok    dröpu  Erp,  {)vi   at   hon   unni 

15  honum   mest.     Litlu    sidar,  er  Sorli    gekk,  skridnadi   bann 

odrum  foti  ok    studdi   sik    med   hendinni:    f^ji   m.viti    hann: 

,Veitti  nü  hoodin  fotioum.  betr  vjeri  nü,  at  Erpr  lifdi.' 

En  |)eir  komu  til  Jormunreks  konungs  of  nött,  par  sem 

hann  svaf,  ok  hjoggii  af  lioniim  hendr  ok   fötr.   ok  vid  pat 

20  vaknadi  hann  ok  kalladi    ;i   menn   sina.   bad  {)ä   vaka.     J>ä 

maelti  Hamdir:    ,Af  mundi  nn   hofudit,   ef  Erpr   lifdi'.     \k 

'  stodu  upp    hirdnienninir   ok   söttu    at   })eim,   ok   fengu    eigi 

v^CLJd   si)tt  pi\  med  vöpnum.     I^ä    kalladi  Jormunrekr,   at  |)ä   skal 

0.  Ji^f-     berja  grjöti,  var  svä  gort:  par  fellu  peir  Sorli  ok  Hamdir: 

''Y*^    «''  P'^  v^*"  ^^  d&üd  oll  aett  ok  afkvsemi  Gjüka. 


C-y-VT'tAf-mt 


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5.  Der  Zweikampf  auf  Samsö.  ,r^'^^-^ 

'^'^^^^'^  Einn  jölaaptau    i  Bolm,   ph  str^jigdi  Aogantyr  heit    at 

U*^^     bragarfulli,  sein  sidvenja  var  til,  at  bann  skyldi  eiga  dnttur 

Th^^^T^  Yngva  konungs  at  Ippsolum,  Ingibjorgu,  [)ä  mey,  er  fegrst 

^ir»^wi,Av*,  var  ok  vitrust  ä  dansku   tuiigu.    eda   falla    at   odrum    kosti 


5.  Der  Zweikampf  auf  Samsö.  1 7 

ok  eiga  eoga   konu    adra.     Eigi  er  sagt  af  fleirrum   heit- 
-trengiogum  peirra  bredra.  . 

f>at   sumar  föru  {)eir  brodr   til  Uppsala  i  Svignki  ok  rJX*  > 
gengu  inn  i  boliioa  fyrir  konung.  ok  segir  AngantV^r  honam 
heitstreoging  sina  ok  pat  med.  at  haon  vill  fä  döttnr  haas :    5 
illir    hlyddu.    er    inni  vora.    Angantyr  bad  konnng  segja. 
^^^_^iv£rt  {)eirra  eriudi  skyldi  ^tx2i.  K,ii,uft 

I  |)vi  ste  fram  yfir  bordit  Hjälmarr  enn  huguinstöri  ok  ""^^J* 
raaelti  til  konungs:  »Mionizk,  herra!  hversu'mikla  sömd  ek*--i«-fif;«f 
hefi  per  uDoit.  sidan  ek  kom  i  ydvart  riki,  ok  1  mqi^um  10  >^ 
lifhäska  fyrir  ydr  verit:  ok  fNTir  mina  pjönustu  bid  ek,  at  j.,^^^ 
T^^^T  giptid  mer  döttur  ydra:  pykkjumk  ek  ok  raakligri  r*";^^ 
mina  böD  at  piggja  en  berserkir  pessir,  er  hverjum  manni  tr^^r^^ 
gera  ilt . 

Konungr  hugsar  fyrir  ser,  ok  pykkir  petta  mikill  vaodi,  15 
tiversu  J)essu  skal  svara,  svä   at   minst   vandraedi    maetti  af 
-randa,  ok  svarar  um  sidir:  ,{^at  vil   ek,   at   Ingibjorg  kjosi 
-er  sjölf  maop.  hvaro  hon  vill  hata". 

Hon  segir:  ,Ef  per  vilid  mik  maoni  gipta.  J)a  vil  ek  pann 
eiga,  er  mer  er  ädr  kunnigr  at  gödura  hlutum.  en  eigi  pann, 
er  ek  hefi  ekki  af  annat  eh  sogar  einar  ok  allar  illar. 

Angantyr  roaelti :  .Ekki  vil  ek  hnippask  ordum  vid  pik, 
pvi  at  ek  se.  at  pü  elskar  Hjälmar;  en  pü,  Hjälmarr!  kom 
sadr  ä  Sämsey  til  holmgongu  vid  mik.  ella  ver  bvers  maonz 
nidingr.  ef  pü  komr  eigi  at  raidju  sumri  atäri!*  aa 

Hjälmarr  kvad  sik  ekki  dvelja  at  berjask.  Fom  Am- 
grims  synir  heim  til  fodar  sins  ok  sogdu   hooam  svä  gort:  , 

hann  kvezk  ekki  fvrr  hafa  öttazk  um  bä  en  mi.  ^^flz^ 

Ok  er  peir  brödr  koma  i  Sämsey,  sjä  peir,  hvar  tvau 

^kip  iiggja  i  hqfn  peirri,  er  Munarvägr  het.     peir  pöttusk   su 

vita.  at  Hjälmarr  muodi  pes^i  skip    eiga  ok  Oddr  enn  '^idi- 

f'irli.  er  kalladr  var  Orvaroddr.     pä  brugdu  Amgrims  synir 

verdum    ok    bitu    i   skjaldarrendr.  ok  kom  ä  pä  berserks- 

angr:   peir  gengu   pä   sex   lit   ä   hvart  skip:  en  par  voru 

vä  godir  dreogir  innan  bords.   at   ailir  töku  sin  vöpn,  ok  » 

rigi  flydi  ör  sinu  rümi,  ok   eogi    maelti  aedruord.     En  ber- 

Holth»as«D,  Aitislüodiacbe*  Leaebach.  2 


18  5.  Der  Zweikampf  auf  Samsj). 

serkiroir  gengu  med  qdru    bordi   fram,    en    odru   aptr.   ok 

dropu    pa    alla:    sidan   gengu    peir   ä    land    iipp    grenjandi. 

Hjälmarr  ok  Oddr  hofdu  geugit  upp  ä  eyna  at  vita,  ef  ber- 

serkimir  vaeri  komnir ;  ok  er  peir  gengu   ör  sköginum  til 

6  skipa  siona,  p-k  gengu  berserkir  i'it  af  skipum  peirra  med 

blödgum  vopnum  ok  brugdnum  sverdum,  ok  var  J)ä  gengion 

.        af  J)eim  berserksgangrinu ;   eo  pä  verda  |)eir  mättminni  en 

jumH    pesgLA-milli  sem  eptir  nakkvars  kyns  söttir. 

f>4kvadOddr:  ,fm  vas  mer  otti     einu_sioDi,  •****^ 

10                            es  grenjandi     geugu  af  oskum  "^J^LJ^kIx 

ok  emjandi     i  ey  stigu  jl^f^^JX^ 
tirarlausir,     voru  tölf  saman'. 

J»a  maßlti  Hjälmarr  til  Odds:  ,Ser  pü  nü,  at  fallnir  eru 
menn  okkrir  allir,  ok  synisk  mer  nü  likast.  at  ver  muuum 
15  allir  Odin  gista  i  kveld  i  Valholhi';  ok  pat  eitt  segja  menn. 
at  Hjälmarr  hafi  maelt  aedruord. 

Oddr  svarar:  .pat  muadi  mitt  räd  vera,  ,at  vit  flydim 
undan  ä  skog,  ok  munu  vit  ekki  mega  tveir  berjask  vid  tölf, 
er  drepit  hafa  tolf  ena  froknustu  menn.  er  vöru  i  Sviariki'. 
20  f>ä   mselti   Hjälmarr:   .Flyjum   vit   aldri   undan   övinum 

okkrum,  ok  |)olum  heldr  vopnpeirra:  fara  vil  ek  at  berjask 
vid  berserki'. 

Oddr  svarar:  ,En  ek  nenni  eigi  at  gista  Odin  i  kveld, 
ok  skulu  {)e8sir  allir  daudir  berserkir,  ädr  kveld  s»',  en  vit 
36  tveir  lifa'. 

f^etta  vidrmaeli  peirra  sanna  {)essar  visur,  er  Hjäl- 
marr kvad: 

,Fara  balir  hraustir     af  herskipura, 
tolf  menn  saman     tirarla.usir;  U*f*^ 

so  munum  i  aptan     Odin  gista 

tveir  föstbredr,     en  j)eir  tölf  lifa'. 

Oddr  svarar:  ,fivi  mnnk  ordi  andsvnr  vcita: 
{)eir  munu  i  aptao  (»din  «ista 
tölf  berserkir,     en  vit  tveir  lifa'. 


5.  Der  Zweikampf  anf  Sarosö.  19 

f>eir  Hjälmarr  sä,  at  Aogantyr  hefir  Tyrfing  i  liendi,  J)vi 
t  lysti  af  sem  af  solargeisla.  Hjälman-  mselti:  ,Hvärt  viltu 
igaj;id  Aoganty  eimi  eda  vid  bredr  lians  ellifu?'  r^ 

Oddr  svarar:    ,Ek  vil  berjask  vid  Angant}';  bann  mun 
gefa  stör  hogg  med  Tyrfingi,  eo  ek  tnii   betr  skyrtu  minni    5       ^ 
t^ti  brynju  pinni  til  blifdar'.  .   ^  ^«...iu^    3yi 

Hjälmarr  raaelti:  ,Hyar  kömu'*  vit  pes^  til  orrostu.  ^ 
at  pü  gengir  fram  fyrlr  mik?  fvi  viltu  berjask  vid 
Anganty,  at  per  pykkir  pat  meirra  prekvirki:  nü  em 
ek  hofudsmadr  pessar  hölmgongu;  het  ek  odru  konungs  10 
döttur  i  Svipjödu  en  lata  pik  eda  annan  ganga  i  petta  ein- 
vigi  fyrir  mik.  ok  skal  ek  berjask  vid  Anganty";  ok  brä 
pä  sverdinu  ok  gekk  fram  i  möti  ADgaoty:  ok  visadi 
hvärr  odrum  til  Valhallar.  Smiask  peir  i  moti  Hjälmarr 
ok  Angantyr  ok  lata  skamt  störra  lioggva  ä  milli.  15 

Oddr  kallar  ä  berserki  ok  kvad: 

•  Eiou  skal  vid  eion     orrostu  heyja, 

hvatra  drengja,  nema  hugr  bili'.  -^-wv^ 

pä  gekk  fram  Hjorvardr.  ok  ottu.sk  peir  Oddr  vid  hart        -^3 
fc^  väpnaskipti ;  en  silkiskyrta  Odds  var  svä  traust,  at  ekki  väpn  20 
festi  ä,  en  bann   hafdi  sverd  svä  gott,   at   svä  beit   brynju 
sem  klaedi,  ok  fo  hogg  hafdi  bann  veitt  Hjorvardi,  ädr  bann 
feil   daudr.     pä  gekk   til   Hervardr,   ok  for  somu   leid,    pä 
Hrani,  pä  hverr  at   odrum;   en  Oddr  veitti  peim  svä  harda     J'f-^, 
atsokn,   at   alla  feldi   bann  pä   ellifu    bredr.     En    frä    lejk   25'*  t^ 
fteirra  Hjälmars  er  pat    at  segja,   at  Hjälmarr  fekk   sextän 
-jr,  en  Angantyr  feil  daudr.     Oddr  gekk  par   til,   er  Hjäl- 
marr var,  ok  kvad: 

.Hvat  s  per,  Hjälmarr?     hefir  lit  brugdit, 
j;  v^  pik  kvedk  möda     margar  ujidir;  :w      ^^ 

hjälmrs  pinn  boggvinn,     en  ä  hlid  brynja, 

nii  kvedk  Qorvi     of  farit  pinu'. 
Hjälmarr  kvad: 

,Sor  hefik  sextäu,  slitna  brynju, 
I  svarts  fyrir  sjönum,     sekak  gaoga;  35 


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5.  Der  Zweikampf  aaf  Samsö. 

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hoßit  vid  hjarta    hjorr  Angantys,  '^ 

hvass  blödrefill     herdr  i  eitri'. 

,Hvarfk  fra  fogrum     fljuda  songvi 

otraudr  gamans     austr  vid  Sota; 

for  skuodadak,     ok  fork  i  lid  ««W"^^ 

hinzta  sinni     frä  hollvjnum'.       f'^^*''^^  ^•»-f««'*-^ 

,Hvarfk  fra  bvitri     hlads  bedgunni  uJ.^r^Ju^(: 
ä  Agnafit    ütanyerdri ;   '-»*-'  7  r^ 

saga  mun  sannask,     su  s  sagdi  mer, 
at  aptr  koma    eigi  mundak'. 

,Drag  mer  af  heiidi    bring  enn  rauda, 

Ur  enni  ungu     Ingibjorgu! 

Sä  mun  benni     bugfastr  tregi,         ^i^^^x^MU^ 

es  eigi  kemk     til  Uppsala'. 

jAttak  at  fulhi     fimm  bii  saman,  ^j. 

eji  {t?i  aldri     undak  n'idi;        J^^^^^Z^'^T^ 
nii  verdk  liggja     lifs  andvani,      Xsne^'^- 
sverdi  undadr     Saraseyju  i'. 

,Drekka  i  bollu     büskarlar  mjod 

menjum  gqfgir     at  mins  fodur; 

niedir  raarga     mungat  fira, 

en  mik  eggja_spor     i  eyju  J)ju".        "^(^[^L --^-^^ 

,Hrafn  flygr  austan    af  hom  m^idi,         '*^"- 
flygr  bonum  eptir     orn  i  sinni;        ^^--'^.^-f 
peim  gefk  erni     efstum  brädir,         Uax 
sä  mun  ä  blodi     bei^ja  minu'.  '^' 


Eptir  J)at  deyr  Hjälmarr. 

Oddr   segir  |)e88i   tidiiidi   iieim   i  SviJ)jöd;  on   koiumgs 

dottir  raä  eigi   Ufa  eptir  Hjälmar   ok    rädr  s«'r  sjölf  baoa. 

»0  Angantyr  ok  br/ulr  bans  voru    lagdir  i  baug  i  Sämsey  mod 

oiruni  vöpiium  Hiiiuiii. 


JT-v.»^ 


'»«^«J^ 


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^  •'  SmXi^'i,    -    ^«•-liJU^-«'^  tAK*»*^*^'<^  ^'■A*«'.^'^^^ 

•   --^  -^„•"^r   ITT«**--.     asVK^Hl^ 


r-^^'^^"^'"^^.  Hödin  und  HognL  ' 


Konangr,  sa  er  H^ni  er  nefndr.   ätti  döttar,  er  Hildr 

het.     Hana  tok   at  ^erfangi   konungr   sa,  er  Hedinn  het,  ¥^t^ 

Hjarranda  sod.     f>ä  var  Hogni  konungr  farinn  i  konanga-  ^ 

stefnu;   en  er   hann  spordi.   at   herjat  ?ar   i   riki    hans   ok"^^^^^ 

döttir  bans  var  i  brant   tekin,  pä  för  bann  med  sina  lidi    5 

at  leita  Hedins,   ok  spurdi   til  hans.   at  Hedinn   hafdi   siglt         *|::i^ 

Dordr   med   landi.      f>ä    er   Hogni    konungr   kom   1  Noreg,       •^*^ 

spnrdi  hano,  at  Hedinn  hafdi  siglt  vestrjam  haf,     |>a  siglir  "'<^'''*^ 

Hogni  eptir  honum    aU   til  Orkneyja:  ok  er  hann  kom  J)ar  ■»  ^ 

gern  beitir  Häev.  bä  var  bar  fyrir  Hedinn  med  lid  sitt.         1»  H^ 
.     '   '  kJU. 

[        |>a  for  Hildr  ä  fund  fqdur  sins^^  ok   baud  honum  men 

t  saett  af^bendi  Hedins,  en  i  odru  ordi  sagdi  hon,  at  He- 
dinn vaeri  büinn  at  berjask.  ok  aetti  Hogni  af  honum  engrar 
fa^dar  von.     Hogni  svarar   stjrt   döttur  sinni:   en  er   hon 
^Btti  Hedin.   sagdi   hon   honum,   at   H<^i  vildi  enga  saett,  u 
^Bk  bad  hann  büask  til  orrostu. 

^F       Ok   sva   gera  J)eir  hvärirtveggja ;    ganga   upp  ä   eyoa 
I     ok   hikja  lidinu.     |>ä   kallar  Hedinn  ä  Hogna,   mag  sinn. 
k  baud  honum  sjett  ok  mikit  gull  at  txitum. 

\>ä  svarar  Hogni:  .Of  sid  bauztu  petta.  ef  ])ii  vill  saettask,  ä» 
vi  at  nü  hefi  ek   dregit  Däinsleif,  er  dvergamir  gerdu.   er 
anoz  bani   skal   verda,    hvert  sinn  er  bert  er.    ok  aldri 
ilar  i  boggvi,  ok  ekki  sär  grer.  ef  |>ar  skeinisk  af.* 

f»ä   svarar  Hedino:   .Sverdi  beür  {)ü  par,  en  eigi  sign:         ,^^^ 
at.kalla  ek  gott,  hvert  er  dröttinholt  er.*  k  -^*^ 

f>ä  höfu  {)eir  orrostu  {)ä.  er  Hjadningavig  er  kallat.  ok 
'Tdusk   pann   dag  allan.    ok   at  kveldi   föru  konnngar  til 
Kipa.     En  Hildr  gekk  of  nöttina  til  valsins,  ok  vakpi  upp 
led  Qi.lkyngi  alla  J)ä.  er  daudir  vorn:  ok  annan  dag  gensu 
•nungarnir  ä  vigvoUinn  ok  hordusk,  ok  sva  allir  J)€ir,  er  3,, 
ilu  hinn  fyrra  daginii. 


Lt^  KV«^  .      KJ«a/,  wv'TS-e*^  ./^«i/w%*^,7*».Cw^  ) 


25J  7.  Walther  und  Hildegund. 

F6r  sva  sü  orrosta  hvern  dag  eptir  annan,  at  allir  f)eir, 

er  fellu,  ok  oll  vopn  |)au,  er  logu  ä  vigvelli,   ok   svä    lilifar 

urdii  at  grjöti.     En  er  dagadi,  stodu  upp  allir  daudir  meon 

ok  bordusk,  ok  oll  vopn  vom  pä  nv't.     Svä  er  sagt  i  kvae- 

6  dum.  at  Hjadningar  skulu  svä  bida  ragoar^krs. 

•,'  ■^'  f^        A^l       -■"     'V^ 

^'    Ji  OJX  TU   ifL  ^^i  .wvo^ 

7.  Walther  und  Hildegund. 

M^>^-  »^        Attila   konungr  af  Süsa  var  baedi   rikr   ok    fjolmennr, 

iuZvLa^wL^  ok    vann  mqrg    riki.      Haan    leggr    vingan    vid    Ermiurik 

konung,    er   pä    red    Pi'ili.      fessir    tveir    konungar    leggja 

vingau  sin  ä  medal,  svä  at  Attila  konungr  sendir  Erminrik 

^'^^*^     10  konuugi    sinn    fraenda   Osid   med    tölf   ridjlara,     Erminrikr 

„j^^W^     konungr  sendir  i  gegn  Valtara  af  Vaskasteini,  sion  systur- 

son,  med  tölf  riddurum.     \k  var  Valtari  tölf  vetra. 

^lar    dvaldisk    bann    sjau   vetr.     Tveira    vetrum    sidarr 
I\x<jU         kom  par  Hildigundr,  döttir  llias  jarls  af  Oceka,  ok  var  seud 

16  at  gisling  Attila  konungi.     pä  var  bou  sjau  vetra  g«}mul. 
Y{XJu!a         pessir  enir   ungu   menn   unnusk    mikit,  ok  veit  pat  pö 

'  eigi  Attila  koDungr. 

^^"H^  pat  er  einn    dag,   at  veizla  rik    er   i  grasgardi   Attila 

^A,-f>---c^   konuDgs  ok   dan/  rikr,   ok  pä   hell   Valtari   i   h(jnd   Hildi- 

30  gundi.    pau  talask  vid  marga  liluti,  ok  pat  grunar  engi  madr. 

Nu  mselti  Valtari;  ,llve  leugi  skaltu  vera  ambolt  Erka 

drottningar?     Ok  vaeri  betr  fallit,   attu  f<irir  heim  med  oss 

til  värra  fni'mla'. 

Hon  maelti:  ,Herra!  eigi  skaltu  spotta  mik,  pö  at  ek  se 

26  eigi  hjä  minum  fraendum'. 

•-^  Nu    svarar  Valtari:    ,Frii !   pü  ert   döttir    llias  jarjs    af 

Gn-ka,   en  ek  em   systurson   Ermioriks   konungs   af  Kömu- 

borg,  ok  annarr  er  roinn  fraeodi  pidrikr  konungr  af  Bern. 

ok    livi  skal   ek    })jöria  Attila    konuugi?     Ger  svä  vel,    far 

»0  heim  med  nur,  ok  svä   s»mm  »'k    »'in    |»i'i    liollr.   wvä    si*    yiut 

miT  lioilr!* 


*"  ä«>»''^«-C*V 


f>a  STarar  hon:  ,I>%ar  ^  Yeit  piim  YÜja  at  sqnna,  pä 
skalta  ok  vita  mik  ok  mino  vilja.  f>4  var  ek  ^ogurra  Tetra 
gomolf  er  ek  sa  pik  et  fyrsta  sinni,  ok  unna  ek  {>er  pegar 
>?ä  mikit,  at  angum  Mut  i  veroldu  meirra.  Ok  fara  tU  ek 
med  per  pangat,  er  pu  Tilt\  s 

pa  svarar  Yaltari:  ^  svä  er,  sem  pu  segir,  pa  kern 

|)ii  a  morgin,  er  sol  rennr  app,  til  ens   yzta  borgarUids, 

•k  haf  sva  mikit  goli  med  per,  sem  pü  malt  mest  bera  ä 

j.uDarri   hendi  piiuii.  fyrir  pvi  at  pü  Teizt  allar  fehirzlar 

£rka  dröttningar,  fraeadkona  pinnar'.  m 

Ok  bon  segir  svä  Yera  skofai. 

Ok  na  verdr  Attila  konnngr  ekki  ^vrr  vid  petta  rad,     ^  ^ 
fyrr  en  Yaltari   hefir  lit  ridit  af  Süsam,   ok  med  honiim  '2JCt 
Hildignndr.    Ok  hqfdn  nü  mikit  fe  i  golIL    Ok  pan  ridn    *^T^ 
i'it  af  borginni,  ok  engi  var  peirra  svä  godr  vinr,  at  pao  is 
trvdi  til  pessa,  at  Tita  sina  ferd. 

Ok  DU  verdr  vid  Tarr  AttUa  konnngr,  at  Yaltari  er 
brot  ridinn  ok  Hildignndr,  ok  nu  bidr  bann  sina  menn 
tölf  rida  eptir  peim.  ,ok  sknind  aptr  hafa  fe  ^t  alt,  er  brot 
er  tekit.  ok  sra  bqfnd  Yaltara^  m 

Ok  af  pessom  ¥ar  einn  madr  Hqgni,  son  Aldrian  ko- 
DQDgs.  Ok  nü  rida  pessir  tolf  riddarar  eptir  peim  skyndi- 
lega,  ok  sja  nü  hvärir  annarra  reid. 

Nü  hleypr  Yaltari  af  sin  am  besti  med  mikilü  knrteisi     '"'^^ 
^ok  breysti.  ok  tekr  ofan  sina  frü  Hild^ndi  ok  peirra  gar-  k  . 
lar.     Nü  hleypr  bann  ä  sinn  best,  ok  setr  sinn  bjälm  ä    "^^ 
{fod  ser,  ok  snyr  firam  sinnm  gladiL  """** 

Nü  maelti  Hildigandr  ¥id  sinn  sata  bläfard:  Jlerra! 
trmr  er  pat,  er  pü  skalt  einn  berjask  vid  tolf  riddara. 
tid  beldr  UDdao.  ok  forda  pinn  lifi!'  so 

,Frü:*  segir  bann,  .grät  eigi!    Set  befi  ek  fyrr  bjalma 
»fiia,  skjqldn  skipta,  brynjur  snndradar  ok  menn  steypask 
sinom    bestnm   bqfndlansa:   ok   alt   petta   befi  ek  gart 
imni  hendi.  ok  ekki  er  mer  petta  oficßfli*.  ^^  ' 

Ok  nü  ridr  bann  i  möti   peim.     Verdr  nü  mikill  bar-  s» 
lagi.  ok  fyrr  er  myrkt  af  nött.  en  lokit  se  Tiginn. 


"kuu^io  /^■'O'^^-^M^    A.«;t>«rv    l*0  ftu    '*Z*'W/    ^^^^       -u    A^    '^■^Aj^-ff^^t^  X  u»  -»KX^^ 

^4  7.  Walther  and  Hildegaud. 

En  Valtari  er  nü  sarr  mjok,  ok   drepit   hefir   hann   du 
ellifu  riddara;  en  Hogiii   komsk   undao   ok   komsk    i   skög. 

Ell  Valtari    hittir  nii   sina   fri'i,  ok   bi'iask  J)ar  um  vid 

skoginn.    Valtari  slaer  pä  eld  vid  tinnu  ok  g«rir  p&r  mikinn 

5  eld,  ok  par  vid  steikir  hann   eitt  beysti  villigaltar.    Ok  nü 

matask  {)aii  sidan,  ok  lüka  eigi  fyrr,  en  alt  er  af  beinunum, 

Nü  snyr  Hogni  ör  sköginum   ok   til  eldsins,   er  Valtari 
sat  hjä,   ok   hyggr,    at   hann   skal    drepa   hann,    ok    bregdr 
nü  sverdi. 
10  Hildigundr  mselti  til  Valtara:  ,Vara  p\k\     Her  ferr  nü 

einn  af  pinum  ovinum,  er  pu  bardisk  vid  i  dag'. 

Ok  nü  tekr  hann  upp  beystit  villigaltarins,  er  af  var 
etit,  ok  kastar  at  Hogna,  ok  lystr  svä  mikit  liogg,  at  J)egar 
fellr  hann  til  jardar,  ok  kom  ä  hans  kinn,  >sva  at  |)egar 
15  rifnadi  holdit,  ok  üt  sprakk  augat.  Ok  nü  stendr  hann 
upp  skjött  ä  f«tr  ok  hleypr  ä  sinn  best,  ok  ridr  vid  petta 
heim  til  Süsam,  ok  segir  Attila  konungi  um  sina  ferd. 

Valtari  stigr  nü  ä  bak,   ok   rida  ^au   sudr   um  fjall  ;i 

fund  Erminriks  konungs,  ok  segir   honum  nü  alt   af  sinum 

20  ferdum.     Ok  p6  fä  |)eir  Attila  konungr  haldit  .sinn  vinfengi 

med   fegjofum,   er   Erminrikr   konungr   gaf  Attila   konungi. 

^'■'^-^,^:!tr    8.  Hildebrand  und  llebrand.     '    -S^^.Ä:^ 

Hertuginn  Lodvigr  bidr  pii  pidrek    kouung   faru  heim 
med  8er   til  borgar;  en  konungr  sagdi,    at  ])ar  viil   hann 
Vera  i   sköginum   fyrst.     En   meistari  Hildibrandr   vill    faru 
26  at  hitta  sinn  son  Alibrand,  ok  bysk  hann  i  brott  .... 

Nü  er  meistari  Hildibrandr  albüinu.  ok  ridr  i  brott,  ok 
junkherra  Konrädr  ridr  a  leid  med  honum. 

Nü  ma'lti  Konradr  vid  Hildibrand:  ,Gödi   meistari  Hildi- 
brandr!   ef   pü    hittir    {)inD    son    Alibrand.    ma>l    vid    hann 
M  kurteiKÜga,    ok  seg,  ut  p(\  ert  lians  fudir!    Kn  ef  eigi  gorir 


8.  Hildebrand  und  Alebrand.  35 

|)ü  svä,  |>ä  hraedumk  ek,   at   |)at  verdi  pinn   bani,  svä   er 
bann  mikill  kempa'. 

fȊ  svarar  Hildibrandr :  ,G6di  vinl  hvat  kannto  mer 
af  at  segja?  Hversu  mä  ek  keoua  rainn  son  Alibrand. 
hvärt  hann  er,  eda  annarr  madr?*  o 

,Hann  hefir  einn  hvitan  best*,  sagdi  Kooradr,  .ok  naglar 

i  sköm  bans  eru  af  gulli:  bans   skjoldr  ok   merki  er   bvitt 

-em  mjol.   ok   a   dregin  borg.     Engl   madr  i  Omlungalaudi 

1  baus  maki,  svä  er  hann  gödr  riddari:  ok  nü  ertu  gamall 

k  miiutu  eigi  mega  fyrir  bonum  standa'.  lo 

I^ä    hlö   Hildibrandr  ok    maelti:   ,f^6tt   Alibrandr  minn 
söD    bvggi    sik  Vera   mikinn    mann,   ok   hans  ofmetoadr  er 
sva  stolz,    at  hann  vill  vid  engan   mann  jafnask,   enn  svä     -^"^ 
gamall   sem  ek  em:   pä   kann  vera  at  enn   segi    hann   eigi       ^f^ 
-idar  sitt  uafii  mer,  en  ek  segi  honnm  mitt*.  i5  r* 

Nu  skiljask  peir. 

Nii  ridr  Hildibrandr  hvatliga  J)ä  leid,  er  til  Bernar  er. 
<>k  er  hann  ser  stadinn,  pä  ridr  einn  madr  i  möt  honam 
med  tvä  hunda.  ok  ix  vinstri    hendi   hefir  hann   einn   hauk.  , 

Sä  madr  er  mikill  ä  hestbaki  ok  sitr  heveskliga  sinn  best:  äo     •** 
bann  hefir  hvitan  best  ok  hvita  alla  hemeskju,  ok  ä  morkud 
Bern  med  gyltum  turnum.  Ä^JM 

Hildibrandr    ridr   i   möt   roanninum   ok  Lvkkisk   finna,     ^  ^ 
^  at  sja  mun  eigi  minni  pykkjask  en  bann.  -^^ 

<->k  J)ä  er  Alibrandr   ser   i  gegn   ser  rida  einn    mann  25 
med   vopnum,   ok  sä   ridr   alldrengiliga    ä  möt    honuni.   ok 
fkki  mä  bann  sjä,  at  bann  laegi  sik  uakkvat   fyrir  honuni:      "^^ 
pk  verdr  Alibrandr  reidr  ok  lizk  sem  bessi  muni  vid  bann    a^^x 
^t^ppask.  spennir  fast  simi  hjälm  ok   skytr  fyrir  brjöst  ser  -^ 

Muum  skildi :  ok  sitt  gladil  setr  hann  fram,  ok  keyrir  sinn  30 
best  sporum. 

Ok  er  Hildibrandr  ser,  hversu  Alibrandr  hefir  vid  büizk, 
lieldr  bann  sioum  skildi  fyrir  brjöst  st^r.  ok  setr  fram  sitt 
gladil,  ok  keyrir  sinn  best  sporum,  ok  ridr  i  möt  bonum 
ivergi  ödjarfligar,  ok  ridask  at.  35 


06  8.  Hildebrand  und  Alebrand. 

Leggr  nü  hvärr  siou  spjöti  i  skjold  annars  svä  fast,  at 

sundr    bresta    spjötskoptin    baedi.      (>k    hinn    gamli    lileypr 

pegar  af  baki  hvatliga  ok  bregdr  siou  sverdi,  ok  slikt  sama 

binn  yngri.     Gengu  nü  saraan  ok   berjask  laoga   brid,    til 

jl^     5  |)ess  er  bvarrtveggja  var  mödr.    Ok  nü  setja  {)eir  nidr  sina 

,ujuu^      skjoldu  ok  studdusk  a. 

-»'''^*^''^         Nü  maelti  Alibrandr:  ,Hverr  er  pessi  hinn  gamli  madr, 
"^  er  stadizk  hefir  fyrir  mer  svä  langa  hrid?     Seg   skjott  |)itt 

heiti  ok  gef  upp  pin  vopn:  pä  muntu  lialda   lifi  pinu!     En 
10  ef  eigi  viltu  pat,  pä  mä  pat  verda  pion  skadi'. 

Hildibrandr    svarar:   , Viltu   vita   mitt   beiti,    pä    muutii 

fyrr  verda  at  segja  pitt  heiti,  ok  upp  muntu  verda  at  gefa 

pitt  sverd  ok  vopn,  ädr  vit   skiljumsk.     Ok  ef  pat    viltu 

^^'T^Aßi     eigi  Iqstigr,  pa  muntu  pö  gera  verda  naudigr.' 

Hfiö  pH  reidir  Alibrandr  upp  sitt   sverd   allkappsamliga,  ok 

bßggr  til  hins  gamla,  ok  slikt  bit  sama  Hildibrandr:  reidir 

upp  sitt  sverd   ok   hoggr  i  gegn.     Verdr    par   nü    hord   or- 

\,u,r^^  rosta,  ok  gera   adra_  brid   holfu  vaskligri  en   fyrr.     Ok   nü 

^'^  er  hvärrtveggja  modr,  ok  setr  Alibrandr  nidr  sinn  skjold  ok 

20  vill  hvilask,  ok  svä  vill  Hildibrandr. 

pä  mselti  Alibrandr:  , Viltu  segja  pitt  nafn  ok  gefa  upp 
pin  vopn,  pä  muntu  balda  pinu  lifi;  en  ef  eigi  gorir  pü 
svä,  pä  muntu  vera  drepinn.  pü  vildir  eigi  segja  pitt  nafti, 
pä  er  vit  bittumsk,  ok  var  pat  per  engl  ösömd:  en  nü 
-c^r  25  niuutu  segja  verda  med  üsigri,  ok  lata  oll  pin  vopn  med 
osömd,  eda  pola  bana  at  odrum  kosti.' 

Ok  nü  verdr  binn    yngri   allra   üdastr,    ok  vill   at_yisu 
drepa  bann,  ok  boggr  nü   af  oUu   aHi   til    liins   gaiuln.     Kii 
haun  verr  sik  nü  allra  drengiligast. 
80  Ok    nü    maelti   Hildibrandr:   ,Ertii    nakkvat  af   Yllinga 

aett,  pä  seg  mer,  ok  f:e  ek  ptT  grid,  ella  drep  ek  pik.' 

pä   svarar  Alibrandr:   .Ef  pü  vilt  halda    pinu  lifi,   pä 

gefsk  upp!     En  ek  em  eigi  Ylfinga   ;rttar   heldr  en   pü,  ok 

vist  ertu  beimskr,   pü    at   pü    ser  gamall.     Ok   seg  skjött 

80  pitt  heiti !     En   med    pvi  at  pü   vissir,   hverr   ek   vsprl,  pä 

myndir  pü  eigi  kalla  miiin  fodur  Ylfiiig.' 


8.  Hildebrand  nnd  Alebrand.  27 

Sekjask  peir  du   allra  fastast.     Hinn   gamli  gengr  nü        _^ 
ij?er  honum  ok  hoggr   heldr  stürt,   ok    nü  slser  Hildibrandr  '^ 
eitt   mikit    slag  ä   hans   Iser,   svä  at  sundr  tekr    brynjuna,  ^^i^ 
ok   faer  nü   Alibrandr  mikit   sär,   svä   at  näliga   er  honum 
sinn  fotr  önytr.  s 

Ok  nü  maelti  hann:  ,Se  her  nü  mitt  sverd!  Nü  verd 
ek  |)at  upp  gefa,  J)vi  at  nü  f»  ek  eigi  stadit  lengr  fyrir 
J)er.    Jni  hefir  Qändann  i  hendi  {)er',  ok  rettir  fram  hqndina. 

En  hinn  gamli  snyr  skildinum  frä,  ok  rettir  ft-am  hon- 
dina   ä   möti   sverdinu,   ok   setlar  vid   at  taka.     Nü   heggr  lo 
Alibrandr  til  hins  gamla  leyniliga,  ok  vill  af  hoggva  hondina. 

En  hinn  gamli  skytr  skildinum  upp  hätt  ok  skyndi-  ^ 
liga,  ok  mselti:  .petfa  slag  mun  |)er  kennt  hafa  {)in  kouctf  ywst 
en  eigi  pinn  fadir/ 

Ok   sökir   himi  gamli   svä  fast,   at   nü   fellr   hinn  ungi  is 
til  jardar,  ok  hinn  gamli  ä   hann   ofan.   ok   setr  sitt  sverd 
fyrir  hans   brjöst  ok   maelti:   ,Seg  mer  skjött  pitt   heiti  ok 
pina  sett,  ella  skaltu  lata  pitt  lif!' 

Jiä   svarar    Alibrandr:    ,J^at  segi   ek    nü    aldri,    pvi    at 
ekki  hirdi  ek  nü  um  lifit  hedan  i  frä,  er  svä  gomul  grägos  20 
skal  mik  hafa  yfirstigit.' 

Hildibrandr  maelti:  ,Viltu  halda  pinu  lifi,  {)ä  seg  mer 
skjött,  ef  |)ü  ert  Alibrandr  minn  son:  J)ä  em  ek  Hildibrandr 
J)inn  fadir.' 

\-A    svarar  hinn    ungi:    ,Ef  J)ü    ert    Hildibrandr   minn  25 
fadir,  pä  em  ek  Alibrandr  |)iun  son.' 

\k  stendr  upp  Hildibrandr   skjott   af  honum,   ok  Ali- 
brandr ä  sina  fatr,  ok  kyssask  ok  kannask  nü  vid.    Verdr 
nü  Hildibrandr  allfeginn  sinum  syni  Alibrandi,  ok  Alibrandr 
Pslikt  sama  sinum  fedr  Hildibrandi.    Hlaupa  nü  ä  sina  hesta  30 
|ok  rida  heim  til  borgarinnar. 

Nii  spyrr  Alibrandr:  .Hvar  skildisk  pü  vid  pidrik 
konung." 

Hildibrandr    svarar    ok    segir    honum   alt,    hversu   peir 
skildusk  i  sköginum,  ok  svä  pat,  at  hann  vill  at  Alibrandr  sg 
ridi  üt  i  gegn  honum  vid  alla  sina  menn. 


28  9.  Ragiiar  lodbrök  und  seine  Söhne. 


Nil   rida  peir   um  kveldit   til  modur  Alibrands.     Hon 

gengr  i  mot  peim  ok  ser  sinn  son  Alibraud  blodgan  ok  säran. 

Nu   veinar   hon   ok   graetr,   ok    mselti:  ,Minn   söti   son! 

IM.  hvar  ertu  s&rr,    eda  hverr  veitti   {)er  petta  sär,  eda   hverr 

6  er  J)inn  forunautr?' 

Nu  svarar  Alibrandr:  ,Frü!  |)etta  sär  mä  ek  vel  pola, 
pö  at  pat  se  eigi  litit.  pat  hefir  mer  veitt  minn  fadir 
Hildibrandr,  Ylfinga  meistari.  Haun  ridr  her  nü  vid  mer.' 
I^ä  verdr  hon  fegin  sinura  syni  ok  siniim  bönda,  ok 
10  gengr  i  möt  peim,  ok  leggr  sina  bäda  arma  um  hals  Ilildi- 
brandi,  ok  verdr  nü  hvärt  peirra  odr»  fegit.  Ok  J)ar  er 
nü  mikil  gledi  ok  fognudr  pa  nott.  Nü  bindr  sor  Alibrands 
haus  modir,  ok  snaeda  par  um  kveldit. 

,^,..^juk<^  ^    9.  Ragnar  lodbrök  und  seine  Söhne.'T^^rSta:' 

Herredr  het  jarl  rikr  ok  ägaetr  ä  Gautlandi.    Hann  var 
,         1.^  kvängadr;  döttir  h;»ns  het  [Mtra:   hon  var  allra  kvenna  fri- 
^^"^       dust  s^'num,  ok  kurteisust  at  ser  um  alla  hluti  |)a,  er  betrn 
er  at  hafa,  enn  äu  vera;  pat  var  hennar  kenningarnafn,  at 
.zXuchon  var  k(^llud   borgarhjortr,   fyrir  |)vi   at   svä    bar   hon   af 
(»llum  konum  at  fegrd,  sem  hjnrtr  af  odrum  dyrum. 

Jarlinn  unni   mikit  dottur  sinni;   hann   let  gora  heoni 
eina  skemmu,  skamt  irk  hnll   konungs,   ok  um  |)4  skemmu  *- 
var  skidgardr.     f>at  lagdi  jarl  i  vanda  sinn,  at  senda  döttiir*^ 
sinni  hvern  dag  nakkvat  til  skemtanar,  enn  jiat  m:vlti  hanii, 
at  |)vi  mundi  hann  frani  Jialda.     Fn'i_|)vi  er  sagt,  at   hann  '^ 
*u^  ür.  l('t  ftjra  henni  litinn  lyngorm  einiihvern  (jug.  äkaHiga  fagran. 
ok  {)es8i  ormr  {)6tti  henni  godr,  ok  It-t  hann  i  sitt  eski,  ok 
bar  undir   hann   gull;  skamma   stund    var   bann    {)ar,    ädr 
hann  öx  mikit   nk    svä    gullit  undir  honnni ;   [)ar  komr.   at 
figi  hefir  hann  rüm  i  eskinu,  ok  liggr  nü  i  bring  um  eskit 
»••  ütan:  ok  |)ar  k^mr  ot'  sidir,  at  eigi  hetir  hann  rüm  i  skem 


9.  B«gii«r  lodbrok  and  seine  Söhne.  29 

munni,  ok  gullit  Tex  andir  honani  jafat  sem  onnriDn  själfr; 
Dil  liggr  bann  ütan  um  skemmuDa.  svä  at  saman  tök  hofiid    ^ 
ok  spordr,   ok   illr  g^risk   bann  vidreignar,   ok  |H)rir  engi    ^  ^ 
madr  at  koma  til  skemmuDnar  lyrir  {>essam  ormi,  nema  sä 
einn.  er  honiim  förir  fezlu,  ok  oxa  parf  haon  i  mal.    Jarli    & 
pykkir  uikit  mein  ä  {»essiL  ok  strengir  ^ess  beit,  at  bann 
man  peim  manni  gefa  dottur  sina.   hvat  manoa  sem   bann 
er.  ef  at  bana  yrdi  orminum:  ok  gull  pat,  er  nndir  bonnm 
-r.   skal  Vera  bennar   beimanfylgja.     J>€issi  tidendi  spyijask 
vida  üf  land,  enn  J)6  treystisk  engi  til  at  räda  fyrir  {)€ssum  lu  ^ 
inum  mikla  ormi. 

I  paDn  tima  red  fyrir  Danmorku  Sigurdr  bringr.    Hann 
var  rikr  koDungr,  ok  er  fraegr  ordinn  af  |)eirri  orrosto.  er 
hann  bardisk  vid  Harald  bilditonn  ä  Brävelü,  ok  fyrir  bonum  juXJZ 
feil    Haraldr,    sem    kanniart    er    ordit    of    alla    nordrholfu  i* 
iieimsins. 

Sigurdr  ätti  einn  son,  er  Ragnarr  bet;  bann  var  mikill  ^^^^^ 
vexti  ?aenn  yfirlits  ok  vel  viti  borinn,  störlyndr  vid  sina  ^-'f**' 
menn.  enn  grimmr  sinnm  övinum;  j^egar  bann  bafdi  aldr 
til,  faer  baun  ser  lids  ok  herskipa  ok  gerisk  bann  enn 
mesti  bermadr.  sva  at  varla  faesk  bans  maki.  Hann  spyrr 
|)etta,  er  Herrödr  jarl  bafdi  um  maelt :  gefr  bann  at  engan 
j^aaro,  ok  Isetr  sem  bann  viti  eigi:  bann  laetr  ger»  ser  fot 
med  undaHignm  baetti:  |>at  em  lodbrjkr  ok  lodkäpa,  ok 
nu  er  g«r  eru.  pä  laetr  bann  {)au  vella  i  biki:  sidan  herdir 
bann  |)au. 

f^at  er  eitthvert  snmar,  er  bann  beidr   ber  smum   til 
jGantlands,  ok  leggr  i  leyniväg  einn  skip  sitt,  ok  var  skamt 
tan  {>at  land.  er  jarl  red  fyrir:  ok  er  Ragnarr  bafdi  |>ar 
nött  verit.  vaknar  bann   soemma  um  morgininn,  rias 
ipp  ok  tekr  |)eä.si  en  somu   väpnfot.   er  ädr  var  frä   ^^, 
ferr  i,  ok  tekr  spjöt  mikit  i  bond  ser,  ok  gengr  af  ski- 
inom  einn  saman  ok  par  er  saodr  er,  ok  nü  veltisk  bann 
sandinnm:  ok  ädr  hann  gengr  i  burt.  tekr  bann  geiroagla 
^r  spjoti   sina,   ok  ferr   nü   einn  firä  skipanam  til   borgar- 
ids  jarls,  ok  komr  {)ar  suemma  dags,  svä  ai  allir  menn 


30  9.  Ragnar  lodbrök  \md  seine  Söhne. 

vöru  i  svefoi.    Ni'i  styrir  hann  til  skemmuiinar:  ok  er  hann 
fl  kerar  i  skidgardinn,  par   sem   ormrinn   var,   leggr   hann  til 

y^u^         hans  med  spjoti  sinu,  ok  pä  kippir    liaiin    at   ser  spjotinu: 
^^         ok  annat  sinn  leggr  hann,  J)at  lag  kemr  i  hrygg  orminum,  ^< 
j^    5    ok  nü  vinzk  bann  vid  hart,  svä  at  spjötit  gekk  afskaptinu, 

ok   verdr  svä    uaikill   gnyr  i  hans    Qorbrotum,   at  skemniao 
'       '       skelfr  oll.  '  "  ,  ,..^,   -^  i>^ 

"""  '  Ok  ni'i  snyr   Ragnarr  ä  hurt:  |)ä    komr   blodbogi   milli 

herda   honum,    ok    pat  sakar  hann    eigi,    svä   hlifa   honum 
10  klaedi  {)au,  sem  hann  let  gera.     Enn  |)eir.   er  i  skemmnnni 

vorn,  vakna  vid  gnyinn,  ok  ganga  üt  6r  skemmnnni. 

Nil  ser  jMtra  ganga  einn  mann  mikinn  frä  skemmunni. 
■yMr^U.  ^^  spyrr  hann  at  nafni,  eda  hvern  hann  vili  nü  finna:  hann 
j(X*JU  oemr  stadar,  ok  kvad  vjsu^  Ok  nii  gengr  hann  ä  brott,  ok 
■^        15  maelti  ekki  fleirra  vid  hana;  enn  spjötit  stöd  i  särinu  eptir, 

enn    hann  heiir  skaptit   med   ser.     Nii   er  hon   hefir  pessa 

visu  heyrda,  skildi  hon,  hvat  hann  sagdi  til  um  sitt  orendi. 

ok  svä  hve  gamall  hann  var;  ok  nü  hyggr  hon  at  fyrir  ser. 

hverr  bann   mundi   vera,   ok    pykkisk    hon   eigi   vita,   hvärt 

20  hann  er  menskr  madr  eda  eigi,  fyrir  {)vi   at  henni   {)ykkir 

i/w^Äit^  voxtr    hans  vera    svä    mikill.    sem   sagt  er  frä   ('n;apttum,   ä 

'/  |)eim  aldri,  sem  hann  hafdi,  ok   snyr   hon    inn  i  skemmuna 

ok  sofnar. 

Ok  er  menn  koma  üt  um  morgininn,   verda  meim  |)es8 
26  varir,  at  ormrinn  var  daudr,  ok  hann  var  lagdr   med  einu 

miklu  spjoti,  ok  J)at  stod   fast  i  säriou;  nü   laetr  jarl  {)at  i 

NÜ    ihugar  jarl,    hvat   bann    hafdi   um  maelt  vid  j)anii 

3»  mann,  er  orminum  yrdi  at  baiia,  ok  pykkisk  eigi  vita,  hvärt 

^"^"^         menskr    madr  veldr   |)essu   eda   eigi.    ok   r.r/k    nü    um   vid 

jjj.^    vini  si'na  ok   dottur,   hve  hann  skal   eptir_leita.   ok   {)ykkir  J 

jJL^^     ä  {ivi  likendi,  at  sä  mun  eptir  leita  at   hafa  verdkaupit,  er 

^  til    hefir   unjiit.     pat   n-d   hon.   at    lata    kvedja    t)ing8    fj<d-[a 

«A,        3»  nifton/ :  .ok  bid  |)ä  segja.  at  {)angat  komi  allir   })eir   menn, 

er  eigi  vilja  hafa  reidi  jarls,  ok  nakkvars  kostar  mega  SHkja 


r-V^ic     hrott    taka    {)adan,    ok    var    [)at   svä    mikit,    at    fom    var  \ 
väpnhipft. 


J»«U-*-*^: 


r^'T       (I 


9.  Ragnar  lodbrok  und  seine  Söhne.  31 

{)ingstefnu.  ok  ef  sä  er  nakkvarr,  er  vid  gengr  banasäri  orras-  ^A^ 
ins.  skal  hgia  |)at  spjötskapt  paogat,  er  fy^t  hefir  spjötinu.'    ^^^ 

J^etta  Ijzk  jarli  vaenligt.  ok  laetr  ni'i  pings  kvedja.  Ok 
er  at  peim  degi  kftmr,  er  vera  skal  pingit,  kemr  jarl  ok 
inargir  liofdingjar  adrir:  J)ar  verdr  niikit  ijolmeoni.  s     -^ 

J^etta   spyrsk   til   skipa  Ragnars.   at   padan  skamt  var      ^^^ 
ping  stefnt:    ok    uii   ferr   Ragnarr   frä   skipum   näliga  med  ,,^,.^^^^ 
allan  her  sinu  til  pingsins:  ok  er  |)eir  koma  J)ar,  nema  |)eir 
stadar  nakkvat  frä  qdrum  mqnuum,   {)viat  Ragnarr  ser  du.      ^^^^^ 
at  komit  var  fjolmeimi  raikit  frä  pvi,  sem  vani  var  til.  lo  '^-^ 

f>ä  stendr  jarl  upp  ok  kvedr  ser  hljöds    ok  talar,  bidr  „jjT*'^^ 
meno  hafa  pokk  fyrir,  er  vel   hafa  skipazk   vid   hans   ord-  ^uZ^t-, 
»Y-  sending,  ok  segir  sidan  atburd  J)aun.  sem    ordinn  er.   fyrst        -^^^ 
frä  |)vi,  hversu  liann  hafdi  um  raaelt  vid  pann  mann,  er  or- 
minum  yrdi  at   bana,   sidan,   at   ormrinn  er   nü   daudr.    ok   is 
sä  hefir   lätit  eptir  standa  spjötit  i   säriou,    er   unnit   hefir 
|)etta  fraegdaj^verk :  ok   ef  nakkvarr   er   sa   her  kominn  til    ^^!l3u^ 
{)ingsins,  er  pat  skapt  hafi,  er  pessu  spjoti   hefi.   beri    bann    f»^ 
{)at  fram,  ok  sanni  svä  sogu  sina.  ,J)ä  skal  ek  J)at  alt  enda. 
er  ek  hefi  um  mselt  hvärt  sem  bann  er  af  meirrum  stigum  20 
eda  minnum':  ok  lykr  bann  svä   sinu    mäü,   at   bann    laetr 
bera  spjötit  fyrir  hvern  mann,  er  _ä  er  piDgiou,  ok  bidr  ser  C^tLm 
segja,  hverr  sä  er,  er  vid  pessu  gengr.  eda  |)at  skapt  hefir,  a^cUy^ 
er  her  hefir  til. 

Nü  er  svä  gort:   eigi  finzk   sä    ne    einn,   er  J)at  skapt  25 
hafi.     Nü  er  komit  {)ar,   sem   Ragnarr   er,    ok   svnt  honuni     ^  "^ 
spjötit.  ok  g«^gr  bann  v]d,  at  bann  mun  eiga,  ok  {)ar  h«tir  -^^^ 
hvä.rt  eptir  qdrii.  skaptit  ok  spjötit. 

Nü  {)ykkask   raenn   vita,  at  bann   mun   hafa  ordit   or-  k^v^So. 
minum  at  bana,  ok  verdr  bann  af  pessu  verki  hardla  rajok  :<o     ^'^ 
■**fr«gr  of  oll  nordrlqnd.  ok  bjdr  hann  nü  |iöru  döttur  jarls,  '^•"^ 
p*ok   bann   t^r  {)vi   vel,   ok   nü   er   hon   bonum   grpt,   ok   ^r    A"*y^** 


fengit    at    mikilli  veizlu  med   enum   beztum    fqngum   i  J)vi      .^^^ 
riki;  at  {)essi  veizlu  kvängask  Ragoarr. 

Ok  er  lokit  er  veizlunni.  ferr  Ragnarr  til  rikis  sins,  ok  35 
red  {)ar  fyrir,  ok  a_nn  mikit  J>öru;  {)au  eiga  tvä   sonu,  het 


fj^ 


% 


32  9.  Ragnav  lodbrök  uud  seine  Söhne. 

Eirikr  enn  ellri,   enn  Agiiarr   enn   yngri ;  peir  vom  miklir 
x^Uj^    vexti  ok  frjdir  s^'num;  sterkari  voru  |)eir  miklu    enn  adrir 
„„„.^         menn  üestir,  er  f)ä  vom  uppi :  pe\r  nomu  allzkonar  ipröttir./! 
'^'p,.^'^)  l>'dt  var  eitthvert   sino,   at   Jx)ra   kendi    ser  sdttar,   ok 

'  5  au^ask  hon  ör  |)essi  sott ;  enn  Ragnari  {)ötti  petta  svä  mikit, 

at  hann  vill  eigi  räda  rikinu;  ok  tekr  adra   menn   at   rada 
rikinu  med  sonum  sinum:  enn  hann  tekr  nü  til  idnar  sinnar^ 
ennar  somu,   sem    hann   hafdi   fyrr  haft,  okrapzk  nü  i  her- 
nud,  ok  hvar  sem  hann  ferr,  faer  hann  sigr.        '^^^''^^ 

2. 
!/utf       10  Nu  heldr  Ragnarr  skipum  sinum  til  Englands,  sem  hann 

:,U.A^  hafdi  aetlat;  honum  gaf 'TynlivassaT^vä  at  vid  England 
t^ir<**4/3  brytr  hann  bäda  knorru  sina,  enn  a  land  komsk  alt  lid 
iUM  hans,    ok   heldu   kluedum   sinum   ok    vopnum ;    ok   par    sem 

PV^^     hann  komr  vid  |)orp  ok  borgh-  ok  kajtala,  J)ä  vinnr  hann. 
15  Enn  konungr  sä    het  Ella,   er   pä   red  England!:   hann 

hafdi  haft  frettir  til  Ragnars,    er   hann   för   6r   landi ;   hann 
'j*2^Jj2;^  hafdi  sett  menn  fyrir,  at  hann  skyldi  ])egar  vita,  ef  herrinn;- 
k«mi   vid  land;    nü    föru    peir  menn    til    fundar    vid   Ellu 
konung.  ok  segja  honum  hersogu.  ^ik^> 

20  Nu  laetr  hann  senda  bod  um  alt  sitt   riki,  ok   bad   til 

^"^^^  sin  koma  hvern  mann,  er  skHdi  mä  valda  ok  hesti  at  rida, 
"^  ok  J)ori  at  berjask,  ok  dregr  hann    samaii  svä    mikiiin   her, 

JUa.^^       at  fufda  var  at;   nü  büask  J)eir   til   bardaga  Ella   koimngr. 
''•'^  l^'d  mselti  Ella  konungr  vid   lid  sitt:  ,Ef  ver  sigrumsk 

•jr.   i  bardaga  f)essum,  ok  verdi  ^r  vid   j)at  varir.    at  Ragnarr  " 
er  kominn,  Jki  skulu  jx-r  eigi  bera  viipu  ä  hann,  |)viat  hann 
a  |)a  sonu  eptir,  er  aldri  munu  af  oss  ganga,  ef  haim  feilt. 
Ragnarr   bysk  nü  til    bardaga:    haim    hafdi   f)at   kl.vdi, 
^*^  er  Randalin  hafdi  gellt  honum  at  skilnadi,  fyrir  brynju,  ok 

^"'^'t^liü*  ^*^^  ^PJ"t  '  hendi,  er  hann  vann  at  orminum,    er  lä  um  sal 
■  ij.^,.  |»(»ru,    er    engi    pordx    annarra.    ok    euga    hlifhafdi    hann 
iif'ma  hjälm.  ' 

\ii\u  f)ä  er  ])eir  hittask.  tüksk  burda^i.     Kagoarr  hafdi 
miklu  miuna  lid.     Bardaginn  hafdi  eigi  lengi  verit,  ädr  lid 


►•«-»lA*.»*^ 


y\M. 


ü0*-O 


9.  Ragnar  lodbrök  und  seine  Söhne.  33 

Ragnars  feil  mjok,  ennbaivsem  hano    för,  vard  ryrt  fyrir,  ^^^^ 
ok  gekk  hann  i^^ogmitnlm^ingar  paiin  dag.  ok  |)ar  sem  ^^^^ 
hann  hjö  eda  lagdi  i  skjiMu,  bryujur  eda   hjalma,  ^ä  voru 
svä  stör  hogg   hans   hoggit  eda  skotiL  at   neitt   väpn  yrdi   L-  — 
honiim  at  mejni.  ok   fekk    hann    aldri  sar.   enn   hann   drap    5 
mikinn  fjolda  af  lidi  Ellu   konungs:   enn   pö  lauk    svä  bar- 
daga  peirra.   at  alt  lid  Ragnars   feil,   enn   at   honum    vorn 
bornir  skildir.  ok  vard  haudtekinn. 

Nu  var  hann  spurdr,  hvat  manna  hann  var;  enn  hann 
pagdi  vid,  ok  svaradi  ©ngu.  n. 

f"»ä  mselti  Ellakonungr:  ,Sjä  madr  man  verda  at  koma 
i  meirri  mannjaun,  ef  hann  vill  eigi  segja  oss.  hverr  bann 
er;  nü  skal  kasta  honum  i  einn  ormgard  ok  lata  hann 
par  sitja  mjok  lengi.  ok  ef  hann  maelir  nakkvat  pat,  er  ver 
megim  skilja.  at  hann  se  Ragnarr,  pa  skal  hann  i  brott  15 
taka  sem  skjötast.'  "  pd. 

Nü    er   honum    pano;at    f^lgt,   ok   hann   sitr  par  mjok^*»'*^ 
lengi,  svä  at  hvergi  festask  ormar  vid  hann.  ..^ä- 

pä  maeltu  menn:  ,f>essi  madr  er  mikill  fyrir  ser;  hann 
bitu  eigi  vopn  i  dag,  enn  ni'i  granda  honum  eigi  ormar.'        20 

pä  mselti   Ella   konungr.    at   bann  vaeri  flettr  af  klaedi      **~/ 
|)vi,  er  hann  hafdi  y/t.  ok  nii  var  svä  gort,  ok  hengu  ormar  . 

oUuna^megin  ä  honum.''^^^'**^  o-^*^ 

1  pä  maelti  Ragnarr:  .Gnydja  raundu  nii  grisir.  ef  peir  vissi,  t^***** 

!**^hvat  enn  gamli  pyldi';  ok  pött  hann  maelti  slikt,  pä  vissu  peir  25 
t^  eigi^at^ gorr,  at  Ragnarr  vaeri  pat,  heldr  enn  annarr  konungr.  1^ 

•^^        Nii  kvad  bann  visu: 
I         .Orrostur  helik  ättar.     paer  s  ägaetar  pottii, 

gj&rdak  morgum  m<mnum     mein,  fimm  tigi  ok  eina: 
eiffi  hugdak  orma     at  alddagi  minu:  ^30 

J)at  verdr  morgu  sinni,     es  rainnzt  varir  själfan.' 
Ok  enn  kvad  hann: 
'ff-^l*f^  .Gnydja  mundu  grisir.     ef  galtar  h^g  vissi, 
;^^,„^,^     mer  es  gnött  at  grandi.     grafa  inn  ronum  sinum. 
i  \^^    ok  hardliga  hrina,     hafa  mik  sogit,  ormar;  36  olr. 

i  nü  mank  nar  af^bragdi,     ok  naer  dyrum  deyja.' 

j  HolttiHuseu,  AltUländischea  Leaebucb.  i»-v-WA«X<  *^ 


b-trO^ 


34  9.  Kagnar  lodbrök  und  seine  SOhne. 

Nil    lactr   haoD   lif  sitt,   ok   er  hann   nü   fördr  ä  brott 

padan:   enn  Ella  konuDgr  fiykkisk   vita.   at  Ragnarr   hefir 

lif  sitt  lätit.     Nu    hyggr  hann   fyrir   ser,   hve  hann    skyldi 

pess  verda  varr,  eda  med  fara,   at  hann   mätti   halda  riki 

5    sinu,  eda  vita,  hve  peim  brygdi  vid  sonum  Ragnars.  er  peir 

L/o.f. spyrja.     Hann   tekr  pat    til   rads.    at  hann   laetr    büa  skip 

I^umt     gj|.|.^  Qj,  ^g^j.  p^jjjj  mann  til  fyrir  at  rada,   er  baedi  var  vitr 
ok  hardfengr,  ok  |)ar  faer  hann   menn  til.   svä  at  {)at  skip 
var  vel  skipat,  ok  segir,  at  hann  vill  pä  senda  ä  fund  Ivars 
10  ok  {)eirra  bredra.  ok  segja  peim  fall  fedr  peirra:  enn  sjä  for 
"Y"""""*^^  lizk  flestum  övaenlig,  sva  at  fair  vildufara.  ^^/ 

9^10-^'  jia  maelti  konungr:  ,At  j)vi  skulu  per  vandliga  hyggja^^ 

hversu  hverjum  peirra  bredra  bregdrjvid  pessi  tidindi.'  "rf^ 
Sendimenn  Ellu  koma  med  lid  sitt  til   peirrar  borgar, 
16  er  synir  Ragnars  piggja  veizlu,  ok  ganga  i  pa  IiqU.  er  peir 
**^  drekka,  ok  fyrir  häsaBtit,   er  Ivarr  liggr  i.     Sigurdr  ormr  i 

,^tiMiA    auga  ok  Hvitserkr  hvati  sitja  at  hneftafli.   enn  Björn  järn- 
-8^         8[da  skefr  spjötskepti  ä  hallargölfinu.  f^ 

I  .ä  Ok  er  sendimenn  Ellu  konungs  koma  fyrir  Ivarr,  kvedja 

'^^^M  peir  hann  virduliga;  enn  hann  tekr  kvedju  peirra,  ok  spyrr, 
hvadan  peir  se,  eda  hvat  peir  segja  tidinda.  Ok  sä,  er 
fyrir  peim  var,  segir,  at  peir  v^ru  enskir  menn,  ok  pä  hefir 
Ella  konungr  pangat  senda  med  pau  tidindi,  at  segja  fall 
Ragnars  fedr  peirra. 
26  Hvitserkr   ok   Sigurdr  lata  pegar  falla   nidr  taflit,  ok 

hyggja  at  vandliga  pes8Ä,tidinda  sogn.    Björn  steudr  ä  hallar- 
gölfinu. ok  studdisk   vid   spjotskepti   sitt;   enn  Ivarr  spurdi 
pä  vandliga,  med  hverjum  atburd  liflät  haus  hafdi  verit. 
Eno  peir  SQgdu  alt,  sem  farit  bafdi  padan  frä.,  er  hann 
so  kom  vid  England  ok  til  pess,  er  hann   let   lif  sitt.     Ok  nü 
er   pessi   sogu  var   par   komit,   er   hann    hafdi   petta   mai»lt: 
,Gnydja  nnindu  grisirS  pokar  Björn  hondum  sinum  ä  spjot 
skaptinu,  ok  svä  hafdi   hann  tekit  fast,  at  handastadinn  sä 
ä  eptir:  pa  er  sendinu^nn  luku   fräsogn  pessi.    hristir  Björn 
A/v«' 36  spjotit    i    sundr,   svä   at  sti^kk    i  tvä    hluti.     Enn   Hvitserkr 
helt  tQÜ  einni,  er  bann  hafdi  drepit,  ok   hann  kreisti  baua 


9.  Ragnar  lodbrök  und  seine  Söhne.  35 

svä  fast,  at  blöd  stokk  undan  hverjum  nagli.     Enn  Sigurdr 
ormr  i  auga  hafdi  haldit  ä  knifi  einum,  ok  sköf  nagl  sinn, 
er  pessi  tidindi  voru  sogd,  ok  hugdi  svä  vaadliga  at  pessum 
tidindum,  at  hann  kendi  eigi  fyrr,  enn  knifrinn  stöd  i  beini     ^a*-^ 
ok  brask  bann  ekki  vid.    Enn  Ivarr  spyrr  at  ollu  sem  ^grm,    6     -^ 
i^  enn  litr   bans  var  stundum  raudr,   eon   stundum   blär,   enn     '^^^ 
*^blutum  var  hann  bleikr,  ok  haon  var  svä  prütion,  at  bans      *^^ 
•A-  horund  var  alt  bläsit  af  grimmleik.  }iCaC^J^ 

Nu    tekr   Hvitserkr    til   orda,    ok  sagdi,    at   svä    mgetti 
^  befodioa  brädast  upp  befja,   at  drepa  sendimenn  Ellii   ko-  lo     ^ 
'/nuDgs. 

Ivarr  segir:  ,f>at  skal  eigi  vera,  {)eir  skulu  fara  i  fridi, 
hvert  er  f)eir  vilja,  ok  ef  nakkvarr  blutr  er  sä,  at  pä  skqrti, 
skulu  peir  mer  til  segja,  ok  skal  ek  fä  peim.' 

Ok  nü  er  peir  bafa  lokit  erindi   sinu,    snüa  peir  ütar  15 
eptir  bollinni,   ok   til  skips  sins;   ok   er  J)eim  gefr  byr,  lä^a  ^    f**"' 
peir  i  baf,   ok  fersk  |)eim  vel,  |)ar  til  er  peir  koma~ä  fand    ^"^ 
Ellu  konungs,   ok   segja  bonum  frä,   bversu  bverjum  peirra 
hefir  vid  brugdit  |)essa  tidinda  sogn. 

Ok  er  Ella  konungr  beyrir  |)etta,  |)ä  maelti  bann:  ,Jiess  20 
•**  er  von,  at  annatbvärt   munu  ver  Ivar  biirfa   at  öttask,   eda  \ 

engan__ella,  aF^vi,  erper  segid  frä  bonum,  ok  mundi  peim     -t»«'^ 
eigi    gott   innan    rifja,    ok    baldit   munu    ver   fä   riki    voru      ^^ 
fyrirj^eim.'     f^  «»-^  4  ^^"-^^ 
,  Nü  laetr  bann  vardhold  bafa   um    alt   sitt   riki,   svä   at  25 

I     eigi  mätti  herr  komask  ä  ovart  bonum.  i*^ 

Ivarr  snyr  sinni  ferd  ä  fund  Ellu  konungs;  ok  er  bann 
k«mr  fyrir  bann,  kvedr  bann  konunginn  virduliga,   ok  hefr 

rgvä  mal  sitt:  ,Ek  em  kominn  ä  fund  ydarn,  ok  vil  ek  msela 
til  safitta  vid  pik,  ok  se  ek  pat,  at  ek  befi  ekki  afl  vid  per,  3«      /<- 
ok  pykki  mer  pat  betra,  at  piggja  af  ydr  slika  sjömd,  sem 
pü  vilt  mer  veita.'  '  '^***^^e, 

^^^pä  svarar  Ella   konungr:   ,pat  kalla    sumir  menn,    at 
"••eigi  se  bogt  at  tn'ia  per,  ok  pü  maelir  pä  opj;  fagrt,  er  pü 
hyggr  Üätt,  ok  mun  oss  vera  vant,  at  sjä  vid  per  eda  brä- 
druna  pinum.'  """^^»^ 


f^ 


tru^  -        £b    v-O  oni*^  cXA^X/ 


36  9.  Raguar  lodbrök  und  seine  Söhne. 

Ivarr    segir :   ,Ek   mun  til  litils   maela   vid  pik ;   ef  J)ü 
^  laetr  pat  til,  skal  ek  |)at  sverja  |)er  a_möt,  at  ek  skal  aldri 

Vera  i  möt  |)er.' 

Nu  spyrr  kooimgr,  til  hvers  hann  maelti  of  yfirbötr. 
5  ,Ek  vil',  segir  Ivarr,  ,at  pü  gefir  mör  pa.t  af  laudi  {)iDU. 

er  uxahüd  tekr  ytir,  enu  par  ütan  um  skal  gruudvoll  g«ra, 
ok  mun  ek  eigi  til  meirra  maela  vid  pik,  ok  pat  se  ek,  at 
|)ü  vilt  mer  engrar  somdar  iinna,  ef  J)ü  vilt  eigi  petta.' 
,Eigi  veit  ek',  segir  kouungr,  ,at  oss  megi  petta  at  meini 
^^  10  verda,  pott  pü  hafir  petta  6r  miuu  laodi,  ok  at^isu  mun 
ek  fä  per  petta,  ef  pv'i  vilt  pat  sverja  mer,  at  berja.sk 
eigi  i  möt  mer,  ok  eigi  uggi  ek  bredr  pioa,  ef  pü  ert 
mer  trür/ 

Nu    räda  peir  petta   med    ser,  at    Jvarr    sverr    honum 
15  eida,  at  haun  skyldi  eigi  skjota  i  möt  houuni.    ok    eigi  nid 
leggja  til  meins  bonum,  enn  bann  .skal  eignask  af  England! 
pat,  sem  uxahüd  tekr  yfir,  er  hann  feugi  niesta  til. 

Nu   faer   Ivarr  ser  oldungslu'id   eiua,   ok   ni'i   laetr    haiiu 

bana  bleyta.  ok  prisvar  laetr  bann  hana  penja;  nü  laetr  baun 

20  rista  bana  sem  mjöst  alla  i  sundr,   ok  pä  laetr   hann  renna 

.  -A^JU^      ser  bvärt,  barram  eda  boldrosu ;  ok  er  pessu  var  lokit,  var 

.^^i  pvengr   sjä   svä   langr,   at  furda   var   at,   ok   engum    kom  i 

hug,  at  svä  maetti  verda,  ok  pä  laetr  hann   breida  ä  einum 

velli,  enn  pat  var  svä  vitt  land,  at  pat  var  mikil  borgar  vidd.i 

26  ok  par  fyrir  ütan  laetr  bann  marka  grundvull,    sem    til  mi- 

killa  borgarveggja:   ok   pa   faer   hann   ser  smidi  marga,  ok 

laetr  reisa  bus   morg   ä  {)eim  velli.  ok    |)ar  laetr   bann   gora 

borg  eina  mikla,  ok  er  sii  kollud  Lundünaborg;  hon  er  allra 

borga  mest  ok  ägaezt  of  oll  nordrlnnd. 

iii  Ok  nü  er  bann  bafdi  borg  pessa  lätit  gora,  hafdi  hann 

*\J.^      lausafe  iipp  geht;  enn  bann  var  svä  (jrr.  at  bann  gaf  ä  tvai^r 

^^^T^  bendr,  ok  pötti  svä  mikit  um  speki  b^ns,  at  allir  söttu  bann 

at  sinum  rodum  ok  vandam«}lum;  ok  svä  .skipadi  hann  ollum  | 

mölum,  sem  bvt'rjum  |»ötti  .ser  bezt  gegna,  ok    gorisk    bann 

^*^      w   vinsaell,  svä  at  bann  ä  undir  bverjuin  manni  vin,  ok  er  Kllu 

4^iJlk      konuDgi  mikitjid   at   honum    fyrir  landräda    sakir,  svä  at 


un^ 


9.  Bagnar  lodbrök  und  seine  Söhne.  37 

koDungr  Isetr  hann  morgum  röduni  ok  molum  skijja,  ok  J)arf         '^ 
eigi  til  at  koma  själfr. 

Ok   er   Ivarr   bafdi   sva   komit  rädi   sinu,    sendir   hann 
menn  a  fund  brodra  sin  na  J)ess  erendis,  at  peir  sendi  lionum 
guU  ok  silfr,  svä  mikit  sem   hann   kvad  ä,     Enn  er  |)essir    5 
menn    koma    ä  fund  peirra  brödra,   segja    peir   sin    erindi 
ok  sva,  hvar  pä  var  komit  bans  räd. 

Nu  senda  peir  slikt  fe,  sem  hann  ä  kvad ;   ok   er  peir 
koma  til  Ivars,  gefr  hann  pau  oll  fe   enum   storstum  mon-*"*^^ 
num  i  landinu,   ok  dregr   svä   lid   iindan  Ellu    konungi,   ok  10 
allir    hetu    pvi,    at    kyrrir    mundu    sitja.    {)ött    hann    gordi 
pangat  herfor. 

Ok  er  ivarr  hefir   svä  lid   dregit   undir  sik,   pä   sendii* 
hann   menn    ä  fund   bredra   sinna   at   segja  peim,   at   hann 
vildi,  at  peir  bydi  üt  leidangri    of  pau  lond   oll.  er  peirra  15 
riki  stod  yfir,  ok  peir  skoradi  hverjum  manni.  er  peir  fengi.         ****' 
Ok  |)ä  er  pessi  ordsending  kom  til  peirra  bredra,  skilja  t-c^-^-^***. 
peir,   at  nü  mundi  honum  pykkja  mjok  vsenligt   um,   at  nü 
mundi  peir  fä  sigr.     Nü  samna  peir   lidi   um  Danmqrk  ok 
Gautland,  ok  oll  pau  riki,  er  peirra  vold  voru  yfir,  ok  draga  20  **•*« 
.»vigan  her  saman,   ok   hafa  almenning  üti;  pä  halda  peir   Z^^iXT 
skipum  sinum  til  Englands  baedi  nott  ok  dag.   ok  vildu  nü 
sem^sizt  lata  fara  njösn  fyrir  J)eim.  . 


t 


Nü  er  sjä  her_saga  sogd  Ellu  konungi;  nü  safnar  hann 
ser  lidi,  ok  fser  litit,  fyrir  pvi,  at  ivarr  hafdi  mikit  lid 
undau  honum  dregit. 

Nü  ferr  ivarr  i  mot  Ellu  konungi  ok  segir,  at  hann 
mundi  enda  pat,  er  hann  hafdi  svarit:  ,enn  eigi  mä  ek 
räda  tiltekju  bredra  minna,  enn  pvi  mä  ek  räda  at  finna 
|)ä  ok  vita,  ef  peir  vili  stodva  her  sinn,  ok  gera  eigi  meirra 
ilt,  enn  peir  hafa  ädr  gort.' 

Nü  ferr  ivarr  ä  fund  brädra  sinna,  ok  eggjar  pii  nü 
mjok,  at  |)eir  skyldi  sem  bezt  fram  ganga  ok  sem  brädast 
lata  bardaga  verda:  .Jniat  konungr  hefir  miklu  minna  lid.' 

Enn  peir  svara,  at  eigi  mundi  hann  purfa  at  eggja  pä, 
ok  J)eim  var  et  sama  i  hug  sem  fyrr. 


38  9.  Eagnar  lodbrök  and  seine  Söhne. 

^  Nu  ferr  Ivarr  at  hitta  Ellu   konun^,   ok  segir   honum, 

pv'»^    at  miklu  voru  peir  äkafari  ok  odari,  enn  {)eir  vildi  ä  bans 
^  ord  hlyda;    ,ok  |)ä  er  ek  vilda  um    gi'id  leita  ydar  i  milli,  ^ 

.A.ctX       ^ptu  peir  i  gegu;  nü  man   ek   enda  mina   svardaga,  at   ek 
6  man  eigi  berjask  i  moti  per,  ok  mun    ek  vera  kyrr  hjä  ok  , 
mitt  lid,  enn  bardagi  gengr  med  ydr  sem  verda  raä.' 

Nü   sja  |)eir  Ella   konungr  lid  peirra  bredra,    ok  ferr 
svä  geyst,  at  furda  var  at.  ^<-^u,t»»^ 

t  \^k  maelti  Ivarr:   ,fiat  er   nü   til,  Ella  konungr!   at   J)ü 

ZT^  w  fylkir   lidi  pi'nu,  enn  ek  ge^  pess,  at  peir  veiti  J)er  barda 
JJl         atsökn  nakkvara  hrid.' 

Enn  pegar  |)eirra  lid  hittisk,  verdr  bardagi   mikill,   ok 

ganga  peir   bart  fram,   synir  Ragnars,   i  gogtium    fylkingar 

Ellu  konungs,  ok  sva  eru  peir  äkafir.  at  peir  hyggja  at  pvi 

16  einu,  at  gßru  at  verkum  sem  mest,  ok  sü  orrosta  var  baedi 

long  ok  bord;   ok   her  lauk   svä,    at   Ella   konungr   ok    lid 

bans  kom  ä  flötta,  ok  bann  vard  handtekinn. 

•^v»^*'^'«'^^        Ok  |)ä  var  ivarr  par  i  nond,  ok   mselti,   at  svä   skyldi 

^\i^       breyta  um  liflät  bans:  ,er  nü  pat  räd',  segir  bann,  ,at  min- 

20  nask,  hvern  dauddaga  bann  valdi  fodur  vQrum ;  nü  skal   sä 

madr,  er  oddbagastr  er,  marka  orn  ä  baki    bonum  sem  in- 

^    '       niligast,  ok  {)ann  orn  skal  rjöda  med  blodi  bans.' 

Enn  sä  madr,  er  kvaddr  var  til  {)es8arrar  syslu,  gerir 
sem  ivarr  band  bonum:  enn  Ella  konungr  var  mjok  särr, 
26  ädr  pessi  syslu  lykr;  l.Ttr  bann  nü  lif  sitt,  ok  j)ykkja8k 
peir  nü  befrit  bafa  f^dur  sins  R;ignars.  Ivarr  segir.  at  bann 
vill  peim  gefa  riki  pat,  er  |)eir  (Jttu  allir  saroan,  enn  bann 
kvezk  räda  vijja  fyrir  Englandi. 


10.  Thorgny,   der  Gesetzsprecher  der  Schweden,  und 
König  Olaf. 

R(>gnvaldr  jarl  kom  einn  dag  at  kveldi  til  büs  J^orgnys 
:to  logmanuz.     par  var    b^r   mikill   ok   stürkostligr:   v^ru  par 


»/*<<'., 


10.  Thorgny,  der  Gesetzsprecher  der  Schweden,  und  König  Olaf.  39 

margir  menn  üti.  J^eir  fognudu  vel  jarlinum,  ok  t6ku_vid  '**'**^ 
hestum  |)eirra  ok  reida.  Jarl  gekk  inn  i  stofuna;  var  par  **^ 
inoi  fjolmenni  mikit. 

Jmr  sat  i  ondiigi  madr  gamall;   engi   mann  hofdu  peir 
Björn  set  jafnmikinn ;   skeggit  var  sva  sitt,   at  lä  i  kajörn    5 
honum    ok    breiddisk    um    alla    brioguna;    hann   var  vaepu      ^ 
madr  ok  gofugligr. 

Jarlinn   gekk  fyrir   bann  ok  heilsadi  honum.    f^orgnyr 
fagoadi  honum  vel   ok   bad   hann   ganga  til  saetis   pess,   er 
hann  var  vanr  at  sitja  i.    Jarl  settisk   odrura   megin  gagn-  10^^ 
vart  Jiorgny.  ^az^ 

f>eir  dvoldusk  par  nakkvarar  naetr,   ädr  jarl   bar_upp  kA  ^ 
erendi  sin.     Bad  jarl  J)ä,   at  peir  l^orgnyr  skyldu  ganga  i 

J^  malstofu.     I^eir   Björn  forunautar  gengu   pangat  med  jar-      ''*" 
linum.  15 

|>ä  tök  jarl  tiljaäls  ok  sagdi  frä  |)vi,  at  Öläfr,  Noregs     ''*T*' 
konungr,  hafdi  senda  menn  sina  austr  pangat  til  fridgerdar. 
Taladi  ok  um  pat   langt,  hvert  vandrssdi  Vestrgautum   var 
at  J)vi,  er  öfridr  var  J)adantiJ_ Noregs.     Hann  sagdi  ok  fra  ''*^^^ 
J)vi,   er  Öläfr,  Noregs  konungr,   hafdi  pangat  senda  menn,  20 
ok  par  vorn  pä  sendimenn  Noregs  konungs,  ok  hann  hafdi      "^ 

"^'peim  |)vi  heitit,  at  fylgja  peim  ä  fund  Svia  konuogs;  ok 
hann  sagdi  pat,  at  Svia  konungr  tok  pessu  mali  sva  pung- 
liga,  at  hann  let  lengum  manni  hlyda  skyldu  at  ganga  med     ^ 

^bessu  mali.     ,Nü  er  sva,   fostrü'  segir  jarlinn,  ,at  ek  verd  25 

ÄTeigi  einbJitr  at  pessu  mali.     Hefi  ek  fyri  pvi  sott  nü  ä  pinn 

fund,  ok  vaetti  ek  par  heilla  räda  ok  trausts  pins.'  ßo^ 

•^H'        En  er  jarl  ha(itti  sinu  mali,  pä  pagdi  porgnyr  um  hrid. 

Enn  er  hann  tök  til  mäls,  mselti  hann :    ,Undarliga  skiptid         ^ 
er  til ;  girnizk  at  bera  tignarnafn,  enn  kunnid  ydr  engi  forrad  so 
eda  fyrirhyggju,  pegar  er  er  komid  i  nakkvarn  vaiida.    Hvi       "^ 
skyldir  pü  eigi  hyggja  fyrir  pvi,   ädr  pü  hetir  peirri  ferd, 
at  pü  hefir  ekki  riki   til  pess,  at  msela  i  moti  Ölafi   kon- 
ungi?     pykki  mer  eigi  ovirdiligra,  at  vera  i  büandatolu  ok 
Vera  frjäls   orda__§inna,   at    maela   slikt,   er   madr  vill,  pott  36  '^ 
konungr  se   hjä.    Nü  mun  ek  koma  t^  Uppsalapings   ok 


40  10.  Thorgny,  der  Öesetzsprecher  der  Schweden,  und  König  OlÄf. 

veita  per  |)at  lid,  at  pü  raaelir  par  öhrseddr   fyrir  koiiuiigi 
slikt,  er  per  likar.' 

Jarl  pakkadi  honum  vel  pessi   ord,   ok   dvaldisk   liaun 

med  porgny,   ok   reid   med   honum   til  Uppsalapiiigs.     Var 

6  par  allraikit  fjolmenni;  par  var  Oläfr  konungr  med  hird  sina. 

Eon  fyrsta  dag,  er  piog  var  sett,   sat  Oläfr   konungr  ä 

stöli,  ok  par  hird  hans  umhverfis.     En   annao   veg  ä  pingit 

sotu  peir  ä  einum  stöli,  Rognvaldr  jarl  ok  porgovr,  ok  sat 

par  fyrir  peim   hird  jarlsius  ok    hüskarlasveit  porguys;   en 

■        10  ä  buk  stölinum  stöd  büandami'igriun  ok  alt  umhverfis  i  hring: 

[j,^      sumir  föru  ä  haedir  eda  hauga  at  heyra  padan  til. 

En   er    tolnd  voru   orindi   kooungs  pau,   sem   sidr  var 

til  at  msela  ä  pingum,  ok  pvi  var  lokit,  pä  stöd  upp  Björn 

stallari  hjä  stoli  jarls  ok  mselti  hätt:   ,()lä,fr  konungr   sendi 

16  mik    hingat    pess    erindis,    at    hann    vill    bjöda    snett    Svia 

■c-c^«^     konungi  ok  pat    landaskipti,   sem   at  fornu   fari    hefir  verit 

''     milli  Noregs  ok  Svipjodar.' 

HauD   maelti   svä    hätt,   at   Svia   konungr   lieyrdi   gorla. 

En  fyrst  er  Svia  konungr  heyrdi  nefndan  Olä,f  konung.   pä 

20  hugdi  hann,  at  sä  madr  myndi  reka  vilja  hans  erindi  nak- 

kvat;  en  er  hann  heyrdi  rött  um  saett  ok    landaskipti  milli 

Svipjödar    ok   Noregs,   pä   skildi    haim    af    hverjum    ritjuni 

Vera   myndi;  pä   hljop   hann  upp   ok    kalladi    hätt,    at   sä 

raadr  skyldi  pegja,  ok  kvad  slikt  ekki  tjöa  mundu. 

'2b  Björn  sezk  pä  nidr.     En  er   iiljod  feksk,   pä    stöd  jarl 

upp  ok  maelti.    Hann  sagdi  frä  ordsendingu  Uläfs  digra  ok 

saettarbodum  til  Svia   konungs,   ok   frä   pvi,  at  Vestrgautar 

sendu  konungi  oll  ord  til,   at   saett  skyldi   vera   vid  Noregs 

menn;  taldi  hann  upp  hvert  vandra^nli  Vestrgautum  var,  at 

30  missa  peirra   hluta  allra  af  Noregi,   er  peim   var  ärböt   i. 

en  i  annan  stad  at  sitja  fyrir  ählaupum  peirra  ok  hernadi. 

ef  Noregs   konungr   samniidi   her  saman,   ok    lierjudi  ä   pa. 

Jarl  sagdi  ok,  at  Oläfr,  Noregs  konungr,  liafdi  menn  pangat 

sent  peirra  »rinda,  at  bann  vill  bidja  Ingigt'rdar,  döttur  han>><. 

8»  En    er  jarl    ha'tti    at    tala,  pä  stöd  upp  Svia   konungr. 

Mann  svarar  pungliga  um  ssettina,  ok  veitti  jarlinum  ätolur 


10.  Thorgny,  der  Cres^zsprecher  der  Schweden,  und  ILimg  Olät  41 

|)UDgar  ok  störar  um  dirfd  |>ä,  er  bann  hafdi  gert  grid  ok 
frid  vid  enn  digra  mann,   ok   lagt  vid  bann  vinottn;  sagdi 
^hann  sagpan  at   landrodum  vid  sik:   kvad  J)at  makligt,  at        f^ 
RogDvalilr    vaeri    rekinn   6r  rikinu,   ok   sagdi,   at  alt  slikt 
blaut  haun   af  äeggjan  lugibjargar,  konu  sinnar,  ok  kvad    6 
{)ar?era  et  ösnjallasta  rad.  er  bann  skyldi  feogit  bafa   at         ^^ 
"■"^  girndum  slikrar  konn.  .  .-^^    *^**-«'      t^--^ 

Hann  taladi  langt  ok  bart,  ok  sneri  ])a  eno  tolunni  a  hgjidr  *^,^J^ 
läfi  digra.     Enn  er  bann  settisk  nidr,  |)a  var  fjrrst  bljott. 
pä  stod  upp  {^ui^nyr.     £o  er  bann  stod  app,  pa  stodu   i» 
upp  allir  böndr  J)eir,  er  ädr  bofdu  setit;   ok  enn  pnsta  at       t^ 
ilir  J)eir,  er  i  odmm  stodmn  hofda  verit,  ok  vildu  hlyda 
ii.  hvat  f^orjinyr  mxlii.     Var  pa  fyrst  gnjr  mikill  af  ^ol- 
menni  ok  vopnum.    En  er  hijöd  feksk,  maelti  J>orgnjr: 

.Annan  veg   er  nü    skaplyndi   STia   konunga.    en  fyrr  i* 
liefir  verit.     J»orgnyr.    fodurfadir  minn,   mandi   Eirik  Upp- 
^alakoniing.  Emundarson,  ok  sagdi  |>at  fra  bonnm,  at  medan 
hann    var    a    letta.«ita    aldri,    at    bann   bafdi    b?ert    sumar 
leidangr  üti,   ok   för  til  ymissa  landa,   ok  lagdi   undir  sik  ■*^Y**^ 
FinDJand  ok  Kirjälaland^  Eistland  ok  Kürland,  ok  rida  um  m 
austrlond.  ok  man  enn  sja  pser  jard^borgir  ok  onnur  storvirki 
|>au,  er  bann  gerdi :  ok  var  bann  ekki  svä  mikillätr.  at  eigi 
hlyddi  bann  mqnnum,  ef  skvlt  ottu  vid  bann  at  roda.  -^^  **- 

•l^oi^nyr,   fadir  minn,    var  med   Bimi  konungi    langa 
efi :  var  bonam  bans  sidr  kunnr,  stod  um  Bjamar  sefi  bans  "^ 
riki  med  styrk  miklum  en  engum  pgrd,  var  bann  ok  godr     -'***** 
k  daell  vinum  sinnm. 

.Ek  mä  muna  Eirik  kouung,  enn  sigrssela,  ok  var  ek 
med  bonum  i  morgum  berforum:  jök  bann  riki  Svia,  en 
vardi  bardbendliga :  var  oss  gott  vid  bann  rodum  at  koma.  so  ^     , 

.En  konnngr  pesM.  er  nü  er,  Isetr  engi   mann  pora  at 
iiaela  vid  sik.  nema  pat  at^iuu,  er  bann  vill  vera  lata,  ok  *^ 

efir  bann  par__vjd  alt  kapp:   en   hann  laetr  skattlond  sin     "^''^ 
ndau  ser  bverfa  af  eljan?eysi  ok   prekleysi.     Hann  girnisk        ""-^ 
11  pess,  at  balda  Noregsveldi  undir  sik,  er  engi  Svia   kon-  u 
ungr  befir  fyrr  ägirnzk.  ok  gorir  pat  morgum  maoui  orö. 


42  10.  Thorgnt,  der  Gesetzsprecher  der  Schweden,  and  König  Ol&f. 

,Nü  er  pat  vili  varr  büandanna,  at  pü,  Ölafr  kooungr! 

gßrir  saett  vid  Öläf  digra,  Noregs  kouung,  ok  giptir  honum 

Ingigerdi,  döttur  pina.     En  ef  pü  vill  vinna  aptr  undir  |)ik 

riki  pau  i  austrvegi,  er  fraeodi-  pinir  ok   forellrar  hafa  par 

6  ätt,  pä  viljum  ver  allir  fyigja  per  par  til.     Med  pvi   at  pii 

vill  eigi  hafa  pat,   er  ver   maelum,  pä   munu  ver  veita  per 

atgongu  ok  drepa  pik,   ok   pola   eigi   öfiid  ok   61og.     Hafa 

SVH    gört    enir    fyrri    forellrar    värir:     peir    steyptu    fimm 

.j^^^^^^X^  konuDgum   I   eina   keldu  ä   Morapingi,   er  ädr  hofdu    upp- 

^''^10  fylzk    ofmetnadar,   sem  pü  vid   oss.     Seg   nü  skjött,   hvern 

kost  pü  vill  upptaka!' 
^'^''V.  pä    gßrdi   lydrinn    pegar    väpüabrak    ok    gny    mikinn. 

I""*"^     Kcnungrinn  stendr  pä  upp  ok  mgelir,  segir,  at  alt  vill  hann 
vera  lata,  sem  bändr  vilja ;  segir,  at  svä  hafi  gort  allir  Svia 
15  konungar,     at     lata    bondr    räda    med    ser    ollu    pvi,    er 
peir  vildu.  ri-Ju^^ 

*^  Stadoadi  pä    kurr  büandauna.     Ec  pä  tala  hofdingjar, 

konungr  ok  jarl  ok  porgnyr,    ok  gera  pä   frid   ok    sa'tt   af 
'^r^ir  Svia  konungs  hendi   eptir  pvi,   sem  Noregs   konuugr  liafdi 
20  ädr  ord  til  send.  -"^w*...-^ 

Var  ä  pvi  pingi   pat  rädit,   at   Ingigerdr,   döttir  Olafs 

konungs.  skyldi  vera  gipt  Öläti  kouungi,  Haralds  syni.    Seldi 

'^JJ^JCT^  kooungr  jarlinum  i  heodr  festar  hennar,  ok  fekk  honum  alt 

sitt  umbod  um   j^ann   rädahag,   ok   skildusk  par  ä   pinginu 

•  36  at  svä  loknum  molum. 

Ed  er  jarl  för  heim,  pä  hittusk  pau  Ingigerdr,  konungs 
döttir,  ok  toludu  sin  i  milli  um  petta  mal.  Hoo  sendi 
Öläli  konungi  slodur  af  pelli  ok  silkinemur. 

För  jarl  aptr  i  Gautland.  ok  Bj<»rn  med  honum.  Dval- 
disk  Björn  par  pä  litla  hrid,  ok  för  hann  pä  aptr  til 
Noregs  med  fnruneyti  sinu.  En  er  hann  hitti  Olaf  konung, 
ok  sagdi  honum  prendislok  sin  pau,  sem  vorn,  pä  pakkadi 
konungr  honum  vel  ferdina  ok  sagdi,  sem  var,  at  Björn 
hefdi  gsefu  tilborit  at  komajram  orendinu  i  öfridi  pessum. 

/       ^  .    i.    :■  \j 


k/\AA/  =-      P(AaV^ 


11.  Asbjprn  Selsbani. 

Sigurdr  het  uiadr  fiörissoD,  brödir  f^oris  huuds  i  Bjarkey. 
Sigurdr  ätti  Sigridi.  dottur  Skjälgs,  systur  Erlings.    Asbjorn 
het  son  J)eirra;  hann  potti  allmanDVienn  i  uppvexti.    Sigurdr 
bjo  i  Omd  ä  prändarnesi :  hann  var  madr  störaudigr,  virdinga-     a!^ 
madr    mikill;   ekki  var  hann  konungi  handgenginn,  ok  var    b  ■^r^ 
1>6y\t    fyrir  peim   brädrum   at  virdingu,    er  hann  var    lendr         ^^ 
raadr  konnngs.    En  heima  I  bünadi,  pa  var  Sigurdr  i  engan 
stad  minni  rausnarmadr.    Hant  var  J)vi  vanr,  medan  heidni    -  '^'' 
var,  at  hafa  prenn  blot   hveni  vetr,    eitt   at  vetrnöttum,  en 
annat  at  midjum  vetri,   pridja  at   sumri.     En   er  hann  tök   lo  .^^ 
vid  kristni,  J^a  helt  hann   ])ö  teknum    haetti   um  veizlurnar.   "^olX* 
Hafdi  hann  pä   um    haustit   vinabod  mikit,  en  jölabod  um 
vetrinn,  ok  baud  pä  enn  til    sin   morgum   mqnnum:   pridju 
veizlu    hafdi   hann   at    poskum,   ok    hafdi    pä    ok    fj(dment. 
Sliku  lielt  hann  fram,  medan  hann  lifdi. 

Sigurdr  vard  söttdaudr.  pa  var  Asbjorn  ätjan  vetra; 
tök  hann  pä  arf  eptir  fndur  sinn;  helt  hann  teknum  haetti, 
ok  hafdi  prjar  veizlur  ä  hverjum  vetri,  sem  fadir  hans 
hafdi  haft. 


f*^y^ 


Var  pess  skamt  i  milli.  er  Asbjorn  hafdi  tekit  vid  fodur- 


arfi,  ok  pess,  er  ärferd  tok  at  versna,  ok  saedi  manna  brugdusk.  1*=-«^ 
Asbjorn  helt  hinu  sama  um  veizlur  sinar,  ok  naut  hann  pä  pess    '"^cJtT 
vid,  at  par  voru  foin  körn  ok  forn  fong,  pau  er  hafa  purfti.    "T^ 
En  er  pau  misseri  lidu    af,    ok   onnur  komu,    var  pä  körn    ^*f 
öngum  mun  betra  en  hin  fyrri.    pä  vildi  Sigridr,  at  veizlur  25 
vaeri  af  teknar,  sumar   eda   allar.     Asbjorn   vildi    pat  eigi ; 
for  hann  pä  um  haustit  at  hitta  vini  sina,   ok   keypti  körn  g^,,,,c^ 
•ar  sem   hann  gat,    en  pä   af  sumura.     For  svä  enn   fram 
•ann  vetr,  at  hann  helt  vei/.lum  ollum.     En  eptir  um  värit       ^ 
fengusk  litil  saedi,  pviat  engl  gat  fraekorn  at  kaupa.    Röddi  30 
Sigridr  um,   at  faekka  skyldi    hüskarla.     Asbjorn  vildi  pat        cL 
eigi,  ok  helt  hann  i  ollu  hinu  sama.     pat  sumar  var  körn 
heldr  oärvaent.     pat  fylgdi  ok   pä,  at  svä  var  sagt   sunnan 


44  11.  Asbjorn  Selsbani. 

ör  laiidi,  at  Ölafr  konimgr  bannadi  körn  ok  malt  ok  mjol 
at  flytja  siinnan  ok  nordr  i  laodit,  [n'i  pötti  Asbirni  van- 
^**^  dask  um  tilfongio  büsiiis:  var  put  \)i\  räd  bans,  at  bann  b't 
.  .  fram  setja  byrding,  er  bann  atti;  pat  var  baff^randa  skip 
t^^T^^^  vexti.  Skipit  var  gott,  ok  reidi  vandadr  mjok  til;  J>ar 
\,pA/jl»,iy^i^A\  segl  staj;at  med  vendi.  ^•''^^;;;«[^;*''>*S^<^'^'^*'^^-^-«*^/^^^ 
""^  Asbjorn   rezk  til  ferdar  ok  med   honum    tuttjjgu  raenn:    ' 

foru   nordan  um  sumarit,    ok  er  ekki  sagt  frä   ferd  peirra,    » 
fyrr  en   J3eir  konia  ä  Karmtsund  aptan   dags,   ok    logdii    at 
'^-     10  vid    Ogvaldsnes.      f>ar    stendr     björ    mikill    skarat    upp    ä  "J, 
eyna    Kormt,    er    beitir  a   Ogvaldsnesi;  J)ar  var  konungsbii, 
^  .  ägaetr  bßr;   {)ar  red   fyrir     yiorir  selr.     Var  bann  {)ar   ar- ^ 
jt^i      madr  Olafs   konungs.     f^orir  var  madr  settsmärr  ok    bafdi 
,^urc^- inannazk  vel,  starfsraadr  gödr,  snjaflr  i  mäli,   äburdarniadr  >** 
*2^  15  mikill,  framgjarn  ok  övseginn  :  blyddi   bonnm  ])at,  sidan  er 
[y^\       iiann  fekk  konungs  styrk:  bann  var  madr  skjötordr  ok  qrordr.*^ 

I^eir  Asbjorn  logu  par  um  nött.    En  um  morgininn.  er 
^       ,  Ijost  var  ordit.  gekk  yV>rir  ofan  til  skips  ok  nakkvarir  menn 
/^raed  bonum.     Hann   spurdi.  bverr  fyrir  skipi  ]ni  rt'di  biiui 
^  20  vegliga. 
i  Asbjorn  segir  til  sm  ok  nefndi  fodtir  sinn.    .<   ''-  -' 

l^orir   spyrr,   bv^rt    bann   skyldi    fara   hit   lengsta.    eda 
hvat  bonum  vaeri  at  erindura. 

AsbjurD    segir,   at  bann  vill    kaupa   s»'r   körn  ok   malt: 

♦^'*' 26  segir  bann,  sera  satt  var,  at  baUiri  var  mikit  nordr  i  land : 

,en  088    er  sagt,   at  her  se  vel   jert;  viltu,  böndi!  8elja  os> 

»-!«^       körn?    Ek  8i\  at  her  eru  bjalmar  storir:  vapri  088  J)at  örlausii 

at  [)urfa  eigi  lengra  at  fara." 

I^'irir  svarar:  ,Ek  skal  gora  per  örlausn,  at  J)ü  ])urlir 
30  eigi  lengra  at  fara  at  kornkaupum  eda  vidara  um  Kogaland. 
Ek  kann  ])at  segja  })«'r.  at  \n\  munt  hi'r  vel  mega  aptr  hverfa 
ok  fara  eigi  lengra;  jjviat  |)i'i  munt  eigi  körn  b«'r  fä  n«'  i 
odrum  stodum,  jiviat  konungr  bannar  at  selja  hedan  koro 
nordr  i  land:  ok  far  aptr.  Häleygrl  sä  miiil'])«'r  binn  bezti.' 
86  Asbjorn  svarar:  ,Ef  svä  er,  böndi I  sem  |)ü  segir,  at  vci 

munum  ekki   fä  kornkaup,  pä  mun   eigi  minna  verda  mitt 


11.  Asbjorn  Selsbani.  45 

erindi,   cn    hafa   kynnissoku   ä  Sola   ok   sjä   hibyli   Erlings,    rt*-^ 
fraenda  mios.' 

l'ÖYiv  segir:  ,Hversii  mikla  fraendsemi  ätt  pi'i  vid  Erling?' 

Hann  svarar:  ,M6dir  min  er  systir  lians.' 

f^örir  segir:  ,Vera  kann  pä,  at  ek  bafa  ekki_yarliga  maelt,    5 
ef  {)ü  ert  systurson  konungsius  Rygja."  ^ 

fd  kqstiidu   [>eir   Asbjorn   tj<)ldunum    af  ser  ok   sneru        ♦** 
11 1  skipinu. 

Ji(')rir  kalladi  ä  J)ä:  ,Farid  nii  vel,  ok  komid  her,  pä  er 
{3er  farid  aptr.'  10 

Asbjorn  segir,  at  svä  skyldi  vera. 

Fara   peir   nii  leid   sina  ok    koma   at   kveldi  ä   Jadar. 
För  Asbjorn  upp  med  tiu  menn,  en  adrir  tiu  ggettu  skips.    En 
er    Asbj()rn   kom   til   bejar,  fekk    han   par    godar  vidtqkur, 
ok  var  Erlingr  vid  hann   hion    kätasti.     Setti  Erlingi"  hann  15 
hit  naesta  ser,  ok  spurdi  hann  margra  tidinda  nordan  ör  landi. 

Asbjorn  segir  hit  Ijosasta  af  erindum  sioum.  o*-»- 

Erlingr  svarar,  at  pat  var  pä  eigi  vel  til  borit.  er  kou-      "^ 
ungr  bauuadi  kornsqlur.     .Veit  ek',  segir  hann,  .eigi  peirra 
manna  von  her,   at  traust  rauni   til  bera  at  brjota  ord  kon-  20 
ungs:  verdr  nipr  vandgsett    til  skaps  konungs,  pviat  margir    ^ji 
eru  Spillen drjit  um  vin«Htu  vara.'  ''T^ 

Asbjqrn  segir:  ,Seiiit  er  satt  at  spyrja;  mer  hefir  kent  verit 
:'i  unga  aldri,  at  modir  min  v?eri  frjälsborin  i  allar  holfur. 
ok  [jat  med,  at  Erlingr  ä  Sola  vaeri  nii  gofgastr  hennar  25 
fraenda;  en  nü  heyri  ek  pik  segja,  at  |)ü  ser  eigi  svä  frjäls 
fyrir  konungs  praelum  her  ä  Jadri.  at  pü  megir  räda  fyrir 
korni  pinu  slikt,  er  pi-r  likar.' 

Erlingr  sä  til  hans  ok  glotti  vid  tonn  ok  maelti:  , Minna      rf^ 
viti  per  af  konungs   riki  Häleygir   eo  ver  Rygir;  en  qrordr  30 
muntu  heima    vera;    ättu    ok   ekki   langt  til   pess   at  telja.  ^[[J]^;,.^, 
Drekkuin  ni'i  fyrst,  fr-^f^ndi!  sjmn  i  raorgin,  hvat  titt   er  um 
erindi  pitt.' 

Gordu  peir  svä  ok  vorn  kätir  um  kveldit.  /^ 

Eptir  um   daginn   talask    [)eir  vid,  Erlingr  ok  Asbjqrn,  35 
ok  maelti  Erlingr:    ,Hug8at  hefi  ek  nakkvat  fyrir  um  kern- 


46  11.  Asbiqrn  Selsbani. 

kaupin  J)in,    Ashjorn!    eda    liversu    vandr    rauntu    vera    at 
^?2;^^   kaupuQautum  ?' 

Hano  sagdi,  at  hann  hirdi  |)at  aldrigi,  at  hverjum  hann 
^iJJ-     keypti  körn,  ef  lionnin  vaeri  heimult  seit. 

5  Erlingr  maelti :  .[^at  pykki  mer  likara,  at  pijelar  rninir 

munu  eiga  körn,  svä  at  pi'i  munt  vera  fullkanpa:   peir  eru 
•  -r/^'    ekki  i  logum  eda  landsrett  med  udrum  monnum.' 
^"•^"^  Asbjorn  segir,  at  hann  vill  pann  kost. 

I^a  var  sagt  praeluniim  til  um  petta  kaup.  Letii  peir  körn 

10  fram  ok  malt  ok  seldu  Asbirni.   Hlod  hann  skip  sitt,  sem  liann 

vildi.     En  er   liann   var  i  brott   büinn.   leiddi  Erlingr  hann 

i'it  med  vingjofum,  ok  skildusk  peir  med  kaerleikum.     Fekk 

Asbjorn  byrleidi  gott  ok  lagdi  at  um  kveldit  i  Karmtsundi 

vid  Ogvaldsnes,  ok  vorn  {)ar  um  nottina. 

15  f»örir  selr  liafdi  {»egar  spurn  af  um  farar  Asbjarnar,  ok 

svä  pat,  at  skip  hans  var   kafliladit.     J^örir  stefndi   til   sin 

lidi  um  nöttina,  svä  at  liann  hafdi  fyrir  dag  sex  tigu  manna. 

hann  for  ä  fund  Asbjarnar.  J)egar  er  litt  var  lyst.     Geugu 

{)eir  pegar  üt  ä  skipit.     f^ä  vorn  J)eir  Asbjorn  klaeddir.  ok 

20  heilsadi  Asbjorn  [^öri. 

J^örir  spurdi,  hvat  |)unga  Asbjorn  hefdi  ä  skipi. 
.    ,  Hann  segir,  at  körn  ok  malt  var. 

t^i^^lv^  yiorir  segir:    ,{^ä  mun  Erlingr  gora   at  vapda,   at  taka 

fyrir  hegömamäl   oll   ord   konungs;   ok   leidjsk   honum  enn  *^ 
26  eigi  pat,  at  vera  hans  motstodumadr  i  ollu,  ok  er  fiirda  at. 
^^*^  '      er  konungr  laetr  honum  alt  hl^'jda.'  Var  pörir  mälödi  um  hrid. 
En   er   hann  {lagnadi,  pä  segir  Asbjorn,   at  petta  koni 
hofdu  ätt  prselar  Erlings. 

pörir    svarar    snelt,    at    hann    hirdi    ekki    um    prettu 
80  peirra  Krlings:  ,er  ni'i  liitt  til,  A.sbjorn  1  at  per  gangid  a  land, 
^'^"■'^     elligar  ft>rum  ver  ydr  ütbyrdis;  pviat  v«'r  viljum  enga  proiiL 
hafa  af  ydr,  medan  ver  rydjum  skipit.' 

Asbjorn    sä,    at   hann  hafdi  eigi  lidskost   vid    jv'iri ;    ok 
geugu  peir  Asbjorn  ä  land  upp,  en  jxtrir   let  Hytja  farminn 
86  allan  af  skipiou. 


iA, 


'■ff        11.  Aabjm  SeblMiiL  47 

£n  er  nitt  var  skipit,  |>ä  gekk  {>6rir  eptir  skipino.    Hann 
ixlti:  .Furda  gott  segl  hafa  peir  Häleygimir;  taki  bjrdings- 
--gl  värt  hit   foroa  ok  fäi  peim:  |>at  er  |)eim  follgott,   er 
|>eir  sigla  lausum  kili.* 

Svä  var  gert,  at  skipt  irar  segluDum.    Fora  ^ir  Asbjom 

brott   leid   sina  vid   svä  büit,   ok   stefiidi   haim    du   nordr 

med  laodi  ok  letti  eigi  fyrr,  en  haoD  kom  heim  ondverdan 

':'tr,  ok  vard  sjä  for  allfrxg.     Vard  pä  alt  starf  tekit  af 

Asbimi  at  büa  veizlnr  a  }>eiiB  vetri. 

|>örir  hoodr  baad  Asbirni  til  jölaTeizlu  ok  mödur  bans 

k  peim  m^nDum,  er  |>aa  Tildu  hafa  med  ser.    Asbjoro  vildi 

igi  fara  ok  sat  heima.    f>at  fannzk  ä.  at  f>öri  {>ötti  AsbjorD 

^^)ra  ovirdiliga  til  bodsins.  er   hann  vildi  eigi  fara.     Hafdi 

f>örir  i  fleymingi  um  farar  Äsbjamar.    3aedi  er%  segir  haon, 

it  mikill  er  Tirdingamuor  vär  fraenda  Äsbjamar,  enda  gerir  u 

.cinn  svä,  slikt  starf  sein   hann  lagdi  ä  i  sumar,  at  säkja 

kynnit  til  Erlings  ä  Jadar,  en  hann  vill  eigi  her  fara  i  nxsta 

hns  til  min:  veit  ek  eigi,  hvärt  hann  hjggr.  atSel|>6rir  inoni 

i  hverjam  hölma  fyrir  vera.' 

Slik  ord  spardi  Äsbjorn  til  |^ris  ok  oi^ar  |>eim  lik. 
Asbjqrn  undi  storilla  ferd  siniii.  ok  enn  verr,  er  hann  heyrdi 
slikt  haft  at  hlätri  ok  spotti.  Var  hann  heima  um  vetrinn 
ok  för  hvergi  til  heimboda. 

Äsbjorn  ätti  langskip ;  |)at  var  snekkja  tvitogsessa,  stöd 
.  i  nauBti  miklu.  Eptir  kyodilmessu  let  .\sbjqm  oetja  fram  »UP/^ 
skipit  ok  bera  til  reida  ok  let  büa  skipit.  [>ä  ste&di  hann  ~  ' 
til  sin  vinom  sinum  ok  hafdi  nser  niu  tigum  manna.  ok  alla 
vel  väpnada.  En  er  hann  var  büinn  ok  byr  gaf.  pa  sigldi 
hann  sudr  med  landi ;  ok  fara  peir  ferdar  sinnar.  ok  byrjar 
heldr^seint  En  er  {)eir  sökja  sudr  i  land,  pä  föra  {>eir 
nUeid  meir  en  pjodleid,  ]>egar  er  svä  mätti. 

Ekki  vard  til  tidinda  um  ferd  |)eirr:i.  iyrr  en  {>eir  kömu 
at  kveldi  fimta  dag  päska  ütan  at  Könnt.  Henni  er  pamfiug 
farit,  at  hon  er  mikil  ey,  long  ok  vidast  ekki  breid :  liggr  vid 
pjodleid  ^rrir  ütan :  par  er  mikil  bygd.  ok  er  pö  vida  eyin 
obygd,  pat  er  üt  liggr  til  hafsins.     f>eir  Asbjom  lendu  ütan  at 


48  11.  Asbjorn  Selsbani.  .    ^    i      IZ^ 

eyjunni,   par  er  öbygt   var.    En  er  J)eir   liqfdu   tjaldat,  ,|)ä 
maelti  AsbjorD:  ,Nü   skiilu  per  vera  eptir  her  ok  bicta  min: 
en  ek  mun  ganga   upp  ä  eyna   ä    nj(')sn.   bvat   titt   er  i  ey- 
junni :  |)viat  ver  hofum  ekki  um  spurt  ädr.' 
-<^  '^^s  Asbjorn  hafdi  vändan  bünad  ok  bott_sidan,  fork  i  liendi, 

gyrdr  sverdi  undir  kl.rdum.    Haun  gekk  ä  laud  upp  ok  yfir 
^  eyna.  En  er  bann  kern  ä  uakkvara  lijed  pä  .er  iiann  mätti  sja  til 

bojar  ä  Ogvaldsnesi  ok  sva  fram  i  Kaniitsund.  ])a  sä  bann 
mannfarar'miklar  bä^di  a  sae  ok  ä  landi,  ok  sotti  jjat  tVdk  alt  til 
10  böjar  a  Ogvaldsnesi.  Honum  J)otti  pat  undarligt.  Sidan 
gekk  bann  beim  til  böjarius  ok  J)ar  til.  er  {jjönostumenn 
bjoggu  mat.  Heyrdi  bann  pi\  pegar  ok  skildi  ä  rodum  Jjeirra, 
""^  at  Öläfr  konungr  var  |)ar  kominn  til  veizlu,   svä   |)at  med, 

at  konungr  var  {)ä  til  borda   genginn. 
16  Asbjorn  sneri  ])ä  til  stofnnnar.    En  er  bann  kom  i  for- 

stofuna,   ])i\  gekk  annarr  madr   i'it   en   annarr  inu,   ok  gaf 
engl  madr  at  honum  gaum.     Opin  var  stofuhurdin.     Hann 
sä,   at  |iörir  selr   stöd   fyrir   bässetisbordinu.     \\\  var  mjok 
ä  kveld  lidit.    Asbjorn  heyrdi  til.  at  menn  spurdu  f>öri   frä 
20  skiptum  J)eirra  Asbjarnar,  ok  svä  pat,  at  |M)rir  sagdi  af  langa 
i2?l^    Sf»g"-  ok  |)otti  Asbirni  bann  liajla  syiit  sogunni.    f>ä  heyrdi 
7  hann.  at  madr  m;vlti :  ,Hveriiug  vard  bann  vid  Asbjorn,  ]K'gar 

er  5«*r  ruddud  skipit?'        n-^^^^^ 

l^ürir  segir:  .Bar  bann  sik  til  nnkkvarrar  hlitar,  ok  |i(t  eigi 
26   vel,  [)ä   er  vt^r    ruddum    skipit,    en    fr   vt'r   tokum   seglit   af 
honum,  pk  gret  bann.' 

En  er  Asbjorn  heyrdi  petta,  |ki  bra  hann  sverdinu  bart  ok 

titt  ok  iilj»')p  i  stofiina,  bjö  |)e{^ar  til  jioris:  kom  hoggit  ütan  ä 

hälsinn,  feil  hofudit  ä  bordit  fyrir  konunginn.  en  bükrinn  ä  fnti 

so  honum:  urdu  borddjfikarnir  i  blixli  t-inu  banti  uppi  ok  nidri. 

Konungr  niadti,  bad  taka  bann  ok  leida  üt:  ok  var  svä 

gort,  at  AsbJMrn  var  tekinnJ^Kindum  ok  leiddr  üt  örstofuinn 

En  [)ä  var   tekinn    bordbünadrinn,    ok  dükarnir,  ok  i   broU 

borinn,  svä  likit  j'oris  var  i  brott  borit.  ok  snpat  alt  |)at.  er 

K  blodugt  var.    Konungr  var  allreidr  ok  stilti  vel  ordum  simim, 

svä  seni  bann  var  vanr  jafnan. 


11.  Asbjorn  Selsbani.  4^ 

Skjälgr  Erlingsson  stöd  iipp  ok  gekk  fyrir  konung  ok  ckw-^ 
ma-lti  sva:  .Nu  raun  sem  optar,  konungr!  at  |)ar  raun  til  "^Jj^ 
umbötar  at  sjä,  er  per  erud:  ek  vil  bjoda  te  fyrir  mann  i^  .j,^^ 
Lenna,  til  T)ess  at  hann  haldi  lifi  sinu  ok  limum,  en  per  r^*^ 
konungr!  skipid  ok  skerid  um  alt  aunat.  ^a^y^x,^^ 

Konungr  segir:  ,Er  eigi  pat  daudasok,  Skjalgr!  et  madr    J;;^^^ 
brytr    päskafrid?    ok    sü    onnur,    er    hann    drap    mann    i        ^^ 
konungs  lierbergi?  sü  hin  pridja.  er  ykkr  fodur  pinum  mun 
pykkja  litils   verd,    er    hann    hatdi    fötr    mina  fyrir    hogg- 
stokkinn?'  "> 

Skjalgr  svarar:  Jlla  er  pat,  konungr!  er  ydr  mislikar; 
en  elljgar  vgeri  verkit  liit  bezta  unnit.  En  ef  verk  petta, 
konungr!  pykkir  ydr  i  moti  skapi  ok  mikils  vert,  pa  vsetti 
ek,  at  ek  piggja  mikit  af  ydr  fyrir  pjonostu  mina:  munu 
iiiargir  pat  msela,  at  ydr  se  pat  vel  geranda.',  m 

Konungr  svarar;  ,p(')ttn  ser  mikils  verdr,  Skjälgr!  pä  '^^^ 
mun    ek    eigi    fyrir    pinar    sakir    brjota    login    ok    leggja  1^ 

konungs  tign.'  i 

Skjalgr  snysk  pä  i  brott  ok  üt  6r  stofunni.  Tolf 
menn  hofdii  par  verit  med  Skjälgi,  ok  fylgdu  peir  honum  20 
allir,  ok  raargir  adrir  gengu  med  honum  i  brott.  Skjälgr 
maelti  til  porarins  Nefjölfssonar:  ,Ef  pu  vilt  hafa  vinottu 
mina,  pä  legdu  allan  hug  ä,  at  madrinn  se  eigi  drepinn 
fyrir  sunnudag.'  _j 

*^  Sidan  ferr  Skiälgr  ok  menn   lians  ok  töku  rodrarskütu,  25       / 
>er  hann  ätti,  ok  roa  sudr,   sva  sem  a  matti  taka,  ok  komu   i,jko-^' 
''li  elding  naetr  ä  Jadar;  gengn  pegar  upp  til  böjarins  ok  til^^'^'^'^t/^ 
'''^lopts  pess,  er  Erlingr  svaf  i.     Skjälgr  hljöp  ä  hurdina,  sva 
'''at  hon  brotnadi  at  noglum. 

Vid  pat  vaknar  Erlingr  ok  adrir,  sem  inni  vorn.    Hann   ;<u 
var  skjotastr  ä  fotr  ok  greip  upp  skjold  sinn  ok  sverd,  ok 
hljop  til  duranna  ok  spurdi,  hverr  par  fori  svä  äkaft. 

Skjälgr  segir  til  sin  ok  bad  upp  lata  hurdina. 


"V 


"^ 


Erlingr  segir:  .pat  var  likligast,  at  pii  mundir  vera,  _ef    ^  f^ 
allheimsliga  for,  eda  fara  menn  nakkvarir  eptir  ydr?'  ss 


Var  pä  lätin  upp  hurdin.  .  6«>^m- 

Hulthausen,  Altisländieohes  Lesebiiuh.  4  /  liuijtJ^ 


50  11.  AsbjoiTi  Selsbani. 

♦■-T^  |>ä  raselti  Skjälgr:   ,Jiat  vaeiiti  gk,   J)6tt   Jx'r  pykki   ek 

fara  äkafiiga,    at   Asbirni.    fraeuda   pinum,    J^ykki    eigi    of- 

skjött,  par  er  hann  sitr  nordr  a  Ogvaldsnesi  i  fjotrum:   ok 

er  pat  mannligra,  at  fara  til  ok    duga  hoDum.' 

5  Sidan   hafask  peir  fedgar   ord   vid.     Segir  pa   Skjälgr 

^^         Erlingi  alla  atburdi  um  vjg  Selpöris. 

'^^^  öläfr  konuugr  settisk  i  saeti   sitt,  |)ä  er  um  var  büit  i 

üJoj^t^  ^*^^"""''  ^^  ^^^'  ^'^^^  allreidr.     Hann  spurdi.    hvat  tjU  var 

um  vegandann.    Houum  var  sagt,  at  hann  var  üti  i  svolum 

10  i  gaezlu  hafdr.     KonuDgr  segir:  ,Hvi  er  lianu  eigi  drepinn?' 

fiörarinn  svarar  Nef jölfsson :   ,Herra!  kallid  er  eigi  pat 

mordverk,  at  drepa  menn  um  naetr?' 

fiä  maslti  konungr:   ,Seti    hann  i  fjotur  ok   drepi   hann 
i  morgin!' 
15  l>-ä    var   Asbjorn    fjotradr    ok    byrgdr    eipn  i    hüsi   um 

nottina. 
•^  Eptir  um  daginn   hlyddi   konungr  morgintidum;   sidan 

"■"^***'^     gekk  hann  a  stefnu   ok   sat  par  fram   til   hämessu.     Sidan 
gekk  liaon  til   messu.   ok   er    hann    gekk   frä   tidiim.    msplti 
30  haon  til  f>örarins:  ,Mun  nü  vera  sölin   sva   ho,   at  Asbjorn. 
vinr  ydarr,  mun  mega  hanga?' 
"*  f^orarinn  svarar  ok  laut  koounginum:  ,Herra!  J)at  sagdi 

of'c^L      byskup  hinn  fyna  frjädag,   at  sä  konungr,   er  allz  ä  vald, 
"7^^*^     ok  poldi  hann  skapcaunir.  ok  ^r  sä  saell,  ex  li«'l(lr  n]i\  eptir 
honum   likja.    en   eptir  liinum,    er  pä    dömdu    ma^ninn    til 
dauda,  eda  peim,   er  ollu  maundräpinu.     Nü   er  eigi   langt 
til  morgins,  ok  er  pä  8yJ>n  dagr.' 

Konungr  leit  vid  honum  ok  mnelti :  , R:\da  muntu  ])e8su, 
at  hann  mun  eigi  i  dag  drepinn;  skaltii  nü  taka  vid  honum 
j^  M    3(1  ok  vardveita  hann :   ok  vit  pat  til   sanuz,   at  par   liggr  lif 
•j^»^x      pwi  yi(j^  ^.f  fiann  k«msk  i  brott  med  nokkuru  moti.' 

Gekk  pä    konungr   leid   sina.     En    porarinn   gekk    |)ar 

til,  er  Asbjqm   sat  i  jornum.     L«'t   porarinn   pä   af  honum 

fjoturlnn  ok    fylgdi  honum  i  stofu  oina   litla.   ok    löt  pä    f;'i 

<6   honum  drykk   ok  mat  og  saudi  honum.  hvat  konungr  hefdi 

ä  lagt,  ef  Asbjorn  hlypi  i  brott.    Asbjon»  segir,  at  pörarinu 


11.  Asbjom  Sekbani.  ^1- 

pürfti   ekki  {)at  at  ottask.     Sat  J>6rariiiii  |)ar   hja   bonum 
lensi  um  dagion.  ok  svä  svaf  bann  ^ar  nm  nöttiDa. 

Laugardag    stöd    koDimgr  upp    ok  for  til    morgintida. 
lan  gekk  hann  a  stefnur,   ok  vaV  par  ^qlmpiit  komit  af 
bondam.   ok  ottu  peir    mart   at    ksera.     Sat    konaagr   par    5 
lengi    dags,  ok   vard   heldr  sid  gengit  til  bämessu.     Eptir 
pat  gekk   konaogr  til   matar.     En  er  bann  hafdi  matazk,  ^^-c< 
|)a  drakk  bann  um  brid,  svä  at  bord  vom  uppi.  ***'*' 

f>örarinn  gekk  til  prests  pess,  er  kirkjn  vardveitti.  ok 
_-  f  hoDum  tva  auja  silfrs  til  I»ess,  at  bann  skyldi  hringja  w  ij^g^ 
til  beigar  jafuskjott,   sem  konungs  bord  foro  npp.    En  er      •^^^ 
konungr  hafdi  drnkkit  |)ä   brid.   sem  bonum  |K>tti  fdt,  pä    ^^.^..^A- 
var  bord   upp   tekit.     pä  mselti  konungr,    segir  at  |>a   var 
räd,  at  praelar  fori  med  vegandaon  ok  draepi  bann.     I  |>vi         ^/ 
hili  var  bringt  til  heigar.  »^ 

pa  gekk  pörarinn  fyrir  konnng   ok  maelti:  ,Grid  mun 
i  madr  skolu  hafa  um  helgina^  I»6tt  hann  hafi  illa  til  gort.^ 

Konungr  segir:    ,Gaetta   bani»,   |>6rarinn!   svä    at    hann 
misk  eigi  i  brott.'' 

Gekk  |)ä  konungr  til  kirkju  ok  for  til  nqnn;  en  |»6rariiin  »   '**'^ 
t  enn  um  dagion  hjä  Asbimi. 

Suonudag    gekk    byskup    til    Asbjamar    ok    skriptadi 
j'jum  ok  gaf  bonum  lof  til  at   blyda   hämesso.    porarinn  ^** 

gekk  |)ä  til  koonogs  ok  bad  hann  fa  menn  til  at  Tardveita 
'  egandano.    .Vil  ek  nü\  segir  hann,  .vidrskiljask  bans  mal.''  i»      '^ 

Konungr  bad  bann   bafe  |)okk  fyrir  pat.     Fekk  hann     '"^•^^ 
|)a  menn  til   at  vardveita   Äsbjqm.     Var  |)ä   settr   ^oturr 
ä   bann.     En   er  til    bamessu  var  gengit,   {)ä   var  Asbjom 
leiddr  til  kirkja.   Stod  hann  üti  fyrir  kirkjunni  ok  peiT,  er 
bann  vardveitta.     Konungr  ok  oll  alpyda  stöd  at  messe.       a» 

Nii  er  par  til  mals  at  taka.   er  fyrr  yar  frä  horfit,   at 
|>eir  Erlingr  ok  Skjalgr,  son  bans,  gordn  rod  sin  um  [>etta 
Tandkvaedi,  ok  stadfestisk  |)ä  med  ae^gjan  Skjalgs  ok  an-  J^*^^ 
narra  sona  hans,  at  j>eir  samna  lidi  ok   skera  opp   herqr.   ^Z^^ 
Kom  p'ä  brätt  saman  lid  mikit,  ok  redo  ]>eir  til  skipa,   ok  »\J<!^ 
▼ar  ]>ä  skorat  manntal.  ok  var  oatr  timtan  hondrud  manna.    ci  *^ 


52  11.  Asbjoiii  Selsbani. 

Föru  peir   med  pat  lid  ok  kömu  sunnudaginn  i  Kormt 

k  Ogvaldsnes,  ok  gengu  upp  til  bßjar   med  ollu   lidinu   ok 

kömu    i  |)anii   tima,   er  lokit   var    gndspjalli ;    gengu  pegar 

upp  at   kirkjuDoi  ok   töl^u  Asbjorn,   ok  var  brotinn  fjqturr 

:>  af  honum. 

En  vid  gny  peniia  ok  väpnabrak,  {)ä   liljöpu    allir  ion 

i  kirkjuna,  peir  er  ädr  vom  i'iti:  en  peir,  er  i  kirkju  voru, 

^'^  |)ä  litu  allir  nt,  nema  kouungrinn:    liann  stöd  ok  säsk  eigi 

um.     J^eir   Erlingr    skipudu   lidi   siuu   tveim   megin    str.ietis 

10  pess,   er  lä  frä   kirkju  ok   til    stofunnar.     Stöd  Erlingr  ok 

synir  hans  nsest  stofunni. 

■^'O*'^  En  er  allar  tidir  voru  sungiiar,  |)ä  gekk  konungr  |)egar 

"O  üt  ör  kirkju;  gekk  hanu  fyrst  fram  i  kvina,  en  sidan  hverr 

eptir   odrum    hans   manna.     f^egar   er   liann   kom   heim    at 

15   durunum,  {)ä   gekk  Erlingr   fyrir   dyrruar  ok  laut   konungi 

ok    lieilsadi    honum.      Konungr    svaradi.    bad    gud    hjälpa 

honum. 

^..         l>k  tök  Erlingr  til  mäls:  ,Svä  er  mer  sagt,  at  Asbjorn, 

M,  kJ^/"^  frasnda  minn,  hall  sott  glöp^ka  mikil.   ok  er  {)at  illa.   kon- 

^      20  ungr!   ef  svä  er   ordit,  at  ydr  se  misJ)okki  at.    Nu  em  ek 

U<^i*^^    |)vi  kominn,  at  bjöda  fyrir  bann   s.Ttt    ok  yfirbötr  y)vilikar, 

sem  |)er  vilid  sjaltir  gert  liafa:  cii  ])igö:ja  |):ir  i  niöt  lif  hans 


i  ok  limar  ok  landsvist. 

X,„a*^u -"^^        Konungr  svarar:  .Sva  lizk  m«'r,  Erlingr!  sem  {»er  niunid 
*^        2:.  nü  pykkjask  hafa  vald  a   um   mal  Asbjarnar;  veit   ek   eigi, 
j^%x^-s^^l}  pü   Isetr  svä,   sem  pü  skylir  bjöda  sjettir  fyrir   hann;1 
[^/vAo**^  actla   ek   J)jJi  fyrir  |)vi  h'^i^  dregit  saman  iier  maunz,  at  nu 
t*-»^^    ätlar  bö  at  rada  varimilli.'  ^*-' — 

*  Erlingr  segir:  ,lM'r  skulud  räda.  konungr!  ok  rftda  >\ 

'**'**'8o  at  v(*r  skilimsk  sättir.' 

j^^^Ls^trA.  Konungr  m.'plti:  .Ethir  \n\  at  hrada  mik,   l^ilingi.'  li<  m 

^ >*-•*--) 4 ])n  fynj^jjvi  lid  mikit  ?' 

-      .  ,Nei',  segir  hanu 

r^^^^^^^J*^^ ,       ,En  ef  annat  byr  i,  |m  iniin  ek   im  <'kki  il.\ja'  .... 
M<  Erlingr   svarar:    ,Eigi   |)arftu   at   niinna    mik  a  ))at. 

})eir  hafa  fundir  okkrir  ordit  her  til.  er  ek  hefi  litinn  lid- 


U,  M-**' 


11.  Asbjom  Selsbani.  53 

kost  haft  vid  per;  en  nü  skal  ekki  leyna  pik  pvi,   er  mer 
hyr  i  skapi,  at  ek    vi],    at  vit   skilimsk   sättir,    eda  mer  er 
;^von,   at   ek   haetta   eigi   til  fleiri   funda  värra.'     Erlingr  var 
f)ä  raudr  sem  blöd  i  andliti. 

\m  gekk  fram  Sigurdr  byskup   ok   maelti    til   konungs:    s 
.Herra!   ek  byd  ydr  i  hlydni  fyrir  guds  sakir,    at  per  saet- 
tizk  vid  Erling  eptij'  pvi,  sem  hann  bydr,  at  madr  sjä  hafi       **^ 
lifs  grid  ok  lima,  en  per  rädid  eiüir  oUu  sättmäli.''         c«ywv.-^^c^ 

KoDUDgr  svarar:  ,per  skulud  räjäa/  '^'^^^  !XIS^ 

pä  maelti  byskup:  .Erlingr!  fäirper  konungi  festu  pä,  er  lo  '^'-^ 
lionnm  liki:  sidan  gangi  Asbjqrn  til  grida  ok  ä  konungs  vald.'    '^Y^^ 

Erlingr  fekk  festur,   en  komingr  tök_vid.     Sidan  gekk  ti.tx.tjju 
Asbjorn  til  grida  ok  ä  konungs  vald  ok  kysti  ä  hond  kon- 
iiugi.     Sneri    pä   Erlingr   i  brott  med   lidi   sinu.     Vard    pä     ^'^ 
i    ekki  at  kvedjum.     Gekk  pä  konungr  inn  i  stofuna,  ok  As-   15    ^ 
bjoru  med  honum. 

Sidan  lauk  konungr  upp   saettargerdina   ok  maelti  svä:    ^^^'  - 
.pat   skal    upphaf  saettar    okkarrar,   Asbjorn!    at    pi'i    skalt      -y^**^ 
ganga  undir  landslog  pau,    at    sä    madr,    er  drepr  pjöno- 
Ntumann  konungs,  pä  skal  hann  taka  undir  pä,  somu   pjo-  20 
nostu,  ef  konungr  vill.     Nü  vil  ek.  at  pü  fakir  upp  ärmen- 
ning  pessa.  er  Selpürir  hefir  haft,  ok  räd  her  fyrir  büi  minu 
Ogyaldsnesi.' 

Asbjorn  segir.  at  svä    skyldi  vera.   sem   konunsir  vildi.     ^,<^4,, 
.V^d  ek  pö  fyrst  at  fara  heim  til  büs  mins  ok  skipa  par  til.'   2/.  '?**-< 

Konungr  let  ser  pat  vel  lika.     För  hann  padan  til  an-       '^* 
narrar  veizlu,  par  sem  gor  var  i  möti  honum.  ^ 

En  Asbjorn  rezk  pä  til  fundar  vid  foruneyti  sitt.    peir 
liofdu   legit  i  leynivogum  pä  stund   alla,   er  Asbjorn    var  i   '***'^*^ 
lirott.     Hofdu  peir  njösn  af.  hvat  titt  var  um  hans  räd,  ok  30  -^^ 
vildu  eigi  i  brott  fara,  fyrr  en  peir  vissi,  hvat  par^redisk  af.   '^  -^^ 

Sidan  snysk  Asbjorn  til  ferdar  ok   lettir  eigi   fyrr  um 
•^  värit.  en  hann    kömr   nordr  til   büs  sins.     Hann  var  sidan 
kalladr  Asbjom  selsbani. 

En   er  Asbjorn  hafdi  heima  verit  eigi   lengi,   pä   hit-  3:. 
tusk  peir  pörir  fraendrnir  ok   talask    vid.     Spyrr   \m\v\v  As- 


M  ll.  Asbjorn  Selsbani. 

"^^         bjqrn  vendiliga  at  um  ferd    haos   ok   alla  atburdi  {)ä,   sem 
^^fc|^^^/^^     j)ar   hofdu   ordit  til   tidiuda.     En    Asbjorn   sagdi   sogu   pä, 

sem  geogit  hafdi. 
'^^  \*k  sagdi  f^örir:  ,|^ä  muntu  J)ykkjask  liafa  rekit  af  hendi 

(^       5  svivirdiug  pä,  er  J)ü  vart  raentr  ä  haust!?' 

,Svä  er',  kvad  Asbjorn,  ,eda  hversu  pykki  per,  fraendi?' 
,|^at  skal  skjött  segja',  kvad  Jiörir,  ,at  ferd  si'i  hin 
>^'ff-|^^||^/yrri,  er  pü  fort  sudr  i  land,  vard  hin  svivirdligsta,  ok  slöd 
^]r^  sü  til  nakkvarrar  umbötar ;  en  {)essi  for  er  baedi  pin  skonmi 
5  ^wA-.  ^^  qJ^  fraenda  pinna,  ef  pat  skal  framgeiigt  verda,  at  pü  gerisk 
A^A*<U.^  konungs  praell  ok  jafningi  hins  versta  mannz,  pöris  sels.  Ni'i 
X^  "^  g0r  J)ü  svä  mannliga,  at  pii  sjt  heldr  at  eignum  pinum  her; 

skulum   ver  fraendr   pinir  veita  per  styrk   til  pess.   at  pü 
r^  komir  aldri  sidan  i  slikt  ongpveiti/ 

15  Asbirni  potti  petta  vaenligt,  ok  ädr  peir  pörir  skildisk, 

pä  var  petta  räd  stadfest,    at  Asbjorn   skyldi    sitja   i   büi 

sinu  ok  fara   ekki  sidan  ä   konungs   fund   eda  i   hans  pj(')- 

nostu.     Ok  gerdi  hann  svä  ok  sat  heima  at  büni  sinuni. 

^  lOrU^  pat  vär  fekk  Oiäfr  konungr  i  hond  Asmundi  Grankels- 

r^       2„  syui  syslu  a  Halogalandi  halfa   til  m(')ts  vid  Härik  i  pjöttu; 

j^^.^^.uJU    ^^  hann  hafdi  adr  haft  alla,    suma  at  veizlu,   en  suma  at 

II  trcr-x.'       ^*i2^'-     Asmundr  hafdi  skiUu,  ok  ä  nrer  prjä   tigi  manna  ok 

vapnada  vel. 

En   er   Asmundr    kom    nordr.   p;i   hittusk   peir  Harikr. 
•j5  Segir  Asmundr  houuni,  hvernug  konungr  hafdi  til  skipat  um 
sysluna;  let  par  fylgja  jartegnir  konungs. 

Härikr  segir  svä,   at  konungr  nuindi  räda,  hverr  syslu 
,  hefdi;  ,en  po  gerdu  ekki  svä  hiuir  fyrri  hofdingjar,  at  minka 

^i£P^-^^rii  rett,  er  settbornir  erum  til  rikis  at  hafa  af  konungum, 
•^  */^  3u  en  fa  pä    i    hendr   buandaisonum    peim.    er  slikt   hafa    fyrr 

'*^*^^     ekki  med  hqndum  haft' 
T^jf  »*^*"^      En  pött  pat  f^nnisk  ä  Häriki,  at  honum  pötti  petta  i 
^  möti  skapi,  pä  let  hann  Asmund  vid  syslu  taka,  sem  kon- 

unur  hafdi  ord  til   send, 
i  Kör  pä  Asmundr  heim  til  fqdur  sins :  dvaldisk  par  litla 

hrid,  für  pu  sidan  i  syslu  sina  nordr  ä  Hälogaland. 


11.  A8b)MB  SebUaL  ^^ 

Ed  er  hann  kom  Dordr  i  Langey^  pä  bjoggo  par  bredr  #_ 

-eir:  het  annarr  GaimsteiDn.  en  annair  Karli.  j»eir  Tom  ««"^^ 
enn  andgir  ok  virdiiigameim  miklir.  Gonnstemn  var  büsv$-  m  *" 
imadr  ok  eliri  |)eiiTa  bradra.  Karli  rar  fridr  sjouni  ok  r^ 
^artsmadr  mikUl;  en  hTarrtvq;^  peirTa  var  i^rottamadr  s  -o« 
m  mai^a  hluti.  -»X.«» 

Asmandr  fekk  par  godar  Tidtokur  ok  dvaldisk  ]>ar  um 
hrid:   beimti  par  saman  6r  syslmmi   shkt,   er  feksk.     Karli 
r^^ddi  p^i  fyrir  Asmondi^  at   bann  Tildi  fara  med  hoDum 
~  idr  ä  firad  Olafs   konmif^s  ok  leita  ser  hird^tar.     As-  m  ^* 
undr  fysti  pess  rids   ok  bet   amsysln  siddi   nid  konnng^     >«m^ 
at  Karli  fengi  pat  erindi^  sem  bann  beiddisk  til. 

Rezk  Karli  {Ȋ  til  foruneTtis  med  Asmimdi.    Asmondr      ^  *^ 
rurdi  |>at,    at   Asbjom  selsbani  bafdi  farit  sndr  i  V^a- 
-:efna    ok    bafdi    byrding    mikinn,    er   bann   ätti,   ok    nxr  13^ 
tuttugu  mena  ä.  ok  bans  rar  pä  snnnan  von. 

|>eir  Äsmandr  förn  leid  sina  sudr  med  landi  ok  hofda 
liodTidri    ok  |>ö  vind  litinn;  sigldo  skip  i  möt  peim  ])aa, 
er  vorn    af  Yägaflota.     Spnrdo   peir  {>a   af   bljodi    at   um 
rar   Äsbjarnar.     Var  {leim  svä  sagt,    at   hann   mandi  pä  «# 
aniian  11^  leid.    |>eir  Asmondr  ok  Karli  vom  rekkjnfelagar,        '^ 
k  var  J>ar  bit  kaersta. 

pat  Tar  einn  dag,  er  {»eir  Asmondr  raro   fram  eptir 
>undi  nqkkaru :  |)a  sigldi  byrdingr  möti  {>eim.   Var  |>at  skip       |^ 
audkeot;    pat   rar   hlyrbirt,    steint  bsedi    britom   steini    ok  a*^! 
raudnm :  peir  bofdo  segl  stafot  med  vendL  \^ 

pä  maelti  Karli  vid  Asmnnd:  .Opt  radir  pa  am.  at  {»er 
—  forvitni  mikil  a.  at  sja  bann  Asbjom  selsbana:  eigi  kann 
ek  skip  at  kenna,  ef  eigi  siglir  bann  ^ar." 

Asmondr  svarar:  .Ger  srä  Tel,  lagsmadr!  seg  mer  til.  3a> 
■Ä  pö  kennir  haon." 

pä  rendosk  bjä  skipin,  ok  m»iti  Karli:  ^ftar  sitr  bann 
elsbani  vid  styrit  i  blom  kyrtli." 

Sidau  skaot  bann  Asmondr  at  Asbimi  selsbana  spjoti. 

kom  ä   bann    midjan:  flo  i  g:egnom  bann,   svä   at  fast 

fram  i  bofdaQolinni.     Fell  AsbJQrn  daodr  frä  styrino. 


66  11.  Asbj^rn  Selsbani. 

Föru  sidan  hvärirtveggju  leidar  sinnar.    Fluttu  pe\r  lik 
Äsbjaroar  nordr  ü  J^rändarnes. 

Let  pä   Sigridr  senda  eptir  {iöri  hund  til  Bjarkeyjin . 

Kom  hann  til,  er  büit  var  um  lik  Asbjaruar  eptir  sid  J)eirra. 

5  En  er  J)eir  föru  i  brott,   valdi    Sigridr   viuum   sinuni    gjaiir. 

Hon  leiddi  J»öri  til  skips. 

uji^U  En  ädr  pau  skildisk,  maelti  bon:  ,Svä  er  nü,  f^örir!  at 

'**'  Asbjorn,    son   minn,   bly^ddi    astrodum   |)ioum.     Nü   vai^nzk^ 

'^*^^^     honum  eigi  lif  til  at  launa  pat,  sem  vert  var;   nü  pött  ek 

L^Jb^  10  sjä  verr  tij^  fär.   en    bann    mundi  vera,  pä   skal  ek  |)6  bafa 

sU.  w^xC    vilja  til.     Nü  er  her  gj(jf,  er  ek  vil   gefa  per,  ok  vilda  ek, 

*"^  at  per  kvgemi  vel  i  bald.'    pat  var  spjöt.    ,Her  er  nü  spjöt 

■^  pat,   er   stöd  i  gegnum  Asbjorn,   son  minn,  ok  er  par  enn 

i^Jt^-tAja.  blödit  ä;  raättu  pä  beldr  muna,  at  pat  mun  bofask  ok  sär 

"""^     15  pat,  er  pü  satt  ä  Asbirui,  brödursyni  pinum.     Nü  yrdi  per 

pa  skoruliga,  ef  pü  letir  petta  spjöt  svä  af  bc^ndum,  at  pat 

stödi  i  brjösti  Öh'ifi  digra.    Nü  maeli  ek  pat  um',  segir  bon, 

,at  pü   verdir   bvers  mannz  nidingr,   ef  pü    liefnir  eigi  As- 

bjarnar.'    Sneri  hon  pä  i  brott. 

an  pörir  vard  svä  reidr  ordum  bennar,  at  hann  mätti  ongu 

^  M*^"^  svara,  ok  eigi  gädi  hann  spjötit  laust  at  lata,   ok  eigi  gädi 

hann  bryggjunna"r,  ok  mundi  lianu  ganga  ä  kaf,  ef  eigi  töki 

^^^menn  til  lians  ok  styddi   bann,    er    bann   gekk  üt  ä  skipit. 

^  ^f^  pat  var  mälaspjöt  eigi  mikit,  ok  gulltekinn  fallrinn  ä.    Koni 

^r*^6  peir  pörir  pä  i  brott  ok  heim  til  Bjarkeyjar. 

Asmnndr  ok  peir  felagar  föru  leid  sina,  til  pess  er  peir 
körau  sudr  til  prändheims  ok  ä  fund  Olafs  kouungs.    Sagdi 
Asmundr  pä  konungi,  hvat  til  tidinda   bafdi  gerzk  i  forum 
bans.     Gordisk  Karli  hirdmadr  konungs. 
80  Heldu  peir  Asmundr  vel  vinöttu  sinui.    En  ordtok  paii. 

er   peir  Asmundr  ok  Karli    liQfdu  ma'lzk   vid,   ädr   vig  A- 
^*'^         bjarnar  vard.  pä  för  pat  eigi  leyjit,   pviat  peir  själlir  s^gdn 
konungi  frä  pvi.     En  par  var,  sen»  madt  er,  at  hverr  ä  vin 
med   övioiim.     Voru   peir  par  sumir.   er  slikt   bugfestu,  ok 
36  padan  af  kom  pat  til  pöris  hunds. 

Y^r>^^*^    *AX^  '*»     ^^^^^^  Irt^O^    .yr^^yt^   .*4.»wa/<m^  U   ^^<^vC^,^  ffTüU^     '^^^^^^^-JM 


^      k 


12.  Thormöd  Kolbrünsskälds  Ende. 


,i^«^ 


f^ormödr  Kolbrünarskäld   var  i  orrostu   undir   merkjum 
konungs,     Ok   er   koüungr  var  fallion   ok    atsökn  var  seni 
^v^odust,  |)ä  feil  konungslid  hverr  vid  aDDan,  eo  |jeir  voru  flestir 
särir,  er  uppi  stodu.    y^ormodr  vard  sarr  mjok  ;  gerdi  bann  pa         r, 
sera  adrif;  at  allir  opudu  par  frä,  er  mestr  potti  lif.shaski;    5 
en  sumir  runiiu.    f^ä  höfsk  sü  orrpsta,  er  Dags  hrid  er  koUud;     /    , 
sötti  |)a   f)yngat  t]l    alt   kouimgslidit  |)at,    er   väpafärt  var.  ''S^J^^ 
En  |>ormödr  kom  Jja  ekki  i  orrostu,  J3vi  at  haun  var  ovigr 
bsedi  af  sorum  ok   af  mMi,  ok  stöd  hann  J)ar  hjä  telogum     -^^^^ 
sinum,  J)ött  hann  maetti  ekki  annat  at  hafask.  ^kZ^ 

v''*^         |>a  var  hann   lostinn    med   oru  i  siduna  vinstri;    braut   **  "^ 
iiann  af  ser  orvarskaptit,    ok  gekk  pä  brott  frä  orrostu  ok 
heim  tili  hüsanna,  ok  kom  at  hlodu  nakkvarri;  var  |)at  mikit  ^ 

hüs.     I^^ormödr  liafdi  sverd  bert  i  heudi. 

Ok  er  liaun  gekk  inu,  |ja  gekk  madr  lit  i  moti  honum.   15 
Sä  maelti:  ,Furdu  ill  Iseti   eru  ber  inni,   veinan    ok   gaulan;       '^"^ 
skomni  raikil,  er  karlmenn  hraustir  skulu  eigi  jjola  sor  sin,  1 

ok  Vera  kann,  at  konungsmenninir  hau  allvel    tVani   gengit,  ^^2^ 
en  allodrengiliga  bera  peir  sorin  sin.' 

y^ormödr  svarar:  ,Hvert  er  nafn  pitt?'  20 

Kann  nefndisk  Kimbi. 

^•»orraodr  svarar:  ,Vartu  i  bardaga?' 

,Yar  ek',  segir  liann,  ,med  bondum,  er  betr  var.' 

,Ertu  nakkvat  särr?'  segir  J^ormödr. 

,Litt',  segir  Kimbi;  ,eda  vartu  i  bardaga ?'^  25 

y^ormodr  segir:  ,Var  ek  med  {)eim,  er  betr  hofdu.' 

Kimbi  sä,  at  |>orm6dr  hafdi  gulUiring  ä  bendi:  haun 
maelti:  ,jHi  munt  vera  konungsmadr;  fä  [m  mer  gullhringinn, 
en  ek  mun  leyna  jaer;  bßudr  munu  drepa  |)ik,  ef  ju'i  verdr 
ä  veg  l^eirra.'  30 

[lormödr  segir:  ,Haf  |)ü  bring,  ef  jjü  fser;  lätit  hefi  ek 
n"  meira.'  J|  f^^-^yX:i>b,    J  Uv*A^ 


ä>8  12.  Thormöd  Kolbrünsskälds  Ende. 

Kimbi  retti  frara  hondina  ok  vildi  taka  hringinn.    f^or- 
'^''        modr    sveitldi    til    sverdinu,    ok     hjö    af    lionum     lioüdina. 
Ok  er  svä  sagt,  at  Kimbi  bar  sär  sitt  üngum  raun  betr  eii 
c^tt^ö^.hinir,  er  hanu  hafdi  tyrr  a  leitat.     For  Kirabi  brott. 
'*^*^  5  En  l^ormodr  settisk  nidr  i  hloduiiDi,  ok  sat  J)ar  um  hrid 

ok  heyrdi  ä  rMur  manna.    j>at  var  maelt  j^ar  mest,  at  hverr 
segir  {)at,   er  set  |)öttisk  hafa  i  orrustu,   ok  rött  um  fram-  rj 
^  gf!"§nr  manna;  lofudu   sumir   mest   breysti   Olafs   konungs,    "^ 

^  en  sumir  nefndu   adra  menu  til   ekki  sidr.     \^k   kvad  j^or- 

10  modr  [visu  ok  lofar  mjok  breysti  Olafs  konungs]. 

y^ormödr  gekk  sidan  i  brott  til  skemmu  nakkvarrar,  gekk 
"^^^^      jjar  inn.     Vßru  Jjar  ädr  margir  menn  inni  fvrij'  särir  mjok. 
Var  J)ar  at  kona  nakkvar  ok  batt  um  sor  manna.    Eldr  var 
^  ä  gölfinu,  ok  vermdi  lion  vatn  til  at  fa^gja  sorin.     En  JHir- 

16  mödr  settisk  nidr  vid  dyrr  ütar.    |>ar  gekk  annarr  madr  üt. 
Lt.         en  annarr  inn,  {»eir  er  storfudu  at  sorum  monnum. 
»  |ia  sneri  einnhverr  at  jiorraödi,  ok  sä  ä  bann,  ok  maelti 

sidan:  ,Hvi    ertu   svä   folr?  ertu   särr?   eda   fyrir   hvi    bidr 
jjü  per  eigi  laekningar?' 
20  Jiormodr  kvad  ])ä  visu  fok  sagdi  sik  säranj.    Sidan  stod 

["»ormödr  upp   ok  gekk  inn  at  eldinum,  ok  stöd  J)ar  um  hrid. 
l^k  maelti  laäknirinn  til  bans:    ,\ni,  madr!   gakk  üt.    ok 
tak  mer  skidin,  er  her  liggja  fyrir  durum  üti.' 

Hann   gekk    üt,    bar    inn    skidafanjfit   ok    kast;idi    nidr 
20  ä  goliit. 

\^'d   sä    hüknirinn   i   andlit   honum,    ok    maelti:    .Funhi 
bleikr  er  f)essi  madr;  bvi  ertu  slikr?' 
J>ä  kvad  pormodr  [visu). 

f>ä  maBlti   laeknirinn:  ,Lattu  mik  sjä  s6r  |jin,  ok   mun 
so  ek  veita  umbond.' 

Sidan  settisk  pormödr  nidr  ok  kastudi  klaedum  af  ser. 
Ed  er  laßknir  sä  s^r  bans,  |)ä  leitadi  hon  um  |iat  sär,  er 
bann  bafdi  a  sidunni ;  kendi  hon.  at  [»ar  stöd  järn  i.  en 
j)at  vissi  hon  eigi  til  viss,  bvyrt  järnit  bafdi  snüit.  ^ 

ar.  Hon    hafdi    pur   g«)rt    i    stein katli ,    stappat    luuk    ok 

onnur  gros,  ok  velt  p&i  8am»n,  ok  gaf  at  eta  liinum  sorum 

7-* 


13.  Das  Streitgespräch  zwischen  Sigvrd  und  Eystein.  59 

moannm,  ok  reyndi  svä,  hvart  peir  hefdi  holsar,  pri  at»^^^ 
kendi  af  laukinnm  üt  or  sari  pvi.  er  a  hol  var.  Hon  bar  2^2^? 
pat  at  f  ormödi.  bad  hann  eta.  y».^-*:«i„^wj         ja' 

Hann  svarar;  .Ber  brottl  ekki  hefi  ek  ^utsott.'  l-^UxT 

Sidan  tök  bon  spenoitong,  ok  vildi  draga  üt  järait,  en    3     -^ 
J)at  var  fast  ok   gekk  hvei^,  stöd  ok  litit  üt.  pyi  at   särit 
var  soUit. 

f>ä   mseiti    f^ornmdr:   ,Sker  ]>ü  til  jämsins.  sva   at  vel 
megi  nä  med  tonginni;  fä  nier  sidaa  ok  lät  mik  kippa/ 

Hoü  gurdi,  sem  hano  mielti.  i« 

J»ä  tök  |H)rmödr  gnllbring  af  hendi  ser  ok   fekk  laek- 
ninain.  bad  bana  gera  af  slikt,  er  hon  vildi :  .gtktr  er  nantr     **^ 
af,    segir    hann.    ,ölafr    konungr  gaf   mer    bring  |)enna    i 
morgio." 

Sidan  tök  f>ormödr  tongina  ok  kipti  ä  brott  orinni:  en  15 
J)ar  vom  ä  krökar,  ok  logu  |)ar  ä  tägar  af  hjartano,  somar 
randar,  somar  bvitar.  Ok  er  hann  sä  pat,  maelti  hann :  ,\  el  hefir   «^^^ 
konungrinn  alit  oss,  feitt  er  raer  enn  um  hjartar*)tr,'    Sidan    ****** 
\iDr  hauQ  aptr.   ok  var  pä  daodr.     Lykr  par  frä  f>orm«jdi 
ut  segja^  w 


t^ 


13.  Das  Streitgespräcli  zwischen  den  Königen  Sigurd 
und  Eystein. 

Eysteinn  konungr   ok  Signrdr  konnngr  vom  einn  vetr 
bädir  ä  veizlu  ü  üpplondum.  ok  ätti  sinn  bö   hvärr  |)eirra. 
En  er  skamt  var  milli  J)eirra  b«ja,  er  konnogar  skyldu  veizlu 
taka,  pk  gordu  menn  J)at   räd,   at  |)eir  skyldu   vera  bädir      j^ 
samt  ä  veizlunum,   ok  ^sipu^  sijoni  at  hvars  büm:  vom  ])eir  as  ^^ 
fyrst  bädir  samt  at  J?i  büi.  er  Eysteinn  konungr  ätti.    En 
um  kveldit,  er  menn  töku  at  drekka.  pii  var  mongät  ekki   ^"^^ 
gott.  ok  vom  menn  hljödir. 

I^ä  maelti   Eysteinn   konungr:   .Hvi   ero   menn   hljödir? 
■         hitt  er  olsidr  meiri,  at  menn  gori  sergledi;  föm  oss  olteiti  »"T^ 

tt^^JL   -UJCs^,^^     i/V.«>-.>4L^     ^L^^^     Jl:^.    i ^.<L.>..r/  2Z./r_wl.  z>^^ . 


6<^  13.  Das  Streitgespräch  zwischen  Sigurd  und  Eystein. 

f^j        nakkvara,  mun  pa  eiin  a  retask  um  gaman  man  na.    Sigurdr 

r^i      hrödir!  jjat  mun  ollum  sämst  {jykkja.  at  vit  hefim  nakkvara 

♦^'"^^^skeratanarrjedu.' 

'^M^^<^       Sigurdr  konungr  svarar  heldr  stutt:  ,Ver  |)ü  svä  mölugr. 

:.  sem  J)i'i  vilt,  en  lät  mik  nä  at  pegja  fyrir  per.' 
'  J       L^    I^'^  roälti  Eysteinn  konungr:  .Sä  olsidr  hetir  opt  verit, 
^^C^sit  raenn  taka  ser  jafnadarmenn:  vil  ek  her  svä  vera  lata.' 
\{\   f)agdi   Sigurdr   konuner.     .Se    ek',    sagdi    Eysteinn 
(l^  konungr,    ,at   ek  y^rd  helja  jjessa  teiti :   mun  ek  taka  })ik. 
►^^10  brüdir!   til   jafnaclarniannz    mer:   färi   ek    pat   tjl,    at   jafnt  n«^ 
nafn  liofum  vit  bädir  ok    jafna  eign,   gori  ek  ok  engi  mun 
a4tar  okkarrar  eda  uppfezlu.' 
^^^^^         |n'i   svaradi  Sigurdr   konungr:   ,Mantu    eigi  |)at,   er   ek 
i/'wc^   braiit  |)ik  ä_bak,  ef  ek  vilda.  ok  vartu  vetri  ellri?'  j^ 

xt>  \{\  sagdi  Eysteinn  konungr:  ,Eigi  man  ek   hi_tt  sidr,  er  j^ 

tU^^*^^^^  fekt  eigi  leikit  pat,  er  raji'ikleikr  var  i.'  '^^ 

-yjf^^'"^         Y<\    racTlti    Sigurdr    konungr:    ,Mantu,    bversu    für    um 
•jtr-*'''^undit  med  okkr?     Ek.mätta  kefja  ])ik,  et'  ek  vilda.' 
J;J^  -'---'^     Eysteinn  konungr  sagdi :  ,E]kki  svam  ek  skemra  en  pii,  ok 

ok  ä  isleggjum,  avä  a1 
d   mik,   en  J)ii  kunnir 
pat  eigi  iieldr  en  naut.' 

Sigurdr    konungr    sagdi:    ,Hofdingligri    iprött   ok    oyt- 
samligri  ])ykki   mcT  at  kunna  vel  ix  boga:   a4la   ek.   at  ])i'i 
26  nytii"  eigi  boga  minri,  jjuttu  spyrnir  fiitura  i.* 

Eysteinn  konungr  svaradi :  ,Ekki  em  ek  bogsterkr  sem  |)ii. 
en  minua  miin  skilja  beinskeyti  okkra,  ok    mikhi    kann  ek 
betr  ä  skiduni  en   \n\^   ok    baldi  pat    verit   enn    fyrr    kolbiil 
göd  i])r<)tt.' 
8()  Sigurdr  konungr  sagdi:    ,|>ess    |»ykki  nier  niikill  niunr. 

at     |)Ht    «T     b^fdiiigligra,    at    sä,    er    ylirmadr    ska!    vera 
^  annarra    mauna,    se    mikill    i    flokki,    sterkr    ok    väpnfön 

betr  en  adrir  menn.  ok  auds.ör  ok  audkendr.    |)ä    er  flestir 
eru   saman.' 
th  Eysteinn   kooungr   sagdi:   ,Eigi    er   pat   sidr   eiukanna 

hlutr,  at  madr  8<*  fridr,  nk  er  sä  ok  audkendr  i  mannfjolda:     \ 


an  eigi  var  ek  verr  kafsyndr;  ek  kunna 
^u^tvUA.  gjjgj^jj  vissa  ek  pann.  er  J)at  kepti  vi( 


13.  Das  Streitgespräch  zwischen  Sigurd  und  Eystein.  61 

pykki   raer  pat   ok    hofdingligt,   J)vi   at  fridleikinum  sömir 

liinn  bezti  bünudr;   kann  ek  ok  miklu  betr  til  laga  en  pii,      ^ 

ok  svä  hvat  er  vit  skulum    tala.  em  ek    miklu  slettordari.'    '^'^XyL 

Sigurdr  konungr  sagdi :  ,Vera  kann,  at  J)ii  hafir  numit      6l*U 
fleiri  logprettu,  p\i  at  ek  ätta  |)ä  annat  at  starfa,   ok  engl    5 
fr^^r  per   vslettma^lis,   en   hitt  mg?la  margir,  at  pn  ser  ekki 
allfastordr,  ok   li'tit  mark  se,  liverju  pi'i   heitr;    m:^lir   eptir^ji^^,«^' 
])einQ,  er  pa  eru  hjä,  ok  er  pat  ekki  konungligt/  J^i 

Eysteinn  koiiungr  sagdi:  .pat  berx_til  pess^  er  menn  bera     '^-- 
mol  sin  fyrir  mik,  pä    hygg   ek   at  |jvi   fyrst,   at  lüka   svä   lO/ 
hvers  mannz  mali.   at  peim  maetti   bezt  pykkja;   Jm   komr 
opt  annarr,  sä  er  mal  ä  vid  bann,  ok  verdr  J)ä  opt  dregit,^Xw^ 


til  at  midla,  svä  at  bodum  skyli  lika.  Hitt  er  ok  opt,  at  /  J>-, 
ek  heit  |)vi,  er  ek  em  bedinn,  |)vi  at  ek  vilda,  at  allir  fßri  ^o\ 
feguir  frä  minum  fundi.  Se  ek  hinn  kost,  ef  ek  vil  bafa,  15 'V^' 
sem  J)ü  gorir,  at  lieita  ollum  illu,  en  engl  lieyri  ek  efn-  Jr^M" 
danna  fryja.'  ^   ^^/-mtv^o^JT/        ^ 

Sigurdr  konungr  sagdi:  ,pat  hefir  verit  mal  manna,  at 
ferd  sn,  er  ek  für  ör  landi,  vseri  heldr  hofdinglig.  en  pu 
sazt  heima  medan,  sem  döttir  fodur  plus.'  20 

Eysteinn  konungr  svarar:  ,Nü  greipt  pü  ä  kylinu;  eigi     "'*^ 


mynda  ek  pessa  rödu  vekja,  ef  ek  kynna  lier  mign  svara;  naer  *^;;;^__^ 
pötti  mer  hinu,  at  ek  gorda  pik  beiman  sem  systur  mina,  ädr  "^  ^*^ 
|)i'i  yrdir  büion  til  ferdar.'  -t^ 

Sifiurdr  konungr  sajjdi :  ,Heyrt  muntu  bafa  pat,  at  ek  26 
ätta   orrostur    mjok    margar  i  Serklandi,  er  pü  niunt  beyrt    ^^f^ 

^  bafa  getit,   ok  fekk  ek  i    ollum   sigr  ok    margs  konar  gßp— -z,^«.c 
simar,  |)3er  er  eigi  bafa  fyrr  slikar  komit   hingat  til  lands;     . 
[)6tta  ek  par   mest  verdr,  er  ek  fann  gofgasta  menn,  en  ek   »,v<.^ 
bygg,  at  eigi  hafir  pi'i  enn  bleypt  beimdreganum/  st^ 

Eysteinn    konungr    sagdi;    ,Spurt    befi    ek    pat,    at  pn   J  U^ 
ättir    orrostur    nakkvarar    i'ttanlands,    en    nytsamligra    var    ^f^ 
^at  landi  vorn,  er  ek  gerda  raedan;  ek  reista  fimm  kirkjur    tt^^ 

i#«**^af  grundvelli,  ok  g«rda    ek    bqfn   vid  Agdanes.   ei-   ädr    var      ''^*^ 
wrsoü,  ok  bvers  mannz  for,  j)ä  er  ferr   nordr  oda  sudr  med  y.^ 
landi;  ek  g«rda  ok   stopulinn    i  Sinbolmssundi,    ok    holliua 


"2  14.  Th6r61f  Mostrarskegg  besiedelt  Island.  „.vr***^ 

i   ßjorgyn,    medan   pü   brytjadir   blämenh   fyrir  fjäudann   ä 

Serklandi ;  aetla  ek  J)at  litit  gagn  riki  voru/ 

Sigurdr  koaungr  .sagdi :  ,För  ek  i  ferd  pessi  lengst  i'it  til 
k^-v  Jördänar,  ok  logdurask  ek  yfir  ona;  en  i'it  ä  bakkanum  er 
J-i     h  kjarr  nakkvat,  en  par  a  kjarrinu  reid  ek  kni'it,  ok  maMta  ek    ^ 

svä  fyrir,  at  pi'i  skyldir  leysa,  brodir!  eda  hafa  elligar  J)vi-  xjß 
-«'*"•' likan  forraäla,  sem  l)ar  var  ä  lagdr.' 
rt^Lt^T;!,*^^       Eysteiun  konungr  sagdi:  ,Eigi  muii  ek  leysa  |)aun  knüt. 

^     er  pü  reitt  mer,  en  rida  matta  ek  per  f)ann  knüt,  er  miklii  ^ 
yoJC^'^  sidr  fengir  pü  leyst,  |)a  er  J)ü  sigldir  einskipa  i  her  minn, 
,j!/r^'^pk  er  {)i'i  komt  i  land.' 
'^  Eptir  pat  pqgnudu  peir  bädir,  ok  var  hvärrtveggja  reidr. 

AJtL,  o^tyc  ^ilcl  cc^.^  ufuJUxi^  Ui^r^o    , i^ö  • 'Z-^  *^*-^  Uf^>^ 

14.  Thörölf  Mostrarskegg  besiedelt  Island. 

"^  Ketill   flatnefr   het   einn    ägaetr   hersir   i   Noregi:    bann 

^"^         var  sonr  Bjarnar  bunu,  Grims  sonar,  hersis  ör  Sogni.    Ketill  (*[^ 
15  flatnefr    var    kvängadr:    bann    atti  Yngvildi,    dottur   Ketils  U^ 
«/  vedrs.    hersis    af  Raumariki.     Björn   ok   Helgi    hetu    synir  j  ^ 

|^'^^^'^|)eirra,    en    detr    |)eirra    vom    |)?er    Audr    iiin    djiipaudga,  )5^ 
■?'"^     borunn    hyrna    ok     Jorunn    mannvitsbrekka.      Björn,    son  U*i 

Ketils,  var  fostradr  austr  ä  .lamtalandi  med  jarli  J)eim,   er  | 

20  Kjallakr  het J~s.>*.<u^ 

_  {>etta  var  i  Jjann   tima,   er  Haraldr   konungr   enn   här- 

fagri  gekk  til  rikis  i  Noregi.  Fyrjr  |)eim  öfridi  flydu  niargir 
j'^^g^'ygofgir  nienn  ödul  sin  af  Noregi,  suinir  austr  um  Kjolu.  1^ , 
^*''''*''^^  suniir  um  haf  vestr :  |)eir  voru  siimir,  er  heldu  sik  ä  vetruni 
^^^,i  Sudreyjum  ok  Orkneyjum.  en  um  snmrum  berjudu  jx'ir 
*<''^r*^  i  Noregi,  ok  gordu  mikinu  skada  i  riki  llarajds  konungs. 
t^vuT.  Bandr  kierdu  J)etta  fyrir  konungi,  ok  Imdu  bann  frels;i 

sik  af  |)es8um  öfridi.    pa  gordi  Haraldr  konungr  |)at  räd,  at 

bann    let    büa    ber    ve.str    um    liaf,    ok    kvad    Ketil    Hatrnt 
'Mi  gkyldu  hofdingja  vera  yfir  JM'im  ber.     Ketill  taldisk  undnn 

enn  konungr  kvad  bann  fara  skyldu. 


<v»»^ 


14.  Thörölf  Mostrarskegg  besiedelt  Island.  63 

Ok  er  Ketill  sä,  at  konungr  vill  räda,  rezk  hann  til 
ferdarinnar,  ok  hafdi  med  ser  konu  sina  ok  borii  |)au,  sein 
J)ar  voru.  En  er  Ketill  kom  vestr  um  haf,  ätti  hann  par 
nakkvarar  orrostur,  ok  hafdi  jafoan  sigr,  Hann  lagdi  undir 
sik  Sudreyjar  ok  gerdisk  hofdingi  yfir :  sasttisk  hann  J)ä  5  ^ 
vid  hina  stßrstu  hofdingja  fyrir  vestan  haf,  ok  batt  vid  pä  tS^ 
tengdir,  en  sendi  austr  aptr  herinn,  ^X^t^ 

Ok  er  peir  körau  ä  fiind  Haralds  konungs,  sogdu  peir, 
at  Ketill  Üatnefr  var  hofdingi  i  Sudreyjum,  en  eigi  sogdusk 
|)eir  vita,  at  hann  drögi  Haraldi   konungi    riki  fyrir  vestan   10 
haf.     En  er  konungr  spyrr  petta,   pä  tekr   hann   undir  sik 
eignir  pasr,  er  Ketill  ätti  i  Noregi.  ^!^L^!2^ 

Ketill  flatnefr  gipti  Audi,  döttur  sina,  Öläfi  ^'^ita,  ^^^'^ 
■^  er  {)ä  var  mestr  herkonungr  fyrir  vestan  haf;  f^orunni  *,  f^^ 
*7*<-hyrnu  gipti  hanu  Helga  hinum  magra,  syni  Eyvindar  15  h^ 
♦»'^-^-austmannz  ok  Rafurtu,  döttur  Kjarvals  Irakonungs.  jt^iL^ 

Björn,  son  Ketils  ilatnefs.  var  ä  Jamtalandi,  par  til  er  oUy^ 
Kjallakr  jarl  andadisk :  hann  fekk  Gjaflaugar,  döttur  jarls,    j^^ 
^'  ok    för    sidan  ^stan    um   Kjol,    fyrst  til    J->ränti heims,    ok     ^^^ 
/     sidan  sudr  um  laod,  ok  tök  undir  sik  eignir^paer,  er  fadir  20 
hans  hafdi  ätt;  rak  i  braut  ärmenn  pä,  er  Haraldr  konungr        ^ 
hafdi  yfir  sett.  C^-  f^  Hca^.  iLVlA 

Haraldr    konungr   var   pii    i   Vikjnni,    er    hann    spurdi    tU^ln 


•y^^etta,  ok  för  |)ä  it  ofra  nordr  til  Jirändheims;   ok  er  hann    V 
l.     kom  i  J^rändheim,  stefndi  hann  ätta  fylkja  ping.   ok  ä  pvi  25 


.♦A^ 


jaingi    giordi   hann   Björn    Ketilsson  ütlaga  af  Noregi,  gerdi 
hann    drsep^n   ok   tiltokjan,   hvar  sem    hann   vseri    fuudinn. 
Eptir  petta  sendi  hann  Hauk  häbrök    ok  adra  kappa  sina, 
r  at  drepa  hann,  ef  ^eir  fyndi  hann.  , 

En  er  |)eir   kömii   sudr  um  St^di,    urdu  vinir   Bjajnar  ao^^iU^ 
^vidvarir  ferd  J)eirra,  ok   gordu   honum   njösn.     Bjcan   hijöp 
)ä    ä    skütu    eina,    er    hann    ätti,    med    skuldalid    sitt    ok       (^*-<>- 
lausafe,  ok  för  undan  sudr  med  landi,  {)viat  par  var  vetrar- 
megn,  ok  treystisk  hann  eigi  ä  haf  at  halda. 

Bj<)rii  för  J)ar  til  er  liann  kom  i  ey  pä,  er  Mostr  heitir,  36 
nk  liggr  fyrir  Sunnhordalandi:   ok   {)ar  tok  vid   honum  sä 


64  14.  Thörölf  Mostrarskegg  besiedelt  Island. 

madr,  er  Hrölfr  het,  Ornölfs   son   liskreka.     |^ar   var  Bjoni 
um  vetriun  ä  lauii. 

Kouungsmenn    liurfu    aptr,    pi\    er    |)eir    hofdu   skipat 
eignir  Bjaroar,  ok  setta  menu  ylir. 
5  Hrölfr  var  hofdiugi  mikill  ok  hinn  mesti  rausnarraadr: 

haon  vardveitti  J)ar  i  eyiuni  porshof,  ok  var  mikill  viti 
|>6rs,  ok  af  pvi  var  hanii  f^örolfr  kalladr;  hann  var  mikill 
madr  ok  sterkr,  fridr  synum,  ok  hafdi  skegg  mikit;  p\\ 
var  haim  kalladr  Mostrarskegg;  haun  var  gufgastr  madr  i 
10  eyiuni. 

Um   väri^  tekk    jHtrölfr  Biriii   langskip   gott   ok   .skipat 
godum  drengjum,  ok  fekk  Hallsteiun,   son  sinn,   til   fylgdar 
vid  hann,  ok  lieldu  peir  vestr  um  haf  ä  vit  frueuda  Bjarnar. 
En  er  Haraldr  konungr  S])urdi,  at  |>ör61fr  Mostrarskegg 
16   liafdi    haldit    Björn    Retilsson,    ütlaga   lians,  pii   gordi    liann 
menn  til  haus,  ok  bodadi  honum  al"  loudum,    ok   bad   hanu 
fara  ütlaegan  sem  Björn,  vin  hans.  nema  hann  komi  ii  kon- 
ungs  fund,  ok  leggi  alt  sitt  mal  ä  hans  vald. 
XciJC^"'^     P^t  var    tiu  vetrum   sidarr,   en  Ingolfr  Arnarson    hafdi 
■^     20  farit  at  byggja  Island,  ok  var  sü  ferd  allfrseg  ordin,  |3vi  at 
|)eir  menn,  er  kömu  af  Islandi,  sogdu  par  göda  landakttsM. 
pörölfr  Mostrarskrgg  fekk  at  blöti  niiklu,    ok  gekk  til 
^  frej;tar  vid  f^or,  ästvin  sinn,  hvärt  hann  skyldi  sätjask  vid>i^ 
konung  eda  fara  af  landi  brott,  ok  leita  ser  annarra  forlaga;  M 
^     ^s  en  frettin  vi.sadi  pörölli  til  Islands. 

Ok  eptir  [jat  fekk  hann  ser  mikit  hafskip,    ok  bjö  [)at 

til  Islandsferdar,  ok  hafdi  med  ser  skuldalid  sitt  ok  biifcrli 

Margir  vinir    hans   redusk    til    ferdar    med    honum.     Hann 

tök  ofan  liolit.    ok    hafdi   med   ser    flesta   vidu   |)a,    er   |)ar 

^  3"  hofdu    i   verit,   ok   moldina    uiidan   staljanum,   {)ar  er   pörr 

tjmtj^^  hafdi  a  setit. 

Sidan   sigidi  f^örölfr  i   huf.   ok  byrjadi    honum   vel.   ok  n 
fann   landit,  ok   sigidi   fyrir  sunnao,   vestr   um    Reykjanes.  ^ 
]Ȋ  feil    byrrinn.   ok  so  ])eir.   at   skarsk    i   landit   inn    tirdir    " 
v>  st<'»rir.     {Mtnilfr  kastadi    |);i  fyrir    bord  ondvt'gissuluni  siiiuih 
{)eim,   er  stadit    hofdu    i    hofinu;    |)ar   var  {>()fr   skocinn  :i 


t>-.  ^y'^V^  ^^^^«^ 


14.  Thörölf  Mostravskegg  besiedelt  Island.  ^^ 


aouarri.     Haun  mseltj  svä  fjzxir.  at  hann  skyldi  |)ar  byj^gja 
ä  islandi.  sem  porr  leti  paei-  ä  laod   koma.     Ea  pegar  pasr 


l  tUfJ. 


Ii6f  frä    skipinii.    sveif  peim    til   ens   vestra   fjardarins,   ok  /c       ^ 

potti  peim   fara  eigi  vönii   seiiina,    Eptir  pat  kom  hafgula;  '3^^- 

sigldu  J)eir  pä   vestr  fyrir  Snjofellsnes   ok    inn    a  fjord.inn.  5    l^^*^ 

peir  sjä,  at  fjordrinn  er  äkaüiga  br«idr  ok  langr,    ok  mjqk  j^. 

stöifjollött     hvorumtveggja    raegin.     pörolfr    gaf    nafn    fir-  '^ 
dinum  ok  kalladi  Breidafjord. 

Hiinn  tölv^land  fyrir  sunnan  fjordion,  nser  midjum,  ok  ^^*^*^ 

lagdi    skipit  ä  vag  pann,    er    peir  kqlludii   Hofsviig  sidan.  10    ,,/, 
Eptir  pat   kquniidu   peir  landit,    ok   fundu  a  nesi  framan- '     .  ^ 

verdu,    er   var   fyrir    nordan    väginn.    at   porr  var    ä    land  *r — 
kominn    med     siilu^nar.      pat    var    sidan    kallat    pörsnes. 
Eptir  pat  för  pörolfr  eldi  um  laudnäm  sitt,   iitaa  frä  Stafo 

ok  inn  til  peirrar  är.  er  hann  kalladi  förso,  ok  bygdi  par  15 
skipverjum  sinura. 

Hann  setti  bo   rnikinn  vid  Hofsväg,   er   hanu  kalladi  ä 

Hofsstqdum:  par  let  hann  reisa  hof,  ok  var  pat  mikit  hüs;  -<^' 

peir    hetu     reginuaglar.       par    fyrir    itiuan     var    fridstadr /^"^[^^ 

mikill.  'a^»^(^' 

Innar  af  hofinu  var  hiis  i  pä  liking,  sem  nü  er  sqoghiis  =^ 

i  kirkjiim,  ok  stöd  J)ar  stalli  ä  midju  jiölfinu  sem  altari,  ok  «aMt 

lä  par  ä  hriogr  eion  mötlauss,  tvieyringr,  ok  skyldi  par  at  ^r.  *^*^ 

<verja  eida  alla.     fniun  bring   skyldi   ho_fgodi    hafa  ä  bendi  -<mP(. 

■r    til   allra    mannfunda.     A   stallanum   skyldi    ok    standa  ^--^<r 

iileytbolii,  ok  J3ar  i  hleytteino,  sem  stqkkull  vgeri,  ok  skyldi  ***^*t**«' 

|)ar    stftkkva    med    ör    bollanum    blödi    |)vi.    er    blaut    var  ^^^ 

kallat:  pat  var  pess  koaar  blöd,  er  söfd  voru  pau  kvikendi,  30 


vqru    (lyrr  ä    hiidveg^inum   ok    nger   qdrum    endanum;    par     ^  '^^ 
fyrir   innan   stödii   oodugissülurnar,    ok   vorn   par  i  naglar;  20 


er   godunum    var  förnat.     Umhverfis    stallann   var  godunuin 
^.^kipat  1  athusiuu.  / 

^         Til    hofsins   skyldu   allir    nieou    tolla    gjalda,    ok    vera   ■'■J^^ 
skyldir  iiofgodanumül^allra^ferda,    sem    nü    eru   pingnienn      *J^ 
hqfdingjum,    eu    grdi   skyldi    hoti    upp   halda    af  själfs  sins  35 
kostnadi,  svä  at  eigi  renadi^^ok  hafa  inni  blötveizlur. 

Hoithauseu,  Altisländische«  Lesebuch.  5 


66  14.  Thörölf  Mostrarskegg  besiedelt  Island. 

J>ör61fr  kalladi  J^örsnes  niilli  Vigrafjardar  ok  Hofsvägs. 
I  J)vi  nesi  stendr  eitt  Qall:  k  pvi  fjalli  liafdi  pörolfr  «vä  mi- 
kinn  ätri'iniid,  at  pangat  skyldi  engl  inadr  öpvegiDii  lita,  p 
ok  engu  skyldi  tortima  i  fjalliiiu.  hvartki  fe  ne  monnum, 
5  nema  sjalft  gengi  i  brott.  fmt  fjall  kalladi  hann  Helgafell, 
ok  trüdi,  at  hann  raundi  |)angat  fara  |)ä,  er  hann  döi.  ok 
allir  ä  nesinu  hans  fraendr. 
*j^  A  tanganum  nessins,  sem  pörr  liafdi  ä  land  komit,  let 

:i^        hann  hafa  döma  alla,  ok  setti  par  herads{)ing ;  par  var  ok 
^     10  svä   mikill   helgistadr,  at   hann  vvildi   med   engu   moti   lata  "J 
jrv*\»-<l    saurga  vollinn,   hvartki  i   heiptarblödi,   ok   eigi  skyldi   par  ^ 
M«***^      älfrek   ganga,   ok  var   haft   til   pess   sker  eitt,   er  Dritsker  ^ 
-^'^-^ar  kallat. 

f>6rölfr    gflrdisk    rausnarmadr    mikill    i    büi,    ok    liafdi 
15  fjolment  med  ser,  {)vi  at  |)ä  var  gott  matar  at  afla  af  eyjum 
ok  odru  sjöfangi.  ^ 

Nu  skal  segja  frä  Birni,  Ketils  syni   flatnefs,   at   hann 
sigldi  vestr  um  haf,  |)ä  er  {)eir  ^orolfr  Mostrarskegg  skildu. 
sem  fyrr  segir. 
20  Hann   helt  til   Sudreyja.     En   er  iiann   kom   vestr  um 

haf,  |)ä   var   andadr  Ketill,    fadir  hans,   en   hann   fann  |):ir 
Helga,   brodur  sinn,   ok    systr   sinar,   ok    budu   J)au   homun 
göda  kosti  med  ser.     Björn  vard  |)e8S   viss,   at  J)au   hofdu 
^       J^  annan   ätrünud.    ok  J)ötti   honum   pat  litilmannligt,   er  Jiau    i 
r/Iji*tW  hofdu  hafnat  fornum  sid  peim,  er  frcTiidr  peirra  hofdu  haft;    j 
^  ok    nara  hann  par  eigi  yndi,   ok   enga  stadfestu  vildi  hann    ■ 

l)ar  taka:  var  hann  J)6  um  vetrinn  med  Audi,  systur  sinni. 
ok  l^orsteini,  syni  hennar.  En  er  pnu  fundu,  at  hann  vildi 
eigi  ählydask  vid  fraendr  sina,  pä  kolhidii  ])au  hann  Björn 
:;  enn  austrfina,  ok  pötti  peim  illa,  er  hann  vildi  par  ekki 
stadfestask. 

Björn   var   tvä   vetr   i   Sudreyjum,    adr   hann   bjo   fen! 
HJna  til  Islands.     Med  honum  var  i  ferd  Hallsteinn  |'örölf> 
8on.     J)eir  töku  land  i  Breidalirdi. 


15.  Die  Bekehrung  IsJands. 

Um .  värit  bjoggu  |)eir  Hjalti  ok  Gizorr  skip  sitt  til 
Islands:  margir  meno  lottji  |)ess  Hjalta,  enn  hann  gaf  ser 
ekki  um  pat. 

J>at  sumar  for  Ölafr  konoogr  6r  landi  sudr  til  Vind- 
lands.     ^ä  sendi    hann  ok  Leif  Eiriksson   til  Gr<^nlands,  at    5 
boda  par  trii:  ])ä   fann  Lei  fr  Vinland  it  goda;   hann  fann 
ok   meon    ä    ^kiptlaki  i   hau,    |)vi   var   hann    kalladr   Leifr 
hinn  heppui. 

Gizurr  ok  Hjalti  kömii  |)ann  dag  ^ir  Durh61ma-«>s, 
er  Brennu  -  Flosi  reid  nm  Arnarstakksheidi  til  al{)ingis.  1,1 
f>a,  spurdi  hann  af  peim  moanam,  er  til  |)eirra  hofdo  roit, 
at  Kolbeino.  brödir  baos.  var  tekinn  i  gisling,  ok  ah  um 
erendi  peirra  Hjalta,  ok  sagdi  bano  pau  tidindi  til  al- 
pingis. 

J>eir  tökii  pann  sama  dag  Yestmanna-eyjar.   ok  logdn  15 
«kip  sitt  vid  Horga-eyri:   par  boru  peir  fot   sin  ä  laod,  ok 
kirkjuvid  pann,    er  Olafr  konnogr  hafdi   lätit   hoggva,    ok 
maelti    svä    fyrir.    at    kirkjana    skyldi    par   reisa,   sem  P^^^\l±^ 
skyti  bryggjum  a  land.     Adr  kirkjao  var  rei&t,   var   hkitat>fe>t*/ 
um,  hvorom  megin  vagsins  standa   skyldi,  ok  hianzk  fyrir  s»^, 
nordan:  par  voru  ädr  blöt  ok  horgar.  ^S^jf^ 

J-eir  voru  tvaer  na&tr  i  eyjunum,  ädr  |)eir  fora  Ion  ä 
land:  pat  var  pann  dag.  er  menn  ridu  ä  ping.  peir  fengu 
engau  farargreida  ne  reidskjota  fyrir  austan  Rango.  pvi  at 
par  s<>tu  pingnieuQ  Runolfs  i  hveiju  hüsi;  peir  gengu  par,  iö 
til  er  peir  kömu  i  Häf.  til  Skeggja  Asgantssonar:  bann 
fekk  peini  hesta  til  pings.  en  porvaldr,  son  bans,  var  ädr 
heiman  ridion.  er  ätti  Koltorfu.  systur  Hjalta.  En  er  peir 
kömu  i  Laugardal.  fengu  peir  pat  af  Hjalta.  at  hann  var  ^1 
eptir  med  tölfta  mann,  pvi  at  bann  var  sekr  fj<»rbaugsniadr^»  jl. 

peir  Gizurr  ridu  par.  til  er  peir  komu  til  Vellan-Kotlo 
vid  Olfus-vatn:  pä  gerdu  peir  ord  til  aipingis,  at  vinir  peirra 


^^. 


68  15.  Die  Bekehrung  Islands. 

.        ok   veazlameun   skyldu   rida  i   möt  |)eira.     j>eir    hofdu  |)ä 
spurt,  at  övinir  |)eirra  fctliidu  at  verja  peirn  pingvolliiin. 

En  ädr  peir  ridi  frä  Yellan-Kotlu,  kömu  J)eir  Hjalti 
{)ar,  ok  voru  pä  fraendr  |)eirra  ok  vinir  komnir  i  moti  peim : 
5  ridu  J)eir  pk  a  {)ing  med  niiklum  fiokki.  ok  til  büdar  As- 
grinis .  EllidagrinissoDar,  systursonar  Gizurar.  |^a  liljöpu 
liinir  heidnu  raenn  saman  med  alvaepui,  ok  liafdi  störnser,  at 
peir  muiidu  berjask ;  en  J)ö  vorn  peir  sumir,  er  skirra  vildu  /^ 
vandraeduni,  [)6  at  eigi  vaeri  kristnir. 
10  f^ormödr   liet   prestr  sä,  er  Öläfr  koimngr  liafdi  fengit 

|)eira  Hjalta  ok  Gizuri;  hano  song  messu  um  daginu  eptir 
ä  Gjäbakka,  iipp  frä  biid  Vestfirdioga.  f^adan  gengu  |)ei;- 
til  logbergs.  y^ar  voru  sjau  meun  skryddir;  peir  liofdu 
krossa  tvä  pä,  er  m\  eru  i  Skardinu  eystra;  merkir  annarr 
15  liaed  ÖI4fs  koniings,  en  amiarr  baed  Hjalta  Skeggjasonar. 
At  logbergi  var  allr  J)ingbeimr.  |^eir  Hjalti  bofdu  reykelsi  ; 
ä  glod,  ok  kendi  svä  i  gegn  vindi  sem  forvindis  ilminn.  ^ 

f>ä  böru  J)eir  Hjalti   ok  Gizurr  upp   orendi   sin  vel   ok 

skoruliga;  eo  pat  undrudu  menn,  hversu  snjallir  peirvorn. 

20  ok  hversu  vel  peim  mseltisk:  en  svä  mikil  ogp  fylgdi  ordiim 

peirra,   at  engir  övinir   peirra    pordu   at   tala   i  möti  ptMin. 

En  pat  gordisk  par  at,    at  annarr  madr  at   odium   ncfndi 

ser    vä-tta,    ok    sogdusk    hvä-rir    ör    logum    vid  adra,    binir 

kristnu  menn  ok   binir  heidnu. 

26  pä  kom  madr  blaui)andi  ok  sagdi,  at  jardeldr  var  upp 

kominn  i  Olfusi,  ok  muudi  bann  blaupa  ä  bii  pörodds  godii. 

pa    töku    beidnir   menn  til  ords:    ,Eigi  er   inidr   i,    at 

gudin  reidisk  tolum  slikum.' 

pä  mselti  Snorri  godi:  .Um  bvat  reiddusk  gudin  pä,  ei 
80  her  brann  braunit,  er  mi  stondu  ver  :i  " 

Eptir  ])at  gengu  menn  frä  logbergi.  pa  bodn  liinii 
kristnu  menn,  at  Sidu-Hallr  skyldi  segja  l(>g  peirra  upp. 
pau  er  kristninni  skyldu  fylgja.  Hallr  keypti  h6Un  bund 
radi  silfrs  at  porg«Mri.  er  pä  liafdi  l«tg8<tgu,  at  bann  scgdi 
SB  upp  log  bvörtveggi.  kristin  ok  lieidin,  o|^  var  bann  pä  »'im 
eigi  skirdr.    Eu  pä  er  menn  kömu  i  budir,  lagdisk  porgeirr 


y 


15.  Die  Bekehrung  Islands.  69 

nidr  ok  breiddi  feld  a  hofud  ser,  ok  lä  allan  daginn  ok  um       ' 
nottina,  ok  annan  daginn  til  jafnleogdar, 

Hinir  heidou  menn  hofdu  pa  stefnu  fjolmenna,  ok  toku 
pat  rad,  at  blota  tveimr  monnum  ör  hverjum  fjördungi;  ok      p, 
hetu  ä  heidin  gud  til  pess,   at  pau   leti   eigi  kristni   ganga    5 
yfir  landit. 

peir  Hjalti  ok  Gizurr  ottu  adra  stefnu  vid  kristaa  meno, 
ok  letusk  J)eir  vilja  hafa  ok  mannblöt,  jafnfjolment  sem  hinir 
lieidnu.  f^eir  mseltu  svä:  ,Heidingjar  blota  hinum  verstum 
monnum  ok  hrijida  peim  fyrir  bjorg  eda  hamra;  enn  ver  10 
skulura  velja  at  mannkostum,  ok  kalla  sigrgjof  vid  dröt-  '^-^•^ 
tin  värn  Jesüm  Kristum;  skulu  ver  lifa  J)vi  betr  ok  synd- 
varligarr  en  adr,  ok  munu  vit  Gizurr  ganga  til  fyrir  varn 
tjördung  sigrgjafarinnar.' 

En  fyrir  Austfirdingaijordung  gengu  peir:  Hallr  af  Sidu  15 
ok  J^orleifr  or  Krossavik  fyrir  nordan  Reydarfjord,  brodir 
pörarins  ör  Seydarfirdi  (Ingleif  var  mödir  peirra):  honum 
hafdi  Digr-Ketill  stefnt  um  kristni  at  radi  Brodd-Helga: 
J)ä  gördi  vedr  sva  ilt,  at  Ketill  vard  pvi  feginn,  at  hann 
kom  til  f^orleifs  um  kveldit  ok  hafdi  J)ar  gödan  bejna;  af  20 
|)vi  feil  stefnan;  en  ör  Nordlendingafjördungi  gengu  til  sigr- 
gjafarinuar  Hlenni  hinn  garali  ok  porvardr,  son  Spak-Bodvars; 
en  6r  Vestfirdingafjordungi  Gestr  Oddleifsson.  J^ar  var  engi 
annarr  til.     f^at  likadi  peim  Hjalta  ok  Gizuri  illa. 

J^a  tök   til    orda  Ormr   Kodränsson    (hann   var   vistum  2:, 
ä    Gilsbakka,    |)vi    at    Hermundr   Illugason    atti   Gunnhiidi, 
döttur    hans):   .Verda   mundi   madr  til   |)essa,    ef  porvaldr, 
brodir  minn  hinn  vidforli,  vaeri  samlendr  vid  mik;  en  nü  mun 
ek  til  ganga,  ef  per  vilid  vid  mer  taka.' 

l>e\v  jottu  pvi,  ok  var  hann  pa  ski'rdr  pegar.  30  '*^ 

Enn  um  daginn  eptir  settisk  porgeirr  upp,  ok  gerdi 
ord  i  büdir,  at  menn  gengi  til  logbergs.  Ok  er  menn 
kömu  til  logbergs,  mselti  hann,  at  honum  potti  pä  komit 
i  ovc-ent  efni  ä  landinu^  er  menn  skulu  eigi  hafa  ein  log  ;'i 
landi  her,  ok  bad,  at  menn  skyldu  pat  eigi  gora;  sagdi,  at  isr. 
par  af  mundu   gorask    bardagar  ok   öfridr,   ok    mundi  pat 


h. 


«0  L^j}^-  ^^®  Bekehrung  Islands. 

rydja  til  landaudoar.  Hann  sagdi  ok  frä  J)vi,  at  konungar 
J)eir,  er  annarr  het  Dagr,  sä  var  i  Danmorku,  en  sä  het 
Tryggvi,  er  var  i  Noregi:  J)eir  hofdu  lengi  haldit  strid  mil- 
lim  sin,  ok  par  til  er  landsmenn  ooniu  pk  rodum  ör  livoru- 


>,jj*,f>  tveggja   rikinu,   ok   gerdu  frid  millim    |)eirra,    svä    at  {)eir 

vildii  eigi;  en  Jjat  räd  gafsk  svä,   at   peir  sendusk    gjafir  ä   /•- 
millim  ä  färra  vetra  fFesti,    ok  lielzk  |)eirra   vingiin   medaii 
|)eir  lifdu  bädir. 
^*^**^        ,0k  pykki  mer  J)at  räd,    at  lata  J)ä   eigi    räda,    er   her 
^^"lo  gangask    med    mestu    kappi   i   moti,    ok    midhim    svä    mal   c^ 
millim  |)eirra,  at  hvärirtveggja  hafi    nakkvat  til   sins   mäls. 
en  ver   hofum   allir   ein  log  ok    eino   sid;   |jvi   at  ])iit   man 
satt  vera:  ef  ver  slitum  login,  pä  slitu  ver  fridinu.* 

J^orgeirr  lauk    svä   tolimni,   at   hvärirtveggja   jottii    |)vi. 
15  at  pau  log  skyldi  halda,  er  haun  redi  upp  at  segja. 

Jn'i  var  {)at  uppsaga  J^orgeirs,  at  allir  menn  skyldu 
««^  /  Vera  skirdir  ä  Islandi,  ok  trüu  ä  einn  gud:  en  nm  barna- 
vtJ^  ütburd  ok  hrossakjotsät  skulii  haldask  hin  foruu  log;  menn 
j^AP>^  skyldu   blöta   ä  laun    ef  vildi,    en   varda  fjorbaugsgardi.   et 

1^20  vottum  kon^  vid. 
»•^J^,        Sü  heidni  var  af  tekin  nokkurum  vetrum  sidarr.    Allir 
Nordlendingar    ok    Sunnlendingar    vorn    skirdir    i    Keykja- 
laugu  i  Laugardal.  er  peir  ridu  af  pingi,  |)vi  at  J)eir  vildu 
eigi  fara  i  kalt  vatn. 
jr,  Hjalti    maelti,   er   Rnnolfr  var  skirdr;    ,Gomlum    kennii 

v('r  nü  godanum  at  geifla  ä  saltinu^ 

|>at   sumar  var  skirdr   allr   |)ingheimr,    er   menn    ridii 
heim.     Flestir   Vestanmeun    vorn    skirdir    i    Keykjalaiign    i 
sydra  Reykjardal.    Snorri  godi  koni  mestu  ä  leid  vid  Vest- 
:ii   liidinga. 


tnj-^>uuiJt:)  If  i^-r  1/  •<*^'G'«A<»^-t^Ä^ 


au  i>^.  '^e.cv*^  :    n^-^i^-^L^  J^  r/'^jtt,.^^    ä^  "Sto^.  'i-w^--  '^^'  /- 

r^*«^;^--  (Ht<^    16.  Die  Entdeckung  Yinlands.     Jt^r^^^^^ J^ 

J^eir  Leifr  sigldu  i  brott  ör  Sudreyjum   ok  tökii  Noreg 
um   haustit.     Rezk   Leifr   til    hirdar  Uläfs   konungs  Trygg-  ^'*'// 
vasouar,  ok  lagdi  konungr  ä  bann  goda  virding  ok  pöttisk 
-ja.  at  Leifr  mimdi  vera  vel  jmentr  madr.  o*«-©^ 

Eitt  simi  kern  konungr  at  mäli  vid  Leif,  ok  spyrr  bann:    5 
..Etlar  |)ü  til  Grönlands  i  sumar  at  sigla?' 

Leifr  svarar:  .f^at  aetla  ek,  ef  svä  er  ydvarr  vili/ 

Konungr  svarar:  .Ek  get.  at  svä  muni  vel  vera;  skaltu 
fara  med  orindum  minum.  at  boda  kristni  ä  Grenlandi.'         tiut>^ 

Leifr  kvad  bann  rada  mundu.  enn  kvezk  hyggja,  at  pat  10  '^^ 
lindi    mundi    torflutt  ä   Grenlandi.     Enn    konungr    kvezk 
igi  pann  mann  sjä,    er   betr  vaeri  til  pess  fallinn  en  bann,   j^^^ 
.ok  muntu  giptu  til  bera.'  ^i*-»<.. 


vdvarvid.'  r:^^c^W<t<^.  ~     1?^ 

Leifr    let   i  baf.    {)egar  bann  var    biiino.     Leifr  velkti   iJ^jS 

lt;nid  uti,  ok  bitti  bann  ä  lond  pau,  er  bann  vissi  ädr  ßngvao^  wt-O. 

von  i.     Vorn  par  bveitiakrar   själfsänir   ok  vinvidr  vaxinn:      "^ 
^is^ar  vom  ok  pau  tre,  er  mosurr  hetu,  ok  bofdu  peir  af  oHu  • 
•^apessu  nokkur  merki,  sum  tre  svä  mikil.  at  i  hüs  vom  logd.  ao 
T^^^     Leifr  fann  menu  ä  skipflaki  ok  flutti  beim  med  ser,  ok 
^  fekk  öUum    vist  um  vetrinn.     Syndi  bann   svä   mikla  stör-  f"^^^ 

menuzku  ok  gözku  af  ser:   bann  kom   kristni  ä  landit,   ok 

liann  bjargadi  monnum;  var  bann  kalladr  Leifr  bijin  beppni.    t^^  j- 

2. 

-Etludu  peir  Karlsefni  ok  Snorri  at  leita  Vinlaods,  ok  as  . 
tolu^u  menn  raart  um  pat.  Enn  pvi  lauk  svä.  at  peir  ^Ji^C^ 
Karlsefni  ok  Snorri  bjuggu  skip  sitt  ok  aetludu  at  leita  Vin-  ^aJ^ 
laiids  um  sumarit.     Til  ])eirrar  ferdar   redusk   J)eir  Bjarni 

«^  M»^  ^^^  i^-^i 'ÜjlJl  u*.  vUi^'^yju,  «JlMf  «i,"^^*-^,  ^  tiLuiC uf^jxi^  * 
v£  J  iL —  -c^    f  a..>  it  a./) . 


^-.    cJ  C«Xo»^---#^«-CX       ,-*Uj;CIU-,6.       ■7='a«v,^    ^.»v*.»^    Uji-tL,    ,^/U^UnJ^      6      ^^  UTb/«^    aJ 

ok    Jiorhallr    med    skip    sitt    ok    pat    foruneyti,     er    peim 

hafdi  fylgt. 
X^  Madr  lu't  f>orvardr,   hann   atti    Freydisi,    döttur   Eiriks 

^         rauda    lauDgetua,    hann    för    med    {)eim    ok    f^orvaldr,    soii 
'  ^       5  Eiriks,  ok  |iörliallr,  er  var   kalladr  veidimadr.     Hann  liafdi 
-r-ii.   lengi  verit  i  veidiforum    med  Eiiiki   um   sumrum,    ok   hafdi 
'^^»vfe*^;^  hann  margar  vardveizlur^J[H')rhallr  var  niikill  vexti,  svartr 
^       ^olk^pursligr,  hann   var  heldr  vid    aldr,  odöll  i  skapi.    hljöd- 
i^SLw^     lyndr,  famolugr  hversdagliga,  undirforuU  ok  J)ö  atmaelasamr,*tj|l 
»v*-^o  ok  fystisk  jafuan  liins  verra.    Hann  hafdi  litt  vid  trü  blan-   -u 
''"**'       dazk,  sidan    hon   kom   ä  Grönland.     fHirhalir   var   litt  viti 
jjj;^-^  sjeldum    horfinn,    en    pö   hafdi    Eirikr   lengi    tal    af   honum 
^         haldit.    Hann  var  ä  skipi  med  peim  f^orvaldi,  J)vi  at  honum 

var  vida  kunuigt  i  öbygdum.  ^^r^ju  (r^UJü^.'- 

16  IJ^eir  hofdu  pat    skip,   er  fiorbjorn  hafdi  üt  f)angat,   ok 

rt'dusk  til  ferdar  med   peim  Karlsefni,   ok    vorn   par   Hestir 
vti^/2.0  grönlenzkir    menn    a.      A    skipum    peirra    var    fjörir    tigir 

^  manna  amiai;s  hundrads. 

,  .ai^xX*^       Sigldu  peir  undan  sidan  til  Vestribygdar  ok   til  Bjani- 

20  <^yja.     Sigldu    {)eir   padan    undan   Bjarneyjum    nordanvedr. 

'«•^  ^        Vorn  ])eir  üti  tvau  dH";r.     l^ä  fundu  beir  land  ok   roru  fvri' 

"^J^  ä  hotum   ok   konnudu   landir,   ok  fundu   par   hellur   margai 

ok   svä  storar,    at   tveir   menn   mottu   vel   spyrnask    i    iljar. 


\«rwv« 


j.    Melrakkar   vorn   par   margir.     peir    gofu    nafn    landinu    ok 
^■*^26  kolludu  HeLluIand. 

|n'i  sigldu  peir  nordanvedr  tvau   dögr.    ok  var  {)j'i  laud 
^  fyrir  ])eiin.  ok  var  ä  skögr    mikill    ok    dyr   niorg.     Ey  la   i 

6.  laiidsudr  undan   landinu.   ok    fundu  peir   par   bjarndyr,   ok 

^iU^  kolludu  ßjarney.  eun  landit  kolludu  |)eir  Markland,  |)ar  er 


,0  skögrinn.  Jj 


•^ 


fii'i  er  lidin  vorn  tvau  dogr,  sjä  |)t'ir  land,  ok  |)eir  sigldu 

undir  landit.     jnir  var  nes.  er  peir   kömu   at.     peir  bi-ittu 

med  landinu,   ok    letu   landit  ä  stjörnborda.     |>ar  var  or.Tli 

ok  strundir  langar  ok  sandar.    Fara  |)eir  a  hötum  til  land> 

u  ok  fundu  par  i'i  nesinu  kjol  af  nkipi,   ok  kolludu   [hu*  Kja 

i/v*3bw.     laraeis;  peir  gofu  ok  nafn   strondunum   ok    kolludu  Fujjln 


r.cr«^'^  ^^-  ^^^  Entdeckung  Vinlands.  73 

strandir,   pviat   langt  var   med   at   sigla.     pä   g:«rdisk  vag-  _^ — ^ 
skorit  landit,  ok  heldu  J)eir  skipunum  at  vogiiDum.  A,.^,j,4ju2l 

f>at  var  pä,   er  Leifr  var  med  Oläfi   korumgi  Tryggva-     "^ 
syai,  ok  hann  bad    liann   boda  kristni   ä  Grenlandi,   ok  pa    So^ 
gaf    konungr    lionum    tvä    meuu    skotska.    het  karlmadrinn    r^ju^ 
Haki,  eil  konau  Hekja.    Konumir  bad  Leif  taka  til  pessarra      ^^^ 
maima,    ef    liann    pyrfti    skjötleiks    vid,    pvi    at    pau    vgru 
djrurn    skjötari.     f^essa   menu  fengu    peir   Leifr   ok   Eirikr 
til  fylgdar  vid  Karlsefni, 

Ell  er  peir  hofdu  siglt  fyrir  Furdustrandir,  pa  letu  peir  lo 
ena  skotsku  menn  ä  land  ok  bodu  pau  blanpa  i  sudrott  ok 
leita  landskosta  ok  koma  aptr,  adr  prjii  dägr  vseri  lidiu. 
{iau  voiu  sva  büin,  at  pau  hofdu  pat  klsedi,  er  pau  kol- 
ludu  biafal;  J)at  var  svä  gßrt,  at  hottrinn  var  ä  upp,  ok 
npit  at  hlidum.  ok  eiigar  ermar  a.  ok  knept  i  milli  föta;  15  /j 
lielt  |)ar  saman  knappr  ok  iiezla,  en  ber  voru  aiinars  stadar.       -vxj-i 

J^eir  kostudu  akkerum,  ok  logii  |)ar  |)essa  stund;  ok  er 
jjrir  dagar  voiu  lidnir,  hljopu  pau   af  landi  ofan,  ok    hafdi 
aimat    |)eirra    i    liendi    vinber.    enu    annat    hveiti    sjalfsait.  ^'; 
Sagdi  Karlsefni.  at  pau  pottusk  fundit  hafa  laiidskosti  goda.  20^^^ 
Toku  {)eir  pau  a  skip  Pitt,  ok  forii  leidar  sinnar,  par  til  er    ^^. 
vard  fjardskorit.  /«^*-^ 

peir  logdu   skipunum   imi  a  fjordion.     par  var  ey  ein     '^^'^ 
üt  fyrir.  ok  voru   par   straumar  miklir   ok   um   eyna.     J>eir 
kolludu  haoa  Straumsey.    Fugl  var  par  svä  margr,  at  trautt  25^0-^' 
mätti  f«ti  nidr  koma  i  milli  eggjana.     peir  heldu    inn  med 
Hrdirium,   ok  kolludii    hann  Straumsfjord,   ok   boru   farmiim 
af  skipunum,   ok    bjiiggusk   par   um.     peir   hofdu  med   8er        r^ 
allz  konar  fe  ok  ieitudu  ser  par  land_snytja.    FjuU  voru  par,  "3*^^ 
ok  fagrt  var  par  um  at  litask.     peir  godu   enskis  nema  at  30     y 
kanna  landit.     par  voru  gros  mikil.  " 

par  VOIU  peir  um  vetrinn,  ok  gerdisk  vetr  raikill,   enn         .  • 
•  kki  fyrir  unnit.  ok  gerdisk  ilt  til   matarins,  ok  tokusk  af  ^A^t^ 
veidarnar.     pa  föru  peir  üt  i  eyna.  ok  vaentu,  atpar'mundi 
gefa    nakkvat   af  veidum    eda  rekum.     par  var  pö   litit   til   .is   Jt^ 
matfanga,    enn  fe  peiria  vard  par  vel.     Sidan   hctu   peir  ä 


74  16.  Die  Entdeckung  Vinlands. 

gud,  at  hann  seudi  peini  nakkvat  til  matfanga,  ok  var  eigi 
Ä«6      svä  bratt  vid  lätit,  sem  beim  var  aut  til.  -^^ 

f^örhallr  livarf  a  brott.   ok  gengu   raenn   at  leita   bans. 

Stod  J)at  yfir  prjvi  dßgr  i  samt.  A  hinu  fjörda  dägri  fundu 
'^  5  peir  Karlsefni  ok  Bjarni  bann,  f>6rhall,  ä  baniargnipu  eiiiui : 
^■'^»iy      hann  horfdi  i  lopt  upp,  ok  gappi  hann  baedi  augum  ok  munni 

ok  uosiim  ok  klöradi  ser,  ok  klypti  sik,  ok  puldi  nakkvat. 
^  y^  I^eir  spurdu,   bvi  liann  vseri   J)ar   kominn.     Hann  kvad 

^Coi       pat    engu   sjiipta.    bad   hann   pii  ekki   pat   uudrask,  kvezk 
!^r*y^o  sväjengst  lifat  hafa,  at  peir  purftu  eigi  räd  fyrir  bonum  at 
^u^riC   gjbra.     peir  bodu  liann  fara  beim  med  ser:  hann  gerdi  svä. 
Litlu   sidarr    kom    J)ar    bvair.    ok    drifu    menn    til    ok 

skoru   bann,   an  pö  kendu    menn   eigi,   hvat   hval  |)at  var. 

Karlsefni  kunni  mikla  skyn  ä  livolum,  ok  kendi  bann  j» 
'^  15  eigi.  [>enna  hval  sudu  matsveinar,  ok  otn  af,  ok  vard  Jj" 
^^^  oUum  ilt  af.  ^^        '--y  ^ 

Jn'i  gengr  f^orhallr  at  ok  maelti:  ,Var  eigi  svä,   at  hinn 

raudskeggjadi  vard  drjügari  enu  Kristr  ydvarr?    T^etta  hafda 
■.f\y^^Y^jek  nü  fyrir  skäldskap  rainn,  er  ek  orta  um  por  fulltri'iann;    "" 
''■-    ao  själdan  hefir  bann  mer  brugdizk.'  ^_J 

Ok  er  menn  vissu  petta,  vildu  engir  nyta,   ok  kostndu 

fyrir  bj<trg  ofau,    ok   snoru   sinu    mäli  til  guds   miskuriniir. 

Gaf  peim  pä  üt  at  röa,  ok  skorti  |)ä  eigi  birgdir. 

Um  värit  fara  peir  inn  i  Straumsfjord  ok  liofdu  fong 
^.-'5  af  bvorutveggja  landinu,  veidar  af  meginlandinu,  eggver  ok 
^-A         ütrodra  af  sjönum.  .j,  [ ""' '  • 

'  Nu    rwda   peir    um   ferd  sina   ok   hafa  tilskipun.      Vill 

]>örballr  veidimadr  fara    nordr    um  Furdustrandir  ok    lyrir 

Kjalarnes  ok  leita  svä,  Vinlands,  enn  Karlsefni  vill  fara  sudr 
30  fyrir  land  ok  fyrir  austan,    ok   J)ykkir  land  ])vi  meira  sein 

sudr   er   meirr,   ok   pykkir  bonum   pat    rädligra,   at  kanna 

hvärttveggja.     Nü   bysk    fV)rballr   i'it  undir   eynni,   ok   urdii 

eigi   meirr   i   ferd    med   bonum,    enn    niu   menn.      Enn   me<l 

Uj^^    Karlsefni  für  annat  lidit  ])eirra ^»^t 

^h4*u3.'.  Sidan  skihlu  pv'w  ok  sigidu  nordr  fyrir  Furdustrandirj 

c*-f^      ok  Kjalarnes,  ok  vildu  beit*  par  fyrir  v«*8tan.    Kom  [rk  yei 


l6.  Die  Entdeckung  Vinlands.  tS 

ä  möti  peira,  ok  rak  pä  upp  vid  Irland,  ok  vom  par  mjok  ^^„^,^>4^ 
fjadir  ok  bardir.     pä  let  porhallr  lif  sitt,  T^vl^ 

Karlsefni  for  sudr   fyrir   land    ok  Snorri   ok  Bjarni  ok 
aunat  lid  peirra.    f>eir  foru  lengi  ok  til  pess,  er  peir  koiiiu 
at  0  peirri,  er  feil  af  landi  ofan  ok  i  vatn  ok  svä  til  sjovar.    5 
Eyrar  vom  par  miklar  fyrir  arösinura,  ok  matti  eigi  komask 
inn  i  ooa  nema  at  häfledum.  -d^J"^ 

Sigldii  |)eir  Karlsefoi  J)ä  til  ärossins,  ok  kolluda  1  Höpi 
landit.  |'«ar  fundu  peir  sjalfsana  hveitiakra,  |)ar  sem  Iseg-  ^^-"^ 
dir  voru,  eii  vinyidr  alt,  par  sem  holta  kendi.  Hverr  Ißkr  10  1/ 
I  sQx  |)ar  fullr  af  fiskum.  J^eir  gardu  J)ar  grafir,  sem  landit  vAx&^ti 
mjötijsk  ok  flodit  gekk  «fst;  ok  er  üt  feil,  voru  helgir^fiskar  /^Si^ 
i  grofunum.  f^ar  var  mikill  fjoldi  dyra  a  skögi  med  /^^^ 
(»llu  mipti.  "        ( 

l^eir  voru  par  halfan  monud  ok   skemtu    ser,    ok   urj!u   15   ^-^ 
vid  ekki  vai'ir.     Fe  sitt  hofdu  peir  med  ser.     Ok  einn  mor-     '"'^n^ 
ginn  snemma,  er  {)eir  litudiisk   um,   so  peir   niu   budkeipa, 
ok  var  veift  trjönum  af  skipunum,  ok  let  J)vi  lika.st  j,  sem 
i  liälmpustum,  ok  ferr  solarsirinis. 

J^a  maelti  Karlsefni:  ,Hvat  mun  petta  täkna?'  20 

Snorri  svarar    honum :  ,Vera  kann,   at  petta  se  fridar- 
täkii,  ok  tokum  skjold  livitan,  ok  herum  i  raöt!' 

Ok  svä  gerdu  J)eir.  [^ä  r^ru  hinir  i  möt,  ok  undru-  (j,/,^  <^ 
dusk  pä,  ok  gengu  |)eir  ä  land.  J>eir  voru  sm^vir  menn  ok 
illiligir,  ok  ilt  hofdu  |)eir  här  ä  hofdi;  eygdir  voru  peir  asj^^^ 
mjok  ok  breidir  1  kinnuoum.  Ok  dvoldusk  peir  um  stund  '^^^ 
ok  undrudusk,  r«ru  sidan  i  brott  ok  sudr  fyrh-  nesit.  pei^ ,  <Vi/e^ 
hofdu  gort  hygdir  sinar  upp  frä  vatninu,  ok  voru  sumir  ^^^ 
skälaruir  naer  vatninu,  en  sumir  lirr.       :*v-^-»^  ^esi?  ^^ 

Nu  voru  J)eir  {)ar  pann  vetr.    J>ar  kom  allz  engi  snjär,  -m     /^ 
ok  allr  fenudr  gekk  J)ar  iiti  själfala.  "  i^jjtjji^ 

Enii  er  vära  tok,  geta  peir  at  lita  einn  morgin  snemma, 
at  tjoldi  hüdkeipa  reri  sunnan  fyrir  nesit,  sva  margir,  sem 
kgjjim  vaeri  sait,    ok   var   {)6  veift  ä  hverju   skipi   trjonum.       ^"*^^ 
I^eir  brugdu  \,k   skjoldum   upp,   ok   toku   kaupstefnu   sin  ä   ■» 
millum,    ok   vildi  j)at  folk    heizt   kaupa   rautt  klaedi;    jjeir 


''»'^^^UsJu^^ ,.    )f/li  t 


:!5 


1f6  16.  Die  Entdeckung  Vinlands. 

A      ,        vildu  ok  kaupa  sverd  ok  spjöt,  enn  jjat  bonnudu  Jjeir  Karls- 
^^^^[^(^f^^fni  ok  Snorri.     J^eir    hofdu   öfqlyan   belg   fyrir   klaedit,    ok 
kc^-^     töku  spannar  langt  klafedi   fyrir  belg   ok    bundu   um    liofud 
ser,  ok  för  svä  um  stund.     Enn  er  minka  tok   klasdit,   pä 
6  skoru  peh  i  sundr,  sva  at  eigi  var  breidara  enn  J)vers  fing- 
rar breitt.    Gofu  Jjeir  Skraelingar  jafnmikit  fyrir  eda  uieira. 
L  J^at  bar  til,  at  gridungr  hljöp  ör  skögi,  er  Jjeir  Karls- 

efni  ätti,  ok  gall  halt  vid.     {^eir  faslask  vid,  Skraelingar.  ok 
hlaupa   üt  ä   keipana   ok  reru   sudr  fyrir    land.     Vard  J)ä 
10  ekki  vart  vid  {)ä  |)rjar  vikur  i  samt. 
iia/-3<^v*ft^         Enn  er  sjä  stund  var  lidin,   sjä   Jjeir   («unnan   fara  mi- 
t-*"^^^"^    kinn  fjolda  skipa  Skraelinga,   svii  sem   straumr   st^i.     Var 
|)ä  veift  trjonum   ollum   rangsilis,   ok  yla   allir   Skr.-ielingar 
hätt    upp.     l^ä    toku    Jjeir    rauda    skjoldu    ok    boru   i    möt. 
15  Genou  peir  |)ä  saman  ok  bordusk,   vard  par  skotltvid  Imrd. 
J^eir  hofdu  ok  valslengur,   Skraelinuar. 

J^at  sja  peir  Karlsefni  ok  Snorri,  at  |)eir  fnrdu  upp  ;i 
'«*u^  stongum,  Skraelingarnir,  knott  mikinn  ok  blän  at  lit,  ok  Ib» 
•vJL^M^  upp  a  land  ylir  lidit  ok  let  illiliga  vid,  J)ar  er  nidr  kom. 
t^^^jTäovVid  petta  slö  otta  miklum  yfir  Karlsefni  ok  a  lid  haii>. 
"^^y^^T  'svä  at  ])ä  fysti  enskis  annars,  en  lialda  undan  ok  upp  nud 
onni,  J)vi  at  peim  potti  lid  Skrälinga  drifa  at  sör  ollum 
***7  inegin,  ok  letta  eigi  fyrr,  enn  peir  koma  til  hanira  .nak- 
kvarra.     Yeittu  Jjeir  par  vid^oku  barda.  ^^^» 

■^-,  Freydis    kom    üt   ok    sä,    at  peir    heldu    undan.     Hern 

kalladi:  ,Hvi  renn!  per   undan  slikum  auvirdismonnum  s\;i 
gildir  meun,  er  mör  [xitti  h'kligt,   at  {)('r   m?ettid   drepa  |i:i 
svä   sem   büfe,    ok    ef  ek    befda   vopn,    jjtttti    mör,  sem   fk 
muoda  betr  berjask,  en  einnhverr  ydvarr.' 
:,o  l'cir   gofu   engan  gaum,   livat   st-m    hon  sagdi.     Freyci 

vildi  fylgja   J)eim,   ok  vard  hon    beldr   sein,  J)viat   hon   \ 
eigi  heil.     Gekk   hon   \)k  eptir  peim  i   sköginn.  eiiii  Skr; 
lingar  sökja  at  henni.     Hon    fann    fyrir  ser   mann    daudan. 
I^orbrand   Snormson,    ok    stöd    holliisteinn   i    hqfdi    honiim 
i»  Sverdit  iä  hjä  lioniim.  ok  hon  tok  ]jat  upp  ok  bysk  at  vei 
sik  med.     pä  koma  Sknplingar  at  luMiui.     Hon  \ek\   brjo^ 


16.  Die  Entdeckung  Vinlands.  77 

it  upp  ör  serkiDum  ok  slettir  a  sverdit.  f^eir  faelask  vid 
nk  hlaupa  iindan  ok  ä  skip  sin  ok  heldu  ä  brottn. 

f^eir  Karlsefoi  finna  liana  ok  lofa  happ  hennar.  Tveir 
menn  fellu  af  Karlsefni,  eno  fjörir  af  Skrselingum:  eun  Jw 
iirdu  peir  Karlsefni  ofrlidi  bornir.  5'^ 

Fara  |)eir  nii  til  büda  sinna  ok  iliuga,  livat  fjolmeDni 
J)at  var.  er  at  peim   sötti  ä  landinu.     Syiidisk  peim  nii,   at  x)^'*f^ 


|)at_eina   mun   lidit    hafa  verit.   er  ä   skipunum    kom.   enn*^^^^ 
anoat  lidit  raim  hafa  verit  pversyniDgar.  .U«*** 

f^eir  Skrgeliiigar    fundu    ok    mann    daudan.    ok    lä    ex   10 
hjä  honuni:  einn  peirra  tök  upp  exina  ok  haggr  med  tre, 
ok  J)ä   hverr  at  (»drum,  ok  pötti  {)eim  vera  gorsimi  ok  bita        /f' 
val.     Sidan    tök    einn   ok    hjö    i    stein,    ok    brotnadi  öxin; 
{)6tti    honum  pä  ongu  nytt,   er  eigi  stod  vid  grjotinu,   ok 
kastadi  nidr.  15  , 

f^eir  {)öttusk  oii  sja.  |)ött  par  vaeri  landskostir  godir.  at  </^^^ 
ir  mundi  jafiian  öfridr  ok  ötti  ä  liggja   af  {)eim.   er  fyrir ^ <„iiLL*C 
uggu.     Sidan   bjuggusk  {)eir  ä    brott    ok    aetludu  til   sins    ^fc^JÄTc 
.  iuds.     Sigldu   peir   nordr   fyiir   ok    fundu  fimm  Skraelinga     "^^ 
i    skinnlniipum   sofanda,    ok    bofdu  med  ser  skrokka  ok  i  20 
vramerg  dreyra  blandinn.     Virtu  peir  svä.  at  {)eir  mundo    ''"^'^r^ 
rrir   af  landinu :  J)eir  dropu   J)ä.     Sidan   fundu  J)eir  nes     . 
tt   ok   Qqlda   dVra,    ok   pann   vea:    var    nesit  at    sjä.    sem       j^»^ 
iiykijikon  vaeri  af.  |)vi,  at  dyrin  logu  par  um  ngetrnar.  Jt^j^^ 

Nu  koma  peir  i  StraumsQqrd.  ok  voru  par  allz  gnöttir.  25 
Er  pat  sumra  manna  sqgn.  at  {):.u  Bjarni  ok  Gudridr  hafi 
par  eptir  verit  ok  tiu  tigir  manna  med  peim,  ok  hafi  eigi 
farit  lengra:  enn  peir  Karlsefni  ok  Snorri  hafi  sudr  farit 
ok  Qorir  tigir  manna.  ok  hafi  eigi  lengr  verit  1  Höpi,  en 
vart  tvä  manadL  ok  hafi  hit  sama  sumar  aptr  komit.  30 

Karlsefni  for  ä  einu  skipi  at  leita  pörhallz  veidimannz. 
nn  aonat  lidit  var  eptir,  ok  föru  peir  nordr  fyrir  Kjalarnes. 
ok  berr  pä  fyrir  vestan  fram.  ok  var  landit  ä  bakborda  peim. 
par  vqru  eydimerkr  einar.  ok  er  peir  hqfdu  lengi  farit. 
fellr  q  af  landi  ofan  6r  austri  ok  i  vestr,  pt-ir  lostdu  inn  30 
i  ärösinn.  ok  logu  vid  hinn  svdra  bakkann. 


^^  ,t  •         -t-  I        16-  Die  Eqtdßckang  Vinlands.       . 

^  ></j^  f^at  var  einn  morginn,   er  peir  Karlsefni   so  fyrir  ofaii 

'*'»*^       ijodrit  Hekk  nakkvarn,  sva  sem  glitadi  vid  {)eini,   ok  «ptu  j| 
--rJ.  peir  ä.     f«at  lirordisk,  ok  var  pat  einfetingi-,  ok  skyzk  ofaii  J 

pangat,  sem  peir  logu.     f-»orvaldr,  Eiriks  son  rauda.  sat  vid 
r.  stjri,  ok  skaut  einfetingr  or  i  sraa|)arma  bonum. 
jir  J^orvaldr  drö  üt  orina  ok  maelti:  ,  Feitt  er  um  istruii;^ 

^  gott    land    hqfum   v(''r   fengit   kostiim,    enn   pö   megum  V(  i 

►^n^  varla  ojöta.' 

porvaldr  do  af  säri  pessu  litlu  sidarr. 
.10  pä    hleypr    eiofotiogr    a    braut    ok    nordr    aptr.      peir 

^^*^        liljöpu  eptir  einfotingi    ok  so  hann  sturidnm,   ok    pötti    sem 
'<i«r«-^      hann  leitadi    undan,    hljop   hann  üt  ä  väg  einn.     {ni    hurfn 
peir  aptr.  ^ 

pä  kvad  einn  madr  kvidijng  penna: 


I         lö 


,Eltu  seggir,     allsatt  var  pat,  -^ 

einn  einfoting  ofan  til  strandar;  ulsLi 
enn  kynligr  madr  kostadi  rasar  X'^^^. 
hart  of  stopi ;     lieyrdu,  Karlsefni ! ' 


peir  foru  pä   i   brott  ok    nordr   aptr.   ok   pottusk   > 
üu  EintVjtingaland.     Vildii   peir  pä   eigi    lengr    haetta   lidi  sinn 
l^eir  aetludu   oll   ein   fjoll  pau,   er  i  Höpi  v(>ru,   ok   pan.  «  i 
|)eir  fiiudu.  ok  pat  stödisk   mjok  svä  d,   ok  vseri  jafnl;ni.i! 
ör  Straiimstiidi  beggja  vegna.  4  ''^^  ^^^^ 
ji  Föru  |)eir  aptr  ok  vorn  i  Straiimstirdi  iiinn  Jjridja  veh 

^    1,26  Gengu   menn   pä   mjok   sleitum.     Söttu    peir,   er   kvänlausii 
v^ru.  i  hendr  peim,  er  kvängadir  vorn. 

ftaf  kom  til  hit  fyrsta  haust  Snorri,  son   Karlsftnis.  nk 
var    hann  pä    privetr.   er    peir    föru    ä   brott.      Hofdu    pcii 
sunnanvedr  ok  hittu  Markland,   ok  fundu  Skrjelinga   limm: 
3..  var  einn  skeggjadr  ok    tv.Tr   konur.   born    tvau.     Töku  |>t  ' 
'^'^     Karlsefni  til  aveinanna,  enn  Intt  konisk    undan   ok   sukkn 
Tf  jord  nidr.    En  sveinana  iiofdu  peir  med  ser,  ok  kendu  peini  u 

^^  mal,  ok  vAru  skirdir.     peir  iicfndu    mödur   sina  Vri'tildi  ok   4 

Utjo^     Vsegi.     peir  sogdu,  at  konungar  stjornudu  Skra^liuga  landi.  v* 
'  15  het   aonarr   Avaidaraon,   enn    annarr  liet   Valdidida.     ptii 


17.  Grettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen.  7i) 

kvodu  |)ar  engl  lius,  ok  logu  raeiiD  i  bellum  eda  liolum. 
J^eir  sogdu  land  J)ar  odru  megiu  gagnvart  sinu  laiidi,  ok 
gengu  mean  par  i  hvitum  kl  »dura  ok  Bptu  hätt  ok  boru 
stangir  ok  foru  med  flikur.  pat  setla  menn  Hvitra- 
manna-land.    ^».v^-^-t^  ^>-^    ' <a^  O'vxJU.U  ä^^n^^"  r,^,/^  o-^-^^'^y»'^ 

Nu  kömu  peir  til  Grönlands  ok  ei'u   med  Eiriki   rauda 
um  vetrinn. 

17.   Grrettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen. 

Steinn   het   prestr.    er  bjo   at   Eyjardalso   i    Bärdardal ; 
bann   var  büjjegn  godr  ok   rikr  at   fe.     ]^iorsteinn    bviti  bet 
madr,  er  bjo  at  Sandbaugum,  sudr  fra  Eyjardalso.   Steinvor  i,, 
-  bet  kojia   bans,   ung    ok    gladlot.     pau   ottu   born,  ok   voru       'fY" 
[)au  ung  i  {)enua  tima,    J^ar  pötti  monnum  reimt  mjok  sakir      '^'>~c< 
trollagangs.   »^t-»^-«,!*  «r««  Kc^u^^^Aji  ~    *^  ^-^^ 

pat  bar  til  tveim  vetrum  fyrr,  enn  Grettir  kvam  nordr 
i  sveitir,  at  Steinvor,  busfreyja  at  Sandbaugum,  for  til  jola- 
ti'da  til  Eyjardalsc'ir  eptir  vana,  en  bondi  var  beima.  Log- 
dusk  menn  nidr  til  svefns  um  kveldit:  ok  um  nottina  beyrdu 
menn  brak  mikit  i  skälann  ok  til  sgengr  bonda.  Engi  pordi  JjjL^ 
up])  at  standa  at  forvitnask  um,  pvi  at  par  var  fäment 
mjok.  Hüsfreyja  kvam  beim  um  morguuinn,  ok  var  bondi  üu 
liorfinn,  ok  vissi  engi,  bvat  af  bonum  var  ordit. 

Lidu  svä  hinu  naestu  misseri.    En  annan  vetr  eptir  vildi 
busfreyja  fara   lil  tida:   bad   bon  büskarl  sinn    beima  vera. 
Ilanu  var  tregr  til,  en  bad  hana  räda.    För  par  alt  a  somu      "^ 
-    leid,  sem  fyrr,  at  biiskarl  var  horfinn.    petta  pötti  monnum   a 
undarligt.     So  menn  p;'i  blöddrefjar  nakkvarar  i   utidurum; 
pöttusk  menn  pat  vita,  at  övjßttir  myndi  bafa  tekit  pa  bäda.  J^!^ 

petta  frettisk  vida  um  sveitir.  Grettir  bafdi  spurn  af  ""^^-^ 
pessu,  ok  med^pvi  at  bonum  var  mjok  lagit,  at  koma  af^^^J^S 
reimleikum   eda  aptrgongum,    pu   gordi   bann    ferd   sina  til  So'^;^ 


?^♦^«J^ 


'^^*^'     ^^'  ^^'  ^1'^*'*'^^  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen. 

liärdardals,  ok  kvam  atfangadag  jöla  til  Sandhau^a.    Hanti 

dvaldisk   par   ok    nefndisk    Gestr.     Husfreyja    sä,   at    liann 

var    furdu    mikill    vexti,    en    heimafölk    var    furdu    liraptt 

vid  bann. 

r,  Hann  beiddisk   par    gistingar,     Hnsfreyja   kvad   liouuni 

Äj«//^    ™at  til  reidu,  .euäbyrgsk  pik  själfi!'    Hann  kvad  svä  veia 

^n^^  skyldu.     ,Man  ek  vera  beima',    segir  hann,   ,en   J^ü   far   lil 

•=1^22;^'^ tida,  ef  {)ü  vilt!'     Hon  svarar:  ,Mer  pykkir  J)ii    braustr,  et" 

3*^   |)ü  jjorir  heima  at  vera.'     ,  Elgi  Iget  ek  mer   at   einu  getif- 

^^     10  sagdi    bann,     ,11t  pykkir    mer    beima    at  vera',  segir  hon. 

.en  eigi  komiimsk  ek  yfir  ona.'     ,Ek  skal   fylgja  per  yfir', ^ 
segir  Gestr.  ffyT'^"***- 

j  Sidan  bjösk  hon  til  tida.  ok  döttir   bennar  med  benni. 

mt'  litil  vexti.     Hläka  mikil  var  üti,  ok  oin  i  leysipgum;  var  ä"^ 

'«^     ir>   benni   jakafqr.    pä  m?elti  husfreyja:  .Öfört  er  ytir  ona  baedi 
[^  monniim  ok  hestum.'     ,Vod  niunu  ä  vera%  kvad  Gestr,  ,ok 

''^  verid    eigi    braeddar!'     ,Ber   pü    fyrst    meyna',    kvad    hus- 

freyja, .hon  er  lettari.'  ,Eigi  nenni  ek  at  gera  tvser  ferdii 
at  pessn',  segir  Gestr,  ,ok  man  ek  bera  pik  ä  handlegu 
:'o  mer.'  Hon  signdi  sik  ok  maelti:  ,petta  er  ofera;  eda  hvat 
gorir  pü  pä  af  raeyjunni?'  .8jä  man  ek  räd  til  pess\ 
seeir  bann,  ok  greip  pa'^r  upp  bädar.  ok  setti  hina  yngri  i 
kn«'  mödur  sinnar,  ok  bar  paer  svä  ä  vinstra  armlegu  ser. 
«-  «>n    bafdi    lausa   hina  lijögri    b(jtid,    ok    <»d  svä    üt   ä    vadit. " 

jv"      ■>:.  Eigi  pordu  papr  at  »pa,  svä  voru  pjer  hrieddar.    En  oin 

-^         skall  pegar  njipi  ä  brjösti   houum;  pä   rak   at   bonurn   jak 

mikinn.   en   iiann   skaut  vid   bendi   peirri,  er  laus   var,   ok  , 
!;«•*'       bratt  frä  ser.     Gßidi   pä   svä   djüpt,   at  strauminn   braut  w'^^ 
^/'      oxlinni.     Od  hann  sterkliga  par,  til  er  hann  kvam    at  bak- 
:h»  kanum  odrum  megin,  ok  fleygir  peim  ä  land. 

Sidan  snt^ri  bann  aptr,  ok  var  pä  bälfrokk\al.  <  r  liaim 
kvam  beim  til  Sandbauga.  ok  kalladi  til  matar;  ok  er  bann 
var  mettr,  bad  bann  heimafölk  fara  imiar  i  stofu.  Hann 
tök  pä  bord  ok  lansa  vidu,  ok  rak  nnii^JmMM  stofuiia,  <ik  ^ 
:ift  gflrdi  bälk  mikinn,  svä  at  engi  ln'imatnadr  kvamsk  fratn 
y6r.     Engl  pordi  i  möti  honuni  at  maeia,  ok  i  »ngum  skybl 


Vi. 
I 


1^    J  j^  ^.M^i^jLDl  U-  0>JhUjJr^^  (jW-^)  £y  «^^--z«^ 


L7.  Qrettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen.  81 

kretta.     Gengit   var   i   hlidvegginn  stofnnnar  ion   vid   gafl-  / 
hladit,   ok  |)ar   Jiverpallr   lijä.     f^ar   lagdisk  Gestr  nidr   ok    c/^*^^v 
för  eigi  af  klaedunum.    Ljös  brann  i  stofuuni  gegnt  durum.    <,ff<r^*^ 
Liggr  Gestr  svä  fram  a  DÖttina. 

Hüsfreyja  kvam    til  Eyjardalsar  til   tida,    ok    undrudu    s 
menn   um   ferdir  heanar   yfir  ona.     Hon    sagdisk   eigi  vita, 
hvärt    haua   hefdi   yfir  flutt,   madr   eda   troll.     Prestr   kvad 
mann    vist   vera    mundu,    |)6   at  färra   maki   se,    ,ok   lotum      ^^■-'■^ 
2^^hlj6_tt  yfir',  sagdi  hann;   ,mä  vera,    at    hann   se    setladr   til,    ^hj/^-t^ 
at  vinna  bot  a  vandrsedum  pinum,'     Var  hüsfreyja  par  um   lo 
nottina. 

Nu  er  frä  Gretti  pat  at  segja,   at,  pä   er  drö  at   midri  '2^^^^ 
nott,  heyrdi    hann   üt   dymr   miklar.     f>vi  naest  kvam  inn  i  "^^^^ 
stofuna  trollkona  mikil;  hon  hafdi  i  aunarri  hendi  trog,  en 
i  annarri  skolm  heldr  mikla.    Hon  litask  um,  er  hon  kvam  15 
inn,  ok  sa,  hvar  Gestr  lä,  ok  hljop  a  honnm,  en  hann  upp 
i  möti.     Ok  redusk  ä  grimmliga,  ok  söttusk  lengi  i  stofunni. ^^^j  jk*^ 
Hon  var  sterkari,   en  hann    for  undan  konliga;   en  alt  pat,^^^^*^* 
sem  fyrir  peim   vard,    brutu  pau,  jafuvel    pverj^ilit    un^an    '^-^^•'^''^ 
stofunni.    Hon  dro  hann  fram  yfir  dyrnar,  ok  svä  i  anddyrit;  20 
par  tök   hann   fast  i  moti.     Hon   vildi    draga    hann    üt    6r 
bönum,     en    pat     vard     eigi  fyrr,     enn     pau     leystu     frä 
allan    iitiduraumbüningiun,    ok    boru    hann    üt     ä    herdum  - 

ser.      pwfdi    hon    pä    ofan    til    ärinnar,    ok    alt    fram    at 
gljüfrum.  26  '^^ 

•^         pä  var  Gestr  äkafliga  mocjr,  en  pö  vard  annathvärt  at 
■r  gora:  at  herda   sik,    ella  myndi   hon   steypa    honum  i  gljü- 
I     frin.     Alla    nottina   sottusk    pau.     Eigi  pöttisk    hann    hafa  ^-^^  ^ 
Wfengizk   vid  pvilikän^  öfognud' fyrir^afls  sakir.     Hon  hafdi  ^J-^^ 
hialdit  lionum   svä  fast  at  ser,  at  bann  mätti  hvärigri  hendi  30  "'''^ 
riaka  til  nakkvars,  utan  hann  helt  um  hana  midja,  kettuna:  A* 

f'ok  er  pau  komu  ;'i  ärgljüfrit,   bregdr  hann  flagdkonunni  til  ^'^^ 
sveiflu.     1  pvi   vard    honum   laus   hin    hogri   hondin.     Hann     >*v^ 
i  preif  pä  skjott  til  saxins,  er  hann  var  gyrdr  med,  ok  bregdr 
J)vi;  hßggr  \)ix  ä  qxI   trollinu,   svä  at  af  tok  hondina  högri,  35 
ok  svä  i  forsinn. 

Uolthuugen,  Altialändischeü  liusebuch.  6 


82  17.  Grettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen. 

Gestr  var  pä  bjedi  stirdr  ok  mödr,  ok  lä  par  lengi  ä 
hamrinum.  Gekk  liann  pü  heim,  er  lysa  tok,  ok  Jagdisk 
i  rekkju.     Hann  var  allr  prütinn  ok  blär.  -.^V'- 

Ok  er  hüsfreyja  kvain  fra  tidum,  |)ötti  lieniii  heldr 
^'"^'ö  raskat  um  hybjii  sin.     Gekk   hon  {)ä  til  Gests   ok   spurdi, 


K*^ 


hvat  til  hefdi  borit,  er  alt  var  brotit  ok  bält.     Hann  sagdi 

Z      <f      alt,  sem  farit  hafdi.    Henni  potti  mikilg  um  vert,  ok  spurdi, 

^^^^yjl^     hverr   hann   var.     Hann    sagdi    pii    tj^l    hit    sanna,    ok    bad 

^dwUr  sokja  prest,  ok  kvazk  vildu^linna  haun.     Var   ok    svä  gort. 

xo  En   er   Steinn  prestr  kvam   til  Sandhauga,   vard   hann 

7  bratt  pess  viss,  at  par  var  kominn  Grettir  Asmundarsoo,  er 

Gestr  nefndisk.     Prestr  spurdi,   hvat   hann   aetladi   af  peim 

monnum   myndi    vera  ordit,    er  par  hqfdu  horfit.     Grettir 

kvazk   setla,   at  i   gljüfrin   myndi  peir   hafa    hortit.     Prestr 

15  kvazk  eigi  kunna  at   leggja  trünud  ä   sagnir  hans,   ef  engi 
jj         merki  maetti    til  sjä.     Grettir  segir,  at  sidar  vissi  peir  pat 

gqrr.     För  prestr  heim. 

Grettir  lä  i  rekkju  margar   naetr.    Hüsfreyja  g^rdi  vid 
>»     hann  hardla  vel,  ok  lidu  sva  af  jolin.  T\^\X;&,  er  sqgn  Grettis. 
't./»vw»^"  at  trollkonaii  steyptisk  i  gljüfrin  vid,  er  hon  fekk  särit:  en 
''^^^j^^^i^g^^Bärdardalsmenn   segja,    at    hana    dagadi    uppi.    pä   er  pau 
'  glimdu,    ok  spryngi,  pä  er  hann  hjö  af  henni   houdina,   ok 

stand!  par  enn  i  konuliking  ä  bjarginu.  —  peir  dalhüarnir 
«-•^^'^'^^leyndu  par  Gretti. 

'^        26  Um  vetriun  eptir  jöl  var  pat  einn    dag,   at  Grettir   lui 

til  Eyjardalsär,  ok  er  peir  Grettir  fundusk  ok  prestr,  m.Tlti 

Grettir:  ,Se  ek  pat,  prestr!',  segir  hann,  ,at  pü  leggr  litinn 

trünud  i'i  sagnir  minar:   nü  vil  ek,  at  pü  farir  med  nn'r  til 

IttAwj     ärinnar,  ok  ser,  hver  likendi  per  pykkir  ä   vera.'     Prestr 

80  gordi  sva. 

u    j  //  En  er  peir   kömu  til  forsios,  8(J  peir  sküta  upp  undir 

'^        '     bergit;  pat  var  meitilberg  sva   mikit,   at   hvergi  mätti   iipp 

komask,  ok  naer   limm    tigir   fadina   ofan    at  vatninu.     |'<mi 

^  hqfdu    festi    med   ser.      pä   madti    prestr:   , Langt   um   of«  i ' 

16  synisk   mer,   her  iiidr  at  fara.'    Grettir  svarar:    ,F^rt   «i 
vist,  en  pein)  man  bezt  bar,  sejm  agaetisnienn  eni :   man 

<iiite««»C 


Xödsyn^  aIZu^  <=C  M.  ,  *^  AAX.'Ju^x:^s^*kU.> 


^'-r.  VV^i"' )^2£ü:'Jt.:  life-'-- 


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17.  Grettiä  Kampf  mit  der  Biesin  und  dem  lüesa.  83  .   -^  A^ 

f^^  forvitpask.  hvat  i  forsinura  er,   en  |)ü  skalt   geyma  festar/    »w^>^ 
^  Prestr  bad  bann   rada.   ok   keyrdi  nidr  b^l   a   bergino,   ok  -7 

b^r  at  °vjpt  ok  sat  {)ar  hjä.  ^«.«vt 

Nu  er  frä  Gretti  it  segja.  at  baon  let  stein  i  festar-  ***/'^ 
ciiiucit.  ok  let  svä  siga  ofan  at  vatninu.  .Hvern  veg  aetlar  s  a* 
|)ü  nü',  segir  prestr,', at  fara?"    .Eigi  vil  ek  vera  bundino ".  ^^ 

-egir  Grettir,  .pa  er  ek  k«m  i  forsinn:  svä  bodar  mer  hugr    o»*«»^ 
u^'     Eptir  J)at  bjö  bann   sik   til  ferdar,   ok   var  fäklaeddr. 
ok  gyrdi  sik  med  saxinu,  en  bafdi  eigi   fleiri  vopo.     Sidan 
hijop  bann  af  bjarginu  ok  nidr  i  forsinn.    Sa  prestr  i  iljar  w 
honum.  ok  vissi  sidan  aldri,  bvat  af  honam  vard. 

Grettir  kafadi  undir  forsinn,  ok  var  |)at  torvelt.  |)vi  at 
ida  var  mikil.    ok  vard  bann  alt  til  grannz  at   kafa,   adr         . 
enn    bann    kömisk    upp    andir   forsinn.      f»ar   var   forbei^    j 
oakkvat.  ok  kvamsk  bann  inn  par  opp  ä.  is  ^^ 

J^ar  var  liellir  mikill  andir  forsinum,   ok  feil  oin  fram         '""*^ 
f  berginu.     Gekk  bann   pä   inn  i  bellinn.   ok  var  par  eldr 
ikill   ä   brondum.     Grettir   sa.   at  par  sat  jotnnn  ognrliga 
likill:  bann  var  brsediligr  at  sjä.     Ea  er  Grettir  kvam  at     ^.^^.^hM 
iionum.  bljöp  jqtunninn  opp.  ok  greip  flein  einn,  ok  hjo  til  30    Ti  ^ 
pess.  er  kominn  var:  pvi  at  baedi   mätti   hoggva   ok  leggja 
med  bonum.    Treskapt  var  i:   pat  kolludu  menn  |)ä  bepti- 
-ax.  er  pann  v»^g  var  g»rt.    Grettir  hjo  ä  moti   med  .saxinu. 
k  kvam   ä   skaptit.  svä   at   i   sundr  tok.     J«itnnninn   vildi 
a  seilask  ä  bak   ser  aptr  til  sverds,   er  |)ar   hekk  i  belli-  a& 
lim.    I  pvi  bjo  Grettir  framan  ä  brjöstit,  svä  at  näliga  tok 
f  alla  bringspelina  ok   kvidinn.  svä   at  idrin  steyptask  ör   .^^„„^ 
•)ouin  ofan  i  ona.  ok  keyrdi  paa  ofan  eptlr  »>noi.  \Jt-»-^ 

Ok  er  prestr  sat  vid  feßtina,  sä  bann,  at  slydrur  nak- 
Rvarar  rak  ofan  eptir  strensnum.  bbSdugar  allar  Hann 
vard  pk  lauss__ä  velli.  ok  |)«Jttisk  nii  vita.  at  Grettir  myndi 
laudr  vera:  bljöp  bann  |>ä  frä  festarbaldinn  ok  for  beim: 
var  pä  komit  ä  kveldi,  ok  sagdi  visliga.  at  Grettir  vseri 
daudr,  ok  sagdi,  at  mikiil  skadi  vsri  eptir  pvilikan  mann. 
No  er  frä  Gretti  at  segja:  bann  let  skamt  b(^gva  i 
milli,  f>ar  til  er  jotunninn  do.    Gekk  Grettir  |>ä  ionar  eptir 

6* 


ör;:  o, 


l^4ft 


84  17.  Grettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen. 


liellinum;  liann  kveikti  Ijos,  ok  kannadi  hellino.  Eigi  er 
frä  pvi  sagt,  hversii  mikit  fe  hanii  fekk  i  liellinum,  en  pat 
aetla  menn,  at  verit  hafi  nakkvat.  Dvaldisk  honum  par  fram 
ä  nottina.  Haon  fann  par  tveggja  manna  bein,  ok  bar  pau 
5  1  belg  einn. 

?-r  Leitadi  bann  pä  6r  liellinum,  ok  lagdisk  til  festarinnar, 

ok  hristi  haoa,  ok  setladi.   at   prestr   myndi  par  vera.     En 

er  bann  vissi,  at  prestr  var  heim  farino,   vard   bann  pä  at 

handstyrkja    upp    festina,    ok    kvamsk    bann    svä    upp    ä 

10  bjargit. 

L^  För  bann  pa  beim  til  Eyjardalsar,  ok  kvam  i  forkirkju 


t 


j^       belginum  peim,   sem    beinin  vorn   I,   ok    med  rünakefli  pvi. 


er  visur  pessar  voru  forkunnliga  vel  ä  ristnar:^ -^ 

Gekk    k  i  gljüfrit  dekkva,    gern  veltiflug  steioa  ' 

vid  bjorgßdi  hridar     blunnz^  ürsvqlum^unni.      /.^^üStCMTl'' 


it^ 


Fast  lä  framaii  ä  brjösti     ttugstrauinr  i  sal  Nauum; 
beldr  kom  k  berdar  skäldi     liQrd  fjän  Braga  kvänar.   ' 

Ok  enn  pessi: 

^^  Ljotr  kom  mer  i  moti     mellu  vinr  ör  belli; 

20       bann  feksk  beldr  at  sonnu     bardfengr  vid  mik  lengi ; 
bardeggjat  let   k  hoggvit    beptisax  af  skepti; 
Gangs  klauf  brjost  ok  bringu     bjartr  gunulogi  svarta. 

par  sagdi  svä,   at  Grettir   bati    bein   pessi   ör   liellinum 
baft.     En   er   prestr   kvam   til    kirkju   um   morguninn,   fann 
l^j:*^!,.',  bann    kdlit  ok  pat  sem  tylgdi,   ok  las  n'inirnar:  en  (Jrettii 
vU.,^,.^  bafdi  farit  beim  til  Sandbauga. 

Eu  pä,  er  prestr  fann  Gretti.  spindi  lianii  inniliga  rptir 
atburdum,  en  bann  sagdi  alla  sogu  um  feid   sina,   ok    kvad 
prest  ötrüliga  bafa  baldit  festioni.    Prestr  let  pat  dsannask. 
.10  pottusk  menn  pat  vita,  at  pessar  övsbttir   myndi  valdil 

bafa  mannabvorfuni   par  i  dalnum;   vard    ok   aldri    mein  at  ♦ 
aptrgQngum    eda    reimleikum    par    i   dalnum    sidan;    |)ötti 
Grettir  par  g^rt  bafa  inikla  landbreinsun. 


10    Tir;„   TT.iiv;.. 


iprotT  miKit  lagit  verda/  3,, 


Qji,f,f^  rr\JiJlfs^^   vtrvj       /iQ-r-^v      -v«/i*^     /«»<tAA/r-»^v^. 


rv<(/ 


86  18.  Wie  Hallbj^rn  hali  Dichter  ward. 

Sidan  togar  bann  ä  honiim  tunguna,  ok  kvad  visu  pessa : 
,  Her  liggr  skäld,  pat  's  skälda   skoruogr  vas  mestr  at  flestu : 


J^^*|V,^lv»«*  oaddyeiti  frä  "k  n^^an     nid  Häkoni  smida;  ^ir>o<^*^\* 

0  ädr  gat  engr  ne  sidau     annarra  svä  manna 

6       (fraegt  hefir  ordit  |)at  fyrdum)     ferän  lokit  bänum.   ^  . 

Nu  skaltu  sva   hefja  skaldskapinn,   at  pü  skalt  yrkja 
lofkvaedi  um   mik,   pk  er  pü  vaknar,   ok   vanda  sem   mest,  ^ 
4»        baedi  bätt  ok  ordferi  ok  einna  mest  keuningar.' 

<  Sidan  hverfr  bann  aptr  i  baugino,  ok  lyksk  baun  aptr. 

10  en    Hallbjorn    vaknar    ok   pykkisk    sjä   ä    herdar    liomiiii. 
Sidan   kunni    bann    visuna,    ok   for    sidan    til    byeda   beim 
^'^^'^^^^raed  fe  sitt  eptir_tima,  ok  sagdi  peniia  atburd. 

^^^^rti  HalibjqrD  sidan  lofkvaedi  um  baugbüann,  ok  vard 

/  .— ^  bit^mesta  skald,  ok  for  Jjjban   fljötliga,   ok   kvad    kvsedi  um    - 

>u^)i5   marga    bqfdingja,    ok    fekk    af  jjeim    miklar    virdingar    ok 

gödar  gjafar,  ok  groddi  af  pvi  storfe;  ok   gengr  af  bonum 

raikil  saga  baedi  ber  ü  landi  ok  ütlendis,  \h)  at  boii  s»-  bcr 

eigi  ritud. 


' T  i   h   kP    i 


<n.rlJ<JAAu  'r*u, -,     -  _-_ 

'Z.  ji^rumK  or  neimi     tiolda  vanir 

gqfugra  nakkvarra,     svä  "s  mer  glatt  bjarta. 


10 


88  2.  Eiriksmol. 

3.  ,Hvat  prymr  J)ar,  Bragi!     sem  J)üsund  bifisk 
eda  meogi  til  mikit?' 

Bragi: 
,Braka  oll  bekkpili.     sem  muni  Baldr  koma 
aptr  i  Odins  sali.' 

Ödinn: 

5  4.  ,Heimsku  msela    skalatt  enn  horski  Bragi, 
J)vit  |)ü  vel  hvat  vitir. 
Fyr  Eiriki  glymr,     es  her  mun  inn  koraa 
jofurr  i  Odins  sali. 

5.  .Sigmuudr  ok  Sinfjotli !     risid  snarliga, 
10  ok  gangid  i  gogn  grami! 

Inn  pü  l)jöd,     ef  Eirikr  sei! 

Hans  es  mer  nü  von  vitud.' 

Sigmundr: 

6.  ,Hvi  "s  |)er  Eiriks  von     heldr  an  anuarra'.'' 

üdinn: 
,]wit  morgu  landi     liefr  bann  maeki  rodit 
IS  ok  blodugt  sverd  borit.' 

Sigmundr: 
1.  ,llvi  namt  liann  sigri  pä,     es  |)er  ]>otti  snjallr  vesa." 

Odinn: 
jÖvist  "s  at  vita, 
ser  ülfr  enn  hqsvi     [greypr]  ä  sjot  goda/ 

Sigmundr: 
H.  .IJrill   |)ii  mi.  Eirikr!     vel  skalt  her  kominn, 
ok  gakk  i  boll  horskr! 
Hins  vilk  pik  fregna,     livat  fylgir  per 
jqfra  irk  eggprimu.' 

Eirikr: 

9.  ,Konungur    ru  fimm,     kennik  per  nafn  alira; 
ek  em  enn  setti  sj&lfr.' 


3.  H^kkonarmöL 

i^Yon  Ejrind  SkildaspflUr.) 

1.  G^ndul  ok  Sk^al     sendi  Gantatyr 

at  kjosa  of  konanga, 
hverr  Yngra  sBttar    skyldi  med  Odni  fara 
ok  i  Yalbollu  ?esa. 

2.  BrodüT  fondn  Bjamar    i  brynja  fara,  » 
koDung  enn  kostsama.     komino  ood  gannfaDa: 
druppu  dolgraar^    en  darradr  hristisk, 

opp  vas  pä  bildr  of  bafid. 

3.  Het  a  Haleygi     sem  a  Holmrygi 

jarla  eiobani,     for  til  orrostu:  m 

gott  bafdi  enn  gjofli     gengi  Nordmanna 
^r  £ydana,     stod  und  ärhjalmi. 

4.  Hraozk  6r  berrodam.     hratt  a  voll  brynja 
visi  verdungar^     ädr  til  vigs  teki: 

lek  vid  Ij6dm<>ga^    skyldi  land  verja  » 

gramr  enn  gladvsBri^    stod  und  guUhjalnii. 

5.  Svä  beit  ])a  sverd    6r  siklings  hendi 
?adir  Yafadar,     sem  i  vato  brygdi. 
Brokodu  brodüar,     brotnndn  skildir, 

glnmradu  glymhringar    i  gotna  haasnm.  » 

6.  Troddusk  torgnr     fyr  Tys  ok  banga 
bjalta  bardfötam     hausar  Nordmanna. 
Roma  vard  i  eyjo,     rada  konaogar 
skirar  skjaldboi^ir     i  skatna  blödi. 

7.  Bninno  beneldar     i  blödgum  und  am,  k 
Intn  langbardar    at  lyda  Qorri, 

svarradi  särgymir    a  sverda  nesi, 
feil  flöd  fleioa     i  fjorn  Stordar. 

8.  Blendosk  vid  rodnam     und  randar  bimni 

Skoglar  vedr,  leku     vid  sky  of  bauga:  m 


90  3.  H&konarm^l. 

umdu  oddläar    i  Odins  vedri, 

hne  mart  manna    fyr  maekis  straumi. 

9.  Sotu  J)ä  doglingar     med  sverd  of  togin, 
med  skarda  skjoldu     ok  skotnar  brynjur; 
6  vasa  sä  herr    i  hugum  ok   atti 

til  Valhallar  vega. 

10.  Gondul  pat  maeltit     (studdisk  geirs  skapti) 

,Vex  nü  gengi  goda, 
es  Häkoni  hafa    med  her  mikinn 
10  beim  bond  of  bodit.' 

11,  Visi  pat  heyrdi,    bvat  valkyrjur  maeltu 

mserar  af  raars  baki; 
liyggiliga  letu    ok  hjälmadar  sotu 
ok  bofdusk  hlifar  fyrir. 

Häkon  kvad: 
15  12.  ,Hvi  J)ü  svä  gunni     skiptir,  Geirskogul? 

voriini  J)o  verdir  gagns  fra  godum.' 

Skogui    kvad: 
,Ver  pvi  volduDi,     es  pü  velli  helt, 
en  pinir  fiandr  flugu.' 

13.  ,Rida  vit  skulum',     kvad  en  rikja  Skogui, 
20  ,grj0nna  heima  goda, 

Ödni  at  segja,    at  nü  mun  allvaldr  koma 
k  bann  sjdlfan  at  sea.' 

14.  ,Herm6dr  ok  Bragü'     kvad  Hroptat^r, 

,gangid  i  gogn  grami, 
M  allz  konungr  ferr,    sas  kappi  pykkir, 

til  hallar  hinig  !^ 

15.  Rsesir  pat  mselti:     (vas  M  romu  komion, 

stöd  allr  i  dreyra  drifinn) 
,Illüdigr  mjok     pykkir  oss  Odinn  vesa, 
ao  S('umk  vt-r  bans  of  iiugi.' 

M).  .Kiuherja  grid    skalt  pü  aiira  hafa, 
pigg  pü  at  ^suni  ol ! 


3.  Häkonarmol.  91 

Jarla  bägi !    pü  att  inni  her 

ätta  brMr',  kvad  Bragi. 

17.  ,Gerdar  värar',  kvad  enn  gödi  konungr, 

,viljum  ver  själfir  hafa; 
hjälm  ok  brynju     skal  hirda  vel,  5 

gott  es  til  gors  at  taka.' 

18.  fä  pat  kyndisk,     hve  sä  konungr  hafdi 

vel  of  pyrmt  veum, 
es  Häkon     bodu  heilan  koma 

rod  oll  ok  regln.  lo 

19.  Godu  (legri     verdr  sä  gramr  of  borinn, 

es  ser  getr  slikau  sefa; 
hans  aldar     miin  se  vesa 
at  gödu  getit. 

20.  Mun  obundinn     ä  jta   sjot  15 

Fenrisülfr  of  fara, 
ädr  jafngödr     ä  auda  trod 
konungmadr  komi. 

21.  Deyr  fe,     deyja  fraendr, 

eydisk  land  ok  lad;  20 

siz  Häkon    för  med  heidin  god, 
morg  es  pjöd  of  peud. 


4.  Krökumöl. 

(Schluss. ) 

22.  ,Hjoggum  ver  med  bjorvi.     Hvi  se  dreogr  at  feigri, 
at  lianc  i  odda  eli     qndurdr  lätinn  verdi? 
Opt  of  sytir  sevi     es  aldrigi  nistir  26 

(ilt  kveda  argaii  eggja)     qrn  at  sverda  leiki; 
hugblaudum  komr  hvergi     hjarta  sitt  at  gagni. 


I 


92  4.  Kr^kumjl. 

23.  ,Hjüggum  ver  med  hjorvi.     Hitt  telk  jafnt,  at  gangi 
at  saratogi  sverda    sveinn  i  möti  einum. 
Hrekkvit  pegn  fyr  pegni;     f>at"s  drengs  adal  leogi; 
se  skal  ästvinr  meyja     einhardr  i  dyn  sverda. 

r,  24.  ,Hjoggum  ver  med  hjorvi.     Hitt  synisk  mer  raunar, 
at  forlogum  fylgjum;     far  gengr  of  skqp  norna. 
Eigi  hugdak  Ellu     aldrlagi  at  rainu, 
J-täs  blödvali  braeddak     ok  bord  a  log  keyrdak  : 
vitt  fengum  {)ä  vargi     verd  i  Skotlands  fjordum. 

10  25,  ,Hjoggum  ver  med  hjorvi.     Hitt  iilegir  mik  jafnan, 
at  Baldrs  fodur  bekki     büna  veitk  at  sumblum. 
Drekkura  bjor  at  bragdi     ör  bjiigvidum    hausa ; 
sytira  drengr  vid  dauda     dyrs  at  Fjolnis  liüsum: 
eigi  komk  med  aedru     ord  til  Vidris  liallar. 

15  26.  ,Hjoggum  ver  med  hjorvi.     Her  vildi  nü  allir 
burir  Aslaugar  broudum     bitrum  hildi  vekja. 
ef  vaodliga  vissi     of  vidfarar  ossär, 
hve  ofäir  ormar     eitrfnllir  mik  slita; 
möderois  fekk  mirium     mogum,  svat  hjortii  dygdi. 

20  27.  ,Hjoggum  ver  med  hjorvi.     Harda  lidr  at  jevi: 

grimt  stendr  grand  af  nadri,     göinn  byggvir  sal  hjarta. 
Vaentum  hins,  at  Vidris     vondr  i  Ellu  staudi : 
soDum  minum  man  svella    sinn  fodur  rädinn  verda: 
ei  munu  snarpir  sveinar    sitt  kyrt  vesa  lä.ta. 

r<  28.  ,Hjoggum  ver  med  hjorvi.     Hefr  iinjm  togum  sinna 
fölkorrostur  framdar     lleinpings  bodi  ok  eiiia. 
Minst  of  hugdak  mantia,     at  mer  vesa  skyldi 
(ungr  namk  odd  at  rjöda)     annarr  konungr  fremri. 
Oss  munu  a^sir  bjoda.     Esat  sytandi  daudi. 

30  29.  ,Fysumk  iiins  at  hitta!     Heim  bjöda  mer  disir, 
sem  frä  Herjans  hollu     hefr  ödinn  mer  sendar. 
Gladr  skalk  (jl  med  (Jsum     i  ondvegi  drekka. 
Lifs  eru  lidnar  stundir,     hl.ejandi  skalk  deyja.' 


5.  Eunengedicht. 


1. 

Y  (fe)  veldr  frseuda  rögi; 
fedisk  iilfr  I  skögi. 

2. 

n  (ür)  es  af  illu  jarni; 
opt  hleypr  hreinn  k  hjaroi. 

3. 
t>    (^rs^  veldr  kvenna  kv illu; 
kätr  verdr  fär  af  illii. 

4. 
|5    (6ss)  es  flestra  ferda 
for,  en  skälpr  es  sverda. 

5. 
R  (reid)  kveda  hrossum  versta; 
Reginn  slö  sverdit  bezta. 

6. 
K  (kann)  es  barna  bqlvau; 
bol  gorvir  maon  folvan. 

7. 
^  (hagall)  es  kaldastr  korna: 
Kristr  sköp  heiminn  forna. 

8. 
+   (naud)  gerir  hneppa  kosti ; 
nektao  kelr  i  frosti. 


9. 
I     (is)  kollura  brü  breida; 
blindan  parf  at  leida. 

10. 
'f   (är)  es  gumna  gödi; 
get   k  at  qrr  vas  Frödi. 

11. 
V\   (s6l)  es  landa  Ijömi; 
lüti    k  helgura  domi. 

12. 
T   (Tyr)  es  einhendr  asa; 
opt  verdr  smidr  at  blasa. 

13. 

^  ('i/arÄraw/slaufgrenstrlima; 
Loki  bar  flaerdar  tima. 

14. 
Y  (madr)  es  oioldar  auki; 
mikil  es  greip  ä  hauki. 

15. 
r    C%r)  "s,  es  fellr  or  Qalli 
foss;  en  gull  eru   bnossir. 

16. 

A  (yr)  es  vetrgrenstr  vida; 
vant  's,  es  brennr,  at  svida. 


r 

6.  Aus  Eystein  Asgrimssons  Liija. 

a)  Weltschöpfu  ng  und  Engel  fall. 
4. 
Fyrri  menii,  er  fr^diu  kunnu     forn  ok  klök  ä  siuum  bökum. 
sluDgin  rnjükt  af  sinum  koogiinr»    suiigu  lof  med  danskri  tiingu. 
I  pviliku  mödurmäli     meirr  skyldumsk  en  nakkvarr  peirra 
hrßrdan  dikt  med  ästaroidum     allzvaldanda  köngi  at  gjalda. 

6. 
5  Herra  gud,  sä  "r  hverjum  er  dyrri,     liimin  ok  jord  i  fyistu 

pryddi  lianu  med  prysvar  prennum     (pat    r  rett  trüa  min) 

engla  stettum, 
ädr  var  hann  |)o  jafnt  ok  sidan     iörinn  ser,  en  skepnan  vseri: 
10  gßrdi  heim  ok  teygdi  tima     tva  jafnaldra  i  sinu  valdi. 

7. 
Mektarfullr,  er  af  bar  ollura     i  nätti'iru  sk<erleik  sinum, 
.skaptur  gödr,  ok  skein  i  prydi,     skapara   naestr  i  vegsemd 

lisestri, 
eigi  let  st*r  allvel  negja     engill  mekt,  pä    r  liafdi  feogit. 
16   medr  ofbeldi  odlask  vildi     odra  sess  ok  virdiog  b:»*di. 

8. 
Fystisk  hann  med  ofsa  östum     at  vidrlikjask  yfrid  rikum 
guds  ein{jetnum  syni,  en  sidan     ser  nßgjaiidisk  onguin  va'gj;i. 
Füll  nietnudrinn  er  med  ollu     övarligr,  sem  ritning  profar. 
sptla  8»'r  vid  dyran  dröttin     deila  mego  —  en  hversu  vegnar .' 

<». 

^0  Sva    r   greioandi,    ä   samri  stundu.     sem    engilliiin    tuk    al 

spillask. 
sftktisk   hann   med  sinnm   gronnum     sem   blyvarda   i  djüp 

leik  jardar, 


6.  Aus  Eystein  Asgi-imssous  Lilja.  95 

blindan  par  sem  fedr  sinn,  fjandann,     feiknt  ofbeldit  kvelr 

i  eldi ; 
faviss  er,  sä   r  fedgin  pessi     fadma  vill,  en  sidunum  spilla. 

10. 
Degrin  sex  at  visu  v6xu     veltilig  ura  sjävarbelti, 
adr  en  fengi  alla  prvdi    jqrd  ok  lopt.  er  dröttinn  gordi, 
pressat  vatn  i  himininn  hvassan.     bjorn  ok  eld  sem  merki- 

stjqrnur. 
hagl  ok  dyr  sem  fiska  ok  fiigla,    fagran  plog  sem  aldinsköga. 

11. 
Breytti  gud.    ok   bra   til  hgetti,     blöd   ok    hold   af  vatni   ok 

moldu, 
l»4taD  blästr  af  lopti  haesta,     lifs  heitleik  af  sölarreitum, 
itnd  ok  par  til   sidan    sendi,     sü  "r  skiljandi    drottins  vilja, 
leid  kunnandi  um  likams  sedar,    lif  skinanda  af  belgum  anda. 


b)  Das  jüngste  Gericht. 

70. 
Enn  mun  koma  i  odru  sinni     allzvaldandi  köngr,  at  gjalda 
seggjum  verd  fyr  sinar  gerdir,     sömaorr,  ä  efsta  dömi.  15 

Svä  geisar  |)ä  eldr  ok  eisa    jurd  ok  ijoll,  at  i  heimi  ollum 
eigi  tinnzk  J)ä  upp  6r  skyjum     obrunnit  ok  nidr  at  griinni. 

71. 
Upp  risundum  allra  landa     ibyggjurum  vid  dorn  inn  hryggva 
.Jesu  munu  pä  soriu  synask     süthrörandi,  ok  pislarfori. 
Ord   ok    hugsun.    allar    gerdir     eru    kannadar,    hvers    sem  20 

aonars, 
bjödask  hvärki  blot  ne  eidar,     byrgjask  üti  gjafir  ok  mütur. 

72. 
Engi  tinnzk  ä   |)essu   j>ingi     prsetugjarn  ne   klökrar  variiar 
ordahieimr,     r    ä    drottins    dömi      dreifask    menn   i   flokka 

tvenna :  26 


96  6.  Aus  Eystein  Asgrimssons  Lilja. 

adra  sveit  med  hsestum  heidri    hefr  liann  langt  yfir  sfera>s  öfri. 
stevpir  pä  med  eymd  ok  öpi     odrum  nidr  i  fjandaim  midjan. 

73.  f 

i 

Reknir    brott   i   daudans    drukniin     drepnir    meiia,   ^  {)ar 

skulii  breuua, 
6  gnista  tennr  i  fylu  ok  frosti,     fjandr  i  kringum  büka  standa. 

Brigzl    ok    hröp     r    at    gorvum    giopum,     grimmlig    sott    i 

myrkri  ok  ötta, 

eogi  er  von  ä  odru  eu  pinu,     eilif  naud,  en  kvikr  er  daudinn. 

74. 
pGSSU  i  gegn  miin   finna   fogiiud    fyrda   hverr,  "r  til  sinnar 
10  dyrdar 

berrann   baud   med  haestri    prydi ;     lieimleiddir  |)vi"t  verda 

beimar 
ungir,   gladir,   frjälsir,   fridir,     f«rir,  mätkir.   vitrir,  skaerir; 
hätid  gildr  um  allar  aldir     alda  peim  med  virding  haldin. 

75. 
15  Torura    rigni,   enn  tungan  pagni,     taki  af  mal,   eiin  {)urf- 

tug  sQlin 
berisk  um  fast  ok  bükinn  hristi,     bid  ek  ottandi.  Iijälp  mer. 

dröttinn! 
iEfinliga  med  lyptum  löfum     lof  rödandi  ä  kne  sin  baedi 
ao  skepnao  oll  er  skyld  at  falla,    skapari  minn!  fyr  äsjon  piuni. 

76. 
Tvä  hrsediimsk  ek:  dorn  ok  dauda;     deyr  sä  margr.  er  engl 

bjargur, 
mitt  eitt  veit  ek  lif  it  Ijöta     leida  mik  i  dröttins  reidi. 
I    margfaldri    synda    saurgan      svidur   brjost    ok    hefndum 
as  kvidir 

fyrir  afbrigdin  flestra  dygda;     fätt  er  gott,  er  siduna  vättar. 


Anmerkimgen. 


Die  § -Yerweistmgen  bezi^en  sieh  auf  das  Elementarbueh. 
-okärznngen:  P.  G.  =^  Paals  Gnmdriss  der  german.  Philologie; 
.-:     V.  =  Altnordisclies  Lebea,  wmn  Weinhold. 

A>  FtOBft. 
1 .  Tbörs  Kampf  wdi  Hrnnsni. 
Aoä  dnorri  ^^tarlasoBs  Edda,  Skakdskttftarmäl  Kap.  16  tDenia;^^. 
n  ^.  Jtmmtm,  Kopoih.  1875,  Sw  90  ft).  —  Tgl.  P.  G.  n,  1,  95 1    Bragi 
zihlt  die  Gesdüditem  bdai  Gdage  das  Meeigott  JBgL 

8.  1.    1  f.  trvU,jalmmm,  TgL  P.  6. 1,  lOil  £  —  2  /«fwdbcnut,  TgL  ib. 

öS. —  3  Aool  «aam,  §  403.  —  4ri^l»^^be.,§^6k  —  ib.  se'pKr.- Hnmgni; 

znm:  Odin,  —  o/for..  .fyrir,  »daniiif*,  §  491,  5l  —  6  kafdi,  %  436l  — 

ktifa  Ihk  komm  wurmdm,  „er  sagte,  daas  er  woU  bitte*,  §  449  a)  vad 

Anm.  1.  —  8  miüm,  §  411.  —  11  imui  imr  etc,  .er  batte  daen  Hagel 

Voispraag*.  —  12  <■  »als  bis".  —  Ib.  faam,  og.  »es*.  —  16  tetmar, 

zu  taka.  —  18  VaUqtt,  TgL  P.  6. 1, 1076  ff.  —  20  Fngffm,  TgL  ib.  1109  f.  — 

Ib.  Si/,  Thors  6a«kin,  TgL  P.  G.  I,  1094.  — 21.  Die  Wirtin  oder  deren 

T^  chter  hatte  das  SdeakcnaMit,  A.  L.  461.  —  35  pm  mdr,  »das  T«r- 

-Lilasst*. 

S.  2.    3  vimarmigmm,  §  436.  —  5  komm:  Hmngni;  kam  =  Ö£n&  — 
~  Äsafför  ist  dat.  —  8  Über  drn  Zweikanipf  TgL  A.  L.  297  ffL,  P.  G.  ü, 

-  196l  —  9  Weges  des  Überganges  Ton  indirdrter  Bede  in  direkte 
-l.  §  515.  —  12  f.  Ugg  dk  ftir  ete^  .eridire  ich  dich  Ar  «nen  dir- 

-*ra  Schrirken'^.  —  14  f.  er  kmnum.  vor  etc,  «als  er  xan  Zweikainff 
lert  war*;  wegen  »kora  »abnaikoi*  TgL  P.  G.  ü,  2,  196.  — 

. i  med  ffebm  fw,  inzwischen  ihm  and  Thor  festgesetzt*.  Tgl. 

496.  —  19  frittmtky  zn  /yt^;  femgi^  zn  /o.  —  20  /eräi  vor  etc.,  ^e 
r  wartet»  ibles  tob  Thor."  —  22  rotfo,  §  410  b).  —  24  t6ku,  erg. 
-•>>*.  —  27  £.  Wohl  ein  Dreieck.  —  32  adra,  za  ammarr.  —  9S  $a^  za 
■jä.  —  U  f>fiiß^  Th6rs  Diener,  TgL  P.  O.  I,  1098L 

S.  S.    1  er  meira,  .des  luteren  Weg*,  d.  b.  »naten",  TgL§  499.  — 

-  $himtf  zo  a^o.  —  3  «  ,dara«f.  —  6  «a  Immga  leid,  ,Ton  wöton*.  — 


98  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

9  ordin,  zu  veräa ;  hrast,  zu  hresta.  —  10  />ör,  dat.  —  11  mitt,  zu  midr, 
§  396  a).  —  Ib.  lamdt,  zu  lern  ja.  --  12  /ä,  zu  Uggja.  —  13  fjör,  »lat.  — 
Ib.  vä,  zu  vega,  —  1.5  gat  hvergi  valdit,  ,.bra(ljte  es  nicht  fertig",  vgl. 
§  452.  —  16  spurdu,  zu  spyrja.  —  17  f.  fengu  hvergi  komit,  vgl.  zu 
Z.  15.  —  18  Über  Magni  und  Jdrmaxa  vgl.  P.  G.  I,  1094.  —  20  Se  l?(tr 
Ijötan  härm,  „sieh  darin  hässlichen  Harm",  d.  h.  „es  ist  schade".  — 
Ib.  er  =^  nt.  —  21  mundak,  §  50,  2.  —  Ib.  lostit,  zu  Ijösta.  —  22  ineV 
minum,  §  433,  Anm.  2.  —  Ib.  fvndt't,  zu  finna.  —  ii3  «»/nt  sinvm, 
„über  seinen  Sohn",  §  437,  g).  —  Ib.  kann  imindu  etc.,  acc.  mit  inf.  — 
25  hafdi  ätt,  gleichsam  erläuternder  Zusatz,  da  man  das  präs.  er- 
wartet. —  26  Jjann  hinn,  §  399.  —  27  fodur  =^  Odin.  —  29  Über  Gröa 
und    Orvandil   (besser  Äurv.)   vgl.  P.    Q.  I,    1095;  II,   1,  S.  62  f.    - 

30  Über  Zauberlieder  vgl.  P.  G.  I,  1137.  —  31  pötti,  erg.  honum.  — 

31  f.  at  braut  mundi  nä  heininni,  „dass  sie  den  Stein  fortbekommen 
würde",  vgl.  §  437  f).  —  34  Elivägar,  vgl.  P.  G.  I,  1112.  —  35  fxit, 
erg.  mgdi.  —  36  hans  ^    Aurvaudils. 

S.  4.    1  Ergänze  t6  zu  braut  (zu  brjöta)  nnd  kastadi ;  af  ^daraus".  — 
2  Oroandilstö:   im  Altengl.   bedeutet  earendel  ., Morgenstern".  —  3  f>' 
erg.  vera,  vgl.  §  502.  —  Über  Thor  vgl.  P.  G.  I,  1089  ff.,  speziell  H>: 
über  unseren  Mythus. 

2.  Thor  und  Hyiiii. 

Wie  auch  Nr.  3  aus  Snorris  Edda,  Gylfaginning,  Kap.  49. 

8  Gangleri  nennt  sich  der  schwed.  König  Gylß  in    Valhnll  bei  dtii 
Äsen.  —  9  mä  „kann  man",  vgl.  §  495  a).  —  10  hirdmenn:  Loki,  fejälß  uiul 
Roskva,  mit  denen   Thor   den   Ütgardaloki  (vgl.  P.   G.  I,    1097  f.)   1' 
suchte.  —  11  Eda,  vgl.  §  456,  Anm.  2.  —  Ib.  I>eua,  was  Thor  auf  seiii^ 
Reise  zu  Utg.  widerfahren  war,  wo  dieser  seinen  Besuch  durch  Zauben  i 
und  Blendwerk  in  allen  Wettspielen  besiegte.  —  12  Uärr  ist  einer  voii 
den  drei  Göttern,  die  Gtßfi  sieht  nnd  von  dem   er  Antwort  auf  seii 
Fragen  erhält.  —  Ib.  I>6tt  eigi  etc.,  „obgleich  (dies)  keine  Gelehrt' .. 
sind",    nämlich,    die    es   wissen,    also:    „selbst   bei   Ungelehrten". 
13  dvnldisk,  zu  doelja.   —    14  ädr    hann   hjösk    (zu    biia),    „bis  er    .>'! 
rüstete".   —    15  hafrana,    sein  Bocksgespann.   —    18  Über  Hymir  v- 
P.  G.  I,  1044  f.;  1097.  -  23  er  „da".  -  24  mun  „es  wird",  S  495  b). 
27  fyrr,  näml.   als  der  andere  'J9  lei    n'd  hcmd-.    ..unterliess". 

80  hugdisk,  zu  hyggja. 

8.  5.  1  tpurdi,  zu  »p'jfjn.  —  J.  *'/.'.>.,*,  -,,,.,,;  ,.»  .„nui.  —  8  »/> 
ri$k,  zu  #Htia.  —  4  ätti,  zu  eiga.  —  5  Himinhrjdtr,  vgl.  P.  6.  I,  10! ' 
med  damit".  —  Ib.  njäoar,  zu  $(tr.  —  6  gkotit,  zu  $kj6ta.  —  7  gi ' 
zu  ganga.  —  8  reri,  zu  rda.  —  9  $6tti$k,  zu  *<  kja.  —  16  tu  ist  .\ 
verb.    -    19  »(Ut,  zu  tannr.  —  20  <ngu  minur,   „um  nichts  wenig«'' 


2.  Thor  und  Hymi.  —  3.  Balders  Tod.  99 

v'4\.  §  411.  —  Ib.  Midgardsorm,  vgl.  P.  G.  I,  1045.  —  21  höf,  zu 
/lefja.  —  Ib.  d  liendi  ser,  ,.init  seiner  Hand"  (zu  hqvd)\  orminn,  nämlich 
in  Gestalt  einer  Katze,  die  Thor  nicht  von  der  Erde  aufheben  konnte, 
vgl.  oben  zu  S.  4,  11.  —  22  vä,  zu  vega.  —  23  brä,  zu  bregda;  vid  „da- 
gegen" ;  hart,  zu  tiardr.  —  24  skullv,  zu  skjalla.  —  26  /'(/o/;,  zu  hlaupa.  — 

27  drö,  zu  draga.  —  Ih.  mä  „kann  man".  —  27  f.  engi  sä,  „keiner  von 
denen",  d.  h.  „niemand",  vgl.  §  396  a).  —  28  mdtti,  zu  mega.  —  32 
er  (2)  =^  at.  —  34  hjö,  zu  hoggva. 

S.  6.  1  lysti,  zu  Ijösta.  —  3  til,  adv.  —  4  ser,  nämlich  Th6r.  — 
5  öd,  zu  vada.  —  Über  den  ganzen  Mythus  vgl.  P.  G.  I,  1097. 

3.  Balders  Tod. 

Aus  Kap.  50—53  derselben  Schrift. 

6  ordit,  zu  verda.  —  9  vert,  zu  verdr.  —  Ib.  über  Baldr  vgl.  P.  G. 
1,  1062  ff.,  spez.  1064  f.  —  10  dreymdi,  unper.«iönliches  Verb  mit  doppeltem 
Ate,  vgl.  §  432.  —  Über  Träume  vgl.  P.  G.  I,  1009.  —  11  bjru,  zu 
bera.  —  12  f)at,  vgl.  §  511.  —  13  Frigg,  Odins  Gemahlin,  vgl.  P.  G. 
I,  1103  f.  —  18  svmir  „teils",  vgl.  §  396  a).  —  Über  solche  Spiele 
vgl.  A.  L.  295  f.  und  301  ff.  —  19  grjöH,  instrumentaler  Dativ.  — 
21  Loki,  vgl.  P.  G.  I,  1083  ff.  -  22  Fensalir,  vgl.  ib.  1105  und  Zeitschr. 
I    deutsche  Phil.  28,  185  ff.  —  23  vissi,  za  vita.  —  26  /^egü,  zußnggja.  — 

28  winit,  zu  vhma;  vex,  zu   vaxa,  vgl.  §  96,  6.  —  30  ungr  „zu  jung". 

S.   7.    2  sleit,  erg.  „ihn".  —  Ib.  Hndr,  vgl.  P.  G.  I,  1063.  —  b  se, 

II  sjä.  —  Ib.   ok  l?at  amiat,  „und  dann,   weil",  vgl.  §  502.  —  6  gerdu 

g(rr  />«,  vgl.  §  80,  Anm.  —  7  veit,    imper.  von  veita.  —  8  vendi,  zu 

vnndr.  —  10  flö,  zw  fljüga;  jardar,  zu  jord.  —  11  mest  „als  das  grösste", 

vgl.  §  459,  Anm.  3.  —  Ib.  unnit,  zu   i)in})a.  —  14  vöru   med  einum  hug 

til  fjess,  „sie  hegten  dieselbe  Gesinnung  gegen".  —  15  gridastadr:  auf 

dem   Dingplatze  war  stets  Friede   geboten,  vgl.   A.  L.  381,  P.  G.  II, 

->.  174.  —   18  Ödinn,  vgl.  P.  G.  I,  1066  tf.  —   Ib.  ßeim   mun  verst,  „in 

liini  Masse  am  schlimmsten",  d.  h.   „um  so   schwerer-',  vgl.  §  411.  — 

-2-2  ästir,  zu  äst,  vgl.  §  370.   -    23  ok   vili  Iiann,  ,.und  der  wolle",  vgl. 

488.    -  23  f.  fdi  fvndit,  „finden  könnte",  vgl.  §  452.  —  24  Über  Hei 

^1.  P.  G.  I,  1108;  1116.  —  25  Hermödr,  vgl.  ib.  1065.  —  26  til  fjeirrar 

farar  (zu  fnr)  vard,    „die  Fahrt   unternahm".   —   27   ste,  zu  stiga.  — 

2U  fluttu,  zn  flytja;  erg.  „sie".—  31  Über  diese  Bestattung  vgl.  A.  L. 

179  und  483  f.,   P.  G.  11,  2,  227  f.  -   38  vargi  „auf  einem  Wolf".  - 

35  f.  fengu  eigi  haldit,  „konnten   ihn   nicht  halten",  vgl.  zu  Z.  23  f.  — 

86  feldi,  zu  fella,  vgl.  §  465. 

S.  8.  1  hratt,  zu  hrinda,  erg.  .ihn".  —  2  hraut,  zu  hrjöta;  skul/u, 
zu  gkjäl/a.  —  3  f.  mu?idi  hrjöta,  ädr,  „hätte  zerschmettert,  wenn  nicht".  — 
4  bödu,   zu  hidja.  -  6   Nanna,  vgl.  P.  G.  I,   1063  f.  --  Ih.  sprakk,  zu 

7* 


100  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

springa:   .,ihr  Herz   brach".  —  Ib.  dö,  zu   deyja.  —  7  slegit  (zu  slä) 
eldi,   „es   wurde   Feuer  darauf  angezündet",  §  496).  —  Ib.  wegen   dii 
Leichenverbrennung  vgl.  A.  L.  480  ff.,  P.  G.  II,  2,  211  f.;  228.  —  8  vigdi 
bälit,   das   Hammerzeiehen  hatte    ähnliche   sjMubolische  Bedeutung  wie 
das  Kreuzeszeichen:   in   der  prymskvida,  Str.  30,   wird  die  Ehe  damit 
eingesegnet,  vgl.  P.  G.  I,  1099.  —  12  valkijrjur,  vgl.  P.  G.  I,  1014  ff. : 
1077  f.;    hrafnar:    Huginn    (Gedanke)    und    Muninn    (Erinnening).    — 
13  Freyr,   vgl.  P.  G.  I,  1058  ff.;   gelti,  zu  goltr.   —    14  Ueimdallr,  v^i 
P.  G.  I,  1057  f.  —  15  Freyja,  erg.  „fuhr".  —  17  Draupnir,  vgl.  P.  (^ 
1,  1060;   1082.  —   19   Hestr  etc.,   vgl.  A.  L.  478,  P.  G.  II,  2,  228.   - 
22    dala,   vgl.  §  426.    —   23    drinnar,   zu  n.    —  24  pokt,  zu   />ekja.   — 
25.    Die  dir.  Rede  kann  auch  schon  bei  hinn  anfangen;  wegen  at  vüI. 
§  469,    Anm.    2,    und    gr.    ö    .   —  36    at  kann   kom  livergi  vcer,   „da~- 
er  es  nirgends  berührte". 

S.  9.  1  hallarinnar,  zu  hnll.  —  2t  ondugi,  als  angesehener  Gast, 
vgl.  A.  L.  446,  P.  G.  11,  2,  250.  —  6  skyldi,  erg.  hon.  —  10  vid  „da- 
gegen". —  13  Nanna  war  mit  Baldr  im  Totenreiche,  vgl.  S.  8,  5  tl. 
Über  ihr  Verhältnis  zu  Frigg  vgl.  P.  G.  I,  1104;  über  deren  Dienerin 
Fulla  ibid.  —  20  i  hita,  das  Anlaufen  oder  Beschlagen  ist  gemeint. 
21  f.  finna  i  hellt,  /war  gt'igr  sat,  „finden  sie  eine  Riesin,  die  in  einer 
Höhle  sass",  vgl.  §  492,  Anm.  —  22  f^okk,  besser  pqkt,  vgl.  P.  G.  I. 
1065.  —  26  —  naut-ek-a-ek  (vgl.  §  513)  karh  (=  Odins)  sonar  {—  Balder> 
kyks  ne  dauds,  d.  h.  „ich  hatte  weder  vom  lebenden  noch  vom  tottii 
B.  Nutzen".  —  27  's  =  es  =:  er,  Rel.  pron. 


i.  Die  Yolsmigen  und  Nibelungen. 

Aus  der  Snorra  Edda,  Skäldskapartnäl,  Kap.  41—47,  —  Die  Nil" 
lungensage  erscheint  in  älterer  Gestalt  in  den  Eddaliedern  und  später  m 
der  VoUunga  saga,  in  jüngerer  in  der  /Adriks  mga.  Vgl.  P.  G.  II,  1,  S.  22  ti. 

8.  10.     2  Ilwr,  vgl.  P.  G.  I,  1086.  —  4  ät,  zu  eta.  —  5  laust,  zu 
zu  Ijösta.  —  6  veüt,  zu  veida.  —  10  hjö,  zu  büa.  —  11  fia/a  „erhalten". 
12  «'»ma,  zu  ttrinn.  —  16  svö,  erg.  tagdi  kann.  —    16   peir  fedgar,  vgl. 
§  510.  —  Ib.  hondum  „bei  den  Händen".  —    18  fjnrlausn,  jeder  Mord 
konnte  mit  Geld  gebüsst  werden,  das  man  den  Verwandten  des  Ge- 
töteten  zahlte,  vgl.  P.  G.  II,  2,  179  f.  —   19   at,  vgl.  §  481,   Anm. 
20  /legi nn,  zu   fln.    -  24  Svartdlfnheim,   die   in  Hügeln    und  B'elsböhl 
belegenen  Wohnungen  der  Schwarzallien  oder  Zwt>r«:t',  die  kunstreidn 
Schmiede  waren,  im  Gegensatz  zu  den  in    der  Luft  wohnenden  Lielit 
alben.     Vgl.  P.  G.  I,  1028  ff.  -  25  dvergn,  vgl.  ib.  !031  ff.  —  26 .//  < 
latun  „als  Lösegeld",  §  481.  -   "7    -ui     'ii   -in-    -    M    /"'.•^-  ""   '"''■  v 
mega,  „flagte,  dass  er  könnte 


4.  i>ie  Yolsnngen  und  MbdmigeB.  101 

S.  11.  3  £.  f>at  tkgUK.  etc.:  fxa  Teitritt  hier  das  folgoide  Snbj.: 
•  /  formäli.  —  4  at  hinm  stjfidi  ßytja  etiu  ,weil  &  es  dem  zn  Ohren 
bringen  würde,  der  ihn  empfioge'^.  —  9  «e»  mat,  ^ßo  gut",  TgL  §  506.  — 

10  gekk,  zu  ganga.  —  12  at,  adr.  —  14  uHt  ist  dat..  Tgl.  §  438  d).  — 
Ib.  drö,  m  draga.  —  16  »tua,  zn  «tor;  er  föhrt  damit  durch  Lnft  imd 
Wasser.  —  Ib.  ok,  erg.  er  „als  sie".  —  19  kelzk,  zu  htdd^  —  21  ar 
„ilavon^.  —  23  (tZ  gmlishu,  „um  des  (ioldes  willen"*.  —  28  hamn  fara, 

es  ihm  e^dm'^.  —  30  «r  «;ä,  ,,die  ihn  sdm''.  —  33  bräy  za  hregda.  — 
>5  Hjälfrek»,  der  histor.  Merowinger  Ckäperik,  TgL  P.  6.  U,  1,  6. 
S.  12.    3  Id,  za  liggja.  —  6  tök  i  natdr,  «es  schnitt  entzwei*.  — 

11  v€tz,  za  vatn,  §  109  c).  —  14^  Er  Terlangte  Bosse  (äihne)  ifur  den 
Tod  seines  Bmders!  —    17  hmgdi,  zn  kfggg§a;  mimdi,  erg.  ccra.  Tgl. 

-  502.  —  18  4»«  kort  (zn  Aardr)  var,  „(nm  zu  Terendirai}  wie'  etc., 
_'l.  §  508.  —  21  «Ol»,  zn  titja.  über  soldie  wam^ide  YSgel  (=:  Seelen) 
^1.    P.  G.  I,   1010  f.  —  22  Ooklämm,  zu  itekkva.  —  24  apiOir  bamga, 

-der  Ringrerschwender*.  d.  h.  „der  Fnrst%  TgL  A.  L.  184  ff.  —  S5  äti, 

FOL  eta.  —  28  berr  rong  ord  sama»,  .,er  fährt  fiüsche  Rede",  TgL  Z.  13 ! 

S.  13.     1  batt,  zn  binda.  —  4   nqf,  m  si^a.     Ygl.  dazu  nnten 

Z.  15  ff.  —  7.    Hier  fehlt,  dass  Signrd  sich  mit    ihr  Teilobt ;  infolge 

ines   ihm  Ton  Gndrnn  gereichten  Zanbertrankes  Teigisst  er  jedoch 

äter  sein  Versprechen.  —  9  /»a»,  TgL  §  480.  —  10  Gitdrim  entspricht 

-atschen  Krimkild.  —  12  f.  »orrnk  (zn  »cerja)  i  brMraiag,  die  s<^^en. 

tC~(>räderschaft,  wobei  die  Schwörendoi  unter  einon  Basenstreifen 

wanden  und  ihr  Blnt  znsammen  auf  die  Erde  laufen  liessen,  TgL  A.  L. 

■Ml  U  P-   G.  n,  2,   216  f.,  Zeitschr.   t   deutsche  PhiL,  3«,   157.   — 

14  f.  Constmiere :  /fjru  til  Atla  Brnd-y  at  bidja  Gummari  (tär  G.)  komm 
.Is  Gattini   Bryithüdar:  Ätti  ist  Attüa,  BrgmkQd  dieselbe,  die  sdion 

A.  6  genannt   hi.    Odin  hatte   die  Walküre  wegen  Ungehorsams  in 
^  :hlaf  Tersenkt  nnd  mit  einem  lodernden  Feuer  vmgeben:  nur  wer  dies 
larchschritte,  sollte  ihr  Mann  werdoa.  —  17  ftm  heit  ttremgt,  ,das  ge- 
bt*".  —  28  at  lim/e,  „zur  Morgengabe*,  Tgl.  A.  L.  247  ff.,  P.  G.  U, 

-  143.  —  31  peir  Gunnarr,  „er  nnd  G.%  TgL  §  436.  —  33  SearnJüid 
.ehört  nur  der  nordischen  Sagengestalt  an. 

S.   14.    2  kugadoM  bttr,  «einen  mutigeren*.  —  4  er  »dem**.   — 

">  rii,  za  >:ega.  —  7  reit,  zu  cerdr.  —  8  A/ö,  zu  Uetja.  —  9.  Construiere: 

lt.   $a,  TgL  §  468  a).  —   11   f>ätt  »empfingst",   zu   friggja.   — 

15  h..uu>o,  —  Gnthonn.  —  24  fekk,  zu  fä.  —  25  ätta  (zu  eiga).  Tgl. 
?  485;  zn  f>au  Tgl.  §  480.  —  27  jölu,  zu  fela.  —  29  for  fyrirt  „gegen 

.e-,  Tgl.  §  491,  5;  bardük,  zn  berja.  —  30  vrdm,  zu  verda.  —  38  ff. 
gL  hierzu  S.  33,  13  ff.  —  Ib.  Jemgim,  zu  fä.  —  36  Aefct,  zu  hamga;  dö, 
a  degja. 

S.  lä.    2  bordker  af  kam$um.  Tgl.  A.  L.  156.  —   3  erfi,  über  dies 
ierliche    Totenmahl  (urspTfingl.  Totenopfer)  Tgl.  A.  L.  500  ff.,  P.  G. 


102  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

IT,  2,  139  und  227.  —  4  f.  var  blandit.  vid  blöäi,  .,e8  war  das  Blut 
damit  gemischt";  vid  ist  Adverb  zu  dem  unpersönlich  gel)rauchteii 
Verb,  hlödi  der  von  letzterem  abhängige  Dativ.  —  6  aagdi,  erg.  „es".  — 
14  rak,  unpersönl.,  „es  trieb  sie",  vgl.  §  495  b).  -  15  Junakr,  Ent- 
stellung aus  Odoaker.  —  17  f.  svarlir  .  .  .  Nißvngar,  sie  sind  schwär 
wie  die  Zwerge,  weil  sie  auch  zu  den  Unteriidischen  gehören,  denn 
Nißl.eimr  bedeutet  „Totenreich".  —  20  kvenna,  zu  kona,  vgl.  §  171,  2. 
Über  die  Ermanrichs-Hage  vgl.  P.  G.  II,  1,  40  f.  —  21  ser,  d.  h.  dem 
Jorm.  —  24  Bikki,  Jqrmunreks  böser  Ratgeber,  vgl.  a.  a.  0.  41  f.  - 
Ib.  faltit,  zum  adj.  fallinn;  irtti,  zn  ciga.  —  25  ok  hwdi  f)au,  d.  h.  Sr. 
und  Ra.  —  26  l^eim  hinum,  vgl.  §  512.  —  29  luiuk,  vgl,  A.  T  M 
Ib.  senda,  erg.  „ihn".  —  36  trMu,  zu  troda. 

S.  16.  2  eptir,  eigentl.  „nach  (dem  Tode)",  d.  h.  „tiu" .  -  4 
„daran".  —  5  kvcFmi,  jüngere  Form  für  kömi.  —  6  sofanda  „wenn  > 
schliefe".  —  9  af  honum,  „von  ihm",  erg.  vera.  —  13  leitt,  zu  leiäa.  - 

19  hjogqu,  zu  hqggva.  —  21  muiidi,  erg.  vera.  —  22  f.fengu  eigi  sot! 
(zu  sökja)  /^t'i,  „konnten  sie  nicht  überwältigen".  —  23  f.  at  f>ci  ski: 
herja  grjoti,  „dass  (man)  sie  steinigen  soll",  vgl.  §  4M4  c.  —  V-i. 
über  die  letztere  Sage  speziell  P.  G.  II,  1,  43. 

5.  Der  Zweikampf  auf  Sainsl). 

Aus  der  Hervarar  saga  ok  Ueidreks,  und  zwar  Kap.  3  (bis  S.  17,  2it 
der  älteren  und  Kap.  3  (von  17,  29  ab)  der  jüngeren  Fassung;  herau^- 
vtm  S.  Bugge,  Norröne  skrifter  etc.,  Christ.  1873,  S.  203  ff.  und  302  ff.  .<h 
beruht  auf  Liedern,  die  der  Bearbeiter  mit  allerlei  Zuthaten  versehen 
und  durch  eine  Idee  verbunden  hat:  wie  das  von  Zwergen  geschmiedete 
Schwert  Tyrfing  allen  Besitzern  den  Tod  bringt.  Vgl.  P.  G.  If,  I 
S.  91  ff.  und  133. 

26  AngantiT  ist  der  älteste  von  den  12  Arngrimssöhnen.  h 
»trengdi  heil,  vgl.  A.  L.  461  f.  Es  war  eine  uralte  Opferspende,  weht 
man  die  ^Minne"  der  Götter  trank. 

8.  17.    8  i  fni,  „während  dessen';  fram,  d. h.  von  der  Wandbank 
in  die  Mitte  der  Halle   (Vgl.  die  Abbildung!).   —  10  f)ir,  ydvart:   über 
den  Wechsel  der  Anrede  vgl.  §  383,  Anm.  2.  —  Ib.  unnit,  zn  vinna.  - 
\2  l^ir  —  dr,  vgl.  §  208,  Anm.  2.  —  13  Über  die  liergerkir  vgl.  P.  (J. 
J,  1018  f.  —  Iß  /fykkir,  erg.  honum.  -  16  nkal,  erg.  ..er";  o/ „daraus".  — 

20  at  „durch".  —  21  er .  .  .  af,  „von  dem",  vgl.  §  491,  5;  fogur  einar, 
„bloss  Berichte".  —  24  f.  ver  liver»  mannt  nidingr,  „sei  in  jedermanns 
Auge  (in  elender  Schurke",  vgl.  A.  L.  298.  —  26  tik  drelja,  „er  würde 
zögern".  —  27  »vii  g«rt,  „wie  die  Sache  stand".  -  28.  Die  saga  be- 
riihtet  nun,  wie  Angantyr  sich  vermählt  und  einen  bösen  Traum  hat. 
8ein  Vater  grebt   ihm   das   Schwert   Tyrfing.  —  2»  f.  hvar  tvau  »kip, 


5.  Der  Zweikampf  auf  Samsö.  l03 

zwei  Schiffe,  die",  vgl.  §  492,  Anm.  —  32  Vg^.  die  Orvarodds  saga, 
"i\.  Boer,  Halle  1892.  —  M  sex  ^zn  sechsen". 

S.  18.     1  med  odru  hordi  fram,  en  odru  aj^r,  d.  h.   erst  an   dem 

iuen    Schiffisbord   (auf  Deck)   entlang,    dann   an   dem   andern  wieder 

iriick.  —  7  f.  en  ffess  ä  miUi,  „als  dazwischen",  d.  h.  in  der  Zwischen- 
zeit zwischen  ihren  Wntanfallen,  wo  sie  normal  waren.  —  10  oskumt, 
vgl.  A.  L.  138.  —  14  lilast  ,.sehr  wahrscheinlich",  vgl  §  380.  — 
In  Odin,  als  Kriegergott,  vgl.  P.  G.  I,  1074:  />at  eüt  tegja  .  .  .  (tdruord, 
_and  das,  sagt  man.  sei  das  einzige  furchtsame  Wort,  das  H.  gesprochen", 
TgL  §  492,  1  und  Anm.  —  24  daudir,  erg.  cera  oder  cerda.  —  32  />« 
ordi,  „auf  dies  (dein)  Wort",  oder:  „mit  dem  (folgenden»  Worte". 
S.  19.     1  »ff,  vgl.  §  479.  —  2   af  „davon*.  —  5  *ttfrtii,  nach  der 

Orvar-Odds  saga  Kap.  24  hatte  er  es  von  der  Königstochter  Olvor  in 

Irland  erhalten.   —   6  brynju,  vgl.  A.  L.  209  ff.  —   7  ffeu  „so",  vgl. 

373.  —  9  <rf  „weil".  —    \Q  het  ek  odrti  etc..  „ich  verhiess  (etwas) 

iderea  der  Königstochter".  —  13  f.  visadi  tä  ValAaUar,  „weihte  dem 

'ode."  —   15  lata  $kamt  [erg.  rera)  hqggca  ä  miUi,  „machen  ^nuri  kurze 

Pausen   zwischen    den  Hieben".  —   17  htatra   drengja,  abhängig  von 

■»irni.   —   19  beir  Oddr,   0.  und  Hjorvard.  —   21   «  „darin":  gott,  zu 

dr.  —  22  /ö  (zu  fär),  „nur  wenige".  —  26  ffeirra  Hjälmars,  d.  i.  Hj4l- 

nars  und  Ängantys.    —   29  Ära*  '«  =  hvat  e*  (für  er,  vgl.  §  278  .  — 

•  Constr. :  et  kced  m.  «.  meda  fnk.  acc.  mit  int,  worin  undir  „Wunder" 

^abject  ist.  —  31  «  hlid  brynja,  „die  Brünne  an  deiner  Seite",  ei^.  e» 

ggcin.  —  32   fjqrvi  of  farit ,  „das   Leben   beendet".  —  35   scarf* 

-chwarz  ist's  (mir)":  sekal:  ganga   =:   se-ek-a-ek  g.,  „ich  sehe   nicht 

it-ntlich  genug),  um  gehn  (zu  können)". 

S.  20.     1  hneit,   erg.  mer.  —   2  herdr  „gehärtet".  —   4  ötrcntdr 
yxmant  (—  leikg,  näml.  gcerda),   „bereit  zum  Kampfe".  —  5  /6r  'k  i 

•  d,  „ich  stieg  zu  Schiffe".  —  7  hlad*  bcdgunni  r=  hladbed»  Gitnm, 
-der  Walküre  des  Bortenpolsters",  d.  h.  „des  goldverbrämten  Kleides"*, 
Umschreibung  (kenning)  lür  „Weib",  hier  Ingibjorg.  VgL  A.  L.  328  ff.  — 
8  d  Ag.  ütanverdri,  „draussen  auf  A.",  vgl.  §  396  a).  —  9  sagdi,  erg. 
h<m.  —  10  Constr :  at  ek  eigi  mundo  aptr  koma,  —  12  /Vr,  erg.  „ihn".  — 
13  Constr.:  $6  tregi  mvn  henni  hugf.  (vera).  —  14  e«  =r  at.  —  16  fmi 
zu  rädi:  „ich  fühlte  mich  nie  zufrieden  mit  der  Stellung".  —  18  Wegen 
der  Stellung  von  i  vgl.  §  491,  5.  —  19  küskarlar,  vgl.  A.  L.  429  f.  — 
20  at  mins  fqdur,  vgl.  §  499.  —  21  Constr. :  mungät  medir  margaßra.  — 
22  eggja  'gen.  pl.)  »por,  „Wunden".  —  24  d.  h.  honum  t  sinn*.  — 
25  Constr. :  f>€im  emi  (zu  o^  9V  '^  ef$tvm  br.,  „dem  Adler  gebe  ich 
als  dem  letzten  Beute",  d.  h.  „das  ist  der  letzte  A.,  dem  ich  Beut« 
gebe",  vgl.  §  396  a).  -  26  Constr. :  d  minu  blödi.  —  28  f.  kommg*  döttir, 
vgl.  S.  16,  27  f.  ->-30  lagdir  i  haug . . .  med  v^pn^m,  vgl.  A.  L.  485  ff., 
P.  G.  n,  2,  228. 


104  Anmerkungen.  —  Ä.  "Pro sä. 

6.  He(tin  und  Ho^ni. 

Aus    der   Snorra  Edda,    Skaldskap.,  Kap.   57.   —   Die    Erzählun- 
zeigt  eine  ältere  Fassung  der  Hildensage   als   das  mhd.  Giidrun-¥.\><' 
vgl.  P.  G.  II,  1.  51  ff.,  Paul  und  Braunes  Beitr.  16,  516  ff. 

S.  21.  2  Heäinn  =  mbd.  Hetele.  —  3  Hjarrandi  =  mhd.  Hurant.  — 
6  spurdi  tu  hans,  „erfuhr  über  ihn".  —  9  f.  par  sein  heitir  Udey,  vgl. 
§  477,  Anm.  —  12  i  ndru  ordi,  „bei  der  andern  Unterredung".  —  21  f. 
Dasselbe  berichtet  die  Hervararsaga  vom  Schwerte  Tyrfing.  —  26  höfu, 
zu  hefja.  —  Ib.  fJjadningar  —  mhd.  Hegelinge.  —  27  bordusk,  zu 
berja.  —  28  vakfn,  zu  vekja. 

S.  22.  5  zu  ragnorokrs  vgl.  P.  G.  I,  1117;  es  ist  Entstellung  von 
ragnarnk  „Göttergeschick".  —  Hierauf  folgen  dann  Str.  8 — 12  der 
Ragnarsdräpa  von  Bragi  dem  alten,   die  denselben  Kampf  berichten. 


7.  Walther  und  Hildegund. 

Aus  der  pidrekssaga  therausg.  von  Unger,  Christ.  1863),  Kap.  241 
bis  244.  —  Dieselbe  Erzählung  ist  uns  in  dem  lat  Gedicht  des  Ekkr 
hard  von  St.  Gallen,  den  Bruchstücken  eines  alt  engl,  und  eini> 
mhd.  Epos,    sowie   endlich  in  polnischen  Chroniken  überliefert, 
vgl.  P.  G.  I,  1,  57  ff. 

6   über   Si'/sa  =   Soest   vgl.   Paul   und   Braunes  Beitr.   IX,  452  ; 
Attila  i.st  iu  dieser  saga  König  von  IlünaUind  "=.  Norddeutschland. 
7  Erminrik  ist  an    die  Stelle  Odoakers   «getreten  (vgl.  P.  G.  11,  1,  44 
regiert  in  Rom  und  besitzt  Apulien  r=  Süditalien  (Beitr.  a.  a.  0.  476').  - 
10  Ösid,  nach  Kap.  41  der  Sohn  des  Friesenkönigs  Ortnid,  des  Bruder 
Attilas,  am  Hofe  seines  Oheims  erzogen.  —  11  In  der  deutschen  Sa;, 
ist   Wallher   der  Sohn   des  aquitan.   Königs   Alp/iere   (ae.  A-llfItcre). 
12  U'ilf  vetra,  vgl.  §  500.   -    13  tveim  vetrum,  vgl.  §   411.  —  14  In  d. 
deutschen  Sage  ist  Hildegund  die  Tochter  des  Burgunderkönigs  Ileri- 
Tich.  —  Ib.  Utas  ist  der  russische  Ilija,  Hauptheld   Wladimirs  des  Gr. 
(um  1000),   8.  P,  Q.    II,  1,  39.   —    15  gisling,  vgl.  P.  G.  ü,  2,  164. 
Ib.  Attila:  Fremdnamen  bleiben  oft  undekliniert.  —  21  Erka  —  mh«l 
Uelclie,  llerche,  die  histor.  h\>ixa,  Ki-Qxa.  —  22  attu  =  at  /)ii,  §  95. 
22  f.   oes,  värra,  i)lur.  niajest.,   §   882.  —    24    si  „sei".   —   28  annai 
tninn  j'rdndi,  „ein  andrer  meiner  Verwandten",  vgl.  §  396  a\  —  2^*  tj 
svn  vel,  „sei  so  gut!". 

S.  28.    4   engutn  Mut,  erg.  unna  ek.    —  8   me«(   ^nur^  —   !'   'Hi- 
narri  „der  einen".  —  \Q  fni-ndkonu,  Krka  ist  nach  der  Th.s  dieTocht' 
des  Wilzenkönig«  Osantrix,  des  Stiefbruder«  de«   ll'ta$.  —  11  tvn  vc 
»kiilu,   „dass  e«   so    sein    solle".    —    18   Süsam,   bemerke   die   gelehn 
lat  Endung!  —  16  trüdi,  erg.  „ilnn"  und  vgl.  §  478  a);  til  fttssa,  „> 


8.  Hildebrand  n.  Alibrand.  —  9.  Bagnar  lodbrök  n.  seine  Söhne.  105 

^eit".  —  19  tölf  „zu  zwölfen".  —  21  Aldrian  (vgl.  zu  S.  22, 15)  =  mhd. 
Adrian.  —  34  tniüni  hendi,  „mit  meiner  Hand".  —  36  ie,  TgL  §  466. 

S.  24.  7  f.  er  hjä,  „bei  dem".  —  13  hjstr,  zu  Ijöita.  —  14  io«, 
näml.  der  Hieb,  vgl.  §  494  c\  —  15  gpraik,  zu  »pringa.  —  18  bak, 
näml.  hetUins :  fjall,  die  Alpen.  —  20  f^eir  Attila,  A.  und  Erminrik. 


S.  Hildebrand  und  Alibrand, 

^idr.  S.  Kap.  405—9.  —  In  älterer  Fassung  im  abd.  Hildebrands- 
üede,  in  jüngerer  in  dem  Volkslied  des  14.  Jabrh.  erhalten  (in 
ilOllenhoft-Scherers  Denkmälern  »  ü.  26  f.),  womit  unsere  Fassung  im 
We.sentlicben  übereinstimmt.  Tgl.  P.  G.  11,  1,  11;  18;  45  und  Ger- 
mania 19,  315  ff.  und  21,  51  ff.  —  Das  Lied  besingt  eine  Episode  aus 
Dietrichs  Heimkehr,  der,  von  Ermanrieh-Odoaker  aus  Italien  vertrieben, 
lange  Jahre  mit  Meister  Hildebrand  bei  Attila  in  der  Verbannung  ge- 
lebt hat  und  nun  zurückkommt,  um  sein  Reich  wieder  zu  erobern. 
22  Loüirigr  hatte  Dietrich,  von  dessen  Ankunft  er  durch  Hildebi-and 
erfahren,  im  Walde  vor  seiner  Burg  jin  Oberitaüen)  begrüsst  und 
bewirtet.  —  25  AUhrcaad  =  dem  deutschen  Haduhrand.  der  mit  seiner 
3Iatt«r  in  einer  Burg  als  Herzog  Erminriks  bei  Verona- Bern  wohnt.  — 
Ib.  hrgk,  erg.  at  fara  oder  rida.  —  27  Konrädr,  Lodvigs  Sohn. 

S.  25.  1  f.  «7«  er  hamn  mikiU  k^  ,ein  so  grosser  K.  ist  er".  — 
5  er  _es  ist".  —  7  kcitt,  vgl.  §  480.  —  8  «  „darauf",  erg.  er,  „ist".  — 
14  f.  et^i  sidarr,  d.  h.  „firüher".  —  19  Also  zur  Jagd,  vgL  A.  L.  62  ff.  — 
2«)  ««1»  hest,  „auf  seinem  Bosse".  —  21  ä,  vgl.  zu  Z.  8.  —  28  lizJt, 
zu  Uta. 

S.  26.  1  leggr  „sticht".  —  3  baki,  erg.  hestgim.  —  6  itwidugi^ 
zu  stffdja.  —  12  Ufjp,  zu  gefa.  —  16  »llkt  kit  »ama,  „ebenso".  —  18  bol/ii 
„noch  halb  mal".  —  27  alira,  vgl.  §  380,  Anm.  —  30  Über  die  Yljimgar 
vgl.  P.  G.  II,  1.  46.  —  33  AI.  wiU  sein  Geschlecht  nicht  nennen,  daher 
leugnet  er;  eigi  heldr  en,  „nicht  mehr  als",  d.  h.  „ebensowenig  als*. 

8.  27.  3  tei-r,  »lag  ist  subj.  —  7  Ja  ttadit,  „kann  stehn".  — 
13  /w«  itowa,  das  jüngere  Hildebrandsüed  hat:  „ei»  wib"  iStr.  10),  die 
altschwed.  Übersetzung  der  Tb.  S.:  „en  kvno"  (Kap.  351,  S.  274).  — 
2^  «iRum  syni,  §  415. 

S.  28.  1 1  hvirrt,  weil  auf  mask.  und  fem.  bezüglich.  —  13  tnäda, 
»^rg.  f>eir,  vgl.  §  494  a;. 

9.  Ragnar  lodbrök  and  seine  Sohne. 

Kap.  1—3  und  15—18  der  Ragnor»  »aga,  herausg.  von  Asmundar- 
son.  Fomalda  »ogur  SordHanda,  Reykjavik  1891,  I.  177  ff.  Vgl.  P.  G. 
II.  1,  132. 


106  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

Der  historische  Ragnor  war  ein  Sohn  von  Sigurd  hring,  dem 
Sieger  in  der  /^?va'aZ/fl-Schlacht  (zwischen  715—30)  und  Üherwindor 
von  Harald  hildetnnn.  Um  750  geboren,  wurde  er  der  niächtigsr. 
nordische  König,  indem  er  über  Schweden  und  Teile  von  Norwegen 
und  Dänemark  herrschte.  Die  meiste  Zeit  verbrachte  er  auf  Kriegs- 
zügen,  besonders  im  Osten.  —  In  der  um  1260  verfassten  saga  wurde  er 
mit  andern  gleichnamigen  Heerkönigen  zusammengeworfen,  nament- 
lich einem  iuugei-eu  Loährok,  dessen  Söhne  um  850  England  verheerten 
und  König  Ella  von  Nordhumberland  bekämpften.  Ragnars  Sohn  Ivar 
ist  der  Ingwar  englischer  Chronisten,  der  870  den  König  Eadmund 
tötete.  —  Die  von  allerlei  Märchen-  und  Sagen/ügen  reich  durchsetzt» 
saga  ist  dadurch  an  die  Vnlsunga  saga  angeschlossen  worden,  dass  der 
Verfasser  eine  Tochter  Sigurds  und  der  HryMld:  Aslaug  erfand,  die 
er  als  Kräka  zur  Gemahlin  Ragnars  machte. 

16  svnum,  §  412.  —  21  skemmu,  vgl.  A.  L.  225,  P.  G.  II,  2,  235.  — 
26  let  „sie  that".  —  28  öx,  zu  vaxa;  par  „dahin',  „so  weit"*. 

S.  29.  3  vidreignar,  §  410,  Anm.  —  7  /wat  manna  sein,  „was  für 
ein  Mann  auch".  —  9  heivianfiflgja,  vgl.  A.  L.  241,  P.  G.  II,  2,  219.  — 
11  inviii,  §  512.  —  14  f.  Vgl.  den  Bericht  des  Saxo  gratnmaticus  im 
Anf.  des  8. 'Buches  seiner  Hisloria  danica  und  P.  G.  II,  1,  93.  — 
18  vexti,  zu  vqxtr.  —  Ib.  yfirlit)-,  vgl.  §  410,  Anm.  —  20  tu  „dazu".  — 
Ib.  Er  wurde  Viking.  —  22  at  „darauf".  —  24  ItwtU,  zu  /*^«r.  —  Ib.  I>at 
eru,  §  481.  —  25  girr,  subj.  XBlfot.  —  32  i  „hinein".  —  34  tekr  hanneU.. 
wodurch  also  die  Spitze  lose  wird.  —  36  dags,  §  373. 

S.  80.  5  hart,  zu  /mrdr.  —  17  hegrda,  §  485.  —  27  fnm,  dat.  pl. 
von  fdr.  —  31  rdzk,  zu  ruda.  —  32  f.  pykkir  d  f)vi  tikendi,  „es  dünkt 
(ihm)  wahrscheinlich".  —  34  vnnit,  zu  vinna.  —  36  bid,  imper.  — 
36  kostar,  §  373. 

S.  81.  1  f.  ef  sd  er  nakkoarr  .  .  .  skal,  „wenn  einer  da  ist,  soll 
er".  —  3  Utk,  zu  lila.  —  4  degi,  zu  dagr,  §  20,  Anm.  1.  —  10  frd  />i'i  f., 
„im  Vergleich  zu  dem,  was  (zu  kommen)  pflegte",  d.  h.  „grösser  al.-* 
gewöhnlich".  —  12  fyrir  „dafür".  ~  17.  Die  dir.  Rede  beginnt  schon 
mit  ok.  —  22  d,  zu  pinginu.  —  26  sihit,  erg.  er.  —  32  fian»,  der  jart.  — 
36  ann,  zu  unna. 

8.  82.  6  pötti  svd  mikit,  „es  ging  ihm  so  zu  Herzen".  —  8  d.  h. 
er  wird  wieder  Viking.  —  9.  Die  aagu  berichtet  nun  von  Ragnars 
Ehe  mit  Krdkn-Aslaug,  den  vielen  Kriegsfahrton  seiner  Söhne  in 
Schweden  und  im  Süden,  weiter  von  R.a  Eutscbluss,  in  Abwesenheit 
seiner  Söhne  mit  zwei  Transportschiffen  einen  Zug  nach  England  zu 
nntemehmen,  wovon  ihn  Aslaug  vergebens  abzuhalten  sucht. 


9.  Ragnar  lodbrök  und  seine  Söhne.  107 


In  der  saga  Kap.  15  ff.  —  11  gaf,  §  495,  b).  —  12  htnrrv,  vgl. 
A.  L.  140.  —  13  heidu,  vgl.  §  477.  —  17  »ett  menn  fyrir,  ^dafür  be- 
stimmt", als  Strandwächter,  vgl.  Beowulf,  V.  229  ff.  —  21  at,  beachte 
den  Gebrauch  der  Coojanction  nach  mal  —  22  pori,  %  460.  —  23  />e/r 
Ella,  ,E.  und  .seine  Lente''.  —  25  verdi  ffer  =  verdid  er,  §  28.5,  4.  — 
27  af  ose  ganga,  ^.aufhören,  uns  zu  bekämpfen".  —  29  Randcd'm, 
,.Schildgöttin'*  wurde  Asla'tg  we2:eu  ihrer  Teilnahme  am  Schweden- 
kriege genannt.  Das  gegen  Wunden  schützende  Gewand  hatte  sie 
selbst  gewoben.  —  30  er  „womit".  —  Ib.  lä,  zu  liggja. 

S.  33.  4  Beachte  das  Druckfehlerverzeichnis!  Bemerke  die 
doppelte  Verneinung :  aldri .  .  .  neiit,  wo  wii-  eitt  erwarten  würden. 
Wegen  yrai  vgl.  §  473  a).  —  6  lauk,  zu  luka,  ^es  schloss  so  mit".  — 
8  bomir  skildir,  „er  wurde  zwischen  Schilde  geklemmt"*.  —  10  f>agdi, 
zu  pegja.  —  13  skal  „soll  man",  vgl.  §  495  a).  Wegen  des  onngard 
vgl.  S.  14,  32.  —  14  nakkvat  pat,  er,  „etwas  von  dem,  woran",  d.  h. 
„derart,  dass".  —  15  skal,  vgl.  zu  13.  —  21  klfedi,  d.  h.  das  schützende 
Zaubergewand.  —  24  gruir,  d.  h.  „meine  Söhne".  —  26  eigi  at  gerr, 
„deshalb  doch  nicht  besser".  —  28  ättar,  zu  eiga.  —  29  rinim  ttgi  etc. 
gehört  zu  orrostur.  —  30  orma,  erg.  verda  skuldu.  —  31  es  minnzt  etc.. 
„was  man  selbst  am  wenigsten  ahnt".  —  33  gcdtar,  zu  goltr.  —  34  f. 
Snbj.  zu  grafa,  hrina,  hafa  ist  ormttr;  ronuitty  zu  rani,  §  436.  —  36  man  'k, 
erg.  vera  oder  cerda. 

S.  34.    5  hce  peim er,  „welchen  Eindruck  es   auf  sie  machen 

würde,  wenn".  —  7  ßh- .  . .  räda,  „setzt  den  Mann  darüber".  — 
10  segja  „sagen  lassen".  —  Ib.  fear  ist  hier  und  Z.  24  eine  jüngere 
iren.-Form  statt  fodur.  —  13  Vgl.  zu  Z.  5.  —  Die  saga  erzählt  nun, 
wie  ßagnars  Söhne  zurückkehren  und  ihren  Vater  nicht  daheim 
Treffen.  —  16  Über  das  hdadti  (Thron)  vgl.  P.  G.  II,  2,  233;  ormr  i 
auga:  diesen  Namen  erhielt  er  vom  Vater,  weil  es  nach  der  Voraus- 
sage der  Mutter  schien:  „«em  ormr  liggi  vm  auga  »veininum'  (.Kap.  8). 
i  her  Namengebung  vgl.  A.  L.  262  ff.  —  17  hneftafli,  vgl  A.  L.  425 
und  469.  P.  G.  II,  2,  252.  —  28  med  hcerjvm  aiburd,  „unter  welchen 
l'mstäuden".  —  31  er  petsi  sogu  var  par  komit,  „als  es  mit  dieser  Er- 
zählung bis  dahin  gekommen  war".  —  33  f.  sä  ä  eptir,  „man  nachher 
■laran  sah".  —  36  helt,  zu  halda. 

S.  35.  9  mtiftti  „könnte  mau".  —  Vi  ef . . .  $korti,  „wenn  ihnen 
Htwas  fehlt",  —  16  lata,  erg.  skipit.  —  19  cid,  zu  sogn,  „welchen  Ein- 
druck der  Bericht  auf  jeden  gemacht  habe".  —  20  f.  pess  er  von,  „das 
ist  zu  erwarten".  —  22  at  pci,  „nach  dem".  —  23  gott,  erg.  vera:  „sie 
würden  nicht  klug  im  Herzen  sein".  —  26.  Die  saga  erzählt  nun,  wie 
Ragnars  Söhne,  trotz  Ivars  Abraten,  um  ihren  Vater  zu  rächen  nach 
England   ziehn,  jedoch  vor  Ellas  Übermacht  weichen  müssen.     Ivar 


108  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

trennt  sich  von  den  andern  und  geht  zum  Könige,  um  Busse  für  den 
Tod  des  Vaters  zu  verlangen.  —  29  f.  fiilarn  .  .  .  fnk,  vgl.  §  383. 
Anm.  2.  —  35  vant^  zu  ocmdr. 

S.  36.  6  skal  „soll  man''.  —  17  er  kann  jengi  mesta  til,  „die 
grösste,  die  er  hekommeu  könnte",  vgl.  §  459,  Anm.  3.  —  20  sein  mjost, 
„so  schmal  als  möglich",  vgl.  §  506.  —  20  f.  Iwtr . . .  hrort.  „lässt  er 
jedes  für  sich  laufen",  d.  h.  „er  trennt  sie  von  einander".  —  23  hreidn, 
erg.  /jvenginn.  —  24  vitt,  zu  vidr.  —  28  Lvndünaborg,  sonst  heisst  sie 
Jurcik  --  York,  weil  Ella  in  Nordhumbrieu  herrschte.  —  Vgl.  hierzu 
die  Sage  von  der  Grttndung  Karthagos  durch  Dido!  —  32  /?6tti  «r. 
tnikü,  ^man  dachte  so  hoch".  —  33  siiium  „ihren".  —  35  a  uudir,  „har 
in".  —  Ib.  f.  er  konvngi,  „der  König  hat". 

S.  37.  3  svd  komit  rddi  sinu,  „zu  einer  solchen  Stellung  ge- 
kommen war".  —  4  fjess  erindis,  „mit  der  Botschaft",  vgl.  §  441.  — 
7  hvar . . .  räd,  „wie  weit  es  mit  ihm  gekommen  war-*.  —  \\  at  „da.-^s 
sie".  —  15  f.  er  yfir,  „worüber".  —  16  /«»17t,  8  460.  —  23  sein  s'izt  (zu 
sidr),  „so  wenig  als  möglich".  —  Ib.  lata  fara  etc.,  „die  Leute  v<ih 
ihrer  Fahrt  wissen  lassen".  —  28  svarit,  zu  srerja. 

S.    38.     2  enn   „als   dass".    —   6  gengr  „verläuft".   —   18   skgldl 
„sollte  man".  —  21  marka  orn,    weil   die  Rippen   auf  dem  Rücken  ii 
Adlersform  aufgeschnitten  und  die  Lungen  durch  die  Öffnung  gerisstn 
wui'dcn.  —  23  kraddr,  zu  kvedja.   —  27  öttu,  zu  eiga. 


10.   Thorgny  and  König  OUf. 

Kap.  79-81  der  Olafs  saga  liins  helga,  in  Snorri  Sturlusons  Heims- 
kringla  oder  Kununga  sngvr,  herausg.  von  Uuger,  Christ.  1868  (hier 
H.  289ff.).     Vgl.  P.  G.  li',  1,  Ulf.  und  129f. 

Zwischen  König  Olaf  digri  (nach  seinem  Tode  hitin  helgi  genannt 
von  Norwegen  und  König  Olaf  von  Schweden  herrschte  Feindschaft, 
da  letzterer  alte  Ansprüche  auf  Norwegen  geltend  machte.  Auf  Wunsi  li 
der  Westgoten,  die  sehr  unter  diesem  Zwist  litten,  sandte  0.  digri 
1017  seinen  Marschall  (stallari)  Hjorn  mit  dem  Isländer  lljalti  nach 
Schweden,  um  sich  mit  dem  Herrscher  dieses  Landes  über  die  streitigen 
Gebiete  zn  einigen.  Sie  kehrten  beim  .larl  liogtiratd  ein,  der  Ingihjnr;! 
die  Schwester  Olaf  Tryggvasom,  zur  (iattin  hatte.  Während  Björn 
hier  blieb,  begab  sich  Hjalti  zum  König,  bei  dem  sowohl  wie  bei  des««-« 
Tochter  Ingigerd  er  sich  beliebt  machte.  Letztere  wusste  er  auch  für 
0.  von  Norwegen  zu  interessiren.  Da  aber  ihr  Vater  von  einem  Ver 
gleich  ni(  lits  hören  wollte.  Hess  Hjalti  den  .larl  bitten,  !*elbst  mit  Björn 
zu  kommen,  und  diese  beiden  trafen  unterwej,'a  mit  Hjalti  und  ing. 
auf  einem  Gut«  der  letzteren   ztisammen.     Uarauf  reisten   RognvaM 


10.  Thorgny  und  König  Olaf.  —  11.  Asbjom  Selsbani. 


109 


und  seine  Begleiter  «um  Gesetzsprecher  ilogmadr)  Ton  Tiundaland, 
worin  Alt-Uppsala,  die  damalige  Hauptstadt  Schwedens,  lag. 

30  logmanm.  Der  von  den  freien  Bauern  gewählte  log-maär  hatte 
las  geltende  Recht  auf  den  periodischen  Versanimlongen  öffentlich 
vorzutragen,  vgl.  P.  G.  n,  2,  84. 

S.  89.  5  iitt,  zu  ndr.  —  10.  Dies  war  der  zweite  Ehrensitz 
öMra  ondvgi).  vsrl.  Ä.  L.  220  und  459,  P.  G.  H.  2,  233.  —  14  /wr 
Björn  fonnautar.  ^B.  und  seine  Begleiter".  —  19 paäan  til  N..  „zwischen 
ihnen  und  N.".  —  21  hann.  der  Jarl.  —  24  1et...gaHga,  ^sagte,  dass 
es  keinem  glücken  sollte,  zu  kommen".  —  35  oräa  ginna,  „in  seineu 
Worten^.  §  410.  Anm. 

S.  40.  5  Über  die  hird  vgl.  A.  L.  435.  —  7  aiman  reg  ä,  „auf 
der  andern  Seite  von".  —  9  küslarlaiveit,  vgl.  A.  L.  429.  —  16  ffat 
landaslcipti  etc. :  Die  Grenze  war  der  Götaelf  von  der  Mündung  bis  zum 
Venenee,  dann  eine  Linie  von  da  bis  zum  Kirchspiel  Ed»kogen  in 
Hedemarken,  weiter  der  KjÖlen.  —  20  lians,  des  Könitis.  —  21  rett, 
zu  fr-da.  —  25  fekgk,  zu  ja.  —  29  taldi.  zu  telja.  —  31  peirra,  der 
Norweger.  —  34  bidja  Ingigeräar,  dieser  Plan  war  jedoch  von  Hjalti 
iremacht. 

8.  41.  \  er  „dass".  —  2  enn  digra  mann,  so  nannte  er  stets 
verächtlich  den  König  von  Norwegen.  —  3  sannan  (=:  lat.  »omtem!) 
at  landrödum.  „des  Landesverrats  schuldig".  —  11  f>u9tu,  zu  f>y9ta.  — 
21  ainn,  ei^.  ..man".  —  29  jök.  zu  auka.  —  30  cardi.  zjjl  verja.  —  Ib. 
car . . .  koma,  ,.es  war  uns  leicht,  mit  ihm  zu  beraten". 

S.  42.  1  värr,  §  396  C.  —  9.  Auf  dem  Morajnng  hielten  die 
üpptviar  ihre  Königswahl,  vgl.  P.  G.  H.  2,  128.  —  22  f.  »eldi .... 
''e»tar  hennar,  ,er  verlobte  mit  0.  durch  den  Jarl".  —  26  jmu  Ing.. 
_er  und  I.".  —  28  slMur,  vgl.  A.  L.  168,  P.  G.  U,  2.  238  f.  — 
M  gafu  tüborit,  „Glück  gehabt". 

11.  Asbjorn  Selsbani. 

Ebenfalls  aus  der  Ötfifs  saga  hin$  helga.  Kap.  123  ff.  (ünger,  8351  ff.). 

S.  4S.  1  madr  ,ein  Mann".  —  2  Erling  war  ein  mächtiger 
norweg.  Herse  und  wohnte  zu  Sfili  (Jäderen'*.  —  4  Omd  ä  fxrändar- 
nesi  ist  falsch,  denn  das  heutige  Trondeneet  liegt  auf  Z/iji(/ö  iHaaloga- 
landX  —  6  fifrir  fmm  br^'ärum.  „der  erste  von  den  Brüdern".  —  6  f. 
lendr  madr;  Harald  härfagri  brachte  die  Hersen  (%«-o^-Vor!jteher)  da- 
durch in  ein  Abhängigkeitsverhältnis,  dass  er  ihnen  Königsland  als 
Lohn  für  ihre  Unterstützung  im  Kriege  verlieh;  vgl.  P.  G.  II,  2,  115.  — 
9  car  „noch  bestand".  —  Ib.  fnenn  hi(4.  die  3  Opferfeste  am  14.  Okt. 
Wintersanfangl,  zur  Julzeit  ^Weihnachten  —  Neujahr),  und  im  April. 
Vgl.  A.  L.  77   und  455  f.,  P.  G.  I,  1126  f.  —  11    reizlttrnar,  vgl  A.  L. 


110  Anmerkimgen.  —   A.  Prosa. 

455  ff.,  P.  G.  II,  2,  249  f.  -  17  hwtti,  zu  hottr.  —  20  f.  var  /fess  . .  .  tök. 
„kurz  darauf  .  .  .  begann".  —  22  f.  vaut  /?ess  vid,  „es  kam  ihm  zu 
statten".  —  23  pau  er  hafa  purfti,  „die  man  bedurfte".  —  24  /?at/ 
misseri,  „das  Jabr".  eigeutl.  „die  Halbjahre",  Winter  und  Sommer,  wo- 
nach mau  zählte,  vgl.  A.  L.  375  ff.  —  25  liin  fyrri  (pl),  „im  vorigen 
Jahre".  —  28  fju,  zu  Inggja.  —  33  fmt  fijlgdi  uh  fx'i,  „dazu  kam". 

S.  44.  1  haiinaäL  i.  J.  1022.  —  4  byrding,  vgl.  A.  L.  127  ff.  — 
6  segl,  vgl  A.  L.  128.  —  12  örwadr,  köuigl.  Beamter,  der  die  Güter  de.'; 
Königs  verwaltete,  seine  Einkünfte  einforderte  und  sein  Interesse  auf  den 
Volksversammlungen  zu  vertreten  hatte.  Gewöhnlich  Leute  niederer 
Herkunft,  wurden  sie  von  den  Grossbauern  verachtet.  —  22  /lit  lengsta. 
„am  weitesten',  d.  h.  „wie  weit  höchstens".  —  25  satt,  zu  saniir.  — 
34  mun,  erg.  kostr  vera,  §  499. 

S.  45.  3  (itt  „hast",  zu  eiga.  —  6  konungsins  Rygja  iron.  r=  Ei- 
lings.  ~  7  knstudu  tjoldunum  af  ser,  „sie  brachen  ihre  Zelte  (auf  d^ni 
Schiffe)  ab",  vgl.  A.  L.  128.  —  9  her  , hierher".  —  10  per  =  er.  - 
15  hinn  kätasti,  ,.sehr  froh",  vgl.  §  380.  —  16  liit  nthta  ser,  „neben 
sich".  —  17  hit  Ijosasta.  „ganz  offen".  —  18  var  eigi  vel  til  horit. 
„traf  sich  unglücklich".  —  19  f.  veit  ek  ..von,  „ich  glaube  nicht,  dass 
es  hier  Männer  giebt".  —  20  mum.  3.  pers.  pl.  conj.  —  22  eru  spil- 
lendr  at,  ,  sind  darauf  aus.  zu  vernichten."  —  23  seint  er  .  .  .  Sfgrja. 
„spät  erfährt  man  die  Wahrheit".  —  30  viti  pir  ■=■  vitid  er,  zu  ILit.  — 

31  i'dtu  . . .  telja.  „du  brauchst  dabei  auch  nicht  sehr  aus  der  Art  zu 
schlagen",    nämlich    weil   Erling   selber   so   kühn    aufgetreten   war.  — 

32  titt,  zu  tidr. 

S.  46.  5  likara  „ziemlich  wahrscheinlich",  §  380,  Anm.  —  .">  t. 
vgl  A.  L.  434.  —  8  vill,  erg.  hafa,  §  502.  —  11  leiddi:  Beim  Abschied 
folgte  der  Wirt  dem  aneesehenen  Gaste  zum  Hofe  hinaus  und  gab  ihm 
ein  Geschenk,  vgl.  A.  h.  447  f.  —  12  kdrleikum.  vgl.  §  370.  —  SO  peirra 
Erlings,  „seine  und  Erlings".  —  Ib.  er  rtü  hitt  til.  „jetzt  ist  es  nötig."  — 

33  hafdi  eigi  lidskost  rid,  „war  nicht  stark  genug  gegen". 

8.  47.  1  rutt,  zu  rydja.  —  2  f.  taki,  ftii  =  takid,  fäid  (imper.). 
vgl.  §  286,  4.-4  lausiim  kiti.  „mit  leerem  Schiff",  d.  h.  „ohne  Ladung".- 
8  f.  Vard . . .  Asbirni,  „A.  brauchte  sich  nicht  darum  zu  sorgen",  iro- 
nisch. —  18  gora. .  .til,  „mit  Geringschätzung  behandeln".  —  13 f.  hafdi 
i  ßegtningi,  .spottete  über".  —  14  ff.  btidi  er.  at .  . .  kann  svi'i,  „einest cil.>* 
steht  .  .  .  ,  anderntoils  handelt  er  auch  darnach".  —  16  txir,  gen.. 
frirvda  ist  Apposition  dazn.  —  Iß  »likt  »tarf  $em  hann  lagdi  ä,  „wenn 
man  bedenkt,  welche  Mühe  er  darauf  verwandte".  —  20  til  ,von".  — 
24  $nekkja,  vcl.  A.  L.  187  f.  —  25  nnust.  wtirin  die  Schiffe  abgetakelt 
im  Winter  standen,  A.  L.  186.  —  26  tU,  adv.  —  31  matti,  erg.  vern 
oder  „man".  —  33  /niska  „nach  Ostern'  M  farit,  xum  adj. /Inr  in» ; 


11.  Asbjoin  Selsbani.  Hl 

ridast  „in   der  grössten  Ausdehnung",  „meistenteils".  —  35  fiirir  läan, 
.auf  der  äusseren  Seite".  —  36  fjat  er,  „was  davon". 

S.  48.  1  f>ar  er,  ,.wo  es",  §  495  c).  —  Ib.  tjaldat,  näml.  auf  dem 
Schiffe,  vgl.  zu  S.  45,  7.  —  Sa  vjösn.  „um  auszuspähen" ;  titt,  zu  tidr.  — 
7  f}ä,  er,  „die  so  beschaffen  war,  dass  er**.  —  12  bjoggu,  zu  büa.  — 
13  svä  =  <>k  svä.  —  \h  t  forstofuna,  vgl.  A.  L.  220  —  18  vnr  „war 
es".  —  20  af  „davon".  —  21  synt,  zu  syni).  —  22  Asb.  ist  nähere  Be- 
stimmung zu  kann  (§  510),  vid,  adv.  —  30  vrdu  i  blödi  einu,  „wurden 
oanz  mit  Blut  befleckt".  —  34  svä  =  o/-  svä. 

S.  49.  1  S/cjälg  war  als  eine  Art  Geisel  beim  König,  seit  dieser 
<i(jh  mit  Erling  versöhnt  hatte.  —  2  mun,  erg.  verda  oder  vera.  — 
Ib.  f.  at  par  etc.,  „dass  man  sich  da  nach  Hilfe  umsehen  wird,  wo  ihr 
seid".  —  3  at.  nach  mvn,  vgl.  S.  32,  21.  —  Ib.  fe  „Wergeid",  vgl.  P.  G. 
II,  2,  179  f.  —  8.  In  der  Nähe  des  Königs  war  Friedens-  und  Frei- 
stätte, P.  G.  II,  2,  174.  —  8  i//dr  fqdur  jAnvm.  „dir  und  deinem  Vater" ; 
zwischen  diesem  und  dem  König  bestand  ein  kühles  Veihältnis.  — 
12  hit  bezta  uvnit  (zu  vinna),  „sehr  wohl  gethan".  —  13  vert,  zu 
'•erdr.  —  15  genranda,  §  450  -  16  ser  „sis".  —  17  leggja.  hier  „auf- 
geben", ,,verzichten  auf".  —  25  sktitti,  vgl.  A.  L.  129.  —  26  sem  ä 
mätti  taka,  „was  das  Zeug  halten  wollte",  „aus  allen  Kräften".  — 
27  n^kr.  gen.  von  nött.  —  28  lopts,  vgl.  A.  L.  225  f.,  P.  G.  II,  2,  235.  — 
1)1  skjötastr  „sehr  schnell".  —  32  fori,  zu  fara.  —  34  />«,  erg.  „es" ; 
ef . . .  för,  „was  da  so  . .  .  heran  stürzte". 

S.  50.  2  pyH-i,  ej'g.  „es".  —  13  seti  =  setid,  drepi  "=■  drejjtd, 
vgl.  zu  S.  47,  2.  —  23  sä  konungr:  Christus;  ä  „hat".  —  24  olc . . . 
hann,  „auch  er".  —  26  ollu,  zu  vcdda.  —  29  drepinn,  erg.  verda.  — 
;30  vit,  imper.  —  33  let  „nahm".  —  36  a  lagt  (zu  leggjn),  „darauf  ge- 
setzt" :  hb/pi,  zu  Idaupa. 

S.  61.  2  svnf,  zu  sofn.  —  8  hord  vom  uppi,  nach  dem  Mahl 
wurden  die  kleinen  Tische  fortgenommen,  A.  L,  233,  P.  G.  II,  2,  233 
und  247.  —  10  aura,  zu  ei/rir;  über  altnord.  Geld  vgl.  A.  L.  117  ff".  — 
11  foru  upp,  vgl.  zu  Z.  8.  —  31  horüt,  zu  hverfa.  —  34  heror,  als  Bot- 
schaft von  Ort  zu  Ort  geschickt.  —  35  brätt,  zu  brädr.  —  Ib.  redu  til 
hipa,  „gingen  an  Bord". 

S.  62.  6  l?ä,  pleonastisch.  —  10  lä,  zu  liggja.  —  12  sungnar,  zii 
^gngva.  —  19  glopska  ist  subj.;  wir  würden  sagen:  „dass  A.  eine  grosse 
l^Iissethat  begangen  habe".  —  20  ordit,  zu  verda;  at  ^ daran".  — 
•21  Wegen  der  „Überbusse"  vgl.  P.  G.  II,  2,  181.  —  23  landsvist,  im 
< Gegensatz  zur  Achtung  oder  Verbannung;  beachte  die  dreifache  Al- 
literation! —  25  hafa  vald  ä  um  mal.  ..Gewalt  über  die  Sache jhaben".  — 
27  manvz,  collectiv.  —  28  rar,  gen.  pl.  —  34  ht'ir  i,  „dahinter  steckt".  — 
36  t>eir,  prädicativ:  „so'.  —  Ib.  ordit,  zu  verda;  er  „dass". 


112  Anmerkungen.  —  A.  Prosa, 

S.  53.  1  slcal,  erg.  ek:  —  6  hijd,  zu  hjnda.  —  14  f,  card  ekhi  at. 
„es  kam  uicht  zu".  —  18  upphaf,  erg.  vera.  —  20  /»«  skcd  kann,  Ana- 
koluth  statt  shal.  —  22  räd,  statt  riidir,  §  468,  Anm.  2.  —  27  veizlu. 
wie  sie  der  König  auf  seinen  Rundreisen  von  seinen  Beamten  zu  for- 
dern hatte.  —  31  hvat  }>ar  reäisk  af,  „was  das  Ergebnis  würde'^.  — 
36  f?eir  pörir  frdndrnir,  „er  und  sein  Verwandter  Th.". 

S.  54.  7  ikal,  erg.  „man".  —  8  f.  »Uid . . .  umhötar,  „es  war  doch 
Aussicht  vorhanden,  dass  eine  Änderung  zum  bessern  eintreten  könnte".— 
12  at  pü  Sit,  vgl.  zu  S.  53,  22.  —  18.  Hier  sind  Kap.  129-31  aus- 
gelassen. —  19  pat  vdr,  i.  J.  1024.  —  20  /nilfa,  proleptisch :  sie  sollten 
den  Distrikt  zu  gleichen  Hälften  teilen.  —  21  f.  suma  (teils)  at  veidu 
etc.  Die  svslumenn  waren  ursprünglich  königliche  Gesandte,  die,  mit 
Vollmacht  ausgestattet,  in  bestimmten  Aufträgen  nach  einzelnen  Landes- 
teilen geschickt  wurden;  allmählich  entwickelten  sich  hieraus  feste 
Anstellungen,  an  gewisse  Distrikte  (syslvr)  geknüpft.  Als  Löhnung 
erliielten  sie  meist  ein  königliches  Landgut  (veizla),  selten  bezogen  sie 
alle  zu  ihrem  Ressort  gehörigen  Einkünfte  gegen  eine  jährliche  Ab- 
gabe (leti),  vgl.  P.  G,  II,  2,  159.  —  22  (}  „darauf'.  —  26  let  /ylgjc 
„zeigte  vor";  solche  jart.  waren  z.  B.  ein  Ring.  —  29  erum,  wegen 
vdrn,  vgl.  §  483,  —  Ib.  at  liafa,  §  446,  Anm.  —  30  /?<i  =  syslu.  — 
31  med  hondum  Jiqft,  „sich  damit  befasst". 

S.  55.  13  rezk  til  foruvejitis.  ,,schloss  sich  an".  —  16  hans  rar 
etc.,  „ei'  wurde  von  Süden  erwartet",  vgl.  §  409.  —  19  Vngaßota. 
Schiffe,  die  nach  Vagi  zur  Versammlung  fuhren.  —  21  leid,  erg. 
fara.  —  22  ka'rsta,  erg.  „Verhältnis  zwischen*  ihnen".  —  26  vendi,  zu 
vondr.  —  30  gor  svä  oel,  „sei  so  gut!"  —  82  hjd  „an  einander 
vorbei". 

S.  56.     1  leidar,  vgl.  §  441.  —  5  raldi,  zu  velja.  —  Bf.  vannek . . . 
til,    „er   lebte    nicht   lange   genug".    —    9   rert,   zu  verdr.  —   10  «/ 
„sim".  —  Ib.  verr  til  for.  „weniger  dazu   im  Stande".  —  14  mnttu,  zu 
mega.  —   15  f.    ?/rrf»    per  sknruliga,    „du    würdest   dich    als    ein    Mann 
zeigen".   —   16  letir  af  linndum,   ..schleudertest",   —    18   verdir,   vgl 
§  468  b).  —  18  hefnir:  die  Verwandten  hatten  die  Pflicht  der  Blut 
räche,   vgl.    P.    G.  II,  2,   188.    —   22    ganga   „gegangen    sein";   tM 
„genommen  hätten".  —  28  $tyddi  „gestützt  hätten",  vgl.  §  390  aV 
30  ordtok  f>av,  „was  die  Ausdrücke  betrifft",  vgl.  §  492,  1  und  Anm.  - 
34  med   „bei,   unter".  —    Ib.   peir   sumir,    „einige    von   denen",   vgl. 
§  896  a).  —  Thöri  tötet  später  den  Karli  (Kap.  143), 

12.  Tliormöd  KoIhrünskitldN  Endo. 

Audi   ans  der  Öläf»  $aga,  Kap.  246  f.  —   Nachdem  der  dänisch« 
König  Knut  Norwegen  erobert  und  dem  .Tarl  Hakan  übergeben  hatte 


13.  Das  Streitgespräch  zwischen  Sigtir4  und  Eystdn.        113 

10^  ,  ging  Öläf  nach  Bussland  zu  seinem  Eidam  Jarideif.  Im  fol- 
genden Jahre  kehrte  er  znrück,  nm  sein  Land  wieder  zu  erobern, 
wurde  aber  Ton  einem  Bauemheer  bei  Stiilasiad  gesehlagen  xmd  fiel 
selbst  (29.  Juli  1(^).  In  seinem  Gefolge  be&nd  sich  Thtyrmyd,  ge- 
nannt Kolhrünartiald,  weil  er  Liebeslieder  auf  ein  Mädchen  mit  dem 
Beinamen  Kolhrün  t  Schwarzbraue)  gedichtet  hatte.  Am  Morgen  yor 
der   Schlacht   weckte  er  das  Heer   mit    dem  Vortrag  der    BjarkttmSl. 

8.  57.  3  krerr  >rid  annan,  „der  eine  neben  dem  andern**,  appos. 
zu  lid.  —  Ib.  f>eir  ßestir,  ,die  meisten  von  denen".  —  6  Dags  kridy 
weil  Dagr  Hringsson,  ein  Verwandter  Öläts,  mit  seiner  Schar  nach  dem 
Falle  des  Königs  noch  einen  heftigen  Angriff  auf  die  Bauern  machte 
und  sie  fast  zum  Weichen  brachte.  Schliesslich  musste  er  doch 
fliehen.  —  11  loitinn,  zu  Ijötta.  —  17  mikil,  erg.  er  ptU.  —  22  cartu 
=  rart  fjv.  —  26  hetr,  wohl  zweideutig:  -die  Oberhand"  oder  „die 
bessere  Sache*.  —  29  t-erdr  „kommst". 

S.  58.  7  rHt.  erg.  vor.  —  13  kona,  über  weibliche  Arzte  Tgl. 
A  L.  389  i.  —  Ib.  hatt,  zu  hinda.  —  30  reita  vmhond,  „sie  Terbinden*.  — 
3ö  g.->rt,  erg.  .etwas". 

S.  59.  2  af  Icnhimrm.  „aus  dem  Gerüche  des  Lauches",  TgL 
A.  L.  389.  —  3  hont»  „ihn".  —  7  $onit,  zu  rreOa.  —  9  ««pi,  erg. 
„man".  —  Ib.  fä  mer.  erg.  tnngina.  —  12  af  „damit".  —  Ib.  f.  gödr . . . 
at.  „ich  habe  ihn  von  einem  guten  Manne  erhalten".  —  13  f.  i  morgim. 
nach  dem  Vortrag  der  Bjariamol.  —  18  feitt  etc.,  vgl.  S.  78,  61  — 
19  hne,  zu  kniga.  —  Ib.  /y/r,  vgl.  §  496. 

13.  Das  Streitgespräch  zwischen  SignrS  and  Eystein. 

Ans    der    Saga    Sigurdar  Jorsalafara,    Eyitein»  ok   Öläf»   (Heims- 
lingla^  Kap.  25  (24).  bei  Cnger  S.  681  «f. 

Die   drei  Brüder.  Söhne  von  Magnu$   Barfm»*  (f  1103),  regierten 
_' »meinsam  über  Norwegen:  Sigurd  machte  1107 — 10  eine  Seefahrt  nach 
■TusfUfm,  wovon  er  seinen  Beinamen  erhielt.    Öläf  starb  1115.    Dar- 
ich spielt  unsere  Geschichte. 

S.  59.  25  $inu  n'mn,  „abwechselnd".  —  SOfoma,  1.  pl.  imper.  so  fä. 
S.  60.  2  kefem.  zu  kefja.  —  6  so  oUdr,  ygl.  A.  L.  463  f.  — 
>  leikit,  vgl.  §  452.  —  17  f.  kctnm  . . .  okkr,  ,wie  es  mit  nnserm 
-  hwimmen  ging?"  —  19  Über  Wettschwimmen  vgl.  A.  L.  311  f. — 
j4  Wegen  Bogenschiessen  vgl.  A.  L.  301  ff.  —  27  «i  mtima  mm 
»kilja,  ,es  ist  wenig«  Verschiedenheit  zwischen"  (minna  neutr.  compar.).— 
30  f.  f>e9*  k^ti  mer . .  .  kqfdingligra,  «das  scheint  mir  weit  ehren- 
voller-. —  ^  ßettir  „viele". 

8.  61.  7  K,  erg.  „darin*:  m4Ur  „du  sprichst*.  —  12  ä,  zu eiga.  — 
Ib.  herdtf  erg.   „man".  —   14  btdinn,  zu  hidja.  —   15  kt^a,  erg. 

Hnlthitiirn.   ^ UMimOimrhm  l<f\mAmrh  8 


114  Anmerkungen.  —  A.  Prosa, 

kost.  -    20  satt,  zu  siV;a.  —  22  mynda  vekja,  „hätte  hervorgerufen" 
kynna  „gewusst  hätte".  —  23  gerda  heiman,  „aussteuerte".  —  26  heyrt. 
zu  getit,  vgl.  §  452.  —  28  fxir  er  .  .  .  slikar,  „desgleichen;  wie  sie".  — 
35  hvers  mannz  for,  „eine  Stelle,  wo  jeder  vorbei  rauss,   wenn  er  ..." 

S.  62.    4  Iqgäumsk,  zu  leggja.  —  7  ä  lagdr,  „daran  geknüpft".  - 
\Q  fengir,  zw.  fä.  —  Ib.   einskipa:  Sigurf!  kam  mit   6inera  Schiffe  von 
Jtttland  aus  von  seiner  Fahrt  zurück. 


14.  Thör<^lf  besiedelt  Island. 

j  (Wj„»*»»^      Aus   der   um    1230    geschriebenen   Eyrbyggja   saga.    herausg.   von 
^rJX^.   f5.  Vigfusson,  Leipzig  18«4,  S.  1—7  (vgl?  P.  G.  11,  1,  118^.    Die  hier 
'     erzählten  Ereignisse  fallen  in   die  siebziger   und   achtziger  Jahre  de.- 
neunten  Jahrhunderts. 

S.  62.  13  hersir,  ursprünglich  eine  Art  Bezirksvorsteher  in  Nor- 
wegen, die  mit  ihrer  weltlichen  Befugnis  (Führerschaft  im  Krie^r 
Rechtspflege)  eine  geistliche  als  hofgodi  vereinigt  zu  haben  scheinen, 
s.  Maurer,  Germania  XV,  452  f.  Er  entspricht  dem  schwed.  Iieraiis 
hqfdingi,  dem  isl.  godi,  und  die  Würde  war  in  angesehenen  Familien 
erblich.  Seit  der  Herrschaft  Harald  hdr/agrs  wurde  er  Lehnsmann 
(lendr  madr),  vgl.  zu  S.  43,  6  und  P.  G.  11,  2,  106.  —  19  fdstradr.  Man  gab 
Kinder  häufig  zur  Erziehung  aus  dem  Hause,  vgl.  A.  L.  285;  P.  G.  II. 
2,  216.  -  21  f.    Im  Jahre  872.  —  28  sik  „sie",  vgl.  §  358. 

S.  68.  4  jafnan,  vgl.  §  499  und  Anm.  —  H  fyrir  vestan  ha/,  d.  li 
Irland,  Schottland,  die  Orkneys,  Hebriden  und  Shetlandsinseln,  w 
überall  damals  skand.  Ansiedlungen  waren.  —  Ib.  batt,  zu  binda.  — 
16  Eyvindr  wurde  austmadr  genannt,  weil  er  aus  Qotaiand  in  S  c  h  w  e  d  e  ii 
stammte.  —  24  it  efra,  den  Landweg,  vgl.  §  499.  -  25  ätta  fylkj' 
die  zum  Amte  Drontheim  gehörten;  ihr  Versammlungsort  war  Frosia 
(jetzt  Frosten),  wonach  das  geltende  Recht  Frostulnngslqg  hiess;  vgl. 
P.  G.  II,  2,  107.  —  27  drd'pan  ok  tiltekjan,  d.  h.  „vogelfrei".  Über 
die  Acht  vgl.  P.  G.  II,  2,  175  f. 

8.   64.    3  hurfv,  zu  hverfa.  —  4  setta  —   sett  (part.).  —  6  /xi/ 
hof,  Thors  Tempel.   —  9  Mostrarskegg,   volksetymologische   Deutuiu: 
denn  skeggi  bedeutet  „Mann",  bes.  in  Zusammensetzungen  wie  eyjar-»> 
gqtu-sk.  —  17  ütligan,  vgl.  §  484.  —  19  f.    Im  Jahre  874.  —  21  Innda 
kosti,    erg.   vera.  —  22  f.  gekk  til  frittar,    „erfragte    den   Willen    <!<' 
Gottes",    was    durch    Losen,   d.    h.    durch    da«   Aufiiehmen    geritzter 
Stäbchen   (blMsp^nn)  geschah,  vgl.  P.  G.  I,  1183  f.,  §88.-80  »tnllr 
hiess  die  altarähnliche  Erhöhung,   worauf  die  Götterbilder  im  Tempi 
standen,  vgl.   P.  G.  I,    1131.    —    84  f.   skarsk  .  .  .   firdir.     Vgl.    hierzi 
Bagge,   Norrain  fomkvädi,  413  b,  der  Beispiele  dafUr  giebt,  das»  b' 


14.  Thörolf  besiedelt  Island.  —  15.  Die  Bekehrung  Islands.     115 

voranstehendem  verbum   der   sgl.   stehen  kann,    wenn  auch    ein   plur. 
subj.  folgt. 

S.  05.  2  fyeyar,  erg.  kann.  —  3  höf,  zu  hefja.  —  Ib.  sveif,  un- 
persönlich. —  4  vt'mu  seinna,  „langsamer  als  zu  erwarten  war**,  vgl. 
§  413.  —  7  stört jqUött,  neutr.,  erg.  „es  war".  —  12  l?orr,  d.  h.  sein 
geschnitztes  Bild,  vgl.  S.  64,  36.  —  14  /«r  eldt,  Abschwächung  der 
ursprünglichen  Feneranzündung  auf  dem  in  Besitz  genommenen  Lande» 
vgl.  J.  Grimm,  Rechtsaltertiimer  ^  S.  194  f.;  P.  G.  H,  2,  153  f.  —  17  f. 
ä  Hofsstodum,  vgl.  §  477,  Anin.  —  18  ff.  Übei-  i.sl.  Tempel  vgl.  P.  (r- 
I,  1128  ff.  —  2\  fridstadr,  vtfl.  ib.  1129  und  1132  (oben).  —  23  hüs' 
das  sogen,  aßtds,  etwa  dem  Chor  der  christlichen  Kirchen  entsprechend, 
ein  besonderes  kleines  Gebäude  neben  dem  Hauptgebäude,  vgl.  die 
Abbildung  bei  Paul!  —  26  skyldi,  erg.  „man".  —  Ib.  f.  Beim  Schwur 
wurde  der  mit  Opferblut  gerötete  heilige  Ring,  den  der  Priester  an 
hatte,  berührt,  vgl.  P.  G.  II,  2,  S.  193.  —  28  hleytholli,  für  das  Blut, 
der  geschlachteten  Opfertiere,  womit  der  Priester  die  Wände  und 
Götterbilder  besprengte,  vgl.  das  Folgende  I  —  30  er  „wenn".  — 
34  f.  vgl.  P.  G.  II,  2.  135.  —  36  hlotveizla,  Opfei'schmaus,  bei  dem 
das  gekochte  Fleisch  der  Opfertiere  mit  der  Brühe  und  dem  Fett  ver- 
zehrt wurde:  vgl.  P.  G.  I,  1119  ff.  über  Opfergebräuche! 

S.  66.  1  Lalladi,  erg.  „die  Landzunge".  —  4  skyldi,  erg.  „man".  — 
6.  Es  war  altgermanischer  Glaube,  dass  die  Seelen  Verstorbener  in 
Berge  führen,  vgl.  die  Sagen  vom  Rattenfänger  von  Hameln,  vom 
Venusberg,  von  Kaiser  Rotbart  im  Kyttliäuser  und  P.  G.  I,  1004  f.  — 
8  sein  „wo".  —  11  hcärtki  —  ok  eigi  skyldi  .  .  .  ,  ist  eine  Art  Ana- 
koluth.  —  12  älfrek,  eigentl.  „Albenvertreibung",  weil  die  älfar 
(—  Alben,  Elfen)  eine  Verunreinigung  des  Bodens  nicht  leiden 
konnten.  —  12  haft  „benutzt".  —  15  matar  hängt  ab  von  afla.  — 
16  ndru  steht  hier  pleonastisch  im  zweiten  Gliede,  wie  öfters  bei  Ver- 
gleichung  zweier  Gegenstände  von  verschiedener  Beschaffenheit:  vgl. 
Grimms  Wöiterb.  I,  309,  Nr.  4  und  Ztschr.  f.  d.  Phil.  IV,  110  unter 
ander  —  17  skcd,  erg.  „ich"  oder  „man".  —  19  segir  „berichtet 
wird".  —  24  annan  atrünud,  d.  h.  sie  waren  Christen  geworden.  — 
32  f.  bjö  ferd  til  lüand»,  im  Jahre  886. 

15.  Die  Bekehrung  Islands. 

Aus  der  Kristni  saga,  Kap.  XI,  herausg.  in  den  Biskupa  sogur  I, 
Kopenhagen  ia58,  S.  1  ff.  Sie  wurde  vor  der  Mitte  des  13.  Jahrhunderts 
verfasst,  benutzte  als  Quelle  Aris  grössere  Islendingabok  und  enthält 
eine  Erzählung  über  die  Einführung  des  Christentums  nebst  einem 
Abriss  der  isl.  Kirchengeschichte  bis  1121.  Den  ersten,  unglücklichen 
Bekehiungsversuch   unternahm  schon  im  Jahre  981  fxyroaldr  vid/qrli 

8* 


116  Anmerkungen.  —  A.  Prosa. 

mit  dem   deutschen  Bischof  Fridrik;  hiermit  beginnt  die  saga.    Vj^-l. 
P.  G.  II,  1,  124. 

S.  67.     1  um  värit,  im  Jahre   1000.  —   Ib.  HjalU  Skegg Jason,   ein 
vornehmer   Südisländer,  997  von  f>angbrandr  getauft,    we^-en   Götter- 
lästerung auf  dem  Thing  999  als  fjorhaugsmadr,  d.  h.  ausserhalb  eine- 
gewissen Bezirkes,    geächtet;    er   fuhr   nach  Nidarös    zu   König   Ol 
Tryggvason,    der  Christ   war  und   das  Christentum   eifrig  verbreitet' 
Auf  dessen  Befehl  begab  sich  dann  //.  mit  Gizurr  im  folgenden  Friiii- 
jahr  wieder  nach  Island,  um  dort   die  Bekehrang  durchzuführen.  - 
Ib.  Gizurr  kinn  hviti,  Teitsson,  ebenfalls  aus  dem  S.  der  Insel  und  mit 
H.   getauft,    war   ein  Verwandter  Olafs,    zu    dem   er   auch   999   na(  h 
Nidarös   kam.      Sie    blieben    im   Winter   999—1000    beim   Könige. 
2  Inttu,  zu  letja;  gaf  ser  ekki,    „kümmerte   sich    nicht".  —  4  t'tr  land 
aus  Norwegen.  —  5  Leifr  war  der  Sohn  Eiriks  des  roten  (raudi),  eiu' 
Isländers,  der  982  in  Folge  eines  Streites  verurteilt,  die  Insel  verlit- 
und   Grönland   entdeckte.     Vgl.    über   die   Fahrt  Leifs   S.  71. 
10  allnngi,   vgl.  P.  G.  II,  2,  136;  A.  L.  380  f.  —    12  Kolhein   war  von 
König  ()\ki  zu  Nidarös  in  Norwegen  mit  andern  Isländern  in  Verwahr 
genommen,    als  |)angbrand  ihm   erzählte,   dass  man  dem  Christentum 
auf  der  Insel   so   feindlich   entgegentrete.    Der  König  behielt  sie   :i' 
Geiseln,  bis  die  Isländer  sich  bekehrt  hätten.  —  17  ok  „wobei  er". 
18  at   „dass  sie".  —  25  Bum'df  war  der  gode,   der  Hjalti  verklagte 
(s.  oben)  und  später  einen  Mordanschlag  auf  ihn  machte.  —  29  fengn. 
nämlich  durch  Bitten:  „sie  überredeten  ihn".  —  29  f.  rar  eptir,  „blioli 
zurück".  —  30  med  tölfta  mann,   „mit  elf  Leuten,   selbzwölft".  —  lli. 
fjorhaugsmadr,  vgl.  oben  zu  Z.  1.    Er  durfte  deshalb  den  Versammluii^s 
platz  nicht  betreten,  s.  P.  G.  II,  2,  176. 

S.  68.     1  f)eim,  d.  h.  Hjalti  und  dessen  Begleitern.  —  5  hM,  «ii 
auf  dem  Thingplatz  errichteten  stehenden  Buden  oder  Hütten,  worin 
die  Männer  während  ihres  Aufenthaltes   kampierten.  —  7  ha.fdi  stnr 
nwr,  „es  war  nahe   daran".    —    13  Ingherg,   vgl.    P.  G.   11,  9,  188. 
Ib.  skriiddir,  mit  kirchlichen  Gewändern.  —   14  annarr,  näml.  krnss. 
17  kendi,   erg.  „man".    —  22  f.  nefndi  ser   vdtfa,   da  jeder  gosetjtlicli 
Akt  vor  Zeugen  geschehen  musste,  vgl.  P.  (i.  II,  2,  195.  —  23  s<«i 
dusk  hvärir    etc.,    „sie   sagten   sich    gegenseitig   von   ihren   Gesetzen 
los".  —   82  Sidu-IIaltr,  f)orstein»8<m,    aus  dem   östlichen  Island,   w  i 
Ostern   997   von  fangbrand  getauft,   den  er  aufgenommen  hatte. 
33  1.  hundradi  sil/rx,  erg.  peninga  vor«,  (vgl.  Ztj^chr.  f.  d.  A.  X,  223  ft 
ein  peningr  war  '/lo  eifrir,  ein  fi/nV  =  V»  m^rk  oiler   3  ortug€tr.    V^L 
P.  G.  II,  2,  31  ff.  und  164  f.;  K.  L.  117  ff. 

8.  69.  4  fjördungr:  im  Jahre  966  wurde  die  Insel  in  vier  Vieri 
eingeteilt,  vgl.  P.  G.  II,  2,  186.  —  7  jttu,  zu  eiga.  —  19  gordi,  m 
persönlich,  veär  ist  übj.  —  27  fforvaldr,  der  mit  Bischof  Friedrich  ai 


15.  IHe  Bekehrung  Islands.  —  16.  Die  Entdeckung  Yinlands.    11^ 

wachsen  kam  und  das  Christentam  verköndete,  cf.  oben!  —  34  t  ist 
A'iverb.  erg.  hafa  zu  komit. 

S.    70.     2   er   onnarr,   „von   denen   der   eine":    die   ganze   Con- 
-mction:  at  konungar  {Z-  1)  —  /wr  fiqfdu  (Z.  3)   ist  ein  Anakoluth, 
a.s   zweite  />eiV  nimmt   nach   dem   Relativsätze    das    Snbject   wieder 
auf.  —  4  MO  BMI  ffä  TÖdwn,   „zwangen  sie";    ör  hv.  ritinu  gehört   zu 
landsmewn.  —  6  Jna  räd  gafsk  scäj   „sie  zwangen  sie  so".  —  10  mid- 
lum.  \  Pers.  PL  Imper.  —  15  »kyldi,   erg.   ,man".  —   17  f.  hama  4t- 
hurd.  der  Vater    hatte   das  Recht,  die  Anerkennung  des  Tor  ihn  ge- 
brachten  Neugeborenen   zu  verweigern    nnd   es   aussetzen  zu  lassen, 
vgl.  P.  G.  n,  2,  145  nnd  215;   A.  L.  -2601   —   18  kro»»atjot,  als  von 
Opfertieren  herrührend,  vgl.  A.  L.   14.5  £   —  20  «f  vättum  X-äan  riVf, 
wenn   es   ihnen   nachgewiesen   würde*.  —  23.    Sie  wurden   also   in 
eissen  Quellen  getauft.  —  25  f.   Gqmhim   gehört  za  godanum;  geißa 
beachte  die  Alliteration !)  ä  saltinu  bezieht  sich  auf  das  Salz,  das  dem 
Liiufling  anf  die  Zunge  gelegt  wurde.  —  29  kom  mettu  ä  leid,  ,war 
aui  eifrigsten,  es  zu  verbreiten'*. 

16.  Die  Entdeckung  Yinlands. 

Au»  der  Eiriks  »aga  rauda,  herausg.  von  6.  Storm,  Kopenhagen 
^91,  Kap.  5  (S.  20—21)  und  Kap.  8-12  (S.  30-45).  Geschrieben 
~t  sie  zwischen  1263—1300  von  einem  Bewohner  der  Südküste  der 
.<nj6fellsnes-TitM)\os%\,  also  im  Westen  der  Insel  i  vgl.  Forord  S.  XI  f,) 
Vgl.  P.  G.  II,  1,  125.  —  Eirik  kam  mit  seinem  Vater  fxnraldr  aus 
Norwegen  nach  Island;  982  verliess  er,  in  einem  Prozess  verurteilt, 
die  Insel  und  entdeckte  Grönland,  wo  er  sich  986  niederliess.  Er 
hatte  drei  Söhne :  ffonteinn,  fwrcaldr  und  Leifr,  von  denen  letzterer 
zu  König  Öläf  Tryggvason  nach  Norw^en  fuhr,  aber  vorher  auf  den 
Hebriden  testgehalten  wurde.    Hier  setzt  die  Erzählung  ein. 

S.  71.  2  um  haustit.  im  Jahre  999.  —  9  vgl.  S.  67,  5  f.!  — 
11  mundi,  erg.  cera.  —  14  mvn  desgl.  —  16  im  Jahre  1000.  — 
19  morurr.  beachte  den  Sgl.  im  Prädikat!  —  20  i  km.  nämlich  als 
Balken  beim  Bauen.  —  21  vgl.  S.  67,  6  f.  —  23  k-ristni  ist  Dat  — 
•Jb.  In  Kap.  .5 — 8  wird  nun  erzählt,  wie  Leifs  Bruder  porsteimt  einen 
inissgläckten  Versuch  unternimmt,  das  nengefundene  Land  au£eu- 
-■iuchen.  dann  Gudrid  heiratet  und  stirbt,  worauf  sich  die  Wittwe  nach 
•lern  Tude  ihres  Vaters  fHrrbjnrn  zu  Eirik  begiebt.  Zu  diesem  kommen 
die  Isländer  /Htrßnn  Karhefni  f?tJTdar$«(m  und  Snorri  f>orbr<ud$»on  mit 
ihren  Leuten,  im  ganzen  40,  femer  Bjami  ßrimöi/ssan  und  fförhallr 
Gamlatun  mit  Gefolge,  ebenfalls  40;  von  Eirik  aufgenommen,  gewinnt 
porfinn  dessen  Gunst  imd  die  Hand  Guilrids.  Nun  wird  der  Plan 
Vinland  aufzusuchen,  wieder  erneuert. 


il8  Anmerk\ingen.  -  A.  Prosa. 

S.  72.  4  lavngetva,  über  uneheliche  Kinder  vgl.  A.  L.  248  1. 
P.  G.  II,  2,  223.  —  5  veidimadr,  über  .läger  von  Profession  vgl.  A.  L: 
63.  —  10  trü,  vom  Christenglauben.  —  11  f.  litt  vinsn-ldum  horfinn  (zu 
hverfa),  „wenig  beliebt'.  —  13  f.  honum  var  kunnigt,  onpers.,  „er  war 
bekannt,  kannte  sich  aus".  —  15  hafdi  vt  pangat,  d.  h.  mit  dem  er 
nach  Grönland  jj;:ekommen  war.  —  17  mr,  das  vorangestellte  Verbom 
kann  (wie  im  Englischen)  im  Sgl.  stehen,  wenn  auch  ein  Plur.  Subj. 
folgt,  vgl.  zu  S.  64,  34.  —  17  f.  ß('trir  tigir  nnnars  hundrads  =  16n, 
wobei  hundrad  ok  (120  -|-)  zu  ergänzen  ist.  —  20  sigldu  nordanvedr. 
vgl.  §  502  und  S.  197,  übersetze:  «mit  nördlichem  Winde" .  —  23  spijr- 
nask  i  iljar,  um  sie  zu  umfassen,  d.  h.  die  Steine  waren  so  lang  oder 
so  hoch  wie  zwei  ausgestreckte  Männer,  die  sich  mit  den  Sohlen  be- 
rührten. —  27  ti  „darauf".  —  30  erg.  vur.  —  35  knlludv,  erg.  landit. 

S.  78.  3  vgl.  oben  S.  71,  2  ft.  —  8  dyrum  „als  Tiere",  vgl. 
§  413.  —  11  f>au,  weil  es  Mann  uud  Frau  waren,  vgl.  §  480. 
14  biafal,  die  andere  Hs.  hat  kiafal.  —  15  oi>it,  erg.  var.  —  Ib.  ermor. 
erg.  vqru.  —  \%  her  (Nom.  pl.  n.)  bezieht  sich  auf  l^au,  Z.  13.  — 
18  fmu,  die  beiden  Schotten.  —  26  fugl  steht  collectiv;  trautt,  zu 
traudr.  —  26  mälti,  erg.  „man*.  —  33  vnnit,  zu  vinna :  erg.  var: 
d.  h.  sie  hatten  keine  Wintervorräte  gesammelt. 

S.  74.    4  stod  „es  dauerte".  —    10  lengst  „die  längste  Zeit".  — 

13  hval  ist  Dat.  sg.  (statt  gen.  pl.),  vgl.  §  403.  —  18  raudskeggjadi,  d.  i. 
Thor.  —  19  vgl.  oben  Z.  5  ff'. ;  orta,  zu  ifikja.  —  21  kostudu,  erg. 
Iivalinum.  —  23  gaf,  unpers.,  „es  wurde  möglich".  —  Ib.  skorti,  wegeu 
des  Sgl.  vgl.  zu  S.  72,  17.  —  30  f.  sem  svdr  er  meirr,  „je  weiter  nuili 
Süden  es  ist".  —  34.  Hier  ist  eine  kleine  Episode  ^Stonn,  S.  36  f. 
ausgelassen. 

S.  76.  2  hardir,  zu  herja.  —  8  t  Hopü  vgl.  §  477,  Anm.  —  10  kendi. 
erg.  „man".  —  15  vrdu.  zu  verda.  —  18  let  „es  lautete".  —  19  i'er 
golarsinnit,  „die  Bewegung  geschieht  mit  der  Sonne",  d.  h.  von  linK- 
nach  rechts.  —  22.  Ein  weisser  Schild  war  FriedensEeieheu 
ein  roter  bedeutete  kriegerische  Absichten,  vgl.  S.  76,  14  und 
A.  Ti.  207.  —  24  ft".  Es  waren  Indianer,  nicht  Eskimos,  die  Ost- 
grönland vor  der  Entdeckun;;  durch  die  Isländer  verlassen  liutteu 
und  erst  1379  dahin  zurückkehrten.  —  27  />«>,  die  Isländer,  wie 
andere  Hss.  lehren.  —  31  gekk  sji'il/ali,  „es  nährte  sich  auf  der  Weide".  — 
36  ti'iku  kaupttejnu,  „begannen  zu  handeln". 

8.  76.  3  spannar,  vgl.  §  410  b).  —  6  f>eir,  die  Isländer.  — 
5  f.  /»»rr«  fingrar.  „einen  Finger  der  Quere  nach"*.  —  9  vard,  erg. 
„man".  -  12  »i'i'i  nem  nlrnumr  ftödi,  „als  wenn  es  ein  Strom  wäre", 
HO  dicht  schwammen  die  Bote.  —  18  rang»olix.  „dem  Laufe  der  Sonne 
entgegen",  von  r.  nadi  1.  (engl,  irit/iers/iiiu),  vgl.  ol»en  zu  S,  75.  19.  — 

14  j>eir,   die   Isländer:   vgl.   zu   S.  76.  22.  —    IH   hiott  eU.,   wohl   ein 


16.  Die  Entdeck.  Vinlands.  —  17.  Grettis  Kampf  m.  d.  Biesin  etc.  1 19 

aufgeblasener  Seehnnrtsbalg  oder  irgend  eine  grosse  Blase,  offenbar 
als  Zaubennittel  gebraucht  und  vielleicht  mit  Kieselsteinen  gefüllt,  um 
ein  rasselndes  Geräusch  zu  machen.  Ähnliches  wird  jetzt  noch  dort 
von  Zauberern  geübt.  —  20  slö  otta,  das  Verbum  steht  unpersönl.  mit 
Instrument,  dat.  —  21  /xi  »eos",  fusti  unpers.  —  25  Freydit,  vgl. 
S.  72,  3.  —  27  «r  zu  />ä:  „quos".  —  29  i/dcarr,  vgl.  §  396  c).  —  32  eiffi 
heil,  „schwanger".  —  34  »töd  ,8tak"';  heUusteinn,  von  einer  Schleuder. 

8.  77.  4  af  KarUefni,  d.  h.  von  seinen  Leuten.  —  5  ofrUdi  bomtr, 
„von  der  Übermacht  tiberwältigt".  —  11  med  „damit".  —  12  f.  Sie 
kannten  also  das  Eisen  nicht.  —  13  val  „wohl".  —  14  «ngv  nvft,  „zu 
nichts  nütz".  —  20  skrokfcn,  andere  Hss.  haben  »kokka  „Schachteln, 
Kästchen".  —  Ib.  t  „darin".  —  21  dräu  f>eir,  die  Isländer:  at  peir. 
lue  Indianer.  —  22  g^rvir.  erg.  vera,  „fortgeschickt  sein",  nämlich  als 
Verbrecher.  —  24  Iqgv,  zu  liggja.  —  31  leita  pörkalh,  vgl.  S.  74,  27  ff.  — 
32  cor  eptir,  ,. blieb  zurück".  —  33  berr,  unpersönl.:  „es  trägt". 

S.  78.  3  tkijzk,  zu  skjütaik:  die  romantische  Litteratur  des  Mittel- 
alters (z.  B.  die  Alexanderdichtungen  I  weiss  von  einem  einfüssigen 
Volke  im  Orient  zu  berichten.  —  6  feitt  er  etc.,  vgl.  S.  59.  18.  —  7  gott 
land  etc.,  davon  war  er  fett  geworden;  er  sah  das  Fett  an  der  Pfeil- 
spitze. —  Ib.  ver,  plur.  majest.  —  9  dö,  zu  deyja.  —  17  kostadi  rä$ar, 
-rannte".  —  21  oll  ein,  „für  ein  und  dieselben".  —  22  /»a/  tteditk  mjok 
$rd  ä,  „dass  sie  sich  beinahe  entsprächen".  —  25  gengu  »leävm,  „wtirden 
uneinig,  zankten  sich".  —  27  koin  til,  „kam  zur  Welt".  —  31  hitt  „das 
andre,  die  übrige  Gesellschaft" ;  svkku  (zu  sekk^i-a),  weil  es  drei  sind.  — 
32  i  jirrd  nidr,  d.  h.  sie  verschwanden  in  einer  Erdhöhle,  einem  Loch, 
das  ihnen  als  Wohnung  diente  (vgl.  S.  79,  1). 

S.  79.  1  kut,  erg.  cera  (inf.);  lögu  „lägen".  —  2  landi,  erg. 
rera  (inf.).  —  4  föru  med,  „trügen".  Unter  der  Beschreibung  sind 
leicht  christliche  Priester  mit  Processionsfahnen  zu  entdecken:  eine 
Verwechslung  des  amerikan.  Festlandes  mit  Irland!  —  Zum  Schluss 
erzählt  die  saga  Bjamis  Untergang  im  grönländischen  Meere,  Karlsefiiia 
und  Gudrids  Heimkehr  nach  Island  und  ihre  späteren  Schicksale. 


17.  Grettis  Kampf  mit  der  Riesin  und  dem  Riesen. 

Ans  der  Gretti«  saga,  herau.>*g.  von  G.  Maguusson  imd  G.  Thor- 
darson,  1.  Heft  (Text).  Kopenh.  1853;  2.  Heft  (dän.  Übersetzung, 
Register),  ib.  1859.  Vgl.  dazu  J.  |)orkel8Son,  Skiiringar  d  visvm  i 
Grettit  sogu,  Reykjavik  1871.  Die  Gr.  $.  stammt  aus  dem  Norden 
Islands  und  ist  um  1300  verfasst;  sie  schildert  (von  Kap.  14  an)  die 
traurigen  Schicksale  des  starrköpfigen  Skalden  Gr.  AtmuHdanttn:  der 
historische  Kern  ist  durchwachsen  mit  romantischen  Sagen,  Härchen- 


IJiO  Anmerkungen.  —  A.  i'rosa. 

Zügen  und  Aberglauben.  Das  ausgebobeue  Stück ,  Kap.  64  —  67 
(S.  148—155),  bietet  eine  interessante  Parallele  zu  Beowvlfs  Kampf  mir 
Grendel  und  dessen  Mutter,  vgl.  Gering,  Anglia  III,  74  ff.,  P.  G. 
II,  1,  120. 

S.  79.  14  enn  Gr.  kvam,  er  war  geächtet  und  trieb  sich  im 
Lande  uniber.  —  18  erg.  zu  hrrd-  etwa  den  inf.  koma.  —  24  had  hana 
röda,  d.  h.  „gehorchte".  —  29  oar  mjnk  lagit,  „Glück  hatte". 

S.  80.  3  hni'tt,  zu  hniddr.  —  6  ttl  reidu,  erg.  vera.  —  9  eigi  lut 
ek  etc.,  erg.  rera  zu  getit,  „nicht  lasse  ich  mir  an  einem  genügen".  — 

22  f.  i  kne,  „auf  den  Schoss".  —  23  sintiar  „ihrer".  —  24  öd,  zu  vada.  — 
26  skall,  zx;  skjalla;  rak  unpers.  —  28  hratt,  zu  hrinda.  —  Ib.  gordi 
„es  war" ;  hrautf  subj.  ist  Gretti.  —  33  innar  t  stofu,  „mehr  in  das 
Innere  der  Stube",  von  der  Thür  ab.  —  34  «m  pvera  stofuna,  „quer 
durch  die  Stube".  —  36  in  ongum  skyldi  kretta,  ^in  keinem  sollte  (etwas 
knurren",  d.  d.  „keiner  sollte  sich  mucken". 

S.  81.  1  gengit  var,  „es  wurde  gegangen",  d.  h.  „der  Eingang 
war".  —  2  /?ar,  erg.  var;  fyverpallr,  worauf  gewöhnlich  die  Frauen 
Sassen,  vgl.  A.  L.  221;  P.  G.  n,  2,  232.  -  3  för  af,  „zog  aus".  - 
4  fram  ä  nöttina,  d.  h.  „bis  ein  Teil  der  Nacht  vorüber  war".  —  8  />-■ 
at  fnrra  maki  se,  wir  umgekehrt:  „obgleich  es  nicht  viele  seinesgleichen 
geben  würde".  —  9  ijfir,  ei'g.  vera.  —  16  kann,  erg.  hljöp,  —  19  card 
„kam".  —  20  dyrnar,  die  eigentliche  Stubenthüre,  anddyri,  der  kleine 
Vorbau  davor  (schwed.  /nrstvga).  —  22  himum,  zu  hör.  —  24  ait  fram, 
„ganz  vor".  —  27  ella  mi/tidi  hon  stei/pa,  man  würde  erwarten:  eil" 
lata  steypa  sik.  —  29  fengizk  fgrir  ajU  sakir,  „seine  Kräfte  versucht".  - 
32  f.  hregdr  .  .  .  til  sreißu,  „schiebt  durch  eine  rasche  Bewegung  zur 
Seite".  —  36  ok  svd,  erg.  ,. stürzte  er  sie",  vgl.  §  503,  Anm. 

S.  82.  2  tök  „es  begann".  —  7  mikila  um  vert  (zu  verdr),  „sehr 
wunderlicli".  —  15  laggja  tn'inud  n,  „Glauben  schenken''.  —  16  rissi 
„wissen  würden".  —  20  rid  „dabei".  —  21  dagadi.  „es  tagte",  „dir 
Sonne  ging  auf".  —  22  ok  Kjiryngi,  „und   dass  sie  gestorben  sei".  — 

23  standi  „sie  stehe",  nämlich  in  Stein  verwandelt*),  weil  die  Zwerge 
und  Unholde  das  Sonnenlicht  nicht  vertragen,  vgl.  P.  G.  I,  1082.  — 
29  /wer  likendt  /jer  /jykkir  n  vera,  d.  h.  „wie  dir  die  8acb«>  v<tr- 
kommt".  —  33  fadma,  org.  „war  es".  —  84  langt  um  ö/ört,  „ganz  un- 
möglich". —  36  /mr,  erg.  fort  vern. 

H,  88.  2  had  kann  nida,  „er  sagte,  es  solle  nach  seinem  Wunsche 
geschehen".  —  Ib.  luil,  um  daran  das  Tau  zu  befestigen.  —  3  grjöt, 
plur.  —  4  Ut  „befestigte".  —  6  hundinn  „behindert".  —  10  i  iljar,  wie 
sie  im  Wagner  verschwanden.  —  17  f.  Vgl.  B^oirutj,  V.  1616  f.  — 
22  f.  Iieiiiixti.r  kninnif    nur    lii«'r    vor  tmd  entspricht    dem  ae.  harftmece, 

')  Vgl.  die  Sogen  von  Lots  Weib,  von  Niobc  n.  ;i.  in. 


17.  Grettis  Kampf.  —  18.  Wie  Hallbjorn  Dichter  ward.      1^1 

Beow.  1457.  —  26  tok  erg.  „Schwert"  oder  ^Hieb"  als  Subj.  — 
29  slydrur  ist  Acc.  rak  (Z.  30)  impers.  —  31  lauss  „unruhig";  velli, 
zu  coUr.  —  Ib.  f.  cf  Beow.,  V.  1591  ff.  —  33  ror  „es  war".  —  34  eptir 
,.um".  —  35  »kamt,  erg.  vera;  hqggca  ist  gen.  pl.,  abhängig  von  i  miUi: 
„er  machte  kurze  Pausen  zwischen  den  Hieben,  üess  einen  Hieb  auf 
den  andern  folgen".  —  36  do,  zu  deyja. 

S.  84.  3  Vgl.  Beow.,  V.  1612  f.  —  Ib.  Dvaldisk  honum,  „es  ver- 
zögerte sich  für  ihn",  d.  h.  „sein  Aufenthalt  verzögerte  sich".  —  4  b<tr 
..steckte,  that".  —  11  f.  kvctm  belginum,  „legte  den  Sack",  vgl.  §  434 
und  437  f).  —  13  er ...  «,  „worauf".  —  14  veUiflug  iteina,  „Wasser- 
fall". —  15  lirsvnlum  munni  gehört  zu  gein;  hjorgödi  hridar  IUuhhz  =: 
lijirT-hridar  hlunnz  gidi,  „der  Wohlthäter  des  Schwertkampfstockes" 
d.  h.  „des  Schwertes""!,  „der  Krieger".  —  17  Bragar  kvänar  =i  Idunnar ; 
Bragis  (eines  alten  Dichters,  später  Dichtergottes,  vgl.  P.  G.  I,  1100; 
P.  Br.  Beitr.  XIII,  187  ff.)  Weib  ist  Idun,  die  die  veijüngenden  Äpfel  hat; 
Idunnar  ist  homonym  mit  idunnar  „des  Strudels"  (,zu  ida)  und  wird 
ihm  hier  gleich  gesetzt,  also:  ,.der  harte  Hass  des  Strudels"  =  „die 
starke  Strömung".  —  20  keldr,  zu  hard/engr.  —  21  hardeggjat,  zu 
hefjtisax;  ek  let  hqggvit  (part.)  =:  ek  hjö.  —  22  Wortfolge:  bjartr 
gunnlogi  klauf  Gangs  (des  Riesen)  brjöst  ok  svarta  bringu.  —  23  sagdi 
..sagte  man".  —  2ö  fylgdi  ..dabei  war".  —  28  kann,  Gretti.  —  29  let  l>at 
ä  »annask,  „gab  es  zu".  —  31  at  „von". 

S.  8o.     2  duldigk,  zu  dylja.. 


18.  Wie  Hallbjorn  bali  Dichter  ward. 

Aus  hlemkar  fomtqgur  Hl :  fwrlei/s  pättr  jarlstkölds,  S.  129  ff.. 
Kaupmannahöfn  1883  (ed.  F.  Jöusson).  Verfasst  nach  1300.  Das  Ge- 
^!chichtchen  bildet  eine  interessante  Parallele  zu  dem,  was  Beda  in 
.«einer  Kirchengeschichte  der  Angelsachsen,  Buch  4,  Kap.  24,  von  dem 
alten  Sänger  Cadmon  berichtet. 

5  ganganda  fe,  „Vieh",  hu  Gegensatz  zu  dautt  oder  liggjanda  fe.  — 
Ib.  hafdi  ehielt  sich**.  —  8  parlei/g,  des  isländischen  Skalden,  von  dem 
die  Erzählung  handelt :  vom  Jarl  Häkon  seiner  Waren  beraubt,  rächte 
er  sich  durch  ein  Hassgedicht  (»idvUa).  —  Ib.  svaf,  zu  so/a.  —  10  <trt, 
zu  grkja.  —  13  fekk  kvedit,  „bekam  es  fertig".  —  Ib.  f.  hmtk  .... 
skdldikapinn,  „mit  seiner  Dichtkunst  kam  es  darin  nie  weiter".  — 
14  en  „als  dass".  —  17  fyrir  stajni,  „vor  dem  Steven",  d.  h.  „vor,  im 
Kopfe".  -  Ib.  gd-ti,  zu  gela.  —  24  at  „entweder".  —  Ib.  /»rfr  verdr 
lagit,  «du  wirst  geschickt".  —  25  fletttm  et«,  hängt  ab  von  verdr. 

S.  86.  2  Constr.:  f>at  e»  rat  mestr  »korungr  skälda,  gemeint  ist 
fforleij.   -    3  ek  j'rä  (zu  fregna)   »y/««   naddveiti  »mida   (acc.  mit  inf.); 


122  Anmerkungen.  —  B.  Poesie. 

Häkoni,  dem  Jarl  zn  Hladir  in  Norwegen,  auf  den  Th.  eine  nidvisa 
dichtete,  um  sich  für  erlittene  Unbill  zn  rächen.  —  4  f.  Constr. :  engr 
annarra  manna  gat  dar  nS  sidan  lokit  hdnum  svä  firnn;  es  bezieht 
sich  auf  die  Beraubung  Th.s  durch  Häkon.  —  7  vanda,  inf. 


B.  Poesie. 

1.  Bjarkamöl. 

Dies  und  die  folgenden  Gedichte  (ausgenommen  Nr.  5)  finden  sich 
sämtlich  in  Wisens  Carmina  norrona,  Lund  1886  —  89,  2  Bb. 

Bjarki  ist  der  Sage  nach  (Saxo  Gramm,  hist.  dan.  lib.  II)  ein 
norweg.  Held  im  Gefolge  des  dän.  Königs  Hrölf  und  weckt  durch 
dieses  Lied  den  König  nnd  seine  Genossen  zum  letzten  Kampfe,  wie 
später  pörviöd  vor  der  Schlacht  bei  Stiklastadir  das  Heer  Olafs  des 
heiligen  (oben  zu  S.  .57);  vgl.  P.  G.  H,  1,  91. 

S.  87.  1  dynja  Iiana  f jadrar:  d.  h.  der  Hahn  kräht,  wobei  er  mit 
den  Flügeln  schlägt.  —  3  vaki,  3  pl.  opt. ;  hatifvd  pl.  —  4  </  bleibt 
unübersetzt;  Adib  (gen.) :  weil  sie  z.  T.  früher  im  Dienste  dieses  schwed. 
Königs  gestanden  hatten.  —  7  vekka  =  vek  ek  a,  „ich  wecke  nicht".  — 
8  Constr.:  at  hordum  leiki  Hildar,  d.  h.  „zum  Kampfe". 

2.  Eiriksmöl. 

Dieses  Lied  Hess  Königin  Gunniiüd  auf  ihren  Gatten  Kirik  Blut- 
axt,  König  Harald  Schönhaars  Sohn,  dichten,  der,  aus  Norwegen  ver- 
trieben, König  von  Nordhurabrien  wurde.  9.54  musste  er  auch  aus 
York  fliehen  und  wurde  bald  darauf  von  Aiiltif,  einem  englist-hen 
Fürsten,  mit  seinem  ganzen  Heere  in  einer  Sdilaclit  getötet.  Vgl. 
F.  G.  II,  1,  100  (unten). 

Bemerkenswert  ist,  dass,  obgleich  l'Jirik  Christ  war.  das  (iedicht 
in  rein  heidnischem  Geiste  verfasst  ist;  in  fonneller  Beziehung  beaihte 
man  den  Wechsel  des  Metrums. 

9  /ivat  '«  pnt  draumal  „was  sind  das  für  Träume.'-'  ruft  ( »din, 
morgens  aus  dem  Schlafe  erwachend,  worin  ihm  von  der  Ankunft 
Eiriks  geträumt  hat.  —  Ib.  Constr.:  litlu  fifr  daij.  —  11  Einherja,  vgl. 
P.  (i.  I,  1077 ;  had  ek,  erg.  „sie".  —  12  hckki  nt  strda,  bei  grossen 
GaHtmählera  belegte  man  die  Bänke  der  Halle  mit  Fellen,  Polstern 
und  Decken,  vgl.  A.  L.  289;  P.  O.  II,  2,  260.  Wegen  strm  vgl.  die 
metrische  Einleitung!  —  13  valkifrjur,  erg.  hadk ;  risi  „ein  König''.  - 
14  1'.  Constr.:  erumk  {-  t-ru  «»«V,  8  299)  luinir  (zu  »vi«)  ntikkvarra 
ynfugra  holda,  d.  h.  „ich  erwarte  einige  .  .  .  ** 


2.  Eiriksinol.  —  3.  Bäkonarmöl.  l23 

S.  88.  1  Bragi,  vgl.  za  &  84,  17.  —  3  f.  VgL  S.  7  ft  —  5  $ka- 
latt  =  sialattu  =z  »kal-at-fni  «soUst  du  nicht",  TgL  §  %;  ober  «mt  in 
der  Anrede  vgl.  §  399,  Anm.  1.  —  6  /»pi/  =  fmi  at;  hcai  „etwas".  — 
7  glymr,  erg.  „es".  —  12  d.  h.  ,ilm  erwart«  ich  nnn".  —  14  »qrgm 
lamdiy  TgL  §  374.  —  18  ««r  „sibi";  der  li^'r  ist  der  Fenriswolf,  der 
beim  Weltuntergange  die  Götter  bekämpft,  TgL  P.  G.  1, 1116  f.,  §  81,  and 
gegen  den  die  Kämpen  tou  ValAoU  (die  Eiaherjar)  ihnen  bestehen 
sollen.  —  19  icnminn.  ei^.  vefa.  —  21  vilk  zz  vä  et. 

3.  Hikonarmdl. 

Gedichtet  auf  den  Tod  König  Häkom»  des  Guten  tou  Norwegen 
»t  960),  der  an  den  Wunden  starb,  die  er  in  der  Schlacht  bei  Fitjar 
auf  Sttyrd  (Söndhordland,  Beizens  Stift)  gegen  die  Söhne  von  EMk 
Blntaxt  erhalten  hatte.  Tgl.  Heimskringla,  Saga  Hakonar  göda^ 
Kap.  28  ff.  (Dnger,  S.  102  ff.),  wo  auch  das  Lied  selbst  flberliefert  ist 
iKap.  32);  P.  G.  11,  1.  100.  —  Der  Verfasser  desselben,  Etiriad, 
war  ein  Urenkel  König  Haralds  und  der  letzte  bedeutende  nor- 
wegische Dichter;  sein  Beiname  tkäldn-tpUlir  bedeutet  „Dichter- 
Terderber",  oder  nach  Wadstein  (Ark.  f.  nord.  fil.  XI,  88  ff.)  einfach: 
„Gedichthersager",  TgL  got.  fpilltm,  engl,  to  »peü.  A.  a.  0.  be- 
hauptet AV.  auch  (S.  871),  dass  —  eutg^en  der  allgemeinen  An- 
nahme —  die  Eirit»mot  Tielmehr  eine  Nachahmung  der  Häkomarmql  seien. 

8.  8».  1  Über  Trr  —  Ödinm  Tgl.  P.  G.  I,  1054  ff.  und  1075  ff.  — 
ä  of,  steht  in  der  Poesie  oft  pleonaatisch  beim  Verbum.  —  3  Ymgva: 
während  der  Gott  Yngci  =  Freyr  (woher  der  Name  Ingraeotu»)  sonst 
als  Stammvater  der  Schwedenkönige  gilt,  steht  er  hier  ffir  Odim^ 
von  dem  die  norweg.  Herrscher  ihr  Geschlecht  ableiteten.  Die 
beiden  Götter  werden  eben  später  Termischt,  Tgl.  P.  G.  I,  1059.  — 
5  brödur  Bjar»ar  =  Häh/n.  —  10  eimbani  desgl.  —  11 1  Constr.:  «w 
gjofli  (TO.  si^f'iU^  »gir  Eifd.  (d.  h.  Häkom)  hafdi  gott  geitgi  Nordm.  — 
13  hratt  (eu  hrinda).  —  15  lattd  verja.  gegen  die  Eirikssöhne.  — 
18  cädir  Väfadar,  d.  h.  die  Rüstungen;  ib.  $em  „als  ob  man  es".  — 
21  trodduik.  zu  tredja;  constr.:  ok  kamtar  fyr  Sordm.  bamga-Tf*  hjtdta 
hardfötwm,  „unter  den  Hartfiissen  (=  Schwertklingen)  der  Helden  des 
Ringgottes  (rr  Königsl  der  Nordlente",  d.  L  „inirden  von  ihnen  ge- 
spalten". —  83  ntdu,  zu  rjöda.  —  27  Gfmir  =  ^Egir,  Meergott,  hi«r 
.^leer**.  Tgl.  P.  G.  I,  1044.  —  29  f.  Constr.:  Skoglor  cedr  blaidiisk  vid 
und  radnum  himni  randar ;  Sk.  vedr  (pl.)  =  „Kampf:  der  „gerötete 
Schildhimmel"  ist  der  Tom  Blut  rote,  deckende  Schild;  das  ganze  be- 
deutet also:  „der  Kampf  raste  unter  bhitigeB  Schilden".  —  30  lekm 
riS  of  ftayga  «ly,  „sie  (subj.  vedr!)  spielten  um  den  Himmt-l  der  S^-hild- 
rÄnder'^,  d.  h.  „um  die  Schilder»". 


124  Anmerkungen.  —  B.  Poesie. 

S.  90.  1  umdu,  zu  iimja ;  Odins  vedr,  „Kampf"'.  —  2  /ine,  zn 
liniga;  md'kis  straumr,  ^Blnt".  —  4  skotnar,  zu  skjöta.  —  8  gengi  gada. 
die  Einherier.  —  9  f.  Constr. :  es  (da)  hnnd  hafa  of  bodit  heim  Ilt'i- 
koni  etc.  —  17  velli,  zu  vollr.  —  18  flugti,  zu  ßvja.  —  20  heima,  vgl. 
§  373  und  439  a).  —  22  sia  =  sjä,  vgl.  die  Metrik.  —  23  Hermddr, 
vgl.  o>)en  S.  7,  25.  —  27  lichir  =  Hdkon.  —  30  seumk .  .  .  of  =  of- 
sjömk  „ich  fürchte"  (plur  maj.). 

S.  91.  3  ff.  Hokon  will  also  seine  Waffen  nicht  ablegen  I  — 
5  skal  „soll  man".  —  6  gqrs  „was  man  zur  Hand  hat",  d.  h.  „zu  den 
Waffen,  die  man  bei  sich  hat".  —  7  f.  H.  hatte  das  Heidentum  nicht 
gewaltsam  unterdrückt,  sondern  sehr  vorsichtig  für  das  Christentum 
gewirkt.  —  9  heilan,  vgl.  §  484.  —  11  gödu  dögri,  vgl.  §  374. 
14  at  gödu  geilt,  „mit  Ruhm  erwähnt".  —  15  ff',  d.  h.  ein  so  gnter 
König  wird  niemals  wieder  kommen !  —  19.  Dieser  Vers  stammt  aus 
den  eddischen  Hävamnl. —  21  lieidin  yod :  bezeichnend  in  diesem  ganz 
heidnisch  gehaltenen  Gedichte  anf  einen  christlichen  König!  —  22  be- 
zieht sich  auf  die  Bedrückung  des  Landes  durch  die  Eirikssöhne; 
p^ä  —  pro«,  /ijod,  zu  pjd. 

4.  Krökumöl. 

Das  Gedicht,  das  der  zweiten  Hälfte  des  12.  Jahrhundert."*  ange- 
hört, wird  dem  sterbenden  Ragnor  lodhrök  in  den  ^lund  gelegt  (,vgl. 
oben  S.  33)  und  hat  seinen  Namen  von  dessen  Gemahlin  Kräka 
=  Aslaug.  Es  ist  in  der  freiereu  dröttkv(id-Fo\  m :  hättlavsa  verfasst, 
worin  die  hendingar  nach  Belieben  stehen  oder  fehlen  können.  Vgl. 
P.  G.  II,  1,  96,  §  13. 

23  si  „sollte  sein".  —  Ib.  f.  at  J'eigri,  at,  „deswegen  mehr  dem 
Tode  ausgesetzt,  weil".  —  24  odda  el,  „Kampf".  —  26  Constr..-  kveda 
(man  sagt)  ilt  [vesa],  argan  eggja.  —  27  d.  h.  hat  keinen  Vorteil  von 
seinem  Mute,  verliert,  was  der  Mut  an  Vorteil  bietet. 

S.  92.  8  hrokkm-t  „nicht  weiche".  —  4  skal,  erg.  vesa.  —  H  fär, 
vgl.  §  396,  Anm.;  getigr  of,  ^entgeht".  —  7  erg.  vesa  skvldv,  acc.  mit 
inf.  —  8  hord  ^Schiff".  —  9  nitt,  zu  vidr;  verd,  zu  verdr  „Mahl".  — 
11  Constr.:  at  ek  veit  bekki  hiina  (dopp.  acc.)  at  sumhlvm  j'^dur  lialdr» 
{---  Odins).  —  13  di'irs,  des  allabendlich  sich  verjüngenden  Eber.-* 
Scp/irimnir,  von  dessen  Fleisch  die  Melden  in  ValhoU  leben,  s.  P.  G.  I. 
1077.  —  16  hurir  Aslaugar,  d.  h.  meine  Söhne.  -  17  ottar,  vgl. 
§  212.  —  19  J'ekk,  unpers.,  „meine  Söhne  erhielten".  —  20  siu'ü  =  siui 
at;  lijnrtu,  zu  lijarta.  —  21  Oöinn,  eine  Schlange,  Natter;  sal  hjurta. 
„die  Brust**.  —  22  Vidri»  onndr,  „das  Schwert".  —  23  tvella,  erg. 
Iiugr :  verda  „zu  erfahren:  wenn  sie  erf.";  radiun  -  r.  nf  dngum.  „ge- 
storben", erg.  vesa.  —  24  sHt,  erg.  rud  „Stellunif",  d.  b.  „werden  sich 


4.  Krqkumöl.  —  5.  Ranengedicht.  125 

uicbt  rnhig  verhalten".  —  25  f.  Coustr. :  ßein/fings  bodi  (=  ich)  hefr 
fimm  togvm  ok  eina  sxnna  ',51  Mal)  fdlkorr.  framdar  (zu  fremja).  — 
27  t'.  Constr.:  of  hugäak  minst  manna  (unter  den  Menschen),  at  mer 
annnrr  kmungr  fremri  vesa  skyldi.  —  28  namk  „begann".  —  29  esat 
sytandi,  „nicht  ist  zu  beklagen",  vgl.  §  394  a).  —  30  d.  i.  mik  />isir, 
hing  =  hiiisig,  hing  ceg  „dorthin",  zu  Udiu.  —  33.  Die  Allit.  fordert 
hrjandi,  norweg.  für  hlrejandi,  vgl.  §  520,  3). 


5.  Runengedioht. 

Herausgegeben  von  Wimmer,  Die  Runenschrift,  S.  276  ff.  Das 
Gedicht  gehört  dem  Ende  des  12.  oder  Anfang  des  13.  Jahrhunderts 
an  und  ist  in  norwegischer  Sprache  verfasst,  hier  aber  in  islän- 
discher Form  gegeben.  —  Die  zweizeiligen  Strophen  sind  durch 
Alliteration  und  Endreim  gebunden  (nur  Str.  15  gebraucht  statt  dessen 
Binnenreim) ;  die  einzelnen  VerszeUen  enthalten  sechs  Silben,  in  der 
Regel  mit  dem  Typus  — -i-  —  x  —  x.  Nur  in  Str.  4  und  15  greift  die 
Coustrnction  von  der  ersten  in  die  zweite  Zeile  über. 

S.  93.  Str.  2,  1  norweg.  jami.  —  3,  1  />«r«  meint  hier  die 
Rune,  die  auf  ein  Brett  oder  einen  Stab  geritzt  und  unters  Kopf- 
kissen gelegt  Krankheit  hervorrufen  sollte,  vgl.  P.  G.  I,  1137.  — 
5,  1  norweg.  rossum  und  vesta;  erg.  den  inf.  vesa.  —  Ib.  2  Reg^inn,  vgl. 
S.  11,  35  ff.  —  8,  1  norweg.  nep/m.  —  Ib.  2  kelr,  zu  kala.  —  9,  2  l>arf 
„muss  man".  —  10,  1  är  „ein  gutes  Jahr".  —  Ib.  2  get'k  „ich  sage"; 
Frödt.  ein  sagenhafter  dänischer  König,  der  zur  Zeit  Christi  gelebt 
und  während  dessen  Regierung  Friede  und  Glück  geherrscht  haben 
soll.  —  11,  2  helgum  dornt,  „vor  dem  Heiligen".  —  12,  1  Tijr  hat  eine 
Hand  bei  der  Fesselung  des  Fenriswolfes  verloren,  als  er  sie  ihm  in 
den  Rachen  steckte,  vgl.  P.  G.  I,  1056.  —  13,  1  laufgrinstr  ist  masc, 
weil  es  sich  nach  linia  (gen.  pl.  von  limi)  richtet,  nicht  nach  dem 
subj.  —  Ib.  2  d.  h.  ,.brachte  durch  seine  Falschheit  Unglück";  ^imi  ist 
doppelsinnig,  wie  lat.  fortuna.  Über  Lok-i  vgl.  P.  G.  I,  1083  flf.  — 
15  d.  h.  „Wasser  ist  das,  wo  (wenn)  ein  Wasserfall  vom  Berge 
stürzt";  statt  Endreim  haben  wir  hier  Binnenreim :/€Wr:  fjalli  (Halb- 
reim), foss:  hnossir  {Ganzreim).  —  Ib.  2  hnotsir  ist  subj.  —  16,  2  Constr.: 
rant  es  at  scida,  es  hrennr,  „es  pflegt  zu  sengen,  wo  (wenn)  es  brennt." 
Beachte  den  Reim  i:  i! 

6.  Aus  Eysteins  Lilja. 

Der  isländische  Augustiner  Eijsteinn  Asgrimstou  war  zuerst  Mönch 
im  Kloster  l>ykkvibir  im  östlichen  Island,  wo  er  sich  1342  an  einem 
Aufstand  gegen  den  Abt  beteiligte,  weswegen  er  im  folgenden  Jahre 


126  Äuraerkungen.  —  B.  Poesie. 

vom  Biscliof  Jon  Sigurdsson  von  Skälholt  ins  Gefängnis  geworfen  wnide. 
Bald  daraus  befreit,  hielt  er  sich  1343—49  im  Kloster  Ilelga/etl  auf 
Flatey  (im  Westen)  auf  und  war  1349 — 51  Bistumsverweser.  Daniach 
finden  wir  ihn  bis  1355  als  Begleiter  und  Gehilfen  des  neuen  Bischofs 
Gf»/rrf  Ivarsson;  dann  verliess  er  die  Insel  und  war  bis  1358  im  Kloster 
Elgisetr  bei  Drontheim.  Vom  Erzbischof  mit  dem  Canonicus  Brand 
Eyjöl/sson  zur  Kirchenvisitation  nach  Island  zurückgeschickt,  geriet  er 
in  Zwistigkeiten  mit  Bischof  Gyrd  und  wurde  sogar  von  diesem  ex- 
communiciert,  unterwarf  sich  aber  und  that  Abbitte.  1359  verweiltt- 
er  als  bischöflicher  Vikar  im  Westen  der  Diözese;  anfangs  1360  ver- 
liess er  Island  zum  zweiten  Male,  wurde  lange  durch  Winterstürme 
auf  dem  Meere  umhergetrieben  und  rettete  sich  endlich  schiffbrüchig 
an  die  norwegische  Küste.  In  der  Fastenzeit  1361  starb  er  in 
Elgisetr. 

Die  Lilja,  deren  Entstehungszeit  unbekannt  ist,  bildet  eine  —  mit 
Refrain  (atef)  versehene  —  stefja-dräpa  und  enthält  100  Strophen,  von 
denen  die  ersten  25  die  Einleitung  {inngangr)  und  die  letzten  25  den 
Schluss  (slmnr)  bilden,  während  die  mittleren  50  den  stefja-hMkr,  das 
eigentliche  Gedicht,  ausmachen,  diis  in  zwei  gleiche  gtefja-mr}l 
zerftillt.  Jedes  der  letzteren  hat  jedesmal  in  der  sechsten  Strophe  einen 
eignen  Refrain,  der  die  beiden  letzten  Verse  ausmacht  (also  in 
Strophe  26,  32  etc.*),  und  mit  neuem:  Strophe  51,  57  etc).  In  unserer 
Probe  ist  ein  Refrain  in  Strophe  75. 

Das  Metrum  ist  die  hrrinjandi  genannte  dröttkvwd- Art,  wobei 
jede  Halbzeile  acht  Silben  enthält;  der  Rhythmus  ist  fallend 
(trochäisch)  und  der  Dichter  geht  ziemlich  frei  mit  den  alten  Kegeln 
um.  Ausser  der  Alliteration  findet  sich  in  jeder  Langzeile  noch 
Binnenreim,  der  in  der  ersten  Halbzeile  Halb-,  in  der  zweiten 
Ganzreim  ist  (Strophe  4,  1  menn:  kunnu,  Liök:  bökum).  Da  im 
14.  Jahrhundert  e  und  e,  (v  und  <♦,  ä  und  (i  bereits  zusammengefallen 
sind,  scheint  in  der  hier  gewählten  altisläudisclien  Schreibung  der 
Reim  oft  unrein,  was  er  aber  in  Wirklichkeit  nicht  ist!  —  Der  1  nhal  t 
der  Lilja  ist  die  Heilsgeschichte,  und  zwar  enthält  die  Ein- 
leitung die  Vorbereitung  der  Erlö.sung:  von  der  Schöpfung  bis  zum 
Beschlüsse  der  Menschwerdung  Christi;  das  erste  Mittelstück 
Christi  Geburt,  Leben,  Leiden  und  Sterben;  das  zweite  Christi  T»m1 
Höllenbesuch,  die  Auferstehung  und  Himmelfahrt,  die  Sendung  de> 
heiligen  Geistes  und  das  jüngste  (Bericht;  der  Schluss:  Gebete,  An- 
rufungen und  Ermahnung  an  den  Leser.  —  Das  Ganze  ist  der  Jungfrau 


*^  !,.,„  ,...,- -..      i!Hll:i!!llllll':'Tl|l  för  jedes  »tffr-fn.l. 

2A  Strophen 


6.  Aus  Eyateins  Lilja.  127 

Maria  geweiht,  die  öfters  angernfen  wird.  Das  Gedicht  galt  in  Island 
als  die  Krone  aller  geistlichen  Poesie  und  drang  tief  ins  Volk,  wurde 
aaswendig  gelernt,  häufig  rezitiert  und  ist  noch  jetzt  dort  heliebt.  — 
Vgl.  P.  G.  rr.  1,  114,  und  Baumgartner,  Die  Lilie,  Freibm^  i.  B.  1884. 

S.  94.  Voran  geht  eine  Anrufung  Gottes  und  Marias.  —  1  fom 
ok  hlbk,  zu  fr>ydin.  —  2  »lungin,  zu  /redin  ;  köngwn,  jüngere  Form  für 
konvngum.  —  3  skyldumgk  =  »kgldir  mik,  dazu  at  gjaida,  Z.  4.  —  In 
Strophe  5  entwickelt  der  Dichter  seinen  Plan  genauer.  —  5  Constr. : 
äffri  hcerjvm,  vgl.  §  413.  —  6  kann  ■=  Mmd».  —  9  Constr.:  kamt  rar 
p6  »er  erinn.  ädr  en  »kepnan  cehi  jeifnt  ok  (ebenso  sdir  wie)  »idan.  — 
10  tcä  ..als  zwei**.  —  11  ff.  Von  Lucifer  ist  die  Kede;  skterleik  sinum, 
instrum.  —  12  »kaptw  =  altisl.  »kapadr.  —  15  Constr.:  bädi  edra 
»es*  ok  vi.  —  19  <Ttla  gehört  zu  /«//  metn.  er.  —  20  tvä  er  greinamdi, 
erg.  ritning  aus  Z.  18. 

S.  95.  1  feiknt  ofh.  ist  aubj. ;  fedr  ist  eine  spätere  acc.-  Fonn.  — 
4  voxu,  Neubildung  statt  öxu.  —  5  jord  ok  lopt  sind  subj.  —  6  f.  Die 
;;iubstantiva  sind  alle  appos.  zu  prrdi.  —  11  ktetta,  zu  har.  —  19  Jetu, 
gen.  —  20  /»Fers   »em  annars,  „des  einen  wie  des  andern,  eines  jeden*. 

S.  96.  14  Constr. :  gild  hätid  er  haldin  peim  wud  cirding  um  Mar 
aldir  alda  (=  per  omnia  »aecula  saeculorum).  —  15  tömm  rigm,  „es 
regne  Trähnen !",  vgl.  §  437  f).  —  16  berisk,  zu  berjask ;  fa$t  adv.  — 
Ib.  hriiii  unpers.  —  19  f.  ist  der  letzte  Refrain.  —  Ib.  f. :  Constr. : 
»k]jild  er  oU  skep.  at  faUa  lof  red.  ä  bädi  nn  bte.  —  21.  Hiermit  be- 
ginnt der  Seh  In  3  s;  *<i  margr,  „mancher  Yon  denen".  —  23  Constr.: 
^X:  veit  mitt  eitt  (wenigstens?)  it  Ijota  lif'  mik  leida  (acc.  mit  inf.).  — 
24  Constr. :  hrjött  »cidur  (=  aisl.  nidr)  i  margf.  »aurgan  »gnda. 


Namenverzeichnis. 


A.  Eigen-  und  Völkernamen. 

Die  Dekliuationsklasse,  zu  der  die  einzelnen  Nameu  ge- 
hören, ist  in  ()  beigefügt,  wobei  k  die  konsonantische  bedeutet; 
etymologische  Bemerkungen  finden  sich  nur  bei  den  nicht  im  Gl  ossär 
vorkommenden  Wörtern.  Ein  *  bezeichnet  bloss  erschlossene,  nicht 
überlieferte  Formen.  Von  Abkürzungen  seien  erwähnt:  st(arkK 
s(ch)w(ach),  v(erb);  a(lt),  m(ittel),  n(eu\  mit  folgendem  h(och)d(eutsch). 
8(ächsi8ch),  e(nglisch),  ir(isch).  Die  anderen  dürften  ohne  weitere> 
klar  sein.  Im  übrigen  verweise  ich  auf  die  Anmerkungen  und  das 
Glossar.    Mit  g  ist  das  Umlauts-c  (aus  a)  bezeichnet. 


A. 

A  d  -  i  1 8  m.  (a)  für  *  Ad-gisl  (§  1 13), 
aus  ad-  in  adal  -j-  gisl. 

Agn-ar-r  m.  (a)  aus  *  agn  (zu 
agi,  6gn)  +  h^r-r. 

Ali-brand-r  m.  (a)  aus  ahd. 
Ali-brand  ,,  Fremdschwert  ".  zu 
(fot.  alji-8  andrer. 

A  n  d  -  V  a  r  i  m.  ( an  )  .,  Angst, 
Schrecken"  oder  ,,der  Vorsich- 
tige", zu  var-r? 

Angan-ty-r  m.  (a)  ,,Wonneyuti", 
zu  angan  n.  -|-  Ty-r  (s.  dies). 

Arnar-8on  m.  (u)  „Ars  Sohn", 
zu  (^rn. 

Arn-grira-r  m.  (a)  aus  (jrn  -f- 
Grimr. 

A  H  a  -  J)  6  r  -  r  m.  (a)  tu  ^hh. 

As-bji^rn  m.  (u)  aus  (Jss  +  bjqm. 

AH-gaut-r   m.    (a)  «.  Qantatyr. 


As-grim-r  m.  (a.l  s.  Grimr. 
As -laug  /.  (ü)  s.  laug. 
As-ninnd-r  m.  (a,  vgl.  §  130,  2), 

.,  Äsen  Schützer",   zu  m\ind  Hand. 
Atli    «1.    (an)     „Väterchen",    gut. 

Attila,  defntH.  von  atta,  oder  zu 

atal-1  hosef 
Aud-r  «i.  (a)  „Reichtum". 

B. 

Baldr  w>.  (a)  „Fürst",  ne.  bealdor. 

vgl.    isl.    ball-r    kriii'fia    ~:    od. 

balJ)-8  kühn. 
B(Jrd-r  «i.  (a.   jS^    /;(/,  jj  ,.h>nnj>i- 

wart",    aus   b(^d  -f  vanl-r    (zti 

varda). 
Bikki  m.  (an)  „Hund",  tu  bikkja 

f.  Hündin  f  (ahd.  Sibicho)- 
Bjarki  f«.  (an),  tu  bitok  t'.  und 

bjarkan  n.  Hirke 


NamenTerzeichnis.  —  A.  Eigen-  nnd  Völkemamen. 


129 


Bjarni  m.    (an)  „Bär",  ».  bjqrn. 

Björn  m.  (u)  ^Bär". 

Bragi  m.  (an)  „Fürst'',  tu  brag-r 

vornehmste,  ae.  brego  Fürst. 
Br^nnu-Flosi  m.  (an)  ,. Brand-'' 

¥.,d.i.  „Narr"  oder ,,  Welker",  zu 

br^nna  /.  -\-  flosna  sw.  i\  welken  f 
Brodd-Helgi  Ml.  (an)  aus  brodd-r 

».,  ae.  brord  Spitze  -f-  Helgi. 
B  r  y  n  -  (h)  i  l  d  -  r  /.  (jo )  au»  brynja 

4-  Hildr. 
Bu(fli  m.  (an)  zu  bjöda,  vgl.  mhd. 

Botelnnc. 
Bqdv  -ar-r  m.  (a)  aus  bqd  -j-  h^rr 

\§  306,  Anm.  2.). 

D. 

Dag-r  m.  (a)  „Tag". 

D  ä  i  n  -  n    m.    (a)    „gestorben",    ein 

Zwerg,  s.  deyja. 
Digr-Ketil-l   m.    i,a)    aus   digr 

-f-  k^tilf. 
Dranpni-r    m.    (ja)    „Tropf ler*\ 

zu  drjüpa. 

E. 

Ein-h^rja-r  m.  pl.  (ja)  „ausge- 
zeichnete Kämpfer",  aus  ein-n 
+  h^rr. 

E  i  -  r  i  k  -  r  m.  (a)  „immerwährender 
König",  aus  ei  (=  ey)  -f-  "kr  {vgl. 
§  -TJ,  Anm.  2). 

Ella  f».  (on),  ae.  Ella. 

Ellida-Grim-r  wi.  (a)  aus  el-lidi 
m.  (an)  Schiff  (zu  lida  sl.  v.) 
-f-  Grimr. 

E-mund-r  (a, §  130, 2)  aus*Ei-m., 
(tchwed.)  „beständiger  Schützer", 
:u  ei  (§  .32,  Anm.  2)  und  mond? 

Erling-rm.(a)„yaWMoAii",attjarl. 

Ermin-rik-r,  $.  Jqnnan-. 

Erp-r  m.  (a)  au»  aa.  erp  rr  ai»l. 
jarp-r  rotbraun. 

E  y  -  d  a  n  i  -  r  m.  p/.  (i   „Inteldänen". 


Ey-limi  m.  (an)  „ttarke,  schöne 
Glieder  hahend"  (f),  su  lim/. 

Ey- st  ein-n    m.   (a)  „Inselstein". 

Ey-vind-r  m.  (a)  ,jIn»dweHde", 
s.  Yindland. 

P. 

F4fni-r  m.   (ja)  „Umarmer",  au» 

*Fadnmir,  zu  fadm-r  (§  4 1, 98, 106). 
Fjqlni-r  m.  i^Zk)  „Verberger''  (1), 

zu  fela.  oder  ,,  Vielgestaltig'  (f), 

Beiname  Odins. 
Frey-dis  /.   (jö,  §  149,  Anm    1 

zu  Freyr. 
Freyja/.  (jön)  „Frau,   Herrin". 

zum  folg. 
Frey-r  in.  fi)  „Herr",  got.  firanja. 
Frigg/.  (jü)  .,Freie.  Geliebte",  :u 

frjä,  got.  Mjon  lieben. 
Frödi  j».  (an)  ,.  Weise",  zu  fr6d-r. 
FuUa/.  (On)  „Volle",  zu  full-r. 

6. 

Gangleri  m.  (^an)  „Gänger'-,  zu 
ganga,  vgl.  gqngol-l  gehend. 

Gang-r  m.  (a)  „Gang". 

G  a  u  ta  -  ty  -r  »».  {w&)„  Heldengott", 
Beiname  Odins ,  au»  G-aut-r 
Göte,  eigtl.  ,.Held"  (lat.  andax). 

Geir-skogul  /.  (ö)  eine  Wal- 
küre, aus  geir-r  -|-  Skqgul. 

G§st-r  m.  (i)  „Gast". 

Gizur-r  m.  (a^? 

G  j  af-laug  /.  (ö)  aus  gjqf  -f-  lang. 

Gjuki  m.  (aB)  ahd.  Gibicho  (cgi. 
§  10.j),  zu  gjqf. 

Gjükung-r  m.  (a)  „Gibic/tung". 

G6in-n  f«.  (a)  „Gaubewohner*'  (f). 
eine  Schlange. 

Got-horm-r  m.  (a)  =  God- 
|>onn-r  „Gottetvertkrer" ,  zu 
{>ynDa  »m.  v. 

Grani  »u.  (an»  „Brüller"*,  tu  ahd. 
granön,  aisl.  gr^iija. 


HoIth»aien,  AltiaUndischea  Lewbncb. 


9 


130 


Namenverzeichnis.  —  A.  Eigen-  und  Völkeniamen. 


Gran -k ^1-1  m.  (a)   zu  gron  /.? 

+  k^till. 
G  r  a  m  -r  m.  (a)  „  Grimmig ". 
Gr^tti-r   m.   (ja)  „Grinser",  zu 

gr^ttask  8w.  V.  (ja)   =  *grant- 

jan  (§  88). 
Grim- (h)ild-r /.  (jö)   aus  giima 

+  hildr. 
Grim-r  m.  (a)  zu  grima/.  Maske, 

Visier. 
Gröa  /.  (ön),  zu  gi'öa  st.  v. 
Gud-ny/.  (jü)  aus  gud  oder  gud-r, 

gnnn-r  +  ny-r  adj. 
Gud-rid-r  /.  (jü)  desgl.  +  frid-r, 

vgl.  got.  freidjan  schonen. 
Gud-rün  /.  (ö)  desgl.  -j-  i1in. 
Gull-faxi  m.  (an)  „Goldmähnig'\ 

zu  fax. 
Gullin  -  bursti    m.     (an)     aus 

gnllin-n  ~\-  bur.st  Borste. 
Gull-topp-r  m.  (a)  „Goldzopf". 
Gunn-ar-r  m.  (a.)  „Günther'',  zu 

gud-r,  gunn-r  +  h^rr. 
Gunn-(h)ild-r    f.     (jö),    desgl. 

+  hildr. 
Gnnn-stein-u  m.   (a)   desgl.  + 

steinn. 
Gqndal  /.    (ö)    eine  Walküre,   zu 

gand^r  m.  Stab,  Zauberstab. 

H. 

H&ki   m.    (an)    =    aJid.    Hanihhu 

(§  41),  tu  hani  m. 
HÄ-kon-(n)    m.    (i)    zu    h&-r(r), 

h6-r(r)    hoch     •]-     konr    Sohn 

(vgl.  kyn). 
H&leyg-r  m.   (i)    Bewohner    von 

Hftlogaland  (s.  dieses). 
Hai  1-bj  (^r  nm.  (u)ef/  ha\\-r grosser 

Stein,  got.  halln-8. 
Hall-r  m.  (a)  „Stein". 
Hall-Htein-n    m.    (a)    desgl.    ■{- 

Bteinn. 


Ham-di-r   m.    (a,  ja)    aus  -'p^r. 

zu   ham-r  -f-  ruti.  J)ewa-K,  got. 

J)iu-s,  ae.  |)6ow  Diener. 
Har-ald-r  m.  (a)  „Herold*',  au.- 

h^r-r  -\-  valda. 
Hä-rik-r  m.  (a)  „Hochlconig",  af/> 

h6-r(r)  +  '"ikr. 
Hä-r-r  m.  (a)  für  Hft-ar,  Beiname 

Odins,  aus  hö-r  AocA  -|-  h^rr. 
Hauk-r  »n.  (a)  „Habicht". 
H  e  d  i  n  -  n  ffi.  (a)  „Pelzrock"  ~  ahd. 

H^tilo. 
Heim-dall-r  m.   (a)   zu   heim-r 

Welt  -f-  ae.  deall  glänzend. 
H^l  /.    (jö)    „Hölle"',   die    Toten- 

gÖttin,  got.  halja. 
Helgi  m.  (an),  zu  heilag-r. 
H  ^  r  j  -  a  n  -  n  TO.  (a)  Beiname  Odinn . 

aus  h^r-r  -|-  An-n,  Ön-n  =  a/id. 

Ad-wiii,  vgl.  Ad-ils  und  vin-r. 
H^r-m6d-r  m.  (a)   aus  h^r-r    • 

mödr  Mut. 
H^r-mund-r    m.    (a)    zu    muiid 

Hand.  Schutt. 
H^r-rnd-r    m.     (a,    §    l-'Ji  . 

„Heerfried",  zu  frid-r  m. 
H^r-vard-r  m.   (a)  „Heerwart  '. 
H  i  1  d  i  -  b  r  a  n  d  -  r  m.  (a)   aus  ahd. 

Hildi-brand,  s.  Hildr. 
Hildi-gnnd-r  /.    (jö)    aus    ahd. 

Hildi-gund,  s.  gunnr. 
Hild-r    /.    (jö)    „Kampf-"      ^iu- 

Walküre. 
Him  in  -  hrj  6  t-r     wi.     \»)     o" 

bimin-n  Himmel  -\-  hrjöta  st. 

Iirummen. 
Hjadninga-rrn.  pl.  (a)  die  Levtt 

Hodins,  mhd.  Hegelingc 
Hjftlm-ar-r  m.   (a)   aus  hj&lm-r 

-|-  h^rr,  geirr  oder  mtferrV    Vgl. 

ahd.  Helm-g<^r! 
HjAlp-r.ik-r  m.  (a)  „Chilperich'\ 

au*  hjt^lp  /.  Hilfe  +  rikr. 


\ 


Namenverzeichnis.  —   A.  Eigen-  nnd  Völkernamen. 


131 


Hjalti  «.  (an)  zu  hjalt  n.  Parier- 
fta'nge.  Hilzf. 

Hjarrandi  m.  (an)  „Knarren- 
der", zu  bjarri  m.  Tbvrangel 

Hjor-dis/.  (jö)  aus  hjor-r  -j-  dis. 

Hjor-vard-r  m,  (a)  „Sckicert- 
tcart". 

Hienni  «i.  (jan''  „Räuber",  zu 
hlanna  sw.  v. 

H61m-rygi-r  m.  pl.  (i)  „Imel- 
rugier^',  Betrohaer  der  Inseln 
des  norireg.  Rogaland  ßyfylke', 
jetzt:  Stavanger  Amt. 

Hrani  m.  (nn) ,, Polterer,  Prahler". 

Hreid-mar-r  m.  (a)  zu  hrid  /. 
Katnf/ff  4-  mserr 

Hring-horni  m.  (an)  Balders 
Schiß,  da*  mit  Ringen  am  Vorder- 
teil gcsehmUckt  vcar(1). 

Hr6-lf-r  m  fa)  „Rudolf"^  aus 
hr6d-r  Ruhm  -{-  ülfr. 

Hropta-ty-r  m.  (wa)  =:  Hropt-r 
., Erregt",  Beiname  Odins,  zu 
hreyfa  «w.  c.  bewegen? 

Hrotti  m.  (an)  vgl.  a*.  Hrunring. 
ein  ScA  teert. 

Hrungni-r  fn.  (ja)  ..Lärmer",  su 
hrang   n.  Lärm,   hrineja  läuten. 

Hvit-s^rk-rin.  (i.  ,.Weis»hemd". 

Hymi-r  m.  'ja)  sti  hüm  n.  Däm- 
merung. 

Hyr-'h)rokkin  /.  (ö)  aus  hyr-r 
Feuer  -~-  pari,  hrokkin-n,  zu 
hr.kkva  tt.  r.  ter schrumpfen. 

H  od  -  r  m.  (u)  „  Kampf",  ahd.  hadu-. 

Hogni  wi.  (an)  „Hagen",  ahd. 
Hagnno. 

H.. ni-r  m.  (ja)  ein  Gott. 

I. 

liia»  m.  „Elia*",  russ.  Ilija. 
in-(h  ngi   «.  (anl    aus   ill-r   — 
hng-r  in. 


Ingi-bjorg  /.  (ö)  gu  Yngvi  -|- 
bjarga  st.  v. 

Ingi-gerd-r  /.  (jO)  des^.  + 
gerd  =  ahd.  -gart  Kleidung, 
Bewaffnung. 

Ingi-leif  /.  (ö)  „Yngcis  Nach- 
komme", zu  leif. 

Ing-6lf-r  m.  (a)  des^.  +  ülfr. 

Ira-r  m.  pl.  (a)  Iren,  Irländer. 

Iv-ar-r  m.  (a)  =  ahd.  Tnn-ger, 
CM  geirr. 

J. 

Järn-saxa/.  (On)  zu  j&m  und 
sai  ».  Messer,  kurze»  Schwert, 
vgl.  ahd.  Sabso  Sachse,  „Schwert' 
träger". 

J6n-&kr  m.  (a)  Entstellung  aus 
as.  Odo(w)akar  {zu  aisl.  and-r  m. 
4-  vakr  „ReichtumsbeTacher"), 
mit  Anlehnung  an  Jon  Johann  (tj. 

Jormnn-rik-r  «i.  (a)  ^mächtiger 
Herrscher",  Ermanrich. 

J6r-un-n/.  (jö)  „Eherwelle",  zu 
jofur-r  Fürst  <=  Eber.  vgL 
§  105)  -j-  nnnr. 

K. 

Karli   m.   (an)  „Karl,  Kerl",  tu 

karl. 
Karls-^fni  n.  (ja)  „der  das  Zeug 

zu  einem  Manne  hat",  vgl.   §fni. 
Kgtil-1  m.  (a)  „Kessel". 
Kimbi  m.  (an)  ,,Spottcogel". 
Ejall-ak-r    m.    (a)    au*    gäl. 

Oalloc. 
Kjar-val-r    m.    t,a,    §    130,    2) 

aus  air.  Cear-bhall. 
Kodräns-son  m.  (a). 
Kol-bein-n  m.  (a)  „Kohlenbein", 

SU  kol  m.  -f-  bein  n. 
Kol-brün  /.  (ö)  „ Kohlenbraue •", 

zu  brün  /. 

9* 


132  Namenverzeichnis.  —  A    Eigen-  und  Völkeraamen. 


Kol-torfa  /.  (ün)  ^Kohlenhaar"- , 
zu  torfa  f.  behaarte  Kopfhaut 
{—  d.  Torf). 

Kon-räd-r  m.  (a)  aus  as.  Kön- 
räd,  vgl.  aisl.  ktin-n   verständig. 

Kräka/.  (ün)  „Krähe". 

Krist-r  m.  (a)  Christus. 

L. 

Lauf-ey  /.    (jö)    ,, Laubinsel"' ,    zu 

lauf  n. 
L  e  i  f  -  r  m.  Ca)  ^  Nachkomme"',  zu  leif. 
Lit-r  m.  (i)  „Farbe,  Aussehen'*. 
Lod-vig-r  m.  (a)  aus  d.  Ludwig 

=     aisl.    Hlod-v6-r     „berühmter 

Krieger",    zu    hlyda    und    vega 

{run.  WiwaR). 
L  0  k im.  (m)„Schlies8er", zu  lüka(?). 

M. 

Magni  m.  (an)  zu  magn  n.  Kraß. 
Mjqlni-r    m.    (ja)    „Zermalmer", 

zu  mj(jl. 
M6d-gud-r/.  (jö)  au«  möd-r  m. 

+  gudr,  gunnr. 
Mqkkr-kälfi  m.  (an)  zu  mqkk-r 

m.   (u)   Wolke,   dichter    Nebel  + 

kälfi  ffl.   Wade* 

N. 

Nauna  /.  (ön)  „Kühne'',  aus 
*  nanpa,  zu  n^nna  sich  einlassen, 
got.  nan{)jan  wagen;  vgl.  Ferdi- 
nand u.  ä. 

N  a  u  m  a/.  (ön)  „Drängerin",  Riesin, 
tu  naam-r  eng,  drückend,  nand-r 
Not. 

N^fj-61f-r  m.  (a)  „Nasenwolf' , 
aus  n^f  -\-  ülfr. 

Nep-r  ffl.  (a)  tu  got.  ga-nipnan 
betrübt  werden  f 

Niflung-r  m.  (u)  „Nibelung",  tu 
nifl-  Finsternis-,  d.  Nebel. 


Nord-mad-r    m.    (k)     „Nord- 
mann",  Norweger. 

0. 

Odd-leif-r  m.  (a)  aus  odd-r  4- 

leif/ 
Odd-r  m.  (a)  „Spitze'*. 
Ödin-n  m.   (a)  rr  ahd.  Wuotan. 

as.  Wodan,  zu  6d-r. 
Ö-läf-r  m.  (a)  aus  Ann-  -+-  leif. 
Orm-r  m.  (a)  ..Schlange". 
Ö-sid  m.  (a)  au«  as.  6d-sid,  ahd. 

Ot-sind,    zu    isl.    aud  -  r    m.    -\- 

sinn  7). 
Otr  in.  (a)  „Otter". 

R. 

Rafarta  /'.  (ön)  tr. 
Ragn-ar-r  m.  (a)  „Rainer^,  au.^ 

r^gin  4-  h^rr. 
Randa-(h)liu/.  (ö)  aus  rqnd  -f 

Hlin    „Schutz",    eine   Gottin,    zu 

hleina    sw.    v.    Sicherheit   haben, 

hl6  geschützte  Stellung,  Lee. 
Rand-v6-r    m.    (a)    „Randwig". 

aus  rqnd  -j-  vega,  run.  Wiwan . 
Refil-1  m.  (a)  zu  rifa  st.  v.  zer- 

reissen    (=    d.    reiben,    niederd. 

wriven),  für  ursprüngl.  *refaH? 
Rggin-u  m.  (a)  tu  r^in. 
Run-61f-r    m.     (a)    „Rennwolf-", 

aus   -runi    »n.  Lauf  (got.    run-s) 

-f  ülfr. 
Rygi-r   m.  />/.   (i)   Bewoltner  de.* 

norweg.     Rogaland     (jetzt    Sta- 

vanger  Amt). 
R«ign-vald-r  m.   i>\)  .Reinold". 

aus  r^gin  -f   vaM.i 

8. 
Sel«-bani    m.    (an)    „Seehunds- 
toter", zu  «el-r. 
Sel-I)6ri-rm.  (ja)  desgl.  -\-  l>6rir. 


Namenverzeiclmis.  —  A.  Eigen-  und  Völkemamen.  133 


Sidn-Hall-r  m.  (»)  d.  i.  Hallr 

ents  Sida  («.  diaetj. 
i'ii  f.  (jö)  ^Sippe"-,  got.  dbja. 
Sig-mund-r    m.   (a.  §    13ij,   2), 

au«  sigr  +  mnnd  Schutz. 
Sig-Tiä-rf.  (jö)  „Siegfried'*,  «v 

firid-r  ^r<?/.  Gadri<fr). 
^ig-nrd-r  m.  '&)  „Siegwarf*,  zu 

Tara,  varda. 
Sin-fjotli   m.  (an)    =z   oArf.  Sin- 

tarfizzilo,    o«.   Fitela,   Sigmunds 

So/m,  zu  sinn  Reise  -j-  ae.  fetil 

4»*  (vgl.  Engl.  Stud.  16,  433). 
Sk^ggi  m.  (Jan)  ^Bärtiger'*,  zu 
-kj4lg-r  «.  (a)  „ScA^rf-.  [skggg. 
S  k  r « 1  i  n  g  a  -  r  «.  />/.  (a)  Indianer, 

zu  skrö  /.  getrocbtete  Haut. 
Skogul/.  (ü)  Wedküre,  zu  skagi 

«.  Spitze. 
Sleipni-r  «i.  (ja)   ^Gleiter'*,  zu 

sleip-r  »eUüpßrig,  d.  schleifen. 
Slidrug-tanni  i».  (an)  zu  slid-r, 

got.  8lei|)-s  schlimm  -~-  tonn  /. 
Snorri  m.  (an"!    „Sckmirrer",   zu 

snarr  kurtig. 
Spak-Bodv-ar-r    m.    (a)     oir« 

spak-r  -f-  B. 
Stein-n  ».  (a)  „Stein". 
Stein-Tor/.  (ö)  2«  var-r. 
"^van-hild-r /.  (jö)   ow  avan-r 

Schwan  -f-  hildr. 
-Tia-r   m.   />/.  (a)  Schweden,  zu 

got.  swes  «t^ai. 
"orli  a.    (an),   m  stirvi    ».    Ä*- 

deetumg,  goi.  sanra  Rüstung. 


Tryggvi  ».  (an)  aw  trygg-r. 
Ty-r  m.  (wa)  „Gotf*.  ahd.  Ziu.  a*. 

Tiw  (vgl.  §  21,  Anm.  2). 
Tyrfing-r  m.  (a)  „  FFtr6te-,  zw 

ae.  torfian  werfnn,  ahd.  z^rben  »ich 

drehen. 


ü. 

üt-garda-loki  m.  (an)  der  Be- 
herrteher  der  „AuM»emwdt^  oder 
Rietemwdt,  ».  LokL 

T. 

Valtari  «.  (an)  aus  mhd.  Walt- 
h^re,  zu  id,  Talda  -f-  hgn. 

Vidri-r  «.  (ja)  ^WeOerer*,  Bei- 
name OdtMS,  tu  Tedr  n. 

Vofnd-r  m.  (n)  „Wanderer>*, 
Beiname  Odin»,  zu  Ti&  sw.  v. 

Voläung-r  m.  (a)  Naekkmnme 
Waise»,  zu  got.  mij»  oMKncäMt, 
echt,  treu,  id.  T§Ija. 

T. 

Ylfing-r«.  (a)  ^Wülßng'*,  Naek- 

komme   Wulfs,  zu  nlfr. 
Tngvi  m.  (an)  „Ingo'*,  «m  Gott, 

egl.  Ingraeones. 
YngT-(h)iId-r/.  (j«Q  aus  Tngvi 

+  hüdr. 

Th. 

I»ld-rik-r  «.  (a)  ^DiOridi'*,  ait» 

mnd.    Thedrik,    aid.    fj6d-rikr, 

zu  pjöd/. 
|)jälfi  M.  (an/=  agutn.  Thjelwar. 
|)6ra/.  (ön),  zu  f»6iT. 
|>6r-ar-in-n   «.  (a)  zu  |>ör-ar-r 

=  {)orgeinr, 
t>or-brand-r  m.  (a)   am  I>6r-r 

4-  brandr. 
^or-geir-r  ■».  (a)  desgl.  -f-  geirr 

(cj/.  pörarinn). 
poT-gnj-T     m.    (i)     <nM     p(,T-r 

+  gnyr. 
|>6r-hall-r    «.     (a)    desgl.    -f- 

hallr  iStoji,  got.  balios  F</*. 
I)6r-i-r  «.  (ja)  =:  ^oigeirr. 
p  0  r  -  k  ^  1 . 1  ai.  (a)  aw  I>ör-r-f  k^till. 


134  Namenverzeichnis.  —  A.  Eigen-  u.  Vülkeraannm.  —  B.  Ortsnamen. 


por-leif-r  m.  (a)  desgl.  +  leif. 
J)  0  r  -  m  6  d  -  r  »n.  (a)  desgl.  -{-  modr, 

d.  Mut. 
J)  6  r  -  0  d  d  -  r  m.  (a)  desgl.  +  oddr. 
|)6r-6lf-r  m.  (a)  desgl.  -\-  iilfr. 
{)  6  r  -  r  f».  (a)  „  Donner",  vgl.  §  104, 1. 
por-stein-n    m.    (a)    aus    J)6r-r 

-|-  steinn. 
|)6r-un-n  /.   (jö)   desgl.  -\~  udr, 

unnr. 
J)or-vard-r  m.  (a)  desgl.  -\-  vara, 

varda  sw.  v. 


pokk  /.   (i)   „Dank",   zu    {>akka 

sw.   V. 

0. 

Qrn-61f-r  m.  (a)   „Arnulf,  aus 

(jrn  -j-  ülfr. 
Qr-vaudil-l  m.   (a)   „Orendel". 

aus  aur-r  m.  Kiessand  -\-  v^nda 

wenden. 
Qrvar-odd-r    m.    (a)    „P/eil-" 

0.,  d.  i.  „Spitze",  aus  or  -|    oddr. 


B.  Ortsnamen. 

A.  Bj am- ey ja- r /.;>/.  (jö)  „Bären- 

inseln", westl.  von  Grönland. 

B j  Q  r  g -  y  n ,  -  V i  n/. (jö)„  liergiciese", 
zu  got.  "winja,  Bergen  in  Xorw. 

Bö  Im  f.  (ö)  Insel,  viell.  B(dm8Ö  im 
See  Bolmen  {Smaland,  Schweden). 

Brfi-v^Ui-r  m.  pl.  lU)  „lirauen- 
felden"'.  zu  bro/.,  Ebene aniBv^yWi 
hei  Sorrköpingim  südostl.  Sc/twed. 

Breidi-fjord-r  w».  (u)  „die 
l>reite  liucht"  im  Westen  hlands. 


Agda-n^s  n.  (ja)  „Vorgebirge 
der  Kgdir",  am  Eingang  des 
Drontheimer  Fjordes,  Norw. 

Agna-fit  /.  (jö)  eine  Landenge 
in  der  Nähe  von  Stockholm, 
zu  fit  Strandwiese. 

Arnar- stakks -heidr  /.  tjö) 
felsiges  Plateau  im  sädl.  Island, 
aus  (^m  -j-  8takk-r  m.  Haufen, 
Scliober. 

As-gard-r  m.  (a)  „Asengehöft", 
zu  ^8-8. 

A  8  -  g  r  i n d  /.  (k)  „  Asengitter". 

B. 

B&rdar-dal-r  m.  (a,  i)  „Bärds- 
t/ial",  im  nordl.  Island,  wcKtl.  mn 
Myvatn,  «.  B6rdr. 

Bern/,  (ö)  Verona  in  Italien 

Bjark-ey  /.  (jö)  „Birkeninsel", 
j.  Bjerkö  in  Throndene»,  Senjen, 
im  nordl.  Norwegen. 

Bjarn-ey  /.  (jö)  „Bäreninsel", 
wohl  Funk-Island  an  der  (hl- 
küste  von  Neufundland,  zu  bjoru. 


D. 

Dan-mqrk  /.  (k)  „Dänenwald", 
Dänemark. 

Drit-sk^r  n.  (ja)  „Scheissklippe", 
tu  drita  «^  v.,  bei  |>6r8nes  im 
Breidifjqrd  im  wettl.  Island. 

I ) y  r  -  h  ('» I  ni  a  ('>  8  •  s  m.  (a)  „ThSr- 
inselnmündting",  im  südl.  Island, 
bei   Dyrhölaey  (Portland  . 

E. 

Ei 8t -Und  n.  (a)  Estland,  sw 
Ei8t(i)-r  (k,  i)  Esten,  /a<.  Aostii 
(vgl.  got.  aistan  ehren). 


K^amenverzeichnis.  —  B.  Ortsnamen. 


135 


Eli-väga-r  m.  pl.  (a)  „stür- 
mische (?)    Wogen",  zu  väg-r 

Eng-land  n.  (a)  England,  aus 
ae.  ^nglaland  „Angelnland"'. 

Eyjar-dals-o  /.  (ö)  „Inselthals- 
fluss"',  im  nördl.  Island. 

F. 

F^n-sali-r  m,  pl.  (i)  „Sumpf-, 
Meer-säla"'  CO,   Friggs    Wohnung. 

Finn-land  n.  (a)  Finnland. 

Furdu-strandi- r  m.  pl.  (i,  k) 
„  Wunderstrand'' ,  die  Ostküste 
von  Cape-Breton-Island  (Neu- 
schottland, N.- Amerika)  zu  für  da/. 

G. 

Gaut-land  n.  (a)  Väster-Göt- 
land  in  Schweden,  zu  Gaut-r  m. 
(a)  „HeW  (vgl.  Gauta-tyr). 

Gils-bakki  m.  (an)  „Geisels- 
hügel'' (vgl.  Adils),  Hof  an  der 
nördl.  Hvito  im   Westen  Islands. 

Gjä-bakki  m.  (an)  ^Kluftrand'', 
^"  Sii  /•  (:V9i-  gina  gähnen), 
Höhenzug  nördl.  des  Qlfusvatn  itn 
westl.  Island. 

Gjallar-brü  /.  (ü)  „Brause- 
brücke", mythol.  Stätte,  zu  GjoU. 

GjoU/.  (ö)  „Brausen,  Rav sehen" , 
Unterweltsfluss,   zu  gjalla  gellen. 

Gnita-heid-r /.  (jö)  mytholog. 
Haide. 

Gr6ka/.  (ön)  Griechenland. 

Grj6t  -  tüna-gard  -  r  m.  (a) 
„Felsgebirgehof,    mythol.    Stätte. 

Gr.m-land  n.  (a)  „Grünland'', 
Grönland. 

H. 

Hä-ey  /.  (jn)  „HochinseV,  eine 
südl.  Orkneyinsel,  jetzt  Hoy. 


Häf-r  m.  (a)  „Hamen,  Reuse"  oder 
„Rauchfang'*,  Hof  im  sw.  Island, 
nahe  der  I)örs6-Mündiifig. 

Häloga-land  71.  (a)  das  Land 
der  Häleygir  im  nördl.  Norwegen, 
jetzt  Helgeland  (und  ein  Teil 
Nordlands). 

H?l/.  (jö)  „Hölle",  das  Totenreich, 
got.  halja. 

H e  1  ga  -  f  e  11  n.  (a)  „Heilige  Berg" 
{=  fjall)  aw/|)6rsnes  am  Breidi- 

H^l-grind/.  (k)  „Höllengitter", 
das  Thor  des  Totenreiehes. 

H^llu-land  n.  (a)  „Stein-, 
Klippenland",  die  Küste  von 
Labrador  in  N,- Amerika,  zu 
h^lla  /. 

H  §  1 .  V  e  g  -  r  7«.  (a)  „Höllenweg". 

Hindar- fjall  n.  (a)  „Hindin- 
fels", zu  bind  /.  (k), 

Hofs-stadi-r  m.  pl.  (i)  „Hofes- 
Stätte",  Hof  mit  Tempel  auf 
pörsnes  im  westl.  Island. 

Hofs -väg-r  m.  (a)  „Hofs-, 
Tempelbucht" ,  am  Breidifjord, 
westl.  von  pörsnes,  worin  die 
Stafq  fliegst. 

Höp  «.  (a)  kleiner  Landsee,  der 
durch  eine  Mündung  mit  dem 
Meer  in  Verbindung  steht;  die 
S.  75  gen.  Örtlichkeit  ist  an  der 
S.-O.-Küste  Neuschottlands  zu 
suchen. 

Horga-eyr-r  /.  (jö)  „Tempel- 
bank", jetzt  Klemenseyri  auf 
Heimaey,  der  grössten  von  den 
Vestmanna  eyjar. 

I. 

Is-land  n.  (a)  „Eisland",  Island, 
so  genannt  wegen  des  oielen 
Treibeises  an  den  Küsten. 


136 


Namenverzeichnis.  —  B.  Ortsnamen. 


J. 

Jadar-r  m.  (a)  „Rand,  Kante", 
Jäderen  im  südwestl.  Norwegen, 
südl.  von  Stavanger. 

Jamta-land  n.  (a)  Jämtlaud  im 
mittleren  Schweden  (Norrland), 
zu   Jamt-r   m.  yl.  (k)  „Emsige''. 

Jotun-heim-r  m.  (a)  die  Riesen- 
welt im  Norden. 

K. 

Karmt-fiund  n.  (a)  Kannsund 
in  Ryfylke  im  südwestl.  Nor- 
wegen, nördl.  von  Stavanger  (s. 
K^rmt). 

Kirjäla-land  n.  (a)  Karelen  in 
Finnland. 

Kjalar-n^s  n.  (ja)  „Kielsvor- 
gebirge"', Cap  Breton  (Neuschotf- 
land),  ZV  kjql-r. 

Kjol-r  m.  (u)  „Kiel",  rfer  Kjölen, 
Gebirge  zwischen  Norwegen  und 
Schweden. 

Krossa-vik/.  (k)  ,.Kreuzebucht", 
jetzt  Vödlavik  im  ostl.  Island, 
nördl   vom  Reydarfj(^rd. 

Kür   1  and  n.  (a)  Kurland. 

Kormt/.  (n)  Karmö  am  Kaimt- 
sund. 

L. 

Lanjf-ey  /.  (jö)  „Langinsel'', 
Langö  in  Vesteraalen,  im  nord- 
westl.  Norwegen. 

Laugar-dal-r  m.  (a.  i)  „Rade- 
thai', im  südwestl.  Island,  östl. 
vom  Qlfnsvatn. 

Landüua-bor>?  f.  (i)  T.ondon. 
lat.  Lundnnuin. 

M. 

Mark-land  n.  (a^  „Wnldland", 
Neufundland  in  N.- Amerika,  zu 
mork  /. 


Mid-gard-r  m.  (a)  „Mittelhof, 
die  vom  Ozean  umflossene  Erde, 
zu  mid-r. 

Mora-ping  n.  {&)  die  Versamm- 
lung zu  Mora  bei  Uppsala, 
Schweden. 

Mostr/.  (,ö)  aus  Monstr,;.  Mosterö 
in  Südhordland,  Rergenkut  Amt, 
Norwegen. 

Mnnar-väg-r  m.  (a)  „Freude- 
bucht", Hafen  auf  Sämsey.  :u 
mun-r. 

N. 

N6reg-r  »i.  (a)  „  Nord  weg  \'Sor- 
wegen,  aus  *Nordr-veg-r. 

0. 

0  r  k n  -  e  y  j  a  -  r/.  ;>/.  (n)  „Seehunds  ■ 
insehi",  die  Orkneys,  zu  orkn  h. 

P. 

Püi  fn.  (a)  Apnlien,  das  südl.  Italien. 

B. 

Rang-(J  /.  (ö)  ,,verkehrte  Fluss". 
j.  R&ngft  im  südwestl.  Island. 

Ranma-riki  n.  (ja)  Romerike  tn 
Norwegen,  im  jetzigen  Akershus 
Amt,  !^  ranm-r  grosse,  hässliche 
Person ! 

Reyd  ar- fj(jrd-r  m.  (u)  „Wal- 
fischbai", im  östl.  Island,  zu  reyd-r 
/.  Röhrwal. 

Rey  kja-  laug  /.  (O)  „Rauchbad'-, 
heisse  Quelle:  1)  im  Laugardal, 
1')   im   südl.  Reykjardal,  Island. 

Key  kj  a  r-<lal-r  m.  (a.  i)  nördl. 
vom  (^IfuBvatn  im  südwestl. 
Island. 

Rin/.  (0)  Rhein,  aJid.  Rin. 


Namenverzeichnis. 


B.  Ortsnamen. 


Iä7 


Boga-land  n.  (a)  das  Land  der 
Rygir  in  Norwegen,  das  jetzige 
Stavanger  Amt. 

Roma -borg  /.  (i)  Bx)m,  lat. 
Roma. 

S. 

Säms-ey/.  (jö)„ Seh tcarzesintel"' , 
Samsö  zwischen  Seeland  und  Jüt- 
land,  zu  sära-r  schwarz,  schwarz- 
grau. 

Sand-hauga-r  m.  pl.  (a)  .^Sand- 
hüger,  Hof  im  nordl.  Island. 

S^rk-land  n.  {&)  ^Sarazenen- 
land".  Xorda/rika.  zu  s^rki-r. 

Seydar -fjord-r  m.  (n)  y,Siede- 
fjord* ,  im  östl.  Island,  jetzt 
Seydisf.,  von  seyd  /.  Strudel, 
Stromschnelle   (zu   8J6da   sieden). 

Sida/.  (ön)  ,Seite.  Band'',  Gegend 
im  südöstl.  Island. 

Sin-holms-sund  ».  (al  ^Gras- 
inselsund'*,  jetzt  Senh.  an  der 
Einfahrt  nach  Bergen,  Norw., 
zu  sina  /.  welkes  Gras  i 

Skard  n.  la)  r,Scharte"',  zerstörter 
Hof  im  südwe»tl.  Island,  westl. 
vom  Hekla. 

Skot-land  n.  (a)  Schottland. 

Snj6-fel8-n^8  n.  (ja)  y,Schnee- 
bergsvorgebirge" .  im  IV.  Islands, 
zw.  Breidi-  und  Faxa-fjord. 

Sogn  m.  (a)  norweg.  Landschaft, 
Bergens  Stift. 

S61i  f«.  (an)  ^Soä/c",  jetzt  Sole, 
Ort  in  Jäderen,  Xorwegen,  südl. 
von  Stavanger. 

Stad-r  m.  (i)  .„Stätte"*,  Vorgebirge 
im  nordl.  Bergenhus  Amt,  Nor- 
wegen. 

Staf-o /.  (ö)  „Stahfluss*',  im  westl. 
Island,  mündet  westl.  von  |)örsnes 
tu  den  Hofsv&g. 


Stord  /.  (ö)  „Gras'*,  Stordö  am 
Hardangerfjord,  Bergens  Stift. 

S  t r  a  u m s  -  ey /.  (jö i  „Stromsinsel**, 
an  der  N.-O. -Küste  von  Neu- 
schottland. 

Straums-f  jord-r  w.  (u)  „Strom- 
bucht",  viell.  Gut  of  Canso,  Neu- 
schottland. 

S  u  d  r  -  e  y j  a  -  r  /'.  pl.  ( jö)  „Süd- 
inselu".  die  Hebriden. 

Sunn-horda-land  n.  (a)  Süd- 
horland  am  Hardangerfjord,  Ber- 
gens Stift ;  das  Land  der  Hqrdar, 
run.  HarodäB. 

S  ü  8  a ,  Soest  tn  Westfalen,  as.  Sösat. 

Svart-älfa-heim-r  m.  (a)  die 
Welt  der  Schwarzalben,  Zwerge. 

Svia-riki  n.  (ja)  „Schwedenreich'*, 
jetzt  Svearike. 

S  V  i  -  {)  j  6  d  /.  (i)  „Schwedenvoik'*, 
Schweden,  s.  Sviar  und  pjöd. 

ü. 

Upp-lgnd  «.  pl.  (a)  „Oberlande" , 
dae  südöstl.  Norwegen:  Öster-  und 
Gudhrandsdalen,  Hedemarken  etc. 

Upp-sali-r  m.  pl.  (i)  „Ober- 
hausen'*, j.  Gamla  TJppsala,  nördl. 
der  Universitätsstadt. 

T. 

Väga-r  m.  (a")  „Wogen"',  Vaagen 

auf  der  Ö8tvaagö,  Lofoten. 
Väga-stefna/.  (ön)  Versammlang 

in  Vaagen. 
Val-holl/.  (ö)  „TotenhalW*,  der 

himmlische  Kriegersaal,  zu  val-r. 
Vaska-stein-n  rn.  ^a   „  Wasgen- 

stein*,  Ort  in  den  Vogeaen. 
Vellan-katla/.  (ön)  „Wallender 

Kessel* ,    für    vellandi    k.,    ostl. 

Bucht   des   Qlfasvatn,    zu   veila 

St.  V.  und  k^till. 


138 


Kameuverzeichnis.  —  B.  Ortsnamen. 


Vest-manna-eyja-r /.  ^/.  (jö) 
„Westmänner-"^,  d.  i.  ,Jreninseln'^ , 
an  der  westl.  Südküste  Islands. 

Vestri-bygd  /.  (i)  „Westliche 
Niederlassung " ,  das  südwestl. 
Grönland. 

Vigra-f  j  ord-r  m.  (u)  liucttt, 
Östl.  von  J)6rsnes,  jetzt  Sauravägr. 

Vik  /.  (k)  „Bucht'',  gew.  Vik-in, 
zwischen  Norwegen  und  Schwe- 
den, das  Skager  Rak  und  der 
Kristianiafjord. 

Vind-land  n.  (a)  „Wendenland"", 
das  slav.  Norddeutschland,  zu 
Vindr,  Vindr  m.  pl.  (k),  lat. 
Veneti  (vgl.  Ey vindr). 

Vin-land  n.  (&)  „Weinland'', 
Neuschottland  in  Nordamerika. 

TJi. 

I)ing-voll-r  «j.  (u)  „Dingfeld*, 
Ebene  n'ürdl.  rom  ()lfusvatn,  wo 
das  aij)ingi  gehalten  wurde. 

{>j6d  n.  (a)  das  alte  Thyherred 
in  Nordjötlaud,  zu  pjöd  Volkf 
(Vgl.  Paul  und  Braunes  Bei- 
träge IX,  493.) 


J)  j  6 1 1  a  /.  (ön)  ;.  Tjötö  in  Helge- 
land, Norwegen,  zwischen  Vagen 
und  Alsten. 

|)6rs-hof  n.  (a)  „Donarshof, 
-tempel",  auf  pörsnes. 

f)6rs-n^s  n.  (ja)  „Donarskap", 
am  Breidifjord,  im  westl.  Island. 

prändar-u^s  n.  ya)  Vorgebirge 
am  Drontheiiiier  Fjord. 

{)ränd-heim-r  m.  (a)  die  Ämter 
N.-  und  S.  -  Throndhjem  nebst 
dem  Fjord.  Die  Bewohner: 
J)r*ind(i)r. 

0. 

Ogvalds-n^s  n.  (ja)  j.  Agvalds- 
nes  auf  Kanuö  (s.  Kqrmt)  zu 
Qg-vald-r,  aus  agi  -j-  valda. 

Ql-fu8  n.  (a)  Landschaft  im  süd- 
westl. Island. 

Q 1  f  u  8  -  va  t  n  n.  (a)  das  heutige  ping- 
valla  vatn,  See  im  südwestl- 
Island. 

(}md  /.  (ö)  das  östl.  Hindö,  Vester- 
aalen,  im  nördl,  Norwegen. 

(}in  lunga-land  n.  (a)  ^Anie- 
lungenland" ,  die  ostgot.  Lombar- 
dei, SU  Amal  (Stammvater  der 
ostgot.  Dynastie). 


Glossar. 


Vgl.  die  Bemerknngen  vor  dem  Namenverzeichnis!  —  Ein  f  vor 
einem  Worte  bezeichnet,  dass  es  aasschliesslich  poetisch  ist.  Durch 
e(inhver)nj  e(iakver)t  etc.  wird  die  Constmction  angedeatet. 

A.  verantwortlich  sein,  die  Verant- 

w^nang  tragen  für   (mit  acc). 

adal  11.  (a)  /==  AdelJ  Art,  Natur, 
Beschaffenheit,  Wesen. 

ädr  1.  ade.  vorher,  früher.  2.  comj. 
ehe,  beTor;  bis;  aneh  ddr  en. 

ä-eggjnn/.  (i)  [zu  ^ggja^  §  339, 


-  a ,  -  a  t .  nach  Vokal  gew.  -t,  neg. 

pturt.,  nicht, 
ä ,  präp.  u.  adv.  [got.  ana].  I.  präp. 

1.  mit  dat.  a)  lokal  anf  die  Frage 
wo'?  aaf,  in,  an,  bei;  h)  tem- 
poral, im  Laote  von,  in,  an. 
während;  c)  von  anderen  Ver- 
hältn. :    in.    an,    bei,    auf,    zu. 

2.  mit  acc.  a)  lokal  auf  die  Frage 
wohin?  nach,  zn;  so  auch  bei 
Sinneseindrücken :  hann  sä  Ijö» 
i  hauginn,  und  in  Wendungen 
wie  sotti  6  aanan  b^kk;  b)  temp., 
bes.  bei  allgemeineren  Bezeich- 
nungen, wie  d  vor;  c)  übertr., 
bes  modal,  z.  B.  ä  fwnn  ceg, 
und  um  eine  Beziehung  auszu- 
drücken: hvitr  d  kör.  II.  ade, 
/..  B   koma  a,  herankommen. 

.i-burdar-ma<!-r«.  ( k >  Person, 
die  sich  gern,  bes.  durch  Pracht, 
vor  anderen  auszeichnen  will.  — 
-  b  y  r  g  d/.  ( i  ( zum  folg.,  §  329, 131 
Verantwortung ,  Risiko ;  hqfa 
mikit  t  a.,  viel  riskieren.  — 
-byrgja-sk  «jp.  ff.  (ja)  b&rgeo, 


12]  Anreizung,  Anffordenm^. 
*.i  präp.  und  ado.  (goL  af\  I.  präp. 
mit    dat.    1.    fokal,    von.    aus; 

2.  inttritm.,  mit:  fifUa  af  gitOi; 

3.  catual,  vor,  auf  Grand,  in- 
folge von,  z.  B.  af  pci,  des- 
w^en;  4.  modal,  mit,  z,  B.  af 
afli;  LI.  ade,  ab,  herantor. 
2.  davon. 

af  brigdi  u.  (ja)  [rn  hregdd\ 
Ausserachtlassong',  Nichtnbung. 

ä-f^ngin-n  pari.,  adj.  (a^  (zu 
j'd)  stark,  berauschend. 

af-hü8  «.  (a)  besonderes  Gebinde. 
Anbau  (am  Tempel  .  — kTsmi 
•.  (ja)  [za  kamui]  Nachkomne»- 
sehaft 

afi  «.  (a)  Kraft.  Stärke:  Macht: 
Gewalt. 


140 


Glossar :  afla  —  andatk. 


afla  sw.  V.  (o)  [zum  vor.]  er- 
werben, verschaffen. 

af-taka/.  (öu)  Abbruch, Schaden. 

agi  »n.  (an)  [got.  agis]  Schrecken, 
Furcht. 

ä-girna-sk  sw  .v.  (ja)  begehren. 

agn-sax  n.  (a)  Ködeimesser. 

ä-gseti  n.  (ja)  [zu  geta\  Ruhm, 
Ehre.  —  -g*tis-mad-r  m. 
(k)  berühmter,  angesehener  Mann. 

gset-r  adj.  (a)  [zu  qeta,  §  333, 

19 1     berühmt ,     ausgezeichnet, 

trefflich. h  1  a  u  p  n,  (a)  Anfall, 

-griff,  Überfall.  —  -hlyda-sk 
sw.  V.  (ja)  hören  auf  etwas.  — 
-kaf-liga  adv.  heftig,  hitzig, 
eifrig.  2.  sehr.  —  -kaf-r  adj. 
(a)  dass. 

akk^ri  w.  (ja)  |§  88]  Anker; 
liggja  um  a.,  vor  A.  liegen. 

akr  m.  (a)  [got.  akr-s,  §  118] 
Acker,  Feld. 

al-  i>räfix  [gut.  (da-\  ganz,  voll- 
kommen. 

al-böiu-n  part.,  adj.  (a)  voll- 
kommen fertig,  gerüstet,  ganz 
bereit  zu. 

aldin-skög-r  m.  (a)  [zu  aldin 
n.]  Fruchtbaumwald. 

aldr  m.  (a)  Alter,  Lebenszeit; 
vid  a.,  bei  Jahren.  2.  Zeit.  — 
a  1  d  r  i  -  ( g  i )  adv.  „im  Leben 
nicht",  nie.—  aldr-la«:  n.  (a) 
Lebensende,  Tod. 

ftlf-r  m.  (a)  Alp,  Elf,  Unter- 
irdischer. —  -rek  n.  (a)  „Alben- 
vertreibung",  Notdurft  (vgl.  die 
Anm.)- 

all-  jir&ßx  (got.  aU(n)-]  «ehr. 

all  •  dr^ng  i  -  liga  adverh.  (zu 
dreng-r\  »ehr  tapfer.  —  -fast- 
ord-r  m.  (a)  sehr  zuverlässig, 


auf  dessen  Wort  man  sich 
vollkommen  verlassen  kann.  — 
-f^gin-n  CT.  (a)  sehr  froh.  — 
-frseg-r  m.  (ja)  sehr  be- 
rühmt. —  -heimsk-liga  adv. 
sehr  thöricht.  —  -hriedd-r 
part.,  adj.  (a)  sehr  bange,  er- 
schrocken. —  -kapp-sam- 
liga  adv.  sehr  eifrig.  —  -mann- 
v«n-n  adj.  (a)  sehr  hoffnungs- 
voll. —  -mikil-1  adj.  (a)  sehr 
gross.  —  -6-k&t-r  adj.  (a) 
sehr  unfi'oh,  traurig. 

all-r  adj.  (a)  [got.  aU-s\  ganz, 
all.  —  allra  aller-,  verstärkend 
beim  superl.  —  allz,  gen.  sg. 
n.  1.  adv.  durchaus,  im  ganzen. 
2.  conj.  da,  weil. 

a  1 1  -  r  e  i  d  -  r  adj.  (a)  sehr  zoimig.  — 
-sad-r,  -sann-r  adj.  {&)  sehr 

wahr. vald-r  m.  (a)  AUein- 

herr8cher,unbeschräukterHerr. — 
-  v  e  1  adv.  sehr  wohl.  gut. 

al  Iz  -  va  1  dandi  part.,  adj.  (an. 
In)  allmächtig. 

al-m^nning  -r  tn.  (a)  |zu  mad-r] 
allgem.  Aufgebot   zum   Kriege. 

al  tari  n.  (ja)  Altar. 

al-vippni  n.  (ja)  [zu  väpn]  volle 
Rüstung. I>ingi  n.  (ja)  Is- 
lands allgemeine  Landesver- 
.Sammlung.  —  -p^da  /".  (jön) 
|zu  /yorf|  Volk,  Leute. 

amb-^tt/.  (i)  [got.  and-baht-$ 
m.;  vgl.  d.  Amt\  Magd,  Dienerin: 
Sklavin. 

A  n    präp.    mit  gen.,  seltener  dat. 

und    acc,    iidv.    ohne:    an    vera, 

entbehren, 
and-  i>räfix  (got.  aud{n)-\  gegen, 
andu-sk  $w.   r.  (0)  [zu  andi  und 
^nd]  den  Qeist  aufgeben. 


Glossar:  amddyri  —  dtrunudr. 


141 


and-dyri  «.  (ja)  [got.  -daüri] 
Vorstube. 

a  ndi  n».  (an)  [vgl.  ond]  Seele,  Geist. 

and-lit  n.  (a)  Antlitz,  Aus- 
sehen. —  -svar  n.  (a)  Ant- 
wort.— -van-r,  -i  adj.  (a,  an) 
entblösst  von,  Mangel  leidend 
an  (e— «}.  —  -vidri  n.  (ja)  (zu 
vedr]  Gegenwind. 

annar-r  pron.,  num.  (a)  |got  an- 
fmr,  §  206]  der  eine,  andere: 
zweite.  —  annar-r  -  hvär  -  r 
pTOH.  (a)  der  eine  von  beiden: 
conj.  cmnathvärt  .  .  .  eda.  ent- 
weder .  .  .  oder. 

an(n)-t  adj.  n.  (a)  |zu  aniia.  vgl. 
got.  euneis]  in  mer  er  a.  til,  mir 
liegt  daran,  ich  habe  Lust. 

aptan-n  m.  (a  Abend  (3  Uhr 
nachm.  bis  zur  Dunkelheit). 

aptr  ade.  [got.  aftra]  zurtick; 
wieder.  —  -gang-r  tn.  (a) 
Spukerei,Gespenstererscheinting. 

är  M.  (a)  [got.  jer,  %  103]  Jahr; 
at  äri,  nächstes  J.  —  -bot  /. 
'k)  Verbesserung  des  Jahres- 
ertrages. —  -f^rd/.  (i)  Jahres- 
ertrag. 

arf-r  m.  {&)  das  Erbe,  Erbschaft. 

är-gljufr  n.  [zu  ö\  steil  ab- 
fallendes Ufer:  Felsspalt,  wo- 
durch ein  Fluss  strömt. 

arg-r  adj.  (a  [—  arg]  feige,  un- 
männlich, weibisch. 

tär-hjälm-rwi.  [got.  aü,  ae.  är, 
isl.  eir]  Erzhelm. 

är-mad-r  tn.  (k)  [got.  ainu] 
.,Botenmann'',  kgl.  Verwalter, 
Vogt,  Aufseher.  —  -m^nniug 
/.  (ö)  Amt,  (Jeschäft  eines  arm. 

arm-r  m.  (a)  [got.  arm-s]  Arm.  — 
-l?gff-r  «••  (i)  Armknochen, 
Arm. 


är-6s-3  m.  (a)  [zn  o)  Flussmün- 
dung. 

ä  -  3  j  6  n  /.  (i)  Anblick. 

ask-r  tn.  (a)  Esche;  Schiff  ;,poet.). 

äs-m^gin  M.  (a)  (zu  os-s]  Götter- 
kraft, -stärke.  —  -  mo  d  -  r  n».  (a) 
Götterzom. 

ästar-ord  n.  (a)  (zu  o«<J  Liebes- 
wort. —  äst-räd  n.  (a)  lieber 
Rat.  —  -ssel-1  adj.  (&)  geliebt.  — 
-vin-r  tn.  (i)  lieber  Freund. 

1.  at  präp.  mit  acc.  und  dat.,  adv. 
[got.  at]  I.  präp.  1.  mit  acc 
tetnp.,  nach.  2.  mit  dat  ai  lok., 
von  Ruhe  und  Bewegung :  in,  an, 
bei,  zu;  nach;  b)  temp.,  bei,  an, 
gegen;  at  äri,  s.  är ;  c)  modal, 
mit  Bezug  auf:  ungr  at  aldri; 
übereinstimmend  mit:  at  Ingum; 
at  $qnnu,  der  Wahrheit  gemäss; 
d)  in  anderen  Yerbindongen : 
cera  at  e-u,  im  Begriffe  zu,  be- 
schäftigt sein  mit;  at  gjoldum, 
zur,  als  Busse.  II.  adv.,  dabei, 
daran,  dazu,  z.  B.  vera  at,  zu- 
gegen sein,  »tanda  at.  dabei 
stehen. 

2.  at  [aus  pat]  &)  conj.  mit  in/., 
zn;  mit  itid.  oder  opt.,  dass; 
b)  rel.  —.  er,  f>ä  er. 

3.  -at  (vgl.  -a)  nicht. 

ä  - 1  a  1  a  /.  (ün)  Vorwurf,  Verweis. 

at-burd-r  m.  (i)  Begebenheit, 
Ereignis,  Hergang.  —  -fanga- 
dag-r  tn.  (a)  der  vorausgehende 

Tag,  T.  vor. ganga  /.  (ön) 

Angriff,  Überfall.  —  -msela- 
sam-r  adj.  (a)  was  einem  Vor- 
würfe zuzieht. 

ä  - 1 j  ä  n  ( d  i )  num.  [aas  *  cM(a)tjän, 
§  119J  18,  -te. 

ä  - 1  r  ü  n  u  d  -  r  w .  (u)  Glauben,  Ver- 
trauen. 


142 


Glossar:  atsdkn  —  heita. 


at-s6kn/.  (i)  Angriff. 

ütta    nvm.    fgot.   aldau]   8;    -ät- 

tandi  (an)  \^ot.  ahtuda,  §341] 

der  achte. 
avi(!ig-r    adj.   (a)    |got.   audag», 

vgl.  aud-r  1]  reich, 
aud-k^nd-r  adj.   (a)  [zu  k-emia] 

leicht  zn  erkennen. 

1.  aud-r  ni.  (a)  Reichtum. 

2.  aud-r  adj.  (a)  [got.  auf)-s\  öde, 
leer,  einsam,  verlassen.   ~ 

a  u  d  -  s  i3P  -  r  udj.  (a)  f zu  sjä,  §  333, 19J 
leicht  zu  sehen,  offenbar ;  kenn-, 
merkbar. 

auga  n.  (ön)  [got.  augo]  Ange. 

auka  red.  v.  (got.  aukan,  §  25üj 
vermehren. 

auki  //(.  (an)  [zum  vor.J  Ver- 
mehrung. 

au  st  an  adv.  von  Osten. 

aust-firding-r  m.  |zu  fjr>rd-r\ 
Bewohner  des  isländ.  Ost- 
viertels.   mad-r  w.  (k)  Mann 

ans  dem  Osten  (Norwegen). 

1.  austr  n.  (a)  Osten. 

2.  austr  ndo.  östlich,  ostwärts.  — 
-veg-r  m.  (a)  die  Länder  an 
der  Ostsee,  bes.  Russland. 

austr.-n-n  m.  (a)  [vgl.  §  333.  7| 
von  Osten,  d.  i.  Norwegen, 
kommend. 

austr-rüm  n.  [zu  uii»ti-  m.,  von 
auBü.  §  250]  Schöpfraum  im 
Schiffe. 

au- virdis-mad-r  «/.  ',k)  [zu 
fthd.  afnih  und  ifil.  virda\  Elen- 
der, vf nicht lichtM-  Mansch. 

B. 

b  Ti  -  d  i  -  r    num.    [got.    hat  i>l 

f}fir,  8  204)  beide:  n.  iila  cnnj. 
hddi  . . .  ok,  sowohl ...  als  auch 

tbÄgi  m.  (an)  Gegner,  Feind. 


bak  «.  (a)  Rücken:  hrjota  ä  hak, 
im  Ringkampf  besiegen;  siign  ä 
hak  (hest8itis),7.vi  Pferde  steigen.  — 
-bordi  tn.  (an)  Backbord,  linke 
Schiffsseite. 

bakki  in.  (an)  [dän.  hanke,  §  88] 
Hügel,  Anhöhe;  Flujssufer. 

hh\  n.  (a)  Scheiterhaufen.  — -for 
/.  (ö)  Fahrt  zum  Seh.,  Leichen- 
verbrennung. 

bana-sö  r  n.  (,a)  (zu  hani]  Todes - 
wunde,  tödliche  W. 

band  n.  (a)  Band.  Fessel:  Kette: 
/>/.  bond  Götter  (die  bindenden). 

bani  ni.  (an)  Tod;  Todeswunde. 

banna  8>o.  v.  i'ni  ..bannen",  ver- 
bieten. 

bar-dagi  m.  aiii  [Si^i  Atrj«  und 
dag-r,  §  308,  Anm.  2J  Kampf, 
Schlacht. 

harn  n.  (a)  (ßfot.  harn]  Kind.  — 
barna  -  i'it-bnrd-r  m.  ^i) 
Kinderaussetzung. 

b&t-r  «».  (a)  (ae  hat,  isl.  \heii\ 
Boot. 

baug-r  m.  (a)   [zu  hjig-r\   Ring. 

b^d-r  VI.  (i)  (got.  badi\  Bett- 
polster. —  fb^d-gud-r,  8. 
Anm.  zu  S.  20,  7. 

beida  »ir.  v.  (ja)  [got.  baidjan\ 
verlangen .  fordern,  begehren, 
einen  um  etwas  bitten,  e-n  e-t: 
heida-tk  (til),  sich  aushitten,  be- 
gehren. 

fbeima-r  m.  />l.  lal  Männer. 
Menschen. 

bein  n.  (a)  Bein,  Knochen. 

beini  «».  (an)  [zu  hein-n  adj. 
förderlich]  Aufnahme,  Bowirtnntr. 
(tastfreundschaft. 

heiu-skeyti   /.    (Tni    izum    vor. 
1    mkjdla]  Treffsicherheit. 

1.  beita/.  (ön)  [»o  hita]  Köder. 


Glossar:  beita  —  hjqrn. 


143 


2.   beita    «c.    r.    (ja)    [zn    hita\ 

„beizen",  kreuzen, 
bekk-r  m.  (i)  Bank. {)ili  n. 

(jai  Bankbrett. 
b^lg-r  m.  (i)   Igot  halg-$]  Balg; 

Sack, 
ben  /.  (jC)  fgot.  6<ni;a]  Wände.  — 

t-eld-r  m.  (a)  „Wraidenfener'*. 

Schwert. 

bera  tt.  v.  4.  |got.  hairan]  tragen: 
l^en.  2.  ertragen,  aushalten, 
dulden.  3.  vorbringen .  aus- 
fahren, z.  B.  erindi.  4.  gebären. 
5.  hera  e-u.  mit  etwas  überwäl- 
tigen. 6.  bera  tik,  sich  auf- 
führen, sich  benehmen.  —  Mit 
präp.  und  ade:  af  e~tit.  über- 
treffen ;  at,  eintreffen,  geschehen : 
saman  räd,  ratschlagen ;  tH,  bei- 
tragen, mitwirken  zu :  dazu  thun. 
-fügen:  eintreffen,  geschehen: 
upp,  vorbringen:  vid  e-t.  einer 
Sache  Hindemisse  in  den  Weg 
legen.  —  herask-  cid,  vorüber 
gehen,  in:  lata  b.  >■.  von  etwas 
zurückkommen. 

berg  n.  (a)  z=.  bjarg. 

b^rgja  $w.  ü.  (ja)  schmecken, 
gemessen,  ä  e-u. 

b  ^  r  j  a  «».  r.  (ja)  [zn  bardagi]  schla- 
gen, erschlagen:  Ä.yr;Vi/i  steinigen: 
bfrja-$k  sich  schlagen,  kämpfen. 
vid  e-n;  «m,  sich  quälen. 

b  ^  r  -  r  adj.  a)  [*  bazaz,  §  20]  bar, 
bloss,  nackt. 

ber-serk-rm.  i)  „Bärenhäuter**, 
rasender  Kämpe.  —  -s-gang-r 
m.  fa)  Anfall  von  rasender 
Kampfeswnt. 

b^tr  ade.  fgot  batiza\  besser. 

•    ^  -     n.  (ja)  Schinken. 


b  ^  z  t  -  r  adj.  tvp.  (a)  [got.  batiit-t\ 

beste, 
bida  *t.  e.  1  [got.  beidan\  wart^ 

auf.   erwarten,    e-»;    ausstehen. 

2.  erhalten,  bekommen,  e-t. 

b i d j a  St.  r.  5  [got.  bidjan]  bitten 
um,  'e-t;  h.  koHtt,  zur  Frau  be- 
gehren. 

bifa-sk  »w.  c.  (ö,  prät.  auch  als 
ai-Stamm:  bi/da)  beben,  zittern. 

bik  «.  (a)  Pech. 

bil  n.  (a)  Aufenthalt;  Zeit;  Augen- 
blick. 

b  i  1  a  «10.  o.  (0)  [zu  d.  beiUit]  nach- 
geben; unterlassen. 

b  i  n  d  a  «f.  9. 3  [got  bindan]  binden, 
verbinden  (at,  um);  b.  rid,  an- 
knüpfen mit. 

b  i  rg  d  i  -  r  /.  /j/.  (i)  [zu  birgja]  Vor- 
rat. Lebensmittel. 

biskup  fli.  (a.  [§  130:  1,  Änm.] 
Bischof. 

bita  »i.V.  1  [got  beüan]  beissen; 
von  Waffen:  eindringen. 

b j  a  r  g  ».  (a)  [got  bairg-ah-ei]  Bei^. 

bjarga  st.  v.  3  |got  bairgan\ 
helfen,  bergen,  retten,  e-m. 

fbjarkan  «.  va)  Birke. 

bjarn-dir  n.  (a)  [zu  bjurm] 
,Bärentier",  Bär. 

bjart-r  adj.  (»)  [got  bahia-s] 
glänzend,  klar,  blank. 

bjöda  tt.  V.  2  [got.  biudan]  an- 
bieten. 2.  gewähren,  z.  B.fridar. 

3.  einladen    heim).    4.  gebieten, 
befehlen. 

bj6r-k§r  n.  (a)  Biei^efltes.  — 
bj6r-r  wi.  (a)  Bier. 

bjüg-r  adj.  (a)  [zn  got  bivgon] 
gebogen,  krumm.  —  fbjüg- 
▼  id-r  hansa,  .der  krumme 
Schädelbaum'  c=  Trinkhom. 

bj^rn  m.  (u>  Bir. 


144 


piossar :  hlämadr  —  bregda. 


blä-mad-r  m.  (k)  ^Blaumann", 
Neger. 

blanda  red.  und  sw.  v.  (ö)  [got. 
hlandan]  mischen ;  blanda-sk  vid, 
sich  abgeben  mit,  sich  beküm- 
mein  um. 

blä-r  wi,  (a)  blau,  schwa'rzblau ; 
schwarz. 

blä^sa  red.  v.  (got.  blesati]  blasen. 
2.  ausblasen,  schnauben.  3.  auf- 
blasen. 

bleikja  »w.  v.  (ja)  bleichen. 

bleik-r  in.  (a)  bleich 

bleyta  sw.  v.  (ja)  fzu  hlaut-r  adj] 
erweichen. 

blind-rflrf;.(a)  Igot.blind-s]  blind. 

blöd  «.  (a)  [got.  blop]  Blut.  — 
-bogi  in.  (an)  Blutstrahl.  — 
-  d  r  ^  fj  a  -  r  /.  pl.  (jö)  fzu  draf 
Abfall]  Blutstropfen.  —  -r efil - 1 
in.  (a)  Schwertspitze  (vgl.  Be- 
ßll).  —  t-val-r  /«.  (i)  „Blut- 
falke",  Rabe. 

bl6dug-r  adj.  (a)  blutig. 

bl6t  n.  (a)  Opfer.  —  -veizla  /. 
(ön)  Opfennahl. 

blöta  red.  u.  sw.  v.  (ö)  (got.  blo- 
tan]  opfern,  durch  Opfer  ver- 
ehren (Vgl.  §  438). 

blunda  sw.  v.  (5)  [zu  b/ind-r\ 
blinzeln,   die  Augen  schlieesen. 

bl^-varda/.  (ön)  Senkblei. 

bl^8t-r  f/i.  (u)  Blasen. 

bod  n.  (a)  Botschaft,  Gebot.  2. 
Gastgebot. 

boda  sw.  V.  (ö)  verkündigen. 
b.  af,  aufsagen  (von  Lehen); 
b.  um,  gebieten. 

tbodi  //».  (Axi)  „Bote",  Gebieter; 
ßeinpings,  Führer  im  Kampf. 

bogi  fii.  (an)  Bogen.  —  bog- 
stfrk-r  adj.  (ja)  stark  im 
Bogenspannen. 


bök  /.  (k)  [got.  boka]  Buch 

böl  w.  (a)  [zu  büa]  Aufenthaltsort, 

Lager, 
bolli  m.  (an)  Bowle,  Schale,  Ge- 

fäss. 
böndi    tn.    (k)    (zu    btia]    Bauer. 

2.  Hausherr. 

bord  n.  (a)  [got.  baurd]  Bord, 
Brett.      2.     Schiffsbord;    Schiff. 

3.  Tisch;  sitja  yßr  hurdum,  zu 
Tische  sitzen.  — bünud-r  m. 
(u)  Tischzeug,  Gedeck.  —  d  6  k-r 
m.  (a)  Tischtuch.  — k^r  n.  (a) 
Tischgefäss  zum  Schenken. 

borg  /.  (i)  [got.  baürg-s]  Burg; 
Stadt.  --  borgar-hlid  n.  (a) 
Burgthor.  —  -v^gg-r  m.  (i) 
Burg-,  Stadtmauer.  —  borg- 
hj(^rt-r  *».  (u)  Bnrghirsch. 

bot/,  (k)  [got.  bota]  Busse,  Bes- 
serung, Abhilfe:  Ersatz;  oinna 
b.  e-s,  abhelfen,  ein  Ende  machen. 

bräd-r  adj.  (a)  schnell,  hastig, 
eilig;  n.  brätt  bald. 

bragar-full  n.  (a^  [zu  brag-r\ 
„Dichtungs-",  d.  i.  Minne-  und 
Gelübdebecher. 

bragd  n.  ta)  |zu  bregda\  Augen- 
blick. 2.  That,  Unternehmen. 
3.  List,  Kniff. 

br  ak  «.  (a)  [vgl.  got.  brakja\  Lärm. 
Getöse. 

braka  sw.  v.  (ö)  krachen. 

brand-r  «i.  (a)  [zu  6rg»»«]  Feuer 
brand.  2.  Klinge,  Schwert  poet.) 

braut/,  (i)  [zu  f>rjöta\  Weg;  ö, 
t  braut,  brott,  burt.  fort,  weg 
(bei  Vorben  der  Bewegung): 
</,  i  brautu  etc.,  desgl.  {bei  V. 
der  Ruhe). 

bregda  st.  t>.  8  [§  239,  3]  schnell 
bewegen,  ziehen,  schwingen 
(tveräi).    2   verändem,  verwan 


Glossar:  breida  —  hurdr. 


145 


dein,  z.  B.  lit(vtn)  die  Farbe. 
3.  e-m  bregdr  rid  e-t .  etwas 
macht  Eindruck  auf.  —  Mit  Präp. 
nnd  Adv.:  br.  rtd,  eine  plötz- 
liche Bewegung  machen.  — 
bregda-ik  im  Stich  lassen ;  br.  i, 
sich  verwandeln  in. 

breida  tw.  c.  <jat)  [got.  brcädjem] 
breiten .  ausbreiten :  hreida-sk 
sich  ausbreiten. 

breid-r  adj.  (a)  {got.  braif>-s] 
breit. 

1.  b  r  e  n  n  a/.  (On)  fg.  britmo  |  Brand. 

2.  brenna  *t.  r.  3  fgot.  brinimn, 
%  237.  Anm.  1]  brennen,  verbren- 
nen (intrmu.\;  sich  verbrennen. 

3.  b  r  ^  n n a  *».  c.  (ja)  [got.  brcmnjan] 
anzünden,  verbrennen  (trtm*.). 

bresta  st.  r.  3,  bersten,  zer- 
springen.   2.  krachen. 

breyta  #ir.  c  (ja)  (zu  brcaU]  ver- 
äcdem,  e-n.    2.  einrichten. 

brigzli  I».  (ja)  [xabregda,  §331, 
15J  Vorwurf. 

bringa/.  'ön)  Brust.  —  bring- 
speli-r  m.  pl.  (u)  fzu  tp^l-r] 
Brustknorpel. 

brjost  n.  '&)  [got.  brnH-f,  ae. 
breoft]  Brust. 

b  rj  6ta  #^  c.  2.  brechen,  abbrechen, 
zerbrechen.  —  brjMa-»k  sich  be- 
möhen. 

h  r  0  d  d  -  r  m.  (a  t  [aus  *  broidtu,  ae. 
brord,  §  86)  Spitze. 

brödir  m.  (k)  [got.  brofxtr]  Bru- 
der. —  brödur-gjold  n.  pl. 
(a    Bruderbusse,  -sahne. 

brotna  sw.  v.  (ü)  [zu  brjöta]  zer- 
brechen, entzwei  gehn. 

brott.  8.  braut. 

hrnf.  (ö)  Brücke.'] 

brüd-(h;laup  n.  ,a  Bi-aatlauf, 
Hochzeit.    —     brüd-r    /.    (i) 


[got  brüff-s\  Braut.  2.  poeiüek 
Weib. 

brnn/.  (k) Kante,  Band.  2.  Augen- 
braue. 

bryggja/.  (Jon)  Schiffbrücke. 

brynja  /.  (jön)  [got.  brvnj6\ 
Brünne,  Panzer. 

brytja  «*c.  r.  (ö)  [zu  &r;öta]  zer- 
stückeln, niederhauen. 

br^da  sw.  c.  (ja>  [zu  bröd]  Beute 
geben. 

br«''dra-lag  ».  (a'i  Blutsbrüder- 
schaft. 

brod/.  (ö)  [=  d.  Braien]  Fleisch, 
als  Beute. 

bü  n.  (a)  Haushaltung,  Haus, 
Wohnung.    2.  Vieh. 

bna  red.  r.  [got.  baufm]  wohnen, 
bewohnen:  wier  bvr  i  ttapi,  ich 
habe  im  Sinne.  2.  vorbereiten, 
in  Stand  setzen,  rüsten,  be- 
reiten. —  btia-ik  sich  vorbereiten, 
sich  bereit,  fertig  machen,  z.  B. 
t  brott,  zur  Abreise,  (tU)j^dar.  — 
Part,  bum-n  gerüstet,  fertig; 
bereit,  nahe  daran.  2.  ge- 
schmückt, geziert. 

bnanda-müg-r  m.  (a)  Bauem- 
haufe.  —  -tala  /.  (ön)  Zahl 
der  Bauern. 

bnandi  =  bÖHdi. 

büd  /".  (ö.  i)  [zu  büa]  Bude,  Hütte, 
Zeit. 

bti-f6  n.  (a)  Vieh.  —  -fgrii  «. 
n.  (ja)  [za/ara]  dass. 

bük-r  m.  (a)  Bauch.    2.  Körper. 

buna  /.  (ön)  [ae.  bune]  Becher 
(Beiname). 

bünud-r  m.  (n)  Ausrüstimg,  Zu- 
behör. 2.  Kleidimg,  Tracht. 
3.  Haushaltung. 

burd-r  m.  d)  [got.  ga-bamrßf-$] 
Geburt. 


HoUh»«a«B,  AltWiadJMhM  liW hweh. 


10 


146 


Glossar:  burr  —  dr^gi-liga. 


fbur-r  m.  (i)  [got.  havr]  Sohn. 

burt,  vgl.  braut. 

bü-syslu-mad-r  m.  (k)  betrieb- 
samer Landmami.  —  -l)egn  wi. 
(a)  Bauer. 

byg(!  /.  (i)  Bebauung,  fester 
Aufenthalt.  2.  Bezirk,  bewohnte 
Gegend. 

^y&&.J8'  *^-  V.  (ja)  bebauen,  be- 
wohnen; wohnen. 

byrding-r  m.  (a)  fzu  hurd-r] 
Handelsfahrzeug. 

byrgja  sw.  v.  (ja)  |zn  borg] 
schliessen,  einschliessen. 

byrja  sip.  v.  (ö)  unpers.  günstig 
wehen  (vom  Fahrwind). 

by r - 1  ei  di  ».  (ja)  günstiger  Fahr- 
wind. —  byr-r  m.  (i)  dass. 

byskup,  vgl.  biskup. 

bsedi,  vgl.  bädir. 

bsela  8w.  v.  (ja)  [zu  bäl]  ver- 
brennen, durch  Feuer  zerstören. 

bti-r  m.  (i)  [zu  büa\  Hof,  Gehöft; 
Gebäude.    2.  Stadt. 

bdta  ««7.  V.  (ja)  [got.  hotjan] 
bessern,  verbessern.  2.  büssen; 
Busse  zahlen ;  Schadenersatz 
leisten. 

tb(^d  /.  (wo)  Kampf. 

b^l  n.  (wa)  [gut.  balwa-\  Schade, 
Unglück,  Übel. 

bolk-r  m.  (u)  „Balken",  Scheide- 
wand. 

bolva-nmid-r  wi.  (a,  i)  [zu  bgl] 
UnglUcksstifter. 

b^lvojl  /.  (i)  |zu  bni  §  329,  12 1 
üiißflüok,  Vprdorhpn. 

1>. 

daga  »w.  V.  (0)  tagen, 
dag-r   ffi.    (a)    [got.   dag-»\    'lag 
(dat.  d^gi,  g  20,  Anm.  1). 


dal-büi  m.  (an)  Thalbewohner.  — 
dal-r  m.  (i,  a)  [got.  dal]  Thal. 

dansk-r  adj.  (a)  dänisch;  nor- 
disch. 

danz  m.  (a)  Tanz. 

fdarrad-r  m.  (a)  [e.  dort]  Speer. 

dauda-sok/.  (ö)  todeswürdigos 
Verbrechen.  —  daudi  m.  (an) 
(vgl.  got.  daupu-s]  Tod. 

daud-r  adj.  (a)  [got.  daup-s]  tot. 

deyja  st.  v.  6  [§  245,  vgl.  got. 
diwan]  sterben. 

digr  adj.  (a)  [got.  digrei]  dick, 
schwer. 

dikt-r  tn.  (a)  Gedicht. 

dirfd/.  (i)  [zu  djarf-r\  Dreistitr- 
keit,  Kühnheit. 

dis  /.  (i)  Göttin.  2.  vornehme 
Frau  (poet.). 

djarf-r  adj.  (a)  [as.  d^bi]  dreist, 
kühn. 

djüp-audig-r  adj.  (a)  „tief 
reich",  steinreich,  sehr  reich.  — 
djüp-leik-r  m.  (a)  Tiefe.  — 
djfip-r  adj.  (a)  [got.  diup-g]  tief. 

td6lg-r^  /.  (ö)  [zu  dölg  n.] 
„Kampfrahe",  d.  i.  Lanze,  Speer. 

d6m-r  m.  (a)  [got.  dovi-s]  Urteil. 
2.  Ding,  Gegenstand. 

d  6 1 1  i  r/.  (k)  [got.  daiiJitar]  Tocliter. 

draga  «^  v.  6  (got.  dragan]  ziehen, 
bringen.  2.  fischen.  3.  malen.  — 
dr.  undir  sik,  erwerben ;  dr.  undan 
e-tn,  jemand  berauben. 

dranm-r  m.  (a)  Traum. 

dreifa-sk  sio.  c.  (ja)  [got  draih- 
Jan]  sich  teilen. 

drekka  rt.  v.  8  [got.  drigkan] 
trinken;  dr.  af,  austrinken. 

dr^ngi  -  üga  adv.  kühn.  — 
dr^ng-r  m.  (i)  edler,  kühner, 
tüchtiger  Mann.  2.  junger 
Bnrsch. 


Glossar:  drepa  —  eiga. 


147 


rlrepa  tt.  v.  5  f=  trefem]  st  lassen, 
stecken,  z.  B.  ßMqri  i  munn. 
2.  schlagen  (im  Spiel' .  3.  er- 
schlagen, töten. 

drevma  ttc.  v.  (jai  [zu  dr€Rtm-r\ 
unpen.  tränmen:  mit  drej/mtir, 
ich  träume. 

drevri  n.  (ja>  [zu  got.  dnaujan] 
Tei^ossenes  Blut. 

(irif  a  st.  v.  1  [got.  dreiban]  treiben, 
eilen,  davon  fahren.  2.  beflecken 
(i  mit\ 

drjüg-r  adj  (a)  [zu  got.  drimgam] 
stark,  mächtig. 

drjüpa  ft.  V.2,  tröpfeln,  tropfen. 

drottin-n  m.  (a)  [Tgl.  got. 
draühtinon]  HänptKng .  Fürst, 
Herr.  —  dröttin-holl-r  adj. 
(a)  dem  Herrn  hold,  treu.  — 
drött-ning/.  (ö)  Königin. 

drnkkin-n  pari.,  adj.  (a)  be- 
trunken. 

droknnn  /".  (i)  [zu  dretkä]  Er- 
trinken. 

drapa  sw.  v.  (ai)  hängen,  sich 
neigen. 

drykkja/.  (jön)  Trinkgelage. 

drykk-r  m.  (i   Trunk,  Trank. 

drsep-r  adj.  a)  [zu  drepa,  §333. 
19]  der  erschlagen  werden  darf, 
voffelfrei. 

>lnga  fw.  V.  (ai)  [got.  dtufaH\ 
tangen. .  2.  helfen. 

•luk-r  m.  (a)  Tuch. 

dv^lja  ftt.  V.  fja)  [e.  dtteü\  auf- 
halten, verzögern.  —  dv^a  -  *k 
zögern  mit,  e-m. 

dverg-r  m.    a)  Zwerg. 

dygd/.  (i)  [zu  duga]  Tugend. 

dylja  »IC.  V.  fja)  verbergen. 

dvn-r  M.  (i)  [e.  rftn]  Lärm. 

dynja  *«?.  r.  (ja^  lirmpn  tönen. 
raascben. 


dyr  «.  (a)  fgot.  dimt,  §  20]  Tier. 

2.  Hirsch.  —  dyra-m^rg-r/. 

{}%i\  Tiermark. 
Afräf.  (ü)  (zu  d^-r\  HenüdikeiL 
dyr(-r)  /.,  «.   (k,  §   180,  Amn.) 

[got.  </awrJ  Thün;^öffiiuiig>. 
dyr-r    adi.     ■'     -^ner.    kostbar: 

herrlich. 
däe1-l  adj.    a;    umgänglich,  leut- 
selig, freundlich.  —  dsel-lig-r 

adj.  (a)  das». 
d«^gr    «.    (a)    [vg^    got.    -dog-*] 

12  Stunden  (Tag  odo-  Nadtt). 
d  i^'  m  a   »w.   V.   (ja)   [got.   doa^ai^ 

urteilen. 
d<kk-r  adj.  (wa)  [aMes;.  djßimkt 

germ.  ^dingxa-z,  §  25  und  88] 

dunkel, 
fdogling-r  m.  (a)  König. 


eda  ioi^.  [got.  aif>pam]  oder. 

ef  (Toii;.  [got.  iba]  wom.    2.  ob. 

^f  nd  /.  (0)  [zu  d.  mbem]  Erföllung. 

^fni  n.  (ja)  Sache,  Umstand. 

efri,  vgl.  «fri. 

1.  egg  w.  ja-  Ei.  —  -v§r  «.  (ja) 
Eiersammelstelle. 

2-  ?gg  /-  (j»)  »B«*e",  Sdmeide, 
Schärfe.  2.  Kante,  Band.  — 
t  -prima  /.  (Jto)  Schwerter- 
klirren, Kampf. 

egg  ja  ttt.  e.  (ja)  [zum  vor.]  an- 
treiben, reizen  zn,  e^  e-t. 

eid-r  m.  (a)  [got.  «^«]  Eid.  — 
-svari  m.  (an)  [zu  wf^a]  d«r 
jem.  Trene  geschworen  hat. 

ei  =  eigi. 

eiga  c.  prat.  prät.  [got.  aigam, 
§  273,  2]  haben,  besitzoi;  zur 
Ehe  hakra  (bekommen).  ICt 
folg.  wf.:  sollen,  mässen.  — 
eiga  vid,  zu  thnn  habea,  kim|ifen 


148 


Glossar:  ei'gi  —  er. 


mit;  eiga-sk  vid,  mit  einander 
kämpfen. 

ei-gi  adv.  [got.  aiw]  nicht  (vgl. 
et/ 2). 

eign  /.  (i)  [vgl.  got.  aigin]  Eigen- 
tum. 

eigna  sw.  v.  (ö)  [got.  ga-aiginon] 
zueignen;  eigna- sf:  sich  zueignen, 
sich  bemächtigen ,  et. 

ei-lif-r  adj.  (a)  |got.  aiw]  ewig 
lebend,  ewig. 

ein-arct-r  adj.  (a)  „einartig", 
aufrichtig,  freimütig:  standhaft, 
kühn.  —  t  -  b  a  n  i  m.  (an)  Töter.  — 
-f<iting-r  m.  (a)  Einfüssler.  — 
-getin-n  part.,  adj.  (a)  ein- 
geboren, einzig.  —  -  hard-r 
adj.  (a)  unerschrocken,  stand- 
haft. — -  -h§nd-r  adj.  (a)  ein- 
händig. —  -  h  I  i  t  -  r  adj.  (a)  [zu  fdit] 
allein  im  Stande,  ausreichend, 
stark  genug.  —  -kanna  adv. 
wichtig,  besonders. 

ein-n  num.,  pron.  (a)  [got.  ain-s] 
6in.  2.  irgend  ein.  3.  ein  (un- 
best.  Art.).  4.  allein,  einzig: 
»qgvr  eivar,  bloss  Erzählungen.  — 
/>t"t  at  eins,  nur  so,  allein  unter 
der  Bedingung.  —  einna  (</. 
pl.)  mett,  am  meisten.  —  einn 
saman,  einsam,  allein.  —  einn - 
hver-r  pron.,  jemand,  einer. 

ein-skipa  adj.  (an)  mit  einem 
Schiffe.  —  -vigi  n.  (ja)  Zwei- 
kampf. 

eira  tw.  v  (ja)  [zu  got.  aintan, 
d.  ehren]  schonen,  e-m. 

eisa/.  (öu)  Feuer. 

eitm.  (a)  , Eiter",  Oift.  —  -full-r 
adj.  (a)  giftig.  —  -orm-r  m. 
(a)  fliftschlange,  -drache. 

ekki  n.  von  engt,  nicht8.  2.  adv. 
nicht. 


61  n.  (a)  Unwetter,  Sturm, 
elding  /.    (ö)   [zum  folg.]   Blitz, 
eld-r  m.  (a)  [ae.  oeld,  §  441  Feuer, 
ellifu  num.  [got.  ainlif,  §  90]  elf. 
^Ijan-leysi   n.   (ja)   [got.  aljan] 

Kraft-,  Energielosigkeit. 
§l-la  adv.  [zu  got.  alja]  oder.  — 

^1-ligararfü.  komp.  [got.  alja- 

leikos],  sonst,  andernfalls. 
§lta  8w.  V.  (ja)  verfolgen,  jagen. 
§mja  sw.  V.  (0)  heulen. 
en(n)    conj.   [alt  an  =  got.  pan] 

aber,  sondern.  2.  (nach  komp.)  als. 

1.  enda  conj.  [aus  * en[n)  Jjö,  vgl. 
§  80,  Anm.  und  §  75,  1]  ausser- 
dem; und  doch. 

2.  ^nda  sw.  v.  (ja)  enden,  ab 
schliessen,  vollenden,  erfüllen. 

^ndi-(r)  m,  (ja,  jan)  [got.  andei-s\ 

Ende, 
en-gi   pron.   [etnn-^t]   keiner,   n. 

ekki  (§  221,  1). 
§ngil-l  m.  (&)  Engel. 

1.  enn  adv.  [=■  d.  dann,  denn]  noch. 
2.  weiter,  ausserdem. 

2.  en-n  pron.  jener,  der  (vgl.  hinn 
und  inn). 

§n  8  k  -  r  adj.  (a)  [*anglisk-r,  §  109,  a] 
engli.sch. 

^  p  tirpräp.,  adv.  [got.qftaro]  l.präp. 
mit  acc.  a)  temp.  nach;  b)  bei 
Pers.:  nach  jemandes  Tode,  z.  B. 
Ufa  ^ptir,  überleben,  Ag/nrf  f/»., 
Rache  für.  2.  mit  dat.  a)  nach, 
hinterher,  z.  B.  ganga;  b)  nach, 
z.  B.  t^nda;  c)  längs,  hindurch : 
g.  ^-fini;  d)  übereinstimmend 
mit:  miHa  ^  e-m.  II.  adv,  zu* 
rück,  z.  B.  lata  f ;  vera  g.,  wieder 
da  sein. 

er,  älter  et,  rel.  pari.  1.  al«  pron. 
der,  welcher.  2.  bei  adv.:  I>n 
ff  als,  jfar  til  er  bis,  /»or  er  wo, 


Glossar:  er  —  fara. 


149 


f>egar  er  sobald  als.  3.  allein- 
stehend als  conj. :  wo ;  als ;  da, 
weil.    4  =z  ai,  dass. 

e  r  pron.  pl.,  ihr. 

erendi  =  erendi. 

erfi  n.  (ja)  [got.  arbi]  Erbmahl, 
Totenmahl  t.znm  Gedächtnis). 

§rfidi  n.  (ja)  [vgl.  got.  ar6ei/»-«] 
Arbeit;  Mühe,  Beschwer. 

^rm-  r  m.  'i)  Ärmel. 

es  :=  er,  verkürzt  's. 

eski  n.  (ja)  [zn  ask-r],  Asch, 
Kästchen. 

eta  #f.  V.  5  [got.  itan\  essen,  fressen. 

1-  ey  /•  (j")  [e-  i^-land,  d.  ^«e, 
zu  isl.  o,  §  124,  5]  Insel. 

2.  ey  adv.  [got.  aiw\  immer,  je 
(vgl.  ei-ffi). 

eyda  sie.  v.  (ja)  [zn  auä-r,  adj.^ 
leeren,  veröden,  e-t.  2.  ver- 
wüsten, vernichten,  zerstören ; 
vergeuden,  e-u. 

eyrfi-mcjrk  /.  (k)  [got.  aufnda] 
Wüstenei,  Einöde ;  Haide,  un- 
bebaute Gegend  (Wald). 

eygd-r  part.,  adj.  (a)  [zu  auga] 
mit  Augen  versehen. 

eymd  /.  (i)  [zu  aum-r  adj.]  Elend. 

eyra  n.  (0)  [got.  auso]  Ohr. 

eyri-r  tn.  (ja)  pl.  aurar  [lat.  au- 
rev»\  Öre.    2.  Gut. 

eyr-r/.  (jö)  [zu  aur-r  Kiessand] 
angeschwemmte  Sandbank,  flache 
Landzunge. 

eystri  adj.  comp,  {an,  in)  [zu 
austr]  östlicher. 

F. 

f  ä  red.  v.  [got.  fäfian,  §  248]  be- 
kommen, erhalten  (oft  mit  ptep. 
prät.,  §  452);  zur  Frau  bek. 
(mit  gen.);  2.  habhaft  werden, 
sich    bemächtigen ,    verschafTen 


(mit  gen.  oder  acc.);  er  f^git  tu 
veizlu,  es  wird  Vorrat  gesammelt, 
es  werden  Vorbereitungen  ge- 
troffen zu,  etc. :  fä  at  blöti,  ein 
Opfer  veranstalten.  3.  liefera, 
geben;  t  hond,  übertragen.  4. 
e-H  tu  es,  zn  etwas  setzen.  — 
fä-sk  erreicht,  erlangt  werden; 
/.  i,  sich  abgeben  mit:  /.  vid, 
sich  versuchen. 

fadir  m.  (k)   [got.  fadar]  Vater. 

fadma  »w.  v.  (ö)  umarmen. 

f  a  d  m  -  r  /n.  (a)  [e.fathom,  d.  Faden] 
Umarmung,  Arme.     2.   Klafter. 

f  agna  «w.  v.  (ü)  [got.faginon]  em- 
pfangen,   aufnehmen,    bewirten. 

fagr  adj.  (a)    (got.  fagr-s]  schön. 

fä-khedd-r  part.,  adj.  (a)  (zu 
fd  r,  adj.]  wenig  bekleidet. 

fall  ».  (a)  Fall. 

falla  red.  o.  [§  2481  faUen:  ab- 
nehmen; ausfallen,  unterbleiben; 
falla  üt,  ausströmen.  —  falla-sk 
versagen. 

fallin-n  part.,  adj.  (a)  bequem, 
geschickt,  passend;  n.  hetr  f-t, 
geziemender. 

fälnia  sw.  v.  (ö)  tappen,  tasten. 

f  al-r  m.  li.i  Röhre  zur  Befestigung 
der  Lanzenspitze  am  Schaft. 

fa-m^nn-r  adj.  (a)  [zu /d-r  und 
mad-r]  von  wenig  Leuten  be- 
wohnt. —  -molug-r  adj.  (a) 
[zu  mal]  wenig  redend,  schweig- 
sam. 

f a  n  g  n.  (a)  [=  d.  Fang]  pl.  fqng 
Vorräte,  Mittel. 

f  ar  n.  (a)  [zu  fara]  Art,   Weise. 

fä-r(r)  adj.  (wa)  [got.  fau-»\ 
wenig,  gering. 

fara  »t.  v.  6  [got.  faran]  fahren, 
ziehen,  reisen;  kommen;  er- 
gehen; vor  sich  gehen,  zugehen; 


i6ö 


Glossar :  farar-greidi  —  fjMr. 


sterben ;  fara  med,  sich  abgeben, 
befassen ;  farn  undan,  sich  los- 
machen, entkunimen.  2.  mit 
dat.:  verderben,  vernichten. 

farar-greidi  m.  (an)  Beförde- 
rungsmittel. 

farin-n  />nrt.,  ndj.  (a)  beschaffen 
(mit  dat.^. 

farm-r  m.  (a)  [zu  fara]  Ladung. 

fast-r  adj.  (a)  fest;  stark,  heftig, 
gewaltsam. 

fat  n.  (a)  Kleidungsstück. 

fä-vis-s  adj.  (a)  [zw  fä-r]  „wenig 
weise",  unerfahren. 

f  6  n.  (u,  a)  [got.  faihv,  §  130.  2] 
Vieh.  2.  Eigentum,  Gut.  3.  (leld. 

f§dga-r  m.  pl.  (a)  [zu  fadir, 
§  109  b  und  327,  19]  Vater  und 
Sohn  (Söhne). 

f^dgin  n.  />/.  (a)  [tj  331,  18 1  Vater 
und  Tochter  (Teufel  und  Stolz). 

f§gin-n  adj.  (a)  (vgl.  got.  faffi- 
non\  ft'oh,  e-u  über  etwas. 

f6-gj(^f/.  (ö)  Gabe,  Geschenk  an 
Geld  oder  Gut. 

f^grd  /.  (i)   |zu  fagr]  Schönheit. 

f6-hirzla/.  (On)  [zu  hirda,  %  330, 
5J  Schatzkammer. 

feig-r  adj.  (a)  [=:  i.  feig]  dem 
Tode    nah,    der    sterben    soll. 

feikn  adj.  (a)  verderblich,  unge- 
heuer. 

feit-r  adj.  (a)  feist,  fett. 

fela  *«.  V.  8  [got.  ßlhan,  §  240, 
Anm.  1]  verbergen. 

f6-lagi  m.  (iin)  Genosse,  Kame- 
rad. 

1.  f^ld-r  m.  (i)  Pelzmantel. 

2.  feld-r  adj.  (a)  dienlicli,  pas- 
send. 

f^lla  gw.  V.  (ja)  fällen,  zu  Falle 
bringen,  umwcilon;  «■rscIiingiMi. 


fcnufl-r  f«.  (u)  Vieh. 

fe-rän    n.  (a)   Raub    des    Gntts. 

Beraubung, 
f^rd  /.    (i)     [vgl.    got.    ;/.-,,/,/.„ 

Fahrt,  Reise. 

1.  f^sta/.  (jön)  [zu  got.  -fastei-s] 
Pfand,  Bürgschaft.  Sicherheit. 

2.  festa  SIC.  v.  (ja)  befestigen, 
fest  machen.  2.  verloben.  3. 
haften,  eindringen  (von  Waffen). 

f^  Star-  auga/.(nn^Tauschleife.— 

-bald  n.  (a)  Taubefestigung.  — 

f^st-r  /.  (jö)    [zn  jast-r]   Seil, 

Tau.     2.  /)/.  festar  Verlobung, 
fimm    Tium.    (got.  /"»/]    fünt.    — 

fim-tän  15.  —  fimti  (an'  |got. 

fimfta]  fünfte, 
fingr  m.  (k)  [got.  figgr-s]  Finger, 
finna  st.  v.  3  [got.  finjjan]  finden, 

treffen,  begegnen.   2.  aufsuchen. 

3.    gCM'ahr    werden,   bemerken: 

f^at  fanzk  n,  man  merkte, 
ffira-r,    fira-r   m.   pl.  la")   \/.\\ 

fjqr,  as.  firi/io-s]  Menschen, 
fiski/.  (In)  Fischfang,  Fischerei, 
fisk-r  VI.  (a)  \got.ßsk-g\  Fisch.  — 

-reki    m.    (au)    „Fischtreiber". 

eine  Walart  (Beiname), 
fjadr-laus-s   adj.  (a)  [zu  fj^dr] 

federlos, 
fjall  rt.  (a)  Gebirge, 
fj&n,  a.  fjön. 
fjara/.  (ön)  Strand. 
f  j  Audi  m.  (nd)  [got.  fijand-s]  Feind, 

Teufel, 
fjard-skorin-n   pari.,    adj.   (a) 

[fj(>rd-r  und  sl-^ra]  mit  Buchten 

eingeschnitten. 
tj6rdung-r  m.  (a)  Viertel. 
fj6n/.   (i)   (zu  got.  fijan]    Hass, 

Feindschaft. 
fjArir  HU1II.   in.   pl.   jgot.  fidiror. 
§  2021  vier. 


Ölossar:  fjqdr  —  foräa. 


i5i 


fjqdr/.  (ü)  Feder. 

fjqld/.  (i)    [zu  got.  ßu]   Menge. 

fjqldi  m.  (an)  dass. 

fjql-kunnig-r  adj.  Ca)  [got. 
filu]  zauberkuudig.  —  -kyngi 
/.  (In)  Zauberei,  Hexerei.  — 
-m^uni  n.  (ja)  Menschen- 
menge. —  -m^nn-r  adj.  (a) 
von  vielen  Menschen  begleitet, 
aus  vielen  Menschen  bestehend ; 
mannstark. 

f  jqr  n.  (wa)  [vgl.  got.  fairhwu-s] 
Leben.  —  -baugs-g  ard-r  m. 
(a)  die  Friedlosigkeit  ausserhalb 
zweier  bestimmter,  nicht  mehr 
als  eine  Tagereise  von  einander 
liegender  Aufenthaltsorte  ( zu 
fjqr-baug-r  „Lebensring" ,  d.  i. 
das  Leben  rettende  Geld- 
summe). —  -baugs-mad-r  m. 
(k)  der  ausserhalb  des  gen.  Be- 
zirkes Friedlose.  —  -brot  n. 
[d.  (a)  [zu  brjöta]  Todeskampf.  — 
-lausn  /.  (i)  Lösesumme  für 
das  verwirkte  Leben.  —  f  -segi 
m.  (an)„Lebensfaser,-fiber",  Herz. 

fjqrd-r  m.  (u)  Bucht,  Meerbusen. 

fjotra  sw.v.  (ün)  fesseln,  in  Fuss- 
eisen  setzen. 

fjqtur-rwi.(a)| ^.fetter]  Fnssfessel. 

fU  8t.  V.  6  [*flahan,  §  245]  schin- 
den, die  Haut  abziehen. 

flag-brjöska  n.  (ün)  Brust- 
knorpel. 

flagd-kona  /.  (ün)  Riesin,  Un- 
holdin. 

flä-r(r)  adj.  (a)  falsch,  hinter- 
listig. 

flat-r  adj.  (a)  [e.  flat]  flach; 
ßatr  fis/cr,  Heilbutte.  —  -n§f-r 
adj.  (ja)  flachnäsig. 

fleiu-n  m.  (&)  Wurfspiess.  — 
f-ping  n.  (a)  Kampf. 


fleiri,   flest-r  adj.,   comp,   und 

superl.    (an,    a)    [§    339]    mehr, 

meiste ;  at  flestu,  meist, 
fl^tta  sw.  V.  (ja)  ausziehen,  der 

Kleider  berauben, 
fleygja  sw.  v.  (ja)    [got.    -flaug- 

jan]  fliegen  lassen,  werfen, 
fleyming-r  m.  (a)  Spott,  hafa  i 

f-i,  spotten  über, 
flika  /.  (ün)  „Flicken",  Lappen, 

Fahne, 
ffljöd  n.  (a)  Weib, 
fljöta  St.   V.  2,  fliessen;   treiben. 
flj6t-r  adj.  (a)  (zum  vor.]  hurtig, 

schnell.  —  -liga  adv.  bald, 
fljüga  St.  V.  2  [§  234)  fliegen. 
fl6d  n.  (a)   [got.  flodu-s]   Strom. 

2     Überschwemmung.     3.    Flut 

(gegenüber  Ebbe), 
flokk-r  m.   (a)  [e.  ßock]  Haufe. 
flötri  m.  (an)  [§  28]  Flucht, 
flug  n.  (a)  Flug. straum-r 

m.  (a)  reissender  Strom, 
flyja    St.  V.  2,  sw.   v.    (ja)   [got. 

/jl'ukan,    §  71   und  235]   fliehe», 

flüchten, 
flytja    sw.    D.    (ja)    fortbringen, 

-schaifen;  fördern;  fl.  til  eyrna, 

zu  Ohren  bringen,  verkünden, 
flaerd/.  (i)  Betrug, 
f  1  (I  j  a  =  ßj'ija. 
fölk  n.  (a)  Volk,  Schar.    2.  Heer, 

Kriegerschar.    —    -orrosta/. 

(Ou)  Kampf  zwischen  Heeren, 
fölska  /.    (ün)    [e.  fool]    Thor- 

heit.    —   fölsku-verk   n.    (a) 

thörichter  Streich, 
for-  prüf.  [got. /a«ra]  vor-, 
for-berg  n.  (a)  Vorgebirge,  Vor- 
sprung, 
forda   aw.   v.    (ün)    retten,    e-m; 

forda  -  sk  e  - 1,    etw.    entgehen, 

entfliehen. 


152 


Gloss.ar :  for^Urar  —  frjösa. 


f or-§llra-r  m.  pl.  (a)  [zu   dlri. 

got.  alfnza\  Eltern. kiikja 

/.  (jön)  Vorkirche,  Vorraum  der 
Kirche. 

fork-r  m.  (a)  Bootshaken;  Stange. 

for-kunn-liga  adv.,  sehr.  — 
-l^g  n.  pl.  (a)  Schicksal,  Be- 
stimmung. —  -mali  m.  (an) 
Bestimmung. 

fern  adj.  (a)  [vgl.  got.  faimei-s] 
alt,  aus  alter  Zeit. 

f  6rna  «w.  v.  (ön)  [zu  forn\  opfern. 

for-r&d  w.  (a)  Herrschaft  über 
etwas. 

fors  m.  (a)  Wasserfall. 

for-stofa  /.  (ön)  Vorstube.  — 
-vindis  adverh.  gen.  [§  373|  in 
der  Windrichtung.  —  -vitni 
/.  (in)  Neugierde.  —  -vitna-sk 
sw.  V.  (ön)  sich  erkundigen  nach 
(um),  untersuchen. 

föst-brö  dir  m.  (k^i  PHegebruder. 
2.  geschworener  Fi-eund. 

fÖBtr  n.  (a^  [zu  _ßda,  §  122  und 
331,  9)  Erziehung. 

1.  föstra  /.  (öni  Pflege-,  Zieh- 
mutter; Pflegetochter. 

2.  föstra  Sit.  v.  (ö)  aufziehen, 
erziehen. 

f  68 tri  m.  (an)  Zieh-,  Pflegevater 
oder  -söhn. 

f6t-r  m.  (k)  \goi.  fotu-»]  Fuss. 

fr&  präp.  mit  dat.,  adv.  [gut. 
fram]  von;  über  (bei  Hören, 
Sagen). 

fr&-fall  n.  (a)  Tod. 

fram  adv.  vorwärts:  fr.  ä,  bis 
hinein. 

fr  am  an  adv.  vom;  vorwärts.  — 
-venf-r  ndj.  (a)  an  der  Spitze. 

fram-ganga  /.  (ön)  Vorwärts- 
gehen;    Mut,     Tapferkeit. 

-g^ng-r     ndj.     (j;i^     \v:r-     l-il 


schritte  niaclit,  zur  Ausführung  1 

kommt  oder  erreicht  wird:  verda  | 

f-t,  zur  Ausführung  kommen.  —  1 

-gjarn  adj.  (a)  vorwärts  stre- 
bend, begehrlich,  ehrgeizig: 
dreist,  kühn. 

frarai  in.  lan)  Ruhm,  Ehre. 

fram-r  adj.  (ai  ausgezeichnet, 
vorzüglich. 

fram-stafn  m.  (a)  Vordersteven. 

frftn-n  adj.  (a)  glänzend. 

frä-sogn  /.  (i)  Bericht,  Erzäh- 
lung. 

fraud  n.  (ai  [e.  froth]  Fett, 
Saft. 

fregna  st.  v.  5  fgot.  fraihnan. 
§  243]  erkunden,  erfahren:  jem. 
nach  etwas  fragen,  e-n  es. 

freista  ««'.  ».  (ö)  [got.  fraitan, 
fraistubni]  versuchen,  auf  die 
Probe  stellen,  es. 

frelsa  sw.  r.  (ja)  [zn  /rjd/g\  frei 
machen,  erlösen. 

fr^mja  sir.  v.  (ja)  (zu  framan] 
vorwärts  bringen,  fördern;  aus- 
führen. 

frest  «.  (a)  Frist:  Aufschub. 

fr6tt/.  (i)  [zn  fregna]  Nachricht. 
2.  Ausfragen,  Erforschung. 

fr6tta  sw.  i\  (ja*  erfahren,  hören. 

fridar-täkn  «.  (a)  Friedens- 
zeichen.  —  frid-g"rd  ./'.  (,i) 
Friedensschlus.s. 

fri»l-leik-r  ni.  (a,)  Schönheit.  — 
frid-r  adj.  (a)   schön,   hübsch. 

frid-r  m.  (u)  [got.  Fri^a-]  Friede. 
2.  (poot.)  Liebe.  —  -stad-r  m.  ^ 

(i)  FriedenH8t.ätte,  Asyl.  J| 

frjä-dag-r  »«.  (a)  Freitag.  ^ 

frjAls  adj.  (h)  [got.  frei-hal», 
§  36)  frei.  —  -borin-n  n,trt. 
ndj.  (a)  frei  geboren.  ■ 

Iiji'is;i    -r,r    '»   'i,'<»t. /n"w«]   hirl-li  ^ 


Glossar :  frhir  —  fyrri. 


153 


fröd-r  adj.  (a)  [got. /r«/»-«]  klug, 
verständig,  weise,  gelehrt. 

frost  n.  (a)  Frost. 

frü/.  (ün)  [§  171,  IjFrau,  Fräu- 
lein, Dame. 

f  ryja  sw.  v.  (ja)  einem  den  Mangel 
an  etwas  vorwerfen,  aberkennen, 
e-m  es. 

frseg-r  adj.  ga)  [zn  fregna,  §  333, 
19]  berühmt. 

frgegd  /.  (i)  Ruhm. 

fr« -körn  n.  (a)  [got.  fraiw,  §32, 
Anm.  2]  Saatkorn. 

fraindi  «t.  (nd)  [got.  frijond-s] 
Blutsverwandter.  —  fr  send - 
k  0  n  a/.  (ön)  Verwandte. —  s  ^  m  i 
/.  (In)  Verwandtschaft. 

frt'idi  /.  «.  (In,  ja)  [got.  f rodet] 
Kenntnis,  Kunde ;  Gelehrsam- 
keit. —  -ma(!-r  m.  (k)  ge- 
lehrter, kenntnisreicher  Mann. 

frokn  adj.  (a)  mutig,  tapfer. 

fugl  m.  (a)  [got.  fugl-s]  Vogel; 
Gevögel. 

fül-1  adj.  (a)  [got.  fr/l-s]  faul; 
hässlich. 

full-g6d-r  adj.  (aj  gut  genug.  — 
-kaupa  adj.  [indek/.,  §  200] 
der  gekauft  hat,  so  viel  er  will. 

full-r  adj.  (a)  [got.  full-s\  voll; 
vollständig:  at  fuUu,  vollstän- 
dig. —  -steikt-r  pari,  (a)  gar 
gebraten. —  -trni  m.  (an)  wer 
jemandes  volles  Vertrauen  hat. 

fund-r  7«.  (a,  i)  [=  d.  Fund]  Zu- 
sammentreffen, -kommen,  Be- 
gegnung. 

ffuni  m.  (an)  [zu  got./on]  Feuer. 

für  da  /.  (ön)  Wunder,  erstaun- 
liche Sache;  /.  er  at,  es  ist 
ausserordentlich ;  furdu  (gen.) 
steht  verstärkend  vor  adj.: 
wunder-,  sehr. 


l'yla  /•  (jön)  [zu  fül-l]  Fäulnis, 
Gestank. 

fylgd  /".  (i)  Begleitung,  Gesell- 
schaft. 

f  y Igj a  su\  v.  (ja)  folgen,  begleiten. 

2.  dazu    kommen,    dabei    sein. 

3.  helfen,  unterstützen,  e-m. 
fylki   n.    (ja)    [zn  föllc]    norweg. 

L'andbezirk;  Kriegerschar  (100 
bis  120). 

fylking  /.  (ö)   Schlachtordnung. 

fylkja  8w.  V.  (ja)  in  Schlacht- 
ordnung aufstellen,  e-m. 

fylla  sw.  «.  ^  (ja)  [got.  fulljan] 
fällen. 

ffyrda-r  m.  pl.  (a)  Menschen. 

fyrir  präp.,  ado.  [got.  faür]  vor 
I.  präp.  1.  mit  dat.  a)  lokal,  auf 
die  Frage :  wo  ?  b)  temp.,  auf  die 
Frage:  vor  wie  langer  Zeit? 
c)  vor,  an  der  Spitze  von  (als 
Anführer) ;  d)  causal:  vor,  wegen: 
fyrir  f>vi,  deswegen;  e)  mikill 
fyrir  ser,  gross  und  stark,  tüch- 
tig. 2.  mit  acc.  a)  lokal,  auf  die 
Frage :  wohin  V ;  vor ;  vorbei  an, 
über  hin;  b)  temp.  vor,  auf  die 
Frage:  wann?  z.  B.  fyrir  dag; 
c)  statt,  für,  als  Ersatz  für, 
z.  B.  beta  fyrir  e-t;  als,  zu.  z.  B. 
tiafa  f.  väpn;  d)  wegen.  —  Mit 
präp.  oder  adv.:  inni  fyrir, 
f.  innan,  innerhalb,  /.  nordan 
nördlich;  l?ar  fyrir  etc.  II.  adv. 
voraus,  vorher;  Uggja  f.,  im 
Wege  liegen,  hindern;  vera  f., 
da  sein. 

f y  r  i  r  -  h  y  g  g  j  a  /.  ( jon)  Fürsorge. 

fyrr  adv.  com/j.  [zu  for,  §  351, 
Anm.  2]  früher,  zuvor,  ehe. 

fyrri  adj.  com/),  [zn  for,  §  340 1 
der  erstere.  —  fyrst-r  adj. 
»up.  (a)  erste;   n.  fyrst,   zuerst. 


154 


Glossar :  /i/«a  —  g^gna. 


f-^sa  8u\  V.  (ja)  [zu  füs-s,  §  26. 
Anna.]  aufmuntern,  antreiben, 
Lust  machen,  e-ne-s;  mikfjisir, 
mich  gelüstet.  —  ffisa-sk  es,  zn 
etwas  Lust  haben. 

faegja  sw.  v.  (ja)  [za/dga]  putzen, 
reinigen. 

fsekka  sw.  v.  (ö)  [zu /a-r,  §  353, 
7)  vermindern. 

fffela-sk  8w.  V.  (ja)  scheu  werden 
vor  etwas   (viä). 

f*'»da  8w.  V.  (ja)  [got. /orf;an]  ge- 
bären. 2.  aufziehen ;  ernähren, 
unterhalten.  —  ßda-sk  sich  er- 
nähren. 

ftira  sw.  V.  (ja)  \*förjan\  führen, 
bringen,  heben ;  /.  til,  als  Grund 
anführen.  —  fe>ra-8k  i,  in  etwas 
fahren. 

f«'tr-r  adj.  (a)  [zum  vor.]  fahr- 
fähig, fahrbar.  2.  tüchtig,  im 
Stande  zu. 

f.izla/.  (ön)  [zu  ßda,  §  330,  5] 
Nahrung,  Unterhalt. 

f^dur-arf-r  m.  (a)  väterliches 
Erbe.  —  -fadir  m.  (k)  Gross- 
vater. 

f<^gnud-r  m.  (u)  [zu  f^gtn-ti] 
Freude. 

f(^lna  81/}.  V.  (ö)  erbleichen,  blass 
werden. 

fc^l-r  adj.  (wa)  fahl,  bleich,  blass. 

f<ir/.  (G)  [za/ara]  Fahrt,  Reise, 
Weg. 

f^ru-naut-r  m.  (a)  [zu  */ara, 
8  312,  Anm.]  Reisebegleiter,  — 
-neyti  n.  (ja)  Begleitung,  Ge- 
folge. 

G. 

g-&  «10.  V.  (ai)  achten  auf.  e-$. 
gafl-hlad  n.  (a)  (vgl.  got.  gibla\ 
Giebelwand. 


g-agu  n.  (a)    [zu   hag-r]  Vorteil. 

gagn-vart,  -vert,  präp.  \n.  zu 
vard-r,  verd-r\   gegenüber,    e-m. 

gala  St.  V.  6,  singen. 

galdr  m.  (a)  [zum  vor.,  §  327. 
10]  Zauberlied. 

gälgiffl.  (an)  [got.  galga]  Galgen. 

g-amal-1  adj.  (a)  alt. 

g-aman  n.  (a)  | got. ya/wan] Freude. 
Vergnügen,  Spass. 

ganga  red.  v.  [got.  gaggan,  §  248] 
gehen.  —  Mit  präp.  und  ndv.: 
g.  ä  e-n,  anfallen;  g.  af,  ver- 
lassen; g.  at,  losgehen  auf,  ein- 
dringen; g.  fram,  vorwärt.«* 
dringen;  vor  sich  gehen;  g.  med. 
sich  befassen  mit.  etwas  unter- 
nehmen, g.  of  e-n,  überwinden : 
g.  8atnan,  zustande  kommen : 
g.  til,  hinzugehen;  til  grida, 
sich  in  den  Schutz  begeben,  til 
rikis,  zur  Regierung  kommen . 
g.  vid  e-u,  gestehen,  aner- 
kennen. —  ganga-sk  i  möti,  da- 
gegen streben. 

gang-  r  m.  (a  [got.  gagg-8] 
Gang. 

gapa  8w.  r.  (ai)  „gaffen",  auf- 
sperren. 

gard  -r  m.  (a)  [got.  gard-8]  Zaun: 
Hof;  Gehöft. 

gaulun  /.  (i)  (zu  geiija  bellen] 
Heulen,  Geheul. 

g-aam-r  m.  (a)  Aufmerksamkeit, 
in:    gefa  gaum   at,   achten   auf,      i 
Bich  kOmmeni  um.   (Vgl.  gei/wa.^ 

gefa  tt.  r.  5  Igot.  giban]  gebon 
g,  «er,  »ich  kümmern.  ;/.  upp. 
abgeben, nachgeben, aufgeben.  — 
gefa-8k  up/>,  sich  ergeben. 

1.  g^gna    «!/'.   t>.  (ja)    begegnen. 

2.  g^gna  »w.  r.  (ja)  [zn  gii'jn\ 
dienlich,    pn.'^send    sein,    nüUen. 


I 


CHossar:  g^gamm  —  goä. 


155 


^§gnum,  gttgnam,  gognum, 
I  oder  mit  i)  präp.,  dnreh. 

geifla  sw.  v.  (ü)  kaaeiir  ä. 

g-eir-r  «.  (a)  Geer,  Speer.  — 
-nagli  m.  (an)  Nagel,  womit 
die  Spitze  am  Schaft  befest^  ist. 

g  -  ei  ä  a  $w.  v.  (.ö)  [zB  «t««}  stürmen, 
rasen,  fahren  dsrch,  eA. 

gengi  ».  (ja)  [got.  -gaqg%\  Be- 
gleitung. Gefolge:  Schar. 

ger-  3.  gi?r-. 

g  e  3 1  -  r  m.  i  ^  [got.  gast  •  s] 
Gast. 

geta.  St.  r.  h  Lgot.  -pcfo»]  eriiaiten, 
bekommen;  yerscha(ff»,  e-t.  9. 
vermuten,  e-t.  3.  erwähnen.  «-». 
4.  mit  pari,  prät.:  können,  yer- 
mögen.  5.  lata  ser  getit  (verd), 
sich  genügen  lassen. 

g-eyma  »w.v.  (ja)  [got.  gawmjam\ 

hüten.  Acht  geben  auf,  e-«. 
g  -  e  y  3 1  -  r  adj.  (a)  [zu  fl^idia  henror- 

brechen]  gewaltsam  hervorstör- 

zend:  heftig,  eifrig. 
-gi  neg.  pari.,  nicht, 
gildi  Ji.  (ja)  [d.  Gilde,  zu  gjalda] 

Gelage,  Schmaus, 
gild-r  adj.  (a)  ToDgfltig,  trefflich. 
g  1  n  a  »t.  c.  1  „gähnen*,  schnappen, 
ginna  sw.  r.  (ja)  [§  260]  betragen, 

ziun  Narren  haben. 

1.  gipta  /.  (5n)  [zu  got.  -gijft-»\ 
Glück. 

2.  gipta  »VC.  K.  (ja)   Terheiraten. 
girna-sk  iw.  v.  (ja)  [got.  goArn- 

jan]  begehren,  yerlaugen. 
girnd/.  (i)  Begierde,  Lust. 
gisl   m.    a)   Geisel, 
gisling/.  (5)  Vergeiaelung;  taia 

i  g.,  als  Geisel  behalten. 
gista  «r.  V.  (ja)  Gast  aciu;  bei 

jemand  einkehren,  übernachten. 


gisting  /.  (ö)  Besuch,  IJber- 
naehtai;  Nachtlager,  AufiBahme. 

g  j  a  id  ».  (a)  [got.  gOd]  Bezablnug, 
Ersatz^  Busse. 

^jalda  a.  p.  3  [got.  -giUUm]  er- 
statkeu.  2.  «rtricbteUr  bezaUen. 
3.  ea^elte«.  büssen,  e-f. 

gjalla  ti.  V.  3,  gellm,  klingea; 
schreien. 

gjof /.  (S)  [got.  jpi»a]  Gabe,  Ge- 
schenk. 

gjoful-1  adj.  (a)  freigdb^. 

.ladil  m.  (a>  [lat.  plnüafaf] 
Schwert. 

gla(f-lät-r  ad;,  (a)  fröUicli, 
■unter.   —    glad-r    orf?".    (a) 

[e.  glod]  dass. Taer-r  adj. 

(a>  [zu  rano]  dass. 

g  l  ^  d  i  /.  (In)  [zu  g/ad-r]  Freude, 
FröUiebkeit. 

glita  np.  V.  (ü)  [got.  ghbmwmjam] 
^itzeru,  gÜDseo. 

1.  glima  /.  (on)  BisgcB,  Bing- 
kampf. 

2.  glima  «ir.  v.  (ja)  ringea. 
gljüfr  «.  (a)  Felsspuh,  Kluft. 
gI6d/.  (k)  [=  d.  6lmi]  ginbeade 

Kohle, 
glotta  «r.  e.  (ai)  spSttiseb  den 

Mund    Tendeben.    bobuläebelu, 

vid  tqmm. 
g-lumra  *m.  r.  (0)  kiirroi. 
t  g-ljm-hring-r   m.    (a)   [zu 

Uym-r\  ^lirrring*.  Schwert, 
g-lf  Bja  »tc.  K.  (ja)  dröhnen. 
glt>p-r    M.    (i)    Yeriiredlien. 
gUpska/.  (0u)  dass. 
gnista  »K.  9.  (ja)  klappern, 
g-nött  /.  (i)  [zu  a^^-r]  ÜberÜuss, 

Menge^  rei^lieber  Tonat. 
gnydja  »m.v.  ^ja)  kuomBi^rnuzen. 
gny-r  m.  (i)  GetOse,  Lirui. 
g.Ml,  gnd  m.  •.  [got.  gmff\  Gott. 


156 


Glossar:  godi  —  ffyfäa. 


godi  f«.  (au)  [zu  goä]  Priester, 
Tempelvorsteher;  später  welt- 
licher Bezirksvorsteher  auf  Is- 
land. 

gödi  m.  (an)  [zu  göd-r]  Glück. 

göd-r  adj.  (a)  [got.  gofe-s]  gut. 
2.  freundlich,  wohlwollend.  3. 
klug,  listig. 

g-61f  n.  (a)  Fussboden. 

g  6  m  -  r  m.  (a)  Gaumen,  Zahnfleisch ; 
Kinnlade. 

tg-otna-r  m.  pl.  (an)  „Goten", 
Männer. 

gra  fa  st.  v.  6  [got.  graban]  graben. 
2.  begraben. 

grä-g^s  /.  (k)  Graugans,  Wild- 
gaus. 

1.  toi"ai'i-''  "»•  ii)  Anführer, 
Fürst. 

2.  gram  -r  ndj.  (a)  [zu  got.  gram- 
jan]  gram,  zornig. 

grana-här  n.  (a)  [zu  gron] 
Schnurrbarthaar. 

grand  «.  (a)  Schaden. 

g ran  da  sw.  v.  (ö)  schaden. 

g-ranni  m,  (an)  [got.  ga-razna] 
Nachbar,  Gefährte. 

gras  n.  (a)  [got.  gras]  Gras, 
Kraut. 

grata  red.  v.  |  got.  gretan]  weinen ; 
beweinen. 

gr&t-r  m.  (a)  [g,  ^rc^«]  Weinen, 

graut- sott/,  (i)  Krankheit,  die 
durch  Grütze  zu  heilen  ist. 

g-roida  ««',  v.  (ja)  [f^ot.  ga-raid- 
jan\  in  Ordnung  bringen,  fertig 
machen,   fordern.     2.    bezahlen. 

g-reina  tw.  v.  (ja)  [zu  grein 
Zweig]  untfr.sclici.ltii  2.  be- 
richten. 

greip/.  (ky  i/ii  yi>i»i\   Kian»*. 

gr^nja  no.  v.  (ö)  heulen. 

greyp-r  adj.  (a)  grimmig. 


grid  n.  pl.  (a)  Friede,  Sicherheit, 
Geleit.  —  grida-stad-r  m. 
(i)  Asyl. 

g-ridung-r  m.  (a)  Stier. 

grimm-leik-r  m.  (a)  Grimm, 
Verbitterung.  —  grimm -r  adj. 

{&)  grimmig,  erbittert. 1  i  g  -  r 

adj.  {&)  furchtbar  aussehend. 

grind/.  (k)  Gitter(thor) ;  Hürde. 

gripa  St.  V.  1  [got,  greipan] 
greifen;  ergreifen. 

gris-s  m.  (i)  Ferkel. 

grj6t  n.  (a)  „Gries",  Stein;  b^ja 
grjöti,  steinigen. 

gröa  red.  v.  [e.  grow,  §  247] 
wachsen;  zuwachsen,  heilen. 

g-runa  sir.  v.  (ö)  beargwöhnen: 
mik  grunar,  ich  vermute. 

grunn  «.  (a)  und  grunn-rm.  (a> 
[got.  grtindu-]  Grund,  Boden. 

grdda  sw.  v.  (ja)  erwerben. 

g  r  (I  n  -  n  adj.  (a)  grün. 1  ^  n  z k  -  r 

adj.  (a)  grönländisch. 

gr<lff.(ü)  [got.  (;roAo|  Grab:  Grube. 

gri^n/.  (ö)  [d.  Gramie]  Überlippe: 
Schnurrbart,  Barthaar. 

gud  rr  god.  —  -spjall  h.  (a) 
[e.  gospel]  Evangelium. 

gull  M.  (a)  [got.  (/«//>[  Gold.  — 
-bang-r  m.  (a)  Goldring.  — 
-hjftlni-r  m.  (&)  Goldhelm.  — 
-rekiu-n  part.  (-^^  mii  Gold 
beschlagen. 

tgunn-r,  gml-r  i.  vj"'  l^i<inpl'. 
Streit.  —  gunn-fani  wi.  (an^ 
[got.  /ana\  Srhlaohtfahne,  — 
•  logi  m.  (an)  „Kamptlohe", 
Schwert 

gyg-r/-  (Jö)  Riesin, 

gylla  «».  r,  (ja)  [zu  guil\  ver- 
golden. 

gyrda  «w.  p.  (ja)  gilrton :  um- 
gtlrten. 


Glossar:  gdfa  —  halt. 


157 


gaefa  /.  (jön)  [zu  gefä\  Glück; 
hera  gcffu  til,  Glück  haben. 

g-ffta  sw.  V.  (ja)  Acht  geben, 
achten,  anlassen,  hüten,  es 
oder  til  es. 

g-8ezla/.  (ün)  [zum  vor.]  Beauf- 
sichtigung, Schutz,  Hut. 

t g <'  ^i  -  r  OT-yal  [göd-r]  Wohlthäter. 
gugnum,  s.  gegnum. 

tg-.Tva  und  g-'-ra  «er.  v.  (ja) 
[=  d.  gerben,  %  263]  machen, 
thun,  bandeln ;  g.  ord,  Nach- 
richt senden.  2.  bestimmen. 
3.  g.  heiman,  atissteuem.  — 
gera-sk  werden:  gera-sk  at.  ge- 
schehen. 

g-.-rd,  g-?rd/.  (ö,  i)  That.  2.pl. 
Waffen. 

g-orla  arfü.x  deutlich,  offenbar: 
genau.  —  g-.-rr,  g-.«rst  adv., 
comp,  und  sup..  desgl.:  eigi  at 
gerr,  nicht  besser. 

g-oT-r,  g-qr-raflf;.  (wa)  [6..  gar] 
fertig,  gemacht:  sqgdu  svä  gqrt, 
sagten,  wie  es  stand.  2.  bereit. 
3.  fortgeschickt. 

g  "^  r  s  i  m  i  /.  (In)  [§  1 73,  2]  Kost- 
barkeit, Kleinod. 

grzka/.  (ön)  [zu  göd-r,  §  330, 
111  Güte,  Wohlwollen. 

gt^fug-lig-r,  gofug-r  adj.  (a) 
(got.  gabig-f]  vornehm,  ange- 
sehen: ansehnlich;  m^jum  g., 
geschmückt. 

gognum,  s.  gegnum. 

golt-r  m.  (o)  [zu  d.  Geize]  Eber. 

H. 

hä-brök/.  (k)  „Hochhose"  (Bei- 
name). 

badd-blik  n.  (a)  Bleichen  des 
Haares.  —  hadd-r  to.  (a)  Kopf- 
haar der  Frauen. 


haf  n.  (a)  „Haff",  Meer. 

hafa  sw.  v.  (ai)  [got  liaban, 
§  270  f.]  haben ;  erhalten ;  A. 
vppi,  schwingen.  —  kqfa-sk  e-t 
at,  sich  vornehmen;  ord  vid, 
sich  unterreden. 

haf-f/randi  pari.,  adj.  (an)  see- 
tüchtig, für  die  hohe  See  taug- 
lich.   gula/.  (ön)  Seewind. 

hä -  f h>  d  -  r /.  (jö)  [vgl.  flöd]  Hoch- 
flut. 

haf  na  sie  v.  (ö)  ablegen,  ver- 
werfen, e-u. 

ha  fr  m.  (a)  [vgl.  d.  Haber-geiss] 
Bock. 

haf-skip  n.  (a)  Seeschiff. 

fhagal-l  m.  (a),  hagl  n.  (a) 
Hagel. 

hag-r  m.  (i)  [vgl.  behagen']  Lage, 
Stellung,  Verhältnisse. 

bald  n.  (a)  Halt,  Unterstützung, 
HUfe:  Nutzen. 

h  a  Ida  red.  v.  [got.  haldan,  §  248]. 

1.  mit  dat.  halten,  festhalten, 
behalten :  h.  e-u  (fram)  fortsetzen 
mit,  nicht  ablassen  von :  steuern 
nach.  2.  mit  acc.  unterstützen; 
aufrecht  halten ;  beobachten, 
halten;  besitzen.  —  Mit  }/räp. 
und  ade:  halda  inn  med,  hinein- 
steuem  in;  A.  til,  steuern  nach; 
/*.  undan,  fortsteuern;  h.  upp 
med,  hinauffahren;  A.  upp,  unter- 
halten, in  Stand  halten.  — 
halda-sk  sich  halten,  verbleiben ; 
fest  stehen,  in  Erfüllung  gehen. 

hÄlfa/.  (ön)  [got  halba]  Hälfte. 

2.  Geschlecht.  Seite. 

h  älf-r  arf;.  (a)  [got.  halb-s]  halb.  — 
-r»>kkvat  ptcp.  n.  (a)  [zu  rek- 
kva]  halb  finster. 

ball  m.  (an)  Schwanz. 


158 


Glossar:  halla  —  keUl. 


halla  sw.  V.  (O^i  [zu  got.  -halpei] 
zum  Neigen  bringen,  e-v. 

hallar-dyr-r /.  jA.  (k)  [zu  holt] 
Hallenthür.  —  -gölf  n.  (a) 
Hallenboden. 

h  a  1 1  - fe  r  i  n.  (ja)  [zu  hall-r  fieneigt 
und  ör]  Missernte.  schlechtesJahr. 

hälin-J)üst  /.  (i)  [zu  hälm-r 
und  pysja  sw.  w.]  Dreschflegel. 

fhal-r  m.  (i)  Mann. 

hals  m.  (a)  [got.  hals]  Hals.  2. 
Vorderraum  des  Schiffes. 

hamar-r    m.    (a)    Hammer.      2. 

Klippe. g-nipa  /.  (ün)  [zu 

Imi/ja]  überhängende  Klippe. 

hä-messa/.  (ün)  [zu  hn-r]  hohe 
Messe,  Hochamt. 

ham-r  m.  (i)  [zu  got.  hamon] 
Gestalt. 

handa -stad-r  m.  (i)  [zu  hnnd] 
Stelle,  wo  die  Hände  geweilt 
haben.  —  band  -  g^ngin  -  n 
ptc/K,  adj.  (a)  [zu  ganga]  in 
Fürstendienst  getreten.  — 
-l^gg-r  m.  (i)  Armknochen.  — 
-styrkja   sw.  v.  (ja)  sich  mit 

den  Händen  aufziehen. 1^- 

kin  -  n  ptcp.,  adj.  (a)  [zu  taka] 
gefangen. 

hani  m.  (an)  [got.  hann\  Hahn. 

han-n  jjron.  |§  209]  er. 

happ  n.  (a)  [e.  hap\  Glück. 

h&r  n.  (a)  Haar.  —  -fagr  ndj. 
(a)  schön  von  Haaren,  —  -ham-r 
m.  (ii  Haarseite. 

li  ar(Ta  adv.  hart,  selir.  —  hard- 
§ggjad-r  ptcjK,  adj.  (a)  mit 
scharfen  Schneiden.  —  -f§ug-r 
«rf;-  (ja)  kräftig,  kühn.  — 
t-föt-r  wj.  (k)  „Hartftiss", 
Klinge.  —  -greip-r  adj.  (a) 
mit  tapferer  Hand.  ■--  -h^nd- 
liga  adv.  [zu  hqnd\  kräftig. 


hard-r  adj.  (a)  (got.  hardu-f\ 
hart,  streng,  gewaltsam,  heftig. 

harm-r  m.  (a)  Hann,  Sorge: 
h.  er  f>at,  es  ist  schade. 

harpa  /.  (ön)  Harfe, 
här-ram-r  s.  här-liam-r. 
häski  m.  (an)  Gefahr, 
hä-sseti  n.  (ja)  [zu  hö-r]  Hoch- 
sitz  in   der  Halle.  —   -sistis. 

bord   n.    (a)   Hochsitztisch.   — 

-tid/.  (i)  „Hochzeit",  Fest. 
haufud  s.  hofud. 
haug-büi    m.    (an)    Hügelbc- 

wohner,  Toter.   —   hani;-r   w. 

(a)  Hügel,  Hügelgrab, 
hauk-r  m.  (a)   [§   105]   Habicht. 

Falke, 
haus-s  m.  (a)  Schädel, 
haust  «.  (a)  Herbst, 
hedan  adv.  [vgl.  got  hidre]  von 

hier:  /(.  i  fni,  von  jetzt  an. 
li^fja  St.   v.   6    (ja)    [got.  ha/jan. 

§  244]  heben,  erheben.     2.  be- 
gannen: vorbringen.    —   /'.  vpp. 

anheben,   beginnen.   —   h^fjo-sk- 

sich  erheben, 
h^fna    sw.    v.    (ja)    rächen,    e-f 

etwas,  jemand ;  e-tn  an  jemand, 
h^fnd  /.  (i)  Rache. 
h6-g6mi    m.     (au)     [got.    himi] 

Eitelkeit;    Geschwätz,   Gerede; 

Spass.  —    -ijAma-mAl   n.   (a"» 

leeres  Gt>scliwätz. 
heiding-r  m.  (a)  Heide, 
heidin-n  adj.  (a)  [got.  hai/mo/.] 

heidnisch, 
lieidni/.  (In)  Heidentum, 
heidr   =   heid-r    w.    (:i     l-it. 

/laidu-f]  Ehre, 
heil-l  adj.    (a)    |g«»t.   imil-s]    heil, 

Vollständig,  unbesthädigt.   2.  go- 

s\ind.    :i.  glückliHi. 


Glossar:  heiha  —  h^-fang. 


159 


heilsa  sie.  >:.  ö^  grossen,  be- 
grössen.  e-m  oder  ä  e-n. 

heim  adv.  heim,  nach  Hanse. 

heima  adv.  daheim,  zn  Hanse. — 
-folk  n.  (a)  Hanslente.  — 
-maff-r  m.  (k')  Hansmann, 
Diener. 

heim  au  adv.  von  Hanse.  — 
-fylgja/.  (jün)  Mitgift. 

heim-bodn.  (a)  Einladnng,  Gast- 
gebot: Gelage.  —  -dr^gi  m. 
(Jan"»  [zn  draga]  Eingebomer. 
2.  wer  sich  zu  Hause  hält. 

heimil-1,  -ul-1  adj.  (a)  verfüg- 
bar, zur  freien  Verfügung  ste- 
hend. 

heira-leida  ^>c.  v.  (ja'i  heim- 
geleiten, heim  führen. 

heim-r  »n.  (a)  [got.  haim-s]  Heim, 
Heimat.    2.  Welt. 

heirosk-r  adj.  (a)  einfältig, 
thöricht. 

heimta  sw.  c.  (ja)  holen.  2.  ein- 
fordern. 

hein/.  (i)  Schleif-,  Wetzstein.  — 
-berg  n.  (a)  Schleif steinberg, 
-fels. 

h  r-  i  p  t  /.  (i)  [got.  hai/st-s]  Feind- 
-ebaft,  Erbitterung.  —  heip- 
tar-bl6<i  n.  (a")  im  Streit  ver- 
gossenes Blut.  —  heipt-yrdi 
■/.  n.  (ja'i  [zu  ord]  feindselige. 
bittere  Worte. 

heit  «.  (a)  [got  -hait]  Gelübde.  — 
-str^nging  /.  (ö)  Ablegung 
eines  Gelübdes:  Gelübde. 

heita  red.  v.  [got.  haitan,  §  249 
n.  299.  Änm.  2]  heisseu.  nennen. 
2.  nifen;  d  anrufen.  3.  heissen. 
genannt  sein.     4.  verheissen. 

heiti  n.  (ja)  Name. 

heit-leik-r  «.  (a)  Wärme.  — 
heit-r  adj.  {&)  heiss,  warm. 


h^l  /.  (jü)  [got.  halja]  Toten- 
göttin und  -reich;  lj6»ta  i  A., 
totschlagen. 

h^ldr  comp,  adv.,  conj.  [got.  hai- 
dis]  lieber,  eher,  mehr:  eigi  at 
h..  um  nichts  weniger.  2.  ziem- 
lich. 3.  im  Gegenteil,  sondern 
vielmehr  i'nach  ueg.  Sätzen). 

helgi-r  fisk-ar  «.  pl.  (a)  [zu 
heüag-r,  §  190]  Heilbutten. 

helgi-stad-r  m,  (i)  Friedens- 
stätte. 

helg-r  /.  (jö)  [§  149,  Anm.  3] 
Fest,  Feier. 

he  IIa  /.  ijün)  [zu  got.  halln-s] 
Klippe.    2.  flacher  Stein. 

h^Hi-r  m.  (ja)  Felshöhle. 

h^llu-stein-n  «i.  (a)  flacher 
Stein. 

helming-r  m.  (a)  [zu  hälf-r\ 
Hälfte. 

h^lzt  adv.  gvperl.  [vgl.  h^r]  am 
liebsten,  meisten. 

h^ngja  gic.  c.  (ja)  [zu  hanga] 
hängen  (trän».). 

h§ppin-n  adj.  (a)  [zu  happ\ 
glücklich. 

h^pti-sax  n.  la'i  „Heftmesser"", 
kurzes  Schwert  mit  Schaft,  als 
Hieb-  und  Stichwaffe. 

h6r  adv.  [got.  A«r]  hier;  hierher 
(bei  koma). 

h  e  r  a  d  n.  (a)  [h^-r  -\-  räd]  Bezirk, 
Landschaft.  —  -8-J»ing  n.  (a> 
Bezirksversammlang. 

hfr-bergi  n.  (ja)  [zu  hjarga] 
Herberge,  Haus. 

herda  »w.  c.  (ja)  [got.  ga-hardjan] 
härten;  hart,  mutig  machen; 
h.  gii,  sich  anstrengen. 

h^rd  -r/.  (jö)  [ahd.  karfi]  Schulter, 
h^r-fang  n.  (a)  Kriegsbeute. 


160 


(ilossar:  /i^rjo        hlaut. 


h^rja  stf".  V.  (ja)  verheeren,  plüu- 
dern. 

h  ^  r  -  k  t)  n  u  n  g  -  r  m .  (a)  Heerkönig, 
der  kein  Land,  sondern  nur 
Truppen  hat.  —  -mad-r  m.  (k) 
Krieger. 

h^rnesk.ja  /.  (jön)  Harnisch, 
Rüstung. 

li^rnuc!-r  m.  (u)  Heer-,  Kriegs- 
zug. 

h^r-r  m.  (ja)  [got.  /(ar/t-«]  Heer; 
Menge  Menschen. 

herra  m.  (an)  [§  166.  1]  Herr. 

h  ^  r  -  s  a  g a/.  (ün)  Kriegsbotschaft. 

h^rsi-r  m.  (ja)  [zu  h^rad]  norweg. 
Bezirksvorsteher. 

h^r-skip  n.  (a)  Kriegsschiff.  — 
-tugi  m.  (an)  [zu  tjöa\  Her- 
zog. —  t-vädi-r  /.  })l.  (i) 
„Kiiegskleider",  Rüstung.  —  or 
/.  (wD)  Heerpfeil,  zum  Aufgebot 
umhergesandter  Pfeil;  skera  ujtp 
/(.,  Kriegsbotschaft  umhersenden. 

hesta-föt-r  m.  (k)  Pferdefuss. 
—  hest-bak  n.  (a)  Pferde- 
rücken. —  hest-r  m.  (a)  [zu 
Hengst]  Pferd. 

heyja  «w.  v.  (ja)  |§  256]  aus- 
führen, ins  Werk  setzen;  h.  or- 
rostu,  kämpfen, 

heyra  «».  v.  (ja)  [got.  hau8J(M] 
hören. 

hi  -  b-^l  i  B.  Inj-. 

t  h  i  1  d  i  n  g  -  r  «i.  (a)  Krieger,  Fürst. 

thild-r/.  Ci")  Kampf,  Streit.  — 
bildi-tcjnn/.  (k)  „Kampfzahn" 
(Beiname). 

liimin-U     ///.     (n)     TuKt.     himin-it] 

Himmel, 
hindri,  hiu/.i-r  ii<ij.  ttnuj'.,  cup. 
(im,  h)   [zu  got.  hindtir,   §   WO) 
letztere,  spitere;  letzte. 


h  i  n  -  g  -  a  t  adv.  [aus  *  liinig  nt] 
hierher.  —  hin(n)-ig  adv. 
[rr  *hinn  reg]  dort,  dorthin: 
hierher. 

hin-n  ijron.  [§  215]  jeuer,  der 
andere.    2.  der  (Art.). 

hird  /.  (i)  Hofgesinde,  kgl.  Ge- 
folge, —  -mad-r  m.  (k)  Ge- 
folgsmann. -  -vist  /.  (i)  Auf- 
enthalt, Stellung  am  Hofe. 

hirda  sw.  v.  (ja)  [zu  got.  hairda] 
bewachen,  bewahren.  2.  sich 
kümmern  um,  beachten  (um). 

hiti  m,  (an)  Hitze. 

hitta  8w.  V.  (ja)  [e.  hit]  treffen, 
finden:  aufsuchen. 

h  j  ä  prä/i.,  adv.  [got.  Iteiwa-,  §  167, 
Anm.]  neben,  bei:  im  Vergleich 
mit. 

hj&lmad-r  part..  adj.  (a)  be- 
helmt, 

hj  älm-  r  ni.  'a)  |got.  hilm-s]  Helm 

h  jftlpa  8t.  >}.  3  Igot.  hilpan]  helfen. 

hjarn  h.  (a)  gefrorener  Schnee. 

hjartan.  (ön)  \got.haxrto]  Herz,— 
-röt/.  (k)  |e.  roof]  Herzwurzel, 
-über. 

fhjqr-r  m.  (wa)  [got,  hairv-g] 
Schwert. 

hl  ad  n.  (a)  Kopfband;  Borte, 

1,  hlada  /'.   (nn)  Lade;  Scheune. 

2,  hlada  st.  v.  6  |got.  -hlaf}an] 
beladen.    2.  aufhäufen. 

bl&fard-r  m.  ^^  'ap  Mnford,  ne. 
lord\  Heir. 

hUka/.  (ön)  |zu  liii-r  lau]  Tau- 
wetter. 

hlfttr  in.  (a)  |zu  hUvja,  §  87]  Ge- 
lächtor. 

lilaupa  red.  r.  |got.  -hlauftan. 
§  250 1  laufen,  springen. 

hlaut  n.  (a)  [got.  MatU-a  Luch] 
Opferblut. 


Glossar:  hleypa  —  krid. 


161 


hleypa  ja)    [m   hlaupa] 

lanfen  lasäen,  davon  sprengen 
(hesti). 

hleyt-bolli  »i.  (an)  [zn  hlami] 
Opferblutsehale.  —  - 1  e  i  n  -n  m. 
(a)  [got.  tain-s]  Wedel  zur  Be- 
sprengnng  mit  Opferblnt. 

1.  hlitf  n.  (,a  [e.  lid]  Öfftmng. 
Loch:  Thor. 

2.  hlid  /.  (ü)  Seite.  —  ^egg-r 
m.  (i)  Seitenwand.  L^ngwand. 

hilf/,  (ö)  Schntzwaffen,  Schild. 

hlifa  $w.  V.  (ja)  [got.  hleibjan] 
beschützen,  decken;  schonen. 

hlit'd/'.  (ii  Schatz,  Decknng. 

h  11 1  /.  (ö)  Genüge. 

hljöd  u.  (a)  [got.  hlitf}]  Stille, 
Schweigen.  —  -lynd-r  adj.  (a) 
[zu  lund  Art]  schweigsam. 

hij  6d-r  adj.   a)  still,  schweigend. 

hljöta  »t.  ü.  2  [zu  Itlatä]  be- 
kommen, erha'ten:  erleiden. 

h  I  n n  n  -  r  »i.  a)  Schiffsrolle,  rundes 
Holzstück,  worant'  man  das  Schiff 
rollt. 

hl  Uta  SIC.  ü.  ö;  das  Loos  werfen; 
hluta-»k  tu  e-$,  sich  befassen  mit. 

hlut  -  r    Bi.     (i)     Loos;     Anteil. 

2.  Ding,    Sache.    Gegenstand. 

3.  Lage.  Verhältnis. 

hlyda  SIT.  r.  (ja.  [zn  hljöd]  hören, 

horchen    auf    ie-v   oder   d   e-t). 

'J.  gehorchen,  e-m     3.  glücken, 
hlydni  /.  tin)  Gehorsam,  Unter- 

thänigkeit. 
hly  r-birt-r  adj.  (a)  [e.  leer  und 

isl.  bjart-r]  mit  glänzendem  Bug. 
h  l«ja  »t.  r.  6  (got.  hlfthjnn.  §  245) 

lachen, 
hl.  gja  »w.  V.    ja)  |got.  -hlokjau] 

zum  Lachen  bringen,  vergnügen. 
hnefi    m.    an)   Faust.    —   hnef- 

tafl  n.  >:vi  Brettspiel. 


hnf  pp-r  adj.  (a)  knapp.  schmaL 
hniga     »f.    v:    1    |got-    kneiwnM. 

§  124,  5  and  231}  sich  beugen, 

neigen;  sinken, 
hnippa  <««?.  v.  (ja)  stossen;  hmip- 

pa-»k  cid,  in  Streit  geraten, 
hnita  st.  c.  1,  anstossen,  treffen, 
hnoss/.  (i)  Kostbarkeit, 
hof  «.    (a)    ,.Hof.    Tempel.    — 

-godi  1».  (an)  Tempelvorsteher. 
hol».  ( *)  [zu  got.  -Avl/m]  Höhle.  — 

-sär  m.  (a)  Mageuwunde. 
hold  ■-  (a)  Fleisch. rosa/. 

ön)  Fleischseite  einer  Haut. 
holl-r  adj.  la)  [got.  *«//>-«]  hold, 

freundlich ,      wohlge!»innt.      — 

-▼in-r  «1.  (i)  treuer  Freund, 
höfm-ganga  /.  (ön)  Zweikampf 

(auf  einer  kleinen  Insel  i. 
hölmi    m.  (an),  hölm-r  m,   (a) 

kleine  Insel.    2.  Zweikampf.  — 

-stefna  /.    ijörf)    Begegnung 

znm  Zweikampf, 
holt  i»     a)  Holz,  Gehölz, 
hon/,  s.  hemm. 
horfa  »jf.  p.  (ai)  [zu  hverfa.  3  268T 

sich  wenden;  sehen, 
hörn  ».[got.Aainni]Hom.  _  ;Yau  -. 

Ecke, 
horsk-r  arf/  (a^  klug,  verständig, 
hrafn  m.    a'^  Rabe, 
braun     ;'  -iuiger.    Lava- 

boden, 
hraust-r  adj.  ai  röstig.  kräftig, 

männlich. 

1.  hrein-n  m.    a't  Renntier. 

2.  hrein-n  adj.  *a)  |got.  krain-t] 

rein, 
hreysti    /.    (In)     [so    kramat-r] 

Schnelligkeit. 

hrid/.  (ii  Zeit:  um  h.,  eine  Zeit 

lang;  vor  kurzem.    2.  heftiger 

Anfall,  Kampf. 


Holtbaasen,  AltisUndiaciMa  Lcsebaeh. 


11 


162 


Glossar:  hrina  —  hverfa. 


hrina  st.  v.  1,  schreien,  grunzen, 

zischen, 
hrinda  «^   v.  3  [§  237]  stossen, 

weifen  {e-u). 
h  r  i  n  g  j  a    sw.    v.    (ja)    ]  e.    ring] 

läuten, 
hring-r  m.  (a)  Ring,  Kreis, 
hrista  sw.  v.  (ja)  [vgl.  got.  -hris- 

Jan]  schütteln, 
hvjöta    St.   V.   2,    hervorstürzen, 

-schlagen, 
hröp  71.   (a)    [got.  Iirop-s]   „Ruf", 

Schmähung, 
hrösa  «w.  v.  (ü)  sich  rühmen  (e-u). 
hr  0  SS  w.  (a)  Ross,  Pferd ;  Stute.  — 

hr  ossa-kjots- A,t  n.  (a)    [zu 

got.  -etjd]  Pferdefleischessen. 

1.  hrygg-r  m.  (i)  Rücken,  Rück- 
grat. 

2.  hrygg-r  adj.  (wa)  [zu  d.  Eeue, 
§  110]  traurig. 

h  r  86  d  d  -rptcp.'  adj.  (a)  erschrocken. 

hrseda  sw.  v.  (ja)  bange  machen, 
in  Furcht  setzen;  hrseda-sk, 
sich  fürchten,  bange  werden  (e-t 
vor  etwas). 

hr»rli-lig-r  adj.  (a)  schrecklich. 

hrokkva  st.  v.  3  [§  239,  2]  ein- 
schrumpfen.    2.  zurückweichen. 

hr.ira  sw.  v.  (ja)  rühren,  bewet.-^en. 
2.  beginnen. 

hüd/.  (i)  Haut.  —  -keip-r  m. 
(a)  Lederkahn. 

hugad-r  ptcp.,  adj.  (a)  mutig. 

bog-blaud-r  adj.  (a)  „blöde", 
feig,    verzagt,    furchtsam.    — 

-  f a s  t-  r  adj.  (a)  fest  im  Sinne.  — 

-  f^sta  sw.  V.  (ja)  sich  merken. 
2.  beschliessen.  —  hug- r  m.  (i) 
[got.  hug-s]  Sinn,  Gesionaog; 
Absicht:  Mut ;  l^ggjn  hug  a,  sich 
betteissigen.  —  hug- raun  /'. 
(i)  Mntprobe. 


hugsa  sw.  V.  (ü)  bedenken,  er- 
wägen, achten  auf. 

hugsun/.  (i)  Gedanke. 

hugum-stör-r  adj.  (a)  gross- 
sinnig, hochherzig. 

hund-r  m.  (a)  [got.  hund-s] 
Hund. 

hundrad  n.  (a)  [got.  hund] 
100;  120. 

hund-vis-s  adj.  (a)  sehr  weise. 

hurd/.  (i)  [got.  haürd-s]  Thür. 

hüs  n.  (a)  [got.  -hüs]  Haus.  — 
-freyja  sw.  f.  (jön)  [zu  got. 
frauja]  Hausfrau.  -  -karl  in. 
(a)  Knecht,  Diener,  bes.  könig- 
licher. —  -karla-sveit /.  (i) 
Dienerschar. 

hval-r  wi.  (i)  Wal. 

hvar  adv.  [got.  hwar]  wo;  /(.  lem 
er,  wo  auch  immer. 

hvär-r  pron.  [got.  hwaffar.  §  219, 
2]  welcher  von  beiden;  n.  hvftrt 
ob.  2.  jeder,  einer  von  beiden.  — 
-gi  keiner  von  beiden;  hv&r(t)- 
k  i  .  .  .  n  6 ,  weder  .  . .  noch.  — 
-tv^ggja,  -tv^ggi  [§  223] 
jeder  von  beiden,  beide. 

hvass  adj.  (a)  [got.  Iiwassa-ba] 
scharf,  spitz. 

hvat  n.  jtron.  [got.  hwa,  §  219,  1] 
was;  Ä.  tnanna  (mannt),  was  für 
ein  Mann.  2.  was  auch  immer. 
3.  poet.  warum. 

hvat-r  adj.  (a)  [zu  d.  wetzen] 
rasch,  hurtig.    2.  mutig,  tapfer. 

hv6  ndr.  jgot.  liwaiwa]  wie. 

h  V  e  i  t  i  n.  [got.  Inrmtei-s]  Weizen. — 
-akr  m.  (a)  Weizenfeld. 

hverfa  «(.  v.  3  [got.  hwairhan] 
sich  wenden.  2.  verschwinden: 
A.  frd .  fortgehen,  verlassen. 
3.  umgeben  mit  (e-u) :  />trp. 
hurfin-n  (a)  versehen  mit. 


Glossar:  hv^gi  —  hqss. 


163 


hver-gi  adr.  [zu  hvctr]  nirgends. 
2.  dui'chans  nicht 

hver-r  pron.  [got.  hwarji-s]  wer, 
welcher.  2.  jeder:  h.  at  ndrum, 
der  eine  nach  dem  andern.  — 
hv^rs-dag-liga  adv.  täglich. 
2.  im  Ganzen.  —  hv^rs-u(g) 
[=  veg]  adv.  wie.  —  hv^rt 
adv.  wohin. 

hvessa  «m\  v.  (ja)  [zu  hvasg] 
schärfen:  h.  augvn  d,-  scharf 
ausehn. 

hyi  adv.  [e.  wky]  weshalb.    2.  wie. 

hvila-sk  $w.  v.  (ja)  [got.  hwei- 
lan]  sich  ausruhn. 

h V  it -  r  adj.  (a)  [got.  hwett-s]  weiss, 
glänzend. 

hy-byli  n.  pl.  (ja)  [got.  heiua- 
nnd  isl.  böl,  hü(i\  Hans,  Heim. 

hy gg i-1  ig a  adv.  verständig. 

hyggja  sw.  c.  (ja)  [got.  hugjan] 
denken,  meinen:  /».  at,  beachten, 
bedenken. 

hylja  sw.  v.  (ja)  [got.  huljan]  ver- 
hüllen ,  zudecken ,  verbergen : 
fara  huldu  hqfdi,  heimlich,  in- 
kognito, reisen. 

hylli  /.  (In'  [zu  hoU-r]  Huld, 
Wohlwollen,  Gunst. 

hyrna  /.  (jön)  „Hom".  die  eine 
Axthälfte. 

h  ?e  d  /.  ( i)  [got.  hauhipa]  Höhe. 

hrfl-1  in.  (a)  Pfahl. 

1.  h  *tta  sw.  V.  (ja)  aufhören  mit, 
abstehen  von  (e-u). 

2.  h;^tta  »ir.  v.  (ja)  [*häJitjan, 
zu  fianga]  in  Gefahr,  aufs  Spiel 
setzen  (e-u);  h.  til  es,  sich  an 
etwas  wairen,  sich  aussetzen. 

h;ptt-lig-r.  hii'tt-r  adj.  la»  ge- 
fährlich. 

li .  f  a  fio.  c.  (jai  [zu  h^ja,  d.  Belnif] 
passen:    anstehen,  sich  ziemen. 


h  (' f  i  s k - 1  iga  adv.  höfisch,  höflich. 

h.'tg-r  adj.  (ja)  [zu  hag-v]  leicht, 
bequem,  behaglich.  —  h«'gri 
comp,  (an)  recht. 

h "  1  a  »«f.  V.  (ja)  [zu  höl\  sich 
rühmen  (e-u). 

hofda-fjol  fi  (ö,  ii  [zu  hqfui\ 
Kopfbrett  (für  den  Steuermann). 

hofdingi  «i.  'jan'  Häuptling, 
Anführer :  Fürst.  —  hqfdiug- 
lig-r  adj.  (a)  für  einen  H. 
passend. 

hofn  /.  (,i)  Hafen. 

h  q  f u  d  n.  (a)  [got.  haubip]  Haupt, 
Kopf.  —  -laus- 8  adj.  la)  kopf- 
los, ohne  Kopf.  —  -s-bani  yi. 
(an)  Tod,  Untergang.  —  -s- 
mad-r  m.  (k)  Hauptmann,  An- 
führer. 

hogST  «•  (wa)  Hieb,  Schlag,  Stoss. 
—  -  or  m  -  r  in.  (a)  Kreuzotter.  — 
-stokk-r  m.  (a)  Hanklotz. 

hqggva  red.  v.  (§  250]  hauen, 
niederhauen ;  zerhauen. 

hqld-ri7j.  (a)  ..Held",  Mann,  freier 
Grundbesitzer. 

hqll/.  (ö,  i)  Halle,  Saal. 

hqnd/.  (k)  [got.  /(undu-s]  Hand: 
Arm;  Seite.  —  Mit präp.:  6 hond, 
ä.  i  h^dr  e-m,  gegen  jemand 
'feindlich!  :  lata  af  h^di,  los- 
lassen :  fialda  i  hqnd,  an  der  Hand 
halten;  til  handa  e-m.  für,  zu 
jemand. 

h  6  -  r  (r)  adj.  (wa)  [got.  Iiatüi  ■»,  §  193] 
hoch;   comp,  furrn,   sup.   k(t$t-r. 

hqrg-r  m.  (a^  Opferstätte. 

hqrund  «.,  /'.  (a.  ö)  Fleisch. 

h  0 1 1  -  r  m.  (u)  [e.  hat]  Hut. 

hq  1 1-  r  »I.  (u)  \*  hahtu-c,  zu  hag-r] 
Beschaffenheit.  Art,  Weise:  Be- 
nehmen, Auftuhrung.  2.  Versart. 

h^8-8  adj.  (wa)  grau. 
11* 


164 


Glossar:  t  —  jarda. 


I. 

i  prnj> ,  adv.  fgot.  tn]  I.  [jräp. 
1.  mit  dat.  a)  lokal  auf  die 
Frage  :  wo?  in,  auf,  an.  b)  temp. 
auf  die  Frage:  wann?  in,  an. 
c)  vhertr.,  z.  B.  fe  i  gulli,  an 
Gold.  2.  mit  atc.  a)  lokal  auf 
die  Frage:  wohin?  in,  hinein  in. 
b)  te7nj). :  i  dag  heute,  /  suinar, 
diesen  Sommer,  i  f>ann  timo, 
zu  der  Zeit,  c)  vbertr.,  z.  B. 
i  allarholfur,  nach  allen  Seiten.— 
Mit  präp.:  i  gegn,  gegen.  IT. 
adv.  darin. 
1  -  b  y  g  g j  a  r  i   m.  (an)  Einwohner, 

^Bewohner, 
ida/.  (ün)   |zn  got.  id-]  Wirbel 

Strudel, 
idn/.  (i)  Beschäftigung, 
idr  n.  pl.  (&)  fgot.  idr-eiga]  Ein- 
geweide, 
idra   nw.  v.  <ö)  gereuen;  idra-sk 

bereuen  (es). 
ig  da/,  (ön)  Spechtmeise, 
i-huga  sw.  V.  (ü)  bedenken,  be- 
herzigen, 
il/.   (jö)  [zu  d.  eilen]   Fusssohle. 
ilia    adv.    (e.    ill]    übel,     böse, 
schlecht.  —  ill-r  adj.  (a)  des- 
gleichen. —  illi-lig-r  adj.  (a) 

bösartig. 1  i  g  a  adv.,  jiimmer- 

lich.    —    ill-ftdig-r    adj.    (a) 
[=  kugdig-r,  §  329,  14,  Anm.  2] 
böswillig, 
ilra-r  m.  (a)  Duft,  Geruch. 

1.  in-n  f/ron.  [§  216|  —  en-ti. 

2.  inn  adv.  [got.  inna]  hinein, 
innau    adv.,  präp.    [got.   innnna] 

von,  nach  innen;  hinein.  2.  in- 
wendig, innerhalb:/t/rir  e.,de8gl. 

innar  (r)  comp.  adv..  weiter  Iiinoin, 
diirin:  i.  «/,  inni-rhalb. 

inni  ndv.,  drinnen,  innerhalb. 


inni-liga  adv.  [zu  inna,  sio  v.\ 
sorgfältig,  genau. 

ia-s  m.  (a)  Eis.  —  -l?gg-r  7». 
(i)  Knocheuschlittschuh.  — 
-l^nzk-r  adj.  (a)  isländisch. 

istra  /.  (ön)  „Tnster",  Fett  um 
die  Eingeweide. 

i-prött/.  (i)  (ae./>ro/i(]  Geschick- 
lichkeit, Fertigkeit,  Kunst.  — 
-{)r6ttar-mad-r  m.  (k)  der 
sich  auf  eine  Kunst  versteht. 

J. 

jfi,  adv.  [got.  ja]  ja. 

jafn  adj.  (a)  (got.  ibn-t]  eben, 
gleich. 

jafna  sw.  v.  (ö)  vergleichen. 

jafnadarmad-r  m.  (k)  |zu 
jafnud-r]  Mann,  mit  dem  man 
sich  vei-gleichen  kann:  seines- 
gleichen. 

jafn-aldri  m.  (an)  gleiihaltriijev. 

jafnan  adv.  \%  499,  Anm.]  be- 
ständig, fortwährend. 

j  a  f  n  -  f  j  0 1  -  m  ^  n  n  -  r  adj.  (a)  ebenso 
stark  besucht.  —  -fr.'»kn  adj 
(a)  gleich  tapfer.  —  -g6d-r 
adj.  (a)  ebenso  gut.  —  -ho- 
fug-r  adj.  (a)  |e.  Affapi/l  ebenso 
schwer. 

jafningi   m    (an)  seinesgUnchou 

jafn-lang-r  adj.  (a)  gleich, 
ebenso  lang.  —  -l^ngd/.  (i) 
gleiche  Länge.  —  -mikil-1  adj. 
(a)  gleich  gross,  viel. 

j  af  n  u  d  -  r  m.  (u)  Gleichheit.  2. Ver- 
gleichung. 

j  a  f n  -  8  k  j  6 1  - 1  adv.  gleich  schnei  1 
2.  sofort. 

jaka-f(jr/.  (öi  Eistreiben. 

jaki  m  ■■^r.^  'v'  -■  ■••'/-'  y\^- 
.scholl' 

Jarda/rif.i.vöj  [züjord]  l>foi<tig«  n. 


Glossar:  jardborg  —  keyra. 


165 


jard-borg  /.  (i)  Erdwall,  Be- 
festigung. —  -eld-r  »i.  ,a) 
unterirdisches,  vnlkan.  Feuer. 

jarl  fli.  (a)  [e.  earl\  poet.  Krieger 
von  edler  Familie,  hochstehender 
freier  Mann.  2.  höchster  nor- 
wegischer Häuptling. 

j  ä  rn  w.  ' a)  [got.  eisarn]  Eisen. 
•2.  eiserne  Waffe.  —  sida  /.  (On) 
^Eisenseiie"  'Beiname;. 

j  a  r  - 1  e  g  u  f.  ■  i  i  [vgl.  teiin\  Wahr-, 
Erkennungszeichen. 

j  ä  1 1  a  »iD.v.  (ai)  [zu  ja,  §  268]  be- 
jahen, ja  sagen,  eiawilligen.  e-ii. 

j6l  n.  pl.  (a>  [got.  jiulei-»\  Weih- 
nachten.—  -j  6la-aptan-u  «I. 
t^a)  Weihnachtsabend.  —  -bod 
».  (a)  Weihnachtsgelage.  — 
-tid/.  (i)  Weihnachtszeit. 

t  jofu-r  M.  (a)  [=  d.  Eher]  Fürst. 

j'>rd  /.  (y)  [got.  airljd\  Erde. 
2.  Landgut,  Grundbesitz. 

.i«)tun-n  CT.  (a)  [zu  rta]  Riese.  — 
-möd-r  m.  (a)  Eiesenzom. 

K. 

kat  n.  (•)  Tiefe     2.  tiefe  See. 

kafa  tw.  F.  (0)   untertauchen. 

kaf-hladin-n />/c/>.,  adj.  (a-  zum 
Sinken  beladen.  —  -synd-r 
adj.  -ß,)  [zu  iund]  imstande  zu 
tauchen  und  unter  Wasser  zu 
schvs-immen. 

kala  St.  r.  6,  kalt  machen;  mik 
k^lr,  mich  friert. 

kald-r  adj.  (a)  [got. /ta/(f-«]  kalt 

k  a  1 1  a  «Jc.  V.  (ö)  [e.  call]  nennen. 
2.  rufen,  anrufen.  3.  sagen,  be- 
haupten: k.  til,  herbeirufen,  k. 
tu  e-g,  etwas  fordern. 

kanna  $w.  c.  (0)  [zu  ketna]  unter- 
suchen, mustern.  —  kanna-$k  rid, 
sich  gegenseitig  erkennen. 


kapp  «.  (a)  [=  d.  Kampf]  Eifer, 
Heftigkeit. 

kappi  m.  (an)  Kämpe. 

karl  M.  (at  „Kerl",  Mann:  alter 
Mann. mad-r  «i.  (k)  Manns- 
person. 

kasta  sw.  v.  (0)  [e.  cati\  wer- 
fen, e-«. 

k  a  s  t  a  1  i  m.  (an)  Kastell,  Festungs- 
tnrm. 

kät-r  adj.  (a)  froh,  munter. 

kaun  n.  (a)  Beule. 

kaup  n.  (a)  Kauf,  Handel.  2.  Ver- 
trag.   3 1  e  f  n  a  /.  (Jon)  Markt, 

Handelsplatz. —  kaupn-naut-r 
m.  (a)  mit  dem  man  bandelt. 

kanpa  »w.  c.  (ai,  ja)  (got.  kaupom, 
f  270;  kaufen,  at  e-m,  von  je- 
mand. 2.  tauschen,  e-u.  3.  über- 
einkommen. 

kefja  SIC.  V.  'ia)  [zu  kaf]  unter- 
tauchen. 

keip-r  m.  ^a)  Kahn. 

k  e  I  d  a  /.  (jön)  QueUe. 

k^mpa  Ol.  (jcn)  Kämpe. 

k^nna  sw.  v.  (ja)  [got.  X-amt/an] 
erkennen,  einsehn.  2.  nennen. 
3.  lehren,  e-m  e-t.  4.  fühlen, 
vernehmen,  merken,  es;  k^mdi 
ter  söttar,  fühlte  sich  krank. 

k^nning/.  (,ö)  dichterische  Um- 
schreibung.   ar-nafn  m.  (a) 

Beiname. 

k^ppa  »tp.  c.  (ja)  [zu  kapp] 
kämpfen,  streiten;  Eifer  zeigen. — 
keppa-»k  vid,  sich  mit  jemand 
streiten. 

k^r  n.  (a)  [got.  XrojrJ  Gefäss. 

kfrra/'  (jön    Karre,  Wagen. 

k  ^  t  i  1  - 1  «.  (a)  (got.  katil-$]  Kessel. 

k^tta  /.    jön)   Katze.     2.  Hexe. 

keyra  »w.  v.  (ja)  treiben,  vor- 
wärts treiben. 


166 


Glossar:  -ki  —  kunna. 


-ki  =  -gi  (§  83]. 

kinn/.  (k)  [got.  ^twn«-«]  Wange. 

kippa  8w.  V.  (ja)  [=  d.  kippeii] 
schnappen .  rücken ,  schnell 
ziehen,  e-u. 

kirk.ja/.  (jön)  Kirche.—  kirkju- 
gard-r  in.  (a)  Kirchhof.  — 
-  V  i  d  -  r  m.  (u)  Holz  zum  Kü'chen- 
bau. 

kjarr  n.  (a)  Busch,  Gebüsch. 

kj6sa  st.  V.  2  [got.  kiusan]  kiesen, 
wählen. 

kjql-r  m.  (u)  Schiifskiel  2.  Ge- 
birgsrücken (Kjölen). 

kl j Ufa  st.  V.  2,  klieben,   spalten. 

klofna  sw.  v.  (ö)  [zu  kljüfa]  sich 
spalten. 

kl6k-r  adj.  (a)  klug. 

klöra  8w.  v.  (ö)  [zu  klö  Klaue] 
kratzen. 

klyf/.  (jö)  [zu  /t/jq/a]  zweiteilige 
Pfenlelast. 

k  1  y  p  a  S0.  V.  (ja)  kneifen,  klemmen. 

kl* da  sm.  V.  (ja)  kleiden. 

klspdi  n.  ^ja)  Kleid;  Kleidungs- 
stück.   2.  Zeug,  Stoff. 

knapp -r  m.  (a)  Knopf. 

kn6  n.  (a)  jgot.  kniu,  §  40;  102,  3 1 
Knie. 

kn^ppa  sw.  v.  (,ja)  [zu  knapfj-r\ 
knöpfen. 

knif-r  m.  (a)  [e.  hii/e]  Messer. 

knöt-r  f«,  (a)  Knoten. 

knorr  wi.  (u)  Handelsschiff. 

kn(^tt-r  fn.(u)  [zu  d.  Knoten]  Ball. 

kol  m.  (a)  Kohle. 

koma  st.  r.  4  (got.  ifiman,  §241| 
kommen.  2.  bringen,  e-u  [§  434]; 
/fl  komü,  zu  Staude  bringen.  - 
Mit  /iräp.  und  adv.:  k.  ö,  zu 
stunde  kommen:  af,  vertreiben; 
vid,  beibringen.  —  kmnask  un- 
ihn,  entkommen. 


kona/.  (ön)  [got.  qino,  §  171,  2] 
Weib,  Frau. 

k6ng-r  rr  konungr. 

kon-r  m.  (i)  [got.  -kun-s'\  Art, 
nur  in:    alh,   margs   konar  u.  ä. 

konu-liking  /.  (ö)  Frauen- 
gestalt. 

konung-r  m.  (a)  König.  —  -a- 
st^fna/.  (jnn)  Zusammenkunft 
von  Königen.  —  -lig-r  adj.  (a) 
königlich. s-bü  n.  (a)  könig- 
licher Hof.  —  -8-mad-r  m. 
(k)  Mann  im  königlichen  Dienste. 

körn  n.  (a)  [got.  katim]  Korn. 
Getreide.  —  -  kaup  «.  (a) 
Kornhandel.  —  -sala  /.  (Tin) 
[zu  s^ja]  KoiTi verkauf. 

kosta  8w.  V.  (ö)  [=:  d.  kosten] 
versuchen ,  untei'nehmen ;  zu 
Stande  bringen,  e-s. 

küstnud-r  //(.  (u)  Kosten,  ///. 

ki)st-r  m.  (i)  [got.  -A-««t-«]  Wahl. 
Gelegenheit.  2.  Bedingung, 
Lage,  Umstände;  nnkkrars  ko- 
star,  auf  irgend  eine  Weise; 
at  odruin  kosti,  andernfalls;  gott 
kostum,  fruchtbar.  —  f-sam-r 
adj.  (a)  ausgezeichnet. 

kr^fja  sw.  V.  (ja)  [e.  crave]  for- 
dern, etwas  von  jemand  ver- 
langen, e-$  e-n. 

kreista  sw.  r.  (ja)  drücken. 
pressen. 

kretta  st.  r.  3  |§  238]  nuirken, 
einen  Laut  von  sich  geben. 

kring-r  m.  {&)  Ring,  Kreis:  i 
kring  um,  rings  um. 

kr  ist  in -n  adj.  (a)  thristlich. 

krftk-rWI.     (a  ■     '•'      rr,,nlA    H:lk."n. 

Widerhake«, 
kr  0  88  f/i.  (a^  [e.  <r('*.«j  KiiMi/.. 
kunna  i'. /;rt.  präs.  [got.  kunnan, 

§  274]  kennen.    2.  können,  ver- 


Glossar:  hmnig-r  —  Idna. 


167 


stehen ;  L  cL,  tit,  sich  aof  etwas 
verstehen:  k.  M,  sich  in  Acht 
nehmen. 

kunnig-r  adj.  {&)  bekannt. 

kunn-r,  kud-r  adj.  (a)  [got. 
kunff-s,  §  72]  dass. 

knrr  m.  (a)  fzn  ahd.  bcrran] 
3Iurren,  Gemnruiel. 

k  n  r  t  e  i  s  i/.(in)Courtoisie,höfische 
Sitte,  Höflichkeit.  —  kniteis- 
liga  adv.,  knrteis-s  adj.  !,a) 
höflich. 

kränga  «».  v.  iß)  [zu  got.  gen-s. 
§  353,  7,  Anm.  2]  verheiraten; 
•sk  sich  verheiraten  (vom  Manne). 

kvän-laas-8  adj.  {&)  unbeweibt. 

kveda  »f.  r.  5  [got.  qifHm]  sagen: 
hersagen:  it.  d,  angeben,  be- 
stimmen, festsetzen. 

1.  kvedja/.  (jön)  Gruss,  Anrede. 

2.  kvedja  »w.  v.  (ja)  grüssen, 
anreden,  e-n.  2.  etwas  von  je- 
mand fordern,  jemand  zu  etwas 
auffordern,  berufen,  e-n  (tu)  es. 

kveikja   ttc.  v.   'ja)   [zu  kvik-r] 

beleben.    2.  anzünden, 
kveld  n.  (a)   [zu  d.  Kilt]  später 

Abend, 
k  V  ^  1  j  a  «IT.  r.  (ja)  [zu  kvot]  quälen, 
kvi/.  (ö)  Gehege;  Durchgang, 
kvida  Sit.  v.  (ja)   sich  fürchten. 

bange  sein  vor,  e-u  oder  vid  e-t. 
kvidling-r    m.    (a)    [zu   kcedä\ 

Strophe, 
k  V  i d -  r  m.  in)  [got.  qifm-t]  Bauch ; 

Magen. 
kvik(v)endi    n.    (jal     lebendes 

Wesen,  Tier, 
kvik-r,    kyk-r  adj.  (wa)    [got. 

qt'u-g]  lebendig, 
k  v  i  1 1  a  /.  (on)  Krankheit, 
kv^edi  M.  (ja)  [xnkveäa]  Gedicht, 
kyk-r  s,  kvik-r. 


kykvendi  s.  kvik(v)endt. 

kyli  n.  ga)  Beule.  2.  wunde  Stelle. 

kyn  «.  (ja)  [got.  kunt\  Geschlecht ; 
Herkunft.  Familie.    2.  Art. 

kyndil-messa/.  (ön)  [e.  candle] 
Maria   Lichtmess  (2.   Februar). 

kyn-lig-r  adj.  (a)  wunderlich, 
seltsam. 

kynna-sk  sw.  c.  Ja)  [got.  kuHff- 
jan\  bekannt  werden. 

kynni  n.  (ja)  [zum  vor.]  Ver- 
wandtschaft, Verwandte.  2.  Be- 
such bei  EVeunden  oder  Ver- 
wandten. —  -s-s6kn/.  (i)  Be- 
such. 

kyrr  adj.  (a)  [got.  qairm-»]  ru- 
hig, still. 

kyrtil-l  m.  (a)  [e.  kirtle,  iL.  kurz] 
Rock. 

kyssa  »w.  o.  (ja)  küssen. 

ksera  »ic.  v.  (ja)  klagen:  sich 
beklagen  über.  2.  Anspruch 
machen. 

kser-leik -r  m.  (a)  Liebe,  Liebes- 
verhältnis ;  Freundschaft.  — 
kaer-r  adj.  (a)  (frz.  eher]  lieb, 
geliebt 

k.<n-liga  ade.  erfahren,  kundig, 
geschickt.  —  k*'n-n  adj.  <,a) 
[d.  kühn]  dass. 

kqtt-r  m.  (u)  Katze. 

L. 

l&d  M.  (a)  [got.  uH-Uf?-t]  Land. 

lag  «.  (a)  (zu  l^ggja]  Hieb,  Stich, 
Stoss.  2.  Stellung,  Ordnung 
(pl.  log  Gesetz).  3.  Gemeinschaft, 
Bündnis.  —  lag-s-mad-r  m. 
(k)  Kamerad,  Gefährt«. 

lagit  8.  l^ggja. 

läna  «IT.  r.  (0)  [zu  d.  Lehen^ 
§  32]  verleihen. 


168 


Glossar:  land  —  leika. 


land  M.  (a)  [got.  land]  Land.  — 
landa-kost-r  «j.  (i)  Landes- 
beschaffenbeit.  —  landa-  itueri, 
-skipti  7j.  (ja)  Läiulerff  1  enze.  — 
land-audn  /.  (i)  Landesver- 
ödung. —  -hreinsuu  /.  (i) 
Beschützung  und  Befreiung  des 
Landes.  —  -näm  n.  'a)  [zu 
nemo]  Besitznahme  des  Landes. 
2.  in  Besitz  genommenes  Land. — 
-rod  n.  pl.  (a)  Landesregie- 
rung. 2.  -verrat.  —  lands-log 
n.  pl.  (a)  Gesetze  des  Landes.  — 
-mad-r  m.  (k)  Landsmann, 
Einwohner.  -  -nytja-r/.  pl. 
(jö)  Ertrag  des  Landes — r6tt-r 
in.  (u)  Recht  eines  Landes.  -- 
land-sudr  n.  (a)  Südost.  — 
lands-vist  /.  (i)  Aufenthalt 
im  Lande. 

flang-bard-r     m.    (a)     ,.Lang- 

harte",  Schwert.  —  1  ang-r  adj. 

a)     [got.     laggs]     lang,    weit; 

langt  um,  weit  umher.  —  -skip 

n.   (a)  Langsehiif;   Kriegsschiff. 

lät  n.  (a»  Verlust,  Tod. 

lata  red.  v.  [got.  letnn,  %  24») 
lassen.  2.  sich  zeigen;  au.s- 
sehen.  3.  so  thun  als  ob 
4.  sagen.  5.  verlassen,  ver- 
lieren. —  Mit  präp.  und  ndr.: 
I.  fram .  hervorkommen  mit, 
geben ;  vpp,  aufschliessen ;  vid, 
.sich  zeigen.  2.  tönen.  —  lä- 
ta-sk,  sagen.    2.  sterben. 

lauf«,  (a)  [got.  lauf-ti\  Laub.  — 
-gr.>n-n  adj.  (a)  laubgrUn. 

laug  /.  (ö)  Id.  Latige]  Bad.  — 
laugar-dag-r  m  U\)  ,. Hude- 
tag",  •Samstag. 

lauk-r  in.  (a)  Laucli 

1.  1  au n  II.  pl.  (a'i  Iget,  luun]  Lohn, 
BeUdinuDg,  Vergeltung. 


2.  laun  /.  (i)  [zu  got.  -laugn-s] 
Geheimnis,  Verborgenheit :  ä  l., 
heimlich.  —  -getin-n  ptcp., 
adj.  (a)  unehelich  geboren. 

launa  sw.v.  (ö)  lohnen,  belohnen. 

Iausa-f6  n.  (a,  u)  bewegliches 
Gut. 

laus-s  adj.  (a)  fgot.  lnus\  los, 
frei ;  /.  ä  o^li,  unnihig  (zu  vqll-r). 

lax  m.  (a)  Lachs. 

legen.  2.  beweisen,  erzeigen, 
z.  B.  vingun  (ä  e-n,  jemandem). 
3.  geben,  verleihen;  mir  verdr 
lagit,  ich  habe  Glück.  4.  er- 
legen, durchbohren.  5.  für  schul- 
dig erklären  in  etwas  (vid  et).  — 
Mit  ado.:  l.  at,  anlegen.  — 
l^ggja-sk  schwimmen.  2.  t  vanda, 
sich  zur  Gewohnheit  machen. 

l^gg-r  f«.  {i)  [e.  leg]  Schenkel- 
knochen; Schenkel 

leid/,  (i)  [zu  lida]  Weg;  rtda  d 
l.,  fortreiten;  koma  ä  leid  e-u, 
etwas  zu  Stande  bringen.  2.  Art 
und  Weise. 

1.  leida  sw.  v.  (ja)  [zum  vor.) 
leiten,  führen.  2.  begleiten, 
folgen. 

2.  leida  sw.  v.  (ja)  [zum  folg.) 
verleiden;  mer  leidisk  e-t,  mir 
wird  etwas  leid. 

1  ei  dang  r  //».  (a)  Leitung  und  Aus- 
rüstung von  Schiffen  und  Leuten 
zum  Kriegszuge.    2.  Kriegszog. 

leid-r  adj.  [&)  [e.  loath]  leid; 
abscheulich,  unerträglich. 

leid-rt>tta  »«?.  i\  (jn)  [zu  leid] 
berichtigen,  abhelfen,  bessern. 

leif/.  (ö)  [got.  /oiA<i|  Nachlas». 

leika  red.  v.  jgot.  laiknii]  spielen. 
2.  iiusfnhron. 


Glossar:  leikr  —  ikill. 


169 


leik-r  m.  (a)  [t,'ot.  laik-s]  Spiel; 
t  /.  sveräa,  Kampf. 

leir  n.  (a)  [zu  ahd.  leimo]  Lehm.  — 
-jotun-n  m.  (a)  Lehmriese. 

leita  sw.  v.  (ö)  [got.  wlaiton] 
suchen,  fühlen,  e-s,  at  oder  g/s- 
tir  e-u.  —  Mit  präp.:  l.  ä  e-n, 
angi'eifen;  6r,  hinausgehen;  um, 
untersuchen ;   undan,    entfliehen. 

leiti  //,.  fja)  [zum  vor.]  Erhöhung, 
Hügel  (als  Aussichtspunkt). 

l^raja  sw.  V.  (ja)  [=  d.  lähmen] 
schlagen,  zerschlagen. 

le  n  ra.  (a)  Lehen. 

l^nda  sw  V.  (ja)  landen.  2.  mit 
Land  belehnen:  l^nd-r  mad-r 
m.  (k)  Lehnsmann,  königlicher 
Beamter. 

1  ^ngi  adv.,  lange. 

1  e  s  a  it.  V.  5  [got.  lisarii]  lesen. 

If^tja  sw.  V.  (ja)  [got.  latjan^  ab- 
halten; abraten  von  (e-n  e-s). 

1  ö.  tta  sw.  V.  (ja)  aufheben.  2.  auf- 
hören mit,  einstellen  (e-u).  3  auf- 
hören. 

16tt-r  adj.  (a)  [got.  leiht-s]  leicht; 
frisch.  2.  munter,  heiter,  freund- 
lich. 

tleyttra  sw.  v.  (ja)  [zu  Inudr, 
e.  lather]  laugen,  in  Lauge 
waschen. 

leyna  sw.  v.  (ja)  [zu  lavn'i]  ver- 
bergen, e-n  e-u,  einem  etwas. 

leyni-liga  adv.  heimlich.  — 
-  V  A.  g  -  r  7H.  (a)  verborgene  Bucht. 

leysa  sw  v.  (ja)  [got  laugjan] 
lösen;  frä,  ablösen. 

leysing/.  (ü)  Auflösung,  Schmel- 
zen. 

1  id  n.  (a)  [zu  lida]  Gef()lgc;Krieger- 
schar.  2.  Schiff  (poet).  3.  Bei- 
stand, Hilfe.  —   -  8  - k  0  s t -  r  /// . 


(i)  Kriegsstärke.  —  s^mr!/.  (i) 

[zu  lid-sam-r]  Hilfe, 
lida  st.  V.  1  [got.  -IeiJ}an\  gehen; 

verlaufen, 
lif  n.   (a)   [e.  life]   Leben.  ~   -s- 

häski  m.  (an)  Lebensgefahr.  — 

-lät  n.  (a)  Tod. 
Ufa  sw.  V.  (ai)  [got.  lihan]  leben, 
lifr/.  (ü)  Leber 
liggja  Ä^  V.  5  (got.  Ittjan,  §  242] 

liegen;  /.  vtä,   gelten,  auf  dem 

Spiele  stehen, 
lik  Ji.  (a)  [got.  leik']  Körper,  Leib; 

Gestalt.   2.  Leiche. (h)  am-r 

tn.  (i)  Leib, 
lika   sw.  V.  (ö)   (got.  leikan]  be- 
hagen, gefallen, 
lik^ndi  n.  pl.   (ja)  Wahrschein- 
lichkeit, 
liking  /.  (ö)  Gleichheit;  i  /.  e-s, 

wie  jemand, 
lik  ja   sw.  V.  (ja)   gleich    machen. 

2.  nachahmen,    likja-sk  gleichen, 
lik-lig-r    adj.     (a)     [e.     likely\ 

wahrscheinlich.       2.     geeignet, 

passend. 

lilja  /.  (ün)  Lilie. 

lim/.  (0)  Zweig.    2.  Glied. 

limi  m.  (au)  Reis,  n. 

lim-r  m.  (u)  [e.  limb']  Glied. 

lin  y».  (a)  [got.  lein]  Leinen,  Leinen- 
kleid. —  -fe  n.  (u,  a)  Morgen- 
gabe. 

list/.  (i)  [got.  list-s]  Kunst. 

lita  8t.  V.  1  [ae.  wlitan]  sehen.  — 
lita-sk  scheinen. 

lita-sk  »w.  V.  (ö)  jzu  got.  wlit-a] 
sich  umsehen  CttmJ- 

litil-l  adj.  (a)  [got.  leitit-s,  §  191, 
3]  klein;  wenig.  —  -mann- 
lig-r  adj.  (a)  unmännlich,  un- 
wilrdig. 


170 


Glossar:  litr  —  mal. 


lit-r   m.    (u)   [got.  wlit-s]  Farbe. 

2.  Aussehen.  —  -verp-r   adj. 

(a)  der  die  Farbe  wechselt, 
litt.  8.  litil-l. 
t Ijöd-mog-r  m.   (u)    [zu   Ijid-r] 

„Leutesohn",    Mann    aus    dem 

Volke,  Krieger. 
Ijömi   m.    (an)    [zu   got.    liuhaf>] 

Glanz,  Schein. 
Ij6s  n.  (a)  Licht. 
Ij6s-s    adj.    (a)    leuchtend,    hell. 

2.  deutlich,  offenbar. 
Ijösta  St.  V.  2,  schlagen. 
Ij6t-r  adj.  (a)  [got.  liut-s]    häss- 

lich,  abscheulich. 
Ijüf-r  adj.  (a)  [got.  liuf-s]   lieb. 
Ijüga  8t.  V.  2  [got.  liugan]  lügen. 
1  od-br.'k-r /.  pl.   (k)   [got.  liu- 

dan  und  e.  hreec/ies]  Fellhosen.  — 

-käpa  /.    (ön)    [zu    d.    Kappe] 

Mantel  aus  Fell, 
lof  n.   (a)  Lob.    2.  Erlaubnis.   — 

-kväedi  n.  (ja)  Lobgedicht, 
lofa    sw.    n.    (ö)    loben,    preisen. 

2.  erlauben. 
1  ö  f  i  m.  (an)  [got.  lofa]  (flache)  Hand, 
legi  m.  (an)  Lohe,  Flamme, 
lopt    w.    (a)    [got.   lu/tu-s]     Luft. 

2.  Oberzimmer, 
losna    8W.    tj.    (ö)    [got     -lusnan] 

losgehen,  loswerden, 
lostig-r  adj.  (a)  [zu  got  /ustu-n] 

freiwillig, 
lä  ka  8t.  n.  2  [got.  /fi/i-an]  Hchliessen. 

e-u.     2.    enden.     3.     bezahlen, 

lohnen. 
Kita  8t.  V.  2  |zn  lj6t-r]  sich  neigen, 

beugen;  e-m  vor  jemand, 
lyd-r  m  (i)  [zu  got.  liudan]  Volk, 

Lentt^.  Menschen, 
lyng    n.    (wa)    |e.    linff]    Haide- 

kraut.  —  -orm-r  m.  (a)  Krfuz- 

otter. 


lypta  »w.  c.  (ja)  „lüften",  auf- 
heben. 

Ifsa  «IT.  V.  (ja)  [zn  Ijös]  hell 
machen,  erleuchten.  2.  offen- 
baren; kund  thun.  B.  hell  werden. 

lysi-guU  ».  (a)  leuchtendes, 
glänzendes  Gold. 

Isegd/.  (i)  tiefliegende  Stelle. 

1  segja  8w.  V.  (ja)  [zu  läg-r,  e.  low] 
niedrig  machen,  erniedrigen. 

lit'kning/.  (ö)  Heilung. 

Isekni-r  m.  (ja)  [got.  le/:ei-8] 
Arzt,  Ärztin. 

1  ie  r  n.  (a)  Schenkel. 

lijeti  w.  pl.  (ja)  [zu  lata]  Laut,  Ton. 

lok-r  m.  (i)  [zu  d.  leck]  Bach. 

Iqg  «.  pl.  (a)  [zu  /a<?]  Gesetz.  — 
-berg  n.  (a)  Gesetzesfelsen; 
Anhöhe,  von  der  aus  der  Ge- 
setzessprecher auf  dem  alfnngi 
die  Gesetze  verkündete.  — 
-raad-v  m.  (k)  Gesetzsprecher, 
-verkündiger.  —  -  p  r  e  1 1  -  r  m. 
(a)  Gesetzesknifl'.  —  -saga  /. 
(ön)  Gesetzeverküudigung. 

li^g-  r  m.  (u)  Wasser.  2.  Fluss,  See. 

M. 

mad-r  m.  (k)  [got.  manna,  §  176J 
Mensch;  Mann.    2.  Volk. 

magr  adj.  (a)  mager. 

m&g-r  in.  (a)  [got.  meg-8]  Ver- 
wandter; Schwager,  Schwieger- 
vater, -söhn. 

maki  m.  (an)  [e.  make]  Gleicher: 
han»  m.,  seinesgleichen.  —  ma  k- 
lig-r  adj.  (a)  passend,  gezie- 
mend; verdient. 

1.  ro&l  H.  (a)  [got.  ma^,  §41; 
1061  Sprache.  Stimme.  2.  Rede, 
Unterredung;  Aussage.  Erzäh- 
lung.    3.   />/.    m(>l,  Gedicht.     4. 


Glossar:  mal  —  m^ktarfullr. 


171 


Rechtssache,  Vertrag.  5.  Sache, 
Angelegenheit. 

2.  mal  n.  (a)  [got.  mel]  Mass, 
Grenze.  2.  Zeit,  passende  Zeit. 
3.  Mahlzeit. 

m ä  1  a  - 8 p  j  6 1  n.  (a)  [zu  iV/o7„Fieck"] 
Spiess  mit  eingelegten  Metall - 
zierraten. 

mälm-v  m.  (a)  [zu  got.  mnlma] 
Metall,  Erz. 

mäl-odi  adj  (an)  hitzig,  heftig 
in  seiner  Rede.  —  -stofa  /". 
(ön)  Sprechstube. 

malt  n.  (a)  Malz. 

m  anna-hvarf  w.  (a)  [zu  hverfa] 
Verschwinden  von  Menschen. 

manna-sk  sw.  v.  (0)  ein  tüch- 
tiger Mann  werden. 

mann- b  16t  n.  pL  (a)  Menschen- 
opfer.   dräp  71.  (a)  [zu  drepa] 

Menschenmord.    —    -fjqldi   m. 

(a)  Menschenmenge. fund-r 

m.  (i)  Zusammenkunft ,  Vei- 
sammluBg.  —  -  fqr  /.  (ö)  Spuren 
von  Menschen.  —  -hring-r  m. 
(a)  Kreis  von  Menschen.  — 
-lig-r  adj.  (a)  menschlich; 
männlich.  —  -kost-r  m  (i) 
Vorzüge,  treffliche  Eigenschaf- 
ten. —  -raun  /.  (il  Probe; 
Gefahr,  gefährliche  Lage.  — 
-  tal      w.      (a)     Menschenzahl, 

Menge. v  i  t  s  -  b  r  e  k  k  a  /.  (ö) 

„Verstandesbrink"   (Beiname). 

marg  -  fald  -  r  adj.  (a)  [got. 
-falf}-g]  mannigfaltig,  vielfach. — 
marg-r  adj.  (a)  n.  wart,  man- 
cher, pl.  viele. 

mark  n.  (a)  Merk-,  Kenn-,  Ab- 
zeichen.   2.  Bedeutung. 

marka  sw.  v.  (ö)  abbilden. 

fmar-r  m.  (a,  i)  [vgl.  Mar- schall] 
Pferd. 


mata-sksw.  v.  (ö)  speisen,  essen. 

mat-r  m.  (a,  i)  [got.  mat-s] 
Speise,  Essen.  —  -fang  n  (a) 
Lebensmittel.  —  -svein-n  m. 
(a)  Koch. 

matt  ig- r  adj.  (a)  [got.  maliteig-s'\ 

mächtig. 
mätt-litil-1  adj.  (a)  [zu  mött-r] 

schwach. 

med  präp.  und  adv.  [got.  mi/>] 
I.  präp.  1.  mit  acc.  bei  unfrei- 
williger Begleitung:  mit:  m. 
töl/ta  mann,  selbzwölft.  2.  mit 
dat.  bei  freiwilliger  Begleitung: 
mit;  bei ;  unter,  zwischen  ;  längs, 
entlang.  —  med  /?vi  at,  wenn; 
weil.  IL  adv.,  damit,  zugleich; 
ausserdem. 

medal  präp.  [d.  mittel-]  zwischen 
(auch  o,  i  m.). 

med  an  adv.,  conj.  [got.  mif)-/?an] 
inzwischen;  während. 

mega  v.  prt.  prs.  [got.  magau] 
können,  vermögen. 

1.  m  ^gin  w.  (a)  [e.  main]  Stärke.  — 
-land  n,  (a)  Haupt-,  Festland. 

2.  megin,  megum  d.  pl.  von 
veg-r  [%  98,  Anm.  2]  Seiten, 
z.  B.  ollum  m.,  auf  allen  Seiten. 

meid-r  m.  (a)  Baum.    2.  Stange, 
mein  n.  (a)  [d.  il/em-etrf]  Schade, 

Beschädigung,  Unglück, 
meirir)    comp.    adv.    [got.    mais] 

mehr.  —  meiri  adj.  comp,  (an) 

[got.  maiza]  mehr,  grösser;  sup. 

m  e  s  t  -  r  (a)  [got.  maists,  §  44]. 
m  e  i  8  -  s  m.  (a)  Korb, 
meistari  m.  (an)  Meister, 
meitil-bergn.  (a)  „Meisselberg", 

glatt  und  steil  abfallender  Fels, 
m^kt  /.  (i)  Macht, 
m  ^  k  t  a  r  -  f  u  1 1  -  r  «rf;.  (a)  mächtig. 


172 


Glossar:  melln  —  morginn. 


fmella/.  (ön)  Riesin  (eigentlich 
Hündin). 

mel-rakki  m.  (an)  „Sandhund", 
Polarfnchs. 

m^n  w.  (ja)  Halsschmuck. 

fm^ngi  n.  (ja)  [got.  managet] 
Menge,  Schar. 

mensk-r  adj.  (a)  [got.  maniiink-s] 
menschlich. 

m|nt-r  part.,  adj.  (a)  [zu  mgnnöj 
erzogen,  gebildet. 

m ^rk  i  n.  (ja)  Merk-,  Kennzeichen  : 
Fahne.  —  -stjarna  /.  (um 
Planet. 

m^rkja  sw.  v.  (ja)  kenntlich 
machen,  bezeichnen. 

m^r-r/.  (jü)  „Mähre",  Stute. 

messa/.  (ön)  Messe. 

mest-r  s.  meir. 

metnud-r  m.  (u)  [zu  got.  viitan] 
Ehre,  Anselien.  2.  nochinut, 
Stolz. 

m§tt-r  adj.  (a)  [zu  mat-r]   satt. 

mey  s.  mrfr. 

midla  sw.  v.  (ö)  vermitteln. 

mid-r  adj.  (ja)  [got.  midji-s]  in 
der  Mitte  befindlich,  mittlere; 
midr  dagr,  Mittag. 

mikil-1  adj.  (a)  [got.  mikil-s] 
gross;  lang;  m.  fyrir  »er,  kräf- 
tig und  tüchtig;  n.  mikit,  viel, 
sehr ;  miklu  um  vieles.  —  - 1  k  i  ■  r 
adj.  (a)  hochmütig. 

milli.  millnm  prä/j.  [zu  medal, 
§  90]  zwischen   (auch   mit  ä,  i). 

minja-r/.  jtl.  'jn)  „Minne",  Er- 
innerung, Andenken. 

rainka  sw.  r.  (O)  [zu  minni\  ver- 
mindern ;  abnehmen. 

min-n  pron.  (a)  igot.  mein-s]  mein. 

minna  »w.  r.  (ja)  (zu  got.  ga- 
tninfn,  S  260)  erinnern.  —  min- 
na-ik  sich  erinnern. 


minni  camp.  adj.  (an)  [got.  min- 
niza],  SV/t.  minzt-r  (a)  minder, 
kleiner. 

rainnr  co/«/y.  adv.  [got.  ;/(t««] 
minder,  weniger. 

mis-kunn/.  (i)  [got.  missa-  und 
zu  isl.  kunn-r]  Bannherzigkeit. 
Gnade.  —  -lika  sw.  v.  iu)  miss- 
fallen. 

1.  missa/.  (öc)  Verlust. 

2.  missa  sw.  v.  (ja)  vermissen, 
verlieren;  verfehlen,  nicht  tref- 
fen, e-s. 

miss-^ri  n.  (ja)  [zu  är,  §  47] 
Halbjahr:  pl.  Jahr. 

m  i  s  -  J)  0  k  k  i  «i.  (an)  [zu  l>ykkj<i \ 
Mi.ssfallen. 

mj6-r  adj.  iy/dk)   [§   194]    schmal. 

nijük-leik-r  m.  (a)  [got.  müka] 
Geschmeidigkeit,  Weichheit.  — 
mjuk-r  adj.  (a;  [e.  meek\  weich, 
geschmeidig.schmiegsam;  fi'eund- 
lich. 

mjod-r  m.  (u)  Met. 

mjqk  adv.  [zu  mikil-l\  .sehr. 
2.  fast,  beinahe. 

mjol  M.  (wa)  Mehl. 

möderni  «.  (ja)  mütterliche  Ab- 
stammung. 

mödir  /.  (k)  Mutter. 

1.  möd-r  m.  (a)  (got.  mo^-«]  auf- 
geregter Sinn,  ZoiTi. 

2.  m6(l-r  adj.  (a)  müde. 

m  o  d  n  r  -  m  A  I  «.  (ai  Muttersprachf. 

UKtld  /'.  (i)  [got.  mulda]  Erde. 

moli  m.  (an)  [zu  got.  mnlan] 
Stückchen. 

m  0  r  d  n,  (a)  [got.  ma^rpr]  Mord.  — 
-verk  fi.  (a)  desgleichen. 

morgin-n,  -un-n  tn.  (a)  [got. 
innürgin  »]  Morgen  \  i  m  ,  heute 
Morgen;  ti  »«.,  morgen.  —  -ti- 
li i    1   i-l.  f.    i    Frühmesse. 


Glosau-:  *Mf  —  Mttdra. 


173 


.  möt  ■.  :%)  Beadiaffwiieit.  Art 
nd  Weise. 

»61  ■-  (a)  [Tgi  *«fa]  B^eg- 
nuf^,    Yenuufan^.      2.   Ort 

gegeB,  otg^eii.  —  -lams-s 
adj.  a)  olme  Zma^mmtaifigaag. 
— -Stada/.  Cü)  Widostaad. — 
-ätoda-mad-r  «  (\\  WiAer- 
sacher,  Gegner. 

ivna  r.  ^rl.  /irs.  [gofc.  amwn] 
ndi  etiniMUL  gcdeakcB. 

lan-gät  «.  (a)  [>■■  f<^.1  Bio-. 

lUBB  -r  a.  (a)  (got.  «joi^«}  Maad. 

.  Maii-r  m.  (i)  fgot^  *■»-*]  Wille, 
BcgArea.    2.  Freude. 

.  nna-r  m.  (i)  Unterschied;  Be- 
deotnng.  3.  Grad:  »mgmm  vn, 
in  keiner  Benekm^:  fteim  «m, 
in  den  Masse;  «■  so;  fyrir 
<rmpam  ■ .  dnr^asB  nidt. 

.  ana  r.  jpvf.  jgrs.  [got.  anoMa] 
sollen^  irerdcB  (bcMidinet  Zm- 
kanft,  Tenntetes  oder  MSg- 
Udies).    8.  nahe  daran  sein. 

ttta  /.  (on)  [got.  arala?)  Be- 
steehn^asvane. 

lyki-skon  /  i)  [zn  mjmk-r] 
Döngnkmste. 

.  m  rrkr  m.  (a)  Dnnkd,  Flmtanis. 
Bjrk-r    ad),    (wa)    [TgL    as 
■nr^O  finster. 

1  ipk  i  -  r  M  (ja  fgoLaMittt  S^vott. 

K^la  «r.  r.  ja)  [got.  mm/tljam. 
Tgl.  mai  1]  Sprech^  sagen.  — 
Mit  präp  :  m./jfnr,  den  Wunsch 
ansprechen;  viä  e-u,  wider- 
^predm^  protestieren. 

\»-T f.   (jO)   [got.   wtmmi^  §   147. 
Ann.  2)  MiddMn.  Jn^firan. 
n^r-r  odj.  (a)  [got.  aMr-»]  herr- 
üdi,  Tonigtieh. 


m»da   «IT.    r.   (ja)   [zn  aMtf-r  3] 

osüden. 
ni«^di/.  tSi)  md^eit. 
■  ota  SIT.  V.  (ja)  [got.    «M^ji«] 

hegegnen;  aMl»-<t  siA  begegnen. 

Sl  an  etwas  stoasen,  u^renaen, 

anfongOL 
t  Bog-r  m.  (n)  [got  «Mya-«)  SiAb. 

2.  Jnnglin^.  Mann. 
MÖlng-r  4M^  (a)  [an  aial  1]  red- 
selig, geaehwitng. 
Monnd-r  ai.  (k.  i)  [got.  mem«/»-*. 

%  178,  ä]  Minat. 
Hosnr-r  m.  (a)  Maserhol». 
■i|tt-r  «.  (n>  [got.  aMte-«] Madt. 


nä  «r.  r.  (ai)  [got.  adbviaa]  ,er- 

Bahcn^r  erreichen,  alangen,  e-a. 

2.  Bit  iaf.,  daa  gdangen,  ge- 
raten (mmpen.). 
fnadd-Teiti-r  ■.  (ja>  [zn  r«ito| 

„Pfiülgeber^,  Hdd. 
nadra/.  (IM)  [got.  aarir-cj  Natter^ 

Viper, 
nafn  ».   (a)    (got.  naa»a]  KanM. 

3l  Titel,  Wlrde. 
na  gl    ai.    (k^    [zn    got.    a^p^] 

XsgeL 
aakk-Tar-r /trsB.  «a)  [=:ae«n< 

et  ktmrr,  §  290]  irgend  ein,  ön. 

—  a.  aattaar,  ctaras.     2.  etwa. 

Tidlei^t. 
n4-liga  mic.  [gat.  mdtm\  höahe. 

fiut.   —   -läbg-t   Qdj.   a.,    mir. 

[zn  Iry-r  Ucgoid]  in  der  NikeL 
n&-r   m.   i\)    [got.  aaa-a,    $    41: 

102,  2]  Toter.  Leiche, 
n&tt-stad-r   m.    (iV    [zn    n«tt\ 

Xaehtqaartier. 
nftttära/.  iSn)  Natnr:  wnnder- 

bare  Sgens^afl. 


174 


Glossar:  naudigr  —  nnt. 


nau(!ig-r  adj.  {&)  [zu  got.  nauß-s] 

genötigt,  gezwungen, 
naust  n.  (a)  Schiifschuppen. 
naut   M.    (a)    [zu    njöta,    e.    7ieat\ 

Stück  Gvossvieh. 
naut-riH.   a)  Genosse,  Kameiad. 

2.     Geber.      3.     ursprüngliches 

Eigentum, 
ne  conj.  [got.  ni]  noch,  auch  nicht; 

ltvär(t)ki  .  .  ne,  weder  .  .  noch, 
n  e  dan  adv.  [d.  nteden]  von  unten  ; 

fyrir  «.  et.  unter  (halb), 
nedri  comp.  adj.  (an.  In)  niedere, 

untere, 
n^f  »    (ja')  (e.  neb]  Nase. 
n^fna  «w.  v.   (ja)   [got.  naninja/i] 

nennen;   n^fna-sk   sich   nennen, 

heissen.    2    herbeirufen.    3.  be- 
stellen, bestimmen, 
n-ein-n  prim.  (a)  kein. 

1.  nema  «<.w.5[got.n«Hi(/nl nehmen, 
in  Besitz  nehmen:  h.  »tadar, 
stehen  bleiben.  2.  erfassen. 
lernen.  3.  berauben,  e-n  e-u. 
4.  mit  inf. :  beginnen,  anfangen. 

2.  nema  adv.,  conj.  ausgenommen, 
ausser,  nur  nicht.  2.  nur.  3.  aus- 
genommen dass,  ohne  divss.  wenn 
nicht  (mit  opt.).  4.  sondern, 
dagegen. 

n^nna  8ir.  r.  (ja)  [got.  -nanpjan] 
ttbers  Herz  bringen,  sich  finden 
in,  sich  verstehen  zu. 

n§8  n.  (ja)  [zu  Nate]  Vorgebirge. 

n^zla/.  ^ön)  Nestel,  Schlinge. 

nid  fi.  (a)  [got.  n«/»)  Hohn,  Be- 
schimpfung. 

niding-  r  m.  (ai  Schurke;  Memme. 
—  -skap-r   «1.  (tt)  Schurkerei. 

nidr  adv.,  nieder,  herab. 

niHta  «//>.  r.  (ja)  [zu  got.  ya-»w/-«j 
nähren. 


niu(ndi)  num.  [got.  niun(da)] 
neun,  -te. 

njösn  /.  (ii  (got  mu/i8ein-s\ 
Nachricht,  Mitteilung,  Kunde. 
2.  Ausspähen,  Nachforschung. 

njöta  8t.  V.  2  [got.  nintan]  ge- 
ni essen,  Nutzen  haben  von,  e  «. 

iiög  -  r  adj  (a)  [got.  ga-noh-t] 
genug,  ausreichend. 

nöna  /.  (ön)  [e.  noon]  Nachmit- 
tags- (3  Uhr)   -andacht. 

nordan  adv.  von  Norden;  fyrir 
n.,  nördlich.  —  -vedr  n.  (a) 
Nordwind. 

nord-lgndi  ng-r  m.  la)  Nord- 
isländer. 

nordr  «.  (a)  Norden.  2.  adr. 
nordwärts,  nördlich.  —  -h&lfa 
/.  (ön)  der  nördliche  Teil  der 
Welt.  —  -Iqnd  n.  /iL  (a)  die 
nordischen  Länder. 

norn  /.  (i)  Norne,  Schicksals- 
göttin. 

nött/.  (k)  [got.  naht-»]  Nacht. 

nü  adv.  [got.  nu]  nun. 

ny-r  adj.  (ja)  [got.  niuji-t]  neu. 

ny  ta  gw.  v.  (ja)  benutzen,  brauchen. 

nyt-r  adj.  (a)  nützlich,  brauchbar. 

nyt-sam-lig-r  adj.  (a)  [got. 
•nut-s]  dass. 

nä;r(r)  adv.  comp.  [got.  ne/iiris] 
nahe;  beinahe,  fast:  /v»  nrift, 
demnächst,   darauf. 

njprri  adj.,  adr.  comp,  (un)  näher. 

nngja  8uy.  v.  (ja)  [got.  ga-noh- 
Jan]  geniigen,  hinreichen. 

n  •' k  k  V i  d  -  r  adj.  (a)  [got  naqafi-». 
S  190]  nackt. 

n  0  k  k  u  r  •  r  8.  nakkcar-  r. 

nokkvi  m.  (an)  [§  \\f>]  Nachen, 

Boot, 
n  6  n  il/.(i)[yg\.go\. ne/itfundja]  Nähe. 
u^h/.  (0,  i)  Nasenloch:  pt.  Nase. 


Glossar:  6-  —  ord. 


175 


0. 

6-,  neg.  j^räf.  (got.  un-]  un-. 

6-är-Vfeii-n  adj.  ( a)  keinen  guten 
Ertrag  versprechend. 

6-brunnin-n  /jart.,  adj.  (a.)  un- 
verbrannt. 

6-bundin-n  pari.,  adj.  i.a)  un- 
gefesselt. 

6  -  b  y  g  d/  (i)  unbewohnte  Gegend. 

odd-r  m.  (a)  „Ort",  Spitze.  2. 
scharfe-s  Werkzeug,  Waffe.  — 
-hag-r  adj.  (a  geschickt  im 
Gebrauch  von '  spitzen  Werk- 
zeugen. —  t  -lo  /.  (0)  «Spitzen- 
wasser", Blut. 

6  -  d j  a  r  f  - 1  i  g  a  adv.  feige. 

ö-dr^ngi-liga  ade.  nnmännlicb. 

6-d5Pl-l  adj.  la)  mit  dem  sich 
schwer  verkehren  lässt,  un- 
freundlich. 

6 dal  n.  a)  [as.  öäil,  zu  isl.  adal] 
Erbgut:  Eigentum. 

6<i-r  adj.  (a)  (got.  wof}-s]  wütend, 
rasend,  heftig. 

1.  of  n.  (ai  Menge.  2.  adv.  allzu, 
zu  sehr  (häufig:  Präfix). 

2.  of  präp..  adv.  |got.  uf-]  I.  präp. 
ai  temp.  bei,  in,  z.  B.  of  nött; 
b)  über,  von,  bezüglich.  U.  ade. 
völlig,  gänzlich  (oft  rein  pleo- 
nastisch).  —  Später  wird  o;  durch 
um  ersetzt. 

6-fagr  adj.  (a)  hässlich,  wild. 
of  &n  ad i:.  von  oben:  herab;  /^ynV 

0.,  herab  auf;  oberhalb,  über, 
ofar  adv.  comp.  [got.  u/ar]  höher 

auf  oder  hinauf. 
ö-fä-r(r)  adj.  (a)  mancher, 
of-b^ldi  n.  (ja)   [zu  got.  baipei] 

Übermut. 
6-fleyg-r  adj.  (a)  {7.\i  ßjüga]  der 

nicht  fliegen   kann, 
of-metnud-r  m.  (u)  Übermut. 


ofr-  präf.  [got.  u/oT']  über-. 

ofr-§fli  n.  (ja)  [zu  o^)  Über- 
macht. 

6-frid-r  m.  (u)  Unfriede.  Krieg. 

ofr-lid  ».  (a)  Übermacht. 

ofr-maeli  n.  (ja)  [got.  -ma^lt] 
Prahlerei. 

ofr-yrdi  «.  (ja)  (zu  ord]  Prah- 
lerei. 

ofsi  m.  (an)  Übermut. 

6  -  f  ora/.  (jOn)  gefahrliche,  schwie- 
rige Lage. 

6-f».r-r  adj.  (a)  unpassierbar. 

ö-f^gnud-r  m.  (u)  Ungeheuer. 

6-f<jl-r  adj.  (wa)  ungebleicht. 

6gn/.  (i)  [zu  got.  ogan]  Schrecken. 

6gar-lig-r  adj.  (a)  .«chrecklich. 

6-happ  n.  (a)  Unglück. 

ö-hrsedd-r  fiart.,  adj.  (a)  uner- 
schrocken. 

ok  cimj.  (got.  auk,  §  49.  Anm.] 
und.  2.  in  Nachsätzen:  so. 
3.  auch. 

okkar-r  pron.  [got.  -^  ugkar] 
unser  beider. 

6-kunnig-r  adj.  (a)  unbekannt. 

ö-log  n.  pl.  (a)  was  gegen  das 
Gesetz  ist. 

6  -  n  y  t  -  r  adj.  (a)  unnütz,  unbrauch- 
bar. 

6  p  «.  (a)  [zu  got  icopjan]  Ge- 
schrei. 

opa  $w.  V.   (D)  rückwärts  gehen. 

opin  n  adj.  (a)  offen. 

opna-sk  »w.  v.   (ö)   sich  öffnen. 

opt  adv.  (got.  «/<rt]  oft. 

ftr  //rä/>.  [got.  «»]  aus,  von. 

6-r4d  n.  (a)  schlechter  Rat  oder 
Beschlnss. 

6-ram-lig-r  adj.  (a'  [zu  d. 
Ramme]  schwach. 

ord  «.  (a)  [got.  waürd]  Wort; 
Gespräch;  Botschaft  Nachricht: 


176 


Glossar:  örlaum  —  rää. 


taka  til  orda,  das  Wort  er- 
greifen. —  t  orda- hrei  m-r 
m.  (a)  [zu  Iirina]  Woxti!,ezänk, 
Geschrei.  —  ord-furi  n.  (ja) 
Wortvorrat  nnd  dessen  Anwen- 
dung.   s^nding/.  (ö)  münd- 
liche Botschaft. s-tir-r  m. 

(a)  Ruhm.     -  -tak  n.  (ai  Aus- 
druck, Wort. 
6r-lausn  /.    (i)    Befreinng    aus 

einer  Verlegenheit,  Ausweg. 
orm-r    m.     (a)     [got.     waürm-s] 
„Wurm",   Schlange,  Drache.  — 
-gard-r  m.    (a)    Schlangenhof. 
6  -  r  ö  /.  (ü)  Unruhe, 
t  6  r  -  r  pron.  z=.  oär-r. 
or-rosta  /.    (On)    [zu    d.    Rast] 

Kampf,  Schlacht. 
6-sigr  m    (a)  Niederlage. 
6-snjall-r  adj.  (a)  unverständig. 
6s -8  tn.  (a)  Mündung. 
6  -  8  i'i  m  d  /.  (i)  Schaude. 
otr  m.  (a)  Otter.   -   -h^lg-r  in. 
(i)  Otterbalg.  —  -gjqld  n.  pl. 
(a)  Otterbusse. 
6-traud-r   adj.   (a)   willig,   ent- 

schl()s.sen  zu,  es. 
6-tni-liga    adv.    nach    Art    der 

Ungläubigen,  schlecht, 
ötta-sk  sw.  V.  (n)  [zum  folgend.] 

sich  fürchten. 
6tti  Ol.  (an)  [zu  got.  ogmi]  Furcht. 

Schrecken. 
6  -  V  a  r  - 1  i  g  •  r  adv.  unvorsichtig.  — 
-var-r    adj.    (a)   nichts  erwar- 
tend,    unvorbereitet ;     ä    Avart. 
unversehens.    2.  nnvorsichtig. 
6-vig-r   adj.   (a)    kampfunfähig. 

2.  unüberwindlich. 
6-vin-  r  m.  'i)  Feind, 
^-virdi-liga   adr.   ««hmachvoll. 
ö-viB-H   adj.    (a)    ungewit<s,    uu- 
Hicher,  zweifelhaft. 


ö-vn'gin-n    adj.    (a)    [zu    ragja] 

rechthaberisch,  eigensinnig. 
ö-Vifn-lig-r,    -va'n-n   adj.  (a) 

unwahrscheinlich.        2.      nichts 

Gutes  versprechend. 
(')-va'tt-r /.  (i)  Unhold. 
0  X  a  -  h  0  f  u  d  «.  (a)  Ochsenkopf.  — 

oxi  m.   (an)   [got.    aühsa]  Ochs, 
u-pv^gin-n   part.,    adj.    (a)   [zu 

/wa]  ungewaschen. 

P. 

päska-r  m.  pl.  (a)  [got.  pafxa] 
Ostern.  —  -frid-rw».  (u^  Oster- 
friede. 

p^ll  n.  (a)  [lat.  finllium]  kost- 
bares Zeug. 

p  ^ n n  i  n  g  -  r  tn  (  a )  „Pfennig" 
C'io  et/rtr). 

pina/.  (ön)  Pein;  Strafe. 

pislar-ft-ri  n.  (ja)  [zu  pi(n)fil] 
Marterwerkzeug. 

pl6g-r  tn.  (a)  Pflug  -'.  Fvnclit. 
Getreide. 

pl  ok  ka  siD.  V.  lö)  pflücken,  rupfen. 

p  r  e  s  s  a  sw.  v.  (ö)  zusammenpressen. 

prest-r  m.  (a)  Priester. 

pr^tt-r  tn  (11,  u)  Te.  iirdliA  List. 
Knitf. 

profa   8W    r      o)    piiiirli.  iK>\ti>tll. 

p  r  y  d  a  sii:  v.  (ja)  zieren,  schmücken, 
prydi  /.  (In)  [(\  pride\  Herrlich- 
keit,  Glanz,  Ehre. 

B. 

iinl  n.  (a)  Rat;  bera  samtM  r<id 
»in.  beraten,  Pläne  maihen. 
2.  Beschluss,  Entschluss:  taka 
til  ffids  oder  fdrfa,  sich  ent- 
8chlie«8en  zu.  8.  was  r&tlich, 
dienlich  ist.  4.  Lage,  Stellung. 
Umstand.        .'     Piuli.',    n.'irat. 


Glossar:  rada 


r^t 


177 


6.  Macht,  Gewalt:  nema  rjdum, 
zwingen.     7.  p/.  Götter. 

räda  red.  v.  [got.  -redan]  beraten. 
2.  beschliessen.  3.  bereiten. 
4.  raten,  zuraten.  5.  schalten, 
herrschen,  regieren,  entscheiden 
über  (e-u) ;  bidja  e-n  r.,  ge- 
horchen. 6.  veiTaten  (e-t).  — 
rada-sk  sich  entschliessen,  sich 
auf  etAvas  einlassen;  sich  wohin 
begeben.  —  Mit  präi).  und  adv.: 
r.  ä,  angreifen:  af  definitiv  be- 
schliessen :  fi/rir  überwinden, 
fertig  werden  mit;  regieren; 
til  es,  sich  zu  etwas  ent- 
schliessen, einenVersuch  machen ; 
angreifen,  losgehen  auf. 

räda-hag-r  m.  (i)  Heirat. 

r  ä  d  - 1  i  g  -  r  adj.  (a)  rätlich. 

ragna-r.'k  n.  pl.  (a'i  [zu  r^gin 
und  gut.  -rakjan]  Götterende, 
-Schicksal  (später  zu  r.  -rekr 
„Götterfinstemis"  entstellt). 

rän  n.  (a)  [s.  rcena]  Raub. 

rang-r  adj.  (a^i  [e.  wrong\  ver- 
kehrt, unrecht,  unrichtig.  — 
-  s  ('  1  i  -  s  adv.  gen.  [zu  söl.  §  373] 
dem  Lauf  der  Sonne  entgegen. 

rani  m.  (an)  Rüssel,  Schnauze. 

ra.ska  sm.  v.  (ö)  in  Unordnung 
bringen. 

r  au  d  -  r  adj.  (a)  [got.  raup-s]  rot.— 
-sk§ggjad-r  ptcp.,  adj.  (a) 
rotbärtig  (von  Th6r). 

raun/,  (i)  [zu  riin]  Probe,  Ver- 
such; Gefahr. 

rausn  /.  (i)  Pracht,  Glanz.  — 
r  a u  s  n  a r  -  m  a  d  -  r  fn.  (k)  pracht- 
liebender Mann. 

fr^gin    n.    jil.    (a)    [got.    ragin] 

Götter. nagla-r  m.  ;//.  (an» 

Nägelreihe. 

Uoltbausen,  Altisläudiscfaeii  Lüsebitcb. 


reid  /'.  (ö)  [zu  rida  IJ  Reiten, 
Ritt.    2.  Wagen. 

1.  reida/.  (ön)  Bereitschaft;  vera 
til  reidu,  bereit,  vorhanden, 
da  sein. 

2.  reida  sw.  v.  (ja)  [zu  rida  1] 
„reiten  lassen",  zu  Pferde  mit 
sich  führen,  fortführen. 

3.  reida  sw.  v.  (ja)  [zu  rida  2] 
schwingen  (upp).  2.  erzürnen, 
zornig  machen.  —  reida-sk  zor- 
nig werden  über  (e-m). 

1.  reidi  in.  n.  (an,  ja)  [zu  rida  1] 
Reitzeug,  Geschirr.  2.  Takel- 
werk. 

2.  reidi  /.  (Tn)  [zu  rida  2] 
Zorn. 

reid-r  adj.  (a)  [e.  wrath,  zu  rida  2] 

zornig,  e-m  auf. 
reid-skj6ti  m.  (an)  Reittier, 
reim-leik-r  m.  (a)  Spukerei.  — 

reim-t  adj.  n.  (a)  unheimlich. 

spukhaft, 
reisa   sw.  v.  (ja)    [got.   -raisjan] 

auf-,  errichten, 
rek  n.  (a)  [zum  folg.]  was  auf  der 

See  treibt, 
reka  st.v.n  [got  wrikan]  treiben, 

jagen;  bewegen.    2.  abwaschen, 

z.  B.  af  li^ndi.     3.  ausführen, 
r^kkja/.  (jOn)  Bett.  —  r^kk- 

ju-felagi  m.  ^an)  Bettgenosse, 

Schlafkamerad. 
r6na  aio.  v.  (ö)  verfallen. 

1.  renna  st.  v.  3  fgot.  rinnan] 
rinnen,  iiiessen,  laufen;  dreyra 
runninn,  mit  Blut  überströmt. 
2.  r.  upij,  aufgehen. 

2.  r^nna  sw.  v.  (ja)  [got.  rannjan] 
rennen,  laufen,  gleiten  lassen, 
e-u.  2.  intrans.  rennen,  laufen, 
gleiten. 

12 


178 


Glossar:  ritta  —  sali. 


r6tta  810.  V.  (ja)  [got.  raiktjan] 
recht  machen,  richten.  2.  reichen, 
ausstrecken  {fr am). 

1.  rett-r  m.  (u)  Recht. 

2.  rett-r  adj.  (a)  [got.  raiht-s] 
recht,  gerade;  richtig. 

reykelsi  n.  (ja)  Weihrauch, 
reyk-r  m.  (i)  Rauch,  Dampf 
reyna  sw.  v.  (ja)   [zu  raun]  ver- 
suchen.   2.  erfahren, 
riddari  m.  (an)  Ritter. 

1,  rida  st.  v.  1,  reiten;  hesti,  auf 
einem  Pferde.  —  rida  sk  at,  gegen 
einander  losreiten. 

2.  rida  st.  v.  1  [e.  writ/ie]  drehen, 
winden,  flechten.  2.  reiben, 
schmieren,  beschmieren  (e-u). 

rif  w.  (ja)  Rippe;  twwa»  rifja,  in 
der  Brust.    2.  Grund,  Ursache. 

r  i  f n  a  siv.  v.  (ö)  [zu  rifa]  zer-, 
aufspringen. 

rigna  sw.  v.  (ja)  [got.  rignjan] 
regnen. 

riki  n.  (ja)  [got.  reiki]  Macht, 
Herrschaft.     2.  Reich, 

rik-r  adj.  (a)  [got.  reik-s]  mäch- 
tig; ansehnlich,  prächtig. 

ripti  n.  (ja)  [ae.  riß]  leinenes 
Kleidungsstück. 

rista  St.  v.  1,  schneiden,  ritzen. 

ristu-bragd  n.  (a)  [zum  vor.] 
eingeritzte  Figur,  Runenzeichen. 

rita  sw.  v.  (ö)  [zu  got.  writ-s] 
schreiben. 

ritning/.  (ö)  Schrift;  heilige  Sehr. 

rjöda  «^  ü.  2  [vgl.  raud  r]  röten, 
rot  filrben. 

rjöd-r  n.  (a)  Rodung. 

röa  red.  o.  [e.  row]  rudern. 

r  A  d  r  fi».  (a)  Rudern.  —  r  6 d  r n  r  - 
sküta/.  (ön)  Ruderfahrz«!ug. 

rögn.  (a)  (vgl.  got.  uyroh-s]  Ver- 
leumdung.   2.  Streit. 


fröma/.  (ön)  Streit. 

rüm  n.  (a)  [zu  got.  rUm-s]  Raum, 

Platz, 
rün  /.    (n)  [got.   rUna]  Rune.    2. 

Gespräch.    —    rüna-k^fli    n. 

(ja)  Stab,  Stock,  worauf  Runen 

eingeritzt  sind, 
ry  dj  a  sw.  v.  (ja)  roden.  2.  räumen, 

ausladen.   3.  r.  til,  Veranlassung 

geben  zu. 
ryr-r  adj.  (a)  [got.  riur-s]  unzu- 
reichend,    schwach;     verda    r. 

fyrir,  nicht  Stand  halten  gegen, 
rsena  sw.  v.  (ja)  [ahd.  bi-rahanen, 

§  260]  rauben,  berauben,  e-n  e-u. 
frsesi-r  w«.  (ja)  [zu  rSs]  Fürst. 

1.  röda  /.  (jön)  Rede,  Gespräch. 

2.  roda  sw.  v.  (ja)   [got.   rodjan] 
reden,  sprechen. 

r  11  k k  V  a  st.  v.  5  [vgl.  got  riqizjan, 

§  243)  dunkeln, 
rota-sk    sw.    v.     (ja)     [zu    röt] 

Wurzel  schlagen,  wachsen  (un- 

pers. :  a  um  e-t). 
rodd/.   (i)   [got.  razda]  Stimme, 
rond  /.  (i,  k,  §  167)  Rand,  Schild- 

rpnd.    2.  Schild, 
r^'s/.  (i)  [e.  race,  d.  rasett]  Lauf, 
rost/.  (i)  [got.  rasta]  Meile. 

S. 

1.  sft  pron.  [got.  sa]  der,  dieser; 
er;  derjenige.    2.  solch. 

2.  8&  red.    v.    [got.  saian,  §    247] 
säen. 

safna  »W.  V.  (n"»  (zn   fiat^nn]  snm- 

meln,  e-u. 
saga/.  (ü)  „Sage",    Bericht,    Kr- 

zählung,  Geschichte, 
saka  »10.  t>.  (0)   [zu  got.  snkan] 

Hchaden,  e*n. 
sal-r  m.  (i)  Saal,  Halle. 

Halt  n.  'H^   (t!"»     >"//!   Xn\y 


Glossar:  sam-  —  sidr. 


179 


sam  -  präf.  [got.  «ama-]  zusammen-. 

sam  an  adv.  [got.  sainana]  zu- 
sammen; in  allem;  einn  s.,  ein- 
sam, allein. 

sam-l^nd-r  adj.  (a)  [zu  land] 
aus  demselben  Lande. 

samna  s.  safna. 

sam-r  i/ron.,  adj.  [got.  sama]  der- 
selbe; i  samt,  zusammen;  it 
sama,  ebenso. 

t  sam-tog  n.  (a)  (zu  tj6a]  „Zu- 
sammenzug", gemeinschaftliches 
Ziehen:  s.  sverda,  Kampf. 

saud-r  m.  (a)  Sand,  Sandstrecke. 

sanna  sw.  v.  (ö)  [zum  folgenden] 
bewahrheiten ,  bestätigen.  — 
sanna-sk  sich  bewahi'heiten ;  lata 
s.,  zugeben. 

sann-r,  sad-r  adj.  (ai  [ae.  söd, 
§  72]  wahr;  at  sonnu,  in  Wahr- 
heit. 2.  schuldig  (at,  vgl.  lat.  son«). 

sär  n.  (a)  [got.  sair,  §  32] Wunde.  — 
f-gymi-r  m.  (ja)  „Wunden- 
meer", Blut. 

sär-r  adj.  (a)  wund,  verwundet. 
2.  schmerzhaft. 

sätt-mäl  n.  (a)  [zu  scett,  satt] 
Vergleich,  Vertrag;  Friedens- 
bedingung. 

8  a  u  d  a  -  m  a  (f  -  r  m.  (k)  [got.  sauf?-»] 
Schäfer. 

saurga  sw.  v.  (ö)  besudeln. 

s  a  u  r  g  u  n  /.  (i)  Befleckung. 

saurug-r  adj.  (a)  [vgl.  got.  saul- 
jan\  schmutzig,  unrein. 

sax  n.  (a)  Messer,  kurzes  Schwert. 

t  sefi  m.  (an)  Sinn. 

fs^gg-r  wi.  (i)  Mann. 

sqgja  SIC.  V.  (ai)  [§  270  f.]  sagen, 
erzählen.  —  Mit  präp.:  tu  es, 
rufen;  til  sin,  seinen  Namen 
nennen.  2.  Bescheid  geben; 
«.  upp,  auf-,  liersageu. 


segl  n.  (a)  Segel. 

seila-sk  sw.v.  (ja)  sich  strecken, 
greifen. 

sein-n  adj.  (a)  [zu  got.  sainjan\ 
langsam;  spät. 

s^k-r  adj.  (ja)  [zu  sqk]  schuldig. 
2.  friedlos. 

s^lja  sw.  V.  (ja)  [got.  saljan] 
übergeben,  überlassen,v  erkaufen: 
s.  grid,  Schutz  gewähren,  ge- 
leiten. 

sel-r  m.  (a)  [e.  seal]  Seehund. 

sem  adv.  [zu  sam-r]  wie,  gleich- 
wie; beim  superl.  verstärkend: 
sein  skjötast,  so  schnell  als  mög- 
lich. 2.  rel.  =  er;  /?ar  sem, 
da  wo. 

s^nda  sw.  v.  (ja)  [got.  sandjan] 
senden,  schicken. 

s^ndi-mad-r  m.   (k)  Gesandter. 

s^rk-r  m.  (i)  [e.  sark]  Hemd. 

sess  m.  (a)  (zu  sitja,  §  122  f  ] 
Sitz. 

s^tja  sw.  V.  (ja)  [got.  satjan] 
setzen;  fram  vom  Stapel  lassen; 
vid  schlagen  an.  —  s^ja-sk  sich 
setzen. 

setti  num.  (an)  [zu  got.  saihsta, 
§  341]  sechste. 

sex  num.  [got.  saihs]  sechs. 

s  f  e  r  a  /.  (on)  Sphäre. 

sid  adv.  (zu  got.  seiffu-s]  spät 
(comp,  sidar). 

sida  /.  (ün)  Seite. 

sidan  adv.  [=  ae.  siddan,  §  120] 
darauf,  nachher.  2.  conj.  seit- 
dem, nachdem. 

siäi-r  f.  pl.  (i)  nur  mit  um,  of: 
endlich,  zuletzt. 

sid-r  m.  (u)  [got.  sidu-s]  Sitte, 
Gewohnheit,  Herkommen ;  Re- 
ligion. 

12* 


180 


Glossar:  sidr  —  skati. 


1.  si(!-r  ndj.  (a)  [ae.  sid]  lang 
herabhängend,  tief. 

2.  si(!r  adi).  comp,  weniger;  eigi 
at  8.,  nichtsdestoweniger  (super- 
lat.  sizt). 

sid-v^nja  /.    (jön)  Gewohnheit. 

81  ga  St.  V.  1,  sinken. 

sigla  sw.  V.  (ja)  segeln. 

Signa  stü.  v.  (ja)  segnen,  weihen. 

sigr  m.  (a)  [got.  sigis]  Sieg; 
vinna  «.  ä,  besiegen.  —  -  g  j  <i  f 
/.  (ö)  Opfergabe,  um  sich  den 
Sieg  zuzuwenden.  —  -sa'1-1 
adj.  (a)  siegreich. 

fsikling-r  m.  (a)  Fürst. 

silfr  n.  (a)  [got.  silubr]  Silber. 

silki  n.  (ja)  [e.  silk]  Seide.  — 
-rsema/.  (jön)  Seidenband.  — 
-skyrta/.  (jön)  Seidenhemd. 

1.  8inn(i)  n.  (a,  ja)  [zu  got. 
stn/>-«]  Mal;  at  sinnt,  diesmal. 

2.  sin-n  pron.  poss.  (got.  sein-s] 
sein,  ihr. 

1.  sinni  s.  sinn(i). 

2.  sinni  n.  (ja)  [zum  folgenden] 
„Gesinde",  Gefolge,  Begleitung. 

3.  t  sinni  m.  (an)  [got.  ga-sinl>d] 
Begleiter,  Genosse. 

sitja  »t.  V.  5  [got.  sitaii]  sitzen: 
sitzen  auf,  z.  B.  best.  —  fyrir 
ausgesetzt  sein. 

sizt  s.  sidr. 

1.  sjft  pron.,  dieser. 

2.  8J&  St.  V.  5  [got.  sinliwnii\ 
sehen.  —  tu  sich  umsehen  nach; 
sehen. 

Hjaldan  adv.  [got.  «t7(/a-]  selten. 

Hjftlf-ala  adj.  (an)  (zu  got.  alnn] 
sich  selbst  nährend,  hirtenlos 
weidend.  —  sjftlf-r  pron.,  adj. 
(a)  \%oi.silba\  selbst.  —  -s&in-n 
pari.,  adj.  (a)  sich  selbst  besät 
habend. 


sj^-r  m.  (wa)    [got.  sniw-s,  §  32, 

Anm.  2)  die  See,  das  Meer. 
sjau(ndi)  num.  (an)  [got.  «6««] 

7,  -te. 
sjävar-b^lti   n.   (ja)    [zu   sjä-r 

und  e.  helt]  Meeresgürtel. 
sj6f!a  St.  V.  2,  sieden,  kocheji. 
s j  6  -  f a  n  g   n.   (a)   [zu   sjä-r]   was 

man  auf  (aus)  der  See  fängt. 
sj6n  /.  (i)  [got.  «lfm-«]  Anblick. 

2.  Auge,  Blick. 
sj6-r  s.  sjä-r. 
sjük-r  adj.  (a)  [got.  siu/c-s]  siech, 

krank, 
fsjqt    n.    (wa)    [zu    sitja]     Sitz, 

Wohnung, 
skadi   m.  (an)    |zu    got.   skaf}is\ 

Schaden,  Verlust, 
skafa    «^     V.     6     [got.     skahan] 

schaben, 
skäld    «.    (a)     [zu    d.    schelten'i] 

Dichter.    —    -skap-r    m.    (a) 

Dichtkunst, 
skäli  m.  (an)  Schlafhaus, 
sk&lp-r    m.     (a)    Scheide    (des 

Schwertes), 
s  k  a  m  ra  -  r  adj.  (a)  kurz, 
skap  n.  (a)  [e.  «Aff/>e]  Sinn,  Sinnes- 
art, Gemüt.  —  2.  pl.  skqp  Schick- 
sal, Geschick, 
skapa  sw.  v.  (ö)  schaffen, 
skapari  m.  (an)   [zu  got.  -$inp- 

jan]  Schöpfer, 
skap-lyndi  n.  (ja)   —  tkap.  — 

-raun/,  (i)  Ärger,  Verdruss. 
skapt  n.  (a)  Schaft, 
skaptu-r  part.  (a)  =  aisl.  ska- 

pad-r  (vgl.  skapa). 
skard-r  adj.  (a)   [zu  d.  .'^rl,,irt,] 

zerhauen,  zerbrochen, 
skarts-mad-r    m.    '1;      iiaiin- 

liebonder  Mann, 
t  skati  m.  (an)  Krieger,  Held. 


Glossar:  skattlcmd  —  skjdtr. 


181 


skatt-land  n.  (a)  [got.  skatt-s] 
tributpflichtiges  Land. 

sk^gg  ».  (ja)  Bart. 

s  k  I  g  g j  a  et  -  r  part.,  adj.  (a)  bärtig. 

skeina  sw.  v.  (ja)  verwunden. 

sk^mma  /.  (jün)  [zu  skamm-r] 
kleines  Frauenliaus. 

sk^mta  sw.  V.  (ja)  [desgl.]  unter- 
halten, ergötzen  {ser  sich). 

s  k  §  ra  t  a  n  a  r  -  r  (1  d a  /.  (jün)  unter- 
haltende Erzählung.  —  skem- 
tun  /.  (i)  [zu  skamm-r]  Zeit- 
vertreib ,  Unterhaltung ,  Ver- 
gnügen. 

sk^nkja  sw.  v.  (ja)  einschenken. 

sk^pja  8t.  V.  6  [got.  -skapjan] 
schaffen,  erschaffen. 

sk^pna  /'.  (jün)  [zu  skapa]  Ge- 
schöpf.   2.  Sinnesart. 

sk^r  n.  (ja)  [zum  folg.]  Klippe, 
Schäre. 

skera  st.  v.  4  [=  d.  scheren] 
schneiden;  zerschneiden;  upp 
lieror,  Botschaft  ergehen  lassen, 
ein  Aufgebot  machen.  —  skera-sk 
einschneiden. 

Skid  n.  (a)  Scheit.  2.  Schnee- 
schuh. —  skifla-fang  n.  (a) 
Arm  voll  Holz. —  -gard-r  m. 
(a)  Holzstaket,  Plankenzaun. 

skilja  sw.  V.  (ja)  [zu  got.  skilja] 
trennen,  scheiden,  unterscheiden. 
2.  sich  trennen,  sich  scheiden 
(vid  von).  3.  ausbedingen,  be- 
stimmen. 4.  verstehen,  erkennen, 
begreifen.  —  skilja-sk  sich  tren- 
nen, scheiden  {vidr  von). 

skilnud-r  m.  (u)  Trennung,  Ab- 
schied; Unterschied. 

skina  «f.  w.  1  [got.  gkeinan]  schei- 
nen, leuchten,  glänzen. 

skinn-hjüp-r  m.  (a)  [zu  d. 
schijiden]  Fell-,  Lederjoppe. 


skip  n.  (a)  [got.  skip]  Schiff. 

skipa  sw.  V.  (ü)  [zum  vor.]  ein- 
richten, ordnen  (auch  mit  til). 
2.  zuteilen.  3.  einen  Platz  an- 
weisen. 4.  besetzen,  bemannen. 
—  skipa-sk  sich  ordnen.  2.  sich 
verändern ;  vid  sich  richten  nach ; 
nachkommen. 

skip-flak  n.  (a)  [zu  A..  flackern'i] 
Schiffswrack. 

skipta  sw.  V.  (ja)  [e.  shift]  teilen, 
spalten.  2.  verändern.  3.  tau- 
schen. 4.  ausmachen,  von  Be- 
deutung sein  (e-u).  —  s.  til,  an- 
fangen, unternehmen.  —  skipta-sk 
liqggum  vid,  Hiebe  wechseln,  mit 
einander  kämpfen. 

skipti  n.  (ja)  Teilung.  2.  Ver- 
kehr.    3.  Händel,  Streit. 

skip-v^ri  m.  (jan)  Schift'sge- 
nosse. 

skira  sw.  v.  (ja)  reinigen.  2. 
taufen. 

skir-r  adj.  (a)  [got.  skeir-s]  glän- 
zend. 

skirra  sw.  v.  (ja)  |zu  skjarr]  ab- 
wenden (e-u). 

skjaldar-rond /".  (i,  k)  [skjqld-r] 
Schildrand.  —  s  k  j  a  1  d  -  b  o  r  g  /. 
(i)  Schildburg,  -reihe. 

skjälfa  8t.  V.  3,  zittern,  beben. 

skjälg-r  adj.  (a)  scheel. 

skjalla  8t.  V.  d  [—  d.  schellen] 
erschallen,  klingen. 

skjöta  8t.  V.  2,  schiessen,  werfen; 
stossen;  eldi,  Feuer  anlegen; 
upp,  in  die  Höhe  schiessen.  — 
skjöta-sk  sich  bewegen. 

skj6t-leik-r  m.  (a)  Schnellig- 
keit. —  -ord-r  adj.  (a)  unbe- 
sonnen, voreilig  in  Worten.  — 
skjöt-r  adj.  (a)  schnell. 


182 


Glossar:  skjqldr  —  »mar. 


skjqld-r  m.  (u)  [got.  skildu-s] 
Schild. 

sk6g-r  m.  (a)  Wald. 

skokk-r  m.  (a)  Kasten. 

sk  6  -  r  »n.  (a)  [g.  skoli-s,  §  132]  Schuh. 

skora  sw.  v.  (ö)  [zu  skera]  ein- 
schneiden. 2.  zählen.  3.  be- 
stimmen ;  fordern ,  auffordern 
(besonders  zum  Zweikampfe). 

skorta  sw.  v.  (ai)  [zu  e.  short] 
fehlen,  mangeln  an  {unpers.:  e-n). 

skot  n.  (a)  [e.  shot]  Schuss.  2. 
Wurfgeschoss,  Schusswaffe.  — 
-hrif!/.  (i)  Angriff  mit  Schuss- 
waffen. 

skotsk-r  adj.  (a)  schottisch. 

s  k  r  i  d  a  «^. «,  1,  schreiten,  kriechen. 

skridna  aw.  v.  (ö)  gleiten. 

skrid-r  m.  (i)  [=  d.  Schritt] 
Lauf,  Fahrt. 

skripta  sw.  v.  (ja)  [e.  shrift^ 
Beichte  hören  (e-m). 

8 kr y da  sw.  v.  (ja)  [zu  skrüd,  v. 
sArourf]  schmücken;  kleiden  (spez. 
vom  kirchlichen  Ornat). 

skulda-lid  n.  (a^  [zu  d.  Sdiuld] 
Familie  und  Gesinde 

skulu  V.  prt.  prs.  [got.  skulan] 
sollen,  müssen.  2.  werden  (zur 
Umschreibung  des  fut.). 

skunda  8w.  t>.  (ö)  [zu  skavim-r, 
§  121]  eilen,  sich  sputen.  2.  be- 
eilen, beschleunigen  (e-u). 

1.  sküta  /.  (ön)  [zu  tkjöta] 
schnelles,  kleines  Fahrzeug. 

2.  sküta  sw.  V.  (ai)  [desgleichen] 
Überhängen,  -ra^en. 

sky  n.  (ja)  [e.  *ky]  Wolken. 

skyld-r  adj.  (a)  [zu  got.  skuldo] 
schuldig,  verpflichtet.    2.  nötig. 

Hkyn  /.  ijo)  Einsicht;  kunna  f. 
€'»,  ä  e-u,  Bescheid  wissen  von, 
kennen,  sich  verstehen  auf. 


skyndi-liga    adv.    [zu    skunda] 

schnell,  eilig, 
skyrta/.  (jön)   [e.  shiri]  Hemd, 
skter-leik-r    m.    (a)   Glanz.   — 

skier-r  adj.  (a)  [vgl.  «/tr-r]  rein, 

glänzend, 
sk  o  1  /.  (ö)  Trinkschale, 
sko  Im  /.  (i)  Schwert, 
skcjmm  /.    (i)    [zu    got.    skaman] 

Scham,  Schande, 
skop  s.  skap. 
skoru-lig-r    adj.  (a)  mannhaft, 

tüchtig, 
skorung-r  m.  (a)  ein  tüchtiger 

Mensch, 
slä  St.   V.  6   [got.   slaJian,   §  24ö] 

schlagen;  s.  eldi  t,  anzünden. 
slag    «.     (a)     [vgl.    got.    sla/i-s] 

Schlag,  Hieb, 
sleita/.  (ön)  [zu  slita]  Ausflüchte 

(oder  ist  sveitum  zu  lesen?    S. 

dieses). 
sl^tta    sw.    V.   (ja)    [zu   schwed. 

slinta]  schlagen. 
sl6tt-m:ili    n.    (ja)    [zu    mal   1] 

glatte  Rede.  —  -ord-r  adj.  (a) 

redegewandt.    —    s  1 6 1 1  -  r  adj. 

(a)  [got.  stai/U-s]  eben,  glatt, 
slidr  n.  ^/.  (a)   und  slidra-r/. 

pl.  (ö)  [zu  e.  slide?]  Scheide, 
slik-;-  pron.,   adj.  (a)  [got.   »u>a- 

leik-s]  solch;  slikt  sama,  ebenso, 

desgleichen, 
slita   St.  V.    1    [=    d.    schlössen] 

zerreissen;  upp  abreisseu. 
slydra/.  (jön)  Faser,  Fiber, 
slyngja  st.  v.  3  [=;  d.  $ddingen, 

§   289,    1]   schlendern,    werfen 

(e-u).     2.   zusammenfügen,    be- 
reiten, 
sie  du -r/.  pl.  (jön)  Schleppkleid, 
.»mft-r    adj.    (a^    [zu    d.    Schmach] 

klein;   unbedeutend.  juii- 


Glossar:  smida  —  *pyn<^ 


183 


ma-r  m.  pl.  (a)  [=:'d.  Darm\ 
Weicheu,  Leisten. 

smida  »w.  c.  (öi  [vgl.  got.  smi- 
Jxm\  ^schmieden"',  bereiten. 

smid-r  m.  (a,  i,  §  130,  6)  [vgl. 
got.  -»mil>a\  Schmied,  Künstlei*. 

snar-liga  adv.  [zu  e.  8nare'\ 
schnell. 

snarp-r  adj.  (a)  [zu  got.  snarp- 
jati]  scharf,  heftig.  2.  mutig, 
tapfer. 

sn^kkja  /.  (jön)  eine  Art  Kriegs- 
schiff. 

sn^Ua  sw.  v.  (ja)  [zu  snjall-r] 
„schnellen",  heftig  und  hastig 
reden:  sneü-t  (ptcp.  n.  &\s)  adv. 
heftig. 

snemma  arfc.  bald.   2.  zeitig,  früh. 

sn^rti-rödr  wi.  a)  Eudem  einer 
kurzen  Strecke. 

snida  st.  v.  1  [got.  sneipan] 
schneiden. 

.snjall-r  adj.  (a)  [=  d.  schnell] 
tüchtig,  gut,  dienlich,  trefflich. 
2.  mutig.    3.  beredt. 

snjä-r  m.  (wa  [got.  snaiw-s] 
Schnee. 

snüa  red.  v.  [zu  got.  snorjo] 
drehen,  wenden  ie-u).  2.  drehen, 
flechten  (e-t).  3.  sich  wenden, 
den  Weg  nehmen.  —  snüa-si- 
sich  wenden. 

sn  if-  d  a  BIT.  V.  ja)  [zu  »nää]  speisen. 

sofa  »t.  V.  5  [vgl.  tvefn]  schlafen. 

sofna  sw.  v.  (,ü)  einschlafen. 

sökn/.  (i)  [got.  sokn-$\  Angriff, 
Streit. 

861  /.  (i)  [got.  «auiV]  Sonne  — 
solar- geisli  m.  (an)  Sonnen- 
strahl. —  r  e  i  t  -  r  WI.  ( u)  [zu  rüd] 
Sonnenbezirk.  —  -sinni-s  adv. 
gen.  mit  der  Sonne  ivon  Osten 
nach  Westen). 


söma  Sic.  V.  (ai)  [zu  e.  sem] 
passen,  sich  ziemen. 

ts6ma-or-r  adj.  (a)  Ehre  spen- 
dend. —  s6mi  «I.  (an)  Ehre. 

sonar-gjold  «.  pl.  (a)  Sohnes- 
busse. —  son-laus-3  adj.  va^- 
ohne  Sohn  (Söhne).  —  son-r 
m.  (u)  [got.  suHu-i\  Sohn. 

s6tt  /.  (i)  [got.  sauht-s]   „Sucht**, 

Krankheit. d  a  u  d  -  r  adj.  ^.a) 

an  Krankheit  gestorben. 

sp^ki  /.  (In)  [zu  spak-r]  Weis- 
heit. 

sp^nna  sie.  v.  (ja)  spannen,  um- 
spannen. 

spenni-tong  /.  (k,  i)  Kneif- 
zange. 

spilla  sw.  V.  (ja)  [e.  spill]  ver- 
derben, vernichten,  beschädigen 
(e-u). 

fspilli-r  fii.  (ja)  Verderber; 
bauga  „Ringverderber*',  Fürst. 

spjall  n.  \,a)  [got.  spill]  Rede. 

spjöt  n.  (a)  Spiess.  —  -skapt 
».  (a),  -sk^pti  «.  (ja)  Speer- 
schaft. 

spor  n.  (a)  Spur,  Fussspnr. 

spord-r  m.  (a)  Schwanz. 

spori  m.  (an)  Sporn. 

spott  «.  (a),  spott-r  m.  (a) 
Spott. 

spotta  iw.  V.  (ö)  spotten,  ver- 
spotten. 

spretta  st.  v.  3  [mhd.  spriHzen] 
springen,  aufspringen. 

springa  *(.  v.  3,  springen,  zer- 
springen, bersten. 

spurn  /.  (i)  [zum  folg.]  Nach- 
richt 

spyrja  »».  v.  (ja>  [=■  d.  spüren] 
fragen  nach  (e-«,  at  e-u).  2.  er- 
fahren {til  von,  ober). 


184 


Glossar:  Spyma  —  stilla. 


spyrna  aw.  v.  (ja)  [zu  spori, 
e.  spurn]  mit  dem  Fuss  treten, 
stossen;  sich  stemmen  (vid  da- 
gegen). —  spfirna-sk-  dass. 

sp(^nn  /.  (i)  Spanne. 

1.  stad-f^sta  /.  (jün)  fester 
Aufenthaltsort. 

2.  stad-festa  sw.  v.  (ja)  be- 
stimmen, feststellen,  beschliesseu. 

—  slaäf^sta-sk  festen  Aufenthalt 
nehmen. 

st  ad  na  sw.  v.  (ö)  aufhören. 

stad-r  m.  (i)  [got.  staf)-s]  Stätte, 
Stelle,  Ort;  nema  titadar,  stehen 
bleiben;  i  stad,  an  Stelle.  2.  auf 
der  Stelle,  sofort;  i  annan  stad, 
statt  dessen.  2.  Richtung;  i 
engan  stad,  in  keiner  Beziehung. 

s taf  ad-r /(<c/>.,  adj.  (a)  [zu  got. 
staf-s]  gestreift. 

stafn  m.  (a)  [=  d.  Stamm]  Steven. 

stallari  w.  (an)  [zum  folg.] 
„Stallmeister",  Marschall ;  könig- 
licher Beamter,  der  fj^r  den 
König  auf  der  Versammlung 
sprach. 

stalli  m.  (an),  stall-r  m.  (a) 
Stall.    2.  Erhöhung,  Altar. 

s  tan  da  st.  v.  6  [got.  standan, 
§  245]  stehen.  2.  stehen  bleiben, 
stecken;  verharren,  dauern.  3. 
wert  sein.  —  Mit  yyräyy.  und 
adi\:  st.  af,  herrühren  von, 
folgen  aus;  at  dabei  stehen; 
j'yrir  widerstehen;  saman  ver- 
sammelt sein :  u/y/>  aufrecht 
stehen.  2.  aufstehen;  uppi  am 
Leben,  übrig  sein;  vid  wider- 
stehen :  ^r  sich  erstrecken  itber. 

—  Htanda-xk-  a.  sich  entsprechen, 
sfajtpa  xm.  v.  (tij  niederstampfen. 

'i.  ziisfimmenpackon. 

(ttij  HtArren,  stieren. 


starf  «.'  (a)  Arbeit;  Mühe,  An- 
strengung.   s-mad-r  m.  (k) 

Arbeiter. 

starfa  aw.  v.  (ö)  (zu  d.  i^terben\ 
arbeiten,  sich  abmühen,  sich  be- 
schäftigen (at  e-u,  mit  etwas). 

st^di  in.  (Jan)  [vgl.  got.  -stapa] 
Amboss. 

1.  st^fna/'.  (jön)  [zu  stafn]  Zu- 
sammenkunft. 2.  Tennin.  — 
s  t  ^  f  n  u  - 1  a  g  «.  (a)  Bestimmung 
einer  Zusammenkauft. 

2.  st^fna  sw.  v.  (ja)  seine  Rich- 
tung nehmen,  steueni.  2.  ent- 
bieten, zusammenberufen  (e-m). 
3.  vorladen.  4.  bestimmen,  fest- 
setzen (e-t). 

steikja    sw.    v.    (ja)    [e.    Steak] 

braten, 
steina  $w.  v.  (ja)  [zu   stein-n  2] 

färben,  bemalen. 

1.  stein-n  m.  (a)  [got.  .s/atn-.sj 
Stein,  Fels.  2.  Edelstein.  — 
-kgtil-1  m.  (a)  steinerner 
Kessel. 

2.  stein-n  m.  a  l'',iilii'.  l'.r- 
maluug. 

st^rk-r  adj.  Ja)   stark,   kräftig. 

stött /.  (i)  [zu  ae.  stUitan]  Ord- 
nung. 

steypa  sw.  r.  (ja)  [zu  e.  stoofj] 
stürzen,  werfen  (<-«).  —  stey- 
fia-sk  stürzen  (in/r.),  sich  stürzen. 

stig  n.  (a)  l—  d.  Steg,  Stieg] 
Schritt,  2.  Stufe.  3.  Rang, 
Stand. 

stiga  8<.  t).  1  [got.  steigan]  steigen, 
treten. 

stilla  sio.  V.  (ja)  [§  280]  stillen, 
massigen,  zur  Ruhe  bringen. 
2.  beherrsclien.  3.  ordnen,  tiin- 
ii<  lilni. 


Glossar:  Stinga  —  sunnän. 


185 


stinga  St.  v.  3  [e.  sting]  stechen, 
stossen. 

stird-r  €ulj.  (a)  steif. 

stjarua  /.  (ön)  [got.  staimo] 
Stern. 

stjorn  /.  (i)  [zu  stüra]  Regier unff. 
Leitung.  2.  Steuer.  —  -bordi 
«i.  (an)  Steuerbord  (rechte  Seite 
des  Schiffes. 

stjörna  s^r.  r.  ö)  steuern:  re- 
gieren. 

stjüp-son-r  »I.  (u)  Stiefsohn. 

ätofa  /.  (ön)  Stube.  —  stofu- 
hurd/.  -i)  Stuben thür. 

stokk-r  m.  (a)  Stock,  Balken, 
Stück  Holz. 

stöl-l  m.  vai    [got.  stol-s]  Stuhl. 

stolz  €tdj.  (a)  stolz. 

t  stopi-r/.  />/.  (i)  Hügel  (?). 

stör-audig-r  adj.  {a.)  sehr 
reich.  —  -fe  n.  (a,  u  grosser 
Reichtum,  Vermögen.  —  -fe- 
tad-r  adj.  (a)  [zu /et  n.,  vgl. 
il.  Fu*s]  grosse  Schritte  machend. 
—  -fjoll6tt-r  adj.  ta)  [zu 
fjall]  mit  hohen  Bergen  ver- 
sehen.   i  1 1  a  ad  f.,  sehr  übel.  — 

-kost-lig-r  adj.  (a>  vorzüg- 
lich. —  -lynd-r'aof;.  (a)  hoch- 
sinnig. —  menzka/.  (On)  [zu 
m^Hzk-r]  Hocbsinn,  Freigebig- 
keit. —  -nyer  ade,  ganz  nahe 
daran.  —  s  t  6  r  -  r  adj.  (a)  [zu 
d.  Stier]  gross ;  «.  «tört,  tüchtig, 

gewaltig. virki  n.  (ja)  [zn 

verk]  grosses  Werk:  Befestigung. 

strä  SIC.  V.  (ü)  [got.  straujan]  mit 
Stroh  belegen. 

stranm-r  m.  (s)  Strom. 

strengja  $w.  c.  (ja)  [zum  folg.] 
festbinden.  2.  ablegen  i.eiu  Ge- 
lübde). 


str^ng-r  m.   (i)  Strang,  Bogen- 
sehne, Band,  Seil,  Tau. 
strid  n.  (a)  Streit,  Kampf, 
stn^ti  n.  (ja)  [ae.  strcet]  Strasse, 
strond/.  ti,  k)   Strand, 
stund/,  (i)   [=   d.   Stunde]  Zeit, 

Weile;  d.  pl.  gtundum,  zuweilen, 
stutt-r  adj.  (a)  [zu  e.  stunt]  kurz, 
stydja  sw.  v.  [zu  e.  stuJ]  stützen, 
styra   sw.   v.   (ja)    [got.   stiurjan] 

steuern,  regieren,  e-u ;  den  Weg 

nehmen, 
styri  n.  (ja)  Steuer  n. mad-r 

m.  (k)  Steuermann, 
styrk-r  m.  (i)  Stärke. 
stt'di  s.  standa. 
st'-kkva    St.   V.   3    [got.  »tigqan] 

springen,    auf-,    abspringen.     2. 

bespritzen,  z.  B.  »veita,  mit  Blut, 
stodug-r  adj.    (a)  [zu   d.  Statt] 

stät,  fest,  beständig, 
stodva  sw.   V.  (öl   hemmen,  zum 

Stehen  bringen,  aufhalten. 
Btokkul-l  «1.  (a)  [zu  got. -atat^^j- 

Jan]  Sprengwedel, 
stong/.  (k)  Stange, 
s  t  q p  u l  - 1  «i.  (a)  [d.  Stapel]  Tunn. 

1.  sudr  B.  (a)  [ahd.  sundar] 
Süden.  —  -ott,  -a-tt  /.  (i) 
südliche  Himmelsgegend. 

2.  sudr  adv.  südwärts,  südlich, 
süga  .<tt.  V.  2,  saugen. 

süla  /.  (On)  Säule, 
sumar  n.  (a^  Sommer, 
sumbl   n.   (a)  Gelage,   Gastmahl. 
snm- T  yrun.,  adj.  [e.  some]  irgend 

ein,  jemand,  n.  etwas;  pl.  einige, 
sund  n.  (a)  Sund.  2.  schwimmen, 
sundr  adv.  [got.  sundro]  entzwei, 

in  Stücken  (auch  i  s.). 
sundra  sw.  r.  (ö)  sondern,  feilen. 
suunan    udc.,    von    Südei 


186 


Glossar:  sunnl^ndingr  —  sceing. 


s.,  südlich  von.  —  -vedr  n.  (a) 

Südwind. 
sunn-1  ^nding-r    m.    (a)    Süd- 

isläuder. 
sunnu-dag-r  m.  (a)  [got.  sunno] 

Sonntag, 
t  s  ü t  -  h r  (I  r  a n  d  i  part.,   adj.  (an) 

schmerzerregend, 
svä  adv.  [got.  swa,  sive]  so;    (<i/:) 

svd,  und  gleichfalls, 
svala-r  /.    pl.    (ö)    „Kühlgang", 

an     der    Seite     offener    Gang, 

Gallerie  an  der  Seite  des  Hauses, 
svar  n.  (a)  [vgl.  e.  an/nver]  Ant- 
wort, 
svara  sw.  v.  (ö)  [zu  got.  swaran] 

antworten  (e-u  etwas), 
swar-dagi   m.    [zu    soerja]   (an) 

Eidschwur,  Eid. 
fsvarra    sw.    v.    (ö)    rauschen, 

brausen, 
svart-r    adj.    (a)    [got.    swart-s] 

schwarz, 
svefn  m,  (a)  Schlaf. 

1.  sveifla    /.    (ön)     [zu    svifa] 
Schwung. 

2.  sveifla  8w.  v.  (ja,  ö)  schwin- 
gen (e-u). 

svein-n  m.  (a)  [e.  swain]  Barsch, 

Junge;  Mann, 
sveit  /.  (i)  Haufe,  Truppe,  Schar; 

Partei.     2.  Beziik,  Landschaft, 

Gegend, 
sveiti  m.  (an)  Seh  weiss.    2.  poet. 

Blut, 
svelga,  sv^lgja  «^  w.  3  [=  d. 

schwelgen  ]     verschlingen ,     ver- 
schlucken, austrinken. 
Hvella  »t.  V.  3,  schwellen, 
sverd  «.  (a)  Schwert.  —  -s-^gg 

/.  (jö)  Schneide   des  Schwerte«, 
«v^rja   8(.   V.   6;    .»//•.    (\a'i    |got. 

»waranl    schwör«  ii  M'gr/«- 


sk    i,    sich    durch   Eid    verbin- 
den zu. 

svida  St.  V.  1,  brennen,  schmerzen. 

s  V  i  f  a  St.  V.  1  [got.  sweiban]  treiben 
(unj>ers.:  e-u). 

svipta  sw.  V.  (ja)  [zu  e.  swift] 
hastig  reissen,  raffen,  schnap- 
pen (e-u). 

svi-virding   /.     (ö)    Schande, 

Kränkung. vi  r  d  - 1  i  g  -  r  adj. 

(a)  beschämend. 

sydri  adj.   comp,  (jau)  südlicher. 

sykn  adj.  (a)  [got.  sirtAw-sJ  schuld- 
los.   2.  straffrei. 

sykn  adj.  (a)  [zu  8Ökn]  in:  s. 
dag-r,  Tag,  wo  man  gerichtlich 
belangen  kann,  Wochentag. 

s  y  n  /.  (i)  [got.  s»««-s]  Aussehen, 
Anblick. 

syna  tw.  v.  (ja)  zeigen.  —  sfina-sk 
sich  zeigen.  2.  erscheinen, 
scheinen. 

synd/.  (i)  Sünde. —  -var-liga 
adv.  sich  vor  Sünden  hütend. 

syngja,  syngva  st.  o.  3  [got. 
siggwan]  singen. 

s  y  n  -  r  adj.  (a)  [got.  -«tun-»]  sicht- 
bar, deutlich,  offenbar. 

sysla  /.  (ob)  Verrichtung,  Ge- 
schäft, Arbeit.  2.  Amt.  3.  Di- 
strikt. —  syslu-mad-r  m.  (k) 
königlicher  Beamter,  der  die  Ein- 
künfte des  Königs  erhob  und 
den  Leuten  zu  ihrem  Rechte 
verhalf. 

sy  8  tir/.(k)  [got.«<r««tor]Schwe8ter. 
—  sy  s  t  ur-  8  0 n -  r  m.  (u)  Schwe- 
stersohn, Neffe. 

syta  8w.  V.  (.ja)  |zu  gut]  trauern, 
betrauern. 

st^di  n.  (ja)  [zu  got  -tip-t]  Saat- 
korn.   8.  Ernte. 

sdcing/.  (k)  Bett. 


Gkflnr:  tätt  —  tmumr. 


187 


»seil  ad),  (a)  [sot.«ef^]  güdUick 

saeti  ■- 1  j»)  [e-  *eaf,  zu  got.  -«*-»] 
Sitz. 

ssett/.  (i)  [got.  »a/U-«j  Vergleich. 
Vertrag.  —  s«  1 1  ar-  b  o  •!  a.  i,a, 
Priedensanerbieten.  —  -g<*xd 
/.  (i)  Überemkniift.  FriedoK- 
sehhiss. 

ssett a  «r.  v.  \ju,;  r^'-'^-  -»ahtjcm] 
TeigleidMn,  »nssöhnen.  —  »H- 
ta-tk    ädi    TOgleichen.    einen 

ä^fa  «V.  V.  (ja)  [zQ  M^aJ  öb- 
sdüifem.    3.  töteOr  acMachtai. 

s«^kja  Mm.  0.  (ja)  [got.  «n^at, 
§  263|  soehm^  aufenehen.  holen. 

2.  ankbigeii;  aagreifoi,  rerfolges. 

3.  übenrältigen;  räch  m  Besitz 
se^en,  einndoBaa.  4.  betrahe». 
—  Mit  präp.  und  adv.:  *.  «, 
avfisadM9iL  ä.  angreifeii;  of^  be- 
siidi«%  koBBea  zu ;  i  Agw^  e-m, 
aagnifai;  »•  «m,  kommeB 
Ba^   —   seija-*k  eiwuider  au- 


1.  s«>kkTa  tt.  er.  3  [got.  tt^qam] 
äinkea,  versinken. 

2.  StrkkTa  «IT.  c.  (jai  [got.  »cgq- 
jm»\  aesken,  rersenken  (e-m}.  — 
$«tkva-$t  sieh  senken,  sinkm. 

s«>md  /.   \i)   [za   e.  ««m]   Ehre. 

ABsdhCB. 
s^m-r  sf/-'     1^   srenemcMlr  pas- 

seod. 
s*!t-r  adj.  (,aj  snss,  liebi 
sogn  /.  (i)   Aussage,  Kzikhag. 
s«)k/.  v»,  i)  Sadie^  Becktnadbe, 

Anklage.   2.  GnmA,  Fraad«.  — 

/yrtr  f>a  «.,   ans  dem  Grmde; 

''fyrir)    §atmr  (-ir)   oder  $ftum 
■■^,  weg«»,  «B  . . .  wfllea. 


s61/.  (i)  [got.  Mnrola]  Sede. 

song-hü9  j».  (a)  Chor  der 
Kirche.  —  *ong-r  m,  (ira)*Jgot. 
aaggms}  Samg,  Gvmag. 

T. 

tafl  ■.  Ca)  [=  d-  Tefei]  Brett^id. 

taka  St.  c.  6  [zu  got.  tebn] 
nehmen,  greifen,  faagea.  ä.  er- 
reichen meinen  Ort).  3l  bdLinnBCB, 
erhaltair  z.  B.  <nrf.  4,  ewpfiuigai, 
aiifheiwMai  (e-m).  &  begnaes, 
aKfugeB.  —  fatK-Afe  scömb  Ab- 
faag  mduiai.  —  Mit  jonp.  md 
«nie..-  o,  fetüg  hi^cwniea,  m 
JS?^^  Isiagei.  2.  bestcigiai; 
«^  fjMtrwMW  ä.  atoduffcB. 
3.  anfhfirta;  t  m»^,  eatzwei, 
dnrehsehnddeB.  2.  estzwei 
geh»;  afam  abbebca.  81  ah- 
krcehen ;  «aa«a  tmammsM- 
schliessen,  sidk  henüaea;  tU  be- 
gionea^  z.  B.  «db,  das  Wort  er- 
greifen; die  EärziUBBg  wieder 
aufnehmen;  wuUr  »ikf  m  Besitz 
B^aea;  vp/»  foitBäMea,  töA 
bemäehtigea;  vid  aafitehmea ; 
annehmen. 

täka  a.  (a)  [ae.  täcm,  got.  tmtm-»] 
Zcichea. 

täkaa  mtr.  «.  (o)  aanigea,  be- 
zeickaea,  bedeatea. 

tal  ».  (a)  [=  e.  talej  Gesptieh, 
Uatcriialtin^.  2L  ZaU,  ZiUaig, 
Bereckaaag;  Uda  f.  tf,  aektea. 

tala  gm.  v.  (0) redea,  spxeckea,  — 
ttda-iJtviä,  antciaaBder^predlwa. 

tangi  ■».  (aa)  ^^tse. 

t4r  ».  (a>  [za  got.  to^]  Zikn. 

targa/.  (Wa)  [ctmyet,  i-Zarge] 
Schfld. 

taaai-r  «.  (a)  Zamm,  ZiigeL 


188 


Glossar:  teiti  —  tritkapt. 


teiti/.  (lu)  [zu  teit-r,  ahd.  zeiz] 
Lustigkeit,  Fröhlichkeit. 

t^lja  sw.  V.  (ja)  erzählen,  sagen. 
2.  zählen,  rechnen.  —  til  e-s, 
Ansprach  machen  auf.  —  t^lja-f<k 

■  undan,  Ausflüchte  machen. 

t^ngdi-r  /.  pl.  (i)  [zu  d.  z(Uie] 
verwandtschaftliche  Verbindung. 

tey  gj  a  hw.  v.  (ja)  |zu  tjöu\  schaffen. 

tid  /.  (i)  Zeit;  pl.  Gottesdienst 
(eigentlich  yhorae''). 

tidindi  n.  pl.  (ja)  Zeitungen, 
Nachrichten.  2.  Begebenheiten; 
spyrja  tidinda,  sich  nach  Neuig- 
keiten erkundigen. 

tid-r  adj.  (a)  häufig,  üblich,  all- 
gemein, gewöhnlich.  —  n.  tit-t 
los,  z.  B.  Iwot  er  tJ  was  ist  los, 
was  giebts  neues,  wie  stehts? 
2.  oft,  häufig.  3.  schnell :  sem 
tidaftt,  so  schnell  als  möglich. 

tign/.  (i)  Würde,  Rang.  —  tig- 
nar-nafn  «.  (a)  Ehrenname. 

tig-r  frt.  (u)  [got.  tigu-n]  -zig, 
Zehner,  Anzahl  von  zehn. 

til     präp.,    adv.     [zu     got.     til-s] 

I.  präp.  zu;  nach;  bis;  in  Be- 
ziehung auf;  wegen.  —  til  pess, 
bis ;  til  }}eü»  at,  damit,  auf  dass. 

II.  adii.  hinzu;  da;  koinu  til, 
hinzu  kommen;  sich  einfinden; 
vera  t,  da  sein.  2.  zu,  allzu 
(verstärkend  bei  adj.  und  adv.). 

til-ft^ng  n.  pl.  (a)  Aus.stattung ; 
Mittel.  —  -skipun  /.  (i)  An- 
ordnung, Bestimmung;  hafa  t., 
etwas  anordnen.  —  -t^kja 
/.  (jön)  [zu  taka]  Unterneh- 
moDg.  —  -tiik-r  adj.  (ja)  wer 
aufgegriffen  werden  darf,  vogel- 
frei.  —  -visun/.  (i)  Anweisung. 

M  Uli  III.  uni  [e.  time]  Zeit.  2.  Glück 


tind6tt-r  adj.  (a)  zackig,  spitz, 

kantig, 
t  i  n  n  a  /.  ( ön)  Feuerstein . 
t  i  r  a  r  - 1  a  u  s  -  s  adj.  (a)  ohne  Ehre, 

ehrlos.    —    tir-r  m.    (i)  [zu  d. 

Zier]  Ehre,  Ruhm. 

tin(ndi)  »um.  (an)  [got.  tailmn- 
(da)]  zehn,  -te. 

tjald  n.  (a)  Zelt. 

tjalda  sw.  v.  (ö)  ein  Zelt  (Zelte) 
aufschlagen. 

tj6a  St.  V.  2,  sw.  V.  (ja,  ö)  [got. 
tiuhan,  %  235,  Anm.  2]  helfen; 
part.  t  togin-n  gezogen. 

toga  sw.  V.  (ö)  [zu  d.  zögern] 
ziehen. 

t  togin- n  s.  tjöa. 

t61f(ti)  num.  (an)  [got.  twalif] 
zwölfte). 

1 0 1 1  -  r  m.  (a)  Zoll ;  Abgabe. 

tor-  präf.  [got.  tut-]  schwer.  — 
-flutt-r  adj.  (a)  [part.  von 
//.'/(/"]  schwer  auszuführen.  — 
- 1  im  a  aw.  v.  (ja)  [zu  timi]  töten 
(«-«).  —  -v§ld-r  adj.  (a)  [zu 
valda]  schwer,  schwierig. 

traud-r  adj  (a)  unwillig,  ungern  ; 
n.  travt-t  kaum. 

traust  n.  (a)  [vgl.  got.  trausti] 
Zuversicht,  Vertrauen;  hera  t. 
til,  sich  getrauen,  wagen.  2.  Hilfe. 
Schutz,  Sicherheit. 

traust-r  adj.  <&)  treu,  zuver- 
lässig.   2.  stark. 

tr6  ».  (a)  [got.  triv,  8  40;  102,  3; 
134]  Baum.    2.  Holz. 

ftr^dja  SIC.  v.  (ja)  treten  auf, 
unter  die  FUsse  treten. 

t  regi  m.  (an)  [zu  got.  trigo]  Sorge. 

treg-r  adj.  (a)  |zu  d.  träge]  un- 
willig, -lustig. 

I  I  r    ~  Ix  11 1>  t   />     :i)  liolzscliaft. 


Glossar:  ingatm  —  wmJr. 


189 


t  re j  s  t  a  $tt.  v.  fj«)  [=  A.  tnttem] 
fest  maehen.  —  trejßtink  ver- 
teanen:  wagea^  dca  Mat  luAea. 

trjöna/.  (üq)  [zu  Ire]  Sta^e. 

troda  «f.  F.  4  [^ot.  triHfaii]  tretea. 

tro.g-  ■..  (a)  Trog. 

trolla.  (a)  üaliold. a-gaa^-r 

m.  (a)  üi^eiieii  tod  Unholdea^ 
Spokerei. Icona/.  (üb)  Hexe. 

1.  trna/.  (Qb)  Treae;  Glaake. 

2.  trtä  tte.  e.  (ai)  [got.  fraaroa] 
traaen.  TotraBa^  glaabcB 

trÄnntJ-r    «.     (■}    YartTaaai^ 

6laab& 
tra-T  «If.  (a)  trea,  zareriiss^. 
tr^d/.  (i)  [m  trada;  aM    Iraf«] 

Bezirk,  Ort. 
t^B  a.  (a)  [=:  d.  Zawm\  eiagek^es 

Gnmdstfiek.     2.   Hof,    GebSft: 

;;f.  Wohnsitz. 
tmaga/.  (Ca)  ^t.tmgg(y\  Znage. 

2.  ^arac^CL    3.  Volk, 
tarn  a.  (a)  Tana. 
ta-ttngn   »ana.    [rgL   got    Utai 

ti^ffn-tj  §  317,  Abbl]  zwaazig. 
tTei-r  mtm.  pi  fent  t^^.  S  309  t] 

nrei 
tTi-ejring-r    m.    a     zwei   Ore 

wiegend  oder  weit. k^ada 

»w.  r.  (ja)   flnt  Mdai  Hiadea 

greife«. tag-sessa/.  (©a) 

Sehiö'  mit  apnuuigBaderenitzeB. 
tjna  MT.  9.  (ja)  Tcideibea,  rer- 

niekt^    (e-m).    —     ^fmit-ak    zu 

Gnnde  gdiea,  aaduiaiaea. 

t»\»  9ir.v.  ija)  |za  t^  aM.  zate] 
betbdreB,  ttkertistCB:  •■»  .e^^ 
fertig  wordcB  ait,  tbenriadea. 
bewihigca. 

t©  /.  (k>  ZelM: 

t  »f  l  /.  (T)  fza  14^  Kgar  in  Brett- 
äpiel. 


Waraei. 
t?ag/.  (k)  ZaageL 
toaa  /.    ik)    lingL   gat.   faa^r^] 

ZabB. 

ü. 

ä-  s.  *-. 
ad-r  a.  «aa-r. 

«gg»  «»-  s'-  f«»5  [t?^-  ^-  *^1 
fBr^tea. 

4if-r  «.  v»;   Lä;*^*'   -■■%'--^'  Wolf. 

all  /.  iH]  (got.  MmOal  WoUe.  — 
allar-lagd-r  m.  (a)  WoU- 
floek& 

am  präp.  1.  lotalf  wm  kenua; 
über,  darek.  2.  feaip.  kci,  iaacr- 
halb.  3.  äker,  tc»,  kdotefe: 
Büt  Besag  aa£ 

um-kaad    a.    (a)    Yetkaad.      - 

-kod  «.  Ca)  YiribMekt. k6t 

/.  |k)  Ycikcawtaag;  HOfe  — 
-kT^rfi-s  mh.gem.  [za  Inarfc) 

nmd  aadMT. sji-r  a.  (wa) 

Weltmeer,  Ozeaa. sjsla/. 

toa)  üatentttzaag. 

aaa  sv.  v.  (ai)  [za  got.  -mmmamd-»] 
zaftiedea  aeia  aüt  (Imv,  «ü  «.#> 

1.  aad  /.  (i)  (za  got.  «wm/-«] 
WaadcL 

2.  aad  =  awinr. 

aada  tmn  v.   (0)    (got.    -<naMf«i} 


oadaa  odv.  fatt,  fett  toq 
aadar-lig-r  mäf.  (a)   (za  aiidr] 

waaderli^  -bar. 
aadir  fi^  ^got.  wmdar\  aater. 
3.  a^ea^  liags  <z.  B.  laarf-tt).  — 
-foral-1    mdj.    («)    (n  /arw) 
fidiiek,  kiatolistig^  keiMftekiKk. 

aa  dr  ».  C»)  Waader,  wadeiliüie 
Sa^& 


190 


Glossar:  midra  —  vaJr. 


undra  sw.  v.  (ö)  wundern,  sich 
wundern.  —  vndra-sk  sich  wun- 
dern, verwundert  werden  über, 
mit  Verwunderung    betrachten. 

ung-m^nni  n.  (ja)  fzn  mad-r] 
junger  Mensch,  Mann.  —  ung-r 
adj.  (a)  [got.  jtigg-s]  jung. 

Unna  v.  prt.  prs.  [~  d.  g-ontien] 
lieben,  e-m.  2.  gönnen,  e-m 
e-8.  —  unna-sk  einander  lieben. 

unn-r/.  (jü)  [ahd.  undea]  Welle, 
Woge. 

unz  conj.  [=:  und  es,  got.  und\  bis. 

upp  adv.  fzn  got.  ivjj]  auf,  hinauf, 
aufwärts;  oben.  u.  frä,  oberhalb. 

upp-fylla-sk  sw.  r.  (ja)  sich 
erfüllen  {e  -  s  mit  etwas).  — 
-fozla  /.  (ön)  Erziehung.  — 
-haf  n,  (a)   [zu  /i^fja]   Anfang. 

nppi  adv.  oben;  i^era  «.,  vor- 
handen sein,  stehen  bleiben; 
leben. 

upp-saga/.  (ön)  Vortrag  (der 
Gesetze).  —  -taka  st.  v.  6, 
wählen. voxt-r  m.  (n^  Auf- 
wachsen. 

für-sval-r  adj.  (a)  nasskalt. 

üt  adv.  [got.  f/t]  aus,  hinaus. 

ütan  adv.  [got.  ntnna]  von  aussen  : 
fyrir  w.,  ausserhalb;  ausser. 

ü tan -1  and -8  adv.  gen,  ausser 
Landes,  in  der  Fremde.  —  -l§n- 

di-8  dass. yerd-r  adj.  (a) 

nach    aussen  gekehrt;    äussere. 

ütar  adv.  com/i.  weiter  hinaus.  — 
- 1  iga  adv.  weit  draussen,  ausser- 
halb. 

tit-byrr!i-8  adv.  gen.  |zu  hnrd] 
aasserhalb  i\pn  HordpH  •.  ül)Pr 
Bord. 

fitl-dyr(-ri  /.  pl.  (ki  .\uHscn- 
tbUr,  die  in  den  Vorplatz  führt. 
—  dura-um-büning-r  m.  (a) 


Rahmen,  Einfassung  der  Aussen- 
thür. 

üt-lagi  m.  (an)  [e.  out-law]  Fried- 
loser, Verbannter.  —  -lausn/. 
(i)  Auslösung,  Lösegeld.  — 
-leid  /.  (i)  die  äussere  Fahr- 
strasse; der  Weg  ausserhalb 
der  Schären.  —  -Igndi-s  adv. 
gen.  ausser  Landes,  im  Aus- 
lande.   lieg-r  adj.  (ja)  fi'ied- 

los,  verbannt.  —  -rödr  m.  (a) 
Hinausrudern  (ins  Meer),  Fisch- 
fang (im  Meere). 

uxa-hü(!  /.  (i)  Ochsenhaut.  — 
uxi  r::  <ixi. 

V. 

vad  n.  (a)  Furt  (zum  hnrcli 
waten"). 

vada  St.  v.  6,  waten,  gehen. 

vad-r  fw.  (i^  [zu  got.  -iridan] 
Schnur,  Angelschnur. 

vafr-logi  m.  (an)  wabernde, 
flammende  Lohe. 

v  fi,  g  -  r  f/i.  (a)  [got.  teeg-s]  Bucht.  — 
-skorin-n  part.  (a)  [zu  skera] 
von  Buchten  durchschnitten. 

vaka  sw.  v.  (&i)  (got.  tra/can] 
wachen. 

vakna  sir.  v.  (ö)  [got.  -tooknan] 
erwachen. 

val  adv.  wohl. 

V  a  1  d  lt.  (a)  Gewalt,  Macht ;  ganga 
ä  es  V.,  sich  in  jemandes  Ge- 
walt geben. 

valda  St.- SIT.  v.  (»fot.  iraldan, 
§  277]  Gewalt,  Macht  haben 
über.  2.  veranlassen,  bewirken, 
verursachen,  '■-"  •  '"''"  midit 
fertig  bringen 

val-kyrja/.  (jon  I  [ZU  /./(<«./)  SVai- 
küre ,  göttliche  Seh  lacht  Jung- 
frau.   —    val-v    111      i     ilio    auf 


Glossar:  valslqngva  —  v^ggr. 


191 


der  „Walstatt"  liegenden  Toten. 
2.  Kampf.  —  -slongva/.  (ün) 
[zu  slengva]  Schleudermaschine, 
Bailiste. 

van  da  sw.  v.  (ü)  Sorgfalt,  Mühe 
auf  etwas  verwenden.  —  van- 
da-sk  schwer  werden. 

van  da -mal  n.  (a)  schwierige 
Sache.  —  vand-ga?tt-r  fjart., 
adj.  (a)  fzu  g-äta]  schwer  zu 
hüten,  zu  bewahren. 

vandi  m.  (an)  Schwierigkeit, 
Verlegenheit.  2.  Verpflichtung 
durch  Verwandtschaft  ;  Ver- 
wandtschaft. 

vandi  m.  (an)  Gewohnheit. 

vand-kviedi  n.  (ja)  schwierige 
Lage,  Verlegenheit.  —  -liga 
adv.  sorgfaltig,  genau.  2.  voll- 
ständig, durchaus,  gänzlich.  — 
vand-r  adj.  (a)  schwierig.  2. 
wählerisch.  3.  wenig  umgänglich. 

vänd-r  adj.  (a)  böse,  schlecht. 
2.  gering,  unansehnlich. 

vand-r?p(!i  n.  (j&)  Schwierig- 
keit, Verlegenheit. 

vani  m.  (an")  Gewohnheit. 

1.  van-r  adj.  (a)  gewohnt  {e-u  an). 

2.  van-r  adj.  (a)  [got.  wan-s]  ent- 
blösst  von ,  Mangel  leidend 
(e-8  an). 

vftpn  n.  (a)  [got.  wejm]  Waffe.  — 
-a-brak  n.  (a)  Waffenlärm.  — 
-skipti  n.  (ja)  Kampf.  — 
väpn-f(ir-r  adj.  (a)  waffen- 
tüchtig. —  -fot  n.  i>l.  (a)  Rü- 
stung. —  -h/-f-r  adj.  (a)  [zu 
}wfa\  als  Waffe  dienlich,  taug- 
lich. —  1  a  u  s  -  8  adj.  (a)  waffenlos. 

vär  n.  (a)   Frühling. 

1.  vara  $w.  v.  (ü)  [zu  got.  wäret] 
warnen.  —  vara-$k-  vid,  sich 
wahren,  sich  in  Acht  nehmen  vor. 


2.  vara  sw.  v.  (ai)  ahnen,  er- 
warten (unpers.:  mik  varir  es, 
ich  ahne). 

vära  &w.  v.  (ü)  Frühling  werden. 

1.  varda/.  (ü)  [zu  got.  -ward-s\ 
Merkzeichen. 

2.  varda  sw.  v.  (ö)  [zum  vor.] 
kosten. 

V  a  r  d  -  h  a  1  d  n.  (a)  Wachehalten.  — 
-veita  sw.  v.  (ja)  hüten,  be- 
wahren, bewachen.  —  -  v  e  i  z  1  a 
/.  (ön)  Verwahrung.  2.  Sachen, 
die  man  in  Verwahrung  hat. 

varg-r  m.  (a)  [got.  warg  s]  Wolf. 

var-la,  -liga  adv.  [zu  var-r] 
kaum. 

varnan  s.  vqrnun. 

var-r  adj.  (a)  [got.  wars]  auf- 
merksam, vorsichtig;  verda  v., 
gewahr  werden  (vid  e-t  oder 
e-s).  —  n.  var-t  kaum. 

vär-r  pron.,  unser. 

vask-r  adj.  (a)  [zu  vaka]  rasch, 
mutig. 

vatn  w.  (a)  [vgl.  got.  wato]  Was- 
ser.   2.  Landsee. 

vätta  sw.  V.  (ö)  [zu  gut.  wahtwn] 
zeugen,  bezeugen. 

vaxa  st.  V.  6  [vgl.  gut.  wahsjan] 
wachsen,  bewachsen. 

v6  n.  (a)  [got.  weih]  Heiligtum, 
Opferstätte. 

vgdja  sw.  V.  (ö)  [got.  -wadjon] 
wetten  (e-u). 

vedr  n.  (a)  Wetter.  2.  Unwetter, 
Sturm. 

vega  st.  V.  5  [vgl.  got.  weilian] 
anfallen,  angreifen:  hauen.  2. 
fällen,  töten. 

vegaudi  part.  m.  (nd)  Mörder, 
Töter. 

v<jgg-r  in.  (i)  [got.  -waddju-8, 
§  110]  Wand. 


192 


Glossar:  vegligr  —  »'gr/'a. 


veg-lijj-r  adj.  (a)   [zu   veg-r  2] 

ansehnlich,  prächtig, 
vegna  aw.  v.  (ö)  [zum  folgenden] 

gehen,  ergehen. 

1.  veg-r  m.  (a,  i)  igot.  wig-s\ 
Weg.  2.  Richtung,  Seite;  begy- 
ja  vegna,  auf  beiden  Seiten. 
3.  Art  und  Weise;  (ä)  annan 
veg,  anders. 

2.  veg-r  m.  (a)  Ehre,  Ansehen.  — 
-  s  ^  m  (I  /".  (i)  dass. 

veicfa  sw.  v.  (ja)  [=  d.  weiden] 
jagen,  fangen,  töten,  fischen. 

veidi-for  /.  (ö)  Jagd,  Jagd- 
partie.   mad-r  jn.  (k)  Waid- 
mann, Jäger.  —  veid-r  /.  (jö) 
[—   d.    Weide]  Jagd,  Fischfang. 

2.  Jagdbeute,  Fang. 

veifa  sw.  v.  (ja)  [e.  wa(i)ve] 
schwingen. 

vcina  sw.  v.  (ö)  [zu  got.  wainag-s] 
jammern,  klagen. 

V  ei  nun/,  (i)  Jammer. 

veita  sw.  v.  (ja)  [zu  vita]  ge- 
währen, darbieten,  geben,  bei- 
bringen, einräumen,  gestatten, 
zulassen.  2.  helfen,  unterstutzen. 

3.  bewirten,  aufnehmen, 
veizla  /.   (ön)   [zum  vor.]   Gast- 
mahl, Bewirtung.    2.  Belehnung 
mit  einem  königlichen  Gute. 

v^kja  sw.  V.  (ja)  wecken.   2  vdv- 

bringen. 
vel   adv.    [vgl.    got.    iimila\    wohl, 

gut;  reichlich;  sicherlich. 
y('\f.  (n)  (vgl.  e.  wile]  List, 
v^ldi  n.  (ja)  Gewalt    TTorrsrhaft. 

2.  Reicli. 
v^lja    sw.   V.    (jai    i«"'-    "tiljan] 

auswählen:    at  mannhostum,   die 

trefTlicIiHten  auswählen. 
v^lkJH  »»/'.  r.  (ja)  |zu  d,  walken] 

nmlK^rtreibeu. 


1.  vella  »t.  V.  3,  wallen,  kochen 
(intrans). 

2.  v^lla  sw.  V.  (ja)  kochen  {trans.). 

V  elta  St.  V,  3,  sich  wälzen,  i'ollen ; 
umfallen. 

fv^lti-flug  n.  (a)  „Wälzflug"; 

V.  steina,  Wasserfall.  —  -lig-i" 

ad),  (a)  rollend, 
v^ndi-liga     adw     [zu     vnnd-r\ 

sorgfältig,  genau. 

1.  v^nja  /.  (jön)  [zu  vdn-r  1] 
Gewohnheit. 

2.  v^nja  sw.  v.  (ja)  gewöhnen, 
v^nzla-ma  d-r  m.  (k)  [zu  mndi] 

Verwandter, 
v^r  n.  (ja)  [zu  d.   Werder]  Faug- 
ort  am  Meeresufer. 

V  6  -  r  iJTon.  [got.  wei-s]  wir. 
Vera  st.  c.  5  (got.  ivisan,  §  243; 

278 1  sein.  2.  da  sein.  3.  stehen 
bleiben.  —  Mit  präp.  und  adr.: 
at,  zugegen  sein;  at  e-u,  be- 
schäftigtsein mit;  t«7 vorhanden, 
da  sein;  uppi  leben,  bestehen, 
existieren, 
verd  n.  (a)  [zu  got.  wairf^-s] 
Wert,  Preis.    2.    Lohn. 

V  e  r  d  a  st.  r.  3  [got.  wair^nn]  wer- 

den. 2.  geschehen,  sich  er- 
eignen, eintreffen.  3.  müssen, 
sollen  (vor  folg.  in/.).  4.  er- 
fahren. —  Mit  präp.:  v.  til, 
unternehmen ,  ausfuhren ;  vid 
sich  aufführen,  benehmen. 

1.  verd   r  »».(u)  Mahlzeit.  2. Speise. 

2.  verd-r  adj.  (a)  [got.  wttirf>-s] 
wert,  würdig. 

i  V  er  düng  /.  (n)  Gefolgschaft, 
Kriegerachar. 

vor  ja  sw.  v.  (ja)  [got.  warjan] 
wehren,  schützen,  verteidigen. 
2.  verwehren,  vorenthalten,  strei- 
tig machen. 


Glossar:  verk  —  nmla. 


193 


rerk  ».  \»}  Werk,  Arbeit, 
verina  #w.  r.  (ja)  [goL  w<vmjam\ 

wärmen, 
verr     adr.    comp.     [got.     »roir«] 

schlimmer:  sap.  r«rsf. 
rerri  adj.  comp.  ',an>  [got.  wmr- 

*izd\  schlimmer:  sap.  verA-r. 
rersna  tw.  r.  (ö;   [znm  vorigen] 

sich   verschlimmem,    schlimmer 

werden. 
ver-old  /.  (i)  [got.  lemr  —  isl. 

old]  Welt, 
vesa  =:  rgra. 
V  est  an   adv.   von  Westoi;  fjrir 

V.  e-t,  westüch  von. 

1.  Tcstr  n.  a  West,  Westen. 
2.  adv.  im,  gegen  Westen. 

2.  vestr  adj.  (a)  westlich, 
vetr  w.  'k)  [got.  iptiirni-*]  Winter. 

2.  Jahr.   —   -ar-megn   ji.   (a) 
härteste   Zeit    des  Winters.  — 

-  g r  •  n  -  n  adj.  >  a'  Wintergrün.  — 

-  n  *  t  -  r  /.  />/.  (k) .  Wintemächte  " . 
der  erste  Wintertag     14.  Okt... 

vidd/.    i)  [e.  widtÜ]  Weite. 

vid  präp..  adv.  [e.  witk]  I.  präp. 
1.  mit  acc.  bei;  g^r^,  wider: 
mit.  z.  B.  b^jatk  vid  e-m.  mit 
jemand  kämpfen :  cidpetia,  gleich 
darauf:  riä  töißa  mann,  selb- 
zwölft.  2.  mit  dat.  gegen,  z.  B. 
taka  cid.  entgegennehmen.  II. 
adv.  dabei,  dagegen,  damit ;  ioma 
vid,  dazu  kommen:  liggja  vid, 
gelten,  auf  dem  Spiele  stehen. 

vida  adv.  weit,  weit  umher. 

vidar-teinung-r  m.  (a)  [cid-r 
1  und  zn  got.  tacn-«]  SehOesIing. 

vid-bragd  u.  (a)  schnelle  Be- 
wegung, Stoss,  Bock. fara-r 

/.  pl.  (ü)  Behandhing. 

▼  id-f^jrul-l  adj.  (a)  [zu  /ara] 
weit  gerast. 


1.  vid-r  «.  (u)  [e.  wood]  Banm. 
2.  Holz.    3.  Gehölz.  Wald. 

2.  vidr  präp.  [got.  wriffra]  =  rief. 

vid-r  adj.  (a)  weit,  breit:  n.  vUt. 

vidr-eign/.  (i'  Umgang.  Ver- 
kehr: iUr  v-ar,  mit  dem  schwer 
umzugehen  oder  auszukommen 
ist.  —  -likja-sk  »ir.  r.  ja; 
sich  vergleichen,  sich  gleich 
setzen. m*li  «.  ja)  Unter- 
haltung. 

vid-taka/.  ön>  Auäiahme.  Em- 
pfang. 2.  Widerstand. var-r 

'^^  vofT  Pia. 

t  Tif  lt.  (a)  Weib.    2.  Gattin. 

vig  M.  (a)  [zu  got.  iceiham]  Kampf. 
Streit.  2.Tod8chlag.  — -v..ll-r 
m.  (u)  Kampfplatz. 

vig  ja  fw.  V.  ija)  [zu  got.  weiA/ni] 
weihen,  einweihen. 

vik  /.  (k;   [zu  d.  mtiehen]  Bucht. 

vika/.  (Dn)  [got.  irato]  Woche. 

vil  )i.  la)  Elend.  Not,  MfihsaL  — 
-mog-r  m.  (u  Unglückliäer, 
Elender. 

vili  m.  gan)  {jgot.  wäja]  Wille. 

Tilja  MP.  V.  [got.  wifym,  §  279] 
wollen. 

Tilli-golt-r  a».  (a)  [got.  wüffei-»\ 
WUdeber. 

vin  rr  cin-T. 

vin  «.  .a    [got.  weim\  Wein. 

vina-bod  m.  'a)  Gastmahl  tax 
Freunde.  —  vinar-auga  a.  (an) 
freundliches  Auge,  freundlicher 
Blick. 

vinätta  /.  (Dn  Preimdsehaft; 
/^£^a  mmqttu ,  FreandBchaft 
schli  essen. 

vin-b^r  a.  (ja)  Weinbeere. 

v  i  n  d  a  st.  r.  3  [got.  windcm\  win- 
den, drehen.  —  vinda-$k  oiä, 
sich  winden,  wenden. 


13 


194 


GloBHar:  vindr  —  vqha. 


vind-r  m.  (a)  [got.  wind-s\  Wind. 

vin-f^Dgi  n.  (ja)  Freundi^iliaft. 
freundschaftlicher  Verkehr. 

vin-gj(jf  /.  (ö)  Freundschafts- 
gabe. 

vinguny.  (i)  Freundschaft. 

vinna  st.  v.  3  [gut.  winnan]  aus- 
richten, ausführen,  voUfülnen : 
arbeiten;  v.  eid,  einen  Eid  ab- 
legen ;  e-t  til  e-s,  verdienen. 
2.  gewinnen;  einnehmen;  über- 
winden. 3.  nützen.  —  vinnn'sk 
ausreichend  sein;  gereichen. 

vin-r   m.   (i)  [ahd.  wint]  Freund. 

vinstri  adj.  lan)  [ahd.  winistar] 
link. 

viu-sield/.  (i)  Beliebtheit,  Gunst. 
—  -8*1-1  adj   (a;  beliebt. 

vin-vid-r  m.  (u)  Weinstock. 

vir  da  sw.  r.  (ja)  [got  wairpjan] 
achten,  schätzen,  W(ut  legen  auf. 
2.  meinen,  denken. 

V  i  r  d  i  n  g  /.  (ö)  Schätzung.  2.  Ehre, 
Ansehen,  Würde.    3.  Beweis  von 

Verehrung. a-mad-r  w/.j(k) 

Mann  von  Ansehen  und  Stel- 
lung. —  -mun-r  ///.  {\)  Unter- 
schied an  Würde,  Rang. 

v  i  r  du  - 1  i  g  -  r  adj.  {&>  vornehm,  an- 
gesehen. 2.  ansehnlich,  prächtig. 

1,  Visa  /.  (ön)  [=  d.  Hewe] 
Strophe. 

2.  visa  gw.  V.  (jai  [got.  -tDeinjan] 
weisen,  zeigen;  r.  til,  anweisen. 

fvisi  f».  (an)  „Weiser',  Fürst. 

vi«-liga  adv.  fllr  gewiss.  — • 
vis -8  adj.  (a)  [got.  -loei»]  weise, 
klag.  2.  gewiss,  sicher;  at  oitiv. 
ijewisH,  bestimmt;  til  oitn  für  ge- 
wiHH,  sicher. 

vist/.  (i)  [got.  M'i*/-«!  Aufenthalt, 
Kost  tiud  liOgis:  vera  nintum,  sich 
aufhalt«n.    2.   Proviant,  Speise. 


1.  vit  n.  (ja)  [got.  -tcitt]  Verstand; 
vel  viti  horinn,  verständig. 

2.  vit  n.  (ja)  [zu  got.  -weitan] 
Besuch. 

3.  vit  pron.   [got.   wii\  wir  zwei, 
vita    V.   jyrt.-prs.    1    [got.    witan\ 

wissen,  kennen:  (til)  e-s,  von 
etwas  wissen,  etwas  verstehen. 
2.  untersuchen.  —  part.  Htad-r 
(a)  offenbar,  bekannt. 

vitka-sk  sw.  v.  (o)  [zum  folg., 
§  353,  7]  zur  Besinnung  kommen. 

vitr  adj.  (a)  [zu  vita]  weise,  klug, 
verständig. 

v6n/.  (i)  [got.  wen-s,  §  23]  „Wahn", 
Hoifnung.  Erwartung;  »em  i\ 
var,  wie  zu  erwarten  war;  eiga 
V.  e-s,  hoffen,  Aussicht  haben, 
etwas  erwarten  können;  vita  r. 
i,  eine  Vorstellung  oder  Ahnung 
haben. 

vaegd/.  (i)  [zu  d.  Wage]  Sch(»nung. 

Vif-gja  SIC.  V.  (ja)  aas  dem  Wege 
gehen,  nacligeben,  sich  richten 
nach,  (fyrir)  e-tn. 

vsen-iig-r  adj.  (a)  [zu  pön]  hoff- 
nun},'svoll.  2.  wahrscheinlich; 
natürlich,  angemessen.  —  v  «>  n  -  n 
adj.  (a)  hoffnungsvoll,  ver- 
sprechend. 2.  wahrscheinlich, 
natürlich.    3.  schön,  hübscli. 

vrf'nta  «IC.  V.  (ja)  [zu  von]  er- 
warten, horten  (e-s);  auch  unpers.: 
mik  rthuir,  ich  erwarte. 

Vä-tta  =:  vtrnta. 

v  wt  t  -  r/.  (i)  [got.  iraUit-s,  §  15«,  a) 
„Wicht",  lebendes  Wesen,  bes. 
göttliches;  ekki  edtta,  nichts. 

v(;fd  /.  (i)  [ahd.  wät]  gewebtes 
Zeug;  pl.  Kleider. 

vi»ll-r  «I.  (n)  Ebene,  Fläche; 
Boden ;  Kampfplatz. 

V  «^  1 V  a/.  (On)  [eu  got.ioa/v-«]  Seherin. 


Crlossw:  comdr  —  f/jomasta. 


195 


rond-r  a.  (n)  [got.  eoa/iv-«] 
Stock,  Stab.    2.  Strafen. 

vorn  /.  (i^  [zu  vom  1]  Vertei- 
dignng. 

Tornun/.  ®  Wammig'. 

Tott-r  m.  (n)  [zo  votta]  Zeuge. 

Toxt-r  M.  (n)  [got  wakalm-s] 
Wndis;  Grösse,  Gestalt. 

T«>zt  /.  (i)  Fisehplatz. 

Y. 

yärar-T  jirom.  fgot  ismar]  ener. 

yfir  />rä/».  [got.  vfar]  über.  — 
-bot/.  (k>  -Überbuaae'*,  Ersatz, 
Crenngthaung.  —  -lit  ».  (a) 
Aussehen.  —  -mad-r  m.  (k) 
Obmann.  Vorsteher.  —  -stiga 
«f.  p.  1.  besi^en. 

yfrin-n  a^'.  (a)  [m  war]  hin- 
reiebend,  genügend. 

yla  Mr.  c.  (ja)  beulen. 

f-mis-g  aäj.  (a)  {zu  got.  misto] 
Terschieden,  abwechselnd;  yM- 
»um  wecbsdweise. 

y  inj  a  ne.  v.  (ja)  ranschoi,  brausen. 

yndi  m.  ija)  [zu  uma]  Behaglich- 
keit.   2.  Wohnsitz. 

yrkja  »«r.  r.  (ja)  [got.  maurtjam, 
§   262]    wirken,    arbeiten,    be- 
arbeiten.   2.  verfassen,  dichtoo. 
y  t  a  -  r  «.  /rf.  (ja)  Männer, 
tri  <m//.  eowtp.  (an)  inssere;  sap. 

Th. 

pk  adr.  [got.  /xm]  da,  dann,  da- 
mals.   2.  darauf.  —  f>ä  er^  ^a. 

I>adan  <Mte.  [rgL  got.  f>adei,  fn- 
pn]  Ton  da,  Ton  der  Zeit  an. 

t»agna  SV.  p.  (ö)  [zu  got.>aAaa] 
Terstummen,  still  werden. 

l>akka  *¥•.  r.  tö)  [zu  got. /wp^-«] 
danken:  «<•«  ir-i,  jeauuid  fQr  etwas. 


^angat  ath.   [—  *pam»   eeg  aß 

dort-,  dahin, 
panneg,  -ig,  -ug  arfp.  [= /nimm 

veg\  dahin:  so. 
Jar  adv.  [got^or]  da,  dort:  dort- 
hin (bei  bmma^. 
^at  prom.  n.  \^t.  /Hdd}  das  (zun 

m.  »a). 
pegar  adv.  sofort,  st^leieh:  ßt.  «-, 

sobald  als. 
P^gj*  •».  r.  (ja)  [zu  got-M««] 

schweigen. 
?» e  g  n  «.  (a)  »Degen",  freier  Mann. 
]>f  kja  «r.  ©.  (ja>  dec^m,  bedecken, 
f^nja  «w.   V.   (ja)    [got.  ^m/m] 

dehnen, 
per  jwt».  =1  er  ihr. 
prg^i  prtm.  dieser, 
jiggja  St.  r.  5  [§  2^.  Anm.  2] 

empfangen. 
Pili  M.  tja    [=:  d.  Düde]  Bretter- 
wand. 
J>ing   «.   (a)    „Ding-,    Yersamm- 

lung. heim-r  m.  ta)  die  auf 

einer    Yersanimhing    Anwesea- 

den. mad-r  «.  (k)  Bezirks- 

angehöriger. st^fna/.  (jön) 

Berufung  einer  Versammlung.  — 
-ToII-r  m.  (u)  Varsunmhmgs- 
ebene. 
J>in-n  prvm.  (a)  [got,  pem-g]  dein, 
pjä  **r.  c.  tai\  [got.  -piwam]  knech- 
ten, plagen,  qu&len. 
I»j6d  /.    (i>    (got.    fnmda]    Volk; 
Völkerschaft.    —    -lei  d   f.    (i) 
Fahrw^,  -Strasse  f  innerhalb  der 

Schiren). skäld  ».  >>  be- 

riUunter  Dichter. 
Jijöna  fr    -     -     [za  got.  >ni-«] 

dienen 
pj/tnasta/.  ^^ön;  Dienst.   Bedie- 
nnug.   -  t>ji'>BU8tn-mad-r  «i. 
(k>  Dieastmann,  Diener. 
13* 


196 


Glossar:  />o  —  d-druard. 


J)6  adv.  [got.  I)auh\    ilocli,  jedoch. 

gleichwohl;  f)ö  at.  I?6tt,  obgleich, 

obwohl,  trotzdem, 
poka  sw.  V.   (ö)  fortrücken,    be- 
wegen (eu). 
pola    si/\    e.     (ai)     [got.    />ulan] 

dulden,      ertragen,     aushalten, 

leiden;  eme-t,  etwas  vonjemand. 
pora  sw.  0.  (ai)  wagen. 
J)orp    n.    (a)    [got.    paürp]    Dorf. 

2.  Gehöft,  kleines  Bauerngut. 
I)6tt  =r  />o  at  (§  117). 
J)r  ek-leysi  n.  (ja)  Kraftlosigkeit, 

Schwäche.    —    -virki    n.    (ja) 

[zu  t?erA]  Heldeutliat. 
i)  r  e  n  n  i  -  r  num  pl.  (a)  je  drei ;  drei, 
pre-vetr  adj.  {&)  dreijährig, 
pridi     nuvt.    (jan)     [got.    Jfridja] 

dritte. 
j)rifa   st.  V.  1   [e   thrioe]  greifen. 
l)ri-niett-r  adj.  (a)  drei  Nächte 

alt.  —  J)ri-vetr  «.  /^re-. 
l)ri-r  nuiii.pl.  [got.  fyrei-s,  §  202J 

drei, 
pruma  /.  (nn)  Donner. 
J)rütin-n  adj.  (a)  [zu  d.  Klrotzen\ 

geschwollen. 
I)rymja  mr.  v.  (ja)  (köhuen. 
{)  r y  8  V  a  r  adv.  [ahd.  drimr]  dreimal. 
Iirji'l- 1  ni.  (a)  [* fn-ahil-l ;  vgl.  ahd. 

drigil.  zu  got.  pragjan]  Knecht, 

Sklave. 
I)rsetn-gjarn   adj.  (ai   [*pr(iM- 

Jim-,  zum  folg.)  streitsüchtig, 
prong  /.  (wo)  Gedränge. 
|)ü  pron.  Iget.  />«-]  du. 
puld  i  .s.  />jy/;'«. 

Itnngi  »I.  (an)  Ladung,  Last, 
pang-r  adj.  (a)  [zu   trot.  I*ethan\ 

schwer.      2.    unfreundlich,    ge- 
hässig. 
l)Urd-r   ;/(.  (i;    |zu   l^fira  st.  v.| 

Ahnaiiuic. 


])Urfa  V.  jirt.'/trs.  [got.  fmiir- 
han]  bedürfen,  nötig  haben  (e-t 
oder  es). 

[lurftug-r  adj.  (a)  bedürftig, 
arm. 

purr  adj.  (a  |yor.  JMit/rsu-s]  dürr, 
trocken. 

{lurs  ///.  (a)  [ahd.  duris]  Riese.  — 
-lig-r  adj.  (a)   riesisch;   riesig. 

|) ü  s  u  n  d  num.  f.  (i)  [got.  ftTisundi] 
tausend. 

pv&  «f.  w.  6  [got.  fmahan,  §  245] 
waschen. 

J)v^ng-r  f».  (ii  [e.  thong}  Riemen. 

I)ver-r  adj.  (a)  [got.  pwairli-s] 
quer,  der  Quere  nach.  —  -  p  a  1 1  -  r 
m.  (a)  erhöhte  Querbank  in  der 
Halle. syning/.  (ü)  Blend- 
werk, Augentäuschung.  —  [>  i  li 
M.  (ja)  Querwand. 

Jjvi  adv..  conj.  [dat.  sg.  von  pat] 
deswegen .  daher ,  aus  dem 
Grunde.  2.  beim  comp.:  desto, 
um  so.  —   ifyrir)   f>v\   at.    weil, 

denn ;  med  p.  at,  wenn. 1  i  k  -  r 

pron.  (a)  solch. 

Jjykkja  sir.  v.  (ja)  [got.  I»tgkjai». 
4?  262]  dünken,  scheinen  —  pykk- 
ja-sk  dass. 

l)ykk-r  adj.  (wa)  dick;  dicht. 

[ly  1  ja  .«w.  V.  (ja)  sagen,  sprechen. 

{)yrma  sw.  v.  (ja)  schonen.  2.  ver- 
ehren (of). 

fiysja  SIC.  V.  |zu  d.  tosen]  vor- 
dringen, vorstUrzen. 

|).'fa  sw.  c.  (ja't  drängen. 

|>okk/.  (i)  Dank.    2.  Beifall. 

>(•  adv.  [=:  M,  got.  aiw]  immer, 
a'dr/,  (jO)  Ader, 
ifdra/.  (jnu'   Furcht.  —   ;pdrn- 
■  rcf  n.    n)  Wort,  das  F.  verrät. 


CHossär:  etf  —  ^d. 


197 


»i\  f.  iüi)  [zB  got,  aiirein-»\  Zeit, 
Lebenszeit.  —  .f-fin-liga  ade. 
ewiglich. 

fer-t  adj.  n.  <ja}  [zn  äT\  in:  er  ctl 
(iUa)  'f-.,  es  ist  ein  gutes 
(schlechtes)  Jahr. 

jptla  SIC.  r.  (ö)  [*aiitüöH,  xa  d. 
aehtett]  beabsichtigen:  bestimmen. 
2.  glanben.  meinen,  annehmen, 
halten  far. 

;ttt/.  (i)  [got.  etiJtt-»]  Geschlecht, 

Familie. borin-n  pari.,  adj. 

'  a)  durch  seine  Herkunft  berech- 
tigt «L  —  -smi-riT)  adj.  (a) 
von  geringer  Herktmft. 

'•dri  adj.,  comp,  an  höher,  an- 
sehnlicher, besser:  sup.  •c/-r. 

••fri  adj.,  comp,  (an)  [zu  o/ar] 
obere,  höhere;  Bop.  «ftt-r 

t«'gi-r  m.  jja)  Schreeker.  — 
-s-hjälm-r  m.  ta*  Schreckens- 
helm   (der  ädirecken  einflösse). 

•'gja  Mr.  r.  (ja)  [got.  o^joh]  droben, 
ersehrecken. 

•»BgT-  s.  engi. 

*>ng-|)Teiti  «.  rja«  [got,  aggvu-t 
und  zn  d  I>etd\  Enge,  schlimme 
Lage.  Klemme. 

••pa  *tc.  V.  'ja  [got.  tpopjati']  rufen, 
schreien. 

••rindi,  erindi  n.  ja)[ahd.ärvirf/, 
e.  crrand]  Botschaft,  Auftrag.  — 
>>rind-reki  m.  fan>  [zu  reta\ 
Bote. 

«»rin-n  adj.  ^a)  [■=  yrin-»,  !ffrin-m, 
zn  qf'ar]  hinreichend. 

.T-itfi  II.  ja)  [=:  -kitß,  zn  kofm] 
offene,  hafenlose  Käste. 

•  xla  »10.  r.  (ja)  [zn  got.  «mir-«] 
rennehrea. 


"xna-flokk-r    m.   (a)    [zu  aziy 

%  166;  2]  Ochsenheerde. 
-  zt-r  s.  edri. 

o  /.  (O)  [got.  ahtra]  Fluss. 

odla-sk  ««■.  r.  (ü)  [zu  adal]  er- 
reichen, erlangen,  gewinnen. 

•«1  n.  (a]  [e.  ale\  Bier.  —  -selja 
/.  (jön*  Schenkin.  —  -sid-r  «. 

in)  Sitte  beim  Gelage. teiti 

/.  'Bi"»  Fröhlichkeit  beim  Gelage. 

«>ld  /.  5,  i)  [got  atd-i]  Zeit-  Zeit- 
alter. 2.  Menschengeschlecht, 
die  Menschen  (bes.  im  pl.  aldi-r). 

oldung-r  m.  (a>  (zum  Tor.]  alter 
Ochs. —  8 -  hüd/.  (i)  Ochsenhant. 

w»d/.  (i)  [vgl.  ajuÜ,  zu  got.  -ajiam] 
Atem.  Hauch.  2.  Seele.  Geist. 
3.  Leben. 

ond-ngi.  -v^gi  m.  (ja)  [oiirf- 
nud  zu  ceg-r  IJ  Hochsitz  in  der 
Mitte  der  Langwand  der  Halle.  — 
-s-sülu-r/.  pl.  (ö)  Hochsitz- 
säulen ,  -pfeiler. 

ond-urd-r,  -xerd-radj.  ,a)[gotw 
amd-wairf}-»]  entg^^ngekehrt. 
2.  vordere,  vorderste :  äon  vttr, 
zu  Anfang  des  Winters. 

•i;ngul-l  M.  ;a>  Angelhaken. 

onn  /.  i  [zu  got.  asa*-».  zu  d. 
EriiUi\  Arbeit. 

or/.  (wö)  [e.  arroic]  Pfeil. 

6t  f.  (ö)  (finn.  tttro]  Bnder. 

orn  «.  \xi)  Aar.  Adler. 

or-ord-r  adj.  (a)  frei  heraus 
redend,  offmherzig,  freiuifltig.  — 
or -T  adj.  \wa)  [as.  an,  vgl-^^r-r] 
freigebig.  [schaft. 

^rvar-skapt  j».  (a)  [ru  or]  Pfeil- 

4 «-8  m.  (u)  [vgl.  Ant-gar]   Gott. 

dat/.  .i)  [got  an$t-$\  Liebe. 

fxl/.  ^i)  Adisel,  Schulter. 


Terbesserungen  und  Nachträge. 

1.  Zum  Lesebuch.  ' 

S.  2,  Z.  25  lies   Hrungnir.   —   Ib.  36  1.  övartiga ;  desgl.    (mit 
statt  M-)  4,  12  ökvnnigt;  5,  15  allökatr ;   ib.   17  öramiigri;  7,  11  öhap^ 
11,  22  ordd ;  15,  7  öfogrum  :  ib.  32  öfleyqr,  ößrt ;  26,  25  ösigri.  —  3,  1  1.  it 
desgl.  5,  28:  8,  30;  9,  15,  19.  —  3,  17  1.  /oftnn.  —  6,  6  1.  «»«>/;  desj 
33,  12.   —   6,  8  1.  meira:  desgl.   14,  7;  19,  9;  23,  4;    3«,  7;  37,  .30. 
9,  9  1.  nnkkvarr.  —  10  ff.  t'berschr.  I.  Vqhungen.  —  Ib.  11  1.  krndusk. 
14,  17  1.    gqgnum.    —   17,  1    1.  ßeirvm.   —    18,  3  1.  hrjdu.   —    19,  29 
hefr.  —  Ib.  34  1.  hefk;  desgl.  33,  28.-21,  1  ff.  1.  Hedinn  (st.  lUdiun). 
27,  5  1.  önytr.  —  Ib.  13  1.  kona.  —  30,  15  \.  fleira.  —  31,  20  1.  meirum. 
Ib.  31  setze  Komma  nach  f)6rv.  —  33,  4  erg.  nach    hai>s:  ,at  ekki  nrt 
stöd  vid,  enn  aldri  var  svä  til  lians'.  —  34,  19  1.  Ivar.  —  Ib.  34  1.  p^ 
desgl.  ii8,  17:   62,  10.    —    36,  10  1.  minu.   —   38,  15   1.  gera.  —  43. 
I.  As-:  desgl.  44.  24;  46,  8.  —  47,  28  1.  sigldi ;  desgl.  66.  18.  —  50. 
1.  i.  —  56,  24  1.  falrinn.  —  69,  17  1.  Ingileif.  —  71,  1  1.  sigldu ;  desgl.  "; 
19  f. ;  26,  31 :  74,  35;  75,  8;  77,  19.  —  74,  20  1.  sjaldan.  —  11,  21  I.  Virdu. 
78,  19  1.  /?6ttv8k.    —   Ib.  20  1.  EinfWnga-.   —    86,  8  1    Unit.  -   89,  7 
dölg-.  —  94.  16  1.  i^ziuni  und  \\frxt.  —  95,  11  1.  blnstr    —   96.  5  1.  kri 
VIII.  —  Ib.  6  ].  Hrigzli.  —  Ib.  10  1.  dfirdnr.  —  Ib.  24  1.  synda.  —  li 
Amii.  zu  84,  15  1.   „den   Wohithäter"   und  „den    Krieger"*.   —   129 
Eyvindr  hat  nichts, mit  ,, Wende"    zu   thun!  —   133  b  1.  Ixir-nrin-n  (; 
orn,  mit  Falk?).  —  148  b  sub  1.  enn  adv.  1.  [ans  *iitipi,  zu  (ind-  (na 
Kögel)].  —  156  sub  greina  füge  bei:   zu    got.  ga  raidciii-n.  —    159  b 
liSrad  (zu  d.  Heirat'^). 

2.  /aim  Eleiuentarbuch. 

§  42,  2  1.  „Seit  dem  Anfang  des  13.  Jahrhunderts.'  —  S  57,  Am 
1.  ti-    (statt  te-).   —    §    75,  3)  1.   „Um  1350"    statt    „Etwas    später". 
§  96,  5)  1.  geatum.  —  §  106  füge   hinzu:    „Im  Anlaut  .schwindet  />  i 
.Satzgefüge  (ursprünglich  nach  (/  und   anderen  Kt)n8s.)  In   ut  daas  ui 
an,  eti  denn,  als".    —    S  140,  4  füge   bei:  „von   tdli  Lnut,  Ton.   heis 
der  g.  d.  pl.  lata,  lotum.'^  —  %  165,   Z.  2  1.  „jw-Deklin."  —  S.  71  unt 
Sgl.  f.  1.  „D.  /><>««t".  —  §  216,  2)  füge  in  Z.  2  nach  „nom."  noch  „ui 
gen."  hiiusa.  —  §  278  1.  vcrra  (st.  twri).  —    S  285,  Anm.  2  kann  l>yk 
auch  Oonjunetiv  sein!  —   §  802,  Z.  4  I.  hajda.  —  S.  118  lotete 
Str.  prüdi,  das  fem.  ist!  —  §  330,  10  1.  Idä-ka.  —  §  :i.i3,  5)  erg    „<//») 
kratzen  (zu  klö  Klaue)'.  -  §  439  e)  1.  „kenna  erkennen,  tUhlen.  zeigen' 
§  517  :i     und  li)  1     ll>2i>  fst.    1200). 


PD 
2235 
H65 
v.l 


Holthcmsen,  Ferdinand 

Lehrbuch  der 
altislandischen  spreche 


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