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Full text of "Leopoldina"

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NÜNQÜAM    OTIOSUS. 


LEOPOLDINA 


AMTLICHES  ORGAN 


DER 


KAISERLICH    LEOPOLUINISOH  -  CAROLINISCHEN   DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 


HERAUSGEGEBEN 

UNTER  MITWIRKUNG  DER  AD  JUNGTEN,   VON  DEM  PRESIDENTEN 

DE.   W.  F.   0.  BEHtf. 

SIEBENTES  HEFT. 

DRESDEN, 
E.   BLOCHMANN   &   SOHN. 

1871  — 1S72. 


Inhaltsverzeiclmiss  des  VII.  Heftes. 


Nr. 


Nr.  1,  2.  Seite.     Nr. 

Zum  Andenken  an  den  verstorbenen  Prä- 
sidenten Geheimrath  und  Leibarzt  C.  Gr. 

Carus 1 

Gestorbene  Adjunkten 6 

Gestorbene  Mitglieder       7 

Eingegangene  Schriften 11 

Nr.  3,  4. 

Bericht  über  die  Commission  zur  Revision 

der  Statuten     17 

Gestorbene  Mitglieder 21 

Ausgetretenes  Mitglied 22 

The  Royal  Irish  Academy  und  das  Bom- 
bardement von  Paris 23 

Veränderung    im    Bureau  -  Personale    der 

Akademie 25 

Eingegangene  Schritten 26 

Die  Thätigkeit  der  pariser  Akademie  der 
Wissenschaften  während  der  Belagerung 
und  der  Herrschaft  der  Commune      .     .     32 

Nr.  5,  6.  i 

Die  Carusstiftung 33 

Gestorbene  Mitglieder 36 

Denkmünze  auf  Kröyer 36 

Eingegangene  Schriften 37 

Gründung     eines     naturwissenschaftlichen 

Vereins  zu  Innsbruck 42 

Die   44.   Versammlung    Deutscher    Natur- 
forscher und  Aerzte  in  Rostock  lö71     .  43 
Ueber  quantitative  Spectralanalyse     ...  47 
Anzeigen 48 

Nr.  7. 

Die  Abstimmung  über  den  von  der  am 
24.  Juli  1870  erwählten  Commission  zur 
Reform  der  Statuten  vorgelegten   neuen 

Statutenentwurf 49 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie    ...     50 

Gestorbener  Adjunkt 50 

Gestorbene  Mitglieder 50 

Eingegangene  Schriften 51 

Joachim  Barrande,  Prüfung  der  palaeonto- 
logischen  Theorien  durch  die  Wirklich- 
keit       53 

Nr.  8.  Nr. 

Die  Abstimmung  über  den  neuen  Statuten- 
entwurf     .57 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie    ...    58 

Gestorbene  Mitglieder 58 

Ausgetretenes  Mitglied 58 

Eingegangene  Schriften     .......     59 

Der  internationale  Kongress  für  die  Fort- 
schritte der  geographischen ,  kosmo- 
graphischen  und  commerciellen  Wissen- 
schaften in  Antwerpen 62 

Anzeigen 64 


9,    10.  Seite. 

Protokoll  der  Abstimmung  über  den  neuen 

Statutenentwurf 65 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie    ...  79 

Gestorbener  Adjunkt 79 

Gestorbene  Mitglieder       79 

Ausgetretene  Mitglieder 79 

Eingegangene  Schriften 79 


Nr.  11. 

Publikation  der  neuen  Statuten 


81 


12. 

Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiums       .  89 

Bildung  der  Fachsectionen 90 

Zahlung  (oder  Ablösung)  der  Jahresbeiträge  90 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie    ...  90 

Gestorbene  Mitglieder       91 

Georg  von  Martens 91 

J.  A.  Spring 92 

Eingegangene  Schriften 93 


Nr.  13,  14. 

Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der 

Akademie 97 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie  ...      98 

Gestorbenes  Mitglied       98 

Eingegangene  Schriften 99 

Die  45.  Versammlung  Deutscher  Natur- 
forscher und  Aerzte 102 

Zur  Gründungsgeschichte  der  Versamm- 
lungen   Deutscher    Naturforscher    und 

Aerzte 103 

Washingtoner  Meteorologische  Berichte  .     109 
G.  Balsamo  Crivelli   und  L.  Maggi   über 

die  Fortpflanzungsorgane  der  Aale  .    .     110 
R.    Schomburgk :     Zur   Psychologie    der 

Affen      111 

Geheimrath  Göppert's  25-jähriges  Jubiläum 
als  Präsident  der  Schlesischen  Gesell- 
schaft für  vaterländische  Cultur  .     .     .     112 


15. 

Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der 

Akademie 113 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie  .     .     .  114 

Eingegangene  Schriften  .......  115 

H.  Knoblauch    über  den  Durchgang  der 
Wärmestrahlen  durch  geneigte  diather- 

mane  Platten      117 

Personal-Nachrichten 118 

Geologen-Versammlung 120 

Corrigenda  zu  Heft  VII 120 


Alphabetisches  Register. 

(Gestorbene  und  ausgetretene  Mitglieder.) 


Adelmann.  F.  J.  f     ... 

Auer,  A.  R.  v.  Welsbach  f 

Baur,  A.  f    •     •     ■ 

Beck,  H.  C.  f    . 

Beinert,  C.  C.  f 

Bertohni,  Ant.  f 

Bischof.  Carl  Giist.  Christ,  f 

Blasius,  J.  H.  f     .    . 

Böhm,  Ludw.  f      .     . 

Boie,  F.  f      .... 

Burchard.  J.  A.  f 

Carabcssedes,  Jacob  f 

Carus,  C.  G.,  Zum  Andenken 

Chiaje,  St.  delle  f 

Creplin,  F.  C.  H.  f 

Deniidon',  A.  N.  Fürst  i 

Rereunie,  A.  J.  f  . 

Dubois,  P.  A   v.  f 

Eberhard,  E.  F.  f 

Ebermaier,  C.  H.  j 

Eichelberg,  J.  F.  A.  f 

Emmert.  F.  j     . 

Fieber,  F.  X.  f 

Frankenheim,  M.  L.  f 

Fritzsche,  K.  J.  P.  t 

Führer,  Fr.  Th.  f 

Grabau,  J.  H.  W.  f 

Gräfe,  Alb.  v.  f 

Guyon,  Cl.  M.  f     . 

Haidinger,  Carl  Willi,  y.  f 

Herschel,  J.  F.  W.  Baronet  f 

Heyfelder,  Job.  Ferd.  Hart.  v. 

Heymann,  F.  M.  f 

Hoffmann,  J.  J.  J.  v.  f 

Hügel,  C.  A.  A.  Reichsfreih.  v 

liunt.  James  f  . 

Jan,  G.  f       ... 

Jaubert.  H.  F.  v.,  ausgetreten 

Joachim,  W.  f  .     . 

Kaiser,  C.  G.  v.  + 

Keber,  G.  A.  F.  f 

Keferstein,  W.  M.  f 

Kerckhove-Varent,  J.  R.  L.  Graf  f 

Kirschleger,  F.  f 

Kroeyer,  H.  f    .    , 

Küchenmeister,  G.  F.  H..  ausgetreten 

Lantzius-Beninga,  B.  S.  G.  f 

Longet,  F.  A.  f 

Marianini,  S.  J.  f  . 

Martens,  G.  M.  v.  f  . 

Melicher.  L.  J.  f  .     . 

Meyer,  Hermann  v.  f 


Seite. 

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Milde,  C.  A.  J.  f   •     ■ 
Miquel,  F.  A.  W.  t  • 
Mohl,  H.  v.  -(•••• 
Montag/e,  J   F.  C.  f 
Moris,  a.  H.  f   .     .     . 
Murchison,  Sir  R.  J.  f 
Natterer,  Joh.  f     .    . 
Neilreich.  A.  -j-  .     .     . 
Olfers.  J.  F.  M.  v.  f 
Oppolzer,  J.  f    .     .     . 
Pander.  C.  H.  f     .     . 
Pappe,  C.  AV.  L.  -f 
Pfeufer,  C.  v.  j      .    . 
Pictet,  F.  J.  f   ■    •     ■ 
I'rillienx,  E.  E.,  ausgetreten 
Purkynje,  J.  E.  f       .     . 
Ratzebürg,  J.  Th.  Chr.  f 
Bau,  C.  D.  H.  f    .    .    . 
Redtenbaeher,  J.  f     .     . 
Reissek,  S.  f      .... 
Rothkirch.  H.  B.  S.  v.  f 
Rümker,  C.  L.  C.  f    .     . 

Sars.  M.  | 

Srl.aub,  F.  R.  v.  f    •     • 
Schieiden,  M.  J.,  ausgetreten 
Schnizlein,  A.  C.  F.  H.  C.  f 
Schomburgk.  Sir  R.  H.  j  . 
Schidtz-Schultzenstein,  C.  H. 
Schulze,  Joh.  f       .     . 
Scoutetten,  H.  J.  f     . 
Seehurger,  J.  N.  v.  f 
Seemann,  W.  E.  G.  \ 
Seemann.  K.  B.  f 
Sichel,  Fr.  J.  f     .    . 
Siemers,  J.  F.  sen.  f 
Sömmerring,  D.  W.  f 
Spring.  J.  A.  -j-       .     . 
Stein.  G.  W.  f  •     •     • 
Steinheil.  C.  A.  v.  j  . 
Unger,  F.  X.  f      •    • 
Vivenot,  Rud.  Ritt.  v.  f 
Vortisch,  L.  Chr.  H.  f 
Walker-Arnott,  G.  A.   -f 
Walther,  Herrn,  t 
Weisse,  J.  F.  v.  f 
Weitenweber,  W.  R.  f 
Welsbach,  A.  Auer  R.  v 
Wight,  Roh.  f   .     .    . 
Will,  Joh.  G.  Fr.  f    . 
Wimmer,  C.  F.  H.  f 
Wirtgen.  Phil,  f    •     • 


Seite. 

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10 
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8 

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6 

8 

10 


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nunquam       Aiife^SMm;\  ,      OTIOSUS 


LEOPOLDINA 

ÄMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICHEN    LEOPOLDINO- CAROLINISCHEN    DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 
Er.  1.  2.  Heft   "VII.  Juli  1871. 

Inhalt:  Amtliche  Mittheilungen.  Zum  Andenken  an  den  verstorbenen  Präsidenten  Geheimrath 
und  Leibarzt  C.  G.  Carus.  —  Gestorbene  Adjunkten.  —  Gestorbene  Mitglieder.  —  Eingegangene 
Schriften    — 


Amtliche  31ittlieilungen. 


Zum  Andenken  an  den  verstorbenen  Präsidenten  G-ebeimrath  und  Leibarzt 

O.  Gr.  Oai'iis 

(Mitglied  der  Akademie  den  28.  Nov.   1818.   Cogn.  Cajus  II.;  Adjunkt  den  24.  August  1860; 
zum  Präsidenten  erwählt    den   23.   December  1862). 

Wenige  Männer  haben  uns  so  vollständige  Nachrichten  über  ihr  Leben  hinterlassen, 
als  Carl  Gustav  Carus.  Die  äussern  Ereignisse  desselben ,  die  überdies ,  abgesehen  von  einer 
nicht  unerheblichen  Anzahl  grösserer  Reisen,  keine  ungewöhnlichen  Umstände  bieten,  können 
wir  daher  als  hinreichend  bekannt  voraussetzen  und  mit  wenigen  Worten  verzeichnen.  Er 
wurde  am  3.  Januar  1789  zu  Leipzig  geboren  und  blieb  (ein  jüngerer  Bruder  starb  früh) 
das  einzige  Kind  seiner  Eltern.  Der  Vater  hatte  eine  Färberei  und  auch  Carus  war  als 
einziger  Sohn  und  Erbe  bestimmt,    denselben  Lebensweg  einzuschlagen. 

Leop.  VII.  1 


Aber  in  seinem  Kreise  fand  er  nicht  nur  in  Eltern  und  Verwandten,  sondern  auch 
in  den  Freunden  des  Hauses  so  reichbegabte  und  ausgezeichnete  Menschen ,  dass ,  getragen 
von  der  eigenen  Neigung,  ein  höheres  Streben  sich  bald  entwickelte.  —  Der  Vater  erkannte 
die  Wichtigkeit  der  Wissenschaft  für  sein  Geschäft;  der  Sohn  sollte  studiren,  um  sich  die 
nöthigen  chemischen  Kenntnisse  auf  der  Universität  zu  erwerben. 

Zunächst  durch  Privatunterricht  vorgebildet,  wurde  er,  um  sich  dazu  vorzubereiten, 
im  Jahre  1801,  12 jährig,  in  die  Secunda  der  Thomasschule  aufgenommen  und  bereits  am 
21.  April  1804,  wenig  mehr  als  15  Jahr  alt,  als  Student  inscribirt.  — 

Er  wandte  sich  den  Naturwissenschaften  zu ;  sein  ohnehin  reger  Eifer  wuchs  mit 
seinen  Fortschritten;  er  gewann  im  Winter  1805/6  die  Zustimmung  seiner  Eltern,  das  über- 
dies unter  den  politischen  Wirren  leidende  Färbergeschäft  preiszugeben,  widmete  sich  dann 
der  Medicin  und  absolvirte  1811.  Nach  damaligem  Gebrauche  ward  er  zunächst  Dr.  philo», 
und  Mag.  IIb.  artium  (24/3.  Diss.  Specimen  biologiae  generalis),  am  15/10.  Magister  legens 
oder  Privatdocent  und  am  20.  December  desselben  Jahres  Dr.  der  Medicin  (Diss.  de  uteri 
rheumatismo). 

Carus  war  seit.  1810  Famulus  bei  Professor  Joerg  und  wurde  1811  dessen  Assistent 
an  der  neueröffneten  Entbindungsanstalt  (Trier sehe  Stiftung).  Seine  Vorlesungen  bezogen 
sich  aber  nicht  auf  dieses  Fach;  er  las  (der  erste  in  Leipzig)  über  vergleichende  Anatomie. 
Er  heirathete  noch  vor  seiner  Promotion  zum  Dr.  med.  (2/11.  1811)  eine  längst  nahe  be- 
freundete und  in  sein  elterliches  Haus  aufgenommene  Verwandte,  lebte  mit  ihr  im  elterlichen 
Hause  fort  und  suchte  die  spärlichen  aus  der  Praxis  und  dem  Privatdocententhum  gezogenen 
Einkünfte  durch  literarische  Arbeiten  zu  mehren.   — 

In  dem  Kriegsjahre  1813  übernahm  er  nach  der  Schlacht  bei  Lützen  die  Leitung 
eines  Militair  -  Hospitals  in  Pfaffendorf  nahe  bei  Leipzig,  erkrankte  aber  selbst  schwer  am 
Typhus.  Bald  nach  der  Genesung,  im  November  1814,  wurde  er  Professor  der  Entbindungs- 
kunst an  der  neubegründeten  med.-chir.  Akademie  in  Dresden.  Die  Mutter  folgte  ihm  so- 
gleich, der  Vater,  nachdem  er  sein  Geschäft,  aufgelöst,  hatte,  und  wie  früher  der  verheirathete 
Sohn  in  dem  väterlichen,  fanden  jetzt  die  Eltern  in  des  Sohnes  Hause  ihre  Heimath  bis 
an  ihr  Ende. 

Carus  fehlte  es  nicht,  an  Gelegenheit,  das  Dresdner  Amt  mit  einer  Universitäts- 
professur zu  vertauschen.  —  Er  hatte  zahlreiche  ehrenvolle  und  vortheilhafte  Anerbietungen 
aus  Dorpat  (1814),  aus  Erlangen  (1821),  zweimal  aus  Breslau  (1821  und  23),  aus  Göttingen 
1822)  und  zweimal  aus  Berlin  (1828  und  29),  aber  er  blieb  dem  liebgewonnenen  und  seiner 
Art  entsprechenden  Wohnorte  getreu.  Er  wurde  im  September  1827  mit  Aufgabe  seiner 
bisherigen  Stellung  Leibarzt  und  zugleich  Mitglied  der  Medicinal  -  Behörde  und  endlich  im 
December  1862  Präsident  unserer  Akademie.  — 

In  diesem  anscheinend  engen  Rahmen  spannt  sich  nun  aber  ein  reiches  Bild  eigen- 
tümlicher und  seltener  Geistesentwickelung ,  über  die  uns  Carus  gleichfalls  so  vollständige 
Mittheilungen  machte,  dass  wir  uns  zur  Schilderung  vielfach  seiner  eigenen  Worte  be- 
dienen können. 

Carus  war  ein  stiller,  weicher,  scheuer,  die  Einsamkeit  liebender  Knabe ,  der  „  mehr 
in  sich  hinein  als  aus  sich  hinaus  lebte",  aber  im  Innern  stets  leidenschaftlich  beschäftigt 
war.  — ■  Spielen  mit  gleichaltrigen  Knaben  zog  ihn  nicht  an  und  er  hatte  fast,  keinen  Ge- 
nossen.    Einsam    im  Walde  unihergehen,    sich  unter  einen  Baum  legen    und    beobachtend  oder 


träumend  der  Einwirkung  der  Natur  sich  hingeben,  war  ihm  das  Liebste.  Oft  hatte  er  das 
Bedürfniss  sieh  auszuweinen.  Im  Sommer  angelte  er,  im  Winter  lief  er  wohl  Schlittschuhe. 
Dabei  aber  war  er  unermüdlich  im  Lernen,  schnell  im  Fortschreiten  und  von  fast  pedantischer 
Ordnungsliebe.  An  Aeltere  schloss  er  sich  gern  an,  horchte  auf  ihre  Reden  und  suchte  sich 
zu  unterrichten. 

Wunderliche  Bilder  von  dem ,  was  er  erstreben  wolle ,  müssen  schon  früh  in  diesem 
ernsten  Knaben  erwacht  sein.  Die  Mutter  erzählte,  er  habe  ihr  oft  versichert,  wenn  er  erst 
Prinz  sei,   wolle  er  sie  zur  Königin  macheu. 

Zugleich  entwickelte  sich  eine  von  nicht  unbedeutendem  Talente  getragene  Neigung 
■/.uv  Kunst,  zunächst  zum  Zeichnen  und  Malen,  das  von  dem  verwandten  Erdumsegler  Tilesius 
und  namentlich  durch  enge  Freundschaft  mit  dem  ungleich  älteren  Zeichner  Dietz  gefördert 
wurde.  Tilesius,  der  nach  seiner  Rückkehr  von  einer  Reise  nach  Portugal  in  dem  Hause  der 
Eltern  wohnte,  war  es  auch,  der  den  Sinn  des  jungen  Carus  für  Thierformen  und  ihren 
Bau  weckte. 

Die  Jahre  des  Besuches  der  Thomasschule  machten  ihm  keinen  erfreulichen  Eindruck, 
theils  der  lärmenden  Genossen,  dann  aber  auch  der  hauptsächlichsten  Unterrichtsgegenstände 
wegen,  „durch  die  er  sich  hindurcharbeitete,  aber  bei  denen  ihm  keine  Freude  aufging",  und 
erst  auf  der  Universität  gewann  er  die  Freiheit,  seinen  Neigungen  gemäss  zu  leben  und  sich 
zu  beschäftigen.  —  Dass  dies  kein  geräuschvolles  Studentenleben  war,  wird  man  nicht  be- 
zweifeln ;  ja  er  gewann  unter  seinen  Studiengenossen  selbst  keinen  näheren  Freund,  obgleich. 
wie  er  sich  ausdrückt,  ..eine  solche  Fluth  von  Empfindung,  Liebe  und  Sehnsucht  nach  Anklang 
des  Geistesverwandten  in  seinem  Innern  wogte,  dass  er  sich  kaum  damit  zu  lassen  wusste." 
—  Je  einsamer  er  aber  war,  desto  mehr  erwachte  .,das  Suchen  und  Ringen  nach  innerer 
Gewissheit  über  die  höchsten  Fragen  und  drückte  ihm  einen  gewissen  Zug  von  Ernst  und 
Schwennuth  auf."  Mit  diesem  Suchen  fielen  nun  zwei  sehr  verschiedenartige  Einwirkungen 
zusammen  und  machten  doch  beide  einen  unauslöschlichen  Eindruck  ;  das  Bekanntwerden  von 
G.  Cuvier's  Lecons  d'anatomie  comparee  und  Oken  und  Schelling's  Begründung  der  Natur- 
philosophie. Ton  dem  Ersteren  darauf  hingewiesen,  „der  Erforschung  der  Erscheinungen  mit 
Sorgfalt  und  Treue  nachzugehen",  fühlte  er  sich  doch  erst  dann  wahrhaft  befriedigt,  wenn  er 
dem  idealen  inneren  Grunde  derselben   ein  näheres  Verständniss  abgewonnen  zu  haben  hoffte.  — 

Carue  strebte  beide  Wege  zu  vereinigen,  und  dass  er  den  ersteren  einzuschlagen 
verstand,  zeigen  eine  Reihe  sorgfältiger  Untersuchungen  und  einige  wichtige  Entdeckungen, 
wie  z.  B.  die  des  Blutlaufs  bei  den  Insekten.  Aber  der  letztere  Weg  lag  seiner  Eigenthüm- 
lichkeit  doch  näher  und  drückte  allem  seinen  Thun  das  Gepräge  auf.  Carus  hat  ihn  auch 
den  entschiedensten  anderen  wissenschaftlichen  Strömungen  gegenüber  nie  verlassen  und  da 
der  subjektiven  Auffassung  dabei  ein  grosses  Gewicht  beigelegt  wird,  mannichfaltigen  Wider- 
spruch und ,  wie  es  ihm  schien,  Geringachtung  deshalb  erfahren.  ■ —  Diese  kränkten  ihn  bei 
lebhaftem  Selbstgefühle  noch  tiefer,  als  seine  Aeusserungen  darlegen,  und  doch  wählt  auch 
sein  Urtheil  einen  keineswegs  immer  durch  Milde  ausgezeichneten  Ausdruck.  —  Er  gerieth 
dadurch  mit  der  herrschenden  Wiesenschaftsrichtung  in  eine  Art  Gegensatz  und  blieb  den 
Hauptträgern  derselben  entfremdet.  Er  wandte  sich  allmählig  den  Fragen  zu,  welche  sich 
der  experimentalen  Methode  mehr  entziehen  und  der  beobachtenden  und  comtemplativen  an- 
heimfallen, denen  der  Entwickelung  der  geistigen  Kräfte  und  ihrer  Einwirkung  auf  die  körper- 
lichen Formen.     —     Carus    zählt    sich  im  Gegensatze  zu  den   „vollkommen  fertigen"   Menschen 

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mit  Recht  zu  denen,  „die  eine  ewige  Sehnsucht  immer  weiter  treibt ,  denen  man  vergeblich 
sagt ,  wie  viel  sie  schon  erreicht  haben ,  da  sie  selbst  sich  erst  anzufangen  scheinen .  die  nie 
ruhig  werden  können  und  deren  Loos  es  ist.  rastlos  im  Innern  und  Aeussern  bewegt  zu  sein  " 

Ein  Mann  dieser  Art  in  das  an  Kunstschätzen  und  künstlerischem  Streben  reiche 
Dresden  versetzt  und  selbst  mit  einem  nicht  unerheblichen  künstlerischen  Talente  ausgestattet, 
musste  in  wachsendem  Grade  sich  dieser  Richtung  ergeben.  War  es  zuerst  die  Malerkunst, 
die  er  derartig  betrieb,  dass  er  seine  Bilder  auf  die  Ausstellungen  brachte,  sie  verkaufte  und 
auch  hin  und  wieder  Bestellungen  ausführte,  so  öffnete  sich  mehr  und  mehr  sein  8inn  für  die 
Poesie,  die  Musik,  die  Schauspielkunst.  Sein  Haus  füllte  sich  mit  Kunstwerken  aller  Art,  es 
bildete  einen  Vereinigungspunkt  für  die  bedeutenderen  Künstler  aller  Gassen  und  selbst  die 
Familienverbindungen  knüpften  sich  in  dieser  Richtung,  indem  Rietschel  sein  Schwieger- 
sohn wurde.  — 

Seine  ärztliche  Thätiokeit  führte  ihn,  zumal  nachdem  er  Königl.  Leibarzt  geworden 
war.  in  die  höchsten  Kreise.  Sein  ästhetischer  Sinn  fand  Gefallen  an  den  feinen  Formen  des 
Verkehrs  mit  bedeutenden  und  geistreichen  Menschen  und  unwillkührlich  nahm  sein  eigenes 
Haus,   so  weit  seine  Verhältnisse  gestatteten,   ähnliche  Formen  an.  — 

Durch  sein  früheres  Amt  verpflichtet,  sich  vor  Allem  den  Frauen  hülfreich  zu  erweisen, 
war  seine  feine  und  zarte  Art,  die  jede  Rohheit  verabscheute,  auch  sehr  geeignet,  ihnen 
zu  gefallen.  — 

Auf  diese  Weise  sehr  glücklich  gestellt .  konnte  er  sich  indess  bei  seinem  Drange 
nach  Vervollkommnung  in  allen  Richtungen  doch  nicht  verhehlen .  dass  ihm  Dresden  nicht 
das  Gleiche  in  wissenschaftlicher  Beziehung,  wie  in  künstlerischer  und  geselliger  biete.  „Bei 
allen  diesen  Studien ,  bei  so  manchen  interessanten  Berührungen  und  so  viel  liebevoller  Theil- 
nahme",  klagt  er  (Lebensw.  u.  Denkw.  IH.  91),  „fühlte  ich  indess  doch  oftmals  sehr  ein 
Tsolirtsein  meiner  Stellung  und  einen  Mangel  an  Austausch  von  Gedanken  mit  Gleichgesinnten 
und  Gleiches  Anstrebenden,  so  dass  ich  dann  nicht  selten  wieder  diejenigen  beneidete  und 
pries,  die  an  Universitäten  thätig,  soviel  mehr  die  Wirkung  von  dem  erfahren,  was  der 
Perser  meint,   wenn  er  sagt,   Ein  Messer  wetzt  das  andere  und  ein  Mann  den  andern."   — 

Je  unermüdlicher  aber  Carus  das  Ideal  in  allen  Richtungen  verfolgte,  desto  schwerer 
wurde  ihm  der  Kampf  mit  der  Welt ,  in  der  ganz  andere  Strömungen  herrschten.  Sie  störte 
und  verletzte  ihn,  er  wich  ihr  aus  oder  suchte  mehr  nachgebend  als  kämpfend  sich  ihrer  zu 
erwehren   —  um  sein  Gleichgewicht   zu   erhalten. 

Ein  von  ihm  selbst  mitgetheiltes  Begegniss  giebt ,  so  anerheblich  es  sein  mag,  über 
seine  Art  vielleicht  den  besten  Aufschluss.  Carus  war  bei  einem  Besuche  von  Prag  auf  dem 
Hradschin  durch  die  Lage  der  Stadt  und  namentlich  durch  das  Madonnenbild  von  Cimabue 
tief  ergriffen  worden. 

..Das  Bild  der  Madonna  hatte  mich  innig  angezogen",  erzählt  er  (Lebenserinnerungen 
und  Denkwürdigkeiten  I.  310),  ..und  wie  ich  die  alte  gewaltige  Kirche  verliess,  schwebte  sie 
mir  hell  und  glänzend  vor.  Herausgetreten  auf  den  Platz,  wo  man  zur  Stadt  niedersteigt, 
sah  ich  nun  in  reinster  Morgensonne  das  Thal  der  Moldau  entlang.  Siebzig  Thürme  und 
rhürmchen  konnte  ich  zählen  und  dabei  war  alles  in  den  feinen  Schleier  eines  weissen  Dufts 
gehüllt,  so  dass  ich  kaum  etwas  Schöneres  gesehen  zu  haben  mich  erinnerte.  So  allein,  mir 
selbst  überlassen,  lebte  ich  tanz  in  diesem  Doppelbilde,  jenem  innerlichen  und  diesem  äusser- 
lichen.   und  nur  wie  beim   Herabsteigen   das   Bild   der  Stadt  mir  aus  den   Augen  schwand  .   trat 


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das  der  Madonna  um  so  lebendiger  wieder  hervor,  ja  es  schien  sieh  alles,  was  ich  Gutes  und 
Schönes  gekannt  und  empfunden  hatte,  in  diesem  Bilde  zu  einigen.  So  trat  ich  nun  in  das 
Gewirr  der  Strassen ;  Schacher  und  Hader  schnarrte  um  mich  herum ,  und  ich  weiss  nicht 
welche  Aeusserung  einiger  Leute  unter  einander ,  worin  ,  wie  man  es  in  dem  Strassengespräch 
nun  eben  hört,  die  eigentliche  Gesinnungsniedrigkeit  so  recht  offenbar  wurde,  riss  mich  zu 
ärgerlichen  Gedanken  und  innerm  Unwillen  plötzlich  hin;  da,  wie  mit  einem  Zauberschlage, 
war  jene  Erscheinung  mir  plötzlich  verschwunden  und  auf  keine  Weise  wollte  es  mir  möglich 
werden,  die  Züge  dieses  Himmelsangesicbts  mir  wieder  hervorzurufen.  Ich  weiss  nicht,  wie 
mich  das  so  traurig  machte,  dass  ich  fast,  ohne  Umsehen  die  schöne  Brücke  zurücklegte,  bis 
mir  einfiel,  es  müsse  gewiss  dies  herrliche  Antlitz  mir  in  der  Todesstunde  wieder  erscheinen, 
wodurch  ich  denn ,  innerbch  beruhigt ,  den  alten  Gleichmuth  wieder  gewann.  Es  ist  doch  ein 
eigenes   Ding   um   die  innere  Aeolsharfe,  wie  sie  so  gar  empfindlich   in   ihrer  Stimmung  ist." 

Und  in  der  That ,  im  höchsten  Grade  zartbesaitet  war  Carus ;  ihn  beunruhigenden 
Eindrücken  wich  er  aus  und  suchte  erfreuliche ;  in  den  Jahren  der  Freiheitskämpfe  ver- 
mied er  das  Lesen  der  Zeitungen  und  kaufte  dagegen  1813  bei  den  beschränktesten  Mitteln 
ein  Bild,  das  dem  Guido  Beni  zugesehrieben  wurde  und  legte  damit  den  Grund  zu  seiner 
später  so  reichen  Kunstsammlung.  —  Verhältnisse,  wie  sie  die  Jahre  1830  und  31,  1848 
und  49  und  1866  hervorriefen,  erregten  ihm  „qualvolle  Zustände",  „er  fühlte  zu  lebhaft, 
dass  ihm  selbst  nach  diesen  Richtungen  gar  keine  Art  von  Thätigkeit  freigestellt  sein  konnte"; 
unvermeidliche  Lebensereignisse  .,  brieten  ihn  wie  bei  einem  gelinden  Feuer "  und  was  das 
Schlimmste  war,  gemeine  Seeleu  erkannten  fast  instinktmässig  diese  Eigentümlichkeit,  drängten 
sich  an  ihn  und  missbrauchten  seine  Nachgiebigkeit.   — 

So  ging  es  Carus  denn  gar  olt  im  Leben  wie  an  jenem  Morgen  auf  dem  Hradschiu, 
seine  Ideale  wurden  ihm  zerstört,   so  emsig  er  ihnen  auch  nachzugehen  sich  bemühte.    — 

Dabei  aber  hatte  Carus  ein  grosses  Maass  von  Berufstreue  und  eine  Produktivität, 
die   er  selbst   eine  enorme  nennt.   — 

Keine  Reise  und  kein  ernsteres  Begegniss  des  Lebens,  denen  er  nicht  in  Briefen  oder 
Tagebüchern  vollständige  Schilderungen  widmet,  keine  Begegnung  mit  bedeutenden  Persönlich- 
keiten, kein  Kunstgenuss,  keine  Sammlung,  keine  Landschaft,  ja  keine  sein  Interesse  erweckende 
Wetterbeobachtung  oder  Beleuchtung,  die  er  nicht  skizzirt  oder  doch  ausführlich  und  gleich- 
sam mit  Worten  malend  beschreibt.  Neben  seinen  amtlichen  Geschäften  und  wachsender  ärzt- 
licher  Praxis  findet  er  Zeit  auch  so  viel  wirklich  zu  malen,  dass  trotz  mancher  Verkäufe  und 
vieler  Verschenkungen  sein  Haus  sich  derartig  mit  seinen  Bildern  füllt,  dass  er  auf  andere 
Mittel,   sich  ihrer  zu  entledigen,   denken  und  sie  m  Kisten  verpacken  muss.  — 

Dabei  seine  grosse  literarische  Thätigkeit  nach  den  verschiedensten  Richtungen,  theils 
umfangreiche,  aus  dem  erwählten  Berufe  hervorgehende  Werke,  wie  die  Darstellung  des  Nerven- 
systems, die  Zootomie,  Gynäkologie,  Erläuteruugstafeln  zur  vergleichenden  Anatomie,  Ur-Theile 
des  Knochen-  und  Schalengerüstes,  Physiologie,  vergleichende  Psychologie,  Psyche,  Physis,  über 
Cranioscopie  ,  über  Handformen ,  die  Symbolik  und  die  Pioportionslehre  der  menschlichen  Ge- 
stalt u.  s.  w. ;  theils  künstlerischen  und  literarischen  Inhalts,  wie  die  Briefe  über  Landschafts- 
malerei, über  Göthe  und  seine  Werke,  über  Tieck,  über  die  Dresdener  Bildergallerie  u.  dgl.  m. ; 
theils  endlich  Lebensereignisse  betreffend,  wie  seine  Reisebeschreibungen,  Lebenserinnerungen 
und  Denkwürdigkeiten,  und  zahlreiche  kleinere  Aufsätze  in  Zeitschriften  der  verschieden- 
sten Art. 


Carus  war  fast  74  Jahre  alt,  als  er  am  23.  December  1S62  zum  Präsidenten  unserer 
Akademie  erwählt  wurde.  Yoll  Enthusiasmus  für  die  hohe  Aufgabe  an  der  Spitze  dieses 
alten  Vereines  der  Naturforscher  die  "Wirksamkeit  desselben  zu  mehren,  wandte  er  ihr  seine 
volle  Theilnalmie  zu ;  er  suchte  nicht  ohne  Erfolg  das  geringe  Vermögen  zu  vergrössern  ;  er 
hoffte  durch  den  Ankauf  eines  Hauses  (das  sich  aber  bald  als  nicht  geeignet  erwies)  der 
Akademie  eine  festere  Grundlage  gegeben  zu  haben :  er  übte  die  ihm  als  Präsident,  über- 
kommenen Vorrechte  in  grösserem  Umfange  aus,  als  wohl  sonst  geschehen  war.  —  Nichts 
lag  ihm  ferner,  als  das  Institut  irgendwie  zu  schädigen,  vielmehr  bedachte  er  es  noch  in 
seinem  Testamente.  — 

Aber  er  übersah  die  Mängel,  die  sich  eingeschlichen  hatten.  Den  beantragten  Re- 
formen gegenüber  verhielt  er  sich ,  wenn  auch  nicht  feindlich ,  doch  ablehnend :  —  er  hielt 
sie  für  unnöthig,  und  sie  störten  ihn.  —  Seine  wissenschaftliche  Richtung  hatte  ihn  mit  der 
herrschenden  in  eine  gewisse  Opposition  gebracht  und  unter  den  gegenwärtigen  Trägern  der 
Naturwissenschaften  hatte  er,  wie  schon  erwähnt,  nur  wenige  nähere  Freunde.  Selbstsüchtigen 
Bestrebungen,  die  sich  an  ihn  drängten,  vermochte  er  nicht  zu  widerstehen  und  namentlich 
schenkte  er  einem  Unterbeamten,  der  ihn  und  die  Anstalt  ausbeutete,  ein  unbedingtes  Ver- 
trauen. —  Missgriffe  in  der  Wahl  der  Mitglieder,  in  der  Aufnahme  der  wissenschaftlichen 
Arbeiten  für  die  akademischen  Schriften  blieben  nicht  aus,  und  so  kam  es  denn,  dass  bei 
seinem  Tode  Wirren  in  der  Akademie  ausbrachen,  die  noch  nicht  völlig  zu  beseitigen 
gelungen  ist. 

Carus  fand  in  seinem  reichen  Familienleben,  das  4  Generationen  in  einer  Stadt  und 
fast  kann  man  sagen  unter  seinem  Dache  um  ihn  vereinte,  ausser  einer  Quelle  des  reinsten 
Glückes,  doch  auch  manchen  tiefen  Kummer.  Dass  seine  Ellern  vor  ihm  scheiden  mussten, 
war  naturgemäss ,  aber  auch  seine  Frau  musste  er  begraben  und  5  von  seinen  7  Kindern. 
Jeder  derartige  Verlust  beugte  ihn  tief,  und  als  der  letzte  derselben  seinen  79.  Geburtstag 
mit  bald  sich  bestätigender  Besorgniss  füllte,  wurde  es  ihm  besonders  schwer,  unter  der  Last 
der  SO  Jahre  die  so  eifrig  ersehnte  und  geübte  Jugendlichkeit  im  Alter  zu  bewahren.  Indess 
der  Körper  war  doch  noch  weniger  widerstandsfähig  als  der  Geist,  und  er  entschlief  fast  ohne 
Krankheit  am  Abend  des   2S.  Juli   1869.     Nur  2   Kinder  und    1   Enkel  überlebten  ihn. 

Ob  seine  Hoffnung  in  Erfüllung  gegangen  ist ,  dass  es  ihm  in  der  Todesstunde 
möglich  weide,  jenes  Himmelsangesicht  wieder  hervorzurufen ,  in  dem  sich  ihm  alles, 'was  er 
Gutes  und  Schönes  gekannt  und  empfunden  hatte,  zu  vereinigen  schien,  mag  man  bezweifeln, 
aber   gewiss   ist,    dass  er,    so   lange   er   bewussl    strebte,    dei  iitung    nacheiferte,    die   er 

Göthe's  letzten  Worten  1    :    _ 

Mehr  Li 


Gestorbene  Adjunt  t 

Im  N(  68:     Dr.  Johann  Georg  Friedrich  "Will,    ordentl.  Professor  der  Medicin, 

\ .  igleichenden  Anatomie,    Zoologie  und   V         närwi  ;!ten.    Direktor  des  zoo- 

logischen und  zootomisehei,  Universität  Erlangen.     Ab  Mitglied  auf- 

genommen den  15.  October   1843,    zum  Adjunkten  ernannt   den  24.  August   1851. 
Cogn.   Eustachius. 


Am  2.  April  1869:  Dr.  Hermann  von  Meyer,  geb.  zu  Frankfurt  a.  M.  am  3.  September 
1801,  der  Herausgeber  der  Palaeontographiea.  Als  Mitglied  aufgenommen  den 
10.  Juni  1829,  zum  Adjunkten  ernannt  den  5.  Februar  1863.  Cogn.  Sclieuchzer  II. 
Er  verstarb  zu  Augsburg,  wohin  er  im  Jahre  1866  mit  dem  Bundestage,  dessen 
Cassier  er  war,   von  Frankfurt  übersiedelte. 

Am  9  21.  Juni  1869 :  Dr.  Johann  Ferdinand  Martin  v.  Heyfelder,  kais.  russischer 
wirklicher  Staatsrate ,  Oberchirurg  bei  dem  medicinischen  Departement  des  kais. 
russ.  Kriegsministeriums  zu  8t.  Petersburg,  früher  Prof.  der  Median  in  Erlangen. 
Als  Mitglied  aufgenommen  den  19.  Mai  1828,  zum  Adjunkten  ernannt  den  14.  Febr. 
1851.     Cogn.  Rosen.     Seinen  Tod  fand  er  auf  einer  Badereise  zu  Wiesbaden. 

Am  30.  November  1870  :  Dr.  Carl  Gustav  Christoph  Bischof,  königl.  preussischer  geheimer 
Bergrath,  ordentlicher  Professor  der  Chemie  und  Technologie  an  der  Universität 
zu  Bonn.  Als  Mitglied  aufgenommen  den  26.  August  1818,  in  das  Adjunkten- 
Collegium,  dessen  Senior  er  lange  Zeit  gewesen,  trat  er  am  1.  December  desselben 
Jahres.     Cogn.  Pythagoras  III. 

Am  19.  März  1871 :  Dr.  Carl  Wilhelm  Ritter  v.  Haidinger,  k.  k.  wirklicher  Hofrath  im 
Ministerium  des  Innern  und  emeritirter  Direktor  der  k.  k.  geologischen  Reichs- 
anstalt in  Wien.  Als  Mitglied  aufgenommen  den  15.  October  1847,  cogn.  A.  S. 
Hoff  manu,  zum  Adjunkten  ernannt  den   14.  Februar   1851. 

Am  16.  April  1871:  Dr.  Hermann  Walther,  königl.  sächsischer  geheimer  Mediciualrath, 
Leibarzt  Sr.  Majestät  des  Königs,  Präsident  des  Landes -Med. -Coli,  und  früher 
Oberarzt  am  Stadtkrankenhause  zu  Dresden.  Als  Mitglied  aufgenommen  den  21.  Aug. 
1863,  cogn.  Hippocrates  IV.,  zum  Adjunkten  ernannt  den  27.  September  1867. 


Gestorbene  Mitglieder. 

In  (las  nachstehende  Verzeichniss ,  das  eine  beklagenswerthe  Zahl  Hingeschiedener  umfasst, 
waren  auch  einige  weiter  zurückhegende  Todesfälle  aufzunehmen.  Bei  der  Schwierigkeit,  über  entfernt 
wohnende,  oder  ihr  Leben  in  Zurückgezogenheit  beschliessemle  Mitglieder  zuverlässige  Nachrichten  zu 
erhalten,  ist  leider  eine  Verspätung  der  Todesanzeigen  bisweilen  fast  unvermeidlich. 

Am  21.  December  1862  (zu  Lissabon):  Dr.  Carl  Ludwig  Christian  Rümker,  Direktor 
der  Sternwarte  zu  Hamburg.    Aufgenommen  den  1.  August  1859,   cogn.  Halley  II. 

Am  25.  Januar  1863:  Dr.  Joachim  Friedrich  Siemers  sen.,  Privatgelehrter  zu  Oldenburg, 
früher  praktischer  Arzt  zu  Hamburg.  Aufgenommen  den  2.  Januar  1853,  cogn. 
Unzer. 

Am  20.  October  1863  (zu  Ferussac) :  Dr.  Jacob  Cambessedes,  Arzt  zu  Paris.  Aufgenommen 
den  10.  Juni  1829,  cogn.  Serra. 

Am  11.  März  1865:  Sir  Robert  Hermann  Schomburgk,  Dr.,  königl.  grossbrit.  Oberst- 
lieutenant, Generalconsul  und  Geschäftsträger  der  königl.  grossbrit.  Regierung  in 
Siam ,  später  in  London ,  gestorben  in  Schöneberg  bei  Berlin.  Aufgenommen  den 
15.  October  1845,  cogn.  Aublet. 


Am  10/22.  September  1865:  Dr.  Christian  Heinrich  Pander,  kais.  russischer  Collegienrath 
uud  Aufseher  des  kais.  Naturalienkabinets  zu  St.  Petersburg.  Aufgenommen  den 
26.  August   1818,  cogn.  Wolfius  I. 

Am  9.  Januar  1866:  Dr.  Johann  Franz  Camillus  Montagne  zu  Paris,  ehem.  Stabschirurg 
der  französischen  Armee  in  Afrika.  Aufgenommen  den  3.  August  1835,  cogn. 
Vaillant. 

Am  12.  März  1868  :  Dr.  Christian  Friedrich  Heinrich  Wimmer,  Direktor  des  königl. 
Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums  zu  Breslau.  Aufgenommen  den  15.  October  1841, 
cogn.   Günther. 

Am  15.  Juni  1868:  Dr.  Georg  Arnott  Walker-Arnott,  königl.  Professor  der  Botanik  uud 
Direktor  des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  zu  Glasgow.  Aufgenommen 
den   25.  Juni   1834,   cogu.   Sibbald  II. 

Am  9.  September  1868:  Dr.  Ernst  Friedrich  Eberhard,  herzogl.  Coburg  -  Gothaischer 
Schulrath,  Direktor  der  Coburger  Real-  und  sämmtlicher  städtischen  Schulen  zu 
Coburg.     Aufgenommen  den   1.  August   1859,   cogn.   Plinius  XII. 

Am  24.  October  1868:  Dr.  Adalbert  Carl  Friedrich  Hellwig  Conrad  Schnizlein,  Pro- 
fessor der  Botanik  und  Direktor  des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  zu 
Erlangen.     Aufgenommen  den   15.  October   1843,   cogn.   Lobelius  IL 

Am  20.  December  1868  :  Dr.  Carl  Christian  Beinert,  herrschaftlicher  Brunnen-  und  Bade- 
inspector, sowie  königl.  Brunnen-  und  Badepolizeiinspector  zu  Charlottenbrunn  bei 
Waidenburg  in  Schlesien.     Aufgenommen  den  8.  October  1857,   cogn.  Volkmann  II. 

Am  14.  Januar  1869  (zu  Dresden):  Dr.  Moritz  Ludwig  Frankenheim,  ordentl.  Professor 
der  Physik  an  der  Universität  zu  Breslau.  Aufgenommen  den  15.  October  1841, 
cogn.  Newton  II. 

Am  20.  Februar  1869  :  Dr.  Johannes  Schulze,  königl.  preussischer  w.  geheimer  Oberregieruugs- 
rath,  emerit.  vortragender  Rath  und  Direktor  der  Abtheilung  für  die  Unterrichts- 
angelegenheiten im  königl.  Ministerium  der  Geistlichen,  Unterrichts-  und  Medicinal- 
angelegeuheiten  zu  Berlin.    Aufgenommen  den  23.  Juli   1858,  cogn.  Maecenas  Y. 

Am  17.  April  1869:  Dr.  Anton  Bertoloni,  Präsident  des  medicinisch  -  chirurgischen  Colle- 
giums,  emerit.  Professor  der  Naturgeschichte  und  Botanik  an  der  Universität  zu 
Bologna.     Aufgenommen  den  30.   November   1840,   cogn.  Loniceri. 

Am  18.  April  1869:  Dr.  Joseph  Hyacinth  Moris,  ordentl.  Professor  der  Botanik  und 
Direktor  des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  zu  Turin ,  Yicepräsident  des 
obersten  Rathes  für  den  öffentlichen  Unterricht.  Aufgenommen  den  10.  Juli  1832, 
cogn.  Monti. 

Am  11.  Juli  1869:  Dr.  Aloys  Auer,  Ritter  von  Welsbach,  k.  k.  üsterr.  wirklicher  Hof- 
rath,  Direktor  der  Hof-  und  Staatsdruckerei  zu  Wien.  Aufgenommen  den 
22.  October  1856,  cogn.  Daguerre. 
Am  28.  Juli  1869:  Dr.  Johannes  Evangelista  Purkynje,  ordentl.  Professor  der  Physio- 
logie und  Pathologie  uud  Direktor  des  physiologischen  Instituts  an  der  Universität 
zu  Prag.  Aufgenommen  den  10.  Juni  1829,  cogn.  Darwin  I. 
Am  30.  Juli  1869:  Dr.  Ludwig  Böhm,  königl.  preussischer  geheimer  Medicinalrath ,  Pro- 
fessor der  Medicin  und  Chirurgie  an  der  Universität  zu  Berlin.  Aufgenommen  den 
3.  August   1839,   cogn.   Brunner. 


Am  5.  August  1869:  Dr.  Johann  Friedrich  v.  Weisse,  kais.  russischer  wirklicher  geheimer 
Rath,  Excellenz,  Direktor  des  Petersburger  Kinderkrankenhauses.  Aufgenommen 
den  1.  August   1859,  cogn.  Pallas  II. 

Am  29.  August  1869:  Dr.  James  Hunt,  Präsident  der  anthropologischen  Gesellschaft  zu 
London.     Aufgenommen  den   10.  Februar   1866,  cogn.  Linnee  II. 

Am  14.  September  1869:  Dr.  Carl  von  Pfeufer,  königl.  bayrischer  Obermedicinalrath, 
ordentl.  Professor  der  speciellen  Pathologie  und  Therapie  und  Direktor  der  medi- 
cinischen  Klinik  an  der  Universität  zu  München.  Aufgenommen  den  15.  August 
1858.  cogn.  Lentin. 

Am  22.  October  1869  :  Dr.  Michael  Sars,  ordentl.  Professor  der  Zoologie  an  der  Universität 
zu  Christiania.     Aufgenommen  den   10.  November  1860,  cogn.  Eschscholtz. 

Am  15.  November  1869:  Dr.  Friedrich  Kirschleger,  ordentl.  Professor  der  Medicin,  Phar- 
macie  und  Botanik  an  der  Universität  und  an  der  pharmaceutischen  Oberschule 
zu  Strassburg.  Aufgenommen  den  30.  November  1840,  cogn.  Günther  Ander- 
nacensis. 

Am  25.  Januar  1870:  Dr.  Wilhelm  Moritz  Keferstein,  ordentl.  Professor  der  Zoologie  an 
der  Universität  zu  Göttingen.  Aufgenommen  den  8.  Juni  1862,  cogn.  Esch- 
scholtz. 

Am  13.  Februar  1870:  Dr.  Franz  Xaver  Unger,  ordentl.  Professor  der  Botanik  an  der 
Universität  zu  Graz.     Aufgenommen  den   3.  August  1833,   cogn.  Dillwyn. 

Am  14.  Februar  1870:  Dr.  Henrik  Kroeyer,  Inspektor  des  königl.  naturhistorischen  Mu- 
seums in  Kopenhagen.     Aufgenommen  den  8.  Juni   1862,  cogn.  Bloch. 

Am  3.  März  1870:  Dr.  Friedrich  Boie,  Etatsrath,  zu  Kiel.  Aufgenommen  den  24.  August 
1860,  cogn.  Möhring  II. 

Am  4.  März  1870 :  Dr.  Johann  Heinrich  Wilhelm  Grabau,  ehem.  Professor  der  Medicin 
an  der  Universität  zu  Jena ,  praktischer  Arzt ,  Direktor  der  Wasserheilanstalt  zu 
Eidelstädt  bei  Hamburg.     Aufgenommen  den   15.  October   1843,   cogn.   Harvey. 

Am  5.  März  1870:  Dr.  Joseph  Redtenbacher,  ordentl.  Professor  der  Chemie  an  der  Uni- 
versität zu  Wien.     Aufgenommen  den  24.  August   1860,  cogn.  Klapp roth. 

Am  18.  März  1870:  Dr.  Carl  Daniel  Heinrich  Hau,  grossherz.  Badischer  Geheimer  Rath, 
ordentl.  Professor  der  Nationalöconomie  an  der  Universität  zu  Heidelberg.  Auf- 
genommen den   19.  März   1862;   cogn.  Plato. 

Am  1.  April  1870:  Dr.  Wilhelm  Rudolph  Weitenweber,  Stadtphysikus  und  prakt.  Arzt 
zu  Prag.     Aufgenommen  den  3.  August   1837,  cogn.  Mogalla. 

Am  7.  April  1870:  Dr.  Rudolph  Ritter  von  Vivenot  juu..  Professor  der  Medicin  an  der 
Universität  zu  Wien.     Aufgenommen  den   1.  Juli   1868,  cogn.  Formey. 

Am  29.  April  1870:  Fürst  Anatol  Nikolaje  witsch  Demidoff,  kais.  russischer  wirklicher 
Staatsrath  und  Kammerherr,  zu  San  Donato  bei  Florenz.  Aufgenommen  den 
2.  Januar   1852,   cogn.  Franklin  IL 

Am  26.  Mai  1870:  Dr.  Johann  Heinrich  Blasius,  Professor  der  Naturgeschichte  am  Col- 
legium  Carolinum ,  Direktor  des  naturhistorischen  Museums  und  des  botanischen 
Gartens  in  Braunschweig.     Aufgenommen  den   15.  October   1843,    cogn.   Pallas  I. 

Am  27.  Mai   1870 :     Dr.   Friedrich   Theodor   Führer,    prakt.    Arzt    zu   Hamburg.     Aufge- 
nommen den  20.  December   1857,   cogn.  A.   Bums. 
Leop.  VII.  2 


Kl 

Am  2.  Juni  1870:  Dr.  Carl  Alexander  Anselm  Reichsfreiherr  v.  Hügel,  k.  k.  öster- 
reichischer wirklicher  geheimer  Rath,  Excellenz,  zu  Brüssel.  Aufgenommen  den 
6.  November   1858.   cogn.  Kämpfer. 

Am  20.  Juli  1870:  Dr.  Albert  von  Gräfe,  königl.  preussischer  geheimer  Medicinalrath, 
Professor  der  Chirurgie  und  Augenheilkunde  an  der  Universität  zu  Berlin.  Auf- 
genommen den    15.  August    1858,  cogn.  Johann  Adolph   Schmidt. 

Am  7.  September  1870:  Dr.  Philipp  Wirtgen,  Lehrer  der  Naturgeschichte  an  der  höheren 
Stadtschule  zu  Cobleuz.     Aufgenommen  den  2.  Januar   1852,   cogn.   Erhart. 

Am  15.  September  1870:  Dr.  Carl  August  v.  Steinheil,  königl.  bayrischer  Ministerialrath. 
Conservator  der  mathematisch-physikalischen  Sammlungen  des  Staats.  Professor  der 
Mathematik.  Astronomie  und  Physik  zu  München.  Aufgenommen  den  15.  Octobcr 
184Ü,   cogn.  John  Harrison  II. 

Am  21.  October  1870:  Dr.  Friedrich  Moritz  Heymann,  Hofrath,  praktischer  Arzt  und 
Augenarzt   zu  Dresden.      Aufgenommen  den  20.  December   18f>3.    cogn.   Himly   n. 

Am  23.  Januar  1871:  Dr.  Friedrieh  Anton  Wilhelm  Miquel,  Professor  an  der  Universität 
Utrecht  und  Direktor  des  botanischen  Museums  zu  Leyden.  Aufgenommen  den 
3.  August   1837,  cogn.   Fr.   Nees  v.   Esenbeck. 

Am  6.  März  1871:  Dr.  Bojung  Scato  Georg  Lantzius- Beninga,  Professor  der  Botanik 
an  der  Universität  zu  Göttingen.    Aufgenommen  den   1.  Mai  1855,   cogn.  Schrader. 

Am  22.  März  1871:  Dr.  Carl  Heinrich  Schultz  -  Sehultzenstein ,  ordentl.  Professor  der 
Medicin .  Physiologie  und  Botanik  an  der  Universität  zu  Berlin.  Aufgenommen 
deu  28.  November   1822,   cogn.   Reichel  I. 

Am  4.  April  1871:  Dr.  Gotthard  August  Ferdinand  Keber,  königl.  preussischer  Re- 
gierungs-  und  Medicinalrath  zu  Danzig.  Aufgenommen  den  1.  Juli  1854,  cogn. 
Needham. 

Am  17.  April  1871  :  Dr.  Joseph  Oppolzer,  k.  k.  Hofrath,  ordentl.  Professor  der  Therapie 
und  Direktor  der  medicinischen  Klinik  an  der  Universität  zu  Wien.  Aufgenommen 
den  15.  August  1858,  cogn.  de  Haen  IV. 

Am  11.  Mai  1871:  Dr.  Johann  Friedrich  Wilhelm  Herschel,  Baronet,  königl.  Astronom 
zu  Collingwood  bei  Hawkhurst  (Kent).  Aufgenommen  den  1.  October  1857,  cogn. 
Gallilei  II. 

Am  1.  Juni  1871  :  Dr.  August  Neilreich,  k.  k.  österreichischer  Oberlaudesgerichtsrath  zu 
Wien.      Aufgenommen   den   10.  November   18(50.   cogn.   Clusins. 

(Fortsetzuug  folgt.) 

Dr.  Betr.. 


11 
Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  19.  Juni  1871.) 


1.    Schriften  von  Gesellschaften,  Instituten  etc. 

Amerika.     Atheric'an  'Association   for  the  Advancement  of  Science.    Proceedings,  Meeting 
15.   16.  —   1867/8;    8°    (2  resp.  3  Ex.). 

Amsterdam.  Kon.  Akademie  r.  Wetenschappen.  Jaarboek  1867.  68.  —  8".  —  Catal. 
van  de  Boekerij  2  2.  —  1868.  8°.  —  Afdeel.  Natuurkunde.  Verslagen  en  Mede- 
deelingen  Deel  2.  3.  —  1868/9.  8°.  Verhandelnden  D.H. —  1868.  4°.  Processeu- 
verbaal  1867/8,  1868/9,-8°.  —  Afd.  Letterk.  Verhandelingen  1).  4.  —  1868.  4". 
Verslag.  en  Mededeel.  I).  11.  --  1868.  8°. 
Genootschap  Natura  Artis  Magist  ra.    Bijdragen  tot  de  Dierkunde.  An1.  9.  —  1869.  2°. 

Batavia.  Genootschap  r.  Kaust,  en  Wetenschap.  Verhandelingen  Deel  6.  16.  20.  21. 
1792  —  1847.  8°.  D.  33.  —  1868.  4°.  —  Tijdschriit  voor  ind.  Taal-,  Land-  en  Volkenk 
D.  6.  7.  16  --«.  17.  18  K  —  1856  68.  8°.  —  Notulen,  D.  4  -.  5.  6.  7  '.  — 
1867/9.  8°.  —  Katalogus  d.  Ethnol.  Aid.  v.  n.  Mus.  —  1868.  8".  —  Kat.  d. 
Numism.  Afd.  v.  h.  Mus.  —  1869.  8°. 
Kon.  natuurk.  Vereeniging.  Natuurk.  Tijdschrift,  D.  14  1— s.  18.  19.  —  1857  9. 
D.  29  5'6.    30  i-6.    31.  —  1867:70.    8°. 

Berlin.      Ä'.  preuss.    Akad.    d.     Wissenschi      Monatsber.     1867   Sept.,  Uct.,    68  Apr. — Dec, 
69  Jan.— Dec.    (Hft.  2,   3  —  2  Ex.),    70  Jan.  — Dec.    71  Jan.  — Apr.  —8°.     — 
Abhandlungen   1867.  8.   -     1868/9.    8°. 
Verein   zur   Beförd.    <1.    Gartenb.      Wochenschr.  f.  Gärtn.  u.  Pflanzenkunde.   1867  35—52. 

68.    69  2~ 51.       70   1— *25'  3°— 33i  «— 4ä.  50—52        71    l-2ä        40 

A.   Bastian  u.  R.  Hartmann.     Zeitse.hr.  f.  Ethnologie.   1869  K  —  8°. 
Bern.     Ntitwrf&rschende   Gesellschaft.    Mittheil.  Nr.  654— 711.   1869.70.  — 8°  (1  resp.  2  Ex.). 
Bonn.      Natwrfo    Vir.    d.  pr.   Bheinl.   U.    West},},.     Verhandl.   Jahrg.   25.   26.  —  1868/9.    8». 
Boston.     Sor.  of  Kat.   Mist.     Memoirs.    1*.—  1869.    4°.    —    Proceed.    11.    12  '~17.    1866/9. 

8°.      —     Occasion.   Papers   1.  —   1869.     8°.     —     Condit.   and  Doings    1867.    8.   — 

1867/8.    8°.     (2  Ex.) 
Breslau.     Schles.    Ges.    f.    rahrl.    Oult.     Jahresber.  46.  47.  —  1869/70.    8°.    —    Abhandl. 

Abth.  f.  Naturw.   1867  8.  68'9.  69/70.  —   1868/70!    8°.  *—    Abth.  f.  Gesch.   1867. 

68.  69.  —  186870.    8U. 
Brunn.     Natarf.    Verein.     Verhandl.  Bd.  6.  7.  8  »■  -.  —   1868  70.  8". 
Brüssel.     ACailcm.   r.  d.   Scienc,   d.   Letbr.  et  d.  B.-Arfs  de   Belg.     Memoires  T.  37. — 

1869.  4°.  —   Mem.   cour.  in-4°.   T.  34.  —  1870.   4°.   —  Meni.  cour.  in-8°.   T.  21.  — 

1870.  8°.  —  Bullet,  T.  25.  26.  27.  28.  —  1868/9.  8°.   —  Annuaire  Ann.  35.  36.  — 
1869''70.  8°.   —  Nederlaudsehe  Gedichten.  —  1869.   8U. 

Acad.  r.  dt:  MM.  de  Belg.     Memoires  T.  5  l.   1869.  4°.  —  Mem.  des  Concours  T.   7  '. 

1868.   4°.   —   Mem.   cour.  in-8°.    T.   1  '--.    1870.   8°.  --  Bullet.    T.   2  3-  s~n.   3  1~u. 

4  l~7.     Table  ser.  2.  T.   1—9.    —    1868  70.  8°.    —    Cat,  de  la  Bibl.  —   1867.  8». 
Obsirratoirc   Royal.     Annales  iueteor.     Ann.   2.   —   1868.   4U. 
Buenos  Aires.     Museo  pubiieo.     Anales,  Entrega.  5.  6.  —   1868/9.  4". 
Calcutta.     Geologwal  Svmey   of  India.     Memoirs.    Vol.   5  l-*.    6  ;;.  —  1867,9.    4°.     — 

Palaeonto'logia  Iudica,"  p.  205—498.  —  1868.   2('.  —  Annual   Report,  year   11.  12.  — 

1867/8.   4°.    —    Pvecords,   Vol.    1  '-;.    2   '.    1868'9.    4°.    —    Catal.   of  the  Meteorites. 

1867.    8°. 
Cambridge.     Philosoph.  Soc.     Transact.    Vol.  10 a  (Schluss).    11».—  1869.  4°.    —   Proceed. 

P.  3—6.  —   1866/7.    8". 


12 

Cambridge    (U.   S.)     Humum   vf  Comparative  Zoology.     Annual  Report.    1868.  —  186'J. 

8°.  —  Bulletin  Nr.  7.  —  1868.  8°. 
Caracas.     Soc.  de  Oiencias  fisicas  y  nat.     Vargasia.    Nr.   1.  2.  3.  5.  —   1868[9.   8°. 
Cherbourg.     Soc.  imp.  Sc.  nat.     Memoires   T.  13.  14.  —   18689.  8°. 
Christiania.      Videnskabs-Selsk.     Forhandlingar  1867.     Regist.   1858  67.  —  1868.    8°. 

Universität.     Programm  1667.  8.  —  4°. 

Norske   nte^eot.   Institut.     Aarbog    1S67.   —    1868.    2".      —     Meteorol.    Jagttagelser. 
1867.  —   1868.    4°. 
Columbus.     Stüats-Akerbaubehörde  von  Ohio.     Jahresber.  21.  22.  —  1867/8.    8Ü. 
Constantinopel.     Soc.   imji.  de  Mrdicine.     Gazette  medicale  d'Orient.   1867  9~12.  68  1_8.  4°. 
Danzig.     Naturforsch.    GeseUsck.     Schriften.    Bd.   2  2.   —   1869.   8U. 
Deutsehland.     Deutsche  Naturforsch,   u.  Aerzte.     Versamml.  42.  Tageblatt.  —  1868.  4". 

—  (Bericht  d.  berl.  klin.  Wochenschr.)  1868.  8". 
Dresden.     Isis.     Sitzungsber.   1869.  70.   71  l~3.  —   186971.  8Ü. 

Gesellsch.  /'.  Natur-  u.  Heilkunde.    Jahresber.  1869/70.  —  1870.    8°.    —    Sitzungsber. 

1868/9  2.  —  1869.  8°. 
Oekon.  Gesellsch.  im  Kim.  Sachsen.     Jahrbuch,  f.  Volks-  n.    Landwirthsch.    Bd.  9  3'  4. 

—  1869.  8°. 

Dürkheim.     Naturw.    Verein   PolUchia.     Jahresber.  25 — 27.  —  1868.  8°.     —    Eröffnungs- 
rede.  1865.  —  1865.  8°. 
Edinburgh.     "Royal  Society.    Transactions  Vol.  25  *>  2. —  1868/9.  4°.  —  Proceed.  Nr. 74 — 79. 

—  1868/9.    8°. 

Botawkal  Society.     Transact.  and  Proceed.    Vol.  9  -.   10  l.  —  1868/9.   8U. 
Emden.     Naturforscli.  Gesellsch.     Jahresber.  53.  —  1868.  8g  (2  Ex.).     —    Kleine  Schriften 

13.    14.   —   1868/9.   4°. 
Frankfurt  a/M.     Sencka/hvnj.  Natarf.   Gesellsch.     Abhandl.    Bd.  7  *• 2.  —  1869.    4U.     — 

Bericht  1868/9.  —   1869.   8°. 
Zoologische  Gesellschaft.     Der  zoologische  Garten.     Bd.    10.   11  1_li.  —   1869/70.    8°. 
Fulda.      Verein  f.  Natwk.     Bericht  1865/9.  —   1870.  8°. 

Genf.     Societe  de  Physigue  et  d'Hist.  nat.    Memoires  T.  19  2.  201'2.  —  1868/70.  4°. 
Giessen.     Oberhess.  Gesellsch.  f.  Natwr-  u.  Hcitk.    Bericht  13.  —  1869.  8°. 
Goerlitz.     Oberlausitz.     Gesellsch.    d.   Wiss.     Neu.   Lausitz.    Mag.     Bd.   45.    46.    47  '.    — 

1868/70.     8°. 
Göttingen.    K.  Gesellsch.  d.    Wissensch.    Abhandl.  Bd.  14.  15.  —  1869/71.    4°. 
Graz.     Naturtv.    Ver.  f.  Steiermark.     Mittheilungen.  Bd.  1 5.  21'2.  —  1870.  /8°. 
Halle  a/S.    Naturforsch.  Gesellsch.    Abhandl.  11 K  —  1869.    4". 
Hamburg.     Norddeutsche  Seewarte.     Jahresbericht.  1868.  —  4". 

Museum  Godeffroy.     Catalog.  4.  —  1869.  8°. 
Hanau.     Wetterauisch    Gesellsch.  f.  d.  gesammte  Naturk.    Bericht   1863/67. —  1868.  8°. 
Hannover.     Naturhist.    Gesellsch.     Jahresber.   18.   19.  20.  —  1869  71.   4°. 
Harlem.    Societe  Holland,  des  Sciences.    Archives  neerlandaises  T.3:i— ;\  4.  51-3.  — 1868/70. 

8U.  —  Algae  Japonicae  auet.  Suringar.  —  1870.  4°.   —   Osteol.  u.  Myol.  v.  Sciurus 

vulgaris  von  Hoffmaim  u.  Weyenbergh.  —  1870.   4°.    —    Programma  1869.  —  1870. 

4°.     —     Bibliotheque.  —  1869.   8°.     —     Liste   1752/1869.  —  1870.    8°. 
Fondation   Teyler.     Archives  du  Musee  Vol.  2.  3  K  —  1868/70.  4". 
Helsingfors.     Finnische  Gesellschaft  d.    Wissensch.     Öfversigt  af  Forhandlingar   9.    10.  — 

1867/8.   8".   —  Bidrag  tili  Kännedom  af  Finl.  Natur  och  Folk  Hffc.  11.  12.  13.  14.  — 

1868/9.   8".  —  Gedächtnissrede  auf  A.   v.  Nordmann.  —  1868.   8". 
Hermannstadt.     Siebenbürg.    Ver.  /'.  Naturw.     Verhandl.   u.  Mitth.    Jahrg.  18.  20.  21.  — 

1867/71.  8°. 
Innsbruck.     Tirol.-]'*,, mit,.  Landesmus.     Zool.  Mitth.  a.  Tirol.   —   1869.  8°. 
Jena.    Medic.  naturwiss.  Gesellsch.     Zeitschr.  f.  Med.  u.  Naturw.    Bd.  4  l~4.  —  1868.  8°. 
Universität.     Vorlesungen  Winter    1869/70.   —    1869.   8°. 


13 

Klagenfurt.     Naturhistor.  Landes-Mus.  v.  Kärnten.    Jahrb.  Hit.  8.  —  1868.   8°. 
Königsberg.     K.  physik.-Ökon.  Gesellschaft.     Schriften  9 *■ 2.    101-2.  —   1868  9.    4". 
Leipzig.    Polytedin.  Gesellschaft.    Blatt,  f.  Gewerbe,  Techn.  u.  Industrie.  Bd.  1  7~13-  »■  16'  w>  "". 

2  1-9,13-19,22-24.    3.    4  1-17,  21-2S.    5  2-U     _    1866/71.    8°. 

Aerztl.  Zweigverein.     Canalisation  u.  Abfuhr.  —  1869.  8°. 

Kön.   Gesellsch.  d.    Wiss.     Math. -phys.  Gl.    1868  3.     —     Phil.-hist.  Gl.    1868  -'■  3.  — 
1869.     8°. 
Lissabon.     Academ.  real  das  Scieucias.     Cl.  de  Sc.  math.  phys.  e  nat.,  Memorias  T.  1 — 4. 
Cl.    de    Sc.  moraes,     pol.   etc.,     Historia    et    Memor.     T.   1  '•  -.     2  :.     3  l<  2-  Arr-.   — 
1854 — 70.    4U. 
London.     Geological  Socia//.     Quarterly  Journal   Nr.  96 — 104.   —   1868/70.  8°.     —     List 
1868.  69.  70.  —  8°. 
Linnean  Society.     Transactions  Vol.  26 -'• :i- J.  27  '•  -.  —  1868  70.    4°.    —    Journal  Bot. 
Vol.  91"<,"x.   10  4--18.   11*9-53.   12.— 18689.  8°.     Zool.   10  36-«*.—  186770.  8°.  — 
Proceed.   1866/67.  68'69  r-  1-4"'  66^-134.    6g7u  p-  »-»«.  ™-™.  —  8".    —    Add.  to  the 
Library   1868/9.  —  8°.    —    List.    1867.   68.  69.  —  8°. 
Zoologkal  Society.    Transactions  Vol.  6  s.   7  '•-'.—  1869/70.   4°.    —    Proceed.   1864  3.   67  :;. 

68  '  -  ::.  69  '■  2>  :i.  Index   1848,60.  —  1864.   1867,9.  8°. 
Royal  Socidy.     Philos.  Transact.    Vol.   158.   159.   1601.  —  1868/70.   4°.     —     Proceed. 
Nr.  105-123.  —  1868  70.   8°.     —     Catalogue  of  Scienc.  Papers  Vol.   IL  III.  IV.  — 
1868/70.  4".      —      List   1868.  69.  —  4°. 
Anthropological  Society.     Review,     Nr.  23—29.   -    1869/70.  8°    (Nr.  25    2  Ex.).      — 
Journal  Nr.    I.  2.—  1870.  8°.     —     Memoire,  Vol.  3.—  1867,9.  8°. 
Lund.     Universität.    Umvers.  Ärsskrift  1867,8.-1867/9.  4°.  —  Univ.-Bibl.  Access.-Katalog. 

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Cl.  d.  Lettr.    Mem.  T.   13.-1866,8.  8.    —  Commission  hydrometr.   1865.  68.-8". 
Soe.  imp.  d' Agricult.     Ann.  des  Sc.  phys.  et  nat.    T.  11.  —  1867.  8°. 
Madrid.     Jinda  geheral  de  Estadistica.     Censo  de  la  Ganaderia.  —   1868.   4". 
Magdeburg.     Naturwiss.   Verein.     Abhandl.  Hft.  2.  —  1870.  8".  —  Sitzuugber.  1870.  8°. 
Mailand,    lt.  Istituto  Lonibardo  di  Sc.  e  Lett.    Memorie,  Cl.  di  Sc.  rnath.  e  nat.   Vol.  10  5. 
II1'2.     Cl.  di  Sc.  mor.  e  pol.    Vol.    105-6.    II1'2.  —  1867,9.    4°.     —     Rendiconti 
Vol.   1  1--".    2  1-1,i.  —  1868/9.  8°.    —    Solenni  Adunanze.  Vol.   1 4>  r'.  —  1867/8.  8°. 

—  Annuario  1868.  —  1868.  8°.     —     Atti  della  Fondaz.  scient.  Cagnola.    Vol.  5  l. 

—  1867,9.  8°. 

Manchester.     Liter,  and  phil.  Soe.     Memoirs    Vol.  3.  —   1868.  8"  (2  Ex.).     —     Proceed. 

Vol.  5.  6.   7.  —  1866/8.  8°  (2  Ex.). 
Marburg.     Ges.  ...  Beförd.  d.  ges.  Naturwiss.    Schriften  Suppl.  3.  4.  5. —  1869.  4U.     — 

Sitzungsber.   1868.  —  8". 
Melbourne.      Übservatory.     Astron.   Observ.    at   Williainstown    Ohservatory.    18613. —  1869. 

8°.    —    Discussion  of  the  meteor.  and  magn.  Observ.  Flugstaff  Ohservatory  1858/63. 

—  1867.  4°. 

Royal  Society  of  Victoria.      Transactions  and  Proceed.   9  1.   —    1868.  8"  (2  Ex.). 
Montreal.     Nat.  llisf.  Soe.     Canadian  Naturalist  and  Geologist  Vol.  6.  7  1-5.  8  4'  '•'.    N.  Ser. 
1.   3  l~5.  4  l-\     -    1861/9.  8°   (Vol.  4  1~3  in  2  Ex.). 
Explorat.   geol.   du   Canada.     Rapport  des  Operations   1863/6.   —    1866.     8". 
Moskau.     Soe.'  imp.  des  Natwralistes.     Bulletin,    1843.    1867  4.    68.    69.    70  \  —  1843. 

1867  70.   8". 
München.     K.  bair.  Äkad.  d.  Tl  ins.    Sitzungsher.   1868.  I4.  2  -!>  4.    69.  1.  2.    70.  I1.  2  l<  -. 

—  1869  70.  8n.    -       Abhandl.  math.-phys.  Kl.   10 -■  :;.  —  1868/70.  4°.    —    Festrede: 
üeh.  d.   Entwickl.  d.  Agriculturchem.  —  1869.  4°.   —    Denkschrift  auf  H.  v.  Meyer. 

—  1870.  4°.     —     Denkschr.  auf  C.  F.  P.  v.  Martius.  —  1869.  4°. 
K.  Sternwarte.     Annalen.  Suppl.  6.   7.  8.  —   1868/9.  8". 


14 

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New-York.     Lyeeum  of  Nat.  History.     Annais  5  -■  '■'•■  7-".    9  '-'.  —   1852,  68.    8°. 

Offenbach.      Verein  f.  Naturk.     Bericht  9.   10.   —    1868  9.  8. 

Palermo.      R.  Istituto  tecnico.     Giornale  di   Scienze  naturali  ed  economico.   Vol.  4  1_4.   5  l_4. 

—  1868,9.  4°. 

Paris.     Akademie   d.  Sciences.      Comptes    rend.    hebd.    d.    seanc.     T.    67.    68  l_la>  "■  li<  Tabl\ 
69  5,  10-12,  u,  19,  81-20,  Tabi.,   70    71     72  1-15.    _   1868/71.    4°. 

Milsee  d'Histoirc  natureUe.    Nouv.  Arch.  3:;-  '.   4 '• -.  —  1867/8.  4°. 

Soc.  geologiqm  de  Frame.    Bulletin  T.  25  f- ::--11-  ■'«i-'1™-.  26 1-S4>  35-56.  —  1867:9.  8°. 

Soc.  entomdlogique  de  France.     Annales  T.  9.  —   1869.  8°. 

Fug.  Yung  et  Fm.  Alglave.    Revue  d.  Cour»,  scientif.  Annee  5  "'•  l1'  15^17'  t9-51.  6  :i'  5-  ,;-  30. 
'Rev.  d.  C.  litter.    A.  5  40.   —   1867/9.  4U. 
Petersburg.     Acad.  imp.  d.  Sciences.     Memoires,    Ser.  7.    T.   12  1_5.     13  1_s.    14.    15.  — 
186870.   4°.      —     Bullet.    T.   13.   14.   151-2.  —   1868/70.  4°. 

Deport,   imp.  d.  Mifies.     Carte  geol.  du  Versaut   occ.   de  l'Oural.   —    1869.    2°. 

Minist,  d.    Volksanßlär.    Zur  Gesch.  u.  Statist,  d.  Gelehrten-  u.  Schulanst.  —  1865.  8°. 
Philadelphia.     Acad.  of  Nat.  Sciences.     Journ.    Vol.  6  3.  —   1869.    4°. 
Prag.     K.  böhm,    GeseUsch.  d.    Wiss.     Abhandl.    Bd.   2.   3.  —  1869/70.     4°.  Sitzungs- 

berichte  1868/9.  —  1869/70.   8°.  —  Repert.  sämmtl.  Sehr.   1769—1868.  —  1869.   8°. 

Naturhist.    Verein   ..Lotus-.     Lotos,  Jahrg.   18.   19.      -    1868/9.    89. 

Medidnische  Facultät.     Vierteljahrsse.hr.    f.    pr.  Heilkunde.     Jubil.-Band.   —    1868.     8°. 

Socii'fas  medicornm   Bohetnorum.      (Gratulationsschrift)  an   Purkynje.   —   1868.    4°. 
Regensburg.     Zoolog.-mineral.   Verein.     Correspoudenzbl.  Jahrg.  22.  23.  24. —  186870.   8°. 
Rotterdam.     Societc  liatarc  de  Philosophie  cepcrimcntale.     Programme.   —   1869.  8°. 
Salem.     Essex  Institut.     Proceed.  57-8.  —  1868.  8°. 

Peubody  Acadany  of  Sc.     Memoirs.     Vol.  I1.         1869.   4°. 
St.  Gallen.     Naturwiss.  GeseUsch.    Ber.  1866/67.  67 '68.   -     1868.  8°. 
Schweiz.     Schweizerische  Naturf.   GeseUsch.     Verhandl.   1868.  69.    --    1868  70.     —     Neue 

Denkschr.    Bd.  23.  —   1869.   4°. 
Siebenbürgen.      Verein  f.  Siebenb.  Landes/,:     Archiv,  Bd.  8S>3.  9  '•  -.  —  1868/71.  8".     — 

Jahresber.   1868,69.   69/70.   —   1867,70.   8°. 
Stockholm.     K.  Svenska   VetensJcaps  Akademien.     Handlingar  5  -.   6.  7  '.  —  1864/7.   8°. 

—  Ofversigt  af  Förhandlingar.  Jahrg.  22 — 25.  —  1866/9.  8°.  —  Lefnadsteckningar. 
Bd.  I1.  —  1869.  8°.  —  (Mitgliederliste)  1866/9.-8°.  —  Meteor.  Jakttägelser. 
Bd.  6.  7.  8  (1864  6  .  —  1866  8.  8°.  —  Fregatten  Eugenies  Resa.  Hit.  1~2.  — 
1868.     4°. 

Turin.     Reale  Accad.  d.  Sciense.     Atti,  Vol.  3  1-s.  4  l-;<  Ai'"-.  5  '-7.  —  1868,70.  8".     — 
Sunti   dei  Lavori  scient.,   Cl.   di  Sc.   morali    1859/65.  —  1868.  8°.     —     Notiz.   *torica 
dei  Lavori:   Cl.  di  Sc.  fis.   1864/5.  —  1869.  8°. 
R.   Ossircatario  MV    Universita.     Bollettino.   Anno  3.   4.   —   1868-9.    4". 
TJpsala.      Universität.     [Geschenke  d.   Reg.   Soc.   Scient. J     Arsskrift.    1868.   69.   70.  —  8''.    — 
Bullet,  meteor.  mens,   de  l'Observ.     Vol.   2  '-';.  —  1870.   4°. 
Regia  Societas  Scientiarum.     Nova  Acta.  Vol.  7 '■ -.  --  1869  70   4". 
Venedig.     R.  Istituto    Veneto  di  Sc..  Lett.  eil  Arti.     Memorie,    T.   14  a.  —  1869.    4".      — 

Atti,  T.   12  in.   13.   14.   15  L-3-7.   16s.  —  1866/71.  8°. 
Washington.      War  Department.  San/,    (ienend's  Office.      Circular  Nr.  7.   —   1867.   4°. 
Commissioner  of  Patent     Ann.  Report    1866.     Vol.   1.   2.  3.  —   1867.     8°. 
Smithsonian    Institution.     Annual  Report   1867.   —    1868.    8". 

National  Acad.  of  Sc.     Annual   1866.  -  -  1867.  8".     —     Report  1866.   —    1867.    8". 

Wien.     Kais.  Ahul.  </.  Wiss.,  math-nat.  Cl.    Sirzungfcer.   Abth.  I.  Bd.  57.  58.  59.  60  '■  -. 

Abth.  II.     Bd.    57.   58.   59.   60  >■  -.    —    1868':'.     8°.  Anzeiger.     1868  i-s,  *-». 

1869  "-7    "'-'*■     1870  1~',<  1S-2"-  '■■-*■■  -'*--"'.     1871  '-ls.     —    8°.      —      Denkschriften. 

Bd.   28.   29.    —    1868/9.   4". 


15 

Sternwarte.     Meteor.  Beobacht.   18G3.   64.   65.   —    1864  70.    8U. 

K.  k.  geolog.  Reiclisanstalt.     Abhandl.  Bd.  4  *• 10.  —  1870.  4°.    —    Jahrb.  Bd.  18  3-  *. 

19.'  20.'—   1868/70.   4°.     —     Verhandl.    1868  U~1S.   69  '•"  ls.   70.  —  4°. 
K.  k,  Zool.-Bot.   Gesellseh.     Verbandlungen  Bd.  17.  18.  19.  20.  —  1869/70.    8°   (Bd.  19 

in   2  Ex.).       -     Vegetationsverh.  v.  Croatieu  v.  A.  Neureich.  —   1868.  8°   (2  Ex.). 

—     Zoophyten   u.   Ecbinodermen  d.   Adr.   Meeres  v.  Heller.  —  1868.   8°  (2   Ex.).     — 

Commelinaceae  iudicae  auct.   Hasskarl.  —   1870.   8°  (2  Ex.). 
Anthrqpol.  GeseUsch.     Mitth.   Bd.  1  l~3. "-:'.  —  1870/1.   8°. 
Ver.  s.    Verbreit,  natwrw.  Kenntnisse.     Schriften.     Bd.  2—8.  —   1863,9.  8°. 
K.  k.  geograph  GeseUsch.    Sfifcfcheil.  1866'7.  69.  70.  —  1868/71.  8°. 
Wiesbaden.     Nassauischer   Verein  f.  Naturkunde.     Jahrbücher.  21.  22.  —  1867/8.  8C. 
Zürich.     Naturforschende  GeseUseJi.     Vierteljahrsschr.     Jahrg.  12.   13.  14.  --  1867/9.    8°. 


2.    Fachschriften. 

Medicinische  Wissenschaften. 

0.  L.   Billig.     Handbog  i   Therapien.      2.  Aufl.   —   1869.    8°. 

H.  Brehmer.     Die  chronische  Lungenschwindsucht.      2.  Aufl.   —   1869.   8°. 

P.  F.  da  Costa  Älvarenga.     De  l'Utilite  de  l'Hist.  de  la  Medecine.     S.  A.   —   1869.    8°. 

A.  Flora.      Aerztl.   Mittheil,   aus  Aegypten    —    1869.   8°. 

31.   Frau/.:     Ueb.   d.   Gesundh.-Verhältn.   Münchens.  —   1870.    8U. 

G.   GeseUiuS.     Capillar-Blut  —  undefibrinirtes   —  zur  Transfusion.   —    1868.    8*. 

R.   Günther.     D.  indische  Cholera  im  Reg.-Bez.  Zwickau  im  J.   1866.  —  1869.  8°    (2  Ex.). 

C.  H.  Schaumburg.     Ophthalmiatrie     5.  Aufl.  —  1870.  8°. 

C.  S.  Schindler.     Traitement  de  TObesite.  —  1869.  8°. 

J.  B.    UUersperger.     Ein  Blick  auf  d.  Medic.  in  Spanien.    IV.  Folge.  S.  A.  —  1867.  4U;    u. 

Forts.    S.  A.  —  8°.     -  -     Der  Ainhum,   eine  d.   äthiop.   Race  eigenth.   Krankh.  d.  kl. 

Fusszehen.  S.  A.  —  1870.  8°.    —     Ueb.  Haematuria  brasiliensis.  S.  A.  —  1869.  8«. 

—      Parasiten    bei  Haeniat.  brasil.     S.   A.  —  8°.     —     Die  Contagiosität  d.   Lungen- 

phthise.  --    1869.  8°. 

Civiale.     La  Lithothriüe.  —   1870.     8°.      [Geschenk   d.   Herrn  A.   Civiaie   jun.J      —      Collect, 
de  Calculs  urinaires.   —    1869   8°. 

A.  v.  KrassowsTcy.     De  POvariotomie.   —  1868.    2°. 

Larrey.     Trepanation   du  Cräne.     S.  A.  —   1869.     4».     —     Hernie   lombaire.   —   1868.    8". 

C.  H.  Schattenburg.     Verblutungen  aus  d.   Nabel.   —   1870.    8«. 

ri/ersperger.    Die  Oberhautpfropf.   als  n.  Mittel  zur  Heilung  v.  Geschwüren.   S.A.  —  1871.   4". 

Bviinetcyn.     Kecherches   de  la  Picrotoxine  dans  la   biere.     S.   A.   —   1869.     8°    (2   Ex.).      — 
La  Falsificat.  de  la  biere  par  la  Picrotoxine.     S.  A.   —    1871.    8°. 

B.  Fresenius.     Analyse  der  Trinkquelle  zu  Driburg.  —  1866.   8°.     —     An.  d.   Tönnissteiner 

Heilbrunn.  —  1869.  8°.    —    Chem.  Unters,  d.  Lamscheider  Min. -Brunn.  —  1869.   8«. 
Gleisberg  u.   Pech.     Die  Heilanst.  Frida-Bad  bei  Dresden.  —   1869.  8°. 
A.  Martin.     Die  Hunyadi  Jänos  Bittersalzquelle   zu  Ofen.    —    8°. 
E.  A.  Moldau.     Curort  Schweizermühle  im   Bielagrunde.  - —   1849.   8°. 
./.   Müller.     Die  Heilmittel  d.  Aerzte  im  ostind.   Archipel.   S.   A.  —  8<>  (2  Ex.).    —     Anwend. 

desinficir.   Mittel.   S.  A.   —  8°  (2  Ex.). 
UUersperger.     Kurzer  Geschichtsumriss  d.   Pharmacie  in  Spanien  S.  A.   —   8°. 
R.   v.    Vivenot  jmi.     Prophylact.  Anwend.  d.  Chinin  gegen  Malaria-Intoxic.  S.A. —  1869.  8*. 


16 

Physik,  Chemie,  Meterologie,  Astronomie. 

A.  F.  Dittmann.     Das  Polar-Problem.  —  1869.  8». 

C.  Flammarion.     La  pluralite  des  mondes  habites.   —   1868.   8°. 

J.  I).  Forbes.     Ioquiries  about  terrestrial  temperature.   S.  A.   —   185'j.  4°. 

A.   GöbeL     Quellwässer  aus  Nordpersien.    S.  A.  —  1858.  8.     —     Veränd.  im  Bestand  eiuig. 

Salzseen  d.  Krym.  S.  A.  —  1862.  8°.     —     Chem.  Untersuch,  d.  Rippen  v.  Rhytina. 

S.  A.  —  1862.  8°.     —     Ueb.  e.  vermeintl.  Heerd  vulc.  Thätigk.  in  Chorassan  S.  A. 

—  1862.  8°.  —  Ueb.  d.  Erdeessen  in  Persien  S.  A.  —  1862.  8".  —  Mineralog.- 
chem.  Beiträge.  S.  A.  —  1862.  8°.  —  Unters,  d.  Carnalüts  v.  Mamau  i.  Persien. 
S.  A.  —  1865.  8°.  —  Ueb.  d.  Cataloge  d.  Mineral.  Museums  der  Akad.  [Petersb.] 
8.  A.  —  1865.   8°.     - —     Ber.  üb.  die  Durchschneid,  d.  Pallas'scheu  Eisenmasse.   S.  A. 

—  1866.   8».     —     Uebersicht  d.   in  d.  Mus.  v.  St.  Petersb.  vorband.  Aerolithen.   S.  A. 

—  1866.  8°.  —  Krit.  Uebers.  d.  im  Besitz  d.  k.  Akad.  befind!.  Aerol.  S.  A.  — 
1866.   8°.      —     Ueb.  Aerolithenfälle  in   Russland  a.   früh.   Jahrh.    S.  A.  —  1866.   8°. 

G.   Gore.     On  Hydrofluoric  Acid.     S.  A.  —  1869.  4°. 

W.  r.  Haidinger.     Der  Ainsa-Tucson-Meteoreisenring  in  Washington.     S.   A.    —    1870.  8°. 

H.  Hippauf.     Die  Mondbahn  u.  deren  Veranschaulich,  durch  d.  Mondbahnzirkel.  —  1869.   8°. 

H.  Knoblauch.     Ueb.  d.  Durchgang  d.  strahl.  Wärme  durch  Sylvin.   —   1869.   8°. 

F.   G.  J.  Lüders.     Das  Nord-  od.  Polarlicht.  —  1870.  8». 

MoJu:     Mechanische  Theorie  d.   Wanne.    S.   A.  —   1869.   8°. 

Ad.   Quetelet.     Sur  les  etoiles  filantes  du  niois  d'aoüt   1869.   S.  A.  —  1889.  8°.      —      Sur  les 

orages  obs.   en  Belgkpie   1868/9.     S.   A.  —   1869.    8°.      —     Sur  les  aurores  boreales 

des"  15   Avril   et    13  Mai    1869.    S.  A.   —   1869.     8°.     —     Sur  l'aurore  boreale  du 

6  Oct.   1869.    S.  A.   —    1869.  8°. 
M.  Sbransky.     Grundz.  zur  Analyse  d.  Molecularbeweg.    1.   2.    —    1867 — 71.  8°. 
0.    üle.     Die  Wunder  d.  Sternenwelt.  —   1860.   8°. 

M.  v.  Vintschgau.     Ueb.  die  Hoffmann'sche  Tyrosin-Reaction.    S.  A.   —   1869.  8°. 
A.  V.  Waltenhofen.     Ueb.  d.   Grenzen  d.  Magnetisirbarkeit    d.  Eisens    u.  d.   Stahls.     S.  A.  — 

1869.  8°- 
F.  Zahtedeschi.     Dei  Caratteri  della  Trombe  terrestre  28.  Luglio  1867.    S.  A.  —  1868.    8°. 

—  Intorno  alla  elettricitä  indotta  o  d'influenza  negli  strati  aerei  dell'  atmosfera  etc. 
S.  A.  —  1867.  8°.  —  Della  differenza  di  distribuzione  dell'  elettrico  negli  strati 
aerei  etc.     Terza  nota.     S.  A.  —  1868.  8°. 

Anatomie.     Physiologie. 

Coste.     De  l'observation  et  de  l'experience  en  Physiologie     S.   A.   —   [1868].  8°. 

W.   Grub&r.     Beitr.  zur  Anatom,  des  Schädelgrundes     S.   A.   —   1869.   4". 

J.  HyrÜ.     Vergaug.  n.   Gegenw.   d.  Mus.    f.  menschl.   Anat.   a.   d.  Wien.  Univ.    —    1869.     8°. 

Ad.   Quetelet.     Communication   du  Dr.   Hannover  sur  le  phenomeue  de  la    menstruation     S.  A. 

—  1869.  8°. 

M.    Vintschgau   u.   li.   Cobelli.      Intorno    all    azione    dell    urina    sulla    soluzione  di  iodo  e  sulla 

colla  d'amido.     S.  A.   —   1866.    8°. 
M.   Vintschgau.     Ueb.  d.   Wirk.  d.   Physostigmins  auf  d.  Amphibien.    S.  A.   —   1868.    8°. 
M.  V.    Vintschgau    U.    31.   Dietl.      Temperat.    im    Magen    u.    Rectum    währ.    d.    Verdauung. 

S.  A.   —   1869.    8. 

(Wird  fortgesetzt.) 


Abgeschlossen  den  4.  August  1871.  Druck  von  E.  Blo::u>iiaun  4  Sohn  in  Dresden. 


NUNQUAM         /ß^^^^few  ,       OTIOSÜS 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICHEN   LEOPOLDINO- CAROLINISCHEN    DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Beim. 


ffr.  3.  4. Heft   "VII. August  1871. 

Inhalt:  Amtliche  Mitteilungen:  Bericht  über  die  Comraission  zur  Revision  der  Statuten.  — 
Gestorbene  Mitglieder.  Ausgetretenes  Mitglied.  —  The  Royal  Irish  Academy  und  das  Bom- 
bardement von  Paris.    —    Veränderung  im  Bureau-Personale  der  Akademie. 

Eingegangene  Schriften.     —    Die  Thätigkeit  der  pariser  Akademie  der  Wissenschaften 
während  der  Belagerung  und  der  Herrschaft  der  Commune. 


Amtliche  Mittheilumjen. 


Bericht  über  die  Comniission  zur  Revision  der  Statuten. 

Nach  Beendigung  der  Bremer  Abstimmung  war  es  die  nächste  Aufgabe,  die  Vor- 
bereitungen zur  Revision  der  Statuten  zu  treffen.  In  dem  folgenden  Schreiben  gab  der 
Präsident  über  die  einleitenden  Schritte  Rechenschaft  und  forderte  die  Mitglieder  zur  Wahl 
der  einen  Hälfte  der  Revisions-Commission  auf. 

An    die    Mitglieder 

i»  der 

Kaiser!.  Leopold. -Carol.  Deutschen  Akademie 
der  Naturforscher. 

Hochgeehrte    Herren  Collegen! 
Durch  die   Bremer  Abstimmung    haben  Sie.    wie   der  Erfolg    gezeigt    hat,    den  Grund 
zur  Wiederherstellung  des  Friedens  in  der  Akademie  gelegt.    — 

Leop.  VII.  i 


IS 

Die  Deutschen  Fürsten  und  Regierungen  sind  Ihrer  Stimme  gefolgt.  Unser  hoher 
Protektor,  Se.  Maj.  der  König  von  Preussen,  Se.  Maj.  der  Kaiser  von  Oesterreich,  dessen 
erlauchten  Vorfahren  die  Akademie  ihre  Vorrechte  verdankt,  und  Se.  Maj.  der  König  von 
Sachsen,  in  dessen  Landen  dieselbe  seit  einer  Reihe  von  Jahren  ihren  Sitz  hatte,  haben  der 
Akademie  auch  nach  dem  nothwendig  gewordenen  Wechsel  im  Präsidium  die  Fortdauer  Ihrer 
Fürsorge  und  Unterstützung  zugesagt  und  mir  die  Mittel  zur  Verfügung  gestellt,  um  ihre 
Thätigkeit  fortzuführen. 

Damit  aber  der  wieder  hergestellte  Friede  in  volle  Versöhnung  mit  allen  denen  aus- 
gehe, welche  das  Wohl  der  Akademie  erstreben,  und  die  Wiederkehr  ähnlicher  Wirren  in 
Zukunft  verhütet  werde,  rufe  ich  abermals  Ihre  Hülfe  an.  — 

Es  ist  ein  allseitig  anerkanntes  Bedürfniss,  dass  durch  eine  neue  zeitgemässe  Fassung 
der  Grundgesetze  der  Akademie  eine  sichere  Grundlage  gewonnen  werde,  welche  auch  von 
den  hohen  Nutritoren  gebilligt,  womöglich  jeden  Zweifel  an  ihrer  Tragweite  ausschliesst.      — 

Die  im  vorigen  Jahre  in  Innsbruck  versammelten  Mitglieder  haben  in  Ueberein- 
stimmung  mit  einem  von  Herrn  Prof.  Karsten  in  Kiel  ausgesprochenen  Wunsche  den  Antrag 
gestellt,  dass  die  Vorarbeiten  zu  einer  dieses  Ziel  verfolgenden  Revision  der  Statuten,  durch 
eine  zu  gleichen  Hälften  von  den  Mitgliedern  und  von  den  Adjunkten  zu  erwählende  Com- 
mission  vorgenommen  werden ,  und  ich  habe  das  Versprechen  gegeben ,  diesen  Weg  zu 
betreten.    — 

Ich  hätte  gewünscht,  schon  früher  an  Sie,  hochgeehrte  Herren  Collegen,  die  Auf- 
forderung richten  zu  können,  die  von  Ihnen  zu  ernennende  Hälfte  der  Commission  zu  erwählen. 
Allein  es  war  nicht  rathsam,  früher  vorzugehen,  als  bis  der  Erfolg  des  Strebens  der  Akademie, 
aus  sich  selbst  heraus  den  Zwist  zu  beseitigen,  ausser  allen  Zweifel  gestellt  war.    — 

Ueberdies  waren  einige  Präliminarfragen  zu  entscheiden.  Dass  der  Präsident  mit 
einer  zu  gleichen  Hälften  von  Mitgliedern  und  Adjunkten  erwählten  Commission  die  neuen 
Statuten  entwerfen  solle,  stand  zwar  fest,  aber  nicht  die  Zahl  der  Commissionsmitglieder. 

Es  war  überdies  wünsehenswerth ,  dass  der  Wahl  der  aus  sämmtlichen  Mitgliedern 
zu  wählenden  Hälfte  ein  Vorschlag  vorhergehe,  um  so  viel  möglich  die  Zersplitterung  der 
Stimmen  zu  verhüten.  Diesen  Vorschlag  beliebigen ,  sich  dazu  geeignet  oder  berechtigt  hal- 
tenden Mitgliedern  zu  überlassen,  schien  nach  den  gemachten  Erfahrungen  eben  so  unpassend, 
als  wenn  ich  .mir  denselben  selbst  angemaasst  hätte.    — 

Ich  ersuchte  daher  neun  angesehene,  der  Akademie  ergebene  und  der  Reform  geneigte, 
aber  nicht  in  das  Parteitreiben  verwickelte  Mitglieder:  die  Herren  Dr.  Focke  in  Bremen, 
Prof.  Geinitz  in  Dresden,  Hofrath  Haeokel  in  Jena,  Prof.  v.  Hochstetter  in  Wien,  Prof. 
Karsten  in  Kiel,  Geh.  Rath  Ran  in  Heidelberg,  Hofrath  Rinecker  in  Würzburg,  Prof. 
v.  Siebold  in  München  und  Prof.  Virchow  in  Berlin,  mich  mit  Ihrem  Rathe  zn  unter- 
stützen. Herr  Geheimrath  Rau  wurde  durch  seine  leider  tödtliche  ivrankheit  verhindert, 
meine  Bitte  zu  erfüllen.  Den  übrigen  acht  Herren  bin  ich  für  die  mir  gewährte  Hülfe  dank- 
bar verpflichtet. 

Die  acht  genannten  Herren  Collegen  erklärten  sich  nahezu  einstimmig  für  eine  Com- 
mission ,  die  zu  jeder  Hälfte  aus  drei  Theilnehmem ,  mithin  im  Ganzen  mit  Einschluss  des 
Präsidenten  aus  sieben  Personen  bestehen  solle.  — 


19 

Jeder  der  Herren  schlug  zehn  Mitglieder  vor  die  er  für  besonders  geeignet  zum 
Eintritt  in  die  Revisions - Commission  hielt.  Aus  der  unten*)  von  Herrn  Rechtsanwalt  Dr. 
Schaffrath  constatirten  Zusammenstellung  dieser  Vorschläge  ergiebt  sich,    däss 

Herr  Prof.  Dr.  Virchow  in  Berlin 
mit  7   Stimmen  und 

die  Herren   Prof.  Dr.   Geinitz  in  Dresden. 

Prof.  Dr.  v.  Hochstetter  in  Wien, 
Prof.  Dr.  Hofmeister  in  Heidelberg, 
Prof.  Dr.   Karsten  in  Kiel  und 
Prof.  Dr.  v.  »Siebold  in  München 
mit  je  6  Stimmen  in   Vorschlag  gebracht  wurden. 

Sämmtliche  Herren  haben  in  Aussicht  gestellt,  dass  sie  einer  auf  sie  fallenden  Wahl 
.--ich   nicht  entziehen  werden.   — 

Ich  erlaube  mir  daher,  Sie,  meine  geehrten  Herren  Collegen,  aufzufordern,  die  drei 
von  Ihnen  zu  ernennenden  Mitglieder  der  Revisions  -  Commission ,  soweit  es  mit  Ihrer  Ueber- 
xeuguug  sich  verträgt.,  aus  der  Zahl  der  sechs  auf  die  angegebene  Weise  vorgeschlagenen  zu 
wählen  und  Sich  dazu  des  anliegenden  Stimmzettels  bedienen  zu  wollen.   — 

Sollte  Gleichheit  der  Stimmen  das  Ergebniss  der  Wahl  zweifelhaft  lassen,  so  wird 
das  Loos  entscheiden. 

Sollte  es  einem  der  Erwählten  unmöglich  werden,  der  in  Aussicht  gestellten  Annahme 
der  Wahl  zu  entsprechen ,  so  wird  derjenige  zur  Theilnahme  an  den  Commissionsarbeiten  ein- 
geladen weiden,   der  die  nächstmeisten  Stimmen  erhielt.   — 

Die  ausgefüllten  Stimmzettel  bitte  ich  Sie  (da  ich  selbst  mich  nur  zeitweilig  in  Dresden 
aufhalten  kann)  baldmöglichst  und  spätestens  bis  zum  1.  Juli  d.  J.  versiegelt  und  auf  dem 
Umschlage  des  Briefes  mit  A.  C.  L.  C.  bezeichnet,  an  Herrn  Prof.  Dr.  Geinitz,  Liittichau- 
strasse  Nr.  23  Dresden  zu  senden,  der  dieselben  entgegenzunehmen-  und  bis  zu  der  vor 
Zeugen  stattfindenden  Auszählung  sorgfältig  zu  bewahren  die  Güte  haben   will. 


*)  Herr  Präsident  Dr.  Belni  hat  dem  Unterzeichneten  die  Originalschreiben  der  oben  verzeich- 
neten 8  Herren,  Dr.  Fockc  in  Bremen,  Prof.  Geinitz  in  Dresden.  Hofrath  Haeckel  in  Jena.  Prof. 
v.  Hochstetter  in  Wien-  Prof.  Karsten  in  Kiel,  Hofrath  Rine'cker  in  Würzburg,  Prof.  v.  Siebold 
in  München  und  Prof.  Virchow  in  Berlin,  mit  der  Aufforderung  vorgelegt,  daraus  die  zum  Eintritte 
in  die  Revisions-Gommission  vorgeschlagenen  Mitglieder  zu  constatiren.  — 

Es  ergiebt.  sich,  dass  Herr  Prof.  Virchow  mit  7  Stimmen,  die  Herren 
Prof.  Dr.  Geinitz  in  Dresden,  '    j 

v.  Hochstetter  in  Wien,     I 
..      ,.    Hofmeister  in  Heidelberg,  >    mlt    'e 
.,      ..    Karsten  in  Kiel.  '      Stimmen, 


..  v.  Siehold  in  Mimchen, 
die  Herren  Prof.  Dr.  Fresenius  in  Wiesbaden  und  Hofrath  Prof.  Dr.  Ri necke r  in  Würzburg  mit 
je  £  Stimmen  und  die  Herren  Prof.  Dr.  Blasius  in  Braunschweig.  Geh.  Hofrath  Prof.  Dr.  Gegenbaur 
jn  Jena.  Hofrath  Prof.  Dr.  Haeckel  in  Jena.  Med.-R.  Dr.  Küchenmeister  in  Dresden,  Dr.  Raben- 
horst  in  Dresden  und  Geh.  Ob.-Med.-R.  Prof.  Dr.  Wöhler  in  Göttingen  mit  je  ?■  Stimmen  vor- 
geschlagen sind. 

Die  übrigen  .Stimmen  haben  sich  zersplittert. 

Dresden,  am  29.  Mai  1870.  Rechtsanwalt  Dr.  Schaffrath. 

3* 


20 

Die  bereits  in  meinem  Schreiben  vom  19.  Januar  d.  J.  ausgesprochene  Bitte,  dass 
Sie,  meine  Herren ,  das ,  was  durch  die  bevorstehende  Reorganisation  zu  erreichen ,  die  Uebel- 
stände,  die  zu  beseitigen  und  die  Vortheile,  die  zu  gewinnen  seien,  selbst  erwägen,  das 
Ergebniss  mittheilen  und  die  Arbeit  nicht  allein  der  zu  erwählenden  Commission  überlassen 
möchten,  ist  zwar  von  einigen,  wie  ich  dankbar  erkenne,  erfüllt  worden,  allein  ich  darf 
glauben,  dass  noch  viele  Ansichten  und  "Wünsche,  deren  Erwägung  für  die  neuen  Statuten 
von  Werth  sein  kann,  zurückgehalten  werden. 

Es  sei  mir  daher  vergönnt,  meine  Bitte  zu  wiederholen  und  die  Versicherung  hinzu- 
zufügen, dass  ich  es  mir  werde  angelegen  sein  lassen,  die  mitgetheilten  Pläne  nicht  nur  den 
Commissionsmitgliedern,    sondern  auch  in  weiteren  Kreisen  thunlichst  bekannt  zu  machen. 

Und  so  möge  auch  dieser  Schritt  sich  der  Akademie  Frieden,  Förderung  und  Segen 
bringend  erweisen. 

Dresden,  am  30.  Mai   1870. 

Dr.  Behn, 

Präsident  der  Leop.-Carol.  Deutschen  Akademie  der  Naturforscher. 

In  gleicher  Weise  wurde  auch  das  Adjunkten  -  Collegium  zur  Wahl  dreier  Mitglieder 
für  die  Revisions-Commission  aufgefordert. 

Am  24.  Juli  1870  wurde  das  Ergebnis.«  beider  Wahlen  constatirt.  und  das  dabei  von 
Herrn   Rechtsanwalt   Dr.  Schaffrath  aufgenommene  Protokoll  gedruckt  und  versandt*). 

Bei  der  Wahl  der  Mitglieder  waren  278  Stimmen  abgegeben  worden,  und  waren 
erwählt  : 

Herr  Prof.  Dr.  Virchow    in  Berlin  mit    234 

„        ,,      Geinitz  in  Dresden  „      217   und 

„        .,        „v.   Siebold  in  München     „      136   Stimmen. 
Die    nächstmeisten    Stimmen    (132)    erhielt    Herr    Prof.  Dr.   v.  Hochstetter    in  Wien 
und   wurde  dadurch  als  Stellvertreter  designirt**). 
Das  Adjunkten-Collegium  hatte 

Herrn   Prof.  Dr.  AI.  Braun  in  Berlin         mit  9  Stimmen 
„          „        „     J.  V.  Carus  in  Leipzig       .,7  „ 

.,  ,,        „      Fenzl  in  Wien  gleichfalls    „7  „ 

erwählt    und    Herrn    Prof.    Dr.   H.   v.    Mohl    in    Tübingen   mit   4  Stimmen    als   Stellvertreter 

bezeichnet.  — 

Inzwischen  war  unerwartet  der  Krieg  mit  Frankreich  ausgebrochen  und  hemmte  einst- 
weilen die  Thätigkeit  der  Commission. 

Dieselbe  fügte  dem  Protokolle  folgendes  Schreiben  an  : 


*)  Wir  legen  eine  Anzahl  Exemplare,  so  weit  der  Vorrath  reicht,  der  gegenwärtigen  Nr.  der 
Leopoldina  als  Beilage  an. 

**)  Es  sind  nachträglich  noch  3  Stimmzettel  von  den  Herren  Dr.  Georg  Seidlitz  in  Dorpat, 
Dr.  H.  v.  Schlagintweit- Sakünlünski  auf  Schloss  Jaegersburg  und  Dr.  Zanardini  in  Venedig 
eingegangen ,  von  denen  die  beiden  ersten  dem  Wahlprotokolle  angefügt  werden  konnten ;  der  letzte 
von  Hrn.  Dr.  Zanardini  in  Venedig  giebt  seine  Stimme  den  Herren  Virchow,  Karsten  und  v.  Siebold, 
so  dass  sich  dadurch  die  Zahl  der  Abstimmenden  auf  281,    die  auf  Hrn.  Virchow   gefallenen  Stimmen 


21 

An  die 
Herren  Adjunkten  und  Mitglieder 

der 
K.  Leop.-Carol.  Deutsehen  Akademie  der  Naturforseher. 

Hochgeehrte  Herren  Collegen  ! 

Sie  haben  uns  durch  Ihre  Wahl  mit  dem  Auftrage  beehrt,  eine  Revision  der  Statuten 
der  Leopoldinisch  -  Carolinischen  Akademie  der  Naturforscher  vorzunehmen.  Indem  wir  Ihnen 
für  das  uns  bewiesene  Vertrauen  danken ,  erklären  wir  uns  bereit ,  uns  diesem  Auftrage  zu 
unterziehen.  Unsere  Thätigkeit  wird  zwar  fürs  erste  gehemmt  sein  durch  den  unerwarteten 
Ausbruch  eines  Völkerkampfes ,  der  alle  Interessen  fast  ausschliesslich  in  Anspruch  nimmt ; 
doch  werden  wir  bedacht  sein,  die  Lösung  unserer  Aufgabe  im  Stillen  vorzubereiten,  bis  die 
Rückkehr  des  Friedens  die  Erledigung  derselben  gestatten  wird.  Wir  hoffen,  dass  dadurch 
auch  die  letzten  Reste  eines  Streites  beseitigt  werden  mögen,  der  in  seinen  ersten  Anfängen 
durch  das  Streben  nach  Reform  der  Akademie  erregt  wurde. 

Ausgangs  Juli   1870. 

Die  Commission  zur  Reform  der  Statuten. 
Dr.  Behn.     A.  Braun.      Prof.  J.  Victor  Carus.      Fenzl.      Dr.  H.  B.  Geinitz. 

v.  Siebold.     Virchow. 

Während  des  Kriegs  wurden  eine  Anzahl  die  Reorganisation  der  Akademie  betreffende 
Gegenstände  schriftlich  besprochen,  und  nach  wiederhergestelltem  Frieden  trat  die  Commission 
während  der  Woche  vom  24.  bis  30.  April  1871  in  Dresden  zusammen.  Sie  einigte  sich 
in  den  an  6  Tagen  gehaltenen  Sitzungen  über  die  wesentlichsten  der  bei  den  neuen  Statuten 
zu  beobachtenden  Grundsätze,  sowie  über  die  Fassung  eines  Theils  der  Paragraphen,  und 
beauftragte,  da  die  Geschäfte  der  Mitglieder  ein  längeres  Zusammenbleiben  unmöglich  machten, 
den  Präsidenten ,  nach  den  gewonnenen  Ergebnissen  den  Statutenentwurf  vollständig  zu- 
sammenzustellen.  — 

Durch  weiteren  schriftlichen  und  mündlichen  Meinungsaustausch  auf  Grundlage  dieses 
Entwurfs  ist  die  Revision  der  Statuten  nunmehr  soweit  gediehen,  dass  die  Commission  hoffen 
darf,   dieselben  in   nicht  zu  langer  Zeit  den  Mitgliedern  der  Akademie  vorlegen  zu  können.  — 


Gestorbene   Mitglieder. 

Im   December    1862    (zu  Chartum) :     Dr.   Johann  Natterer,    Custosadjunkt   am   k.  k.  Hot- 

kabinet  zu  Wien.     Aufgenommen  den   15.  August   1858,    cogn.   Lichtenstein  I. 
Am  30.  Januar   1866:     Dr.    Johann   Joseph    Ignatz    von    HofFmann,    königl.  bayerischer 

Hofrath,     Direktor    des    königl.    Lyeeums     zu    Aschaffenburg.      Aufgenommen     den 

3.  August   1819,  cogn.  Vega. 
Am  8.  Mai  1866:     Dr.  Georg  Jan,    Direktor  des  öffentlichen  Museums  zu  Mailand,    früher 

Direktor  des  botanischen  Gartens  zu   Parma.     Aufgenommen    den    hfc— April— 1-&6W, 

cogn.   Allioni. 
Am   11.  Juni   1866:    Dr.  Johann  August  Burehard,  königl.  preussischer  Hofrath.  Direktor 

des  schlesischen  Provincial  -  Hebeammeninstituts  .     Privatdocent  der  Geburtshülfe  an 

der  Universität  zu  Breslau.     Aufgenommen   den   15.  August    1853,   cogn.   Stein. 


22 

Am  30.  November  1866  :  Heinrich  Christian  Beck,  königlicher  protestantischer  Pfarrer 
zu  Hohenstadt  (au  der  Pegnitz),  früher  zu  Schweinfurt.  Aufgenommen  den  2.  Ja- 
nuar 1852,  cogn.  Metzger. 

Am  17.  Februar  1867:  Dr.  Stephan  Johann  Marianini,  Professor  der  Mathematik  und 
Physik  an  der  Universität  zu  Modena.  Aufgenommen  den  30.  November  1840, 
cogn.  Volta. 

Im  März  1868  :  Wilhelm  Eduard  Gottfried  Seemann  zu  Hannover.  Aufgenommen  den 
15.  August   1853,  cogn.  Loudon. 

Am  16.  März  1868  (zu  Breslau):  Hugo  Bernhard  Sigismund  Baron  von  Rothkirch, 
Gutsbesitzer  auf  Gross-  und  Klein  -  Schottgau  ,  Privatassistent  bei  der  Sternwarte 
zu  Breslau.     Aufgenommen  den    1.  November   1854,  cogn.   Boguslawsky. 

Am  15.  August  1868  (in  Schweinfurt):  Friedrich  Emmert,  evangelischer  Altpfarrer  zu 
Zell  bei  Schweinfnrt.     Aufgenommen  den   2.  Januar  1852,   cogn.  Fehr. 

Am  28.  December  1868:  Dr.  Franz  Joseph  Adelmann,  emerit.  Professor  der  Natur- 
geschichte in  Würzburg.  Aufgenommen  den  28.  November  1820,  cogn.  Kigge- 
larius. 

Am  1.  Januar  1870:  Dr.  Carl  Heinrich  Ebermaier,  Geheimer  Medicinal-  und  Regierungs- 
rath,  Leibarzt  Ihrer  Maj.  der  Königin  von  Preussen.  zu  Düsseldorf.  Aufgenommen 
den  10.  Juni  1829,  cogn.  Ebermaier. 

Am  10.  Februar  1870:  Dr.  Georg  Wilhelm  Stein,  ehem.  Professor  der  Geburtshülfe  und 
Direktor  der  gefcurtshülflichen  Klinik  zu  Bonn.  Aufgenommen  den  28.  November 
1820,  cogn.  Steinius. 

Am  7.  Mai  1870:  Dr.  Johann  Nepomuck  Freiherr  von  Seeburger,  k.  k.  Hofrath,  pension. 
erster  Kaiserlicher  Leibarzt  zu  Wien.  Aufgenommen  den  16.  September  1856, 
cogn.  Sorbait. 

Am  23.  August  1870:  Dr.  Cl.  M.  Guyon,  corresp.  Mitglied  der  französischen  Akademie. 
Oberarzt  bei  dem  französischen  Heere  in  Algier.  Aufgenommen  den  2.  November 
1864,  cogn.  Celsus  Africanus. 

Am  20.  April  1871  (zu  Bordeaux):  Dr.  Franz  Achill  Longet,  Mitglied  der  französischen 
Akademie,  Professor  der  Anatomie  und  Physiologie,  Oberarzt  am  Hospital  St.  Dionys 
zu  Paris.     Aufgenommen  den   15.  October   1847,   cogn.  Brechet. 

Am  28.  April  1871  :  Dr.  Franz  Ritter  von  Sehaub,  Direktor  der  Akademie  für  Handel 
und  Nautik  und  Schulrath  für  die  nautischen  Schulen  zu  Triest.  Aufgenommen  den 
2.  November  1864,  cogn.  Zach  HI. 

Am  3.  Juli  1871  (zu  Meran):  Dr.  Carl  August  Julius  Milde,  Professor  an  der  zweiten 
höheren  Bürger-  und  Realschule  z.  h.  Geist  zu  Breslau.  Aufgenommen  den  24.  De- 
cember 1850.  cogn.  Vaucher  II. 

Ausgetretenes  Mitglied. 

Der   deutsch  -  französische    Krieg    hat    leider    auch    auf   den    wissenschaftlichen    Kreis 
unserer  Akademie  seinen  Einfluss  geübt. 

Herr   Graf  Hippolyt    Franz    von  Jaubert   zu    Givry   bei   Jouet ,    Depart.  Cher, 
aufgenommen  den  11.  Januar  1858,  cogn.  Gundelsheimer , 


23 

hat  es  mit  seinen  Ansichten  unvereinbar  gehalten,  länger  Mitglied  unserer  Akademie  zu  bleiben 
und  die  Gründe  für  seinen  Austritt  in  folgendem   Schreiben  mitgetheilt  : 

A  Monsieur  le  President  de  1' Academie  imperiale  allemande 
des  curieux  de  la  nature,   en  Session  ä  Dresde. 

Bordeaux,  20  Ferrier  1871. 
Monsieur, 

Je  me  suis  senti  grandement  honore  lorsqu'en  1858  j'ai  recu  le  diplöme  de  membre 
de  votre  celebre  Academie,  sous  le  Cognomen  de  Gundelsheimer,  compagnon  de  Tournefort 
en  Orient,  allusion  obligeante  ä  mes  travaux  comme  botaniste  voyageur  dans  ces  contrees. 
La  guerre  actuelle  entre  nos  deux  nations  a  pris  un  tel  caractere,  qu'un  Francais  ne  peut 
plus,  sans  compromettre  sa  propre  dignite,  entretenir  de  relations,  meine  scientifiques ,  de 
l'autre  cote  du  Rhin.  En  consequence,  je  vous  prie  de  vouloir  bien  retrancher  mon  nom 
de  la  liste  des  Membres  de  votre  Academie. 

Agreez  personellement ,  Monsieur  le  President,  l'assurance  de  ma  consideration  tres- 
distinguee.  Qu  Ja^ert, 

Membre  de  ['Institut,  Depute  du  Cher  ä  Fassemblee  nationale. 

Dr.  Behn. 


The  Royal  Irish  Academy  und  das  Bombardement  von  Paris. 

Nach   Beginn   der   Belagerung    von   Paris,    Ausgangs  1870,    erliess   die   Royal    Irish 

Academy  zu  Dublin    an    viele    wissenschaftliche  Gesellschaften  folgende  Aufforderung,    sich    ihr 

anzuschliessen,  um  ein  Bombardement  von  Paris  zu  verhüten. 

17.  November  1S70. 
Sir, 

„I  am  directed  by  the  Royal  Irish  Academy  to  fonvard  to  you  the  inclosed  copy  of 
a  Memorial  to  Her  Britannic  Majesty's  Government  and  to  solicit  the  Cooperation  of  Yoiir 
Academy  in  the  object  of  it. 

Your  faithfully 

W.  K.  SulMvan, 
Secr.  of  the  Academy. 

Copy  of  Memorial  to  her  Majesty's  Government,    adopted  by  the  Royal  Irish  Academy, 
at  their  general  Meeting  held  on  Monday,  November  14"'  1870. 

To  the  Right  Hon.  Earl  Granville,  K.  G.,  Her  Majesty's 
principal  secretary  of  state  for  foreign  affairs. 

„We,  the  President  and  Members  of  the  Royal  Irish  Academy,  desire  to  call  the 
earnest  attention  of  Her  Majesty's  Government  to  the  irreparable  loss  which  would  be  sustained 
by  the  whole  eivilized  world  if  the  inestimable  scientific,  literary  and  other  collections  of  Paris 
should  be  destroyed  or  seriously  injured  during  the  siege.  That  city  contains  galleries  stored 
with  treasures  of  art,  libraries  rieh  in  every  species  of  literary  monument  and  scientific  mu- 
seums  which  are  amongst  the  formost  in  their  several  kinds.  These  collections  represent  the 
aecumulated  labours  of  many  generations,  and  are,  in  truth,  the  property  not  of  France  only 


24_ 

but  of  the  whole  civilized  world.  Many  of  fche  objects  contained  in  theni ,  if  once  allowed 
tu  perish ,  110  subsequent  cxertion  could  ever  replace.  The  fate  of  the  Library  at  Strasburg 
shows  that  these  pricelese  collections  are  in  real  and  immiuent  peril  from  tlie  Operations  of 
war.  It  is  not  for  us  to  pronounce  any  opinion  on  the  rneiits  of  the  present  lamentable 
struggle,  or  on  the  conduct  of  either  of  the  contending  parties ;  but  as  members  of  a  body, 
having  for  its  object  the  cultivation  of  Science,  Literature  and  Archaeology,  we  protest,  in 
the  naiiie  of  the  hitellectual  interests  of  Humanity,  against  the  destruction  of  these  collections ; 
and  we  respectfully  call  lipon  Her  Majesty's  Government  to  use  their  utmost  efforts  for  their 
preservation ,  by  impressing  on  the  belligerents  the  duty  of  takiug  every  possible  precaution 
for  their  protection  from  the  dangers  to  which  they  are  likely  to  be  exposed." 

Die  Dubliner  Akademie  hielt  es  für  geeignet,  diese  Aufforderung  auch  an  deutsche 
Gelehrten-Vereine  und  auch  an  unsre  Akademie  zu  richten,  und  empfing,  wie  von  andrer  Seite, 
so  auch  seitens  des  Präsidiums  folgende  ablehnende  Antwort : 

An  die  Royal   Irisli  ACiMlflllV 

Dublin. 

„Die  Kaiserlich  L.-C.  Deutsche  Akademie  der  Naturforscher  bedauert  nicht  in  der 
Lage  zu  sein,  der  Royal  Irish  Academy  die  Mitwirkung  zu  gewähren,  zu  der  sie  durch 
das  Schreiben  des  geehrten  Sekretärs  der  Königlichen  Akademie  vom  17.  d.  M.  aufge- 
fordert wiid. 

„Würde  dieselbe  auch  mit  nicht  geringerem  Schmerze  als  die  Koyal  Irish  Academy 
es  betrauern,  wenn  durch  die  Belagerung  von  Paris  unersetzliche  Theile  der  reichen  wissen- 
schaftlichen Schätze  dieser  Stadt  zerstört  werden  sollten,  wie  dies  leider  bei  der  Belagerung 
von  Strassburg  der  Fall  gewesen  ist,  so  kann  sie  sich  doch,  da  sie  eine  deutsche  Akademie 
ist,  nicht  auf  den  Standpunkt  der  Königlichen  Akademie  stellen,  welche  sich  nicht  berechtigt 
hält,  eine  Meinung  über  das  Verschulden  dieses  bedauerlichen  Kampfes  und  das  Verfahren  der- 
beiden  streitenden  Theile  zu  äussern. 

„Dass  die  Stimme  der  Akademie  der  Naturforscher  auf  die  gegenwärtigen  Machthaber 
in  Frankreich  irgend  einen  Einnuss  ausüben  werde ,  kann  sie  leider  nicht  erwarten ,  und  sie 
darf  nicht  gegen  Maassregeln  protestiren ,  die  die  Sicherheit .  die  Unabhängigkeit  und  der 
Friede  Deutschlands  dringend  erheischen  möchten,  welche  ihr  Vaterland  durch  das  Opfer  vieler 
Tausende  seiner  Söhne  zu  erkämpfen  im  Begriff  steht. 

„Sollte  sich  dieses  Ziel  erreichen  lassen,  ohne  jene  Sammlungen  in  Gefahr  zu  bringen, 
so  ist  sie  überzeugt,  dass  die  Führer  der  deutschen  Heere,  die  vollkommen  den  Werth  jener 
in  Paris  aufgehäuften  Schätze  kennen,  und  z.  B.  in  St.  Cloud  und  Sevres  gezeigt  haben,  wie 
sehr  sie  bemüht  sind,  culturhistorische  Sammlungen  selbst  vor  der  Zerstörung  durch  die  eignen 
Besitzer  zu  retten,  sie  nicht  in  Gefahr  bringen  werden,  und  es  würde  ein  unbegründetes  und 
verletzendes  Misstrauen  beweisen,   darum  zu  bitten.   — 

„Eine  ernstliche  Gefahr  von  Seiten  der  Deutschen  Heere  würde  jenen  Sammlungen 
übrigens  nur  durch  ein  Bombardement  von  Paris  erwachsen.   — 

„So  lange  ein  solches  Verfahren  von  allen  Nationen  als  ein  berechtigtes  Kriegsmittel 
angesehen  wird,  obgleich  es  Schuldige  und  Unschuldige,  Wehrhafte  und  Wehrlose  in  gleichem 
Maasse  gefährdet,  kann  ein  Kriegführender  es  nicht  einseitig  aufgeben,  ohne  die  ihm  anver- 
trauten höchsten  Interessen  seines  Vaterlandes  zu  verletzen. 


„Sollte  indess  die  Königliche  Akademie  sich  von  dem  Versuche  Erfolg  versprechen, 
dieses  und  ähnliche  aus  einer  anders  fühlenden  Vorzeit  stammende  Mittel  der  Kriegsführung, 
wie  das  Erbeuten  von  Privateigentum  auf  dem  Meere  und  den  Handel  der  Neutralen  mit 
Waffen  und  anderer  Kriegscoatrebande  an  die  Kriegführenden ,  ganz  allgemein  abzuschaffen 
und  durch  das  Völkerrecht  verwerfen  zu  lassen,  wie  dies  mit  den  explodirenden  Geschossen 
des  Kleingewehrs  geschehen  ist,  so  würde  die  Deutsche  Akademie  der  Naturforscher  sehr  bereit 
sein,   so  weit  an  ihr  hegt,   diesen  wichtigen  Fortschritt   zu  unterstützen. 

„Dresden,  den  24.  Nov.   1870. 

Der  Präs.  d.  K.  L.  C.  D.  A.  d.  N. 
Dr.  Behn. 


Veränderung  im  Bureau-Personale  der  Akademie. 

Bei  einem  genaueren  Einblick  in  die  Verwaltung  der  Akademie  während  der  letzten 
Jahre  ergaben  sich  Anzeigen ,  dass  der  frühere  Sekretair  Gustav  Müller  das  grosse  Vertrauen 
missbraucht  habe,  welches  ihm  der  verstorbene  Präsident  Carus  bewies,  und  dass  er  sich  in 
seiner  Stellung  so  mancherlei  habe  zu  Schulden  kommen  lassen,  dass  er  unmöglich  darin  werde 
bleiben  können. 

Es  waren  dies  nicht  etwa  blos  Beweise  von  Nachlässigkeit  und  Püichtversäumniss, 
obgleich  auch  diese  zahlreich  und  so  erheblich  waren,  dass  sie  der  Akademie  und  anderen 
Anstalten  Verluste  verursachten. 

Die  hiesige '  Königliche  Bibliothek  beschwerte  sich,  dass  ihr  seit  dem  Jahre  1864  die 
Schriften  der  Belgischen  Akademie  nicht  zugegangen  seien,  welche  ihr,  wie  sie  erfahren,  all- 
jährlich als  Beischluss  durch  die  L.-C.  Akademie  zugesandt  waren.  Müller  hatte  sie  empfangen, 
aber  gleich  vielen  andern  Beischlüssen  nie  abgeliefert. 

Die  meisten  der  vermissten  Bücher  fanden  sich  zwar  später  in  den  Räumen  der 
Bibliothek  und  des  Bureaus  und  haben  nachträglich  abgeliefert  werden  können,  aber  einige 
haben  sich  nicht  auffinden  lassen ,  und  eins  der  betreffenden  Werke  war  eingebunden  und  von 
Müller  durch  seinen  Namen  als  sein  Eigenthum  bezeichnet  worden. 

Von  Berlin  kam  die  Kunde,  dass  die  Rechnung  der  Akademie  für  das  Jahr  1868  im 
Laufe  des  Jahres  1869  nicht  bei  dem  Königlich  Preussischen  Cultusministerium  eingereicht  sei. 
Müller,  dem  dies  oblag,  hatte  sie  nicht  ausgefertigt.  Sie  fand  sich  später  mit  dem  vom 
Präsidenten  Carus  dazu  bestimmten  und  bereits  im  Mai  1869  in  der  Reinschrift  unterzeich- 
neten Begleitschreiben  unvollendet    mit   mangelhaften    und    theilweise   unrichtigen  Belegen    vor. 

Der  Akademie  ist  durch  dies  Versäumniss  ein  Verlust  von  300  Thalern  erwachsen, 
die  als  ausserordentliche  Subvention  bei  Gelegenheit  der  Rechnungsablage  von  Seiten  des 
Königlich  Preussischen  Cultusministeriums  regelmässig  bezahlt  zu  werden  pflegten. 

Ernstlicher  noch  wurden  die  Bedenken ,  als  es  möglich  wurde ,  das  von  dem  ver- 
storbenen Präsidenten  Carus  eigenhändig  geführte  Cassenbuch  mit  den  inzwischen  bei  der 
Akademie  eingehenden  Rechnungen  und  Nachweisen  stattgehabter  Einnahmen  zu  vergleichen. 
Es  ergab  sich,  dass  Summen,  welche  Müller  für  die  Akademie  empfangen  hatte,  in  dem  Cassa- 
buche  fehlten.  Diese  Unregelmässigkeiten  Hessen  sich  zum  Theil  auf  eine  Reihe  von  Jahren 
zurück  verfolgen;  Müller  hatte  z.  B.  die  Dividenden,  welche  die  Gothaer  Feuerversicherungs- 
bank alljährlich  ihren  Versicherten .  zu  denen  auch  die  Akademie  gehörte ,  zu  zahlen  pflegt, 
Leop   VII  4 


26 

während  der  Amtsdauer  des  Präsidenten  Carus  regelmässig  erhoben,  aber  sie  waren  weder 
iu  dem  Cassabuehe  in  Einnahme  gebracht,  noch  sonst  nachweislich  verrechnet.  Die  nicht 
abgelieferten  Beträge  wuchsen  an  Zahl  und  Umfang  in  den  letzten  Lebensjahren  des  Präsi- 
denten Carus,  und  seit  dem  Tode  desselben  hatte  Müller  alle  für  die  Akademie  eingehenden 
Gelder  behalten. 

Während  er  auf  diese  Weise  über  bedeutende  Geldmittel  verfügen  konnte,  hatte  er 
indess  viele  ausstehende  Rechnungen,  ja  selbst  solche  unbezahlt  gelassen,  zu  deren  Berichtigung 
er  das  nöthige  Geld  seit  längerer  Zeit  empfangen  hatte.  Dies  Hess  sich  in  einigen  Fällen 
streng  nachweisen,  wo  Rechnungen  einliefen,  die  im  Cassabuehe  als  bezahlt  verzeichnet  waren, 
während  die  Gläubiger  durch  eigenhändige  Briefe  Müller's,  in  welchen  er  sich  wegen  der  ver- 
zögerten Bezahlung  entschuldigte,  darlegen  konnten,  dass  sie  das  Geld  noch  nicht  erhalten 
hatten.  Es  wurde  endlich  wahrscheinlich,  dass  Müller  mit  den  Akademieschriften,  die  sich 
in  den  Vorräthen  befanden,  zu  eigenem  Vortheil  Handel  getrieben  hatte. 

Ueber  mehrere  dieser  Punkte  befragt,  verweigerte  er  jede  Erklärung,  und  es  wurde 
nunmehr    unerlässlich ,   das  gewonnene  Material  der  Königlichen  Staatsanwaltschaft  vorzulegen. 

Dieselbe  fand  sich  dadurch  veranlasst,  die  Rechnuugsbücher  Müller's  mit  Beschlag 
zu  belegen.  Obgleich  die  hierbei  gewonnenen  Nachweise  immer  noch  unvollständig  waren, 
bestätigten  sie  doch  die  Verdachtsgründe  im  hohen  Maasse  und  bewogen  die  Königliche  Staats- 
anwaltschaft, diese  Angelegenheit  dem  Untersuchungsrichter  zu  übergeben.  Da  Müller  hier 
angesessen  war  und  einflussreiche  Fürsprache  fand,  so  hielt  der  Untersuchungsrichter  es  nicht 
für  nöthig,  ihn  sofort  zu  verhaften,  sondern  nahm  ihm  nur  vermittelst  Handschlags  das  Ver- 
sprechen ab,  sich  nicht  von  Dresden  zu  entfernen.  Müller  benutzte  dies  und  entwich  Anfang 
October  1870.  Eine  steckbriefliche  Verfolgung  blieb  fruchtlos.  Die  begonnene  Untersuchung 
hat  sich  daher  nicht  zu  Ende  führen  lassen  und  es  lässt  sich  auch  der  Betrag  der  Verluste, 
die  die  Akademie  durch  ihn  erlitten  hat,  nicht  genau  feststellen;  auch  sind  sie  mit  seiner 
Flucht  noch  nicht  abgeschlossen.  Es  waren  nämlich  die  Talons  der  Werthpapiere  eines  der 
Carus  -  Stiftung  gehörigen  Capitales  von  1000  Thlr. ihm  kurz  vor  dem  Tode  des  Prä- 
sidenten Carus  zur  Besorgung  neuer  Coupons  übergeben  worden  ;  Müller  hat  sie  indess  nicht 
zurück  geliefert,  wie  auch  von  seiner  in  einem  Werthpapiere  bestehenden,  nicht  erheblichen 
Caution  Talon  und  Coupons  fehlen. 

Bei  der  neuen  Besetzung  der  Stelle  wurde  es  möglieh  den  langgehegten  Wunsch  aus- 
zuführen, für  dieselbe  einen  wissenschaftlich  gebildeten  Mann  zu  gewinnen  ;  Herr  Dr.  F.  Hilgen- 
dorf  hat  seit  April  d.  Js.  die  Geschäfte  als  Bibliothekar  und  Vorstand  des  Bureaus  der  Aka- 
demie übernommen,  und  das  früher  regelmässig  für  Hnlfsarbeiter  verausgabte  Geld  ist.  zur 
Anstellung  eines  Copisteu   verwendet  worden.  Dr.  Behn. 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  19.  Juni  1871.) 


Zoologie. 

Th.  L.  Bischoff.     Verschiedenh.   in    d.   Schädelbild.    d.  Gorilla,    Chimpanse   u.  Orang-Utang. 

1867.   4".    nebst  Atlas.   2°. 
O.  Möttger.     Beitr.  zur  Kenntn.  d.  Fische  d.  unt.  Maingegend.  S.  A.  —  1869.  4U.  —  Beitr. 

z.  K.  d.  Reptilien  Spaniens  u.  Portugals.   S.  A.  —  1869.    8». 


27 

Dnnwrtiir.     Anatomie  et  Physiol.  des  Polypiers  conrposes  d'eau  douce.    2m*Edit. —  1836.  8°. 
G.  v.  Iraumfdd.    Beitr.  z.  Fauna  der  Nikobaren  II.  u.  III.  S.  A.  —  1868/9.  8°  (II.  2  Ex.). 

—  Ueb.  Drehkrankh.  bei  Gemsen.  S.  A.  —  1868.  8"  (2  Ex.).  —  Ueb.  Schirl's 
Schmetterlings-Selbstfänger.  S.  A.  —  1868.  8°  (2  Ex.).  —  Weitere  Mitth.  über  den 
Baumwollschädling  Egvptens.  S.  A.  —  1868.  8°  (2  Ex.).  —  Zoologische- Miscellen 
XIV.  XV.  XVI.  N.  A.'—  1867  9.  8"  (XIV.  u.  XV.  2  Ex.).  Ueb.  eimge  Pflanzen- 
verwüster  d.  J.  1869.  S.  A.  —  1869.  8".  —  Ueb.  d.  Artnamen  v.  Aphanapteryx. 
S.  A.  —  1869.  8°.    —    Vorl.   Mitth.   betreff,   d.   Arb.   üb.  d.  Farn,   der  Psyllen.   S.  A. 

—  1869.  8".  —  Die  ausgestorb.  u.  aussterb.  Thiere.  S.  A.  —  1869.  8°.  —  Ueb. 
Massenerscheinungen  namentl.  im  Thierreich.  S.  A.  —  1869.  8°.  —  Neu  aufgefund. 
Abb.  des  Dronte.  —  1868.  2". 

N.  Joly.     Sur  deux  cas  tres-rares  de  Melomelie  chez  le  mouton.     S.  A.   —  8°. 

Th.  Kirsch.     Beiträge  z.  Käferfaima  v.  Bogota.     Stück  3.  4.  5.  6.    S.  A.  —  8ft.     —      Rha- 

phidopalpa  signata  n.  sp.    S.  A.  —  8°.     — ■     Ueb.  d.  Larve  v.  Cossonus  ferrugineua. 

S.  A.  —  8°.     —     Ueb.  zwei  Fliegenlarven  aus  d.   Nacken  e.  Sperlings.     S.  A.  —  8°. 
G.   Krefft.     The  Snakes  of  Australia,  -  -   1869.    4°.     —     Two  Papers  on  the  Vertebrata  of 

the    Lower   Murray.    —    1865.     8".      —     Australian  Vertebrata     ( recent    and    fossil) 

repres.  all  the  genera.  —  1867.    8°.      —     On  the  Classific.   of  the  small  Dasyuridae. 

S.   A.   —   1866.    8".     —     Descr.  of  a  new  Spec.   of  the  Genus  Dromicia.     S.   A.   — 

1863.  8".  —    Descr.  of  a  new  Sp.  of  Hoplocephalus.  S.  A.  —  1863.  8".    —    Descr. 

of  Aspidiotes  melanocephalus.     S.  A.  —   1864.     8°.     —     Descr.    of   a    new  Spec.   of 

Rock-Kangaroo.     S.  A.  —   1865.   8°. 
G.  IAndström.     Om  Gotlands  nutida  mollusker.  —    1868.  8". 
A.  B.  Meyer.     Ueb.   d.  Giftapparat  d.   Schlangen.      S.  A.  —    1869.  8". 
Pokorny.     Illustr.  Naturgesch.  d.  Thierreichs.      10.  Aufl.  —  1871.  8°. 
A.  Preudltomnu    de  Borre.    Descript.  d'un  j.  indiv.  de  la  Dermatemys  Mawii,  espece  americ. 

S.  A.  —  1869.  8°,     —     Descript.  d'unc  nouv.  esp.  amer.  du  genre  Gaiman.     S.  A. 

—  1869.   8Ü.      —      Descr.   d'une   nouv.   esp.   afr.   du   gerne   Varan.   S.  A.  —  1870.   8°. 
Sam.  H.  Scudder.     Notice  of  some  americ.  sp.  öf  Pieris.    S.A.  —  1861.   8°.     —      Aditional 

Remarks  upon  the  Odonata  of  the  Isle  oT  Pines.     S.  A.  —   1867.    8". 
G.  SeicUitz.     Dir  Bildungsgesetze  d.   Vogeleier.     1869.   8°. 
C.  Stäl,     Hemiptera  africana.      Bd.   1—4.   —   1864/6.    8°. 
C  J.  Sundewall.     Aristoteles  Tliierarten.  —  1863.   8°.     —     Conspectus  avium   picinarum.  — 

1866.   8°. 
A.  Thielens.     Notes  malacologi(|ues  par  Senoner,   traduites  de  lTtalien.     S.  A.  —   1869.»  8°. 

Botanik. 

E.  v.  Berg.     Additamenta  ad  Thesaurum  litteraturae  botanicae  111.  —    1864.  8". 

_P.  U.  J.  Blasqxies.  Maguey  mexicano  (Agave  maximilianea).  —  1865.  8°.  [Gesch.  d.  H. 
Geh.  Justizr.  Siebdrat.] 

Dumortitr.     Sur  les  Jungerraaimiacees  Fase.    1.   1835.  8°   '4  Ex.).  Les  espöees  indigenes 

du  g.  Scrophularia.  —  1834.  8°.  —  Analyse  des  Familles  des  Plantes.  —  1829. 
8°  (2  Ex.).  —  Verb,  over  h.  Gechlacht  d.  Wilgen  (Salix).  —  1825.  8°.  — 
Monographie  des  Ronces  de  la  Flore  Beige.  S.  A.  —  1863.  8°.  —  Monographie 
du  g.  Batrachium.  S.  A.  —  1863.  8°.  —  Monogr.  des  Roses  de  la  Flore  beige 
S.  A.  —  1867.  8°.  —  Note  sur  le  staminode  des  Scrophulaires  aquatiques.  S.  A. 
■  1868.  8n  (2  Ex.).  —  Le  gerne  Michelaria  et  la  Classification  des  Graminees. 
8.  A.  —  1868.  8°  2  Ex).  —  Monogr.  du  g.  Pulmonaria.  S.  A.  —  1868.  8°.  — 
Les  Scirpes  triquetres.  8.  A.  —  1868.  8°.  —  Bouquet  du  littoral  beige.  S.  A. 
—    1869.  8°  (2  Ex.). 

A.  G.  Eichler.     Balanophoreae  brasilienses.  —    1869.    2°. 

Göpixrf.     Ueb.    Inschriften   u.   Zeichen  in   lebenden   Bäumen.      S.   A.  —   1869.   8ft  (2   Ex.). 

4* 


28 

v.  Herder.  Mittheil.  üb.  d.  period.  Entwickl.  d.  Pfl.  im  freien  Lande  d.  k.  bot.  Gart,  zn 
St.  Petersb.  Hit.  2.  S.  A.  —  1866.  8°.  —  Die  period.  Erschein,  d.  Pflanzen- 
lebens bei  St.  Petersb.  im  Sommer  1867.  —  1867.  8°.  —  Reisen  im  Süden  v. 
Ostsibirien  durch  Radde.  Bot.  Abth.  Monopetaleae  Bd.  III  2<  3-  4.  S.  A.  —  1867/70.  8°. 

v.  Hinüber.  Nachtrag  zu  d.  Yerzeichn.  der  in  d.  Grafsch.  Hoja  u.  Dipholz  bis  jetzt  beob. 
Gefässpfl.  —  8°. 

J.  E.  Howard.     The  Quinology  of  the  East-Indian  Plantations.  —   1869.   2°. 

E.  Morren.  Description  et  Iconogr.  du  Lamprococcus  Weilbachi.  S.  A.  —  1861.  8°.  — 
Determination  du  nombre  des  Stomates.  S.  A.  —  1864.  8°.  —  Heredite  de  la 
Panachure  (Variegatio).    S.  A.  —  1865.  8°.     —     Contagion  de  la  Panachure.    S.  A. 

—  1869.  8°.  —  Chorise  du  Gloxinia  speciosa  pelorie.  S.  A.  —  1865.  8°.  — 
Souvenirs  d'Allemagne  1864.  S.  A.  —  1865.  8°.  —  Recherches  experiment.  pour 
determiner  l'influence  de  certains  gaz  industriels  sur  la  Vegetation.  S.  A.  —  1866.  8°. 

—  L'origine  des  varietes  sous  l'influence  du  Climat  artiflciel  des  Jardins.  S.  A.  — 
1867.    8°.     —     La  duplication  des  Fleurs  et  la  Panachure  du  Feuillage.     S.  A.  — 

1867.  8°.      —     Seconde  Notice  sur  la  Duplication  des  Fleurs.     S.  A.  —   1868.  8°. 
L.  Netto.     Apontamentos  relativos  ä  botanica  applicada  no  Brasil.  —  1871.  8U. 

A.  Pohorny.     Beitr.  z.  Flora  d.  ungar.  Tieflandes.     S.  A.  —   1860.    8°  (2  Ex.).     —     Ueb. 

d.  angebl.  thier.  Natur  d.  Schieimpilze.  S.  A.  —  1860.  8°.  —  Notiz  üb.  d.  dies- 
jähr.  massenhafte  Auftreten  d.  Schneeschimmels  (Lanosa  nivalis).  S.  A.  —  1865. 
8°  (2  Ex.).     —     D.  Kampf  um  d.  Dasein  in  d.  Pflanzenwelt,     S.  A.  —  1870.    8°. 

—  Ueb.  d.  Verbr.  d.  Laubmoose  v.  Unter  -  Oesterreich.  S.  A.  —  1854.  8°.  — 
Ueb.  d.  Yerbr.  d.  Lebermoose  v.  Unt.-Oesterr.  S.  A.  —  1852.  8°.  —  Vorarb.  z. 
Kryptog. -Flora  v.  Unterösterr.  S.  A.  —  1854.  8°.  —  Zur  Flora  subterranea  d. 
Karsthöhle.     S.  A.  —  8°.     —     Instruct.  zur  Beob.  an  Kryptogamen.    S.  A.  —  4°. 

—  Ueb.  d.  Anwend.  d.  Buchdruckerpr.  zur  Darst.  physio-typischer  Pflanzenabdrücke. 
S.  A.  —  1856.  8°.  —  Ueb.  d.  Darst,  einig,  mikrosk.  bot.  Objecte  durch  Natur- 
selbstdruck.    S.  A.  —  1856.  8°.     —     Ueb.  d.  Nervat.  d.  Pflanzenblätter.     S.  A. - 

1858.  4°.  —  Oesterreichs  Holzpflanzen.  —  1864.  4°.  —  Ueb.  Grösse  u.  Alter 
österr.  Holzpfl.  S.  A.  —  1865.  8°.     —     Ueb<  d.  Wandern  d.  Pflanzen.  —  1863.  8°. 

—  Ueb.  Pflanzenphaenologie.  —  1864.  8°.  —  Ueb.  d.  geol.  Bedeut,  d.  Laub- 
moose. —   1865.    8°.     —     Ueb.  Dickezuwachs  u.  d.  Alter  d.  Bäume.  —  1866.    8°. 

—  Ueb.  den  naturgeschichtl.  Artbegriff.  —  1867.  8°.  —  Ueb.  d.  Ursprung  d 
Alpenpflanzen.  —  1868.  8".  —   Illustrirte  Naturgesch.  d.  Pflanzenreichs.  —  1870.  8° 

—  Bericht  d.  Commiss.  zur  Erforsch,  d.  Torfmoore  Oesterr.  1 — 5.  S.  A.  —  1858/60 
8°  (2r  Ber.   2  Ex.).     —     Ueb.  d.  Vegetat.  d.  Moore  im  Allgem.    S.  A.  —  1858.  8° 

—  Nachr.  üb.  d.  Torfmoor  am  Nassköhr  bei  Neuberg  in  Steierm.    S.  A.  —  1858.  8° 

—  Unters,  üb.  d.  Torfmoore  Ungarns.    S.  A.  —  1860.  8°. 

A.  Tollender.     Wem  gebührt  d.  Priorität  in  d.  Anat.  d.  Pfl.  dem  Grew  od.  d.  Malpighi?  — 

1868.  4°.  —  Das  Entst.  u.  d.  Bild.  d.  kreisrunden  Oeffn.  in  d.  äuss.  Haut  d. 
Blütenstaubes.  —  1867.  4°.  —  Neue  Unters,  üb.  d.  Entst,  d.  Blütenstaubes.  — 
1868.    4°. 

E.  Regel.     Sertum  petropolitanum.    Fase.  3.  4.  —   1869.  2°. 

E.  Hegel  u.   v.  Herder.     Enumeratio  plantarum  in  region.  eis-  et  transiliensibus   a  Cl.  Seme- 

novio  1857  collectarum  4.  5.    S.  A.   —   1868/9.  8°. 
H.    W.  Beichardt.     Ueb.  d.  Gefässbündel-VertheiL  im  Stamme  u.  Stipes  d.  Farne.    S.  A.  — 

1859.  4°.  —  Orthorhynchium  eine  n.  Laubmoos -Gatt,  S.  A.  —  1868.  8°.  — 
Diagnos.  d.  n.  Art.  v.  Laubmoos.  d.  Novara-Exp.  S.A. —  1868.  8°.  —    Neckeropsis, 

e.  n.  Laubmoos-Gatt.  S.A.  —  1868.  8°.  —  Ueb.  e.  massenh.  Auftret.  v.  Cladophora 
viadrina.  S.  A.  —  1864.  8°.  —  Ueb.  zwei  n.  Art,  v.  Centaurea  aus  Kurdistan. 
S.  A.  —  1863.  8°.  —  Ueb.  d.  Manna-Flechte  Sphaerothallia  esculenta.  S.  A.  — 
1864.  8°.  —  Ueb.  Conferva  aureofulva.  S.  A.  —  1864.  8°.  —  Ueb.  d.  Vork.  v. 
Helminthosporium  rhizoctonum.   S.  A.  —  1864.   8°.   —  Beitr.  z.  Moosflora  Steiermarks. 


29 

S.  A.  —  1864.  8U.  —  Beitr.  z.  Kryptog.-Flora  d.  Maltathales.  S.  A.  —  1864 
8°  (2  Ex.).  —  Ber.  üb.  d.  a.  e.  Reise  nach  d.  Quarnerischen  Inseln  gee.  Sporenpfl. 
S.  A.  —  1863.  8°.  —  Aecidium  anisotomes.  S.  A.  —  1865.  8°.  —  Ueb.  d.  centrale 
Gefässbündel-Syst.  ein.  Umbelliferen.  S.  A.  —  1856.  8°.  —  Beitr.  z.  Moosfiora  d 
Snlzbacher  Alp.  i.  Südsteienn.  S.  A.  —  1861.  8°.  —  Die  Sporenpflanzen  u.  ihre 
Unterschiede  v.  d.  Saamenpfl.  —  1866.  8°.    —     (Jeb.   d.  Pflanzenleben  d.  .Meeres.  — 

1867.  8U.     —     Ueb.  d.  gegenw.  Stand  uns.  Kennt«,  d.  Sporenpfl.  —  1865.  8Ü.     — 
MisceUen  Nr.  1—38.    S.  A.  —  1866/8.  8°. 

J.  F.   Ruprecht.    Zur  Gesch.  d.  Museen  d.  k.  Acad.  d.  Wiss.,  I.  d.  bot.  Museum.   [St.  Petersb.J 
S.  A.  —  4°. 

F.  Schuh.     Etüde  sur  quelques  Carex.  —  1868.  8°. 

G.  Schweinfurth.     Reliquiae  Kotschyanae.  —  1868.    4°.     —     Beitrag   z.  Flora  Aethiopiens. 

Abth.  1.  —  1867.  4«. 
M.  Sontagh.     Az  erjedes  es  as  üj  gomba-elmeiet.  —   1870.  8°. 
A.  Thielens.     Note  sur  le  Myosotis  Dumortieri.    S.  A.  —  1868.  8°.     —    Petites  observations 

sur  quelques  Plantes  critiques.  S.A.  —  1868.  8l.  —  Note  sur  le  Cytisus  decumbens. 

S.  A.  —  1868.  8".     —     Note  sur  le  Senecio  barbareaefolius.  S.  A.  —  1868.  8°.    — 

Notice  sur  le  Carex  ligerina.  S.A. —  1868.  8°.  —  Notice  sur  l'Asparagus  prostratus. 

S.  A.  —  8°.     —     Petites  observ.  sur  quelques  Plantes  critiques  suppl.  1.2.  S.  A.  — 

8°  (Sup.  2  in  2  Ex.j. 

Mineralogie  u.  Geologie. 

J.    Sarrande.     Reapparition  du  Genre  Arethusina.  —  Faune  Silurienne  d.  envir.  de  Hof.   — 

1868.  8U.     —     Distribution  des  Cephalopodes  dans  les  contrees  siluriennes.  S.  A.  — 
1870.  8U  (2  Ex.).     —     Defense  des  Colonies.     Hft.  4.  —   1870.  8°. 

A.  F.   Besnard.     Die  Mineralogie    in    ihren   neuesten  Entdeck,  u.  Fortschritten   im   J.   1867. 

S.  A.  —  1868.  8«.     —     idem  im  J.  1869.     S.  A.  —   1870.  8°. 
O.  Böttger.     Beitr.  z.  palaeont.  u.  geol.  Kenntn.  d.  Tertiärform,  in  Hessen.  —   1869.  4°. 
W.  Bunker.     Palaeontographica  Bd.  18 1~6.  —  1868.    4». 

E.  v.  Eichwald.     Beitr.  z.  Gesch.  d.  Geognos.  u.  Palaeont.  in  Russland.     S.  A.  —  1867.    8U 
A.   Erdmann.     Sveriges  Geologiska  Undersökning.  Nr.  26 — 30.  —   1868.  8°. 

//.  B.   Geinitz.     Mittheil,  aus  d.  k.  mineral.  Museum  in  Dresden.   1869.  —    1870.  8U. 

W.   v.  Haidinger.     Bericht    üb.  die  geoloa.  Uebersichtskarte  d.  österr.-ung.  Monarchie  v.  F. 

v.  Hauer.     S.  A.  —   1871.  8°. 
G.  Jenzsch.    Ueb.  eine  mikrosk.  Flora  u.  Fauna  krystallinischer  Massengesteine.  —  1868.  8°. 
L.  J.  Igelström,  A.  E.  Nordenskjöld,  F.  L.  EJcmann.     On  the  existence  of  rocks  containing 

organic  substances  in  the  fundamental  gneiss  of  Sweden.     S.  A.  —  8°. 
G.   Karsten.     Beiträge  zur  Landesk.   d.  Herzogth.   Schleswig  U.  Holstein.    I.  Reihe,  mineralog. 

Inhalts.    Hft.   1.  —  1869.  4°. 
J.   G.   0.  LinnarsSOn.     On   some    Fossils    found    in   the    Eophyton    Sandstone     at    Lugnäs     in 

Sweden.    S.  A.  —   1869.  8«. 

F.  Mohr.     Geschichte  der  Erde.  —   1866.  8°.     —     Ueb.  d.  Erdbeben  in  Südamerika  u.  die 

Ursache  d.  Erdbeben  im  Allgemeinen.     S.  A.  —  8". 
A.  E.  Nordenskjöld.     Sketch  of  the  Geology  of  Spitzbergen.    S.  A.  —   1867.  8«. 
A.  Pokorny.     Ulustrirte  Naturgesch.  d.  Mineralreichs.  —  1870.  8P. 
R.  Richter.     D.    thüring.    Schiefergebirge.     S.    A.  —   1869.     81'.     —     Myophorien    d.    thür. 

Wellenkalks.    8.  A.  —  1869.  8".     —     Aus  d.  thür    Schiefergeb.    S.  A.  —  1871.  8U. 

—      Thüring.  Porphyroide.   —   1871.    4°. 
Qtiintino  Selki.      Relazione    sulla   memoria    di    G.   Struever :     Studii    sulla    mineralogia    italiana 

Pirite  del  Piemonte  e  dell'  Elba.    8.  A.  —   1869.  8°. 
A.   Thielens.     Notices   sur   les  Terrains   tertiaires  de  la  Belgique    par   A.  v.  Koenen.    traduit 

par  Th.    S.  A.   —   1870.  8«. 


30 

Geographie. 

E.  v.   Berq.     Ueb.  d.  Jassak,    od.  d.  Felltribut  d.  nomadisirenden  Volksstämme  Sibiriens.  — 
1868.    8». 

D.  Csrdhier.      Die    Höhenverhältnisse    d.    Flussgebiets    der    Bistritz.   —    1869.     8°.      —     Die 

Höhenverh.  d.  Bistritzer  Distrikts.   —   1870.     8".      [Gesch.    d.   Vereins    f.    siebeubürg. 

Landesk.J 
J.  Haast.     Report  on   the  Headwaters  of  the  River  Rakaia.   —    1867.   2°. 
A.  Murray.     Journal  of  Travel  and  natural  History.     V.   1  6.  —  1869.    8'. 
A.  Petermann.    Instruction  f.  die  zweite  Deutsche  Nordpolar-Expedition  1869/70.  —  1869.   4". 

—  Die  Deutsche  Nordpolexpedition  Mai-Juni   1868.   —  4°. 

C.  Borgen  u.  B.  Copeland.     Kurze  Gesch.   d.  Ueberwinterungen  in  d.   arkt.  Reg.   w.  d.  letzten 

50  Jahre.     S.  A.   —    1869.  4». 
L.  Beissenberger.     Zur  Höheukunde  von  Siebenbürgen.  - —   1869.    4°. 

J.   Teutsch.     Beitr.  z.  Klimatolog.  u.  statistischen  Kenntniss  der  Stadt  Schässburg.  —  1867  8.  8°. 
ü.    Wüllerstorf-Ufbair.     Reise  der  österr.  Fregatte  Novara.    Zoolog.  Theil.  Bd.  1.    Anthrop.  Th. 

Abth.  3.  —   1868/9.  4"  (Anthr.  Th.   2  Ex.). 

Technologie ,   Ackerbau. 

H.  B.   Geinitz   u.   C  Th.  Sorge.     Uebers.    d.    im   Kön.    Sachsen    zur   Chausseeunterh.    verw. 

Steinarten.   —    1870.,  4". 
C.  F.  Liernur.     Offher  Brief  auf  die  Aeusserungen  d.  Dr.  G.  Varrentrapp  [Canal-System].  — 

1868.    8". 

E.  Morren.     La  Belgique  horticole.     Bd.   19.  —    1869.  8°. 

L.  Netto.     Sobre  a  Colleccäo  das  Madeiras  do  Brasil.  —   1867.  8n. 

F.  Noble.     Die  laudwirthscb.  Versuchs-Stationen.    Bd.  10 +~6.   11.   12.   13 '-5.  —  1868  71.  8". 

F.  Panizzi.     Prospetto  dell'  Agricoltura  del  circondario  di  Sanremo.     S.  A.  —  1870.  8°.      — 

Ampelogi'aphia    dei    caratteri    che  distinguouo  le  viti  e  le   uve  nel  circondario  di  San- 
remo.    S.  A.  —   1870.    8<>. 
H.    W.  Beiehardt.     Ueb.  d.  neuest.  Erfahr,  in  d.  Kartoftelkrankheit.    S.  A.  —  1865.   8«. 

G.  VimercaU.     Rivista  scientifico-industriale  del   1869.   —   1869.  8°. 

Allgemeine  Naturwissenschaft. 

C.  Amerling.     Gesammelte  Aufs.   a.   d.  Geb.  d.  Naturökonomie  u.   Fhysiokratic.  —  1868.    8°. 

—  Einiges    z.    Lehre    vom    Quantitativen    und    Qualitativen    in    d.   Natur.     S.  A.   — 
1865  6.  8°. 

D'Avoinc.     Notice  sur  Jean  Com.  Jacobs.  S.  A.  —  1850.  8°.    —    Lettres  sur  les  Illustrations 
medicales  Beiges.     S.   A.   —    1850.   8°.     [Gesch.   d.  Herrn  E.  Morren.] 

M.   Bortier.     Cobergher.     8.   A.   —  8°.      [Gesch.   d.  H.   E.   Morren.] 

C.  Broeckx.     Notice  sur  Fran§ois-Joseph  Rigouts.  S.A. — 1868.  8°.   [Gesch.  d.  H.  E.  Morren.] 

C.  G.  Ca/TUS.  V.  d.  Anforderungen  an  eine  künft.  Bearb.  d.  Naturwiss.  —  1822.  8°.  — 
Psyche.    —    1846.   8«. 

J.  P.  Durand.    La  philosophie  physiologique  et  medicale  ä  l'academie  de  medecine. —  1868.  8°. 

A.  Ernst.     Amadeo  Bonpland.   —    1869.  8°. 

G.  v.  Frauenfeld.  Offnes  Schieiben  an  Herrn  F.  Maurer^als  Erwiedr.  auf  dess.  Schmähschr. 
„ Nicobariana''.  —  1868.  8o  (4  Ex.). 

C.  F.   Gönne.     Flüchtige  Blicke  in  Natur  u.  Kunst.  —   1869.  8°. 

W.  v.  Haidinger.  Absehiedsgruss.  S.  A.  - —  1868.  —  Zur  Erinnerung  an  F.  v.  Thinnfeld. 
S.A.  —  1868.  4°.  ■ —  Bericht  über:  Catal.  of  Scientif.  Papers  compiled  by  the 
Royal  Society.  S.  A.  —  1870.  8».  —  Der  8.  Nov.  1845.  S.  A.  —  1870.  8°.  — 
Das  Eisen  bei  d.  homerischen  Kampfspielen.  S.  A.  —  1870.  8°.  —  Das  k.  k. 
Montanistische  Museum    u.  die  Freunde  der  Naturwissensch.   in  Wien.   —    1869.     8°. 

F.  A.  v.  Hartseti.     Untersuch,   üb.   Psychologie.   —    1869.   8". 


31 

Kicks.  Notice  sur  Franc,  van  Sterbeeck.  S.  A.  —  1857.  8°.  —  Biographie  de  Aiiselme 
Boece  de  Boodt.    S.  A.  —  8«    (2  Ex.).     [Geschenke  d.  H.  E.  Morren.] 

C.  Ludwig.    Rede  beim  Beginn  d.  Vorles.  in  d.  neuen  physiol.  Anst.  zu  Leipzig.  —  1869.  8°. 

L.  Magrini.  Sulla  importanza  dei  Cimelj  Scientifici  e  dei  Manoscritti  dei  Alessandro  Volta. 
S.  A.  —  1864.  8". 

V.  Martins.  [Necrolog  betreff.' A.  Oppel ,  G.  P.  Bond,  K.  v.  Raumer,  A.  v.  Baumgartner, 
J.  F.  Encke.]     S.  A.  —  1866.    8». 

M.  CJi.  Morren.     Eloges  'biographiques  des  Savans  de  la  Belgique  Nr.  9.    Jean-Pierre  Minkelers. 

—  1839.  8°.     [Gesch.  d.  H.  E.  Morren.] 

E.  Morren.     ä  la  memoire  de  R.  Brown.  S.  A.  —  1858.  8°.     —     Charles  Morren,  sa  vie  et 

ses  oeuvres.  —  1860.  8°.     —     Remacle  Fusch,  sa  vie  et  ses  oeuvres.  —   1864.  8». 

—  H.  M.  Gaede,  sa  vie  et  ses  oeuvres.  S.  A.  —  1865.  8°.  —  fitienue  Dossin. 
S.  A.  —  1865.  8».  —  P.  Coudenberg.  —  1866.  8°.  —  Marie-Anne  Libert  de 
Malmedy.    S.  A.  —  1868.  8°.     —     A.  Royer.     S.  A.   —   1867.  8». 

L.  Netto.     Investigajoes  historicas  e  scientificas   sobre  o  Museu    imperial    e  nacion.  do  Rio  de 

Janeiro.  —  1870.  8". 
A.  S.  Packard,    E.  S.  Morse,    A.  Hyatt   and  W.  Tutmann.      The    american    Naturalist. 

Vol.  2.  —  1868/9.    8°. 
H.    W.  Eckhardt.     Carl  Clusius.   S.  A.  —  8°.  Ueb.   d.   Haus,  in  welchem  C.   Clusius  in 

Wien  wohnte.   S.  A.  —  1867.  8».  —    E.  Fenzl,  eine  biogr.  Skizze.   S.  A.  —  1862.  8<>. 
H.  Schramm.     C.  F.  Ph.  v.  Martius.  —  1869.  8°. 

Silliman  and  Dana.     Amer.  Journ.  of  Sc.  and  arts  Nr.  130—140.  —   1867/9.  8°. 
A.  Spring.     Not.  sur  la  vie  et  les  travaux  de  C.  F.  P.  v.  Martius.    S.  A.  —  1871.  8°. 
0.    Ule  u.  K.  Midier.     Die  Natur  1867  35~32.    68.  69.  70  l~i2.  —  4«. 

Varia. 

A.  Angelini.     Niccolo  Macchiavelli  nel  suo  principe.  —   1869.  8°. 

F.  Cordana.     Del  Rendiconto  quadriennale  intorno  al  Manicomio  Anconitano.    —    1866.   8°. 

G.  W.   Childs.     The  public  Ledger  Building.  —  1868.  8». 

Dumortier.  Note  sur  les  hemicycles  de  la  cathedrale  de  Tournay.  —  1851.  8°.  —  Disc. 
sur  l'Etablissement  des  Francs  dans  les  Gaules.  —  1853.  8°.  —  Recherches  sur 
le  Lieu  de  Naissance  de  P.  P.  Rubens.  —  1861.  8°.  —  Nouvelles  Recherches  sur 
le  Lieu  de  Naiss.  de  Rubens.  —  1862.  8°.  —  Sur  le  Lieu  de  Naiss.  de  Constantiu 
le  Grand.  S.  A.  —  1866.  8°.  —  Disc.  sur  la  defense  nationale  et  le  parti  con- 
servateur.  —   1868.   8°. 

A.  Ghirardini.     Studj  sulla  lingua  umana.  —  1869.  4°. 

v.  Haidinger.     Bericht  über:  Biograph.  Lexicon  d.  Kaiserth.  Oesterreich.     S.  A.  —  1871.  8°. 

—  Erinnerung  an  den  Schwimmunterricht.     S.  A.   —   1870.   8°. 

H.  v.  Leonhardi.     Der  Philosophencongress  als  Versöhnungsrath.  —  1869.  8°. 

H.  Leonhardi  u.  V.  Andrae.     Krause's  emporleitender  Theil  d.  Philosophie. —  1869.  8°. 

[Morren  ?]     La  Question  universitäre.  —   1860.  8°. 

Bericht  üb.   d.  z.  Prag  abgehalt.  Philosophen-Congress.     8.  A.   —   1869.  8°. 

A.  Pokorny.     Jahresbericht  des  Leopoldstädt.  Realgymnasiums   1.   4.   6.  —   1865/70.   8°. 

P>.  Poli.     Süll'  insegnamento  dell'  economia  politica  o  sociale  in  Inghilterra.   S.  A.  —  1861.  8°. 

—  Del  Lavoro  messo  a  Capitale.    S.  A.  —  1865.  8°. 

A.  Qmtelet.  Statistique  internationale  de  l'Europe.  S.  A.  —  1869.  8°.  —  Sur  les  travaux 
d'ensemble  de  l'Academ.  [de  Belgique].  S.  A.  —  8°.  —  Notice  sur  le  congres  sta- 
tistique de  Florence  1867.     S.  A.  —  4°. 

F.  Ranzi.     Pianta  antica  della  Cittä  di  Trento.  —  1869.    8°. 

R.  Pächter.     Altes  Geld.  —  1870.  8°. 

K.  H.  Schier.     Die  arab.   Inschriften  in  d.  k.  Gemälde-Gallerie  etc.  zu   Dresden.  —  1867.   8°. 

J.  Traxisch.  Schriftsteller-Lexicon  der  Siebenbürger  Deutschen.  Bd.  1.  —  1868.  8".  [Gesch. 
d.  Ver.  f.  eiebenbürg.  Landeskunde.] 

*  Der  Bibliothekar  der  Akademie: 

Dr.  F.  Hilgendorf. 


DieTliäligkeit  der  pariser  Akademie  der  Wissenschaften  wahrend  der  Belagerung  und  der  Herrschaft  der  Commune. 

Die  nach  langer  Unterbrechung  vom  April  dieses  Jahres  ab  wieder  eingetroffenen 
Comptes  rendus  über  die  Sitzungen  der  pariser  Akademie  der  Wissenschaften  geben  Zeugnis* 
von  der  fast  ununterbrochenen ,  zu  Zeiten  sogar  sehr  regen  Thätigkeit  dieser  Körperschaft 
während  der  für  Paris  so  verhängniss vollen  Periode.  Erst  in  den  Schreckenstagen  am  Schluss 
der  zweiten  Belagerung  ist  und  zwar  nur  eine  einzige  Sitzung,  die  vom  22.  Mai,  ausgefallen. 
Der  71.  Band,  das  zweite  Semester  des  Jahres  1870  umfassend,  steht  an  Volumen  seinen 
Vorgängern  nicht  unverhältnissmässig  nach,  etwas  schwächer  erscheint  hingegen  derjenige  vom 
ersten  Semester  des  jetzigen  Jahres.  Die  Leistungen  der  Akademie  sind  um  so  anerkennens- 
wertster,  als  dieselbe  während  der  ganzen  Zeit  der  Erschliessung  auf  den  Fleiss  der  pariser 
Gelehrtenwelt  allein  angewiesen  war. 

Mehr  aber  als  der  Umfang  erscheint  der  Inhalt  der  Publikationen  von  den  äusseren 
Verhältnissen  beeinflusst.  Zwar  trifft  man  wohl  kaum  eine  Nummer,  welche  nicht  irgend  ein 
neutrales  wissenschaftliches  Thema  enthielte ,  indess  der  überwiegende  Theil  der  Verhand- 
lungen, Abhandlungen  und  Correspondenzen  knüpft  sich  eng  an  die  Fragen  an,  welche  die 
Einwohner  der  eingeschlossenen  Stadt  vorzugsweise  beschäftigen  mussten.  Vor  allem  war  es 
die  Erörterung  des  Werthes ,  der  Beschaffung  und-  Conservirung  der  Lebensmittel ,  die  mehr 
als  einhundert  Mal  zu  Mittheilungen  Gelegenheit  gab,  und  in  der  ansehnlichen  Seitenzahl,  die 
diesem  Capitel  gewidmet  ist,  spielt  wiederum  die  Discussion  über  die  aus  den  Knochen  zu 
ziehenden  Nahrungsstoffe  eine  hervorragende  Rolle. 

Den  demnächst  am  meisten  behandelten  Gegenstand  bildet  die  Luftschifffahrt ;  ihr 
gelten  einige  achtzig  Mittheilungen ,  die  sich  vor  Allem  die  Aufgabe  stellen ,  die  Luftschiffe 
steuerfähig  zu  machen.  Projekte,  die  Verbindung  nach  Aussen  durch  überirdische  Telegraphen- 
Liuien  herzustellen ,  kamen  viermal  zur  Sprache.  •  Auch  Vorschläge  zu  Apparaten  für  einen 
Verkehr  unter  der  Wasseroberfläche  bestimmt  liefen  ein. 

Unter  den  medicinischen  Verhandlungen  nehmen  die  chirurgischen,  zwanzig  an  der 
Zahl,  die  erste  Stelle  ein ;  jedoch  wurden  auch  die  übrigen  Gebiete  nicht  vernachlässigt ;  unter 
den  dreizehn  anderweitigen ,  die  Heilkunde  betreffenden  Mittheilungen  bezieht  sich  ein  grosser 
Theil  auf  Desinfektionsmittel. 

Mit  den  nicht  eben  zahlreichen  Vorschlägen  zu  optischen  Apparaten  für  Beobachtung 
feindlicher  Operationen,  über  Signaleinrichtungen ,  mehr  aber  noch  mit  den  Erörterungen  über 
neue  Geschütze,  Lafetten,  Bomben  und  umfangreichen  Abhandlungen  über  die  Theorie  der 
explodirenden  Substanzen  geht  die  Akademie  direkt  auf  das  Feld  der  Kriegswissen- 
schaften über. 

Von  politischen  Aeusserungen  hat  sie  sich  möglichst  fern  gehalten  und  den  wissen- 
schaftlichen Charakter  der  Versammlungen  gewahrt.  Die  Unterbrechung  der  wissenschaftlichen 
Arbeiten  (so  z.  B.  die  Räumung  der  meteorologischen  Station  auf  dem  Mont  Souris),  die 
(übrigens  unerheblichen)  Zerstörungen ,  welche  das  Bombardement  durch  die  Deutschen  an 
wissenschaftlichen  Anstalten  verursachte,  finden  ihre  Berichterstatter,  ebenso  geschieht  der 
Gefangennahme  Thenard's  und  einzelner  durch  den  Krieg  veranlasster  Todesfälle  Erwähnung. 
Für  einen  Protest  des  Institut  de  France  gegen  das  Bombardement  empfängt  die  Akademie 
Dank  und  Zustimmung  von  anderen  wissenschaftlichen  Gesellschaften  in  Paris. 

Umfangreicher  und  von  nicht  geringem  Interesse  sind  die  Berichte  über  die  unter 
der  Herrschaft  der  Commune  vollbrachten  Zerstörungen,  von  denen  besonders  die  in  der 
Gobelins-Mauufactur  und  in  dem  astronomischen  Observatorium  hervorgehoben  werden. 

Nach  der  Beendigung  der  deutschen  Belagerung  erscheinen  dann  als  Nachklänge 
Artikel,  welche  über  den  Gesundheitszustand,  die  gebrauchten  Desinfektionsmittel  und  die 
in  Anwendung  gekommenen  Nahrungsmittel  wälirend  der  Belagerungszeit  Uebersichten  gewähren. 

Einen  erfreulichen  Abschluss  bilden  die  Besprechungen  der  Akademie  über  eine  neue 
Belebung  der  höhereu  wissenschaftlichen  Lehrinstitute,  bei  welcher  der  deutschen  Verhältnisse 
gelegentlich  in  anerkennenswerther  Weise  gedacht  wird.  Man  ist  wohl  berechtigt  zu  hoffen, 
dass  das  hervorragendste  wissenschaftliche  Institut  Frankreichs  aucli  fernerhin  im  Dienste  der 
Wissenschaft  aller  nationalen  Parteileidenschaft  fernbleiben  wird,  und  dass  bald  zu  beider- 
seitigem Wohle  jene  freundlichen  Verkehrsverhältnisse  wiederhergestellt  sein  werden,  die  grade 
kurz  vor  dem  Ausbruch  des  Krieges  bei  der  letzten  Preisvertheiluug  in  den  zahlreichen  Aner- 
kennungen deutscher  Forschung  und  Gelehrsamkeit  einen  Ausdruck  gefunden  hatten. 

Abgeschlossen  den  4.  September  1871.  Druck  von  E.  Blochraann  £  Sohn  in  Dresden. 


NUNQUAM 


OTIOSUS. 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICHEN    LEOPOLDINO -CAROLINISCHEN    DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Beim. 


Nr.  5.  6. 


Heft   "V  II.    September — November  1871. 


Inhalt:    Amtliche   Mittheilungen :     Die  Carusstiftung.     —     Gestorbene  Mitglieder. 

Denkmünze  auf  Kröyer.  —  Eingegangene  Schriften.  —  Gründung  eines  natur- 
wissenschaftlichen Vereins  zu  Innsbruck.  —  Die  44.  Versammlung  Deutscher  Naturforseher 
und  Aerzte  in  Rostock  1871.    —    Ueber  quantitative  Spectralanalyse.    —    Anzeigen. 


Amtliche  Mittlieilunsrcn. 


Die  Carusstiftung. 

Zur  Feier  des  2.  November  1864,  des  50  jährigen  Professoren  -  Jubiläums  des  ver- 
storbenen Präsidenten  Carus ,  beschlossen  die  Adjunkten  der  Akademie  bei  den  Mitgliedern 
und  sonstigen  Freunden  und  Verehrern  des  Gefeierten  eine  Sammlung  zu  veranstalten,  die 
zu  einer  mit  der  Akademie  zu  verbindenden  Stiftung  bestimmt,  den  Namen  des  Jubilars  tragen 
und  deren  Zinsen  künftig  zur  Förderung  der  von  ihm  gepflegten  Wissenschaftszweige  nach 
seinen  Bestimmungen  verwendet  werden  solle.  Der  Director  ephem.  Herr  Geheimrath  v.  Martius 
und  ein  in  Dresden  zusammengetretenes  Comite  leiteten  das  Ganze  und  wurde  auf  diese  Weise 
die  Summe  von  1603  Thlr.  28  Ngr.  7  Pf.  zusammengebracht,  welche  nach  Abzug  der  Kosten 
von  Seiten  der  Akademie  derartig  ergänzt  wurde,  dass  die  Stiftung  mit  dem  nomineUen 
Capital  von  2000  Thlr.  —  —  zur  Hälfte  iu  Böhmischen  Westbahn-Prioritäten ,  zur  Hälfte  in 
Leop.  VII.  5 


34 

Galizischen  Ludwigsbahn  -  Prioritäten  ä  5  °/o  belegt ,  mithin  mit  einer  Jahreseinnahme  von 
100  Thlr.  —  —  begründet  werden  konnte. 

Es  trat  indess  schon  damals  das  Bedenken  ein,  ob  der  Ertrag  der  Stiftung  bereits 
für  den  beabsichtigten  Zweck  genüge,  und  in  einem  nach  der  Feier  erlassenen  Circulare  spricht 
das  Comite  die  Ansicht  aus,  dass  die  Benutzung  erfolgen  solle,  „wenn  das  gesammelte  Capital 
zu  einer  gewissen  Höhe  angewachsen  sein  werde." 

Der  Jubilar  hatte  über  diese  Stiftung  eine  lebhafte  Freude  und  war  darauf  bedacht, 
auch  von  seiner  Seite  dem  Capitale  eine  weitere  Erhöhung  zu  sichern.  In  den  vom  12.  Mai 
1865  datirten  nachträglichen  Erläuterungen  zu  seiner  letztwilligen  Verfügung  heisst  es  wörtlich  : 

.,9.  Hätte  ich  wohl  sehr  gewünscht,  für  öffentliche  Wohlthätigkeitsanstalten 
„etwas  irgend  Bedeutendes  thun  zu  können,  doch  schreibt  mir  hier  die  dringende 
„Rücksicht  auf  meine  Töchter  sehr  genau  gezogene  Grenzen  vor.  Ich  spreche 
„daher  hier  noch  den  Wunsch  aus,  dass  meine  lieben  Töchter  von  ihrem  Vermögen, 
„dessen  ungeschmälerter  Niessbrauch  ihnen  nöthigstes  ßedürfniss  ist,  bei  ihrem 
„dereinstigen  Scheiden 

„4  00  Thlr.  —  —  aber  der  Carus-Stiftung  übergeben  würden,  von  welcher 
„das  bis  jetzt  gesammelte  Capital  (worüber  Sekretär  Müller  die  Rechnung  führt) 
„in  meinem  Geldschränke  sich  niedergelegt  findet,  von  wo  es  später  vielleicht  dem 
„CuÄns-Ministerium  zur  Verwaltung  zu  übergeben  sein  dürfte. 

„Hinsichtlich  jener  künftig  von  meinen  Töchtern  auszusetzenden  Legate,  ver- 
biete ich  übrigens  hiemit  noch  ausdrücklich ,  dass  es  den  hiebei  interessirten 
„Legatoren  gestattet  werde,  hierüber  den  genannten  meinen  Töchtern  irgend  welche 
„Sicherstellung  oder  Caution  zuzumuthen. 

Carl  Gustav  Carus." 

Aus  dieser  testamentlichen  Bestimmung  scheint  sich  zu  ergeben,  dass  der  Präsident 
Carus  vor  Allem  bemüht  war ,  das  Capital  der  Carus  -  Stiftung  zu  vermehren ,  während  er  zu 
jener  Zeit  (Mai  1865)  noch  keine  Bestimmung  über  die  Benutzung  derselben  gefasst  hatte, 
diese  vielmehr,  wie  die  eventuell  in  Aussicht  gestellte  Verwaltung  durch  das  Cultusministerium, 
die  doch  nur  eine  interimistische  sein  konnte,  anzudeutea  scheint,  in  weitere  Ferne  schob, 
wohl  gleichfalls  von  der  Betrachtung  geleitet,  dass  der  Ertrag  der  Stiftung  noch  zu  gering- 
fügig sei,  um  sogleich  dem  beabsichtigten  Zwecke  zu  entsprechen.  Indess  vollzog  derselbe 
doch  unterm   1.  März  1866  folgende  Urkunde: 

Urkunde 
und  Bestimmungen  über  den  Fond  der  Carus-Stiftung. 

«/  10 

„Nachdem  bei  Gelegenheit  meiner  fünfzigjährigen  Dienst-Jubelfeier  am  2.  No- 
„vember  1864  mir  durch  den  Herrn  Geheimen  Hofrath  Dr.  Reichenbach,  Adjunct 
„unsrer  Akademie,  die  Mittheilung  gemacht  wurde,  dass  die  Mitglieder  unsrer 
„Akademie,  sowie  manche  andere  Freunde  und  Verehrer  eine  Stiftung  gegründet 
„hätten,  welche  als  ein  Jahrhunderte  hindurch  fortlebendes  Zeugniss  meiner  viel- 
„jährigen   Thätigkeit    und    der    mir    von    vielen   Seiten    gewordenen   Anerkennung 

„unter  dem  Namen 

„Carus-Stiftung" 


35 

„ junge  Männer  unterstützen  solle,    die   in   meinem  Geiste  fortfahren  würden,    sich 
„den  wissenschaftlichen  Forschungen   zu   widmen,    und  diese  Stiftung  zur  Zeit  auf 

2000  Rthlr.  Pr.  Court. 
,,sich  erhoben  hat,  welche  in  5  */o  Actien  bei  der  Akademie  niedergelegt  sind,  und 
..somit  jährlich  circa 

100  Rthlr.  Pr.  Court, 
„Zinsen  bringen,  so  bestimme  ich  darüber  wie  folgt : 

„1.  Da  einerseits  die  baldige  Vertheilung  dieser  Zinsen  der  Stiftung  aller- 
dings dem,  zu  dessen  Ehre  die  Stiftung  entstand,  eine  grosse  Freude  gewähren 
„würde,  andrerseits  aber  jedenfalls  die  Vermehrung  des  Capitals  nicht  weniger 
„wichtig  bleibt,  so  wünsche  ich,  dass  hiemit  dergestalt  abwechselnd  verfahren 
„werde,  dass,  wenn,  wie  ich  hiemit  bestimme,  die  Zinsen  des  bis  jetzt  vorhandenen 
„Capitals,  sowie  die  im  Jahre  1866  noch  eingehenden,  zunächst  sännntlich  zum 
„Capital  geschlagen  werden,  sodann  die  für  1867  flüssig  werdenden,  zum  ersten- 
„male  irgend  einem  wohlbefähigten  tüchtigen  Arbeiter  im  Fache  der  verglei- 
chenden Anatomie,  Physiologie  oder  Psychologie  zugetheilt  werden. 

„Die  Zinsen  vom  Jahre  1868  würden  dann  abermals  zum  Capital  geschlagen, 
„während  die  vermehrten  Zinsen  von  1869  nun  wieder  der  Vertheilung  unterlägen, 
„die   von  1870  aber  wieder  dem  Capital  zufielen,  und  so  in  infinitum  weiter. 

„2.  Da  eine  besondere  Aufsichts-  und  Verwaltungsbehörde  für  Einrichtung 
„und  Fortführung  dieses  Geschäftsganges  unbedingt  nothwendig  wird,  so  ernenne 
„ich  den  jedesmaligen  Präsidenten  unserer  Akademie  unter  Beirath  der  Herren 
„Adjuucteu  hiefür  als  Directoren,  welches  denn  nothwendig  nach  sich  ziehen  würde, 
„dass  dies  Vermögen  mit  dem  der  Akademie  zugleich  aufbewahrt  und  berechnet 
„werden  muss. 

„3.  Um  in  der  Familie  Carus  und  deren  nächsten  Descendenten  mein  An- 
denken fortzuführen  und  zu  erhalten,  würde  stets  der  Aelteste  dieser  Familien- 
„glieder,  nach  Vorschlag  der  akademischen  Behörde,  die  erste  Stimme  haben  zur 
„Auswahl  dessen,  dem  für  ein  bestimmtes  Jahr  diese  Zinsen  zugetheilt  werden 
„sollen.' 

„4.  Existirt  später  vielleicht  niemand  mehr  von  meiner  Familie,  so  würde 
„die  ganze  Verwaltung  dieses  somit  alle  zwei  Jahre  anwachsenden  Capitals  voll- 
ständig dem  Directorium  der  Akademie  anheimfallen,  jedoch  so,  dass  der  besondere 
„Name  sowohl,  als  die  besondere  Bestimmung  der  Carus  -  Stiftung  für  alle  Zeit 
„erhalten  werde. 

„Indem  ich  also  diese  wahrhaft  pia  causa  dem  ferneren  und  steten  Wohl- 
„ wollen  und  Aufmerken  der  Akademie  von  ganzem  Herzen  empfehle,  und  zugleich 
„allen  Hochgeehrten  Begründern  und  Wohlthätern  dieser  Stiftung  nochmals  meinen 
„tiefgefühlten  und  innigen  Dank  sage,  gebe  ich  hiermit  diesem  neuen  Werkstück 
„zum  Fortbau  der  Naturwissenschaft  meinen  besten  Segen  ! 

„Mögen  ihm  ferner  Wohlthäter  und  Förderer  nie  fehlen  und  möge  dasselbe 
„namentlich  zur  Förderung  der  oben  bezeichneten  Zweige  der  Wissenschaft  noch 
„viel  des  Guten  und  Grossen  zu  leisten  im  Stande  sein.     Amen! 

„Dresden,  den  1.  März  1866.  Dr.  C.  G.  Carus." 

5* 


36 

Hierdurch  war  nun  diese  Stiftung  bleibend  begründet  und  mit  der  Akademie  ver- 
einigt ;  aber  es  tritt  auch  hier  der  Wunsch ,  die  Stiftung  zu  vermehren ,  lebhaft  hervor ,  ja 
noch  mehr,  der  Präsident  Carus  publicirte  diese  Urkunde  nicht  und  führte  sie  auch  nicht  aus. 
Weder  im  Jahre  1867  noch  im  Jahre  1869  wurden  die  Zinsen,  wie  er  selbst  bestimmt  hatte, 
zur  Vertheilung  gebracht,  sondern  gleichfalls  wie  die  der  Jahre  1866  und  68  zum  Capitale 
geschlagen. 

Damit  steht  es  denn  im  Einklänge,  dass,  wie  von  verschiedenen  Seiten  bestätigt  wird, 
der  verstorbene  Präsident  sich  mehrfach  dahin  geäussert  hat ,  dass  es  nicht  rathsam  sei ,  die 
Vertheilung  des  Ertrages  der  Carus  -  Stiftung  früher  zu  beginnen ,  als  bis  dieser  Ertrag  eine 
dem  Zwecke  mehr  entsprechende  Höhe  gewonnen  habe. 

Der  Sohn,  Herr  Hofrath  A.  Carus,  theilt  mir  hierüber  Folgendes  mit : 

„Mehrmals  und  noch  kurz  vor  seinem  Tode  brachte  mein  Vater  wiederholt 
„die  Rede  auf  die  Carus-Stiftung  und  erwähnte  es  als  wünschenswerth,  das  Capital 
„der  Stiftung  vielleicht  noch  etwas  anwachsen  zu  lassen,  ehe  zur  Vertheilung  der 
„Zinsen  an  einen  tüchtigen  Arbeiter  im  Fache  der  vergleichenden  Anatomie,  Phy- 
siologie oder  Psychologie  geschritten  würde."    — 

War  dies  aber  schon  die  Ansicht  des  verstorbenen  Präsidenten  zu  einer  Zeit,  wo  die 
Stiftung  im  vollen  Genüsse  ihres  Zinsertrages  war,  so  würde  es  jetzt,  nachdem  dieselbe  durch 
den  entwichenen  Sekretär  Müller  einstweilen  fast  die  Hälfte  ihres  Einkommens  verloren  hat 
(cf.  Leop.  VH.  3 — 4  p.  25),  um  so  mehr  seiner  Auffassung  entsprechen,  bis  weiter  die  Zinsen 
auch  ferner  nur  zur  Vermehrung  des  Capitales  zu  benutzen.  — 

Es  sind  von  Seiten  der  Erben  und  der  Akademie  die  Schritte  eingeleitet,  um  diese 
Verluste  wo  möglich  zu  mindern  und  wird,  sobald  dies  gelungen  sein  wird,  die  Angelegenheit 
dem  Adjuncten-Collegium  zur  Entscheidung  vorgelegt  werden.  — 

Dresden  im  Sept.  1871. 


Gestorbene   Mitglieder. 

Am  28.  August  1871:  Dr.  Cajetan  Georg  von  Kaiser,  ordentl.  Professor  der  Technologie 
an  der  Universität  und  der  angewandten  Chemie  am  Polytechnicum  zu  München. 
Aufgenommen  den  1.  Juli   1857,  cogn.  Agricola  III. 

Am  22.  October  1871 :     Sir  Roderick  Impey  Murchison,  Generaldirektor  der  geologischen 

Aufnahme   Grossbrittaniens    und    Irlands    zu   London.      Aufgenommen   den    1.    Mai 

1860,  cogn.  Baco  de  Verulam. 

Dr.  Behn. 


Denkmünze  auf  Kröyer. 


Durch  Freunde  ihres  verstorbenen  Mitgliedes  Heinrich  Kröyer  erhielt  die  Akademie 
eine  ihm  zu  Ehren  geschlagene  Medaille,  über  deren  Bedeutung  der  folgende  Begleitbrief 
Aufschluss  giebt : 


Perillustri  Academiae  Caesareae  Leopoldino  -  Carolinae  Naturae  Curiosorum 

s.  pl.  d. 
Georgius  Christianus  Schiödte.    Prof.  zool. 

Quum  collega  noster  zoologus  Henricus  Nicolaus  Kröyer  anno  proxinio 
rounus  suum  academicum  septuagenarius  deposuisset,  placuit  aliquot  zoologiae  cul- 
toribus  et  amicis  e  tribus  regnis  Scandinavicis  in  memoriam  viri  egregii  et  optime 
meriti  nummum  honorarium  cudere.  Sed  jam  paucis  mensibus  post  senex  de  vita 
decessit.  Nummi  tandem  perfecti  exemplum  perillustri  Academiae,  quae  collegam 
nostrum  inter  socios  suos  receperat,   summa  cum  reverentia  et  pietate  mittimus. 

Hauniae  d.  16.  Julii  1871. 

Die  Vorderseite  zeigt  den  Kopf  Kröyer's  mit  der  Inschrift :  HN  EAAXE—  -IIAPTAN 
KOSMEI.  Die  Inschrift  der  Rückseite  lautet:  OABIOZ  02TLE  TH2  IZTOPIA2  E2XE 
MAQHZIN   TH2  AGANATOY  KAQOP£2N   0YIEQ2  KOIMON  ArHPQ.     Um 

den   Lorbeerkranz ,   welcher   diese   Worte   umscbüesst ,     befindet   sich    die   Widmung :     Zoologo 
Dano  Henrico  Kröyer  naturae  investigatores  amici.     Anno  1870. 

Ein  würdiges  Erinnerungszeichen  an  einen  verdienten  Naturforscher,  dessen  Tod  auch 
unsere  Akademie  betrauert.  — 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  18.  September  1871.) 


Medicinisches  Departement  des  Kriegsmini- 
steriums (russisches).  Journal  für  Kriegs- 
medicin,  Heft  103  (December  1868).  —  St. 
Petersburg  1868.  8°  (In  russischer  Sprache). 

A.  Loran.  Ueber  fingirte  Geisteskrankheiten. 
Herausgegeben  vom  medicinischen  Departe- 
ment. —  St.  Petersburg  1869.  8°  (In 
russischer  Sprache). 

Kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften 
in  Wien,  mathematisch-naturwissenschaftliche 
Klasse.  Denkschriften.  Band  30.  —  Wien 
1870.    1°. 

Unger:  Die  fossile  Flora  von  Szäntö  in 
Ungarn.  Steinheil:  Copie  der  Bessel'schen 
Toise  du  Perou  in  zwei  Glasstäben.  Peters: 
Zur  Kemitniss  der  Wirbelthiere  aus  den  Miocen- 
schichten  von  Eibiswald  in  Steiermark.  III. 
Rhinoceros,  Anchitherium.  Laube:  Die  Fauna 
der  Schichten  von  St.  Cassian.  Gastropoden 
2.  Hälfte,  und  Cephalopoden  nebst  Schlusswort. 
Weisbach:  Die  Schädelform  der  Rumänen. 
Fuchs:  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Conchylien- 
fauna  des  Vicentinischen  Tertiärgebirges.  l.Ab- 
theilung.  Zmurko:  Studien  im  Gebiete  nu- 
merischer Gleichungen. 

Phaenologische  Beobachtungen  aus  demPflanzen- 
und  Thierreiche  von  Karl  Fritsch.  Heft  8. 
Jahrgang  1857.  —  Wien  1869.   4°. 


Sitzungsberichte,  erste  Abtheilung.  Band  60, 
Heft  3,  4,  5 ;  Band  61 ;  Band  62,  Heft  1,  2. 
(October    1869  —  Juli    1870).     —     Wien 

1870.  8°. 

—  zweite  Abtheilung.  Band  60,  Heft  3 — 5  ; 
Band  61;  Band  62,  Heft  1—3.  (October 
1869  — October  1870).—  Wien  1870.  8°. 

—  Register  VI.  zu  den  Bänden  51 — 60.  — 
Wien  1870.  8°. 

Anzeiger.  Jahrgang  1871.  Nr.  13 — 20.  — 
Wien  1871.  8°. 

Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues  in 
den  Königlich  Preussischen  Staaten.  Wo- 
chenschrift für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde. 
Jahrgang  1871,    Nr.  23  —  36.     —     Berlin 

1871.  4«. 

Naturhistorisches  Landesmuseum  vonKärnten. 
Jahrbuch,  herausgegeben  von  J.  L.  Canaval. 
Heft  9.  (Jahrgang  17  und  18,  1868  und 
1869).  —  Klagenfurt  1870.  8°. 

Senckenbergische  naturforschende  Gesell- 
schaft. Bericht  von  Juni  1869 — 1870.  — 
Frankfurt  a/M.   1870.  8°. 

Abhandlungen.     Band  7,  Heft  3  und  4.     Mit 
27  Tafeln.  —  Frankfurt  a/M.   1870.  4. 
Fr.  Hessenberg:    Mineralogische  Notizen 


38 


Nr.  9.  M.  Woronin:  Sphaeria  Lemaueae, 
Sordaria  fimiseda,  Sordaria  coprophila  und 
Arthrobotrys  oligospora.  A.  de  Bary:  Eu- 
rotium,  Eurysiphe,  Cicinnobolus.  Nebst  Be- 
merkungen über  die  Geschlechtsorgane  der 
Ascomyceten.  J.  C.  G.  Lucae:  Der  Schädel 
des  japanesischen  Maskenschweins  und  der 
Einfluss  der  Muskeln  auf  dessen  Form.  A. 
Kolli ker:  Anatomisch  -  systematische  Be- 
schreibung der  Alcyonarien.  1.  Abth. :  Die 
Pennatuliden.     Fortsetzung. 

Acadömie  royale  de  mddecine  de  Belgique. 

Bulletin  Tome  4  (Annee  1870).  Nr.  8—11. 

Tome    5     (Annee    1871).     Nr.    1  —  4.      — 

Brüssel.    8°.     (T.  4.  8-  9-    2  Exenipl.). 
Memoires  couronnes  et  autres  memoires.    Col- 

lection   in-8".     —     Tome  1.    Fase.   3.     — 

Brüssel  1870.  8§.     (2  Exenipl.). 

Wehenkel:  Du  Typhus  coutagieux  epi- 
zootique. 

Geological  Society.  The  quarterly  Journal. 
Nr.  105  (Vol.  26  Schluss  und  Vol.  27  Theil  1). 

—  London  1871.  8°. 
Anthropological  Society  of  London.    Journal 

pf  Anthropology.     Vol.  I.    Nr.  3    (January 

1871).  —  London.  8°. 
Journal  of  the  Anthropological  Society.  Vol.  I. 

p.   1  —  40. 
Anthropological   Institute   of  Great  Britain 

and  Ireland.   Journal  of  the  Anthropological 

Institute.     Vol.  I.  Nr.  1   (Jan.  —  July  1871). 

—  London  1871.  8°. 

Appendix :  Proceedings  of  the  Anthropological 
and  Ethnological  Soeieties  of  London  prior 
to  the  date  of  theil'  union.  Pag.  1  — 160. 
Regulations.  1871.  —  London  1871.  8°. 
Naturforschende  Gesellschaft  zu  Halle.  Ab- 
handlungen. Band  11,  Heft  2.  —  Halle 
1870.  4°. 

Graf  zu  Solms-Laubach:  Die  Familie  der 
Lennoaceen.  Caspar y:  Die  Nuphar  der  Vo- 
gesen  und  des  Schwarzwaldes.  Sitzungs- 
berichte 1865—69. 

—     Band  12,  Heft   1,  2.  —  Halle  1871.  4°. 

0.  Brefeld:  Untersuchungen  über  die  Eut- 
wickelung  der  Empusa  Muscae  und  Empusa 
radicans.  Rohr b ach:  Beiträge  zur  Kenutniss 
einiger  Hydrocharideen  nebst  Bemerkungen 
über  die  Bildung  phanerogamer  Knospen  durch 
Theilung  des  Vegetationskegels. 

Robert  L.  J.  Ellery.  Results  of  Astronomical 
Observations  made  at  the  Melbourne  Obser- 
vatory  in  the  Years  1866 — 68.  (Melbourne 
Observations  Vol.  III).  —  Melbourne  1869.  8°. 

(Uebersandt  von  der  Colonialregierung  in 
Victoria.) 


Reale  Istituto  Lombardo  di  Scienze  e  Lettere. 

Memorie.  Classe  di  sc.  mathematiche  e  na- 
turali.  Vol.  11,  Fase. HI.  —  Milano  1870.  4°. 
Garovaglio:  Descrizione  di  una  nu-ova 
specie  di  sensitiva  arborsa.  che  si  coltiva  nell' 
Orto  botauico  della  R.  Universitä  di  Pavia. 
Porta:  Dello  strappamento  incruento  delle 
grandi  arterie.  Valsuani:  Cachessia  puer- 
perale raecolta  nella  Clinica  ginecologica  dell' 
Ospedale  Maggiore  di  Milano. 

—  Vol.   12,  Fase.   1.  —  Milano  1870.  4°. 

Porta:  DelT  amministrazione  del  cloralio. 
Curioni:  Osservazioni  geologiche  sulla  Val 
Trompia. 

Memorie.    Classe  di  Lettere  e  Scienze  morali 

e   politiche.     Vol.   11,    Fase.   3;     Vol.   12, 

Fase.   1.  —  Milano  1870.  4°. 
Rendiconti.     Serie  2,     Vol.  2,   Fase.   17 — 20; 

Vol.   3,    Fase.   1—15.     —     Milano  1869. 

1870.  8°. 
Rapporti    sui   progressi  delle  scienze.      1.      — 

Milano  1870.  8°. 

Luigi  Gabba:  Sopra  aleuni  recenti  stud 
di  chimica  organica  e  sülT  applieazione  de 
loro  risultati  all'  arte  tintoria. 

Academie  imperiale  des  Sciences  de  St.  Pe- 
tersbourg.  Memoires.  Serie  7,  Tome  16, 
Nr.   1—8.   —  St.  Petersburg  1870.  4°. 

Gruber:  Ueber  den  Musculus  anconeus  V 
des  Menschen,  v.  Volborth:  Ueber  Achra- 
doeystites  und  Cystoblastus,  zwei  neue  Crinoi- 
deeu-Gattungen.  Lenz:  Unsere  Kenntnisse 
über  den  früheren  Lauf  des  Amu  -  Dana. 
Strauch:  Revision  der  Salamandriden- Gat- 
tungen. J.  F.  Brandt:  Beiträge  zur  Natur- 
geschichte des  Elens.  A.  Brandt:  Ueber 
Rhizostoma  Cuvieri  Lmk.  Spiro:  Physio- 
logisch -  topographische  Untersuchungen  am 
Rückenmark  des  Frosches.  A.  Brand:  Ana- 
tomisch-histologisehe  Untersuchungen  über  den 
Sipunculus  nudus  L. 

Bulletin.    Tome  15,  Nr.  3 — 5;  Tome  16,  Nr.  1. 

—  St.  Petersburg   1870,   1871.  4°. 
Reale  Istituto  Veneto  di  Scienze  Lettere  ed 

Arte.     Memorie.  Vol.  14,  Parte  3;  Vol.  15, 
Parte  1,  2.  —  Venezia  1870,   1871.  4°. 

Cortese:  Sui  progressi  della  chirurgia  con- 
servativa  uelle  ferite  articolari  per  arma  da 
fuoco.  Pirona:  Le  ippuritidi  del  colle  de 
Medea  nel  Friuli.  Santini:  Compendiata 
esposizione  del  modo  piü  vantaggioso  di  risol- 
vere  una  serie  di  equazioni  lineari,  risultanti 
da  osservazioni  tutte  egualniente  probabili  per 
la  deternünazione  degH  elemeuti  di  una  pro- 
posta  teorica.  Namias:  Alcune  ricerche  cli- 
niche  e  chimiche  sui  bromuri.  Visiani  et 
Pancic:  Plantae  serbicae  rariores  aut  novae. 
de  Zigno:  Annotazioni paleontologiche.   Cor- 


39 


te s  e :    Considerazioni   anatomiche  -  fisiologiche 
sulle  glaudule  sanguigne  e  sui  tessuti  erettile 
e  cavernosi.    Asson:    Osservazioni  e  conside- 
razioni    anatomiche  patologiche  e  cliniche  in- 
torno    le    eondizioni    patologiche  fondamentali 
delle  singole  malattie  chirurgiche.     Pazienti: 
Considerazioni   generali   intorno   alla    termodi- 
namica.    Posizioni  medie  di  1425  stelle  (0° — 3" 
di  declinazione  austräte  I    dedotte  dalle   osser- 
vazioni   t'atte    dal    defunto    prof.   Trettnero. 
Bella  vi  tis:     Considerazioni  sulla  matematica 
pura.     Zanardini:     Scelta  di  Ucee  nuove  o 
piü  rare  dei  mari  Mediterraneo  ed  Adriatico. 
Turazza:     Dei  sistemi  di  forze  formati  con 
due  forze  soltanto,  i  quali  sono  equipollenti  ad 
un   sistema  qualcunque  di  forze    agenti   sovra 
punti     invariabilmente     congiunti     fra     loro. 
Sandri:     Süll'  uniformitä  della  natura  in  ciö 
che  spetta  all'  igiene. 
Atti.  Serie  3,  Toruo  15,  Dispensa  4 — 6,  8 — 10; 
Tonio  16,  Dispensa  2,  4 — 6.     —     Venezia 
1869—1871.  8°. 
Karl  Kahn.     Die  eiectro-magnetische  Materie 
in  ihrer  kosmischen  Existenz.  —  St.  Johann 
an  d.  Saar.    8°   (2  ExempL). 
F.  Nobbe.    Die  landwirtschaftlichen  Versuchs- 
Stationen.  Jahrgang  1871,  Band  13,  Nr.  6; 
Band  14,  Nr.  1,  2.  —  Chemnitz  1871.  8°. 
Nassauischer  Verein  für  Naturkunde.    Jahr- 
bücher.    Jahrgang  23  und  24.    —     Wies- 
baden 1869  und  70.     8°. 

Fuckel:     Symbolae  mycologicae.     Beiträge 
zur  Kenntniss  der  rheinischen  Pilze. 

Acade'mie    des    Sciences    (Paris).      Comptes 
rendus  hebdomaires  des  seances.     Tome  71, 
Tables;  Tome  72,  Nr.  16— 24  (17.  April— 
19.  Juni   1871).  —  Paris   1871.  4°. 
K.   k.   geologische   Reichsanstalt.      Abhand- 
lungen. Band  5,  Heft  1,  2. —  Wien  1871.  4°. 
Bunzel:    Die   Reptilienfauna    der    Gosau- 
Formation    in    der    neuen    Welt   bei   Wiener- 
Neustadt.      Neumayr:     Die    Cephalopoden- 
Fauna  der  Oolithe  von  Bahn  bei  Krakau. 

Jahrbuch.  Band2L,  Nr.  1,2. —  Wien  1871.  4°. 

Verhandlungen.  1871.  Nr.  1 — 10. — Wien.  4°. 

v.  Hauer.  Zur  Erinnerung  an  Wilhelm  Hai- 
dinger. Separat-Abdruck.  —  Wien  1871.  4°. 

Franz  Fötterle.  Das  Vorkommen,  die  Pro- 
duction  und  Circulation  des  mineralischen 
Brennstoffes  in  der  österreichisch-ungarischen 
Monarchie  im  Jahre  1868.  Separat-Abdruck. 
—  Wien   1870.  4°  (Mit  Karte). 

Königliche  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  Berlin.  Abhandlungen  1869.  I.  Philo- 
sophische und  historische  Abhandlungen. 
II.  Physikalische  Abhandlungen.  —  Berlin 
1870.  4°. 


Ehrenberg:  lieber  mächtige  Gebirgs 
schichten  vorherrschend  aus  mikroskopischen 
Bacillarien  unter  und  bei  der  Stadt  Mexico. 
Roth:  Beiträge  zur  Petrographie  der  pluto- 
nischen  Gesteine  gestüzt  auf  die  von  1861  bis 
1868  veröffentlichten  Analysen.  Magnus: 
Ueber  Emission,  Absorption  und  Reflexion  der 
bei  niederer  Temperatur  ausgestrahlten  Wärme- 
arten. Reichert:  Vergleichende  anatomische 
Untersuchungen  über  Zoobotryon  pellucidus 
Ehrenbg.  Roth:  Ueber  den  Serpentin  und 
die  genetischen  Beziehungen  desselben.  Dove: 
Ueber  die  Darstellung  der  Wärmeerscheinungen 
durch  fünftägige  Mittel. 

Abhandlungen  1870.   —  Berlin  1871.  4°. 

Ehrenberg:  Ueber  die  wachsende  Kennt- 
niss des  unsichtbaren  Lebens  als  felsbildend'' 
Bacillarien  in  Californien.  Rammeisberg: 
Die  chemische  Natur  der  Meteoriten. 

Monatsberichte.     1871.     Mai,  Juni,  Juli.      — 

Berlin  1871.  8°. 
Verzeichniss     der   Abhandlungen    von    1710 — 
1870  in  alphabetischer  Folge  der  Verfasser. 
—  Berlin  1871.   8°. 
Oberlausitzische    Gesellschaft    der    Wissen- 
schaften.     Neues     Lausitzisches     Magazin. 
Band  47,    Heft  2;    Band  48,    Heft  1.     — 
Görlitz   1870,   1871.    8°. 
Königl.  böhmische  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften.    Abhandlungen.     Jahrgang    1870 
(Folge  6,  Band  4).  —  Prag  1871.    4°. 
v.  Waltenhofen:    Ueber   die   Anziehung, 
welche    eine   Magnetisirungsspirate   auf    einen 
beweglichen    Eisenkern    ausübt.       Dienger: 
Studien  zur  Theorie  der  Covarianten  und   In- 
varianten   der    binären    Formen.      Fritsch: 
Zur    Anatomie    der    Elephanten  -  Schildkröte. 
K.    Stolba:      Chemische    Notizen.       K.    W. 
Zenger:  Das  Diifereutialphotometer  und  Eine 
neue  Thermosäule.    E.  Weyr:  Die  Erzeugung- 
algebraischer  Curven   durch   mehrdeutige  Ele- 
mentargebilde. 

Sitzungsberichte.     Jahrgang   1870.     —     Pra^ 

1870,  1871.    8°. 
Naturhistorischer  Verein    „Lotos"   in  Prag. 

Lotos,    Zeitschrift    für  Naturwissenschaften. 

Jahrgang  20.   —  Prag  1870.  8°. 
Societas  scientiarum  Fennica.    Acta.    Tomus 

9.  —  Helsingfors  1871.  4°. 

Gadolin:  Memoire  sur  la  deduction  d'un 
seul  principe  de  tous  les  systemes  cristallo- 
graphiques.  Gylden:  Relationer  emellan  co- 
siner  och  siner  för  irrationella  vinklar.  Mo- 
berg: Anmärkningar  om  de  i  roterande  me- 
tallskifvor  af  en  magnet  inducerade  elektriska 
strömmar.  Hällsten:  Om  vänne  säsom 
rürelse.  Bonsdorff:  Kritik  af  det  sä  kallade 
hämmande  nervsystemet.  Lindelöf:  Sur  la 
flgure  apparente  d'une  planete.    Bonsdorff: 


41) 


Anatomisk  beskrifning  af  det  gangliösa  nerv- 
systemet  hos  meuniskan  jemte  anmärkuingar 
öfver  detta  nervsystems  physiologiska  werk- 
samhet.  Hällsten:  Om  kaloriska  konstanter. 
Bonsdorf f:  Kritik  der  allgemein  angenom- 
menen Deutung  der  Furcula  bei  den  Vögeln. 
Lind b er g:  Utredning  of  Skandinaviens  Po- 
rella-former.  Wiik:  Om  ett  nytt  mineral  frän 
St.  Michel.  Wiik:  Nägra  iakttagelser  betraf - 
fande  södra  Finlands  quartära  formatiou.  Lin- 
delöf :  Sur  les  limites  entre  lesquelles  le  cate- 
noide  est  une  surface  minima.  Lindelöf: 
Quelques  formules  relatives  ä  la  eourbure 
moyenne  d'une  courbe  fermee.  Krueger: 
Bestimmung  der  Bahn  des  Kometen  1785,   II. 

Öfversigt  af  Förhandlingar.  12  (1869—1870). 
13  (1870—1871).  —  Helsingfors  1870, 
1871.  8°. 
Bidrag  tili  kännedom  af  Finlands  Natur  och 
Folk.  Heft  15,  16,  17.  —  Helsingfors 
1870,   1871.  8°. 

A r p  p e :  Anteckningar  om  Finska  Alkemister. 
Bonsdorff:  Fysiken,  tillämpad  pä  det  ratio- 
nella  jordbruket  i  Finland. 

Bidrag  tili  Finlands  officiela  Statistik.  Band  5. 
Temperaturförhallanden  i  Finland   ären  1846 

—  1865.   Heft  1.   —  Helsingfors  1869.    4°. 
George  Neumayer.     Results   of  the   magnetic 

survey  of  the  Colony  of  Victoria  executed 
during  the  years  1858 — 1864.  —  Mannheim 
1869.  4°. 

(Uebersandt  von  der  Colonialregierung  durch 
Hon.  G.  J.  Verdon,  C.B.) 

Naturforschende     Gesellschaft     in     Emden. 
Kleine  Schriften.  Nr.  15.—  Emden  1871.  8°. 
Prestel:    Die  Temperaturverhältnisse  und 
die   mit  der  Höhe  zunehmende  Temperatur  in 
der  Schicht  des  Luftmeeres,    welche  die  Erd- 
oberflache unmittelbar  berührt. 

Jahresbericht  56  (1870).  —  Emden  1871.  8°. 
Leipziger  polytechnische  Gesellschaft.  Blätter 

für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie.   BandV, 

Nr.   12—16.  —  Leipzig  1871.  8°. 
Essex  Institute,  Salem.     Bulletin.     Volume  2 

(1870).  —  Salem  1871.  8°. 
Proceedings    and   Communications.     Volume  6, 

Part  2.   —  Salem   1871.  8°. 
To  Day,     a   paper   printed  during  the  fair  of 

the    Essex    Institute    and    Oratorio    Society. 

—  Salem   1870.    4°. 

Peabody  Academy  of  Science,  Salem.  Annual 
Report  of  the  Trustees.  2.  3  (1869,  1870). 

—  Salem  18*71.   8°. 

American  Naturalist,  a  populär  illustrated  Ma- 
gazin of  Natural  History.  Edited  by  Packard, 
Putnara,  Morse  and  Hyatt.     Vol.   4,    Nr.  3 


—  12;     Vol.  5,    Nr.   1.     —     Salem    1870, 
1871.  8°. 

A.  S.  Packard.     Record  of  american  entomo- 

logy  for  the  Year  1869.  —  Salem  1870.  8°. 

(Uebersandt  von  Peabody  Academy  of  Science.) 

(TJnited  States  Government.)  Report  of  the 
Superintendent  of  the  United  States  Coast 
Survey  (Benjamin  Peirce),  showing  the  pro- 
gress  of   the  survey  during  the  year   1867. 

—  Washington   1869.   4». 
Smithsonian  Institution.    Simthsonian  Contri- 

butionsto  Knowledge.  Vol.  17.  —  Washington 
1871. 

Morgan:     Systems    of   t'onsangiiitüty    and 
Aftinity  of  the  Human  Family. 

Annual  Report  of  the  board  of  Regents  1869. 

—  Washington   1871.   8°. 

C.  H.  Berendt  Analytical  Alphabet  for  the 
Mexican  and  Central  American  Languages, 
(Publisbed  by  the  American  Ethnological 
Society)  —  New-York  1869.  8°.  Repro- 
duced  in  Fac-simile  by  the  American  Photo- 
lithographic  Company  (Osburn  Process). 
(Uebersandt  von  Smithsonian  Institution.) 

Appendix  to  Benj.  Andersons  journey  to  Mu- 
sadu.  An  exact  Fac-simile  of  a  letter  froin 
the  King  of  Musadu  to  the  President  of 
Liberia.  Printed  from  Photographic  Relief 
Plates.  —  New-York  1870.  8°. 

(Uebersandt  von  Smithsonian  Institution.) 

Wagner  free  Institute  of  Science  (Phila- 
delphia). Announcement  for  the  collegiate 
year  1870—71.  —  Philadelphia  1870.  8» 
(2  Exempl.). 

American  Association  for  the  advancement 
of  Science.  Proceedings.  Vol.  13,  14 
(1859,   1860). 

—  Vol.  18  ( 18»' Meeting  held  at  Salem  Aug. 
1869).  —  Cambridge  1870.  8°  (2  Exempl.). 

Boston  Society  of  Natural  History.  Memoirs 
Vol.  2,  Nr.   1.  —  (Boston.)  1871.  4°. 

Brigham:    Historical  Notes  on  the  Earth- 
quakes  of  New  England.  1636—1869. 

Proceedings.  Vol.  13,  Bogen  15 — 23  (April — 
December   1870).  —  Boston.  8°. 

Museum  of  comparative  Zoology,  Cambridge. 
Illustrated  Catalogue  Nr.  3.  —  Cambridge 
1870.    4°.  — 

Bulletin  Vol.  n.   Nr.  1—3.  —  Cambridge.  8°. 

American  Academy  of  Arts  and  Sciences. 
Proceedings.  Vol.  8,  Bogen  18 — 37  (Juni 
1869— Juni  1870).  —  Boston  and  Cam- 
bridge.    8°. 


41 


Natural  History  Society  of  Montreal.  The 
Canadian  Naturalist  and  Quarterly  Journal 
of  Science  with  the  Proceedings  of  the  N. 
H.  S.  of  M.     New  Series,  Vol.  5,  Nr.  1,  2. 

—  Montreal  1870,   1871.    8°  (2  Exempl.). 
E.  T.  Cox,  State  Geologist,  Annual  Report  of 

the  Geological  Surve}7  of  Indiana   made  du- 

ring  the  year   1869.     Report  1   ("With  Maps 

and  coloredSection).  —  Indianopolis  1869.  8°. 
Board    of    Indian    Commissioners.      Annual 

Report    to    the    Secretary    of   the    Interior. 

Report  2  (For  the  Year  1870).  —  Washington 

1871.  8°. 
Connecticut  Acaderay  of  Arts  and  Sciences. 

Traasactions.  Vol.l,  Part  2 :  Vol.  2,  Part  1. 

—  New  Haven  1867—1871.  8°. 
Verill:  Notes  on  the  Radiata  in  the  Mu- 
seum of  Yale  College,  with  Deseriptions  of  new 
Genera  and  Species.  Smith:  Notice  of  the 
Crustacea  collected  by  Prof.  Hartt  on  the  Coast 
of  Brazil  in  1867.  Dana:  On  the  (ieology 
of  New  Haven  Region.  Smith:  Notes  on 
American  Crustacea ,  Nr.  1 .  Ocypodoidea. 
Trum  bull:  On  some  alleged  speeimens  of 
Indian  Onomatopaeia.  Nelson:  On  the  Mol- 
luscen Fauna  of  tiie  later  Tertiary  of  Peru.l 

Dana  and  Silliman.  The  American  Journal 
of  Science  and  arts.  Series  2 ,  Vol.  49, 
Nr.  147;  Vol.50;  Series3,  Vol.l,  Nr.l— 3. 

—  New-Haven   1870,    1871.   8°. 
Lyceum   of  natural   History   of  New  York. 

Annais  Vol.  9,  pag.  313—408  (März— Juli 
1870).   —  New  York.  8°. 

Staats -Ackerbaubehörde  von  Ohio.  Jahres- 
bericht an  die  Generalversammlung  von  Ohio, 
für  das  Jahr  1869  (Bericht  24).  —  Columbus 
1870.  8». 

Academy  of  Natural  Sciences  of  Philadelphia. 
Proceedings  1870. —  Philadelphia  1870.  8°. 

American  Journal  of  Conchology  (published  by 
the  Conchological  Section  of  the  Academy). 
Vol.   6,   Part   1—3.    —  Philadelphia.  8°. 

Sociedad  SIexicana  de  Historia  Natural. 
La  Naturaleza.  Periodico  cientifico.  Entrega 
13—18.   —  Mexico  1870.  4°. 

H.  Reinsch.  Qualitative  und  quantitative  Ver- 
gleichnng  der  Aschenbestandtheile  einer 
Pflanze  mit  den  Bestandtheilen  des  Bodens, 
in  welchem  sie  gewachsen.  Separat  -  Ab- 
druck  a.   d.   n.   Jahrb.   f.   Pharm.   —   8*. 

Isis,  naturwissenschaftliche  Gesellschaft  in  Dres- 
den. Sitzungsberichte  1871,  Nr.  4—6.  — 
Dresden   1871.   8°. 

Katalog  der  Bibliothek,  ausgegeben  am  24.  No- 
vember 1870.  —  Dresden.   8°. 

Ueop.  VII. 


Nachtrag  zum  Katalog.   Nr.  I.   —  Dresden.   8. 

Anthropologische  Gesellschaft  in  Wien.  Mit- 
theilungen Band  1,  Nr.  10,  11.  —  Wien 
1871.  8°. 

Kongelige  Norske  Frederiks  Universitet, 
Aarsberetning  for  Aaret   1868    med    Bilage. 

—  Christiania   1869.   8°. 

Programme    de    l'Universite    pour    le    premier 
Semestre   1869.  —  Christiania   1869.   4°. 
Sexe:  Boiumbraeen  i  Juli  1868  (Le  glacier 
de  Boinm  en  Juillet  1868). 

Norske  meteorologiske  Institut.  Norsk  Me- 
teorologisk  Aarbog  for  1868  (2deu  Aargang). 

—  Christiania   1869.   2°. 

(Uebersandt  von  der  Universität  zu  Chri- 
stiania.) 

Videnskabs-Selskabet,  Christiania.    Forhand- 
linger,   Aar   1868.  —  Christiania  1869.   8°. 
(Uebersandt    von   der    Universität    zu    Chri- 
stiania.) 
Skandinaviske  Naturforskeres.    Forhandlmger 
ved    Sk.   Naturf.    tiende    Mode  i  Christiania 
fra    den    4d<?   til    den    10de  Juli     1868.      — 
Christiania   1869.  8". 

(Uebersandt  von  der  Universität  zu  Chri- 
stiania.) 

Königl.  bayerische  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  München.  Sitzungsberichte. 
1870,     Band  2.    Heft  3.   4.     —      München 

1870.  8°. 

Sitzungsberichte  der  mathematisch  -  physikali- 
schen Classe.     1871.     Heft    I.   —    München 

1871.  8°. 

L.    W.     Schaufuss.       Plecoma     StafF.     Sehauf. 

Separat-Abdruck.   —  Dresden   1870.  8°. 
Naturforschende     Gesellschaft     in     Danzig. 

Schriften.    Neue  Folge,  Band  2,  Heft  3,  4. 

—  Dauzig   1871.  8°. 

Königl.  Akademie  gemeinnütziger  Wissen- 
schaften zu  Erfurt.  Jahrbücher.  Neue  Folge, 
Heft  6.  —  Erfurt   1870.  8°. 

A.  Kef  erst  ein:  Entomologische  Notizen 
aus  dem  Tagebuehe  des  zu  Madagascar  ver- 
storbenen Herrn  Tollin. 

Verein  zur  Verbreitung  naturwissenschaft- 
licher Kenntnisse  in  Wien.  Schriften. 
Band  9.   10.  —  Wien  1869,   1870.  8°. 

J.  B.  TJllersperger.  Geschichte  der  Psycho- 
logie und  Psychiatrik  in  Spanien  von  den 
ältesten  Zeiten  bis  zur  Gegenwart.  —  Würz- 
burg  1871.   8". 

Naturwissenschaftlich  -  medicinischer  Verein 
in  Innsbruck.  Berichte.  Jahrgang  1,  Heft 
1,2.  —  Innsbruck  1870, 1871.  8°  (2  Exempl.). 

6 


42 


Naturhistorischer  Verein  der  preussischen 
Rheinlande  und  Westphalens.  Verhand- 
lungen. Jahrgang  27,  nebst:  Correspondenz- 
blatt  Nr.  1,  2,  und:  Sitzungsberichte  der 
niederrheinischen  Gesellschaft  für  Natur-  und 
Heilkunde  in  Bonn.  —  Bonn  1870.  8°. 

Nöggerath:  Die  Erdbeben  im  Rheingebiet 
in  den  J  ahren  1 868,  1869  und  1 870.  H  e  r  p  e  1 1 : 
Die  Laub-  und  Lebermoose  in  der  Umgegend 
von  St.  Goar.  Bäum ler:  Ueber  das  Vor- 
kommen der  Eisensteine  im  westphäliscben 
Steinkohlengebirge. 

Sociöte  geologique  de  France.  Bulletin. 
Serie  2,  Tome26,  Nr.  7  ;  Tome  27,  Nr. 1,2,3. 
—  Paris   1870.  8°. 

Andre  Durand.  La  Toscane,  Album  pitto- 
resque  et  archeologique  publie  d'apres  les 
dessins  recueillis,  sous  la  direction  de  S.  E. 
le  prince  Anatole  Demidoff  en  1852.  Livraison 
20  (derniere).  —  Paris  1862.   2°. 

Verein  für  Erdkunde  zu  Dresden.  Jahres- 
bericht 6,  7,  nebst  Nachtrag.  —  Dresden 
1870.  8°. 

Hahn:  Beitrage  zur  Kunde  der  Hottentotten. 
Beckler:     Das  Murray-  oder  Darling-Gebiet. 


Wuttke:  Zur  Geschichte  der  Erdkunde  in 
der  letzten  Hälfte  des  Mittelalters.  Abend- 
roth: Die  Colonie  am  Pozuzu  in  ihren  phy- 
sischen, ökonomischen  und  politischen  Ver- 
hältnissen. 

Catalog  der  Bibliothek,  1.  Februar  1871.  — 
Dresden.  8°. 

G.  v.  Frauenfeld.  Ueber  Vertilgung  des  Raps- 
käf'ers.     Separat- Abdruck.  —  1870.  8°. 

Kurzer  Bericht  der  Ergebnisse  meines  Aus- 
fluges von  Heiligenblut  über  Agram  an  den 
Plattensee.  Mit  Beschreibung  einiger  Me- 
tamorphosen und  einer  neuen  Clausilia.  Se- 
parat-Abdruck.  —   1870.  8°. 

Ueber  den  Wert  der  Vögel  in  Bezug  auf 
das  Vogelschutzgesetz.  Vortrag.  Separat- 
Abdruck.  —  8°. 

Die  ausgestorbenen  und  aussterbenden  Thiere 
der  jüngsten  Erdperiode.  Ein  Vortrag.  — 
Wien  1870.   8°. 

K.  k.  zoologisch -botanische  Gesellschaft  in 
Wien.  Verhandlungen.  Band  20  (Jahrgang 
1870J.   —   Wien   1870.    8°  (2tes  Exempl.). 


Gründung  eines  naturwissenschaftlichen  Vereins  zu  Innsbruck. 

Im  März  1870  hat  sich  zu  Innsbruck,  dessen  Universität  durch  Errichtung  einer 
medicinischen  Fakultät  vollständig  wurde,  ein  Verein  constituirt  mit  dem  Titel  „naturwissen- 
schaftlich-medicinischer  Verein  in  Innsbruck";  derselbe  ist  bestimmt  alle  dortigen 
Fachmänner  in  den  verschiedenen  Zweigen  der  Naturwissenschaft  und  Medicin,  sowie  auch 
Laien,  welche  für  diese  Disciplinen  Interesse  haben,  in  periodischen  Zusammenkünften,  bei 
welchen  wissenschaftliche  Vorträge  gehalten  werden,  zusammenzuführen.  Der  Verein,  ähn- 
lichen Gesellschaften  an  anderen  Universitäten  nachgebildet ,  hat  beschlossen  eine  Zeitschrift 
in  zwanglosen,  jedoch   mindestens  zweimal  jährlich  erscheinenden  Heften  herauszugeben. 

Der  erste  Jahrgang  dieses  Werks  liegt  bereits  in  zwei  Heften  vor.  Den  Inhalt  bilden 
ausser  den  Sitzungsprotokollen  klinische  Mittheilungen  von  Heine  und  Mauthner  und  eine 
Reihe  grösserer  und  kleiner  Abhandlungen,  welche  von  dem  Eifer  und  der  Vielseitigkeit  des- 
neuen Vereins  Zeugniss  ablegen.  Ein  Bericht  über  die  Cloakenfrage  in  Innsbruck  von  E.  Hof- 
mann, Aschenanalysen  von  R.  Kölle,  physikalisch -chemische  Notizen  von  L.  Pfaundler,  ein 
Beitrag  zur  Casuistik  der  subcutanen  Injectionen  von  R.  Hausmann,  Untersuchungen  über 
tiroler  Crustaceen  von  G.  Heller  (mit  2  Tafeln),  Beschreibungen  neuer  von  Jäschke  im  Himalaya 
aufgefundenen  Pflanzenarten  von  A.  Kemer.  —  Der  derzeitige  Vorstand  ist  der  Herr  Prof. 
M.  v.  Vintschgau ,  Schriftführer  Herr  Dr.  J.  Gellacher.  Der  Verein  hat  den  Wunsch ,  mit 
anderen  dieselben  Fächer  pflegenden  Gesellschaften  in  Schriftenaustausch  zu  treten  und  ersucht 
die  für  ihn  bestimmten  Zusendungen  auf  buchhändlerischem  Wege  (durch  die  Wagner'sche 
Universitätsbuchhandlung  in  Innsbruck)   zu  überschicken. 


43 


Die  44.  Versammlung  Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte  in  Rostock  1871. 

Die  diesjährige  Versammlung  Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte,  welche  in  der 
Woche  vom  18.  bis  zum  23.  September  in  Rostock  tagte,  erfreute  sich  trotz  der  nicht  grade 
günstigen  Zeitverhältnisse  und  der  entfernten  Lage  des  Versammlungsortes  einer  regen  Theil- 
nahme,   indem  nahezu  siebenhundert  Personen  sich  dazu  eingefunden  hatten. 

Ausser  in  drei  allgemeinen  Sitzungen  vereinigten  sich  die  Mitglieder  in  fünfzehn 
Sektionen,  von  denen  indess  die  Sektion  für  „medicinische  Statistik"  (XII)  ihre  Selbstständig- 
keit für  diesmal  aufgab  und  sich  der  Sektion  für  „öffentliche  Gesundheitspflege  und  Medicinal- 
reform"  (X)  anlehnte,  und  die  beiden  Sektionen  für  „Zoologie  und  vergleichende  Anatomie" 
und  für  „Anatomie  und  Physiologie"  nur  je  eine  Separatsitzung  hielten  und  sich  für  die 
übrigen  zu  einander  gesellten.  Ausser  in  den  letztgenannten  beiden  Sektionen  (der  fünften 
und  sechsten)  fanden  die  Naturwissenschaften  Vertretung  in  den  Sektionen  I  —  IV,  nämlich 
für  „Mathematik  und  Physik",  „Chemie  und  Pharmacie",  „Mineralogie,  Geologie  und  Paläon- 
tologie", „Botanik  und  Pflanzenphysiologie"  und  in  der  vierzehnten  für  „naturwissenschaft- 
liche Pädagogik".  Die  medicinischen  Fächer  bildeten  die  Sektion  für  „innere  Medicin"  (VIT), 
für  „Chirurgie  und  Ophthalmologie"  (VIII),  „Gynäkologie  und  Geburtshülfe"  (IX),  „Oeffeut- 
liche  Gesundheitspflege  und  Medicinalreform"  (Med.  Statistik)  (X),  „Kinderkrankheiten"  (XI), 
„Militär-Sanitätswesen"    (XIII)  und   „Psychiatrie"   (XV).   — 

Die  Reihe  der  wissenschaftlichen  Vorträge  in  den  allgemeinen  Versammlungen 
eröffnete  Oberberghauptmann  von  Dechen  (Bonn)  mit  einer  Erläuterung  der  Einrichtung  geo- 
logischer Karten  sowie  der  neueren  deutschen  Arbeiten  auf  diesem  Felde  und  der  Aufforderung, 
dass  man  auch  von  dem  einförmig  erscheinenden ,  bisher  veruaclilässigten  Tief  lande  Nord- 
deutschlands  genaue  Karten  in  Angriff  nehmen  möge.  Darauf  schilderte  Professor  Möbius 
(Kiel)  die  Ergebnisse  der  in  diesem  Jahre  mit  Staatsunterstützung  in's  Werk  gesetzten  Expe- 
dition zur  wissenschaftlichen  Erforschung  der  Ostsee,  soweit  solche  bisher  vorliegen.  In  einem 
Vortrag  über  die  Aufgaben  der  Naturwissenschaft  in  dem  neuen  nationalen  Leben  Deutsch- 
lands forderte  Prof.  Virchow  (Berlin)  in  der  2.  Versammlung,  dass  man  durch  rationelle  Er- 
ziehung dem  deutschen  Volke  eine  einheitliche,  consequente  Grundlage  des  Denkens  geben 
solle.  Dr.  Neumayer  (Hamburg)  sprach  über  den  Weltverkehr  zur  See  und  die  Geophysik  in 
ihrer  Wechselwirkung,  wobei  er  die  Hoffnung  ausdrückte,  es  werde  in  nächster  Zeit  (haupt- 
sächlich durch  eine  ausgebildetere  Organisation  der  norddeutschen  Seewarte)  dafür  gesorgt 
werden,  dass  auch  in  den  geophysikalischen  Forschungen  Deutschland  mit  den  übrigen  Nationen 
wetteifern  könne.  Professor  Goltz  (Halle)  behandelte  in  der  3.  allg.  Sitzung  die  Frage,  an 
welches  Organ  diejenigen  Lebensäusserungen ,  die  wir  als  Ausdruck  der  Seelenthätigkeiten 
betrachten,  geknüpft  sind,  und  bezeichnete  als  solches  ausschliesslich  das  Gehirn,  leugnete 
dagegen  seelische  Funktionen  des  Rückenmarkes.  Dr.  Pansch  (Kiel)  entwarf  der  Versamm- 
lung am  Sehluss  dieser  letzten  Sitzung  ein  Bild  von  dem  Winter-  und  Sommerleben  auf  der 
deutschen  Nordpolfahrt. 

Für  das  nächste  jähr  1872  wird  zum  Andenken  an  die  vor  50  Jahren  (1822)  dort 
zusammengetretene  erste  Naturforscher -Versammlung  Leipzig  erwählt  und  den  Herren  Pioff. 
Thiersch   und  Leuckart  der  Vorsitz  übertragen. 


44 

In  der  Sektion  für  Mathematik  und  Physik  sprachen  Professor  Mach  (Prag) 
über  Anwendung  des  Spectralapparates  zur  Erkennung  der  Longitudinalschwingungen  einee 
Glasstabes,  beruhend  auf  der  Eigenschaft  schwingender  Glasstäbe,  das  Licht  doppelt  zu  brechen. 
Prof.  Karsten  (Rostock)  theilte  eine  Abhandlung  von  .Sandhaus  (Neisse)  mit,  welche  das  Tönen 
erhitzter  Röhren  und  die  Schwingungen  der  Luft  in  Pfeifen  zum  Gegenstand  hat.  Prof. 
Minding  (Dorpat)  entwickelte ,  wie  der  die  Brennweite  combinirter  Linsensysteme  darstellende 
Gauss'sche  Kettenbruch  auf  eine  einfachere  Form  sich  zurückführen  lasse.  Rollmann  (Stral- 
sund) bekämpfte  eine  Ansicht  Ruhmkorf's  betreffend  die  molecularen  Veränderungen  magneti- 
sirter  Eisenstäbe.  Prof.  Mach  (Prag)  gab  eine  Erläuterung  mehrerer  Apparate  zu  Veran- 
schaulichung der  Wellenbewegungen  und  einiger  optischer  Erscheinungen.  Die  im  Jahre  1874 
in  Aussicht  genommene  Beobachtung  des  Venusdurchgangs  hat  Dr.  Neumayer  (Hamburg)  ver- 
anlasst, die  meteorologischen  Verhältnisse  des  Südpolarmeeres  genauer  zu  prüfen ,  wobei  er  zu 
dem  Resultate  gelangte,  dass  die  Lücken  in  dem  Gürtel  des  Südpolartreibeises  ihre  Entstehung 
den  von  der  Ostküste  Afrikas ,  Amerikas  und  Australiens  zurückgeworfenen ,  nach  Süden  ge- 
richteten warmen  Strömungen  verdanken.  Prof.  Knoblauch  (Halle)  brachte  die  Ergebnisse 
seiner  neueren  Versuche  über  den  Durchgang  strahlender  Wärme  durch  geneigte  Diatherman- 
platten  zur  Kenntniss.  Nach  zwei  Vorträgen  mathematischen  Inhalts  von  Prof.  Minding 
(Dorpat)  und  Prof.  Bachmann  (Breslau)  legte  schliesslich  Prof.  Karsten  (Kiel)  die  Apparate 
vor,  welche  zur  Untersuchung  des  Meeres  von  der  jüngsten  Ostseeexpedition  gebraucht  wurden, 
nämlich  ein  Casella-  und  ein  träges  Thermometer,  einen  Strommesser  und  zwei  Apparate  zum 
Aufholen  von  Tiefwasser,  der  eine  nach  englischer,  der  andere  nach  Construktion  des  Dr.  A. 
Meyer  (Kiel)  angefertigt. 

Die  Sitzungen  der  Sektion  für  Chemie  und  Pharmacie  eröffnete  Prof.  Schulze 
(Rostock)  mit  einem  Vortrage  über  interessante  Produkte ,  welche  bei  Oxydation  der  Kohle 
(hauptsächlich  der  Holzkohle  oxydirt  durch  Uebermangansäure)  entstehen,  und  erläuterte  weiter 
durch  Versuche  das  Wulfert'sche  Verfahren  für  quantitative  Salpetersäure -Bestimmung,  sowie 
eine  Methode  zur  quantitativen  Bestimmung  der  Kohlensäure  in  'der  atmosphärischen  Luft. 
Nach  einem  Vortrage  des  Dr.  Wibel  (Hamburg)  über  die  Analyse  alter  Knochen  legte  West- 
phal  (Celle)  Wagen  zur  Bestimmung  des  specifischen  Gewichts ,  Prof.  Baeyer  (Berlin)  einige 
Phenolfarbstoffe  und  Prof.  Linipricht  (Greifswald)  Präparate  von  Alkoholen,  die  zu  seinen 
Toluylenversuchen  in  Beziehung  stehen ,  der  Sektion  vor.  Dr.  Tollens  (Göttingen)  theilte  eine 
Methode  zur  direkten  Umwandlung  des  Allylalkohols  in  Akrylsäure  mit,  Dr.  Rieth  (Bonn)  sein 
Verfahren  zur  Bestimmung  der  Dampfdichte  des  Kaliums  und  die  Beschreibung  eines  von  ihm 
( onstruirten  Gasregulators.  Auf  die  Auseinandersetzung  Dr.  Carstanjen's  (Leipzig)  über  einen 
neuen  Weg,  aus  Oxymonocarbonsäuren  die  entsprechenden  Dicarbonsäuren  zu  erzeugen,  folgten 
Notizen  von  Lippold  sen.  über  Wabenzellen  ähnliche  Figuren,  die  beim  Erstarren  geschmolzenen 
Wachses  beobachtet  wurden,  und  von  Dr.  Nöllner  (Harburg)  über  eine  in  den  Abiauchschalen 
des  Zinnsalzes  einer  abgebrannten  Fabrik  vorgefundene  Flüssigkeit.  Dr.  Schrader  (Schönefeld 
bei  Leipzig)  kritisirte  die  verschiedenen  bisher  hauptsächlich  verwandten  Desinfectionsmittel  ; 
Professor  Böttcher  (Frankfurt)  besprach  das  Verhalten  gewisser  Metalle  (Magnesium,  Thallium, 
Palladium,  Arsen)  gegen  reductionsfähige  Flüssigkeiten,  Dr.  Tollens  (Göttingen)  die  Reactionen 
zwischen  dreifach  Chlorkohlenstoff  und  Ammoniakverbindungen,  Dr.  Ulex  (Hamburg)  einige 
Erfahrungen  betreffend  die  Wissenschaft  im  Dienste  des  Handels  und  Professor  Hoppe-Seyler 
(Tübingen)    die    Zusammensetzung    des    Aetherextract -Rückstandes    von    Futterstoffen    und    die 


45 

Einwirkung  des  aus  Bierhefe    mit  Aether  und  Wasser    abgetrennten  Ferments,    welches  Rohr- 
zucker in  Fruchtzucker  überführt. 

In  der  Sektion  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie,  deren  erste 
Sitzung  zur  Erledigung  geschäftlicher  Dinge  benutzt  wurde ,  behandelte  zunächst  Dr.  Möhl 
(Cassel)  die  gegenseitigen  Beziehungen  von  Tachylyt,  Basalt  und  Dolerit,  Gesteine,  welche  nur 
als  verschieden  weit  vorgeschrittene  Entglasungszustände  derselben  ursprünglichen  Masse  auf- 
zufassen sind.  Die  Ausführungen  des  Dr.  Gurlt  (Bonn)  betrafen  die  Hebungserscheinungen 
im  südlichen  Norwegen  während  der  Diluvial-  und  jüngeren  Zeit ;  er  constatirte  eine  Senkung 
zum  Schluss  der  Glacialzeit  und  eine  starke  Hebung  in  der  postglacialeu  Periode.  Dr.  Nöllner 
(Harburg)  lehrte  im  Lüneburgit  ein  neues  Mineral  kennen ,  welches  zu  dem  Stassfurt.it  seinem 
Vorkommen  nach  eine  Parallele  bildet.  Die  Themata  der  weiteren  Vorträge  waren :  Ober- 
berghauptmann von  Dechen  (Bonn)  über  neuere  Ausgrabungen  in  der  Knochenhöhle  von  Balve, 
Dr.  Möhl  (Cassel)  über  von  Basalt  umschlossene,  getriftete,  verglaste  und  säulenförmig  zer- 
sprungene Sandsteine,  die  im  Gegensatz  zu  Fischer's  Behauptung  wirkliche  Sandsteine,  und 
nicht  Perlit  seien ,  Dr.  Zimmermann  (Hamburg)  über  eine  subfossile  Kinnlade  einer  Hirschart, 
Dr.  Huyssen  (Halle)  über  die  Verbreitung  und  Mächtigkeit  der  Braunkohlenformation  in  der 
Mark  Brandenburg,  Landbaumeister  Koch  (Güstrow)  über  die  geognostischen  Verhältnisse  der 
Steindüne  vom  Heiligen  Damm ,  Dr.  Möhl  (Cassel)  über  Entglasungsprodukte  der  Hochofen- 
schlacken, Professor  Karsten  (Rostock)  über  die  verschiedenen  Formen  der  Strandgeschiebe 
und  endlich  Dr.  Möhl  (Cassel)  über  die  geologischen  Verhältnisse  Hessens,  insbesondere 
des  Meissner. 

In  der  Sektion  für  Botanik  und  Pflanzen  physiologie  begann  Dr.  Pfitzer  (Bonn) 
mit  Ertheilung  einiger  Winke  für  das  Sammeln  von  Algen  und  Bacillarien  an  der  benachbarten 
Küste,  worauf  zwei  Mittheilungen  von  Professor  Roeper  (Rostock)  folgten,  die  erste  über  eine 
eigenthümhche  Erscheinung  an  den  Fruchtwirteln  von  Limnanthes  (ein  Fall  von  basilärer 
Griffelbildung),  die  letztere  über  Variationen  am  Vorblatt  von  Loliurn  temulentum.  In  der 
zweiten  Sitzung  berichtet  Dr.  Magnus  (Berlin)  über  zwei  Fälle  von  Pfropfungen,  bei  denen 
Edelreis  und  Unterlage  einen  Einfluss  auf  einander  ausübten  (Abutilon  Thompsoni,  panachirt 
und  grün,  und  Kartoffelknollen  verschiedener  Färbung).  Dr.  Russow  (Dorpat)  bespricht  einen 
neuen  Pflanzenstoff,  der  sich  in  den  Parenchymzellen  von  einigen  Marattia- Arten  vorfindet. 
Dr.  Pfitzer  (Bonn)  empfiehlt  die  TJeberosiniumsäure  für  die  mikroskopische  Technik,  namentlich 
wo  es  auf  Erhaltung  des  Plasmas  und  Chlorophylls  ankommt.  Professor  Hildebrand  (Freiburg) 
giebt  einen  Ueberblick  über  die  Verbreitungsmittel  der  Compositenfrüchte.  Nach  einem  Vor- 
trag von  Br.  Magnus  (Berlin)  über  Uredineen  sprach  Dr.  Russow  (Dorpat)  über  die  Ent- 
wicklung der  Sporen  bei  Leitbündel-Kryptogamen  und  Professor  Braun  (Berlin)  über  das  Ver- 
hältniss  der  Zygomorphie  der  Blüthen  zur  Sympodienbildung  ;  derselbe  wies  ferner  darauf  hin, 
dass  die  Blüh  folge  ( Prosanthesis )  der  Pflanzen  nicht  immer  gleichen  Gang  halte  mit  der 
Entwicklungsfolge  der  Blüthen.  Es  wurden  weiter  Mittheilungen  gegeben  von  Dr.  Pfitzer 
(Bonn)  über  die  Embryologie  der  Coniferen ,  von  Professor  Hildebrand  (Freiburg)  über  die 
Bestäubung  des  Himantoglossum  hircinum  und  der  Asclepias  tenuifolia  durch  Insekten ,  des- 
gleichen über  Samenschöple  und  über  den  Fruchtbau  von  Commellyna.  Mit  einem  Vortrage 
des  Professor  Braun  (Berlin)  über  die  Keimpflanzen  verschiedener  Maisilia  -  Arte"n,  von  denen 
die  Marsilia  quadrifoliata  in  diesem  Jahre  zum  eisien  Male  zum  Keimen  gebracht  worden  ist ( 
schlössen   die  Sitzungen  dieser   Sektion. 


46 

Die  erste  Versammlung  der  Sektion  für  Zoologie  und  vergleichende  Anatomie 
wurde  mit  geschäftlichen  Verhandlungen  und  einer  von  Dr.  Pansch  (Kiel)  gegebenen  Schil- 
derung des  arktischen  Thierlebens  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  Moschusochsen  aus- 
gefüllt. Für  die  nächsten  Sitzungen  vereinigte  sich  die  Sektion  mit  der  anatomisch- 
physiologischen,  in  deren  erster  und  einziger  Separatsitzung  Professor  Henke  (Rostock) 
Abbildungen  der  bei  der  Systole  und  Diastole  wechselnden  Lage  und  Form  des  menschlichen 
Herzens  demonstrirte.  Professor  Mach  (Prag)  beschrieb  in  der  ersten  gemeinschaftlichen 
Zusammenkunft  die  Versuche,  welche  er  in  Verbindung  mit  Dr.  Kassel  über  das  Gehörorgan 
angestellt  hat,  und  bei  denen  er  sein  Verfahren  der  stroboskopischen  Selbst regulirung  auf 
präparirte  Gehörorgane  und  auf  das  Organ  des  lebenden  Menschen  anwandte.  Professor  F.  E. 
Schulze  (Rostock)  erklärte,  nachdem  er  einen  Seidenspinner  ('Bombyx  Yamamai)  und  dessen 
Produkt  vorgezeigt ,  die  von  ihm  geübte  Art  und  Weise  zur  Conservirung  von  Cölenteraten 
mittelst  Osmiuinsäure.  Grünhagen  (Königsberg  i  sprach  sodann  über  das  zeitliche  Verhalten 
von  An-  und  Katelektrotouus,  Professor  Hensen  (Kiel)  über  die  Beziehungen  des  Regenwurms 
zur  Urbarmachung  des  Bodens  und  Dr.  Eimer  (Würzburg)  über  das  Ei  der  Reptilien,  das 
nach  ihm  sammt  Zona  pellucida  und  Schale  nur  eine  einzige  Zelle  repräsentirt.  In  der  fol- 
genden Sitzung  trug  Dr.  Berlin  (Stuttgart)  vor  über  Resultate  der  Sehnervendurchschneidung 
an  Fröschen  und  Kaninchen,  Professor  von  Wittich  (Königsberg)  über  die  Natur  der  Pepsin- 
wirkuug.  Dr.  Filehne  (Berlin)  über  das  Verhalten  der  Nerven  gegen  elektrische  Reizung 
während  des  Absterbens,  der  Degeneration  und  der  Regeneration:  Dr.  Nas>e  >  Halle  I  machte 
eine  vorläufige  Mittheilung  über  Eiweisskörper,  Professor  Henke  (Rostock)  gab  eine  eingehende 
Beschreibung  der  Endigung  derjenigen  Muskeln,  welche  sich  an  der  Bildung  der  Lippen  be- 
theiligen. Professor  Aubert  (Rostock)  wies  nach,  dass  der  Caffei'ngehalt  in  Kaffeinfusen  und 
-Decocten  nicht  im  Stande  sei,  die  erregenden  Wirkungen  dieser  Getränke  hervorzubringen. 
Dr.  A.  Dohrn  (Stettin)  giebt  Nachricht  über  den  Stand  eines  Unternehmens  in  Neapel,  das 
bestimmt  ist,  ein  mit  wissenschaftlichen  Hülfsmitteln  reichlich  ausgestattetes  Laboratorium  zur 
Beobachtung  lebender  Seethiere  zu  bieten.  Die  Mittel  zur  Errichtung  der  Anstalt  werden 
von  Dohrn's  Vater  beschafft,  die  Erhaltung  des  Instituts  soll  durch  die  Beiträge,  welche  man 
von  der  Schaulust  des  Publikums  zu  erlangen  hofft,  ermöglicht  weiden.  Bei  der  Beschaffung 
einer  ausreichenden  Bibliothek  erwartet  Dr.  Dohrn  von  der  Freigebigkeit  der  deutschen  Zoologen 
eine  ihm  gewiss  gern  gewährte  Beihülfe.  Dankbar  gedenkt  er  der  wirksamen  Unterstützung, 
die  ihm  den  Italienischen  Behörden  gegenüber  von  hochgestellten  Deutschen  Männern,  nament- 
lich von  dem  Preussischen  Kultusminister  zu  Theil  geworden  ist.  Professor  Möbius  (Kiel ) 
bespricht  die  zoologischen  Ergebnisse  der  am  vorigen  Tage  nach  Warnemünde  unternommenen 
Excursion,  um  dann  auf  eine  Erörterung  des  Verhältnisses  der  Meerestemperatur  zur  Grösse 
und  Verbreitung  der  Mollusken  einzugehen,  wobei  er  gegen  Wärmeschwankungen  empfindliche 
(stenotherme)  und  unempfindliche  (eurytherme)  Thierarten  unterscheidet,  aus  welchen  letzteren 
die  Fauna  der  Ostsee  wesentlich  zusammengesetzt  ist.  Die  letzte  Sitzung  brachte  folgende 
Mittheilungen:  Professor  Möbius  (Kiel)  demonstrirte  Schalen  der  Dipsas  plicata  mit  den 
bekannten  durch  künstliche  Perlbildung  bekleideten  chinesischen  Götzenbildern  ;  Professor  Behn 
(Dresden)  macht  auf  eine  osteologische  Eigentümlichkeit  im  Bau  einer  Gürtelthierart  (Dasy- 
pus  tricinctus),  bestehend  in  fester  Verbindung  zwischen  dem  inneren  und  dem  Haut -Skelett 
aufmerksam ;  Dr.  Flemming  (Rostock)  tritt  für  die  neuerdings  angefochtene  Verwandtschaft 
des  Fettgewebes  mit  dem  gewöhnlichen  Bindegewebe  ein.  Professor  F.  E.  Schulze  (Rostock) 
berichtet  über  einen  an  den  knorpligen  Kiemenbögen  der  Betrachierlarven  von  ihm  aufge- 
fundenen Muskelfaden,  vermöge  dessen  eine  Compressiou  der  anhegenden  Arterien  und  dadurch 
wieder  eine  Beförderung  des  Kreislaufs  in  den  Kiemen  bewerkstelligt  wird.  Hauptmann 
von  Heyden  (Frankfurt)  zeigt  in  Anschluss  hieran  Exemplare  des  südspanischen  Pleuroteles 
Waltlii  vor.  Professor  Goltz  (Halle)  bringt  einige  neue  Thatsachen  über  den  Einfluss  der 
Nerven  auf  vegetative  Vorgänge  im  Thierkörper  (auf  Resorption  durch  Lymphgefässe ,  aut 
Thätigkeit  der  Hautdrüsen  u.  s.  w.)  zur  Kenntniss.  Dr.  Zunz  (Bonn)  bespricht  das  Verhalten 
der  Kohlensäure  zu  alkalischen  Hämoglobinlösungen.  Dr.  Wolff  (Berlin)  demonstrirt  an  einer 
Reihe    von    Schnitten   normaler   und    pathologischer    Knochen   die    von   ihm   beschriebenen  Zug- 


47 

und  Drucklinien.  Dr.  Balandin  (Petersburg)  weist  au  Präparaten  nach,  dass  die  physiologische 
Lendenkrümraung  des  Menschen  von  der  Länge  des  Ligamentum  ileo-femorale  abhängig  sei. 

Die  eine  zeitgemässe  Stellung  der  Naturwissenschaften  im  Jugendunterrichte  erstrebende 
Sektion  für  naturwissenschaftliche  Pädagogik  beschäftigte  sich  in  vier  Sitzungen  mit 
der  Bildung  und  Gewinnung  tüchtiger  Lehrer  (Moebius) ,  der  Methode  des  naturwissenschaft- 
lichen Unterrichts  (Krause,  Jessen),  den  dazu  nöthigen  Lehrbüchern,  zunächst  denen  für 
Physik  (Krumme),  und  vor  Allem  mit  den  Lehrmitteln  (Krebs,  Weigelt.  Friedrichsen).  Es 
wurde  beschlossen,  auf  der  nächsten  Versammlung  in  Leipzig  eine  möglichst  umfangreiche 
Ausstellung  der  letzteren  zu  veranlassen. 

Der  Raum  verhindert  uns,  eine  ähnliche  Darstellung  der  Verhandlungsgegenstände 
der  zahl-  und  umfangreichen  medicinischen  Sektionen  zu  geben ,  obgleich  auch  darin  manche 
allgemein  interessante  naturwissenschaftliche  Gegenstände  besprochen   wurden. 


Heber  quantitative  Spectralanalyse. 

Nachdem  die  Spectroskopie  der  qualitativen  chemischen  Analyse  für  Nähe  und  Ferne 
die  wichtigsten  Dienste  geleistet  hat,  ist  neuerdings  von  J.  Janssen  in  Paris  (Comptes  rendus 
Acad.  Sc.  Tome  72  p.  626J  der  Versuch  gemacht  worden,  sie  auch  für  die  quantitative  Analyse 
zu  verwerthen ,  und  zwar  zunächst  für  die  Fälle ,  wo  die  gewöhnliche  Methode  bisher  die 
grössten  Schwierigkeiten  bot,  nämlich  wo  entweder  sehr  kleine  Mengen  eines  seiner  Quantität 
nach  zu  bestimmenden  Stoffes  grossen  Mengen  anderer  Stoffe  beigemischt  sind,  oder  wo  ein 
Stoff,   wie  z.  B.  das  Natrium,  keine  für  Wägungen  geeignete  Verbindungen  darbietet. 

Im  Jahre  1869  hatte  Janssen  eine  Methode  mitgetheilt  (Rep.  of  the  Brit.  Ass.  for 
the  Adv.  of  Sc.  1869),  nach  der  Natriumverbindungen  spectralanalytisch  als  normale  Bestand- 
theile  einer  Substanz  qualitativ  sich  nachweisen  lassen.  Es  handelte  sich  dabei  darum,  die 
stets  durch  geringe  aus  der  Atmosphäre  und  anderen  Quellen  stammenden  Natriummengen 
verursachte  Verunreinigung  der  Flamme  unwirksam  zu  machen,  d.  h.  die  Empfindlichkeit  der 
Reaction  zu  massigen.  Janssen  bediente  sich  zu  diesem  Zwecke  einer  leuchtenden  Flamme  mit 
continuirlichem  Spectrum,  wie  sie  z.  B.  das  aus  einem  gewöhnlichen  Brenner  strömende  Leucht- 
gas bietet.  Bei  geringen  der  Flamme  zugeführten  Quantitäten  Natriums  vermag  dann  die  für 
dieses  Metall  charakteristische  D-Linie  nicht  sich  auf  dem  hellen  Grunde  des  Sjjectrums  Geltung 
zu  verschaffen ;  erst  wenn  grössere ,  wesentlich  zur  Zusammensetzung  der  Substanz  gehörige 
Mengen  vorhanden  sind,    hebt  sich  die  Linie  deutlich  von  dem  Spectrum  ab. 

Dieses  Verfahren  bildete  den  Ausgangspunkt,  von  welchem  Janssen  zu  einer  quanti- 
tativen Bestimmungsmethode  gelangte. 

Durch  Hülfsflammen,  welche  zwischen  der  zur  Prüfung  der  Substanz  benutzten  Flamme 
und  dem  Spectralappiarat  aufgestellt  werden ,  lässt  sich  die  Helligkeit  des  Spectrums  und  da- 
mit seine  Unempfindlichkeit  gegen  die  Reaction  beliebig  erhöhen  und  dadurch  können  nun 
auch  bei  grösseren  in  eine  Mischung  eintretenden  Mengen  eines  Elements  die  Linien  desselben 
zum  Verschwinden  gebracht  werden.  Die  Liehtintensität ,  welche  dazu  nöthig  ist,  giebt  ein 
Maass  für  die  Quantität  des  dem  Versuche  unterworfenen  Stoffes.  Will  man  für  dieselbe  einen 
Ausdruck  in  Zahlen  gewinnen,  so  darf  man,  wenn  beispielsweise  Natriumbestimmungen  aus- 
zuführen sind ,  nur  die  Wirkung ,  welche  titrirte  Natriumlösungen  unter  denselben  Umständen 
hervorbringen,  vergleichend  prüfen.  Janssen  empfiehlt,  um  einen  festen  Punkt  für  die  Ver- 
gleichung  zu  erhalten,  die  Helligkeit  des  Spectrums  so  zu  wählen,  dass  die  Natriumlinie  der 
Probesubstanz  eben  deutlich  zu  werden  beginnt. 

Ein  zweites  Mittel,  um  auf  die  Quantität  eines  in  einer  Flamme  verdampfenden  Stoffes 
Rückschlüsse  zu  machen ,  glaubt  Janssen  in  der  Zeitdauer,  welche  zur  völligen  Verflüchtigung 
desselben  erforderlich  ist,   zu  besitzen. 


48 

Ueber  die  allgemeinen  Grundlagen,  auf  welche  eine  quantitative  Analyse  basirt  werden 
könne,   äussert  er  sich  folgendermassen : 

„ Nehmen  wir  beispielsweise  an,  dass  ein  Natronsalz  in  eine  Wasserstoft'flamme  gebracht 
wird.  Das  Spectroskop  zeigt  in  unwiderlegbarer  Weise,  dass  es  das  glühende  Natrium  ist, 
welches  unter  diesen  Verhältnissen  das  der  Flamme  mitgetheilte  gelbe  Licht  hervorbringt,  das 
unter  Wirkung  des  Prisma  fast  ausschliesslich  die  beiden  Bestandtheile  der  Frauenhofer'schen 
Linie  D  erzeugt.  Das  Natronsalz  ist  also  zerlegt  und  seine  Elemente  sind  getrennt  worden. 
Das  in  Freiheit  gesetzte  und  zum  Glühen  gebrachte  Metall  strahlt  sein  charakteristisches 
Licht  aus,  und  wenn  es  dann  in  dem  umgebenden  Medium  Sauerstoff  findet,  wird  es  sich 
damit  verbinden,  und  sich  in  der  Atmosphäre  unter  der  Gestalt  einer  Natriumverbindung  ver- 
breiten. Die  Existenz  des  freien  Natriums  hat  vorübergehend,  aber  unwiderleglich  stattge- 
funden. Sämintliche  Metallmoleküle  sind  nach  und  nach  und  eine  bestimmte  Zeit  lang 
frei  geworden." 

„Wenn  man  nun  annimmt,  (was  sich  sehr  exact  in  einem  gut  geleiteten  Experi- 
mente verwirklichen  lässt),  dass  diese  Moleküle  die  nämlichen  Phasen  des  Glühens  durchlaufen 
und  dieselbe  Lichtmenge  liefern,  so  wird  die  Gesammtmenge  des  von  der  Flamme  ausgestrahlten 
Natriumlichts  von  dem  Augenblick  an  gerechnet,  wo  das  Salz  sich  zu  zersetzen  anfängt,  bis 
zu  dem  Punkte,  wo  es  verschwindet,  der  Anzahl  der  Natriummoleküle  proportional  sein,  welche 
in  dem  Salz  enthalten  sind,  und  jede  Methode,  welche  die  Gesammtgrösse  der  leuchtenden 
Kraft  erkennen  lässt .  wird  ein  Maass  für  das  Gewicht  des  Metalls  liefern ,  welches  dieselbe 
hervorgehracht  hat.  Auf  diese  Weise  kann  die  Bestimmung  einer  gegebenen  Menge  eines 
Stoßes  auf  photometrische  Messungen  zurückgeführt  werden." 


Anaeigen. 

In  dem   unterzeichneten   Verlage  erscheinen : 

Sitzungsberichte 

der 

Gesellschaft  Naturforschender  Freunde  zu  Berlin. 

Preis  des  Jahrganges  von  ca.   12  Bgu.  gr.  8.   1  Tlilr.  10  Sgr. 

Die  Gesellschaft  naturforschender  Freunde  zählt  die  angesehensten  Naturforscher  Berlins 
zu  ihren  Mitgliedern,  u.  A.  die  Herren  Braun,  Ehrenberg,  Gurlt,  Peters,  Ratzeburg, 
Reichert,  die  in  dieser  Zeitschrift  fortlaufend  ihre  Arbeiten  von  den  ersten  Anfängen  an 
niederlegen.    Nicht  minder  publiciren  jüugere  Forscher  in  derselben  die  Ergebnisse  ihrer  Studien . 

Der  vorige  Jahrgang  ist  noch  in  einer  massigen  Zahl  von  Exemplaren  vorräthig  und 
kostet   das  Exemplar  (circa  (>  Bogen  gr.  8)   20   Sgr. 

iJer  Natur  forscher. 
Wochenblatt  zur  Verbreitung  der  Fortschritte  in  den  Naturwissenschaften. 

Preis  vierteljährlich  1  Thlr. ;   auch  in  Monatsheften  zum  Preise  von  10  Sgr. 

Der  „Naturforscher"  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt  und  nach  dem  Urtheile  aller  Be- 
rufenen bisher  mit  Verdienst  und  Glück  angestrebt,  die  Resultate  der  Forscher  aller 
Länder  —  zum  Theil  in  Original -Artikeln,  zum  Theil  aus  den  Verhandlungen  der  Vereine, 
Akademieen  und  Fachjouruale  —  aufzusammeln  und  in  gedrängter  Kürze  wiederzugeben.  Eine 
solche  Darstellung  wird  namentlich  für  diejenigen  von  grossem  Nutzen  sein,  die  ein  specielles 
naturwissenschaftliches  Fach  bearbeiten  und  bei  dem  engen  Zusammenhange,  in  dem  die  ein- 
zelnen Zweige  der  Naturwissenschaft  unter  einander  stehen,  auch  aus  den  übrigen  Gebieten 
regelmässig  das  Wichtigste  und  Interessanteste  kennen  zu  lernen  wünschen. 

Berlin.  Feld.  Dümniler's  Verlagsbuchhandlung 

(Harrwitz  &  Gossmann). 

Abgeschlossen  den  13.  November  1871.  Dniclc  ion  E.  Blonlimann  £  Sohn  in  Preaden. 


NUNQUAM  wäÄJWKÄw  OTIOSUS 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISEEL1CHEN    LEOPOLDINO-  CAROLINISCHEN    DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DEE  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJÜNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 
Nr.  7.  Heft  ^IX.  December  1871. 

Inluilt  :  Amtliche  Mittheilungen:  Die  Abstimmung  über  den  von  der  am  24.  Juh  1870  erwählten 
Commission  zur  Reform  der  Statuten  vorgelegten  neuen  Statutenentwurf.  —  Beiträge  zur  Kasse 
der  Akademie.     —    Gestorbener  Adjunkt.     Gestorbene  Mitglieder. 

Eingegangene  Schriften.  —  Joachim  Barrande.  Prüfung  der  palaeontologischen  Theorien 
durch  die  Wirklichkeit. 


Amtliche  Mittheilungen. 


Die  Abstimmung 

über  den  von  der  am  24.  Juli  1870  erwählten  Commission  zur  Reform  der  Statuten 

vorgelegten  neuen  Statutenentwurf. 

Zu  Anfang  dieses  Monats  ist  der  neue  Statutenentwurf  au  alle  Mitglieder  zur  Ab- 
stimmung versandt  worden.  Es  ist  keine  Mühe  gescheut  und  es  sind  alle  Hülfsmittel,  welche 
die  Post  bietet ,  benutzt  worden ,  um  es  zu  erreichen  ,  dass  der  Entwurf  nebst  Motiven  und 
Abstinimungsforinular  wirklich  in  die  Hände  aller  Mitglieder  gelange. 

Da  es  indess  dennoch   sein  könnte,   dass  wegen  Abwesenheit  von  dem  Wohnorte  oder 

wegen  Veränderung  desselben  einzelne  Herren  Collegen  diese  Vorlagen  bisher   nicht  empfangen 

hätten,    auch  einige  Sendungen  als  unbestellbar  von  der  Post  zurückgegeben  worden  sind,    so 

werden  hierdurch  alle  Herren  Mitglieder,   welche  etwa  bisher  den  neuen  Statutenentwurf  nebst 

Leop.  VIT.  7 


50 

Anlagen  nicht  empfangen  haben  sollten,  hierdurch  dringend  ersucht,  davon  dem  Bureau  der 
Akademie,  Poliergasse  Nr.  11  Dresden,  unter  Angabe  ihrer  genauen  Adresse  Anzeige  zu  machen 
worauf  ihnen  sofort  die  Vorlagen  zugehen  werden. 

Zu  gleicher  Zeit  erlaube  ich  mir  die  Bitte  um  baldige  Abstimmung  zu  erneuen. 
Dresden,  Mitte  December  1871. 

Dr.  Behn. 


Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Se.  Kgl.  Hoheit  der  Grossherzog  Friedrich  von  Baden  hat  nach  Empfang  der 
neuesten  Schriften  der  Akademie  unterm  26.  Nov.  d.  J.  derselben  einen  Beitrag  von  50  Thlr. 
zur  Förderung  ihrer  wissenschaftlichen  Wirksamkeit  auszahlen  lassen. 

Se.  Majestät  der  König  Johann  von  Sachsen  hat  der  Akademie  unterm  8.  Dec.  d.  J. 
die  bisher  aus  der  Königlichen  Civilliste  gewährte  Unterstützung  von  jährlich  300  Thlr.  auch 
für  die  Jahre  1872,  73  und  74  zusichern  lassen. 

Herr  Geh.  Med.-R.  Professor  Dr.  M.  J.  Weber  in  Bonn  hat  unterm  9.  Dec.  d.  J. 
zugleich  mit  seiner  Abstimmung  über  die  neuen  Statuten  der  Akademie  2  Thlr.  als  Jahres- 
beitrag für  das  Jahr  1872  zugesandt. 

Dr.  Behn. 


Gestorbener  Adjunkt. 

Am  10.  October  1871  zu  Javali  in  Nicaragua:  Dr.  Karl  Berthold  Seemann,  Botaniker 
in  London.  Als  Mitglied  aufgenommen  den  13.  März  1852,  zum  Adjunkten  er- 
nannt den  20.  December  1857.     Cogn.  Bonpland. 

Gestorbene   Mitglieder. 

Am  17.  September  1858:  Dr.  Wilhelm  Joachim,  praktischer  Arzt  und  Augenarzt  zu  Pest. 
Aufgenommen  den  3.  Mai  1856,  cogn.  Tognio. 

Am  23.  Mai  1863  :  Dr.  Friedrich  Christian  Heinrich  Creplin,  Custos  des  zoologischen 
Museums  zu  Greifswald.     Aufgenommen  den  10.  November  1860,    cogn.  Werner. 

Im  Mai  1868  :  Dr.  Albert  Baur,  Privatdocent  für  vergleichende  Anatomie  und  Physiologie 
an  der  Universität  zu  Erlangen.  Aufgenommen  den  25.  November  1863,  cogn. 
Job.  Müller  II. 

Am  25.  April  1871  zu  Genf:  Dr.  Johann  Friedrich  Andreas  Eichelberg,  emeritirter 
ordentlicher  Professor  der  Naturwissenschaften  an  der  Universität  und  Docent  an, 
der  Industrieschule  zu  Zürich.  Aufgenommen  den  15.  October  1845,  cogn. 
Blumenbach  II. 

Am  20.  Juni  1871  zu  Dresden:  Dr.  Karl  Julius  Philipp  von  Fritzsche,  Kaiserlich  russi- 
scher wirklicher  Staatsrath,  Mitglied  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  St.  Petersburg.     Aufgenommen  den  3.  August   1833,  cogn.  Gleichen  II. 


51 


/ 


Am  14.  August  1871:  Dr.  Dettmar  Wilhelm  Sömmerring,  herzoglich  Sachsen  -  Coburg- 
Gothaischer  Hofrath,  praktischer  Arzt  zu  Frankfurt  a/M.  Aufgenommen  den 
7.  April  1828,  cogn.  Zinn. 

Am  24.  October  1871:  Dr.  Julius  Theodor  Christian  Ratzeburg,  königlich  preussischer 
geheimer  Regierungsrath  zu  Berlin,  emeritirter  Professor  der  Naturgeschichte  an 
der  königlichen  Forstakademie  zu  Neustadt-Eberswalde.  Aufgenommen  den  10.  Juli 
1832,  cogn.  Gleditsch  II. 

Am  9.  December  1871:     Ludwig  Christian  Heinrich  Vortisch,    evang.  Pfarrer   zu   Satow 

bei   Creplin    im   Grossherz.  Mecklenburg  -  Schwerin.      Aufgenommen   den   2.  Januar 

1853,  cogn.  Burnet. 

Dr.  Behn. 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  21.  November  1871.) 


Verein    für    die   deutsche   Nordpolfahrt. 

Protokoll  der  17 — 20.  Versammlung.  —  Bremen 
1871.  8°. 

Deutsche  Naturforscher  und  Aerzte,  Tage- 
blatt der  44.  Versammlung  (in  Rostock).  Unter 
Verantwortung  des  Redactions  -  Comites  Prof. 
H.  Aubevt  und  Dr.  W.  Flemming.  —  Rostock 
1871.  4°.  (Geschenk  des  Herrn  Präsident  Behn.) 
Leipziger  polytechnische  Gesellschaft. 
Blätter  für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie. 
Band  5,  Nr.  17  —  22.  —  Leipzig  1871.  8°. 
Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues 
in  den  Königlich  Preussischen  Staaten. 
Wochenschrift  für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde. 
Jahrg.  1871,  Nr.  37—47.  —  Berlin  1871.  4". 
Joachim  Barrande.  Trilobites.  Extrait 
du  Supplement  au  Vol.  I.  du  Systeme  Sibirien 
du  centre  de  la  Boheme.  —  Prag  und  Paris 
1871.  8°. 

Wiener  Sternwarte.  Meteorologische  Be- 
obachtungen im  Jahre  1866.  Sef>arat-Abdruck 
aus  den  Annalen  d.  Wien.  Sternw.,  3.  Folge, 
Band  27.  —  Wien  1871.  8°. 

Verein  zurVerbreitung  naturwissenschaft- 
licher Kenntnisse  in  Wien.  Schriften.  Band  11. 
--  Wien  1871.   8°. 

Königlich  Preussische  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin.  Monatsberichte. 
1871.  August.  —  Berlin  1871.  8n. 

Franz  Schulze.  Tägliche  Beobachtungen 
über  den  Kohlensäuregehalt  der  Atmosphäre 
zu  Rostock  vom"  18.  October  1868  bis  31.  Juli 
1871.      Festschrift   für   die    44.  Versammlung 


deutscher  Naturforscher  und  Aerzte.  —  Rostock 
1871.  4°.  (Geschenk  des  Herrn  Präsident  Behn.) 

Commissioner  of  Patents  (Unit.  Stat. 
North  America)  Report  for  the  Year  1868. 
Vol.   1—4.  —  Washington  1869/70.  8°. 

Josef  Haltrich.  Die  Macht  und  Herrschaft 
des  Aberglaubens  in  seinen  vielfachen  Er- 
scheinungsformen. 2.  Auflage.  —  Schässburg 
1871.   8°. 

Friedrich  Nobbe.  Die  landwirtLschaft- 
lichen Versuchs-Stationen.  Jahrg. 1871.  Band  14, 
Nr.  3.  —  Chemnitz  1871.  8". 

Franz  Seitz.  Krankheits-  und  Sterblich- 
keits  -  Zustände  in  München  im  Jahre  1870. 
Separat  -  Abdruck  aus  dem  ärztlichen  Intelli- 
genzblatte 1871,  Nr.  34.  —  München.   4°. 

Isis,  naturwissenschaftliche  Gesellschaft  in 
Dresden.     Sitzungsberichte   1871,    Nr.   7  —  9. 

—  Dresden   1871.   8°. 

Oskar  Böttger.  Ueber  den  Mergel  vom 
Gokwe  in  Südafrika  und  seine  Fossilien.  Se- 
parat-Abdruck  aus  dem  11.  Bericht  des  Offen- 
bacherVereins  fürNatur  künde. — 8°.  (Tafel  fehlt.) 

K.  k.  geologische  Reichsanstalt.  Jahr- 
buch, Band  21,  Nr.  3.  Nebst  Dr.  Gust. 
Tschermak,  Mineralogische  Mittheilungen  1871. 
Heft  1.  —  Wien   1871.  4°. 

—     Verhandlungen.     1871.    Nr.   11  — 13. 

—  Wien.  4°. 

Anthropologische  Gesellschaft  in  Wien. 
Mittheilungen  Band  1,  Nr.  12—14.  —  Wien 
1871.  8°. 


52 


Kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in 
Wien.  Anzeiger  1871,  Nr.  21—23.  —  Wien 
1871.  8°. 

Koninklijke  Akademie  vanWetenschappen 
(Amsterdam).  Verhandelingen.  Deel  12.  — 
Amsterdam   1871.  4°. 

D.  Bierens  de  jHaa'n:  Üver  eenige  nieuwe 
herleidings  -  formulen  bij  de  tkeorie  van  bepaalde 
integralen.  P.  Bleeker:  Memoire  sur  les  Cypri- 
noides  de  Chine.  P.  A.  L  e  u  p  e :  Georgius  Everardus 
Rumphius,  Ambonsch  natmirknndige  der  17.  eeuw. 

—  Verhandelingen,  Afdeeling  Letterkunde. 
Deel  6.  —  Amsterdam   1871.  4°. 

—  Verslagen  en  Mededeelingen,  Afdeeling 
Natuurkuude,  Reeks  2,  Deel  5.  —  Afdeeling 
Letterkunde,  Reeks  2,  Deel  1.  —  Amsterdam 
1871.  8°. 

—  Jaarboek   1870.  —  Amsterdam.  8°. 

—  Processen- Verbaal  van  de  gewone  ver- 
gaderingen,  Mei  1870 — April  1871.  Afdeeling 
Natuurkunde. 

Zoological  Society  of  London.  Trans- 
actions  Vol.  7,  Part  3— 6.  London  1870/71.  4°. 

Hörne:  Notes  on  the  Habits  of  some  Hy- 
rnenopterous  Insects  from  the  North-west  Provinces 
of  India.  F  in  seh:  On  a  Collection  of  Birds  from 
North-Eastern  Abyssinia  and  the  Bogos  Coimtry. 
Sclater:  On  certain  Species  of  Deer  now  or  lately 
living  in  the  Society 's  Menagerie.  Owen:  On 
Dinornis  (Part  15,  lt>).  Peters:  Contributions  to 
the  knowledge  of  Pectinator,  a  genus  of  Rodent 
Mammalia  from  North  -  eastern  Africa.  Murie: 
Researches  lipon  the  Anatomy  of  the  Pinnipedia. 
Part  1.  On  the  Walrus  (Trichechus  rosmarus.  L.). 
Murie:  On  the  Dermal  and  Visceral  Structures 
of  the  Kagu,  Sun-bittern,  and  Boatbill. 

—  Proceedings.  1870  (Parti— 3);  1871, 
Part   1.   —  London.   8°. 

Bataviaasch  Genootschap  van  Künsten 
en  Wetenschappen.  Tijdschrift  vor  indische 
Taal-,  Land-  en  Volkenkunde.  Deel  1!)  (Afle- 
vering  1 — 6).  —  Batavia  und  Haag  1870.  8°. 

—  Notulen  van  de  Algemeene  en  Bestuurs- 
Vergaderingen ,  Deel  7,  Nr.  2  —  4;  Deel  8, 
Nr.    1,  2.   —  Batavia   1869,70.   8°. 

Sociöte"  Hollandaise  des  Sciences  ä  Harlem. 
Natuurkundige  Verhandelingen,  Serie  3,  Tome  1 3. 
—  Haarlem   1870.   4°. 

Snellen  van  Vollenhoven:  Laatste  Lijst 
van  Nederlandsche  Schildvleugehge  Insecten. 


—  Archives  Neerlandaises  des  Sciences 
exaetes  et  naturelles.  Tome  5 ,  Livr.  4 ,  5 ; 
Tome  6,  Livr.  1—3.  —  Haag  1870/71.  8°. 

Mus6e  Teyler.  Archives,  Vol.  3,  Fase.  2. 
—  Harlem  1871.   4°. 

Reale  Accademia  delle  Science  di  Torino. 
Memorie,  Serie  2,  Tomo  25,  26.  —  Turin 
1871.  4°. 

Mar chi:  Monograha  sulla  storia  genetica  e 
sulla  anatomia  della  Spiroptera  obtusa,  Rud.  Ri- 
chelmy:  Ricerche  teoriche  e  sperimentali  intorno 
agli  efnussi  dei  liquidi  a  traverso  di  brevi  tubi 
conici  divergenti.  De  Saint-Robert :  De  la  re- 
solution  de  certaines  equations  ä  trois  variables 
par  le  moyen  d'une  regle  glissante.  De  Saint- 
Robert:  Nouvelles  tables  hypsometriques.  Cu- 
rioni:  Spinta  delle  terre  nel  caso  piü  generale  che 
äi  puö  presentare  all'  Ingegnere  costruttore.  Ca- 
valli:  Supplement  ä  la  Theorie  du  choc  des  pro- 
jectiles  d'artillerie  donnee  dans  le  Memoire  de  1866, 
Tome  2 f  des  Mem.  de  l'Acad.  Menabrea:  Etüde 
de  statique  physique.  Principe  general  pour  deter- 
niiiier  les  pressions  et  les  tensions  dans  un  Systeme 
elastique.  Giaccio:  Dell'  anatomia  sottile  dei  cor- 
puscoli  pacinici  dell'  uwno  cd  altri  mammiferi  e 
degli  uscelli,  con  considerazioni  esperimentali  intorno 
al  loro  ufücio.  Cavalli:  Della  resistenza  dei  tubi 
all'  urto  dell'  acqua  entroscorrente  d'un  tratto  ar- 
restata.  Sismonda:  Materieux  pour  servir  ä  la 
Paläontologie  du  terrain  tertiaire  du  Piemont. 
Mottura:    Sulla   formazione  solfifera  della  Sicilia. 

Struever:  Studi  sulla  Mineralogia  italiana ; 
Pirite  dei  Piemonte  e  dell*  Elba.  Foscolo:  De- 
scrizione  ed  uso  dei  declinatore  orario.  Genocchi: 
Demostrazione  d'una  formola  di  Leibnizio  e  La- 
grange, e  di  aleune  fonnole  affini.  Gastaldi : 
Iconografia  di  aleuni  oggetti  di  remota  antichitä 
rinvenuti  in  Italia.  Delponte:  Un  ricordo  bota- 
nico  dei  Prof.  Filippo  De  Filippi.  ossia  Cenno  iu- 
torno  alle  piante  nate  dai  semi  da  esso  raecolti  in 
Persia  e  nella  China.  Basso:  Sulla  deviazione 
massima  dell'  ago  calamitato  sotto  l'azione  della 
corrente  elettrica.  Gras:  Le  Ranunculacee  dei 
Piemonte:  Saggio  tassonomico.  Dorna:  Catalogo 
delle  Üoi  Stelle  principali  visibili  alla  latitudine 
media  di  4"«".  ed  Atlante  di  12  Carte.  Basso: 
Nuova  Bussola  reometrica.  Codazza:  Trasmis- 
sione  pneumatica  della  forza  a  veicolo  stantunb 
senza  variazione  dell'  aria  circolante. 

—  Atti,  Vol.  6  (Disp.  1 — 7).  —  Turin 
1871.  8°. 

Regio  Osservatorio  dell'  Universitä  di 
Torino.  Bollettino  meteorologico  ed  astrono- 
mico.  Anno  V.  1870.  Torino  1871.  2".  (Ein- 
gesandt von  Accad.   d.   Sc.  di  Torino.) 


53 

Joachim  Barrande,  Prüfung  der  palaeontologischen  Theorien 
durch  die  Wirklichkeit. 

Herr  Barrande  beabsichtigt,  seinem  bekannten  Werke  „  Systeme  Silurien  du  centre  de 
la  Boheme"  ein  Supplement  zum  ersten  Bande  folgen  zu  lassen,  aus  dem  er  vorläufig  einen 
Auszug  unter  dem  Titel  „Trilobites"   (Prag  und  Paris  1871.    8°.  282  pag.)  veröffentlicht  hat. 

Derselbe  enthält :  1 .  eine  allgemeine  Uebersicht  über  Barrande's  Studien  betreffend 
die  Entwicklung  der  Trilobiten,  2.  die  vertikale  Vertheilung  der  Trilobiten  im  böhmischen 
Silurbecken,  3.  eine  Parallele  zwischen  den  silurischen  Trilobiten  und  Cephalopoden  Böhmens 
und   4.  eine  Prüfung  der  paläontologischen  Theorien  durch  die  Wirklichkeit. 

Der  letzte,  zugleich  der  umfangreichste  Abschnitt  bietet  nicht  nur  in  der  darin  ge- 
gebenen Zusammenstellung  der  neuesten  Forschungen  über  die  Uranfänge  des  organischen 
Lebens  unserer  Erde  eine  willkommene  Belehrung,  sondern  hat  insofern  ein  ganz  besonderes 
Interesse ,  als  hier  eine  der  ersten  Autoritäten  auf  dem  Felde  der  paläozoischen  Geologie  es 
unternimmt,  die  Ergebnisse  der  Descendenz-  und  Transmutationstheorie  den  Folgerungen,  welche 
er  aus  den   ältesten  paläontologischen  Funden  gezogen  hat,  gegenüber  zu  stellen. 

Herr  Barrande  verlangt,  dass  die  Uebereinstimmung  oder  der  Widerspruch  zwischen 
beiden  über  die  Richtigkeit  oder  Unrichtigkeit  dieser  Theorien  entscheiden  soll,  wie  einst, 
nachdem  aus  den  Störungen  des  Uranus  das  Vorhandensein  eines  neuen  Planeten  berechnet 
worden  war,  die  wirkliche  Auffindung  desselben  für  Newton 's  Theorie  der  Attraction  als  ein 
Prüfstein   betrachtet  werden  durfte. 

Der  Verfasser  beginnt  mit  einer  Darstellung  der  geologischen  Verhältnisse,  so  weit 
sie   seine  Untersuchungen  berühren. 

Die  Schichten,  welche  in  Betracht  kommen,  sind  in  aufsteigender  Reihenfolge  nach 
amerikanischer  Bezeichnung:  Untere  und  obere  laurentische  Formation,  huronische  Formation 
und  die  erste  Etage  der  silurischen  Formation.  Die  Begründung  dieser  Abtheilungen  in 
Amerika  lässt  indess  noch  vieles  zu  wünschen  übrig  und  auch  in  anderen  Ländern,  z.  B. 
Böhmen,  ist  die  Trennung  der  vorsilurischen  Ablagerungen  in  obere  und  untere  Schichten 
vorläufig  noch  eine  blos  ideale ;  ebenso  unsicher  ist  die  Parallelisirung  der  amerikanischen 
Schichten  mit  den  europäischen  ;  vielleicht  (p.  180)  entspricht  das  laurentische  und  huronische 
System  zusammen  dem  cambrischen ,  vielleicht  kann  man  das  cambrische  als  Aequivalent  des 
huronischen  gelten  lassen  (s.  d.  Tabelle  p.  268),  möglicher  Weise  endlich  ist  das  huronische 
schon  zum  Silur  zu  ziehen  (p.  180). 

Herr  Barrande  glaubt,  dass  vor  Allem  sicherlich  die  relative  Mächtigkeit  der  vor- 
silurischen aus  Wasserablagerungen  hervorgegangenen  Schichten  weit  überschätzt  und  Logan's 
Ausspruch ,  dass  das  Auftreten  der  Primordialfauna  vielleicht  ein  verhältnissmässig  modernes 
Ereigniss  genannt  werden  könne,  weit  von  der  Wahrheit  entfernt  sei.  In  England  mag  die 
Mächtigkeit  der  Sedimentärformationen  nach  ergänzender  Hinzufügung  des  dort,  mangelnden 
Muschelkalks  und  miocönen  Tertiärgebirges  bis  zum  untersten  Silur  hinab  etwa  70,000  Fuss 
betragen,  während  auf  die  darunter  befindlichen  Ablagerungen  nur  26,000  Fuss  kommen 
würden.  (Hierbei  sind  die  ehemals  als  obercambrisch  betrachteten  Schichten,  welche  nach  der 
Entdeckung  von  Hicks  deutliche  Repräsentanten  der  Primordialfauna  des  Silur  einschliessen, 
dieser  höheren  Formation  zugezählt.)  Aehnlich  stellt  sich  das  Verhältniss  in  Amerika.  Schliess. 
1  ich  muss  man  noch   bedenken,   dass  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  die  Absetzung  von  schichten- 


54 

bildender  Masse  zu  jenen  Zeiten  eine  weit  ausgiebigere  gewesen,  so  dass  nach  diesem  Allen 
die  zur  Bildung  der  vorsilurischen  Ablagerungen  nöthige  Zeit  bedeutend  hinter  dem  Maasse 
zurückbleibt,  das  man  ihr  zuertheilt  und  auf  das  die  Descendenztheorie  so  wichtige  Folgerungen 
gebaut  hat. 

Der  Verfasser  wendet  sich  dann  zu  den  organischen  Ueberresten,  die  in  den  betreffen- 
den Schichten  aufgefunden  worden  sind. 

Die  bis  jetzt  aus  der  Cambrischen  Formation  bekannt  gewordenen  Organismen  ver- 
theilen  sich  auf  folgende  Geschlechter:  Plantae:  Palaeophycus  (1  Species),  Fucoides  (2), 
Archaeorrhiza  (1),  Halopoa  (2),  Cordaites  (1),  Eophyton  (2),  Fraena  (1),  Buthotrephis  (1), 
Scotolithus  (1),  Oldhamia  (3).  Petrifleata  incertae  sedis:  Cruziana  (2),  Lithodictyon  (1). 
Animalia:  Vestigia  vel  Vermium  vel  Crustaceorum  vel  Molluscorum  :  Psammichnites  (4). 
Spongia:  Astylospongia  (1).  Coelenterata :  Protolyellia  (1).  Echinodermata:  Spa- 
tacgopsis  (1)  (ob  zu  den  Echinodermen  gehörig?),  Agelacrinus  (1).  Vermes:  Micrapium  (1), 
Spirocolex  (2),  Scolithus  (4),  Monocraterion  (1),  Diplocraterion  (=  Arenicolites)  (4),  Histio- 
derma  (1).  Mollusca:  Dictyonema  (1),  Lingula  (2),  Lingulella  (1),  Discina  (1),  Obolus  (1), 
Hyolithus   (1). 

Geographisch  gehören  davon  8  Arten  England  an  (3  Species  Oldhamia,  4  Species 
Würmer,  1  Species  Brachiopoden) ,  von  denen  eine,  ein  Wurm  (Arenicolites  sparsus),  auch 
(und  zwar  als  der  einzige  Erfund)  aus  Böhmen  bekannt  ist.  Alle  übrigen  (38)  Arten  hat 
Skandinavien  geliefert. 

Das  angebliche  Vorkommen  eines  Crustaceums  in  den  englischen  cambrischen  Longmynd- 
Gesteinen  bekämpft  Barrande  auf  das  Entschiedenste  und  behauptet  nach  eigner  Anschauung, 
dass  es  für  einen  erfahrenen  Paläontologen  absolut  unmöglich  sei,  in  dem  fraglichen  Stück. 
das  von  Salter  als  ein  Trilobitenrest  (Palaeopyge  Ramsayi)  gedeutet  wurde,  das  Pygidium 
eines  Trilobiten  oder  überhaupt  ein  thierisches  Ueberbleibsel  zu  erkennen. 

Während  die  cambrische  Formation  nur  28  Thierarten  nachweist,  zählt  die  nächste 
Epoche,  Barrande's  „silurische  Primordialfauna",  366  Arten.  Sie  lässt  sich  übrigens  in  we- 
nigstens zwei  Unterabtheilungen  bringen,  von  denen  die  frühere  hauptsächlich  durch  das  Vor- 
kommen, die  spätere  durch  den  Mangel  der  artenreichen  Trilobiten  -  Gattung  Paradoxides  ge- 
kennzeichnet wird. 

Die  geographische  Verbreitung  und  die  Vertheilung  nach  den  verschiedenen  Ab- 
theilungen des  Thierreichs  ergiebt  sich  aus  der  folgenden  Tabelle,  die  nach  den  ausführlicheren 
der  Original-Abhandlung  zusammengestellt  ist : 


ö 

Zahl    der    Arten. 

bp 

Grc 

sse 

Grosse  nördliche  Zone 

a 

=  -3 

•4-3 
CS 

Klasse. 

Cen 
europ 

ral- 
Zone. 

inEuropa 

in  Amerika. 

s 

j     a 

C3 
/; 

-2  M 

o  a 

IM 

IS 

o 

3 

> 

o 

u 

a 

m 

a 

'3 

CS 

Pl 

CS 

a 

-5  a 

a  a> 

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X 

H 

z 
't 

z 
i 

z 

-a c*-1 
3  Z 

pH    X 
•    CS 

-=  J 

28 

Trilobiten 

27 

9 

77 

61 

9 

9 

18 

6 

l 

37 

8 

1 

263 

11 

252 

16s 

2 

Ostrakoden 

1 

5 

4 

. 

10 

10 

10 

2 

andere  Crustaceen 

1 

i 

2 

2 

1 

5 

Würmer 

4 

l 

5 

5 

4 

2 

Pteropoden 

5 

2 

7 

3 

i 

18 

lb 

14 

1 

Heteropoden 

1 

1 

1 

2 

Gastropoden 

2 

2 

4 

4 

2 

12 

Brachiopoden 

2 

6 

8 

12 

5 

6 

2 

9 

5 

55 

55 

28 

4 

Bryozoen 

1 

4 

1 

1 

7 

i 

5 

6 

Cystideen 

5 

i 

1 

1 

8 

1 

t 

7 

2 

Spongien 

. 

3 

2 

2 

' 

7 

2 

5 

2 

66 

Zusammen 

40 

19 

96 

95 

1 

1 

19 

25 

8 

i 

52 

13 

] 

:;.-i) 

1 

4 

366 

241 

55 

Ueber  das  vielbesprochene  und  als  organische  Bildung  vielfach  angezweifelte  Genus 
Eozoon,  welches  ursprünglich  in  Amerika  in  der  allerältesten,  der  unterlaurentischen,  Formation 
entdeckt  und  als  E.  canadense  beschrieben  wurde,  jetzt  aber  bereits  in  ähnlichen  Formen  auch 
aus  Europa  bekannt  ist,  giebt  Herr  Barrande  kein  direktes  Urtheil.  Einstweilen  indess  die 
organische  Natur  voraussetzend ,  betrachtet  er  es  als  ein  den  Foraminiferen  zugehöriges  Ge- 
schöpf und  versucht  nun  ein  Bild  zu  entwerfen ,  wie  sich  nach  den  Gesetzen  der  Descendenz- 
und  Transmutationstheorie  („filiation  et  transformation")  die  Entwickelung  von  dem  vermeint- 
lichen Urorganismus  an  bis  zu  der  höchsten  in  der  silurischen  Primordialfauna  auftretenden 
Thierform,  den  Trilobiten,  hin  darstellen  musste. 

Ausführlich  erörtert  er  die  darnach  sich  ergebende  Zusammensetzung  der  Thierwelt 
in  der  ersten  Etage  der  Silurformation. 

Hier  müssten  die  niedrigsten  Formen,  also  die  Foraminiferen,  den  höchsten  Grad  des 
Gedeihens  zeigen,  dann  die  andern  Protozoen,  also  vor  Allem  die  Spongien.  Die  Zoophyten 
den  Protozoen  zunächst  stehend  und  gleich  dem  Eozoon  von  der  Natur  dazu  bestimmt ,  Kalk 
aus  dem  Wasser  des  Meeres  abzusondern,  hätten  während  der  unermesslichen  vorsilurischen 
Zeitläufte  erscheinen,  sich  reichlich  vermehren  und  in  der  Primordialfauna  schon  mit  einer 
zahlreichen  Nachkommenschaft  auftreten  müssen.  Echinodermen  müssten  in  Menge  angetroffen 
werden.  Die  Bryozoen,  welche  an  die  unterste  Gränze  der  Mollusken  gestellt  werden,  hätten 
die  oberen  Klassen  dieses  Typus  weitaus  an  Zahl  der  Arten  überholen  und  die  Ace- 
phalen  ihnen  darauf  folgen  müssen  ;  dann  erst  die  Gastropoden ,  Heteropoden ,  Pteropoden  in 
der  hier  gegebenen  Reihenfolge.  Das  Auftreten  der  Cephalopoden  darf  zwar  vielleicht  wegen 
der  Höhe  ihrer  Organisation  nicht  gefordert  werden,  indess  würde  ihr  massenhaftes  Erscheinen 
in  der  nächsten  Etage  (Barrande's  „zweiter  Fauna")  wenigstens  einige  der  Primordialfauna 
angehörige  Vorläufer  erwarten  lassen.  Die  Crustaceen ,  welche  ihrer  Bildungsstufe  nach  den 
ersten  Rang  unter  allen  Geschöpfen  der  Letzteren  behaupten,  hätten  nur  sparsam  repräsentirt 
sein  dürfen. 

Die  wirkliche  Zusammensetzung  der  ersten  silurischen  Schöpfung  ergiebt  ein  Bild, 
das  fast  geradezu  als  das  Gegentheil  des  theoretisch  construirten  sich  darstellt.  Die  Fora- 
miniferen, die  die  Hauptmasse  bilden  sollten,  fehlen  gänzlich,  die  Spongien  sind  kärglich  ver- 
treten. Von  Polypen  ist  wiederum  keine  einzige  Form  vorhanden ;  die  Echinodermen,  sämmt- 
lich  Cystideen ,  gehören  zu  den  Seltenheiten ;  die  Bryozoen  statt  ein  Uebergewicht  zu  zeigen, 
bilden  einen  geringen  Bruchtheil  der  über  ihnen  stehenden  Brachiopoden ,  die  entwickelten 
Pteropoden  eilen  den  unter  ihnen  stehenden  Heteropoden  voran,  die  erst  in  der  letzten  Zeit 
der  Primordialfauna  und  nur  in  einer  einzigen  Art  erscheinen.  Von  den  weit  unter  beiden 
rangirenden  Acephalen  trifft  man  keine  Spur.  Cephalopoden  fehlen  durchaus.  In  der  höchsten 
Entwicklung  aber  treffen  wir  wider  alles  Erwarten  die  Crustaceen ,  ja  in  einer  so  hohen, 
dass  die  Trilobitenarten  allein  numerisch  alle  übrigen  Thierformen  zusammengenommen  über- 
flügeln ;  ebenso  ist  der  nächst  niedrigere  Typus,  der  der  Mollusken  (in  der  Paradoxiden-Phase), 
mit  44  Arten  gleichfalls  allen  unter  ihm  stehenden  Typen  ins  Gesammt,  die  nur  14  Arten 
liefern,    weit  überlegen. 

Wie  die  Betrachtungen  über  die  Natur  und  die  Artenmannichfaltigkeit  der  verschie- 
denen Typen  der  Descendenztheorie  ungünstig  sind,  so  auch  die  über  einige  andere  Punkte. 
Die  hauptsächlichste  Veränderung ,  welche  die  Trilobiten  im  Laufe  ihres  Wachsthums  erleiden, 
besteht    bekanntlich    in    einer  Vermehrung    ihrer    Körpersegmente.     Da    nun    die    Entwickelung 


56 

des  Individuums  die  geologische  Entwickelung  des  Typus  wiederspiegeln  soll,  so  müssten  die 
zuerst  erscheinenden  Trilobiten  durch  eine  schwache  Zahl  der  Segmente  ausgezeichnet  gewesen 
sein.  Die  Trilobiten  der  Primordialfauna  sind  aber  im  Allgemeinen  grade  durch  die  gegen- 
teilige Eigenthümlichkeit  charakterisirt ,  während  in  der  nächst  späteren  Fauna  Trilobiten 
mit  geringerer  Segmentzahl  vorherrschen. 

Wenn  wir  der  Descendenztheorie  nach,  welche  die  Gattungen  auseinander  ebenso  wie 
die  Arten  hervorgehen  lässt ,  beim  Beginn  des  Auftretens  wenige  Gattungstypen  erwarten 
sollten ,  deren  Zahl  in  den  nächsten  Etagen  sich  vergrössert ,  so  zeigt  die  Wirklichkeit ,  dass 
von  den  75  Trilobiten-Gattungen  72  bereits  in  den  beiden  ersten  Faunen  der  Silurformation 
und  die  drei  übrigen  zu  Anfang  der  dritten  Fauna  hervorgetreten  sind. 

Von  einer  successiven  Vervollkommnung  ist  weder  bei  den  Geschlechtern  noch  bei  den 
Arten  etwas  ersichtlich,  sondern  nur  Unregelmässigkeit  und,  wenn  man  will,  nach  dem  soeben 
angeführten  Verhalten  der  Segmentzahl  bei  den  Trilobiten,  eher  das  Gegentheil  von  Vervoll- 
kommnung. Auch  die  Voraussetzung,  wonach  die  Typen  in  früherer  Zeit  einander  näher 
gestanden  und  erst  nach  und  nach  in  ihren  Charakteren  sich  weiter  vun  einander  entfernt 
hätten,  bestätigt  sich  in  keiner  Weise  ;  die  Ordnungen,  wie  z.  B.  Trilobiten,  Phyllopoden  und 
Ostrakoden,  sind  schon  in  der  allerersten  Zeit  ihres  Erscheinens  grade  so  scharf  von  einander 
geschieden  wie  späterhin,  und  die  Trilobiten  der  ältesten  Schichten  sind  nicht  minder  leicht 
in  Gattungen  zu  sondern  als  die  der  Folgezeit  angehörigen.  Wenn  man  von  der  Gattung 
Bohemilla  vielleicht  behaupten  könnte,  dass  sie  in  gewisser  Beziehung  zwischen  Agnostus  und 
Faradoxides  eine  Vermittlung  bilde,  jenem  in  der  Form  der  Segmente,  diesem  in  der  Kopi- 
bildung gleichend,  so  hat  sie  zum  Unglück  ihre  Lagerstätte  (in  den  ersten  Ablagerungen  der 
zweiten  Fauna)  über,  nicht  unter  den  beiden  durch  sie  verknüpften  Gattungen. 

In  der  Primordialfauna  lässt  sich  kein  einziger  Trilobit  entdecken ,  der  als  eine 
Zwischenform  zwischen  irgend  zwei  Gattungen  aufgefasst  werden  könnte. 

Der  Versuch  an  der  Hand  der  Theorie  nach  den  wirklichen  Erfunden  aus  der  ersten 
silurischen  Fauna  die  Beschaffenheit  der  ihr  vorangehenden  cambrischen  Thierwelt  zu  errathen, 
würde  zu  einem  ähnlichen  Misserfolg  führen.  Trilobiten -Reste  dürften  nicht  selten  sein,  um 
die  Fülle  und  Mannichfaltigkeit,  welche  diese  Familie  an  der  untersten  Gränze  des  Silurs 
bereits  erreicht  hat,  zu  erklären.  Aber  nicht  nur  keine  Spur  von  Trilobiten,  sondern  auch 
nicht  von  irgend  einer  anderen  Krebsform  hat  sich  bisher  nachweisen  lassen,  trotzdem  an 
manchen  Orten  die  Erhaltung  der  cambrischen  Fossilien  eine  so  vorzügliche  ist,  dass  beim 
Vorhandensein  der  vermissten  Gruppe  ihre  Ueberreste  unzweifelhaft  auf  uns  gekommen  wären. 
Dafür  stösst  man  gänzlich  unerwartet  auf  Reste  eines  Polypen,  eines  Spatangus-artigen  Echi- 
niden  und  eines  Seesterns,  Typen,  die  in  der  silurischen  Primordialfauna ,  ja  zum  Theil  bis 
zur  Kohlenformation  gänzlich  mangeln.  Wenn  wir  einem  Pteropoden,  einem  Mollusk  von  so 
hoher  Organisation  begegnen,  während  die  Acephalen  völlig  fehlen  und  von  Bryozoen  nur  eine 
Art  (Dictyonema)  bekannt  ist,  wenn  wir  ferner  die  Foraminiferen  vermissen,  so  sind  das 
Wiederholungen  der  Unregelmässigkeiten,  die  wir  bereits  gelegentlich  der  silurischen  Primordial- 
fauna betrachteten. 

Als  Schlussresultat  seiner  Untersuchungen  glaubt  Barrande  eine  sehr  erhebliche  Dis- 
harmonie zwischen  der  Theorie  und  der  Wirklichkeit  constatiren  zu  können  :  „Der  Mangel  an 
Uebereinstimmung  zeigt  sich  so  oft  und  so  stark,  dass  die  Zusammensetzung  der  realen  Faunen 
absichtlieh  darauf  berechnet  zu  sein  scheint,  alledem  zu  widersprechen,  was  die  Theorien  über 
das  erste  Erscheinen  und  die  anfängliche  Entwickelung  der  thierischen  Lebensformen  auf  un- 
serer Erde  uns  lehren."  Er  kennt  keine  Theorie,  die  im  Stande  wäre,  für  das  grosse  Phänomen 
der  Alles  beherrschenden  Einheit  und  Ordnung  in  der  Schöpfung  auch  nur  den  Schatten  einer 
Erklärung  zu  geben. 

Abgeschlossen  den  30.  I>ecember  1871.  Druck  *on  E.  Blochmann  k  Sohn  in   Dresden. 


NUNQUAM  JHK.  OTIOSUS 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 
DER 

KAISERLICHEN    LEOPOLDINO- CAROLINISCHEN   DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 
Nr.  8.  Heft  T^IT.  Januar— Februar  1872. 

Inhalt:    Amtliche  Mittheilungen:    Die  Abstimmung  über  den  neuen  Statutenentwurf.  —  Beiträge 
zur  Kasse  der  Akademie.    —    Gestorbene  Mitglieder.    Ausgetretenes  Mitglied. 

Eingegangene  Schriften.    —     Der  internationale  Kongress  für  die  Fortsehritte  der  geo- 
graphischen, kosmographischen  und  commerciellen  Wissenschaften  in  Antwerpen.  — -   Anzeigen. 


Amtliche  Mittliei hingen. 


Die  Abstimmung  über  den  neuen  Statutenentwurf. 

Die  grosse  Entfernung  des  Wohnortes  einer  nicht  unerheblichen  Zahl  von  Mitgliedern 
machte  es  nothwendig,   der  Abstimmungsperiode  eine  grosse  Ausdehnung  zu  geben.   — 

Dies  bot  wohl  den  Anlass,  dass  auch  manche  der  näher  wohnenden  Mitglieder  die 
Abstimmung  verschoben.   — 

Da  sich  indess  der  Schlusstermin  nunmehr  nähert,  so  erlaubt  sich  der  Unterzeichnete 
mit  Bezugnahme  auf  seine  Aufforderung  von  Mitte  December  v.  J.  in  Nr.  7  der  Leopoldina 
(p.  49 — 50)  die  Mitglieder,  welche  bisher  noch  nicht  abstimmten,  um  Einsendung  ihrer  Stimm- 
zettel zu  ersuchen. 

Dr.  Behn. 


Leop.  VII. 


58 


Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Yon   einer   Anzahl    Mitgliedern    ist    zugleich   mit   ihrer   Abstimmung   über   die   neuen 
Statuten  der  Jahresbeitrag  für  das  Jahr  1872  der  Akademie  zugesandt  worden,  nämlich  : 
Von  Hrn.  Generalität,  v.  Schierbrand  Excell.  in  Dresden  am  5.  Jan.   2  Thlr. 


„  „  Professor  Dr.  Kützing  in  Nordhausen  am  18.  Jan.  . 

v  „  Leibarzt  Dr.  Ullersperger  in  München  am  23.  Jan. 

„  „  Geh.  Med.-Rath  Dr.  Wedel  in  Jena  am  24.  Jan. 

„  „  Professor  Dr.  Sadebeck  in  Berlin  am  27.  Jan.    . 

und     „  „  Ob.-Med.-Rath  Dr.  Hering  in  Stuttgart  am  29.  Jan. 


Dr 


2 
2 
2 
2 
2 
Behn. 


Gestorbene   Mitglieder. 

Am  2.  Juli  1865:  August  Joseph  Dereume,  pensionirter  Königlich  Belgischer  Platz -Major 
zu  Brüssel.     Aufgenommen  den   15.  October  1850,  cogn.  Böhmer. 

Am  11.  November  1868:  Dr.  Friedrich  Julius  Sichel,  Präsident  der  entomologischen  Gesell- 
schaft und  Augenarzt  zu  Paris.  Aufgenommen  den  1.  November  1854,  cogn. 
Jurine. 

Am  14.  März  1871:  Dr.  Ludwig  Joseph  Melicher,  Director  der  orthopädischen  Heilanstalt 
für  schwedische  Heilgymnastik  zu  Wien.  Aufgenommen  den  15.  October  1847, 
cogn.  Baglivius  IV. 

Am  9.  November  1871:  Dr.  Siegfried  Reissek,  Custos  am  Kaiserl.  botanischen  Museum  zu 
Wien.     Aufgenommen  den   15.  October  1844,  cogn.  Spallanzani. 

Ausgetretenes  Mitglied. 

Herr   Eduard  Ernst  Prillieux   zu   Paris,    aufgenommen    den    1.  Februar    1858,    hat 
durch  nachstehenden  Brief  seinen  Austritt  aus  der  Akademie  erklärt. 

Paris  3  Janvier  1872. 
Monsieur 
Je  nie  suis  trouve  autrefois  extrememeut  honore  d'etre  appele  ä  faire  partie 
de  l'antique  et  celebre  Academie  Leopold.  Carol.  des  curieux  de  la  nature.  Je 
conserve  une  profonde  gratitude  pour  les  savants  illustres  ä  qui  je  dois  ce 
temoignage  de  bienveillante  estime,  mais  aujourd'hui  il  ne  peut  plus  y  avoir  place 
pour  un  francais  dans  une  societe  d'allemands.  Vous  comprendrez,  j'en  suis  sür, 
ä  quels  imperieux  sentiments  j'obeis  en  vous  adressant  ma  demission  de  membre 
de  TAcademie  Imperiale  Leopoldin.  Carol.  des  curieux  de  la  nature. 

Recevez  je  vous  prie,  Monsieur,  l'assurance  de  tous  mes  regrets. 

Edouard   Prillieux. 
(Cognomine  Em.  Desveaux.) 

Dr.  Behn. 


59 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  25.  Januar  1872.) 


Royal  Society  of  Edinburgh.   Transactions 

Vol.  26,  Part  1.  1869/70.  —  Edinburgh.  4°. 
Clerk  Maxwell:  On  reciproeal  Figures, 
Frames,  and  Diagrams  of  Forces.  Sang:  On  tlie 
Extension  of  Brouncker's  Metbod  to  the  comparison 
of  Several  Magnitudes.  Tait:  On  Green's  aud 
other  allied  Theorems.  Andrews:  On  the  Heat 
Developed  in  the  Comhination  of  Acids  and  Bases. 
Allman:  The  genetic  Snccession  of  Zooids  in  the 
Hydroida.  Rutherford  :  Influenee  of  the  Vagus 
upou  the  Vaseular  System.  Brown:  On  the  old 
River  Terraces  of  the  Farn  and  Teitli.  viewed  in 
connection  with  certain  Proofs  of  tlie  Antiquity  of 
Man.  I>eas:  On  Spectra  formed  liy  the  passage 
of  Polarised  Light  through  Refractmg  Crysta'ls. 
Dewar:  On  the  Oxidation  of  Products  of  Picoline. 
Turner:  An  Account  of  the  Great  Finner  "Whale 
(Balaenoptera  Sibbaldii)  stranded  at  Loneniddrv 
Part  1. 

—  rroceedings.  Session  1869  70.  Vol.  VII. 
Nr.  80.  —  8°. 

Botanical  Society  of  Edinburgh.  Trans- 
actions and  Proceedings.  Vol.  10,  Part  2.  — 
Edinburgh   1870.  8°. 

Geological  Survey  of  India.  Memoirs. 
Palaeontologia  Indica,  Cretaceous  Fauna  of 
Southern  India.  Vol.  3,  Nr.  1—8.  --  Calcutta 
1870/1.  2°. 

Stoliczka:     The  Pelecypoda. 

—  Memoirs.  Vol.  7,  Part  1—3.  —  Cal- 
cutta 1869/71.  4°. 

'  Mallet:  On  the  Vindhyan  Serics  in  the  North- 
western and  Central  Provinces.  Oldham:  Mineral 
Statistics  of  India.  Goal.  Medlicott:  Geology  of 
the  Shillong  Plateau.  Hughes:  On  the  Kurhur- 
bari  Coal-Field.  Hughes:  On  the  Deoghur  Coal- 
Field.  Mallet:  Aden  Water-Supply.  Hughes: 
Karanpura  Coal-Fields. 

—  Records.  Vol.  1,  Titel  und  Inhaltsver- 
zeichuiss:  Vol.  2,  Part  2  —  4  (1869):  Vol.  3 
(1870);  Vol.  4,  Part  1,  2  Q871t.  —  Cal- 
cutta  1870/71.  8°. 

Academie  royale  des  Sciences,  des 
Lettres  at  des  Beaux  -  Arts  de  Belgique. 
Memoires,  Tome  38.  —  Brüssel  1871.  4°. 

S  t  e  i  c  h  e  n  :  Essai  sur  quelques  questions  ele- 
mentaires  de  mecanique  physique.  Quetelet  etc.: 
Observations  des  phenomeues  periodiques  pendant 
les  annees  1867  et  1868.  Houzeau:  Consideratious 
sur  l'etude  des  petits  mouvements  des  etoiles. 
Van  Beneden:  Les  poissons  des  cötes  de  Bel- 
gique.  leurs   parasites  et  leurs  commensaux.     Van 


Beneden:  Memoire  sur  uue  Balenoptere  capturee 
dans  l'Escaut  en  1869.  Catalan:  Memoire  sur 
une  transformation  geometrique  et  sur  la  surface 
des  ondes.  Gilbert:  Sur  une  propriete  des  deter- 
minants  fonctionnels  et  son  application  au  deve- 
loppement  des  fonctions  implicites. 

—  Memoires  Couronnes  et  Memoires  des 
Savants  Etrangers.  Tome  35  (1870,).  — 
Brüssel   1870.   4°. 

Briart  et  Cornet:  Sur  la  craie  blanche  du 
Hainaut.  Plateau:  Recherclies  sur  les  crustaces 
d'eau  donce  de  Belgique. 


—     Tome    3 


(1871). 


Brüssel 


1871.  8°. 

Briart  et  Cornet:  Description  des  fossiles 
du  calcaire  grossier  de Mous,  lre  partie.  Plateau: 
R^cherches  physico  -  chimiques  sur  les  articules 
aquatiques  l'*-  partie.  actioii  des  sels  en  dissolutiou 
dans  l'eau. 

—  Bulletin  Annee  1870  (Serie  2,  Tome 
29,  30).  -  -  Brüssel   1870.  8<>. 

—  Annuaire   1871.  —    Brüssel  1871.  8". 
Ad.   Quetelet.    Determination  de  la  Decli- 

naison  et  de  l'lnclinaison  magnetique  a  Bru- 
xelles  en  1870;  et  Oecultation  de  Saturne 
par  la  Lune  le  19  Avril  1870.  Separat-Ab- 
druck  aus :  Bulletins  de  l'Acad.  roy.  de  Bel- 
gique, Serie  2,  Tome  29,  Nr.  5'.  1870.  — 
Brüssel.  8°. 

—  Orages  en  Belgique  en  1870  et  Aurore 
Boreale  des  24  et  25  Octobre  1870.  Separat- 
Abdruck  aus :  Bulletins  de  PAcad.  roy.  de 
Belgique,    Serie  2,  Tome  30,  Nr.   11.      1870. 

—  Brüssel.   8°. 

—  Developpement  de  la  Taille  humaine ; 
Extension  remarquable  de  cette  loi.  Separat- 
Abdruck  aus :  Bulletins  de  l'Acad.  roy.  de 
Belgique,    Serie  2,    Tome  31,    Nr.  4.     1871. 

—  Brüssel.   8°. 

—  Loi  de  Periodicite  de  l'Espece  Humaine. 
Separat-Abdruck  aus :  Bulletins  de  TAcad.  roy. 
de  Belgique,   Serie  2,   Tome  30,  Nr.  11.    1870. 

—  Brüssel.  8°. 

—  Sur  TAnthropometrie  on  sur  la  Mesure 
des  differentes  facultes  de  l'Homme.  Separat- 
Abdruck  aus :  Bulletins  de  l'Acad.  roy.  de 
Belgique,    Serie  2,    Tome   31,    Nr.   2.      1871. 

—  Brüssel.  8". 


60 


Geological  Society  of  LondCh.  Quarterly 
Journal.  Vol.  27,  Part  2.  3.  (Nr.  106.  107). 
—  London  1871.  8°. 

Soci^te"  de  Physique  et  d'Histoire  Na- 
turelle de  Geneve.  Memoires,  Table  des  me- 
moires  contenus  dans  les  Tonies  1 — 20;  Tome 
21,  Partie  1.  —  Genf  1871.  4°. 

Saussure:  Melanges  orthopterologiques,  Fase. 
3  et  suppl.  Duby:  Choix  de  Cryptogames  exo- 
tiques  nouvelles  ou  mal  connues,  Suite  3.  Morin: 
Matiere  gelatüiiforme:  Albuminose,  Exalbumine. 
Galaetine.  Saussure:  Rapport  sur  les  trauvaux 
de  la  Societe  de  Juin  1870  ä  Juin  1871. 

Acariemie  des  Sciences  (Paris).  Comptes 
rendus  hebdomaires  des  seances.  Tome  72, 
Nr.  25,  Tables;  Tome  73  (Nr.  1—26).  — 
Paris  1871.  4°. 

Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Steier- 
mark. Mittheilungen,  Band  2,  Heft  3.  — 
Graz  1871.  8°. 

Acade"mie  royale  de  me"decine  de  Bel- 
gique.  Memoires  des  concours  et  des  savants 
etrangers,  Tome  6,  Fascicule  1.  —  Brüssel 
1866.  4°. 

—  Bulletin,  Serie  1,  (Annee  1853/54) 
Tome  13,  Nr.  1,  11,  Table;  (Annee  1854/55) 
Tome  14,  Nr.  1 ,  Table;  Serie  2,  (Annee 
1859/60)  Tome  2  Supplement,  Nr.  1 ;  (Annee 
1866)  Tome  9,  Nr.  5;  Serie  3,  (Annee  1868) 
Tome  2,  Nr.  4;  (Annee  1870)  Tome  4: 
Nr.  10,  11  ;  (Annee  1871)  Tome  5,  Nr.  1—7 
(Nr.  5   in   2   Exemplaren).   —  Brüssel.   8°. 

Gesellschaft  zur  Beförderung  der  ge- 
sammten  Naturwissenschaften  zu  Marburg. 
Schriften,  Band  10.  —  Cassel   1871.  8°. 

Speck:  Untersuchungen  über  Sauerstoffver- 
brauch und  Kohlensäureausathmung  des  Menschen. 

Ferdinand  von  Mueller.  New  vegetable 
fossils  of  Victoria.  Separat  -  Abdruck  aus : 
Reports  of  the  Mining  Surveyors  and  Regi- 
strars  for  Quarter  ending  30"'  June  1871.  — 
Melbourne  (1871).  2°. 

Beschreibung  zweier  neuen  Gattungen,  Phyma- 
tocarion  und  Trematocaryon ,  beide  wahrscheinlich 
zu  den  Sapindaceeu  gehörig,  nach  Früchten,  die 
in  der  älteren  Pliocen -Formation  bei  Nintingbool 
aufgefunden  wurden,  und  auf  2  Tafeln  in  zahlreichen 
Abbildungen  dargestellt  sind. 

Naturforschende  Gesellschaft  zu  Görlitz. 
Abhandlungen,  Band  14.  —  Görlitz  1871.  8U. 

Kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften 
in  Wien ,  mathematisch-naturwissenschaftliche 
Klasse.  Anzeiger  1871,  Nr. 24— 29  und  Titel; 
1871.  Nr.  1—3.  —  Wien.  8°. 


—  Sitzungsberichte,:  1870, "'  Abtheilung  1, 
Nr.  8—10,  Abth.  2,  Nr.  9.  10;  1871,  Ab- 
theilung 1,  Nr.  1—5,  Abth.  2,  Nr.  1—5.  — 
Wien   8°. 

Eduard  Lichtenstein.  Wesen  und  Aufgabe 
der  Gesundheitspflege.  Aus  der  Nationalzeitung 
1871,  Nr.  311,  313,  323,  347.  —  Berlin.  8°. 

Larrey.  Discours  prononce,  au  nom  de 
l'Academie  des  Sciences ,  ä  l'inauguration  de 
la  statue  de  Guillaume  Dupuytren  ä  Pierre- 
Buffiere  le  17  Octobre  1869.  —  Paris  1869.  4°. 

Königliche  physikalisch-ökonomische  Ge- 
sellschaft zu  Königsberg.  Jahrgang  11  (1870) 
(Abtheilung  1.  2).  —  Königsberg  1870/71.   4°. 

Naturforschende  Gesellschaft  in  Zürich. 
Vierteljahrsschrift,   Jahrgang   15   (Heft   1 — 4). 

—  Zürich   1870.   8°. 

Prestel.  Das  Regenwasser  als  Trinkwasser 
der  Marschbewohner.  Besonders  abgedruckt 
aus :  Der  Boden,  das  Klima  und  die  Witterung 
von  Ostfriesland.  —  Emden   1871.  8Ü. 

Schlesische  Gesellschaft  für  vaterlän- 
dische Cultur.  Jahresbericht  18  (1870).  — 
Breslau   1871,  8°. 

Friedrich  Nobbe.  Die  landwirthschaft- 
lichen  Versuchs  -  Stationen  (1871)  Band  14, 
Nr.  4,  5;  (1872)  Band  15,  Nr.  1.  —  Chemnitz 
1871/72.  8". 

Jens  Sattler  (cogn.  vau  Helmontj.  Schloss 
Mainberg  bei  Schweinfurt.  —  Nördlingen  1871. 
8°.      (Mehrere  Exemplare). 

Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues 
in  den  Königlich  Preussischen  Staaten, 
Wochenschrift  für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde. 
1871,  Nr.  48— 52  nebst  Titel;  1872,  Nr.  1  —  6. 

—  Berlin.   4°. 

H.  W.  Reichardt.  Miscellen  39  —  43. 
Separat  -  Abdruck  aus  den  Verhandlungen  der 
k.  k.  zoologisch  -  botanischen  Gesellschaft  in 
Wien.     Jahrgang  1870.  —  8°. 

—  Ueber  die  Flora  der  Insel  St.  Paul  im 
indischen  Ocean.  Separat  -  Abdruck  aus  den 
Verhandlungen  der  k.  k.  zoologisch-botanischen 
Gesellschaft  in  Wien,  Jahrgang  1871.  —  Wien 
1871.  8°. 

Universität  zu  Kiel,  Schriften  aus  dem 
Jahre  1870  (Band  17).  —  Kiel  1871.  4°. 

New  Zealand  Institute.  Transactions  and 
Proceedings ,  edited  by  James  Hector.  Vol. 
1_3  (1868—70).  —  Wellington  1869/71.  8°. 

Das  New-Zealand  Institute  ist  aus  einer 


61 


Vereinigung  -von  vier  früher  ohne  Beziehung  neben- 
einander bestehenden  wissenschaftlichen  Instituten, 
nämlich  :  Wellington  Philosophical  Society,  Auck- 
land  Institute,  Philosophical  Institute  ofCanterbury 
und  Westland  Naturalists  and  Acclimatization  So- 
ciety hervorgegangen.  Später  traten  noch  das 
Otago  Institute  und  Nelson  Association  for  the 
Promotion  of  Science  and  Industry  hinzu.  Die 
Sitzungsberichte  dieser  Gesellschaften  und  selbst- 
ständige Abhandlungen,  welche  unter  obigem  Titel 
erscheinen,  hefern  ein  beträchtliches  Material  für 
die  Naturgeschichte  Neuseelands;  so  bringt  der 
dritte  Hand  auf  ca.  500  Seiten,  erläutert  durch 
30  Tafeln  Abbildungen,  Aufsätze  zoologischen  In- 
halts von  Buller,  Powell.  Potts.  Hutton,  Travers, 
Hector,  Knox.  Bathgate.  über  Botanik  von  Kirk' 
Webb,  Enys,  chemische  von  Skey  und  Hughes! 
geologische  von  Hutton.  M'Kerrow,  Thomson,  Beal 
Hector,  Davis.  Wells.  Haast.  und  aus  verschiedenen 
anderen  Fächern  von  Rochfort.  Hamilton,  Mair, 
Fairburn ,  t'rawford  ,  .  Steward ,  Wright ,  Bjsay, 
Duigan  etc. 

Geologieal  Survey  of  New  Zealand. 
First  general  Report  on  the  Coal  Deposits  of 
New  Zealand,  by  James  Hector.  —  Wellington 
1866.  8". 

—  Geologieal  Report  on  the  Lower  Wai- 
kato  District,  by  F.W.  Hutton.  —  (1867).  8°. 

—  Geologieal  Report,  on  the  Thames  Gold 
Fields,  by  Hutton.  —   (1867).  8°. 

—  Abstract  Report  on  the  Progress  of 
the  geologieal  Survey  of  New  Zealand  1866/67, 
1868 '69,  by  James  Hector.  —  Wellington 
1868  69.  8». 

—  Colonial  Museum  Report  1866/67.  Co- 
lonial  Laboratory  Reports,  by  James  Hector. 
—    1867.  8°. 

—  Annual  Report  on  the  Colonial  Museum 
and  Laboratory  3,  4,  5,  by  James  Hector.  — 
Wellington   1868.   1869.   1870.    8°. 

James  Hector,  Meteorological  Report,  1868 
together  with  abstracto  of  all  meteorological 
returns  for  New  Zealand  prior  to  that  date. 
—  Wellington  1869.  8". 

John  Buchanan.  Botanical  Notes  on  the 
Kaikoura  Mountains  and  Monnt  Egmont.  — 
Wellington  1867.  8". 

Soci^te"  des  Sciences  naturelles  de  Cher- 
bourg. Memoire*.  Tome  15.  —  Paris  und 
Cherbourg   1869/70.   8U. 

Bert  in:  Etüde  sur  la  houle  et  le  roulis. 
Jouan:  Notes  sur  l'Archipels  des  C'omores  et  des 
Seehelles.  Karel schtikoff  et  Rosanoff:  Note 
sur  les  tubercules  du  Callitriche  autumnalis.  Du- 
meril:  Les  Lophobranches.  Jouan:  Note  de 
voyage  sur  Aden,  Pointe  de  Galles.  Singapore, 
Tche-fou.    Beketoff:  De  l'intiuence  du  climat  sur 


la  croissauce  de  quelques  arbres  resineux.  Bo- 
nissent:  Essai  geologique  sur  le  departement  de 
la  Manche. 

—  Catalogue  de  la  Bibliotheque,  Partie  1, 
Publications  des  Academies ,  Societes  savantes 
et  Etablissements  scientifiques.  —  Cherbourg 
1870.   8». 

Gustav  Jenzsch.  Ueber  die  am  Quarze 
vorkommenden  Gesetze  regelmässiger  Verwach- 
sung mit  gekreuzten  Hauptaxen.  —  Erfurt 
1870.  8°. 

Royal  Society  of  Victoria.  Transactions 
and  Proceedings,  Volume  9,  Part  2.  —  Mel- 
bourne 1869.  8°  (2  Exemplare). 

Linnean  Society  of  London.  Transactions, 
Volume  27,  Part  3.  —  London   1871.  4U. 

Lindsay:  Observations  on  the  Liehens  col- 
lected  by  Dr.  Robert  Browns  in  West  Greenland 
in  1867.  Mivart:  On  the  Vertebrate  Skeleton. 
Cambridge:  Descriptions  of  some  British  Spiders 
new  to  science. 

—  Journal,  Zoology,  Volume  11,  Nr.49  —  52 ; 
Botany,  Volume  11,  Nr.  54 — 56;  Volume  13, 
Nr.  65.   —  London   1870/71.  8°. 

—  Proceedings,  .Session  1869/70  pag.  97 — 
120.      Session  1870/71.  —  London.  8°. 

—  Additions  to  the  Library,  June  1869/70. 
—   London.   8U. 

—  List  (of  Fellows  etc.)  1870.  — 
London.  8°. 

Allgemeine  Schweizerische  Gesellschaft 
für  die  gesammten  Naturwissenschaften. 
Neue  Denkschriften,  Band  24.  —  Zürich 
1871.  4". 

Stier I in  und  v.  Gautard:  Die  Käferfauna 
der  Schweiz,  Theil  2.  Heer:  Beiträge  zur  Kreide- 
rlora.  Bernoulli:  Uebersicht  der  bis  jetzt  be- 
kannten Arten  von  Theobroma.  Schneider: 
Dysopes  Cestonii  in  Basel.  Pfeffer:  Bryogeogra- 
phische  Studien  aus  den  rhätischen  Aipeii. 

Naturforschende  Gesellschaft  in  Bern. 
Mittheilungen  1870.  —    Bern   1871.   8°. 

Giuseppe  Antonio  Pasquale.  Notizie  sopra 
aleune  piante  rare,  che  si  coltivano  nel  R.  Orto 
botanico  di  Napoli.  Separat -Abdruck  aus: 
Rendiconto  della  R.  Accademia  della  Scienze 
Fisiche  e  Matematiche  di  Napoli,  Fascieolo  10 
e  12.    1866.  —  Neapel  1866.  4°. 

—  Sulla  Eterofillia.  —  Neapel  1867.    4U. 

—  Annotationes  et  descriptiones  nonnul- 
larum  plantarum  in  horto  Neapolitano  cultanun. 
Separat-Abdruck  aus  :  Rendiconto  della  R.  Ac- 
cademia delle  Scienze,  Fisiche  e  Matematiche 
di  Napoli,  Fascieolo  1,    1868.  —  4°. 


i^-y- 


62 


—  Note  fitologiche  di  varia  argomento. 
Separat-Abdruck  aus  :  Rendicoiito  della  R.  Ac- 
cademia delle  Sc,  fis.  e  niat.,  Fascicolo  9,  1870. 

—  (Neapel.)   4°. 

—  Sui  Canali  areolati  del  Pornidoro  (Ly- 
copersicuni  esculentum)  preso  dalla  malattia 
dominante.  Separat-Abdruck  aus  :  Rendiconto 
della  R.  Acc.  delle  Sc.,   fis.   e  mat.,  Fasciclo  10, 

1870.  —   (Neapel.!   4°. 

—  Documenti  biografici  di  Giovanni  Gus- 
sone.  Botauico  Napolitano.  Separat-Abdruck 
aus:   Atti  dell' Accademia  Pontaniana,  Vol.  10. 

—  Neapel   1871.   4°. 

—  Su  di  un  ranio  mostruoso  della  Opuntia 
fulvispina.  Separat-Abdruck  aus :  Atti  della 
R.  Accademia  delle  Scienze ,  Fisiche  e  Mate- 
matiche,  Vol.  5.  —  Neapel  1871.    4IJ. 

Naturwissenschaftlich-niedicinischer  Ver- 
ein in  Innsbruck.  Berichte.  Jahrgang  2, 
Heft  1.   —  Innsbruck    1871.  8°. 

J.  B.  TJllersperger.  Zur  Geschichte  der 
Pharmacie.  Fragmente  aus  F.  Kernot's  Ge- 
schichte der  Pharmacie  und  der  Pharmaceuten 
von  den  ersten  Völkern  der  Welt  an.  Mit 
eignen  Zusätzen.  Separat-Abdruck  aus :  Dr. 
Vorwerk's  Neues  Jahrbuch  für  Pharmacie  und 
verwandte  Fächer.   —   8°. 

Königlich  Preussische  Akademie  der 
Wissenschaften    zu    Berlin.      Monatsberichte. 

1871.  September,    October,     November.     — 
Berlin  1871.   8°. 

Reale  Istituto  Veneto  di  Scienze,  Lettere 
ed  Arti.  Atti  Serie  3 ,  Tomo  1 6 ,  Dispensa 
1.   7.  8.  9.  —  Venedig   1*70/71.  8°. 


Münchener  Sternwarte.  Annalen,  heraus- 
gegeben von  J.  v.  Lamont.  Band  17,  18.  — 
München   1869.    1871.   8°. 

—  —  Supplementband  9.  —  München 
1869.  8°. 

Verzeichnis^  von  4793  teleskopischen  Sternen 
zwischen  —  8°  und  —  ü"  Declination. 

—  —  Supplementband   11.    —     München 

1871.  8°. 

Verzeichniss  von  3571  teleskopischen  Sternen 
zwischen  -4-9°  und  +  15"  Declination. 

Königl.  bayerische  Akademie  der  Wissen- 
schaften.    Almanach  1871.  —  München.   8'1. 

—  Rede  zur  Vorfeier  des  Geburtsl'estes 
Sr.  Majestät  am  25.  Juli  1871.  Erlenmeyer: 
Die  Aufgabe  des  chemischen  Unterrichts  gegen- 
über den  Anforderungen  der  Wissenschaft  und 
Technik.   --   München    1871.   4°. 

—  mathematisch  -  physikalische  Classe. 
.Sitzungsberichte  1871,  Heft  2.  —  München 
1871.  8°. 

Halm,  Laubmann,  Meyer.  Catalogus  co- 
dicum  manuscriptorum  Bibliothecae  regiae  Mo- 
naeensis.  Tornus  3,  Pars  Y  (Codices  latini). 
—   München   1871.   8 n.      ' 

Leipziger  polytechnische  Gesellschaft. 
Blätter  für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie. 
Band  5,  Nr.  23.  24.  Titel.  —  Leipzig 
1871.   8°. 

G.  P.  Vlacovich  und  M.  Vintschgau. 
Della  numeratione  dei  battiti  cardiaci  nelle 
ricerche  fisiologiche  sul  vago  e  sul  simpatico. 
Separat-Abdruck  aus:  Atti  del  R.  Istituto 
veneto,  Ser.  3,  Tomo  16.  —  Venedig  1871.  8°. 


I 


. 


Der  internationale  Kongress  für  die  Fortschritte  der  geographischen,  kosrno- 
graphischen  und  commerciellen  "Wissenschaften  in  Antwerpen. 

Im  Anfange  des  Jahres  1870  wurde  von  einer  freiwillig  zusammengetretenen  Com- 
mission,  an  deren  Spitze  der  Bürgermeister  von  Antwerpen  van  Put  stand,  eine  Aufforderung 
an  eine  grosse  Zahl  von  Personen,  die  sich  mit  geographischen  Studien  beschäftigen,  gerichtet, 
sich  zu  einem  internationalen  Kongress  für  die  Fortschritte  der  geographischen  Wissenschaften 
im  August  des  Jahres  zu  versammeln.  Die  kriegerischen  Ereignisse  machten  die  Ausführung 
dieses  Planes  unmöglich ,  der  jedoch  nach  Herstellung  des  Friedens  wieder  aufgenommen  und 
durchgeführt  ist.  So  ist  im  August  1871  der  geographische  Kongress  in  Antwerpen  zu 
Stande  gekommen. 


63 

Uebcr  das,  was  in  dieser  Versammlung  geleistet  ist,  ein  erschöpfendes  und  gründ- 
liches Urtheil  zu  gewinnen ,  ist ,  da  der  von  den  Leitern  derselben  verheissene  Bericht  noch 
nicht  erschienen  ist,  nicht  gerade  leicht;  man  muss  dabei  auf  die  Darstellungen  zurückgehen, 
welche  einzelne  Mitglieder  des  Kongresses  bekannt  gemacht  haben ,  obschon  diese  natürlich 
nach  individuellen  Anschauungen  Manches  verschieden  beurt.heilt  haben.  Wenn  nun  diese 
Berichte  fast  durchaus  ungünstig  ausgefallen  sind,  so  ist  es  doch  nur  billig,  darauf  hinzu- 
weisen, dass  man  es  nicht  blos  mit  einem  ersten  Versuche  zu  thun  hat,  sondern  dass  auch 
viele  der  dabei  Betheiligten  (und  auch  namentlich  diejenigen,  von  denen  die  ganze  Sache  aus- 
gegangen ist),  nicht  Geographen  von  Fach,  vielmehr  Dilettanten  gewesen  sind,  um  Manches 
zu  begreifen ,  was  sonst  auffallen  müsste.  Es  geht  das  schon  aus  dem  Programm  hervor, 
welches  die  die  Verhandlungen  einleitende  Kommission  vorgelegt  hat,  und  das  aus  nicht  we- 
niger als  87  Fragen  besteht  (darunter  z.B.  solche,  wie  Abth.  Geographie  Nr.  67:  indiquer 
les  routes  commerciales  de  ranticjuite),  und  eben  so  zeigt  die  Vertheilung  dieser  Fragen  unter 
vier  Rubriken  recht  deutlich,  dass  die  ganze  Arbeit  nicht  von  wissenschaftlichen  Geographen 
ausgegangen   ist. 

Am  13.  August  fand  die  Eröffnung  des  Kongresses  statt,  zu  dem  sich  Einzelne  aus 
den  verschiedensten  Nationen  Europas,  auch  einige  Amerikaner  eingefunden  hatten  ;  Deutsche 
waren  im  Ganzen  nur  sehr  wenige,  darunter  Vertreter  der  geographischen  Gesellschaften  von 
Berlin,  Wien  und  Leipzig,  die  Mehrzahl  begreiflich  Belgier,  nächstdem  Franzosen,  deren  Sprache 
und  Einfluss  überhaupt  die  Verhandlungen  beherrscht  zu  haben  scheint.  Die  feierliche  Be- 
grüssung  erfolgte  durch  den  Vertreter  des  Bürgermeisters  von  Antwerpen,  d'Hane  Steenhuyse, 
die  Sitzungen  wurden  im  Saale  der  Akademie  gehalten.  In  der  ersten  Sitzung  (am  14.  August) 
wurde  auf  den  Antrag  des  Geheimrath  Baron  von  Czörnig  aus  Wien  beschlossen,  in  vier 
getrennten  Sectionen  zu  arbeiten,  eine  Einrichtung,  die  allerdings  zu  einer  gründlicheren 
Behandlung  der  einzelnen  Fragen  führen  musste,  doch  aber  nicht  eben  viel  gefruchtet  zu 
haben  scheint,  da  ja  die  allgemeinen  Sitzungen  neben  denen  der  Sectionen  hergingen,  dazu 
noch  längere  Vortrage  besonders  von  Reisenden  im  Theater  für  ein  grösseres  Publikum  ein- 
gerichtet waren,  nnd  dadurch  die  Zeit  und  die  Kräfte  der  Mitglieder  übermässig  in  Anspruch 
genommen  wurden,  zumal  da  die  Versammlungen  nur  bis  zum  22.  August  dauerten.  Es  ist 
natürlich,   dass  die  Natur  des  Programms  diese  Eile  erklärt  und  entschuldigt. 

Wenn  man  unter  solchen  Umständen  nach  den  Resultaten  der  Berathungen  fragt,  so 
ässt  sich  bis  jetzt  etwa  Folgendes  angeben.  Uebereinstimmend  gelobt  wird  ein  Vortrag  des 
amerikanischen  Generals  W.  Heine,  des  bekannten  Reisenden,  über  die  Ausführbarkeit  eines 
Schifffahrtskanals  durch  die  Landenge  von  Darien  ,  und  der  englische  Admiral  Ommnaney  hat. 
in  einem  andern  den  von  Kane  versuchten  Weg  durch  den  Smithsund  für  den  geeignetsten 
zum  Eindringen  in  die  Nordpolarländer  empfohlen,  beides  Punkte,  iu  denen  sie  bei  deutschen 
Geographen  manchen  wohl  nicht  ganz  unbegründeten  Widerspruch  gefunden  haben  wurden ; 
aber  wenn  über  die  praktisch  so  wichtige  Frage,  ob  nicht  ein  erster  Meridian  als  der  allgemein 
gültige  festgesetzt  werden  könne,  nach  einem  Berichterstatter  so  entschieden  sein  soll,  dass 
es  sich  empfehle,  für  Seekarten  den  Meridian  von  Greenwich,  für  Landkarten  den  von  Paris 
anzuwenden,  so  weiss  man  kaum,  was  man  von  einer  solchen  Entscheidung  sagen  soll. 

Mit  der  Versammlung  war  eine  Ausstellung  von  Karten,  Globen  und  andereu  geo- 
graphischen Hiilfsmittelii  verbunden,  die  übereinstimmend  sehr  gerühmt  wird.  Auffallend  war 
die  geringe  Betheiligung  der  Einwohner  Antwerpens    an    einer    solchen  Versammlung,    wie    sie 


64 

überhaupt  in  ganz  Belgien  geringen  Anklang  gefunden  zu  haben  scheint ;  fehlte  es  doch  sogar 
in  Brüssel  nicht  an  Zeitungen ,  die  über  das  ganze  Unternehmen  ihren  Spott  ergossen  !  Poli- 
tische Parteiungen  mögen  darauf  eingewirkt  haben.  Der  allgemeinen  Sitzung  des  15.  August 
wohnte  der  gerade  in  Belgien  sich  befindende  Kaiser  von  Brasilien  bei. 

Wenn  hiernach  der  allgemeine  Eindruck,  den  dieser  antwerpner  Kongress  macht,  im 
Ganzen  kein  günstiger  ist,  so  bleibt  es  doch  sehr  zweifelhaft,  ob  dieser  Eindruck  wirklich  als 
ganz  richtig  bezeichnet  werden  kann.  Sicherlich  ist  auch  hier  wohl  im  Stilleu  manches  ge- 
schehen, was  sich  der  Beachtung  entzogen  hat  und  in  Zukunft  weiter  wirken  wird.  Unzweifel- 
haft ist  es,  dass  freiwillige  Vereinigungen  dieser  Art  für  die  geographischen  Wissenschaften 
bei  der  grossen  Ausdehnung,  welche  sie  in  unseren  Tagen  gewonnen  haben,  und  bei  dem 
vielfachen  innigen  Zusammenhange  derselben  mit  den  Naturwissenschaften  wie  mit  den  histo- 
rischen Disciplinen  von  ausserordentlichem  Werth  sein  werden,  natürlich  nur,  wenn  sie  ordent- 
lich geleitet  und  in  wissenschaftlichem  Sinne  gehalten  werden.  Auch  ist  eine  Forsetzung  dieser 
Versammlungen  beabsichtigt ;  es  wird  zunächst  ausserordentlich  viel  darauf  ankommen,  welcher 
Ort  für  die  nächste  festgesetzt  werden  wird. 

C.  E.  Meinicke. 


Anzeigen. 


Verlag  von  F.  A.  Brockhans  in  Leipzig. 

Soeben  erschien : 


Thesaurus  literaturae  hotanicae 

omnium    gentium    inde    a    rerum    botanicarum 

initiis  ad  nostra  usque  tempora,  quLndecim 

millia  operum  recensens. 

Editionem   novam   reformatam 

curavit 

G.  A.  Pritzel. 

Fasciculus  I. 

4.  Geh.  Druckpapier  2  Thlr. 
Schreibpapier  3  Thlr. 
Diese  vom  Verfasser  verbesserte  und  we- 
sentlich erweiterte  zweite  Auflage  des  im 
In-  und  Auslande  hochgeschätzten  Werks  fülirt 
das  Repertorium  der  botanischen  Literatur  bis 
auf  die  Gegenwart  fort.  Ausserdem  wurden 
viele  in  der  ersten  Auflage  unerwähnt  geblie- 
bene Schriften  mit  aufgenommen  und  zahl- 
reiche biographische  Nachrichten  über  die  Au- 
toren hinzugefügt. 

Das  Werk  erscheint  in  ungefähr  6  Lie- 
ferungen, jede  zum  Preise  von  2  Thlr.  (auf 
Schreibpapier  3  Thlr.).  Die  erste  Lieferung 
nebst  Pros  pect  ist  in  allen  Buchhandlungen 
vorräthig. 


Thesaurus  Ornithologiae. 

Repertorium   der    gesammten    ornithologischen 
Literatur    und    Nomenclatur    sämmtlicher  Gat- 
tungen und  Arten  der  Vögel  nebst.  Synonymen 
und  geographischer  Verbreitung. 

Von  »r.  C.  G.  Giebel. 

Professor  au  dar  Universität  iu  Iialla 

Erster  Halbband. 

8.     Geh.     Druckpapier   2  Thlr.   15  Ngr. 
Schreibpapier   3   Thlr.    15   Ngr. 

Jeder  Zoologe  und  Ornithologe  fühlt  das 
Bedürfniss ,  ein  vollständiges  Repertorium  der 
ornithologischen  Literatur  sowie  ein  alphabe- 
tisches Handlexikon  aller  ornithologischen  Na- 
men nebst  den  erforderlichen  Nachweisen  über 
Gattung,  Art.  geographische  Verbreitung  etc. 
zu  besitzen.  Der  Verfasser  darf  daher  auf 
allgemeinste  Theilnahme  der  Fachgenussen  an 
seinem  Werke  rechnen,  das  in  4  Halbbänden, 
zusammen  etwa  100 — 120  Bogen  umfassend, 
ausgegeben  wird. 

Der  erste  Halbband  mit  Prospect  ist 
in  allen  Buchhandlungen  vorräthig. 


Abgeschlossen  den  29.  Febniar  1S72. 


Druck  von  E.  Blochniann  k  SoUu  in  Dresden. 


OTIOSUS. 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICH  LEOPOLDINISCH- CAROLINISCHEN  DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  DNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJÜNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Beim. 


Nr.  9.  10.  Heft   VII.  März— April  1872. 


Inhalt:    Amtliche   Mittheilungen:     Protokoll  der  Abstimmung  über  den  neuen  Statutenentwurf.  —   Beiträge  zur  Kasse  der 
Akademie.     —    Gestorbener  Adjunkt.     Gestorbene  Mitglieder.     Ausgetretene  Mitglieder. 
Eingegangene  Schriften. 

Amtliche  Mittlieilunseii. 


Protokoll  der  Abstimmung  über  den  neuen  Statutenentwurf. 

Verhandelt 
Dresden,    am    27.   April    1872. 

Auf  den  vom  Herrn  Prof.  Dr.  Behn  hier,  Präsidenten  und  Vertreter  der  Kaiserlich  Leopoldinisch-Carolmischen 
Deutschen  Akademie  der  Naturforscher,  bei  mir,  dem  unterzeichneten,  hier  wohnhaften  Königl.  Sachs.  Notare  Victor 
Wetzel,   gestellten  Antrag, 

rdas  Ergebniss  der  Abstimmung  über  den  Entwurf  neuer  Statuten  für  die  genannte  Akademie, 
welcher  von  der  am  24.  Juli  1870  erwählten  Commission  ausgearbeitet  und  mittels  Circulars 
vom  Datum  „Dresden  Ende  November  1871"  den  Mitgliedern  der  Akademie  zur  Erklärung 
über  Annahme  oder  Ablehnung  mitgetheilt  worden  war,  durch  einen  notariellen  Act  zu  con- 
statiren," 

habe  ich,  unter  Zuziehung  des  ebenfalls  hier  wohnhaften,  mir  personlich  bekannten  zweiten  Notars, 

Herrn  Friedlich  Moritz  Engel, 

welchem  ebensowenig  wie  mir  selbst  einer  der  Gründe  entgegensteht,    welche  nach    §§   11,    18  und   19   der  Notariats- 
ordnung   für    das    Königreich    Sachsen    vom    3.  Juni    1859    zur  Vornahme    dieser  Amtshandlung    oder    zur  Mitwirkung 
dabei  unfähig  machen,  mich  heut  Nachmittag  um  vier  Uhr  in  das  der  Kaiserlich   Leopoldinisch  -  Carolinisch  Deutsche» 
Deop.  VII.  9 


66 

Akademie  der  Naturforscher  gehörige ,  hier  in  der  Poliergasse  unter  Nr.  1 1  gelegene  Haus  und  zwar  in  das  daselbst 
im  Parterre  rechts  befindliche  Geschäftszimmer  begeben,  woselbst  sich  auch  die  nachbenannten  Herren  eingefunden 
hatten  und  beziehentlich  vor  Eröffnung  der  Vei'handlung  einfanden  : 

Herr  Professor  Dr.  Wilhelm  Friedrich  Georg  Behn, 

Präsident  der  Akademie,  63  Jahr  alt, 

Herr  Ernst  August  Hellmuth  von  Kiesen wett er, 

Geheimer  Regierungsrath,  52  Jahr  alt, 

Herr  Professor  Dr.   Hans  Bruno  Geinitz, 

57  Jahre   al  , 

Herr  Hofrath  Professor  Dr.  Oskar  Schlö milch, 

49  Jahre  alt, 

und  Herr  Dr.  Franz  Martin  Hilgendorf, 

Bureauvorstand  und  Bibliothekar  der  Akademie,    32  Jahre  alt, 

sämmtlich   hier  wohnhaft  und  mir,   dem  Notar  Wetzel,  von  Person  bekannt. 

Nach  Vorlegung  der  unter  A,  B  und  C  hier  angefügten  drei  Druckschriften  *), 
A    des  gedachten  Entwurfs  der  neuen  Statuten, 
B    des  Uebersendungs-Circulars    vom  Datum  Dresden  Ende  November  1871    nebst  Motiven 

zum  Statutenentwurf  und 
C    eines  Formulars  zur  Abstimmung, 

sowie  eines  tabellarischen  Verzeichnisses  sämmtlicher  Mitglieder  der  Akademie  mit  Angabe  ihrer  Wohnorte  und 
Abstimmungen   (Anlage  sub  0)   —  erklärte  zuvörderst  der  Herr  Präsident  Dr.   Behn: 

„Er  habe  es  bei  der  vorgenommenen  Abstimmung  für  seine  unerlässliche  Pflicht  gehalten,  dafür  zu  sorgen 
1.,  dass  die  Vorlagen    (die  vorstehend   unter   A,    B  und  C   erwähnten  Druckschriften)    allen 

Mitgliedern  der  Akademie  zugingen  und 
2.,  dass  auch  allen  Mitgliedern  die  nöthige  Zeit  gewährt  würde,  ihr  Stimmrecht  auszuüben. 
Zu  diesem  Zwecke  habe  er  sich  zunächst  an  das  Königl.  Hofpostamt  hier  gewandt  und  dasselbe  um  eine 
amtliche  Auskunft  ersucht,  wieviel  Zeit  erforderlich  sei,  damit  ein  Schreiben  in  die  entlegensten  Theile, 
in  welchen  Mitglieder  der  Akademie  wohnen  (Neuholland  und  Neuseeland) ,  gelangen  und  auf  dasselbe 
Antwort  von  dort  zurückkommen  könne. 

Das  Königl.  Hofpostamt  habe  darauf  nach  Ausweis  des  —  vorgelegten  —  Antwortschreibens  erwidert, 
dass  diese  Zeit  sich  zwar  nicht  ganz  genau  bestimmen  lasse,  da  bei  den  Seestrecken  manche  Verzögerungen 
eintreten  könnten,  dass  indess  Sendungen  in  fünfzig  und  einigen  Tagen  bis  in  die  entferntesten  Gegenden 
gelangen  könnten. 

Es  habe  demnach  auch  eine  gleiche  Zeit  für  die  Rücksendung  der  Stimmzettel  berechnet  und  noch 
eine  weitere  Frist  für  etwaige  Verzögerung  der  Briefbestellung  gewährt  werden  müssen  und  sei  daher 
der  Zeitraum  vom  Ende  November  1871  bis  ersten  April  1872  (123  Tage)  für  die  Abgabe  der  Stimmen 
und  Rücksendung  der  unterschriebenen  Abstimmungsformulare  festgesetzt  werden.  Dass  diese  Frist  aus- 
reichend lang  gewesen  sei ,  gehe  daraus  hervor ,  dass  von  Neuholland  ein  dorthin  gesandter  Stimmzettel, 
nachdem  er  von  dem  betreffenden  Mitgliede  unterschrieben  worden,  rechtzeitig  wieder  hier  einge- 
gangen sei. 

Um  sicher  zu  sein,  dass  wirklich  allen  Mitgliedern  die  gedachten  Vorlagen  zur  Abstimmung 
(Beil.  A,  B  und  C)  zugingen,  seien  dieselben  an  alle  Mitglieder,  über  deren  Ableben  Ende  November 
noch  keine  sicheren  Nachrichten  vorhanden  gewesen ,  gesendet  worden.  Die  Sendungen  seien  in  der  Zeit 
vom  ersten  bis  fünften  December  vdr.  Js.  und  zwar  an  die  entferntest  wohnenden  Mitglieder  zuerst 
und   überdies    an    alle  ausserhalb  des  Deutsch -Oesterreichischen  Postverbandes    wohnenden,    sowie    an    die- 


*)    Die  den  Betheiligten  bekannten  Anlagen  A.  B  und  C  sind  hier  nicht  wieder  abgedruckt  worden. 


67 

jeuigen  deutschen  Mitglieder,  deren  Aufenthalt  oder  Leben  zweifelhaft  gewesen  und  wo  es  sonst  wünschens- 
werth  erschienen,   recommandirt  zur  hiesigen  Post  gegeben  worden. 

Es  sei  ferner  in  zwei  Nummern  (Heft  VII.  Nr.  7  u.  8)  des  amtlichen  Organs  der  Akademie),  der 
Leopoldina,  auf  die  eingeleitete  Abstimmung  aufmerksam  gemacht  und  an  dieselbe  erinnert,  zugleich  aber 
auch  das  Erbieten  gestellt  worden ,  die  Vorlagen ,  falls  sie  nicht  angelangt  oder  abhanden  gekommen  sein 
sollten,  zu  erneuen.  Ueberdies  seien  an  diejenigen  Mitglieder,  welche  mit  ihrer  Abstimmung  'gezögert 
hätten,  Circulare  —  wovon  ein  Exemplar  vorgelegt  wurde  —  gesandt  worden,  worin  jenes  Erbieten  noch 
besonders  wiederholt  worden   sei. 

Mit  der  Versendung  der  Abstimmungsvorlagen  an  die  Mitglieder  und  der  Empfangnahme  der  ein- 
gehenden Abstimmungen  sei  von  ihm  —  dem  Herrn  Präsidenten  Dr.  Beim  — ■  der  Bureauvorstand  Herr 
Dr.  Hilgendorf  beauftragt  gewesen  •  und  habe  diese  Geschäfte  unter  seiner  —  des  Herrn  Präsidenten 
Dr.  Behu  —  specieller  Aufsicht  und  eigenen  Theilnahme  besorgt." 

Der  anwesende  Herr  Dr.  Hilgendorf  bestätigte  nicht  nur  die  vorstehenden  Angaben  und  Mittheilungeu 
des  Herrn  Präsidenten  Dr.  Beim,  sondern  legte  auch  die  bezüglichen  Nachweise  vor  und  bemerkte  dazu  noch 
Folgendes  : 

„Er  habe  die  Versendung  der  Abstimmungsvorlagen  an  die  Mitglieder,  wie  schon  bemerkt,  am 
ersten  December  v.  J.,  an  die  entferntest  wohnenden  zuerst,  begonnen  und  am  fünften  December  vor.  Js. 
beendet.  Die  Versendungen  seien  jedesmal  vom  Herrn  Präsidenten  Dr.  Beim  mit  der  Versandliste  ver- 
glichen und  der  richtige  Befund  von  demselben  attestirt  worden.  Alle  diese  Sendungen  habe  er,  Herr 
Dr.  Hilgendorf,  persönlich  der  Post  hier  übergeben;  auch  seien  in  den  Fällen,  in  welchen  erneute  Sen- 
dungen stattgefunden  hätten,  dieselben  dem  Herrn  Präsidenten  Dr.  Behn  vorgelegt  und  verzeichnet 
worden. 

Ursprünglich  seien  auf  diese  Weise  502  (fünf  Hundert  und  zwei)  Namen  von  Mitgliedern,  an  welche 
alle  die  mehrerwähnten  Abstimmungsvorlagen  versandt  worden,  in  die  Versandliste  aufgenommen  gewesen. 
Es  habe  sich  aber  durch  die  zurückgekommenen  Sendungen  und  'die  in  Folge  davon  angestellten  Nach- 
forschungen constatiren  lassen,  dass  vierzehn  der  annoch  in  den  Verzeichnissen  aufgeführten  Mitglieder 
der  Akademie  bereits  vor  Ende  November  1871  gestorben  seien,  so  dass  die  Zahl  der  im  vorliegenden 
Verzeichnisse  (Beil.  sub  Q)  aufgeführten  Mitglieder  auf  488  gemindert  sei." 
Die  abgegebenen  Stimmen  betreffend  bemerkte  Herr  Dr.   Hilgendorf  weiter: 

„es  seien  ausser  den  eigentlichen  Abstimmungen  (den  unterschriebenen  Abstimmungsformularen  —  Stimm« 
zetteln)  auch  einige  die  Abstimmung  betreffende  Briefe  an  ihn  eingegangen,  welche  er,  soweit  dieselben 
nicht  Privatbriefe  seien,  mit  den  Stimmzetteln  dem  Herrn  Präsidenten  Dr.  Beim  übergeben  habe.  Die 
Zahl  der  bis  zu  ^Ende  des  Abstimmungstermins,  ersten  April  1872,  eingegangenen  Abstimmungen 
betrage  342." 

■  Der  Herr  Präsident  Dr.  Behu  bekannte  sich  zum  Empfange  jener  Eingänge  und  legte  dieselben  vor;,  indem 
er  bemerkte  : 

„die  meisten  Abstimmungen  seien  auf  den  dazu  bestimmten  Formularen  (Beil.  C)  bewirkt  worden;  es 
seien  indess  auch  einige  Vota  —  wie  es  aus  den  vorgelegten  Schriftstücken  ersichtlich  —  in  eigenhändig 
geschriebenen  und  unterschriebenen  Briefen,  eines  auch  auf  dem  Statutenentwurfe  selbst  abgegeben  und 
eingesandt  worden,  deren  Gültigkeit  wohl  zweifellos  sei,  da  ja  die  Formulare  nur  zur  Erleichterung  dieser 
Abstimmung  den  Mitgliedern  übersendet   worden  seien. 

Er  wolle  jedoch  auf  einen  Stimmzettel  aufmerksam  machen,  auf  welchem  von  einem  der  deutschen 
Sprache  wenig  kundigen  Mitgliede  sowohl  das  annehmende,  als  auch  das  ablehnende  Votum  (vergl. 
Beil.  C)  unterschrieben  worden  sei.  Bevor  es  möglich  geworden  sei,  dieses  Mitglied  über  seine  wirkliche 
Willensmeinung  hinsichtlich  des  Statutenentwurfs  zu  befragen,  sei  dasselbe  schwer  erkrankt  und  gestorben. 
Er  müsse  die  Entscheidung  über  diesen  Stimmzettel  der  Versammlung  anheimgeben." 

Die  Anwesenden  erklärten  sich  allerseits  einstimmig  dahin,    dass    die   nurgedachte  Abstimmung    für    ungültig 
zu  achten  und  daher  nicht  mit  zu  zählen  sei. 

9* 


68 

Es  wurde  nun  zur  Feststellung  des  Resultates  der  Abstimmung  verschritten. 

Nach  Versicherung  des  Herrn  Präsidenten  Dr.  Behn  und  des  Herrn  Bureauvorstehers  Dr.  Hilgendorf 
enthält  die  tabellarische  Anlage  sub  0  ein  vollständiges  Verzeichniss  aller  Mitglieder  der  Akademie,  488  an  der 
Zahl  und  sind  dieselben  in  den  ersten  drei  Spalten  dieses  Verzeichnisses  unter  den  laufenden  Nummern  1  bis  488 
nach  Namen  und  Wohnort  vollständig  aufgeführt. 

In  den  folgenden  Spalten  und  zwar  in  jeder  derselben  wieder  unter  laufenden  Nummern  ist  bei  jedem 
Namen  durch  Einrückung  der  laufenden  Nummer  in  die  betreffende  Spalte  angegeben,  ob  und  wie  jedes  einzelne 
Mitglied  abgestimmt  hat  und  welche  Bemerkungen  von  Einigen  ihrer  Abstimmung  beigefügt  worden  sind. 

Am  Schlüsse  sind  die  laufenden  Nummern  jeder  Spalte  summirt  und  daraus  das  Gesammtergebniss  für  jede 
einzelne  Rubrik  sofort  ersichtlich. 

Bei  specieller  Durchgehung  dieses  Verzeichnisses  und  Vergleichung  der  einzelnen  Einträge  mit  den  vorgelegten 
schriftlichen  Abstimmungen  und  darauf  bezüglichen  Erklärungen  der  Akademiemitglieder  überzeugte  man  sich,  dass 
bei  dem  Namen  eines  jeden  Mitgliedes,  welches  abgestimmt  hat,  seine  Stimme  und  beziehentlich  die  bei  Einigen  hin- 
zugefügten Bemerkungen,   wirklich  so,  wie  sie  abgegeben  worden,  in  das  Verzeichniss  richtig  eingetragen  seien. 

Hieraus  ergab  sich ,  in  Uebereinstimmung  mit  dem  Facit ,  welches  die  einzelnen  Spalten  des  Verzeichnisses 
nachweisen,  dass  von  den  sämmtlichen  488  Mitgliedern 

146  nicht  abgestimmt, 

342  ihre  Stimmen  abgegeben  und  eingesendet  haben. 

Von  den  342  abgegebeneu  Stimmen  sind 

328  für  die  Annahme  des  neuen  Statutenentwurfs, 
13   gegen  die  Annahme  abgegeben  und 
1   Stimme  hat,  wie  oben  bemerkt,  für  ungültig  erklärt  werden   müssen. 

Es  ist  demnach  der  Statutenentwurf  von  mehr  als  zwei  Dritteln  aller  Mitglieder  der  Akademie  ange- 
nommen worden. 

Die  abgegebenen  342  Stimmen  sind  sämmtlich  bis  zu  und  mit  erstem  April  ds.  Js.  eingegangen.  Es  wird 
aber  vom  Herrn  Präsidenten  Dr.  Behn  bemerkt,  dass  nach  dem  ersten  April  bis  jetzt  noch  von  folgenden  Mit- 
gliedern  Stimmen  und  zwar  sämmtlich   für  Annahme  des";  Statutenentwurfes  eingegangen   seien,  nämlich: 

Nr.      13     Bürgermstr.  Dr.  Felder  in  Wien. 
„      188     Herzog  Ernst  von  S.  C.  G.  in  Gotha. 
„      346     Prof.  Dr.  Boeck  in  Christiania. 
,,     354     George  Bentham  in  London. 
„      356     C.  Darwin  in  Down. 
„      359     Dr.  Jos.  D.  Hook  er  in  Kew. 
„      363     Sir  Ch.  Lyell  in  London. 
„      482     Dr.  Ferd.  v.  Mueller  in  Melbourne. 

Damit  endete  die  Verhandlung  Abends  nach  sechs  und  beantragte  noch  Herr  Präsident  Behn  eine  Aus- 
fertigung des  Protokolls  unter  Beifügung  der  Anlagen  unter  A,   B,   C  und  des   Verzeichnisses  sub  Q. 

Hierüber  ist  das  vorstehende  Protokoll  von  mir,  dem  Notar  Wetzel,  aufgenommen,  den  sämmtlichen  An- 
wesenden langsam,   deutlich  und  vollständig  vorgelesen,  von  ihnen  allen  genehmigt  und  wie  folgt 

Dr.  Beim 
Dr.  H.  B.  Geinitz 

Ernst  August  Hellmuth  von  Kiesenwetter 
Dr.  Oskar  Schlömilch 
Dr.  Franz  Hilgendorf 
Notar  Friedrich  Moritz  Engel 
mitunterschrieben  worden.  ^=\  Victor   Wetze!, 

CliSfl  Königl.   Sachs.  Notar 


69 


0 


Abstimmungs-Verzeichniss. 


Name. 


Wohnort. 


a 
W 
s 


Bemerkungen. 


Erster  Adjtnietenkreis  (Oestermeh). 


Director  Dr.  K.  Amerling 
Joaeliitii  Barramie  .... 
K.  Ratl)  J.  6.  Beer      .     . 
Dr.  K.  Beige!  .... 
Dir.  F.  C.  Freih.  v.  Betist 
Prof.  Dr.  V.  Bochdalek    . 
Dr.  Auiadeus  Bone  .... 
Hofr.  Prof.  Dr.  E.  Brücke 

Dr.  E.  H.  Costa 

Prof.  Dr.  A.  W.  Eichler  .  . 
Hofr.  Dr.  A.Frh.Y.  Ettingshansen 
Prof.  Dr.  C.  Frh.  v.Ettiitgshansen 
Bfirgermstr.  Dr.  C.  v.  Felder  . 
Reg.-Rath  Prof.  Dr.  E.  Fenzl  . 
Kreis-Ger.-Dir.  Dr.  F.  X.  Fieber 
Dr.  L.  ,J.  Fitzinger  .  .  .  . 
Dr.  9t.  v.  Fraiienfeld  .  .  .  . 
Dr.  F.  Freih.  v.  Friedan  .  . 
K.  K.  Sectionsr.  Dr.  F.  v.  Hauer 
Erzbischof  L.  v.  Haynald  .  . 
Prof.  Dr.  K.  f!.  Heller  .  . 
Dr.  F.  v.  Hochstetter 
Min  r  L.v.  Hoheninihel-Keufler 
Hofr.  Prof.  Dr.  J.  Hyrtl  .  .  . 
Prof.  Dr.  H.  Karsten  .  .  .  . 
Dr.  E.  J.  Koch 

Prof.Dr.F.Lanza.Edl.v.Casalanza 
Dr.  Kolomait  Graf  Läziir  .  . 
Prof.  Dr.  H.  Frhr.  v.  Leonhardi 
Prof.  Dr.  K.  v.  Littron'  .  .  . 
Med.-R.  Dr.  A.  Palliardi 
Dr.  A.  v.  Pelzein  ... 
Dr.S.C.v.Siemnszowa-Pietrnski 
K.  K.  Med.-R.  Dr.  J.  G.  PreySB 
Dr.  H.  W.  Reiehardt  .  .  .  . 
Prof.  Dr.  A.  E.  v.  Renss  .  . 
Dr.  F.  v.  Rieht  holen  .  .  . 
Dr.  A.  S.  Rogenhol'er .  .  .  . 
Reg.-R.  Prof.  Dr.  C.  Rokitansky 

Hofr.  Dr.  t.  Schnitter.  R.  v.  Kristelli 
W.  Reg.-R.  Prof.  Dr.  I).  v.  Schroff 
Prof.  Dr.  F.  R.  Seligmann  . 
Hofr.  Prof.  Dr.  J.  Skoda  .    . 
Magister  Dr.  A.  Skoliz      .    . 
Reg.-R.  Prof.  Dr.  F.  Stein    . 
Hofr.  Dr.  M.  Ritter  v.Tominasiu 
Dr.  .1.  Baron  v.  Tsehndi  .     . 
Prof.  Dr.  M.  v.  Vintscltgan 
viceadm.B.v.Wiillerstorf-Urbair 

Ob.-Berjr.Pruf.Dr.V.V.ZepharOVieh 

Dr.  F.  V.  Zillner     .... 
Gen.-st.-Ant  Dr.  H.v. Zimmermann 


Prag 

Wien 


Leitnieritz 
Wien 

Laibach 
Graz 
Wien 
Graz 
Wien 

Chrndim 

Pest. 
Wien 


Kalocsu 
Wien 


Spalato 

Elisabethstadt 

Prag 

Wien 
Franzensbad 

Wien 

Podhoroce 

Wien 


Prag 
Triest 

Wien 
Innsbruck 
Graz 
Prag 
Salzburg 
Wien 


_ 

1 

1 

1- 

— 

2 

2 

— 

— 

3 

3 

— 

— 

4 

4 

— 

— 

6 

6 

— 

— 

E 

8 

— 

9 

— 

1 

— 

10 

9 

— 

— 

11 

M 

— 

1 

12 

11 

— 

13 

12 

_ 

14 

13 

— 

2 

15 

— 

2 

— 

- 
10 

14 

— 

17 

15 



— 

18 

10 

— 

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19 

17 

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- 

20 

18 

— 

— 

21 

19 

— 

— 

22 

21) 

— 

23 

21 

— 

— 

24 

22 

— 

— 

25 

23 

— 

8 

— 



— 

— 

20 

24 

— 

— 

27 

25 

— 

II 

2 

20 

— 

2!» 

3 

— 

3(1 

27 

— 

— 

31 

28 



— 

32 

29 



— 

33 

30 

— . 

— 

34 

31 



— 

35 

32 

— 

— 

36 

33 

— 

— 

37 

34 

— 

— 

38 

35 



— 

39 

36 

— 

— 

40 

37 

— 

— 

41 

38 

— 

— 

42 

39 



— 

43 

40 

— 

/        Ist  mit  den  sahireichen  Veränderungen   nicht  ein v er- 
^standen,   er   wünscht   die  Seib^tergänzung   des  Adjuncten- 

Icollegiuzns  und  lebenslängliche  Funktionäre  u.  tadelt  die 
Einfährung  von  Ehrenmitgliedern  und  die  Jahresbeiträge. 


cf.  ''.  Nachtrag. 


Tadelt  die  zu  umfassenden  Aenderuugen. 
[        Tadelt  die  Umgestaltung  der  Akademie  nach  der  Form. 
Mokatar  Vereine.  * 


J        Erklärt,  durch  eine  Reise  verhindert,  den  Entwurf  zu 
Iprüfen,  sich  mit  dem  Beschlnss  der  Majorität  einverstanden 


Unter  Wahrung  seiner  l'eberzeugung  hinsichtlich  der        v, 
hVahlfrage. 


Reist  /.  Z.  in  China. 

Ohne  Angabe  specieller  Gründe. 


f        Ist  aber  in  manchen  Punkten  mit  dem  Entwürfe  nicht 
(einverstanden. 


70 


^  "öc 


03 


53 
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70 
71 
72 
73 
74 
75 
76 
77 
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79 
80 
81 
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83 


84 
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92 
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98 

99 

100 

101 

102 

103 

104 


Name. 


Wo  hnort. 


Uebertrag 


W 


H 


46  '  43 


Bemerkungen. 


Zweiter  Adjimctenkreis  (Baiern  diesseits  des  Rheins). 


Ob.-St.-Arzt  Dr.  A.  F.  Besuard 
Dr.  E.  Freih.  T.  Bibra      .     .     . 
Prof.  Dr.  T.  L.  W.  T.  Bischof! 
Dr.  T.  P.  Ekart  . 
Prof.  Dr.  J.  Gerlaeh 
Prof.  Dr.  E.  v.  Gorup-Besanez 
Dr   Herrich  Schalter   .    .    . 
Prof.  Dr.  F.  X.  W.  v.  Kobcll 
Hofr.  Prof.  Dr.  A.  Eölliker 
Prof.  Dr.  .T.  Lamout      .    .    . 
Prof.  Dr.  J.  M.  Leupoldt 
Prof.  Dr    J.  Freik.  v.  Liebig: 
Prof.  Dr.  M.  v.  Pettenkofer 
Prof.  Dr.  L.  Radlkofer     .    . 
Hofr.  Prof.  Dr.  F.  Riueiker 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  J.N.  v. Ringseis 
Prof.  Dr.  F.  Sandberg-er  .     . 
G.  C.  G.  Sattler      .... 
J.  C.  Sattler 

Dr.  II.  v.  Schl:iKiutueit-Sakiinlünski 

Dr.  G.  t.  Segnitz  .... 
Prof.  Dr.  L.  Seidel  .... 
Prof.  Dr.  F.  Seit/  .... 
Prof.  Dr.  C.  v.  Siebeid     .    . 

Dr.  F.  C.  Stahl 

Dr.  M.  Trettenbaeher      .    . 
Prof.  Dr.  A.  F.  v.  Trültsch 
Dr.  J.  B.  Ullersberger    .    . 
Prof.  Dr.  Moritz  Wagner 
Hofr.  Dr.  J.  Wildbergrer  .    . 
Prof.  Dr.  Adolf  Zeising:    .    . 


München 

Nürnberg 
München 
Bamberg 
Erlangen 

Regensburg 

München 

Würzburg 

Bogenhausen  b.München 

Erlangen 

München 


Würzburg 

München 

Wurzburg 

Schweinfurt 

München 

Schweinfurt 

München 


( larthaus-Prüll 
München 
Würzburg 

München 

Bamberg 

München 


— 

44 

41 

— 

— 

45 

-12 

— 

— 

46 

4o 

— 

— 

47 

44 

— 

— 

48 

15 

— 

— 

49 

46 

— 

10 

— 

11 

— 

— 

— 

50 

47 



12 

— 

— 

__ 

— 

51 

48 



52 

49 

— 

— - 

53 

50 

_ 

54 

51 

— 

— 

55 

52 

— 

56 

53 



— 

57 

54 

— 

— 

56 

55 

— 

59 

56 

— 

60 

57 

— 

— 

61 

58 

— 

— 

(12 

59 

— 

— 

63 

60 

— 

— 

64 

61 

— 

— 

65 

62 

— 

— 

66 

63 

— 

— 

67 

l!l 

— 

— 

68 

65 

— 

— 

69 

66 

— 

— 

70 

67 

— 

Ist  seit  längerer  Zeit  schwer  erkrankt. 
Hat  die  Angelegenheiten  der  Akademie  nicht  genügend 
■  verfolgen  können. 

Da  er  mit  den  in  Frage  kommenden  Verhältnissen  zu 
•wenig  vertraut  ist. 


Durch  Alter  und  zunehmende  Blindheit  verhindert. 


Dritter  Adjimctenkreis  (Würtenioerg  und  Hohenzollern). 


Prof.  Dr.  H.  F.  Autenrieth 

Prof.  Dr.  Euiil  Dursy 

Ob.-Med  -R.Prof. Dr.  E.T.Heriuy 
Hofr.  M.  T.  v.  Heug-lin  .  .  . 
Ob.  -  Studienr.  Dr.  F.  v.  Erauss 
Prof.  Dr.  Franz  Leydig  .  .  . 
Prof.  Dr.  H.  v.  Luschka  .  .  . 
Kanzleii.  Dr.  G.  T.  Martens 

Dr.  D.  E.  Meier        

Prof.  Dr.  H.  v.  Mohl    .     .     .     . 

Ob.-Stud.-R.   Dr.  W.   H.  Th.  t. 

Plieninger 

Dr.  B.  F.  Weinland      .    .     .     . 


Tübingen 

Stuttgart 

Tübingen 

Stuttgart 
Wangen 
Tübingen 

Stuttgart 

Hoheuwittlingen 


— 

71 

68 

— 

— 

72 

69 

— 

— 

73 

70 

— 

— 

74 

71 

— 

— 

75 

72 

— 

14 

— 

— 

— 

76 

73 

— 

— 

77 

74 

— 

— 

78 

75 

— 

— 

79 

76 

— 

- 

80 

— 

4 

— 

81 

77 

— 

Ist  seitdem  (am  2;>.  Febr.  1872)  gestorben. 

Ist  seitdem  (am  1.  April  1872)  gestorben. 

(Wünscht  einen  festen  Sitz  für  die  Akademie,  halt  die 
Adjunctenkreise  für  unnöthig,  die  9  Sectionen  für  unzu- 
1  reichend  und  zu  ungleichförmig,  tadelt  die  Acta  und 
wünscht  Zusammenkünfte  der  Mitglieder. 

Tadelt  indess  den  vorgeschlagenen  Modus  der  Präsi- 
\  dentenwahl  sowie  die  zu  complicirte  Maschinerie  und 
(wünscht  statt  9  nur  5  Sectionen. 


Gel).  Hofr.  Dr.  F.  Arnold 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  R.  W.  Bunsen 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  M.  J.  v.  CheUus 
Geh.  Hofr.  Prof.  J.  C.  Böll  .  . 
Prof.  Dr.  T.  t.  Busch  ... 
Prof.  Dr.  W.  F.  B.  Hofmeister 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  H.  F.  M.  Eopp 
Hofr.  Prof.  Dr.  M.  Seubert  .  . 
Dr.  E.  Stizenberg-er     .    .    .    . 


Vierter  Adjimctenkreis  (Baden). 


Heidelberg 

Carlsruhe 
Heidelberg 


Carlsruhe 
Constanz 


15 



— 

— 

— 

82 

78 

— 

— 

83 

79 

— 

— 

84 

80 

— 

— 

85 

81 

— 

— 

86 

82 

— 

— 

87 

83 

— 

— 

88 

84 

— 

— 

89 

85 

— 

f        Stimmt  nicht,   da  er  nicht  dazu  gekommen  ist, 
i Entwurf  gewissenhaft  zu  prüfen. 


/ 


71 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


60 

— 
- 


a 

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15      89  I    85  ! 


Bemerkungen. 


Fünfter  Adjunctenkreis  (Elsass  und  Lothringen). 


Prof.  Dr.  Eugen  Böckel   . 
Prof.  Dr.  K.  H.  Ehiniaun 
Prof.  Dr.  A.  L.  Fee      .    .    . 
Prof.  Dr.  TV.  Pli.  Schimper 
Dr.  Fr.  W.  Schultz      .     .     . 
Prof.  Dr.  C.  E.  Seilillot    .     . 


Strassburg 


Weissenburg  i.  Eis 

Strassburg 


— 

90 

86 

— 

— 

91 

87 

— 

16 

— 

— 

— 

92 

88 

_ 

— 

93 

89 

— 

17 

— 

- 

— 

Sechster  Adjunctenkreis  (Grossherzogthum  Hessen,  Rheinpfalz, 
Fassau  und  Frankfurt  a.  M.). 


Geb.  Hofr.  Prof.  Dr.  R.  Fresenius 

Prof.  Dr.  J.  Kaup 

Dr.  G.  F.  Koch 

Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  P.Phoebus 

Dr.  Ed.  Rüppell 

Med.-R.  Dr.  J.  C.  Santlns  .  . 
St.-R.  Prof.  Dr.  M.  .1.  Schieiden 

Dr.  G.  A.  Spiess 

Prof.  Dr.  C.  Thomae  .... 
Dr.  G.  H.  0.  Volger  .... 
Dr.  Guid»  Weiss 


Wiesbaden 

Darmstadt 

Waldmoor 

Giessen 

Frankfurt  a.  M. 

Diez  a.  d.  L. 
Frankfurt  a.  M. 

Wiesbaden 
Frankfurt   a.  M. 


— 

94 

90 

— 

— 

95 

91 

— 

96 

92  ■ 

18 

-_ 

— 

— 

— 

97 

93 

— 

— 

98 

94 

— 

— 

99 

— 

5 

— 

100 

95 

_ 

— 

101 

96 

— 

19 

— 

— 

— 

— 

102 

97 

— 

\        Hält  das  gsiuze  Vorgehen   der  Commissiou    für  nicht 
[berechtigt  und  zeigt  seineu  Austritt  aus  der  Akademie  an. 


I  Ist  mit  der  Commissiou,  dem  Verfahren  derselben  und 
{dein  Entwürfe  gleich  unzufrieden  und  behalt  sich  seine 
(Rechte  vor. 


Siebenter  Adjunctenkreis  (Preuss.  Rheinprovinz). 


Dr.  K.  W.  Anioldi 

Dr.  M.  Bach 

O.-Berghptm.Dr.  E.  H.  W.  V.  Declieil 

Sanitätsr.  Dr.  W.  L.  Döring 
Sanitäter.  Dr.  J.  A.  A.Erlennieyer 
Prof.  Dr.  A.  Förster     .    .    .    . 
Dr.  Fr.  Goldenbergr      .... 
Prof.  Dr.  Job.  Hanstein    .    .    . 

Dr.  J.  C.  Hasskarl 

A.  C.  F.  Henry 

Prof.  Dr.  A.  I).  Krolin  .  .  . 
Dr.  Louis  Clauior  Marcfuart 
Geh.  Ob.-Bergr.  Dr.  J.Nöggerath 
Prof.  Dr.  C.  C.  A.  L.  Richter 
Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.M.Schultze 
Prof.  Dr.  F.  H.  Troschel  .  . 
Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  M.J.Weber 
Geh.  Sanitätsr.  Dr.  H.  Wolf).     . 


Wimiingen 

Boppard 

Bonn 

Düsseldorf 

Bendorf 

Aachen 

Saarbrücken 

Bonn 

Cleve 

Bonn 


Düsseldorf 
Bonn 


— 

103 

98 

— 

— 

104 

99 

— 

- 

105 

100 

— 

106 

101 

— 

— 

107 

— 

6 

20 

— 

— 

— 

— 

108 

102 

— 

21 

109 

103 

— 

110 

104 

— 

22 

— 

— 

— 

— 

111 

105 

— 

— 

112 

106 

— 

— 

113 

107 

— 

— 

114 

108 

= 

— 

115 

109 

— 

— 

116 

110 

— 

— 

117 

111 

— 

Ohne  Angabe  specieller  Gründe. 


Reist  z.  Z.  iu  Italien. 


Achter  Adjunctenkreis  (Westphalen,  Waldeck,  Lippe  und  Hessen-Cassel). 


Prof.  Dr.  E.  Heis  .  .  . 
Prof.  Dr.  N.  Lieberkühn 
Dr.  L.  G.  K.  Pfeiffer  .  . 
Dr.  B.  Stilling  .  .  .  . 
Prof.  Dr.  G.  R.  Wagener 
Dr.  F.  A.  C.  Waitz      .    . 


Münster  i.W. 

Marburg 

Cassel 

Marburg 
Bückeburg 


— 

118 

112 

— 

— 

119 

113 

— 

— 

120 

114 

— 

— 

121 

115 

— 

— 

122 

116 

- 

23 

— 

— 

Z.  Z.  iu  Meiaii. 


Neunter  Adjunctenkreis  (Hannover,  Bremen,  Oldenburg  und  Braunschweig). 


Hofr.   Prof.  Dr.  F.  T.  Bartling 
Prof.  Dr.  F.  Bucbcnau      .    .    . 


Göttingen 
Bremen 


2-1 


123    11 


{Halte  indesß  gewünscht,  dasß  der  Entwurf  1)  den  Sitz 
der  Akademie  fixirt,  2)  das  Verhältniss  der  Akademie  EU 
Iden  andern  wissenschaftlichen  Vereinen  Deutschlands  fester 
begründet  und  3)  einen  Revisionsterniin  für  die  Statuten 
festgesetzt  hätte. 


72 


Name. 


Wohnort. 


fJebertrag 


24 


K 


W 


123    117  1 


Bemerkungen. 


Dr.  0.  Finscli 

Dr.  G.  W.  Focke 

Hofr.  Prof.  Dr.  A.  H.  R.  Grisebaeh 
Forstr.  Prof.  Dr.  T.  Hurtig-  .  . 
Dr.  K.  J.  G.  Hartlaub  .  .  . 
Ü.-Med.-R.  Prof.  Dr.  F.  G.  J.Henle 
Geh.  R.-R.  Dr.  C.  Karmarsch  . 
Dr.  P.  F.  H.  Kleucke  .    .    .    . 

Prof.  Dr.  J.  Leunis 

Staatsr.  Prof.  Dr.  .1.  H.  v.  Mädler 
Geh  R.  Dr.  C.  0.  ü.  E.  v.  Malortie 
Hofr.  Prof.  Dr.  G.  C.  F.  Meissner 
Dr.  J.  A.  L.  Preis*  .... 
Prof.  Dr.  M.  A.  F.  Prestel  .  . 
Med.-R.  Prof.  Dr.  C.  W.  F.  Uhde 
Geh.  Hofr.  Prof.  Dr.  W.  Weber 
Geh.  0.-Med.R.Prof.Dr.F.W«bler 


Bremen 

Göttingen. 

Braunschweig 

Bremen 

Göttingen 

Hannover 

Hildesheim 
Hannover 

Göttingen 

Hattorf 

Emden 

Braunschweig 

Göttingen 


124  118  ;  — 

125  119j  — 

126  1201  — 

127  121     — 

128  I  122     — 

129  123  i  — 
130(124  — 
131    !25     — 


132 
133 
134 

135 


126  I 

127 

128 

129 


136    130    - 


26 


137 
138 


131    -- 


132 


Erkennt indesa  HeEntacfc 
lii-h  an. 


Zehnter  Adjunctenkreis  (Schleswig-Holstein,  Mecklenburg, 

Lübeck  und  Lauenhurg). 


Ob.-Mil.-Arzt  G.  W.  Dethardiuif 
Dr.  K.  M.  Gottsehe     .    .    . 
Prof.  Dr.  G.  Karsten    .    .    . 
Dr.  H.  A.  Meyer      .... 
Prof.  Dr.  K.  Möbius     .     .     . 
Prof.  Dr.  E.  F.  Jfolte   .    . 
Prof.  Dr.  H.  G.  Reichenbach 
Dr.  J.  P.  D.  Reichenbach    . 
Prof.  l»r.  J.  A.  C.  Roeper    . 
Prof.  Dr.  F.  A.  Schmidt  .    . 
Dr.  O.  W.  Sonder    .... 
Ob.-Med.-R.  Dr.  F.  H.  Stannius 
L.  C.  H.  Vortiscb    .... 
Prof.  Dr.  G.  D.  Weyer     .    . 


Elostock 
Altona 

Kiel 


Hamburg 

Altona 

Rostock 

Ham   I).  Hambg. 

Hamburg 

Rostock 

Satow 

Kiel 


— 

139 

133 

— 

— 

140 

134 

— 

— 

141 

135 

— 

— 

142 

136 

— 

— 

143 

137 

— 

27 

_ 

— 

28 

— 

— 

— 

— 

144 

— 

i 

— 

145 

138 

— 

— 

146 

139 

— 

— 

147 

140 

— 

29 

— 

— 

— 

30 

— 

— 

— 

— 

148 

141 

— 

v     •  ;,  8,  I  und  12. 


Ist  unheilbar  krank, 

Ist  am  9.  Dt?c.  1871  gestorben,  Lenp.  VII",  7. 


Elfter  Adjunctenkreis  (Prov.  Sachsen  nebst  Enclaven) 


Prof.  Dr.  C.  G.  A.  Giebel  .  . 
Prof.  Dr.  C.  A.  H.  Girard  .  . 
Prof.  T.  Irmisch 

(i<h.  Beg.-R.  Prof.  Dr.  H.  Kilo  bla  n  eil 

Prof.  Dr.  F.  T.  Kütziug  .  .  . 
Physikus  Dr.  K.  H.  Scliaueuburg- 
Dr.  0.  lle 


Halle  a.  S. 

Soudershausfii 
Halle  a.  S. 
Kordhausen 
Quedlinburg 
Halle  a.  S. 


— 

149 

142 

— 

31 

— 

— 

— 

— 

150 

143 

— 

— 

151 

144 

— 

— 

152 

145 

— 

32 

— 

— 

— 

153 

146 

— 

Zwölfter  Adjunctenkreis  (Thüringen). 


Dr.  3.  G.  Bornemann       .     .     . 
Ob.-Med.-R.  Dr.  0.  Domrich     . 

Ernst  II,  rcü.Herz.v.Sai-us.-Cou.-Gotua 

Geh.  Hofr.  Prof.  Dr.  C. Gegenbaur 

Ad.  Geheeb 

Geh.  Ob.-Forstr.  C.  F.  A.  Grebe 
Prof.  Dr.  E.  Haeckel  .... 
Geh.  R.  Dr.  P.  A.  Hansen  .  . 
Hofr.  Prof.  Dr.  C.  L.  A.  Kunze 
Dr.  A.  Petermann  .  .  . 
Prof   Dr   Ed.  Reichardt 


Eisenach 
Meiuingen 

Gotha 

Jena. 

Geisa 
Eisenach 

Jena 

Gotha 
Weimar 

Gotha 
Jena 


! 


— 

154 

147 

— 

33 

155 

148 

— 

1S6 

149 



— 

157 

150 

— 

— 

158 

151 

— 

— 

159 

152 

— 

34 

— 

— 

— 

— 

160 

153 

— 

— 

161 

154 

— 

162 

155 

cf.  <i.  Nachtrag. 

Mit  dem  Vorbehalt  späterer  Be<  Lamatf  >n  g  'i1';  mehrere 
sehr  wesentliche  Punkte  des  SUtutenentwurfa. 


Hat  indesa  mancherlei  Bedenken  gegen  das  neue  Statut. 


73 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


34     162    155 


! 

3 

= 

3 

M 

c 

W 

— 

a 

13 

•f, 

3 

71 

jS 

CD 

a 

-a 

Bemerkungen. 


Director  Dr.  R.  Richter  .  .  . 
Geh.  Hofr.  Prof.  Dr.  F.  J.  Ried 
Prof.  Dr.  C.  J.  I).  H.  ScMffer 
Hofr.  Prof.  Dr.  E.  E.  Schmid    . 

Dr.  J.  Schuauss 

Prof.  Dr.  Sehroen 

Geh.  Hofr.  Prof.  Dr.  B.  Schnitze 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  C.  A.  S.  Schnitze 
Prof.  Dr.  C.  C.  F.  F.  Senft .  . 
Prof.  Dr.  F.  I.  J.  Siebert  .  . 
Hofr.  Prof.  Dr.  E.  T.  Stöckhardt 
Geh.  Med.-R.  Dr.  E.  E.  L.  Wedel 


Saalfeld 
Jena 


Eisenach 
Jena 


163 

156 

164 

157 

— 

165 

158 

— 

166 

159 

— 

167 

160 

— 

168 

161 

— 

169 

162 

— 

170 

163 

— 

171 

164 

— 

172 

165 

— 

173 

166 

— 

174 

167 

— 

{Fürchtet    indess  einen  Conflict  zwischen  \\  21  und  22 
und  wünscht  veränderte  Fassung  der  §3  14  und  17. 


Dreizehnter  Adjunctenkreis  (Königreich  Sachsen). 


Prof.  Dr.  W.  Fr.  G.  Beim  .  . 
Gt-h.Ob.-Bprgr.Prof.Dr.  A. Breit  hanj>t 
Prof.  Dr.  K.  Brnhiis     .... 

Hofr.  Dr.  A.  Carus 

Prof.  Dr.  J.  V.  Carus  .... 
Prof.  Dr.  E.  A.  Coccius  .  .  . 
Direct.  Dr.  H.  A.  Drechsler 

Freiranud  Edlich 

Prof.  Dr.  G.  T.  Fechner  .  .  . 
Med.-R.  Dr.  C.  L.  A.  Fiedler  . 

Dr.  Felix  Flügel 

Prof.  Dr.  H.  B.  Geiuitz  .  .  . 
Geh.  Med.-R.  Dr.  R.  Günther  . 
Med.-R.  Dr.  E.  TV.  Giintz  .  . 
Geh.  Reg.-R.  H.  v.  Kiesemvetter 

T.  Kirsch 

Med.-B.  Dv.  G.F.H. Küchenmeister 
Prof.  Dr.  A.  G.  T.  Leiseriug-  . 
Prof.  Dr.  R.  Lenckart  .  .  . 
Prof.  Dr.  E.  Lösche  .... 
Prof.  Dr.  C.  F.  TV.  Ludwig- 
Dr.  B.  0.  Matthes 

Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  P.  M.  Merbaell 
Geh.  Beifcr.  Prof.  Dr.  C.  F.  JfaUlUaull 

Ernst  Julius  Neuberth  .  .  . 
Prof.  Dr.  L.  Rabenhorst  .  .  . 
Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  J.  Radius 
Prof.  Dr.  C.  H.  Reelam  .  .  . 
Ob.-Bergr.  Prof.  Dr.  F.  Reich   . 

Geh.  Hofr.  Prof.  Dr.  L.  Rei'cheubacll 

Geh.  Med.-R.  Dr.  H.  Reinhard 
Dr.  M.  TV.  Rietsehel  .... 
Dr.  L.  TV.  Schaufnss  .... 
Bergr.  Prof.  Dr.  Th.  Seheerer 
Hofr.  Prof.  Dr.  A.  Schenk  .  . 
Gen.-Lieutn.  TV.  C.v.Sehierbrand 
Hofr.   Prof.  Dr.  0.   Schlömilch 

Dr.  A.  Schumann 

Med.-R.  Prof.  Dr.  H.  Sonuenkalb 
Reg.-R.  Prof.  Dr.  TV.  Stein  .  . 
Hofr.  Prof.  Dr.  J.  A.  Stöckhardt 
Stadtr.  Dr.  G.  A.  Struve  .  . 
Prof.  Dr.  J.  G.  Sussdorf  .  .  . 
Dr.  C.  F.  Toig-tländer  .  .  . 
Geh.Med.-R.  Prof.  Dr.  E.  H.TVeber 


Leop.  VII. 


Dresden 
Freiberg 
Leipzig 
Dresden 
Leipzig 

Dresden 

Leipzig 
Dresden 
Leipzig 
Dresden 

Meissen 
Dresden 


Leipzig 
Dresden 
Leipzig 
Dresden 


Leipzig 

Freiberg 
Dresden 


Freiberg 
Leipzig 
Dresden 


Leipzig 
Dresden 
Tharand 
Dresden 


Leipzig 


35 


36 


38 


39 


40 
41 

42 


43 


44 


175 

176 
177 

178 
179 
ISO 

181 

182 
183 
18  J 
185 
1S6 

187 
188 


189 
190 
191 
192 
193 
194 
195 


168 

169  | 
170 

171 


172 

173! 
174 
175 
176 

177 

178 
179 


180 
181 

182 
183. 
184 
185 
186 


196 
197 
198 
1991  189 


187 
18S 


200 
201 
202 
203 
204 
205 
206 
207 

20S 
209 


190 
191 

192 
193 
194 
195 
196 

197 
198 


Durch  sein  Augenleiden  verhindert,  erkennt  aber  das 
Resultat  der  Abstimmung  gern  an. 

(215)  Tat  in  Beziehung  auf  \  13  und  26  entweder  für  Wahl 
auf  Lebenszeit  oder  auf  10  Jahre  ohne  Zulassung  der 
Wiederwahl.  Er  wünscht  ad  \  26  feruer  den  Vorschlag 
dreier  Präsidentschaftscandidaten  durch  die  Beamten  und 
Wahl  durch  die  Mitglieder  u.  ad  §  21,  dass  die  Ausschliessung 
eines  Mitgliedes  nur  durch  die  Abstimmung  der  Mitglieder 
erfolge. 

(216)  Vermisst  im  Entwürfe  die  Art  der  Sicherstellung  des 
Vermögens  der  Akademie. 

(217)  Ist  durch  denZustand  seinerAugen  an  der  Abstim- 
mung verhindert,  erklart  sich  iudess  im  Voraus  mit  dem 
Ergebnisse  einverstanden. 


Billigt  weder  die  Kommission  noch  ihr  Verfahren  noch 
den  Entwurf  und  zeigt  unter  Reservation  seiner  Rechte 
an  das  Vermögen  der  Akademie  seinen  Austritt  aus  der- 
selben an. 


Reist  zur  Zeit  in  Amerika. 


10 


11 


Protestirt  gegen  die  Commission  und  den  Entwurf. 


f  Ist  zwar  mit  dem  Entwürfe  einverstanden,  tadelt  aber 
idie  Form  der  Abstimmung  und  trägt  auf  Berathung  uud 
[Abstimmung  in  einer  Genoralversammlung  an. 


10 


74 


1 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


— 


ä 

c 
W 

c 

Ol 

•a 
a 

3 

— 

a 


44  i  209  i  198 


W 


11 


Bemerkungen. 


Vierzehnter  Adjmictenkreis  (Sclüesien). 


254 
255 
256 
257 
258 
259 
260 
261 
262 
263 
264 
265 
266 
267 
268 
269 
270 
271 
272 
273 


274 
275 
276 
277 
278 
279 
280 
281 
282 
283 
284 
285 
286 
287 
288 
289 
290 
291 
292 
293 
294 
295 
296 
297 
298 
299 
300 
301 
302 
303 
304 
305 
306 
307 
308 


Geh.Med.-R.Prof.Dr.  B.C.  L.BarkOW 

Dr.  G.  A.  R.  H.  Brehmer 
Dr.  Jonas  Brück       .    . 
Prof.  Dr.  F.  J.  Colin    . 
Pfarrer  Jon.  Dzierzon 
Dr.  Mor.  Eisner   .    . 
Dr.  C.  A.  H.  Fiedler 

Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  H.  R.  GÖppert 

Staatsr.  Prof.  Dr.  A.  E.  Grube 
Prof.  Dr.  R.  Hensel 
Prof.  Dr.  6.  W.  Körber 
Dr.  E.  Lnehs    .... 
Prof.  Dr.  H.  Marbach  . 
Sanitätsr.  Dr.  B.  J.  Panl 
Dr.  J.  Pinoff    .... 
Prof.  Dr.  T.  Poleck 
Dr.  Th.  Sehuchardt 
Dr.  J.  G.  Schweikert  . 
Dr.  K.  G.  W.  Stenzel 
J.  R.  L.  Weigel/. 


Breslau 

Görbersdorf 

Breslau 

n 

Carlsmarkt 
Breslau 


Proskau 

Breslau 

Warmbrunn 

Breslau 


Görlitz 
Breslau 


— 

210 

199 

— 

— 

211 

200 

— 

212 

201 

— 

213 

202 

— 

— 

214 

203 

— 

210 

204 



— 

216 

205 

— 

— 

217 

206 

— 

— 

218 

207 

— 

- 

219 

208 

— 

— 

220 

209 

— 

— 

•221 

210 

— 

— 

222 

211 



— 

223 

212 

— 

— 

224 

213 

— 

225 

214 

— 

— 

226 

215 

— 

— 

227 

216 

— 

_ 

228 

217 

— 

229 

218 



(Wünscht  indess,  dass  die  Ernennung  von  Ehren- 
mitgliedern und  die  Zahlung  von  Eintrittsgeldern  nicht  zur 
Ausführung  gelange. 


Fünfzehnter  Adjunctenkreis  (das  übrige  Preussen). 


staatsr.  Prof.  Dr.  G.  B.  v.  Adelmann 
Dr.  K.  A.  E.  T.  Bail  . 
Prof.  Dr.  A.  Bastian 
Prof.  Dr.  K.  Bergemann 
Prof.  Dr.  H.  E.  Beyrich 
Dr.  B.  W.  F.  Birner  . 
Dr.  K.  A.  Bolle  .  .  . 
Dr.  E.  Brand  .... 
Prof.  Dr.  A.  Braun  .  . 
Dr.  A.  Breiini  .... 
Prof.  Dr.  L.  J.  Budge 
Dr.  L.  L.  Buvry  .  .  . 
Prof.  Dr.  R.  Caspary  . 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  B.  W.  Dove 
Geh.  R.  Prof.  Dr.C.  G.  Ehrenberg 
Geh.  Med.-R.  Dr.  B.  Eulenberg 
Dr.  J.  W.  Ewald  .    .    .    . 

Geh.O.-Med.-R.Prof.Dr.  F.  T.Frerichs 

Dr.  J.  D.  Georgens      .    .    . 
Frau  J.  v.  Gayette-Georgens 
Med.-R.  Dr.  A.  Göschen    .    . 
Dr.  Job.  Grönland   .... 
Prof.  Dr.  K.  F.  W.  Jessen   . 
Dr.  B.  Itzigsohn       .... 
Prof.  Dr.  K.  Koch     .... 
Prof.  Dr.  L.  Landois     .     .     . 
Prof.  Dr.  J.  F.  Laurer      .     . 
Sanitätsr.  Dr.  M.  B.  Lessing 
Dr.  Ed.  Lichtenstein    . 
Med.-R,  Dr.  J.  B.  Müller     . 
Prof    Dr.   A.   B.  A.  J.  Munter 
Dr.  G.  B.  Neumayer 
W.  Geh.R.  Dr.  J.  F.  M.  v.  Olfers 
Dr.  S.  Pappenheim  .     . 
Prof.  Dr.  W.  Peters 


Berlin 
Danzig 
Berlin 


Regenwalde 
Berlin 

Stettin 
Berlin 

Greifswald 

Berlin 

Königsberg  i.  Pr. 

Berlin 


Dahme 
Eldena 

Neuschöneh.  b.  Berl. 

Berlin 
Greifswald 

Berlia 


Greifswald 
Berlin 


— 

230 

219 

— 

— 

231 

220 

— 

— 

232 

221 

— 

— 

233 

222 

— 

— 

234 

223 

— 

-  . 

235 

224 

— 

— 

23U 

225 

— 

— 

237 

226 

— 

— 

238 

227 

- 

45 

— 

— 

— 

— 

239 

228 

— 

— 

240 

229 

— 

— 

241 

— 

12 

46 

— 

— 

47 

— 

— 

— 

242 

230 

— 

— 

243 

231 

— 

— 

244 

232 

— 

— 

245 

233 

— 

— 

246 

234 

— 

— 

247 

235 

— 

— 

248 

236 

— 

— 

249 

237 

— 

— 

250 

238 

— 

251 

239 

— 

252 

240 

— 

_ 

253 

241 

— 

— 

254 

242 

— 

— 

255 

243 

— 

— 

256 

244 

— 

— 

257 

245 

— 

— 

258 

246 

— 

— 

259 

247 

— 

— 

260 

— 

13 

261 

248 

f        Verwirft    die  Statuten   wegen   der   Bestimmungen  der 
§§   20,   21    und   26,   hält   die  Maschinerie    für  zu  complicirt 
[und  wünscht  die  Zahl  der  Adjuncten  auf  6  beschränkt. 
'        Stimmt    nicht,    weil  sein  hohes   Alter   ihn  verhindert 
(hat,  den  Verhältnissen  der  Akademie  zu  folgen. 


[        Hält  die  Mitglieder  nicht  berechtigt,   die  Statuten  zu 
IsEderu  und  tadelt  überdies  viele  getroffene  BestimmuDgen. 


75 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


s 

3 

03 

bfl 

i3 

-= 

fl 

03 

— 

C 

a 

.£! 

tS 

P 

^3 

,4 

05 

= 

47     261    248 


13 


Bemerkungen. 


Prof.  Dr.  N.  Pringsheini       .    . 

Dr.  G.  A.  Pritzel 

Prof.  Dr.  C.  F.  A.  Rammeisberg 
Geh.  R.  Prof.  Dr.  K.  B.  Reichert 
Geh.  Bergr.  Prof.  Dr.  G.  Rose  . 

Prof.  Dr.  J.  Roth 

Prof.  Dr.  B.  A.  M.  Sadebeck    . 
Sanitätsr.  Dr.  0.  0.  Schulze 
Dr.  G.  Sclnveinfurth    .    .     .    . 
Prof.  Dr.  R.  Virehow        .    .    . 


W.  Staat^r.  Prof.  Dr.  .4.  F.  v.  Adamoritsrh 

Prof.  Dr.  E.  A.  Arppe      .    .     . 
Geh.  R.  Dr.  K.  E.  v.  Baer  .    . 
Staatsr.  Dr.  E.  ?.  Berg     .     .    . 
Staatsr.  Prof.  Dr.  F.  v.  Bidder 
G.  Staatsr.  Prof.  Dr.  J.  F.T.Brandt 
Dr.  C.  E.  t.  Eichwald      .    .    . 
staatsr.Di.  A.Fischer  T.Waldheim 
W.Staatsr.  Prf.  Dr.WenzelGruber 
Dr.  Max.  v.  Herder      .    .    . 
Collegienr.  Dr.  0.  Heyfelder 
Prof.  Dr.  N.  v.  Jacnbowitsch 
Dr.  N.  t.  Kasloff      .... 
Gen.-Major  t.  Kokseharow  . 
W.  Staatsr.  Dr.  K.  t.  Küster 

Dr.  K.  t.  Mende 

Dr.  1.  A.  Neugebaner  .  . 
Geh.  R.  Dr.  E.  v.  Pelikan 
Präs.  Dr.  W.  v.  Pelikan  .  . 
Geh.  R.  Dr.  K.  t.  Pirogoff  . 
Staatsr.  Dr.  E.  Regel  .  .  . 
W.  Staatsr.  Dr.  K.  t.  Renard 

Dr.  G.  Seidlitz 

Dr.  V.  J.  Szokalski  .     . 

Prof.  Dr.  M.  Willkomm    .    . 


Prof.  Dr.  J.  Agardh      .    . 
Prof.  Dr.  N.  J.  Andersson 
Prof.  Dr.  W.  Boeck  .    . 
Prof.  Dr.  Elias  Fries    . 
Prof.  Dr.  A.  Hannover 
Prof.  Dr.  S.  loveu    .    . 
Prof.  Dr.  S.  Nilsson 
Etatsr.  Dr.  J.  Steenstrup 


Prof.  Thom.  Bell 
John  J.  Bennett  . 
George  Benthain 
M.  J.  Berkeley    . 

C.  Darwin    .    .    . 
Dr,  J.  E.  Gray     . 

D.  Hanbury      .    . 
Dr.  Jos.  D.  Hooker 


Berlin 


262 
263 
264 
265 
266 
267 
268 
269 
270 
271 


249 
250 
251 
252 
253 
254 
255 
256 
257 
258 


7..  7.    in  Italien. 


Russland. 


Ist  schwer  erkrankt. 


Wilna 
Helsingfors 
Dorpat 
Kaiisch 
Dorpat 
Petersburg 

Moskau 
Petersburg 

Zarskoe  Selo 
Petersburg 


Warschau 
Petersburg 

Kiew 
Petersburg 

Moskau 

Dorpat 
Warschau 

Dorpat 

Skandinavien. 

Lund 
Stockholm 
Christiania 

LJpsala 

Kopenhagen 

Stockholm 

Lund 
Kopenhagen 

Gross -Britannien  und  Irland. 

London 
Sandrock 

London  cf.  d.  Nachtrag. 

Sibbertoft 

Down.  Beckenhain  58       —  cf.  d.  Nachtrag. 

London 

Kew    b.    London        61  cf.  d.  Nachtrag. 


— 

272 

259 

— 

43 

— 

— 

— 

_ 

273 

260 

— 

— 

274 

261 

— 

_ 

275 

262 

-- 

— 

276 

263 

— 

- 

277 

264 

— 

49 

— 

— 

— 

— 

278 

265 

-7- 

— 

279 

266 



— 

280 

267 

— 

_ 

281 

268 

— 

— 

282 

269 

- 

— 

283 

-  ' 

— 

- 

284 

271 



— 

285 

J72 



— 

286 

273 

— 

— 

287 

274 



50 

— 

— 

51 

__ 





— 

288 

275 



— 

289 

276 

— 

— 

290 

277 



— 

291 

278 



— 

292 

279 

— 

|         Bittet    in    piam    memoriam   der   Stifter   der  Ak«demi* 
tdie  cognomina  womöglich  beizubehalten. 


{Ist  indess  mit  dem  \  Sd.  St.  wegen  der  für  die  im  Auslände 
Wohneuden  drückenden  Bestimmungen  nicht  einverstanden. 


52 

— 





— 

293 

280 

— 

53 

— 

— 

— 

— 

294 

281 

— 

54 

— 

— 

— 

— 

295 

282 

— 

— 

296 

283 

— 

297 

284 

— 

55 

- 

— 

— 

— 

298 

285 

— 

56 

— 

- 

— 

57 





— 

58 

— 

— 

- 

59 

— 

— 

— 

60 

— 

— 

— 

61 

— 

— 

— 

10* 


76 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


fco 

sS 


61 


fco 


298 


a 


285 


]:; 


Bemerkungen. 


Prof.  Dr.  T.  H.  Huxley  . 
Prof.  Dr.  F.  R.  Liebreich 
H.  H.  Lindsay      .... 

Sir  Ch.  Lyell 

C.  B.  Markham    .... 

J.  Miers 

E.  Newman 

Prof.  Dr.  R.  Owen    .    .    . 
Prof.  Dr.  J.  Russ.  Reynolds 
Dr.  B.  W.  Richardson 
Dr.  P.  L.  Sclater     . 
Dr.  A.  Smee     .    .    . 
Dr.  Th.  Thomson 
Prof.  Dr.  J.  Tyndall 
Hew.  Cottr.  Watson 
Prof.  Dr.  F.  Welwitsch 
Prof.  J.  0.  Westwood 
Dr.  Rob.  Wight   .    .    . 


London 


Kew  bei  London 
London 

Thamesrtitton  Common 

London 

Oxford 

Reading  b.  London 


62 

63 
64 
65 
66 

(17 
68 
69 
70 

71 

72 
73 
74 
75 
76 
77 


cf.  d.  Nachtrag. 


299 


300 


286 


287 


Dr.  P.  Bleeker     .    . 

R.  Bonnewyn  .    .    . 

Prof.  J.  le  Crocq 

B.  C.  Dnntortier 

Prof.  Dr.  P.  Harting 

Prof.  Dr.  C.  P.  van  der  Boeren 

Dr.  J.  van  der  Boeyen 

Vicomte  J.  R.  L.  Kirkhoff  v.  d.  Varent 

J.  B.  Marinas      .    . 

Prof.  Dr.  E.  Morren 

Prof.  Dr.  C.  A.  J.  A.  Oudemans 

Prof.  Ad.  Qnetelct    . 

Di    B.  C.  Rieken     . 

Prof.  Dr.  B.  Schlegel 

Prof.  Dr.  A.  Spring 

Dr.  J.  C.  Thenimen 

J.  F.  Vleminckx 


Prof.  Dr.  G.  Andral      .    .    . 

J.  B.  J.  Barla 

Prof.  Elie  de  Beauntont  .    . 

Prof.  P.  ßioea 

Prof  M.  E.  Chevreul  .  .  . 
Prof.  J.  Decaisne  .... 
Prof.  P.  A.  Bubois  .... 
Dr.  E.  F.  Dnbois  (d'Amiens) 

Dr.  J.  Guerin 

Prof.  Dr.  E.  J.  Jacqnemin  . 
Dr.  A.  F.  le  Jolis  .... 
Baron  B.  Larrey  .... 
Dr.  P.  C.  A.  l.onis  .... 

R.  Marjolin 

Ad.  Martin 

Prof.  Ch.  Martins  .... 
Prof.  B.  Milnc-Ednards  .  . 
Prof.  F.  Le  Play  .... 
Dr.  J.  L.  M.  Poissenille 


Holland  und  Belgien. 


Haag 
Brüssel 


Utrecht 

Leyden 

Rotterdam 

Antwerpen 

Brüssel 

Lüttich 

Amsterdam 

Brüssel 

i» 
Leyden 
Lüttich 
Deventer 
Brüssel 


— 

301 

288 

— 

— 

302 

289 

— 

78 

— 

— 

— 

79 



— 

— 

— 

303 

290 

— 

80 

! — 

— 

— 

— 

304 

291 

— 

81 

— 

— 

— 

82 

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— 

— 

305 

292 

— 

— 

306 

293 

— 

83 

5— 

— 

— 

— 

307 

294 

— 

— 

308 

295 

— 

— 

309 

296 

— 

— 

310 

297 

— 

84 

— 

— 

-- 

Ist'geetorben. 

/  Wünscht  ev.  einen  Adjunctenkreis  für  Belgien,  Ver- 
i  Sammlungen  der  Mitglieder  und  Theilung  der  Acta  Dach 
^iluem  Inhalte. 


Ist  seitdem  (am  17.  Jan.  1872)  gestorben. 


Frankreich. 


Paris 

Nizza 
Paris 


Cherbourg 
Paris 


Montpellier 
Paris 


85 

— 

— 

— 

86 

— 

— 

— 

87 

— 

— 

— 

88 

— 

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— 

89 

— 

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— 

90 

— 

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— 

91 

— 

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— 

92 

_ 

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93 

— 

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94 

— 

— 

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— 

311 

298 

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95 

— 

— 

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96 

— 

— 

— 

97 

— 

— 

— 

98 

— 

— 

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312 

299 

— 

99 

— 

— 

— 

100 

— 

— 

— 

101 

— 

— 

Ist  «eitdenl  (Decbr.  1871)  gestorben. 


77 


Name. 


E.  Prillieux 

Dr.  Ed.  Spach       

Kammerh.  P.  v.  Tchihatcheff 

L.  R.  Tulasne      

Prof.  J.  A.  le  Verrier      .    . 


Dr.  R.  Brehin 

Hofr.  J.  M.  L.  Coclho  ..  .  . 
P.  F.  da  Costa  Alvarenga  .  . 
Staatsr.  J.  da  Costa  de  Macedo 
Prof.  A.  da  Costa  Simoes  .  . 
M.  de  la  Paz-Graelles     .    .    . 

M.  N.  Serrano     

Prof.  Ign.  Vidal 


Wohnort. 


Uebertrag 


Paris 


101 


60 
CS 


312 


102 
103 
104 
105 
10G 


299 


13 


Bemerkungen. 


Erklärt  seinen  Auetritt  Leop.  VII, 


Spanien  und  Portugal. 


Madrid 
Lissabon 


Coimbra 

Madrid 

Valenzia 


— 

313 

300 

— 

— 

314 

301 

— 

107 

— 

— 

— 

108 

— 

— 

— 

109 

— 

— 

— 

110 

— . 

— 

— 

111 

— 

— 

— 

112 

— 

— 

— 

Schweiz. 


Prof.  Dr.  A.  de  Caudolle      .    . 

Genf 

Dr.  J.  St.  Duby  de  Steiger 

Genf 

Prof.  Dr.  J.  G.  A.  Kenngott     . 

Zürich 

Prof.  Dr.  K.  F.  Meissner      .    . 

Basel 

Prof.  Dr.  P.  Merian      .... 

Dr.  Jean  Müller 

Genf 

Prof.  Dr.  M.  Pcrty 

Bern 

Prof.  Dr.  F.  J.  Pietet  .... 

Genf 

Prof.  A.  de  la  Rive      .... 

Prof.  Dr.  G.  Valentin  .... 

Bern 

— 

315 

302 

— . 

— 

316 

303 

— 

— 

317 

304 

— 

— 

313 

305 

— 

— 

319 

306 

— 

— 

320 

so- 

— 

321 

sos 

— 

— 

322 

309 

— 

— 

323 

0 

0 

— 

324 

310 

— 

— 

325 

311 

— 

(Wünscht  die  Beibehaltung  der  cognomina  (g  7),  ver- 
langt für  die  Wiederwahlen  2/3  Majorität,  einen  Schweizer 
1  Adjunctenkreis  u.  ist  mit  g§  32  u.  34  nicht  einverstanden. 


f         Halt  die  praktische  Durchführung  der  Statuten  für  zu 
\schwierig. 

f         Seitdem  (am  15.    März)   gestorben  ;    die  Stimme  wurde 
\für  ungültig  erklart.    ^ 


Italien  nehst  Türkei  und  Griechenland. 


Prof.  J.  B.  Borelli  .... 

O.  de  Erizi       

Prof.  St.  delle  Chiaje  .  .  . 
Prof.  E.  Cornalia  ... 
Corti  de  Sau  Stefano  Bclbo 
Prof.  C.  Gemmellaro  .  .  . 
Prof.  F.  de  Luea  .  >  .  . 
Prof.  J.  Meneghini  .... 

J.  D.  Nardo 

Prof.  Dr.  J.  de  Notaris    .    . 

F.  S.  Panizzi 

Prof.  A.  de  Sismonda  .    .    . 
Prof.  Dr.  C.  Speranza  .    .    . 
Prof.  P.  Strobel  de  Primiero 
üraf  V.  B.  A.  v.  Trevisan  . 

R.  de  Visiani 

Dr.  J.  Zanardini 

Prof.  AbM  F.  Zantedeschi  . 
A.  Baron  de  Zigno  .... 
Dr.  C.  Hammerschmidt  .  . 
Prof.  Dr.  P.  Ealiibnrees 


Dr.  L.  Agassiz 
Sp.  F.  Baird  . 
Prof.  A.  Caswell 


Turin 

Arezzo 

Neapel 
Mailand 

Turin 
Catanea 

Neapel 

Pisal 

Venedig 

Genua 
San  Berao 

Turin 

Parma 

Padua 

Venedig 
Padua 

1* 

Constantinöpel 

Athen 


— 

326 

312 

— 

113 

— 

— 

114 

— 

— 

— 

115 

— 

— 

— 

116 

— 

— 

— 

117 

— 





US 

— 

— 

— 

— 

327 

313 

— 

119 

— 

— 

_ 

— 

328 

314 

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329 

315 

— 

— 

330 

316 

— 

120 

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331 

317 

— 

121 

— 

— 

— 

122 

— 

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123 

— 

— 

— 

124 

— 

— 

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332 

318 

— 

— 

333 

319 

— 

— 

334 

320 

— 

Nordamerika. 


Cambridge 

Washington 

New  Providence 


125 

— 

— 

— 

126 

— 

— 

— 

127 

— 

— 

— 

78 


Name. 


Wohnort. 


Uebertrag 


— 

a  ^ 
§  a 

5 

3 

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127 

334 

320 

13 

335 

321 

_ 

336 

322 

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337 

323 

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128 

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129 

— 

— 

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130 

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131 

— 

— 

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132 

— 

— 

- 

133 

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— 

- 

134 

— 

— 

— 

— 

338 

324 

— 

— 

339 

325 

— 

135 

— 

■ — 

— 

— 

340 

326 

— 

Bemerkungen. 


Prof.  Dr.  J.  D.  Dana 
Dr.  G.  Engelmann    . 
Prof.  Dr,  A.  Gray     . 
Prof.  J.  Henry      .     . 
Dr.  W.  H.  Hingston 
Prof.  Dr.  Th.  St.  Hunt 
Prof.  Dr.  C.  A.  Joy 
Prof.  Dr.  J.  Leidy    . 
Sir  W.  E.  Logan 
Dr.  J.  van  Rensselaer 
Dr.  A.  Schott   .     .     . 
Dr.  W.  St.  SuUivant 
Prof.  Dr.  J.  Torrey 
Prof.  Dr.  Ed.  Tnekerman 


New-Haven 
St.  Louis 

Cambridge 

Washington 

Montreal 

Quebec 

New- York 

Philadelphia 
Montreal 
New- York 

Georgetown 

Columbus 

New-York 

Amherst 


Die  übrigen  aussereuropäisclien  Länder. 


Dr.  Sabin  Bertlielot 
Prof.  Dr.  C.  H.  Burmeister 
J.  Mac  Clelland   .     .    . 
Dr.  J.  Haast     .... 
Dr.  F.  Leyboldt    .    .    . 
Dr.  E.  W.  A.  Lndeking 
Dr.  Ferd.  v.  Mneller   . 
Dr.  Th.  Oldhain    .     .    . 
Dr.  L.  Pappe    .... 
Dr.  William  Parker 
Hauptm.  J.  Roxburgh  . 
Dr.  R.  Schomburgk 
Dr.  E.  de  Vry       .    .    . 


St.   Croix,    Teneriffa 

Buenos  Aires 

Calcutta 
Christchurch 

St.  Jago,  Chile 
Batavia 
Melbourne 
Calcutta 
Capstadt 
Canton 
Calcutta 
Adelaide 
Batavia 


— 

341 

327 

— 

136 

— 

— 

— 

137 

— 

— 

— 

138 

— 

— 

— 

139 

— 

— 

— 

140 

— 

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141 

— 

— 

— 

142 

— 

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— 

113 

— 

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— 

144 

— 

— 

- 

145 

— 

— 

— 

— 

342 

328 

— 

146 

— 

— 

— 

146 

342 

328 

13.. 

cf,  d.  Nachtrag. 


@) 


IXaditrag-. 

Nach  dem    1.  April  eingegangene  Abstimmungen. 


Bürgermstr.  C.  v.  Felder 
Ernst  II.,  regierender  Herzog  v 

Sachsen-Coburg-Gotha 
Prof.  Dr.  W.  Boeck 
Georg*  Bentham 
C.  Darwin    .... 
Dr.  Jos.  ü.  Hooker 
Sir  Ch.  Lyell    .    .    . 
Dr.  Ferd.  v.  Mneller 


Wien 

Gotha 

Chris  tiania 

London 

Down,  Beckenham 

Kew   b.  London 

London 

Melbourne 


145 

343 

329 

— 

144 

344 

330 



143 

345 

331 

— 

142 

346 

332 

— 

141 

347 

333 

— 

140 

348 

334 

- 

139 

349 

335 

— 

138 

350 

336 

— 

138 

360 

336 

13 

9 


Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Es  sind  ferner  eingegangen  als  Jahresbeiträge  für  das  Jahr   1872  oder  zur  Ablösung  der  Jahresbeiträge: 

Von    Hrn.   Collegienrath  Dr.  0.  Heyfelder  in  Zarskoe-Selo    Ablösung  seiner  Jahresbeiträge  den  29.   Febr.  20  Thlr. 

„          „     Joachim  Barrande  in  Prag  den  6.  März 2      r 

„          „     Geh.  Sanitätsrath  Wolff  in  Bonn  den  8.  März        2      „ 

„          „     Director  Dr.  Stahl  zu  Carthaus  Prüll  den   13.  März 2      „ 

„          „     Forstrath  Prof.  Dr.  Hartig  in  Braunschweig  den   15.  März 2      „ 

,          „     Brunnenarzt  Dr.  Luchs  in  Warmbrunn  den  20.  März 2     „ 

„          „     Geh.  Bergrath  Prof.  Dr.  Naumann  den  12.  April 2      „ 

Dr.  Behn. 


Gestorbener  Adjunkt. 

Am  1.  April  1872:  Dr.  Hugo  von  Moni,  ordentlicher  Professor  der  Botanik  an  der  Universität  und  Director  des 
botanischen  Gartens  zu  Tübingen.  Als  Mitglied  aufgenommen  den  10.  Juli  1832,  zum  Adjunkten  ernannt 
den  25.  Januar  1867.     Cogn.  Christian  Wolff. 

Gestorbene   Mitglieder. 

Am  25.  März  1871  :  Dr.  Heinrich  Joseph  Scoutetten,  ehem.  Oberarzt  I.  Kl.  am  Militärhospital  zu  Metz.  Auf- 
genommen den   3.  August  1833,  cogn.  Pictet. 

Im  December  1871  :  Dr.  Paul  Anton  von  Dubois,  Professor  an  der  medicinischen  Fakultät  zu  Paris.  Aufgenommen 
den  1.  Mai  1854,  cogn.  Naegele. 

Am  17.  Januar  1872:  Dr.  Anton  Spring,  Professor  der  Medicin  an  der  Universität  zu  Lüttich.  Aufgenommen  den 
2.  November   1864,   cogn.   Heraclides. 

Am  23.  Februar  1872:  Dr.  Georg  Matthias  von  Martens,  euer,  königl.  Würtemb.  Kanzleirath  zu  Stuttgart 
Aufgenommen  den  3.  August   1832,  cogn.  Scopoli  IL 

Am  15.  März  1872:  Dr.  Franz  Julius  Pictet,  ordentlicher  Professor  der  Zoologie  und  Anatomie  an  der  Akademie 
zu   Genf.     Aufgenommen  den  3.  August    1835,  cogn.   Olivier. 

Ausgetretene  Mitglieder. 

Am  6.  December  1871:     Dr.  Matthias  Jakob  Schieiden,    ehem.  Professor    der   Botanik,    kais.  russ.   Staatsrath,     zu 

Frankfurt  a/M.     Aufgenommen  den    1.  Januar  1838,  cogn.  Malpighi  IL 
Am  16.  März  1872:    Dr.  Gottlob  Friedrich  Heinrich  Küchenmeister,  herz.  Sachs. -Meining.  Medicinalrath  zu  Dresden. 

Aufgenommen  den   1.  Januar   1856,   cogn.   Göze. 

Dr.  Behn. 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  15.  Februar  1872  ) 


Georg  Seidlitz.    Fauna  Baltica.   Die  Käfer  Ferdinand   Cohn.     Die    Entwickelung   der 

der   Ostseeprovinzen    Russlands.     Lieferung   1.  Naturwissenschaft  in  den  letzten  fünfundzwan- 

—  Dorpat  1872.  8°.  zig  Jahren,  Ein  Vortrag.  —Breslau  1872.  8°. 


Hermann  Schauenburg.  Beiträge  zur  ge 
richtsärztlichen  Toxikologie.  Separat-Abdruck 
aus :  Vierteljahrsschrift  f.  ger.  Med.  N.  F. 
16.  ».  —  8°. 


August  Kanitz.  Ueber  Urtica  oblongata 
Koch,  nebst  einigen  Andeutungen  über  andere 
Nessel -Arten.  Separat-Abdruck  aus:  Flora 
1872.  Nr.  2.  --  Regensburg  1872.  4°. 


80 


Rudolph  Virehow.  De  Rheumate  prae- 
sertini  corneae.  Dissertation.  —  Berlin  1843.  8°. 

—  Die  Einheitsbestrebungen  in  der  wissen- 
schaftlichen Medicin.   —  Berlin   1849.   8°. 

—  Die  Noth  im  Spessart.  Eine  medicinisch- 
geographisch  -  historische  Skizze.  Separat -Ab- 
druck aus:  Verhandlungen  der  physik.-med. 
Gesellschaft  in  Würzburg,  Band  3.  —  Würz- 
burg 1852.  8°. 

—  Dicouverte  d'une  substanee  qui  donne 
lieu  aux  memes  reactions  chimiques  que  la 
cellulose  vegetale  dans  le  corps  humain.  Se- 
parat-Abdruck  aus  :  Comptes  rendus  de  l'Aca- 
demie  des  Sciences  (Paris),  Tome  37.  — 
1853.  4°. 

—  Trois  observations  de  tumeurs  epithe- 
liales generalisees.  Separat  -  Abdruck  aus : 
Gazette  medicale  de  Paris,    1855.  —  8°. 

—  Siegfried  Reimer.  Ein  Nachruf.  Se- 
parat -  Abdruck  aus:  Deutsche  Klinik  1860, 
Nr.  32.  —  Berlin.  8°. 

—  Die  Aufgabe  der  deutschen  Turnerei. 
Festrede  gehalten  am  30.  April  1864.  — 
Berlin.   8. 

■ —  Darstellung  der  Lehre  von  den  Tri- 
chinen. —  Berlin  1864.  8°. 

—  Ueber  Hünengräber  und  Pfahlbauten. 
Aus  :  Sammlung  gemeinverständlicher  wissen- 
schaftlicher Vorträge,  herausgegeben  von  Vir- 
ehow und  v.  Holtzendorff.  —  Berlin  1866.   8°. 

—  Einige  Bemerkungen  über  die  Circu- 
lationsverhältnisse  in  den  Nieren.  Separat- 
Abdruck  aus :  Virehow ,  Archiv  für  patholo- 
gische Anatomie,  Band   12.  —  Berlin.   8. 

—  Ueber  bewegliche  thierische  Zellen. 
Separat-Abdruck  aus  :  Virehow,  Archiv  f.  path. 
Anat.,   Band  28.  —  Berlin.   8°  (2 Exemplare). 

—  Zur  Trichinen-Lehre.  Separat-Abdruck 
aus:   Virehow,  Archiv  f.  path.  Anat.,   Band  32. 

—  Berlin.   8°. 

—  Die  medicinische  periodische  Presse  in 
Deutschland.  Separat-Abdruck  aus  :  Virehow, 
Archiv  f.  path.  Anat.,  Band  33. —  Berlin.   8°. 

—  Phymatie,  Tuberculose  und  Granulie. 
Eine  historisch-kritische  Untersuchung.  Separat- 
Abdruck  aus  :  Virehow,  Archiv  f.  path.  Anat., 
Band   34.  —  Berlin.   8°. 

—  Carl  Pagenstecher.  Separat  -  Abdruck 
aus:   Virehow,  Archiv  f.  path.  Anat.,  Band  35. 

—  Berlin  8°. 

—  Ueber  das  natürliche  Vorkommen  von 
Trichinen.  Separat  -  Abdruck  aus :  Virehow, 
Archiv  f.  path.  Anat.,   Band  35.  —  Berlin.   8°. 

—  Gesundheitsregeln  für  die  Soldaten  im 
Felde.  Separat-Abdruck  aus :  Virehow,  Archiv 
f.  path.  Anat.,  Band  51.  —  Bern%.  8". 

—  Kriegstyphus  und  Ruhr.  Separat-Ab- 
druck aus:  Virehow,  Archiv  f.  path.  Anat., 
Band  52.  —  Berlin.  8°. 

—  Ueber  die  Sacralgeschwulst  des  Schlie- 


wener  Kindes.  Vortrag.  Separat  -  Abdruck 
aus  der  Berliner  klinischen  Wochenschrift,  1869, 
Nr.   19.  —  Berlin.   8°. 

—  Die  Siamesischen  Zwillinge.  Vortrag. 
Separat-Abdruck  aus  der  Berliner  klinischen 
Wochenschrift,  1870,  Nr.  13.  —  Berlin  1870.  8°. 

—  Menschen-  und  Affenschädel.  Aus  der 
Sammlung  gemeinverständlicher  wissenschaft- 
licher Vorträge  herausgegeben  von  Virehow 
und  v.  Holtzendorff,  Serie  4,  Heft  96.  — 
Berlin  1870.  8°. 

—  Ueber  das  Rückenmark.  Aus  der  Samml. 
gemeinverst.  wissensch.  Vort'r.  herausgeg.  von 
Virehow  und  v.  Holtzendorff,  Serie  5,   Heft  120. 

—  Berlin   1871.   8n. 

—  Ueber  Lazarette  und  Baracken.  Vor- 
trag. Separat-Abdruck  aus  der  Berliner  kli- 
nischen Wochenschrift,  1871,  Nr.  10.  — 
Berlin  1871.   8°. 

Berkhan.  Ergebnisse  der  mikroskopischen 
Untersuchung  des  Schweinefleisches.  Separat- 
Abdruck  aus :  Virehow,  Archiv  für  patholog. 
Anatomie,  Band  35.  —  Berlin.  8°  (2  Exempl., 
übersandt   von    Herrn  Prof.  Virehow,    Berlin). 

Carl  Rüge.  Ueber  cellulares  und  inter- 
cellulares  (sog.  interstitielles)  Knochenwachs- 
thuro.  Separat-Abdruck  aus  :  Virehow,  Archiv 
f.  path.  Anat.,  Band  49.  —  Berlin.  8°  (über- 
sandt von  Herrn  Prof.   Virehow,  Berlin). 

H.  B.  Geinitz.  Mittheilungen  aus  dem 
Königlich  Mineralogischen  Museum  in  Dresden 
für  die  Jahre  1870  und  1871.  —  Dresden 
1872.  4°. 

Anthropologische  Gesellschaft  in  Wien. 
Mittheilungen.     Band  1,  Titel,  Band  2,  Nr.  1. 

—  Wien  1872.  8°. 

K.  k.  geologische  Reichsanstalt.  Jahr- 
buch 1871,  Band  21,  Nr.  4.  Nebst  Tscher- 
mak,  Mineralogische  Mittheilungen,  Heft  2.  — 
Wien   1872.   4°. 

—  Verhandlungen.  1871.  Nr.  14— 18 
nebst  Titel.  —  Wien.  4°. 

Sociöte"  geologique  de  France.  Bulletin, 
Serie  2,  Tome  28,  Feuilles  9—14.  —  Paris 
1871.   8°. 

Sociöte"  imperiale  des  Naturalistes  de 
Moscou.  Nouveaux  Memoires,  Tome  13, 
Livraison  3.   —  Moskau    1871.   4°. 

Trautsehold:  Der  Klin'sche  Sandstein. 
Kauffmann:  Ueber  die  Bildung  des  Wickels  bei 
den  Asperifolieen.  Kauffmann:  Euryangium 
Sumbul,  die  Mutterpflanze  der  bucharischen  S'um- 
bul wurzel. 

—  Bulletin,  Annee  1870,  Nr.  2.  3.  4.  — 
Petersburg   1870/71.  8°. 

Socie"t6Entomologique  de  France,  Annales, 
Serie  4,  tome  10;  tome  10,  partie  supple- 
mentaire.   —  Paris   1870/71.   8°. 

Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften. Neues  Lausitzisches  Magazin,  Band 
48,   Heft  2.  —  Görlitz   1871.  8°. 


Abgeschlossen  den  1.  Mai  1872. 


Druck  von  E.  Blocumann  &  Sohn  in  Dresden. 


NUNQUAM  ^^mXL.  OTIOSÜS 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICH   LEOPOLDINISCH-  CAROLINISCHEN  DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 
Nr.  11. Heft  "^IT.  Mai  1872. 

Inhalt:    Amtliche   Mittheilungen:     Publikation  der  neuen  Statuten. 


Amtliche  Mittheiluiigeii. 


Publikation  der  neuen  Statuten. 

Die  am  1.  Januar  1652  von  dem  Physikus  Bausch  zu  Schweiufurt  gegründete  Academia  naturae 
curtosonim,  welche  vom  Kaiser  Leopold  (1678  und  1687)  ansehnliche  Vorrechte  (Privilegia)  und  den  Namen 
Saeri  Romani  Imperii  Academia  Naturae  Curiosorum  empfing  und  später,  nachdem  die  Kaiser  Karl  VI.  und 
besonders  Karl  VII.  die  Privilegien  bestätigt  und  vermehrt  hatten,  den  Namen  Kaiserlich  Leopoldinisch- 
Carolinische  Deutsche  Akademie  der  Naturforscher  trug,  hat  sich  während  eines  Zeitraumes  von  mehr  als 
200  Jahren  mit  den  ursprünglichen  Statuten  fLegesJ  (deren  drei  in  den  Jahren  1652,  1662  und  1678 
erschienene  Ausgaben  sich  im  Wesentlichen  wenig  unterschieden)  beholfen,  obgleich  ein  grosser  Theil  der 
darin  enthaltenen  Bestimmungen  Bedeutung  und  Anwendbarkeit  verloren  hatte.  —  Es  war  unvermeidlich, 
dass  die  Gebräuche  sich  änderten  und  manche  neue  Bestimmungen  getroffen  werden  mussteu ;  aber  die 
Statuten  selbst  haben  seit  jener  Zeit  keine  entsprechende  Umgestaltung  erfahren  und  auf  Grund  derselben 
hat  die  Akademie  noch  vor  Kurzem  von  dem  Königl.  Sachs.  Ministerium  des  Cultus  und  öffentlichen 
Unterrichts  im  Einverständnisse  mit  dem  Justizministerium  durch  Dekret  vom  24.  Nov.  1863,  bei  Gelegen- 
heit eines  Hauskaufes  in  Dresden,  die  Hechte  einer  juristischen  Person  im  Königreich  Sachsen  erlangt.  — 
Leop.  VII.  11 


82 

Das  Bedürfniss  einer  zeitgeinässen  Erneuerung  der  Statuten  war  schon  längere  Zeit  empfunden 
worden  ;  die  dadurch  veranlassten  Reforniversuche  haben  indess  nie  völlig  zum  Ziele  geführt.  Unabweisbar 
ist  aber  dieses  Bedürfniss  in  der  neuesten  Zeit  dadurch  geworden,  dass  die  Gesetzgebung  über  Genossen- 
schaften sich  änderte  und  dass  im  Innern  der  Akademie  nach  dem  Tode  des  Präsidenten  Carus  über 
die  Tragweite  der  alten   Statuten  gegenüber  späteren  Bestimmungen  Streitigkeiten  entstanden. 

Eine  im  Frühjahr  1870  zur  Anbahnung  der  Statutenreform  zur  Hälfte  von  den  Adjunkten,  zur 
Hälfte  von  den  Mitgliedern  erwählte  Commission  (cf.  Leopoldina  Heft  "VTI.  Nr.  3  p.  17 — 21),  bestehend 
aus  den  Herren  Prof.  Dr.  AI.  Braun  in  Berlin,  Prof.  Dr.  J.  Vict.  Carus  in  Leipzig,  Reg.-Rath  Prof. 
Dr.  E.  Fenzl  in  Wien,  Prof.  Dr.  H.  B.  Geinitz  in  Dresden,  Prof.  Dr.  C.  Th.  v.  Siebold  in  München, 
Prof.  Dr.  R.  Virchow  in  Berlin  und  dem  Unterzeichneten,  wurde  durch  den  Ausbruch  des  Deutsch- 
Französischen  Krieges  in  ihrer  Thätigkeit  gehemmt.  Nach  hergestelltem  Frieden  trat  sie  vollzählig  in 
den  Tagen  vom  24.  bis  29.  April  1871  in  Dresden  zusammen,  einigte  sich  hier  über  die  Grundzüge  des 
Entwurfes,  und  es  gelang  auch  über  den  Wortlaut  desselben  im  Laufe  der  nächsten  Monate  eine  Einigung 
zu  erzielen,  wenngleich  die  zu  letzterem  Behufe  für  die  Naturforscherversammlung  zu  Rostock  im  Sep- 
tember  1871   anberaumte  Zusammenkunft  nur  unvollzählig  besucht  werden  konnte. 

Der  Entwurf  wurde  zunächst  dem  mit  der  Eintragung  in  das  Genossenschaftsregister  zu  Dresden 
betrauten  Gerichtsamte  mitgetheilt,  und  nachdem  dessen  Bemerkungen  berücksichtigt  worden  waren,  die 
Billigung  derjenigen  Fürsten  und  Staaten  nachgesucht,  welche  die  Akademie  fortgehend  unterstützen. 
Da  keine  der  in  ihm  enthaltenen  Bestimmungen  hierbei  beanstandet  wurde,  so  konnte  er  Ausgangs  No- 
vember  1871   endlich  den  Mitgliedern  zur  Entscheidung  vorgelegt  werden. 

Die  grosse  Entfernung  mancher  derselben  machte  es  nothwendig,  der  Abstimmungszeit  eine  grosse 
Ausdehnung  zu  geben  und  es  wurde  der  Schluss  derselben  auf  den   1.  April   1872  festgesetzt. 

Aus  dem  in  der  Leopoldina  Heft  VII.  Nr.  9  und  10,  p.  65 — 80  veröffentlichten  Protokolle  ergiebt 
sich,  dass  bis  zu  jenem  Termine  von  342  Abstimmenden  328  den  Entwurf  annahmen,  13  denselben  ver- 
warfen und  1  Stimme  als  ungültig  ausgeschieden  werden  musste.  Seitdem  sind  noch  nachträglich  8  Stimmen, 
sämmtlich  dem  Entwürfe  günstig,  eingegangen,  so  dass  sich  bis  jetzt  von  350  Abstimmenden  336  für  den 
Entwurf  und   1 3   gegen  denselben  erklärten  *} . 

Durch  diese  Abstimmung  sind  die  neuen  Statuten  der  Akademie  mit  grosser  Mehrheit  angenommen 
und  werden  (in  Uebereinstimmung  mit  §  30  sub  1  und  §  31  derselben),  wie  folgt,  veröffentlicht  und  in 
Kraft  gesetzt.   — 

Möge  die  neugewonnene  Grundlage  sich  der  Akademie  heilbringend  erweisen  ! 
Dresden  den   1.  Mai   1872. 


Der  Präsident  und  gerichtlich  bestellte  Vertreter 
der  Kaiserlich  Leopoldinisch  -  Carolinisehen  Deutschen  Akademie  der  Naturforscher 

Dr.  Behn. 


i  Dagegen  hat  der,  wirkt  Staatsr.  Herr  Dr.  K.  v.  Renard  (Abstimmungs-Verzeichniss  Nr.  34U)  in  einem 
Schreiben,  datirt  Moskau  den  27.  April  1S72,  die  Absicht  ausgesprochen,  seine  dem  Entwürfe  günstige  Stimme  zurück- 
zunehmen, ohne  zu  bestimmen,  ob  er  sie  als  nicht  abgegeben  oder  als  gegen  den  Entwurf  abgegeben  betrachte. 


83 


Statuten 

der 

Kaiserlich  Leopoldinisch-^arolinischen  Deutschen  Akademie   der  Naturforscher 

(vom  1.  Mni  1872). 


I. 

Von  dem  Namen,    der  Stellung,    dem  Sitze,    dem    Zwecke  und   den  Schriften  der  Akademie. 

Die  Akademie  führt  wie  bisher  den  Namen :  Kaiserlich  Leopoldmisch  -  Carolinische  Deutsche 
Akademie  der  Naturforscher.  Sie  behält  ihre  alten  Insignien  (Büchn.  Hist.  pag.  225)  und  ihren  Wahl- 
spruch „Nunquam  otioftus"  bei.  Das  Verhältniss  zu  den  Fürsten  und  Staaten,  welche  die  Akademie  unter- 
stfitzen,  wird  durch  diese  Statuten  nicht  geändert. 

§  2. 
Die  Akademie  bildet  eine  wissenschaftliche  Genossenschaft.    Sie  hat  ihren  Sitz  und  ihren  Gerichts- 
stand an  dem  Wohnorte  ihres  Vorstandes,  des  Präsidenten   (gegenwärtig  in  Dresden).     Beim  Wechsel   des 
Präsidiums  bleibt   der  Gerichtsstand  bis  zur  amtlichen  Publikation  des  neuen  Sitzes  unverändert. 

§  3. 
Die  Akademie  hat  die  Aufgabe,   die  Naturwissenschaften  in  ihrer  weitesten  Ausdehnung  zu  fördern. 
Diesen  Zweck   sucht  sie  dadurch  zu  erreichen,   dass  sie  : 

a.  naturwissenschaftliche  Arbeiten,  insbesondere  solche,  deren  unverstümmelte  Veröffentlichung 
wegen  Kostspieligkeit  der  Ausführung  auf  anderem  Wege  mit  Schwierigkeiten  verbunden  ist, 
veröffentlicht, 

b.  naturwissenschaftliche  Untersuchungen  durch  Darbietung  literarischer  und  anderer  Hülfsmittel 
unterstützt. 

c.  hervorragende  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Naturforschung  durch  Ertheilung  von  Preisen 
anerkennt, 

d.  durch  Erleichterung  des  Verkehrs  unter  den  Naturforschern,  Vervollständigung  und  Nutzbar- 
machung ihrer  Bibliothek.  Berichterstattung  über  die  Fortschritte  und  Bedürfnisse  der  Natur- 
wissenschaften und  andere  geeignete  Mittel  das  Interesse  für  dieselben  zu  wecken,  und  die 
Ergebnisse  der  Forschungen  zum  Gemeingute  zu  machen  strebt. 

§4- 
Die  Akademie  veröffentlicht  zweierlei  periodisch  erscheinende  Schriften : 

1.  Eine  womöglich  jährlich  erscheinende  Sammlung  von  Abhandlungen  (Ada  naturae  curiosorum), 
in  welcher  sowohl  .Arbeiten  ihrer  Mitglieder  als  auch  solche  anderer  Naturforscher  nach  den 
Bestimmungen  von  §  20  Aufnahme  finden. 

2.  Ein  monatlich  oder  in  kürzeren  Zwischenräumen  erscheinendes  Blatt  (Leopoldina),  welches  als 
amtliches  Organ  der  Akademie  die  Mitglieder  von  den  wichtigeren  inneren  Vorgängen,  Be- 
schlüssen, Wahlen,  Personal -Veränderungen  u.  s.  w.  in  Kenntniss  setzt,  und  zugleich  durch 
Berichte  aus  den  der  Akademie  zugegangenen  Schriften  und  anderweitige  wissenschaftliche 
Mittheilungen  die  erheblichsten  neuesten  Leistungen  auf  dem  Gebiete  der  Naturforschung  zur 
Kunde  zu  bringen  bestimmt  ist. 

IL 

Von  den  Mitgliedern  der  Akademie,  den  Fachsectionen  und  Seetionsvorständen,  den 

Adjunktenkreisen  und  Adjunkten. 

§  5. 
Mitglieder  der  Akademie  können  nur  solche  Personen  sein,  welche  sich  wissenschaftlich  mit  irgend 
einem  Zweige  der  Naturwissenschaften  beschäftigt,  oder  sich  in  anderer  Weise  um  die  Förderung  derselben 
verdient  gemacht  haben. 

11* 


S4 

§  6. 
Die   Akademie    besteht   aus   ordentlichen   Mitgliedern,    deren   Zahl   unbeschränkt  ist,    und  die  die 
Zwecke   der  Akademie   durch   Geldbeiträge   zu   fördern   verpflichtet   sind ,    und   aus   Ehrenmitgliedern ,    die 
zwar  den  Rechten  nach  den  ordentlichen  Mitgliedern  gleichgestellt  werden ,  denen  aber  jene  Verpflichtung 
nicht  obliegt.     Die  Zahl  der  Letzteren  darf  50  nicht  überschreiten. 

§  7- 
Die  Mitglieder   werden   in   das  Album    der  Akademie   eingetragen    und   erhalten   ein  Diplom.     Es 
werden,  so  weit  thunlich,  Nachrichten  über  ihre  Lebensschicksale  gesammelt.    Die  bisher  übliche  Ertheilung 
der  Cognomina  wird  nicht  weiter  fortgesetzt. 

§  8. 

Der  Geldbeitrag  der  ordentlichen  Mitglieder  zur  Kasse  der  Akademie  ist  ein  doppelter.  Neu 
aufgenommene  Mitglieder  zahlen  ein  Eintrittsgeld  von  10  Thlr. 

Jedes  ordentliche  Mitglied  entrichtet  einen  pränumerando  zu  Anfang  des  Jahres  fälligen  jährlichen 
Beitrag  von  2  Thlr.  Falls  der  Jahresbeitrag  bis  Ende  Januar  nicht  eingesandt  ist,  erhebt  ihn  die 
Akademie  auf  Kosten  des  betreffenden  Mitgliedes  durch  Postnachnahme. 

Mitglieder ,  welche  die  Zahlung  des  Jahresbeitrags  verweigern ,  erklären  dadurch  ihren  Austritt 
aus  der  Akademie. 

Durch  Einzahlung  des  zehnmaligen  Betrages  kann  die  Verpflichtung  zur  Zahlung  des  Jahres- 
beitrags jederzeit  ein  für  allemal  abgelöst  werden. 

Die  ausserhalb  der  Adjunktenkreise  (cf.  §  15)  wohnenden  ordentlichen  Mitglieder  sind  zu  dieser 
Ablösung  verpflichtet. 

Durch  Zahlung  der  Jahresbeiträge  oder  deren  Ablösung  erhalten  die  ordentlichen  Mitglieder 
Anspruch  auf  die  unentgeltliche  Lieferung  der  Leopoldina  (cf.  §  4  r). 

Bei  Zahlung  eines  Beitrags  von  jährlich  10  Thlr.  oder  dessen  Ablösung  werden  auch  die  Acta 
(cf.   §  4  ')  unentgeltlich  verabfolgt. 

,     §  9' 
Veränderungen    in    dem    Betrage   des    Eintrittsgeldes    und   der   Jahresbeiträge    können   durch   die 

übereinstimmenden    Beschlüsse    der    absoluten    Mehrheit    der  Vorstandsmitglieder    der   Fachsectionen ,    des 

Adjunkten  -  Collegiums    und   des  Präsidenten  vorgenommen  werden.     Sie  sind  aber  nur  für  neu  eintretende 

Mitglieder  bindend. 

§  10. 
Die  Aufnahme  neuer  Mitglieder  erfolgt  auf  den  von  mindestens  3  Mitgliedern  unterstützten  Vor- 
schlag des  Präsidenten ,   nachdem  derselbe  der  Begutachtung  des  betreffenden  Sectionsvorstandes  (cf.  §  14) 
und  eventuell  des  Kreisadjunkten  unterbreitet  ist,  durch  Abstimmung  des  Adjunktencollegiums  (cf.  §  21). 

§  IL 

Die  erfolgten  Aufnahmen  werden  in  der  Leopoldina  bekannt  gemacht.  Diese  Bekanntmachung, 
die  Eintragung  in  das  Album  der  Akademie,  sowie  die  Aushändigung  des  Diploms  geschieht  erst  nach 
Einzahlung  des  Eintrittsgeldes,  für  die  ausserhalb  der  Adjunktenkreise  wohnenden  ordentlichen  Mitglieder 
nach  Ablösung  der  Jahresbeiträge. 

Zur  Aufnahme  designirten  ordentlichen  Mitgliedern,  welche  nicht  in  der  Lage  sind,  das  Eintritts- 
geld und  die  Jahresbeiträge  ohne  Schwierigkeit  zu  leisten ,  kann  der  Präsident  gestatten ,  dieselben  durch 
für  die  Akademie  ausgeführte  wissenschaftliche  Arbeiten  abzulösen. 

§  12. 
Die  Beendigung  der  Mitgliedschaft  erfolgt  ausser  durch  den  Tod  des  Mitgliedes: 

1.  durch  freiwillige  Austrittserklärung,  welche  schriftlich  an  den  Präsidenten  zu  richten  ist, 

2.  durch  Verweigerung  der  festgestellten  jährlichen  Beiträge  und 

3.  durch  Ausschliessung  wegen  eines  die  Interessen  der  Akademie  schädigenden  Benehmens. 
Im    letzteren   Falle   wird    der  Beschluss   der  Ausschliessung   auf  Antrag   von   mindestens   20  Mit- 
gliedern   der  Akademie   von    dem   Adjunkten  -  Collegium   gefasst,    wobei    es   erforderlich   ist,    dass   2fo   aller 
Stimmen  sich  dafür  aussprechen. 

Tod,  Austritt  und  Ausschliessung  von  Mitgliedern  werden  in  dem  amtlichen  Organe  der  Akademie 
bekannt  gemacht  und  in  dem  Album  vermerkt. 

Ausgetretene  und  ausgeschlossene  Mitglieder  haben  kein  Anrecht  auf  Zurückerstattung  der  von 
ihnen  geleisteten  Beiträge. 


S5 


§  13. 

Aus  den  Mitgliedern  der  Akademie  werden  Fachsectionen  gebildet  *). 

Jedes  Mitglied  erklärt  bei  seiner  Aufnahme,  ob  und  in  welche  Fachsection  dasselbe  einzutreten 
wünscht.     Ausnahmsweise  ist  der  Eintritt  in  mehrere  Sectionen  gestattet. 

Der  Entwickelung  der  "Wissenschaft  gemäss  können  die  Fachsectionen  vermehrt  oder  anders 
abgegrenzt  werden.  Dies  geschieht  durch  Beschluss  der  Vorstandsmitglieder  der  Fachsectionen  und  des 
Adjunkten-Collegiums  unter  Leitung  des  Präsidenten. 

§  u. 

Die  den  Adjunktenkreisen  angehörigen  Mitglieder  (cf.  §§  15  u.  16)  jeder  dieser  Sectionen  wählen 
einen  Vorstand  von  3  Mitgliedern ,  welcher  wieder  unter  sich  einen  Obmann  erwählt.  Diese  Wahlen 
geschehen  auf  Veranlassung  und  unter  Leitung  des  Präsidenten.  Die  Dauer  der  Function  als  Vorstands- 
mitglied ist   10 jährig.     Wiederwahl  ist  zulässig. 

Für  einzelne  Fälle  kann  sich  der  Vorstand  durch  Cooptation  weiterer  Sectiousmitglieder  verstärken. 

§  15. 
Die  Länder  mit  deutscher  Volkssprache  werden  in  geographisch  abgegrenzte  Kreise    getheilt,    die 
je  nach  der  Zahl  der  darin  wohnenden  Mitglieder  durch  einen  oder  mehrere  Adjunkten  vertreten  werden. 
Mitglieder,    welche  in  den  anstossenden  Gebieten   ihren  Wohnort  haben,    können  auf  ihren  Wunsch  durch 
den  Pi'äsidenten  dem  nächstliegenden  Kreise  zugewiesen  werden. 

§   16- 
Bei   den    nach    den    Statuten    den  Mitgliedern   zustehenden  Wahlen  und  Beschlussfassungen    haben 
nur  die  einem  Adjunktenkreise  angehörigen  Mitglieder  Stimmrecht. 

§  17. 
Kreise,    denen  nicht  wenigstens  10  Mitglieder  angehören,    haben  kein  Anrecht  auf  selbstständige 
Vertretung.     Wächst  die  Zahl  der  Mitglieder,  die  durch  einen  Adjunkten  vertreten  werden,  über  30,   und 
tragen  mindestens   10  derselben  auf  eine  Vermehrung  der  Adjunkten,  oder  auf  eine  neue  Kreiseintheilung 
an,   so  hat  der  Präsident  eine  Beschlussfassung  des  Adjunkten-Collegiums  hierüber  zu  veranlassen**). 

§  18. 

Die  Adjunkten,  deren  Zahl  30  nicht  übersteigen  darf,  werden  von  den  zu  den  einzelnen  Kreisen 
gehörigen  Mitgliedern  und  zwar  aus  den  im  Kreise  wohnenden  Mitgliedern  erwählt. 

Die  Wahl  wird  von  dem  Präsidenten  nach  den  allgemeinen  Wahlregeln  geleitet  (§ 

Die  Adjunkten  bilden  zusammen  das  Adjunkten-Collegium  der  Akademie. 

Die  Amtsdauer  eines  Adjunkten  beträgt  10  Jahre. 

Die  Ausscheidenden  sind  wieder  wählbar. 

Verlässt  ein  Adjunkt  bleibend  oder  für  längere  Zeit  seinen  Adjunktenkreis,  so  tritt  eine 
Neuwahl  ein. 


30). 


*)    Für  jetzt  sind  diese  Sectionen  folgende :    ■ 

1.  für  Mathematik  und  Astronomie. 

2.  für  Physik  und  Meteorologie, 

3.  für  Chemie, 

4.  für  Mineralogie  und  Geologie, 

5.  für  Botanik, 
i>.  flu-  Zoologie  und  Anatomie, 

7.  für  Physiologie, 

8.  für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Geographie, 

9.  für  wissenschaftliche  Mediän. 

*)    Nach  den  bisherigen  Erfahrungen  werden  folgende  Adjunktenkreise  in  Aussicht  genommen : 


1.  Oesterreich  mit 3  Adjunkten. 

2.  Baiern,  diesseits  des  Rheins     ...  2 

3.  Würtemberg  und  Hohenzollem     .     .  1 

4.  Baden 1 

5.  Elsass  und  Lothringen 1 

C.  Grossherzogthum  Hessen,  Rheinpfalz, 

Nassau  und  Frankfurt  a.  M.  .    .    .  1 

7.  Pr.  Rheinprovinz 1 

8.  Westphalen,    Waldeck,    Lippe    und 

Hessen-Cassel 1 


11   Adjunkten, 


11  Adjunkten, 
9.  Hannover,  Bremen,  Oldenburg  und 

Braunschweig 1  „ 

10.  Schleswig  -  Holstein  ,    Mecklenburg, 
Hamburg,  Lübeck  und  Lauenburg        1  „ 

11.  Prov.  Sachsen  nebst  Enclaven    .    .      1  „ 

12.  Thüringen 1  „ 

13.  Königreich  Sachsen 2         „ 

14.  Schlesien  und 1  „ 

15.  das  übrige  Preussen  ....    .    .      2         „ 

20  Adjunkten. 


86 
HI. 

Von  dem  Präsidenten  und  der  Verwaltung  der  Akademie. 

§  19- 
Die  Verwaltung  der  Akademie  liegt  dem  Präsidenten  unter  Mitwirkung  des  Adjunkten-Collegiums 
und  der  Sectionsvorstände  in  der  Weise  ob,  dass  er  sich  in  allen  wichtigen  geschäftlichen  Angelegenheiten 
der  Beistimmung  der  Adjunkten  und  in  allen  wissenschaftlichen  des  Einverständnisses  mit  den   Vorständen 
der  betreffenden  Fachsectionen  zu  vergewissern  hat. 

§  20. 

Die  Sectionsvorstände  sind  bei  der  Aufnahme  von  Mitgliedern  ihres  Faches ,  bei  Aufnahme  von 
Schriften  in  die  Acta,  bei  Preisertheilungen  und  Unterstützungen  und  in  andern  wissenschaftlichen  Fragen 
zu  einem  maassgebenden  Gutachten  aufzufordern. 

Die  Vorstandsmitglieder  haben  sich  die  Förderung  der  Schriften  der  Akademie  besonders  ange- 
legen sein  zu  lassen ;  sie  nehmen  an  der  Beschlussfassung  über  eine  veränderte  Abgrenzung  der  Fach- 
sectionen und  über  eine  andere  Festsetzung  der  Geldbeiträge  der  ordentlichen  Mitglieder  Theil  und  wählen 
den  Präsidenten. 

§  21. 

Die  Adjunkten  vertreten  die  Interessen  ihres  Kreises  und  der  ihm  angehörigen  Mitglieder  bei 
der  Akademie,  und  die  Interessen  der  Akademie  bei  den  Mitgliedern  und  Regierungen  ihres  Kreises.  — 
Das  Vermögen  der  Akademie ,  ihre  Bibliothek  und  Archiv  und  die  ganze  Verwaltung  derselben  ist  unter 
ihre  Obhut  gestellt.  Sie  genehmigen  oder  verwerfen  den  Voranschlag  über  Einnahme  und  Ausgabe  (§  24), 
erwählen  Revisoren  der  Jahresrechnung  und  entbinden  von  der  Verantwortlichkeit.  Sie  genehmigen  oder 
verwerfen  den  vom  Präsidenten  vorgeschlagenen  Schatzmeister  (§  24),  Bibliothekar  (§  25)  und  den  Stell- 
vertreter (§  27).  Sie  entscheiden  über  eine  veränderte  Abgrenzung  der  Adjunktenkreise  und  über  die 
Aufnahme  und  Ausschliessung  der  Mitglieder.  Sie  beschliessen  mit  den  Sectionsvorständen  über  eine  Ver- 
änderung der  Fachsectionen,  sowie  über  eine  andere  Festsetzung  der  Geldbeiträge  der  ordentlichen  Mit- 
glieder,  und  haben  den  Vorschlag  zur  Präsidentenwahl. 

Alle  Beschlüsse  des  Adjunkten-Collegiums  werden  durch  Stimmenmehrheit  gefasst  (cf.  §  30)  und 
ist  der  Präsident  dabei  stimmberechtigt.  Die  geschäftliche  Leitung  derselben  hat  der  Präsident  oder 
dessen  Stellvertreter. 

Den  Adjunkten  kommt  das  Recht  zu,   Anträge  beim  Präsidenten  zu  stellen. 

Wenn  irgend  möglich ,  soll  in  gewissen ,  nicht  zu  laugen  Zwischenräumen  eine  Einberufung  des 
Adjunkten-Collegiums    zu   einer   unter    dem  Vorsitze  des  Präsidenten  abzuhaltenden  Berathung  stattfinden. 

§  22. 

Der  Präsident  leitet  als  Vorstand  der  Akademie  (§  2)  die  Geschäfte  und  vertritt  dieselbe  rück- 
sichtlich aller  Rechte  und  Verbindlichkeiten  den  Behörden  und  dritten  Personen  gegenüber  in  allen  gericht- 
lichen und  aussergerichtlichen  Angelegenheiten. 

Er  hat  die  Oberaufsicht  über  das  bewegliche  und  unbewegliche  Eigenthum  der  Akademie. 

Er  leitet  ferner  mit  Unterstützung  der  Sectionsvorstände  die  Herausgabe  der  akademischen 
Schriften  (§  4).     Das  bisherige  Amt  eines  Director  ephemeridum  wird  definitiv  aufgehoben. 

§  23. 

Zur  Führung  der  Geschäfte  wird  dem  Präsidenten  das  nöthige  Beamtenpersonal  zur  Ver- 
fügung gestellt. 

Alle  Angestellte  der  Akademie  werden  innerhalb  der  durch  den  Voranschlag  (§  24)  festgestellten 
Ermächtigung  von  dem  Präsidenten  auf  Kündigung  ernannt,  empfangen  von  demselben  ihre  Dienst- 
anweisungen  und  werden  von  ihm  entlassen.     Lebenslängliche  Anstellungen  finden  nicht  statt. 

§  24. 

Der  Präsident  stellt  alljährlich  einen  Voranschlag  der  Einnahmen  und  Ausgaben  der  Akademie 
auf  und  legt  denselben  dem  Adjunkten-Collegium  zur  Beschlussfassung  vor.  Auf  Grund  der  so  erhaltenen 
Ermächtigung  verfügt  er  innerhalb  der  einzelnen  Abtheilungen  selbstständig,  bleibt  jedoch  für  jede  Ueber- 
schreitung  derselben  verantwortlich. 

Alle  ausserordentlichen  oder  nicht  regelmässig  wiederkehrenden  Einnahmen  (namentlich  die  Ein- 
trittsgelder und  Ablösungssummen  der  Mitglieder)  sind  zu  kapitalisiren. 

Dem  Präsidenten  steht  es  frei,  die  Kassenverwaltung  und  Rechnungsführung  einem  besonderen 
Schatzmeister  zu  übertragen,  welcher  eine  entsprechende  Caution  zu  stellen  hat. 

Für  die  Wahl  desselben   bedarf  er  der  Genehmigung  des  Adjunkten-Collegiums. 


87 

Der  Schatzmeister  leistet  nur  auf  Anweisung  des  Präsidenten  Zahlung. 

Ueher  Einnahmen  und  Ausgaben  führt  derselbe  Rechnung,  welche  nach  Jahresschluss  behufs 
Einholung  der  Justification  und  Decharge  dem  Präsidenten  vorzulegen  ist. 

Die  Jahresrechnung  ist.  innerhalb  dreier  Monate  nach  dem  Jahresschlüsse  den  Revisoren  zu  über- 
geben und  muss  innerhalb  zweier  Monate  revidirt  zurückgeliefert  werden. 

§  25. 
Der  Präsident   ist   berechtigt,    mit   Genehmigung    des  Adjunkten  -  Collegiums    ein    anderes  Mitglied 
mit  der  Aufsicht  der  Bibliothek  zu  betrauen  ;     wohnt  der  Präsident  nicht  am  Sitze  der  Bibliothek ,   so  ist 
diese  Uebertragung  geboten. 

§  26. 

Der  Präsident  verwaltet  sein  Amt  auf  die  Dauer  von   10  Jahren,  jedoch  ist  Wiederwahl  zulässig. 

Die  Wahl  geschieht  in  der  Weise ,  dass  die  Adjunkten  zwei  Mitglieder  vorschlagen ,  von  welchen 
die  Vorstandsmitglieder  der   Fachsectionen  einen  zum  Präsidenten  erwählen. 

Behufs  der  Neuwahl  fordert  der  Präsident  drei  Monate  vor  Ablauf  seiner  Amtszeit,  oder  in 
Behinderungs-  und  Todesfällen  der  Stellvertreter  (§  27)  baldthunlichst ,  nachdem  er  davon  in  Keuntniss 
gesetzt  worden  ist,  zunächst  die  Adjunkten  auf,  bis  zu  einer  bestimmten,  höchstens  6  Wochen  entfernten 
Frist  zwei  Mitglieder  in  Vorschlag  zu  bringen.  Die  beiden,  welche  auf  diese  Weise  die  meisten  Stimmen 
erhalten  haben,  werden  den  Vorstandsmitgliedern  aller  Fachsectionen  mit  Angabe  der  Zahl  der  auf  sie 
gefallenen  Stimmen  vorgeschlagen ,  die  wiederum  bis  zu  einer  4  Wochen  nicht  überschreitenden  Frist  zu 
wählen  und  ihre  Stimmzettel  einzusenden  haben. 

Jede  Stimme,   die  auf  einen  Andern  als  einen  der  beiden  Vorgeschlagenen  fällt,  ist  ungültig. 

Die  Wahl  des  Präsidenten  und  dessen  Stellvertreters  (§  27)  ist  von  dem  Adjunkten-Collegium  in 
dem  amtlichen  Organe  der  Akademie,  der  Leopoldina  (oder  in  einem  andern  zu  wählenden  Blatte,  cf.  §  30), 
zur  allgemeinen  Kenntniss  zu  bringen.  Diese  Bekanntmachung  genügt  zur  Legitimation  der  genannten 
Vertreter  der  Akademie. 

§  27. 

Zum  Stellvertreter  in  Behinderungs-  und  Todesfällen  des  Präsidenten  wird  baldthunlichst  nach 
einem  Wechsel  im  Präsidium  oder  in  der  bisherigen  Stellvertretung  ein  Adjunkt  vom  Präsidenten  vorge- 
schlagen und  vom  Adjunkten-Collegium  bestätigt.  Stimmt  das  Adjunkten-Collegium  nicht  bei,  so  hat  der 
Präsident  einen  andern  Stellvertreter  in  Vorschlag  zu  bringen.  Sollte  zu  gleicher  Zeit  Präsident  und 
Stellvertreter  gestorben  oder  behindert  sein,  so  kann  das  Adjunkten-Collegium  auch  selbstständig  zur 
Erwählung  eines  zeitweiligen  Stellvertreters  schreiten. 

Der  Stellvertreter  hat  seine  Thätigkeit  in  allen  Fällen  auf  die  Ausführung  der  laufenden  Ge- 
schäfte zu  beschränken,  und  bei  Erledigung  des  Präsidentenamtes  zunächst  die  Neuwahl  des  Präsidenten 
zu  betreiben. 

Die  Wahl  ist  in  der  im  §  26  angegebenen  Weise  zur  allgemeinen  Kenntniss  zu  bringen. 

§  28. 
Abänderungen  der  Statuten  können  (mit  Ausnahme  des  im  §  9  vorgesehenen  Falles)  nur  von  der 
Majorität  sämmtlicher  stimmberechtigter  Mitglieder  (§  16)  beschlossen  werden.  Desfallsige  Anträge,  welche 
vom  Präsidenten,  von  Adjunkten  oder  von  einer  mindestens  50  betragenden  Anzahl  der  Mitglieder  gestellt 
werden  können,  sind  zunächst  dem  Adjunkten-Collegium  zu  unterbreiten,  und  werden  nur  dann  mit  einem 
inotivirten  Berichte  den  stimmberechtigten  Mitgliedern  vorgelegt,  wenn  sie  die  Beistimmung  der  Majorität 
sämmtlicher  Adjunkten  gefunden  haben. 

IV. 

Allgemeine   Bestimmungen. 

§  29. 
Alle  Abstimmungen  innerhalb  der  Akademie,   mögen  dieselben  Waiden  oder  anderweitige  Beschluss- 
fassungen betreffen,   sind  schriftliche.    Die  alleinige  Ausnahme  bilden  die  im  §  2 1  vorgesehenen  Conferenzen 
des  Adjunkten-Collegiums.     In  Versammlungen  der  Mitglieder,  gleichviel,  wie  sie  zusammenberufen  worden 
sind,  können  keine  für  die  Akademie  verbindliche  Beschlüsse  gefasst  werden. 

§  30. 
Alle  amtlichen  Veröffentlichungen  der  Akademie    erfolgen    durch    das    Organ    derselben,     die    Leo- 
poldina,    oder    falls    es    sich  erforderlich  erweisen  sollte,    durch  ein  anderes  von  dem  Adjunkten-Collegium 
hierfür  bestimmtes  und  als  solches  bekannt  gemachtes  Blatt. 


S8 

Auch  bei  den  Wahlen  der  Behörden  der  Akademie  und  allen  anderen  Abstimmungen  genügt  die 
Aufforderung  dazu  durch  das  amtliche  Organ.  Ausserdem  werden  die  Betheiligten  dafür  Sorge  tragen, 
dass  alle  zur  Stimmgebung  Berechtigten  von  dem  Gegenstande  der  Abstimmung  auch  durch  Briefe  in 
Kenntniss  gesetzt  werden.  Diese  letztere  Benachrichtigung  ist  jedoch  als  Bedingung  und  Erforderniss  der 
Gültigkeit  der  Aufforderung  nicht  anzusehen. 

Das  Ergebnis.?  der  Wahlen  ist  (mit  Ausnahme  der  Mitgliederwahlen)  unter  Zuziehung  eines  Notars 
oder  beeidigten  Beamten  durch  Protokollaufnahme  zu  constatiren  und  wird  durch  die  amtliche  Bekannt- 
machung beglaubigt.     Jedoch  ist  auch  den  Beteiligten  davon  baldmöglichst  ofncielle  Kunde  zu  geben. 

Zur  Gültigkeit  einer  Abstimmung  ist  es  erforderlich,  dass  mindestens  ein  Drittheil  der  Berech- 
tigten sich  dabei  betheilige,  von  denen  die  absolute  Mehrheit  entscheidet.  Erfolgt  während  der  gestellten 
Frist  diese  vorgeschriebene  Betheiligung  nicht,  so  wird  eine  neue  Frist  gestellt,  und  es  entscheidet,  wenn 
auch  innerhalb   derselben  das  vorgeschriebene  Drittheil  nicht  erreicht  wird,  die  Majorität  der  Abstimmenden. 

Von  dieser  Regel  machen  indess  die  Veränderungen  in  der  Höhe  der  Beiträge  der  ordentlichen 
Mitglieder  (§  9),  die  Ausschliessung  von  Mitgliedern  (§  12)  und  die  Statutenveränderungen  (§  28)  eine 
Ausnahme. 

Ergiebt  eine  Abstimmung  Stimmengleichheit,  so  ist,  wenn  es  sich  um  einen  Antrag  handelt,  der- 
selbe abgelehnt,   bei  Wahlen  aber  entscheidet  das  Loos. 

Wird  bei  Wahlen  in  der  ersten  Abstimmung  weder  eine  absolute  Majorität  noch  Stimmengleichheit 
erreicht,  so  kommen  die  beiden  Männer,  welche  die  meisten  Stimmen  erhielten  (oder  für  die  bei  gleicher 
Stimmenzahl  das  Loos  entschied),   zur  engeren  Wahl. 

Bei  Nichtannahme  einer  Wahl  findet  (mit  Ausnahme  des  Falles,  wo  Stimmengleichheit  stattfand, 
und  das  Loos  entschied)  eine  Neuwahl  statt. 

Ueber  die  Gültigkeit  bestrittener  Wahlen  und  Abstimmungen  entscheidet  das  Adjunkten-Collegium. 

V. 

Sehlussbestimmiuig. 

§  31. 
Diese  Statuten  treten  unter  Aufhebung  der  Geltung  der  bisherigen  Leges  und  der  übrigen  durch 
Beschluss    oder  Observanz    eingeführten  Bestimmungen    mit   dem    Tage    ihrer  Veröffentlichung    in    der  Leo- 
poldina in  Kraft. 

VI. 

Transitorische  Bestimmungen. 

§  32- 
Nach  der  Publikation  der  Statuten  tritt  eine  Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiums  ein.     In   den 
im   §  17   aufgezählten  Adjunktenkreisen    (soweit    dieselben   durch   die   Zahl    ihrer   Mitglieder    zur   selbst- 
ständigen Vertretung  berechtigt  sind)  werden  Neuwahlen  vorgenommen,   auch  wird  sofort  ein  Stellvertreter 
des   Präsidenten  erwählt. 

§  33. 
Zu    gleicher'  Zeit  wird  der  Präsident   die    gegenwärtigen  Mitglieder   befragen,    ob    und    in    welche 
Fachsectionen  sie  einzutreten  wünschen,  die  Theilnehmer  der  auf  diese  Weise  gebildeten   Sectionen  bekannt 
machen,  und  die  Wahl  der  Vorstandsmitglieder  und  Obmänner  baldmöglichst  veranlassen. 

§  34. 
Nach  Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiums    und  Bildung    der  Sectionsvorstände    wird    eine    neue 
Präsidentenwahl  eingeleitet. 

§  35. 
Die  gegenwärtigen  Mitglieder  sind  nicht  gehalten,  nachträglich  ein  Eintrittsgeld  zu  bezahlen.     In 
Betracht  der  Zahlung   (oder  Ablösung)   der  Jahresbeiträge    wird    der  Präsident  die  Entscheidung  den  ein- 
zelnen gegenwärtigen  Mitgliedern  anheimstellen  ;    doch   kann  für  diejenigen,   die  sich  dagegen  erklären,  die 
Lieferung  der  Leopoldina  nicht  stattfinden. 

§  36. 
Bei  späteren  Abdrücken  der  Statuten    fallen  die  transitorischen  Bestimmungen  fort. 

Zur  Beglaubigung:      Dr.  Beim. 

Für  Richtigkeit  des  Abdrucks :      Dr.  F.  Hilgendorf, 

Bureauvorstand  und  Bibliothekar  der  Akademie.  


Abgeschlossen  den  ii.  Mai  1872.  Druck  von  E.  Blnchmann  &  Sohn  in  Dresden. 


NUNQUAM 


OTIOSUS. 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISEELICH  LEOPOLDINISCH- CAROLINISCHEN  DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 


Nr.  12. 


Heft    VII. 


Juni  1872. 


Inhalt :  Amtliche  Mittheilungen:  Erneuerung  des  Adjunkten-CoUegiums.  —  Bildung  der  Fach- 
sektionen.  —  Zahlung  (oder  Ablösung)  der  Jahresbeiträge.  —  Beiträge  zur  Kasse  der 
Akademie.    —    Gestorbene  Mitglieder. 

Georg  von  Marteus.  —  J.  A.  Spring.  —  Eingegangene  Schriften. 


Amtliche  Mttheilungen. 


Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiums. 

Der  §  32  der  Statuten  bestimmt,  dass  nach  der  Publikation  derselben  (Leopold.  VII  11) 
eine  Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiums  eintreten  solle. 

Ich  erlaube  mir  daher  die  Mitglieder  der  im  §  17  aufgezählten  einzelnen  Adjunkten- 
kreise, soweit  diese  nach  demselben  §  gegenwärtig  zur  selbständigen  Vertretung  berechtigt 
sind,  ■  aufzufordern,    über  die  bevorstehende  Neu- Wahl  Vorbesprechungen  einleiten  zu  wollen. 

Sobald  die  Reorganisation  der  Akademie  soweit  fortgeschritten  ist,  dass  Aufnahmen 
neuer  Mitglieder  erfolgen  können,  wird  es  das  Bestreben  der  Akademie  sein,  die  zahlreichen 
Lücken,  welche  durch  Todesfälle  unter  ihren  Mitgliedern  in  den  letzten  Jalu-en  entstanden 
sind,  zu  ergänzen  und  dadurch  hoffentlich  auch  den  gegenwärtig  nicht  wahlfähigen  Adjunkten- 
kreisen die  erforderliche  Mitgliederzahl  zuzuführen.  — 

Dresden,  den  15.  Mai  1872  Dr.  Behn. 

Leop.  VII.  12 


90 
Bildung  der  Fachsektionen. 

Der  §  33  der  Statuten  beauftragt  den  Präsidenten,  die  gegenwärtigen  Mitglieder  der 
Akademie  zu  befragen,  ob  und  in  welche  Fachsektionen  (§13  Anm.)  sie  einzutreten  wünschen. 

Ich  erlaube  mir  daher  hierdurch  diese  Frage  an  die  Herren  Mitglieder  zu  richten 
und  bitte  um  möglichst  baldige  Beantwortung  derselben.   — 

Dresden,  den  15.  Mai  1872.  Dr.  Behn. 

Zahlung  (oder  Ablösung)  der  Jahresbeiträge. 

Der  §  35  der  Statuten  stellt  es  der  Entscheidung  der  gegenwärtigen  Mitglieder  an- 
heim,  ob  sie  die  Jahresbeiträge  zahlen  oder  ablösen  und  dafür  die  Leopoldina  (resp.  Leopoldina 
und  Nova  Acta)  empfangen  wollen.  — 

Zahlreiche  Mitglieder  haben  bereits  (wie  in  der  Leopoldina  fortlaufend  angezeigt 
worden  ist)  und  selbst  vor  der  Annahme  der  Statuten  ihren  Jahresbeitrag  für  das  Jahr  1872 
eingesandt. 

Ich  erlaube  mir  nunmehr  auch  diejenigen  Herren  Collegen,  von  welchen  dies  bisher 
nicht  geschehen  ist,  zu  ersuchen,  ihre  Entscheidung  treffen  und  mich  davon  benachrichtigen 
zu   wollen. 

Zu  gleicher  Zeit  bemerke  ich,  dass  der  Jahresbeitrag  für  die  Leopoldina  2  Thlr. 
und  für  die  Nova  Acta  und  Leopoldina  10  Thlr.  jährlich  beträgt  und  dass  die  Ablösung,  zu 
welcher  die  ausserhalb  der  Adjunktenkreise  wohnenden  Mitglieder,  sofern  sie  die  erwähnten 
Schriften  zu  empfangen  wünschen,  verpflichtet  sind,  das  Zehnfache  dieser  Summe,  also  20  oder 
100  Thlr.  erfordert  —  (cf.  §  8). 

Dresden,  den   15.  Mai   1872.  Dr.   Behn. 

Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Mai     6.  Von  Herrn  Dr.  L.  Preiss  zu  Hattorf,  Jahresbeitrag  für  1872   ....  2  Thlr. 

„11.  „          „       Oberstabsarzt  Dr.  Besnard  zu  München,  desgl 2  „ 

„11.  „          „       Dr.  Gottsche  in  Altona,  desgl 2  .. 

„      13.  „          „       Prof.  Dr.  G.  Karsten  in  Kiel,   desgl 2  ., 

„18.  „          „       Professor  Dr.  Krohn  in  Bonn,  desgl 2  „ 

„18.  „  demselben,    Vorausbezahlung  für  den  nächsten  Band  der  Nova  Acta  10  ., 

„18.  „              „           Beitrag  zum  Capitale  der  Akademie 28  „ 

„      19.  „  Herrn   Prof.  Dr.  v.  Littrow  in  Wien,   Jahresbeitrag  für  1872      .     .  2  ., 

,,      21.  „          „       Geh.  Reg.-R.  Dr.  Karmarsch  in  Hannover,  desgl 2  ,, 

„21.  „          „       Oberbergrath  Dr.  Reich  in  Freiberg,  desgl 2  „ 

„     24.  „          „       Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  Radius  in  Leipzig,  desgl 2  „ 

„     24.  „          „       Prof.  Dr.  J.  V.  Carus  in  Leipzig,  desgl 2  „ 

26.  „  „       Professor  Dr.  Tuckermann  zu  Amherst,  U.  'S.  America,    zur 

Ablösung  der  Jahresbeiträge 20  „ 

28.  „  „       K.  R.  W.  Staatsrath  Prof.  Dr.  v.  Adamovicz  zu  Wilna,  desgl.  20  „ 

„     30.  „          „       Prof.  Dr.  Kenngott  in  Zürich,  desgl 20  „ 

31.  „  „       Dir.  Dr.  Schnauss  in  Jena,  Jahresbeitrag  für  1872      ...  2  ., 

.     31.  „          _       Sanitätsrath  Dr.  Lessing  in  Berlin,  desgl 2  „ 

Dr.  Behn. 


91 
Gestorbene   Mitglieder. 

Am  22.  Juli  1860:  Dr.  Stephan  delle  Chiaje,  Professor  der  Medicin  an  der  Universität  zu 
Neapel.     Aufgenommen  den   15.  October  1844,  cogn.  Everard  Home. 

Im  December  1862  :  Dr.  Carl  Wilhelm  Ludwig  Pappe,  Regierungs-Botauiker  der  Capcolonie 
zu  Capstadt.     Aufgenommen  den  1.  Mai  1857,  cogn.  Thunberg. 

Am  10.  October  1867:  Graf  Dr.  Joseph  Roman  Ludwig  de  Kerckhove-Varent,  Ehren- 
präsident der  belgischen  archäologischen  Akademie,  zu  Mecheln.  Aufgenommen  den 
3.  August   1836,  cogn.  Thedeuus. 

Am  30.  Januar  1872:  Dr.  Franz  Xaver  Fieber,  Direktor  der  Hülfsämter  am  k.  k.  Kreis- 
gericht zu  Chrudim.     Aufgenommen  den  15.  October  1847,   cogn.  J.  Frank. 

Am  23.  April  1872:  Dr.  Ignaz  Franz  Maria  von  Olfers,  k.  preuss.  wirkl.  geheimer  Rath, 
ehemaliger  General -Direktor  der  königl.  Museen  zu  Berlin.  Aufgenommen  den 
3.  August   1836,  cogn.  Azara. 

Dr.  Beim 


Georg  von  Martens*). 

Georg  Matthias  von  Martens  wurde  am  12.  Juni  1788  zu  Venedig  geboren,  woselbst 
sein  Vater,  aus  einer  Hamburger  Familie  stammend,  als  dänischer  Consul  bei  der  damals  noch 
selbständigen  Republik  lebte.  Als  dieser  später  sich  der  Bewirtschaftung  grösserer  Güter 
zuwandte ,  gewann  der  junge  von  Martens  bei  der  praktischen  Beschäftigung  mit  Land-  und 
Gartenbau  bald  Vorliebe  für  die  botanischen  Studien  ;  doch  veranlassten  äussere  Verhältnisse 
ihn,  seinen  Lieblingsneigungen  vorläufig  zu  entsagen  und  sich  der  Jurisprudenz  zu  widmen. 

Zu  diesem  Zwecke  bezog  er  1807  die  Universität  Tübingen.  Hier  fand  er  indess 
trotz  der  Energie,  mit  der  er  sich  der  neuen  Laufbahn  widmete,  während  seines  Aufenthalts 
1807 — 10  Gelegenheit,  Kielmeyer's  naturwissenschaftlichen  Vorträgen  beizuwohnen. 

Mit  Ausnahme  eines  dreijährigen  Aufenthalts  in  Ulm  blieb  er  sein  übriges  Leben 
vom  Jahre  1811  an  in  Stuttgart,  wo  er  zuletzt  als  Kanzleirath  beim  Obertribunal  und  ver- 
eidigter Uebersetzer  für  italienische,  spanische  und  portugiesische  Sprache  fungirte,  bis  er  nach 
44jähriger  Amtstätigkeit  in  den  wohlverdienten  Ruhestand  versetzt  wurde. 

Bei  seinem  Tode  am  24.  Febr.  1872  hinterliess  er  zwei  Kinder,  einen  Sohn  und  eine 
Tochter,  von  denen  der  erstere,  Eduard  von  Martens,  der  Zoologe  der  preussischen  Japan- 
Expedition,  besonders  als  Conchyliolog  einen  Namen  erworben  hat. 

Seine  naturwissenschaftlichen  Forschungen  galten  hauptsächlich  der  Thier-  und  Pflanzen- 
welt Itahens  und  Würtembergs.  1824  erschien:  „Reise  nach  Venedig".  1845 — 46:  „Italien'" 
3  Bände.  Die  „Flora  von  Würtemberg"  bearbeitete  er  in  erster  Auflage  (1834)  mit  Schübler, 
in  zweiter  (1865)  mit  Kemmler.  In  späteren  Lebensjahren  wendete  er  sich  mit  grossem  Eifer 
dem  Studium  der  Tauge  zu  und  veröffentlichte  1866  „die  Tange  der  preussischen  Expedition 
nach  Ostasien''.  In  der  Akademie,  der  er  seit  1832  angehörte,]  sicherte  er  sein  Andenken 
durch  eine  Abhandlung  (im  16.  Bande  der  Nova  Acta,  1832) :  „Ueber  die  Ordnung  der  Bänder 
an  den  Schalen  mehrerer  Landschnecken.'" 


*)  s.  Leop.  VII.  p.  79. 

12* 


92 


J.  A.  Spring*). 

Am  17.  Januar  1872  verlor  die  Akademie  durch  den  Tod  ein  Mitglied,  dessen  uner- 
wartetes Hinscheiden  zumal  in  seinem  näheren  Wirkungskreise  auf  das  Lehhafteste  be- 
trauert wurde. 

Joseph  Anton  Spring  ist  zu  Gerolsbach  in  Baiern  am  8.  April  1814  geboren. 
Schon  als  Schüler  des  Gymnasiums  zu  Augsburg  zeigte  er  eine  hervorragende  geistige  Begabung. 
Auf  der  Universität  München  studirte  er  zunächst  Philosophie  und  Naturwissenschaften.  Nach- 
dem er  im  Alter  von  2 1  Jahren  die  Würde  eines  Doctor  philosophiae  erlangt,  widmete  er  sich 
der  Medicin  und  errang  hier  bald  gleiche  Anerkennung  seiner  Tüchtigkeit,  wie  sie  ihm  bei 
den  naturwissenschaftlichen  Studien  bereits  durch  Zuertheilung  eines  Preises  geworden  war.  In 
naturwissenschaftlicher  Richtung  war  er  inzwischen  thätig  in  den  unter  von  Martius' Leitung 
stehenden  botanischen  Sammlungen,  als  junger  Arzt  in  der  Choleraepidemie  der  Jahre  1836 
und  1837.  Zu  seiner  wissenschaftlichen  Vervollkommnung  siedelte  er  nach  Paris  über,  wo  er 
den  Kliniken ,  den  Vorlesungen  im  College  de  France  und  den  Schätzen  des  naturhistorischen 
Museums  gleichen  Eifer  zuwandte.  Schon  1839  am  ö.  October  erhielt  er  die  Professur  der 
Physiologie  und  allgemeinen  Anatomie  zu  Lüttich,  später  auch  die  der  descriptiven  Anatomie  ; 
er  trat  die  physiologischen  Vorlesungen  indess  1858  an  Professor  Schwann  ab  und  übernahm 
dafür  einen  Lehrstuhl  der  medicinischen  Klinik. 

Als  bewundernswerth  wird  die  Vielseitigkeit  seiner  Kenntnisse  sowohl  als  seiner  Lei- 
stungen geschildert.  Seine  Gelehrsamkeit  beherrschte  nicht  nur  alle  Zweige  seines  Berufs- 
faches ,  auch  in  den  naturhistorischen  Disciplinen,  besonders  in  der  Botanik  und  Paläontologie 
war  er  wohl  bewandert,  kaum  minder  in  den  humanen  Wissenschaften.  Als  Schriftsteller 
entfaltete  er  demgemäss  Vielseitigkeit,  Schönheit  der  Form,  Scharfsinn  und  wissenschaftliche 
Gründlichkeit.  Leider  ist  sein  bedeutendstes  Werk,  „Traite  des  accidents  morbides",  zu  dem 
er  den  Stoff  seit  langer  Zeit  gesammelt  und  dessen  Herausgabe  18G6  begonnen  wurde,  un- 
vollendet geblieben. 

Seine  hervorragende  Bedeutung  verdankt  Spring  aber  hauptsächlich  seinen  persön- 
lichen Eigenschaften.  Als  Docent  zeigte  er  stets  eine  grosse  Unpartheilichkeit  und  Redlich- 
keit, in  seinem  Vorkehr  mit  Allen  eine  ausgezeichnete  Höflichkeit  und  eine  Anmuth ,  welche 
ihm  ilie  allgemeine  Sympathie,  Zuneigung  und  Ehrerbietung  seiner  Schüler  erwarben.  Seine 
Wirksamkeit  als  akademischer  Lehrer  war  eine  glänzende.  Die  zahlreichen  akademischen  und 
anderweitigen  Aemter,  mit  denen  er  betraut  wurde,  beweisen,  dass  man  überall  die  Vor- 
fcrefflichkeit  seines  Charakters  neben  seinen  Geistesvorzügen  zu  würdigen  wusste.  Besonders 
in  der  Organisation  der  Universitätsverhältnisse  und  in  der  Reform  der  Medicinalgesetzgebung 
entwickelte  er  eine  rühmlichst  anerkannte  Thätigkeit. 

Die  deutsche  Wissenschaft  verlor  in  Spring  einen  ihrer  würdigsten  Vertreter  im 
Auslande.    — 


*)  s.  Leop.  VII.  p.  79. 


93 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  23.  Mai  1872.) 


Physicalisch  -  medicinische  Societät  zu 
Erlangen.  Sitzungsberichte,  Hei't  3,  Mai 
1870— Aug.  1871.  —  Erlangen  1871.  8°. 

Verein  für  die  deutsche  Nordpolarfahrt. 
Bericht  über  die  24.  und  25.  Sitzung.  — 
Bremen  1872.  8°. 

Pellegrino  Strobel.  Viaggi  nell'  Argen- 
tinia  meridionale.  Volume  1,  Fascicoli  1  —  3 
(Fase.  1  seconda  edizione).  —  Turin  und 
Florenz  1869,  68,  69.    8°. 

Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues 
in  den  Königl.  Preussischen  Staaten.  Wochen- 
schrift für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde,  1872. 
Nr.   7—20.  —  Berlin.    4°. 

K.  k.  zoologisch -botanische  Gesellschaft 
in  Wien.  Verhandlungen,  Jahrgang  1871 
(Band  21).   —  Wien  1871.  8"  (2  Exemplare). 

—  Die  unseren  Culturpflanzen  schädlichen 
Insekten.  Für  den  Landmann  zusammengestellt 
von  Gustav  Künstler.   —  Wien  1871.    8°. 

—  Ueber  die  Weizenverwüsterin  Chlorops 
taeniopus  Meig.  Von  Max  Xowicki.  — 
Wien    1871.   8°. 

—  Die  Grundlagen  des  Vogelschutzgesetzes. 
Von  G.  v.  Frauenfeld.  —  Wien  1871 
(1  Exempl.  übers,  vom  Verf.,  1  Expl.  von  d. 
z.-b.   Ges.). 

Museum  of  comparative  zoology  at  Har- 
vard College,  in  Cambridge.  Annual  Report 
of  the  trustees  for  1870.  —  Boston  1871.  8°. 

Pollichia,  ein  naturwissenschaftlicher  Verein 
der  Rheinpfalz;  Jahresbericht  28,  29.  — 
Dürkbeim   a,   d.   IL    1870.    8°. 

Königl.  bayerische  botanische  Gesellschaft 
in  Regensburg.  Flora,  Jahrgang  54  (1871). 
—  Regensbnrg  1871.  8°. 

-—  Repertorium  der  periodischen  botanischen 
Literatur,  Jahrgang  7  (1870),  Beiblatt  zur 
Flora  1870.  —  Regensburg  1871.  8°. 

Sociäte  Hollandaise  des  Sciences  aHarlem. 
Natuurkundige  Verhandelingen,  Verzarneling  3, 
Deel   1,  Nr.  4.  —  Harlem   1872.  4°. 

Fuchs:  Die  künstlich  dargestellten  Mineralien 
nach  G.  Rose's  Krystallo-chemischen  Mineralsystem 
geordnet. 


—  Archives  Neerlandaises  des  sciences 
exaetes  et  naturelles.  Tome  <i.  Livraison  4.  5. 
—  Haag  1871.  8°. 

Kön.  preussische  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin.  Monatsbericht  1871. 
December,  Titel;  1872.  Januar,  Februar.  — 
Berlin  1871  72.  8°. 

Kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in 
Wien.  Anzeiger.  1872,  Nr.  4 — 12.  —  Wien 
1872.  8°. 

0.  Heyfelder.  Bericht  über  meine  ärzt- 
liche Wirksamkeit  am  Rhein  und  in  Frankreich 
während  des  deutsch  -  französischen  Krieges 
1870—71.  Separat-Abdruck  aus  der  St.  Pe- 
tersburger medicinischen  Zeitschrift.  N.  F. 
Bd.   2.   1871.  —  St.  Petersburg  1871.  8°. 

Herrn,  von  Schlagintweit  -  Sakünlünski. 
Untersuchungen  über  die  Salzseen  im  west- 
lichen Tibet  und  in  Turkistan.  Theil  1  : 
Rüpchu  und  Pangköng.  Aus  den  Abhandlungen 
der  k.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.  IL  Cl.  Bd.  11, 
Abth.    1.   —    München   1871.   4". 

Guil.  Henr.  Theodor  Plieninger.  J.  G. 
Gmelini  reliquias  quae  supersunt  commercii 
epistolici  cum  C.  Linnaeo,  Alb.  Hallero.  G. 
Stellero  et  al.,  Floram  Gmelini  sibiricam  ejus- 
que  iter  Sibiricum  potissimum  concernentis  ex 
mandato  et  sumtibus  Acad.  scient.  Caes. 
Petropolitanae  publicandas  curavit  G.  IL  Th. 
Plieninger.   —  Stuttgart   1871.   8°. 

Royal  Society  of  London.  Catalogue  of 
Scientific  Papers  (1800—1863).  Vol.  5.  — 
London   1871.    4°. 

—  Philosophical  Transactions ,  Vol.  160 
(1870);  Vol.  161  (1871),  Part  1.  —  London 
1870/71.    4°. 

Ferrers:  Note  on  Prof.  Sylvester's  represen- 
tation  of  the  Motion  of  a  free  rigid  Body  by  that 
of  a  material  Ellipsoid  whose  centre  is  tixed  and 
which  rolls  on  a  rough  Plane.  Gladstone:  On 
the  Refraction-Equivalents  of  the  Elements.  P  e  r  r  y : 
Magnetic  Survey  of  the  West  of  France.  18ti8. 
Cayley:  A  Memoir  on  Abstract  Geometry.  Owen: 
On  Remains  of  a  large  extinet  Lama  (Palauchenia 
magna)  from  Quaternary  Deposits  in  the  Valley  of 
Mexico.  Owen:  On  the  Molar  teeth,  Lower  Jaw, 
of  Macrauchenia  patachonica.    W  o  o  d :  On  a  Group 


94 


of  Varieties  of  the  Muscles  of  the  Human  Neck, 
Shoulder  and  Chest  with  their  transitional  Forms 
and  Homologies  in  the  Mammalia.  Clelland:  An 
Inquiry  into  the  Variations  of  the  Human  Skull, 
particidarlj  in  the  Antero  -  posterior  Direction. 
Crofton:  On  the  Proof  of  the  Law  of  Errors  of 
Observations.  S  t  o  r  y  -  M  a  s  k  e  1  y  n  e :  On  the  Mineral 
Constituents  of  Meteorites.  Airy:  Note  on  an 
Extension  of  the  Comparison  of  Magnetic  Distur- 
hances  with  Magnetic  Effects  inferred  from  observed 
Terrestrial  Galvanic  Currents.  Gore:  On  Fluoride 
of  Silver.  Airy:  On  a  distinct  form  of  Transient 
Hemiopsia. 

Sabine:  Contributions  to  Terrestrial  Magne- 
tism.  No.  XII.  Rankiue:  On  the  Thermod}iiamic 
Theory  ofWaves  of  Finite  Longitudinal  Disturbance. 
Spottiswoode:  On  the  Contact  of  Couics  with 
Surfaces.  Roscoe  and  Thorpe:  On  the  Relation 
between  the  Sun's  Altitude  and  the  Chemical  Inten- 
sity  of  Total  Dayhght  in  a  Cloudless  Sky.  Roscoe: 
Researches  on  Vanadium.  Part  III.  Tyndall: 
On  the  Action  of  Rays  of  high  Refrangibility  upou 
Gaseous  Matter.  Glaisher:  Tables  of  the  Nume- 
rical  Values  of  the  Sine -integral,  Cosine- integral, 
and  Exponential- integral.  De  la  Rue,  Stewart 
and  Loewy:  Researches  on  Solar  Thysics.  No.  IL 
Jevons:  On  the  Mechanical  Performance  of  Lo- 
gical  Inference.  Owen:  On  the  Fossil  Mammals 
of  Australia.  Part  III.  Diprotodon  australis. 
S  t  r  u  1 1  :        On    the    Values     of    the    Integral 

/       ^n  ^n>    (V<,    ^n  ^n1  beiug  Laplace's  Coeffi- 

cients  of  the  Orders  u.n'  with  an  application  to  the 
Theory  of  Radiation.  Royston  -  Pigott:  On  a 
Searcher  for  Aplanatic  Images  applied  to  Micro- 
scopes  and  its  effects  in  increasing  Power  and  im- 
proving  Definition. 

Broughton:  Chemical  and  Physiological  Ex- 
periments on  living  Ciuchonae.  Cayley:  A  ninth 
rnemoir  on  Quantics.  Tomlinson:  On  supersa- 
turated  saline  solutions ;  part2.  Perry:  Magnetic 
observations  rnade  at  Stonyhurst  College  Observa- 
tory  from  April  16G3  to  March  1670.  Strutt: 
On  the  theory  of  resonance.  Callender:  On  the 
formation  of  some  of  the  subaxial  arches  in  mau. 
Fleet wood:  Polarization  of  metallic  surfaces  in 
aqueous  solutions.  Parker:  On  the  structure  and 
developonent  of  the  skull  of  the  common  frog 
(Rana  temporaria,  L.).  Owen:  Ou  the  fossil 
mammals  of  Australia.  Part  IV.  Thylacoleo  car- 
nifex. 

—  Proceedings.  Vol.  19,  Nr.  124— 129.  — 
London   1871.  8Ü. 

—  The  Royal  Society.  30"1  November 
1870.  —  4°. 

Academie  imperiale  des  Sciences  de  St. 
Pe^ersbourg.  Menioires,  Tome  16,  Nr.  9 — 14; 
Tome  17.  Nr.  1  — 10.  —  St.  Petersburg 
1870/71.  4°. 

Maximowicz:  Rhododendreae  Asiae  orien- 
talis.  Gylden:  Studien  auf  dem  Gebiete  der 
Störungstheorie.     A.  Brandt:   Ueber  fossile  Me- 


dusen. Kowalevski:  Embryologische  Studien  an 
Würmern  und  Arthropoden.  Stephani:  Boreas 
und  die  Boreaden.  v.  Kokscharow:  Ueber  Weiss- 
bleierz-Krystalle. 

Kortazzi:  Bestimmung  der  Längen-Differenz 
zwischen  Pulkowa,  Helsingfors,  Abo,  Lowisa  und 
Wiborg.  Wiedemann:  Ueber  die  Nationalität 
und  die  Sprache  der  jetzt  ausgestorbenen  Kreewiuen 
in  Kurland.  Euting:  Puuische  Steine.  Gruber: 
Ueber  das  erste  lntermetatarsal  -  Gelenk  des  Men- 
schen, v.  Jakobi:  Untersuchungen  über  die  Con- 
struction  identischer  Aräometer.  Gruber:  Ueber 
einen  neuen  secundären  Tarsalkuocheu  (Calcaneus 
secundarius).  A.  Brandt:  Ueber  die  Haut  der 
nordischen  Seekuh  (Rhytina  borealis  Illig.).  Schief- 
ner: Ausführlicher  Bericht  über  Baron  P.  v.  Uslar's 
Hürkanische  Studien.  B  o  u  1 1  e  r  o  w  :  Sur  l'oxydation 
du  Trimethylcarbiuol.  Fuss  und  Nyren:  Be- 
stimmung der  Längendifferenz  zwischen  den  Stern- 
warten Stockholm  und  Helsingfors. 

—  Bulletin,  Tome  16,  Nr.  2  — 6.  —  St. 
Petersbourg  1871.  4°. 

Academie  royaie  de  niedecine  de  Belgique. 
Bulletin  (Anuee  1871)  Tome  5,  Nr.  8  —  11. 
—  Brüssel   1871.  8°. 

Geological  Society  of  London.  Quarterly 
Journal  Vol.  27,  Part  4  (Nr.  108);  Vol.  28, 
Part  1   (Nr.  109).  —  London  1871.  8°. 

—  List  (of  fellows  etc.).  November  1  st, 
1871.  —  London.  8°. 

Anthropological  Institute  of  Great  Britain 
and  Ireland.  Journal,  Vol.  1,  Nr.  2.  — 
London  1871.   8°. 

Socie"te  d'Histoire  naturelle  de  Colmar. 
Bulletiii,  Annee  11  (1870).— Colmar  1870.  8°. 

Grad:  Essais  sur  le  climat  de  l'Alsace  et  des 
Vosges.  Hirn:  Introduction  ä  l'etude  meteorolo- 
gique  de  l'Alsace.  Bleicher:  Essai  d'uue  etude 
geologique  comparee  des  Pyrenees,  du  Plateau 
central  et  des  Vosges.  Armbruster:  Observations 
meteorologiques  faites  ä  l'Ecole  normale  de  Colmar 
pendant  l'auuee  1869. 

Naturhistorischer  Verein  „Lotos"  in  Prag. 
Lotos,  Zeitschrift  für  Naturwissenschaften,  Jahr- 
gang 21.  —  Prag  1871.  8". 

Friedrich  Nobbe.  Die  landwirtschaft- 
lichen Versuchs  -  Stationen.  Band  14,  Nr.  6  ; 
Band  15,  Nr.  2.     —    Chemnitz  1871/72.  8°. 

Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  Isis 
in  Dresden.  Sitzungsberichte  1871.  Nr. 10 — 12. 

—  Dresden   1872.   8°. 

Königliche  Gesellschaft  derWissenschaften 
zu  Göttingen.  Abhandlungen,  Band  16  (1871). 

—  Göttingeu.   1872.   4°. 

G.  Meissner:  Untersuchungen  über  die 
electrische  Ozonerzeugung  und  über  die  Influenz- 


95 


Eleetricität  auf  Nichtleitern.  C.  Claus:  Die  Me- 
tamorphose der  Suuilliden.  Clebsch:  Julius 
Plücker. 

Kaiserlicher  botanischer  Garten  zu  St. 
Petersburg.  Arbeiten ,  Band  1 ,  Heft  1  ( in 
russ.  Sprache).    —    St.  Petersburg   1871.  8°. 

v.  Trautvetter:  Der  k.  botanische  Garten 
zu  St.  Petersburg  im  Jahre  1870.  v.  Trautvetter: 
Observationes  in  plantas  aDre.G.Eadde  anno  1870 
iu  Turcomania  et  Transcaucasia  lectas.  Batalin: 
Neue  Beobachtungen  über  die  Bewegung  der  Blatter 
von  Oxalis.  v.  Trautvetter:  Conspectus  tiorae 
insularum  Nowaja  -  Senilja.  Regel:  Animadver- 
siones  de  plantis  vivis  nonnullis  horti  botanici  Im- 
perialis Petropolitani.  Regel:  Revisio  specierum 
Crataegorum.  Dracaenarum.  Horkeliarum.  Laricum 
et  Azalearum. 

Königlich  ungarische  geologische  Anstalt. 
Evkönyve  ("Jahrbuch)  Band  1>  2  Xl  2.  —  Pest 
1871  72.   8°  (In  ungarischer  Sprache). 

—  Mittheilungen  aus  dem  Jahrbuche, 
Band  1,  Heft  1;  Band  2,  Lief.  1.  —  Pest 
1872.  8°. 

v.  Hantken:  Die  geologischen  Verhältnisse 
des  Graner  Braunkohlengebietes.  Heer:  Ueber 
die  Braunkohlenflora  des  Zsily- Thaies  in  Sieben- 
bürgen. 

Georg  Ritter  von  Frauenfeld.  Die  Pflege 
der  Jungen  bei  Thieren.  Zwei  Vorträge.  — 
Wien   1871.  8°. 

—  Die  Wirbelthierfauna  Niederösterreichs. 
Separat-Abdruck  aus  den  „Blättern  des  Vereins 
für  Landeskunde  von  Niederösterreich li.  Jahrg. 
1871   S.  108  ff.  —  Wien  1871.  8U. 

—  Der  Vogelschutz.  Separat-Abdruck  aus 
den  Verhandlungen  d.  k.  k.  zool.-bot.  Gesell- 
schaft in  Wien.  Jahrg.  1871.  —  (Wien 
1871.)    8°. 

Zoologisch  -  mineralogischer  Verein  in 
Regensburg.  Correspondenz  -  Blatt,  Jahrgang 
25.  —  Regensburg   1871.  8°. 

Vincenzo  Cesati.  lllustrazione  di  aleune 
piante  raccolte  dal  signor  prof.  Strobel  sul 
versante  Orientale  delle  Ande  Chilene.  Separat- 
Abdruck  aus :  Atti  della  R.  Accademia  delle 
Scienze  Fisiche  e  Matematiche  (Napoli).  — 
Neapel  1871.  4°.  (Uebersandt  von  Herrn  Prof. 
v.  Strobel.) 

Leipziger  polytechnische  Gesellschaft. 
Blätter  für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie. 
Band  VI.  Nr.   1—5.  —  Leipzig  1872.  8". 

Franz  von  Kobell.  Die  Mineraliensamm- 
lung   des   Bayerischen    Staates.     Aus  den  Ab- 


handlungen der  k.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.   IL  Cl. 
Bd.  9,  Abth.   1.  —  München  1872.  4". 

Nederlandsche  botanische  Vereeniging. 
Nederlandsch  Kruidkundig  Archief.  Serie  2, 
Deel  1,   Stuk   1.  —  Nijmegen  1871.  8°. 

F.  C.  Noll.  Der  zoologische  Garten,  Jahr- 
gang 12,  Nr.  7  — 12.  —  Frankfurt  a/M. 
1871.  8°. 

Naturforschende   Gesellschaft    zu   Halle. 

Bericht  über  die  Sitzungen  im  Jahre  1870.  —  4". 

Geological  Survey  of  India.    Memoirs,  Pa- 

laeontologia  Indica  8er.  6,  Ni\  9 — 13  ;  Ser.  7, 

Nr.   i.  _  Calcutta  1871.  2°. 

Stoliczka:  The  Pelecypoda  (Cretaceous  fauna 
of  southern  India).  Stoliczka:  Kutch  Fossils. 
Un  some  Tertiary  Crabs  from  Sind  and  Kutch. 

—  Records,  Vol.  4,  Part  3,  4.  —  Calcutta 
1871.   4°. 

W.  T.  Blanford.  Observations  on  the 
Geology  and  Zoology  of  Abyssinia,  made  during 
the  progress  of  the  British  Expedition  1867 
—  68.  —  London  1870.  8°  (Uebersandt  von 
d.  Geological  Survey  of  India). 

Fürstlich  Jablonowski'sche  Gesellschaft 
zu  Leipzig.     Preisschriften  Nr.  16.  —  Leipzig 

1870.  8°. 

Engelhardt:  Flora  der  Braunkohlenformation 
im  Königreich  Sachsen. 

Königlich  Sächsische  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zu  Leipzig,  Mathematisch- 
physische Classe.  Abhandlungen,  Band  9,  Nr.  6; 
Band   10,  Nr.   1,  2.  —  Leipzig  1871.  8°. 

Fechner:  Zur  experimentalen  Aesthetik. 
Weber:  Elektrodynamische  Maasbestimmungen, 
insbesondere  über  das  Princip  der  Erhaltung  der 
Energie.  Hansen:  Untersuchung  des  Weges  eines 
Lichtstrahls  durch  eine  beliebige  Anzahl  von  bre- 
chenden sphärischen  Überflächen. 

—  Berichte  über  die  Verhandlungen.  1870 
Nr.  3,  4;  1871   Nr.  1—3.  —  Leipzig  1871.  8°. 

Verein  für  siebenbürgische  Landeskunde. 
Archiv,  Neue  Folge,  Band  9,  Heft  3.  —  Kron- 
stadt 1871.  8°.  —  Band  10,  Heft  1.  —  Her- 
mannstadt  1872.  8°. 

—  Jahresbericht.  1870/71.  —  Hermaun- 
stadt  1871.  8°. 

—  Übersicht  der  vom  Vereine  f.  s.  L. 
herausgegebenen,  veranlassten  oder  unterstützten 
Druckschriften.  —  Hermannstadt  1872.  4°. 

J.  A.  Lutsch.  Beitrag  zu  einem  Kalender 
der  Flora  der  nächsten  Umgegend  von  Her- 
mannstadt.   Im  Programm  d.  Gymnasium  A.  C. 


96 


zu  Hermanustadt  1870/71.  —  Hermannstadt 
1871.  4°  (Uebersandt  von  dem  Verein  f.  siebenb. 
Landeskunde). 

Joseph  Trausch.  Sehriftsteller-Lexicon  oder 
biographisch-literärischeDenk-BlätterderSieben- 
bürger  Deutschen.  Band  2.  —  Kronstadt  1870. 
8°  (Uebersandt.  von  dem  Verein  f.  siebenb. 
Landeskunde). 

Franz  Seitz.  Aerztliche  Beobachtungen 
aus  dem  deutsch-französischen  Kriege  im  Jahre 
1870/71  besonders  über  die  herrschende  Ruhr. 
Separat -Abdruck  aus  dem  Aerztlichen  Intelli- 
genzblatte  1871,  Nr.   51.    —  (München.)   4°. 

Senckenbergische  naturforschende  Gesell- 
schaft. Abhandlungen,  Band  8.  Heft  1,2.  — 
Frankfurt  a/M.  —  1872.  4°. 

Hessenberg:  Mineralogische  Notizen. 
Schärft:  lieber  den  Gypsspath.  Kölliker:  Ana- 
toraisch  -  systematische  Beschreibung  der  Alcyo- 
narien. 

—  Bericht  1870—71.  —  Frankfurt  a/M. 
1871.  8°. 

B.  Strauss.  Eine  neue  Aetzmethode.  — 
München.  8°  (Uebersandt  von  Herrn  Dr.  Ullers- 
perger,   München). 

American  Association  for  the  Advancement 
of  Science.  Proceedings,  Meeting  19,  1870. 
—    Cambridge   1871.   8°. 

American  Academy  of  Arts  and  Sciences. 
Memoirs,  New  Series,  Vol.  10,  Part  1.  — 
Cambridge  und  Boston   1868.   4°. 

Lovering:  Catalague  of  Auroras  observed. 
raostly  at  Cambridge,  Mass.  since  the  year  1838. 
Lovering-  On  the  Periodicity  of  the  Aurora 
Borealis. 

l3d.  Morren.  Eloge  de  Jean  -  Theodore 
Lacordaire  prononce  le  14  novembre  1870.  — 
Lüttich  1870.  8°. 

—  Notice  sur  le  Cytisus  X  purpureo- 
laburnum  ou  Cytisus  Adami    Poit.     —     Gent 

1871.  8°. 

Andre  de  Vos.  Henri  Lecoq ,  sa  vie  et 
ses  oeuvres.  Separat-Abdruck  aus  :  La  Belgique 
Horticole  1871,  p.  V.  —  Gent  1872.  8° 
(Uebersandt   von  Herrn  E.  Morren,  Lüttich). 

TJniversite  de  Liäge.  (Loomans  et  Borlee) 
Discours  prononces  le  20  Janv.  1872  au  fune- 
railles  de  M.   Jos.  -  Ant.   Spring.      —     Lüttich 

1872.  8°  (Uebersandt  von  Herrn  E.  Morren, 
Lüttich). 

Heinrich  Christoph  Bieken.  Neue  Unter- 
suchungen   in    Betreff    der    erblichen   Neigung 


zu  tödtliehen  Blutungen.     —     Frankfurt  a'M. 
1829.  8°. 

—  Die  eisenhaltigen  Mineralquellen  zu 
Harnbach  und  Schwollen.  — *  Brüssel  und 
Leipzig  1840.  8«. 

—  Sur  l'expose  du  Systeme  de  medecine 
du  docteur  Mandt,  publie  par  le  docteur  Walz. 
Rapport  lu  le  6  octobre  1856.  Separat- 
Abdruek  aus  :  Journal  publie  par  la  Societe 
des  Sciences  med.  et  nat.  de  Bruxelles.  — 
Brüssel.   8°. 

—  Rapport  sur  le  coucours  pour  la  question 
relative  aux  preparations  d'argent,  fait  ä  la 
Soc.  d.  Sciences  med.  et  nat.  de  Bruxelles. 
Separat-Abdruck  aus :  Journ.  publ.  par  la  Soc. 
d. Sc.  med.  et  nat.  de  Brux.  —  Brüssel  1856.  8°. 

—  Notice  biographique  sur  les  docteurs 
de  Bach  et  Bruel.  Separat  -  Abdruck  aus  : 
Journal  de  la  Soc.  d.  Sc.  medic.  et  nat.  de 
Brux.   1859  p.  203,  208.  —  Brüssel  1859.  8°. 

—  Rapport  sur  le  concours  pour  la  question 
relative  aux  nouveaux  medicaments  introduits 
dans  la  Therapeutique  pendant  1833  —  1858. 

—  Brüssel  1859.  8°. 

—  Rapport  sur  un  memoire  relatif  ä 
l'atresie  de  l'uterus.  Separat-Abdruck  aus: 
Journal  publ.  par  la  Soc.  d.  Sc.  med.  et  nat. 
de  Brux.,  mai   1864.  —  Brüssel  1864.  8°. 

—  Rapport  sur  l'ouvrage  Allemand,  inti- 
tule  :  Loi  sur  la  vaccination  dans  le  royaume 
de  Baviere  par  M.  E.  de  Bulmerincq.  Separat- 
Abdruck  aus  :  Bulletin  de  l'Academie  royale 
de  medecine  de  Belgique,  Ser.  3,  T.  5,  Nr.  3. 

—  Brüssel  1871.  8°. 

—  Etudes  sur  les  eaux  minerales  de  Mon- 
dorf, suivies  d'un  coup  d'oeil  sur  le  traitement 
hydrotherapique  par  Ch.  Marchai.  Analyse  de 
cet  ouvrage.  Separat-Abdruck  aus:  Journ. 
publ.  par  la  Soc.  roy.  d.  Sc.  med.  et  nat.  de 
Bruxelles.  —  Brüssel.  8°. 

N.  J.  van  der  Heyden.  Notice  sur  la  tres- 
ancienne  noble  maison  de  Kerckhove  -  Varent 
et  son  representant  actuel.  2 de  edition.  — 
Antwerpen  1859  (Uebersandt  von  Herrn  Dr. 
Rieken  zu  Brüssel). 

A.  Casterman.  Notice  necrologique  sur 
M.  le  comte  J.-R.-L.  de  Kerckhove  -  Varent. 
Separat-Abdruck  aus :  Bulletin  de  l'Academie 
d'archeologie  de  Belgique,  1869,  3e  fasc.  — 
Antwerpen.  8 °  (Uebers.  v.  H.  Dr.  Rieken,  Brüssel). 

Wilhelm  Sklarek.  Der  Naturforscher. 
Jahrgang  5,  Nr.  14—20.  —  Berlin  1872.  4°. 


Abgeschlossen  den  13.  Jutii  1872. 


Druck  von  E.  Blocnmann  &  Sohu  in  Dresden. 


NUNQUAM    ^Ä^.     OTIOSUS 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DEK 

KAISERLICH  LEOPOLDINISCH- CAROLINISCHEN  DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  AD.IUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  F.  G.  Behn. 
ffr.  13  u.  14.  Heft  -VIT.  Juli  187JT 

Inhalt:    Amtliche   Mittheilungen:     Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der  Akademie.  —    Bei- 
träge zur  Kasse  der  Akademie.     —    Gestorbenes  Mitglied. 

Eingegangene  Schriften.  —  Die  45.  Versammlung  Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte. 
—  Zur  Gründungsgeschichte  der  Versammlungen  Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte.  — 
Washingtoner  Meteorologische  Berichte.  —  G.  Balsamo  Crivelli  und  L.  Maggi  über  die  Fort- 
pfianzungsorgane  der  Aale.  —  R.  Schomhurgk :  Zur  Psychologie  der  Affen.  —  Geheimrath 
Göppert's  25-jähriges  Jubiläum  als  Präs.  d.  Schles.  Gesellsch.  f.  vaterl.  Cultur. 


Amtliche  Mittheilungen. 


Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der  Akademie. 

Die  in  Nr.  12   der  Leopoldina  an  die  Mitglieder  gerichteten  drei  Bitten 

1 .  die  zur  Erneuerung  des  Adjunkten-Collegiiuns  nothwendigen  Vorbesprechungen 
einleiten, 

2.  die  Fachsektionen,  in  die  Sie  einzutreten  wünschen,   bezeichnen  und 

3.  über   die    Zahlung   oder   Ablösung   der    Jahresbeiträge    sich    entscheiden    zu 
wollen, 

erlaube  ich  mir  zu  wiederholen.  Dr.   Behn. 

Leop.  VIT  13 


98 


Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Mai  31.     Von  Herrn  Staatsrath  Prof.  Dr.  v.  Bidder  zu  Dorpat,  zur  Ablösung  der 

Jahresbeiträge 20  Thlr. 

„          „                „          Dr.  E.  v.  Berg  zu  Kaiisch,  desgl 20  „ 

„  „       Geh.  Oberforstrath  Dr.  Grebe  in  Eisenach,  Jahresbeitrag  für  1872  2  „ 

„  „       Prof.  Dr.  Buchenau  in  Bremen,   Ablösung  der  Jahresbeiträge  20  „ 

„  „          „        „     K.  Moebius  in  Kiel,  Jahresbeitrag  für  1872      .     .  2  „ 

„          „       Dr.  Stenzel  in  Breslau,  desgl 2  „ 

„           „       Dr.   Costa  in  Laibach,   desgl 2  „ 

„           „       Prof.  Dr.  R.  Virchow  in  Berlin,   desgl 2  „ 

n  „       Ober-Berghauptmann  Dr.   v.  Dechen  in  Bonn,  desgl.     ...  2  „ 

„     demselben,  zur  Ablösung  der  ferneren  Jahresbeiträge 20  „ 

„  Herrn   Sanitätsrath  Dr.  Doering  in  Düsseldorf,  Jahresbeitrag  für  1872  2  „ 

„          „       Dr.  Ed.  Lichtenstein  in  Berlin,  desgl 2  „ 

„          „       Prof.  Dr.  AI.  Braun  in  Berlin,  desgl 2  „ 

v          „           „        „      Lamont  in  München,  desgl 2  „ 

„          „       Dr.  Ed.  Rüppell  in  Frankfurt  a/M.,  desgl 2  „ 

„           „       Hofrath  Dr.  v.  Tommasini  in  Triest,  desgl 2  „ 

„          „       Geh.  Med.-R.  Dr.  Reinhard  in  Dresden,  desgl 2  „ 

n  „          „           „         Prof.  Dr.  Barkow  in  Breslau,  desgl.       ...  2  „ 

„          r       Med.-R.  Prof.  Dr.  Uhde  in  Braunschweig,  desgl 2  , 

„          „       Dr.  Petermann  in  Gotha,  desgl 2  „ 

„  „       Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  E.  H.  Weber  in  Leipzig,  desgl.        .  2  „ 

B           „       Dr.   Finsch  in  Bremen,   desgl 2  „ 

„  „       Ministerialrath  L.  Freiherrn  v.  Hohenbühel-Heufler  in  Wien, 

desgl 2  „ 

„  „       Prof.  Dr.  C.  Bruhns  in  Leipzig,  Ablösung  der  Jahresbeiträge  20  „ 

„  „       Dr.  Spiess  sen.  in  Frankfurt  a/M.,  Jahresbeitrag  für  1872   .  2  „ 

„          „       Dir.  Dr.  R.  Richter  in  Saalfeld,  desgl 2  „ 

„          „       Prof.  Dr.  K.  B.  Heller  in  Wien,  desgl 2  „ 

„  Prof.  Dr.  Behn  in  Dresden,  Ablösung  der  Jahresbeiträge  ....  20  „ 

„  Herrn  Geh.  Med.-R.  Dr.  Günther  in  Dresden,  Jahresbeitrag  für  1872  2  „ 

Dr.  Behn. 


Juni 

5. 

n 

17. 

n 

18. 

n 

18. 

n 

19. 

V 

19. 

n 

19. 

n 

21. 

n 

21. 

n 

21. 

V 

23. 

n 

24. 

n 

24. 

n 

25. 

n 

26. 

n 

28. 

Juli 

8. 

n 

8. 

n 

8. 

TJ 

9. 

» 

10. 

n 

11. 

V 

12. 

n 

12 

n 

12. 

» 

15 

■ 

16 

18 

Gestorbenes   Mitglied. 

Am  7.  Juni  1872:     Dr.  Robert  Wight,    Botaniker,    zu  Reading  bei  London.     Aufgenommen 
den  3.  August  1832,  cogn.  Roxburgh  I. 

Dr.  Behn. 


99 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  11.  Juli  1872.) 


F.  ab  Herder.  Plantae  Severzovianae  et 
Borszcovianae.  Fasciculus  2.  ( Supplementum 
ad  enumerationem  plantarem  in  regionibus 
Cis-  et  Transiliensibus  a  cl.  Semenovio  anno 
1857  collectarum.)  —  8°. 

Offenbacher  Verein  für  Naturkunde.  Be- 
richt über  d.  Thätigkeit  d.  V.  11  (1869/70), 
12  (1870/71).  —  Offenbach  a/M.   1870/71.  8°. 

Wilhelm  Sklarek.  Der  Naturforscher. 
,#/  Jahrgang  5,  Nr.^— 26.  —  Berlin  1872.  4°. 

P.  V.  Strobel.  Oggetti  dell'  etä  della 
pietra  levigata  rinvenuti  nella  provincia  di 
San  Luis  nella  republica  Argentina.  Lettera 
inviata  al  s.  G.  de  Mortillet.  —  Parma 
1867.    8°. 

—  Materiali  di  Paletnologia  comparata 
raccolti  in  Sudannerica.  Parte  prima,  icono- 
grafia ;  sezione  prima,  oggetti  di  pietra.  — 
Parma   1868.   8°. 

■ —  Die  Wissenschaft,  die  Steuerpflichtigen 
und  die  Gelehrtenversammlungen.  —  Wien 
1872.  8°. 

J.  P.  Ullersperger.  Geschichtsururiss  der 
Pharmacie  im  Königreiche  Italien.  Separat- 
Abdruck  aus  Buchner's  N.  Repertorium  Bd.  21, 
p.  257.  —  8°. 

Alphonse  le  Roy.  L'Universite  de  Liege 
depuis  sa  fondation.  —  Lüttich  1869.  8°. 
(Uebersandt  vom  Autor  und  der  Univers.  zu 
Lüttich.) 

Königlich  Sächsische  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zu  Leipzig,  Mathematisch- 
physische Classe."  Abhandlungen,  Band  9,  Nr.  1, 
2,  3.  —    Leipzig  1869.  8°. 

—  Berichte  1867,  Nr.  3,  4;  1868,  Nr.  1— 3; 
1869,  Nr.   1.  —  Leipzig   1868/69.  8». 

Philomathie  in  Neisse.  Bericht  17  (Oct. 
1869  —  Apr.  1872).  —  Neisse   1872.  8°. 

Anton  Franz  Besnard.  Die  Mineralogie 
in  ihren  neuesten  Entdeckungen  und  Fort- 
schritten i.  d.  Jahren  1870  und  1871  (Jahres- 
bericht 23  und  24).  —  8°. 

Verein  für  die  deutsche  Nordpolarfahrt. 
Bericht  über  die  Sitzungen  1 — 16  nebst  An- 
lagen. —  Bremen  1870/71.  8°. 


Naturwissenschaftlich-medicinischer  Ver- 
ein in  Innsbruck.  Berichte,  Jahrgang  2, 
Heft  2,  3.   —  Innsbruck  1872.  8°. 

Naturhistorisches  Landesmuseum  von 
Kärnten.  Jahrbuch,  Jahrgang  19,  1870 
(Heft   10).     Herausgegeben  von  J.  L.  Canaval. 

—  Klagenfurt  1871.  8°. 

Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues 
in  den  Königl.  Preussischen  Staaten.  Wochen- 
schrift für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde,  1872, 
Nr.  21—27.  —  Berlin  1872.   4°. 

Carl  Bolle.  Zur  Feier  des  50 -jährigen 
Bestehens  des  Vereins  zur  Beförderung  des 
Gartenbaues  in  den  Königl.  Preussischen  Staaten. 
Berlin,  den  23.  Juni  1872.  —  8°. 

Regia  Societas  Scientiarnm  Upsalensis. 
Nova  Acta,  Series  3,  Vol.  8,  Fase.  1.  — 
Upsala  1871.  4°. 

Westerlund:  Expose  critique  des Mollusques 
de  terre  et  d'eau  douce.  Luudell:  De  Desmi- 
diaeeis,  quae  in  Suecia  inventae  sunt.  Gyldön: 
Recherches  sur  la  Rotation  de  la  terre.  Hoppe: 
Systemes  de  lignes  et  de  surfaees  egales. 

Observatoire     de     rUniversite"     d'TJpsal. 

Bulletin  meteorologique  mensuel,Vol.l  (1868/69); 
Vol.  2,  Nr.  7—12  (1870);  Vol.  3  (1870/71). 
Herausgegeben  von  der  Universität  und  der 
k.  Gesellsch.  d.  W.  zu  Upsala.  —  Upsala 
1870/71.  4°.  (Uebersandt  von  d.  kön.  Ge- 
sellsch.  d.   Wiss.   zu  Upsala.) 

Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  Isis 
in  Dresden.   Sitzungsberichte  1872.  Nr.  1 — 3. 

—  Dresden   1872.   8°. 

Armand  Thielens.  Notice  sur  quelques 
plantes  rares  ou  nouvelles  ä  la  flore  Beige. 
Aus :  Bulletin  de  la  Soc.  roy.  de  Botanique 
de  Belgique,  t.  10  p.  167  — 173;  Sitz.  v. 
3.  Dec.   1871.  —  8°. 

Societe"  göologique  de  France.  Bulletin, 
Ser.  2,  Tome  28,  Feuilles  15—19.  —  Paris 
1872.  8°. 

Richard  Schomburgk.  Catalogue  of  the 
Plants  under  Cultivation  in  the  Government 
Botanic  Garden,  Adelaide,  S.  Austr.  —  Ade- 
laide  1871.  8°. 

13* 


100 


—  Report  of  Director  of  Adelaide  Botanic 
Garden  1871.   —  Adelaide  1872.  4°. 

—  The  Culture  of  Tobacco.  A  paper  read 
before  the  Chamber  of  Manufacturers.  — 
Adelaide  1872.  8°. 

—  [Agricultural  Capabilities  of  South 
Australia.]  Supplement  to  the  S.  Austr.  Go- 
vernment Gazette  July  14.  1870.  —  Adelaide. 
4°.     (2   Exemplare). 

Naturwissenschaftlicher  Verein  zu  Magde- 
burg. Abhandlungen,  Heft  3.  —  Magdeburg 
1872.  8°. 

—  Jahresbericht  1.  2.  Nebst  Sitzungs- 
berichten  1871.  —  Magdeburg  1872.  8°. 

Verein  für  Naturkunde  zu  Cassel.  Be- 
richt 16,  17,  18  (1866—1871).  —  Cassel 
1871.  8°. 

Leipziger  polytechnische  Gesellschaft. 
Blätter  für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie. 
Bd.   6,  Nr.  6—9.  —  Leipzig  1872.  8». 

KongeligeDanske  videnskabernes  Selskab. 
Naturvidenskabelige  og  mathematiske  Afhand- 
linger,Deel  1  — 12.  —  Kopenhagen  1824— 46.4°. 

—  Philosophiske  og  historiskeAfhandlinger, 
Deel   1 — 7.  —  Kopenhagen   1823 — 45.   4°. 

—  Skrifter,  naturvidenskabelig  og  mathe- 
matisk  Afdeling,  feinte  Raekke,  Bind  1 ;  3—8; 
9,  Nr.  1—5.  —  Kopenhagen   1849 — 71.     4°. 

Band  9  enthält:    E  schrieb,  t:     Ni  Tavler  til 
Oplysning   of  Hvaldyrenes   Bygniug.     Thomsen 
Thermochemiske  Undersoegelser  5 — 10.    Holding: 
Um  Stroenmingsforholdene  i  almindelige  Ledninger 
og  i  Havet. 

—  Skrifter,  historisk  og  philosophisk  Af- 
deling, lernte  Raekke,  Bind  1 — 3;  4,  Nr.  1  —  6. 
—  Kopenhagen   1852 --71.   4°. 

—  Oversigt  over  Forhandlinger  i  Aaret 
1842  —  1870;  1871,  Nr.  1,  2.  —  Kopenhagen 
1843—71.   8°. 

K.  k.  Wiener  Sternwarte.  Meteorologische 
Beobachtungen  im  Jahre  1867.  Separat-Ab- 
druck  aus  den  Annalen  d.  Wien.  Sternw.  — 
"Wien   1872.  8°. 

R.  Richter.  Untersilurische  Petreiäkten 
aus  Thüringen.  Separat-Abdruck  aus  d.Zeitschr. 
d.  Deutschen  geologis  hen  Gesellschaft  Jahr- 
gang  1872.   —  8°. 

Reale  Istituto  Lombardei  di  Scienze  e 
Lettere.  Memorie,  Cl.  di  Sc.  matem.  e  na- 
turali,  Vol.  12,  Fase.  2,  3,  4.  —  Mailand 
1871/72.  4°. 


Polli:  Sulla  influenza  delle  materie  minerali 
nei  processi  nutritivi  dell'  organismo  umano.  Lom- 
bardini:  Esami  degli  studj  idrologici  fatti  e  da 
farsi  sid  Tevere,  e  cenno  dei  provvedimenti  che 
richiederebbe  la  condizione  delle  sue  adjacenze. 
Verga:  Della  monomania  besteramiante. 

Schiaparelli:  Sulla  relazione  fra  le  comete, 
le  stelle  cadenti  ed  i  meteoriti.  Lombardini: 
Appendice  dalla  Memoria  suli'  idrologia  del  Tevere. 
Sangall i:  Coagulazione  del  sangue  durante  la 
vita,  varia  organizzazione  successiva  di  esso,  varie 
successioni  d'organizzazione  dei  tissuti  morbosi.  — 
Studj  üsio-patologici  sopra  aleuni  casi  di  chirurgia 
e  d'anatomia  pratica.  Porta:  Della  preparazione 
del  labirinto  osseo.  Sangalli:  Altri  iätti  di  tras- 
formazione  del  sangue  coagulato  in  pus  dentro  il 
cuore. 

Crivelli  e  Maggi:  Intorno  agli  organi  es- 
senziali  del'a  riproduzione  delle  anguille,  alle  par- 
ticolaritä  anatomiche  del  loro  apparecchio  escretore 
genito-orinario,  e  alla  forma  del  loro  intestina,  come 
carattere  speeifico.  Porta:  Dei  metodi  operativi 
del  labbro  leporino  congenito  complicato.  Garo- 
vaglio:  De  Lichenibus  endocarpeis  mediae  Euro- 
pae  Commentarius.    Sangalli:  I  mostri  doppj. 

—  Memorie,  Cl.  di  Lett.  e  Sc.  morali  e 
politiche,  Vol.  12,  Fase.  2. —  Mailand  1871.  4». 

—  Rendiconti,  Ser.  2,  Vol.  3,  Fase. 
16-20;  Vol.  4;  Vol.  5,  Fase.  1—7.  — 
Mailand   1870/72.   8°. 

Fondazione  scientifica  Cagnola.  Atti. 
Volume  5,  Parte  2,  3  (1870,  1871).  —  Mai- 
land 1871.  8°.  (Uebersandt  von  R.  Istituto 
Lombardo  di  Sc.  e  Lett.) 

Lombroso:  Studj  cli  ici  ed  esperimentali 
sulla  natura,  causa  e  terapia  della  pellagra.  Or- 
landini:  Mouografia  delle  sostanze  venetiche  ed 
esplosive  che  si  traggono  dal  carbon  fossile. 

Friedrich  Nobbe.  Die  landwirthschaft- 
lichen  Versuchs  -  Stationen ,  1872  (Band  15), 
Nr.   3.   —   Chemnitz   1872.   8". 

Kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften 
in  Wien.  Anzeiger  1872,  Nr.  13  — 16.  — 
Wien   1872.  8°. 

Aeademie  royale  de  medecine  de  Belgiqne. 
Bulletin,  Annee  1  866,  Ser.  2.  Tome  9,  Nr.  6,  7. 
—  Brüssel  1866.  8".  —  Ser.  3,  T.  6,  Nr.  1, 
2,   3,   5.   --  Brüssel   1872.   8°. 

Memoires  couronnes  in -8°.     Tome   1, 
Fase.   4.   —   Brüssel   1871.   8°. 

Anthropologische  Gesellschaft  in  Wien. 
Mittheilungen,  Band  2,  Nr.  2—5.  —  Wien 
1872.  S°. 

X.  k.  geologische  Reichsanstalt  in  Wien. 
Abhandlungen,  Band  5,  Heft  3.  —  Wien 
1871.  4°. 

Laube:  Die  Echinoiden  der  Oesterreichisch- 
Ungarischen  oberen  Tertiaerablageruugen. 


101 


—  Jahrbuch  (1872)  Band  22,  Nr.  1.  — 
Wien  1872.  4°.  Dabei:  Tschermak,  Minera- 
logische Mittheilungen,  Jahrgang  1872,  Heft  1. 
—  Wien  1872.  4°. 

—  Verhandlungen  1872,  Nr.  1—6.  — 
Wien  1872.  4°. 

Königl.  bayerische  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  München,  mathematisch  -pkysika- 
lische  Classe.  Sitzungsberichte,  1871,  Heft  3, 
Titel;  1872,  Heft  1.  —  München  1871/72.  8°. 

Kirn,  preussische  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin.  Monatsbericht,  1872 
März.  —  Berlin  1872.  8°. 

Wenzel  Gruber.  Ueber  einen  neuen  secun- 
dären  Tarsalkuochen  (Calcaneus  secundarius) , 
mit  Bemerkungen  über  den  Tarsus  überhaupt. 
Aus :  Memoires  de  l'Acad.  Imp.  des  Sc.  de 
St.  Petersbourg,  Serie  7,  Tome  17.  —  Peters- 
burg  1871.  4°. 

—  Zergliederung  eines  rechten  Armes  mit 
Duplicität  des  Daumens.  Aus:  Melanges  bio- 
logiques  tires  du  Bulletin  de  l'Acad.  Imp.  des 
Sc.  de  St.  Petersbourg,  Tome  8  (p.  181).  — 
Petersburg   1871.  8°. 

— -  Zergliederung  eines  linken  Armes  mit 
Duplicität  des  Daumens.  Aus  :  Melanges  bio- 
logiques  etc.,   Tome  8  (p.  282).    —  Petersburg 

1871.  8°. 

—  Ueber  einen  vom  Musculus  semitendi- 
nosus  abgegangenen  M.  tensor  fasciae  suralis. 
Aus:  Melanges  biologiques  etc.,  Tome8  (p. 437). 
—   Petersburg   1872.   8°. 

—  Nachträge  zu  den  Varietäten  des  Mus- 
culus palmaris  longus.  Aus :  Melanges  biolo- 
giques  etc.,    Tome  8  {p.   441).   —  Petersburg 

1872.  8°. 

—  Ueber  einen  Musculus  biceps  brachii 
mit  einem  Caput  coracoideum  und  einem  Caput 
humerale  anomalum  statt,  des  mangelnden  Ca- 
put glenoideum.  Aus:  Melanges  biologiques 
etc.,   Tome  8  (p.  451).—  Petersburg  1872.  8°. 

—  Ein  den  mangelnden  Musculus  palmaris 
longus  durch  einen  supernumerären  Bauch  er- 
setzender Musculus  radialis  internus  longus 
bicaudatus  beim  Menschen.  Aus :  Melanges 
biologiques  etc.,  Tome  8  (p.  457).  —  Peters- 
burg  1872.   8°. 

—  Nachträge  zu  den  Varietäten  des  Mus- 
culus radialis  internus  brevis.  Aus :  Melanges 
biologiques  etc.,  Tome  8  (p.  459).  —  Peters- 
burg 1872.  8°. 


—  Nachträge  zu  den  supernumerären 
Handwurzelknochen  des  Menschen.  Aus :  Me- 
langes biologiques  etc.,  Tome  8  (p.  473).  — 
Petersburg   1872.  8°. 

—  Ueber  einen  Musculus  costo-coracoideus 
supernumerarius  beim  Menschen.  Aus  :  Me- 
langes biologiques  etc.,  Tome  8  (p.  499).  — 
Petersburg  1872.  8°. 

Sociäte"  entomologique  deFrance.  Annales, 
Serie  5,  Tome  1.  —  Paris  1871.  8°. 

0.  Finsch.  Description  of  a  new  Species 
of  Penguin.  Separat- Abdruck  aus:  Proceedings 
of  the  Zoological  Society  of  London.    May  12. 

1870.  —  8°. 

—  Monographie  der  Gattung  Certhiola. 
Separat- Abdruck  aus  :  Verhandlungen  d.  k.  k. 
zoologisch  -  botanischen    Gesellschaft    in  Wien. 

1871.  —  8°. 

Otto  TJle.  Aus  der  Natur,  Essays.  Erste 
und  zweite  Reihe.  —  Leipzig   1871.   8°. 

—  Warum  und  Weil.  Physikalischer  Theil. 
Zweite  Auflage.  —  Berlin  1871.  8°. 

—  Die  Chemie   der  Küche.     Zweite  Aufl. 

—  Halle  1872.  8*1. 

—  Die  Natur,  Jahrgang  19  (1870),  Nr. 
33—52,  Titel ;  Jahrgang  20  (1871);  21  (1872) 
Nr.  1—26.  —  Halle  1870/72.  4°. 

Georg  Seidlitz.  Fauna  Baltica.  Die  Käfer 
der    Ostseeprovinzen    Russlands.     Lieferung  2. 

—  Dorpat   1872.   8°. 

Universität  zu  Kiel.  Schriften  aus  dem 
Jahre  1871.     Band  18.  —  Kiel  1872.  4°. 

K.  k.  geographische  Gesellschaft  in  Wien. 
Mittheilungen,  Band  14  (1871).  —  Wien 
1871.   8°. 

Geological  Society  of  London.  The  Quar- 
terly  Journal.  Vol.  28,  Part  2  (Nr.  110).  — 
London   1872.   8°. 

Anthropological  Institute  of  Great  Britain 
and  Ireland.  Journal,  Vol.  1,  Nr.  3.  — 
London   1872.    8°. 

Kongliga  SvenskaVetenskaps- Akademien. 
Handlingar.  Neue  Folge ,  Band  7 ,  Heft  2 ; 
8;   9,  Heft   1.   —   Stockholm   1868/71.   4Ü. 

Cleve:  Ora  nägra  derivator  af  den  Gros'ska 
Piatinabasen  II.  Agardh:  Bklrag  tili  kännedomen 
af  Spetsbergens  Alger,  jemte  Tillägg.  Holm- 
gren:     Sur  l'integration  de  l'equation  differentielle 

(a2  +  b2x  +  c2x*)  A.  +    (ax  +  bxx)  jl. 


102 


+  aO?  =  0.  Edlund:  Bestämning  of  vigts- 
förhallandet  mellan  det  Svenska  skälpundet  och 
den  Franska  kilogrammen.  Stil:  Fabricianska 
Hemipterarter,  efter  de  i  Köpenhanin  och  Kiel  för- 
varade  typexemplaren  I. 

Stäl:  Fabricianska  Hemipterarter,  efter  de  i 
Köpenhanin  och  Kiel  förvarade  typexemplaren  II. 
Linnarsson:  Om  Vestergötlands  Cambriska  och 
Silnriska  aflagringar.  Thalen:  Jodgasens  absorp- 
tionsspectrum.  Heer:  Flora  fossilis  Alaskana. 
Holmgren:  Bidrag  tili  kännedomen  om  Beeren 
Eilands  och  Spetsbergens  Insectfauna.  Lem- 
ström:  Recherches  experimentales  sur  la  marche 
d'intensite  des  courants  iPinduction  voltäique. 
Heer:  Die  miocene  Flora  und  Fauna Spitsbergens. 
Lemstrom:  Magnetiska  Observationer  under 
Svenska  poJarexpeditionen  är  1868.  Norden- 
skiöld:  Meteorstensfallet  vidHessle  den  1  Januari 
1869.  Holmgren:  Om elektriciteten  som  kosmisk 
kraft.  Nordenskiöld:  Meteorologiska iakttagelser. 
anställda  pa  Beeren  Eiland  vintern  1^65 — 1866,  af 
Tobiesen,  och  inom  Norra  Polarhafvet  sommaren 
1868  af  von  Ottler  och  Palander. 


Stäl:  Enumeratio  Hemipterorum  I.  Malm: 
Hvaldjur  i  Sveriges  Museer  är  1869.  Möller: 
Uudersökning  af  Planeten  Pandoras  rörelse.  Ek- 
ln an:  Om  salthalten  i  hafsvattnet  utmed  Bohus- 
länska  kusten.  Heer:  Fossile  Flora  der  Bären 
Insel. 

—  Ofversigt  af  förhandlingar.  Jahrgang 
26;  27  (1869,  1870).  —  Stockholm 
1870/71.  8°. 

—  Meteorologiska  Iakttagelser  i  Sverige. 
Band  9;  10;  11  (1867,  68,  69).  —  Stock- 
holm 1869/71.  4°. 

—  Lefnadsteckningar.  Band  1.  Heft  2.  — 
Stockholm  1870.  8°. 

—  [Mitgliederliste.]  Mai  1870,  Mai 
1871.  —   8°. 

F.  F.  Carlson.  Minnesteckning  öfver  Erik 
Gustaf  Geijer.  Vorgetragen  in  d.  k.  schwed. 
Akad.  d.  Wiss.  —  Stockholm  1870.  8°. 


Die  45.*)  Versammlung  Deutscher 
Naturforscher  und  Aerzte 

tritt  in  diesem  Jahre  zur  Erinnerung  an  die 
dort  vor  50  Jahren  erfolgte  Gründung  der- 
selben zum  zweitenmale  in  Leipzig  zusammen, 
aher  nicht  wie  bisher  immer,  in  der  zweiten 
Hälfte    des  Septembers,    sondern   der  Messver- 


*)  Hätten  alljährlich  Versammlungen  stattge- 
funden, so  würde  dies  die  51.  gewesen  sein.  Aber 
6  mal  musste  dieselbe  ausgesetzt  werden :  1831 
und  1855,  beidesmal  in  Wien,  wegen  der  Cholera, 
und  1848  zu  Regensburg, 

1859  in  Königsberg, 

1866  in  Frankfurt  am  Main  und 

1870  in  Rostock  wegen  politischer  Verhältnisse. 


hältnisse  wegen  bereits  während  der  Tage  vom 
12.  bis  18.  August.  Die  Geschäftsführer,  die 
Herren  Proff.  Thiersch  und  Zirkel,  machen 
in  dem  Einladungsschreiben  darauf  aufmerk- 
sam ,  dass  eine  Anzahl  Eisenbahn  -  Directionen 
Fahrpreisermässigungen  für  die  zur  Versamm- 
lung Reisenden  zugestanden  haben ,  und  dass 
diejenigen,  welche  davon  Gebrauch  zu  machen 
wünschen,  die  als  Legitimation  vorzuzeigenden 
Aufnahmekarten  gegen  portofreie  Einsendung 
von  4  Thlr.  an  die  Allgemeine  Deutsche  Credit- 
Anstalt  [Leipzig,  Brühl  64]  (wobei  anzugeben 
ist,  ob  der  Betreffende  Mitglied  oder  Theil- 
nehmer  sein  wird)  im  Voraus  erbalten 
können. 


103 


Zur  Grundungsgeschichte 
der  Versammlungen  Deutscher  Natur- 
forscher und  Aerzte. 

Man  glaubt  gewöhnlich  und  selbst  Männer, 
welche  der  ersten  Versammlung  beiwohnten, 
z.  B.  C.  G.  Carus  (Lebenserinnerungen  und 
Denkwürdigkeiten  Th.  II.  p.  182)  behaupten 
es,  dass  die  am  18.  Oct.  1822  in  Leipzig  zu- 
sammentretenden Naturforscher  den  ersten 
Versuch  jener  Wanderversammlungen  bildeten, 
welche  später  in  manchen  anderen  Ländern 
und  bei  den  verschiedensten  Fachgenossen  so 
vielen  Beifall  fanden,  dass  sie  geeignet  sind, 
unserem  Zeitalter   das  Gepräge    aufzudrücken. 

Davon  ist  nun  zwar  wahr,  dass  die  Ver- 
sammlungen der  Deutschen  Naturforscher  und 
Aerzte  sehr  bald  einen  solchen  Aufschwung 
nahmen  und  die  Augen  derartig  auf  sich  zo- 
gen, dass  sie  ihre  Vorgänger  verdunkelten  und 
anderen  zum  Vorbilde  dienten  ;  aber  es  ziemt 
sich  zu  bekennen,  dass  sie  einem  auswärts  ge- 
gebenen Beispiele  nachstrebten.   — 

Die  Gründer  selbst  und  unter  ihnen  vor 
allen  Oken,  hatten  kein  Hehl  daraus,  wiesen 
vielmehr  immer  von  neuem  darauf  hin,  dass 
es  die  Schweizer  waren,  deren  am  6.  Oct.  1815 
von  Gosse*)  gegründete  Schweizerische  Natur- 
forschende Gesellschaft**)  zum  Vorbilde  diente. 


)  Henry  Albert  Gosse,  geboren  zu  Genf 
den  25.  Mai  1753^  Chemiker  und  Naturforscher, 
Präsident  der  Societe  de  physique  et  d'histoire  na- 
turelle, sowie  der  Societe  des  naturalistes  zu  Genf, 
versammelte  am  bezeichneten  Tago  eine  Gesellschaft 
von  Naturforschern  aus  3  Cantouen  (Genf,  Waadt 
und  Bern)  zu  einem  gemeinschaftlichen  Mahle  in 
dem  Belvedere  seiner  Einsiedelei  (Eremitage)  zu 
Mornex  aul  dem  Mont  Saleve  bei  Genf  (auf  damals 
Savoyescheni ,  jetzt  Französischem  Boden),  bean- 
tragte dort  seinen  Plan,  der  am  Abend  in  Genf 
zum  Beschluss  erhoben  wurde.  Gosse  erlebte  aber 
die  auf  den  3.  Oct.  1816  in  Bern  verabredete  näch- 
ste Zusammenkunft  nicht  mehr.  Am  26.  Dec.  1815 
traf  ihn  ein  Schlaganfall  und  er  starb  am  1 
Febr.  1816. 

**)  Der  Verein  hiess  ursprünglich  Soci&e'  hel- 
vetique   des  sciences  naturelles,   daan  Allgemeine 


Auch  war  dieser  von  Gosse  gebildete  Verein 
nicht  der  erste  Versuch  zu  einem  solchen  Unter- 
nehmen. Die  Schweizer  hatten  in  ihren  für 
die  einzelnen  Cantone  gebildeten  naturforschen- 
den Lokalvereinen  einen  lebhaften  Impuls  zu 
einer  Vereinigung  für  das  ganze  Land  und  die 
ersten,  aber  zum  Theil  aus  politischen  Gründen 
misslungenen  Versuche  erstrecken  sich  bereits 
in  das  vorige  Jahrhundert  (cf.  J.  Siegfried,  Ge- 
schichte der  Schweizerischen  Naturforschenden 
Gesellschaft  [Zürich  1865,  4°]  p.  2—3). 

Auch  die  Begründung  der  Versammlungen 
Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte  hatte  ihre 
Schwierigkeiten.  Die  Einzelnheiten,  die  für 
die  damalige  Zeit  recht  charakteristisch  er- 
scheinen, sind  weniger  bekannt,  als  sie  ver- 
dienen, vielleicht  auch  deshalb,  weil  die  Vor- 
akten sich  hauptsächlich  auf  den  Umschlägen 
der  Oken'schen  Isis  befinden,  die  vielfach  ver- 
loren gegangen  sein  mögen.  — 

Das  Aufblühen  der  Schweizerischen  Gesell- 
schaft erweckte  den  Wunsch.  Aehnliches  in 
Deutschland  zu  begründen,  fast  zu  gleicher  Zeit 
in  mehreren  Männern. 

Der  treffliche  Bojanus  in  Wilna  befür- 
wortete den  Plan.  Schweigger  forderte  in 
seinem  Journal  für  Chemie  und  Physik  seine 
Leser  dazu  auf.  aber  L.  Oken  führte  ihn 
in's  Leben. 

Auf  dem  Umschlage  des  2.  und  3.  Heftes 
der  Isis  für  das  Jahr  1821  findet  sich  (mit 
leichter  Abweichung)  folgende  Anzeige  : 

„Versammlung  der  Deutschen  Naturforscher 
und  Aerzte. 
Es  wird  nächstens  ein  ernsthafter  Vor- 
schlag zur  Versammlung  der  deutschen  Natur- 
forscher und  Aerzte  (nach  Art  der  Schweizer) 
gemacht.  Die  Versammlung  soll  im  September 
zu  Leipzig  sein.  Wer  daran  Theil  nehmen 
will,    beliebe    seinen   Beitritt   anzuzeigen.     Es 


Schweizerische  Gesellschaft  für  die  gesammten  Natur- 
wissenschaften und  nahm  erst  später  den  obigen 
kürzeren  Namen  an. 


104 


gehört  natürlich  Jeder  dazu,  welcher  im  Stande 
ist,  deutsch  vorzutragen,  in  welchem  Lande  er 
auch  lehen  mag.  Es  versteht  sich  natürlich 
von  selbst,  dass  Niemand  verpflichtet  ist  zu 
kommen.  Man  muss  aber  eine  gewisse  Zahl 
von  Namen  vorläufig  bekannt  machen  können, 
damit  die  Entferntem  sicher  wissen,  dass  sie 
die  Reise  nicht  vergeblich  machen.  Es  müssen 
sich  daher  vor  allen  Diejenigen,  welche  in  der 
Nähe  von  Leipzig  wohnen,  erklären.  Wann 
einige  Dutzend  Namen  eingegangen  sind ,  so 
werden  sie  in  der  Isis  bekannt  gemacht.  Es 
muss  vor  allem  ein  Stock  vorhanden  sein,  da- 
mit sich  die  Uebrigen  anschliessen  können." 

Im  5.  Hefte  der  Isis  für  1821  p.  196  u. 
folg.  erfolgte  nun  nach  der  Berichterstattung 
über  die  Schweizerische  Versammlung  vom 
25 — 28.  Juli  1820  in  Genf  der  angekündigte 
Vorschlag. 

Der  Erfolg  der  Schweizer  Gesellschaft  wird 
als  Ausgangspunkt  genommen,  solche  Ver- 
sammlungen als  der  allgemeine  Wunsch  der 
Deutschen  Naturforscher  hingestellt,  die  etwa 
wegen  der  politischen  Gefährlichkeit  des  Unter- 
nehmens gehegte  Besorgniss  als  grundlos  nach 
gewiesen  und  in  8  Punkten  ein  Schema  des 
Planes  für  die  Stägige  Versammlung  im  Sept. 
1821  in  Leipzig  gegeben.  Es  wird  schliess- 
lich die  Versicherung  wiederholt,  dass  die 
Naturforscher,  die  ihr  Kommen  zusicherten, 
und  Zeit  und  Ort  genauer  in  der  Isis  bekannt 
gemacht  werden  sollten. 

Aber  noch  war  das  Heft  nicht  versandt, 
so  wurden  auch  abrathende  Stimmen  laut. 
Der  verdiente  Goldfuss  in  Bonn  entwickelte 
in  einem  längeren,  für  die  Verhältnisse  jener 
Zeit  sehr  lesenswerthen  Schreiben  seine  zahl- 
reichen Bedenken  gegen  das  Unternehmen  und 
schloss  mit  einem  wesentlich  abweichenden 
Vorschlage.  — 

Oken  rückte  den  Artikel  von  Goldfuss  un- 
mittelbar nach  seiner  Aufforderung  in  die  Isis 
(1.  c.  p.  198 — 202)  und  fügte  dann  hinzu  : 


„In  diesem  Aufsatze  siehst  Du  geschildert 
den  Deutschen  vorn  und  den  Deutschen  hinten, 
den  Deutschen  oben  und  den  Deutschen  unten. 
Bedenklichkeiten  macht  der  Beutel,  Bedenk- 
lichkeiten die  Reise,  Bedenklichkeiten  die  Ge- 
sichter, Bedenklichkeiten  die  Quartiere,  Bedenk- 
lichkeiten das  Wissen,  Bedenklichkeiten  der 
Saal ,  Bedenklichkeiten  der  Nutzen ,  endlich 
Bedenklichkeiten  gar  die  Regierungen !  zuletzt 
werden  zum  Tröste  Partitiv  -  Versammlungen 
vorgeschlagen !  Will  der  Deutsche  sich  zur 
Barbarei  verdammen,  nun  so  sei  er  Barbar 
und  bleibe  er  Barbar  in  alle  Ewigkeit !  Der 
Freund  der  Wissenschaft  muss  sich  dann  an 
cultivirte  Völker  halten,  welche  ihre  Privat- 
rücksichten und  Originaleitelkeiten  aufzuopfern 
wissen,  um  vereint  die  Wissenschaften  vorwärts 
zu  bringen. 

Es  bleibt  demnach  dabei ;  sobald  sich  etwa 
zwei  Dutzend  gemeldet  haben,  werden  sie  in 
der  Isis  abgedruckt." 

Es  erfolgte  nunmehr  auf  dem  Umschlage 
des  6.  Heftes  der  Isis  für  1821  nachstehende 
Anzeige  : 

„Zur  Versammlung 
der  Deutschen  Naturforscher  und  Aerzte, 

welche  um  die  Mitte  des  Septembers  dieses 
Jahres  zu  Leipzig  Statt  haben  wird,  haben 
sich  gemeldet : 

1.  Bojanus,   Prof.  zu   Wilna  (für   1822). 

2.  Nees  v.  Esenbeck,  Prof.  zu  Bonn. 

3.  Kieser,  Prof.  zu  Jena. 

4.  Wilbrand,   Prof.  zu  Giessen. 

5.  Reichenbach,  Prof.  zu  Dresden. 

6.  Kaspar  Graf  von  Sternberg. 

7.  Carus,  Prof.  zu  Dresden. 

8.  Ficinus,  Prof.  daselbst. 

9.  v.  Froriep,  Medicinalrath  zu  Weimar. 

10.  Pierer,  Hofr.  zu  Altenburg. 

11.  Wenderoth,   Prof.   zu  Marburg. 

12.  Breithaupt,  Edelstein-Inspector  zu  Freiberg. 

13.  Göden,  Arzt  zu  Friedlaud  in  Mecklenburg. 


105 


Die  Zusammenkunft  kann  also  als  ent- 
schieden betrachtet  werden.  Es  müssen  dem- 
nach diejenigen,  welche  daran  Theil  nehmen 
wollen ,  sich  sobald  als  möglich  melden  (was 
ihnen  jedoch  keine  Verbindlichkeit  zu  kom- 
men, auflegt),  damit  die  Vorkehrungen  wegen 
des  Saales  u.  s.  w.  getroffen  werden  können. 
Jeder  wird  begreifen,  dass,  wenn  man  nicht 
einigermassen  die  Zahl  der  Kommenden  kennt, 
man  nicht  im  Stande  ist,  die  gehörigen  An- 
ordnungen zu  machen.  Man  muss  diese  Ver- 
sammlung als  eine  Akademie  der  Wissenschaften 
betrachten,  welche  jährlich  nur  einmal  eine 
Sitzung  hält,  in  der  jeder  das  Beste  von  dem 
mittheilt ,  was  er  indessen  entdeckt  hat.  Die 
genaue  Zeit,  wann  die  erste  Versammlung  isti 
wird  zu  rechter  Zeit  angezeigt  werden.  — 
Hauptvorschläge  werden  sein  :  1)  Gemeinschaft- 
liche Herausgabe  der  Arbeiten  aller  natur- 
forschenden Gesellschaften ;  2)  Zusammenwirken 
bei  einer  Herausgabe  eines  naturhist.  Wörter- 
buches ;  3)  desgleichen  bei  dem  schon  erschei- 
nenden medicinischen." 

Es  schien  demnach  die  erste  Versammlung 
der  Deutschen  Naturforscher  und  Aerzte  für 
den  18.  Sept.  1821  eine  ausgemachte  Sache. 
Allein  sie  zerschlug  sich  doch  wieder.  Es 
mag  sein,  dass  mehrere,  die  zu  kommen  zu- 
gesagt hatten,  wie  z.  B.  Bojanus,  erst  zum 
Herbste  1822  sich  frei  machen  konnten.  Die 
Hauptsache  blieb  wohl,  dass  L.  Oken  selbst 
sich  veranlasst  sah,  statt  nach  Leipzig  nach 
Paris  zu  reisen  und  man  Bedenken  trug,  ohne 
ihn  die  erste  Versammlung  abzuhalten. 

Der  Umschlag  des  7.  und  8.  Heftes  der 
Isis  für  1821   enthält  folgende  Anzeige: 

„Versammlung  der  Deutschen  Naturforscher 
und  Aerzte  in  Leipzig. 

Es  kann  nun  hierüber  _  Folgendes  bekannt 
gemacht  werden : 

1)  die  erste  Versammlung  hat  im   Septem- 
ber des  folgenden  Jahres  statt. 
Leop.  VII. 


2)  zwei  Naturforscher  zu  Leipzig  haben 
die  Besorgung  aller  Einrichtungen  übernommen. 
Einer  sorgt  für  den  Saal,  die  Sitze  u.  s.  w. 
Er  lässt  den  Geschäftsführer  der  Versammlung 
wählen.  Dieser  ordnet  sodann  die  Geschäfte, 
sammelt  für  alles  Nöthige  die  Stimmen,  be- 
stimmt die  Folge  der  Vorträge,  Versuche  u.  s.  w. 

3)  der  andere  trifft  Anstalten ,  dass  die- 
jenigen Gelehrten,  welche  Privatwohnungen 
vorziehen ,  dergleichen  leicht  auf  8  Tage  zur 
Miethe  bekommen  können.  Es  müssen  sich 
deshalb  alle,  die  zu  kommen  gesonnen  sind, 
melden,  damit  solche  Gefälligkeit  nicht  un- 
nöthiger  Weise  beschäftiget  werde.  Das  Mel- 
den kann  nach  Bequemlichkeit  bei  Prof. 
Schwägrichen  in  Leipzig  oder  bei  der  Re- 
daction  der  Isis  geschehen. 

4)  die  zu  Leipzig  bestehende  naturfor- 
schende Gesellschaft  hat  sich  auf  das  freund- 
lichste erboten,  zur  Erreichung  der  Zwecke 
der  grossen  Versammlung  auf  alle  Art  mit- 
zuwirken. 

5)  Wh-  sind  in  den  Stand  gesetzt  anzeigen 
zu  können,  dass  die  Stadtbehörden  zu  Leipzig 
der  Versammlung  alle  Bereitwilligkeit  werden 
angedeihen  lassen. 

6)  Um  allen  Aufwand  zu  vermeiden ,  wer- 
den keine  Gastereien  gehalten.  Man  wird  aber 
Abends  an  irgend  einem  öffentlichen  Orte  zu- 
sammen kommen,  wo  jeder  nach  Belieben  sein 
eigener  Gast  ist. 

7)  Der  Hauptzweck  der  Versammlung  ist : 
sich  zu  sehen,  sich  kennen  und  schätzen  zu 
lernen,  damit  einerseits  ein  freundliches  Ver- 
hältniss  unter  den  Gelehrten  hergestellt  und 
eine  billigere  wechselseitige  Beurtheilung  be- 
wirkt werde ;  und  damit  andererseits  gemein- 
schaftliche Arbeiten  verabredet  werden,  welche 
als  Zeugen  dessen,  was  jetzt  das  Deutsche 
Volk  hervorzubringen  vermag,  betrachtet  wer- 
den können.  Dergleichen  sind  gemeinschaft- 
liche Herausgabe  der  Abhandlungen  der  vielen 
physicalischen,  naturforschenden  und  ärztlichen 
Gesellschaften,    welche    einzeln    keine  Verleger 

14 


106 


und  Abnehmer  finden,  ein  Wörterbuch  der 
Mathematik,  der  Physik  und  Chemie,  der 
Naturgeschichte  und  der  Medicin.  eine  Ency- 
clopädie  der  physicalischen  Wissenschaften ; 
ferner  Tausch-  und  Kauf- Verkehr  mit  Mine- 
ralien, Pflanzen,   Thieren,   Skeletten  u.  s.  w. 

8)  Ein  Nebenzweck  ist,  den  Gelehrten, 
welche  eine  Entdeckung  gemacht,  welche 
grosse  Werke  angelegt  haben,  Gelegenheit  zu 
geben,  dieses  durch  mündliche  Vortrüge  schnell 
und  deutlich  bekannt  zu  machen ,  ihren  Ideen 
allseitigen  Eingang  zu  verschaffen,  ihre  Priori- 
tät zu  sichern,  ihren  Arbeiten  ein  gutes  Vor- 
urtheil  und  dadurch  Verleger  und  Abnehmer 
zu  gewinnen. 

9)  Damit  jeder  die  Reise  am  vorteil- 
haftesten einrichten  könne,  wird  hier  die  An- 
kunft der  fahrenden  Posten  in  Leipzig  an- 
gezeigt : 

a)  Von  Berlin,  Dienstags  und  Freitags  früh. 

b)  -     Braunschweig,  Mondtags  und  Freitags 

Morgens. 

c)  -     Breslau ,      Sonntags    und     Donnerstags 

Abends. 

d)  -     Cassel,       Mondtags    und     Donnerstags 

Vormittags. 

e)  -     Coburg,      Dienstags     und    Sonnabends 

Nachts. 

f)  -     Crossen,     Frankfurt,      Mondtags     und 

Donnerstags  früh. 

g)  -     Frankfurt    am    Main,     Dienstags     und 

Freitags  früh, 
h)     -     Magdeburg,  Dienstags  und  Sonnabends 

Nachts, 
i)      -     Nürnberg,  Sonntags  und  Mittwochs  früh. 
k)     -     Prag    über    Dresden,     Mondtags    und 

Freitags    Nachmittag ,     Mittwochs 

und  Sonnabends  Vormittag. 
Da   nun   alle  Postwägen  Sonntags,    Mond- 
tags   und    Dienstags    ankommen :     so  .ist    ein 
Mittwoch  der  gelegenste  Tag   zur  ersten  Ver- 
sammlung. 

10)  Sobald  man  ankommt,  meldet  man 
sich  bei  dem  Ornithologen  Heinr.  Ploss  (Grim- 


maische Gasse  Nr.  593),  um  Auskunft  über 
Wohnung,  Versammlungsort  und  -zeit  zu  er- 
halten." 

Diese  Verschiebung  führte  indess  zu  un- 
vorhergesehenen Unannehmlichkeiten.  Es  war 
wohl  nicht  genügend  darauf  hingewiesen,  dass 
die  Versammlung  für  1821  ausfalle  und  auf 
1822  verschoben  sei;  wenigstens  hatten  einige 
Naturforscher  dies  missverstanden. 

Die  allgemeine  Augsburger  Zeitung  vom 
13.  Oct.   1821    brachte    folgende    Mittheilung: 

„Einige    Worte    zur  Warnung-    über    Herrn 

Dr.  Oken's   Versammlung'  der  Naturforscher 

und  Aerzte  Deutschlands  zu  Leipzig*). 

Bekanntlich  katte  Herr  Dr.  Oken,  vor- 
maliger Professor  zu  Jena,  in  der  Isis  1821 
den  Einfall,  Naturforscher  und  Aerzte  Deutsch- 
lands zu  einer  allgemeinen  Versammlung  nach 
Leipzig  zu  laden,  kündigte  im  Juliushefte  dieses 
Jahres  auf  dem  Umschlage  die  Mitte  Septem- 
bers als  Termin  an,  bis  welchem  man  sich 
längstens  zu  Leipzig  einfinden  raüsste,  und 
versicherte  der  ganzen  Deutschen  Welt  die 
Ankunft  der  H.  H.  Bojanus.  Froriep,  Goeden, 
Goldfuss,  Nees  v.  Esenbeck,  Reichenbach, 
Grafen  v.  Sternberg,  Wenderoth,  Wilbrand 
und  mehrerer  anderer  würdiger  und  verdienter 
Männer  um  diese  Zeit  zu  Leipzig.  Um  diese 
Männer,  zugleich  mit  den  berühmten  Natur- 
forschern und  Aerzten  Leipzigs  und  des  be- 
nachbarten Halle  kennen  zu  lernen,  verliessen 
wir  wenige  Tage  nach  dem  Empfang  des  Julius- 
heftes unsre  Wohnorte,  Tag  und  Nacht  mit 
Extrapost  forteilend,  um  ja,  wie  es  im  Julius- 
hefte der  Isis  bestimmt  wurde ,  bis  Mitte 
Septembers     sicher     in     Leipzig     einzutreffen. 


*)  Einsender  hält  es  für  Pflicht,  diese  freund- 
schaftliche Mittheilung  in  der  Allgemeinen  Zeitung 
zur  Kenntuiss  des  deutschen  Publikums  zu  bringen, 
da  auch  ihm  angesehene  Gelehrte  bekannt  geworden 
sind,  welche  Hr.  üken  von  der  Isar,  vom  Lech  und 
vom  Inn  nach  Leipzig  zu  reisen  unnöthiger  Weise 
veranlasst  hat. 


107 


Wir  kamen  am  12.  und  17.  September  da- 
selbt  an,  fragten  um  die  Versammlung  der 
Naturforscher  und  Aerzte  Deutschlands,  und 
erhielten  zur  Auskunft  die  Antwort :  dass 
Herr  Dr.  Oken  statt  nach  Leipzig  nach  Paris 
gereist  wäre  und  die  Versammlung  bis  auf 
den  September  des  nächsten  Jahres  verschoben 
habe.  Wir  glaubten,  dass  unsere  Freunde, 
bei  welchen  wir  uns  erkundigten,  uns  zum 
Besten  haben  wollten,  sahen  aber  gar  bald 
zu  unserm  Erstaunen,  dass  aus  dem  Spasse 
Ernst  wurde,  indem  man  uns  das  Augustshelt 
der  Isis  vorhielt,  in  welchem  Hr.  Oken  auf 
dem  Umschlag  verkündet: 

„die  erste  Versammlung-  hat  im  Sep- 
tember des  folgenden  Jahres  statt." 

Sie  sehen  also,  dass  Hr.  Oken  nicht  be- 
dachte, dass,  wenn  er  in  dem  Juliushefte  seiner 
Isis  die  Leute  einladet,  bis  Mitte  Septembers 
zu  Leipzig  sich  zu  der  Versammlung  der  Natur- 
historiker einzufinden,  diese  Leute,  wenn  sie 
100  und  mehr  Meilen  von  Leipzig  entfernt 
wohnen ,  sich  bereits  vor  der  Ankunft  des 
Augustheftes,  in  welchem  er  seine  Einladung 
zurücknimmt,  auf  die  Reisse  machen  mussten, 
und  dass  er  durch  sein  Benehmen  viele  recht- 
schaffene Männer  um  schweres  Geld,  und  (was 
noch  mehr  ist)  um  ihre  kostbare  Zeit  ge- 
bracht hat !  " 

Oken  hielt  es  für  zweckmässig,  diese  War- 
nung in  die  Isis  aufzunehmen.  Auf  dem  Um- 
schlage des  12.  Heftes  für  1821  liess  er  sie 
abdrucken  und  fügte  Folgendes  hinzu: 

„Wir  bedauern,  dass  diese  Gelehrte  ver- 
gebens nach  Leipzig  gereiset  sind,  müssen  aber 
erklären,  dass  die  wirkliche  Versammlung  im 
September  1821  nie  in  der  Isis  festgesetzt 
worden.  Heft  VI  (also  Juny)  ist  ausdrücklich 
gesagt :  M  Die  genaue  Zeit ,  wann  die  erste 
Versammlung  ist,  wird  zu  rechter  Zeit  ange- 
zeigt werden."  Im  Heft  VH  (also  July  nicht 
August)  wurde  schon  angezeigt,  dass  die  Ver- 
sammlung erst   1822    Statt  finden  könne.     Es 


hat  sich  mithin  Niemand ,  am  wenigesien  wer 
sich  nicht  gemeldet  hat,  über  den  Aufschub 
zu  beschweren,  der  aus  hinlänglichen  Gründen 
für  rathsäm  gehalten  wurde. 

Es  wird  ibei  dieser  Gelegenheit  aufs  Neue 
wiederholt,  dass  jeder  der  im  nächsten  Jahre 
kommen  will .  sich  melden  müsse ,  weil  dieses 
der  Vorkehrungen  wegen  unumgärglich  nöthig 
ist.  Das  Melden  kann  bei  Schwägrichen  in 
Leipzig  oder  bei  der  Redaction  der  Isis  ge- 
schehen. Ist  einmal  die  Versammlung  ent- 
schieden, so  wird  der  Tag  der  Eröffnung  nicht, 
blos  in  der  Isis,  sondern  auch  in  den  Zeitungen 
bekannt  gemacht."  — 

Im  folgenden  Jahre  1822  nahm  nun  die 
Sache  einen  geregelteren  Gang.  Auf  dem  Um- 
schlage des  5.  Heftes  der  Isis  wurde  folgende 
Anzeige  veröffentlicht : 

„Versammlung  der  Deutschen  Naturforscher 
und  Aerzte  zu  Leipzig. 
Die  im  vorigen  Jahre  angekündigte  und 
vorbereitete  Versammlung  der  deutschen  Natur- 
forscher und  Aerzte  in  Leipzig  hat  nun  um 
die  Mitte  des  nächsten  Septembers  wirklich 
statt.  Mehrere  Naturforscher  und  Aerzte  haben 
sich  dazu  gemeldet ;  auch  werden  mehrere  na- 
turforschende Gesellschaften  ihre  Sekretaire 
schicken,  um  eine  gemeinschaftliche  Heraus- 
gabe ihrer  Schriften  zu  bereden  und  zu  be- 
wirken. Wer  eine  Privatwohnung  auf  die 
8  Tage  zu  beziehen  wünscht,  behebe  dieses 
dem  Herrn  Professor  Schwägrichen  noch  vor 
Ende  Augusts  anzuzeigen.  Sobald  man  über 
den  Tag  der  ersten  Zusammenkunft  einig  sein 
wird,  wird  derselbe  in  der  Isis  und  auch  in 
den  Zeitungen  bekannt  gemacht  werden." 

Auf  dem  des  6.  und  7.  Heftes  erfolgte 
folgende  weitere  Anzeige  : 

„Die  erste  Versammlung  der  Deutschen  Natur- 
forscher und  Aerzte  zu  Leipzig 

hat  am  achtzehnten  September  des  laufenden 
Jahres  statt.    Wer  eine  Privatwohnung  zu  be- 

14* 


108 


ziehen  wünscht,  beliebe  sich  deshalb  noch  vor 
Ende  Augusts  an  Professor  Schwägrieben  zu 
wenden. 

Die  Zeitungen  werden  ersucht,  die  Anzeige 
gefälligst  aufzunehmen,  und  einige  Male  zu 
wiederholen." 

Endlich  auf  dem  Umschlage  des  8.  Heftes 
wird  die  Einladung  für  1821  (cf.  oben  p.  105) 
fast  wörtlich  wiederholt,  nur  ist  der  18.  Sep- 
tember bestimmt  als  Eröffnungstag  genannt 
und  die  Postnachrichten  sind  weggelassen. 

Indessen  hatte,  wie  es  scheint,  das  Aus- 
fallen der  Versammlung  im  Jahre  1821  die 
Zuversicht  auf  ihr  Zustandekommen  im  Jahre 
1822  sehr  geschwächt.  Selbst  in  Leipzig 
zweifelte  man  daran.  Carus  erzählt,  dass  er 
bei  seiner  Ankunft  in  Leipzig  wenig  Glauben 
an  irgend  einen  Erfolg  des  Unternehmens,  und 
kaum  einige  Vorkehrungen,  um  der  Versamm- 
lung doch  wenigstens  ein  Lokal  anzuweisen, 
gefunden  habe. 

Noch  bestimmter  geht  dies  aus  einem  von 
Prof.  Reclam  (Kosmos  Nr.  9  1857  p.  130) 
aufgefundenen  Inserate  der  Leipziger  natur- 
forschenden Gesellschaft  in  Nr.  253  des  Allgem. 
Anzeigers  der  Deutschen  vom  17.  September 
1822  (dem  Tage  vor  der  Eröffnung  der  Ver- 
sammlung) hervor.  Oken  hatte,  wie  oben  er- 
wähnt, die  Einladung  vom  Jahre  1821  auf 
dem  Umschlage  des  8.  Heftes  der  Isis  für  1822 
fast  wörtlich  wiederholt  und  darunter  auch 
sub  4  den  jene  Gesellschaft  betreffenden  Passus. 
- —  Die  Gesellschaft  erklärt  nun :  dass  jene 
Worte  ohne  ihr  Mitwissen  wiederholt  worden 
seien  —  ungeachtet  dessen  werde  aber  die 
Gesellschaft  zufolge  der  freundschaftlichen  Ge- 
sinnungen,  welche  Männer  der  Wissenschaft 
und  die  Naturforscher  insbesondere  verbinden, 
es  sich  zur  angenehmsten  Pflicht  machen,  die 
Zwecke  der  Versammlung,  sobald  dieselbe  in 
das  Reich  der  Wirklichkeit  trete ,  zu  unter- 
stützen und  zu  befördern. 

Ueber  die  Besucher  und  den  Verlauf  dieser 
ersten  Versammlung  haben   wir   nur   sehr   un- 


vollständige Kunde.  Weder  Oken  noch  Froriep, 
die  doch  beide  dort  waren,  haben  in  ihren 
Zeitschriften,  der  Isis  und  den  Notizen  f.  N. 
u.  H.  einen  Bericht  darüber  gegeben.  Einige 
private  Mittheilungen  und  namentlich  die  dan- 
kenswerthen  Beiträge,  welche  Herr  Professor 
Reclam  in  Leipzig  gesammelt  und  in  seiner 
Zeischrift  Kosmos  (1.  c.)  veröffentlicht  hat, 
bilden  die  in  Einzelnheiten  nicht  ganz  überein- 
stimmenden Hauptquellen.  So  sind  z.  B.  die 
Angaben  über  den  Ort,  wo  die  Versammlungen 
gehalten  wurden,  abweichend.  Carus  versetzt 
sie  in  ein  kleines  Auditorium,  während  Reclam 
das  Comptoir  des  Bankier  Löhr  in  der  Grim- 
maischen Strasse  als  Sitzungslokal  augiebt. 
Die  geselligen  Zusammenkünfte  fanden  in  Ru- 
dolph's  Garten  statt.  Es  soll  zwar  ein  Proto- 
koll geführt,  und  dieses  in  das  Protokollbuch 
der  Leipziger  naturforschenden  Gesellschaft, 
niedergeschrieben  sein.  Trotz  der  sorgsamsten 
Tage  lang  fortgesetzten  Nachforschung  hat 
sich  jedoch  dieses  Protokollbuch  nicht  auf- 
finden lassen*). 

Als  Mitglieder  der  Versammlung  sollen  bei 
der  Eröffnung  1 1  Naturforscher  und  Aerzte 
zugegen  gewesen  sein**),  denen  sich  später 
noch  9  anschlössen***),  so  dass  die  volle  Zahl 


*)  Diese  Angabe  erscheint  nicht  eben  wahr- 
scheinlich, wenn  man  das  Verhalten  jener  Gesell- 
schaft am  17.  und  die  weitere  Angabe  berücksich- 
tigt, dass  der  Secretair  derselben  (HerrPlossV)  bei 
der  ersten  Sitzung  nicht  anwesend  war.  Er  hatte 
sich  schriftlich  als  durch  dringende  Familienange- 
legenheiten abgehalten  entschuldigt.  Zu  ihrer  grossen 
Erheiterung  erfuhren  jedoch  die  Anwesenden,  dass 
diese  angeblichen  ,. Familienangelegenheiten"  im 
Ausstopfen  eines  Brüllaffen  bestanden,  um  welchen 
er  seine  Sammlung  vermehrt  zu  sehen  wünschte, 
bevor  er  sie  den  Gästen  zeigte. 

**)  Becker  (Leipzig),  Professor  Carus  (Dres- 
den), Geh.  Rath  Forme y  (Berlin).  Oberlieutenant 
Hey  den  (Frankfurt  a/M.),  Professor  Kunze 
(Leipzig),  Dr.  Martini  (Leipzig),  Hofrath  Oken 
(Jena),  Professor  Reichenbach  (Dresden),  Hof- 
rath Schulz  (Berlin),  Professor  Schwägrichen 
(Leipzig),  Dr.  Thieuemann  (Leipzig). 

***)  Professor  Gilbert  (Leipzig),  Obermedi- 
cinalrath  v.  Froriep  (Weimar),  Musikalienhändler 
Fr.  Hofmeister  (Leipzig).    Kaufmann  H.  Ploss 


109 


20  betrug,  eine  Zahl,  die  auch  in  der  Eröff- 
nungsrede der  25.  Versammlung  im  Jahre  1847 
zu  Aachen,  die  als  das  erste  Jubelfest  be- 
trachtet wurde,  angeführt  wird.  Doch  erzählt 
man  auch  von  einigen  (einem  Prager  und  eini- 
gen preussischen)  Gelehrten,  die  den  Sitzungen 
incognito  beigewohnt  hätten,  weil  sie  die  Be- 
fürchtung hegten,  dass  die  Versammlung  und 
deren  Mitglieder  „missliebig"  sein  könnten. 
Oken  eröffnete  die  Versammlung  durch  einige 
kräftige  und  entschiedene  Worte,  er  hob  her- 
vor (und  der  Erfolg  hat  seine  Voraussicht 
bestätigt) ,  dass  die  Vermittlung  persönlicher 
Bekanntschaften  hoffentlich  in  der  kritischen 
Literatur  einen  milderen  Ton  statt  der  üb- 
lichen persönlichen  Gehässigkeit  herbeiführen 
werde  ;  denn  er  halte  es  für  unmöglich ,  dass 
Männer,  welche  sich  Auge  in  Aug'  gesehen, 
und  an  gemeinsamer  Thätigkeit  sich  erfreut 
hätten ,  jemals  wieder  schriftlich  auf  einander 
feindselig  losschlagen,  und  die  deutsche  Lite- 
ratur in  Misskredit  bringen  könnten.  Ferner 
wurde  die  schon  in  den  Einladungen  in  Aus- 
sicht genommene  gemeinschaftliche  Herausgabe 
der  verschiedenen  deutschen  Gesellschafts- 
schriften durch  Vermittelung  der  Leopoldini- 
schen  Akademie,  und  der  Plan  der  Abfassung 
naturwissenschaftlicher  und  medicinischer  Wör- 
terbücher berathen ,  ohne  jedoch  zu  wichtigen 
Erfolgen  zu  führen  :  auch  einige  der  gehaltenen 
Vorträge  sind  bekannt  geworden. 

Wichtiger  ist,  dass  der  Versammlung  die 
zusammen  verlebten  4  Tage  so  genuss-  und 
lehrreich  erschienen,  dass  die  Fortführung 
beschlossen,  Halle  zum  nächsten  Orte  der  Zu- 
sammenkunft, und  die  Professoren  Sprengel 
und  Schweigger  zu  Geschäftsführern  erwählt 
wurden ,  und  vor  Allem ,  dass  die  Statuten 
dort  angenommen  wurden,  an  denen  man  nach 
25jährigem  Bestehen  auf  der  Versammlung  zu 


Aachen  noch  nichts  zu  ändern  fand,  und  die 
(mit  Ausnahme  eines  kleinen  im  vorigen  Jahre 
in  Rostock  beschlossenen  Zusatzes)  noch  jetzt 
unverändert  gelten. 

Damit  war  das  Unternehmen,  dem  eine  so 
grosse  Zukunft  bevorstand,   sichergestellt. 

Hoffentlich  wird  es  den  ausgezeichneten 
Leitern  des  bevorstehenden  Jubelfestes  gelingen. 
am  Orte  der  ersten  Versammlung  noch  weitere 
Quellen  zu  ermitteln,  die  über  die  damaligen 
Vorgänge  genaueren  Aufschluss  geben,  deren 
Andenken  die  Zeit  eines  halben  Jahrhunderts 
zwar  verdunkelt,  aber  um  so  interessanter  ge- 
macht hat. 


(Leipzig),  Professor  Puche|lt  (Leipzig),  Dr.  Pur- 
kinje (Breslau),  Professor  Pressl  (Prag),  Ober- 
medicinalrath  Blumenbach  (Göttingen)  und 
Maier,  Deputirter  der  osterländischen  Gesellschaft. 


Washingtoner 
Meteorologische  Berichte. 

Das  War  -  Departement  der  Vereinigten 
Staaten  zu  Washington  übersandte  der  Akade- 
mie eine  Probe  der  von  ihm  herausgegebenen 
täglichen  meteorologischen  Berichte,  die  aus 
den  gleichzeitigen  Beobachtungen  von  70  ver- 
schiedenen, das  ganze  Gebiet  der  Vereinigten 
Staaten  überziehenden  Orten  zusammengestellt, 
und  dreimal  täglich  (Beobachtungszeit  7.  35 
a.  m.,  4.35  p.m.  und  11.35  p.m.)  veröffent- 
licht werden.  Die  Angaben  beziehen  sich  auf: 
Stand  des  Barometers,  dessen  Aenderung  seit 
8  Stunden,  Thermometerstand,  dessen  Aenderung 
seit  24  Stunden,  relative  Feuchtigkeit  (in  Pro- 
centen) ,  Richtung  des  Windes ,  dessen  Ge- 
schwindigkeit (nach  Meilen  pro  Stunde),  Druck 
(nach  Pfund  auf  den  Quadratfuss ) ,  dessen 
Stärke  nach  Beaufort's  Skala,  Betrag  der 
oberen  Wolkenmassen,  deren  Richtung,  Betrag 
der  unteren  Wolkenmassen,  Regenmenge  in 
den  letzten  8  Stunden,  Aenderung  der  Flüsse 
in  den  letzten  24  Stunden,  Beschaffenheit  des 
Wetters. 

Jedes  einzelne  Bulletin  bringt  als  Beigabe 
eine  Karte,   auf  welcher  die  wichtigsten  meteo- 


110 


rologischen  Momente  graphisch  dargestellt  sind, 
und  die  eine  treffliche  und  schnelle  Uebersicht 
über  den  jedesmaligen  Zustand  der  Atmosphäre 
jenes  Erdstrichs  gewährt.  Ausserdem  trägt 
jede  Karte  noch  eine  Synopsis  über  die  Wit- 
terungsverhältnisse der  letzten  24  Stunden  und 
eine  Aufstellung  der  „Probabilities",  des  wahr- 
scheinlichen Wetters  der  nächsten  Zeit. 

Die  Ueberschrift  der  Berichte  lautet :  Daily 
Bulletin.  War  Departement,  Signal  Service 
U.  S.  Army.  Division  of  telegrams  and  reports 
for  the  benefit  of  commerce.  Meteorologie»] 
Record,  Washington  (Datum).  Der  Druck 
(Autographie)  geschieht  mittelst  eines  eigenen 
Verfahrens ,  „  L.  H.  Rogers  &  Co.  Manifold 
Bulletin  Process",  das  am  12.  Juli  1870  ein 
Patent  erhielt.  — 

Das  War  Department  erbietet  sich,  seine 
Berichte  den  Zeitungen  unentgeltlich  zu  liefern, 
welche  dieselben  zum  V  ortheile  ihrer  Leser  zu 
veröffentlichen  wünschen.  — 


G.  Balsamo  Crivelli  und  L.  Maggi 

über    die    Fortpflanzungsorgane    der 

Aale. 

Die  Herren  Professoren  Crivelli  und 
Maggi  zu  Pavia  haben  (Memorie  del  reale 
istituto  Lombardo ,  cl.  di.  sc.  mat.  e  nat., 
Vol.  XII.  4,  p.  229,  Sitz,  vom  11.  Jan.  1872) 
Studien  über  die  Fortpflanzungsorgane  der 
Aale  (Intorno  agli  organi  essenziali  della  ripro- 
duzione  delle  anguille,  alle  particolaritä  anato- 
miche  del  loro  apparecchio  escretore  genito- 
orinario  etc.)  veröffentlicht,  die  unsere  noch 
immer  unvollständige  Kunde  über  die  Zeugung 
eines  unserer  gewöhnlichsten  Fischarten  zu  er- 
gänzen geeignet  sind.  Bisher  kannten  wir  nur 
die  weiblichen  Geschlechtsorgane  des  Aales ; 
männliche  Geschlechtstheile  und  männliche 
Aale  waren  unbekannt.    — 


Die  Verfasser  glauben  nun  den  von  Spal- 
lanzani  und  Nilsson  beim  Aaale  vermutheten 
und  seit  Dufosse's  Untersuchungen  bei  Ser- 
ranusarten  allgemein  angenommenen  normalen 
Hermaphroditismus  auch  beim  Aale  nachweisen 
zu  können.    — 

Die  bekannten  beiden  manschettenartigen 
Organe  längs  der  dorsalen  Wand  der  Bauch- 
höhle, von  Mondini  und  0.  F.  Müller  be- 
reits als  Ovarien  bezeichnet  und  später  von 
Rathke  und  Anderen  genauer  untersucht, 
werden  auch  von  Crivelli  und  Maggi  in 
diesem  Sinne  gedeutet.  Die  Eier  finden  sich 
darin  zu  allen  Jahreszeiten ,  jedoch  in  ver- 
schiedener Grösse  je  nach  den  Monaten  (bis 
zu  einem  Durchmesser  von  -^  Linie  im  Mai 
und  Juni  nach  Rathke) ,  sind  in  unentwickel- 
terem Zustande  durchsichtiger  und  lassen  dann 
leicht  das  Keimbläschen  erkennen,  im  ent- 
wickelteren opaker. 

Die  männlichen  keimbereitenden  Organe 
waren  dagegen  bisher  völlig  unbekannt. 
Hohnbaum-Hornschuch  sah  öfter  in  den 
eben  erwähnten  Gebilden  statt  der  Eier  kugel- 
förmige, Körnchen  enthaltende  Körper,  welche 
er  als  hodenartige  Organe  auffasste  und  wegen 
deren  er  die  betreffenden  Individuen  für  männ- 
liche Aale  erklärte.  Spätere  Beobachter  be- 
stätigten aber  diese  Untersuchungen  nicht. 
Man  hielt  die  Männchen  entweder  für  äusserst 
selten,  und  von  Siebold  warf  deshalb  die 
Frage  auf,  ob  man  bei  Aalen  nicht  an  eine 
Parthenogenesis  denken  dürfe,  oder  man  ver- 
muthete  sie  unter  einer  andern  vielleicht  sehr 
abweichenden  Form  in  irdend  einer  andern 
Fischart. 

Crivelli  und  Maggi  geben  uns  nun  fol- 
gende weitere  Aufschlüsse.  Sie  fanden  in  dem 
Fluss'aale  zwischen  dem  rechten  Eierstocke 
ui?d  dem  Darm  ein  dünnes  Band,  das  an  sei- 
nem unteren ,  der  Bauchhöhle  zugewandten 
Rande  mehrfach  gelappt  und  gefranst  erscheint; 
es  beginnt  schmal  in  einiger  Entfernung  hinter 
der  Gallenblase,   erweitert  sich  in  der  hintern 


111 


Hälfte  der  Bauchhöhle  und  endet  an  das 
Rectum  angelegt  in  der  Nähe  der  Cloake. 
Der  Inhalt  dieses  Bandes  Desteht  bei  jungen 
Exemplaren  aus  Fetttröpfchen,  bei  alten  ausser- 
dem aus  Formbestandtheilen ,  welche  von  den 
beiden  Autoren  als  Spermatozoen  bezeichnet 
werden  und  die  einen  Körper  von  0,0012 
Millim.  Breite  und  drei-  bis  vierfacher  Länge 
besitzen  ;  der  fadenförmige  Anhang  vermindert 
sich  schnell  an  Stärke  und  ist  nur  auf  eine 
kurze  Strecke  weit  zu  verfolgen.  Es  scheint 
nöthig  zu  sein,  dass  das  Untersuchungsmaterial 
von  einem  reifen  und  noch  lebenden  Individuum 
entnommen  werde.  Die  Jahreszeit  anlangend, 
so  hatten  Crivelli  und  Maggi  günstige 
Kesultate  im  Herbst  (1870)  und  im  März 
(1871).  Bisweilen  fand  sich  ein  Rudiment 
eines  zweiten  Testikels  auf  der  linken  Seite. 

Ueber  die  Frage,  ob  der  Aal  ein  eierlegen- 
des Thier  sei,  oder  lebendige  Junge  gebiert, 
war  eine  directe  Entscheidung  noch  nicht 
möglich ,  aber  daraus ,  dass  die  Ausführungs- 
gänge (s.  u.)  sich  zu  derselben  Zeit  besonders 
entwickeln  und  erweitern ,  in  der  die  Keim- 
drüsen ihre  Hauptthätigkeit  zeigen,  und  nicht 
zu  einer  spätem  Periode,  wie  es  der  Fall  sein 
sollte,  wenn  die  befruchteten  Eier  eine  längere 
Zeit  in  der  Bauchhöhle  behufs  ihrer  Ent- 
wicklung verblieben,  wird  die  Wahrscheinlich- 
keit gefolgert,  dass  der  Austritt  der  Eier  so- 
fort nach  der  Befruchtung  stattfinde  ;  und  die 
Abwesenheit  eines  Uterus  -  artigen  Organs,  so- 
wie der  Umstand,  dass  man  nie  lebende  Junge 
in  alten  Aalen  beobachtete,  sollen  diese  An- 
schauung unterstützen. 

Der  Testikel  sowohl  als  die  Eierstöcke 
ermangeln  eines  eignen  Ausführungsganges. 
Eier  und  Spermatozoen  fallen  zunächst  in  die 
Bauchhöhle,  wo  jene  von  diesen  sofort  be- 
fruchtet werden  würden  ;  von  hier  bietet  sich 
ein  Weg  nach  aussen  durch  zwei  symmetrische 
Canäle,  die  jederseits  mit  einer  Oeffnung  zwi- 
schen   dem    Rectum     und     der    Harnblase    be- 


ginnend sich  bald  vereinigen,  dann  in  den 
Ausführungsgang  der  letzteren  und  vermittelst 
desselben  hinter  dem  After  nach  aussen  mün- 
den. Nur  bei  geschlechtsreifen  Exemplaren 
sind  die  Gänge  recht  deutlich ;  sie  wurden 
übrigens,  wenn  auch  weniger  vollständig,  schon 
von  Rathke  erforscht. 

In  derselben  Sitzung,  in  der  die  obige 
Mittheilung  erfolgte,  bemerkte  Herr  Prof. 
Cornalia  zu  Mailand  (Rendiconti,  Serie  2, 
Vol.  V.  p.  20),  dass  der  Prof.  Ercolani  am 
28.  Dec.  1871  der  Akademie  von  Bologna 
Untersuchungen  über  die  Anatomie  des  See- 
aals vorgetragen  habe,  welche  ein  wesentlich 
gleiches  Resultat  ergäben.  Die  Hauptabweichung 
zwischen  beiden  Angaben  bestehe  darin,  dass 
beim  Seeaal  der  Testikel  /1er  rechten  Seite 
der  verkümmerte  sei. 


Zur  Psychologie  der  Affen. 

Die  Akademie  empfing  von  ihrem  verehrten 
Mitgliede,  dem  Director  des  botanischen  Gar- 
tens zu  Adelaide,  Hrn.  Dr.  R.  Schomburgk, 
eine  anziehende  Mittheilung  über  das  Benehmen 
eines  Affen,  der  seinen  Wärter  schwer  verletzt 
hatte ,  ein  Benehmen ,  das  auf  ein  ähnliches 
Schuldbewusstsein  deutet,  wie  es  bei  Haus- 
thieren  und  namentlich  beim  Hunde  oft  beob- 
achtet wird.     Er  erzählt : 

„Ein  alter  Affe  »Macacus  radiatus«,  der 
mit  zwei  Genossen  derselben  Art,  über  welche 
er  die  grausamste  Oberherrschaft  ausübte,  den- 
selben Käfig  theilte,  griff  im  Januar  d.  J. 
seinen  Wärter  wüthend  an,  als  dieser  sie  mit 
frischem  Wasser  versorgte.  Ich  will  nicht 
unerwähnt  lassen,  dass  dies  an  einem  der 
heissesten  Tage  im  Januar  sich  zutrug  und 
dass  das  heisse  Wetter  dieses  Jahr  von  un- 
gewöhnlicher Dauer  war ;  das  Thermometer 
schwankte  zwischen   100  und   112°  Fahrenheit 


112 


im  Schatten   und   zwischen    130  und  156°  in 
der  Sonne.     Der  Affe  griff  den  Wärter  grade 
an,    als    dieser   das   Trinkgefäss    mit   Wasser 
füllte,    und   biss   ihn   so   heftig  in  das  Hand- 
gelenk   des    linken  Armes,    dass    er    nicht  nur 
alle  Sehnen,  sondern  auch  die  Pulsader  trennte, 
und    der    Mann    so    ernstlich   verwundet    war, 
dass    er    seitdem    das    Hospital    nicht   verliess 
und    noch    nicht    ausser    Gefahr    ist.     Sogleich 
nach  dem  Vorfall  wurde  das  Todesurtheil  über 
den  Verbrecher   ausgesprochen ,    und    früh  am 
nächsten  Morgen  nahm  Einer  der  Wärter  eine 
Flinte,    um    meinen    Befehl    auszuführen.     Ich 
muss    nun    bemerken,     dass    Feuerwaffen    sehr 
häufig     zur    Vertilgung    von    Katzen,     Ratten 
u.  s.  w.    in    der    Nähe    der    Käfige    gebraucht 
werden,  und  dass  die  Affen  so  daran  gewöhnt 
sind,   dass  sie  einer  Flinte  und  dem  Abschiessen 
derselben    nicht  die  geringste  Aufmerksamkeit 
zu    schenken    pflegen.      Als    der   Wärter    sich 
dem  Käfig  näherte,  beachteten  die  zwei  andern 
Affen  ihn,  wie  gewöhnlich,  nicht  im  geringsten 
und  behielten  ihren  Platz,  aber  der  verurtheilte 
Verbrecher   zog   sich,    sobald   er    den   Wärter 
kommen  sah,  mit  grosser  Eile  in  seine  Schlaf- 
stelle zurück,  und  keine  Verlockungen  konnten 
ihn  bewegen  heraus  zu  kommen.    Das  gewöhn- 
liche Futter    wurde    gebracht,    aber,    obgleich 
er  seine  Gefährten   fressen   sah,   was  er.  sonst 
nie     erlaubte,     bis    er    seinen    Hunger    gestillt 
hatte,  blieb  er  diesmal  fern  und  erst,   als  der 
Wärter  mit  der  Flinte  sich  vom  Käfig  entfernt 
hatte,  so  dass  er  nicht  gesehen  werden  konnte, 
kroch   der   Affe   vorsichtig    heraus    und  eilte, 
nachdem     er    etwas     Futter     ergriffen     hatte, 
schleunig   zurück  in  seine  Schlafstelle,    um    es 
zu  verzehren.    Als  er  ein  zweites  Mal  heraus- 
kam,  um  sich  ein  andres  Stück  Brod  zu  holen, 
wurde     die     Thür     seines     Zufluchtsortes    von 
aussen    her    geschlossen     und   nun    schien   das 
arme    Geschöpf    sein    Geschick    vorauszusehen, 
als    es   den  Wärter    mit    der   tödtlichen  Waffe 
auf  den  Käfig  zukommen  sah. 


„Zuerst  eilte  der  Affe  nach  der  Thür  der 
Schlafstelle  und  bemühte  sich  auf  eine  ver- 
zweifelte Weise ,  sie  zu  öffnen ;  als  ilim  dies 
nicht  gelang,  jagte  er  im  Käfig  herum,  jeden 
Winkel  erprobend,  und  da  er  keinen  fand,  der 
ihn  zu  schützen  geeignet  war ,  warf  er  sich 
heftig  zitternd  nieder  und  ergab  sich  dem 
Schicksal,  das  ihn  bald  ereilte.  Seine  zwei 
Gefährten  zeigten  nicht  die  geringste  Auf- 
regung und  betrachteten  sein  Benehmen  mit 
Erstaunen. 

„Die  Geschichte  ist  vollkommen  authentisch 
und  bietet  einen  bemerkenswerthen  Beweis  der 
Fähigkeit  eines  Affen,  Ursachen  und  Folgen 
zu  verknüpfen. 

Botanischer  Garten  Adelaide,  Süd- Australien, 
den  28.  März  1872. 

R.  Schomburgk, 

Director, 

M.   d.   K.   L.   C.  A. 


Geheimrath  Göppert's  25-jähriges  Ju- 
biläum als  Präsident  der  Schlesischen 
Gesellschaft  für  vaterländische  Cultur. 

Der  8.  December  1871  war  der  Jahrestag, 
an  dem  der  Geheime  Medicinalrath  Prof.  Dr. 
Göppert  vor  25  Jahren  zum  Präsidenten  der 
Schlesischen  Gesellschaft  für  vaterländische 
Cultur  erwählt  worden  war,  ein  Amt,  das  er, 
immer  wieder  gewählt,  ununterbrochen  durch 
diese  ganze  Reihe  von  Jahren  fortgeführt  hatte. 
Die  Gesellschaft  widmete  der  Feier  dieses  ge- 
wiss seltenen  Gedächtnisstages  einen  Festabend, 
an  welchem  in  dankbarer  Anerkennung  der 
für  die  Gesellschaft  so  segensreichen  Wirksam- 
keit des  Jubilars  demselben  ein  auf  das  Fest 
bezugnehmender  silberner  Tafelaufsatz  verehrt 
und  eine  vom  Bildhauer  Rachner  treffend 
gearbeitete  Marmorbüste  des  Gefeierten  im 
Versammlungssaale  aufgestellt  wurde. 


Abgeschlossen  den  81.  Juli  1S72. 


Uruck  -von  E.  Bluchmann  &  Sohn  in   Dresden. 


NUNQUAM  ^iÄ^  OTIOSUS. 


LEOPOLDINA 

AMTLICHES  ORGAN 

DER 

KAISERLICH  LEOPOLDINISCH-CAEOLINISCHEN  DEUTSCHEN 
AKADEMIE  DER  NATURFORSCHER 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  MITWIRKUNG  DER  ADJUNCTEN  VOM  PRÄSIDENTEN 

Dr.  W.  P.  G.  Beim. 

ffr.  15.  Heft  VII.  August  1872. 

Inhalt:    Amtliche  Mittheilungen:    Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der  Akademie.  —   Bei- 
träge zur  Kasse  der  Akademie. 

Eingegangene  Schriften.  —  H.  Knoblauch  über  den  Durchgang  der  Wärmestrahlen 
durch  geneigte  diathermane  Platten.  —  Personal-Nachrichten.  —  Geologen-Versammlung.  — 
Corrigenda  zu  Heft  VII. 


Amtliche  Mittlieilungen. 


Zur  Durchführung  der  Reorganisation  der  Akademie. 

I.  Am  3.  August  d.  J.  sind  die  Statuten  vom   1.  Mai   1872    in   das   Genossenschafts- 
register der  Stadt  Dresden  eingetragen  worden.  — 

II.  Seit    dem    Schlüsse    der   Abstimmung    über    die    neuen    Statuten    sind    noch   drei 
weitere  Stimmzettel,   sämmtlich  für  Annahme  derselben,   eingegangen,  nämlich  von 

Nr.   37.         Dr.   F.  v.  Richthof en,  z.  Z.  in  Tschung-King-fu,   Prov.  Sz'-tschwan,   China, 
Nr.   132.      Prof.  Dr.  A.  D.  Krohn  nach  seiner  Rückkehr  nach  Bonn, 
Nr.   479.      Dr.  J.  Haast  zu  Christchurch  —  Canterbury  —  Neu-Seeland. 

Da  wir  dies    wohl    als    den    Schluss    der  Abstimmungseingänge   betrachten    dürfen,    so 
stellt  sich  das  volle  Ergebniss  derselben  incl.  der  nachträglich  eingegangenen  Stimmen  wie  folgt : 

Leop.  VII.  15 


114 

Von  488  Mitgliedern  haben  135  nicht  abgestimmt  und  353  abgestimmt.  Von  letz- 
teren stimmten  339  für  die  Statuten,  13  gegen  die  Statuten  und  1  Stimme  wurde  für  un- 
gültig erklärt. 

III.  Da  die  in  Nr.  12  und  Nr.  13/14  der  Leopoldina  an  die  Mitglieder  gerichteten 
drei  Bitten : 

1.  die    zur    Erneuerung    des    Adjunkten  -  Collegiums    nothwendigen   Vorbesprechungen 
einleiten, 

2.  die  Fachsektionen,   in  die  sie  einzutreten  wünschen,  bezeichnen  und 

3.  über  die  Zahlung   oder  Ablösung  der  Jahresbeiträge   sich    entscheiden   zu  wollen, 
bisher  nur  theilweise  erfüllt  worden  sind,  so  erlaube  ich  mir  sie  nochmals  zu  wiederholen. 

Dresden  im  August  1872.  Dr.   Behn. 


Beiträge  zur  Kasse  der  Akademie. 

Unterm  6.  August  hat  das  Königlich  Preussische  Ministerium   der  geistlichen,    Unter- 
richts- und  Medicinal- Angelegenheiten  in  Folge  der  Revision  der  Rechnung  der  Akademie  für 

das  Jahr  1871  und  der  dem  Rechnungsführer  ertheilten  Decharge.der  Akademie  für  das  Jahr 
1872   eine  ausserordentliche  Unterstützung  von  300  Thlr.  bewilligt. 

Juli   21.     Von  Herrn  Geh.  Med.-R.  Prof.  Dr.  Budge  in  Greifswald,    Jahresbeitrag 

für  1872 2  Thlr. 

„      31.        „          „          „            „            „       „     Goeppert  in  Breslau,  desgl.     ...  2  „ 

31.        „           ,,       Apotheker  Geheeb  in  Geisa  bei  Eisenach,  desgl.                   ,  2  „ 

„      31.        „           „       Prof.  Dr.   v.  Vintschgau  in  Innsbruck,   desgl 2  „ 

„31.        n           »       General-  und  Corpsarzt  Dr.  Richter  in  Düsseldorf,   desgl.        .  2  „ 

Aug.   7.        „          „       Prof.  Dr.  v.  Tröltsch  in  Würzburg,  desgl 2  „ 

„        7.        „          „           „        n      v.  Hochstetter  in  Wien,  Ablösung  der  Jahresbeiträge  20  „ 

„        8.        „           „           „        „      Prestel  in  Emden,  Jahresbeitrag  für   1872     ...  2  „ 

9.        „           „       Carl  Sattler  in  Schweinfurt,  desgl 2  „ 

„        9.        „      demselben  für  den  nächsten  Band  der  Nova  Acta 10  „ 

„      15.        „     Herrn   Custos  Dr.  Rogenhofer  in  Wien,  Jahresbeitrag  für  1872  .     .  2  „ 

„      17.        „           „       Prof.  Dr.   Landois  in  Greifswald,  desgl 2  „ 

„      18.        „          „          „        „     Hensel  in  Proskau,  desgl 2  „ 

„19.        „  „       Hofrath    Prof.    Dr.    Rinecker    in    Würzburg,     Ablösung    der 

Jahresbeiträge 20  „ 

„19.        „          „       Prof.  Dr.  Colin  in  Breslau,  Jahresbeitrag  für  1872       ...  2  „ 

„      19.        „           „           „        „      Irmisch  in  Sondershausen,    desgl 2  „ 

„19.        „           „       Dr.   Goldenberg  in  Saarbrücken,   desgl 2  „ 

„      20.        „           „       Jens  C.  Sattler  in  Schweinfurt,   desgl 2  „ 

„      23.        „          „       Prof.   Dr.   Seitz  in  München,   desgl 2  „ 

„      23.        „           „       Dr.  Stizenberger  in  Constanz,  desgl 2  „ 

„     23.        „          „       Dr.  Weinland  zu  Hohen- Wittlingen  bei  Urach,  desgl.  ...  2  „ 

„     26.        „          „       K.  K.  Med.-R.  Dr.  Preyss  in  Wien,  desgl 2  „ 

„      30.        „           „       Geh.   Hofr.   Prof.   Dr.  Gegenbaur  in  Jena,  desgl 2  „ 

Dr.  Behn. 


115 


Eingegangene  Schriften. 

(Bis  zum  18.  August  1872.) 


Academie  royale  de  medecine  de  Belgique. 
Bulletin  (Armee  1872)  Ser.  3,  Tome  6,  Nr.  5,  6. 

—  Brüssel   1872.  8«. 

0.  Finsch.  Ueber  eine  Vögelsammlung  aus 
den  Küstenländern  der  chinesisch -jariamschen 
Meere.  Separat- Abdruck  aus:  Verhandlungen 
der  k.  k.  zoologisch -botanischen  Gesellschaft 
in  Wien,  Jahrg.   1872.  —  Wien  1872.  8°. 

—  Ueber  die  von  Frau  Amalie  Dietrich 
in  Australien  gesammelten  Vögel.  Separat- 
Abdruck  aus  :  Verhandlungen  der  k.  k.  zoo- 
logisch-botanischen Gesellschaft  in  Wien,  Jahrg. 
1872.  —  Wien  1872.  8°. 

Georg  Seidlitz.  Die  Darwinsche  Theorie. 
Elf  Vorlesungen  über  die  Ensteliung  der  Thiere 
und  Pflanzen  durch  Naturzüchtung.  —  Dorpat 

1871.  8°. 

Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften. Neues  Lausitzisches  Magazin,  Band 
49,  erste  Hälfte.  —  Görlitz  1872.  8°. 

Oekonomische  Gesellschaft  im  Königreiche 
Sachsen.  Jahrbücher  für  Volks-  und  Land- 
wirtschaft, Band  10,  Heft  1,2,3.  — 
Dresden   1872.  8". 

K.  k.  geologische  Reichsanstalt.  Jahrbuch 
(1872)  Band  22,  Nr.  2.  Nebst:  Tschermak, 
Mineralogische  Mittheilungen,  Band  2,  Heft  2. 

—  Wien  1872.  8°. 

—  Verhandlungen,  1872,  Nr.  7—10.  — 
Wien  1872.  8°. 

Anthropologische  Gesellschaft  in  Wien. 
Mittheilungen,     Band    2,     Nr.    6.     —      Wien 

1872.  8°. 

Verein  zur  Beförderung  des  Gartenbaues 
in  den  Königl.  Preussischen  Staaten.  Wochen- 
schrift für  Gärtnerei  und  Pflanzenkunde,  1872, 
Nr.  28—31.  —  Berlin  1872.  8°. 

Leipziger  polytechnische  Gesellschaft. 
Blätter  für  Gewerbe,  Technik  und  Industrie. 
Bd.  6,  Nr.  10,   11.  —  Leipzig  1872.  8». 

Verein  für  die  Deutsche  Nordpolarfahrt, 
Bremen.  Berichte  über  die  Sitzungen ,  Ver- 
sammlung 26.  —  Bremen   1872.   8°. 

Naturforschender  Verein  in  Brunn.  Ver- 
handlungen, Band  9  (1870).  —  Brunn  1871.  8°. 


Kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften 
in  Wien,  mathematisch  -  naturwissenschaftliche 
Classe.  Anzeiger,  1872,  Nr.  17—20.  — 
Wien  1872.  8°. 

Johannes  Roeper.  Botanische  Thesen.  — 
Rostock  1872.  8°. 

Otto  TJle  und  Karl  Müller.  Die  Natur." 
Jahrgang  12  (1863),  Nr.  1—17;  Jahrgang 
21  (1872),  Nr.  27  —  32.  —  Halle  1863. 
1872.  4°. 

C.  Billmann.     Der  Hagel.    —     Stuttgart 

1872.  8°. 

Der  Verfasser  geht  davon  aus,  dass  der  Blitz 
auf  seiner  Bahn  einen  luftverdünnten  Raum  erzeuge, 
der  von  einem  Wassermantel  umgeben  ist.  Dieser 
letztere  soll  durch  die  an  die  Peripherie  geschleu- 
derten und  zerdrückten  Wasserdampfbläschen  ent- 
stehen. Die  durch  den  luftleeren  Raum  herbeige- 
führte rasche  Verdunstung  lasse  den  Wassermantel 
gefrieren  und  durch  die  durchbrechende  Luft  zer- 
trümmern und  so  in  Stücken  (Hagel)  zur  Erde 
fallen.  Er  schlägt  vor,  vermittelst  Luftballons, 
welche  durch  Drähte  leitend  zu  verbinden  sind,  die 
Spannung  der  Luftschichten  auszugleichen  und  da- 
durch einer  plötzlichen  Entladung  vorzubeugen.    N. 

Alphonse  Amussat,  fils.  De  l'emploi  de 
l'eau  en  Chirurgie.  Dissertation.  —  Paris 
1850.  8°. 

—  De  la  cauterisation  apres  les  Operations. 
Separat- Abdruck  aus:  Moniteur  des  höpitaux. 
1857.  —  8°. 

—  De  l'hypospadias.  Separat  -  Abdruck 
aus:   Union  medicale   1861.  —  8°. 

—  Cas  de  sterilite  chez  l'homme  cessant 
apres  la  guerison  d'un  phimosis.  Separat- 
Abdruck  aus :  Journal  de  medecine  et  de 
Chirurgie  pratiques,  1866.  —  8°. 

—  Issue  spontanee  de  calculs  vesicaux  au- 
devant  du  scrotum.  Separat  -  Abdruck  aus: 
Journal  de  medecine  et  de  Chirurgie  pratiques, 
1869.  —  8°. 

—  De  la  galvano  -  caustique  chimique. 
Separat  -  Abdruck  aus  :  Gazette  medicale  de 
Paris,   1871,  p.  35.  —  Paris   1871.  8°. 

—  Traitement  du  Cancer  du  col  de 
l'uterus  par  la  galvano-caustique  thermique.  — 
Separat-Abdruck  aus:  Union  medicale  1871. 
Paris  1871.  8°. 

15* 


116 


Schweitzer.  Du  traitement  de  la  fistule 
a  l'anus  par  la  cauterisation  lineaire.  Separat- 
Abdruck  aus :  Revue  medicale  ftangaise  et 
etrangere,  t.  1  (1868)  p.  210.  —  8°.  (Einge- 
sandt nebst  den  18  Folgenden  von  Herin  Dr. 
A.  Amussat,  Paris). 

Bamon  de  Lloreda.  Des  cicatrices  d'al- 
longement.  Separat-Abdruck  aus  :  TEvenement 
medical,   1869,   p.  2.  —  8°. 

A.  Morpain.  Sarcocele  encephaloi'de,  ab- 
lation  au  moyen  de  la  galvanocaustique  ther- 
mique,  eicatrisation.  Separat- Abdruck  aus: 
Gazette  des  hopitaux  de  Paris  1869,  p.  570. 
—    1871.  8°. 

Beclaid.  Tenette  ä  mors  artieules  du 
Dr.  Amussat.  Presentee  ä  l'Academie  de  me- 
decine,  dans  sa  seance  du  15  Fevrier  1870. 
Separatabdiuck.   —   8°. 

Cahours.  De  la  Lithotripsie  urethrale. 
Separat  -  Abdruck  ans:  Gazette  des  hopitaux, 
1870,  p.  178.  —  8". 

Tuchmann.  Taille  perineale  pratiquee  sur 
un  enlaut  avec  le  lithotome  double  dAmussat. 
Separat -Abdruck  aus:  Gazette  des  hopitaux, 
1870,  p.  395.   —  8°. 

Grenouillette.  Incision ,  introduction  d'un 
petit  morceau  d'eponge,  gueiison.  Separat- 
Abdruck  aus:  Gazette  des  hopitaux,  1853, 
p.    159.  —  8°. 

Kyste  hemat'que  occnpant  le  cote  droit 
du  cou,  cauterisation,  gueiison.  Separat-Ab- 
druck aus  :   Gazette  des  hopitaux,    1855.  —  8°. 

De  la  cauterisation  des  loupes.  Sepaiat- 
Abdruck  aus:  Journal  de  medecine  et  de  Chi- 
rurgie pratiques,    1859,  p.   14.  —  8°. 

Anesthesie  locale.  Separat -Abdruck  aus: 
Journal  de  medecine  et  de  Chirurgie  pratiques, 
1859,  p.  56.    —   8°. 

Tumeurs  diverses  detruites  ä  l'aide  d'une 
pince  ä  cuvettes  agissant  par  ecrasement  et 
cauterisaliou  simultane«.  Separat  -  Abdruck 
aus :  Journal  de  medecine  et  de  Chirurgie  pra- 
tiques,   3  860,  p.  128.     —  8°. 

De  la  cauterisation  lineaire  appliquee  aux 
decollements  cutanes  et  muqueux.  Separat- 
Abdruck  aus  :  Journal  de  medecine  et  de  Chi- 
rurgie pratiques,    1861,  p.  311.   —  8°. 

Secateur  galvanique  du  Dr.  Alphonse  Amus- 
sat. Separat-Abdruck  aus :  Journal  de  mede- 
cine et  de  Chirurgie  pratiques,  1867,  p. 
514.  —  8°. 


Irrigateur  vesical.  Separat-Abdruck  aus: 
Gazette  medicale  de  Paris,    1868,  p.  484.  —  8°. 

Lithotome  double  d'Amussat.  Separat- 
Abdruck  aus :  Revue  Medicale  franeaise  et 
etrangere,   49eannee  (1868),  t.  2,  p.  145.  —  8°. 

Considerations  sur  les  polypes  du  rectum 
chez  les  enfants  et  chez  les  adultes.  Separat- 
Abdruck  aus:  Journal  de  mede  ine  et  de  Chi- 
rurgie pratiques,   18  >9,  p.  306.  —   8°. 

Pierre  enchatonnee  extraite  par  la  taille 
prerectale  avec  emploi  du  lithotome  double 
dAmussat.  Separat  -  Abdruck  aus  :  Journal 
de  medecine  et  de  chiiurgie  pratiques,  1869, 
p.  446.   —   8°. 

Lithotripsie  par  ecrasement  avec  le  pignon 
en  forme  de  T.  Separat-Abdruck  aus :  Juurnal 
de  medecine  et  de  Chirurgie  pratiques,  1870, 
p.  272.   —  8°. 

Appareil  protecteur  des  cicatrices.  Separat- 
Abdruck  aus  :  Journal  de  medecine  et  de  Chi- 
rurgie pratiques,  1870,  p.  420. —  8°.  (Ueber- 
sandt  nebst  den  18  Vorhergehenden  von  Herrn 
Dr.  Amussat,  Paris.) 

Hermann  Knoblauch.  Ueher  den  Durch- 
gang der  Wäimestrahlen  durch  geneigte  dia- 
thermane  Platten.  Separat-Abdruck.  —  Berlin 
1872    8°. 

Domenico  Minichini.  Elogio  storico  del 
Cav.   Stefano  delle  Chiaje.   —   4°. 

Friedrich  Nobbe.  Die  landwirthschaft- 
lichen  Versuchs  -  Stationen  (1872),  Band  15, 
Nr.  4.  —  Chemnitz  1872.  8°. 

Deutsche  Naturforscher  und  Aerzte.  Tage- 
blatt der  45.  Versammlung,  Nr.  1  —  6.  — 
Leipzig    1872.  8°. 

Smithsonian  Institution.  Annual  Report 
of  the  Board  of  Regeuts  1870.  —  Washington 
1871.  8"   (2  Exemplare). 

U.  S.  Geological  Survey  of  the  Territories. 
Preliminary  Report  of  the  United  Staates  Geo- 
logical Survey  of  Montana  and  portions  of  the 
adjacent  Territories  (Fifth  Annual  Report  of 
Progress)  by  F.  V.  Hayden.  —  Washington 
1871.  8°. 

Hayden:  Report  (geological).  Thomas: 
Agrii-ultural  Resources  of  the  Territories.  Les- 
quereux,  Cope,  Leidy,  Meek:  Paleoutology. 
Leidy,  Hörn,  Uhler,  Thomas,  Edwards, 
Cope,  Porter:  Zoolügy  and  Botany.  Beaman: 
Meteorology. 


117 


F.  V.  Hayden.  The  Yellowstone  National 
Park.  Separat- Abdruck  aus  :  American  Journal 
of  Science  and  Arts,    Vol.  m.    1872.    —    8°. 

California  Academy  of  Sciences.  Memoirs, 
Vol.  1,  Part  1,  2.  —  San  Francisco  1868.  4°. 

—  Proceedings  Vol.  4,  Part  2,  3,  4. 
1870/71.  —  San  Francisco  1871/72.  8°. 

Ernst  von  Bibra.  Ueber  alte  Eisen-  und 
Silber-Funde.  Archaeologisch-chemische  Skizze. 
Nürnberg  und  Leipzig   1873.   8°. 

F.  C.  Noll.  Der  Zoologische  Garten,  Jahr- 
gang 13  (1872),  Nr.  1  —  6.  —  Frankfurt  a/M. 
1872.  8°. 

Acade~mie  imperiale  des  Sciences  de  St. 
Pelersbourg.  Meinoires,  Tome  17,  Nr.  11 — 12; 
Tome  18,  Nr.  1—7.  —  St.  Petersburg 
1871/72.  4°. 

Pictet:  Sin-  la  vision  binoculaire.  Grimm: 
Beiträge  zur  Lehre  von  der  Fortpflanzung  und 
Entwickelung  der  Arthropoden. 

Fr.  Schmidt:  Wissenschaftliche  Resultate 
der  zur  Aufsuchung  eines  angekündigten  Mainmuth- 
cadavers  an  den  untern  Jenissei  ausgesandten  Ex- 


pedition. Bunge:  Die  Gattung  Acantholimon  Boiss. 
Fuss:  Beobachtungen  und  Untersuchungen  über 
die  astronomische  Strahlenbrechung  in  der  Nähe 
des  Horizontes,  v.  Asten:  Resultate  aus  0.  v. 
Struve's  Beobachtungen  der  Uranustrabanten.  B  o  u  - 
niakowsky:  Considerations  sur  quelques  singu- 
larites  qui  se  presentent  dans  les  constructions  de 
la  georaetrie  non-Euclidienne. 

—  Bulletin,  Tome  17,  Nr.  1—3.  —  St. 
Petersburg  1871/72.  4°. 

Zoological  Society  of  London.  Trans- 
actions  Vol.  7,  Part  7,  8;  Vol.  8,  Part  1.  — 
London  1871/72.  4°. 

Cunningham:  On  some  Points  in  the  Ana- 
tomy  of  the  Steamer  Duck  (Micropterus  cinereus). 
Murie:  On  the  Female  Generative  Organs,  Vis- 
cera,  and  Fleshy  Parts  of  Hyaena  brunnea.  Owen: 
On  the  Dodo.  II. 

Murie:  Researches  upon  the  Anatomy  of  the 
Pinnipedia  II.  Descriptive  Anatomy  of  the  Sea-lion 
(Otaria  jubata). 

Flow  er:  On  Risso's  Dolphin,  Grampus  gri- 
seus,  Cuv. 

—  Proceedings  1871,  Part  2,  3.  — 
London.  8°. 


H.  Knoblauch    titer   den  Durchgang 

der  "Warmestrahlen  durch  geneigte 

diathermane  Platten. 

Wenn  Warmestrahlen  auf  Platten  eines 
Stoffes  auffallen,  welcher  der  Wärme  überhaupt 
Durchgang  gestattet,  so  ist  auch  im  günstig- 
sten Falle  die  Wä)  memenge  hinter  den  Platten 
nicht  mehr  die  gleiche  wie  vor  denselben. 
Diese  Veimindeiung  hängt  ab  von  der  Re- 
flection,  der  Absorption  und  der  Polarisation. 
Um  die  Wirkungen  der  beiden  letzteren 
Faktoren  zu  erforschen,  hat  der  Hr.  Geheime 
Regierungsrath  Prof.  Knoblauch  in  Halle  seit 
1847  eine  Reihe  von  Versuchen  ausgeführt, 
deren  Resultate  er  in  einem  Aufsatze  unter 
dem  oben  gegebenen  Titel  (in  Poggendoi ff's 
Annalen)  mittheilt. 

Die  Absorption  führt  unter  allen  Be- 
dingungen eine  Verringerung  der  durchge- 
lassenen Wärmemenge  herbei  und  zwar  mindert 


sich  diese  letztere  mit  wachsender  Dicke  der 
durchstrahlten  Schiebt  und  mit  der  wachsenden 
dem  Material  der  Platten  eigenthümlichen  Ab- 
sorptionsfähigkeit. Bezüglich  der  speeifischen 
Absorptionskraft  der  Substanzen  haben  auch 
hier  die  Versuche  gezeigt,  dass  die  optischen 
Eigentümlichkeiten  mit  den  thermischen 
durchaus  nicht  in  Harmonie  sich  befinden ;  so 
zeigte  sich  z.  B.  ein  dunkelrubinrothes  Glas 
diathermaner  als  ein  durchsichtigeres  und  noch 
dazu  etwas  dünneres  hellrothes,  ein  hellbläulich 
grünes  diathermaner  als  ein  dunkelblaues. 
Völlig  diatherman  war  keine  Substanz,  auch 
der  Sylvin  (allerdings  in  Platten  von  4  Milli- 
meter Dicke)  und  selbst  Steinsalzplatten  von 
1  Millimeter  Dicke  nicht;  doch  gelang  es  bei 
Anwendung  solcher  Steiusalzplatten  die  Wirkung 
der  Polarisation  unter  allen  Umständen  zur 
Anschauung  zu  bringen.  Diese  Wirkung  be- 
steht darin,  dass  ein  durch  ein  Nikol'sches 
Prisma   gegangener  Wärmestrahl,    dessen   Po- 


118 


larisatiousebene  horizontal  (d.  h.  der  Haupt- 
schnitt des  Prisma  stellt  vertical)  gerichtet  ist, 
wenn  er  durch  Platten'  geht,  die  um  eine  ver- 
ticale  Axe  gedreht-  sind,  um  so  mehr  an  In- 
tensität der  Wirkung  verliert,  je  näher  die 
Neigung  der  Plätteil  dem  Polarisationswinkel 
(bei  Glasplatten  55.°)  kommt,  dass  aber  bei 
verticaler  Polarisalionsebene  durch  Annäherung 
an  den  Polarisationswinkel  eine  Vermehrung 
auftritt.  Erzeugt  in  dem  zweiten  Falle  bei- 
spielsweise die  duroh-  eine  farblose  Glasplatte 
senkrecht  hindurchtreteiide  Wärmemenge  an 
der  Thermomultiplicator-Nadel  einen  Ausschlag 
von  15  °,  so  steigt  dieser  Ausschlag,  während 
die  Platte  um  '55  >°  gedreht  wird,  allmählig  bis 
zu  17°  und  fällt'  dann  wieder  bei  noch  stär- 
kerer Neigung,'  so  däss  er  bei  einer  Neigung 
von  75°  nur  noch  14°  beträgt. 

Diese  Begünstigung  der  Durchstrahlung 
vermehrt  sich,  wenn  mau  statt  einer  Platte 
deren  mehrere  anwendet,  da  ja  die  Polarisation 
durch  diese  Hinzufügung  vervollständigt  wird. 
Werden  8  derartige  Platten  zugleich  durch- 
strahlt und  wird  die- Wärme  so  weit  vermehrt, 
dass  durch  die  8  Platten  beim  senkrechten 
Auffallen  gleichfalls  15°  Ablenkung  an  der 
Nadel  hervorgebracht  werden,  so  erhebt  sich 
der  Ausschlag  nach  Drehung  der  Platte  um 
55°  auf  23",46,  um  dann  bei  75«  auf  8°,  95 
herabzugehen.  Die  Vermehrung  würde  noch 
stärker  ausfallen',  wenn  nicht  die  Dicke  der 
Glasschicht  bei  der  Drehung  wüchse  und  die 
dadurch  gesteigerte  Absorption  immer  mehr 
Wärme  für  sich  in  Anspruch  nähme.  Bei 
Ueberschreitung  des  Neigungswinkels  von  55  ° 
wirken  dagegen  beide  Factoren  iu  gleichem 
Sinne,  den  Wärmeeffect  erniedrigend,  daher 
ein  beschleunigtes  Sinken. 

Wenn  die  Polarisationsebene  des  auffallen- 
den Strahls  vertical  liegt,  so  muss  bei  einer 
Neigung  der  Platten  bis  zu  55  °,  wo  Polari- 
sation und  Absorption  zugleich  stetig  die  durch- 
tretende Wärme  vermindern,  eine  beschleunigte 
Abnahme  bemerkbar  sein.  Nach  Ueberschreitung 


des  Winkels  von  55  °  aber  erzeugen  die  Po- 
larisationsverhältnisse wieder  eine  Vermehrung 
der  Wärme,  während  die  Absorption  bei  schnell 
,  zunehmender  Dicke  der  Schicht  meist  eine  so- 
starke  Abnahme  der  Wärme  verursacht,  dass 
die  praktische  Beobachtung  die  Polarisation^- 
Wirkung  nicht  mehr  nachweist. 

Bei  ganz  dünnen  Steinsalzplatten  von  1  Milli- 
meter Dicke  war  aber  die  Absorption  schwach 
genug,  um  statt  der  von  0°  —  55°  stetig 
wachsenden  Abnahme,  von  55° — 90°  zwar 
keine  Steigerung  der  Wärme,  aber  doch  eine 
verminderte  Abnahme  kundzugeben.  Unter 
Anwendung  einer  Platte  nahm  die  Wärme  ab, 
wenn  von  35  °  zu  45  °  Neigung  übergegangen 
wurde,  um  den  0,026.  Theil,  von  45° — 55°, 
um  den  0,105.,  von  55° — 65°,  um  den 
0,088.  Theil  der  jedesmal  vorher  (bei  '35  * 
resp.  45°  und  55°)  vorhandenen  Menge;  unter 
Anwendung  von  10  Platten  waren  die  ent- 
sprechenden Zahlen  0,322,  0,538,  0,486. 

Es  ist  somit  aucli  für  diesen  Fall  die  bis- 
her vermisste  Uebcreinstimmung  zwischen  theo- 
retischer Folgerung  und  experimenteller  Beob- 
achtung herzustellen  möglich  gewesen. 


Personal  -  Nachrichten. 

Durch  die  Neubegründung  der  Universität 
Strassburg  sind  ungewöhnlich  grosse  Umge- 
staltungen in  den  Personalverhältnissen  der 
Deutschen  Gelehrtenwelt  eingetreten.  Soweit 
dabei  die  Naturwissenschaft  betheiligt  ist,  sind 
in  Nachstehendem  die  während  der  ersten 
Hälfte  des  laufenden  Jahres  stattgehabten, 
zur  Kunde  der  Akademie  gekommenen  Ver- 
änderungen zusammengestellt. 

Es  traten  in  eine  neue  Stellung  : 

E.  B.  Christoffel ,  Prof.  an  der  Gewerbe- 
Akademie  zu  Berlin,  als  ord.  Prof.  (Mathe- 
matik) zu  Strassburg. 


119 


Th.  Heye,  Prof.  an  der  polytechn.  Schule 
zu  Aachen,  als  ord.  Prof.  (Mathematik)  zu 
Strassburg. 

Eoth,  zu  Strassburg,  als  ord.  Prof.  (Ma- 
thematik) zu  Strassburg. 

AdeLhard  von  Brach,  Privatdocent  zu 
Greifswald,  als  a.  o.  Prof.  (Mathematik)  zu 
Greifswald. 

Joh.  Thomae,  Privatdocent  zu  Halle,  als 
a.  o.  Prof.  (Mathematik)  zu  Halle. 

G.  Cantor,  Privatdocent  zu  Halle,  als  a.  o. 
Prof.  (Mathematik)  zu  Halle. 

Rud.  Sturm,  Gymnasiallehrer  zu  Bromberg, 
an  die  polytechnische  Schule  zu  Darmstadt 
(Mathematik). 

Fried.  Zöllner,  a.  o.  Prof.  zu  Leipzig,  als 
ord.  Prof.  (physikalische  Astronomie)  zu  Leipzig. 
Lippich,    Prof.   zu   Wien,    als   ord.   Prof. 
(mathematische  Physik)  zu  Prag. 

Eduard   Skiba,    Privatdocent   zu   Krakau, 
als  a. O.Prof,  (mathematische Physik)  zu  Krakau. 
Aug.  Kundt,  Prof.  zu  Würzburg,  als  ord. 
Prof.   (Physik)  zu  Strassburg. 

G.  H.  Quincke,  Prof.  zu  Berlin,  als  ord. 
Prof.  (Physik)  zu  Würzburg. 

Georg  Neumayer,  ehemal.  Director  des 
Observatoriums  zu  Melbourne,  als  wissenschaft- 
licher Leiter  des  hydrographischen  Amtes  der 
deutschen  Admiralität  zu  Berlin. 

Weihrauch  als  Privatdocent  (Meteorologie) 
zu   Dorpat. 

A.  Baeyer,  Prof.  zu  Berlin,  als  ord.  Prof. 
(organische  Chemie)  zu  Strassburg. 

Joh.  Wislicenus,  Prof.  zu  Zürich,  als  ord. 
Prof.  (Chemie)  zu  Würzburg  (an  Stelle  des 
verstorbenen  Prof.  Strecker). 

Ernst  Carstanjen,  Privatdocent  zu  Leipzig, 
als  a.  o.  Prof.   (Chemie)  zu  Leipzig. 

Karl  Engler,  Privatdocent  zu  Halle,  als 
a.  o.  Prof.  (Chemie)  zu  Halle. 

A.  Horstmann,  Privatdocent  zu  Heidelberg, 
als  a.  o.  Prof.  (Physik  u.  Chemie)  zu  Heidelberg. 
Max  Märcker,   Privatdocent  zu  Halle,   als 
a.  o.  Prof.  (Agriculturchemie)  zu  Halle. 


Gustav  Drechsler,  a.  o.  Prof.  zu  Göttingen, 
als  ord.  Prof.  (Landwirthschaftslehre)  zu  Göt- 
tingen. 

E.  W.  Benecke,  Prof.  zu  Heidelberg,  als 
ord.  Prof.  (Paläontologie  und  Geognosie)  zu 
Strassburg. 

P.  Groth,  Docent  an  der  Bergakademie  zu 

Berlin,  als  ord.  Prof.  (Mineralogie)  zu  Strassburg. 

W.  Ph.  Schimper,  Prof.  zu  Strassburg,  als 

ord.    Prof.    (Geologie    und    Paläontologie)    zu 

Strassburg. 

E.  Weiss,  Privatdocent  zu  Berlin,  als  ord. 
Prof.  (Mineralogie)  zu  Kiel. 

A.  de  Bary,  Prof.  zu  Halle,  als  ord.  Prof. 
(Botanik)  zu  Strassburg. 

W.  Hofmeister,  Prof.  zu  Heidelberg,  als 
ord.  Prof.  (Botanik)  zu  Tübingen  (an  Stelle 
des  verstorbenen  Prof.  H.  v.  Mohl). 

Ernst  Putzer,  Privatdocent  zu  Bonn,  als 
ord.  Prof.  (Botanik)  zu  Heidelberg. 

Gregor  Kraus,  Prof.  zu  Erlangen,  als  ord. 
Prof.  (Botanik)  zu  Halle. 

Max.  Kees,  Privatdocent  zu  Halle,  als  ord. 
Prof.  (Botanik)  zu  Erlangen. 

Ferd.  Cohn,  a.  o.  Prof.  zu  Breslau,  als  ord. 
Prof.  (Botanik)  zu  Breslau. 

Graf  von  Solms-Laubach,  Privatdocent  zu 
Halle,  als  a.  o.  Prof.  (Botanik)  zu  Strassburg. 
Oscar  Schmidt,    Prof.  zu  Graz,    als  ord. 
Prof.  (Zoologie)  zu  Strassburg. 

Eich.  Greef,  a.  o.  Prof.  zu  Marburg,  als 
ord.  Prof.   (Zoologie)  zu  Marburg. 

Reinh.  W.  Buchholz,  Privatdocent  zu  Greifs- 
wakl,  als  a.  o.  Frof.  (Zoologie)  zu  Greifswald. 
F.  Hilgendorf,  Bureauvorstand  und  Biblio- 
thekar der  Leopoldinischen  Akademie  zu  Dres- 
den, als  Privatdocent  (Zoologie)  an  der  poly- 
technischen Schule  zu  Dresden. 

H.  W.  G.  Waldeyer,  Prof.  zu  Breslau,  als 
ord.  Prof.  (normale  Anatomie)   zu   Strassburg. 
Jössel  zu  Strassburg,  als  ord.  Prof.  (Ana- 
tomie) zu  Strassburg. 

W.  His,  Prof.  zu  Basel,  als  ord.  Prof. 
(Anatomie)  zu  Leipzig. 


120 


Leon.  Landois,  a.  o.  Prof.  zu  Greifswald, 
als  ord.  Prof.  (mikroskopische  Anatomie)  zu 
Greifswald. 

K.  E  E.  Hoffmann,  a.  o.  Prof.  zu  Basel,  als 
ord.  Prof.  (Anatomie)  zu  Basel. 

Leop.  Anerbach,  Privatdocent  zu  Breslau, 
als  a.  o.  Prof.  (Anatomie  und  Physiologie)  zu 
Breslau. 

F.  S.  Merkel,  Prosektor  zu  Göttingen,  als 
Prof.   (Anatomie)  zu  Rostock. 

Fr.  Goltz,  Prof.  zu  Halle,  als  ord.  Prof. 
(Physiologie)  zu   Strasshurg. 

Jnl.  Bernstein,  Prof.  zu  Heidelberg,  als 
a.  o.  Prof.  (Physiologie)  zu  Berlin. 

Mieschei  jun.,  als  ord.  Prof.  (Physiologie) 
zu  Basel. 

Hoppe-Seyler,  Prof.  zu  Tübingen,  als  ord. 
Prof.  (physiologische  Chemie)  zu  Strassburg. 

C.  H.  Huppert,  Privatdocent  zu  Leipzig, 
als  a.  o.  Prof.  (physiologische  Chemie)  zu  Leipzig. 

Fr.  D.  v.  Recklinghausen,  Prof.  zu  Würz- 
burg, als  ord.  Prof.  (pathologische  Anatomie) 
zu  Strassburg. 

E.  Klebs,  Prof.  zu  Bern,  als  ord.  Prof. 
(pathologische  Anatomie)  zu  Würzburg. 

Th.  Langhans,  Privatdocent  zu  Marburg, 
als  a.  o.  Prof.  (pathologische  Anatomie)  zu 
Giessen. 

Mor.  Roth,  Privatdocent  zu  Greifswald, 
als  a.  o.  Prof.  (pathologische  Anatomie)  zu  Basel. 

E.  Leyden,  Prof.  zu  Königsberg,  als  ord. 
Prof.   (Pathologie)  zu  Strassburg. 

H.  v.  Bamberger,  Prof.  zu  Würzburg,  als 
ord.  Prof.  (specielle  Pathologie  und  Therapie) 
zu  Wien. 

Ludw.  Traube,  a.  o.  Prof.  zu  Berlin,  als 
ord.  Prof.  (Pathologie  und  Therapie)  zu  Berlin. 

W.  0.  Leube,  Privatdocent  zu  Erlangen, 
als  a.  o.  Prof.  (physikalische  Heilmittellehre  und 
chemische  Diagnostik)  zu  Erlangen. 

Max  Jafie",  Privatdocent  zu  Königsberg, 
als  a.  o.  Prof.  (physiologische  Chemie  und 
innere  Medicin)  zu  Königsberg. 

Th.  Lücke,  Prof.  zu  Bern,  als  ord.  Prof. 
(Chirurgie)  zu  Strassburg. 

Chr.  W.  Braune,  a.  o.  Prof.  zu  Leipzig,  als 
ord.  Prof.   (chirurgische  Anatomie)  zu  Leipzig. 

A.  Gusserow,  Prof.  zu  Zürich,  als  ord. 
Prof.  (Geburtshülfe)  zu  Strassburg. 

Ferd  Frankenhäuser,  o.  a.  Prof.  zu  Jena, 
als  ord.  Prof.   (Geburtshülfe)  zu  Zürich. 


Ferd.  Kehrer,  a.  o.  Prof.  zu  Giessen,  ab 
ord.  Prof.  (Gynäkologie)  zu  Giessen. 

Laqueur,  zu  Lyon,  als  a.  o.  Prof.  (Augen- 
heilkunde) zu  Strassburg. 

von  Kraft -Ebing,  zu  Stephansfelden ,  als 
a.  o.   Prof.   (Psychiatrie]  zu  Strassburg. 

Osw.  Schmiedeberg,  Prof.  zu  Dorpat,  als 
ord.   Prof.  (Arzneimittellehre)  zu  Strassburg. 

M.  Eug.  0.  Liebreich,  Privatdocent  zu 
Heidelberg,  als  a.  o.  und  später  als  ord.  Prof. 
(Materia  medica)  zu  Berlin. 

Alb.  Hilgers,  zu  Würzburg,  als  Prof. 
(Pharmacie)  zu  Erlangen. 

Fhil.  Zöller,  Prof.  zu  Erlangen,  als  ord. 
Prof.   (Pharmacie)  zu  Göttingen. 

Th.  Husemann,  Piivatdocent  zu  Göttingen, 
als  a.  o.  Prof.   (Pharmacie)  zu  Göttingen. 

W.  Manne",  Privatdocent  zu  Göttingen,  als 
a.  o.   Prof.  (Pharmakologie)  zu  Göttingen. 

Fr.  Ant.  Zürn,  Prof.  zu  Jena,  als  a.  o.  Prof. 
(Veterinär uissenschaft)   zu  Leipzig. 

Carl  Finkeinburg,  Privatdocent  zu  Bonn, 
als  a.  o.  Prof.   (medic.   Fakultät)  ,zu  Bonn. 


Geologen  -  Yersammlung. 

Der  Vorstand  der  Deutschen  geologischen 
Gesellschaft  hat  die  allgemeine  Versammlung 
derselben  auf  die  Zeit  vom  13.  bis  15.  Sep- 
tember dieses  Jahres  nach  Bonn  ausgeschrieben. 


Corrigenda  zu  Heft  VII. 

Seite  51  Zeile  1  von  oben  lies:  Detmar  statt 
Dettmar. 

Seite  59  Spalte  2,  Zeile  13  von  oben  lies: 
Tome  36  statt  Tome  3. 

Seite  Gl  Spalte  2,  Zeile  13  von  unten  füge 
hinzu :    2  Exemplare. 

Seite  62  Spalte  2,  Zeile  24  von  oben  lies: 
Pars  2  statt  Pars  1. 

Seite  70,  Nr.  80  lies :  üllersperger  statt  Ullers- 
berger. 

Seite  74,  Nr.  273  lies :    Weigelt   statt  Weigel. 

Seite  90  Spalte  1,  Zeile  10  von  oben  lies: 
Nr.  21—26  statt  11—26. 


Abgeschlossen  den  31.  August  1872. 


Druck  vod  E.  Blochmann  &  Sohn  io  Dresden. 


MBI,  WHOI  LIBRARY 


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