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Dice und Proſaiſten |
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Karl veinrig erden.
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3 weiter Band.
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im bg Weidmannifhen Buchhandlung
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v. Bemmin en, Eberh. Schr 11 Fe Zu 98-96
Gerbs d 95 45
—— Heinr. Bin. ⸗ ⸗ 101 — Io
‚Sal. — 110 - 133
Gifete, Rik. Dietr. : ⸗* 2.0 19139
„ Bob. Wilh. 5: ⸗ 89 — 157
v. Goͤtingk, Leop Irdr. Guͤnther U 1677 104
v. Bötbe, Joh. Wolfg. ⸗ ⸗ 64 T190
Goͤtz, SR = ⸗ 190 19T .
Gotter, FIrdr. Wilh. 8— Bu „297218
Bortfched, Joh. Chph. ⸗ ⸗ 212— 249
Gottſched, Luiſe Adelg. Bil. = s 249 — 257.
Grofmann , Guſt. Froͤr. Wilh. ⸗ 2274263
—— Per:
typ ’ _ 3 ——
Gaͤnther, Joh. Ehrſtn. ⸗ a 278— 235
Di Angedorn, Irbr. Dr 286 — 303
* 9, Hagedorn, Chrftn. Ludw. 2 a 303 — 307
v. Haller, Albrecht 0 ⸗ 307 - 331
Harsdoͤrfer, Ge. Phil. 4 ⸗ 332 — 344
Seinfe, Bilh. 2 Ä 344 - 349 .
„enriei, Chrſtn. Frdr. ⸗ ⸗ 349 — 352
„enfler, Pet. Wilh. ⸗ ⸗ 352 = 355
Heräns, Karl Su 2 | 356 — 366
v. vBerder Joh. fr. ⸗ ⸗ 361 — 395
Hermes
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v.Ahippel, Aheod. Glieb e
„Zolsmann, Daniel — FR
Zomburg, Ernſt hp. :"T°
YAuber, op. Ludw. 5 s
= Huber N Ludw. Ferd. * 8
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Sage son Teymberg . > '
Bunold, Ehr Frdr. 2
cobi, I N Ge. ⸗2
Jean Pau *
ſalem ’ Ion. Irdr. Bilh. F 2
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Raſtner, Abrah. Ghelf 8 ⸗—
v. Kaiſeraberg, Joh. Geiles: ⸗
RVarfſthin, Anne Euife ur
Blei ® Ak.) 9- — — ⸗
Klaj d. füng.) 2 3
v. Kieiſt, Ewald Chrfin. 2
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Dichter und Proſaiſſten
Bwettes Band
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Karl Ehrifkian Gärtner.
wide den 24. November 1712 zu F
Kreife des Churfinftenthums Sachfe
Poftmeifter und Kapfmann war. Au
u Meißen bereitefe er fich auf die |
Kon Bier mit Bellere und Rabener
welcher in ber folgenden Zeit nur immer
Leipzig fanden fich Die Drei Freunde
wieder zufammen. Außer den Stubie
wurden fie von einer gemeinſchaftlichen
fenfgbaften getrieben. Bortfched fi
der Reformatoren des deutfchen Gefſi
Schwabe gab die Beluffigungen de:
hetaus, eine Monatsſchrift, die, ſon
auch die Aufſaͤtze in derſelben waren,
z peutſchen Geſchmacks in der Poefie
ier deponirte Gaͤrtner die Erſtlinge fi
ichte gehörten zu den heſten dieſer €
cheds Auflicht arbeitete, er auch an I
fen Wörterduchs, ud verdeutſchte
Geſchichte. Aber bald fammelte er
um fich ber, die me Saͤchſiſche
Sinn für, die aͤſthetiſchen —
Schweiz verbanden ‚ "und durch Zell
und Roͤmer, der Franzofen und Eny
wahre Schöne immer mehr und mehr
mußten die geiftlofen, waͤſſerigen Art
Schule bald in ihrem rechten Lichte erf
denheit flieg noch mehr dadurch, daß bei der Herausgabe Der Des
luffigungen fo wenig ftrenge Auswahl beobachtet wurde. (bärss
ner vereinigte ſich Daher, mit feinen Freiinden Job. Andr. Cra⸗
met, Adolph Schlegel und Rabener zur Herausgabe einer
neuen Zeitfchrift, unter dem Nahmen ber Freuen. Beiscäge zum
Vergribgen des Verfiandes und Witzes, welche bald dad altges
meine Auffehen erregte, das fie zu erregen. verbiente. .: Zu ‚Daen
gefeliten fich nad) und nach Ebert, Giſeke, Jachariaͤ, Belerr,
a %a = KRonrao
er;
a. Karl Chefin, Gärtner,
Konrad Arnold Schmid, Blopfiodi-u. &- - Mit edlem Wett:
eifer rangen diefe jungen Männer nach dem Lorbeer ber aufblüs
henden deutfchen Poeſie, und bildeten fchon in den Zahren eigenen
Lernens einen Zirkel, der bald darauf ihr ganzes Waterland bes
lehrte. „Es war ein ebler, fehöner Bund, fagt Hr. Hofr. Eſchen⸗
burg indem Brundriffe von Eberts Keben und Char
vor dem zweiten Theile der Ebertfchen Zpifteln und vers
mifchten (Bedichte, nicht bloß des Geiftes, fondern auch des Her⸗
= und der traulichften Sreundfchaft, nicht bloß für den naͤchſten
Zweck und für. bie, nigen 2, die — ——— einander
zubrachten, ſondern für ihr ganzes nachheriges Erben.” Jaſt alle,
Die damals in jenem literarifchen Verein fich befanden, ba} def
Zoige die erften Piaͤte In verfchievenen Fächern der deutfcken %
‚Batur eingenommen ‚_ und ihren Freund Gaͤrtner an fchriftflellerie
ſchem Ruhme weit — Doc muß zu feiner Ehte bewmerkt
werben, daß er gegentheilb in jener Perjode ihrer er Meder
Strenge und —2 — Kritik uͤbertraf, und daß ſein Uxtheil
unter Ihnen ſtets von ſtarkem Gewicht war. Seinem Uttheile und
Mathe ſchafften insbefondre Die feinen Wendungen und 717,
mit denen er fie begleitete, und felbft fein offenes Geficht, auf det
ſich feine: ganze Seele abbilvete, doppelt leichten Eingang. Und fo
gieng, aus diefem Zirkel einiger Jugendfreunde durch geſchmackool⸗
te Schtiften, durch ſtrengere Kritiken Imd neidloſere Ermuntes
rungen freinder Talente ein neuer, ſchoͤner Tag für unfere Eiteras
sur auf, Um’das Jahr 1745 verließ Gaͤrtner Leipzig nach einem
langen und thätigen Aufenthalte dafelbft, und gieng als Führer
zweier jungen Grafen nach Braunſchweig, wo er fih Bald 6
Diele Gönner erwarb, daß er zwei Jahre darauf an dem berzoglis .
—— Profeſſor augeſtellt wurde. Ei
einer gelehrten Freunde an dies
uͤhungen ſeines Kurators, deß
dieſes Zuſammenkommen meh⸗
hmt geworden iſt. Gaͤrtner
amkeit und Sittenlehre, und
Virgil und Soraʒ. x lebte
und erwarb fich durch die Bil⸗
ehr vielet Jünglinge ein bleiben-
Seine Beſtimmung ald Lehrer
hm die Pflicht auf, feine Zuhoͤ⸗
er Art zu üben, und die Erfül:
ei ihm nicht Bloß auf feine Lehr⸗
‚ihn auch außer diefen Stunden
nd Verbefferung der ihm über
d Rhetorik waren von Sugend
ben es auch Zeitlebend. Da er
d außerdem noch viel nn
Rertehetn Sirchrin ur
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je fe Fein Zürft ernannte ihn 2775, zum Kanonikus Dieb
ifts Et. Blaſii zu u): fo wie sr 3780 ben
— eined Herzoglich BPrauuſchweigiſchen Sofratbs er⸗
"Nachdem er fein Lehramt beinahe drei und viersig Jahre
— mit muſterhafter Treue verwaltet hatte, ſtarb er den 14. Bes
1791 in einem Alter yon ein und achtzig Aberen
Gariner f feine Bere bed Se r, die
—— war aber darum Sat made * Eis
übungen, und die Geſchichte der’ deutſchen Po
wit Recht unter ihren vormaligen treuen Pflegern.
Die wenigen ſchriftlichen Denkmäler ſeines Seine — *
in folgendem:
I. Sammlung einiger Reden von €. €. Garrner, Pro⸗
feſſor der Sittenlebre und Redekunft am —— Eollegid
Earolino. Braunſchweig 1761. ge. 8. (8 Gr.) Er hatte fie
für einige Zoͤglinge des Karolinums verfertigt und bei feierlichen
Gelegenheiten halten laſſen. Im unſern Anweiſungen zur "Rebe
kunft wurden fie ehenials freilich immer als Muſter der Beredſan
keit aufgeſtellt; jett wuͤrde das nicht mehr geſchehen koͤnnen.
2. Die gepehfte Treue, ein Schäferfpiel. Braun⸗
ſchweig 1768. 8. (2 Gr.) Es ſtand vorher in den ſogenannten
Bremifchen Beispägen,. und wurbe mehrmals fowohl einzeln,
«ld in. Sammlungen 3. B. in bem 8. Theile beö zu Koͤnigsberg
—— Theaters der RN RR ‚Br.
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Bet ein Ei run, — Arnold Schmid, ein Sebi t:
ugendgefchichte und Viſionen, verfer⸗
N * 9 Io ber ji er — vom Hın, get fe.s£ichens -
2%: ee Ira. — * ak
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einem kupfer von J. w. Meil, erſchienen If
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e es im Theatre allemand ind, Franzoͤſtſche.
— er Bere im — orten —— =.
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"Wik und naiven Scherz.
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ubmredigen Destguahes· ih}
ſetzte. En ' 7 TJar ter
—— fie mit Jechariaͤ —— —— 0 Er =
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— Die hät Kofense, ein. Anti, in —— Aber; |
nach Le Bränd. "Leipzig 1782. 8 ac Sr.) Wenn gleich der
30. dieſem Bufffpiel aus dem frang oͤſiſchen Stuͤcke 506 Le
and: Le, en ‚du temps palle, genommen fr, —
‚bie. E rattere der Dialog, Die Anyaſſung Für
a eu em vertihen Diät. Es iſt aucrin dem —— |
e der Scanzofen far die ches ‚heraus — von
er Pu 1a ie Deuefchen her gege
Am dert nn
(Leipgig-1741 —— 1745.) *)3 fernet
Bottſcheds Auffiht durch v. Koͤ⸗
2, I. €. Muͤller, 9. A. Ibdbeken
be uͤberſetzten Moͤrterbuche,, Leip⸗
1% Berlin. Zibliorbet von neu
ten: (1748):850 ,2. Stdi3. &.
einige Denbe on. Xollins Hiſto⸗
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Su ı . . f & Br [2 —
1, 22. —
N Seine Gedichte nymit.e unterkichniet ; da — bien eds
„.y Dem blosen.E bezeichaeten Stüde Cramern ———— Beet ſich
dieſer auch mie}. ah FR unterfebrieb, - 7; zul
‚mM: Die neueſte, vom Yrof. Schreiter Seforgte e te Ausaabe des Ori⸗
gimals erichien unter dem Titel: Dictionnaire hiſtori ue et critigus
par Pierre. Bayle.,, Nouvelle Edition „‚revue [ar los. Bdirig mm ofigi-
nales avec la vie d+ 1’Amteur par Mr. de. Maizeauz, un Den
_ preliminatre des 'Editeurs et des Addifigns et Gorrections ke
mueilleures fources pay_ühe Jocietd de Gens de Letires, ipfie
„2805. gr.d Von 160g 1740 erflchen neun —8 — Day
leſchen Werks in og: Bayle Hurb az
Karh ihn Gdsınaa. 7
Riten. med“ Willen —ı 1
8) Den rien &
Er führsebie Kupüche über bie even Beitvige zum den
mögen. Des Veriteudes, und Witʒes (Bremen 1745 — ı —
. 4 Bände, jeder von 6 Stüden *); neue (abgekuͤrzte)
—** 1768. 8. (2 Ehlr.) durch Sächatid’s ——
an denen et zugleich, fo wie an ber Fortfetzung derſelben
Sammlung vermifchtet Schriften von den — =
u — neuen Beittäge zum Verdnisgen des Verſtandes
| 6 1748— 1957: 8. — nn von
— — ar —
Beftbichtt dev Bremiſchen Binde
man: —— Magasin 1768. SHE 36. %
3, Exrkmers veben Gellerts er 1 18. * in BL’
lebes ——— riſten, Th te 8.64. Rabe
ners Griefe/ gebert von € 5. Weiße —8 1772)
in der!do achricht von Rabenees Leben und ——.
©. 23 — 38: —— Er und Aber ihn, herauogegeben von
&3. Erames, %hr.- © 139 — 150. Chriſtian seineich
Bi se Darf € 3:k, "ibendeR: Öufäge um Mheorie
Et Ebende orie
der Poeſie nach den neueſten Grundſaͤtzen, Samml. 150—
153. Ebendeſſ. 5 — Bd 2. S. 493 f. v. ee
—* Voetiſche Werke, herauſsgegeben von ——3
241... Bichenburgs Nachrichten von Ebert vor stvels
' ha Seheile. der »Eberkichen Epifteln und vermiſchten Gedichte.
—— Sqolichtegrolls Rekrolog 1791. * 1. ©. 29 f, (in
riners Leben) ots —83 hek der — Wiſ⸗
kaſchetten. DR 3. Sul ya ©. uf data ve Beieigte
Ad ⸗ 0. er 4»
* von G
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— Wenn: ma
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J Br 27 57: 77 597 25727702
ent it Sroum lei Wer
— vom 3655 and in ben Gh en —
mei: an —— Ahnen —X ——* NE).
1: Berasageben war er von folgenden Schriften feiner Freunde:
Du Zerrn Nikolas Dietrich Giſeke Poetifche Werke, her⸗
ausgegehen von Karl Chriſtian Bärmer, Prof. der Sitten⸗
lahme:: m —— dem. erzogl. — — zu
e Beben enihl)e de un Eh. noch Schles
gehe. Sabelg vnd ——— ", ck befördert von
Kari Chriftian Bägmmer.. zip g 1769. ap (die, er mit einer
kurzen Vogede Segleitete); Einige Schriften zur Befoͤrde⸗
rung Ber Xeligidn und Tugend, hefonders bei Erziebung
mamehmer ‚Oitandesperfonen „non Karl Seiedrich Kindes
— weil, Serzogi. Braunſchweigiſchem Prinzeninfor«
Mach deſſen ode —— von Karl bri⸗
fin E ine ic. . Smeite verbefferte. 2 Auflage... Brgun⸗
ſcoweig 1969; 8... :
Iweh-Betefe. von. Sirener FE TER befinden: fich in
Stiedricks von Hagedorn Poetiſchen Werten, berauögegeben
von Efchenburg, Th. 5. &. 214 - 219.
>. Ein Meines, aber trefliche® Gemaͤlbe von Bärtners Charak.
ter giebt Klopſtocks De: Wingolf pſtoeki Werks,‘ ‚Leip-
zig 1798. Bd’ —& Bd. +.) fünftes: ied fe un
Eberts Epiſtel an Gaͤrtner in — Epiſteln und
“ mifchten Gedichten, €. 1.8 66-71 en
Gaͤrtners Bildniß befindet ſich — dem ın. Banbe der
Neuen Bibliotbek der BE einig, — von
Bauſe (1770)3 einzeln (8 Gr.). —
ee m Gäemen Aeben und Serien aitei.
fen folgende Bierler :
— — Ibrbuch hr‘ die” Menſchbeit —
Gi &. 265-270 Ein, fügtige Auffat von 4
a. Ueber Aönrad Arnoid Sichinide und Karl Eheie
* Gaͤrtners Verdienſt, beſonder um die deucſchai ite⸗
ratur; eine oͤffentliche Vortefong. bei der Stiftungsfeier
der Yerzoglichen deutſchen GBefellkhafe zu : elmfädt ze,
von Theodor, Roofe (verftorb.' 5 union. Hofrathe,
Prof. der Anatomie" und Sekretär bed Obgrfanitätsfollegiums zu
Braunfchweig). elmſtaͤdt 1792. 8. und N Wiedeburgs Phi⸗
lolesifchrp dagogiſchen dene 2. (ober Bumanifkis
ar
\
—E Sar vx Re
bein again; 2 9: N devt Algen. J
Lit Zei. 3703.. 80 4. Num. 389. ©. 5429 f)
"3. @öhlidstegeolls Nekeolog auf des Jahr.1791,. 88 1;
s — we zugleich der Kuffat in Benetens Jahrbuche ber,
4. Gam. Baurs Gallerie der beröbmtefien Dichter des:
——— Jabebunderss 5. 103109. nach ee
tegeollfihen Nekrolog.
9 5. Khousine’s: andvuch der altzeme inen Lierarge⸗
rip Bd. 6. Th. 2. 8.85. -
65 Mienfels Lexikon der vom Jahre 1759 his, 100 ver;;
forbenen dentichen Schrifileiler, Bd 4. S. 12- 13.
‘Lu
Gaͤrener, der ‚übrige —
wechfeit werben mit Bette Beinhgen, md di 1760), dem
perdienter Hetauſsgeber des Sachſenſpiegels von, Epke vom:
Arpgow (|. meuſel⸗ Todeenleriton, 2°4 @.13f.) Lo:
f i
” „
7 men 12. ))
Ehrifien Sarpe! ne
mitrbe ben 7. Januar 1742 di u Breslau geboren. Sein Bater,
Befiger giner ainträglichen Sch
Die weitere Erziehun — einzigen Sohnes und Kindes blieb
der pe uͤberla ſen. Diet vortrefliche rau, von edlem
u or gfältt, often Liebe und — und verdiente te gem bie bie —
— 6 eit und Achtung, die ihr von dem Sohne bis
= Ende ihres Lebens berviefen wurbe *). Den erften Unterricht‘
erbielt er von Hauslehrern und In einzelnen Privatſtunden bei
Breslauifchen Gelehrten. Garve felbft äußerte fic in der Folge‘
über denſelben mit einiger Unzufriedenheit. „Dein erfter Spra
unterricht, fagt er in der Zufchrift der Bigenen Betrachtungen
über die allgenieinen Brundfänze der — war ſehr
mangelhaft, In der Geographie, und felbſt in ber vaterlaͤndiſchen
Literatur ‚’ war ic) bis zum zwanzigſten Jahre ſehr umviffend,, Aa
an der Geſchichte fand, Ir 5* eher Geſchmack, als bis meine Pos
litik und Moral reif genug waren, um bie Begebenheiten unter.
Geſſchtspunkte / aus diefen beiden Wiffenfchaften hergeleitet, ſtellen
u koͤnnen.“Doch hatte er dad Gluͤck, einen vortreflichen Ho a
zu bekommen ber dreizehn‘ Kahre hindurch ſein Führer bI
Er wurbe zum Fünftigen ———— FR ‚und trieb. daher gis i
Önfärberei, ſtarb ihm: frühzeitig,‘ .
N
vorbe⸗
—
Eini N richt | et man dem s i |
VE ER
>
— 1
m Sekt Bier
vorbertitenden Stuplen-ter. Eden vgiſchen
aber las er mit vielem Sifer die Alten/ beſonders bie
Sthriftſteller⸗ und fieng an⸗ das Studium —
aufmetkſam zu werben. " Gebr? ichen
ar nr & die Zukunft den Gedanken an ein ——
ieber: atıfgug Er gieng 373, in dem ein uns zwan⸗
a Fahre fehred. Alters, nach Frankfurt an der Üder auf
bie —8X — wohin ihn beſonders ber —ã— Alexander
Baamgarren gog.n Als dieſer kutz · nach feiner Ankunft ſtarb, fo
bielt'er fich dort nur ein Ih auf, in welchem: er des berühmten
Tollnecs/ Worleſungen binugte. Darauf gieng er — er
: und legte fich auch hier., wie vorhin zu a
auf — und — Die letzte trieb er —
vesSe gners Artuͤhrung/ der ihm: auch, nach
—— — ſeiner ————— uonnnllis, quae pertiuent
eicLogicam probatilium —— vegi. Allgem. Deuts
ſche Biblistheb, Bo H. Seck MInc. 167 — 170) die Magi⸗
ſterwuͤrde erkheilte. Jetzt begab er ſich nach Leipzig, wo er in
Gellerts Haufe wohnte, der ein zaͤrtliches Intereſſe für ihm fuͤhlte,
und auf feine sa fittliche. Bing b 2er Beifpiel sind Lehre dem
aunverfennbarfte —2— ri ihn wurde er dem Kreid-
ſteuereinnehmer Weiße bekannt, ber. ihm: bald feine ſte
eundſchaft zuwandte. Auch ber damalige Magifter ; nachherige
rofeſſor, ze 10 wie Zollikofer und Erneſti —* rt
reunde. Leipzig gefiel Garven, unb eine RPofeſſur bafelb
war damals ſchon fein Wunſch für die Zukunft. Im — 1767
kehrte er indeſſen, auf das Verlangen ſeiner Mutter, vor der Hand
dei Breslau zurüd. Bier arbeitete er fleißig für ſich; v2
dad viele Sitzen und Schreiben zuerit bie h |
ſchen Zufälle zu; u in der Folge fein Leben fo nft Bee ;
ten. - Unter andern lieferte er in die. Neue Bislischer der ſch
nen koiffenfehaften Auffäge. Hierdurch blieb er mit feinem
renübe Weiße in beftändiger Verbindung, ber mit Barve’s
tigen Freunden i in Leipzig den Plan machte, ihn bald an die
Univerſitaͤt zu bringen. Nach Gellerts Tode, zu deſſen
ndenken er einen ſehr gelefenen Aufſatz ſchrieb, wurde er auch
wirklich zum außerordentlichen Profeſſor der Philoſophie
ernannt. : Zum. Leipziger Docenten hatte er ſich durch eine Ab-
handlung De ratione ſcribendi hiſtoriam philolophiae ‚(Lipfiae u
Jetzt las er einige. Zahre hindurch Über reine
E und- verfchiebend Schriften des Eiceio. Es
daß bad Geſchaͤft eines akabemifchen Lehrers
d feinen ſchwaͤhen,“ viel Pflege erfordernden
a nicht angemeſſen war. & gab daher ar
fa trennte. fich mit zaͤrtlichem Herzen ir
en, und kehrte 178. in feine Vater;
! 5 ‘
2 —— —— 4
b miſts au, PR e ve, —
wo er bis an feinen Rind, ohne ein Amt, bei ſeiner wuͤr⸗
digen und in einem ausgewaͤhlten Kreiſe geiſtreicher Maͤn⸗
ner und — lebte. — ſelten verließ er. Breslau, um feine:
nbe in Leipzig, Berlin, Goͤttingen u. ſ. m Bu befüden..
b war er ein fo, großer. Tann ned 4 —ãâ aß er theils
—3 — ein Mann von ausgez n Talenten, der eine Zeit⸗
ne Sriedrichs 2.-&ii —* war. Bei dieſem lernte
— Paczensky, der auf. Garven ſchon durch feinen
ert aufmerkſam geworben war, und in ihm den
kom ln henker und Schriftfteller fhägte, kennen Aus.
efannten wurden fie bald iunig verbundene Treunde*).. Waͤh⸗
. rend des Baierfchen Krieged lernte — Friedrich den Hrn. v⸗
Per — Weiſe perſoͤnlich kennen; ber große König
ward bad beſcheidene, aber reeile Verdienſt deffelben bald gewahr,
1% ed hervor, und verlangte ſeitdem, fo.oft er nach Schleſien
m, bie Gefellfchaft deffelben.. In diefen Öfteren Unterhaltungen
Paczensky mit folcher Achtung von feinem Freunde Barve,
iß der Koͤni den Philoſophen aufmerkſam wurde, ihn in
——— uf ich kommen ließ, Und mehrere Unterredungen mif,
tbın hatte. -In einer berfelben forderte er den Philofophen auf,- eine
wiit — deren Art und —— ex ſelbſt angab, no
Ueber⸗
J
-») — von im — die Dent — Carre (Weetiar
a FAR ‚Fund ——— Nekrolog au auf das —— 129. Do ”
/ U}
= l . 4
2, EhriflanGarue.
_ Ueberfehung bir Eiceronifchen Schrift von den Pflfähten,, iR
Friedrich ſehr fhäste, zu unternehmen. Furchtſam gleng Barve
en das Werk, daB er im Jahre 1783 vollendete. Uferibe von
Menſchen find dürch daffefbe' belehrt Ind zum fruchtbaren Nachden⸗
ten uͤber moraliſche Gegenſtaͤnde gebracht worden, "die sone haſſelbe
— tationen gekommen ſeyn wuͤrden.
trefliche ungen an ein laſſiſches
erchums ahfthloffen, daB jeber. ſtudirende
e in feier Jugend lieft, brangen fie auch
m fi weniger Intereffe an philoſophiſchen
und lehrten aupt durch em’ gluͤckliches
ie Lektuͤre der Alten auch in fachlicher Hinz -
erden koͤnne, wenn man nür den rechten
Zarve's Ruhm verbreitete fi) durch dieß
ch 2. belohnte ihn durch eine jährliche Pen⸗
Thalern, und die Berliner Akademie
chmi ihn zu ihrem Mitgliebe uf. War
beliebter Gefellfchafter geweſen, fü wurbe
Untkraͤftung. amd Geſchwulſt erfolgten Node, wo ihn on Auge
und Bungsıbeinahe. ben Dienſt⸗verſagten, war ex am Geiſte noch
immer derſelbe und diktirte an dem vollſtaͤndigen Entwurfe des
= ; i gweiten
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5
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es
“ Epri ſt ian ©. ae DE + Se
gie feines: Werkes. aber Befellfchaft en Binfamteit.
Bei dem Abſchnitte „Einfamkeit des Kranken” mußte er aufhde
ren. Ohne und Beängftigungen entfchlummerte er'den r.
December 1798, im fechs und funfzigiten Jahre ſeines Üters,
Garve's, durch fo viele trefli
in Entwilfelung pfochologifcher und :
ſpruchloſe, aber lichtoolle und Forte)
reiteten hiſtoriſchen, philologifchen
feiner Geſchmack, feine U
chung anderer philofophifchen Syſteme, feine ungemeine Befcheiden:
beit, und die Stärke feines Geiftes und Herzens ;’ womit er währ
rend der fürchterlichflen Krankheit alle ihre Uebel ertrug und in
feinen philoſophiſchen Arbeiten unermuͤdet fortfuhr, "defhitigen bad
‚Urtheil, was Kant von ihm fällte: Er war ein Phildſoöph in
ber Achten Bedeutung ded Wortd. Sein ganzes: Beberr ar ben .
Mufen, den Wiſſenſchaften, und vor allem der Wiffenfchaft der
wahren Lebensweisheit geweiht, die. er dach ein, In allen Verhaͤlt⸗
niffen behaupteted, weiſes und tugendhaftes Lehen’ ehrte. ‚Durch
feinen reinen, mufterhaften Wandel brachte er auch in den Augen
der Laien die Philofophie zu Ehren, die fo oft von ihren eigenen
unwuͤrdigen Prieſtern entweiht wird. Den Werth feier elgenen
Schriften ſowohl, als ſeiner Bearbeitung — Werke kann kein
Zeitalter verkennen, das Sinn für eine gefaͤllige Darſtellung, für
eine klare, belle Entwidelung der Begriffe, für eine reine, Torrefte,
!
einfache Sprache hat, und das den Schatz herrlicher Bemerkungen
aus dem Gebiete der Lebensphiloſophie zu würdigen weiß. Garve
ift ein forgfältiger und fcharfer Beobachter, ein populärer, went
auch Fein lebendiger, Darſteller, ein erfahrungsteicher, wenn auch
Zein energifcher, Denker." Das Feld feined Nachdenkens ift die
wirkliche Welt und die menfchlichen Verhältniffe. Sein Geiſt war
nicht zu kuͤhnen dürchgreifenden Spekulationen gefchaffen; er befa
weber die Kraft, noch die Gedankenfülle, noch die Originalität,
Die uns eine Schrift durchgängig anziehend macht. Er ift daher
zuweilen matt und langweilig, er fpinnt feine Unterfuchungen zu
weitläuftig aus, und laßt dem eher zu wenig felbfl zu denken
üßrig, und da er felten ——— in uns zu erwecken weiß, ſo
ſitzen wir wie angezaubert in dem Kreiſe ſeiner Gedankenreihen.
Seinen Style fehlt Lebendigkeit, feinen Gedanken Kuͤhnheit, und
Originalitaͤt; er erhebt ſich faſt niemals zu Ideen,
Fondern nermeil rd in der Sphäre ber Begriffe; daher belehrt er
und zwar, allein er erhebt unfern Geiſt nicht gen Himmel. Allei
trot diefer Mängel iſt Garve dennoch ein lehrreicher und vortref:
licyer Schriftſteller, den wir nicht genug ſtudiren koͤnnen, um ihm
ſowohl ‘die Babe der Darftellung und die Anordnung der Materien
abjulernen, ald au um und durch den Schatz feiner Grfahtungen
. en — Dr .. \ N y & . — u —
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14. Eprifiiei Garve.
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— — ru
und deeſlexioneu zu beteichern. In ſeinen Ueberſetzungen behait
er hnlich nur feinen Ton, und behandelt die jedesmalige Ur⸗
rift. ald ein felbfigefchriebenes Werk; nirgends Tpkiht ganz der
Autor, fonbern überall biickt Garve durch. Der Ton der Ueber:
ung gleiht dem Ton feiner beigefügten Anmerkungen. — um⸗
t den gebrängten Nrifforeles und den — *5 — icero.
ein Hauptverdienſt aber iſt eine ungemeine Deutlichkeit ımb Faß
lchkeit, womit er die Ideen ſeines Autor darſtellt. Garve's
Deiefooecafe hat pfpchelogliges und Iierarfhes datehee
u Garne’ Scheiften, ſo wohl bie bei feinen Lebzeiten gedruck⸗
ten, als auch bie nach feinem Sode durch Manſo, Schneidey
und Fuͤlleborn herausgegebenen, theilen ſich in eigene und in Ue⸗
berſetzungen.. ws Tas ;
Bu den erſteren gehoͤrrꝛ::.. 2*
i. Sammlung einiger Abhandlungen aus Der Neuen
Bibliothek der ſchoͤnen MWiflenfchaften und der freien
Zönite, von Chriſtian Betve,. Teue, mis fieben Aufſaͤtzen
ee ——— Erſtet, zweiter Theil. Leipzig 1802.
8. (2 Thlr.) De — —
— Inbalt. Erſter Theil: 1. Verſuch uͤber die Ptuͤfung der
Faͤhigkeiten (vom Jahre 1769.) ©. ı. (vorher in der Neuen Bi⸗
bliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften/ Bo 8. Stdı. 5,1
439. Std 2. 5, 201 — 231. neue und ſcharfſichtige Beobachtun⸗
‚gen fo wohl uͤher die Kennzeichen des Genies, als über Die Mittel,
es zu bilden. Islaͤndiſch von Bernhard Grondahl im neun,
ten Bande der Abhandlungen der Roͤnigl. Islaͤndiſchen Ber
ſellſchaft f. d. J. 1788. Bopenbagen 1789. 8: llaͤndiſch
in Wysgeerige Verhandelingen, vertaald en byeen gezameld
door Mr. Garrit von der Voort. (Amſterd. 1 0. gr. 8.)
2. Betrachtung einiger Werfchledenheiten in den Werfen, ver Alte-
fien und neuern Schriftfteller, befonderd der Dichter (von Sabıt
1770.) ©. 93. (vorher in der Neuen Bibliothek der fcb. 9
Bo 10. Std ı. 3. 1—37. S. 189— 210.) 2. Vermifchte |
Anmerfungen über Gellerts Moral, deffen Schriften Tberhaupt,
und Charakter (vom Jahre: 1770.) ©. 163. (vorher in der Neuen
"Bibliorbek der fh. W. Bo 12, Stck 2. S. 185 222. vergl.
Allgem. deutſche Bibliorbef, Bd 19. Std . &. 32 — 34
Sie liefern eine philofophifche Zergliederung von Bellerts €
*
ter und ſind das Gruͤndlichſte, was in biefer Ruͤckſicht zu feinen
Gedaͤchtniſſe geſchtrieben worden. a sig 177% 8. 38%
ranzoͤſiſch in L. Ch. Pajon’s eberfeßung der Belletrfchei
rlefungen über die Moral, Utreche and Leipʒig 1,772. 8%
und vor berifeahzöfifchen Ueberfegung diefer Vorlefungen, Die z
Genf: 1787. 8. in gwet Bänden erſchien) 4. Einige
- | uͤber
\
=
Or “rs
über nad Shiereficetbe — 1771.) eiſtie Theil ©. hi
zweiter Theil S. 261.- m der Neuen Bibliothek der
m. 30 12! Sick RA 2. 28 13 Std ı. S.17— 50.
Garve nennt Aue —* intereſſant, welche ohne
Yafmenf des — das
—_.
lung fügt 1 von le a
fchweifig, zumeilen mit. einet h
eft wit Wetrakhtungen chuöt
Hauphftoff en, und: *
der einfachſte, mia und rich
5. “Weber den Einfluß euuger beſondern Amſtande nuf die
bung unferer Sprache und Literatur, eine Vorleſung (vom
Jahre 1773.) ©. 3. — in der Neuen Bibliorek &i der fch»
er Bd 14 Bd 1, 5. 5— 25 desgl. in (Heinzenanns) Kirk
ifcher Chronik, 20. I. &.87— 111). 6. Ucher die Laune,
Da iaenthuͤmliche des Englifchen humour, und Die Frage: Ob
’ die launigen Schriftfleller ae dre S. 29. (vorhex
— ar = —. nn St 1.8.58
— nach dem
elf, in. 35 einer guten pro⸗
gen Griechen und Römer, vieleicht auch
— länder, Mar und welches iſt det beſten
on charakteriſtiſches Verdienſt? ein Ztagment
‚ber Neuen En. ek det fch. OO. 50 62.
or 0. o. 199) 8. Wartum läutert fich der Gefhmag'
im Ernſt ften Früßer, als im Koprfhen? ©. 33, (vorher in ver
g übe ibliothek den ſch W. Bd 63. Stk 1... 3 — 19.).
Ueber Keſſings vaocdon S. * — in der RUN
—— ek, Bd td 1. ©. 328— 358.) 10.
fiber: bie vön der Koͤnlglichen —& det Wiſſenſchaften
iu De Dein für das Jahr 1767 aufgegebene Frage; Db nmn bie
Reig nen. vernichten, oder — etwecken koͤnne,
— —— —
-
bat? und die Mittel wär
wei a ‚Kräfte gt — — werd.
ni —* — zu S. 147. (vorher in der Samm⸗
des Preisfchriften — die en ka Cochius,
— und Meiners. — 17 —186.) 11.
Einige allgemeine Betrachku —* fer (vom,
Sabre’ 793.) ne size — in den Belträgen zur eutfchen
en in det 'Königl. « Ahademnie der Wif-
Ä —— sa Beni Samml. 1: S — 159. Der fharfe
rd
Pamige. ber’alten S laͤßt en völlige
—S vr, ya Kim dub Brrha ——
ui
x ‘ .
⸗ J ha & iR — —
— *
16 Eseißien. Barox.
gegen-bie dlbern Spra Sprachen, „fo wie. dab. Eigenthuͤtwliche ihres Gin:
666 ſehr genau und wahr. Vergl. Siferpe. Beilage 5n. den
Schleſiſchen Propinzialbiattern 17 — 100 13. Dü-
cours fur Tuiilitè des. Aoadémieos (a à PAcademie Ro-
2° des Sciences de Berlin, ä — "fa :peception)
sg. — Die erſte Ausgabe hieigt hermiſ⸗ Abhandlungen
©. Der Leipzig 177. 8. - Die ‚neue und vermebree Auf
* elben wurde durch Sr. Prof. — — be⸗
gt. > EEE Abhandlungen find find die fieben letten
> Bag Be Yiene & — — dee ſchoͤnen —
fi 25 — 329, Allgem. — Souechet
d 42. —** T 271 — 13809.
9. Weber den Charakter: Zollikofers, an Zerrn Kreis.
Neuereinnehmer Weiße in Leipsig von C. Baroe. "Reipsig
‚4788. gr. 8. (3 Gr.) Der Vortrag hat feinen eigenfifh redneri⸗
ſchen me, keine maleriſchen Beiwoͤrter, ern gedanken⸗
urze Perioden, in einen gemäßigtert, fließenden- Zone;
nicht wä viele gebrängte Sentenzen voll tiefen: Sinnes, aber
Bin und wieder tröffende Refierionen. Das alled macht Yier die
oͤßte Vollkommenheit ded Vortrags aus. Durch eine ſanfte
— — bat der Auffas etwas ſehr Anziehendes erhalten.
Bergl. Allgem. Litt. Zoit. 1789.:20 1. Num. 15. s tif
3. Verſuche über verfcbiedene. Gegenſtaͤnde aus. der
Literatug und dem geſellſchaftlichen Heben,
Barve. Erſter, zweiter, ‚Drikter,,. vierter,
die beſden letzten herausgegeben: von Manſo und
Breslau 1792. 1796. 1797. 1800.
— Mien. Neue, gluͤckliche B
um die —* bed Lebens, Die, feiien ogjber:
nicht nur an. die Seite zu fetten |
eil ie Br Mae ber gr f — ke r
er in ihrer untadellichen un en Weg
n Styles übertreffen. ae |
Erfier Theil: ı. — a
des — — —
— |
[mer 7
Chriſtian Garrve. 47
welche, in einem Staate, vie Einwohner jeder, Provinz für
diefe ihre Provinz ba n &. 137. 3. Einige Beobadytungen über
die Kunſt zu denken &. 248. 4. Weber die Rollen der Wahnwitzi⸗
gen in Shakefpears Schaufpielen, und über den Charakter Ham⸗
lets insbeſondre ©. 437. (Etwas' gegen Garve's Abhandlung
über den Charakter Hamlets in dem Journat für Theater und
andere ſchoͤne Ruͤnſte, herausgegeben vom Dr. Schmiedet) —
Dritter, vierter Theil: Ueber Gefellfhaft und Einfamkeit (ein- -
zeln unter dem Titel: Garve über Befellfcbsft ‘und Einſam⸗
keit, erfter, zweiter Theil (2 Thlr. 16 Gr.). Die ganze Abs
Bandlung befteht aus fünf Abſchnitten: 1. Bon dem Einfluſſe
der Sefellfchaft und Einſamkeit auf die Bildung des Verftanded,
Abth. 1. auf die Einfammlung von Kenntnijfen, Absb. 2. auf die
g Geiſtes. 2. Von dem Einfluſſe der Geſellſchaft und
Einſamkeit auf dem ſittlichen Charakter, Abth. 1. auf Bildung
moraliſcher Grundſaͤtze, Abth. 2. auf Handlungen und Gewohn⸗
iten. 3. Von dem Einfluſſe der Geſellſchaft und Einſamkeit auf
die-Außeren Sitten. 4. Verſchiedene Arten der Geſellſchaft und
Einfamkeit, Abtb. ı. Gefellfchaften zum Vergnügen, Abrb. 2. °
Geſellſchaften in Sefhäften, Abth. 3. Arten der zufälligen Ein- .
ſamkeit, Abth. 4. Arten der vorfäßlichen Einſamkeit. 5. Bon dem
Einfluffe der Sefeiihaft und Einfamfeit auf die Gluͤckſeligkeit des
Menſchen. — Fuͤnfter Theil: ı. Ueber das Dafeyn Gottes (in -
nem Abfchnitten, einzeln Breslau 1802. 8. (1 Br.) Nicht
immer befriedigt die Darftellung des Verfaſſers; dennoch behaup-
ten die eigenthüumlichen Gedanken und fcharffinnigen Beobachtun⸗
en deſſelben, auch wenn er das Dauptaiel verfehlt haben follte,
en Werth und gelten für einen unverächtlichen Beitrag zur Auf⸗
einer.der wichtigften philofophifhen Fragen S. ı. 2. Ue⸗
ber bie Öffentliche Meinung ©. 291. 3. Ueber die Schwärmerei .
&.331. _4. Ueber den Stolz S. 407. |
Vergl. Lirerar. Beilage zu den Schlefifhen Provin⸗
zialblaͤttern 1793. Std 3. ©. 74—91. Std 4. S. 115 —
122. ITeue Bibliothek der ſch. MO. 30 49. Std 2. S. 228
— 267. 38 sı. Std ı. S. 46. — 67. 80 62. Std 1. 5.69
| . —=63. 8.94 — 128. Allgem. Lit. Zeit. 1797. 88 ı. Zum.
31. S. 167 — 164. Num. 22.&. 169 — 174. Num. 22. S.
177— 181. 1799. BD 1. Num. 4. S. 26— 32. 1801. 50 3.
um. 534. S. 361 — 367. |
4. Kinige Zuͤge aus dem Leben und Charafter des
Berrn €. 7. Paczensty von: Eenczien aus dem Haufe.
Schleibitz, - entworfen von Chriſtian Garve. Breslau
1793. 8. "(Barpe hat mit diefen wenigen Bogen feinem verewig⸗
ten Freunde ein Dentmal der Achtung und Liebe aefliftet, aber
auch zugleich das Muſter einer vortreflichen Biographie gegeben.) -
Leriton d, D. u. Pr. 2. Band. BB Beral.
—— —
A
2
Ä Vergl. Literar. Beilage zu den Schlefifchen Provinzial
blättern 1793. Std 7. ©. 234 — 228. u
5. Vermiſchte Aufſaͤtze, welche einzeln oder in Seit
; fchriften erfdhienen find. Neu berausgegeben und verbefs
ſert von Ehriftien Garve. Erſter Theil. Breslau 17
8. Zweiter Theil (herausgegeben von IYfanfo and Schneider).
Ebendaſ, 1800. 8. (beide Theile zufammen 3 Ehlt.) nachgebrudkt
zu Wien. |
5 Inhalt. Erſter Theil: 1. Ueber den Charakter ber Bauern
und ihr Verhältniß gegen die Gutöherren und gegen die Regierung
©. 1. (Es find eigentlich drei Vorlefungen, welche Barve in ber
Schleſiſchen oͤkonomiſchen Befellfchaft zu Breslau, deren
Mitglied er war, gehalten. In der erften ſchildert er den Charak⸗
. ‚ter der Bauern; in der zweiten handelt er von ihrem Verhaͤltniß
zu den Gutöherren; in der dritten von ihrem Verhaͤltniß gegen
bie Regierung. Vergl. K. A. Caͤſars Philofopbifche ei —
“ - u ' “ S u f
a). Chrifiaon Saron:-
U |
Th. ı. Bd: 1. S. 165 — 189. ie erfdienen einzeln zuer
Breslau 1786. 8. alsdann verbeffert Ebendaf. 1796. 8. (12 r.
Daͤniſch zu Ropenbagen 1787. 8.) 2. Ueber die Lage Schle⸗
fiens in verfchiedenen Zeitpunkten, und über die Vorzüge einer
Hauptſtadt vor Provinzialftädten S. 229. (eine Vorlefung „ gehal-
- ten in der Schlefifchen SEonomifchen Geſellſchaft; fie fland
zuerſt in den Schlefifcben Provinzialblättern 1788. Std 6.
und erfchien darauf einzeln Breslau 1789. 8. (3 Gr.). 3. Ueber
die Muße ©. 263. 4. Lob der Wiflenfchaften &. 273. (Eine
‚Perfiflage diefed Aufſatzes, von Barve felbft, befindet fich in den
‚ Schlefifben Provinzialblättern 1792 unter der Aufſchrift:
Scchreiben an die Herausgeber der Schlefifchen Provins
. x zialdlätter.) 5. Bon der Popularität des Wortrages ©. 33r.
6. Ueber ven Gebrauch des Worts Frankreicher für Franzoſen
S. 359. T: Bruchflüde zu ber re den Verfall dee
‚Heinen Städte, -deffen Urfachen, und die Mittel ihm abzuhelfen
. ©. 373. .8. Ueberfegung und Erläuterung der Rede Kleons,
eined Athenifchen Demagogen, im 37. Kapitel ded 3. Buchs des
Chucydides, ©4485. jefer Auffaß ift im Jahre 1794 verfer⸗
tigt, ald die Robespierifche Parthei und das Schreckensſyſtem in
Frankreich herrfchte.) Vergl. Degens Literatur der deutfben
Weberferzungen ber Griehen, Bd 2. ©. 514. — Zweiter |
Theil: ı. Die Tugend macht den Menfchen gluͤcklich S.1. 2. Ci .
nige Betrachtungen, veranlaßt durch Das Dekret der Nationalvera
fammlung in Frankreich uͤber die Güter der Geiſtlichkeit S. 17.
9. Ueber fehlfchlagende Erwartungen ©. 117. 4 Ueber einige
- Schönheiten der Gebirgsgegenden S. 141. (Diefe Abhandlung -
ig und ben anfthaulichiten Begriff von Barve’s. Kunft, einen
u egepftand von allen Seiten zu betrachten) 5. Weber bie —
erun⸗
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> .
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|
Ehrifiam Garve. 19
derungen unferer Zeit in Paͤdagogik, Theologie ind Politik S.
189. 6. FR Chriftenthum als Lehrgebaͤude und als Inſtitut bee
trachtet; ein Fragment S. 289. 7. Ueber einen Satz aus der
Ehil des Spinoza; ein Fragment S. 357. 8. Ueber bie Gren⸗
gen des buͤrgerlichen Gehorſams und ben Unterſchieb von Thedrie
und Praris & 389. 9. Ernſthafter Kommentar Uber einen Scherz
©. 429. 10. Fragen bie Witterungslehre betreffend ©, 469. —
(Bon den Auffäten des 1. Theils fland der dritte uerfl im Deut
ſchen Muſeum, bie folgenden wurden zuerſt in die Schlefifchen,
Provinzialblärter eingeruͤckt, and find von Garve bei der neuen.
Jusgabe forgfältig durchgefehen und verbeffert worden. Die Auf⸗
ke des 2. Cheils fanden vorher einzeln, Die meiften in ven
Schleſiſchen Provinziatblätteen, einer in ber Berlin. Mo⸗
natsſchrift, und zwei in Beckers: Erholungen. Außer den
Men gedruckten erſcheinen hier manche ungedrudte).
Bergl. Goth. gel. Zeit, 1796. Std 73. 8.654 — 656.
‚ Allgem. Lit. Zeit. 1796. 830 4. Num. 323. 5. 125— 128.
Cheiftien Barve. Breslau 1798. 8. ‚Sweite Auflage,
vorher in Gentzens Neuer deutſcher Monatsſchrift
195. Mai. S. 3— 33. Jun. ©. 85 — 118. inden Yabes
| der Presfifchen Monarchie 1798. Ypril S.
373385. 8 i
Bergl. Allgem. Lit. Zeit. 1799. 8d 2, YZum. 177. 8.
6. Sragmente zur Schilderung des Geiſtes, des Cha⸗
tetters und der Regierung Friedrichs des Zweiten, von
f
7. Weberficht der vornebmffen Peincipien der Sittens |
lehre von dem 3eitalter des Yriftoteles bis auf unfere Zeis’
im, von Chriſtian Garve. Breslau 1798. 8. (1 Thl. 4 Gr.) A
zu dem 1. Theile der von Garve Überfchten Ethik des Aris,
Roteles gehörende und aus ihm beſonders abgebrudte Abhandlung.
Lbendaſ. 1801, 8. (1 Thlr. 26 Gr.) Einzelne Stuͤcke darauf.
8. Eigene Berrachtung uͤber die allgemeinſten Grund⸗
ſete der Sittenlebre, ein Anbang zu der Ueberſicht der
verſchiedenen Moralſyſteme. Breslau 1798. 8.
, Ebriftian Garve's vertraute Briefe an eine Freun⸗
‚Im. Leipzig 1801. gr. 3. (20 Gr.) Alle bier mitgetheilten
: Beiefe find nad) bem Beitpunfte, wo Barve in Halle Magifter
Faden war, am eine junge verheirathete Freundin. in Leipzig,
mittelbar nach feiner Entfernung von diefer ihm. vorzüglich wer⸗
em Stabt, vom Mai 1767 bis Offern ı768 (denn an Diele Zeit
Se er nach Leipzig zuruͤck, um ſich bort als afabernifcher Kehren
Ahebiliticen) gefchrieben. Sie dienen als Beitrag zur Chargtte
MR Garve's. Der Ton ber — iſt natürlich, die Schreibart
—
‚ Bar
—
7
20... Ehrifion Gary _
Far und fließend; inhaltsreiche Stellen, philoſophiſche Bemerkun⸗
gen findet man uͤberall. J | |
5 WVergl. Neue Bibliorbet der ſch. W. 35.65. St 2.
S. 256-269. Aligem. Lit. Zeit. 1802. Bd 2. Num. 147-
S. 398 —.400. * =
10. Briefe‘ von Chriſtian Garve an Chriſtian Selir
Weiße und einige andere Freunde. Erſter, zweiter Theil
yerausgegeben von Manſo uhb Schneider). Breslku 1803.
8. (2 Thir. 8 Gr) Der zweite Theil hat einen Anbang von
drei Briefen Barve’s an den Hrn. Geh. Rath von Thuͤmmel
(der erfte enthält kritiſhhe Bemerkungen über Thümmels. Xeife,
der zweite Thümmels Antwort und Vertheidigung) S. 279 —
‚ ‘310. von ſechs Briefen af Hrn. ‚Prof. Manſo ©. 317 — 330.
und fechd Briefen an den Hrn. v. Paczensty (welche die Ueber-
[e&ung bed. Cicero betreffen, und theild für die Gefchichte des
Buche ſelbſt, theils wegen der unbefangenen Urtheile, die Barve
‚ Aber Original. und Kopie fallt, nicht unwichtig find) ©. 381 —
398. Jedem heile And am Ende Anmerkungen zur Erlaͤute⸗
rung einiger. Stellen von den Herausgebern beigefügt worden.
Der Garveſchen Briefe felbft find einhundert und funfzig.
> _
ar .
Sie haben unter andern folgende Gegenftänbe:
Th. 1. Weißes Sean Calas ©, 33. Adelungs Wörter:
buch S. 52. Engels Philofoph für die Welt S. 70. RKlop⸗
ſtocks Gelehrtenrepublik ©. 75. CLavaters Phyfiognomik S. 81.
Görhers Werther ©. 86. Lricolai Freuden Wertherd ©. 106..
| Leiden ©. 116. Schubarts Friedrich der Einzige, ein
Dbelisf ©. 259. Ueber Reis ©. 389. 413. Weber den Muͤnz⸗
zelun in Breslau ©. 395.435. Heydenreichs Aeſthe⸗
5. 426. E ——
Th. 2. Thuͤmmels Reife ©, 10. Aliſons Verl ©. 18.
Meiſters Lehrjahre von Bötbe ©. 179. Muͤllers Geſchichte der
. Schweiz ©. 212. Wolfs Prolegomena a „Homer ©. 213. |
Jean Paul ©. 230. Engel ©, 239. Einige XZenien (in be=-
nen Garve, mas in- und außerhalb Troja geſuͤndigt worden,
gleich freimüthig rügt) ©. 242. Ueber Wilbelm und Friedrich
Schlegel ©. 268. Bants Religion innerhalb der Grenzen der
s _ Vernunft ©. 318. 323. Meiners hiſtoriſche Vergleichung
des Mittelalterd mit unferm Sahrhunderte S. 270, =
— Allgem. Lit. Zeit. 1803. 80 3. Num. 205, S.
= 304. Num. 220. S. 305 — 307.
11. Briefwechfel zwiſchen Ehriffian Garve und Beo
Joachim Zollikofer, nebſt einigen riefen des erſtern a
andere Seeunde. Breslau 1804. 8. (1 Thir. 12 Gr.) D
Briefe zwiſchen Garve und Zollikofer find vier und neunzig
Ein Anbang enthält neun Briefe von Garve an ben Geh. — 7
‘
—GCGhbriſtian Gatven 21
Thhmmel’®. 395 6: zwei Briefe an Lavater ©, 437— |
463. Am Schluffe befinden fi) Anmekkungen zur Exrläuteru
einiger Stellen S. 463 — 466. . = h en a
Zu Garve's Heberfegungen gehören: on
I. Der Freund junger Leute vonM. G.... Aus dem
"Sreanzöfifchen hberfent. Leipzig 1765. 8. (14 Gr.)
23. Sir James Porters Anmerkungen über die Reli-
gion, Kegierungsform und Sitten der Türken. Aus dem
Engliſchen. Keipsig 1768. 8. (6 Gr.)
3. Pbilofopbifdse Betrachtungen uͤber die thleriſch
—— Aus dem Engliſchen. Leipzig 1769.. 8.
7
4. Burke's Philoſophiſche Unterſuchungen über den
Urſprung unſerer Begriffe vom Erhabenen und Schoͤnen.
Aus dem Engliſchen. Riga 1773. ge. 8. (18 Gr.) Burke
philofophirt auf eine originelle Weiſe uber dad Weſen des Erhabe⸗
nen und leitet es von ber Leidenfchaft der Selbfterhaltung ab, Die:
nen gleich feine Zweifel, die Sache ungewiffer zu machen, fo findet
man doch auch Erfahrungsfäge, die vor ihm fein anderer bemerkt; _
find einige feiner Hypothefen gleich, zu gervagt, fo bewundert man
doch den Scharffinn, womit er fie zu erweifen fucht. Woran ſteht
eine Einleitung vom Geſchmack, den er den Inbegriff von den Sur. ..
higkeiten der Seele nennt, auf welche die Werke der ſchoͤnen Künfte
Eindruͤcke machen. | =:
5. Adam Seraufons Brundfäne der Moralphiloſophie.
Ueberſetzt und mit einigen Anmerkungen verfeber von
- Ehriftian Barve. Leipzig 1772. gr. 8. (ı &hle)
Vergl Allgem. deutfche Bibliotbek, BD. 17. Stck 2.
S. 319 — 324. nun #
6. Verſuch über das Benie von Nlerander Berard, D.
und Prof. der Theologie zu Aberdeen. Aus dem Engli⸗
fhen überſetzt von Chriſtian Garve. Leipzig 1776. 8-'
(18 &.) Genie ift nach dem Verfaffer die Fähigkeit zu erfin⸗
den, und nad) diefem Begriffe ift fein Werk in drei Theile ge-
theilt. In dem erften wird in fünf Abſchnitten von der Natur
des Genie’d gehandelt; der zweire befchäftigt fi) in zehn Ab⸗
ſchnitten mit den allgemeinen Urfachen der Berfchiedenheiten ded
Genie's; der dritte unterfucht die verfchiedenen Gattungen bed
‚Genies. Gerard nimmt zmei Daupigattungen befielben, das
wiflenfchaftliche und bad Aunffgenie, an. Gegenftand ift
mit tiefer Kenntniß der menfchlichen Seele und ihrer Fähigkeiten ,
Bearbeitet worden. Eben diefem Verfaſſer hat man men
SD: i j art:
-
—
⸗
1
22 CEhriſtian' Garve.
ſchacffimnlgen Verfuch über den Geſchenack zu verdanken, wo⸗
won ecbenfalls eine deutſche Ueberſetzung (Breslau 1766. 8.) erſchie⸗
nen iſt wergl. Bibliothek der fh. W. BD 6. Stck 1. ©. 172
> .) ‘ ’
VKlugl. Yene Biblioghet dee ſchoͤnen Wiſſenſchaften,
35 17. Std 2. &. 320— 323.
7. Abhandlung Kber die menfchlichen Pflitbten in drei
Büchern, aus dem Läteinifchen des Markus Tullius Eicero
überſetzt von Chriſtian Garve. Teue vollſtaͤndige Aus⸗
2*
*
gabe. Breslau und Leipzig 1801. gr. 8. Philoſophiſche
Anmerkungen und Abhandlungen zu Cicero's Buͤchern von
den Pflichten von Chriſtian Garve (in drei Baͤnden, oder
Anmerkungen zu dem erſten — zweiten — dritten Buche).
Sünfte vollſtaͤndige, mir einigen Anmerkungen und einer
Abhandlung über die Verbindung der Moral mit der Polis
gi — Ausgabe. Ebendaſ. 1801. gr. 8. (zufamınıkis,
2 Thlr. |
Ein dem Geſchmacke, dem $leiße und der Gelehrfamkelt der
Deutfchen Ehre bringenbes Werl. Jede Auögabe, bie bei Tebzeis
- ten bed Berfaflerd erfchien, wurde, befonders in Anfehung der
Ueberfegung , forgfältig durchgefehen und durch genau, überdachte
Verbeſſerungen ber Vollendung näher gebracht. - „Ich habe mir es,
fagt Barve in der Vorrede, zur Ablicht gemacht, Eicero’s
Foeen fo vorzufragen, daß fie auf ben beutfchen Lefer eine gleiche
‚Wirkung thun, alö die lateiniſch auögebrüdten der Urfchrift. auf
ben Römer gethan haben. Ich will Fein Gemälde, fondern ich will
einen Unterricht in nüglichen Wahrheiten geben. Dazu nehme ich
‚ die Gedanken aus meinem Autor, aber Die Ausprüde wähle ich
nicht immer nach feinem Mufter, fondern nach Maaßgebung feiner
‚ Abficht, deutlich und im Ausbrude nicht anftößig zu feyn. Die
Anmerkungen enthalten eine Reihe von Gebanten, die durch Die
Ideen des Eicero veranlaßt worden find, bald auf eine nähere,
bald auf eine entferntere Weiſe mit ihnen verbunden, balb zur Er⸗
äuterung, balb zur Gntwidelung derfelben befiimmt, zuweilen
bloß an fie angelnupft find, ungleich an Methode und in der Aud⸗
führung, und nicht frei von Wieberholungen.“
Die erſte Ausgabe erfchien zu Bresien 1783. gr. 8. Die
zweite, verbeflerte und mit einigen nmerbungen und einer Abs
., Bandlung über die Verbindung der Moral mit der Politif vers
mehrte, Ebendaſ. 1787. ge. 8. Die dritte, Ebendaſ. 1788.
gr. 8. Die vierte, Ebendaſ. 1792. ge. 8. Hollaͤndiſch von
SE. elf, verw. Beder. Erſter Theil. Baag 1790. gr. 8.
> Ein Theil der Anmerkungen wurde ind Sransöfifche überfekt
en I Titel: Ponſoes philofopliiques far la Religion etc.
37 . Oo \
| Die
⸗
N Efrifian Gare 23
Die bei der siweiten Auflage hinzugekommene Abhandlung
wurde audy einzeln unter dem Zitel abgedrudt: Abbandlung
über Die Verbindung der Moral mic der Politik oder einige
Betrachtungen über Die Srage: In wie fern es möglich ſei,
die Moral des Privatlebens bei der Regierung der Staus
ten zu beobachten? Breslau 1788. 8. (8 Gr.) Franzoͤſiſch
unter dem Xitel: Sur l’accord de la morale avec la politique.
a Berlin 1790. 8. zolländifch von €. F. Slout. Saarlem
"1794. 8. Sie gab Weranlaffung zu, folgender Fleinen, aber mit
vielem Scharffinn und in einem angenehmen, lebhaften Styl ver-
faßten Schrift: Schreiben an Yeren Profeflor Barve über
die Zwangs⸗ und Bewiffenspflichten und den weſentlichen
Unterſchied des Wohlwollens und der (Berechtigkeit, beſon⸗
ders bei Kegierung der Staaten, von €. 5. Klein. Berlin
und Stettin 1789. 8. (4 Gr.) — gel. 3eit. 1789.
SuE 60.8. 522. Die Barvefche Behauptung, daß die Moral
des Privatlebens bei der Regierung der Staaten nicht überall an⸗
fei, beflreitet Schloffer in feinen kleinen Schriften,
Vergl. Bibliothok der neueſten tbeologifcdhen, philoſo⸗
pbiſchen und ſchoͤnen Literatur (Zuͤrich 1785.) Bd 2. Str.
S. 134 — 165. Geurtheilung der Garveſchen Ürberfeßung nad)
der erſten Ausgabe-von 1783. Garve vertheidigte ſich gegen
manchen Tadel des Recenſenten in der Vorrede zur zweiten Aus⸗
gabe). Goth. gel. Zeit. 1784. Std 56. S. 461 — 465. All-
gem. Lit, Zeit. 1789. BO ı. Num 20. &. 153 — 160. Num.
31. S. 1 — 168. Deutfcher Merkur 1784. Februar.
Anzeiger S. 17—23. (Leipziger) Allgemeines Verzeichnif
never Bächer mit Eurzen Anmerkungen (1783): 38, 7-: SE
10. &. 773 — 774: *).
8. Johann: Miacfarlan’s, Predigers in Rdinburg, Uns
terfüschungen &ber die Armuth, Die Urfachen derfelben und
die Mittel, ihr abzubelfen. Aus dem SEnglifchen überfegt '
und mit einigen Anmerkungen und Zuſaͤtzen begleitet von
Chriſtian Barve. Keipzig 1785. 8. (1 Thir. g Er.)
Berg. Allgem. Lit. Zeit 1789. BD ı. Zum. 20.
8.153 f. ——
m. Paylſey's Grundſaͤtze der Moral und Politik.
9.
Aus dem Engliſchen uͤberſetzt mit einigen ————
un
*) Eine neuere, der Garveſchen Ueberſetzung ber Ab andlung des
Cicero in t ber Treue noch vorzuzlehende Verbeutſchung ers
ſchien unter dem Zitel: Markus Tullius Cicero von den Pflich⸗
ten, — * ra abet t mit — ——
merkun on Joh. Jakoh Hottinger. Erſtes, zweites Baͤn
chen. Zürich 1800. 8. (ı Thle. 16 8:5 = „2
— De; -
t — = f
3 = ‘
;
24 CHrifian Garaa
und Zufäyen von Chriſtian Garve. Befter, zweiter Wand.
Leipzig i787. gr. 8. (3 Thlr. 16. Gt.) gemeinſchaftlich mit Sol
Lifofer.-
10. Gillies Vergleichung ywifchen. Sriedrih dem
-- weiten und Philipp, dem Rönige von Macedonien. Aus
dem Engliſchen uͤberſetzt von Ebriffian Garve. Breslau
3791. 8. (7 Gr.) fland vorher in den Schlefifchen Provinzial
blaͤttern 1790. 1791.
1. Adam Smith’s Unterfischungen fiber die Natur
und Ürfächen des Klationalveichtbums. - Aus dem SEnglis -
N
ſchen dex vierten Ausgabe neu Äberfent von Ebriffian
Garve. Erſter, zweiter, dritter, vierter Band. Breslau
3794 - 1796. gr. 8. (5 Thlr.) ©. hatte einen Gehuͤlfen dabei.
. 13. Die Ethik des Ariffoteles, uüͤberſetzt und erläutert,
von Ebriftian Garve. Erſter Band, entbaltend die zwei
eriten Bücher der Ethik, nebff einer zur Einleitung dies
nenden Abhandlung Über die verfchiedenen Prinzipe der
&ittenlebre von Ariſtoteles bis auf unfere Seiten. Bres⸗
Aau 1.99. 8. (1 Thlr. 16 Gr.) Zweiter Band. Ebendaſ.
1801..8. (1 Thlr. 16 &.) Die Abhandlung über die Moral:
prineipe wurde auch befonderd gebrudt unter dem Zitel: Webers
fidht der vornehmſten Principien der Sittenlebre von dem
deitalter Des Ariſtoteles bis auf unfere Seiten. Breslau
1799. 8. (1 Thlr. 4 Gr.)
, Vergl. Degens Nachtrag zu der Literatur der deutſchen
Ueberſetzungen der Griechen S. 78 — 80. Allgem. Lit. Zeit.
1803. 38 4. Num. 38°. S. 89 ff. Neue allgem. deutſche
Bibliotbet, 80 50. ©. 531. Erlanger Lit. Zeit. 1799.
Naum. 62.
13. Die Politik des Ariſtoteles, Überfesst von Chri⸗
ſtian Garve, berausgegeben und mit Anmerfungen und.
a begleitet von Be. Guſtav Sülleborn. Er⸗
et, stweiter Band, Breslau 1799. 1800. 8. (3 Thlr. 12 Gr.)
Die vorhergehende Schlofferfebe Verbeutfehung, welche unter -
dem Titel: Ariſtoteles Politit und Stagmene der. Gekono⸗
mil; aus dem Griechiſchen äberfent und mit Anmerkungen
und einer Analyfe Des Textes verfeben von I. G. Schlofs
fer. Erſte, yooeite, dritte Abtheilung. Lübed und Leip⸗
| ‚38 1797. 1798. 8. (vergl. Allgem. Lit. Zeit, 1798, Bd 2.
um, 195. &. 723. 1799. Bo 3. Num. 209. ©. 15.) ers
ſchien, haͤlt den — zwiſchen freier und woͤrtlicher Ueber⸗
ſetzung, verfehlt den Sinn
es Originals nicht felten, bietet aber in
den kritiſchen, philologifchen und philofophifchen Anmerkungen zum
Verſtaͤndniß und zur Beurtheilung der Politif des he
4.
-
. *
N 4
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ı
Eprifion Garne 35
«fi (mittel dag, Die Garveſche, eine der Ichten feiner
Arbeiten, Ka wie alle feine Arbeiten diefer Art, daB Gepräge bes
ißes und eined hellen Geiftes unverkennbar an fih. Ein
—— — Leichtigkeit und Gefaͤlligkeit der Einkleidung
der Gedanken, Gewandheit der Sprache, find die Vorzuͤge, welche
dieſe Ueberfesung vom Anfange bis zu Ende charakteriliten,. und
ihr durch die Sommetrie und Haltung da3 Anfehen eined Driginal
wert — In Aufehung des Styls iſt fie aber keinesweges eine
treue biſdung. Der Ueberſetzer hat ſich die Freiheit genom⸗
men, bie Gedanken ſeines Originals in eine andere Form zu klei⸗
den und den zerftüdelten, unperiopifchen, Durch allzugebrängte Kürze
oft dunkelen Vortrag in eine numerdfe, in den Perioden fich frei
, und barmonifth verbundene Rede zu verwandeln,
Garve hatte feine Uebertragung ſchon fertig, al& die Schloffers
fche Arbeit erfchien. Er war jebt abgeneigt , fie Ind Publikum zu
bringen und ſchenkte die Handfchrift dem Prof, Sülleborn , der
nach (Barve’s Tode befannt machte, und mit einem zweiten
Bande, worin die Schrift ſelbſt erlautert und die Ueberfehung
gerechtfertigt wird, vermehrte, Zu beiden. hatte auch ſchon Gaͤrve
einige Materialien gefammelt.
Vergl. Degens Nachtrag zu der Kiterarur der ‚Deuts.
en lieberfegungen der Briechen S. 76-f. . Ergäntungs-
ätter f. d. Allgem. Lit. Zeit, 1785 ı800. “Jahrg. ı. 82 ı.
Num. 42. ©, 129 334. Neue allgem, deutſche Biblio
tbek, Bd 50. &. 536. . | |
Außerdem gehören zu. den. Garveſchen literarifchen Arbeiten
noch folgende Aufſaͤtze | \
. 3. Weber die Beforgniffe der Proreflanten in Anfes
bung der Verbreitung des Rarbolicismus, an Hrn. Dr.
Bieſter, in der Berlin. Monatsſchrift 1785. Jul. S. —
67. Antwort an Hrn. Prof. Garve von Bieſter, Ebendaſ.
©. 68-90. Zweiter Brief von Barve an Biefter, Ebendaſ.
Mecember S. 488 — 529. DBiefters Antwort, Mbendaf. S.
530 — 554. und 1786. Jan. S. 30 —66. ,
2. Schreiben an Herrn Sriedrich Nicolai Aber einige
Aeußerungen deffelben, betitelt: Unterſuchung der Befchul-
digungen Des Prof. Barve gegen meine Keifebefchreibung,
Breslau 1786. 8. (8 Gr) Der Titel der letzteren Schrift if
vollſtaͤndig folgender: Unterfadhung der Befchuldigungen des
Hrn. Prof. Garve wider meine Keifebefchreibung durch
Deutfchland und die Schweiz, nebft einigen Erlaͤuterun⸗
gen, die nuͤtzlich, auch wohl gar noͤthig feyn möchten. Ans
bang zum 7. Bande der Nicolaiſchen Keifebefhreibung;
auch einzeln, Berlin und Gtestin 1786. 8. (13 ®r.) —
gem.
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6 Eprificn Garne
„Liv Zeit: 1785. 8 2. Ilum. 94 &. 139 — 156: |
VNum. 95. S. 137 — 141.
3. Ein Einwurf wider die Nuͤtzlichkeit periodiſcher
— Schaftet in dem Braunſchw. Journal zc. 1788. Std. 1.
Veber gelebrre Befellfchaften,. in eben bem Braunſchw. |
Journal xc. 1789.
4. Ein Beitrag zur Ebarakterfchilderung des Zen. von e
Rloͤber (Verfaſſers von Schleſien vor und ſeit dem Jaͤhre
1740) in ben Schleſiſchen Provinzialblaͤttern 1796. Stck.
5. Ueber den Zuſammenhang zwiſchen Aaftlaͤrung und
Verfeinerung, in Beckers Erholungen 1803. 0 1. ©. 22.
In wiefern das Gefühl der Erniedrigung die Keiden
ſchaͤrfe, Ebendaſ. Bo 2.8. 1—7.
6. Fragmente aus Garve's literariſchem LZachlaß im
Breslauiſchen Erzähler 1803. Num. ı7. S. 29 — 271. -.
Num. 24. S. 378 — 380. Num. 25. &. 390 f.
7. Bruchſtuͤcke aus dem Engliſchen Bedichte The bo-
ıtanic Garden, in der —— Bibliothek der ſch. W. Bd 61.
8. Schreiben an Afmus, Das Stadium der ſchonen
Wiſſenſchaften betreffend, im Deutſchen Muſeum 1778.
Bd 2. S. 1937 — 132. ©, den Art. Claudius im 1. Bande
bief. Ker. 5. 312 f.
9. Weber die Leiden des jungen Meribers, aus einen i
—— in Fr Pbilofopben für die Welt (Berlin 1801.)
Tb. 1. 5.26. (Noch ein Brief über Böthe’rs Werther befins
det fi in Barve’s Briefen an Weiße, Tb. 1. S. 86— 89.)
Das Weibhnachtsgeſchenk, Ebendaſ. — 259. S. den Art.
Engel im 1. Bande bief. Lex. S. 448. 4
— — mit Engel die zweite Ausgabe der deutſchen
ng bon „ome’3 Grundſaͤtzen der Kritik (Leipzig -
m) . den Art. Engel im ı. Bande dieſ. Lex. 8.475.
esgl. mis dem Prof. Reiz folgenden Abdrud der Ariſtote⸗
lifchen Poetif: Apısrorekoug wapı womrınyg. Ariltotelis de
poetica liber. Recenfuit Frid. Yolgangus Reizius. Lipſiao
1786. 8.
Außer der Recenfion des Aeflingfchen Laocoons im 9.
‚Bande der Allgem. deutfchen Bibliorbet und im 2. Theile
der Sammlung einiger Abhandlungen zc. lieferte er noch fole
u; ende Recenſionen: Der kritifchen Wälder von Herder, in der
euen Bibliorbe£ der ſch. W. 80. 9. Std. 1. 5. s0—63.
Std 2. S. 250- 280. Der Hamburgiſchen n von
Leſſing,
\
4 ’ '
I
Ehrifien Sarve. a7
Kefling, Ebendaſ. 38 10. St 1. S. 117141. Ska.
©. 211 244. bed Syftemd ber Aeſthetik von Jeydenreich,
Mbendrf. 30 43. Seck 2. S. 186 — 284. ber Kritif der rei -
nen Vernunft von Kant, in dem Anbange zum 37. bis 52.
Bande der Allgem. deutſchen Bibliothek, Bd 2. ©. 838 ff.
Garve's Briefe an Weiße, Tb, 1. ©. 455, f.). der
bermifchten philofophifchen Schriften von Zemſterhuis, in ber
Nexen Bibliorhek der ſchoͤnen Wiſſenſch. Bd 61. Std ı.
&. 153 — 157. —
arve’s Disputationen und Programme: De ratione
feribendi hiftoriem pbilofophiae ; Legendorum philolophorum
veterum praecepta nonnulla et exemplum; wie auch uͤber die
anararyyıa in der alten Philofophie (aud der Abhandlung Da
nonnullis quae pertinent ad Logicam probabilium) findet man
auch in Sülleborns Beiträgen zur Gelchichte der Philofophie,
Stck il, 12. ©. 88 — 208. >
Urtheile über Barve’s ſchriftſtelleriſchen Charabter und
Werth findet man;
1. in (Rbseners) Charakteren deutfcher Dichter und
Profeiften S. 503 — 505. |
2. in Eſchenburgs Beifpielfammlang zur Theorie. und
Literatur der ſchoͤnen Wiflenfchaften, 30.8. Abth. 1.
Fin Manfo’s Programm: Ebriftian Garve nach feis
nem fichriftftellerifcben Charakter. Breslau 1799. 4. auch
in den Schlefifcben Provinsialblärtern 1799. Std 3.4 _
4. in Karl Bortlob Schelle's Briefen über Barves .
Schriften und Philofophie. Leipzig 1800.8. (1 Thlr. Au)
Sie enthalten nicht bloß eine Charakteriftil von Barve’s Geiſte,
ſondern erläutern, berichtigen und erweitern Barve’s iften
felbft in wefentlichen Punkten. Zugleich find darin (bei Gelegen-
beit der Abhandlung über die Kunfl zu denken von Garve und bei
Betrachtung Barve’s ald moralifchen Schriftftellers) die größten
deutfchen iftftellee nach ihrem fchriftftellerifchen Geifte; desglei⸗
chen (bei Gelegenheit der Prüfung der Fähigkeiten von Garve)
bie neueften Phänomene an unferm literari Horizonte unter.
Hauptgefichtspuntte gebracht; fo wie (bei Gelegenheit der Beſtim⸗
mung bed Werths von Barve ald Ueberfeger) die Grundlinien eis
ner philofophifchen Theorie der Ueberfetzungskunſt gezogen worben
ind, Vergl. Algen. Lit. Zeit. 2801. Bd 3. Num. 198.
S. 6—8o. . s _
> in Pölig Praktiſchem Bandbuche zur Cektuͤre der
deutfcben Alafliter, Th. 2. ©. 185 — 187. Es
6. in Bergk⸗ Bunft Bücher zu lefen, nebſt Beiner⸗
kungen Aber Schriften und Schriftſteller S. 359. —
*
es
'
28 Ebri Kien Bar ve.
Nachrichten von Garves Kebensumſtaͤnden und Schrif⸗
ten ertheilen: | — | —
2.Streit in dem Alphabetiſchen Vexzeichniſſe aller im
Jabre 1774 in Schlefien lebenden Schriftſteller S. 52 f.
Ä 2. $ülleborn in den Schlefifben Provinzialblättern
798. Std 12. 1799. Std ı. unter. der Auffchrift: Materia⸗
ien zu Garve's Kebensbefchreibung Ind Charakteriftik
(ein Auszug daraus mit ‚einigen Zufäßen. im YTeuen deurfchen
Merkur 1799. Std 2. ©. 186 — 192.) und in. dem Muſeum
deutſcher Belebrten und Kuͤnſtler in Kupfern und ſchrift⸗
lichen Abriffen (Breslau 1800) Num. 2. S. 33 — 68. unter
- et Ebriftian Barve‘, nebſt einigen Bruchſtuͤcken
er ibn. ae = |
3. Biefter in der NReuen Berlin. Monatsſchrift 1799.
x San. &. 73-80. (wo befonberd auf die, durch Barve’s ebles
Beiſpiel beftätigte. Herrfchaft des Gemuͤths über den Körper aufs
merkfam gemacht wird), F
.4. Gruner (Landesregierungsrath Koburg) in der
Xteuen Berlin. Monatsſchr. 1799. (Der Verf. dieſes Auf⸗
ſatzes, welcher Garven 1781 in Goͤttingen perſoͤnlich kennen
lernte, giebt hier eine anziehende Parallele zwiſchen Garve und
dem Engliſchen Philoſophen Adam Smith, zweien Zierden ihrer
Nationen, die eine uͤberraſchende Aehnlichkeit, ſelbſt im Zufaͤlligen,
mit einander haben). |
. Dittmar In den Brinnerungen aus meinem Umgange
mit Barve, nebſt einigen Bemerkungen über deffen Leben
und Charakter von Sigismund Bottftied Dittmar (jebt
Prof. zu Berlin). Berlin 1801. 8. (16 Gr.) Der Verf. lebte
feit 1780 in feinen Schuljahren zu Breslau in Garve's ve
und genoß beffen Unterflügung und -tagliden Umgang. Zuerſt
theilte Hr. D. in Woltmanns Zeitfchrift: Befchichte und Pos
Ka Std 2. ©. 208 ff. St 3. ©. .287 ff. einige
darand mit, die er nachher in feinen Erinnerungen,
ber tugenbhafte Weiſe fo ehrenvoll für ihn und oft fo
vidualifist wird, mit vielen andern intereffanten Ge⸗
> philofophifch praftiichen Anfichten vermehrt heraus-
findet man bier mehrere herzliche Stellen aus Bars ,
n an &palding, Zöllner m a. Bergl. Neue Bis
bliotbet der ſch. W. 350 65. Std 2. &. 270 — 275...
6 Schlichtegroll in bem Nekrolog auf Das Jahr 1798.
30 2: S. 237 — 298: hauptſaͤchlich nach Sülleborn in bem
Muſeum xc. und Dittmar in ben Beinnerungen ze. ° .
7, Sam. Baur in ber Ballerie hiſtoriſcher Gemälde aus
- dem. achtzebnten Jahrhunderte, Th. 4. ©. 347 — 352. nad)
dem Schlichtegrollſchen Nekrolog. | |
8. Ein
N
x
r N an
E$rifian Garve ng
g: Ein Ungenannter in den von Salzmann herausgegebe⸗
sen Denkwürdigkeiten aus dem Kcben ausgezeichneter
Deutfchen des achtzebnten Jahrhunderts S. 322 f. ſum⸗
9. Meuſel in dem Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verftorbenen deutfchen Schriftfteller, 85 4..&. 21-27.
* 10. Barve und 'Shlleborn; voran eine Meine Sebde,
dann Plan und Proben aus $ülleborns theatralifchem
Nachlaß, von Schummel (Breölau 1804). Garve's wird
bier nur beiläufig und in Bezug auf eine Recenfion der Schum⸗
melfchen Gebächtnißrebe uf Sülleborn in der Neuen allgem, '
deutfeben Bibliothek erwähnt, wo der Recenfent fein Miöver-
gen über Hro. Prof, Schummels Behauptung ausgedruͤckt
‚ daß, wenn Fuͤlleborn in Barve’s Außerer Lage fich befun-
den hätte, er der Mann gewefen feyn würde, zwar nicht alle, aber
doch die meiften Schriften von Barve, in gleicher Güte nach Forms
md Materie zu liefern, Garve hingegen gewiß nicht mit Sülles .
born hinauf in die höchften Regionen der Zransftendentalphilofp-
phie , noch mit ihm hinab in bie tieffte Region fir ben rohen Men⸗
fehenverftand gefliegen ſeyn wurde. | ee
Garve's, Bildniß befindet ſich vor dem Ceipziger Muſen⸗
almanach auf das Jahr 1780; ferner (höchft uaͤhnlich) vor
dem 101. Bande ber Allgem. deutſchen Bibliotbek; (deſto
aͤhnlicher) in dem Muſeum deutfcher Belebrrten und Zänftler,
Yum. 23. dedgl. vor dem 66. Bande ber Neuen Bibliorbek
der ſch. W. (1802) nad) Anton Braff von Botefchick (einzeln
6 &r.) und in Schummels Schrift: Garve und Sällessorn,
nad) A. Graff von W. Sander; auch wurde es zu Jena nach
4. Graff von Schlotterbed geftochen (2 Thlr.). Der Bild
bauer Hofmann in Breslau arbeitete Garve's Baͤſte in Sande
fein nad) einem bloßen Kupferſtiche. Wer Barven dieß Denk⸗
mal gefebt, davon benachrichtigt folgende Inſchrift: Memoriae
Chr. Garvii, a cujus immortalibus libris typis exfcribepdis
ofhieina.nofira laeta aufpicia fecit, grati animi teftem relictu-
sus Güil, Thaopli. Kornius. ne,
?
E13
Erlaͤutert wurden folgende Stüde aus Barve’s Schriften ı
1. Eintheilung: der Gelehrten, aus der Abhandlung: Weber-
die Prüfung ber Fähigkeiten (in der Sammlung einiger Abhand«
lungen © N. A. Th.. S. 83 — 89.) in Pötin Praktiſchem
Bandbuche zur Lektüre der deutfchen Alaffiter,. Ch, 1. S.
17 — 23. (mit einigen Ablürzungen. u
2. Ueber bie beutiche Sprache, aus ‚der Abhandlung : Einige
alfgemeine Betrachtungen uber Sprachverbefferungen (in Der
Sammlung einiger Abhandlungen x, N. X. Th. 2. ©.317 —337.)
| in
r
%
' , N
30 Philippine Önatterer
in Poͤlitz Prakt. zn. x. Th. 2. S. 185-199. (mit
einigen er R ar
3. Lob der Biffenfchaften, aus Barve’s vermiſchten Aufſaͤtzen
ce. 1. S. 273 — 330.) in Pdlin Prakt. Handbuche ꝛc. Th. 4.
. 132 — 144. Ourchgehends zufammengebrängt.) |
| 4. Brief von Garve an Weiße (welcher 19 mi ben Refuls
\ 2 taten ber Lektüre von Friedrichs 2. Schriften befchäftigt), aus
der Sammlung von Garve's Briefen an Weiße (Th. 1. ©.
7344 ff.) in Pölin Prakt. HSandbuche zc. Th. 4. S. 199— 202,
5. Ueber die Nachahmung, aus den Philofophifchen Anmer:
kungen und Abhandlungen zu der Ueberſetzung des Cicero von ben
Pflichten (Anmerkungen zu B. 1. S. 184 ff.) in Poͤlitz Verſuch
eines Syſtems des deutfchen Styls, Th. 2. (oder Vorlefuns
—— gen über Fragmente aus deutſchen Autoren ale Verſuche
a” in der Interpretation) S. 163 — 180.
6. Ein Bruchſtuͤck aus der Abhandlung Über die Prüfung der
Zaͤhigkeiten, in den Beifpielen von allen Arten des deutjchen
profaifcben Styls ze. (Leipzig 1799.) S. 247 — 259. mit einis
gen grammatifchen Anmerkungen, Ä
7. In K. P. Moritz Vorlefungen Aber den deutſchen
Syl, Tb. 2. 8. 1— 16. wird eine Stelle au Barvens .
Sceitten im Ruͤckſicht des Periodenbaued zergliebert,
F = Philippine Gatterer
wurde den 21. Oftober 1756
“ ter, der nachherige berühmte Hofrat und Profeffor der Gefchichte
zu Böttingen, Johann Ebriftopb Gatterer, ald Lehrer am
Gymnafium fland, geboren, Als ihr Water wenige Jahre darauf
ben Ruf nach Goͤttingen erhalten hatte, lebte fie dafelbft ‘in dem
väterlichen Haufe, bis fie fi) im Jahre 1780 mit Johann Phi⸗
‚lipp Engelhard, damaligem Fürftl, Heffen - Kafjelfchen Kriegs⸗
ſekretaͤr, jetzigem Kriegsrathe zu Kaſſel, verheirathete.
>... Schon fruͤh, und als fie noch in dem väterlichen Haufe lebte,
: zeichnete fie fc) durch ihr Talent zur Poefie aus. Der Charats -
ter ihrer Bedichte, Die bauptfächlich in Kiedern, Erzaͤhlungen,
RKaomanzen, proſaiſchen Joyllen u. ſ. w. beftehen, ift nicht fo
wohl hohe Begeiſterung, feurige Empfindung und erfindungsreiche
Phantaſie, als vielmehr eine angenehme, redſelige Gefchwähigkeit,
. angezwungene Öffenherzigkeit und gufherzige Schalfhaftigkeit,
mit naivem Wis und fanfter Empfirbung verbunden. Sie ſucht
ihren Ehrgeiz nicht darin, wie ein Mann zu Dichten, fonberh bleibt
den WVelchäftigungen, Kenntniffen,, Empfindungen und Fehlen.
ihreb Geſchlechts getren. Die Leichtigkeit, mit des ihr bie — —
u —— ießen,
*
u Vñrnberg, wo damals ihr Va⸗ z |
”
v:
Ppilippine Gatterer — "93
x
%
Fiehen „iſt ungemein. Die Pleinen zweifuͤßigen Verſe, deren fie
ch mitunter 5 laufen, als wenn ſie nach dem Takte des
Spinnrades gemacht wären ), Allein mandmal läßt fie fich doch
bie große Leichtigkeit Mi reimen zu profaifchen Stellen verführen,
un bei der Slüchtigfeit ihrer Feder iſt fie nicht auf Sprachunrich⸗
tigkeiten und harte Konſtruktionen aufmerkſam genug. —
Ihre Gedichte erſchienen in folgenden Sammlungen:
1. Gedichte — Pbilippine Gatterer. Mit Kupfern
von Chodowiecki. Goͤttingen 1778. 8, (1 Thlr, 4 &)
Beurtheilt in der Allgem. deutſchen Bibliothek, 35 37.
Std. 2. S. 476 — 478. in den Bötting. gel. Anz. 1778. St
140. ©. 1129, -
2. Bedichte non Philippine Engelhard, geb. Batterer.
Zwote Sammlung. Mir 4 Zupfern. (Göttingen 1732. 8.
(1 Thlr. 4 ©r.) —
Beurtheilt in der Allgem. deutſchen Bibliothek, Bo 54.
— 2 8. 157 f. in ben Goͤtting. gel, Anz. 1782. Sc 9
o 7 I, ; :
3. Neujahrsgeſchenk für liebe Kinder von Philippine
ngelbard, geb. Gatterer. Böstingen 1787. 8. (6 Gr.)
Die Vetrfaſſerin hatte Die Abſicht, dem kleinen Alter manche: nöthige
Belehrungen, Warnungen, —— und überhaupt
e Gefinnungen auf eine angenehme Art beizubringen. Ditfe
ht hat fie auch hei biefen Gedichten, welche aus Liedern und .
Erzaͤblungen beſtehen, größtentheild erreicht. Sachen und
Schreibart ſind dem kindlichen Alter angemefien, der Zion leicht
und munter. Aber doch iſt bald manches Sedichtchen zu leer;
balb die Moral nicht natürlich und treffend genug, bald der Ge:
danke zu matt, oder fremd, oder nicht beſtimmt genug, bald ver:
mißt män Korrektheit, Eleganz, Harmonie, Zu
Beurtheilt in der Allgem, Deutfchen Bibliothek, Bd 80.
Stk 2. ©. 556. . \ | |
Außerdem findet man viele ihrer Gedichte zerflreuf in ben
Gotting. und Hamburg. Muſenalmanachen. Auch in der
Kunomia 1803. December. &. 464. befindet ſich ein Gericht‘
von ihr: Die Eheloſen.
Deögleihen hat fie Beitchge zu dem Magazin für Frauen⸗
zimmer und zur Pomona ber Frau von La Roche geliefert.
| Nachi
) @ic felöß ſast in einem folden Settteeeee
i fig. and fpinne
— Den an (0 fin,
abei erfinne = —
— —
—
- Tiche Dienfte als Hofſekretaͤr bei dem bamaligen Oberfommer;-
rath8 der innern Gefchäfte der ganzen Oeſtreichiſchen Monarchie er⸗
5 ⁊ EN * 7 ST —
rr ; \ x
re
+
x
32. ob Phil. Frh. v. Gebler.
Machrichten von ihren Qevensumſtaͤnden und Gedichten
Befinden fid:
1. in Strieders Brundlage zu einer Heffifchen Belebrs
ten: und Schriftftellergefchichte, Bo 3. S. 365 — 369. Zur
ſaͤtze, 3° 4. S. 541. (nach einem eigenhändigen Auflage der
Dichterin, die ihre poetifche Aaufbabn auch in cinem ihrer Ges
dichte mit der Ueberfchrift: Bine wabrfcheinliche Biſtoria
Gamml. 2. S. 116-120.) felbft befchrieben hat.
2. in der Gallerie edler deusfcher Senuensimmer, Bd 1.
Heft 1. &. 87
a, {fenfels Gelehrtem Deutfchlande (Außg. 5.) 80 2,
“ 2J1. = 2
Ihr Bildniß von B. W. Weiße nad) Tifchbein geftochen
befindet fich vor dem Goͤtting. Mufenalmanach auf das Fahr
1781, ihre Silhouette in ber Ballerie edler deutſcher Frauen⸗
zimmer. Bd 1. Hefti. # 2
Dad LKeben ihred Vaters, eined ber vorzüglichften Ge⸗
- fdjichtäfunbigen und Diplomatifer bed ‚acıtzehnten Iahrhunbertt,
welcher den 5. April 1799 zu Göttingen flarb, ift unter andern
— —— in Schlichtegrolls Nekrolog auf das Jahr
17 d 1. 1— 44. a ‚
ie Hebensumfiände ihred Gatten findet man von ihm
ſelbſt erzähle in Strieders Brundlage ze. Bd 3. S. 359 — 365.
| Sufäne, Bd 4 ©. 54.
—
Tobias Philipp Freiherr von Geblen -
wurde den 2. Novembet 1726 su Zeulenroda, einem Städtchen
bed Reußifch- Sraitifchen Gebietes im Voigtlande, wo fein Va⸗
ter, Tobias Bebler, Kanzleidirektor war, geboren. Er flubirte
in der Kolge zu Jena, Goͤttingen und szalle, reifte hierauf Durch
Deutfchbland, Dännemarf, Norwegen und bie LTiederlande,
ward 1748 Kegarionsfekrerär der Generalſtaaten der veremigten
Niederlande am Königl, Preußiſchen Hofe zu Berlin, und vers
, a8 Charge d’ Affaires ,. drei Zahre lang die Gefandfchaftes
efchäfte. Zu Ende des Jahres 1753 trat er in Kaiferlih Königs
Diretorium zu Wien. Mit dem Eintritte des Jahres 1759
he tr zu der Hofkammer ald wirklicher Rath und Referent im
Münze, Bergwerks⸗ und Berfchleißfachen gezogen. Bei Der
roßen Difafterialveränderung 1762 -Tam er ju ber Boͤhmiſchen
und Deflreichifchen Kanzlei ald Hofrat. 1765, wurde er zum
Mitgliede des in höchfter Gegenwart fich verfammelnden Staats⸗
nannt,
J
Tob. Phil. Frtz m-Oehlen. 33
nannt, bald darauf in den Freiherrnſtand erhoben und ihn das
St. Stephans⸗Ordenskreuz verliehen, nachdem er ſchon 1763 den
Ritterſtand und das Boͤhmiſche Indigenat erhalten hatte. Im
Jahre 1782 wurde er zum wirklichen Geheimen Rathe und Vice⸗
kanzler der Boͤhmiſch-Oeſtreichiſchen Hofkanzlei, Hofkammer-
und Miniſterial⸗Deputation ernannt. Er ſtarb den 9. Oktober
1786, in ſeinem ſechzigſten Lebensjahre.
Gebler war ein Mann, der wegen feines Geiſtes, feiner viel⸗
fachen Kenntniffe, und feines edlen Eiferd für alles Gute von jeder⸗
mann geachtet, und megen feiner Sanftmuth und Herzenögüte von
alien geliebt wurde. - Man fand Feine gemeinnüsgige Unterneh—
mung, feinen. patriotifchen Vorſchlag, Der nicht von ihm uns
terflugt worden wäre. Insbeſondere ‘haben ihm die Wiſſenſchaf⸗
ten, das Policeir und Kameralflubium, und die Schulanftalten im
Deflreichifchen viel zu verdanken. Auch die Reinigung. der Na⸗
tionalfchaubühne, die fih damals in einem Häglichen Zuſtande
befand und nichts weiter ald eine Schule ber Poffen war, ließ er
ſich eifrigft angelegendon r und widmete, bei dem Mangel an
brauchbaren Stüden für diefelbe, ſelbſt feine Erhotungsffunden
dieſem patriotifchen Zwede. Aber ben dieſe Umftande, unter des
nen er feine Schaufpiele audarbeitete, und die wenige Zeit, die er
vielleicht auf ihre Ausbefferung verwenden konnte, machen bie Nach⸗
u geltend, mit der man den innern Werth derſelben, auch bei
ußeren Unvollfommenheiten, abwägen muß. Er hat viel für die
Bühne gefchrieben, am meiften in der ernſthaften und rührenden
Luſtſpielgattung. Er hat die Sitten der Hauptfladt, in der er
lebte, der vornehmen und mittlern Stände, vorzüglich bearbeitet.
Seine Stüde haben alle eine reine Moral, in der Anordnung nicht
große Kunft, und im Ausdruck nicht gleiche Kraft und Wärme,
Sein Spott iſt gelinde, mehr ernfthaft, als komiſch. In burleöfen.
und lächerlichen Stellen gefält er am mwenigften. Im Tone der
Unterredung berrfcht Anfländigkeit und Wahrheit; aber fein Dies
log. ift nicht immer kurz und gefchmeidig genug und an vielen Or⸗
ten zu flach. Er braucht Provinzialausdrüde, aber fehr. zur rech⸗
ten Zeit, wo fie den Charakter der handelnden Perfonen auözeich-
nen. helfen. Ohne Zweifel ift der Miniſter fein vorzuͤglichſtes
Stud. Plan, Sitten und Sprache find da jedes des andern wuͤr⸗
big. Es enthält Wahrheiten, bie felten fo kaut und fo Öffentlich
gefagt werben koͤnnen. In den Charakteren ift nichts uͤbertrieben,
nichts gemein, ober verzeichnet. — Scenen der Liebe, der Zaͤrt⸗
lichkeit, und der flarfen, bdurchbrechenden Empfindung ſcheinen
nicht fein Werk zu feyn; eber trifft er die Sprache bed Heroismus
ber, männlichen Freundfhaft, der Großmuth, die Sprache des Hofe
mannd und bed guten Bürgers, —
Zeiten d. D. u. Vr. 2. Band. -& Seine,
7
24 Kob Phin Irh. v. Gebler.
7 Mine anfangs: einzeln gebrudten Schaufpiele winden
nachher mit "vielen Werbefferungen unter dem Titel gefammelt:
Mes Steiberen von Bebler Tbentrnlifche Werke. Erſter,
Zweiter, dristee Band. Prag und Dresden 1772. 1773 8.
3 Thlr. 16 &r.) ,
: S Der erſte Band enthält:
—— In ben Deftreichifchen Landen pflegt man, wenn jemanks
ab
nicht geringe Hoffnung bat, ihn um einige tau
Fum Unglüd liebt Fraͤui⸗
2. Die abgensthigte Einwilligung, ein Zufffpiel in
Einem Aufzuge, aus dem Sranzöfiftben des Guyot von
Merville nachgeahmt (aufgeführt zum erftenmale auf dem Wie⸗
nertheater 1771.). ine der —* Erfindungen, ein kuͤnſt⸗
lich geflochtener Knoten, den man alle Augenblick aufgeloͤſt zu ſe⸗
hen glaubt, und der ſich immer aufs neue zuzieht, eine intereſſante
und dabey komiſche Situation um die andere, geben dieſem kleinen
—— Stuͤcke viel Anziehendes.
. Der Miniſter, ein theatraliſcher Verfuch in fünf
Hufsägen (aufgeführt zum erflenmale auf dem Wienertheater
3771.) Der VBerfaffer zeigt und den volllommenen Miniſter in
den mannigfaltigen Lagen, in welchen man auf einem folchen Po-
fien die Zalente feined Geifte& und Herzens an den er
kann. Er laͤßt ihn einen Märtyrer ber Tugend werben, aber doch
am Ende triumphiren. Das Stud hat mehrere abftechende Cha⸗
raktere. Graf Hohenburg ifl ein redlicher Mann, feinem Herrn
getreu,
\
ob, Phil. Frh. v. Geblery 350
getreu, ein Menſchenfreund, guͤtig, —— Graf von Sinfters »
tbal ehrgeizig, boshaft, rachgierig, unverfohntih. Sein Sohn ift
bas Gegentheil vom Vater, . fanftmütbig, zärtlich, edeldenkend.
' Graf von Alsenfels ift ein treuer Freund, unerſchrocken und warn
in feiner Freundſchaft. Der Plan ſelbſt iſt gut - angelegt und die
Geſchichte ruͤhrend, befonberd gefällt die gute Sprache in dieſem
- Stine, Im erſten Yufzuge wird may mit bem liebenswuͤrdigen
“ Charakter bes Grafen von Hobenburg, des Minifterd, aus feis
nem Betragen gegen verfchiebene Arten.von Menfchen, bekannt.
Im zweiten Yufzuge ericheint feine- Lochter Amalie, verſpro⸗
chene Braut des jungen Grafen von Sinfterehal.. Der alte
Graf Sinftertbal,. fein Vater, ein auögelernter Hofmann, voll
Arglift, Betrug und Graufamkeit, macht den flärkfien Kontraft
mit dem Miniſter. Er ifl im Herzen Graf Hobenburgs Todi⸗
feind, A aber fein befter Freund. ee kommt vom
Hofe ;i und unterrichtet feine Zochter mit dem Anſtande eines
ehelichen Mannes von feinem bevorftehenden Falle. Diefer erfolge
wirklich, und der alte Sinfteerbal bezeigt ihm fogleich fein herzlis
ed Beileid. Im dritten Aufzuge werden HZohenburgs Pas
piere auf Fürftlichen Befehl verfiegelt. Er bleibt fih aber immer
gleich. Im ſechſten Auftritte wird der Schauplah in das Sins
-
fertbalfche Haus verlegt. Der alte Finſterthal entdect ſinem
e> daß nur er ber Urheber von Hohenburgs Sturze fey,
und verbietet ihn, ferner an die Heirath mit Amelien zu denken.
Rarling, geweſener Sebretär bed Minifterd, gefteht dem alten
Sinftertbal die Biffe feined Gewiſſens und die Keue, feinen Gut⸗
thater verrathen zu haben. Jener begegnet ihm bald mit Drohuns
‚ bald. mit Werheißungen. Die erften Auftritte des vierten
fzuges find wieder im Hohenburgiſchen, der neunte Auf⸗
geist im Finſterthalſchen Haufe. Der junge Finſterthal wen⸗
det alled an, feinen Vater auf beffere Gedanken zu ‚bringen, aber
vergeblich. Diefer Auftritt, ift fo rührend, wie Die zwilchen dem
Minifter, feiner Tochter und dem jungen Sinftertbal. Nun '
hatte Amalia, dur) ihre Kammerjungfer, der im Elend ſchmach.
tenden Schweiter ded Rarling Geld geſchickt. Karling ſieht es,
wird gerührt, Läuft ind Hohenburgſche Haus, entdeckt Amalie,
er habe ihrem Vater auf ded alten Sinfterthals Anfliften Papiere
entwendet, noch aber fey ein Paket in feiner Verwahrung, welches
—
pielleicht des Miniſters Unſchuld erweiſen koͤnne, und perfpricht,
daſſelbe auszuliefern. Im fünften Aufzuge zeigt ſich HSohen⸗
burg von einer neuen guten Seite. Er hatte einen —7 — Aa
entfliehen ‚ erhalten; feine Tochter — in ihn, ſich dieſen Rath
zu Nutze zuimacen, er erklaͤrt aber
als fich durch die Flucht zu entehren. Im fünften Aufseiete thut
ihm der Gefandte Armant durch ein Billet. ben Antrag, in feines
Herrn Dienfte zu treten, der Minifter fehlägt € im nemlichen Aus
Ä Ä 2 genblicke
”
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andhaft, lieber zu fterben, -
-#
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_ feinem Wagen und Rarking, den man auf Finſterthals
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360 806b. Phil. Frh. d. Gebler—
geublicke mit einem edlen Unwillen aus. Im neunten Auftritte
erſcheint der Officier, der Hohenburgen in Verhaft nehmen und
auf die Feſtung bringen fol. Im zehnten kommt ber alte Graf
Sinftertbat, dem die Aufficht bei der Abführung Übertragen iſt
- Er handelt nun mit allem Stolz eines triumphirenden Feinde,
Amalia will fich nicht von ihrem Water trennen taffen, und fleht
tim die Gnade, ihn auf die Feſtung begleiten zu dürfen. Finſter⸗
thal will fie felbft von einander reißen, als die Thür ploͤklich auf-
geht, und Graf Yltenfels, ein alter Freund ded Miniſters, hereins
tritt. Diefer uͤbergiebt dem Dfficier den Befehl des Königs, daß
. nicht Graf Hobenburg, fondern Graf Finſterthal auf die Fe⸗
ſtung gebracht werden fol. Jener ift 5 gegen ſeinen gefal⸗
lenen Feind, dieſer wuͤthend. Er will ſich ſelb —5 wird ver⸗
hindert und in ſeiner Raſerei abgefuͤhrt. Graf Altenfels loͤſt nun
durch feine Erzählung den Knoten. Er wollte eben nach Hofe
fahren, um für fernen unglüdlichen Freund zu bitten, al3 er einen
Laͤrmen und den Namen Karling auöfprechen hört... Er Es
l
nach⸗der Hauptwache abfuͤhrt, giedt ihm ein Paket. Altenfels
eilt damit zum Könige, Hohenburgs Unſchuld iſt daraus erſicht⸗
lich und es erfolgt der Befehl, den dieſer dem Officier uͤberbracht
hatte. Der ruͤhrendſte Auftritt iſt der lebte. Hohenburgs Be⸗
diente, und unter denſelben eine alte Wittwe, welche der Miniſter
Im erſten Auftritte beſchenkt hatte, dringen mit Ungeſtuͤm herkin,
kuieen um ihn herum, und drüden ihre Freude in Worten und Ge-
‚berden über 'die. unverhoffte Rettung des rechtfchaffenen Mannes
aus. — Denis verfertigte bei der Aufführung dieſes Drama
fünf Therefen.
einen Prolog und Epilog zu demfelben. Bergl. Scirachs
Magazin der Deusfchen Kritik, Bd ı. Th. 1. S. 193 — 199.
| ‚Die beiven erfien Auflagen dieſes Stuͤcks wurben in Zeit von einem
Yahte vergriffen. Eine neue, durchaus veränderte Auflage erfchien
zu Dresden 1774. 8. (5 Gr.) und zu Mien 1775. 8. Italie-
niſch wurde es uberfebt von dem Baron de Todefchi. Roveredo
ar 8. und franzoͤſiſch im Nouveau Theatre allemand,
— 4. Das Bindband oder die fuͤnf Thereſen, ein CLuſt⸗
Piel in Sinem Aufzuge (gum erftenmale aufgeführt auf dem
Wienertheater 1770.). Ein kieines YZachfpiel, das keinen kuͤnſt⸗
‚lich verwidelten Knoten hat. Bergl. Neue Bibliorbet der ſch.
W. 30 11. StE ı.S. 141. Nach der hier gemachten Bemer⸗
fung, daß der dritte Auftritt den Ausgang allzubeutlich zeige und
faſt keinen Knoten zu entwideln übrig laffe, verbefierte ed der Vers
faſſer, als er eö in feine Theatraliſchen Werte aufnahm. In
einer -abermaligen verbefferten Auflage ( Srankfure am Main‘
1775. 8.) erhielt es den Zitel: Der Nahmenstag oder die
5. Die
4
!
-., 5..Die’Sreunde des Alter oder Ehedem waren gute
eisen, ein Zuftfpiel in drei Aufzuͤgen (zum erfienmale auf
dem Wienertheäter auf aufgeführt 1770..: Eis Sokalftüd für Wien,
deſſen Das Mängel ‚hat, die der Verf. felbfl einfah! aber feine
Abſicht bei dem Stüde war. mehr patristifch, als bichterifch.
„Sollten meine Theatraliſchen Werfuche ,-fehreibt er in, ber kleinen
Vorrede zu dieſem Stuͤcke, auf die, Rachkommenſchaft übergehen,
feine alsdann lebenden Landsleute darin wenigftend ein,
P
nach der. Natur geſchildertes Gemälde ber Sitten, Gebr und
Denkungsart ihrer Vorfahren aufbewahrt finden.” Vergl. Zeug .
Bibliarbek der fh. W. 88 ır. Std.a, = I AR neun,
an, umgentbeitete Auflage erfchien unter dem Titel: Gertrud
— Obiden. re die Tante en? Die Nichte. Sronfv⸗
‚Der. oͤſi 8 d ield L’et
= — — zu ae chen
Sala. Die 55 Jelbſt frei. be denn der Ueberſetzer ſuchte
dem Stüde fo viel als möglich die, Geſtalt eines deutſchen Origi⸗
nals zu geben. Vergl, Neue ——— der ſch. m. 80 11.
Atck i. S. 141 f, F
. Dr zweite Band enthält:
v. 14Darf mas feine Frau ‚lieben?. ein Zuffpieli in fünf
Aufzuͤgen, aus dem Stanzöfifehen Des Nivelle de la Chauflee
* die deutfche Bühne eingerichtet Gum erftenmale aloe:
rt auf dem Wienertheater 1772.).
2. Die Bobala oder das Cottogluck ein Luſtſpiel in
Einem Aufzuge (aufgeführt zum erftenmade auf dem Wiener⸗
ia 1770.). Eine neue Auflage erſchien unter dem Xitel: Der
Terno oder das Cottogluͤck, Wien 1775. 8.
3. Blemehtirie oder das Teſtament, ein Drama in fünf
Aufzuͤgen (auf dem Wienertheater — erſtenmale aufgefuͤhrt
1771.); Nene; durchaus veraͤnderte Auflage, Dresden 1774. 8.
Den Inhalt ſehe man in dem Almanach der deutſchen Muſen
"auf das Jahr 1772. S. 85. Ins — wurde es von
de Jevigny,, Wien 1774. 8.
4. Die Witwe, ein —— in zwei Aufzuͤgen (aufge⸗
fuͤhrt auf dem MWienertheater zum erftenmale 1770.). Es enthält
wi u viel Geſpraͤch, und bis auf bie letztem acht Scenen des zweiten .
kts zu wenig Handlung, und ift überhaupt zu fehe im
4
— — get Sebler. 37
—
v ; x Zn
‚
% 8
33 20b. Phil. Seh v. Bebten |
"Alpen Oefehmnalt geſchrieben¶ - Die zweite Auflage bat vule Veraͤn-
derungen erhalten. Franzoͤſtſch von Madame F.. Wien 1773. 8.
5 . Der Stammbaum, ein Luflfpiel in fünf Aufzägen
«vorgefteht zum erftenmäle auf dem Wienertheater 1771.). Ne,
- ganz umgearbeitete Auflage unter dem Titel: Der. Jamilien«
ſtiveit. Frankfurt am· Main 1775. 8.
Der dritte Band enthaͤlt | -
25 Leichtſinn gutes Ferz, "ein Auftfpiel in fünf
Bufsßgen Aa geh Bay e auf dem Wienertheater
3772.) Den Inbale des Stuͤes fehe man in Schirachs Ma⸗
wagzin der deutſchen Kritik, Bd 1. Th. 2. S. 171 - 173. --
2. Die Osmonde, ein Drama in fuͤnf Aufshgen (gam
— unter dem ng Die nn oder ne —
tatthalter, aufgeführt auf dem Wienertheater .177%.). i
der neuen U age find Ebenfalls einige Veränderungen gemacht
worden. Es ftellt die Kaͤnke der Bosheit und das Gluͤck, weihhs
dieſe oftmals begleitet, vor. " Mit ihm Fontraflirt‘ die ur
Unſchuld, welche unterdruͤckt wird, aber cben, als fid am =
. 766 Ruins zu ſeyn ſcheint, uͤber die Bosheit ſiegt und gluͤcklich toitd.
Din Inhalt und Proben ſehe man in Schirachs Magazin der
deutſchen Kritik, 35 1. Th. 2. S. 162 — 171. —
3. Die Verſoͤbnung, ein Cuſtſpiel in: fünf Aufzuͤgen
(auf dem Wienertheater zum erſtenmale aufgeführt 1772:). Dei
Indals fehe man in Schirachs Magazin der deutſchen Kritik,
2% 2.%. 1. S. 189 189. .. —
4. Thamos,“ Koͤnig in Aegypten, ein heroiſches Drama
(Trauerſpiel) in fünf Aufzligen (mit Choͤren, nad; Art der Ab—
ten im erſten und fünften Aufzuge). Eine neue verbeſſerte Auf⸗
lage erſchien zu Hrankfurt am Main 1775. 8. Franzoͤſiſch
—
Zügen. Wien und Dresden 1774. 8. (5 Gr.) Neue,
durch de Jevigny, Wien 1774. 8. aud in Jaunkers Thaatse
allemand. Den Inbalt deffeiben fehe man in Schirachs Ma⸗
gazin der deutfchen Kritik, 50 2. Th. 2. S. 285 — 291: °
Außer biefen Theatraliſchen Werken haben wir on dem
Breiberen von Gebler noch folgendes fchöne Trauerfpiel: .
Adelheid von Siegmar, ein Trauerfpiel- in fünf:
v
er
ferte Auflage, Seankfurs am Main 1775. 8. Das Shi
täubenber und großer Zwifchenvorfälte, ‚die Akte und Scenen wohl
verbunden, die Handlung beginnt und fteigt and wird ſtets größer
bid ans Ende, dad Intereſſe wächft von Scene zu Scene, bie Cha=
. xaftere ftechen durch ihre Schattirungen ab, Adelheid iſt ein weh⸗
muͤthigſuͤßes, himmliſches Geſchoͤpf. Die Perfonen gehören alle
sur Dendlung und reden nichts anders, als was und wie fie reden
wat Die Situatignen find auf eine fürchterliche Art jdn,
a un
iber-
et iſt
mit Achter griechifcher, Simplicität orfen, ohne den Fracdd bes
»
“
Bsiesri®, Oedite #9
ub Rredtid) süheent. ‚Den näheren Inbalt bei Scuͤls ſche man .
= —— Miagasin der dentſchen u D» 3. Th, 2
yo
Urtbeile über we Geblerſche dramatiſche — pi
man:
1. in( Kästners) Charakteren deutſcher Dichter una
Profaiften ©. 449 — 451. E
2. u Schiradıs M Hiagazin der deutſchen Zritit, —— *
ch. 3,6. 159 — 169. ; x
Nachrichten von des Sch. von Gebler —2
den und Schriften befinden ſich:
1. in de Kuca’s Geleberem Geſtreich, Bd . Std 1.
8.136— 141.
2. in Weidlichs Biograpbiſchen Nachrichten/ Tb. %.
S. 82 +85.
3. in —8 wöchentlichen Nachrichten 1786. 8
> in iufärings Ines bier Aiterariſchem Bendbuche x
20 2: Abrh. 1. y
in — Lexikon der vom: Jahre 1750 bis 1800 ver⸗
$-
forbenen dewichen Schriftfieller, Bd 4. S. 54 56.
Sein Bildnif befindet fi vor dem: a5. Bande der ——
meinen a Bibliotbet —
— ——— Sedite
wurde den 15. Jan. 1754 in dem Dorfe Boberow bi Lenzen
in ber Priegnitz — Sein — welcher Prediger ——
erg Vater verter. Hlufsbebfti war ib
kage. Man brachte ihn. a —— mc
Alrmarf 3 ———— er eine ? Ge die —
Schule beſ A — nlagen bei ihm, und
konſiſtorialraths und Fe —— ſi Hs rar völlig frei |
verpflegt, untersichtet unb erzogen wurde. Aber auch hier weigten
. z “ 5 + *
- -
f ‘ .
er ı
40. Srieprig Gedike.
AG anfänglich: bei ihm wenige Foaͤtigkeilen. Kurz, fein Kindes:
und fruͤheres pendeln, ohne daß man nur im gerin
ſten den Mann in ihm ahndete, der er in der Folge wurde.
war, als wenn fein Geiſt im tiefften Schlummer läge, fo sote fein
Koͤrpet ſich ebenfalls durch Nachlaͤßigkeit ine Anzüge wenig Yu ſei⸗
nem Vortheil empfahl. Erſt ſeit dem Jahre 1766, als Steinisseg
ein' von dem Waiſenhauſe abgeſondertes Paͤdagogium errichtete,
deſſen Zoͤgling auch Gedike wurde, fieng die, Morgenroͤthe des
Tages an, in feinem Innern aufzugehen, wozu beſonders Stein⸗
"bares vortreflicher Unterricht fehr viel betrug. Schnell reiften
W jetzt die gluͤcklichſten Talenten, die in wenig Jahren ſo herrliche
Fruͤchte tetigen, daß fie aller Augen auf Ihn hinlenkten. Im Iahre
1771 bezog er die Univerfität zu: Frankfurt an der Üder, an
fi) zum tbeologifehen Studium vorzubereitet Hier fand er
an dem würdigen D. Töllner abermald einen mufterhaften Lehrko
’ und zugleich Befoͤrderer ſeines Fortkommens. Auch lernte .er jebt
feinen nachmaligen Kollegen, den Oberkonfiftorialrath Zoͤllnet,
. Sonnen,’ mit-dem er eine bi an feinen Tod fortgeſetzte Freund⸗
- Schaft fliftete. Sie traten mit noch einigen Studirenden. in eine
lierctrifche Werbinbung, arbeiteten Abhandlungen aus und beur⸗
theilten fie in ihren Zuſammenkuͤnften u. ſ. w; Gedike erwatb
ſich in Frankfurt mancherlei philologifche, humaniſtiſche und lite⸗
xariſche Kenntniſſe. Toͤllner trug ihm ſogar während feiner betz
Krankheit auf, ‚fein. metaphyſiſches Kollegium . fortzuſetzen.
ieß geſchah mit allem Beifall, und Gedike faßle damals, beſon⸗
ders auf Toͤllners Zureden, ven Entſchluß, ſich dem «kadelnis
ſchen Lebramte zu widmen. Toͤllner ſtarb indeſſen, und Gedi⸗
ke's zweiter Bater, Steinbart, erhielt deſſen Stelle. Er wurde
aufs neue der Behrer und Wohlthaͤter deſſelben; Im Jahre 1775
berief der ehrwürbige Spalding den noch jungen Bedike nad
2.1, Bklin zum SZaudlebree fhter, beiden, Söhne. Dieß war flır
Hy-bie atmtheilhaftefte-Gelegenifieit zu feiner ferneren Ausbitbang -
ſowohl! 8 auch zu. den nuͤtlichſten Bekanntſchaften für ihn.
2778 wurde er zum Sudbtekror bes Friedrichswerderſchen / jegigen
wltchsgymnaſiunch! ernannt, 1798 erhielt tr bad Prorektsat
dr demſelden, und. 779 wurde er zum Direktou dieſer Schulan
alt’ etwaͤhhlt.· Dieß war. bee Zeitpunkt, wo er. änfteng, ſich als
inen der erſten Schulmaͤnnet und. Pädagogen im Deutſchland gut
zu we — — mn... in die
ganz ehe -Anftaity : in die Serien den sutb Zoͤglinge,
7 —— feiiedi:Obern und Mithuͤrgbe. Er ————
ſchoͤpflich an originellea Ideen, Methoden, Formen, )um den Untere
richt zu erweitorn, zu vrdaen / eindringlicher ge aachen , um . die
Lehrer unter ſich in⸗ innigere Verbindung und. fe; die Anſtalt in
nuͤblichere Wirkſomkeit zu Arten; um die Zoglinge genauer zu ber
urtheilen, ſie im Denken — Geihiiehe zu üben, und
Zr 0200... VErzüne
4
\
S
— Seditke. 4
vorzüglich fe zu eigenen Arbeiten, auch außer ben Shuiftunden,
anzubalten. Sein or Bortra — ein Muſter von Gruͤndlichkeit,
Deutlichkeit, Ordnung und Lebhaftigkeit, wobei ihm fein glüchtiches
Gedaͤchtniß und durch Uebung erlangte Fertigkeit des Ausdrucks zu
Statten fam. 5m ——— er zu des verbi
durch⸗ lange Kraͤnklichkeit fteten, Buͤſching's A
und Mitdirektor des Serlinifch » Kbinifchen Symnaſiums a
blieb ‘aber noch Direktor des Friedrichswerderſchen Gymnafiums
bis zu Buͤſchings Tode, und wurde ſodann 1793 als Direktor
des DBerlinifchen Gymnaſtums und der beiden damit verbunder
nen Schtilen eingeführt. Diefe Anſtalt war bisher fehon immer
biühend und bedeutend gewefen, wurde ed durch eine jetzt eröffnete
neue anfehnliche Stiftung noch mehr, und flieg nun unter Bedike,
durch feine einfichtövolle Einrichtung und die mit Sorgfalt herbew
geſchaften Huͤlfsmittel, zu dem hoͤchſten Gipfel des Flores. Sch
ins Zahre 1784 war er zum weltlichen Gberkonſiſtorialrath ı
— Stimme‘, ſo wie 1787, bei Errichtung des R
en Oberſchulkollegiums, zum Oberfehulkarb ernamt
werden. Die Organifation dieſes Kollegiumd, das hauptſachlich
auf feinen — entſtand, war fein Werk. Er benutzte fo ſort
den Anlaß, auch ns zuge eine andere fehr heilſame Anſtalt
4u begründen, - Auf liche Koſten wurde ein Seminarium
für gelehrte Schulen errichtet und Beditern die Direktion: btfe
felben übertragen. Viele der bebeutenbften Schulen in den Preußi⸗
ſchen Provinzen-find ſeitdem aus dicfem Seminarium mit ausge:
N
zeichnet tuͤchtigen Lehrern verſehen worden. Im Jahre 1790
wurde er in die philefophifche Klaſſe der Königlichen Akademie
der Wiſſenſchaften un Berlin ala Mitglied, und in der Folge
zum Afliffer und Mitgliede ber Berlinifhen Akademie der
Bünfte und mechaniſchen Willenfchaften aufgenomme. Im
Sahre 1791 erhielt ex von der theologifchen Fakultät zu Halte das
Diplom eined Doktors der Theologie. Er er ben 2. Mai
1803, im funfsigfien Jahre ſeines Alters.
Gedike hatte ein raſches und feuriges — war zu⸗
weilen heftig und derb in femen Aeitßerungen, aber ſogleich wieder
fanft, wenn der Gegenſtand feines Unwitlens außer feinem Geſichts⸗
kreiſe lag. Nicht leicht pflegte ee jemanden etwas nachzuttagen,
und es gelang ihm in der Regel, om Beni u ic Or
a Se:
"Durch andere e ganz aus feinem Se
radheit, Offenheit, Unbefangenheit waren bie hervorſtechend
Büge in feinem meraliſchen Charakter. Wvon et ſich ai |
hielt, dad äußerte er. » Er gieng nicht au eine Sache hetinn, und
kuͤnmerte ſich wenig um Uetheil amd Folgen. Sein
ßeres BR;
Big hatte etwas Iuchlfloßended,. wid.smicht gerignet war, *
und Zutrauen zu erwecken, ds fchästen ihn feine Freunde.
EN,
%
“
13 3 4 = .
u. — Gedite.
Fa
| —* des Zeitalters und den Um
niſſe in Literatur und Gelehrſamkeit hauptſaͤchlich nur ‘auf ſie.
Benn wenn ihm auch dad meiſte Andere ey ganz fremd blieb,
und er feibft mit Liebhaberei an Gegenſtaͤnde
Feige Denfangsart — befaß ex doch eine zu ge⸗
* gkeit weit verbreiteten Nutzen. Er arbeitete leicht, denn
fein heller Blick half ihm die verwideltften Dinge entwirren und
tuamer-ben-rechten Punkt treffen. Ex konnte grafe ven ei⸗
nem hohen Standorte uͤberſehen, und wenig er auch Kleinigkei⸗
“den verſchmaͤhte, wenn fie wichtig und niͤclich waren, fo wußte er
Koch immer fehr richtig zu —* was in vorliegenden Faͤl⸗
en die tſache war und verlor ſich nicht im Strudel unbedeu⸗
ingfügigkeiten. Seine Verdienſte um das Schulwes
* Gen Ans allgemein anerkannt worden. Ganz Deutſchland ver⸗
ebrt in ihm den Mann, je feine Zuftfchlöffer baute, fondern Werke
errichtete, Die der * lichkeit trotzten. Er war frei von Vor⸗
urthe len und ſteifer Lin am Alten oder Neuen, unb
sr. fähig, wohldurchdachte Plane zu entwerfen, ald fie auszu-
den ‚Seine Seen, Einrichkn en und Vorſchlaͤge waren dem
Händen angemeffen. hel⸗
ler Blick durchſchaute die Gegenſtaͤnde von allen — und nahm
auch au unbedeutend ſcheinende Lokal⸗ und Zeitverhä ltniſſe Ruͤck⸗
‚Sicht. Daher entſtand durch ihn fo manches Vorzuͤgliche, was bie
Probe aushielt. Daher trugen unſtreitig viele Veraͤnde⸗
zungen und len die man auc) anderweitig im Schule -
weſen vornahm, das Gepräge bed Meifterd, aus deſſen —
re kamen. Gein gieng befonberd auf mehrere
in den Preußifchen Staaten, denen er Echrer: gebildet
" hatte, Aber, Di ‚ fo viel es ihre Lage verflattete,, feine
um n Lehrmethoden und; linariſchen Ein⸗
gögru pemeth discip — —*
vorge ug wi m. —— ein Und
N
\
Beiehrig Bert
E auch mitlelhar, sauer fin em nähten Wirbungefrif,
6, mis Gekömad und wahren a
vachken Beleſenheit
und zuweilen feihft durch Kühnheit aus,
für die alte, > — die griechiſche Kiserasur, bob Disfe
Eiudien. and bradhte fie in : weit. lebhaften,
Unlauf, da FR vorher in dem Preußiſchen Staate, der fonft an -
Geiſtesbi andern Laͤndern nicht: nachzuſtehen pflege, eine Zeit⸗
long vernachlaͤßigt worden waren, Seine a —
an enthalten eine Menge niutzlicher Ideen |
—* in denſelpen der gelchtten Weit. die. — —* *
übrigen Abe ver Gala ‚feines reifen Rachdenkens uͤber die ale
iehungötunft und ra er
fe find Ar: dicſer Hinſicht ein. wahrer | für ben
eig Seine Leſebuͤcher unterfcheiden fich durch Sec
erhaltung für die Knabenſeele, Leichtigkeit, Kuͤrze
—2* fig, morgliſche Bildung, gelegentliche ———— *
Lernens und Wiederholens vieler — und rg
riſcher Kenntniſſe, und Brleichterum Fang De Borbereitung durch andes
haͤngte Regifter u. f. w. ſo wie fie Überhaupt in neueren Zeiten ums
ter bie erſten von befferer Art gehören und Bedike auch darin ein
Mußer fir ähnliche Arbeiten, die andere nach ihm unternahmen,
geliefert hat. Ohne eigentlich bichterifches Genie zu feyn, hat gr
= ein ideenreicher Kopf von Geſchmack mehrere Bedichte gelit-
Die fi) auszeichnen. Seine Bilder und Gleichniffe, — us
ke. her Dhantaf ie, fein koͤrnigter Ausdruck, feine meiſterhaften Ue is =
ge von einer Idee zur jur “andern verdienen bemerkt zu an Die
wu die er wählte, ift faft überall die allegorifche. ein
proſaiſcher Styl hat Kraft, Eebhafti nn und Klarheit, mur da
ex zuweilen gegen den reiten Geſch burch gehäufte Bilder uf
lange Alegorien, fo wie durch ungemäßigten Ausdruck aufwallen⸗
Empfindungen ſuͤndigt. Seine Reden zeichnen ſich aus durch
ae und Zhlle ver Gedanken, durch wohlklingende Perioden,
durch ihr — Kolorit und eine energiſche, maͤnnlich ſtarke
Sprache. —* er mehrere ſinnreiche Iapiösrifche Er
ten bei —ã und Kunſtwerken verfaßt.
Zu
4 Be ewig Berite
Bu Geditep ſorifelteleriſwon ‚Bebeisen gehhıen dei
gende:
ndars © pifche Sie verdeutſcht von
deierbeh —ãæS S — — some, ‚Sriedwichemmety
io Bypmnaftem zu Berlin, Berlin und Leipsig‘1777.
8: ( 10 Gr.) Kurze Anmerkungen erläutern: ben Tert oder recht⸗
fertigen die Ueberſezung. — Pindärs: Pyibifche Siegobym⸗
nen, mit erkläcenden. und kritiſchen Anmerkungen, ver⸗
deuiſcht von ‚Sriedrich.Bedike, Psorektor des Friedrich⸗⸗
werderſchen Ögmneftums su Berlin. ‚Berlin und Leiplg
2779. 8 (10 a“ Die Beditefche Ueberfenung des Pindar
—— nur.in Profa- gefaßt,’ aber in einer fo numeroͤſen und
Pingenden Proſa; * man loeicht dabei die feſten Tate der
poetiſchen Rebe ee u Sann. Warum⸗ er die Proſa nmin feiner |
Mebertragung ei rer giebt er ſelbſt in, der Vorzede ——
ven Olympiſch — hinlaͤngliche · Auskunft.
zAcckuaͤndigung une: Probe dieſer Urberiebung befindet Po m
Veutfchen Muſeum 1777. 80 I. April. S. 373 — 383. N:
PDe urtheilungen bi eötwerdeusfihten. Pindars Hefe Mir
ter: andern die Both. gel: Seit. 1778. Boch 34.85: 278 — 380.
Dir: Nllgem. deutfche Bibliothek, Anbang.6..S. 3366:ff-
MD 45. Std 2. 8.579 488. Degens Kiterarur Dan dxut⸗
en Uebetjegungen der Griechen, — * 1% I
f. :
l ns > Ar
ow Me: ragmente * ieh;
den Aleeh Und Neuern om
des re
tin und Leipzig 1770, 8 8.
uten Schriftftellert, un Öigene
alt diefer Sthrift aus. Zu den
teles en en Über bie. ji
er Politik) & .1— 17, 2, Di
g (aus dent 7- "Buche der chrift
3. Noch ein kurzes poͤbagogi⸗
1. Buche von den Befessch
danken fiber bie Erylehung"(atb
Zur Beredſamkeit) ©: 49°
— der Frau bed Pfiba⸗
a S. 84-39. 6. Aus den
S B. 12. Kaͤp. 1.). 58
bee, Kinder. felbft zu fü
n gehören: I. Vom Lefenlernen
ei 93.132, 2. Vom Sprach⸗
5. on. ber, lateiniſchen
In be griscifen Sprache ©.
207 —
\
4
=
— geiebrid Gebile » 4
236. 5. Allgemeine Erforderniſſe zur Werbefferurig des
ns 237 — 20%: 6. Woher ber allgemeine Fond zur
Schulverbeſſerung ? ein Geſpraͤch S. 265-— 280. . 7: Bafedow,
int Die ©. 287 — 284. J
Beurtheilungen des Werks findet man unter andern in der
Goth. gel. Zeit. 1778. Stck 88. &: 721 —- 724. (genauere Ins
haltsanzeige) in der Allgem. deutſchen Bibliothek, Bd 38.
Stck 2. S. 333 — 350 Ir. Buͤſchings Wöchentlichen Nach⸗
richten, Jahrg. 38.578 ° Tu *
3. Vier Dialogen des Platon: Menon, Rriton und
beide HlEibiades, uͤberſetzt von Sriedrich Gedike, Direktor
N *
des Friedrichswerderſchen Gymnaſiums zu Berlin. Berlin
1780. EL. 8. (20 Gr.) Eben der Dann, der Pindars erhabenen
ad fühnen Zon fo glüdlich traf, lieferte hier eine Ueberfegung -
des feinen, fimpeln und im höchften Grabe eleganten Platon, wo
man überall den Fleiß des kuͤnſtlichen Nachbildners in der Geſchmei⸗
digkeit des Dialogs, in der Gemwandheit des Ausdrucks, in ber freis
gewaͤhlten Sprache bemunbern muß.
Vergl. Degens Kiterasur der deusfchen Weberfezungen
der Briechen, Bo 2. S. 232— 236.
4. Befammelte Sschulfchriften von Sriedrich Gedike,
VLoͤnigl. Preußiſchem Oberkonfiftorials und Oberſchukratbe,
md Direktor des vereinigten Friedrichswerderſchen und
—
Friedrichs ſtaͤdtiſchen Dreams (Erſter Band.) Ber⸗
Im 1789. 8. (1 Thlr. 8.Gr.) Geſammelte Schulſchriften von
D. Friedrich Gedike, Aönigl.. Preußiſchem Überkonfiffos .-
rial⸗ und Oberſchulrathe, und Direktor des Berliniſch⸗
Rölnifchen Gymnaſiums. Zweiter Band. Derlin 1795.
BE
Inhalt. Erſter Band: 1. Gedanken uͤber die Methode
beim geographifchen Unterrichte &. ı — 18. (ift auch abgebrudt in
dem Magazin fhr die Erziehung und Schulen, 80 ı. Std 2.
*
| Borb. gel. Zeit. 1780. Std 7. 8.53 f.) 2. Ueber die
g des wiffenfchaftlichen und philologifchen Schulunter-
th &. 30 — 36. (aud) in dem Magazin für die Erziehung -
md Schulen, Bo 1.) 3. Hoffnung und Furcht, Lob und Ta⸗
del auf der Wage bed Pädagogen S. 40— 75. (auch in den Paͤ⸗
dagogiſchen Unterhandlungen des Deflauifchen Philantbros
LS
pins 1780.) 4. Praktifcher Beitrag zur Methodik des. öffentlichen "
Shulunterri
©. 75 — 157. ae Goth. gel. Zeit. 1781.
nd Er S. 533 f.) 5. Geſchichte des Friedrichswerderſchen
md ©; 157— 250. 6. Gedanken über die Gedaͤchtniße
en ©. 253 — 285. 7. Vertheidigung bed rd
md der Schulübungen darin &. 289 — 317. (gegen Hrn. Seuve, :
das
damaligen Lehrer in Ruppin, der ſich im feiner Schrift: Ueber
_
.
46 Friedrich Gedite.
Schulweſen (Zuͤllichau 1783. 8.)ſehr nachdruͤcklich gegen
* lateiniſchen — auf Schulen erklaͤrt hatte. Sie
ließ darauf einen Auffaß: Wider das‘ Aateinfchreiben, an
ı Yen. Direktor Gedike, in der Berlin. Monatsſchrift 2789,
Oktober. S. 338-— 397. abdrucken, den Gedike aber unbeant-
wortet ließ, weil gm einmal dargelegten Gründen für 2a
Tateinſchreiben e genug zutraute, auch die neuen ie a
gründe feined Freundes in den Augen. unpartheiifcher Prüfer 5
_ zu entträften). 8. Gedanken über Die Befärberung ded Privat
*— auf oͤffentlichen Schulen S. 322 — 366. (vergl. Both. gel.
Seit. 1784. Std 73. 5. 593 f.) 9. Ehnige (Gedanken uͤber die
‚. Uebung im Lefen ©. 368— 380. 10. Einige Gedanken über den
mündlichen Vortrag des Schulmanns S. 381 —419. (vergl. All-
. gem, Lit. Zeit. 1786. 8d 2. Zum. 123. &. 368.) 11. Einige
, en über Schulblicher und Kinderfchriften S. 422 — 455.
42. Anhang einiger Schulreden: a. Jubelrede von den Freuden
des Schulmanns, bei der hundertjährigen Jubelfeier des Friedrichs⸗
werderſchen Gymnafiums (1781) ©. 469 — 492. b. Rebe bei
dem öffentlichen Abſchiede des Herrn Proreftor Poppe Getigen
Prof. am Joachimsthalſchen Gymnafium 5 Berlin) und der Ein-
führung bes Herrn Proreltor Plesmann ©. 492 — 501. (fie ent⸗
wickelt die vorzuͤglichere Geſchicklichleit des Mannes von mwärmerem
| hi yon Schul- und Erziehungsweſen vor dem Kaltblätigen
und Bleichgültigen) c: Entlaſſungsrede an Die zur Univerfität abs
gehenden Juͤnglinge (1786) ©. 502— sos. d. Entlaffungsre-
be ıc. (1787) ©. 505 — 509. e. Entlaffungsrebe xc. (1788) S.
510 — 512. — Zweiter Band: 1. Neue Nachricht von ber Einz
richtung des Friedrichöwerberfchen Symnafiums S. ı — 65. 2.'Eis
nige Gedanken über die Methode zu eraminiren ©. 66— ı1r.
“3. Ausführlihe Nachricht von dem Seminarium für gelehrte Schu«
leinn S. 112 — 134, 4. Einige Gedanken über die Ordnung und
‚ Bisige der Gegenftände deö jugendlichen Unterricht ©. 135 — 177.
5. Tuthers Pädagogit oder Gedanken über Erziehung und Schule
weſen, aus Autbers Schriften gefammelt ©. 178 — 233. (eine
, xln, Berlin 1792. 3. (8 ©r.) vergl. Deutfcher Merkur 1780,
ne —* S. 7u ff, Goth. gel. Zeit. 1792. Std! 58. S. 530 f.)
6C. Einige Gedanken uͤber deutſche Sprach⸗ und Styluͤbungen auf
eZchulen S. 235 — 284. 7. Nachtrag zu der Geſchichte fo wohl
des Friedrichswerderſchen als des Berlinifh- Kölnifhen Gymna⸗
fiums S. 284— 318. (mit — einer Rede bei ber oͤffentli-
hen Nieberlegung der Direktion des Friedrichswerderſchen Gymma⸗
fium®, und einer Rebe bei Uebernehmung der Mitdireftion des
WBerliniſch⸗Koͤlniſchen Gymnaſiums.)
VBergl. Allgem. Lit. Zeit. 1739. Bo 3. Num. 277. S. 669
-672. 1796. 89 1. Num. 101. ©. goı fr =
nr Bedis
Sriedrich Gedite 47°
GBedilss Übrige, in diefen beiden Sammlungen nicht ente
haltene Schulfchtiften find: ı. Gedanken uͤber Purismüs
und Sprachbereicherung, eine Einladungsfchrift von Frie⸗
drich Gedike. Berlin 1779. 4. (auch) im Deurfchen Mufeum
1779. Bo 2. November. S. 385 = Es wird unter-
fact, wenn die Sprache mit neuen rtern bereichert werben
oͤnne und muͤſſe, und wie ſolches gefchehen müffe. Erſteres ift
nothwendig, wenn neue Begriffe entfieben. Im
Sat allerdings feine Richtigkeit, nur hätte er hier näher beſtimmt
und eingeſchraͤnkt
‚werben follen. Viele Scheiftfleller nach der
_ Wode glauben neue Wörter bilden zu muͤſſen, weil fie neue —
— n der
Beifaſſer, wie billig, nur auf die hoͤchſte Nothwendigkeit ein und
f
„N
It dafuͤr den Weg des inlänbifchen Betriebe), 2. Erin,
nerung an Buͤſchings Verdienfte um das Berlinifche Schul
wefen. Berlin 1795. 8.(8 Gr.) 3. Nachricht von der ge
genwärtigen Einrichtung des Berlinifch Rölnifchen Gym⸗
nafiums. Derlin 1796. 8. (4 ®r.) 4. Ueber den Begriff
einer Bärgerfchule. Berlin 1799. 8: oo
5. Vermifchte Schriften von D. Friedrich Bedite,
Binigl. Preußifchem Überkonfiftorials und Oberſchulrathe,
Direktor des Berliniſch⸗Roͤlniſchen Gymnaſiumg.
und
Berlin 1801. 8. (1 Zhlr.)
"Inhalt: 1. — die Huͤlfswoͤrter, dabei zugleich fiber die
Tempora des Verbums und deren Ba Begriff und Klaffifi-
fation S.-ı — 31. 2. Gefchichte
ver Zahl Sieben S. 32 — 60. (vorher in ber Berlin. Monats⸗
fbrift 1791. December. &. 494 ff.) 3. Ueber die mannigfal:
tigen Hypothefen zur Erklärung der Mythologie S. 61 — 100.
(vorher in der Berlin. Monatsſchrift 1791. April. S. 333 ff.)
4 Ueber Du und Sie in der deutfchen Sprache S. 101 —- 140,
(einzeln, Berlin 1794. EL. 8. (6 Sr.) auch in ben Beyträgen zur
Glaubens an die Heiligkeit
deutfchen Sprachkunde, vorgelefen in der Königl. Akademie -
der Wilfenfchaften zu Berlin, Samml. 2. ©. 292 ff. Vergl.
| a Zeit. 1795. 3d 4. Num. 288. ©. 189— 192.)
8 find deutfche Infchriften den Lateinifchen vorzuziehen S.
141 — 153. 6. Ueber Dialekte, befonderd die griechifhen S. 153
— 179. (auch in dem Berlinifchen Magazin der Wiflenfchafs
tm und Rüinfte, Jahrg. ı. Std 2.) 7. Wurfchlag, den gang
baren Muͤnzen zugleich die Einrich und Beflimmung von bie
je En tung g von 5
zu geben &. 179 — 187. (vorher ih der
Berlin. Monatsſchrift 1790. Oktober. S. 368 ff.) 8. —
IE
wor
tur auf die
38 Friedeich Gedife
dvdie Verſchließgung des Janustempels ald Symbol des Friedens ©,
188 — 200. 9. Ueber ben Urfprung ber Weihnachtsgeſchenke S.
200 — 214 (vorher in der Berlin. Monatsſchrift 1784. Ja⸗
nuar. S. 78 ff.) 10. Ueber die Begrähniffe in den Kirchen ©.
515 — 229. (vorher in der Berlin. Monatsfchrift 1785. Ja⸗
nuar. ©. 80 ff.) ır. Ueber ige und ift, ein Beitrag zur Er⸗
klaͤrung bed Urfprungs der Opfer S. 229— 233. (vorher in ber
Berlin. Wonatsfchrift 1784. Auguſt. S. 175 ff.) 19. Ueber
- den Re Einfluß der Schrift auf die Kultur und der Kul⸗
ift ©. 234—273. 13. Ueber das Stubium ber
Literarhiftorie , nebft einem Beitrage zu dem Kapitel von gelehrten
> Schuftern S. 374 — 394. (vorher in ber Berlin. Monarsfcheife
v⸗
071783. Maͤrz. S. 277 ff. Vergl. Floͤgels Geſchichte der ko⸗
» .„mifcben Kiteratur, Bd ı..&. 259 — 266.) ı4. Sammlung
“ einiger Inrifchen Gedichte: a. Ode beim Ausbruch ded Baierfchen
Erbfolgefrieged 1778. ©. 294 — 297. (einzeln, Berlin 1778. 4.)
- b. Der adıt: und fechzigfte Geburtötag Friedrichs des Großen
1779. ©. 297 — 300. c. Dde beim Jahresſchluß 1780. ©. 300
— 302. d. Sriedrichs gluͤckliches Alter 1783. ©. 303 — 305.
e. An Bafedow, bei Stiftung des Philanthropind 1776. ©. 305
— 307. (vorher in Ariſtoteles und Baſedow xc. &. 281 ff.)
f. Die neue Monatöfchrift S. 307 — 309. (vorher in der Berlin.
Monaisſchdift 1783. Januar. S:ı f.) g. Empfindungen
beim Schluß des Jahres 1795. S. 300 — 311. h. Empfindun⸗
. gen beim Schluß des Jahres 1796. ©. 311 — 313. i. An daß .
’ eh Jahr 1798. ©. 314 — 316. k. Sekular= Gefang 18300.
. ©. 317— 321. —
x
*
„Herausgegeben hat er mit Beihuͤlfe anderer: \
T.- Berlinifhe Monatsſchrift, berausgegeben von $.
Bedike und I. 2. Biefter, Gedike faßte eigentlich per den
Gedanken zu diefer periodifthen Schrift, die db theild durch den
uten Geſchmack, die Kenntniffe und die Arbeiten ihrer Heraudge-
er, theild durch die Beiträge vieler der beſten Schriftfteller
Deutſchiands fo viele Vorzüge erwarb, daß fie den deften ihrer Mit-
bewerberinnen den Rang ftreitig machte. Sie begann mit dem
Sahre 1783. Gedike gieng aber mit dem Jahresſchluſſe 1790 ab
‚und überließ. Hrn. Bieſter allein die fernere Herausgabe (mean
fehe feine Erflarung am Schluffe de Januarſtuͤcks 1791), doch
blieb er noch in teilnehmenden Verbindung mit ber Zeitichrift
ſelbſt. Seine Beiträge zu berfelben find, einige fhon erwähnte
abgerechnet, folgendes 1783. Januar ©, 23. — zu der
nde von der. weißen Frau. Febrnar S. 111. Gibraltar,
e Ode. S. 153. Die Zeit, ein Gedicht. Maͤrz S. 262. Nach⸗
trag über den’ Sannazar. S. 305. Epiſtel an meinen Freund
Zoͤllner. Auguſt ©. 135. Der Tod des Adonis, nach a
ee, 5 e - | iſchen
"
Friedreich Gehbite 9
\
chiſchen des Bion. — 1784. Februar S. 108. Maurercde beim
Schluß des Jahres 1783. September S. 267. Ueber eine raͤth⸗
ſelhafte Kaͤthſelgeſchichte in unfern Zagen. — 1785. Auguſt 5. .
381. Plan und Ankuͤndigung eines Univerfalglofferiums der Ruffis _
ſchen Kaiferin. — 1786. Öftober &. 293. Zwei Gedichte zur
GSeburtefeier des Koͤnigs von Preußen Sriedrich Wilbelms.
S. 338. Maurerrede zum Andenken Friedrichs des Groͤſſen.
— 1787. November S. 440. Zur Geburtsfeier Friedrich Wil
beims. — 1789. Wär; S. 253. Verba valent ficut numi,
ober von der Wortmünze. April S. 395. Horazens MBeißegung.
— 1790. Mies S. 219. Rede bei ber Aufnahme in die Königl.
Habemie ber Wiſſenſ Junius 5. 578. Turris Mariana
roſur inter belli apparatus Berolini menfe Junio 1790. la⸗
—— und deutfch (auch einzeln abgedrudt, Berlin 1790. 4.).—
1793. - Julius S. ı 1. Radıricht von Siegmund Streit und feiner
Stiftung für dad Berlinifche Syumnafinm. — 1795. November
S. 467 f. An Spalding, als er ein und achtzig Sabre alt ward.
3. Annalen des Prenfifchen Schul, und Rirchenwes
er 35 1. Heft I—3. Berlin 1800. 8. 285 2. Heft 1—3.
in 1801. 8. Ä
Beiträge bat er geliefert:
1. zu ben Beyträgen zur deutfchen Sprachkunde, vorge-
lefen in derKöniglichen Akademie der Wiflenfchaften zu Ber-
lin, Samml. ı. S. 293— 332. Weber beutfche Dialekte, erfle
Bor . Samml. 2. & 378—320. Über Du und Siem .
ber betfehen Eprache |
2. u dem Deutſchen Muſeum 1778. 385 2. Jul ©. ı
—28. Stoifer Kleantbs Hymne, nebft Kommentar _
gefälligem Raͤſonnement Über Stoifche Theologie ift des
Echylides Befang auf den Srieden (beide Heberfegungen find
abgebrudt in (Joͤrdens) Sammlung der beften zerflreuten
Heberfeungen aus Briechen und Römern &. 47— 50. bie -
erſtere auch in der Audgabe des Kleanthſchen Symnus von
Sturz, Leipzig 1785.) |
Veberfegung von Meleagers Gedichte auf den Fruͤb⸗
ling befindet fi mit Bedike’s Nahmen unterzeichnet in dem Almas
nach der deutfchen Muſen auf das Jahr 1781. ©. 241 fe
Er hatte Antheil an der Sobelfchen Bibliothek der Pbis
Iofopbie und Literatur; Conjecturae criticae ad Herodianum
ſtehen von ihm in Stofebens Muleo critico. Vol. II. Fasc. II;
zu 8. B. Botbe’s Probe einer Verdeurfchung von Popens
verſuch Über den Menfchen (Berlin 1793.) deögl. zu dem
Proceß Aber. den Verdacht des heimlichen Berbolicismus
zwifchen D. Stark und den Herausgebern der Berliniſchen
Lexrltkon d. D. u 0 2. Baud. D Monats
7
30 Briedrid-Betite
Monatsſchrift (Berlin 1787.) ſchrieb er Die Vorreden; }o wie
. verfhiedene Bedichte von ihm; in den Muſenalmanachen ſtehen.
Das Uehbrige, was Gedike nech als Schulmann herausge⸗
geben hat, beſteht in folgendem:
1. Griechiſches Keſebuch fuͤr Die erſten Anfänger, her⸗
ausgegeben von D. Friedrich Gedike ꝛe. Achte Auflage.
Berlin 1805. 8. 8 Gr.) Die erfle Ausgabe erfchien 1781.
"Die folgenden Auflagen haben theild Zuſaͤtze, theild Feine Berbefr
ferungen erhalten. Die darin: befindlichen Stuͤcke find aus dem
Sie les, Aeſop, Aelian, Polyaͤn, Diogenes Laertius, Simpli⸗
ins, Plutarch, Athenaͤus, Strabo, Stobaͤus, Sextus Empirikus,
Diodor von Sitilien, Dionyſius von Halikarnaß, Apollodor, Lu⸗
kian, Herodot, Anakreon genommen. Von dieſen i
wird in einer Einleitung eine kurze Nachricht ertheilt; angehängt
Hi ein erfiärender griechifch= beutfcher Inder, und unter dem Texte
find die Themata ber Zeitwörter angegeben, ‚bie vorkommenden
Gräcifmen und ſchwerere Ellipfen erklaͤrt u. f. w. ((Bedike’s Brie-
chifches Leſebuch für die erften Anfänger nach der neues
ften Auflage ins Deutſche bberfee. Weimar 1793. 8.)
3. Lateiniſches Leſebuch für die erfien Anfänger,
nebſt den Anfangsgeänden der Grammatik herausgegeben
vonD. Sriedrich Gedike ꝛc. Zwoͤlfte vechtmäßige Auflage.
Berlin 1803. 8. (6 Gr.) Die erfte Ausgabe erfchien 1783.
Die dritte Auflage erhielt einen mythologifchen Zuſatz, bie vierte
befindet und einzeln für 3 Gr. verkauft wird)
von vorn eine Zugabe ganz leichter Säge, bie fechfte eine kurze
Grammatik ald Anhang (die fid) auch bei den — Auflagen
rd). Ber den, aus
dem Eicero, Columella, Plinius und andern genommenen S
find darin auch viele aus neuern Schriftflellern, aus dem Schuͤtzi⸗
L
fchen Eiementärwert, Bäfchings Iateinifchem Lefebuche, Röche
lings Chreſtomathie u. > befinblih. Inder und Themata der
Seitwörter unter dem e find, wie bei dem griechifchen Leſe⸗
buche. (Sriedrich Bedike’s.2c. Aateinifches Lefebuch für Die
eriten Anfänger ins Deutſche uͤberſetzt, nebff einer Anleis
tung, grammatiſch richtig zu überfenen. Bamberg und
MWärzburg 1790. 8. ind Polnifche überfeßt, Breslau 1806. 8.)
3. Zateinifche Chreſtomathie für die mittlern Klaſſen
sus’ den Eisfjifchen Autoren gefummele von D. Sriedrich
Gedike x. Dritte verbeflerte Auflage. Berlin 1803. 8.
(12 Gr.) Die erfte Ausgabe erfchien 1792. Sie enthält Aus⸗
zuge aus dem Aureliuß Victor ©. 1. aus dem Eutropius ©. 17.
aus dem Cornelind Nepos ©. 42. aus dem Yuflinus ©. 61. aus
dem Pomponius Mela &. 76. aud dem Julius Caͤſar ©. 82. aus
Cicero's Schriften S. 92. aus dem Vellejus Paterculus ©. ıae.
— | aud
0
N
|
I \
‚Beiebrih:ßeäth. s—
den Maleriud Morimus ©..137. ans dem Gurtiuß ©. 194.
aus dem Salluſt S. 109. aus dem Livius &. 200. aus dem Flo:
> ©. 240. aus dem Tacitus S. 247. aus dem Sactonius
295. aus dem Seneca ©. 313. aus dem Aulus Gellus
©. 326. Beigefügt find den einzeinen Abfchnitten kurze erläuternbe
Anmerkungen. (D. Friedrich Gedike's zc. Anteinifche Chre⸗
ſtomathie für die mittlern Klaſſen, nach Der zweiten Aut⸗
lage ins Deutſche uͤberſetzt. Breslau 1797. 8.) —
4 Seanzöfifches Leſebuch für Anfänger, nebſt einer
Brammatit, herausgegeben von D. Stiedridı Ges
dike zc. genfre rechtmaͤßige Auflage. ; Berlin 1794. 8.
88) Die erfte Ausgabe erfhien 1785. Der dritten. ſo
wie den folgenden, wurde die kurze Brammarik beigefügt, welche
auch einzeln verkauft wird. \ ö —
5. Franzoͤſiſche Chreſtomathie zum Gebrauch der hoͤ⸗
Klaſſen, aus den vorzuͤglichſten neuern Schriftſtellern
gefammelt von D. Friedrich Gedike tc. Dritte vermebrte Auf-
lage. Berlin 1803. 8. (12Gr.) Die erſte Ausgabe erſchien 1792.
6. Engliſches Leſebuch fuͤr Anfaͤnger, nebſt Woͤrter⸗
boch und Sprachlehre, von D. Friedrich Gedike zc. Dritte,
verbeſſerte Auflage. Berlin 1804. 8. (16 Gr.) Die erſte
Ausgabe erſchien 1795. (ind Deutſche uͤberſetzt, Hildesheim
1798. 8. desſgl. Leipzig 1798. 8.)
7. Sopkoclis Philoctetes graece cum notis Friderici Ge-
dike, Directoris Gymnaßi Fridericiani Berolinenſis. Berolini
1781. 8min. (12 Gr.) Der Text ift.renidirt, die Anmerkungen
find theils kritiſch, theils exegetiſch. Schalia breviora in Sopho- -
eis Philocteten a Gedikio V. Cl. editum. Confcripfit in
*
‚ om juvenmtis fcholafticae in primis Hannoveranae Iaec...
ötrauve, Lycei Palaeo-Hannoverani Rector. Hannoverae
1786. 8 min.) *), |
— D2 8 M.
}
) Die Deranfaffung zu der Bebikefchen Ausgabe bes PhiloPrer mar
folgende. Der verſtorbene Königl Preußiſche Staatsminifter, Seele
En von Jedlitz, ließ fich von Gedike ein griechifches Kollegium les
n. Außer dem Miniſter nahmen noch an deinfelben Theil: der Prof,
Engel, dee Doktor Bieſter, der Dberhofpredigee Sad, der Predis
ger Chefin, ber Herausgeber biefes Lexikons (der ne Zeitlebens mit
größten Vergnigen der fo angenehmen und fc — n Stunden
erienern wird), der Domkandidat Sad, der Pehrer Zöpfner an ber
lichule. Das Auditorlum war eine der kehrzimmer des Gymna⸗
6. Erklart wurden: Sophokles Bhllokter, Ariſtophanes Wol⸗
en, mehrere Idyllen des Theokrit u. f. w. Als zu dem — iſchen
Trauerſpiele keine Handausgaben vorhanden waren, entſchloß fl De
en De og DER
4
52 Seien vig:5rdbife
8. M. Tullii. Ciceronis Hiftoria philolophiae- ‚itöguae sm
omnibus illias feriptis collegit,' dispofujt a auciorunk
cum lessinorum mm rum loeis et illuftrayit et amplifica-
vit Fridericus Gedike ‚ Directer Gymnalii Fridericiani Bero»
‚iinenfis. Editio altera emendatior. Berolini 1800. 8mej.
(0 Gr.) Die erſte Ausgabe arfihien 1781. -
..Pindari Carmina felecta: Olymp. I IL IV. V. IX,
XL XiL XIV. Pyıb. 1. VI. VII. IX. XI. Nem.L XI.
‚UM. VIL Cum fcholiis graecis fuisque, notis in uſum Acade-
'miarum et fcholarum edidit Friderieus Gedike, Supremi ſe-
natus eccleliafliei conliliarius et Gymnafii Fridericiani Beroli-
nenlis Director. Berolini 1786. 8 min. (16 ®r.)
10. Anmerkungen zur Bieflerfchen Audgabe einiger Dias
logen bed an unter dem Titel; Platonis dialogi IV. Meno,
— — iades uterque, cum animadverfionibus virorum
clarifimorum Godiko, Gottleber, Schneider prlorumgue
editorum curavit Biafter, Editio altera emendatior, auctior.
Berolini 1790. 8. (14 Gr.) Die erfie Ausgabe erſchien 1780.
11. Kinderbuch zur erfien Uebung im Leſen ohne
AB C und Buchſtabiren, herausgegeben von Friedrich
Gedike. Zweite verbeſſerte Auflage. Berlin 1798. gr. 8
(12 &.) Die erfte Ausgabe erfhien 1791.
re über Gedike's literariſche Verdienſte findet man:
1. in (ZKuͤttners) Charakteren deutſcher Dichter und
Proſaiſten ©. 548 — 550:
2. in ben ofen Berlinifcrer Gelehrten und Ränffler mie
Devifen 8.99— 103. Als Deviſe ſteht über dem Artikel Gedike:
Vitaın impendere vero. Hor. — Näachtrag zu den Buͤſten
Berlinifcher Belebrien, Schriftfteller und Kuͤnſtler ©. 8ı.
VNachrichten von Bedike’s Kebensumftänden und Schrifs
ten findet man:
ı. in ber Allgem. Lit. Zeit. 1805. Intelligenzblatt Num.
02. ©. 841 — 844
2. in der Yan Berlinifchen Mionatsfcheift, berauss
gegeben von Diefter, 1804. Januar S. r — 20.
3. m Schlichtegrolls Nekrolog der Deutfchen für das
neunzebnte Jabrhundert, Bd 2. &..1 — 48. theild aus nähes
ver Belanntfchaft mit dem Verſtorbenen, theild aus feinen Schrife
ten und andermweitigen ficheren Quellen änjämnmengeftagen von V.
2 %. Schmide’
- en den ge mit — Die - — ber Ber
nnten, zu biefem a u
In eben. Ainterher fügte er demſelben noch feine —— n bei.
Pd
[4
Friedirurch Bedite- 53
4 Saite Prof, und Prorektor ber Kobluſchen She —
Ole
Im). Es wird biefe —— ie: and} einzeln unter dem
kauft: Friedrich Gedcte, eine biographiſche Skizze von
Valentin Heinrich Schmiot. Borha 1803. 8. (6 Br.) E
sr Sam. Bauts Gallerie hiſtoriſcher Gemaͤlde aus
dem achtzehnten Jahrhunderte, Th. 2. S. 199 — 198. ein
Auszug aus dem Schlichtegrollſchen Nekrolog.
5. in dem Neueſten gelehrien Berlin oder literarifchen .
Nachrichten von jetzt lebenden Berliiifchen :Schriftftellern
und Schriftftellerinnen von Yalert. Heinr. Schmidt und‘
Dan. Gottlieb Gebhard Mehfing, Ch. ı.
6. in Meufels.Gelehrtem Deutfchlande (Ausg. 5.) Bd 2.
&. 503 — 507. 385.0. &. 406. 358 11.8. 260 fe
7. in folgender Heinen Schrift: Einige Worte zum Ans
denken des bochverdicnten Überfonfiftorials und Übers
ſchulraths Gedike, vor den verfammelten Profefloren, Lebs -.
rern und Söglingen des Grauen⸗Kloſter Gymnaſiums zc.
geſprochen and auf Verlangen dem Druck Überdeben vor
D. Jeniſch, Prof. der Alterthaͤmer bei der Akademie der
Bönfte , des Geſchaͤftsſtyls bei der Akademie der Architek⸗
tar, der deutſchen Kiteramit bei dein Franzoͤſiſchen Gymna⸗
am, Prediger bei der LTikolats und Riofterfirche zu Ders
in. Berlin 1803. 8. (2 Gr.) —— Da ar
8. in einer Iateinifchen, zu 'Bedike’s Andenken im Gymna⸗
ſium des @xauen = Klofterd zu Berlin von dem Hrn. Prof. Spal⸗
Ding gehaltenen Rede, welche in einem Programm des Hrn. D.
Belleemann, jetigen Direftors des Berlinifch= Kölnifchen Symna-
fumb, zur Bedäthiniffeier der Woblebärer des Berliniſch⸗
Röinifchen Gymnafiums (Berlin 1805.) abgebrudt worden iſt.
Gedite's Bildnif wurde von Heineke gezeichnet zund ge⸗
fischen; auch befindet es fich, von Kaurens nr a.
dem Janunarſtuͤck der Neuen Berlin. Monatsſchrift vom
Jahre 1804. Ä —
— Matthiſſon nahm folgende ſechs Oden von Gedike in
feine Lyrifche Anthologie, Ch. 13. e
300.):
jeim I
| mende
Ds G.
uche zur Lektuͤre Der deut⸗ &
-158. if eine Entlaſſungs⸗
Th. 1. 8, 310 ff. im Aub⸗
ei: | | verden. an
x
aff vog
54° Chrfs.. Bürhergete Gellert.
den Beiſpielen von allen Arten des. dem ſchea
pro⸗
— Style aus den beſten Schriftſtellern gezogen etc.
pen
Rede von:den enden des Schulmanne (in Gedikev
(Leipzig 17992 S. 404 — 419. iſt ein fragment aus dee
feriften, — Se: ‚a 473 — 483.) wit einigen Anmertungen ben
gleitet wo
E Nee
Jodann Beiter von Eeiſerehers.
ES den Art.
— Beifernberg
L 2
a
Chriſtian Furchtegott Seilert
wurde ben 4. Julius 1715 zu Zaynichen, tinem-Beinen Staͤbt⸗
chen bei * im Churſaͤchſiſchen Erzgebirge damald
fein Vater zweiter Prediger war, e Den erften fenstichen
Untersiht Chi er In ——— we⸗
ei zur Entwickelung feiner Talente beitragen :fonnte; -
—— ihn ſeine — Lehrer — Geduld, Anlererfang
Beben fo noͤthigen Geſchicklich as — — mit
—— zu — » Die mittelmaͤ fünfte ſeines
Vaters, welches eine Familie von dreizehn Ei zu ed
batte, machten ed, daß er bald feibft mit an einen Erwerb
mußte. Schon in feinem elften Jahre fehrieb er daber-fi
Rügen, Kauforiefe, Dokumente, ‘gerichtliche Alten u. J w. ab,
und — Ag ee. mit dem Kanzleiſtyle fo vertraut, daß
er 4
- &in det im Scherz in-biefem Zone an Kr Vater
. ſthried und z. in un d
n Kleidungsſtuͤck gerabe in der bat,
Borin Kläger art einem und Beflagter am andern Thei eile höheren
Orts um ihr Recht anfuchen. Frübzeitig Außerte fich bei ihm Neis
gung und Anlage zur Dichtku F Ob er nun gleich keine Gele⸗
— hatte, ſeinen Geſchina — ſo wurden doch wenig⸗
ens ‚feinem Hange zur- Poeſie ke ſſe in den Weg ee
ist. Sein Bater liebte ſelbſt bie Di ft, verfertigte i
Gedichte, und war uͤbrigens zu liebreich gefinnt, als daB er irgend
| eher eg Nei und —* Kinder haͤtte Gewalt
den Gellert in er Present
* — ein —* auf den Geburtst
Die ung [ben war ſehr — Er Due TEE
— 3 fee um I ging dm Ey
Gerade ſo viele waren damals
deslinder. Dieß beranlaßte den — *
7
5 &
‘ n 4
Kirn — XRX Gellere 385
unb je
—— —— — —
kunſt wußte ex nicht; — — war see Dit
fen fein: Schrmeifter. — hatten bie
—— ſeiner Zeit, — rer ae mb
Hanke, dem — Virgil und Bomer vorzog und zu feinen
te. Gluͤcklicher Weife lernte er jebt Gäcmern und
Zabenern kennen, und ſchloß mit ihnen ben Bund einer innigen
Diefe drei = en einander ge
—— zu Are um — ie zu Ren vier
Jahren kehrte er zu feinem Vater zuruͤck, fieng nunmehr an,
ab anf m u wagen, —— 2, en,
en,
en ale en. |
er ohne
Deutfhlonbt einen bar aͤgli
gkeit — it * * 333 viel
then bre 1739 Äbernahın er Die Aufficht
anb Erstehung zweier jungen an nicht weit von Dresden.
unserrichtete or ein Jahr lang den Sohn feiner Schweſten
nud bereitete ihn auf Die Univerfität vor. Als er ihn des-afabemis
fhren Unterricht En jlaubte, ‚begleitete er Ile De 174: nad
— Te
ln
MESSE RUE Dies
So dontee 2. ber. Anfong eines eiedes auf den. wolo son ci
as ich von die "Arbfchied nahm, ° | —
Immer aieng und wicder kam ꝛe⸗
wo E74 ſchone meleriſche Zug in bem mitten Verſe —
\
N
Dan}
se. eben Bürdeeguri Geiler.
22 eng um Dienfle der.
= & hatte ‚Ne ed zum Die die ——
oben Aofmann nod) einmal Bon: der, —
Rate nach feiner Ankunft ſtarb. biefer.Zeit an befi ——
Gellert mit dem Privatunterrichte jünger — lich aber
mit ber Erweiterung feiner eigenen sie et eig
*
—— und —* Keine Sprache — wurde. ibm leichter/
als die Engliſche, befonber® weil, er. darin feinen Freund Eberr
— hatte. Die Lektuͤre des Engliſchen Zuſchauexs, der
er Anweifung.zu ben fchönen nfchaften , hauptfaͤch⸗
ch aber ber. Umgang mit folchen nn ‚ wie Bärtnew und bie
er n WVerfaffer der Bremi ſchen Beiträge, an welche er *
* loß, gaben jetzt ſeinem Geſchmacke, wie er felbft geftanh, die
Beichtung g. Zwar hatte er — — war Basta
ſched gehört, auch an der Weberfehung. des Bayleſchen Woͤrter⸗
buichs, die Bottfched veranftaltete, — genemmen, ließ ſich
aber felbft in ber Folge einmal über Gottſched fo aus: „EI wer
eine Zeit, wo ich alled darum gegeben hätte, von Gottſched gelobt
zu werben, und nach einem halben Jahre hätte ich alles darum
gegeben, feined Lobes überhoben zu feyn.” - Er war Yulte
. ber ein Jahr in Leipzig geweſen, als Job, Joachim Schwabe
1742 bie —— des Verſtandes und Witzes
eben Er li A —5 Theil Dark pi de v
en
y
Gihmodhrhtegete Geller 31
web Mrsäblunigen wardan immer ge ee ..
es, daß Belleus ſich diefe Prater allen andern.
rg ring Dips ng Um diefe Zeit errichtete er auch mit.
ob. Etias Schlegeln, seiten ältern Bruder er in Meißen
gelannt hatte, eine und vertraute Freundſchaft, die: fich
enf bie vorzüglichen — und moraliſches Eigenſchaften nn
ee eu
achte m Lei ,
=. Gellerts —— — u als er nach ai -
gieng, erfeßte ihm Fingern id Johann
Zoo ee Schlegel, ber einige Bien derbe nech eng Kuren
denen nah an gewiſſe —e —— 2 ®
Beine gmuerläfige Sefundheis.gur baten ‚glaubte, “f faßte er den
dem —— akademiſchen Fugend zu wid⸗
men. Yter — wurde ex 2744 Magiſter und: vertheidigte
EA Bern — posſi apologorum eorriiigue feripto=
Die Faßlichkeit und Anwendbarkeit feines Unterrichts er⸗
Bub ihre bald einen allgemeinen und :quögebeeiteten- Beifall.
Basseur Einleitung in bie fchönen Wiſſenſchaften, Erneſtis Rhe⸗
il, Stockbauſens Entwurf einer Bibliot 6-für Biebhaber ‘der
Philoſophie nad: —5 — Biſſenſchaften, in der Folge feine eigene
nase ben guten Gefchmiack in Briefen, und die Moral
waren Die egenkände feiner Vorleſangen, in denen er' a off.
Andarbeitungen feiner Li Br beurtheilte, oder Auffbe,
: Koitif :begfeitet, vor Auch pflegte er Buͤſchings —**
— ——— geſchickte Maͤn⸗
Fach zu · bilden, welches ihm auch gelang. Daher
es, daß er enduch aller Orten her — — ‚Hofe
wählen, ſo wie man bie. Stubirend an on |
ahl und ‘gr fich deswegen guest u fah a), geh Ein au
ne
DH
Bi:
SaISEn
:
fit
Fi
ii
orfefüngen,
Weil ihm die — Gattung von Poefle zu ie
in welcher er bie meifte- Stärke hefäße nd wovon er hoffen
fte ihm glicken und Ihr feiiem Vaterlande werth machen
‚arbeitete er jeet neue ie Gabeln und" Erzaͤblungen aud,
8
3.
HH
1
Hi
33
is
X
ergnuͤgens moraliſcher
lc lsliger zu en und arbeitete feine Luſt⸗
und. Sdsäferfpiele auß Da die erde fein Dris
en ben ana at, fo verfuchte er, ob er'dies
anziebenben Zierf en dd. Geſchmackt nicht mehr Einf; mehr
mebr Rutbanftit:g eben Tönnte, und Tchrieb feine
— Um. —— Yu Einer freien und
unga
g&
Hin
53
H-
3:
Bi
8
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auf ſeine dt ſelbſt, daß er um eine —
eordentliche *— der ee — ſollto, und Behr
rn —E
Exiefen gemdhrun Ageb er
Üchenens Veranlaſſung feine Nobanbleng — guten Ge⸗
ſchenacke in Beiefen heraus, der et eine
Sanmiung feiner
Briefe uf ließ ex feine Lehegedichte, geifiliche
— — — und gr 9: Tngre An Sa ha Schrif⸗
ken, in e r ſteben Jahre hatte
mit N) den veweihchin
Kreiträge, in einer Ü gelebt, die * der Nehn⸗
ihrer en, Zalente, Abfichten und ala
auch wegen Dauer unter bie ſeltenern gerech⸗
. Diefo Trennungen — —
| **
licher, je in ihre
5*
— Die ee
urden immer
3d pe feinen
Kfer in dem Unterrihte } — ieh, -fo:.nie er auch bie
n Stunden, i
ben, welche ihm hbrig blieben „ ferner. zu
Arbeiten anwendete, und unter anderw Terme Tro M
ider ein ſieches Leben geb, Er hatte mnmehr zwölf
hre zu Aeipsig wit-allem Beifalle gelehrt, ohne ich, tHeilß
I bedient gegen feine Geſundheit, theild aus
he Der Hof aber,.
ert ließ ſich durch feine, Freunde dazu bereden. —
Amt 1751 mit einem ——— einbundere Thalern · und
es mit einem Programm de comoedia commovento und. *
Tede von dem Kinfluffe der — mg auf. das
—— und: mi. dem ——
Cäpnen and) ug!
wideln Am eine Sn —— Mac,
konnte und t * Sa
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zu main ! Aben nahpesh
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Erika. Fuͤrchtegott Beier 59
ganzen deriikhen YVnblſamns und
un war, — u. 1uche ae he le m
leiten pflegt, Um i Freun⸗
— Singimgen, De bie. Bar unterrichten Hatte, beſchwer⸗
den
lich werben moͤchte. En liebreiches Weſen w dar ihm fo eigen, Daß
ſih foiche in feiner gangen Phnfiognunie ausshrücte, auf-feinen
Stirn, in: feirem teauerndun Auge, in ſeinem ganzen Geſichte und
feiner. gaugen Stellung. Man forbexte ihn oft
aut, und nandyte ihm freundſchaftliche V
Pole ge aufgegeben zu haben fchten
wider Neigung noch —— genug mehr
un. Hiogegen entſ 2. beſo
die Sittenlebre aufguacheiten.. & h einigemal For⸗
dyrens Moral weit Ruten und Beifall erkl 3 dieß brachte ihn
anf Die Gedanken, die nuͤtzlichſten Wahrheiten de Siena
amem befondern Segenſtande feines akademiſchen Unterrichts . 5
wu N aller Ständen one
% — war feit Dem en deB Feheniläkige — we⸗
gen der Armeen, die nd en, eine und Fluth
hielten, Den Mann/ der der Liebling feiner Nation war
chen, gehhrt zu haben. Nicht felten fanden fi
u feinem Hoͤrſale fo viel filcieze.ein, als wenn e8 das Vorzimmer
eines⸗ Generals geweſen waͤre. · Die Preußiſchen Prinzen Karl und
mei en fich- Here mi on —— hatte * nz
Achtung ‚gegen ihn u ihm, als er won. feinen
—— Un faͤnden Eat mar os Beweis davon, in⸗
u —— — ee
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als igleit, und me hei { Desı Sehnige ich eben fo {eh
FEIERN erh —
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ln, "Der:Seerdf eiſar: eiegte Dot Seurtchen Baynichen⸗
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NK 8 t auf die goͤttliche V ing verließ, die ſein Were
der Zuwerſicht auf e8 iche — de
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—A gardugeei Belt
Belinets-Geburtert, nur mit Einguattirung,
a Tieß bar ae fagen, 38 gie a —— en ven |
— Miete En Bes. Doktor ————
Malless kin vrdreneliches philoſophi⸗
—— igt, und die ließ Bellerten frageny
4 er d men ——— ingenb nun ei or |
f0 willkommen bei feiner:
— Fi und —E 5 indes
feyn minßte,"foi er !ed bennech.db,, theils aus Gentgfamkelt;
aus Furt, feiner ſchlechten Befanbheitsumftände
ils
— alle ſeine Pflichten erfuͤllen zu — * endlich at Abe
en MerKonckiena, Dekinats = und anbre: Geichäfte,
g geg
— egendie kollegi Streitigkeiten, bie d mit or⸗
— — u am de
en wenig — AS —— mit vol⸗
eli Grof
ai von — (Soda bes Daimal en erſten Mihifterd in
—— wegen Docs
ine waren, ober ihn fei en
ſchaͤtzten, zugeſchickt wurden. Bon der Hegieru ll ſein
GSehalt; das er als Öffentlicher Profeſſor hatte, ——— md als bee
cticineber dafeoo farb, erhielt er das On nabengahal defe
felben von 450 Thalern. Churfuͤrſt Friedrich Chriffien chrtie
Gellerten nicht allein at die —— Rierfiherungen feiner Ach⸗
tung, fondern auch durch arffehnliche: Geſchenke. — und
Nachfolger äußerte" gegen ihn * ſo —
Der Hr. von'Rochow;, ben er im gelernt hatte,
und mi dem er nachher im Briefwechſel fand, * he Jähelich,
—— ſeiner Weigerung ungeachtet, Beweiſe ſeiner Freig
Umffärden hätte Gellert, deſſen Wimſche allezeit
mäßig a wer; — —— ſeyn koͤmen, = nur en Körper
hätte, '- n bie Eeiben beffelben lishen ibn in
eben den Sahren, wo er alles Is u bb — was ein Fo beſchei⸗
dener Dann erwarten ober begehren konn — keiner anhaltenden
— kommen. Dat ‚geheime! Uebel, taͤglich
wich keinen Bädern und keinen Arzaeien. Anke wurde feine
wegen fat allgeniein ine
Gefuindheit von Beit zu 1 eK körnäter. —
7.4
⸗
Ehrſan⸗ gardedott Getlezce /61
t a s . y 5 r ;
daß, — — ung —— ni —
inrich erhalten, er ihm aus feinem Stalle ein für i
ae — or in für hi
— — ——n—ſe * a ac) dem
‚en neues morali ollegium a nach
ã———
isher damit geſtiftet.
bene Stuͤcke feiner moralifchen Borlefungen aus nachgeſchriebenen
Heften elt und verborben waren abgehrudtt werben, fa
lagen ihm feine Freunde an, feine Moral durch eine forgfältige
Durdficht fo in Stand zu feßen, daß fle nach feinem Tode dem
eilt werben könnte. - Daran arbeitete er wirklich,
als er im December. 1769 von einer hartnädigen Verſtopfung uͤber⸗
‘fallen wurde, die auch bie gefchickteften Aerzte nich Mu befiegen vers
mochten. Der Churfuͤrſt, fobald er Die Gefahr, in weicher Beb
lerts Leben ſchwebte, erfuhr, ſchickte feinen Leibarzt nach Leipzig,
um noch alles zu verſuchen, was zu feiner Erhaltung angewendet
werben koͤnnte, und ließ ſich alle Tage burch Eflafetzen Sachricht
von dem Befinden bed Kranken geben. Allein nichts war im
Stande, bie Entzündung im Unterleibe mehr zu bintertreiben.
Gellert, der feinem herannahenden Tode mit der heiterflen Freude
eatgegen ſah, ſtarb den 13. December 1769, in feinem fuͤnf und
fanfzigften Lebensjahre. Ä nn
e
Die Betrübnif, die ſich mit dem anbrechenben Tage durch 5 | j
bie Nachricht von feinem Tode in Zeipsig verbreitete, war allges
mein, und theilte fi von da dem übrigen Dentfchlande mit
Mehrere und aufrichtigere Thränen find vielleicht auf fein Grab
gen, als auf das feinige. Sein Lob warb mit einer Art vom °
uſiasmus gepriefen, und es gefchahen Wallfahrten nach feinem .
Grabe, die endlich fogar der Leipziger Rath unterfagen mußte.
Wenn wird einmal wieder sin D aufftehn, der in einem fo
hohen Grabe, wie Gellert, die Verehrung und Liebe feiner Zeit⸗
ra der folchen Einfluß auf die Bildung eined reinen, °
Geſchmacks und auf die ganze religiöfe und fittlihe Dem
kungs⸗ und Sinnedart berfelben gewinnt, und deffen Schriften fo .
allgemein, fo lange gelefen und gefchägt und in alle Sprachen
übertragen werben! |
- *
21 \
— = - \ F
6 Giehm:bärhsmgeig len,
kter war, wenn man etwa einige Shge von iteleit
ottfeligfeit bes
herrfchten feine ganze Seele, erhöhten und verevelten alle ihre ir
uch
ift der Religion belebte feine Gefpräche, feinen Unterricht , feine
Schriften, feine Arbeiten, feine-Briefe und feine Erholungen.
Alles, was er redete und that, hatte die Abficht, ihre Kraft bei
‚pe und andeen zu befördern und zu flärfen. Er las kein Buch
fterer ımb lieber, als die Bibel und empfahl fie. mit. ber rührend-
Ken Eindringlichkeit feinen Zuhörern (f. Moral. Vorleſ. Lps.
= Th. 1. S. 259 — 262.). Fromme Heuchelei und heiliges
des |
öffent!
nge war.ihm ein Greuel. Sein Eifer in ber Abwartung
ichen Gottesdienſtes war anßerorbentlih; er befuchte Den
fonntäglihen und wöchentlichen fo unaudgefegt und.regelmäßig,
Daß ihn weder Kraͤnklichkeit nach rauhe Witterung davon abhielt,
wenn nicht dad ausbrudliche Verbot des Arztes Dazu fam. Mit
- ber ernfllichflen und ruhrendften Antacht nahm er an dem heiligen
Abendmahle heil. Aber eben fo gewiſſenhaft war er auch in fei-
nem häuslichen und geheimen Gotteövienfte. Won feinen Uebun-
gen der Gottjeligfeit, und feinem Eifer, täglich immer beffer zu
. werben, hat er in einem Tagebuche über fi feibft daS herrlichfte
Denkmal binterlaffen. Aus dieſer ——— entfprang die ei⸗
igfte Liebe zur Zugend, Die alled der göttlichen Gnabe zu danfen
wollte; die nie müßig war, und doch Gott alle.Ehre zueig-
tete; die ihrer Pflicht und dem Guten alles, was ihr fonft lieh war,
aufopferte. Er hatte ein liebreiches, menfchenfreundliches, dienſt⸗
begieriges Herz gegen alle Menſchen. Daher war er eifrig in
allem, was er zu ihrem Nuten und Vergnügen und zu ihrem wah⸗
zen Gluͤcke beitragen Ponnte; mitleidig gegen Fehlende und begie-
zig fie zu retten; freundlich gegen jebermann; unfähig, jemanden
zu haffen oder zu verachten; geneigt, von jedem gut zu benfen;
zärtlich gegen bie Befiimmerniffe feiner Nebenmenſchen. Bei dem
mägigften Antheile an den Gütern bes Gluͤcks war er wohlthätiger,
als die meiften zu feyn pflegen, die ed mit unendlid mehr Ber
quemlichkeit thun koͤnnten. Immer hatte er für bie me aa =
N , ubrig,
l
\
j F En. |
Cork Sürgregett Gellext. 63
P Kran — ——— ſein Eeichthum. Oft theilfe er
ur Arch erde dem Armen. Die Stubirenden hatten in
ihrem Mangel eine fichere Zuflucht an ihm. . Er ſuchte huͤ
AKranke ein und ſchickte ihnen Erquickungen mb Geh, ohne
Ithäter Tennen zu lafien. Die Nothleidenden hatten
Ziel en vr allen Geſchenken, die er für fich erhielt. . Allemai war
die Religion unb Dankbarkeit gegen Bott die Quelle feiner
igkent. Die größte. irdiſche Gluͤckſeligkeit ſeines Lebens mat
die Freunöfchaft. War er gleich zu Bergen Ergiegungen berfelben
wicht aufgelegt, fo war er doch in berfelben fo —** und treu,
daß auch Die weiteſte und laͤngſte Entfernung feine Liebe nicht ver⸗
mindern konnte. Das — einer herzlichen Dankbarkeit
war ihm ganz vorzuͤglich eigen. Er ſprach von den wWohlthaten,
die ex empfieng., mit einer Begeiſterung, die nicht. größer hätte
fen "Hann. Gleichwohl verlangte, und ſuchte ex fie niemals; er
e vielmehr oft mit lebhafter Erkenntlichkeit von fih ab, und
en gluͤckich, ge er andere dadurch gluͤcklich machen |
d
und Demuth waren unterjiheidende "Züge
Beſchei
kines —— Charakters. Dabei aber war ihm fein gü⸗
ter Nahme ein großes Gut; und angenehm und ‚wichtig war ihm
der Beifall feiner RNebenmenſchen; doch beftrebte. er fich we nos
ws In feyn, ohne ihn zu fordern ober zu erſchmeicheln.
des Kenners und ber Rechtſchaffenen, abet, wie pen N
in — Leben ſagt, mit derjenigen —— Schamha
tigkeit, die vor einem jeden, auch wahren Bobe der Schoͤnheit err
thet. Niemand war lee ‚, bie Gaben und Berdienſte ee
zu erbennen, und fie höher, als die feinigen, zu ſchaͤtzen; niemand
igter, en ben Vorzug vor fich Kor —— Sn der
einer Schriften war er bis zur ichkeit forg⸗
Fr ee Bweifel Fonnten. in beunruhigen.
SR Re nen Gefchlechtö mit feinen Schriften wat
ihn vorzüglich a denn er hatte von dem Verſtande wohl⸗
ener. Fmuenzimmer bie Mei » daß ihre Empfindung bed .
‚ficherer wäre, ald bie dung bed männlichen, weil
jene mehr Natur ift, und weniger von ben oft willfährlichen Re⸗
geln der. Kunft ab nat. Bon ihrem Herzen hatte er eine eben fo
e Meinung. Bon allen Orten wahlte man ihn zuin
Bertrauten in ben ———— des Herzens. Vaͤter befragten
da wie fie ihre Söhne, Mütter, wie fie ihre Töchter erziehen,
re — —— u ſie ſich bei Heirathsvorſchlaͤgen ent⸗
Juͤnglinge, wie fie ſtudiren, Zweifler, wie fie ihren Un-
— — mpfen, und viele aus ber großen Welt, wie fie den
ren und Verſuchungen derſelben widerſtehen ſollten; und
Gellert ſtand einem jeden mit — Eee Berl ung,
Ermunterung, Troſt und Belehrun „So I eut⸗
ſchen ihre jegige Sprache VEN —* am op feiner
’ Schil—⸗
*
| Die würdigfien Sänger feined
x J — ff
4 Chrſta. Zücdpregott Örtiert,
h Deö Bellen Eharatters, werdin fa
leriſchen Schri Be RES
Bene aber ven Gellertſchen Charakter werden bie M
„eisen; 6 lange fie die. Zugenb kennen; und biefe Zeit A unbee
grenzt.“
Unzählige Gedichte flogen nach Gellerts Zobe Über fein Grab.
Cramers Gedicht auf Bellests Tod ift voll warmen; Gefuͤhls der
\
. Zresfch € tniß Geller
6 eigene Chhnheien ud, "Au Alopfek wis
—
‘
; ; .
. =» *
Freundſchaft und der Gellertſchen Verdienſte um bie Befoͤrde⸗
rung der praktiſchen Religion, und hat zugleich viel wahre Poefle.
— letztere ne. findet man in noch hoͤ Grade i
verbunden mit einem ſehr wohlklingenden V
ku, doch — a ren
etwaß zu verlieren. Dad —*
und der Muſe — M
5 einn e des zus und der Empfindu
bie barin — redet. * Gellerts Verdienſte werben auf 7
‚ni e Weife, nach einander erzählt, in den fanfe
Derfen, mit je rg Uebergängen und Wendungen,
worunfer am des Dichterd an feine beiden jungen
Kinder ungem En Fahren — Lavaters — in —
iſt Ode & 1, vielleicht wegen bed lyriſchen
ber darin ‚ wenn ih die I
—— vi Er an ——
ber Verſe zu ſehr verabſaͤ das von dene Feuer ber Reli⸗
gion und eines edlen —ã Eifers erwaͤrmte Herz redet durch⸗
ellert ein kleines Denkmal in ſe ey ende Wingo
cks Werke, Leipz, 1798 Bd ı. Oden, Bd ı.) drittes Lie®,
&. 13 fe (Anmerkungen dazu in Vetterleins Chreflomathie
deutſchet edichte, 30 2. S. 421 ff.)
Vollſtaͤndige Sammlung der (beutjhen und lateiniſchen)
Bedichte, welche der Tod des Herrn Profeffor Bellerts =
anlaßt — Erſtes, zweites Sthd. Keipsig Ts
(12 Br.) Gutes und —E — iſt hier zuſammengerafft. sagt.
Allgem. deutſche Vibliothet Bd 15. Stck 2. S. 445 2:
K —— aonor bie unberufenen eobbichter Bellerze in folgen⸗
Auf Bellerte Leichenſanger. Be
Bi m vum — in bie 6a sanje Relmerei/ Ps
{
|
Ruhms indeffen find Cramer, :
Weiſte, Denis, RR Kretſchmann und Lavater.
8
Ehrſen. JFaͤrchtegott Gellert 65
.Ran hat mehrere, in Kupfer geſtochene Bildnifſe Gekllerts.
Die vorzuͤglichſten find von Bauſe, Geyſer und Preisler nad
Graff. — Hr. Boltshauſer in Zuͤrich verfertigte 1779 fols
gende Medaille auf Gellert: Auf der einen Seite der Kopf
des Dichters, auf ber andern unter einer Cypreſſexine Urne, an
biefe lehnt auf der einen Seite ein trauernder Genius, auf der ans _
dern eine Leyer. Die Umfchrift ift: Virtus clara aeternaqne ha:
ber. — Kine Gefellichäft von Freunden und Verehrern Gel⸗
lerts ließen ihm in ber Johanniskirche zu Leipzig, auf Beren Mes.
gräbnißplake er, feinem.ei Verlangen. gemäß, begraben wurdej
ein Denkmal errigpten. Die Religion ibergiebt fein in. Metal ;ges
goßnes und mit. einem ‚Lorbeer gekroͤntes Bildniß der, Tugend
Sende Figuren find aus weißem Alabafter gearbeitet... Ferner Tieß
ber. Buchhänbier Wendler, der — Verleger von Gellerta
Fabeln, der dadurch reich geworben, Demfelben in feinem Garten
burch Oefer ein fehle Moment von Saͤchfiſchem Marmen
fetzen. Vergl. dibev- befve Denkmaͤler Neue Bibliothek der ſchi
m. Br 16: Std 1. S. 133 — 137. — Im Jahre 1782 ließ
ber Buchhaͤndler Reich auf feiftem Landgute bei Leipzig Gellerten
und Sutzern gemeinſchaftlich Yin Denẽmal feben. — Auch der.
LE. K. Feldmarſchall von Laudon ließ @ellerten auf feinem Gute
Badersdorf ein Monument errichten. Richt weit ven demſelhen
fieht man die einfache Grabſtaͤtte des Feldmarſchalls ff,
Gellert war’ fein Genie der erften Größe, Fein ausgegeichnehen
Gelehrter, Feiner ver erften Dichter, aber feine guten, natürlichen
Gaben, feine wohlgeorbneten Seelenfräfte, fein reiner, geläuterteg
Geſchmack, feine Tendenz auf alles Gute und Sittlihe, machten
ihn zum Herſteller und Befoͤrderer des guten Geſchmacks, zum
Berbreiter praktiſcher Wahrheiten, zum wehlthaͤtigſten Lehrer der
Religion und Tugend. Seine Habeln nähern ſich an ſchalkhaftem
Big und an beredter Leichtigkeit den Lafontainiſchen, mit denen
fie aber auch den Fehler der Weitſchweifigkeit gemein haben. Seine
Erzählung ift meiftens fließend upb natürlich, hin und wieder auch
naio, aber durch dad Beftreben dieſes alles zu fenn, wird fie oft
auch gefchwäßig, wäfferig und platt. In feinen geifflichen Bden_
und Liedern find, neben dogmatiſch orthodoxen Vorſtellungen,
die Lehren der Moral fo ruͤhrend, fo bergergreifend borgetragen,
die Empfindungen, bie Sprache eines andaͤchtigen, Gott und ber
Zugenb ergebenen Herzens fo ſtark ausgedruͤckt, daß ihnen “. ber
| : art⸗
Nur halb fo vlel In feinen leuten Tagen —
Es hätte warlich durchaekhlagen! * |
9%) Dezicht Ach darauf, Haß Geller: an der Verſtopfung Kard.
u Job. Bepj. Nigchaelja Moöt, Werke, Bd ı. S. 089.
Besitend. D. © Pr, 20 Band. EG
[2
b 0.
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6 Ehrſtn. garchtegott Geltern.
Ge ae be Ban a Im ae Ti
dichten weder der Vorzug eltenen
* noch eines ſehr herein den ———
eräumt werden. kann, fo enthalten fie ——
—2* in einem eo fo ik * auch ihnen
ge aller übrigen Bellextfchen j
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‚und. ir ——
es en Bang
war, einen anſeh
Aeben der ——— raͤfin von G. war einer ber
— * are Romans,
Van Ei oral Vorle
me m 55 fangen
mmer zu ben und lehrrei
Enge y
fee verkennen, mit ber
die Meiſterhand ni entworfen find. (Bel
et ‚ wie / Leichtigk
| —— — Er Fa a es vo
‚ was er für ge Fine ge Sad und was er mi fee
—— —— — —** unferm beutfchen
8 Bater⸗
De get hat.
Die neuefle Ausgabe ber Gellertſchen Schriften ik fi
en €: $. Gellerts Sämmtlicdhe Schriften. m Theile.
e verbefferte Auflage. Keipzig 1784. 8. (Drudy. mit
Titelkupfern, vor dem 1. Theile Gellerts Bildni von Beyfer
wach, Braff, vor jedem ber. übrigen Theile die Abbildung einer der
neun Muſen, und Titelvignerten von“ Meil nah Node,
4 %hl. 12 Sr. holfind. Pap. mit breitem Rande, jeber Theil mit
ch fauberen Titelkupfer, vorbem ı. Theile Gellerts Bild»
niß von-Baufe nad) Graff, und Vignetten von Beyfer, ——
Zum erſtenmale erſchienen Belleres. ſaͤmmtliche Schriften
Zeipsig 1769. 8. in fünf Theilen, noch von dem Verf. fi
weranftaltet. (Als cin Ambeng dazu faren. heraus: Vermiſchte
— von Gellert. Keipzig 1770. 8. (8 Gr.) zuſammen⸗
geraffte Stuͤcke, die — laͤngſt verworfen hatte, oder die ſchon
in der Sammlung ſeiner ſaͤmmtlichen Schriften ſich befanden, oder
die gar nicht von ihm herrührten.) Nach Gellerts Tode erfchien
der, fechffe und sd ‚ Ebendaf. 1770. 8. die moras
tifchen Vorleſungen ent ; der achte und neunte —
Kl
Ehrſis. Faͤrchtegote Gellert. | 67
Ebendaſ. 1774. noch ungedruckte Briefe von Gellert enthal-
tend; ber zehnte Theil, Mbendaf. 1774. 8. Be eben
von Cramer enthaltend. Eine neue verbeſſerte Anflage dieſer
u Theile erfchien Ebendaf. 1775. 8. Die erſten fünf Theilo
nachgebruds zu Berlin und Seettin 1772. 8. zu Wien
8773. 8. der fechfte und fiebente Theil zu Biel 1773. 8. bie
ichen zehn Bände zu Bern 1774. 8: — ts eing
gelne Schriften find fehr häufig wieder aufgelegt, auch na
worden, Bier können nur bie erfien Ausgaben nahmbaft ges
gl. Allgem. deutfche Bibliocbek, - Bd 1. Std 1.
S. 29 - 32. 88 37.8:82.98. gı f. Sa an
Der erſte Theil ver Saͤmmtlichen Schriften enthält Ha⸗
— und a. — — —— Buch. Sie
ienen zum erſtenmale zu Zeipsig 1746. 8. zweiter Chei
Ebendaf. 1748. 8. ‚nachiem fie vorher zum Theil einzeln in
Beluftigungen Des Verflandes und Witzes und in den Neuen
Beiträgen ım — des Verſtandes und Witzes ges ”
fanden hatten. Die neueſte Auflage: Meipzig 1795. 8. (8 @r.)
Gelleris Sabeln, fagt Barve in feinen Unmerkungen Aber
Gellegis Woral, deſſen Schriften und Ebaralter, find das
Bud) der Nation geworben; man left fie, wo man fonft nichts
lieft; jedermann verftcht fie, findet den Scherz, woran ex fich vers
gen, und die Wahrheit, die ihn beffern fol. Sie enthalten vie
bebeit und Philofophie, ſowohl Betrachtungen Über die Dinge
und Menſchen, als Megeln, fie beffer zu machen; aber es find
folche, bie jeder, fobalb er fie hört, als befannt anfehen, die jeder,
auch wenn er Fein großer Beobachter ift, durch feine eigene .
yung igen ann. Die Erzählung ift lebhaft, voller Mun—
terkeit und einnehmenden Scherzed; aber Fein einziger wigiger Ein⸗
fall, den es Mühe koſtete, zu erklären, Feine fcharfiinnige Sentenz,
deren verborgener Sinn er durch einen aͤhnlichen Scharffinn ent
deckt werben müßte. "Won 143 Stüden hat Gellert den Stoff zu
23 derfelben anderwärtäher entlehnt. Die Erzaͤhlung Inkle and
Nariko ©. 23. ift nach dem Engl. Zufchauer, Tb. 1.8. 51 f.
(Au. Bodmer bearbeitete diefen Stoff in feiner Manier, J
Anſchein nach vornemlich, um den Ausgang dieſer Erzaͤhlung, der
ihm nicht befriedigend ſchien, zu verbeſſern. S. Calliope pon
Bodmern, BD 2. unter ber Aufſchrift: Inkel und NYariko.
Ein Ergaͤnzungsſtuͤck in Profa zu der Bodmerfchen Erzählung in
Berfen ( Herametern.) lieferte Sal. Befiner unter dem Zitel:
“intel und Nariko, zweiter Theil. ©. Sal. Gelsner’s Schrif-
ten, Zürich 1801. 16. 80 3, ©. 243 — 272. wo man auch die
Boodmesfche Erzählung mit abgebrudt findet. Vielleicht Teuchtete
Geßnern Bodmers Kritit nicht m. ein; vielleicht war .
j 2
/
68 . Eprfin. Fuͤrchtegotte Gellert.
der Meinung, daß die Erzählung, je nach ber Verfchiödenheit dee’
Gefichtspunkte, entweber ‘da, imo fie Bellerr geſchloſſen hatte,
abgebrochen, oder auch über das Ziel hinausgeführt werben Tüte,
wehhes Bodmer geſteckt hatte. In diefem Falle war ich
fegung derfelben die befte Miderlegung des Tadels, und auch Vie -
feinfte. ©. den Art. Befner in dieſ. ker) Die Betſchweſtet
©. 33. nach dem Inhalte der Gellertſchen Komödie gleiches
Rahmens... Der Blinde und der Kahnie ©. 35. nach der la⸗
teinifchen profaifchen Fabel eined Ungenannten‘, welche Breikinger
in feiner Kritiſchen Dichtkunſt, Th. 1. &. 232. nrif, ihren
Morten’ anfuͤhrt. (Auch in Burkard Waldis ganz new geinach⸗
Zu erfoßten Eſopus, B. 4. Sab:6r.. findet
t: Vom Kamen vnd Dem Blinden, den
tet. ©. Eſchenburgs Anhang einiges
ingen von Burkard, Waldis zu feiner
nd Erzaͤhlungen in Burkard Meldis
Wilh. Zachariä, &.56— 38. Brisk.
Is Sabeln nach Slorian bearbeitet wmpus
w Vebungen im Deklgmiren für Asp
30 1. &.35—37.), Bein Aufoniug,
er des vierten chriftlichen Jahrhunderts, fin⸗
133.) zwei Sinngedichte diefed Inhalte
In caecuın et claudum. Der zärtliche
er 6c. und 103. Fabel des Abſtemius (fl.
16. Jahrh. ein Staliener von Geburt, der
mlung lateinifcher Fabeln unter dem Tuͤtel
usgab). Der gütige Beſuch ©. 82. nach
der 75. Fabel des Abftemius. Damokles ©. 8}. nach der Ere
| zaͤhlung des Cicero in den Tuſe. Quaeſt. V, a1. Monime S.
93. nach einer Anekdote des Plutarch im Reben des Cukullus.
Der grüne Eſel ©. 97. nach der go. Fabel des Abſtemius.
Das Schidfal ©. 10a. nach dem Zuſchauer, Th. 3. 8.332 f.
Ballifte S. 145. nad) dem Zufchauer, Tb. 5. 5.273 f. Dee
Baler und fein Sohn ©. 149. nad) Burkard MWaldis f.
Eſchenburgs Anbang zu Zachariaͤes Scb. u. Erzaͤhl. in Bur.
Ford Waldis Manier S. 30 — 33. unter der Aufihrift: Vom
lügenbaften Füngling. Der glüdliche Dichter ©. 151. (Er
hieß Chartier. ©. Joͤchers Gelehrten - Leriton, Tb. I. S.
1848 f.) Der Wucherer ©. 160. f. Dss Furzweilige Luſt⸗
beus &.7. Die fchlauen Mädchen ©. 175. nad) Burkard
Waldis f. Efcbenburgs Anhang zu Zacharia's Fab. u. Er-
zahl. in Burkard Waldis Manier S. 7 — 9. unter der Auf⸗
ſchrift: Vom alten Weib vnd jren Maͤgden. Der betruͤbte
Wittwer S. 183. nach dem Bayleſchen Woͤrterbuche Art.
Aſklepiades. Der junge Prinz S. 187. nach der Elite de
bons motis, T. II. p. 66. Das neue Ehepaar ©, 188. nach
Zu; \ dem
‚ Korfu Bürgtegote Gellert. 69
dem Tatler, Vol. II.n. S2. Eraſt S. 196. (Man erzählt eine
eben ſo großmuͤthi — von dem Hrn. Saurin. ©. Let-
sres fericufes ot badines p. 616.) Der beberzte Entſchluß
S. 200. nach dem Burkard Waldis. Das junge Mädchen
E. 203. nah Zinkgrefs beutihen Apophtihegmatibus (Amfterdam
3653.) Th. 3.8. 314 f. (Emil ©. 210. nad) Veniere Opufc,
p. 313. (Cato ad amjcum demirantem , quod hullam haberet
Romae fiatnam: Malo, mihi fiatsam cur non pofuere, viator
Exquirat, quam fi, cur pofuere, roget.) Der Lügner ©. 212.
nach dem Zufchauer, Th. 7. Std 504. Hans KTord ©. 232.
nach einer Nachricht in der Kondner Zeitung. Alceft S. 235. °
nad) der Elite de bons mots, T. IL. p. 47. Der geboffte Rubm .
©. 237. nad) einer Stelle in Eicero’s Rede für dem, Plancius,
Bap. 26. 27. Die beiden Schwarzen ©. 247. nad) dem Zu⸗
feuer, Th. 3. Stck 215. RXRhynſolt md Lucie ©. 258. .
nad) dem Zuſchauer, Th. 7. Std 491. Der Hochzeittag ©,
. nach dem Tatler, Vol. IE. n. 82. — Vorangeſetzt ift den
Fabeln eine Nachricht und Exempel von alten deutfchen Fa⸗
bein (ded Boner, Bugo von Trymberg, Burkard Waldis,
Harsdoͤrfer, Juſt. Gfr. Rabener u. f. m). Die Nachricht
ſelbſt ift fehr unvollſtaͤndig. ,Vergl. Deutfch. Muſeum 1782.
Bd 2. Auguſt, ©. 165.. Eanzlers und. Meißners Quartab⸗
Schrift für Alsere Literatur und neuere Lektüre 1783. Std
2. &. 20. Angehaͤngt find den Fabeln: Beurtbeilungen einis
er Sabeln aus den Beluffigungen, ©. 303 — 340. „Sch
€, fagt Bellere, durch) diefe Beurtheilungen Anfängern in der
Poeſie einen Dienft zu thun, und fie an meinem Beifpiel zu leh⸗
sen, wie fie ihre eigenen, oder ihrer Freunde Verfuche beurtheilen
und fich nicht fofort mit dem Gedanken fehmeicheln follen, daß fie
fir die Welt fchreiben können, weil fie fehreiben koͤnnen.“ Die
urtheilten Sthde find: Die Kerches Der Schäfer und die
Sirene; Der Sperling und die Taube.
— der Gellertſchen Gaben und Erzaͤhlun⸗ |
gen: Franzoͤſiſch in (fchlechter) Proſa von einem Ungenannten
:unter dom Titel: Fables et Gontes de Gellert. a Strash. 1750.
.8. abermald in (fehr freier), Profa unter dem Zitel: Extrait des
-Oeuvres de Mr. Gellert, contenant [es apologues, [es fables
et fes hiftoires, trad. de l’Allemand par Mr. Toufaint. a
Zullichow 1768-8. in zwei Bänden. ‚Die beften in (fehr weits
fchweifigen) Verſen von einem Ungenannten unter dem Titel: Fa-
bles et Contes de Gellert. Premiere Partie. à Francfort 1771.
«8. Seconde Partie. a Francfort 1773. 8. In (matten) Verſen:
Fables et Contes de Gellert,; trad. en Vers par une femme
aveugle (mariane Wilhelmine von Stevens, geb. Wiercier).
-& Bresl. et Leipfic 1777. 8. Biele Fabeln in Mich. Hubers
Choix
#
> -
|
*
v .W- -
490 Eprfin. Farchte goet Gellert.
Choix de po&ßes Allemandes, Einige ahmte ver gr. von Ki»
very frei nach in feinen Fables er Contex & Paris 1754. 12.
(vergl. Das neuefte aus der anmurbigen Belebefamkeis
(1755) 805. Maͤrz. S. 316— 290.) Die Fabel: Ber Greis,
Verſen, in den Zurückerinnerungen (von Denis) Wien 1794.
6. S. 133. — Italieniſch: Favole e racconti del celeber-
rimo Gellert tradotti da Fraporta (einem italieniſchen Sprach⸗
meifter in Deutfchland, ber der italienifchen Sprache mächtiger.
als der deutfehen war) T. I. in Lipfia 1770. 8. (durch Die
Proſa, die der Ueberſetzer waͤhlte, verſchwand alle Leichtigkeit
Erzählung, und der Ausdruck ift bald paraphraſirt, bald erhöht.
Behr al der erſte Theil kam nicht heraus. Beſſer iſt die Aus⸗
webi (Saggio) von einigen Fabeln in terze rime.., 1778. 8. —
Dänifch von Lodde (gluflich) — Kuffifch in Berfen von Sur
marofomw ‚ beögl, von Matinskoi, St. Petersburg 1775. 8.
in zwei Theilen. — Bollaͤndiſch oe 1775. 8. in brei
Xheilen. — Polniſch erfhien die Bellerifche Kabel vom Hute
in,Berfen zu Warſchau 1775. 8. — Hebraͤiſch von dem Ju⸗
den Abraham in „Halle. — Tateiniſch In dem Anhange zur
Aelurias, epos jocolam, in latinum vertit Bened. Chrift.
Avenarius (Brunsv. 1771.) p. 57 — 60. (Jupiter et Viaror,
in. Schr. Ch. 1. &.74 f. der Xeifende; Gallina et Anati-
eula, in G. Schr. Ch. 1. S. 111 f. Die junge Ente); in dem
. Florilegium latinum anni aerae chriftianse MDCCEXXXVI,
edidit G. N. Fifcher, Rector Stephanei Halberfladienfis.
Lipfl, 1786. 8. (auch unter dem Titel: Calondarium Mufarum)
p. 169. (Gallina et Apis, von 7. $. Zeufinger, in G. Schr.
Th. 1. 8.69 f. Die Biene und die Henne) p. 202. (Urfus
faltator, von J. $. Heufimger, in G. Schr. ch. I. ©. 7 r.
Der Tanzbaͤr) p. 235. (Viator, von J. $. Heufinger,-in ©.
Schr. Th. 1. &.74f. Der Neifende) p. 241. (Mulca, von
J. $. Heufinger, in G. Schr. Th. 1. &. 140 f. Die Sliege)
p. 355. (Afınus viridis, von J. $. Heuſinger, in G. Schr.
ch. 1.8.97 f. Der grüne Eſel); in dem Brammatifch »-ris
sifchen Bandbuche für angebende Kebrer in der Iateinis
ſchen Sprache (Halle 1706.) S. 13. (Die Gutthat, in G.
Schr. Th. 1. &. 173. Der Wucherer, in G. Schr. Tb. Tr.
S. 160.) 8. 14. (Amynt, in B. Schr. Tb. 1. S. 162.) ©.
24 (Der arme Breis, in G. Sche. Ch. 1. &. 142.) S. 30.
( Int᷑le und Nariko, in 5. Schr. Th. 1. S. 23.) ©. 37. (Dee
SJünaling, in G. Schr. Tb. 1. &. 194.) in Profa, mit einer
des Iateinifchen Ausdrucks
praktischen Anweifung zur Veränderung
S. 112. 116. 118. 139. 148. 154
Anmerkungen zu Gellerts Sabeln und Erzählungen:
in ber Sammlung einiger. $abeln und IErzäblangen von €.
5. Gellert, nebſt mebreren Beifpielen von — Um⸗
chrei⸗
⸗
J
|
2
Eorfin. Fürchtegott Gellert. 7
fdrsiteng desfelben mit Anmerkungen (für bie kleinere
Göriügend) von Aarl — — Welprieſter, Direktor
der von dollerſchen Zauptſchule. Zweite vermehrte und
man: eg Be ei nenn 1. De .
ie Muͤcken S.
— SE ine unß ber Gheifmbe © 16. De
es Des Füllen S. 24. Die Spinne
unge Bi Sin, ©. 33. Der Janzbaͤr ©. 35. *
der Geiſt S. 40. Das
—— 6. Dir Mlinde und der
Pferd und bie Bremfe S. 5a. Das Heu:
—— —— Die rg er * =
feomme General
Eſel S. 65. Die — — & 68.
der Reiche S. 70. Die junge Ente ©. 71. Sie —
74. Der ſterbende Vater S 76. Das Kutſchpferd ©. 77:
Gliege ©. 18. Der AS. do. Die Ente ©. 85. Eu
Wucherer
.8793 in der Auswabl Deutfcher Sabeldidhter mie
wenigen und unbebeutenben) Anmerkungen für die
nn Mir zwölf neuen Rupfern ges
eben von Job. Peter Voit ( Oberpfarrer
an dem Gymnaſium zu Schweinfurt)...
eg 1 8.8. 145 — 162. (Der Affe, m. 8.5
Bo un Sk , Das üllen; Das Bferd umb bi
ayyeg ger
je
*
$
*
*
GK
*
Ir
8
8
8
EB
Bei
in
?
Brenife; beiden “Der grime Efel, m. K.; Die junge
Ente; Die — — und die Muͤcken; Daß Kind mit
der Scheere, u. K); in dem Metbodenbuche für angebende
Kebrez die den erſten Kurſus des neuen Elementarwerks
dei ibrem Umserricyte zum Grunde legen wollen, berausger
geben von Chriſtian Gottfried Schuͤtz. alle 1783. Kr. 8.
1 3 — 179. (Die Zabel: Der Tanzbär, für die Fleinere
kommentirt und mit Winken über das
ji folder Stüde begleitet ; wieder abgedrudt mit einis
Nenberungen in den Auserlefenen Fabeln und Er⸗
——— von Gellert, — Hagedorn.. Fuͤr die Ju⸗
gend, ( Herausgegeben von K. %. Joͤrdens) Berlin 1788.
Gedichte zc. mit u. und begleitenden
ſcher
— (Anweifungen zur
Wiedemann, Benkar 3 zu LZeubsldensleben. rftes,
zweites, Drittes Bändchen. Magdeburg 100: — — 8 |
1. &. 37. Die 00 und die Henne S. 4.
Das Schidfal. a Der arıne Greid, 20
S. 43
% ©. 64, Dr: Beifende.); in ber er — —
'
!ı
64
72 Epriin. Fuͤrchte gott Geller.
dichte, geſammelt und erkläre (für bie erwachſenere Zugend)
don C. S. X. Vetterlein (Bd 1. &. 38. Der Kranke. &. 46.
Der Zeiſig. &, 56. Der füße Kaum. S. sg. Der Schag.
&. 64. Die Frau und der Geiſt. S. 72. Der Polvhiſtetr. S. gr.
Der Affe. S. 85. Hand Nord, S. 94. Die beiten Wanderer.
S. 213. Der Bauer und fein Sohn. &. 223. Der Proteß. 3»
3. &: 293. Warnung vor der Wolluſt. S. 497. Der, junge Ges
lehrte. 5.503. Die Betſchweſter. S. 571. Der. Greis.); in
‚ dem Lebrbuce zur Bildung des Verfiandes und Ge⸗
ſchmacks, zum Debufe des Sffentlichen Schul: und Privats
unterriches verfaſſet von Cheiftian Gottfried Schün ıg, 8
2. &. 217— 220. (Amyne, in B. Schr. Th. 1. S. 168.)3
in Ramlers Einleitung in die ſchoͤnen Willenfchaften nach
dem Stanzöfifdyen des "Herrn Batteux (Leipz. 1774.) BO I.
S. 348. (Der Vater und fein. Sohn) ©. 350. (Die Nachtigall
und ber Kudud); in Heynatz Briefen Aber die deutſche
Sprache (Hr.%. machte eine Probe, Gellerts Kabeln al Sprach⸗
Tundiger durchzugehen; aber feine Abficht war vielmehr der Ju⸗
endunterricht, als Die Jagd auf die darin ohnedieß auch 'yeanlich
eltenen get ME NE —
J. W. Weil g onbere ‘zu de abeln
heraus; noch beſſere Bernh. Rode.
Der zweite Theil ber Gaͤmmtlichen Schriften enthält:
u. Morslifhhe Bedichte S. 3 —68. Sie erfchienen zus
weit unter dem Titel: Hebrgedichte und Erzählungen. Leipzig
In dere Sammlung der Gellertſchen Werke heißen ſie
foralifche Bedichte, indem «8 vicht große didaktiſche
n einem regelmäßigen Plane, fonbern nur einzelne os
yanken ſind. Da die Deutſchen Damals im Eehugebichts
N e Dufter hatten, ſo wurden diefe Gedichte von Bellere
em lebhaften Beifalle aufgenommen, wie feine. übrigen
Er wußte es, glaubte aber, daß bie darin. geſagten
t doch von Nusen feyn könnten, zumal ba. fie ‚bei ihrer
t des Ausdrucks für jedermann faßlich find. Ihre Ge⸗
Ind: Der Wienfchenfreund, KReichthum und Ehre,
| ft, Der Stolz, Die Steundfcheaft, Der Ruhm.
Die neuefte Ausgabes Leipzig 1770. 8. (4 Or.) — Sranzör
. fifch in der Choix varie de poſſies philolophiques: et agree
.. bles traduites de I’ Anglois et de l' Allemand. a Avignon 1770.
8 — Anmerkungen zu em Gedichte: Der Stolz, in (Duſch)
. Beiefen sur Bildung des Befchbnadis an einen jungen
Serrn von Stande, Th. 6. S. 609 — 624, zu dem Bebichtes
Der Ehrift, in Poͤlitz Praktiſchem Kandbuche zur, Kekthre
dear deutſchen Klaſſiker, Th 2. ©. 233 — 2373.
2. Vermiſchte Bedichte S. 69 — go, Es find brei Gele⸗
genheitsgedichte. An den Herrn Grafen Hans en *
ruͤhl,
4 .
x
Chzr ſtu. Fuͤrchtaͤgoet Seller 73 —
Brubt, bei, feinem dierzehnten Giebursötage; Un Her n Johann
*
Andrers Cramer, bei feiner Verbindung; Auf Herrn Willens,
. 3. Geiſtliche Oden una Lieder (mit einer Vorrede tıbes
die geiſtliche Kioderpeefie) S. 8ı — 230. Sie erſchienen zum
erfienmale: Leipag 1757. 8. Sie waten Bellerten tie wid
tigſte Arbeit, Die er in ‚feinem ganzen. Leben unternommen hatte,
= enerte, noch jenfeitd des Grabes
3 befchäftigte er Ach damit, ohne
b. zu beftreben, die Wahrheit per
wollte, an feinem eigenen Herzen
ihren Nußen allgemeiner zu ma=
und Gefühl der meiften Chriften,
en Schmunge, der Andacht folgen
leiß auf diefe Lieder, Doc wagte
er es nicht, fie eher bekannt zu machen, al& bis er fie der Kritik ſei⸗
ner ammelenden and abmefenden Freunde unterworfen hatte,
nahm ihre Bemerkungen, befonders die von Joh. Adolph Schles
gel, mit Dank an und benußte fie. . Die allgemeine Erbauung,
die dieſo Lieder gefliftet haben, und noch fliften, ift Ruhm genug
für fie. Sie brüden Gellerts ganzen Charakter aus. Mon ficht |
darin feine Empfindung des Praktiſchen in der Religion, dad er
auch in ihren Geheimniffen ſo leicht fand, feine Demuth, Maͤßi⸗
gung, Menfchenliebe, feine Begierde, wo möglich, alfe feine Bruͤ⸗
Der fromm zu fehen. Ueberall reden fie die Sprache der Schrift, .
doch vornemlich diejenige, welche, ohne ein fiefed Nachdenken zu
verſtaͤndlich ift, die Phantafie nicht mit vielen Bildern uns
terhält, und doch gerade auf das Herz wirkt. Diefe Belchaffenheit
haben: felbft feine Lebrlieder, die. entweder, chriftliche Monologen
um) Ermahnungen an fich felbft-find, oder mehr den Ton der vaͤ⸗
terlichen und freundfhaftlichen- Untermeifung haben, als ben rühr
senden Ausdrud der Empfindung, Bellerts geiftliche Lieder ers,
zegten gleiche Gefühle bei allen Berehrern der Religion, und zwar
in beiden proteftantäfchen Kirchen. Auch unter ber römifchfatholie
fen Geiſtlichkeit haben viele fie nach ihrem Werthe zu ſchaͤtzen ge=
wußt. Tief in Böhmen war ein ftommer Lanbgeiftlicher fo von
ihnen geruhrt worden, daß er dieß nicht allein dem Verfaſſer ſchrift⸗
lich bezeugte, ſondern ihn. much ſehr ernftlich zum ee
zömifhen Kirche zu bewegen ſuchte. Sie waren in Fatholifchen,
Ländern, fo wie überhaupt Gellerts Schriften, von dem Verbot
ausgenommen. welches bie Schriften unfatholifcher Verfaſſer zu
lefen unterfagt. Die neuefte Ausgabe Nerfelbert: Keipsig 1793.
8.(3 &.) — Viele derfelben wurden, zum Theil mit mandhers
Wi Veränderungen, in die meilten neueren Befangbücher aufs
. Ein Derzeichmiß davon giebt Yeerwagens Kiterar
urgefchichte der evangelifchen Kirchenlieder, bi 1.
| . 197 :
«
74 Chr ſtu, Fuͤrchtegott Gellert..
* — vergl. Richters Allgem, biograph eb,
alter und neiter geifllicher Kiederdichterẽ 5. 89 —
und dr sis Derfelben wurden von Gellerten nad) Ricchen
- on
Aegiffer
——
in einem am. e beigefügten
rdem erten fi, mehfere
haben wir
find.
Gontönftier, — in Auf m ſchen, und fo
Melodien zu des Kern Prof. Bellerts yeiftlichen dom
mn? iedern, die noch nicht mir Kirchenmelodien verfeben
fmd zc. geſetzz von Joh. Friedrich Doles, Kanteen umd-
Kollegen an der St.
in —
Thomaaſchule und Direktor der Muſtck
xchen m Keipsig. LCeipzig 1758. Fol.
(20 &.) . A. geifflidhe Oden und Zieder mis
Melodien von. Karl Philipp Emanuel Bach. Sünfte Auf⸗
lage. .Keipzig I
\ EBieder von ert am
; t. 12 & . Sechs
* — zu Er u Ze
en 1804. Sol. (16 &.) Debgl. €. 8. Gellerts geiftlidye
And Lieder mit gams neuen Melodien. in Muſtik
nefene von Käfermann. een 1804. gr. 4. — UÜevberſetze
ab die Gellertſchen Kieder: Franzoͤſiſch (von ber verfivrbenen
nigin uch von Preußen) unter bem Zitel: Mynınes
es (acreds de
CF. — & Berlin 1789. gr: 8.3 Di»
u — Ten a da © . 1775. 8.3 Yollndifih von Rullands
. Ruffifch -von einer
. 1782. 8.; Slewaki
dlichen Jungfrau (E. D.) St, Petetrsburg
ch von C. E. Batorski. Presbueg 1787.
dem Liede: Troſt des ewigen Aebemms
a Tage x.) m Poͤlitz —
deutſchen Klaſſiker, Th. 1. &.
Ka wegen des Liebes: Die Wach⸗
ſchon ergriffen hätte ıc.) in ber Prater
ft und „Herz durch die Kekikre det
2 &. 115. — Eine Umarb
cht und Vorſehung (Gott iſt mein⸗Lieb
it.) von (Prediger zu Kalbe
euen Aufſaͤtzen zus a. —
Altona 1786. 8. —
tt Uuf Das Lleue — 17 17% wige
feiner Licher fleht, und en — tm
), auf eine
edruckt, als eine Art von — —
€. Fulda (Prediger zu Schochwitz In des
— Uterur. ee ıßor. Num.
Dee dritte heil ber Simmtlichen Schriften enthält:
Bellerts Luft: und Schäferfpiele. Sie afchienen zum erfiens
u male — ** Leipzig 1748. 8. Die en Ausgabe
Keip
Eprfin. Faͤrchtegott Gellert. 75
3 Die — im Di in ber Au⸗
age, die 18 , die zu geſuchte lauter
Aller, die jetzt Semi ſtark in Die ee en — demerkte man
— ihrer erſten Erſcheimung noch nicht. Damals hatten wir
— — Di jele, der Nahme Gellert erweckte ein gutes
Stuͤcke, und dann hatten fie auch wirklich eis
nige ee zuweilen gute Situationen, bin und wieber Fark
—— Charaktere, ſie — Kenntniß der Sitten unferd
d viel edle Empfindung. Gs find folgende fiebm: ;
1. Die zaͤrtlichen Schweßern, ein Auflfpiel in drei
Aufzuͤgen, S. 1. Es war dead erfle rahrende Zoftfpiel in uns
Sevei lieben einander mit ber größten
ichkeit. Lortcdhen beneibet ihre Schwefter nicht um eine
reiche — ſondern befoͤrdert dieſelbe vielmehr. Julchen will,
a zu u ‚8 ihrer Schweſter
abtreten. Beide find zärtlich in der Ei Lottchen licht ihren.
Eirbpaber, zärtlich, bat aber ben Schmerz, daß fie in ihm einen
falſchen üger entdedt. Julchen kann dad Wort Liebe nicht
— und — doch ihre Zärtlichkeit alle — Wegen
des pedantifchen Magiſters, we in dieſem Stuͤcke erfchemnt,
mußte En Bellert, ge — damalige er Seiten, den uns
eine gewiſſe Ders
gg ortgitef machen laſſen, ald ob er da
vor Augen gehabt hätte. — Ruſſiſch von Stephan Pos
xutſchkin. St. Petersbarg 1778. 8.
2. Das Grakel, ein Singfi
Igen &. sıı. 8 ift eine freie
Hadıfpiels des Hrn. von Saint
oil et m&lE des meilleures pi
mer T. an Bellert fa ee
Würde, wenn, es au
' — i wer
bir Stide
mer ‚ — eine Aa d ligkeit zu
zachti ——* und — Anlaß —
gen zu verſpotten, daher er in der Folge bei jeder neuen
einige Börtere Büge verwiſchte. In ber Vorrede —
N
—
‘
76 Erf. Fuͤrcht ggott Gellere.
er ſich gegen eingı Vorwurf, den man ihm in ber Regens⸗
utger gelehrten Mana gemacht , als habe er dieMeligion, Kis
herlich machen wollen. Wider einen qndern Vorwurf eben Diet
Zeitung, daß, fein Zuftipiel Feine Verwidelung habe, hatten ihn
Schon die Schweizer Kritifer_ in den Freimuͤthigen Nachrichten
en 071746.) S. 376 f. hinlänglich
es: Sranzöfifdy von einem Un-
ufle.Devote par C. F. Gellert.
n mit dem Gellertſchen Nach⸗
alier in dem Theatre allemand
tetie, cin Kuſtſpiel im fünf
ch unter Gellerts Stüden Auf
: bes phlegmatifchen Drgon, bes
bofen rau Drgon, und des
en ausgenommen. Der Inha
ohne Vorbewußt ihres geigig
Verwandtin Karoline: mit bene
etwanigeg Gewinnſte auszuſtatten. ine beöhafte Schwägerin,
Frau Oryen, entdeckt ed dem Manne, der e3 feiner Frau entwen⸗
‚det, um es mit Vortheil- an feinen Mündel zu verfaufen, Der
Muͤndel fchenkt es der Frau Orgon, und diefe der Karoline. Ends
18 2008 taujend Thaler gewonnen.
eß für ein Donnerfchlag für ben
deſſen noch fo vermittelt, daß Da⸗
epen fo viel bekoͤmmt, und Karo⸗
ler behält. — Weberfegt ift es:
atre allemand (1772); Pelnifch
piel (in Berfen) in Einem Auf⸗
erft in den Beluftigungen des
as Jahr 1745, ©. 291 — 324.
: aber allein zu dem Intereſſe nicht
fpiele erfordert wird. - Die Sproͤ⸗
igkeit ihrer Anbeter belächelt man
als in einem ganzen Schauſpiele.
| MNMachſpiel in Einem Aufzuge,
©. 383. Es ſchildert eine Frau, bie über dem Aublick fhöner
‚Kleider bei einer andern frank wird, und bie der Schneider kurirt.
Geller: bat hier eine feiner eigenen Erzählungen (Saͤmmtl. Schr.
Ch. 1. S. 113.) in eine Komödie verwandelt. — Ueberſetzt:
Franzoͤſiſch von Chalier im Theatre allemand (1770); Rufs
ſiſch von Stepban Porutſchkin. St. Petersburg 1775. 8
7. Das Band, ein Schäferfpiel (in Verſen) in Einem
Aufsuge (mit einem Vorberichte, worin von dem Schäferfpiele
uͤberhaupt geredet und das Band genauer beurtheilt wird) ©. a
⸗
I
Chrfin. Fuͤrchtegott Gellere 77.
€ erfhieh ner in den Beluſtigungen des Verſtzndes und
Wines auf das Jahr 1744, Bd r. &. rgı = zıg. Ei gu⸗
te8 theatraliſches Landgedicht, in welchem die Charcktere fchön ges
zeichnet, naive Einfälle nicht felten, und bie Sprache natürlich ifl.
Der vierte Theil der Saͤmmtlichen €
1. Praktiſche Abhandlung van den
in riefen, S. 3... Sie war zu ihrer Zei
deſto nüglicher,, da abgefchmadte Brieffteller
mald den Geſchmack der Jugend verbarben.
zum erfienmsle (zugleich, mit ‚Der folge
Leipzig 1751..8. zuletzt Ebendaſ. 1779.
ſchiegen nachher mehrere KRachahmungen
Rutʒe Unweifung zum Brieffchreiben 1,
des.fel, Bellerta, zum Bebraucd der &
Anbangp: upp der Titulatur und verfd)
Umftänden der Briefe, entworfen von
ferte und vermehrte Auflage. Qued
Gedanken von einem guten Aeutfchen X
$. S. von W. von €. F. Bellers, in. dei
Verſtandes una Witzes auf ns al
177 — 189. Zu ü $ Peg a | . — 2
2: Briefe, S. 97. Zu einee Zeit, wo Ber beuitfihe Ger
khmad in Briefen noch fehr unbeflimmt und im Aufleimen war,
machte ſich Gellert um bie fchnellere an und Befärderung
beffelben durch die Bekanntmachung feiner Briefe Nicht wenig ver⸗
dient. ‘Seine Abfiht war, junge ee
des andern Geſchlechts, zu einer nı
ten, und andern, wo möglich, di
eb unfere Sprache zu ven Sebanfe:
des, Des Scherzeö, und zu andern.
fim und gefchmeidig genug fey. - €
Briefe, Die wirklich, und. ohne Abf
geihrieben waren. : Die Mannigfo | | |
verbunden mit Leichtigkeit und Korrektheit der Schreibart, erwars
ben dieſer Sammlung großen Beifall, und beförderten den ruhm-
lichen Zweck ihrer Herausgabe fehr merklich, ob fie fchon uͤbrigens
nicht alle von — Werthe And und uͤberhaupt in Kuͤckſicht auf
die damalige Lage unſers Geſchmacks und Styls beurtheilt werden
muͤſſen. Bergl, Kritiſche Bemerkungen Aber Gellerts Brie⸗
fex. Baireuth 1799. 8. — Ueberſetzt wurden fie: Fran⸗
zͤſtiſch unter dem Titel: Lettres choiſies de Mr. Gellert, ira-
duites de l' Allemand par Mr. Huber, precedess de l Elogo
del’Auteur, faivies de quelgues Lettres de Mr. Rabener, et
des Avis d’un pere a [on fils, en !’envoyant a P Univerfite par
Mr. Gollert. a Zurie 1770. 8. à Leiplic 1770. 8. neu aufge
legt
*
18 Gsrfn Bhraresore Gellert.
legt unter. dem Titelt Lettres famllières de Mr. Gallen „us
duites de !’ Allemand par Mr. Huber; avoo |’ Hoge de l’Au-
teur et ‚la Letire d’um pere & fon ſils. Nouvelle edition aug
mesitee. Il Tome. à Zuric 1797. 8. -a Igipfic 1777. 8. (30
Gr.); Jtalienifch Lettere del Geller: da R 7. Giuliani. No-
simb. 1769. 8.; Polniſch, — 1774. 8.5 Schwediſch,
Bpfel 1781. 8. Kunden u
. 3, Leben der Sch fehen: Gräfin von G*, erſtr
‚und zweiter Theil, S. 243. erſchien zuerſt zu Leipsig 746.
da. 1770. 8. (4 Gr.) — _Jeanzöfifds unker
Comtefle Suedoile, ou Memoires de Mad. de
e l’Allemand de Gellert. a Berlin 1766. 8.
unter dem Zitel: La Comtelle de Suede. & Pa-
LE Tom. (ven einem gebornen Brangofen)s 3 ng»
"Ziel: Life of tlıe Countefs G. translated by
n 1776. 8.: Aalieniſch von einem uUngenanm
' Prefburg 1778- 8-
» Theil ber, —— Scheiften enthält:
und Reden.
> es nicht gut fey, are Schidfal vorber zu
vorher in ben zen des Verſtandes
und u und in (Bellerts Sammlung vermifchter Schrifs
sen, 2.
3. Don den Troſtgrkenden wider ein fieches Loben 5.
— 1747. 8. zuletzt Ebenðdaſ. 1767. 8. (2 &.)
söfifch ‚von Formey (ſtark erweitert); Xuſſiſch von
— Schumlianskoj. mMoskau 1773. 8.3 Schwedifeis,
pſal 1775. 8.
3. Don dem Einfluſſe der ſchoͤnen Wiflenfchaften auf
das Herz und die Sitten, eine Kede, ©. 76. Gellert hielt
fie lateinifch hei dem Antritte feiner Profeffur; nachher überfeste
nA fein Sreund, dee Magifter Heyer, ind Deutſche. Sie veſin⸗
m bet ſich auch in Gellerts Sammlung vermiſchter Scheiften,
2.
4. Betrachtungen über die Keligion, &. 95. einzel,
Keipsig 1760. 8.-vorher in der Sammlung vermifchtes Schri
sen, Tb. 2. —., Schwedifch von ©. Könige, Stockholm
1778. $-
5. Von den Seblern der Studirenden bei der Erlen
nung der Wiflenfchaften, infonderheie auf Akademien, eine
Rede, S. 113. vorher in der Sammlung vermifchtee Schrifs
sen, Tb. 2. — Schwedifh, Upſal 1777. 8: — Auszugs«
weife mit Anmerkungen in pslig Praktiſchem Handbuche
zur Cektuͤre der, — Klaſſiker, Th. 1. S. 246 - 258.
-
2 6. Don
— \
—
— Egxſtu. Fuͤrchtegott Ohren 79
6: Ban den Unnehmlichleisen des Hiifvergnägens,
8 143. vorber in ber ung veumifchter Schriften
, 2 : r
in der Bey
153. vorher
amd dem
Ir Sr 186.
A) unter dem
erlin 1766.
8. (von Sormey.) — + :
9. Von der Vartreflithkeit und Wuͤrde der Andache,
&. 232. |
% Lebren eines Vaters ſuͤn ſeinen Sohn, den er auf
die Akademie ſchickt, S. 231. — GScrwedifde, Weſteras
1785.8..— Gine Anweiſung fuͤr jange. Beute, biefen Gellert⸗
ſchon Auffab ind Lateinifche zu übertragen, findet: man is Koͤ⸗
nigs YIeuer Ebreitomatbie zu Bildung des (Beifles und
„Jersens und zur Uebung im Ueberſetzen aus dem Deutſchen
ins Zateiniftbe, &.173 ff. Ä —
11. Von den Urſachen des Vorzugs der Alzen vor den
Neuern in Den ſchoͤnen Wiſſenſchaften, beſonders in dee
Posfie und Beredſamkeit, eine oͤffentliche Vorleſung, ©.
367. Sie handelt zwar Diefen Gegenſtand auf Beine neue sder
afchöpfenbe Art, aber doch angenehm und lebhaft ab.
Der fechfte und fiebente Theil der Saͤmmtlichen Schrifs
ten enthält: Moraliſche Vorleſungen. Sie erfchienen zuerft
Einzeln unter dem Titel: C. $. Bellerts Moraliſche Vorleſun⸗
. SBrfier, zweiter Band. Nach des Verfaflers Tode
— — von Johann Adolph Schlegeln und Bote
lieb Leberecht Seyern. Keipsig 1770. gr. 8. (1 Thlr. 12 Ce)
ord. 8. (3 Zhle.) Schon lange hatte man in Bellerten gebrus.
gen, feine morslifchen Vorlefungen druden zu laffen, aber im.
mer war feine Befcheidenheit nicht Dazu zu beregen gewefen. Da -
man gleichwohl nicht abließ, dieß Verlangen zu wiederholen, und‘
ſchon verſchiedene Stuͤcke Derfelben aus nachgefchriebenen Heften _
verflümmmelt und verborben waren abgebrudt worden (z. B. Sitts
liche Schilderungen Über die fo wichtige Lebre desmenfchs
lichen Lebens, 3u allen Seiten. glüdlich zu feyn, nach den _
beliebten Vorlefungen des Herrn Prof. Gellerts über die
nacheliche und geoffenbarte Moral. Strafiburg 1768. 8.)
fo fieng ex wirklich an, fie durch eine forgfältige Durrdhfich für den
Drud zugubereiten, wurde aber durch ben Tod an der Vollendung
gehindert. „ES ift nie meine Abficht geweſen, fagt er felbft in
einem Auffage, weicher ſich nach feinem Tode unter feinen Papie⸗
ren
⸗
v
&
a Se chrantogarccigott Gelleru J
dor Moral zu
iefſinn befügd;
6 der Sitten⸗
3:98 brage
idy es memne
Mosbheims,
*
cht verſagen.“
—
nfange, keine
wverbundenes
nſchaft/ keine
ausgcdachte
‚Feine ſtren⸗
cher, fonderg
ksur Abſicht
von derjeni⸗
en, und ſeine
es ſollta ſie
ehlen. Die
gen in einen
Reden, wie
erregen, ſon⸗
irkenden Un»
des Werks
anze beſteht
igen, welche
nt, In der
t der Moral,
nft und den
— 2 — nn. hr Tugend
und Glüdfeligfeit, von dem Borzuge der Moral unierer Zeiten vor
ber Dioral der alten Weltweifen, von dem Unterſchiede der Sitten
Jchre der Vernunft und ber SittenIehre der Religion. Die zweite
tragt neun Regeln ald allgemeine Mittel, zur Zugend zu gelan⸗
gen und fie zu vermehren, ın fünf Abhandlungen vor. In ber
dritten Hauptabtheilung wird von den vornehmften Pflichten ge=
en und, die Welt, und Gott auf eine praktiſche Art gehandelt.
5 en Beſchluß macht ein Anbang mit der Veberfchrift: Morali⸗
[che Charaktere (Regelmäßige Sinnlichkeit in dem Charakter
des Kriton vorgeftelt; Euphemon, dad Gegentheil des Kritonz.
Ehrvyſes, der unbeftändig fein Gluͤck in allerhand finnlichen Ver⸗
JrU=
E
\
4
\
\ Ehen. Fuͤrchtegott Gellevt, . 81
r
gern; Der regelmäßige Müßiggänger ober der Mann. ohne La-
und ohne Tugendz Der ſchwermuͤthige Tugenbhafie Die
Jimgling von der guten und vpn ber fchlimmen Seite: Cherafter
Yen Beer ; Der falfihe Schamhafte, der bie me
ndi
S. 312. Von dem Nutzen der Geſchichte S. 371. Bon der Er⸗
kenntniß und Betrachtung der Natur ©, a8: Die Schilderung -
luͤckſeligkeit einer guten
Eye S. 555. Von der Ehrfurcht und Bewunderung Gottes S.
577. Bergl. Zlotzens Deutſche Bibliothek der ſchoͤnen mif
ſenſchaften, BD 5. St 19. S. 403412. — Ileber
wurden Bellerts Moraliſche Vorleſungen: Franzoͤſiſch vom
Pejon unter dem Zitel: Lecons de_Morale, ou Lectures ace- ”
demiques faites dans 1’ Univerlite de Leipfic, par feu Mr. Gel.
dert. U Tomes. a Utrecht 1772. gr. 8. desgl. von der Königin
Eliſabetb von Preußen unter dem Titel: Morale de C.F. Gel.
dert, traduite de l’Allemand. à Berlin 1789. 8. UI Tom,“
@ hlr. 12 ©r.); Ruffifceh von Protopopow. Moskau 1775.
1777. 8. zwei Bde; Scwedifh von C. P. Blomber
Stodbolm 1775 — 1777. 8. Zweite Auflage einiger **
lungen dieſes Werks, Ebendaſ. 1780. 8.5 Polniſch, Bresian
1775. 8. zwei Bde. —
Der achte und neunte Theil der Saͤmmtlichen Werke ent⸗
haͤlt: Gellerts Briefe, nebſt einigen damit verwandten - .
Briefen feiner Sreunde. Sie wurben zuerft einzeh nad) feinem
ode heraudgegeben don Jobann Adolph Schlegeln und Borts
lieb Leberecht Seyern, Leipzig 1774. gr. 8. (1 Thlr) ovd.&
(16 Sr.) Sie find theild aus Driginalen,- die ven Deraußgebern
von den Zreunden und Korreſpondenten Bellerte mitgetheilt- wur-
ben, theils aus Abfchriften, im denen Gellert felbft noch auf den
Ball, daß man'fie nach feinem Zode des Druds für wuͤrdig achten
kleine n, Auslaffungen, Abkürzungen und der
gleichen vorgenommen hatte. Vergl. Schirachs Magazin der
deutfchen Beitit, Bo 3. Th. 2. &. 333 — 338. Allgem.
destſche Bibliothek, Bd 27. Stck 2. S. 489 — 491. — Au-
Bervenr find noch folgende Sammlungen Bekfeetfcher Briefe
erſchienen: Sechs Briefe von C. 5. Bellert und G. W. Ras
2elon d, D: u, Dr, 2. Band. 3 . bener
[4
' =
’
[=
432 | Corſtu. Züchtegote Gellere.
—W
bener (ohne beider Vorwiſſen gebrudth, Leipzig und Dresden
1763.98. 3. m. K. G Gr.) Siebenter bis achtzebnter Brief.
Berlin 1770. 8. (6 Gr.); Freundſchaftliche Briefe von €.
8. Bellett. Leipzig 1770. 8. ea zu den —
lichen Briefen von €. F. Gellert. ag NK 70. 8. (her⸗
He Brie von T. W. le Petit. Es find größtentheild alita
Kiche Briefe, in einer fo — Schreibart hingeworfen, a
bei einem fo vielbeſchaͤftigten Manne, wie Gellert, faſt uwermeid⸗
lich if); Nachtrag zu Gellerts freundſchaftlichen |
Far von I. P. Bamberger. Erſtes, zweit
erlin 1780. 1781. 8. GVergl. Allgem. deutſche Bis
ea Bd 45. Std 1. &.95.); Vier und zwanzig Briefe
en den Serrn von Crauſſen in dem Wittenberg. Magazin
3781. Std 1.3 Briefwechſel mir dem Kaiſerlichen Geſand⸗
gen Sreißeren von Widmann. Nurnberg 1789. gr. 8.5
Ein Brief von Bellert an Hagedorn befindet ſich in Friedrichs
von Bhagedorn Poetiſchen Werken, berausgegeben von
Eſchenburg, Th. 5. S. 220 f. — Mit Anmerkungen wurde
ein Brief von Gellert an den Grafen Moritz von Bruͤhl be⸗
gleitet in Poͤlitz Praktiſchem Handbuche zur Lektuͤre der
deutſchen Klaſſiker, Th. 4. 3. 196 — 199. desgl. zwei Briefe
von Gellert (An den Grafen Moritz von Bruͤhl und An einen
Preußiſchen Officier in Schleſien) in den Beifpielen von
allen Ar a des Deutfchen en Styls aus den beften -
Bchriftftelleen gezogen ꝛc. S.3—8.
De zehnte Theil der Saͤmmtlichen Werke enthält: Chrub⸗
ſian Fuͤrchtegott oe von Johann Andreas Cra⸗
mer. Einzeln Leipzig 1774. ge. 8. (16 Gr) ord. 8. (12 Er.)
Angehaͤngt find die Bedichte auf hellerrs Tod 'von Ersmier,
Weiße, Denis und Maſtalier (. den Art. Eramer.im ı. Ban⸗
de bief. Ler. 5. 344.). Beigefuͤgt ift dad in Kupfer geflochene
Gellertſche Monumen in der St. Johanniskirche zu Keipzig.
Außerdem bat Gellert feibft Sei. feinem Leben noch heraus⸗
5» Sammlung vermifchter Schriften von €. 5. Beb
lert. Erſter, zweiter Theil. Leipzig 1765. 8. Die erſte
Ausgabe. erichien zu Leipzig 1757. 8. Die Veranlaſſung · zu
derfelben war folgende: Ein gewinnſuͤchtiger Buchhändler wolite
dasjenige zufammentaffen, was von (Bellerten noch in den Belu⸗
ftigungen fand. Dieß zu verhindern, revidirte Bellers, was er
von Fabeln und proſaiſchen une nicht ganz verwerflich
Ei mit aller Strenge und erfeßte- das Webrige art neue Stuͤcke.
ber Zolge wurde ber Inhalt diefer Sammlung an gehörigen
un mit in feinen ——— Schriften eingeſchaltet. Sr |
ang
—X
ge — —
Ebeſtn. Fuͤrchtegott Gellert | 83
bang su = Sammlung vermifchter Schriften. Keipsig
1769. gr.
2 Unter bem einfachen Nahmen: Lieder, gab Gellert zu
Leipsig'1743. EL. 4. zwölf Gedichte heraus, welde er zweien
Freundinnen zu Gefullen verfertigt hatte. Sie find’ Außerft felten,.
weil überhaupt nur zwölf Eremplare davon gedrudt wurden. &
Catal. Biblioıh, Schwabü, P. II. p. 189. ie nerfprachen ben
vortreflichen Dichter noch nicht, ber er in ber Folge durch Fleiß und
Anſtrengung geworden ift.
kritiſchen Woͤrterbuche.
3. Jakob Saurin's Glaubens⸗ und Sittenlehre, in '
Sorm eines Ratedyismus; aus dem Franzoͤſiſchen überferze,
Cbemnitʒ 1763.8. F | er
. 4 Zwei alademifche Schriften: De ı
eoramgue fcriptoribus. Lipl. 1745..4- U
mpmovente. Lipſ. 1751. 4. deutſch unter
ſtian Sücchtegott Bellerts Abhandlungen
und deren Verfafleen und Fuͤr das Kühren
die; aus dem Lateiniſchen (ſhlecht) Gberfei
verſuch von der Erzählung. „Keipsig 177:
erfie diefer Abhandlungen hat zwei Theile:
son der KTarur und dem Wefen der Sabe
fi; von dem, was zu den Fabeln Gelegenheit g
dad MWahrfcheinliche einer Kabel beſteht; Won
in der Zabel; Bon der Uebereinftimmung der Zabel mit ihrer
Moral; Bon dem Schmucke der Fabel; Won dem Nugen der Fa⸗
bel); der zweite. handelt von denen, welche Fabeln gefchries
ben haben (unter andern ,S. 85 — 100. von den beutfchen Fabel
bihtern, z. B. Boner, Hugo von Teymberg, dem Verfaſſer
deß Reineke Fuchs, Be. Kollenbagens Froſchmaͤusler, Burs
kard Waldis, Harsdoͤrfer, Juſt. Bfe. Rabener, Hagedorn,
Meyer von Knonau). Die zweite Abhandlung findet man
ash von Zeffing überfebt in feiner Tbeatralifchen Bibliothek,
Std 1. S. 47 — 78. Hinzugefügt find Lefjings eigene Bemers
sn über bie Gründe für und wider dad ruͤhrende Lufffpiel
. 75— 85. Ber ;
Antbeil hatte Bellert an der unter Gottſched's Aufſicht
verfertigten Ueberfehung von Peger Baylens biftorifchem und
\
Urtheile über Gellerts fchriftftellerifchen Charakter und
Werth enthalten folgende Schriften:
1. (Rürmers) Charaktere deutfcher Dichter und Proſai⸗
flen &. 247 — 250. Be Ä |
2. Vermiſchte Anmerkungen fiber Gellerts Moral, def
fen Schriften uͤberhaupt und Charakter von Barve, in der
Neuen Bibliörbet der ſchoͤnen iffenfchaften, BD 12.
Ä | 52 SE 2-
t
'
N
84; - Ehrfin. Fuͤrchtegott Sellerta |
SE 2. 8, 185— 222. und it der Sammlung einiger Ab.
andlungen aus der Neuen ee der fhönen Wi
fchaften und der freien Zünftt, von Chriſtian Barve,
Leipzig 1779. ©. 198 — 252. rT. 2. Aeipsig 1802. Th. ı,
©. — — 209.
3. Weber den Werth einiger deutfchen Dichter und
&ber” andere Begenftände den Befibmad and die ſchoͤne
Citeratur betreffend. Kin Briefwechfel (von Mauvillon
und Unzer). SErfier, zweiter Theil. Frankfurt und Leip⸗
zig 1771: 1773.'8. (18 Gro Die — den Urtheilen des
Yublitums über einige Dichter, vornemlich Gellert (den die Ver⸗
Be zum el en Reimer herunterjegen) zu wiberfprechen,
Uebertreibungen und einfeitigen tionen bi.
e keden und fehiefen Wäfchereien wurden aber vom gangen le⸗
fenden Publikum verlacht und verachtet. Dieß hindert uͤbrigens
Er fagen, daß mitunter auch manches Wahre und Ri jge in
Diefen 5 riefen über Bellerts Schriften vortommt, das Eh! be⸗
herzigt zu werben verdient. Cine ausführliche und gründliche Be⸗
uetbeitung der Schrift findet man in der Allgem. deut Bach ler
bliotbef, 85 19. Stck. 1. S. 34— 56. Da bie
zu beweiſen gefu t hatten, daß Sellert kein Genie babe, fe
erfchien folgende Gegenſchrift: Bellert bar Benie; davon han⸗
delt wider einen gewiſſen Kunftrichter M. Job. Beorge
Zierlein, Rektor der Schule 3a Prenzlow. Prenzlow 1772.
4. — Schirachs Magazin der deutſchen Kritik, 0 I.
Ch. 1. S. 338 — 341. *)
4. Zeflings Hamburgifche Dramaturgie, Tb. I.
um. 22.
5 ——
I Noch iſt lolterhes Epigramm von Bäftner su bemerken:
6 e I r aͤch.
Daß Gellert nur manch nz Lieb gefungen,
Und Haller unten an bei Deutfchlands Dichtern ſicht,
So bat ein Mauvillon, ein Unzer juͤngſt sefebmäht.
B.
Unmoͤglich! Mauvillon und Unzer ———
Die, ef ich, baben mehr Verſtand
a.
Sat Rauviden und Unzer; doch die jungen! *) -
a Manvit n Aeltere) Drof. der franzı u fchen nd
2 | Karolin ya 8 ja Braunfämeig, in d.üne vi ee) Daft —* 283.
rakt m
——— nee durch feine ar altfihen "und ——
BEE, ur Unje: (der Jungere) Kandidat d de — geb. nut
Eprfin. Faͤrchtegott Gellert, 85
(Chriſtian Heinrich Schmids) Chronologie des
deut hen Theaters S. 100 — 122.
6. Efchenburgs Beifpielfammlung zue Theorie und
Literstne der ſchoͤnen Willenfchaften, 30 1. &. 49. 2
30 2. ©. 379. et S. 335 — 337- 2d8. Abth. 1.6,
143. Abth. 2: 5.49. .
7. Hottingers Verſuch einer Vergleihung der deut
ſchen Dichter mit den Griechen und Xömern, in deu
Schriften der Kurfuͤrſtlichen deutſchen Geſellſchaft in
Mannheim, Bod. 5. S. 36 f. |
8. Ramlers Einleitung in die ſchoͤnen wiſſenſchaften
nach DemnStranzöfifchen des. „ern Batteux Eeipꝛig 1774)
SD 1. ©. 347 f.
9 Thomas Abbt vom Verdienſte (Berlin 1790) &.
zıf.
10. poͤlitʒ Praktiſches Handbuch zur Aektuͤre der Bier
fihen Alsffiter, Tb. 1. S. 34 f. S. 246. Tb. 2. ©. 223 f.
11. Beberficht der Befcdyichte der Deutfchen Poefie feit -
Bodmers und Breitingers kritiſchen Bemühungen, von
Manfo, in den Charakteren der vornehmſten Dichter aller
Nationen x. (oder — —— zu Sulzers Theorie der ſchoͤ⸗
nen Rönfte) 80 8. Su 1. ©. 68. 99.
LTachrichten von Bellerts Zebensumfliänden unb Sehrif |
ten findet man umter andern:
5 in Bellerts Leben von “Job. Andr. Cramer (Leip 3
Er benuste handfchriftliche Nachrichten von Gellert fel h.
Ar nach a ode unter feinen Papieren fanden, fo wie ein
Tagebuch beffelbe
2. in Bellerts Leben von. Jeni, in Nicerons Lachrich
en zc.- 24. ©. 245 - 281.
in Chriſtian Heinrich Schmids Yletrolog odek
Hadwichten von dem Aeben und den Schriften dee vor⸗
ee verſtorbenen deutfchen Dichter, 50 2. = 481 —
£ > nal Cramer, mit — enen — gehaͤngt
ein Ve
uud,
in allen Gtänden = In der Sfentichen Set 55
aiß in dem Almanach der deutſchen Maſen, fo wie in der A
gen. deueſchen Bibliotbek, 3 15. Sick 2. ©. 45ı ff.
mehrere dergleichen Schriften angezeigt imd bamihrjk ‚werben. .
+in
236 Chrſtn. Faͤrchtegott Behlert. |
‚4. in Leonard Meiſters Charakreriſtik Deutfcher Dich⸗
ter, Pd 2. ©. 102 - 180. nach dem Leben Gellges von‘ -
—
ar 5. A = Seipriges mauſenalmanach auf das Jabr
1 2. 0
6. in Siefdyings DRS PER De „Sandbuche,
> -7) — Abth. I. S. 395 460. nad Tuͤttner, Schmid,
Garve.
7. in Vetterleins Handbuche der poetiſchen Literatur
der Deutfhen 8. 15194.
8 in Sam. Baurs “Intereffanten Aebensgemälden der
benkwäzdigiten Perfonen des acdhtsebnten Jababundexre,
Th. 2. 5. 444 — 478. nad) Eramer und Garve.
9, in Sam. Baurs Balletie bifforifeber Aiemälde aus
Dem achtzebnten Jahrhunderte, Th. &. 432 — 427- fluͤch⸗
tig gearbeitet, nach Vetterlein u. ſ. w.
10. in Sam. Baurs Gallerie der beruͤhmteſten Dichter
des achtzehnten Jahrbunderts S. AN: bauptfächlich
nach Schmid, mit einigen Zuſaͤtzen.
En, in dem Pantbeon berühmter — Dichter,
nebß einem Verzeichniſſe ihrer Werke (Koburg 1 7908.S. 99
— 153. ein ſtarker Auszug aus dem Leben Öellerts son
Eramer.
- +12. iin den Denkwuͤrdigkeiten aus dem Heben ausge
zeichneter Deutſchen des achtzehnten Jabrbunderts S. 562
. 566. ſummariſch, aber mit &leiß.
713. in Adelungs Sortfegung und Mr Änzungen ʒu Jo⸗
chers Allgemeinem Gelebhrten⸗EKexikon, Bd 3. ſuümmariſch.
14. in dem en En a. Ru,
ſicht — genwaͤrtigen Zeiten, Th. 2. S. 85 f.
ee & neratungefihichre der evandeli⸗
| fen a... zc. Th. 1. &. 193 — 190.
16, in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verkorbenen deutfchen Schrifißeller, Bo S. 73 717.
17. Elogium vi clariflimi et mi Chrifi.‘Fürch»
tegott Gellerti eic. publice ſeripſit Zah. Aug.
2770. Amaj. in fhönem Latein. Deutſch, Keipsig 1776. gr. 8.
Se — deutſche Bibliotbek, 29 15 Std 3
lan er Elöge ‚de Mr. Geller, vor ben Lettres choifles de Nr.
Gellert par N r. Hüßer. & Leipfic 3770. . N. E...a Leipf.
3777. deutſch unter dem Titel Herrn Zubers Kobfebtift
sur — Yen Profeffor Belleot, aus dem Franzoͤſiſchen
Keiprig und Schleiz 1777. 8. vergl. Algem.
| Sen we Bible 80 — S. 460 f.
Br
r | 19 Ein.
Ehrſtn. Fuͤrchtegdtt Gellert. 27
19. Ein Brief ber Frau von unkel über Bellents Cha⸗
rakter und Verdienfle, in bem Anbange zu ben Briefen der
Frau — Adelgunde Viktorie ——z Th. 3. S.
322 — 326.
Bellert, ein Lefebuch fuͤr Kinder in Samiliengefpräs
Ä gene edler Seelen. Xoſtock und Keipzig 1785.
20 &r
Hr. Matthiſſon nahm ü in feine Lyrifche — Tb.
9. 8. 57 — 74. folgende acht Gedichte von Gellert auf: Der
Keiſende (G. Schr. Th. 1. &. 74.)3 Die glüdliche Ehe (G.
She. Tb. 1.8. 135.)5 zen Sche. Tb. 1. &.12.)5
| Die Wohlthat (G. Schr. Tb. 1. &. 173. Die Butbas); Der
SGSeheimnißvolle (B. Schr. — . S. 272.); Breundfchaftädien bien
(8. Schr. Tb. ı. &. 239.)5 Lob der Gottheit (8. Sc.
2.68. en Bottes ec und Vorſebung. —2*
fahrtsgefan Schr. 2. ©. er — — mmel⸗
faher des —28 mit gluͤcklichen
gen u. ſ. w.
| Gellert Bor ältere Brüber. Der — Friedrich |
‚ Bebexedht, A Sächfifcher Oberpoſtkommiſſar zu
| Leipzig, Da: Dichter lebte mit ihm in der zartlichften Berbin⸗
dung, unb ba er lange Zeit bei ihm an ben Tiſch gieng, fo wurbe
— von — eg ucht, bie des —
gang zu gen w ommiflar
FR: feinen Bruder nur um einen. Monat, und erhielt mit vemfels
eg eine —— — Grabſtaͤtte. Das ausgemauerte Grab TR
at einem Leichenfleine bedeckt, auf welchem bie — Aufſchrift
tingehauen iſt: Hier ruhen Chriſtian — Gellert, Pro⸗
kfior ver Philoſophie, geb. den 4. Jul. 1715. geſt. den 13. Decemb.
700: ‚und deſſen Bruder Friedrich Feberecht Bellert,
ommiſſarius/ geb. den 11. Nov. 1711. geſt. den 8. Jan. 1770.
Der zweite Bruder, Ebrifflieb Ehregott Gellert, leiſtete feinem
— as Su — == — ns und
nsraths in Freiberg, durch feine tiefen und ausgebre
Enſichten in bee Berne —— — Den J
boren den zz. Auguſt «713, und ſtarb ben 18. Mai 1795. Eine
Biographie deffelben befindet fich in Schlichtegrolls Marien
anf Das Jahr 1795, 39.2. S. 382 — 391, deögl. in den
Dentwäsäigkeiten aus. dem Leben apsgezeichneter Deurs
fiben des achtzebnten Jahrhunderts ©. 179 — 183. Seine
Schriften find net in Meuſels Lexikon der vom Jalıre
en bis 1800 verltorbenen un Schrifjlieller, Bd. 4
— —
| a) ae a “ e
| . Die
88 Eherfi For, Srh v. Gemmingen.
Die Beiden Geilerte, eine Anekdote von Kaͤſmer, In W.
| 6 2 —— zum gefelligen. dergnögen für
| 1791, |
. Eberhard Friedrich. Freiherr: von — |
wurhe den 5. November 1726 zu un am Neckar gebe: .
ten. Sein ‚Vater war Bberhofmeiſter "bei der verwittweten Herzo⸗
n von Wuͤrtemberg, Johanne Eliſabeth. Frühe Entwidelung
en each ih Babel — ihn den Bi chaften beftimmte.
im tan forte und die griechifchen Kae lad, Die
fradgöfiche Sprache erlernte er erfi.fpäter.. Auch Italieniſch und
Englifch las er. Er fieng feinen ineiftäfchen Kurfus in Thbingen
an und Philofephie und Vertraulichkeit mit ben römifchen Klaſſi⸗
ken exleichterten ihm Die Dornige Bahn.;.: Weil in den früheren
Jahren fein Gedaͤchtniß zu wenig geübt worden war, fo lernte er
jest täglich einige Verſe aus einem lateinifchen Dichter, oder einige
Geſetze aus den Pandekten auswendig, und flärkte hierdurch dieſes
————— bei fich bis zu einem ſolchen Grade, daß er da⸗
durch das Erflaunen derjenigen erregte, bie in ber Bolge. feines
8 genofien. Bon Tübingen gieng er auf die Böttinger
iverfität und bewies auch hier feinen. vorhergehenden Fleiß:
Seine Echrer wurben zugleich feine Freunde, Mit dem Hm, von
ei Rand er bis am. deſſen * in einem u
1,
8 Sie lautet fo: „Der Dichter Gellert war der juͤngße gute
1 Söhnen .eines ie in Haynichen obnmeit inkl — er the
‚geb. ıza3 den rt. Hug. und gef. als Ehurfürfl. Bergrath zu Sreis
ſchen Chemie groß,
—* der Katjert. U las
Lili ar > ng yore vos
PONS _
er — erſetzer * ein Brus
Leipzig. Der Chemiler,
e ApoRo — ſelbſt ersähliee
erte ſehr daruͤber,
ard. Treilich mochte der
nit Fabeln bekannter a
B Ar Fr BEN
ans
Lagen —55—
7: a bat fe un —
—— de ee
Herren von ange⸗
vn Boyd
| Eberh. Fror. Frh. v. Gemmingen. 89
wechſel, und Pärter halte an ihm einen feiner erſten, fleiß
und. geliebteßen Zuhoͤrer. Mach: Beendigung feiner qkademiſchen
daufbahn machte er gejehrte Reiſen. Schon 1748 wurde ex wirk⸗
liher Rath in der Würtembergiichen Regierung, und fein Fleiß
rechtfertigte fogleid in ben Jahren ſeiner Jugend biefe, frühe Be⸗
3 befaß.bie vorzugliche Babe, aus ben verwideltſten
Alten den eigentlichen Fragpunkt mit richtigen Blicke herauszu⸗
finden und den flärkiten Grund in einer folchen Klarheit vorauszu⸗
fiellen, daß man feiner Stimme den Beifall nicht. verfagen Tonnte,
Damit verband er einen einfachen Gefchaftöftyl, welches in ben Zei⸗
ten, wo er fich bildete, ein doppeltes Verdienſt war. Im ſieben⸗
jaͤhrigen Kriege begleitete er ſeinen Herzog in den Boͤhmiſchen
Jeidzug und hatie da Gelegenheit, ſich mit neuen ‚und wichtigen
Eſahrungen zu bereichern. Gleichmohl vergaß es dahei der ſchoͤnen
Auſenkuͤuſte nicht. 767 erhielt er zugleich mit dem Titel eines
Geheimen Rathes das Praͤſidium in dem angeſehenen Kollegium, in
welchem er nunmehe faſt zwanzig Jahre ein unermüdeter Mitar⸗
beiter gewefen war. Es zeigte ſich an ihm, was Beiſpiel, Kennts
ni der Menſchen und des Landes, und Thaͤtigkeit auf einem fq
wichtigen Platze vermögen. Der Geifl, den er. über dieß Kolle⸗
gium verbreitete, trug unflreitig am meiſten dazu bei, DaB die
rtemibergifche Regierung an Ordnung, Fleiß, Unbeftechlichkeit,
Treue gegen und Sand, und. Billigkeit gegen die Nachbarn
din ehrwuͤrdiges Mufter if. Als er auch ven Vorſitz in. dem Koms
merzlollegium erhielt, machte er ſich dieſen wichtigen Theil bez -
Pe Ic zu einem — — Sein ag
t in Beguͤnſtigung des Aderbaues, nicht in Errichtung blendenz
der Fabriken. war em ner aller ausſchließenden Privilee
gien, der Vorſchuͤſſe aus Landeskaſſen, ausſchweifender und mißli⸗
der Verſuche, alles Zwangs und aller Sperren, und ber Erfolg
bewied, daß das Banze bei diefer Leitung gewann. Bei zusibyng
aller diefer wahren und großen Staatögrumbfäse kam ihm feine
eiferne Unbeftechlichkeit.gu Hülfe, mit. welcher er die Eleinfle und
Gabe unbedingt von ſich entfernte und dadurch N den ,
eften in Achtung erhielt. Gemmingen liebte fein nk
und die Verfaffung rn Die Geſetze waren ihm ein ‚Heilige
thum, erhaben über alle Macht und Willkuͤhr. Er ehrte ber Fuͤr⸗
Ben unverletzliches Mecht in, der Verbindung mit dem Wohl des
Staats. Auch wurde fein Patriotismus von ſeinem Baterlande und
Sürften nie im Allgemfinen verkannt. Er war Gelehrter
Sinne E — ein Mann, “u — —
Kenntniſſe von den Haupt⸗ und Huͤlfswiſſenſchaften fe
* erworbeir hatte, und der biefe durch. den ganzen Lauf fi
täglich. zu vermehren ernſtlich befliffen war. Bei fein
gung von dem Zuſammenhauge aller Wiflenihaften un
außgebreiteten Lektuͤre war ihm kein heil der Literatı
terland
unbe- -
-
» =
'.
96 Sserg.igebr. 88. v. Gemmingen,
nbekanmes Sand. Doch war war fein Achliugeſtudium die 8
te, nicht un Nahmen und Jahresdzahlen zum Prunk gen
ne du —— —
— Befäyinie Rurtanmenbung Der iiegebrnheite al
op ie |
ge zu haſchen. feiner Wet war
m Flu
—2 und ſelbſt ne, j * die ig zu ihren
bie i — — ——— Seellen —
e
——
waren. In der iſchen Geſchichte war!er
Kollegium; und verbreitete oft Licht und
Hände, weiche mit diefem Face ber Seichrfamteit in gas ?
erbindung zu flehen jchienen. Ohne der Studienbi abe.
s ‚beit ‚aut bege gt zu ſeyn/ mar wi ber mahıe Bf et
‚Leder Juͤngling n Hate Sur
feines V
tritt zu — Dar gereichte ben, de Au in fich —W ei⸗
nem maͤchtigen Antriebe auf feinem W * und Bemmingen ſelbſt
offuungen bed Landes tens
batte davon den Vortheil, daß er die
enden Aemtern. empfehlen *-
nen lernte, und gelegentlich zu pa
konnte. Die Menfchen beurtheikte er gelinde, aber die —
J
ce E gehört nicht unter feine — Verdienſte, daß er
urch offnen, doch nie beleidigenden Ta bel manche noch unreife
een zurüdichredite, Ein Mann, der es mit der Kritik fe
Den nahm, würbe nicht leicht, ſelbſt in veränberten Verhaͤltniſ⸗
| — ſchoͤne eg einige — Sefchente Be
die als Beiträge zu dem, fich eben damals bildenden, Geſchmacke
Ber find. Er zeigte flin Beifpiel, daß die ſchoͤnen
ften. die Schweftern der fehönen Kuͤnſte find, und Daß,
wer "die — liebt, leicht auch ein Freund und Kenner der andern
wixd. In Abſicht auf bie Tonkunſt war em mehr als bloßer Lieb⸗
haber. Seine fruͤhen Jahre fielen in die Zeiten, wo Jomelli am
rtembergifchen Hofe die Nufit u einer bewundernswuͤrdigen
das Klavier mit ungemeiner Fatigkeit. fondern. er fette auch ſabſt =
Arien, Konzerte, Svmphonlen u. ſ. w. Einige feiner Kompefis
tionen find iS Publilum gekommen und werben von Kennern
—RF
Eberh. Fror. BA v. Senumingen. 91
ſchaͤtzt, welches ednen Werth hat, ob er ſich
— iſt, daß ihn der A deſſelben wed
iR, di n ; am,
angluͤcklich gemacht —*— a we a ine Almen akt
fordern ex fie, ermunterte ſich mit den wuͤrdigſten darunter,
und machte, ſeines eigenen Werthes fich bewußt, den eiteln Adeb⸗
ſtolz durch mehrere beißende Stellen feiner Gedichte lächerlich. Un⸗
ter ſeinen Ahnen hielt er fich durch einen Rheinhaͤrd, Weiprecht
und Wolfgang viel meh dechne, als durch einen Hriet, ‚von dent
man weiter nichts weiß, als daR er zu Anfange des 16. Jahrhun⸗
derts Kınfürfl von Mainz war und feinen’ Kellermeifler mit dem
mmer tobt fhlug. Auf die Wahl feiner Freumde hatte der
hied des Standes gar feinen Einfluß. Wen Eigenfchafterr
ded Beifted und des Herzens einmal zu feinem Freunde gemacht
— er er es — m dem —— Fe Een
eundfchaft war nicht daB, re aud Hoͤflichkeit
vohl ſo nennen, Darunter aber eigentlich nur —ã —
hen; es war vielmehr em inniges Theilnehmen an den Begennif:
fen aller auf diefe Art mit- ihm verbundenen Perfonen, ein Rage⸗
fühl ihrer Freuden und Leiden, eine Mittheilung feiner eigenen,
ein feines Beſtreben, fieh immer näher mit feinen Vertrauten zu
verbinden. Sein Hausweſen war bequem und defchmadvoll einge⸗
tiötet, ohne Überflüffige Verſchwendung. Er war ein Fremd
Unblicher Freuden und fuchte fie fo oft aM genießen, als möglich.
Luch Liebhaber der Jagd war ex, nicht aber jerier bequemen, welche
ben Jaͤger in einen Kleifiher, noch jener granfamen, bie ihn in einen
fer des Wildes verwandelt, fondern ber nothwendigen und mit
einer geſunden Bewegung bed Körpers verknuͤpften. Oft begleis
ftte ihr dabei ein Vorleſer, das Buch in der Taſche, und mande .
Stelle wurde Bemmingen mit halblauter Stimme vorgelefen,
während er unter einer Sägerlaube auf dad Wild lauſchte, ganz
wie ber jüngere Plinius von fich erzählt; fo wie’ überhaupt feine
Frunde zneifchen ihm und jenem edlen Mömer eine auffallende
imlichkeit in Gefinnungen, ja ſogar im-Styl bemerken wollten.
Eine ſchoͤne Figur, und eine einnehmende, liebliche Beredſamkeit
machten ihn gan bem Manne, zu welchem dad Wolf leicht Ver⸗
itauen und Liebe Dat. Sein wohlgebauter und. abgeharteter Koͤr⸗
ger fehienen ihm cine large Lebensdauer zu verſprechen. Wirklich
ar er duch felten krank, aber fein außerordentlich veizbares-Ner-
‘ benfpflem ſtimmte ihn zur Hypochondri
e. Gehemmter. Umlauf des
Blutd im Unterleibe verurfachte ihm in ſpaͤteren Jahren fehr
Kimmerzhafte Krämpfe, welche ihm auch den 19. Januar 1791, im |
fünf and fechzigften Jahre feined Alters, den Tod brachten.
E derfertigte ſich feib folgende uͤberaus fhöne Grabſchrift:
.r
'Sal-
⁊
— — m - 2
I
ru Eberh: Fedr. Frh. v. Gemmingen.
. Salvee oſſa vicina,
cujuscunque Aus!
Juxta reguielcam placide:
‚viveng enim, amicus eram
TPPicino. ammi *).
. Ü
)
unfgrer — gehalten, ſagt Hr. Kuͤttner, find feine
e
Nahme genannt werden; denn die Muſe laͤ den for r.
ihrer Anger nüht flerben " Ra ſ gloſeſten
Seine, hieher gehörigen, Schriften find:
1. Poßtifche Blicke. in das Landleben. Zürich 1752. &
Er) Die ganze Sammlung beftcht aus fechs Gedichten mit
Igenden Ueberſchriften: Blicke in Das Kandleben; Einſam⸗
eit im Winter; Der Vahme bei der Llachwelt; Streit
swifchen der Ehrſucht und Der Rube; Der menfcben-
freundliche Staatsmann; Die Ffille Zandlaft feines Sreuns
des. Die erfien.drei in Herametern, die letzten drei in fapphifchen
Werfen. Gie find ein fprechender Beweis von feiner Liebe zur Na⸗
tue und ihren ſtillen Freuden. Herausgeber berfelben war Bod⸗
ner, der fle auch mit einer kleinen Vorkede begleitete.
vr Er Pe j 2, Poe⸗
a eg, Fe 52 — —1 u
* ehß euch, nachbarliche Gebeine, weß ihr au ! tingchöre
——— Keen eu ne denn auch In eben AH —
Nachbar vin Freun J
+ +
e Pe} fi —
' 7 \
4 —
Eberh. Froͤr. Fuhr. v. Semmingen. 93
2. Poetiſche und proſaiſche Stuͤcke won dem Freiherrn
von G***. Neue, ſehr vermehrte und verbeſſerte "An
lage. Braunſchweig 1769. gr. 8. (12 Gr) Die erſte Aus⸗
gabe erfchien unter dem Zitel: Briefe, nebſt andern poetis |
fben und profaifchen Schäden. Frankfurt und Leipzig
1753. 8. (Gottſched hatte als Eenfor etwad darin zum Nachs
theile der Klopſtockſchen Meſſtade geintet, welche& ihm der Ver⸗
faffer in einem einzeln gebrudten Bogen verwies). “ Die neug -
Auflage beforgte, Zachariaͤ wider Gemmingens Vorwiſſen und
Willen, weswegen ed zu einer Öffentlichen Fehde zwiſchen beiden
kam. GBemmingen erklaͤrte feine Unzufriedenheit darlıber, da
viele feiner jugendlichen Verſuche darin ernettert worden, die er
ſelbſt zur Vergeffenheit verdammichatte. Bergl Allgem. deutfehe
Bibliotbef, Bo 8. Std 2. 8. 321 — 323. (Almanach der
deusfchen Muſen Auf Das Jahr 1770. S. 55 ff.) 80 ıo.
Stk ı. 8.309 f. — Sie nthält: a. Moraliſche Bedichte
& 7 — 32. (Sie find theils in alerandrinifcher Versart, theild in
Desametern, theils in Proſa abgefaßt, 3. B. Vorzige der Unab⸗
bängigkeit; (bedanken bei einer traurigen Begend in Boͤb⸗
wen; Bedanfen bei einer ſchoͤnen Sommernacht u: f. w.)
b. den und Lieder ©. 33 — 70. Einige derfelben find vo
edlen Gefuͤhls und fanften Wohlklangs, 3.3. Seltfame Schick⸗
fale des Menſchen; Weber den Verluſt feiner Beliebten;
An Doris; RKlagen Aber unbelobnte Treue; Das Schweis
gen, nach dem Pope (eigentlich eine Nachahmung ans’ der zwei⸗
ten Hand; denn das Englifhe Original ift eine. von’Popens ju⸗
lichen Nachahmungen verfchiedener Englifchen Dichter; bei Diez
batte er die Verſe des Grafen von Kochefter Upon Nothi
vor fich, und übertraf fein Urbild, deſſen ironifche Wendung er
Übrigens beibehielt. Schade, daß im Deutfchen wohl nicht ohne
Zwang das Metrum jener beiden Englifchen Gedichte beibehalten
* werben konnte, welches den Eindruck derfelben nicht wenig aufhielt).
© Ersäblungen S. 71—8ı. d. Schreiben Aber Burkhard
von Waldis (er —2— den Dichter gegen den Vorwurf der
Grobheit und bemerkt die Achnlichkeit einiger feiner Fabeln mit den
Kafontsinefcben) &. 82— 87. nebfl vier Sabein beffelben:
don einem bettunkenen Beiftlichen ©. 88 f. „erkutes und.
der Bauer ©. 90. Der Student und der Möller S. gı —
8. Von einem Wolfe, Suchs ad Eſel S. 99— 108
e. Briefe über verfibiedene Begenftände ©. 107-— 164.
B. Weber ein altes Siegslied an den Fraͤnkiſchen Koͤnig
dwig S. 141 — 146. und das Siegslied felbft, mit einer
mobernen/ etwas feeien Ueberſetzung defielben S. 147— 150.)
Verſchiedene Elegien, die zu feinen befferen Gedichten gehös
zen, befinden ſich in den Birtin ingifchen ———
en
*
94 Eberh. Schr. Frh. v. Gemmingen.
den Jahren 1771 und 1774. 3. B. Empfindungen bei einer
vnglbeklichen Liebez Sum Andenken eines verſtorbenen
Freundes u. ſJ. w. 2 i 5
de Matthiſſon nahm in feine Lyriſche Anıhologie, Th. 4.
&. 80 — 92. folgende vier Kieder von ihm auf: Das Schlacht⸗
feld bei Seisdberg; Die Ruinen von “Aobenflaufen, an
einen Sreund, der in ibrer Fläbe wohnte; Das Schweis
m (P. u. Pr. Stde S. 68.); Der Hof; Der Sürfienliebs
g; Rlage (P. u. Pr. Stcke &. 62.) e
Hr. Eſchenburg nahm in die Beifpielfammlung zur
Theorie and Literatur der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, BD 4.-
&. 59 f. und S. 417 f. die beiden elegiſchen Lieder: Uebet den
"Dexluft feiner Geliebten, und An Doris, nebfl der philofophie
ſchen Ode: Das Schweigen, auf.
Bm, Rütenees Urtheil über des Freiheren von Bemmin - ;
gen literarifdses Verdienft befindet fich in den Charakteren
deutſcher Dichter und Profaiften S. 356— 338.
Kachrichten von feinen Kebensumftänden und Schriften:
man: 7 .
1. in Zang’s Schwäbifchem Magazin 1777. S. 856.
2. in ben Materialien zu einem Denkmal Seren Eber⸗
bard Seiedrichs.von Bemmingen, Herzogl. Würtemb. Bes
beimen Raths, NRegierungspräfidenten, auch des Herzogl.
groſien Ordens Ritter. (Mit Bammingens Schattenriſſe.)
Frankfurt am Main 1791. 8. vorher in dem Journal von
und fuͤr Deutſchland 1792. See 9. (von dem Graͤflich Degen⸗
feldiſchen Hofrath Job. Friedr. Auguſt RKazner (fl. 1798.) eis
nem vertrauten Freunde des Verſtorbenen).
3. in Schlichtegrolls Nekrolog auf das Jahr 1791, BD 2.
&. 131 — 158. (nad den Kaznerſchen Materialien) und Bes
sichtigungen und Zuſaͤtze Dazu in dem Nekrolog anf das Jahr
1782 Bd 2. S. 358 — 362, (nach dem Huberſchen Denk⸗
male. ° . J
4. in dem Denkmal des Herzogl. Wuͤrtemb. Praͤſidenten
der Regierung, Eberhard von Gemmingen. Seinen
freundlichen Manen gewidmet von- Dem Regierungsrath
— Stuttgard —T 4. Eine, in lapidariſchem Styl
efaßte, aus Proſa und Poeſie gemiſchte, Erzaͤhlung der Schick⸗
ſale, Handlungen und Eigenſchaften eines Mannes, der nicht ſo
wohl durch außerordentliche Gluͤcksveraͤnderungen, als durch große
Talente und einen hohen Grad der Ausbildung derſelben gierfmäürz.
va geworben ifl. Niemand war wohl geichidter, bemfelben ein
folches Denkmal zu errichten, als gerade Huber, der erfte Feeund
find Alters, Der Erbe feines. literariſchen Nachlaſſes, felbſt Dich-
ter
—
Paul GBGerhard. 95
ter und Tonkuͤnfler. Wergl. Allgem, Lit. Zeit. 2795. Bd 1.
Aum. 9I., S. 727 f. = : 2
5. in der Allgem. Lit. Zeit. 1791. Intelligenbl. Num.
‚30. S.233. ſummariſch. 5
6. in Meufels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verliorbenen deutfchen Sehrififteller, Bd 4. S. 82 f.
Paul Gerhard
wurde 1607 zu Bräfenbaynichen, einer Heinen Stabt im Chun
Treife des Churfürfienthumd Sachfen, geboren. Er wibmete ih |
der Theologie, wurde nachher 165 1 Srobt zu Mittenwalde,
einem Städtchen in der Mittelmark Brandenburg, und darauf
1657 Diakonus an der Nikolailiche zu Berlin. Weil er.aber, _
fo wie mebrete andere Prediger, fi) weigerte, einige, bie Religion
betreffende, Edikte ded Chu n Seiedrich Wilbelms anzunehs
men, wurde er 1666 feined Amts entfebt und aus bem Lande vers
wiefen. In diefen Umfländen verfertigte er daB Lied: Iſt Gott
für. mich, fo trete gleich alles wider mich zc. in welchem fich
verſchiedene Ausdrüde auf feine damalige Lage bezichen. Ohne
ein Unterfommen zu wiſſen, wendete er ſich mit den Seini⸗
wieder nach feinem Waterlande Churſachſen, wo fein Schidk
— bereite bie und da befannt geworden war. In dem Gaftbofe
eined Orts, wo die reifende Kamilie übernachten wollte, faß Ber
— — Fr rg ai = — — und
igen hartes ick. Ihr Mann ſuchte ſie aufzurichten, al
feine Troͤſtungen wollten nichts feuchten. Gerhard fuhr fort, ihr
männlich zuzureden und erinnerte fie unter andern an die Worte
des fieben und dreißigften Pſalms: Befiehl dem „Seren deine
Wege, und hoffe auf ibn; er wirds wohl machen. Selbſt
‘gerührt von Davids treflihem Spruche, gieng er darauf hinaus;
este fich im Garten bed Wirthähaufed auf eine Bank und dichtete
fein ſchoͤnes Trofllied: Befiehl du Deine Wege und was Dein
Herze kraͤnkt ꝛc. Als das Lieb fertig war, Fam Berbard in die
zuruͤck, und las es feiner befümmerten Gattin vor. Ed
verfehlte auch ‚ferne Wirkung nicht, und fie wurde vor der Danb
ruhiger. Am fpäten Abende traten zwei Fremde in die Gaftitube,
ließen fi) mit dem unbefannten Reiſenden in ein Geſpraͤch ein, und
erwähnten unter andern, daß fie‘ von Merſeburg kaͤmen und nad
Berlin reifen wollten. Sie wären, fagten fie, von ihrem Herrn,
dem Herzoge Ebriftian von Sacıfen» Werfeburg, abgeſandt,
| in Berlin einen abgefehten Prediger, Nahmend Gerhard, auf
Ä uchen. Bei diefen Worten horchte Berbards Gattin hoch auf
amd abndete in ihrer weiblichen Aengftlichfeit ſchon wieder ein neues
| Apglüd, . Berbasd aber wilärte den Abgeordneten, daß er *
| er
[N
6 . Paul Gerhark
ver. fei, mglchen ſik aufſuchen foliten. Froh, A unemwartet am
Ziele ee e zu ſeyn, —2 ſie Gerharden jetzt ein
ſchreiben des — worin er dem Dichter, deſſen wi
Schickſal ihm zu Ohren gelommen war, ein anfehnliches Jahr⸗
a Held, bis zu feiner weiteren Berſorgung, anttng. Gerbard lad,
- amd wandte fih dann mit einep Thraͤne ber Rührung an feing Gat⸗
.. tin „Sieh, ſprach er, indem er ihr das Schreiben bes
hingab, fieh, wie Gott forget! Sagte ich dir nicht: Befiehl dem
ern beine Wege, und hoffe auf ihn; ex wirds wohl machen?“
a8 erwähnte Lieb, welches bald nachher getrudt wurde, Ihm in
der Folge eimmal zufälliger Weiſe dem großen Churfürften. Frie⸗
drich Wilhelm in die Hände, und gemann deſſen Beifall, „Wer
mag der Mann feyn, fragte er, der das fchöne Lied gemacht hat 2
€ iſt der Gerhard, antwortete man ihm, den Em. Durchlaucht
haben Landes verweifen laſſen. Jetzt bereuete ber Churfürft fein
ehemaliges hartes Urtheil, wiewohl zu ſpaͤt; denn Gerhard hatte
wieder ein Amt. Er war bereits 1069 von dem Herzoge Chri⸗
ſtian, ald damaligem Beſitzer der Tiederlauſitz, zum Archidia⸗
konus nach Lübben berufen worden, wo er auch als Paſtor Pri⸗
marius 1676, im ſiebzigſten Jahre ſeines Alters, ſtarb.
— gehoͤrt zu unſern beſten geiſtlichen Liederdich⸗
‚teen aͤlterer Zeit. Luthern ausgenommen, uͤbertrifft er faſt alle
ſeine Vorgaͤnger und Nachfolger bei weitem. Seine Li
Ausbruͤche eines frommen, empfindſamen Herzens, das von den
heiligen Gefuͤhlen der Andacht bis zur Begeiſterung geruͤhrt und
erſchuͤttert ward, und in folchem Drange der Empfindung in Ge⸗
fang uͤberfloß. Einige Härten und Raubhigfeiten, und einen ge=
wiſſen befchwerlichen Ueberfluß an Worten, der jedoch nie in Ver⸗
ſchwendung außartet, muß man dem Zeitalter des Dichterd, nicht
ihn, zurechnen. Seine Paffiondlieder: 5 Wels, fieb bier dein
“Leben am Stamm des Kreuzes fchweben ze. und dad noch
fhönere: © Haupt voll Blur und Wunden zc. im welcer
GSlut der Empfindung find fie nicht gedichtet! Welche edle Einfalt,
und zugleich welche herzliche, und fo ganz feinem Gegenftande an=
gemeffene Sprache herricht nicht in dein Liede: Befiebl du deine
Wege x. find Berbards Gefänge freilich nicht alle von
dem gleichen e. Nicht alte find fo geift= und herzvoll, wie:
. Boll id meinem Bort nicht fingen z. Schwing dich auf
318 deinem Bote, du berräbte Seele ꝛc. Warum ſollt' ich
mich denn grämen zc. Ich finge Dir mit Herz und Mund xc.
Mad) auf mein Herz und fingezc. Wie foll ib dich ems
pfangen ze. Kin Lämmlein gebt und träge die Schuld zc.
—* er dagegen ſolche Lieder dichtete, als: Ich ſteh an deiner
Krippen bier, 0 Jeſulein, mein Leben zc.-(wo fo viele taͤn⸗
deinde Ausdruͤcke vorkommen, 3. B. Vergoͤnne mir, o Jeſulein,
daß
—
a
Paul, Gerharb 2 97
daß ich dein Wiähdlein kuͤſſe x.) ober: — gruͤſte did»,. dp
froͤnmſter Mann 2c. und dergleichen mehr, any, verließ ihn fe
guter Genius ganz... Uebrigens ift bas Lieb: Berr, Id.will
gerne bleiben, wie ich bin, dein armer und xc, weichen
vielen fo — geweſen, weil ber. Berk, das edelſte Meifter-
fü der Schöpfung, mit einem — an Thiere in Verglej-
hung geftelit woied, nicht Berbards gigene Dichtung, fondern bloß
Ueberfegumg einer lateinifchen Eiegie, welche in des Nathaͤn Chy⸗
tràus Viatieo itineris extremi (1602) S. 175 f. mit der Ueber⸗
ſchrift ſteht: Mulieris ———— precatio, ‚Marc. 7. “
ſo aufaͤngt:
Sum canis indiguns, — quid enim mea —
Crimina, ſunt oculis quae maujfefla tuis?
Quin etiam’cane deterionete, . N *
Seitdem Friedrich 2. das Abenidlied: Nun — alte wal⸗
der zc. unter die tollen und thoͤrigten Dinge gerechnet hatte, hielt
es faſt jedermann fiir tolles und thörigtes Be Und doch kann
man behaupten, daß in diefem verfchrieenen Liede Manches a
wörtlich au3 dem .. Geſange der Aeneide des Pirkil üben
ket worden ift, z.0 J F
Nax erat, et — carpebant fella ſoporem —
Gorpora. per terras, Aaane et Java Re:
Aequora — :
Qnum tacet omnis ager, pecudes pictaequs volucree, . N
Quaeque lacus late liquidos, quaegne alpera dumis- x
Rura tenent, ſomno pofitae ſub nocte fillenüi .
Fanibent curas et corda oblita Jaborum, .
Firg. Jen, IP, 331 ———
Mir haben von Gerhards Kiedern, deren zuſammen ein⸗
hundert und zwanzig an der Zahl find, neun oder zehn Aus⸗
gaben. Die erſte erſchien unter dem Titele Haus und Kits
denkieder, zu Berlin 1666. Fol.; die zweite Bu Frankfurt
an der Oder; die dritte zu tettin, herausgegeben
Georg =bellng ‚, Prof: Mufises des Gymnafi Carolinj zu Stets
tin, anfänglich mit fehs Stimmen komponirt, in Sol. bernach
aber, um beſſerer Bequemlichkeit willen, 1669 nur mit Diskant
und Baß, in 8.; die vierze zu Berlin 1676. 29. in Baſilius
Foͤrtſchens neu vermehrter geiſtlicher Waſſerquelle ©: 409
bis zu Ende des Buͤchleins; die fuͤnfte (Beiftreiche Andachten) zů
Härnberg 1683. 8. mit einer fchfnen Borrede Kourad Feuer⸗
leins, Predigers zu U. L. F. in Rürnberg.. (In dieſer Vorrede
heißt es unter andern: „In den Kirchen ift der Ueberfluß an Lie⸗
dern nach nicht fo groß, daß nicht zu mancher Feſt- und Jahreszeit
ber Lieder mehr vonrtöthen feyn ſollten. Denn’ wie wenig haben
Leridon d. D. u. Pr, 2 Band. G wir
von Joh.
!
-worden. So
—2
9ß8 Paul Gerbard.
wir der SDaffionslieber, die in icher Kirchgemeine gefurigen
werben? Wie viel weniger der Hmmmelfahrtd- und Pfingſtlieder?
Mit einem, und aufs fe nn man ſich vieler Orten
meiftend behelfen, da doch der Mangel nicht fo wohl in Büchern,
als ir unferm eigenen Willen ift, Inden wir nicht der guten Lieder
. mehrere einführen, und diefelbe, nach dem Vorgange unferer Vor⸗
fahren, zuerft in den Schulen, hernach auch in der Kirchenver⸗
fammlung befannt machen. Man hätte ſich beöwegen über Feine
Neuerung zu befchweren. Denn bie Lieder, die wir jebt fingen, _
"und unfere in der Kirche eingeführt ‘haben, find-zu ihren Zei⸗
ten auch neu gewelen, und doch biöher wohl befannt und —
oͤnnte manches gute Pie, welches rein und umver⸗
daͤchtig iſt, noch ferner eingeführt werden, wenn man daſſelbe erſt⸗
lich in den Schulen denen Kindern (doch mit höherem Konſens und
"Sutachten) hernach durch folche Jugend auch wohl den Ihrigen zu
ufe (wie ſchon mehr gefchehen) enblich aber auch ber ganzen
irchgemeine 3. 3. bei der Kommunion durch Vorlefen, befannt
machte.”); die fechfte zu Eisleben 1700. 12. (in welder aber
ein past Befänge enthalten find, die P. Berbarden gar nicht zu⸗
geb ren); bie fiebente zu Zerbſt 1707.’ 12. ——— von
. Job. Heinrich Feuſtking, der ſich dabei Gerhards eigenen,
von ihm burchgefehenen und verbefferten Hanperemplard, welches
ihm von dem Sohne des Verſtorbenen mitgetheilt worden, bediente.
Gn der Vorrede fchreibt er unter andern: „Ich fage es frei her⸗
aus, Fein vergebliches, Fein unnüges Wort findet man in Bers .
hards Liedern; es fällt und fließt ihm alles erh lieblichfte und ar⸗
tigfte, voller Geiftes „Nachdrucks, Glaubens und Lehre; da ift
nichts Gezwusgened, nichts Eingeflidted, nichts Verbrochenes;
die Reime find recht auserwählet, leicht und auserlefen ſchoͤn, bie
Vedensarten find fhriftmäßig, die Meinung Elar und verftändlich,
die meiften Melodien nach unſers unvergleichlichen Zurberi und
anderer alten Meifterfänger Zone, lieblich und herzlich, in Sum:
. ma, alles ift herrlich und tröfllich, daß es Saft und Kraft hat,
berzet, afficiret und tröftet u. f. mw.) Diefe Ausgabe wurde zwei⸗
“mal zu Wittenberg 1717 und 1723. laͤnglicht 12. wiederholt '
und ift mit bed Verfaſſers Bildniſſe geziert. Der vollfländige
Zitel ber letzteren Ausgabe‘ ift folgender: Pauli Gerhardi Geile
reiche Haus » und Rirchenlieder. Nach des fel. Auroris |
‚igenbändigem revidirten Zremplare mit Fleiß überfeben,
auch fammt einem Eurzen, Doch nösbigen Vorberichte auss
gefertiger van “Job. Heinrich Seuftling, D. damals Hochs
foͤrſtl. Konſiſtorialrath, Hofpredigern, Beichtvater und
Superintendenten des Fuͤrſtentbums Anhalt: Zerbſt. Wit⸗
tenberg 1723. 12. (3 Gr.) Auch Treuner gab Gerhards Lie⸗
der. zu Augsburg 1708. 8. heraus. | |
Ber
2
Baireuther, Braunfchweiger ze. Sammlungen yon Kirchen -
Paul Gerhard. 99
Berbards Kieder haben immer yiwen beträchtlichen Theil
anferee Befangbächer ausgemacht, und felbft bei den neueften
und Mufterungen upferö Kirchengeſanges find die meiften
ſtrengſten |
verfelben des Beibehaltens würdig befunden und mit Aenderungen .
von Weiße, Kuͤſter, Dierrich, Schlegel, Zollikofer, Klop⸗
Rod (Sollt' ich meinem Gott nicht fingen c. Wach auf men
und finge zc. f. Klopftocks Werke (Leipzig 1804.) Bd 7.
‚253. 257.) Neander u. ſ. w. in bie Anſpacher, Berliner,
lieern aufgenommen worden. So gluͤcklich indeffen auch mehrere
ve Gerhardſchen Lieber in neueren Zeiten umgearbeitet: ſeyn
mögen, fo find doch, wie es ebenfall® bei Den Veränderungen einis
Gellertſchen Lieder gefchehen iſt, mehrere Ihöne Büge des
riginals, und befonderd manche kleine, bie Individualität be
| betreffende, Eigenthuͤmlichkeiten verloren gegangen, die .
man wohl —— Dörte Der
r ohne ſich den Vorwurf einer
elei oder einer Vorliebe für das Alte zuguzichen. — In
km Niemeyerſchen Befangbuche für böbere Schulen un
erziehungsanffalten befinden fich fechs Gerhardſche Fieber unter
: Ham. 281. 70. 75.41. 39, 339. ebenfalis mit ſtarken Aende⸗
tungen.
v
Wbrdigungen der geifflihen Kiederpoefie Paul Ger⸗
bards, desgleichen Nachrichten von feinen Kebensumftänden,
Schickſalen u. f. w. findet man: ne
1. in Babriel Wimmers Leben Paul Berbards. Al
tmbärg 1723. 8. und Ebendefl. Ausfübrlicher Kiedererkiäs
rang Th. 1. 9. 220, ° ur
2. in "Job. Eafpar Wetzels Hymnopoeographia oder bi, -
ſtoriſcher Kebensbefchreibung der berübmteften Kieders
dichter, Ch. 1. &. 311 — 322. wa man auc) alle Lieder, welche
Gebarden wirklich zugehören, ihren Anfängen nad; angeführt.
"3. in Seerwagens Kiteraturgefchichte der evangelifiben
Richenlieder, Tb. 1. S. 33 — 35. 2
4. in Richters Allgem. biogeapbifchen Aerifon alter
f
und neuer geiftlicher Kiederdichter S. 92 — 96. (einer von -
den beſſeren Artikeln Diefed Werks.)
5. in Naſſers Vorleſungen uͤber die Geſchichte der
en Poefie, 82 2,, &. 396 — 403. wo auch die beiden:
: © Saupt voll Blur und Wunden zc. und Befiebl du
deine Wege ⁊c. in ihrer urfprünglichen Geſtalt mitgetheilt werben,
6. in Kochs Kompendium der deuiſchen Literaturge«
chichte, 88 3. 8,25 fe | Ä
* in ( Bbtnere) Charakteren Deutfcher Dichter und
Proſaiſten S. 143 f. we i
4
= G 2 | E 8. in
. =
3
\
27
100 Paul Gergart, u
8 in ob: Adolph Schlegels vorrede * erſten
Sammlung ſeiner geifflichen Lieder. („Gerhard, heißt es
hier unter andern, arbeitete all ezeit mit Feuer und Affekt, "aber auch
mehrentheild mit — San, Zudem fchrieb er zu einer
Zeit, wo der Geſ made fch noch) wenig gebildet hatte. Gleichwohl
wird, — —— von feinen Geſaͤngen ommen, Die gany
unbraugpbar find, ben übrigen mit leichter Mühe fich diejenige
Vollkontmenheit geben — die wir mit Recht an geiſtlichen Lie»
bern verlangen. Und es iſt allezeit mehr an ihm zu bewundern,
daß er fo viel Geiſtreiches er iges und Rhhrend>s gefagt hat,
an daß ihm fo manches Matte, Leere, auch zuweilen —
Bige entfchläpft iſt.)
anz Horns Befchichte und Kritik der Deurfeben
Pocfle u — Beredſamkeit S. 120 f. („Man bat dieſe Kleber,
ſo wie mandhe andere der gleich — Poeten, in neueren Zeiten
befeilt, uͤberarbeitet und der nuͤchternen. und beqitemeren Andacht
afzupaffen gefucht, wodurch fie denn notwendig bald da bald dort
von’ ihrer eigenthuͤmlichen Wuͤrde und Lauterkeit verlieren und zu
einer ziemlich gewöhnlichen Nattheit und ſogenannten korrekten
Eleganz herabſinken mußten.)
10. in Etto Friedrich Zoͤrners Nachrichten von Kies
derdichtern des Augsburgiſchen Geſangbuchs. Zweite Auf⸗
lage. Schwabach 1775. 8. -
II. indem Anekdotenbuche —— meine lieben Amtsbtt
der, Prieſter und Keviten, Th. 2.5. 59.
ı2. in dem Halliſchen batriotiſchen Wochenblatte 1799.
Jahrg. 1. Viertelj. 1. S. 143 ff. wo eine Nachricht von dem
Aede: Befiehl du deine Wege zc. zu finden iſt, welche den Pre⸗
diger F. €. Fulda zu Schobwig. in der Grafihaft Manns⸗
feld zum Verfaſſer bat.
en 13. in Griſchow Hadrichten von Liederverfaſſern
15.
14. in Olearii Hymnologia pallional. p. 109.
15. in — Oromii Animadverſionibus philelog, et
hiftor. P. ill. p- 17
16. in Föchere Allgem. Gelebrtens Keriton, Th. 2.
S. 958 f. ſummariſch.
17. in Bougine's Handbuche der allgem, Literarge⸗
ſchichte, Bd 2. ©. 464.
In der Ausfuͤhrlichen iedererklarung, wodurch die
aͤlteſten und gewoͤhnlichſten Geſaͤnge der evangeliſch⸗luthe⸗
riſchen Kirche dergeſtalt ins Licht gefetzt werden, Daß bei
einem jeden ı. der Verfafler und Werth des Liedes befl-.
moͤglichſt angezeigt, 2. der Text mit beigefügten bibliſchen
Sprüchen gründlich bewähres, 3. der Inhalt ducch eine
unges
«
Heine. Bil. v. Gerſtenberg. . 201
ungeswungene Eintheilung aufs ordenslichfie beigebracht,
4. die Befcbichte, wo (wenn) dergleichen zu finden wer,
kaͤrzlich vorgetsagen, und endlih 5. Das ganze Kied mir
auserlefenen, wie zur noͤthigen Rettung der eigentlichen
Worte und heiligen Zebren, fo auch zum erbaulichen Bes
besuche im Leben, Keiden und Sterben wohl dienlichen
Anmerfungen umfländlich erläutert worden von Gabriel
Wimmern, Sagano - Sileho, Paltore zu Niten » Mörbim.
Vier Theile. Tebſt vollffändigen Regiftern. Altenburg
1749. 4. werben folgende Lieber Paul Berbards erklärt: &: I.
Yam. 26. &.226 ff. Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld ıc.
Zbendaf. Num. 49. &. 423 ff. O du 'allerfüßte Freude, o bu
allerſchoͤnſtes Lichte. SEbendsf. Klum. 5c. S. 434 ff. Zeuch
ein zu deinen Thoren x. Th. 2. Klum. 29. S. 425 ff. Auf den
Nebel folgt die Sonne x. SEbendaf. Num. 32. S. 522 ff.
Hefiehl du deine gr x. Ebendaſ. Num. 35. S. 559 ff.
weiß, o Gott, daß all mein Thun ꝛc. Ebendaſ. Num. 40.
6.646 ff. Soll’ ich meinem Gott nicht fingen ıc. Th. 4. Num.
5.68.46 ff. Du biltein Menſch, dad weißt du wohl zc. Eben⸗
daf. Yum. 8. S. 94 ff. Schwing did auf zu deinem Gott ıc.
£bendaf. Klum. ır. S. 147 ff. Warum follt ich mich denn
grämen x. Ebendaſ. Klum. 14. &. 190 ff. Weg, mein Herz
mit den Gedanken, als ob du verftoßen ſeyſt ıc.
Auch in den SErklärten Kirchenliedern der evangelifchen
der von Gerhard erläutert.
| Zishe (Hamburg 1761. 4.) findet man &. 70— 83. einige Lie⸗
. jübringen im Stande war.
Heinrich Wilhelm von Gerfienderg
wurde den 3. Januar 1737 zu Tondern im Herzogthume Schles«
wig geboren, war zuerft Dragoner = Eieutenant zu Schleswig,
dam Kittmeifter zu Kopenhagen, feit 1771 Geheimer Konferenz:
kkretär und ſeit 1773 KRommittirter bei der Rentkammer vafelbft,
kit 1775 König. Daniſcher Refident und Konful zu Löbed.
seht privatifirt er feit 1785, nachdem er fich vorher eine Zeitlang
in Eutin aufgehalten, zu Altona. Ä
Er hat ſich als geiftvoller Iyeifcher und dramatiſcher Dich:
ter, der die flärkfte Teidenfchaftliche Darftellung nicht minder, als
bie Teichtefte und gefälligfle Anmuth der Poefie in feiner Gewalt
hat, aber auch ald vortreflicher Literator mit Ruhm in feinem
a
Baterlande ausgezeichnet. Die Produkte feiner Mufe find Ubri-
vn weder von großem Umfange, noch allgemein anziehend; aber
fündigen einen Dichter an, der große Werke bed Geiftes hervor;
| Noch
x
102 Heifr. Wiltz. v. Gerſtenberg.
Voch Yat er feine wenigen Werke nicht geſammelt. ‚Einzeln
find von ihm erfchienen:s A
- 3. Proſaiſche Bedidhte. - Altona 1759. EL. 8. (3 &r.)
fällige Euphroſyne, und die bezaubernde AÄglaja vorſtellt. Es
Re erſten feiner poetiſchen Erzeugniſſe, anmuthige Erzählungen,
faft alle aus dem heidniſchen Goͤtterſyſteme, in einer fehr harmoni⸗
fchen Profe, voll naiver Züge, voll ſchalkhafter Gemälde, voll newer
Wendungen. Dad erfte und befte dieferi Gedichte hat Die Ueber:
ſchrift: Eypern; ein kuͤhnes Gemälde, in wahrem Inrifchen Tau⸗
mel -gedichtet. - Das zweite: Der Abend, hat einen weniger gut
angelegten Plan; es find ganze Seiten darin, die fich eben fo gut
zum Morgen, ald zum Abende fchiden. Dad dritte: Der Tas
baf, verräth den Studenten zu fehr. Der Verfaſſer zwingt fich,
Über feinen Gegenftand finnreich zu ſeyn, aber er erwedt zum &
MWiderwillenn Es giebt gewiffe Dinge, welche ſich dur ht
von einer reizenden Seite zeigen laſſen; alle Erdichtungen, alle
Berfchwendungen des Witzes werben gezwungen und flumpf dabei.
Dad.vierte: Die Hochzeit der Venus und des Bakchus, bat
mehrere gute Stellen. Das eingefchaltete Hochzeitlied Des
\
Apollo ift meiftend aus Stellen des Horaz glüdlich zufammenges
fest. Das fünfte und letzte: Naide, ein Klagelied über eine
geraubte Schöne , iſt in der ganzen kleinen Sammlung das fchlech-
tefte , ob ihm gleich einzelne poetiſche Schönheiten nicht abgehen.
Britifhbe Beurtheilungen und Proben biefer Gedichte
ndet man in den Briefen die neuefte Kiterarur betreffend,
Th. 4. Be, 59. S. 210 — 220, dedgl. in der Bibliothek der
ſchoͤnen Wiflenfchaften, 59 5. St 2. S. 301—3ıt.
. 2, Wändeleien. . Dritte und vermebrte Auflage. Keips
zig 1765. EL. (4 Br) "Die erſte Ausgabe erfihien 1759.
mit einer Titeloignette, bie, ald ein wahred Sinnbild, die drei
Srazien, Thalia mit ihrem Fuͤllhorn voll Früchte, die leichte, ges
Die zweite verbeflerte 1760. Wine Prachtausgabd mit Iateinis
Then Lettern erichien zu Wien bei Degen 1803. 8. (1 Thlr.
4 Gr) Den Inbale machen die artigften Spiele der Liebe und
des · Witzes, voll reizender Fiktionen und anmuthiger Bilder. Bald
find es anatreontifche Erzählungen, bei denen ihr Verfaſſer die
Tr BGoͤttergeſchichte aufs gluͤcklichſte anzuwen⸗
Liederchen, theils ganz in Verſen, theils in
ntermiſcht. Bei jeder neuen Ausgabe dieſer
benutzte Gerſtenberg die Kritik der ſcharf⸗
er auf dad ſorgfaͤltigſte, und fo erhielten fie
liebliche Anmuth und Kultur, weldhe jeden
inftlenner un ihnen entzüdt. Die vorzüglich-
e Grazien ©. 42. Paphos S. 5. Amors
er Geſchmack eines Ruffes ©. 19. ‚Zriegss
it
%
Heine. Vilh. v. Gerſtenberg. 103
liſtf Bes Amor S. 52. Mas ſchlafende Maͤdchen ©. so,
Xied eines Mohren S. 56. Ode ©. 54. Die Vymphe
Dianens ©. 37. Bakchus und Amor ©. 40.
Eine Eririfche -Anzeige und Proben findet man in ben
Briefen die neueſte Kiteratur betveffend, Th. 2. Br. 32.
u. 33. ©. 237 — 3235. 9.239 f. Th. 9. Br. 156. ©. 161 —
276. desgl. in ber Bibliothek der ſchoͤnen Wiflenfchaften,
239%. Std 2:68. 3233 — 330. ß
3. Der Bypochondriſt, eine „olfteinifche Wochen, _
ſchrift von Herrn Zacharias Jernftrup, herausgegeben vom
Seren von Berftenberg. Erſter, sweiter Theil. Zweite
verbeflerte und vermehrte Auflage. Berlin und Schleswig.
1784. EL. 8. (1 Thlr. 8 Sr) Die erfie Ausgabe erfchien zu
Schleswig 1763. mit neuem Titel unter dem Ber
Frankfurt und Leipzig 1767. die zweite verbefferte und vers
mehrte Auflage zu Hamburg und Schleswig 17723. in zwei
Bänden, mit neuem Titel unter dem Verlagdorte Berlin und
Schleswig 1734. Gerfienberg war nicht bloß Herausgeber,
fondern hatte auch den vorzüglichften Antheil an dieſer Wochen⸗
fhrift, in welcher'man viele ſchaͤtzbare, theiis fatyrifche, theils mo⸗
raliſche, theild auch literarifche Auffabe und Poeſien von ihm unb
. änigen feiner Freunde findet. .
Beurtheilt iſt dieſe Wochenfchrift in der Bibliorbel dee
ſchaͤnen Wiflenfchaften, 88 9. Std 2. S. 220— 234. in
der Allgem. deutfchen Bibliorbef, Bd 21. Std 2. ©.
534 — 538.
4. Die Braut, eine Tragödie nach Fr. Beaumort und J.
Sletcher , nebſt fritifchen und biographifchen Abhandlungen über die
vier größten, Dichter des Älteren Brittiſchen Theaters und einem
Schreiben an ben Herrn Kreiöfteuereinnehmer Weiße in Leipzig.
Bopenbagen und Leipzig 1 765.8. (12 Gr.) Diefe mohlgerathene
Ueberſetzung ſowohl, als bie berfelben beigefügten, aus dem Eng⸗
lifhen übertragenen Abhandlungen verdienen allen denen empfohlen
zu werben, die ben großen-Geift eined Shakefpear, Johnſon, Beau⸗
mont und Fletcher näher Fennen zu Iernen wuͤnſchen. Die ber
Braut eingefhaltete Maskerade gehört dem Hrn. v. Gerftenberg
eigenthümlich zu. —
5. Gedicht eines Skalden. Bopenbagen, Odenſee und
des Gedicht vor Augen ſtellt. Die Art, mit der Klopftod flatt dr,
bisher unter ben Dichtern üblichen, griechifchen Goͤtterlehre, unfte
alte vaterländifche in ſeine Gefaͤnge zu- verweben mußte, erwedte
in die Idee, ein, durchaus im Geifte ber alten Barden -*
gedichtetes, zu verfaſſen. Obwohl der weichen —
—
u:
d
104 Heinr. With. v. Gerſtenberg.
Floͤte, der er als Erotiker fo ſuͤße Toͤne zu entlocken gewußt hatte,
die raſche nordifche Selyn ganz entgegengeſeht iſt, fo gelang ihm
doch der Saitengriff auf derſelben nichts deſtoweniger fo vortreflich,
daß man dieß ganz eigene Produkt der Gerſtenbergiſchen Muſe un⸗
ter die vorzuͤglichſten —5— dieſet Gattung von Poeſie zaͤhlte. Es
herrſcht in dieſem kraftvollen Bardengeſange, voll lyriſchen Affekts
umd mahleriſcher Stellen, ganz die, den alten deutſchen Gefangen
eigene Unordnung, aus ber aber doch ein regelmäßig angelegter-.
Dan durchblickt. Zum befferen Verſtaͤndniß deffelben ift eine Er⸗
Väntetung der Eddenſprache und der Anipielungen in diefem Bes
dichte vorangefeßt worden, Uebrigdns muß man fich erinnern,
daß die Scene des Gedichtd ein Grabhügel in det (Gegend von
Sandbolm, einen Kandfibe des damaligen Hofpredigers Job.
Andre. Eramers in Kopenbagen ift, in beffen Lob ber Dichter
uͤberfließt. Man vergleiche übrigens bie Briefe dber Merkwuͤr⸗
digkeiten der Kiterarur, Samnıl. 3. Br, 21. ©. 413 — 454.
Beurtbeilingen und Inbaltsanseigen findet man in der
Neuen Bibliothek der fd. WM. Bd 4. Std 2. &. 290 —
208. in der Allgem. deutfchen Bibliorbef, BD 5. Std ı.
S. 310— 16. In Rlotzens deutfcber Bibliothek der ſch. W.
Bd In Std 4 S. 90 - 95. |
6. Atindne auf Naxos, eine tragiſche Rantate, mir
&chledels Profris und Cephalus, Eompohirt (aber nicht ganz
ihrer wuͤrdig) von Joh. Adolph Scheibes Kopenbagen 1767.
1. (1 Thir. 12 Gr) Det Bang und die Spräche der Leiden⸗
ſchaft ift in derfelben treflich auögeführt, und fie gehört zu ben
vorzuͤglichſten Gedichten diefer Art, deren Deutfchlanb ohnehin nur
eine geringere Anzahl hat. Die dei diejer Ausgabe in Form eines
Seabfhreibens an den Heten von Berftenberg binpugefgte Vor⸗
rede des Hrn. Scheibe enthaͤlt, außer einer deutlichen Anweiſung,
wie dieſe beiden Kantaten aufzufuͤhren ſind, viele ſeht gegruͤndete
Lehren für — und Kompöniften uͤber den Unterſchied und den
uch der Necitation und Deklamation, Uebrigens ift dieſes
onodram nach den von dem Dichter felbft gemachten wichtigen
Verbefleeungen im ı. Stüde des Tbeaterjournals für
Deutſchland enthalten, fü wie in Ariadne auf Naxos vom
Herrn von Gerftenberg, mit Veränderungen aus einem
Briefe des Verfaflers herausgegeben von 3. C. 3. Bad,
Konzettmeiſter zu Bückeburg, Lemgo 1774. mit neuen
Veraͤnderungen in Reichardts Theaterjonenal und Ariadnie
Auf Ylaros, eine Kantate dom Heten Bon Gerſtenberg, in’
Muſik geſetzt von Joh. Friedrich Neicharde, Koͤnigl. Preuß,
BRapelimeiſtet. Leipzig 1780. Querfol.
Man etinnere ſich bei dieſer Gelegenheit an Ariadneauf
Natos, ein Duodrama von Brandes (f. den Art. Brandes
FE 5 u
\
*
⸗ ü x
1
Heine. With. v. Gerſtenberg 108
im 1. Bande dief. Ber: S. 186 f.) und an das herrliche, au
‚Schönheiten der Erzaͤhlung, Schilderumg, Empfindamng und Werfl«
Flation fo reiche Gedicht: Uriadne, von Auguft Wilhelm .
Schlegel (f. Gedichte von Aug, Wilb, Schlegel, Tübingen
1800. &. 38 —0.). SER u
7. Briefe über {Merkwürdigkeiten der Literatur. Erſte,
zweite, dritte Sammlung. Schleswig und Leipzig 1766,
3767. 8. (1 Thle.) Außer Gerftenberg haben Sturz, Funke,
Vertling, Schönborn und Kleen, auch Rlopſtock und Reſe⸗
witz Beiträge zu denfelben geliefert. Sie enthalten, duch noch für.
den jegigen Literator, vortrefliche Bemerfüngen über den.Geift der .
vorzuͤglichſten griechifchen, römifchen, englifchen, und deutihen
Schrittfteller, und find ein ruͤhmlicher Beweis nicht nur von Bers
fienbergs genauer Kenntniß der alten und neueren Literatur, ſon⸗
dern auch von feinem richtigen, feinen und geläuterten Geſchmacke.
So wie Herders Fragmente über die neuere deutſche Kites
ratur, können auch fie ald ein Pendant zu den Berlin. Briefen
die neuefte Kiterztur betreffend angefehen werben. Sie liefern
indeffen Feine eigentliche Recenfionen, fonbern nur einzelne, . fehr
einfichtövolle Bemerfungen und merkwürdige Nachrichten, haupt:
fächlich über bie Alte nordifche, daͤniſche Und englifche Lite:
safur
Inhalt. Samml 1. Br. 1. Auzeige ded Buchs von;
Verdienſte (don Abbt); Neue Edition ber Bedanken 'Äber die
Schönheit und den Geſchmack in der Malerei, vom Rits
ter Mengs, während der Cefung dieſer Gedanken. Br. 2. Bes
urtheilung ber Obfervations on the Fairy- Queen by 7%. War, :
dichte; Reliques of ancient Englifh Poetry;. Dänifche Kiämmpe-
Viſer. Br. 9. Faͤſes Abhandlungen über wichtige Begebenheiten.
aus der alten und neueren Gefchichte; Auguſt Buchners Urtheif
“ von ber Affektation der Schweizerifchen Ortbograpbie. Br. zo.
Brunnichs Ormitheologta borealis,; Fehler der Drontheimifchen
Sammlungen in Berwechfelung einiger Vogelarten; Brunnichs
ee nebft einigen andern Werken von der nemilichen
Materie; Nachricht von der Infektenfammlung Herrn Schäfers
in Regendburg Br 11. Bon der alten Runiſchen Poefie.'
2 \ " e r.
Na
.. ——
106 Heinr. Wilh. v. Gerſten berg.
Br. 12. Ginige unzuſammenhaͤngende Anmerkungen Aber die
.Zbriefe Die neueſte Literkme betteffend, in einer pretioͤſen
Schreibart. — Samml. 2. Br, 13. Eramers Predigten, vers
anlaßt durch die Arankheit und ven Tod König Friedrichs 5.5
Alopſtocks Elegie auf eben die Veranlaſſung. "Br, 14— 18.
Verſuch über Shakeſpears Werke und Benie. Zr. ı9. Nach⸗
richt von ber Daͤniſchen Geſellſchaft zur Aufnabme des (Bes
ſchmacks; Die neue Edda, aus dem Dänifchen. — Samml. 3.
Br. 20. Qubers Choix de Poäfles Allemandes; Lieder der
Deutſchen, eine weitfchweifige Unterfuchung; Won der Natur
des Liedes; Vom poetifchen Genie. Br. 21. Kolleftanea über °
. das Gedicht eines Skalden. Br. 22. 23. Anfang einer Unter⸗
—— des Don Guixote, nebſt Antwort darauf. Br. 24.
achricht von einem Shakeſpearn untergeſchobenen Trauerſpiele,
Je vom Cardenio im Don Quirote
tifche Sammlungen einer Daͤniſchen
| der neuen Edda.
ig erſchien unter dem Titel: Weber
teratur. Der Sortferung erftes _
remen 1770. 8. (8 &r.) In bdiefer.
ER n geaͤndert. Die einzelnen Abhand-
"Jungen find: Fragmente gom Sylbenmaaße (von Klopſtock) ©. 1.
‚Warum behält und —2 der Ueberſetzer der Bibel (Michae⸗
lis) nicht Luthern? ©. 53. Von der Schreibart des Brittiichen
J. Kamblers ©. ıch. Schlechte Einrichtung des Italieniſchen
"Singgedichts; warum ahmen Deutfche fie nach? S. 6. (Dieſe
Abhandlung befindet fi au in C. $. Eramers Magazin der
Mufit, Jahrg. 2. 1785. Std 5. 6.) Ueberſetzung der neunten
Pythiſchen Ode des Pindar (ein kuͤhner aber gluͤcklicher Verſuch
von Schoͤnborn) S. 137. z Ä
Vergl. Neue Bibliothek der fh. W. Bd 3. Std 2. S.
903 — 317. Blon deutſche Bibliothek der ſch. W. 30 1.
Std ı. S. 101 — 112. Std4 8.06 — 105. 30 6. Std
24. &. 697— 702. Allgem. deutfche Bibliorbef, Bd 22.
Std 2. &. 608-613. ö
8. Ugolino, eine Tragddie in fünf Aufsögen. Ham⸗
burg und Bremen 1768. EL. 4. (6 Br.) Der Inhalt ift aub -
des Dante Aligbieri (bed Baterd ber Stalienifchen Dichtfunft und
Wohlredenheit, fl. 1321.) divina Comedia, oder dem Bedicht
von der „Hölle, und zwar aud der ruͤhrenden Erzählung genoms "
men, die in Efchenburgs Beifpielfammlung zur Theorie und
Siteratur der Schönen Wiſſenſchaften, 58 5. &. 248 ff. im
Original mitgetheilt worden ift, und die man, mit einer bifforie
ſchen SEinleitang im Deutfchen Muſeum 1785. 50. 2. Tor
vernber. 3. 469 — 474. Überfeht findet, genommen. Hecline
i
S
_'y
#
Heine Wilh. v. Serſtenberg. 107
iſt nicht fuͤrs Theater gemacht (wiewohl man zu Berlin ihn aufs
— verfuchte) 5. er erpreßt Thränen, er bat Stellen im
en tragifchen Styl, infonderheit in ben fchredlichen , BR
len Scenen, wenn die Verzweiflung aͤchzt und ringt, und mit wil⸗
der Schnfucht nach dem ode greift. Hier iſt unverfannte wahre
‚ Ratur, obgleid) mit Webertreibungen und Ausbrüchen einer unge-
zahmten Phantafie burchmifcht. Se malt Aefchylus, wenn er
die Zurien wüthen, oder den gepeinigten Prometheud jammern
läßt. Die Charaktere find ſtark und mit ſhakeſpeariſch wilden
Feuer, ja, faft möchte man fagen, oft zu graͤßlich (denn bie aͤſthe⸗
tische. Kunft bat auch in dieſer Rudficht ihre Grenzen) —
Die Sprache iſt, auch wenn man ſich in die Italieniſche Denkart
verſetzt, nicht ſelten zu gebluͤmt. Gleichwohl verraͤth das Stuͤck
bei allen feinen Fehlern und uͤbertriebenen Situationen einen Geift
ber erften Dichtergröße,, und wenn ed gleich, wegen feiner Untaugs
Lichfeit für die Dramatifche Vorſtellung, keine vortrefliche Tragoͤdle
genannt werben kann, fo bleibt es Dach immer ein vortrefliches dra⸗
matifched Gedicht.
Beurtbeilungen befjelben ſehe man in ber Allgem. deut
ſchen Bibliorbet, Bo 11, Sick 1. S. 8 — 23. in Rlonens
deutſcher Bibliothek der Tch. wm. 38 2. Scck 8. 8 600 —
621. (10 zugleich ein Auszug aus demſelben mitgetheilt wird) in
Ebriftien Heinrich Schmids Zufängen zur Theorie der Poe⸗
fie, Samml. 4. 8. 351 — 360.
(Der Bungerthurm zu Piſa. Kindau 1770. iſt eine Pas
zodie des Berflenbergifchen Ugolino von Bodmer.. |. den Art.
Bodmer im 1. Bande diel. Ler. S. 191. Der Aufruhr zu
Pife , ein Trauerfpiel in fünf Au (von Ludwig Phis
lipp Habn). Ulm 1776. holt von den erften Unruhen aus, bie
Ruggieri anftiftete, imd führt die Gefchichte bis dahin, wo fie bei
—— anfängt (vergl. Almanach der deutſchen Muſen
auf das Jahr 1777. S. 65 — 67.). Ugolino conte de’ Gherar-
defchi Tragedia. Ballano 1779. vergl. Goth. gel. Zeit. 1780.
Std 35. 9.285 f. Ugolino Braf von Gherardeska, ein.
dramatiſches Bedicht in fünf Akten. Dresden ıgo1. ge. 8.) '
Eine ſchoͤne Entwidelung der Stelle des Dante, welche Ber:
fienbergen den Stoff zu feinem Ugolino gab, t man in \
Meinbards Verfudyen bber den Charakter und die Werke
der beften’ Italieniſchen Dichter (Braunfchweig 1774. drei
Theile). , . z j i
9. Minona oder die nen: ein tragifches Melo-
drama in vier Akten. Die Mufik vom. Herrn Kapellmeifter
J. Ad. P. Schulz. Hamburg 1785. 8. (14 Gr.) Angehängt
find — Anmerkungen. Der Stoff des Stuͤ
iſt ganz von der dung des Dichters. Die Handlung fe |
z * — t
iſt nach Britannien in den Zeitraum des fünften Sahrbumberts
verfetzt, wo die Bewohner diefer Inſel gegen ihre Feinde, bie Pi .
ten, feinem hinreichenden Schu& von ben, durch die Einfälle der
Barbaren felbft allenthalben gebrängten, Römern mehr fanden,
und alſo ihre Zuflucht zu den Angelfachfen , einer- beutfchen Ras
tion, nahmen, die ihnen zwar beiflanden, aber auch hierdurch den
göhten Theil der Oberherrſchaft und ihres Landes an fich riffen.
| o fehr der Dichter durch die Wahl feines Same ganz freie
Band hatte, denfelben in der Behandlung zu möglichften In⸗
e einzuleiten, fo wenig find Doch die einzelnen le feiner
atiſchen Fabel gehörig mit einander in Verbindung gefebt.
Die mieiften Perfonen I en fi ganz außermwefentlic) von der Haupt⸗
. handlung des Stuͤcks ab, auch verftößt der Dichter nicht felten in
der Zeichnung der Charaktere fo wohl, ald in der Sprache gegen
Bas Koftum feines Seitalterd. Man kann alfo feine Minona mit
dem Ugolino keinesweges in eine Klaffe ſetzen. Die Aehnlichkeit
zwifchen beiden befteht nur darin, daß bie erftere eben fo wenig, al8 .
der Iehtere, wiewohl aus ganz verfehievenen Gründen, zu feiner
” -heatralifchen Vorſtellung geeignet ifl. Doch finden ſich auch in
biefem braimatifchen Gedichte nicht gemeine Schönheiten und vor⸗
treftiche Charakterzüge, ih welchen man das große Genie eines
Berftenbergs nicht verfennen fann.
Vergl. Neue Bibliorbet der fh. W. Bd 34. Std-r.
8. 121 — 142. Std 2. 8.2799 — 299. Bd 35. Std 2. ©.
217—23 RE umftändlicher, zergliedernder Auszug) Deutſchev
Merkur 1788. December. S. 201 — 224. (Asuptinbalt und
KRritik) Borb. gel. Zeit. 1786. Std 85. 5.709 — 711. (Ins
baltsanyeige) Allgem. Lit. Zeit. 1798. Bd ı. Num. 90. ©.
r
7116-720.
Anderweitige (Bedichte von ihm befinden ſich in den Voſſi⸗
ſchen und andern Mufenalmanachen; desgleichen eine Abhand-
lung: Ob die Iccentuation der Ausſprache vom Sylben⸗
maaße abbängen Eönne? in dem Genius der Zeit 1795. Ju⸗
niusz Auch werden ihm Xriegslieder eines Rönigl. Danifchen
Örenadiers bei Eröffnung des Seldzuges (Altona) 1762.
12. beigelegt;. Die Amerikanerin, ein Iyrifches Bemälde vom
„Seren von Berfisnberg, in Muſik geſetzt von Joh. Chri⸗
ftopb Stiedrih Bach. Kiga 1776. Bergl Allgem. deutſche
Bibliothek, Bd 35. Std a. ©. 513.) Yymnus an den
Mai, Eomponirt von $. £. A. Runzen, erfchien bei a... .
Naͤgeli in Shrih. — Herausgeber war er von dem „Handbuch
‚für einen Reuter, von Ole Madſen (oder F. W. Braf von
Schmettau) Keuter. Altona 1763. 8
Veberjegungen einzelner Gedichte von Gerſtenberg findet
man in ben Reviews, im Journal Etranger 1760. Auguſt und
Decems -
Heine Bilf v. Merſtenberg ap
. December. (Der Tabak un € pern, aus den Proſ. Gedich⸗
ten) in Subers Choix de Pooſies Allemandes, T. IL, in Ihera
sola’s Idea delln bella leteratura alem. T'. I. fo wie.Gratierne
in Birds Nye hiftorilk Magazin af Fortsellinger,, BD 3,
Std 2. Der Ugolino wurde ind Wänifche uͤberſetzt von Kobapn)
B(ermann) Mileyer). Zopenbagen. 1779. 8. Ariadne auf
VNaxos ind Italieniſche, VNeapel 1782. Dad Gebicht: Die
Grazien, in den Taͤndeleien, vurde — von —
in beffen 1775 eefhienenen Gedichten. .
Yladyeichten von ihm und feinen Schriften, und Nitheike
über die letzteren findet man: Ä
1. in dem Pantbeon berühmter deutſcher Dichter, mit eis
nem Perzeichniß ibrer Werke (Koburg 1798.) &. 153. -- 164.
.2. in Koudes Lexikon der jerztlebenden Schleswig-Hol-
Reinilchen und Eminifchen Schriftieller &. 132 — 134...
3. in Meuſels Gelehrtem Dentichlande (Ausg. 5.) 2» 2
S. — 230 9. S. 402 f.
in ( Aütmers) Charakteren :deurfcher Didrer und
Profaiften S.386—388 - .
5. in Berders Fragmenten Aber die neuere" deurfhhe
Literatur, Samml. 2. 5. 369 f. unter der Auffchrift: Alei⸗
pbron und Berftenberg. ae
6. in Efchenburgs Beifpielfammlung zur Theorie und j
we der ſch. W. 85 6. 3. 385. Bd 7. S. 626f.
. inder Ueberſicht der Geſchichte der deutſchen Poeſte
ſeit ——— und Breitingers kritiſchen Bemuͤhungen, von
Manſo, in den Charakteren der vornehmſten Dichter aller
Nationen ꝛc. (oder den Nachtraͤgen zu Sulzers Theorie der
Schönen Kuͤnſte) Bd 8. Std. S. 255 —
Am Chriſtian Zeinrich Schmids Anthologie dee Deuts
Shen findet man folgende Gedichte von Berftenberg: Th. 14
&. 295 — 304. Yriadne auf YZaros (aud) in deſſelben Theos
rie der Poefie nach den neueften Brundfägen’zc. 8. 374—
379.). Th. 2. ©. 3 359 = — 367. Maskerade aus der Tragödie
Die Braut. 5. 3689 Grabſchriften nach dem ————
Aſpaſia; Dula.
An Hohls Kurzem Unterricht in den ſchoͤnen wiſſen⸗
ſchaften für Frauenzimmer, Th. 2. &. 605 -610. Der Ge⸗
ſchmack eines Kuſſes; Die Grazien:
In Ramlers Lyrifcher Blahmenlefe, 25 4, Vum. 49.
Schnitterlied (Die du dich mit Aehren kraͤnzeſt, blonde Geres,
babe Dank xc.), eigentlich nur, das verfificirtte Geßnerſche Lied in
den erften Befange des Dapbnis !. Sal. Gefsner’s Schriften
(Zürich 1801 3082.68, 24 f. og
%
0 Sa. Sehnen
In Eſchenburge Beiſpieiſ ammlung zur "Theorie uns
Kiterasur der fb. W. 23.6.8. 385 — 391. Ariadne auf
axos (lad) der erſten Yusgabe) Bd 7. ©. 637 631. Ein
Fragment aus dem Ugolino.
Aa Matthiſſons Lyrifcher Anthologie, Tb. 5. 8.41 —
12. folgende Gerichte: Der Fruͤhlingsabend; Phyllis an das
Klavier; Bakchus und Venus; der Mai; Aſpafia; Brautgefang
ber Dengutheten; Dad Gluͤck ver Eiferfucht ; Altindor ımb
Ghloe; Die Schlümmernde; Lieb eined Mohrenz Schnitterliedz
Shlatlies; Unfterblichkeit Alpenjagd; An die Weisheit; Ster⸗
an; Gott; Iduna; Gewicht eines Stalden, erſter bie fimfter
efang con Erläuterung der Eddenſprache in biefem Ge
bichet); Ariadne auf Narod (mit den, vom Hrn. von Gerſten⸗
berg en, Veraͤnderungen).
dent Odeum, einer Sammlung deutfcher. Bedichte
aus unserfebiedenen Gattungen zum Bebuf des Unterrihib
und der Uebung in der Deklamation, herausgegeben von '
Sriedrich Rambach, Prof. (Berlin und Stettin rgoo— 18024
%b.:3. ©. 333 — 352. ein Bragment aus bem Haolino, nebft
‚ deklamatorifchen Bemerkungen ba in Rambachs Frag⸗
menten bber Deklamation sc. ( fin und Stettin ne
1809.) Heft 2. S. 119 f.
Gexſtenbergs Bildniß befindet ſich vor dem Voflifchen
Wiufenalmanach auf das Jabr 1777. und vor bem So. Bande
ver Neuen Bibliothek der ſch. W. 793) von
— (einzeln 6 Gr.).
— sie
wurde den 1. April 2730 zu Zuͤrich geboren, wo fen Water Buch-
haͤndler un Mitglied des großen ey en war. In feiner fruͤheſten
te ex aber Peine großen ungen non fich, indem
—— ke Geiſtes nicht ger .
ice
— wo ar der Unterricht damals fich bloß = die An-
| nde der Tateinifchen und griechiſchen Sprache erfivedte, und
| nach einer EM ftei gen und pebantifchen Methode bes
trieben wurde, er junge ie wußte ſich — fuͤr die
Trockenheit und — des Schulunterrichts du
Traͤumereien ſeiner regen —E ſchadlos zu halten.
ehemals Lucian, verfertigte er heimlich in den Lehrſtunden —
Bilder und Figuren von enſchen, Thieren und andern ar
us
| |
Ball Beßner a
aud Wachs, und kam gewöhnlich mit einer fchönen Audbeute, nicht
fowohl von Vokabeln und Regeln, ald vielmehr von waͤchſernen
Seftalten nach Haufe. Zwar wurde er jebedmal beider Entdedung
empfindlich geftraft; aber umſonſt. Der Befriedigung dieſes Trir⸗
bed wurde jede Stunde feiner Muße, jeder feinen &efchäften ents
wendete Augenblick, fo wie fein ganzes Spargeld gewidmet. Zu
dieſer Beſchaͤftigung gefellte fich bald noch eine zweite, Ein gluͤck.
liher Zufall hatte ihm den Robinfon Erufoe in .. ge⸗
ſpielt, und ſogleich wurde der junge Künftier auch Schräftfteller;
Eine Robinfonade nad) der andern gieng jest aus feinem. Kopfe her⸗
vor,. und feine Hände fchrieben, fo viel dad Papier nur haiten
mochte, Aber auch diefe Webung feiner Kräfte: wurde Ihm bald vers .
kuͤmmert, und er fuhr zu Hauſe bei der neuen Autsrfkhaft nicht
beffer, ald in der Schule feinem Kunfttriebe. Sein Lehrer
benutzte diefe Entdeckung nicht fo, wie ein Mann: von Verſtande
und Einfichten fie benust haben würde. Anftatt ſich dieſer Aeuße-
rung von — bei einem bis dahin für träge und arbeitsſchen
ehaltenen Knaben zu freuen, ſtatt Daher die nöthigen Data
| Echätung feiner Fähigkeiten unb zur weifen Zeitung feiner Neie
. gungen zu ziehen, erwog er nur den pewaktigen Eintrag, den eine
olche Kiebhaberei dem Studium der alten Sprachen, ober vielmehr
der mühfamen Erlernung der Regeln und Vokabeln thun mußte,
Er beſchloß daher, diefen Hang durch das Uebergewicht unangeneh⸗
mer Empfindungen nieberzufchlagen. Aber dad Mittel mar nicht
für einen Kopf, wie Befinerg, berechnet. Er trieb binfort fein
Bert nur vorfichtiger, nicht laßiger. Der Einfluß diefer Neben⸗
beihäftigungen auf feine Sprachflapien wurde aber von Zage zu
Tage fichtbarer, und der Nachtheil einer völligen Verſaͤumnmß Ber
Sprachelemente bei feinem uͤcken in eine höhere Klaffe immer
auffalleıtber. Die Klagen uͤber feine Unfähigkeit und, Stupibitt , '
wurden immer häufiger und lauter, und man gab zulebt ſchon alle
Hoffnung auf, dag jemals aus dem Knaben etwas werden würde,
bi8 ein gewiſſer Gelehrter die ihres Sohnes wegen befümmerten - -
Eltern aufrichtete und behauptete, e8 lägen in dem Knaben Zalene
verborgen, die fich früher ober fpäter gewiß entwickeln und ihn weit
über die Mittelmäßigkeit feiner gelobteften Mitſchuͤler erheben würs
den. Auch Geßners Alterögenoffen und Mitſchuͤler dachten .bei
weitem nicht fo verächtlich von ihm als feine Lehrer und Eltem.
Sie fanden, daß ber Knabe, mit welchem jene nichts anzufangen _
wußten, bei ihren Spielen ſchon zu gebrauchen wäre, und [hamten
fih nicht, demjenigen den erften Platz zu laffen, ber in ver Schule
innmer fi) mit dem legten begnügen mußte. Als feine Eltern fa:
ben, daß alle Verſuche, ihren Sohn in der Schule weiter zu brins
gen, fehlfchlugen) fo entfchloffen fie fich, ihn in eine andere Lage zu
verfegen. Sie gaben ihn auf das Land zu einem Prebiger von gu⸗
ten humaniflifchen Kenntniffen und päbagogifcher ——*—
— ier
®
J
BE Sal. Goßmner.
Bart erhoite ſich der Juͤngling son ber.täglichen Beſchaͤmung und
* ben Vorwuͤrfen, die er in Zuͤrich erfahren hatte, und brachte
es unter einer milben Aufficht fo weit, daß er die römifchen Dichter
‚in der Urfprache, und die griechifchen in der lateiniſchen Weber-
feßung leſen konnte. Hier entfalteten der Umgang mit dem Sohne
feines Koſtherrn, der ein fleißiger Kefer ber beiten deutſchen Schriftz
fleller war und ihn mit Brockes Gedichten befannf machte, die
ſchoͤne Gegend, in der er lebte, und Die erwachende Eiche bei ber
täglichen Geſellſchaft der aufblühenden und fehr wohlerzogenen
Tochter des Hauſes, feine natuͤrliche Anlage zur Poefie je länger
je mehr, und — eine Menge jugendlicher Verſuche, die bei
aller Unvollkommenheit doch ſchon den kuͤnftigen Dichter ahnden
ließen. Nach einer faſt zweijaͤhrigen Ahweſenheit kehrte er zu den
Seinigen zuruͤck und nutzte den Umgang mit den vorzuͤglichſten Ge-
Lehrten Zuͤrichs z. B. Steinbruͤchel, Tobler, Schultheß u. a.
Durch den haͤuflgen Verkehr mit ſolchen Geſellſchaftern wurde ſeine
Buͤcherkenntniß erweitert, manche feiner Geſichtspunkte wurden be⸗
richtigt, and viele feiner Dunkeln Gefuͤhle zu deutlichen Begriffen
erhoben. Die Gedichte von ihm, die in dieſen Zeitraum fielen,
—* erotiiche Lieder in Anakreons Versmaaße, verriethen
** mehr Kraft und einen feſtern, maͤnnlichern Ton. Da Geß⸗
ners Bater Buchhaͤndler war, fo wuͤnſchte er, daß ſein Sohn ein-
mal bie Handlung fortfeken möchte, und fendete ihn daher 1749
wach Berlin, um in einer berühmten Buchhandlung daſelbſt ſich
zu feinem künftigen Berufe zu bilden; aber dieſe Abſſicht mislang
gänzlih. Geßner konnte fich mit den niebrigen Dienſten des Buͤ⸗
ctherpackens und Verſendens, zu benen er gebraucht wurde, nicht
vartragen, verabichiebete fich bei feinen Aufjehern und micthete fich
rin eigened Bimmer. Sein Water, melcher Biefen raſchen Schritt
ſeines Sohnes durchaus mißbilligte, glaubte ihn durch Borenthals
tung: der nöthigen Wechſel zur Ruͤckkehr in die Handlung zu zwin⸗
gen; allein vergebens. Der junge Zlüchtling, der ſchon laͤngſt von
- ber Wachöbilönerei zum Bleiflift und zur Reißfeber übergegangen
war, aber biöher noch ohne Plan und Abficht gearbeitet hatte, vers
ſchloß ſich jetzt mehrere Tage und. Nächte, ja Wochen, brachte bins
nen dieſer Zeit eine Menge Aandfchaften zu Stande, bie er dar—
anf dem Hofnaler Hempel, deſſen Freundſchaft er fich ermorben
hatte, zur Beurtheilung vorlegte, und beichloß, da das Urtheil def-
felben günftig für ihn ausfiel, nach Holland zu gehn und fich von
Der Kunſt zu — So weit ließen es jedoch ſeine Eltern nicht
kommen. Er erhielt Geld, und die Erlaubniß, noch eine Zeitlang
in Berlin zu verweilen und dieſen Aufenthalt nach ſeinent Gutbün-
ken zu nutzen. Damals geſchah es, daß er ſich unter andern Ram⸗
lers Freundſchaft erwarb und das zarte Ohr, das feine Gefuͤhl,
und die damals fo geruͤhmte Deklamation dieſes geſchmackvollen
Dichters und unerbittlich ſtrengen Kunſtrichters bewundern lernte, |
Richt
Sal. Geßn'er. 413
Nicht ohne Schlichternheit wagte er es, demfelben einige felner poe-
tifchen Verſuthe vorzulegen. Kamler fand indeß einen ſolchen An⸗
fünger aller Ermunterung wuͤrdig; aber fein durch Feine Schoͤnheit
der Dichtung beſtechliches Ohr lauſchte mit feindlicher Wachſamfkeit
auf jede Sylbe und jeden flüchtigen Lauf, Nicht bloß einzelne Un—
richtigkeiten des Sylbenmaaßes und Härten im Versbau wurden
bemerkt; es kamen Verſe zum Vorſchein, welche man. bloß zur
Hälfte, und ſolche, welche man durchaus nicht für Verſe erfennen
wollte. Geßner war fehr betroffen, Er hatte darauf gerechnet,
mit der Zeile durchzukommen, und warb haufig zum Ambo& ver-
wiefen. Bei den ungemeinen Schwierigkeiten, welche dem Schwei⸗
er feine von dem reindeutfchen Tonmaaße fo fehr abweichende
dart in den Weg legte, verzweifelte er auf immer, fo ftrenge
Korderumgen befriedigen zu können. Ramler nahm feine Verle-
enheit wahr, und vieth ihm, feine Verſe in eine wohlgefügte,
tmonifche Profa umzugießen. Daher hat er in ber Folge nur
wenige Fleine Lieder in Verſen abgefaßt, und auch von Diefen einige,
entweber mit Abſicht, oder bloß um die Einförmigkeit des Druckes
beizubehalten, nicht in Verſe abfeßen laffen, 3. B: feine Zufchrift,
an Daphne, an ber Spitze feiner Idyllen, und das naive Lied⸗
. den: Seb ih den Schäfer, den braunen Schäfer u. |. w.
im Dapbnis. Bon Berlin au3 gieng Geßner nad) Zamburg,
wo ihn Hagedorn mit vieler Herzlichkeit und Wärme ernpfieng.
Bon Hamburg kehrte er. darauf in feine Vaterſtadt — Der
Gewinn, den er von ſeinen Reiſen mit nach Hauſe brachte, war
ein gereinigter und Ar Geſchmack, und jene Politur, ohne
weiche kein Werk des Geiſtes dem gebildeten Leſer gefallen, noch)
auch ficher auf Die Unvergänglichkeit rechnen kann. Bis dahin
batte Kunft und Unterricht für ihn beynahe nichts, Natur und
Gluͤck beynahe alled gethan, und beide unterließen nicht, fich. ihred
Lieblings ferner anzunehmen. Gerade der Damalige Zeitpunkt war
Ermunterung und Ausbildung feines Genied und zur Grüns
as feines Ruhms der bequemfte, Der erſte Berfich, wodurch
fich Geßner Öffentlich als Dichter anfündigte, war dad Lied eis
nes Schweisers an fein bewarfneres Mädchen, welches 1751 ,
in Bodmers und Breitingers Wochenfchrift: Krito, eingerüdt
wurde, und ber zweite, etwas bebeutentere, fein Gemälde: Die
Vacht, welche 1753 einzeln, doch phne feinen Nahmen, erfchien,
Sein größeres Gedicht: Dapbnis, entfland aud der · Leſung des
von Amiot uͤberſetzten Kongus, ben er zufällig unter den Büchern
feines Baters fand, Es erſchien 1754, ebenfall5 ohne feinen Nah⸗
men. Im Jahre 1756 gab er Inkel und Nariko, eine Hort:
ſetzung der Bopmerfpen Erzählung, auf einem einzelnen Blatte,
und in dem nemlichen Jahre auch ein Baͤndchen Idyllen heraus,
An der Folge erfihien der Tod Abels, auf folgende Beranlaffung,
Bodmer hatte feit der Ueberfegung des Miſton, und ber Erſchei⸗
Lexriken d, D. u. Pr. . Dun, ° H mug .
114 Sal. Geßner.
nung des Meſſias und Noah eine allzuausſchließende Vorliebe
für das heroiſche Gedicht gefaßt und g : Geßner ſey ein
ganz artiger endichter, aber an den Entwurf und die Ausfuͤh⸗
rung einer Epopoe wuͤrde er fi wohl nimmer wagen. So weit
auch der Werfaffer der Idyllen von aller Anmaßung entfernt war,
fo fand er ſich doc) durch ein fo abſprechendes Urtheil über fein Ge⸗
Die gereizt, und unternahm ed, den Tod Abels zu fchreiben, der
3758 zuerft and Licht trat, und, wenn er gleich unter. den Pro⸗
der Befinerfcren Mufe Feine der erften Stellen einnimmt,
doch feinen Beruf Ki mehr ald einer Dichtungsart hinlaͤnglich ge⸗
— hat: Im Jahre 1762 gab Geßner feine Gedichte in
m
einer mlung von vier Baͤnden heraus, wovon der vierte,
dad Lied eines Schweizers und die Nacht ausgenommen,
durchaus neue Städe enthielt. Diefe waren: Der erſte Schifs
er, einige neue — und Kieder, nebſt den beiden Schau-
Dice Bvander Eraſt. Seit der Erfcheinung diefer vier
be giengen mehrere Jahre vorüber, ohne daß (Befiner fich wie-
der hören ließ. Seine wechfelöweis entſchlummernde und wieder
erwachende Liebhaberei für die zeichnenden Kuͤnſte war mittlerweile
um ae arige angewachfen, fehien fich feiner ganz
bemäiigt und ihn der Dichtfunft für innmer entzogen zu haben.
Endlich Fam im Jahre 1772 ein zweites Bändchen von Jdyllen,
nebft dem Briefe über die Landfchaftsmalerei, heraus. Die
Idyllen haben, außer dem poetifchen Verdienſte, welches fie mit
den früheren theilen, 'noch den befonderen Vorzug, daß bei mehre-
zen derſelben entweber die individuelle Empfindung feiner häuslichen
Gluͤckſeligkeit, oder ein befonderer Vorfall feines Lebens zum
Grunde liegt. Mei weiten die meiften Schriftfteller werden, nach-
dem fie eine Zeitlang in ihrem Vaterlande Auffehen gemacht, all-
maͤhlig auch den Ausländern bekannt. Mit Geßnern gefchahe Das
Gegentheil. Er war feit der Herausgabe feiner Joyllen von ſei⸗
nen Landsleuten zwar nicht gering geachtet, aber doch auch nach
feinem Werthe noch lange nicht genug gefchägt, ja fogar mitunter
verkannt worden, bis fein Ruhm mit einmal von der Hauptflabt
Frankreichs In fein Vaterland und alle Eultivirten Laͤnder Euros
pa's ausſtrahlte. Sein günftiges Geſchick hatte auch dazu den
Weg dur ein gluͤckliches Zufammentreffen verfchiedener Umftände
gebahnt. Die franzöfifche Nation war von der Außerft nachtheilis
gen Meinung, welche fie von deutfchem Wis und Geſchmack von je
Be gehabt hatte, feit kurzem zurüdgelommen. Die Nahmen eines
Haller, Hagedorn, RKlopſtock, Kleiſt und Gellerr waren in
Frankreich gefannt und gefchäst. Zu Paris ward es bereits
unter ben Vornehmen Mode, Deutfch zu lernen. Herr Huber,
ein geborner Deutfcher (f. den Art. Michael Huber in dief. Zer.),
hatte ſich dafelhft niedergelaffen, "und ertheilte in diefer Sprache
mehreren Hofdamen und einigen Männern vom erften Range vr
' | = terricht.
/
Sal Geßner. 115
terricht. Er war ein Mann von Kenntniſſen und richtigem Ges
Khmade, ſtand mit Roufferu, Dideror, Grimm, und ander.
merkwuͤrdigen Pariſer Gelehrten in — und ſchien dazu
praͤdeſtinirt, die ——— zuerſt mit Geßner bekannt zu machen.
Schon drohte ein Anderer, ihm zuvorzukommen, welcher zu dieſem
Geſchaͤfte fo ſchlecht als moͤglich qualificirt war. Kaum war Dep.
ners Daphnis erſchienen, als er in einer aͤußerſt en franzoͤ⸗
ſiſchen Ueberſetzung zu Xoſtock herauskam. Erſchien Geßner vor
ten geſchmackvollen Franzoſen zuerſt in einem ſolchen Aufzuge, fo
war ed um feinen Ruhm auf immer geſchehen. Das unguͤnftige
Borurtheil würde jeder beffern Weberfeßung den Weg vertreten ha⸗
ben, gefegt quch, was fich Faum gedenken läßt, daß irgend ein
kanyöfiicher Buchhaͤndler fi) dazu verflanden hätte, ben Berlag
eined zum woraus übel verrufenen beutfchen Werkchens zu Uberneh-
men. Aber zum Glüd Fam diefer mislungene Verſuch nicht über
Deutichland® ne Hr. Huber überfegte zuerft den Tod
Abels. Dad Werkchen fand, ungeachtet viele Druckfehler daſſelbe
entftellten, einen reißenden Abſatz. Im den nächften vierzehn Lagen
afhien die zweite Auflage, und ehe noch ein Jahr verfloffen war,
die deitte. Ale dieſe Auflagen ſchraͤnkten fich größtentheils auf
Paris ein; denn für Die Provinzen warb ng} Nachdruͤcke ges
ſetgt. Auch außerhalb Frankreich erfchienen bald zwei Auflas
gen, bie eine in Holland, die andere zu Berlin. . Hr. Huber
überfegte num auch Geßners frühere Idyllen, den Dapbnis, den
eeften Schiffer , ven Eraſt. Und fo unternahmen mehrere Ans
dere von biefen und den übrigen Befßnerfchen Gedichten Ueber:
ſchungen, die bald in gewöhnlichen, bald in Prachtaußgaben ges
drudt wurben, (Befiners Werke Famen in Jedermann Hände,
& galt in ganz Frankreich für einen klaſſiſchen Schriftſteller vom
erſten Range, welchen die franzöfifchen Dichter uͤberſetzten, nach⸗
bildeten, befangen, und, wie die fpäteren Griechen: den Jomer,
vielfältig benusten. Außer Frankreich ward er am häufigften im
England und Italien, aber auch fonft allenthalben überfeßt. Es
eifirt wohl kaum eine nur halb tultivirte Nation in Europa, die
Gefineen nicht in ihrer Sprache laͤſe. Befner hatte fich unters
deſſen mit einem — obſchon nicht reichen Frauenzimmer von
kitenen Vorzuͤgen ber Schönheit und des Geiſtes verheirathet. Es
begann fuͤr ihn eine neue Laufbahn. Er hatte als Dichter gehei⸗
rather, aber, gleichwohl erblidte er dic Pflichten ded Gatten ‘und
Bater nicht in ber hehaglichen Dämmerung einer poetifhen Sorg⸗
Ifigkeit. Gr gieng mit ſich über die Quellen zu Rathe, aus wel-
ben ihnen , ohne Beläftigung der Eltern, ein anftändiges Auskom⸗
men zufließen koͤnnte, und glaubte einen ficheren Meg einzufchla-
gen wenn ex feine Zuflucht zu der Kunſt naͤhme, und das, was er
8 dahin als Liebhaberei getrieben hatte, fih zum ernfthaften Ge⸗
Khäfte machte, Und nunmehr u ber Gedanke er =
2 un
\
116 Sal Sufnen
Kunſt feine ganze Seele. Ihr waren feine liebften Stunden, ihr
fein filled Nachdenken, und felbft jeder Augenblick der Erholung
gewidmet. Bei einem folchen Genie und folhem Fleiße mußten
natuͤrlicher Weiſe auch die Fortfchritte außerordentlich fchnell und
ſeyn. Seine Stüde wurben theuer bezahlt, und ihm, fan
ben. unter den Händen weggenommeh. feinen Gemälden
errſchte, wie in feigen Gedichten, ein Geift, welcher einzig in feiner
Art und unnachahmlich ift. In beiten erfcheint er als der gluͤckliche
Maler der Natur, und ald der Liebling zweier Mufen, deren Eins
fing in feinem Werke gleich fichtbar ift. —J
Als einſt um ſeine Kunſt
Die Muſe des Geſangs und die der Zeichnungskunſt
Sich ſtritten, hieß Apoll, um ihren Streit zu ſchlichten,
Ihn malen im Geſang, und im Gemaͤlde dichten.
— Würden ſuchte er weder, noch fühlte er fich dazu berufen.
er fein Vaterland ehrte und liebte ihn, als einen feiner wuͤrdig⸗
fien Söhne, und fo wurde er, ald er faum das geſetzmaͤßig bes
immte Alter erreicht hatte, in den täglichen Rath ermählt.
g man ihm die Oberaufficht über die Hoch » und
Stobnmwälder des Kantond Zurich. Still und fanft floß ſeitdem
in Leben dahin, bis ein apoplektifcher Zufall den 2. Mär; 1787
mfelben ein Ende machte. war fieben und funfzig Jahre
und einige Donate alt geworben.
Hier nun noch einige der wichtigften Züge feined Charaktere.
Geßner befaß einen großen und helfen Verfland, und eine Beur⸗
theilungskraft, welche mit feltener Ricytigkeit in allem gerade. zum
Ziele traf. Sein Scharffinn bemerkte leicht jede kleine Verſchie⸗
denheit, und feine noch ſo feine Nüance entgieng feiner Wahrneh⸗
‚müng. Aber fein Geift war mehr eindringend, als umfaflend,
mehr firebfam, als lebhaft. Er entwicelte nicht ohne Mühe feine
Feen, und um die Begriffe zu einer leichten Weberficht zu ordnen,
. mußte ex fie vorher einzeln gemuftert haben. Daher waren feine
Urtheile in Sachen, welche nicht vor fein Forum gehörten, —
immer treffend, aber kurz, und wenn er ſich ja auf eine Dedukti
einließ, fo gerieth er leicht ind Stoden. Daher kam auch ein ge=
wiffed Mistrauen in die Richtigkeit feiner Einfichten,. welche zu⸗
weilen an Bloͤdigkeit grenzte, und.bie geringe Fähigkeit, die Rolle
5 Gefchäftömannes zu übernehmen. Von der Feinheit feines
eines
Geſchmacks und der Zartheit feiner Empfindungen zeugen feine
. Schriften. Auch Außerte ſich dieſe Feinheit nicht bloß in der Poeſie
‚und Malerei, fondern felbft in der Muſik, die er doch nicht aus⸗
übte. Um befto auffallender muß es fcheinen, daß er bei der Be⸗
urtheilung fremder. Dichterifcher Produkte nicht immer ber zuverlafs
figfte Richter war. Indeß verfchwindet das Befremdende biefer
Erfcheinung, fobald man weiß, daf, ibm meiftentheils —
⸗ I:
\
!
'
Sal Geßner. ° a7
Arbeiten feiner Steunde, ober bie Verſuche angehenber Dichter, mike
etheilt wurden, und fo in dem einen Falle die Freundfchaft und
- in dem .andern die Hoffnung fein wohlwollendes Herz zur Nachſicht
end Selindigkeit flimmte. So. wie fein Berftand und fein Ges '
mad allgemein war, fo war e8 auch fein Gefühl. Eben ver
ann, welcher und die kleinſten Schönheiten der Natur und die
fanften Reize der Zugend und Unfchuld in feinen Gedichten fo treu
"und wahr jchilbert, Batte auch einen Außerft feinen Takt für das
Lächerliche, ja fogar ein ausgezeichneted Talent zu komiſch grotedker
Darſtellung, von dem er in juͤngern Jahren und in dem geſchloſſe⸗
nen Zirkel auserwählter Freunde zuweilen Gebrauch machte. -
wählte fi) dann ein Thema, oder ließ ſich eine Aufgabe vorlegen,
woruͤber er die Gefellfchaft in einem von Wis und komiſcher Laune
- überflichenden Vortrage beluftigte. Bald war ed eine drollige Er⸗
zahlung, bald die Vorftellung eines komiſchen Originalcharakters in
einer zur Beleuchtung feiner Lächerlichkeit vorzüglich gut gewählten
Situation, bald die Parodie eined durch undchten Witz, falfchen
Schin mer, Schwulft und plumpe Schmeichelei fich auszeichnenden
und bochbewunderten Volksredners, oder irgend eined andern, der
Satyre wuͤrdigen, a Dabei wußte er fi in den
Geift und die gan entend » und Dandlungdart der Perfon,.
weiche er vorftellte, jo gut zus verfeßen, daß jeder Gedanfe und jeder
Ausdruck aus ihrer Seele entwendet fchien. Der Vortrag warb
durch eine naimifche Aftion gehoben, die dem Inhalte durchaus are
zeſſen war. Er hatte den pathognomifchen Ausdruck zum Ers
— in ſeiner Gewalt. Jede Muskel und jeder Nerve ſtand ihm
vollkommen zu Gebote. Bloͤdſinn, Albernheit, und der kalte
Stolz einer bummen Genuͤgſamkeit, ſprachen, ſobald er nur wollte,
aus allen feinen Zügen und boten feinen Freunden Trotz, irgend
-eine Spur feined Geifled und Herzens aus feinem Antliße heraus-
zufinden. Indeß fpielte er auch hier felten den Improvifatore. Er
entfernte fich auf einige Augenblide aus dem Zimmer, und wenn er
wicber hereintrat, jo gieng es Schlag auf Schlag, daß feine Zu⸗
börer, nachdem er lange audgeredet hatte, von dem erfchütternden
Gelaͤchter ſich kaum erholen Fonnten. Auf Gelehrſamkeit im
firengen Sinne bed Worted machte Geßner keine Anſpruͤche. Die
undlichflen und tiefften Einfichten, welche er befaß, betrafen die
rundfäße der MIalerei und Dichtkunſt. Inn feiner Zugend ſtu⸗
dirte er die Blätter des Senglifchen Zufchauers, fammt den ziem⸗
lich volumindfen Werken von Bodmer und Breitinger. Weber:
haupt ergriff er alled begierig, was er von ben beten kritiſchen
Scriften nur immer erhalten konnte. Ein Buch, woran er fich
nie fatt lefen konnte, und was er jährlich. einmal las, war Don
Quixote. Die Grundlage feines fiktlichen Charakters war eine _
ſeltene Herzensguͤte und ein froher, zufriedener Sinn, der ſich in
jeder Lage gefiel, Er nahm herzlichen Antheil an fremdem ae
/ | = „freu
%
\
118 Sal Geßner.
Kr fi) iqmer ‚.etwad dazu beizutragen, und leitete und unfer-
ste das aufkeimende Genie durch feinen Einfluß. Im früheren
Jahren lebte er-beinahe einzig fich felbft und den Diufen, und fuchte
und liebte Feinen Umgang, ald den mit Männern von Kenntniffen '
oder mit Srauenzimmern.von Geift. In ſpaͤteren Jahren ward er
auch von der Seite duldſamer und lernte fh wit allen Klaſſen vͤn
Menſchen vertragen, den Faden einer weitig — Unterre⸗
dung verfolgen und unverſehens eine Perle daran reihen.
Das größte Behagen fand er an den Gefprächen treuberziger Ehr⸗
lichkeit, oder an dem ſißen Geſchwaͤtze kindlicher Einfalt und Une
ſchuld. Es verfteht ſich von felbft, daß ein Mann von dem bisher
befchriebenen Charakter zu feinen uͤbrigen Verdienſten auch die Bes
ſcheidenheit zählte. Wer. ihn nicht Tannte, Tonnte Wochen und .
Monate lang mit ihm umgehen, ohne auf einen Schriftfteller, ge⸗
ſchweige denn auf einen fo bewund Schriftfteller zu rathen.
Selten oder nie fprach er von feinen Schriften, fo ungefucht ſich
auch die Gelegenheit dazu darbot. Geßner war, fd lange er lebte,
der Mittelpunkt, um welchen herum in Strich alle Dlänner von
Geiſt, Geſchmack und Kenntniffen, und alle Freunde des gefunden,
vernünftigen Denkens fich verfammelten. Sein Haus warb woͤ⸗
chentlich, befonderd an zweien Abenden, befucht, wo Staatsmaͤn⸗
ner, Gelehete und Kuͤnſtler fich bei ihm tinfanden. . Den Sommer
beachte er in früheren Zeiten auf einem angenehmen Landhauſe zu,
welches er fich in einer veizenden Gegend, unterhalb der Stabt,
nahe bei der Limmar gemtethet hatte. In ben lebten Jahren bes
zog er eine einfache, aber bequeme Wohnung, mitten in dem, ſei⸗
ner Aufficht, übergebenen, Sihlwalde. Dahin folgten ihm ferne
Freunde und lebten mit ihm goldene Zage
Nach feinem Tode fehten ihm einige feiner Mitbürger auf
einer reizenden, von ihm häufig befuchten, Promenade, da, wo bei -
Zuͤrich die Sihl und Limmat in einander fließen, ein, von dem
berühmten Trippel verfertigteß, Denkmal. |
Hr. Bronner ehrte Geßners Andenken durch folgende zwei
Gedichte: Die beiden Nymphen, eine Ioylle, und Zlägen bei
Sal. Befiners Tode , welche fich in befielben Schriften (Zürich
1794) 88 1..&. 233 — 246. befinden. Hr. Klamer Schmidt
in Halberfiade verfertigte folgendes Epigramm: " | i
| Grabſchrift auf Befiner. 5*
ier ruht der fanfte Hirt Elpin.
z ſtehſt du Wanderer und laurſt auf ſuͤße Lieder?
Sein Flachenet, ihm nur — N
5Nahm Pan zurüd, ı Er leiht eö keinem wieder.
Geßners Bildniß befindet fid vor dem 13. Bande ber Bis
Bliorbek der ſch. W. (höchftunähnlich)z in dem 3. ande ber
— | | Geſchich⸗
k
—
Sal Geßner 219
Geſchichte der Schweizer Khnflee von Fuͤßll; vor bem 3
Bande der Lleuen Bibliorbek.der ſch. W. 1787.) von Thoͤ⸗
nert nad) Braff (einzeln 6 Gr.); vor dem Juliusftäd der Bers
fin. Monatsſchrift 1788, von D. Berger nach U! Graff; vor L
der Ausgabe mit kateinifchen Lettern von Sottingers Salomon
Geßner (1796.) von Aips nach Graff (fehr ähnlich); ver dem
3. Sande der zu Baltimore gebrudten Sammlung: Dem Ans
denken deutfcher Dichter und Pbilofopben von Deutfchen
in Vordamerika (1796.); vor dem ı. Bändchen der mit lat.
£ettern 1801 zu Zuͤrich in 16. gedruckten Ausgabe von Sal. Behr
ners Schriften. Beſonders wurde ed geflochen von Baufe, vom
Eichler und von Haid. Boltſchauer verfestigte eine Medaille
auf Befner. j
Daß wir in Anfehung der Joylle einen entſchiedenen Bory 2
vor — Nationen haben ‚ verdanken wir bauptfächtie
Geßnern. iefer liebenswuͤrdige Dichter und unnachahmliche
Mater der ländlichen goldenen Zeit machte nicht allein durch bie
Zärtlichkeit, die Unfchuld und die fanften Empfindungen, welche
er feinen Dirten lieh, dem Theokrit den Vorrang flreitig, fondern
gab Auch den neuern Nationen die — Muſter für jede Gate
tung ber Schäferpoefie. Die glückliche Schilderung fanfter Natur⸗
ſchoͤnheiten, noch mehr aber die liebenswuͤrdigen Sitten feiner arka⸗
difchen Hirten, die treffenden Züge in den Gemälden ihres urivers
dorbenen Herzend und gefunden Verftandes, vie edle Abficht, jene
menſchlichern Zugenden, Wohlwollen, Mitleid, Liebe, Zärtlich-
keit, Ehrfurcht für Die Götter und die Alten zu lehren, die Neubeit
feiner Bilder, die Srifchheit feiner Karben, jened milde, Tiebliche
Kolorit ; welches die Gegenflände hebt, ohne das Auge zu blanden,
die gluͤckliche Miſchung des Intellektuellen und Sinnlihen, welche
die lebloſe Malerei belebt, das alles hat Geßnern zu einem Lieb⸗
Iingöfchriftfteller der neueren Zeit gemacht. Er wählte zu feinen ‚
Dichtungen die Profe, aber fie hat alle die Ründung, und den
klangreichen, harmonifchen Fall, welcher dad Ohr nicht ‚minder ent«
zuͤckt, ald der Liebliche Wohlaut einer zauberhaften Verfifitgtion.
Vebrigend find fich die verfchiedenen Arten feiner Gedichte, unter
weldyen bie eigentlichen Idyllen freylich den Vorzug behaupten, in '
jenen Zügen ungefähr gleich; auch in den epifchen und dramati⸗
ſchen lebt und webt der bufolifcye Geift, der uns in eine verf
nerte Vorwelt, in ein Atkadien führt, worin har die Alllagswelt
und fich felbft fo germ vergißt. —
Geßners Schriften erſchienen unter andern in folgenden
Sammlungen: Sal. Gefsners Schrißen. Erſter, zweiter, drit-
ter, vierter Theil. Zürich 1762. gr. 8. mit Titejfupfern und
Vignetten von ber Hand des erfaffers ſelbſt. Ein ar
a? 6 ’ ;
— P
A
—
1297 ı . Spt Gefner
brud des vierten Theis dieſer Auögabe, welder dic damals
neuen Schriften enthielt, erfhien unter dem Zitel: "Gedichte
von Sal. Gelsner. Ziwich 1762. kl. 8. 8 kamen aber bier noch
die KTadır und fieben kleinere neue Stüde hinzu. — Sal. Gels-
ners Schriften. Eılier, zweiter, dritter, vierter, fünfter Tiseil.
Zürich 1772. 8. darin ſich auch die .neuen Joyllen unb Diderots
moeslifgbe Erzaͤhlungen befinden, von benen hier Die Ueberſetzung
hoch eher, als das franzöfifche Original erfchien. Zugleich erfchien.
ein Abdruck mit deutſchen Kettern , welcher 1774 und 1782 wie-
berbolt wurde. — Salomon Gefsners Schriften. Erſter, zwei-
ter. Band. Zürich 4777. 3778. gr. 4: (16 Thlr.) eine Pracht
ausgebe mit Kupfern und Pignerten (Der erffe Band ent:
hält: Idyllen; Vermifchte Gedichte unter folgenden Ueber:
ſchriften: Der feſte Vorſatz, Die Gegend im Grafe, An Ehloen,
Morgenlied, Lieb eined Schweizer® un fein bewaffnete Mädchen,
An den Waſſerfall, Der Frühling, Der Wunſch; Der erfte Schif⸗
Ki desgl. Kupfer zu folgenden - Gedichten: Lykas und Milon;
r zeöbrochene Kings; Menalkas und Aeſchines der Jaͤger; Phyl⸗
lis und Chloe; Die Erfindung des Saitenſpiels und des Geſanges;
Der Faun; Die übel belohnte Liebes Der Fruͤhling; Der erſte
Schiffer 1. Geſ.; der erſte Schiffer 2. Gefang. Der zweite Band
enthält: Idyllen ⸗“Evander und Alcymna, ein Schäferfpiels;
Brief über die Aandfchaftsmalerei; desgl. Kupfer zu fol
Bern Gedichten: Daphne und Chloe; Daphne und Mykon; Mn:
on; Der Blumenſtrauß; Menalkas und Aleris; Daphnis und
Chloe; Erythia; Das hölzerne Bein; . Evander And Alcymua.
Vergl. Neue Bibliothek der ſch. W. 235 232. ©. 298— 303.)
— Sal. Gefsners Schriften. Erfter, zweiter Band. Zürich
1788. 8. (2 Thin ı6 Gr.) mit Vignetten; die legte von Geß⸗
heon ſelbſt beforgte Ausgabe. — Sal. Befiners Schriften.
Erſter, zweiter Wand. Zurich 1782. 8. (1 Thlr.) — Sal.
Gelsners Sehrifien. Erſtes, zweites, drittes Bändchen..Zürieh
#789. 16. Ebendaſ. 1795: 16. Ebendaf. 1801. 16. (1 Zhlr.
13 Gr.) Diefe Ichte Ausgabe enthalt folgendes: j
J Das erſte Baͤndchen? a5
1. Der TosNbels, erſter, weiter, dritter, vierter,
Pinfiet Eefang S. 1— 224. Er erſchien zum erftenmale mit
ateinifchen Lettern zu Strich 1758. kl. 8. und wurde darauf .
mehrmald wicberholt (,. B. 1787. 8. 8 Cr.) auch an verfchiedenen
-Orten nachgedruckt. Man hat diefem Gedichte zu piel Ehre, und
dem Dichter zu wenig Gerechtigkeit wiederfahren Iaffen, da man
es bei feiner Erfäyeinung als eigentliche Epopoͤe beurtheilte, War⸗
um erwartete man mehr, als (Bifiner ſelbſt ankuͤndigte und ver⸗
ſprach, mehr, als: „ein erhabenes Lied“ in Vergleichung mit Des
nen. welche er bis dadin verſucht Hatte? Der Tod Abels Hi ein
| : | ee einer
Ya « ö
x
x
j Sal Gegner. E 121
Feiner wohl außgeführter Roman, auf einen Mythus ber Bibel,
wie fo mancher andere auf einen Mythus der griechischen Urwelt,
gegründet, und poetiſch gehalten, bamit die Würde der Einkleidung
Der Würde des Stoffes entfpreche. Aus diefem Gefichtöpunfte das
- Banze betrachtet, fallen Die,meiften Einwendungen hinweg, bie
man, bei feiner Erfcheinung, bald gegen
die Charaktere, bald gegen, die 3 > au8
Dem epifchen Gedichte wird eine « h die
Zartheit der idyllifchen Behandlu Idener
Gemälde und den Zauber der. fanfl er ge
willen in ihr herrichenden Einfürm e
Einen mweitläuftigen Auszuc n am
Enve eine Beurtheilung defelben rt bie
Bibliothek Der fchönen Wiſſe cn
745 Der Recenfent erhebt einige Kinwendungen, gegen welche
Hr. Hottinger den Dichter im Leben Geßners S. 73 — 77. zu
vertheitigen fuchte, aber gegen manche feiner Behauptungen ftarfen
Widerſpruch von feinen Beurtheilern in. der Neuen Bibliothek
der fcb. W. und in der Allg. Litt. Zeit. erführ. |
In deutfche Verſe wurde der Tod Abels ober ein Theil def-
felben gebracht von Job. Sam. Pante ſ. deflelben Muſikaliſche
Gedichte, Magdeb. 1780. auch befonders unter dem Titel.
Der Tod Abels, ein mafitalifches Drama, in Muſik geſetzt
von 3. $. Rolle. Leipz. 1771. Öuerfol.
2. Der erfte Schiffer, in zwei Befängen &. 225 — 286,
Diefe kleine Epopde nimmt unter den Produkten der Geßnerſches
5
Mufe eine der erften Stellen ein. Geßner felbft Iigt auch immer .
für dieſes Stud eine befondere Vorliebe geaußert. Er dichtete es
auf einem nahe bei der Stadt gelegenen Landhauſe, in einer der.
reizendften Gegenden von Zurich. Ein Fleiner mit Schilf bewach⸗
fener Zei) fließ an feine Wohnung. Dafelbft fahe man ihn, in
ſuͤße Traͤumereien vertieft, oft Stunbenlang fiten. Ohne Zweifel
- entipann ſich da der erſte Gedanke zu dieſem reizenden Gedichte.
Der Stoff an fi ıft mit Einfiht und großer Beurtheilungdfteft
gewählt, der Plan. fo natürlich entworfen, als gluͤcklich ausgefuͤhrt,
und die Charaktere wohl gezeichnet , beſonders ift der Charakter
Melida’s von einer entzucdenden Naivetät. Einige Kunftrichter
zu Paris hatten einen Tadel gegen bief Gedicht erhoben, gegen
welchen Er. Hottinger den Dichter in dem Keben Befners S.
90 — 93. zu vertheidigen ſucht. ;
Zum erftenmale erfchien dad Gedicht in dem vierten Bande
von Sal. Gelsners Schriften, Zürich 1762. fodann in den folgen-
den Sammlungen der Beßnerfben Schriften. Verſificirt
wurde es (wiewohl zu Niemandes Danke) von Ramler unter dem
Zitef: Salomon Gelsners epiſches Schäfergedicht: Der erlte
Schiffer, in Verfe gebracht von Karl Wilhelm, Ramler. ’ Ber-
z lin
\.
122 Sal Geßner. | |
lin 1789. fl. 8. (8 Or.) mit einem Anbange einiger Iyrifchen
Scäfergedidhte von Salomon Geßner 8. 93; — 112. (Bein
und Rofen, ein Wettgefang; Die verliebte Schäferinn ; Das junge
Mädchen; Dad Lied ded Neaͤth; Wein und Liebe; Gchnitterlied
— Den Anfang einer. lieblihen poetifchen Bearbeitung: des
, Gefinerfchen erfien Schiffers von Robert findet man in dee
Eunomia, Jahra. 1805. Jun. S. 436 — 445.
Beurtheilt findet man den erſten Schiffer in den Briefen,
: Die neuefte Ziterstur betreffend, Tb. 18. Br. 278. S. 33 —
43. wo zugleich ein Auszug aus demfelben gegeben wird; desgl.
in der Bibliothek der ſchoͤnen Wiffenfchaften, 35 10. Std.
Das zweite Bändchen:
1. Dapbnis, erftes, zweites, drittes Buch S. 3— 142.
Gefner hatte den von Amiot uͤberſetzten Kongus gelefen. Aus
biefem Fleinen griechifchen Hirtenromane nahm er die Idee zu fei-
u Daphnis, ohne jedoch davon etwas weitered, ald ben einfa⸗
⸗
Gedanken einer Schaͤferepopoͤe zu borgen. Gerade damals,
die Verfertigung dieſes Werkchens ihn beſchaͤftigte, hatte er
einen ſehr genauen und täglichen Umgang mit Hirzeln, dem be-
rühmten Verfaſſer ded philoſophiſchen Bauers, und anderer
- Biographien. Ihre gemeinfchaftliche Liebe Ei den ſchoͤnen Wiſſen⸗
ſchaften hatte unter ihnen ein feſtes Band geknuͤpft. Geßner hatte
ſeinem Freunde einen großen Theil des Daphnis zur Beurtheilung
vorgelefen, als dieſer ihm den Rath ertheilte, die Charaktere feiner
Perſonen ein wenig mehr zu nianciren, fie öfter in Handlung zu
ſetzen und in da3 ganze'Gedicht mehr Moral hineinzuflechten. Geß⸗
ner benugte den Rath feines Freundes, und fo entflanden- unter
andern bie beiden Epifoden bed Lamon und des tugendhaften Ari⸗
ſtus von Eroton. Beide ſchmuͤcken das Gedicht, doch fieht man .
es ber letztern an, daß fie ein wenig zu forgfam bearbeitet, und nicht
dem Plan entfponnen , fondern dazwiſchen eingefchoben ift.
Sum erftenmale erfchien dieß Gedicht zu Zuͤrich 1754: 13,
‚dann 1763. 3. (8 Sr.) auch in’einigen Nachdruͤcken. |
. 2. Evander und Alcimna, ein Schäferfpiel (in drei
Aufsägen) S. 143 — 216. Es erſchien zuerfi, mit dem Eraſt
pugleich, in dem vierten Bande von Sal. Gelsners Schriften,
Zürich 1763. fodann in den folgenden Sammlungen der Befiner-
ſchen Schriften. Auch gegen diefed Stu wurden in Deutfch-
land fo wohl (4. B. in den Briefen die neuefle Kiterarur bes
trreffend, Th. 18. Dr. 278. S. 26— 30. wo zugleich ein kur⸗
zer Auszug gegeben wird) ald auch in Frankreich viele Erinne⸗
tungen gemacht, ‚gegen welde Hr. Hottinger in feinem Leben
Geßners &. 79 — 88. den Dichter zu vertheidigen bemüht ifl. —
Vergl. Neue Bibliothek der fch. W. 30 10. Stk 1. S. 41 f.
3. Era ft,
N
|
%
Ku ‚®al. Geßner. 123
3. Eraſt, in einem Aufsuge S. 217-367. Ein Heined
Schauſpiel, in welchem die arme Unfchuld mit dem reichen und
mächtigen Laſter meifterhaft in Kontraft geſetzt ifl. Ungtachtet «8
mehr ein Entwurf, ald ein ausgeführte Schaufpiel if, fo_gefallt
es doch eben fo fehr durch die Erfindung und verfchiedene rührende
Situationen, ald durch Die gut entworfenen und wohl ausgefuͤhr⸗
ten Charäftere, zumal durch den Charakter bed ehrlichen Simon. _
- BVergl, Briefe die neuefte Literatur betreffend, Tb. 18. '
Br. 278. S. 30. Nenune Bibliothek der fh. W. Bd 10.
Stk 1.8. 42—46. — Den Inbalt mit ein paar Scenen zur
Probe liefert Hohl in. dem Kurzen Unterrichte für Frauen⸗
zimmer, Ch. 2. &. 477 — 492
4. Ein Bemälde aus der Suͤndfluth S 268 — 275.
Es erfchien zuerft in dem vierten Bande von Sal. Gelsners
Schriften, Zürich 1762. und darauf im den folgenven Sammlun:
gen Befßnerfcher Schriften. — Vergl. Briefe die neueft
Literatur betreffend, Th. 18. Br. 278. ©. 31 f.
5. Der Wunfd S. 276-292. |
6. Die Nacht &. 293 — 306. Zuerſt erſchien dieß Stud
einzeln zu Zuͤrich 1753. Einige Fleden deffelben tilgte der Ber: -
fafier in der Folge mi ‚gereifterem Urtheile und gereinigterm Ge:
fchmade. So ift auch die angenehme und finnreiche Dichtung von
der Entftchung der Johanniswuͤrmchen, eine der fchönften Zierden
dieſes Stuͤcks, erft Tpäter hinzugelommen.
7. Die Begend im Brafe 5.307 — 314.
8. Der Srübling &. 315 — 320. .
Das dritte Bändchen:
4
1. Joyllen S. 3226. So wie Daphnis durch ben Kon. -
gus, ſo wurden Geßners Idyllen durch die Leſung des Theo⸗
krit veranlaßt. Aber hier, wie dort, hatte er ſeinem Vorgaͤnger
wenig mehr, als den durch die Lektuͤre abgezogenen Begriff der
Dichtungsart zu danken, wenn gleich ſeine beſcheidene Muſe ſich
als eine Nachahmerin des griechiſchen Muſters ankuͤndigt. Der
Ruhm der Geßnerſchen Muſe wurde uͤbrigens durch dieſelben,
ſogleich bei ihrer Erſcheinung, nicht wenig gehoben. Das —
meine Urtheil erklaͤrte ihn fir einen liebenswuͤrdigen Dichter,
feste ihn feinem griechifchen Vorgaͤnger an die Seite,
Eine erffe Sammlung Geßnerſcher Idyllen erfihien zuerſt
mit Inteinifchen Lettern zu Zürich 1756. 8. Dan 1760 (nach⸗
gedrudt unter dem Titel: Idyllen von dem Verfaller des Daph-
nis, zu Leipzig 1760.) dann 1765. Eine zweite Sammlun
erfchien zuerft unter dem Xitel: Moralilche Etzählangen un
Idylien von Diderot und Gelsner. Zürich 1772. 8. und Bef-
ners Idyllen befonder8 unter dem Viel: Sal. Geſcners nene
idyllen, “
Der;
L
e
124 Sal. Geßner.
Verſificirt wurden neun (Befinerfibe Idyllen von Klamer
Schmidt in den Sabeln una Erzaͤhlungen, Leipzig 1776. 8.
und ein una swansig von Ramler unter dem Titel: Salomon
Gelsners Auserlefene Idyllen, in Verle gebracht von Karl
Wilhelm .Ramler. Berlin 1787. 8. (Belinyap. ı Thlr. Druckp.
714 Sr.) den Titel ziert ein Medaillon von Weil. Voran ſteht
eine Sueignangsepiftel von Ramler an feinen Freund Geßner
bei Weberfendung einiger von ibm in Perfe .gebrachten
Idyllen. Dann fylgen die Idyllen felbft, nemlih: Menalkas
und Aefchined der Jäger; Amyntad; Der zerbrochene Krug ;
till und Thyrſis; Phykis und Chloe; Die übel belohnte Liebe;
Meni® und Tityrus; Daphnis und Chloes Daphne und Mye
ton; Das Geluͤbde; Lykas und Milon; Nifus und Arkas; Lyce
‚am Grabe ihrer Mutter; Daphnis im Winter; Die Nymphe Ery-
thia; Hplas und Chloe; Mykons Denkmal; Daphne und Chloe
im Bade; Die Eiferſucht; Der Sturm. Sie ſtanden zuerſt im
Deutſchen Muſeum 1785. Bd ı. Mai. S. 377 — 396. 30 2.
Septemb. S. 193 — 206. 1787. 8d 1. Febr. &. 97— 116.
(Eine Würdigung der Ramlerſchen Arbeit findet man in ber
‚, Xieuen Bibliorbef der fch. W. 30 36. Std 1. S. 22 —42.
in ber Allgem. Litt. Zeit. 1789. Bd 2. Num. 142. &. 321 —
328. in ran Nekrolog auf das Jahr 1798. 80 1.
‚103 f£). i A
Vergl. Briefe die neuefte Kiterarue betreffend, Tb. $.
&, 117 — 121. 8. 136. Bibliothek der fhönen Milfens
ſchaften, 809 10. St81.8.47f.
" Buben — VNachahmern (Befiners in der Idylle
gehtren unter Den Deutfehen Scans Xaver Bronner (f. den Art.
Bronner im ı. Bande dief. 2er.) und Karl Viktor von Bon⸗
ſtetten. ——
2. Vermiſchte Gedichte S. 227— 272. Sie ſtanden
mehrentheils vorher unter den Idyllen, wohin ſie freilich nicht
eigentlich gehören. Es find folgende: Der feſte Vorſatz ©. 229.
An Chloen ©. 233. Morgenlied ©. 237. Lied eines
—— an fein bewaffnetes Mädchen ©. 239. Un den
afferfall ©. 241. Inkel und Yariko ©. 243. (Geßner
ſelbſt hat dieſes Gedicht in keine von ihm felbft veranftaltete Samm⸗
Iung feiner Schriften aufgenommen. Es erfchien zuerft in der Elei-
nen Ausgabe, welche 1789 bald nach feinem Zode herausfam.
Hr. Prof. Hottinger fügte bemfelben, auf Verlangen des Verle⸗
De einen kurzen Vorbericht bei. Voran fleht die Bodmerfche
rzählunge Mel und Nariko, von welcher bie Befinerfche die
Fortſetzung ausmacht, wie fie. denn auch: Zweiter Theil, Übers
an iſt. Vergl. Allgem. Lite. Zeit. 1790. 3 1. Num. 52.
415 f.) v2 ;
3. Brief
Sal. Seßnen 25
3. Brief uͤber die Landfchaftsmalerei, an Herrn Fuͤſt⸗
li, den Verfaffer der Geſchichte der beften Kuͤnſtler in dee
Schweis S-373— 312. Er fand zuerft in der Vorrede zu
Süßlvs Befchichte der beften Kuͤnſtler in der Schweiz,
3D 3. dann wurde er in der Neuen Bibliothek der fch. X.
28 11. Std ı. 8.75 — 95. abgedrudt, und enblich in den
fünften Band von Sal. Gelners Schriften, Zärich 1772. aufe
genommen. Ä
Ueberſetzungen, Nachahmungen u. f. w.
1. Der Tod Abels: Sranzöfifchs La Mort d’Abel, Pos.
me en cing Chants, traduit de l’Allemand de Mr. Gefszer,
par Mr. Huber. ä Paris 1760. (dergl. Bibliochel der ſchoͤnen
Wiſſenſchaften, 30.6. Std ı. S. 102 — 185.) Diele Uebers
fegung foll überhaupt. achtzehnmal gedrudt worden feyn, zuletzt
& Lyon ı783.; Traduction libre en vers de La Mort d’ Abel,
poẽme en cinq Chants du feu Mr. Ge/szer, par Mr. de Boaton,
à Leiplic 1791. 8.; nachgeahmt ven Bilbert im Debut poätl--
que. Nouvelle edition. a Paris 1772. 8, Der Tod Abels
ward zu gleicher Zeit auf mehreren Theatern — aufge⸗
führt. Der Abt Aubert ſchoͤpfte aus demſelben den Stoff zu einem
verfiftcirten Drama in d Aufzugen: La Mort d’Abel, Drame
en ırois Actes, en vers, imite du Poeıne de Mr. Ge/szer et
faivi du Voen de Jephte, Poëme. Par Mr. 1’ Abbe Aubert,
a Paris 1765. 8. (vergl. Neue Bibliorbek der fh. W. Bd 2.
Sick 1. S. 173 f.) Ein gleiches that Bouve‘. Sein Sth iſt
eine ziemlich getreue Kopie der ruͤhrendſten Situationen de3 Geß⸗
nerfchen Gedicht... Ungeachtet ſich die Werfification eben nicht
fonderlich ausnimmt, that ed Doch außerordentliche Wirfung. Der
Abt Bergeron verfertigte eine lateiniſche Ueberſetzung vom To
Abels in Herametern, welche aber nicht im Drude erfchienen ift;
Hr. Hottinger theilt im Leben Befiners 5. 159 f. Proben mit,
Bon der reizenden Simplicität des Originals ift in dem ſchweren
und faltenreichen Gewande poetifcher Phrafeologie kaum eine Spur
mehr fihtbar. — Engliſch: von Eollyer, London 1762. 12,
‚von Newcomb (The Death of Abel, A Sacred Poem. : Writ-
ten priginally in the.German Language. Attempted in the
‚ ßile of Milton. By the Rev, Tomas Newcombe) (in Verſen),
Condon 1763. 8. (vergl. Bibliorbef der fb.-W. 38 ır,
Std ı. S. 188 f.) — Italieniſch: von Bertola, Siena
1776. 8. von Teſſalo Ceffalonio, Venedig 1776. 8. von Mu⸗
gnoszi, Paris 1782. 8. — Dänifch: von Eharlotte Doror
thee Diehl, Ropenbagen 1764. 8. — Schwedifh: von
Eckebom, Stodbolm 1789. 8. — Portugieſiſch: Liffabon
1780. 8. von P. J. de Silva, Porto 1785.8. — Spanifch:
!
von Pet. Kejeusne, Madrid 1785. 8. — Wolländifch: von .
:P.
126” Sal Geßner. |
E. P. J. Schenk, Nimwegen 1784. 9: — Polniſch: von
KTaruscewicz (in Verſen)... 1772. 8. von de la Exrriere.. . ..
1775: 8. — Ruſſiſch: von Job. Zacharow, St, Petersburg
1781. 8. — Boͤhmiſch: von VNegedly, Prag 1800. 2.
2. Dapbnis. Sranzoͤſiſch: Daphnis et le premier'Navi-
katenr, Poömes de Mr. Ge/szer, traduits de l’ Allemand par
, Mar. Huber. a Paris 1764. 8. (vergl. Bibliotbef der ſch. W.
80 11. St 1. S. 123— 130.) a Berlin 1765. 8. von einem
andern, Paris 1778. 8. von. Boston, in dir Traduction libre
en vers de nouvelles Idylies et du Daphnis. à Copenkagye
"1780. 12. — Daͤniſch u €. 5. Scheffer, Ropenbagen 1763.
8 — Ungariſch: Kaſchau 1797. 8 — Holandifch:
Utrecht 1777. 8- | |
- 8, Der erfie Schiffer. Sranzöfifch: von Huber, Paris
2764. 8. (f. porber Num. 2. Depbnis); von Seloniere (Le
premier marin) Sedan 1764. 8. (Der Ueberfeter bat fih manche
Seeibeiten erlaubt. Das Gedicht ift in drei Sefänge abgetheilt,
und von vielen nicht genug überdachten Weranderungen ift eine ber
‚unglüdtichften biefe, Daß er in den ausgehöhlten Stamm ,. welcher —
ei dem erften Schiffer. Die Idee eines Kahnes weckte, flatt des ver⸗
Isten Kaninchend, einen Wilden feßf); Le premier Navigateur
de .S. Gelsner, en deux Chants, trad.@e l’ Allemand, accom-
agne d’une traduction en vers itgliens. à Geneve 1302. 13.
premier Navigateur, Poëme en quatre Chanıs, par Mr. le
Baron de Grofs. & Weimar 1803. gr. 8. (16 Gr.) mit vier Kup⸗
fern, ift nicht fo wohl eine Ueberſetzung, ald vielmehr eine Nach⸗
ahmung, worin man faſt die ganze Gefchichte der Schifffahrt und
ber merkwürbigften Seercifen dargeſtellt findet (vergl. Allgem. Lit.
Zeit. 1804. Bd 3. Zum. 180. S. 637 f. Neue Leipz..Lit.
„Zeit. 1803. St 55. ©. 879.). Der erfte Schiffer wurde von
Senouillot de Falbaire für Die große Oper bearbeitet, und von
Philidor in Muſik gefebt; von Bardel wurde er in einem Bal⸗
' Let mit dem glängendften Erfolge gegeben. — Italieniſch: U
primo Navigatore, o Selim e Selima, Poemi tradoti dal Te--
delco dall’ Abbate Giulio Perini. Nobile Fiorentino, Vene-
zia 1771.8.— Schwedifch: von Bodell, Stockholm 1799. 8.
4. Idyllen. Franzoͤſiſch: die erfte Sammlung: Idylles
at Poeınes Champetres de Mr, Ge/szer, tradyits de l’Alle-
mand par Mr. Huber, Traducteur de La Mort d’Abel. a
Lyon 1762. ı2. mit Yignetten (vergl. Bibliothek der fch. M.
80 8. Std. 1. ©. 120 — 126.) nachgedruckt a Berlin 1762. 8.5
von J. El Br, de la Braviere .. . 1765. 8.3 Paltorales. et
'Po@mes de Mr. Gefsner, qui n’avoient pas encore été tra-
duits, ſuivis de deux Odes de Mr. Haller, traduites de !’Alle-
mand et d’une Ode de Dryden, trad. de l’ Angloin a Parie
1766. ı2. Die zweite Sammlung: Contes moraux et en
es
N
Sal..Gefner. 0227
les Idylles de D... et Salomon Gefsner. à Zuric 1773. 4.
(Der Ueberfeger der Beßnerfchen neuen Idpllen ift Hr. “eins
rich Meiſter, Geßners Mitbürger, und durch mehrere geiftvolfe
Schriften ald ein feiner Denker, und als ein Mann von bem reins
ften Gefchmade befannt. Durc, einen vieljährigen Aufenthalt in
Paris war er der Sprache nicht nur mächtig, fondern mit ihren
verborgenften Feinheiten “ortraut geworben, und hatte im a e
mit den größten Maͤnnern „er Nation, und durch täglichen V Fehr
mit der feinen Welt fein glüdliched Genie zu jener Politur und Urs
bauität audgebildet, welche man außerhalb Frankreich mit fo gründe
lichen Kenntniffen dußerft felten gepaart findet. Niemand Fonnte
in den Charakter der Befinerfchen Poefie tiefer eindringen, noch
jede geiftige Schönheit derfelben reiner auffaffen ald er, ‚und uns
möglich Eonnte der liebenswuͤrdige Verfaſſer der Idyllen die ‚zarten .
le feined tugendathmenden Gefanged unverfälfchter zurüds
fallen hören, ald durch dad Organ eined an Geiſt und Herzen
ihm fo nahe verwandten Manned. Bei diefer Gelegenheit freute .
fich Dideror, der Welt einen auffallenden Beweis feiner gärtlichen
Freundfchaft und Hochſchaͤtzung für Geßnern zu geben. Er ließ
ihm durch ihren gemeinfchaftlihen Freund, Hrn. Meiſter, in ben
verbindlichften Ausdrüden den Vorſchlag machen, ein paar von ihm
ar Erzählungen zugleich mit den Idyllen herauszugeben.
Diefer Vorſchlag war fo rein von Stolze, ald von\aller felbitiächlia
gen Abſicht. Denn Befiner bedurfte es nun fchon fo wenig, durch.
Dideror, ald Dideror durch Geßner eipfohlen zu werden, Es
machte ihm herzliche Sreude, mit Geßnern in einem Bande zu er=
fheinen. Beßner nahm biefen Vorſchlag mut eben den Empfin⸗
dungen auf, mit welchen er gemacht war, und fo begleiteten eis
ander die Idyllen und Erzählungen in beiden Sprachen. Eine
Beurtbeilung der Diderotſchen Erzählungen giebt Die Kreue
Bibliotbek der ſch. W. 38 ı5. Std ı. S. 99 — 111. BD
16. Std 2. &. 274 — 302.) nachgedruckt unter dem Zitel: Idyl-
"les nonvelles de Ge/sner. ä Paris 1776. 8.; Traduction libra
en vers de nouvelles Idvlles et du Daphnis (par le Capitaine
de Boaton). Copenhague 1780. ı2. Beide Sammlungen:
Delaffemens champ£tres, ou Elite de poelies paltorales, tra-
duite de l’Allemand par Mr. Pailler. a Paris 1788. 12.3
Idylles et po&mes champßtres de Ge/szer, avec une verfion
'interlineaire, par A. M. H. Boulard. à Paris 1800. 8. Il Voll;
mehrere einzelne Idyllen ftehen in (Leuchfenrings) Journal de
Lecture. Eine würdige Nachahmerin feiner Idyllen fand Geß⸗
ner unter den Franzofen an der ehemaligen Demnoilelle Eveque,
nachheriger Madame Petigny. Sie murde durch ihn auf dieſe
Dichtungsart geleitet und folgte ihm auch in Hinſicht des Vortrags
in Profa. re Idylles ou Contes champéires erfchienen zuerſt
21786, dann 1803, mit mehreren neuen, vermehrt, ud oe
, yıo
N
+‘
128 Sadl. Geßner.
Idynes de Jacg. Haillon, weäde 1803 erſchienen, ſind Nach⸗
ahmungen der Geßnerſchen. Die Idylle: Die Kiferfucht,
bat Chabanon in einer Oper benubt. Demouſtier verfertigte
unter der Anffchrift: Lesamours Suilles, ein ziemlich intereffan®
tes Melodram, wobei Myrtill und das bölzerne Bein zum
Grunde Regen. Den feften Vorfarz bearbeitete Vatelet als In⸗
termezzo, um damit die Vorftellung von Moliere's Milantrope
— einem Privattheater zu beſchließen. a: Hottinger theilt daf-
felde in feinem Leben Befners S. 160 — 163. mit, bemerkt
aber zugleich, daß nicht nur der Ton, ſondern die ganze Anlage
und der Geift ded Geßnerſchen Gedichte durchaus verfehlt if. —
Italieniſch: von Bertola, unter dem Titel: Scelta d’Idilli. di
Gesnero. Napoli 1777. ı2. auch in deſſen Idea deHa Lettera-
tura Alemanna, T.1l.; von Soave: I nuovi Idilli di Sal.
Gęſonen, qon una Lettera"del medefimo ful dilfegnare di
paefoni. Verwelli 1778. 8.; von Eappelli. .. 1778. 8.; von
Eliſabeth Eaminer Turra, LKivorno 1780. ı2. 2 Bände;
Ebendaf. 1787.53 Sal. Befiners Idyllen, mit dee Italieni⸗
‚fcben Ueberſetzung von Matteo Procopio. . Stuttgart 1790.
8. 2 Theile (1 Thlr. 8 Gr.) — SEnglifch: die erſte Samm⸗
Iung unter dem Titel: Rural Poëms. London 1762. 8. die
zweite Sammlung unter dem Zitel: New Idyls; with. a Letter
on Land(cap Painting; and ıhe Two Friends of Bourbon, a
Moral Tale, by Mr. Diderot. London 1776. kl. Fol. —
Portugieſiſch: Ziffabon 1780, 8. — Dänifch: von Birch,
Bopenbagen 1781. 8. 2 Theile; auch in Birch’s Nyghilior.
Magaz. — solländifch: Haag 1762. 8.; Amfterdam 1786.
12. 3 Xheile, Einzelne Idyllen in dem Mengelwerk der Let-
teroefningen 1770— 1780. — Ungarifeb: von Racziusky,
Kaſchau 1788. 8. Dapbnis 1797. — Ruſſiſch: einzelne
Idyllen in dem Petersburger Boten 1778 — 1781. auch noch
in einer andern Monatöfchrift. — Schwedifch: in Bjsrwell’s
alen.
5. Evander und Eraſt. Franzoͤſiſch: vom Abt Beute‘,
desgl. vom Prof. Junker; desgl. der Eraſt von Huber, Mars
montel borgte daher feinen Silvain, ven eine ausbrudsvolle Mu-
fit von Gretry begleitete. Der Stoff ift unter feiner Hand thea=
fralifcher geworden, indeß hat man den Charakter des alten Si⸗
mon ungern vermißt. Der große Beifall, mit welchem dieß
Stuͤck auf dem Stalienifchen Theater gefpielt wurde, hat auch. eine
freie Nachahmung des Kraft in Bart
en und Arictten erzeugt. —
Dänifch: Evander und Alcimna von Safting, Kopenbagen
1767. 8. — Bollaͤndiſch: Amſterdam 1777. 8. aud von
P. 3.:Bafteleyn, Amfterdam 1786. $. |
. Die Nacht. Franzoͤſiſch: von Huber, Paris 1762.
8. Kyon 1762. 8. nachgedruckt zu Berlin 1762, 8. von einent
andern,
Sal Geßner. ag
andern, Paris 1776. 8.5 auch in folgenden Sammlungen: Ler-
tre de Dom Carlos a Elilabeth — Inivie d’un pallaga
d’Amynte de Tafle, et du Poöme de la Nuit imite de Ges.
zer. Amlierdam et Paris 1769. ı2. Delallemens de Made-
moifelle de Morville. 1771. 8. — Engliſch: Kondon 1762.
3. in reimfreien Verſen. — Bollaͤndiſch: Utrecht 3777. 8.
zugleich mit dem Dapbnis. —
7. Intel und Pariko. Franzoͤſtſche von dem Saͤchſiſchen
Legationsrathe, Hrn. Kiviere, in bem Journal eiranger 1761.
December, Gpäterhin wurbe es von “einrich Meiſter, nebft
einigen andern Liedern und Idyllen überfegt, und als Supplemens
zu Geßners Werten im Sabre 1790, herausgegeben.
8. Bin Bemälde aus der Suͤndfluth. Italieniſch: ‚von .\
dem Grafen Cowreil, in deffen Opere poetiche. .. 1790,
9. Befiners ſaͤmmtliche oder meifte Schriften. Franʒoͤ⸗
ſiſch: Oeuvres de Mr. Gefsner , traduites de I’ Allemand pag
Mr. Huber. Avec vignettes. a Zuric 1768 — 1772. 4 Voll,
gr. 8.; Oeuvres de Salomon Ge/szer, traduites de l' Alle-
mand. Avec figures et vignettes. à Zuric 1777. a Voll, 8r- 4.35.
a Paris 1786. 4.; à Berne 1791. 16. 3 Voll. 4 Strasbourg
1797. 8. 3 Voll.; Oeuvres choilies de Mr. Ge/szer, contenane
la Mort d’Abel, la Nuit, et autres Poämes, avec des Id lles,
des Paliorales et antres pieces en vers Francois, par diffäreng‘
antcurs et des meillenrs poetes en ce genre; precädees d’une
Notice railonnee de la vie et des onvrages de Mr. Ge/sner s
faivies de polies diverfes de I’ Allemand, auffi en vers Fran-
cois; avec des Obfervations hiltoriques fur la litterature Alle-
mande. a Paris et Leipfic 1774. ı2. Traduction libre er
wers d’une partie des Oeuvres de 'Sal. Ge/sner. ä Berlin 1775,
8. — Italieniſch: von Eliſabeth Eaminer Turra, Livorno
1780. 8. Ebendaſ. 1787. 12. — Raniſch: von Birch
RKopenbagen 1781. 8. 2 Theile. — Hollaͤndiſch: Amſter⸗
dam 1786. 12.
Außerdem haben wir von Geßner: Wilhelm Collin's
Grientaliſche RElogen und andere Gedichte; aus dem enge
lifchben. Zürich 1770. 8. |
Er beforgte und gab den Helvetiſchen Kalender mit von
Ihm felbft gezeichneten md radirten Kupfern, Schweizerpröfpekte
vorfiellend, von 1780 bis 1788 heraus, - | |
Zu Bronners Sifchergedichten und Erz blungen fehrich
er die Vorrede. |
Salomon Gefiners Briefwechſel mit feinem Sohne,
während dem Aufenthalte des Letzteren in Dresden und.
Rom in. den Fahren 1784 bis er 1787 bis 1788,
Bern und duͤrich 1801. 8, (1 Thlr. 4 Gr.) Berg; Neue Sir
Loilon d. D. u. Pr. 2. Band, | J bliothef
N
®
.
139 Sal Gefnen
bliothek der fh. W. 85 66. Std 1. S. 113 — 128. (Let-
res de Ge/sner pere, ü.lon fils pendanı le fejour de celui-ci
& Rome, fur les beaux arts, trad. fur l’original. a Sırasbeurg
1802. 8.) .
Sn den Briefen der Schweizer, Bodmer, Sulzer, Bes
ner, aus Bleims lirerarifchem Nachlaſſe herausgegeben von
Wilhelm Roͤrte (Zürich 1804.) befinden fich folgende Briefe von
ibm: Geßner an Bleim ©. 216. 228. Gleim an Geſmer S.
23% Geßner an Gleim ©. 237. 244. Geßner an Kleiſt S.
248. 305. Geßner an Bleim ©, 314. 370. 403.
“ . Wetbeile über den Werth der Geßnerſchen Schaͤferpoe⸗
fien find befindlich:
1. in (Kuͤttners) Charakteren deutſcher Dichter und
Profaiften ©. 389 — 391. |
2. in Hottingers Verſuch einer Vergleichung der deut⸗
ſchen Dichter mit den Griechen und Römern (f. Schriften
- des kurfuͤrſtlichen deutſchen Befellfhaft in Miannbeim,
Bd 5. S. 51— 56.) dedgl. in Sottingers Salomon Befner
S. 67 — 70. (Schilderung des Charakterd der Gefinerfchen
Idxellen).
3. in den Charakteriſtiken und Kritiken von Aug. Wil⸗
helm Schlegel und Hriedrich Schlegel, 2.2. S. 334 —
341. (von Aug. Wilh. Schlegel) vorher in der Algem. Lit.
Zeit. 1796. DD 4. Num 308.
4. in Herders Seagmenten Über Die neuere deutſche Li⸗
terarur (1767) Samml. 2. S. 349 — 369. unter ber Auffchriff:
Theokrit und GBefner (Eine Vergleichung der Tbeokeitifchen
und Beßnerfchen Idyllen in Beziehung auf verfchiedene Bemer⸗
ungen über die Schäferpoefie in den Briefen die neuefte Kite:
ratur betreffend, Th: 5. Br. 85. 86.5. 1173 — 136.).
5. inder Neuen Bibliothek der fchönen Wiſſenſchaften,
3d 14. Std ı. S. 8o— 105. | we
6.. in der Allgemeinen deutſchen Bibliorbef, BD 19.
Std 2. 98.567 —572. -
7. in Ebriftian „Yeinrib Scmids Anweifung zur
Renntniß der vornehmſten Bücher in allen Theilen der
Dichtkunſt S. 6go f. —
3. in Poͤlitz Praktiſchem Handbuche zur Lektuͤre der
deutſchen Alaffiter, Th. 1. S. 358.
g. in Friedrichs von Blankenburg Kiterarifchen Zur
fäsen zu Sulsers allgem. , Theorie der ſchoͤnen Zünfte, 22,
2.8. 1329 ff.
10. in der Yeberficht der Befchichte der deutfchen Pocfie
feit Bodmers und Breitingers Eritifchen Bemübungen, von
Manſo, in den Charakteren der vornebmfien me aller
, atio⸗
/
Sa % Geßner 131
Vationen (oder Nachtraͤgen zu Sulzers Theorie x.) 9 8.
Stk 1.9. 143 fi 153 f. a
Vachrichten von Geßners Lebensumftänden und Schrifs
‚gen werden ertheilt: —
1. in Salomon Gefsner. Von Johann Jacob Hottinger.
Zürich 1796. 8. mit Geßners wohlgetroffenem Biloniffe und
einer Tirelvignerte (1 Thlr.) mit deutfchen Kertern, ohne Por⸗
trät und Bignette (8 Gr.) ins Franzoͤſiſche uͤberſetzt, Ebendaſ.
1796. 8. Eine muſterhaft geſchriebene pſychologiſche Geſchichte
von Geßners Geiſte als Kuͤnſtler und Dichter, und zugleich eine
ktitiſche Wuͤrdigung feiner. Werke und der verſchiedenen —*
Geſchmacks und der Aufklaͤrung in Helvetien und Deusfchland,
weiche die Laufbahn dieſes Dichters beruͤhrte. Ein Anhang its
bäft unter der Aufjchrift:. Anmerkungen und Belege, mebrare
Proben von Geßners pogtifchen Berfuchen, aus verfchiebenen
Zeiträumen ſeiner Jugend, Die für ben Kritiker nicht unwichtjg
find, einige Bricfe.von'ihm an feinen Vater und feine Gattin, Tis
nen Borjchlag von Dideror, bie Umbildung des Idylls Palaͤman
betreffend, ein Stuͤck aus der lateinifchen Aaberfegung des Abels.
vom Abbe‘ Bergeron, den felten Vorſatz ‚von Vatelet zu einem
Intermezzo gearbeitet oder vielmehr verunflaltet, einen Brief vom
ebendemjelben an Hrn. Brimm über bie ſorgfaͤltige Behandlung.
8 Details in Geßners Gemälden, der mit Einficht geſchrieben
if, und die Beftreitung einer Kritit von Adelung Über den Ads
drud: Ih will Milch und Blumen arf dein Graßmgl.
freuen, die aber nicht zum Biele trifft, Man findet Kbrigens biefe
Lebensbeſchreibung auch in den Keben und Bildniſſen der groe
Ben Deutfchen von verfdhiedenen Verfaffern und Ant
lern, berausgegeben von Anton deln von Klein (Mamnnh.
1808. 8.) 88 5. &..1 — 223. Beurtheilt wunde fie in.der All»
gem. Lit. Zeit. 1796. Bo 4. Klum. 308. S. 1 —$8. desgl. n
der Neuen Bibliotbef der fh. W. Bd 58. Std 2. ©. 325
— 345. wo man auch einen etwas weitläuftigeren. Auszug findet,
Schon vorher fand ein Brief von Hottinger an Bieſter, worin
er den fo liebens⸗ und achtungswuͤrdigen Geßner ſchildert, in ber
Berlin. Monaitsſchrift 1788. April. S. 459— 471. In
eben dieſer Monatsſchrift 1787. April. &. 334 — 345. befin»
bet fich eine trefliche Epiftel an (Beßner von Hossinger mit der.
Aufſchrift: Der Ruhm. Rn
2. in Leonard Meiſters beräbmten 3hrichern, Th. 2.
S. 130— 130. ferner in deſſen Auffabe: Ueber Sat. Befiner .
an Srau Aa Roche, in dem Journal von und für Deutfchs
land 1788. Std 1, &. 106— 108. und defien Charakteriſtik
deutſcher Dichter 30. Bo 2, S. 371 — 388 ' ne
Ba j 3. in
132 Sal Gefker
3. in dem Elogio di Gemero dell’ Abato Giorgio Bar-
'sola. Pavia 1789. 8. (nachgedruckt zu Berlin 1796. 8.) auch
im dritten Bande der Opere in verlo ed in prola dell’ Abate .
G. Bertola, Ballano 1789. 8. deutfch unter den Titel: Lobr
rede auf Befiner, aus dem Iralienifchen des Zerrn Abe’
Giorgio Bertola, Roͤniglichen Profeffors dee boben
Schule zu Paris. Zuͤrich 1789. 8. Die Ueberfegung ift fi
Ertwas befier , aber doch and) des Originals nicht wuͤrdig, {
gene: Denkfchrift auf Salomo Gefsner. Aus dem ltaßeni-
en des Abbate Bertola. Görlitz 1794. 8. (8 Gr.) Ber
ößte Werth dieſer Bogen ift die Aufbehaltung. fo mancher ſchaͤtz⸗
sen Gedanken uͤber die. Dichtkunft und Malerei von einem Meis
„ wie Befiner. Nicht weniger intereffant ift die, mit fo vieler
inheit ausgeführte, Zeichnung des beneidenswerthen Befiner-
fchen Familienzirfeld, Indeſſen koͤnnen fie, zumal da fie manche
Unrichtigkeiten enthalten, jet bei dem Hottingerſchen Dentmale
| fuͤglich entbehrt werden. Vergl. Neue Bibliorbek der ſch. W.
DD 40. Std 2. S. 206 - 231. Allgem. Lit. Zeit. 1790»
20 1. Num. 49. ©. 391 f. — |
— 4. in Mein Denkmal auf Sal. Geßner (von Joh. To⸗
bler). Offenbach 1788. 8. |
| s.in Hirſchings Hiſtor. literar. Handbuche ıc. Bd 2.
Abth. 2. 8. 35 — 45. nach Bertola (hauptfächlich), Hottinger
und Meuſel. |
.2...6. in Vetterleins Handbuche der poetifchen Kiterarur
‚der Deutſchen S. 396 — 410. |
7. in dem Pantheon berühmter deutfcher Dichter mit
einem Perzeichniffe ibrer Werke (Koburg 1798.) S. 105 —
‚234. ein weitläuftiger Auszug aud Hottingers Denfmales
8. indem Konverfationslerifon, mit vorzüglicher Rück
ſicht auf gegenwärtige Zeiten, Th. 2. &. 98 f. fummarifch.
9. in den Dentwärdigkeiten aus dem Keben ausgezeiche
neter Deutfchen des achtschnten Jahrhunderts S. 530 —
83. ſummariſch.
10. in Sam. Baur's Intereffanten Lebensgemälden ze.
35.1. S. 463 —482. in deffen Gallerie biftorifcher. Gemaͤl⸗
de xc. Th. 1. &. 399 — 354. und: in deflelben Gallerie der
berähmteften Dichter des achtsebnten Jahrhunderts. S.
345 — 366. \ er j j
ız. in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis r8oo
‘ verltorbenen deut[chen Schriftfteller, 85 4. &. 171 — 176:
ı2. in Kochs Kompendium der deutfchen Literaturge-
(chichte (Berlin 1795.) 90.2. ©. 179 —183.
I " " . Erlaͤu⸗
*
—8
Sn
Sal Gefner 193
Erlaͤuternde Anmerkungen zu Befnerfchen Bedichten?
1. Der zu Berlin verfiorbene Hofrath Moritz zerglieberte
im feiner Deutfchen Sprachlebre für Damen bie Idylle: Amyn⸗
tas, aber nicht um Eigenheiten zu bemerken, fondern um Gelegens
"heit zu haben, alles, was er wollte, über unfere Sprache und die
Natur ihrer Bildung zu fagen. Nach Veranlaffung der Befiners
ſechen Idylle wird der Unterfchieb und Gebrauch der Mebdetheile,
ihre Zufammenfügung,, ja felbft Manches von der Ausfprache und
Rechtſchreibung entwidelt. Eben derſelbe erläuterte den Anfang
der Idylle: Menalkas und Aleris in feinen Vorlefungen aber
den Sıyl, Tb. 1. 8.146 — ı51. bei der Entwickelung des Ber
griffs vom Bleichniß. - SR
a. Sn den Beifpielen von allen Arten des profaifchen
Styls zc. (Leipzig 1799.) S. 107— 112. 8.294 — 304. S.
319 — 325. folgende Beßnerfche Idyllen: Pas bölzerne Bein;
Der Wunſch; Menalkas und Aleris, mit einigen, mehren,
theils grammatifchen, Anmerkungen begleitet. - Ä
3. in Wiedemeanns Uehungen im Deklamiren fhr Kna⸗
ben und Fünglinge ꝛc. Bo 2. &. 19— 23. iff eine Anweifung '
zur Deklamation der Idylle: Umyntas, gegeben worben,
4. Einige wenige Anmerkungen zu folgenden Idyllen:
Amyntas; Myrtill und Thyrſis; Menalkas und Aeſchines
der Jaͤger; Phyllis und Chloe, befinden ſich in Ramlers
Einleitung in die ſchoͤnen Wiſſenſchaften nach dem
Franzoͤſiſchen des Hrn. Batteux (Leipzig 1774) Bd 1.
S. 445 — 461.
5. in Seybolds deutſcher Chreſtomathie für Juͤnglinge
zur Bildung des Herzens und des Geſchmacks (Leipzig 1786.)
S. 148 — 162. find die Idyllen: Amyntas; Menalkas and.
N
Aeſchines der Jäger; Tityrus und Menalkas; Damon und
Dapbne, mit einigen Anmerkungen erläutert.
6. Die Idylle: Menalkas und Aefchines der “Jäger, iſt
fommentirt worden von Verterlein in der Ehreftomatbie deuss
fher Bedichte, 8 3. S. 364 — 375.
[, findet man mit Anmerkungen in
en zur CLektuͤre der deutſchen
-3 *
Lyrifche Bluhmenlefe folgende Ge⸗
3. 2. Num. 31. An die Nachtigall.
Rofen, ein Wettgefang (f. Geßners
8.137 f.. 2.4. Num. 4.
. 24 f. vergl. ben Art. Gerſtenberg
Niko
-
e
134° | Nie Dietr. Öifefe
MNikolas Dietrich Siſeke
wurde den 2. April 1724 zu Guͤnz, einer Koͤniglichen Freiſtadt in
Niederungarn, geboren. Sein Vater, Paul Giſeke *,, war
deutſcher Iutherifcher Prediger der Geſpannſchaft Eiſenburg. Er.
. verlor benfelben, als er kaum fiebzehn Tage alt war, und feine
Mutder begab fich zu ihten Verwandten nad Aamburg. Den
Lehren und befonderd dem frommen Beifpitle diefer würdigen Frau -
verdankte er die erfie Bildung feines Herzens. Durch den Unter⸗
richt, vortreflicher Lehrer legte er einen guien Grund in Sprachen
und Wiffenfchaften, und erwarb fich zugleich durch fein befcheidenes
und gefälliges Wefen die Gunft und ung Bag wuͤrdi⸗
sen Männer in Hamburg, beſonders der beiden Dichter, Brockes
und von Hagedorns. Auf die Univerfität Leipzig, wohin er im
Jahre 1745 gieng, brachte er fo viel Kenntniffe, Geſchmack und
gute Sitten mit, al3 mancher Studirende faum von der Akademie
hinwegzunehmen pflegt. Außer einer großen Lernbegierde, die gp,
befaß, feuerte ihn das Beifpiel jener Männer, und die Furcht, ihre“
Achtung zu verlieren, zu einem anhaltenden Fleiße an, ünd er
fuchte Mh immer mehr in dem guten Rufe zu befefligen, der ihm
bie Aufmerkfamfeit derfelben erworben hatte. Er widmete fich Den
tbeölogifchen Wilfenfchaften, und fuchte diefelben nicht bIoß ſei⸗
nem Sedächtniffe einzuprägen, fondern auch durch eigenes Nachden- -
Ten fich von ihrer Wahrheit zu überzeugen. Seine Nebenftunden
aber gehörten der Dichtkunſt, die er frübzeitig liebgewonnen hatte.
Er hatte das Gluͤck, in den Freundfthaftsbund derjenigen jungen
Männer aufgenommen zu werden, die ald Verfaffer der ſogenann⸗
ten Bremiſchen Beiträge u. ſ. w. damals gemeinfchaftlic und
mit ſo vielem Gluͤcke dem vaterländifchen Geſchmacke eine beffere
KRichtung und Bildung gaben. Gegen Ende des Jahres 1748 ver= |
ließ er Leipzig, befuchte feine Verwandte und Freunde in Ham⸗
burg, und beichaftigte fich darauf einige Jahre zu Hannover und .
yerunfcbweig mit ber Erziehung einjger jungen Leute aus an⸗
ſehnlichen Familien. An dem legten.Otte vertraute ihm felbft der
Abt FJerufalem feinen Sohn an. Im Jahre 1753 wurde er ald
Prediger nach Trautenftein inde —
Blankenburg berufen. Als er die
waltet hatte, erhielt er den Ruf zur
linburg. Da hier Job. Andr. C
und er die Empfehlung beffelben, fe
rechtfertigen wuͤnſchte, fo hatte er h
zu erfuͤllen. Aber erfand dieſem?
wit aller ber Geſchicklichkeit, Treue
8) Elaentlich Bössechi, woraus die
gemacht haben.
zaͤhlenden und Didaktifcben
Nie Dietr. Giſeke. — 135
derte. Im Yahre 1760 wurde er von dem Fuͤrſten Chriſtian
Btntber zu Schwarsburgs Sondersbaufen al Superintens
dent und Konfiflorialaffeffor berufen. Diefer Fürft hatte auf dem
und mehr ald eine Gele⸗
he zu überzeugen. Im
Senior nah Frankfart
ır, aus Liebe zu feinem
Die Freude der letzteren
r fie dauerte nicht lange. -
er Krankheit von einigen
inem Xlter von vierzig
it der gewiffenhafteflen
an noch wenig Anfpruch
ed hat, wenn man in feis
bürgerlichen Gefeke fore '
(emter mit fich brachten,
er nur erübrigen Eonnte,
Dichtkunſt. Noch mans
ften, woran der Tod ihn
Wenn man bebentt, daß Bifefe zu einer Zeit- zu dichten an⸗
fieng, wo der Gefchmad an dem wahren Schönen in der deutſchen
Sprache, und befonderd in der Dichtkunſt, noch nicht fo allgemein,
fondern fehr getheilt und unbeflimmt warg wenn man ferner weiß,
daß er einer von denjenigen war, die bare ihre Arbeiten und Mu=
fler Yen Geſchmack auf die ebene und richtige Bahn brachten, und
endlich bedenkt, in wie vielen Dichtungdarten er gearbeitet, jeberzeit
in der reinflen und fließendften Werfiftcation, mit dem ungezwun⸗
enften Reime,_fo wird man feine poetiſchen Arbeiten immer nod)
chaͤtzbar und der Refung wirkig finden. Giſeke wer kein Origi-
nalgenie, fagt Hr. Züttner, aber ein anmutbiger und lehrreicher
Dichter, von zarter Empfindung und Herzensguͤte, d
Gattung am gluͤcklichſt
bat. Richt Hallers Feuer und Scharffinn, oder W
drungenheit, fondern ein ungemein fanfter Fluß der €
Worte, gefälfige Moral, edle Einfalt und kunſtloſe &
Ausdrucke find das eigenthimliche Bepräge feiner
Weither gefuchten Schmud und fehimmernde Blume |
er; überall redet bad gute fromme Herz des Dichterd, bad fo gern
in Gefühle der Religion, ber Freundfchaft und der reinften Liebe
fih ergießt. Da wird Fein Zwang, fein ängftlich erhafchter Ge⸗
danke ſichtbar; alles ift Natur, Wahrheit und Harmonie. Selten
ergreift ihn ftarke Begeiſterung; Wis und Laune verlaffen ihn im⸗
mer. Gelten fteigt ‚er hoch im Lyriſchen, viele ſeiner Oden find
bloß kleine Gemälde, oder eine fanfte fhwermüthige Empfindung,
— IR
136. Nie. Dietr. Giſeke.
in lyriſchen Verſen audgebrüdt. - Anziehend genug find die an
Dapbnen, voll füßer inniger Zärtlichkeit; ein reizendes Denkmal
ehelicher Liebe. Wohlklang und Reinigkeit fehlen feinem M
drucke nicht; nur manchmal wird er zu redfelig und gebehnt. Auch
in feinen Ranzelreden findet man das Herz des Dichter wieder;
fie find in dem einbringenden und fanften Zone gefchrieben, der feis
nem Charakter fo natürlid war. ..
Giſeke hat bei feinen Lebzeiten, ‚außer vielen poctifchen und
proſaiſchen Xufiüben in den Bremiſchen Beiträgen, beren
Sortferung u. ſ. w., felbft nicht weiter herausgegeben, als:
Sammlung eit
tod 1760. 8.
. Nach ſein
1. Des %
berausgegeber
Sittenlehre u
lino zu Braun
4 Gr.) Voran
geftachen. In
. Leben. Alsd
ften in ben Br
miſchter Scht
träge geftanden
aren, und denen Bärtner noch viele ungedruckte beigefügt hat,
ie find folgendermaafen geordnet:
a. Moraliſche Gedichte: Gedank
gierung (in Alerandrinen); Empfintung
Anſßn Jamben); Lobgeſang nad) 7
erſuch vom Gebete («es ſollte ein Lehrged
Hexametern werben) *); Troſtſchreiben
frühen Verluſt feines Sohnes; Sthreibe:
ber Freundſchaft, an Hrn. E** (worin ga
,.vebeßi; Schreiben an ben Ben. von Ja
des Geſchmacks in dad menfchliche Reben;
an Hrn. Biärtner) ber den Einfluß
Freundſchaft; Schreiben.an einen Freund von dem Werthe ber
Wiſſenſchaften.
b. Ver⸗
0) Der Inhalt des Gedichts it aus dem Anfange zu erſehen:
Von der Pflicht bes Gebets, der ice des Menfchen und Ehrifiegz
Daß e8 Schuldiafeit IR und XGeicheit zum Schöpfer zu fichen;
nun — Pen fi ihm ent a In en Inhalt
ers Gebets ihm geiget, und welcher Segen net
— Angen, vechude nein eich! ee
J =
—
-
1
ein Gemaͤlde der reinſten, zaͤrtlichſten Empfindung ſind. Sie ſind
ein Jahr auf das andere verfertigt werden, und man nimmt mit
Bergnügen wahr, wie fich die Kiebe von det jugendlichen Empfins
tung nad) und nach zu ber gefeßten, hoͤhern Empfindung des Gate
ten, des Vaters, ded würdigen Weltbuͤrgers hinauffliimmt).
E. Der funfzebhte Auguſt, ein Gedicht an Daphnen
(anf feirten ehemaligen Hochzeittag). |
E. Rantaten (fünf an ber Zahl). a | |
8. Fabeln und Erzählungen. (Es find ihrer zufammen
funfzebn. Das Wichtigfte in der ganzen Sammlung. Hierzu
befaß Giſeke unftreitig dad meifte Talent und eiferte gluͤcklich fei-
nem Freunde Bellere nah. ine angenehine und natürliche Suas
da im Erzählen, eine leichte Verfification, ein Reichthum an gu⸗
ten Wendungen, Bemerkungen und naiven Einfällen zeichnen feing
Erzaͤhlungen aus, die zuweilen noch weniger ermuͤden würden,
wenn fie etwas kürzer und der Ausbrud minder profaifch wäre).
. 5. Anhang. (Er beſteht theild aus vermifchten Gedichten,
die meiftens Rhapfodien von Gelegenheitögebichten find, theild au
epigrammatifchen Gedichten nach dem Martial und Owen).
i. Briefe. (Acht an der Zahl, in Profa, aber meiſtens
mit untermiichten Werfen, gefchrieben. Sie find charafteriftifch
genug, um Giſeke'n ganz Nash feiner Individualität daraus ken⸗
zen zu lernen). Ä
*
Eine
>
.
*
1383 Nit. Dietr. Giſeke.
Eine Beurtheilung dieſer Poetiſchen Werke ſindet man:
in der Jenaer gel. Zeit. 1767. S. 573 f. in der Neuen Bi⸗
bliosbek der fh. W. Bd 5, St ı. &. 137 — 145. in Klon
Deutfcher Bibliothek der fh. W. 38 1. Std 2.6. 19— 6,
in den Aamburgifchen Unterbaltungen, Bd 4. Std 2. &.
F f. in rn Allgem. deutſchen Bibliothek, Bd 7. Std 1.
159 — 160. — ——
2 Das Gluͤck der Kiebe in drei Befängen. Praun⸗
ſchweig 1769. 8 (3 C:) Gin Meineb Lehrgedicht, welches
in reimlofen Jamben dad Gluͤck des Liebenden, ded Geliebten, und
des Verbundenen ſchildert. Der Inhalt be erften Befanges ift
die Verbreitung ber Liebe durch die ganze Natur, und ihr Vorzug
in der meſhlichen; ber zweite Befang fehiibelt die verfchievenen
“ Arten und Aeußetungen ber Liebe; ber dritte Befang befchreibt
u Gluͤck derer „uderen Liebe durch ebeliche Verbindung gefrönt
wird,
3. Nikolas Dietridy Bifekens, weiland Superintens
denten zu a zc. Predigten; in einer neuen
Sammlung aus Feinen. Handfchriften herausgegeben von
ab. Adolph Schlegel, Konſiſtorialrathe zc. zu Hannover.
Erſter Theil. Flensburg und Keipsig 1780. 8. (1 Thlr.)
Sie können ald ein zweiter Theil der, von Bifeken felbft heraus⸗
egebenen, Predigtfammlung angefehen werben. Gruͤndlichkeit,
einigkeit des Vortrages und Ordnung fehlt ihnen nicht, wohl aber
Sebhafli keit.
t Joh. Elias Schlegel gab Giſeke 1746 eine Wochen⸗
ſchrift heraus: Sammlung einiger Schriften zum Zeitver⸗
treibe des Geſchmacks, worin einige gute Ueberfeßungen drama
tifcher Stuͤcke vorkommen, nemlich: Der Klätfcher von Voltaire;
Deufalion und Pyrrha von Saintfoix; Das Diündel von Fagan;
oe bed de Ia Chauſſee (die beiden lebten find von
iſeke).
Eine andere Wochenſchrift: Der Juͤngling, gab er 1747 ge⸗
mkinſchaftlich nit Rabenern heraub. —
Acht Briefe von Giſeke an den Herrn won Hagedorn bee
finden fich in Sriedrichs von Hagedorn Poetifchen Werfen,
berausgegeben von “Job. Joachim Eſchenburg, Th. 5. ©.
8 — 283. -
Urtheile Giſekens literariſchen Werth befinden ſich:
1. m (tners) Charakteren deutſcher Dichter und
Proſaiſten S. 321 — 323.
2. in Eſchenburgs Beiſpielſammlung zur Theorie und
Titeratur Der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, BD 2. S. 386. mo
ſich zugleich als Probe der Giſekeſchen moraliſchen Poeſie der
Anfang des Gedichts: Ueber den Einfluß des Geſchmacks in
das menſchliche Leben/ befindet. Desgl. Bo 3. S. 309. Br
a
/ R »
Nik, Dieter, Bifefe 139
Pr der game zweite Geſang bes Gedichts: Gluͤck der Kicbe,
witgetheilt worben ift.
Nachrichten von Gifefens samen unb
Schriften haben wir erhalten:
ı. von Bärtner, in der Vorrede zu Giſekens, von ihm
herauſsgegebenen, Poetiſchen Werten.
2. von Chriſtian Heinrich Schmidt, in dem Nekrolog
oder Nachrichten von dem Keben und Schriften der vor—
nebmften verfistbenen deutfchen Dichter, Bd 2 ©. 425 —
435. nah) Gärtner, mit literarifchen Zufähen; desgl. in der
Ynweifung (zur Rennmiß) der vornebmiten Bücher in als
len Tbeilen der Dichtkunſt 5. 583. 587-
3. von Heerwagen, in der Kiteraturgefchichte der evans
gelifchen Rirchenlieder, Th. 1. &. 271 f.
4. von Richter, in dem Allgemeinen biogeapbifchen Les
siton alter und neuer geiftlicher Kiederdichter S. 99— 101.
5. von MTeufel, in dem Lexikon der vom Jahre 1750 bis
ı800 vexfiorbenen deutfchen Schriftlieller, Bo 4 S. 186.
Al ſtock errichtete Giſeken, fo wie feinen übrigen $reuns
den, ein Eleined Denkmal in dem zweiten Kiede feines Wingolf ,
oder Tempel der Sreundfchaft (f. Klopliocks Werke, Leip-
sig 1798. Bd ı. Oden Bd ı. &. 1. Auch widmete er ihm die
Ode: An Giſeke (ſ. Ebendaf. S. 24.).
Ramler nahm folgende Gedichte von Gifete, mit ſtarken
Aenderungen, in feine Lyrifche Blubmenlefe auf: 8. 1. Num.
37. Durch Schaden wird man Hüger (Bif. P. W. &. 205 ff.) '
>. ı. Num. 44. An Phyllis (Bif. P. W. S. 152.). 2. 4.
VNum. 38. Das Menſchengeſicht (Siſ. P. W. S. 210.). B. 5
VNum. 10. Das Privilegium (Sir; P. W. S. 198.).
In Hrn. Matthiſſons Lyriſcher Antholo *35 Th. 3.
— 184. befinden ſich, ebenfalls mit ſtarken —— 3.
ende Giſekeſche Lieder: Freiheitsliebe — P. w. ©. 188.),
An Agathon (Bif. P.W. S. 153.); An Daphne (Bif. P. W.
©. 245 ff.); Das Mtenfchengefi Er mit den: Kamlerſchen Aen⸗ |
derungen (Gif. P. W. S. 210.) *
In den Oden der Deurfchen, Samml. 1. S. 44 - 8.
befinet fich die Ode von Bifefe: An Damon (Giſ. P. W. S.
147 ff.) mit ein paar unbedeutenden Anmerkungen.
— .
Johann Wilhelm Ludewig Gleim *)
wurde den 2. April 1719 zu Ermsleben, einem Staͤdtchen in dem
diuſtenthum Balberſtade, geboren. Um das Jahr 1738 bis
1740
w) Arien bat Bleim ſelbſt auf dem Titel der von ihm herandgenebenen.
In feine Wornahımen angegeben. Käufe findet man —
men.
m
J
—
>. Ioh. Wilh. Ludew. Gleim.
1740 ſtudirte er auf der Univerſitaͤt zu Halle die Xechtswiſſen⸗
chaften. Ein gluͤckliches Ungefaͤhr brachte ihn hier in die Be⸗
ft Uzens, der ebenfalls fich der Rechtsgelehrſamkeit wid⸗
metẽ. Beide liebten, neben ihrem an die fchönen
Wiſſenſchaften, , lafen gemeinfchaftlich die vortreflichften Schriften
ber Alten und Neuern, theilten fich ihre Bemerkungen mit, und
’
(\
übten ſich “ "beiten. Ihr akademiſcher Auf⸗
enthalt fiel yeutfche Literatur unvergeßlichen,
Beitpuntt, itid fi) von Zuͤrich aus durch
Bodmer ˖u eutſchland verbreitete, und man
enfeng, di rfuchen zu bereichern. Der liebs
Ut ichte 18 ebenfalld in alle Theologie
| irte, ſch h hatten fie noch an einem fruͤh⸗
verftorbenen Freunde, Nahmens Rudnid aus Danzig, einen Ges
elffchafter, der großen Scharffinn im Studium der Philofophie und
(ohne Literatur zeigte. Und fo widmete fid) hier ein kleiner Zirs
el feinfühlender Juͤnglinge der Muſenkunſt, während ba zu
lei⸗
cher Zeit, nur einige Meilen von ihnen, in Leipzig,
ner, Schlegel, Cramer, RKlopftock, Rabener und dafs
ſelbe thaten. Was hat Deutfchland diefem glüdlichen Zufammens
treffen edler Juͤnglinge nicht zu danken gehabt! Als Bleim feine
juriftifhen Studien in Aalle geenbigt Hatte, gieng er nad) Berlin,
als Staböfefretar bed Prinzen Wilhelm von Schwedt, eines
Sohnes des Markgrafen Aibreche. Als diefer beim Rekognoſci⸗
zen der Feſtungswerke von Prag durch eine Kanonenkugel fein Le⸗
Wen verloren hatte, Fam Bleim ald Privatfetretär in die Dienſte
des Fuͤrſten Leopold von Deflau, der unter dem Nahmen bes
alten Deffauers bekannt if. Ein glüdlicher Umſtand brachte ihn
nad) Magdeburg. Won bier kehrte er nach Berlin zuruͤck, um
2 eine, ihm gugefücherte, Boflinfpektoröftelle anzutreten, welche er aber
gleichwohl nicht erhielt. Doc wurde er 1747 Sekretaͤr des Dom.
Eapitels zu Salberſtadt, und in der Folge auch Ranonikus des,
nicht weit von diefer Stadt gelegenen, Stifts Walbeck. Eine
Yange Reihe von einigen funfzig Jahren bekleidete er dieſe Stelle,
bie ihm noch Muſe genug übrig ließ, feinem Hange zur Dichtkunſt
ungeftört zu folgen, bis er, nachdem in ber letzten Zeit dem Greife
das Licht der Augen erlofhen war, den 18. Zebruar 1803, in eis
. nem Alter von beinahe vier und achtzig Iahren, fanft verfchied.
Frühe fieng Bleim an zu dichten, und nur erſt kurz vor feis
nem, Zode legte er die Leier nieder. Er half im Anfange ber zwei⸗
ten Hälfte des achtsebnten Jabrhunderts die Morgenröthe des
befferen Geſchmacks für unfere Sprache und Literatur mit andern
’ beraufs -
leim 118 fc) Diefe Wermecfelung ———
eim lie ermechfelung gern gefallen. e
Aeſſingo Briefwechſel mis Gleim S. 63.
0
1
Joh. Vilp..fudem Gleim. 144
herauffuͤhren. So entſchieden aber auch der Werth ſeiner meiſten
Produkte aus dieſem früheren Zeitraume iſt, fo wuͤrden fie hoch
ihre Klafficität noch länger behaupten, wenn fie durch Die legte
Zeile gegangen wären und berfelben ihre höhere Vollendung zu vers
danken gehabt hätten. Die Arbeiten feines. fpäteren Alters verras
then die Schwäche deſſelben. Man nannte ihn unfern Anakreon,
und in vieler Ruͤckſicht war er es. Gluͤcklich erlaufchte er die Nai-
vetät und Anmuth ded Griechen; er fang den Genuß der Leben
freuden mit derjelben Heiterkeit, wie jener. Oft ahmt er ben Grie-
chen nah; aber er gefällt mehr, wenn er Original iſt und dem eis
genen Gange feined Geiftes folgt. Seine fcherzhaften Lieder un⸗
terfcheiden' ſich alsdann durch den Ausdruck inniger Fröhlichkeit,
einen leichten Fluß der Gedanken und jene fcheinbare Nachlaͤßigkeit,
die diefer Dichfungsart fo wohl anfteht. Die früheren, in welchen
überhaupt eine veichere "Aber firömt, find wibig, voll müunterer,
ſchalkhafter Einfälle, doch fo, daß fie die Sittſamkeit mit keiner
Sylbe beleidigen. Wein, Rofen und Maͤdchenkuß find die Segen-
Hände feines ungefünftelten Gefanged. In einigen finkt jedoch das
Sanfte und Einfältige ing Matte, dad Natürliche ind Taͤndelhafte
berab. In den fpäteren verkennt man öfters ben Liebling der Mus '
fen und Grazien ganzlih. Durch den Beifall, den ſich Bleims
Lieber erwarben, ließen ſich eine Menge Dichterlinge verführen,
und mit einer Suͤndfluth unzähliger Heiner nettgebrudter Samıms
Jungen, die nichtd als ein unwitziges Gewaͤſch von Wein und Liebe
enthielten, zu überfchwenmen. Das war jene liederreiche Zeit,
wo es in Deutfchland von anafreontifchen Verſen wimmelte, wo
jedes fade Gefchwäg in kurzem Spibenmaaße ein anafreontifches
Lied hieß. Bleims Nachaffer wurden N und vergeſſen;
aber auch er hat, villeicht zu unbillig, für fremde Suͤnden gebüßt.
Am ficherften rechnet Gleim durch feine Kriegslieder auf die Uns
ſterblichkeit ſeines Nahmens. Außer dem Inhalte, wodurch fie zu
einer Art hiftorifcher Denkmaͤler geworben find, wird die kraftvolle
und funftlofe Sprache, untermifcht mit einigen Hätten, die zu den?
angenommenen Sharafter des gemeinen Kriegerd nicht übel paffen,
die Kuͤhnheit in Wendungen und Ausdruck, das ungeflüme Feuer
der Begeifterung, das in vielen Strophen lodert, vornemlich aber
bie Verbindung bes Friegerifchen Geiſtes mit den eblern Gefinnuns
gen der Menſchlichkeit, die allenthalben fichtbar iſt, auch von ber
— ſpaͤteren Nachwelt geachtet und bewundert werden.
ims Fabeln empfehlen ſich durch eine eigene gedankenvolle
Kuͤrze, und ungezwungene, fließende, treuherzige ——
Sie unterſcheiden ſich vornemlich durch die Kun! die Moral an den
Faden der allegorifchen Handlung felbft 5 Inupfen. Gleim par
&, der die Romanze, bie bis dahin hauptfächlich nur von den
Spaniern und Engländern bearbeitet worden war, zuerſt auf deut⸗
fhen Boden verpflanzte, und dem man, daher ben Anlaß zu =
nadıe.
-
24270 3oh. Wilhy. Ludew. Gleink.
nachherigeni. bielfältigen und zum Theil ſehr gluͤcklichen Bearbeitun⸗
en derfeiben unter und zu verdanken hat. Mit morgenlaͤndiſchem
unge, kuͤhn, als ein Scher Gottes, und in hoher phantafte-
‚reicher Einfalt rührt und lehrt er in feinem Halladat, einem Werke
son tiefem Sinne und eigenthümlichem Gepräge, das aber in une
fern Volksſchulen Faum zu gebrauchen feyn dürfte,
Nicht zufrieden indeß, durch eigene poectifche Arbeiten von
mannigfaltiger Art; den Ruhm des deutſchen Parnafles befördert
zu haben, war Gleim auch ber treue Pfleger jedes aufkeimenden
Talents. Zu denen Dichtern, welchen er theils Ermunterer, theils
kritiſcher Freund, theils Unterflüger und Gänner wurde, gehören.
Rleift, die Karfebin, Jacobi, Michaelis, Blamer midt
u. ſ. w. Aber auch manchen andern erzeigte er ſich gefällig und
nuͤtzlich. Durch weife Zurathehaltung feines Vermoͤgens war er im
Stande, viel Gutes zu fliften. Nur gegen fich ſelbſt ſtrenge, war
er ber erfie, mit Rath und That, wenn etwas Gutes außzuführen
war, und er foımte in ben beftigiten Ummillen gerathen, wenn man
" ihm vie Gelegenheit Dazu verſchwiegen. Er befchämte felbft Fuͤr⸗
n durch fanfte und immer wiederfehrende Erquidung des Genies.
a3 war daB größte MWohlleben für den Gatten- und Kinderlofen,
dem aber durch edle Nichten und Neffen auch alle Familienfreuben
zu Theile wurden. Undank und Vereitelung feiner Abfichten konn⸗
gen fein Wohlthun nicht hemmen. Er genoß das feltene Gluͤck, vie
erſten Maͤnner der Nation, indbefondere Kiopſtock, Us, Zefling,
Kamler (mit dem er jedoch in der Folge. zerfiel), Spalding, Her⸗
der, TJobannes Müller u. a. zu Freunden zu haben. on je
ber unterhielt er einen weitläuftigen und lebhaften Briefwechſel mit
den denkwuͤrdigſten Gelehrten und befaß einen Schab von Briefen
vielfacher Erheblichkeit, aus dem fich indbeſondere die Geſchichte une
ferer fchönen Literatur anfehnlich bereichern läßt, und wovon fein
Neffe, der Domvikar Koͤrte in Halberſtadt, dem Publifum bie
ber ſchon Verſchiedenes durch den Druck mitzutheilen angefangen
bat. Mit den Bildniffen feiner Freunde hatte er ein anſehnliches
Bimmer feiner Wohnung auögefhmüdt — in der Sl Sale
lerie von lauter ausgezeichneten Männern, zum Theil das Werk
großer Künftler. Seinem leift ließ er dur Bernhard Rode
ein Ehrengemälbe verfertigen, welches er mit öffentlicher Bewilli⸗
z gung in die Berliner Garniſonkirche weihte. Im traulihen
Umgange mit feinen nähern Freunden, Streithorſt, Nathangel
Sifcher, Koͤpken, Kiamer Schmidt, Job. Heinrich Voß,
SGoͤckingk, befonderd aber ber treflichen Familie des edlen Grafen
von StolbergsXDernigerode u. f. w. verlebte der jugendliche
Greis ein glückliches Alter, bis ihm das allmählige Abfterben feince
Freunde, die eintretende Schwäche feiner Augen, und die man⸗
cheriei Kritiken über feine Gedichte noch in feinen legten Jahren
Kummer verurfachten. Gleim Fonnte nemlich auch‘ da noch nicht
| aufhoͤ⸗
p
N
- op. Wilß Ludew. Gleim. 143
aufhören zu reimen, als längftend das Dichterfeuer bei Han else
fhen war; mehrere feiner legten Arbeiten find des Dichterd ganz _
—— den man in ſeinen Sünglingsjahren mit Anakre ons
Lorbeer bekraͤnzte. Lauten Unwillen aͤußerte er wider geiſtliche oder
weltliche Tyrannei. Durch Erziehung und Ueberzeugung fuͤr die
monarchiſche Staatsverfaſſung eingenommen, donnerte er gegen
die Greuel der franzoͤſiſchen Revolution. Doch unterſchied er auch
bier in kuͤhleren Augenblicken gern die Sache von den Menfchen,
und befang Bonaparte, wenn vr Frieden ſchloß und ein maafchlie
ches Wort ſprach, Von dem wahren Proteftantiömus hatte er die
geläufertfien und menfchenfreundlichfien Begriffe ;_ aller geiftliche
Deſpotismus empörte fein Innerftes, und daher fam ed, daß ihn
das franzöfiiche Kankordat, durch das erneuerte Werbot der Pries
ſterehe, mit.tiefem Kummer erfüllte. Noch — Monate vor
feinem Tode ertoͤnte deswegen in einer der gelefenften Zeitſa riften
ſein Zuruf an die Kloſtergeiſtlichen: Nehmt Weiber, ihr Moͤn⸗
che! nehmt Maͤnner, ihr Nonnen!
Zu bedauern iſt es, daß Gleim ſelbſt keine aͤchte und vollſtaͤn⸗
dige Sammlung ſeiner Poeſien veranſtaltet hat. Immer ließ
er nur einzelne Gedichte, oder kleinere Sammlungen, mehrentheils
auf eigene Koften, für feine Freunde druden, oder zerftreute feine
Lieber bald hier bald da in Zeitichriften, Sourneleru. f.w. Die
Sewinnfucht der Buchhändier fuchte diefelben wider fein Wiffen und
Willen zu jammeln, und fo haben wir von Zeit zu Zeit eine Dienge
von Ausgaben feiner Gedichte erhalten, auf denen aber ein eigener
Unfegen der Beſchmutzung und Berftümmelung laſtet. So erfchies
nen unter andern: „eren 5. W. B. ſaͤmmtliche poetifche
Werke. Erſter, zweiter Theil. Straßburg ı765.8. Diefe
e Kriegdlieder von 1758, die fcherzbaften .
zwei Bücher Kabeln und brei Romanzen;
Mangel Dedgl. -Sämmtliche Schrifs
Bleims. SErfter und Zweiter, dritten
nd ſechſter Theil. Neue und verbefs
: Nahmen des Brudortd und Verlegerd)
hlechtem Papiere gedrudt, voll Interpunk⸗
r, unvollſtaͤndig, und unter den angehaͤng⸗
Inen Gedichten befinden ſich unaͤchte.
a, ebenfalls in ſechs Theilen, die eine
die andere Karlsrube 1780. 8. hahen
rd aber eben fo reich an Druckfehlern, bie
, W ad ungereimt, zum Theil aber weniger
merklich und daher um deſto ſchlimmer ſind. Die neueſte Ausgabe
fuͤhrt den Titel: Saͤmmtliche Schriften von Friedrich Wil⸗
beim Gleim. Erſter, zweiter, dritter, vierter Band.
XTeue verbeſſerte Auflage. Leipzig 1802. 1803. 8. (2 Thlr.
16 Gr.) Die erflen zwei Bande erfchienen eigentlich zu Al⸗
—e tona
A
e
144 Joh. Wilh. Ludew. Gleim.
tte Band Ebendaſ. 1800. Nach dem Tode
:gerd that fein Nachfolger den vierten Band
bee erfteren Bände umdruden. Sie hat
apier und fauberen Drud, enthält auch mehr
en Ausgaben, wiewohl noch nicht alles, was
und buͤrdet ihm dagegen manches unaͤchte auf.
In dem erſten Bande dieſer Ausgabe ſin
der; Lieder; Fabeln (erſtes, zweites, drit!
Der Tod Adams. Am zweiten Bande:
Liedern; Lieder nach dem Anakreon; O
Zwei Gedichte nach dem: Franzoͤſiſchen des &
erif; Alerid und Elife; Einzelne Gedichte;
fe, drittes Buch); "Vermifihte Gedichte (
find nicht von (Bleim). Im dritten Ban
Berliniichen Labyrinths; Briefwechſel zw
cobi; Die befte Welt von Gleim und I
Bande: Lieder für dad Wolf; Kriegslieb
1778; Epiſteln; Der befte König; Einige
I
fer auf dem Kongreß zu Reichenbach; Zeitgebichte vor und nach
dem Tode Audewigs des Sechszehnten; Satirifche Gedichte;
Kraft und Schnelle des alten Peleus.
Gleims ſaͤmmtliche Bedichte laſſen ſich in folgende Klaſſen
1. Lieder (ſcherzhafter Art, ernſthafter Art, Kriegslieder).
theilen:
a. Lieder ſcherzhafter Urt. Dahin gehoͤr
folgende
Sammlungen: Verſuch in ſcherzhaften Liedern SExites,
zweites Buch. Berlin 174.
Schr. Leipz. 1802. 88.2.
eich 1745. 8. Amſterdam 17
zwei Buͤcher, von denen das cı
fammen sg Lieber enthält, die u
die beften find. (in Bl. Saͤmm
S. 45 — 84.) Man hat fie aı
Verſuche in ſcherzhaften Kic
thek Der ſchoͤnen Wiflenfchaf
335- — petrarchiſche Bedich
Simmel. Schriften 1773. Th
- Städ, welden ald das neuni
Zawdlebens, eine leichte und a
feligfeit der ländlichen Ruhe, w
alß eine Nachahmung der +50
qui procul negotiis etc. betrachtet werben kann.
Sie erſchien
auch einzeln: Lob des Landlebens. Berlin 1764. 8. Vergl.
Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, Bd 12. Std ı.
S. 140 f. ©. 142 f. Abbts Vermiſchte Werke, Th. 6.
S. 5f. — Der Urſprung des Berliniſchen Labyrinths.
Berlig
Joh. Wil Ludew. Gleim. 145°
Berlin 1747. 4. (in Bl. Saͤmmti. Schr. Ceipʒ. 1803. 32 3.
G. 3— 13.) — Sieben kleine Gedichte nach Anakreons Ma-
ner. Berlin 1764. 8. (in Bleims Sämmtl, Sch. 1773.
Th. 4. &. 70—8o. auch in. Ebriftien Heinrich Schmids
Theorie der Poefie ze. 5. 341 — 347.) — FKieder nach dem
Anakreon, von dem PVerfafler des Verſuchs in fbersbaften
Liedern. Berlin und Braunfchweig 1766.:8. (6 Gr.) der
Stoff ift zwar aus dem Anakreon entlehnt, aber Form und Farbe
ſind von Bleim, und felbft die Materie erhält hier und dort, einen
Zuſatz von dem einigen. Auch befinderi fich ein paar Lieber dar
unter, die gar feirie KTachabmungen des Anakreon find. Vergl.
Neue Bibliothek Der ſch. W. Bd 3. Stk 1. 8-39 — 49.
Allgem. deutſche Bibliorbef, Bo 5, Std 1. 8.73 — 77. (in
Gl. Stmmel. Schr. Keipz. 1802. Bd 2. ©. 109— 154.)
Auch erfchienen: Kieder nach dem Anatreon zc. Mit 1elos '
dien (von Eelemann)., Berlin 1767. ge. Queroktav. Vergl.
Yumburgifhe Unterhaltungen, Bd 4. Stdr. &.647 fı
Die drei erften Kieder Anakreons, von Bleim mehr überfebt,
als nachgeahmt, befinden ſich in dem Maͤrzſtuͤck der Neuen Ber⸗
lin. Monatsſchrift 1796. *) — Neue Lieder, von dem |
Verfaffeg der Lieder nach dem Anafreon. Berlin 1767. 8. -
4&r.) Dieje Meine Sammlung enthält fuͤnf und vierzig, zum
Yheil — Tchöne, Kieder. (In GL Sammel. Schr. 1772.
Th. 4. 8.80— 122.) Bergl. Allgem. deutſche Bibliothek,
Bd ı1. Std. S. 244 - 246. Oden nach dem Horaz. |
Berlin. 1769. 8. (8 Gr. Die meiften find Parodien oder Anwen⸗
dungen Horaziſcher Plane und Gedanken auf neuere Gegenftäns
de; doch findet man auch eigentliche Weberfegungen (die befte ift:
Das Denkmal, nah Horazens DB. 3: Od. 30.); eingemifcht
find einige Stüde , bie keine Nachahmungen des Soraz,. fondern
Originale find, (In Bl. Saͤmmtl. Schr. Keipz. 1802. BD 2.
8.154 — 188.) Vergl. Allgem. deutſche Bibliorbek, 88 11.
Std 1. S.248— 251. Almanach der deutſchen Muſen |
auf Das Jahr 1770. 5.83 — 86. — Gedichte nach den
Minnefingern, Dem Raifer "Heinrich, dem Adnig Wenzel _
von Beheim, dem Marggrafen Otto von Brandenburg
mit dem Pfile, (dem. Marggrafen Zeinrich von Miſen),
dem Herzog von Anhalt, dem Herzog Johans von Bra⸗
bant, dem Herzog Heinrich von Preſſela, und andern.
Berlin 2773. kl. 8. (12 Gr.) Zum Beſten zweier armen
Maͤdchen (der Schweſtern des verſtorbenen Dichters Anbei
Ä | un
») Eine neuere, ſehr empfehlenswerthe, Nachbildung der anakreontis
fchen Lieder in gereimten Derjen, erfchlen unter bem Titel: Anas
kreon, mit Erläuterungen von Sriedrid Christoph Broße⸗
Pfarrer zu Dühtamände, Berlin 1806. 8. (a Thlr , -
Lexnton d. D. u. Dr, 2, Band, K
EN
146 Joh. Bild. Ludew. Gleim. |
und Hrn. Benzlers). Es find freie Ueberfegungen einer Anzahl
lieblicher Eirder au der Maneſſiſchen Sammlung ven Minne⸗
‚ fingeen, denen der Drigigaltert beigefügt werben if: Vergl.
Schirachs Magazin der dentſchen Kritik, 0 2, Th. 2.
S. 291 — 206. Auch in der (älteren) Jris von Jacobi, Bd 4
S. 63— 71. 80 5. S. 30 —4ı, befinden ſich mehrere Nach⸗
abmungen der Minnelieder, von denen ein paar ausdruͤcklich
Wleims Nahmen tragen. Dedgl. in Klamer Schmidts Elegien
der Deutſchen aus Handſchriften und gedruckten Werken
“ (&emgo 1776) S. 115. und 351. zwei Elegien nach den Minne⸗
fingeen. — ÜBedichte nach Walter von der Vogelweide N
1779. 8. Es find acht und dreißig Lieber ded bekannten Min⸗
nelingets in freien Nacdybildungen, mit einem Vorberichte, in
welchem von ihrem Werfaffer, nach Bodmer, Nachricht extheilt
wird. Beigl Algen deutſche Bibliorbek, 35 46. Std ı.
&. 178 f. — Amor und Pfyche. 1796. 8. eine kleine Samm⸗
m von ache und ſechzig Lieben und anakreo Tän-
en.
b. Lieder ernfibafter Art. Dahin gehören folgende
Sammlungen: Die beſte Welt, von Bleim und Jacobi. “als
berfladt 177
20 3.8.29
Bleimen, dat
Gleim Zweife
. tinzelne Boͤſe
cobi Tchilbert |
dem Boͤſen ve
zeichnet das J
Arbeitsmann
der lehrt den
woarnt ihn vor
der Melodie ei
beit in den g
lbLandvdlk). lan = |
Leipʒ. 1802. 88 4. S. 3 —28.) 18 find-ber-Lieber fiebsebn,
in welchen der Dichter die verfchiedenen Vefchäftigungen der Lande
leute yür Erwedung frommer Empfindungen benust hat. Wergl.
Allgem. deutfche Bibliorbef, Anbang zum 24. Bande, ©.
426. SZeipz. gel. 3eit. 1773. Num. 85. ©. Bi Leflinge
Briefwechfel mit Bleim (Berlin 1794.) &. 179 8. — Sie
geslied Moſis und Davids Alagelied, 2. Sam. ı, 19. (in
Bl. Saͤmmtl. Schr. Leips. 1802. Bo 2. S. 335 — 340. dad
erſte aud) in Klotz deutſcher Bibliothek der fh. W. 30 ı.
Std 2. S. 26— 31. und in Chriſtian Seine. Schmids Zus
fätzen zur Theorie der Poefie,ze. Samml. 2. S. rır — ı13.
das zweite in Klotz deutſch. Bibliosbek, der fcb. m > 1.
| | 2.
l
|
| 4
|
"lin 1758. »2. mit einer Vorrede von Ceſſing, die
Zah. With. tudem Gleim. 147
’ ——
Std 3. S. 186— 188. desgl. in den Elegien der Deutſchen,
sus Dandſchriften und gedrudten Werken (&emgo 1776.)
©. 350 —253.). ' & \
c: Zriegslieder. Dahin gehören folgende Sammlungen:
Preußifche Rriegslieder in den Feldzuͤgen 1736 und 1757.
von einem Brenadier. Mir Melodien (von a4 —
auch in
G. E. Keflings Simmel. Schr. 30 8. desgl. in ben Analek⸗
sen für Die Aiteratur von B. 8. Leſſing (herausgegeben von
Heinzmann) Th. 2. S. 619 ff. befinder. jefe Bleimifchen
Kriegslieder, von welchen die erften anfangs einzeln zu Berlin
erfchienen, find Öfterd gedruckt worden, zulegt unter dem Zitel: .
Preußifcbe -Rriegslieder in den Feldzuͤgen 1756 und 1757,
von einem Grenadier. Vene Auflage, mir neuen. Melo⸗
dien. rlin 1787. 8. (6 &r.) Die einzelnen Lleder find fol⸗
genbe: - Eröffnung des Feldzuges 1756. &. 1." Siegedlieb
nach ber Schlacht bei Kowoſitz den 1. Oftober 1756. ©. 7.
Schlähtgefang bei Eröffnung des Feldzuges 1757. &. 17.
Schlachtgefang vor der Schlacht bei Ptag den 6. Mat 1757. S. ar.
Siegeslied nach der Schlacht bei Prag zc. S. 23. lachtge⸗ 9
fang vor dem Treffen bei Collin den 18. Junius 1757. S. 31.
Lied nach der Schlacht bei Eollin ꝛc. S. 35. Herausforderungs⸗
lied vor der Schlacht bei Roßbach am 4. November 1757. &. 41.
Siegeslied nach der Schlacht bei Rofbach den 5. November 1767.
&. 45. Siegeslieb nach der Schlacht bei Kiffa den 5. December
3757. 5.63. Lied an die Kaiferin- Königin nach Wiedererobee
zung der Stadt Breslau am 19. December 1757. S. 79. (in BL
Saͤmmtl. Schr. Keipz. 1802. Bd 1.8. 3— 44. Vergl. G.
S. Leflings Briefwechfel mit Bleim 8. 24 f. XAI8 ein Ans
bang zu diefer erfll - "Heften Sammlung der Kriegslieder ers
fehien einzeln: Der C .ıadier an die Rriegesmufe nach dem
Siege bei Jorndorf. 1759. 12. abgedrudt in Chriſtian Heinr.
Schmids Theorie der Poefie c. S. 349 — 356. Vergl.
Briefe, die neueſte Literatur betreffend, Th. 1. 5.82 — 91.
deögl. G. SE. Leſſings Briefwechfel mir Bleim 8.64 —$ı.
— Preußiſche Briegslieder im März und April 1778, von
einem Brenadier. Leipzig 1778. 8. (3 Gr.) in Bl. Simmel.
Schr. Keipz. 1802. 50 4. &. 29 — 46. (Einige von Bleims
älteren Kriegsliedern ftchen fransöfifch in dem Journal &tran-
ger 1761. November. Vergl. Briefe die neuefte Kitererur
betreffend, Th. 16. Br. 256. &. so f. Auch diefe Lieder er⸗
wedten den Nachahmungsgeiſt; unter vielen fchlechten aber gaben
fie auch zu Weiße's vortreflihen Amazonenliedern Gelegenheit).
2. Elegien. Neunzehn Elegien von Gleim befinden fich
in den von Klamer Schmidt herausgegebenen Elegien der
Deutſchen aus Bandſchriften — gedruckten Merten (KM
99 177
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18 Iop Wilh. Ludew. Gleim.
go 1776) S. 4. (nad) dem Martial) 13. 59. 89. 115. (Ueber
den Tod Leopold des Sechften, nad) Keinmar dem
Alten) 121. 166. 170. 218. 250. 257. 259. 264. 267. 294. 6
. 351. (Bragment nach den Minneſingern) 353. 359. — Ges
fpräche mis der Deutfcben Muſe. Berlin 1764. 4. Es find
ihrer zwei. Daß erfie ift überfchrieben: Am Tage der Einho⸗
lung des Aönigs den 30. März 1763. dad andere: Am Ber
burtsenge des. Königs den 24. Jenner 1764. . Beide enthal-
ten Blagen an die Muſe, daß der Preußifche Monardy nicht auf
bie deutſchen Lieder hört. Vergl. Bibliothek der ſchoͤnen Wiſ⸗
ſenſchaften, 88 12. Std ı. S. 138— 140. — Auch haben
wir noch verjchiedene einzelne Elegien von Bleim, 3. B. Blumen
auf Leopolds Brab. Halberſtadt 1785. Blumen apf Spies
els Brab (find nicht alle aus Gleims Garten). Berlin 1786.
Geabgefang, als Ziesben zur Ruhe gieng. Deglin 1786.
GBrabgefang Sriedrichs des Zweiten. Berlin 6
3. Romanzen. Sie erfchienen unter Dem einfachen Titel:
Romanzen. | Berlin und Leipzig 1756. 8! und find öfters ges
druckt worden (in BL. Suͤmmti. Schr. Keipz. 1802. 30 I.
©. 217 —.244.) Es find ihrer drei. , Die erſte: Traurige und
betrübte Folgen der ſchaͤndlichen Eiferfucht,, wie auch heilfamer Un-
. "reiht, dab Eltern, die ihre Kinder lieben, fie zu keine Heirath
3 ſondern ihnen ihren freien Willen laſſen ſollen, enthalten in
ſchichte des Herrn Iſaac Velten, der ſich am sı. April.
1756 (rs 5) zu Berlin eigenhandig umgebracht, nachdem er ſeine
etreue Ehegattin Marianne, und derfelben unfchuldigen Liebha-
jämmerlich ermordet. (Ein wahres Ahentheuer, das fich zu
Berlin zugetragen hatte, gab zu diefer Romanze Veranlaffung ;
aber der Dichter benugte in der Darftellung die franzoͤſiſche Ro-
manze bed Moncrif: Les confiantes amours, bie ein Ähnliches
Abentheuer erzählt). Die zweite: Damons und Iſmenens zaͤrt⸗
liche und getteue Liebe, getrennt durch einen Zweilampf, in Wels
em Herr Damon von nen Nebenbuhler am 20. Auguft 1755
auf Auerbachd Hofe zu Leipzig mit einem großen Ötreitdegen
durchs Herz geſtochen murbe, roovon er feinen Geiſt jaͤmmerlich
aufgeben müffen, zum Troſt der herzlich betrübten Ifmene gefun- -
gen, "Die dritte: Wunbdervolle, 0 wahrhafte Abentheuer Herrn
Ent by Nachts, Cornelius van der Tyr, vornehnien Bin-
gers und Gaftwirthd im Walfifch zu Hamburg, wie er folche feis
nen Gäften felbft erzähfet; aus feiner hollänbifchen Mundart in
bochbeutfche Neime getreulich uberfegt. — Alexis und life,
drei Befänge. Berlin 1771. 8. (in BL Simmel. Schr.
Keipz. 1802. Bd 2. ©. 201— 218.) eine angenehme Schilde:
rung der Zärtlichkeit und Großmuth. — Noch eine Kleine Samm⸗
lung Romansen hat. Bleim 1777 druden laffen, vermuthlich nur
für feine Freunde, da fie nicht in den Buchhandel gekommen.
; \ 4 Fa⸗
“
*
L
⸗
Job. Bitg. Ludew. Gleim. 149
4. Fabeln. Sie erſchienen ebenfalls unter dem ganz einfa⸗
hen Titel: Fabeln. Erftes Buch.) Berlin 1756. Zweites
Buch. Mbendaf. 1757. 8. und Öfterer, zulegt Anter dem Lie
tel: Kabeln von Gleim. Originalausgabe. Berlin 1786. U. 8.
(16 Gr.) Gleim verbefferte hier feine Fabeln, verwarf einige
ganz, thaf mehrere neue hinzu, und ordnete dad Ganze in vier
Bücher, von denen baß legte folgende Rachahmungen enthält:
Die Milchfrau, nad) Kafontsine Tb. 2. Sb. 133. Der Hund *
und der Wolf, nach Lafontaine Th. 1. Fab. 5. Der gebaͤh⸗
rende Berg, nach Phaͤdrus 8,4. Sab. 19. Sie Fledermaus,
nach dem Lateiniſchen eines Ungenannten in Stockhauſens
Briefen. Der Greis und der Tod nach Kafontaine Th. 1.
Fab. 16. Der Hirſch, der ſich im Waſſer ſieht, nach Phaͤdrus
B. 1. Fab. 12. Der alte Loͤwe, nach Phaͤdrus B. 1. Fab.
20. ie Eichel und der Kuͤrbis, nah Lafontaine Th. 2.
Fab. 17% Die Grille und die Ameife, nah Lafontaine
Tb. 1. Fab. 1. Das Pferd und der Efel, nad Zafonsaine Th.
_ 2. Fab. 119. Die Götter und die Bäume, nad Phaͤdrus B. z
Fab. 15. Der Wolf und die Ziege, nach Joach. Camerarü Fabb.
aelop. 1608. p. 41. Der Efel in ber Löwenhaut, nad) Kafon⸗
taine Th. 1. Fab. 103. Der Stierlampf und die Fröfche, nach,
Phadrus B. 1. Sab. 29. Der Rabe und die Pfauen,
‚Phädrus B. 1. Sab. 3. Die Ameife und die Fliege, na
Phaͤdrus B. 4. Sab. 20. Die Berathfchlagung der Pferde, nach
Job. Bay’s Sab. 43. Det Wanderer und die Zurteltaube, nad)
ber Maniere de bien penler dans les ouvrages d’efprit. Der -
Btegenbod und der Wolf, nach Joach. Camerarii Fabb. aelop.
1608. p- 39. Das Pferd und der Hund, nach dem Franzoͤſiſchen
des Grecourt. Der Zuchd und der Rabe, nach Lafontaine Th.
‚3. Sab. 2. , Der Fifchreiger, nach Lafontaine Th. 2. Fab.
128. *). Ein Anhang enthält zwölf Erzählungen, von welchen
die eine und andere vormals unter den Fabeln geftanden hatte .
Bergl. Bibliothek der fchönen Wiffenfchaften, 893. Stck
3.6. 32} — 330. Both. gel. 3eit. 1788. Std 16. &. 132 f.
Allgem. Lit. Zeit. 1789. Bo 2. Num. 115. S. 105—- 108.
5. Dramatiſche Gedichte. Dahin gehören: Der blöde
Schäfer, ein Auftfpiel (in gereimten VBerfen). X
4. Ebendaſ. 1746. 8. Neue verbeflerte Aufla
1763. 8. ®bendaf. 1767. 8.(3 Sr) Die Haupt
zu demein, beflo angenehmer die Ausführung (in d
Schr. 1773. Ch. 4 &.3—44.) — Pbilosss,
fpiel (von B. &. Keſſing) von dem Vetfaffer der
\
*) Mon diefee Kabel befindet ch auch in ber Sammlung vermifchter -
Shriften von den Dahn ern der Bremifchen neuen Beiträge
sumsjdergnügen des Derflandes und Wiges, DB» 1. Gtd-4.
&. 302 — 304. eine Ueberſetzung in gereimten Berfen. u
[| 2 " Pr
\ -
150: Jad Wilß. Ludew. Gleim.
Rriegeslieder venſificirt. Berlin 1760. kl. 8. (4 Gr) — Der
Tod Adams, ein Trauerſpiel von Herrn Klopſtock, in Vers
.. fe gefegt von dem Verfaffer Der Preußifchen Kriegslieder.
\ — 1766. kl. 8. (6 Gr.) Voran ſteht ein kritiſches Schreiben
von Xeſewitz an Gleim Über dieſes Trauerſpiel (ſ. den Art. Klop⸗
ſtock in dieſ. Ler.). Vergl. Allgem. deutſche Bibliothek, Bo 10.
Std 2.8. 238 — 241. Man findet die Gleimiſche Nachbildung
o übrigend auch in C. 5. Cramers Klopſtock, Er und über ihn,
WM. 5. S. 341 — 474. und in Bl. Sämmel. Schr. Leips.
1892. Bd 1. &. 245 — 304. — Der Apfeldieb, ein dra⸗
matiſches Singgedicht. Berlin 1770. 8. Amor ftichlt der
Venus ben golbnen Apfel und ſchenkt ihn der Pſyche, die ihn in
ihren Buſen verbirgt, = . v2:
Didaktifche Gedichte. Dahin gehören: Halladat oder
Öss rothe Buch. Zum Vorlefen in den Schulen. (Erſter,
il.) Hamburg 1775. El. 4. deögl. Stankfurt und
15. 8. (46) Ein dreier Tbeil erſchien, ohne‘
nd Ort (Salberſtadt 1781) El. 4. und 8. (Alle drei
ji. Sämmtl. Scht. Leips. 1802. Bd 2. 5 297
zalladat d. i. ein rothes Buch, in welchem der Weife
und freieften Gedanken niederfchreibt und im tiefften
aanufpehaͤlt, bis er einen Weifen findet, dem er ohne
Sorgen alled offenbaren darf. Der erſtoͤ Tbeil hat auf eine uns
mittelbarere Art Bote, und ber zweite ben Menſchen zum Ge⸗
| er In jenem befchäftigt fich der Weife hauptfächlich damit,
ben Menſchen würdige Gedanken und Empfindungen von Gottes
unendlicher Größe, Weisheit und Güte inzuflößen; in diefem, fie
in den Pflichten der Gerechtigkeit, Menſchlichkeit und Wohlthaͤtig⸗
fit, vermittelft Kleiner, zu feinem Zweck erfundener, Gefchichtchen,
zu 'unterweifen, und jur Ausübung derſelben zu erweden. Der
dritte Theil hat faſt durchgängig den Zweck des zweiten. Unter
dem Terte werden die vorlommenden fremden Wörter erklärt.
Vergl. Deutſch. Merkur 1775. Junius. &. 28: — 285.
Schirachs Magazin der deutſchen Rritit, Bd 4. Tb. 2.
S. 237 — 241. Allgem. deutfche Bibliothek, BD 35. Std 2.
S. 496 — 49% Wie bie Idee zu dem Halladat bei ihm entftan-
den, erzählt Gleim felbft in G. E. Leſſings Briefwechfel mit
Blei &. 205 f. — Die goldenen Sprüce des Pythago⸗
ras, aus dem Wriechifcben (in —
nebſt Anbang. Halberſtadt 1786.
Zeipz. 1802. Dd 2. S. 349 — 351
Deutſchen Merkur 1775. Mai. N
tft nicht fo wohl elgentliche Ueberfekt
Nachbilbung oder eigene Behandlung |
einer einbringenben Sprathe werden t “
Sittenforuche and Herz gelegt; doch |
h |
Joh. Wilh. Ludew. Gleim. 181
nals nicht immer getroffen ſeyn. Der Anhang enthält eine Samm⸗
lung eigener Sittenfprüche von Gleim. Vergl. Degen Ziterarur
der deutfchen Heberfegungen der Griechen, Bd 2. S. 352
—354.*) — Xenopbanes, eines „Zeiden, Begriffe von
Bote, in fechöfhfigen Jamben (in BL. Saͤmmti. Schr. Keips,
ı902. Bd 2.8. 366— 368.). — Fuͤr die Kunftrichter, ein
Geſchenk des Horaz (in Bl. Simmel, Schr. LKeips. 1802.
20 2. ©. 360 — 366.)
7. Briefe. Dahin gehören: Sreundfchaftliche Briefe,
Berlin 1746. $- IT. U. Ebendaf. 1760. 8. (e8 haben auch
Profe n Sie enthalten Übrigens viele unbedeutende
Dinge u m Kleinen Amor u. ſ. w. daß es beffer ges
wefen w kt zu laffen, (Unter dem Xitel: Brief⸗
wechfel Berren F. W. Bleim und Johann
Georg Saͤmmtl. Schr. Keips. 1802. BD 3.
S. ı13- Rlorz deutſche Bibliothek der ſch W.
25 2. 22. Allgem. deutſche BVibliothek,
Nachdrucker — Wir würden nichts verloren haben, werm
t
ten an den Herrn Geh. so (Hale 1773.); in den
Briefen von „eren Spalding an %
und Keipzig 1771. 8. (ſ. den Art. Spalding in dieſ. Lex.)3 in
Sam. Bottbold Kangens Sammlung gelebrter und freund»
Ichaftlicher Briefe, Tb. 1. 8.60— 112, Ch, 2. S En
1823. S. 192 — 194.5 in den Auszügen des Zagedornſchen
Briefwechfels f. Seiedrichs von Hagedorn Poetifcbe Werke,
herausgegeben von Eſchenburg (Hamburg 1800.) Tb. 3. &,
147 152.; in Kleilts Sämmtlichen Werken, nebft des Dich-
en ters ‘
*) Anderweitige Ueberſetzungen biefer Pyebagoreifchen Sentenzen
find: Das aüldene Bedicht des Pythagoras mit Noten von
"job. Peter ler. Gelmfäds 1750. $. Die goldenen Verſo
der Pyrbagoräer von Schuitheß, ins 1. Bande der Bibliocheß
der griechiſchen Philofopben (Zürich 1773). Pythagoras goldena
Sprüche. Eine Ueberletsung. Alıdorf 1780, 4. BDentiprücdhe der
Pyebagorder von Ludwig Zörftel, in deffen Abriß einer Aeli⸗
gionslichre des Plaro u. f. w. (Braunſchweig 1798.)
⸗
—X
s
152 Joh. With. Ludew. Gleim.
ters Leben aus feinen Briefen an Gleim, herausgegebeir vog
Wilhelm Körte (Berlin 1803.); in G. E. Beffings Drief:
wecfel mit Bleim. Berlin 1794. (in ©. 2. Leſſings
Simmtlichen vermifchten Schriften, Th. 29.); in ben Brie-
fen der Schweiser: Bodmer, Sulzer, Geßner, aus Bleimg _
literärifchem Nachlaſſe herausgegeben von Wilhelm Börse -
{Zürich 1804); in den Briefen zwifcben Bleim, Wilhelm '
»Jeinfe und Johann von Müller, sus Bleims litevarifchem
Vachlaſſe berausgegeben von Wilhelm Roͤrte. , Zürich
1806. 8. (zwei Bände) — Der Vater, Nebenbuhler feines
Sohnes, und Magdalis, die eine Stiftsdame ward. Zwei
Gedichte nach dem Sranzöfifchen des Ranchin und Mon⸗
teif. 1769. 8. (in (Bi. Saͤmmtl. Schr. Keips. 1802.50 2.
&. 189 = 200.) mit beigebrudtem Origineltexte.
8. Satiriſche Gedichte. Dahin gehören: Epoden. (Ber-
lin) 1793. 8. und mit, neuem Titel; 'Satirilche Gedichte. Hal-
berfladt 1795. 8. F BL, Suͤmmtl. Schr. Leipʒ. 1802. 380.4.
S. 279 — 304. find Eleine fatirifche Gedichte, Die mehr Derb⸗
‚ beit ald Kraft und Geift haben, und, wie e3 fheint, größtentheild
auf befondere Vorfälle und Perfonen verfertigt worden find. Das
befte Stud ift. dad mit der Ueberfchrift: Als von Archilochus
dem Öriehhen, die Rede war. Vergl. Freue Bibliorhek
der fd. W. Bd. 49. Std 2. 5.346 f. — Sendfchreiben
an das Pflanzftädtcdhen zu Herrenhuth. Es fland in ber
Hamburger gelebrien Zeitung |. Sam. Bortbold Kangens
mmlung gelebrrer und freundfchaftlicber Briefe, Tb. ı.
‚105. — Lobfchräft auf Herrn Nodl, nach dem Franzö-.
ſiſchen des Kaifers von China (des Königs von Preußen, Sries
drichs 2.) 1772, 8. Das naive und an fatirifchen Zügen reiche
Lob eines Mundkochs hat unter Gleims Bearbeitung 2 neue
und ſchoͤne Zufäße erhalten. — An die Miufen. 1772. 8. (in
Gl. Simmel. Schr. LZeips. 1802.82 2. S. 331 — 334. auch
ih Schirachs Magazin Der deutfchen Kritik, 80 1. Th. ı.
S.A470 — 174.) ein Iyrifched Gedicht, worin fi) Bleim über die
Price und Froͤmmlinge luſtig macht, die feine” fcherzhafte Muſe
zu ewigem Feuer verdammten. Es gehört zur feinen beften Stuͤcken.
— Kraft und Schnelle des alten Peleus (in Bi. Saͤmmtl.
Schr. Keips. 1802. 50 4. &. 305 — 336.) wider die Xenien
in Schillers Muſenalmanach, auf das Jahr 1797. -
9. Sinngedichte. Sie erichlenen unter dem Zitel: Sinn⸗
Gedichte, als Manuſctipt für Freunde. Berlin 1769. 8.
Und befinden = auch, im Tafchenbuche naiver Einfaͤlle. Sie
enthalten verfehiedene wohlgeratbene Rachahmungen griechi⸗
ſcher und Iateinifeber Dichter, ferner de YWiachinvel, Sers
rend, Voltaire, Lemene u a. Unter Bleims eigenen Erfin-
dungen empfehlen ſich cinige durch ihren naiven Bitz. es
ER otʒ
’
Di
35H. Wild. Ludem.
180 — 183. mit Proben,
\
Sleim. 143
Klotz deusfbe Bibliothek der für. w. 38 4. Std 13. ©.
Außerdem gehören noch unter andern zu Sleims Gedichten:
Einige (Bedichte für eirtige Aefer auf dem Rongsch zu Reis
chenbach und Ruf der Kaiſerwahl zu Frankfurt am Main.
Berlin 1790. 8. (in Bl. Sämmel. Schr. Keips. 1802. 504.
S. 147 — 186.) — 3eitgedichte vor und nach Dem Tode
-des beiligen Audemwigs 16. Leipzig 1703. 8. N. A. Eben⸗
def. 1799. 8. (in BL, Simmel: Schr. Leipz. 1802.80 4
S. 187—- 278. — Nachtgedichte im Srübjabr und Sons
mer 1802. wurden nut ald Manuferipte für Freunde gebrudt.
Nachtgedichte nanıte fie Gleim in doppelter Bedeutung, denn
er fang fie, wenn der holde Schlummer auf fein Flehen um Mitz
ternacht nicht mehr hörte, und ald Blindheit keinen Tag mehr für
ihn in Often ſich röthen ließ. Einige derfelben. fliehen zur Probe,
im neuen Deutfchen Merkur und im Sreimürbigen.
Zu der Ausgabe der Ayrifchen Gedichte frined Freundes
13 vom Jahre 1749, fehrieb er.die Vorrede.
Urtheile über Gleims Poefien findet man unter andern:
ı. in (Bürtners) Ebarakteren deutſcher Dichter und
Profaiften S. 269 — 271.
2. in (Serders) Seagmenten Über die heuere dDeutfche -
_ Kiterasur (1767) Samml. 2... 338 — 349. unter ben Ueber:
ſchriften: Anakreon und Gleim und Tyrıaus und der Bres.
n3dier.
2. in Zottingets Verfuch einer Vergleichung-der deut⸗
ſchen Dichter mit den Briechen und
der kurfuͤrſtlichen deutſchen Geſellſchaft in Mannbeim,
230 5. S. 210— 217. ©. 235 — 238.
Römern, |. Schriften,
4. in Eſchenburgs Beifpielfammlung zur Theorie und.
&. 415. 30 3.8. 423 ff. (wo Bleims Epiſtel an A. 8. Ar
Schmidt ald Probe mitgetheilt und S. 425 ff. Schmidts Ant⸗
, woort beigefügt wird) 80 4. S. 303. Bd 5. &. 84: 4f. (mo drei
Tchöne Lieder mitgetheilt werden, bie Bleim felbit für die Bei⸗
fpielfammlung gewählt, und welche fid) in keiner der gewoͤhnli⸗
chen Sammlungen Bleimifcher Gebichte befinden, nemlich: Lie⸗
bes Hütten, das bewohnet mein geliebter Water hat ıc. . Ich hab,
ein kleines Hüttchen nur, es fleht auf einer Wiefenflur ıc. Unter
Scherz und Lachen wollen wir unfre Tage leben ıc.) &. 182 ff.
wo aus der weniger bekannt gewordenen
mmlung Bleimifcher
omanzen vom Jahre 1777, eine mit der Aufſchriſt: Philsidie
lis, zur Probe gegeben wird) 80 8. Abth. 1. S. ı51.
s. in Pölig Prattifchem Yandk
deutſchen Klaſſiker, Th. 2. 5, 348.
a5
uche zur Lektuͤre der,
in
—
Literatur dee ſchoͤnen Wiſſenſchaften, Bd 1. S. 55. Bd u,
-
'
"3
2774) .) Dd
F) — — $Ersäblungen nach Phaͤdrus und in eigener Ma⸗
* % ö \
7 Joh. Big: &ubew: Öleim,
." 6. in Ramlers Einleitung in-die ſchoͤnen WiſſenCwaf⸗ |
ten — — Franzoͤſi — des „Seren: Batteux “(Leipzig
. 70%. ;
he. ‘x D. Scmbares Vorrede zu Schlotterbedis
nier I. &. 4 f.
8. in Kleiſts Sänmilichen Werken, herausgegeben von
wilh. Körte, Ch. 2. &. 234 — 238.
Wachrichten von Gleims Cebensumſtanden, Charakter
and Poefien ertheilen folgende Schriften:
ı. Vetterleins Handbuch der poettſchen Literatur der
Deutſchen S. 131 — 146.
2. Sam. Baurs Gallerie — Bemälde aus dem
achtzebnten Jahrhunderte; Th. 1. &. 233 — 288.
3. Sam. Baurs Ballerie der bekäßmteften Dichter des
achtzehnten Jahrhunderts S. 183 — 190.
‚4. Beerwas ——— der evangeliſchen
Tirchenlieder ıc. Ch. 1. S . 244. (miederholt in Richters All⸗
em. biographiſchen &.eriton alter und neuer geiſtlicher
ebebiteee ©. cr.)
5. Kochs Odeum Friedrichs des Großen (Berlig 1793.)
©. 12 124 f.
| z. Pantlison der deutfchen Dichter mit biographifchen
unml literarifchen Au (Halle 1806.) Th. ı. 5. gı ff. une
bebeutenb.
“7. MWeufels Gelehrtes- Deutfchland (Ausg. 5.) Bd 2.
S. Be 38968, 431. Bd 11. S. 275 f. vergl. Glla
Potrida 1790. Stck 2: S. 164.
8. Leipz. neue Lit. Zeit. 1803. Intelligensbl. Num. 97.
08. Einige Kebensumftände des verewigten Bleims (von
J. G. €. Zoͤpfner.
9. Allgem. Lit. Zeit. 1804. Intelligenzbl. 43. 69. |
-s0. „Jerders Adraſtea, Heft 9. S. 107. ' vergl. Veue
Berlin. Monatsſchrift 1803. ‚December, rum. 3. S. 429
* I.
I Bleim, eine Skizze, In dem Freimuͤthigen 1804.
Ham, 73. &. 289 — 293. Bleim und feine Freunde, Frag⸗
ment eines Abfdgnittes in Bleims Keben, von ——
+ Rörte, Ebendaſ. LNum. a un — 130. ©,
m,
sig f. Num. 131. S. 2 f. VNum. 133. 8.
12. Bleim, von Jacobi (mehrere Urteile a Bebanten des
| Verſtorbenen, die er feinem Freunde mittheilte) in der Iris, einem
Taſchenbuche für ıRo4. berausgegeben von I. G. Jacobi,
S. 47-79 Ebendaſ. cin Heiner Brief von Bleint, &, 80 —
83. ſo mie awei Bedicdhte von Bleim, als Beilagen, S. 83 u
33. Jos
t
‘
Joh. Wiihb. tubem, Gleim. | 2155,
19. Johann Wilhelm Kudewig Gleim. 1. Binige Brands
zaͤge feiner poetifdss menſchlichen Charakteriſtik und Lebenss
geſchichte. 2: KTachfchrifs (in Bezug auf zwei Auflage in ber
euen Berlin; Monatsſchr. 1802. Mai. Num. 5. und Der -
eember. Num. 4.) vom Hin. Kriegörath Himly, in der Neuen
Berlin. Monatsſchr. 1803, December. ITum.ı. &. 4014216
Krinnerungen zu der Nachſchrift des Hrn. Kriegsr. Himly,
Ebendaſ. Num. 2.8. 421 — 429. Ein kleines Gedicht von’
Gleim, Ebendaſ. Num. 3. S. 429 — 431. — Ueber das ge⸗
ſtorte Freundſchaftsverbaͤltniß zwiſchen Gleim und Ramler,
von Adern Friedrich Vicolai, in der Neuen Berlin. Mo⸗
natsſchrift 1804. Januar. Num. 5. S. 52— 62. Gleim up
Ramtör (in Beziehung auf die Neue Berlin. Wonassfchrift
1803. December. Num. 2. und 1804. Januar. Num. 5.) vom
Herrn Kriegsrath Simly, in ber Neuen Berlin. Monatsſchr.
1804. Sebrusr. Num. 2. S. 102 — 108. Erinnerungen
dazu von Fljcölai, Ebendaſ. S. 108— 113. Kette Worte
in Berg auf Bleim und Ramler. ı. von Irn. Kriegsrath
»imty. 2. von Irn. Nicolai, in der Neuen Berlin. 1170:
narsfchrift 1804. Maͤrz. Num. 6. ©. 236 — 250. |
14. Einige Züge aus (Bleims Charakteriſtik, von Bothe,
. indem zu Berlin 1806. erfchienenen Fruͤhlingsalmanache, ber⸗
ausgegeben von SE. B. Bothe. \ J
Den Manen Bleims yon Seume, im VUNeuen deutſchen
Werkur. — —
An Gleim, von RKlopſtock, in Klopftocks Werken (Leip-
zig 1798.) Bd ı. Oden Bd r. S. 127 — 130.
Bleims Biloniß befindet fich vor dem 5. Bande ber Bis
bliothek der fchönen Wiſſenſchaften (unähnlih); vor dem
1. Theile der Saͤmmtlichen Schriften des “eren $. W.
Bleim, 1773. (ebenfalß unähnlid); vor dem 4. Sthdl des
Journals von und für Deurfchland 1789. (aͤhnlicher); wor .
den 3. Stuͤck des Neuen deutfchen Wierkurs 1803. .
$Ertäuterungen Bleimfcher Gedichte findet man:
ı. in Petterleins Chreſtomathie deutſcher Gedichte,
351. S. 103 — 123. folgende Fabeln: Die Gärtnerinn und die
Biene; Das alte Pferd und ber arme Dann; Der Eiel in ber
Loͤwenhaut; Der Löwe und der Fuchs; Der Schwan und die Ente,
28 ı. S. 233 — 262. folgende Erzählungen: Der arme Mans
‚und fein Kind; Die Eichel und der Kürbis; Die Milchfrau.
30.1. &. 333 — 2337. die Romanze: Wundervolle, doch wahr⸗
bafte Abentheuer Herrn Schout by Nachts, Cornelius van: der
oc. 303. S. 190— 3213. folgende Liedeu: Einladung
zum el S mmil. Sche.. Zeip3. 1803. DD. 1. S.
68ff.); Ermahnung eined Weiſen de grege Epicuri (Simmel. -
Schr. 80.1. 8.58f.); Die Säufer und bie Trinker a
F a a Ye
—
N 2 >
56. 3ob. With. Ludew. Gleim.
Scher. 85 3.8. 78 f.); Die Schöpfung des Weibes (Saͤmmtl.
Schr. 80. 1.9.34) 853. 8.214 — 2233, ber lachtges
fang bei Eröffnung des Feldzuges 1756. (Simmel. She. Bor.
S. 13f) 853. &.376 — 379. die Idylle: Amalia (Simmel.
Schr. 39 1.8.53.) 88 3. 8. 459— 464. aud dem Halla⸗
(ha (6
dat: Die Land
mmel. Schr. 80 2. S. 291 ff.
23» 3.8. 598f. das Sinngedicht: Amor im Zorn (Saͤmmtl.
Schr. 8 1. ©. 72.) Sup:
9. in Poͤlitz Praktifhem Handbuche zur Lekchre der
utſchen Klaſſiker, Th. 2. 5. 348— 350. ein Bruchſtuͤck aus
._ valladat: Die Sonne (Saͤmmtl. Schw. 35 2. S.
2 A M . 2°
» 3. in Seybolds Deusfcher Chreflomarbie für Jang⸗
linge zur Bildung des Herzens und des Geſchmacks (Leip⸗
zig 1786.) ©, 104 — 108. bie Erzaͤhlung: Die Eichel und der-
Kurbis (Gl. Sabb. Berl. 1786. S. 175f) :
4. in Heuſingers Handbuche der Aeftbetik, Th. 2. ©.
115 — 118. einige Bemerkungen über ein paar Gragmente aus
ben Haladır, nemlih: Die Zugend, und: De Schnur
(Sämmtl. Schr. Bd 2. S. 298 ff. S. 290f.) —
«- 5. in ber Praktiſchen Anleitung Geiſt und Herz durch
Die Kektuͤre der Dichter zu bilden, Tb. 2. 5. ı3f. eine Bes
merkung bei Gelegenheit der Fabel: Die Gärtnerinn und die
Biene. r
6. in Poits Auswahl desstfcher Fabeldichter mir erklaͤ⸗
zenpen Anmerkungen für Die Jugend (Nürnberg 1902.) S.
ı71— 192. befinden fi mehrere Bleimfche Fabeln 3. 3.
Neptun, der Wallfiſch, der Hering, der Delphin; Der Greis und
der Tod; Die Ameife und die Fliege; Die Berathichlagung Der
PYferde u. ſ. w.
7. in Wiedemaͤnns Uebungen im Deklamiren für Kna⸗
ben und Jaͤnglinge ꝛc. Bd 2. 8.5860. die Fabel: Die
Eichel und der Kürbis (BL. Fabb. &. 175 ff.) mit einigen unbe⸗
beutenden Anmerkungen zum Behuf der Deklamation biefed
Stuͤcks für Heinere Schuͤler. | —
8. in den Beiſpielen von allen Urten des deutſchen pro⸗
ſaiſchen Styls aus den beſten Schriftſtellern gezogen, mit
Einleitu und Anmerkungen (Leipzig 1709.) S. 17f. ein
Brief von Bleim an Klon, mit Sprachberichtigungen.
Xamler nahm folgende Lieder von Bleim, theild. mit,
theils ohme Veränderungen, m Lyrifche Bluhmenlefe auf:
(
B. 5. Num. 51. Der Greis (BI. Simmel. Schr. Keipz. 1802.
85 28. ı5ıf.) 3.7. Yumsg. Ginladung yum Pr
(Simmel, Schr. 85 1.5.65 ff.) 3. 7. Num. 37. Die
pfung bed Weibes (Saͤmmtl. Schr. BD. 1. S. 54) 2.7.
Vum. 44. Vorſatz am 20. Geburtstage (Saͤmmtl. — t:
F oo. 0 I.)
N
\
| a ! ”
..
Nop. Srdr. Güncher v. Gölingt: asr
S. 81.) 3.7. ZTum. so. Ein Vernunftſchlaß (Simmel. Sche,
230 1.5.66.) 8.7. Num. 53. Die Balfemirung (Simmel,
Schr. 85 1.©. 57. Befebl an die Erben) B. 7. Num. s6.
Die Säufer und bie Trinker (Simmel. Schr. 80 1. S. 78f.)
25.9. Num. ı2. Seufger einer Braut (Simmel. Schr. 38 r,
S. 38 f.) Desgl. in feine Fabellefe folgende Fabeln: 2%. 15
VAam. ı. Die Gaͤrtnerinn und die Biene (et Fabb. Berlin
31786. &. 34.) B. 3. Num. 21. Die Berathſchlagung der Pferde
(Bl. Fapb. &. 199.) D. 5. rum. 26. Der Habicht und bie
Stoͤrche (Gl. Sabb. ©. 19.) B. 5. Num. 30. Das Pferd und
der Eſel (BI. Sabb. ©. 181.) 8.6. Num. 1. Der Stieglitz
und Vie Lerche (BI. Fabb. &. 101.)
Hr. Matthiſſon nahm folgende Kriegslieder von Bleim, ..
mit #leinen Verbefferungen, in feine Lyrifche Anthologie,
Th. 2. S. 197 — 246. auf: Bei-Eröffnung des Feldzuges 1756.5
Siegeslied nad) der Schlacht bei Lowoſitz; Schlachtgefang bei Er⸗
Öffnung bed Feldzuged 1757.; Siegeslied nach der Schlacht bei
Prag; Schlachtgefang vor der Schlacht bei Collin; Lied nach der
Schlacht bei Eollin; Herausforderung vor der Schlacht bei Roſt⸗
bach; Siegeslied nach der Schlacht bei Roßbach; Siegeslled
nach der Schlacht bei Life.
Leopold Friedrich Günther don Gdkingt |
wurbe den 13. Julius 1748 zu Bräningen, einem Stäbtchen im
Fürftentbume Zalberſtadt, geboren. Um das Bahr 176 bew
fuchte er die beruͤhmte Schul= uw Erziehungsanſtalt des Koͤnigl.
Paͤdagogiums zu „alle, wo er fich, außer der Erwerbung ber
noͤthigen Schuffenntniffe, zugleich mit feinem Freunde und Lands⸗
manne, Bfr. Aug. Bürger, *) in der Dichtkunſt übte, und
fiudirte fodann der Sriedrichsuniverfirdt ebendafelbft die
Kehte. Nach Bollendung feiner akademiſchen Studien wurde
er Referendarius bei der Kriegs- und Domaͤnenkammer in Hals
berftzör, in der Folge Kanzleidireftor zu Ellrich, einem kleinen
Städtchen im Preußifchen Antheil der Grafichaft Hohenftein ans
Harze, im Jahre 1786 Kriegd- und Domänenrath bei der Kama
mer ® Magdeburg, 1788 Königliher Kommiffar und Lande
und Steuerrath zu Wernigerode, 1793 Geheimer Finanzrath
im Südpreußifchen Departement des Generalbireftoriumd zu Ber⸗
lin, darauf Geheimerrath des Fürften von Oranien= Fulda zu
Fulda. Der König Srtedrich Wilhelm der Zweite von —
—
*) Deffen Andenken er die ſchoͤne Elegie auf Bürgers Ton inte -
tting. Poetifchen Blumenlefe auf das Jahr 1796. widmete.
Verol. Neue —A der Ich. W: Bdo 58, Sr 218.240 f, .
y x
=
[Eos
r \ ' \
458 Leop. Fedr. Guͤnther v. Goͤkingk.
hatte Im, 1789 in den Adelſtand erhoben, und feit ber Beit’nerine -
er ſi 3. G. von Goͤklingk auf Daldorf und: Guͤnthers⸗
dorf. Auch iſt er Herzogl. Kurlaͤndiſcher Legationsrath.
Goͤkingk bat ſich fo wohl durch poetiſche als proſaiſche
Arbeiten Ruhm erworben. Als Dichter hat er das Sinngedicht,
das Lied, die poetifche Epiſtel und Erzaͤhlung bearbeitet;
boch ift es hauptfächlich der poetifche Brief, worauf fich fein Dich⸗
terruhm gründet. Seine Manier hält hier ungefähr die Mitte
zwiſchen der gebrängten Gedankenfuͤlle des Horas und ber ange⸗
nehmen Geſchwaͤtzigkeit ber franzoͤſiſchen Epiſtolographen. Der
nhalt feiner Briefe iſt ſtets wichtig, oft neu; der Ton und bie
rache, womit er praftifche Kehren einfchärft, iſt vertraut und
herzlich, und der Ausdruck und die Verfifitation fafl immer natür-
lich, fließend und rein. e geben zu denken,
ihre Spike tft ſcharf und die Erfindung i
neu und der Ausbrud ge d voll Einpfindung,
Bärtlichleit und NRaivel
leicht, die Verſe melodil Odenton, ben er
ein paarmal anufimm , , ...„..äth ihm imeniger.
Seine Profe ift, obne.fid durch beſondere Eigenfchaften auszu⸗
zeichnen, männlid und korrekt. 2
Die Sammlungen, welde wir biöher aus feinen Händen
erhalten haben, find: |
‚.* 1. Bedichte von L. F. G. Goͤkingk. Erſter, zweiter,
dritter ‚Theil. Frankfüurt am Main 1786. 1781. 1782. 8.
(1 Thlr. 16 Gr.) nachgedruckt zu Karlsruhe. In diefer Aus⸗
druͤcklich und doch
gabe erſchienewmtheils ſchon gedruckte, hier aber forgfaltig verbeſſerte,
ſheils ungedruckte Werke. Der erſte Theil enthält, außer einer
fatirifchen Zufebrife an den Rönig von Siam, KEpifteln (er⸗
ftes Buch); Der zweite Theil enthält: 1. Epiſteln, zweites
‚Buch. 3. Die Schlistenfabhrt, eine Erzählung (ſechs Gefänge
in Stanzen) S. 185 — 252. Der dritte heil enthält: 1. Lyri⸗
ſche Bedidhte (erfled, zweites Buch) S. 3 —228. nehſt einem
Aubange ©, 229 — 253. 2. Sinngedichte (erfied, zweites,
hrittes Buch) ©. 253 — 312.
Bon den Epifteln wurden einige vorher auf befondere Bogen
gedruckt, die übrigen erfchienen in verfchiebenen Beitfchriften.
erfte Buch enthalt vier und Zwanzig an der Zahl 3. B. An
Exter (Profeffor des Gymnafiums zu Dune
die Frau Kammerräthinn Holzmann ©. 83. An Terrullia ©,
93. An Rink (Fürftl, Schwarzburgifchen Regierungdrath zu Sons
bershauſen) S. 1ıı. An Boldbagen (Prediger under Gr ſt
ohenſtein, ſodann Konſiſtorialtath und Superintendent des Fite-
enthums Minden in Weſtpfahlen, Verfaſſer der, ehemals ges
ſchaͤtzten, Vier Predigten $ber Die knechtiſche Furcht vor
Born. f. mw) S. 155. An einen jungen Dichter (Uber das es
. | er
ibruͤcken) ©. 44, Au
feop. Frdr. Buͤnther v. Goͤktingt. 159
der Dichter) S. 209. Einladung an: einen Freund (zum Theil
eine Nachahmung des Horaz 3 ı. 0.20.) S. 236. An Goid⸗
bei Ueberſendung eines Reitpferdes S. 242. An Kaͤſtner
Gofrath und Profeſſor zu Goͤttingen) ©. 246. An feinen Bedien⸗
ten ©. 255. Das zweite Buch enthält ſechszebn Epiſteln
3 DB. An eine Hofdame ©. 18. An Roſenſtiel (Affeffor bei der
Königl. Bergwerks⸗ und Huͤttenadminiſtration in Berlin) ©. 79.
In den König von Siam S. 119. An feinen Sei zu feinem
Geburtstage ©. 118. An horaz, über deffen Epiftel’ an Scoͤva
(B. 1. &. 17.) ©. 124. Anden König von Siam S. 165. 5
Die Schlittenfahrt, ein Gedicht, -voll ge Laune,
Satire und heilfamer Moral, deſſen Hauptinhalt iſt, daß ein Mäds
eben durch Koketterie ihre Liebhaber verfcherzt, erfchien zuerft uns
ser dem Zitel: Adlerkant und Nettchen, im Deutfchen Mus
feum 1779. 5d 1. Maͤrz. ©. 193—2c6. April. S. 289—307.
‚Einzeln wurde es herausgegeben von J. C. Wieißner, Wien
2783. 8.
Die Lyrifchen Bedichte enthalten unter arbern: Ana⸗
kreons Erbſchaft ©. 5. Au Alamer Schmidt in Halberſtadt
S. 8. Aurora ©. ı2. Die Nuß S: 14. Wiegenlied für die füßen
Serren (welches als ein Pendant zu dem Wiegenlicde für unfee
Schönen, von Michaelis angeſehen werben kann. ©. Ioh.:
Benjemin Michaelis Poetifche Werke. Erfer Band. :(Gielsen
3780.) 8. 231.) An Bürger (den bekannten Dichter und Bis
a Freund) S. 26. (es befindet fi) auch, mit Buͤrgers Ant⸗
‚in Bfr. Aug. Bürgers Bedidhren, herausgegeben von
Barl Keinbard, Böttingen. 1796. Th. ı. &. 224— 235.)
Klagelied eineb Schiffbrichigen auf einer wuften Inſel Über den
Tod feines Hundes ©. 31. Junker Franz S. 34. An meinen Hund.
S. 55. Anden Harz ©. 61. Will auch ’n Genie werben ©. 75.
Auf ver Stelle, mo Buftav Adolpb in der Schlacht bei Lünen
blieb S. 104. Als Wilhelmine vermählt wurde ©. 109. (ein Pens
dant zu dem Liebe von Gotter: Muͤtterliche Warnung s |
Sotters Bedichte (Gotha 1787.) 80 1. 5.57 f.) Lied eine
Imaliden ©. 138. Herbftlied S. 141. Heifebefchreibung für’
meinen Sein &. 179. Auf den Tod meines Sohnes Mori
Guͤnther S. 200. Der Anhang enthält: Die drei Schwiegers
fühne S. 231. Predigt un Magdalenentage ©. 238. Die Obere -
Er: (eine Kabel) ©. 241. Der Sproffer (eine Zabel) S. 243.
eve (in Berfen) al3 Leflings Anbenfen auf dem Privattheater -
Ellrich gefeiert wurde S. 249 (Die Ballade; Die. Kelle
. 244 ſtand zuerfl im Deutſchen Muſeum 1782. BD ı.
Jen. S. 15—321) ,
Die Sinngedichte erſchienen zuerſt unter dem Titel: Sinn-
gedichte. Krftes und zweites Hundert. Halberfadt 1772. 8.
alddann unter dem Titel: Sinngedichte in Drei Büchern von
| | Goeckinge.
-
160 deop. Fror. Günther v. Goͤkingk.
| —
Goeckingk. Facile eſt, epigfammata belle feribere, fed librum
feribere‘, difficHe elt. Mareialis. Neue, verbefferte Aus⸗
abe. Keipsig 1778. 8. (Schreibpap. 8 Gr. Drudpap. 5 &r.)
on den vorhergehenden zweibundeer Sinngedichten, und wohl
noch hundert andern, die zerflreut in den Muſenalmanachen m.
f. w. geftanden haften, nahm Gskingk noch nicht den dritten
Theil in diefe netıe Sammlung, die aud einbundert und drei⸗
zehn Sinngedichterr befteht, auf, und fuchte auch dieſe mit aller
Strenge zu verbeffern. Für den Lefer feiner Sinngedichte giebt
er felbft folgende Erinnerung: | 2
Lies Lefjings oder Kaͤſtners Epigrammen
Der Reihe nach mit einemmal,
. .
. Dann wirft du fie zur Hälft’ als fchaal —
Geradeweg verdammen;
Lies taͤglich zwei, ſo lobſt du ſie zuſammen.
„Wenn dieß, ſagt er, auch bei den meinigen nicht ganz eintrifft, ſo
werden doch Leſer und Verfaſſer noch Immer ihren Vortheil dabei
haben.“ In der neuelten Sammlung derfelben find abermals
manche verbeflert, manche verworfenssporben , und einige neue bin-
zugelommen. Die ganze Zahl derfelben betragt einbunderr und.
funfzebn. a
2. Kieder zweier Liebenden, berausgegeben .yon
Goekingk. Neue verbeflerte und vermehrte Auflage. Keips
. 3ig 1779. 8. (auf hollandiihem Papier mit Vignetten 12 Gr.
auf Schreibpap. ohne Vignetten 6 Er.) nachgedruckt zu Karls⸗
zube. Sie erfehienen zuerft zu Leipzig 1777. 8. Die beiden
Liebenden haben hier den Nahmen Amarant und ITantchen,*).
weiche den Dichter und feine bamalige Geliebte, Demoifelle Vogel,
nachherige Sattinn (ft. 1781.) bezeichnen. Beide liebten einander
fhon vor ihrer Verheirathung innigfl zu — J
in Liedern, voll der innigſten n
ſchuld, ihre Gedanken und Gefühle r
und Begeifterung, deutfhe Treue ı i
. Unfchuld an der Hand der trunfenften
- Reit der Darftellung, die liebenswuͤrd
befte Sprache» durch Wahrheit der € N
. Hauptzüge berfelben, welche fie al r
unſerer Sprache audzeichnen. Bei di ’
nige Gedichte der eriten Ausgabe
ſchiedene neue hinzugefügt worden: f
ü Be . Liedern.
7, Amarene iſt aus der griechiſchen Sprache entlehnt. zuagavros, ow
(von mwagasme ich mache trocken, dorre aus, mit dem beraubenden =)
bedeutet fo viel als unverweitlich, und GSubilantive, die unver
weltliche Blume, das Tauſendſchoͤn. — Nante, Nantchen if das:
Abkuͤrzungswort von Ferdinande, Ferdinandchen.
eop. Fedr. Pr her v. Goͤtiase.
Eiederu wurden verbeſſert, umgearbeitet, und ihnen
Kamlaye Aenderungen zur Ei a XTantchens Lieder da-
finb, geößtentheild geblieben, wie fie in ber erſten Ausgabe
n. Eins der ſchoͤnſten von Amaranıs Liedern in Diefer Samm-
king ift» Der Sehblingsmorgen, ©. 23. Die Belchreibung
wiefer Tagetzzeit in allem:ihren Ölanze, fo zahllos fie auch von uns
och hier mit
on.beim er-
‚en, gefuͤhl⸗
re des Diche
er bon Der
Das Yahr-
iden mitge⸗
aber do
z. Schall.
n die drei
euen Vors
k. Erſter
eſer Theil,
he, unge
)ed Le |
ı nich
e find fol⸗
1: &hieren
auen, mit
ichte Schaͤ⸗
e Einrich⸗
ner neuen
Eingelau⸗
figenzbläte
| Die Bürs
„erausgegeben hat er: |
. 1. ben Gaͤtting. Mufenalmanach für die — 1776.
1777. 1778. und, mit Voß, ben Samburg. Mufenalm anach
die Jabre 1780 — 1787.
> 2 Dis an von und für Deurfchland, mopon er bie
zwölf Schde des erſten Jabrgange, ze einem Bupplemens
Pesiton d. D, u. Gr. 2 Bent. | bande
| 168 ‚ieen Erde Sönthet v. Goͤtiagtk.
‚bande (ikiich 8 4.) beſorgte ie folgenden — von
1785 — 102,00 «5 aufhörte, beforgte der
Hoflammerpeäftbent, reihe von Bibra zu, — ‚en Ser,
nal, welches unter andern viele (hägbare Beiträge zur Yiterapür
unferer Dichtkunſt enthält.-
. 3. Ramlers Peetifche Werke (Berlin 1800.) die er mit
—einer Vorrede und Ramlers eben begleitete.
Aufſaͤtze und Bedichte von ihm, die er nachher zum Theil
efanıntelt, zum Theil nicht gefammelt hat, befinden fi: in dem
= dv Magazine; in dem Frankenhaͤuſer Int igenzblatte
(mp er ntheild den Nahmen Obfcurus, angenommen hat);
- in den ing. gemeinnügigen Abhandlungen; in ben Minbens
(chen gelehrten Beiträgen; in dem Deutihen Merkur (17
a S. 2 eine Epiſtel, bie — in ſeinen
dichten, Th enge la verbeffert abgebrudt wurde); im
dem Deutfchen Mu
Mene Au a.
ſchrift fire dltere Literatur
rg. und Eu
ift (1789. Sul. S. 10
ter.Ebardins Voyages: «
Novemb. S. 507. a
Epiftel an Hrn. Prof. Mı
natsſchrift (1803. März. €
rigen Dienftjubelfeier des
ten von Be ee); in der $
Beckers Ta chenbuche auf,
ſtaͤdt. gemeinnuͤtzigen Biä
12. 19. 25.) in ber Deut|
67— 96. Sopbiens Der
auf das Jahr 1776. 1778. - .1>-
es auf das Sahr 1796.75 in der Afademie ber Gragen (Sb.
2 3 4
Eine kurze Charakteriſtit Goͤkingks als Dichters findet
man: in (Kuͤttners) Charakteren deutſcher Dichter, und Pro⸗
ſaiſten ©. 533f.
NVachrichten von feinen. Arbenscmpländen und Schriften
bb enthalten:
Ro in
Sophie, geb. — — deutſche —— war bie Gattinn
u erendarius G. Schwarz zu Salbapadı (jegigen Res
gierungsraths zu — geb. gu Qeueug in Burland 1755,34.
mu ws ſtadt * en Ban ah. nebſt den Poe
rau von der X as ihr Die Dann unter dem Titel herau
geben: Elifens und Selen Ge Berlin 1790, 8.. wo fich auch
@. 226 und 237. ein paar Heine Gehigte von —8 beſinden.
i
sep. Frock)Gansher v: Gökingk. 165
7 2.8 Vetterleins andbeache de poetiftben: Aiterktui
- ver. ae S. 556 550.
= in Meufels Gel ehren Deutfchlande (Ausg. s) 22.
S — * Pod 9. 8: 435.
Freie hciudern einfgen Geingtiöem Gedichien kan
— vn — —
n Poli 3
rk 8 ——— Aandbuche zur cettlire d
Sönke 5 — g f. die — Died Du,
#telte (welche zu —2 bt, “ Orbeit bed ——— barzu
ftellen und viel | beißenden 28 tz enthält).
RXRggmler nahm ven Bökingte Liedern i
abe mit flarfen Aenderungen (nidht -
ifche Bluhmenlefe Auf: 2. 6
Da an Shen (bei G. Dank flr das Gluͤck ie
Num. — Lob’ und Tadel B.9. Zum. ı8. 1
ſuch. 3.9. Num, 19. Alles, nur nicht bie Ruh
6. Aurora (a8 den eye. Gedichten) — Dei
. ellefe die beiden Jabeln: 3. 1. Num. 5.
». 3. — 30. Die abgeſchaffte Oberftelle.
——— nahm in feine Lyrifche Anthologie, Tb. g.
2 15306 ‚folgende Gedichte von Goͤkingk, mit verſchiede⸗
— inen Aenderungen, auf: Aus ben Liedern sıhsiee
Liebenden: Der Frühlingsmorgen; Der Winterabend,' —
ner Reiſe zu Nantchen; Bei Ue endun ihres Bildniſſes;
und Wald; Als ſie Amarant auf der Keife germuthete; Rh
— ni t die Ruhe, an Rantchen; Iſt fie von Adel? an Amas-
SH Im Herbſt; Unmdglicher Beſuch; Einla⸗
nein | aufs { Meberfenbung einer Haarlocke; Romed und
—* An Amaram als er fie mit einigen Perühmten Dichtetin⸗
nen verglichen hatte; An Amarant über feinen ang zur Satire;
Amarants Antivort; Als der erſte Schnee fiel; An fein Keitpferb; ;
An Nantchen, Dank für ihre Liebe; Der funfzehnte Julius; Ah
Rantdyen, als na erfuhr, daß fie ihre Hand’ einem anbern "ders
Laffen wolle; An Nantchen, Warnung vor ihrem neum Liebhaber;
Amarant, Feant vor Kummer über ihren Wankelmuth; Als er
feinen Xob für gewiß hielt; An gr Shräf uͤſſel MN Nuntdens © u i
\ N n
264 2 Bor Welfg v. Boͤrhe er
sutthär; Elegie; Zur Berföhaungs Ahtwori) An Namichen, al
er ſich mit ihr verſoͤhnt hatte und im Begufff war, ihre — zu
| 0; "An Nantehei., als er erfuhr, ' daß er fin feinem biöheri-
. gen Bohnorte bleiben werde. — Aus den vermifcbien Gedich⸗
77 Tpeile :von Bökingke. ichuen; Klagelied ei⸗
en auf einer wuͤſten Inſel über den Tod ſeines
tz Anden Harz; . Mf der Stelle, ing Quſtav
— ——
von Goͤtingks Sinngedichten ſindet man In K.
| me Sinngedichte (Berlia 789.)
B.225—239. Er DE
" . (Bökingts Bildniß befindet 89 dei Keipsiger Muſen⸗
von Kiebez; dor den. z1. Bau⸗
e ber STeuen Bibliothek der ſch. W. (1785.) von (Beyfer.
—— 6 &r.); por dem 65. Bande der Allgem, deutſchen Bir
. kliosbef (1786.) vor er ch ded Jousnals von uup für
er ee
ir
2 2 . 4
FJ 1.3.
= ..Sohann Wolfgang von Gothe
wurde' din 08. Auguſt 200, 3 ‚Stankfurt: am Main geboren. -
Er befuchte die Öffenfliche Schule feiniei, Baterftabt und genoß den
Unterricht in den, Sprachen unb der Literatur deu Alten, le
ſich aber Bald. auch auf die neueren Sprachen, bie feanzäffe be,
ngliſche und italieniſche, To wie aufs Beichnen und Radiren.
on damal8 gab er viele Merfmale eined außerordentlihen u -
erigimellep e's. Bein Iebhafter und aufgewedter Geift machte
F iebling und Orakel ſeiner Mitſchuͤler, doch ſuchte er alle⸗
die gig den eſellſchaft Älterer ehe Vom
* 1768 ſtudirte er auf der Univerfität zu Leipzig bie
08 Jahr 1769 brachte er wieder in Frankfurt zu und
\ er feinen Goͤtz non Berlichi . Ron Frankfurt
1770 nad. Steaffburg und wurde Doktor der Rechte.
F der Gelegenheit, ſich Zerders Bekanntſchaft und Freund⸗
erwerben. Zu Wetzlar, wohin er ſich 1771 begeben
hrieb er die Leiden des jungen Werthers, einen Ro⸗
r bald nach ſeiner Erſcheinung unglaubliches Aufſehen und
ein ganzes Heer von Nachahmern erweckte. Die erſte Idee oder
elbſt den Grundſtoff zu dem Charakter des Helden und zu der Fa⸗
bel dieſes Werks Toll er aus der Geſchichte Karl Wilhelm Jeru⸗
- falems genommen ‚haben, eined jungen talentvollen Mannes,
Sohnes de& berühmten Abt Jeruſalems in Braunſchweig.der ſich
in Kegensbang. aus Verdruß durch einen —— entle
* — * mei
* : - ‘
⸗
7
\
305: off: u: 'rd5
weil er bie MBeleiviguiigef nicht verſchmerzen Tomte, die er von
dem Stolze des Adels hakte erfahren muͤſſen. Um biefe Zeis hatte
Gstbe auch einen kritiſchen Freund an dem. Bamaligen, jet ver⸗
ftotbenen, Kriegrathe Job, Kein. Metk zu Darmſtadt. Im
Jahre #773 machte sr, in. Bifeltfchaft ber beiden Grafen Chriſtian
und ‚Seiedrich Leopold zu Stolberg und bed nunmehrigen
Vreußiſchen Staaksminiſters Grafen von Haugwitz, eine Reife
in die Schweiz. Die beiden folgenden Jahre brachte er wieber-
in feiner Vaterſtadt zu. Gegen Ende bed Jahred 1775 kam er, = Ä
. eine von dem Herzoge Karl Auguft, ber ihn auf feiner Reife na
Barmftade kennen gelernt hatte, gefchehene Einladung nach Meis
mar und erhielt Dad Jahr Darauf (1776) den Charakter eines Zer⸗
zoglichen KAegationgrarbs mit Sig "und Stimme in dem Gehei⸗
menrathölollegium. Im Jahre 1779 wurde er. wirklicher Bebeis
merrath, and machte abermald mit dem Herzoge eine Reife in
eSchweiz. Nach ſeiner Zuruͤckunft widmete er ſich ganz den
fteh des Staats in verſchiedenen Departements, wurde 1782
Rammerproͤſtdent und geadelt. Im Jahre 1786 machte er eine
Reife nach Italien, wo er zwei volle Jahre blieb, ganz Italien
durchreiſte, und auch Sieilien befuchte,. aber am laͤngſten in Rom:
im Shooße der Muſen und der fehönen Künfte verweilte. Dieſem
zeizenben und den Muſen fo guͤnſtigen Aufenthalte verdanken wir
manches vortrefliche und vollendete Werk feines Geiſtes, fo wie. wir -
and bei der freieren und ungeftörteren Buße, die dieſer eben fo.fruchts .
bare ald immer neue Dichter durch die Gnade — &
chen Ge⸗
nießt, ohne Zweifel noch manche Produkte ſeines ſchoͤpferi
nie’d in Werfen und in Moſa verſprechen duͤrfen. Vergl. Goͤthe's
nene ——— Bd 7. S. 269 -273. Epigr. Num. 34, à
Goͤthe gehoͤrt unſtreitig zu den ausgezeichnetſten Schriftfiel-
Jern unſerer Nation, auf die er mit Recht ſtolz ſeyn können. Ex ..
ward der Schöpfer mehrerer neuen poetifchen Former, und vellens -.
dete fie mit einer Benialität und Originalität, Die ihm die Bewun⸗
| — = ade erwarb. Nicht Leicht
ein oder zwei Werke in eis
ech, und in dem ganzen
eine ſolche Revolution her⸗
:müthigen und- gar zu efeln
er, ließen’ ihm Gexrechtig⸗
zleich nur nach dem Schat-
I, und burch das gefärbte -
nd ihren Nationalgeſchmack
yiehender Reiz lag vollends .
thuͤmlichen Art, - mit wel-
en und Den Keiden des
Eräftige, Berbe, vieleicht
in
J
— — u
166: . | Sep Wolfs du Boͤthe.
1
*
in Kleinigkeiten zu genau nachgebildete, Botkeſprache ſei⸗
nen Bildern ut @eh ee: fo ſprahende hehe ua unb ein.
fo thätiged Leben, als man bid Dahin gon andern ern we⸗
nig oder gar nicht gewohnt war. Seine. Schriften . bis auf:
den Pralog zu. abedes neueflen Offenbarun die Farce
— — un — das Ja = * zu
Iunderswei allgemein i undert, von
Kurſtrichtern gelobt, un enblich fo een kindiſch nachge⸗
ahmt, daß mancher * ne om gleich zu ſeyn, — — *
en ’a wurmt, ober irgend ein Kraftwort des Volks un
Grobheit des Poͤbels anzubeingen-wußte. Goͤtbe ſelbſt — 78
‚ bier und da einer. uͤberſpannten Empfindung, übertriebener Laune
und ekeln Sprachziererei. Doch bildete er in der Folge feine Spies
— = — Geſchmack immer regelmaͤßiger und feiner, rundete
— ab, und milderte das Harte, wie ſeine
en chriften, und die Ausgaben der Altern beweifen.:
feine Poefien find fi zwar nicht alle au Erfindung, Haltung‘
Sb une — — —— — fo. = 4
atz unſerer e, u en ihr in der o vi
Individualitaͤt, Manni und Schat⸗
tirung zu ‚geben, als —* Seine Drofe zeichnet eins feit
it, Korrektheit aus, gi — Peg
auch fetbft manche der Heineren, 8. den Aufſatz über Caglio⸗
fico’a ‚Smilie und bie een, es m Karue⸗
| vale. zu klaſſiſchen.
vignette
her erſchien De —
A:
\,
Birbes Werke laſſen ſich unter — Rloſſen ——
Ayeifche Gedichte (Lieber, · Baliaden Mierenaten,.. Elegien)_
er Gedichte epifcher Arr, dramatifche Werke
un tifche Satiren, Trauerſpiele, Luſt⸗ und Schaufpiele, Sing:
. $piele) Romane, und — zur — und —
„der, ſchoͤnen Kuͤnſte gehoͤrig. ae *
Pd
Die Sammlungen, welche wir bisher von ſeinen Händen u.
an abe find
. Böthe’s Sch
"Band, Keipyig 1787
Sedhfier, — 2 "
Mbendaf. 1789..8. (j i
auf Schreibpap. 8 Th
zweiter, dritter, vi |
Baͤnde der — a
1787. 1791. 8. 40uf
weder vollſtaͤndige, AM
op Wolfen Sothe. 167
in wei. Binden. Zweite Nuflage. Ebendaſ. 1777. 8. in
drei Binden. Driste Auflage. Ebendaſ. 1779. 8. in vier
Bänden, Ale dieſe Auögaben mit Kupfern von Chodowiedi,
Berger, Kruͤger u. a. Nachgebrudt zu Karlsruhe.
Beurtheilungen ber Keipziger Ausgabe von Börbe’s -
Schriften findet man: in der Allgem. deutfchen Bibliorbel,
85 110.&.3:1— 329. in der Neuen Bibliothek der febönen
Wiſſenſchaften, 38 38. Std ı. S. 110— 171. 335 39, Sg ı.
©. 817-137. 38 41. Std 1.8.62 — 104. Sta. S 253 -
975. in der Borb. gel. Seit. 1787. ‚Std? 84. &.681 — 687.
1788. Std 72. &. 585, — 587. in der Kritiſchen Heberficht
der neueften ſchoͤnen Literatur der Deutſchen, Bd 2. Stck 2.
\llgem. Lit. Zeit. 1787.
Bd 3. Klum. 237. S.
tifben, Dramaturgi⸗
-
Ss
ı und Seagmenten, ein '
1789. von Karl Adolph
ikupfer von Dan. Cho⸗
ifchen Titelvignette von
Dertbers, erſtes und -
zweiöen Buch (einzeln Leipzig 1787. 8. ı Abit.)
en Stangen unb in italieni⸗
Sie ſchildert uns den Dich⸗
n
erhält. Die Wahrheit ers
‚ wie fie nur den Menſchen
von einem leichten Schleier
der Dichtung. Fann fie: den
Sänger erhält diefen Schleier
et zur Seibfifenntniß. ge-
it unter bee Hülle der Dich⸗
E erichienen ift.. Die Spras
fel zu dem Vollendetften Be
gefehrieben, worben iſt,
ind babei einen Wohlklang,
. lbenmaaße abhängt , fonbern
von Seiten. bed: Dichters be=
ng, welche über ber ganzen .
mgebung des Ganzen in dee _ _
mit deh gelin
‚a8 Ganze, bald mit Weh⸗
n wiederholt.
N F ee Se *
-
268. u Jeh. Soifs. v. Sie.
Die Leiden des jungen wWerthers wel in
zweien Theilen zu Keipsig 1774. 8. alsdann Ebendaſ. 1775.8.
Diefe neue Auflage ıumserfcheibet fich von ber erften
jeder Theil mit einem Medaillon auf dem Fitel geziert iſt,
eine Soene aus dem Buche vorſtellt. Auch bat jeder -Kpell em
Motto befommen. (Dieſe Motto's find .bei der Yan
gabe vom Rahre «787 wieder weggefallen) *). Sf vi Berlin
1778. 8. der haͤufigen Nachdruͤcke nicht zu gedenken. Im ber
neuen Ausg2be rag wenn — — — eo u.
‚ mancherlei Zufäge und Ber
von Vollkommenheit unb Vollendung — De re
Zuſatz iſt eine ganz neue, meifterhaft exfunbene Epiſode von eis
‚nem jungen Bauerpurfchen, ber aus Eefuct feinen Nebenbubs
ler ermordet, . und die viel di
Wertbers Selbftentleib: zu
Roman das vorzuͤglichſte
und Driginatität haben. ihm
nicht abfprechen können. Der
gebungen bed Selbftmorbes befi
weiche den wahren: Geſichtspur
nen, der vielmehr auf. Barnın
| enger: Nachhange der €
Rn infden, 5 „ec ff, def Laie "
u wun ’ r er, alente er. ungemein
e, ein paar Wirte ba gegeben haben m —* wie
rakter gefommen ſei, und wie ein anderer Yüngling,, , dem bie:
Natut eine‘ Ani e Anlage gegeben, fi davor iu verwahren
babe. Denn ein folcher, fagt er, dürfte bie —* —— it
I die — —5— glauben —F
eyn muſſe, unſere Thei d
das war er doch warlich nicht. J be
Beupebeilungen biefee Leiden Werthers findet men: in
ber Venen Bibliotbek der ſch. W. 33 18. Std 1. 8.46—
95. 2» 39. Sek ı. ©. — is. ber Boch. gel. Jeit.
3714
*) üuf ders * — — —
ud ie Iehen,. ner
EEE hie 4*— rieben, j i
taub 16m Die —* Ben?
r dem
— au, “ee ihn, Neße Gecle,
Fu bie Int hend a dar Bien ⸗ |
v
Joh. Wolfe. v. Sörhe er
1774. St 863 &. 681-683. m. “nbsales) in dem
Deutſchen Merkur
774 &;241— 243. in der
Akademie der Bräzien, Ch. SE se 56. &. 2 tdi 57.
&.65—80. m Berges Zunft Bücher zu lefen, nebft Ber.
mestungen hber Schriften und Schrifsftelles S. "216-226;
BS. 231 2334 &..236 f. 273 f. in dem Briefe Wer die Keis
den Des iungen Werther von Garve in Engels Pbilofopben
für die Wels (Berlin 1801.) Ch. 1, &. 26— 40. mb in den |
, Briefen von Garve an — (Breslau 1803.) — » &. 86.
06, 216. vergl. auch G Aefings Simmel, Schriften,
235 27. 8. 65. und — Pröfung der —— —
S. 110 - 123.
Schriften, welche durch die Leiden Wertbers veranlaßt
worden, Lachabmungen, Parodien, Traveſtirungen u. ſ. w.
find:
Freuden bed jungen Werthers, — > Freuden Wertherh
bes Mannes. Voran und zulegt ein (Gef Berlin 1775. &
von Sriedr. Nicolai) Berichtigung der ger des Tannen
erd. Frankfurt und Leipzig 1775. 8. (ed werden die Dexter,
welche in ben Leiden vorkommen, nemlich Werlae und Barben«
beint bei Wetzlar, begleichen die vorfommenden Perfonen, zwa
nur nach dem erften Buchftaben ihres Nahmens, aber deutlich er
ihren Ziteln und Aufenthalte befchrieben, auch fonft — aller —
Erlaͤuterungen gegeben). Etwas Über bie Leiden des
thers, und über
dem 1787 zu Berlin derflorbenen Geh. Juſtiz- und Kammerges
richtsrath von BHymmen) Ueber bie Leiden des jungen Üertherd. :
Gefpräche, Berlin 1775. 8. (von dem Unterofficir Ribbe in
Berlin) Briefe an, eing Freundin über die Leiden bed jungen
Merthers. Karlsruhe 1775. 8. Du jungen Werthers Zuruf aud
der Ewigkeit an bie noch lebenden Menichen auf der Erde. Karls⸗
ruhe 3775. 8. ‚Kurze, aber. nothwendige Erinnerungen über bie
Leiden des jungen Werthers, über. eine Recenſion — und
Im a nachher — ba ehörige zen
0. i 8
gemeinter Tritt vor den —— den oder hiner Herrn *
— gegen die Leiden deb j jungen Werther und deſſen ruchloſe
ie Freuden — —— — — (von
%
e, von -
haͤnger. et 118 8 Die Leiden der jungen Wertherin, .
Eifenap 1775. NR. — — 8. (von Auguſt Kor⸗
Dit es mann). Dos Bert un ? z ... —
en eipz. 8. (von Auguft Anton von
baufen) ee in — Fran am Main 1175. 5.8
Mafuren, oder ber junge Werther. Ein — — —*—
lyriſchen. Frankfurt und he a az 1775. ——
drich von ——
‘ : . ; 5 \ 5
179 305 Bolfg. v. Goͤthe.
Reiche ber. Sahten, Berlis 1775. 8. Wätns und Arria, eine
Künftlerromange, und Lotte bei Wertherd Grabe, „eine, Clegie.
. Leipzig und Wahlheim 1775. 3. wit Mufif (Die Elegie: Ausge⸗
litten Haft du, ausgerungen ıc. fleht auch im Deutſchen Merkur
1775.. Jun. & 193 f. bie. Romanze ifi «ine Anfnieluung
‘Werchers Leiden und ein in Leipzig ergangense- Nictboi
fie zu verkaufen) Menſchen, Thiere und Goͤthe, eine Barce, vorau
ein Prologus an die Aufchauer und hinten ein Epilsgus an ben
Harn Doftor. 1075. 8: (iſt eine Parodie auf: Prometbeus,
Deucalion und ſeine Recenfenten, voran ein Prologus and
zuletzt ein Epilogus. Leipzig 1775. 8. worin von dem Berfaf-
fer, Heinrich Leopold Wagner, verfchievene Gelehrte, die über
bie Leiden des jungen Werthers Öffentlich ihre Meinung gefagt
hatten ziemlich unglimpflich fatirifiet werden. Die Parodie dar-
auf ift in einem fehr drolligten Tome und mit vieler Feinheit ges
1 Eine Probe bet fih in Slögels Befcbichte des
Burlesken &. 311.) Morbgefchichte ded jungen Werther, Ro-
manze. 1776. 8: Die Leiden bed jungen Werther, ein Zrauer-
iel. ‚Bern 1776. 8. Berfuh einer Poeſie über einen wichtigen
hen — — — — ————— — As.
1776. 8. : Eine entſetzliche Mordgeſchichte von jun⸗
en Werther, wie ſich derſelbe den ar. erben durch einen Pi:
| Aotenfhuß gen DC ums Leben gebracht. Alten jungen Leuten
ur Warnung in ein Lieb gebracht, auch den Alten faft nuͤtzlich zu
lefen.. Im Zon: Hört zu, ihr lieben Chriſten ıc. 1776. i
troſtreiche und munderreihe Hiſtoria, betitelt: Die Leiden und
* Freuden Werthers, des Manned, zur & ' ee
fienheit, ‚gebrudt allbier in diefem Jahr
Berther war. 1776. 8. Die Leiden be
Trauerſpiel in drei Aufzuͤgen, zun Behl
ganz aus bem Original gezogen.. Franl
864 oder die unglücklichen Folgen der ! '
Au — in einer freien Ueberſetzung ar
den des jungen Wertherd gearbeitet
Leiden des jungen Franken, eined Genies.
ther, ein bürgerliches Trauerſpiel in dre
; ri . au) 1777. 8. (von Willer
nicht. - Leipzig 1778. 8. Man denkt ver
ben, ein ufpiel in drei Aufzügen. 17 __ _
‚gen Werthers in einer beffern Welt, em Traum, vielleicht aber
von füßer Hoffnung für fählende Herzen. . Berlin 1780. 8. Des
neue er, ober Gefühl und Liebe, von **, Rürnberg 1804. 8.
— Anzeigen und Beurtheilungen vieler dieſer Schriften fin⸗
det man: in der Goth. gel. Seit. 1775. Stck 9. S. 66 ff. St
12. S. 06. Sick 22. S. 177. Std 24. ©. 200. Std 42. S.
J 344. Std 53.8. 433 fi S.440. Stick 55. S. 456. Sg e
. vo. | : j 5 7 ;
x
14
|
l | AITR. DTEN Soͤtbe· am
Zune :976.: Su 102. 8%: 830 W. in- der Mipem. deut
ſchen Mibliorbek, DD 26. Sick . &. 103— 108. in Schi-
cachs Magazin der. er — 24.16.1668 —
74. Th. 2. 8.9235 —236.
Ue berſetʒt wurben Wertbees Leiden: Seansäfifch, unter.
dem Kitel: Iös foufirances de- jeune . Weriker, ‚tradultes de
l’ Alemand. a Erlangen 1776. 8. ferner unter bem Zitel:‘ Wer-
}her „ traduit.de ——— -Preiniere et fecomle Partie. &
Mafiricht 1776..8. (Diefe Ueberfehung von, Moeedun —*
nd aingeyängt if
N ek 4 über die Leiden under dem
Titel: Oblervations du Treducteoz für Werther, at für les .
Ecrits pobligs à l’occafion, de cet,Ouvrage, wo er zugleich ih⸗
ven Werth und Unwerth beſtimmt) ferner unter dem Ditel: Les
paflions du jeune Wertber, traduit par Mr. Aubry. a Mann-
heim et Paris 1777. 8. (fchon der Zitel-Les pallions iſt fehlerhaft)
Die letzten Briefe Werthers an Lorten find
von Sartig Melanget ‘de Vers et de Pr a —* et
Lüuich 1788 8 — Engliſch, Kondon 1779. 12. dDedgl,
zen. in Verſen von Amalia Pidering, London 1788.
4 — Stelienikb ‚von Eai. Brafli, Pofchiavo 1783. 8. mit
einer Berteiigung de8 Romans; ferner von Ludger, London
1788. 13. — Schwediſch Seodbolm 1783. 8 — Rupp
| 8
-Wertbers und Lottens Bildniffe hat man iin
„gearbeitet, ih, Keipsigg ® nn and Deutfchland (5. 8. Korte,
ein Kupferflich
Colma,/ ein Betas — von Bötbe, wit Alavier⸗
begleitung von Zumſteeg. Leipzig 1805.
Der zweite Band (mit einem Titelkupfer von Chodowiecki
zu Goͤtz von Berlichingen, und einer Titelvignetre von —5 —
* — En u den Mitſchuldigen ©. 335. ) ent
oͤtz von Bei chingen mit der eifetnen Hand, ein-
—— (einzeln Leipzig 1787. 8. 14 Gr.) Es erſchien zuerſi
Bamburg LS . — kfurt am Main 1774. 8. nach⸗
* ep pi Da KR: Sue — Auflage erhielt a
nur Fleine, aber fehr erbefferungen, weiche me e
en und den Kusbrud betreffen. Einige un ige Kraft
ausdruͤcke — aͤnzlich vertilgt. Bäche veredelte einen Ritter
aud den Zeiten das Fauſtrechts, der in ſeiner natürlichen, d. i. hi⸗
ſtoriſchen Seſtalt nie der Gegenſtand einer ſchoͤnen Kunflbarftellun
| durch fein Std der :
menen Gattung poetiſcher Darftellung , ber — Kitter⸗
——— und Ritterromane. allen elmaͤßigkeiten
ſW80 zu Schulden kommen ließ, ift:umd bleibt
fein Big; von Der hingen eine eble und große en
; .
‘
‘173 Io. BWotfgrr. Boͤehen
die Schaheiten dieſes Schits, die anſchauende Deſichung der ,
2— nd der Dri inatgeiß n’ben Kubführung find in
len Robahnungen. vaterlän vaterlaͤndiſcher
gen ˖ Dramen aus = Ger
—* ve Mittelalterd, die wir na — haben, völlig er⸗
viel wersiger uͤbertroffen worde dieſes i⸗
ſchen Drama's — * Bee = des nn: für deikt-
die untet dem
en, zugenannt mit = — se mit me He |
ge, gem (die meiftens Erläuterungen aus ber- Geſchichte,
Erklaͤrungen alter u. ſ. w. enthalten) erlaͤutert. Zweite
verbeſſerte (und mit Goͤtzens Bildniſſe, der hier auf dem Epis
taphium in ritterlicher R knieend, die e uͤber der Bruſt
gefaltet und betend, mit den en auf der Vorderſeite des Poſta⸗
ments: Vnd erwardet alhier eine freliche Ufferſtebung, ſchoͤn
ebildet iſt, verzierte) Auflage. Nuͤrnberg 1775. 8. (12 &r.)
Die erſte Ausgabe hat ben Titel: Lebensbejcteibung Herrn
= ens von Berlichingen mit der eifeernen Zand, worin
elbe 1. feine gebabte Jebden und im Krieg ausgeuͤbte
Uhsten 2. feine im Bauernkrieg 1505 widerwillig geleiffete
Dienfte 3. einige andere außerhalb dem Arieg und denen
— getbane Ritterdienſte aufrichtig erzähle. Mit Ans
mertungen erläutert und zum Druck befördert von An
ET von Steigerwald. Hörnberg 1731, 8. Hiermit iſt
olftägbigkeit wegen noch folgende Peine Schrift zu an
Briefe und Urkunden zu der Kebensgefihidste Bönens von
Berlidyingen mir der eifernen sone, aus. dem Heilbronner .
Archiv mitgetbeilt und nach dem vorgelegten Eriginal ges
nau collarionirt. Fuͤrth 1792. 8. on vorher war in
feles Wiſſenſchaftlichem Aragasine für Aufklaͤrung,
Stck 3 (Leinzig 1787.) eine, aus bem Heilbronner —
gene, Nachricht von Goͤtzens von Berlichingen Belang
Beilbronn mit Driginafbriefer von ihm und Sidingen, =
ienen. In der Berlin. Monatsſchrift 17 158 S. 414
ren Any aeg von —— mit der — — bes
——— won Karl Kong, aus dem zweiten und dritsen
abrg des. Biflorifchen Taſchenbuchs füs Den. Deutfchen
zo. befonders abgedruckt. Mit Rupfern von
mr Seankfurs am Alain 1795. 8. Vergl. Allg
796. 80 3. Finm. 259. nah
“ ..
4 ee 7 PR re r\
| Sof Meifg. v. Gotb⸗. 278
iw weitien Veurthetlung des Gthdleb ſelbſt/ in Anfehung
der ———— ne ange Tom. als ber einzelnen Zelle, kann
sine ziemlich ausftehrliche Arririf:peffakben von 2II* * im dem Deup >
fben Merkur 1773. Septembee.. = — 387. * po
ze den — des Schauſpiels ne
Bertenigum | esſ fchänen —— ga * 8M. *
Goͤtheſche Drama genannt hatte, von Wieland ſelbſt, Ebendaß.
1774. Inhiusa. 3. 321 —379u:dleien: —Neber Goͤtz von
Berlichingen, eine dramaturgiſche Abbandiung. Ceipʒig
801. verſtorbenen Regierungsrathe und
t und 5 tkunſt zu Gießen, Ebriffian.
re ba a, dann die Rebenumflände,
a ‚Epifoben, eine :
er Charaktere, und eine
—* die ee des Leidenfchaften ver-
Inhalt biefer fo genannten dramaturgi⸗
ie Abnigend ‚weder mit‘ dem Geiſte einep .
charffinn eines Addiſon aus wor⸗
iſchen Geiſt des Dichters, darinnep =
glänzt, — fegen, ſagt der Verfaffee „mag kuͤnftigen
— Beobachtern vorbehalten fenn.”: ‚Dan ſetzt aber die
rhaupt nicht Auseinander (vergl. Borb. gel. Zeit.
1774. — * S.753f.,' Schirache Magazin der deus
fiben Rrisit, Bd 4. Th. 1. S. 219— 223: ° tem. deut⸗
ſche Bibliothek, Bd 27. Sr 2. ©. 365 — 368.). — Weber”
die weiblichen Charaktere in dem deutſchen Tranerfpiele
Gy von Berlidyingen mit der eifernen Hand, in ber Aka⸗
nn. der Grazien, Ch. 1. Std 18. ©. 273 — 288. Std 19.
289 — 304.
Beial. — wyrpin der deutſchen Kritik, vd 3.
Tb, 1. S. 120 — 128. Th. 2. S. 207 — 210. (Auszug eines
Schreibens über die Vorſtellu des Goͤtz von Berlichingen auf
dem — Theater zu Se
2. Die Wirfbaldigen ‚ein Kanne (in eefmten Ale⸗
ranbeinern) einzeln, Keipzig 1787. 8. (8 cha⸗
taftere dieſes hc, welch mit vier — —* * ein
nthumliche Jalte ibred
yren übrigen Geſinmum
‚ ein ehrlicher Mann,
* — —
gierde gereizt hat
1 5 Ber
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Ein) "Allgem. deutſche Biblio
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1:
474 | - Zot — v. Site a
Bu 19 fan, "bet A: dient Opefile, dm sie.
durch Sollers Diebftahl zu Einem Ganzen fie
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. mb Auflöfung gleich natlrlich. — |
Wergl. Freue Biblivehet dee fe: w 2 3 "Se a
S. 111 — 326.
Nlbrechs Scheufpiel:. Ye arafbar, Bun
eine Umarbeitumg , — richtiger zu
veben, geſchmack
Joſe Verunſtaltung ber ———5 von Sowp⸗ dgierlich
leichte Verſe finb-in ſchlechte —— vunb
eg — Wistte Bufäge fafl au⸗ —
inheit, Witz und. ie vet Uebeigent if ber Selig
ding Scene für Seene derfelbe, außer daß Soͤller 2n8
/ — ine Geld zuruͤcaͤßt, BR ER BE ne
gemeinen Moral gibt.
. "Der dritte Band (mit einem Titelkupfer von Lips *
Iphigenie auf Tauris, und einer Titelpignette von Groͤgory
nad Veſer Bi ebenderſelben) enthält:
1. Iph igen enie auf Tautis, ein Schauſpiel (in 3
en reimlojen Jamben) mit einer Anfangs s und’ — ignette,
beide von. Lips, Einzeln, rs 1787.88 „Sue
Scenen hatten vorher in 3. m . Armbruffers Schwib iſchem
Magazine 1786. 50 T. geftanden. Es iſt das griechiſche Trauer⸗
ſpiel des Euripides, für Die. deutſche Bühne bearbeitet, und ein
anerkanntes te ber yes Dichtkunſt unter den
Deutſchen. Die Vortreflichteit des der ge⸗
ringern Schoͤnheiten deſſelben aus. it, die
ſtille Größe, die man an dem ganzen undert,
t nicht — den eig = 2 ? hist
-am-meiflen in,den Reden und dent pelcher
edle Einfalf mit Kraft, Würde, ol m Ge⸗
wandheit auf dad. mufterhaft fe, verbin —
ine eben fo ausführliche, als F liche und faeffinige
Beurtheilung der Bötbe dert Ipblgenie befindet: fih in der
Neuen eg der fh. W. BD 38. Std rt. S. 118 —
2171. — Weber Bötbens bigenie a na Abhandlu g von
Manſo mit der Ueberſchrift: Neber einige — enbeiten
in dem griechiſchen und deutſchen el iele, |. Cbarak.
tere der voinebhmften. Dichter‘. ‚Allee —** (odet Yladıs
a zw ».Salzepa Cheotie der en Ranfic) 83'8. a 3.
275
Kop Wolfe. v: Goͤthe. a
Ei Rritsfehe Ueberſicht der neueften ſchaͤ⸗
nen Kiteratur der Deutſchen, Bd 2. Sick 2. S_73—112.
— Ueber die Worſſelleng ber) Iphigenie von Bäche anf dem
„softbenter zu Weimar, in Falks Eleinen Abhandlungen die
Poefie und. Zunft betreffend ©. 111 —:132. = Zeitifche .
. Benstbeilung von Böthe’s Ipbigenie, beleuchtet und mit
Noten verfceben von einem Pränumeranten. des. Wiener
jousnals. Wien 1800. 8. — Eonverfationslerilon
m
‚ mie vorzuͤglicher Kuͤckſicht auf. die gegenwärtigen Seiten, |
Ch. 2. ©. 237 fı an Be |
. Eine Engliſche Ueberfegung erfchien unter dem Zitdl:
Iphigenia in Tauris, a Tragedy written in German by .J. ./W#.
v. Geetkr. Bexlin 1794. 8. (12 &r.)
. Reicbavdte Monologen aus Bötbe’e Inbigenia als Brobe:
murfilaliicyer Behandlung dieſes Meifterwerkd, Keipsig.1804. 4... :
x 2. Clavigo, ein Teauerfpiel (einzeln, Keipsig 1777, &,
1&). & efhien zuerſt Leipꝛig ie 8. Eine wahre Ges
fchichte‘, doch ohne den tragifchen Ausgang, ‚welchen ihr Goͤthe ges
eben, liegt dieſem rührenden Stuͤcke zum.Brunde, deſſen Haupt,
abalı — Untreue in der Liebe iſt und in welchem ſich der
Dichter durchgaͤngig als Kenner der Leidenſchaften zeigt.
Die wahre Geſchichte des Clavigo (ei ik Clavijo
Aus dem Franzoͤſiſchen der Memoiren er ie
marchais überfegt. hamburg 1774. 8. Schon, she biefe
Veberfehung der Memoiren ded Beaumarchais herausfam, hatte
‚ ber Deuufbe Merkur 1774. Auguſt. S. 153— 213. ei
Bruchſtuͤck derfelben unter der Ueberſchrift: Fragment einer
Reife nah Spanien, mitgetheilt. Eine kurze Nachricht von
an auch in. dem Converſationslexikon
fidhe auf die gegenwärtigen Zeiten, -
berſetzung bed Bätbef hen Trauerſpiels
: Clavidgo, a Tragedy, in ſivo Acu,
erman of Goethe, London 1708. 8.
»8 Clavigo: GBorb. gel..Zeit. 177.
ı. (Snhaltdanzeige) Deutfch, Merkur
238 — 2340. Scirachs Magazin der .
3. Ch. 2. S. 255 — 265. Allgem. deutz
ck 2.8. 370 — 374 -
er, ein Schaufpiel in Einem Akte (ein-
3 Gr.). Ein Liebhaber, der feine Geliebte
t, ein $reund, ber um fle anhält ufld deſ⸗
_ ‚en einen Augenblid Gehör giebt, aber ſich
ſogleich anders befinnt, weil es fich. nicht von feinem vermeintlichen
Bruder trennen kann, find die Hauptgegenflände dieſes Studien
bad keine lebhafte Handlung, Teine fi !
a keine
"Ne
ben Peidenfchaften,
” — Zen Worieii: we
großn Verwicelung aber chen, — — Ved heit in Dee,
Sohn Janfter —2* en hat.
N tgl. Neue Bibliorhet der fd witoſwalte ——
39. Sick 1. S 126 1223.
Der vierte Band (mit einem Titelkapfer von Cbodas
wiedi, und einer Tiselvignette von Groͤgory nach Chodo⸗
wiedi) enthält:
r, Stella, ein Schaufpiel für Liebende (in fimf Alten).
Es erſchien zuerfi Berlin 1776. 8. Der Kampf zwifchen zwei -
Geliebten, meiden fich Damit endigt, daß Sernando e behält,
über Stella und bie Grogmuth ber Eicilie ma⸗
intereſſant. Von einer fremden Hand iſt: Stelle,
i, oder Hortſetzung des Gaͤtheſchen Schau⸗
in fuͤnf Akten. Frankfurt und Leipzig 1776.
em. densfcbe Bibliotber/ Bd 31. Stck 2. S.
Stella, ein Schauſpiel fuͤr Liebende von J..
zechſter Akt. Altenburg 1776. 8. mit fortlau⸗
der Goͤtheſchen Stella (vergl. Goth. gei. Jeit.
Sys f. Allgem. —* Bibliothek, 38
‚51. 2.5 ‚196,
gl. ker Görbe’s Stella: Goth. gel. Zeit. 1976. Seck
12. 8 — = &- a Allgem. deutſche Biblio⸗
hek, 3, 31. Std 495
Ins Englifche äberferze unter dem Zitel: Stella, transla-
te from the German of Goethe, Author of the Sorrows of
Werther. London 1798. 8.
3. Der Teiumpb der Empfindfamkeit, eine dramatiſche
Grille (einzeln, Keipsig 1787. 8. 7 Gr. Er Andrafon, en humo⸗
tiftifcher Koͤnig, liebt feine Gemahlin aͤrtlich und wirb eben fo von
ihr geliebt, bis fe ungluͤcklicher Bet mit einem Prinzen Oro⸗
naro, dem abgefhmadteflen, empfindſamſton Geden unter ber
Sonne, bekannt wirb, der fie mit feiner Krankheit anftedt. "Sie
wandelt nun allein Nachts im Mondſchein, führt Monodramen
und Melovrarken auf u. f.w. Der:gute König verliert, feines
lichen Humors ungeachtet, hierüber endlich die Geduld, unb
efragt dad Orakel, wie dem Uebel abzubelfen ſey. Phantafie wirb
durch Phantafie geheilt. Den vierten Akt nimmt dad Monobram
Proferpina I welches zuerfi im Deutſchen Merkur 1778.
ga S. 97 — 103. ftand. Goͤthe hat ed bier verfificirt,
einem Jaunigen Prolog verfehben und burch einen fatirifchen
Fun Ka dem Ganzen zu verweißn geſucht. Allein es haͤle bie
—1 g zu ſehr auf und ſteht, da ed eben fo ernſthaft als ſchoͤn
iſt, bier ſchwerlich am rechten Orte.
Bergl, Neue — der ſch. W m. 20 39.8 1.
&. 1370— 132.
. 3. Die |
Joh. Wolfg. v. Gothe. 2170
. Die vog ‚nach dem Ariſtophanes Leinzeln, Reipsig
1787. 8. 4 &:.). Eine fehr wißige und geiſtreiche Nachahntung.
bed erften Akts ber Voͤgel des Ariſtophanes, bed ungezogenen
Lieblings der Grazien, wie ihn Goͤthe nennt, wo der Spect und
die Satire, ſtatt griechiſcher, deutſche Thoxheiten der Schriftſteller,
keſer und Kunftrichter trifft.
2*
*
Vergl. Ylewe Bibliothek der ſch. W. Bd 99. Sue 2
&. 132 — 137. |
Der fünfte Band (mit "einem Titelkupfer von Lips nach
Angelika Kaufmann zu dem Trauerſpiel Egmont &. 107. und "-
einer Titelvignerie von Beyfer nach Geſer zu ebendemfelben
&. 195 f.) nthält:
1. Egmont, ein Trauerfpiel in fünf Yufsbgen (einzeln,
Keipzig 1788: 8. 8 Gr.), Egmonts Gefougemmehmung und Tod
iſt ver Zauptinhalt deſſelbenn. ö‚5. 2
Eine ſehr geiſtreiche Beurtheilung des Egmont von" als
ler befindet fich in der Allgem: Lät. Zeit: 1788. Bo 3. Num. 227.
&:769 — 776. beögl. in Schillers Kleineren profaifchen Schrk
ten, Th. 4. &. 243 — 207. — Leute Bibliothek der ſch. W.
>» St# ı. 8.81 —97. Britifche Weberficht dee netie⸗
fſchoͤnen Kiterarur der Deutfben, Bd 2. Str. &,
sol-70. Be 7
Loipsig 1788. 8. 8 Gr). Es erſchien zuerſt Berlin 177
In der neuen Ausgabe ifl es ganz umgearbeitet unb in jambiſche
Verſe gebracht worden.
Vergl. Goth. gel. Zeit. 1776. St 41. S. 327— 329.
(Anzeige des Inbalts) Allgem. deutſche Bibliothek, -3d 37.
Std 2. 8.494. = —
3. Erwin und Elmire, ein Singfpiel (einzeln, Leipzig
1788. 8. 4 Gr.). Es fland zuerft in ber (älteren) eis von. Ins
cobi, Bd 2. StE 3. &..161 — 224. und wurde darauf Frank⸗
fuer am Main 1775. 8. desgl. Berlin 1776. 8. gebrudt. In
der. neuen Keipsiger Ausgabe iſt ed gany umgearbeitet und in
jambifche Verſe gebracht worden.
Vergl, Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 31. Std 2. S.
493 f.-88 33. Std 2. &. 542 f. Allgem. Lit. Zeit.’ 1794.
Bd 3: Zum. 311. ©. 774 — 1776. ’
. - Erwin und Elnire, ein Schaufpiel mit Gelang von Gö-
‚the,. in Mulik geletzt von Andre. Offenbach 1775.. fdl..
(4 Thlr.) Erwin und Elmire, von Böthe, Eomponirt von
Stesmann. ZAönigsberg 1776. 4. (1 Thlr. 8 Gr) Erwin
und Elmire, Blavierauszug von Job, Sriedsich Keichardt.
Berlin. »794. Sel. a a
2 unten Du, 2 Bd M Der
2. Elaudine von villa Bella, ‘ein Singfpiel Ceingefn,
4
787 Zohr Wolfg. m. Goͤthe. i
\ x *
Der ſechſte Band (mit einem Titelkupfer von Kips zu
Cila S. 252 ff. und einer allegorifchen Titelvignerte von ebens
demfelben zu Zila) enthält: ne
; 1. Torquato Taſſo, ein Schaufpiel (einzeln, Keipsig
‚1790. 8.16 Gr.). Ein Süd voll einzelner Schönheiten, aber im
Ganzen mangelhaft, voll feuriger, ruͤhrender, erhabener Gedanken,
aber ahne eine Handblung., weiche bie einzelnen Theile unter Einen
Geſichtöpunkt brächte, und ihre Wirkung in Einen Brennpunkt
De |
gl. Neue Bibliothek der fh. WO. Bd 41. Std r.
S. 62 — 104. Su a. S. 253— 275. (Inbals und Beurs
cbeilung). —
2. Lila (ein Singſpiel) in vier Aufzuͤgen.
Der ſiebente Band (mit einem Titelkupfer von Lips zu
Fauſt und einer Litelvignette von ebendemfelben zu dem Sing⸗
foiele und Baͤtely) enthält: -
1. Fauſt, ein Fragment (einzeln, Keipsig 1790. 8. 12 Gr.)
Bergl. Ueber die verfchiedenen poetifchen Bebandlungen
Der. VNationallegende vom Doktor Fauſt im Deutfcher Spam
chein dem Journal von und für Deusfchland 1793. Stck 8.
‚um. 3. ©. 657— 671. wo auch &. 668 f. von dem Börbe-
ſchen Fauſt die Rebe iſt. „Fauſt wird, nach des Dichters Nor;
ausſetzung, durch einen unerſaͤttlichen Durſt nach Kenntniſſen be⸗
wogen, ſich der Magie zu ergeben. Nachdem er alle Theile der
menſchlichen Gelehrſamkeit durchgegangen, ohne befriedigt zu wer⸗
ben (welches Gelegenheit giebt, die Eitelkeit des gelehrten Wiſſens
zu befchreiben) wendet er fich endlich zu einer geheimen Weisheit,
‘von der er hofft, daß fie ihn über den Menfchen erheben fol.“
desgl. Kochs Kompendium der deutſchen Literaturgelchichte
(Berlin 1798.) 85 2. S. 2337 — 239. Eonverfarionslerifon
— — Kuͤckſicht auf die gegenwärtigen Zeiten,
.2. S. 11f. Ds
2. ——— Baͤtely, ein Singſpiel (einzeln, Ceipzig
1790. 8. 5 Gr.). Bu
"3. Scherz, Kift und Rache, ein Singfpiel (einzeln,
Leipʒig 1790. 8.9 Gr.) | \
Der achte Band (mit einera allegorifhen Titelkupfer von
Cips nad) Angelika Baufmann, und einer allegorijchen Titel,
vignetre) enthält: | |
“2. XTeueröffnetes ’moralifäh , politifches Puppehfpiel.
Peolog S. ı: lerſchien er Leipzig und Frankfurt am Main
1774. 8. auch im Xbheiniſchen Moſt 1775.) Das Jabr⸗
nmarktsfeſt zu Plundersweilern, ein Schaͤnbartſpiel ©. 7.
Ein Faſtnachtsſpiel auch wohl zu tragieren nach Oſtern
vom Pater Brey, dem falſchen Propheten; zu Kehr, vn
FE — un
Joh Wolfg. v. Goͤthe. 179
"und Kurzweil gemeiner Chriſtenheit, inſonders Srauen
and auen zum golönen Spiegel ©. 67. Prolog zu
den neuelten Üffenbarungen Bottes, verdeutfcht durch De.
Barl Sriedrich Bahrdr S. qu. (erſchien zuerft Bießen 1774
Be im Rbeinifchen Moſt 1175.) Alle diefe Stuͤcke er in
| — Rnittelverſen geſchrieben und enthalten viel kraͤftige
re. |
. 2. Dermifchte Bedichte: Erſte Sammlung, z. B. Der
neue Amadis S. 103. Heidenrößlein S. 105. Die fchöne Nacht
©. ı14. Willkomm und Abfchieb ©, 115. An die Entfernte
©. 117. Die Freunden ©. 118. Neue Liebe, neues Leben S. 122.
Mailied ©. 126. Lili's Park S. 136. Jaͤgers Abendlied S. ısa. °
An den Mond S. 153. Der Fifcher &. 155. Erlkoͤnig ©, ısq
Morgentingen ©. 164. u. f. w.. Zweite Sammlung, 3.3. Klag-
efang von ber edeln Frauen bes Afan Aga, aud.bem Morladischen
. 178. Gefang: ber Geiſter über den Waflern ©. 187. Deine
GSoͤtrinn S. 189. Harzreife im Winter &. 193. An Schwager
Kronos S. 198. Seefahrt S. 201. Adler ünd Taube S. any.
Vrometheus ©. 207. Grenzen: der Menfchheit. S. 212. . Das
Bärrtihe S. 215. Anakreons Grab ©. 220. Entſchuldigung
S. 228. De derer ©. 232. Amor ein Landſchaftsmaler
©. 247. Kenner und Enthufiaft S. 255. Erflärung eines alten
gr nittes, vorflelend Hans Sachfens poetiſche Sendung
269 u. ſ.w. Auf Miedings Tod ©. 271. Künftlerd Erde⸗
wallen, Drama S. 287. Kuͤnſtlers Apotheofe, Drama ©. 297.
Die Geheimniffe, ein Fragment (in Stanzen) ©. 317. \
Einige Lieder von Goͤthe findet man in Muſik gefebt in dem
Iteuen Liedern mit Melodien von B. T. Breitkopf. Leip⸗
3ig 1770. 8. (16 Gr.) — Der Sifcher, Bedicht von Goͤthe.
Mit Klavier und angehängter Buitsrrebegleitung von $.
4. Banne. Leipzig 1802. 4. (6 Gr.) Eben diefes Gedicht in
ben Volks⸗ und andern Kiedern mit Segleitung des Sorte
piano, in Muſik geſetzt von Siegmund Sreiberen von
endorf, Samml. 1. &, 4. — Jägers. Abendlied
von Bätbe, — vom Rapellmeiſter Weber. Ber⸗
lin (als Probe eines neuen kleinen Notendrucks zu Taſchen⸗
f
-
[4
9. Böthe’s neue Schriften. Erſter Band. Mir eis
nem Anpfer (dem Stammbaume Eaglioftro’s). Berlin ‘1792...
8. weiter Band. Ebendaſ. 1794. 8. Dritter, vierter,
fünfter, fecdhftee Band. Ebendaſ. 1795. 1796. 8. Sieben⸗
ter Band. Wit Kupfern. Ebendaſ. 1800. 8. (Schreibpap
10 Ahlr. g Gr.) ES U ee ge I
” -
> x ? = [2 * ir
* 11 .. 3 .. De) ” Pa ’ es 1
an Pe 37 J 22} ruf ®. M Js ( 230 Der
Be
2
—
180 Johd. Wolfg. v. Goͤthze.
Der erſte Band enthaͤlt —— ; —
I. Der Groſt⸗Cophta, ein Laſtſpiel m Tan. Herbgen u
S. 1 — 241. (äinzeln, Berlin 1792. 8. 9 ®r. Groß
Cophia ift der berichtigte Caglioſtro und der Stoff des Stuͤcks
die bekannte Parifer bandgefchichte, welche im Jahr 1786 in
ganz Europa ein fo außerorbentliches Auffehen verurfachte. und
2. Des Joſeph Balſamo, genannt Caglioſtro, Stamm
baum, mit einigen Nachrichten von feiner in Palermo noch
‚lebenden Samilie ©. 345 — 384. — — REN
| 3. Das römifche Carneval ©.385 — 464. (eigentlich 285
— 364. Dieſe kleine Schrift erfchien zuerfl Weimar und Borbe
1789. 4. mit 90 illumlnirten Kupfertafeln (5 Thlr.) unb wurde
zadher Ifters und in verfähtenenen Geſtalten gebruckt und nachge-
uckt. Man bewunderte mit Recht die Feinheit der Manier, mit
welcher Goͤthe eine Reihe von Bolfölufibarkeiten , die in Nom an
die Stelle ver ehemaligen Saturnalien getreten ſind, in ein ſo Tee
bendiges, wahred und — Gemälde gebracht hat, da Be⸗
ſchreibungen von Feierlichkeiten in. den meiſten Faͤllen ſo ermuͤdend
für den Leſer find. Die flüchtigen, aber korrekt und teriſtiſch
gezeichneten und fein illuminirten Abbildungen von mehr: als funf⸗
ig Masten vergnügen bad Ange des Leſers und kommen feier
Rmmagination zu Huͤlfe. Ze
Der zweite Band enthält: RXeinecke Suche, in zwölf pr.
fängen (einzeln, Berlin 1794. 8., 7 Thlr. 8 ©r.), Erſt Dt.
Gslthe's meifterhafte Weberfegung iſt das alte berühntte, eben fo
lehrreiche als belufligende, Volksbuch wieder lesbar geworben." Cr
hat es in die Sprache unferer Zeit, und zwar im fließende Herame-
ter, gebracht, den Inhalt felbft unverändert beibehalten, dem Gan⸗
“zen auch die Miene des Alterthums gelaffen, die ihm fo wohl ſteht,
und nur der Pal wo es die Regel ded Schönen erforderte,‘
doch mit weifer Mäßigung, nachgeholfen. Vergl. den Art, Xei⸗
neke Suche in dieſ. Le.
Der dritte, vierte, fünfte, ſechſte Band enthalten: Wil⸗
am lese Ve Nr ‚in acht Büchern, Auch beſonders
‚unter dem Titel: Wi helm Meiſters Lehrjahre, ein Roman,
herausgegeben va Goͤthe. Erſter, zweiter, dritter, viers
tee Band. (Mit Muſikalien von Reichardt.) Berlin 1795. 8.
Schreibp. 6 Thir. Druckp. 4 Alx)Der Zauptinbait diefes
Romans bezieht ſich auf zwei bieblingsgegenſtaͤnde der damaligen
Zeit: Geheime Geſellſchaften und Theaterweſen. Die Vortreflch-
eit einzelner Theile deſſelben kann nicht geleugnet werden, aber
das e ſteht tief unter den Leiden des jungen Werthers.
Manche der eingewebten Poeſien ſind meiſterhaft. Mignons
Geſang zur Cither im Sal des zweiten Bandes (Kennft du
das Land, wo die Gitrgnen blühn? u. ſ. w.) athmet bie — |
ehn⸗
4
[2
*
«
U
\
Joh. Wolfg. v. Goͤthe. U 181
nſucht, PER ung Fülle des Gefühle, die Neichardts
lenvolle. Kompofition noch mehr.gehoben hat. (Eine Nachah⸗
| mung dieſes Lieded von dein verflorbenen Gedike befindet fi in.
Schlichtegeolls Nekrolog der Deutfchen fhr das neunzehnte
—— Bd 2. S. 47 f.) Feierlich ernſt iſt das Lied
— im erſten Bande S. 327 ff.
l. Weber die, Bervorfledient fen Bigentbämlichkei,
sen von eiſters Lehrjahren, oder uͤber das, wodurch dies
ſer Roman ein Werk von 5ötbens Hand, ift. in Aflbes
= üfih mocaläfcher — von D. Jeniſch. Berlin 1797. 8.
. (16 Eharakteriftit des Wilhelm Meifter von Frie⸗
er Schlegel, in den Charakteriſtiken und Kritifen von
Auguſt Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, Bd 1.
rher in dem erften Bande des Aches
S. 132 — 169. (fland
yaum) — Fragment fines Briefes Aber Wilhelm Meiſters
Kebrisbee, in dem KAathiskos von Sophie Mereau, Bo 1.
S. 225 — 238. (wenig bedeutend),
j Die Bekenntniffe einer fchönen Seele in dem dritten
Bande von Milbelm Meiſters Lehriabren S. 207371,
‚ find von $. Buchholz unter dem Titel nachgeahmt worden: Be⸗
kennmiſſe einer ſchoͤnen Seele, von ihr ſelbſt geſchrieben.
Berlin 1806. 8. (1 Thlr. 12 Gr.)
Eine franzoͤſiſche Ueberſcczung von Wilhelm Meiſters
ehrjahren erſchien unter dem Titel: Les annees d' apprentiſ-
fage de Guillaume Meiſter par Goethe. Roman traduit de
“ PAllemand. Coblenz 1803. 8. vergl. Allgem. Lit. Zeit. 1803.
2 1. n 18. 5. 142 f.
3. m. von Böthbers fechs Lieder aus Wilhelm a. |
ſters Zehrjabren fuͤr das Klavier gefegt von. ‚Tb. I K.
Yınold. Mainz 1803. Uuerfol,
— ſiebente Band enthält:
. Lider ©. 1 —35. 3- B. au bie — S 3. Die
— — Muſenſohn S.6. An
* be des Geliebten ©. 11.
* 15. Katie Lieb ©. 20.
Mufen und Grazien in der Mark
Teeffenbften Parodien, die je auf. eine
rden. Der Gegenfland derſelben find
‚Wilhelm Auguft Schmidt (Berlin
ıgitel: Kalender der Muſen und
96. erſchienen, und beſonders das in
unter der, Auffehrift: Scenen aus
240. — — Der Kand⸗
J —
182 3Joh. Wolfe. v. Goͤthe.
2. Balladen und Romanzen S. s7—112 3. S. Der °
Sänger S. 40. (aud) in Wilhelm Meifters Lebriahren, BD 1.
5.327.) Das Veilhen &, aa. (auch in dem Singfpiele: Er⸗
win und Elmire |. Bötbe’s Schriften, 85 5. S. 338 f.)
Erlkoͤnig S. 47. (auch in Böche’s Schriften, 88 8. ©. 157.)
Der Ziiher S. so. (auch in Böthe’s Schriften, 35 8. ©. 155.)
Der König in Tule &. 52. Das Blümlein Wunderfhön S. 54,
(welches unwillkuͤhrlich an Buͤrgers Lied: Das Blämchen Wun⸗
derhold, erinnert) Die Spinnerinn ©. 63. Die Braut von
Korinth S. 95. Der Gott und die Bajadere, indifche Legende _
©. 107. *) |
3. Elegien, erftes, zweites Buch ©. 113 —248. Ge
ker unter italiſchem Himmel, in elegifchem Sylbenmaaße ges
dichtet, nicht traurigen, fondern erotifchen Inhalte, voll Tihhllifher
Zärtlichkeit und —— Bei der Raivetaͤt, womit ſich der Dich⸗
ter des Genuſſes der Liebe freut, gefallen ſie durch einen Reichthum
neuer Bilder der Phantafie und durch Harmonie in der Darſtel⸗
fung deffen, was zum Individuellen der Scene gehört. Die zwan⸗
zig Elegien ded erften Buchs, welche vorber in Schillers Ao#
ren 1795. Std? 6. ſtanden, bilden gewiffermaaßen zuſammen eis
nen kleinen Roman, indem fie und eine Reihe von Situationen,
und bie Empfindungen und Betrachtungen fehildern, big jene. Ne _
flößen.
Vergl.
ů
1 _j
Joh. Wolfp v. Bäche 183 °
Vergl. Börbe’s Roͤmiſche Elegien von Auguſt Wilbelm
Schlegel, in den Charakteriſtiken und Kritiken von Aug.
Wilh. Schlegel und Friedrich Schlegel, Bo 2. &. 197 —
254. 2
4. Epigramme 8.249 — 355. Sie ſind fehr verfchiebener
Tendenz und Gattung, alle im elegifchen Sylbenmaaße geſchrieben,
nicht Epigramme im engften Sinne,. oder. in Martiald Manier,
fondern in dem weitfchichtigen Sinne, wie dad Wort in ber grie=.
chiſchen Anthologie genommen wird, oder nah Klopſtock: Bald
iſt re ein Pfeil xt. | Be |
. Thesterreden (in veimlofen Samben) gehalten zu Weis
mar ©, 357 — 380. | | :
Beurtbeilungen der Neuen Schriften von Goͤthe findet
man: in der Allgem. Lit. Zeit. 1790. Bo 1. Num. 1. S. 1—
4- 1792. 82 4. Num. 294. &. 287 f. 1801. 80 1. Num. I.
S. 1- 8. Flum. 2. 8. 9— 16. in der Neuen Bibliothek der
Sch. W. Bd 54. StE4 1.8, 56—85. Stk 2. S. 243 — 274:
Bd 57. Std 1.98. 59— 70. Borb. gel. Feit. 1789. Ste 57.
©. 494 497. Bibliothek der redenden und bildenden:
Zünfte, Bd ı. Std1.8.8=A1r. No SE
Sinige von Börhe’s Neueren Kiedern Tidd von Beresford
nicht unglüdti, ind Engliſche kberferse worden, theils in feiner
German Erato. Berlin 1798. theild in feiner: Collection of
German Ballads. Berlin 1799. BE Sn
»
Börbes Lyrifche Gedichte mit Muſik von Joh. Frie⸗
drich-Reicharde. Berlin 1794. Sol. (vergl. Allgem. Lit. Zeit.
1794. Bd 3: Num. 311.5. 776. — Eine Serenste von Bis
she in den Serensten beim Zlavier zu fingen, in Muſit ge⸗
ſetzt von €; B. Neefe. Leipsig 1779. 4. — ‚Inden Volles
und andern Kiedern mit Begleitung des Sörtepiano, im
Muſik gefent non Siegmund Sreiberen von Sedendorf.
Samml. ı — 3. befinden fich ebenfalls mehrere Zieder von Bir
ee Wieſe ſtand ac Es war ein Buhle
Ereich kommen x. DO-du hoͤrſt mich
dich genießen; Freundliche Frucht 2c.
= Der HAatfner und die Hharf⸗
geſetzt von Schreiber. Leip⸗
gefell und’ der Muͤhlbach, Ge
defent von F. A. Kanne. Keipe
m Klavier von J. R. Zumſteeg,
getragen ıc. von Goͤthe. — Die
e von Bötbe ‚. in Muſik gefetge
159. 4. (1 hl. 12 Gr) — Das
n Bötbe fürs Fortepiano von
6. (x5 Gr) ng
\
/ \,
—Außer
BE T.T Joh. Wolfs v. Goͤthe. =
en dieſen Sammlungen haben wir — Goͤthe noch fol
parodie auf Elodius Wienon. " Keiprig 1767. 8.
Begl den Art. Clodius im 1. Bande dieſ. Lex. ©. 322 f.
72. Von deutſcher Bauktinuſt. D. M. Ervinia Steinbach.
1773. in dem: Heinen Werke: von. deutſcher Art und. Runff.
Einige fliegende Blätter. Hamburg 1773. 8:{8 Sr.) ©. 119
— 136: auch in J. W. Görbens Schrifton. Vierter Band.
Berlin 1774. 8,
3. Brief des Paflors zu *** on den neuen Paſtor su
er, ans dem Franzoͤſiſchen. 1773..8.auh in I. W. Bir
ebene Schriften. Pierter Sand. Berlin 1779. 8.
4. Zwo wichtige bisher- unerörterte bibljfche Fragen,
zum; erſtenmal gruͤndlich beantwortet von einem Kandgeiſt⸗
lichen in Schwaben. 1773. 3. auch in J. W. ee
Schriften. Vierter Band, Berlin 1779. 8.
s.. Götter, Helden und_Wieland. Eine, Harce, Yuf
Subfeiption gedruckt. Leipzig. 1774. 8._ Cine Satire auf
‚ Wielands Oper Alcefte. Wieland zeigte fi fie Ki im Deut⸗
ſchen Merkur 1774. Janius. S. 351 f. an, und - empfahl fie
fepen Kefern als ein Meiſterſtuͤck von Perfiflage.
. 6, ſtwas ays Goͤthens Srieftafihe, als Anhang zu fol-
gendem Buche: - LTeuer Verſuch über, die Schaufpieltunft,
aus dem. Stanzsfifchen (ded Mereier) = einem Anbange
aus SGoͤthens —— Ceipzig 1776. 8. (1 Thlr.) Der
Anbang. enthaͤlf: Nach Salconer und über Salconet; Dritte
Wallfahrt » ash Erwins Seabe;, Brief; Guter Rath auf ein Neiße
Apert oder chreibtiſch; Kenner und Künftter: Wahrbaftes Maͤhr⸗
hen; —**— MWorgenlied. Vergl. Allgem. dentſche Biblid⸗
— * 2 3 Std 2: ©. 496 - 4y8. |
1 7 3.-M. von Göthe, Yerzogl. Sachſ. Weim. Geh.
Kaths, Verſuch die —— der Pflanzen zu. extläs
ven; Sotha 17%, gr. 8.9 Gr.) Dergl. N ‚get. Seit,
1791. Std 3ı. 313 — 317-
8. J. w. ‚yon }
Süd. ee fie ;
Sweites Stuͤck. b
einem Kupfer. Eb
Bas 5. » IBM
C. £. Seine) er
Sod 8.) bearbeitete;
Ed
—
„
Joh. Wolf v. Gathe. ans
baum (ein Eufifpel). Erfte Fortſetzung der beiden Billets.
Leipzig. 1791. 8. (4 Sr.) Das Böthefche Stuͤck iſt eine poli⸗
. Hifche Farce, mit aͤchtem ariſtophaniſchen Satze durchwuͤrzt, gegen
dad transrhenaniſche Freiheitsſieber. Vergl. Algom. Lit. Zeit.
1796. 80 2. Num. 147. S. 342 f. (mo auch der Inbalt anges
geben wir). *7 —
10. Herrmann und Dorothea von J. W. von Goͤthe,
erſchien zuerſt als Taſchenbuch für 1798. mir Kupfern und eis
nem Kalender, Berlin 1798. (1 Thlr. 8 Gr.) alddann Braun⸗
ſchweig 1799. 8. mit zehn Kupfern (2 Chle.-g Gr.) alsdann
- &bendaf, 1804, 8. Dieſes trefliche Seitenſtuͤck zur Voſſiſchen
: Zujfe: enthält in neun (Befängen, deren jeder mit dem Rahmen
‚einer, der neun Mufen benennt ift, die fehr gluͤckliche Erzählung -
einer neueren Begebenheit ganz im Tone des Bee ne
Lehrreiche ynd ſcharfſinnige Beurtheilungen biefes bifeger:
lichen Epos, Aogdurch das epiſche Gedicht uͤberhaupt eine merk:
‚würbige Erweiterung erhalten hat, findet man: in Wilbelm von
Aumboldts Neftbefifeben Verſuchen. (Braunfdweig 1799.)
%d 1. (weicher ganz.biefem Gedichte gewidmet ift) in den Chas
rakteriſtiken und Kritiken von Auguft Milbelm Schlegel -
und Sriedrich Schlegel, Bd 2. S. 260309. unter ber
rift: Berrmann und Dorothea von J. MI, von Goͤthe
‚(porn Aug. Wilh. Schlegel). in der Algem. Lit. Zeit. 1797, -
0 4 Num. 393. ©. 641-648. Num. 394. &. 649-656,
IT uns 398. S. 657 — 3. Num. 396. S. — 668. in. der
Kleuen Bibliothek der ſch. W. 30 br. Std a, S. 239 —
267.. (Heber Herrmann und Darothea von Goͤthe, in dem
Muſaget, ein Begleiter Des Benius der Zeit, herausgege⸗
ben von A. Hennings (Altona 1798.) Stck 2. Num. 7. Bir
bliothek der redenden und bildenden Kuͤnſte, Bo. 1. Stk 1.
S. 45f. Bodys Kompendium der deutfchen Literaturgo-
Schichte, Berlin 1798. Bd 2. S. 13453.J.
i Eine franzoͤſiſche Ueberſetzung erfchien unter dem "Zitel;
Herrmann.et Dorothee, en-neuf Chants, po&me allemand de
Goethe, traduit par Bitaube, membre de !’ infitue national
de France etc. a Paris 1800..8. in ziemlich treuer Proſa.
: Eine italieniſche Ueberſetzung unter dem Titel: Ermanno,
e Dorotea. Poema tedefco del Sign. ds Goethe, tradötto in
verfi Italiani feiolti dal Sign. Jagemann, Configt: e Biblothe-
cario della corte di Weimar, ed. sccademicd’Elozenifino. “Halle
1804. 12.‘ (1 Thlr. 6 Gr.) vergl. -Neue Leipz.:Lin Zeit, 1805.
Ste 0. S. 1272 - 1375. \' uE
3.00. von Böthe’s Herrmann und Dorothea, trave⸗
ſtirt vom Verfaſſer der Gigantomachie. Berlin 18075. 8.
an —— Mine periodiſche Schrift, berausges
"geben. von Goͤthe. Erſter, yweiter, Deister Band (jeder von
i | nn. zwei
\
‘ 5
186° Joh. Wolfe v. Goͤthe.
i Stuͤcken). Tabingen 1798 — 1800. gr. 8. Ein artiſth F
urnal, is welchem bald in I — Aobandlungen , —— He
zeren Auffägen, bald in diſkurſiver Form, bald in Geſpr und
Briefen, Bemerkungen und Raͤſonnements uͤber die Natur, ſo
fern ſie Objekt fuͤr den Kuͤnſtler iſt, und uͤber bildende ſo wohl,
als redende Kuͤnſte von Goͤtbe und ſeinen Freunden mitgetheilt
werben. Vergi. Allgem. Lit. Zeit. 1799. 80 ı. um. 1. ©.
1—8. ı800. &d 4. Klum. 331. 5. 9 — 416. Num. 332.
S. 417 — Neue Bibliothek der ſch. W. 0 63. Std ı.
&. 1 — —
123. Leben des Benvenuto Cellini, florentiniſchen Gold⸗
ſchmieds und Bildhauers, von ibm ſelbſt gefchrieben. Ue⸗
berſetzt und mit einem Anhange berausgegeben von Goͤthe.
Erſter, zweiter Theil. Tübingen 1803. 8. Vorher, DE
Goͤthe's Namen, in den Horen 1796. 1797. Vergl. Jen. all-
gem. Lit. Zeit. 1804. 33. 1. Num. 9. S. 65 —-69.
13. Die narkrliche Tochter. Trauerfpiel von Goͤthe.
Ehbingen 1804. Tafchenformat (1 Thlr. 8 Gr.) Vergl. Jen.
allgem. Lit. Zeit. 1804. Bd 4: Klum. 235. S. 1—$8. Wum,
236. S. 9 16: Num. 237: S. 17— 24. Num. 258, ©.
35 — 29. (Inhalt und Beurtheilung). ‚
14. Aameau’s Vetter. Ein Dialog von Diderot, Aus
“dem Manuſkripte uͤberſetzt und mir Anmerkungen begleis -
tet von Goͤthe. Leipsig 1805. 8, Vergl. Freimuͤth 1805.
XIum. 104. ©. 413 ff. Allgem. Lit, Zeit. 1805. 80 4. um.
15. Winfelmann un!
und Auffänen, beerusge
gr. 8. (2 Thlr. 8 Gr.) Wi
hoͤren unter die wichtigſten £
Hinterlaffen Tann; fie find ei
Beigefügt ift ein Entwurf
sen Jahrhunderts, und €
manns. Bergl. Freimuͤth.
zeitung 1805. Num. 147. S. 188f. Ä
16. Mahomet, ein Erauerfpiel nach) Polsaire, von
‚Bötbe. Vergl. Merkels Briefe an ein Frauenzimmer über
die wichtigſten Produkte der ſchoͤnen Literatur, Std 22.
©. 665 — 615, — .
17. Tankred, Trauerſpiel nach Voltsirey. von Goͤthe.
Tuͤbingen 1802. 8. Vergl. Weber Mahomet und Tankred
nach Volssire von Goͤthe, in Stanz Horns Andensungen
für Sreunde der: Poefie S. 199 — 141. ne
Biele von Goͤthe's poetifchen und peofaifchen Aufſaͤtzen
Kanden vorher: in ber (älteren) Iris von Jacobi, im Deus
fchen Merkur, in der Literatur⸗ und Thesterzeitung frage
N
14
D
2
Pd e ‚
Zoh Wol g. dv. Börde 0014997
Di ke ein Heines Singfpied im Deutſchen Muſeum
(1785. Januar. S. 2 — 7. Rede bei Eröffnung des neuen Verg⸗
—* es zu Ilmenau) in der Deutſchen Monatsfchrift, in Ewalds
Urania fuͤr Kopf und „ers, in Schillers Horen (1795. Std.
2 2. — Eypiſteln (über das Buͤcherleſen) Std 9.
des Apollo, Nach dem Griechiſchen des Homer. 1
+ 3. KBerfuch über Die Dichtungen, aus bem Franzoͤſiſchen
Madame Stael) in Schillers Muſenalmanach für das Jahr
1796, für das Jabr 1797 (die berüchtigten Renien) im Voſ⸗
fiihen Muſenalmanach, im Xbeinifchen Moſt u. f. m.
„Bereit Über Böthe’s fchriftftellerifchen Charakter bes
= in (attners) Charakteren deutfcher Dichter und
Proſaiſten &. 513 — 516
— 2. in der Kiterarifchen Reife durch Deutſchland, "Heft 2.
73-8
3 . in “ Briefen eines reifenden Franzoſen über
Deusfchland (1784) 80 1.8. 73— 77. Bd 2. &. 55-60.
4. in Poͤlitz Vorlefungen uͤber Seagmente aus deutſchen
Autoren Sr Syſtem des deutſchen Styls, Th.2.) S.
247 S.2
—36 Praktiſchem Bandbuche zur Lektuͤre der
— Alaffiter, Th. 2. S. 11.
6. in Eſchenburgs Beifpielfammlung zur Theorie und ze
Riterame der ſchoͤnen Wiſſonſchaften, Bd 7. S. 362. 636.
Bd 8. Abth. 2. &. 261 f. |
7. in Xhdigers STeueften Zuwachs der Deutfchen, frem⸗
‚den und allgemeinen Spreachkunde xc. Std 5. 5.139 — 141.
8. in den PVermifchten Schriften vom Verfaſſer des
Beimlichen Berichts (8. K. Huber) Tb. 2. S. y— 110,
Ueber Bötbers Schriften, acht Bände) S. 110 — 113. (Ue⸗
er Gotbe's neue Schriften, erſter Band) auß ber Allgem,
Lit Zeit.
9. in G. Merkels Briefen an ein Seauensimmer uͤber
die on, Produfte der ſchoͤnen Literatur 1800. Heft r.
©. — | 2. S. 81-91. (Parallele zwiſchen Schillers
und Sches n). |
10. in der Abendzeitung 1806. : April. Num. 36. &;
* — Br zwiſchen Goͤtbe und Schiller von Adam %
müller).
an, in der Abendzeitung 1806. April. Num. 3 ——
134 — 136 Num. 35. S. 20 — — einiger oͤtbe⸗
ſchen Werke von Adam %. Muͤller).
13. in.Senamg Horns Befchichte und Rritik der deutſchen
ana Boeredſamkeit &..206 008, ( ſchr ſchaal).
13. in
\ 2 4
—F —
r88 0h. Wolfsg. v. Goͤthe.
13. in der Bibliothet der redenden und bildenden
Aue, Bo 1. Sick 1. S. 99-100 0 0 min.“
‚Yadreiduen, bon Böchers &ebensumfihnden und Schrif⸗
ten befinden ſich
1. in den Bio graphien berühmter und gelehrter Männer
(eutfch und franzoͤſiſchj nebli ihren Portzaits: (Umriffen-voy Fa⸗
cius IN. Pen. ge —— 4 (von Ernſe Auguſt Schmid)
Beft 1. S. 24 — 26.
29. in Vetterleins Zandbuche der poesifchen Literatur
der Deutſchen &. 515 — 526. (bie $ebensumftände nach
Schmids Biographie).
3. in WIeufels gelehrtem Dentichlande (Ausg. 3) B. 2
&. 603 —606. 0 9.68. 438f. Bo 11. ©. 282.
4r in Kochs Kompendium ’der- ‚deudchen —
———— 1798.) 502. S. Be a
Erläuterungen Goͤcheſcher Gedichte u.f.W. > findet manz
2.10 Pereerleins Chreſtomathie densfehber Gedichte,
Bd 3. S: 653 — 655. — drei Sinngeoichte: Zeitmaaß;
Der wahre Grund; Beste Zuflucht.
2. in Rüdigers VNeueſtem Zuwachſe der deutſchen,
fremden und allgemeinen Sprachkunde zc. #3. S. 132 —
183. Sprachbemerkungen uͤber des Herrn Geh. Rakhs von Bäche
Luſtſpiel Der Groß⸗Cophta (einige Ueberkunſtrichterei [Ode
perküitit in Kleinigkeiten abgerechnet, mufterhäft): - -
: 3. in ben Beitraͤgen zur weiteren A
ſchen Sprache von einer Geſellſchaft v
6.8, 1— 37. StE 7. 8.1 — 50. ;
Ausdruck in Göthens, Iphigenia, von d
Prof. an der juͤdiſchen Friedrich Wilhbelme
Joel Löwe, mit Zuſaͤtzen bon Campe (nid
daf. Stk 7.&, 168 — 175: Bemerkunge
Raths von Bötbe Bemühungen, unfere
bereichern zu helfen, von Eampe.
ngen. über d 8.
Styls durch —
riften (Bd 1. daſ.
* Genie 2 Schr,
S. 144 ff. © —
tellen aus Goͤ
—— KRowmane von *
5, in Poͤlitz Vorleſungen —— ——
Autoren —8* Syſten des deutſchen Scyla ſhenam =,
Job. Wolfs v. She am
256. ein — aus Werthers Leiden (G. Schr. Borx. S.
119— 133.) »
6. in Potitz Praftifchem Handbuche zur- Lektüre der >
deutſchen Klaſſiker, Th. 2. S. 11 —ı8. dad Gedicht, welches
= Zueignung vor dem erfien Bande von Bötbe’s Schriften
t. a
7. in den Beifpielen von allen Arten des deutfchen pros
ſaiſchen Styls x. (Leipzig 1799.) S. 27 — 26. drei Briefe aus
Böche’s — des jungen Werthers (G. Schr. Bb ı. ©.
‚34-7230 3 ME : —
8. in-ben:Ayrifchen Gedichten mit erkläuenden Unmer⸗
kungen, herausgegeben von Ferdinand Delbrüd, BL 1.6, ..
54 68. eine feine Zergliederung des Goͤrhe ſchen Gedichts: Der.
Wanderer (G. Schr. 80 8. S.233— 241.) und Ebendaſ. S.
so2-+ıır. eine fcharffinnige Bergleichung ber beiven Iphige⸗
nien von Euripides and Goͤthe: | ee ————
9. in Rambachs Fragmenten uͤber Deklamatlon, Heft 2.
S. 122f. S. 125 f. S. 120f. S. 130ff. wird eine Anweiſung zur
Seklamation ber von Rambach in dem dritten und vierten
Theile feined Odeum aufgenommenen dramatifchen Fragmente
aus’ Bsche’s Schriften ertheilt. —
GHr. Matthiſſon. nahm folgende Gedichte von Goͤhhe, mit
einigen Heinen Aenderungen, in feine Lyrifche Anthologie,
Th. 41. 8. 145 — 244. auf: Die Braut von Koriuth (G. L7.
Schr. 307.8. 8 Meine Goͤttinn (G. Scht. Bd 8. ©.
189.) Harzreiſe im Winter (G. Schr. 35 8. S. 193.) Promss
HaB-(B. Schr. 80 8. ©. 207.) Amor, ein Landſchaftsmaler
(G. Schr. 80. 8. &. 247.) Der Banderer (6. Schr Bo &
S. 232.) Alexis md Dora (5. IT. Schr. 89 7. ©. 179),
Amyntas (B. FT. Schr. 307. &. 230.) Der Gott und die Ba⸗
jadere (5. 7. Schr. 50.7.6. 107) Der. ag (©. :
IT: Schr. 38 7.9. 89.) Dad Bluͤmlein Wunderfhön (G. N.
Schr. Bd 7.5.54.) Andie Erwählte (5. N. Schr. 38-7. .
5:9.) Jaͤgers Abendlied (G. Schr. 30 8. &. 152.) An den.
Mond (B. Schr: 88 8. S. 153.) An Lyda (GB. Schr. Bo 8: -
©. 172.) Geſang der Geifter uͤber den Waſſern (G. Schr. Bd 8.
&: 187: " Stängen der -Menfchheit (B. Schr. BO 8. S. 2129)
Das Göttliche (G. Schr. 30 8. S. 215.) Seefahrt (G. Scht.
Bd 8.5. 201.) Die erſte Walpurgisnacht (BE. FE. Schr. 307.
S! 83.)- Hefperifche Blunien r— 13: (G. N. Schr. 89 7::&.:
252. 256. 257. 259. 260. 261: 263. 285. 296. 303.) 14-18...
(&. Schr. 89 8. S. 220. 221. 222. 224.) 19. (G. Schr. 898.
S. 174.) 20. (5. V. Schr. 887. 8.251.) - - —
Hr. Eſchenburg theilte in ſeiner Beiſpielſammlung zur -
Theorie und Kiterarur der ſchoͤnen Wiffenfchaften, -B> 7. '
S. 636-642. aus dem Zrauerfpiele Jphigenie auf Tauris als
Probe
%
10. Jop Ries
Probe bie Wieberertennungäfcene ‚zwifhen ver Ip
‚ Ihrem Bruder Greft mit.
N; -Goethe, cum notis Sinceri.
clallicae criticae (Börhe’s Gedicht: Es war ein Buhle frech ges
nung, war erft aud Frankreich kommen ıc.. mit nachgeahmten Yes
dantifchen Anmerkungen) in Elyfium und Tartarus 1806.
Börhe’s Bildniß befindet fih vor dem- 29. Bande bei All
‚gem. deutfchen Bibliotchek yon Chodowiecki (unaͤhnlich); ig
N
\
Tavaters Phbyfiognomit; vor bem 3. Sthd des Gothaiſchen
Theaterjournals; von Lips in gr. 4. (ı Thlr. 14 &r.) na
fischen von Ubhlemann vor bem 46. Bande ber Neuen Biblios '
chek der fr. W. (einzeln 6 Gr.); in Schmids Biographien
berhbmeer und gelehrter Maͤnner, Heft 1.3 in $ranz Sorns
una, sinem Tafchenbudx auf das Jahre 1804. ven Lips.
Bötbe’s Buͤſte in Marmor von Tiek, geflochen von Sr. Bolt
vor dem Gotting. Tafchenkalender auf Das Jahre 1805.- .
- Johann Nikolas .Gög
wurbe den. 9. Julius 1721 in ber ehemaligen freien Reichsſtadt
Worms gebesen, wo fein Vater. Prediger war, ven er aber ſchon
in feinem zehnten Jahre verlor,
ſeiner Baterftabt acht Jahre lang befucht hatte, gieng er 1739 auf
die Univerfität nach alle, um Theologie zu fludiren. Hier trat-
er mit Us und Bleim in freundicaftliche
Ach befonders mit dem erfteren in poetifchen Arbeiten. Im Jahre
1743 wurbe er Hauslehrer und
Preußiſchen Oberfien und Kommandanten zu Emden in Offfrieß⸗
land, dem Freiherrn von Ralkreuter, deſſen Korreſpondenz ex
jr gleich beforgte. Weil aber dad rauhere Klima in Oſtfrießland
Geſundheit nachtheilig w
nd, nachdem er noch vorher
hatte. Im Jahre 174.
. »on Steablenbeim zum Hof
vprediger nach Forbach in Lo
Officiere unter dem Regimem
eg Grafen von €
nen in Dem Haufe deffelben bei
und Straßburg auf, und leg
- „feiner Bekanntſchaft und Borli
Am Jahre 1746 begleitete er
terafademie zu Auneville- 1747 wurde er Felbprebiger bei dem
‚Regiment Royal: Allemand, welches damals bald zu Toul,
bald zu Nancy fland, und bem er nad) Flandern URERDE
R :
erbindung, unb uͤbte
uöprediger - bei dem Koͤnigl.
Nachdem er dad Gymnaſium
‘
Jo h. Nik Sl BETTE
mad von da wieder zuruͤck nach dem Elſas und nach Kochsängen
folgte. Hierauf warb. er Pfarrer zu Hornbach, einem Stäotchen
im Sweibrädifchen, und verheirathete ſich jet mit einer jungen ._
Witwe. 1754 rourde er als Oberpfareer und Inſpektor n
Meiſenbeim verlegt. 1761 wurde er zum Pfarrer und Herzog
Zweibrädifchen Konſiſtorialaſſeſſer nah Winterburg in ber. hin
teen Grafſchaft Sponbeim berufen, und 1766 zum Baden - Dur: -
lachſchen Superintendenden ber evangelifch = Iutherifchen Kirchen und
Schulen des Oberamtd Kirchberg und der Aertter Winterburg
und Sprendlingen- ernannt:. Er ftarb den 4. November 1781,
im ein und fechzigften Jahre Yejned Lebens. . |
. Konigfuchende Bienen funt im Wipfel der Linde;
o ber tüßefte Dichter ſchlaͤff, und aus dem Gefträuche
An dem Rande ded nahen ilberbaches erſchallen |
" Klageliever der Nachtigall din den Sänger der Liebe. i
‚Eine Brabfchrift, die fi Goͤtz felbft verfertigt hatte, ſteht am
Ende feiner Vermifchten Gedichte, Th. 3. S. 236.
Eufebia war mir nit ungawogen;
Auch trug ich gern die traurige Livrei.
Doch Klio's Bruft hatt’ ich zu fruͤh geſogen;
Sie Ichrte mich die fröhliche Schallmei -
Bang’ führte mich, nicht ohne Schelmerei,
Frau Cypria an meinen langen Ohren , .
. Mit one Hand. — Jetzt aber bin ich frei, . ‘
Und überzeugt, Daß fie aus Blut geboren,
Falſch, wie dad Meer, wild, wie die Wellen, fei.
Ein Gedicht auf Goͤtzens Tod von Bleim, befindet ſich im
vVoſſiſchen Miufenalmanache auf das Jahr 1786. S. 140.
Goͤtz gehört zu den angenehmften und gefälligften Dichtern
ber neueren Beit. Vorzuͤglich hat das ſcherzhafte und empfin«
bungdvolle Lied, daß finnliche Freuden und Leiden fchildert, aber
m ıylle, bie poetiſche rzablung—
her Sprache ihm viel zu vers
on in Ideen und Bildern, feine -
n, Darmonie bed Verſes u. f. w.
u Meiſterſtuͤcken. Viele find an⸗
t, Feinheit und Sußigfeit, einige
ft bis zum Komifchen, voll Lofer
athmet fanftes Gefühl und die
Geiſt und griechifche Weichheit ;
$ bingeworfen und doch find fie
‚ ‚von fließender Werfififation :
voll lter, oft neuer, im⸗
j mer
X
10» op. Bi.
mer mannigfaltiger, niemalß gezwungener Ausdruͤcke. Rur ein
derſelben find ſich nicht gleich, nicht korrekt genung, ober ni ;
Spuren bed frühen Zeitalterd, in dem fie verfertigt wurden,
(Bögens mei e Gedichte find Griginale; doch findet man auch
Veberfezungen und Nachahmungen aus verfhiedenen Spra⸗
hen. Was er indeifen von Alten gber Neueren entlehnt hat, das
hat er faft allemal verfchönert, und es fo vollkommen mit feinen eis
| er Gedanken verwebt/ daß — eigenthuͤmlicher anzugehoͤren
nennen, bei der, nachher zu erw
cheint, als dem Eigenthümer fe |
55 hatte einige feiner. —— Poeſien, doch ohne ſich zu
hnenden, Ueberſetzung des Ana⸗
kreon in einem Anhange; desgleichen in einer Sammlung, der
er die Aufſchrift: Gedichte eines Wormſers, gegeben, und
welche 1752 erſchien, bekannt gemacht. Seine äbrigen vornehm⸗
ſten poetiſchen Arbeiten ſendete er von Zeit zu Zeit feinem kritiſchen
Zreunde, Herrn Ramler zu Berlin, welcher fie theild in ber .
Einleitung in die ſchoͤnen Wiſſenſchaften nach dem Fran⸗
zoͤſiſchen des Herrn Batteux, theild in den Liedern der Deut-
fchen, und bernach in ber Lyrilchen Bluhmenlefe befannt
machte; ferner. den Herauögebern des Böttingifchen und Ham⸗
burgifcben Muſenalmanachs, und des Tafchenbuchg für
Dichter und Dichterfreunde. Auch Chriſtian Heinrich
Schmid rüdte.verfhiebene u Gedichte in feine Antholo⸗
gie der Deutfchen und den Almanach Der deutſchen Muſen
ein; fo wie die Schreibtafel, eine vermiſchte Sammlung von
poetifhen und.profaifchen Auffägen, die Herr Schwan zu Mann
beim 1774 — ı778 berauögab, mehrere Gedichte von Goͤtz ent⸗
Nach des Dichterd Tode übergab der Sohn und Erbe des Ver⸗
fiorbenen, Gottlieb Chtiſtian Goͤtz (Buchhändler zu Mann»
beim) dem ausdruͤcklichen Willen feines Vaters zu Folge, Herrn’
Ramier den fämmtlichen poetiſchen Nachlaß deffelben zur Auswahl,
Durchficht und Verbeflerung , und fo erfchienen: |
Vermifchte Gedichte von Johann
ausgegeben von Karl Wilhelm Ramle
dritter Theil. Mannheim 1785. & 2:
verftorbenen Dichterd, welcher den Druck bi
zen Vorbericht und unen ſummariſchen
Goͤtz felbft noch bei feinen Lebzeiten anfgefet
nigen Zufäßen bei. Zugleich wurde das y
des Dichterd, von Sinzenich nad) Ke
fett. | a | | |
Zu bedauern ift es allerbings, daß wegen der befannten Nei⸗
g des Herausgebers zu Veraͤnderungen der Gedichte feiner
eg jetzt unfer Urtheil über Goͤtz im Beſonderen nicht an:
ders als unficher ausfallen kann, indem wis immer in’ Ungewiß⸗
heit
RE 5. .
heit Finte,. ob wir bed Dichters eigene Werte, ober Aumlexs Zur
füge und Veränderungen leſen. vergleiche man, was in .dier.
fer Rüdficht in dem Leipz.. allgem. literar. Anzeiger 1800.
YTum: gı. ©. 833 — 896. bemerkt worden ift, Y,
> Bönens übrige, fchriftficerifche Arbeiten beftehen in |
ben sahen Weberfegungen: 2. * — folgen⸗
1. Die Gedichte Anakreons und der Sappho Oden,
aus dem Griechiſchen uͤberſetzt und mit Anmerkungen ber
gleitet. Karlsruhe 1760. 8. (12 Gr.) Dieß iſt die zweite, bee
traͤchtlich vermehrte und verbeſſerte, Ausgabe dieſer Ucberfegung.
Die. erſte war unter dem Titel: Die Oden Anafteons in reim
lofen Derfen, nebft einigen andern Bedichten.. Frankfurt
und Keipzig 1746. 8. erſchienen. Vergl. Neuer Buͤcherſaal
der ſchoͤnen Wiſſenſchaften und freien Kuͤnſte, Bo 3 Stch
S. 417 — 428.) Goͤtz unternahm dieſe Arbeit gemeiufchaftl;
mit feinem Freunde 145, als beide noch auf ber, Univerfität zuralig
fi befanden. Die. beigefügten Zinmerküngen gehoͤren indeß
Goͤtzen allein zu, und waren in unferer Sprache bie erflen.in-tihg
ser Art, nemlich folhe, bie die Schönheiten des Dichter entwickel⸗
ten. Vergl. Degens Literatur der deutſchem Ueberſetzü y9
der Griechen, 30.1. Diesigenen poetifchen Veriuhe
welche Goͤtz her erſten Ausgabe in einen Anhänge, deigefügs hatte,
ließ er bei der zweiten Auögabe weg ‚ inbein er’feit der Zeit bie Up.
volltommenheit biefer jugendlichen Arbeiten Eingefehen hatte, “ *
3: Paperle. Karlsruhe 1752. 8. Hadı-dem.Veri-vert J
Greſſet/ einem ſcherzhaften Gedichte, welches Den klaͤglichen To
eines Papagdien befingt. Vergl. Chriſtian Seinrich Schmios
Anweiſung (zur Kenntniß) der vornehmſten Bücher in allen
Theilen der Dichtkunſt S. 138.
“
‚3. Der Tempel zu Gaid. RKarlsruhe 1759. 8. nah dem
Tranzöfiiehen des Montesquion in Profa, uͤberſeßt. "Die af |
Auögabe war-1748 erfchienen. - IE —
Die Hauptauelle für die Lebensumſtaͤnde dieſes Dichters
iſt: Johann Nikolas Goͤtzens Leben, ſo wie er es ſelbſt in,
der Kuͤrze — hat, welches der Sohn deſſelben der
Tamlerſchen Ausgabe von Goͤtzens Gedichten vorſetzte, und
mit einer Nachricht, welche das Lebensende ſeines Vaters erzählt,
begleitete. - a : —
Außerdem findet man Nachrichten von Goͤtz und, feinen
Gedichten: RER a
1. in Chriſtian Heinrich Schmids Nekrolog, 32 2,
8.799 — 811. wo auch die Signaturen, an welchen man. die
Goͤtziſchen Gedichte in ben N poetiſchen Zeitſchriften,
| . — ⁊ in
Zeiten » Fr} n. Dr, 2, Bam.
; ‘ j — 1 F
* 2
194 "Soh Ri Sig
in welchen fie von Zeit gu Zeit eingertikt worden, erdennen kann,
ſorgfaͤltig angegeben find. Schmid bemerkt zugleich am Ende
ah biographiſchen Nachricht, daß Goͤtz noch Willens geweſen,
die Pſyche des Lafontaine, und das Gedicht des Peter Ewa:
Jefus puner, zu uͤberſetzen. on dieſem letztern findet man auch
als Probe-ein Fragment mit der Ueberſchrift: Die himmliſche
und irdifche Kiebe, aus dein Pater Ceva, in der An
tbolögie der Seutſchen, herausgegeben von Ebrift. Heinr.
Schmid, Tb. 3. S. 40 — 50, — Mit.diefen Nachrichten im
Nekrolog find Ubrigens noch zu verbinden: D. Chriſt. Heinr.
Schmids zu Biefen Zuſaͤtze und Berichtigungen zu deſſen
Nekrolog in dem Journal von:und für Deutſchland 1792.
Sick 8. ©. 654. Zuſaͤtze zu dem Beben von 3. 17. Böp. - -
9 in Keonätd Meifters Charakteriſtik deutſcher Dich⸗
ser, Bo 3. S0 280 - 298. mo aber nur das wiederholt wird,
wos in der Allgem. Deusfchen Bibliothek, 30 66. unb ber
daricher Bibliothek der neueften theologifdyen, pbilofäpbis
Sen und ſchoͤnen Kiteratur, Bo 3. über Bön und feine (Bes
dichte gejagt worden. Be a
g. it Vetterleins Handbuche der poetifchen Literatur
de Seutſchen S. 152 — 166.
[ae —*
4. in Birſchings Hiſtoriſch⸗ literariſchem Bandbuche.
BR3..Abrh, 9. ©. 10: — 104, nach Goͤtzens Selbſtbiographie,
tiners Charakteren u. ſ. w. | |
5. in Sam. Baurs Gallerie bifforifcher Gemälde aus
Yen adıtzehneett "Jabihunderte , Ch: 4. &. 193 — 198.
2” 6 in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1756 bis 1300
yerftorbenen deutfchen Schriftfteller, 35 4. S. 256 f.
Andenken an einen Befuch bei dem ebemaligen wärdis
gen Superintendenten Johann Niklas Goͤtz zu Winterburg
in der bintern — Sponbeim, von Herrn von Kne⸗
bel, In Herders Adruſtea, St 10. Ein würdiged Denkmal
Glgens!. Hr. v. Anebel vermuthetmicht ohne Grund» daß das
‚einzige beutfche Gedicht, welches dem Könige Friedrich 2. feinen
vollen Beifa % ber Literature allömande abgezwungen habe,
dab Gotziſche Gedicht: "Die Maͤdcheninſel (welches mehrmals
wegen ber Lieblichen Phantafie, die darit herrſcht, die Koͤniginn
der deutſchen Eleglen genannt‘ werben ift) gewefen fei, dad Dr.
von Anebel in dem fiebenten Decennium des achtzehnten Jahr⸗
hunderts aus Schmids Anthologie der Deutſchen, Tb. 3. S.
297— 302. wo ed zuerft geflanden, mit lateiniſchen Eettern zu
Porsdam habe abdruden laſſen, von welchem Abdrucke ein Exem⸗
plar in des Königs Hände gekonimen fei. Aus der Anthologie
der Deutfchen kam das Goͤtziſche Gedicht nachher verbeffert in
den Goͤtting. Muſenalmanach auf 1775. Einer, der auf ie
a Zu rrwuͤſte
1
u;
1 l
durch Sauter Mädchen.
AUrtiheile uͤber Goͤtzens Bedichte haben wir unter andern:
ı. von Ramler. in ber Einleitung in die ſchoͤnen Wiffens
ſchaften nach dem Franzoͤſiſchen des Herren Batteur‘ Leip⸗
zig 1774.) 80 3. 8. 93 —095. (Mieberholt und mit —2*
und Beiſpielen na eg in der Neuen Bibliothek der fchönen
Wiſſenſchaften, 38 32. Stck1. S. 54 - 70.)- desgl. in der
Vorrede zu dem erſten Bande ber Lyrſchen Bluhmenlefe.
2. von Kuͤttner in den Charakteren deutſcher Dichtet und
Profaiften S. 381 — 383. | Se
3. von Eſchenburg in der Beifpielfammiung zur Theorie
und. Literatur Der ſchoͤnen Willenfchaften, 30 x. S. 298.
235 2:98,68. 92.2385. 68.08. ee
‘4, von Wieland im Deutſchen Mierkur 178$. Auguſt.
Binzeiger S. 1 27 — 1 30.
s. von Joh. Jakob Zottinger in der Bibliothek Der,
neucften theologifchen, pbilofopbifcken und fchönen Kiteras
wer (Bärich 1786.) BD 3. Stck2. S. 221 — 269. dem größtem -
heile nach wiederholt in J. J. Hottingers Verſuch einer Ver;
gleichung der deutſchen Dichter mit den Griechen und Xoͤ⸗
mern (sder dem-fünften Bande der Schriften der Churfuͤrſt⸗
lichen deutſchen Befefchaft in Mannbeim), &. 217 — 227.
‚S. 336. eing fehr durchdachte und belehrende Prüfung der Goͤtzi⸗
fehen Gedichte, die ald ein wohlgelungenes Muſter ber Kritik poe⸗
tifcher Werke aufgeftellt werden Tann. ee :
Vergl. Allgem. deurfche Bibliothek, 258 66, Allgem: Lit |
Zeit. 1785: BD 3. Klum. 19. 98.13 — 176. —
Erläuterungen ded Goͤtziſchen Gedichts: Das vergnuͤ⸗
gen, findet man in der Praktiſchen Anleitung Geiſt und Herz
durch die Lektüre der Dichter zu bilden, Th. 2. &. 186 —
190. In dem Lehrbuche zur Bildung. des Verftandes und
Geſchmacks von Ebriftian Bottfried Schü, Bd 2.5. 176.
beißt e&: „Alle Forderungen, die man. befonderd ap das Fleinere
didaktiſche Bediche machen kann, hat ber Berfaffer des Gedichts
bber das Vergnügen aufs volffommenfte erfüllt. Ein Koms
menter barüber, der Die poetifche Vorſtellungsart philofophifeber
Ideen entwidelte, und ein Fingerzeig auf die Schönheiten der
“Sprache und des Verſes muß jedem jungen Leſer beides, bie
Schwierigkeit und die Fruchtbarkeit eines folhen Gedichts begreif-
lich machen, aud liegt darin die beſte Widerlegung berjenigen, bie
das Lehrgebicht Überhaupt aus dem Bezirke der Poefie haben vers
bannen wollen.“ Den bier gewuͤnſchten Kommentar hat der un-
‚genannte Verfaſſer der EEE. geliefert. — Auch
2 | ‚in
—
oh MIELE 195,
wüfte Inſel geworfen worden, phantaſirt fich ihre Bevoͤlkerung
—
ı
6 © Sep. NIE ® d-8.
. in der Akaͤdemie der Grazien, eiher Wochenſchrift zur Un⸗
terbaltung des fchönen Geſchlechts, Tb. 3. Std 59. ©.
97— 110 befindet fi) ein Kommentar über dieſes Gedicht.
Das — Auf die vom Hofe verbannte Satire,
vergleicht Hr. Rektor Detrerlein in feiner Chreſtomathie deut
ſcher Gedichte, Bo 3. S. 62 f. mit einem Sinngedichte _
von P. W. Hensler, welches die Ueberſchrift: Hofmanier, fuͤhrt,
und zeigt den Vorzug dieſes legteren vor dem erſten.
‚Dad, ber griechiſchen Anthologie nachgebildete, Sinnge⸗
‚dicht: Myrons Kuh ſteht mit Bemerkungen über daſſelbe in
der ſchon erwähnten Praktiſchen Anleitung c. Th. 1. &. 271f.
Das Gedicht: Amor als Diener, iſt ebenfalls in der Prak⸗
tiſchen Anleitung ıc. Th. 3.5. 193 f. erläutert worden.
RXamler nahm folgende Gedichte von Goͤtz in feine Lyrifche
Bluhmsnlefe auf: 8. ı. Num. 2. Amire. m. 8. Der vers
bienfivelle Syloius. Num. ır. Dex Traum. Num. 14. Arka⸗
iſches VUum. 26. Daß Vergnuͤgen. Num. 27. Sere⸗
diſ
nens U « Klum. 28. Weisheit und Liebe. Num. 29. Se⸗
Tum.
lamors Abſchied von Glifinden. Num. 31. Die Untreue,
32. An eine Sproͤde. Num. 33: An Euphroſynen. ITum. 35
Die Wiederkunft. — 3.2. Klum. 10. Der Sieg über Agathen.
Num. 46. Warnung an einen fchönen Knaben. Num, 48. Lob
Schäfer bie
des Burgunderweind. Num. 49. Ein arkadiſcher
feitö an eine arkadiſche Schäferinn -jenfeitd. Tum. so. Auf dad
Grab, worauf Phyllis gerubt hatte. LTum. 51. Der Sklavenkauf.
um. 53. An die Bienen. — B. 3. Num. 2. Amor Jerthum.
Lum. 8. Ringelgedicht auf einen Brantweinbrenner, der geraume
> Zeit Reiter und Narketender geweſen, zuletzt aber infulirter Abt
geworden, Lium. 24 Schilderung des Thamira. Zum. 25. Des
geymungene Eheftand. — 2.4. Num. 4. Daphnens Seufzer.
um. 6. Amor und die Vernunft. um. 8. Der Bund ded Thyr-
ſis aAnd der Daphne. Num. 11. Daphnens einziger Zehler. LZum,
16. Amor als Diener. FZum. 19. Auf einen Feldbrunnen. WNum.
37. Der glüdliche Liebhaber. Zum. 41. Hylas an feinen Hahn.
Klum, 92. Achnlichkeit mit dem Apolle. — 3. 5. Num. do. Se⸗
laden. Num. 12. Daphne an den Morpheus. Num. 21. An The⸗
ſtilis. Num. 50. Thamire an die Rofen. Num. 52. Der Dichter
- von feinen Liebesliedern. — 3.8: Klum. 7. Der zaͤrtliche Lieb⸗
haber, nach einem Liche des Herzogs "Heinrich von Breslau
aus dem dreizehnten' Jahrhunderte. Klum. 35. Die Harmonie ber
Ehe. — — Akanth und Phryne. — 3.9. Num. 7. Der
Mittag, Abend und Morgen. Yum. 22. Wit und Schönheit an
Aeglen. Llum. 23. Die Entführung Europend. Zum. 28.
An die Großen, aus dem Franzöfifchen ded Königd von Preußen
Friedrich 2. Num. 30. Gefpräd, zum Lobe des Rheinweins Lieb-
ſfrauenmilch. Sam. 43, Die Eebendzeit. Num. 49. Die Sefan-
genen
t
I. Bande ber Bögifchen Vermilchten Gedichte,
Irdr. Wil. Gotter. 197
genen durch Aug und Ohr. um. 59 Die ſchonen
—
gen; An Laura; Angebinde; Der Bund; Laura; Der
önfte Gürtel; —— Sie. (nach Voltaire, iſt von
beffer nachgechntt worden f. Gotters Gedichte Gotha
1787. Bd i. S. 1 ff.); An einen Vogelſtellerz Die Mädchen
; Der Heſperiſche Garten; Der Fruͤhling; Das Gluͤck des
Sn Jerdens Binmenlels deutfcher Sinngedichto &.375—
285. findet man ein und. dreißig Sinngedichte vor Big. -
Goͤtzens Bildniß befindet ſich vor dem 16. Bande der AU;
gem. deutſchen Bibliothek, nicht fehr ähnlich; beſſer vor bem
,
KR
Friedrich Wilhelm Gotter
wurde Dep} September 1746 Br Gotha, einge Stadt, die fi
ſchon damald durch Kultur der. ae und einen herrſchen⸗
den guten Geſchmack außdzeichnete, geboren. Sein Water, ber, zu.
einer angefehenen Familie der Stadt gehörte, als Geſchaͤftsmann
und Hausvater allgemeine Achtung genoß und 1772 ald Geheimer. _
Affifienzrath flarb, unterließ nichts, um feinen Sohne hie: befle
moraliſche und wiffenfchaftlihe Bildung zu. verfchaffen *). Des
jungen Borters Gefundheit war von feiner zarteften —
oo. : —— ſehr
*) Ein schönes Denkmal ſedte thin der Sohn in der Vpiſtei über vie
> —* ſ. Gottes. ne > 1. S. an
>
—
198° Fedr. With. Gotter.
| wanfend, über die Natur fuchte verſagte Geſchenl
wu — Faͤhigkeiten zu arte, © n beim Anfange
feined akademiſchen Leben, alfo zwiſchen en >
zwangigſten Jabee, trat. er ald Dichter auf; aber
her zeigten fich die Keime dazu und er wagte lange vorhor kleine
dramatifhe Werfuche in Feansöfifcher Sprache. Das Stubium
dieſer Sprache erhielt ſehr bald großen Reis für ihn; er bildete fich
durch. — Lſen der beiten Schriftſteller derſelben. Seine wifſen⸗
— iche Leitung wurde Privatlehrern anvertraͤut; das Gymma⸗
um der Stadt, welches damals eben feine vorzuͤgliche Periede,
hatte, befuchte er nicht. Doch blieb er kein Frembling in der re.
miſchen Literatur, befonbers in fo Ken Ei I Do
dem Freunde der fchönen Wiffenfehaften-empfiehlt; im Gr
| — er, aus Mangel eines geſchmackvollen Unterrichts, feine bes
deutenden Fortſchritte; hingegen batte er fich ſchon mit dem —*
lientſchen bekannt gemacht. Vorzugtweiſe war ed alſo die —
oͤſiſche, und uͤberhaupt die neuere Literatur, an der ſich ſein Ge
* ck und ſein Sinn fuͤr das Schoͤne uͤbte und bildete, und, *—
feine Richtung erhielt. 1763, in feinem fiebyebnen Jahre; bee
trat er feine akademiſche Laufbahn zu Börringen, und widmete
.. Reden. Aber —— den Muſen nicht unge:
teens er verfuchte fRh im Stillen in-goetifchen Arbeiten mancherisi
‚Art. - Die Ackermannſche Schaufpielergefellfchaft un ed
Damals in Göttingen, und ſchon hier machte er Bekanntſchaft
Eckhof. Nach dem Weggange diefer Truppe errichtete er Per‘
ein kleincs goſellſchaftliches Thesser, und entwiddte fo feine
Anlagen für bie praktiſche Uebung ber dramatiſchen Kunft, für
welche er ein bewunberndwürbiged Talent beſaß. Daß er in dem
letzten halben Jahre feined alademifchen Lebens einem jungen Eorb
Unterricht in ber deutſchen Sprache extheilte, trug unflreitig auh
viel zu der feltenen Ausbildung bei, die er ſich im deutſchen Style
veriaffte, und worin ed ihm, beſonders zus jener Zeit, nur ſehr
wenige geis thaten. 1766 verließ er Göttingen, gieng in feine
ivar in herzogli i ei rer
— ————— und wurde 1767 von Bern — Geikmingen
als Kegationsſekretaͤr nach Wetzlar mitg Auch hier
fuhr ‘er fort, ſich mit der ſchoͤnen —— N — dem Theater
zu beſchaͤftigen. 1768 erhielt er unter ſehr vortheilhaften Bedin⸗
gungen den Antrag, ze: junge Edelleute auf die Univerſitaͤt nach
Böttingen zu begleiten, und nahm denſelben an. Auch dieſen
zweiten Aufenthalt zu Börtingen benubte er aufs thätigfte zu ſei⸗
ner weiteren willenfchaftlichen Ausbildung, und ſchon wurben feine
— aufmerkſam auf die vorzuͤglichen Talente, die in ihm
Der eben damals, beſonders durch feinen Freund Boje
ibn eingerichtete Goͤtzingſche Muſeralmanach —
* Fa
deutſchen ein aeueh und chen darran bockendes
Talente = et aufzubieten *). a a Di
Beil an biefer Unternehmung, und bie in Ausdrud und .
De, Haffifchen —— Stuͤcke, mit denen er * —
* — Kane — ae in
| Si urt bis — dieſen * hatte bi —*
ee buch Gellert, Klopſtock, Gleim, Ramler,
Weiße, — Wieland, und noch einige andere, fen
ſchritte gemächt , amd Bo
bi „en ann fo fchönen. Periode Theil zu at durch
vollendete, auf immer gefallende Arbeiten zu —
ee rn
nes ° un - den. beiten
Per are die .fchäne Be x die
Ehre. unferer Sprache, die jenen Beittaum ſo fichtbat hewaktenifi rt,
machte ihn zu dem, was ex wirklich wurde. (x gruͤndete früh ſei⸗
nen Ruhm durch manches ſchoͤne Geiſt wird Die '
je:-dee Dorftirchhof nach Gray (vom Jahre 4771) als —
er einer geſchmackvollen Nachahmung bewundert ‚werben; am
— war es die ‚Kom Sabre 1773 a) zpifiel
*) Der ſea 35 des Mufes, welcher zu Pori⸗ fit 1765
erfhien, un
bet Ihnen Sehanfen, € en — fuͤr Deutſchland zu
er ee ‚ 1, de Rd — feine Aufmunterung
nd fo ien —F erſte ae be ——
ahr 1770 zu Goͤttingen 16. Won ben fol⸗
erg — oje en. rn, ſetzte ri —
o a orgte von —25 —
Rem von 179$ en —*
[ni
Doke a on Semenche ftltch laſen, erzeugte
⸗
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r
086 | Be Bug Botter.
—
⸗⸗
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per immer — Er unternahm baher, feine Gefundhät
Härten, 1774 eine Reife nach Kyon in — Hier hatte
er Gelegenheit, fich mit der —— —
iereſſirt hatte, vertrauter zu machen. De machte ⸗·⸗
die Schweiz, ee Befiners und Lava⸗
ers Bekanntſchaft erwarb. Um dieſe Zeit wurbe er immer: thäti= -
ger fürs Theater, und ed ee ee
son hier a, in welchen feine vorzuͤglichſten drama
entſtanden. Die iche Umbildung, bie — — —
‚einige andere der deutſchen Schaubuͤhn ee ee
Yen Enthukadmus, mit dem ex immer für € beſeelt geweien wat.
Gotha Hatte jeht eins der vastveflichften Theater, die Deutſchland
jemals gefehen. Für Gottern war-bieß eine iche Beit,
und bie damalige Schaufpielergefellfchaft, zu denen Scbof,
F
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3
3
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Bhhne daſelbſt if;
habt, fein —— Malen für die Ausuͤbung der Kunfl,
welches er ſchon in Göttingen zu büben angefangemhatte, noch
.. mehr zu vervolllommmen. . Ex felbfl-trat mit einem tr
auf, N un auch —— mit dieſem —
tigen. Die Anmuth und Bo |
welches man
In Gotters — wo per Ge⸗
Dina, beein — das nen ar **
maͤßigkeit fo weit verdraͤugte, daß man gan
offenbar in. das oe Einem verfiel. Borrern. mußte das wehe
thun; aber es ließ- ſich dadurch nicht abhalten, allen Fleiß auf die
metrifhen Nachbilbungen des Framzoſen zu wenden. Treu auf
3 Baßtapfen twanbelnd, war. wit ungerecht gopen die‘
—
— —— — und ee deswegen nur
“ fanfter wirkende, Klaffe des Trauerſpiels, dad BER von‘ Seiten
des Alteurs ein ungleich größered Studium und
Seiten der Zuſchauer einen viel höheren Grab von. Bildung erfor⸗
dert, als jene —* cckigte ers, wahrer, ſtarker Natu⸗
ven tter das Zalent zu improvifieen in eis
" nem fehr vorzuͤglichen Save. Bent u die gefellfchaftliche Untere
haltung bei — froͤhlichen Mahle beſeelte, folgten bie Improm⸗
hrs * „und nie waren: fie ganz Ferr, oft voll
— nder Bezie
en. In kleinen extemporiſirten Schau⸗
ſpielen
und an — ſeiner Poefien ——— er auf —— Bo⸗
benz namentlich" find feine meiften dramatiſchen Berſuche aus dem
un verpflangt, aber mit dem Erfolge, ben die genievolle Bes
axbeitung ded’Gremden vor ber ſtlaviſchen Nachahmung voraus hat. °
Er * ſich in jeder Gattung der dramatiſchen Dichtkunſt,
im Treuerfpiel, Cuſtſpiel, Singſpiel und-der Poſſe. Seine
Abrigeri Poefien im Fache der Epiſtel, des Liedes, der Erzaͤb⸗
lang und Elegie zeichnen ſich durch ben reinen gebildeten Ausdruck
zarter und edler Gefühle, (hafthafter Laune, und durch eine fanfte, .
‚nit, 6ß feine Breunde um m HU Mkiaigı mu.
ner Art.
Die Sammlungen einer. Dosfien, welche ex ſelbſt noch bei
feinen Lebzeiten veranſtaltete,
1. Gedichte von Sriedeich milbelm Botser. fee,
ee A er
gnetsen an. Chodowi 3 Thlr.
— ohne. Rupfer bloß mit Aa Tieloignenm 3 This
123 LE: 3: 5° na ;
| Der
diem̃⸗r un geben Eiempel ve ee ae
- von Botsern aud) wod) viele ſchoͤne Gefänge
| - | %
23202 — Frhr, Walh. Soteer.
Der erſte Band enthält: 1. Vermiſchte
i —
der Zeit ihrer Verfertigung auf einander folgen. er —
fangs in dem Goͤtting. er dem Leipzig. Als
kur u. age w. —— ee Botter, — er mit feiner
oa ne Ah Hanb an fie ger
Morgen nach — Verbindung) En S. 17. Die
De Trike U an. eisen — 24
5— S. 71.- (werei. Ba mwenigfens Dur vi — 2*—
an Kleiſts Geburtslied: Weh dir, daß du — biſt u. Bohl
dir, daß du geboren biſt ıc. erinnert wird) —
Die Eiferſucht S. 85. Warnung vor Hymen ©.
S. is: Die — 130. Pc der ——
Lied S. 148. unbefangene maͤhte
Liebe S. 164. Weiberliſt ©. 166. Beinlie-&, 167. Die Sans
gerinn S. 187. Dear Schwur ©. 215. -(Alle find leicht, lieblich
und muſikaliſch. Sie wurden auch zum Theil bald: in Muſitk ges
N und 208 fingenbe Publitum zählte fie unter feine, —
Außer den Liedern dieſer ne ee wir ü en
inen Opern
3.
— —— 2 ee 3. (e8 —* J
tes, leiſes Gefuͤhl in — —
+ einer wehmuͤthigen, als einer muntern Stimmung in Dn und.
Sie &. 11. (nach Voltaire; iſt auch von dem Dichter Goͤtz in
feinen Vermifchten Gedichten, Th. 1. S. 168. ‚, aber nicht
fo gut, uͤberſetzt worden) Verdienft und Bufalf-& 108. Das
ec 197. ee nr — — 4. Aoman⸗
Lukrezia Slaubart S. 30. (aber
tiefes She ift nn dramatiſch = 2 Tieb unter dem Titel:
Ritter Blaubart, ein Ammeninaͤhrchen von Peter Lebetecht.
Berlin und Keipsig e. ku. 8. bearbeitet werten) Sibylle
aber die firenge Mutter S When und Lukas S. 195
x
Froͤr. Wilh. Ootter. 203*
Antiochus mb‘ Shrabenice S. 217. Der Edelknabe ©. 225. —
Siaaro’s Hochzeit) — 5. ze. — ———
— = Der Genuß &. 200. ——— —*
moraliſche T erben, für die Jugend ; fie
ie, ee nicht koͤrperliche Schönheit ,. micht hBermögen, nicht Ges
— geiſtige Bildung, Fer A im Genuſſe, und übers
höhere Beſonnenheit den’ befeelen muß, wenn er
Der ein Opfer feiner —— werben fol.) — 6. Suinnge⸗
Dichte (deren überhaupt an wenige find) - ns 3. Belinde S. 30.
Der Gratulant ©. 48. Wieland ©. 98: Makhen ©, rı7.
Der Frager ©. 130; (ein Pendant zu — Grabſchrift
des Neoder). — 7. Epiſteln (in denen fe) Borter —
als einen weiſen Dichter gegeigt hat; in einer leichten und vertrau⸗
tichen Sprache und mit er fmeicheindee Berebfamleit weiß er bie
— Lehren der Weisheit und —— — >
ern and Frau van St. ald fie ſich auf ihre Guͤter
27. Un einen jungen Arzt ©. 65. An Mabam Benket
ne An cin Brautpaar S. 114. Der Troſt ©. 138. (in eis :
nem herzlichen Zon, ganz In der. Sprache des inni often Gefühle
und der. edelften Gefinnung). Die Nachkur ©. 152. (an deu fehe
ah digen Mufenfreund, den. — Anguſt von Bache
ſen⸗ Bocba, der ſelbſt ein Muſter des lese © = in Sadyen
bed Geſchmacks war). . Ueber die iſterei S. an Be
damals — hatte, mit 7 ch im —ã deſſelben —* bald
wieder vereint zu ſehen/ und bie daran fich knuͤpfegden Setrachtun⸗
gen, fetzten ihn in die. Stimmung, bie dieſem Meifterftüde ber u |
renden Poefie fein Daſeyn gab. Die Bekanntſchaft mit den
Ichrten Syſtemen per alten und neuen Denker und Bmeifler, e
ee mit den Merten bes Witzes unferer Nachbaren, die heitere
ſicht des Wefentlichen der Religion und Tugendlehre, die Bil⸗
Hafeit gegen Andersdenkende, und dach babei der Ernft, mit bem
ein Dichter, in welchem man auf jeber Seite den gefälligen (Ges
ſellſchafter unb den Weltmann erblickt, den aus ber Mode
— begluͤckenden — unſerer Vaͤter laut und offen vor
—— ‚ verbimben mit einem —
Baer ewohnten — des Vortrags, erwarb dem
ter, der —— ling fo denken, ſo lehren konnte, Wie nn
taufenb Lefern. So ſchoͤn, fo ac war bie ie Sache bob "Si |
U⸗
208 Frot. Wilg. "Botten.
Glaubens an Bott unb noch nie gegen bie ſatken Geiſter
wie fie damald die Mode ‚ vertheitig — worden.
Di Yan
terruhm war nun durch dieſe Epi uͤndet.
ehrte man den jungen Prieſter der Muſen — razien, der ſolche
Geluͤbde faſſen, und fo beten konnte (S. 270 1% „Wenn auch
mein Otundenglas gemach zum Ende rinnet — Bis ihn dein Kuf
zu deinem Throne hebt.” „Einige Stellen dieſes Gedichts, —
zuerſt im Deutſchen Merkur 1773. Julius. S. 3 — 38. abs
MR — nb aus —*5 Ma a: "dent Engiihen
enſtaͤnden, Ar bie er dort en preifet die hier Slate
ben wegen bes einfachen Ganges ihreß —— de Er ver:
— haͤtten —S und A beffelben
J Wehmuth denkt der Dichter an ſein eigenes ——4—
Lood; bald werde er 9 dieſen Ruhenden zugehoͤren, und er
ki mit einer wehmüthigen, ruͤhrenden Seähfährift, bie er ſich
felbft beflimmt). Elegie bei einer Wiege ©. 112. Grablied
S. 67. — 9. Zwei Prologen und ein Epilog für die Schaue
| bühne ©. r4. 168. 174.
In der Iris, einem Tafcbenbuche für ı8o5, berausger
geb ben von J. ®. Jacobi, fleht S. 305. unter r Auffcprift:
achlaß von Botter, ein Gedicht deſſelben an Charlotte Frei⸗
frau von Laner⸗Muͤnchhofen.
, Einige vos Gotters Gedichteft wurden ins Italieniſche
Aberfetʒt ih. bed Abt Bertola Idea della bella Leiteratura Ale
manna, T. I.
Lied für vaterlandsfreunde von nBotter mit der —
liſchen Melodie von God lave the King, vierftimmig, &
zig. . Querfol.
| Der zweite Band enthält folgende, drei Trauerſpiele sad)
dem Franzofif Men des Voltaire, und ein Wielodrama, alte im
Verfen: ı. Elektra, ein Trauerſpiel in fünf Nufzügen , zum .
erftenmale aufgeführt zu Weimar 1772. in gereimten erandrie
nern, — unter dem Titel: Greſt und Elektra tc. Gotba
| 4 aber verbeſſert. Bei voltaire fuͤhre es bloß den
Rahmen a orch Vergl. Allgem. Bade Bibliothek RG 33.
2.
S
-
)
\
i Fror. Wild, Gotter. "905
Sta a.,8.337—540. Both. gel; Seit. 1775. Sick 8. Gi
473 f.) — 23. Werope, ein Trauerfpiel in fünf Aufst
m erfienmale aufgeführt zu Weimar 1773. in reimlofen
—* Jamben, vorber einzeln unter dem Jitel: Merope ⁊c.
Gotha 774. 8. hier aber verbeſſert. ( Vergl. Goth. gel. Zeit.
1774. Std 50. S. 393 f.) — 3. Allzire, ein Trauerſpiel in
fünf Aufzuͤgen, zum erſtenmale aufgeführt zu Wien 1783. in
gereimmten Aleranbrinern, bier in verbefierter Beflalt. — 4. ie
Jodrama (d.i;-ein Drama in Iyeifchen Sylbenmaaßen ober in. ſiug⸗
baren Verſen) aufgeführt zum-erftenmale zu Keipzig 1775.
vorher einzelnrariter dem Sitel: Medea, ein mit Muſik vers
wmifchtes Drama. Gatha 17,75% 8: deögl. Wieden im.Alsviers
anszuge. Der Dislog von Gotter. In Miufif gefest von
Georg: Bende. Keipzig 1778. ‚Uuerfol- (a0 Gr) . Da in
ber neuen Ausgabe die Profe ber erflen Ausgabe in Vevfe unge
ſchmolzen werben ift, To flimmt fie jebt nicht mehr —— 9er
sau mit der Bendaifchen Muſik uͤberein. Batter mußte .ubri
gend, theils nm ſich in den engen Raum, welchen dieſo· Gattung
serftattet,; einzufchränfen, theils um. das Suͤjet gefchidter zu-ma-
den und in dieſer Abficht mehr Ruͤhrung, als Schreden: uub Ah,
bineinzubsingen , nothwendig mit der Geſchichte der ea
willkuͤhrlich verfahren, eine um fo verzeihlichere Freiheit, je bunter
und wiberiprechenber bie- davon in. ben alten Dichtam perftseuten
‚. dlfo.die norbergegangenen Freveltba;
a. Ihn ifl-fie nur die beleibigte Gat⸗
welche ben fchredlichen Schritt ,: wozu
fe Mannigfaltiger Leidenſchaften, Die
eißt, als unvermeidliche Nothwenbi
Beg, ihre. Kinder zu retten, betra
t. 1775. Std 34. 8. 273 f. Std
67. 8. 552.) ‚Seanzöfifch wurbe Gotters Wieder überfet you
in Syngelpil for den Danske Skueplads, 39 8, . —
Vergl. YTene Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften,
Bd 40. Std ı. S. 49 - 86. 58 46. Std ı. S.2 - 64.
60. &..489--492. Allgem. Lit. Zeit 1788. Bo 1. Num. 8.
&.81—88. 1791. 80 ı. Num. 90. ©. 713 —718. Deus
feber Merkur 1787. Auguſt. Anzeiger S. 110 ff.
2. Singſpiele von Friedrich Wilhelm Gotter. Erſtes
Baͤndchen. (Keipsig 1778. 1779.) 8. (16 Gr.) Ein zweites
Bändchen ift nicht erſchlienen. Borters Singfpiele gehören zu
den beften Produkten aus biefer Gattung‘, und empfehlen fich durch
eine leichte mufifalifche Poefie, die, von einem geſchickten mut
er
—
BE Brydr. Wilh. Borken.
ker iruterſchzt/ das Wöiberhatlirliche, das vieſem Zweige der beknfa-.
‚sifchen Dichtkunſt .anhangt, zum Theil vergeffeh macht. Die ein- -
zelnen Stude des echten ind chens find: ı. Der Jahrmarkt,
eine komiſche Oper in zwei Aufsägen (eingeln, Leipsig 1778.
8. 6 Gr:) Die Mufil dazu wat ſchon vorher (indem das Stud
nach dem Manuſcripte des Verfaſſers aufgeführt worden war) un:
ter bem Titel erfhiehen! Der. Dorfiabrmarkt, eine Eomifche
Oper in zwei Akten, in Mufik gefene von Ei Benda. Leips
zig 1776. 4. (1 Thlr. ı: |
oder der cher 2
‚gut durchgefuͤh ara
ſpiel mit Geſang in d |
9. XX. A. Ebendaſ. r
Shakeſpeare, welches G |
neh. ven Wunſche Some
ſetzt Don 5. Benda. :
mit einem Wechfelgef
\
„Dieß Singfpiel hat. mis dem berühmten beutjchen Zrauerfpiele bie
ſes Nahmenß (Romeo und; Julie, ein bürgerliches Trauer
fpiel in fünf Yufsügen won C. $! Weiße. Leipzig 1776.)
faft nichts als Nahmen und Kabel gemein. Nahmen und Fabel
aber gehoͤren Sbakeſpeare. Sein iſt auch die Perſon Lorenz3o’s,
leich nur in Skizze — In Anſehung des Ausgan⸗
* bin ich weder dem Englaͤnder, noch dem Deutſchen gefolgt.
heils ſchien mir bie mufbalifche Oekonomie die Beibehaltung der
allzutragiſchen Kataſtrophẽ nicht zu erlauben; theils hat mid, zu
dieſer, wie zu mehreren Abtveichungen (unter die aud) Bad Weg:
bleiben von Juliens Mutter gehört) die Rädficht auf die Kähig-
feiten- der Sänger bewogen “"—. 3. Das tartarifähe Gefett,
rin Schaufpiel mie Befang in swei Aufzuͤgen (einzeln, Aeip-
Ag 1779. 8. 5 Gr) Die Muſik dazu unter dem Tuͤel: Arien
and. Duetten aus dem Tartariſchen Geſetz, einem Singfpiel
von Botter, für das Klavier eingerichtet von B. Benda.
Leipzig 1737. ge. Sol (1 Th. 4 Gr.) Eine Epifode in den
Blädlihen Bettlern von Gozzi hat zu biefer Kleinigkeit den
Stoff van (Vergl. Botb. gel. Seit. 1778. Std 86. S.
Eine
-
Gear: With GSotter 207
Ene kutze beurtbeilende Anzeige dieſer örer Botterfden
‚Sirigfpiele‘ findet man unter andern in ber —— —
Rn 20 39. Std. &. 62 f:
3
drich‘ Wi Ihelm — Leip-
Ir, Otuckp. 30 Er) „Den erſten
Botter
en Then
ich viele
ngen' V
irxunger
zuͤglich
n Biblifd
ſpiel in drei Alten» Der Stoff
Fe: Le Caquet, entlehnt, welche!
ad’ feine Frau, die berühmte Mr mas
ein Privattheater verferiize hatten.
Eder fh. W. Ro 57. Std a.
©. 266— 397. (Inhalt und Würdigung) — Lit. Zeit.
1796.80 1. Num. 13. ©. 97 — 103.
+ Die außerdem noch einzeln von Gotter herausgegebenen |
sbeartalifchen Arbeiten , von denen bie meiften in sn
gen franzoͤſiſcher, englifcher und italienifher Stüde beſtehen, und
een denen manche wohl kaum bie Ehre verdient haben, von einem
Hanne von Bosters feinem Geſchmacke beacbeitet zu werben, find
folgende: Tom Jones, eine Operette in-Qrei Aufshgen, aus
Dem Stanzöfifchen (ded Poinfiner). Mennbeim 1772. 8. —
Die Dorfgals, ein Auftfpiel in drei Aufzuͤgen, mit Arien
and Befängen. Gotha 1774. 8. (9 ©r.) vorher Gotha 1772:
8. Die Muſik Dazu unter Us Titel: Die Dorfgala, eine for
mifche Öpererte von. seren Botter, in ne ſetzt von
Anton Schweizer. Leipzig 1776. Uuerfol. Pr 16 &r.)
ie — einer alten Franzoͤſinn und Die Ko Dienprobe eines
Imeiflexd machen * Bauprinhalt aus. Wergl. Gotb. ge
N | ' Zeit,
— er
‘
: Seit, 1774. SE 5.5.33 f. Inhalt) Allgem. deutſthe Bir
bliothek 83.35. Std 2. &. soo f.) — Die falfiben Ant
dedungen, ein Aufffpiel in drei Aufshgen, nach Marivaux.
Gorba 1774. 8. Das franzoͤſiſche Stüd heißt Les faufles con-
fidences — Jeannette,.ein Zuftfpiel nadı Voltaire. Ham⸗
burg 1777. 8: M. A. ben Oo
mit Befäng in Einem Aufzuge. -(
Muſik dazu unter dem Titel: Wa
rctte des Herren Gotter, in Eine
von Georg Benda. Ein mir v
begleiteter a 8
(2 Chir. 12 Br.) Borter bearbeite
tel. ‘Weiße verwandelte fon 177
ners Eraſt gezogene, Operette Sil,
Aft durch Gotter aufs neue: eine Op
Der Eheſcheue, ein Auftfpiel iı
Celibataire), Leipsig 1777: 8. |
‚ Theater der Franzoſen, BD 1..-
ſpiel in vier Akten (nad) Hauter
1778. 8. aud im Romifchen Ther
(Bergl. Allgem. deutſche Biblio:
3153.) — Der Faſchingsſtreid
Akten, nach Montfleur. Leip |
ſchen Theater der Sranzofen, Bd 3. — Der argwähnifche
Ebemann, tin Auftfpiel in fünf Akten, nach Hoadly. Sam⸗
burg 1778. 8. N. A. Ebendaf. 1785. 8. ‚auch im Hamburg.
Chester, 85 3. — Truntner Mund, wahrer Mund, ein.
‚ Zuftfpiel in Einem Akt, nach Eolle‘. Leipzig 1779: 8. auch
im Romifchen Theater Der Sranzofen, 30 5. — Die un:
verfebene Weste, ein Auftfpiel in Einem Akt, nach Sedsine.
Leipzig 1781. 8. auch) im Komifchen Thester der Franoſen,
BD 6. —: Das Öffentliche (Bebeimnif, ein Aufffpiel in
fünf Akten, nach Gozzi. Keipgig 1781. 3. — Adelaide,
oder die Antiparbie gegen die Kiebe, ein. Luftfpiel in zwei
Akten, nach Didoyer. Keipzig 1781. 8. auch im Aomifchen
Theater der Franzoſen, BD 7. — „Zwei Onkels für Einen,
ein Aufifpiel, Leipzig 1781. 8. auch im Komiſchen Theaten
. Der Sranzofen, Bd 7. — Der Mann, der feine Scan nicht
kennt, ein Auftfpiel in zwei Aufzuͤgen, nach Boiſſy. Kipa
zig 1781. 8. auch im Komiſchen Theater der Aanssen, Bd
7. — Der Weiſe in der That, ein Cuſtſpiel in fünf Alten,
nach Sedaine. Leipzig 1787. 8. auch im Komiſchen Theater
Ser Franzoſen, Bd 7. — Die Mutter, ein Schaufpiel:in .
fuͤnf Akten, nach der Marquiſe Däcreft von Silleyy. Aeipe
3ig 1783. X. A. Ebendaſ. 1790, 8 auch im Komiſchen Then
ter
D
D
Frdr With. Gotter. 008
ter der Franzoſen, 80 9 «-! Die Weisungen; ein Mach⸗
fpiel in-@inem Ute, mach Carmonsel, Keipsig 1784. 8: and)
im Aomifchen Theater der Franzoſen, 30 9. —
Darsbe.. Wien 7784 8. (BDetgt. Allgem. Lit: Zeit. 1783. I
Bd 2. Vum. 140.,8. 268.) — Die trbfchleicher, eih
deytfche-Bibliorhef, Bd 56. Std 1.8. ı29 f.) — Goriek
ſupplirte auch ven fehlenden fünften Akt zu Cronegks Bine und.
Sopbronia, ber aber nicht gebrudit worden if. : &. den "Ark,
Cuonegk im ı. Bande diel. Les. &.: 360 — —
Nach Gotters Tode erſchien: Lirerarsfcher LEschlaf von
Seiedrih Wilhelm Gorter. Enthaltend: Martane, Das’.
poetiſche Schloß; Die Beiftesinfel; Kantate auf Maria
Thereſia, Pr. v. Fr. Mir des Verfaflers nn und'-
feinem Bildniffe.. Gotha 1802..8. (2 Thlr.) Die Biogras
bie ift aus Schlichtegrolls Nekrolog auf das Jahr 1797.
5 2. ©..238— 316. abgebrudt worden. Gotters Bildnik,
ein bloßer Umriß, iſt von der d einer talentvollen Tochter des
Dichters, und ſehr aͤhnlich. Im dieſen literariſchen Nachlaß,
ber auch unter dem Zitel: Gedichte von Friedrich Wilhelm
Botter. Dritter Band ‚"verfauft wird, ift aufgenommen wor
den, was theils noch ungebrudt war, theils zu neuer Ausgabe be;
reit lag, oder was man bis hieher nur aus Zeitfchriften und als
Meine fevarate kannte. — 1. Mariane, ein Trauerſpiel
in drei Aften. Neue umgenrbeitete Auflage (nach der Me⸗
lanie des De la Harpe) erfhien zuerfl unter a Titel: Marias
ne, ein börgerliches Crauerſpiel in drei Aufzuͤgen. Gotba
1776. 8. Es iſt die vorzuͤglichſte und beliebteſte von Gotters
deamatiſchen Arbeiten, die auf allen Thedtern Deutſchlands mit
Beifall aufgenommen. wurde. (Vergl. Goͤth. del. Seit. 1776,
Std 42. ©. 333. Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 2y. ..
StE 1. S. 211 f.) — 2. Der ſchoͤne Geiſt oder Das’ poer
tifche Schlof, ein‘ Zufffplet in fünf Akten, iſt eine Umarbei-
tung des Poetifcben Kandjunkers in dem Kömifthen Theater
der Seanzofen, Bd ı. welcher nach einem franzdfifchen Origi⸗
nale gebildet worbden. Gs blieb: aber nur das Gerüft ſtehen; alles
Uebrige gehört Gottern. Die Menge ſtark komiſcher Züge zeich⸗
nete es vortheilhaft aus, da es unferer N Eitebatur ges
rade an Schaufpielen dieſer @atteng. noch ſehr fehlte. — 3.1818
. Kiien dd... 2 Bam. O F Gei⸗
⸗
210 | Bebe. Bilg. Gott.
— einfel, ein Min Drei Aleen. Sie Ranbısonper
—— Beh dat Bu Araber is — pn
e
eiſte anlegen, mit welchem Gottert fo menig gemein hatte.
* Allgem. Lit. Zeit. ı 2» 4. Num. 323. 9.84 —
* — iſt —* — halber von
mann, 2; a. von Zumſteeg (Die Beihveinfel, ein
Singfpiel in drei Akten von — x. Gotter, in Muſik geſetzt
von J. 8. Zumſteeg. Aavi — 1799. gr.
Querfol. mit einem Titeltupfer von von Kininger und Bois,
6 Thlr.) und zuletzt von RXeichardt (Die Beifterinfel, ein Sing
fpiel in drei Akten von Gotter und Reichardt. Erſter und
‚goeiter Alt. Wlavierauszsug. Berlin 1799. 4.) — 4. Mas
zig ia ie ya bon ————— bei ihrem Abſchiede
von 5 Bansste. Sie erſchien erſt einzeln und ift vom
Baumbach in Aöofit gefest worden. Keipsig 1796. 4. (auf
geglätteten Velinpap. ı2 Gr. auf Drudp. 3 ®r.) Baal Yleue
: — der ſchoͤnen Det ‚230 57. Std a. &.
297— 301. Allgem. Lit, Zeit. 1796. m 4. Num. 378.
In Proſa haben wir von Gotter:
2. Zum Andenken der Frau von Buchwald, von Frie⸗
sich wWiibelm Gotter, nebſt zwei ungedruckte Briefen des
Seren von Voltaire (an die Frau von Buchwald). Gotha
1790. gr. 8. (8 Sr.) mit einem Titelkupfer (dem Schattenriffe
ber Frau von Buchwald) und einer Vignette (ihr Denkmahl von
Doͤll vorſtellend). Die kleine Schrift zerfaͤllt in zwei Abſchnitte.
Der erſte enthaͤlt eine Schilderung des Charakters der Frau von
= Buchwald; der andere eine kurze Darftellung ihrer Lebendger _
ſchichte, weldye gleichfam Die Belege zu dem erſten liefert; zuletzt
Anmerkungen, die einige P Pantte ı näher beftimmen. Ä
Both, gel, 3eit. 1790. St 45. 5.413 f. Allgem, Lit.
1792. 85 ı. Vum 73. S. 583 f.
2. Don dem ae des Borbaifchen Kanzlers €.
3. von Smönig, im Journal von und fuͤr —
1785. Sict᷑ 1. ©. 3.
AUrtbeile über Gotters literariſchen Werth findet man:
71. in (Räteners) Cbaralteren deutſcher Dichter und
ale S. 498-- 500
in der Kiterneifihen Reife durch Deutſchland, . Belt
2 e 9.
3. in poͤli Praktiſchem Zandbuche zug Lekture der
deutſchen —* 4 1. ©. 421. Nad
ee — se Zu
f
⸗
Yaceicsen von (Botters Kebensumfänden und drama⸗
tiſchen Arbeiten befinden ſich:
2. in der Biographiſchen Stisse Botters (von bem Go⸗
thaiſchen Legationbſekretaͤr von Hof) in den Sachſiſchen Pro⸗
vinʒialblaͤttern 7 7- April. S. 312-— 330.
2. in ber Allgem. Li. Zeit. 1791- Intelligenzbt,
38. -
3. in der. Hationabeitung der Deutſchen 1797. Su 12.
Beil, 8.87 f.
4. in bem Heuen deutſchen Merkur 1791. April. s.,
8f.
5. in Schlichtegrolls Nekrolog auf dus Jahr 1797.
280 3. ©. 248-316. (wieder abgedruckt in Gotters Kiterärk
em —* — Der Auffab von dem Hrn. v. Hof iſt Be
m Ende iſt eine Nachleſe Botterfcher edichte aus den
pieren feiner Fteunde hinzugefügt worden. Ein Auszug ber
Schlichtegrollſchen Biographie befindet ſich in der Thuͤr ingi⸗
ſchen Vaterlandschronik 1803. Std 5. &. 73 — 81.
6. in Vetterleins en der. poetiſchen Ziteratur =
der Deutſchen ©. 532 — 53
77 Inden —— aus dem Leben ausgezeich⸗
neter Deutſchen des achtzehnten Jahrbhunderts S. 5967
398. nad Vetterleins Zandbuche fummarifch,
8. in Sam. Baurs Bgllerie biftorifcher Beniklde ' aus
dem achtzehnten Jahrhunderte, Th. 3. S. 434 — 419, und
Evbendeſſelben Gallerie der ——ã— Dichter des acht⸗
zehnten Jahrhunderts S. 441— 453. nach ne
Derterlein, und den Denkwuͤrdigkeiten.
9. in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis — ver, |
Rorbenen ——— Schriftſteller, 0 4. ©. 292 294 = j
6 Mit Anmerkungen begleitet findet man Gedichte ven
otter:
1. in Vetterleins Chreſtomathie deutſcher Gedichte,
233 3.&. 25359 das Lieb: Warnung vor Bymen, 5,
Ged. Th. 1. S. 86).
2. in der Prakriſchen Einleitung Geiſt und Herz durch
Die Lekthre der Dichter zu bilden, Th. 1. S. 259 f. daß
Sinngedicht: Der Seeger, mit Bemerkungen über bafjelbe und
einer Vergleichung mit der Hagedornfchen Grabſchrift des
i Heodar:- Desgl. S. 261. das Sinngedicht: Belinde.
— Srdr. with Bppeei, gar
4
. in Poͤlitz Praktiſchem »„andbuche zur - ‚Betthre- der
chen Blafiiker, -Th. 1.8, 171 — 176. Die Freundſchaft,
5. us Der er Doeflire of nad) Gray (Borters Ueber⸗
4 *
Da Ramler
— F —
u — u
wird niit Der Don Ko ten vergli ‚8.227 —
a ſed derten tglichen). S. 227 — 231
AN,
x
a‘
ae?) 7 oh. * Bee
R 52 Er —* ——— auf: Der
eu
| Liebe; Warnung vor Hymen nd
Der Mai; Die — Die Freiheit; * der —
enheit; Weh und Wohl; Weiberlifl; iochus und
Stratonice, eine Romanze; Philaide an Damon (bei G. pflicht
and Liebe); Troſt beim Abſchiede; Die Freundſchaft.
Borters Bildniß befindet fich im 3. Theile von Lavsters
Pbyfiognomit; vor dem 7. Std des Gothaiſchen Theaterjours ⸗
nals; vor dem 2. Theile des 1. Jahrg. der Berlin. Kiterarür
und Cheaterzeitung; vor dem 40. Bande der Neuen Biblio:
thet des fch. W. von Schulze (einzeln 6 Gr.); vor: Gowers
ha Kraclefie. i
gan Chriſtoph Gottfched
ne den 2. Februar 1700 zu Juditenkirch unweit Mönigsberg -
An Preußen geboren. Gein Bater war Prediger bed Dris und
ertheilte feinem Sohne ſelbſt den erflen Unterricht in Sprachen und
Bifienfchaften, bis biefer fo weit gebracht worden wer, um bie ,
Winiverfität beziehen zu Finnen. Er widmete fih, dem elterli
Wunſche emaͤß, der Theologie und begab ſich Abb dem Ende fd
1714 nad) Rönigaberg, um hier-feine alademifche-Saufbahn an-
angen, verwendete aber doch bald feinen Fleiß mehr auf Spra⸗
en, —— und die ſchoͤnen wiſſenſchafteñ, ale auf,
e theologifche Belchrfamfeit. Die erſten Öffentlichen Proben,
welche er Bier don feinem Fleiße gab, beflanden in einigen akades
miſchen Abhandlungen — * — Inhalts, weiche er druk⸗
= ließ, und Bedichten. Im. Sabre ı 43 wurde er Magiſter.
- Da er indeffen von großem und ſchoͤnem rperwuchſe war, fo lief
er —8* zum Militärbienfte gezwungen zu Sir und flüchtete
gu im Jahre 1794 nad) Keipsig, wo u der Koͤnigsber⸗
ath durch ein Stipendium unterflfißte. Er hatte bald das
‚ bie Buaeigung bes berühmten: Polyhiflors, Johann. *
Ivh. Chph. Gottſched. 213
card Menke, zu erhalten, der ihm die Ersiehung feiner Kinder
anbertraute. Er fieng jebt auch an, Vorleſtingen über die ſchoͤ⸗
rien Wilfenfchaften zu. halten, die um fo viel mehr Beifall fanden
und verdienten, da er bem damaligen verberbten Geſchmacke und
em Lobenfteinifchen und HZofmannswaldauiſchen Schwulſte
ehtgegenarbeitete, und ben Gefchmad der Alten und ihrer dama⸗
Iigen Nadyfolger, der Sranzofen, anpried. Im Jahre 1726 er-‘
te ihn die damalige Poetiſche Befellfchaft in Leipzig zu
ihrem Senior. Schon im folgenden Jahre 1727. bilbete er die⸗
felbe in die Leipziger deutſche Geſellſchaft um, und brachte fie
in der Folge durch feine Bemühungen zu einem bluͤhenden Zuſtande.
Es iſt unflreitig wahr,
den ed zu wrdanken haben, daß damals die Eiche zu - unferer
‚ und die Begierde, fie rein und zierlich zu fchreiben, die
ganz n waren, wiederum auflebten. Ihre Bemuͤhun⸗
berbaupt fhefften der beutfchen Literatur Biebhaber, unfere
rache warb forgfältig unterfucht, und man fieng an, ihrem Urs
forunge in den ältern Zeiten nachzuforſchen und die Gefchichte der⸗
felben zu flubiren, Sie empfahl, wenigſtens durch ihre‘ Lehren,
bab Bein der Alten, und führte den Gebrauch ber Kritik in den
fhönen Wiffenfchaften ein. Daß fie gute Dichter hervorgebracht,
oder daß der gute Geſchmack wirklich durch fie gebildet worden, das
hat fehon lange niemand mehr eingeräumt, ungeachtet man geſte⸗
hen muß, daß es ihre völlige Abficht war. In ver Bolge enfagte
Boöttfched aber diefer Gefellfchaft und fliftete eine nette, |
die Befellfchaft der freien Ahnfte nannte. Im Sabre 1728
er den a Entwurf feiner nachher weiter ausgeführten
Tedekunſt, und 1729 zum erftenmale feine kritiſche Dichts
Ennft heraus, welche ih von ben herrſchenden Lehrbuͤchern jener
Zeit ſehr vortheilbaft unterſchieden, auf Sprachreinigkeit, Korrekt⸗
brit, Entfernung vom Schwulſt drangen, fo:wie fie uͤberhaupt auf
die nöthige Ver der fchönen Literatur AA a mach⸗
ten, und von dem Publikum deswegen ſo guͤnſtig aufgenommen
wurden, daß fein Rahme dadurch jetzt ſchon bedeutender zu werben
anfieng. Im Jahre 1739 machte er eine Reiſe Über Wittenberg,
aid re feinem re mo —
anutſcha er nachherigen Gattin, Luiſe Adelgunde otie
Bulmus, machte, gieng von da über bie Oſtſee nach Roſtock,
und voh bier über K
ck, Zamburg und andere Stävte,
rießen Dönt den — —
wo ar allenthalben bie gelchrteften Männer
zurbd, Im Jahre 1730 wurde er auferordentlicher Profeſſor
der Philofopbie und Dichtkanſt, und unternahm bie Beitraͤge
zur kritiſchen Hifforie.der Deusfdreri Sprache‘, Poefie und
Beredſamkeit, ein Werd, weiches ſchaͤtzbare Materialien zur Ge⸗
ſchichte der-beutfchen Sprache und Dichtkunſt enthaͤtt. Auch machte
er fich um die deutſche Schanbhne verdient; ggg
T nn en en
or
diefer Befellfchaft unb-Borfches
214 | Joh. Choh. —*
Salacken und Thorheiten des fhen Theaters zu
An Den e, Die er aus andern
überfegte, in bie Hände zu beingen fuchte, 1734 wurde er orx⸗
dentlicher Profeflor der und Metaphyſik. Aus ben
Vorlefungen, welche er jekt die Pbilofopbie bielt,, entftane
ben feine. Erſten Gruͤnde der Welnweisbeit, die
.* gelegt wurden *). Das Verdienft indeffen, welches er fich als Pbis
.lofopb erwarb, war unbedeutend, ob er gleich viel done eg
bie Molfifche Pbitofopbie zu ———— und allgemein verſt
lich zu machen. Er wurde darauf Decemvir der Unigerfität, ber”.
abllofopbifchen Fakultät und des großen Fuͤrſtenkollegiums Serie,
fö wir er auch zum Mitgliebe verfchiebener gehen Geſellſchaften,
unter andern ber Königlich Preußiſchen Societaͤt er Wiſſen⸗
ſchaften zu Berlin, ernannt worden war. Er überlebte endlich
den großen Ruhm, den er fich durch feine erſten Bemühüngen er⸗
worben hatte, und ſtarb den 12. December 1766,. im Pam und.
ſechzigſten Jahre ſeines Alters.
Selten hat, ein Schriftfleller fo viele e Bepienfe und fo viele
Gebrechen in ſich — ſelten eit ſo viele Bewun⸗
derer und fo viele Veraͤchter El ng als Gottſched. Im
Grunde hat er der Literatur ſeines Vaterlandes dach mehr genuͤtzt,
als geſchadet, und nur fuͤr ſeinen eigenen Ruhm am ſchlechteſten
gef As u! — ——— war die deutſche —
der aͤußerſten B * und bedurfte einen
de mit Herkuliſcher — von ie Schlacken fie zeigte,
Das iſt ſchon viel, daß er die tolle Sprachmiſcherei, die vor ihm
nſere Profa baecte, fo nn ” B.obenfeinifchen Schwulſt in
ber Poefie — beſtritt; daß er ber deutſchen Buͤhne wenig⸗
md zur franzöfifchen —5 half; daß er vielen treflichen
pfen das Studium b ber Mutterfprache wichtig und angenehm
en und die Liebe zu den fhönen Wiſſenſchaften und ver beutz
ſchen Poefie mit no, Eifer auöbreitete. Zu einer. Zeit, da
Buͤbners poetifched Handbuch, Ubhſens ee ai
unb Meifens Regeln alles galten, waren feine Lehrbuͤch
Eiſcheinung von großem Einfufe. Auch — aa für ie *
— woͤrden; zum er nad aehefichen, Der! Lefrionen ents,
wo son Johann Chriſtoph Borrticheden. Erſter thegretis
ſ , Zweiter pr Theil. Mit eis
a8
® d Scqhuien
Io). € TiRopb —2 x. Leipzig er 8. 6er)
*
Ebob. Sottſched. J —
— — und bie Mühe, mie er ki Bei
un ia feinen hlbmihtign Ge Dt | allein geltend A
— Alles ſeyn. Er Eigenfirm oder Schwäche
bei den — fe Sup end flehen; er reimte fort, ohne ſehen
zu wollen, daß feinere Kyre ſchon weit vor ihm voraus waren; .
nahm einen gewifjen fchalen Diftaterten an, dee nicht Furcht‘ er
weckte, fonbern befei er verfolgte heimlich die fchönften Sei; Ä
AR neben fih, um nicht übertroffen quw werben. &o gerieth er am
Ende, durch Krieg und Fehden getheilt, in die Hände feiner muth« -
wiligen ae und —— ſonach alle die Schmach, die ſeinen
— Man ſieht an at — tief ein
Pre er von a und hartnaͤckiger Eigenlie lendet
Berunterfinten, ni bergeflen und ſelbſt —* koͤnne.
Gottſcheds ſAmmtliche Schriften laſſen fich eintheilen in in
eigene Schriften und in Ueb ungen‘, bie er theils eo.
tHeild mit andern gemeinfchaftkich igt , in Zeitfchriften, bie
er mit Unterftükung anderer herausgegeben, und im Ausgaben ber‘
Werke fremder Autoren, die er beforgt. i
- 1. Verſuch einer ritifchen Dichtkunfk: , durchgehende
mit den ende unferer beften Dichter erläutert, Uns
inte einer Einleitung iſt Horazens Dichtkunſt uͤberſetzt und
mit Anmerkungen erläutert, Diefe nette Ausgabe ift, ſon⸗
derlich im zweiten Theile, mit vielen neuen Sauptffäden
vermehrt, von Joham Chriſtoph Gottiſcheden. Vierte
ſebr vermehrte Auflage. Keipsig 1751; gr. 8. — 4 —
Die erſte Ausgabe erſchien unter dem Titel: Verſuch einer
tiſchen Dichtkunſi vor die Deutſchen, darin un Ir
.* Er d befonderg von Ro tan
nt ** — — 78
| — 2C. 3, Serıburg — eipzig gt sache
erlin 1744.) tn örtede — ie mc
— _ ——— — ——
Dante he biei. Ber. S. 184.). % Year — — 2 feiner ee
——
\
a, Sch Eirh Nottſched.
gemeinen: dar Poefie, hernach alle beſpndere ar⸗/
‚sangen der Beaichte. abgehandelt und mit Erempeln erlaͤu⸗
tert werden, Überall aber gezeigt wird, daß das innere
Weſen der Poefis in einer Nachahmung der Ylatar befiebe.
Leipsig 1930..8r. 8, Die zweite verbeſſerte unb vermehrte Aus⸗
gabe erfhlen Ebendaſ. 1737. gr. 8. Die dritte Kbendaſ.
1742. gr. g „Und ‚meine Dichtkunſt lebet noch! fie lebet, ſag
ich u, ſ. w.“ fo beginnt Bortfched die Vorrede zu ber vierten
Auflage ng es, nd jubelt, daß ed, trab ben- ——
ſeiner Seguer, noch lebe! ˖ — der Schweizer nemlich, und
Taf ek des "Gallien Prof. Meiers. . Jene, indem fie befans
in ber Sammlung der Zuͤrcheriſchen Steeitfchrifsen zur
Verbeferung des deutſchen Geſchmackes wider die ort
ſediſche Schule Std. 2. 6.9, rı. Bortfcheden als dftheti-
‚Shen er in feiner ganzen Blöße barflellten, und. Breisinger
feine. Kritiſche Dichttunſt (Bhrich 1740.) der Gottſchediſchen
adezu entgegenfehtes biefer,.indem er, nach. einer Unter⸗
. dan giniger Urſachen des parAorbenen Geſchmacks der
Re Abficht auf die ſchoͤnen Wilfenfchaften ‚Halle
J REN ver Gottſchediſchen Dichtkunſt.
Gehe Su alle 1747: 1748. 8. herausgab. (Meier ‚hatte
zwar ben — — on einer unpartheiiſchen Kalfblätigen Kritik ges
— aber ex — muͤhſam und nn wos fich — —
Aa Jeicht. zeigen ließ, daß io F
Rad EL jey, ioofte es auögefchrieen oe — —
til. — — — in finer — — machte — En
niger a n lernte man doch daraus, wie unphilos -
ſophiſch —*8 denke, wie ſchwach feine poetiſchen Grundſaͤtze
en, und wis wenig er aß i innere Weſan der Dichtkunſt erforfcht
Vgl. Hann w. Magazin 1768. Br 24. ©. 382 f.
En hifter. I literariſches Aandbuch, 235 5 Abth. I.
Ei Beurtheilung der Kritiſchen Bichitonf von (Botts
c6bed ließerten unter andern bie Agitifchen Verſuch AR ausges
fertigt durch einige Mitglieder der doutſchen (Befellfchaft
in ifsw d, oe Pr - 7 97 37,486. Sie iſt yalf
vieler. dheit g —8 und bet en ößen bed Verfaſſers
Bat bie feiner weizeriſchen Segner „ſchlau genug auf.)
ergl. Hannoͤv. Magaxzin 1768; Std 7. S. 106 ff. v. Dans
— Aitorariſche za J. G. Aulzers allgem.
beorie der ſchoͤnen Küinfie ze. 80 ı
“ “ x ——— ‚gab einen Auszug en Betanftı unter
dem Tiref: prä
vr
Porübungen der lateiniſchen und. deut⸗
ſchen Dichtkunſt, ‚un Bebrauche Der Schulen entworfen
ak wa b:Botıfcheden. Drink Auflnge, Leip⸗
11758. . 5 DE erſte Aufiage erſchien zu Raps
1750.
/
/
Job. Ebph. Gorsfhen au
290.8. Die zweite | j af. 700. 8. Berg.
VNeueſet aus der anmurbigelBelebufamteis 30 6. 1756.
711 — 734. VDommerish ſchrieb eine Arge re Bo
ortfchedifchen Vorkbungen der (late ) Dichttkunſt.
wolfenbättel 1757. 8, amd gab. barauf, um die Borsfchedis
schen Voruͤbungen aus der Schule zu nerbrängen, feinen Ent«
wurf eines desstfchen Dichtkunft zum Gebrauch der Schu⸗
‚len abgefaflet von M. Johann Ebriftopb Dommeridr, Rek⸗
tor der Herzogl. großen. Schule zu Wolfenbhrrel. Bradns
ſchweig 1758. 8. N. U. Ebendaſ. 1763. 8. (3 Gr.) heraus.
"9. Johann Chriſtoph Borefcheds ze. Yusführliche Re⸗
dekunſt, nach Anleitung der alten Briechen und Roͤmer,
wie auch der neueren Uusländer, inzweenen Cheilen verfaffes _
and ‚iso mit Den Zeugniſſen der Alten und Exempeln der
größten deutſchen Redner erläutert. Start einer inleis
‚tung ift das alte Befpräch von den LUrfächen der verfallenen
‚Deredfamkeirt vorgeſetzet. Die fünfte Auflage. Leipzig
: 1759. gr. 8: (1 Thlr.) Zuerſt gab Gottſcheo einen Grund⸗
viß zu einer vernunftmaͤßigen Redekunſt, mehrentheils nach
Anleitung der alten Griechen und Römer entworfen. Hans
nover 1728: 8. heraus. Die nothwendigften Regeln, die Cicero
und Quintilian von berfelben ‚gegeben hatten, waren darin Fürze
; Ih vorgetragen und flatt der Einleitung dad Befpräch von den
Urſachen der verfallenen 'Beredfamteie unter den Röntern
vorgeſetzt worden, Zu Beiſpielen hatte er zwei Philippifche Res
den ded Demoftbenes, ‚und zwei Reden ded Cicero, nebfl
lechiers Lobrede auf ben Türenne beigefügt. : Bottfcbed lad
ber dieß Handbuch; es fand auc auswaͤrts Beifall, und in wenis
gen Jahren waren die Abdruͤcke verkauft.‘ Im Jahre 1735. ſtellte
erx daher eine etwas vollſtandigere Ausarbeitung davon and Licht.
&r gab damals dem Buche die am feiner Kritiſchen
Dichckunſt, und fügte auch im zweiten Theile- allerlei Beyfpiele
don ſeiner eigenen Arbeit bei, ſo wie er es dort bei den erſten Auf⸗
lagen gemacht hatte. “Auch diefe Auflage gieng innerhalb drei
- "Rabren voͤllig ab, und ungeachtet fie wegen mancher Saͤtze Anfech⸗
tung bekam / wurde fie doch 7739 aufs nene, vermehrt und verz
beſſert, and Licht geſtellt. Saum waren wier Sabre verfloffen, fü:
war diefe zweite größere Ausgabe ebenfalld abgegangen. Borts
fched Iherfab alfo fein Merk aufs neue und fügte hin und wieder
einige Zeugniſſe der Alten zur Erläuterung der Regeln bei, und
= er ne ir ne Ausgabe ber — ne -
atſchluß gefaßt hatte ,. alle feine eigenen Medichte ulaffen, .
that er jegt bei feiner Redekunſt ein, Gleiches. Yudı Diele dritte
‚ Auflage gieng dergeflalt ab, daß das Buchen780 abermals nen
gedrudt merben mußte... Dieß geſchah mit. dnigen menigen, bad
arg Joh. Chph. Sottſched. * |
nicht ſehr erheblichen, gen ums goſaben. Auch diee
vierte Aufiaͤge wurde vergiiffen, und Gottſched veranſtaltete
einen fuͤnften Abdruck, wo er eine Menge von Beiſpielen aus dem
Cicero, Quintilian, Seneca und Gellius zur Erläuterung der
Regeln hinzufuͤgte, und noch andere Berbeſſerungen anzubringen
ua Einige Schulmaͤnner hatten fich der Gottſchedſchen RXede⸗
kanſt zum Unterrichte der Schutjugend gu bedienen gefucht, fan:
den aber bald, daß das Werk zu diefem Behufe zu groß und weit⸗
laͤuftig und Foflbar ſey. Goteſched entfchloß ſich daher, einen
Auszug fuͤr Schalen zu veranflalten, ben er ımıter folgendem
Titel herausgab: Porkbungen der Beredſamkeit zum (Ber
besuch der Bymnafien und groͤßern Schulen, aufgeſetzt
non Johann Chriſtoph Gottſcheden. Leipzig 1754. 8.
Gergl. Das Neueſte aus der anmuthigen GBelebrfagnleis,
Bd 4. 1754. ©. 921-935. Bd 5. 1755: ©. 23 239.)
Eine zweite Auflage erfhien Ebendaſ. 1756. 8. Die driste
verbeſſerte Auflage Ebendaſ. 1764. 8. Die leute Auflage ew
febien Ebendaf. 1775. 8. (6 Gr.) Schon, ehe Bortfched feine
. Vor&bangen berausgab, hatte Dommerich ein aͤhnliches kleines
Werk fir Schulen unter. folgendem Titel bruden lafien: “Jos
"Dann Ebriftopb Dommeriche xc. Anweifung zur wahren Be
redſamkeit, zum Gebrauch feiner Vorieſungen herausgege⸗
ben. Kemgo 1747. 8. Zweite verbeſſerte Auflage. Bbens
daf. 1750. 8. (5 Gr.) Deögleichen Baumeiſter unter dem Ti⸗
tl: Friedrich Chriſtian eiſters, Des Gymnaſii Im
uſti zu Goͤrlitz Rektors, Anfangsgruͤnde dee KRedekunft in
urzen Saͤtzen abgefaßt und mis Exempeln erlaͤutert zc.
Leipsig und Goͤtlitz 1754. 8. (8 Gr.)
Indeſſen wählten ſelbſt akademifche' Lehrer, gegen
ſcheds Abficht, fein Handbuch zum Gebrauch bei ihren Wer
gen. ‚Dieß bewog ihn, auch noch zu biefent Behufe folgendes
hen herauszugeben: Akademiſche Redekunſt, sum Ges
braudhe der Porlefungen auf hoben‘ Schulen, als ein bes
quemes Handbuch eingerichter und mit den fchönften Feug⸗
niffen der Alten erläutert von "Johann Chriſtoph Gottſche⸗
den. Keipzig 1759- 8. (8 Gr.) Vergl. Das Neueſte aus . |
“der anmuthigen Gelehrſamkeit, 39 9. 1759... 479 f.
3. Vollfländigere und neuerläuterte deutſche Sprach⸗
kunſt, abgefafler von Johann Ebeiftopb Gottſcheden,
weil. ord. Prof. zu Acipzig. Sechſte Auflage, von neuem
dusxchgefeben, ibren en gemaͤßer eingerichtet und .
in eine fibidlichere Brdnung gebracht (von Johann Bott .
Iob “Hofmann, dritten Lehrer an der Ehomadfchule zu Leipzi
fl. 1797.) Keipsig 1776. gr-8.£ Ile. 8 —— |
,
” 7 N
| Job Cbot Sottſched. a29
AMien 1776. Die cute Auszabe erkbien unter ben Titel:
Geundlegung m einer Deutfchen Sprächlunf, nach den
beſten Scheitsfielleen des vorigen und jetzigen Jahrhun⸗
derts entworfen xon Johann Chriſtoph Gottſcheden. Leip⸗
zig 1748.90: 8. Die zweite, Ebendaſ. 1749. gr. 8. Die
ritte, Ebendaſ. 1752. gr. 8. Die vierte, Ebendaſ. 1756.
gr. 8. Die fünfte, Ebendaſ. 1762. gr.
ſcheds Methode bei dieſem Buche auszuſetzen ſeyn mag, ſo wenig
er den wahren Geiſt unſerer ache kannte, ſo viel Vorurtheile
er äußerte, fo hat dieß Werk doch an unzähligen Orten die damals
weit una breit nody unbefanfte Kunft, grammatiſch richtig zu
ſchreiben, eitet, vornemlich in den katholiſchen Laͤndern,
wohin die Werke unſerer guten. Schriftfleller nicht dringen konnten.
Es hat auch Die Dialekte aus der Buͤcherſprache verbannen helfen,
sehr Einheit der Sprache unter die Schriftfteller gebracht, und
der franzoͤſiſch⸗ deutſchen Sprachmengerei- und dem poffirlichen
Sanzleifigle vieler Seribenten mehr und mehr Einhalt
Bergl, Banndp- Magazin 1768. Std 26. S. 410: Adis
gera Neueſter Suwachs der deutſchen, fremden und allger
meinen Sprachkunde x. Std.4. ©. 12.) a
« Auch aus, diefenn Werke machte Bortfched einen Auszug,
wicher untex.bem Zitel erfhien: Keen der deutſchen Sprache
kanſt, aus der ausführlichen Sprachkunft deren Prefeflor
Gottſcheds zum Gebrauch der Jugend. von ibm felbft ins
Kurze gezogen. ‚Leipsig 1753. 8. Achte, vermehrte und
verbeflerie, Auflage (beſorgt von Job. Gottlob Hofſmann)
Ebendaſ. 1777. 8. (8. Gr.) nachgedruckt zu Wien 1778.
Vergl. Rhdigers Veueſter Zuwachs ꝛc. Std 4. S. 13 f.)
Gottſched hatte ſeinen Kern der deutſchen Sprachkunſt den
ſaͤmmtlichen beruͤhmten Lehrern ber Schulen in und außer Deutſch⸗
zugeſchritben; aber einer derſelben nahm fich die Sreibeit, in,
vielen Stüden ben Deren Profeffor zurecht zu weiſen. Es geſchah
bieß in folgender Schrift: Jah. Michael Heinzens, Rektors
Sn
= 8. (So viedan Gott⸗
zu Lineburg xc. Anmerkungen über des Herrn Prof. Botts
ſcheds deutſche Sprachlehre, nebft einem, Anbange_ einer
neuen Profodie. Börtingen und Keipzig 1759. 8. Sie bat
eigentlich den Kern der Deusfchen Sprachkunft zum Gegenſtan⸗
„de und. verfolgt ihn Schritt vor Schritt mit vieler- Gruͤndſichkeit,
nimmt aber doch auch auf die. ausführliche Sprachkunft Rüde
„+
4 r * .
a. BopGpph Gottſchep.
oder Verskunſt (hin und wieder verbeffget und sermeliet). Gegen
„Heinze erſchien: George Chriſt oph Runzens Beleuchtung reis
niger Anmerkungen aͤber des Zervn Prof. Gottſcheds Dee
febe Sprachlebre. von — Joh. Michaet Heinzen ⁊c.
Brandenburg 1760. 8. Desgl. Geſammelte Priefe uͤber die
„zeinzifibe Widerlegung der Gottſchediſchen Sprachlehre.
⸗
Keipysig 1760. 8. (VDergl. Ahdigers Lleuefler Zuwachs ze.
Stck 4. S. 15 f.) — | F
. Veberfegungen der Gottſchediſchen Sprachlehre: ins
| Franzoͤſiſche unter dem Titel: La Grammaire Allemande de
Mr. Gottfched, Profelleur de Pitilofopbie de l’Uhiverfits de
Leipfic, contenant les meilleurs‘principes de la Langue Alle-
' sende dans un ordre nouveau, et mile en Frangois par Mr.
-
—
G. Quand. A Paris 1753. ı2. La Grammaire Allemande de
Mr. le Prof. Gottſohod, mife en Francois par Gossfr. Quänd,
Membre de la Sotiete de.beiles Lettres-a Leipfic. Seconde
‚Edit. corrigde et augmentes. Vienne ef Prague 1756: 8. .
(Vergl. Das Netueſte aus der anmurbigen Gelehrſamkeit,
Bd 3. 1753. S. 529. Bo 8. 1758. 8. 225 — 229.) Le mai-
tre allemand , ou nouvelle Grammaire Allemande, methodi-
que et railonnee‘, formee fur le modele des meilleurs Auteurs
‘de nos’jours, et principalement fur celui de Mr. le Prof,
. Gostfohell, dedide a Mad. la Dauphine. &-Stresbourg 1753.
gr. 8. Quawieme Edition augment6e et oorrigee. ASırasbeurg
1763: 8. (Vergl. Das VNeueſte aus Der anmusbigen Belebr,
ſamkeit, Bo 3.1753. &. 525 — 3230. Bd ı2. 1762. S. 800.)
Abrege:de la Grammaire Allemande de’ Gottfched eı Junker.
a Berne 1795: 8. — ind Hollaͤndiſche unter dem Xitel: De
hoogduitfehe Spraackmeefler etc. door Ernit Zeydelaar. Am-
flerdam 1772. 8. — ind Ungriſche, Presburg 1784. 8. —
ind Nuffifche zu Moskau 1762. — ins Lateinifche unter bem
Titel: Grammatica germanica ex Gotifchedianis libris colle-
eta. Francof. 1770. 8, . - '
4. Seren Jobann Ebeiftöpb Gottſcheds P. P. det Ro-
| nigl. Preuß. und Bononifchen Akademie der Wilfenfibafs
ten Mitgliedes, Geſammelte Reden in Drei Abtheilungen,
uodnnals von ibm felbft ber ſeben und verbeſſert. Leipzig.
..8.. (34, ©r.) - Sie find nicht alle von ihm. ‚Die erfie
1749:
Abtheilung enthält Lobsuna Gedaͤchtnißreden + B. Bon
‚dem Slore der beutichen Poeſie unter Kaifer Seiedzich Dem Er⸗
ſten ©. 39. (vorher einzeln, Keinsig 1746. 4.) Auf Nicolaus
Copernicus S. gı. (vorher einzeln, Keipzig 1743. 8.) Auf
* en F 125. u Ser
Leipsig 174%. f Martin Opig ©. 173. (vorher ein,
| in, Ayinalk 1729 ge. 8. mit Gpitzens Bjlanige). Dir
⸗
Zweite
’
Yop&ppf. Srrifhen — 320
Lehrers der Weltweisheit und Dichtkunſt zu Leipzig, Bes
Dichte, gefammelt und herausgegeben von Johann Idachim
Schwabe. Leipzig 1736. ge; 8. 7. A. Ebendaſ. 1751. gr.
8. (3° The.) mit Gottſcheds Bildniſſe. — Herrn Jobann
Chriftiopb Gottſcheds 2c. Geſammelte neueſte Bedich
herausgegeben von der Koͤnigl. deutſchen Geſellſchaft. Zur _
nigsberg 1750. 8. — Der Procefi, ein Scherzgedicht im
Sabre 1749 feiner gbeuerften Sreundin Kuiſe Ydelgunde
vViktorie Bortfibed geb. Kulmus gewidmet von ihrem ge,
tregen Johann Ehriftopb Gottſched, als ein opus pofthu-
mumtder VNachwelt geſchenkt und mir kritiſchen Anmerkuns -
gen bereichert. 1774. 8. vergl. Almanach der deutfchen us,
fen auf das Jabr 1774-8. 78. Allgem. deutfche Bibliotheb,
38 35. St 2. 5. 495 ff. Pi ‚er: r
::6. Bifßorifche Lobfeheift Des weil. hoch⸗ und woblge⸗
bornen „Seren, "Seren Chriſtians, des 4. RXoͤm. R. Frei⸗
Sera von Wolf, Rönigl. Preuß. Beb. Raths, der Inis
verfirät zu Halle Kanzlers und Seniors, wie and) des Las
tur/und Völkerrechts und der Mathematik Prof. daſelbſt
(von Job. Chph. Gottſched). Nebſt des Hochſel. Frei⸗
b Bupferbilde. „alle 1755- gr. 4. g Ir.) Vergl.
ibliotbek der fchönen Wiſſenſchaften, Bo 2. Sdr.& 6.
135 — 133-
9% Noͤthiger Vorrath zur Gefchichte der Deurfchen dra⸗
matiſchen Dichtlunft oder Verzeichniß aller deutſchen
Trauer⸗Kuſt⸗und Singſpiele, die im Druck erſthienen von
1450 bis zur „Hälfte des jetzigen Jahrbunderts, geſammelt
und ans Licht geftelle von Jobann Chriſtoph Gottſcheden.
Leipzig 1757. 8. (ald Titelkupfer bie Abbildung eines Holz
Khmitted amd ber aͤlteſten beutfchen Ueberſetung des Terenz vom
Fahre 1499.) weiter Theil oder Nachleſe aller deutſchen
Teauers, Luftsand Singfpiele, die vom Jahr 1450 bis _
1760 im Drucke evfchienen zc_' Als ein Anbang iſt Ken.
TRatb Sreieslebens Nachleſe eben. ſolcher Sthde beigefügt
Zeipsig 1765. 8. (1 Thir. 3 Gr.) Schon vorher hatte Gott⸗
ſched ein Verzeichniñ von deutſchen dramatiſchen Sehdten dem
zweiten, aeisten und vierten Baͤnde den erxhen Ausgabe fek
ner
LI
222 Joh. Ebph. Gottſched. Fe |
ner Deutfiben SSschaubäßne beigefügt; als es in der Folge file
ker wınde, gab er ed berichtigt und vermehrt beſonderb —
Der Anbang hat noch den beſondern Titel: „Seren. Gottfried
Ebeiflien Sreiesiebens, serzog. Saͤchſ. Gothaiſchen
Karba und Bibliorbefars, Kleine Liachlefe zu des berühm⸗
gen Belebrfamleit, 38 ı0. 1760. 8.27 — 38. S. 92 — 103.
— Bortfdyeds
dramatiſches Vorrath war und ift in nittzliches a, weil
Sreiesleben, in Zälleborns Flebenfiunden, St a. ©.
10 f. u
8. Iobann Chriftoph Gottſcheds zc. Beobadc tungen
Aber den Gebrauch und Miſtbrauch vieler deutſchen Woͤr⸗
ver und Kedensarten. Straßburg und Leipzig 1758. 8.
Bergl. Das Neueſte aus der anmuthigen Belebrfümteit,
2» 8. 1758... — Desgl. Kuͤdigers VNeueſter
Zuwachs ⁊c. Std 4. ©. 107 f. — Nicht lange vor feinem Tod
(1765) ließ Bottfched eine Probe eines deutſchen grammati⸗
Sehen Wörterbucdhs beuden, die aber — fluͤchtig gearbeitet
war. Hr. Adelung ließ die zwei erſten Seiten in ber Vorrede
zu feinem Verſuch eines vollflandigen grammatiſch⸗ Erififchen
Wgaeterbuches der hochdeutſchen Mundart (Leipzig 1774.)
Vergl. (v. Gerſtenbergs) Briefe bber die Werk⸗
wirdigteiten der Kiteeatur, Summl. ı. Br. 7. S. 86
— 102. = ae :
9. Yuszug aus des Seren Batteux, oͤffentlichen Leb⸗
rers der Nedekunft zu Paris, ſchoͤnen Kuͤnſten aus dem
einzigen Brundfase der Nachabmung bergeleitet; zum Bes
brauch feiner Vorlefungen mir verfhiedenen Iufägen und -
Anmerkungen erläutert von Jobann Chriſtoph Bosifcheden.
Leipzig 1754. 4. Vergl. Das Neueſte aus der anmutbigen
Gelehrſamkeit, Bo 4, 1754. 5. 464— 467. Desgl. Briefe
über den jegigen Zuſtand der. ſchoͤnen Wiſſenſchaften in
Deutſchland (Berlin 1755.) Br. 2. 3. &. 8— 32. a
10. Handleriton oder kurzgefaßtes Woͤrterbuch dee
- Wiffenfkhaften md -feeien -Ahnfle von —
ri⸗
r
= 2 VE
-
ZJoh. Egpf. Gottſched. u >12 |
+60. ar. 8. 2 &hle. 16 Su;)
ber ſchoͤnen Wiſſenſchaften im
sen gegeben: hatte, und han ..
as zur Baukunſt, Redekunſt,
kund Mufik gehört, in alpha⸗
die griechiſche und
merkwuͤrdigſten Helden und
| und Deutfchen, wie auch bie
Iterthümer unferer Nachbarn.
re Gehlilfen. Alle am Ende
von feiner Frau. Bottfehed
nacht, theilte feinen Gehulfen
1 nothwenbigen Hülfemitteht,
ipfehlen, zumal da ed in feiner
römifche. -
®
e Zufäge. Zu feiner Zeit war - :
ourde es Durch DIE Sulzerſche
raͤngt. Vergl. Das Neueſte
eit, Bd 9. 1759. 8. 743 —
kleinere Schriften z. B.
hiloſophiat. Lipf. 1730. 4
Orafio inauguralis de poetis, philofophis, reipublicae gene-
rique humano utiliflimis. Lipf. 1730. 4. Diflert. de infaliaite-
we regmi, ex quo literae exulant. Lipf. 1 4. Progr. de
iniquitate exterorum in ferendo de eruditis noliratibus judicio,
Lipl. 1734. 4. Progr. dedignitate Baccalaureasus. Lipf. 1739.
4. Progr. de antiquillima Aeneidos verlione Germanice,
quae ante 600 annos auct. Henrico de Veldeck' edite, in Bi
bliotheca Gothana adfervatur. Lipl, 1745. 4. (deusfch im 3.
Üheile der, sallifchen Bemühungen. Vergl. Neuer Büchens '
ſaal der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 35 2. Std 1, &. 7894.)
ICh»
Progt. de rarioribus 'nonmullis Bibliothecae Paulinae co
bus. Lipl. 1746. 4. De quibusdam philofophiae moralis apud
Germanas antiquiores fpeciminibus. Lipf. 1746.4. (Von eis
nigen alten Sittenlehrern bei den Deutichen. ‚Leipzig 1747: 4.)
. Progr. in quo alignam nuperi itinenis literarii rationem reddit.
Lipf. 1749. 4. Progr. de antiqua verſione Theotifca Magiltri
Tancredi. Lipl. 1750. 4. Progr. de folemniori laureae in ch.
. ronandis poetis ufu. Lipfl. 1952. 4. Progr. de laurea Apollo-
nari postica, Lipf. 1752. 4. Progr. de temporibus Teutoni-
corum valum mythicis. Lipf. 1752. 4. (vergl. Floͤgels Bes
fchichte dee Romifchen Literatur, 35 1. S. 212.) Progt
de declamationibus publicis, Lipf. 1752. 4. Nachricht von
der erneuerten deutfchen Befellkhaft ‚in. Asipsig. Leipzig
- \ 1727-
L.
224 | 308. Ep56..Bochben. ‘
- 3127. 8. Veue vermebrte Auflage Ebendaf. (rin... De
ſchichte der Stiftung der mormaligen’ frachtbringenden Bes
m ſellſchaft. Leipsig 1755: 4 u. f. W.
12. Herrn Bernhards von
mehr als einer Welt, zwiſchen
einem Gelebrten, nach der neuef
uͤberſetzt, auch mit Figuren Und A
Jobann Chriſtoph Gottſcheden.
Zugabe vermehrte N Lei
ſchien Zeipsi 1726. 8.) abei aud
tenelle’s Safer edichte Endymion
ſched für die —7— ubuͤhne unternahm
Fontenelliſchen Geſpraͤche erſch
hard von Sontenelle Dialogen uͤb
ten; mit Anmerkungen und Kupf
U. Pbendaf: 1789. 8 Die Anmı
liner Afteonom Elett Bode) — 2
alle der Todten, und Plui
en, ins Deutſche uͤberſetzt und n
rächen überhaupt serfeben vor
— "Keipsig 1227. 8. - 2
Biſtorie der heidniſchen Grakel,
ſchen Werte des von Dalen ein kurzer. Auszug entbalsens
aus dem Seanzdfifchen bberfätg und mic einem Anbange,
Darin auf Di würfe eines Stwaßburgifchen. Jeſuiten
(P. Baltus) ge ortet wird, verfeben' von "Johann Ebris
ſtoph Gotiſchoden. Leipzig 1730. 8. — „Herrn Bernhards
von Fontenelle ze. Auserleſene Scyriften, nemlich von
mebe als eincr Welt, Geſpraͤche der Todten, und die His
ſtorie der beidnifchen Orakel, vormals einzeln berausgege⸗
ben, nun aber mit verfchiedenen äugaben und fchönen Aup-
fern- vermebrter ans Licht geſtellet von Jobann Chriſtoph
Gottſcheden. ‚Leipzig 1751. gr. 8: Ebendaf. 1760. Vergl.
Das LSteuefle aus Dev anmurbigen Gelehrſamkeit, 21 L.
1751. ©. 307 - 310.
73.' deren Gottfried Wilhelms $reiheren von Leib⸗
‚ni Theodicce, Das ift, Verſuch von der (Büte Bottes,
— des Menſchen und vom Urſprunge des Boͤſen;
ei Diefer vierten Ausgabe durchgebends verbeifert, auch
mit verfibiedenen Sufägen und Anmerkungen vermehrt von
Johann Chriſtoph Gottſcheden. Staͤtt einer Einleitung
iſt die Fontenelliſche Kobſchrift ruf den — Sr Leib:
‚ nie von neuem Ühberfegte. Hannover1 148, ——
20 Gr.) Antheil hatte Gottſcheds Frau; —S 1.8 . bie
Bontenellifche &o hrift u. ſ. w.
14. Zen
—
Si N
*
— |
Joh. Ehph. Gott ſched. | 425
"4: BSerrn Peert Baͤylens, weit: Prof. ber Philoſophl⸗
and: Biftorie zu Rotterdam, hiſtoriſches und kritiſches
Woͤrterbuch, nach der neueſten Auflage ven 1740 ins Deuts ‘
fihe überfeut, aud mit einer Vorrede und verfchiedenen
Anmerkungen verfeben von Johann Chriſtoph Botefcheden,
Prof; der Philofopbie su. Leipzig ıc. Ærſter Theil. A und’
3. Nebſt dem Leben des Zerrn Bayle vom Zerrn Des)
- malzeaur. : Leipzig 1741. Sol. Zweiter Theil. C bis: J.
Ebendaſ. 1742. Sol. . Dritter Theil. B bis P. Ebendaſ.
‚ 3743. Sol. Vierter Theil: M bis 3. Ebendaſ. 1744: Sol.
*
(18 Thir) Gottſched hatte die Aufſicht bei dieſem Werke, ſheied
die Vorreden zu ben einzelnen Theilen, uͤberſetzte einen ſtarken · phi⸗
loſophiſchen Artikel des erſten Theils, fügte in allen vier Theilen
feine Anmerkungen hinzu u. ſ. w. Die eigentlichen Ueberſetzet
waren der Hr. v. Koͤnigsloͤwen, J. J. Schwabe, J. C. Muͤl⸗
ler, u A. Ibbeken, K. Chriſt. Gaͤrtner und Chriſt. Fuͤrci
teg. Gellert. (Man hat in neueren Zeiten einen’ Auszug aut
Dem Bayleſchen Wörterbuche zu liefern angefangen.: Der erfte -
Band deffelben erſchien unter dem Zitel: Peter Bäyle Affen
riſch⸗ Fritifches Wörterbuch für Theologen. "Lübedl 177g.
gr. 8. (1 Xhle. gr) Der zweise Band unter dem Bitedlz
Peter Bayle Biſtoriſch⸗ kritiſches Wörterbuch. fr Dichte
freunde. Kübed.1780. ge. 8. (1 Ahlr. 12 Gr.)). ur.
"15. Die deutfibe Schaubähne nach den. Regeln der als
ten Briechen und Römer eingerichter, und mit einer Vor)
rede beransgegeben von Johann Chriſtoph Bottfched.
Sechs Theile. Neue verbeflerte Auflage. Leipzig 1746 —
1750. 8. (2 Thlr. 22 Gr.) Die erſte Ausgebe erfchien imtet
dem Titel: Die deutſche Schaubuͤhne nach den Kegeln und
Exrempeln der Alten, nebſt einer Vorrede und des Erzbi⸗
ſchofs von Senelon Gedanken von der Tragödie and Ko⸗
mödie, ans Kicht geftelle u. f.w. Leipzig. 1741 — 1745. 8,
Der erſte Theil enthält: Die Horazier des Eorneille, von
dem Freiherrn von Glaubitz; Der Mifanthrop des Moliere,
‚von Mad. Gottſched; Der fterbende Kato, von Bortfched (vor⸗
ber einzeln unter dem Titel: Der ſterbende Kato, ein Traners
fpiel, nebft Senelons. Gedanken von Trauerfpielen und
ne kritiſchen Vorrede, darjn von der Einrichtung def?
felben Rechenfchäft gegeben wird. Leipzig 1732.-8.) wurde _
mehrmals ‚wieberholt, ‚zufeßt unter Dem Zitel: Seren Johann
Chriſtoph Böttfheds Sterbender 7 a0, ein Trauerfpiel,
nebft Senelons Gedanken von Trguerfpielen, und einem.
kritiſchen Unbange, darin die Einrichtung deſſelben getas
delt und vertheidige wird. Zehnte verbefferte. Auflage.
(mit noch einem zweiten, Anhange von ben Schidfalen dieſes
ERDE DR EB Te ran
ae —
1
| 236 ; ZJoh. Cheoh . Gottſcheb. |
eis in. graulreich und Deutkhländ von €. G. Möllner)
%
Ebendaſ. 1757. 8. (3 Sr.) fransdfifch im Theatre Allemand.\ :
Amfterd. 1769. »2. Ungeachtet abee bed unglaublichen Beifauß,
welchen dieß in gereimten Altrandeinern verfertigte Städ erhielt,
ift es dennoch mehr ein Gewebe von Schuichrien, als ein wahres _
Trauerſpiel. Vergl. Das Neueſte aus der anmurbigen Be
Iebrfamleit, 355 7. 1757. 9. 288 —294. Kritiſche Gedan⸗
Ben über den fierbenden Kato , und Befcheidene Antwort
‚auf die kritiſchen Bedanten Über den fierbenden Karo, in
ben Beiträgen Zur kritiſchen Hiſtorie Der deusfchen Sprache,
Poeſie und Beredſamkeit, BD 3. Std 5.8.99 — 68. 80 8.
Std 22. ©. 358. Sinnlidhe Erzählung von der. mecbanis
ſchen DVerfertigung des deutſchen Originallädes: Der
ſterbende Kato, in ber. Sammlung der Zhrcherifchen Streits
chriften ‚0 2. Std 8. S..80—96.); Die Spielerinn, eine
ce des Duͤfresny, von Stuaube; Der Eid, ein Zrauerfpiel .
Bed. Corneille, von Kange;. Der politifche Kannengießer nach
— F en Die Widerfprecherinn bed Doͤfresny,
P ad. ed. ; —
Der zweite Theil enthält: Iphigenia, ein Trauerſpiel nad
dem Sranzöfiihen des Racine, von Gottſched (verher einzeln;
Keipsig 1733. 8)5 Die Opern, ein Luftfpiel nach St. Evre⸗
mond, von Gottſched; Kornelig, Die. Mutter der Gracchen, ein
Nauerſpiel nach Demoif, Barbier, von Mad. Gottſched (vorher
einzeln 1750. 8); Das Geipenft mit der Trommel, nad) Addi⸗
Ton und Destouches, von Mad. Bortfched ; Zaire, Trauerſpiel
nach) Voltaire, von Schwabe; Der Deutſchfranzos nad) Hol⸗
berg, von Derbarding.
‚Der deiste Theil enthält: Alzire, Trauerfpiel nach Vol;
ire, von Mad, Gottſched; Darius, Zrauerfpiel von Pitſchel;
ramaͤrbas ober der großfprecherifche Officer, ein Kuflfpiel nach
„holberg, von Derbarding; Atalantg oder Die bezwungene
—— ein Schaͤferſpiel von Gottſched; Der poetiſche Dorf⸗
nker, ein Luftfpiel nach Destonches, von Mad. Gottſched.
‘ Der vierte Theil enthälf: Herrmann, ein Trauerfpiel von
oh. Elias Schlegel; Die ungleiche Heirath, ein Luftfpiel vom
ad, Gottſched; Aureliud oder der verziehene Mord, ein Trauer⸗
iel yon Quiſtorp; Der gefchäftige Müßiggänger, von Job.
Uns Schlegel; Banife, ein Trauerſpiel von Grimm; Die
Auftern, ein Nachfpiel von Quiſtor.. 0...
“Der fünfte Theil enthält: Panther, ein Trauerſpiel vom
Mad. Gottſched. (Der Stoff it auß Xenophons Eyropädie
enommen. 3 befindef fich auch in den Briefen der Mad.
ottfched, Th. 3. S. 177— 270. Vergl. F. J. Bodmers
Beurtbeilung der Panther, eines fogenannten Trauerfpiels.
darich 1746. 8.) Die Hausfranzfing, von Mad. Gowlheb;
do,
Joh. Chph. Gottſcheb. 22%
re ; . ;
Die, von Joh. Elias Schlegel; Der Bod im Proceffe, von
&uifloep; Mahomed der Bierte, Trauerſpiel von B. E. Krie⸗
ger tel von Ubi.
nig Heinrichd von Navama, Trauerſpiel von Bortfcheds Das
Keflament , ein Zuftfpiel von Mad. Gottſched; Agis, —* von
Sparta, Trauerſpiel von Gottſched; Der Hypochondriſt Luſtſpiei
von Quiſtorp; Der Unempfindliche, ein Luſtſpiel in Verſen von
Ublig; Der Witzling, ein Nachſpiel von Mad. Gotiſched(worin
bie, Gottſcheden verhaßten/ Verfaffer der Bremiſchen Beiträge
lächerlich. gemacht werden follen).
Vergl. Briefe Über den a an der ſchonrn
wiſſenſchaften in Deutfchland (Berlin 1755) Br. 11.5. X
— 129. (Chriſtian Seinr. Schmide) Chronologie des deu⸗
ſchen Theaters &. gı f. 101. 106. 110. 116. 1120.
Nach Gottſcheds Tode erſchien noche Thaleſtris, Anis
en der Amazonen, aus dem vortreflichen. isalienifchen
ingfpiele Ihrer Koͤnigl. Hoheit den unvergleichlichen Em
melinde Thalea, in ein deutſches Trauerfpiel verwandelt
von Johann Ebiftopb Gottſcheden. vwickan 1767. &
Vergl. Klon deutſche Bibliörhek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften
D8 2. Sid 6. S. 342 33433. 6
16. Die vernuͤnftigen Tadlerinnen, eine moraliſche
Wochenſchrift. Erſter, zweiter Theil. Halle und Leipzig
1725. 31726. gt. 8. 77. U. ꝓamburg 1747. 8. (1 Thlr. 16 &)
Sie enthält vermifchte Auffäge von Gottſched, feiner Frau ur
einigen Sreunden So mittelmäßig auch dieſe Nufjäge waren,
erhielten fie doch, als damals noch feltene Produkte des deutſ
Wied, vielen Beifall. — An die Stelle der Eadierinnen trat:
Der Biedermann, ein moralifebe Schrift. Zwei Bände (in
Hundert Stüden). Leipzig 1727. 1728. 4. (2 Thlr. 2 Gr.); |...
17. Beitraͤge zur Eritifchen Hiſtorie der deutſchen
Sprache, Poefle und Beredfamfeir, berausgegeben von
einigen Mitgliedern der deutſchen Befellfchaft in Leipzig,
(Erſter Band) Std 1 —4. (Bmeiser Band) Stis—g,
(Dritter Band) SE g— 12. (Mierter Band) Sf 13 —
36. . (Sünfter Band) Std 17 — 20. (Sechſter Band) Sta.
21— 234 (Siebenter Band) Std 25—28.. (Uchter Band)
‚Std 29 - 33. Leipzig 1732 — 1743.93. (5 Thlr. 3 Gr.) Aus-
zuͤge aud alten.und neuen beutfchen Büchern, Abhandlungen fiber
alterlei in Die deutſche Literatur, Kritik, Dichtkunſt und Beredfam:
— einſchl rg — Verdienſte und
echen deutſcher Schriftſteller, ungen ſolcher
nun: die fich um die deutfche Sprache, Poeſie * Bea m⸗
it verdient
aemacht haben u. ſ. w. machen ben Inbalt dieſer Be
⸗
3 Elite, an
Der ſechſte Theil enthält: Die Parifiſche Bluthochzeit Ah.
- *
—
a Joh.Ehph. Goktſched.
bj
geie au. Vergl. Aritiſche Verfuche der deutſchen Yo -
ſchaft in Breifswalde, 85 1. Std r.&: 1-36. :
"301. Stk 1, (Verzeichniß) won Deutfihen Ueberfebungen
der meiften alten lakeiniſchen Schriftiteller S. ı. (fortgefebt Sick
S 447. desgl. Bo 3. Stck 12. S. 564. Bd 7. Sthafi
5. 378. vergl. Kritiſche Verſuche der deutſchen Geſellſchaft
in Breifsiwalde, 8d 1. Sick 4. &: 339. %d°2. Std 7. ©.
95 Stck 8 S. 152. dedgl. Canzlers und Mieißners Quartal⸗
fchrife fuͤr aͤltere Kiteratur und neuere Aekchre, Jahrg. 3.
1788 Bet & 8.27 — 69. Heft 6. 8. 67— 110.) Bon ber
Schönheit der deutfhen Sprache in Abficht auf ihre Bedeutun
S. 55: Bon den Bortheilen, welche die beutfche Era bir
eine genane Unterfachung bed Unterſchiedes der in Anfehung
ihrer Bedeutung haben wurde S. 70. Das verluftigte Paradeis,
aus Johann Miltons, Zeit feiner Blindheit in Englifcher Spra—
che abgefaßten, unvergleichlichen Gedichte, in unſer gemein Deutſch
übergetragen und verleget durch E. G. V. B. (Ernſt Gottlieb
von Berge) Zerbſt 1682. 8. &.85. M. Fabiani Toerneri
Diſſextatio Academica de Poeſi Skaldorum Septentrionalium
b. i. Fabian Toͤrners, Koͤnigl. Prof, der Beredſamkeit zu Upfal,
ATohandinng von der Dichtkunſt der Skalden hei den Rordiſchen
Bölfern. Upfal 1717. 8. S. 105. Ob zwifchen Vor und hr
ein Unterfchied fey, und worin berfelbe beftehe &. 130. “Job.
Dünnebsupts, Konreftord zu Queblinburg, gebrüdter und er⸗
quickter Jakob, in einem öffentlihen Schaufpiele vorgeſtellt. Qued⸗
Unburg 1703: 8. ©. 137. Jo. Georg. Wachteri de lingua
Codicts argentei'Commentatio d. i. Bon ber Sprache ber ſog⸗
nannten Gothifchen Ueberfekung des Neuen Teſtaments &. 150.
Bon der Achnfichkeit der deutſchen und lateinifchen Sprache S. 156.
Bon der Woͤrterordnung in der deutſchen Sprache S. 175. —
Stck 2. Dillertätio hiltorico - critica de antiquiflimis linguae .
Germänicae mömentis Gothico - Theotifcis d. i. Ebriffian
Schoͤttchens, Relt. und Prof. zu Stargard, Abhandlung von
den alleräfteften Weberbleibfeln ver chen und Deutfchen Spra-
che in noch vorhandenen Schriften. Stargard 1723. 2. ©. 1.
(eigentlich 183.) Parergon crititum de praeftentia quadam -
poeleos Germanicae prae Gallica:et Italica, Diflertatio habita
A. 1715. a Jo. Henr. Beuthner. di. Kritiſche Abhandlung -von
einigen Vorzuͤgen ber deutfchen Poefie vor. der franzöfiicher und ita-
ientfchen ıt.. 5, 002. : Kalent. Ernefl. Loe/cheri Literator
Celta d. i. Seren Dr. Aoͤſchers Vorſchlag und Verfuch, wie die _
alte, mittlere und neue Spradje der Einwohner des ˖ Abendlaͤndiſchen
und Rordlichen Theils von Europa zu unkerſiechen, mit einander
‚zu vergleichen und zu erklaͤren ſey, herausgegeben von “Job. Aus
Zuſtin Egenolf. Beipzig-1726. &. 216: "Job. Mar, Prof.
au ber Koͤnigl. Ritter — |
akademie zu Liegnih, Döutfcher 1 zu
ar: ” ‚allen
1}
%
0
Joh. Chph. Goteſched. 229
allen. Eprochen oder Grunbfäge der veutſchen Sprache. ——
1728. 8. 5.296, Ueberſetzung in —
— Liebes⸗ und. Lebenslaufs des großen ——— der‘
Mit kurzverfaßter Beifügung erforderlicher ——e—,ù*—
gen, — Theodor Ludwig. Cau ⁊c. Elbing 1725. 4. S. 230.
Chriſtian Guͤnthers aus Schlieſien Garieufe und —
——— und Reiſebeſchreibung, —— er — mit p
— ei
Arber entworfen und an einen guten Ir überfchidet ‚-
——— einiger von en igten 0 ungedruͤckten
eichet worde — M. Carol Ortlob — de;
vaxiis, Germanae er ‚aetatibas .b,-i.: von ben verichiebenen"
Altern ber chen: Poefie. aeg Los a O3 M.
Franc. Alb. depint Bxexcitatio de linguae Saxoniae inferieris
meglectu atque wantemin: infuflo: d. Won unbilliger Werachs'
ber plattdeutſchen ehe — — 4. &. 303. Ver⸗
— ber vorıeh en Druiden S. 393.
ae —— den an — der und de⸗
kan * 342. — Sick 3. M. Som. Audolphi Gerftäcker
ertatio philologiea de - blanda :Gallorum ° 'compellatiene'
Papa, ula hodie inter noſtros recepta: d. Von derk beufigen»
"Gebrauch des — Worts Papa unter den Deutſchen.
17 — — — Sick 4. Bon ber Gluuͤckſeligkeit
ber. 545. Syntazis ses —
caom, Oder eigentliche Bedeutung und Füg
wörter, nebſt einer Zugabe vom Kafus hie er N eh rg
. Nenn und Zeitwoͤrter nach D. Kusbers Wortfuͤgung und heutis
Gehrauche abgefaßt ımb mit Beiſpielen erlaͤutert S. 564.
gem
. Georgii Heniſelici B. Medicin. Doctoris et Mathematici' An-
—
, Theſaurus linguae et ſapientias Germanicao ad P. .
. 4. Be. Beniſchens Schatz der deutfchen Sprache und —
x. 1. Augsburg 1616. Fol. S. 571. J. G. Sch
horns. Nachricht von einem geſchriebenen Werke in elfräntiiden:
— Keimen S. 693. Anmerkungen uͤber die Wörter daß
und das S. 609. Bon dem Gebrauch der zweifachlautenden Buch⸗
‚Haben Sen Mag bed armen Mamıö und ‚Gorgenuol y na"
Weurung vnd hungerönot; und worwit er fich dari a een aus
ſchoͤgen Hiſtorien der heyligen Schrift: ber lieben dieſer
theutung zu troſt teynnweis geſtellet. durch Paulum Keen, Pre⸗
zu. Plauen. (Zwickaw 1540. 8) S. 622. M. —
ale Anleitung zur beutiihen ne
aller
u Bda
——
S.699. — einer Gattung eigener —— —
Deutſchen S 684 -
230... op Eppk Gorfihen
2 2. Sack 3. Won ven gleichgältigen Wörtern (Einem
men) in. der deutfchen Sprache &. 1. A new German Grammar |
eic. d. i. Neue deutſche — vermittelſt welcher ein Eng⸗
(dnber leicht zu einer Kerintnig ber deutſchen Sprache gelangen’
Tann, vornemlich den Kaufleuten und Reifenden um Ruben’ abgen
jene en mit verfehiebenen bequemen und im gemeinen Beben vor⸗
aunmenden Gefprächen begleitet von Benebitt ilern ıc. London
Serie, ar Doefie Ira. Um. Ulm 173 1.4. 5 *
‚1680. 12. S:130. "Ragridk von dem am |
fen in nöbelanbene .& . 210. — Ausdruck Wanderung der“
—— über —— — —** ———
Worts uniphait im Säroäbiichen.Binhroiterx: von Job.
lieb. Araufe. Wittenberg 1737 .- A — Kritiſche Unter⸗
— bed Worte Biedermann Kachricht von dem
dentſchen Briefſteller Se — Paul Hachen
——— won ber Sprache der alten Deutichen. S. 332.
danken von * Rechtſchreibung einiger Woͤrter der deutſchen
8.358 — — Conlilium: de 3beſauro teutonic ge
tera tertoque adornando ers; d. i. Vvxſchlag
eines zweiten und dritten Schatzes altd ——
ten und einer neuen Ausgabe der Gothiſchen — Der vee
rg [nenn —
Gotha. Gotha 1733. 4. S. 41 3. Der undeutſche Katholik oder
— Bericht von ben großen Nachlaͤſſigkeit Dee
der — als eine natuͤrl —
kunſt S. 463. — Stel 8. Der Habepurgiſche Onobeit; durch
ein Mitglied der hochlöbl, fruchtbringenden Gefelfchaft
1664 8:8. sn : Der — ‚die Veraͤnderungen —*
Uebereinſtimmun on rtfetzung der Abhandlung / non
der Natur der — en 599, En Heifenii , Bibliothe-:
— et. Paodagogiarchae Bremenſis, Oratio de eloquentia vor.
rmanorum. d. i. Heinr. MAca⸗ Rede von der Bered⸗
—* er ee: ——— + ©. 627. rs
4 Joh. Eat. Soteſcheb. 224.
| —— eine Drer nicht gut ſem Bine &..648.
und o66.
. 303. uk. Des p. Peree Rebe von den Schauſpielen,
ob fe eins Säule guter Sitten: find. oder ſeyn koͤmen, aus dem
3 1— — —— Schaubichne
von ” jede. May. . Beiig 1734. 8. 5 An.
phifche Anmurkımgen über das h oder den S.
Behrudes Sprachaumerkung zu dem alteutfchen Rahmen tler,
und deſſen —— 9 auch verſchiedenen andern Woͤr⸗
tern S. 40. Das Bild eines geſchickten Ueberſeters von Bei.
Nenzky S. 49. Anti⸗Longin oder. bie Kunfbin der Poefie zu
kriechen, lich von dem Dr. Swift den’
zum. Meften ieben, jetzt Verbeſſerung bes
ber. Deutfchen est und anit Merfsielen a8 € vornem⸗
Aich aber-au8 Dichtern erläutert; beigefligt iſt
g -Prof.
cheds vor dem Pathos im den Opern. Leipzig. 734.8. © S. —
b. a a ven dag uögabe der
en yon ‚ber Sch ;
N 208.916 = St rk. Nachricht vn: Per. Reichard -
—— Woͤrterbuche fuͤr die — &, 428. Paud
m Abhandlung von den Studien der alten,
aus dem Lateinifchen übesfege von (Be. Venzky rg
St 12: "Joh. Seiede. von Uffenbach ei —
S rg ruhen Würde der -
Singg e Hamburg 1783. + 3: ei Henr; a See»
dan, ah. Amb, Reer. and ei. Wi. Joh.
Heine. von: Seeten Stadiſches Chrengedaͤchtniß vder
von / dan Leden, Scheiften Dietrich· von
Stade, works verfchiedene Nachrichten, weiche die Gr.
fohiehte ‚eb Dilessie, zumal der dentfchen. Gerade, erläutern,
In ln er Sambug. 1725. 8. S. 639. Do literis et lin-
ſ. Gothorum, item de nötis are etc. u
—* von den. Cchreibyeichen ber Bmebarben; Gran:
— — er
— naven⸗
N
ee
! Er
kung von ben ‚ doppelten Buchſtaben im im Deutfihen '&.668, .
\
a3. Jo Chphe. Sotiſched.
nas enturawüicanio «us Sruͤgge in Klandern. beldin 197. %
204 Ze Der beutfen Spradr Etanmbaem une
che ſo viel
—* — — abgeleiteten, Zone
Q, u vornehm guter lateiniſcher Dolmet⸗
—— d kunſigegruͤndeten befindlich, fansınt einer
let von dem Spaten (Kaſpar von Sie —
— Beweis, daß der ſel. — Cpraineen =
i e
große Te erhalt her Bon ben 8 fie
. 74 - u
‚Banden ehren (Anoıals) ber deutſchen Sprache 5.185: M.
. Ge... Honr. Zrröchäi. Difiertanio de eloquentia Getkktanorım
d. 3. Geſchichte der deutichen Beredfanckeit. Halle 1779 8. 107.
— Std 14. iChpb. Ernſt Ateinbadıs : M. D. ——
deutſches Woͤrterbuch, vel ‚Lexican‘ GMmanieo- Yatinum
ofatianubus er-anctoris et. Io. m,
©: 337. :De Gallorum imperie Se libri. “i ws
er. Forcasule,: ICt. auctore. : Lugd-i
&,. 382. Be, — Zufath en ‚Be. 7
Palnebugee r-
fol ehhen st en Ted Ion. laffen ©. S90.. nee
terfuhung (ber Mihter un 4 und vergeblich &:406.. Joh.
—— Öffentl: Lehrers der ihr en i
eraladenie zu Liegni, € zu Desboffecuting: ves
Shuburfeni Hildieg 196 & © |
Zap Edeb Sottſched. =
Biseintene: Destfän Breceicheing. ‚Belle 1066 8. ®.
4. €. Lemlers Muthmaßungen von ber Abftammung der
ter ſchweigen, wahnwitig und wahnſinnig S. 46qh. — Sr
Linguaskum veternm leptentrionalium Theſantus grammatico-
orlticas ‚or .arcbusolagiens ,, auciare Georgio Hickafıo ,. & T.
P. Oxoh. :6 Theatro Sheldawiano 1705. &. 497. Boilmurs ı
Gedichte überfegt von Kaſpar Abel. Goslar 1729. 8. S. zıg.
Nadeiht' von bem Augsburgiſchen geſchriebenen beuffchen echte,
anmengeivagen and von Mubokph,ı. beftktigt worden Ifl ©. z61.
Rüge einiger ichkeiten in ber deutfchen Schreibart &;
Ueber di r zsralifhen: sah
f En z41;- ‚Belingers — An der Hochs -
Sprache, * en 8. ©. 147. +. Bed 18.
ir *
— Mo
Iachim Schwah⸗. Bier. Theile a
Senz: son Seeltn Armerfung ‚aber Jani-Onasilis Frey Bhilo-
Sophiam Praidarum &.:385. Tenbers Kritiſche AMyhandlu⸗
bio "5 Guten] yo Ber vo 03 ha. Joh.
heit. Dame
S
W Joh. Chph. Merdfchen,
— Germniiäee obfederen -
Etootögeichichte des Prinzen Bugenius: "Imunsifcus., ;
von Savayın &. 6ıs. Mon ber Art, im Deusgen Be.
Abjestivn zu: dekliniren &. 659.
238 6..Sed.ar..: Bon ber Denen Eprad ii den Rate
ren xten vor dem 1b, Jahrhunderte S. 1. Gefchichte des Deutſchen
Abgange der Merovingiſchen Koͤnige von De; Sch, Jakob.
Mikor &. 22. Yob. De Worte Rechtſchteilamg. Luͤ⸗
beck 1657. 12.. 36. Anhaug''zu der Abhandiung (Seel 20.) .
be de Art die un —— gu-bekliniren Brass — Sf
I ng Ber en -Selbfls
laute ‚in An gr ——— ©. 198. Marrini⸗a
Entwurf, 28. ubflantipe. und fremden .
—— 267. Betrauchtungen tiber bie Bererſarkeit und
ben Redner ſ. 281.. Deutſche Orthographie aus der Mibel von
Job. Girbert. Muͤhlhauſen 1050. 4. +8. 334. Stck. 23.
Anonymus (Hieronymus Wolf)..de Orihogrephia Germanica,
ac potius Suevica 1556. &. 355... Dad :gange neue. Teſtament,
eorudt zu Baſel 1523. 8. ©..368.: Palyeult obes- Dex: ehrifitiche
er, meiſtens aus dem Sranzößiichen bed ‚Gen. — ind
Deutfche gebracht ıc. von Ebpb. —— hai u em. —
1669. & ©. 385: Gisbisen Chrifläche Ber “nad nem
En, Ben u Aus ug Bien even 6 *
ig 1740. 8. ©. 424
beutichen, —* —— —— 8. en Sceibens
* Bone — eine 2 inte Amar
Udberfagung des fünften Hauptftt
ng bes
Bude von des Hrn. Muratori — italieniſcher Poeſie,
die be Man &. 85. De eh en ee
N "it. _ (v0B
— S.531. Säneiben über bie Komöbie i in S. 604.
25. er über —— —
in — welche, Die Muſtk betreffen & Die ————
des NEE Satz 6 sine ——
vorgeſtolit. Leipzi 1740. 4.29. 4 €
Erktäru na siehe Amentlichen Scbendarice —
.n ge
4
[4
‘
1
Sg Ehe. Sottſcheb. 233
Ing über ee Ei Bea
Dicht kun ertheidigun ereimten
— — nis
ſchen Stabtbuched S. 321. — &tel 27. Perri Rami Dieleciica,
verdeutſcht und muchrentheild mit mit biblischen Erempeln erklaͤrt durch
‚Ufberfegung
ſaphat S. 406. l. Std 38: . 657.) Merdes Cafanboni,
me: F. de. quatuor Tommentationis pare prior, quas
de lingua. hebreica et de lingua'Saxonica. Londini 1650. 8.
&. gi4. Srobe eines alten plativentfchen Gedichte &.. or. : Bon
der frofigen Schribart S. 506. (mtäl. 25 6. Sick 24 ©. 668.
—— ©. 110) Die Taͤnzerinn, ein fted Ge⸗
— — 11a. 5 3 5is· — — Kußclige er
über ichtern, Yunaberg, Br Zu
= Anmerksrugen liber die Inflige — 6. 78. Antiqni-
tatos Germanaram posifimum ſop e, qui
bus multa ad rem facram et — esse iHluftrantun,
atque explicantur, auctore Fon. Chıph. Claffelio. Francof. et’
Lipf. 1780..8: &. 605. Joh. Riemers beweinter Ma
x. Merfebin 1089. 8. &. 624. rfachen, warum ein Trauer -
ielr ig in 2. —— Bi — S. 647. Nach⸗
richt von einer alten Ocdihte vo
Baarlam und. ——* * — — a1. 8,406.)
238 8. SE — a. alten bentfehen Dirt .
S. — — ing er das Woͤrtchen mies
Schreiben Über eine Wochenſchrift S: 31. Von ber
* von Joh. Elias See &. 46. (vergl. Se
31. S. 371.: begl, Neuer Buͤcherſaal der fh. W. BD r.
ne 5.8. 415.) Alrehmeiert Difputatio de Ingua veruflil-
fima Kuropae, Scytho- Celktica et Gothica. Witteb. 1686. 4-
5 (vergl. Geeifswalder Britifche Verſuche B 3 1
2. ‚Si. ee Bon dent Werthe der Log en S —
Schwettbuͤhne der durchlauchtigſten rer 4
nn mus, fonft Stralfistioliche —2 genannt,
kmal durch eine breifache, Schnur i im I. Chr. 1692
—55* — S. 117." UÜeber das fünfhundert und zwei
Zuſchauers S. 143. Verſuch einer Kri⸗
sit ide Ne fen Dichter (in Selm) S. 173. — SIE 30.
Godefr, oil — utũ vorſao philologiae S. — p.
| vfters,
Ce =] 2. 7 5.17, ©
MWeſters Mebe auf den Ved Nuoiſer arte 6: 223%: Aimon,
ein deutſches Thoren — — S. 249... ſitiſche
Uriterfuchüing , wie weit fich ein. Pret MWahns und-
der- Sage bedienen koͤnne 3. 284. 8 durch Magiſtrum
Carion·S. 352, "Bon der: WBahsiceinlichkeit ıbei an
ſtellung der Schaufpiele S 297. icht am. die Kunſtrichte S.
323. 5Pobe einer neuen Tieberfegung des befreiten Jerufalems
S. 345. Boinitzens —— — zu zweien Schauſpielen
S. 353. — Stck 31. Kritiſche Unterſuchung, ob und —
fern die Gleichniſſe m den Trauerſplelen Statt finden Se 394- P.
Puffters Abhandlung, daß alle Syprachen und Deundarten ni gleishe
Schönheit. Haben &. 420. RAichters Gebanlen vom Verſe —
‚Reime- des Trauerſpiels ©, 465.. Richters Berzeihniß
Schauſpiele, weiche, die. Schuljugend zu St. Annabeng —2
S. 475. Hochzeitlicher Freudenſchalb von Mayr: Münden 17 3.
— — n — von der Nothwendi A
utſchen nchlehre in Echulen > Trillers et
Peinzarraub? Fraukfart am Main 1743.3::5365 % Std 32.
Die —— Art, ein Kunſtrichter zu werden S. 555
fels Redre von den⸗ „Shaufgieleny ——— dem Sateinifchen uͤberſeizt
&. 59% Gericht Über Bodmers ung: emer Stelle aus Wire °
gils Aeneis S. 624. desgkeined Stuͤks aus. dem Velemach S.
Gr. -Beiefwwechfel von ben en ————— eini⸗
ger Gleichniſſe aus dem Homer &; 638. '
48. Nener Biͤche d
freien Kuͤnſte Erſter? 9,
Ebendaſ. 1746. 8. Dei er
Band, Ebendaſ. 1748.
Sechſter Band. Eben:
oaf. 1751.88. Achter Ba
——— I 8: —
ns = —*— um
gel 38.
Z. ie ritif, aus Gen Engtif chen Alexander Pope bs; nebſi
dem Verhich einer Kritik uͤber die deutſchen Diäten ie einer ”
- Zugabe einiger kleineren — von M. Gfr. Ephraim Mil;
ler. Dresden 1745. 8. S. 252. Ueber Ben der Schau⸗
bühne, von, Kiccoboni S. Er — Stk 4: Won eihigen
Urfachen der dunfeln Schreibart S. 36 Berzeichntß don deut⸗
ſchen Originalſchauſpielen und —3 von — 1745.
S. 383: (uergl. 30 6. Stel. 2. ©. 185. &,191.)
— Std 5. Bon ber Nappapırimg, von — Eis chlegel
S. ar (vergl. Beyttage zur kritiſchen Hiſtorie dent·
Shen Springe, Poefie, ua Egteonanten —A 8. Stk 33
eis,
merworen
0
r | s | \ f K E ö
Be 0
6 1. &.377.) ‘Goifterpa Erweis, daß Die.
ſchon für fie) felkftiiiee Liebhaber leid umglüdtid mashen
S. 437. (dergl.:95' 2. Sttk 3. &..283.) — Sr 6 —
— — der Mimen und Pantomimen bei den Alten &. 483
eher:
11:20 7. r 33;
nnd — Per Bee — det
Bon den berichmteſten Neißmifcben Diäten & _
Si 4: nn bar Boralität ber’ ar S. 381. ——
en Sam 5. gar, '
Bo. Wte'a. Berninft e Gebanden über bie Ynru -
ver Muſen und anverer heldniſchen Gotzheiten in der beugen 5
: von J. D. M. Frankfurt und Leipzig 7461 HS. 137
— Scck 4. Kurze hiſtoriſche Nachricht von va bedaunteflen Preis.
iſchen Poeten voriger Zeit S. 371. (fortgeſetzt sd 5. S. 479.)
Dd 5. Stk 2, Einige vrthogr e Bemerkungen &.
140. — — Gedichte des Königs von Navarra, nebſi einem
altfe erbuche unb einigen Abhandlungen von den Vers
—— — franzoſi ſchen Sprache von Barls des Broßen
Zeiten an bis auf den heil. Ludwig zc. 8.317. Elias Rafpae
Keichards Verſuch einer Hiftorie der beugen Sprachkunſt.
Hamburg 1747. 8. ©. 340.
St® 1. Verzeichniß einiger oͤſterreichiſchen alten
Dihter 364 in — Sprache geſchrieben haben 5. 57. (fortge⸗
Stck 2. ©. 126.) — Std 2. Die Steinhaͤnge, ein alter‘
ber Druiden S. 99. — Std 4. von
Sch eines Tempels der Brittifchen Druiden 9. 292. Dei.
le 5er von Kemond von St, Albine S. Fi Muthe
Herleitung der Redensart: Den Korb befommen S.
— en Bd 7. Std 4. S. 354. Sick 6.8.319.80
n. St % | Nachricht von der Ausgabe ein! ger treflichei
—— Fichten bed 17. Jahrhunderts Durch Om. Prof. Arlet
253. |
B28. au I, Bft. Scht Sammlun ng einiger? amnlungen
bie zur feligion bes alten heidniſchen Deutſchlandes gehören. &. TI:
— su⸗ 2 Schostigenit Differtatiuntula de ant ——a——
rarıım
238. Dep Chrb Dottſcheb.
verainän ters. fsperiaris Saxonide fatis vta 1765-6.
&. 139 De Särhe Ehnkfäein fr 5% alten 55 F
— — — —
Ei über dad re ber eigenen. ahmen =
Bd 9. St 4. Getanten vom dem Bücherfehreiben vr Ge⸗
&. 31. Beantwortung d R
erg
250 10. 1. er Bibliothecae Bunarianse &. 2
(vergl. Bas Veueſte aus der anmucbigen. Gelebefamteie,
20 1.1 a FR 3. Rothe
richt von 1 Sraf ſts aus Bayern Dberhofmels
ſtern, aus einer — bed 12. es S. ı
Job. Be. Picard vom Urſprunge ber Deutſchen, ihren älte 8
Tolonien, Zuͤgen und Thaten x. Goͤttingen 1750. 8. &. sıı.
Ob die Araber ſchon in den aͤlteſten Zeiten gereimte Verſe
„welcher Wenzeslaus, oͤnig in Bi -
&. 327. —
men, ein deutſcher ſichter geweſen S. 255.
19. Das’ Neueſte Aus der A Belebrfamteit
Sf Bände. Keipsig 1751 — 1763. 8. (12 Thlr.) mit vieled
+
upf
Bortfched dreißig Jahre hindurch, nemfich von 1732— 1764,
ausgegeben.
2. 1.1751... Kur Abhandlun von ber Händefi fprade ‚inf
weit deren He habe bei.den alten © ellern fich Bern, —
deren eigenen Beweisthuͤmern beflätigt (von Groſchuff). Ka
31750: & S. 48. (Ein neuered ‚, ähnlichen Inhalts, R:
U Uverröes Kunſt der Sändefprache oder Anleitung mit
den Baͤnden zu deuten, wodurch man Alles, was men
- denkt, jemanden mittbeilen Eann. Mit 7ı Abbildungen.
(eipzig) 1806. — Nachricht von einer neuen Ausgabe der Peu⸗
tingerſchen Tafe Daß man in der deutſchen Rechtſchrei⸗
bung die griechiſche — 3 mit zu — nehmen muͤſſe S. 139
undꝰ g2. Verſuch die verfchiebenen Sedeutungen des Sricheng
bis —— und zu beſtimmen &. 217. Catalogus Biblic-
thecae unavianuo S, 360. (vergl. 2» 4. 1754 E13. und
RER der Sb. W. Bd ı0. Ste 1. ©. 3.) —*
ni
%
Dad dritte und lette von en Journalen, Die .
.
Sog Choh. Goͤttſcheb. = 39
zeichniß deutſcher Originaltrauerſplele, die fat 1730 dd Lichl
‚treten &. 383. Ueberſetzte Trauerſpiele S. 384 und 1542.
man in theatraliſchen Gedichten allegeit die" Tugend als belohnt,
und das Lafer als beſtraft vorſtellen mäffe &. 301 imd 486. Ei⸗
wige Betrachtungen liber den Mutterwig und Schulwiß 5. gır.
die Wiederherftellung ber Wiflenfchaften und Künfle etwas zur
erung ber Sitten beigetragen habe &. 470. L’.Art du Thea ı
tre par Mr. Fransefco Riccoboni. & Paris 1951. 8. &. 533,
Oratio de ea Germaniae dialecto:, qua in facris facharidis ar-
quo in [cribendis libris utimur, habita a Ich. Dav. Michaelis
'Gottingae 1750. 4. b. i. Rede von derjenigen deutfchen Diunbart,
deren wir und in Kirchenfachen und Buͤcherſchreiben bedienen S
593. Olai Wormii et ad .eum doctorum virorum Epiftoles,
‚medici, anatomici, botanici, phylici et hMloriri argumens,.
rem vero literariam linguasene et ‘antiquitates -boreales potil-
fimum illuftrantes, in duos tomos divifae. Hafniae 1751. &.
d. i. Des Haus Wormius vermifchter Btiefwechfel mit gelehrten
Männern, fonderlich, was die Nordiſche Literatus. und '
betrifft 5. 642. Ueber die Rechtſchreibung des Worts edel
667. Roltitz Berfuche in der Beredſamkeit und Wohlredenheig
Chemnitz 1750. 8. S. 888. / | — 2. 2
Bð 2. 1752. Gottſcheds Gutachten, was von ben bishe⸗
tigen. chriſtlichen Cpopoͤen der Deutſchen zu halten ſey S. 62.
Lexica quaedam Germanica, poſt inventam typographiem
prima, zecenlet M. Gott. Io. Zud. Dienemann. Berol, 1750.
4. 5. 146. Gottſcheds Gutachten von der berolfchen Versart
li neuen biblifchen Epopden S. 205. Gfr. Schi Beweis,
dag bie alten deutfchen und norbifchen Voͤlker weit vernänftigere
Grundfäge in ber Religion gehabt haben, als die Griechen und
Römer. Altona 1752. 4. ©: 302. Das hohe Lieb Salomons,
aus zwei alten denne Hondfchriften,. deren eine in Keimen, die
andere in gebundener Ueberſetzung befteht ıc. von D. G. S. (David
———— choͤber). Augsburg 1752. 8. S. 424. Gedanken uͤbet
arſhalls erſten Wandaliſchen König Anthur oder Anthyrius, und
den von ihm handelnden altdeutſchen Gefang S. 585 und 764.
Chr. Guil. Franc. Walchii Oratio de eloquentia latina vete-
um. Germanorum, lenae 1752. 4. ©. Ge Srammaätifche _
Bemerkungen S. 635, Wellers Zufäße zur Geſchichte der beuts
ſchen Wörterbücher "S. 657. Progres des Allemands dans lä
oeſio et l’eloquence. à Amfterdam 1752. ı2. ‚von Hrn. von
elefeld) &. 677 und 887. Wellers Nachricht von dem alten
und feltonen Buche Ars moriendi S. 735. Grammatiſche Be⸗
ee atiſhe Anmerku dem recht
d 3. 1753. Srammatiſche ng von. rechten
Sebrauche bes —* ſo S. 149. Von dem Einfluſſe der
Beredſamkeit und Dichtkunſt in eine gruͤndliche ——— ——
| ee i = eutliche
>
——— -369. Zeinr. Meenens AMeine Schriften
——— 8. S. un ©. Hleford Cyning waes hael!,
81$. ' =
Pd 4. 7754. Catalogus Bibliothecae Banatianse S. 13.
vergl. * 8. 360.) Ausführliche Nachricht: von einigen alten
Manufcipten, aus dem ı
berte, weiche im der Jenaiſchen akademiſchen —X ———
sen werben, ben von Baf. Ehr. Bernh. Wiedeburg,
Tem. BB. Hfentk, Sehrer und ber Jen. beutfchen Befellfchaft Se⸗
Met: SIena.1754. Pi &.743. Die ganze’ Aefihetit im einer. NUB
oder reologiſches Wörterbuch, als ein ficherer Kunfigriff, in vier
und- zwanzig Stunden ein geifteoller Dichter und Rebher zu wer-
ven re. von: einigen bemüthigen Baden der — * Dicht⸗
danſt. 1754 8. G: yır. ”
30.5.1755. Bbens ehe er Oeſterreich Gelehr⸗
ten. ıtı. AÄAdami Beirachtung uͤber daB —— —
weiſen in geiſtlichen Liedern &. 308 Keicdhels — uͤber
den geſtirnten Himmel. Altenburg 1755.4.8.3 Dornbluͤth
Anmerkungen die Art und Weiſe, eine gute etzung, be⸗
—— in bie deutſche Sprache, zu machen. Augkburg 1755. 8:
&. 827. (vergl. 30 6. ©. 126.) Steffens Geſchichte ber alten
Bewohner Deutſchlands nach ihren Klaffen. Frankfurt und Leipzig
1752. 8. 8.670. v. Jufſti Sean zu einer guten deutſchen
Schreibart. Leipzig 1755. 8. S. 860.
239 6. 1750. Etwas fiber Albrecht Oelinger, alß Afteften .
deutfchen Sprahtehrer S. 398. Gfr. Schuͤtz Beurtheilung'einer
ben’ alten nordiſchen und beutfchen Voͤlkern Arigebichteten unnatür-
Tichen Grauſamkeit. Altona 1756. 4. ©. 472. Grammatiſche Be-
merkungen ©. 921.
"85 7.1757. Abhandlung von den Fingern, deren Verrich⸗
- tungen und fombolifchen rg in fofern Tie der deutſchen
Sprache ar — x, Eiſenach und Leipzig 1756. 8.
von nn oe Verſuch in Beiträgen zur deutſchen
prachlehre, Beredſamkeit und Gefchichte, herauögegeben von ber
deutfchen Gefelfchaft in Altorf. Altorf 1757. 8. ©. 487: : Vers
ichniß aller deutſchen Driginaltrauerfpicle, — ſeit 1730 im
Drude erfchienen S. soi. Oratio de poeta, oratori finitimo, "
auctore Car. Andr. Bel. Lipl. 1757. 4. 8. 514. De poetis
poetice legendis interpretandisque Prolufo, auctore Paul.
Chriftian. Henrici. Alionae 1757. 4. S. 664. Des Conrad
Celtes poetiſches Sendſchreiben S. 7 10.
Bd 8. 1758. u EN Betfäreibung der Wörter gut und
ein But ©. ı rt Frage: en Gelehrte 5
vilegirte i ——* von Roltitz S. 218
Joh.
ne ſchichte von ob. David, Jänten, Ste |
e j ‘
3oh. Ebph. Gottſched. aan
und Wismar 1757. 8. 8.267. Wernsdorfii' quInque oratlio⸗
nes de Martis et Muſarum fosdere. Dantiſci 1758. 8. &. 863.
B328 9. 1759., Gfr. Schün Beurtheilung der verfchiebenen
Dentungsarten bei den alten griechiſchen und roͤmiſchen, und bei
"den alten nordifchen und beutfchen Dichter. Atona 1758. 4. 5,
145. 6. A. Willius de Homasoteleutis Germanorum poe-
ticis. Altorf. 1758. 4: ©. 235. Millees Hiflorifch- moralifche
nme x. Th. 1. 2. 3. Helmſtaͤrt 1754 1755. 1759. 8.
Bd 10. 1760. Ob in ber deutſchen Schrift Feine Werändes
zung vorzunehmen ſei? &. 104. «Nachricht von dem ehemaligen
Eoftbaren Bremifchen, Pfalter zc. von Job. Phil. Eaffel. Bremen
1759. + ©. 141. Sfr. Schuͤtz Beurtheilung ber heftigen
Schhreibart Autbers S. 555. —— ©
Bd sr. 1761. Arzeneien. Berlin 1759. 12. 8.459. Ver
ichniß. der in. beutfher Sprache herauögefommenen moralifchen
ochenfchriften S. 829. —
Bd ı2. 1762. Proſaiſche und poetiſche Kleinigkeiten. Danzig
1762. 8. S. 75 und 135. Grammatiſche Bemerkungen S. 153,
Soguet Unterſuchungen vom Urſprunge der Geſetze, Kuͤnſte und
Wiſſenſchaften, uͤberſetzt von Be. Chph. Hamberger S. 271.
vergl. Bo 9. ©. 253. 584. 208.) Joh. Dan. Schoepflini Al-
atia iluftrata etc. Colmariae 1761. fol. S. 335. . Urfachen
von ber Verfchiedenheit, Ungewißheit und den Mängeln ber dent⸗
ſchen Rechtſchreibung 5. 589. = —
..20. Der deutſchen Geſellſchaft in Leipzig eigene Schrif⸗
ten und Ueberſetzungen in gebundener und ungebundener
Schreibart. (Der erſte Theil) Zweite vermehrte Auflage.
Leipzig 1742. 8. Der andere Theil. Ebendaſ. 1742 8.
Der.dritte Theil. Ebendaſ. 1739. 8. (2 Thlr.) Der. erffe
Theil erfchien zum erftenmale 1730, fodann 1735 vermehrt und
verbeffert, und wurde 1742 bloß, dhne alle Veränderung, noch-
mals abgebrudt, ald fih die Exemplare vergriffen hakten. Der
zweite Theil erſchien zuerſt 1734, und wurde 1742 zum zwei⸗
tenmale ohne Aenderung abgedrudt. Fr |
Th. 1, Eigene Schr. v. Bruͤcks Gedanken Über die Dicht:
kunſt (m Verſen) S. 3. Winklers Gedanken von der Schönheit.
. ber Sprachen &. 32. Langguth von: den wefentlichen Eigen.
ſchaften eines Dichters (in Werfen) S. 111. Maxens Gedanken
von der Erziehung nad) Art des Cebes in einem Bilde vorgeftellt
G. 120. Joh. Seiedr. Ebpb. Ernefti Rede von dem Gebrau⸗
che der Zeugniffe in der Beredſamkeit S. 138. v. Bräds Stroh:
kranzrede S. 178. Ein Prediger foll ein Philofoph fepn, von '
May S. 187._ v. Boldftein Kennzeichen eined wahren Freuns
bed S. 207. Dad Lob und dee Augen der Druckfehler von (Be.
-. Lexilon d Den Din Bond. CM | Ebrifl.
' !
, a
1 \ 04
242 ° ob. Chph. Goitſched,
Chxriſt. Wolf S. 253. Strohkranzrede S. 278. Gitten und
Gebräuche ber alten Deutfchen in Liebeshaͤndeln, von Ludwig ©.
317. Miayens Gedanken von einigen Mitteln zur Werbefferung
der deutſchen Sprache, beſonders in Briefen S. 325. — lieber
ferz. Werenfels Abhandlung de meteoris orationis; von Buch⸗
16 8.378: Das Pult, in einem SHeldengedichte von Boilenu,
erfier Geſang, von Bottfched &. 445. Der Redner, aud bem
Sranzöfiihen, von Way S. 453. Gvids Werwandlungen, er-
fter Setang, von Winkler S. 487. Eicero’s Traum bed Sti-
pie, von Kiebers &. 530, Borazens erſte Satire des erſten
Buchs, vonv. Bruͤck 8, 547. St. Evremonds Betrachtun⸗
gen Über die Trauer- und Luſtſpiele, von v. Wengler 5. 551.
St. Evremonds Gedanken von dem Wunderbaren in den Gedich⸗
ten der Alten von Steinwehr S. 573. Kucians Traum, von
Stuͤbner S. 588. Kucians Lob des Demoſthenes, von Lot
ger S. 602. Seneca von der Gemuͤthsruhe, von Kotter S.
_645. Sontanellens Abhandlung vom Urfprunge der Fabeln, von
' Bottfhed S. 702: Zu | _ —
Th. 2. Eigene Schr, Kamprechts Erweis, daß es beſſer
ſey, unter einem weiſen und guͤtigen Fuͤrſten, als in einer Re
publik zu leben S. 108. Job. Fror. Chph Erneſti Rede vo;
der höchfinöthigen Verbindung der Beredſamkeit mit Der Gotte
gelahrheit. S. 180. Ueber Poefie und: Profe von Steinwehr &.
263. Daß es jedes gelehrten Deutfchen Pflicht ſey, die Reinigkeit
und Aufnahme ber deutfchen Spradye zu befördern, von Lotter
©, 286. Moralifhe Gedanken über einen Geizhals, von Knoͤ⸗
cbeen (in Verſen) &. 294. Dialog über die Freundſchaft, vor
Chriſt. Marianne von Biegler S. 308. Lob des Efeld, von
Schelbafer S. 3308 Bon der Beredſamkeit des Leibes, von
Way S. 353. — Veberfeg. Julians Spottſchrift auf die Kais
fer, von Korter S. 371. Borazens vierte Satire des erſten
- Buch; von Gottſched ©. 424. Ticero’s Abhandlung von Der
Welt, aus dem Timaͤus des Plato, von Winkler &. 431. Vir⸗
gile erfte Ekloge, von Chriſt. Elodius S. 457. Lucians Ab:
‚ "bildung einer vollfommenen Schönheit, von Gottſched S, 461.
* VGvids Verwandt. Kab. 7. Bud ı. von Winkler‘. 4gı. dis
cero vor der beften ng der Redner von Steinwehr ©. 487.
Aus dem neunten Buche ded Kucan, von Gottſched S. 497.
Riccoboni Abhandlung vom Zrauerfpiele,. von May S. soo.
St. Eoremonds Gedanfen von ver Dper, von Steinwehr 5,
552. Schreiben des griechifchen, Dichters Menander an feine
geliebte Glycera, aus Alciphrons Briefen (B. 2. Br. 3.) von
Sottſched S. 684. .
' Tb. 3. Bigene Schr. Rede von dem Einfluffe der Wiſſen⸗
fchaften auf die Blüdfeligfeit der Ränder, von Ibbeken S. ap.
Von der Gemeinſchaft gelehrter Gefellfchaften, von Stuͤbner S.
= 80
Joh. Chph. Gottſched. = 243
g0. Vergleichung der Schulen und Gärten, von Denfo (in Ber-
fen) S. 94. Von dem Vorzuge der Schönheit vor dem Verſtande
beim $rauenzimmer, von Stübner &. 129. Satire über ben
Borzug der fchlechten Artzte, von Richter 9. 153. Wie weit
eine Frau din feyn duͤrfe, von May ©. 179. on dem Eins
fluffe der Gemüthöbewegungen in bie Sprache, von May S. 224.
Die Liebe zum Vaterlande, von Winkler (in Berfen) S. 277..
Abhandlung von ben Blumen, von Bärmann S. 278. Di
Gluͤckſeligkeit des Weilen, von Morgenbeſſer S. 326. Daß
niemand kluͤger als feined Gleichen zu werden fuchen folle, von J.
3. Schwabe &. 332. &ob der Weiber, von Schelbäfer (m
Berfen) S. 355: — Ueberſetz. Horazens erfte Satire des zweis
ten Buchs, von J. 3. Schwabe ©. 413. Eicero’s Dialog
vom Alter, von Winkler &. 417. Proteus Rede an ben dkti-
fläus, aus Virgils Landbau Gef. 4. von Baͤrmann S. 469.
Des Hrn. Temple Abhandlung von der Porfie, von Way S.
473. Der Lehrer der Redner, aud dem Lucian, von: Baͤr⸗
mann ©. 533. Phaͤdrus Fabeln, B. 1. Fab. 1 — 3. von J.
J. Schwabe ©. 552. Einige Briefe des Seneca an ben Bu;
cilius, von May &. 555. Elsudiens Sinngehicht le lene Ve- -
zonenfi, qui fuburbium nunquam egreffus, von Zindnerh S.
593. Weber dad Wohlanfländige in der Beredſamkeit, von May
&. 595... Ovids Epiftel an feine Gattin, als er Frank war, aus.
dem dritten Buche der Elegien, von May S. 607: Gvids Ver:
wandl. 8. 1. Fab. 8 und 9, von Winkler S. 639. Rede des
Marius an dad Wolf wider den Abel, aus dem Salluff, von
Schelhafer S. 645. Belchreibung der Sitten der Römer, %az
dem Salluſt von der Verfchwörung des Katilina, Kap. 6 ff.
. Schelbafer S. 654. Timon, der Menfchenfeind, ein Lirfifpie
aus dem Franzöfifhen, von Way S. 663. ® ‚
21. Oden der deutſchen Befellfchaftin Leipzig. Erſter
Theil. Leipzig 1728. 8. Zweiter Theil. Ebendaſ. 1738. 8.
33. Der deutſchen Gefellfchaft in Leipzig gefammelte .
Reden und Bedichte, welche bei dem SEintritte und Ab⸗
ſchiede ihrer Mitglieder pflegen abgelefen zu werden,
Kefpsig 1732, 8. "
23. Sammlung einiges, ausgefuchten Stüude der Bes
ſellſchaft Der Freien Kuͤnſte 3u Leipzig. (Erſter) Zweiter,
dritter Ebeil, Keipsig 1754. 1755. gr. 8. (2 Thlr.) Vergl.
as’ Neueſte aus der anmuthigen Gelehrſamkeit, 2 4
1754. &. 320— 827. BD 5. 1755. ©. 289 — 300, 80 0.
1756. S. 476 — 480. 50.7. 1757. ©. 587 — 595. . |
Der erfte Theil enthält unter andern: Die Verwandtſchaft
bee deutſchen und norbifhen Alterthümer, vun Weller 5. 55.
| 2 - Aufmun-
> /
1
244 Joh. Eppb. Gottfched.
Aufmunterungsrede an die Geſellſchaft der freien Kuͤnſte, vom
Gottſched S. 04. Gottſcheds Nachricht von der arkadiſchen
Befellfchaft in Rom und ber Befellfchaft Der freien Kuͤnſte
in Leipzig S. 165. Stoͤr's Lobreden auf den Meipnifchen
Dichter Paul Slemming, von Hartenſtein S. 209. Etwas
‚ 3um Lobe der Deutfchen, von Wellee &. 236. Beweis, daß
‚ bie freien Künfte allein den Ruhm der Länder und Staaten verewi⸗
gen, von Rölner S. 248. Joh. Elias Schlegels Rede, daß
die vortheilhafteften Umftände der Beredſamkeit allemal mit einem
verwirrten Buftande des gemeinen Wefens verfnupft find S. 2-2.
Vergleichung der alten deutſchen mit der uralten griechifchen und
roͤmiſchen Gefchichte, vorn Weller S. 332. Sonnenkalbs Ab:
Handlung vom Einfluffe der fchönen Wiſſenſchaften in Die Gotteds
* rheit &. 354. Schulzens Abhandlung, ob die Alten ober
ie Neueren den Vorzug in der Gelehrfamleit verdienen S. 377.
Abhandlung vom Eifer Kaifer Karls des Brofen in Anlegung
einer Bibliothek, von Titius. ©. 453 i
Die zweite Theil enthält unter andern: Die genaue Ver⸗
wanbtjchaft der deutfchen Sprache mit der nordifchen,, von Weller
&. 062. Seyferts Abhandlung von der Unbefländigfeit ded guten
en bei den Völkern S. ı71. Beweis, daß die Deutfchen
nicht von den Scythen abflammen, von Weller &. 236. Werns⸗
dorfs Unterfuchung, ob der Deutſchen Apoftel Bonifacius_ dad
‚Chriftenthum in Leipzigs Gegenden gepflanzt habe &. 264. Bott
ſcheds Abhandlung von der Peutingerfchen Charte S. 349.
Erneuertes Andenken der Magdeburgifchen Verfuche des Otto von
Guerike, von Titius &. 363. Engelhards Verfuch einer be-
quepsen beutfchen Benennung ber bei dem Kriegöwefen vorkommen⸗
den Sachen und Aemter (vergl. Th. 3.5. 360.) ©. 387. Leis
cheis Erweiß, ein geiftlicher Redner ſolle in der Schreibart Fein
Renling feyn S. gor. „ Somnentalbs hifter. kritiſche Abhand⸗
“ Kung über einige merfwürbige Schriften Bartholomaͤus Rings
walds S. 422. Bemerkung einiger Urfachen, warum das Hel⸗
dengedicht, der Meſſias, feinen allgemeinen Beifall erhalten S.
434. Gottſcheds Unterfuchung , ob Deutfchland oder Welfchland
* griechiſche Schriften habe drucken koͤnnen S. 453. Lob der
oten, eine Spottrede S. 469. Raͤſtners Lebensbeſchreibung
Hrn. Chriſtlob Mylius &. 496. Sa | |
Der dritte Theil enthält urfter andern: Reiskens Abhand⸗
Iung von dem Urfprunge des Worts Gala S. 1. Gottſcheds
Nachricht von einem alten deutſchen Landrechte S. 16. Schul
zens Vorlefung von dem Abgotte der alten Deutichen, dem Pufter
(mit eines Abbildung deffelben) S. 43. Sonnet auf. Breitkopfs
neuerfundenen Notendrud S. 67. Urfachen, warum in Deutfchs
Land fo wenig überbliebene Denkmale von den alten Deutfchen ans
getroffen werben, von Weller S. 71. Job. Blieb —
Na
Job. Chph. Gottſched. 245
Nachleſe zu dem Leben des alten deutſchen Sprachlebrers M, Jo -
bann Elajus aus Herzberg S. 111. Etwas zum Jubelgedaͤcht
niffe des Sächfifchen Prinzenraubes &. 150. Streieslebens ver:
fuchte Beftätigung der alten Meinung , daß bie heimlichen Gerich⸗
te in Weſtphalen von Karl dem Broßen geftiftet worden S. 155.
Gortfcheds erneuerted Andenken an die fruchtbringende Be
ſellſchaft oder den fogenannten Palmorden &. 236. Raͤſtners
Nachricht von dem Erfinder der Kometenbahn, Be. Sam. Dörr
feln 8. 253. Stegmanns Unterfuchung der Frage, warum bie
Doeten mit Epheu bekroͤnt vorgeftelt werden S. 327° Freytags
Nachricht von einer hoͤchſtſeltenen Vertheidigung der Dichtkunſt und
der Dichter, aus dem 16. Jahrhunderte S. 335. Engelhards
Fortſetzung des Verſuchs einer bequemen deutſchen Benennung der,
bei dem Kriegsweſen vorkommenden, Sachen und Aemter Z. 300..
(vergl. Th. 2. S. 387) Boffmanns Anmerkungen über die
geiftichen und heimlichen Gerichte Bed 13. Sahrhundertd &. 370,
twas zum Andenken des alten deutfchen Strafdichterd Joachim
Xachels, von M. Nathanael Reichel (in Verſen) S. 387.
Kaͤſtners Befchreibung eines Runifchen Kalenders — Keif-
ſteins Gedanken von einigen verlorenen enfauftifchen Mälerkünften
der Alten, nebft einer Anzeige von einer neuentdeckten Art in trode=
nen Bachefarben zu malen &, 410. Gottfcheds Nachricht von
einer alten Chronik S. 436. i
24. „Heinrichs von Alkmar Reineke der Suchs, mit
ſchoͤnen Zupfern (von Bverding); nach der Ausgabe von
1498 ins Hochdeurfche uͤberſetzt und mit einer Abhandlung
von dem ÜÜrbeber , wahren Alter und großen Werthe „dies
fes Bedichts verfeben von Johann Ehriftopb Bortfcheden.
Leipzig und Amſterdam 1752. El. Sol. (3 Thlr. 12 Gr.)
CBortfched hat diefer, Übrigens in Profa abgefaßten Meberjesung
eine Einleitung vorgefebt, wo er in fünf Abſchnitten von dem
wahren Urheber des Gedichts (für welchen er den Heinrich von
Alkmar hält), deögleichen von dem Alter, von dem Werthe, von
den Ausgaben und Ueberſetzungen deffelben, fo wie von der Eins
tichtung feiner neuen Ausgabe handelt. Hinter dem, in Bücher
ſ
und Bapitel abgetheilten, uͤberſetzten Texte folgen jeveömal füs
ched felbft noch einige wenige eigene beigefügt hat. Die. Stellen
alter deutſcher Dichter, welche Baumann in feinen Kommentar
anonymiſch und plattdeutfch angeführt hatte, werben nahmentlich
und in ihrer Urforache beigebracht. Als ein Anhang ift noch ber
alte Grundtext unter dem Titel: Hinricks van Alkmar Reynke
de Voß, mit der Unterſchrift:
— Alkmars und Baumanns Anmerkungen, denen Gott⸗
Wultu wetten der Werlde ſtaat,
So ůß dit Boek, dat i8 gud raht. | |
abgedruckt worden, S. ven Art. Reincke Fuchs in dieſ. >
| =
f
ı ’
al
n berg 1740. gr. 8,
.
246 ‘ Joh. Cyph. Gottſched. —
Vergl. Das Teueſte aus der anmuth igen Gelehrſaut
keit, 30 2. 1752. S. 394 — 400. Sloͤgels Geſchichte der
komiſchen Literatur, Bd 3. S. 89 f. Briefe die neueſte
Citeratur betreffend, Th. 1. Br. 30. S. 186 ff.
25. D. ob, vVal. pietſchens gefammelte poetiſche
Schriften, beſtehend aus Staats⸗, Trauer⸗- und Hochzeit⸗
edichten, mit einer Vorrede und Zugabe einiger Gedichte
J——— von Joh. Chriſtoph Gottſched. Keipzig
1725. 8. (Dabei iſt auch die von Bortfched verfertigte Ueber⸗
Tetung von He Eleec’s Abhandlung von der Poefie.) Eine neuere
vollſtaͤndigere Ausgabe veranftaltete Job. Be. Bock, Roͤnigs⸗
'
.26, Benjamin Neukirchs auserlefene Gedichte, aus
berſchiedenen poetifchen Schriften gefammelt und berauss
gegeben von Job. Ehriftopb Gottſched. Keipsig 1744- gr. 8.
27. Seren Ebrifföpb Ottens, ——— von Schoͤnaich,
der Koͤnigl. deutſchen Geſellſchaft zu Koͤnigsberg Ehren⸗
zuedez Hermann oder das befreite Deutſchland, ein Hel⸗
engedicht, mit einer Vorrede ans Kicht gefteller von Job.
Cpriſtoph Gottſcheden. Leipzig 1751. 4.
28. Lucians von Samoſata Auserleſene Schriften von
moraliſchem, ſatiriſchen und kritiſchen Inhalte, durch ver⸗
ſchiedene Federn verdeutſcht. Keipzig 1746. 8. Von (Bote
ſched iſt die Vorrede und Ueberſetzung eines einzigen Stuͤcks.
29. M. T. Cicero drei Bücher von der menſchlichen
Pflicht, aus dem Lateiniſchen überferst und mir Anmerkun⸗
gen, wie auch mit des Eicero Leben erläutert von “Job.
Adolph Hofmann ic. mit einer Vorrede von Joh. Chriſtoph
. Wottfcheden, Hamburg 1742.8.
— 30. Geſchichte der Koͤniglichen Akademie der ſchoͤnen
Wiſſenſchaften zu Paris, darinnen Zugleich unzaͤhlige Ab⸗
bandlungen aus allen freien Kuͤnſten, gelehrten Sprachen
und Alterthuͤmern enthalten find. Aus dem Fransoͤſiſchen
Überfene von Auije Adelgunde Piktorie Gottſchedinn. Mit
einer Vorrede ans Licht geſtellt von Job. Chriſtoph Bott
ſcheden. Leipzig 1749. gr. 8.
i Urtheile uͤder Gottſcheds Literarifche Verdienſte findet
an:
1. in (Kuͤttners) Charakteren deutſcher Dichter und
Proſaiſten S. 230 — 233. *
2. in ben Betrachtungen über Gottſcheds Charakter,
vorgelefen.in der deusfchen Befellfchaft zu Göttingen 1767.
e . i von
J i j R —
—
— Cork. Borıfgen — 247
von Räfner. S vVermiſchte Scheiften von Abraham Gott⸗
beif Kaͤſtner (Altenburg 1733.) Tb. 2. S. 150— 158. vorher
in der Neuen Bibiiosbet ge fdyönen Wiſſenſchaften, BD 6,
Std 2.8. 208— 218. ie find zur genaueren Würdigung der
Berbienfte Gottſcheds fehr zu empfehlen. .
| 3. in Sottingers Aeben Sal, Geßners (Zuͤrich 1796.) S.
48 —
4. in Bodmers Charakter der deutſchen Dichter. —
J. EN Bodmers Bedichte in gereimten Verfen mit J. G.
Schuldheißen Anmerkungen (Bürih 1754) &. 41-9, 57
582. aud) in Vetterleins Aandbuche der pottifchen Kiteratur
der Dentfchen &. 249. und Anmerfungen dazu 5. 306 f.
5. in Slögels Geſchichte der Eomifchen. Literatur, 9
— 321 f und in &bendefl. Geſchichte des Groteskekomi⸗
Shen S
6. in —— eiſters ———— der ——
Sprache ſeit dem achten Jahrhunderte. S. Schriften der
ee deusfchen Befellfchaft in Mannheim, ad 2
235
7. in Eſchenburgs Beifbielfammlung zur Theorie und
Kiterarur der ſch. W. 89 7.8. 324 f. -
- 8. in den Briefen die neueſte Literatur betreffend ‚x.
T«. ge in ( S. 97 ff.
—8 Fragmenten über die neuere deutſche |
Airebaue iga 1767.) Samml. 1, S. 45 f.
10. in MWiedeburgs pbilologiſch⸗ phöagogifebem Nas
gazine, 89 2. Stck . S. 4 ff.
1. in Scans Yorns Befchichte und Keitik der deut⸗
fchen Poefie und Beredfamteit S. 186 — 188.
“ 12. in Wachlers Handbuche der allgem. Gefchichte der
lterarifchen Kultur Bd 2. ©. 679.716. .
Nachrichten von Gottſcheds Lebendumſtanden und
Schriften ertheilen folgende Werke:
. 1, Ööttens gelebrtes Europa/ Th. 2 S. 65 Tp.
3.9. 801 —898.
3. Bruders Bilderfal, zweites JZehend, Yıum. 8.
- 3. Stolle’s Zuſaͤtze zu der Hiftorie der philoſophiſchen
Gelahrtheit (Jena 1736.) S: 173 — 175.
. Denkmal der ſeltenen Verdienſte des Seren. Prof,
Gottſched. CLeipʒig 1746. 8.
— a „iftorie der Roͤnigobergiſchen univerſi itaͤt,
Th. S. 43.
6. Jo. Aug. Ernefti. Momoria Io, Chpk. Gottfchedii. |
— —— fol. Ru vambarg TERN, ’ 230 5Sick
f
4 | 3J — a. Ade⸗
SEE
248: Boh. Ehpf. Got eſched.
7. Adelungs Fortſetzung um Ergänsungen su Jöchers,
Allgem. Belebrtenleriton , Bd
8. Leonard Meilters Thacakssrifit deutfcher Dichter,
> 2.9.4? — 51.
9. Hirſchings Ziſtoriſch⸗ literariſches Yundbuh, 38
Abtky,2. &. 125 — 128. nach Adelung, Kuͤttner, Käffner.
. 30. Denkfwürdigfeiten aus dem Aeben ausgezeichneter
. Deurfchen des achtzehnsen Jahrhunderts ©. 382 — 384
ſummariſch.
11. Sam. Baurs Gallerie der berühmteften Dichter
Des achtzehnten FJabrbunderts&. 94 — 103.
1232. Converſationslexikon mit vorsüglicher Tuͤckſicht
auf die gegenwärtigen Zeiten, Tb. 2. S. 123 f. ſummariſch.
13. Bougine's Handbuch der allgem. Kiterargeſchich⸗
te, 80 3. S. 530 — 532. ſummariſch.
14. Menſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 ver-
ftorbenen deutfchen Schriftfieller, 30 4.9. 300 —3 er
13. ©. Blankenburgs Literariſche Zuſaͤtze zu alzors
Theorie ꝛe. Bd 2. ©. 479.
16. Seinen poetifcben Lebenslauf erzählt (Bortfched ſelbſt
in ber Vorrede zur erſten Ausgabe feiner kritiſchen Dichtfungt
(auszugsweiſe wiederholt in den Greifswald. Kritiſchen, Vers
ſuchen, 85 1. Std 6. ©. 418 — 2:0.)
17. Das Neueſte aus der un Belebrfamkeit,
85 8.1758. S. 122 — 152. N
18. (Ebriftien “Heinrich chmids) Chronologie des
deutſchen Theaters ©. 63. 69. 71. 76. 81. 91.94 101. 100.
110. 112, 116. 120. 162.
, 19. ssannöverfches Magazin 1768. Std 7. 8. 23. 24
26. 27: 28. 29. 34. 35.
30. Weberficht der Befchichte der deutfchen Poeſie ſeit
Bodmers und Breitingers kritiſchen Bemühungen, von
Manſo, in den Charakteren der vornehmſten Dichter aller
Nationen (oder Nachtraͤgen zu Sulzers allgem. Theorie der
ſchoͤnen Kuͤnſte) Bo 8. Std 1.8. 15. 82. 106. 161 ff. (ein
vortreflicher Aufſatz).
Johann Chriſtoph Bottfched an Herrn Johann Jakob
Bodmer zu Zuͤrich. Aus den Eliſaͤiſchen Feldern. Im De-
cember-1709. Bremen.1771. 8. auch in = Tafcbenbuche für
Dichter und Dichterfreunde, Abtb. 6. S. 21 —38. Bergl.
Almanach ‘der deutſchen Muſen auf das Jahr 1772. S.
142 f.
5 (Roſts) Sendfcyreiben des Teufels an Gottſched, be⸗
findet ſich unter der Aufſchrift: Der Teufel an: Zerrn G. Kunſt⸗
richter der Leipziger Schaubähne. Utopien 1755. in Chri⸗
ftian Heinrich. Schmide,. Anthologie ger Deutſchen, Tb. a
⁊
.
Lulfe· Adelg. Wiek, Sottſched. | 249.
&. 313 — 218. (richtiger in der NReuen Berlin. Mionatsfchrife
1805. Januar. S. 31 7.) Die Veranlaffung dieſes burlesfen
Gedichts in fogenannten Knittelreimen erzähle Schmid in feis
nem Nekrolog' der vornehmſten deutſchoͤn Dichter, Bd 2.
&. 456— 458. und theilt zugleich au8 dem Voſſiſchen Muſen-
almanach fhr 1783. ein Epigeamm bei Gelegenheit der SEpiftel
des Teufels an Bortfched mit, welches Die Madam Gottſched
zur Verfafferinn haben foll *). | wo 5
Gottſcheds Bildniß von Syfang befindet fich vor feinen,
von Schwabe herausgegebenen, Bedichten; von aid in
Bruders Bilderfaale, 3. Sebend; von Pfenninger in Leon,
Meifters Eharakteriftik deusfcher Dichter, 380 2.
Euiſe Adelgunde Mktorie Gottſched J
wurde den 11. April 171% 2 Danzig — wo ihr Vater, Jo⸗
bhann George Kulmus, Doktor der Arzneikunſt und Koͤnigl. Pol⸗
niſcher Leibmedikus war. Nach dem Tode deſſelben uͤbernahm ihr
Better, Johann Adam Kulmus, Doktor der Medicin und Pros,
feffor am Gymnafium zu Danzig**), die Vorſorge für ihre Erzies
bung, Beſonders aber ng ihre Mutter, eine Fenntnigreiche und.
belefene Frau, viel zur Bildung ihrer fich auszeichnenden natuͤr⸗
lichen Fähigkeiten bei. Sie wurde von derfelben nicht nur zu einer
guten deutſchen Schreiberr angeleitet, fondern auch in der fran⸗
zoͤſiſchen Sprache, wiewohl * durch Uebung als nad) den Re,
eln der Grammatik, unterrichtet. Zufaͤlligerweiſe erhielt fie auch
legenheit, die Engliſche Sprache zu erlernen, und durch bie
Lektüre des Engliſchen Zuſchauers —— ihren Witz und Ge⸗
ſchmack zu verfeinern. Auch in der Geographie und Geſchichte,
fo wie im Zeichnen und der Tonkunſt, erwarb fie ſich bewun⸗
dernswuͤrdige Fertigkeiten. . Ihre erſte und herrſchende Neigung
2
°) Gottſched hatte damals, als das: Sendſchreiben des Teufels ges
druckt wurbe (1753), gerade eine Keife vor. Auf allen Stationen,
mo er ankam, wurde ihm das Schreiben des Teufels übergeben.
Das Epigramm ber Mad. Bottfched lautet; |
Hört, ften, eine neue Maͤhr:
Roſt iſt des Teufel Gefretde,
Dieb Amt if ihm gar eben recht; a
Denn wie der Herr, fo auch der Knecht.
.
5) J. A. Rulmus Anatomiſche Tabellen find bekannt genun Die
anb &r
"2789, gr. 4. mis vielen Bupfertafeln sale. —
2500 Luiſe Adels Bike, Bottſched.
v
—
x
war indeſſen auf bie Dichtkunff-und Muſtt gerichtet. Ihr poeti⸗
/ſches Talent entwickelte ſich immet mehr und mehr, doch ‚nicht ſo⸗
wohl auf aͤußere Beranläffung, als Durch einen innern Trieb. "Die
erften Gedichte, welche ihr zu Gefichte kamen, waren bie ded Hof⸗
rath Pietſch. Nach und nach fleng fie an, die beften Werke dee
Beredſamkeit und Dichtkunſt in der Deutfchen fo wohl, als in aus⸗
laͤndiſchen Sprachen zu leſen und zu ſtudiren. Aber auch felbfl die
ernfihafteften philofophifchen Werke fchredten fie nicht ab.
Jahre 1729 gerieth fie in Bekanntichaft mit dem Leipziger Proc
feſſor Gottſched, als derfelbe feine Baterftadt auf einige Zeit be⸗
fuchte., und erweiterte in ber Folge durch einen ununterbrochenen
Briefivechfel mit demfelben ihre bis dahin fchon erworbenen mannige
| 'faltigen Kenntniffe Sm Jahre 1735 trät fie endlich mit biefem
ihren Lehrer und Freunde in eheliche Verbindung, wo fie nun um
deſtomehr Gelegenheit hatte, fich die Kenntnifje und den Ruhm eis
ner gelehrten Frau zu erwerben. Sie erlernte jet die lereinifebe
Sprache, und auch Die griechifehe blieb ihe nicht ganz fremd.
isthfchaft, und fo unermüdet ihr Fleiß in gelehrten Befchäftis
gungen war, fd bielt fie doch ihr Hausweſen flets in fo guter Ord⸗
nung, ald wenn dich ihr einziges Gefchäft gewefen wäre, Durch
die unaufhörlichen Anftvengungen ihres Geiftes wurde aber gleiche
“ wohl ihr Körper immer mehr und mehr gefhwäct. Sie ftarb zu .
Leipzig den 26. Junius 1702, im neun und viersigften Jahre
ihres Alters. er |
* Mad.’ Gottſched bıfak einen ſehr liebendwuͤrdigen Charakter.
Es befand fich bei ihr eine gluͤckliche Miſchung von dem Eenfle, der
Standhaftigfeit und Entſchloſſenheit des männlichen Gefchlechts
mit der Sanftmuth, Zuruͤckhaltung und Beſcheidenheit, welche die .
Bierde bed meiblichen Geſchlechts ausmachen. Sie Fonnte auf
Kenntniſſe ſtolz ſeyn, die bei Frauenzimmern felten angetroffen,
und deren cinige faft niemals bei benfelben vermuthet, gefchweige
52
don ihnen verlangt werben. Gleichwohl ſachte fie ihre Kenntniffe
Vieber gu verbergen, als ſich durch unzeitige Beweiſe Davon eine nei⸗
bifche und unfru e Bewunderung der Gefellfchaft zuzuziehen.
Sie trieb diefe Beſcheidenheit oft bis zur Unzufriedenheit ihrer wiß-
begierigen reunde odet Ihrer Verehrer. Allgemeine Menfchens
liebe, das ftärkfte Gefühl ber Kreundfchaft, ein unnachahmlicher
Eifer im Dienfte ihrer Freunde, Güte und Mitleiden unterfchieden
ihr Herz von jenen alltäglichen fogenannten guten Herzen, deren
tößter Lobſpruch oft nur ber ift, daß fie nicht böfe find. In der
Bahl ihrer Freunde war fie vorfichtig und langſam; fohald fie aber
‚ Beeundinn fen wollte,. dad heißt,‘ ſobald fie mit Meberlegung und
Leberzeugung es feyn konnte, opferte ſie der Freundſchaft alles auf,
Re, Sefaodkeit, eigene Zufdthenbe. Höflid, aber zurlthal
Bei alle.dem verfäumte fie nie die geringfte Pflicht ihrer häuslichen i
$‘
“
*
4
Luiſe Adelg. Vikt. Gottſched. Br rn
tend warfle gegen bie, bie ihr gleichgültig waren‘ ‚und fie wendete
nicht die geringſte Mühe an, fich gegen die Großen der Erde zu.ver-
hellen. As & Sr
elebrte und als ftftellerinn erwarb fie fich. Die
chaͤtzung nicht nur bed ganzen Deusfchlandes, fordern auch
des Auslandes, und ihre Vervienfte find um deſto höher. anzufchlas
gen, wenn man an bie Zeiten zuruͤckdenkt, in welchen fie lebte.
Sie beſaß eine audgebreitere Belefenheit, vorzüglichen Witz und viel
Talent zur fcherzhaften und drolligten Schreibart. Shre meiften
Arbeiten beftehen zwar nur in Weberfetsimgen aus dem Franzoͤ⸗
fiſchen und Engliſchen, aber einige ihrer‘ eigenen Werke bezeugen
binlänglich die nicht gemeine Rebhaftigkeit ıhres Geiſtes, welcher
fich vielleicht noch weit vortheilhafter gezeigt haben würde, wenn er
nicht durch die pebantifche Geſchmackloſigkeit ihres Täatken zuruͤckge—
halten worden wäre. Immer war fie Die eifrigfte Gehuͤlfinn deſſel⸗
ben bei feinen gelehrten Atbeiten. An Wis und Verſtand uͤbertraf
ſie ihn merklich, fo wie fie ihre Mutterfprache um vieles beffer, als
er, ſchrieb. Sie wußte ihre Gedanken nicht allein richtig, fondern
auch lebhaft und zierlich auszudruͤcken, wie das beſonders ihre, Durch
die Frau von Xunkel gefammelten, Briefe bezeugen. -
Ihre ſchriftſtelleriſchen Arbeiten find folgende: Ä
x. Der Frau von Kambert Betrachtungen Über das
Steauensimmer; aus dem Stanzöfifchen hberfent durch...
3.9.8. Leipzig 1731. 8 (EB find zugleich einige ihrer eiges
nen Bedichte angehängt.) | Ä
2. Der Sieg der Yeredfamkeit, aus dem Sranzöfifchen
der Srau von Gomez überfegt von K. A. V. Kulmus. Leip⸗
zig 1735. 8. (Auch hier find einige ihrer Gedichte beygefuͤgt,
J
z3. B. eine Ode: Das nlüdliche Rußland am Geburtstage Ihro
Kaiſerl. Mejeftät Anna Iwanowna (vorher einzeln, Danzig
1733.) desgl. ein Stüd Aug Voltaire's Zrauerfpiel Zaire, in
reimfreie Verſe uͤberſetzt.) |
3. Ratio, ein Träuekfpiel Ads dein Engliſchen des
„eren Addiſon uͤberſetzt von L A. V. Bortfched, geb, Kul⸗
mus. Leipzig 1735. 8. V. A. Ehendaſ. 1753. 8.
4. Die pietiſterei im Fiſchbeinrocke, oder die doktor⸗
"mäßige Frau, in einem Auftifpiele’dorgeftelle. Roſtock, auf
Koften guter Steunde, 1736. 8. (5 Gr.) (Eine freie Nachah⸗
mung von Bougeants Komödie La fomme Döcteur, ou la Theo-
logie Janlenilte tombee en quenouille. & Amfterdam 1731. 8.
womit ſich Mad. Gottſched in das Feld der Satire wagte, wel-
ches ihr nicht übel gelang, Vergl. Slögels Befchichte der Ka: -
mifchen Kiterätur, Br2. S. 615 f. 80 3: S. 309 f.) |
5’ Teiumpb.
252, Suife Adelg. Wirk Gortfihed.. .
5. Triumph dee Welmweisbeit nach Art des franzoͤſt⸗
fchen Sieges der Beredfamteit der Srau von Gomez, nebft
. einem Anbange dreier Reden (3. B. Satirifche Aobrede .
auf den fogenannten Amarantbes, oder Bortlicb Siegmund
Eorvinus. Vergl. Floͤgels Geſchichte der Eomifchen Kiteras
tur, 50 3. S. 509. von L. A. V Gottſchedinn, geb. Kuls
mus. Leipzig 1739.'8. feanzsfifch von Mad. Heck, Paris
(Berlin) 1767.12. —
6. Der Zuſchauer, aus dem Engliſchen des Herrn Ri⸗
chard Steele und Joſeph Addiſon. Neun Theile. Leipzig
1739 - 1743. 8. V. A. Ebendaſ. 1757. 8. (6 Thlr.) Alle
am Ende mit eirm * bezeichnete Stüde find von der Mad. Gott⸗
ſched, die übrigen von Gottſched und noch einem Dritten.
7. Horatii, als eines. woblerfabrnen Schiffers, bewegs
licher Zuruf an alle auf dem Meere der gefunden Vernunft
ſchwimmende Wolfianer, entworfen von X. 2.3. (ohne Orts⸗
benennung) 1740. 8. ine komiſche Predigt gegen den damaligen
bomiletifhen. Schlendrian. Die Beranlafjung dazu war folgende.
Als der Graf von Manteufel feinen Aufenthalt von Berlin nach
Leipzig verlegt hatte, ruͤhmte er oft gegen Mad. Gottſched in
Geſeliſchaft die Predigten des Berliniſchen Probſts Reinbeck, bie
ex auch felbft ind Franzoͤſiſche zu Überfegen anfieng. Die Mad.
Gottſched ſagte einft im Spaß zu ihm, daß fie — auch wohl
noch eine Predigt zu machen getraue, die den Herrn Grafen ver⸗
gnuͤgen ſolle. Als ſie der Graf beim Wort hielt, ſetzte ſie dieſe Sa⸗
fire gegen ſchlechte Prediger auf, wo fie über die allegoriſche Ver⸗
brehung und Verſtuͤmmelung biblifcher Sprüche, und über bie in
Predigten abgefhmadt angebrachte Belehrfamkeit fpottete. Sie
. wählte aber feinen biblifchen Spruch zum e, fondern die Worte
des Horaz (Epod. 7.): Quo, quo feelefli ruitis? weil damals
in einer gewiſſen theologifchen Meonatöfchrift den neueren Philofo=
phen damaliger Zeit fehr oft ein beiveglihes Quo ruitis? zuges
rufen worden war. In den Worten des Horaz fand fle nun, als
eine allegorifche Homiletinn, folgendes fchematifche Thema: os
ratii, als eines woblerfabrnen Schiffers (in Beziehung auf
- 8.1. Od. 14.) beweglicher Zuruf zc. und handelte Dabei ab:
1. Das ſchoͤn bemablie Boot. 2. Den Schiffer, der ibm
droht. 3. Die zu beforgende Korb. Der Graf von Mans
teufel ließ diefe Predigt druden. Vergl. Bortfcheds Leben feir
ner Scan bei den, von ihm herauögegebenen, Eleineren Bedich-
ten derfelben, &. ı8 ff. Slögels Befchichte der komiſchen
Kiterasur, Bd 3. S. Sıo f. Zn:
8. Zwei Schriften, welche von der Frau Marquiſe von
Chatelet und dem Herrn von Mairan, das Maaß der ler
— beu⸗
Berlin und
Luiſe Adelg. Vikt. Gottſchede as;
bendigen Kräfte betreffend, find gewechſelt worden; aus.
dem Stanzdfifchen aͤberſetzt von K. A. V. Gottſched. Leip⸗
zig 1741. 8.
9. Seren Alex. Popens Cockenraub, ein ſcherzhaftes
Heldengedicht, aus dem Engliſchen in deutſche Verſe (matte
Alexandriner) aͤberſetzt von K. U V. Gottſched, geb: Zul
mus. Leipzig 1744. 4. mit Kupfern. Zweite, durchaus ver⸗
beſſerte und beinahe umgearbeitete Ausgabe. Ebendaſ.
1772. gr. 8. mit Kupfern. Vergl. Chriſtian Heinr. Schmids
Anweiſung (zur Kenntniß) der vornehmſten Buͤcher in al⸗
len Theilen der Dichtkunſt S. 128.
10. Der Aufſeher oder Vormund, aus dem Engliſchen
(des Addiſon) ins Deutſche überſetzt von K. A. V. G. Er⸗
ſter, zweiter Theil. Leipzig 1745. 8. Vergl. Veuer Buͤ⸗
cherſaal der ſch. W. BD 1. St 6. S. 538 — 553.
11. ee Sreimäurer;ans dem Franzoͤſiſchen.
ipeig 3747. 8. Les Francs Malions ecrales ift
der Titel des franzoͤſiſchen Werls.
12. Neue Sammlung auserleſener Stuͤcke aus Popens,
EEachards, Vewtons und anderer Schriften uüberſetzt von
C. A. V. Bortfchedinn, geb. Rulmus. Leipzig 1740. 8.
Aus Pöpen ift Dad Keben Homers, welches er feiner Ueber⸗
feßung ber Ilias vorgefegt, verdeutfcht und nod) durch Anmerkuns
gen, die aus dem Life of Homer eines Ungenannten enflehnt. find
fo wie durch allerlei eigene Gedanken erläutert worben. Bergl.
Neuer Bücherfaal der ſch. W. Bd 9. 8.229— 245. Reis
tiſche Tlachrichten aus dem Reiche der Gelehrſamkeit auf
13. Geſchichte der Aönigliden Akademie der Aufs
fchriften und fchönen Wilfenfchaften zu Paris, darin zu⸗
gleich unzählige Abhandlungen aus allen freien Rünften,
gelebrren Sprachen und Alterthuͤmern enthalten find, aus
dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Luife Adelgunde Piktorie
Bortfchedinn. Elf Theile. Mit einer Vorrede ans Licht
geftelle von Johann Chriſtoph Gottſched, Prof. zu Leipzig.
Leipzig 1749 — 1757. gr. 8. mit Kupfern (11 Thl.) De
elfte Theil, ‘welcher verfchiedene Zufärze und Verbefferungen
uud ein ausführliches Regiſter enthält, ift von D. “Joh. Jakob
Keiske). Vergl. Neuer Bücherfsal der fh. W. 280 8.
S. 252 — 281. F
14. Der Roͤniglichen Akademie der Aufſchriften und
fchönen Wiflenfpbaften zu Paris Ausführliche Schriften,
darin unzählige Abhandlungen aus allen freien —
gelehr⸗
a
®
1758. 8.
1 * ⸗
254 Suife Adelg. Vikt. Gottſcheb.
AI
gelehrten Sprachen und Alterthſimern enthalten find. Mit
Zupfern. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von. Cuiſe
Adelgunde Viktorie Gottſchedinn. Erſter, zweiter Theil.
Ceipʒig 1753. 1754. gr. 8. (2 Thlr.) ö
15. Vollſtaͤndige Sammlung aller Steeitfehriften aͤber
das vorgebliche Beferz der Natur von der Eleinften Kraft
in den Wirkungen der Kaͤrper (bie ziwifchen dem Präfidenten
von Maupertuis in Berlin, dem Prof. König in Holland,
dem Herrn von Voltaire u. a. gewechſelt worden). Leipzig
1753. 8. weite vermehrte Auflage... Ebendaſ. 1753. 8.
16. Cenie oder die Brofmutb im Ungluͤck, ein morali-
ſches Sthd der Sean von Brafigny, aus dem Scanzöfifchen.
‚Keipsig 1753. 8.
17. Der Keine Propber von Boͤhmiſchbroda, oder
Weißagung des Gabriel Johannes Nepomucenus Sranciss
eus de Pauls Waldſtorch, genannt WaldfiscchelL Prag
1753. 8. Eine Satire gegen bie, Bottfcheden fo verhaßte, bes
Tannte ette von Weiße: Die verwandelten Weiber oder
der Teufel ift los. ie ift eigentlich halb Ueberfegung halb Nach⸗
ahmung des Petit Prophete de Boehmifchbroda, ven — von
on
Grimm zu Paris gegen die Lobredner der franzoͤſiſchen Muſik ge⸗
ſchrieben hatte. Vergl. Das Neueſte aus der anmuthigen Ge
lebrfamkeit, 80 3 1753. 8.658. S. 715 ff. (Ebriftian
Heine. Schmids) Ehronologie des deutſchen Theaters
S. 162— 164. Slögels Geſchichte der komiſchen Literatur,
BD 3. &. 511. 548.
18. Des Abt Terraffon Philofobbie nach ihrem allge
meinen Einfluffe auf alle Begenftände des Beiftes und der
"Bitten, aus dem Stanzöfifchen verdeutſchet (von Auife Adel-
gunde Piktorie Bottfchedinn) mit einer Vorrede von Joh.
Ebriftopb Gottſcheden. Keipsig 1756. 8. Vergl. Das
Veueſte aus Der anmurbigen Gelehrſamkeit, Bo 5. 1755.
S. 821 —830. s
19. Nachrichten, die zum Leben der Frau von Main⸗
tenon und des-vorigen Jahrhunderts gebörig find, aus dem
Sranzöfifgen. Erſter, zweiter, dritter Band. Leipzig
3757. 8. Der erfte Band ift von Mad. Gottſched, der zweite
von der Frau von Runkel, und der dritte von Gottſched.
20. Bedanten bber die Gluͤckſeligkeit, ‘oder philoſo⸗
pbifche Betrachtungen uͤber Das Gute und Boͤſe des menfch:
lichen Lebens, dus dem Sranzöfifchen (des Herm Beauſo⸗
bre) von Kuiſe Ydelgunde Pilsprie Gottſcheſbinn. Berlin
Nach ;
4‘
Luiſe Adelg. Bike Gortfhen 2355
Nach ihrem Tode erfchienen: ES s
1. Der Stau Luife Adelgunde Viktorie Bottfchedinn,
geb. Kulmus, Saͤmmtliche Kleinere Bedichte, nebſt dem,
son vielen vornebmen Standesperfonen, Goͤnnern und
Steunden beiderlei Befchlechts, ibr geftifteten Ehrenmale,
und ibrein eben , berausgegeben von ibrem binterbliebes
nen Ehegatten. Leipzig 1763. ge. 8. (1 Thle.) mit ihrem ‘
Bildniſſe. Dan findet-hierin unter andern S. 3-18. Der
befte Zürft, ein Vorſpiel auf dad Geburtöfeft der verwittweten Für-
flinn Johanna Elifabeth von‘ Anbalt= Zerbft (einzeln, Leipzig
1755. 4. Die Oräfinn von Bentinf hatte es, aber nur ſechs und
dreißig mal, abdruden laſſen. Es befindet fich auch in den Brie⸗
fen der Mad. Bortfched, Tb. 2. 5. 313 — 344.) 5.2728, .
Die Ode: Das glüdlihe Rußland (f. vorher KTum. 2.) S. 129
141. Zaire, ein Zrauerfpiel des Hrn. von Voltaire, aus dem
Franzoͤſiſchen in reimfreie Verſe uͤberſetzt (f. vorher KZum. 2.) S.
65 — 74. Vier geiftliche Lieder (von denen ein paar in unfere Ge
fangbücher aufgenommen worden find) &. 161 — 169. 8wei
Scherzgedichte Lin fogermnnten Knittelreimen). Vergl Briefe,
die neueſte Citeratur berreffend, Tb, 21. Dr. 315. 316,
S. 173 — 188. |
2. Briefe der Frau Auife Adelgunde Viktorie Bottr
ſched, geb. Kulmus. Erſter, zweiter, dritter Theil. Dress
den ı?71. 1772. 8. (3 Thlr.) Berausgeberinn diefer Briefe war
Die, felbft als Schriftftellerinn nicht unbelannte, verwittwete Oberſt⸗
Tientenautin Dorothea Henriette von Runkel (fl. »800.) eins
vertraute Freundinn der Mad, Bortfched. : „Nicht die mitfelmäs
ßigen Gedichte der Mad: Gottſched, fagt Hr. Kuͤttner, auch
nicht ihre dramatiſchen Stüde, oder die fehwerfällige poetiſche Les
berfeßung des Lockenraubes von Pope, fondern vornemlich ihre ans
genehmen Briefe machen und ihren Nahmen unvergeßlih. Viele
find ernfthaften und felbft lehrreichen Inhalts, einige zärtlich, ohne -
Schwaͤrmerei, alle rei an edlen und reifen Gedanken und mannig⸗
faltiger Wiffenfhaft. Ueberall leuchten Spuren einer rührnlichen
Wißbegierde, liebenswuͤrdiger Beſcheidenheit, Klugheit „ Gelaffena -
heit, und des gefuͤhlvollſten Herzens hervor. Sie fehreibt mit ber
ihrem Gefchlechte eigenen Leichtigkeit; wenn fig zumellen fcherzt,
meidet fe das flache Taͤndelhafte vieler Brigfftellerinnen fehr vora
fihtig; den aͤchten feinen Briefton verfehlt fie faft nie. Die zaͤrt⸗
liche Tochter, die tugendhafte Gattinn, die gute Hausfrau, Pie
treue Freunbinn, die aufrichtige Berehrerinn der Tugend und Re⸗
ligion, die Vertraute der Muſen, die me. cheint allenta'
halben im vortheilbafteften Lichte.” Den Anfang biefer Briefe
machen die an ihren Freund und nachherigen Ehegatten. Alsdann F
folgen Briefe nach ihrer Verheirathung an verſchiedene Ban. wor
— u ine
! i y j F | j
256 £uife Adelg. Vikt. Gostfhen.
Gingemifcht find (außer einigen Gedichten, die zu ihren befferen ges
hören) Th.1. 8. 160 f. eihe Ueberſetzung des drei und zwanzige
ten Pfalms’ aus dem Englifchen des Addifon. ©. 175 ff. eine
Weberfegung in Proſa von fieben Oden des Horaz (B. 1. Od. 2,
22. 26. 31. B. 2. Od. 2. 10. B. 4. Od. 9.) ©. ı9ı ff. eine
Vergleichung ded Theophraſt und Aa Bruycre, desgl. Meber
den Nusen der Schaufpiele, and dem Sammler (Glaneur) vom
"Sabre 1733. &. 301. Bon der wahren Ehre. S. 322. ff. ein
mirerkwuͤrdiger Brief tiber die deutſche Orthographie (den fie im
. Jahre 1748 ſchrieb, ehe noch die Gottſchedſche Sprachkunſt er⸗
ſchienen war). Th. 2. S. 180 ff. Des Herrn von, Fontenelle
Lobſchrift auf den Herrn von Tſchirnhaus. S. 313ff. Der
beſte Fuͤrſt, ein Vorſpiel (nach einer verbefferten Handſchrift). Th.
3. S. 177 Panthea, ein Trauerſpiel in fünf Aufzuͤgen (nach
Einer verbeſſerten Handſchrift). Am Ende find noch einige Briefe
| anderer Perfonen ang t. Mehrere Briefe ded zweiten unb
dritten Theils enthalten verſchiedene Nachrichten, die zur Gefchichte
der Literatur der damaligen Zeiten gehören. Dem, der dem Fort:
‚gange der Entwickelung menfchlicher Kenntniſſe nachfpürt, werben
er nicht unbeträchtlich fcheinen. Bergl. Klon Deutſthe Biblios
tbek der ſch. W. 806. SE 23. 8.426—433. a
In der fpäteren Ausgabe der Vernänftigen Tedlerinnen
(f. den vorhergehenden Art. Gottſched) find von ihr unter andern
die Abhandlungen: Ueber die Gelehrfamkeit des Frauenzimmers,
und Ueber Arbeit und Müßiggang. Auch hatte fie Antheil an den
— Sika des Verſtandes und Witzes. Daß ſie ihrem
Manne bei mehreren feiner Schriften betraͤchtliche Huͤlfe geleifter,
iſt ſchon in dem vorhergehenden Art. dieſ. Lex. bemerkt und unter
‚andern ihr Antheil an der Deutſchen Schaubübne deſſelben ver:
‚zeichnet worden,
Sie hinterließ im Manufkript eine Fritifch genaue Abfchrift ber
uralten Schobingerfchen Sammlung deutfcher Kieder aus
dem dreizebnten und vierzehnten Jahrhunderte, nad) der in
Bremen befindlichen Boldattifchen. Handſchrift verfertigt.
Urtheile Über der Gottſchedinn literariſchen wWerib fin⸗
⸗
«
man:
1. in (Büttner) Charakteren deutſcher Dichter und Pros
faiften S. 234 f- | |
" 2. in (Keffings) Hamburg. Dramaturgie, Num. 26.
3. in (Cbrfin. Heinr. Schmids) Ebronologie des deut⸗
ſchen Theaters S. gif. S. 120. 8, 162.
Nachrichten von ihren Kebensumſtaͤnden und Schriften
werben erfheilt: — er :
⁊
"uf. Frdt. Big. Großmann. 257
—— in dem (pedantifch heſchriebenen) Leben der Sehe Auife
Adelg. Nike. Bortfched, geb. Kulmus, bei.den, von Bostfches
herausgegebenen, Kleineren Bedichten berjelben (vorher it dem
Lleuetien aus der anmutbigen Gelebrſamkeit, Pd 12. 1762.
S. 465 - 473. S. 552 — 560. &.631—638. er 8—880.) -
3. in Börtens Geleberem Suropa, Tb. 2. 8.93 — 95:
ch. 3. 5. 863 f.
3. in Aeonard Meiſters Ebarakteriftit deusfcher Dich, |
ter, BD 2. S. sı—54.
x. . in Birſchings Ziſtoriſch⸗ literariſchem Fandbuche;
0.2. Abth. 2. S. 128 — 130. nach Bottfched und Kürenen,
5. it Sam. Baurs Gallerie der berühmteften. Dichter
een —— S. 101 723.
6. in Adelungs Fortſetzung und fErgähzung
chers Allgem. Gelehrtenlexikon, 0 2. en o I
— 7. ne Befchichte beraͤbmter ‚Senuenzimnier; E%. *5
56 — 6.
8. in der Pomons von ber Grau von La Rosbe rag
Stck 2. S. 748 ff.
9. in dem Zannoͤverſchen M azine 1762. 13 629 Di
zo. in Bruders Bilderfanle, 30 1. -
ar in Der Vorrede bei Frau von. Aunfel zu ven von. ie =
beraußgegebenen Briefen der Bortfchedinn. '
= 23. in Neuen deusfchen Merkut 1803. April, &: —
13. "In Bougine’s Handbuche der allgem, a.
ſchichte 380 5. &. 343 f. fummariſch.
1a; in Meuſels Lexikon.der vom Jahre: 1750 bis ıBöc
\
N
\
verforbeten deutichen Sehriftfteller , 58 4 S. 309- 3113
wouſtaͤntig)
AIr vVildniß von: Bernigeroth befindet ſich vor den, —
ihrem Garten heraudgegebenen, Kleineren Bedichtenz: Peak:
von Pfenminger in Leon. Meiſters Cbarakteriſgit deinfrep -
Dichten, = 2r N
Öufap Friedrich Bitheim Großmann:
wurde den 30, November 1746 zu Berlin — Er war —
Sohn eines armen Schulhalters daſelbft, hatte:aber große Reigangt
zum Stubieen, Ba unter Dem Drüd der bitterflen Armut
unb mit vieler feuren Muͤhe endlich feine Sttrdien., „wurde bavat
egatiendfefzetär hei dem Koͤnigl. Preußiſchen Mefidenten zu Dans
zig, Heren.von Jung, und als ein offener Kopf zu mancherleis.
Gaſchaͤften — .Als man feiner Dienſte nicht mehr bedurſto
wurde ex entlafien. Er privatifirte feitdem einige Zeit in Berlic
und befchäftigte ſich vorzüglich mit‘ ir — Hiteratar —
—— Kar =
i
r .
>» 1
“ ⸗
X
s N) i
358 | SUR Fredr. Bilh. Großmann.
Umgeng wit verfkhiebenen guten Köpfen, und beſonders mit CLeſ⸗
fing, welcher ſich damals in Berlin aufhielt, gewann ihn für ba
amarifche Sach. Zufall und Ehrgeiz führten ihn zu feinen.ere
ften Verfuchen in bemfelben, dem Schaufpiel: Die Senersbrunft,
und dem Trauerſpiele: Wilbelminevon Blondheim. Im Schre
1774 kam eu auf einer Reiſe, bie er durch Deutſchland machen
wollte, nach Gotha, wo fid) damals bie trefliche Seylerfche
Schaufpielergefellfebafe befand. So wie der Zufall ihn zum
Scaufpieldichter gemacht hatte, fo machte ihn ebenderſelbe jetzt
zum Schauſpieler. Er ließ ſich or un za enga⸗
giren, und fand bier in einem Kreiſe der auderlefenften Schauſpieler
‚hie beſte Gelegenheit, fein Talent für die Kunſt bed Theaters aus⸗
zubilden. Die erfte Rolle, die er übernahm und ſogleich mit Deus
ehe Beifalle fpielte, war die des Riccaut de la Marliniere
in Zeflings Minna von Asenbelm, fo wie er auch in Ren
Emilie Galotti her Msrinelli mit vieler Einficht und Zeinheit
machte. Er lernte jeht eine junge und angenehme Wittwe kennen,
bie ex ſehr fchnell lieb na und noch Ueberwindung ‚von mans
cherlei Hinberiffen noch in dbemfelben Jahre heirathete. Nach ei»
nigen Jahren trennte, ex ſich von ber Seylerſchen Gefellfchaft und
übern ahm die Direktion des Churfürftlichen H ed zu Bonn.
„Bier banbelte und wirkte er unobläßig für bie Bühne. Im Jahre
1783 übernahm er die Direktion der Schaubühne zu Mainz una
Hrankfurt und Überlief die Direktion des Theaters zu. Bonn feis
ner inn, bie er aber bald Darauf Durch den Tod verlor und ſich
nachher zum zweitenmale verbeizathete. In Hrankfurt trok ihm,
Dar harte Schlag ı daß ex bei einem Brande des Theaters alles das
Seinige verlor. Er verließ, darauf das dortige Thentes und uͤber⸗
nahm die Direftion der Bühne zu Hannover, mit walcher zu⸗
gleich die von Bremen und Pyrmont verbunden war. Geins Lage
war jest fo befchaffen, daß er fich bei guter Wirthfchaft van dew
j Schaden leicht hätte erholen und. wieber in Wohlffasb:
kommen koͤnnen. Aber, fo wie Verzagtheit im Ungluͤck ein Fehler
ſeines Charakters war, fo mußte ex fich jebt, da ihn das Sie ans
lächelte, auch nicht frei vom Uebermuthe zu halten. Durch über
triebenen Aufwand flürgte er fi) in Schulden, und durch die unbe⸗
fonnene Art, wie er der Damals auögebrochenen franzöfiichen Revo:
Iution Öffentlic) feinen Beifall gab, er fich viele %
Guſt. Frdr. Wilh. Großmann, 259
sem Aufsuge) ertemporificenb fo viele Perfönlidkeiten und An-
„zuͤglichkeiten — und auswaͤrtige Perfonen ein, daß
uber zur Verantwortung gezogen und in das Staatögefäng-
niß gebracht wınde, aud weichen er nach ſechs Monaten feine Frei:
heit wieber erhielt, doch unter der Bedingung, ſich des ferneren
Auftretens auf der Bühne zu enthalten. Die erlittene Demuͤthi
hatte indefien ber ihm eine, an Wahnſinn grenzenbe, Ueber-
* zu Wege gebracht; dieſe gieng zuletzt in ein ſchleichendes
ieber und. in Auszehrung über, an welcher er den 20. Mai 2796,
im funfsigfien Jabre feines Alters, ſtarb *). |
Großmann bette viele Verdienſte um die mechaniſche und
oͤkonomiſche Einrichtung der Schaubühnen, denen er vorſtand, und
gehörte ald Schaufpieler und Schaufpieldichter zu den gebik
betften und vorzüglichfien, welche Deutſchland aufzuweiſen hat.
Sein offener, talentuoller Kopf, feine wiſſenſchaftliche Bildung,
in Geſchmack und feine Belefenheit in den theatralifchen, fo wie
Berka in den Werken des Geifted und Geſchmacks erhoben ihn
viele feiner Kunftgenoffen. Er zeichnete fi von Seiten ber
feineren Beobachtung und Menſchenkenntniß, und der frappanten
Darftellung der Sitten und Charaktere, auch des wirkſamen Fomi- .
ſchen Wied ,. fehr merklich aus, wenn auch die Oekonomie feiner
Stüde, und der auf ihre vollendete Ausarbeitung gewendete Grab
der Sorgfalt den Kunftrichter nicht völlig befriedigt. Won feinen
Theaterarbeiten wird dad Lufifpiel: Henriette, oder fie iſt ſchon
verheirathet, und noch mehr dad Kamiliengemälbe: Licht mehr
als fecha Schäfleln ‚' feinen Rahmen bei der Nachwelt erhalten.
Auf der Bühne glücten ihm am meiften komiſche Rollen, und bie _
"Der Hanbehter und Alten, beſonders der Charakter des Hofraths im
den Sechs Schhffeln,, der ihm aud) darum wohl am beften ge
kang, weil es fein eigener Charalter war. ee
Seine deamatifcben Schriften find: - F
3. Die Feuersbrunſt, ein Schauſpiel in drei —
„alle 1773. 8.(3 Gr.) Großmanns erſter dramatifcher.
fisch, in drei Zagen entworfen und auögeführt.
3. Milbelmine von Blondheim, ein Tranerfpiel in dnei
Aufzuͤgen. Gotha 1775. & (6 a Den Inhalt Liefert Die
2
Goth.
») Nicht lange vor feinem Tode ſchlug er an feine Stubenthuͤre folgen⸗
den Wechſel an: „Drei Monate nach Dato zahle ich gegen dieſen
meinen Solawechſel meinen Leichnam an die Mutter Erde. Valu⸗
8 ihrem — —* — empfan⸗
3 Orten eirech N‘ nnover,
en 23, April 1795- G. 5. W. Großmann.’ bielt zwar m
di reh pn Tem Dorgetäht
nur um wenige Monate betrogen. |
" uf
260 Guüſt⸗ Fehr. Wilh. Beige.
; , Borb. gel. Zeit. Uri. RE 7. ©. 197: Beigl. MU,
— ———— 2 33. Stk 2; 8. sag. erg 2 x
3. Pygmalion, ein Kußfpiel in Einem Anfzige
dem — ** [x ee) non — Dresden 177%
(49
: — Barbier von Sevilla ,‚ oder die unnän? Pr
ſicht, in Luftfpiel in vier Akten mit Geſaͤngen (von San
. jüngeren enda komponirt); nach dem Franzoͤſiſchen 8b -
Herren von Begumarchais. Dresden Und Leipzig Kan
» 27.2. Leipzig 1784. 8. (8 Gr.) mit einer Titelvignette, die ..
bvie vierte Scene bed zweiten Aufzugs vorſtellt. Den Inhalt tes
fert: die Borb. gel. 3eit. 1776. Std 86. &. 7orf.
felung komiſcher Situationen und Iebhafter Dialog erhalten den Bi
fer unb Zuhoͤrer bis zum Ende in Athen, wozu bie a *
das Ihrige ebenfalls beitraͤgt.
| 5. Zenriette, oder fie iſt ſchon verbeiraͤthet, ein *
pie in — Aufzʒuͤgen — — Leipʒig * *
A. Bamburg 1784. n im Hamburg.
ter, Bd2.) Der Stoff deſſelben aus der Veuen Vin
Fee aber ſehr geſchickt bearbeitet: Es erhielt gr —5 —
J mgude hänıßg- geefn und nord: banhıger Ai
- ——
6. Die — ein Auftfpiel in fuͤnf Aufsägen‘ 2
’ Shatefbente von ©. $. — Großmann. se ante
' Main’1777. 3. (4 Br.) der Schaupkaͤtz in —
formten ee eilt nicht mehr zu Ephes
— gu Berlin iſt, ſo iſt auch der alfe Argeon, als den via
ten ‚entgegen, weggefallen. Aus dem iſt em Sins
- fibent und aus der Aebtiſſinn ein Stadtfchreiber gemerbei Ma
Schneider, der immer ſtottert, eine Kinderrolle, ein Küıd
find’ von dem deu gen, Und Unsbildner eingefchaltet worden. Anſtatt ber
Koyitifarie des Englänberd erfcheint eine Sängerin ; fen Me
Scheveſtet⸗ einer F —— J
7. licht mebr als fechs Schuͤſſeln, ein Samthichkr
maͤlde in fanf Nufsögen von G. 5. W. Broßmann. ‚Bann
1780. 8. weite Auflage Frankfurt ımd Leipzig ee
. Dritte verbeſſerte Auflage Keipsig 1785. 8. (12 Gr.) nach⸗
gedrudt zu Augsburg und ande & Sranzʒoͤſiſch von Jak.
. Mausillon . . . 1781. 8. und er I. u. fEberts,, Däcis
1783. 8. duch im Nouvenn Theatte — T.IE D6r
/riſch von 6. — ‚Kopenhagen, 1781.
im.Spectatoridie wbourg, Eh. a 3 (1784) —*
St. —— a ‚en — — —
wandten
„wu7T. —
— N
7
" Tut test Bil; Grofmann. ‚26h
—— ae, geben: und b
* es uͤſſein —2 Chat en Cie *
* Vorbild der neueren Fami⸗
—* — chen werde erlangte eine geoße Gelebrität
feiner Vortreflichkeit wegen, allenthalben. mit’großem
——— 5 aufg u ar Das Suͤjet war neu, die
Behandlung kuͤhn, der Kom freie, als man. gewohnt war, gewiſſe
erlichkeuen der großen Welt, bie bis wicht fo ind Licht ge=
Ba worden waren, erichienen bier zum erſtenmale mit allen Far⸗
I, eines ſatiriſchen Pinſels ziemlich, Tarikaturmäßig abgebildet.
Tr Beben und ang, obſchon die Charaktere ungleich,
8. Ganze —
zum Theil alftäglich, und Knoten und Entwickelung
a Berl er. als fein und Fün lich angelegt und ausgefuͤhrt was
—— ans dieſem Stuͤcke befindet ſich in den Drama⸗
en Hachtichten (Bonn 1780.) Std 1. Vergl. Allgem.
Bibliothek, Bo 52. Std 1. S. 132.
AVdelbeid von Veltheim, ein Schoͤuſpiel mit Geſang
ae Akten von Großmann. Beipsig 1780: 8. (8 ®t.) |
gtrg er nach auslaͤndiſchen ufleen ..fhe die
— — herausgegeben von G. F. W. —
ieVBend. Frankfurt am Main 1783. 8. (16.8r.)
— Geofmanns Empfindungen au Poesie, feinen: Verfen .
‚ Diahe Märkte Band, bei dem es geblieben if, enthält: 1. Was
eier, ; iff dan andern billig, . ein Singfpiel- in drei
ı (nad ben Italieniſchen, eingeln 6 &t.) 2. Eigen
ws Launen der Liebe, ein an in drei. Ausfss
(mad) dem Italieniſchen, einzeln 6 &.) 3. Die Kene
um That, ein Singfpiel in Einem Aufzuge.
— — ein Maͤdchen nicht? ein Singſpiel in
FR u . 6. W. — ERS
Zu 0 n u Ps — a Sobachen Jarlekin,
inz, ein heroiſches Schauſpiel in fuͤnf A
. a Serzog von Choiſeul, überfogt von = I m. Bio
vun. "Hannover. 791.8. “
. "akuferdem haben wir von Großmann noch folgendes:
“#9 'Miniua de Barshelm, ou les Avantares des —
de Gosthold Ephraim Leflizg en Prole et en Fr
, — de 'Allemand; ä Berlin 177: 8 chwerfaͤ
—&
2. Briefe
Be, um: in. biefer Gattung etwas Bebentendeß zu Hefern..
J fämmtig
260: uf: Aebt Wil Gronau:
Briefe an Herru K. £. Die Gepkerfän. Bühne in.
— Ben —
— ——— Yladwidhten, fErflen, sec Sp
4. An. das Gerechtigkei bonde Publikum, Die
Stöde. (obue Drudest) 1787. 8:
5. Leffings ‚Detikinal, eine vaterlänäifche Gefchjchte;
‚ dem deutfchen Publikum zur Urkunde vorgelegt von zur
mann, Hannover 1791. 8. (12 ®.) “Großmann hatte ber
Plan, Keflingen ein Mei Denkmal zu fegen. Cr iud daher
Schaubühnen Deukfchlanbs ein, on Leffinge. Todes⸗
feiner Schaufpiele zu geben 2 die Einnahme zur“
—E eines Denkmals für Leſſing zu verwenden. 34
bier dert -fchlechten Fortgang feiner Beinlipungen und —
6. Verſchiedene Prologen, Epilogen und andere
| im Gothai chen Theaterkalender fuͤr in 1776. Im
Äbecheupt-vidle feine Bemeefungen über dab Schan
uſenalmanach
terjouenal, im Leipziger Muſe
efehaftlich
Shatefbeare's ‚ Keflings ımb
und ene ‚gute ————— mit der ——
Tag legen.
Nachrichten von Sroßmanns een
ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, fo wie Uttheile uͤber
Fa
als — finhet — in folgenden Sqriften;
— 1. Schlichtegrolls — das Jabr 1796.
3. + 43 ⸗ 72.
2. in Sam. Baurs Gallerie bhiſtori Gemälde us
dem achtzehnten an Th. 2. asp a 303. Sole
tentheild ein — etwas weitlaͤuftiger, uszug aus em
Schlichtegeollfdsen Nekroleg.
3. in. den , aus Dem Reben
neter Deutfchen des achtzebnten ————— 8.086 °
ſummariſch nach dem Schlichtegrolifchen V
4. in dem Leipz. allgem. literar. — 1791- Yung
8.95 fı en 74. ©. 766 f. —
\ \
: Andreas Gryph. 263
s. in Menfels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verftorbenen deutfchen Schriftiteller, Bd 4. &. 396 — 308.
6. in Eſchenburgs Beifpielfammlung zus Theorie und
Kiteratur der fchönen Wiffenfchaften, Bd. 7. &. 365.
Sein Schattenriß befindet in dem Offenbacher Car
ſchenbuche für Schaufpielerz ‚fen Bildniß von Geyſer nah
Soͤntgen vor dem Gothaiſchen Theaterkalender 1783.
aͤhnlichſten hat ihn Goͤpfert, und nach dieſem Ganz geſtochen.
Andreas Seypb
boren. Sein Vater war ein ag be iftlicher — fi =
Danzig. Nach vollendeten akademiſchen Jahren, in denen er
rg der Rechtswiſſenſchaft erwarb
| os Hau — und — bei — und Kai⸗
in Gicht, fn’welchent ex bad
Bater! Ineste, Sam ex in große Sera, es — bes
wog ihn, fi n der Unruhen des breißigjähe
weil er keine — dieſem Berufe batte, theil® weil er am
re u dienen wünfchte. Hier wurde er auch
eh 36 (pn ke kus des skin Glogau. &
in weicher er ve Unflerbliche hieß. Der Kaiferliche Pfa
wor To ı lie der re —
Ge. Och onbo ber ihn ſchon 1 37 zu m Dichter gekro
im malen
Brypb
‘y
!
1:7 See Andreas Geriy ph.
¶ Grypb yeichnete ſich unter ben Dichtern ſeiner Zeit ſehr vor⸗
theilhaft aus. Er ſchrieb Freuden⸗ und Trauerſpiele, Oden
und Lieder, Sonnette, Epigramme u. ſ. w. Unter feinen poe⸗
tiſchen Werken find. indeß feine Schauſpiele unſtreitig dad Vor⸗
nehmſte und Wichtigſte, deren er unter den Schleſiſchen Dichtern
vor Cohenſtein die meiſten geſchrieben hat, ünd durch die er der
Urvater der deutſchen dramatiſchen Poefie ‚geworben iſt. Nach⸗
dem dir Faſtnachtsſpiele und die Stuͤcke der Meiſterſaͤnger aus der
Mode‘ gefommen waren, beftand, außer Opitzens Verfuchen, alles -
was bei und im edlern und regelmäßigen Schaufpiele war geleiftet
worden, in des jüngeren Job. Elajus geiſtlichen Trauerſpielen
(zu deren einem Harsdörfer eine Vorrede fehrieb, in welcher er
feat, hiermit habe Bas Lrauerfpiel in unferer Sprache einen Anz.
fong.erlanget) und in ber Dido eined Ungenonnten. - Grypb
mußte ſich alfo die Bahn hierin fo gut als ſelbſt brechen. Die Ur-
tbeile iiber den Werth feiner Arbeiten find ſehr verfchieden, und in |
der That findet.man bei ihm. eben ſo viel Beranlaffung zum Tadel
3 zum Lobe. Indeſſen ift das wirklich fich nee Genie
des Mannes wohl ſchwerlich zu verkennen. Er beiaß eine ausge⸗
breitete Gelehrſamkeit, Fannte vie Griechen, die Natur und das
menfchliche Herz. Mit einer genayern Kenntniß des Theaters
wuͤrde er in der dramatiſchen Dichtkunſt eben das haben leiſten
I
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e
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nnen, was Opitz als Achrdichter geletftet hat. Die; groͤßten⸗
theils wenigſtens, edle und wuͤrdevolle Sprache In feinen Trauer⸗
ſpielen, „bie regelmaͤßigere Anordnung feiner, Stuͤcke, bie beſſere
Wahl der Suͤjets, die sichtigere Zeichmung dir, in feinen Stüden
auftretenden, Perfonen — dieſe und andere Vorzüge muͤſſen und
mit ihm ausſoͤhnen, wenn wir hin und wieder bei ihm bie Fehler
ſeines Zeitalters gewahr werden. Er machte im regelmuͤßigen
Trauerſpiele die erſten Verſuche, und dieſen fehlt es freilich im
Ganzen an JIntereſſe und natürlichen Dialog, aber gewiß nicht an
einzelnen genialifchen, ſtarken Stellen. Die Kunſt der zufſammen⸗
hangenden Berflehtung ſucht man in feinen Planen vergebene,
aber .man ſieht doch. im Einzelnen, daß er Situntionen anzitlegen
und Charaktere wenigſtens Im Groben zu zeichnen mußte. Seine
Wortfuͤgung iſt großtentheild natürlich, feine Verſe find fließend,
ohne Verwerfung und Berftummelung ber Konſtruktion, ab ed
— nicht an Härten und Rauhigkeiten mangelt, und ſein Aus⸗
ud oft ins Schwuͤlſtige und Spielende verfaͤlt. Das Leben m
Die Rappuſe geben, oder einem einen Aufruhr anſchmieren,
voder einem etwas einbrocken u. dergl. tönt freilich mſerm Ohre
fehr widerlich, und ſchwaͤcht die Wirkung mancher ſchoͤnen Stelle,
Aber ſicher würde Gryph bei längerem Leben noch manches dieſer
Art ſelbſt verbeſſert haben. Eigenheiten in ſeinen Trauerſpielen
fiad die oͤfteren Geiſtererſcheinungen, bie, den Griechen nachge⸗
bildeten, Choͤre und die in ihnen auftretenden allegoriſchen Pers
fonen,
-
#
Anbdreas Gryph. 865
—— Add und. Liebe, TDugenden, Jahrsztiten u. f f. ‚Die
e heißen bei ihm — die Scenen heißen Ein⸗
singe, die Choͤre aber Reyen (Reihen). Gryphs Komoͤdien
verrathen Anlage zum Niehrigkowiſchen aber dent Witze fehlt
die nöthige Politur. Seine übrigen Gedichte erheben fich.nur wenig:
über das Mittelmaͤßige. Unter Der zahlreichen Kbaſſe von Kirch⸗
bofsgedanten, Begraͤbniß⸗ und HZochzeitgedichten, fo. wie .
unter un’ Oden, geiftlidsen Liedern und Sonnetten giebt c&
- nme bin umb wieder gute Stellen und einzelne gute Lieber. Von
ven Sinngedichren find einige mit Martialiſchem Salze gewuͤrzt.
= Anter ſeinen Bedichten- ift keins vor dem Jahre 1636 ba:
tirt *). " Nachdem er "mehrere, Davon hätte einzeln drucken laſſen /
gub ei zuerft eine Sammlung berfelben 1639 zu Keiden bei ben
"Mizeviren beraud.. Als er 1646 ſich zu Straßburg aufhielt,
wurde er mit einem dortigen Buchhändler. Dietzel Über eine neue
vermehrte Ausgabe ſeiner Bedicdhte einig, und. hinterließ ihm
bei feiner Abreife das daͤzu nöthige Manufkript. Da aber Dietzel
durch allerlei Unfälle verhindert wurde, ben Druck zu vollenden,
fo fielen Lie. gedruckten Bogen einem: Buchhändler zu Seankfurk
am Main, Nahmens „Zürtner, in die Hände, . der, ohne Grye
pben darum zu. fragen, noch einige Sonnette bon einer ander
Feder hinzuthat und den Zitel vorfehte: Erauerfpiele, Oden
und Sonnette: Diefe undchte Ausgabe erfchien 1650. Um fie
zu verbiängen, beforgte nun Gryph felbft fu Breslau 1637 eine
te und vollfiändige Ausgabe im Berlage des Buchhaͤndlers
ob: Aifchle. Eine vierte erfchien unter Dem Titel: Andreas
Gryplsi Sreuden» und Trauerfpiele, auch Oden und. Son⸗
nette. _ In Breslau zu finden bei Veit Jacob Trefcyern,
Buchhaͤndl. Leipzig, gedtudt bei Johann Erich Hahn.
Im Jahr 1663. In eben dem Jahre kamen aber auch noch Epis |
ramme And andere Stuͤcke binzu. Endlich fammelte nad.
ryphs Tode fein ältefler Sohn, Chriſtian Brypb, bie Ge:
dichte feines Vaters aufs neue und gab fie unter dem Titel heraus:
Andreae Gryphii um ein merkliches vermebrfe deutfche Bes
dichte. Breslau und Keipzig, in Verlegung der Sellgies
j belfchen Erben 1698. 8.
Diefe Ausgabe, welche aber soll Druckfehler und falfcher Ins
ferpünftiönen ft; enthält: | KR REN
1. Leo Armenius oder Shrftenmord, Tranerfpiel (in
(inf Xufge und gerelmten Xerandrintrn). &s ift Beypba deſte⸗
rauerſpiel, verfertigt 1646 , umgesrbeitet 1651. Dei Stoff \
: Se) . | 9—
*) Men über dem Sonnet $. r. Rum. a8. ‚die Zahl 1637 ſteht,
fo iſt dieb wohl cin Druckfehler, indem Srypb,cch elf Jahre ait
arwefen wirt.
..
0
* J ——
ſeinen Mitverſchwornen von neuem in ar ———
Sie verkleideten ſich als Prieſter und uͤberfielen den Aſe in ſeiner
Kapelle, als er eben hineingetreten war, um feine Andacht zu ver⸗
richten. Dieß ift bie tchte, wie fie von den beiden Geſchicht⸗
fihreibern, die der Dichter bei der Bearbeitung feines Stoffes zum
Grunde gelegt Hat, Dem Cedrenus und Ionaras, er wird.
Die Handlung Dane am Mittage vor dem erften x bed Weih⸗
nachtsfeſtes, und Dauert die Nacht hindurch. Das Stuͤck fpielt in
Bonftantinopel, theild in einem Zimmer ber Kaiferlichen Burg,
theild im Gefängniffe, theils im Haufe des Zauberers Jamblichus.
‚ Im der Vorrede zu feinem’ Stände fagt Brypb: „Diejenigen,
welche in die Ketzerei gerathen, alö könnte Fein Tauerſpiel fonder
Liebe und Bulerei vollkommen feyn, werben erinnert, daß wis
biefe den Alten unbekannte Meinung noch nicht zu glauben gelb
nen find.” Ein Gefpenft und en —* Get erfcheinen.
‚brigend bemerft Gryph, in Eintheilung in Scenen fey den *
ten unbekannt geweſen, und er habe fie nur dem Leſer zu gefalfen
beibehalten. Voran ſteht der Inbalt des Trauerſpiels, und em
Ende eine Erklaͤrung etlicher dunkeln Verter.
2. Rarbarina von — oder bewährte —
keit, Be (in u Aufzügen unb gereimten Aleranbri=
nern). alt des Stuͤcks bas tragiſche Ende der unglüde
Achen gl n = — ien, bie auf Befehl des Perſiſchen Re⸗
enten Schach Abas I. im Jahre 1624 hingerichtet wurde.
gm Abas rlidte mit einem Deere gegen Georgien, in ber Abs
fiat, daB Land zu erobern. Taimuraz, der damals mitj dem
— Georgien beherrſchte, ſchickte feine ſchoͤne Mutter Keta⸗
A Dichter nennt fie Katherine) in das Lager des Abas,
durch fle den Frieden für fein Reich zu bairken. Abas
=: von den Reizen der Fuͤrſtinn gefeffelt. & that: ihr der Are
‚tag, die niuhamebanifche eligion anzunehmen und feine Gattin
u werden. Das edle Weib wies mit Verachtung den Antrag en
Sec — jetzt nach ic — N fe äh
ge gefangen Abas te zu wiederholtenmalen, fie zu ge⸗
en, aber vergebens. Fit er den —
an us —* Bere, entweder feine lang genährten Wu
\
\
Andeeas Storbe | 36
— eefüllen, oder. fi du kinene
geaufgnmen Tode zu
bereiten. —— das letztere ae kurz Darauf unter bes
ſchrecklichtten Martern hingerichtet, So wählt el (Voyager
— T. L p. 177. 5. der Amſterd. Ausg.) die Geſchichte, die
der Dichter waleſcheinuch nach — hat. Dad Stuͤ
bet viele und ſchuelle Veränderungen Die
Ewigkeit und die Mitelkeit (ieien eis — mit, und de
nn machen den Chor. Woran flieht ber Inhalt des
zn, ‚am u folgen Anmerkungen übte einige dunlthe
Rardenio und — oder unglädlich Verlieben Ä
Trauerfpiel (in fünf Aufzügen und gereimten Alerandrinern
Gryph verfertigte es nach feiner Rüdfunft aus Zolland. Ein
gewiſſer Rardenio , in Olympien verliebt, nimmt fi) vor, Ly⸗
fandern, der Durch Lift die Verheirathun hat,
u ermorden, Bononien zu verlaffen und — —— *
Vaterland zu begeben. Celinde, vom Rerdenio verl
von feiner vorhabenden Abreife ben *— t, ſucht anb sr
tel, fogar Baubereien, hervor, um ihn feſt zu halten. Beide aber
werden durch ein fürchterliches Geſicht von ihrem Vorhaben abge
fhredt und bekehrt. Dem Dichter war die Gefchichte während
feined Aufenthalts in Italien als eing wahre er,
worden: Einigen Freunden, denen er fie auf feinen Reifen wieder
4. Ermordete Majeſtaͤt oder Barl Stuart von Broß
britannien, Trauerfpiel (in fünf Aufzügen und gereimten Alex⸗
- andrinern). Das Stüd bat eine Menge von Perſonen; untes
ben ſtummen auch Krieg, er de, — Hunger, Zwie
tracht, Furcht, Selbſtmord und Rache. D — auf der
Buͤhne hingerichtet. Am a Rehen * — |
r
uͤber das Trauerſpiel. Es gehoͤrt uͤbrigens,
minius, zu Gryphs beſten dramatiſchen Fern
5. Großmuͤthiger rg re — 3 =
milius Paulus Papinianas, Trau
und gereimten Alexandrinern). Die Zu a h
{
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erzählte, geſiel fie fo, daß fie bieefbe von ihm ſchriftlich .
* nein
Rn}
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+
268 Andedas Dry "
vieſem Gtuͤche beatdeitet hat /r faͤlll imben —— Jah
hunderts nach. Ehr. Geb. Der Kalfer Antoninas Baſſianus
Taracalla ermbrdete feinem Stiefbruder Geta in den Armen feiner
Mutter. Bar bereuete es bald nachher die That, die er, gereizt
duech den Laͤtus, in der Uebeteilung begieng, aber: jetzt moͤchte
er auch dert Vorwurf eines Brudermordes von ſich abgelehnt wiſſen.
Der berühmte Nechtögeledrte Papinianus full:alfo die That be
dnigen. Man meldet ihn den Wunſch des Kaiſers, aber nichts
spermögend, den edlen Man 'zur Rechtfertigung, oder auch nur
® Entihuldigung einer Handlung zu bewegen, bie fein Herz ver⸗
ammt. ‚Dex Tyrann beichließt alfo feinen Tod, und, im fünften
Akte wird er wirklich mit feinem Sohne hingerichtet. Der ütferefe
fantefte Theil. des Stuͤcks ift die Rolle de8 Papinian. Durdh
gehends ſpricht er mit vieler Würde und bem Chatafter eines Man⸗
ned gemäß, ben dad Gefühl feiner Pflicht in’ allen Verhaͤltniſſen
des Lebens leitet. ohl weiß er ed, daß er auf einem ſchluͤpfri⸗
gen Poften ſteht, daß die Verlaͤumdungen feiner Feinde darauf abs
zweden, ihn zu fiürgen; aber er will wirfen, fo lange er kann;
fein ſchuldloſes Herz erhebt ihn uͤber die niedrigen Kunftgriffe feinen
Neider. Boran ficht der Inhalt, am Ente folgen Turze Anz
merkungen. ee
+6, Die beffändige Mutter, oder die heilige Felicitas,
Aaus dem Lateiniſchen Nicolai Cauſini (eines gelehrten franzoͤ⸗
fiichen Jeſuiten, der durch ſeine eloquentiam facram'et profanam
bekannt iſt) aͤberſetztes Trauerſpiel (in fünf: Aufzuͤgen und ge⸗
reimten Alexandrinern). Ein fehr unbedeutendes Stuͤck. Felici⸗
tas, eine edle Roͤmerinn, die mit ihren Kindern zum Chriſten⸗
humeübergetreten iſt, und daſſelbe ableugnen ſoll, ſieht ſtandhaft
ihre fieben Söhne den Maͤrtyrertod erleiden, und.enbet|felbft ihr
Leben im Gefängniß, 175 nah Chr. Voran ficht nach hier ber
Inbalt und am Schluffe folgen Anmerkungen ° —
— 77 Die ſieben Bruͤder, oder die Gibeoniter, aus dem
Bollaͤndiſchen des Jooſt van den Vondel uͤberſetzt, Trauer;
ſpiel in fünf Aufzügen und gereimten Aleyanbrinern). Als K-
nig David nach einer dreijährigen Theurung, Die aus Mangel an
Regen entflanden war, Gott burd) dad Heim, und Thummim ge=
fragt, und vernommen hatte, daß der Mord, den Saul an den
Bibeoniteen begangen, die Urfach diefer Landplage fey, bemühte
er fih, "die Nachkommen der. Ermordeten zu verfühnen und auf.
diefe Weiſe den Segen tiber das bebrängte Land wieder zu erlangen.
Allein die über Saul und feine Nachkommen erbitterten (Bibeonis
ger verlangten ſieben Maͤnner aus feinem Stamme, um ſie vor
Gibea aufßuhenken. Der. König ſieht fi. genöthigt, ihrer For⸗
derung Genuͤge zu leiſten. Als Vorredner tritt Sauls Geiſt,
in ein blutiges Leichentuch gewickelt, mit blutigem — und
rennen⸗
N
"Andreas Gryph— 269
brennenber Fachel auf. Ber Inhalt ift norangefest. ” Dad Stil -
wurde jebt nal) Gryphs Tode zum erfienmale gedruckt. Eben
daffelbe Sujet bearbeitete nach ebendemfelben. Dichter David Elias
„eydenreich.:unter bem Titel: Asche zu Bibeon, oder Die. -
ſieben Brhdeer aus dem Hauſe Sauls. Keipzig 1662. 8,
Bergl. Vulpius Nachrichten von Andreas Brypb im: Chen
»gerkalender. ö \ " 1“
8. Maiuma, Steudenfpiel, auf dem Schaupie ger
fangsweife vorgeffellt im Maimond 1653 (zu Ehren Serdir
nand der damals Nömifcher König wurde), Dieß ift das
einzige Stud von Gryph, das wirklich auf die Bühne kam,
——— nennte man damals, nach Philipp von Zeſens —
Verdeutſchung, DIE Komödie oder das Kuftfpiel. Es iſt eigent
lich ein Singſpiel, wie denn damals Singſpiele Mode zu wet
den anfiengen. Unter Majſuma iſt uͤbrigens das bekannte Roͤmi⸗
ſche Biunienfeſt zu verſtehen. Die Haupihandlung des Stuͤcks bes
ſteht darin, daß Mars auf Verlangen der Chloris entwaffnet
wird. Der Inhalt iſt vorangeſetzt. —
9 piaſtus, Luſt-⸗ und Geſangſpiel (im ſechs Aufzuͤgem,
Die bekannte Legende aus ber alten Polniſchen —
Stoff zu demſelben? Engel kehren bei dem Piaſtus ein, ſeggeg
fein Haus, ud werden von ihm verehrt, Zu
‚0. Mer ſchwaͤrmende Schäfer, ſatiriſches Auſtſpiol
(in fünf Aufzitgen). In Berfen Aus des .jüngern Eorneille
Berger extravagant auf Verlangen einer fürftlichen Perſon ber
feet. In einer voranfichenden Nachricht wird gejagt, dieſe Les
bevfegung fen ſchon einmal zu Brieg, aber nicht vollflandig, fons
dern nur in einem Auszuge, gebrudt worden. Gr überfehe uns
n, inbem ihm bergleichen Ueberfegungen nicht-minber Zeit und
Deühe fofteten , ald menn er etwas Eigenes verfertige.. Die Satire
dieſes Stuͤcs betrifft übrigens .‚biejenigen, welchen bie —— von
einer Schaͤferwelt den · Kopf. verruͤcktkt. Den Inhalt macht die Ges
ſchichte eines ſolchen jungen Menſchen, dem Romanenlektuͤre de.
Kopf verdreht hatte. Einer feiner Anverwandten, ein Kaufmann
Adgian, erzählt im erften Akt die Urfach feiner Berrüctheit. "Er
. war auf die Grille gerathen, fi dem. Schäferleben zu widmen,
und, weil fein Romanenleben ohne Liebe beftehen kann, fo hat
auch er fich einen Gegenſtand feiner Zärtlichkeit auderforen, und
girrt nun. in Hainen und auf Fluren nach feinem Taͤubchen. Vers
gebend fucht man ihn von feiner Marrheif zu heilen; er wird endlich
allen feinen Bekannten ein Gedenftand des Spottes. Man vers
Beidet ihn als Frauenzimmer, damit er deſto ungehinberter ſich
‚feiner Schönen nähern und ihre Gefinnungen prüfen koͤnne. Dieg
giebt zu allerlei Tomifhen Scenen Anlaß. Bald EIER
.
“
x
Li
x *
370 Andreas Gryph.
9
ber und Meifterfi
‘
fi) feiner Geliebten wieder in feiner wahren Geſtalt, wird aber
mit Verachtung zuruͤckgewieſen. Jetzt wünfcht er in einen Baum
verwandelt zu werben, aber ‚möchte er noch einmal bie Wob-
nung ber ſamen Schöne ſehen, bie fein Urtheil geſprochen
hatte. Er Feigt auf einen Baum, fallt aber in den
defſelben, und von bem Augenblide an hält er feine Ver⸗
wanblung für gewiß. Einzelne Scenen dieſes faririfchen Lup-
Spiels, wie es Brypb nennt, wird man.nicht ohne Intereffe Iefen,
beſonders Diejenigen, in welchen Die Thorheit bed, auf feinem
Stedienpferbe fich herumtummelnden, Phantaften gefhiligt mwirb.
Aber im’ Ganzen hat es doch etwas Langweiliges; es M zu ges
behnt, und befonberd.ift die Sprache viel rauher und unbtegfamer,
als in (Brypba übrigen dramatifchen Arbeiten. Man fieht &
wohl, daß er, wie er felbfl in der Vorrede gefteht, diefe Weber:
feisung nicht fo ganz mit voller Liebe gemacht habe. —
21. Ablurda comica, oder »„ere Peter Squenz,
Schimpffpiel (Scherzipiel, Poffenfpiel) in Proſa. Es ift ein
aͤußerſt komiſches Stud, und zwar von der burlesken Gattung,
gigentlih nur bie Umarbeitung eines urfprünglich von dem Nürnz
bergifhen Mathematiter Daniel Schwenter, der 1628 flark,
55 — Poſſenſpiels. Die Idee zu dieſem Stuͤcke mag nich
ber Thisbe enthaͤlt, gegeben haben; doch iſt die Ausführung ganz
derſchieden. Peter Sauenz iſt Schreiber und
Rumpelskirchen. Seine Mitfpieler find: Meiſter Krix, ein
Schmied; Meiſter Bulle Butain, ein Blaſebaigmacher; Mei-
fier Aunpeeling: ein Tiſchler; Meiſter Kollinger, ein Leinwe
ger; und Meiſter Klotz⸗George, ein Spulen:
macher. Der luflige Rath des Königs heißt Pickelhaͤring. Zu⸗
ſehende Perſonen find: Der König Theodorus, der Prinz Sere-
nus, die Königinn Caſſandra, die Prinzeffinn Violandra,
der Marſchall Eubulus. Unter einer voranſtehenden KZachridye
an den großguͤnſtigen, bochgeebrten Kefer unterfhreibt fich
Gryph: Philipp Bregorius Xiefentod. ee Re
13. Horribilicribrifax, deutſch Schersfpiel Dana
in Proſa. Ein Stud, dad nicht minder reich an Acht komiſch
Laune, als bad vorige, fl. Don Horribilicribrifax, 1a
welchen das Stud benannt ift, und Don Daradiridatumdari⸗
Des, zwei verabfchiebete. Dfficipre, find die Hauptperſonen.
Beide ein paar Karrifaturen v großrahlerifchen Windbeuteln,
komiſch, wie ſie nur je auf die Schaubuͤhne gebracht ſeyn moͤgen
Bit ihnen figurist ein aͤußerſt pedantiſcher und einbilderiſchet alter
r Sempronius, ber an Iateinifchen und, griechi⸗
Ehen Hhraſen unerſchoͤpflich ift, fo wie jene ſtets mit franz fin
u
' J
Andreas Ör BEbe. 2175
u") — ſich werfen, Deradtettikundn i⸗
des Dusch feine. Poahlereien ein arımeß, ‚aber äuferft flolget
junges — ben ‚einer — — damilie anzufuͤhren. Er
glaubt, T Befitz Vermoͤgen zu langem
per gene, Die eine —— Die made ; *
offnung de n Pahler vor. Borribilicribrifax geht dar⸗
Fer aus, das Herz eined — * en Zrauenzimmers⸗
der Caͤleſtina, zu erobern, findet aber er an eni
| nius , ber, ob er. gleich feine € ein und fechzig Jahre
cum famma reputationo erreicht“ fich de „per faces Atqo⸗o
arcus Cyupidinis hatte überwinden laſſen.“ Cälefiine begegnet
beiben mit der Verachtung, bie fie verdienen, Horribilicribrifax
fühlt dad nicht, und Sempronius bleibt zuletzt an einet Kuppe
zinn bangen, der er fich zur Erreichung” "einer Abfichten bei ‘ber
Coͤleſine hatte bedienen wollen. Dieß ift der Inbalt des Stuͤckd,
weiches bei allen Mängeln bes Plans und ber Ausführung, sind
ungeachtet ſeines theild fleifen und fehleppenden, theild gemeinen
und niebrig komiſchen Dialogs, dennoch in einzelnen, Scenen,
Gryphs Talent für die komiſche Buͤhne hinlaͤnglich berdoͤrgt.
Eine voranſtehende Aufcheifs an den Hoch⸗ und Greß Wer
gebornen, Erkornen, Geſtrengen, Mannfeften: Herrn
errn Yoreibilittibeifar von Dounerkeil auf Wuͤſtbauſen
iſt unterſchrieben Daradiridatumdarides Windbrecher von
Tauſendmord auf LT. N. V. Erbherr in und zu Windloch.
Angehaͤngt iſt dem Side der Zeiratbskontrakt Hevtn Sem⸗
pronii und Frauen Cyrilla.
13. Saugamme, oder untreues Hausgeſinde, Auf
fpiel, in Profs. Cine Weberfegung and dem Jtalienifchen’ des
Birolamo Raʒʒi. Was (Brypb verawlaßte, diefe, ſchon in fol
nen jüngeren Jahren auögearbeitete, Weberfegung noch einmal wir⸗
ber vorzunehmen, war daB große Sittenverberbniß see Zeit,
weiche befonder® unter ber Diesiewben Kla & Io
benöwürbig biefer moralifche Zweck feyn mochte, Y unbebeuiend: N |
doch der dramatifche Werth ded Stücks. m Ende befinden. fs
Ynmerfungen.
14. Birchhofsgedanten ( oder Soheberadtungen).
ans einem Liede von funfzig Strophen Mit
ſchrift: Bedanten über den Kirchhof und Rubefätte —
Verſtorbenen, dem zwei Oden aus dem Lateiniſchen des Walde
beigefügt find, u.f.wm. Bloß das erſte Städhat einige gute Stellen.
15. Begraͤbnißgedichte, ſechs an der Zahl.
16. hochzeitgedichte au
— viele
en. |
17. Yen .
2712 Andreas. Sepphe
F 17. Vermiſchie Gedichte. . Dos: merktöcsnägfe Darunter
wei Serafgedichte (nostifche Satiren) die nicht. ohae Ver⸗
—2 few und wenigftend in einzelnen Stellen zum Baveife dies
gen, wie. glüdlich Gryph lachenden — mit ſnengem Ernſte zu
vereinigen wußte. Mannigfaltigkeit der Wendungen: und Cuergie
der Sprache erregen den Wunſch, daß Brypb dieſe Gattung mehn
bearbeitet haben möchte. Am Schluſſe diefer Abtheilung ſteht eine
omiſche piſtel des, Kapitgin Schwärmer an die Schoͤnſte
und Edelfie dieſer Wels" die in der That — — ger
8. Boden, erſtes, zweites, drittes Zach. Groͤßten
chheils —2 Inhalts. Viele haben iz Gegenſatz und
Bufag, gleich denen des Pindar.
19. Thraͤnen uͤber das Leiden Sofa Cbriſti ober der
den viestes Buch. Die einzelnen Scenen der Paſſionsge-
ſchichte werben durchgegangen und, fo viel moͤglich, mit den Wor
ten dee Bibel ſelhſt erzählt, Dabei wählt der Berfaffer immer
befaunte Melodien. |
20. Ueberſetzte Lobgefän mo. "oder Riechenlieder, von .
. denen "viele in Jo. Cundifi geiftlichen Perlenſchmuck (Nürn-
Berg 1713:) S. 169 ff. und in ‚die alten Sefangbächer gaſgeuem
men worden ſind.
a1.. Geiſtliche Kieder, bie einzelne gute Stellen enthalten.
22. Sonnette, fünf Buͤcher. Ein paar Hochjeitgevichte
auögenomsmecn:, enthalten die zwei erften Bücher lauter ernfthafte
Gedichte; das dritte Buch iſt vermiſchten Inhalts, das vierte iſt
auf die Somn a Jahn, und das fünfte auf die Sefltage ge= _
macht. Am Ende ficht ein Sonnet, aus weichem man fieht,
daß Buypb feine Sonnerte. felbft nur ald eine Sugendarbeit be⸗
trachtete, yab eigentlich aus felgen. Trausrfpielen beurtheilt ſeyn
— hen 1-fie ernſte, al⸗ fetpiige mr be⸗
23. —— — Beiſchriften, drei’ — von
wetchen jedes hundert Epigramme enthaͤlt. Das erſte iſt faſt
buschgängig geiglichen Inhalts,; und ohne. Asnahme erbaͤrnilich;
in. den legsen zwei Boͤchern findet man, Düglei nur —*
— hin und wieder einige gute Stuͤcke.
Der Weicherſtein. Eine Zugabe ber Epigrammen.
Man ndet bier ein Gedicht von Berpb, und zwei Gedichte von
ki En — zum Andenken eines Steins auf einer
iefe wo fie fich zuſammen vergüliht Hatten.
"Bas verliebte Geſpenſt, ein Geſangſpiel befindet fi ch
| — nigt in en von Chriſtian Gryph veranftalteten, an F
gabe,
*
! * 7
Andreas Örppp. 273
gabe, aber: doch in. andern Sammlungen ber bramatifchen Arbeiten -
„des Altern Gryphs, und ift-auch außerdem befonders gedruckt.
Es hat bloß wegen eines, ihm angehaͤngten, Zwifchenfpield: Die
geliebte Dornroſe, eines Scherzſpiels mit Geſaͤngen, einiges
Intereſſe. Die handelnden Perſonen dieſes Stuͤcks ſind Schlefiſche
—. ber- Dichter. in dem ihnen eigenthlimlichen Dialekte
prechen läßt. | RE
Nach Beypbs Tode fand man noch drei Trauerfpiele un:
ter feinem fchriftlichen Nachlaffe, nemlih: HZeinrich den Srom-
men; die Bibeoniter, ald Oxiginalſtuͤck bearbeitet; und Ibraͤ⸗
bim. Sie find aber, weil Beypb ſtarb, ehe er fie gänzlich voll.
endet. hatte, ungedruckt geblieben. —
Urtheile uͤber Andr. Gryphs poetiſchen Charafkter und
Werth findet man: | j
: 2. in (Rürmers) Charakteren deutſcher Dichter und
Profaifen S..156— 158.
. 2. indem Charakter der dentfchen Bedichte, von Bod⸗
mer, |. 3. 3. Bodmers Gedichte in gereimten Verfen mir
I. ©. Schuldbeißen Anmerkungen (Zürih 1754.) .&.. 30.
beögl. Verterleins Handbuch der poetifchen Literatur der
Deutfchen S. 234. und Aninerkungen dazu S. 288 f. :
3. in (Ebriftian Heinrich Schmids) Ebronologie des -
deutfchen Theaters 5. 28 — 30. . |
4. in ber Kiterarifchen Beilage zu den Schleftfchen
Provinzialblägeren 1793. Std 2. 5. 36 f. unter der Auffchrift:
dur. Befchichte der deutſchen Dichtfunft, von Manſo
3. in Stanz Horns Geſchichte und Kritik der deutfchen
Poefie und Beredſamkeit 5. 127 — 132.
6. Vergleichung Shakeſpears und Andreas Grypha
bei GBelegenbeit des Verfuchs einer. gebundenen Hebers
x feung von dem Tode des Julius Caͤſar (von den Geh, Kath
von Bork) aus den Engliſchen Werfen des Shakeſpeare.
Berlin 1741. von Johann Elias Schlegel, in den Beitraͤgen
zur Eririfchen iftorie der. deutfchen Sprache, Poefie und
Beredſamkeit, 858 7. Std 28. 8. 540— 572. deögl. mit einis
gen Zuſaͤtzen in Job. Elias Schlegels Werken, berausgeger
‚ben von Joh. „Heinrich Schlegeln, Ti 3. 8. 27 —64,
Shakeſpears Julius Eifer wird mit — Aeo Arminius
er are Man muß bedenfen, daß dieſe Vergleichung
zu einer Zeit unternommen wurbe, wo Gottſched unſere poeti⸗
fchen Alterthuͤmer nicht anders zu loben verftand, ald wenn er dabei
den Ausländern Hohn ſprach. Damald, fagt Schlegels Bruder,
würden bie meiften Liebhaber der deutfchen Poeſie Gryphen nicht
fonderlich geehrt gefunden haben, wenn man ihn nicht über einen
fo unregelmäßigen und feltfamen S feßeller erhöht hatte, als
dexiton d. D, 0. 9, 2 Band, | ihnen
J ® l
Po
—
‚phüs
274
ihnen Shakeſpe
4
Andreas Gryph.
ar ‚von Gottſcheden abgemalt worden war.
Schlegel zeigt, daß Gryph unter dem Englifchen Dichter,
ſtehe, aber doch auch in — —5—— Ruͤckficht ihm an die Seite
gefetzt zu werben verdiene. u —
NVachri
findet man:
=» -
”
chten von Gryphs Kebensumftänden und Werten
1. in Io. Theöd. Leubfoheri. Schediafma de: claris Gry-
p. 51. j ö F — . —
2. in Jechers Yligen. Gelehrten⸗Lexikon, Th. 2 S:
1224 f.
— dem Zedlerſchen Univerſallexikon, Bd 10. S. 1160.
4 in Chriſtian Heinrich Schmids Nekrolog der vor⸗
nehmſten deutſchen Dichter, Bot.S. 3 — 129.
5. in. Naſſers Vorleſungen uͤber die Geſchichte der
dentſchen P
woͤhnlich, bei ih
man von allen
wenigſten bie
gleich werben
fpieien und
oefie, Bd 2.8. 212318.
“fefungen uͤber diefen Dichter, bie von einer
er mit demfelben zeugen.
Drei treflihe" Vor:
genaueren Bekannt⸗
‚Er hielt- fich etwas länger, als ge⸗
auf, um die Ehre eines Mannes zu retten, dem
ichtern des ſiebzehnten Jahrhunderts vielleicht am
verdiente Gerechtigkeit hat wiederfahren laſſen. Zu⸗
Proben und Auszuͤge aus G
Kuſtſpielen mitgetheilt.
ryphs beſten Trauer⸗
35. in den Kurzen biographiſchen Nachrichten von den
vornehmſten Schleſiſchen Gelehrten,
zehnten Jahrhunderte geboren worden; nebft einer Anzeige
ihrer Schriften
7. in den Beiträgen zur ritifchen
fehen Sprache, Poeſie un
5.479 f.
die vor dem acht⸗
(Grottfau 1788.) S. 36—38.
Hiftorie der deut
d Bereöfamteit, BD 6, Std 21.
5. in Chriftian, Wernikens - Ueberfchriften, nebſt
Opitzens, Tfc
hernings, "Andreas Gryphius und Adam Olea-
zius epigrammatifchen Gedichten (erauögegeben von Ramler)
S. 393 f. ummalih. — er
"9. inMerzels Hymnöpoeögraplia oder bifforifcher Le⸗
iQ, in
bvbensbeſchreibung der beruͤhmteften Kiederdichter, ch. 1.
8.355357 = | | |
3957 den Skizzen einer Befchichte der deutfchen
Bichrkunfi (von Ebriftien Heine. Schmid) in ber Olla Po⸗
Std 2. 8. 90 - 093. 1799. Stck3. S. 885.
trida 183.
Mm
Bougine's nandbuche Dev
fehichte, 258 3. & 173 f..
ı2. in Wadhlers
Literatur ,ı
230 3. Abth. 2. S. 660 fi
allgem. Kiterarges
f..
jlers Verſuch einer allgem. Geſchichte der
JIn Manbiflons Lyrifcher Anthologie, Th. 1. S. 155 —
166. findet man folgende
⸗
—
Gedichte von Andreas Gryph fit ſtar⸗
en
⸗
—
Chreiſthan Orypß 275
fen Aenderungen: und. Verbeſſerungen: Gewalt ber Liebe nn
B. 2. = 11. ©. 184. Auf feine und: feiner —
maͤhlung); Beſtand der Liebe ( Majuma, Aufz. 2. ©. 614.3
Delia (Od. B. 2. O. 4.Si 142. — unica an £%
Zodte an den Lebenden, (Kischhofögebanten S. 33. -Grabrebe); .
Liebeserklärung eined Helden, ein Scherzlied Bermifäte SS, -
— Kapitain Sch er an die U und Edelſte diefer
n Grambergs Blumen deutfcher Dichter aus der erſten
Hälfte des ı7. Jahrhunderig &, 137 f. Bom Wechſel der Dinge
(aus dem Leo Arminius, Auf: 2. ©. 42 f.) abgekürzt und
Aenderungen.
Su (Ramlers) Sammlung der beffen Sinngedichte der
deusfchen, Poeten, Tb. 1, ©. 175 — 210. Drei und ſiebzig
Beiſchriften, mit een
In Cheiftian Wermikens, Ueberfehriften u. ſ. w. (heraus
gegeben · von rend &. 395 — 416. — und ſiebzig Beiſchrif⸗
sen, mit noch ſtaͤrkeren Aenderungen.
In Joͤrdens Blumenlefg deutfcher Sinngodichte &..106
— „108. die elf beften unter den Beiſchriften, nach Aamlevfäen
earten.
In der Luna, ein Taſchenbuch auf Das Inhr 1804.
berzusgegeben "Senn; Korn, ©. 237 —244. ſechs Son
neste von Andr. Brypb, nemlih: Auf die Geburt feines aͤlteſten
Sohnes un ne Gr. S. 367.); Ueber die Geburt Ehrifk
Andx. Gr. S. 354.); An ein Jungfernipiel Andr. Gr. S. 384.45:
Auf: baffelbe Ant. Gr. ©. 384); Auf den Tod des durch chlatthe /
tigfien Oberhaupts der fruchtbringenden Geſellſchaft (Andr. Gr S
372.); An I. €. von Schönborn, hei Dichters Zurüdtunft
noch Deutichlank ae Gr. S. 348.)
Chrifian Sryphe F
der ältefle Sohn des vorhergehenden Andreas Geypb , wurde bei
99. September 1649 zu Frauſtadt, einem vormald unter daB
GHerzogthum Schlefien gehörigen, darauf aber ber Krone Polen
iimnkorporirten ‚Orte, wo. ſich feine Eltern damals ‚aufbielten, ge⸗
boren. Den gewöhnlichen Schulunterricht empfleng:er von feinem
Vater. Nach dem Tode deflelben aber wurde ‚ersin dad Gothai⸗
Tee Gymnafium gebracht; bezog 1668 die Univerfität zu “Feng;
wo er fich, nebft den ſchoͤnen Wiffenfchaften, der Rechtsgelehrſam⸗
keit widmete, kehrte 3670 nach Haufe zuruͤck, gieng darauf nad
Straßburg, um Boͤklern und Gbrechten zu hören, langte
3673 wieder in ſeinem Vaterlande an, und marde im folgenden
Sabre 1674 von dem Breölauer — zum Profeſſor der —
i . . } ®
276 Epriftian Orppp
ſchen und latelniſchen Sprache an dem Eliſabethaniſchen Gym⸗
naſium zu Breslau berufen. Im re 1686 wurde er Rektor
‚und Profeſſor des Magdalenen Gymnaſiums ebendaſelbſt,
‚auch 1699 Bibliothekar bei der Kirche- gleiches Nahmens. Er
ſtarb den 6. Maͤrz 1706 an einem Schlagfluſſe, in ſieben und
‚£unßigften Jahre feines Alters. “ er
A I er iR a Be 8
- erde A a . j
Auch Ehriffian Gryph machte ſich durch Bedichte befannt,
kann aber nicht mehr unter die guten Wichret Schleſtens gerech⸗
net werden. Et gab zu Frankfurt 1658 -Poctifche Wälder
* heraus. Eine neue Auflage derſelhen erſchien unter dein: Litel:
Ebriftiani Gryphii Poetifche Wälder. Die andere Auf⸗
— Frankfurt und Leipzig 1707. 9.“ Eine dritte Auflage,
nebſt einem doppelten ungebundenen Anhango (zwei proſaiſche Kei⸗
chenreden) kam zu Breslau und. Keipzig 1718. 8. (1 Thlr.) in
zwei: Theilen heraus. Gryphs Poetiſche Waͤlder efithalten mei⸗
* nur ſehr mittelmaͤßige Gedichte. Es find vior Buͤcher,
wovon dad erfte geiſtliche, das zweite Leichengedichte, das dritte
dermiſchte Gedichte ( Hochzeits ⸗ Nahmens⸗Ehren⸗Dramatiſche oder
aus lateiniſchen und deutſchen dramatiſchen Vorſtellungen und Acti-
bus ſcholaſticis gezogene Oden und Gedichte, nebſt noch andern
zerſtreuten Gedichten, unter welchen ſich and) eine proſaiſche Lob⸗
ſchrift des Kuckucks befindet, desgleichen Beiſchriften und Sinn⸗
edichten, mit einer Zugabe von hundert aus Welſchen Lufl und
Sehaufpieten. erommenen Sprichwoͤrtern), das vierte endlich
Sonnette enthält, unter denen ſich auch ein paar mit vorgefebries
benen Endreimen befinden. Religiöfe Empfindungen und halb⸗
fraurige Klagen fingt er hin und wieder noch etwa natürlich genug,
auch entſchluͤpft ihm im den Epigrammen mitunter ein unerwartetet
Einfall; aber im Ganzen halten alle feine Poefien Feine Keitif aus,
fie find zu leblos, zu gemein und ohne Intereſſe. |
u
Nach feinem Tode erfhien: -Der deutſchen Sprache uns
terfchiedene Alter und nach und nach sunebmendes Wachss
sbam, ebemals in einem öffentlichen Dramate auf der chen
traliſchen Schaublihne bei dein Breslauifchen Gymnalio 30
St. Maria Magdalena entworfen von Chriltiano Gryphio,
weiland des gedachten Gymnahiii hochverdienten Reciore
und Profeflore Publico, wie such bei der benachbarten
Kirchen Bibliothecario, . Breslau 1708. 8. (3 Gr.) Die Hei»
‚m Schrift iſt von geringer Brauchbarkeit (beſſer iſt Mood. Airch-
manrns Difler. de lingnae Teutonicae aetatibus. Desgl. M.
— Ortlob Diſſertatio de variis Germanae poeleos aeta-
» Ex war ein befferer Kireraror, als Dichter; bad bezeugen
mehrere gelehrte Jitenarifche Werke, die er verfertigt 5. — Bes
- ER daͤcht⸗
1J
Chriſtian Gryp h. N 27%.
daͤcbenißſcheiften, Das iſt, Lebensbefchreibüngen. Leipzig
1702. 8. Vitae felectorum quorundam illuftrium virorum.
Vratisl. 1703. 8. 7. 3. 709 8. Apparatys feu Diflertatio
ifegogica de ſcriptoribus bifteriam leculi XVIL illuftrantibus.
Lipf. 1710. Luſnum ingenji ex praeltantifimorum poetarım
zecentiorum rarioribus fcriptis excerptorum fafeiculi duo,
Vratisl. 1699. Am berühmteften ift folgende! Werk von ihm:
Burzer Entwurf der geiftlichen und weltlichen Ritteror⸗
den. Leipzig 1697. 8. welches der Baron Balthaſar Friedrich
von Logan wider bed Verfaſſers Wiſſen und Willen hatte drucken
Laffen, und. wovon Chriſtian Stief, Prorektor des Magdalenen
Gymnafiums zu Breslau, eine neue, vermehrte Ausgabe unter
folgendent'Zitel beforgte: Chriltiani Gryphü £urzer Entwurf
Ver geiftlichen und weltlichen Ritterorden, igo nach des
„errn Autoris feel. Tode zum andernmal weit verbefferter,
und mir Einruͤckung vieler vorbin mir Stillfcbweigen übers
gangener Ritterorden und Gefellfchaften vermebrt heraus⸗
gegeben. Keipzig und Breslau 1709. $. (10 Gr.)
Ein Urtheil über Chriſtian Brypbs dichterifchen Werth
fallt Hr. Kuͤttner in ven Charakteren deutſcher Dichter und
Peofsiften S. 173 f. Desgl. Franz Horn in.der Befchidhte
und Kritik der deutfchen Poeſie und Beredſamkeit &. 160.
Nachrichten von ſeinen Lebensumſtaͤnden und Schriften
befinden ſich unter andern:
1. in der Vorrede zur dritten Ausgabe feiner Poetiſchen
'wpälder.
2. in Stolle's Anleitung zur »ifforie der Gelabrheit
(Sena 1736.) S. 110. —
3. in dem Zedlerſchen Univerſallexikon, Bd 10. S. 1161.
4. in Nicerons Nachrichten von beruͤhmten Gelehrten,
Th. 2. 8. 31 — 322. 5 3
5. in Joͤchers Allgem. Belebrtenteriton, Th. 2. S.
1225 f.
{N in Wetzels Hymnopoeographia oder bifter. Lebens⸗
befchreibung der beruͤhmteſten Kiederdichter, Th. 1. S. 357.
7. in Bougine’s Aandbuche der allgem. Ziterargefchich-
te, DD 3.8. 174. | |
J
8. -in Birſchings Hiſtoriſch⸗literariſchem Zandbuche,
Bd 9. Abth. 2. S. 185 f.
9. in Poͤnmanns Lebensbeſchreibung gelehrter Maͤn⸗
ner (Wittenberg 1714.) S- 179 ff- —
100. in dem Joͤurnal von und für Deutſchland 1791.
Stck 12.8.1018. —— |
.In (Ramlers) Sammlung der beften Sinngedichte der
deutſchen Poeten ,' Th. 1. &. 311 — 224. befinden ſich ..
pe: R 7 | u
=
*
278. 3oh. Chrſtn. Guͤnther. | | ;
und zwänzig Sinn te des jhngern. Gryphs, Yin und wie⸗
ber ausgefeile. Auch in Joͤrdens Blumenlefe deutſcher Sinn-
gedichte &, 387 f. fünf der beſten Epigramme beffelben.
.In ver eriten Yusgabe ber Poetifeben Waͤlder befindet
fich eine allegorifche Schilderung in Profe unter dem Zitel: Dee
Tempel des Todes, welche nıtr zulezt mit einigen Verſen
endigt. Diefe wurde in ber Folge von drei Verfaſſern ganz verfis
fisiet, nemlih: von Barthold Seind in feinen 1708 erſchiene⸗
nen Bedichten- unter. dem Titel: Das Heiligthum des Todes,
nach der profsifchen Invention Des jüngern Herrn Örypbs ;
von einem Ungenannten in bem Tempel Des Todes. Keipzig
- 3700 (fteht auch in dem. KTeueröffneren Muſenkabinet, befte-
hend in auserlefenen Poefien. Leipzig 1703.)5 und von Dan.
Wilh. Trilfer in. feinen Poetifchen Bewrachtungen (Hamburg
3739.) Th. 1. &. 678. unter dem Titel: Tempel des Todes,
ebemals in ungebundener Rede von dem hochberuͤhmten
Chriſt. Gryphio entworfen. —
Johann Chriſtian Guͤnther.
wurde den 8. April 1695 zu Striegau in dem Schleſiſchen Fuͤr⸗
ſtenthume Schweidnitz geboren. Sein Vater war Doktor der
AIrzneikunde ‚und Stadtphyſikus daſelbſt, befand ſich aber in nur
geringen Vermögensumfländen. Cr bemerkte bald bie vorzügs
lichen Anlagen feines Sohnes und fuchte diefelben, fo viel er nur
konnte, zu 'entwideln. Unter der väterlichen Anleitung brachte
biefer es auch fü weit, daß er ſchon in feinem zwölften Jahre ziem⸗
liche Fortfchritte in der lateinifchen und griechiſchen Sprache machte.
Durch Vorfchub:eined Gönners fans er 1709 auf die Schule zu
Schweidnig, mo er ſich durch feinen Fleiß, durch feine fchnellen
Fortfchritte in den Wiffenfchaflen, und durch fein guted Betragen
jedermanns Zungigung erwarb. Beſonders that er ed in der Dicht
kunſt allen ſeinen Mitſchuͤlern zuvor, und die meiften feiner geiſt⸗
lien Bedichte find Schulübungen, Pie er in Schweidnitz ver⸗
fertigte. Allein der Beifall, melden er ſich durch feine Poefien,
und befonberd durch. feine Belegenheitögebichte erwarb, und der fuͤr
ihn in allem Betracht ein wenig zu früh Fam, legte den Grund. zu
feinem ganzen nachfolgenden Unglüde, mbem er ihn nicht allein
ſtolz machte, fondern ihm auch eine Verachtung gegen alle andere
Wiſſenſchaften einflößte,. : Im Jahre 1725 gieng er, ald ein leb-
hafter, aber von feinen Berbienften zu fehr, eingenommener Jung:
ling, auf die Univerſitaͤt nach Wittenherg, und lag ber Arznei⸗
wiſſenſchaft, ber er ſich widmete, anfänglich mit vielem Fleiße
9b. Allein diefer Eifer war nur von kurzer, Dauer. Die Dicht:
kunſt hatte gar bald nur allein Reige für ihn, und —
%
N
Rh CEhrſtn Guͤnther. 279
g zu ſinnlichen Vergnuͤgungen, ber ihm ſchon natürlich war,
ae er jegt, fich ſelbſt völlig — alte Zugel
ſchießen ließ. Um dieſen Hang, bei dem Mangel eigenen Vermoͤʒ
ge fo gut als möglich zu befriedigen, mißbrauchte er feine guten
nlagen zue Dichtkunft: als ein feiles Erwerbungsmittel. Der
erfie Sehltritt war gethan, und de Büntber feinen Freund hatte,
ber ihn wieder auf den rechten Weg führte, oder vielmehr, da er
bei feinem Selbſtduͤnkel und Hange zur Sinnlichkeit einem Freun⸗
de Gehör gab, ‚fo war er. von nun an unmieberbririglich verloren -
- Seine Autichwpeifüngen zogen ihm fo wohl in Wittenberg, als in
feinem Baterlande Zabel und Werweife zu, wofür er Sich aber
durch Die ungezogenſten und beleidigendften Satiren rächte, Ges
machter Schulden wegen, ließen ibn feine Gläubiger in Verhaft
fehen. Durch die Nachricht Davon wurde fein Vater, der ihn bis⸗
her. nach allen feinen Kräften mit zu.unterflügen gefucht hatte, fo
betruͤbt und muthlos, daß er für feinen leichtfinnigen en
nichts mehr thun wollte, und alled fo gut wie. weggeworfen g e.
Saunther erhielt indeſſen feine Freiheit wieder, und begab ſich jetzt
1717, nad) Keipsig. Sie Fähigkeit in der Dichtkunſt erwarb
ihm hier gar bald. die Gunft des Hofraths Johann Burkard
Menke, der ihn.auf alle Weife zu unterflügen fuchte. Aus Ad
gem benfelben hielt ſich Guͤnther auch eine kurze. Zeit:in den
eranken des Fleißes und der Mohlanftändigfeit, und. das Un-
gluͤck, welches 1718 die Stadt Striegau betraf, und wobei. fein
. helicer. Vater fein ganzed weniges Vermögen durch den Brand
verlor, hätte ihn darin beflätigen folleg.: Allein es machte feinen
andern, Einprud.auf.ihn,, als dag er den ‚traurigen Vorfall in ein.
ꝓaar Gedichten, —53 genug, beſang, und bald wieder ſeinen
alten Weg gieng.. Bisher waren, feine. poetiſchen Produkte meh⸗
rentheils weiter nichts ald Gelegenheitägedichte oder vertiebte Thor⸗
heiten gewefen. . Sept gber-wagte er ed, auf Anrathen feined Gön-
ners/ des Hofraths Menke, Den zwifchen dem SKaiferlichen Hofe
und der Pforte gefchloffenen Frieden zu befingen. Dieß Bedicht
erwarb ihm, bei allen feinen Mängeln , felbft auswärts den Ruhm
‚eines großen Dichter. - Menke war durchaus bemüht, Guͤnthers
Gluͤck zu befoͤrdern. Er..empfahl ihn daher 1719 dem Dresdner
Hofe zum Hofpoeten „,unb Bünsber würde hier in feinen. Umflän=
, ben ein glänzendes Gluͤck haben machen koͤnnen, wenn er es nicht
hoͤchſt unbefonuener Weife ſelbſt verſcherzt hätte, Als er nemlich
vor dem damaligen Koͤnige von Polen und Churfürften —
Friedrich Auguf, ee follfe,. war ex fo betrunten, daß er
fein vernünftiges Wort herausbringen Fonnte, und fich. vom Hofe
entfernen mußte... Ohne Zweifel hatte er durch feine ‚Unbefonnens _
‚beit, mit der guten Ausficht bei Hofe, auch zugleich bie Gunſt ſei⸗
nes Goͤnners in Leipzig verlowen. , Genug.er..gieng von Dresden
. gerade nach Schäefien, empfand aber, hier uͤberall bie Folgen fei-
en une... 5ner
280 Joh. Chrfin. Guͤnther.
ner Thorheiten. Seine ungezogenen Satiren hatten ihm bie wür: .
digften Männer zu Feinden gemacht, fein Vater hatte wegen feiner
Ausſchweifungen einen unverföhnlichen So auf ihn geworfen, und
da er den unaufhörlichen Vorſtellungen deifelben, ſich der Arzneis
wiffenfchaft mit Eifer anzunehmen, nie Gehör geben wollte, fo
überließ er he nunmehr gänzlich feinem Schickſale, welches in ſei⸗
ner gegenwärtigen Lage nicht anders ald traurig feyn konnte.
Gäntber irrte jeßt in Schleften umher, lebte von milden Gaben,
die ihm feine jederzeit feile Muſe erſang, und bereitelte durch feine
‚niedrige Neigung zum Trunke alle gute Belegenheiten, welche ihm
auch jegt noch hier und ba ein Gönner zu Feiner Berforgung ver:
ſchaffte. Einer dieſer wenigen war ber Herr von Breßler in
Breslau, deffen Gunft er aber durch feine -Unbefonnenheit und
Xusfchtwelfungen ebenfalls endlich werfcherzte. Et hielt fich hierauf
eine Zeitlang in Lauban auf, und fehte feine ehemaligen Gönner
von Bier aus durch poetifche Bittfchriften in Kontribution, verfuchte
ed. auch noch einmal, feinen Vater zur: Audföhnung zu bewegen.
Allein; da die Verlaffung feines rohen Leben die erſte und einzige
Bedingung berfetben war, fo ſchlug auch diefer Berfuch fehl.” Mm
diefen Umftänven hielt er fich wieder eine Zeitlang bald hier bald
da in Schlefien unb dem benachbarten Polen auf, und lebte / von
ber Wohlthätigkeit anderer. Bei diefer ‚Gelegenheit lernte et die
Tochter des Predigerd Domoratius in. Bifchdorf, im Fuͤrſten⸗
thume Brieg, ein junges Frauenzimmer von unfträflichen Sitten,
Tennen. Da jedes weibliche Geficht feine Leidenfchaft in Bewegung
ſetzte, fo verliebte er fich wuch hier, verfchaffte fich durch feine
Dichtkunſt Eingang, und lodte ihr und ihrem Water dad Ehever-
ge ab, mit der Verficherung, daß er fich in dem benachbarten
‚Städtchen Kreuzberg niederlaffen und dort zu praftificen anfangen
wollte. Es kann fen, daß die Liebe in ihrer erften Aufwallung
| RR Entſchließung anfang3 ernfthaft machte, er-traf auch alle An⸗
fraalten, auf eine Univerfität zu gehen und fich um die Doktorwuͤrde
zu bewerben. Er glaubte dabei, daß diefer Plan hinlaͤnglich ſeyn
wuͤrde, ihn mit feinem Water auszuſoͤhnen, und begab fidy daher
wieder nach Striegau, um von bemfelben vie Kofteri zur Doftor-
‘promotion zu erhalten. Allein der Vater blieb auch dießmal unbe:
weglich, entweder weil er das verborbene' Gemäth feined Sohnes
zu gut kunnte, ober weil er den ganzen Plan als einen neuen Bes
wei der Unbeſonnenheit deſſelben una Büntber irrte nunmehr
wieder eirfige Zeit in Schlefien herum, ohne weiter an feine betro⸗
I Phyllis zu denken, lebte von der Freigebigkeit anderer, und
eſchloß endlich 1722 in einer Art von Verzweifelung,. nah “Jena
zu geben, um fi, wo möglich, noch einmal mit der Arzneikunde
auszuföhnen. Allein Gelegenheit und Beiſpiele zerſtoͤrten auch hier
bald jeden guten Vorſatz wieder, Wr hieng feinen gewoͤhnlichen
Ausichweifungen nach, und beſchleunigte dadurch feinen Tod, *
, og. Gpefin. Guͤnther. gi
\
cher den 15. Mätz 1727 feinem unruͤhigen Leben ein Ende: machte,
nachdem er noch nicht völlig das acht und zwanzigſte Jahr feines
Alters erreicht hatftftee... ———
Suͤntbher war gu einem Dichter geboren; aber das iſt auch
alles, was man zu feinem Ruhme fagen kann. Er befaß einen
leichten, gefälfigen Witz, eine bewundernswuͤrdige Leichtigkeit des
Reims, Reinigkeit and Richtigkeit der Sprache, wie man fie kaum
von feinem Zeitalter erwartete, und zeigte, wenn er wollte, wahr
res vichterifches Fener. Allein von gründlither Gelehrſamkeit leer,
mit den Muſtern der Alten, wenigſtens auf eine gruͤndlichere Art,
unbekannt, und Immer von den niedrigſten Ausſchweifungen be:
rauſcht, verraͤth faſt jedes, auch das erhabenfte feiner —
Die Niedrigkeit, zu welcher er ſich ſelbſt verurtheilt hatte.
— ihm von Namr eigene, aber auch nicht weiter ausgebildete
ſchmack, wurde gar bald durch die Gewohnheit unterdruͤckt, und
feine meiften Gedichte a von ber’ Verderbtheit feiner Sitten
und ſeines Herzens. hre dichteriſche Begeiſterung iſt bei ſeiner
feilen, allzeit fertigen Muſe, etwas Seltenes, und wenn ſie gleich
einmal eine derſelben aͤhnliche Aufwallung fuͤhled, fo verdirde Doch
fein Leichtſinn und fein niedriger, oft ſchmutziger, Witz wur gar
zu bald wieber alles, - — — =.
... Die neuefte Ausgabe feiner Bedichte führt folgenden Ti⸗
tel: Johann Ehriſtian Büntbers Gedichte. Sechſte, ver
befferte und geänderte Auflage. Breslsu und Leipzig 1764.
0. 8. (1 Xhle. 20 Gr) mit Bänthers Bildniffe ald Tuelkupfer
Anhang zu Die ſechſten Auflege-der Bhntherifchen Gedich⸗
gen. Ebendaſelbſt T764. ar. 8. (6 Gr.) Die vielen, in den
‚vorhergehenden Ausgaben befindlichen, Drudfehler find bier ver-
‚beffert, die undchten Stüde, die nicht aus Büntbers Feder ge⸗
floſſen, fo wie einige Fleinere, ganz unerhebliche Auffage, find
weggelaſſen, und bad Ganze in eine beffere, größtentheils chrono⸗
ogifche, Ordnung gebracht worden. Der Inhalt ift folgender:
1. Oden und Kieder in zwei‘ Büchern. SErftes Buch:
SGeiſtliche Oden und Kieder S. 3 — 92. (z. B. ©. 13. Num.
6. ©. 58. Num. 37. ©..66. Rum. 41. ©. 73. Num. 46. S. 76,
Num. 48. ©. 77. Num. 49.) Zweites Buch: Weltlide den
und Kieder in drei Abtheilungen. Erſte Abtbeilung: Ge⸗
"dichte, welche bei allerlei Worfällen gemacht worden find &. 93 —
-176. (2 B. ©. 95. Num. 1. die befannte Ode: Eugen iſt fort!
ihr Mufen, nah!.u. |. w. ©. 109. Num. 2. wo beſonders die bei⸗
- den lebten Strophen von Büntbers gluͤcklichem poetifchen Talente
zeugen. S. 167. Num. 20.) Zweite Abrbeilung: Gedichte,
welche ihn felbft angehen S. 177 — 270. 6. B. ©. 179. Rum.
41. S. 523, Num. 25. welches. Gedicht er. feiner Braut nun
Berlos
IN
—
282 Joh Chrſtu üncher, A
ungttege mit iht zugleich mit dem Ringe, welthen ein Ted⸗
tenkgpf zierte, uͤberreichte. Ehendaf. Num. 26. S. 230. Num.
31. ©. 263. Num. 47.) Dritte Abtheilung: Gebichte theils
moraliſchen, theild verliebten Inhalts ©. 271 -- 392.5.B.&. $
co. Mum 19. ©. 3:19. Num. 33. ©. 339. Num. 47. ©. 370. -
um. 67. ©. 384. Num. 73.) — 2. Sinngedichte oder Ban.
saren S. 393 — 442. — % Elegien ©, 443 — 516. — 4
tanzen (Gedichte verfchigdenen Inhalts in gereimten ſechsfuͤßigen
_ Yamben- und acht oder zehn oder vierzehnzeiligen u) S.
517 +708.— 5. Jamben (ſogenannte Alexandriner) ©.
9:4. (> B. ©. Bas. Rum. 38. wo Bäntber dem Alerandrinis
ſchen Versmaaſte zugleich!bad; Einförmige dadurch: zu benehmen
gefucht hat, daß er (wie nach ihm auch Duſch gethan) abwechſelnd
in bemfelben männliche und weibliche Abſchnitte anbrachte)
— 6. Trocdhden und Iateinifche Bedichte ©, 915—972.(%
3.6. 928. .5. ein Abbittfchreiben an feinen, Water bei. dem
Abſchiede aus feinem Vaterlande wo er faſt feinen ganzen Zer
benslauf erzählt und viele Nührung zeigt. ©, ‚941. Rum. 6,
Böntbers letztes Gebicht, welches er Furz vor feinem Tode verfer-
tigt, „und worin er. ebenfalß Fürzlich feinen Lebenslauf erzählt
und von Eltern, Lehrern, Gönner, Pe Freunden u. ſ. w. Ab-
fhied nimmt. ©. 997. Num. 7. ein Seitenftüd zu des Hrn. von
Beſſer Ruheſtatt der Liebe, und Xoſts Nachtigall) — 7. Bleis
ne epigemmmatifche Stuͤcke (Sonnette, Madrignie u. f. u ©.
uͤgte,
x 973 — 1006. Der Anhang welchen der Verleger hinzu
. am dadurch dem Vorwurfe, als ob dieſe Yuflage gegen bie vorigen
ngelhaft und unvollfländig. feir auszubeugen,. enthält eine
. ma
Nachlefe von ſolchen Städen, die fich in der Sammlung der Büns
therſchen Gedichte felbft nicht ge und. die man anfänglich
für zu unbebeutend, oder für unaͤcht, ober. für zu unfittlich hielt,
um fie in biefelbe mi aufzunehmen (hier findet man unter andern
©. 40 — 49. ein Gedicht auf die Ruͤckkehr eines feiner Freunde von
der Univerfität ind Vaterland, welches zu Guͤntbhers beften Sasis
zen gehört; desgl. bad dramatiſche Stud: Die vom Theodofius
. bereuete und von der Schuljugend vor Schweidnitt 1715
vorgeftellte Eiferſucht, ein Verſuch, den ex auf ber Schule,
. ald ein junger. Menſch gemacht, der weder genug Philofophie,- noch
Kenntniß der Schaubühne und ber Welt hatte. Cr erkannte in der
Folge bald felbft das Sehlerhafte deffelben und ſpottete darüber).
Ineher felbft hat bei feinen Lebzeiten feine Sammlung feis
nee Bedichre veranſtattet. Erſt nach feinem Tode erfchien ein
Theil derfelben unter dem Titel: Sammlung von Johann
Chriftian Bäntbers cheils noch nie gedruditen, theils fon
(einzeln) berauszegebenen deutfihen und Lareinifchen Bes
Dichten. Breslau 1723. 8. Die Sammlung wmurbe. bald
bazauf, mit einem zweiten Theile unter Dem Titel: sortfegung
ö | er
- i .
709
⸗
Ioh. EpPfin. Suluchet— 283
der Sammlung u. ſ. w. vermiehet, Ebendaſ. N04. 8. wicher
aufgelegt. Auch biefe Auflage vergriff fih bald, fo daß der Be
leger auf einen neuen Abdruck denken mußte, welther 1727 veran⸗
flaltet und eine nene Sortfessung ober dritter Theil hinzugefuͤgt
wurde, bis 1730 ber erfle Theil zum viertenmale, und ber
‚zweite zum drittenmele, 1731 aber der dritte Theil zum zwei⸗
denmale gebrudt wurde. » Im Jahre :1735 Fam nicht allein ein
vierter Theil, fondern auch bad ganze Werk zuſammen unter beus
Zitel heraus: . Sammlung von. Johann Ebriftian Bänthers,
aus Schleſien, bis anbero edirten deutfchen. und lateinis
fchen Bedichten, auf das neue überfeben:, wie auch in
einer beflern Wahl und Ordnung an Das Licht geſtelli.
Vebſt eines: Vorrede von den fo nötbigen als- nuͤtzlichen
Eigenſchaften Der Poefie. Breslau und Leipsig 1735. gr.
8. (Vergl. Beitraͤge zur Eritifchen Hiſtorie deu deutſchen
Sprache, Poefie und Beredfamteit, 39 4. Std.ı14. ©.
369— 190.) Dieſe erffe Ausgabe der fämmtlichen: Bedicdhte
Guͤnthets wurde nachher mehrmals wiederholt; nemlih'zumsweis
tenmale 1739, zum Deittenmale 1742 (unter dem Titel:
Sammlung von Johann Chriſtian Guͤnthers, aus Schle⸗
ſien, bis anhero berausgegebenen Gedichten, auf das nee
uͤberſehen und in einer beffern Wahl und Ordnung an das
Licht geſtellt, mit einem Anhange und Regiſter, nebſt ei⸗
ner Vorrede von den fo noͤthigen und nuͤttzlichen Kigen⸗
ſchaften der Poefie, wie auch bei. diefer dritten Auflage mit
des Auroris Leben vermehrt. Breslau und Leipzig 1749.
gr. 8.) zum viertenmale 1747, am fünftenmale 175 1, werauf
ſodann 1764 bie ſechſte und letzte Auflage, mit ihrem Anhange,
folgte. Er j Fi,
Urtheile über Guͤnthers poetifchen Werth findet: man: :
1. in (Zuͤttners) Charakteren deutfcher Michter und
Proſaiſten S. 199 f. — 1
2. in Bodmers Charakter der deutſchen Gedichte, ſ.
J. J. Bodmers Gedichte in gereimten Verſen mit J. G.
Schuldheißen Anmerkungen (Zuͤrich 1754.) S. 38.desgl.
Vetterleins Handbuch der poetiſchen Literatur der Deut⸗
chen ©. 243. und Anmerkungen da —
Bodmers) Neue kritiſche Briefe (3
Bodmers Kritiſche Betrachtungen {
maͤlde der. Dichter S. 163 f. Bre
handlung von der Natur, den Ab
brauche der Gleichniſſe S. 462 f. €
‚ zifchen Streitfchriften zur Verbeffer:
ſchmacks, 50 2. Std 5. S. 46 ff.
Ds
i u RR
284 Joh. Cheſin. Suͤnther. —
in Sans Horns Beptidne und Rritit der deutſchen
Po und Beredſamkeit &. 179
4. in dem Gebichte von — mit der Auffchrift : Bäns
cbers Schatten welches ſich im zweiten Bande der Schriften
deſſelben unter den Lehrgedichten befindet, werden Guͤnthers
Verdienſte ebenfalls beſtimmt.
Der Herr von Bar ſchrieb eine vergleichung zwiſchen
Rouffeau md Böntber. Rouſſeauſet Gunther, à Hambontg
27 so. wo. * Böntbern zu viel Ehre erzeigt wird.
— Wadreichten. von Büntbers Kebensumftänden- und Poe⸗
ſien. Außer demjenigen‘, was in Guͤnthers eigenen Gedichten
— von ſeinen Kebensumſtaͤnden vorkommt, und einer uns
ren Selbflbiographie, welche den Titel führt: "Jobann-Ebris
KHien Bünsbers, aus Schlefien, curienfe und merkwuͤrdi⸗
ge Lebens⸗ und Reiſebeſchreibung, welche er ſelbſt mie
pen Feder entworfen und an einen guten Steund
erſchicket, nebſt einem Anbange einiger von ibm verfer⸗
tigten, Noch ungedruckten, Briefe. Schweidnitz end
. "Keipsig 1732.8. (vergl. Beiträge zur kritiſchen Siftorie. der
Sprache, Poefie und Beredſamkeit, Bo ı. Std
2. &. 247 — 267 wo biefe Schrift beurtheilt, und mit ‚guten
Gruͤnden jehr wahrfcheinlich gemacht. wird, daß fie Gaͤnthern gar
nicht zum. Verfaffer hat) findet man ſolche:
J. in Johann Chriſtian Bäntbers, des berühmten
Schleſiſchen Dichters, Leben und Schriften. Bedrudt in
Schleſien 1738. 8. Der Verfaffer iſt Karl Ehrenfried Siebrand,
u ſich unter der Vorrede genannt hat.
. in den Vorreden zu den neueren Ausgaben ber Guͤn⸗
a heran Bedicdhte z. B. der vom Jahre 1742 (ziemlich weit:
— ſerner der vum Jahre 1762(twas kuͤrzer).
3 in gem. Hannoͤverſchen Magazin 1768. Stck 6. S.
8 — 91.
⸗ Fi in Leonard Meifters Charakteriſtik deutfcher Did»
ter, 89.2.9. 68— 87- geihöpft aus den biographifchen Nach⸗
xichten, welche fih in den Vorreden zu Guͤnthers Bedichten
befinden, zugleich mit einigen Proben der Guͤntherſchen Poefie.
. in der, dem Keipziger Muſenalmanach auf das Jahr
1782. vorangefeßten Vlachricht von dem Leben merkwürdiger
deutſcher Dichter der, Altern, mittleren und neueen deit,
S. 54— 61: gut auögeführt.
4 in Wetzels Analectis hymn. I, 4,8. 66—75.
7. u Floͤgels Geſchichte der tomiſchen Literatur, Bd
S. — 41T.
2 Auer: ASirfhhings Sifforifehs licerariſchem Sandbuche
| bechtmter und denfwhrdiger Perfonen, welche in SE
2 acht⸗
Joh. Chrſtn. Guͤnther. as
achtzehnten Jahrhunderte geſtorben find, 338 2. Abth. 2.
S. 204.
ar Hrn. Matthiſſons Lyrifcher Anthologie, Tb. 1.&
238 — 245. befinden ſich folgende drei Bedichte von Büntber
mit Verbefferungen: Lebensgenuß (©. Ged. Vredlau 1764.
©. 384 f. Studentenlied); Vermaͤchtniß (G. &ed, ©. 263 ff.
Abſchiedsgedanken bei Belegenbeit einiger fchweren Leis
beszufälle); Demuth (G. Gede ©. 76 f. Die gepriefene
Demutb). R
Ein Verſuch einer kritifhen Beurtheilung und Iergliede-
rung der Guͤntherſchen Bde auf den’ im Sahre_r718 zwiſchen
dem Kaifer And der Dftomannifchen Pforte gefchlöffenen Frieden,
welche mit den Worten anhebt: Eugen iff force! ibr Muſen,
nach ui fi w. und die vormalö immer für eins der ſchoͤnſten Ger
dichte, oder vielmehr für das Meiſterſtuͤck diefes Dichters gehalten
worden ift (in Bünrbers Gedichten, Auög. 1764... 95 — 109,)
befindet fi) in den Beitraͤgen zur Eritifchen Hiſtorie der deut
feben ‚Sprache, Poefie und Beredſamkeit, 885. Ste 17;
&. 63 — 809. : ; *
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I. — [1 u * — PA
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*
Friedrich von Hagedorn”.
toutbe ben 23. April 1708 zu Zamburg geboren. - Sein, Vater,
Dans Stars (Johann Statiud) yon Hagedorn, aus einem al-
ten adeligen Gefchlehte, war Königlih Daͤniſcher Staats» und
Konferenzrath, und lebte zu hamburg als Dänifcher Refident im
—— Kreiſe. Er hatte drei Söhne, von denen Frie—
drich ber aͤlteſte war; ber zweite war der nachherige Churſaͤchfiſche
Geheime Legationsrath und Generaldirektor der bildenden Künfte in
Dresden, Ebriftian Ludwig; und ber dritte, Chriſtian Selig,
. farb fhon in feinem vierten Jahre. Vermoͤge des Standes und
der Gluͤcksumſtaͤnde ihre, felbft gebildeten und gelehrten, Waters
erhielten die Söhne eine vortrefliche. Erziehung, und Unterricht
durch die gefchicteflen Lehrer. Friedrich zeigte bald die vortref-
Vichften Fähigkeiten, unter andern viel Anlage und Neigung zur
Dichtkunſt. Und da der Vater felbft mit feinen politifchen En.
fichten zugleich Geſchmack und Liebe zur Literatur vereinte, und
eine nicht unbeträchtlihe Sammlung meiftend franzöfifcher Buͤcher
beſaß, auch außerdem mit den damals beliebten deutfchen Dichtern,
Hunold, Seind, Amtbor, Wernite, Xichey, Umgang une
terbielt, fo trug dieß alles um defto mehr zu einer frühen glüdlichen
Kichtung des Fleißed und der Zalente feines Sohnes bei. Aber
chon in feinem funfzehnten Jahre fahe fic der junge Hagedorn
Feine Vaters beraubt, indem derfelbe 1722 ſtarb. Während ver
Yetten fünf Zahre feines Lebens hatte er zugleich durch Waffer- und
Gewitterfchaden, fo wie Durch manche andere Unfälle, fo fehr an
feinen Vermoͤgensumſtaͤnden gelitten, daß er jebt feinen Kindern
nichts, ald das traurige Andenken an ehemalige Reiththümer, und
bie Bildung hinterlaſſen konnte, die er ihnen durch eine gute Er⸗
- ziehung zu geben gest hatte. Seine Wittwe befand Fr Daher
in einer fehr befchränkten Lage; dennoch aber war fie auf die fernere
anftaͤndige Erziehung ihrer beiven Söhne, und auf Benugung der
beften Mittel zur Audbildung ihres Geiſtes und Herzens ımabläffig
bedacht. Ihren Alteften Sohn fthidte fie bald nach ihres Mannes
Tode auf das damals vorzüglich blühende Zamburgiſche Gym⸗
naſium,
—
Fromm. Dagedorn..” 237
naſium, wo beſondets der große. Biteretor Job. Albert Sabris
cius, ferner Wolf und Richey feine Lehrer wurden. Er ſtudirte
jetzt die Alten, aber auch die. Nemeren und Ausländer , die er: früh
zu lieben anfieng, und welche feinem Geſchmacke mehr genügte,
als bie wäflerigen Produkte feiner Landsleute, eines Yzeumeifter,
Weichmanns u. f. w. Sogar in italienischen und frumgdfiichen
Berfen machte er kleine Berjuche. Im Jahre 17:6 gieng er nach
Fena, um die Rechte zu fludiren, wiewohl dieß mit keinem fons
dDerlichen Eifer geſchahe. ‚Nach einem dreijährigen Aufenthalte in
Jena kehrte ei 1729 nach Hamburg zurüd, und giens bald bar:
auf nach Aondon, wo, er fich bei dem Dänifchen Gefandten, dem
Freiherrn von Soͤhlenthal, als Privatſekretaͤr aufhielt,: und .
freier Wohnung und Tafel genoß. Durch feine Kenntniffe und
fein Betragen.machte er fich in England fehr beliebt, -und wibmete
der Sprache und Literatur diefed ‚Landes einen folhen Fleiß, daß
er während feined Aufenthalts in London ſchon zwei kleine Schrif⸗
ten in Englifcher Sprache druden ließ. Im Jahre 1731: gieng er
in Gefellihaft bes Gefandten durch Brabant und ‚Holland nach
Hamburg zuruͤck, und hoffte nun auf irgend eine Beförderung in
Dännemark, wozu er bie beften Ausfihten zu haben glaubte,
worin er fi aber getäufcht fand. - Ohne Verforgung und Eins.
Eünfte lebte er jet in mancher Werlegenheit über fein Ausfommen, .
befonderd da feine Mutter ihn noch weniger ald vorhin unterflügen
konnte, indem fie jebt auch für die Beduͤrfniſſe ihres zweiten ,,.in
Altorf Hudirenden, Sohnes zu forgen hatte, Che er noch eine ges
wiffe Verforgung erhielt, und fein füngerer Bruder die akademi⸗
ſchen Jahre vollendet hatte, farb ihre Mutter 1732. Im Jahre
37733 endlich wurde Hagedorn ald Sekretär bei dem fogenannten:
Englifben Court in samburg, einer fchon im breigehnteh
Sahrhunderte gegründeten und zu Aufange des fiebzehnten Jahr⸗
hundertö in die gegenwärtige Form gebrachten Handelögefellichaft,
die ehemals die Societät der Aventucier= Ranfleute hieß, ange
ſtellt. Das Sahrgehalt diefer Stelle von Hundert Pfund Sterling .
war damals nicht unbeträchtlich; auch war fie mit einer bequemen
freien ne in dem fogenarmten Engliſchen Haufe verbun⸗
den, und mit Geſchaͤften, die ihm noch Unabhaͤngigkeit und Muße
enug übrig:ließen. Bald hernach verheitathete er ſich mit der
— — eines in Hamburg lebenden Englaͤnders und Schneiders,
Butler. Sie war weder jung, noch ſchoͤn, noch geiſtreich. Ha⸗
gedorn hoffte aber durch fie eine beträchtliche Verbeſſerung ſeiner
ex Fih iebadı geiäufäe jenb:, >
Ihr größter Reichthum beftand in einem guten Herzen, um. beffent-
Ihr
willen er fie auch bis an fein Ende ſchaͤzte. Ohne ſonderlich merk⸗
wuͤrdige Umſtaͤnde war nun Hagedorns fernered Leben der Litera⸗
tur, der Dichtkunſt, der Freundſchaft, und dem geſelligen Um⸗
gange gewidmet. Seine liebſte und meiſte Beſchaͤftigung er das
u uͤ
cher⸗
Ze!
F4
238 £ Srde. d. Hagedorn.
Büuͤcherleſfen; amd feine nicht ‘gemeine Sprachlenitniß ſetzte ihn im
Stand, die beten und geſchmadvollſten ZBerfe- ber. Alten und
Meuern in ber Urſchrift zu leſen, fo wie fein geläutertes und feines.
Gefühl ihn des Vollgenuſſes aller. ihrer Schönheiten fähig machte.
Nicht wenig Zeit verwendete; er auf die Ausarbeitung und Ausfei—
Yung feiner "Bedichte, und auf feinen Briefwechfel. In der
Wahl feined Umganged und feiner vertrautern Sreunde war er
‚ nicht minder behutfam, ald gludich. Man lernt die -Ichteren aus
feinen Bedichten kennen. Zu den vorzüglichften, die er in Ham⸗
burg um ſich hatte, gehörten Carpſer, Wiltens; Dr.:Kipftorp,
der jüngere Aiscov, Brodes, Zink, Bohn, Zimmermann;
ver Englifche Prediger Niurray, und ber Kaufmann Bebrmann,
Verfaſſer von ein paar Teauerfpielen. Hamburg befaß während '
der Leben&periobe: Hagedorns eine nicht Eleine Anzahl gelehrter
und einfichtävoller Männer, von einen, nad Verhältniß der dax
maligen Zeiten, gluͤcklich und vielfeitig ausgebildeten Geſchmacke.
Die patriotiſche Geſellſchaft, die im Jahre 1724 geſtiftet wur⸗
de, und eigentlich Fortſetzung on deutſchuͤbenden
Befeltfeseft war, trug viel dazu bei, dieſe Männer einander naͤher
zu bringen. Hagedorn fand den Ton eined gefelligen, heiter
und doc befehrenden Umgangs unter einem Zheile von Hamburgs
Einwohnern ſchon geftimmt; er ſelbſt aber trug in der Folge nicht
wenig bei, ihn zu veredeln und. noch mehr zu beleben. Faft täglich
fand er fih um Mittag auf dem Saale des damals Dreſſerſchen
Baffeebaufes ein, und ließ ſich nicht gern anderd, ala dort, von
Fremden ſprechen. Auch traf man ihn mehrere Jahre hindurch je=
den Freitag an dem Mittagötifthe feine vertrauteften Freundes
Carpſer, wo fich dann die geiftugliften Männer und Reifende jedes,
feibft fürftlihen, Standes defto williger einfanden, um feiner Ge⸗
ſellſchaft zu genießen. Carpſer felbft war einer der unterhaltend⸗
ſten und intereffanteften Männer. Sein Verdienft als Wundarzt
und als Geſellſchafter wird noch. jebt in Hamburg oft gerühmt,
und man hat die alte Benennung der Straße, wo er wohnte, mit
dem Nahmen der Carpſerſtraße vertaufcht. Es ſteht wohl nicht
u leugnen, daß Hagedorns Liebe zu gefelligen Freuden, und bas
—* feines jovialifthen Charakters ihn oft über die Grenzen
der VBorficht nnd Mäßigung im Lebendgenuffe hinaudgeführt habe,
und daß die frohen Kifchgefellichaften unter feinen Sreunden, denen
er gern beiwohnte, nicht immer im firengen Verſtande Sokratiſch
geweſen fepn Mögen. Darin iſt denn wohl, wo nicht die Anlage,
doch die mitwirfende und befürbernde Veranlaffung feiner podagri-
ſchen Beſchwerden, und ber Wafferfucht, feiner legten ſchmerzhaf⸗
"tem Krankheit, zu ſuchen, in welcher er bie ruͤhrenden Zeilen ſchrieb:
Dein Auge füllt fich leicht mit freundfchaftlichen Zaͤhren;
Jetzt floͤßet mir die Dauer eigner Pein
Ä Die Thräne ber Betruͤbniß ein. 2
ie
f
Froͤr. v. Dageborm — 229
Die Weisheit wirb fie nicht vemchumg . u.
Es ift erlaubt, fein eigner Freund zu. fg. . nr.
Bei biefer Krankheit las er fait beftandig in den Smifchenräumen,
bie ihm bei den Öftern Beſuchen feiner Fremde von der Zeit bes
Tages übrig, blieben, und während eines Theils feiner meift fchlafs
Iofen Nächte. Auch foll er mit einem Buche in.der Hand geſtorben
ſeyn. Sein Todestag war der 28. Dftober 1754,. ald er noch nicht
das fieben und vierzigfte Lebensjahr vollendet hatte.
Hagedorns nortreflicher Charakter zeigt ſich überall in feinen
- Gedichten; in diefen wirb jedem aufmerffanen: und: mitempfinben-
den Leſer fein Geift und Herz gleich liebenswuͤrdig erfheinen;
Schon feine erfte Erziehung und der frühe: Umgang mit Mänkteri
aus der größern und feinern Welt, feine Sprachkenntniß und KyR
wre; fein Aufenthajt in Aohdon, und fein Leben in Hamburg;
feine zwar nicht glänzende, aber doch freie und glückliche e
trugen nicht wenig dazu bei, ihn auf mehr ald gewöhnliche Art
auszubilden, und ihm jene Humanitaͤt zu evtheilen, bie ein
Hauptgepräge feined ganzen Charakters war. Dazu geſellte fi
bie einnehmendſte Befcheidenbeit, von der feine Gedichte fo wohl,
als feine zahlreichen Briefe Beweiſe geben. Bei feiner welchen
und nachgiebigen Sinnesart übte er dieſe Tugenb bisweilen big
zum Uebermaaße. Es wurde ihm nicht ſchwer, andern gar bald
bad Uebergewicht einzuraͤumen, und oft Maͤnner für faͤhiger und
einſichtsvoller zu erkennen, denen er doch in jeder Hinſicht uͤberle⸗
gen war. Nur wenn Duͤnkel, Einfalt oder Aberwitz feine fafiri-
fche Laune rege machte, oder wenn gar Tuͤcke und Arglift feing
- Galle reisten, nur dann fchonte er ded Spottes und der Bitterfeit
nicht; ſonſt aber war er-in feinem Umgange eben fo vorfichtig, fo
anftandig und gutherzig, als in feinen Schriften. Ungeachtet feine
Gluͤcksumſtaͤnde oft fehr kuͤmmerlich und immer beſchraͤnkt genug
waren, fo war doch Mildthaͤtigkeit eine feiner vornehmften Tu—
genden. Sie äußerte ſich aber nicht Bloß in eigener Freigebigkeit,
fondern auch in unablajfigen Aufforderungen fremder Milde, fo oft
er irgend Gelegenheit fand, Hulfsbedürftige zu unterflüben und
aufzumuntern. Die Art indeffen, wie er es that, dieſe feine ge-
wöhnliche Verfahrungsart in folchen Faͤllen gereicht ihm noch mehr
zur Ehre, alö feine Wohlthätigfeit und willfähtige Dienftverwen-
bung felbfl. Ihm felbft war es Marime, maß er fo fhön aude
druͤckt: | |
Wer übertrifft ben, der fich mild erzeigt? !
Der feltne Freund, der es zugleich verfchmweigt. |
Eben diefe herrſchende Stimmung zur Theilnahme, zum Mitges
fühl und Wohlwollen machte fein Herz für. Liebe und Sreunds
ſchaft ungemein empfänglid. Daß er. die Empfindungen beider
nicht bloß kannte und zu fchildern Lu fondern Daß er innig
Leriton d, D. u. Pr. 2, Band. ; - von
\
290 Irdr. v. Hagedorn.
von ihnen beſeelt war, lehten ebenfalls ſeine Gedichte zur Gnuͤge.
Seinen Freunden, und der Freundſchaft ſelbſt, hat er in denſelben
fo manches ſchoͤne Denkmal geſetzt, daß fein Achter Sinn für dieſe
edelſte Tugend ber Menſchheit von feinem feiner Lefer uͤberfehen
werben kann. Ueberall aber aͤußert fich diefer Sinn cben fo herzlich,
und zugleich fo fein, fo fanft und ſchonend, als unverkennbar.
Nicht minder anziehend HA feiner Achten Lebensweisheit,
die Genuͤgſamkeir und. igung ſeiner Wuͤnſche, und feine Liebe
zur a und Freiheit. Charakteriftifh war auch
feine lebhafte Empfaͤnglichkeit für die Schönheiten des Landle⸗
bens und für den — Genuß laͤndlicher Ruhe, deſſen wohl⸗
thaͤtigen Einfluß auf Geiſt und Herz er fo reizend beſchreibt. Sein
teblingsaufenthalt war das nahe bei Hamburg an ber Alfter lies
gende Zarvſtehude, Demi er auch eins feiner Lieder beſonders ge⸗
Dt hat, fo wie er in einem andern die Freuden der Allterfrbre
Mit den. liebenswuͤrdigen Eigenfchaften feines Herzens ftanbert
bie auögezeichneten Talente ſeines Geiſtas in der gluͤcklichſten Har⸗
monie. Die Natur hatte ihm die beſte Anlage zur Dichtkunſt
fchon in einer für alle Eindrüde des Schönen und Guten lebhaft
empfänglichen Seele verliehen; und wem feine Phantaſie gleich
nicht durch vorzügliche Kraft ober ungewöhnlich fühnen Schwung
in die Höhern Regionen der Dichtlunft ihren Flug nahm, Te wirkte
fie doch in einem warlich nicht geringen Maaße auf feine ganze
Denfart, und gab derfelben überall -einen Dichterifchen Anti Rn
Senie und Gefhmad waren in ihm gleich vortheilhaft ausgebildet.
Die niedere Stufe der Kultur, auf welcher damals beide in
Deutfbland noch flanden, muß man nie aus dem Auge verlieren,
wenn man Hagedorns große Verdienfle um deurfche Art und
Bunft richtig würdigen und beurtheilen will. Statt der glüdlis
chen Fortfchritte, welche die, in ihrer Art einzige, Erfcheinung
—
eines Opitz unſrer vaterlaͤndiſchen Dichtkunſt ſchon im ſiebzehnten
Jahrhunderte zu verſprechen ſchien, waren zu Ende deſſelben,
und im Anfange des folgenden, große Ruͤckſchritte geſchehen, die
eine neue, wenn gleich anders geſtaltete, WWerderbitiß des Ge⸗
fchmadd berrichend zu machen drohten. „Hagedorn und „Haller
waren es jebf vornemlich, Die man nicht nur als Wetter, als Wie-
derherfieller,, fondetn ald neue Schöpfer. und Werbefferer des poetis
ſchen Geſchmacks anfehen und vgrehren muß. Es Fam darauf am,
zwifchen dem Aufbsaufen des Lobenfteinifchen und Hofmanns⸗
waldsnifchen Schwulſtes, und zwijchen den Untiefen einer waͤſ⸗
ſerigen ſchaalen Reimerei den gluͤcklichen Mittelweg aufzufinden,
weldher-zum Ziele des achten Schönen und Vollkommenen führte,
— gr Zagedorn wurden die Werke bed Alterthums und der Aus-
kaͤnder bie vornehmften Wegweiſer und Zührer auf dieſem Wege;
fie
4‘
\
ar
Fror. v. Hagedorn, 291
fie waren vor ihm undmit ihm ſchon mehrern bekannt, aber keiner
noch hatte ihre Zeitung fo zu verftehen, fo zu benugen gewuät,
Dieß damals zu willen, wurde fein gemeinet Scharffinn, fein
Öhnliches Gefühl, Fein geringer Muth, Feine ſchwache Selbft:
aͤndigkeit erfordert. Eben dieſe Eigenfchaften, verbunden mit
Klugheit und Borficht, gehörten dazu, um beffere Einfichten gel⸗
tend zu machen, und ihnen einen wohlthätigen, wirkſamen din ”
gang zu verfchaffen; um fo. mehr, da ſich neue Schtwierigfeiten und
Dinderniffe in den Weg legten. Die Gottſchediſche Schule droh⸗
te vornemlich, ſich einer nachtheiligen Alleinherrſchaft Aber Sprache,
Geſchmack und Dichtkunſt u bemächtigen. 3war fand fie von ber
Schweiz aus heftigen Widerftand; aber auch biefer drohte eine
nicht minder einfeitige und verderbliche Deſpotie. Wie glüdlich
Hagedorns Vorficht und Friedfertigkeit allen diefen Stürmen aus⸗
zumweichen, und ben einmal von ihm befretenen mufterhaften Weg
— wußte, kann man aus dem hieher gehörenden‘ In⸗
alte ſeines Briefwechſels am beſten abnehmen. Beide, die
Vorzuͤge ſeines Geiſtes und das Verdienſt ſeiner poetiſchen Werke
gewannen dadurch ohne Zweifel ſehr viel, daß Hagedorn Fein eis’
entlicher Belebrter von Handwerk, fondern nur Freund und
Berehrer der Wiffenfchaften, nur Dilettant war. „Ich habe es
oft, fagt Hagedorn felbft (in dem Schreiben an einen Sreund
von feinen Moraliſchen (Bedichten) für eine nicht geringe Gluͤck⸗
feligkeit gehalten, daß es niemald mein Beruf gemwefen ift, noch
feun tönnen, ein Belebrter zu heißen. Dafür habe ic) die bes
rubigende Erlaubniß, bei den Spaltungen und Fehden der Gelehr⸗
ten nichts zu entſcheiden. Deine müßigen Stunden genießen der
Sreiheit, mich in den Wiffenfchaften nur mit dem zu befepaftigen,
was mir fehön, angenehm und betrachtungdwürdig iſt. Meinen
Dichterei ift es, wie ich mir ſchmeichle, nicht nachtheilig, daß ich,
um weniger unwiffend zu ſeyn, die beflen Mufter der Alten und
Reuern mir täglich befannter mache, obwohl ich Dadurch weit mehr
fuche, gebeffert, Elüger, ober auch zu Zeiten aufgeräumter, als
finnreich umd dichterifch zu werden.” Und doc war er. unftreitig,
nicht bloß in dem beften Verſtande des Worts, ein Gelehrter,
fondern auf) in dem gewöhnlichen Sinne beffefben, ald ein Mann
von vielfachen Kenntniffen und weitläuftiger Belefenheit. Hiervon
zeugen fchon die zahlreichen Anmerkungen zu feinen Schriften,
denen man zwar nicht unbedingt dad Wort reden Tann, ‚Die er aber
doch auch felbft mit manchen guten Gründen vertheibigt hat. Der
ur Erläuterung nothwenbigen, der lehrreichen und unterhaltenben,
Fb doch gewiß mehr unter ihnen, als folder, denen: man einigen
Veberfluß und Vorliebe für Citate nicht ganz abfprechen. Tann, -
+ Diefe Belefenheit hatte auf feine Gedichte felbft mehr als einen vors
de Dane Einfluß. Sie bereicherte feinen Werftand_ mit einer
enge von Ideen — ; fie bot ihm Stoff zur Erfin⸗
2 3 j
; „bung
Dt i 2 \
202 EIrdr. ©. Hagedorn.
dung, Ausbildung und Nachahmung dar und durch Die Zweck⸗
maͤßigkeit, womit er lad, übte fie zugleich fein Urtpeil und feinen
Scharffinn, diebeim Genuß fremder Geiſteswerke wie in ihm muͤßig,
noch) unthätig ruhten. Was ihm in den Büchern, die er lad, vor⸗
zlıglich merfmwürdig war, und was ihm, beim weitern Nachdenten
darüber, oder fonft gelegentlich einfiel, fchrieb er fich anf weiße
Kartenblätter, die er in diefer Abficht immer bei fih trug. Aus
denen Sinngebirhten , ober vielmehr Epigraphen, worin ex einige
Schriftfteler . DB. Wernike, Montaigne, Aafantaine, Bols
doni u. a. charakterifirt, leuchtet der richtigfte Blick und das tref⸗
fendfte Urtheil hervor. Und wenn das Lob, welches er einigen ſei⸗
ner Zeitgenojjen, beſonders einigen, jebt ganz anders gewuͤrdigten,
Dichtern ertheilt ,. unverbient und übertrieben ſcheint, fo muß man
bedenken, daß er die Lebensverhaͤltniſſe zu fchonen hatte, in welchen
er und fein Bruder mit einigen diefer Männer ftanben, und daß
es unter den Deutichen Damals noch wenige gab, deren Ueberlegen⸗
heit jenes Lob auffallend machen konnte. Deſto firenger war er
gegen fich or und gegen feine Gedichte, und ward es immer
mehr, je völliger fein Gefchmad zur Reife gedieh. Auch in diefer
Ruͤckficht ift es gut, daß er bei vielen, beſonders Bei den größeren,
ihre Entftehungözeit bemerkte, weil man fo feine frühern Arbeiten
zmit den foätern vergleichen Fan. Noch lehrreicher-aber ift die Ver⸗
ichung det umgearbeiteten aͤltern Stuͤcke in ihrer urfprünglichen
ftalt mit der ſchoͤnen ‚Zorn. ihrer legten Vollendung. Auch an
ag — Gedichten beſſerte er vor ihrer Bekanntmachung mit
F sten Sorgfalt. Wenn er über die Wahl einzelner Aus-
druͤcke, oder über die wahre Bedeutung, felbft über die Rechtfchreis
bung eined Worts, zweifelhaft war, fo ließ ex fich Die Mühe nicht
verbrießen ‚. in eigenen Briefen feinen Bruder ober feine Freunde,
felbft jüngere, um Rath zu fragen. Wieland nennt ihn daher
tmit Recht den Dichter, den an Feinheit des Geſchmacks Feiner,
von welcher Nation es fey, ubertroffen, der unter allen unſern
Dichtern feine Werke am meiften gefeilt hat, und Dem wenige an
Fleiß jemals gleichen werden. Aber nicht bloß Keinbeic und
Richtigkeit der Sprache, auch Zuͤchtigkeit des Inhalts machte
er fich in denen Gedichten zum Gefeb, die er durch den Druck be-
kannt werben ließ. Minder ftrenge war er in ven Scherzen und
. Einfälen, die er nur für feine Freunde und vertraute Sirbe Yarieb;
fie waren für den Augenblid und für wenige einverflandene Lefer
verfertigt, Erzeugniſſe der Froͤhlichkeit und einer jovialifchen, oft
jedoch u er igen Laune; nie fünd größere Publitum be=
fimmt, für welches er auch in dieſer Hinficht die größte Scho-
nung und Achtung hegte. Unter feinen gebrudten Erzählungen
find jr zwei, bie dem firengeren GSittengefühle zu wenig &-
nuͤge thun. |
” ”
* *
- +
[3
.. 5 . *
⸗
x ⸗
—
Froͤr. v. Hagedorn = . 298. -
Der Trieb zur Poefie dußerte ſich, wie ſchon erwähnt wor⸗
ven, bei Hagedorn ſchon in feinem frühen. Knabenalter. Die
älteften, für das Publikum gebiudten, Erzeugniſſe feines Witzes
indefjen find zwei Briefe, weldhe in dem Zamburgiſchen De
tridren, einer der erften deutſchen Wochenfchriften, die hauptfäch-
ih Brodes, Sebeicius, Job. Adolpb Hofmann und Kichey
p Verfaſſern hatte, befindlich find, und die er noch als Gymna⸗
aſt ſchrieb. Nachher lieferte er verſchiedene Beitraͤge in die Wo⸗
chenſchrift, die Matrone, deren Herausgeber der damals in
Hamburg lebende Schleſier, Joh. Georg Hamann, war. Die
erfte Sammlung der Hagedornfchen Bedichte aber erfchien,
bald nachdem er die Univerfitat Jena verlaffen hatte, zu Ham⸗
burg 1729 unter der Aufihrift: F. v. B. Verſuche einiger
Gedichte ,. oder. erlefene Proben poetifcher Ylebenftunden.
Sie enthielten OUden, Sätiren, ein Kebrgedicht, Kieder ft.
f. w. Alein diefe Gedichte waren alle fehr unvolllommen ; fie
‚hatten noch gar viel von der rauhen, unbehülflichen Sprache und
dem wäfferigen Geſchmacke feiner Beit an fih. Hagedorn mußte
fich durch fich felbft, ohne fremde Hülfe, und mit Ueberwindung
großer Schwierigkeiten bilden. - Als er zu dichten anfleng, fand (
noch poetifche Muſter, noch Kunftrichter, ja nicht einmal ein Pu⸗
blikum, das Sinn fuͤr das aͤchte Schoͤne gehabt haͤtte, und in der
in unſerm Vaterlande weder eine gereinigte und —* Sprache,
Vorrede zu feinen Nebenſtunden ſtritt er noch mit Leuten, bie
alles Dichten für überflüffig,, für eine brodtiofe Kunſt, und den ges
rabezu fir 'einen Thoren hielten, der ſich damit abgebe. Von dies
fen Berfuchen bat er num wenige in feine fpäteren Sammlungen auf⸗
arbeitete aber fleißig im Stillen und fuchte feinen Geſchmack durch
das ‚Studium der beften alten und ausländifchen Mufter immer
genommen. Nac) ihrer Erfcheinung gab er lange nichts heraus, .
vellfommner zu machen. ‚Endlich erfchien zu Samburg 1738. 5.
v. 9. Vetſuch in poetiſchen Sabeln und Erzählungen. Eis
nige derfelben hatte er, nebſt andern feiner Gedichte, ſchon ‚vorher
im der Poefie der KTiederfachfen *) bekannt gemacht. Dieſes
| — nt waren
*) Diele, freilich
lige Geſchmacksep
aus ſeche Baͤnd
Kohl bie drei Te
erſt im vierten X
fien. (Der ermdi
man aber ſpottwei
Ziegra mit feirter
war Profeſſor in }
re in Sam
erh r. ein Jaht
anlaffung dazu ı
Profeſſor zu Per: E
. : feier?
[4
24 Sebe. v. Hagedorn.
waren bie erſten guter Gabeln, welche die Deutichen in ihrer Spra=
‚che ſahen. HSagedorns Geſchmack und Ausdruck hatte feit der
Erſcheinung ſeiner erſten Verſuche auffallend gewonnen; das Rauhe,
Schleppende, Unbeſtimmte, das ihm und andern Dichtern bis das
bin vorgeworfen werben konnte, hatte feine Sprache abgelegt, und
erichien nun gedrungen, wohlklingend und fein. Von Geiten der
Kompafition unterfcheiben fich biefe Fabeln von allen vorhergehenden
noch mhr durch fließende Schreibart, muntere Erzählung, durch
wisige Einfälle und naive Wendungen, vornemlich aber durch
fruchtbare Moral und eingeftreute Sittenfprüche; ‚indeß find mans
che, zumal eigentlich fogenannte Erzählungen, von ſchwazhafter
Ausfuhrlichkeit nicht ganz frei. Den Stoff zu feinen Zabeln ent-
lehnte Hagedorn meift aus altern Dichtern, ohne fie jedoch ffla=
pifch nachzuahmen. Die Schriftfleller, die vor ihm diefelben Dias
terien behandelt hatten, nennte er felbft in dem Verzeichnifle ſei⸗
ner Fabeln, welches daher alö ein nütlicher Beitrag zur Kitera-
sur diefer Dichtart anzufehen ifl. Der jegige Verfuch in Kabeln
und Erzählungen enthielt indeffen nur das erfte Buch feiner nach⸗
herigen Sammlung derfelben. Dad zweite Buch erfchien erſt
3753 bei der zweiten Ausgabe feiner Moraliſchen Bedichte.
Die erfie Sammlung diefer Gedichte gab Hagedorn im Jahre
1750 heraus. In diefen Gedichten, Die doch mehr fatirifch, als.
didaktiſch, und nichts weniger ald poetiſche Ausführungen wiffen-
fchaftlicher Gegenflänte nach einem fuftematifchen Plane find, war
Horaz fein Mufter; wie diefer fuchte ex nüßliche Kehren und frucht-
bare Sittenfprüche in einem gefälligen Zone vorzutragen, und mit
Heinen fatirifchen Gemälden zu beleben. Hagedorn war auch) hier
ganz infeinem Fache; dad hervorficchende Talent feines Geiſtes wear
immer, die gute oder fchlechte Seite des moraliſchen Menſchen, in
Ernft und Scherz, in Lob und Zabel, zur Lehre und Warnung
barzuftellen. Diefes äußert fich nicht nur in feinen Fabeln, die
ohnehin kleine didaktiihe Gedichte ‚find,- ſondern au im feinen :
Dden und Liedern. Unter den moraliſchen Gedichten wird das mit
der Aufihrift: Die Gluͤckſeligkeit, nicht ohne Grund für das
heſte gehalten; es beſtraft die falſchen Meinungen der Menſchen
uͤber dieſen Gegenſtand, und ihre herrſchenden Leidenſchaften, die
= ' daraus
⸗
„ da fie, von der hoben Geiſtlichkeit und den
leitet, in kaiferlihem Schmud in bie Metropos
ihr hingekniet und ihr feine Liebe erflärt haben.
i Officicre von der Garde ihn niederfäbeln ; die
; ber: mit den Worten zurüd.: „Wollen wir die
uns lichen, was follen wir denn mit denen thun,
zaid darauf wurde Kohl auf ihren Befehl nad
und dort kündigte ihm der Ruſſiſche Geſandte die
brachalts an, deſſen er auch bis an feinen Tod
F
’ Froöͤr. v. Hagedboen, | ..29$
daraus entfpringen. Ehe übrigend dieſe Gedichte von Zagedorn
in eine Sammlung gebracht wurden, erfchienen fie groͤßtentheils,
vom Sahre 1740 an, in einzelnen Abdrüden in Quartformat ans
ſehnlich gedrucdt, und einige wurden mehrmald aufgelegt. Seine
Lyriſchen Gedichte fammelte Hagedorn noch vor. ben moralis
fhen unter dem Zitel: Sr. v. S. Sammlung neuer Oden und
‚Kieder, in fünf Büchern. Hamburg 1747. 8. Zweite vers
mebrte Auflage. SEbendaf. 1754. (vergl. Das Neueſte aus
der anmurbigen Gelehrſamkeit 88 4. 1754. S. 714 f.) N.
3. mit Muſik (von Börner) in drei Tbeilen, Ebendaſ.
1756. (2 Thlr.) Bei der zweiten Auflage famen zuerft zwei
Abhandlungen von den Liedern der alten (Briechen, aus
dem Sranzdfifchen de de la Nauze dur J. A. Ebert, wovon
man das Original im 13. Bande der Memoires de I’ Academie
des Inferiptions, nad} der Amſterdammer Audgabe, findet, hinzu.
Mit Recht hat man von diefen Hagedornſchen Kiedern gefagt,
Daß es die erften gewefen, beren fid) der deutſche Gef nicht
zu ſchaͤmen gehabt, bie, worin der wahre Ton des muntern Ge-
. fanges zuerft mit vollem Gluͤck — war. Sie athmen den
Seift ſanfter Froͤhlichkeit und naiven Witzes; und eine leichte, koͤr⸗
nigte, wohlklingende Sprache empfiehlt fie dem allgemeinen Ges
Brauche. Diefe Lieder waren übrigens zum Theil viel früher ge⸗
macht, einige fogar ſchon 1728. Sinngedichte hatte Hagedorn
fchon feit dom Jahre 1730 verfucht; aber eine Sammlung erfchien
erft bei ver zweiten Ausgsbe feiner Moraliſchen Bedichre im
Jahre 1752, und eine neue bei der zweiten Ausgabe feiner Kies
der 1754. Es find ihrer etwas über hundert Stud‘, meift von
eigener Erfindung, wovon ſich viele bald durch einen intereffanten
Gedanken, bald durch Scharfſinn, bald durch naive Wendung aus⸗
zeichnen; doch fpricht in manchen mehr der belehrende Berfland
oder da3 gute Herz, ald der epigrammatifche Wit. ä
Nach Hagedorns Tode beforgte der Buchhändler Bohn zu
Zamburg, dem ausdruͤcklichen Willen des Berftorbenen zufolge,
eine doppelte neue und vollſtaͤndige, von Hagedorn ſelbſt auf das
genaueſte —— an manchen Stellen verbefferte, und wit
einigen neuen Gedichten und Zufäken vermehrte Yusgabe der
Schriften deffelben unter dem Zitel: Herrn Sriedrichs von
Hagedorn fämmtliche poctifche Werke, in dreien Teilen 8.
Die eine groͤßere erfchien 1756. mit mehreren (fchlechten) Vignet⸗
ten; die Heinere, ohne Wignetten, 1757. Bei beiden ift des
Dichters, in den Hauptzuͤgen fehr ähnliches, Porträt von Fritſch
nach vÄn der Schmiffen geflochen. Beide Auögaben find übri-
gens fo eingetheilt, daß der erfte Theil die moraliſchen und
epigeemmatifcben Bedichte, ber zweite die Fabeln und Er,
zäblungen, der dritte die den und Aieder, mit ben beiden
’ . Abhand⸗
x
296 ron 0. Hagedorn
Abhandlungen von den Liedern der alten Griechen, in ſich
begreift. Die größere Ausgabe murde 1769 zum zweitenmale
(a Th. 12 Gr.) die Eleinere 1771 zum viertenmale (20 Gr.)
wieder aufgelegt. Bibliorhet der ſchoͤnen Wiſſenſchaf⸗
sen, Bd 1. Std 2. ©. 407 f.
Nach einer geraumen Reihe von Jahren erfchienen endlich:
— ‚von Angedorn Poetiſche Werke, mit feiner Le⸗
ensbefchreibung und Charakteriſtik, und mir Auszügen
- 97
(Sechs und swanzig der beften findet man gefammelt in Jördens
Blumenlefe deutfc
ſcher ımd der Schatz ©, "95. Der Bauer und die Schlange ©.
| er Diamant ©. 57. Der Hirſch und
der Eher S. 188. Der Hafe und viele Freunde ©. 43. Der
Adler, die Sau und die Kate &. 59. Der Bär und ber Liebhas
ber feines Gartens S. 48. Der Hahn und ver Fuchs ©. 169.
Zeſopus und der Muthwillige S. 196. Drei Taube ©. 201.
Der mäßige Eifer Frontind S. 210. Philippus, König in Ma⸗
cedonien, und After &. 79. Der Efel, der Fuchs und ber Löwe
187. Die Bärenhaut S. 66. Der Wolf und das Pferd S.
26. Das Schäfchen und der Dornſtrauch S. sı. Der Rabe und
ber Fuchs ©, 167. Die Natter und der Ahl ©. 40. Der Hirſch
und ber Weinftod ©. 39. Der Wolf und der Hund ©. on
i Ä er⸗
— un"
Frodr. v Hagedorn. Ä 297
— und die —— Wieſel S. 24. Der encud und die
che S Marder, der Fuchs und der Wolf ©. sg.
Der Berg ber Fe S. 73. Die Natter S. 188. Die Räu:-
ber und ber Ejel ©. 63. Die Gand und der Wolf ©.173. Pro⸗
= ©. 88. Der gute Rath eines Dewiß ©. 197. Turpill S.
209. Das Bekenntniß S. 131. Abdallah S. 210. Der Treffer '
©. 207. Wallraff und Zraugott S. 16. Die Küfle ©. ıc5.
Der Sultan Suliman und fein Vezier Ibrahim ©. ı1. Die Uns
Dankbarkeit des männlichen Gefchleht5 ©. 214. Die nee Eva
S. 215. Johann der Seifenſieder S. go. Bruder Frik ©. 132.
- Ben Hay &. gr. Philemon und Baucis ©. 134. Myron und .
Lais ©. 130)
Der dritte Theil It: 1. Oden und Lieder, in fünf
Büchern (3. B. An die Dichtkunſt S. 3. Die Vögel ©. zı.
An die Freude ©. 33. Der Wein ©. 38. An den verloren
Schlaf ©. 63. Chlorid ©. 68. Empirbung des grüne ©:
72. Die Landluft ©. 73. Das Kind ©. 15 5 — ——
S. 78. Der Alte S. 79. Der verliebte Bauer S
und Zulima S. 84. Die Schoͤnheit S. 93. An bie Sehe ©. 94.
Der Wunſch ©. 98. Der erfle Mai S. 98. Der Frühling ©.
99. Die Rofe ©. 101. An die heutigen Enkratiten ©. 113.
Der Mei ©. 116. Der Morgen ©. 132. Der Wunſch eine -
Schaͤferinn S. 20. Die verliebte Verzweiflung S. 18. Der _
Wettſtreit S. 24. Mezendore ©. 43. Die Vergötterung ©. 85.
Der Wunſch ©. 98.) 2. Abhandlungen von den Kiedern
der alten Briechen (aus bem Sranzöfifchen bed de Ia Nauze
überfeßt von Ebert).
Der vierte Theil enthält, ‚außer dem Zeben und Eharats
ter Hagedorns, eine (ſehr ausführliche und vollſtaͤndige) literari⸗
ſche Nachricht von Hagedorns poetiſchen Werfen (ber Erſchei⸗
nung der ——— ‚ ihrer allmähligen Verbeſſerung und den
‚Sammlungen berfelben) einen Nachtrag „Kagedornfcher (Bes
dichte, nebfl einer Abhandlung beffelben ber die Befundbeis
ten und Trinkgefaͤße der Alten, endlich Nachtraͤge vermiſch⸗
ten Inhalts z. B. über Zagedorn⸗ fruͤheſte Jugendverſe, von
ſeinem Liebling aufenthalte zu Harvſtebude, uͤber ſeinen Freund,
Peter Carpſer, von den Gedichten uͤber ſein Abſterben, uͤber
ſeine Denkmaͤler und Bildniſſe.
Der fünfte Theil enthält: Ausshae des von Zagedorn⸗
ſchen Briefwechſels. Dieſe Auszuͤge find in zwei Äbſchnitte
von denen der erſte Briefe Hagedorns an Weichmann
3. an feinen Bruder C. K. v. Sagedorn ©. 20. an Fuchs
©. 48. Enderlein ©. 71. Bodmer S. 92. Ebert ©. 125.
Bleim ©..147. Kange ©. ı 152: der andere an.ihn gerichtete
Bricfe von Bodmer ©, 158. Barmer ©. 158. Geller: ©, 214
———— ©. 222. Gifeke ©. 268. Joh, Elias Schlegel ©.
284.
298 + Zrbe v. Hagedorn,
284. und Jeruſalem ©. 300. in fich begreift. ' Man wird viefe
Reliquien eines Patriarchen der deutſchen Literatur mit deſto größe:
rem Bergnügen. lefen, je meht Veranlaſſungen fie barbieten, die
Achtung/ die man laͤngſt dem Dichter zollte, auch dem Menſchen
‚gu widmen. Die wohlthätigften und humanſten —— ein
reiner und dauernder Eifer fir die, denen er einmal fein Wohlwol⸗
len gefchenkt hatte, die Theilnahme, Die er jeder intereffanten Er⸗
fcheinung auf Dem Gebiete der Literatur widmete, der ungeheuchelte
Beifall, ben er jedem gluͤcklichen Verſuche in der Dichtkunſt fchenkte,
die Zärtlichkeit und Achtung, mit welcher er junge , Schriftfteller
. aufmanterte, alle dieſe Beweiſe eined fehönen und heiteren Ge⸗
muͤths ziehen uns in diefen Bruchflüden an. Auch die mannig⸗
Faltigen Proben einer ungewöhnlichen Reife der Beurtheilungskraft
in frühen Jahren erhöhen unfere Achtung,a Ueberall ftößt man auf
treffende Urtheile über dad Weſen der. Fanft, über die neueften
Produkte der Literatur und uber manche Gegenftände des menſch⸗
ichen Lebens. Unter den an ihn gerishteten Briefen find die von
odmer die reichhaltigften. Zwar erinnern fie meiftens an Per⸗
fonen und Werke, die jebt Längft vergeflen find, und an Streitig-
feiten , die damals fo manches Leben verbitterten, und jegt nur laͤ⸗
cherlich und Eindifch feheinen. Doch haben auch diefe Erinnerungen
‚an das ſich immer gleiche Poffenfpiel des Lebens ihren Werth.
Bergl. Allgem. Litt. Zeit. 1801. Bd 2. Klum. 145. &,
373 — 376. | |
Außerdem ift hier noch des Antheils zu erwähneh, den Has
edorn an dem Auszuge aus feined Freundes Brodes (f. den
Art. Brockes im ı. Bande dief. Lex.) Bedichten nahm. : Der
ganze Titel if: Auszug der vornebmfien Gedichte aus dem
von „Herren Barebold „Heinrich Brodes in fünf Tbeilen
bersusgegebenen Irdiſchen Vergnügen in Bott, mit Ge⸗
nebmbeltung des Herrn Verfaflers geſammelt und mir vers
ſchiedenen Rupfern ans Licht geſtellt. Hamburg 1738. IT.
U. 1763. gr. 8. (1 Thlr co Gr.) Hagedorn fagt in dem Vor⸗
berichte zu diefem Auszuge: „Verſchiedene Lefer wünfchten vor-
längft, aus dem beliebten Irdiſchen Vergnügen in Bott bie
beften Gedichte gefammelt zu fehen. Viele Bände pflegen manche
von der Lefung des allererbaulichften Buches gleichfam abzufchredten.
Diefen aber Eonnte durch einen nüslichen Auszug gerathen werben.
Es entfchloß ſich alſo der Herr Verfaſſer zu willfahren, und der
Vorſchlag der einzelnen Stuͤcke zu ſolchem Auszuge ward von dem⸗
ſelben meinem Freunde, dem Herrn Doktor Wilkens, und mir
aufgetragen.“
Urtheile Über hagedorns poetiſchen Werth findet
man: —*
| ET - I 1. in
| : Irdr. v. Hagedorn. — 299
1. in #ktmers) Charatteten deutſcher Dichter und
— S. 227 — 220.
in Chriſtian Heinrich Schmids Biographie der
Dichter und dem Nekrolog zerſtreut, Deögl. in der Anweiſung
(zur Benntniß) der vornehmſten Bücher in allen Theilen
der. Dichtkunſt 5. 159. 367. 193. 256. 337. 409. und iber
Theorie der Poefie nach den. neueſten —— S. 130f..
S. se 253. 325.
.in Hottingers Verſuch einer vergleichung der deut⸗
Keen. Dichter mit den Briehen und Römern ſ. Schriften
der Kurfuͤrſtlichen deutſchen Befellfchaft in Mannheim,
0 5. S. 202 — 209:
4; in £fchenburgs Ausgabe von Hagedorns Poetiſchen
Werken, Bd 4. S. 31— 104. desgl. in der. Beiſpielſamm⸗
kung zur Theorie und Literatur ber ſch. W. Bo 1. S :46.
2; 201; u. 2. &. 50. 67. 95. 210. 366. 85.4. S. qır.
05.8.7606. .
5. in der Ueberſicht der Befchichte der deutſchen Poefie
ſeit Bodmers und Breitingers Eritifchen Bemuͤhungen, von
Manſo f. Eharsktere der na Dichter aller Natio⸗
nen, Po 8. Stct i.S. 33. 99. 105 ff.
6. in der Schrift: Ueber den Wertb einiger deutſchen
Dichter zc. im Briefwechſel, Std 2. &. 156— 165.
In der Sris, einem Taſchenbuche flr 1806. herausge⸗
geben von J. ®. Jacobi, befindet fih S. 1 — 33. eine kurze
trinnerung an sagedorn, ber eine längere, aber gegründete
ge der Sr a borangefeht ift, mit welcher ——
feine aͤlteren klafſtſchen Dichter, Opitz u. |. w. behande
Scchreiben (von Haller) an den Herrn Kegierungspräfi
denten Steiberen von Bemmingen in Stuttgart, Über die-
Vergleihung zwifchen Hagedorns und Hallers Gedichten,
in der Sammlung Eleiner »sallerifcher Schriften (Bern ie
Th. 3. um. 10, ©. den Art. Haller in dieſ. Lex.
Nachrichten von Hagedorns CLebensumſtaͤnden und
Schriften befinden ſich:
1. in Friedrichs von Bagedorn Poetiſchen Werken,
berausgegeben von Job. Joachim Eſchenburg, Th. 4. S.
— S. 31 — 110. muſterhaft gearbeitet.
in — Heinrich Samos ‚Biograpbie der Dich⸗
ter, To. 2.8. 359 — 411. und abgekürzt in Def. Nekrolog
= pornebmfien verftorbenen deutfchen Dichter, Bd 1.
5.278 — 331. Diefe mit vielem Fleiß gearbeitete Lebensbeſchrei⸗
bung hatte deſto größeren Werth, da fie vor ihrem Aborude von
Hagedorns damals noch lebendem Bruder burchgefehen wurde und
von ihm verfchiedene Perichtigungen und . erhielt. Einige
Nach⸗
300 N | Brdr. v. Dagedorn.
VNachtraͤge ind Berichtigungen ad Schmid in ben 8. Stüde
des Journals von und für Deutſchland von 1791.
3.10 Leonard Meifters Charakteriſtik deutſchey Dichs
ter, DO 8.5. 336— 353. nad) Schmids Biographie.
4. in Vetterleins Handbuche der poetifiben Ziterame
der Deutfchen 5 93; — ıcı. nad) Schmid.
5. in Sirfchings Sifforifhslireraeifchen Handbuche,
235 2. Abth. 2. 8. 250 — 256. FR
.6. in "Pantheon beroͤhmter deutſcher Dichter (Kos
.burg 1798.) S. 65 — 82. nah Schmid; auch in dem Pantheog
der deutichen Dichter mit biographifchen und literarilch
Notizen (Halle 1806.) Tb. 1. &. 21— 223. Be
7. Denfwürdigkeiten aus dem Keben ausgezeichneter
Deutfchen des achtzebnten Jahrhunderts S. 556 — 850. -
8. in Sam. Baurs Intereffanten Lebensgemälden ꝛc.
Ch. 3.8.4994 — 510. Deſſ. Gallerie biftorifcher Bemälde
aus dem achtzehnten Jahrhunderte, Th. 2. S. 137— 142:
Defl. Gallerie der berähmteften Dichter S. 20 — 30.
9. in Adelungs Fortſetzung und Ergänzungen zu Joͤ⸗
chers Allgem. Belebrtenleriton, Bd 2.
10. in dem Hannoͤverſchen Magazin 8768. Std'a33. &.
355957. Std 26. 5.408. Std 28.8.4944.
sı. in dem Leipziger Muſenalmanache auf das Jahr
1783. S. 71 — 75. fummarifd) nach Schmid. -
12. indem Konverfationslerifon mit vorzäglicher Rädls
ficht auf die gegenwärtigen Zeiten, Tb. 2.9. 158 f.
13. in GSotth. Ephraim Aefjings Kollektaneen zur Li⸗
teratur, berausgegeben und weiter ausgefäbre von Job.
Joachim Eſchenburg, Bd 1. &. 325 — 331. (WO man einen
Artikel über Hagedorn findet, der.einige, nicht durchaus "genug
verbürgte, Anekdoten enthaͤlt) Bo 2. S. 110 f.
14. in Hottingers Leben Sal. Befinerä 5-44 f.
“15. in Rochs Kompendium der deutfchen - Literafurge-
fchichte, 89 1. ©. ıgı f. 88 2. ©. 106 f. R
16. in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verftorbenen deutfchen Schrififteller, Bd 5. &. 38 f.
VUebrigens war Michael Huber (fl. 1804.) der erfle, ber im
Sabre 1766. in feiner Choix de Poches Allemandes, Ch. 1. ©.
143. von Hagedorns Kebensumftänden eine kurze Nachricht
ertheilte. J
Erlzuterungen und Bemerkungen uͤber Sagedornſche
Gedichte enthalten folgende Schriften:
1. Sammlung dee Zuͤrcheriſchen Steitfcheiften zur
31
Verbeſſerung des deutſchen Geſchmacks: Hd 2. Std 8.5..
5;
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Pd
Dorn Ode: Der MWeife (von J. 7. Breitinger).
2. Driefe zur Bildung des Geſchmacks an einen jungen
Herrn von Stande (von J. I. Dusch) IT. A. Breslau 1779
Th. 3. 5. 3— 42. Ueber dad Lehrgebicht: Die Gluͤckſeligkeit.
3. Praftifche Anleitung, Beift und Yexz durch die Lek⸗
tuͤre Der .Dichter zu bilden, folgende Sabeln: Th. 2. S. 37
—41. Der Zeiſig. &. sg—62.. Der Rabe und dep Fuche,
&.67— 86. Die Thiere. Desgl. folgendes Lied S. 194 — 303.
Un die heutigen Enkratiten. 2.3
4. Vetterleins Chreſtomathie deutſcher Bedichte , fol
gende Fabeln: Bd 1.5.17 —4. Der Hahn und ber Fuchs.
S. s— 15. Der Löwe und die Muͤcke. S. 16 — 19. Die Raͤu⸗
ber und ber &fel. &. 19 f. Dad Schäfchen und der Dornſtrauch.
S. 21 —26. Der fhöne Kopf. S. 27— 73. Der Fuchs ohne
Schwanz. Ferner Bo 2. S. 5— 11. Dad Kied: An den vers
komen ©
laf. Dedgl. 80 3. 8. 177 — 182. dad Lied: An -
die Freude. Endlih 8 3. S. 565-570. folgende Sinnges
dichte: Grabfchrift des Neodar (ein Pendant dazu ift Gotters
Sinngediht: Der Frager; |. Borters Gedichte &. 130.)3
Maskar; Auf gewiſſe Audleger der Alten; Die Einfihtsvollen.
5. Poͤlitz Praftifches Handbuch zur Lektuͤre der deur
ſchen Klaſſiker, Tb. 1. S. 357 — 357. das Lehrgedicht: Die
Gluͤckſeligkeit (aber ſehr abgekuͤrzt). ws
6. Erzählungen für junge Damen und Dichter gefam-
mele und mit Anmerkungen begleiter (von Wilbelm Seinfe)
Bd 1.8. 110 — 119. Laurette. Bo 2. S. 131 — 134. Der
Blumenkranz. S. 165 — 171. Aureliuß und Beelzebub. S. 182
z — Haͤnfling des Pabſtes Johannes 23. S. 233 — 253.
er Falke.
7. Ueber fruͤhe Bildung des Geſchmacks fuͤr Eltern,
Schullehrer und Hofmeiſter von Chriſtian Wilbelm Snell,
S. 131 —134. dad Lied: Der Mai, mit kurzen Erlaͤuterun⸗
gen für die unterften Schulklaſſen. j
8. Voits Auswahl deutfcher Fabeldichter mit erklären,
den Anmerkungen für die Jugend und Erwachfene S. 111
ff. Der Wolf und dad Pferd. S. 116. ff. Die Henne und der
Smaragd. S. sıB ff. Der arme Kranke und der Tod, S. 120
ff. Sohann der Seifenfieder. &. 125 ff. Philemon und Baucis.
©. 137 ff. Die neue Eva, |
9. Wiedemanns Uebungen im Deklamiven für Knaben
und Juͤnglinge, beftebend in. einer Sammlung dentfcher
Gedichte 3. mit a er und begleitenden Hüulfss
regeln, 35 1. S. 67 f. Der Fuchs ohne Schwan. - .
so. Ramlers Einleitung in die ſchoͤnen Wiffenfchaften
nach dem Sranzsfifchen des Kern Batteux mit Anfänen
Ze Eeeipʒig
Fredr, Hagedorn, 301
21—32.- Krttiihe Betrachtungen Über des Herrn von Bage⸗
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502... From v. Hagedorn,
(Beipzig 774.) 80 1. ©. 343 —3 . Bemerfungen über die
beiden Fabeln: Der %öwe und bie ie; Der Habn und ber
Fuchs. Desgl. 80 3.5.69 f. S. 241.244. 251f£
‚11. Ideenmagazin fbr Lehrer in den oberen Schuls-
klaſſen zu zweckmaͤßigen ſchriftlichen Yrbeiten für ihre
Schüler von Job. Daniel Schulze S. 73 — 77.
12. Gotthold Ephraim Lefiings Leben, Th. 3. 8.182.
‚eine grammatifehe Bemerkung.
Aenderungen und Verbefferungen Hagedornſcher Bes
dichte findet man:
ı. in Remlers Lyrifcher Bluhmenlefe, B. ı. YZum. 34.
25. 2. Num. ı5. 23. 32. 8. 3. Num. 16. 49. B. 5. Num.
40. 3. 6. Num. 1.29. 46. 51. B. 7. Num. 16. 17. 18. 21.
37. 38. 41. 43. 49: B. 8. Num. 5. 14. 17. 18. 21, 23. 26.
409. 2.9. Num. ı1. 20. 36. (vergl. Hagedorns Poetiſche
Werke, berausgegeben von SEfchenburg, Th. 4. S. 102 f.
(erftenbergs) Briefe über Merkwürdigkeiten der Literas
sur, Samml. 3. ©. 352 — 364.)
2. in Xamlers Fabellefe, B. 1. Num. 6. 19. 29. 39. 40.
49. 53: B. 2. Num. 2, 3.4.9. 14. 21. 23. 29. 41. 56. 57.
3. 4. Klum. 1.9. 21. 27. 34. 35. 37. 40. 41. 42. 44. 52. 58.
B. 5. Num. 11. 41. 43. 45. 50. B. 6. Num. 25. 35. (vergl.
Hagedorns Poetifche Werte, berausgegeben von Eſchen⸗
burg, ch. 4. S. 104.)
3. in Hrn. Matthiſſons Lyriſcher Anthologie, Ch. 2. &.
3— 30. Das Landleben; Der Morgen; Der Frühling; Der
Mai; Die Liebenden; An den Schlaf; Dithyrambez Mezendore;
An die Freude.
Parodien Hagedornſcher Bedichte findet man:
1. indem Neueſten aus der anmurbigen Gelehrſamkeit,
Bd 6. 1759. 8. 458 —460. Parodie des Kiedes: Stolzer
Schönen Graufamkeiten ıc. (von Hille). |
2. in Räffners vermifchten Schriften (Altenburg 1783.)
Th. 1.8: 207 ff.
3. in den Bedichten von dem Verfaſſer der poetifchen
LIebenftunden (v. Hymmen) Berlin 1771. 8. S. 25 — 27.
Der Greid (Parodie des Hagedornſchen Liedes: Der “Jüng-
ling). j
s Eine Nachahmung ded Rieded von Hagedorn: Der ver
Yiebte Bauer, von Bottlieb Suchs, unter der Auffchrift: Der
zufriedene Bauer, in ben Neuen Liedern nebft ibren Me—
lodien komponirt von J. 5. D. Keipzig 1750. S. ben Art.
Fuchs im 1. Bande dief. ker. S. 582. |
Der Falke, ein Auftfpiel in Einem Aufzuge, nach einer
Erzaͤhlung von Hagedorn von J. Richter. Wien ‚m: 3-
Re ‚Hebers
⸗
‚ Eprfini tube. vi Hagedorn‘ _ 903
Neberſẽtzungen — a Gedichte: 1. ind Fran⸗
zoͤſiſche? Einige Fabeln mid das moraliſche Gedicht: Der Weiſe,
in Mich Hubers Choix-de Ro&lies:Allemandecs :(vergk Neue
Bibliothek — W. 80 3. St 2. S. 295f.) Das Lehr⸗
geiht: Die Gluͤckſeligkeit, bei der franzoͤſiſchen Ueberſetzung
von Hallers Gedichhten von V. B. v. Tſcharner. 2a. ind La⸗
teiniſche: in Aelurias, epos jocoſum, in latinum vertit Bened.
Chrift. Avenarius, Anhang S. 55. die Sabel: Die Gans und
der Wolf. - Feiner in dem Flörilegium latinum anpi acrae chri-
flianae 2786. edidit G. N. Fifcher, Rector Stephanei Halber-
fadienfis, &; 220. die Sabel: Der vom Hafen betrogene Löwe
(son. J. 5. Heufinger) &. 267. Die Sans und der Wolf. vor
Fiſcher). | i ter 9 » — Bu , E :
Mehrere Tonkänftler beeiferten fi, die Sagedornfchen- -
Lieder in Muſik zu fegen z, B. Sach, Börner, Gräfe,
Graun, Quanz, Telemann u. ſ. w. |
Sagedorns Abiterben veranlaßte verfchiedene Gedichte, bie
feinem Andenken gewidmet wurden, und von denen Hr. Efchens
burg in feiner Ausgabe der Aagedornfchen poetifchen Werke
Tb. 4. S. 164 — 171. die vornehmften theild anführt, theils
mittheilt, , Ihnen kann noch folgendes beigefellt werben: Am
Graberdes Henrn von saggedogn, welches die Mad. Unzer
zur Berfaffesinn hat und ‚in Chriftian "Heinrich Schmids Anz.
tbologie der Deutſchen, Ch. 3. 5. 234 -f. beögl. in den von.
Rlamer Schmid herausgegebenen Elegien ‚Der Deutfchen S.
72. befindlich in ee, |
Blopftod ehrte Hagedornen in dem fechflen Kiede feines, .
Wingolf, worin er Eberten dad Lob beifelben fingen läßt (f.
Klopftocks Werke (Leipzig 1798.) Bd ı. Oden. Bd 1. S. 20f.)
Hagedorns Bildnif befindet fi) ver der erfien Samm⸗
bung feiner Poetifchen Werke; vor dem erſten Bande ber Bir.
bliorbek der ſch. W. (1760.) von Eanale nad) Denner; in
Leon. Meiſters Charakteriſtik deutſcher Dichser (1789.) von
A in der Iris von J. B. Jacobi für 1806 vori
u. Kipe.
*) Ehriftian Audwig von Hagedorn wurbe den 14: Fe⸗
bruar 77123 zu “Hamburg geboren. Er genoß mit feinem Altern
Bruder, Sriedrich, gleiche vortrefliche erh ung und Untenvei-
- fimg, mußte aber auch gleiches Schickſal in Ruͤckſicht des geringen’
binterloffenen Vermoͤgens feines Vaters mit demfelben theilen.
Beide Brüder liebten ſich zärtlich, wurden aber weit von einander .
etrennt. Chriſtian fand feinen Wohnfle in Dresden, Sriedrich,
m Hamburg. Von feinen Lebensumſtaͤnde. iſt weiter nichts he⸗
kannt, ald daß er im Jahre 1764 Churfächfifcher a |
herna
704 Chrfin. Ludw, u Hogebern
hernach Geheimer Legationsrath und, Geueraldirektor ben Kunſtaka-⸗
demien zu Dresden und Keipzig geworden, daß er ſein Amt
überaus wuͤrdig bekleidet, und ſich jeberzeit als einen rechtſchaffe⸗
wen und willfaͤhrigen Mann, ber durch Rath und That die Kuͤnſte
nn fürchte, gezeigt habe. Ex flarh zu Dresden den 24.
— 1780, in einem Alter von beinnhe ſieben und ‚fechgig
en, ö io
Er war nicht blog Dilettant und feiner Kenner, ſondern auch
Ausuͤber der fchönen Kuͤnſte. Wenigftens beweift dieß fein Verſuch
von charakteriſtiſchen Köpfen und Landſchaften, die er theils aus
eigener Erfindung, theils nach andern Meiſtern in Kupfer geaͤttt
hat. Sie ſind offenbare Zeugen ſeiner Geſchicklichkeit und Einſicht
in die Geheimniſſe der Kunſt. Er gab fie unter dem beſcheidenen
Titel Verſuch heraus, und ſetzte ihnen nur die Affangsbuchftaben
feined Nahmens vor. Seine Beicheidenheit und andere vielfache
Beihäftigungen waren übrigens die Urſach, daß wir mr fo wenige
Blaͤtter von ihm erhalten haben. Noch verdienter hat er fi) um
die Schönen Künfte durch feine Lettre a un amateur de la Peintn-
re, avcc des Eclairciſſemens hiltoriqnes fur un Cabinet et les
autdurs des tableaux, qui le compoflent; ouvrage entremele&.
de digreflions fur la vie de pluſieurs Peintres modernes. ä
Dresde 1755. 8. (Schreiben, an einen Liebhaber ber Malerei,
nebſt hiſtoriſchen Erläuterungen über ein Kabinet und bie Werfaffer
der Gemälde, woraus daffelde befteht; nebft Anmerkimgen von bem
Leben verfchiedener neuer Maler) gemacht. (Die Lettre foll von
dem verſtorbenen Affeffor der Malerafademie zu Wien, Scans
Ebriftopb Janneck, und die Eclairciflemens von Sagedorn
ſeyn. S. Meuſels Lexikon verſtorb. Schriftfieller, 35 6. &.
230.) Vergl. Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 330 2.
Std ı. S. 300— 212. S. 267— 3023. Den meiften Ruhm
indeffen erwarb er ſich durch feine
Betrachtungen Über die Malerei. Erſter, zweiter
Theil. Leipzig 1762. 8. (1 Thlr. 16 Gr.) Ein klaſſiſches
Werk, das aber geuͤbte Leſer erfordert, und uͤberhaupt mehr dem
eigentlichen Kuͤnſtler, als dem bloßen Dilettanten zu empfeblen iſt.
Genaͤhrt mit allen vorherigen Regeln fuͤr den Kuͤnſtler und ihren
beſondern Anwendungen ſetzt der Werfaſſer fie auch bei feinen Leſern
voraus; aufs vertrauteſte bekannt mit allen ſchaͤtzbaren Kunſtwerken
der europaͤiſchen Kunſiſaͤle ſchreibt er für ſolche, deren Geiſte fie
eben fo gegenwärtig find, Die, fo oft fiozu Beiſpielen hingefuͤhrt
‚ werben, oder fonft darauf gezielt wird, ich Die ganze Starte
ber Anfpielung fühlen. ber dieß nicht fann, dem wird bie Hage⸗
dornſche Schreibart ſchwerfaͤllig, oder, gar dunkel ſcheinen. Für
den Kuͤnſtler und Dilettanten, -fagt Hr. Kuͤttner (f. Charaktere
deutſcher Dichter und Profaiften ©. 281 — 234.) find- —
orns
8
3
Chrſtn. Lu dw. v. Haͤgedorn. 305
dorns Betrachtungen ein Werk von umerſchoͤpflichem Reichthume,
| vol Unterricht und Kritif und mannigfaltiger Wiffenfhaft, fo wie
fir jeden Leſer von Gefchmad ein Muſter des vollen und —
Ausdrucks. Er hätte die tiefſten Geheimniſſe aller ſchoͤnen Kuͤnſte
durchforſcht, er beſaß von Natur den feinſten Geſchmack und ein
ſehr richtiges Gefuͤhl, erhoͤht durch praktiſches Studium. Die
Nachahmung der ſchoͤnen und großen Natur, oder die Fertigkeit,
das Erhabene, Ruͤhrende und Anmuthige in allen ihren Birkun-
gen zu bemerfen und nachzubilden, lehrt er mit anlodender Bered⸗
famteit, er erweckt dad Gefühl des wahren Schönen in jedem, der
feiner Führung zu u. — Seine Grumdfäge find alle auf
| Erfahrung und Philofophie gebaut, feine Gedanken reif und in
gedrungener Kürze vorgetragen. Wenn er die größten Bere in
der Malerei, oder ihre Werke, charakterifirt, fpricht er ald Kenner,
gyarf und treffend in feinen Urtheilen und oft mit überflrömender
. Empfindung. Die mächtigen Zaubereien des Pinfeld "erwärmen
fein Herz, fein Ausdruck wird feurig und maleriſch, verräth-Be-
ge s und eine Landſchaft von Elzheimern, ober einem an⸗
geifhreichen Meifter, entzudt fthon in feiner Beſchreibung.
Fremde Wörter braucht er nicht fparfam, und doch mit Maͤßi
und nur dann, wenn-fie bei vem Mangel an eben fo guter: eifher-
mifchen in der Kunſtſprache dad Bürgerrecht verdienen. Er iſt -urk
ter und Schöpfer des pittoresken Styls, der Philofoph der Schoͤn⸗
it und der Grazien. Er hat den guten Gefchmad in den Kün:
n allgemeiner gemacht, und vielen Meifterflüden der Malerei
durch feine Zergliederung Unfterblichkeit gegeben. Die Fülle feiner
Perioden und die gewählte, feine, den Sachen immer angemefjene.
Sprache vermehren den hohen Werth feined Werkes, Es ift eins
von den wenigen deutſchen Geiflesprodußten, Die wir vor unfern
zen Nachbarn voraud haben. .
-: VBerfchiedene diefer Berrachtungen waren vorber in bie Bis
bliothek der fchönen Wiſſenſchaften, Bo 6—9. eingerüdk
worben.
Beæurtheilt findet mn fie in den Briefen die neueſte Lis
teratur betreffend, Ch. 23. Br. 326. S. 3— 12. vergl.
(erders) Seagmente über die neuere deutſche Literatur
(Riga 1767.) Samml. . S. 146 — 148. desgl. in der Biblior
the? der ſchoͤnen Willenfchaften, 80 8. Std 2. 5. 233 —
259. 809. Stck 1.8.37 —58 |
Michael Zuber überfegte fie meifterhaft ind Franzoͤſiſche
unter dem Titel: Rellexions fur la Peinture par Mr. de Hage-
dorn, traduites de l’Allemand par Mr. Huber. Val. LI. à
| Leipfic 1775. 8, (2 Thlr. 12 Gr.) und — ber Vor⸗
redoe einige Nachrichten von dem Verfaſſer. Vergl. Bibliothek
der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 89 18. Std 2. 8. 269— 277.
Seriten d, On Vr. 2. Band. u Einen
x
506 . Ehrfin, Suomw. v⸗ Hagedorn.
‚Einen Auszug des Weſentlichſten aus dieſen Betrachtungen
hat Hr. Kang, mit eigenen Bemerkungen und Urtheilen durch⸗
webt, in ſeiner Bibliothek fuͤr Maler, Zeichner, Bildhauer
und Liebhaber der ſchoͤnen Künfte (Erlangen 1789.) S. 665
ff. und die Fortſetzung in ſeinen Briefen fuͤr Maler, Zeichner,
Formſchneider zc. (Frankfurt am Main 1791.) Th. 1. S. 183
ff. mitgetheilt.
Die Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften bereicherte
gedorn mit mehreren gruͤndlichen Recenſionen und Auf⸗
aͤtzen. — Die Mittel in der gelebrten Welt berühmt zu
werden , befinden fich von ihm in dem erſten Bande des Neuen
gemeinnägigen — (Hamburg 1760.) — Difcours fur
les differens characteres des envoyes, in der Vorrede zu J.
J. Moſers Inmerkungen über den Belgeadifchen Frie⸗
densſchluß.
Nach feinem Tode erſchienen: Briefe über die Kunſt von
und an Chriflian Ludwig von Hagedorn, herausgegeben.
von 7. Baden. Leipzig 1797. gr: 8. (2 Thlr.) Es find der
Briefe zwei und zwanzig: Won Hagedorn an feinen Bruder;
an. Hagedorn von Boetiud; von Baufe; von Branded; Fr
inent eined Auffated van Chrift; ein Brief von Clodius; Bri
vor Ernefli; von Geßner; von Harms; von Heidegger; von
Heyne; von Ianned, von Mattei; La vie de Meytens; Briefe
von Nicolai; von Defer; von A. Pond; von Martin Preißler;
von Sulzer; von Wille; von Winkelmann; und einem Ungenanns -
ten. — Berichtigung eines Briefes des Prof. U. Srdr. -
Weſer in Leipzig an den verfiorbenen Ehurfächf. Beb. Les
gationsratb und Benersldireftor der Kunſtakademien zu
Dresden und Leipzig, Ebriftian Ludewig von Hagedorn
in Dresden, von Job. Stepban Capieux, Univerſitaͤtszei⸗
chenmeifter zu Leipzig, |. Leipz. allgem. literar. Anzeiger
1797. Num. 150.68. 1548 — 1551. u.
Nachrichten von Ehriffian Ludwigs ‘von : Hagedorn
Kebensumftänden und Schriften findet man:
1. in Leonard Meiſters Charakteriſtik deutſcher Dich⸗
ser, DD 1. ©. 353.
2. in Hirfchings spiftorifch sliterarifchem Handbuche,
Bd 2. Abth. 2. &. 248— 250. u j
3. in Adelungs Sortfegung und Ergänzungen zu Joͤ⸗
chers Allgem. Gelebrtenleriton, 32 2. oo.
4. in dem Konverſationslexikon mit vorsäglicher Xuͤck⸗
ficht auf die gegenwärtigen 3eiten, Th. 2. &. 159.
5. in Meuſels Milcellaneen artifiifchen Inhalts, Heft 3.
S. 62 ff. u: |
6. in
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Albrecht v. Haller. 307,
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G. in WIeufels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 18oa
verfiorbenen deutfchen Schriftfteller, Bd 5. S. 37 f.
Sein Bildniß befindet fi) vor. dem Keipziger Muſen⸗
Albrecht von ‚Haller |
wurde den 16. Oktober 1708 zu Bern in der Schweiz geberen.
Sein Vater, Niklas Emanuel Haller, ſtammte aus einem an⸗
/ geſehenen patriciſchen Geſchlechte, das ſchon ſeit Jahrhunderten
die erſten Würden in der Republik bekleidet hatte. Er war Advo⸗
Tat bei dem großen Rathe zu Bern und der erſte protefiantifche
Landfchreiber in der Grafichaft Baden, ein Mann von vielen ju-
riflifchen Kenntniffen, ein Freund ber fchönen Wiffenfhaften, und
befonderd der Poeſie, in der er felbft Verfuche gemacht hatte, Eine .
juriftifche Profeffur, die ihm zu Utrecht angetragen worden war,
hatte bei den Würden und dem Vermoͤgen, das er befaß, einen
Reiz für ihn gehabt. Seine Gattinn war die reiche Tochter eines .
Mitglieded des großen Raths zu Bern und Landvogts zu Unterfeen.
Er hatte mit derfelben vier Söhne, unter denen Albrecht ber
- jüngfte war. So reichlich ihn die Natur mit Geifteögaben aus⸗
eftattet hatte, fo wenig hatte fie feine Jugend mit Koͤrperkraft ge-
egnet. Als Knabe war er ſchwaͤchlich und trübfinnig. Aber eben
diefer Zuftand, der ihn zu Spielen und jugendlichen Belufligungen
unaufgelegt machte, verflärfte und foncentrirte gleichfam feine
Seelenkräfte, und fuͤhrte ihn zu ernfteren Befchäftigungen und zur
Laufbahn des künftigen großen Manned. Schon Fehr fruͤh
ſich bei ihm viel Wißbegierde, die bald durch einen gelehrten Ehr⸗
geiz, durch ſeine eingezogene Stille und Enthaltung von jugend⸗
licher Geſellſchaft vermehrt wurde. Seine Brüder waren zu un-
gleich und erwachſen gegen ihn. Anftatt zu fpielen, zeichnete und
fchrieb er, wozu er jehr früh einige Anweijung erhielt. Schon im
pierten Zahre ftellte er den Prediger vor; eine ſchwarze Schürze
war fein Mantel, der Ofen feine Kanzel, das Sefinde fein Audi-
torium. &kin Vater gab ihm einen alten abgejeßten Prediger,
. Nahmend Baillodz, einen Mann von guten Sprachkenntnijfen,
zum Haußlehrer. Im fechften Sabre fieng er dad Cateiniſche an.
"Das Vokabelnlernen war fein Stolz. Er fammelte forgfältig la—
teinifche Wörter und Redensarten, flapelte ganze Hefte davon auf, .
und freuete fich, felbft ein Eleincs Lexikon verfertigen zu können.
Ehen fo machte er eö mit den Wörtern der griechifchen und hebraͤi⸗
ſchen Sprache , die er fehon im achten und neunten Jahre zu lernen
anfieng. Altes, was er Merkwürbiges hörte und lad, fchrieb er -
nieder, um fich felbft Bücher zu machen. Geine Geduld, fein
Ausharren dabei war bei En Knaben eine feltene EriSeinung.
> h 2 2 :
*
oo
308 Albrecht v. Haller:
Er bekam in der Bibliothek ſeines Vaters das philoſophiſche Diktio⸗
naire von Bayle zu ſehen, und ſogleich entſtand auch bei ihm der
Gedanke, Lebensbeſchrei roßer Gelehrten * ſammeln.
Und dieß blieb kein bloßer Gedanke; er verfertigte uͤber tauſend
kleine Biographien, Aber dieſer außerordentliche Fleiß fand nicht
die Ermunterung und Belohnung, die er verdiente. Geine Er-
ziehung wurde überhaupt mit weniger Sorgfalt geleitt. Man
hielt feine gelehrten Schreibereien für Pindifche Pofien, und feine
Viehvifferei Für einen Beweis, daß der Sinabe gu feinem beftimm-
ten Fache rechte Luft habe. Sein unmuntered Wefen, feine wenige
Liebe F Geſellſchaft und zu umgaͤnglicher Auszeichnung machten
ihn unbeliebt und hintenangeſetzt. Auch ſein ſtrenger Lehrer wurde
eben nicht der Troſt feiner Einſamkeit. Anſtatt dad junge Genie
gebbrig zu leiten, glaubte er es unterdrücken zu muͤſſen. Denn
iöheit, war fein Principium, kommt nicht vor ben Sahren.
So erhielt Haller für feinen Fleiß, was er im Halle der Trägheit
verdient hätte, Vorwuͤrfe und Unannehmlichkeiten. Allein das Ge⸗
fühl derſelben unterbrüdte ben flärkeren Trieb der Wißbegierde
‚ nicht. Im zehnten Jahre kam er auf die Schule zu Bern. Dieß
war ein erweiterter Kreis fur feine Ehrliebe. Sein Alter febte ihn
noch in einigen Wiffenſchaften gegen erwachfenere Schüler zuruͤck,
allein fein häuslicher Fleiß hob ihn bald nach. Jetzt fielen ihm
Zobeuneine Gedichte in die Hände. Bei feinem Hange, alles
Neue Nachzuahmen, fieng er an, Verſe zu machen. Lobenftein
wurde fein hohed Mufter, dad ex damals zu erreichen, und bei
nachherigern mehreren Gefchmade nicht zu erreichen, fich beftrebte.
Wenn Lobenftein Jängft vergeffen ift, fo hatten feime Gedichte
doch das zufällige glüdliche Verdienſt, das poetiſche Genie eines
Juͤnglings erwedt zu haben, der in ber beutfchen Sprache einer
der erflen Originaldichter wurde. Der erfte poetifche Verfuch, den
„aller machte, war eine lateinifhe Satire auf den, ber ihn das
Lateiniſche gelehrt hatte, auf feinen Lehrer Baillodz. Die unge
mäßigte Strenge deſſelben, verbunden mit einem pebantifchen We⸗
fen, veranlaßte dieſen Ausbruch des jugendlichen Unwillens. Bald
aber verlor er denſelben ganzlih. Hallers Water farb, ald fein
Sohn im dreisehnten Fahre war, und feinen Anverwandfen ſchien
ber fernere haͤusliche Unterricht uͤberfluͤſſig zu ſeyn. Er war daher
in Ruͤckficht ſeines Studirens nunmehr ganz ſich ſelbſt uͤberlaſſen,
und benutzte dieſe Freiheit nach —— Ohne fich einen Plan
und Grenzen für ein geroiffed Fach feflzufegen, ftudirte und lad er
alles, was ihm vorkam. Gr verglich in felbft nachmals in dieſem
Beitpuntte feined Lebens mit einer Pflanze, die wild aufſchoß und
wucherte, ohne gewartet und zu einem beftimmten Wuchfe geleitet
* werden. Aber eben dieſe ſchwelgende Ausbreitung und regelloſe
haͤtigkeit hatte ihr Gutes für ihn. Sie enthielt die Keime ber
vielfachen Größe, zu der er in ver Folge fich bildete. In feinem
ö vierzebns
4
Albrecht v. Haller - 309
diersehnten Jahre kam er in das Gymnafium zu Biel. Es
wurden dafelbft ımter andern Über bie Karteſianiſche Philofos
phie Borlefungen gehalten, Dieſe gefiel aber mit ihren Subtilie
täten dem Juͤnglinge nicht. Der rohe, ermübenbe Vortrag bes
Lehrers verſtaͤrkte ſeine Abneigung. Er warf dieſem Fragen auf,
bekam darüber Verweiſe, befuchte jetzt die Lektionen nachlaͤßiger,
und uͤberließ ſich wieder ganz dem haͤudlichen Studiren. 808
Chaos ſeiner Kenntniſſe wurde vermehrt. Die — ndung“
der Verworrenheit derfelben und ber
brachten ihn auf den Gedanken eined gluͤcklichen, — Huͤifs⸗
mittels. Er fe an, aus allen Büchern, die er Tab, Auszuͤge
u machen, und ben Inhalt und die Abfaffung berfelben Eurze
riftliche Urtheile zu entwerfen; eine Gewohnheit und
die er in feinem ganzen Leben: beibehielt‘, die ferne ie, ann m
bei der Lektuͤre verftärkte, feine Urtheilskraft ſchaͤrfte
- Wunder des menſchlichen Wiſſens erhob. Seine Bicblingäbekhäft
gung war jest die Dichtkunft. Die ſchoͤne romantifche —
X
‚an Biel, und dad Leſen ber aͤltern Dichter belebten feine Einbil⸗
dungskraft. Schon zu Bern hatte er. ‚ters e Erercitia
gemacht. Homer ein fein Lieblingsautor. wollte ihn nach⸗
ahmen, und entwarf ein epifches Gedicht über den Urſprung
des Schweizerbundes in viertaufend Werfen. Auch verfers
-tigte er Treauerfpiele, Hirtengedichte und poetiihe Weber:
ſetzungen aus wre — ſ. w. In Anſehung des deut⸗
ſchen Ausdrucks und der Verſifikation waren dabei Lohenſtein
und Brockes A erhabenen Mufter. Er gefiel fi felbft und
ſchaͤtzte natürlich die Arbeiten, die ihm fo viele Mühe machten,
Ber gering. Im einer Nacht entfland in bem Haufe des Nachbars
euer, und näherte fi der Wohnung feines . Er fprang
auf, geiff zuerft nach feinen Gedichten, ließ alfed Uebrige im Stich,
:und eilte davon, unendlich froh, feine poetifchen Schaͤtze gerettet
u haben. Acht Jahre darauf verbrannte:er fie ſelbſt. Sein —
Hatte ihn zum Theologen, oder zum Turiften, beflimmt.
hatte aber zu beiden Feine Neigung, fondern wollte Medirin
dire. Sein Aufenthalt zu Biel bei einem Arzte beförderte und
beſtimmte feinen Entſchluß. Im funfzehnten Jahre feines Alters
(1423) begab er fi nach ber- nächfigelegenen Unserfität Tuͤbin⸗
gen , und fieng nun an, ordentlicher zu Audi dien. Die Anatomie,
und zum heil Die Botanik, zogen feinen — Fleiß El
fih. Die Natıre fehten ihn eigentlich nicht zu Diefen Fächern be⸗
ſtimmt zu haben. Er war kurzfichtig, und konnte die Kräuter
nur mit Mühe befehen. Defto fchärfer war ver Sinn des Geruchs
bei ihm, ein Vorzug, der bei den anatomiſchen Zerglieberungen
gerade fein Abfchredtendes hatte. Hallers erworbene Kenntniffe -
verſchafften ihm die Achtung und Zuneigung feiner Lehrer, befon-
ders des Profeſſors Du Vernoy. .Diefag hatte eine Abhandlung
gegen
J
310 Albredt». BANNER
gegen dio vorgehliche Eitbedung eines neuen Speihselganges,
‚welche der Prof, Coſchwitz zu Keipzig bekannt gemacht hatte,
geſchrieben. aller vertheibigte fie unter feinem Borlige 1725,
‚und. am Morgen dieſes Tages verfertigte er in einer Stunde das
va Gedicht , welches-unter der Ueberſchrift: Morgengedanken,
n. ber Sammlung feineg Poeſien ſich befindet. „aller. war. in
feinem Baterlanbe wenig in gefellichaftliche Zirkel. gekommen. Die
Studenten. zu Tübingen hielten ihn daher für einen Pedanten.
Den jungen Schweizer ‚argerten die Nedereien und Spottreven,
die man ſich ihn erlaubte, Lebhaft und unerfahren ließ er
‚fich zu ihren Jufligtoken Gefelffchaften und zu mancyerfei Ausfchweis
fuagen verleiten. Endlich erwachte fein Gewiſſen, und er befchloß,
Tubingen zu derlaſſen, um fi ch dem Strudel dieſer wilden Le⸗
bensari zu entziehen. Fuͤr die Juͤnger Aeſtulaps war damals in
Europa kein Pufenfik einlabender und vastheilbafter, ald Me Uni-
verfität zu Kepden in Hollend. Nach einem Aufenthalte zu
Tübingen von ſechzehn Monaten begab fih „aller 1725 bahın,
Ein glüdlicher 6! Zeyden wurde die Schule feinex Größe.
. Seine beiden vornehmften Lehrer dafelbft waren Yermann. Boer⸗
haave und Albinus; dieſer, damals noch in der Bluͤthe ſeineb
. männlichen Alters, ein vortreflicher Anatomiker, jener der Hippo⸗
krates ſeines Jahrhunderts, das Orakel aller Aerzte. Halier ges
wann bald die Liebe und das beſondere Vertrauen deſſelben. Jede
Stunde ſeines Unterrichts war ihm heilig, und er wurde nachher
der Erhalter und Befoͤrderer der Verdienſie ſeines Lehrers, indem
er vom Jahre 1740 — 1744 die mediciniſchen Vorlefungen:bef-
7 felberl, die. er ‚wörtlich nachgefchrieben hatte, mit feinen. Anmer⸗
:Eungen berausgab; ein Schatz von Erfahrungen und Einfichten,
Der vielfach benugt und zugleich ein fchöned Denkmal von- Hallers
rg Fleiße en iſt. Zu Leyden fand @ Äberhaupt
für feinen Geift die Nahrung, die den Reigumgen und der Stärke
"Peffeiben angemefjen war. Er reifte darauf nad) Amſterdam,
um den berühmten Anatomiker Ruyſch zu befuchen. Nach feinge
Ruͤckkehr entzog, ihn fein Durft nad) Wiflenfchaft alten Vergnuͤgun⸗
- ‚ge. Er ftudirte immerfort bis tief in die Nacht, fo Daß feing Ges
Funöpeit barunter-litt. Um biefe zu ſtaͤrken, unternahm -er- 1726
eine abermaligg Reife durch Deutfchland, wo er- mehrere vorzuͤg⸗
u lernen Gelegenheit hatte. Das Jahr 1727
F tpunlt ſeiner erſten öffentlichen Auszeichnung.
}, diſputirte uͤber eine Abhandlung, worin er
m Cofchwitifchen .Speichelgange wiber-
‚ bie er herausgab) und wurde darauf in ſei⸗
abre zum Doktor der Medicin ernannt.
ufenthalts in. Keyden war nunmehr erreicht.
Um feine Kenntniffe zu ermeitern,. unternahm er jegt ‚eine. Reife
nach england. Er wurde, zu. Kondon und Orford dem
itter
Io
ud
Wibrebcv Hallen - 311
Ritter Sans Sloane, dem nachherigen Stifter des Brittiſchen
Muſeums, mit dem beruͤhmten Anatomiker Douglas u. ſ. w.
bekannt, beſuchte die Naturalienſammiungen, Hoſpitaͤler ec. und
Ar fich darauf nach Paris. Hier wurde Winslom , einer der
größten Anatomiker des Jahrhunderts, bie Hauptquelle neuen Uns
terrichtd für ihn. ; Er wollte nod) nach Italien reifen, allein Kraͤnk⸗
lichkeit bewog ihn zur Rückkehr in fein Vaterland, Seine Wißbe⸗
gierde ließ ihn noch an Fein Amt, en Feine beftimmte Nieberlaffung‘ ,
benfen, Er gieng nach Baſel. Der Stolz diefer Stadt war da⸗
mals Job, Bernoulli, einer der tieffinnigften Mathematifer feines -
Jahrhunderts. Haller legte fich jet unter Anführung dieſes gro⸗
Ben Mannes fo eifrig auf die böbere- Mathematik, ald wen.
ihre Erlernung feine — geweſen waͤre. Sein Auf⸗
enthalt zu Baſel und ſein guter Genius leiteten ihn noch in das
Geßlde einer andern Wiſſenſchaft. Er hatte die Botanik bis das
hin nur als Nebenſache getrieben. Die Erinnerung an den Kaſpar
Baunbin zu Baſel, der im ſiebzehnten Jahrhunderte einer ber
gsößten Kraͤuterkenner in Europa gewefen, und ber Umgang mit
verſchiedenen dortigen Botanikern, entflammte jegt in ihm bie Leis
denfchaft fir dieſe Wiſſenſchaft. Er untenahm 1729 mit feinem -
— dem 1790 zu Zuͤrich verſtorbenen Chorherrn und Pro⸗
Mor.
gehe
x
h. Geßner, eine botanifche Reife, durch die Schweizers
harge von mehr ald zweibundert Meilen. Diefe Reife.
trug für Hallern die fchönften Früchte, machte ihn ayf immer zu
‚einem -eifrigen Freunde der Botanik, und veranlaßte feine nadı= ,
malige Befchreibung der Schweizerpflanzen und jened Meifterflüd -
ber Poefie, Die Alpen. Nach einer mehrjährigen Entfernung kam
endlich Seller 1720 wieder in feine Vaterſtadt Bern zurüd. Er
hatte in der-Fremde Achtung ‚und Beifall gefunden, und hoffte:
nun die Fruͤchte feiner Bemühungen zu ernten. Aber auch bei ihm
traf die Wahrheit des Sprichworts ein, Daß ein Prophet nirgends
weniger gilt, als in feinem Vaterlande. Er ließ fi) ald praktis
fer Arzt zu Bern nieder. Der Erfolg entiprach anfangs. feinen:
Wimſchen. Er befam Patienten, und kurirte glüdlich. Aber.
eben. die Gluͤck und andere Umflände erregten-bald den Neid und
die Berläumbung,, wodurch bad öffentliche, Zutrauen · und bee thäs
tige Wirkungskreis des jungen Mannes ‚beichränft wurde. In eis
nem Alter von drei und zwanzig Jahren verheirathete er fi 1731
mit einem liebenswuͤrdigen Mäbhen, XD" Rod
ter ‚eined angefehenen ,. vermoͤgenden P wurde ;
ein Muſter der Zärtlichkeit; allein d ndung,,
danerte nicht lange. Im Jahre 173 t eine;
Sammlung feiner Gedichte, heraus. Geiſt
der. Brittiſchen Sänger entworfene, Abf en und.,
fand den Beifall aller Kenner. DaVafi_ nannt.
Mon ſtelite darüber viele Muthmaßungen an. In ber. Schweiz,
oo, 2 wu ® |
*
— Aubrecht d. Haller.
wurde indeß das Geheimniß bald verrathen, und Safler mußte für:
feine Verdienſte leiden. Man wollte in den Gedichten naturaliſti-
ſche Aeußerungen bemerken, umd es fehlte nicht viel, daß fie zu
Surich konfiscirt worden wären. Beſonders erregte dad Gedicht:
Die verdprbenen Sitten, viel Senfation. Man legte die allgex
meine Satire darin für perfönlich aus, und behielt Haß und Wi⸗
berwillen gegen den ee Selbſt dad Botanifiren nahm man
ihm, als einem Arzte, l. . Da er den Gedanken gefaßt hatte,
eine $lora der Schweiz, eine Beichreibung der ifchen
Gewaͤchſe, ‚herauszugeben, fo unternahm er, fo lange er zu Bern *
Blieb-, jeden Sommer botanifche Erfurfionen. Die Freunde, wel⸗
faben fich mebrentheild an gluͤcklicher
troffen. Er gebrauchte eine Brille und
äuter, als fie mjt ihren gefunden Augen. -
i war naiv. Man fahe Hallern oft des
em nad) Haufe gehen. Dieß gab Veran⸗
. Frage, ob er etwa. Kühe halte, um fie
en itte fich am fpäteften auf die Botanik - ges
legt, und zeigte fich am früheften darin. Es erſchienen einige bota⸗
nifche Beobachtungen und Befchreibungen von ihm in einem Rirns
bergiichen -gelehrten Journale, welche fehr gut aufgenommen wur⸗
ben. Einer der nördlichften Muſenſitze in Europa belohnte zuerft
feine Verdienſte. Er wurde 1723 zum Mitgliede der Königs
lich⸗ Schwedifchen Befellfchaft Dee Wiſſenſchaften zu Upſa⸗
la ernannt. In feinem Vaterlande gieng es ihm Dagegen wenig
nach Wunſche. Er blieb fünf Jahre ohne ein oͤffentliches Ann
Es war die Stelle eines Hoſpitalarztes erledigt worden; Haller bes
warb ſich darum, und erhielt ſie nicht. Es wurde darauf die Pro⸗
feſſur der Geſchichte und Beredſamkeit erledigt; auch um dieſe be⸗
warb er ſich, drang aber ebenfalls mit ſeinem Geſuche nicht durch.
Indeſſen brachte er es dahin, daß ein anatomiſches Theater er⸗
richtet wurde, Er hielt oͤffentliche Vorleſungen, wiewohl ohne
alle Beſoldung. Im Jahre 1735 wurde er endlich als Arzt bei
einem Hoſpital und als Bibliothekar angeſtellt. Dieſes letztere
Amt befoͤrderte und unterhielt bei ihm die Liebe zur Literatur, zur °
Geſchichte und Muͤnzkunde. Das Jahr 1736 beſtimmte die Haupt⸗
laufbahn ſeines Lebens. Er erhielt den Ruf als Profeſſor der
Arsneifunde, Anatemie und Botanik bei der kurz vorher ge⸗
ſtifteten Univerfität zB seringen, einen Ruf, der für ihn fo
ehrenvoll, ald vortheithaft war. Die Liebe, die er ald Schweizer
gegen fein Waterland’ hegte, obgleich es ihn im Ganzen wenig bes -
Ichnte und ſchaͤtzte, machte es ihm noch fehwierig und empfindlich,
daſſelbe zu verlaffen. Die Ausfichten ber größere j \
indeſſen, welche ihm: der Hannoͤverſche Muſenſitz darbot, entfchies "
beh feinen Entſchluß. Goͤttingen wurde ber Schauplatz feiner:
“ Größe, und er der Wohlthaͤter und großentheik mit dee Schöpfer
Ä \ de
/
4
Albrecht v. Galler og
des Mord diefer jungen Akademie. Bald nad) ſeiner Ankunft dar
ſelbſt hatte er dad traurige Schickſal, die Gefaͤhrtinn ſeines Lebens,
welche er fo zaͤrtlich liebte, durch den Tod in ber Bluͤhe ihrer Jah⸗
re zu verlieren, Diefer Verluſt flürgte ihn in Sram und Schwers
muth. Das tiefe-Sefühl berfelben bezeugt die fehöne, ruͤhrende
Stegie, die er auf-ihren Zob verfertigte. Die Geſellſchaft deu
Mufen biteb das vorzüglichfte Mittel; die traurigen rn
zerfireuen. - Des Antritt feines Amts Überhäufte iha mit
Eliten, und er widmete füch denfelben mit einſtweiliger Auöfkhlies
| aller andern Lieblingsſtudien. Seine eifrige und,
Reichthum feiner Kenntniffe machten ihn zum dieblinge des
Kurators der Akademie, des Freiberrn von Wänchbaufen. Es
wurbe ein anatomifches Theater und ein botanifcher Barten
angelegt. Die zunehmenden auögebreiteten Bekanntſchaften mis
fremden Naturforfchern fehten ihn bald in den Stand, -denfelben
wit Bemächfen de verfehen und zu einem fehönen Tempel der Flora
zu machen. Der verwaifte Zuſtand feiner Kinder und ſeine Nei⸗
gungen bewogen ihm, fich jebt nad) einer neuen Gattimt umzu⸗
fügen. Er reife 1739 nach feiner Waterflabt, verbeirntbere ia
um zweirenmale mit ber Zochter. eined reichen Rat zu
und beſuchte noch werfchiebene vaterländifhe rgsgegen⸗
den. Aber auch das Gluͤck dieſer neuen Verbindung verwandelte
ſich bald durch dem’ Sod feiner jungen Geliebten in Trauer. Er
verheirathete ſich darauf 1741 a drittenmale mit der Tochter
eines chen aths. Das Band diefer Ießteren Ehe war
; dieſe neue Gattinn blieb die befländige Gefährtinn
feines Lebens, die feinen Werkufl beweinte. Nach dem Jahre:
1738 war fein Jahr feines Lebens ohne öffentliche gelehrte Thaͤtig⸗
feit, ohne fihriftftellerifche Produkte, und in den fiebzehn Jahren
feines Aufenthaltd zu Goͤttingen gab er, mit den Eleineren Auf⸗
fügen und Abhandlungen, zufammen fechs und achtzig, meh⸗
zentheild anatomifche, meödftinifche und borsnifche Schrif⸗
ten heraus. Die größten unter denfelben waren feine Flora der’
Schweiz in zwei $oliobänden, worin er überhaupt 1340 Plans
zenarten, die nachher bei der zweiten Auflage biß auf 2486 ver-
mehrt wurden, nach. feinem eigenen Syſteme beſchrieb, und die -
Boerhaaviſchen Vorlefungen in ſechs Tbeilen. Einige Ans'
mertongen in biefen letzteren verwidelten 1746 „allen in eine:
heftige literariiche Fehde über dad Athemholen mit dem Hofrathe
HZambevger zu Jena, die endlich, nachdem fie zehn Jahre gedauert
hatte, durch ben Tod des letztern abgebrochen wurbe*). "In Jahre
; = —— —**
sch erſchien eine Weitere Fortſet er Zalleriſchen ⸗
rn Streitigfeit sr —E —— —
D. Trendlenburg anf feine fernere Sortfegung (Roſtock und Wis⸗
mar 1752. 4.) Die ſchuldige Autwort negebes wird. Jena 3752.
4. von dem Dr. 307 —— —2 —
314 F Aulbrech 0,8 ojllen
2747 ertieb der bekaunte Freigeiſt und frangoſſche Morlefer: König
Friedrichs des Großen, Ka Wettrie, Hallern die boshafte
Ehre, ihm das beruͤchtigte Merk feiner Irrligioſitaͤt und philoſo⸗
phiſchen Ausſchweifung: L'homnte Machine, zuzueignen. als
ler fühle ſich dadurch ſehr empfindlich gekraͤnkt und lehnte oͤffent⸗
lich bie. Zyſchrift von ſich ab. La Mettrie wurde nunmehr Hal⸗
3 erklaͤrtey Feind und ließ feiner Galle gegen ihn freien Kauf,
jur sr hai Bob durch eine-Zrüffelpaftete feinem Leben und feinen
Laͤſterungen ein Ende wiachte, . Haller gab jetzt feine Pbyfiologie
Zim erfiemmale heraus, Die ein ganz neues Syſtem, nemlich bad
u bye Reichel. vortrug. Seine Verdienſte wurden nunmehr;
auch überall nad) Wuͤrdigkeit erkannt. Im Jahr 1737 nahm ihr
Die dentſche Befellfcbaft zu Keipzig, ı740 die Königliche
Seci⸗etaͤt zu London, 1747 die Königliche Akademie Der.
Wiſſenſchaften zu Stodholm, 1751 die Kaiſerliche Akade⸗
mie Der, Ylarurforfcher, in eben dem Jahre die Akademie zu
Balogha, 3753 die Chirurgifche Akademie zu Paris, 1759.
bie botaniſche (Befellfchaft zu Slorens, und 1754. auch Die
Bönigliche Aladsmie der Wiflenfchaften sa Paris zu ihrem
Mingliede auf. Schon im Jahre 1739 war Hallen zum Koͤ⸗
nigl. Großbritanniſchen Leibmedikus, und 1743 zum Hofe
zarh ernannt worden. Zwei Jahre darauf machte er eine Rei
nad) feiner Baterfladt, und wurde zum Mitgliede des großen
Taths daſelbſt aufgenommen. Diefe Ernennung war ihm deſto
erwünfchter, da er fich laͤngſt fchon einen Zuruͤckug, einen ruhigen
Sitz für fein Alter, gemwunfcht hatte. Sm Sabre 1747 wurden,
m. die Lehrſtellen der Botanik und -Anatomie-zu: Oxford und
Utrecht angetragen. Er fchlug fie aber aus, fo —
die Bedingungen waren; eben fo auch einen ſehr reigenben Ruf
nah Berlin. Im. Sahre 1748 befuchte König Georg 2. von:
England bie-Univerfität Böttingen. „saller.ergriff damals zum
letztenmale *) öffentlich feine Leier, indem er für dad ‚Chor ber.
gkademiſchen Junglinge eine Kantate und Serenata auffebte,
Die — Gnade zeichnete ihn vor allen. übrigen Lehrern ber
Univerfität au. Im Jahre 1744 wurde er von.bem Kaifer Franz
1. mit feiner. gefammten Nachkommenfchaft in den Keichendelftand
erhoben. In eben dieſem Jahre ernannte ihn der König von Eng⸗
land zu feinem Staatsrathe uab der König von Preuſten entheils.
te ihm eine Stelle in der Königlichen Akademie der Wiſſen⸗
fcbaften zu Berlin. Um die Univerfität zung machte.
a A vielfgchfte perdiern. Was Boerbaave für. Zeys!
Den gewelen war, dad wurde aller großentheils für die Goͤttin⸗
ger Akademie, Im Jahre 1745 nahm er an ber Herausgabe
ber Goͤtringiſthen gelebtien Zeitungen Antheil, wurde *
N N rn RE
O Mur ain einziges Heine Orblipt werfeetiäte er nech 1774
Albwerht, u Dathlen | 315,
Sabre darauf. der. Direktor derſelben, „beachte, nachher die Anle⸗
gung ‚einer. nebammenfchule und einer veformirten Kirche u
tande, und.wurde 175 1 naͤchſt dem Gellifchen Öbergppellationgs
zathe, Büntber von Sfinau, ber Hauptflifter der Böniglihen
Geſellſchaft der Wiſſenſchaften und zum befländigen Präfiden-
fen verelben ernannt. er bei allen den Auyelbnunge, di
er zu Böttingen genoß, gefiel ihm doch ber —— Bafeibit
nicht länger. Er hatte mit vielen Kabalen unb Seinpieligfeiten *
u, zu thun, 308 fein Vaterland vor, und wuͤnſchte fic
da in Ruhe yerfegt und feige Familie verſorgt zu ſehen. Kr gieng
baher 1753 nad) Seren, zuruͤck, wurde zum Amman, welchee
bem Range nach ‚die ‚vierfe Stelle unter ben Staatöbedienten. der
Republik iſt, ermählt, behielt -feine atademifche Penſi
Charaktere, die Praͤſidentenſtelle bei der Koͤnigl. Geſellſchaft der
Wiflenfshaften, und fuhr fort, an ‚den Göttinger gelehrten Zeitun⸗
gen thätigen Antheil der Bearbeitung zu nehmen. Die Recenfige
nen, die uber Bücher ih allerlei Wifjenfchaften von ihm darin eins
De belaufen fich — tauſend. Seine. Vater⸗
adt erkannte und belohnte auch in Folge feine Verdienſte im⸗
mer mehr. Er wurde mit gem ‚Gehalte von fünf tauſend Gulden
um Direktor der Salzwerke zu Mer und Aigle, art, Mitgliebe
8 Sanitässkollegiumd, dir, Bennerfammer, des Chegerichts,
der Hlonomifchen Kommiffion u. f. w, ernannt. Sm Jahre 1755
erhielt er den Ruf zu der Durch Wolfe Tod erlevigten Kanzler-
ftelfe auf der Univerfität zu Helle, 1767 eine fehr vortheilhafte
Einladung nach St.. Pererabung, und 1770 ben. Antrag zu der
Wuͤnde eines Kanzlers zu Göttingen. Allein feine ruhige, glüd-
-
Ban ‚ fee
XX
liche Lage im Vaterlande bewog ihn, alle dieſe fhönen Anerbietun⸗
von fich abzulehnen. Das Wohl des Vaterlandeh und die ‚Ges
ellfchoft der Mufen theilten nunmehr feine Zeit und Befcaͤftigun⸗
gen. Er verbefferte die Einrichtung der. Salmwerke, die, Anflalten
der Mabemie zu Kauſanne, die medicinifche Policeiverfaſſung,
beſchaͤftigte fich mit der Beförderung. des Ackerbaues, “brachte den
Man zur Anlegung, eines Waiſenhauſes zu Stande, And vermit-
telte endlich die. Grenzfireitigbeiten gwifchen dem Kanton Bern und
Wallis. Sein Alter brachte noch für die Wiſſenſchaften die Kchön-
ften Früchte hervor. Er theilte der Welt unter anbern die Schaͤtze
von Ziteraturkenntniſſen mit, die er fo reichlich und mit ſo vieler
‚Erfahrung und Beurtheilung. gefammelt. Hase. . 3 erichien- feine
borarifche, chirurgiſche, anatomifche, und dee Anfang feiner
medichnifgh ‚praftifchen Bivliothek. Und. bei biefen großen
giehrten Werfen, die allein der gelehrten Thpäti tie Enge afızen
bend ‚Ehre gemacht und den Rahmen ihres alferö-erbglten
ben würden, war ſein Geift noch munter und auſgeweckt genug,
ber bie deſpotiſche, mönatchifthe und, vepuBlkänifche "Res
gierungsform bret politische” Romane” zit eutwerfen. 15
en
os
\
316 _ Albredev Haller
allen Gelehrten des achtzehnten Jahrhunderts führte Feiner einen,
ſtaͤrkern, oder wenigftend einen — Briefwechſel alt
Zaller. Er erſtreckte ſich in alle kultivirte Länder von Europe.
Am Fache der Arzneiwiffenſchaft und Naturgeſchichte befonbers war
faft kein Dann von Ruhm und Auszeichnung, der nicht mit Hal⸗
lern in Verbindung ſtand. Er Eorrefpondirte in Deurfcher, las
teinifcber, engliſcher, franzoͤſiſcher und itslienifcher Sprache.
Er war Willens, die Briefe an fich herauszugeben; es find aber
nur die lateinifchen, und ein Xheil der deutſchen gedruckt erſchie⸗
nen. Die erfleren beftehen aus fechs Theilen und enthalten zu⸗
fammen 1004 Briefe. Seine vertrauteften Korrefpondenten waren
en Geßner zu Zuͤrich, und Karl Bonner zu Genf.
it erfterem wechfelte er lateiniſche Briefe (ed find 156 gedruckt),
mit letzterem fransöfifche. Er mar ein eifriger Werehrer ber Res _
ligion und ihr Öffentlicher Vertheidiger no im Alter *). Sein
Tagebuch enthält die fprechenbften und frappanteften Beweiſe vom,
feiner Neligiofität, deren Empfindungen aber öfters. an pietiftifche
Aengftlichkeit , an zweifelflichtige Frömmigfeit grenzten, und zulegt
fiel er in die nfierte Hrthodorie zuruͤck worin er den feften Glau⸗
ben an den Teufel und andere Chimaren des Kirchenfuflemd zu
feiner Pein fuͤr die Bedingung ber Seligteit hie. Im Sabre
1776 ertheilte ihm der König von Schweden, Buflav der
Dritte, den Nordſternorden. Im Jahre 1777 er
a, 5 | ie
Nifer für die Religlon veranlaßte Ihe, dieſelbe
taire in den Briefen über die wi
mbearung au vertbeibigen. Eine gl
er in den Briefen über gr Ei wi⸗
z, welche vorzüglich gegen Die Queſtions [ur
t waren (vergl. Neue literarifche Unterhal⸗
75. Jun. ©. re 384.) Ob allet gleich
mehrmals —5 gegen die chriſtli gion
h Dillons Werk: Ueber die Auferſtehuug
ıen in feinem Glauben. "Das erſte felher ers
vollſtandigen Titel: Briefe (eines Vaters an
wid) Wahrheiten der
rt durd) dem Zerausgeber der. Beichichre
8. Sranzdfilh: Lettres fur los verises les
revelation, traduites de l’Allemand de Mr.
: und verpefierte Yuflage,. Bein 1730. 8, bon ‚ben ‚legtern,
en 1773. Be “. — ——
)
Aubrecht v. Hallen 3 3170
5
die Ehre, von dem Kaiſer Joſeph 2. einen Beſuch zu erhalten,
Diefer erhabene Fuͤrſt unterhielt ficy eine geranme Zeit mit ihm auf
das herablaffendfleund in ‚ben achtungsvollſten Ausdruͤcken. Cine
Kraͤnklichkeit, welche jebt Hallern überfiel, flimmte feinen Geift
merzen zu verfehaffen, brauchte er übermäßig Opium. Endlich
arb er den 12. December 1777, im fiebzigften Jahre ſtines fo
verbienftvollen Lebens. :
Seinem großen Geiſte entfprach feine koͤrperliche Bildung.
Groß un ® n — * er — — en 2 Anz -
ſehen, ein fcharfed, lebhaftes Auge, ein nguiniſches Tem⸗
ament, einen feinen reizbaren Nervenbau, und dabei eine
iche Leibeskonſtitution, war oft kraͤnklich, nicht ſelten hypo⸗
chondriſch, empfindlich, heftig, den Schwächen unterworfen, zu
denen fein Temperament hinneigte, raftlosthätig, ausharrend, ein
vorfichtiger , redlicher Freund, ein zaͤrtlicher Gatte und Water, cin
eifriger Beobachter feiner Amtöpflichten, ein enthuftaftifcher Lieb⸗
haber des Ruhms und det Ehre, fo philofophifhfhön er auch ihre
Richtigkeit befang, feharffinnig, gründlich in fenen Studien, ori⸗
inell in feinem Ausbrude und Ideengange, orbnungspoll in feinen
efchäften, ein Wunder der Gedächtnißfraft, der Äriſtoteles und
plinius feined Jahrhunderts, ein zweiter Leibnitz, ein Univer-
falgenie, dad anf mehreren Wegen zur Unfterblichkeit gelangte.
Er hinterließ aus feinen brei Ehen vier Söhne und vier Töch-
ter. Der ältefle Sohn, Emanuel „aller, hat fich durch vor-
trefliche Werke Über die Botanik und die Schweizerifche Bes
ſchichte berühmt gemacht. Bergl. Hirſchings Biſtor. literar.
7 Traurigkeit. Um fich Linderung und Vergeſſenheit ſeiner
ft
Zandbuch, BD 2. Abth. 2. ©. 297. MWeufels Lexikon der .
vom Jahre 2750 bis ı800 verltorb. deutfchen Schriftteller,
Bd 5.8. 104 ff, |
Der gelehrte Bibliothekar von Sinner zu Bern, ein Mann
von Geſchmack und Geift, der dad Haus bes verftorbenen Hallers
erhielt, erinnerte die fpätefte Nachwelt an den ehemaligen edlen
Beſitzer defjelben Durch folgendes re Denkmal:
emoriae
ALBERTI HALLERI
doctrina et ingenio
nulli mortalium ſui aevi fecundi
quem in hac domo inter morbos
et findia vitam degentem
IOSEPHUS en AUGUSTUS
adiit |
zung fatis abreptum
| lugent
Amici, Patria, Muſae.
Obiit a. u. c. loch 23
net, IT j R }
) | Bei
—
318 | Albrecht v. Haulere
Bei Salleen iſt «8 gleich gg zu fagen, wad er wußte, -
und was er nicht wußte. Unfterbiich ald Dichser, ——
— Botaniker und Literatop, war er zugleich Kenner
er
cichte, der Sprachen, und faſt in allen Fächern des menſch⸗
lichen Wiſſens bewandert. Die Zeit, in welcher er ſich als — —
ter bildete, fiel in die ſchlimmſte Periode unſerer Poefie, wo auf
ber einen Seite ber fogenannte Kohenſteiniſche a. eine
hoͤchſt unnatürliche und überladene Manier, und auf der andern .
gedankenloſe, platte und waͤſſerige Reimerei überhand genommen
hatten. Und wirklich hatte aller feine meiften jugendlichen Ue-
bungen in jener Manier angeftellt und in der ſchwuͤlſtigen, geſuch⸗
ten. und zugefpisten Sprahe Lohenfleins geſchrieben; allein
durch dad Studium der Alten *), unter welchen Virgil fein Lieb- :
ling war, und einiger Engliſchen Dichter veinigte ſich fein Ge-
fhmad allmaͤhlig. Ex erfannte noch zu rechter Zeit feinen Abweg
and verwarf dad Uebertriebene und Gefuchte, ohne in dad Matte
und Gedankenleere zu verfallen. Seine Jugendarbeiten vernichtete
er groͤßtentheils, und wo in den folgenden Gedichten noch Spuren
L.obenfteinifcher Unnatur zu finden waren, fuchte er fie immer
zu verwiſchen, wie vorzuglic) bei ber dritten Ausgabe feiner
Gedichte (1743.) geſchehen iſt. Fruͤh bemerkte Seller die tref-
liche Anlage unferer Sprache, viel mit werig Werten zu fagen;
er rang wader nach diefer gedankenvollen Kürze und Arche te in
fo hohem Grade, als Fein Dichter vor ihm und fehr wenige nach
ihm. Seine guögebreitete Gelehrſamkeit, fein philofophifcher
Scharfſinn und ein eigener Vorrath moralifcher Erfahrungen boten
ihm reichen Stoff dar, und feine lange beharrliche Uebung machte
ihn mit dem Schage der Sprache bekannt, und fo wurden Reich-
thum tieffinniger Gedanken, gefunde Moral, Stärfe, Adel und
" Kürze des Ausdrucks die unterfcheidenden Merkmale feiner Poefie.
Mit Haller und “Hagedorn fieng eine neue Periode unferer
Dichtkunſt an, nachdem die Opitziſche Sprache allmählig ganz
in Vergeffenheit gerathen war. Go wie Haller am unbedingteften
über unfere Sprache geherrſcht, ihren männlichen Charakter am
zichtigften empfunden und gewürdigt, und zur Entfaltung ihres
poetifchen Beiftes am kraͤftigſten gewiyft hat, ſo iſt ihr von nieman-
den glüdlicher ald von Hagedorn dad Gepräge der franzoͤſiſchen
Leichtigkeit und Zierlichkeit aufgedrüdt worden. Das icht,
welched Hallers poetifchen Ruhm am meiften gründete, find un-
ſtreitig feine Alpen. Er hat, wie Kleiſt in feinem Fruͤhlinge jagt,
— bie Pfeiler des Himmeld, die Alpen, die er befimgen
Zu feinen Ehrenfäulen gemacht. Th >
*) Den Vorzug, welchen Galler den Alten einrdumte, bezeugt feine
Oratio fubitanea, quod veterss eruditione ‚modernos antecellant.
Bernae 1734.14,
8
Albrecht Haller. Ä 519
Aber diefen mohlgegründeten Ruhm haben ohne
loſophiſchen Bedichte befeftigt. ‚Aus .aflen |
Ernft und Brittifcher Tiefſinn hervor. Noch ti
‘an der Spige unferer Lebrdichter, an Wohll
des Vortrages ſchon oft übertroffen, aber an E
drungenheit und Eindringlichfeit nie ganz errei
feiner Lehrgedichte haben, großentheild wenigſte
der Satire; dann ift fein Ton mehr ernfthaft unt
end und munter, er gleicht mehr dem: June
doch ohne bie Dre Galle, oder bie üp:
jüngern Römer zu haben. Hallers, in Sen
fehriebene, Romane find politifcher Art, und
Frage von der beften Kegierungsform zum €
verdienen noch immer gelefen zu werben, wenn il
ziehende Äußere Reiz mangelt, der Werken die
mehr Beifall verfchafft, als ihr innerer Gehalt.
Hallers Bedichte erfchienen zı
Albrechts von „aller, Herrn zu
Eclagnens, Praͤſidenten der Roͤr
ſenſchaften in Goͤttingen und der
zu Bern, der Raiſerlichen un
Engliſchen, Preußiſchen, Hollaͤn
Bononiſchen, Schwedifchen, -
Ersinifchen , Upfalifchen Akadem
Wiſſenſchaften Mitgliedes, Ver
dichte. 2 u Er ve
1777. 8. Schreibpap. mit Hallers
von Dunker 2 Thlr. 12 Gr. Drudp u
Beſcheiden nannte er felbft feine Gedichte Schweizerifche, .
weil er fie von den Spuren des Provinzialdialekts night frei forechen
wollte, ob er gleich bei jeder neuen Ausgabe Sprachfehler zu ver⸗
tilgen ſuchte. Und wie beſcheiden fagt er nicht in einer. feiner Vor⸗
zeben: „Ich babe niemals verlangt, Dichter zu ſeyn!“
Die erſte Ausgabe erfchien zu Bern 1732, ohne Hallers
Nahmen. Alle nachfolgende Ausgaben Bern 1734 (vermehrt)
1743 (abermals vermehrt) Böttingen 1748. 1749. 1751. 1753. _
1758. 1760. 1762. 1768. haben Veränderungen und Verbefz .
ſerungen, doch hat ber Verfaſſer jederzeit Die alten Lesarten
unter dem Werte angezeigt, burch deren Vergleichung man in ben
Stand gefeßt wird, Uber Die Urfachen der neuen nachzudenken... In
der Vorrede zur elften Ausgabe verfichert „aller, daß, wenn
er auch nochmals eine neue Auflage erleben follte, er doch Feine
nis Revifion feiner Gedichte unternehmen werde. Ein neues Ge»
dicht erfchien hier (Auf den Sradftein Emanuel Grubers: Dfelig, .
wer fein Gluͤck, gelaſſen, Bott vertraut sc.) und ein alte (Ueher
eine
= /
320, Albrecht v. Haller.
eine Hochzeit: Entweicht, ihr unberufnen Dichter ꝛc.) iſt verwor⸗
fen. Die Varianten ſind nicht, wie bei den vorhergehenden Aus⸗
aben, unter den Text geſetzt worden, ſondern machen einen An⸗
* aus. Außer dieſen von Haller ſelbſt beſorgten Ausgaben
giebt es noch verſchiedene Nachdrauͤcke z. B. Danzig (ober viel⸗
ce mehr Berlin) 1743. 8. a Stüde, die er verworfen, und uns
ter andern auch fransöfifhe Verſe vorkommen) Wien, Ulm.
uf. w. ns |
Weberfegungen: ind Sranzöfifche, die meiften Zalleri⸗
ſchen Bedichte, in fließender Profa, unter dem Titel: Poslies
choifies par Mr. Ald. de Haller, waduites en profe, dry
dv. FE. Tfcharner, Böttingen 1750. 8. Zürich 1750. 8. (zu:
gleich mit dem deutfchen Terte) yon 1752. ı2. Zürich 1758.
8. (vermehrt und verbeffert) Bern 1760. 12. Paris 1760. 8.
Bern 1775. 8. (mit neuen Vignerten verziert und mit einigen Ue⸗
berfegungen von andern Verfaſſern 3. B. des Gedichte von der
+ Ewigfeit durch den Nitter De Vatan vermehrt) — ind Italie⸗
nifche, durch den Abate Soreft, Neerdon 1768. 8. (in wohl=
Elingenden Verſen, jedoch nicht alle, fondern nur ſechzehn ber
oraghmflen und größten) — ins Engliſche, von Frau Zoward,
Comon 1793. ı2. (nicht alle, ſondern nur die vorziiglichften
7 en Gedichte; vier Stuͤcke in gereimten Wetfen, bie an⸗
dern icher in Profa). | |
| ie, in bee neueſten Ausgabe vorkommenden, Bedichte
find der Orbnung nach folgende: z. Morgengedanken S. ı. (Eins
der früheften lyriſchen Gedichte Hallers, das er verfertigte, als
er kaum fechzebn und em halbes Jahr alt war. Es enthält Be⸗
— uͤber die Groͤße des Schoͤpfers in der Natur). 2.
Sebnſucht nach dem Vaterlande © 5. (entſtand im einer ſchwer⸗
‚muͤthigen Stunde, als er anf feinen Reifen 1726 ſich nach feiner
Heimath ſehnte). 3. Weber die Ehre S. 9. (Das vornehmfte
unter Hallers lyriſchen Stuͤcken und eine unferer älteften Lehr⸗
oden, voll herrlicher Marimen. Sie fchildert Die Nichtigkeit des
Nachruhms nach dem Tode. Schwedifch, Stockholm 1753.
Vranzoͤſiſch, von Moline’ in den Additions zum Journal des
- Savans... Hebraͤiſch, von Jofepb Euphrat aus Troplowin,
ı bei deffen Wielucharb Saul (d.i.Gefihichte der Regferung Sauls)
in fecbs Alten. Wien 1794. 8.) 4. Die Alpen &. ar. (Une
geachtet der Gebanfe, den „Haller in diefem Gedichte ausführt,
philoſophiſch ift, indem er zu zeigen ſucht, daß Unfchuld des
Herzens und ein einfacher Lebensgenuß die Bedingungen unſers
uͤcks find, fo gehört das Etüd doch mehr zur malerifchen und
befcbreibenden Klaſſe. Dad Ganze befteht eigentlich aus einer
Reihe von Natur: und Sittengemälben, in weldyen jener Gedanke
anfchaulich gemacht wird. Aber diefe Reihe hat fo viel Eigenthuͤm⸗
Uches, daß ihr heute noch, ob wir gleich in bes maleriſchen —
ni
/
u |
Engliſchem Se
%
Be ’ \ . |
Albredtv Haller: . 32
nicht arm find, in mehreren Rüdfihten ein hoher Werth einge
räumt werben muß. Die prächtigen Naturfcenen ,. welche das Ga
birge darbietet, find von ihrer großen und erhabenen Seite mü
vielem Glüd gemalt; noch reizender und gluͤcklicher aber die Sitten
der Alpenbewohner , wobei überall Die Abficht des’ Dichter8 hervor:
leuchtet, feine Leſer zu Überzeugen, daß nur reine Sitten, einfache
Lebensart, Naturgenuß, Entfernung von fläbtifchem Luxus und
ftabtifhen Asorurtheil den Menfchen wahrhaft gludlih machen
koͤnnen. Kurz, bie Wahrheit und die Starke der Befchreibungen,
fo wie bie vortreflichen moralifchen Reflerionen machen dieß Gedicht
in zebnzeiligen Stropben zu einem’ der vornehmften unter Yal-
lers Werken. Eine Prachtausgabe deffelben führt den Zitel:
Die Alpen, m. K. Bern 1774. ge. 4. Jeder Strophe ift eine
allegoriihe Vignette und Tſcharners franzöfifche Ueberſetzung
mit einigen Verbefferungen beigefügt. In der Folge erſchien:
Des Herrn Albrecht von Hallers (Haller) Alpengedicht.
Vebſt einer naturhiſtoriſchen Befcdhreibung der Alpen von
ebendemfelben. Bern 1795. 4. Les Alpes, Poeme de.Mr:
de Haller, avec une delcziption phyfigue des Alpes.par le
möme. à Berne 1705. 4. a8 Ganze zier Au
und eben fo-diel Schluß: Keiften, und zwei |
Dem. Terte des Gedichtd gegenüber ſteht die f
ferzung von Tfcharner, die aber nach einer fi
Zalleriſchen Gedichte gemacht und hier nicht ı
Zerte der letzten Auögabe verbeffert worden ift.
migkeit willen hätte auch der beutfche Tert mi
ebrudt werden folen, zumal da der Schnitt
Haben nicht der befte if. Den Beſchluß macht Die Befchueibung
‚ver Alpen aus der Vorrede zu „allers Hiltoria plantarum
Helveticarum , ebenfalld deutſch und franzoͤſiſch. (Rergl.
Allgem. Litt. Zeit. »796. 58 2. Num. 193.8. ıı f) Hol
laͤndiſch find die Alpen überfeßt worden von M. SE. de Perpons
cher, in deſſen Gedichten zc. Utrecht 1800. gr. 8. Franzoͤſiſch
nebſt andern Halleriſchen Gedichten in. der Choix varié etc. a
" Avignon 1770.) 5. Bedanten Über Vernunft, Aberglau⸗
‚ben und Unglauben ©. 59. (In der Vorrede fagt Haller,
dieß Gedicht fei gleichfam eine Wette geweſen, um feinen Freunden,
die die Engländer vorgezogen und die deutfche Poefie eines großen
Unvermögend gegen die engliſche befchulbigt Hätten, in.einem nach
made eingerichteten Stude zu zeigen, daß bie deuf-
fche Sprache eben fo gut, wie die englifche, ſich zu .philofophifchen
Gedichten eigne. werden in biefem Gedichte uͤbrigens die
Schwächen ber menſchlichen Vernunft gezeigt, welche Urſach find,
daß wir von einem Aeußerften aufs andre, vom Aberglauben au|
den Unglauben verfallen). 6. Die Salfchbeit menfchlicher Tu;
‚genden ©. 86. (aller urtheilt me Gedichte feibft B He
| an
Lertton d. D. u. Br, 2. Band.
322 Albrecht v. Haller.
Plan ſei deutlicher, aber die Verſe ſchwaͤcher. Mit Recht wird es
zu den poetiſchen Satiren gerechnet, und Ernſt und Eifer zeich⸗
nen ed aus. Franzoͤſiſch es fi) in den Poähes diverfes
par deux amis (& Dijon 1768. 8.) und in der Choix literaire (a
Paris 1766.) 7. Die Tugend ©. 111. (ein lyriſches Gedicht ın
Sappbifchem Sylbenmaaße, worin gezeigt wird, daß die Tu⸗
end Fein leerer Nahme ſei. Diefe Ode ift das erſte Beiſpiel vom
Gebraud eined fremden Iyrifchen Sylbenmaaßes in ber deutfchen
Sprache), 8. Doris & 114. (ein Iyrifches Gedicht, worin Hal⸗
er feine Braut, Mariane — zur Liebe auffordert. Fran⸗
3öfifch durch Varennes... Engliſch in den Curioſi ties of Li-
ierature. Vol. II.) 9. Die verdorbenen Sitten ©. 123.
(Gallers vornehmſte Satire; ubrigend ein Werk ſeiner Jugend,
worüber er ſelbſt die Anmerkung macht: „ Sunge Leute, bie bie
Welt aud Büchern kennen gelernt haben, wo die Laſter immer ge-
holten, die Tugenden immer geehrt, und die volllommenfien
er ihnen vorgemalt werden, fallen leicht in ben Zchler , daß
‚Alles, was fie fehen, ihnen unvollkommen und tabelhaft vor=
Fimmt.”) 10. Der Mann nad der Welt ©. 141. (eine Sa⸗
‚ tiee, die einen jungen Stutzer, und eine ungerechte und eigennuͤtzi⸗
‚ge Magiſtratsperſon ſchildert). 21. An den Profeflor (
zu Zaͤcich ©. 152. (theild Lobrede, theils Aufmunterung ge Zu:
friedenheit). 12. Bedanten bei einer Begebenbeit ©. 159.
- (ein Meineb Iyrifches Stüd, veranlaßt durch die abfchlägliche Ant⸗
wort, die er bei feiner Bewerbung um ein Öffentliches Amt zu
ern erhalten). ı3. Weber den Urſprung des Uebels, in
drei Büchern &. 161. (ssellers vornehmſtes Lehrgedicht.
Das erfie Buch handelt von den Klagen der Menfchen, das zweis
ge von Gottes Abficht bei der Schöpfung, und das dritte von ben
Kolgen ded Suͤndenfalles. S. Ortmanns Umf der heuti⸗
gen Poeſie S. 97.) 14. Ein Hochʒeitgedicht ©. 200. 15.
Ehemalige Zueignungsſchrift an Iſaak Steiger S. 205. 16.
Unvollkommenes (umvollendetes) Gedicht oͤber die Ewigkeit
S. 208. (voll großer und erhabener Gedanken. Seansäfifch,
durch den Ritter De Vatan, wieder aufgelegt in Sabatier’s
Hifoire de trois fiecles. T. III. p. 299. mit Weglaffung des
Nahmend des Verfaſſers. Engliſch, im Gentleman Magazin
1748. Mai. Hollaͤndiſch, nebft einigen andern, im Hollaͤndi⸗
ſchen Magazin,/ Th. 2. Stk 9.). 17. Ueber Marianens
anſcheinende Beſſerung ©. 216. (ein lyriſches Stuͤck). 18.
Trauerode beim Abſterben ſeiner geliebten Mariane S.
220. (ssallers beruͤhmteſte Elegie). 19. Weber eben dieſelbe,
ein Jahr nach ibrem Tode S. 227. 20. Ueber das Ein⸗
weihungsfeſt dee Goͤttingiſchen Univerſitaͤt ©. 230. (eine
De). 21. An den Herrn von Muͤnchhauſen bei der ins
"weibung der Goͤttinger Univerſttaͤt S. 238. (in fremdem Nabs
| | men).
, Abrehevn Hallen: . 323
⸗ X *
men). 22. 23. Auf das Abſterben Marianens, von Bodmer
S. 243. und Zallers Antwort an Bodmer S. 253. 24. Ups
‚bet den Tod feiner zweiten Gattinn ©. 264. 25. Einige
zen: Der Zuchs und die Trauben ©. 270. ‘ Der befte König
.271: Der Fuchs und die andern Thiere S. 272. Der Hahn,
die Tauben und der Geier ©. 274.) 26. 27. Kantate bei der
Anwefenbeit des Königs von England, Georg des Zwei⸗
ten, in Böttingen S. 275. und Serenste zu ihren des Kr
nigs von England ©, 282. (beide im Nahmen der Univerfität)..
28. Weberfchriften ©. 286. (fieben Sinngedichte 5. B. Auf‘
bad Grabmal der Burgundiſchen vor Murten erlegten Bälker).
29. Ueber den Tod der Frau Trillerinn ©. 293. 30. Bei
dem Tode der Srau Hofraͤtbin Ayrer ©. 293. 31. Beim
Abſterben der Frau Darjes S. 206.
’
N
Da Hallers Bedichte zu einer Zeit erfchienen, we ed wegen .
des Streitd zwifchen Bodmer und Gottſched bei der Schule des
letzteren Mode war, alles zu — was aus der Schweiz
kam, da auch feine Gedichte für die Gottſchedianer zu ſchwer
waren, fo iſt ed kein Wunder, daß fie biefelben bei aller Sclegens -
heit für ſchwuͤlſtig und nonſenſikaliſch ausſchrien. Die Breifss .
walder Derfuche und die Halliſchen Bemuͤhungen wurden mit
Krititen über Zallers Bedichte angefuͤllt. Dieß verarilaßte
Breitingern, eine Verrbeidigung der fhweizerifchen Muſe
Zeren D. Albrecht Hallers (GZuͤrich 1744. 8, herauszugeben.
‚(Haller war Übrigens zwiſchen 1735 — 1738 ein Mitglied der
Leipziger deutſchen Geſellſchaft gemwefen). —
Ueber einen Vers in Hallers Gedichten (Unſelig Mittel-
Ding von Engel und von Vieh) ſ. in dem Journal von und für
‚Deutfchland 1788. StE 8 ©. 126. ° —
| Vergl. Beirräge zur Eritifchen Hifforie der deutfchen
‚Sprache, Poefie und Beredſamkeit, 80 3. Std 10. S.
366 f. (kurze Anzeige der erften Ausgabe von Hallers Bedichs
ten) Bd 4. Std 13. 5. 168. (kurze Anzeige der zweiten vers -
mebrten und veränderten Auflage) Kritiſche Verfuche der
deurfchen Befelljchaft in Breifswalde, Bd.1. St 2.8. -
130 ff. 80 2. Std 9. 5. 248 ff. —
Fallers Romane find folgende: | |
1. Uſong, eine morgenländifhe Befchichte in vier |
Büchern, durch den Verfaſſer des Verſuches ſchweizeri⸗
ſcher Bedichte. Bern 1771. El. 8. Aeipsig 1771.8. Bern
1772. 8. Ebendaſ. 1774. 8. Ebendaſ. 1778. 8. (vermehrt
und verbeflert, m. 8. Schreibp. Thlr. 16 Gr. o. K. Druckp.
20 &r.) „aller fucht in diefem Romane den Satz auszuführen,
daß auch ein unumfchränkter Monarch Voͤlker beglüden koͤnne,
wenn er Einfiht und Tugend Bei Sp wohl der Imagination: _
2 ale
3 — 7 2
1 &
% " F N
*
924 Aidrecht v. dalen
als — wegen bat dieſer Roman unter den sallerfchen
diefer Art ao meiften gefallen, und iſt in-mehrere Sprä=
— etzt worden z. B. franzoͤſiſch, Zaufenne 1772. 8. (ber
— iſt Seigneux de Correvon) Frankfurt am Main
1772. 8. Paris 1772. 8. ein Fragment daraus über die ari⸗
Rokratiſche Regierung 1791 von D’ Arnex; englifch (von Jos
" (epb von Planta) Kondon 1772. ı2. deögl. Ebendaf. 1773.
ö er erften Ausgabe); ungsrifch, Presburg 1792. 8.
bolländifch, Rotterdam 1773. 8. italienifch (nad) ber erſten
feanzöfifchen "Ueberfegung) in Biblioteca galante (Firenze 1776.
8.) T. 8. 9 10. 11.
Bet. Schirachs Magazin der deutfihen Aritit, 38
2. Th. 2. S. 337 — 333. Botb, gel. Zeit. 1774. Std 2. S.
10 — 12. Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 18. Std 2.6.
451 — 469. Inhaltsanʒ eige und Veinthelling.
2. Alfred, Rönig der Angelſachſen, von Albrecht von
Haller. Göttingen und Bern 1773. El. 8. (14 Gr.) Diefer
Roman hat zur Abficht, bie eingefeh raͤnkte Monarchie zu beſchrei⸗
ben und zu zeigen, wie dad Beiſpiel eines . enbhaften. Fürften
. alle untergeorbnete Diener des Staats zur Erfüllung ihrer Pflich⸗
ten ermuntern könne, Franzoͤſiſch, Aaufanne 1775. 8.
. Vergl. Schirachs Magazin der deutfchen Kritik, Bd
3. Th. 2. S. 129— 135. Almanach der deutfchen Muſen
auf das Jahr 724 &.83 f- Allgem. deutſche Bibliotbek,
| DD; 22..8td 2. S. 309 — 324.
Fabius und Kato, ein Stuͤck der roͤmiſchen Bes
den Bern und Göttingen 1714 EL. 8. (168) Der
ne r handelt von den Vorzuͤgen ber Ariftofratie in einem mit⸗
telmaͤßigen Staate. Haller war billig genug, in ber Worrede au
fagen: „Vielleicht täufchen mich Vorurtheile; ich bin in ber Ari⸗
— geboren. ”
Vergl. Sciras⸗ Magazin der deutſchen Kritik, Bd
3. Ch. 2. S. 305 — 311. Goth. gel. Zeit. 1774. Std 43.
&,. 23830. Allgem. deutſche Bibliorhef „Bd 25. Std
2. ©. 313 — 327.
Ein berichtigendes Urtheil über alle drei Romane ertheilt °
bie Neue Bibliothek der ſchoͤnen Wiflenfchaften, 35 17.
Stck 2.85. 214 — 226.
Von allen drei Romanen erfchienen auch "mehrere Nach⸗
drucke beſonders zu Reutlingen und Karlsruhe. |
Was „allexs kritiſche Arbeiten betrifft, die fih zum Theil
= Werke der Dicht / und PR beziehen, fo ge=
ort dahin: |
| 1. ſein
N
L Albrecht v. Haller. 342
r. fein Antheil an der Bibliothegue ralfpnree, die zu Amts:
ſterdam herauskam, von 1739 an. F
2. fein Antheil an der Goͤttingiſchen gelebrten Zeitung,
von 1745 - 1752. ne.
‚3. fen Antheib an den Goͤttingiſchen Anzeigen von ges
lebrien Sachen, von 1753 an. Ä
4. Sammlung Kleiner Hallerifchen Schriften, Erſter,
wweiter, dritter Theil Zweite verbeflerte und |
Auflage. Bern 1772. 8. (ı Thlr. 12 Gr.) Die erſte Auss
gabe des erſten Theils erfchien Bern 1756.8. Vergl. Allgem.
Dentfche Bibliorbef, 38 21. Std 2. &. 338 — 351.
5. Albrechts von Haller zc. Tagebuch feiner Beobach⸗
tungen über Schriftfteller und über. fich ſelbſt; zur Ebarakı !
teriftik der Philoſophie und Religion diefes Mannes. Er⸗
fer, zweiter Theil. (herauögegeben von Job. Be. "eins.
mann) Bern 1787. 8. (a Thir. 4 Gr.) Es enthalt dieß Werk
erftlich eine große Anzahl Beurcheilungen von manderlei Schrife
‚ten über Gegenflände der fpefulativen und praftifchen Philofophie,
‚ ber Literatur Des Schönen, und die Grundſaͤtze des Ruͤtzlichen, aub
ten Böstinger gelebrten Anzeigen, zum Xheil im. Auszuge,
uhrigend in chronologiſcher Reihe unter gewiſſe, vom jedeömaligen
„Hauptgegenitande hergenommene, Rubriken, ‚zufammengetiv - -
gen; dann eine ‚Sammlung Fleiner Halleriſcher Schriften, 2,
und zuletzt Fragmente veligisfer Empfindungen d. i. einen Aus⸗
zug aus Hallers Tagebuche vom Jahre 1714 bis an feinen Tod,
- voll: finfterer theologifcher Vorſtellungen und troftlofer Klagen.
Dem zweiten Tbeile ift ein Verzeichnif der in dieſem Werke
angeführten und beurtheilten Scheiftftellee angehängt. Vergl.
Both. gel. Zeit. 1787. Std 69. S. 565 — 567. Allgem. Liu.
Zeit. 3788. Bd ı. Klum. 28. &. 301304.
Noch ift Hallers Vorrede zu folgender poetiſchen Samm⸗
lung zu bemerfen: D. Paul Gottlieb Werlhofs Gedichte,
herausgegeben von der deutfchen Geſellſchaft in Göttingen,
mit einer Vorrede des Herrn von „aller. ... 1749.
gr. 8. . öweite Auflage. Ebendaf. 1756. ge 2% |
Urtbheile über Zallers Verdienſte um unfere Sprache und
Sichtkunſt findet man: 2 er —
| 1: in (Saͤttners) Charakteren deusfcher Dichter und
Proſaiſten S. ae = nit: — ei
2.,in einem abe mit ‚der Veberſchrift: recht von
. Haller, von Manſo, mit treffenben Bemerkungen über Hals
"258 Morgengedanten, die Alpen, bie Ode an Sie Ebre, die
.Bedanten über. Vernunft, Aberglauben und Atzglauben,
Ueber den Urſprung des Vebels, die verdorbinen Sitten
u. ſ. w. ©. Charaktere der vornebmiten Dichter aller Na⸗
tionen
J
4 \
226. Albrecht v. Hallen
tionen ze. oder Vachtraͤge su Sulzers allgem. Theorie der
ſch. Bünfte (Leipzig 1792 ff.) BO 1. td 1. ©. 118— 140.
deögl, in dem Kuflake mit der Ueberfchrift: Ueberſicht der Ge:
ſchichte der deutſchen Poefie feit Bodmers und Breitingers
Eritiftben Bemuͤhungen, von ebendemfelben, ebendafelbft
B8 Std ı.&. 105 ff. i
3. in Sottingers Verſuch einer-Pergleichung der deuts
ſchen Dichter mir den (Briechen und Römern f. Schriften
der Kurfürftlichen Deutfchen Befellfhaft in Miannbeim,
BD» 5. 9. 308 — 320. '
4. in Eſchenburgs Leifpielfemmlung sur Theorie and
Kiterasar der fchönen Wiffenfchaften, BD 2. &. 208. 359
50 3:8, 284. 3804. S. 409.
5. in Leonard Meiſters Aanptepochen der deutſchen
Sprache feit dem achten Jabrbunderte. S. Schriften Der
Kurfuͤrſtlichen deutfchen Befellfebaft in Mannheim, 80 2.
m der Schrift: Ueber Den Werth einiger Deutfcher
Dichter x. ein Briefwechſel, S. 97 — 110. 116, 118. 120.
7. in Ebriftian Jeinrib Schmids Anweiſung (zur
Benni) der vornehmſten Bücher in allen Tbeilen der
Dichttunſt S. 261. 279. 301. 408.
8. in Ramlers Einleitung in die fchönen Wiſſenſchaf⸗
ten nach dem Sranzöfifchen des „eten Batteux (Leipzig
3774.) 88 3. &. 216— 225. mit einigen Proben von Hallers
Satiren und Bemerkungen über dieſelben. Desgl. in R.unlers
Kurzgefaßter Einleitung in die fhönen Bänfte und Wis
fenfchaften S. 51. 74. .
9. in G. IT. Sifchbers Florilegium latinum anni aerae
chriftianae ololoacıxzıvr, p. $6 — 60.
> in Slögels Befchidste der komifchen Literatur, 88
3.©. 523 f. "
ı1. in Scans Horns Befchichte und Kritik der deut⸗
ſchen Poeſte und Beredſamkeit S. 190 — 192.
Schreiben an Den Hexrn Kegierungspräfidenten, Sreis
beren von Bemmingen in Stuttgart, über die Vergleidhung
zwifchen Hagedorns und „Aallers Gedichten, von Hallern
felbft, in der Sammtung Bleiner Hallerifchen Schriften (Bern
27372:) Ch. 3. Klum. 10. S. 335 — 352. und dem Tagebuche
feiner Beobachtungen über Schriftffeflee und füch ſelbſt, ICh.
3.5. sıg F. Kür ben Kritiker if es aͤußerſt intereffant , hier
ben Dichter über feine eigene Manier, unb über bie Hinderniſſe,
die er befämpfen mußte, ſprechen zu hören. (Bergl. Almanach
Ber deutſchen Mauſen auf das Jahr 1773. 5. 13 f. Allgem.
‚Deuifche Bibliorhek, 80 21.88 2.8.36) ’
Tach:
Albrecht v. Hallen 3987
Vachrichten von Hallers Leben und Schriften befinden '
fi unter andern: | ——
1. in Böttens gelebrtem Europa, Th. 3... 673 —
- Kathlef, nad einem eigenhänbigen Auffage vor -
er).
23. in dem Leben des Herrn von Haller von D. Johann
Beorg Zimmermann, Stadtphyſikus in Brugg. Zürids
1755. 8. (16 Gr.) Zimmermanns genaue Belanntfchaft mit
ern feste ihn in den Stand, den Mann treffender, als irgend
ein anderer, gi hildern. Digreffionen und redneriſcher Vortrag
machten dad indeffen etwas weitlaͤuftig. Da ed nur bi zum
Jahre 1754 gieng, fo war Zimmermann Willens, e8 umzuarbei-
ten und fortzufeßen, wozu es jedoch nicht gefommien iſt. Ein Auss
zug deffelben befindet I in der Borb. gel. Zeit: 1778. Std 3.
S. 20—323. vergl. Eendaſ. Std 13. S. 104. — Weber
den Herrn von Aller und feinen Tod vam „Seren Keibarzt
Zimmermann, in bem Deutfchen Mufeum 1778. 8 2.-
März. ©. ıgı f. desgl. Heber den Herrn von „aller, aus
Zinguets Annalen Äberfent und mir berichtigenden Anmers
ungen. begleitet vom „Seren Bofrath Zimmermann, Eben:
daſ. 8.430 —433-
3. Chr. -Gottl. Hayre Elogium Alberti de Haller. Got-
‚Ungae 1778. 4. auch in den Nov. Comment. Societ. Reg.. Got-
ting, T. VII |
4. Ern. Gotitfr. Baldingeri Oratio in laudes meritorum
Alberti de Haller nuper defuncti. Gottingae 1778..4. auch in
Deff. Opufe, medicis. Ibid. 1787. 8. fhildert hauptſaͤchlich Hal⸗
lers mebicinifche Verdienſte.
5 Eloge de Mr. de Haller par le Marquis de Lucliet. à
Caflel 178.8.
6. — auf — Albrecht von „aller zc. vor
en von Balthaſar. 1778. 8.
— 7. Aobrede auf Herrn Albert Haller, welche auf Ver
anftalsung der loͤbl. oͤbonomiſchen Geſellſchaft oͤffentlich abs
geleſen worden durch V. B. Tſcharner, des großen Kaths
und gewefenen Landvogts zu Aubonne. Bern 1778. 8. mi
»allers Bildniffe. (Franzoͤſiſch, Bern 1778. 8.) Ein Aus
zug unter der Aufſchrift: Kurzgefaßte Nachrichten von Al⸗
brecht von Hallers Keben, Ebarakter und Werken, befindet _
ſich in u Deutfchen Merkur 1778. .Junius. Zum, 4. ©.
—2 — | —*
2 $.. Aifforifche L.obrede anf Albrecht von „Haller x.
Ylebfi einem vollffändigen Verzeichniſſe feines Werke.
Aus dem Franzoͤſiſchen. Bern 1778. 8. if eine Ueberſetzung
der folgenden Schrift. | 9. Eloge
\
—
328 Albrecht v. Haller.
‘©. Eloge hiſtorique d’ Albert de Haller. à Base 1 772. 8.
(von Senebier).. | U
„. 30..in Palms Cebensbeſchreibung und Charakterſchil⸗
dernng ber&bmter Männer, BD ı.
ı1. in der Lebensgefchichte des Sreiberen von „Haller
„Unfer Jahrhundert oder Darftellung der intereffanteften
erkwirdigkeiten und Begebenheiten und "der größten
Männer Deffelben, von D. %. Stöver, Th. 2.8. 464 —
504. Unter andern wird hier folgende Parallele zwifchen Voltaire
und allen gezogen: „Voltsire und Haller wanderten beide
gm T — der Unſterblichkeit; aber auf einem ganz verſchiedenen
ege. Der Kontraſt zwiſchen ihnen war ſo groß, wie die Cha⸗
rakterverſchiedenheit eines Schweizers gegen einen Franzoſen.
Bei Voltaire Witz und Anmuth, bei Haller Kräfte und Wuͤrde;
jener oberflädhig in manchem, dieſer gründlich in allem; jener
ein Aufklärer für die Welt, Diefer mehr für das Reich der
Biffenfhaften; Voltaire ein galanter, Haller ein folider Philo⸗
oph; jener ein Satiriker der heiligen Schrift, diefer ein warmer
ertheidiger berfelben. Beide Polyhiftoren, beide Ko r
. teratur, erſterer von leichter, letzterer von ſtaͤrkerer Kom⸗
poſition.“ —
12. in Chriſtian Heinrich Schmids Nekrolog der vor⸗
nehmſten verſtorbenen deutſchen Dichter, Bd 2. S. 698 —
737. nach Zimmermann und Senebier. Zuſaͤtze und Berich⸗
tigungen dazu im Journal von und für Deutſchland 1792.
Std 8. S. 649 f. desgl. im Almanach der deutfchen Muſen
auf das "Fahr 1779. S. 283 f. ne |
13. in Verterleins Handbuche der poetifchen Kiteratur
der Deutfiben S. 102 — T14.
14. in Leonard Meifters Charakteriſtik deutſcher Dichs
ter, Bd 1. S. 315 — 335. mit Proben aus Hallers (Bes
Dichten. -
15. indem Pantheon beruͤhmter Dichter mit einem Vers
zeichniſſe ihrer Werke (Koburg 1798.) S. 235 — 273. nicht
‚übel gearbeitet. . | |
‚ 16, in dem Paxätheon der deutfchen Dichter mit biogra-
phifchen und literarifchen Notizen (Halle 1806.) Ch. ı. &,
= 17. in den Dentwärdigfeiten aus dem Leben auöges
zeichneter Deutfchen des achtsebnten Jabrbundetis &. 518
— 531. %. San:
18. in Zirſchings Hiſtoriſch⸗ literariſchem Zandbuche,
Bd 2. Abth. 2. S. 280 — 297.
10. in Sam. Baurs Gallerie hiſtoriſcher Gemaͤlde aus
‚dem achtzehnten Jahrhunderte, Th. 4. S. 85 —go.. und
A Eben⸗
—
«
ar
⸗
\ \
Albrecht v⸗ Halten ' 929
Ebendeſſ. Gallerie der beräbinteften Dichter des achtzehn⸗
ten Jahrhunderts S. ı — 19. u
20. in Adelungs Sortfergung und Ergaͤnzungen 30 Joͤ⸗
chers Allgem. Belebstenleriton, Bd 2. &. 1742 ff.
31. indem Sannoͤverſchen Magazin 1768. Std 33. &,
353 —355. Std 24. S. 377 f.
23. in Mertens Zodogetiſchem Entwurf einer vollſtaͤn⸗
ditgen Geſchichte der Gelehrſamkeit, Bo I. &. 298 — 302,
nad) der Auserlefenen Bibliothek der neueſten deutſchen Zie
teratur.
23. in dem Keipziger Muſenalmanache auf das Jahr
1783. 8. 62 — 70.
24. indem Konverſationslexikon mir vorzbglicher Xuͤck⸗
ſicht auf die gegenwärtigen Seiten, Tb. 2.5. 160 f.
25. in: Kochs Kompendium der deutfchen Literaturge-
fchichte, Th. ı. &. 190 f. Th. 2. S 20: f. | |
36. in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verfiorbenen denifchen Schriftiteller, 85 5. &. 86—104.
Ä Man vergleiche übrigend das dritte Buch bes Uſong S.
227 — 233. (Bern 1772.) wo „aller felbfi, unter dem Milde
des Delsfa, einen. Zheil feiner Lebensgeſchichte befchreibt.
Bir auch deffelben "Bibliotheca anatom. T. II. p. 195— 217.
Als Urkunden und Beldge zu feiner Lebensgeſchichte dienen au
zum Theil die von ihm herausgegebenen Iateinifehen und deuts
ſchen Briefe anderer an ihn.
Zallers Bildnik von Haid befindet fih im Benders Bil '
derfaal, Dec. 4. Num. 7.; in Kerlibergers Schweizerifchem
Ehrentempel, Tb. 2.; von. Sreudenberger vor der Berner
Bibliothek; vor.bem 2. Bande von Martini's allgem. Ges
fchichte Der Natur (1775); von Erufius vor dem 9. Bande
der Bibliothek des fchönen Wiffenfchaften; von Pfenninger
in Leon, Meiſters Charakteriſtik Deusfcher Dichter, 0 1.5.
vor dem Leipziger Muſenalmanache auf das Jahr 17795
von Dunter vor der 11. Auflage von Hallers Bedichten, beögl.
vor der Lobrede auf Haller von Tſcharner. Eine Bchan
muͤnze auf „aller verfertigte Moͤrikofer, wovon füh ein Abs
druck, von KAolsbalb geflohen, vor Hullers Keben von Zims "
mermann befindet. sallers merkwürdiger Kopf, der, weng
auch nur im Schattenriffe, doch allgemein als das ſprechendſte Por
teait diefed Mannes anerkennt wird, befindet fih in Kavaters
geößer Pbyfiognomit.
Weber ein Denkmal Albrechts von Haller durch einige
Verebrer deſſelben f. A Liu. Zeit. sgus. Intellig,
Bl. Num. 17.8, 135 f. Grabmal des Zeren von Haller,
„eine Bde, nebſt der. von Hen. Dunker in Bapfeg,geftosbe,
Na
⸗
— — — — —
350 Kiscehe v Helfen
nen Abbildung deſſelben. Bepl ı7 . Sol. m Abrech
von „Haller, ein Gedicht in drei & ngen von Gotthold
Friedrich Staͤuolin. Tübingen 1780. 8. (die vornehmften Vers
. bienfte Sallers werben, in Denis X nier, erzählt; dab Gedicht
bat mehrere ſchoͤne Stellen).
— valleriſcher Gedidete enthalten folgende
Bat:
und Anmerkungen (Uber bie jedoch Vet⸗
diene re: dev poesifchen Kiterarur der Deusfchen
S. .110 f. nachʒuſehen iſt) fo wie eine: Aa a ee fügte
valler felbit feinen Bedichten bei. Eben fo ſchrieb er, mie ſchon
nt worden, unter dem Titel: Sendfarriben an den Hrn.
Reg. Präfid. v. — zc. eine Abhandlung, in welcher
er fi mit Hagedornen in Anfehung der Beitumflände vergleicht,
unter welchen fie zu Dichten aufiengen.
2 dee Sammlung vermifchter — = —
miſchen Geſellſchaft in Bern, 30 2 94 f.
Hier werden die en bed "Hallerifihen nike: Se Als
3. Baller⸗ eben von Zimmermann ©. 54 - 68, enis
| Hält —5 — natuebiſtoriſche u zu bem Gedichte:
4 Duſch Briefe zur Bildung des Geſchmacks an eis
nen jungen Seren von Stande, Th, a. (Bredlau 1774.) Br.
23. ©. 470 — 492. — Hallers Lehrgedicht vom Ur⸗
runge des els. Th. 6. Br. 9. S. 195 — 207. über die
ire: Die verdorbenen Sitten.
—— — — Th. 1. S. 23 ff.
S. 330 ff. Tb. 2. &. 266 ff. Über einige Stellen in ben Xlpen,
in dem Gedicht — die Ehre, in ber Zabel: Der Suchs und
die Trauben.
6. Beiträge sur Beförderung der fortfchreitenden Auss
ae der Deutfchen Sprache, St 1. ©. 23 37. unter
chrift: Sprachbamerkungen uͤber v. Hallers Gedichte, _
Auffatz von Hrn. Heft. Eſchenburg.
— Praktiſche Anleitung, Geiſt und Herz durch die
Lektare der Dichter zu bilden, Th. 1. S. 246 — 248. Das
Sinngedicht auf Das Brabmal der Burgundifchen, vor
"Murten erlegten, Voͤlker, mit der hiſtoriſchen, zum nähern
Verſtaͤndniß des — erforderlichen Notiz, welche aus der
—— Ueberjegung Millotſchen Univerfalbifforie genom⸗
men iſt.
8. Vetterleins Chreſtomathie deutſcher Gedichte, Bd—d
1. S. 34 — 37. die Babel: Der Suche und die Trauben. Bo
2, S. 12 — 3% Die DU: An Zern D. = S. — —
*
Albrecht v. Haller. 455°
das Gedicht: Veber die Ewigkeit. 25 3. &: 380 — 458. die
Bedanken bber Vernunft, Mberglauben und Unglauben.
9. Poͤlitz Praktifches Handbuch zus Kelikre Der deut⸗
fen Klaſſiker, Tb. 1. .&.- 14—ı7. Roxengedanken.
a 4432 — 444. Bruchftüde aus dem Gedichte Gewichte über die
wigfeit
10. Poͤlitz Verſuch eines Syſtems des Denehben S ıyls, r
Th. 3. (Borlefungen über Fragmente aus deutfchen Ktoten) &.:
340 —347. ein Fragment aus dem Gedichte über die Ewigkeit.
11. 3. 9%. G. Heufingers Handbuch der Aeſthetik zc.
Th. 2.15. 10. ff. mo aus dem Gedichte Aber die Mwigkeir der
Begrifi und die Eigenfchaften eined guten Kehrgedichts hergelei⸗
tet werben.
12. (Schön) LTeues Elementarwerk fuͤr die niedern
RKlaſſen lateiniſcher Schulen und Gymnaſien x. Th, 7
(Deutiched Leſebuch für den a. Kurfuß) S. 225 — 25 —
das Gedicht: Die Alpen,
ck
‘für das frühere Alter: zu ** oder ihm nicht intereſſant genug
zu machen find, kommentirt wird.
13. Weber EN Bildung des Geſchmacks x. von Chris
vn Withelm Snell &. 194 — 201. wo mm Beinerkungen
einige Stellen des Gedichts: Leber die Ewigkeit, findet.
14. Job. Daniel Schulze’s Ideenmagazin fuͤr ea
in: obern Schulflaflen &. 65. ff. enthaͤlt grammatiſche unb
Eritifcbe Anmerkungen zu ber Babel: Dee Suche und die
Trauben:
An. Ramlers Lyrifcher Blukmenlefe, 2. 3. um. 22. ifl
unter der Aufichrift: Das Gluͤck des Aandimannes, der, dem
Horaʒiſchen Beatus ille, qui procul negotis —
Schluß des Gedichts: Die Alpen, mit gen
befindlich Num. 29. Aufmunterung zur Vergnoͤgſamkeit — iſt
das veraͤnderte — efehe Bedicht mit der Ueberſchrift: Gedan⸗
ten bei einer Begebenbeit:
In Ramlers Fabellefe, B. 1. Num. 8. &. rs. befindet
ſich Die Zabel: Der Fuchs und die Trauben, mit verfchiedenen
Yenderungen.
"In Hm. Watthiſſons Lyrißcher Anthologße, Th, 1. ©.
249 — 251. lieſt man bad Gedicht: Die Tugend, korrekter in
Anfehung der Sprache, ald im Original. Ä
Zallers Gedicht auf die. Ewigkeit parodirte Lamprecht
in einem Bedichte auf den Wein, A Dreyers Eeirifchen Als
manach. Auch Hallers Gedicht: Auf Das Abkerben feiner j
Mariane, iſt parobirt worden.
4
. ng
3323 .08% Ppilipp Harsbörfer. =
— Georg Philipp Harsdoͤrfe
wurde den 1. November 1607 zu Vuͤrnberg geboren. Sein Ges
ſchlecht, das von gutem Abel war, flammte aus Yöhmen ab,
hatte fchon feit dem dreizehnten Jahrhunderte fi) in Schwaben
auögebreitet, und im mehreren Reichöftädten, üglich aber im
Alm und Tate g bie hoͤchſten obrigfeitlichen den befleis
bet. Sein Vater, ein Mann, der den größten Theil des oͤſtlichen
Europens, mebft Italien, burcchreift hatte, vieler Sprachen
kundig, ‚und feiner mannigfaltigen Kenntniffe wegen geachtet war,
gab em eine trefliche Erziehung, und diefe fhlug fo gluͤcklich an,
daß der junge Harsdoͤrfer zu einer Zeit, wo bie ien auf Aka⸗
_bemien gewöhnlich in reifere Jahre, als jest, verfchoben würben,
gleichwohl die Univerfität zu Altorf fon 1623, in feinem fechs
zehnten, und 1626 bie zu Straßburg im swanzigften Jahre
ſeines Alters beſuchte. Bon ba trat er eine Reife nad) Frank⸗
\
Yeih, England, Holland und Italien an, auf weldher ee
fünf Jahre zubrachte, und die Sprache, von jedem diefer Länder
erlernte. 1631 kam er zuruͤck, als gerade der breißigjährige Kri
in feiner heftigften Flamme wuͤthete. Tuͤrnberg fchidte um biefe
Seit einen Abgeordneten nad) Frankfurt, und Barsdsrfer wurbe
—5 mit dahin geſendet, um ſich in Geſchaͤften zu üben. Er
ies ſich des Wertrauend, ed man zu ihm hatte, wuͤrdig,
un bewährte bie ek weiche: man Eh von ihm machte.
‚Wenige Jahre nad) feiner Zuruͤckkunft wurbe er Aſſeſſor in dem
Spa Unsgrgeticht zu Nuͤrnberg, flieg von da bis zu den
tadtgerichten, und endlich in den hoben Nash. Schon 1634
hatte er fich mit einer gebomen won Haimendorf verheirathet, bie
‘er aber im breizehnten Jahre ihrer Verbindung verlor. Er felbft
flarb ebenfalls’ in Jahren, we man noch in Anſehung des Lebens,
‚und der gelehrten fo wohl, als bürgerlichen Arbeiten viel von ihm
hoffen konnte, nemlich den 22. mber 16:8, im ein und
funfzigften Jahre feines Alters, Seinen Grabftein auf dem Got⸗
tedader gu St. Jobannis in LIbrnberg ziert folgende Auffchrift:
:Mors vitae imitabtlis Eccho. :
Conditorium hoc
GEORGIUS PHILIPPUS HARSDOERFFERUS
. patriae fenator
immutationis f[uae memor
» * fibl pofterisgue pon. vol.
- anno
CLeMentlae DIVinae. F
+
Barsdärfer befaß mannigfatige gelchrte Kenntniſſe, und
fuchte mit denſelben als Schriftſteller dem Publikum zu nuͤtzen.
Befonde h atte er ſich ſchon frühzeitig allerlei gute ne
— a niiſſe
4
—
+ /
Ge Philipp Harsdörfen 333
ß )
eig und fein erſtes ſchriftſtelleriſches Werk: war eine
ung der Diana bed Loredano. Sie erſchien 1634 .
Bon da an bis zum Jahre 1642 fie Harsdörfer keine Deutfche,
ſondern nur einige Inteinifche Schriften, mehrentheils F
heitsarbeiten und von geringerem Umfange, drucken. Aber in dem
erwaͤhnten Jahre gab ex zuerſt ein Buch heraus, dad ihm einem
Mahmen machte, und auch wirflich für feine Zeit des Nahmens
nicht unwuͤrdig war, bie fogenannten Geſpraͤchſpiele. Der Ruf,
ben diefed Werk ihm erwarb, brachte ihm npch in ebendemfelben
Jahre die Aufnahme in ven. berühmten Palmorden, oder bie ſo⸗
genannte fruchtbringende Geſellſchaft, die eben damals noch
im höchften Flore ſtand, zumege. Er erhielt in derfelben den Nah⸗
men ded Spielenden. Tb darauf wurde er auch in die deutſch⸗
. gefinnte Genoſſenſchaft unter dem Nahmen des Aunfifpie
den aufgenommen. „arsddrfer war aber nicht damit zufrieben,
eind der berühmteften Mitglieder der fruchtbringenden Geſellſchaft
zu ſeyn, fondern er fliftete 1744 mit feinem Freunde Johann Rai
(ſ. den Art. Elajus d. j. im 1. Bande dief. Ker.) auch eine eiges
ne, in vielen Stüden der fruchtbringenden ähnliche, Verbindung,
die Befellfchaft der Pegnitzſchaͤfer, oder den fogenannten Blu⸗
menorden, in weldhem er jelbft den Nahmen Strephon führte.
Auch nach Errichtung diefer Gefellfchaft, und nah Werft
feiner Berufsgeſchaͤfte, fuhr er in fchriftftellerifchen Arbeiten fort, ..
und lieferte unter andern feinen LZacban, Jorbam und Simfon,
ferner feinen Zeraklitus und Demokcirus, feinen Befchbichts
fpiegel u. ſ. w. Inden legten Jahren feines Lebens fieng er an,
fich flarf und mit ziemlihem Glüde auf die Mathematik zu legen.
Seine Mitbürger und Freunde lobten ihn ald einen Mann bon
Rechtfchaffenheit und von Tugend. Seine Schriften beftätigen
dieß Lob. Es iſt ficher in ihnen feine Zeile, die gegen gute Sitten
liefe, bie irgend eine Bweibeutigkeit erhübe, oder einer Tugend
fpottete. Für deutfche Kiterarur, ihren Ruhm und den Zuwachs
diefed Ruhms war ed ihm ein wahrer Ernſt. Davon zeugen, au⸗
fer der Stiftung de8 Blumenordens, ebenfalld feine Schriften
genugfam. Er kannte das Ausland und deſſen Gelehrſamkeit; er
verſtand die Sprachen und die Wiflenfchaften der alten und der
neuern europäifchen Völker , aber er bildete fich leider! mehr nach
dem bilderreichen Prunke biefer letzteren, ald nach der edlen Einfalt
von jenen. Er wäre vielleicht ein befferer deutſcher Schriftfteller ge-
worden, hätte er nie Die Welſchen und vie Spanier — Denn
eben der falſche Geſchmack der ſeit dem Marino bei en beiden,
in der Literatur verfchwifterten, Voͤlkern zu bereichen anfieng, riß
auch ihn mit dahin. Er vergaß, daß man des Schmudes zu viel
auflegen könne, und daß eine ungefünftelte Gefichtefarbe die ſchoͤn⸗
ſte Schminke übertreffe. Neben diefem Zehler hatte er noch einen,
den man, unbefonnen genug, ihm damals zum Lobe a
ieg⸗
zen —
334 Ge Philipp Harsdoͤrfer.
&iegmund von Birken den Art. Birken im ı. Bande bief.
Ker.) der nach ihm dad Vorſteheramt bei dem Blumenorden be-
Fleidete, m verwundrungsvoll in ſeinem Tagebuche an, daß
Zarsdoͤrfer alle feine Schriften, fo wie fie aus der Feder gefloſſen,
auch zum Drude bingegeben habe. Hieraus iſt es begreiflich, wie
er fo viel hat fhreiben können, aber auch, warum feine Schriften
fo ungleich und unkorrekt find. Man muß erflaunen, wenn mag
die Dienge dieſer Schriften, ihre Stärke (denn die damaligen Buͤ⸗
her waren felten unter und meiftend über Alphabete hinaus) und
die Verſchtedenheit ihrer Gegenſtaͤnde betrachtet. Gefhichte, Mas
thefis, Dichtkunſt, Gotteögelahrheit, Ernſt und Scherz wechfeln
vnaufhoͤtlich ab, und eben derjenige Mann, der jest über bie tief-
finnigften Wahrheiten fpricht , fingt jetzt ald Schäfer, ober giebt
gar icht, wie man einen Truthahn zerlegen ſoll. Die Fri
ern zugleich fein Gutes. Man wußte faſt weiter nichts von ihm,
als daß er dad h aus unferer Sprache habe verbannen wollen,
Seine Schwefber aber rettete, wie man fügt, biefen Buchſtaben
voch, inbem fie Harsdörfeen an feinen Nahmen erinnerte.
Harsdoͤrfers deutfche Schriften, in Yerfen und in Proſe,
beſtehen in folgenden: | i
8. Dienes, aus dem Ppanifchen (ded Franc. CLoreda⸗
no). Nuͤrnberg 1634. 8. MWeberfegungen aus dem Italieni⸗
fchen in unfere Sprache waren zu Aarsdörfers Zeit etwas ziem⸗
Tich feltened. Loredano bankterbaher Harsdoͤrfern in einem
Briefe aufd verbindlichfte dafür. Unter andern fagt er fehr naiv,
daß er zwar Deutfch nicht verftehe, aber jetzt die erſten Anfangd«
de lerne, um dann feine Verbindlichkeit abftatten zu koͤnnen.
J
2. Befprächfpiele. Acht Theile. Vuͤrnberg 1642 —
1649. 12. Die beiden erften Theile erfchienen unter dem Nab-
men: eg ee VNuürnberg 1641. und
wurben darauf mit fechd neuen Xheilen vermehrt in länglichter
Duodezform wieder aufgelegt. zarsdörfers Vorhaben war,
nicht nur die vorzuͤg ‚ den Geift fchärfenden, und die Zeit
verfürzenden Spiele zu befchreiben, fondern auch unter einer ange-
nehmen Hülfe-die Kenutniß der vorziglichften Künfte und Wiſſen⸗
fehaften den Leſern beizubringen, nicht minder zu —
ze deutſcher
⸗
Ge. Philipp Harsdoͤrfer. 335
deutſcher Dichtkunſt und Profe nichtd won alfem dem unmöglich fei,
beffen die Nachbarn fich rühmten. Freilich ein fehr großer und
beinahe zu ſtolzer Zweck! Um klaſſiſch für die Nachwelt zu ſchrei⸗
ben, dazu war Deutfchlands Sprache zu Hars doͤrfers Zeiten noch
viel zu unbeflimmt und rauh; dazu war Harsdoͤrfer felbft noch .
lange nicht korrekt genug. Aber feinen Beitgenofjen gte dieß
k äußerfi; und noth jet wird derjenige, ber es lief, zwar
icht Wort für Wort ed zu Iefen brauchen, aber doch für manche .
langweilige, gezierte und nach damaligem Gefehmad elte -
Stellen wieder durch viele trefliche, Perioden , einzelne fehöne Be
gleihungen und Sentenzen, und durch die Einwebung vieler uns
serhaltender Gefchichten ſchadlos gehalten werden. Von ben einge-
ſchalteten Gedichten find die meiften der Taͤndeleien und der Härten
allzuvoll, aber aud) bei vielen iſt die erſte Idee, und bei einigen
auch die Ausführung felbft, allerliebſt. Ein zn. des erſten
Theils enthält eine Schutzſchrift für Die deutſche Spracharbeit;
dem zweiten Theile iſt ein Schauſpiel der deutſchen Sprichwoͤrter
heigefuͤgt; dem dritten Theile ein Schauſpiel von Gleichniſſen;
dent vierten Theile eine Rede von dem Wortſpiel; dem ſechſten
Theile Andachtägemälde. |
3. Der ſchoͤnen Diank drei Theil (aus dem Spanſſchen
des Jorge Montemayor) Nurnberg 1646. 12. un
4. Der Eönigliche Katechismus, aus dem Franzoͤſiſchen
!
gedolmerfchet. Nuͤrnberg 1648. 8.
5, Herzbewegliche Sonntagsandachten nach den Evans
. gelien, denen beigefetzet find Hugonis Grotii einzeilige Seas
gen und Untworten über die Zauptlehre des. Ebriftens
sbums. Nuürnberg 1649. 8. Dedgl. Herzbewegliche Sonn:
tagsandachten nach den fonntäwlichen Mpiftelterten ausge⸗
mahlet, denen beigefügt find 14 MWochenandachten, als 7
Betrachtungen uͤber die fieben Bitten in dem Vaterunſer,
und fo viel Über die fieben Worte Chriſti, um Kreuz.
Naͤrnberg 1651. 8. | R
6. Poetifcher Trichter, die deutſche Dicht ⸗ und Reim:
kunſt, obne Bebuf der lateiniſchen Sprache in fechs Stun⸗
Den einzugießen zc. durch ein Mitglied der hochloͤbl. feucht:
breingenden Befellfchaft. Drei Theile. Nuͤrnberg 1650 —
1653. 8. Das Werk ift zum erſtenmale aber ſchon früher ges:
druckt. Der erfte Theil handelt: von der Poeterei insgemein und
Erfindimg derfelben Inhalt; von der deutfchen Sprache, Eigen:
ſchaft und Füglichkeit in Gedichten; von den Reimen und derſelben
Beſchaffenheit; von den vornehmften Reimarten; von der Werän:
derung und Erfindung neuer Reimarten; von ber Gedichte Bier:
lichkeit und derfelben. Fehlern. Der zweite Theil handelt: von
der
N
_
N
3 *
136 Ge. Philipp Harsdoͤrfer
der Roeterei Cigenſchaft, Vehl⸗ und Mißlaut der Heimen; von
den poetiſchen dungen, ſo aus den Nahmen herruͤhren; pon
poetiſchen Erfindungen, fo aus den Sachen und ihren Umſtaͤnden
berfließen; von ben poetiſchen Sleihniffenz von den Schaufpielen,
inggemein und abfonderlich von den Zrauerfpielen, von den Freus
den⸗ und Hirtenfpielen. Der dritte Theil enthält hundert Be⸗
tra über bie deutiche Sprache, eine funfzierliche Befchreis ..
bung aller Sachen, welche in ungebundener.. ——
makommen pflegen (die auch unter dem Titel Pindus poeticus
3. i. Roetifches Lexikon. YTürnberg 1628. 8. bereits gedruckt
worden) und zehn geiftliche Geſchichtreden Welche allenfalls den
neuern Titel, Situationen, fuͤhren, koͤnnten) in unterſchiedlichen
Reimarten abgefaßt. |
- 2 Großer Schauplatz CLuſt⸗ und Ichrreicher Geſchich⸗
ten. Iwei Theile. Frankfurt 1650. 1651. 12. Hamburg
1669. 8. wurde ind Hollaͤndiſche uͤberſetzt, Utrecht 1670. 8.
8. Natban, Jotham und Simſon, oder geiſtliche und
weltliche Lehrgedichte und Kaͤthſel. Erſter, zweiter
Theil. Nuñrnberg 1650. 1651. 8. Das denkwuͤrdigſte feiner
Werke, eine Sammlung von dreihundert Fabeln (die aber größ-
tentheild nur Allegorien find) dreihundert geiftlichen Erdich⸗
‚zungen, und zweibundert Rächfeln, Es ıft wahr, Harsddrs
fers übertriebene Liebe zu bildlichen Ausdruͤcken und zu Bluͤmeleien
in der Schreibart zeigt fich in Feiner feiner Schriften flärker, als
hier; ‚aber auch nirgends bedayert man mehr den guten Kopf, ben
eine ſolche Manier Pin eriffen bat. Weberall findet man originelle
Gedanken, und viele feiner Erfindungen find recht artig, ja noch
" mehrere würden vortreflic fen, wenn fie nicht uͤberladen wären.
9. Die Sörtpflanzung Der bochlöblichen fruchtbringens
den Geſellſchaft; mit einer Rede von dem Geſchmacke ver⸗
mehrt. Nurnberg 1631. 4.
10. Der philoſophiſchen und marbematifchen Erquick⸗
ftunden zweiter und dritter Theil. Nürnberg 1651. 1653.
4. Der erfte Theil diefed Buches ift von Daniel Schwenter
‚unter bem Zitel: Deliciae phylico - maıhematicae, oder marbes
matifche und pbilofopbifche Erquickſtunden, Nürnberg
1636. 4. herausgegeben worden, |
11. Broßer Schauplag jämmerlicher Blut⸗ und Mord⸗
geſchichten. Acht Theile. Frankfurt 1652. 12. Bollaͤn⸗
diſch, Utrecht 1670. 8.
12. Biſtoriſches Fuͤnfeck des Herrn von Lellay, nebſt
Joſeph Halls Kennzeichen der Tugenden und Caſter, aus
dem Franzʒoͤſiſchen gedolmetſcht. Frankfurt 1652. 12.
| | 33. Hera⸗
Be. Philipp, Harsdörfen - 837
3 13. Beraklitus und Demokcitus ‚ das iſt , bundere
feshliche und traurige Befchichten, benebenft angefügten
‚zehn. Befchichtsreden. - FTurnberg 1652. 12. En Werk,
das dem Geſchmacke der damaligen Zeiten aı
dergleichen Zufammentragung : alter uhd r
fonderlihe Prüfung ber Glaubwürdigkeit u
Eigentlich war es nur eine Werbeutichung
des Beilay, aber. von Aarsdörfern .viel
nannten Befchichtsreden , einer Art von
dieſen gefchrieben, in jenen gefprochen wird
dieß Werk damals viel Beifall gefunden hat
kurzer Zeit zweimal. aufgelegt. —
wi Groß Trincir⸗ oder Yorlegebuch, zum zweitenmale
Hermebrt und mit neuen Kupfern gezieret. Früchberg
1652, 8. = A
15. Die Üffenbarung der verborgenen Wobltbaten
Gottes, aus dem Aloylio Novarino verdeutſchet. Frankfurt
1653. 12.“ | u 2
.16. Der Maßigteit Wolleben und der Trunkenheit
Selbfimord. Ulm 1653. 12,
17. Geſchichtſpiegel oder hundert denkwuͤrdige Bege⸗
‚ benbeiten. Tuürnberg 1654. ı2. Dem Geſchmacke feiner Beit
%“
fo wohl, als feinem eigenen zufolge, hat Zarsdoͤrfer jeder. Ge⸗
ſchichte ein Emblema vorgefegt. Er hatte ührigend vom Anfange
jeiner Schriftftellerei her die fonberbare, aber ‚freilich auch damals
nicht ganz ungewöhnliche Gewohnheit, feinen Büchern einen Ans -
ng beizufügen, ber mit der Hauptmaterie oft auch nicht die ges
band, Verbindung hatte, und fo hieng er an feinen Geſchichtsſpie⸗
!
el, durch ein Elägliched Wortfpiel, fünf und zwanzig Aufgas
en aus der Spiegelkunft.
- 18. Refuge’s Eluger. Hofmann, oder nachfinnige vor⸗
ſtellung des untadeligen Hoflebens, mit vielen lehrreichen
Sprüchen und Exempeln gezieret. Nuͤrnberg 1655.8.
19. Ars apophthegmatica, oder Kunffguelle denkwuͤrdi⸗
jer KLebrfprüche und ergöglicher Hofreden. Zwei Theile.
Fröenbere 1655. 1656. $. En =
20. Deutfcher Secretarius.. Swei Theile. Nuͤrnberg
1656. 8. neuaufgelegt unb mit.bem Myflerio fieganographico, .
vermehrt. Ebendaſ. 1659. 8. es F
21. Die hohe Schule geiſt ⸗/ und ſinnreicher Gedanken,
vorgeſtellt durch Dorotkeum Eleuiherum Meletephilum.
VNñrnberg 1656. 12. N —
Lerilen di D. 0, Di. 2. Band, Do N ..22 Bun⸗
j Borrfeligte
338 j Ge Philipp Harsbärfer.
03. Bondert Andadrrsgemälde, in welchen die wahre
it kunſtſinnig ausgebilder und erklärt wird;
Hürnberg 1656. 4. I F |
Seine lateiniſche Schriften find: F
— 1. —— polihuma etc‘ Andr. Imhofio nuncupats,
orimb, 2637. 4 — —
2. AMlemoria Cliriſtophori Fureri ab Haimendorf. Nor
simb. 138 | |
to Noricus [. Meditatio panegyrica in obitum Jo,
Fri. Loeelholkii. Norimb. 1640. 4.
4. Periftromata Turcica ex Gallico, quibus annexa Ger- _
| manin deplorata.. Norimb. 1641. 4.
. Aulaea romana oppolita Periliromatibus turci is 2
ceflit Gallia deplorata. Norimb. 1641. 4.
6. Ge. Philippi Harsdorfieri Specimen philologiae ger-
wanicae, continens Difguifitiones XII. de linguae nolinse ver-
naculae hiltoria, methodo et dignilate, . Praemilla eft Pörti-
cus Virtutis, Serenillimo atque Celfillimo Principi ac Domino,
Donfino Augufto, Brunsvicenfium atque Lunaeburgenfium
Duci potentillimo etc. facra. Narimb, 1646. ı2. (3 Br.) Die
Ueberſchriften der einzelnen Abſchnitte find folgende: Disqui-
fitio I. De philologia in genere. Disquil. U. De nominibus
Germanorum. Disquil. III. De linguse german. antiquitate.
Disquif. IV. Dilatatio Iapheth. Disquif. V. Linguam germa-
nic. efle difceendam. Disquif. VI. De literis manorum.
Disquif. VIL. De conformitate hebraeae et germanicae linguae.
Disquif. VII. De commercio graecae et germanicae .linguae,
Disquil. IX. De re poetica apud Germanos. Disgquil. X. De
- Orthographia germanica. Disquil. XI. De nominibus pro-
\
prüs Germanorum. Dismif. XII. De parallelis lingaaram,
Der genauere Inhalt des Werkchens ift folgender. - Es ift nöthig,
daß man auf die Auöbefierung der Mutterſprache den fchärfiten
Fleiß wende, und ſolche nicht dem blinden Gebrauch Überlaffe, fons
dern auf gewiffe und vernunftige Gründe fege. Wereinigte Kräfte
koͤnnen Dabei etwas ausrichten. Won Karls dee Großen Zeiten
an ift man dahin befliffen gewefen. Er, Harsdoͤrfer, habe alfp
u biefem Gebäude auch einige Materialien beitragen wollen,
ieß ift dad Wefentliche der Vorrede. Der Berfaffer bittet hier⸗
Hädht, ihn in und nach angeflelltee Prüfung feiner Beweiſe
beurtheilen, und baber fein Büchlein erft voͤllig Durchzulefen , &
man fich bavon zu urtheilen anmafe. Auf die Vorrede folgen,
no damaliger. Gewohnheit, einige lateiniſche Gluͤckwuͤn⸗
[ ungsgedichte, oder amicorum millilia, wie fie Harsdörfer
ennt, nebſt einem doppelten YEpigramma an den Kefer. Go:
dann fängt dad Werk ſelbſt mit der erſten Unterſuchung an, =
{ " j i eG j on
'
E Dr. Ppitipp Harsdärfe 39
von dee -Philologie überhaupt bandeft. Der Verfoffer erttart
das Wort Philologie, unb nimmt es bien Im engfien Besftanbe.
— alien Bebeuung —— —
forſchung i en derſelben umgeht Er
— ben einer Nachläßigkeit in dieſem Fr —
fü) nicht gern ſchuldig machen wolle. Er bemüht ich, bie
Pbilologie und ppäciog yı verdeutſchen, und glaubt, dag ihm
der Reichthum unſerer Mutterſprache erlaube, das erſte nach ber
Bebeutet, Dan oeroeD,
rtdo e dod
üdeny wobei ex nod) erinnert, daß bie Enbupg
nicht nah ber übeln Gewohnheit mit einem bappelten, fonbera map
= verfchiebenen re ber Gelehrten von ber Kbfansnang..
u
| Bedeutung ber er 2. 2
Cimbri und Teutones oder Deutſchen angeführt. Aa Anfehung
ber Vechtſchreibung bed-Iehtern Nahmens hält Farsdorfer dafür,
Rrüttenz er für fein Theil folge ber ——— ſchteibe
— Dos Alterthum der Deutſchen und ihrer Sprache:
der dritten Unterfuchung. Ahr wird
von bem Aſcenas, dem Urenkel des Noah, hergeleitet. Dieſe
Abkunft und die Ausbreitung der Nachkommen Japhets wird in
der vierten eg werter auögeführt, auch daß bie alte.
Eeltifche, und |
fpiel dev Zebraͤer, Briechen und Römer anreizen fol. ars⸗
".d6tfer beflagt, daß man ich in Deutfchland bie vafın wenig
Laurentius a Pille Ausſ ruch zu bedenken: „Je erfahrener und
——— iſt, deſto geſchickter iſt er
einer jeden Öffentlichen Bedienung, und befonderd su einem.
Belohnungen aufmuntern, und folchergeflalt die Aufnahme und
—— — Spr MR Da —
\
A
949 | Ge. Philipp Hars doͤrfer.
folder Bemuͤhungen und Anſtalten wird lebhaft und gruͤnblich dar⸗
n
an. Es ift merkwürdig, daß fih Harsdoͤrfer ſchon damals
„mis dee Hoffnung gefchnteichelt, daß wir auf folche Weiſe die Wiſ⸗
fenſchaften, wenn fie in deuffcher Sprache vorgetragen würden,
nicht mehr von Ausländern entlehnen, fordern glei aus-der
arte San empfangen wuͤrden. In der fechften Unterſuchung
sröffnet er feine Gedanken von Den Buchſtaben der Deutfiher,
AImd in der fiebenten- von ber Aehbnlichkeie der deurfchen und
ibebräifchen , fo wie in der adırew von der Webereinflimmung
sebehterfelben mit der griechiſchen Sprache. Am Ende diefer Bes
nrachtung erklärt er fich in beſondern Saͤtzen, was er unter die
Muskbumg der_deutfähen- Sprache verſtehe. Cr will haben, daß
man alles Fremde aus derſelben herauslaffe; - Daß mat im Reden
bie Neinigkeit, in der Ausſprache die Bierlichkeit, und im Schrei⸗
ven die eigentliche Bedentung der Wörter beobachte; daß man bie
‚Regeln der Sprach und Verskunſt auf gemiffe und unbezmweifelte
-Wrande ſetze; daß man ein vollſtaͤndiges deutſches Wörterbuch‘ vers
fertige; dag man eine Sammlung von allen Kunſtwoͤrtern veran-
‚fiedte;. daß man alle fremde, beſonders gritchifche und Tateinifche
‚Bücher der Alten ins Deutfche uͤberſetze. Im der neunten Unter⸗
ſuchung handelt er von der Dicht⸗ und Verskunſt der Deut⸗
Achen. Ob cögleich ſchwer haͤlt, fagt er, eine Hiftorie der deutſchen
Sprache zu fihreiben, fo finden ſich doch in den Geſchichten noch
ziemlich alte Nachrichten und Denkmale der deutfchen Poeſie.
- Hierauf zeigt er. den Urfprung der MTeifterfänger an, erflärt das
‚Bot —** oder Melodei, und meint, eine Strophe in den
Liedern heiße darum ein Geſetz, weil in den alten ben. Der
.Deutfchen , die in Verſen en waren, allemal ein Geſetz aus
-einer Steophe beftanden. Er befchreibt Kurzlich der Druiden Ge-
ſchicklichkeit, Würde und Verrichtungen, und muthmafet , daß von
ihnen die Troubadours Ihren Nahmen haben, in welcher Muth-
maßung er dadurch beſtaͤrkt wird, weil fie auch ähnlich gekleidet ge=
gangen. Er ſtellt und daher fogar ©. 181. einen Troubadour
‚abgebilbet vor. Sein Rod fieht einem burgundifchen Ehrenrocke
. gleich, in der rechten Hand trägt er eine Lilie und auf dem ode
-eina Binde oder einen Huf, der um und un mit Pfauenfedern be-
.ftedt if. Was von den Barden, Skalden, Schrannen, Rus
nen u. fi w. zu fagen wäre, hat er aus dem Aventin, Eluver,
Worm, Althammer, Jornandes, Irenicus u. a. nicht außer
ſchreiben wollen. Deſto mehr ſucht er von den Reimen- und der
Reimkunſt beizubringen, welche Reimfunft er aber doch, wie
auch in den Gefprächfpielen geichehen ift, weislich von der Michts
kunſt unterſcheidet. Er berührt dem: Urfprung und die Geſchichte
ber Reime, vergleicht, Die beutfchen Verſe mit den hebräifchen, ers
- zahle die mancherkei Arten und Benennungen der Reime, und be=
zeugt feine Verwunderung und Freude uͤber die Menge der Poeten
ſeiner
ee. ; en. 2 ß F ⸗
Sr Philinp Hatspoͤrnfer. 34
fohtter. Zeit, wovon, er die vornehmſten nahmentlich anfuͤhrt, wies
wohl er nicht in Abrede iſt, daß ihre: Gaben und’ Fähigkeiten ſehr
verſchieden feien. Schließlich. erinnert - er. die. deutſchen Poeten,
durch ihre Erfindungen auch die Malerkunſt zu bereichern, um:
bemerkt, daß es bis dahin an einer Anweifung in Deutfchland ges.
geht habe, wad für eine, Art ber Gedichte und Verſe fich zu einer-
den Materie am beiten ſchicke. Die zebnte Unterſuchung -ift;
eine der betraͤchtlichſten. Sie hat es mit, ber deutſchen Rechts‘
febreibung zu thun, bie, wie faft bei allen andern Völkern, fich
mit den Zeiten fehr geändert hat. Er entdeckt darauf einige Ur—
ſachen, warum man in ber Drtüngsaphie fo fehr von einander ab⸗
‚gehe. Er erkennet in diefem Stu
e die aft der Gewohnheit,
nur will er nicht, daß man und unter dieſem. Nahmen offenbare,
Unricitigfeiten und Fehler aufdringe. Die zwei Pfeiler, auf denen
die Orthographie ruhet, find vernünftige &
Gebrauch. Jene werden hergenommen von der natürlichen Bes
ſchaffenheit und Gültigkeit der Buchflaben, ‚von der Art der Aende⸗
sungen und Abwandlungen berfelben, von der Natur der Sache,;,
von ber verfchiedenen Bedeutung der gleichlautenden Wörter und
von ber Sprachaͤhnlichkeit. Was man nun durch diefe Gruͤnde
nicht außer Zweifel fegen Tann, wird durch dad Anfehen berühmter
Schriftfteller beffimmt. Luthern erkennt er zmar für einen Deuts
fchen Eicero, .aber ein deutſcher Varro und Grammatikus ift er
eben, nach feinem Urtheil, nicht geweien. . Des Paul Meliſſus
oder Schedius DOrthographie gefällt ihm. Diefer Poet und Rit⸗
ter ruͤhmt jich deifen in der Vorrede zu feinen überfegten Pfalmen,
yeß er fich ohne jemandes Nachahmun: burchgängig einer richtigen
2 ee befliffen. Er hat gefchrichen, wig man redet, und
uch
ſprache erforderte. Hars doͤrfer fährt fort und bemüht ſich, einige
ortäbgraphifehe Streitigkeiten zu entſcheiden, bezeugt fein Mißfallen
über die Einmiſchung fremder Wörter ind Deutjche iſt aber nicht
fo ungerecht, allen ausländifchen Wörtern das Bürgerrecht bei und
zu verſagen. Er heißt. deren Aufnahme gut, bie nicht fuͤglich
aus chreibart der Kirchsnlehrer fchon genugſam befannt und
durch ben häufigen Gebrauch) gleichſam naturalifirt ſind. Er ſetzt
ar Bedingung hinzu, dag man fie mit. beutfchen Buchſtaben
jreibe. Berner thut er einen Vorſchlag, ie man ein deutſches
p rterbuch verfertigen. und, Die Stammmörter. darin richtig un⸗
rfuchen folle, und fehließt mit der Hegel, daß man von der einmal
eingeführten Gewohnheit zu Tchreiben, wofern ſie nur irgend aus
der Vernunft und Sprache vertheidigt werben Fünnte, nicht abwei⸗
chen müffe. Von den eigenen Nahmen ber Deutichen hat Harss
doͤrfer 1” in kan en uchung zu handeln — Fir
weicher Bemuͤhung er. fih durch Tuthern. anreizen Yaffen, deſſe
ſch = ; Ar 5 ‚rürl u .u EN yrkyinens
Fey /
\
z.
ruͤnde und der richtige
aben.weggelaffen ober verdoppelt, nachdem ſolches die Aus _
deutfch gegeben werden können’, die aus der deutſchen Bibel und -
N
u."
Be ; v
% E Er Pa
342. Ge. Philipp Harsdoͤrfer. |
VNabmenbud, (Aliquot Neomina propria. Germanorum' ad
— Etymologiem reſtituta. Per quendam antiguitatis
NAudioſum. Vitebergae 1537. 4.) bier, vornemlich erläutert wird.
Ehe: Harsdoͤrfer hinzu fchreitet, theilt er die eigenen Rahmen ber,
Beutichen in einbeimifche und fremde ein, welche letztere meh⸗
rentheils mit der chrifflichen Religion nach Deutfchland gekommen
—— und ſetzt zum voraus, man in Erklaͤrung derſelben der
chelung ber Buchſtaben tundig feyn, und nicht en
fen müffe, daß die eigenen Nahmen der Deutfchen in die erſte Klaſſe
der zufammengefegten Wörter gehören, die nemlih aus zwei
Stammwoͤrtern beftehen, davon das hintere die Sache ober Eigen-
ſchaſt derſelben, das vordere aber den Unterfchieb dieſer Sache von
andern anzeigt. Hierauf folgen benn fene; als die vornehmften,
nach dem Alphabet, und einige damit zufammengefebte Rahmen’
Beben unter einem a auf.einen Haufen beifammen, deren. An⸗
I aber in einem Wörterbuche noch ungemein vermehrt werben
e. Nunmehr kommt die zwölfte und letzte Unterfuchung,
und in dieſer flellt ber Verfaſſer zroifchen ber deutfchen und andern,
Sprachen eine Vergleichung an, und eignet jener vor dieſen eis
nen vorzüglichen Werth zu. Er bekennt zugleich, daß er feine
Mutteris rache von Jugend auf geliebt habe und bis an fein Ende‘
Beben werde. Zuletzt führt er die deutſche ze ſelbſt redend,
und zwar in Verſen redend ein und laͤßt fie ihre Vorzuͤge audeinan⸗
berfegen. Am Ende find noch einige Anmerkungen unb Zufäge
Sinzugefopunen, weiche, wie dad ganze Werl, dem Berfafer
Edhre machen unb unwiderſprechlich bezeugen, daß er nicht nur ein
werflänbiger, gelehrter, beiefener, und, wie Schottel fagt, ein
am die deutfche Sprache in alle e hochverdienter Mann, fonz
. berit auch ein wackerer und rechtfi er Patriot gewefen ſei. —
Der Porsieus Virtutis erfehien vorher einzeln Norimb. 1641. 4.
7. Sophilta Gve Pfeudopolitica et Logica fuß [chemate
Tomoedise repraelentata. Norimb. 1647. 12.
8. Speculum Solis C. Ritteri. Norimb. 1632. 4. vermehrt.
9. De quadsatura Circuli. Norimb. 1652. 4.
Eine Whrdigung der Sarsdörferfchen Verdienfte wm die
deutiche Eee findet man:
ı. in (Kuͤttners) Charakteren deutfcher Dichter und
Profilten S. 192 — 154. —
a. in Elias Kaſpar Xeichards Verſuch einer Hiſtorie
der deutſchen Sprachkunſt S. 131 — 133. | "
73. M. Erdin. Neumeifterö Specimen diflertationis hi-
‚ Sorico - erticae de poetis germanicis etc. (1706.) P- 40.
4. in Gellerts LIachriche und Exempel von alten deut
fiben Sabein im erften Theile feiner Sämmelichen Schriften
(Leipzig: 1784) S. 36 38. mit din paar Proben. ir en
e
—
N
’ — 6
Ge Philipp Harsdoͤrfer. 543
Bellerts (aus dem Lateiniſchen ins Oeutſche äberftgten) Abhand⸗
lung von den Fabeln und deren Verfaſſern zc. (Leipzig 1773)’
= 93 — 95.
Nachrichten von Farsdoͤrfers Lebensumſtaͤnden und
Säykiften werben ertheilt. nr % — an
/ ı. in Job. Mich. Dillbers Lebenslauf Be. Phil. Hars⸗
ar ! "Ya feiner auf denfelber gehaltenen Keichenpredigt -
ge iſt. |
2. in Fiti Georgil Holzfchuheri Memoria eruditae No-
bilitatis. Altorfi 1759. 4. eine Rebe zu Harsdoͤrfers Andenken.
3 in Be. Neumarks LTeufproffendem deutfchen Palm“
baum x. &. 463 f. |
% in Magni Danielis Omeiſii Diflertationes de claris‘
quibusdam in orbe literato Noribergenfibus ( Altorfi 2708.)
Dillert. IV. S .
: $: Vitae curricolum Georgi Philippi Hargdoerferi, ſub
praefidio Dan. Guil; Molleri id Univerlitate Altorfina loco
Difputationis circularis exhibitum ab Andr. Georg: Widman-
ro. Altorfi 1707..4. Man findet diefe Eebensbefchreibuing aus⸗
zugsweiſe ih der deutſchen Gefellfchaft zu Leipzig VNachrich⸗
den und Anmerkungen, welhe die Sprache, Beredfamkeit
EN der Deutſchen betreffen St 1. S. 156
—ı07. | —
—.6. in Amarauntes (Herdegens) Ziſtoriſcher Nachricht
von des loͤblichen Hirten» und Blumenordens ander Pegnitz
Anfang und Fortgang zc. S. 63 - 79. nad) den a
den mit Zuſaͤtzen. Das Ausfäbrlichfte, mad wir über Hars⸗
Dörfern haben. Bei der Angabe der Schriften Liegt Sarsdsrfers'
eigenes Verzeichniß derfelben zum Grunde, welche er vor dem
dritten Theile ſeines Poetifhen Trichters mittheil.
7. in Wittenii Memor. philolöphor. Dec. VH. p: 305:
8. in Joh. Babriel Doppelmayers Yiftor. Nachr. von
LTbenbergifchen Mäthematicis und Kuͤnſtlern S. 98— 100.
9. in Schottels Yusfhbrlicher Arbeit von der deut
ſchen Bauptſprache S. 1175 fe. , SEEN
‚10. in Elias Rafpar Keichards Verſuch einer Hiſtorie
der deutfchen Spracbkunſt S. 136 152.
.. ar. in Wetzels Hymnopoeographia oder hiſtor. Kebens: '
befchreibung der berhibmtefien Aiederdichter, Ch. 1. ©.-
369 — 371. wo auch die befanntefien geiftlichen Kieder Hars⸗
doͤrfers, — —— Geſangbuͤcher aufgenonimen worden
rd, nahmhaft gemacht werden.
— * in Joͤchers Allgem. Gelehrteulexikon, Th. 3 8.
1977 f. wo Zaͤrsdörfern noch einige andere Schriften beit. :
— * ... « J e en,
-
34 Bil Heinfe
N
werben u. 01 fich in Serdegens Verjeichnifle finden, fo wie da⸗
gegen andere fehlen, die ee ee
13. in Willes Nuͤrnberg. Bel. Ler. Bd 1. S. 34
14. in den Skizzen einer — der deutſchen —
kunſt, ſechſte Epoche von Harsdoͤrfer bis Lobenſtein, von
Chriſtian Heinr. Schmid, in ber Olla Potrida 1784. HE
| 1. ©. 37.f-
—
derwaͤrts
15. in dem Auffatze: Ueber Harsdoͤrfers Leben. 7
Schriften, von A. G. Meißner, in der Quartalfhrift::5
Ältere Citeratur und-neutse Kektüre 1783. Std 2. ©. a.
53. Das Beſte, was wir über Harsdoͤrfern haben.
Meißner erneuerte bier nicht nur Zarsdoͤrfers Andenken aufs
ehrenvöllſte, ſondern theilte auch aus dem Nathan und Jotham
— zehn Sabeln, mit, deögL ein Stud: Gafterei der.
itelk Itpit ; Kr Beiſpiel, welchen —— ve die dama⸗
lige uͤbertriebene Liebe zu Allegorie und Bildern — Anhänger ver⸗
—* und endlich ein kleines Lied eines Maͤdchens, der ihre
Mutter die Ehe abräth, aus den Gefprächfpielen, in denen noch
eine Menge ähnlicher Lieder, von denen Hr, Roc. in feinem Kom-
pendium der Literatürgefchichte Th. 2. S. 96 ff. die vorzüge
lichſten verzeichnet hat. Noch eine Sabel nach Barsdoͤrfer:
«Die Anfechtung, a Meißner im Deutſchen Muſeum
1784. Julius. S. 87. mit)..
16. in Kochs Kompendium der 'dentfchen Literaturge- "
‚fchichte, 89.1. 8,253. Bd 2: &. 95 —98..
17. Mo. Blankenbur is Ziteracifcen Sofizen zu Sul⸗
zers Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, Bo 1. S. 403 f.
18. in Franz Horns Geſchichte der Beitik „der deußs.
ſchen u e und Beredſamkeit S. 123 — 126.
Die Schwermuth, nach G. P. Harsdoͤrfer. Dieſe alle⸗
goriſche Fabel befindet ſich in dem Ta a a
pe 3. 1801. An 21. &. 335 fr...
Wirtßeln ——— —
a 1749 zu Z.angenpiefen in Thuͤringen geboren. Nach
vollendeten Univerfitaͤtsjahren Privatiſirte er zu Duͤſſeldorf und ans
hielt ſich eine Zeitlang in Italien auf, wurde Lektor
des Kur fünft en von’ El u Ach, , nd darauf‘ tur
—e Hofrath und‘ ih liothekar. Er ſtatb den 22. —
1803, im vier und funßigften —* ſeines ten
Einer unſerer —— Schriftſteller, mit hoher Eig en⸗
lichkeit/ ber feinſten — einer gluͤhenden —8
En Belefenheit und Kenntniß ded Alterthumd de —
geſtatte
rd
r
geßattet. Weberall. findet man. bei -ihme “feinen hen Sinn,
mit der fruchtbaren, oft fchmelgenden Phantafie der Staliener,
Zortgefühl mit Kraft, und fatirifches Lächeln mit einer emien,
immer d inenden Gutmüthigfeit vergeſellſchaftet. Sein
nius möchte wohl mit dem von Wieland fo meiſterhaft geſchilder⸗
ten Heinen Gefpielen det Grazien zu bergfeichen feyn:
1r 2 Zaun, halb Kiebeögott,
| Der flatterhaft'um alle Blumen ſcherzet,
um. alle —— Y; die ya — —
daß fein kleines Horn die Nymphen nicht erſchredt,
Es unter Roſen ſchlau verſteckt. u a
Seine fchrififtellerifchen Produkte find: d
2. Sinngedichte von MWilbelm -zeinfe: Valberfſtadt
FTT1. 8. (4 ee) Wenn ihnen gleich das Salz der Epigramme
‚ fo Lafien fie fich Doch als Einfälle gut. Iefen, Sum Schluß
ft die fieben und zwanzigſte Ode des Perrares hberfest.: Ein
‚paar Sinngedichte zur Probe findet man in Jördens Blumenlele _
deutfcher Sinngedichte 5. 422.
Bergl. Allgem. deutſche Bibliotbek, Bd 17, St@ 1. S.
229-231. 5⸗ AN ah, z '
"2. Begebenheiten des Enkolp, aus dem Satirifon des
Petron überfetst. Erſter, zweiter Band. Rom (Schwabach)
21773. 8. M. 3. unter dem Zitel: Bebeime Befchicdhte des roͤ⸗
mifchen Hofes unter der Regierung des Kaiſers Nero, aus
dem KAnteinifchen des Petron überferst mit einigen Ans
merkungen. Erſter, zweiter Band. Rom (Schwabach).
1733. 8. (1 Thlr.) Petrons Satirikon iſt ein Werk, dad die
Ausſchweifungen und Schandthaten ded Petronifchen Zeitalterd mit
fo originell lebhaften Farben ſchildert, daß durch die Lektuͤre bed
verbeittfchten Petrons das reine Gefühl für Zucht und Ehrbarkeit
in manchen Herzen entweiht und verderbt werden kann. Uebrigens
Warnbe Heinſe. 0,38
hat der Roͤmer einen Dolmetſcher gefunden, der ſeine Kopie ganz
in dem Geiſte des Originals nachzubilden wußte. Beſonders ſind |
die Verſe, welche Perron eingefreut hat, ſehr glücklich uͤberſetzt.
Vergl. Anbang zu BD 13 —24. der Yllgem. deutfchen
Bibliothek, Abth. 2. S. 757 ff. Schummels Ueberſetzer⸗
bibliorbef S. 3208—zı. (Ohne Zweifel, fagt Hr. Schummel,
iſt dieß Werk das Hauptbuch, weiches Deutfchland im achtzehnten
Jahrhunderte zur Bibliothegne Scandaleufe erhalten hat, ein
wahres fchriftliches Bordell, wie dad Schirachſche Magazin der
deutſchen Kritik, 80:0. Ch. 2. &. 310 — 314. es nennt, um
defto ſchaͤdlicher, da.ed in einer fehönen und angerlehmen Sprache
abgefaßt if). Degen Verſuch einer vollfiändigen Kiteraruu /
der deutſchen Weberfetzungen der Roͤmer, Wbih. 2..©, 233
— 235. Almanach der deutſchen Muſen 1774 ©. Haus,
i < a — , | Er, en u ie
3
N ‘
[4
8,4, in vier Bänden). -
346 . vi Bilp. Heinfe
9. Die Rirfchen. ' Berlin 1773. 8. eine glaͤckliche Nachah⸗
mung einer Erzählung deö Borat. e
Er — — Geheimniſſe. Zum
9 1774: 8. weite Auflage. Zbendaf. 1799. 8. (1 Thle.)
Ein Bhilofophifier Roman, der ſich fo wohl ber Erfindung, As
auch der Einkleidung und Schreibart nad) auszeichnet, Kaidion
oder Anis, die berühmte griechifche Wuhlerinn, befcjreibt nad)
ihrem Tode in einem Sendſchreiben au ihren noch lebenden Freund
| Bei alles, was mit ihr vorgegangen, feitdem fie ihre fchöne
itdiſche —* verlaſſen und ihr allerliebſtes Seelchen, wie ſie es
nenni, in Elyſium angekommen if. Das Kolorit der Gemaͤlde,
die fie und von den Wohnungen ber Seligen im, Monde, im Wend⸗
— von verſchiedenen daſelbſt vorgefallenen Scenen macht,
Pd
einer aͤtheriſchen Einbildungstraft, die ihren Pinfel in Mo
the und Sonnengluth getaucht hat, nicht unwuͤrdig. Oft find:
. bie Farben, für eine proſaiſche Schreibart, zu glühend aufgetra⸗
‚gen. , Uebrigens fcheint nicht fo wohl ein Gewebe von Begebenhei⸗
“ten, als vielmehr eine Reihe von Räfonnements und Befcheeibune,
gen der Entzweck des Verfaſſers geweſen zu feyn. - . . .
Vergl. Algen. deutſche Bibliothek, 30 25. Std 1. ©;
231—235. Almanach der deusfchen Muſen 1775.59. 74 f.
\ 3 ,
5. Erzählungen fuͤr junge Damen und Dichter: gefam⸗
melt und mit Anmerkungen begleitet. Erſter, zweiten
end. Komiſche Erzaͤhlungen. Lemgo 1775. 8. (16 Gr.)
Der Ersäblungen find acht und vierzig, von Wieland, ar
gedocen, Bellert, Aichtwer, Bäftner,, Koft, Berftenberg,:
Gfeins, Jacobi, der Aarfhin u.a. Eimige derſelben find mit
einem Kommentar begleitet, der fie mit Gedichten ähnlichen In⸗
halts, beſonders mit auswaͤrtigen, vergleicht. F
. .Bergl. Allgem. deutſche Bibliothek, Md 27. Std. 2.
Bu BE — —
6. Das befreite Jerufalem von Torquato Ted, Vice
‚ Bände (in Profa) Mannheim 1781. 8. nachgedruckt zu Zaͤrich
782. 8. (in zwei Bänden) ao Ge: (Eine neue metrifche fehr
uͤckliche Ueberfegung von Bries erſchien zu Jene 1800 — 1803: _
7. Roland dee Mürbende, ein Boldengedicht von.
.£udiwig Arion dem Goͤttlichen. Vier Theile (in Profa).
Hannover 1788. 1783. gr. 8. Schreibp. 3 Thlr. 18Gr.) Pros
ben flanden vorher im Deutfchen Merkur. (Eine neue metriiche
fehr gluͤckliche Ueberſetzung von Gries erſchien zu ‘Jena. 3804"
4805. FH. 4.) 07 er ;
8. Ardinghello und die glädfeligen Inſeln, eine italle⸗
iſche Befehidhve aus dein ſechzehnten Jabrhunderte. —
* > — er,
!
Bilh. Heinſe. 347
ſter, zweiter Band. Zweite rechtmoͤßige und verbefferte
Auflage. Lemgo 1794. El. 8. (2 The. 4 Gr.) Die erſte
Auflage erfihien Kemgo 1787. M.8, „Schönheit allein bindet‘
den gefuͤhlvolien Menſchen an die Welt, in der er lebt, an bie
fobte Natur, an andere lebende Weſen; dem in dem Genuffe aller
Art von Schönheit allein liegt die — ſeiner Beflimmung:
jur ee Dieſen
nenn en buch Darfkellung -
ich zu machen, iſt d Ebene di Vicks 5 Bude, in weißen
bin hinreißende Lebhaftigkeit der —— in allen
ngen und Darſtellungen zeigt.
Beigt, Neue Bibliothek der ſchoͤnen wiſſenſchaften,
25 37. Std 23.68. 297 — 310. 35 38. Stck 2. S. 252 —
272. (Der erenfent chickt erſtlich den —* der —E
voraus, geht dann zu den Schilderungen über, bie in dem
Buche enthalten find, und beurtheilt zuleßt die in bemfelben vor⸗
ommenden metaphyſiſchen Unterfuchungen uͤber bie Kuͤnſte)
orb. gel. Zeit. 1788. Std 19. &. 155 — 157. Allgem. Lit.
‚Zeit. 1788. 88 1. Num. 11. ©. 413120. ——
Inbalt).
9. Anaſtaſia und das —— Briefe sus Italien
vom- nerfaffer des Ardinghello. Erſter, zweiter Band.
Frankfurt am Alain 1803. 8. (1 Thlr. 16 Er.)
30. Hildegard von Bohentbal, von Wilhelm „Seinfes
‚ zweiter, Deister Theil. Mir Kupfern. Veue
Yuflage. Berlin 1804. 8 (3 Thlr. 18 Gr.) Dig erfie Aus⸗
gabe erſchien Ebendaſ. 1795. 1795. 8. —* Bände,
11. Muſtkaliſche Dialogen, oder Pbilofopbifche, Un⸗
terredungen berühmter Gelehrten, Dichter und Tonkuͤnſt⸗
lee über den Aunftgefihmad in dev Muſik. Bin Nachlaſt
von Heinſe, Verfaſſer des Ardinghello und Zildegards von
vHobenthal. — 1805. 8. (16 Gr.) „Herr Yeinfe, iogt
fih J. F. &: Arnold unterzeichnet bat
in feiner Dorcede, der Verfafſer = Ardinghello, nachma *
Aektor beim leizten Kurfuͤrſten von Mainz, lebte in
ee aub erfurr, fein € — —— —
Freundes. Ir ewinde
a ae In br Bela Bi „heinfe Karb/ an
das Manuffript: dem
a IE ———— > =
⸗
x
I)
a Balb.n Heinfe
1. 1776. ober 1773) die Anfichten der Kunſt
"und die ce ift mit KRieſenſchritten,
Bonkunft, vorgerlidt; aber doch hielt ich fic
weurig, fo manched neuen, originellen und,
Blüthe eines Geiſtes, wie der des Wera
0, wertb, bem Publitum mitgetheilt zu
was in Studentenmanier, trägt die Schuld
r Qugend des Verfaſſers.“ Der Dialor
olgende Weberfchriften haben: Erſter Dias
Genie und, von der pathetifchen Muſik (die
find 3. J. Rouſſeau und V. Jomelli)
er Dialog (ed unterreden ſich die Prin⸗
zeſunn 775, urerataſio und die Grazien) S. 89- 166.
Dritter Dialog über muſikaliſche Bildung (Unterredner ſind Herr.
SZoͤwe Herr Waldmann, cin Kantor und drei Maͤdchen)
S. 167 -2 25s35.— F SEN
' — Neue Leipz. Lit. Zeit. 1805. Stck 101 &. 1601 —
1 F
Aufſaͤtze und Gedichte von Heinſe befinden ſich ferner noch:
3. in dem Thuͤringiſchen Zuſchauer (Erfurt 1770.
2. in der (älteren) Iris, Bd 1. Std 1.8. 35 78
Stck 2. 9. 3— 52. Leben dei. Torguaeo Tao. S. 78.
Aſpaſia an einen ſchoͤnen Süngimg am Tage feiner Geburt. S. gr.
An den Abendflern, Stk 3.5. 3 — 14. Erziehung der Toͤchter.
3: 15— 32. Armida oder Auszug aus dem befreiten Jeruſalem
ed Taſſo. &7 53-77. ‚Frauenzimmerbibliothel. 0 2. Stck
1.8. 28 — 72: XeMide, Fortfebung Std 2. S. 83 — ios.
Armida, Fertfeßung. S. 100 114. Erziehung der Taͤchter,
Zortfekung: BD 3. St 1. S. 5— 52. Armida, Kortfekung:
Stck. 2. 9.114 — 150 Sappho Leben und':profaifche Ueber⸗
ſetzung ihrer. Meſien) Bo 4. Stck3. S. 163 — ige. Armida,
Beſchluß. Bo 6. Stk 1. S. 297 — 317. Briefe der Theano
an punge draum Bd 7. Std ı. 8: 531 — 559. Geſchichte ded
Kalenverd (mit vieler Raivetät abgefaßt). - "20.
3. in der Guͤngeren) eis, einem, Tafchenbuche für 1805.
berausgegeben von I. G. Jacobi S. 101 —137. erzaͤhit
»Heinfe in einem Schreiben un den „rn. Beh. Rath Jacobi
die Abentheuer einer Heinen Schweizerreife 7
. . 2.:in dem Deutſchen Merkur 1775. April. S. 15=— 41.
‚: Oktober. 5. 33 —61. December S. 243— 263. - Briefe an
#. J. über das italieniſche Gedicht Ricciardetto (des Fortin⸗
guerra) und Auszuͤge aus demſelben. Ebendaſ. 3776 Okto⸗
ker. S. 3 —46. November. S. 106 - Yıd. besgl. 1777.
Mai. S. 117— 135. Inlius. S. 66 - o. Neber einige Ge:
maͤlde der Duͤſſeldorfer Gallerie, ir. Vriefen an Gleimuub
21 5. in
[4
=
CEhſtn. Fredr. Henrici. | . 349
5. in dem Deutſchen Muſeum 1783. December. Num.
2. S. 486— 514. Beſchreibung verſchiebener Merkwuͤrdigkeiten
in und um Rom , in einem Schreiben aus Fom an Hrn. Kano⸗
nffus Beim. "äbenbaf 1787. Jant
Brief aus Mantua an Hrn, Geh.
Briefe don Heinſe an Gleim un!
in der Sammlung: Briefe zwifchen \
und Idhann von Möller; aus Blei
laſſe herausgegeben von Wilhelm
Juͤrich 1806, 8. Sie find durchaus ch
treflichſte Bild von Heinfe’s individu
Bibliothek der redenden und bild
Std ı. 8.4965 j
Auch ſoll Zeinfe Antheil an den Geftchren, im —XXX
des Grecourt gehabt haben
"Rp Hrn. Matthiſſons Lyrifeher Antholo ie, Th. 9
'26$-- 276. "befinden fi ſich folgende zwei Gedi hte von Being:
Daphne und Almina. |
Seinfe’s Bildniß ſteht vor dem 107. Bände der Allgem.
deusfchen Bibliotbef. -
Nachrichten von- Zeinſes "Zebensumfänden “und
"Schriften befinden ſich:
1. in Meuſels Gelehrtem Deutfchlande Ausg. 5.) 2»: 2.
8. 173 f. 80 11.8. 334.
‘7-9, inder eis, einem Taſchenbuche fuͤr 1805. berg
gegeben von J. G. en 7 an:
2 4,0 —
x
* FR
Chriſtian —— Henriet —
— Conſt auch Picander genanndddd
— den 14. Januar 1700 zü Stolpen im Meißniſchen Kreife
de3 Churfürftenthums Sadıfen geboren. Sein Vater, ein Nofk-
mentirer, verftarb ihm frühzeitig. Er befuchte die Stadtſchule zu
Sioipen „, gieng 1719 nach Wittenberg auf die Univerſitaͤt, und
im folgenden Jahre auf die Univerſitaͤt zu Leipsig. Zu ſeined
Hauptſtudium erwählte er die Rechesgelehrfamteit ; hatte aber
"dabei eine gem befondere Neigung zur Poefie, In welcher er fi)
” auch dergeſtalt uͤbte, daß er nicht. allein feinen Unterhalt damit er⸗
warb, fondern auch fein ganzes Gluͤck durch ſie machte. _ Im Jah⸗
20.1727, wurde er Aktuarius bei dem Oberpoftamte zu Beipsig,
fodann Poftfekretär, und endlich Oberpoſtkommiſſarius. Dazu
wurde ihm 1740 noch die Kreid- Lanbfteuer. - und, dig Stadt⸗Trank⸗
fteuereinnahme zu Keipsig, nebſt der Beininjpektion =.
3 30 ECEdbſtn. Feder. Henrich,
3Zu allen dieſen Aemtern war ihm bie Dichtkunſt behhifiich, Er
ſtarb ven 10. Mai 176. Be
R ler den Rahmen Picander *), wel
haben foll > weil ex im Jahre 1728
18 bei Düben nad) einer Elſter ges
Te aber einen Saubmann, ber auf
t auönehmen wollte, getroffen und
uchtet zwar einiges 2
e fo wenig, ald ber
und wendete es eb:
fenantes, und ande
en Wits und grobe u
| zu vergnügen, und |
ireflich. Dafür aber ward ihm die Verachtung bei |
‚keiner Beitgenoffen fo wohl, ald der Nachwelt zum rn x
hne. verfertigte unter andern viele Quodlibete, bie zu
— Zeit beliebt waren, jetzt aber zu dem poetiſchen Unrath ge⸗
hoͤren. —
Seine Schriften find: F
1. Sammlung erbaulicher Gedanken über und auf die
gewöhnlichen Sonn-und Feſttage in gebundener Schreib⸗
‚ ger entworfen. Keipsig 1724. 8. .
2. Der Meuchelmord Johann Hahns mitleidend bes
weinet. Leipzig 1726. 4. u u
3. Picanders deutſche Schaufpiele, beftebend in dem
akademiſchen Schlendrien, Ersfäufer und der Weiberpros
be, zug Erbauung und Gemüthsergoͤtzung entworfen.
"Berlin 1726. 8.(6 Gr.) Inder Vorrede fagt er, daß die Kos
moͤdie und Satire Töchter einer Mutter, nemlich der Sittenbeſſe⸗
rung wären; ſodann wiberlegt er einige Vorwürfe, die man dem
Zuftipiele deswegen zu machen pflege, weil wenig Menſchen durch
daſſelbe gebeffert würden; endlich lehnet er die Beichuldigung von
fi) ab, daß erin feinen Komödien die Bilder von wirklichen Pers
.fonen hernehme, und mithin zum Padquillänten werde. Die Zus
eisnungsfcheift ift an das fämmtliche ſchoͤne Geſchlecht gerichtet,
um fich dadurch außer allen Verdacht einer Feiudſchaft gegen biefe
Bierde des menfchlichen Geſchlechts zu fegen, deren ex von einigen
befchuldigt worden. Ä
4. Pican⸗
X
. Eon Froör, Henrici. 351
Picanders bis anbere herausgegebene ernſt -fchery
bafte and ſatiriſcho Gedichte, auf das nette aberſehen und
in einer beſſern Wahl und Ordnung un das Richt geſtellet.
Foͤnf Sonde. Vierte Auflage. Leipzig 1748— 1751. gr.
2. (2 Thlr. 18 Gr.) Der erſte Theil erſchien zum erſtenmale
3727, zum 3weitenmale 1732, zum drittenmale 1736. (un-
‚Aex der Borgebe nennt er fi mit feinem. eigentlichen Rahmen)
Der zweite Theil erfchien zum erftenmale 17239, zum zweitens
„male 3734. Der dritte Theil zum erfienmale 1733, Der
vierte Theil zum erfienmale 1937. Die Gegenftände der Ge⸗
Dichte, wird may aus folgendeg Ueberſtchriften erſehen önnen;
"Neu revidirte Proceßordnung der Kiebe, bei einer ochzeit;
‚Die neue Taxordnung der Liebe; Kurze und vernlinftige An-
weifung zu einer Kritik über Das vepliebre Köpfen; Die wohl:
beftellte HRausapotheke der Siebe; Die Kunſt zu Füffen nebſt
einem Unterricht von allen dabei vorfallenden Umftänden; Des
A’bombre Spiel der Aicbe; Die Aunft, ein Frauenzimmer
perliebt zu machen; Der Frauenzimmer Taſchenkalender auf
des Jaht 17731, mit Kupfern anuarius. Kupido hat ein Frauen
zimmer an dern Bratſpieße ſtecken, mit ber Veberfchrift: Aut fir,
aut nunquam. Februarius. Die Berfammlung der Hahnreihe: -
Inevitabile fatum. Martius. Eine Jungfer vor bem Spiegel, -
die fich ſchminket: Simja ek Gmia. Aprilis. Ein Frauenzimmer
bat auf der Bruft eine Wanduhr mit herabhaͤngendem Perpendikel:
Variurm et mutabile ſemper femina. Maqjus. Eine Schäfer
zinn zeiget ihrem Schäfer ihre Blumen: Nimium ne crede colori.
Jun us. Eine Bittfrau , traurig an einem Siſche fließend, und fn
der Gerne eine Scheibe und ein gefatteltes Pferb: Datar vacuum,
Julius. Ein = * — ar Run, . Sen jagt.
der Hund einen Hafen: Petrus wwerit, Auguſtus. Ein rauen⸗
zimmer im Hemde ſuchet Flohe, bie ein Satyr auf dem Ambee
odeſchlaͤgt: Amure lues nimica puellis. September. Ein
Schäfer, welcher vor der Schaͤferinn, die ihm einen Korb mit
Aepfeln zeigt, fliehet: Aullicus eft Corydon, nec munera curat.
Oktober. Drei Jungfern [lagen ſich um ein paar Sunggefellen-
hoſen: Tanquem pro aris et focis. November. Ein Frauen
zimmer kuiet nadt vor dem Bette und verrichtet das Andreasgebet:
‘Nil noftri milerere. December. Ein ogelfänger, welcher
Aungfern im Netze gefangen: Facilis captura puellae); Der des
nus neues Forſtpatent; Neu verfaßte Poſtordnung der Liebe
u. ſ. w.
5. Sammlung vermiſchter Bedichte von Thriſtian
Friedrich Henrici. Frankfurt und Keipzig 1768. 8. Vergl.
Alotzens deutſche Bibliothek Der ſchoͤnen Wiſſenſchen, 59.
2. Stchg. S. 733 5.
6. Ge⸗
= c \
352 Bet. Wilh. Henſler—
6. WBedichte auf den Tod Ar. Königl. Majeſtat in Pos
len und Churfuͤrſtl. Durchlaucht in Sachſen, Herrn Seid
drich Auguſt. .Keipsig.1733..I06 ©:
| 7. Bedichte auf die Beönung Seicdric, Augafts des
‚Dritten. . Reipsig 1734., Fol. —*
Hadeichten von Yenrici’s Kebensumfänden ui
Scheiften befinden fich:
». it dem Zedlerſchen Unioerflejiton aller wiſſen⸗
e, Bd 28. S. 21 f.
zs Siftorih- literariſchem Zandbuchẽ
233 f. nach dem vorhergehenden.
8 Fortſetzung und Ergaͤnzungen zu Jaͤ⸗
Geleb rtenlerikon, Bd 2.
Geſchichte des Burlesken S. 248. nach
Allgem. biographiſchem Lexikon alter
und neuer geiſtlicher Liederdichter S. 126 f.
6. in der Abendzeitung 1805. Num. 42. S. 469. wo
Proben feiner Doefie wi .
Peter Wilhelm Henſler
J ae der jüngere genannt). *)
f
ar 1747 zu Prees, einem. Kleden im Holſtei⸗
po fein Vater : Klofterprediger mar. trieb
1763 auf dem: Alsonsifchen, Bymnafi ium bie
und fubirte ſodann auf den Univerfitäten zu
el die Rechtsgelebrſamkeit. Nach Wollens
chen Laufbahn erhielt er anfangs zu Altona
3 bei der Steuer, gieng aber in der Folge nad)
Stade , wo er zu pralticiren anfing. ES. glüdkte ihm hier nicht
nur als Anwald fehr bald, fondern er wurde auch nach einiger Zeit
von der Ritterſchaft und den Ständen des Herzogthums Bremen
zum adiungirten rg) ae erwählt, und kam ein paar Jahre
darauf in den völligen Befitz diefer Stelle. Er verheinathete fich
darauf 1772, und ‚vermehrte fein, Wohl Durch haͤusliches Gluͤck,
das er aber nur wenige Jahre genoß. Es uͤberfiel ihn ein hitziges
Fieber, an welchem er den 29. Julius 1779, im zwei und drei⸗
ßigſten Jahre feines Alters, ſtarb.
Henfler
- ©) Zum unterſchicde von ſeinem alteren Bruder, Philipp Gabriel
enſler, bes ebenfalls einige Verſuche In det Dichitunß vemacht hat.
Benfler befaß | |
und ald Geſchaͤftsmann werth machten Seine Berufspflichten
betrieb er ſehr fleißig und ordentlich. Cr übernahm nicht leicht eine
Sache, von deren Güte er nicht, überzeugt war; hatte er fie aber
: einmal übernommen, fo Fonnte man fi auch ficher auf feine
Sreue und Betriebſamkeit verlafien. Was ihn eigentlich audzeichz
nete, mar eine nicht gemeine Geradheit ded Kopfes und bed
ve Sein Blid war rein und fehnell; er fchieb die Nebenumflände
eicht ab |
bemeifterte ſich des Hauptpunfts, den er mit mög-
lichſter Richtigkeit" und Deutlichfeit ind Licht ſetzte. Es was
ren daher feine. Auffähe immer. fürzer und einfacher, als ige
mehrere Eigenfchaften, Die ihm als Freund
wöhnlich;. die Hatiptfache genau und Elar beftimmt, die Sprade
ungefucht und der Sache angemeffen, Kunſtworte nur fo viel, al&‘ .
pur Hindeutung auf Gefeb und Rechtsregel nöthig war, und aus
Kanzleifprache nur ſo viel, ald Herkommen und Formalier
durchaus erforderten. In andern Arten von Kenntniffen, in die
er fich nicht verbreitet hatte, gieng er eben fo gerabe aufd Wefente
liche, ‚faßte ed richtig, und hielt daran feſt. Vorurtheile und konz
ventionelle Saͤtze merkte er leicht aus, ließ fich davon nicht befan⸗
„ und handelte ihnen in ber Stille entgegen, ohne ihnen darum
zu fprechen. Dit eben dem fcharfen Blicke, den auch fein?
Auge verrieth, beobachtete er die Menſchen, bemädhtigte fich ihres:
Charakters bald, und entſchied mit kühler Beurtheilung ihren:
Bert), aber fo, daß ihm immer der Kopf weniger wog, als das
Herz, fo, daß er nicht leicht Uber Sachen und Menfchen abfprach,ı
nicht leicht hart urtheilte, a man aus feinem Benehmen feine
Meinung ibm abmerkte. chon in den Juͤnglingsjahren war er-
nicht voreilig, fein Urtheil zu fagen, aber fell genug, demfelben
ruhig gemäß zu handeln. Wo es indeffen licht war, ſprach er
eimuͤthig, als man es je kann, und er war gluͤcklich genug,
nicht leicht zu beleidigen, weil er den Widerfpruch aus der Natur
der Sache Perzuleiten verfiand. Gegen feine Freunde, doch faſt
immer nur aufgefordert, öffnete er fich ganz, und ſprach unum⸗
wunden, wie e8 in feiner Seele lag. Vor dem geringflen An⸗
fehein von Gleißnerei zog er fich auf immer zuruͤck. Er konnte es
nicht ertragen, wenn jemand auf etwa. gefliffentlich Anſpruch
machte, wenn er eö auch war, und noch weniger, wenn er ed nicht
war. Schlecht und recht wollte er den Men haben, mit dem
er Umgang pflegen ſollte, :.;d dad machte ihn ekel in feinen Ber⸗
bindungen. Doc, ließ er von feinen Freunden fich einreden, und
wandte auf Weiſung dem fein Herz wieber zu, von bem eB gewi⸗
dyen war. Aber gegen alle Ziererei e er ſich unablaflig; bei
Suͤßthun, Empfindelei und Schöngeifterei war fein Spott, was
er fonft nit war, bitter, und feine fühle Beurtheilung, die ihm.
onft nicht ‚leicht verließ, verließ ihn da, wo er Unreblichfeit und
Schikane gewahr ward, oder nur argwohnte. Da allein konnte
Leiten d. D. 0. Dr. 2. Band. .%
—
-
)
354 Per Wilp Henfler. |
er fich ftarfer Leidenſchaften nicht erwehren / und forach lauter und
übcreilter, als es oft die Klugheit erlaubse, ober ald ed Nusen zu
fchaffen vermochte. Was ihn außer diefer Geradheit noch befon=
ders charafterifirte, war von Jugend auf bis an fein Ende ein ge⸗
wiſſer Frohſinn, der ihn nie verließ. Er war vielen Naturgenuf-
ſes fähig, und fehr glücklich darin, daß er auf jeden Fleck, wo er
ieng und fland, etwas Gutes auffand, das ihm wohltbät, ober
Ihn beluſtigte. Mit jeder Gegenwart vergnägt fenn, und feines
Wohls ſtuͤndlich genießen, verfland er» und tadelte ed an manchen
feiner Freunde, wenn fie immer an der Zukunft fich weideten, und
Sarüber bie Freuden der Gegenwart töbteten. Dieſer Frohſinn
äußerte ſich bei ihm bald in einer komiſchen Darftellung ber Sache,
“bald in einem ſchalkhaften Spöttelg über menfchliched Beginnen,
an dem er dad Thörigte aufhafchte, aber nicht leicht bitter und
ſchadenfroh ward. Im gewöhnlichen Laufe des MWeltumgangs
erlaubte er «8 ſich freilich nicht. Aber diefer war auch feine Sphäre
‚nicht, und man konnte ihm den Zwang, , den er fid) anthat, bald
abmerken, wenn man ihn nur ein wenig Fannte. Da hingegen,
wo er fich ſelbſt gelaffen war, und fich öffnen konnte, im Zirkel
der Seinigen, die er innig lichte, und einiger Zreunde ; ließ er
Diefem Gifte freien Lauf. Da mar er.in feinem Elemente, bes
lebte alles um fich her, und theilte das Gefühl der Freude und des
unſchuldigen Lächelns allen mit, die djeſes Gefühls fähig waren.
Es war auch der. Ton feiner Briefe, und ift der eigentliche Styl
feiner meiften Gedichte, *
Ziemlich früh, zeigte ſich bei ihm die Neigung zur Dichtkunſt,
und er uͤberließ ſich derſelben in feinen Juͤngiingsjahren, fo oft er
nur Zeit dazu gewinnen konnte. Es waren Eleine Lieder und
Spötteleien , oft etwas zu frei und zu fchalfhaft; aber fie blieben
auch nur unter feinen Bekannten, und in reiferen Jahren vertilgte
er fie faft alle, oder änderte fie: Immer aber, und befonders nach
den Zünglingdjahren, war bie Dichterei bloß Erholung für ihn
nach ernſten Arbeiten, und eigned Werks fich damit zu befchäftigen,
. war wider die Begxiffe, die er fih vom Berufe des Menfhen
ma Er glaubte, jedermann müffe irgend Eine unmittelbare
Beförderung des Wohl feiner Mitbürger zu feinem Hauptzwecke
machen, und es war ihm recht angelegen, wenn er von dem anges
nehmen Hange dazu jemanden abgichen und ihn dem Dienfte der
Melt näher bringen konnte. Beine Epigramme waren d
Bloß Spiele feiner Muße; auch theilte cs fie eigentlich nur feinen
Freunden mit... Aber einige berfelben, beſonders Elaudins, Boſe
und Voß, drangen darauf, daß er fic ausbefferte, und fo wurden
fie in verſchiedenen Sammlungen 3. B. dem Göttinger Muſen⸗
almanache, den Voſſiſchen Muſenalmanache, dem Tafchens
. buche für Dichter u. f. w. gedruckt. Sonſt hat er nicht heraus⸗
gegeben, ald ein. kleines dramatiſches Stuͤck (dach —
a © PR u 10 — RBa en:
y
Per Wild, Henſlet. 355
Rahmen): Lorenz Konau, Altona i776. worin et Perfonen“ .
fhildert, denen Wertbers Leiden d Kopf verrüdt, und wo⸗
durch er beweiſen wolle, daß biefer Roman eine fehr gefährliche
Bektuͤre ſei. Die Mängel feined Stud bekannte er, befam aber
die Zeit nicht, ihnen abzuhelfen. In den Ichten Jahren feines
Lebens lad er viel Schriften aus dem Mittelalter, vergnügte
fi} befonderd an der Manier der Ritterzeiten und an dem auffeis
‚menden guten Geſchmacke des funfzehnten: Jahrhunderts, machte
viele Literarifche Anmerkungen und Auszlıge aus diefen Schriften, .
die er nach und -nady dem Drucke beftimmte, und wovon er auch
ſchon einige ind Deutſche Muſeum einrüden ließ. Diefe Lef-
time gab feiner Dichterei eine neue Richtung, und erzeugfe bei
ihm einen Gefhmad an Romanzen und Balladen. Er würbe
auch vieleicht hierin bei längerem Leben etwas Vorzuͤgliches gelei-
«tet haben. Et bekam wenigftens die Sprache und Denkart Diefes
Beitalterd ziemlich in feine Gewalt; aber er lebte zu kurz, tim Fie
mancherlei Abrifje und Anlagen, die er gemacht hatte, auszufuͤh
Rach feinem Tode wurden die, in periodifchen Schriften zer= .
flreuten, Poefien deffelben von dem älteren Bruder, Philipp
Gabriel Henfler, Königl. Dänifchen Archiater (Oberarzt) und
Prof. der Arzneigelehrſamkeit zu Ziel ſt 1805.) geſammelt, geordnet
‚and mit Verbeſſerungen und Ara nzungen (bie theild von Dem
— theils von Hrn Voß herruͤhren) unter dem Titel heraus⸗
ne N .
rn Bedichte von Peter Wilhelm „enfler, ebemaligem
, ARandfyndikus in Stade. Non cuivis lectori auditorive® pla-
"cebo: Lector et auditor nec mihi gnisque placet. Altona
. 3783 12. (12 Gr.)
Zuerſt findet man in diefee Ausgabe, außer dem Vorberichte
des Bruderd, drei Bücher Epigrammen; Darauf folgen Exs
zaͤhlungen ımd andere Geddichte; zuletzt ein.paar Fragmente.
Das vorzliglichfte unter Henſlers Poefien ſind -unftreitig feine
Eplgramme, von denen bie meiften fich Durch neue und glüdliche
Emfälle, Kraft und Schärfe des Vortrags auszeichnen. Außer-
dem hat ber Bruder auch einige feiner eigenen Gedichte mit ein-
geichaltet, die im Regifter durch ein Sternchen Eenutlich gemacht
worden find. „Sie find zwar, fagt er felbft son ihnen in bem
Morberichte, in einem andern Style, ald der lachelnde des fonft ern⸗
ſten Mannes; aber mögen fie in ihrer eigenthümlichen Weiſe mit
jenen fo bruͤderlich da flehen, Wie wir brüberlich gelebt haben.‘
VBergl. Deutſch. Merkur 1782. Ektoper. 5.93 f. Allgem.
: deusfche Bibliothek, Bd 54. Stck 2.5. 420. Ä
«
. Kfachrichten von Senfiee dem jüngeren und feinen Dos
fien haben geliefert; hr
| 82 1. Henſ⸗
Be
6“ P2
556 Der, Wilh. 'Henflen |
!. Zenſler der aͤltere in dem vorberichte zu ben, vük
ihm a Bedichten feine® Bruders.
Ebriftian Heinrih Schmid in dem VNekrolog der
vornehmften verfiorbenen deutſchen Dichter, BD. 2, &,
737 — 746: nach beit Vorberichte des Älteren Henflers, aut
bin und wieder abgefürzt ; und mit einigen Heinen Zufäßen.
3. Hr. Rektor Vetrerlein in dem Handbuche der poetis
— der Deutſchen S. 565 — 568. nach den vorher⸗
ehenden beiden
4. Dr. Prediger Sam. Bauer in ber Gallerie bifkoris
De "Gemälde gus dem achtzehnten Jahrhunderte, Th. 3.
&. 173 — 173. nad) Joͤrdens Epigrammenleſe (Berlin 1789.)
und Detterlein. (senflers Aufjäße waren nicht „immer
f
und vielfältiger, als gewoͤhnlich“ ſondern das Gegentheil).
5. Hr. Hofr. Meuſel in dem Lexikon der vom-Jahre
2. bis 1800 verliorbonen —— Schriftfteller, 38 5,
13.
' elkuieende — zu zehn Henſlerſchen Sinn⸗
gedichten ſchrieb Hr. Rektor Vetterlein in feiner Chreſtomathie
deutſcher Gedichte, Bo 3. &. 618 — 636.
Ebenderſelbe fällt indem Sandbuche der poetiſchen Kites
ratur Der Deutfchen S. 567. folgendes Urtheil über Henſters
$Epigramme: ‚Unter P. W. %’s Gedichten find die Suse
Dichte bad Wichtigſto; fie haben auch ſeinen poetiſchen Ruhm be⸗
ruͤndet, wiewohl fie bei weitem nicht alle eigene Erfindungen find,
iele find a franzöfffcher und anderer Sinngebichte
a B. de3 Aufonius), aber glüdliche Nachbildungen, in welchen
nicht leicht etwas Noͤthiges ausgelafſer, ober etwas Unnöthigeb
hinzugethan worden ifl. Scharfjinn, Wis und Laune, treffender,
oft derber, aber nie ungetechter Spott, Feinheit des Ausbruch,
korrekte Sprache und Gewandheit der Verfifitation find den meiften
sign; einige wenige find zu muthwillig, und andern fchadet der
ebratsch zu gemeiner over landſchaftlicher Redensarten.
Ramler nahm in feine Lyrifche Bluhmenlefe, 8.3. Num.
27. enflers Sediht: Der Teinter, unter ber Ueberfchrift: Dex
ing, mit einigen Aenderungen auf;
In &. 9.-Jdrdens Blumenlefe deuıfcher Sinngedichte
S. 291 — 301. findet man vier und dreißis der beſten Sen’
j ierſchen Epigramme ee
r
art Guſt av Heraͤus
rde 3671 zu Bto&bolm, ver Hauptſtadt des Königreichs
bweden, von deutfchen Gitern geboren. Sein Water war aus
. a in im — —— und Leibarzt der ver⸗
wicttrweten
Karl Guſtav Heruͤus. | J sr
wittweten Gemahlin Karl Buftavs, Königs von Schweden,
Im Jahre 1686 wurde * junge Zeraͤus auf bad 55
zu Stettin gebracht, und befschte nachher die Uni 1 zu
Frankfurt an der Oder, zu Biefien und Utrecht. vol⸗
lendeten Studien brachte er 1694 ein ſogenanntes Kloſterjahr in
Hamburg zu, in se Intberifchem hohen Stifte er Domherr
geworden war. Diefer Stand gefiel ihm aber nicht, er legte fein
Kanonikat nieder, und erhielt an dem Fuͤrſtlich Schwarsburg x
nen ul Hofe eine Bedienung , nebſt dem
charakter. Peine Lieblingsfludien waren die Alter er und
Die Numismatik. Außerdem zeigte er viel Geſchicklichkeit zug
Poefie und zur Erfindung von Trauerdenkmalen und Inſchriften.
Um für feine Talente einen weiteren Spielraum zu gewinnen, gieng
er 1709 nad) Wien, nahm die römifchkatholifche Religion an, und
wurde von dem Kaiſer Tofepb 1. zum Antiguitiseninfpebtor
ernannt. Nach Joſephs Abfterben befkäigte fein Nachfolger,
Kaifer Karl 6., ihn nicht nur in feinem Amte, fonbern beehrte
ihn auch mit dem Charakter eines Keiferlichen Rarbes, und
trupd ihm dabei auf, die Medaillen zu erfinden, die-bei ige
Vorfaͤllen und großen Feierlichkeiten geprägt werben follten , ſo wie
bie Infchriften bei Erleuchtungen, Feuerwerfen, Trauergeruͤſten
u. f. w. zu verfertigen. Er war Willens, Karla Ddes-Sedhften
Leben auf die Art, wie die franzöftiche Akademie. der Mebailfes
. Aufichriften das Leben Andewigs des Vierzebnten and
geftellt hatte, durch Münzen zu befehreiben, wozu er ſelbß
die Erfindung angegeben und wovon er in feiner Explioaio nu-
mismatum aliguot ex hiltoria Imp. Caroli VI. (ohne ahl
und Ort in 4.) über dreißig Stüde zur Probe mittheilte. u
hatte ex vor, gi — Ya — 5 F — Münzen zu ver⸗
fertigen, welche groͤßtentheils niemals gepraͤgt, ru ME gegeſ⸗
fen worden. Dieſe ſollte en von — Beiten Kaiſers Friedrich
das Praͤgen wieder — — auf ee Frie⸗
u ri
—*?* Er Bei bei Diefen Anbatug
Gpradye und Poeſſe eine unruͤhmliche Gmyäpzung. Se
tig vein und ——
# gleichmohl fein see
333° - Kart Oufav Heräus, | no
Auch bleibt er fhort deswegen merkwuͤrdig, weil er einer der erftere
war, Die dad elegifche Sylbenmaaf der Römer in deutſcher
Sprache. verfucht ober Verſe in Herametern und Pentametern ges
ſchrieben haben, wozu noch kommt, daß ſich fein ‚Herameter und
Dentameter reimen. Er wurde lange Zeit fogar für den Erfinder‘
. ober-wielmehr Einführer bed deutſchen Hexameters unferer
Sprache gehalten, bis endlih Leſſing das Unrichtige Diefer Be⸗
5.23) zeigte. (f. ben Art. Fiſchart im 1. Bande bief. ter.
©. 533
Seine, vorher groͤßtentheils einzeln gedruckten, Bedichte er⸗
clen zum erſtenmale geſammelt unter dem Titel: Vermiſchte
Vebenarbeiten Herrn Karl Guſtav Heraͤi, Kaiſerl. Raths
urnd Antiquitaͤten⸗Inſpektors, ſamt einer Zugabe etlicher
anderer von ibm verfaſſeten Gedichte. Wien, zum Druck
befoͤrdert durch Andreas Heyinger, gr agent
ter, 1718. ge. 4. 2 Alphab. 203 Bogen (1 Thlr. 8 Gr.)
Werk beftcht aus drei ‚Cheilen. Der erfte rast Vie die
Be — — und Zuſchriften in deutſcher Sprack. Auf
die deutſchen Gedichte: folgen lateiniſche Inſchriften u. ſ. ws
In ben zweiten Theile befinden ſich Grabſchriften, Denkmale,
n egestäune. — dritte Theil beſteht aus vermiſchten
Gedichten und allerlei Entwuͤrfen ni Balletö, Iluminationen
‚and andern ee Die bei gefügten Schaumuͤnzen cha⸗
A prachtlicbenden een bed Hofes * ſei⸗
Eme neuere Yasgabe führt den Titel: Bedichte.und las
Infchrifien des Kaiſerlichen Rarbs, auch Me⸗
©adlens.und Anriguitäten sInfpektors, Herrn Kerl Buffee
thus. . Nach Des Herrn Verfoflers Veberfebung und
Yinzufigung. der‘ in Dem evften Exemplare abagängigen
Stüde‘. In Diefen bequemen Sormat von neuem aufge⸗
Logt⸗ den Prise Konrad Monatbh in Nurnberg 1721. 8.
<ı Thle. 16 Br.) mit .vielen Kupfern und eingedendten —*
bangen. vor Medaillen ıc, .. Ian ber. Vorrede, in weicher hear
raͤus ‚überhaupt von feinen Geichten ut vieler Meicheibenheit
ſpricht, fagt er un andern: „Gern will ich die Dichtkunft
undirn ideriaſſen. keit und Gemuͤthoruh⸗
ee haben,
oJ min eine micht acgebopene deraiſſe ver⸗
an Dr Inhalt — neuen — folgender;
Kurze — hiſtoriſche, 38 Erjaͤhlung des mie ee |
‚ Beyu is en ben hentichen & —
———— — der all grßm
Korg in — x. Karl der BDritte re pe
Wen 30; Auguſt 2710: — — Haus 3 ee
Aber das Anjouifche Krkegährer): ;
Wieneriſchen ——— S. * ui
’
7
—
Karl Guſtav Heräus. 339
Wahl RKarls des Sechſten, Koͤnigs von Spanien ıc. zum deut⸗
ſchen Kaiſer S. 42. Das frohlockende Geſterreich, ein Gedicht
bei der Erbhuldigung in Wien S. 49. Das: glüdwünfchende
Wien bei der Ankunft der Königinn won Hifpanien als deutichen
Kaiferinn in Wien 5,57. Verſuch einer neuen deutſchen Reims
art bei Se. Roͤmiſch-Kaiſerlichen und Katholifchen Majeſtaͤt ıc.
Rarls des Sechſten, Gelurtätage 1713. &. 63. (erfchien zuerſt
. unter dem Titel: Verfuch einer neuen deutſchen Keimart
nach demMetro des fogenannten lateinifchen Hexamıetri und
Pentametri, in einem Gluͤckwunſche bei Sr. ZRaiferlicben
und Katholiſchen Majeſtaͤt Caroli VI. welterfreutichem Ber
burtstage, anno 1713. In ber Vorrede empfiehlt Heraͤus
go neues Syibenmaaß mit folgenden Worten: „Die möglihe -
Berfegungen der deutfchen Igngen und kurzen Sylben find, nach⸗
dem die Dichterei in. diefer Belbenfprache dem pin ihre erfte
Reinigfeit zu danken hat, fo erfchöpfet,, daß hierin etwas Neues
zu —— nicht leichter ſcheinen möchte, als etwa über bie eins
mal auögetheilte Maaßen der krummen und geraden Linien in ber
Baukunſt eine neue Ordnung zu finden. Dennoch hat man mi
gleicher Freiheit, ald Buchner das Daftilifche oder dreiſylbige Stans:
diren in beutfchen Werfen aufgebracht, vergoͤnnt zu ſeyn erachtet, '
einen Berfuc zu thun, ın Anbringung und Nachahmung nicht nur
der einzelnen dreifylbigen Fuͤße aus dem lateinifchen Metro, ſon⸗
dern auch des Metri felbft. Nicht um bie vorher üblichen Weifen zu
verachten, als deren eine jede zu unterfchiedenen Abfehen ihre bes
fondere Kraft bat, fondern vielmehr die deutfche Dichtkunſt mit
einer neuen Neimart zu bereihern, im Fall folche nad) befferer
Ausubımg einen Veifall gewinnen follte, den mar ihr bei gegens
wärtiger ungeübten Unvollkommenheit noch nicht verfprechen kann.
. Eie mag zum menigften dienen, die Sranzofen ihres Unfugb zu’
ftberführen, wenn fie der Deutfchen Sprache, die männlicher ift, als
die ihrige, eine gar zu rauhe und zu fließenden Verfen unbequeme
Härtigteit vormerfen, in ber That aber nicht fahig gefunden were
den, in ihrer Spracde, ob fie gleich aus der Iateinifchen genom-
men, fo vielerlei Skandiren zu Wege zu bringen’) *). * ns
‚ u 2 " > ) ads
Von geſ:
Zeiget der Sricde, ber Krieg durch tapfre Beſchuͤzung der Kerhten, .
— —— — RN Mi Akne — J
u utſchen dein Re e, Alleine v
Darf ja der Deutſchen Gedicht Kömlichen ähnlicher ſeyn. ;
x
—*
4
360 Karl Ouftav Heräns,
‚Raptkörifchen Frieden, durch welchen Se. Kaiſerliche und Katho-
liſche Majeſtaͤt mit unglaublicher Sta eit den uͤberwunde⸗
zien Schwierigkeiten des Krieged 1714 ein Ende machten &. 71.
Auf die Krönungsfeier der Roͤmiſchen Kaiſerinn Sliſabetb Ebris
fline gu Prefburg 1714. &. 77. Zuruf an Se. Roͤmiſch Kai⸗
fert. und Koͤnigl. Katholiſche BRajeflät bei dem Geburtstage des
Erzherzog Leopold 1716. &. 85. Auf die Zurudfunft des
Strafen, Friedrich Karls von Schönborn, von der Koabjus
tormaht zu Bamberg &. 109. An den Grafen Johann Menzel,
Kanzler im Königreich Böhmen x. &. 113. Thraͤnenopfer beim
Abfterben Kaifer Joſephs 1. &. 125. Das Hagende Deflerreidy
bei dem Todesfalle des Erbprinzen Leopolds, Erzherzogs zu
= Defterreidh ꝛc. &. 129. Kurze Erzählung der Thaten Karls 11.
.
*
—
ten eriheilen folgende Werke:
Koͤnigs von Schweden S. 134. -Üeber den toͤdtlichen Schuß,
melcher das Leben Karls ı2. Königs von Schweden in den Lauf⸗
gräben vor Friedrichshall geendigt &. 148. Kurze Betrach⸗
tung be3 unendlichen Schöpferd bei Anſchauung des geflicnten
Himmels &. 179. Gavotte*) S. ıgı. Beſchreibung einer wil⸗
‚ ben nordifchen Nation (ber Lappen) &. 235. (in dieſer Schildes
zung erſcheint Heraͤus ald würdiger Nachfolger Martin Opi⸗
mens, und als eben fo würbiger Dorgänger Hallers in biefer
Dichtart). Unvorgreifliche Gedanken die Auf⸗ und Einrich⸗
tung einer deutſchen Sprachgeſellſchaft, wie ſolche einem vorneh⸗
men Miniſter ſind uͤberreichet worden S. 264. (abgedruckt in den
Beiträgen zur kritiſchen Hiſtorie der deutſthen Sprache,
en 35 1. Std? 2. Ylum. 7. 8.267 —
280.) Es folgen ſodann: Sacrae Cael. Majelt. Confiliarüi et
” rei antiquae, nec non feriundis numifmatibus Praefecti Caroli
Guftavi Heraef Infcriptiones et Symbola varii argamenti (eins
zein Noribergae 17231. 8 maj.)
- " Ein Urtheil über bes Heraͤus Verdienfte um bie deurfche
Poeſie von Bodmer findet man in dem Charakter der deurs
ſchen Gedichte V. 567 — 572. S. J. J. Bodmers Bedichte
in gereimten Verſen mit J. G. Schuldheißen Anmerkungen
Guͤrich 1754.) S. 41. (abgedruckt in Vetterleins Handbuche
der poetiſchen Kiteratur der Deutſchen S. 247. und Anmer⸗
kungen dazu S. 304 f.) | —
4
VNachrichten von Zeraͤus Lebensumfiänden und Schrif⸗
| ; 2. Yleue
*) Gavotte iR in der Mußf ein kleines, glich sum Ta | eins
gerichteten Toni von ir nen —— Sharab
tee. Den Nahmen Sollen diefſem Tanze bie Gavots, eine feanzdiis
Ache Bergnution, gegeben haben. —
nd
‘
en
- Rari Guftav Heraus 361
1. Neuer Bhcherfaal der gelebrten Welt, Th. 5..Ueffe
nung 55. Num. 3. ©. 477 ff. 492 ff Ä
2. Deutfche Acta eruditorum, Bd 2. Ch. 18. Zum. 8; _ |
. 44., ; \ ‚ .
3 Cntalopüe Mufei Caefarei Vindobon, numor. vet. di-
ftribut. in partes duas etc. dilpof. et defer. a Zofepho Eckel,
Viennae 1779. fol.
4. Adelungs Sortfegung und Ergänzungen’ zu Joͤ⸗
‚cbers Allgem. Belebrtenleriton, Bd 2. S. 1930— 1032, - .
5. Leonard Wieifters Charakteriftit deutfcher Dichter, .
Bd 2.8. 55 — 63. nad) dem Veuen Bücherfasl der ges
lehrten Welt und den Deutſchen Actis eruditorum, zmit
Proben.
6. Kochs Kompendium der deutſchen Literaturge-
fchichte, 82 2. &, 197 f.
7. Bougine’s Anndbucd der allgemeinen Kiteraturges
ſchichte, 0 4. &. 284. nad) Ndelung.
8. Saxii Onomallicon, Tom. VI. p. 356 fgg.
9. Leipz. allgem. literar. Anzeiger 1800. Num. 172. -
S. 1693 — 1695. deögl. 1801. Klum. 144. &. 1380 — 1383.
Einen franzoͤſiſch gefchriebenen Brief von eräus, welcher
‚die Beurtheilung eined gewiffen theatralifchen Stuͤcks von einem
deutfchen Prinzen zu S. R. enthält (f. Gerdus Gedichte S.
257 ff.) findet man auͤberſetzt in den Kritiſchen Verſuchen
der deutſchen Geſellſchaft in Greifswalde, BD 1. Num. 6.
S. 104— 111.
Johann Gottfried von Herder
wurde den 25. Auguſt 1744 zu Morungen einer Meinen Stat
in Oſtpreußen, geboren: Sein Vater war |
der le daſelbſi, ein. Mann. froͤmmeren Herzens, als heifen
Geiſted, der feinem Sohne Bein Buch, außer Bibel und Geſang⸗
-
Li
—
\
N A
3632 Fon’ Gfr. v. Herder
hen ab. Bei feinem großen, durch Fein inderniß beſtegbaren,
En —* „Herder (eh bald in biefen Een ungemeine Forts
I ste. Cine Augenkrankheit brachte ihn in die nähere Bekannt:
Ha
Hauſe wohnte. Die fchöne Birdimg, der edle Anftand des Juͤng⸗
lings gefiel dem Fremden, und er erbot ſich, ihn mit nach Peterss
burg zu nehmen, und bort 'unentgeldlich die Chirurgie lernen zu
faffen. Herder, entfchlojfen demielben nach Rußland zu folgen,
verließ 17638 feine Vaterſtadt und begleitete ihn nach Königsberg,
ier aber wurde er Männern bekannt, vie bald entdeckten, es fei
ein Verluſt für dad Vaterland, wenn den Talenten diefed Jungs
lings fein anderer Wirkungskreis eröffnet würde, ald der, obfchen
nüßliche, eined Chirurgud. Gern zurüdgehalten, blieb er in Koͤ⸗
nigsberg, nnd fieng an, Theologie zu fludiren. Er zog in das
Friedrichskollegium, wo er Auficher einiger Penſionaͤrs wurde,
dis man ihm In der Folge dad Lehramt in der erften pilofephifchen
und der zweiten lateinifchen Klaſſe anvertraute, wobei er übrigen&
fleißig die akademiſchen Hörfäle befuchte. Außer der Theolagie
legte er ſich hauptfachlih auf Philofopbie, und war einer ber
aufmerkfamften Zuhörer Kants, der ihn auch feines befondern
Vertrauens würdigte, und ihn öfters nach den Vorleſungen mit
ſich auf das Zimmer nahm, um fich mit ihm über die abgehandels-
ten Gegenftänbe noch weiter zu unterreven. In Aönigsberg an-
ber Quelle der Wiſſenſchaften Loftete Herder nicht von ihnen, er
beraufchte fir) darin. Wie eine Biene von Blume zu Blume, fahe
. man ihn von Wiffenfchaft zu Wiſſenſchaft eiten. Im Jahre 1768
erhielt er den Ruf ald Kehrer an die Dorafchule zu Riga, mit
welcher Stelle zulekt auch noch ein Predigtamt verbunden wurde,
Mit Liebe und Enthuſiasmus begann er fein Gefchäft. Seine
Zoͤglinge hleügen feſt an hm. Die Art, wie cr die Studien be⸗
handelte, weckte den Geiſt, belebte und ermunterte. Als geiſtli—
der Redner bemächtigte er fich aller Herzen. Zugleich begann jett
feine ſchriftſtelleriſche Thaͤtigkeit, bie fich anfangs polemifch
| Seine damaligen, viel leiftenden, und für die Zukunft
noch mehr verfprechenden Schriften (Bragmente Über bie Reuere
destiche Literatur, Kritifche Waͤlder, Plaſtik) mit denen er ſelbſt
jedech nictts weniger als zufrieden war, mechfen feinen Nahmen
reich
ri
Ba eined Ruſſiſchen Wundarztes, der damals in Trefehbo’s |
%
Jop. Sfr. v..Herber, 5 363
reich durchreiſte. In Serafburg lernte er Böche kennen, der
ſich eben damals Hier anfhielt, um zu promöviren, und innige
Freundfchaft verband ihn mit demſelben. Ohnerachtet Aerder ald
Theologe Bisher noch nichtd von Bedeutung gefchrieben hatte, fu
erhielt er doch 1770 den Ruf als Hofprediger, ‚Superintenbent
und Kenfifterialrath zu Buͤckeburg, und hatte das Gluͤck, ſich
das gange Vertrauen bed. edlen Grafen Wilbelme von Schaums
burgskippe, geweſenen Portugiefiiheh Generaliffimus, fo wie”
ber geiftreihen Semahlinn beffelben, zu erwerben. Während ber
ſechs Nahre ſeines Aufenthalts zu Buͤckeburg wurde fein Nahme
inmer bebeutender in ber. gelehiten Welt. 1775 erhielt ex einem
Auf ald Profefjor nad) Börtingen, wohin er auth abgieng, aber
in eine peinliche Verlegenbeit gerieth. Er fahe nehmlich bei feiner
Ankunft durchaus feine Anflalten zu feiner Anſtellung. Nicht nur
hatte der König feine Berufung. nicht betätigt, fondern, wielfeicht
aus Mißttauen in feine Rechtglaubigkeit, man verlangte auch von
‚ ihm, daß er fih zu einem Kolloquinm flellen ſollte. Mußte dad
erſte Dem. Berufenen unerwartet ſeyn, fo mar Dad aubere dem Au—
todidaktos Höchft unangenehm. Und dennoch blieb Herdern une
Wahl. Der Tag zum pruͤfenden Geſpraͤch war daz aber auch
- fein guter Genius nicht fern. Denn an dem Mittage deſſelben Ta⸗
erhielt er Über Tiſche den Ruf ald Hofprediger Generalfupers
. mienbent unb Oberkonſiſterialrath nach Weimar. Bier befand er
ſich nunmehr auf einem Poften, wo er nicht allein feinen literari⸗
Ruben immer mehr ‚begründen, fondern aud, ben Weimars
ſchen Landen. auf mannigfaltige Weiſe nüglich werben konnte, und
auch wirklich nuͤtzlich wurde. Durch bie Anlegung einet Schul⸗
lehrerſeminariums, durch Verbeſſerung des gefammten "Schulwes
ſens, durch eine zweckmaͤßigere Einrichtung ber Kandidatenpruͤe
fungen, durch verſchiedene liturgiſche Reformen, durch einen vom.
hm felbft ausgearbeiteten Religionskatechismus u. ſ. w. erwarb ex
ſich ausgezeichnete Verdienſte/ fo wie durch fein perſonliches War
tragen die Hochachtung des Herzoglichen Hauſes, aller Einwohner
der Stadt und des geſammten Landes. 1789 wurde er Bicepräfl«
dent bed Oberkonſiſſoriums, und 1801 mit feiner Nachkommen
ſchaft von dem Ghurfürften von Pfalzbaiern in den Adelſtand ers
heben. Er fimch den 18. December, 1803 , im fechzigften Jahre
feines Alters. en‘ — Fe: ? - u.
.. Serder wurde ald Dienfch ‚Öfter& verkannt und unrichtig bee.
urtheilt. Wenn man aber von feinem Charakter abfondert, mad
feiner Krantheit angehört (er. litt viele Jahre hindurch an koͤrper⸗
lichen Barfälle), fo find Die zuruͤckbleibenden (Srundplige;" Größe der
Denfart Nidealiſche Stimmimg Kindlichkeit des Gemuͤths, Froͤh⸗
lichkeit des Geiſtes, ein hohes für Gott und Menſchheit mis rein⸗
fem Wohlwyllen ‚glühendes Herz. „Bei fa wielen Vorzuͤgen wird
\
364 | : Joh. Sfr % Herder,
. & leicht ſeyn fir. Bert ‚ Die in denſelben ıhlm Nulsgen
es ben, ein Wort der
| feined Geiſtes ihren en n ge —
zu finden. Eben bie Schoͤ
Gute — *æ* empfaͤnglich machte, tar ‚ bie
oft einem augenblicklichen —— außfehte, in indem fie ihn das
Licht. mit Dem Eoimmer verwechleln ließ. erder Tonnte irren⸗
aber nicht fehlent In Feiner Wiſſenſchaft fremd, has Herder in
vielen, durch eine unermübete Bemühung ven mehr ald vierzig
Jahren, trog vieler Hinderniffe, mit denen ex zu kaͤmpfen hatte
‚in feiner Lage, feinem Lchen, feiner Zeit, nicht ohne gluͤcklichen
"Erfolg zu i er Bollendung gewirkt. Als Cheolog, ala Philos
fopb, aß — als — Natur⸗ und Geſchicht⸗
forſcher hat er unleugbar auf den Fortſchritt der Kultur ſeines
Zeitalters einen betraͤchtlichen Cürfluß gehabt, bat fein Muth viele
Poltergeiſter vertrieben, feine Kraft den — et = j
beifuͤhren helfen, ungerechuet, uch. ald
Hebliche Einfachheit und amfpeuchlofe Anmuth ver —— vo
licher Seelen, war. Und verdient irgend einer: den Chrennahmen
eines gemeinnünigen Schriftſtellers, fo iſt er. ed, Goͤttinn
die —— ——— war, sr die — — Ge⸗
— unfere Herzen. uͤberſtroͤmte, und nie — anderes,
albs das reinſte — und zu begeilern fi Herders durch⸗
er
aus bichterifcher Geift dachte alles, was es ‚ bilblich —
—* ker R, wenn .er bie =
‚ eine ei in
Profe erlennt man ihn als. a ee ne
leriſchen cken, lichen und Stellun⸗
gen der „kuͤhnen Tropen u: f. w. wiewohl er. an allen
in fehr- reich #, fondern, worauf n lich anfommt,
in den ausgedruͤckten Vorſtellungen. Was befonderd Herders
—— Periode betrifft, fo git, in Abſicht auf Schreibart und
ungtkunft, vom — etlich, was Cicero (de oras. IE,
21.) vom ulpisine fügt nen Beh, in —
denn wie man Trichter bei We nge
idet, als —— Stock —* — neue bervor⸗
ia . — wuͤnſche auch an dem Juͤngling eine zu ı pben, die
bedarf. Niemald enthält bie Baucht, Die eine
und men auf fie folgende. | alikarnaffit Dio⸗
SE € Schilverung, wann (ION Ton ı 8.
vom Plato fagt: . „Richt ——— iſt die iner
m. we ur die leichte, einf kunſtloſe
Si 08. Sfr. o. Herder. 865°
net wäht; Dem AR fee un Hari in Yard —
Be a ve lichen Ausdruͤcke,
teipt fich der Klarheit, und t der — —*2
Era ichkeit iſt darin, lieblicher Blumen voll,
ch |
geſchieht, mit yügellofem Ungeſtuͤm fich im den Böortftrome
— ſtuͤrzt; dann wird‘ — Klarheit‘,. wo nicht verdun⸗
elt, doch verbämmert, called lang ausgeſponnen, und ein eitler
Wortprunk ſchaugeſtellt, ſtatt sigenthimlihen Ausdrucks Worte
nelerung und fremder Ausbrud, vornehmlich aber Gebrauch ver
Figuren, Häufung der Veimdrter und, Unverhaltnißmäßigkeit in
ben ‘Metaphern, viele und weithergeholte Inverfionen, ohne Maaß
and ohne Ruͤckficht auf Zeit und Umfland, poetifche Figuren bis
dur Ueberfättigung , und.bei dem allen nicht wenig Pomp” fo paßt
freilich auch auf Zerder, allein nur in feiner erſten Pi
on Und ſelbſt da iſt es ihm, wir Platon: gegangen) daß er
feine Fehler ſelbſt erkannte. Uebrigens iſt es nicht zu leugnen,
daß er in feinen Unterſuchungen fich bisweilen uͤ weil :er
* ſehr zum Ziele eilt; daß er aus einer unrichtigen Anſicht des
en n und einem * —— des Empiriſchen manche
— ben des menſchlichen Wiſſens verruͤckt; daß er dichtet, wo er
Koflte, und oft ſich da mit einem Hymmus unterbricht,
wo man ein kaltes Refultat erwartete; daß er den Gedanken oft
, einem Bilde aufepfertz daß er, wie bie Meiften, bie ſich gervöhnt
el
ie ver in Leſehei Ban eine
Hr das Befchriebene brachte u. f. w. Daß eraber, er,
der Ber Beer der Bumanitaͤt, eine nicht feiten, man hat gejagt, .
wenig humane Polemik führt, nicht bloß die Alone geißelt, fon:
— auch die Verdienſte der Spaldinge hoͤhnt, und gegen Bansı
den verehrten oe und Freund, ımt Waffen, beider unmwürbig,
‚tämpftj da der überall Freiheit athmet, bie und da
Defrotengei — eiehe bev Geiften waltet; daß er, fonft fo liberal
und edel, mit ſolchem Stoly, mit — Haͤrte — ſich be⸗
trug — kann nur aus feiner Natur, ber ge nkung Fi
Jugend, feiner Bildung, feinem Zeitalter erklärt werden.
er Bois und Kant doch fehäßte, davon hat er je
egeben. Der Mißbrauch, ben Unverftändige mit Kanis
—* begonnen, traurige Erfahrungen, die er als Erami-
ot gemacht, ſagt man, ha in gegen fie anfgebracht. Ein⸗
— gegen ſie, gieng er — e zu beſtreiten; was
det, wenn er nun oft mit: — ingen ſattt, bie ein
kalter Bo freilich ae haben wird en
Dur
J
\
-.
-
466 — Sof Sfr. v. Herder.
s —
\
. + Durch einen gebrohten Nach druck feiner Schriften ſahe fidh
Herder genöthigt,. noch bei feinen Lebzeiten ſelbſt an die Befor⸗
gung einer neuen, ächten a ſaͤmmtlichen Werte,
“an fo weit er ihren abermali | für nuͤtzlich, oder dem Pu⸗
blikum auch zur jetzigen Jeit noch wilſtommen haltan konnte, zu
denken, und deshalb eine Nevifion derſelben vorzunehmen. Er
ſtarb indeſſen uͤber dieſem Geſchaͤft, und einige ſeiner Freunde
uͤbernahmen es, das zu vollenden, was er angefangen hatte, «herr
ders Schriften wurden in Sxheiften zur ſchoͤnen Literatus
und Zunft, in Schriften zur Pbilofopbie und Geſchichte,
und in‘ riften zur Religian und Theologie gehörig ,. abge⸗
theilt. Won jeder diefer drei Abtheilungen find bis jetzt folgende
Baͤnde erſchienen: |
Schriften, zur fchönen Literatur und Kunſt gebdrig.
1. Jobann Gottfried von Herders Sämmtliche Werke.
Sur ſchaͤnen Kitersruc und Kunſt. Erſter; Zweiter Theil.
Tübingen ı805. 8. auch unter dem Titel: Johann Bortfeied
. son „Jerders Sragmente sur Deutfchen Literatur, heraus⸗
‚gegeben Durch Heyne. Erſte, zweite und dritte Samms '
Inhalt. Erſter Theil. Vorrede zur erflen $
Einleitung: (die einen Traum von einem allgemeinen Gemälde ber
Deutfchen Literatur enthält und Aniaß giebt, die Allgemeine deut?
fcbe Bibliothek, die Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaf⸗
sen, unb bie Literaturbriefe zu prüfen); Vorrede zum zweiten
Audgabe; Worrede des zweiren Herausgebers, des Ben ‚Geh.
Juſtizraths Heyne in Börtingen. — Erſte Sammlung. t.
Einleitung. Die Sprache wird überhaupt: Wir fie ald Werkzeug
ber Wiffenfchaften ausgebildet werben müffe &. 1. mie fie ſich als
Pr
Behältnig und Inhalt der Literatur betrachten laſſe, bei Menfchen
überhaupt, bei einer Nation, bei- einem Stüde der Literatur, bei
einee Schule, und bei einem Schriftfteller ©. 7. wie fern. fie. den
Wiſſenſchaften Form gebe; Schranken der menſchlichen Erkennt
niß überhaupt, Geftalt der Literatur, eines Volks, und jedem den⸗
kenden Kopfe a Geſichtsbildung S. 13. Michaelis Preis⸗
ſchrift uͤber die Sprachen wird hiernach beurtheilt S. 21. Noch
ruͤckſtaͤndige Fragen werden vorgelegt ©. 25. auf. unſere Sprache
‚angewandt ©. 28. und mit einem Amen befchloffen S. 31. — 2.
Fragmente Uber die Eigenheit unferee Sprache. S. 32. in ihrer
barbarifchen Konfonanten, die durch Doppellauter verfärkt ©.
34. durch mehr als fünf Selbſtlauter abgewechfelt und durch Hauche
— werden ©. 37. Ueber die Sylbenmaaße, ‚bie mujerer
prache natuͤrlich find S. 42. Vorſchlaͤge über das Klopſtocki⸗
ſche freie Sylbenmaaß zu Dithyramben, Oben, Kantaten, ly⸗
riſchen Gemälden, zum Theater und zur Declamation ©. 5;
4
[99
| ’
®
Joh. Gfr. v. Herder 36627
Das ſpgenannte Brittiſche Sylbenmaaß fuͤr unſere be⸗
trachtet und von dem lebenden Wohllaute derſelben S. so. Ue⸗
der die Machtwoͤrter unferer Sprache, und wer aus ihnen unſere
Sprache verflärft &. 56. Ausſicht über die Inverfionen übers
rg S. 65. die auf neuere Sprachen, bie beutfche und franzoͤſi⸗
‚ vorachmlich angewendet wird S. 66. nd idiotiſti⸗
Schönheit für Schriftſteller der Laune, für Dichter. und Pros
aiſten des Umganges; Idiotismen find der Nation, den Schrifts
fleffern feibft, und den Sprachweiſen nuchiich ©. 71. Was könnte.
Man unſerer Schreibart für Charakter geben? vor welden Ab-
wegen hat fie fich zu hüten? ©. gı. Charakter einiger neueren ..
eigenthiimlichen Ehhriftftelfer S. Zugabe, die von Flaffifchen
Schriften unferer Nation redet ©. 105. — 2. Fragmente über
die Bildung einer Sprache, wo ein Roman von ihren Lebensaltern
vorausgeſchickt, und ein Weg eröffnet wird, fie zu erklären. ©.
02a, Ein Labfal auf diefen Weg: wie angenehm, wie nüßlich,
wie unficher es fei, Über den Urſprung einer Erfindung, und ins
fonderheit der Sprache, zu philofophiren &. 120. Ob man einen
goͤttlichen Urſprung annehmen muͤſſe? (beiläufig wird die She
milchifche Schrift geprüft) S. 127. Bon der Sprache eines
Volks in ihrer Kindheit, nach einzelnen Merkmalen — S.
132. Wiefern ſich eine poetiſche Sprache daraus machen S. 142.
und von uns nachmachen laͤßt z. B. in Homers Sylbenmaaßen,
Periodenlenkung und lebenden Rhythmus S. 145. in Inverſionen
in Machtwirtern? warum hieruͤber bloß Homer zum Beifpiel
genommen wird &. 154. Weber Dad maͤnnliche Alter der Sprache;
wie in ihm die Poeſie Kunſt, und Profe die Naturfprache ward? _
me am Tyrtaͤus, den Theaterdichtern, und Pindar ©. 156.
ieß an Herodot, Xenopbon, und Plato gezeigt, wo bie
fhöne Profe nicht weiter verfolgt S. 165. und Beddes Bud über
die Schreibart der Alten beurtheilt wird S. 171. on ber phis
loſophiſchen Sprache im firengften Verſtande, einigermaßen an
Baumgartens Schriften gezeigt &. 174. Michaelis Einwen⸗
dungen gegen die gelehrte Sprache werden geprüft ©. 181. Wie
viel die philoſophiſche Sprache nachlaffe, daß fie für und frucht»
bar, ficher, bequem und bildend fei? ©. 184. Hiernach bekom⸗
men alle Plane zur Werbefferung der Sprachen ihre Richtung.
Bon der philofophiichen Seite werden Die Sulzerfchen Vorfchläge
98 ©. 192. und wiefern Ueberfehungen Mittel zur Sprachen:
erwaͤ
a find, im Ganzen betrachtet &. 199. Beſchluß über
%
eal der Sprache, mit Zufäten begleitet S. 205. Zweis
ter Theil. Zweite Sammlung. ı. Vorläufiger Difcurs von
dem Urfprunge der Kunfteichter und dert Gefichtöpunften, in denen
er erfcheint & 3. — 2. Einleitung in die Fragmente: übers
die Mittel zur Ermwedung der Genies in Deutichland &, 13. —
. 3. Vergleichung unferer orientaliſchen Dichtfunft mit ihren DOrigi:
nalen:
‘
x
. 68 30H: Sfe v. Herder,
neten: im der ſchoͤnen Natur, die beide ſchildern; Wetheit fiber Die
juͤdiſchen Schäfergedichte &. 18. in der Vaterlandsgeſchichte der
Morgenländer; von einigen Dankpfalmen ©. 22. in ihren Native
nalmythologien; von dem Gebrauche orientalifcher Mafchinen umb
Fiktionen ©. 35. in dem Geiſte ihrer Religion; von chriſtlichen
. Liedern im orientalifchen Geſchmack ©. 31. in ihrer ganzen poeti⸗
ſchen Sphäre &. 35. Sprache und portifhem Sinne; von der
Nachahmung ver Choͤre, und Bilder S. 37. daher die elenden Nach
—— widerrathen, und Erklaͤrungen zuerſt — wer⸗
den S. 40. Geſpraͤch zwiſchen einem Rabbi und Chriſten uͤber
Blepfiods Meſſias ©. 45. —4. Von der griechiſchen Litera⸗
tur in Deutſchland: Wie weit wir die griechiſchen Dichter ken⸗
nen; Plan, aus ihnen eine Aeſthetik zu ſammeln; Vorſchlaͤge zur
Ueberſetzung Homers; ein Urtheil ded Geſchmacks über Stein⸗
bruͤchels Weberfeßungen; Entwurf zu einer Winkelmanniſchen
Geſchichte der griechiſchen Poeſie &. 57. Wie weit haben wir bie
griechifchen Dichter nachgebildet? Klopftock mit Homer verglis
hen; "war Honier fo unbefannt unter den Briechen, wie Klop⸗
ſtock unter den Deurfchen? hat Wieland oder fein Gegner bef
wuros a 'ayados Recht? Si Ti. Pindar und der Dirbyramı
biſt; über das Urtheil der Kteratuchriefe von den Dithyramben;
Hypotheſe von dem antiken Geiſte der Dithyramben; —
der neueren Gedichte dieſes Nahmens; ein Trinklied da
87. Anakredn und Gleim; ein Licdchen an Anakreons Taube
©. 118. Tyrraͤus und ber Grenadier; er iſt mehr alb Tyrtaͤus
S. 124. Theokrit und Geßner; von ber beliebten Unterſcheideng
zwiſchen Ekloge und Idylle; "hat Theokrit ein hoͤchſtverſchoͤrer⸗
tes Weal? Großer Unterſchied zwiſchen Theokrit nid Geßner
©. 127. Aleiphron und Gerſtenberg S. 142. Sappho unb
die Karſchin, zwei‘ Antipoden; Ob Sappho und Korinna
wegen ihrer Buhlerei verloren gegangen? Ein Urtheil der Li⸗
teraturbriefe S. 142. Nachſchrift an Leſer, Schriftſteller und
Kunſtrichter S. 148. Dritte Sammlang. 1. Eine Ausſicht
über die neuere römifche Literatur &. 153. Die neuere Piteratur
bat durchaus eine Iateinifche Geſtalt. Dir wir alles durch die
Hände ber Römer befammen, fo haben fie und alles we was
wir hatten ©. 185. Die Wieberherfteller der Wiffenfchaften
haben allem eine roͤmiſche Form gegeben, und unter der Herrfchaft
der Lateinifchen Sprache hat die unfere fehr ihre alte Staͤrke verlos
ven ©. 166. In den Schulen hat fange ein Inteintfcher Geiſt ge⸗
herriht, der Benies, brauchbare Männer, und felbft Bes
lehrte?! hindert S. «77. Untere wiſſenſchaftliche Sprache bat.
einen lateiniſchen Zuſchnitt, mithin die Wiſſenſchaften ſeldſt S.
185. Wie fern klebt der Gedanke am Ausdruck in der
bed gemeinen Lebens. Anwendung auf bie Schriften, bie Über
gemeine Sachen, für den gemeinen Mann, und für bad Franen⸗
i zimmer
p\
Sob. Sir. v. Herden j — 369 |
| — ſchrieben werden S. igs. n ber ? kunſt ift Ge: Ä
ante Bis usdruck, wie Seele md % geh akine ©. 108.
Ein wahrer Dichter muß in feiner probe: Ichteiben S. 206.
- Was gewinnt der neuere lateinifche Dichter, und mas wagt er flır
fih? ©. 214. Was gewinnt und wagt er, wenn biefer Geſchmack
allgemein wird S. 222. Wie klebt in der Weltweisheit ber Ger
‚danke am Ausbrude, ſinnlich, technifch, und geammatifch®, .
&. 226. Es ift der Tod der Ppilofophie, nach ihrer Materie und
Form den Gedanken bloß eingehülft in ae Auddrüde zu be⸗
trachten S. 230. Anwendung auf: den wiſſenſchaſtlichen Vortrag i
S. 237. — 2. Vom neueren Gebrauche der Mythologie: Bo |
tens Einwendungen gegen fle werben gepräft ©. 243. : Die Ant⸗
worten feines Necenfenten ebenfalld ©. 247. Wie fern iſt ihr Ge⸗
brauch zuträglich in verfchiedenen Gedichtarten? S. 292. : Brens
zen diefes Gebrauchs S. 262. Vorſchlaͤge, die Nythologie als
eine poetifche Heuriſtik zu nutzen ©. 265. Einige Machtſpruͤche
der Literaturbriefe dagegen S. 270. Ein vierfacher heuriſtiſcher
Gebrauch derſelben S. 274. — 3. Von einigen Nachbildungen
der Römer: von ber horaziſchen Ode (Xamler, RKlopſtock,
Uz, Lange) S. 278. Vom lukreziſchen Lehrgedicht ("Hals
ler, Withof, v. Creuz); Plan zu einem philoſophiſchen Ge⸗
dichte uͤber die menſchliche Seele S. 305, Bon Nachahmung ber
lateiniſchen Elegien, eine ſchoͤne Abhandlung der Literaturbriefe
mit elegiſchen Anmerkungen begleitet (die Abhandlung ſelbſt iſt
von Thomas Abbht ſ. den Art. Abbe im 1. Bande dieſ. der. S.
10, f. die Anmerkungen find von Herder; beides, Abhandlım
und Anmerkungen, findet man auch in (Seinzmanns) Litera⸗
£ifcher Ebronit, 30 2. &. 117— 152. S. 315. Won der
agen darüber ©. 356. Können wir Deutſche Ciceronen’
aben? der Werfammlung, dem Zwecke, der Sprache nad S.
352. — 4. Nachſchrift S. 369. | —
Kae Saune des Horaz und Rlotz, nebſt einigen neugferigen ,
Die erſte Ausgabe diefer Fragmente effchien: unter dem .
Kitel: Weber die neuere deutfche Aiterarur. Erſte, zweite
Sammlung von Sragmenten. Eine Beilage zu den ‚Bries
fen, die neuefte Literamır betreffend. (Ohne Ortöbenen-
nung) 1767. 8. Dritte Sammlung. Riga 1767. 8. (zuſam⸗
mens Zhlr. 4 Su) Bon der erfien Sammlung erfchien 1768
u Ride eine neue Ausgabe. In der Vorrede zu derjelbenfagt
der: „an der erften Ausgabe erſchienen diefe Fragmente
ald Beilagen, zu den riefen die neuefte Citeratur berrefs
fend. Sie unternahmen ed, die Kritik dieſes nüslichen Werks
« zu bewrtheilen, einigen Machtiprüichen deſſelben zu widerſprechen,
einige Mängel in dm zu ergänzen. Sie wollten aber noch mehr.
Einige nübliche Betrachtungen der Briefe follten zum Grunde ' ges
legt, und an fie Materialien zu einem Gebäude der Literafur in
Aa den
Seifen d. D. u. Dr. 2. Band.
I
970 Joh. Gfr. v. Herden _
den Fa en. Die Anfuhr wi
— | Gr Fe iſt. Das Wort \
Beilagen iſt jetzt vom Titel, die meiften eingeruͤckten Stellen, die
| a ließen, Find aus bem Buche weggeblieben; das
Ganze ift 5i auf Meine Theile umgenrbeitet, wobey ic) mir einige
Bitheile des Publitumd zu Nutze gemacht, und ich darf Tagen,
elten
fofet
[2
geber
der derſchen Fragmente ſchreibt in feiner Vorrede: „Es
Ußt ſich nicht zweifeln, daß Herder in den Fragmenten noch
manche Veränderungen gemacht haben würde, wenn er ſelbſt
eine nette Ausgabe davon beforgt haben follte. In diefer wuͤrde
auch der verfprochene vierte Theil von den Morgenländern
binzugelommen feyn. Er ift indeffen weiterhin in andere feiner
iften ‚übergegangen, vorzüglich in die Altefte Urkunde des
Menſchengeſchlechts, und in die Schrift vom (Beift der bes
bräifchen Poefie. Die Vergleichung der beiben von Herder
ſelbſt beforgten Außgaben des erften Theils Ichrt, daS die ſpaͤtere
an Umfang, ———— Berichtigung unendlich gewonnen hat.
Die. übrigen beiden Bände find nur einmal abgebrudt —
Die mir aufgetragene Durchſicht dieſer Fragmante hat ſich bloß
auf Verbeſſerung Feiner Unrichtigkeiten in Drud und in Mahmen,
und auf Akanderumg fehr weniger Ausdruͤcke, welche ver Vers
— felbſt mit andern vertauſcht haben wuͤrde, einſchraͤnken
en.“ | | :
Bergl. Rlon deutfche Bibliothek der fchönen Wiſſen⸗
(haften, 39 ı. Std, 1. S. 16171 — 180. Std 3. S. 60 —
70. St 4.8. 177 f. 20 3. St 9.9. 119 — 138 Allgem.
deutfche Bibliorhef, Bd 12. Std 2. 8.284 f. Neue Dir
bliochet der ſchoͤnen Wilfenfchaften, Bo 5. St 2. ©.
‚243 — 291. Chrſtn. Aginr. Schmids Anweifung (zur ——
| ni
S
‚ q = 2 ,
’ j et. Ofr. v. Herderx. 371 —
niM Den ——— Bioher in der Dicht⸗
kunſt S. 63 f. — Zuſaͤtz⸗ ie dep. po⸗e,
Samml. 4.9. 160 — 166 :
...& Johann ſotthi⸗ von — GSmnitliche we
Sur ſchoͤnen Literatur und Kunſt. Briettet Theil:
bingen 1805. 8. *
Inhaͤit. 1. Der Eid, Gefhichte bes Don Ruy Diaz, Sru⸗
en von Vivar, nad) Spanifchen Romanzen Bon dem Eid, — |
Quellen, durch Johann von Müller S. 1. Dee Cid
a ingand dem Großen S. 57. Der Eid unter Sancho em Stats
1135. 2 Kid unter Alfonfo dem — dem arg
Zn Der Eid zu Valencia und im Tod ‚De Ge⸗
— ehr aus einer Reihe von ſiebzig Roman, ‚in mannige .
foltigen erdarten und. von a aralter, die
nze Leben des ‚großen ‚Eid ee, pn, der in ihnen -
et it dem ächten Charakter der alfponifigen Romanze durch⸗
ki treu. Benutzt hat Herder, sa vom Eid in manchen einzel-
Ineh Romanzen gefungen, und in dem verflümmelten Poeıma
el Cid, und in Chroniken erzählt wurde, aber nur benugt, um
daraus ein eigenes Ganze zu fhaffen). — 2. Legenden: Bots
a We des Verfaſſers ©. 255. Ueber die Legende (Wahrheit
— — ; Zweck der Legende; —— Legende) ©. 259.
Führerinn ©. 281. Die Zurteltaube Der gerettete
& ngling S. 286. Der Tapfere S. 284. — Kione 293.
ie Pilgerinn S. 296. Der Palmbaum S. 300. Das Bãb
der Andacht S. — Der himmliſche Garten S. 305. Das
And & in der Wüfle S. 307. Die laute Kl ER Die
a ‚311. Die Fremdlinge S. ER 353
Die drei — S. 325. Das Teufelchen mit — he
— Daum ©, 327. Toͤdten und Lebendigmachen S. 339
Die Cikade S. 391. Die Orgel S. 334. Die Gef
7. Die ewige Weisheit ©. 339. Die wiedergefunden
. 334. Freundſchaft nad) dem Tode ©. 349 Die wi
— 5 — —5 ©. 352. Der ee S. 356. De
iffbru 9.
Proben Eid ſtanden vorher im 9. und ro. Stuͤck der
Adraſtea. Einzeln erſchien er unter dem Titel: Der Cid,
nach Spaniſchen Romanzen beſungen durch Johann Gott⸗
fried von Herder. Mit einer biſtoriſchen Einleitung durch
Johann von Muͤller. Tuͤbingen 1805. 8.
(Romantiſche Geſchichte des Eid, im Flenen deutſchen
Merkur 1793. Februar &. 199 — 215. eg und
LCiebe, oder der Eid, ein Trauerſpiel von T.
mann. Ztandenburg .1799. 8- Vergl. Sreimbrp. 1806
Vum. 55. &. a1g f.)
Aa 4 | De
za Ih Ofr. v. Her det.
J
ttern, Stanmt. 6 &. 247-880: ' u:
. jr Johann. Batfriea von — ———— erke.
jur ſchoͤnen Liseraeur und Kunſt. Vierter, fünfter Theil.
Tübingen 1806. 8. auch unter dem Zitel: Johann Bortftied
‚von Aerders Kritiſche Zee oder Betrachtungen &ber
‚Die Wiſſenſchaft und Kunſt des Schönen, herausgege⸗
ben durch Jene. Erſtes, zweites und drittes Waͤldchen.
.-. - Die orſte Ausgabe der Kritiſchen Wälder erfchien unter
sem Titel: Kritiſche Wälder, oder Berrachtungen die
Wiffenfchaft und Kunſt des Schönen. betreffend, nach
Maaßgabe neuerer Schriften, Erſtes, zweites, Drittes
Waͤldchen. Riga 1769. ar. 8. (1, Thlr. 18 &.) Bei det
‚neuen Ausgabe wmachte ſichs ber Heraus eber zur Pflicht, hie
und da, was fich nicht mit,dem Sittlich-Schicklichen vereinigen
ließ, auszuftreichen, hoͤhnende Stellen zu mildern, kraͤnkende Bei-
a entfernen, harte Augdrüde mit gelinderen zu —
ſchen. Ein gleiches Geſetz niachte er ſich bei unnoͤthigen er⸗
holuͤngen des bereits hinlaͤnglich Geſagten, bei Stellen’,' wo
„die Keitit bei trivialen, ſich ſelbſt widerlegenden, Dingen lang
„aufbielt, und en —S Peer jedem
RÜ tete, zu ausführli tt. Hingegen die zumeilen:Uippige
rn 8 Ausdrucks, die Eigenheiten des Styls, die zumellen
wuchernden Blumen, bie Vebertreibungen des feurigen, ‚begeifter-
‚sen Eiferd, glaubte gr nicht unter feine Pflichten gehörig, ald nur
in wenigen Faͤllen. „Weberhaupt wagte er in ber Sprache nichts
zu ändern, als in den Fällen, wo ihm aus den fpäteren Serder⸗
schen Schriften erinnerlih war, daß er felbft anders gefchriehen
haben wuͤrde. Da Nahmen und Gefhichtsumflände non Herdern
‚ehemals vermuthlid aus dem Gedaͤchtniſſe geichrieben waren,
. fo * auch hier berechtigt zu ſeyn, zu aͤndern, was er fuͤr
wmrichtig hielt. —
>... Dad erſte Waͤldchen prüft Leſſings Kaokoon, das zweite
iſt gegen Klotzens Homeriſche Briefe, und die kleine Abhand⸗
Aung deſſelben über Virgils Schambaftigkeis gerichtet, fo wie
‚das dritte gegen Klotzens Schrift uom Muͤnzengeſchmacke.
.,. Berg, Neue Bibliorbef Der fchönen Wiſſenſchaften,
R Stdı. S.20 -6G3. Stck 2. S. 250 — 280. (von Garve)
Rlotz deutſche Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 38
3. StE 10. S. 334— 362. Almanach der deutſchen Mu⸗
„fen auf das Jahr 1770. 5, 34 — 36. Ebefin, Yeinz.
Schmids Anweiſung (zur Kenntnjſt) dee vornehmfien Bis
„ber in allen Tbeilen der Dichtkünſt &. 64 f. Ebendeſſ.
öufätze zur Theorie der Poefie; Samml. 4. S. 166 — 181.
e Schriften
!
t
2 ⁊
+‘
5 Joh. Sfre v. Herder. 372
Scheiften zur Philoſophie und Weſchichte zebbeig.
1. Johann Gottfried von Serders Ganmtlidhe. merke,
Jur Philoſophie und Gefkhicher. Erſter Theil. Tuͤbingen
1805.8. auch unter Dan Titel : Yohann Bestfeiod von Serders
Die Vorwelt, beransgegeben Durch — won Miöller
Inhalt. Vorrede des Heraubgebers. Dentmafe
der Vorwelt, erſtes Stud ©. <. — —2 26.— 2. Per⸗
5 — zen? — > ee
riefe. (an Niebuhr, Tychfen, ne, Stieglichz, Moeyer,
Seeren, Eichhorn, Wabl, — Gatterer, ———
(2) Miäller (2) Joroaſter, Hom) S. 1113. — 4 ae cas
febid, nad) den Sagen der Mor —— (ein Anhang bed sau
ausgebeus) ©. 314. — 5. —— Sige-
ren in fünf Knpfertafelır,
Die Dentmale der Vorwelt, fo wit die. Erkla der
raͤchtigen Alterthümer von Perſepolis (bie Zerder ver⸗
—8 anden vorher in den Zerſtreuten Blaͤttern (dieſe
3. S. 301 — 366. jene Semmt. 4. ©. 185. 262) —*
auch einzeln gedruckt worden.
2. Johann Gottfried von Zerders Sammtliche Werke,
Zur Ppilofopbie und Befchichte. Sweiter Theil. Thbins
"Bildung v2 er Menföheit; Beitrag zu ne en Beiträgen deö Sahte ..
Tithon und Aurora
gen 1806. 8. auch unter dem Titel: Johann Gottfried von
Verders Propyliender Geſchichte der Menſchheit, beraus⸗
gegeben durch "Johann von Muͤller.
Inhalt. Vorrede des Herausgebers. 1. Ueber ten Mr:
fprung ver Sprache; von ber Akademie der Wiſſenſchaften zu Der;
lin im Sahre 1770 gefrönte Preisfcheift, nach der zweiten de
— ten, u. Borlin 1789 erfchienenen, Auflage ©. 1. — 2.
den Urſprung der Sprache: Vorrede zu Lord Mon⸗
jenen Werk Über Diefen Gegenftand ©. 187. Ueberbie Fähig,
u ſprechen und zu hören ifland. vorher in der en Deuts
(den Bot 1795. Mai 8. 59— 64.) ©. 200. — 4.
(ftand vorher in den Serfireuten Blättern,
Samıml. — S. ). 343 7388 und iſt auch einzeln gebrudt
den) &. 209: — 4 Auch eine Philofophie, der Gefchichte zur
hunderts ©. 239.
Die Schrift &ber den Urfprung der. Sprache erſchien
zuerſt unter dem Lite: Abhandlung Über Den Ucfprung
dee Sprache, welche ‘den von der Königlichen Akademie
*
der Wiſſenſchaften fuͤr das Jahr 1770 geſetzten Preis er⸗
halten hat, von Zerrn Zerder. Auf Befehl der Ak; er
mie beraüusgegeben. Vocabula funt notae rerum. Cic.
lin 1772. 8. alddann zufammen mit ver Abhandling von den
Urfachen Des gefuntenen Geſchmacks bei den —
Voͤl
—
-
374 | oh. Sfr, v. Herder.
Voͤlloen, wo er geblhbet. Berlin 1789. 8. Bergl. Algem ˖
deutſche Bibliotbek, Bo ı9. Std. 2. S. 439 — 451. Roͤ⸗
nigab. gel. Seit. 1772. Num. 46. (von ob Be. Hamann)
Klum. 37. Beilage (Abfertigung der Liu. 26. enthaltenen Res
cenfion, von Ebendemſelben) —. Berrachtung über die von
Seven Herder in feiner Abbandlung vom Urſprunge der
Sprache vorgelegte genetiſche Erklärung der tbierifchen
Runftfersigkeiten und Zunfttriebe, im Deutfchen Merkur
3773. Februar 8,99 — 121.
Die Schrift: Auch eine Philofopbie der Geſchichte
zur Bildung der Menſchheit ꝛc. erfchien zuerſt, ohne Orts⸗
benennung, 1774.8. Vergl. Allgem. deutſche Bibliothek,
30 36. StE 1.8.8— 14. Schirachs Magazin der deut⸗
fben Kritik, Bd 4. Th. 1.9.49 — 61. Neue literarifche
a .(Bredlau 1775.) Januar S. 50 — 55. Deuts
ſcher Merkur 17760. Januar S. 833 —85.
3. Jobann Gottftied von Herders Saͤmmtliche Werke.
Sur Philofopbie und Geſchichte. Dritter, vierter‘, fuͤnf⸗
ter, fechfter Theil. Tübingen 1806. 1807. 8. auch unter
dem Zitel: Johann Gonfried von Herders Ideen zur Bes
ſchichie dee Menſchheit, herausgegeben durch Johann
von Möller. ' Erſter, zweiter, dritter, vierter Cheil.
e dieſes zwar unvollenbet gebliebenen, aber
Vers Werken zur Philofbphie und Ge⸗
vr dem. Titel: Ideen zur Pbilofopbie
‚enf&hbeit von Johann Gottfried “ers
1791. El.4. Meue Auflage ber Drei
5) desgt. Riga 1785 — 1792. Ei. 8. (in
v3. zhle. 16 Gr.) Be
E der neueften tbeologifchen, pbiloſo⸗
Literatur, 803. Std 1.8. 3 — SI.
. Theild, unvollendet) Magazin der Phis
Literatur (von Michael Engel) Heft
| 2. des ı. Theils) Worb. "gel. Seit. 1784.
Ste 60. 8: 493 — 498. 1785. Sick 91. &. 739 — 743. 1792-
&E 46.8. 373— 375. Allgem. Lit. Zeit. 1785. 82 1.
Vum. 4.8. 17— 22. 30 4. Klum. 371. S. 153 — 156.
Deutſcher Merkur 1784. Junius. Anzeiger &. 81 —89-
Leipz. Allgem. Verzeichniß neuer Bücher mit kurzen Ans
ee 1784. St 7. S. 514 — 5ı6. Std. 10. &.
R J
"(Schreiben Des Pfarrers zu *** an den Zerausgeber
des Deutſchen Merkurs uͤber eine ARecenfisn von Zerders
Ideen zur Pbilofopbie der Geſchichte der Menſchheit, .im
. Deutfiyen Merur 1788. Sebeyar.&. 148 — 174. [segun die
Algem. Lit. Zai) — Neue Ueberſicht der mi = —
" —— ichte
-
Joh. Sfr, v. Herder. 75.
chichte, nach dem vierten Theile von - ers Ideen sup
Philoſophie der Befcbichte der Menſchheit, im' Neuen
deutſchen Merkur 1792. Februar &. 166— 198. $
Schriften zur Religion und Theologie gehörig.
1. Johann Bottfried von Herders tliche Wette. -
Sur Religion und Theologie. SErfier, zweiter Theil. hs
bingen 1805. 8. auch unter dem Titel: Johann Bortfeied von
Aerders Vom Beift der Ebraͤiſchen Poefie; eine Anleitung
für die Ziebbäber derſelben und der Alteften GSeſchichte
des menſchlichen Beiftes, herausgegeben duch Johann
Georg Muͤller. Erſter, zweiter Theil. .2
Boran ſteht ein Entwurf des ganzen Buches, fo wie dem
einzelnen Gefprächen und Abhandlungen ein befonderer. Inbalt
‚ vorgefegt iſt.
Die erfte Ausgabe exfhien zu : 3. gr. 8.
mit umgedrudtem Titelblatte, Keipsi noch ein
dritter Theil folgen, wozu es aber k Nur
wenige Blätter vom Anfange diefes A ach Bev⸗
ders Tode unter den Papieren deſſell dr. Prof.
. Miller in einer VNachſchrift am Eni eils mit.
. Sie . enthalten. eine Rekapitulation des erſten unb zweiten
Theils, und einen kurzen Entwurf ber Sorsfegung die mit.
dem Dritten Theile geſchloſſen werden ſollte.
| Herder hat übrigen
viele eingemebte. fchöne l '
welche durchgehende die £
er durch feine geiftvollen
blifcher Dichtkunſt verfeßt
Ueberſchrift: Sprache ı
ched zum Theil nach eine
nahnm. Hr. Eſchenburg
zur Theorie und Liter—
4 ©. 227 — 229. auf.
‘
" & Johann Gottfried won Berders SaAmmeliche Wort⸗
Zur Religton und Theologie. Dritter, vierter Theil. Ih
bingen 6306. 8. auch unter dem. Titel: - Johann Goetfried
von werders Chriſtliche Heden und Bomilien, bemus-
gegeben von Johann Georg Muͤller. Ærſter, zweieor
, Theil.
‚Nur ‚einige wenige von diefen Predigten ze; waren vorbee
fon einmal gedruckt (3. B. Gebet A rabmale ber Gkaͤſinn
Matia von Schaumbutg⸗Kippe. Stadthagen 776.4. Bwo
"heilige Reden bei einer befondern wichtigen Veranlaffung gehalten
Wei "am Daußfefte wegen ber Geburt ber Preises a
⸗
I
376 Joh. Gfr. v. Herder.
rn
A ie, und Rede bei der Taufe
derſell bei Gelegenheit der Geburt
bed € achfen Weimar und Kis
fenac er Geburt ded Erbprinzen,
uud 9 tar 1783.8. Predigt am
Feſte —5 oginn nach der Geburt
des € onfirmation Karl Fried⸗
richs ar und Eiſenach. Wei-
— 6 ı bier zun erſtenmale aus
Die übrigen im der neuen Ausgabe von Serders ſaͤmmt⸗
—— Werken bis jetzt noch nicht enthaltenen Schriften find:
: 1. Haben wir noch jest das Publifum und das Vaters
dand der. Alsen?. Kiga 1766. 4. Einen Auszug biefer
Schrift, welche übrigens kan wichtigen Gegenſtand nüht ers
ſchoͤpft, findet man in ben Samburgiſchen Ankeroaleungen;
ER 5. Sei. S. 5— 20. —
2. Ueber Thomas: Abbes Scheiften F der — ven
einem Denkmal an feinem Grabe errichtet. Erſtes Stuck.
den Art. Abbt im I. ande al.
ibliothet der Wonen witlen⸗
— Allgemn. deutſche
I 12. Bo.14. 15. >
— Kunſt; einige fliegende
— Sr.) Es enthält dieſe
tche tuͤcke von Herder, Goͤ⸗
aus einem Briefmechfel über Oſ⸗
Ä er (von Herder) ©. 1— 70. 2.
71 — 118. 3. Bon’ deutfcher Baus
ch (von sähe) S. 119— 136%
Baukunſt. Livorno 1766, Aus
[37 — 162. 5. Dentfche Geſchichte
eutſchen Muſen auf das Jabe
"Im Nr mu suwwww again der deutfchen Kritik
Dd ↄ2. Th. a. 6. 5i.
Aelteſte Urkunde des Menſchengeſchlechts. Erfter
cbheat Eine nach Tabrbunderten. entboͤllte heilige Schrift.
— T il. Schluͤſſel zu den beiligen Wiſſen ſchaften
der A F pter. Dritter ei Tehmmer der aͤlteſten Ge⸗
ſvbichtẽo des niedern Afiens; 1774. 4 Biene:
. ige: 70 .13 Thlr.) ee einer Erklärung ber
N
| Sof: Of v. Herder, 377
fungsgeſchichte. “Die drei —— — ben erſten Band,
der vierte Theil den zweiten Bond aus er
Vergl. Allem. deutfehe Bibliothek, Bo 25. StR T. -
S. 23-61. 85 30. Stck 1.8.3939. ,
(Meber „Herders aͤlteſte Urkunde ‚des Menſchenge⸗
fchlediege, im Deurfchen Merkur 1776. MaͤrS. 203 — 228.)
.5. An Prediger; funfsebn Prowinzialblätter, (Xige)
am.) 5 WER SE A
6. „Briefe zweenee Brhder Jeſu in unferm Kanon,
nebſt einek Probe richtiger Konjekturen bbers neue Teſta⸗
‚ment 3um.Anbange. : Lemgo 1775- 8. (A- Sr)
Deutſcher Merkur. 1775. Auguſt &. 182. - .
7. erläuterungen zum Neuen Teflament, aus einer
neueroͤffneten morgenländifchen Üuelle. Riga 1775. 4. (20
Gr.) Vergl. Deutſchot Merkut 1775. Auguſt S. 18T.
8. Urſachen des geſunkenen Geſchmacks bei den ver
ſchiedenen Voͤlkern, da er gebluͤhet. Eine Abhandlung,
welche den von der Koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaf⸗
ten für das Jahr 1773 ge n Pueis erbelten bar. Von
Herzen Aprder.. Berlin 1775. 8. (Border Abhandlung felbft
eht ein franzoͤſiſcher Auszug aus derfelben unter ber Auf:
ift: Précis du Memoire: allemand qui a remporte le prix
“ propofe par la clafle de 'belles-leitres de l’Academie royale
- des fciences, fur la Quellion: Quelles font les tanfüs de la
. decadence et de la corruptian du gaut?) zuſammen mit der
" Preisfchrift über den Urſprung der Sprache unter dem Ti⸗
tel: 3.8. Herders zwei Preisfchriften, welche die von
der Roͤniglichen Akademie der Wiffenfehaften für die Jahre
1770 und 1773 gefetsten Preife erhalten haben? ı. Abs
bagalung über.den Urſprung der Sprache. 2. Urſachen
, des gefunkenen Geſchmacks bei den verfchiedenen Vaoͤlkern,
"da er gebläber. Zweite (bloß in Anfehung des Ausdrucks N
und da) berjchtigte Ausgabe, - Berlin 1789. EL 8. (18 Er.
Vergl. YTeue Bibliothek der ſchoͤnen Wilfenfchaften,
„Pd 19. StE 1. S. 84— 129. (ed merben Zweifel gegen Pie
Herderfche Preisſchrift vom den Urfachen des geſunkenen Ge⸗
ſchmacks ıc. aufgeworfen, und Data geben, die Sache aus
einem andern Geſichtspunkte zu betrachten) Goth. gel. Zeit. 1776.
"Ste 1. S. ı— 3. (Inhalt) Deutſcher Merkur 1776. Mai. .
S- 205 — 208. "Almanach der deurfchen Muſen auf Ans
abe 1779. ©. 3. f. v. Blanfenburgs Kiterarifche Biifäze
38 Sulzers Theorie der ſchoͤnen Rünfte, Bo x. S. 626.
9. Kieder der Kiebe, die Alteften und fchönften aus.
dem Miorgefilande, nebft vier und vierzig alten Minne⸗
i Ä liedern
‘
378 F Ip Gfr. v. Herder.
liedern. „Leipie ITTER 6 &) na
gabe des Drudorts, a. Unter. —S her
der ein Werk über Ried Salomons. A drei
Bene: 1: — bh | Lieb = —
ingerzeigen auf die Schoͤn
— 2. Meber 6 den Inhalt, bie Are und ben ——
Buchs in der Bibel. 3. Von den Ueberſetzungen
ſonderheit einer (poetiſchen) in alten Minneliedern (Bieitt von
D. Schöber in Gera mebft noch einer andern yrofaifchen „unter
= Bitel heramögegeben werben: Das bobe Lied Selomonis
ans zwo alten deutſchen Zandſchriften (mit einigen Erklaͤ⸗
sungen) Mugsburg-1752.) Vergl. Goth. gel. "Beit. 1778. Stck
89. &. ZI 31. Allgem. deusfche Bibliorbet, Bd 37.
‚Se 2. S. 78 — 483.
(Lieder der Liebe, [Ohne Drudort] 1779. & Diefe
Lieder, zwanzig an der Zahl, find gereimte bmungen ber
m. m en der Abſicht —
igt, fie deſto le u einer u bequemen, und,
ohne ze auf ihren en —— — Minnelieder
au verwandeln ei Allgem. deutſche Dibtiorbet, Bdo 33.
’10. Voltalenre Erſter Theil. Leipʒig 1778. 8.
Ana ‚, nebſt untermifchten andern Sthden. Jwei⸗
Theil. — 29. 8. (Screibpap. ı Thlr. 21 &r.
Drudy, ı Thlr. 6 Gr.) Diefe von Herder veranftaltete Samm⸗
lung enthält nur ende or beine Stüde (von Simon Dach:
Aennchen von Tharau; Bob des Weins; Lied an bie Freundſchaft;
der Brauttanz — von Slemming: Zanzlied — wen Robert
Kobertpin: Beititveit des Frühling — von Riff! An einen
Baum — von Opitz: Eile zum Lieben — Bönig Ludwig, daB
Ah be — ei)" bie übrigen find trefliche Nachbildungen auße
Stuͤcke (aus dem SEnglifchen, Schottifchen , Spas
— Ferien u. f. mw.) Riele waren fchon v -
"andern (Eſchenburg, Goͤthe, Urfinus, Eampe) ü
Bte Theil aber iſt von Herdern neu und kräftig in ——
Abertragen worden. Bergl. Bragur, ein literariſches Magazin
der deutſchen und nordiſchen Vorzeit, herausgegeben von
Zisdh and Graͤter, Bd ı. S. 270 f. Almanach der deut⸗
ſehen Muſen auf das Jahr 1779. S. 119 f. Goth. gel. Jeit.
1178. St 53. ©, 433 — 435. 1779. Std. 46. ©. 373 S315-
Einen teeflichen Nachfolger fand Herder an Bothe:
‚Uider, —— — Städen, von Feied rich
Heinrich Botbe. Berlin.1795. 8, (1 Thlr. 8. ®.)-
11. Placit; einige Wahrnehmungen aͤber Form unD
Sende m Drspaklans bildenden Trauma. Pe
by
‘
, | 20h Sfr, u. Herder. 379
8:18. 85) Bergl. Algen. Orutfche Biblioibet, 50 37. Std
2.8.5303 —510.
12. Vom Erkennen und Empfinden der menfchlichen
- Seele; Bemerkungen und Träume. Riga 1778. 8. (8 ©r.)
Bergl. Borb. gel, Zeit. Bi Std 54.5. 444 — 347. (In⸗
halt) Allgem. deutſche ibliotbek Er 41. Std 2. ©.
475 — 485...
13. MAPAN ABA. Des Bach von dee Jukunft des
s"eren, des Neuen Teflaments Siegel. Kiga 1779. 8.
0 Br.) Eine Ueberſetzung und Erklaͤrung der Offenbarung Jo⸗
_ ‚bannes.: Vergl. Gotb. gel. 3eit, 1779. Stck 99. 817 -
831. Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 51 St 2.8. 315
— 936. ‚Keipz. allgem. Derzeichniß neuer Boͤcher mir turs
‚ ‚sen: Anmerkungen 1779. Std. 8. S. 561 f.
Studium der Theologie betreffend.
Meimar 1780. 8. Dritter, vierter
1. 8. Zweite verbefferte Yaflage.
_ Weimar 1785. 8. Dritter, vierter
6.8. (1 The. 12 Gr.)
gl. Allgem. deutſche Pibliothek, Bo ¶ rn
310. BY 49. StE 2,5, 361— 368
— zu 1785. 80 5. "Supplem, um, 11.&. er f. .
Bo. 2. um. 120. S. 345 347.
— m: Einfluß der Xegierung «uf die woiffenfhaf:
‘ten, der Wiſſenſchaften auf die Kegierung, eine Abs
bandkıng von Yeren „Zerder, welche den Preis von der
Akademie za Bertin erhalten har. Berlin ı78o. gr. 4.
(12 &) Vergl. Goth. gel. Seit. ‚781. Ste 13. S. 97-100.
Snhalt und eurtheuüung)
16. Zerſtreute Blaͤtter von = Berder. Erſte,
weise, dritte, vierte, fünfte, ſechſte ae . Botbe
‚a785. 3786. 2787. 1792. 1793. 1797. 8. (7 Thlr) Neue,
durchgefebene.. res Erſte, zweite Sammlung. Go⸗
‚tb 1998.. 1796, 8. (Die hauptfächlichfien Aenderungen betreffen.
die Ueberſetzungen aus der griechiſchen Anshologie) Dre
Sammlung. Ebendaf. 1708. 8, Herder fammelte bier theil®
- feine zerfixeuten, fchon gedruckten, Auffäge, theils fügte er meh⸗
‚gene noch ungedruckte hinzu.
Sammlung. Blumen aus der griedhifdgn
Am bologie gefammelt, — zweites, dritted, viertes
(erder hat bier die —— und me Stuͤcke der —
ſchen Antbologie Bald ein Epigramm san Viren un
einen Sittenſpench/ mit wahrhaft —8 Heu ak —
x
380 Jsh. Sfr. v. Herber.
waterlänbifchen Boden verpflanzt. Baß:er hbeigens hei füinen les
berſetzungen Ar fehr frei zu Werke gegangen, -geficht er ſelbſt,
— — ‚Sagt :... Oft mußte ich Den ganzen Gedankey
für unfere Zeit etwas anders werben, und ſo Idör
is — that, fo fuͤrchte ich dach, manchmal zur reinen ih
as Zucker gethan zu haben, nur bamit es in unfege Spra⸗
Er Hagtz. " &.1— 98.— 2. Anmerkungen über die Yntbos
hogie der Briechen , befonderd — dad griechiſche Epigramm
Anang der Unterfuchung ; —— ya der
-effingt — Abhandlung aͤhn —* * Die Anmerkun⸗
über das Epigramm enthalten theils Einwendungen g
——8 Definition, theils den Verfuch einer neuen
— und Eintheilung dieſer Dichtungsart) S. 99— 133. r-
u — re eine — Wirkung fein
ttergetpr 133 — 104. — 4 Naramyibien ,.
aus ber’ ifchen Babel (eine Reihe fehr ‘ er
‘ allegorifcher, Dichtungen aus .ber griechiſchen Paramp⸗
thia heißt eine Erholung; :Paramygbien ſiad ale Erbolun⸗
gen, wie die heutigen — a Ah zeitfürgenben fer, .
zablungen zu nennen pflegen. . „Ich f
„Herder, noch aus einem beiften Grunde den Nahmen geben,
‚fie-auf.die alte griechiſche Zabel, die Mythos heit, gebaut find,
und in den Gang biefer nur einen neuen Sinn legen“) S. 1655 —
214. — 3. Ueber die Seelenwanderung, drei Geſpraͤche) fie
den ——— Deutſchen Merkur 7— Jannar S. 12 —44.
Sebr. S. 96 — 123. find aber hier betraͤchtlich verändert) &. 2
— 308. — 6. Aiebe und Selbſtheit, ein Nachtrag zum
des "gern emfterhuis Uber dad Verlangen (ſtand vorher 5
Deutfchen Merkur 1781. December ©. 2211 335. und in
„Hemfterbuis Vermifchten pbilofophifchen schriften, aus
en Stanzöfifchen äberferzt [Eeipzig 1782.] Th. 1. Sı 71.)
09 —3 R
Pete &ammlang. 2. Blumen atıd- der griedhifchen
Antbologie gefammelt, fünftes, ſechſtes, fiebentes,, achte Buch
(Zortfegung, |. Samml. ı. Num. 1.)&. 1 — 108. — Anmerkun⸗
gen über dad griechifibe Epigramm (Korkfebung f. Samml. T.
VNum. 2. „Daß ich von ins ausgegangen bin, fagt Herder,
gehört zur Geſchichte dieſes Auffatzes. Deun als 1771 ber erſte
Theil von Leſſings vermiſchten Schriften erichien, bekam —
eine äußere Veranlaſſung, dem Inhalte feiner Anmerkungen weiter
nachzugehen, und wenn mir meine Arbeit gelungen ifl, wird man im
ihr die Theorie des — theit® —— beſtimmt, theils
mehr erweitert finden. Es r andre Gebichtarten eben
iger — —— ae aus dem zZ
men, nach e engen Kreife von e Yen en e⸗
anne Theorie der ſchoͤnen Wiſſen ſcha —— >
uͤhrli
5 ‚SIoß- Of v. Herder. | 98%
lichen Degriffen und eines “yute Amehl 2. Balkon
—— die keine —55* haben —*
arbeitenden ader den Beiſt bald Mala ba
- gu verführen”). 103 170. - 3. Wyle
chifcher Gedichte, { (e
len, Insiiche Stüde Side, Fropmein don. Suhrye Bi
ee & 17-811. 4. Klemefis, win Iehrended Sinnbild
es Arfaſſers t. alle neuere tten d
— iche Idee ber Alten —— —ã—S bie, kom eflen ne
ne nach, fo wiberjpredhenbe Geſchaͤfte und einen fich felbft wis
verwirren die Begriffe und brüden fich. falfch. aus,
Sie i gerade das Begentheil-derfeiben, da fie Unrecht verhuͤtet,
den Neid zu rrachtet, Die Bewahreriun vor dem Ueber⸗
male, Du. des Maaßes und Einhaltd,; die mißbilligende
a bie dem —S — folgt, ſtill in den Buſen blickt, und
die kleinſte Uebertretung ernſt verdenkt. Sehr ſchoͤn entwickelt Her⸗
der deu Begriff. diefer — * aus der menſchlichen Seele, und
geigt den moͤraliſchen Nutzen, ben eine gelaͤuterte Vorſtellung von
ihr gewährt) S. 213 — 272. — 5; Wie die Alten ben. Tod gebil⸗
det, ein · Machtung zu Leſſings Abhanblung deſſelben Inhalts (den
erſten Entwurf dieſes Aufſatzes hatte: Herder anfangd in einem Prog
vinzialplatte bekannt gemacht, auch Benfelben-einzeln Hannover
4775.:4. aböruden laſſen; nachher-berichtigte und vermehrte ex
denſelben. he in demſelben waͤhrſcheinlich Ar machen, daß
. der freibliche Genius mit der umgefehrten Aadel, den Kefling
für das Bild des Todes —— dieſes Bild nicht ſeyn koͤnne) 5,
273 — 976 == 6. Gotthold Bphraim Leſſing (ein Aufſatz, a j
vorher im Doutſchen Merkur 1781. Oktober S. 3 — 39. ſtand,
woraus er in ( Antons) Provinzialblaͤttern (Deſſau 1782.) Bo
1. beögl. in den (von Heinzmann herausgegebenen) Analekten
ae Charakter bat, vertannt. LTemafis iſt keine Rach⸗
oder Magegädttin. Die Mythologen, die fie mit einer derfelben.
Abhandlung, die von der Belefenheit beit und dem Schauffinne ,
fr die Liter von G. E. Leſſing, Tb. 1. wieder abgedruckt
wurde, und bier nur in ber Schreibart bin und wieder verbeſſert
werden iſt) S. 377 — 422.
(Eine Nachleſe von Blumen aus der griechiſchen Anthas
logie von Herder befindet ſich in (Benzens) Reuer deutſcher
Monatsſchrift 179 ars S. 237 — — 340. Junius ©. 1231 —
194. — Grischifche für Schulen von Johenn
Gottfried von. Herder. ae 1808. 4. (1 Xhle.4 Sr.) Den
—— — ſteht der Origingltext zur Seite;
ie — find übrigens von ben andern Gedichten getreunt,
ber nach ihren Autoren in alphabetiicher Felge: —— —
er neben der jedesmaligen hi m „erders
Rcensen Blaͤttern, bie Seitenahlen de seien in „Jaeobs L
logie
⸗
488 Joh. Gfrr Herder.
ek chgegchen worden. Die heittiche Adelecn WeRB ah⸗
teren wurden benntzt, uͤbrigens aber bie. Leſoatten **
Augen gehabt zu a
ber, von we men he Ambologie
ro ide fie mon und A
dens Blumenloaſo denstcher:Siatiyerichie 'Ji8 —yyB, 1008
ſelbſt au ©. 379 — 708. Die Bnmetkungen üben Das ee
f& e Mpigeamm aus ben Jerſtr. Blaͤtt. Samml.2. weit einigen
erkuͤtzungen abyebrudt worden find. — Binwörfe wider die
Zerderſche Definition des Sinngedichts findet man in Kretſch⸗
manns Zentren Siangedichten in acht Bchern (Zittau und“
— oder Saͤmmtt. W. 3971 S. 26f. = Pa
—* toes de Harder. d — 1802. an rn
Plan und — —— + wenige nur find’ oft ſchwache,
dunkle, oder unvrrſtͤndli
ber Bild , Dich tung und. Sabel — —S ——
ders ie pie Afopifibe — 87 — 190 3. Bbter det
Derzeit, erſte, zweite, dritte Sammlang Dicfungen
aus der morgenlaͤndiſchen Suge, deren einige vorher: in Deutſthen
Merkur 1787 on 1- 300. 4. — einn
Muthmaßung (in Herde m. —
Geſchichte, Th. 1. &. 51 — 110) 8. 301—366. -
Vierte Sammlung. 1. Blumen, aus more
geſammelt, erſtes, zweites, drittes/ viertes Buch
Dichtern
—— —* Sadi's Blumengaeten ober Roſenthal ums din
i
hen Sammlungen gnsmmen. Son Adam Dlearins Kber-
fetste manche diefer Stüde nach feiner Art, aber erder verfepße
nerte fie nicht wenig durch feine Einkleidun ie I it 4. — =
Spruch und Bild, inſonderheit bei den Morgenlaͤndern uud
rhapſodiſche Gedanken ©. I 3. Ueber die menfch
Unſterblichkeit, eine Borlefing &. 147 — 184. — 4 Ueber
zn. der Vorwelt, erſtes und zweites Stuͤck (in —
Sammtl. W. re Philsfopbie md: Geſchichte, Th. 1.
— 50.) S. 185 — 262. — 5. Ueber ein ——múù— —
——— Briefe (über Die Sakontala, wovdn wir eine tref⸗
deutſche Ueberſetzung / vter Sitel haben: Satkon⸗
er oder Der entfcheidende Ring, ein Indiſches Schau⸗
von Kalidas, aus den Sirfpeachen, Sanſtkrit und
akrit, ine Engliſche überfeize von Sir William Jones,
und
{ ! \ .
Joh. Sfr. v. Gerber. . 7383
und dus. dieſein ins Dedtfibevon B. Forſtet. Mainz und
Leipzig 179% 8. (1 Thlr. 4 Gr) Berl, Keue Bibliorhek
der frdnen Wilfknfchaften, Bo 42. Std a. S. 280 — 2861
Des erfte erderfche Brief liefert eine Purze Datftelkung eine
Sci D85 Inhalts diefes Schaufpielß; ber sweirt Gründe für die
defjelben, und Auflöfung einiger Zweifel gegen biefelbe;
L —— enblich eine Vergleichung dieſes Schauſpielis mit den von
— aufgeſtellten Regeln der theatraliſchen Dichtkunſt.
iel noch nicht geleſen hat, wird wohl thun, vor⸗
A ———
Aufmerkſamkeit durchzuleſen. „erder ber
en die zweite Auflage ber Sakontala) 8. 263 — 3132.
zn: S. 313 — 342. — 7. Thi⸗
von genen Huzopa (it Herders Simmel. W. zur Pbilofopbie
uns te, Tb. 2. S. 209— 238.)
Nine: Sammlung. 1». " Daradein (einige aubgewaͤhlte
Mndees im 1. Bande dieſ. Lex. S. sı f) S. 1-76. — 2.
— Sch ann Oral 0 Aa wo; (gute Bemesfungen über
den Geiß man Geſch Beitalterd, in welchem ;unb für wel⸗
—X fchrieb & 77 - 94. — & Kinige —
benfalls u Andrei). &. 95 — 164: = 4. Ans
an einige — Dichter, in Brieken. nr und da3
Siegs geg ormannen; St. Anno;
—S Zeitalters; Reinete der Fucha — *——
Sabeln; Mieifterfänger, Spröche, —— ‘oh, — |
Dichtungen ober Apologen des Joh. Val. Andrei, f. den Art, '
&
tin Andreaͤ (vorher im Deurfchen Muſeum 1780. 80 2.&
— ); Ge. Rud. Weckherlin (vorher im Deutſchen
fen. 1779. BD 2. ©. 299 = 309.); Schluß) &. 165 —
Denkmal Ulrichs von Hutten (vorher fm Deutſchen
r 1776. Iulius 3. 1 — 34. dann in einem Nachdrucke
280. — 24 Cacilia (he bie ige Kirchenmufik) S. 287 —
. -
ber Goͤtheſchen Schriften, desgl. von Wagenfeils Außgabe
der Operum Ulried de Hutten, T. 1. (Lipf. 1783.) und im
Yleuen Hannaverſchen Magazin 1794. Stck 63 f.) S. 327
u
Sehe Sammlung. Tr. Gedichte und Keime, erſtes
Bud ntmale..and dem ehelichen Beben der Dichterinn aus
ſtina Maratti⸗Zappi) weite Buch S. 1— 94. — 3. Dub
Land der Seelen, ein ment 5. 5 — 148. — 3. Pelins
genefie, vom Wiederkommen len, mit einigen
ternden Belegen, S. — — 4B ſſen und Vicht⸗
wiſſen der Sukunft, S. 203 — 234. — 5. Ueber Wiſſen, Ahr
nen, Wünſchen, hoffen und Glauben der Zukunft, &. 235
146. -6. — 28 &. 247 — 274. und Eegen«
384 Job; Ofte v.Herdert.
Vergl. Neue Bibliothek der ſchoͤn ften
Bd 32. StE 2. S. 193 — B —A =
"150. BD 4 St$ 1. 8 837°— 95. B0. 53. SE} 8.2 —
78. Allgern. Lis. Zeit. 1785. 80 2. um. 9%. 62 — 64.
1790. 88 ı. Num. 48. S. 377—381. 1792. Bd 3, Num.
255. & 670— 672. 1794.88 1. Mum. 104.8. 325 — 832:
Botb. gel. Seit. 1785. Std 37. ©. 297 - 301, ve, Stk
42. &. 345 — 347. 1787 Std 96. S. 11 ge
Ste 76. 8. 705 - 709. 1793. Stck 67. N 89»,
Degens Kiterätur der deutfchen Ueberſetzungen —**
chen, 88 i. S. 111 f. — LE Zr er
127. Gott! einige Befpräche von I Gi. Berder. Gotba
1787. 8. (16 &.). Zweite vermehrte Auflage / unter bem Sir,
tel: Bott! einige. Befpräche hber Spimose’s .Eihftem
nebft Shaftesburys Vaturhymnus. Gochs 1800. 8.
(1 Thlx. 8 Gr.) Vergl. Caͤſars Philoſophiſche Annalen, Tb.
2. Bd 1. &. 205 — 224. Deutſcher Merkur 1757, Novem-⸗
ber. Anz. S. iö1 — 171. Goch. gel. Fein 1787 Sux. 58.
&. 43 —478. Allgem, Lit. Zeit. 1788.10; 2. Lang iu &.-
9 16. u , Dre
48 Briefe zug Beförderung der Humanitän berausges.
geben von I. G. Herder. Zehn Sammlungen;, - Kiga,
1993 — 1797. 8 65 Thlr. 16 Gr.) , Ein Briefwechſeh über bie
Zortighritte.oder R ckſchritte der Yumanität in aͤltzren und neue⸗
zen, am meiften aber in den und nächften Zeiten. Die gan Schrift
{ft von bem reinſten, edelſten Geifte der Bumanitaͤt helcht, und
enthält einen herrlichen Schat der wichtigften und heitfamitgg Lehren,
mit wahrer Lebensweisheit und edler Freymuͤthigkeit (on an
inbringenb norgetragen. Die epiftolarifche Form € dent
Gerfaffer manche Abmerhfelung von SPoefie und Profe, won Kuss
gar aus andern Schriftſtellern und eigenen Reflexionen. Man
arf hier nirgends auf Keigebenne Unterfichungen ober vollſtaͤndige
Abhandlungen rechnen, aber es iſt keins biefer Bändchen, das man,
nicht mit dem Vergnuͤgen aus der Hand legte, welches man jededmal
empfindet, wenn man aus einer geiftreichen Sefellfichaft, and einer
herzerhebenden Unterredung zuruͤckkommt. Br
Begl Allgem, Lit. Zeit. 1793. DO 3. Num. 197.8. 49
— 53. Nam. 108 8.54 — 61. 1798. 50 4. Klum. 345. *
401 — 409. Klum, 346. ©. 27 411. — Eine meifterhäfte
Darftellung des Geifted dieſet Briefe findet man in Pöffeles
Weltkunde 1798. Klum. 207. . —
19. Terpſichore, von J. G. wherder.. Mrſter/ 3wei⸗
ter, dritter Theil. Lüber ı 796.8, (3 Thir. 12 Sr.)
Zesder, eeneuerte bier auf:ehte: volle Art —
% T
J
Sup. Sfr v. Herden 3853.
Die Gedichte. deſſelben zwar frei, aber im Ganzen g br
Ende ded zweiten Theils der Terpſichore befindet ſich eine dop⸗
pelte Zugabe: T. ein Zuffa, Lyra Überfärieben, welcher.ed,
rkung der lyriſchen Bee *
beftimmen. 2. eine mehr hiſtoriſche, als philofophifhe Ahhante, -
Img: Alcaͤus und Sappbo, ober von zwei Hauptgattungen
nt alde’s,
wilb, und Ftriedrich Schlegel, 30 2. S. 342 —:348. (von .
Aug. Wilh. Schlegel) De u BER: —
20. Chriſtliche Schriften von J. G. „Herder... Erſte
Sammtung (Wonder Gabe der Sprache om erſten cheiſtichen
Yiinafifeft,, vorher einzeln, Kiga 1704. 8. 12 Gt. Von der
Auferfteßung , als Glauben, Gefchichte und Lehre, vorher einzeln, . -
Riga vros. 8. 12 GEr.) Riga 1796. 8. weite Sammlung
(Br Brlöfen der Menfchen, nach unfern drei erſten Evangelien,
einzeln, ann 8. 1 Ihle.6 Or.) Riga 1796. 8. Dritte ..
Sammluna (Bon Sotted Sohn, der Welt Heiland, nach Johannes
Eyangeltum, einzeln Rige a «ige 1797. 8. Pierre Somms
lang (om Geiſt des Chriftenthums, einigen Abhand⸗
lungen verwandten Inhalts) Riga 1708. 8. Fuͤnfte Sammlang
(Bon.Religion ; Lehrmeinungen und Gebräucden) Riga 1799. 8,
Vergl. Allgem. Lit. Zeit. 1794. 50 3. Num. 313: &,
785 — 79. 30 2. Klum.- 188. S. 625 —630. 1798. 30. 1.
Num- 62. ©. 489494. | r
(Fe $. Aleukers Briefe an eine dhriflliche Sreundinn
über die Herderſche Schrift von Bottes Sohn, der Welt
Heiland, nach Johannes Evangelium. Mänfter 1802. 8.)
21. Verftand und Erfahrung, eine Metakritik zur Kri⸗
tik der reinen Vernunft, von J. G. Herder. Erſter Theil.
Ceipzig 1799. 8. Vernunft und Sprache, eine Metakritik
zur Kritik der reinen Vernunft, von J. ©, Herder, Zwei⸗
ser Theil. Ebendaſ. 1799. 8. (2 Thlr. 16. Gr.) ar:
MWUWeber serders Metatritif und deren Einführung ins
Publieum durch den „Sermes Pfydhopompus, nebit einer
Beilage; herausgegeben von einem Freunde der Wabrbeit.
Leriten d. D. u. Be. 2, Band, Bb Keipsig
-
?’
N | *
386 | Joh. Sfr. v. Herber.
Beipsig 1800. 8. — Herder gegen Kant, oder die Metakri⸗
tit im Streite mit. det Kritik der reinen Vernunft, von
Raͤtze. Leipzig’ 1800. 8. — Vertraute unpartbeiifche Briefe
über Sichte’s Aufenthalt in Jena, feinen Charakter als
- Minfh, Lebrer und Schrifefteller berreffend , vebſt eines
durchgaͤngigen Kritik aller für und gegen ibn evfchienenen
N Saiten, und einer Würdigung der Herderſchen Meta⸗
tik. Mir Fabeln, Diſtichen, Orakeln und Kupfern.
"3799. 3. - Kalliope und ihre Schweſtern (oder neun Vorle-
füngen \ das Schöne in der Natur und Kunft). Ein äflbe-
tifcher Verfuch den Manen Kants und Herders zur Feier
ihrer Verfölnung in der Unterwelt geweiht von Wilkelms
Traugott Krug. Leipzig und Züllichau 3808: 8.)
... »2, Ralligone von J. G. Herder. Erſter Theil, vo
Augenebmen und Schönen. weiter Theil, von Kun
und Aunftrichterei. Dritter Theil, vorm Erhabenen und
vom Ideal. Leipzig 1800. 8. (3 Thlr. 16 Br.) Eigentlich iſt
diefeb Wert ein Werfuch,. die Kantiſche Kritif ber äfthekifchen
Urtheilskraft in ihren AH zu erfchättern, aber ein ver⸗
unglüdter Verſuch, weichen Mißverſtand erzeligte.- Demöhnerach-
tet. enthaͤlt· es des Geiſt⸗ und Gehaltvollen genug, um die aufs
merkſame Lektuͤre deſſelben reichlich zu belohnen. Man Unter
fcheide den polemifchen Xheil von dem rein dogmatiſchen; jes
ner Ge —— ‚ diefer das Licht des Werks.
BVergl. Jenailche allgem. Liter. Zeit. 1804. 80 3. Klum.
229. &. 577 — 581. Bibliothek der gedenden und bildens.
den Böufte, 30 1, Std 1.6. 176.
.
7
agi Adraſtea, berausgegeben von J. G. von Herder.
Fuͤnf Bände (jeder Band: von zwei. Stuͤcken) Zeipzig 180: —
1803. :8:..(8 Ihk. 8 Gr.) Sechſter Band. Krſtes, Aveis
tes Stuͤck ıga4. 8. Diele Zeitſchrift, Herders Ichte Unterneh⸗
mung, erwuchs größtentheild aus der Fülle feiner eigenen, ſtets
regen, geiſtigen Thaͤtigkeit; denn außer dem Hrn. von Zinebel,
von dem —— Gedichte und ein Aufſatz in Proſe herruͤhren, hat
ſich ſonſt kein Mitarbeiler genannt. . Sie hat den Zweck, eine
Darſtellung und Wuͤrdigung alles deſſen zu liefern, was in dem
achtzehnten Iahrhunderte in Abficht auf Politit, Religion, Wiſ⸗
ſenſchaften und Künfte Wichtiges gefchehen ift, unb der berühmten
oder berüchtigten Menſchen, die dabei gehandelt, mitgewirkt und
Emfluß gehabt haben. , Die Auffabe find von fehr mannigfaltiger
2 um andern St. i. John Bull, Entftehung dieſes Nah⸗
mend und Bildes. Std! 3. Horazens weiter Brief des erſten
Buchs, elfter Brief ded erfien Buchs, fechfter rief ded
erfien Buchs, erſte Satire bed zweiten Buchs [auf dad Mes :
chaniſche des Hexameters iſt in biefen Weberfegungen F Ye
=
\
Joh. Sfr v. Herden 887
Mühe verwandt, als auf den.richtigen Ausdruck des Sinne] Sick
2. Horazens erfter Brief des erſten Buchs. Std 4. Perfius.
Einleitung und erſte Fatire. Stä 5. Gottfried Wilhelm
Leibyirz [eine, aur etwas zu me, Darfiellung ber Ver⸗
dienfte dieſes großen Mauned um Theologie und Religion, Rechts⸗
amfeit und Yolitik, Gefchichte, Alterthlimer und Sprachen,
athematik, P und Philoſophie] Sek 7. Der entfeſſelte
Prometheus, Scenen leine der ſchoͤnſten poetiſchen Arbeiten. dieſer
Zeitfchrift, klaſſiſch nach Geiſt und Sprache] Sick g. Der Garten
der Ehre [eine Sammlung von elf kurzen Gedichten von moraliſcher
Tendenz, nad altdeutſchen Verſen] Std 9. - Proben einer Ue⸗
berfegung des Lukrez) | —.
Bergl. Allgem. Lit. Zeit. 1804 4. Num. 319. S.
305 — 312. Num. 320. 3. 313 — 318. Merkels Briefe an
ein Frauenzimmer uͤber die wichtigſten Produkte der ſchoͤ⸗
nen Literatur 1801. Heft 8. S. 512526. 1802. Heft 17,
S. 302 — 316. „Heft 13. S. 347 — 364. Freimüth. 1804.
Aum. 57. S. 225 f. | — F
Die noch uͤbrigen kleineren Schriften Herders find: Ge⸗
fang an Cyrus, Aus dem Hebraͤiſchen uͤberſetzt. St. Pekersburg
Koͤnjgsberg) 1762. 4. Weber die Aſche Koͤnigsbergs, ein
rauergeſang. Mietau 1765. 4. Der Opferprieſter / ein Als
tarsgefang. Mietau 1765. 8 Nachricht von. einem netten Er⸗
läuterer der beil. Dreieinigleit (B. $. Stender) 1766. 8.
' Bruns, ein Drama zur Mufif. 1774. 8. Rantate beim Kirche
gange ber regierenden Herzoginn zu Weimar. 1779. 4. Oſter⸗
antate, in Mufit: gefeht von E. W. Wolf. Deſſau 1782. fol,
(auch? in Eramers Magazin der Muſik) Buchfiabiers und
. Bermer 1786. 8. Tuthers Katechismus, mit. eis
ner Potechetifchen Erkluͤrung zum Gebrauch der Schtilen, von Jo⸗
hann Böttfeied Herder, Generalfperintendenten des Herzog
thums Weimar. Weimar (ehe Jahrszahl) 8. Auch beforgte er
verfchiedene Ausgaben des Weimarſchen Gefangbuches (Stel
ten aus feinen Vorreden dazu befinden fich in Herders Saͤmmtl.
w. sur Religion und Theologie, The. S. 305 — 325).
Außerdem befinden fih Aufſaͤtze und Bedidyte von Herder:
Mm den Abhandlungen der Baieriſchen Akademie über Ber
genflände det ſchoͤnen Wiffenfihaften, 88 1, &. a5 — 138.
£3. 8. Herders Preisfchrift uͤber die Wirkung ver Dichtkunſt
anf die Witten der Vbiker in alten und neuen Zeiten. Vergi.
Allgein. deutſehe Bibliothek, Bd 49. Stck 2.6. dat 1327.)
&. 139— 168. (3. ©. serders Preisfchrjfe Über‘ den Ein-
‚B der ſchoͤnen in die höheren Wiſſenſchaften [fie iſt wieder abge⸗
werben in Zeinzmanns Aiterarifcher Chronik, Br.
©. 137— 363] Wergl. — deusfipe‘ Biblinbek, Bd
— 2 49.
\
[
x
—
388 Joh. Gfr. v. Herder.
Cpati ene von Proftus, uͤberſezt; Somer und Oſſian)
tck 11. (Dad Zeft der Grazien) 1796. Ste 1. Iduna, ober
der der Verjüngung; Zwo Gattungen des Epigramms; Der
unfteblihe Somer) St 11. (Die innen) — in be
Journal: Deutſchland 1796. Std 3. &. 298— 304. (Die
Feier des Pythagoras und bad flille Gemüth, nad) Balde) —
im Deutſchen Merkur 1781. September &. 193 — 210. O&
tober &. 3 — 29. S. 30— 35. (Winkelmann, Zeffiag
Sulzer) Nobember &. 97— 132. (Weber Das Verlaugen, SH
„emfterbuis, uͤberſett) — in den Nachgelaſſenen Schriften
des Be ea — een er
feinem 3ögling Auguſt von Ronebue (Leipzig 1791) S. 25
— 33. (Andenken bed Heren Profefior ufaus, eine lurze
Rede an feinem Beerdigungstage im Hörfale des Fuͤrſtlichen Gym⸗
naſii zu Weimar gehalten) — in’ Jacobi’s Taſchenbuͤchern.
Vorreden ſchrieb er: zu Boͤrmels Ueberſetzung der Klagge⸗
fünge Jeremik. Weimar 1781. 8. — zu Des Lord Mon⸗
boddo Werk von dem Urſprunge und Fortgange der Spra⸗
che, uͤberſetzt von E. A. Schmid. Zwei Theile. Riga
.. 3384. 1785. gr. 8. — zu Joh. Val. Andreae Dichtungen .zur
Beherzigung unfers Zeitalters. Leipzig 1786. 8. (von Sones
tag) — zu den Palmblaͤttern, ‚erlefenen morgeniimäifchen
Erzählungen für Die Jugend. “Jena 1786. 8. + 8. €.
Guͤnthers Andachten bei der Kommunion. Gotha 1798.
8. — zur Rukurgefchichte der Völker, biftorifche Unter⸗
fuchung von Sr. Maier. Zwei Bände. — 8.
| bes
praͤſident Herder. Erſter Band. Wincerthue 1798. 8.
ent⸗
(Berders Briefe, welche die Stelle eine Vorrede
halten allgemeine Ideen über dergleichen Konfeffionen und amtens
fuchen bie Frage: Wie fern bann und darf und foll ein Menih
Geftänbniffe von ſich dem ir er und welche Haupt
w
/
Joh. Gfr. v. Herder. 389-
kette Sonnette des Petrarca, beffen Geſtaͤndniſſe diefer erfie
Bars enthält, angehängt) * Pr ®
„erders Briefwechfel mit Keffing befindet. fich in Keſ⸗
fings Sämmtlichen vermifchten Scheiften, Bd 29. .
Recenſionen lieferte Herder zu den Erfurter gel. Feitun⸗
gen u, ſ. w.
Johann Gottfried von Zerders Dogmatik aus deffen
Schriften dargeſtellt und mit literarifchen und kritifchen
Anmertungen verfeben von einem Sreunde der ders .
cheh Bnofis. Jena 1805. 8. (1 Thlr.) . „ES
chrift, heißt es in ber Vorcede, eine Auswahl von Jeußerun⸗
gen Berders über bogmatifche Gegenftände, nach ven Titeln deb
dogmatifchen Syftems zufammen efelt. Sie iſt als eine dogma⸗
tiſche Ehreftomarbie aus den Schriften des originellſten Theolo⸗
vn; feine fehöpferiiche Phantafie riß ihn mit unwiderſtehlicher
Gewalt-von einen Gegenflande zum andern fort und hinderte die
tif zu behandeln, war weder bie — ‚noch die exegeiiſch⸗
hiſtoriſche, fondern eine aus bei |
merfungen, "welche am Schluffe jedes Abfehnittes hinzugefligt
erben find, follen bloß Turze Fingerzeige und Andeutungen des
Sefichtöpunftes feyn, aus welchem bie Ideen bed Verfaſſers zu
betrachten ſeyn dürften. Nur felten folften fle eine Verſchiedenheit
der Anficht anzeigen. - Der Herausgeber hatte anfangs die Abficht,
auf die @rinnerimgen , Zweifel und Angriffe Rüdficht zu nehmen,
welche von ben Öffentlichen Beurtheilern. der Herderifi ologi⸗
ſchen Schriften gemacht worden ſind; allein er ſah ſich genöthigt,.
dieſen Plan wieder aufzugeben, weil diefe Tritifchen. e dab
Buch allzufehr vergrößert haben würden.” Am Schluffe der Bor» -
rede wird eine gut auögeführte Parallele zwifchen dem Kirchenva⸗
ter Elemens von Alexandrien und Herder gegogen. Die in
dem Buche vorfommenden Rubriken find: inleitung in bie
: ——— 1. Offenbarung ©. 20. Ehrie
ſtenthum S. 427” Heilig ift S. 73. Theopneuſtie S. 91. —
Chrißliche Religionslehre: Lehre von Gottes Daſeyn und Eigen⸗
ſchaften S. 100. Trinitaͤtslehre S. 130. Schöpfung ©. 160.
Lehre von den Engeln und Dämonen S. 169. Jeſud Sheifus,
39% | Joh. Gfr. v. Herder.
der Mefſias S. 190. Erloͤſung der Welt durch Jefum S 212,
Gnade S. 230. Kirche S. 236, Sakramente S. 243. Taufe
S. 246 Abendmahl S. 249. Vergl. Neue Leipz. Lit, Zeit,
1805, 80 4, Std 141. ©, 3353 — 2256, :
Jobann Gotifried von Herders Anfichten des klaſſi⸗
fiben Alterthums. Nach deſſen Ideen geordnete Auszüge
aus ſeinen Schriften mit Zuſaͤtzen aus deſſen Munde, Er⸗
lauterungen, Anmerkungen und einem Regiſter von D. J.
RA Dans Erſie, zweite Abtheilung. Leipzig 1805.
806. 8. (3 Thir. ı2 Gr.) Der ‚Herausgeber legte das, was
in Berders Ideen zur Philoſophie der Geſchichte der Menſchheit
über die Voͤller des, klaffifchen Alterthums geſogt iſt, gleichſam
als Text zum Grunde, und reihete bad Uebrige an denſelben an,
ober fügte es ihm als Zugabe bei. Die erfte Abtheilung ents
hält Zerders Anfichten, dem Griechen, Die zweite, »"Serders
. Anfichten ber. Römer. ine dritte Abtheilung foll dad Ganze
runden. -Dier.nehmlich fol erfflich dad fommen, was Herder -
be’ usrihiebdenen Beranlaffungen über. hieher gehörige, Gegen: -
flänbe muͤndlich geäußert; Dann follen Anmerkungen folgen, wel«
che theils die Zerderſchen Anfichten mit den. Anfihten anderer
Pen, var die weggelaifenen Dota dazu ergänzen, Eine
ergleichung der Griechen und Römer in Ruͤckſicht ihrer Literatur,
wovon Serdern bie Hauptdata gehören, wird zum Dritten ſte⸗
ben. ‚Den viersen Abſchnitt füllt eine ausführliche Abhande -
ee Bildung zur Humanitaͤt burch Das, Studium, des
Inhalt. Abtbeil. 1. 1. Ueber dad Studium der klaſſiſchen
Schriftſteller des Alterthums, Bruchſtuͤcke, S.1.- 2. Ideen zur Phi⸗
loſophie der Geſchichte Griechenlands ©. u. Kriechenlands Lage
rn Sg S. 43. . Griechenlands Sprache, Mythologie
und Dichtkunſt ©. 72. (Dabei: Won der Natur und dem Urs
aa Res Epos ©. 156. Vom Unterfihiede ber Ilias und
dyſſee ©. 165.. Vom Kunflbau des Epos ©. 168. Untere
ſchied des gpifchen Gedichts und der Gefchichte ©. 177. Verdienſt
Aylungs, Solons und ber Pififtrariden um Homer ©, 181.
. Weber die Humanitöt Aomers in feiner "Tiinde ©. 186. Wir⸗
Zungen der Dichtkunft bei den Griechen S. 245. Das Drama
©. 276, Pindar, ein Bote ber Götter, Ausleger alter Ge⸗
| 5 S. 329. Geſchichte der lyriſchen Poeſie ©, 337. Ge⸗
ſchichte und Inhalt der griechiſchen Anthologie ©, 348,_ Ueber
ben griechifchen Roman ©. 375.) — 3. Rünfte der Griechen
©. 379. — 4. Bitten und Staatenweißhet der Griechen S, 569.
— 5, Geſchichte ber Vernderungen Griechenlanded ©, 600. Horb.
2. 1, Etrufker und. Lateiner S. 6, Weber die Befchaffenheit und
> die Quellen ber griechifchen Fabeln und. Ba welche
auf den Etruskiſchen Kunſtwerken vorkommen ©, 45, Die Mo⸗
r
aumente
Joh. or» v⸗ Seren 3 EL:
numente "ber Erruſkiſchen Runt madh, ihren Arken urib Beten 3
inet S. 94. on den auf'ben Erruffifgen ee
‚ Hohen Sparen einheimiſchen Rellgion und der ' ah
Gebraͤuche ©. 155. Ueber Die eh: den Sottesdi
Staattverwaltung und Künfe der Erruffer ©. 176: —: %.
Einrichtung zu einem herrſchenden Staats⸗ und Krie —5 Sẽ
>99. — 3. Exoberum nt omd Were
faß S. 241. — 35. Charaltor, Wiſſenſchaften ind, Kimffe der
Römer S. 261. — 6. Ueber die Urfachen des gefuntenen Gefchmadd
be den men S. 300. — 9. Wirkung —— —
Roͤmern & 3:17. — 8. Briefe über dad Leſen db “Koras;
eren jungen Freund: &, 339. Beilagen aus Zoraz: Die Gi '
ſchichte wer alten Satire (vierrer Sermon ded'erfleh Buchs] .
S. 398; ee de — gr ER de —
weiten — —
erſten 3 ne wein güegr f * *
Des ſien Buchs) ©. 444. Roms PR eneb Zeitalt
ar unter Nero (Perſius Einteitimg * — Eat) © ©. —
ar S. ae — ees 6 em Sr Ag
4 u eim
1805. —* 175: X A a
Henheite über Verders Reifepelerihch Bose
. —— Chaͤraktere deutſcher Dichter und 2
fiften 8. 463 — 467. : °1. Be N
2. Mufeum deutfcher Gelehrten und, Bänftler Mr
Rupfeen und ſchriftlichen Abriffen (Breslau ugoo) Num.
S. 1 — 116. (Johann — Herder; nebſt einig
Worien über ſeinen ſchrifeftelle riſchen ——*— pom
„eren Profeſſor ——
3. Charakreriſtik Johann Gottfried von Setders, von
Danz und Bruber, berausgegeben vor 7. G. Grüber:
Aeiprtz 1805. 8. (1 Wit rz Gr) Mach emer Ber ei Einleitun 2 2
in welcher Hr. Gruber über — Zweck dee Schrift ſpricht, liefert
8 Rektor J. T. K. Danz Bei ee — ine ifchen
—— duch —* —— u Titel iſt ein
wenig geziert, a die —— — ge |
Bet die phifof Silhen a en —* Sl |
2 e philoſophiſchen —— enommen, mit eingem
, die tät Orupernbett —— Ueber⸗
Br, "hie um fo willlenmener ſeyn muß, ba fie manche de frißere j
- vergeffene,. und gleichwohl wichtige Arbeit Herders wieder ind
tif wife. Daten‘ ſAgtHerders Chabakteviſtik von
rüber! Sie enthält: nartwenig Kebensumftaͤnde bed großen. .
an aber fie charakteriſirt feinen Geiſt, feine Dentung&: und
Empfinbungs:
3 Kos. Bft. v. Herder. |
aus feinen. — — [Herder wird as —
gefchrieben, erfaſſer Aſchwei⸗
hunger — hat. — Freimaͤtb. —— — 42.
Allgem. Litt. Zeit. «800. 5d.2. Fum. 130. S.
un)
4 — Engel, ein treflicher Auffatz von G. Mer⸗
— — 1804. Zum. 125. &. 497 — 499
beiden ne gezogen -wird.- |. ven
— in ı. — Ber. S. 476. „Herders Genie,
ft 28 hier unter anbern, war ein Abfer, der der Sonne entgegen
— aber fein Weg dabei zuweilen durch Wolken trug;
em: ein Beobachter, u. Be nl
area fi, wie der —
ren Lüfte zu erheben.⸗ ER ie
tiſches Hand zur Kelchee der behte
db aline = 3.8. 73. Th. 4. S. 316. 2 2
eine. Schmids Zuſaͤtze sur Uhreorie dee
art eu, :&. 160— 180.
. £. Meifters Sauptepochen der Densfehen —
achten Japrhunderta; ‚m.den Schriftender Kar⸗
Men 900 chen Gefellfehaft in mMannbeim· 2» 2.8.
n Jeniſ Pbilofopbifch ‚teief e Dergleichung von
ziersehn Sprachen ıc. (Berlin.ı796.) S. 266 f.
9. Sean Pauls Briefe und —— —
lauf — und Leipzig 1799) S. 283 f.
..10. Briefe. über Garve s Beheiften und Pbitsfopbie
. von Schelle &. 414 ff.
11. Die: Vorreden vi rigen αν
— — chen Merten,
— ———— von Gerber ketensumpänden re
son befinden fich
e- 3. in der. ‚Allgem, Lit; :Zgie, 1808. Inselligenshl. Ylum.
142. ©. 1153 — 15.
2. in Sam. Baurs Ballerie biftorifcher Bemälds- ans
Dem achtsebnten Jabrbunderte, Th. 6. ©. BIT m
—— u. .
3 in Gadebuſch Lieflaͤndiſcher Bibliothek Eh. 2
4. in Boldbede — von der nniverſi taͤt mM
Königsberg S. 161, Zn Mt g.in
So Efr. p. Herder. 0.399
"5. inndupele Hosdtfanwilepslleneen, ae
m Teufels
Galebrteım Deutichiande
2 & 292 2335. 39 9. IE men 441.20 =
S. 340. —
ER. woſeiſcher Auffaͤtze und — von ver
| der findet man.
1. in Pölig Praltiſchem Sandhurhe sur Lektüre dee |
— Klaſſiker, Th. 1. ©. 62 - 67. (Ueber. Griechem
aan fehheße Kultur, ein Fragment aus den Ideen zug Philos
fopbie der (Befcbicdhte der Liienfchbeir [Riga 1390. —
S. 17 - 1686.) Ebendaf: S. 158 — 105: (Das Grab des
Heilandes, ein Gedicht aus den Briefen das Studium dee
Theologie betreffend [Weimar 1785.] Tb. 2. S. 24 2428) |
Th. 2. S. 215 = 217. S. 217 — 019... 220 f 221 —
233: (Dos Kind der Barmberzigleitz Der. Vogel unfterblicher
Wahrheit; Der Juͤngling Salome; Salomo in, feinem Alter,
allegprifche Dichtungen in Profa aus den Blättern dee Dorzeie,
in Herders —— Blättern, Samml. 3. S. 203. f. &.
2997-992... 283 f. 285 887.) Th. 3.8. 73 -
(Dad Saitenfpiel, aus den Gedichten mit der Weberfärift. S
‚und Tehume, in den Zerſtreuten Blaͤttern, Samml. 9. &.
80) Ebendaf. S. ai (GGymnmo, uͤberſeit aus
auonynrnn Dichter „.in dem Beifte Der Ebraͤiſchen Poefie
- [Räbipgen 1805.} Ch: 2. &. 387 f.) Tb. 4. 8,31 —45. ( Frag⸗
ment ans bay. Naturgefchichte des Menſchen, mmengezogen
aus den Ideen zur PR der Befcbichte der Menſch⸗
beit [Riga 1785.) Tb. 1. &. 55 ff.) Ebendaf. ©. — ig
S. 182 — ı80. (über Sie und Freundſchaft; Ueber
menſſchliche Unſterblichkeit, zwei Fragmente aus den a
ten Blätteen, Samml. i. S. 311 ff. Samml. 4. &. 147 fi.)
-a. in Poͤlitz Verſuch eines Spfiems des deutfcben
Styls, Tb. 3. oder Vorlefungen über Fragmente aus dests
fchen Autoren, als Verſuche in der Inteupretation S. 180
— 196. (Fragment aus den Ideen zur Philofopbie der Bes
fchichte der Menſchbeit [Riga 1785.] Tb. ı. &. 390 ff.) Ebd. ©,
378 330. (Bragment aus ber Abhandlung: Kiebe und Selbſt⸗
beit, in den Zerſtreuten Blättern, Samml. ı. S. 320 ff.)
Ebendaſ. &. 471 — 473. EFragment aus den Joeen zur
1.67
3. in Poͤlitz Elementarbuche des Wiſſenewaͤrdiguen
und Uinentbebelichften aus der deutfchen Sprache S. 470
— 477. (Der Vogel unferblicher Wahrheit, eine Allegorie in
—* aus den Blaͤttern Des Vorzeit in ben. Zerſireuten
— E Samml. 3. S. 220 ff.)
4 in
Ey
—— der Geſchichte der Menſchbeit [Riga 1785.) Ch.
/
* J
394 u | 30%. Of v. Serber,
er Gedichte 2D_
3- & * Du —2 ber Kabale, — Suamgedicht,
im den Zerfter. Bläsceen, ueml. 3. &. 61.) Ebendaſ S.
668 f. (Homer, ein edicht Ku dem Griücchiſchen/ in den
—— rs Samm
der Praßtifeben — Be and hey =
der Seuffüben Sprache, Sick 2.8. — *
faͤhrliche Beurteilung —* etften Theils der Jöeen‘ zur —
fopbie der Geſchichte der Menſchheit, in
brucks und der Sprache, von Anton und Laie) Ste. S.
ra 19. GBeurtheilung dee Abhandlung über den Urſprung
der Serache [Berlin 789. ] in Koͤficht det Gpradk von Ma⸗
donfen
ı mm den Beifpielen von allen Arten des deurfiben pro:
ſaiſchen Sıyls x. — 1799) S. 208 — 224. (Johemn
wintelmann, aus dem —n Merkur 1781. ——
Bee &, 194 — 210) S. 285 294. (Fragment aus der }
chrift: Urſachen des geſunkenen nacks bei den verſ
ern, da er gebthbet). ne
8. in Wi Ba Urbungen im Beklamiven Ye: Ina
ben-und Jaͤnglinge x. mir Benleienden Aülfevegeln verſe⸗
ben, 85 3. S. 4—6. (Nacht und Tag, eine von den Pas
enmpebien ih ben Serfir, Blaͤttern, Sammml. ı. 5 1865.)
Sr. Matthiffen nahm in feine Lyrifche Anthologie, TB.
— 243 821. folgende Herdetſche Gedichte, mit kleinen
— —— Vorgeſang; Die Daͤmmtrung; Die
verſchiedene Geſang; Das Satan; 3*
u — An den afz Die Waſſernymphe; Di
tur; Die. Schweftern des S — (Mi Herders he hen
Blätteen, Sammi. 3. ©. 9. 5. 12. 90, 80. 43. 62. —
68 ); Gewalt * — Das Lich vom Brthez Der
Der Regenbogen; Amor und Pfſyche auf einem
Grabmal ; bendlieb unter Blumen; Geſpraͤch mit der —
Die Treinerung — a Unter der a S m
Parthenepe, ein Seegemaͤ Neapelz Die Tonkunſt; Der
Schattentanz; Das Goͤtterleben; —— * Die Grobe
ſchraft; Die Erfheinung (mit einigen Annnerkungen N):
Ramler nahm in feing Fabellefe, 35 5, Num. ——
g des erfien —** nach der Suͤndfluth (Es ſaßen
der zund ·die Aufl nach jener verderblichen Fluth-tc.) auf.
=“ Zerders
Yo Sfr v. Herden 395
Verders Widaktifchen Weinkfied: Dichdrencben ſol ich
fingen? hier bei deutſchem Wein ec. in ben — zur
deurſchen Kiteratur (Tuͤbingen 1805.) Samml. 2. G. 117 f.
parodirte der verſtorbene Michaelis:? Wahre Hirten ſoll ich
ſchildern? hier wo Bauern ſchrein x. ſ. Joh. Benjamin Michae:
lis Poetilehe Werke, 30 4.5. 253 — 255.
Le Chant du Cygne, Imitation de Herder, von Srie-
Derife P. tn der “Iris, einem Taſchenbuchte fir 1806. beraus |
gegeben von I. B. Jacobi, S. zıy.
Ba Melzers Miedern beim Klavier, Veft 1. Beffkben fi
folgmbe Lieber von Herder: "Gute Zeiten, feige Stunden x.
Huͤtet euch! ſo ſprach die Weisheit’, Als einſtend die Mutter.
der Anmuth rc; debgl. in Zumſteegs Liedern mit Rlavierbe⸗
gleitung: Gott des Schlafes, Freund der Anh x.
‚Herders Bildniß befindet fih im 3. Theile von —
Phyſiognomik; vor Num. 3. des Muſeums Deugfcher Be
lehrten und — in een and ſchriftlichen —
—— Beimar 1808. 2 Schreibpap. 18 Gr.) von eltern
Nachruf an „Herder von Siegfried Auguſt „iebimann,
im Mattbiſſons Eyrifcher Anthologie, Th. 17: ©. 131 f.
: Auf Aerdess Grab von Bräter, im Yeuen deutſchen |
Merkur 1804, Auguſt.
Srimme ausı Italien Über Zerders Tod, im Freuen -
deutfchen Merkur 1804. Auguſt.
Blumen auf „erders Brab im Henn deutſchen
Mertur 1804. December.
Stanzen an Zerder von Zmilie von Berlepſch, im
Lieuen deutſchen merkur 1791. Februar S. —
Zohann Timotheus Hermes
„wurde: 1738 zu Pennid bei Stargard in men wo fein
Vater Prediger war, geboren. Seine Mutter, weicher vr —
erſte Bildung verdankte, war eine in jeder Ruͤckſicht —
Gran. Das a was — in den Schriften‘ — die
igten
390. Jod. Timsth. Hermes.
Predigten nicht ausgenommen „uber bad Weib/ befinbei, iſt, nach
‚ ber eigenen Berficherung defjelben, aus bem inneyen und Außeren
Leben feiner Mufter genommen, In feinen Kinderjahren war er
einerſeits ein Faum zu verkennendes Ingenium präcpz (frübreifen-
des Genie); er erfand in feinem fünften Jahre ganz für ſich bie
ee u 5 Ge Bee me A Frnnkana
. in Ermange Beſſeren ein en⸗
buch, zeichnete z. B. zwei ſehr aͤhnliche Pferde ſeincs Baters fe
Teuntiih ‚ daß jeder im Haufe fie nach den bloßen Umriſſen untere
ſchied, u. ale er — ex, ebenfalls
feiner eigenen Ausſage zufolge, bis zum achten Jahre unbeſchreib⸗
. Sich dumm, fo daß, wenn er nicht lad, fondern ſprach, felbft Die
Mutter. kaum errathen Fonnte, was er fagen wollte, bis ein heftix
ger Bluthuften, dem die Gelbfucht folgte, ihm Beben und Geiſt
Sein Vater, ein fehr achtungswuͤrdiger Mann, ein guter
ientalift, ſtarker Literator und Walfiiher Piloſoph, unterrice
tete ihn anfangs, nebſt feinem jüngeren Bruder, felbft; dann Übers
gab er ihn, von feinem vierzehnten Jahre an, einem treflichen
Dauslehrer. Er wurde nun mit ben Iateinifchen Klaſſikern all«
mählig immer befannter, und fand befonders an, bem Latein«
{reiben fo vielen Geſchmack, baß er auch noch in ben folgenben
Fre gern un mit Euft in — en —
dem Gymnaſium zu Stargard zwang ihn die Laͤhmung ein
Arms durch einen Gabelſtich, die —8 nachher gaͤnzlich gehoben
wurde, im letzten Jahre dad Zimmer zu hüten. Ex wollte nach⸗
her die Univerfität Aönigeberg beziehen, um Theologie zu ſtu⸗
diren, befam aber auf der Seefahrt dahin in einem .fürchterlidhen
Sturme eine Quetichung der — welche einen faſt toͤdlichen
Blutſturz Bi Folge hatte, Mit nicht mehr Barfchaft, als viertes
Ib. Thalern, langte er an, fand die dahin vorausgefchidten
unbe Thaler nicht, verbarg Diefe feine bittere Noth, und wäre
Bohne Weiteres zu Grunde gegangen, wenn nicht theils feine
ücherfunde ihm auf Auktionen zu Statten gelommen
theils edle Menſchen ihn unterftügt hatten. Er ward dem ihm dro⸗
benden Abgrunde entriffen, und fam, beſonders durch feine Kennte
ui der frangöftichen. Sprache, in die beften Häufer zu Koͤnigs⸗
berg. Unter den Profejoren waren vorzüglich D. Arnold und
Ban’ ſeine Lehrer. Won ber kritiſchen Pbilofopbie des letz⸗
teren fühlte ex fich weniger angezogen, ald von feiner Logik;
der erftere machte ſich unvergeßlich um ihn verdient. Sein fcharfe®
J e demerkte ihn, ex yog.ihn. näher an ſich, ließ ihn den Gran⸗
difſon leſen, und gab ihm auf, den Vortrag einer feiner Stunden
in- ber- Moral) philoſophiſch zu entkleiden und waftifh in Hand⸗
9 zu ſetzen. Hermes that ed, und lieferte über vier
Verſuche. Mit dem lebteren war D. Arnold ganz zufrieden, und
fagte die wahrhaft denfwürdigen Worte: „Die Zeit naht, wo -
en a
Joh. Timoth. Hermes E 897.
als Prediger den Menfchen twenig werben beikommen koͤnnen; ald-
dann wird dad Wahre und Schöne eines gefältigen Gewandes be:
dürfen, und Sie, wenn Sie fortfahren, Shre Beobachtungen ımb,
Erfahrungen niedergufchreiben, fünnen dann ein deutſcher Richard-
fon werben.” Bon da an (1759) fieng Hermes in fhönen Mor:
enſtunden, ober bei ruhigen Abenden, an, bie ganze Moral de
eibed in der Form felbfigemachter Erfahrungen niederzufchreiben..
Diefed Werk follte, wenn es bie gehörige Reife erhalten hätte, in
einer ‚Reihe mehrerer Bände unter fortlaufendem Titel erfheinen,
0 lañge man es würde Iefen wollen. Dabei wollte er goße Rei⸗
en machen, erſt ſpaͤt ind Predigtamt treten u, ſ. w. Dieſe Pros
e wurden zum Theil vereiteit; aber man ſieht doch hier ganz
klar den Urſprung Hermes des Romanenfchreibers. Bon Rs
nigsberg gieng er nad) Danzig, wo er vollauf Gelegenheit fand,
feine Menfchentenntnif zu erweitern. Won Danzig gieng er nad)
Berlin, wo er geraume Zeit, mit nicht geringem Vortheil für .
feine Geiftesbilbung, lebte. Hier war ed au, wo er feine.
Fanny Wilkes fehrieb, um, wie er fagte, bei dern Publikum an⸗
— — ob ed fin Sophiens Reiſe einſt Herein! rufen würde,
wurde darauf Eehrer an det Ritterafademie zu Branden⸗
burg, kam von da ald Feldprebiger bei dem v. Krockowſchen
. Dragonerregimente nad) Luͤben in Schlefien, einige Jahre nach⸗
ber ats Fuͤrſtlich Anhalt⸗Koͤthenſcher Hof⸗ und Schloßprebi
nady Plef in ®berfchlefien, von wo er 1772 nach Breslau =
rufen wurde, ter lebte er feitdem in verſchiedenen geiftlichen
Aemteen als Ekklefiaſtes der Hauptkirche zu St. Marien - Dag-
dalenen, Profeffor und Infpeftor des Realgymnafiums, Beifiker
des K immd, Paftor zu St. Bernhardin, Paſtor zu St.
Marien: Magdalenen, Probſt zuw heil. Geiſt. und Koͤnigl Preu⸗
Kifher Oberkonſiſtorial⸗ Eraminator —
nicht .mit Unrecht vor, daß er zuweilen ind Schwuͤlſtige, Affektirie
. und Wigelnde fällt. Ueberhaupt iſt er fich zu ungleich, und oft
auf Einer Seite platt, ypretidß, erhaben, It und wieder:
natirlich. Seine Romane gehören zwar ni a en
— vorm eiſten Fange, verbienten aber zu ihrer die
ungewöhnlich günftige Aufnahme, bie fie re
| wichtigen . In ber feis
ner Charaktere verfällt Hermes zuweilen, um nicht zu
ſeyn,
-
‚398 _ Joh. Zimoth Hermes.
feon, ind Sonderbare. In ber Wahl feiner haͤlt
er mehr auf Uebergafchung, als auf langſame Vorbereitung und
überdachte Entwickelung aus den Charakteren ſelbſt. Deshalb bleibe
er der Wahrheit und Wahrfcheinlichkeit, die der Romandichter
lich beobachten muß, wenn er feine Leſer fefl anziehen
will, nicht immer detreu. Zerner uͤberladet ex fein u
fehr mit Nebenperfonen, bie Er ſchwach gezeichnet find, um für 7
ſelbſt die Theilnehmung der Leſer zu gewinnen, und dach durch des
Plahz, den fie einnehmen, den Hauptperfonen Die Aufmerkſainkeit
entziehen. Dich abgerechnet, hat er einen großen Schag von Er⸗
fahrımgen und moralifchen Reflerionen : in benfelben niedergelegt,
o wie es ihm Überhaupt mehr darum. zu thun en zu ſeyn
Keine, zu belehren und zu beſſern, als zu gefallen, Eu ein
ſchaͤtzenswerthet Liederdichter iff er, wie man aus ber Fanny
Wilkes und Sopbiens Keife ſieht. Das mitunter Auffallens
he und Sonberbare, fo wie die Härten in der Sprache, die neuen,
ſelbſtgeſchaffenen Wörter, erfünftelte Ausprüde und Wendungen,
die man in feinen übrigen Schriften findet, trifft man auch in ſei⸗
nen Predigten an. Ferne von aͤngſtlicher Anhaͤnglichkeit an die alten
- fetz
Jormen und Zufchnitte der Predigten, weicht er Doch zuweilen uͤber
die Grenze und überfchreitet auch Die allgemeinen —2 — der Ord⸗
nung. Uebrigend trägt er oft Wahrheiten vor, die, ob fig gleich
fehr gemeinnußig find, doch nur felten berührt, und noch \cltener
jo einleuchtend dargefbellt werben, =
Hermes Schriften find folgende: |
1. Geſchichte der Miß Sanny Wilfes, fo gut als ans
dem Engliſchen überfezt. Dritte verbeilerte ‚Auflage.
Swei Bände. Wit Rupfern. Leipzig 1781. 8 (ı Thir.
8 Gr.) Die erfie Ausgabe ‚Afıhien Ebendaſ. 1766. 8. bie
zweite SEbendaf. 1770. 8. Auch im Auslande machte dieſer
Roman viel Auffehen. Friedel gab in feiner Bibliothegue uni-
verfelle des Romans 1779. Sul, einen franzsfifchen Auszug,
und 3789 erfchien zu Amſterdam cine bolländifche Webers
ung. a u
Beurtheilt iſt Fanny Wilkes in der Allgem, deutſchen
Bibliothek, 335 6. Std 1. S. 59— 53. in der Neuen Bibs
liothek der ſch. W. Bd 2.914 2. S. 355 f. .
2. Sophiens Keifevon Memel nach Sachſen. Xechtma⸗
fige dritte vom Verfaſſer durchgeſehena und vermehrie Aus⸗
gabe. Sechs Hände. Zeiprig 1778. 8: (Schreibp. mit neuen:
Aupfeen von Chodowiecki und (Beyfer 7 Thir. 10 Gr. Druck⸗
pap mit einem bloßen Titelkupfer 4 Thlr. 13 Se.) nachgedruckt
zu Karlsvruhe, auch zu Schafbauſen. Die erſte Ausgabe in
—————
\.
—
ſter) zweyter, dritter Theil. Keipzig 1787. 8. (1 —
Job. Timoth. Hermes. 399
kart vermehrte in ſechs Cheilen, Ebendaſ. 1775. Durch diefen
- Roman verfchaffte Hermes yuerft feinem Nahmen allgemeine Ach⸗
tung. Er unterſchied ſich insbefondere dadurch vortheiihaft, daß
deutſche Sitten geſchildert wurden, und die Scene fo gut wie i
Deuticyland felbft war. Webrigend iſt die Gefchichte in Briefch
abgefaßt, mit Ueberſchriften im Fieldingſchen Geſchmack, und
eingeflreuten Verſen. | |
Beurtheilungen dieſes Romans findet man: im Deutſchen
Merkur 1773. April S. 76 — 86. vergl. Ebendaſ. 1770.
April S. 105 — 307. in ber Neuen Bibliothek der ſch. W.
Bd 19. Std. 2:,5. 269 — 292. in det Allgem. deutfchen
Bibliochet , 88 15. Std, 1,6. 13 — 23. 88 17. Std. ı.
©. 2432 — 244. Bd 22: Std 2. 8.356 — 365. Bo 33. Std
1.5.25 — 35. in Schirachs Magazin der deutſchen Arb
tik, 80 1. Ch. 2. S. 245 — 251. Bo 2.5. 1.8. 105 —
110. (Imbaltsanzeige der erfleren Theile).
Sopbiens Xeife wurde zuerft 1779 ind «elländifche
überfebt , aber nicht vollendet, weil der etzer ſtarb. Days
orſchien 1782 zu Kopenhagen eine Daͤniſche Ueberſetzung von J.
Wolf in ſechs Bänden, die eben fo ſchoͤn iſt, als die Kupfer
und Vignetten elend find. Ka Make überfepte fie ind Frauzoͤ⸗
ſiſche, aber fo verflümmels, daß aus fechs Bänden nur drei
geworden find,
Lieder und Arien aus Sopbiens Keife, mis Beibebals =
tang der von dem Verfaſſer angezeigten und andern neu
dazu verfertigten Melodien von Johann Adam willer,
Aeipzig 1779. gr. 4. (1 Thlr. 16 Er.) Viele der Lieder wut⸗
den Verf bed and auf befannte und, allgemein Bes
liebte Melodien Hillerſcher Arien gemacht; zu diefen find Feine
neuen Gefangweifen verfertigt worden. Der Lieder und Arien find
uͤberhaupt neun und vierzig.
Bon fremder Hand erfchien: Anhang zu Sopbiens Keife,
Keipzig 1776. 8. (5 Gr.) Nicht um die Gefihichte weiter fortzus
feßen, fondern, um unter bem Vorwande einer weitern Audbils
dung von Puffs Charakter Züge der Wohlthätigkeit und Raͤſonne⸗
‚ments über Meligionsfachen vorzufragen, wurde biefer. Anhang
n, der fonft in ber. Ausführung mit Zermes Roman
nichtd ald den Nahmen gemein hat. - —
Einer jüngeren Sophie Reiſe, abetzuricht von Memel
nach Sachſen. Erſten Bandes erſte Ind zweite Abthei⸗
lung. Nurnberg 1780. 8. (20 Gr.)
Puf van Vlieten, Komödie in fuͤnf Aufzuͤgen. Leip⸗
zig 1230. 9 (6 Gr.) |
3. She Töchter edler Kerkunft, eine Befchichte. (Er⸗
»
| 5 _ ı Be ; z
400 Joh. Timoth. Hermes.
&.) Eine mit verfchiebenen Epifoden durchflochtene, in dem auf⸗
delnden Perfonen enthaltene Ere
Male eines in fchlechten franzoͤſi⸗
. Sräuleins, deren Derkunft
hdem fie durch mancherley Truͤb⸗
zuweilen ein wenig verſchlungene
ſeine Lehren und Warnungen vor
en Gewohnheiten und die fie uns
ım die Aufmerkfümfeit der Lefee
leich unvermerft auf feinen Zweck
gel. 3eit, 1788. SE 7 S.
80. 1. Num. 77. ©. 828
4. Manch Yermäon, imeigentlichen Sinn des Worts, vom
Verfaſſer von Sopbiens Reife. Erſter, zweiter Band. Keips
zig:1788: 1789. 8. (1 Thle. 20 Gr) Die Griechen nannten jeben ge-
mt Zermäon, und das deswegen, weil fie ihn bem Hermes
So enthält denn auch dieß Bud) mandyen Fund d.
oft weitläuftige Audführung deſſen, was dem Ver⸗
n der Alten = Sun — * dann Dar⸗
nlaßte, welche ein eild für die Fortſezung von
eiſe beftimmt waren. Den größten Theil ded ers
limmt eine Art Roman ein, dic, mit viel Natur und
riebene, Gefchichte eines Dienftmiäbcheus, das von
in die Stadt gelodt, zwar nicht der Raub ber Bers
‚ aber als ihr Opfer fällt. Pufs, bed ehrlichen,
erfiandenen Pufs, Briefe im zweiten Bande ent:
halten manche heilfame Dofis Niefewurz für die Schweftern und
Bruͤder des Ordens der Empfindelei und Genieſucht. Der Ver⸗
faſſer ſucht durch dieß Werk überhaupt, fo wie durch andere ſei⸗
ner Schriften dieſer Art, gewiſſe pſychologiſche Meinungen,
wege und päbagogifhe Marimen ind große Yublitum zu
ingen.
8aurtheilt in der Borb. gel. Zeit. 1788. Std. 37. S.
306 f. in ber Allgem. Lit. Zeit. 1790. 80 ı. Num. 66. &,
531 — 528. j j
5) Fuͤr Eltern und Ebeluſtige unter den Aufgeklaͤrten im
Mittelſtande; eine Geſchichte vom Verfaſſer von Sophiens
Se Sünf Bände. Keipsig 1789 — 1790.8. (3 Thlr. 13 Gr.)
"enthält die Gefchichte eined jungen Beiftfichen, der, in den Entfchluffe
au beirathen, Durch fonderbare und mannigfaltige Berbältniffe zu
Frauen und Mädchen, fein eigenes und anderer Herzen in Ruͤck⸗
t auf eine der wichtigſten Angelegenheiten des menfchlichen Le⸗
8 kennen lernt. Lehrreiche Sage voll Lebensweisheit findet mar
+
A — —
Joh. Timoth. Hermes, . gar
burch dad —F Werk, auch kommen mehrere ſchoͤne Gedichte und
humoriſti tellen vor. NE:
Beurtbeilt in ber Allgem. Litr. Zeit. 1789. 85 i. Num.
40. &. 316— 320. 88 3. Num. 338. S. 413 — 414.
6. Zween literariſche Märtyrer und deren Scauen, vorh
Verfafler von Sopbiens Keifen. Zwei Bände. Leipzig 1789.
8. Auf Verlangen des Verlegers wurde dem’ Wache folgender neue
Titelgegeben: Meine, Seren Grundlegers und unferer grauen
Geſchichte, vom Verfaſſer von Sophiens Keife. Zivei VBande.
Keipsig 1798. 8. Schreibpap. 2 Thlr. 20 Gr. Druckpap. Thle.
20 Gr.) Sobald das Woͤrtchen literariſch auf dem Titel verſchwand,
gieng das Buch reißend. Literariſche Märtyrer heißen hier uͤbri⸗
end Männer, deren warme Liebe für die Wiſſenſchaften ihren am
de ſehr ungluͤcklichen Schidfalen die erfte Richtung. giebt, und
die no ihre gelehrten Arbeiten mehr Verdruß als Vortheile ein-
erndteten.
eurtheilt in ber. Allgem. Lit. Zeit. 17989. Bd 3. Wit,
LE
7. Lieder flır die beften bekannten rs.
nebft zwoͤlf Rommüunionandachten. Breslau 1800.8. (6Gr.
Es ſind bunderr und zwölf neue Gefänge, bie ſich durch *
gri Originalität in Gedanken und Ausdruck von den gewoͤhnli⸗
jedern unterfcheiben, Dabei aber hat der Werfaffer ‘zu viel
Gigened in feiner — als daß er auf allgemeine lan
lichkeit rechnen dürfte. ’ Ausdrud und Konftruktion haben bismel-
ken etwas Schwerfälliged und Gezmungened; die Sprache. ift zu
lehrt für das größere Publitum, welches ſich durch religiöfe Ges
nge erbauen will; und gerade diefe find e8 doch, worin man Po⸗
Yularität und Faßlichkelt um ihres Nutzens willen ungern —5
einigen iſt der Ausdruck zu proſaiſch. Am vortheilhafteſten
geichnen fi) die Himmelfabreslieder aus. ‚Die angehängten -
ommunionandachten find in einem liberalen Zone geſchrieben
Vergl. Theolog. Annalen 1800.&. 179. Allgem: Lit. Zeit.. 1800.
Außer mehreren einzelnen Predigten und Predigtentwärfen
ließ. Hermes druden: Predigten an die Aunffrichrer und
Prediger. Zwei Theile. Leipzig 1771. 8. Belegenbeits«
Predigten. Breslau 1779. 8. Johann Timorbeus Sermas
Predigten für die Sonntage und Sefte des ganzen Jahres.
Breslau, Berlin und Leipzig (1792) 8. Johann Eimos
theus Hermes neue Predigten u. f. w. Ebendaſß. 1793- 8
wozu noch feit 1796 zwei Anhänge erfchienen find, welche alle
fot 1794 einzeln abgedruckten Predigten und deren Sxchlußlieder
enthalten. Ferner: Andacdhtsfchriften. Zwei Theile. Zeipr
zig 1781. 1782. 8. (Der erſte Theil auch unter dem Titel:
Andaditsbuch fhr die Feier der Keidenszeis Je). " -
Zeiten d. De m ve. a Dant, ‚6 Eine
l
402 Joh. Timoth. Hermes.
Eine beurtheilende Anzeige der Predigten fuͤr die Sonn⸗
tage xc. findet man unter andern in ber. Kiterariſchen Dale
zu Den Schlefifchen Provinszielblästern 1793. Std. 2.
— ſo = der Neuen Predigten zc. Ebendaſ. Su 12. -
8
a Aufläge von Zermes befinden fi in dem zu Bres⸗
1773 en ochenblatte für Hausarme; Ueber bie
55 der Toͤchter armer Gelehrten in Staͤdten, in der
lung neuer Aufſaͤtze zur Aufklaͤrung und Bildung als
ler Stände, Fabrg. 1. Quart. 1. (Blenöburg 1787.)5 No
— uͤber den Yusbrud: Freudenmaͤdchen, in ber Berliner
Mongis ſchrift fe 1788 Yuguft &. 169 — 179. sa ln
Verb weſens, Ebendaſ. 1790. December.
©. 556— 6; Briefe einer wohibefannten —*8* (der So⸗
gbie) in Ewalds Urania 1794 und „12985 Nothgedrungene
nn doppelten Aufrufs, in ben Schlefifchen Pros
vingielblättern 1797. Std 5. S. 425 — 438. wofelbit, fo wie
in dem Pommerfchen Archiv, in den Jahrbuͤchern der Preußis
un gg “ ae Muſitaliſchen Zeitung u. ſ. w. noch
— an — Profeſſor Zamler, Gellerts Tod
betreffend. Keipsig 1770. gr. 8. (1 Gr.)
Berbeile über Hermes literarifchen Werth findet man:
ı. in (Rürmers) Charakteren Deutfcher Dichter und
.Peofaiften ©. 426 — 428.
— in der Sg Reiſe durch Deutſchland, Heft
0 45 — 4
3. in Bfibenburgs Beiſpielſammlang zur Theorie und
iteratur der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, Bo 8. Abth. 2. 8.263 f.
Be von feinen Lebensumftänden und Schriften
=
in dem Programm, welche Hermes beim Antritte fets
08 Znlpeltoratö und ProfefurasS fhrieb, und weiches unter andern
feine Lebensumflände berührt.
a. in Streits alpbaberifchem Verzeichnifß «aller im
N 1774 in Schlefien-lebenden Schrififtellee S. 65 f.
. in Schummels Breslauer Almanach für den Anfang
des —** Jabrhunderts, Tb. 1. S. 238— 241.
4. in Ebhrhardts Presbyterologie Des evangeliſchen
— Th, 1. S. 393 f.
in Richters Allgem. biographiſchem Lexikon alser
neuer gei licher Kiederdichter ©, 131 f.
. in Meufels Gelehrtem Deutfchlande (Aubg. 5.) 88
3. 8.257 —259. 809.6, 573. 89 11. ©. 347. a
r ers
J —8
*
flioß zu wiſſenſchaftlicher Pa und feine Fortfchritte dem da⸗
Wege ın.).
Iheod. Glieb.v. Kippe. > 403
Ä { Yenderungen nf:
Sterbelied ( Biſt du noch fern, gewuͤnſchte ſtille Stunde ıc.); Nach⸗
ruf an Senny (Dir folgen meine Thraͤnen ıc.); Gleichniffe der
flohn ı.); -Einfamfeit (Sei du mein Troſt, verſchwiegne LZrau⸗
rigkeit x.); Klage (Mein Fruͤhling, der ‚erftorben Tiegt’c.ye -
8 Pr ; N egt 1c.)5
Roſt ung (Saͤh ich bie Freundſchaft nicht am:
re en
ö "ur !
j i — — — = .. J a .
Theodor Gottlieb von Hippel. zu...
— — 2, pe
wurde ben 31. Januar 1741. zu Berdauen, einer Fleinen Siche
in. Oſtpreußen, geboren. in Vater war Rektor der Damald-
unbebeutenden Schule daſelbſt. Die Familie ſiammte von einem: -
abligen Geſchlechte, dab aber‘ Längftens fich des ihm gebuͤhrenden
Vorzugs nicht zu bedienen für gut oder für nöthig Yale hatte.
Die Spiele des Knaben, feine Art zu fludiren, fein Hang zur
Einfamkeit, fein kindiſch ſchwaͤrmender Umgang mit den Seiftern :
feiner Bucher, fein eingebildetes Verkehr mit Gott und der Geis
. flerwelt überhaupt, verriefhen früh gine ungewöhnliche geifttge:
Deganifation. Der Vater unterrichtete ihn. zwar felbft, bis er-die
Univerfität beziehen konnte, doch verdankte er den größeren: Anz
.maligen Prediger und Schulin
Auch zeigte fich frühzeitig bei ihm Neigung für Poefie
rum. Im funfzehnten Jahre feines Alters gieng er auf
i de für ihn ſehr vortheilbhaft. Er lerate won ibi die.
Baer: für ih ſehr Boston Er le —
N
N
404 pen. Giebev. Hippel.
vollandiſche 5. aber zugleich ſchlich ſich jekt bei chm
eine, Neigung, zur Jurisprudenz ein, ‚die feinem nachherigen
SH, fich dieſer Wiffenfchaft zu widmen, Vorſchub leiſtete.
diefem Haufe erhielt er auch bie Bekanntſchaft und vertraute‘
— aft des, damals zu Koͤnigsberg fich aufhaltenden, Ruſ⸗
V
ſiſchen Lieutenants von Keyſer, eines Sohns des Ruffichen Bir
mixals zu Kronſtadt. Mit dieſem jungen Manne machte er
ı20o,Aine Reiſe nach Petersburg, mo er unter andern Gelegen⸗
et hatte, die Kaiferinn Katharina 2. zu fehen,. von der er. bie‘
ganze Zeit feines. folgenden Lebens nicht anders .ald mit hoher Be⸗
ung fprach. Es boten fich ihm hier bald Außfichten zu einer“
praung dar; aber die Liebe zu feinem Baterlande hielt ihn zu⸗
chf. Der Blick indeſſen in den Glanz bed Hofes und. des Groß⸗
lebend, die freundfchaftliche Art, mit welcher ihm der Viceadmi⸗
ral von Keyfer, feine Gattinn und Töchter begegneten, brachten
Empfindungen und Wünfche in der jungen Seele zum Keimen,
die bis dahin unter.der Liebe zu den Wiffenfchaften und Büchern
geſchlummert hatten, Es waren nee Ideen, Plane und Beduͤrf⸗
niffe in ihm aufgeregt worden, die auf fein künftiges Leben —
entſcheidenden Einfluß hatten. Nach feiner Zuruͤckkunft ind Va⸗
terland wurde er Hauslehrer bei einer angeſehenen adeligen Fami⸗
lie, die fi den Winter hindurch in Koͤnigsberg, und den Sommer
imn der Nähe diefer Stadt auf einem Landgute aufzuhalten pflegte,
Ex. wurde von feinen Zöglingen geliebt, und von den Eltern ge—
Bei allem Gefühl ihres höheren Standes zogen fie ihn
durch geſellſchaftliche Vertraulichkeit an fi. Er wurde hier in’
daB eingeweiht, was man gemeinhin gute Kebendart und Weltton
nennt; er. lernte Die guten unb minder guten Seiten derer, die durch
Geburt und Stand. über andere erhoben zu feyn glauben , in die⸗
fer Familie und ihren Freunden näher kennen. Doch verließ er
ſchon 2763 vieles Haud wieder, um fih m Königsberg dem
tudium der Kechtsgelebrfamkeit zu widmen, von dem er fich
ſchnelleres Auffteigen zu Ehrenftellen und geſchwinderes Reichwer⸗
ben, als von einem geiftlichen Amte verſprach. Beides duͤnkte ihm
jetzt mehr ,. als biöher, wünfchenswerth. Er liebte! Diefe feine '
und, wie alles bei ihn, heftige, begeifterte Liebe zu einer aͤußerſt
fhönen, Ih fanften Perfon warb nun die gewaltigfte Triebfeder
in ibm. Der Gegenitand feiner zärtlichen Neigung war aber in :
des Standes und Vermögens weit hber ihn. Denn
hielt er eine endliche Verbindung mit ihr. nicht für unmöglidh. Cr '
fing an, ven Gedanken zu faſſen, ihr einftens in Anfehung beibe6 :
gleich zu kommen; und von hier an fein uwverruͤckter Plan, ſein
unabläffiges Bemühen, reich und groß A) werben. Seit der Be⸗
Fe bie er mit der größern Welt gemacht hatte," firebfe
fein mächtiger. Geift ohnehin ſchon nach großer, fichtbar wirfenver
Zyitigkeit, und eb brauchte daher gerabe nur .noch eines ver
/
Theod. Glieb v. Hippel. 4o—
Anſtoßes, um den kraftvollen Juͤngling dem Betufe bes bloßen
— Strypudirens und Spekulirens, des bloßen Denkens und Lehrens, zu
entziehen. So viel Schwierigkeiten ihm jetzt auch Armuth und
Mangel an Unterſtuͤtzung in ben Weg'legten, er kaͤmpfte gegen fie
in, Mit einer Reſignation, die Bewunderung verdiente, ſchraͤnkte
er fi) anderthalb Jahre anf eine faſt unglaubliche Art in Anſehung
der Kleidung und des täglichen Unterhalts ein. Er fagte damals’
mit dem Dichter Uz von ſich, ‚und fchrieb es in mehrere Stamm⸗
bücher: „Nackt flieh ich in der Weisheit Armeta Was cinen?
ſchwaͤcheren Züngling: zur Hoffnungslofigkeit niedergedruͤckt Hätte;
ward für. biefen talentreichen und muthvollen nur ftärkerer Antrieb
zum Fleiß; fich aus jenem Drud des Mangels empor zu arbeiten,
und fiehe! in kurzem war ed geſchehen. Er zeigte ſich von nun am
und fein ganzes Leben hindurch al3 den Mann von Talent, Bes
barrlichkeit und praftifcher Klugheit, der faft alled, was er wollte
and unternahm, durchſetzte nd erreeieee. 777
Ehr = und Geldliebe befriedigte, ind«
Reichthum erwarb, und nun dem Bel
hatte/ entfagte, um im eheloſen Sta
und Zeeten ganz leben zu Eönnen.
dem Stadtgerichf in Königsberg, bar
ſtaͤdtiſcher Gerichtöverwandter md A BR
giums. Schon in diefen Stellen und ald Anwald wurde er-fehr
geachtet; man faßte allgemeines Zutrauen zu feiner Geſchicklichkeit,
- man konſulirte ihn gern, und feine Gefchäfte belohnten fih. Sein
Anfehen Bieg; er wurde bald darauf Kriminalrath, dann Städte
rath, Beifiger des Armenkollegiums, Hofhalsrichter und Krimis
naldirektor. . Oft hatte er Gelegenheit, wenn er als Anwald
feine Nartheien, oder ald Richter zu Inquifiten fprach , die wirklich.
große Macht feiner Beredfamkeit zu zeigen. Im Jahre 17780 er⸗
nannte ihn der König Friedrich 2. zum dirigirenden erften Wüt-
germeiſter in Königsberg und zum Policeidireftor mit dem Cha⸗
rakter eines Kriegärathes und Stabtpräfidenten. Bald darauf
ließ Hippel den Adel feiner Familie vom Kaifer erneuern. Bei
dee Preußiſchen Befisnahme von Danzig wurde er zu den dortigen
‚ magiftrotuglifchen Einrichtungen gebraucht, und Fehrte dann zw’
feinen Königöbergifchen Aemtern zurüd, Nach langer ihm pein⸗
lichen Erfahrung , von almählig hinſinkenden Kräften a er
fein, bis auf ben festen Punkt fehr thaͤtiges Leben, den 23. April
1796. im fünf und fünßigfien Sahre feines Alters. EN
Sippel war ein Mann. von Überwiegenden, welt über Bas
Sewöhnfie erhabenen Geiſteskraͤften, der einen. gleich großen
Rahmen unter den originellen Schriftftellern, ald unter den Ge⸗
ſchaͤftsmaͤnnern hatte. In feinen Staatsämtern zeichnete er ſich
datsch Geſchidlichkeit, raftlofe Betriebſanikeit und Thaͤtigkeit, frenge
— | uͤnkt⸗
-
\
i,
468 Thed. Glieb/v. Hippel.
tlichkeit unb Ordnungsliebe, und durch eine ſchlaukluge, Sk
| — unter ihm ſtehenden Perfänen uk.
m. und bewegte fich indem volkreichen Koͤ⸗
— A: Fa der Spi —* Magiſtrats er
(don ‚ An er mehr als einmal zu — Freunden ſagte
bald ich bie * auf dem er niederlege, habe ich abes F
geg ich kann auf der Stelle meinen Abſchied nehmen, ich |
h ig. 4 — nd Ptarir wib
Eentra ‚ der mit we n "Leichtigkeit Die umfaſſendſten
Pose. zeit, 7 mit der het ſten Simplicitaͤt ſie ausfuͤhrte
und Ütte nie-wailenbe — ei bei ihrer Ausführung zei
Nichts war an ihm gemein. und gemöhnlich, er hatte die en
und, dig Fehler eines Genies, Aufklärung des Verſtandes Pate
fh’ w Ihm mit Schwärmerei der Gefühle u * * ang zum Aber⸗
uben ; eine an, Anbächtelei grärizende Fr gkeit und warnte
Me zur Tugend und Pflicht wohnte in dermfetben en, re
3- unlanfern sehe und ber Sinnlichkeit Raum gab;
en und Laffen PA Sr Ber ale ya
us eine: —— her ee — Ber er an, und 5*
| Er immer ohne Uhr, und der das | rei
eld; der rund um ne in a Bartin)
Embleme des’ — Fr — dat.
= — — den Tod; der Leben ga Ri,
| fo (ini pen ine e wirkid hin Rn
fi in ein laͤrmendes Poſtha
nung auf * Hufen, und Garen,"
Ei
=
⸗
&
Theod. Glieb v. Hippek | 407
mung eines ſtillen Gottesackers in fich ſchloß, wurde zum Som
mergebraud) an den Meiftbietenden vermiethet! E
So originell, wie fein Leben, find auch feine Schriften,
fo wohl die, welche ftände des Rechts betreffen, als vors
nen in dem Nimbus eines edlern höheren Weſens, mit einem,
erzen, das ganz Gotte, der Wahrheit, der Tugend, dem Recht
ergeben ift, das einen Himmel von großen, heiligen, neuen Ge⸗
Bam, die Werke bed chmacks. Immer erfcheint er aber in
danken und Gefühlen in fich fchließt. Auf eine wunderbare Weile .
iſt in ihnen Ernſt mit Scherz, tiefe Rührung mit hochkomiſcher
Laune, Paradorie mit fchlichter Wahrheit, Schwärmerei mit Auf
Klärung gemifcht. Alle find mit Wisfpielen, mit Bilderjagden
mit Abfchweifungen aller Art überladen. Selbſt das damals durch
den Druck noch nicht befannte Kantiſche Syſtem wurde von ihur
—
Die vorʒůͤglichſte
1.
in den Lebenslaͤufen ſo vorgetragen, wie es ein nie an ſyſtema⸗
tiſches und ſchulgerechtes Denken gewoͤhnter, doch heller Kopf, aus
le und aus perfönlichem Umgange ef und mit feiner
enkweiſe verſchmolzen hatte. Üüeberall and er ſich, wie in
feinem Geſchaͤftsleben, fo bei feiner Schriftſtelletei, darauf, die
Zalente feiner Freunde (des Kriegerathd Job. Be. Scheffner,
des Packhof⸗ Inſpektors Jobenn Be. Hamann, Banıs, des
Kirchenraths Ludw. Ernſt Borowski, bed Kriegsraths Deutfch,
des Hoſpitalpredigers Karl Gottlieb Fiſcher, des Licentein⸗
nehmers Lauſon, des Kriminalraths Jenſch u. a.) in Requifi⸗
tion zu ſehen, und aus ihren Geſpraͤchen, Ideen und erbetenen Be⸗
merkungen und Zuſaͤtzen ſeine Werke zu bereichern. Aus ſeiner
Feder iſt nichts ganz Unbedeutendes gegangen. Aber vor allem
traͤgt ſein Buch aͤber die Ebe, und feine Tebenslaͤufe in auf⸗
ſteigender Kinie, die, ſo wie die Kreuz⸗ und Queerzuge
des Ritters X bis 3, im Fache ver humoriſtiſchen XRomane
in Deutfchland vor Jean Paul faſt einzig waren, feinen Nahmen
auf die Nacywelt Über, und dienen zur en, won man |
den Deutſchen Achten Humor abfprechen will. gend beob⸗
achtete Hippel, fo,lange er kebte, mit vieler Kunft und Schlau;
beit in Anfehung feiner Schriftftcherei das ſtrengſte Inkognito, das
er höchftens gegen ein paar Freunde verließ. Haustfäctic waren
e wohl Amtörudfichten, die den’ Präfiventen und den immer weiß
ter aufſtrebenden Weltmann zu dieſer Geheimhaltung feines Na
wien? Dazu kam eine, ihm gleichfam angeborene, Bere
fchloffenheit, welche an diefer- Anoriymität und diefem Rathen und
Räthieln der beften Köpfe ihr Gefallen fand. | en
n ne
Ueber die Ehe. Vierte, viel vermehrte Auflage.
Berlin 1793.8. (1 Thlr. 12 Gr.) mit einem Titelkupfer und Titel⸗
vignette von Bolt nach Ehodewicdi. Die erſte gr +
— ien
”
feiner, hieher gehörigen, Schriften nd \ -
.
u...
Pen -— m de as il - m _ m
48 . :Xheod. Glieb v. Hippel.
viel vermehrte Ebehdaf. 1792. 8. Gleich bei feiner
i ng wurde dieß geiftreiche Buch von ber philofophi=
| mit dem lebhafteflen Beifalle aufgenommen, und
bren befand es ſich in den Händen vieler taufend
zutſchland. „Hamann ließ, auf Veranlaſſung defs
: Eheverbindung in feinem Zirkel einen Aufſatz druk⸗
einer Sibylle über die Ehe. Komm ich einft
die, fo erfchrid nur nicht vor mir. 1775. ein
elbſt fo wundervoll, als die Liebe, und fo gebeims
e Ehe if. Bei der dritten Auflage flattete Hips
veichlidy mit Zuſaͤtzen aus. Das Be m
£, der durch Ernft und Wis in den erften Auſsga
3 Regiment im Haufe gefichert hatte, nun der Frau.
e.Mitherrfchaft zufpricht,, ja die Weiber zu Staates
en verlangt. Die vierte Ausgabe bat noch mehr
Vorſtellungen des Verfaſſers über die Rechte der
er fie nadıker in einer eigenen Schrift ausfuͤhrte.
| ehbien. zu Berlin 1774.8. Die zweite, Ebendaf. 1775. 8.
Die dritte
oe yirpe oscehrung, welche er flr die Kaiferinn Katharina 2.
kon Rußland hatte, und die er ihr an mehreren Stellen feiner
- Schrift bezeugt, trug zu feiner Meinung bei, das weibliche Ges
chlecht fei zu allen Geichäften und Aemtern fähig. Uebrigens iſt
ieß Buch unter allen Schriften Hippels am meiften gelefen wor⸗
ben, und würde allein fchon feinen Ruhm auf die Nachwelt brin⸗
gen. Der Inbalt deffelben ift in acht Kapitel getheilt: ap.
2..Rlagen über die Borurtheile beim Heirathen; Traum zur Abs
| a ©. 1. Rap. 2. Der Entzwed der Ehe, eine akademiſche
" Borle ung ©. 90. Zap. 3. Warum die. Ehen heilig genannt
.' i Werden .
"Rap. 5. Ueber die Herrſchaft in der Ehe S. 219. Kap. 6. Zum
145. Rap. 4. Ueber bie Treue in ber Ehe ©. 170
Welten der Fünglinge ©. 270: Kap. 7. Kür die Mädchen —
chluß S. 466. Man hat uͤbrigens in dem Werke keine vollſtaͤn⸗
fi Rap. 8. Die Witwer und Wittwerinnen ©. 438.
u dige Behandlung diefer as Materie nad) ihrem ganzen Um⸗
fange zu fuchen, fondern ed iſt eine Sammlung neuer, feiner und
witziger Beobachtungen, Ideen, Paradoren in’ dem lebhafteften,
geiftreichften Zone vorgetragen, die Refultate der Forſchungen
eines gelehrten und philofophifchen Menfchenbeobarhters in der, ang
muthigſten Huͤlle, mit den lachendſten Blumen ded Witzes verziert,
Beurtheilungen: in ber Allgemeinen deutſchen Biblios
ebef, BD 28. Std 1. S. 36— 49 Neue allgem. deutfcbe
Bibliotbet, Bd 23. Std.23. 5. 466 ff. LKeips. gel. Seit.
2791. S. 827 ff. Goth. gel. Zeit. 1793. Std 22: S. 700 f.
Veue Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften/ 0 46. Stck
3 ©. 146-149. Allgem. Lit. Zeit. 1793. Bd 2, Vum.
138. S, 5321 — 528. (es werben hier Die Vorzüge dieſes Freflichen
Buches
\
f
Pheob. Glieb vc Hippel. 088.
Buches aus einander gefekt, ohne die. Schwaͤchen beſſelben zu ver⸗
decken, die vornehmlich in Ueberladung bed Witzes, zu allgemein
aufgeſtellten Behauptungen und oft nicht genug ficherem Geſchmacke
be Ehen) Ben. Lit. Zeit. 1794. Bd 4. Zum. 389. ©. 558.
— 560. (Anzeige ber vierten Auflage). —
ı % Kebensläufe nach aufſteigender Linie, nebſt Bei⸗
lagen 4,:8, €. Meines Lebenslauf erſter Theil. Ber⸗
lin 1778. 8. Meines Lebenslaufs zweiter Theil. Bei⸗
Inge A, und Beilage B. Ebendaſ. 1779. 8. Meines Les
benslaufs dritter. Theil, erſter Band. Ebendaſ. 1781. 8:
Meines Lebenslaufs dritter Theil, zweiter Band. —*
"Ange C. Beſchluß. SEbendaf, 1781. 8. (6 Thlr. 8 Br.) mit
Titelvignetten und Kupfern son: Chodowiecki. Speluletine
Philofophie und Lebenspraftif begegnen einander hier wechſelsweife
unter den zufälligften, doc) ohne Zwang herbeieilenden Weranlafs
fungen, - jedoch nicht in. der Amtskleidung des langſchleppenden
theor n Talars, fondern in dem Farbenkleide bed Mikes,
unter dem Aufpug kuͤhner Metaphern und eined allegowifchen
Schwunges. Bumeilen find der aufgetragenen Karben eher;zu vich
als zu wenig. In Abficht des Beifalls der Welt ‚haben vie Ker
bensläufe dad Schidfal erfahren, was alle humaniflifche Sehrifs
ten mit einander gemein haben; ein Theil hat fie fehr erhoben, und
hat dad, was ejn gebilbeter Geſchmack darin anſtoͤßig findet, gegen
das viele .Erhabeng, Beiftvolle, Scharflianige und Witzige überfes
hen, woran.fte fo reich find; ein auderer Seil bat. gerade das
Gegentheil gethan. Indeſſen laſen ale Menfchen, in denen lebe
bafte Einbildungstraft ſich mit eblem Streben nach Wahrheit
paarte, wie im Verfaſſer felbft, dieſe Lebensläufe bei ihrer Ew -
fcheinung mit Enthufiasmus, und bei den oft räthfelhaften Wins
Ten und genialifhen Wendungen glaubte felbft der Myſtiker einen
“ gotterleuchteten Verwandten in dem unbelannten Verfaſſer de
erbliden. Hippel felbft erklärte einem feiner Freunde, daß fein
Zweck bei biefem Buche gewefen, manche aus Ranıs Schule und
aus’ den Heften deffelben aufgefaßte Ideen mehr zu popularifiren
und fie- weiter zw verbreiten, als fie damals, da Kant fein Sy⸗
ſtem noch nicht Öffentlich durch den Druck befannt gemacht hatte,
verbreitet waren. Hippel ahndete es damals nicht, daß ihm dieß
Beſtreben einft noch den Vorwurf eined Plagiatd zugiehen wärbe.
Ein Kommentar zu diefen Kebensläufen iſt die ganze Biogra⸗
phie Yippels in Hrn. Schlichtegrolls Nekrolog, wiewohl
man es auch umgekehrt fagen könnte, Nicht leicht hat Chodo⸗
wiecki glüdlicher mit feiner Kunft fuͤr ein deutſches Buch gearbeitet,
‘als fuͤr dieſes. Die Wlätter, mit denen er & beseichert hat, find
voll Geiſt und Leben, wie dad Buch fe, —
Srurtheilt
410 Theod. Gtieb:v; Sippel. i
Beurtbheilt. ſtadet man die Zebensläufe unter andern in
der Allgem. deutſchen Bibliotbek, Bd gı. Std 2.%. 468
— | =”
" , 3. Treuz⸗ und Queerzuͤge des Ritters A bis 3. Von
dem Verfaſſer der Lebensläufe in auffteigender Linie. Er⸗
fter, zweiter Bond. Berlin 1793. 1794. 8. (3 Thlr. 8 Sr.)
mit Kupfern. - Eine ganz unbedeutende Geſchichte iſt hier, fie in
ben. Lebensläufen, mit der größten Darflellungsgabe b
nutzt, und eine. Reihe treflich gereineter Charaktere vorzuführen,
lachenben und ernflen ‚Spott‘ Ahnenftolz, wilde Freiheits⸗
merei, Sucht nach Orbenöverbindungen und Geheimnißfrä-
merei auszugießen, und bie erhabenſten Borfchriften der Weisheit
einzuflechten. Im Ganzen wenigftens möchten die Lebensläufe
wohl der Borzug vor diefen Kreuz⸗ und Uueersügen haben,
ba in jenen die 'Charafterfehilderung wenigftend eben fo beftimmf
ift, und hingegen die allzuhaͤufige Einmiſchung von ven erike
und die Satire auf die Thorheiten der Zeit in dergleichen Verbin⸗
‘ dungen, in biefen dad allgemeinere Intereffe verhindert. Uebris
gend ift dieſes letzte Bud; das Hippel felbfi bei: feinen Leb⸗
seiten herausgab, fo wie überhaupt feine fpäteren Schriften, viel
ir von Sprachfehleen und im Ganzen korrekter, als bie
Beurtheilungen findet man: in der Neuen allgem. deut⸗
ſchen Bibliothek, 98 28. Std 2. &. 519 f. in der Barb.
gel. Seit. 1793. St 86. 8.755 f. 1794. Std 56. Beil. S.
501 f. in der Überdeutfchen allgem. Kit, Seit. 1793. Bd 2.
S. 337. 1186. in der Allgem. Lit. Zeit. 1794. 8d 4. Num.
383. 8.509512. = PB:
4. Ueber die bürgerliche Verbefferung der Weiber.
. 778.) 3 pel ſucht zu bemeifen, daß
chte der Änner im Staate einraͤumen
nzelnen durch, in Staatögefthäften, in
iſſenſchaft u.f.w. Manche Eefer nah⸗
ſo viel Paradoren figd darin; aber es
af, und er zeigte fich empfindlid gegen
erbei erfuhr. . Durch die. Schriften: ber
und andere find Ahnliche Behauptungen
wieder in Anregung gekommen. (S.
er paͤdagog. Kiteratur 1800, 38 1.
8.2.5. 198— 210, Ueber die biöhe-
blichen Geichlechtö, von Weiſtenborn.
Ueber die vorgebliche Zuruͤckſetzung des
Gieſeler ).
Dgem. Lit. Zeit. 1794. 80 4 Yım.
—
5. Sims
7 W |
Theod. Glieb v. Hippel. 441*
5. Zimmermann J. und Friedrich 2. von Johann
Seinrich Friedrich Quittenbaum, Bildſchnitzer in Hanno⸗
ver in ritterlicher Aſſiſtenz eines Leipziger Magiſters.
Qui ſe mirantur, in illos virus habe. Märtial, Condon,
gedrudt in der. Einſamkeit (Berlin) 1790. 8. (14 Gr.) Mit
juvenaliſcher Satire wirb Hier der prätentionsvolle Mann gezuͤch⸗
tigt, der, verbiendet von einer faft unbegreiflichen Eitelkeit, in fe
ner Schrift über den großen König des Stoffs nur allzuviel darbie⸗
tet, um fein Gefchreibfel als Hächerlich, anmaßend und thoͤrigt bay
zuſtellen. Mit uͤberzeugender Beredſamkeit find zugleich trefliche
Ionnemtents über Preßfreiheit, Cenſur, Religionszwang eingeflochten,
6. Handzeichnungen nach der Natur. Berlin 1790. 8
(14 ©.) WMyllenartige Monologen, uͤberraſchende Verglei⸗
chungen zwiſchen ber lebloſen und vernuͤnftigen Natur, die auf
„ippels einſamen Spaziergaͤngen entſtanden, und Leſern vom
regſamer pᷣdetiſcher Empfindſamkeit gefallen. - ee
2 — a
Die übrigen Eleineren Schriften beffelben, einige wenige
von noch deines: Bedeutung abgerechnet, find:
‚. % Gedanken bber die Unzufriedenbeit von H**W
eb JZuſchrift, Vorrede uno More. Zufchrift an
Aeten **. O daf der Zimmel mir das Bläd im Tode
gönnte, daß meine Afche fich mit deiner. mifchen koͤnnte.
v. Haller. — Vorrede. Vale. Cicero — Moto: Nackt
fall ih in der Weisheit Arme. Uz. 1761. 4. So iſt der,
die humoriſtiſche Anlage des Berfaffers und feine Reigung zum
Ungewoͤhnlichen ſchon jetzt verrathende, Titel dieſes in Alexandrinern
abgefaßten kleinen Lehrgedichts. Der Buchſtabe W. bezeichnet den
damaligen Aufenthalt des Verfaſſers, Weſſelshoͤfen bei Ads
nigsberg, wo er Hauslehrer war und einen Sommer durchlebte.
Zuerſt wurde es in ben Adnigsberger Intelligenzblaͤttern
1761. Klum. 48. nachher befonders gedruckt. Gewidmet iſt eb
feinem Freunde von Keyſer.
2. Rhapſodie. Facit indignatio verſus. Königs
1763. 8. Als “Aippel nach feiner froben, *
aufmunternden
Reiſe den Schritt t,v r 4*
ee:
3. Der Mann nach derbe, oder Der ordentliche Mann,
eih Zufifpiel in Einem Aufzuge. Zönigsberg 1765. 8. .
Ebendaſ. 1774 8. (4 Gr.) Steht. auch im erfien Bande dei
Theaters
#
®
* -
419 Theod. Gligb.:w Sippek
Theaters der Deutfäsen. - Hranzoͤſiſch in dem Nouv. Thea-
tre allemand T. VI, Ein Uingenannter machte aus diefem Poffen=
iele, was zu feiner Zeit ald Nachkomoͤdie gefallen hatte, eim
lihed Zuftfpiel unter dem Bitel: ri dem GBlodens
ſchlag Zwoͤlf, ein Zuftfpiel in Drei Akten, freie Beavbeis
sung des Nachſpiels: Der Mann nach der Uhr. 1786. &
(6 Gr. Jaber mit wenigem Glüde.
4. Die ungewöhnlichen VNebenbuhler, ein = ſtſpiel
in drei Aufzaͤgen. Koͤnigsberg 1768. gr. 12. ie
“+ Bu ihrer Beit waren Hippels Zuftfpiele will ommene Bee
reicherungen unſerer eben beginnenden dramatiſchen Literatur,
a” d befonderd wurde Der Mann nach der Uhr ehemals mit
eifall aufgenommen. Aber bleibenden Afthetifchen Werth haben
ſie nit, und man trifft in ihnen nur wenige Spuren von Hip⸗
pels wigiger, ei eigenthlumlicher Manier an:
Leſſings Urtheil über den Mann nad der Abe findet
man in der Samburgiſchen Dramaturgie YLum. 22.
5. Freimaurerreden. Vifd carentem magna pars veri
latet. Son. ‚aönigeber 1768. 8. Es find der Reben zebn:
3. Ueber ben Ruf des Freimaurerd. 2. Der Freimaurer.ftudirt
für das H Einflöß der Freimaurerei auf bie ſchoͤnen Kuͤnfte
ind ie SC en. 4. Daß ein Freimaurer auch außer der Loge
ein Bruder fegn muͤſſe. 5. Bon den erlaubten Ge eimniffen ber
Tugend. 6. Die Ehre ie Tugend ı im Werborgenen. 7. Troſt⸗
nde bed Freimaurerd im Ungluͤck. 8. Bon den Gefinnungen
es Freimaurers über fein Ende. 9. Bon ben Pflichten des Brei
maurerd gegen bad ſchoͤne Geſchlecht. 10. Wuͤnſche find über-
flͤſſig. St Reben ſi nb aber nicht alle von ihm, wenigſtens nicht
- Rum. 3.6.
4
“ 6. —* Lieder. Betlin 1772. 8. Viele berſelben
iind mit Veränderungen in neuere Befangbäcer .B. in das
der reformirten Gemeine in Preußen. (1784) in 8 Kopenbas
er allgemeine Gefangbudy (1782) ın das Eburpfälifche
—5
qufgenommen w
ippel herausgegeben
ellungen jener Zeit; o
chaniſche der Poeſie 3
ber Kraft des Ausdrucks, bi
hielt. aber immer eine Vorlie
mit Benutung des Urtheils fi |
e zwei und dreißig Kiede
Bun ee — a Dose — — sti’s
ber „nıppels Autorſchickſa 24. das voll
* Ste und — Cinſachheit der Gedanken, ſo wie u
Kra
x
Theod. Sieb v. Hippek:- 413
Kraft und Leben im Ausdruck, obgleich nicht frei Bon Härten’ un
Gprachunrichtigteiten, if. eur ea
. 7. Xlächlaß Aber weibliche Bildung von T. G. von
Zippel. Berlin 1801. 8. (12 Gr.) Kippet haste eine Menge
Zuſaͤtze zu feiner ‚Schrift Iber Die bürgerlibeX
der Weiber für. eine neue Ausgabe binterlaffen. ,
lagshandlung ie nicht wagen konnte, fo ließ fie bi
Zufäge, und "Verbefferungen abbruden. Sie Ri
Kubriken —— Verbeſſerung der Weiber
Was find unfere Weiber; Erziehung derſelben;
eundſchaften; Unterdruͤckung; Vereinigung zwiſch
opf; weibliche Beredſamkeit; Kunſt; Handlungsn
u. w. Die bier mitgetheilten Sippelſchen
bezjeheh ſich eben fo wohl auf dad männliche, als auf
Geſchlecht, aber fie unterſtuͤtzen und befräftign. in .,. ._
eigenthümlichen Anfichten Zippels über die gegruͤndeten Anfprüche
der Weiber auf alle Rechte und Würden der Männer im
Staate, mit welchen paraboren Säben e3 dem Verfaſſer völliger
Ernft war. —
Vergl. Allgem. Lit. Zeit. 1802. 85 4. Num. 281. S.
— 32: ; A
* Recenſionen und poetiſche Verſuche von Hippel befinden
fih in den Koͤnigsbergiſchen gelebrten und poetifchen Zei⸗
sungen. . ,
Ein Urtheil über Hippels literarifchen Charakter findet
— — andern in Bergkes Kunſt Bücher zu leſen S. 297
f. S. 350.
EEE BEIDEN von feinen Zebensumftänden und Scheif:
ten geben:
1. Schlichtegrolls Nekrolog auf das Jabr 1796. 35
8.5. 171 — 346. auf das Jahr 1797. Bd 1.5. 123 — 414.
auch befonderd gedruckt unter dem Titel: Biographie des X
nigl. Preuß. Beb. Briegsrarbs, Theodor Bortlieb von
Hippel, zum Theil von ibm felbft verfaßt. Gotha 1801.
8. mit Sippels Bildniffe im Umriß, nad) einem ähnlichen Wie:
daillon von Eollin (1 Thlr. 12 Er.) Vergl. Neue Bibliothek .
der ſchoͤnen Wiflenfchaften, Bd 66 € ° —
wo zugleich ein Auszug aus der Biographi
ben wird. Zum Theil find ſchon Hippels
Quellen feiner Biograpbie zu betrachten,
—— — rg ir he
viele Sharakterzeichnungen feiner: felbft, feir
Freunde verwebte. Außerdem aber hatte 1a
\
)
414 Theod. Glieb v. Nippel,
worin er mit der ganzen Fuͤlle fe
einem Tode eine ausfuͤhrlich⸗ > zeit,
———————
äußeren und inneren Lebens tieb. Diefe fan andern
Hedieen von ihm, fo wie — — — ———
Beitroͤgen, in die Haͤnde des Herausgebers, der zuerſt jenen Zip⸗
a "Tuffa —— welcher ohnſtreitig den beſten ſeiner
a die Seite zu ſetzen iſt. Dieſer gieng aber nur bis
1761 und betraf alſo bloß die früheren Jahre ſeineb
— — Senior und Inſpektor zu Gerdauen, jetzt Erzprieſter in
a
ı ten Bericht gungen defien, was Hippel in feiner Biograpbie
wider die hiflor fi
1
riſche Treue von ſich erzaͤhlt, Darſtellung feines ei⸗
entlichen moraliſchen Charakters und Würdigung des Schriftfiel-
ers. — Epiſtoliſche Aektion fuͤr den Erzprieſter Keber in
Bartenſtein, deſſen Nachtrag zur Biographie des Gebei⸗
men Kriegsraths von »sippel betreffend. Danzig 1804. 8.
3. Dentwirdigkeiten aus dem Leben ausgezeichneter
Deutfcben des achtzebnten Jahrhunderts S. 590 — 594. fehr
gut gearbeitet; nach Schlichtegroll. en
Sam. Baurs (Ballerie biftorifcher Gemälde aus dem
S —— Jahrhunderte, Th. 4. ©. 147 — 152. nach den
Dentwürdigleiten. — Ebendeſſ. Intereffante Lebensge⸗
mälde der denkiphrdigften Perfönen des achtzebnten Jabr⸗
bunderts, Th. 5. S. 561 — 573. nad) Schlidytegrollse Yes
£rolog. | |
5; Goldbedis literarifche Nachrichten von Preußen,
Yo Eile
—
. 2peod. Glieb u. Hippek a
“m. Eine Beilage zu den benannten Schriften, Koͤniga
berg 1797. (auch in dem Berliniſchen Archiv der deit und
ihres Geſchmacks 1797. März). Re:
- Rinige Verbefferungen zu dem Hippelſchen Liede: Du,
der Du deinen Sohn geſandt xc. findet manin Ziebers Nach⸗
und Bemerkungen sc. S 61. fr
— Chriſtian Cay Lorenz Sirfhfed :
wurbe ben 16. Februar 1743 zu Nuͤchel, einem Pfarrborfe ins
Holfteinifeben, unweit Eutin, geboren. Sein Bater, Predie
ger bafelbft, forgte, fo lange er lebte, fuͤr den häuslichen Untere
richt feines Sohnes. Nach dem ode veffelben wide er zu einem
Berwandten, einem Prediger in Wagrien, geichidt, der für bie
weitere Ausbildung feiner Geiſteskraͤfte eifrigft bemüht war, feine
Neigung zum Studiren mehr befebte, und ihn überredete, nach Halle
aufdie Schule des dortigen Waiſenhauſes zu gehen. Erreifte 1756 da⸗
bin. Nachdem er invier Jahrenalle Klaffen der lateinifchen Schule bis
zur erften Durchgegangen war , und in ben Sprachen und gewoͤhn⸗
Schulwiſſenſchaften einen guten Grund gelegt "hatte, —
er fi) 1760 auf die dortige Univerſitaͤt. Er bir, da er fich,
mehr uud Gefälligkeit gegen feine NWerwandte, als aus Neig
der Theologie widmete, Die theologifhen Vorleſungen der damal
gen berühmteften Lehrer. Am liebften aber befuchte er die philoſo⸗
hiſchen Hörfäle und fludirte die Gefchichte des Philofophie, die
Beait, die Metaphyſik, die Moral, dad Natur und Wötkerrecht,
außerdem noch Die ſchoͤnen Wiffenfchaften , Gefchichte und Alters
thuͤmer. Nach einem dreijährigen Aufenthalte auf der Univerfitaͤt
nöthigten ihn Häusliche Angelegenheiten, in fein Vaterland zurüds
zukehren. Bald nad) feiner Mkunft in Kiel hatte er dad Glüd,
als Lehrer einer Prinzeflinn und zweyer Prinzen aus dem Holfteins
Gottorpifchen Haufe angeftellt zu werden. Die beiden feßteren bes
gleitete er auch 1765 ald Lehrer und Kabinetöferretär auf Reifen,
wurde aber burch verfchiedene, Umftände genöthigt, 1767 biefe .
Stelle zu verlaffen. Er gieng darauf nach Leipzig, fuchte durch
den Umgang mit den dortigen Gelehrten, und durch ein flilles, dem
Privatfleiße gewibmeted, Leben.feinen Geift immer weiter auszu⸗
bilden, und kuͤndigte fich der gelebrten Welt durch feinen Verſuch
Aber den großen Mann, und einige andere Schriften, auf
eine vortheilbafte Weife an. Auf die ihm gemachten Verſpre—
&ungen fah er jeßt einer Öffentlichen Anſtellung in feinem Vater⸗
lande⸗e en, welche auch bald erfolgte, indem er 1770 von der
KRuſſfiſchen Kaiſerinn, als damaliger vormundſchaftlichen Landesre⸗
gentinn / zum Sekretaͤr des neuerrichteten alabemifchen Kuratel⸗
Kolle⸗
16 Seil: Eay Son -Hirfäfelt,;
Kollegiums, und zugleich zum außerotdentlichen, im Jahre 1773
aber zum ‚ordentlichen, : Profeſſor Dee Philoſophie und der
ſchoͤnen Wiffenfhaften auf det Univerfität zu Ziel ernannt
wurde. Im Jahr 1777 erhielt er den: Charakter eines Koͤnigli⸗
den wirklichen. Jaſtizraths En hatte fich 1771 mit der Tochter
eine® Kommandeur bei der Koͤniglichen Blotte verheiratdeti” 1777
flarb diefe feine Gattin, mit welcher er, ob fle gleich kraͤnklich war,
in einer liebreichen und vergnügten Ehe gelebt, und die ihm auch
einen Sohn geboren -hatte, der aber nicht lange nach feiner Geburt
flarb. 1778 verheirathete ex fich zum zweitenmale mit einer ver⸗
wittweten Konferenzräthin, einer jungen, liebenswürdigen, und,
wie es fehien, Fehr gefunden Frau, die aber ebenfalls bald an
Krankheitäzufällen zu leiden anfieng. Die ſchoͤnen Rünfte wa⸗
ren ſchon in feinen Univerfitätsiahren, und noch mehr, fobald er
anfieng Schriftfteller zu werden, der Lieblingsgegenftand feines
Studirend. Da er mit ihnen allen vertraut war, aber gleichwohl
unter denfelben fich Eine zum vorzüiglichen Gegenftande feiner Be-
mühungen wählen wollte, fo entfchloß'er ſich, einer, der e8 noch
ganz an Pflege fehlte, der fchönen Bartenkunft, feine Zalente
und feinen Fleiß zii widmen, und es gelang ihm, fich hier blei⸗
bende Werdienfte zu fammeln. Nachvem er zuerfl ein paar klei⸗
nere Schriften uber diefen Gegenfland gefchrieben hatte,
3779 der erfte Theil feiner Theorie der Gartenkunſt, Di
unfterblichen Werks, das feinen bereitd in Deutfchland erworbe⸗
nen Ruhm auch in dem ührigen Europa verbreitete. Zum Behuf
deſſelben unfernahm er in den Jahren 1780 bis 1783 mehrere
oße Reifen nad; Dänemark, Deutfchland und der Schweiz, und
feine Gartenkunſt enthält von Verſchiedenem, was er auf diefen
‘ Meifen ſahe, Befchreibungen, die feiner Meifterhand würdig find
Auf Königlichen Befehl und Koften legte er 1784 zu Däftern»
brof bei Kiel eine Fruchtbaumſchule an, die in wenigen Jah⸗
ren zu einer unerwarteten Vollkommenheit gedieh. Was er hier
und fonft über Kultur der Gärten und Bäume beobachtet und.zre
forſcht hatte, davon theilte er der Welt die Reſultate in feinen
Gartenkalendern und in feinem Handbuche der Fruchtbaum⸗—
Zunft mit. Dabei verfäumte er feine Pflichten ald Profeſſor fo
wenig, daß er nicht allein zu Duͤſternbrok Borlefungen "über bie
Baumsucht hielt, fondern auch von Zeit zu Beit in die Stade
kam, um Kollegia, befonber& über die Woblredenbeir und Bes
redſamkeit, fo wie über die Sitrenlebre, zu lefen. Webrigens
iſolirte ihn fein Aufenthalt zu Duͤſternbrok nicht. Seine Gaftfreis
beit, fein angenehmer Umgang, die Anmuth ver Gegend, und
die Begierde, feine trefliche Pflanzung zu fehen, verihafften ihm
Öftese Befische von feinen Freunden und ben angefehenften Perſo⸗
wen in und um Ziel. Ieder Fremde eilte zu ihm, um ben bes
zhhmten Mann und feine Schöpfung Bennen zu lernen. Nur
J
Cbeſtn. Cay Lor. DHieſchfeld. 417
mochte der Aufenthalt im Winter in einer den ſcharfen Winden ſo
| Be nn Gegend einen nachtheiligen Sins auf feine > |
j attin Gefundheit haben. Letztere entriß ihm ber Tob
sg. Im ig Fähre 1190 war feine Geſundheit fchom oft
unterbrochen, aber 1791 verſchlimmerte fie fich immer mehr, biß
den 20. Jebruar 1793 ein, ſcafter Tod feinem ruhm⸗ und vers
— Leben, im fuñfzigſten Jahre ſeines Alters, ein
Ende e.
zZirſchfeld behauptet eine ehrenvolle Stelle unter ben klaſſi⸗
ſchen Schriftflelleen feiner Zeit. Beine Profa ifl von der blühen«
den, oder ſchildernden und malerifchen Art, voll heiterer Empfinduns
gen und Bilder, im Anfchauen der allerfreuenden Natur geſam⸗
mei. An einigen feiner Heimen Schriften iſt der Ausdruck oft alls
— uͤberladen mit Beiwoͤrtern und Metaphern, und die⸗
Aufwand würde mißfallen und ermuͤden, wenn er die vielen
Malereien nicht oͤfter durch Heine Erzählungen, A---—- -——-
moralifche Betrachtungen unterbräche., In ander
dem mittleren Style naher. Seine Berfuche uͤber
Wann um uͤber die beroifeben Tugenden find 3
aus der Philofophie des Lebens, veich an Scharffinn ı
Zeit, mit Beifpielen aus ber Gefchichte durchwebt, un ın euer -
kraͤftigen, minder ſchwelgenden Schreibart vorgetragen. - Sen -
moralifcher Sinn leuchtet aus allen feinen Schriften ie. pi Dan
. glaubt zu bemerken, wie durch jede Betrachtung einer Naturſchoͤn⸗
eit feine eigene Seele verfchönert wurde, und wie er fich bemühte
auf eben diefen Wegen auch andre zu veredeln. Er hat dad große
Verdienſt, die Gedanken und Urtheile der Menfchen über eine alle
emein intereflante Sache zuerſt geordnet und in wiffenfchaftlicye
Eorm gebracht zu haben. Er ift Schöpfer ber wiflenfchaftlichen
Gartentunft in Deutfchlend. Und auch felbft in anderen Län
dern war diefe fehöne m noch niernald aus einem fo allgemel
nen , philoſophiſchen töpunfte betrachtet worben, als er eb
gethan hat. Die Früchte davon haben fich auch ſchon mannigfals
tig unter uns gezeigt, und werben fih gaviß noch immer mehr
igen. —— für eine der ſchaͤtzbarſten Klaſſen von ern
h jedem Staate, für die wohlhabenden Gutöbefiger, find feine
Seen die Quelle eines unerfchöpflichen Genuffed geworben, und
feine beftändige Empfehlung, mit dem Angenehmen auch dad Nuͤtz⸗
Uche zu verbinden, wird zugleich noch ein wahrer und veichlicher .
Segen für.die Nachwelt werden. Wer will nur allein das Gute
berechnen, das man ihm — haben wuͤrde, wenn durch
den Rang, den er der enkunſt angewieſen hat, jene Klaffe.
von Staatöblirgern immer mehr dem blutigen und verheerenden
Bergnügen der Jagd, , in fo ferne ed Dusch die Art ver Behand⸗
kung bierzu wird, entjagte, unb immer mehr Geſchmack as ber
Leiten & D. u. Dr. 2. Band, FE Be ſo
ı"-
418 Eprfin Cap or. Hirſchfeld. z
’ v
9 n menfchlichen Freude fände, ein Stuͤck Erde um ih⸗
1 Bohn be und 2 einem Pradieſe unmgefchäffen
zu haben. | on —
Hirſchfelds Schriften find:
1. Das Zandleben = Er 2 —— „ Vierte
Auflage. Leipzig 1776. 8. (1 Thlr. 6 Gr.) mit einem Titels
£upfer und mehrern eingedrudten ar Die erfte Ausga⸗
be. erfihien zu Bern 1767. 8. eine neue, verbeflgrte und vers
mebrte Auflage zu Aeipsig 1768. 8. Die Dritte verbeflerte
Auflage erfchien Ebendaf. 1791. 8. Cine Ueberſetzung ins
#Bolländifche (nad) der zweiren Auflage) erfchien zu Amſter⸗
dam 1771. 8.
Vergl. Klotz Deutſche Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſen⸗
ſchaften/ Bd 2. Std. 6. &. 355 — 357. Neue Bibliotbek
der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 30 7. Scck 2. ©. 304— 313.
Allgem. deutfche Bibliotbef, BD 8. Std 1. ©. 170— 172.
( Inhaltsanzeige und Würdigung ).
9 Gedanken aber die mornliftbe Bildung eines juns
gen. Prinzen. Frankfurt und Aeipzig 1768. 8. (3 Gr.).
—3. Verfüch über den großen Hann von C. C L.
Hirſchfeld. Erſter Band. — 8.(ı2 —
Verg KRlotz Deutſche Bibliothek dee fr. W. 2.
Stck 8. S. 727 — 733. (Beurtheilung des erſten Bandes
und Angabe des Inhalts). Neue Bibliotbek der ſch. OD,
BD 7. Std 2. ©: 276 — 284. Allgem. deurſche Biblio⸗
het, 80 14. Std 2. S. 561 f. -
. 4. Der Winter, eine moralifche Betrachtung von €.
€. 2. Hirfchfeld. Neue verbefferte Auflage. Leipzig 1775.
8: (4 Gr.) mit einem Titellupfer. Die erſte Ausgabe er-
ſchien Ebendaſ. 1769. 8. Eine Ueberſetzung ins Hollaͤndiſche
erichien zu Utrecht 1779. gr. 8.
Vergl. Allgem. deutſche Bibliotbef, Bo 14. Std 2.
S. 562. . ” j
:5. Briefe. über die vornehmſten Merkwürdigkeiten
der Schweig, zum lungen junger Reiſenden. SErfter
Band. Keipzig 1769. 8. (Ein zweiter Band erfchien nicht,
wohl aber eine neue Ausgabe des erften Bandes unter des Vers
faffers Rahmen "nd fülgendem Titel: Briefe die Same
betreffend von C. C. £. „Sirfchfeld. Keipzig 1776. 8. (1
&.) nachgedruckt zu Frankfurt am Main; ind Holländifche
Überfeßt zu Dortrecht. — Neue Briefe über die Schweig.
Erſtes Hefe. (mehrere find nicht erfchienen) Ziel 1785. 8. (16
&r.)-mit fieben Kupfern. Sr
L)
⸗ *
Wiſſenſchaften. Keipyig mn &r.): Sie hat weder
X
Chrſtn. Cay Lor. Hieſchfeld. | 419
- + Bergl: Both, gel: Seit. 1785. Stck 47. &. guo f. Allgem. -
Lis Zeit, 1785. 2D 2. Num. 105.8: 127 f. . ee
.6. Vom guten Befchmad in der Philoſophie, bei den -
Antritte feines Zebramts von. €. &. Hirfchfeld, Prof. und
u... ne Auratelkolleg. zu Biel. Löbed :
1770. 8. 5 r. FE u —— ; n
Vergl. Blog Deutſche Bibliotbek der Ri W. Bd 5
Stck 20. S. 677 - 679. (mit Angabe des Inhalts)J). ..,
9 Betrachtungen uͤber die heroiſchen Tugenden von
€: €. X. Hirſchfeld, Prof. und Sekrecaͤr des akadem⸗
füben Kuratelkolleg. zu Riel, Ziel 1770.8.(6@.) " ©.
Vergl. Klo Deutſche Bibliothek der fch. W. Bd 5,
Stct᷑ 20.8. 729 — 735. (mit Angabe des Inhalts). —
8. Anmerkungen über die Kandhaͤuſer und die Kae, -
tenkunſt von C. €, L. Birfchfeld. Keipsig 1773: 8. (12
Gr.) Eine Meberferzung ind Hollaͤndiſche erichien zu Utrecht
4778. 8. F
Bergl. Neue Bibliothek der ſch. W. 15. Stck 2. &.
249 - 261. (Leipziger) Allgem, Verzeichniß neuer Bücher
mis Anmerkungen auf Das Jahr 1777. 8.757 f.. : a
9. Von der Bafffreundfchaft, eine Apologie fär- die
Menſchheit von €. &.%. wirfdsfeld. Keipsig 1777: 8. . |
Gr.) mit einem Tirellupfer. Eine Ueberſetzung nd Zollaͤn⸗
diſche erſchien zu Utrecht 17788. ° 5 .
VBVergl. Borh. gel. Zeit. 1777. Se 36.5. 289 — 294.
. +" 10. Theorie der Gartenkunſt von €. €. &. Sirfchfeld.
Leipzig #775. 8. (16 Gr.) nachgedruckt zu Seankfurt und .
‚Keipsig 1777. 8. Es iſt dieß der Vorläufer des nachherigen
Beren Werks und enthält: . Vorläufige ee bie. -,
arten der Alten und der Neuern S. ı. Theorie der enkunſt
S. 58.‘ ı. Von Gegenſtaͤnden der ſchoͤnen laͤndlichen Natur uͤber⸗
‚haupt S. 64. 2. Bon der Anlage, Ausbildung und Verbindung
der natürlichen Gegenftände auf einem -Ggrtenplage S. 120. 3.
Won den fünftlichen Gegenftänden anf einem, Gartenplatze &. 163.
Vom Wintergarten S. 181. De a:
Vergl. Deurfcber Merkur 1775. September 5..283. f.
Neue Bibliothek der ſch. W. Bo 19. Std 1. S. 143 — 31.
Allgem. deutſche Bibliothek, BA 22. St 1. S. 301 — 303.
Goth. gel. Zeit. 1775. Std. 57. 8.466—472 .. :. .
"18% Von der moraliſchen Eiñtoirkung der bildenden -
Bänfte,- eine Rede von €. €. X. Sirſchfeld, Königl. Baͤ⸗
nifcbem ordentl, Prof. der Philoſophie und deu. ſchoͤnen
den
3
!
0 Ehrfim Cap Ser Hirſchfeld.
= einer — theoretiſchen Zxockenheit, noch blumenreb⸗
Beredſamkeit. Uchrigend ſind Malerei
ER bir — ich das Augenmerk des Nedners.
gel. —* — Stk 64. S. serf.
Zn 23. u Bartentunft von €; €. K. Hirfefeld,
| FR, Danſchem m wirklichen Jußitzratbe und ordentli⸗
cen Profeſſoe der Phitofopbie — der ſchoͤnen Wiſſen⸗
ſchaften auf der Univerſttaͤt su Erſter, —
dritter, vierter, faͤnfter Band, nebft er. —
ehe Ten an 1785. gr. 4. (18 Shlr. 8 Gr.) mit pielen
fern: (fen oinaainsn Mabeln
— dieſes N
fete ich vor mehreren J
mertungen ber die
Keipsig's77% 8. desg
171. 8.) vor.‘ Inder
voͤrderſt die a
Anſehung der G
—* wilder ——— bie ı ' undlallgemeis
| A er ft enthält). — fige —
tungen —* * 555 — in die Gärten der
der Urfprung wer Gärten S. 3. 2. Gärten des *
— ———— Gaͤrten der BGabylonier S. 7.
Gaͤrten der Derfor S. 8. c. Gaͤrten ber ‚Griechen S. 10. 2
- ‚ Billen und Gärten der Rlmer ©. 12.°: a, Bon ben Villen, 14.
B. Bon den Gärten S. ar. 3. Gärten der N BE 26. =.
Gärten in Italien’; a8. b.. Gärten in der Schwe 22. <
eo. in Srantıe‘ 8. 35. _ Garten des „Deren Ba bet ti Dar
| ee: sten m Spanien 5. 48. .
Sieber en S. £ Gärten in En Endland PR a. *
Dark zu ae, &. 55. 8. Duncombe: Pa
Park zu 2 Gogley 5.62. g. Gärten in Deutichland & 2 2“
— von Aſchberg . —* h. — in — en
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gen die Wirklichkeit 2 iſ eg wie fi e Cham
Befcreii 94 & ae —* —525 in —
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— und Peace Gefömad in be ı. Urfpeung
bes ⸗iten Pre 117. ” Quifthung deb nein Ge
mads ©, ar 35 Kumerfungen über den alten und neuen
föne Kun Dez Ste *
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mung und Würde der Gärten S. 154 Q
kunſi 8. .ı59. Tb. 1. wein 1.
ſcoönen ländlihen Natur überhaupt &. 161
"und Wannigfaltigleit &. 163. 2. Bon de
m.
— — Abſchn. 2.
der Landſchaft und ihren
elnen· Theilen einer Gegend,
* © Vertiefung m
3: : 493° £. Gebirge &. 194.
i. Bien S 02. k
ten ns 207. 2. Gharofteiflif
ä ® la ®. 5.
1 T om Bartenp rg Node
ik ©. 18 | E
| ee gt Bee 3. Bon den Tasten ber Kunft in
Bine &. 3. Abſchn. 3. — und ——
x
412 “Epefn. En for. —
BS. 6. 1. Lage S. 9. Anerdnung . i6. 7. Verzierung
S.26.Abſchn. 2. Bon kleineren Sartengebäuben S. 25.
Abſchn. 3. Bon Tempehr, Grotten, Einfiedeleien, Kopellen
m Ruinen. 1. Tempel S. 52. a. Tempel zu Stowe &: 61.
b. Tempel zu Kav S. 67. 2. Grotten S. 84. 3. Einficbeleien
8.06. 4. Kapellen & 108. 5. Ruinen &. 110. Abſchn.
- 74. Bon Ruheſthen, Brüden und Thoren. 1. Ruheſitze S. 119.
2 Bruͤcken S. 122. 3. Thore S. 124. Abſchn. 5. Bon
‚erituen, Monumenten und Inſchtiften. 1. Statuen S. 126,
2. Monumente &. 139. 3. Inſchriften S. 154. Anbang.
—— von Lu chloöͤſern. 1. Friedensburg S. 171. 2.
Jaͤ gerpreis S. 197. 3. Marienluſt S. 210. 4. Sophienberg
S. 2:4. 5. Fredrichsberg S. 217. 6. Beſchreibung einiger
—Se in Seeland, beſonders von Bernstorf 5.219. 7. Schwanz
— 8. Breſe S. 231. 9. Der fürfttiche Garten vvr
vierter Band. The 4. Abfehn: ı. Vermiſchte Bemer⸗
en en über ben neueren: Sirtengeihmadt 5.3. Abfebn. 2. -
mung bed Begriffd vom Garten &. 20. Abfdhn. 3. Ein-
thelung ber Gärten $. 27. Tb. 5. Beſtimmung der verſchiede⸗
nen Arten von Gärten.‘ Abſchn. 1. Gärten nach dem‘ Unters
ſchiede des Klima S. 31. — 2. Gärten nach der Vers
| ee ber ig Lage. ge —* 33.2 2. Thale
Abfe Gärten
—
er S. 71. & Raby- Gaftle S. 72. — =, 7. A
Cartown &. 75. I. Belleisle ©. * Dunkettie ©. 76.
Kaldwell S. 78. 2% Sanftmelantholifcher Garten S. 81. 2
2 et S: go: a. Der Waldſtaͤbter⸗ Ser in ber
weit
S. 97. otten in Irland und —*
‚8.97. ex Sa Petertinfel im Biete in ber’
163. e, Generalif in Spanien S. 104. ' T-Ilam &, —
‘Soden S. 108. h. Craighall &. 130. 4. Feierlicher irten
S. 1u6. Audfichten des Aetna S. 121. 8. Gaͤrten, bie alıö
E einer Zufamm enfegung dieſer Charaktere beftchen S. 127. "Abfchn.
. "4. Gärten nhdy bem Unterfehiebe der Jahrs — . —
arten S. 139. 2. Sommerga — 7
B. 155. 4. Wintergarten &. ı Anbanz. 8 ni
von Gärten. 'ı\ Louiſenlund s v7 2 Kuguferburg S. a
3. Sravenftein &. 197. 4. Loitmark &, 199.
6. Wanted &, 212. 7. Eckhof S. 229. en des
Herzoglichen Gartens zu Sur und ciniget * im‘ Sin
8.235,
‚Chefin. Cay Sor. Hirfhfele. 428 -
. 534° 9 Harbke S. 240. 10. Befcreibung des Leaſowes
. 247. F | x. 90 —
tZuͤnfter Band. Abſchn. 5. Gaͤrten oder Scenen nach
Den Tageszeiten S. 3. 1. Morgengarten oder Morgenſcenen S.
4. 2. Muͤtagsgarten oder Mittagsſcene S. 10. 3. Abendgaͤrten
oder Abendfcene ©. ı & Abſchn. 6. Bärten nal dem verfchie-
denen Charakter ihrer er 1. Königliche und fuͤrſtliche Gärs
ten; Parf& der erften Größe ober in einem prächtigen Styl &.
26. 2. Gärten für den Adel und für Perfonen.vom Stande ;. Parks
in einem edlen Styl S. 36. 3. Privatgärten; birgerliche Guͤr·
ten; Blumengsrten S. 47. 4. Landgaͤrten; ländliche Gärten
&. 65. Abſchn. 7. Gärten, deren Charakter von befonberen
Beflimmungen abhängig ft. 1. Volksgaͤrten 5.68. , 2. Gärten
bei Akademien &. 74. 3. Gärten bei Kloͤſtern, Kloflergärten S.
78. .4. Gaͤrten bei Gefundheitöbrunnen &. 85. — S.
92. Pyrmont S. 94. Hofgeismar 5. 95. Wilhelmsbad 5,
ı01. Ems S. 107. Schlangenbad &. 107. Schwalbach S.
1711. Wibbaden S. 111. Matlock &. 112. 5. Gaͤrten bei Hofpitälern
S. 115. 6. Gärten bei Begraͤbnißoͤrtern S. 117. Abſchn. 8. Gar⸗
tenmaͤßige Verſchoͤnerung einzelner Theile eines Landfitzes. vn. Vor⸗
plaͤtz vor dem Luſtſchloſſe oder kandhauſe S-ra0. 2. Feldſpatier⸗
‚ wege S. 136. 3. Meiexei &. 130. 4. Thiergarten &. ‘153:
5. Meinberg... 157. 6. Dörfer S. 159. 7. Landſtraße &.
176. Erſter Anhang. Beſchreibungen von, Gärten. 1. Gars
ten bei dem Pofthofe vor Hannover &. 197. 2. Marienwerber
S. * 3. Neue Anlagen auf dem Karlsberge bei Kuffel S.
232, . — nhang.Kurze Nachxichten von Gärten, Luſt⸗
ſchloͤſſern Laudbaͤuſern Gaxtengebaͤuden und Gartenproſpekten
S. 249.1, Italien· S. 240. 2. Die Schweiß S. 2351. 3
Frankreich S. 255. : 4. Niederlande &. 260. s. England,
Schottland und Itland S. 270. 6. Dänemark und Norwegen
S. 282. 7. Schuhen S. 283. 8. Rußland S. 286.. 9.
Dolen S. 299. 10. Ungarn S. 314. si. Preußen S. 314:
+2. Deutfchland S 315. ; = Sr ..
Zwar iſt Die Theorie der Gartenkunſt bicchibieß Werk no
nicht völlig uollendet worden; qber Demohnerachtet iſt und bleibt es
ein Wert: von reizender- Mannigfaltigkeit und klaſſiſcher Guͤte.
Sirſchfelds Plane, VBorfchriften und Befchreibungen gluͤhen Ein>
bildu —5 und Herz an. Ganz aus der Natur gemalt ſind
» Seine. bereien, ganz aus ihrer Fuͤlle genommen, feine Regeln
und Grundſaͤtze. Sein Styl ſcheint überzufließen van der Zauber⸗
kunſt, mit der Hain und Klum felbft alle unſere Sinne berauſchen;
xr ergoͤtzt und befriedigt Ohr und Herz. Die vielen Kupfervers
aierungen find als Khäbare Dentmäler der Kunſt und des Ge⸗
fhmadd aus unferer Zeit anzuſehen. Die göpen Lanbfchoftjicheg,
Borftellungen find von Joh. Heinrich Brande in BARROSTE:
x
—
*
—
⸗
‘
Br =
424 | Ehrſtn. Cay tor. Hirſchfeld.
fer. Eine franzoͤſiſche Heb lieferte
ae, J———
‚bie übrigen von Weinlig, Scharicht, Binag u. ſ. w. in Kupfer
p — bei der Koͤ⸗
' wigl. neuen Kitterakademie zu Berlin, unter dem Titel: Theo-
zie de l’art des jardins par’ C. ©. T. Hirfchfeld, traduit de
A u T. I-V. 4 Leipfic 1779. — 1785. 91.4. (23 Thlr.
8 Gr. ee ’
— Bergl. Neue Bibliothek der ſchoͤnen Wiffenfchaften,
22 98, SE 1. ©. 69— 106. (Beurtbeilung und Inhalt der
vier erfien Bände) Allgem. deutfche Bibliotbek 35 44.
StE 3. S. 586 - 488. 35 51. Stck 2. S. 429 — 431. BD
5... -
$. Bavtenkalender auf die Jahre 1798 — 1789, berauss
ea von C. E. £, Sirfchfeld. Kiel en. mit Aupfern (je
er Zahrgang 38. Gr.) MWergl. 2 deutſche Bibliothek,
53 GE 1. &. 290 - 282. Both. gel. delt. 1783. Std
30. ©. 132 f. 1783. Sc ai. S. 263 f. 1784. Stck 4. S. 28
ff. 1785. Std 40. &, 327 f. 1780. Std 24.&. 1 f. ⸗
ae 327 f. 1789. 3.8. 196f. — Reine
| ‚, eine erweiterte Fortſetzung des (Bars
tenkalenders. Erſter heil, Mit Kupfern· | Biel 1790.
m 8 (18 Gr.)
14 Sandbuch der Fruchtbaumkunſt. Erſter, zwei⸗
ter Eheil. Praunſchweig 1788. 1789: 8. [20 Gr) Dänisch
von Svendſen, Erfter Theil. Bopenbgg 110.8:
= Außerdem: Ebrengedaͤchrniß \ des Sriedrich
Wilhelm Ellenberger von Zinendorf. alle 1768. 4. Plan
einer Befdrichte der. Poefie, Beredſamkeit, it; Malerei
und Bildbauerkunſt unter den Briechen. Biel 1770. 8. Ro⸗
manzen der Deutſchen, mit einigen Anmerkungen über die
Komanse, ( Erſte) zweite Abtheilung. Zeipzig 1774. 1778-8.
(Die erſte Abtheilung wurde von: »irfchfel® herausgegeben,
bie Aveite von dem M. Kuͤttner) heben die Verwandtfichaft
dee Bartentunft und der Malerei in bem Borbaifeen Mia
gain Bd 1. St, 1. ( 1776.) Widerlegung des berrſchen⸗
| — Begriffs von den Thineſiſchen Bärten , ‚Abkiendaf.
3.( .) Unter feiner Aufficht gab Valentin. Auguſt Zeinze
Deu Bibliothek der Befibichee der Menſchheit. Mrfier,
weiter Band. Keipsig 1580. 8.Die foigenden ſechs Bände
erfihienen ohne feine Mitwirkung) Veitrage lieferte er zu. ben
Actis ernditorum ;. Nuffäre nn bie zu alle heraudkommende
moralifche Wochenſchriſt: Mer‘ Weiſe; Tetenſionen in bie
Allgem. deutfche Bibliotbek. Ex gab die Aielifthe Teitung
774— 1778.) heraus und arbeitete mit: an dem ielifchen
teraturjournal (1779 ff).
Urtboile
’
Chrſta Cay Lor. Hirſchfeld. 425 |
Vetheite Aber Birfchfeld als Schriftſteller findet man:
1. in (Ahetners) Charakteren deutfcher Dichter und
Preſaiſten &. 485 — 488.
3 in Pölin Praktifchem a zur, Lektuͤre dem
deutſchen Ziaffiker, Th. 2. ©. 3
ı f.
3. in Weachlers Handbuche as allgemeinen Geichichte
. der literärifchen Kultur, 80 2. S. 738.
Nachrichten von Zirſchtelds Lebensumftanden and
Schtiften befinden fich:
ı. in Schlichtegrolls Neksolog auf das Jahr 1790 MD.
1. S. 39 — so. wieder abgedruckt unter der Auffdrift:
felds Dentmal, in W. G. Beders Eafchenbuche für —
freunde 1795. & 3 — 17. (Diefſes Taſchenbuch ſchließt ſich as
irſchfelds Gartenkalender und deſſen Kleine Gartenbiblio⸗
tbek an und iſt als Fortſetzung derſelben anzuſehen. Das Titels -
— ein einfaches Hirſchfelden gewidmetes Denk⸗
| .2. in Som. Baurs Ballepie, biftorifches (Bemätde aus
dem achtzehnten Jabrhunderte, Th 1. S. 275- 278 nach
Schlichtegroll und Koͤttner.
. 3. ig den Dentwürdigfeiten aus dem Leben ausge⸗
zeichneter Deutſchen des achtzebnten Jabrbunderts S.
320 — 322.
4. in (XYiemanns ) —— Holſteiniſchen Provin⸗
eialberichten 1793. "Heft 2. S
321.
. in Xordes Lexikon Schleswig Holfteinilcher und Eu
ünl Schriftfteller &. 468. f.
6. in Mleufels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
verfiorbenen deutichen Schrififieller, Bd 5. &. 535 — *
77. in dem Leipz. all em, literar. Anzeiger- ‚1791.
151. Tan , — e —
dirate .
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Julla, —X
Hier im einfamen q
Sieht 2 Be eines Tas N}
Der Wagen e
a * — ⸗
de fonft und *
— auf der & B
Ein — ———— Lanllenzer iß Tot.
* U
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”
A. Mfıfim Cad for Hieſchfeln.
Birſchfelds Bildnif befindet fich vor dem 1. ande ber
Neuen allgem. deutſchen Bıbliorhebi ( 1793.) - .:
Auf-Hirfchfeld (von zn im Taſchenbuche far. VNa⸗
tur⸗ und Bartenfresnde (Zübingen) 179%. - -
Ein Sragment aus Hirfchfelds Lundleben. (S. 16 ff.)
unter der Aufſchrift: Bas Scommerbaus, ⸗ kommentirte Hr.
Poͤlitz in feinem Praktiſchen Sandbuche zur Lektuͤre dey
deutschen Klaſſiker, Th; 2. &. 342 — 47.
Der Mlergen und ber Abend aus Hirſchfelds Landles
ben befindet fi mit Anmerkungen in Wiedemanns Sommers
Schilderungen dev Deutfchen, Englaͤnder und Seanzofen zc.
‘&: 300-210, re .-.,
2 Ein kleines Sesgment aud ber Theorie. der Gartenkunſt,
ais MWBeifpiel bed rührenden Styls, in ben Beiſpielen von allen
‘Nieren e deusfchen profaifchen Seyls ⁊c. (Leipzig 1799,)
©. 334 o oe er
Samuel .Breifenfon von Hirſchfeld.
Sein Geburtsjahr iſt undekannt. — eine Jeltlang Mufke⸗
tier im dreiſfigſuͤhrigen Kriege (ſ. Den Beſchitiß des erſten Theils
imd ben Vorberitbe zum weiren Theilr des Gimplichffuaus -
nach der Ausgabe von 1713.) und flarb beteits im ſſebenten De⸗
cennium des ftebzehnten Jahrhunderts oder doru 609 Tf. den Ichtag
der zweiten Ausgabe des Simpticiſſimus). Unter dem ange⸗
nommenen Raähmen Hermunn (Germann) Sthleifheim von
Sulz fort ſchrieb er folgenden Roman, ber zu den Vorlaͤufern der
Robinfonadeh gehoͤrt = Ren
Der Abentbeuerliche —— 8 Teutſch das iſt die
Beſchreibung des Lebens eines ſeltſamen Vagenten genannt
Melchior Sternsfels von Suchsbaim, wo und welcher geſtalt
er nehmlich in dieſe Welt gekommen, was er darinnen ges
‚feben, galernt und erfahren und ausgeſtanden, auch warum
eer ſolche ueber freywillig quittirt. Ueberaus ich and
meniglich nuͤtzlich su lefen. Moͤmpelgart ı669. Erſtes bis 7
fünfte Buch , 613 Seiten ir 12. Bon demfelden Jahre ift noch
ine,pene Auflage unter dem Zitel vorhanden: Neu eingerich⸗
.teier und yielverbeflerter sbentbeuerlicher Bimpliciffis.
mas ꝛc. Die exrften fünf Bücher füllen 608 Seiten, daun folgt
ber neue Titel: Des neiteingerickteten und viel verbeſſerten
abentheuerlichen Simpliciſſimi sorgt ‚und. Schluß.
Moͤmpelgart 1669. 12. Die Seitenzah ent fort und endet mit: -
der 772. Säte, Der Schluß bed Ganzen melbet tem Leſet den
wahren Verfaſſer, und baßman ben Schluß dem Leſer a —
” — Be ‚ws „ Prhalten
x
2
Sam. Bselfenfon v. Hirſchfelde | 494
‚halten möge, weil- er die erffen fünf seele bei feinen
= in Druck gegeben. Unterzeichnet iſt dieſer Schuß:
"Dat. Rheinmec, den 22 pr. 1669. H. 1. C. V. G.p. 3a Cerns
‘beim. Der Schwabiſche er P. I: p. 362. führt zwei
“mal eine Nyömpelgarder Ausgabe ohne Drt in ı2. unter foigene E
den Zitel’an: Der abentbeuertiche Fichte hun Teutſch
ſamt 20 anmuthigen Kupfern und 3 Continuationen von
German Schleifheim von Sulsfort. Spaͤtere veränderte und
vermehrte Ausgabe: Des aus dem Grab der Vergeſſenheit wie⸗
der erſtandenen Simpliciſſimi abentheuerlicher, und mie
allerhand ſeltſamen Begebenbeiten angefuͤllter Lebenswan⸗
Del, auf eine ungemeine und jetzo ganz neue viel⸗vermehrte
"Schreib und Aebrart, permittelft fcharffinnigen Lebren,
nuͤtzlichen · Anmerkungen, und woblflingenden poetiſchen
Verſen, nuch nebſt recht lebhaften Kupfer⸗Bildniſſen;
Cuſit⸗liebenden und curieuſen Gemuͤthern auf das am
nebmtichfte in Dreyen Theilen aufs und vorgeftellt, durch
"German Schleiffbeim von Sulzfort ;
Dem at wollen fo behagen, eo i
Lachend, was wahr iſt, zu fagen. - -
Loyne Drt, 1670. 8. wiederholk 1671. 8. wieberholt Laͤrnberg
2685. 8. Dil. weit vermehrter, ausgesierter, und mir einem
ſaitfamen Fufau ; wollommendon Anmerkungen fchönklins
genden Verfen, andy andetn luſtigen und erheblichen
antsfüchen «begleitet, : als vormals beſcheben. Darbey
"denn der äberaus lebhaften, wohleingerichteten, neu⸗
und zierlich⸗ erſundenen vielen Kupfer Bilonkffen billidh
—— zu gedenken, jo dee Herr Verleger wir merkli⸗
chen ſchweren Unkoſten, das Werk endlich d vol
"gommen zu machen, dieſer wiederholten Nuflag ne
"fein Bedenken tragen wollen ꝛc. Ohne Ort,
. nach dieſer Andgabe von Chriſtian Jakob Wagen *
Auszug befindet ſich in Reichärds) Bibliothek Ber Romane
(Berlin 1778.) Bd 4. S. 125 — 140. In des Folge bearbeitete
— a neue und gab {in unter dem
"Titel heraus: Wir abbentheuerlkelbe Sir us —
Melchlor —S— von ſuchsbeim geriamm. Yen
atbeitet· Leipzig 1785. 8. (12 Gr.) „Ber: ſich die Die
= nehmen win, jagt Wagenſeil in dem Vorberichte, bisfen Ä
’ Roman mit meinem neuen zu ichen, wird ſich Age
"Bitten gar Leicht überyengen Tannen, daß ich in ey
vieled ae manches — —5
un
macht haben Oft, wo ich mir wirklich nicht a: e
zu maihei, ober wo ich einen naiven und charakteriſtiſchen
heicht verwiſcht Hätte, ohne eien arndern paſſenderen an feine *
*
a
48 Com. Greifenſon v. Hiefäfei,
Segen zu können, hab’ ich agenen Worte bed
vors beibehalten, — nd abe von chen dem em Yahre
bat Bat folgenden Titel: Des aus dem Grabe der zu.
wieder erfiandenen Simplieifiimi abensheuerlicher Lebens»
soandel ıc. auf eine ungemeine und jetzo ganz nase viel vers
mebrte anmuchige Schreib = und Kebr » Art vermittelft
Hdoavffinniger Lebren nöglichen Anerkungen and wohlklin⸗
‚genden poesifchen Perfen auch nebſt recht lebbeften Kupfet⸗
bilönuffen in dreyen Theilen aufs und vorgeſtelle. Ylärns
berg 1713. 8. Diefe Ausgabe ———— —
pliciſſimi fünf Buͤcher, 566 Seiten. Sie ſcheinen all
Sam. Greifenſon — wenigſtens machen ſie ein für ſich
beſtehendes Ganze aus. 2. Des Simpliciſſimi Fortſetzung
— Schluß — ſechſted > legte Buch im Jahr 1683.
er Seitenzahl bid za “= "nn Tr
Beraten Simplicifimi Pralerei. wi
sen Michel von Signeur Meßmal
728. So weit geht der erfte Thei
Yoffierlichen weit und breit befounten €
nachdenklicher Schriften siwsiren Eh
feitfamen Speinginsfeld zc,. sach 4
vormahls verabfaſſet, anjekn,;aher wir
verbäffert, vermehrt und aufgelegt v
Trommenbeim. Nürnberg 3713., Seite a = 108., 5. Erüg
Simplex ober Bebenäbefehreibung, der Exzbetrügerinn ua. Land⸗
Hörgerinn- Sourage ꝛc. eben fo luſtig, annebmlich und nutzlich
Su pᷣetrachten als Simpliciffumgs ſelbſe, van ber Courage eig⸗
nen Perſon dan weit und breit befanbten Simpliciſſimo zum Ver⸗
deuß und Widerwillen dem Autori in die Foder dictirt, ber ſich vor
diesmal nennt Philaxchus Guroſſus von Teommenbeim auf
—— x. 1713. Seite 110 - 226. 6. Das wunderban⸗
Simpkicianifdre Vogelneft zc. ganz nen vermehrt und ver⸗
durch Michael Rechelin pon Sehmsdorf. 1713. ©.
229 — 33%. 7. Des Vogelneſtes fernere Jortfegung von A
c.eee fg bb ii U mm un 00. zı
492. ‚8. Smoyten Theile, deitk
Ken "pfeobe, Lebensbeſchreibun
of ehr chaffners rural von €
ne, ©. 494 — 648, NM
folgendem beſonderen Sitel ei
bes auf: feinen jungſthin hervor "2
folgenden dritten und letuen
diem — enthalten: 9. Satyr
:&. 1 — 136. - (Bin befonderer A
tyrifcher Pilgvam, dag iſt Kall
Lob und Schand x. durch Sam. |
|
Bam. Brsifenfen v. Hirſchfeld. 429
ee ‚ea. 18. Die Vorrede, in welcher der Werfaffer von
ſich daß er feit feinem zehnten Jahre Musquetier geweſen,
und o ne ale . Erziehung — ei iR das
Di »rbfpin al 15. Jebr. 1666.) 10. Kathſtuͤbel
utynis ic. muß Simpliciſfimi Brunquell — —** und
— Slinplictani 3 befthrieben von Erich Steinfels von
. Beufensbeimen 9. S. 117 — 181. 11. Des abentheuerlis
Ba: Simple) im verkehrte Belt von Simon Lengfriſch von
Sarsenfels i 0. ©. — 12. Dietwalts und Ame⸗
Unden Lieb- und Leids⸗Beſchreibung von 4.3. Chriſtoffel von
Brimmelsbaufen, Gelnhuſano. 1609. ©. 255 — 342. Wahre
— iſt dieſes die Almerinde, welche Frankfurt 1668. 12.
von einem — herausgegeben wurde. 13. Oes
le Proximi und ſeiner ohnvergleichlichen Kim⸗
pid — — von B. J. Chriſtoffel von Brims
——* — 1699. ©. 343 — 462. Dieſer
er demſelben Ditel und Nahmen (chem
aniſcher zweikoͤpfiger Ratio ſtatus luſti
lorie des weidlichen Koͤnigs Saul,
avirs/ des getreuen Prinzen Jonathan
int Joabi von ans Jacob Chriſtoph |
Belnbufano. 1699. ©. 515 — 560
nd Tranmgeſchichte von Pie und mir S.
"und. re Reifebefchreibung nach
et... 4 0214. ı8. Sim fm
ſſüch die Shmptieifin elbfben
it micht Br un > Eine
6; 653 —
liſch wer⸗
Si plieifftmi Gaunteltaſche Br 685 — —
impli e 8 — 1710, n a⸗
In wider diejenigen, welche dus ſonderbarer Mi die rothe
| 1 = —— —— — —*
gleich unbefcheidenen
— — der erſtern ee age ya —— Sieht den Gharakter
* Simpliciffimus und biefer Benennung in fol-
der Stelle an: „Cleopatra — ihrem Antonio in einem
— von Golde, die Segel von Purpur, die
‚Ruder von —— dem
Ton ade we De wel mit nflimmenben ⸗
—— gar artig — —A——— der in
inem Purpur gtbohren ndheit auf kei⸗
nem Throne —— . fi in 3 9 Tige Giufalt, und
weiß feine ——— bey luſtige en
. 430 Sam. Sreifenfon v. Hirſchfeln
ihren Schriften fuͤrſtellen, ſelbſten über andere tůchig
ſeyn mögen, ſtelle dahin: einmal iſt u „daß, weicher
die Zeit feines Lebens der Einſamkeit, Widerwillen und Ungemach
idmet, vom Leberfluffe, den er nicht hat, von der ich⸗
eit, die er nicht fiehet, vom Hofe, da ex niemals g von
Königen, die er nur Nahmens wegen allein kennt, von Kriegen,
Die er baum in B gelefen, etwas grünbliches und wahrſchein⸗
"liches wicht wol fürbringen könne: Nicht fo Simpliciffinus,
deſſen herrlicher Geiſt die Welt weit anders, ald aus Büchern ken⸗
net, und aus eigner Erfahrung: teutfch,, aufrichtig, ohne
Scheingleiſſende Aufffchneiderey und mit Befland der Wahrhei
Burchgebet, daher es deng kommen, daß ihme den Beynahnten
des Teutſchen (Simpliciſſimi) beizulegen beliebt worden.“ . -
Unter den vielen Nachahmungen, welche diefes Werk vers
anlaffet, gehören folgende zu den vorzüglichfien: Der Simplis
eisnifche Weltkukker, fire abentheuerlicher Jean Robbn.
Ohne Ort, 1678. Drei Theile, in ı2. Dee politiſche pofs
. fierlicde und doch manierliche fimplicianifche Haſenkopf
won Eraſmo Brillendo. Ohne Ort, 1683. 12. Der aͤber⸗
Eurzweflige und abentheuerliche‘ Mislcolmo ven Kis
non von Simplicio Simplicifjimo. Ohne Ort, 1686. ı2.
Simpliciffimi alberner Brieffkeller. Leipzia 1725. 8. Sim-
ee zedivivus Ohne Dit, 1743. 8. Die neueſte Bear⸗
itung biefes merkwuͤrdigen Romans ifl: Der im vorigen Jahr⸗
bunderse fo weltberufene Simplicins von Einfaltspinſel
in einem neuen leide nach, dem Schnitte des Jahres
3790. Neue, nach dem. 1685 aufgelegten Beiginsl umge
arbeitete Auflage in 6 Büchern, Frankfurt und Leipsig
47998. 8. Cı Thlr. 16 Gr.) Es ift merkwürdig, beißt ed in der
Vorrede, daB zuerit ein Deutfcher die Idee hatte, feinen Helden
auf eine wuͤſte Infel’zu ſchicken, eine Idee, die hernach hundert⸗
fältig in den Robinfons herumgezogen , und biö zum Gel nach⸗
geahmt und auögebrofchen werben iſt. Der Verfaſſer hieß Samuel
KSreifenfon von Hirfchfeld,und ſchrieb dieſen Roman in feiner Ju⸗
gend., da er noch Muffetier und Augenzeuge, vielleicht (nach dem -
einen Sprichworfe: Wer bei den Wolfen iſt muß mit ihnen heu⸗
n!) auch Theilnehmer ber Uebelthatenund Schaͤndlichkeiten war,
die zur Zeit des breißigilhrigen Kriegs unſer deutſches Baterland
verheerten. Leſſing aͤußerte oft den und, daß biefer alte, vor⸗
‚trefliche Roman, der am feinen. Preis, mehr zu haben iſt .
——— Tem
x
\ ! : )
GSam. Breifenfon m. Hirſchfelb Zr
4 ]J x x ?
einer verbefferten Schreibart neu aufgelegt werben möchte. GE .
war KMonur bie Frage, ob er. fo, wie er iſt, ober mit einigen
Weraͤnderungen wieder abgedrudt werden ſollte? WBieled, mas. det
Berfaffer zu feiner Zeit gar wol fehreiben konnte, möchte für unfere
Zeit niemanden zum Vergnügen gereichen. Die eft weit hergehol⸗
ten politifchen und moraliſchen Betrachtungen des Verfaſſers, nebft
‚guigen unnuͤtzen Proben feiner Beleſenheit, die ihm nur zu ſeiner
Beitven Ruf eines Gelehrten zuwege bringen konnten, find |
z weggzflaſſen, ober verkürzt worden. Die Schreibart des
Baerfaffers ift auch nicht die heutige, fieift in aennchen Stellen unvers
ich. Wer ſich die Mühe nehmen will, den alten Roman
mit diefem umgearbeiteten zu. vergleichen; wird ſich Teicht uͤberzeu⸗
gen können, dag man ihn genießbarer gemadt habe. Doc, hat.
man aus Ehrfurcht für den alten,.. ehrlichen Ausdruck unfes
ser männlich denkenden MWorfahren manches Achte tiche
Wort, mande Werdung,. Die mit Unrecht aus ber Mode ges
>tenmen ift, beibehalten, weil man fonft auch manchen nai⸗
ven amd arafterißifcheh Zug vielleicht werwiſcht haben würde...
Eine ausführliche und interefiante KTachricht von dieſem Xo⸗
man And feinem Verfeffer giebt Hr. Prediger Koch in feinem _
im der deutfchen Literaturgeichichte von den: älte-
fien Zeiten bis auf Leflings Tod (N, A. zwei Bände. - Berlin :
795: 1799.) Bo 2. 9. 255 — 260. —
Oer verſtorbene Rittmeiſter von Blankenburg ertheilt in
feinen Kiterariſchen Iufänen zu Sulzers allgemeiner Theo⸗
die der ſchoͤnen Kuͤnſte, 80 3. S. 76 f. folgende Notitz ven
demfelben: „Simplicius Simpliciffimus oder Samuel Breis
fenfobn von »irfchfeld, ein angenommene Nahme, ſchrieb
einen fatyrifchen Roman: Der abentbeuerliche Simplicius -
Simpliciffimus. Nuͤrnberg 1669. fünf Bücher; Fortſetzung
Ebendaſ. 1671. 12. Mit Veränderungen und Weglaffun-
gen neubearbeitet (von €. I. Wagenſeil) Zeips. 1785. 8.
Der ewig wÄhrende Ealender. 1670. Der fasyrifche Pil-
gram. 1670. Er gedenkt barin einer zu Straßburg gebrudten
fatyrifchen Schrift „Der Mannverderber “ dieich aber nicht nd«
ber fe Die Aandflörzerinn Courage. 1670. Der abens
-tbeurlide Spreinginsfeld. 1670. mobernifitt Wien 1791. 8. _
Der keuſche Joſeph. 670. Die anmuthige Liebs⸗ und
Leidsbeſchreibung Dierwalds und Amelinden 1675. Der
- deusfche Michel. (In wiefern „Des weltberühmten Simpl- +:
ceiſſimi Pralerey und — mit feinem teutſchen Michel, 1632.
32.” fich hierauf bezieht, weiß ich nicht; nach der Jahrszahl dieſes
atzes zu urtheilen, muß der deutſche Michel ſchon früher.
erfchienen — * ). Das Ractbhſtuübel Plutonis; Die verkehrte
Melt; Der fliegende Wandersmann nach dem Mond; Sas
syrifche · Befiche und Traumgeſchicht von Dir und —
en — urze
va “
-
43 | Sam. Greifenſon v. Hieſchfeld.
Karze und kurzweilige Reiſebeſchreibung nach der cohaug
neuen. Mondswelt; Das Galgenmaͤnnlein, oder vom M
gäundhen (wogegen Frommſchmidt, oder J. L. Sartmann,
Anmerkungen herausgab); Der ſtolze Melcher; Ungerecht
Urſachen, warum Simplex Nicht katholiſch werden. koͤnne 3
Der erſte Baͤrenbaͤuter ſamt Simplicius Gaukeltaſche; Ma.
nifeſta wider diejenigen, welche die roth⸗ und galo—
Baͤrte befchimpfen; Das wunderbare Vogelneſt: ſaͤmm—
. lich im zweiten und dritten Theile bed Simplicius, Nuürnb.
2585. 8. Ebendaſ. mit dem erflern, und dem Titel:
Deutſcher Simplicius redivivas, 1713. 8.3 Th. Auch wird
‚ eben diefem Schriftſteller noch der Weltgukker 1679. 4. fo wie
Der hberaus kurzweilige und abensbeuerliche Malcolm von
Liebendau 1686. 12. und einelleberfegung pon Franc. a Clae-
firo Beftia civitatis 1681. zugeſchrieben. Noch bis jet ift, fo
viel ich weiß, der wahre Rahme des Verfaflers unbelannt. Die
angeführten Schriften find ſaͤmmtlich faryeifchen Inbalss, und -
ihe Andenken verdiente wohl wieder erneuert zu werden, “
| u heilt in feinen Vermifchten Schriften
. 2. 8.421 424. in einem Aufſatze mit
binfon Erufoe auch Robinfon der eefle ,
dem Abentheuerlichen Simpliciffimes,
Fer; zmar mit ein paar Erſcheinungen und
usgeſchmuͤckt, die mar 1669 noch glaubte,
is, ſonſt aber ziemlich gut und zuſammen⸗
Hans Kaſpar Hirzel
wurde den 21. Maͤrz 1725 zu Zuͤrich, wo fein Vater als Statt⸗
halter Iebte, geboren. Seine erften Jugendjahre brachte er mit
feinen Eltern und Geſchwiſtern in Eappel zu, einem angenehmen
Drte.bei Zuͤricy. Fruͤh zeigten fi) bei ihm Die treflichften Anla⸗
en des Geiſtes, welche durch einen würdigen und ——
* ausgebildet wurden. Weil er zur Naturkun Dh
merbematifchen Wiflenfchaften einen flarfen Hang bei
fühlte, fo faßte er den Entſchluß, ſich der Arzneikunde zu wid:
wu,
Außerdem fand er an ben fchönen Wiſſenſchaften und
der Dichtkunſt vielen Gefhmad. In der Folge genoß er ben öfs
fentlichen Unterricht in dem afabemifchen Bymnafium feiner Va⸗
, und der berühmte “Job. Befiner und Bodmer waren
feine vorzüglichften Lehrer, von welchen der eine ihn zu den Wif-
fenfchaften , die zu feinem Fünftigen Berufe gehörten, bie gründe.
lichte Unterweifung gab, der andere aber feine Neigung —
ur ee nen
e
’ ’ i
3 —*
Hand Kaſp. Hirzel, 43
x j 1
ſchoͤnen Wilfenfchaften naͤhrte und leitete, Um diefe Zeit wurbe e
auch mit dem Philofophen Sulzer befannt, in deſſen Geſellſchaf
er eine Reiſe durch die Schweiz und ihre vornehmſten Gebirgı
machte, deren Beſchreibung nachher (Zuͤrich 1743. ) im Drucke er.
ſchien. Im Jahre 1745 gieng er auf bie. Univerfität zu Keyden
sim dort ben höheren Unterricht in den Atzneiwiffenfchaften zu
ießen. Mach einem Jahre feines Aufenthalts dafelbft wurde er
Doktar der Arzneitunde. Die akndemifche Schrift, welch⸗
er zur Erlangung biefer Wuͤrde öffentlich vertheidigte, handelte
von dem SEinfluffe der Froͤblichkeit auf die Geſundheit des
Menſchen. Um ſich aber auch die praktiſchen Aenntniſſe eines
Arztes zu verſchaffen, reiſte er nach Potsdam zu dem Hofrathe
Arnds,/ mo er hinlaͤngliche Gelegenheit fand, ſich mit allem bem,
was dem ausübenden — wiſſen noͤthig iſt, dekannt zu machen.
Zugleich hatte er hier dad Vergnügen, den berühmten Dichter von
Kleiſt Tennen zu lernen und feines vertrauten Umgangs zu ge
. In dem nahen Berlin, wohin er Öfterd zum fuch
reiſte, fand er bei dem ‚Hofrathe Stahel, dem Schwager feines
Lehrers, die freiindfchaftlichfte Aufnahme, Er Fam bier ih Bleims,
Spaldings; Ramlers und des älteren Sacks Bekanntſchaft.
Auch Sulzern fand er hier wieder. Nach ſeiner Zuruͤckkunft ins
Baterland 1747 trat er als Mitglied in die Shricher phyfikali-
ſche Befellfchaft, bei welcher ihm bald das Sefretariat übertra-
en wurde, bis man ihn endlich zum Vorfteber berfelben erwählte,
o wie er auch in die, mit ihr verbundene, landwirtbſchaftliche
Geſellſchaft aufgenommen wurde. Er verheirathete ſich jetzt mit
Anna Maria Ziegler, ber liebenswuͤrdigen Tochter eines ange⸗
ſehenen Hauſes, und fand in dieſer Verbindung das vorzůglichſi⸗
Sluͤck feines Lebens. Im. Jahre 1751 erhielt er bie Stelle eines
Unterfiadtarztes, bei welcher ex die befte Beranlaffung hatte,
feine erworbenen Kenntniffe nicht allein anzuwenden, fondern auch
verumehren. Mit diefer Beförderung war zugleich der Eintritt
Inden Sanitätsrarh verbunden. 1761 wurde er Oberſtadtarzt,
und 763 Mitglied des Zaͤricher großen Raths. Im Jahre 1776
waͤhlte man ihn in den taͤglichen ath, und 1780 in bie Com⸗
mittee zur Befoͤrderung des Landbaues. Alle dieſe, und no
einige andere Aemter verwaltete er mit der größten Treue und Ger
ſchicklichkeit. Nach dem Tode feiner erften Gattinn verband er fich-
zum zweitenmale mit einer Wittwe von anfebnlichem Vermögen.
Er erhielt mit ihr ein Bandgut, wo er in philofohiicher- Ruhe fi
im Alter von feinen unermeßlichen Arbeiten erboblen konnte. Auch
diefe zweite Gattinn farb nach einigen Zahren eines zufriedenen
‚ebefijen Lebens, und Birzel folgte ihr den 19. Bebruar .1g07,
im fieben und fiebzigften Sabre. feines unermübet thätigen
Lebens, nachdem die politifchen Deränderungen feines Baterlandes
Eostten Dom. Du, Do, . : . ee Schon
. & : |
434 Dans Kafp. Hirzel. ö
ſchon vun Bu hun pe bien BR Ri
Zirzel war in allem ſeinen Thun ſehr — und —
Mit aͤu Anſtrengung ſuchte er, was er einmal unternahm,
zu vollenden. Auch fine feine ®hriftfefferifigen Arbeiten ſchrieb er in
einen — ſtrich rg Sa fondern eilte warm damit in die
Was er beim Durchfehen der Druckbogen änderte, war
ale, und dennoch haben gel Werke fo wenig Merkmale von
Eile. Ausnehmend treu war er in der Freundſchaft. Beleidi⸗
von Arennden thaten ihm wehe, und lange bebielt ex das
—* Er boch ohne Rache. Sobald man ihm aber tuts
— alle unangenehme Empfindung vorüber. Ge⸗
fe te er fehr, befonderd gute wiſſenſchaftliche Unterhal⸗
fung, fo wie der Umgang mit ihm unterhaltend und lehrreich wer,
indem bad Gelefene, ober von andern würbigen Männern Wer,
nommene, ihm ſtets zu Gebote fiand, ed ihm auch niemald an
Heinen munteren Gefchichtchen und Einfaͤllen mangelte. Zahlreich
befuchten ihm ibn er Fremde, feibft Fuͤrſten. Zieift, der Dichter, lebte
einige Wochen bei ihm, und ald Klopſtock zu Strich ſich aufs
hielt, leitete Hirzel die meiſten ſeiner angenehmſten Vergnuͤgun⸗
‚gen, auch bie berühmte Sabre auf dem Zuͤricher See, die der
Dichter in einer feiner fchönften Bden befang, Hirzel aber in eier
ammuthigen Seſchreibung barftellte.
Nur erſt fpäterhin betrat er bie ——— Lauf⸗
babn, und wandelte e auf derſelben u als ihm der lautefle eo.
ſias.
abfangen ift und menfpenfreunb-
Wohlfahrt der arbeitenden Stände, bie
er, näher.am Herzen lag, als alle. er
und Mächte, Ienkte feinen Geiſt auf bie
pohlthätigen Einfluß der Philofophie auf
Lebens beweiſen helfen. Viele verfaumte
nd Handels Ichrt er > den Idealen, bie er
ie tiefe Verehrung der Wiſſenſchaften,
uen Kenntniß ihres allwirkenden —
ren
mn Rafp. Hirzel. j “485
Eine et pr er — ge (ar nd; fe, —**
— Fehler fine — ge an Aubdruͤcken und
der aphie fuchte er, wenn auch nicht immer, doch öfters
u vermeiden. Der FB fäne — unb ehne witbes
en Schaum und ohne Truͤbheit. “ Seine.
Worte r nicht weit ———— d
in ihrer — gem, wohllautend. « — *
Die uͤglichſten feiner Schriften nd: |
| 1. Die Wirtbfchaft eines ——— Bu »n
Jans Raſpar Hirzel. Ihrich 1761. 4. Sweite verme
Du —— 1774. 8. (16 Gr.) Birzel war mit dem
en Landmanne Kleinjogg (agent Jakob Bujer)
. Be
bekannt — und unternahm ed, feine durch viele neue und
Tühne Unternehmungen fih auszeichnende Landwir ‘und vers
urtheilöfeie Denkart zu beſchreiben. . Diefe fo — deutliche
— ae a, Am Dem —e her —
die franzoͤſiſche en bie . * zu Baſel her⸗
„Socräte rus- |
2. Dentmal, Herrn D. Sellweger aus errich⸗
tet. Zuͤrich 1765. 8. (6 Gr.) mit Zellwegers Bildniſſe. Sie
zel hatte von der Gefen] zu Schinznach den Auftrag a.
d08 8 Leben diefes ‚merkwürdigen Weifen zu befchreiben. Er ſchil⸗
derte dad Land, wo er gelebt, und feine damali en Sitten, bie
roßen Kenntniſſe ded Werflorbenen, und fein Verdienſt in ber
% tzneilunde, in ber w wiffenfchaftlichen und gusuͤbenden Welt⸗
—2* in der Geſchichte, und u den Geſchaͤften de Vaterlan⸗
des fo — daß dieß Bild des großen Mannes allgemein
et wurde,
3. Das Bild eines wahren Patrioten, in einem Den:
male Seren KAans zn von Warsenfer, weiland bo:
| e
ben
,
/
4380 Gans Rafp Hirzel. —
hen Gberaufſchers Eher Die geiſtlichen Guͤter der dt
Fiwich, von D. Hans €. Hiryel,. erftem Stadtaͤrzt und des
Gr. Ratbs in Ihridy, Shrich. 1767. 8. Zweite Auflage.
erg Li a neh — —* lebte in den
gang in baudlicher Stille den
en — ein —* vor Gericht zog, wo
T ö * ft amd überwiegende Beredſamkeit zeigte, daß er
| — den Rath erhielt, und hernach lange
ae den lach en Sefchäften bie erfte Stimme hatte. In biefer 8
benöbefchreibun —* verſchweigt Hirzel keine der ruͤhmlichen Thaten und
— — roßen Mannes, und bringt zugleich viele ander⸗
weitige neu —— uͤber die damalige Verfaſſung der Stadt
Shrich wär *— Einfluß auf die Sitten, über die Verſchiedenheit
des Landes im Anbau, in ber Kleidung, im Vermögen, in’ ver .
| — an, daß un ber Werth der Schrift noch um
ein liches erhöht wurde, Vergl. Allgem. deutſche Bi⸗
bliorbek, 330 6. Stick S. 165 — 169.
4. Der philofopbifche Kaufmann. Zuͤrich 1775. 8.6 Gr.)
5. Aobrede auf. Herrn Baäͤrgermeiſter ei
Shi »778. 8 u — 3 Hirzel hatte dieſen berühmten *
von — —— — en —— u nf ine I
ganzen em Co er 1m,
das an hen Se ——ã— ſo * Leben deſſelben zu beſchreiben,
welched er auch mit Nachdruck und Anmuth ausfuͤhrte
6. a. an Gleim dber Sulzer. den Meltweifen.
Erſte, zweite Abtheilung. Zaͤrich und Winterthur 1779.
"&(ı he. 16 Be) mit den Bildniſſen Sulzers und feiner
GBartinn. Bodmer ermunterte Hirzeln zu diefer Denkſchrift
und theilte ihm viele er u derſelben mit. Hirzel fe Ver
mar mit Salzen ſchon in früher Sngend bekannt geworden,
ihn oft in Berlin geſehen und bei den unterweiligen Beſuchen deſ⸗
felben in feinem Vaterlande feines Umgangs ger —55 — Durch dieſe
Umſtaͤnde wurde er in ben Stand geſetzt, etwas Intereſſantes und
Lehrreiches zu liefern. Ex verfolgt die Lebensgeſchichte feines Freun⸗
bed von Jahre zu Jahre, zeigt, wodurch und wie fi) Sulzers Genie
, beftimmt und entwidtelt habe , und macht und mit feinen‘
| befannt, deren Werth er zugleich bei einer jeden feftjekt.
gta) find viele angenehme Nachrichten von unferer ms Li⸗
teratur in der aͤlteren Zeit mit eingeſtreut worden. An Gleim
e Hirzel fein Werk, weil diefer fruͤhzeitig mit „Salzen im
Sur vertrauter Freundſchaft en hatte. Vergl. Deus
—— 1779. December —— 1780. Ju⸗
7. UNerne
%
Hans Kafp. Hirzel 07
7. Neue Pruͤfung des, pbilofopbifchen- Bauers, nebſt
einigen Blicken auf den Genius dieſes Jahrhunderts und
andre den Menſchen intereſſirende Gegenſtaͤnde, von dans .
Bafper Hirzeͤl, M. D. Xathaherrn, Stadtarzt und Exami⸗
nator der Kirchen und. Schulen in ährich. Zaͤrich 1785.
8. (16 Gr.) Der Inhalt iſt folgender: 1. Weber
und Wuͤrde bes Menſchen aus verſchiedenen Ständen, an :
Senator A. Quirini in Venedig, 2. Etwas
und Volkserleuchtung dieſer Zeit, an Herrn — Haft, ge |
zu St. Jakob an der Sibl. 3. Ein: bei neuer Prüfung Ä
bon Mleinjoggs Philofophie, an Serm Dberamtmann Tex:
au St. Peter im Schwarzwald. 4 Ein philofophifchen Bauer
(Range) aus dem, funfzehnten Suhrbundente zur Ermunterung
‚ weife und gute — zu Finden, an be gem Gh. — -
Rätbims won La Roche. Berg]. Allgem. Lit. Zeit 17866. d - -
Suppl. Klum. 86. &. 692694. Deutfcher —*8 83.
December. Anzeiger ©. 199 — 208.; Allgem, a.
ie Bd 80, Std 1.8. 302 —3204. :.: 0.
8. Vvenkre
nes Geßner in
ſtellt mit vieler &
t
nn a er
efene Schriften zur Befoͤrderung der Bande u
—— und der häuslichen. und bürgerlichen Wobl⸗
—— zweiter Band. Ahrich 1792 gr. 8. (1 Thlr.
10. Hirzel, der Greis, an feinen Freund, Bohneide-
Weifter, bber wahre Keligiogiedt mis Toleranz yerbunden.
- 3brich rg00. 8.
Außerdem: ‚Die Seligkeit ebeliher.Kie be ( Bla 1775,
8.); Weber Diogg, den Maler, einen Zögling der Natur
xc. (Zürich 1792. gr. 8.); Tiffoe’s Anleitung für das Land» -
vol? in Abfiche auf feine Geſundheit, mit neuen Iufägen -
vermehrt, aus dem Franzoͤſiſchen überfent Zuͤrich 2
zweite vermehrte. und verbefferte Auflage, Ebenbaf. 1763. 8.
nachgedruckt zu Augdburg und Inſpruck 1766. 8. nach ber neues
ſten franzöfifchen Audgabe uͤberfetzt. Zürich 1785. 8.); Gedichte
im Schweizerifchen Miufenalmangdy 1780. Auffäne in
ernten der — in ——
—
438°
Muſeum u. ſ. w.
fiognomil. ..
Ein cchent
Dans: Kaſp. Hirzel.
[G
Kleifts Charakter in Kavaters Phy⸗
über Zirzels ſchriftſtelleriſchen Charakter be⸗
findet Ach in (Kuͤtrners) Charakteren deutſcher Dichter und
Profaifien &. 358-— 460.
Aachri
2 A
ten
2
‘
ENT Leonbatd Meinters berühmte Shricher, Tb. 2 S.
blioth
Sein Bru
chten von
%
L 57
ber
Hirrels Tebensumſtaͤnden und Schrif⸗
—
99,288. 1, Std 1.8.43 - 64.
ditgliedes des täglichen Rathes zu
ind Freundſchaft, ſeinem ver⸗
s Kaſpar Hirzel, und feinen
id Schinz / geweibt. Shrich
Hgem. Lit. Zeit. 18058. Bo 2.
SE — Be
‚sliterarifches Handbuch, 80
atmen. O3
‚ der allgem. ‚Kiterargefchi chte,
Deuiſchlaud · (Ausg. 5.) Bd
58 11. 9,539. 50 12. B. 342.
von: „aber. gefiochen, und befins
ade bes "Allgem. deutfdyen Dir
| ‚lonton; gab, at dem erwähnten Benk⸗
niet, auch ein Denkmal Iſaak Ifeling (
iſel 1782. 8. ) ſo wie
früher ein. Trauerſpiel Junius Brutus (Juͤrich 1761. 8.) hetaus
(Vergl. Bibliothek der ſch
——
li +...”
Eudewig Heinrich Chriſtoph Hölty
oͤnen Wiſſenſchaften, Bd 8. St
wurde den 21. December 17 zu Marienfee im Churfuͤrſtenthum
Bannover, wo fein Vater Prediger war, geboren. Schon früh zeigte
er ‘eine anßerorbentli
‚Munterkeit des Geiſtes und Wißbegier
Sobald er fehreiben Fonnte, fchrieb er alles auf, was ihm in Bes
forächen. und Erzählungen merkwuͤrdig fchien. Gegen jedermann
betrug er fich liebreich, und gefällig, unb wen er einmal für rechts
ſchaffen hielt, ben vertheidigte er bei, jeder a. wenn etwas
zu feinem Nachtheile gefprochen wurde. A
war er, theils ſei⸗
ner ſchoͤnen Bildung , theils feiner dtolligten Einfälle und Anmer⸗
*
kungen
|
LA |
Ludw. Heine. Ehph. Hm. u
kungen wegen, 'ollgemein belicht. In ſeinem neunten Jahre ver
lor er durch den Tod feine Mutter. An eben der Woche, als fie
— — ihn ſelbſt die boͤsartigſten Blattern, bie nicht allein
Den Gebrauch feine
er feinen-Eifer und
und Wiffenichaften |
und ein Mitgliei
war, unterrichtete il
griechiſchen, beb
Geographie, (Bei
gelehrt wird. 81
.. —
zur en tz
er vber weder muͤrri
die Freude ſeiner
ie a mi
ter und heftiger Sti
heit bei ne Schr
Natur. Zu jeber :
aͤhnliche Oerter; bi
einſam auf den Sr
an, Verſe auf den «
und was fonft ihm v
— zu behäftiger
leichguͤltig.
ſeinen Sl Peak ge verwiefen.. .Er hörte ihre ee, mit freundli⸗
chem — an, bemuͤhte ſich, den Fehler auf ein ne Zeit wieder
get a machen , und erfchmeichelte fich durch alle mögliche Dienfkt
ergebung und Nachficht. Als Aslıy ſechdzehn Jahre alt war,
wußte er als die meiften Juͤn linge, ie um ein gelehw
ted Handwerk zu lemen, die Al beziehen. —2*
©) Dieſes
) a ni —— Gedicht, eine Grabſchrift ſelae⸗ —
* “ akt —
BEE —*
—* orben, J—
Grab en ermorden.
449 Ludw · Deine 1127 Holey.
gt, daß ohne bie innigſte Vertraniichkeit
ſchickte fern Water, SINE | it
mit den Alten Feine wahre Gelehrſamkeit ſtatt finde,. und um ſei⸗
nem Sohne für bie — — — =
ten zu v en, ihn 1765 auf bie e in Celle.
———— außer den alten Sprachen und dem⸗
‚ vorzüglich Die Engliſche Spra⸗
und Achtung feiner Lehrer fo Pohl,
Jahre 1769 gieng ev nach
um Theologie zu ſtüdiren. Auch
. Mit grober Gewiffenhaftigkeit
a8 einem Tünftigen Prediger noͤthig
fe, wie ber feinige war, noch Zeit
x Alten und Neuiern, und mit eini⸗
stifchen, zu befchäftigen. Er lernte
o wie in der Zolge die fpanifche
feines alademifchen Lebens wurde er
ıd almählig auch mit Voß, Boie,
ren Cramer und den Grafen Stole
n einen feierlichen Bund, verfams
rachen über Wiflenfchaft und Kunft,
eurtheilten ihre Arbeiten, wovon die
zufammengefchrieben wurden. 1773
inem Vater die Koften feiner Unters
chtern, Fremde für Geld im Grie⸗
unterrichten, und aus dem Engli⸗
# anfangs fein Gehülfe war. 1774 °
i, das er für.bie unfchädliche Folge
Sabre gehabten hartmädigen Huftens
techens hielt. Gleichwohl war alle
: flarh zu Hannover, wohin er ges
177% im acht und zwanzigſten
‚ hielt ihn nicht Leicht für daß,
edergebuͤckt, unbehuͤlflich, von
ſtumm und unbekuͤmmert um
Miene der Einfalt. Nur in
ein treuherziges, mit etwas
welches ſich, wenn er mit
: Begend gieng, oder ruͤcklings
‚ über fein ganzes Geficht vers
. t dauerte einige Zeit, und dann
pflegte er manchmal mit voller ——— auszurufen: Das iſt
herrlich! Aber — verſchloß er ſeine Empfindungen in
ſich ſelbſt, und wenn er fie mittheilte, ſo geſchah es faſt immer auf
eine beſondere Art. Bei kleinen vertraulichen Schmaͤuſen, —
r ⸗ & . = | |
Undw. Heinen Chph. Gilin 444
lich wo nein blinkte, war er ſehr froͤhlich. Er lagerie
| ” —S ſalbte, wie Anakreon, ſeinen Bart mit Ba
ſam, und machte fo gewaltige Anftalten zum Trinken, als ob aug
ben Schluffe.feined Rheinweinliedes Ernſt werben ſollte. Abe
babei blieb e5 denn auch. Fremden ließ er gern feine Gedichte von
Iefen. . Er ftelfte fich dann. nahe vor den Gaſt hin, a ihm freunde
lich ins Sefiht, und nahni fein Lob fo hin, ald ob es ihm ge»
bührte. Bei Unbefannten ſprach er wenig oder nichts, und — —
unter
eunben,. wenn bie. Gefellfchaft nur etwas zahlreich var,
mußte dad Gefpräch fehr anziehend, oder gerabezu an ihm. gerichtet
ſeyn/ ehe ex ſich darein auf, Manchmal, wenn er lange, wie
mit abwefender Seele, geieften hafte, unterbrach er bad Geſpraͤch
durch einen drolligten Einfall, ber deſto mehr Lachen erregte, da
er ihn mit ganz teodener Stimme und ehrbarem Geficht vorbrachte. -
m berebteiten war er, wenn die Rede von guten Menfchen way, _
eher eine That, Die die Menſchheit entehrte, ſtand er anfangs in
Zweifel; warb er. ader dapon überzeugt, fo gerieth er in die hef⸗
tigſte gung, Nichts rn mehr auf, als Derfolgung
unterbrücter Unſchuld, gekraͤnkter Menfchheit, Tuͤcken der Boss
heit. Beleidigungen und Ungluͤcksfaͤlle anderer ruͤhrten ihn mehr,
als feine eigenen. Er befaß- eine brennende wiffenfchaftliche Neu
gier. Man konnte ihn, wie. Sokrates ſcherzend von fich De
mit eineg verfprochenen Neuigfeit, wie ein Kalb mit vorgehalteneng
Graſe, loden, wohin man wollte. Er wußte zuerf, was. bie
Meſſe Gutes und Boͤſes gebracht hatte, und. durchblätterte hohe
Stapel aus dem Buchladen. Ganze Tage, und oft den groͤßten
Theil der Nacht, ſaß er, ſich ſelbſt und bie ganze Welt vergeffend,
über dicke Folianten und Quartanten hingebüdt, mit.fo unermuͤde⸗
ter Geduld, daß er fie in wenigen Wochen duxchlas. ——
naſchte ſein Geiſt mehr in den meiſten Büchern, als daß er fik
zweckmaͤßig gewaͤhlt, und Vorrath fuͤr kuͤnftige Beduͤrfniſſe ein⸗
eſammelt hätte. Mit eben dem eiſernen Fleiße durcharbeitete er
chlechte Oden der Engländer und. Italiener, And hatte feine
liche — daruͤber, daß fie fo ſchlecht waren. Eine feiner lieb⸗
ſten Frage war, Bouts rimes ober "gemeinfchäftliche
Parodien, Nachahmungen des Damals herrſchenden Bardenge⸗
bruͤlls, und andere dergleichen Schnurren zu machen. Dienftfer«
tiger und gefälliger kann man nicht feyn, ald Höley war. &
—* keine Bitte ab, wenn man ſie gleich unwiſſend auf Koſten
iner Ruhe that. Er hätte Folianten für feine Freunde excerpirt.
| *) auf voͤltys Belefenheit derſertiate Bäftner folgendes Sind,
Schr , als ein Dichter leſen ſoll, |
a a Yekanen Seleiuen uol, -
n u, und en
Daruw iſt auch ſein Lied ſo Te = Mi weht;
Er
N
e
442 tudw Heine Chph. Höley.
SEE —
geht, ſo ſoll keine Sylbe von
Unbingi
je Unſterblichkeit! Wer duldete
— — — A
Wei nichts eicht, eine
pn und zur Tugend entflanmt
nter der eines fiechen Koͤr⸗
J lten Gattung der Poefie unter
ben erfien Dichten glänzt. Mit jebem neuen Verſuche flieg er
höher zur — und befrachtete ſelbſt fein Vollkom⸗
imenſtes nur als Voruͤbung zu Werken des Mannes. Er flelite
nicht mit kalter ——— Gedanken und Bilder zuſammen,
man ſich eins geworben iſt, fie fchön zu finden; voll war⸗
mer allumfaffender Liebe blidte er in ber Natur umher, unb fang,
was fein Herz empfand. |
Hoͤlty war. in den letzten Jahren feined Lebens, ba er fein
Ende noch nicht fo nahe glaubte, fchon felbft mit der Sammlung
net Gedichte befchäftigt. Der Tod Übereilse ihn, und feine
iere wurden Hrn. Boje anvertrast, der fie en ver⸗
ach. d diefer aber durch allerlei Umſtaͤnde an der Aus
ring gehindert wurde, fammelte Adam Friedrich Beifter
: ber Juͤngere, welcher ſich für Hoͤltyns Freund ausgab, die Ges
Dichte defeiben, beftätigte und verworfene, aus Beitichriften, und
‚gab fie mit mehreren enden ‚ theild guten, theils fchlechten und
Pnntofen, gemifcht, unter dem Zitel: Adley’s ſaͤmmtlich bins "
terlaſſene Gedichte, nebſt einer Skizze feines KAebens.
alle 1782. 8. heraus. Dieß veranlaßte Hrn. Voß und ben
jüngeren Grafen zu Stolberg, die rechtmaͤßige Ausgabe des
Nachiaffed, wie Boͤley fie gewünfcht hatte, zu befchleunigen.
. Man wählte mit treuer Sorgfalt, und wad Boͤlty, fo wie eb
war, feiner unwuͤrdig erfannt hatte, das ward nach feiner Aus
weifung geändert. Und fo erſchienen: Gedichte von Ludevwrig Hein-
rich Chriftoph Hölıy. Beforgt durch feine Freunde Leopo
Fried:ich Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich V
ı Hamburg
Es
⁊
J
Ludw. ‚Heinrich Eppt. Bit 443°
Mamburg 3..Kl: 8. ſauder gebruckt auf yolind. Dap. 18 x.
auf ord. 2 2 06) Ba Ba De ee Ne
In mehren Seht ein (ba6 —
we e iſt von ı n
fie nicht‘ gänk na ig Zolge der Jahre abgedruckt worden‘ find.
1795 | wurde —* Ausgabe unverändert zum zweitenmale abges
drudt“-- Sarauf- erfchienen: Gedichte von Ludewig Heinrich
jedem nf das Jahr —
Chriftoph Hölty. Neu beforgt-und vermehrt von Johann
Heinrich Voß. Hamb ı804. 8. ebenfalls auf feinem Pas
piere fauber gedruckt ( ı Thlr. 12 Gr.) Hölıy’s Leben wurde
bisch einige Sufäkge erweitert, die Bedichte ſelbſt nad Gattun⸗
gen. (Balladen, Idyllen, Bden, GOden und Kleber erſtes
ER wid Buch) ud Zeitfolge Bean ‚mb mlit folgenden,
en vermehrt: einer une und Käthe ©. 6. ficben
Gden, Sehnſucht S. 69: Der PR S. 72. Reue 8.82.
— ladung ©: g5. An eine Zobadöpfeife S. 88. Die Erſehnte ©.
— Liedern, Die — 139. Minnelied ©. "15
Seligkeit ©: ıgr. Frauenlob ©. r
Fe von ber unächten —— — Ausgabe eſſchien eine J
neue Auflage: Chriſt. Ludpa.: Seine. Hoͤltyes ſammtlich
hinterlaſſene Gedichte, nebſt einge Skizze feines Arbens«
weite, verbeflerte Auflage. Mit zwei Kupfern. alle:
800. 8. (1 Tylr. 4 Gr.) Boͤltys Kebensumftinde wurden
hier — nad) Voß erzaͤhlt, die Gedichte nach ber erſten
Voffifcben ‚Ausgabe abgebruckt, und. die von Hrn. Voß (im
Seutſchen Muſeum 1783. 30 ı. April. &. 394. Deutſch.
Merkur 1783. April. Anz. S. 60.) als t bezeichneten
in — Anbang verwieſen. Eine dritte Auflage ** Eben⸗
daſ. 180
Er ——— von Boͤltyrs Gedichten erſchlen zu
wien bei Degen 1803. 8. (5 Thlr. ı6 Gr.)
Er
Zwei Gedicht — nicht in die Sammlungen der oͤl⸗
8
tyſchen Poefien
ben: Pettarchifche Bettlerode (Benn in leifen chen
meine braune Trutſchel geht ıc.) Parodie bed Liedes von Jacobi:
- Wenn im leichten Hirtenkleide mein geliebted — x (f.
Deutfcher Merkur 1773. Januar. ©. 23 ff.
Werte von I. ©. Jacobi, Tb. 3. S. 146 f.) welche zuerſt im
Wandsbecker Bothen von 1774. und febann im —** —
Muſenalmanach auf Das Jabe 1779. &. 237 f. abgedruckt
worden iſt; und: Geſang 2 Barden Boͤlegaſt im Voſſiſchen
Muſenalmanach von 17
Denis glaubte (ſ. —* ‚Tb. 1. S. 170 f.) eine
won —— an ihn geſe Ode: An die Donau, habe denſel⸗
erfaffer, und bie Geraußgeber bed Aöltyfaren Yladıs
‚tafles
/
mmen 'find, verdienen noch bemerkt zu wers.
n
gen, zum —
N
244 ‚Sub. Heine Chob. Hoͤlty
Laffes hätten biefelbe vielleicht nicht ‚gefunden. Kein — wit
von Agley, fondern von Miiller. .
. &he Hoͤltyrs Gedichte gefammelt w
den iufenalmanschen der Herren Boie u
decker Bothen, im Almanach der de
Keipsigee Hrufenalmanach, in Chriſti
Antbologie der Deutfchen (Th. 3, &. 19
fihenbuche für Dichter und. Dichterfteunde.
erſetzungen ſind:
ner, eine Wochenſchrift von Towe dom:
us dem SEnglifchen. Leipng 1775. 6-
eigentlich nur ein Aus — den vier Baͤn⸗
in welchem alles bloß Nationelle und Lokale
Die B Bars von = Ende eined Gewiſ⸗
ver Dorf F zu einem Damenparlamente ©.
| zu einem Kalender für Stanbeöperfonen S.
.. Probe gekoſtet zu werben. Bergl. Goth. gel.
Aids moralifche und politifche Dialogen. Aus
dem’ nn bberferze von Ludwig Heinrich Boͤlty.
Erfter, 'stweiter Theil. Leipsig 1775. 8. (1 Zhle.) Der.
eefte Band enthaͤlt: 1. Ueber die Aufrichtigkeit im Umgange mit
der Welt S. 49— 94. 2. Ueber die Einfamteit S. 95 — 153.
3. Ueber das Zeitalter der Königinn Eliſabetb ©. 164 — 219.
Boran flieht eine Abhandlung des Verfaſſers — der ——
don der Dialogenmanier (ober uͤber die Art, du —
u unterrichten) S. 5 — 46. Der zweite Band enthält:
— * das Zeitalter der Koͤniginn Eliſabeth —— S.2 235
m 206. 5.:6. Bom Ruten der Beifen in fremde Lander
297 — 350. ©. 351 — 440.
3. Des Grafen von Shaftesbury pbilofopbifcbe.
Werte, aus dem Englifchen. Erſter Band. Keipzig 1776.
. Den zweiten und Dritten Band ——— — Glare.
ode, J. Voß.
urtheile über hoͤltyes poetiſchen — findet man:
1. in (Kuͤttners) Charakteren deutſcher Dichter und
ri S. 546 f. „Eigentlich war Hoͤlty, dieſer anmu⸗
e Dip ochondriſt, zum poeti then Landſchaftsmaler ober roman⸗
ee ichter geboren, Sein oe bahnen ft fühlbar, und jes
dem Reize des Schönen und Guten offen; en — ent⸗
glühte * ———— bei den kleinſten Scenen der ſtillen
Ländlichen * dang zu ruhigen, halbtraurigen Empfindun⸗
chauderhaften und Zaͤrtlichen, —
Selaffen-
Ludw. geinn Ehrh Huth. | 45
8 Duldlanikeit und ſchwermthiges ehren nach Tod
find fichtbar in allen feinen Verſen. Seine Lieder und
Oden haben faſt alle einen weichen ſchmelzenden Ton, def bi zu Thraͤ⸗
nen rührt und bad Herz ei hoben Lyriſchen war er nicht
| —— in feinen flärfften Oden find ber Sitder zu viel, zu vbiel
eimörter ale — iſcher Luxus. In den Balladen herrſcht mehr
wahre — Seine ſchoͤnſten Empfindun⸗
gen gen ut — nd aus ber Religion genommen, oder verwandt
‚mit ihr. Cine lachende Gegend, oder ber Mond am ſtillen Abende
berauſchen feine Seele his zur Trunkenheit; und fo wandelt ſeine
eg mit Beiftern der Todten, unter Gräbern, ober in daͤmmern⸗
‚ben Klöftergängen unter himmliſchen Erfcheinungen umher. Cr
— dieſer edle, ſanfte Süngling, zu fruͤh fuͤr ſein
een und unfere Sprache.“
| . in den Denkwuͤrdigkeiten aus dem Reben ausge
—* Seutſchen des achtʒehnten Jahrhunderts S. 571
„Boͤlty verſuchte feine Kräfte in verſchiedenen Gattungen der
—8X Zu dem erhabenen Lyriſchen fehlte es ihm an hohem
Geiſt und nn, Seine Balladen betrachtete ex felbfi nım
als ein Spielwerk. Das entſchiedenſte Talent Kein er zur ländli-
en zur üßen melanchutifchen Schwärmereiin Gebich-
' Seine Lieder find Abdruͤcke eines fanften, zärtlichen, ſchwer⸗
—— Seele. Viele derſelben ſind zu —— geworden
z. B. Schwermutbsvoll und dumpfig hallt —— ꝛc. Ro⸗
fen auf den Weg geſtreut x. Web’ immer Treu und Aed⸗
lichkeit ze: Grabe, Spaden, geabe zc. Wer wollte ſich mig
Grillen plagen ze. Kin Leben, wie im Paradies x.
3. m Pölis praktiſchem Handbuche zur Cektuͤre se
deutſchen Rlafliter, Tb. 3. &. 301. „Durch natürliche
Iente und raftlofen Eu — ur —— ae Benntnife
It, und feine Ge boruck feiner -
— Kultur nr tiefen —A und Zartheit des
| Ben ir lich durch feltene Korrektheit
orm ß a babe, —2 der ag durch a
ae gewöhnt Se er Gefühle, durch eine
: ng_ und ng in ber Darftellung,
durch lm ve — und Symmetrie des Versbaues
| ANach⸗
54
6; Supm. Helur. Chph. Hbith.
Noadridun von Aölıy’s Leberisamftiuden beſtaben ſich:
1. in dem Anhange zu “Jobann Martin Miilers
dichten (Mm 1788.) unter Der Aufſchrift: Kiniges von und
über Hölıy’s (berfänlichen und poetiſchen) Charakıee; vorher
old Beilage zu dem achtzigſten Sthd von ‚Schrubaers deuss
ſcher Ebronit (enthält manches Unrichtige).
2. in der Vorrede zu Hrn. Voß Ausgabe von —2 Bes
2. in bes Vorrede zu Beißlers des Ihkngern Yubgabe-von
za mais bintertaffenen Schriften.
4. in Chriſtian „"einrih Schmids Nekrolog deut
ſcher Dichter, 23 3, ©. 640-656. hauptfachlich nach Voß
und Miller (vergl Almanach der deatfchen Muſen auf das
Jahr 1778 ©. 133 f.)
s. in Derterleins Sandbuche Der poetifchen Kiteratur
der Deutfchen S. 560— 564. flüchtig gearbeitet:
6. in den Denkwuͤrdigkeiten aus dem Keben ausge
zeichneter Deutſchen Des achtʒebnten Jahrbunderts —8 s69
— 5723. ſummariſch.
7. in dem Pantbeon - berühmter deutfcher Dichter
mir einem Verzeichniſſe ibrer Werke (Koburg 1798. ©.
37 — 59.
8. er Birſchings Biftoriſch⸗ literariſchem Bandbuche
25 3. Abtb. 1. S. 208 f. unbedeutend.
9. indem Eonverfationslerilon mit vorsäglicher Ads
ſicht auf die gegenwärtigen Selten, Th. 2. ©. 208'f.
so. tn Sam. Baurs Ballerie biftorifeber Bemälde
: aus dem achtzehnten Jabrbunderte, Th. 4. &. 463 466.
nah Schmid.
131. in Sloͤgels Befchidhte des Buklesken S. 200 f.
12. in Meuſels Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800
* verfiorbenen deutichen Schriftfteller, Bo 6. &. 10f.
Zoͤltys Bildniß befindet fich vor dem Voflifchen Muſen⸗
elmanadıe anf Das Jahr 1778. desgl. vor der — Aus⸗
gabe von Boͤltys Gedichten.
— ——— zu Gedichten von #öly enthalten Pigende
rift
1. —* Pech „Hendsnd zur Lckthre der Deuts
fchen Rleffifer, Nr . 301 — 303. LKebenspflichten
(Rofen auf den We — x.) Th. 2.3.125— 127. Die
Seligkeit der. Ban ( Beglüdt, beglüdt, mer die Gelichte
findet 16.) Tb. 3.8. 123— 125. Elegie auf ein Landmaͤd⸗
eben ( Shmermuthvoll > bumpfig halt Geläute 2€. ). .
2. Vetterleins Chreſtomathie deutſcher Bedichte, Bd
2. S. 213 — 219. An die Kube (Tochter Edens, o Ruh,
J
sub, deir Epp$. Alm. 407
2S. — —
fen wenn under ben 7 licbet-da& — * Tb. 3.5,
234 - 78 igkeit der Kiebenden Weg, beglückt,
wer d —*— findet x.).
— — der Aeſthetit Es 2. 8. 16:
—169. Die eg der Aiebenden (Begluͤckt
wer die Geliebte findet x€.).
4
und name, 20 S. * 82. D de Wald
inge, 2. — 83. a8 ur im e
— Knaben liefen durch den Hain xc.)
Weber fräbe Bildung _ Befbmade fuͤr Eitern,
Shäteber und Seal won. Chriſtian Wilhoim Snell
S. 158-160. Der alte Landmann an feinen Sobn (Ueb⸗
Treu und Redlichkeit xc.) abgekuͤrzet und mit Anmerkun⸗
gen für bie kleinere Schuljugenb verfehen.
6; Rarl Philipp Moritz Porlefungen über den Sl,
se a vorlef. 8. ©. 113 . Entwicklung und rer
* Die 7 ber ee Das
— — Die — — die Aepfelbaͤume; rechte
Sebrauch des Lebens; der ; Die —— era An Voß;
An Miller; hat; ; De — Sklave; Aufmunt
In Bichenburge Beifb ſammlung Me
Theorie und Kitersne der — * Wi — BD 4
— ——— An ei
In Wiedemanns ilderungen Duebline
burg 1804.) iR aus —2 ————— ’s de
Dichten, daB profaifche Gedicht deffelben: An den Sehbling,
zn und einige Nachticht von dem SBerfaffer geg
—— Adelfian und Röschen, ein
umsis Befang von Schind. Derlin 1776. &
Biele ee
Nebungen im Delamiren för Knaben -
hy
148 Susw. Deine. Cppg. Höktg.-:
ſetzt werben. Die Sammlungen, in benen man fie findet ‚find
unter andern: | 5 j
1. Lieder im Volkston bei dem Klavier zu fingen von
4.3. pP. Schulz (Berlin, 17285.) Tb. 1. Hulbigung; Mein
Anger; Mailied (Willkommen, lieber ſchoͤner Wat 1c:); Apoll
und Daphre. Th. 2. Die Seligkeit der Liebenden; Elegie auf
ein Landmaͤdchen. en a
n Klopflod, Stolberg, Elau:
dien beim Alcviere zu fingen
de (Berlin 1779.) : Trinklich im
Kordiind brullt ıc.); Die Schifs
ed; Deaigefang Goͤther faͤrbt fich
n; An den Mond; Matfied (Grü-
era ae et gkeit der Liebenden; Das Traum⸗
bild (Geliebtes Bild, dad mir mit Feurentzuͤcken ꝛc.); Die Ges
liebte ( Würde mein heißer Seelemwunfch Erfüllung 1); An den
Mond; Der befreite Slave; Laura; Die Schgle der Bergefiens
eitz Das Traumbild (Wo bift du, Bild, das ver mir fland xc.);
rinklied im Mai (Bekraͤnzet die Zonnen und zapfet mir Wein x);
Jufmunterung zur Freude — Mage bei Hy’s fee
Zreunde, Hagt den edlen Juͤngling, ber zu fruͤh Die erließ
ıc;:) von Job. Sriedrich Reichardt. ..., u
3. Sammlung’ deurfcher Geſaͤnge von 3. R, Zumſteeg.
(Wien 1864.) lage ( Dein Silber fehien durch Eichengrun N
4. Adelflan und Röschen, Ballade von „Adlty, von
3. — — in Muſik geſetzt. Ceipzig bei Breitkopf
(13&.) | —
—— —
Chriſtian Hofmann von Hofmannswaldau
wurde den 25. December 1618 zu Breslau, wo fein Vater, Sans
Hofmann von Hofmannswaldan, Kafferlkher Kammerrath
war, geboren. Seine guten natürlichen Faͤhigkeiten zeichneten
ihn fchon in den Schulen feiner Vaterſtadt gar bald vor feinen uͤbri⸗
gen Mitfchülern aus. Won Breslau fam er auf das Gymnaſium
zu Danzig, wo er befonderd Mochingers Ausbildung anvertraut, ,
und feiner. guten Anlage zur Dichtfunft wegen ſchon Damals *
Gpitzen, der ſich eben in Danzig aufhielt, wurde.
fludirte hierauf zu Keiden unter Salmafius, Voſſius, YBorr
‚born und Barläus, zeifte mit dem Fürften von Fremonville
durch die Niederlande, England; Srankreich und "Iralien, *
und fehrte über Wien in feine. Vaterſtadt zuräd. Um ihn von
ferneren Reifen abzuhalten, indem. er entfchloffen war, mit bein
Kaiſerlichen Gefandten von Greifenklau md) Konftantinopel
u
[4
‘
Chrſtn. Hofmann v. Hofmannswaldan. 449
Bater bald.
HI I
fein Anfehen eine e ie — ‚che cs una hab
BE ee Bd an
[4 „u
Suter biefe Meter mit aller Kpene und Rechtſchaffen ——**— —*
—— ſeines M
a I
“
Sofmannswal dau verrieth ſchen, wi
den, in feinen erſten Juͤnglingtjahren piele Re * und gi u
zur Dichtkunſt. Uebrigens war er, wie er fe fl in der Vorrede
Gedicht n ders
— Ver mechanifeen Sfeile der 5* —5*— De hin *
durch e,
und mehrerer netieren kam. 5 ver⸗
b den Aten, und der — geblieben *
Aber zu jenen Zeiten hatten un bie die — —
en Di tun der in
auf die Abwege eined ganz —5 — ee I
* has, — verdienten, anfat baß fie, wenn fie dem Wege,
n ‚haben
Sa einem —* — —
walden zugleich auch — Reinigkeit des enigs
flens feine Büchtigkeit des Ausdtucks, und erlaubte ſich ie
eriton d. D. m de. 2. Bent, Bj . gigfle
\
\
‚450 Ehrſtn. Hofmann v. Sofmannswalden,
eñ und iten.
| a — en rn 4 — — ne
Einen , derglei n Aubwiufe bed
Bis. ——
loſen ſcheint.
—— ee Gedichte Fund theils bei feinen Lebzei⸗
ee » theils nach’ feinem Tode durch andere, in ver⸗
ſchiedenen en; die bald den Titel: €. v. u. deut⸗
ſche Ueberſetzungen und Gedichte den! ter: Herrn
Cheikian obn defmannswaldau reiche “Aeldenbeiefe, -
auch andeue herrliche Bedichte, führen z. B. Bresinu 1673.
. Mbendaf. 1680. Ebendaſ. 1689. Breslau and
:3704.. M:bendaf. 1717. — 1730. 8, (16 Gr.)
getheilt. wotden. Deögteichen in folgender Samm⸗
lang: „ern von Bofmannswaldau und anderer Deuts
fcben auserlefene und bisber ungedruckte Gedichte, nebſt
einer Vorrede von der deuiſchen Poefit: Sieben ana
Keipsig 1695 — 172. 8. 4. A. —— 1734. 8 8°).
Sefnammeninen ‚Poetife beiten befihen: in fol-
genden erfegungen und eigenen Bedichten:
2. Der getrene Schäfer. Ein: weitläuftigerer Sit *
deſſelben Gedichts lautet: Des ſinnreichen Xitters ges
'Gearini Pallor Fido oder Trauet⸗ und Zuftfpiel,.® ⸗
treue Schäfer — — Anſtanen gie 3
in gerfireuten
; Der ee en ter BE Battißa —
— gebiittig, ſtarb 1713. “Sein Paftor Fido r eine Tra⸗
-gibomöb ie, .neiche. er auf das Beilager des Herjogs von Sa .
voyen, Zrel Immanuel, mit des Spaͤniſchen en Barbas
‚ gina verfertigte, und wodurch er fich zut bamaligen. Zeit einen m-
Ruhm erwarb. Es wurde ins Stanzöfifche, vollaͤn⸗
** und von :Hofmannswaldau, ſo wie nach dieſem
- von: dem ˖Freiherrn von Abſchatz Ki 8: .) in deutfebe-Berfe
»Äberfebt. Das Original wurde in ſechs Fahren zehnmal aufge:
legt. Bofmannswaldau's poetiſche Nachbildung des Paſtors
vSldo ie ——— > * Verdienſt ſ ſeya, aber im
\ " x . 2 “
cc ‚ deutfchen B liefen, bes
" t 4
eiderfelben) Denjamı in ee
Ye Hofrath⸗ ber unter
— lau mit den ne —
—— ven. Außer Zofmannswal⸗
— Werd Gedichte von Cohenſtein
— Ungenannten, ſo wie von
— ber an Zofmannswaldau's
> wieder; auch tragen manche
— men, bie ihm nicht zuge⸗
.
Cheſtn. Hofmann v. Hofmannswaldan, 451
Ganzen ift ſie ckelhaft zu — Die Arbeit des Baron > *
ſchafz bat man immer für natürlicher nt eg ng
hatte nur hundert Exemplare eig mit fi a
laſſen, daher ift diefe Ausgabe febr felten un ——
zung iſt indeſſen nachher in der Sammlung
ee Bedichte ( Bredlau 1704)" — —
worden. |
| 2. Der ſterbende Sokrates. Eh srofäifihen Sei t
mit untermiſchten Verſen, groͤßtentheils aus dem Franz ie
en bed Theophile ( Socratemourant ) ber bei — Arbeit den
haͤdon des Plato vor Augen hatte.
Poetiſche Geſchichtreden: Die erleuch
eMaria
Dora, Die Thraͤnen der Zochter —ã— Die Thraͤnen
nnis unter dem Kreuze; Klage Hiobs aus dem un Kapl⸗
ie Kato.
4. Hochzeitgedichte.
5. Zeldenbliefe. Aofmannswaldan war der erſte, wel⸗
‚her Zeroiden in deusfcher Sprache fchrieb. Er wagte ſich frei⸗
Kich in eine vor ihm noch wenig betretene Laufbahn, pi er blieb:
gleichwohl zu weit — Ziele zurüd. Da iſt keine Spur von war⸗
er, inniger Empfindung, * ſtarkem, leidenſchaftlichen Aus⸗
drucke, von vertrauter Bekanntſchaft mit den inneeſten Falten des
menſchlichen Herzens; dagegen Plattheiten, ——
anſtaͤndige Simeibeutigfeiten und Unfinn in Meng
riften der einzelnen — ſind folgende: a. —*
en Eginhard und Fräulein Emma, Kaiſer Karls des Gto⸗
Ben Geheimſchreibern und Tochter. Eginhard an Emmas.
mma an Eginbard. b. Liebe zwiſchen Reiniger, Königen.
Ey Dännemark, ‚und einer Norwegifchen Heldinn Algertbe
rtbe an Reinigern; nn an Algerthep. 0. Liebe
— Fürften in Böhmen, und —
ttens des Andern Tochter. N Aka an Juc⸗.
ten; Jutte an ‚Praetislauen. d. Bi iſchen Rudal⸗
ai Königen in Burgundien, und einer vornehmen, Marke‘
nn
—— e. Biebe zivifihen Aleran, einem Beutfchen, IUNgeR-
Fuͤrſten, und Adelheid, Kaiſer Ottens Fräulein Tochter.
Adelheid an Aleran; Aleran art Adelheid. f. Liebe zwiſchen
Graf Kudewig von Bleihen ımd einer Mabomedanerinn..
Braf’Audewig en Pi Bemablinn; die Gemablinn 'an:
Kudewig. g. diebe zwilden Graf Balduin und Juditha,
Konig Karls in Frankreich Tochter. Balduin an Judiih
Judith an Balduin. h: Liebe zwiſchen Siegkeich und ae
—
+
-
—— Sisgreich an u See an- Steg: .
reich.
—9—
a Gprfn. Hofmann v. Hofmannsmabdan. |
reich. i. Liebe zwifchen Berzog Tugenand und. Juchtheimi⸗
non. Tugenand an Zuchtbeimine; Zuchthaimine an Tuges
nand. k. Liebe zwiſchen Herzog Tibald u Lettice voR Hort.
Tienld an Letzice von “ort; Lettice don Hort ai Tibald.
1 Eiche gwifcyen Graf Sciedenbeim und Fräulein Sittenoren.
Sei im an Sittenore; Sittenore an ‚Sriedenbeim.
au. — — Herzog Ungenand und Agnes Bernin (Ben
Agnes an Ungenand; Yngeı
ſchen Grafen Yoldenreich und Ad
ds Semahlinn. Adelinde an Holden |
* Adelinden. o. Liebe und uf :
ens. Abaͤlard an Heloiſen; %
fi ichen Heroiden hat Hofmanr
ichte der beiden Liebenden allemal in }
er Erdmann Neumeiſter (fl. 175
Pr bar in “amburg) bat ung in feinem Spe
iftorico - criticae de poetis germanicis etc
sa Schluͤſſel zu den erbichteten Nahmen un
om Beldenbriefe gegel
— Je Cum in EFpiſtolis heroicis
* im Vorhergehenden fagt, fie waͤren r
— omni In o ee)
- meter — ‚Aufiria. .Cugenand
Ferdins dus Arc idux Äufirine, erdinan
Vellerin,. Frapcifei Velſeri,
flie. Seiedenbeim und ‚Sittenore: 1
— a nn Carali. V. foror. Q
Se nd und — Bernin:
2 flius, et Agnes Berr
‚ger et Adeihei‘. Hi,
ta Friderico U. Pala latina,
N, 2
Gedichte und poetſſcho
— eine —
gan "Bere
uten — „uuber voe⸗
tn fo find Die-hörigen Se⸗
nNur einen —— bi
/
Eprfin, Hofmann v. Hofmannswalten, 5 |
Die weukirchſche Nachleſe gewährt auch Feine —
beute. Man findet hier galante, verliebte, vermiſchte Gedichte
verljebee Arien, Sinngebichte, Sonnette u. berg. Was 4
mannswaldau in diefer Sammlung gehört, iſt fo ziemlich
ri
von gleichem Schlage, boch fcheint er in ber Lobrede auf dag
liebwerthefte Srauensimmer (Ch. 2. ©. 1 m wie mon Eine
ſich ſelbſt übertroffen zu haben.
Werbeile über ben Werth der Zofmannewetbeniften
Porte haben wir:
1. von Bodmer in bem Charakter der deutſchen Ber
Dichte ©, 317 — 352. f. I. I. Bodmers Bedichte in wer
£timien Derfen mit 3. G Schuldheißen er
30 ff. (Wieder abgebruckt und mit
tterleins Handbuche der poetifchen werd
S. 235 f. &, nn Linden "
(suͤrich 1746.) Bd 2. 156— ı71.
: Tritik über die — Dichter, in
ir kritiſchen „iflorie der deutſchen
d Beredſamkeit, Bd-8. St. 29. S
'n in feinem Sinngedichte mit de hen
on Hofmannswaldau. f. Friedrichs von
: Werte, ei ‚, von Ion.
3, Th. 1: S. 158.
n ben Briefen zur Kildung de⸗ Ber
jungen Zerrn von Stande ‚(Bredlau
e Etwas von ber Beroide/ ihrer Natur
Beineich Schmid i in den Skitzen einer
ſchen Dichtkunſt ſ. Olla Poerida 3708:
‚von Kuͤttner in ben Charakteren Beutfiher Biden:
ofaiften S. 162 — 164.
rg 6. von: LIaffer in den Vorlefungen über »—8
dee beutfchen Poeſie, 3° 2. S. 374 — 383. wo
mebrere Proben ber Bofmannswaldauiſchen Peeſie
werden.
von Manſo in dem Kuffae wit der igberfägift: Be |
Gefäidite der deuifihen. Dichtkenft, in Dir Gehlefifäen
— ift1 Mir. S. ff. und in der
trend * der 24 Bee in den
—* deu Dichter allen Klasionen (
vornebenften ober.
VNachtraͤgen su Sulzers allgem, Theorie der ——*
‚83 ı. Sid 2. S. 240 ff
\ - Pas | 8. Srans
x
| 454 Chrſtn. Hofmann v. Hofmanuswaldau.
8. Franz Zorns Geſchichte und Kritik der deutſchen
Poeſie und Beredſamkeit &. 140 — 143. Nr
‚Eine Eritifche Prüfung ber erſten Hofmannswaldaui⸗
ſchen Heroide, oder des poetifchen Schreibens von Eginbard
an Emma findet man in deö (zu Paris zwifchen den Sahren 1710
und 1730 verſtorbenen) Königlichen Dänifchen Staaterathed und
NReſidenten am franzöfifhen Hofe, Chriſtian Wernite, Ueber⸗
ſchriften zc. (Zürich 1749.) in einer langen Anmerkung zu bem
fünf und funfzisfien Sinngedichte des fünften Buche, mit
der Auffchrift: Auf die Schiefifcben Poeten, S. 122 ff. Di
wit Recht ald eine für die damaligen: Zeiten mufterhafte, zmat
enge, aber doch das Maaß nicht überfchreitende, Kritik angefee
en werben kann. Wernike’s Zabel betrifft bauptfächlich folgende
brei Stuͤcke: Die uneigentlichen Redendarten, die harten Meta⸗
phern, und ben falfchen Witz.,
Von Aofmannswaldau’s Heldenbriefen handelt Duſch
in den Briefen. zur Bildung des Geſchmacks an einen June
gen Herrn von Stande (Breslau 1773.) Th..3. De. 21.6,
gar — 413 - J |
Hacheichten von Zofmannswaldau findet "man. Unter
110 D (aniel) € (afbar)von Ki
des Herrn Ebriftian, von Hofmanns
mmuůhl Leichenbegaͤngniß. Breslau
lich Den Anhang bei den Ausgaben der £
Gedichte ausmacht. Die, ganze Lı
einem Außerft geſchraubten und poflierliche
“ 2. in Wetzels Hymnopoeogray
Kebensbeftbreibung der beräbmteligı
&. 446 — 450. Desgl. in Richters
xikon alter und neuer geiftlibe: Lii —
3 . in dem Leipziger Muſenalmanach auf das Jabr
1782. 8.41 — 35. auszugsweiſe aus ber. Cobhenſteintſchen
Kabvrede. |
. 24 in den Kurzen biographifchen KTachrichten Dez now
nehmſten Schlefifchen Gelebrten, die.vor dem achtzebnten
Jahrhunderte geboren wurden, nebſt einer Anzeige ihrer
Br (Grottkau 1788.) 8.54 fe ° —
r. Mattbiſſon nahm folgende fünf Gedichte von Aofs
mennswaldeu mit Yenderungen in feine Lyrifche Anıhologi
Th. 1. S. 175 — 184, auf: . Bild der Welt; Glüd des Beilenz
Eitelleit; Ermunterung zum Vergnügen; Stimme der Weisheit.
Daniel
| Dan. Holzmann, | 455.
Daniel Holzmann:
ein Meifterſaͤnger, von Ausgburg gebihtig, velcher in der
== ifte des en Tebubunbeets lebte. Er hielt
zu Eßlingen Schule, daB heißt, er ließ fich daſelbſt als
Heifferfänger hören, lebte um 1570 als Bürger und Meifter
Augsburg, hielt fi aber 1580 zu Wien auf. : Sein eigent⸗ |
eburts⸗ und Sterbejahr iſt bis jetzt unbelannt.
Wir haben von ihm fünf und neunsig. Sabeln in vierfuͤßi⸗
en Samben, bei denen er aber fein andered Verdienſt
als daß er eine proſaiſche Ueberſetzung der lateiniſchen
Gab. bie gewöhnlich. einem gewiffen Cyrillus zugeſchrieben
worden, in war — r
nte — Fabelſammlung zu den
chemals — Leſereien gehoͤrt n müſſe, beweifen vie
, nicht feltenen Abfchriften und Abdruͤcke davon, welche man’ id -
lichen Bücherfammiungen antrifft. So beſtaden ſſch unten
andern in ber Herzoglichen Bibliothek zu Wolſenbattet zwei‘
Dergfe bi ein. : Der eine, vermuthlic der alteſte von allen,
apier, offenbar noch im funfse
be befonderes Zitelblatt, mit ber Ue⸗
entiae beati Cirilli epilcopj alias.
us vocatus. In cujus.quiden pro.
pientie Speculum claret. Feliciter.
n Schluß wieberholt diefe Worte mit
r beiden letzten in Finit feliciter, ohne
rucks anzugeben. Der zweite Abdruck
oͤßeren uͤhrigens vdlli — und hat
em beſonderen Zi e, mit einent
te des —— Jean Petit, ober
j elchem auch ber Nahm hıne deffelben einges -
| 83 mitten iſt. Man ſetzt dieſe — — ſehr Wahrftbeinlich in das
br 1502, doch ohne durch ausdruͤckliche Beſtimmung in dem Buche
ſelbſt dazu berechtigt zu ſeyn. Der Jeſuit ——— Corderius,
einer der Aufſeher der akademiſchen Bibliothek zu Wien, fand
bei ber neuen Aufſtellung derſelben eine —*? dieſer lateini⸗
ſchen Fabeln, und gab ſi fe als ein Anekdoton unter — Ti⸗
‚tel heraus: Apologi Morales S. Cyriſſi, ex antiguo MS Codice
— rege editi. Viennae 1630. 16. fauber gehruckt.
Handſchrift, nach welcher er fie abdrucken ließ, war auf Per⸗
ra ſehr anfehnti gelehrieben , aber dabei fo fehlerhaft, daß
ar keine Periode ihren — hoͤrigen Sinn ind Züſammenha hatte.
— geſteht daher, daß er die wahre Lefcart meiftentheil&
nur habe — — Die en biefer oe ee
8
Mn . Mn
„
%
— zufaimmer efhrichen worden.
*
=
PX Dan. Holzmann.
den alten Drunlen finb daher auffallend, und tie wiſſkaͤhrlichen
Aenderungen ihres Urhebers nicht Vornehmlich iſt d
ber Fall 2 — — Bone Adeiz
Berne
en De einent ech Dr oe diefer Per
beit dieſer —— —* und find Der Meinung, Daß
fie ſpaͤter von ——— auten Verfaſſer in lateiniſcher
Lagern Säbeln erſchien fol
——— Base
bie das ** ſpiegei⸗ der — —— |
Cyrillum Bifchoff, zu Baſel vß tuͤtſch tränfferiert, vnd
Durch Adam Persi tin jar Chriſtus gebart MDXX,
Quart. Der Vreheber dieſer Bayel verfertigten und ges
€ Verfaffer
| — M in vier Theile geheilt, —EE hat
Bapuel,- ade derfelben enthält eine Fabel mit der —2
Der Tisel Seht in einem ee
— —— (Augsleng 1971.) 4. 303
je Dseignungsfansift- dem Baden 1.571 aus
pr ‚Blätten, ‚und und. ift am Baͤrgermeiſter und Racth der
Teich⸗sNadt Bflingen’ ie Die erfien drei Seiten biefer -
— — den allgemeinen Werth des Zabeln, Gleich⸗
zu b.
TR fo ang zu br Danfhen Urbefekung — bie er nur
FE Or SOOHERR: sr
— za falen füpk Von diefer iſt es auch ohne Zwei⸗
fet zu verſtehen, wenn er ſagt, es ſeien von der erſten und letz⸗
een un nenne der: Weisbeoit (wer alſo — ge⸗
muͤßte) wenig Exemplare mehr vorhanden. Dieſe
num, und der des Wud, dem, feiner Meinung
s * bibliſcher ——
en follen “ nn u ‚u
* — ——— —
— — ne —
er ſetzt er über Ki Oma — * bie Reinigkeit di ö
einiged hinzu, und Ortheborie eine ee
zechten —EE wider die aͤuche anderer Reimer
ner Zeit.
Eine zweite Ausgabe, — fo ber Kirchenbibliothek zu
Noͤrdlingen befindet, führt Spiegel der KIarbıys
- lien Wayfbait, ducch = Bifhpf Eyrillum‘ mir fünf
- and neungig Sabeln on» ſchoͤnen Gleichnuſſen beſchrie⸗
ben, jegund von newenn inn Teusfche Keymen mir Sigus -
sen und Außlegungen durch Dan. Holzmann, Burger zu |
—— 1572. in 4 Sie ift dem FZsrätinger Masiſtrat Gr,
‚ Eine dritte Au⸗sgabe Sat ben Titel: Spiegel der mathe s
lichen. Weisheit Durch Den alten Bifchof Eyrillam befebries _
ben, mit.95 Sabeln, jetzund in Teutſche ; und Yuss
legungen gemadss.zc. Augoburg 1574. 4 ie Zuſchrift —
hier au Hans Veblin zu — gerü
| a an in Kofıe, .. =
Weiner — ——
von Kruͤger hielt
— fuͤr u —— ——— in ph
en Irchum zur Ren
| wi solsfchutten,
458 Dan Heitmann.
Driginal® bei, und aͤnderte bie Dana, wemn fie Apuſicht⸗
"Bar verunglüdt war. In dam a gten: —
— — angegeben, welche mehr und minder umgearbeitet wor⸗
n
Mas nun Holzmanns Verdienſo um Die — Fa⸗
bein betrifft, fo iſt daſſelhe ziemlich unbebeutend, er un
ſaiſchen Ueberſetzung berfelben , die fich un ber — ihrer
. und kernhaften Sprache wegen, weit.befier lieſt, als Sehne
rei, fo ſklaviſch nachtrat, und wenn er von ihrem woͤrtlichen Aub⸗
brude ja einmal abwich, fegleich ind Schaale und Langweilige vers
fiel, beweiſt allerdingd, daß er auch in ber nft nichts -weis
ter, ald bloßer Handwerker war. - Seine in den äußerft langweilig
auögefponnenen Moralen — Beleſenheit kann ihm chen
Verdienſte angerechnet merden; denn das war nicht
ſo wenig zum
mr Sitte, fondern Pflicht jedes Meiſterſangers.
rn —5 von den Sabeln, fiadet man noch folgende Bibeifen vos
1. Das — Jeſu, in Verſen. Es beſindet a ai:
Mannſkrint in de Noͤrdlingen Kiechenbihliochet und ber
fleht in einem fe, mäßigen, aber gutgefchriebenen „Quarfbande, -
2Nen Elägliches Aied von der (dreidilichen Wit⸗
kerungsmorb und Molckenbruch, befcheben yaso- menweg⸗
um Crems und Stein den 13. ia 1580....
3. Sanfsig Schöner auserloͤſenar Spfidcien Pävabeln'
| und (Erempel, vielerlei Weiß und Arten zc. in rediemäßige
wohl ftandirre Xbheimen gebracht, befindet Name
n der Bibliothek der Gefellfdsaft Der freien Kinſte zu Leipzig.“
f dem Titel ee tale ed, * volzmann — * "534 zu
Wien gewacht
— — von Holzmann. und ſeinen Habeln ——
gen
: 1, Miedeburgs Ausführliche Nachricht von einigen
— deutſchen poetiſchen Manuſkripten aus dem. #35 und
4. Jabrbunderte, weiche in der Jenaiſchen akademifſchen
—E aufbebelten werd Holzmann wird bie-aib
* —— ſeines Handwerks eführt, / und gemelbet, daß ſich
fedss Erzaͤhlungen von ihm in der Sammlung von Moeiſter⸗
sefängen ber, Jenaiſchen deutſchen Geſellſchaft befinden.
Stetten Kunſt⸗ Gewerb⸗ — Degen
ſchichte Der Reichefladt. Augsburg
bier ein Roler und Dichter genannt, und —— — « — — *
Kunſt ag Cyrilli Spiegel natbrlicher Weisdeit vet
und ihn im Jahre1 in es bei Philipp pibere
graudgegebun -
3. Yöelungs
\
.. Dam Pol zmann. A 49
— Belebertenleriton
‚260 9..
4. Gotth. Ephr. Leſſing⸗ Vermiſchte Schriften (Ber
lin 1771.) Th. 0. S. 251 — 253.
Mei feinen Habel dh.
| Dan. un = am: — =; Fabel Een
Isteinifchen Original (De paflere et turture ) theild nach der
regen * ifikation (Bon dem Spatzen und Turtel⸗
auben) mitgetheilt wird.
6. Ueber die Cyrilliſchen Fabeln und den Meiſterſan⸗
— Deniel —— in den Denkmälern altdeutſcher Dicht-
beſchrieben und erlãutert von Joh. Joachim Hfchen“
burg ff. Num. 15. S. 363 — 384. ı vorher in dem Deutfchen
Muſeum 1783.50 3. Auguſt. um, 5. S. 143 — 154. unter
der Aufſchrift: Vierter Beitrag Zur alten deutſchen Kiteras
— Über Die ſogenannten Fabeln des beil. Cyrillus. Vergl.
ESbendaſ. Oltober. Vum. 4.S. 313. Nachtrag su Hrn.
Prof. Eſchenburgs vierten Beitrage zur alten deutſchen Li⸗
) Mit feiner gewohnten Grünblichheit berichtigt und ergänzt
Hofr. Eſchenburg, was Hr. Meiſner re Die
Bebung Dir Sabeln gefanmmelt und mitgetheilt hatte y auch theilt
Wer Beitsfchen proſaiſchen ns des kiteinifieben
Sapeipudies es nan 1520: chenditſelbe Fabel: um Probe und Vers
gleichusg mit, die. Hr, Moeißtner nad) dem kateinifiben Öris
3. Yadunya Sortfegung nd Erguͤnzungen Sa Jöchere
*
dvinei —Bw— — imten Ueberferzung mitger
| — hatte — > s
I —— ein literariſches magazin der deusfchen . '
MmB nokRifchen 503. S. 507 f.
8. v. Blantenbu — Zuſaͤtze 3a Dulzers
Theorie der ſch zn 38 1.8, 849. wo der
Blankenbu * Gedanken aͤußert, daß der Verfaß⸗
ee —** nicht ſowohl Biſchof geweſen ſei als
Daniel Holzmann, der Habuliſt, iſt übrigens nicht *
wechſeln mit iWilhelm Holzmann, genannt Xylander, er
als “manifi verdient gemacht, und e benfollß (0 wohl auö lugs,
bae geibuͤrtig, als ein noſſe Dan. Solzmanns geweſen.
J
Ernß Chriſtoph Homburs
Kine e 1605 zu Wähle, einem Derfe bei Eiſenach, geboren.
Jahre 1648 wurde er als Mitglied im. die fruchtbringende
a unter oem Nahmen der Keuſche, und barauf in den
chwanenorden, wo er Daphnis Hieß, aufgenommen. un.
\
460 Ernſt Chph. Lemburs.
ð Gerihtänftumius und Rechtokonfulent amburg ben
e Junius 1681, in ſeinem ſechs und —————
Er gehoͤrt zu den Dichtern, — wenn auch nur in zierte
licher Feine, doch noch einigermaaßen Gpitzens Bußfiepfen nad
traten. Leichtigkeit und Anmut fo wohl i in den open,
ald im Versbau fcheinen die größten Vorzuͤge zu feym,
und befonberd feine lyriſchen und epigeasmmatifchen Gedicht⸗
eng von vielen andern gleichzeitigen ie a
Unter dem Nahmen Eraſmus
fis gab er im Sabre 1638 eine €
— die den Titel fuͤhrt: Sch
Der Ort des Drucks iſt nicht augege
folgte zu. Jena im Jahr 1642. 8
aus zwei Theilen, von welchen der
Bedichte, der zweite aber lauter
denen ed mehreren nicht an Witz u
wen nur ihr Inhalt züchtiger wäre.
feibft in der Vorrede des erfien T
dichte nicht urfprünglich von ihm find
iden: „Iſt nun vielleicht etwe
fhmedt, fo halte es faſt meiſtentheils
laͤndiſche Artigkeit; befindet im Er
— es zu meiner
— Auf groß — Aue Kange 9
ni auf große und tin geartues ge⸗
habt, ſi * auch weder der andere, dritte; —
t.⸗
te N:
u nun
Außerdem iſt er Verfaſſer einer Sammlung von von Beißtidtent |
Kiedern die zu Raumburg 1658. Jena mn.
men. ‚Sie beflcht aus zwei Theilen, und
die, wie er — in der Vorrede ſagt, durch ſeine (Anette —
Der fie
beit und liche Roth veranlaßt worben.
enifiemer zu er f —
Ferner iſt von ihm die Bee; von dee pertiche
ten Se Dulcimunda. Jana 1643. 2 V. F æbendaß
645
r dic uͤberſetzte er auch den Selhfifireit von Las. ans
bem Holländifchen. Ylkenberg 1647. 8. eine Ucheit, wozu «€
fich während einer Krankheit durch ein Gelübbe verbindlich gemacht
hatte. (Jac. Cats, Catz, pder auch Caeıs, ein sag
Staatemann und Dichter. zu Brouwershaven, ie
N
S
—
Ernſt Eboph. Hombukg. 461
Bestand; 1577 geboren, Rarb aüf feinem Guke zu Zorgoliet
dem Aaag 1660. Zu feinen Bedichten‘, die er in bols
ndiſcher Sprache gefchrieben , gehört auch: Sellſtryt, dat is,
— worſtelinghe, Sinne-Beelden en Gedichten: )
Neachrichten von bieferh Dichter befinden fd:
1. in Joͤchets Allgemeinem Gelebttenleritön, Th. 2.
5. 1687.
2. N Neumeiſters Dillertatio hiftorico- critica de poetis
germanicis etc. (Viteberg. 1706.) p. s6 fq.
ten Bande
ichter von
ifforifchen _
von Fried⸗
ingelifchen
ı alter und
71179) Proben yon Anmburge Liedern und Epi⸗
— befinden füh:
. An den :Uuserbefenen Sıhden dev beflen deutſchen
vor: Wincrin Opitz bis auf gegenwärtige Zeiten,
nad des Zachariaͤ Tode fortgeſetzt und mir hiſtoriſchen
Taechrichten und kritiſthen Anmerkungen verfeben von "Job,
ae BD 3. ©. 263 — 332. (Bauerleben, -
eine Machahmunug bed "Aorszifeben Beatus ille, meiftentheils
aus dem — etzt; Elegie an den Liebesgott;
"Stier * den ⸗ — die Nachah⸗
—— æEſchenburg um drei Strophen
— Soraʒ, B. 3. Od. 16.3 Baldis
den Weſtwind, Sonnet; Was die Liebe
—— ei
t;
me
Lyrifch ehe —— Th. ı
Far, er a Spaziergang; | ; Ku Pa
siütlichen — —8 u. ſ. w)
—
462 ,- Kreufl Chph. Homburg.
3. in (Beambergs Btamenlofs deutfcher Dichter- aus der
erften Hälfte des 17. Jahrhunderts ( Der verlorne Kupido S. 69
f. Beh ſche Ode S. 148 ff. Gemuͤthoruhe S. 195 F.) mit treflis-
ve mngen. Fe
a 4. in offers Vorleſungen Aber: die Geſchichte dee
deutſchen Poefie, BO 2..&. 141 — 147. —— —
Bakchiſche Ode; das geiſtliche Lied (eines feiner — —* Jeſu,
meines Lebens Leben, Jeſu, meines Todes Tod c)
Außerdem fich noch ein Lied von Aomburg mit ber
Weberfchrift : Klagſeufzer über ein verwelktes Röslein ans der
verfiorbenen Liebften Kranze gesogen, ald: Probe feiner
Dichtart in ( Bortfried Bruns) Verfuch einer Geſchichte der
deutfiben Dichtkunſt 5.156 — 158. | a
Erlaͤuternde Anmerkungen zu dent Liebe: Jeſu, meis
nes S.ebens Leben zc. findet man in Gabriel Wimmers Auss
führlicher Kiedererklärung, Th. ı. Num. 30. 8.295 ff. °
Johaun Ludwig Huber
wurde den 4. März 1723 zu Großheppach, einen Doife im
MWörtembeugifchen, ‚geberen. Sein Water, Prediger —2
gab ihm eine durchaus vernuͤnftige und zweckmaͤßige erh
und unterrichtete ihn feibft nad) einer Methode, die ſehr weiſe, aber
in der damaligen Periode noch aͤußerſt felten war. Weder in Nah⸗
zung, noch Kleidung wurde er im geringften verzaͤrtelt. Zum
Lehramte der Religion beſtimmt, durchlief der Juͤngling die niede⸗
ven Kloſterſchulen feined Vaterlandes, uͤbte ſich in äkfertt und neuern
‚Sprachen, und hatte Gelegenheit, der damals’Außerft! ſtrengen
fiöfterlichen Bucht oͤfters zu entgehen. Aus den niederen Kidſtern
kam er in dad theologiſche Stift zu Tübingen, md! tourde
1744 Wagifter der. Philofopbie. Aber, duch ei bei der Lo⸗
en Kandibatenftanded bewogen , fachte er feine Entlaſſung, und
E riff Dad Studium der Xechte. Im ne Halbjahre deifefbent-
F
je ai einmal in den Händen gelaffen hatten. AR angehender
v .
den n ht ,
und doch verlobte er fich mit der Tochter eines unbegäsertn Man⸗
me, ber Ach aber Durch feim '
|
|
Fe. Lubw. Huber 46
deln: Staatteniniſterinm ¶ein Smbefchehnfted Bertruuen erworben
nn Zn En m An BE Be
häbe alle meine Protokolle ſelbſt geführt, alle meine Berichte felbft
verfertigt und. gefchrieben. Sch Habe Ordnung geliebt und Frieden ges
pflangt und erhalten, wo ich nur konnte. Ich habe mit meinem
eigenen Gelbe Pärtheien unter einander verglichen und Prageffe vers
ndert. Mein Amt, und Wahrheit und Gerechtigkeit, fo wie die
— mir untergeordneten Aemter war mir um keinen Preis
feil.“ Wohl der Staatsbeamten, der ſich im Angeſichte aller ſei⸗
mer. Mitbi ein folche& Zeugniß geben darf. . Hubers Dienft⸗
jahre, Geten {9 bie für Wuͤrtemberg fo traurige und harte Periode,
da ber Herzog Karl feine verfaſſungswidrige Eigenmact, und
feinen oft. in einer fehr rauhen Geftalt erfcheinenden Defpotismus
aufs hoͤchſte trieb. Unaufhörlich wurden die Kompakten und Prier
pilegien verlegt, die Proteftationen und Klagen der Stände ver:
höhnt, die Juͤnglinge des Landes gegen die Geſetze zum Soldaten⸗
wegganommen, gezwungene Anleihen beigetrieben, und eine
Menge naser Abgaben erfunden, die Aemter des Landes an bie
Meiftbietenden verkauft, und die Oberamtleute zu fchreienden Uns
htigfeiten und Bedruͤckungen der Unterthanen verleitet. Da
dieß alles noch nicht zureichte, die Pracht und den Luxus des Ho⸗
feö zu befriedigen, fo wurde mit gänzliher Hintenanſetzung der
Eandesverfaſſung eine allgemeine Steuerveränderung in Vorſchlag
‚gebracht, die mit Huͤlfe der Oberamtleute durchgeſetzt werben ſollte.
ev Herzog ließ zwoͤlf Oberbeamte.nach Balingen fommen, eroͤff⸗
nete ihnen das nene Finanzprojeft, und ber berüchtigte Minifter
‘von. Montmartin machte fie mit der trügerifchen Art, daffelbe
auszuführen, befannt. uber allein hatte den Muth, zu wiber
forehen. Der Minifter wurde fehr aufgebracht,. er. Drohete mit
Kaſſation, und erwieberte HZubers triftige ep omfelungen fos
gar mit. Schimpfworten. Nach feiner nft legte Huber
den Vorſtehern ber ihm untergebenen Landeöforporation, der etz
haltenen geheimen Inftruttion gemäß, die Sache vor. Er ver
ſchwieg ihnen nicht, daß ihre Merweigerung ihm fein Amt —
| 2 würde,
464 Erunſt Choh. Huber.
v
des
—— — auf fein um
nehmen,
e biefer Vorſteher wurden Darauf vor ben Deryos
Glemt2=
dein⸗
ellt; — fe ftandhaft bei ihrem
iel vom Tübingen vezleitete auch andre; die,
vn age E
de neue kripte, ne ¶wa⸗ bewirken. N
Sn legte man Zubern bie Schuld be & richte wilitänifche
Exekution m Tübingen ein, gerade als es an einem hitzigen Fieber
Ä Er blieb La
De ap ante Kite it ei
Bingen ehrte feinen Patriotismus durch dad Doftorviplem, und
die Yürger der Stabt gaben ihm Wache zu feinem Schutze. Es
beſetzten Darauf — Regimenter Fußvolk und ein Kommando re
nadiers zu Pferde die Stadt, wie eine eroberte Feſtung. Mit
bloßen Gabeln füllten die Soldaten bad Haus bed Patrioten. Ber
kranke Dann wurde gefangen — und ohne Berhoͤr, Urs
theil und Recht unter ftarker militäriicher Bedeckung auf bie Fe⸗
"rt. Dieß gefchah im — 1764. Sechs
n engem Verhafte. Er verlor fein Amt, unb
freiung, welche durch die Verwendung des
3 und der Landſtaͤnde bewirkt wurde, verfolgte
ache noch lange. Dagegen wurden ar =
vielen Drten ber rührende —* von warmer Theilnahme
ben, und die Landſtaͤnde, fuͤr deren Rechte er ſich ſo —* a
geopfert hatte, beftiminten ihm eine jährliche Penfion von fi
‚bundert Bulden. Er fand auch fon — genug, fm feine
ns — Ertheilung rechtlicher Gutachten und anderer der⸗
enſtleiſtungen zu vermehren. Von mehreren Orten *
| — er die ehrenvoltfter Anträge; aber es vereinigten ſich bei
feinen Privatleben fo mancherlei vortheilhafte Umſtaͤnde, daß ex
dabei verharete. Jedes Jahr brachte er vier Monate bei feinem
Freunde, dem Regierungspräfidenten von Bemmingen zu. Die
fem zu Liebe 30 yi er auch im Jahre 1788 ga nz nach Stuttgart,
wo er den 30 September ıgoo, in einem Alter von fieben and
fiebzig Jahren ſtarb Immer biteb er derſelbe redliche, gerabe
Mann, ein herzuoller Patriot, muthiger Eiferer gegen —
tigkeit, — und Gewalt, ein kuͤhner —* der Un⸗
uld und unterdruͤckter Schwaͤche, ein aufrichtiger bex
Religion und des Chriſtenthums.
In den Annalen der deutſchen Biteraturgefchichte wird Auber
mit Recht unter den verbienfivollen Männern genannt, die zuerſt
mitgewirkt haben, bie beutiche Dichtkunft bia zum Charakter ber
. Klofftcität zu erheben. Richtigkeit , wenn auch nicht immer im
Einzelnen, * im Ganzen, in auf Sproaqhe und Ben
[4
4.
%
Ernſt Chph. Huben 665
ein angenehmer, gefäldger Ton, leichter und lachender⸗SWitz, drei⸗
‚fter Hohn gegen Thorheit und Lafer, ‚nüchterne Phantafie, und
reine, unfchuldige m bung find da3 Gepraͤge aller feiner Ges
dichte. Viele derfelben ſind religiöfen Inhalts, und mehrere von
dieſen in dad neue Wärtembergifche Befangbuch aufgenommen
worden· Aber auch in- Pröfa ſchrieb uber manches Befende -
verraͤch. —
—
werthe, das einen edlen, gebülbeten Geiſt
Seine. Schriften ſind folgende: ne
1. Öden, Kieder und Erzählungen: Ehbingen: sy5g
8 65.8.) — —
2. Hubers Verſuche in Reden mir Bott. Zwote (be⸗
traͤchtlich) vermehrte (und verbeſſerte) Auflage. Tuͤbingẽn
1787. 8. (12 Gr.) Sie erſchienen zum erſtenmale unter dem
Titel: Verſuche mis Gott zu reden. KReutlingen 1775. 8.
„Einer mieiner Recenſenten (vergl. Allgem. deutſche Biblio⸗
rhek, Bd 32. Stck 2. ©, 472 — 474.) ſagt Buber in der Vor⸗
rede zur zweiten Auflage, hat geglaubt, es moͤchte nicht ſo gan
ſchicklich ſeyn, dem lieben Gott in einem Gebete die Pflichten d
Amtes und Standes. vorzutragen, und bei jeber befonderen Pflicht
ihn zum Beiftande anzurufen. Und ich glaube, daß ein Beter,
nad Lob und Dank, dem lieben Gotte Fein angenehmered Opfer
bringen Tann, als dieſes, wenn er in feinem Gebete, Andacht,
Selfigefpräch,, oder wie man der EL religiöfe Aeußerungen
rennen mäg, ſich aller feiner Pflichten erinnert, und dabei feiner
väterlichen Leitung empfiehlt. Denn ic) bin überzeugt, daß nichts
die Seele des Menſchen mahr zur Tugend und Rechtſchaffenheit ans
feuern fann, als die beftändige Aſſociation der beiden Gedanken:
Bott und Pflicht.“ Sie find theild in Profa, theild in Verſen
ſchrieben. Edle Einfalt, Richtigkeit in den Gedanken, Wahr⸗
beit in den Empfindungen und Korrektheit im Ausdruck charakte⸗
tifiren die meiften Oden und Kieder , wie fie ſich jebt in der. neuen
Aufisge befinden. Zu den-Mängeln gehören einige Härten im
Beröbau, einige unreine Reime, einige wenige Sprachunrichtigs
Seiten, nebſt ein paar Elifionen vor Konfonanten (3. B. ohn' fie)
2. |. w. die man dem Berfaffer bei der ſonſtigen poetifchen und mo⸗
raliſchen Güte feiner Gedichte leicht verzeibt. Neu hinz er
mene Stüuͤcke der zweiten Auflage find: Das Erntelicd ©. 116.
Der Erzieher ©. 107. . Der Reifende S. 101. Der Schwermüs
‚tbige ©. 93. Der Kranke &, 81. Der Genefende ©. 87. Leo⸗
S. 197. Vergl. Allgem, Lit. Zeit. 1787. 8.2. Num.
89. ©. 89 — 91. — —
3 . Das Lotto, oder der redliche Schulze, ein Nachſpiel.
Tübingen 179.8 N
’
4
- ”
DD BE 4 Denk⸗
466 ... &rnf Chpp- Huber. | .
4. Dentwbrdigkeiten aus dem Kebeh des Theodor
Agrippa D’Nubigne, Stalmeifters „Heinrichs 4. von ihm
| pie an feine Kinder gefdhrieben; aus dem Seansäfifchen.
ingen 1780. 8. J
7 ’
.. 2706:
2... Vermiſchte Gedichte. Erlangen — (13 GEr.)
it einer ſatiriſchen Titelvignette. Huber lte hier feine,
bis dahin in den Muſenalmanachen zerſtreute, Gedichte, und ver⸗
mehrte fie mit neuen. Sie find theils epigrammattſchen, theils
Miriſchen Inhalts.
6. Schreiben eines Predigers an feinen Kollegen aͤber
Die bier zu Lande (Wuͤrtemberg u. f. w.) gespöbntichen
‚ Eifchgebete, nebſt einigen neuen Tifchgeberen. ¶ Tuͤbingen)
7. Vier vedigten für Buͤrger und Bauern über dig
lagen der Untertbanen gegen ihre Herren, befonders
wegen Des Wildpress, Frohnen, Abgaben u, ſ. w. ( Stutt⸗
I 11, > 7 v7 | |
8. Ploucguets Denkmal. Thbingen 1790. 4.
.9. Des Beifers Cod. Tübingen 1790. 4
» yo; An Gallien, im Oktober 1789. Tübingen 1790.
4. (auch in der Berlinifchen Monatsſchrift 1790. Kovember
BSa70-43)
= 11. Tamira, ein Drama, nebfl einer Abhandlung
. bber das Melodrame. Thbingen 1791. 8.
. 32: Dentimal des Herzogl. Wuͤrtembergiſchen Präft
denten der Regierung, Eberhard bon Bemmingeh. Seinen
"freundlichen Manen gewidmer von dem Xegierungstach
"uber. Stuttgard 1793. ge. 4. Vergl. Allgem, Lit. Zeit.
1795, 350 1. Num. 91.8.7237 f..
13. Etwas von meinem Kebenslaufe, und etwas von
‚meiner Muſte auf der Seftung; ein Kleiner Beitrag 3a der
: felbfterlebten Befchichte meines .Vaterlandes. Vom Res
gierungsrath Huber. - Tübingen 1798. 8. Er fchilbert in Dies
: + fer Selbffbiograpbie feinen Charakter, den Gang feiner Thaͤ⸗
‚tigkeit, und feine Schidfale fo ſchlicht, naiv und. unbefangen,
. daß ben Held ber Gefchichte jedem Leſer von Gefühl aͤußerſt ans
ziehend und liebendwürdig wird, Weberall fpricht der geiſtvolle, edle
‚und befcheidene Mann und überall drudt fich die Gefinnung aus,
die alle feine Handlungen befebte, die Befinnung der Humanitoͤt,
der Sittlichfeit und ber Harmonie, . j |
Eine
y
[- 4 !
⸗ N ‘
DE 7 2.177 72.7777 Br
5, Hs Abtrelkeriftit Gabers,. als Scheifefteiiteo, fu
— Charakteren deusfcher Dichter und Bess
RER 298 f. J Er
s —— 4 Fe , Er : —
er. — von BSubers Kebensumſtaͤnden und Schriß
ten befindm chi 77xα nν Scriß.
ER ty (Saugs) Schwäbifchen. Magazin von gelohrten
Sachen HM S. 27733. — 21*
c ermähnten) Seibfkbiägeappie. Vergi
Neue aligem. deutſche Dibliorbef, Ba sr, 516 = 520
3 ia ber Nationalzeitung der Densfehen 1800, Stct᷑ 48.
er : Sr En — J a
4, in eerwagens Kiteraturge te der evangeliſchen
Rirchenlieder, Ch. 1. S. 243 .. — 5 *
5-1 Sgm. Baurs Galierie hiſtoriſcher Bemälde.cus
dem achtzebnten Jahrbunderte, Ch. ı. S. 361 — 366. und
Ebendeſſ. Gallerie der beruͤhmteffen Dichter des achisehu:
ten Jahrhunderts S. 345 — 53. nach, Subers Selbfibias
srapbie, der Nationalzeitung, Ruttnevs Ebavakteren unb
„6. in Meuſels Lexikon der: vom Jahre 1750 bis 1900
verſtorhenen deutſehen Schriftſteller, 850. &, 149 — 151.
In Hrn. Matthiſſons ‚Lyrifcher Anthologie, Th, 3.8.
265 — 175 befinden ſich folgende Lieder von „uber: Mom
enlieb eines. Gefangenen; Nachtempfindungen eines Gefangen;
ymneẽ beim Gewitter. FE | —
Deigl. in Chriſtian Zeim; Schmids Anthologie der - .
Deutfchen, Th. 3. &. 287 — 2,4. vier Bedichte: : Der Die |
‚ter; Reimreich; Verſuch eines seimlofen Hochzeitgebihts; Tour E
oſt comme dei, nah Dub. ν u
t *
> D
Ludewig Ferdinand Huber
wurde 1764 zu ‚Parie a8
Pariferinn war. feine r
ein aud Baiern gebür
und fich Dort verheirat!
einzigen Sohnes verlief
indem der Vater durch
ſich bewegen ließ, fein:
er als öffenslicher £«
Üt wurde, Sn feinem
pr yortreflichften Mänı
ald des Auslands. Die
— — mo
ji 2
— Thoaters fin Deutfchland zu * *
zu machen. Cine unmaͤßige Scfebe ——
ausgebreitete Ken Se On na oder re
dur ber Seansofen und e ſich au
— die ——
Kande feiner Da er alb Ks
tholik in Sachſen bei an m Kollegium — nn
go wuͤnſchte er wine Imrfteltung beim: Kabinet. Der Miniſter Gut⸗
—— in Dresden forderte, ihn zum Eintritt in die diplomati⸗
Saufbahn auf, und er erhielt bi die Churſaͤchſiſche Bm enn
—“ bei der Geſandtſchaft — Mainz. Zwei
Geſandten, Ch
Ä ſcher —— zu u Hain, Als die Branzofen ae in,
Am Mer gieng er, wie alle Befandtfchaften ,
imd
auf Beben und Tod Verbribente, und in geifreichen Gattinn
fr
—— Tochter, alle die Annehmlichkei — ——
Unterhaltung
and — Shiny nr nur Durch ver
fchönernde — wie jede Frucht aus dem But "gebos
den werben Ein Unterbeffen. entzuͤndete fich aus laͤngſt a ange:
Saufen ——— jene furchtbare Explofion in Paris deren
Da ferne Schläge . gutmuͤthige und großherzige Brenfchet an-
en, und von ihnen eine neue —
— Tr — — Auch Ge. Seen,
u —— mit — * Beben —A Huber wurde mi
‚spfermg aller feiner bürgerlichen Verhaͤltniſſe, je — eine gläne '
N gende Laufbahn verfprachen, mit — nſtreugung we
—* der Retter, = — Forſter⸗
& Heirafhete die —— ttinn derfelbert,
-.
"$udw..Serb, Huber. 469 |
mit ber er einige Zeit, als privatifirender Gelehrter, in bem Dorfe
Dose, unmeit Neufchatel in der Schwein, unb darauf zu
Stuttgart lebte, und mehrere fchriftflellerifche Arbeiten
auch, nachdem Poflele die Redaktion der Weltkunde aufgegeben
batte, diefelbe unter dem Nahmen der Allgemeinen Jeitung fort
feste, bis ihn ber Chutfürft von Pfalzbaiern, als er wegen des
Churfuͤrſtlich Wuͤrtembergiſchen Verbots der Bei nah Ulm
flüchtete, zu feinem Landesdirektionsratb, mit den froheſten
Ausſichten für die Zukunft, ernannte. Im Jahre 1804 wurde er
auf die ehrenvolifte Art in das Direktorium der neuen Schwäbis
fchen Provinz von Ehurbaiern, das in Ulm feinen Sitz hat, eigenfs
‘ Tih als Oberfchulrath gefeht, und erhielt Lauter ſolche Gefchäfte
zugeteilt, die mit feinen Wuͤnſchen am meiften uͤbereinſtimmten.
Er fühlte ſich jet zum erflenmale nad) fo mancherlei Stuͤrnien fei⸗
nes Lebens in ficherer Ruhe wohl, als plößlich der Lob ibn ben.
24. December 1804, in feinem vierzigften Lebensiabre , da⸗
biurafffte. |
Ey
Er wi er zärtlichfte Boter, menfcen: - .
feamblich,, An Geſellſchaft, in Zirkeln der
hoͤhern ode en ihm Beſcheidenheit, Suade,
Frohſim, jemeine Gunſt. Seinen Freun⸗
den blieb er t treu, ynd verſchoͤnerte, ver⸗
ſuͤßte, verg
der gluͤhendſte Eifer. Geine 2
bfwundernswuͤrdige Fertigkeit in jeder Art von .Kopfars
‚beit. feine Beharrlichkeit Vie niche raſtete, bis dad Ange-
fangene beenbigt war, feine tiefe, mehr auf Erfahrung und
Die * gegruͤndete, = aus ee — deß
nenfchlichen Herzens, feine genialiſche Mantaſie, die anten
sone und Geſchichteñ mit ſchoͤpferiſcher Kraft Leben und
Gedeihen gab — dad’ alles zufammen erflärt es allein, wie
Zuber fo VSieles, in Fache der ſchͤnen Ränfte, fo wie un bir
ſtoriſch⸗ politiſchen, fehrefben und fi, democh einen Rang
unter den geachtetſten Sehriftſtellern Deutſchlands erwerben und er»
Halten konnte. Kurz, Huber war'ein Mann von feltenen Vorzuͤgen
2: — unb von einer unermuͤdeten Thaͤtig⸗
keſt. Er machte als Schriftſteller ſeinen Rahmen zuerſt durch daB
4*
- 8 Wahre und Gute beſeelte ihn
Beleſenheit in den Klaſſikern, ſeine
Schauſpiel Das heinliche Gericht, und nachher durch meh⸗
tere dramatiſche Arbeiten bekannt. Am meiſten aber. haben feine
Meinen Erzaͤhlungen zur Gründnng. ſeines literariſchen: Ruhmes
beigetragen. Auch als ſcharffinniger Kunſtrichter hat er ſich
Ruhni erworben. Die Allgemeine: Zeitung, deren Hauptredal⸗
tion er ſeit 1798 — iſt mit Recht von dem Publikum allen
gen worden. Ein zu aͤngſt⸗
alichen politiſchen Mlättern Dorgepo
= Beltueben . nach. Nappeit. und Originalität dei Styls —
zuweilen
— 7 \
CHA Z/
.
3
en. feiner Merken bie An Eigen do Koma
—
ter Be ft. —— een Valinge
lich für dieſe Verirrung.
— Seine: Sah riften find:
1. Aemiliens Unterredungen mie ibrer Mutter, aus
sem Sranzöfifchen: Kıflev, zweiter Band: Keipsig 1783. —
8 (1 2lr. 10 Gr.)
2. Celefus, in zwölf Büchern; aus dem Sransäffchen
bberfenr. Beipsig 1784. 8. ( 18 &. e.)
2. 3 Der tolle Tag, oder Sigaro’s Hochzeit, ein Cuſt⸗
Spiel in fünf Aufzuͤgen, aus dein Sransöfifchen des Herrn
von. Beaumaschais nach der aͤchten Ausgabe überfetzte. Leip⸗
gig 1785. 8. (18 Se.) Bergl. Daher Seit. 1783. Std 56.
Ems... z
4. Mrhelmolf, oder der König kein König, ein Schau
pie in fünf Ynfshgen; nebſt vorläufigen Anmerkungen
ber‘ Beaumont und Zletcher, und das aͤltere Engli (ce
Chester hberbaupt. — und Leipsig 1785. 58: (12 &r.)
Diefes Schaufpiel, welches zu lihern Stüden ber auf
dem Titel erwähnten Dichter gr (8 durch den gefihmeibk«
gen Dialög des Keberfetzers, der fich unter ber. Vorrede nern,
urch die Veränderungen, die er. bamif vorgenommen, g
geworden. Die vorläufigen Anmerkungen betreffen den |
ben bie auf Shafefbege gefolgten Aiteren Brittiſchen Bram̃ ati⸗
ker fuͤr uns haben Finnen, Die Lebensumfiände und - un
von Beaumont und Sletcher, bie Vorzuͤge und 8
Stüds u. f. w. Er Goth. gel. Zeit. 1785. Se.
43 fe, ‚Allgem. Lit. Zeit, 1785. 50 4. Num. 252. S, 79%.
5. Das heimliche: Gericht; ; eir
1790. 8. J. A. Berlin 1795. 31
Die Bühne ift das Stud wit eige
tereſſante — — a
Situation ‚man
ächtliche Gharakteriſtik Mid Di ige
dunkel, das, nur ein wenig zu viel, ia
Dialog herrfcht, giebt dem Stude durch!
‚ breitet, einen Grad von
Zutereſſe mehr.
auf dem Thrater Gluͤck zu machen, — Stoff zu:
und bie. — des heimlichen Gerichts ſind allgugraͤßlich
Berſaſſer nicht immer bei —
Be Schott, dem Charakter we treu rn ein, .
der die Scenen des Drama vorgeben... In de
Auflage na Suber eine Nachleſe über. die —— dee
5
x
/
1)
J
sah. Bert. Huber Te
Setmgerän. & Vergl. Allgem. Lit. Zeit, 1790. Ms Zum,
Ei x
6. Offene gehpe, ein Zuftfpiel in drei — —*
dem Iranaſiſchen von &. . Hüber ( untichtig flatt uber)
Mannbeim 1788. gr... ergl. ‚Beitifcbe Peberficht Dex
en fchönen LTiteratur der Deutfchen, Bd 2. Sick 2
55 64. (Inhalt und Beurtheilung )
7. Die Ybentheuer einer Wacht, ein Lufifpieli in, drei
Yufzhgen, nach dem Franzoͤſiſchen, von dem Verfaſſer der
offenen Febde. Miannbeim 1789. gr. 8.
8. Die magnetifche Wunderkegft, ein Luſtſpiel in nf
nn: von dem Verfaſſer der offenen Sebde; aus *
Franzoͤſiſchen frei Aberſetzt. Berlin 1790. 8. |
9. Bari Diclos gebeime Memoiren zur Befcbichte der rw
Kegierungen Tudewigs des Vierzehnten und Kudewigs des
Sunfzebnten, aus Dem Franzoͤſiſchen aͤberſetzt, mit einer
f£inleitung und Anmerkungen begleitet von dem Voerfaſſer
des heimuchen Gerithts. Erſter, zweiter, dritter Theil.
Berlin 1798. 1792. 1793. gr. 8.
"10. "Wermifchre Sceiften von dem Verfaſſer
lichen ne he The — Cheil. —
er erſte il ent folgende achı
— 3 vorher in dem Veuen deutſchen
ala, in Schillers biftorifchem Balender
en. Hchichte der Verſchwoͤrungen — b
lich: Weber Revolutionen, vorz Krantreich
aus dven Mömolres du Oardinalde Reis; offenen: enter; | j
Aunekdott aud. Wien ( Diefe-Befchichte ar Babel des befanıts
ten Dramas: Sophie ader der gerechte Shrft, aus); a.
mand Bean: Di Peffis, Karbinal Herzog von Richelien ein
ſoriſches Porträt; Marimilidn, Herzog von Baisen und Ehurkirf;
‚Uebermgbesne Größe; Nevolution in = er Rikvlaus Senn. i
im Jahre x 47; Ebu ‚a szami (b.i — ——*
hette, upd en — * Dr zweite beit enthält neun und zwans
Sig Kecenfionen von “Huber aus der Allgemeinen Ziteygrugs |
zeitung, denen ein Aufſatz: Meber Kritik, baupifädhlich in
Beziehung auf den Suffand und den — ——*
der fi — — —— Feng u.
Grundſaͤtze a elt, die ee darin zu en —
geſetzt iſt. Darauf folgt ein ——— Ken
‚nig kein un. Scenen aus dem Stlaven, einem Schaufpieke
von
tere Endlis
fche Theater, aus der Vorrede zu — oder DE: ;
u
473 cubw. zeit, Huber,
von Philipp Maffinger; Weber Dichterberuf und Biäierwenib; ;
Abgeriffene Gedanken über moderne Bröße.
© 2gq.> Friedenapraͤliminarien/ heraüsgegeben von dem
Verfaſſer des beimlichen Berichts. Zehn Hände (ieber von
acht Städen). Berlin 1793 — 1796. 8.
12. te rettet, ein Lufifpiel in fünf Aufzuͤgen, nach
„oleroft (Road to ruin) frei bearbeitet vom Derrallen Des
heimlichen Berichts. Leipʒig 1793: 8. (14 &.) -
13. Schweizerfi inn, ein. Zufifpiel in drei Yufzägen,
nach dem franzöfifchen Manuſ Eript: I’Emigre, von der
Frau von C***, Aberfetzt von dem Herausgeber der Sties
denspraͤliminarien. Berlin 1794. 8. (ſteht auch in den Se
denspräliminarien, SHE. S. 193— 240.)
24. Deasnatkeliche Geſetz, von Volney; aus dem Sta 7
yöfifchen uaͤberſetzt won Den Herausgeber der Sriedensp |
dimingrien. Betlin‘ 7794. 8. (flieht auch in ben —
praͤliminarien, Sick 9. 10.)
15. Emilie von Varmont, eine Befbiäie in Briefen
von Louvet, nebſt einem Anbange; aus dem Franzoͤſiſchen
aberſetzt und mit tiner Vorrede begleitet von dem Verfaſſer
des heimlichen Gerichts: Tübingen 1794. 8.
— je, Der Troſtioſe, ein Luſtſpiel in Einem Aufzuge,
na ibm franzoͤſiſchen Manuſkript der Verfaſſerinn vom
Schweizerſinn, aͤberſetzt vom Berausgeber der —
praͤliminarien. Berlin 1794. 8.
417. schauſpiele von Z. F. Huber. Berlin. —— 8.
Thir. i8 Gr.) mit Kupfern. Sie enthalten: 1. Das heim⸗
liche. Gericht, 2. Juliane, ein Lußfpiel in drei Aufzüge, von
dem Verfaſſer des heimlichen Gerichts (einzeln, Berlin 1794.
18 Gr.) Auch diefes letztere Stud will, fo wie das heimliche
richt, mehr: geleſen ald geſehen — Bergl. Alm Lit,
t. 1795. Bo 3. Mum. 235. 5. 448.
es Theater, bearbeitet von £.
’ dritter zn: Leipʒig 1795-
7 U Eitelleit und Liebe, ein
ch einem franzoͤfiſchen Manuſ kript
zchgedruckt in der zu Bruoͤnn her⸗
eutſcher Schauſpiele, BD 8.)
die ſchuldige Mutter: Fo
chauſpiel 11 fünf Aug
Fubw. Berb;: Huber: 00973
L; autre Tarife &n la mere coupaðbᷣle von Bearmiacchals ein⸗
ʒeln⸗ hs 1795: 8.) 3. Zwei Poſtſtationen, eine Poffe in
drei Aufzuͤ Le Conteur ou les deux poftes von Fer:
rand. 4 ee: und Du, ein Euftfpiel i in drei Aufjügen, nach Les
tu et toi ou parfaite égalits vom Dorvigni (einzeln ,..Eeipzig
1795. 8. nachgedrudt in ber Yubmner Sammlaug deutſcher
Schauſpiele, 85 8.)
Der zweite Band enthält: 1. Du. und Sie, ‚ein. Suffpiel |
in drei Aufzügen. 3. Mißtrauen und Liebe, ein Luſtſpiel in drei
Aufzligen. 3. Der Friedensſtifter, ein Luftfpiel in fünf Aufzuͤgen,
ver earbeitung des Luſtſpiels Le Conciliateur ou I’homme ai-
le von Demouflier. 4. Selbſtucht, ein Schauſpiel in fünf
Yıy Bi
u Dritte Band enthält: 1. Die ie Beier, ein Luftſpiel
drei Aufzuͤgen, nach Les femmes von Dem 2. Der.ver
. liebte Briefwechſel, ein 2.7 in fünf Augen, — Pintrigue
eyiſtolaire von P.F.R. Fabre ne Der alte Jung: :
gefelle, ein Luſtſpiel in te en, nad Te ‚vieux —52
taire, von Collin dArleville. e ungeladenen Gaͤſte, oder der
Kanonikus von Mailand, eine e Doffei in einem Aufzuge, — —
Souper imprevu ou le Chanoine de Milan von
Die Verdächtigen, ein Luſtſpiel in Einem Aufzuge, gr: 1m
‚Sufpects von Dieard le Duval,
Bergl.Allgem. Lit. Zeit. 1796. 88 ı. Num. 94. ®. —
07. Bd. 3. Num. 289. &. 262 — 264. 88 4. Num. 395.
ꝰ 662° f. Oberdeutſche allgem. Kit. Seit. 1796: Bd i.
Sa 34: S. 539f.
19. Deei ‘Weiber, eine Movelle von dem Abbe de
‚Sa: Tour; aus dem franzoͤſiſchen Manuſkript Kberfegt von
"2. $. Huber. Leips’1795. 8. (20 Gr.) Bergl. Allgern. Lit.
"Zeit. 1796. 80 3. Num. 208. &. 45 fı
=» 20 Die Familie Seeldorf. Erſter, weiter Theil,
Thbingen 1795- 1790. 8.
a1. Adele von Senange, oder Briefe des Lords Sys
denbam, aus dem eanzöfifchen von £. F. BSutzer. Tuͤbin⸗
gen 1795. 8. (16 Gr.) Vergl. Allgem. Lit. Zeit. 1798 230 2,
2Tum. 164..8.478—480. \
22. Briefe; ntbaltend einen Abriß der franzoͤſiſchen
Angelegenheiten vom 31.1391 1793 biszum 10. Theumidor,
end der in den Preifer Befängniflen vorgefallenen Auf⸗
‚Feitte, von Helerin Marin — aus Dem Engliſchen
Manufteipt mir Anmerkengen uͤberſe Erſter, zweiter
Tbeil. Keipzig 1796. 8. Die beiden — Drigſe ſtehen auch
in der Zeitſchrift: Humaniora, 1796. St ka
\
23. Das.
4
[ Er _ _ ul pi meme m ı 0 WE Ge VE — — —7——
J $. „uber. Lusern 1799. 8. (18 . Bergl.
äne Titelvigneste:
| Schweizeriſche Anekdote S. 3. 2. en |
.
re = Subm Zezd. Huber,
23: Das Leben der hhrgerinn Kolland,, von ibe Telbfk
gefchrieben; aus dem Sranzsöfifchen mit Anmerkungen. Exfte
und zweite Zaͤlfte. Berlin 1796, 8. auc unter bem Fitel:
Der Madame Kolland nachgelaifene Schriften.
24. honorine von Ueſerche, oder die Gefahr dev Sp⸗
fleme, ‚eins LTovelle des :Bbbs de Is Tour; aus dem ˖fran⸗
zöfifhen Manuſkript uͤberſetzt von L. $. Huber. Keips
ig 1796.. 8. Bergl. Allgem: Zeit. 1796. Bd 4. Zum.
91.8. 30 f.
95. Xdrign Lezari hber die Urſachen und Kefulsste
der Kevolution; aus dem Sranzöfifchen. Keipsig 1798. 8.
26. Emilie, oder die Spieler, ein a? fünf
fufshgen, nach dem Sranzöfifchen des Generals Montes⸗
guios bearbeitet. Keipsig 1799. 8 By
27. Marie von Sinclair. Aus dem Franzoͤſiſchen &bers
ſetzt von L. 9, Huber. Leipzig 1799. 8: (20.Br.), Vergi.
Allgem. Lit, Zeit. 1800. 85 2. Zum. 123. &. 245 f. (Inhalt
und Beurtheilung) . j
"28. Sufettens Ausfteuer, oder Geſchichte der ran
von Senneteire; aus dem Franzoͤſiſchen ea von £.
gem. Lit.
it, 2800. 358 3. Num. 213... 223 f. Br
29. Erzählungen von A. $. BHuber. Erſte, zweite,
dritte Sammlung. Braunfchweig 1801. 1802: 8. (3
30 &.) jede Sammlung mit einem fauberen Titelkupfer
.. i ; —
Die exſte Sammlung enthält: r. Ungluͤck verſohnt, eine
— Opfer
©. 31. 3. Abentheuer auf einer Reife nach Neuholland S. 84.
Nonchalante und Yapillon, Mährchen nad) bem Grafen Eaylus
.253. 5. Der gefährliche Nebenbupler S. 310. : :
. _Die zweite Sammlung enthält: 1. Der Stedbrief ©, 1.
2. Der Mann aus Kairo ©. 61. 3. Gefchichte einer Reife auf
bie. Feel . 138. 4. Kritiſches Geſpraͤch ©. 3. 5. Ueber
Beibtichkeit In. der. Kunſt, in der Natur, und in der Geſellſchaft
mmlang dathält: ° 3. Seſchichte siner Verir⸗
phie ©. 46. F Kontrafte aus ber franzöfls
S. 225.: 2 Roſette U. 158. ©
Is Briefe an ein Seauenzimmer bber die
te der ſchoͤnen Literatur, Zeft 6. &. 365
538 f. Heft a1, S. 517 —522.
‘.
+i
⸗
ind u. Baer 446
— Allgemeinen Beisung, deren Rebabchen er bien
a leben beſorgte, gab er olgcabe — theils hei⸗
aus, theils hereicherte er fie mit feinen Auffägen: Alio. eine
Monatsfceift für die franzoͤſiſche Zeitgeſchichte 1798. eis
‘fier, a ‚ drister Band in zwölf eften. 1796. erſter,
zweiteg, Band in fechs Heften. Neue Rlio, eine Mionatar
ſchriftj für Die franzoͤſiſche Zeitgeſchichte 1796. erſter, zwei⸗
ter Batzd in ſechs Heften. 1797. erſter, Zweiter, Dritter
Band in zwölf — 1798, Erg — (vergl. Allgem:
Lit. Zeit. 1798... 89 4. Num. 355. 5.481 — 408. Num.
350. &. 49 - 46 um. 357. ©. 497 -—- 502. 1799. Bd
4. Num. .347- 279 f.) Flora, Deutfchlands Töchtern
geweibr, eine on, weiche feit 1803 unter dem Titel:
Dierreljäbrige Unterbalsungen ’
möch, 1804. Num. 115. 8.4
Tofchenhuch für Damen suf ?
1802. 1803. 3804. u
el and andern.
1804. (3 Thx.) deſſen —** Pe
ieb er einige Blätter als >
is zur Zehen, iſt mit Fig
nd bie Zeichen der Karten el u
18 Theile la verwebt).
| Nachrichten von gZab⸗r⸗ Leben, Charakter und litero⸗
riſchen Arveiten findet. man ’
. 1. in der Zeitung für die elegante Wels 18085. Zum. 3
(non Subers Wittwe).
2. in der YYeuen Bibliothek der ſchoͤnen tDiffenfhafken
BD 70. BE 2.5. 300 - 3
3. in dem Sreimhrbigen 1808. um. 7.
4: in der Abendzeitung 1805, Num. u. & #3
a — — Leipz, allgem. liter. Anzeiger Igoo Num. ..
6. in Meuſels Gelehrtem Deutichlande (Ausg. 238
— 437 — 449 58 9. ©. 630. Bdo 11. ©. 380 f. * 12.
*) Michael "uber wurde da
5* ‚ sivem Morktfigden in *
früher Jugend kam er nach Paris, mp
d Künften lebte, und ſich
:2 764 mit einer jungen Pariferinn verheirat
Bons gx durch bie, Birihrache ber Wittwe de
Chriſtian von Sachſen, einer Baierſ
Lip wo er die. Stelle einet &ekto |
Sprache
Sue
476 . Michael Busen -: x
Sprache Sei ber Univerſttaͤt, mit dem Profeffoetitel und einer
Churfärticen Denfion von dreihundert Thaͤlern erhielt. Er
* hier eine lange Reihe von Jahren hindurch als geiſtreicher
Veberfeger klaffiſcher Werke der Deutſchen ind Franzoͤſiſche,
als Kunſtkenner und ald Lebrer der franzoͤſiſchen Sprache
- großen Nutzen, und genoß die ausgezeichnete Achtung und Liebe
aller Edlen des Inlandes und Auslanded. Mehrere Jahre
einander nüßte er auch der Univerfität dadurch, daß er fuͤr eine
Auswahl ber: evelften und boffnungsoolften jungen Maͤnner, die
damals in Leipsig fludirten, eine Tifchaefellfchafe unterhielt, wo,
neben ber unerläßlichen Hebung der franzöftfchen Sprache, auch Die in⸗
tereſſanteſten Gegenflände aus der politifchen und literätifchen
Tagesgeſchichte mit aller Urbanität, die ben feinen Weltmann
bezeichnet, abgehandelt, und die freimüthigften Diffuffionen, for
bald fie nur nicht in Animofttät ausarteten, und mehe mit den
Waffen des Witzes, ald des Partheigeiftes geführt wurden, ver⸗
ſtattet waren. Nicht leicht Tam ein Fremder von Nahmen umb
Bedeutung nach Keipsig, der nicht bei dieſer Hätern und vielfach⸗
belebten Tiſchgenoſſenſchaft ein willkommener und gern wieder⸗
kehrender Gaſt geweſen waͤre „uber ſtarb den’ rs. Torit 180%
im fieben und fiebenzigften Jahre feines Alt ı
Mich. Auber war ber erfle, der durch feine, wenn auch nur
profeifche Ueberſetzungen ber zu feiner Zeit vorzuͤ lichſten deut⸗
ſchen Dichterwerfe, und die geſchmackvollen Kritiken, womit er
dieſelben begleitete, den Franzoſen Achtung gegen die deutſche
Literatur einflößte, und ihnen das Vorurtheu gegen ben deutſchen
it, zu dem fie vorher nur allzugerechte Urſach hatten, zii beneh⸗
‘men ſuchte. Bei Genie und fehr feinem Geſchmacke beſaß er eine
vollkommene Kenntniß beider Sprachen, derjenigen ſo wohl, aus
welcher et, ald derjenigen, im welche er uͤberſetzte. Er wear von
ber Schönhelt der Originale, die er uͤberſetzte, ganz durchdrungen,
and eine unermübliche Geduld belt Ihm alle die unglaublichen
Schwierigkeiten, mit, denen er zu kaͤmpfen hatte, gluͤcküch uͤber⸗
winden. Mae, ee
ngen und übrige fchriftftellerifihe Ar⸗
7 el, Poeme en eing Chants ,„ traduit de
(ner par Mr: Huber, ‘a Paris Y6r. &
: fchidte feiher Neberſetzung eine Vorrede
n Berfafjer und der Gefebichte des Gedichtd,
ind Fehlern, und von Geßners uͤbrigen
Tod Abels fand-in Paris fo vielen
Ueberſetzung — Tagen eine neve
m mußte, woraufbald me mehrere, ſo
wie
Michael Huber, . 477
wie em hölländifcher und Berliner Nachdruck folgkten. Vergl.
Bibliothek der ſchoͤnen Miſſenſchaften, 30 6. Stck 1. 8.102
105. (mit einer Probe). J
a..Idylles et Poömes Champ£tres de Mr. Gęſſner, tra-
“ duits de l’Allemand par Mr. Huber, Traducteur de la Mort
d’Abel. a’ Lyon 1762. 8. ä Berlin 1762. 8: In bet Vorrede
handelt, Quber von dem Charakter ber Beßnerfchen Idyllen,
und giebt eine Heine, doch damals volftändige, . Geſchichte der
Sch iferpoefie unter ben Deutschen. Er findet unter den erſteren
vier kleine Gedichte, die ſich ſeiner Meinung nach ſo wohl wegen des
Gegenſtandes, als auch wegen des darin herrſchenden Tons beſſer
- für den Titel: Laͤndliche Gedichte, zu ſchicken ſcheinen; er
deswegen auch unter dieſer Benennung angehangen. Vergl.
iothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, Bo 8. Stck ı1.9..
130 — 129. (if Probe wird die Ueberſetzung der Idylle: Phyliis ‘
un» Chloe:mitgetheilt). nn —
3 . Daphnis ‘et le premier Navigatenr, Poſsmes do Me-
Geffner , traduits de PAllemand par Mr. Huber. à Paris -.
1764. ü Berlin 1765. 8 Vergl. Blidliothek Der fchönen
Wiſſenſchaften,/ 8d ın. Ss 1. S. 123 — 130, (mit ein
paar Proben).
4: Choix de Poelies Allemandes par Mr, Huber, Auch '
Deutliche können ich auf den Parnallus [chwingen. Bodmer,
Vol. I- IV. ä Paris 1766. »2. Die Dichter, welche Zuber
ausgewählt hat, find Hagedorn, Geller, Uz, Zleift, Ras
‚bener, Leſſing, Gleim, Schlegel, Kicht ee ——
Roft, und andere, deren Werke der gute Ge
mald geftempelt hatte Viele Stüde haben fı
lieren muͤſſen, daß Ye Veberfegung in Profa a!
manches Heine Lied," mancher Gedanke durch |
dung und die Leichtigkeit der. Verfififation erſt
tömmt; andere haben aber wieder Dabei gewonne
zofen "zugleich mit der Befchichte der Dicht
Deutſchen bekannter. zu machen, febte er einen Dilcours preli-,
minaire fur lhiltotre de la Poelie Allemande vor, in welchem: -
er ihre verfchiebenen Epochen beſtimmt, und eine- Zurze, doch zu
feinem Zweck hinlaͤngliche Nachricht davon giebt. Er theilt diefe
Geſchichte in vier Perioden. Die, erfte begreift die Zeit der alten
Deutfchen oder der Barden; die ziweite die der Minnefniger,
bie im dreizehnten Jahrhunderte unter der Regierung ber Schwi-
biſchen Kaifer bluͤhten; bie dritte rechnet er von Opit; an, dem:
Wiederherſteller der wahren Dichtkunſt / der den Rhythmus in dee
Berfifikation eis ührt; die vierte endlich die Zeit von Hallen .
an. Außerdem "hat er jedem Abſchnitte bon an
ee eine
N ‚ ; s )
378 7 Micgael Huber,
/
Ehite bike Minleitumg von jebes Dichterd Beben. unb
"Aufenthalte vorangeoſchickt. Vergl. Noue Bibkorhel der ſch
nen Wiſſenſchaften, 85 3. Std 2. S. 285 — 296. (me zus
gleich ein kurzer Auszug aus Hubers Geſchichte der deutſchen
Poeße gegeben win) Al deutſche Bibliothek der ſchoͤnen
. Wiffenfcbaften, 80 1. Erd 4. 8. 60— 78." (Berftenbergs)
riefe Aber Merkwuͤrdigkeiten der Titeratur, Sammi. 7.
.345— 351. Allgem. deutſche Bibliothek, Bag. Std
1. &. 971-283. aller Unterbaltungen, 38 2.
SE 3. ©. 232 — 235. (Die Geſchichte unferer Dichtkunſt
von „uber uͤberſetzte, vermehrte und berichtigte Ebeling im
„Sannöverfchen Magazin 1767. Std 6.7. 8. 1768. Std 6.
7. 8.23. 24. 26. 97. 38. 39. 34. 35.)
= &.'Wilhelmine, Poöme hersi-comique, traduite de !’
Allemahd’de Mr. de 7hümmel pat Mr. Huber. Edition
ornee de Vignettes et de figures en taille- douce. a] Leiplie
3709 6. Vergl. Allgem, deutſche Bibliothek, 3 9. St 1.
©, 319. 321 f. re .
- 6. Oeuvres de Mr. Geffner, traduites de l’Allemand
yar Mr. Huber. T.I-IV. & Zusie 1768 — 1772. 8,
7, Lettres choifies de Mr. Gellert, traduites de I’. Al-
femand par Mr. Huber, precedses de l’Eloge de J’Auteur,
Rüivies de —— lettres de Mr. Rabener, et des Avis d’un
pere ä [on fils en l’envoyanı & l’Univerfite par Mr. Gallort. à
Suric 1770. 8.4 Leiphie 2770. 8. X7. X. unter dem Zitel: Let
tres familieres de Mr. Gellert, traduites de l’Alleinand par
Mr, Huber; avec l’Eloge de Tauteur et la letixe d'un pe
a fon fils. "Edition augmentee. à Zuric 1777. 8. & Leipfic.
1777. 8. 2 | ae
78. Reflexions fur la peinture par Mr. de Hagedorn tra-
duites de l’Allemand. T. I. V. äLleipfic 1775.8.
9. Hiftoirede Part de l’andgaite par Mr. Winckeimann,
trad. de l’Allemand. III Voll. a Leipfic 1781. 4. Vergl. Neue
Bibliothek der fchönen Wiffenfchaften, Bo a2. Stk 2. S.
315 318. 80 26. Std 2, 8.279296: —
40. Methode naturelle d'inſiruction, propre àᷣ accelerer
Sana traduction Yiatelligence desmots de chaque langue &tran-
gere, l’acguilition de nouvelles idees et leur combination na-
wnrelle, »praticable par ‚des entretiens fur toutes les cho-
[es prelentes aux ecoliers et fur les objets, qui dellines
Mr. Codowiecki pour l’ouvrage elömentaire de Mr. Bafedow,
fe. tsouvens. fix. cent allampes, dent ca livse Gontient la de-
oo a 77 Sefiption
⸗
= - h
| —— Hadet.
ſeripuon, Welke eff. tradulte par Of Ä.re
parMr. Huber. 4: Lu. äLeipfic 1783 — 1788. gr. 8.
In Letres phildtophigues far !a Suille par Mr. Mein
Prof. & re traduites de l’Alemahd. ‚AiVoll, & St
bouig 17h46. . ee,
+1: 22, Noßces göndrales des:Gravenss,. Svilksparmatic
a Beides. ranges p ar Rodles; precedses de 1’hiftoire
— es de la peintars, depuis l’orlgins: Ho ces arts
nos: fours, et, luivieg:l’un Catulogus iſonno d’
| — shoße d’eliampss, '% Dresde et Leiple 1787: g'
13. Le nowveau Robinfon, traduit de rauenaali de
Camps, & Bronsvic 1793-:8.
14 Catalogue raifonnd du Cabinet Veflsmpes de
Mr. Brandes, Secretair intime de la Chancellerie Ro:
d’Hannovre, contenant/ uns Collection de pidces ancien
et modernes de toutes les Ecoles dans une "fund. d’Art
‚depuis der de l'art jusqu’ä nos jours. Redigs et pu
‚par Mr. Hi T. I. I. à Leipfie = 1796. gr. ®.
Außerdem HZübee bie Mapfteiniſchen Memoire:
Ja Rufle — ‚ uͤberſedte die Baſedowiſchen Erziebu—
bacher ins Franzoͤſiſche, und hatte Antheil an dem Jon:
getranger und ber Gazette literaire. (Naͤhere Nachrichten von
Jourfiel &tranger und ſeinen Inhalte findet man unter —
ven Briefen die neueſte Literatur betreffend, Tb. 16.
255. 256. S. 4- 34)
Nachrichten von uber: werden erteilt: |
. in der Allgem. Li. Zeit: 1804. 23 9, Vam. R15.
460 f. (don feinem Sohne dem Landdirektionsrathe Ludw. |
dinand Auber).
30. mM — Beipsiget gelebsten Tagebuche en
Jabr 1804. S
in bem Keimäthigen 1808. Num. 34.&. 133 f-
— ber Lebensumſtaͤnde L. 5. Hubers).
4. in anders Gelehrtiem B Beiern, Bd 1.@. s29 t.
5. in Meuſels Gelehrtem Dleutfchlande, Au 5.)
3.8. 440 f.
Een Bildniß von Geyſer nach Graff befindet ſich vor
20. * Neuen Biblistbet der ſchoͤnen Miffenfe ⸗
ven. 1776 + a er j
—
&
488 Hugo von Trymbers. —
u Quo Trymberg
in Tau, Bang, Ba) |
4
. *—* x —
dir Senke von Geburt, abet nicht von ben beruͤhmten Fraͤnkiſchen
Grafen dieſes Rahmens, ſondern ein Buͤrgerlicher, der In ber zwei⸗
an
dbes dreizehnten, ‘und in ber erflenbed vierzebnten
ewts lebte. Die eigentliche Zeit feiner Geburt und -feis
; Jahrhund
sed Todes laͤßt ſich nicht näher beflimmen. Er war zu Erymberg,
einem Dorfe im Disthum Wuͤrzburg, geboren. Am
ſeines Renners giebt ex ſelbſt einige Nachrichten von feinen Ae⸗
bensumftänden, Er fagt
Der diß Buch getichtet hat, en
Der pflag der fchul zu tewrſtatt De
+". Mol ierkig jar vor Babenberg .
>. Mad hieß bug von frymaberg. -
—— Es ward voltichtet, das iſt war,
beſch
5 Do tuſentt und dryhundert jar
2. Bon Lhriſtus gepurd vergangen waren,
- , Dritthalb jar glich vor den jaren.
Do die Juden in franten wurden erfchlagen u. f. w.
Er pflegte alfo,.wie es hier heißt, der Schule in ber gi⸗
schen Vorſtadt Teurſtadt, und in einer andern, Stelle x
‚seiner Befellen, Mithin war er entweder Schullebrer und bie
Befellen waren feine Kollegen, oder er war Vorſteher einer fo:
genannten WMeiſterſaͤngerſchule. In eben dieſem Buche erwaͤhnt
er den Fleiß, die Thaͤtigkeit feiner Jugendjahre, ſeine Liebe zug
@iteratur und feine gluͤcklichen Gaben, ſagt, daB er zwoͤlf Buͤch er
gedichtet habe, nemlich ſieben deutſche und fuͤnftehalb tateini=
fine, fernen. dag er ſich mit ber deutſchen Poeſie nur erſt ſpaͤt
aftigt. und bis zu. feinem, dreißigſten Jahre bloß Das Latein
getrieben habe, fo baß ihm die deutfchen Reime fo unbefannt gewefen,
ala hätte er im fremben Banbexeing fremde Sprache lernen wolln,
endlich, daß er. das gewöhnliche Dichttrſchickſal, arm zu, ſeyn erfah⸗
zen. Won.feinen zwoͤlf Büchern iſt aber nur ein einziges auf uns
gelommen, nemlich der fogenannte. Renner. Bon diefer ſonder⸗
baren Benennung giebt er felbft folgenden Grund an:
. Renner ift did buch genant,
7 Wenn es fol rennen durch alle Iant.
Außer dieſem nennt er felbft und noch den Sammler g
bett vor vier und dryſüg jaren
inen gefellen, die da bey mir waren, .. ı
Gemacht ain klaines buchlin, |
—Das ſy bey dem gebaditen mir,
Das war ber fameler genannt.
| %
Pr
» Hugo ‚von Trymberg. . 48 1
J Edh denn dad fam von miner Hand, | |
’ a i
Da watd fin ain quintern verloen: "000°
Dieſelb Verluſt mad mir fo zorn, ie
Das ich e8 do nicht gar volbrache | —
0. Mit dem flyß, als ich gedachtt, ren
Wie vil aber fin was gefchrieben’ J
Das iſt hin und her becliben.
VUud bas, denn ich mich verſach:
3
+ Rons louffet vor, dis rennet nach.
‚2.2 Wer jehes lef der merk dopy,
.7Das dis von jenem genömen fy,
a "nd das ir baider fin ſy glich. — * —
Hugo. hatte alſo vier und dreißig Jahre vor dem Nenner ( 1266)
ein kleineres MWerf-verfertigt, das er den Sammler nannte, wel;
ches er aber aus Unmwillen nicht zu Ende brachte, weil ihm eine
Quintern (Fünftel) davon verloren gegangen. Die Weberhleibfel
erhielten, wie er felbft fagt, vielen Beifall. Hernach ſchrieb
erden Kenner, ber. aus dem Sammler, ald feiner Grundlage,
genommen fl. Ne
....ug0’8 Kenner ift ein fatirifch - morglifches Gedicht, in wel⸗
them Sittenfprüche, Fabeln, Gefchichten Sleichniffe, übrigens
ohne allen Plan und Verbindung, mit einander abwechfeln. , Ei:
nige Nenſchenkenntniß, herzliche Froͤmmigkeit, Redlichkeit, Her-
jenögüte und ziemliche Belefenheit in ben älteren Gedichten koͤnnen
{hm nicht abgefprochen werben; aber er ift zu gefhmäßig, zu arm
an Gedanken, und mit feinen Worten erihöpfter den Gegenſtand
nicht, worüber er ſpricht. Offenbar bemerft man bei ihm ſchon
ben Verfall der Poeſie. Bei feinen eingemifchten Erzählungen
der Fabeln, die fer Mähren nennt, liegt öfters Ifefop zum
runde, öfters feheint er einen früheren deutſchen Dichter.aus ber
Deriode der Minneſinger vor Augen gehabt zu haben, öfter
ſcheint der Stoff bloß aus dem Munde feined Volks und feiner Zeit,
der die ſpruͤchwoͤrtliche Fabelphilofophie noch fo ganz eigen war, ges
nommen zu feyn. Den meiften fehlt ed an Leben und Intereſſe,
andere dagegen find voll von Fomifcher Laune und feinen fatirifchen
Zügen. . Wenn nun aber aud) Hugo's poetiſches Verdienſt
8 — das größte “ft, fo bleibe fein Buch doch imnfer merke
wuͤrdig; merkwuͤrdig in Rüudficht auf alte Sitten und Dentarı,
auf alte Literatur, auf deutſche Sprache und Dichtkunft,
Die Sitten feiner Zeit, bie freilich nicht die beften waren, wie-
wohl im Mittelftande noch am meiften altveutfche Treuherzigkeit
und Ehrlichkeit herrſchen mochte, greift er mit aller Herzhaftigkeit
an; befonders zieht er auf die Laſter und den ſchlechten Lebenswan⸗
bel der Seiftlichteit los. Seine Sprache reicht ganz und gar nicht
‚ an die der Minneſinger; fig iſt oa nicht immer richtig. In⸗
deſſen flößt man hier und da auf Wörter und Redensarten ;, Die
teritum d. Diu. Di, 2, Band. H h man
1
482 Sugovon Trymberg . -
man bei jenen antrifft4. B. lahm feyn an Buchten and Tugens
. den, der Ebre fremd feyn, uſtirens pflegen u. ſ. w.
Manche feiner Subftantive 3.9. Affenbeir (unverftändiged Bes
tragen) Unfur (unfittliches Betragen ) find wirklich ſehr paſſend
und verdienten Wiederaufnahme in uffere Buͤcherſprache. Auch
unter feinen Beimdrtern findet man fehr treffende 3.3. ungefug
(ein ungefuger (Bogler ) dnverfunnen (unüberlegt) onforchts
lich (onforchtlich leben). Manche Provinzialismen, die man noch
bier und dort bört, Tonnen und müffen dem Sprachforfcher auch
nicht anderd als erwünfcht feyn. In Rüdficht auf Literatur iſt
vorzüglich ein Kapitel: Von alten Singern, merkwuͤrdig;
eigentlich ein Abfchnitt des. fiebenten Kapitels, mit dem es aber
richt in der geringflen Verbindung ſteht, fo wie a. Zuſam⸗
menhang der Materien, die Hugo behandelt, haupt nicht
Ruͤckſicht nehmen darf. Sie ſind unter einandet geworfen, ſo wie
& an einem Orte von ſich ſagt, er renne mist finem Gedicht,
wo es bin trett mit Bewalt. | ;
Bon Aandfchriften des Renners find bis jest folgende bes
kannt geworden: :
2. Drei auf der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel,
Die eine iſt vom Jahre 1388, von einem Michel von Wirg-
purgk gecorrigirt, rechtfertigt und capitelirt und geregiftrirt.
a. Eine Heilbronner vom Sahre 1347, jet auf der Unie
verfitätößibliothef zu Erlangen. S. Jo. Lud. Hockeri Bibliotb.
Heilsbron. p. 71. ſ. 1. wo auch Proben aus berfelben mitgeteilt
3. Eine in der Klofterbibliothet zu Tübingen. Sie iſt auf
ziemlich guten Foliopapier mit deutfcher Schrift gefchrieben.. im
Kapitel abgetheilt, doch fo, daß ein Kapitel immer wieder mehrere
Abtheilungen, die ihre eigenen Auffchriften haben, unter fich bey
EN Die Auffchtiften find alle mit zen Dinte angezeichnet.
Ganzen Änd ed vierzig Kapitel, Das Manuſ kript 1 bis in
. bie Mitte ziemlich gut erhalten, die letztere Hälfte hingegen von
Näffe ziemlich Forrumpirt , doch fehr wenig zum Nachtheil für den
Lefer, der mit einem etwas guten und geübten Auge fich. immer
leicht wirb durcharbeiten koͤnnen. Auf dem legten, dem dreihun⸗
dert neunzehnten Blatte (wiewohl die Blaͤtter oder Seiten nicht
numerirt find) ſteht oben mit rother Dinte: Finitus eſt liber
Me per me Martinum Bofch Cappellanum, pervid. Lauren-
tius Kraffi, anno domini 1473. in via ſancii Jacobi. Mieer
in die Tuͤbingiſche Kloſterbibliothek gefommen, weiß man
‚nicht; denn daß er hier abgefchrieben worden, läßt fich wobl ni
behaupten, indem in Tübingen feine Jakobsſtraße befannt iſt.
Sein innerer kritiſcher Gehalt wuͤrde fich erfi dann angeben Laffen,
wenn man ihn mit mehreren z. B. denen ber Wolfenbuͤttelſchen
— Bibliothek,
⸗
i
Hugo von ——— 483
Sibluiothet, vergleichen koͤnnte. Es iſt bekannt, * bie verſchie⸗
bene Abſchrifter immer nach. den a. Mundarten der Ab⸗
ſchreiber gemodelt worden find (ſ. Addungs Püterich von Rei-
eberrhauſen S. 31 f.) und ſo ſcheint.hier Die Oberſchwaͤbiſche
der des Verfaſſers untergeſchoben zu ſeyn.
4. Eine Handſchrift auf der Univerſitatsbibliochet zu |
‚ Keipsig,und eine auf der Rathsbibliothek ebenvafeläft: &, Gott⸗
ſcheds Progr. de rarioribus nonnullis Biblioth.-Panliriaetodd.
Lipf. 1746. p. 10. Eine Abſchrift ded auf der Pautlinerbibliö,
ebeb befindlichen Koder van 1312 (richtiger, 1391 befindet fich in
der Churfuͤrſtlichen Biblivthebi zu Dresden, Num. 48. & Joh.
Chriſtoph Adelungs Vorrede zu Sriedrich- Adelungs Ah- |
dourſchen Gedichten in Rom oder fortgefetzten Nachrichten
von Heidelbergifehen. Handfehriften i in u Yaufkenicien Di-
bliothek, 8.18.
3. Eins papierene Handfrift aus —* fun jente ——
derte —— — Folioblaͤttern auf der Churfuͤrſtliche
m
ünchen, Chart. Cod. XIV. S. Gröters Braga un under .
"mode, en Abth. —
6. Ein anuffript es arquard Gude
F weiches jegt die Königl. Danifche Bibliothek zu erde ng
u Kr 88 iff weit ausführlicher, al Die gedruckte Ausgabe des
Henn
ers. ©. Draaur, ein literariſches Magazin dei deut⸗
. fhen und nordifchen Vorzeit, 88 3.8. 506 f. Morhof
— däffelbe mit dem Druck von 1549, und theilte die Abwei⸗
&ungen:Aned Stuͤcks ded Kapitel Von den meyden in feinem
Unterricht von — em Sprache und Poefie (Kühe
1702. JS. 321 ff. m
7. Eine alte Ganöfämift, welche der verſtorbene Panʒer an
fh gehn hatte. &. Bragar, 80 3.65.
» 8 Eine nicht unwichtige Sandfhrift, welche Sr. u. Über:
lin in Srraßburg befißt. ©. Bragur, 80 3.8.4
5: Eine Handfchrift auf ber Univerfitätsbibtiothet” 5 Selm>-
| —* S. Graͤters Braga und Hermode, BD 3. Abb. 2.
®. 206 — 220. vergl. Abth. 1. S. 176.
10. Eine Handfehrift vom Jahre 1309, welche, Hr. Prof.
being in Hamburg befist. Das Gedicht ſelbſt heißt darin:
ö Centäoqulum Magiſtri Hugonis de Trimberg, iſt auf Das
pier. "SB E. CLeſſings Leben, Tb. 3.
94 f
Fr. 19. Unter den altdeutſchen Manuſ iriplen welche aub der
Beidelbergiſchen Bibliothek in die Vatikaniſche zu Kom ges
:tommen, befiibet ſich Num 98. eine Handfchrift des Kenner,
welche in dem Verzeichniffe unter bem Zitel eingetragen ifl: Hu-
‚gomis de Crienberg Tractetus de vitiis [aeculi [ui metrice ex-
zratus. Auf dem Buche felbft lautet die Auffchrift: Hilloria Ro-
manorum et Aliorum, wozu vermuthli der Nahme Renner
Ä Hh 2 Veran⸗
!
+ D
F i
777
nuͤtze zuſaͤte gemacht wrden.
484 Hugod von Trymberg.
Beranlaſſung gegeben, ſtatt deſſen man Remer las. Die Hand⸗
‚Schrift iſt in Kolto auf Papier und enthalt 200 Blätter. Die Schrift
ft neu und fehr deutlich; die Fehler des Abſchreibers find häufig
perbeffert, die und da Verſe anögeftrichen, andere hineingefchk,
orte verändert u. f. w. — Desgleichen Num. 366. in bem Ders
zeidnsifle unter dem Zitel: Carmina varia [piritualia et mora-
Ya, auf dem Bande des Buches unter der Aufichrift: Poemea ſa-
‚crum altronemicem et natural Sie enthält ı60 Blätter in
‚Folio und iſt auf Papier. Die Abfchrift ift vom Sahre 1378 und
mehrentheils mit der Klum. 98. übereinftimmend. Vergl. Fried⸗
‚rich Adelungs Nachrichten von.altdeutichen Gedichten, wel
.che aus der. Heidelbergifchen Bibliothek in die Vatikanifche
‚gekommen ©. 20. 28: und Ebendeſſ. Fortgefetzie Nach-
zichten-von HeidelhergifchenHandichriften ff. S. 130 — 142.
Die einzige bis jetzt gedruckte Ausgabe.deö Renners bat
folgenden Titel: Der Nenner. Ein fchön und nagkid Buch,
daxinnen angezeygt wirdt, eynem jegklichen welcher wir
Den, wefens, oder Standis er fer, fo wol geiftlicbes, als
des unterften des weltlichen Regiments, darauß er fein
ı Koben 30 beffern, und feinem Ampt nach gebbre deſſelben,
außzumwarten und nachzukommen zu erlernen bat, mie viel
fsbönen fprächen Der beyligen f&brift, alter Phytofopben,
und Poeten weiten reden, auch feinen gleidmüflen, und .
“ beyfpielen gesieret. Itzunder allererff im Truck außgan⸗
.gen. Mit Rey. Maye. Privilegio nit nachzutrucken. 1549.
Gaedruckt zu Srandfurt am Meyn, Durch Cyriacum Jach⸗
bum zum od, - Dad Bad) enthält.im Ganzen 129 Blätter br
Folio. Die Dedifarion ift von dem Buchdrucker Eyviacue- Fe>
rcob au Zriedrich Pfalzgrafen bei Rhein, Herzogen in Baiern
und Herrn zu. Siinmern gerichtet... Er fagt darin, Hugo habe
„das: Burh vornehmlich darum gefchrieben, anzuzeigen, woher es
konime, Daß die Suͤnden in allen Ständen uͤberhand nehmen, weil
nehmlicy Die Geiftlichen fo böfe Exempel gäben , wie exidemn faft in
‚ einem jeden Stude ihres Unfleißes, ihrer Suͤnden, Schanden, und
Lafter gedenke, und gern wolle, daß bie Vorfteher des geifklichen
und wettlichen Standes andern gute Beiſpiele gäben ; wie denn ein
jeder für ſich feine Lektion im Renner finde. Die Handfchrift
vom Kenner hatte Jakob von dem Bater des Nalzgrafen, der .
allezeit an alten Hiſtorien und nuͤtzlichen Lehren einen großen Ge -
fallen gehabt, zugeſchickt bekommen. Er gedenkt in der Dedikation
nieht, daß er mit der Handſchrift einige Aenderungen getroffen,
‚ Und biejelbe modernifire habe; welches aber body geftbehen. iſt. Es
ift nicht allein die alte Schwäbifche Mundart mit der des fechs
zehnten Jabrbunderts vertaufcht, ſondern es find. auch bald da
bald dort‘ mehrere Verſe weggelaſſen und Dagegen negie ganz uns
Kefling
v
Hugo von Trymberg. | 485
| " Leffing war Willens, den Nenner, aufs. neue aus Hand⸗
ſchriften herauszugeben, flarb aber, ehe er fein Vorhaben vollen⸗
dete (|. Leſſings Beiträge zur Befchichte und -Kiterasur zc. -
Beitr. 5. 5. 252, Simmel, Schr. Th. 29. 5. 493. Her⸗
ders dZerſtreute Blätter, Samml. 5. &. 2323.) Die Abfhrift,
welche er verfertigte, und ber er den Titel.gab: Der Renner
Bangs von Trimberg, aus drei Handſchriften der Herzo
lichen Bibliothek zu Wolfenbüttel wieder bergeftellt, hebt
nur von V. 1 — 4366. Von der Idee, nach welcher er fie ange-
fertigt, bat er felbft im fünften Beitrage zur Befchichte una
Kiteratur zc. S. 19. einiges beigebracht. da wir ein fo elended . _
gedrudtes Eremplar vom Kenner haben, und dieſes noch oben
drein & felten ift, fo wäre es fehr verdienſtlich, wenn ein Ges
lehrter, Der die Wolfenbuͤttelſche Bibliothek benußen Tann, Die
von Zefling angefangene Arbeit vollendete. : F
Außer dem Renner und Sammler fol Sugo noch ein Werk
Reu ins Land geſchrieben haben, wie uns Floͤgel in feiner Ge⸗
ſchichte der. Eomifchen Kiteratur, Bo 3. ©. ı5. aus Jo,
Wolfüi Lection. memorab; T.II.p. 1061. lehren will. Slögels
Worte find: „Von einem andern Werke des Zugo habe ich beim _
Joh. Wolff diefe kurze Nachricht gefunden: Um biefe Zeit (1599.)
ſchickte der edle, tugendhafte und gelehrte Konrad von Liebenſtein
eine Handſchrift ded Hugo von Trimberg mir zu, der ym das
Zahr 1300 blühte. Es enthält die Mängel aller Stände, und bes .
Hagt befonders den geiftlichen Stand. Es ift betitelt: Reu ins
Fand, und. befindet fich bei den Edlen von Zillhart.“ Wahrſchein⸗
lich aber ifl die ein Jrrthum und der Renner gemeint, und ftaft
Ken ins Land, Reñ ins Land zu lefen. Indeſſen hat Hr.
od) in feinem Kompendium der deutfchen Literaturgelchichte
(Aug. 1. und 2.) Slögeln denſelben nachgefchrieben und dem - .
Bugo ein drittes Werk beigelegt. |
Nachrichten von Auge von Trymberg, feinem Ren⸗
ner, den Ausgaben deſſelben, Proben u. ſ. w. ertheilen folgende
riften:
= e Sam. Guil. Öetteri Commentatio de poetis quibus-
dam medii aevi tentonicis, iaprimis de Hugone TZrienberga
Franco, ejusque fatira vulgo Herner dicte. Erlangae 1747.
4. Vergl. die audführliche Anzeige dieſer Abhandlung in Sam.
wilh. —— Conr. des Gymn. illuſtr. zu Erlangen, Samm⸗
ung verſchiedener VNachrichten aus allen Theilen der hiſto⸗
riſchen Wiſſenſchaften (Erlangen und Leipzig 1749. 8.) Bo 1.
StE s. Klum. 30. S. 473 — 482. Man findet, hier zugleich
Heine Probes aus ber Erlanger (vormald Heilbronner) Hands
fehrift,, aus ber Handſchrift der Paulinerbibliorhet zu Aeipsig,
und dem Kober des Marquard Gudius. —
‘ ; E 2. Otte
—
⸗
L * N
486 | Hug von Trymberg.
3: Gottſcheds Progr. de rarloribus nonnullis Bibliotbe- _
eae Paulinae codicibus. Lipfiee 1746. 4. p. 10 ſqq. wovon die
Verfaſſer der Baireuthiſchen gelebrten Zeitung auf das Jahr
1747: Num. 3. S. 28 ff. einen Auszug geliefert haben.
3. Morhofs Ynserricht von der deutſchen Spredhe
und Poefie zc. (Kübel und Frankfurt 1702.) S. 319 — 325.
Moͤrhof theilt zugleich ald Probe ein Stüd des Kapiteld von
den Wieyden aus der gedrudten Ausgabe ded Renners, wel⸗
chem er die Abweichungen der Handſchrift des Marq. Bude
zur Seite geflellt hat, nebft noch einigen andern Stellen, mit.
4. Leſſings Beiträge zur Befcbichte und Kiteraryr aus _
den’ Schänen der „Kerzogl. Bibliosbef zu ‚Wolfenbüttel,
Boitr. 5.8. 32 ff. S. ı86. Zur Probefindet man hier S. 37.
die Zabel au dem Renner: Don dem Prälaten und den Bir⸗
nen, aus einem Wolfenbürtelfchen Koder.
5. Lefiings Nachlaß zur Geſchichte, Kiteratur und
Kritik der deutſchen Sprache, geordnet von G. 5. Fülle
born, in G. Æ. Leſſings Keben, nebſt feinem noch übrigen
liteesrifchen LZachlaffe, Tb. 3. S. 79-95. mit Swei Sas
beln (Die beiden Hunde; Der Fuchs und der Habe) und verſchie⸗
denen andern, theils größeren, theild Heineren Stellen , nad} der
Leffingifchen Abfchrift des Renner. F
: 6. Gellerts Diſſortato de poeſi apologorum eorumque
Seriptoribus. Lipſiae 1745. 4. deutſch unter dem Titel: Chri⸗
ſtian Fuͤrchtegott Gellerts Abhandlungen von den Fabeln
und deren Verfaſſern ec. (Leipzig 1773. 8. )S. 87 — 89. deögl.
Vachricht und Exempel von alten deutfchen Sabeln, in
Gellerts ſaͤmmtl. Schriften (Leipgig 1784. 8.) Tb. 1. S.
25—27. Gellert theilt an beiden n aus der gedruckten
Ausgabe zur Probe bie Fabel: Yon zweien Muͤhlen, mit.
7. Eonz Beiträge für Pbilofopbie, Geſchmack und Ki⸗
teratur (Reutlingen 1786. 8.) Heft 1. 8. 82 — 131. Von
einem Manuſkript Renners auf der Kloſterbibliothek zu
'Thbingen, und ber Renner und deflen Verfaffer, von
Rarl Philipp Conz, wo zugleich mehrere, längere und kuͤrzere,
Steken, nebft folgenden vier Sabeln: Ain mer von. ainerm
prelaten &. ı24 f. Ain mer von ainem Fuchs (die zugleich mit _
der Bearbeitung bed nehmlichen Steffs von dem Binnefingerr
Ebanzler in Bodmers Proben der alten Schwäbifchen
Poefie des dreischneen Jahrhunderts ©. 269. und Der
Sammlung von Minnefhingern aus dem Schyrähifchen Zeit-
punkte, Th. 2. &. 246. verglichen wird) S. 125 ff. Ain mer
von einer mulin (welcher, der Vergleichung wegen , eben dieſelbe
Fabel: Don zweien Maͤhlen, aus dem gedrmdten Exem⸗
plar, nad Gellert, beigefügt iſt) &. 128. f. Ain mer von
einem Diebe (die das Verben eigener Erfinktung an fich x Br)
“ N en
⸗
Hugo von Tenmbers: & . 48%
)
u —— aut dem Täbinger Mannuſkript mitgetheilt und verſchie⸗
ntfich erläutert werben. ; R
8. Slögels Geſchichte der Eomifchen Ziterarur, 80 3.
pe ri — 23. mit mehteren Proben aus der gedrudten Auss
ee... « ne “ — —
9. Bragur, ein literariſches Magazin der deutſchen
Und nordiſchen Vorzeit, 3830 2. S. 189 — 198. (Fuͤnf) Fa⸗
belri aus dem Nenner, nach der gedruckten Ausgabe, mit
einigen kleinen Abaͤnderungen des Ausdrucks und der Recht:
er: (Die beiden Hunde; Der Löwe; Der Rabe und ber
au; Bon ben größten Thoren; Der Efel in ber Loͤwenhaut)
von Eſchenburg. " — | J
10. Braga und Hermode oder Leues Magazin fuͤr Die
vaterlaͤndiſchen Alterthuͤmer der Sprache, Kunſt und Sit⸗
ten, BO 1. Abth. 2. S. 146 — 148. die Zabel vom Suche
und Raben‘, mit Erlaͤuterungen von Conz. Bd 3. Abth.
2. &. 205 — 229. mehrere Proben aus ber Helmffädter
Bandſchrift. F
11. Naſſers Vorlefungen uͤber die Geſchichte der dent⸗
ſchen Poeſie, 85 1.&. 73 — 80. mit den beiden Fabeln: Die
Beiden Zunde, und: Der Fuchs und der Rabe, nach Keſſing,
und dem Gedicht von den Meyden, nach Morhof.
12. Symbolae ad literaturam teutonicam antiquiorem,
ex codicibus manu exaratis, qui Hafniae aſſervantur, editae
(umtibus Perri Friderici Suhm. Hafniae 1787. 4. ma; p. 151 '
— 172. Der Anfang de5 Renners ifl hier mit Berichtiguns
gen und Zufätzen aus ber mit dem Abdrucke vom Jahre 1549
besglichehen Handſchrift mitgetheilt worden. S. Bragur, 30
5 ie ee — ag;
> Friedrich Adelungs Altdeutiche Gedichte in Rom
oder fortgefetztd ‘Nachrichten von Heidelbergifchen Hand-
fchriften in der Vatikanifehen Bibliothek S. 130 — 142. 196
aus zwei Vatikaniſchen Aandfchriften, außer einzelnen Stel⸗
len, folgende" Sabeln mitgefheilt werden: Won der geittigkeit
vnd von jrer miffetatt S. 133 f. Ein mere von einem efell der fich
vn eined lewen Harte vnefelt S. 134 f. "Won dem babft-und von
fein Sarbindin S. 135. Ä j
14. Stanz Borns Geſchichte und Kritik der ‚defttfchen
Poefie und Beredſamkeit S. 41 ie mit einer Probe aus
der Handſchrift der Leipziger Univerſitaͤtsbibliothek.
18. Adelungs Magazin für die deutſche Sprache, 38
2. Std 3. YLum. I. 8, 86. = —
16. Dentſches Muſeum 1780. Januar. Num. 4. ©.
24. Ruguſt. Num. 6. &. 134 f. ſehr unbedeutend.
717. Seizze einer Geſchichte der Deuifchen Dichtkunſt
von ebeifiien Heinrich Schmid, zweite Epoche — den
— rinne⸗
J = .
v
488 | Hugo von Trymberg.
minneſingern bis auf die Meifterfänger, in der Olla Por
trida 1781. Std 2. &. 107 f- Nachtraͤge dazu, Ebendaf,
"1789. Stck 3. ©. 70 f. E
18. Kochs Kompendium der deutfohen Literaiurge-
. fchichte (Berlin 1795.) Th. 1. ©. 145 f. &. 246. Tb..2.
S. 354. er Ne | .
19. Wachlers Derfuch einer allgemeinen Geſchichte
der Kiteratur, 30 2. ©. 440 f. LM
20. (Rütrtners) Charaktere deutfcher Dichter und Pros
feiften &. 56 — 58.
„Hugo von Trymberg hat in feinem Renner viele Stellen aus
andern alten Schriftftellern z. B. dem Freidank, angeführt“ und
fo; findet man auch wiederum bei Schriftftelern, Die auf ihn folgs
ten, mehrered aus feinem Kenner angezogen z. B. in Joh. Agri⸗
kola'’s Sprichwgrtern (Wittenberg 1592.) DL 36. 61. 85
103. 12% 333. 34.2. 25. 332. 333. 347.
Die großen und die Heinen Sünder, Fabel aus dem
Xenner, in Sülleborns KTebenftunden, Std ı. &. 22 — 27.
Damenmoden, aus dem Kenner, einem Aebrgepichte
aus dem dreizebnten Jahrhundert, 9. 395 — 420. nebfl
een dazu, in dem Breslauifchen Erzähler. 1803.
um. ... ... - ; ee ’
Chriſtian Friedrich Hanofb..
(ſonſt Menantes genannt)
. 8 ;
wurbe 1680 zu Wandersteben , einem Marftfieder in Chärin«
. gen, obnweit Arnſtadt, geboren. Seinen Vater, weicher dafelbft
Graͤflich Hagfeldifcher Amtmann war, verlor er frühzeitig. Nach⸗
dem er den erften Anfang des Studirens in ver Schule, zu Arn⸗
Wade gemacht hatte, brachten ihn feine Vormuͤnder auf dad Gym:
nafium zu Weißenfels. Won bier gieng er in dem achtzehnten
Sahre ſeines Alters auf die Univerfität zu Jena, wo-er mit vielem
Fleiße bis ind vierte Fahr ſtudirte. widmete fich hauptfaͤchli
der Rechtsgelebrfamkeit, und war beſonders ein fleifige u
dankbarer Zuhoͤrer des Doktor © mter dem Nah-⸗
men Talander bekannt iſt. A en Univerfitaͤts
jahren als waͤhrend derſelben, Iı auf die Spra⸗
chen, die Beredſamkeit, um! d war von ſan⸗
guiniſchem Temperamente, m genehmer Bil
BE. \
bung, ein wunterer Gefellfchafter ,. Liebhaber. der Muſik, des Tan⸗
zens, Fechtens u. f. w. und daher auch bei dem Frauenzimmer
willkommen. Er gerieth auf der Univerſitaͤt mit einem Weißen⸗
felſer, Nahmens Meiſter, in nähere Bekanntſchaft, mit dem
| au
>
anch zur Erholung nom Stubieen-Ätkersiflsine Reifen mad Weißen⸗
fels zu den angefehenen Eltern de machte, und-fich ‚bei die=
fer Gelegenheit in die Schwefter feines Bufenfreunded, ein ſchoͤ⸗
ned und artiges Frauenzimmer, verliebte, bie in feinen Schriften
unter dem Nahmen Selimene und Dulcimene vorkoͤmmt. Diefe
Liebichaft brachte indeffen fein, außerdem ſchon zuſammengeſchmol⸗
—— Vermoͤgen noch mehr in Unordnung, und er ſahe fich zu⸗
etzt genoͤthigt, in aller Eile Jena und Weißenfels, und ſeine
Geliebte, bie er übrigens zaͤrtlich liebte und auch zu heirathen be⸗
fhloffen hatte, zu verlaſſen. Er kam nun ald ein armer irrender,
verliebter Ritter, ber feinen Abentheuern folgt, durch ein Ohnge⸗
fahr (1700) nad) Hamburg. Hier nährte er ſich anfangsals
Schreiber, bei einem. Advofaten. Er uͤbernahm aber dabei felbft
Rechtsſachen, und ertheilte zugleich jungen Leuten, die das Gyms
naſium befuchten, Unterricht in der Redekunſt und Dichtkunſt,
ß doß er ſich nicht allein den nothwendigen Lebensunterhalt erwarb,
onbern au in viele Vekanntſchaften, und überhaupt in einen,
. Ruf gerieth, ver ihm indes Folge auf mancherlei Weiſe vortheil⸗
- haft werben konnte. Als ex fich einft mit dem Advokaten, dem er
* diente, überworfen hatte, und dadurch ſeines Auskommens wegen
in Berlegenheit gerieth, kam er auf den Einfall, fich Durch Schrifts
ftellerei zu nähren. Es glüdte ihm auch mit einem Romane,
ben er unter dem Titel: Die verliebte und galante Melt,
boch nicht unter feinem eigentlichen, ſondern unter dem erdichteten
Nahmen Wienanses bruden ließ, fo, daß derfelbe nicht allein in
Zeit von einem halben Jahre wieder aufgelegt werden mußte, ſon⸗
- dern fich auch jetzt die Buchhändler zu draͤngten. Diefer Ro⸗
- man war hauptfächlich wegen der vielen darin enthaltenen Anekdo⸗
ten vom Weißenfelfifchen Hofe intereffant. Hunold ließ fich
verleiten, fein Gluͤck durch mehrere fehriftftelerifche Produkte zu.
verfuchen. Unter andern fchrieb er einige Opern für die Gam⸗
burger Bühne, die,. ihrer Elendigkeit ohngeachtet, den ih
des damaligen Publitumd erhielten, den fie indeffen mehr der Kun
des guten Tonkuͤnſtlers, der fie in Muſik geſetzt hatte, fo wie den
Sängern und Sängerinnen verbankten. „Sunold, und ein andes
rer damaliger Dichter zu Zamburg, ber Licentiat Poftel (f. ben
Art, Poftel in dief. Lex.) waren große Verehrer und Nachahmer
der Hofmannswaldenifchen und Kohenſteiniſchen Poeſie.
Nun lebte damals zugleich mit ihnen der vortrefliche Wernike.
Diefer hatte in feinen Weberfchriften ( Sinngebichten ). und den
Anmerkungen zu denfelben öfters gegen ben verderbten Geichmad
des Zofmannswaldau und Kobenftein geeifert. Natürlich
anben füch die Nachahmer berfelben dadurch it angegriffen und“ -
beleidigt, und dachten auf Rache. Poftel fchrieb ein kurzes Sons
‚ner, in welchem er den Kohenſtein mit einem. Lowen, —
en
Ehrſtn. Erde, Hunolbd. 489
f
0. Eprfin Erbe Hunold.
ten aber: wi einem Hafen verglich, ber auf den tobten Einen
heruniſpringt. Wernike antwortete mit einem komiſchen ie
sorht, Hans Sachs, worin er diefn alten Meifterfänger Po»
ftein förmlich zu feinem Nachfolger erwaͤhlen und einmweihen Yäßt.
Bee fihämte fi) und ſchwieg. Jetzt aber eräriff Hunold bie
eder und fuchte Kobenfleinen gegen Wernike in einem Ges
dichte zu verfheidigen, welches eben fo Tappife als Arab war und
die Auffehrift führte: Dee Poefie vechtmäßige Klage über
die gekroͤnten und andere naͤrriſche Poeten. Anftatt den fcha-
len Wie dieſes Gedichts mit Ben Br erwiederh, ließ ſich
Wernike zur Rache verleiten. Unter den von Zunold heraus⸗
gegeberten Gedichten befand fich auch eine ſatiriſche Grabſchrift
auf Karin den Iweiten, König von Spanien, worin über deſ⸗
fen Unvermögen und gemachtes Teſtament gefpottet wirrde. Wer⸗
nike uͤberſetzte diefelbe ind Spantfche und Stanzdfifche, und
zeigte ‚fie dem Spanifchen und Sranzöfifchen Kefidenten in
Hamburg. Die Reffdenten verlangten von dem bafigen Magi⸗
ſtrate Genugthuung. Bundold aber, der noch zu rechter Reif das
dort benachrichtige wurde, ließ fogleich in aller Eile das Blatt,
worauf die Srabfchrift ftand, umdruden, feste flatt berfefben eben
fo viele Zeilen auf die Geburt der Prinzeſſinn von Weißenfels, und
Tieß fo viel Exemplare in bunt-Papter binden, als Herren im Rathe
waren. Aödarauf-Berleger und Druder vor dem Richter erfcheis
nen mußen ; ‚überreichten fie jedem der Rathsherren ein Exemplar,
und gaben vor, das, worin die Grabfchrift fiche, fei eit Nach,
druck. Und fo war die Sache abgethan. Als dieſer Sturm vors
x bei warsıgab Hunald ſeine Alternenefte Art höflich und ga⸗
lant zu fchreiben , heraus, und ruͤckte einen Brief ein, der ei-
entlich eine Kritit über Wernikens Heberfchriften enthielt und
den Titel führte: Schreiben an einen gelebrien Sreund
von einigen fchlimmen Poeten und andern unseiti —
benten. Als hierauf Wernike eine neue Ausgabe feiner Ue⸗
berfcheiften zu beforgen hatte, griff er Hunolden in einigen der⸗
ſelben ehrenrhhrig unter dem Nahmen Maͤvins an. Zunold
wurde hierdurch fehr aufgebracht, und fehrieb gegen Werniken
eine faririfche Komoͤdie unter folgender Auffhrift: Det thaͤ⸗
zeigte Pritſchmeiſter oder fcbwätmende Poet, in einer luſti.
n Romödie über eines Anonymi Weberfihriften,, Schaͤ⸗
———— ,‚ und unverſchaͤmte Durchhechlung der Hof⸗
mannswaldauiſchen Schriften, auf ſonderbare Veranlaſ⸗
ſung allen Liebhabern der reinen Poeſie zu gefallen ans
LZicht geſtellt von Menantes. Eoblenz,'bei Peter Marteau
dem jüngern (eigentlich Zamburg, Bei Gottfried Ziebernt:
- del) 1764; 8. fichen Bogen. Die Perfonen dieſes Poſſenſpiels
find, ein Gelehrter, der vom feinen Renten lebt, ein Schufmeli 4
‚F
ein
in Wednere und
Chrſtu. Sedr.. Hunold. | 402
ein Grzpritſchmeiſter *), ein luſtiger Bedienter ; din Pegnitz ſhaͤfer,
Hand Sachſens Geiſt, Mirandola, in bie ſich ber Erzpritſchmeiſter«»
verliebt, Amaryllis, des Gelehrten Bochter, die er gleichfalls
liebt, eine Schuſtersmagd, eine Milchdirne, eine Troͤdelftau. Der
Scherz und das Gelächter, was fle führen, und. was Werniken
gelten foll,_ift dem Stande diefer Perfonen aus dem niebrigften Di»
bei gemäß. Es beficht meiſtens aus ungereimten Amwendungen
ber Wernikefchen Sinngedichte , welche fie fich durch ihre Ver⸗
drehungen zueignen unb lächerlich machen, Es find immunda -
jgnominiolaque dicta, die niemandem ander, ald dem gemeinen
Poͤbel zur Ergoͤtzung dienen firmen. Der Nahme Wernike wird
| rrweck verwandelt, und der erfle dem &L |
pritfchmeifter, der anbere der lufligen Perfon beigelegt. Das Ei
‚ herlihe, worauf Wernife mit einem fcherzreichen Einfalle gefti=
heit, wird ihm felber aufgebürbet, und alfo der Stachel an des
Schuldigen Statt auf ihn gemorfen. Diefe Hoffen find mit An⸗
merfungen begleitet, in denen Ifenantes theild anzeigt, auf wels
eg von Werniken er geyielt habe, theils von ſol⸗
nad feiner Weife urtheilt, und beſonders einige von demſel⸗
ben lee n aus Aofmannswaldaws ımd Aohen⸗
fteins Schriften zu vertheidtgen fucht. vs aber bei- diefer '
&elegenheit eben fo wenig Aufrichtigfeit ald Einficht. Was ſich
noch am beften hören (ößt, befteht in Wertheidigung derjenigen :
Fehler, die an Hofmannswaldau’s Sprache gerügt worden, und
in Gegenbefhuldigungen eben diefed Punkts wegen. Denn Wer⸗
nitens Sprache war in der. That nicht Die reine and fließendfle.
Indem er befliffen war, die Sachen mit Geift und gepreßtem Nahe R
druck auszudruͤcken, verſaͤumte er ‚bisweilen daB Xeußere in den \
Worten und dem Verſe. Hunold hatte durch feine Opern zus _
. gleich Belanntichaft mit einigen Operfrauenzimmern erhalten, und
war durch diefe Bekanntſchaft zu manchen Ausſchweifungen veran«
laßt worden. Seine Geliebte in Weißenfels hatte fich von ihm
getrennt und anderweitig verheirathet. Seht gab er ein neue
fchriftflelerifche® Werk unter dem Titel: Satirifcheer Roman
heraus, wodurch er aber ben on, zu feinem Sturze in Ham⸗
burg legte. In biefem Romane wurden nehmlich die ſkandaleuſe⸗
ſten Liedesgeſchichten und Anekdoten von ben angefehenften ee
burgern und Hamburgerinnen,, fo wie von mehreren andern
nen, erzählt, und noch andere. glaubte man wenigftend darin zu
finden. Diefer Roman wurde nicht allein als ein perfönfiched Par .
quill konfiscirt, ſondern mehrere Perfonen warfen auch einen fo
töbtlihen Haß auf'den Werfaffer, baß dieſer feines Kebend nicht
mehr in Hamburg ficher war. Er fahe ſich daher gendifigt.- =
H pritſchmeiſter nennte man feute, die sur Belußigung des Pbbris
: "bei Öffentlichen Gelegenheiten Verſe ertemporisten. $
'
1
⸗
937 , Eprfin. Bede Hunoldꝛ
Stadt ( 1706) gu werlaffen, und · wendete ſich nach Braunſchweig⸗
wo er eine Verſorgung zu erhalten hoffte. Als ihm dieß aber fehl:
ſchlug, gieng er in fein Vaterland nah Wandersleben zurüd,.
wo er vor feinen Keinden ficher zu ſeyn glaubte, und fich mit Aus⸗
arbeitung verſchiedener Schriften durchhalf. Endlich wollte er noch⸗
mals einen Verſuch machen, oP er in Braunſchweig eine Yes
fürderung, zu welcher ihm Doffnung macht worden, erhalten
fönnte, und trat 1708) eine Reife bahin an, wurde aber unter
Weges in Halle von einigen guten Freunden bevedet, feinen Ents
ſchluß fahren zu laſſen, und in alle zu bleiben. Hier fing er
nun an, über die Moral, und beutfche Red = und Dichtkunſt zu le⸗
fen, und’ fand bald folchen Beifall ‚, daß er fich entfchloß, die Dok⸗
torwürde in den Rechten zu übernehmen, um fich dadurch auf der
Akademie defto fefter zu feßen. Er difputirte alfo im Jahre 1714
de tefiamentis irrevocabilibus, und wurde dadurch ein Mitglich
piefer berühmten Univerfität. Er las fleißig ald Doktor beider
Rechte feine Kollegia, verfertigte auch verfchiedene Schriften , bie
ziemlich wohl aufgenommen wurden, und bradıte fein Leben jet
im gefehter Stille zu, nachdent er einen guten Theil beffelben in den
ſchaͤdlichſten Zerflreuungen verſchwendet hatte. Ex bereuete feine
vorige freie und öflerd ungeziemende Schreibert, fo wie fein tadel⸗
haftes Leben. In der Vorrede At feinen Akademifchen Neben⸗
Kunden fagt er: „Ich wünfchte, daß viele meiner Schriften in
ihrer erften Geburt erſtickt wären. — Die Poefie, wie fie von mir
und vielen andern getrieben worden, hat mehrentheil& cinen gerin-
gen Nuten, und noch Yoeniger Zugend in fih. — Keine geringe
Schande iſt es, daß die fonft edelften Gedanken von den Menſchen
fo verwahrlofet,, und fo unreif, oder. als die ungeflalteften Misge⸗
burten in Die Welt gebracht werben. Meine Feder hatte einige Norte
in ihrem Vermögen, fo meinte ich ſchon zufliegen. Ich war jung;
von Zugend befaß ich nichts, und von Wiffenfchaften nur fehr ges
singe Kenntniß, und gleichwohl wollte ich Hoch hinaus, Ich
von des Adlers Fluge zur Sonne gehört, und dachte mit ben bi
den Augen meines verfinfterten Verſtandes eine fo jähe Bahn gleich
zu finden. Allein ich’ gerieth mit den Sinnen unter die Eulen,
welche die Nacht lieben und den. Tan fcheuen, oder vielmehr die
Nacht für den Bag halten.” Gr ftarb in feinem beften Alter, im
ein und vierzigften Jahre feines Lebens, 1721.
aunold verbient darum einiged Andenken unter ben Li
bern ber deutſchen Poefie, weil er durch verfchievene Proben ges
zeigt hat, Daß er nicht ganz unfühig war, der Welt durch Schrifs
ten gu nätten, wenn er nur Dusch ernfihafte Ueberlegungen feine
Urtheilskraft mehr fchärfen, und fich einen Vorrath richtigerer und
fruchtbarerer Gedanken hätte fammeln wollen. Denn außerdem
veſaß ex’ für Die damaligen Zeiten Feuer und Lebhaftigkeit genug,
— um
-
ar; ein Singſpiel. Hamburg 1704. 4. Sendfchreiben an He
allerhand Urteile von neuen Bücher beige
\
Cheſtu. Fror. Hunold.) 48
um feine Einfälle frei, angenehm und finnreich auszudricken.
So, wie wir aber jetzt feine Schriften Baben , find fie freilich vom
feinem Werthe, obwohl fie.zu der Zeit, als fie herausfamen, großes
Aufſehen machten, und viele derfelben mehrmals aufgelegt wurden...
Am meiften-geichnete fih Hunold zu feiner Zeit. daburd aus, daß
er die Kantate zuerft mit ungewöhnlichen Eifer, wenn gleich mit
ſchlechtem Erfolge, in deutſcher Sprache beaubeitete, Seine Sing⸗
fpiele, ſcherzhaften und religiöfen Inhalte, find übrigens
theild einzeln gedruckt worden, .theild, befinden fie fich in feinen gas
Janten und verliebten, fo.wie in feinen fheatralifchen Gedichten,
Seine ſaͤmmtlichen Schriften, die er mehrentheild unter dem ers
dichteten Nahmen Menantes heraudgegeben, laſſen fich in eigene
und Ueberſetzungen eintheilen.
Zu den eigenen Schriften gehoͤren: Die verliebte und ga⸗
lante Welt. Hamburg 1700. 8.“ Curieuſe Sendſchreiben, darin
litiſche, hiſtoriſche und ſonſt beliebte Materien abgehandelt wers
en. ‚Hamburg 1701. 4. Edle Bemuͤhung muͤßiger Stunden in
galanten, verliebten-und ſatiriſchen Gedichten x. Hamburg 1702.
8. Eine neue Auflage erſchien unter dem Titel: Verliebte, gas
lante und ſatiriſche Gedichte. Zwei Theile. Hamburg 1703:.9
Die allerneueſte Manier, hoͤflich und galant zu ſchreiben. Ham⸗
burg 1702. 8. Die liebens windige alia. Hamburg 1703. 8.
Der thoͤrigte Pritſchmeiſter oder ſchwaͤrmende Poet eꝛc. Goblertz
bene ) 1704. 8. Salomon, ein Singfpiel auf,dem Hamburs
giichen Schauplage vorgeftellt. Hamburg 1704, 4. "Nebukäbne:
eufling. . Hamburg 1704. 4. Der Europäifchen Höfe Liebes
und Heidengeſchichte. Gamıbung 1704. 8. ‚Öatirifcher Rom
ober allerhand wahrhafte, luſtige, Tächerliche und galante Liebesbe⸗
gebenheiten, benen ald ein Anhang die Eindenfeldifche Fama und
füget worden. . Ham:
burg 1705. 8. N. A. Ebendaf. 1732. 8. Die befte Manier, in
honetter Konverfation.fich höflich und behutſam aufzuführen und in
Fuger Konduite zu leben. Hamburg 1707. 8. Bie allerneuejte
Art zur reinen und galanten Poefie zu gelangen ıc. Hamburg
1707. 8. (Dieß Werk ift nicht eigentlich feine Arbeit, ſondern
des damals berühmten Erdmann VNeumeiſter, der es zum Bü
buf feiner Borlefungen in Leipsig entworfen , und in der Kolge,
als er Prediger geworden, es Hunolden zum beliebigen Gebrau
überlaffen hatte, wie diefer in der: Vorrede felbft berichtet. " HRuͤ⸗
nold hatte nur weniges geändert, und noch weniger hiugugeleet,
fehrieb aber eine fünf Bogen lange Vorrede dazu. Es befteht
aus zwei Theilen, wovon der eine, nach Ehriffian Weifens
Beifpiel, bie Präparation, bet andere die Operation beißt,
"Die erften fieben Kapitel des erſten Tpeils betreffen die un.
- Ä ü
a
I)
44 | Eprfin. Febr. Hunold.
Aberhaupt, und hierauf handelt ber Verfaſſer im achten don gro⸗
gen Alexandriniſchen, großen Trochaͤiſchen, großen Daktyliſchen,
oßen vermiſchten Gedichten, von Helden⸗ und andern Briefen,
den, Arien, Pindariſchen Oden, Madrigalen, Sonnetten, Ron⸗
deaur, Epigrammen, Raͤthſeln, Echo's, Satiren; von Kettenxei⸗
men, Bildesreimen, Quodlibeten, Oratorien, Kantaten, Serenaten,
Paſtorellen, Opern; im neunten Kapitel vom Styl, und im zehn⸗
ten von der licentia‘poetica, von der oratoria poetica , von der
inventione, von der Difpofition, von der Elaboration. Alles dieß
iſt mit vielen, aber unausſprechlich elenden, Beifpielen begleiteh,
und das Kanye in einem höchfl gemeinen, pöbelhaften Zone, wels
der Ba — Titel — —
abgefaßt. er gaͤnzliche erer Poeſie zeigt a
— Seiten) N. A. Ebendaſ. 1728. 8. Die allerneueſte An
reben. Hamburg 1707. 8. Neue Briefe. Hamburg 1715. 8.
eatraliſche, vermiſchte, und geiftliche Gedichte, nebft einer An⸗
weiiung zu theatraliichen Gedichten. Hamburg 1715. 8. Einlei⸗
Yung zur deufſchen Dratorie. Halle 1713.8. Akademiſche Neben⸗
ſtunden allerhand neuer Gedichte, nebſt einer Anleitung zur ver
nünftigen Poefie. Halle 1713. 8, N. A. Ebendaſ. 1726, 3. Auße
erlefene Briefe. Zwei Theile. Ball 1714 - —
„unolds Veberfezungen find: Efope en belle humenr.
Samburg 1712. 8. ttres choiſies. Hamburg 1712, 9. La
civilite moderne ober die Höflichkeit der heutigen Welt. Ham⸗
Burg 1712. 8. Ernſthafter, finnreicher und fatirifcher Zeitvers
treib. Halle 1720. 8. Le Noble, die wahre Klugheit in der Welt
leben. ‚Hamburg 1725. 9. 2:
Auch haben wir eine poetifche Chreſtomathie von ihm,
unter dem Titel: Auserleſene und theils noch nie gedrudie
Bedichte verfebiedener berühmter und jgeſchickter Maͤnner
zuſammengetragen und nebft feinen eigenen ans Licht ger
Kelle von Menantes. Halle 1718 — 1730. fieben und zwanzig
Stuͤck in drei Bänden. — —
Noch andere Hunoldifche Schriften findet man verzeichnet
in Joͤchers Allgemeinem Belebrsenleriton, Ch. 2. S. 1779.
ft Kochs Kompendium der deutfchen Litesaturgefchichte,
238 2. &. 264. in den Beiträgen zur Eritifcben Hiſtorie der
deutſchen Sprache, Poefie und Bexedſamkeit, Bo 3. Std
10.©. 218 f. in Degens Literatur der deutfchen Ueberſet⸗
zungen. der Griechen, 50 1.8.45. 39.
Nachrichten von Sunolds Keben und Schriften findet man :.
1. in (Wedels) Geheimen Nachrichten und Briefen
von Yeren Menantes Leben und Scriften. Eöln 1731.
8. f Bogen, mit Hunolds Bildniſſe. Der Herauögeber
-
- Epefin. Side. Hunolb. | 495.
x ein Buchhanblungsdiener aus Fam̃burg. Er kam mit gu,
ee En Weges in nähere Befanntichaft, als dieſer —
ner Reife von Jena nach Zamburg begriffen war. Sie wurden
nachher bie vertrauteften Freunde. Eine Beurtbeilung biefer
NYachrichten und kurzen Auszug von Hunolds Zeben fehe man
in den Beiträgen zur nase der deutſchen Spras
ce, Poefie und Beredſamkeit, Bd ı. Std 3.5, 539 ff.
2. in der Sammlung der Shrcherifben Streitfcheiften
zur Verbefferung des deutſchen Befchmads, 3d 1. Stk 2.
&. Is — 120. \ 3
> in Jo..Molleri Cinfbriaä literata. T. IE. -P- 389 [q.
4. in Slögels Geſchichte der Eomifchen Literatur ‚88
3. S. 465 — 469
Porfie und Beredſamkeit S. 172 ff.
75. in Leonard meiſters Chatakteriſtik deutſcher Did⸗
ter, 59 2. S. 69 = 67. bloß aus Num. r. geſchoͤpft.
6. in Franz HZorns Geſchichte und Aritik der deutſchen
am
+
!
&
; A 4 % } ı
. Zohan. Georg. Zacabi. ‘.
40 zu, Duͤſſeldoxf am Wieberrbein
gieng er, um Thoelogis zu ſtudi⸗
Unigerfität, die er indeſſen, ‚ber Das
1 bald wieder verlieh, und ein Jahr
ın aber nad) Goͤttingen zurüßfehrte
| ‚endete. Unter andern Fan er.bier
mit, dem fehon damals berühmten Profeffer Blorz in freunbfchaft-
fiche Verbindung. . Kaum war diefer nach. »zulle berufen! worden,
als er auch feinen Freund dahin zog, indem er,ihm ben. Huf zum _
Profeſſot der Philofophie und Beredfamkeit verfchaffte. In Kalle
machte Jacobi die, Befanntihaft mit Gleim, .w: auf. fein
ganzes nachheriged Leben den größten Einfluß hatte. Durch ihn
wurde er, aufs neue zur Dichtkunſt aufgemunterk, die bereits in
früheren Jahren feine Lieblingsbeſchaͤftigung geroefen war „ Rer er
aber ohne Gleim völlig entidgf haben wurde, Sein neuer Freund
verfchaffte ihm darauf im Sahre 1769 eine Prabende am St. Bo⸗
nifaciussund Mauritiusftifte zu Bet ‚und ihm ver= -
dankt Jacobi einen großen Theil feiner glüdlichften Lebendtage.
Späterhin fühlte er das Beduͤrfniß, eine boſtimmte Beſchaͤftigung
zu haben, und folgte daher 1784 dem unter Kaifer Tofevb 2.
an ihn ergangenen, Rufe zum ordentlichen Profeffor. der ſchoͤnen
Wiſſenſchaften auf der Univerfitat Sreiburg im Breisgau. Hier
hält cv Votleſungen über die klaſſiſchen le des Alterthums
and über Aefthetif, und lebt ruhig und zufrieden, Im freundfchaft-
lichſten Verhaͤltniſſe mit feinen ſaͤmmtlichen Kollegen, von ben
Akademikern aller Fakultäten geliebt und geachtet, fo wie von
Deutfchland ald Dichter und Schriftfteller in Ehren-gehalten.
Jacobi bildete ſich hauptfächlidy nach den leichten und ſcherz⸗
haften Dichtern der Franzofen, und, feinem eigenen Gefländnig
zufolge, nahmentlich nach dem von ihm bewunderten Chapelle,
Ebaulieu und Greſſet. Daher die fanfte Weichheit und Gefaͤl⸗
tigkeit, welche durchaus in ſeinen Poeſien herrſcht; daher die
Leichtigkeit und der entzuͤckende Wohllaut ſeiner Verſe. Er iſt als
- Sänger des unſchuldigen, frohen und heiteren Lebensgenuſſes ein
wuͤrdiger
— *
‘
.
“
ot
—
u ‚Zope: De. Jacobi, | 497.
wuͤrdiger Pendant zu Bleim, ben Deutfihen Aridleeon , ve
Umgang und Rathe er much viel für feine Kunſt verdamfte. A :
Schade, daß er fich oftmald dem Hange zu empfindfamen Taͤnbeleien
zu fehr überließ und durch Dad immer wiederholte Spiel mit s
‚Ainror und den Amorensen Die Eefer ermrübete. Doch trifft Biefer -
an Manzigfaltig | |
a — ee zu — unbeeinerſj
ſprache zu oft wiederholt ſei, eigentli ie fruͤtren
—— — graruch gur bie Früßeren
des Lebens, ag die Sprache des Herzens ‚ fein —*
— So geruͤndet und wohlkliugend uͤbrigens feine Verſe
‚.eben fo iſt esſeine Proſe, die nicht ſelten Den Charakter der
wos
ser. Theil. Zweite Auflage. Ebendaſ. 1775, 8. (alle drei
Theile zufammen — ohne Bilbniß, 21 Gr) Eß
enthaͤlt diefe Sammlung größten
Jahre 1774 gedichtet, und theils unter dem Titel: Poetiſse
Verſuche. Duͤſſeldorf 1764. 8. mit neuem Zitel Scankfure
1765..8. heraudgegeben, theils einzeln ımd auf befondern Bde
tern. hatte drucen laffen. Aenderungen machte-er beider neuen
Ausgabe nur weniger ohne fi uͤbrigens deswegen den. Vorwurf
eines lächerlihen Stolzes, oder eined Mangels an poetiſchem Ges
fühle, oder einer Geringfchägung gegen dad Publikum zuzugiehen.
Beriton’d. D, „DB : J 14 re Ri . . 7 Ein
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‚498 eb Ge Zarobi.
er in: der Yobrede ‚be erſten
ife zu arbeiten. Die meinige if,
irtigirng meiner Gedichte fo wohl,
ers oder äebe Periode ſo lange vers
zollkommenheit erlangt haben, dew
‚if. Sobald ein ſolches Werk von
eelifcht meine Begeiflerung derma⸗
be Werk nie wieder erneuern kann
mag: ich keinen Fehler wegzuichafe
eſſen Stelle zu ſetzen. De& im er⸗
— Feuer ausgedildete Ge
iten fartleben, ober,
—* werben; welches letztere mit
e Stimmen von meinen Freunden
m auch biefe in weit groͤßerer An⸗
ſaͤmmtlichen drei eile iſt fob
— 74 (Sie nd
a ‘alt in Proſa mit untermildh:
e feiner Älteren Arbeiten, mas.aber
en der Sacobifchen Muſe gerechnet
aßt) *) 0. Lieder S. 75 — 94.
tgedanken S. 99 — 114. (Sie
— Bien 10: ” ind —
weder in Proſa, oder in Ve ‚ ober in Eu en zus
gleich geichrichen) \
Iweiter Theil 1. Die Winterreiſe S. 340. . 9. Die
Sommerreife S.4ı — 66. (Beide Reifen ent alten theils
Yeine mu-Sehnäide, thejls Betrachtungen bei verſchiede⸗
nen "Gegenftänden ver Keife, in Rorids Manier, bald In Profa.
hald in gemißhtem proſaiſchen und metr!fchen Vortrage.) 3: SElys
ſium, ein Porfpiel mit Arien 5. 67 — 89. Es erwarb
Zr —5 — empfiedfame Sprache und die eingeſtreuten Lieder
ifall, wozu auch die Kompofition von Schwetzer bad
ige beitrug); 4. Das Lied der en an Gleims Ges
— ie » |
v Dritter
Y
⸗
Jeb. ©. Jacebi 499 —
Dritter Tbejl. 1. 2 —— we Wen en; Riem
8.9.— .10 . 3. Der etserling S..10: - 17. 2.
"An Aglaja S. 17— 22. daß proſaiſch halb ı
ber dia Wahrheit ©. — 39. (in Profa,
ſtehenden poetifchen Zufchrift an feinen Bruder)
:saten auf das (Beburtsfeft des Königs von
= s0.: 6. Die Dichter, eine Oper, gefpiel
welt S. 51 — 62. (Sie erfchien vorher einzel
tel: Die Dichter, eine Oper, gefpielt in?
:gefeben von Jacobi. "Halberftadte 1772. 8. 3 Br.unfkift. eine
Satire, welche :die fchlechten Nachahmer Dichter Zach |
und befonder8 Aegen die Nachahmer Poricks und on
‚gegen die Bardendichker und den Gebrauch ber norbife
gißgerichtet iſt. Manche hatten In diefer Oper eine Satire-auf
mmiedige Dichter urferer Nation zu finden geglaubt, und Biete
"men Antheil an derfelbeh "beimeffen wollen. Dieß veranlaßte äin
‚Schreiben von Gleim un Jacobi, fo wie eine Antwork&von Ja⸗
— an: Beim, worin: der erſtere fich und fline:Oper gugenbie
Bm hen emächten Vorwurfe Derfheibigt. = Beides," Sleim's Scheci⸗
Bi und’ Jacobis Atitwort, erſchien unter dem Titel: "Sumwen
Briefe von Glein und Jacobi, des Jetzteren Üper:. Die
Dichter, betreffend. 1772. 8.3.06.) F; Charmides und
Theone,. oder die fittlicbe Brazie, erſtes und zweites Buch
8.63 — 11. «Ein kleiner Roman, mit eingeft ten Ver⸗
fen, den man auch im Deurfchen Merkur 177 anugt, S.
| 3 — 82. Sebruar S. 127 — 144. März "203 — 222.
28 S. 3 — 2c. abgebrudt findet) 8 8 enpfchreihen. An
S. 219 —, 198. ‚(ehe — —— eing 5—
‚Kleinere Gedichte S, 129.— 162. (}:
ie: &tammte ber eift, Elife! den ein Gedanke der Biche? r
x. S. 134. An Antonetten, als fie am Sf bed heiligen Nico⸗
laus einen neuen Schleier befam ©. 137. Der neye kr! malion,
eine Romanze ©, 142. Freie Nachahmung des Franzo hen Lie:
des: Que — ſuis - je la fougere in der Anthologie Fran-
cojfe p. 261. u im leichten Hirtenkleide mein geliebs
tes —5 Seht cc. ©. 146. Lieb bed Orpheus, als er in die
Hölle gieng ©. 147. Der zaͤrtliche Liebhaber S. 150.)
ıne, nicht fonberlich geglüdte, Nachahmung der Jacobi⸗
fben Winter = und‘ Sommerreife, von einem Ungenannten,
erichien unter dem Titel: Die Tagereife. Ibam forte. Horat.
Leipzig 1770. 8. *
Der Abſchied an Amor (Simmel. Make Th. 1. ©. 106
m gab Veranlaffung zu folgenden zwei kleinen Schriften: An
den Yeren Ranonikus Jacobi , als ein Kritikus wünfchte,
daß er aus feinen Bedichten den Amos berauslaffen möchte.
(von Gleim). Betlin 8. nm Beryn Kanonikus
“gi Jacobi,
\
“
-
400 | — Ge. Lacobi,
Jacobi, als ee vn ſeinen Amor Abſchiad nahm. Alle
a 8, — ee. deusfche Biliotbek, zu 12.
td’ 2. 9. —'17
Eine treffiche Parodie des Liedes? Nenn im leiden ai
tenkleide mein 'geliebtes Mischen gebt ze. von Soͤly, be⸗
findet fid) unter der Auffchrift: Pecrarchiſche Bettlerode, in
"dem Almanach der deutſchen muſen auf das Jahr 1779.
S. 237 f.
2 Anserleſene Lieder von 3. 6. Jaeol
en von Johann Georg Schloffer. Baſel 17
fung von fing und dreißis/ ſeit 1774 |
| Degen — zerfireut, theils noch gar
waren. Der rigentliche erſaſſer bes von Jacobi nur
Ä = = "ie Deilchen bin x⸗ (SG. 3
zr bei.dem Kurfurftlich €
w. . Nachrichten von An
t man in dem, Journal won und f
ke Num 22; 8. 180 — 82.
en Vereſer des Liedes: Sagt, wo
ꝛc. von Berl Mmilbeim Psiner; *
rathe. a: inf — ih.
— 3. Johann Georg: Jacobi Theatrai ſche Sarifiin
Nnaqeq zu feinen ſaͤmmtlichen Werken. Keipsig 1992; 8-
"(16 Gr.) Sie. enthalten? 3. Pbadon und Vaide⸗ oder der
redende Zn] a Singfpiel in wei Aufriegen (efngein un⸗
ter, dem Tit Phaͤdon md“ Naide, — der redende
— Zaun; ; ein Sinafpiet in zwei ·Aufyuͤgen / won. Yobarin- (Bes
org a — Isoc RE Merm. — eip«
5
*
€
* * —* Snewhe N} Perodie lautn enden:
Se VWenn Im leichten Sietentieibe BR Be re
2 7 Mein gelichtes Mädchen acht», - .." ...
2.2, Benn um fic die junge greube 7 .
Schhrin fühen Taumel dreht,
— Korn, —— un
} In de n und an d Br
eat Siehe kan mit Hille N =
e danze Seele nach.
Wenn In feifen ——
eg —— — Ernie ve ei
ur Die bieten Schinken weht, ne
ee Zaune, Steg und Bruͤcen,
Steben müusgefchlagenen
w, - er
—— ich dann au beiden Enden ee nee
Job· GSe. Jacobi. spr
ig 1788. 9. 6%.) 2. Der Tod des Orpheus, ein Sing⸗
ſpiel in FÜNF Aufzůgen (vorhet im Nenen deutſchen Muſeum
1790: Stck9. S. 863 - 920. reich qu und ausdrucks⸗
vollerunuſikaliſcher Poeſie) 3. Die Walfabrt nach Compoſtel,
ein Luſtſpiel in Enem Aufsuge (Die Idee daß Wallfahrten
oft mehr Suͤnben veranlaſſſen, als durch ſie abgebuͤßt werben follen,
i — ausgeführt) 4. Der VNeniabrstag auf dem Lande,
ein Borfpiel in Rinem Aufzug..
, Die übrigen, in dieſen Sammlungen nicht enthaltenen, Are
beiten Jacobi’s find, bis auf einige ganz unbebeutende Kleinig⸗
keiten, folgende: Der Tempel der Wiflenfchaften. 3764. 8.
(in poetifher Profa); Keander und Seline, ‚oder der Para⸗
‚deplan. Mannheim 1765. 8. (ebenfalls in poetiſcher Profa,
ag- welcher daS fiebente und zum Theil noch das achte Decemmium
des gchtzehnten Sohrhunderfs vielen Geſchmack fand); Roman⸗
U uͤberſetzt von Herrn
ie und Beredſamkeit
ib de Bongors war
1. geſt. 1627, Stifter:
(Is Cuto⸗a) nennte,
giebt in der Porrede
m des Dichters, und,
bei feiner Neberſetzung
als moͤglich überfebt,
Bei einigen Stellen
| Den eedient. Oft fand ich
- in einer Reihe von. angenehmen Bildern oder fanften Empfinduns
gen’einen Ausdruck, ber die Harmenie bed Ganzen. geftört, oder
wenigſters ihr Bergnügen gemindert haben wurde. Oft bemerkte
ich, daß ein Gedanke wirklich ſchoͤn war, wenn, ihm nur ein gewiſ⸗
‚fer Grad von Spigfindigkeit benommen würde. Ich habe alsdann
eine Metapher mit einer andern vertaufcht, dem Gedanken ſeine
Unförnslichkeit benoramen, den Ausdruck fimpler gemacht u. ff.
Doch habe ich, wenn ich es für nöthig hielt, — eine wörtfiche
—— in den Anmerkungen hinzugefuͤgt. Verſchiedene Wort⸗
ſpiele find von ſelbſt weggefallen, ohne daß ich fie vermieden hätte.
Gongora felbft hat feine Romanzen in zärtliche, Iyrifche und
burleske eingetheilt. Von jeder Gattung giebt Jacobi befondere
Nachricht, und liefert fodann diejenigen von den Romanzen felbft
überſetzt, welche er dem Gefchmade der Deutfchen am, angemefien-
- ften glaubte. Seine Arbeit war befto ſchaͤtzenswerther, indem bie
Deutichen mit ber Spanifchen Eiteratur Damals überhaupt nur Mbch
wenig befannt waren.) (Vergl. Neue Bibliothek der ſchoͤnen
" Wilfenfcbaften, 88 5. Std’ 2, 8.352 — 356. Rlotz deut⸗
ſche Bibliorbef der fib. W. Bd 1. Std 2; S. 1 —12.);
Briefe von Jacobi. Berlin 1768. 8. und Ebendaf. ı78, 8-
— desgl.
x
!
—
502 Joh. Ge. Jacobi.
desgl. Briefe von den Zerran Gleim and Jacobi. Berlin
1768. 8. und (Ebendgf. 1778. 8. ( Ein Ungenannter.gab fie wis
der Wiffen ihrer Verfafler heraus Viele derfelben find in Profa-
mit untermiſchten Werfen geſchrieben. Vergl. Klotz Deuffche
Bibliofbef der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, Bd 3. Stck 5. ©.
1 — 22. Allgem. deutſche Bibliothek, BD 10. Std 1. ©.
189 —194.)5 Apollo untee den Yirten, ein Vorſpiel von
Johann (Beorg Jacobi. Palberſtadt 1770. 8.; Zween
Briefe von Jacobi und Michaelis, Pallor Amors Abſolution
betreffend. Halberſtadi 1771. 8. (auch in JoA. Benjamin Mi-
| 'erken. Gielsen 1780.80 1. &. 113 —
liEum von Herrn Jacobi. „zalberfinds.
‚8 deutſch. Bibliorb. der fch.W. Bd 6.
‚ Dex Ummwille über menfchenfeindliche Kris
Wieland und Bleim reizten. ben fonft ſo
zu einem Strafgedichte, dad eben fo geracht,
; Heber den Ernſt, von Jacobiz dem.
Hleim zugeeighet. Halberſtadt 2770.%3
ı Bleim und Jacobi. Halberſtadt 1771.
2 n in dief. Ler.); Kantate am Ehaxfreir
“ sage. Halberſtadt 1772. 8.5 Trauerrede auf Kaiſer Joſeph 2.
Srelburg 1790. 8.5 Toatterrede auf Kaiſer Leopolde 2.
'Steibftg 1792. 8. ( audi im 19. Heft ber Beitraͤge zu se:
derung des Alteften EbrifteniBums‘ 1592.); 18 ne
Predigten (die aber. mut von geringer Erheblichkeit find u Site
Geſchichte und Eheorie’der Künfte gehöten:- VindidiesUTom
quati Tala Gostingae 1763. 4. (eine akabemiſche Streitſchtiift
EN Bertheidigung dor Zaubereien in Dem Befrriten Jeruſtilenn);
kogr. de lectiong poetarumi recentivrum Pictoribus damen
danda, Halae 1766. 4 ; Weber das von dem Hertn Profifee
' haufen entworfene Keben des Geheimenraths Rlon. Fal⸗
wadt 1772. 8. (Jacobi redet hier von feiner Werbindudh nit -
log, und dem Antheil, den er an deſſen Bibliothek der ſcho⸗
.nen Wiffenfchaften genommen. Vergl. Schirachs Sr
t
. ver deutfcben Kritik, Bd 1. Ih; 2. S. 298.7; Biker
bung einiger der vornehmſten gefehnittenen Steine ho⸗
logiſchen Inhalts, aus dem Kabinette des Herzogs pon
Orleans, aus dem Franzoͤſiſchen ausgezogen und mis’ Alte
merkungen begleitet. Zuͤrich 1796. 4. (mit Kupfern). ? ’
Mit Unterftügung feiner Freunde gab Jacobi heraus:
1. eis (eine Quartalfchrift für aan). Erſter,
Zweiter, dritter, vierter Band. Duͤſſeldorf 1774. 1775. El.
8. Fuͤnfter, ſechſter, ſiebenter, achter Band. Berlin 1776.
#1. 8. (Schreibpap. 5 thlr.) Antheil an dieſer Zeitſchrift Hatten
„einfe, Gleim, Goͤthe, Klam. Schmidt, Kenz, en
| et,
I 2
\ S \
Ä J | Joh. Ge. Jackdbi. | 508
Tec, Karöline Xädolpht; Sophie ta. ‚Hödbe 1%, Yon bem
Herausgeber‘ Tr der fi in derſelben, außer a |
Gedichten, ung ende peo i Aufſaͤtze: Bon
vet p —— ME S. 1ff.)3 teriehre
Ds ae ©. a9 fig Weber. ‚die Belegie ( dr. Stck 2. Ay
n der — Schreibart (Od 2. Stck
en Briefſchreiben (Bo 3. Ste: .©. EUER, —
—— (Ep © Std 1. S. 5 ff.); Die ehn Yungft &
om Erhabenen (Bb 4. © s
= ya ber —— (Bd 4. Stck 2. S. 133 5 ei
zen (Bd 4. 3. S. 237 ff.); Ueber das Schäfer 38
(Br: &4 6 ©: si2 ff); Vom Singen (Mb 5. S
2129 di Ben ber — —* 5.
da; eine Anekdote and dem Spaniſche
.J5 Ueber die Ordnung (Bd 6. Stck 2
dad Lied, deſſen Urſprung und Gattun
tck 3. S. 668 ff. Bo 8.
Ben 857.
: 64 der Koͤnigiun von”Bolconde, e
(87. Stdn. ©. ‚381 ff.): Ueber Katie 0
3.8.8)"
> Fe Ein d
denbnde vor 3.8: —*& und feinen Sesan
den. für ons Jahr 1795. 1796. 1798: 1799. Roͤnigsberg
umnd Baſel, mit Rupfeen und Melodien. — Ueberfluͤſſiges
Tafchenbuch für Das Jabr 1800. herausgegeben von as
baaın Be. Jacobi. Dazu eine Vorrede von — —
Jatobi dem juͤngeren treflichen Bruder des Dichters) Bann
berg... mit Kupfern. — Iris, ein Taſchenbuch eh 1803.
1804. 1805. 1808, 1807. bexausgegeben non J. G, rcobil
Zoͤrich, mit Rupfern. (Antheil an dieſen Taſchen
nahmen mehrere Dex vorzuͤglichſten unferer Dichter und Schri
ler B. Herder, Jean Paul Richter, RKlopſtock, ——— |
Joh. Seine. Voß, Graf Stolberg, Zint, Alam. Schmidt,
Conz, Sriederite Brun, Gruͤbel u ſ. w. und lieferten zu benz
ſelben/ ſo wie der nn felbft , mehrere orfseiliche, theils
poetiſche, theils proſaiſche, Beitraͤge.
dichtes RXecenſionen und andere kritiſch⸗ literariſche
Auf x. von Jacobi befinden ſich in Klotz deutſcher Biblio⸗
thek der 4 wiſſenſchaften (z. B. Bd 2. SıE 7. Si
508 —5 19. eine profaifche aan zweier Oden deö Per
tearea ); im Deutfeben Merkur (3. B. 1773. September ©:
237. Merkur, oder die Baftmable, ein Goͤtt ergefpräch ) 5
im Lienen Peutfchen Muſeum (z.B. 1790. Std 7.6. 687
— 714. Alfarazambul oder die Marionetten, ein. Luſtſpiel
in Einem Aufzuge ); in W. G. Beders Taſchenbuche zum
gefelligen Vergnuͤgen (3.8. 1800. ©. 279 ff, Die Tempel);
ü in
\
a}
508 u j Sp Be Jacobi.
in W. ©. Becker⸗ Mebolungen; im Sothaiſchen Lafı
lender 1775 und 17865 in dem Tafcbenbadre 2* ——
(Mannheim 1796.); im. Almanach des Densihen Minfeng in in
Ebrfin. Keinr. Schmids Anthologie Mer —
— und Voſſiſchen Moſenalmanach ze
m Urtheile über ben Werth ber Jatobiſchen Seiten fi |
war:
4. in (Rütmers) Cbacakseren deurfiher Dicner and
Profaiften &. 477— 479.
„2. iR Eſchenburgs ————— Theoria uns
en — — — d 3, ©. 430. 30
5.8. »pı. 80 7.
3 in poͤli Plaktifhem andbuche sur’ Pen &
gr 2 Blaffiber, ch. 1. ©. 335 f- Sp. 2. ©. 250.
3% S. 21 |
¶Nacheichten von Jacobi AAbenernttanden u
sen —* ertheilt:
- 2. in SGradmanns Gelehrtem Schwäben &. 239 —
‚262.8. 860. (nach handſchr. Nachr., Meufel, und eigen. Arie, )
ih Werterkeins Handbche det poeeif Lirer eatur
dar · Dentfiben ©, 491 — 497.
3 in Nichters. Allgem. biographiſchen Reifen -
we. nener geiftlicher! Aiederdichter 5. 153."
A > — im Meuſels Gelehrtem Deutſehlande Ques· * Bo
& 488 -40. Bd 10. S. 5. Bo 11.839
| — 5. in Meng deurſcher Bibliothek der
ſhanen —8 StE 13.8. 109— 115. “bien ie
, 24 ©. 3841357. (Sommerteife) 35 5. Std 17:8. 87
8 — Sid 18. S. 285 — 294. ( Sänmtl. er
1. 2) in Schirachs Magazin der deutſchen Kritit
BD 1. C. 1.9. 3221 — 3:5. (Die befte Welt; : Der
terling; Kantate am Charfreitage) Th. 2. 5. 23 - 220. *
Dichter, eine Oper, Briefe — *— betreffend; U —
von Haufen) Bd 3. Th. 1. ©. Sn 9. —
S. 245250. (Saͤmmtl. Berle, Tho 3.) 30-4: Th. *
82—- 27. (Iris); in der Kritiſchen Ueberſicht der neueflen
ſchoͤnen — der Deutſchen, Bd 2. St 2. S. 116
‚v31..(Yhäbon und Naide); in der Aligem. deutſchen Biblio⸗
thet, Bd 11. Std 2. S. 16 — 22. (Winterreiſe) S. 169 —
182. (acht Gedichte) Bd 13. Std 1. S. 261 263. ASom-
reife) Bd 20. Std 2. S. 576 578. (fünf Gedichte); in
' ber Allg. Lit, Zeit. 1793. 38 3. Num. 191.©. 2:9 — 232.
Theatral. Schriften); in der Goth. gel. Zeit. 1775. Su 49.
©. en. S. 554 f (Seic 1776. Sr 55. ©. —
N] Da = . q
\ k
D
Joh. Se. Jacobi. — 505
4A
447. (His) 1777, Std 48. ©. 399 — 396. Se! 87. S. 717.
(Kid) 1709. SEE 78.9. 345 f. Yhaͤbon und Naide) 1793.
GH 90. & 843 f: heatral. Schriften); m Ebefn. Heine.
Sclhnids Anwelfung (sue Kenntniſt) der vorgebniften
Bücher in allen Theiten der Dichtkunſt &. 323 f. 3. 422.
in Ebendeff. Theorie der Poefie nach den neieften Frund⸗
Eon Dener Samml. ı. 8.11 f. Samml. 2:85.30 — 38.;
im Almanach der deutfchen Muſen für 1770. &. 93. 100.
‚303. 108 — 12. fbe 1772. 8.171. 132. 138. I4r. für. 1773.
&.85— 88. für 1775. 5.26. fir 1777. ©. 44. für 1778.8.
31. 96: far 1779.8. 40— 143. |
“ Dur) Anmerkungen erläuterr findet man folgende (Bes
dichte von. Jacobi: Vertrauen auf Bose (Die Morgenflerne
priefen im hohen QJubelton ıc.) in Vetterleins Cbhreſtomachie
deutſcher Gedichte, Bo 3. S. 118 — 126. desgl. in Poͤlitz
Praktifhem Handbuche zur Lektuͤre der deurfchen Klaſſi⸗
fer, ER 5% —. Das Manuſkript ( Saͤmmtl.
Schr. Th. 2. Winterreife ©. 18 ff.) in Poͤlitz Praktiſchem Hand⸗
buche 26.,Ch. 1. S. 330— 331. — Die Tempel in Pölig
Praktiſchem „Hendbuce zc. Th. 3. S. 218— 231. Degl. in
ben! RER uch eines Syfiems,Des deutſchen Suyls, Th,
2. oder Vorlefungen über Fragmente aus deutſchen Auto⸗
x, —— in der Interpretatian S. 200 - 229. .
pi profaifcher Brief von Jacobi, mit einigen geammatifchen
merkungen, in ben Seifpielen von allen Arten des deut⸗
ſchen profaifcehen Styls (Leipzig 1799.) S- 19 = At.
. In Ebeiftien Heinrich Schmids. Anthologie der Deuts
ſchen, Th. 2. S. 184 — 196. befinden fich folgende ‚fünf ber
alteren (Bedichse von Jacobi: Die Eyklopen; An Chiden;
An Herrn Gleim; An die Liebesgoͤtter; An Belinden.
j dr. Wieauhbiffon nahm vierzehn Jacobiſche Lieder infeine '
Lyrifche Anthologie, Th. 6. ©. 125 — 169. auf, alb: Aſcher⸗
mittwochslied; Pilgerlied; Vergaͤnglichkeit; Bob der Roſe; Liebe;
An die Natur; An die Nacht; Litanei auf das alter Seelen;
Die Veſtale; Sieb des Orpheus, als er in die Hölle ges; Der
neue alionz Die Linde auf dem Kirchhofe; Die Einfaltz; An
Gleim, bei der Geier feined Geburtstagss.
. Das Lied: Die Morgenfierne priefen 2c. wurde in das
Oldenburgifche ud: VNum. 243. aufgenommen. -
“ Sri van Goens Überfeßte unter dem Zitel: Tradnctions
. de diverfes oeuvres compoles en Allemand en Vers et en Profe
par Mr. Jacobi, Chanoine d’H fladt. Paris 1771. 8. fal⸗
ende Stüde von Jacobi ind Seanzöfifhe: An Belindens
ette; Freund, ber du am Kamine ꝛc.; Der Zaun, nebft dem
darauf folgenden Briefe; An Frau Karſchin; Der Kuß; Vo
⸗
500 Joh. Ge. Jacobi.
— Gleim 'an Facsbi ( in meinem kleinen — — ———
acobi’s Antwort am Gleim ( Ya; ns
fouei ꝛc. 5An Themiren; Eyflüm: (Mer ‚Rot
‚Bibliothek der (db. m. 88:6. Su 24. . 52 —
Jacobis jimgerer Bruder, — Seine! | ur en
der älteren Gedichte ind Iuansöfifche uͤberſetzt.
Muſibaliſche Kompofitionen Jacobiſcher Gedior⸗ ker
ben wir. unter andern von folgenden Tonkünftleen erhaltet:
1. Elyſium, ein mufilslifches Drama von Herren Ja⸗
cobi, in Muſik geſetzt vom Herrn Bapellmeifter Schweiʒer.
Koͤnigsberg 1774. gr. 4. (1 Thlr.)
J. Lieder aus der Iris zum Singen beim Klaviere,
in — geſetzt von J. P. Schönfeld. Beilin ‚ITIE 4
(13 &
3. Lieder von Bleim und Jacobi thig melodien vor
Johann — Reichardt. Gotha 1784. Guerfol.
(10 Gr.) 8. Hohe — der vorzuͤglichſten Lieber ven (Bleim
und Jacobi $. Mädchen, unjer Eeben ꝛtc. Ba Mäbs
ben, iſt ed wahr *
4. Lieder im Volkston bei dem Klare Pr ngen,
BER. 3. P. Schulze, ZKapellmeifter Sr. Adnigi. Hoheit
des Feng “einig von Preußen. Zweite Auflage. Ber⸗
‚tin: 1785, ge ier findet man Th. 1. &, 3: Wilſt du frei
and luͤſtig gehn dur dieß Weltgetummel ıc, u. 2. S. 3A
Sagt, wo ſind die Veilchen hin x. "
Yacobrs Bil dniß befindet fi) vor dem Pr Toeite fi
Saͤmmtlichen Werke ( Halberftabt 1774.) dedgl. vor. dem
aiger — auf das Jabr 1720 en
er j “ £ i “ii
gean Pa u =
Br . S. den Art. on
han Paul Friedrich Richter.
Johaunn Friedrich Wilhelm Jeruſalem
wurde den 22. November 1709 zu Osnabehd i in Weftpbalen
geboren,’ wo fein Water Paſtor Primarius, Sep nnenens
und Scholardh war. Seine vorzüglichen Anlagen verritthen um
entwidelteh ſich ſchon früh. Er war nur erff fechsehn Fahr alt, -
* er 1724, nach dem Tode feines Vaters, mit allen noͤthigen
Vorkenntniſſen ausgeruͤſtet, Die RS Ba beziehen un
Joh. She Bil Serufolem. 5607
wo er ſich mit Bene unve en Fleihe ven Siffenſchatten, und .
insbeſondere dem * Beudium widmete. In feinem
ein. und zwanz re wurde er zu Wittenberg Magifter,
und kehrte dara in feine ———
Aufe unternahm er zu ferner weiteren geleheten X
bund eine Reife nah Holland, wo er zwei Jahre hindurch een
* Beiden den Vorlefungen ber berühmteflen Lehrer biefer —
beivohhfe,‘ theils bie vorzüglichfich Staͤdte und merkwüuͤtdigſten
in kennen zu lernen fuchte, und vorzüglich im HZaag und
Amſterdam verweilte. Ex wüinfchte je ed est noch eirie Reife nach
einkteich uhb England zu mächen, allein häusliche Umflände
erforderten feine Anweſenheit in Osnabruͤck, = fo gteng er durch
Hahdeen und Brabant dahin zuruick. Ohnerachtet er manche
— SE bafte, fich dem Predigtarhte zu widmen, fo war
och feine Neigung mehr auf dad akademifche Keben ne
—* nahm vaher mit Freuden ben Antrag an, zwei junge weftphälie
Ihe Evelfeute als Führer nach Börtingen, auf die eben damals
tete Wrliverfität, zu begleiten. Dit den, zum Theil erfl: -
‚anklinmeiben Lehrern der jungen Akademie gerieth er) bald in bie
angenehmfte Verbindung , und ſtiftete mit mehreten unter ſhnen
Fa — auch in‘ der. Folge noch bis an ihren und ſeinen ob
möfthaft; vorzägtig mit dem vu feine Eng⸗
Ude? er AR Bekannten Thompfon: Er hatte er
Gluͤck fich bis — des großen Hannoͤverſchen St
—2 — von Manchhauſen, des fo verdienſtvollen Runter
und Beförberers, ea Aal ea gu erwerben, mW '
von Zeit zu. Beit mit feiner Korrefpondenz boehrt zu werben. "“Jes
rufelerns Trieb nach größerer enntniß, nach mehreren und‘
mannigfaltigern nläffen ‚zur Beobachtung und Erfahrung beweg
ihn indeffen, nach einem dreijährigen Kufentgate in Böttingen,
noch feinen vorhin ſchon gehegten Wunfch, england kennen zu
lernen, zu — und ſo reiſte er ſich allein ren
Sonden ab. er öffnete fi 16 — — 2—
Studien, feiner Belt, und Menſch tung en ne an⸗
—— —— Bald ae s a auch Hier, fih den
Weg tſchaft und dem ange mit — der 2
ee er Englands zu bahnen, und die re
en Eilandes feffelten ihn fo fehr, daß er den Entfchluß
faßte, es zu feinem beftändigen Aufenthalte Zi wählen. - Er ging _
daher im Jahre 1740 nad land zuruͤck, um ned) —
enanneleae beiten in Drbnung zu bringen, und fodenn im
Gefolge des Koͤnigs von Großbritannien, Beorgs des Sweiten,
welcher ſich damais, auf einer Reiſe nach feinen deutſchen Ländern,
in Hannover befand, nad England zuruͤckzugehen. Bande
eben fo worfheilhafte, als angenehme Verbindungen indeſſen, in
‚ welche er mit einigen ber ER Männer zu wannover,
$
Nach einem —
sos Jo h. Schr. Big; Serufalem;
5 ®. dem 6: dem
—85 kam Diet: von —— feinen *555
Stadt m 2 en Im Kimayen — Monaten zut —
| Endlich, ald er eben land
nen durch en und Weltbeobachtun ng wg Be Sen
ben treflichfien Gebrauch, und erwarb ja wohl
durch feine EN als anch durch die Gardıng —* — uͤber⸗
| Preingen ben ‚größten. Beifall. . Seine Thätigfeit bes
. fehränfte fich indefien nicht bloß auf. be Kreis feiner Amtöpflichten,
ſondern ex. verfolgte zugleich noch manche andre gemeinnuͤtzige Zwecke
mit edlem Eifer und geprüfter Einficht. In eier —
mit dem Herzoge uͤber Schulweſen und Verbeſſerung —
Außerte er-feine Gedanken Über Die Anlegung ci —*
reg biöherige: Lüde zwifcken den Schulen und Akademien aus⸗
und jungen. Leuten; bie nicht gem — *
ſondern für den Militaͤrſtand, den Hof, ober ein unab
—— beſtimmt — die ihnen noͤthige Unterweiſn
verſchaffen koͤnnte. Der. Herzog fand feine
re daß er die Ausfuͤhrung berfeiben befihlaß. . Terufar
a a ee ae Gene *
ß y NA g
— re wuͤrdiger Dlänner , —— — befunden
wer, ſchritt man zur wirklichen Ausführung. Die. nene: —
wurde nach ihrem Stifter Collegium Carolinum (die K
nn genaant, und. Jerufalem zum TKurator berfeiben
ift Jaſt unglaubuch, wie viel Zeit, Ruhe und Koſten er vers
nehmlich ur den erſten Sahren darauf verwendete, um biefe Auflalt
zu derjenigen. Stufe ded-$lord und der Aufnahme zu. erheben, auf
weiches fie der — mis edler Ungeduld zu ſehen wuͤnſchte, und
auch wirklich in kurzer Zeit ſahe. Jeruſalems ſchon —** (che
threiteter Ruhm, dad ausgezeichnete Vertrauen, welche fein
* Talent und Charakter Ks bei Dem ee
— Theile des Yublikums ‚erworben hatte,
—
ig befoͤrderlich. Die —* welche er mit der —* |
lüdlschften Aufmerkſamkeit von mehreren Drten ber wählte,
—* durch ſein — durch feine liebreiche Freundſchaft
und ſchan Die Ausſicht, unter ben Augen eines ſolchen
ſich nuͤtzlich zu machen, feiner Zeitung ‚und öfteren Um⸗
* und gemeinſchaftlich mit ihm zu einem der
cke zu wirken, te ihnen nicht nr ger
ZJoh Fror. Wilg. Jeruſalem. 309
ermunternd ab defreullch ſeyn Bon · Jahre zu · Jahre er⸗
hoͤhete Be Collegii, innerhaih Deutſchland fo wohl,
als außer‘ benhfetben: Und hätte. —— * — näht — =
re
2 el in Bob Rinne um Die, Fark &in j
durch won-ihm bis zu feinem. Tode ſo eh gerfiegte, —*
ſeinen Nahmen bei ber Nachwelt unuergeßlich er
erwarb fich Ber Berdienſte um bie ee denen .
mancherlei. Zu eben der Zeit, aß er bie Gründung des Karo⸗
linums —— sch er arch zu der muſterhaften Einrichtung
des Armenrbefens in ber "Stadt Braunſchweig — Gele⸗
ne ‚ daß er eine, and dem Englifchen auf feine Veranflakung
feßte „Nachricht von den Armen s und Arbeits = oder Werkhän:
fern in England⸗ mit einer Zuſchrift an die Vorſteher der milden
Stiftungen diefed- Landes, und mit einer Vorrede über den Nrtzen
diefer AUnftakten begleitete. Auch entwarf er den Plan zu'ehtr ver
(haften. Ale Berbese weitwerbreiteten Buschbandets:, an'deffen
ä ilen alle einwohner durch Altien Theil nehmen Line
ten. So uneigennihig und — indeß die Abficht dieſeß Ente
wurfes war, fo tößgeriehten fich doch mehrere Hinberniffe der Aus
deffelben Das Banane Det 3088 zu feinen affch⸗
. ten und veblicen Geſinnungen gieng ſelbſt ſo daß er!ihn
pe Kabinstsarbeiten au ziehen wünfchte,, was Jerafalem aboer
wichtigen Gruͤnden ablehnte. ——— blieben feine Bemu
— zum Beſten des Landes nicht unbelohnt. Schon im Jahrt
3743 ernannte ihn der Tg hm! sum er: der beiden Maͤſter Se;
Lrpeis und Yegidii. Im: 749 extheitte thin Die Unfoeefid
Belmftd ot — freiem —* ie theologiſthe Doktor⸗
ohrdp. Als ·der Abt Mocheim zum Kanzler 'ber U
Börtingen war berufen worden, erhielt Jeruſalem 1749 die
durch feinen Abgang erledigte Abtei des Kloſters Marienthal
Do behiet er dieſelbe nur drei Jahre, indem er Pb zunt W
des Kloflers Rivdagsbaufen in der Nähe von B
ananat: rourde. Mit nee ift ein anfehmiitpes Seminas
riem verbunden, in welchem zwölf Kandidaten bed’ Predigtamtd⸗
nachdem fie ihren akademiſchen Kurſus geendigt haben, bei freiem,
= und u freier nung, „Heisung und Auß
— anchen andern Vortheilen ke
fe meh wie dem — einer anſehnlichen 08 zu ihrer
ag ar, — r wie u. auch, um!
mmtlichen. Geſchaͤfto Predigers immer Te ea
mit dem Eupeninendenden und. Dein toöchentlich alle Sri
Kloſter
en | Di £. 1177 win. Berti
an. des vᷣ —— in Brit beigetta re
I —— Meil des Dages in der Neite dieſer
Jungen Maͤnner zu, bie ſich alsdenn mit Me enlinsikön Liebe imb
Lernbegierde um ihn verſammelten, ihn über bid erhahenflen und
wichtigſten Wahrheiten reden hörten, feine Anweiſungen, wie ımb
wodurch fie ben hohen Zweck ihre tünftigen Berufes aufs voll⸗
kommenſte erfuͤllen koͤnnten, mit — und beſeelter Enkfchlie⸗
‚Bung a, ihre thevlogiſchen Ausarbeitungen und · Predig⸗
ten vorl mit der ————— und heilſamſten Geldbrung
wieber aus ein uruͤckerhieiten. Sehr oft ließ —— nicht
zeuen, üben desselben Begenfond er eine Abhandiung oder w.
Dieß war bie ihm gewähnticfle, und
hie behrreichſte Kritik der ihm vorgelegten Uebungen.
—— — großen Anflrengungen , — feine verſchfe⸗
Aemter und Lagen erforderten, bie mit jede —
mes ge für die Bilbmeg des Erbprinzen ,- u muͤhſame
——A ne, fin m Gi —— On ——
mit Ei tu ir
Teeitkkuftiger Briefwechſel, Die vielen und es Befu —2
rg ua die Kerne il Tin Zeit
' deren keinen er doch gern ohne wichtige Hinder
wies, entkraͤfteten feinen ; ohnehin nur * ade
geftalt ,. bag er. in eine Höbliche Krankheit verfiel: Doch genes ww
von derfelben ‚wieder, und; um ihm einige Erleichterun —*
—— wurden ihm jetzt hie Predigten, die wegen A gung
ihn fahr beſchwert en, abgenommen, "und: br. dagegen ver
— auch die Aufſicht Uber die Erziehung. der noch
Finder des Herzoglichen Hauſes zu Abe Rur ei einigen
— — der Konfirmation on em Sin:
beim Schluſſe des u —* bei
—— die er Abt und Probſt zu — * — =
er noch Öffentliche Vorträge. Mehr denn einmal hätte er Gel
beit gehabt, auf eine fehr ehrenvolle Art in ein —
‚aber feine Anhaͤnglichkeit an das Sraunſchweig
ar eh, Kay a —— als Abt zu’ Rles
n und Senera intenbent deö ogthums a
las, walchen König geiedeich 2. von Preuif ee = u
gahen ließ, ſondern auch. den Ruf zum’ Kanzler der —
— Mosheims Tode, womit ihn ber — von
bechtte, ausſchlug. Zur ——— ſeines Wohigefal⸗
lend an dieſem Entſchluſſe ernannteihn der Herzog von Braunſchweig
1771. He PVitepräftdensen des Zonfifforiums zu Wolfen
Shtrel, und zwar fd, ——ù Die wei, ra dieſer and
m
_
2‘ 9
Bob: Frbr. Wiih. Jeruſalem.“ 511
worden, als ihn der empfindlichfte
ch
Stunde in ber Bluͤthe der Jahre durch einen Piſtolenſchuß des Re.
dauernde gemeimzüßige Thaͤtigkeit zu beweifen. Seine Seele er
lag unter
a
geſetzt, und die verwittwete Herzoginn yı Braun⸗
Aber |
nicht
u “‘
; 2). bie Barl wilhelm Jeruſalem. Seine Seſchichte diente Gö⸗⸗
in ſchone
Denkmal ſiftete hhm Gotrer in feiner Epifel über bie Starfgeis
Gl 5 im 2. Bande" ” Me) |
air P Pr el Di
gegeben von phraim Leis
76. 8. (8 Gr.) Be In fin F
aan Men en
r die ——— * *
iffe. 3. Ueber Ue
sorz finnfichen N ueber die ver:
Leſſing fügte i je wenige Ius
tl. Zeit. 1776. = 332 — 356.31
9,8035, 6,
\
512 +» Joh. Fror. Bill Jeruſalem.
nicht minder.
zens, Man
men den bieberen » gutmithigea, aufrichtige —
—
dadurch, was es ſagte, immer einen noch hoͤ
"and die angenehmften: Eindecke in ben Gemikthern zucuͤcklicß. Un-
innig liebenben, Mans zu erfemen, ber er war, und fich Aisch
wahre Tindliche Zutraulichkeit, ohne Ruͤckhalt und Befergeiß.
ihm bingezogen zu fühlen. Bit unablafiiger Gergfalt vtrwendete
er füh nicht nur. fr das. Gluͤc und bie Zufriebenheit, biper, aneiche
ſich Beiftand von ihm erbaten, fondeen er wirkte auch jn. der Stille
fo gern für dad Beſte folcher, die, ohne ihn dazu aufzuforgeum .
feiner Borfprache und Hülfe würbig fehienen , fuchte freiwillig ide
Gelegenheit auf, ihnen nußlich 3
ner Äbſicht, die bisher verfaunt
ein beſſeres Licht geſetzt, ihn ſeinen
gebracht zu haben, war fuͤr ihn di
durch thaͤtigen Beiſtand nicht wir
liche Beleyrungen/ Rathſchlaͤge;
wirkſam zu ſeyn, und ein großer
wechſels war einer willigen Bef
kannt und unbekannt fich an ihn
fung, Rath ober Troſt on baten
zug feines Charakters, und erf
wie vielen Vetlaſſenen und Noth
tes gethan, wie manche geheime Huͤlfleiſtungen an erwichen hatte:
Mit dem theilnehmendſten Gefühle. intereffirke ex, Tich für. ab
was menſchliche Gluͤckſeligkeit. erhöhen und. befördern kann. Zeig
ute Geſinnung, die. er wahrnahm, — pet, ‚non ber gg
hörte, erfüllte feine Seele mit Heiterkeit Freude, und er⸗
regte bei: ihm ie füßeflen Hoffimgen und Ausſichten. In feltes
nem Grade verſtand er bie ſchwere Kunſt, mit. Manier um
hen, ſich zu ihren Kenntniffen und Fähigkeiten herabyalaffen , *
ihnen in feinem Umgange eben fo unterhaltend, als ſehrreich zu
werden. : Seife auögebreitete Beleſenheit, feine viel
richtige Beurtheilungekraft, feine tiefe Menſchendenntniß chie ihn
in den Stand, in Geſpraͤchen mit Hohen und. Niedern, Gelehrten
und Ungelehrten fih Aufmerkſamkeit und Beifall zu verſchaffen. Er
wußte ſtine Bxgriffeandern bis zur groͤßten Deutlichkeit zu entwik⸗
Fein und ihrer Ueberzeugung amd Einſicht mitzutheilen. Und dab ge⸗
ſchah gewoͤhnlich mit fo viel Leutſeligkeit, mit einer, von ſtolzer
Anmaßung und Eigenliebe ſo weit entfernten, a a ng
cn Ber sie,
frigen Scherz und Munterfeit liebte ee fehr, agıch noch im hoͤ⸗
* Aiter. Ueberhaupt war feine Seele für jeden frohen und er
heiternden Lebensgenuß in dem ſeltenſten Grade offen und empfäng-
ih.” So wie m dem Gebiete der Wiffenfchaften ihn alles von
— ae a ae Wichtigkeit
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eb... gebn Bil Ictulale 327
DB. er der Eetichen von Kin Slindaah an biß‘
ſes dieſer Beſchreibung. Abıh. nr —— —
aham. Abth 2::Bon Abrahams Beruf
batz 3..%Bon Hark bis zu Jakobs Meife nt Key |
| :Restfche Bibliotheh,. Ba rg. Selm: *
8 322Sitck 2. S. 439- 443: 462. St αα—
iDeſorders abgedruckt· wurde: and. dieſem Mieter. obee
won ‚Der moraliſchen Regierung Bones übe Die Welt
oderedie Geſchichte vom:Salle. en — —
EBr.) 9 en
m srthebesfetsungen eräbienen:: in. Frabzaſiſch⸗ ei. Nibeen
Su 1770. gr. 125° ind Dänifche von Petee Topp Kanne
Mopenhagen 1776, gr, 8. "zweite Auflage, Aibendsf.-syBo;
B..$ ind Hollaͤndiſcꝛe mit: Anmerkungen won. Balth. Laill
ar Amfterdam 1772. 1776. 1781. gr. 8: in brei Theis; ug.
rl vMaasdykezu Delft; ind Schwedifche. ‚nos Apel⸗
Wäbr. Arjonhufnend⸗zu Upſala 1783 7 178048: bee ih ked
ee Bifches Geyenine ; «a7 PUR ER DPI un
Bu ** WGlaubenshekenniniß des Prinzen‘ Keopold: hi |
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»seig 769 Male allgem, deotſche Bibliotbot/
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Sr/1B..Swei Prralgsen,; bei Ersfinung weh *
Aendrags gebaltes. Braunſchweig 1 770. 838. 8. 27
8 Entöuff'oon dem Charaktet — en
MR erh des hoͤchſtſeligen nzen wiub ei)
FA von Bralinfchweig' und Luͤnebt Berlin 19701;
2. 4, (12.0) Franʒoͤſtſa⸗ Edauche "Caracier —
des prineipaux traits de la vie de S. A. 8, Re Pfirce —
dolphs de Brouns vie etde — erlin 277%,
4. Bürgl. Alotz Deistfihe Bidliorhel ee
Be 9 6,1 SıE 23. S 555 — 558. AUT IE, Ei MM 3
elaffene Schriften von Ber —XXIV
fen. En | Cody unter dem Ditela „Sousgefasse ——
"sangen kler die vornebnſten Wabrheiten der nel
— Fragmente von J. Er. W. Jeruſalem) 38
ig: 1702. 1793. M. 8. C1 Hir. os
Herauzgeberinn ii. de Rochterade
Gri) ie Ä
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herſthhen)*). Der
— — 2* 1 en Bear, ai u nah
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ologie, 14. ©. 159 170.
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21
J
Woaß S [57 Pupcer.
“|
Zah. Irde, Finger. 529
2 e-Dtnen Ylorıs Bändche enthalte Guflos,
sen —— il. Fünftes;, Sec! les Bändch en, ent- |
Ar Wang 35 und — E Algen 1793,
ei bi ı Sr üpfeen, — Igeni. Lit.
Zeit, 1795. 3 1..L7um.. Pe 266 Br
"15. Der Melancholiſche, ——— In dei Ban⸗
den frei nach — *; — — von J. 8. * gg erh
and Beipsia 179s. 1706. 8. 64 UHR mit itolkupfern.
Vergl. AH Lit. Zeit, 1796. 80 4. Num. 1ın ©. 25 fi
Oberdensfche allgem. A ae 179% en 18. a |
ST“ 520. > |
27% ‚wilbelmine, oder RR iſt nicht Gold/ —
gianzi eine Befehichte, von J 3. Thnger. Mefler, zwei⸗
ter heil. er in. 1795. 3796.8. (1. SH 8. Gr.) Ein reiches
Maͤdchen, das in einein Kloſter erzogen worden, verliebt ſich ja
— gi ehe, angenehinen „und gefälligcen Mann, hei⸗
hanfelben.,.ymd.findet bald nach Ihrer Verheiratfung, daß fe
Pr nn Meinung von Binem guten Charakter betrogen. ’. Bergk,
„Allgem ‚kit. Zeit. :ı er 3. Kram. 284: S. 670 —
7 Yam..199; $ , 766 BER rn
"7 27, :gib ein 2 Kömen. von J. 8 —
dien zweitek, dritter, vierter Theil. Berlin _ı7
| 8. aThir? 16 Br.) Sönfier, fechfter Theil, berd
4799 8. (don fremder Van) u een |
Nach Juͤngers Tode. erſchien noch:
* privz Amaranth mit der ER ar ana ai
pie Erʒaͤhlung aus den Jahrbichern der. Regierung
nigs Dideltapp'des Großen, "und deſſen Bemablimm , —**
kakel det Weiſen, nebſt hiſtoriſchen Nachrichten von dex
Koͤniginn Karunkel, Dem Ben Fömpedischen and dem
Zauberer Rn ae Dh & IE — —
Berlin 1799 e ung zur er ſati⸗
riſchen Romgnie im eined Feenmaͤhrchens. In dem’
erſten Bande, bei welchem PN geblieben iſt, werben.
pie Fehler mancher Policeieinrichtungen, fo mie bie Thordeiten d
Hoflebens geruͤgt. Vorgl. Allgem. Lit, Zus 1799 2 + Nem.
321. S. 70 f.
2. J. 9. Jangers Theatraliſcher Nachlaß —
gweites Baͤndchen. echte age. Regensburg go
1804. 8. (3 Thlr. 16 ©r.) 8 find in biefer Sammlar
gende Stuͤcke, die aud) ans verkauft werten, enthalten: — :
Erſtes Bändchen: ı. Der Krug geht fo lange zum Waf-
fer, bis er bricht, ein Euffpiet iR drei a nd — 2. Was ſeyn
Leerikbn d. D. u. Dr. 2 Band.
ro j x
(4
J
& ‚
so. Job Irdr. Jünger.
fon, ſchiet fi 6 oh ein On iginalluſtſpiel in drei Aufzlgen. — =
Ein feltner Fall, . utter, die Vertraute fhrer T
ein Luflfpiel in — —2 — 4. Die Charlatans, oder Der
gin, ei nach Morvelly. — 5..
-
Krane in der Einbildung, eine Poffe in brei Aufzuͤgen. — 5- Dos
ok ein Luſtſpiel in rei Aufzügen.
weites Boaͤndchen: ı. Stolz und Liebe, ein Lufifpiel in
Knf; — — 2. Die Flucht aus Liebe, ein Lufiſpiel in fünf
fpätgen. — 3. Selim, Prinz von Algier, ein Zrauerfpiel in fünf
Aufzuͤgen. — 4. Die beiden Figaro, ein Luftfpiel in fünf Aufzüs
Der tolle Tag oder die Hoch⸗
zeit des Fiharo, ein en in fuͤnf Aufzuͤgen, frei nach Beau⸗
marchais.
Gedichte — Aufſatze von ihm befinden fich in —
no mn B.W. Beders Erbolungen
(3. B. 1796. 30 1. &. 217 — 220. An Fanny. 30 2. 5,
| Fr 137. Die Glüdfeligkeit, zwei Erzählungen, bie im Grunde
sur Eine ausmachen. 1799. 80 2. S. 283. Der Papagai und
die Nachtigall, eine Fabel (in Profa)); in Ebendeſſ. Tafchens
a AT
buche für Das gefellige Vergnügen, u. |. w. Theaterreden
in (Reichards) Theaterkalender für 1787 und 1750, ,
Unter feiner Beforguna erfchienen: Gedichte von Fried-
‚rich Andreas Gall — herausgegeben von J. F. Jünger.
— 1784. 8. — gr Er ſchrieb einen Vorbericht dazu,
er das ben eined Freundes Galliſch erzählte,
Nachrichten von Fün gers Lebensumftänden und Scheits
ten... besgleichen urtbeile uͤber ſeinen literariſchen Werth und
Charakter findet man:
1. in (ds) Leipziger gelehrtem Tagebuche auf das
Dabr 1797. ©. 110 - 113.
2. in dem An deutfchen Merkur 1797. April. Num.
ein paar Worte zur Anzeige feined Todes)
S. — 132.
3. in den Dentwärdigkeiten aus dem Leben ausgezeich⸗
neter Deutſchen des achtzehnten Jahrhunderts S. 595 f.
5, in Meuſels Lexikon der vom ‚Jahre 1750 bis 1800
“ verftorbenen deutfchen Schrififteller, 80 6.8. 215 — 317.
6. in Bergks Kunſt Bücher zu lefen S. 292. : „Fans
ger befitzt Meuſchenkenntniß und Laune, Seine Charaktere find
——— gut gehalten und richtig gezeichnet, ſeine Darſtell
‚lebendig und oft {chön, feine Bemerkungen geiftreich und nicht fe
neu. Nur kann man ihm manchmal Weitſchweifigkeit und
Rochläffgeit im Styl und in der Darflellung vorwerfen. Allein
auch diefe Mängel weiß er durch — und Herzens⸗
| —
. Lit. Zeit. 1798. Intelligenzbl. Hum. 17.
EEE an no U U
"
j flandsgemälden (1790).
bei ihm, ungeachtet die
Art. Botter im 2. Bande bief. Lex. &, 200.)
Aug: Wilh. Iff land. 334
ergießungen zu würzen. Seine Romane haben ſtets einen. Haupt⸗
zweck, ben fie verfolgen, und welcher das Ganze zuſammenhaͤlt.“
Juͤngers Bildniß von Beyfer befindet ſich vor ſeinen Ebe⸗
Auguſt Wilhelm Iffland—
Be Te: 8 TV
wurde. den 19. April 1759 zu Hannover gehören. . Erwir'der
füngfte Sohn einer - angefehenen. und fehr wohlhabenden / Fainille
daſeibſt, und genoß eine, biefen Umftänden voͤl meſſene /
Erziehung. Anfangs wurde er von Hauslehrern unterrichtet, ſo⸗
dann beſuchte er die oͤffentliche Schule ſeiner Vaterſtadt. Aber ſchon
als Knabe äußerte er eine ſehr lebhafte Reigung für die Schnu⸗
fpielkunft. Diefe Neigung verftarkte fich in der. Folge immer mehr:
eigigen, und bejonders fein Water, zu⸗
mal bei den damals ‚noch herrichenden Borurtheilen gegen Deu.
‚ Stand eined Schaufpielerd, diefelbe durchaus mißbilligten, uns
brachte ihn endlich zu dem Entſchluſſe, heimlicy das wäterliche
a. ji verlaffen, um ſich dem Ziele feiner Wünfche zu nähern.
gieflg 1777 zur Seylerſchen, oder vielmehr Hofſchauſpie⸗
lergefellfehaft in Borba, wurde ald Mitglied aufgenommen, und
frat zum erftenmale in dem Diamant, einem kleinen Nachſpiele,
als Jude auf. Eckhof, der erfle große Schauſpieler der Deut⸗
ſchen, wurde hier ſein Vorbild und Freund. Der Leitung dieſes
unvergeßlichen Kuͤnſtlers, fo wie des treflichen Gotters * Den
er
R € R fi verdankt aupta
fähli) die Bildung feiner für die Bühne fo gluͤcklichen Talente,
Wabrbeit mar übrigens daB hohe Biel, nach weichem: allein eg,
frchee, und wogegen er allem dem Schimmer‘, wodurch,
auf
often jener, fo viele Schaufpieler den Beifall bed Publitums zu
geroinnen fuchen 'entfagte. Bei feinem aͤcht theatraliſchen Genie
und dem unermuͤdetſten Eifer für die Kunftz. bei--feiner naturlichen
Gabe der fprecheribflen Darſtellung in Ton und Geberden, bei den
ten, wen auch nicht glänzenden, Anlagen feined ‚Körpers, ı =,
arg es ihm bald, ſich uber ie afie nememer Grhanfnieler. ı1. ste.
heben und eine höhere Stu
ſchraͤnkte ſich uͤbrigens auf
in mehreren me ft 3
varuͤber iſt, daß ihm die
allen andern gelingen, bi:
nicht ein Zuſatz von Inti
"Spiele am. fesnften liege
sonalbbhng. in Hianni Ä
Chester zu fchreiben. !
I. in
.
"43 Aug. Witb Iffland.
erſte ſeiner Stuͤde welches ihm ungetheilten Beifall erwarb. Meh⸗
rere eben fo vortrefliche/ welche —* olgten, hauptſaͤchlich die
ANAger, — ihm bald auch eine Stelle unter den erſten dra⸗
matiſchen Dichtern unferer Nation, fo wie AR diefefbe ſchon
unter den Schaufpielern erworben hatte. Als der franzöfi
Krieg gegen Deutfhland auch in — wuͤthete, ver
Iffland Drt. Nachdem er mehrere große Städte befuche
‚und ch durch feine Gaftrollen auf dem Weimarſchen
er eue Zorbeern eingeerntet hatte, wurbe ex ı796 nach
Berlin ald Direktor des dortigen Koͤnigl. Preußifchen Uns
— berufen.
eigentliche en welches “land als dramatiſcher
Dichter mn i daB fi enannte bürgerliche Schaufpiel,
von nur erſt Keſſing, vorzüglich durch feine Veberfebung und
Kritik des Diderosfchen re „in Deutfchland Eingang vers
Maar, nachdem es vorher von den meiften Kunftrichtern alt eine’
vertberfliche Zwittergattung zwiſchen dem Auflfpiel und Trauerſpiel
betrachtet worben war. Schöne, rührende Familienverhälmniffe
0 ob Seenen, intereffante, edle Charaktere, tiefwirkende und doch
ſo weerfetliche Situationen, wahre, reine Sprache der Natur,
dbas find biecharakteriftifchen Merkmale, durch die. er fich auszeichnet 5
eine —— Herzlichkeit, welche man die Ifflandiſche
nennen tiefe Menſchenkenntniß, getreue Sittenſchilderung,
Beben und Waͤrme der Darſtellung, und über dad alles ein mora⸗
Bord, das find die anerfannten — ſeiner Theater⸗
haft weiß er die individuelleſten Züge in der menſch⸗
Ken Natur aufzufaſſen, und in den überrafchenbften, treffenpften
J— Ueberall leuchtet die edle Abſicht
, durch Wahrheit und Lebendigkeit feiner Gemaͤlde den Feh⸗
fern bed Beitalterd entgegen zu 2. , Grundfäge zum "She
er
ie/ fchöne eit gu ern an hat eine zu
große‘ Aehnlichkeit zwiſchen mehreren feiner Stuͤge bemerken wollen,
Wekhes, wie einige andere Fehler, die von den Kritiketn an bene.
ſelben getabelt worden find, eine nothwendi ige Bölge e davon zu ſeyn
fyeint,, Daß er ſehr viel für Die Bühne arbe nn man aber
feirten Srhden den Vorwurf macht, daß darin öfterd zu viel und
a u werde fe ſcheinen ihn bie hohen Begriffe, wels
u —— lkunſt als 18 einer ———— hegt, dazu
“nn
Eine, von AIfland ſebſt bevanſtaltete, Samml |
a einzeln — Thererſtuͤcke erſchien unter —2
| = w.
ı 4
Y
⸗
Aus. Wilß. Ifflanm. 333
"2.00. Ifflands dramatiſche Werke Sedighn Bind⸗
Leipʒig 1798 - 1802. 8. (Velinyap. 44 Thlr. Schreibyap. 25
Thlr. 6 Gr. Druckyap. 18 Thlr. 4 Br.) mit ſechzehn
RKupfern von Böhme, Bolte, Jury, Penzel, Schmidt u. 4.
nad) Kamberg, Schnorr it. F En .
.. . Die einzelnen, in biefer Sammlung bis jeht enthaltenen
und hier durchaus verbefferten oder ganz neu bearbeiteten, She
find vom zweiten Bande an ( indem der erſte eine Ichrreide wab
intereffante Erzählung von ber Entwidelung feiner a
bie Schaufpiellunft, von feiner theatralifchen Bildung u. f. w. Mfe
bält) folgende: nr Eu
Erſter Band. Meine theatraliſche Laufbahn (einzeln
1 Thlr.) mit Ifflands Bildniſſe von’ Bolte nad; Schroͤder.
„Als ich drei Jahre alt war, erzählt Hr." Iffland hier unter an⸗
berny Fam bei der Friedendfeier im J. 1763 ber Herzog Jerdi:
nand von Braunſchweig nach KHannover. Unter den |-
ten zur Feier feines Empfanges war eine Beleuchtung der Statt
angeorbnet und ein größer beleuchteter Zriumphbogen. Den gau⸗
Tag über war bie Rede davon, daß ich Diefer zu⸗
—* folte. Meine Geſchwifter erzählten mir po viel davon,
und im ganzen Haufe war eine fröhliche Erwartung, ein
und Drängen zu biefer Feſtlichkeit. Ich fragte, jauchzte und büpfte
der Stunde enfgegen, dlich wurde ich wohl eingehüle ner
rm gegeben ımd nach dem Markte, wo ber Haupt
va — Bee a — ſet ich ng = Feuermaſſe in =
‚gerne hin. ie ich näher Fam und einzelne Rampen unterſche
Tonnte, fehrie ich vor Freuden, wollte vom Arme meiner Waͤrte⸗
rinn herab, und da ich Bann nahe ee war und da bunte
_ Bewer ſah, Überfiel mich ein überirdifch Entzuͤcken. Nan hatte mid
‚in ein rothes Maͤntelchen gewidelt, auf beffen Vorderfeite ſich
Schleifen yon weißem Schmelz befanben.: Ic) hatte an bem Glanz,
den dieſe Schleifen durch die Ziytmaffen von fich warfen, an der
rothen Farbe ded Mantel, ein eigened Vergnuͤgen. Sch erinnere
wie, ais wäre es eine Geſchichte von geftern, der Menſchenmeng
‚der Pferde, der Kutfchen, des hohen Triumphbogens, von den ich
laubte, er reiche an ben Himmel — der glänzenden Kirchenfens -
‚Her und bed Freudengeſchreies, das die Volksmenge erhob. Je
hüpfte auf Den Armen meiner Zrägerinn, und weinte und fd)
Laut und unaufbörlich, als mich diete deshalb weg und wieder in
unfer finftere® Haus trug. ch konnte und wollte nicht einfchlafen,
ich dachte mir den anderen Tag und viele Wochen nachher immer
daB große glänzende bunte Bild aus jener Nacht. Ich bauete lange
‚Beit nachher aus Stühlen und Bänten die Ehrenpforte oft wieder
auf, ich Jette Lichter daneben, hieng ben rothen Mantel mit
Schmelz wiedge um, und war ſehr traurig, daß dieß fchöne 2
ve. ar. A — J a v 2 N a.
Sn
⸗
re:
v
536... Aug Wisp Ifflanb.
bei meinen Licheern zu Haufe nicht fo glänzend ausſah, als jenen.
Abend. Endlich mag = Bild ſich verloren haben; wenigftens
erinnere ich mich nicht6 von allem, was in dem Beitraume mit mir
vorgegangen ift, bis ich dab erfle Schaufpiel gefehtn habe. Dieß
muß 1765 geweſen feyn, als ich fünf Jahre alt war. Wie ich
hier wieder viele Lichter ; viele Menfchen, einen großen Raum und
Bunte: Karben auf dem Vorhange fahe, fo ftand auf einmal jenes
entzüdende Bild wieder vor mir. Die Mufif, das Hinaufrollen,
dad Verſchwinden des großen Vorhangs, duͤnkte mid) eine Zaube⸗
aM -. Der große freundliche, helle Raum hinter dem Vorhange
war mir unerwartet. Als er von wohlgekleideten Menſchen betre⸗
ten wurde, als dieſe ſprachen, lachten, als in dem hellen Raume
eine Handlung vorgieng, wie zu Hauſe, ſo war ich ganz außer
‚mir vor Bewunderung und Freude. Ich kuͤßte meinen Bruder,
ich ſprach Fein Wort, um von der himmlifchen Herrlichkeit nichts
u verlieren „ bie vor meinen Augen aufgegangen war. Es war,
Slaube ich, der Kranke in der Einbildungäfraft, der den’ Tag ge⸗
‚geben wurde. Ich wollte noch den Platz angeben, wo ber alfe
Ackermann im Schlafrod geſeſſen; ich ſehe noch den Liebhaber im
Weſte mit Golde. Ich erinnere mich,
ı, daß der Vater feine Heine Tochter in
yen ſchlagen mollte. Zum Schluß wurde
chzeit, gegeben. Das machte mir we⸗
Topf, ber darin zertreten wird, aͤrgerte
daß die Zeute nicht fprechen wollten, fo
fe und es für ungezogen hielt, daß fle in
ner befländig fprangen und liefen. Der
em alle8 vorgieng, kam mig vor, wie
fe; und wie diefe unverletzlich war, wie
te. zerfchlagen, noch die Juden haͤtten
kam mir das auf diefem ‚hellen Plage
Das zierliche Benehmen der Perfonen,
iele gefprochen hatten, duͤnkte mich fo
‚xeizend, fo nornehm, fo ehrwmärbig! , Man erflärte mir, daß fie
das alles auswendig gelernt hätten. Nun ftaunte ich fie an, wie
hohe, befondere Weſen. An jedem Fenftervorhange probierte ich zu
Haufe das Hinaufraufchen. ber Zauberdecke, und das Herabſenken,
das den fhonen hellen Raum und die Weſen, bie fo zart und
frei darin wanbelten, mir wiebergenommen hatte. "Immer fprad)
ich von dieſem fchönen, hellen Bilde, und-war recht betrübt, daß
niemand fo entzuͤckt Darüber war, als ich. Als nun gar einige von
den Menfchen, die das Bild darftellten, verächtlich fprachen, ig
gerieth ich in Zorn und Kummer. Sch fuchte allein zu feyn, allei
an das zu denken, wovon niemand in meinem Entzuͤcken mit mir
reden wollte. Ich z0g heimlich die Fenſtervorhaͤnge auf und nieber,
weil man mich auslachte, baß ich mit dieſem Spielwerke den a
| r
*
Aug. Bil. Iffland. 535
ber wieder herſtellen wollte. Bis jetzt hatte die Kunſt keinen Theil
an, meinen Empfindungen. Das helle Licht, worin alle Geſtalten
erſchienen, hatte bloß einen angenehmen Eindruck auf meine Sinne
gemacht, der in Vereinigung mit jenem erſten Eindrucke war, ber
mich zuerft empfinden ließ, daß ich lebe und bin, Da ich fleißig
in bie Kirche geführt wurde, erinnerte man mich einft, daß es befs
fer wäre, ‘dem nacyzubenfen, was ich dort fähe und hörte, als
mid) an den Poffen zu üben, die ich auf dem Ballhofe gefehen
hätte. Nun fiel es mir zum erftenmale ein, bie Kirche mit Dem
Theater zu vergleichen, weil ich hoffte, da ich nicht mehr nach dem
Ballhofe gefchict wurde, die Empfindung, die ich von dem große
Borbange gehabt hatte, dort wieder zu erneuern. Ich freute mic
auf den nächften Sonntag, und gieng rafch und munter den Kirch:
weg hin. Die große Digel und der volle Sefang gaben mir an Dies
fem Tage ein Gefühl, das ich dabei noch nie empfunden hatte.
Vorher war mir beide nur wie Laͤrm und Gefchrei vorgefonmen.
An dem Tage war ed anderd, Aber was ed war, und wie ed war,
das konnte ich mir nicht fagen; doc, fihien ed mir viel mehr zu
ſeyn, als die Muſik in der Komödie. Nun trat der Prediger auf
‚die Kanzel... Ich fand auf und wollte ihn mit denen vergleichen,
die aufgetreten waren, al3 der Vorhang fich hinaufgefchmwungen
«hatte. Aber eben das fehlte mir bei feiner Erfcheinung. Ss gieng
Tein Zauberwerf vor feinem Auftreten her Er fland allein, er
ftand im Dunfeln, in einem engen Raume, bedeckt bis an Lie
SBruft, und befchattet von einer aufgethärmten finftern Maſſe uͤber
feinem Haupte. Er ſprach nicht, wie andre Menfchen, fa
in einem heulenden Jammertone, niemand antwortete, ihm), un
Menfchen waren eingefchlafen. Wie reizend fanden dagegen die
ierlichen geſchmuͤckten Lichtgeflalten , welche ſprac u
enfhen, fi) antworteten und bewegten, wie
‘vor meiner Einbildungskraft dat Die .nächfte 9
Vergnügen, das mir ſo werth geworben war,
„Sübners biblifchen Geſchichten. In jebem J
liebliche Bild vom Ballhofe. Auf einigen. macht
gener Vorhang den Vordertheildes Wildes and.
lad ich um des Vorhanges und um der. Bilder ı
ſich reiheten, am liebften. Nun kam im J. 1767 REES
‚ Gefellfchaft nach sannover. Diefer wurbe das Heine Schloß;
theater eingeräumt. Im Stillen dachte ich mir dieſe als —
außerordentliche Menſchen, weil fie in der Wohnung des Koͤnigs
haufen binften. Ron ihren treflichen Darftellungen wurde viel
und mit Wärme gefprochen. Meine Geſchwiſter Hatten fie gefehen,
und erzählten den Inhalt der Schaufpiele, und fprachen davon mit
Kührung, Verſtand und Ueberzeugung. Mein ditefter Bruder
las zu Feiten Zeffings Dramaturgie , die. eben damals herauf: —'-
Fam, in den Abendflunden laut vor. Er verglich ben Inhalt mit
536 — | Aug. Wilh. Ifflanb!
dem — und gab mit Geiſt, Waͤrme und Bartheit das
bentlichfte Bild von allem. Seine Schulfreunde — und dad wa⸗
- zen Leute von Kraft — beftritten hier und da feine Meinung, die
er mit Feuer und Eigenheit aufrerht erhielt. "Mit Empfindung,
Geſchmack und jener Weiblichkeit gab meine Schweſter oft den Aus⸗
[hieg: Ich ſaß in einer Ede, von niemand bemerkt, und hörte
mit Innigkeit zu. Ich verfland das Wenigfte, aber. ich fühlte vie-
les. Nie kam mir der Schlaf über diefen Gefprächen, fo lange
fie auch dauern mochten. So erhielt ich ein. dunkles Borgefü
von diefer Kunft, und auch wohl etwas mehr. Es muß etwas
Beltnes ſeyn, fagte ich mir, was eluge und gute Menfcheh in eine
foiche Bewegung fegen kann. Einft fam mein ehrwuͤrdiger Vater
aus einer Borftelung der Miß Sara Sampſon nad Haufe. Er
war ganz ermeicht von den Leiden der Sara, er ſprach viel von
der Reue des Mellefont und von dem Grame des alten Vaters
Sampſon. Es iſt lehrreich anzufehen, ſprach er, wie bie Toch⸗
- ter in das Ungluͤck geraͤth, und Kinder koͤnnen ba einfehen, was
ein armer Vater durch ihren Leichtſinn leidet. Ich will alle meine
Kinder hinſchicken, wenn dieſes Schauſpiel wieberhoft wird. Das
geſchah bald darauf, und wir wurden hingeſchickt. Ganz anders
woar meine Freude auf dieſen Tag, als vorher, wie ich nach dem
Ballhofe geſchickt wurde. Mein Vater hatte gefagt: die Sache
ſej lehrreich, wir koͤnnten babei lernen. N hatte ihn von ber
Gerichte rührt gefehen. Auf dem Zettel fland: ein Tratters
pief!. Es wär alfo von Würde, Zrauer,,. Unterricht bie Rebe.
Is aͤlle dieſe Dinge waren auf dem Schloſſe des Königs zu ſehen!
Die ganze Sache war alfo vornehm, feierlich, gebilligt von dem
Könige-ihd meinem Vater, Mein Vater felbft gab mir den Kos
moͤdienzettel, "und erklärte mir die Perforieh. Er gab mir Lehren,
wie ich mich im Schaufpielhaufe zu betragen hätte. Ich follte ſtill,
ſittſam, ruhig ſeyn, nicht umhergaffen, die Augen nad) dem richs
ten, was auf dem Theater worgienge, wohl Acht haben, was dort
Fir nftgliche Dinge gefagt würden... Dieß alles gelobte ich ernſtlich
ufrichtig. Den Komoͤdienzettel ſteckte ich mit aller Sorgfalt,
inen Reifepaß, zu mir. Das Einlafbillet betrachtete ich mit
Freude, und ſchwaͤrmte mir manche erhabene Urfach,, wes⸗
ba8 Siegel auf dieſem Billet einen Dolch und eine Larve
fen mußte. Ih wurde angezogen, wie ed gewöhnlich. zu
hen pflegte, wenn wir fremde befuchen durften. Alles das
gad mir einen fehr feierlichen Begriff von ber Sache. Um vier
Uhr follten wir. hingehen; um drei Uhr hafte ich fchon den Hut in
der Hand. Endlich fchlug ed denn. Wir walten durch zwei
Schloßhoͤfe d'e breite Treppe hinan. Noch nie war ich in dieſem
‚großen Gebäude geweſen. Die langen Gänge, die hoben Thieme,
die Wachen, die gemahlten Dedenftüdte über den Gängen, alles
vuͤnkte mich groß und erhaben. Der Eingang zum —
E | 0. gedrängt
N
Aug. Bild. Iffland. 397
gedraͤngt mit Menſchen angefüllt. Verehrung, Freude, Wonne
gab es mir, fo viele Menfchen auch nach dem fich fehnten, was
‚meine ganze Geele erfüllte. Angft Überfiel mich, daß bie gen
Stadt —* hereindraͤngen, und ich nichts ſehen wuͤrde. Die
ren wurden geoͤffnet, die Menge drang ein, ich mit, und bald ſaß
ich in der vorderen Reihe einer Loge. Das Haus wurde allmaͤhlig
beleuchtet, und mein Begriff von der Würde der Sache fehr vers
mehrt durch die Niedlichkeit der Einrichtung. Die vorderen Lam:
pen auf der Buͤhne wurden angeftedt, der Vorhang, der alle
Sehnſucht meiner Seele noch verbarg , wurde fihtbar. Wie freute
ich mid auf die glänzenden Farben, die da fhimmerten, wie ward
ich entzüdt, als ich bei vollem Lichte, umgeben von einer fchwes
benben Wolfe, den Nahmen ded Königs auf dieſen "
'blidte, dem zur Seite eine ſchuͤtzende Gottheit erfchier
druck, den diefer Nahme an diefer Stelle auf mid
machen mußte, ift nichts weniger als unbedeutend.
In Hannover alles, was unmittelbar Pönigliches. (
oder unter befonderem koͤniglichen Schübe fteht. Er u
der koͤniglichen Fahnen, die Autorität der Münzen.
Die Pniglichen Prachtgebaͤude, und — fonberbar,
‚ eben damals beifallen mußte — er fteht vor manchen &
Wie kann man, dachte ich mir, nicht mit Achtun
fprechen, und mit Verehrung von ihrem Beruf, bei
es die Leute fehen follen, von dem Eöniglichen Nahm
ns Schloffe verdedt iſt! Zugleich muß die Kunft alt und ehr-
würdig feyn, en mir; derm der Nahme aufdiefem Vorhange
ift ver Rahme Beorgs des. Zweiten , der lange todt ift, ein er
ernfter Mann war, brav gefochten hat, und ber es doch alfo nicht '
für unföniglich gehalten haben muß, hier Belehrung oder Freude
zu empfangen. Cine —— Muſik hatte N Gefühl vers
-
evelt, als der Vorhang und die Wolke mit dem Nahmen fchwand,
Viel heller, zierlicher, edler und uͤberraſchender wat für mich der
-Anbiick diefer Bühne, als der auf dem Balthofe. — Miß Sara
"Sampfon! Ich bin in Thränen zerflöffen während dieſer Vor:
ſtellung. Dad Gute, das Edle wurde fo warm und herzlich gege-
ben — die Tugend erfchien fo ehrwuͤrdig! Die Beiden ber Sen
ſchen kannte ich bi8 dahin nur aus Sübners biblifchen Ge⸗
ſchichten, oder von armen Leuten, welche Almofen empfingen.
Bon einer folhen Leidendgefchichte, von einer folhen Sprache
hatte ich feinen Begriff. Eckhof ald Mellefont, die genfel ald
Sara, die Bid ald Marwood! Gold) eine wahre, hinreißende
Schilderung, Diefe Allmacht des Gefuͤhls, melche jedes Gefühl er-
regte und führte, wohin es wollte — Das reizte, erhob und uͤber⸗
waltigte meine Scele. Ich war ganz aufgelöft — der Vorhang
"Sant herab — ich konnte nicht afffichen, ich weinte laut, wollte
nicht von der Stelle, fprach zu Haufe davon mit fremden Zungen,
/
und
8 Aug With. Iffland.
und war niemanden imangenehm, ben mein Feuer umfaßte. 3
mußte. meinem Vater erzählen, er erzählte mix felbft —
feine edle Seele, fein vaͤterliches Herz, das fo weich au empfinden
wußte, wurde noch einmal in den Augenblick ber Worftellung ſelbſt
verfegt. Bon diefem Augenblid an ward mir der Sthauplaß eine
Schule der Meiöheit, der ſchoͤnen Empfindung. Bald barduf
wurde bad Zrauerfpiel Rodogühe gegeben. Auch die fah ich.
Welch ein neues Feft! Der große Säulenfaal mit Einem grünen
Teppich uͤberdeckt. Die Geſtalten ſchwebten feierlich langſam dar⸗
über her, man ſah majeſtaͤtiſche Bewegungen und hörte keinen
- Schritt. Zu ben peächeigfteg kofgen Reben wogten die Helmzierden
auf und ab. Bei den Donnerworten, womit die Helden den Platz
verließen, fegelten bie feinen Gewänber weit ig bie Luft hinaus,
und der fräftigfte Zon, wie ich noch nie einen vernommen hatte,
‚erfehütterte meine Seele. Die Hohe Tragoͤdie erfüllte mich mit
ſchwaͤrmeriſcher Ehrfurcht. Stolz und hehr kam ich nach Haufe,
und ‚erzählte von ben Leiden de Demerrius und Antiochus.
Mein Bgter ließ mich eine Weile einhertraben; dann bauerte ihm
‚die Staatöaction zu. lange. Gr fragte.nad) meinem Fortgange in
den Lektionen, ſprach ein paar ernifte Worte und meinte: - „eb fei
» "nun eine Weile. ber geirug von der Komödie geſprochen; nun mi
ed an ernſte Dinge gehen." Er begleitete dieſe Rebe mit einem
Blide, der alle Ihn iche Unterhaltungen für die. Zukunft verbot.
Ich ward feuerroth, fühlte mich tief gekraͤnkt, und fehr unglüͤcklich.
Sch follte nicht mehr.davon reden, mad meine ganze Seele erfülltet
ich / ſollte an ernfte Dinge gehen! Es gab feirie Dinge von hoͤhe⸗
"rem Ernfte für mid, als Antiochus und Kleopatra. Wie?
von Diefen erhabenen, unglüdlihen Kürften, die fi) vor meinen
Augen To body, (0 Königlich und fo vertraulich gezeigt hatten, follte
ich nicht mehr reden? Sch verfuchte ed bei meinen Geſchwiſtern —
‘fie hörten eine Weile zu, aber fehr natürlich hatten fie ed doch auch
‘bald genug. Ich wendete mic) an das Geſinde — das lachte mich
‘aus, An meine Spielfameraden — die hatten feinen Sinn dafür.
‚ ‚Ganze Tage machte ich.den Tambur, und trug in ihrem Spiel bie
papierne Fahne, —* ſie nur eine halbe Stunde mir zuſehen
moͤchten, wenn ich als Kleopatra raſete, und als Antiochus
weinte. Sie fanden bald lange Weile pabei, und ich verlor mein
‚ Auditorium. Nun floh ic) unter das Dach auf dem Hochboden.
‚Ein ſeidnes Tuch flätterte als der Mantel ded Antiochus hinter
“mir her, eine alte Grenadiermüge war ber Pönigliche Helm, mit
einem abgebrochenen Kinderbegen wuͤthete ich umher, und manch⸗
mal, ohne dad übrige Koftume zu ändern, vollendete ein Keifrock
meiner Großmutter die Kleopatra,. Ich trachtete nun darnach,
alle mögliche Schaufpiele zu Iefen. Die erhabenen, bie wuͤthenden
waren mir die wilffommenfteng Unter Fünftlichft erlangter Verguͤn⸗
fligung fah ich noch) Romeo und Julie. Run war ed ganz um
ug Bilg. Iffland. ‚559...
meine Rufe geſchehen. Wer meiner Schaufpichwuth mit einer .
Miene in den Weg trat, war Bapeller Vater, ein Tyrann.
Mer Geduld mit mis hatte, war mir die Mutter Kapellet. Bon
meiner „Liebe: fiir dad Schapfpiel Fennte ich mit niemand reben.
Jedermann permied ed aus Grundſatz, ober weil es nicht amuͤſant
für ihn wor. Niemanden konnte ich.-vorlefen — niemand konnte
mich benninbern, was ich Doch zu verdienen glaubte. Das Komoͤ⸗
dienleſen wurde mir endlich auch erſchwert, weil man einfahe, wie
ſehr es mich von jeder andern nöthigen Beichäftigung abzog. Sch
werfiel bald auf ein anderes Mittel, diefe hinreißende Neigung zu
befriedigen. Mein Vater lab, oder ließ oft Abends Predigten
leſen, von, denen er wahre Nahrung für feine wohlwollende Seele
empfieng. Ich draͤngte mich unter dem froͤmmſten Anfcheine zu Dies
“fer Lektuͤre, die der vortrefflihe Mann mir nur ſelten ‚zumuthete,
Mit Hunger nach der Stunde, mich vernehmen zu laflen, gieng "
jch Abends mit Johann Jakob, oder Eberbard Rambach einher.
Suͤß und fanft las ich den erflen Theil diefer Predigten, mit erho-
bener Stimme den zweiten, und im Donnertong die Ermahnun:
gen an die Unbußfertigen in der Applidation. vor. Das freute die
guten Eltern. ‚Sie, wußten :nichtd Davon, daß ich dabei nur an
Romeo, an Kapellet und Antiochus dachte. Das Schaufpiel
war jet eine- Zeitlang von Zannover abweiend. Ein fehr gut⸗
muͤthiger Lehrer ließ es fich angelegen feyn, mir bie Erlernung
nuͤtzlicher Dinge angenehm und ehrebringend zu machen. Ich war
damals fehr fleißig. Die Geſchichte war mir beſonders werth, und "
die Charaktere, welche fie aufſtellt, zogen mich fo fehr und lebhaft
in ihr Intereffe, ald das Schaufpiel. Man ließ, mich um dieſe Zeit
auch den (Brandifon- lefen und den Dechant von Aillerine.
Die ehrwuͤrdigen Perfonen im Brandifon und fo manche trefliche
Menſchen in meiner Familie hatten eine genaue Achnlichkeit. Die
Menſchen in dem Romane machten mir meine Verwandten lieber,
und fo vieles Gute, was ic) au meinen Verwandten fah, gab mir '
Glauben an die Menfchen im Romane, Ein geifllicher ‚Redner
machte um dieſe Zeit befondern Eindrud auf mich. . Es war der
verewigfe: Joh. Adolph Schlegel. Früher, als er die Menge
. bingeriffen bat, riß er mich zur berzlichften Rührung hin. Der
Ton der Ueberzeugung, der väterlichften Liebe athmete aus feinen
herzlichen Neben. 5 wurde er felbft fo ergriffen, daß er inne
halten. mußte. Sein Wandel gieng mit feinen Lchren gleichen
Schritt. Jedermann liebte ihn, und wenn ed aus diefem Munde
an mic) ergangen wäre: „Du mußt fein Schaufpiel mehr fehen!”
fo würde ich mich darein ergeben haben. Schlegel machte mirda$
eiftliche Lehramt ehrwuͤrdig. Ich fah deutlich ein, daß aufdie
er. Stelle, im Öffentlichen Bortrage mehr gefchehen könne, als bis
Daher Sitte war. In meiner Eitelkeit hielt ich mich berufen,’ das
alles zu erreichen, und von da, an nahm ich mir fefl.vor, es Din —
— mir
v
—
540 Aug Bilk Ifflene
mir auch IB und ehrebringend, Prediger zu fen. Net las, ſchrieb
und hielt ich Predigten. hr leicht fand fich zu dieſei beilfamen
Zweck ein Auditorium von Haudgenoffen, dad mir, der ich über
eine Stuhllehne herab hohe , Fromme Dinge fprach, mit Erbauun
zuhörte. ine geraume Zeit gieng mein fd bin, ohne *
etwas vorgefallen wäre, was außer dem gewöhnlichen Gieife ge-
weſen. Ich hatte Die Arbeit lieb geavonnen, womit man in bi
Alter befchäftigt, zu werben pflegt. und ich that fie mit Anflren
- gung. Da ich Privatunterricht empfieng, ſo hatte ich faſt gar kei
nen Freund meines Alterd, und machte allein mit meinem zweiten
Bruder die Spaziergänge, die mir verflattet wurden. Em Zufall,
ber eben in jener Zeit eintrat, gab meiner ganzen Laufbahn eine
andere Richtung. Mein fanfter, guter Behrer flarb; ich wurbe
aus einer Hand in die andere gegeben, unb feiner wußte mich zu
führen. Jeder machte mir die Arbeiten verhaßt ,. die jener mir lieb
zu machen gewußt hatte. Ich blieb ſtehen, wo mich mein eher
gelafien hatte, that meine Dinge mit Unluft, endlich mit Traͤghen,
und fuchte eb mir durch Poſſen jeder Art:zu verbergen, wie fehr
ich uneind mit mir felbft war. Aus Verlegenheit ſchickte man mid
auf die oͤffentliche Schute. Ich wurbe in die zweite Klaffe eins
het, da ich kaum fe die dritte taugte: Meine Kenntnig der
Befeichte ‚ mein Gefühl für die Charaktere derfeiben, war umfek
fender, richtiger — als fie Dort einer neben mir hatte. Im
reinen Gefuͤh für fehöne Kuͤnſte übertraf ich vieleicht fogar imeine
Lehrer. Deshalb hatte ich eine erhöhte Meinung von mir, die ich
auf Feine Weife hätte haben follen, und Tonnte vie ißßen
nicht ertragen, tie ich wegen jedes Mangeld an grüttbficher
aka fo oft geben mußte. Den Lehrern in Diefer Kaffe wer
ch eben wegen dieſes Mangels bald selig, uw, da ich
nicht in Betrachtung kam, meinen huͤlern ein Gegenſtand
ESpottes. Unvermoͤgend, mir felbft aus dieſer Lage zu helfen, zu
jebhaft, um einen ernſten Entſchlicß zu faſſen, verfiel ⸗ich darauf,
durch Witz und Neckereien mich an allen denen zu rächen, die
nichts in mir erkennen wollten. Ungluͤcklicher Melle wurde
Art, mich zu nehmen, von meinen Kameraden gelobt; ich gieng
(fo immer weiter darin. Der Umgang einiger lebhaften jungen
eute meined Alters, in en wie ich, feßte eine ziem⸗
Jiche Bernilderung in mir an. Ein Buch, dad mir um diefe Zeit
in die Hände fiel, führte mich viel weiter, als ich je geben wollte
und felbft wußte. Der Roman: Peregeine Pidel paßte von fo
mancher Seite auf meine befondere Lage, daß ich Ihn mit Eifer
verfhlang. Ich that alles, um ihm aͤhnlich zu werben, um ihn
u übertreffen. Su welchem Hnfinn Farm nicht die Sucht, Anfe
ba zu erregen, verleiten! zu welchen Widerſpruͤchen mit dem
feren Gefühl, das ich betaubte, aber nie verloren hattel De
Schaufpiel war lange abweſend gemefen, und wurde jetzt =
"gr
K
Aug Wilh. Iffland. 543
großen Opernhauſe wiederum eröffnet. Ich fah Nichard den
ritten bon Weiße. . Das große feierliche Haus machte einen
ewaltfamen Einbrud auf mid, . Was für eine Sache muß es
* dachte ich mir, um derentwillen man einen ſolchen Palaſt er⸗
baut! Auf dem alten Vorhange ſtand auf einer Seite Des Mus
fen ein Yalmbaum, an welchem eine Gruppe von Waffen s
ehangen war, mit der Unterfchrift: Hinc gloria er
tas, Auf der anbern Seite war eben fo, unter einer Gruppe
von mufifalifhen Inſtrumenten, Larven, nebft andern Attributen
des Schaufpield, die Inſchrift zu lefen: Curarum dulce leva-
men. Das lab ik, und lab ed wieder, bad dachte ich, das em⸗
Pfand ih. Kine Laſt war von mir genommen, indem ich fo an
mich und diefe Inſchrift dachte. ine. höhere Hand hatte mich an
diefen Wegweiſer hingefuͤhrt. Den Abend, in dem Augenblide
entſchied das Schickſal meine Sanfbahn. Won nun an — es if.
“mir jetzt fehr leid — wandte ic) mich entfchieben von allem, was
tateinifchen Grammatik gehirt, und that mit der zarteſten
It alles für die Schaufpieltunft , was ich für die uͤbrigen
Wiffenſchaften hätte thun follen. Es ift begreiflich, daß das alles
fehr heimlich geſchehen mußte, daß badurch Heimlichkeit und Wis .
derſpruch, alfo Bitterkeit in mein Leben, und Mißvergnuͤgen in
dad Loen ber Meinigen kommen mußte. Die ganze Meinung,
von mir war geſunken. Manchmal wohl habe ih mir Mühe ges
neben, nach den Wuͤnſchen ber Meinigen anders und gegen meine
Wuͤnſche zu denken; aber vergebens. Sch beſud te um diefe Zeit
öfters den Kirchhof. „ Beb bin in ein Land, das ich dir zei⸗
gen werde! fo lautete bad Motto auf einem ber Grabfleine,
ſprach gewaltig zu mir, und brachte mich zu dem Eintfchluffe,
meine Baterfiabt zu verlaſſen, um dem Ziel meiner Wünfche näher
zu fommen. Ich trat meine Wanderung für die Kunſt und. meine
Aebrijabre an. Ich wählte Gotha, bad heißt — ber Name
die Bühne betreten. Ron Eckbhof fah ich nur noch fchöne
— — dennech eini
_ , allmächtige Wahrheit in edlem Gewande, bie ti s
bg Bra die eirfachften Pülpmittel. Ob überkaupt fei e Kurk
iefen
machen, wenn er wollte, und ich erinnere mich nicht, ober
ſelten, daß die Reflerion mir nachher — Ihe — 3 u
und er , ee — wre
yeugumg. als Fahr berrfchen follen. 3m glei it
entwickelte fi) Weile See für das feine Kumiße Bahret
" v | raſt,
542 Rug. Wilh. Ifftand:
Kraft, Leben und Feinheit feiner Gemaͤlbe war ſchon damals un⸗
verkennbar. Mit vielen Hoffnungen, ſehr treu gegen-die Schwie⸗
rigkeiten ſeines Fachs Binpfend, fieng zugleich mit mir Beil feine
Laufbahn an. Was mich betrifft, fo würde ich mehr ald gewiß
unter den Schwierigkeiten erlegen fen , in weiche mich Lebhaftig⸗
keit, Boreiligteit, Unmuth und Unerfahrenheit.verwidleln mußten,
wenn nicht mit eigener Güte ein fehr edelmüthiger Mann ben man⸗
kenden Kunftliehhaber und Juͤngling kraftvoll ergriffen und auf die
techte Bahn geleitet hätte. Das war Beorter! Ihm verdanke ich
alled, was man ald Künftler an mir billigt, und fo vieles von
dem, was ald Menſch das Gluͤck meined Kebend ausmacht. Mit
Unverbrofjenbeit leitete er meine Schritte, mit unermüdeter Geduld
lenkte er mich von Abwegen, und mit Freundlichkeit ohne Gleichen
empfieng er meine Ruͤckkehr. Eckhof flarb 1778, und im folgen«
den Sabre entließ der regierende Herzog fein Theater. Faſt die
fämmtlihen Mitglieder, mich einbegriffen, wurden darauf im
Nahmen des Kurfinften von der Pfalz, Karl Theodors, nad)
Mannheim engagirt. Die Stelle eines Intendanten bei dieſem
Theater hekleidete der Freiherr Wolfgang Heribert von Dals
berg. Er ließ alles, was Kunſt und Kuͤnſtler betraf, ſich mit ei⸗
nem Eifer, einer Sorgfalt für die kleinſten Details angelegen ſeyn,
welche unmittelbar zum Zweck der möglichften Veredlung bed San-
gen führen mußten. Herr Seyler war ald Direktor angeftellt
worden. eine Erfahrung, feine Kenntniffe, wodurch fo man⸗
cher bedeutende Künftler berichtigt und gebildet worben ift, "vie
glühende Liebe für dieſe Kunſt, welcher er fo manche Foftbare Opfer
gebracht Hatte, machten diefe Wahl zu einem ſchoͤnen Geſchenk für
die Bühne. Seiner Zurechtweifung, feiner feinen ‚gründlichen,
nicht ſchonenden, aber nie bittern Kritif, lernten wir vieled verdan⸗
Ten. Die Kunftauöftellungen der Madame Seyler waren in einem
haohen edlen Style. . Sie gebot über Verſtand und Empfi
Nadam Brandes war. damald noch im Beſitz der Gewalt, die
Gefühle mit fich fortzureißen. Ihre Ariadne war bad würdige
Gegenſtuͤck zur Medea der Madam Seyler. Ich, Beil und
Bed beſtrebten und, unſere Rollen mit befonderer Egergie darzu⸗
ftellen. Die beffere Periode ded Mannheimer Theaters begann.
Ich ſchrieb einige Auffäpe über Schaufpielkunft , welche in die
Rheinifchen Beiträge aufgenommen werben find; darauf Als
bert von Tburneifen. Die erfie Vorſtellung dapon wurbe mit
Nachſicht, mit Freundſchaft, mit Warme aufgenpmagen,. Die.
ſchoͤne Wirkung, viele Menfchen. fuͤr Seelenleiden und Menſchen⸗
ſchickſale erwaͤrmt, laut und herzlich erklärt zu⸗ ſehen, tig mid
hin, machte mich unansfprechlich giudlih. Sp mniflan ber Vor
ſatz/ mehrere bürgerliche Werhaltnifje. nach und nach dramgtiſch zu
behandeln. 1782 wurden Schillers Räuber zum. erflenyalı
gegeben, " Stanz Moor war für mich ein eigenes Bad in —
Aug. Wilh. Ifft andꝰ 43
ent und 1787
1788 0
tag. Sch erhielt von
ii Vereinigimg dest
iel zu verfertigen; ı J ah
life von Valberg, desgl. Die Hageftolzen hinzu. Auf Ges
taatdummälzungen dad Schaufpiel: Die Kokarden. 1792
tourde mir aufgetragen, zur Krönungdfeier des Kaiferd Franz
für das neuerrichtete Rationaltheater zu Seankfurt am Hain ein
Gelegenheitsſtuͤck zu verfertigen; ed war: Der LEichenkranz.
Zur Jubileumsfeier der Regierung Berl Theodors fchrieb ich:
Die Perbrüderung. 1794 folgte dad Schaufpiel: Dienfipflicht,
und zum Vortheil der Wittwe Beil ein kleines Nachſpiel: Die
ÖGeflüchteren. 1796 verheirathete ich mich zu WIannbeim, und
wurde ald Direktor des Koͤnigl. Preuß. Nationaltheaters zu
Berlin angeſtellt.“ 5
: Zweiter Band: 1. Albert von Thurneifen, ein Trauer⸗
fpiel in fünf Aufsügen — 10 Gr.) Es erſchien zuerſt zu
Mannheim 1781, und
angehenden Schauſpieldichter fo verzeihlichen, Fehler, als da find
Mangel an hinlänglicher Berkettung und Motivirung der Intrigue,
Einförmigkeit und zu romanhafter Anſtrich der Charaftere, Ueberfluß
an .üppiger Deflamation und Armuth an Handlung, frei gefprochen
werben, aber um fo mehr überrafchten einzelne Situetionen, Wen⸗
dungen im Dialog, eingeftreute philofophifche Bemerkungen, und im
s eiß des Kaiſers Leopoid fehrieb ich gegem bie gemwaltfamen -
onnte zwar nicht von einigen ber, einem .
Ganzen die Wahl und Kraft ded Ausdrucks. Vergl. Both. gel. Zeit: -
1781. Std’g4. ©. 692 f. Allgem. deutfche BSibliothek, 250 52.
Stck 1.9.1409. — 2. Verbrechen aus Ehrſucht, ein Samiliena
gemälde in fünf Yufzügen (einzeln 12 Gr.) Es erſchien zus
af Mannheim 1734. dann verändert Ebendaſ. 1787. Kubs
berg, der Sohn eined Rentmeiſters, ein junger - Mann von größen
Talenten und einem vortreflichen Herzen i ‘aber voll. von hrgen,
ſſt in ein ſchoͤnes und reiches Fräulein verliebt... Er hat mannige
faltige Beweiſe ihrer Gegenliebe erpfengen. Die Varbindung m
8 |.) ;
—
. L
!
4 Kus. Witt. Ifflaud.
ihr erh fein Vermögen. Seine Mutter, durth die Antüchr
ten, die fi) ihm darbieten, gefchmeichelt, unterſtuͤtzt feine Plane,
an benen fein Water wenige Freude hat, weil er ihre Erfültung fr
unwahtſcheinlich, und felbft für gefährlich haͤt. Die Sachen find
fo weit gefommen, baß das Haus anf einen andern Fuß einge
| | . Der alte a } feiner Frau die
: Vermögen vor," welches fie nach ihrem Ges
Er zeigt ihr, Daß es aufzuchtt iſt, und fie
thigen Einſchraͤnkungen. Alle ihreè Hoffnun.
| Ba 17 irath ihres Sohnes mit dem Fräulein.
aß die
koͤmmt aus einer abeligen
Summen .auf fein Ehrenwe
ten Verzweiflung, Mehrer
ein Er kann nicht zur Be
nung, die Heirath des Fräul
kannt wird. Nur einen einzic
feines vornehmen Bekannten
einem plößlichen Ruine zu f |
feined Vaters eine anfehnliche Summe‘, die zur Tilgnng ferter
dringenbften Schulden hinreichend iſt. Sein Zuſtand nach diefer
That ift fürchterlich. Aber noch — ihm die Hoffnüag, deß
eine guͤnſtige Antwort des Fraͤuleins alles wieder gut machen fol.
Es 4 Nachmittag. Der Oberkommiſſaͤr erſcheint mit feinen
Sohne in ber Ruhbergiſchen Familie, um vie Heirath richtig pe
machen. Rubberg, det Sohn, iſt abweſend. Aleeb ſcheint un:
uͤgt und gluͤcklich. Die beiden Alten gehen zu ihrem
3 Deficit wißb entdeckt. Das Schrecken fcheint ben alten Tube
berg zu töbten. Der Sohn giebt fich als dan Verbrecher an. Des
ganze Haus ift in der fchredlichiten Verwirrung. Rubberg tt:
halt von dem. Fräulein eine abfchlägige, uͤbermuͤthige Natwort.
Alles ſcheint verlosen, ald der Oberkommiſſaͤr erfcheint. Biber
Bermuthen hat er Hülfe verſchaft. Ex hat bie fehlende Summe
ufammengeliehen und ſchenkt fie feiner Schwiegertochter, die
* damit loskauft. Die Familie iſt gerettet, aber der
cher muß ſich entfernen, nachdem er feinem Vater das. Verſprechen
gethan hat, nie Hand an ſich zu legen, Bergl. Neue Biblio
ebek der fchönen Wiſſenſchaften, 250 49. 1, & ı7>
33. Berliniſche Korrefpondens biffor. und lirerar. In⸗
balts 1784. Su. 38. S. 603 — 608. — 3. Die Maͤndel, ein
Schaufpiel in “fünf Aufzuͤgen (einzeln 14 Gr.) - &3 erfhien
zuerſt Berlin 1785. nocgebrudt Augsburg 1785. Grei Ber
Aus. Big. Sfflandie z34
Beute von vortreflichen "Anlagen und großen phbi⸗
| — ne be sun
Der eined a n Drave,-
E — — bildet ſich ganz — — ner
ge IL: —— b fi |
fm —— 9 g —
— Bang. welche — Pit — hat, er die liche
jüngere Mündel iff in fblimme
5* des andes, ein Ungeheuer von
—5 euchelei, nimmt ſich feiner an, "vers
Wi fein lüd zu un uns ihm feine Tochter zur Frau zu
. Hier. — er durch falſche Vorſpiegelungen mit Groll und
gegen feinen Bruder und feinen redlichen 8 d.8-
‚und rs be — eine Klage gegen den letztecn
Umſtaͤnde find der. Bosheit günftig, und und 6
Kint, daß der were Mann gänzlich geftürzt, en Kredit
ur Eee gebracht werden koͤnne. Man nimmt ihm fein —
SE. man mißhanbelt ibn unb wirft ihn in8 Ger
— int das Laſter zu triumphiren, als fich die Tugend A
ung erhebt. Philipp Brook hat in’ feiner’
55 —23 von den Ungerechtigkeiten und Bedruͤckun⸗
Kanzlers gefammelt. Dieſe kommen in dem krififchen
ugenblide zum —*5* und das Ungeheuer faͤllt in die Grube,
"die. es andern bereitete. Die Redlichkeit des Vormunds wird allge⸗
wein anerkannt. Der juͤngere Muͤndel kommt zu beſſerer Einſicht
nen wird — daß man ihn ſchaͤndlich betrogen hat. ar
ihn von feinen bisherigen Veritrangen url
ek Ale 1a zur 1787. BD 4. Liem. 270, ©.
4. Neue Go der —8 Wiſſenſchaften, Bd 45.
SE 1. — 17⸗
Dritter Band: 1. Die Jäger, ein ländlichen Sitten,
Sein 8 in Fünf ufsögen (einzeln 14 Gr.) Es erfchien zuerſt
rlin nachgedruckt Augsburg 1785. Der Jäger Anton,
—5— Warenbergs Sohn, wird mit Friederiken, deſ⸗
Pe Nice ‚ erzogen, und verliebt fi heimlich in fie. Inzwiſchen
macht die Mutter dad. Projekt, ihren Sohn an die Kofette, ver⸗
e Tochter des Amtmanns von Zed, und ZFriederiken an
Sohn zu verheirathen. Seiederike kommt aus ber Stadt,
"wohin man [7 auf einige Zeit zur un weiblicher Arbeiten
Se hatte, zuräd, und Anton läßt durch den rechtſchaffenen
farrer den &itern feine Liebe bekannt machen. Der Vater, der
yon der Heirath mit dem Amtmanndmäbchen nichts willen wollte,
wilige gleih ein. Die Mutter hat Bedenklichkeiten, weil Sries
deritke anderer Religton iſt; doch werben ng biefe gehoben, . In=
“Reiten. D. "dr. 2, Band, Mm beffen
6 Hug Withtz. Ifflent;
beffen wird Anton, ber den Erfolg ber Unterhanbkung ringe
| ſchickt, — 77 Feſtin ab⸗
en Sieperikens giebt, ylaulit ; 8
‘ |
ahegelegeuen — bekawumt unterwe
nit Matthes, des Amtmaund Dienen. Mar⸗
uf von Friz, den er vom Amtmanne wege
emenge hart verwundet, und Anton, dk
ut allen. Zeichen des Mordes betroffen wir,
n. Zeck, ber. feine Sochter verſchmaͤht *
en Woruwechtei mit dem bicdern O
inen ſehr gehaͤſſigen Bericht. Dun ——
lung, als Friz ſich ſelbſt der Juſtiz ei tefent,
ı ibm und Minsebeo: fr. uofehlbig. ehe
ne Sriederike ohne Hinderniß —
Zeit, 1785. Bd 4. Num.. 270.3 HR
ers, Fortſetzung dar Jägekı : in.
miliengemälde in fünf. Aufsügen, ven. Raul Steinban
Mirdireftor der Schaufpieler N deu —5*
Schuch. Beipzig 1795 .8- 13 Der harte und
ei e Amtmann, der in — 5* — Jaͤgern in; fo — —
cheint und fo yiel Unheil ſtiftet, i die zus: ee
84 Dort werden. bloß durch €
boshäften Abfichten ‚vereitelt, hier ober. — * viele ware
_quf einander, daß die Hand Des Nächera. nicht ausbleiben kann.
Ein großer Brand, der.an feinem Geburtötage durch frembe Koe⸗
ſcher ın herefchaftlichen Scheunen entſtanden war, und wobei
—— auch noch Öffentliche Gelder entwendet hat, wericit
‚ bir Schuld auf den Schulzen zu ſchioben, der ihn khedem ein
"mal verklagt hatte, ihm ohne hinlangliche Anzeigen — anlegen
Fu laſſen und ihn ſogar mit der Folter zu bedrohen. ‚Eine Kop⸗
miſſion entdeckt endlich alle feine Bosheiten, und in feiner. eigenen
’ Familie erle g bie fEanrigften Auftritte. "Dap on feine ki
ner auf die entſetzlichſte Art fluchen , iſt zu graͤßlich, wie
das ganze Stuͤck, und befonders ber Hauptihatafter, zu eh
Fraͤßliche fallen. Außer dem Amtmann find. auch die andg
"Charaktere aus den Jaͤgern fo fortgeſetzt worden, wie fie Iffiand
angelegt hatte. Es fehlt dem nicht an guten charafteriftis
!ſchen Zügen und An Leichtigkeit, abe —5 Natur und St
iſt gleichwohl nicht | immer erreicht. Mancher Ausdrud ift nicht
"und edel denug. KZergl. Allgem. Lit. Zeit. 1796. 89 3. um.
272. ©. 556 f.) — 2. Bewußtfeyn, ein Schepfpiel in. für
‚Yırfabaen (einzeln ı2 Gr.) &8 erſchien zuerſt Berlin 4787
und fest das Familiengemälde: Verbrechen aus Ebrſucht,
fort. Die erſte Veranlaſſung dazu gab ber Zabel einiger Kunfls
sichter, daß ber junge Aubberg in dem benannten Stüde bei .
Aus. Wish Iffland. 294
nem außen und ſchweren Verbrechen riochwiel: damen ch⸗
komme. Hr. Iffland leugnek in ber: — Sir
‚mit eben fo wahren, als Icharfſinnigen Griimden. Auch. verbiesf
der wohl nicht glüdiich geprieſen zu wetden, der nur von Leidoa⸗
ſWaft hingeriſſen fiel, und nun mit: ſeinen uͤberſpannten Eimpfigs
vungen fuͤr die Ehre ſich durch fein Verbrechen, fo heimlich e.augp
gehaͤlten wird, tief gebrandmarkt fuͤhlt, ben das Benuftfegenfeiiee
ewig niederdruͤckt. Fuͤr einen Verbrecher dieſes Chatuf⸗
‚und. wire Gefaͤngniß und Tod Wohlthat geweſen. Indeſſen. dar
geite Theil der Zufikauer will bie Strafe auf der Stelle, will
«I dem nemlichen Augenblich Vergeltung und Zuͤchtigung.
gtaubt er gar bald, der Schuldige komme zu leicht durch, und in
dieſer Xhckſicht wäre Dar: angeführte Tadel nicht ganz ohne @runk,.
| wwurbe denn andh.ffland veranlagt, Den Charakter usb
Yası Schickſab dieſes Ungluͤklichen noch weiter zu entwitkein. Ein
Ausſpruch Joſephs des Sweiten bei der Barfteludg biefe® Schau⸗
‚et in Wien: „Ich wuͤrde nicht fo gelinde it dem |
'inngehen, mia Ser Verfaſſer ⸗beſtaͤrkte biefen. Eutſcheuß
wmihr. Es gub⸗freilich vielleicht ‚in keinem europaifchen Spsatzvei
ſolche Menge Beifpiele von Veruntreuung oͤffentliche (Gelber,
Berraͤtherei und Betrug, ald in den Kaiferlie — °
zu denfelben verleltete vorzuͤglich bet, alle Seen;
‚Rurus, dem’ faft nicht anders‘ Cinhatt 'gehatt ı
durch die Außerfte Strenge‘, und wo dann uifter
die geſetzgebende und ſttafende Mächt auf!bi
Beweggründe des Verbrecheis faft micht Sf
da die Verbrechen zu ausgebreitet und zu verder! ei
ob nun Rubbers in Rädfiht auf andere Sta ©
ralitaͤt nicht fo tief geſunken und Verbrecher die |
ten, wo alfo auch die Gerechtigkeit nicht fo fh
ob er auch fir diefe Staateri nicht zu hart gezuͤ
gine andere Frage," In der That kann man fi
dem Verfaffer zugurufen: Du ſtrafſt zu graufe _
fleenger, als Die — Gerechtigkeit
Situation des armen Verirrten in dieſem Sch
‚ganze Menfchlicleit, wenn man Lage, Umftände und Bewegungs⸗
gruͤnde, unter denen er fehlte, bedenkt. Was hat gr gethan, ung
’ furchtbar graͤßlich von allen fröhlichen‘ Ausfichten eines edlen nit
thätigen Lebens zurücigefchfeubert zu. werben! daß das beftänbig:
anarternde Bewußtfenn feiner. ungkitflichen That ihn zu feinem ab
/ = —
. * aa in
Aut, BR. Ilffland.
ber gröffichften'MBerkäthenei gen fein
Den. Berbacht
Grau, — Wohlty ea Sincrer, auf fein —*
und ihn ihr. Zutrauen, ihre Freundfchaft, ihre Schaͤ
* £ "Muß er auch felt
ſem en Verdachte ganz rein gewaſchen hat, wieder geliebt,
geſchaͤht uͤnd * wird, muß er auch alddann noch, um dieſer
- einzigen raſchen That willen, elend bleiben, And elender werden
Br —* Und
was hat denn Sophie, diefe edle, reine Seele,
Ne ganze Zeit ihres Lebens elend zu ee
Berzroeiflung getrennt von dem Lieblinge ihrer
ı?: Und mit bem fthaubernben Gefühle , für ſich
verloren, unb auch die, bie ihm. über alles thener
zu haben, muß der arme Ungluͤckliche fort; ohre
nit ihr PN zu werden/ ohne alle Ausäficht,
Das tft zu fhreitiichh und zu bitter, fo
— es andy won <ehner Seite: Berg.
1788. BU 3. Klum. 214: 8. — 632.
E der Schönen Wiſſenſchaften/ 0 49 Sict
⸗ — Spiekr; ein Schaswiel in fünf
ı 14 &
ſoͤbnt, ein Schauſſ iet in
Es ‚eefchien zuerſt Berlin
Schaufpield: Verbrechen
er, dramatifcher Genius nicht
‚och eine Ark Nothgebrungen-
DE Iflandiſchen Dar tels
Es herrfcht eine gewiſſe
y Dir Charakter des Nubs
, wird, hat eine Härte umb
npathifiren kann, und feine
figed Straͤuben gegen fein
ngeboten wird, erregt mehr
mpörend und unnatürlich if
Sohne Inieet und ihn wegen
Berzeihung: bittet... real.
m. 190. 8.63 f. Neue
afen, 30 4. St ı.
er Schaufpiel.i Is
— 3. Figaro ın Deutſch⸗
en (einzela ı6 Gr.). &8
Neue Bibliothek der
i 1.8.5152 ..
" ‚Zühftee Bande: 1; ‚Seakieniftand, ie Luſt iel in
Fünf Yufsagen'(smzeln 16 hr erſchi —
| 1792. Ein junger Mann von 3
N
ichen Anlagen "und
Has. With⸗ Ilſl⸗vn Br.
Bergen Sri nen, te. Thale wihgarn Brcie
— ———
‚aber nach — Zeit a. er an
befehräntt Sr huge (ea Dale ee
und wertet b Ken: Summen bei um ſich —*
teilen Mannes zu ng ſeines ef: wid *
ath
einem gewiſſen
Leben, die ſtille — ein ene * bie er führt, und
betr. ie Beceerungen uf fem Bang nei Dieß wird
ihm bekannt, —— — RUT« — Gelv
der Preis ihrer U Pa He u te
— he Verda * en Schon ift der Mein
auf immer von feiner Frau zu trennen, und zus
| —* brechen. In biefem gefährlichen Diomette
ſchu Br ihre Seite en und u bie — ie:
nun Bea
iebt die hochfliegenden auf, bie
—5* — 2 fein häusfiches ) es Süd unterg Flag
m. Lit. Zeit. 1793.80 ı. ne 17. = 1239 € mE
mifchte Schriften von dem Verfaſſer des heimlichen Bes
richts [L. $. Huber] Th. 2. S. 135 ff.) Nese Biblio
der — Wiſſenſchaften, ih A — Ic:
— 2. Dex Komet, eine Pofle nem:
4 6.) —— ausfrieden, ein Anftfpiel.in —*
—* 14 Gr.)
hr nn er a Beebfeag, ein Zune —— in fünf
einseln 16 Gr. etichien zu
— aus — iſt * der —
de vin Iffland. ne Ramilie, deren Saar
230 so. ee. Ba won u en
5 ‚ein
”
\
[4
zur 2 Ma Wilk ↄf fland.
ein “a «inf —2 ( 2 —
‚Sch
füben Geihucee in fünf Mufslıgen — 12 —8 —
ſchien zuerſt Gotha 279%. Vergl. Neue Bibliothek der ſchoͤ⸗
nen RXRiſjenſchaften Ba 50. Std 1. S. 31 —37. Borb.
au. ein 1791. SE 13.8. 129 f.. Sitd 32. ©, 332.
life von Balberg, ein Schau-
nzeln 15 ©.) Es erſchien zuerft
Valberg, ein junges Fraͤulein von
hrer Tante in die Sfabt, um bier
er Fürft verliebt fih in fi. Das
r, Unſchulb und Dffenhei. Sie
8 Fürften und liebt ihn, fafl ohne
ig fehlt, und dieſe eben fo ungleiche
nt einen braven Officer von Sli⸗
er: Jeif verſprochen if. Dee: Für
ten vor fich zu ſehen ‘aber-um Pi
, muß er Eliſen dem Hofe
ı.Bruder, feinen vormaligeh Gem
ı er thin einen Geſandtſchaftspoſten
[ & feiner Gemahlinn
ffint, wo. den Einftuß der Val⸗
ſchaͤftig, bie Quelle dieſer Gnaben-
liſen ihrer Gebieterian als Geliebte
Die Folge hiervon tft, daß die Fuͤr⸗
Gemahls zu erfuͤllen, in Gegen⸗
von Valberg koͤnne nicht ihre
rt, der fie und bie Ehre liebe, allen
— Eliſens Bruder, ein
Plane des Fuͤrſten evraͤth,
entfernt zu halten ſucht, aͤndert nach
em und verlangt Genug⸗
e Schweſter zur Hofdame ernannt
werde, und macht ſich verbinbtieh, daß fie diefe fe heilt ſogleich nach
ührer Ernennung wieber nieberlegen ſoll. Seine Vorflellungen
füsden ‚fein s und fein Ungeüm zieht ihm ben — ſo wie
der Haß des —8X—* und der Fuͤrſtinn zu. Gluͤcklicher Weiſe iſt
er auf den — gelpmmen, feine Schweſter der Oberhofmeiſte⸗
rjjjnn in Merwahrung zu geben, und ein zweites gluͤckliches Ohnge⸗
ſie mit * ie ſammen. ie benugt d
eh. um ber Fuͤrſtinn zu ſagen warum hr Be
fo dieht,: ald ihre Tugenden verdienen. . ‚Sie zeigt ihr in ne
— und nachbrudöyollen. Rebe, wie ſie mit dem Kürften u
— habe, wenn ſie, ſein Herz gerofanen wolle. Die —**
daR dorvel⸗ Unrecht ein, ‚bad, hung: Bärugen au ie
⸗
Aus Wiß. Ifflend 512
rem Gemahle und an GE en. Es
wieder guf zu es Sons er sn ir 7 — ge
in Gegenwart des — fir ihre erſte
Brılder fieht die Ehre feiner ——* ee und iſt tie >
griff, fie mit ſich zuruͤck auf fein Landgut 38 nehmen. Aber ſchon
vorher haste der Fuͤrſt fein Ehrenwort — daß, in dem: Ball:
Euliſe die Stadt werlaffen würde ‚a feine Gemahlinn nit wieder⸗
ſehen weile. Diefe Drabung ſoll jest in Erfüllung geben. Alles
iſt zur Abreiſe bereit, und in wenigen Augenblicken wird er fein
Land hinter füch liegen feben . Die eins bat nun Feine Zeit zu
verlieren, wenn fie ſich ihren Gemahl erhalten und das Unrecht gut
— — or fie ſich Durch ihr ehemaliges Betragen ſchuldig
mn aben glaubt. Sie tritt unangemelbet zu ihm herein,
ſagt bu dafs fie fich ſelbſt wegen feiner Liebe zu Eliſen an⸗
Hage, daß fie ſich ihre biöherige Zurthpaltung eb Firmlichkeit .
Vormurfe mache, : und baß fie feſt entfchloffen fei , gr eh:
won dem gegenwärtigen Augenblicke an abzulegen. Bid jetzt
fü-fis feine, Gemahlin geweſen, von nun an wolle fie feine Frau
feun.'‘ Der Zürft wird erfchüttert. Noch fleht ihm fein, gegebenes :
Wort im Wege aber er wankt — und es bedarf nur eines klei⸗
nen. Anſtoßes, und er iſt ganz mit feiner Gemahlinn au pre.
Dice Sagt. ihm noch daß ſi das Schloß Valbeng-g
— 55* die. Erlauhniß bitte, diefen — * gm
283. on aa 9. 347 f. Yeue ren der ſch
Wifenfhaften, 33.50. St 1, &. 53—60. — 2. Dis:
Gewiffen, ein bürgerliches Trauerfpiel in fünf Aufzügen.,
(einzeln 12 &r,) — 3. Zuaffen, Fuͤrſt von Barifene, ein
Prolog in Einem Aufsuge (einzeln 3 Gr.) Es erſchien zuerfl
Mannbeim 1790.
Acbter Band: ı. Erinnerung, ein Saaaſpiel in
fünf Aufzugen (einzeln 12 Gr.) — 2. Alte und neue Zeit,
ein Schauſpiel in fuͤnf — n (einzeln 15 &.) Es er⸗
ſchien zuerſt Leipzig 1794. Die Abficht deſſelben iſt, den uͤber⸗
handaehmenden Luxus unſers m in feinen ger Anlichen ver⸗
derblichen Folgen [nn Vergl. Allgem. Lit. Zeit. 1796. :
20 1. Zum. 9. S. 717 f. oe allgem. ‚Lie:
Zeit. 1796. Stck Fi. S. 1180 f. — 3. Das Vermaͤchtniß,
ein Schanfpiel in fünf a (einzeln 16 ©.) € er:
ſchien zuerſt Keipsig 1796. Vergl. Allgem. Lit, Zeit, 1797.
un 3. Klum, 188. S. 6 ff.
Leunter
552 Aug: Wilh. Iffland.
Neunter Band: en Beet, ein. &baufpiel in
[
fünf: Aufsägen (einzeln —
1795. nachgedruckt in ber zu —8**— —— — —
fung deutſcher Schaufpiele, 385 ı En beſonders bes —
ſterhaft gezeichneten Charaktere (oegen ; — 2 Stuͤck. Ein
verſchwenderiſcher Water, Der‘ ſeine Toch ausſteuern kann,
verſpricht ſie bloß darum einem erbaͤtmlichen ae weil Dies
51 — ein großes — vorgeſchoſſen hat. Am Ende — es
wackere Juͤngling, dem die Tochter laͤn aft ibe ihr
Bm) erde, ci | eb cn 5 Han
tmann muß fi) dann, damit die Sache verſchwiegen
entſchließen, nicht allein jened Kapital zu erlaſſen, — —
dem liebenden Paare eine betraͤchtliche Ausſtenuer zu geben. Vergl.
Allgem. Lit. Zeit. 1797.. Bd, 3. Vum 244. S. 303 f. — 2.
Die Hageſtolzen, ein Luftfpiel in fünf Nufsiigen ( einseln
14 &r.) Es erfchien zuerſt Leipzig 1793. — 9: Des |
tismus, ein Vachſpiel in Einem -Aufsuge (einzeln 4 :)
Es erſchien zuerft Mannbeim 1787. und if gegen die hemals
einreißende, fetbft den guton Sitten gefährliche eb. Mag:
netismius und ben fich inmer mehr verbreitenden · Schnellgluu⸗
Verrunft — * gekichtet. Iffieno hat uͤbrigent ditfe-aberie nicht
Bm das Abeater bearbeitet. ie — uchrere
e
| F ein — —— in nr Yufzuge. —
Zehnter Band: 3. Der Mann en Wort, ein Scham
fiel in fünf Aufsögen (einzeln 15 &.) — 2. Die Reife
nach der Stade, ein Kufifpiel in flnf Nufsägen (einzeln
16 Hemd Es exichien — — 1795, Die Feau eines
utmuͤt
gen Pachters ſchmeichel und preßt ihrem Manne bie Eins
— daß bie gauze Familie eine Reiſe in die rn
eh r, einem, Hofrath, unternehmen — wo fie —
Tochter und Ihre beiden Soͤhne nicht allein mit den Sta
kannt zu A fondern auch wohl der Tochter einen lee
. Bann zit verfchaffen,- und. werigflend einem von ben Soͤhnen Luft
zum Siadtleben sinzuflößen hoffte. - Die Art wie der Pachter I.
der Reife: hberuebet wird, — — der laͤndlichen Einfalt wit
der — Verdorbenheit⸗ die Reqſteuungen nach Dass
x
N
er
der vandleute, veranlaffen mehrere ſchoͤre Gemälde. Enblich wird
| der Pachter — » : ß .
u die eiſe, ſeine
krohend — beſinnt fie ſich bald eines
beim des Dritten, Königs von Preußen, aufgeführt, Zr r
Elfter Band: 1. Der Sremde,. ein Kuſtſpiol in fünf .
Yufssgen (einzeln 12.8.) — ‚2. Die Advokaten, ein Schau⸗
fpiel in fünf Aufshgem (einseln ı6 Gr.) Gs erfchien zueft
Lei Pxig 1796. — ſpielt — —
einer Kranken, bie ſchon ohne VBeſinnun ein ament ers
ſchlichen und unmuͤndige Waiſen um ihr —— ——— gebracht
bat. Vergl. Allgem, Lit. Zeit. 1797. Bd 3. Num. 188. S8.
681 ff, — 3. Die Verbebderung, ein Schauſpiel in Einem
und wirde bei ber: Jubelfeier der funfzigaͤhrigen Regierung Zar}
Aug Wilh. Iffland. 553
Thbeodors, Kurfuͤrſten von Pfatzbayern, aufgeführt.i— 4 Der
Eichenkranz, ein Dialog zu Eröffnung: der Frankfurter
Nationalſchanboͤhne bei der Rrönungafeier Kaiſers Franz
des weiten (eimseln 2 Gr.) Es erſchien zuerſt Frankfurt am
Main: #792.
Zwoͤlfter Bandr 1. Selbſtbeherrſchung/ ein Schau⸗
iel in fuͤnf Aufzuͤgen — 14 Gr.) — 2. Dienſtpflicht,
——A— ———
en zue pzig 1795. un ne u e
ehrlichen Jud ortheifhaft aus. Beral. Allgem. Lit. Zeit. 1797.
..
Aufstgen (einzeln 15 &r.) ers
»
35 3. Ylum. 188. 5.681 ff. — 3. Allzuſcharf madır ſchar⸗
u . ein . in fünf Aufshgen (einzeln 9 — Es
ien zue eipzig 1794. und warnt vor einem en zu
ſchaeidenden, ſpoͤttelnden Tone, womtt nmn es geb bei allen
Leuten verdirbt. Philipp, ein geſchickter junger Mann, bein
nen Mund zu wenig bewahrt, gern ſpitzige Meven führt
alie® ind Lächerlihe zieht. Sein Oherm, em eitler Eher, ve
n,
arbeitet am allermeiſten an ben Verderden feiner Anverwandten.
Aber durch die unerwartete Erfcheiming des fihon lange tobt ges
toubten Baterd, ver fih, ebenfalls feiner böfen e wegen,
Ä mußte, belommt die Sache eine ganı andere dımg.
‚. Allgem. Lit. Zeit. 1 35 ı. Klum. 00. ©. 717
| t. Seit. 1796. 151. S.
Dreizehn⸗
N : )
J
TB | Aus. Wilh. Ifftand.
- Dreisabiyer Band: T. Der Vormund, ein Schau⸗
fpiel.in fünf Yuägen. (einsen 16 Gr.) Ss erſchien zuerfl
Keipzig 1795. 8 er find genug auf ben -Mühnen barges
ſtellt worden, aber doch ‚meifleng nur von bes. kamiſchen, ober
ar von ber eigennügigen und niebesträchtigen Gattung, Sagen
hildert in der Pupille mehr Die Mundel, ald ven Bermund. In
Gellerts zärtlichen Schweftern iſt der Bormund nur Epifode.
Und Mareini’s Schaufpiel unter diefem Titel ift gar matt.
Einen gewiffenhaften, edeldenkenden und feinfuͤhlenden Vormund
kraftvoll zu zeichnen, war Hrn. Iffland vorbehalten, und er hat
es mit aller der Energie gethan, womit er wuͤrdige Charaktere dem
werth zu machen weiß. Bergl. Allgem. Lit. Zeit. 1797.
2. Zum. 172.8. 557 ff. — 2. Ziebe um Kiebe, ein
ee Scaufpiel in Einem Aufzuge (einzeln 3 Ge.)
s8 erſchien zuerſt Mannheim 1785. und war zum Prolog auf
dab Nahmensfeſt der Kurfürftinn zu Pfalzbaiern und die Vermaͤh⸗
Inmgöfeter des Pfalzgrafen Marimilian mit der Prinzeffinn Aus
gufte vn Barmftsde beſtimmt. Jakob, ein armer Bauer, .
der durch einen Proceß noch tiefer herunter gebracht ift, kann feinen
Nachbar Chriſtoph nicht bezahlen, und fein Sohn Sriedrich,
und Sophie, ferner Nachbarinn Margarethe Tochter, koͤnnen
eben deswegen einander nicht heirathen. “Jakob! fehiltt feinen
zweiten Sohn. Karl mit einer Vorſtellung an-Bie- gnadige Landes⸗
mutter in die Stadt. Er koͤmmt mit der Nachricht, dab ber Pro⸗
ceh beim Arte wieder vorgenommen werben fo, und mit — eisem
Papiere mit Gelde auruͤck. Damit iſt vie Heirath geſtiftet und
alle mit einander getroͤſet. Die Bauern fanımt und fonders find
ein gutes frommes Voͤlkchen, überfließgend von Empfindung für
‚ Ihre hohe Hexyrſchaft, auch wohl für ihren Stand. Mitunter ein
wenig zu empfinbeind. Vergl. Allgem. Lit, ‚Zeit., 1786. 30 5.
Suppi. Llum. 29..8.-159,. — 3. Die Kokarden, cds
‚ Trauerfpiel in fünf Aufzuͤgen (einzeln 10 Gr.) Es exrſchien
zuerſt Leipzig 1791. und hatte den Zweck, Abicheu vor der Revo⸗
—* zu bewirken. Die Grundſaͤtze indeſſen, welche Hr.
Iffland bier predigt, im eigentlichen Verſtande predigt (denn
Charaktere und die ganze Handlung dienen ihnen nur zum Vehi⸗
kel) find fo beſchaffen, daß fie das Gefuͤhl jedes aufgekkirten Pen:
ſchenfreundes, fei er auch der war
uͤrſten, und fein beißefter Wunfd Ä
eben, Erhaltung der Ruhe und 1
fung deö deutfchen Baterlandes, em
Lit. Zeit. 1793. 80 4. Vum.
bliorbet der ſchoͤnen Wiſſenſch
27— 31. 4 Vaterfreude, e |
Es erfchien zuerfi Heidelberg 178
lungsfeier⸗Karls, Erbpeinzen zu
>
—
aund pfalzbalerſchen Beitraͤgen zur
1782. F Ba
— Aug With, Ifflaub.ee 555
Gelfien zu Resß⸗ Plaven ach aus der Fürit; Beiningifhen-@es
X —S en
au Dürkheim au
9 —— 0 RXuͤnftler, ein Schaufpiel’
in fünf
fstien (dimsein 13 Gr.) — 2. Die Hoͤhen, ein
Schauſpiel in'fünf Aufsögen (einzeln 15 Gr.)
Funfzehnter Band: 1. Die Familie Ranau, ein Luſt⸗
ſpiel in fünf Aufzuͤgen (einzeln, 16, Gr.) mma.:Scheinvers
Es erfi
ein haͤusliches Gemälde, die Samilienzerruttung darzuſtelen, wel⸗
2. Urſprung in einer verkehrten Erziehung het, und in dem
nge. ſich uͤher feinen Stand zu erheben. Man Toll nieht febei= -
nen „fondern feyn. Audwig, ein: Titularrath, una Ebuifien, ,
ein eingebilbeter Gelehrter, ber in Italien das Großßze und Erhabene
ar ‚bat, fpielen die Hauptrolle. Die Mutter will darchaus,
ß ihre Kinder lauter Genies feym ſollen, wenn: gleich gar keine
Anlage dazu vorhanden iſt. Die Vorſtellungen des Baters wer⸗
den nicht gehört. Ein Stabschirurgus, Rechtler, lurxirt hier
armen Patienten. Vergl. Allgem. Lit. Zeit, 1796. 30 ı. Num.
90. S. 717 f. Oberdeutſche allgem. Kin Seit. 1796. Stck
151. S. 180 f. * — — —
Sechhnter Band: 1. Das Erbtheil des Vaters, ein
Schauſpiel in vier Aufzuͤgen (einzeln 12 ®r.) Fortſetzung
des Schaufpield: Der Efjigbändler, von Mercier. — 2,
——
Das Vaterhaus, ein Schauſpiel in fuͤnf Aufzuͤgen (einzeln
ı4 Gr.)* F u —
. m. Ifflands äbrige ſchrifoſteleriſche Arbeiten find:
1. Briefo bber die Schaufpielkunft, in den Rbeinifiben::
Gelebrfamteit. 1781.
is
Mr, 2.
j a a ’
2. Schreiben über die Beerdigung des Schaufbielers -
Abt, in Schlösers Staaisanzeigen 2789. veft 16. 8.43 —
25. | i
r
1. 9, Weber den Tod des Schaufpielerinn Karoline Beck,
in Mannheim, im deutſchen Mufeum 1785. Februar ©.
‚4. Fragmente über Mienfchenänuflellung auf. dm deut
fehen Bähnen, von Wilhelm Auguſt Iffland, Schaufpieler
zu Mannheim Krſte Sammlung, Gotha 1785. 8. (0 Or.
Sie ſind ein ruͤhmlicher Fr daß. Iffland fchon früh
1 u . mechaniſch und auf trieb, ſondern reif⸗
ch eegeln u verſteckte Feinheiten nachdachte. Die >
= i xiken
s
dienſt, ein Scheußiel. in fünf. Aufsiigen (eifiseln 25 Gr.)'
bien zuerft Leipzig 1294: Die-Ablicht des Stuͤcks iſt, durch
—⸗
Kere-
1er
\
’
56 Yug Wild Iffland.
beißen der einzelnen Abſchnitt⸗e Tiad- fe 2 eher die Entſte⸗
bung biefee Fragmente unb den Zweck ihrer Biefanntıäachuna. —ı
Ueber die söncftebung. der deaifchen X 9
nebft einer Berichtigung ber Redendart: ie
ihr Schaufpiel. — Was iſt Natur, un Is
ze auf ber Bühne! — Was ift ber ! ⁊
und Laune, und weiches find Bie ___.—_ ---- --—--... _
Weiches iſt der wahre Anſtand anf der Bühne, und wodurd er⸗
langt ihn der Schauſpieler? — Können fearisäfifche Trauer⸗
‚fpiele auf'der deutſchen Bühne gefallen, unb wie müffeh fie vor⸗
2 werben, wenn fle algemeinen Beyfall erhalten follen ? —
Zanderlaſchen oder allgemeine Stille ver. ſchmeicheihafteſte
Beifall! — Gicht ed allgemeine Regeln, wo. der Schaufpieler
in feinen Reben Pauſen machen muß? — Beitrag zu des Herz
‚ Hofrat} May Mbhandlung über. die Heilart der Schaufpielers
krankheiten — Bon den Beustheilungen, Journalen u.f. w.
= Iiber die Schauſpiele. Vergl. Allgem. Litt. Zeit. 1785. 30 5.
Supplem..Tum. 47. S. 186 f. Botb. gel: deik. 1784, Std
81. 8.661. 063: = j Ar : J
5. Blick in die Schweiz. von Auguſt Wilhelm Iffland.
Leipzig 1793. 8. (12 Gr.) Beſchreibung einer Reife von Raun⸗
heim über Raftatt nad) Bafel, durchs Münfterkhal, uͤber Biel nach
ern, Lucern, Bürih, Schafhaufen, Donaufhingen und Stutt⸗
ard. Nichts Umſtaͤndliches uͤber diefe Gegenden, auch nichts
Raus, aber alled mit — Gefuͤhle geſchrieben und’ d —
ftreute interefſante Anekdoten veranmuthigt. Vergl. Allgem.
Zeit. 1793. Bo 1. Num. 66. S. 525 f. oo
6. Antwort des Direktor Iffſand auf das Schreiben an
ihn über das Schaufpiel: Det Jude (von Cumberlaud) ud
deſſen Vorftellung auf dem Berlinifchen. Theater. Berkin
1798. 8. (3 Gr.) 8 eibigung gegen Vorwürfe wegen ber Bull
und Vorſtellung. dieſes Stuͤcks. er —J—
7. Die Zausfreunde, ein Schauſpiel in faͤnf Aufzoͤgen,
von Auguft Wilhelm Iffland. Berlin 1805. 8. Es ſoll das
a il Bde. TER
werden, und wird auch recht gut gezeigt. $ 1
Xlum. so. &. 200. Ham. 51. &. 204. (Inhalt und. Beur⸗
teilung), F
8. Almanach fuͤr Theater und Theaterfreunde auf Das’
Jahr 1807.. Yon Auguſt Wilhelm Iffland. Mit zwölf
Rupfem-von Bolt, Bollinger, Catel, Meno Haas, HBenn⸗
und Meier, und mit Muſck vom Herrn Kap r We⸗
bee und Poſch. Berlin 1807. 12. (ond. Mög. Mu 16
*
—
——— In'Deutfejlend,
— With Ifflau⸗. 5 |
e der Aupfeu find: 1. Friederike Bechmgnn
(alß Kuna Krk Titels won Belt,. 2. Iffland as Sram
Moor in bern (Alt-r. Se. 1. „am mußte fie mie
biefe Buͤrde me —— von denne. ::3. Iffland
als Franz M —— ‚Ber fhleicht hinter mie?)
uam Meno —* and als Franz Monet 5 Be 1.
Maͤchet denn, jemand über den Sternen ? — Bei von ,
—— — 2 als Geheimerrath ia dem Schau⸗
Die Aanafıunde (At 2. Se. 3. So gelsust men zu
m Rahmen in ber Gewalt, der Kraft.“) von. Bollinger 6.: -
an und Med, Berbmann in- bemfelten: Gchaufsicke: (
Geh. Rath: „Laß Didy’fchelden !”) von Senne nad) Ea
imo in demfelben Schaufpitle (Abt 5. Sc. no. „Und wollen
re nichts werden laſſen, fo mrhffen fie mich. mad beißen
fen) vom Bollinger. 8: Kouiſe Fleck, von Meier X
uns
Berbminn nid Phaͤdra in dem Trauerſpiole gleichen
(At 3. Sc 2. „Räce dich, —S raͤche mich or ·liebs ©) an
Senne nach Catel. 10. Mad. Fleck als Thecia in dem Trauer⸗
ſpiele: eg Ton (Alt 4. Sc. 6. „Mein.
war des Himmels, Gluͤck!“) von — nach Catel. 11, Is
— Eyeber in Eau erſchaufpieke Sie Meibe
der en von Meier nach Catel. 12. Rosrad — **
Meno Haas.
Den Aimanach eröffnet als Einleitung eine Brkläcung der
drei Kupfer aus ben Raͤubern und der drei Kupfer aus dan
eusfresnden, Die alsdenn folgenden Aufſaͤtze finds s. Ueber
EAckhof S. —- 30. — — — — von HYriedrich Ni⸗
colai ©. 31 — 49. — ——————
ham anf be Biber © 86. — 4
went vͤber einige weſentliche Erforderniſſe fuͤr den Ortflellenden
Kinfiler anf. der Buͤhne (über ben Anſtand; über das Koftame)
S.87 38. — 5 —* ben Vortrag in der boͤhern Trage
Die S. 139 — 208. — 6. Bemerkungen fiber Ziebhabe
ter im Allgemeinen &. 209 — 220. — 7. Borfihlag an die
g Schillers Gedaͤchtniß Bas e-
227. — 8. Anekdoten Charakterzoͤge aus der Theater⸗
weit ©. —— — — 9. et we 1 on.
Theater
— uabene über Ifland als Sau ſpieldichoer findet men
unter andera:
1. in der LTeuen Bibliorbet der fhdnen Kuͤnſte und
Wiſſenſchaften Bd *— Stck, G. 3 — 37.20.50, Std ı.
u
,26—62. — der
Brief an verrn
en Beber lands Shaufpiste,
2. in
Iss Auk Wild Ifflaud. |
.23. In Eſhenburgs Beifpiellammi ei
Kiteratur der —8 —— 35-f. i
AAIfflands Schaufpikle find, voie-ar fio auch fi Rennen
"Samiliengemälde, ni — ee i E
—2* Leben g
Warme bohandeit ſind. Wo Gebiete it en die
gegen manche kleine Verſt —1* bie. R Ri a Sa 8
messen — To —
der theatraliſchen Barftellung raͤnkt un ner en
Bergkoe Kunſt Bücher u en 8.328 L Imand
ruer ele unb fcheine nutmche genug zu
ae ap neire Stoffe einzufammeln, und den —
ſMen chqugewinnen. u DE B. ſcheint fa — za
4. idee Bibliorhek der redenden and bildenden Kam
*. en Ste. S. 69-71. 7, Dis Reid, in welchem fich
‚Ehen bewegt, iſt etwas enge. aft immer findes ment in feinen
tudten den Heben Bamilicnkseiß, ben man fü ehen verkapen., bie
Angehörigen, mit welden man ſich hinlaͤnglich vu Dank
——* hat odet gat Geſichter, denen man nur zu oft, und
ir ſeinem großen Verdruſſe, im gemeinen Leben ee ie
bei eben nicht erfreulichen Ereigniſſe des Tages wieder.
— ber Dichter ſich immerhin .auf Gemaͤlde ous der buͤrgerlichen
Welt einſchraͤnken, wenn er nur⸗ jederzeit mit dor Ma
⁊
| «Sicherheit zeichnete, wie in ben gern! Allein leiber! kann man
“om - nur felteh nachruͤhmen. Nadte Wirklichkeit und flache
giebt auch er oft. gen für Ale Wahrheit uud vollendete
A 9 md laͤßt ſich ———— Fehler zu kommen,
die may von ihm, einem geübten und erfahrnen Schauſpieler, am
wenigſten erwartet.” In mehreren feiner Stüde iſt die —
"träge und ſthleichend, die Expofition in andern verwirrend und dum
“Bel, und die Menge — in * andern unnbthig gehäuft,
die Auftöfung nicht —— die erſten Alte in der Hegel
die beften, der Dialog gedeh e un foitfindig, der "hat foms
m bie beiten .Lepkven Wärifeliin hands:
vor, daß man en ai. — betrachiet.4. « :.2a:
. Bebeile be Mens: als Schaufpieli enthalten folgente
tiften:
1; Entwicklung des lendifchen Spiels in vieraehmn .
un-
Bug. Milk Atflandx a
—— XRXRX — ——— — —
96: 8: 1 Thlra6 Or.) ex⸗
hg Börtiger in Weimar (jet Hofrat} und Diver
der Koͤni art emie ————— in — — | |
eine ansführliche]- oft bißrin: das Metnfle. Demi eindri |
de Kritik einiger dramatifchen Borfelingen lands. : |
Eigiel eines Mannes, welcher nichtd db em Ungefähr zu uͤberlaſſen |
gewohnt if, forderte Hrn, Boͤrriger auf, zn. feinem eigenen. Unz |
Gerrichbe ‚wit er P t, den off verein nven beffelben nachzu⸗
Mten; inbam:er.aber feine Bemerkungen dem Deutfe übergab, ges ' |
währte dad, was für ihn felbft eine — Befchaͤftigung war,
sicht aud ben Duft, weiche. den. Kuͤnſtler in viefen Holen ges
‚Sehen hatte, eine angenehme Ruͤckerinnerung, ſondern auch dem
denkenden Schauſpieler eine vielfaͤltige Belehrung, ſo wie jedem
runde bed Schauſpiels eine — Unterhältung.. Or. Boͤte
iger. ſagt in ſtiger Vorrede: Ich bin weit entfernt zu. glauben,
daß ich duch meine Bemerkungen dem Kuͤnſtler alle die Gerehtige . »
Brit. wießesfahsen laſſen kann, bie et verdient‘, und .befgbeibe mich
gern, daß ich bei Allen. Bemuͤhungen, bie Reize und ——
Ses Iflandiſchen Spiels genau aufzufaſſen, oft nur⸗oberflaͤchli
— * „Bande meine — ee ag
nauf. Mchnung eitier. & n Bewunderung u v in
26 Sache nicht finden koͤnnen, was der mit Vorliebe erfüllte B
obachter hinein = heraus erflärte,v. Und Hr. —— — *
Bes Etzhlang vor: feiner chentealifchen Laufbahn
*8* meine mein Weimar als K res MN EN
was ich in meinen Darftellungen — fo fürchte ich, daß
die entichiedeme Freundſchaft igers Feder geführt 4
er deu; Publikum ſeine Ideale in ber ne ilderung meiner Ku
— n:habe, weil fein Wohlwollen ihn glauben. machte,
ich haͤtto ſie auſsgeſuͤhrt.“ (Vergl. Neue Bibliorbek Der f
Wiſſenſchaften, 30 59. Std 2. &. 282° — 303.) °
23. Ueber Ifflands neueſtes ungcärudites Scha
Das Bewiflen, and die Vorſtellung deffelben auf dei
»imihltbester'su Breslau: Mine: Didaskalie. &
-3997.:97°(8 &r.) Der Verfoffer fänn freilich im minde
mit ee in Parallel geſtellt werben, doch ſagt
on und hat mentäftend den beftert
‚feinen Zergiberer, Den einfichtöwollen Kenner zu re “bergt.
ıkTeme Bibliothek der ſchoͤren Miſſenſchaften, Bd 60.
1 ok Offleno Job . Mafp- Friede m fo, nn
nd von Jo afp- anfo in at
Shiffone Lyröchet Anthologie, Tb: "5. S. 219 f —
5332 3. MBricefſe über Ifflands Spiel in Keipsig — Leip⸗
il 1804::8.: (12 Gr.) — w. zen a —*8 > 5
— m. 37. | R
: a, 4 Si
368 Ang Billa. Iffland.
zur 4. and in Leipzig im Sommer 1805. ‘in ber Neuen
age I RN Stk ı.
1 —
z Leder Mland end feine Darflellungen in
DI ER REE RR ON, 1805. um. 70.
R nn
: 6. land in ver Rolle des Eſſtghaͤndlers zu Weimas,
in ber Abendgeirung. 1805. Liam. 30 — 33.
7. Aland in Zamburg. Aufnabıne, Hierſeyn und
—— nebſt Bere feiner bier gefpielsen Bafß
rollen. : „amburg 1806. 8. (8 Gr.)
. g. Dramaturgiſches Tagebuch kber Ifflands Barfpiele
in Hamburg. Erſtes Heft. 1 — 4. Tageblatt. Zweites Heft
Tageblart. Hamburg 1805. 8. (16 &. } ze
i Darfielungen werben bier wahr und ee
Verfaffer wicht mehr zu entwickeln, als fih in arte fe faſſen Fe Lat
nmachrichten über: lands: £.ebensumftände und ſchrift⸗
fieeifihe Arbeiten ertheilen folgende Werke:
1. — — Ifflands Ingenogeſchichte hat uns
fein Freund, der kin verſtorbene Hofrath Moritz, weiches
mit ihm auf der Schule zu.ssannover lebte,. in bem.befannten
ifhen Roman: Anton Xeifer, Th. 2. S. 36 f- Ta
3. &. 194 ff &. 209 ff. aufbehalten.
232. Ronverfationsleriton mis vorzüglicher Rödfidh auf
die gegenwärtigen Seiten, Th. 2. ©. 237-229.
3. Etwas von „zeren Ifflands Kebensumfländen,
* — dramaturgiſchen und andern ——
— £ (Freiberg 1789.) S. 228 f. Die
* — *2 ußerſt unbedeutend, und fucht nur darzuthun, daß
— ae: Verbrechen aus — ang
argeſte
* = a Gelehrtes Dewtfchland — 5.) 230. 3. S.
535 — 53 1. Bd ıc. S. 25 f. Bo. 11. G, 389.
os Bildniß befindet firh vor dem Chentertalender
= das Jahr 1784 von Beyfer; vor dem ı. Jahrgange dei
. Theaterjouenals, von. Karcher; vor dem 48. Bande
der Yleuen Bibliothek der ſchoͤnen Wiffenfibaften (1792) vom
Schulze (einzeln 6 Gr.) ; vor dem 5. Bande von Ifflands dra⸗
metifchen Werten ( 1798) won: Bolte; einzeln von Claar zu
Berlin (1797).
Prof. Rambach nahm and den Ifflandiſchen Sau
fielen: Der Spieler; Die Bageſtolzen; Die Ausſteuer, eis
Rige Scenen in fein VUdeum, eine Sammlung denticher Be
“ Dichte aus unterfchiedenen Gattungen, sum Bebuf des His
terrichts und der Hebung in der en Cb. 4. ©.
*
- nat Zfelin. . —
hr I .\
170—184. S. 185 — 193. 3. 194— 202. anf, und gab in
den Scagmenten über Deklamation zur Mrläuterung des
Vdeums, Heft 2, 5.1408 fl &. 142 — 1499, ©, 150f. Finger
zeige zum richtigen Vortrag derſelben. u —
Sfaat Iſelin
wurde den 17. Maͤrz 1728 zu Baſel in der Schweiz geboren.
Sein Bater war Kaufmann daͤſelbſt. Haͤusliche Umſtaͤnde indeſſen
entfermen ihn ſehr früh von den Seinigen, und die Mutter, eine
rechtſchaffene Frau von aufgeflärtem Kam, übernahm Die Gr:
ziehung ihres Sohnes allein. Gie gewöhnte ihn zu firengem Ges
horſam, und zugleih, weil fe aus "TITTEN
Gefahren für den Liebling ihres Herzen
wodurch derſelbe eine ‚geniie Schüdtern!
KFolge nur erft mit Mühe wieder abzule
vortheilhaften Gluͤcksumſtaͤnde der Bam
alles an feine Bildung zu wenden. - Als
gr ſich für bie Zukunft feines Lebens
. entfähloß er.fich, in den Stand der Gele
feine Vorbereitungsſtudien geendigt warı
Goͤttingen, wohin der 44 ihrer Lehre |
ſich dafelbft der Rechtsgelebrſamkeit und Staatzkunde. Mit
forgfältigem Fleiße — er den Unterricht der vorzuͤglichßt
Bränner der Böstinger Afademie, und genoß dabei zugleich die
‚perfönliche Zuneigung eined Wiosbeim, Geßner, von „Kalles,
Ayrer, und andrer verbienfivollen Gelehrten, fo wie er: ſich damols
auch die vertraute Freundfchaft ded Leibarztes Zimmermann uyb
Tſcharners von Bern erwarb. Nach der Ruͤckkehr in feine Wa⸗
terſtadt wurde er 1749 mit noch zwei andern. Siandibaten vom alas
bemifchen. Senate zu bem Echramte de& Natur- und Wölkgrrechts
‚. daB Ki
Syſtem zu beingen, Er liefert
tion eim Probe davon *), u
Doktors beider Xechte. Er gieng ſodann auf Reifen, und furhee
beſonders bei feinem Aufenthalte zu Paris fich mit mancherlei nußs
lichen Kenntniffen zu bereichern. Durch den Zutritt bei ber Frau
von Braffigny , der berühmten Verfaſſerina der —
tiefe,
Tentamen juris publici Helvarici, Baliloae 1751. 4
. Beiten d. D. N Br, 1, Band, | N n
562 Ifaat Ifelin: |
Briefe, kam er in die Bekanntſchaft mit mehreren Gelehrten, z. B
Fontenelle, dem Abt Sallier, Rouſſeau, Buffon, Nollet
und andern. Als er wieder in Baſel. angelangt war, fieng er «m,
fid) eifriger ald jemals mit den juriſtiſchen Studien zu befchaftis
gen. Außerbem waren es hauptfählih Pbilofopbie und Bes
febichte, die ihn gleihfam mit unmiderftehliher Gewalt an fi
ogen. Er nahm ſich vor, das Römifche Recht nach philofopi-
* Grundſaͤtzen zu bearbeiten. Auch lad und ſammelte er Urkun⸗
den, um fein $Eidgencflifches Staatsrecht zu vollenden, und
war mit einer philofophiich = politifchen Behandlung der «Gelöe
tiſchen Befchichte beichäftigt. Alle dieſe Entwürfe wurden aber
auf einmal vereitelt, ald ihn 1754 das Loos von dem hiſtoriſchen
Katheder ausſchloß, und der große Rarh ihn dagegen zu -fei
Mitgliede wählte. Auf einer Reiſe, die er noch in eben
Sahre unternahm, machte er zu Zuͤrich mit Bodmer ımb Breis
tinger, mit Sal. Geßner, zirzel und andern geiftreichen jun⸗
gen Männern eine für ihn fehr angenehme Bekanntſchaft. Im
Jahre 1756 erhielt er bie anfehnliche und wichtige, aber auch fer
muͤhſame Gtelle eines Rarbsfchreibers, bei welcher er hauptſaͤch⸗
. Lich die Aufficht über die Staatskanzlei führte. Pflicht und pattie⸗
tiſcher Enthufiasmus trieben ihn jest an, feine Kräfte nach Mög-
lichkeit zum Beften feines Vaterlandes zu verwenden. R
guter Sitten, weifer Sefebe, des Wohlſtandes feiner Mitbürger,
der Landwirthfchaft, guter Anftalten, der Künfte und Wiſſenſchaf⸗
‚ten, waren die Gegenftände feiner nie raftenden Thaͤtigkeit. Zu⸗
° gleich fuchte er, der haͤuſigen Geſchaͤfte feined Amtes ungeachtet,
- auch noch als Schriftfteller feinem Vaterlande und ber Welt nüg-
lich zu werden. Bon Zeit zu Zeit that er Öffentlich gemeinnfgige
Vorſchlaͤge, oder lieferte patriotifche Auffäge die Nothwendig⸗
keit und Unzulänglichkeit der Prachtgefebe,, über ben wahren Se⸗
brauch der Reichthuͤmer, über den ächten Patriotismus, uber Ge
feßgebung und Geſetze, über ben Werth der politifchen Tugenden
u. ſ. w. Unermuͤdet fann er auf Mittel, die öffentliche und Pri⸗
vaterziehung in feinem Vaterlande zu verbefiern. Doch, „nicht blog
für die republifaniihe Schweiz ſchlug ihm das Herz; nein, &
umfaßte die gen Menfchheit mit (mollen und Liebe,
es in feiner act geftanden, alle Menfchen zu beglüden, er hätte
ed mit innigfter Freude gethan. An allem, was nur zur Vered⸗
lLung des Menfchengefchlechtd abzwedte, nahm er den waͤrmſten,
berzlichften Antheil, und man konnte dabei ficher auf feine Aufmum:
‚ .terung, feinen Rath und thätige Hülfleiflung rechnen. So unter:
ſtuͤtzte er Baſedows Bemühungen für eine verbefferte Erziehung
durch Wort und That, und ermunterte alle Freunde de Guten ia
der Naͤhe und Ferne zur Befoͤrderung der gemeinnügigen Zwecke
deffelben. Zu eben der Zeit machte Quesnay mit feinen Freunden
in Frankreich ein neues Syſtera der Staͤatsbausbaltung be⸗
/ )
'
x
Iſaak Iſelin u
egenten und Unterthanen fefter geknüpft. Fleiß
nund itſamkeit ermuntert, der Armuth aufgeholfen, und der
Triebfeder der ganzen Dienfchheit eine neue Wirkſamkeit gegeben
wurde. Freiheit des Gewerbed und Heiligkeit des Eigenthums wa⸗
sen die Grundpfeiler diefed Syſtems. Ifelin empfahl ed mit ru '
ender Wärme , und fuchte:mit möglichftem Eifer es zu heförbern,
Jahre 1760 gab ihm bie Stiftungdfeier der Baſeler Univer⸗
ſitaͤt Gelegenheit, feine Freunde Sal. Befner, „Sirzel und ben
Statthalter Schinz bei fich zu fehen. Ohne weitere Abficht, als
die Freude des Wiederfehen® äfterer zu genießen, verabrebeten fie
eine Zuſammenkunft in Schinmad. - Diefe Zuſammenkunft gab
nachher der Helvetifchen Befellfchaft ihren Urfprung, deren Ver⸗
fammlungdort anfang Schinznach, und in der Folge Otten war,
einer Geſellſchaft, welche nicht nur ihren Mitgliedern, ſondern auch
dem Vaterlande ſelbſt auf mehr denn eine Weiſe erfprießlich gewor⸗
‚ den ift. Aber auch in feiner Vaterſtadt fliftete er 1777 nöch bie
Geſellſchaft zur Beförderung des Busen und Bemeinnäui
‚gen, und erwarb ſich dadurch ein neues, nicht unbedentenbes Ber⸗
dienft. _ Die unaufbörlichen Anſtrengungen indeſſen, mit benen ee
vom frühen Morgen des Tages bis zum fi Abend, ja zuweilen
felbft in, der Nacht noch arbeitete, untergrubeh feine, ohnehin nue
ſchwache Gefundheit. Er flarh den 15. Junius 1782, in einem
Alter von vier und funfzig Jahren und vier Monaten. Geit
1756 war er verheitathet. Seine Battiun war eine liebensnilirbige
Derfon von munterem Geifte und zärtlichem Herzen, die feine-gan
Bumeigung befaß, und in deren ge er das ———
fand. Sein Wunſch war immer geweſen, einen zahlrecchen
Treis von Kindern um feinen Zifch zu ſehen, ud. dieſer warb ig
von ber Vorfehung gewährt. Er erlebte acht Kinder. . In dee
Würde eines Vaters fand er fo viel Annehmliches, daß ihm Hie
Stunden, die er unter feiner Familie zubrachte, die füßefte —
lung von feinen Arbeiten und Linderuug in allen Leiden, denen
feine ſchwache Geſundheit ihn ausſetzte, gewährten. Einem Freunde,
ober Fremden, ber ihn beſuchte, wußte er. nichts beſſeres und raͤhren⸗
dered darzuftelen , als dieſen häuslichen Segen. Große Geſell⸗
‚ oder bie Freuden und der Scherz an ben Fafeln ber Rei⸗
‚Gen machten ihm Rein fonderliches Vergnügen. Dieß fuchte und .
Hand er unter den Seinigen und in bem Umgange mit einigen went
‚gen Belannten und Freunden.
| “felins Schriften ſind ale reich an erhabenen Seen und
Ausſichten, an fcharffinnigen Bemerkungen aus der Befchichte ber
porigen und ber neueren Beit. an Menfchentenntniß und patrioti⸗
ſchen an ſtarken, er und neuen Gedanken. — |
na i
—4
| ‚“. Ifaak Ifelin.
hiſchem Ange hat. ex bei * nach feinen Innertichen
und — die Regierun „Sitten, Se:
wohnheiten und Geſetze der Staaten, betr — -er bat die Wis: |
braͤuche in der großen er bie Unterbrüdhungen bee Gerwaltigen,
Gun Bee: der Kane —— — —
e ca N ilo
ati Das 3 St ei feiner auf — 2 * * ae *
| Er iſt ein Scheiftſteller von unbfäben und
. genen Di Muthe;. ; Feiheitoſinn und Jreiheitseifer, brennender Eifet
tee die er und: unbefangenen Denker =
— er * Der Koͤnig *
—— — *5 — und —— gefunben —
und Erfahrung gelaͤutert. Nichts gleicht ehe Redlichkeit und
Sreimfithigbeis, nichts feinem Eifer für. Tugend um Aufli
amd feiner unverſtellten Wahrheitöliche. - Sein Wortrag. ift ni
— immer — lebhaft — of —
Enpfindung fortveißt, von dichteriſchem Feuer un
= an — — —— ratchen ——
vermnzieck.
Die Mhaſen ii, weiche wir Sfetins en
eit zu verdanken haben, find fol siöenbe
—* ſophiſche und ehe: ume eines Hfen-
—2 — enfreandes. Jurich 1758. 8. verdeſſert —* 1761. 8
endaf. 1776: 8 (14 &.)
0 Phil oſophiſchẽ und politiſche Verſuche von Iſaat
Aelin Zorich 1760. 8. Ebendaſ. 1767. 8. (12 Gr.)
Be 7 Politifcher Versuch Aber die Berasbfchlagung, Tolnmt
. winem Anbange vermifihser Schriften, von fan Iſelin.
‚Bofel 1761. S ‘(16 Gr.)
4. Weber die Geſetzgebung. Bafel 1758. 8. alddann
unter dem Titel: Verfuch über die Befengebung, von —
Verfaſſer der philoſophiſchen Träume. Zürich 1760. 8.
— Briefe, die neueſte Kiterame betreffend, db. kn
294 — 300. a Ebendaſ. 1764. 8. Seansöffeb,
Servin’s Scrilt.de la legielation criminellie, Baſel 1782. 8.
5 Hank Ifelin über die Geſchichte der Menſchbeit.
Erſter, zweiter Band. Funfte, mie dem Keben des Pers
faſſers vermehrte, Auflage. Baſel 1786. 9. (1 She
Saat Klein — 554
Die erfie Ausgabe erſchien smter dem Aitel: pbiloſopbiſc⸗
Mutbmaßungen ber. Die Geſchichte Das Menſchbeit. Zwei
Bande. Frankfurt und Keipzig 1764. El. 8. ſodann WMeuu
und verbeflerse Auflage, mit dem Rahmen bed Vers
lets, unter dem Titel: Weber die Befchichte der Menſch⸗
cit. Zwei Baͤnde. Strich 1768. 8. die dritte Auflage. Zwei
Bände. Mbendaf. 1770. 8. Die vierte _—n und vers
— —— = Bände. Baſel 1779. 8. Das rei
a
ren be und auf chlich feine
— und ſein Bir: zus ——— Mit kuͤ 7
den Gang unferer Seelenkraͤfte und der
du fie belebten Arche dann findet er Nationen, wie einzels
nſchen, unbehuͤlflich und ſchwach in ver Kindheit, raſch und,
ungeberdig in ber zo im männlichen Alter fi immer me
ei Vollkommenheit nd; dann An er nach, wie dad ſchw
Ba allmaͤhlig erhellt, wie das Rohe. gemildert, dad Raſche
— und nach und nach durch Geſelligkeit, durch —— e
ugend, die Mifderung unb Erleuchtung geflärkt und vers
hit. wie glückliche Zufälle ; ober vielmehr die lung ber Vor⸗
ſehung, wie von ihr aufgewedte große —— die — zeuge der
Vollkommenheit wurden, wie Gewerbe um Befkinert,
und das waundelnde Licht von Nationen zu heine: ee
bet jeder neuen Glanz und Anmuth erhalten, und wie endlich Un⸗
fer erleuchtetes Zeitalter noch Ueberbleibfel der Kindheit und vr
Jugend trägt. Das Ganze ift in acht Buͤcher gefbeilt, mit’ fols
den Beberfchriften: Yſychologiſche — des Men⸗
en; Won dem Stande der Natur; Won dem Stande der Wild⸗
heit; Bon den Anfängen des gefitteten Standes bis ren
der häuslichen Geſellſchaft; Von den ner der Gefelligke ji
dem bürgerlichen Stande; Von ben Kortgängendes geittteten Stan⸗
des bei = orientalifchen Voͤlkern; Bon Yen ottgängen det geſto⸗
teten Standes bei den Griechen und Roͤmern; Bon deu *
gängen | bed geſitteten Standes bei ben heutigen
Bergi. Mlotz deutfche Bibliotbek der ſchoͤnen wiſſen⸗
chaften, 82 2. Sick 6. ©. 189 — 208. Allgem. deutſche
ibliotbek, Bd 4. Std 2. ©. ff. un zu Bd ze
12. S. 434 ff. 32. 40. Std ı.
6. Sammlung, dem Nutzen — Sgen dei Yon
gend gebeiligt. Bafel nr 8. V (ehr vermebete A
lage. Ebendaſ. 1773. 8. (20 &.) ie hat mit Sunts Ele
je — für. Kinder und Suljers ‚Vorhbungem
1 Schreiben m die belveuſche Gefelfisek, a
66 | Iſaat Iſelir:
jabrlich In Schinsnach verfammels, über Baſedows Vor⸗
— — Verbeſſerung des Unterrichts der Jugend. Ba⸗
1760. | ——
8. Vermiſchte Schriften von Iſaak Iſelin. Erſter,
gpeiter Band. Zuͤrich 1770. 8. (1 Thlr. 12 Gr.)
9. Verſuch uͤber die gefellige Ordnung. Zuͤrich 1772. 8.
(vergl. Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 20. Std 2. ©.
318 — 334.) Neue undmit einem zweiten Theil vermehrte Ausgabe,
unter dem Titel: Träume eines Menſchenfreundes. Erſter,
Zweiter Band. Bafel 1776. 8. (1 Thlt. 12 Gr.) Diefe Träus
me find nicht mit den unter Num. 3. erwähnten zu verwechſeln.
10. Iſaak Ifelins, Rarbsfchreibers der Kepublit Bas
l, Schreiben an Seren Ulyſſes von Salis von Marfche
5 c. über die Philanthropine in Defldu und Graubuͤnd⸗
ten, nebft der Antwort des Keren von Salis, und einem
. Entwurfe der Epbemeriden der Menſchbeit. Baſel 1775.
8. (4 Gr.) Vergl. Borb. gel. Jeit. 1776. Std 4. S 25—
27. Allgem. deutſche Bibliothek, Bd 28. Std ı. ©. 83
95. | Ä
- 12. Ephemeriden der Menſchheit, oder Bibliothek dee
: @itsenlebre, der Politik und dee Befengebung, bevausges
geben von Herrn Iſelin in Baſel. Erſter, zweiter, Drittere
vierter Jahrgang (jeder von zwölf Stüden) Bafel 1776. 1777-
‚277% 4779. 8. (14 Thle. ı2 Sr.) — Sünfter, fechfier, fies
benter Jabrgang (jeder von zwölf Stüden) Leipzig 1780. 178L.
1782. 8. (10 Thlr. 12 Gr.) die letztern ſechs Sthde des fiebens
"über die Grundfäge, durch deren Befolgung die wahre Gluͤckfelig⸗
Zeit des einzelnen Menſchen und ber ganzen Befellichaft befefigt
a un
⸗
N‘
e: Iſaak Ifelin. 667
und vermehrt wird: Die zweite enthält Tritifche Auszlige aus al⸗
ten und neuen Buͤchern, welche uͤber dieſe wichtige Angelegenheiten
des menſchlichen Geſchlechts geſchrieben worden ſind. Die dritte
iſt hiſtoriſch und ertheilt von allem demjenigen Nachricht, was zur
Erhöhung des menſchlichen Wohlftanded von Zürften und Privat
perfonen unternommen und ausgeführt wurde. — Aus biefen Ephe⸗
meriden wurde befonders abgedeudt: Verſuch über die Ver⸗
befferung der öffentlichen Erziehung in einer. republikani⸗
ſchen Handelsſtadt von D. Iſaak Iſelin, Karbsfchreiben:
ce and Kepublif Bafel. Berlin und Keipzig 1781.
8. (6. Sr. —
Außerdem gehören zu Iſelins Schriften noch: Freimuͤthi⸗
e Gedanken über: die Entodlferung unferer Vaterſtadt.
CSpne Drudort) 1757. 8. Eine zweite Auflage erfchien zu Bas
fe! 1738. 8. eine dritte zu Zürich 1761. 8. — Der Patriot,
und der Antipatriot. Bafel 1758. 8. — Gedanken Über die
Verbeflerung der B** fchen (Bafelfchen) hoben Schule 1759.
8. — Der zweite Palämon, oder von dem Nufwande, wors
in verfchiedene Irrthuͤmer des erfien Palämon berichtige
werden. Zürich’ 1771. 8. — Weber die Nothwendigkeit und
Unzulänglichkeit der Prachtgefege: Zürich 1770. 8. — Ue⸗
‚ber den wahren Gebrauch der Neichtbämer. Baſel 1762. 8.
“ Yerausgeber war Ifelin von folgenden Schriften andere?
Berfaffer: Philanthropiſche Ausfichten redlicher Juͤnglinge,
- ihren denfenden und fühlenden Mirmenfchen zur Erwaͤ⸗
gung hbergeben durch Iſaak Iſelin. Bafel 1775. 8. (vergl.
Allgem. dentſche Bibliorbek, Bd 28. Std 1. S. 95 — 98.)
— 3.6.15. Brundeiß der noͤtbigſten pädagogifchen Kennt⸗
niffe für Vaͤter, Lebrer und Hofmeifter, berausgegeben
von Hark Iſelin. Baſel 1780. M.8. :.. 5. F
„Außer einem ziemlich ausgeehnten Briefmechſel, den er in
und außer der Schweiz, beſonders mit Maͤnnern, denen, gleich
‚ ibm. daß Wohlder Menſchheit am Herzen lag, unterhielt 9), lie⸗
erte er auch manche wichtige Recenfionen in bie allgemeine Deus
fihe Bibliothek, die ſich durch Gruͤndlichkeit, Wahrheitsliebe und
Beſcheidenhrit empfehlen. FE 2 FE
In Poͤlitz praftifchem Handbuche sur Kektuͤre der Dauss,
ſchen Blaffiter, Ch. 4. S. 203 — 206. befindet fich ein Frag⸗
' ment eines Ibriefes.von Iſelin an Schloffer,, welche? ae
I ndes bekannt k worden:
Briefwechſel zwifchen; 34 Bun und einem * en Staats⸗
manne (ma i bie
inlih R. $. v. Mo a
1771. dus —— In sr ee gave
Archiv für Deutſchiand, 384 S. 45396 .
i
568. Iſaak Iſelin.
erſten Theiſe von Schloſſers Meinen Schriften and. Als
nemlich die grohe Reform des Erziehungsweſens in Deutſchland von
Baſedow angeregt und von Salis in Marſchlins ein dem Deſ⸗
fauifchen aͤhnliches Philanthropin — erklaͤrten fich
Schloſſer und Iſelin gegenſeitig in ihren Briefen uͤber dieſe neue
Erſcheinung. Schtoffer war gegen fie, und ſuchte dem Alterthu⸗
me den Vorzug vor den neuen Zeiten zu geben. Iſelin faßte bie
Angelegenheiten richtiger auf, und milderte in dem erwähnten Frag⸗
mente die härteren Anfichten ſeined Freundes.
. .. InCHeinymanns) lirerarifcher Chronik, Bd2. ©. 266 —
233. befindet fih: Weber den wahren Beift des Parriotismus,
eine republikanifche Rede von Iſaak Iſelin, gehalten vor der hel⸗
verifchen Befellfchaft in Schinznach, ı 764. desgl. S. 253 — 297.
een für die Bearbeitung eines KTarionalgedichtes, und
ber den. allgemeinen Zweck der ſchoͤnen Ränfte von fast
Mein. (Sie wurden durch Herrn Reichırds eg hate einer
muftfalifchen Bearbeitung von Klopſtocks Meſſias in dem Mo⸗
fitalifchen Bunftmagasin, Sed: ı. veranlaßt. ©. Epheme⸗
xiden der Menſchheit 1783. Septenb.) . |
MNachrichten von Ifelins Lebensumſtaͤnden und Schrifs
"sen, fo wie Urtbeile über die Iehteren, findet. man:
. . 1. indem Denkmal, fast Ifelin gewidmet von feinem
Freunde Salome Airzel. Bafel 1782. & (4 Er) Hirzel
ſchildert Hier. feinen verftorbenen Freund mit ungefünftelter und rübs
render Einfalt als Staatsmann, als Menſchenfreund, als Gelchrs
ten, als Gatten, Vater und Freund feiner Freunde -
2. inder Rede auf Iſaak Ifelin, gebeten um 4. Jun.
. 2787. in Der belverifchen Geſellſchaft ya Olten don I. ©.
Sctoffer. Bafel 1783: 8.,(3 &r.) etwas verbeffere inben |
Deutfchen Muſeum 1783. 335. 2. Novemb. S. 417— 449.
a in den — INGE der Befellfchaft ya Ulsen 1783
. 71 — 12 4
3. in Meiſters Werke: Zelvetiens beruͤbhmte Maͤnner,
Ch: 1.5. 239 3351. F
4. in den ITachtichten von Iſaak Iſelins Keben and
Schriften, welde ber fünften Auflage vor dem Werke uͤber die
Geſchichte der Menſchbeit vorgeſetzt worden find. Einen Aus
zug dieſer Lrachrichten, bei denen Airyels Denkmal, Schl
fers Rede, Meiſters beruͤhmte Helvetier x. benutzt wurden, te
ferte Die Allg. Lit. Zeit. 1789. Bd 2. Num. 130. ©. 225 —
227. SE: m u
. 5. indem Shricher Sammler 1783. Julius. S. 14—
147. : :
6, in den Mpbemeriden der Menſchheit 1788. Jannar
Dede).
S. 3 — 16. Febraar. S. 129.— 333, (ven G. W.
J.
Saat Iſelin. u 669 |
*7. in Fedderſens Lachrichten von den Keben und
Ende gutgeſinnter Menſchen, Samml. 5. (‚Halle 1789.) wo
„irzels, Schloffers und Beckers Nachrichten kurz zuſammenge⸗
zogen find.
8. in Adelungs Fortſetzung und Ergaͤnzungen zu Joͤ⸗
chers allgem. Gelebrtenlexikon, 30 2. ſummariſch.
9. in Bougine's Handbuche der allgemeinen Literarge⸗
ſchichte, Bd 4. S. 355. ſummariſch. „Iſelin war. ein Mann
von dem edelſten Charakter, der durch feine gruͤndlichen Schriften
— Wahrheit, Aufklaͤrung und Menſchenwohl zu verbreiten
e. 4
10. in der Charakteriſtik der fl
Deutſchlands S. 191 — 195. „Ifelir
richt nur wit der Erziebung im erfgern 4
. im weitläuftigern,, ja im meitläuftigften €
md Vereblung des ganzen Menfdiengeh
Beifpiel und durch Gründung son Mitteln
und der Gluͤckſeligkeit.“
L
. 11. in Zirſchings bifforifch » liteknrifchen Aanabudye,
393. Abth. 2. &. 135 — 140. hauptſaͤchlich nach Ffm. 4. mb '
Kuͤttners Charakteren. | | |
12. in den Denkwoͤ
neter Dentfchen des ac
13. in Sam. Bau
denkwurdigſten Perfe
Th. 2. S. 184— 195:
Bemätde aus dem ad ’
83-54. nach Num. 4
t4. in (Rdemerh,
15, in Weufels ]
verftofbenen deutfchen
Iſelins Bildnif I
von Eſperlin
[2
%..
8 o
K.
8.
Abraham Gottheif Käftner
1719 zu Keipsig geboren, woſelbſt fein
nd zuleßt außerorbentlicher Profefjor der
einzige Kind feiner Eltern genoß er eine
üb zeigten fich bei ihm die vortrefs
und eine außerordentliche Bernbegicrde.
. Water, ohne dad Abc auswendig ges
ntniß erwarb er fich nur erſt, als er in
hen Wörterbuches bebienen wollte So⸗
15 er alled mit größter Begierde, was
x feinen fechften- Seburtötage eine ſchoͤn⸗
hend erhalten hatte, las ex diefelbe in
: Blatt, obne dabei zu ermüden, durch. -
ßtes Bergnügen an Büchern:- Durch
it feinem Vater gelangte ex fpielend zu
andern Kindern font eingezwungen
m Auöwenbiglernen ohne Berfland an-
yahin geleitet, nach dem jebeömaligen °
: Begriffen und Ueberlegung zu lernen.
war für. ihm beſonders in ben Lehren der
denen ‚fein Bater eine nicht nur-grünb-
: Kenntniß befaß und dem Sohne eben
ar. Nie hat Käftner .eine Öffentli
er unterrichtete ihn theild felbft, theilß'
itung und Aufficht von Hauslehrern,
ıbörern wählte, unterrichten. Er volls
lichen Schulftubien noch im Knaben
‚ötfewe Jahr erreicht, ald er 1731 unter
ıfgenommen werden Eonnte.. Sa, er
re vorher den juriflifchen Vorleſungen
tünftigen Xechtsgelebrten beftimmte,
2... te er num bie juriſtiſchen, philoſo⸗
pbifchen, mathematiſchen und bifforifeben Borlefungen ber
meiften übrigen Profefforen fo Lange (fall ein ganzes ne.
Kg : inburc)
——
\
Bbrah, Opel Räknen . ser
hindurch) und ſo emfig ‚ als werm er die Weisheit‘ wer gangen Unis
verfität einfammeln wollte. Außer dem mündlichen Unterrichte in⸗
deſſen, welchen er genoß, erwarb er fi eine Menge von gruͤndli⸗
chen Kenntniſſen, befonderd in der Mathematik, die ihn, fo wie
das Studium der Philofophie,, ganz ver Bali an fi zog, dur
feinen PYrivatfleiß. Dabei hatte er das Gluͤck, einen zweiten Bas
ter an feiner Mutter Bruder, dem Dr. Bortfried Rudotph
Pommer, einem glüdlichen Sachwalter, der befonderd in Defens
fionen? fehr gefucht wurde, zu finden. Diefee Mann befaß nie
allein viele hiftortfche Kenntniſſe, ſondern auch eine große Fertigkeit
in den neueren Sprachen, und miachte fich es bald zu einem ange
nehmen Sefchäfte, feinen Neffen int Sranssfifchen, Engliſchen
und Italieniſchen zu unterrichten, fo wie er den Fleiß beffeiben
auch nod, außerdem mit vieler Freigebigkeit durch koſtbare mathe⸗
matifche und andere Bücher ermunterteund unterftüßte*): Inder
Folge lernte Kaͤſtner aud) noch bie fpanifche, ſchwediſche und
bolländifche Sprache. Uebrigens hielt er fich nie anfangs bei -
einer Sprache mit ber Grammati? lange auf, fonbern fieng ſogleich
zu lefen an, fobald er nur vom Dekliniren und Konjugtren fo viel -
wußte, als nöthig war, bie Wörter in ihren verfchiedenen Seftalten
u erfennen. Nur erfi, wenn er eine Sprache, z. B. bie franzde
ifche und italienifche, zum Schreiben und Reden brauchen wollte,
lad er eine vollfländige Grammatik Derfelben durch, wo ihn alsdann
die Regeln an die häufigen Beifpiele dazu, die er ſchon in Büchern
gelefen hatte, erinnerten, und ihm alfo weder unverflänblich, noch
trocken waren. So flrengen Fleiß er aber auf die ernfleren Studien
%
verwendete , fo war er doch zugleich von früher Jugend an ein
Freund der ſchoͤnen Wiflenfchaften, und blieb e8 bis zu feinem
ſpaͤteſten Alter. - Während feiner Univerſitaͤtsjahte uͤbte er fich vinter .
Gortfcheds Leitung in der Poefie und Beredſamkeit, und trat
nachher als Magifter fo wohl der vertrauten Keönergefellfchaft
Iben, aAls auch der Leipziger deutſchen Befellfchaft bei.
Eben fo nahm er an ben Beluffigungen des Verfiandes und:
Wites il, und bereicherte diefelben von Zeit zu, Zeit mit
mehreten, damals nicht unbebeufenden, Aufſaͤtzen von feiner Feder.
Im Yahre 1733 wurbe er Notarius, und fieng an, buch Aus⸗
übung dieſes Amtes fich zumeilen etwas gu verdienen. 1735 wurde
\ ‘ ee
Räftner
— ——
Unterricht in ve
fuͤtzung, und
ken habe, in
mmlungen
‚Ss Wtenburg 1752.) zu erpaucu.
hatie, fo zog ihn doch bie ſtaͤr
=
sn Kbreh.Spelf Käfnen
37, Im achtzehnten Fahee feines AL
‚ex Bacealauvens und
* von der —ã*— rn on Magilter ernannt.
ungeachtet feste er feinen akademi Fleiß noch immer fort
re xte auch jet noch verſchiedene Borlefungen über Anatomie,
eine Armeitunde, Botanik, Chemie u. ſ. w. Win
wohl er fich nun mit allem Eifex Te = ra nen u
ere Neigung in den pbilofopbis
chen und mathematiſchen Wiſſ A malinfer allmählig davon ab.
3 1739 erwarb er ſich dad Recht Öffentlich zu lehren, und
hielt von der Bi an pbilofopbifche und — os
fungen, die auch mit vielem Beifalle angehört wurden. Be
zeitd um das Jahr 1743 und 1745 hatte er in den mathemati⸗
—— Wiſſenfaften beſonders ber höheren Arithmetik, große
chritte, und ſelbſt neue Entdeckungen gemacht. 1746
. ihm Gele Con Bake p ha Berbienfie enges
einzig, . Sein me u ienſte
* an au auswaͤrts bekannt zu werden. Er fand im Fre
wechfel mit dem gelehrten Kardinal uirini, mit Keonbard
Kuler, wit Maupertuis, mit Wargentin, den Sekretaͤr
der S Akademie, mit de ia Aande u. a. Die Afabe
en der Wiffenfchaften zu Berlin, Bologna und Goͤttingen
gingefandse ;
wunſchte man K —— an — ihm Daher
nung zu der erſten ordentlichen — — ver pbiloſophiſche⸗
Fakultaͤt, bie nur erledigt werben — Allein, ſogern er für
feine Perſon in feiner Baterftadt und in dem Kreife feines
geblieben waͤre, on die —— —
ter wirklich fen ehrere in Leip en Halte,
fo machte er fich doch ein Gewiſſen — —
zu ſuchen, wozu ex andere für geſchickter hielt. Es
aus —
rahmen ihn wi — Digi auf, und die erfie Fränte 1734 fie
Nahmen und Einkünfte von emem * der Ge⸗
— er — — gene Tode, Aufſeber der
Stemwarte. feine Wiſſen⸗
win durch feine
fohärifchen
— — & ‚ ber Knalpfis bet
Stiche fen
Abrab Ghetf Röknen s6
Unñenblichen⸗ ber angewandten Mathematik, der höheren |
zit u. ſ. wi) weiche alle mehrmal3 aufgelegt werden mußten, und
jedesmal neue Zuſaͤtze und erhebliche Wer gen erhielten, ve.
drängten allmählig durch ihre größere Wolftänbigfeit , durch inni⸗
gern Zufammenhang und Konſequenz der einzelnen Lehrer, durch
weitered —— — elben, durch Verbeſſerung "der bis
dahin geltenden, und Aufſtellung neuerer ſtrengerer Beweiſe, bie
olfifchen Lehrbücher, bie fit) bis zu Mäftnera denen im Genr
der mathematifchen. Achrftähle erhalten hatten," und man kaun bei '
der großen Verbreitung, welthe bie Aäffnerfihen Anfangsä⸗
gende gehabt haben, ihnen mit oem vollkommenſten echte einen
vrutſcheidenden Einfluß in die Vervollkommung und Erweitirung
des mathematiſchen Studiums zufchreiben. Seine :chnelnen IE
banblungen ſtehen mit gleichem Anfpruche auf Anerkennung ihres
Merthes und ihres günftigen Einfluſſes auf die Fortfchritte Ber
Wiftenfchaft den größern Werken zur Seite. Hier find es beſon⸗
ders feine Anmerkungen über Die. Markfcheidefung, net‘
einer Anleitung zu Zoͤhenmeſſungen durch den Barometor
(Göttingen 1775.) welche in Hinficht des letzteren Gegenſtandes
durch und gepruͤftere Grunbſaͤtze dieſer Lehte eine neus Ber |
Malt ge‘ 3 Noch in ſeinem⸗hehen Alter ſchrieb er ine Geſchichie
Der Mathematik (Göttingen 1156 — 1 | TU
die aber, dei einem außerordentlichen 9
Nachrichten, gleichwohl den. Ueberblick
von ihr erwartete, fo wie fen Scharffinr
‚Einzelne gerichtet war, und das Ganz
ohnfalifden Wiſſenſchaften nicht fo zu nz
Hermochte, wie 3. B. fein geiftvoller €
tenberg. — En a bei e
fichten zeichnete auch feine religiöfen IM
tet aller theofogifch- Fiterarifchen Gelehr
wohnte. Indeſſen hatte fein oft wieder .
zen Anſicht des Chriſtenthums doch Bat
Teen Übfprecher vorfichtiger machte, u
ſcheidenen Prüfer den Muth gab, hier
nicht feigherzig zu weichen. Seine Vo
rargefcbichte bezeugen unter andern au
und Lobſchriften hüf außgegeidhnete Gel |
Literatur z. DB. auf Leibnig, Tob. Mayer, Röderer, Erx⸗
leben, Meiſter, Lichtenberg u. ſ. w. Kaͤſtner war ein ſehr
fruchtbarer Schriftſteller. Dad Verzeichniß feiner ſaͤmmtlichen
Schriften, der eigenen und der Ueberſetzungen aus andern
ee Ä Sprachen,
*) Sie macht auch die lebente Abtheilung der Be e Rönfte -
un Tufenkdaten ir de Weberbertelung oefien bs an
| rpunnderts, von €
(daft gelehrter Männer Cunter Eichhorns Yufficht) aut. er
Lad
574 Abrah. Shelf Käftner.
Sprachen, erregt Verwunderung, wenn wenn man die Maunigfettigfeit
Bee Gegenftaͤnde betrachtet, auf welche —
‚st war. och mehr Verwund indeſſen erregt es eben
ige rer * igften
eg ie br —— Di Kislinen * al, u
er die i *
fteebte, auch auf ben Gefilden der Poeſie Din — 1 ap
Wwandelte, feiner Proſe nicht nur Licht und Kraft, fonbern auch
Meiz und zw geben wußte, —
Nation alb Epigrammatiſt ſich einen bedeutenden Nahmen er⸗
‚warb. Aber in dieſem ganz beſonders or
fich mit dem en Abkra nöoerm gen: eine —
unb waren dem burch angeſtrengtes Denken ermatteten Geiſte,
* — 1 zum biätetifchen Beduͤrfniß gewo⸗
a. 1756 verheir Taͤſtner mit Johanne Kofine
Baumannin aus Leipʒig a 8 verlor er fein ges
liebtes Aannchen*) Dur den Tod. Er ihren
‚m — fElegie, na er druden erg fegte ihr auf dem
Denkmal mit einer rührenden In
‚und he auf den Kirchhof felbft eine befannte Aufſchrift***).
‚Seitdem ift in feinem äußeren Leben Feine bebeutende Ber Veränderung
vergegangen. Er bliebaufder Univerfität Göttingen vier und view
hrer. Seine wird
— —— En = Dr
a rer un
=. —— wu Br ſechziger * fiebzi —7 he vori⸗
* zu koͤnnen. * — am er fi —* be⸗
—2 ——— und —— ——
giſchen
SE ee Sirop —— —— — in
einen abe a: enter ee
Nennt man, n nennt,
a. China nennt man a8 ann
VSannchens Rahmen
- #2) Sle —— — a ea 8.4
1.456.
*
F — ut ———
Ort, u. mie nur Verdruß ſatt Gluͤck und Bkube af,
Nichts wertbes haß du mir, Fr erÄr Br A
Abreh. Shelf Kine 88
giſchen Zofratbe ernannt wurde. ALS die Uniotefit. 2997:
. Jubiläum feierte, wurde zugleich fein funfsigiäbriges Wege
ſteriubilaͤum mitgefeiert, welches er alddann noch — ein feltenes
Schidfal! — um dreizehn Jahr übertebte. Er fchloß fein, bis auf
den legten Tag raſtlos thaͤtiges, Leben den so. Junius 1800, ki
vollen Geifteöfräften, in einem Alter von — ein em Adi
zig Jahren.
So einfach 4
auch fein Privatlel
ſchaften, ‚und die
‚breiteter Ruhm ih
trittes in der gelel
mit mehreren den $
hatte, brachten A
feiner Zage. Erf
aus der ‚osthoboren
‚dung, ‚Hausgeräth
Güte und biederer
haltend in hohem
goß fich dann, we
in bie wißigften, I
und gieng nur >
mer in feinem gr u
Sitzungen der Aka
Tode mit treflichen
.er ‚auch einer ber fle
ten Anzeigen war.
lichen Mann an.
Beſonders audgeze
nahmentlich feiner
Bildniß b ndet 1
Schriften, geftoch
Tifchbein 2. j. (
Allgem. deutfchen
auch vor v. Zachs
Oktober. Beſondern
Ihm zu Ehren ließ
eine goldene Scai
Folgendes Sinngebiche von Bdüner Befindet fich An feinen von
a ten Schriften —
u ne n aschreibtafel
in der Zand meines Bildes von a Cifäbein,
Sorst ia, ba auch von euren
el —78— Bild — bei iR:
Wenn —2 eis nie ae ich,
-
36 Kran. Gheelf Käknen,
durch den Prof. und Bildhauer Doell befindet ſich atB-&in Gefchenl
von dem Herzoge Friedrich Auguſt zu Braunſchweig⸗Gels
auf der Univerſitaͤtsbibliothek zu Goͤttingen.
| Bäftner verband, -wie fchon gejagt worden, mit ben tiefften
bee Meßkunſt und Vaturlehre, die ausgebreitetfke
„Beleſenheit und Buͤcherkenntniß, einen pilofophi-
nd ‘eine reiche Ader des Witzes in feinen peofeifchen
wohl, als in feinen Epigrammen. In dieſen Ich
t er die Thorheiten und LächerlichFeiten der Menfchen
en fih, wo er ffe findet, und, abgefehen baven, daß
1, wiewohl ohne Bosheit, perfönlich fpottet, und in
s8 Armen, ber feine Galle reiste, zu tief einſchneidet,
ings die witzigſten, fehärfften und treffendften in ihre
en find reife Früchte eines mit Achter und
Weisheit genährten Geiſtes, aber für uns jetzt zu kalt
| Eben daS gilt von feinen Zlegien, Oden und Kie
dern, denen man boch öfters ‚den Geruch der Schule abmerkt,
in welcher vr ſich bildete. Außerdem haben wir von ihm noch einift
"Sabeln, Erzaͤblungen und Parodien. Pondere, non ner,
‘corpora nolira carent, ifl das Motto aus bem GBvid, melde
ser feinen Epigrammen vorfegte ; ed paßt auch zu den Übrigen fer
ner Gedichte. Seine pbilofopbifchen und biftorifchlie: rari⸗
(oem Auffärze empfehlen fich mehrentheild durch einen reiten,
orrekten und ensrgfichen Styl, fo wie burd einen angenchuen
und lichtvollen Wortrag. — Ä
Die Samtnlungen welche Kaͤſtners hierher gehörige Aef:
fange in Profa und Verſen enthalten, find: u
j 1. Vermiſchte Schriften von Abraham Gotthelf Rift
ner. Ywei Theile. Dritte verbeflerte und ſehr vermehrte
Auflage. Altenburg 1783. 8. (1 Thlr. 14 Gr.) Der erſie
Theil erfchlen zum erftenmale 1755, darauf 1773. der zweite
Theil zum erfienmale 1772.
Der erſie Theil enthält: 1. Profaifche Auffäne: 3%
‘handlung von den Pflichten, wozu und die Erfenntniß verbinde,
vaß in ber Welt Fein blinder Zufall flatt finde, ſondern alles von
der göttlichen Vorficht regiert werde, welche den von der Königl.
"reifen Akademie der Wiffenfcheften und freien Kuͤnſte auf
dab Jaht 175 1 auögefehten Preis erhalten hat, mit dem Motto:
‘“Fata regunt homines, [ed regit ipfa Deus. (Gie wurde ber
Einiglichen Aabemie von Kaͤſtnern lateiniſch überichidt. und m
Diefer Sprache, mit beigefügter franzoͤſtſcher Ueberſetzung, melde
er nach, rg ee Urtheile der Akabemie verfertigte, unter
dem Titel: Dillertation lur les devoirs qui refultent de la con
viction, que les dvönemens fortuits dependent de la volonte
de Dien; Pidapgmi a semportele prix puppals er |
ur ; — — u 2 y
s \
7 Bella D.u. Mrz VBand.
—
Abraß. Ghelf Köfiner, = 77
| Royale de Berlin; avec les Pi&ces qui ont concouru. a Ber
lin 1751. 4. herausgegeben. Sormey machte ebenfalls eine fran⸗
zoͤfiſche Ueberfegung davon befannt, aus: welcher in Berlin eine
Deutfche verfertigt und gedruckt wurde. Der Kardinal Quirini
äberfebte fie am Feſt der Erfcheinung Chrifti als eine Andachts⸗
übung in lateiniſche Verſe. v. Card. Quirini Epiftola ad A.
G. Kaceftner, ediia Brixiae 1752. Der Inhalt der Abhand⸗
lung if} folgender: Daß alle Begebenheiten, die wir, wegen der
he unferer Einficht, "einem blinden Zufalle zufchreiben,
.. unter der göttlichen Regierung flehen , wird unbewiefen angenom⸗
men. Daraus ae Kaͤſtner, daß wir ben Ausgang tmferer -
Bemuͤhungen der göttlichen Vorficht überlaffen, und uns nicht für
uͤngluͤcklich ſchaͤtzen follen, wenn er gleich anders ausfällt, al3 wir
gehofft hatten; auch daß wir und feine andere .
_ rechte, vorfegen muͤſſen. Alddann zeigt er, wor
ficht auf Gott — und erklaͤrt die Begriffe!
ficht und des goͤttlichen Segens. Zuletzt erflärt e
mit deſſen Betrachtung er befchäftigt war, fuͤr ei
Vorbereitung zu unferm kuͤnftigen Leben hat. An
Gebrauch der Blädsfälle, Zufak zu der €
flichten, wosu uns die Erkenntniß verbin
handlung von dem Einfluffe der tbeoretifchen '
Gefellſchaft 1742.) & 29. Gedaͤchtnißrede
Leberecht Pitſcheln (bei einer oͤffentlichen 3
deutſchen Geſellſchaft zu Leipzig 1743 gehalten)
che Inſektenbetrachtungen S. 65. Kritil, db
— Kunſtgericht uͤber die Amalia des Hertn Fielding, in
geliebter Briefsgeſtalt S. 68. — 2. CLehrgedichte: Philofos
phiſches Gedicht von ben Kometen (in den Maͤrz der Beluſtigun⸗
en des Verftandes und Witzes 1744 eingeruͤckt. Es wurde
‚ durch den damaligen Kometen, den größten, welchen man bis da⸗
bin ‚gefehen hatte, verankaßt) 3 75. Gedanken über die Wer
indlichkeit der Dichter, allen Leſern deutlich zu ſeyn S. 83. Ueber
einige Pflichten eines Dichterd S. 89. Der vernünftige Rechtäs -
gelebrte S. 92. Weber die Reime (bie Abficht iſt, die Reime zu
vertheidigen nicht ald nothwendig anzupreifen, Auch waren um
jene Zeit noch nicht fo viel gute 5 edichte bekannt, als
wir ſeitdem erhalten haben) S. 95*) Der Nutzen der ſchoͤnen
Miftenfchaften beim Vortrage philofophifcher Kehren S. \ 3
2) Es hebt ohne Reime Ant
Bie hieber hab” ich noch, nach deutiiher Dichter Gitten,
* ee I “ Barbarel, den tollen Heim gebuldet u. ſ. w.
a ein: | |
©» —* auch Ich vielleicht, den Dichtern arg are |
Die, neuer Kuͤhnbeit voll, des Reimes Fr sehen uf. Mk
578 Abrah. Speif Käftner,
Ueber die. gegenfeitige a A Philoſophen und Kritiker
(1740) S. 106. Gedanken über den Streit zwiſchen Vernunft
und Glauben 3. 111. Ob eine Geſellſchaft die Sprache zu ver⸗
heſſern, durch oͤffentliches Anſehen male. berechtigt werden S.
114. — 3, Oden z. B. Hannchen S. 126. Anakreontiſche Ode
S. 131. Dis Todesarten S. 134. Der Schwur S. 144. —
4, Blegien 5: B. In einem Garten S. 154. Die Zufriedenheit
S. 154. - Schufucht. na Wilhelminen S. 156. (komponirt in
ber Sammlung vesfdhiedener und auserlefener Üden, zu
welchen voh den, berübmteften Meiſtern in. der Muſik eis
ertiget worden [.Dalle-1741.] Tb. 3.
S. 160. Die Zurteltaube und der Vor⸗
Franzöfiihen &. 161. ( beffer von Gleim
Der Wanderer und die Turteltsube, in
on. Originalausgabe. Berlin 1786. ©.
(fünf an ber Zahl) S. 165. — 6. Sinn⸗
infzig. an der Zahl, unter denen. nur: vier
en ind) S. 173. — 7. Parodien (zwölf
rodirten Dichter find Zagedorn, Haller,
Gellert ꝛc.) S. 205. — 8. Lateiniſche
oigrammatiſche Gedichte, denen noch ein
nglifches beigefügt. worden (fl) S. 227.
n ber Zahl, Der fünfte: enthalt —
ein Frauenzimmer [feine nachherige Gat⸗
dichtarten &. 206,
il enthält: 1. Proſaiſche Auffärze (von
denen mehrere vorher einzeln gedruckt worden): Heber. bie. Lehre
der Schöpfung aus. Nicht und derfelben praktifche Wichtigkeit S.
a8. Ob die Phyſik Begriffe von. der. göttlichen Gerechtigkeit
iebt? ©. 299. Ueber Eycho’s-de Brabe Wahlfpruch. ( Non
beri, [ed ee) &. 308..(vergl. Klo deutfche Bibliothek
ver ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 35 6. Std 23. &. 567 f.)
Einladung zu einen. Öffentlichen Rede des Herrn v. Doering ©.
314, Gefinnungen eines deutfchen Gelchrten:bei der Erinnerung
des verfiorbenen Premierminifterd Hrn. von NTünchhaufen
S. 321. ‚Der Erinnerung des verftorbenen. Kammerpräffbenten
von Behr ,. ald Dberälteften der Königl. deutſchen Gefellichaft zu
Göttingen gewidmet. 327... Meber den. Werth der Mathematik,
wenn man fie ald einen Zeitvertreib betrachtet S. 333. Betrach⸗
tungen über Gottſcheds Charakter (eine unpartheilihe Würdigung
dieſes uber Gebühr theild erhobenen, heil verunglimpften Mans
ned) ©. 350. (fie- befinden: ſich auch in der Neuen Bibliothek
‚ der febönen Millenfchaften, 85 6. Std 1: S. 208 — 218.)
Ueber die Verbindung der Mathematik und Naturlehre &. 358.
Ueber den Gebrauch Des mathematiſchen Geiftes außer der Mathe⸗
matit S. 304. Weber finnlihe Wahrheit und Erfcheinung S. 379.
%
1
u Abrtaß. Ogetr Kaͤſtner. | 579
Ginab zum Lobe St. Marrius S. 382. Pfychologiſche Anmer⸗
— = Blinde, bie ihr. Gefiht befommen mi eh S. 399.
— uͤber eini — Woͤrter ( Schlagfaß, Men,
Aeller, ar d, Jahr, igot, Ueber bie — Benennung.
des Rottwe en‘ "Einem die Zeigen weifen) &. 390. in paar
& nmerkungen er ber Heraldik &.1397. Das Stedenpferd &.398.
xempel zum Stedenp Sn 398. Ueber eine Stelle aus Lucas.
Kara s Grabfchrift Das fd “”
—— . ar Une
Jurisprudenz S. 401. Beweis, daß bie A|
— — S. 492. Die verlorne Schrau
nfa
Ben ng ber Interpretation de la nat
ifchen dem Sofrated und mir S. 403.
über eine Stelle aus dem Bil Blas de €
S. 405. Millionen und Myriaden ©. .
merkungen über ein paar Verſe von Vi
quä ber Geſchichte der Infinitefimalrechnun
‚im Sturme 5. 409. Vom Stachelſchwe
d’honneur S. gıı. Welche Zhiere bekle
Nuten des Pruͤgelns S. 412. Die To
treiben die Gelehrten feine Handwerke =.
tathen S. 413. Die, Aelfier (eine Fat
paar Grabmähler S. 415. ‚Worin mag
fen Gottesläfterung beftanden.haben? S.
fer iM 16. Aahrbunderte mit feiner Ruͤſtu
b Robinfon Grufse auch Robinfon ı.
— von Zerſtreuungen beruͤhmter
der Frau Magiſterin S. 427.
en Parlementsraths S. 428. —
un * Ara Aus unfete
9. Tochter, ein Lieb (
* — — 1771. ©.
bichte (worunter auch einige Iateinifche u
beögleichen einige andere kleine Gedicht
welcher noch eine betsächtliche Anzahl |
— Einfaͤllen, desgleichen einige
en z. B. die Saͤeleüte, eine Parabel, enthalt S. 505.
Vergl. Das Neueſte aus der anmucbigen Gelehrſamkeit,
* 5. —— a ‚om, 4 8. 358305. a Ä
ein Kxemplat meiner Deemighemn
175
& * ah ber dentſchen madden- —5* ſchoͤne J \ 5
: Altenbura
Ä = Richter/ ben nichts bfenben Bann,
rn — —
—— J id nein Bud, und Bi — daranz
— heißt: Des Sterbenden Gewiſſen.
w
1
°
0 Abrap. Ghelf Kaͤſtner.
rachs Magayin der deutfchen Kritik, 2 1. Th. 2 ©.
2. Einige Porlefungen in dee Königlichen’ Deutfchen
Geſellſchaft zu Börtingen gehalten von Abrabam Borebeif
Zifineen, Bönigl. Broßbeitann. Hofrath, Prof. dee Ma⸗
tbematit und Phyſik, der Koͤnigl. Societät der Wiſſen⸗
ſchaften und Der Koͤnigl. Eburfärfil. Braunſchweig⸗ Ad-
neb, Aandwiribsgefellfchbaft Mitgliede, der Koͤniglichen
Deutfchen Befellfehaft Aelteſten. (Erſte Sammlung) Al
tenburg 1768. 8: Vorlefungen in der Königlichen Deuts
ſchen Gefellfchaft zu GBörtingen gebaltn von Abrabam
Gonbeif Zäftnern zc. Zweite Sammlung. Altenburg
3773. 8, (zufanmen 16 Gr.) Die Yorlefungen in der Deuts
feben Befellfehafe machen nur einen Theil aus, Dad Uehrige find
e, Gedichte u. ſ. w. Mehrere der Abs
inzeln gedruckt. u
‚enthält: Erläuterung eines Beweis⸗
it der menfchlichen Seele ( Des Beweis;
site. Ein unfichtbared en fich zu
an mag übrigens daffelbe in feiner Idee
;, vorfiellen, wie man will, ifl immer
Sinnen allein nicht herkommen, kann.
fähig ift, Tann Bein bloßes Thier ſeyn.
baft ift nur Über empfindende Weſen
‚od dad Empfinden und Denfen auf,
Nacht, und unfer3 Bewußtfennd, ſobald
wir wollen, auf ewig: zu berauben, fo haben wir: es alfo au)
in unferer Gewalt, uns det. Herrſchaft Gottes zu entziehen. Geine
Allmacht ſelbſt kann und nicht ſtrafen, wenn ed von-uns abhängt,
vb wir ſeyn wollen) &. ı. Betrachtungen über die Art, wie alle
gemeine Begriffe in bem öttlichen Verſtande find (eine Abhands
ung, die in ihrer Kürze jehr wichtig ift. Sie widerlegt auf eine
ſehr einleuchtende Weiſe den Sat, daß Gott fi zwar um das
-Banze, aber nicht um dad Einzelne befummee) &. 13. Ueber
den Gebrauch des Witzes in ernfthaften Wiſſenſchaften &. a5.
Kommentar über eine Stelle des Varro von einer der Urfachen,
worum bie Mathematik in Deutfchland immer noch für unnuß ger .
halten wird S. 37. Verſuch einer Geſchichte der Laverna S. 49
Ueber die Zeit, in welche Don Uuijote gehört S. 55. Aufs
nahme Heren Zwierleins in die Königl. deutfche Gejellfchaft zu
Söttingen S. 63. Lobſchrift auf den Caciquen Heinrich S. 69.
Gellert und Eicero, eine Erzählung, Erdichtung und Prophe⸗
zeihung &. 77. Der Unſchuß, eine Epiſche Erzählung S. 81.
Ueber ein paar Stellen aud der Lady Montague Briefe S. 89.
Agaihon und Kom Jones, ein Romanheldengeſpraͤch &. 93. er
| | —— zelne
'
.
22
&
*
N
— 11 in
Abrah„Ghelf Köftner. ‚581
— Gedanken und kuͤrzere Auffaͤtze S. gg. Ueber den Antheil des
ufalls an den Empfindungen S. 119. : . DE ——
Die zweite Sammlungenfbält:. Ueber den. Cicero bei dem
Grabe des Archimedes &. :r... Haben die Aſtrenomen daran HB J
ethan, daß fe ehrlich geweſen ˖ find? S. 17. Ob die mei
hiere in beſtaͤndiger Furcht lehen? S. 39. Beurtheilung der
Sammlung vemantifcher Beiefe (Halberſtadt 1768.) 44. _
(vorher in der Neuen. Bibliorbel der fehdnen Wiſſenſchaf⸗
sen, BO 8. Stck 1. 8. 126— 135.) : ‚Ueber bad Gehei
Tagebuch von einenBeobachtoer feiner: ſelbſt (‚Leipzig ı 1)
©. 59. (porher in der Neuen Wibliocbef d önen Wille
ſchaften/ Bd 19. 51.5.8. 53 —69.) * ie: Mathematit
«tions zur Humanitaͤt beiträgt? S. 8ı. (vorher m dem —
verſchen Wagasin 1772. Std ga.) Einzelne Gedanken u;
kuͤrzere Aufſaͤtze S. O3. Sinngedichte S. 19. —
Wergl. Neue Bibliatbek der ſchoͤnen, N
Bd 8. Sick 1. ©, 119-r185.. Rlotʒ deutſc
der ſchoͤnen Miffenfebaften,.-0 2. Std 8: &
Schirachs Magaxʒin der Deutfiben Kritik, 250
237 340. Allgem. Deutfche Bibtiorbef , 2
S. 66 - 68. 89 22. Sick 1. 8.9297,
3 . Abraham Gotthelf Kaͤſtners zum The
druckte Sinngedichte und Einfälle. Erſte
Wohlfeile Ausgabe Frankfurt und Leipzig 18
mit Genehmigung des Verfaſſers veranſtaltete
Ebendaſ. 1800. 8. (zufammen 20 Gr.) Die
Yung erſchien zum erſtenmale 1781 unter dem Titel: Abraham
Gotthelf Zäftners neueſte großentheils noch ungedruckte
Sinngedichte und Einfaͤlle, und war von dem Obertribunals⸗
rath Ludw. Julius Friedrich Höpfner an (fl. 1797)
übrigens ohne Räffners Vorwiſſen, hera ggeben worden. Raͤſt⸗
ner bezeugte oͤffentlich ſeinen Unwillen daruͤber, nahm aber doch
das Meiſte davon in den Anhang zur dvirten Auflage feiner
Vermiſchten Schriften auf, * Die Zweite von dem Prof. Karl
Wilheim Juſti zu Warburg deranflaltete Sammlung begreift
das, was Räftner feit der Zeit in verfchiedenen periodifchen Schrif⸗
ten hatte druden laffen, vermehrt mit einigen noch ungedruckten,
fo daß nun die Freunde der Kaͤſtnerſchen Mufe im diefen beibem
‚Sammlungen zwar alles -befißen, was Kaͤſtner an Sinngebichten
bis zum Jahre 1800 gebichtet hat, aber auch das Urtheil nicht ge⸗
hindert werben fan, daß Kaͤſtner manches gefchrieben ,. was
Ton der feineren Welt et ober was von Seiten des Un
fangs, fo wie des inneren Gehalt, ‘vielfach befchränkt ift.
7° Andere, in dieſen Sammlungen nicht enthaltene, Aufſaͤtze
u. f. w. von Kaͤſtner findet man: im ben Belufligungen: des
| | —— Verſtandes
582 | Abrab Gpelf., Kaͤſtner.
Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſen
Vexſtandes und Witzes; in den Schriften der d
Geſellſchaft zu Löipsig; in ben Proben der Beredſamkeit,
weiche in einer. Befellfhaft guter Sreunde unter der Aufs
bar des „en. Prof. Gottſcheds find abgelegt worden ;
der Sammlung einiger ausgeſuchten Stüde der Gefellfcbaft
a ipzig (u. B. Tb. 2. S. 496 — 502.
hriſtlob ne) ; im Deutfcben :
Kai. S. — — — —
. 1777. Jul. S. 95. Bolberg zu
Ucher die Vorſchrift Ne
S. 153 f.. Ein Bil in die Schaͤ⸗
efähr fo brauchte Maͤcen manghmal
3. 182 — 184. Etwas von Friſch⸗
in dem Veuen deutſchen Merkur
— 23 in W. ©. — —
buche zum geſelligen Vergnhgen 1794. 1795. 1796. 1797.
Bemerkun m Einfäte, Anekdoten und Gedichte) u. f. w.
Noch fd folgende kleinere Schriften von ihm zu,bemerfen:
Kobfchrift auf, B. XD. Sreiheren von Leibnig von A. G.
Kaͤſtner. Altenburg EA Alotz deutfche
fchaften, Bð 4. St 14.6,
51 — 353. Allgem. deutfche Bibliorbet, Bd 14. Std r.
& 273 —27$:); EHogium Beorgsi Chriftophord Lichten-
Berg; in coonfellü Soc. reg. Sclentiarum 'recitavit Abran.
S
‚Gotthelf Kaaftner. Gottingae 1799. 4.; Weber den Vor⸗
erag gelehrter Kenntniſſe in der’ deutfchen Sprache, bei
der :funfzigiäbrigen Jubelfeier Der Univerſitaät zu Goͤttin⸗
gen ıc. vorgelefen von Abrabam Gotthelf Kaͤſtner. Goͤt⸗
singen 178”. 4. (ſteht auch in der Sammlung der Jubelſchrif⸗
ten.x2.); Gedanken hber das Unvermoͤgen der Schrifts
ſteller, Empoaͤrungen zu bewirken, von Abrabam Gotthelf
RKaͤſtner Göttingen 1793. 8. (Er fuchte in biefen wenigen
Blättern mit vielem Bit eine Befchuldigung, welche bamald gegen
. die Philoſophen oft wiederholt wurde, zu wiberlegen. . gl.
Allgem. Lit. Zeit. 1795. 8D 1. Klum, 10. S. 73f.); Der
Erinnerung eines "Kindes und feiner Mutter gewidmet
von Abraham Sotthelf Kaͤſtner und. Adolph Friedrich Kir⸗
Men, Kebrer am Börtingifchen Bymnefium. : Börtingen
706. 8. (RKaͤſtner hatte in zweiter Ehe. mit ber. Wittwe eineß
franzoͤſiſchen Officiers, welche mit ihm viele Jahre in Goͤttingen
fein einfames Leben theilte, eine Tochter, die er fehr forgfältg
erzogen und untersightet hatte. Sie wurde die Gattinn ded Magie
fer Kirſten. Sehr merkwuͤrdig in pfocholsgifcher Hinficht iſt &,
daß ein Knabe aus diefer Ehe, der leider vor Erreichung bed zwei⸗
ten Jahres ſchon an den Blattern farb, durch bemunberungsmwürs
Yg frühe Gitwicelung an-bie aͤhnliche Erſcheinung bei dem *
“ 1
.
l.
Abrah. Sbeif Kaͤſtner. ‚sh
dater erinnerte. er in dieſem zarten Alter ſchon eine große
u ‚eine Menge: finnlicher Kenntniffe bo
deren ——— auch im Latriniſchen und Frau⸗
ne gab felbſt viele Proben von Nachdenken und‘ —
ammenhang En Babyeen. Des. Aindek was — en oder;
-Fagt wurde. Schon kei manche
kannte des Hauſes, ſein —ã zu —* igt, und Dich
fen ſchien der Tod ihre Meinung zu beſtaͤtigen. Dieß aa Aa |
‚wen Berantäffung ‚. feine. Gedanken über’ den Wahn, ge
bie frühzeitig ein vorgugliched Cieelenuenmnägen zeigen ,:
yoürden, darzulegen). — Außer feinen eigenen eben ngen
‚aohm:BAftner Äntheil an den Ueberſetzungen anderer,
zen und. dx& Bunndifon aus dem Engliſchen Kehl
AUrtheile über Raſtmers Barth, es ‚Peofeiften —R& |
gers;,: findet manı “an.
e ı. in (KRuͤttners) Charakteren deutſcher Dicheer. PP
ſaiſten 8.275 f. „Helle Vernunft, mit fcharfer nee
e, Bis und Tieffinn, und ein immer heiterer.
«Die verfchiedenen Auffäge, die Kaͤſiner uns ehentte — — &
‚auf Unterfuchungen. aus, bie fonderbar- und nen scheinen... no be.
ftreitet Wahrheiten g en, die nicht jedem: fogleich. mn. |
— durch die —* feiner Beweiſe auffalten. - Zuweilen auch
er feinen fpigfindigen Gedanken und Spitlen der Einbildungh⸗
Sehe ein frappanted Anfehen.non Wichtigkeit... Selbſt feine kleinen
Melegenheitdeinfälle interefficen, vom ihm geſagt, ee —
Beit und dem Orte, die fie veranlaßten. — Das iſt
ein Geiſt, wie Kaͤſtner, der bie tieffinnigſten aller mathe u.
Biffenfchaften mit ſolcher Stetigkeit umfaßt ‚ die Feinheiten Afs ger
fellſchaftlichen Scherzes und ber Poefie bed Witzes jo ganz in bus |
Gewalt baf , und Terof ben abſtrakteften En die. It.
finn erfand; alle — bed angenehmen Ausdrucks
0, in det, Schrift: uUevber den —* einiger Dicreh
amd kber andere Begenflände den Geſchmack ung die ſchoͤx
ne Literatur BUNT ein Briefwechfele Sich E. * Im
— t ee — * *
Nachrichten v von Raͤſtners — ———
zen nn Werke; 2
Puͤeters Verſuch einen. al Demtſchen Geieben
fit der Univerſitaͤt Göttingen, „Ch: » Een! 85. *
rg "Biographien jerge Jebender-2 a.
2 je en er- ex E
Naturforſcher 1,90 a. 2. LEN Raͤſtner fein Leben bis
— NEN n hat. ah LP
4. Via
4 E 1
LT Abrah. Ghelf Kaͤſtner.
3. Vitae Mbrahami Gotthelf Kaefineri, Magiſtri femib-
eularis. ' Lipl. 1787. Auch bier befchrieb Kaͤſtner felbft einen
Theil feined Lebens bis zum Jahre 1756, als die philefophifche
afultät zu Leipzig 1787 fein funfzigiähriges Magifteriubiläum
ierte, (De notiong viri, doctrina et eruditione eminentis,
eonfiituenda — Adr. Gotth. Kaefinero femilecularis magi-
fterü.-felicitatem gratulatur M. Jo. Frid. Kirfien, Fac. theol.
Rep. Gottingae 1787. 8. Es werden die verfchiebenen Geſichts⸗
unkte angegeben, aus denen man einen großen Gelehrten betrach⸗
tel, und wornach man feine Größe ſchaͤtzen Tann.)
4. Allgemeine Seitung 1800. Num. 242. 243.
— v. Zachs allgemeine geographiſche Ephemeriden 1799.
Gltober. S. 368 — 378. Ebendeſſ. Monatliche Korreſpon⸗
denz sur. Beförderung der Erd: und Himmelskunde 1800.
Jul. S. 118.
» 6. Vetterleins Zandbuch der poetifchen Kiteratur der
Deutſchen &. 367 — 377-
7. Elogium Abdrah. Gotth. Kaafineri, ſer. C. G. Heyna.
Gottingae 1804. 4. auch in den Commentatt. Soc. Gotting.
Tom. XV. vergk Heynii Opulc. academ. Vol. V. p.226. Eine
Deutfche Ueberſetzung biefer vortrefflihen Lobrede lieferte Hr.
Schlichtegroll in feinem Nekrolog auf das Jahr 1800. ‚Bd 2.
S. 209— 229. Das Merkwuͤrdigſte daraus ift folgendes: „Brenn
irgend jemand die Kunft zu leben recht inne hatte, f war ed Kaͤſt⸗
ner, ber das Leben zu gebrauchen und zu nutzen verfland, wie we⸗
nige, ber immer beffer zu leben lernte, je länger er lebte, ber feine
Stunden und Zage fo anwendete, baß er Beweiſe und Denkmale
Binterließ, die davon zeugen, er habe gelebt. Den Wiffenfchaften,
und zwar ben fü en Fächern derfelben gewibmet, hatte er fruͤh⸗
itig fich fo gewöhnt, daß er keinen Theil feined Lebend unbenußt
fir ein Studium verflreichen ließ, einen rechten und vorfichtigen
ebrauch der Zeit aber unter die erften Weisheitslehren und Lebend«
flichten rechnete. Da er einmal. dad gelehrte Leben.erwählt hatte,
‘ entzog er fich auch allen andern Öffentlichen und bürgerlichen Ges
chäften fo, und. wibmete fich feinen Studien fo gänzlich , daß er es
für feine Beftimmung hielt, nur ihnen allein zu leben. Auf weiche
Weiſe ex p ſeinem Hauptſtudium gekommen ſei, und wodurch er
es dahin brachte, daß er darin die hoͤchſte Höhe erſtieg, und doch
zugleich damit noch ſo mancherlei anderes gruͤndliches Wiſſen ver⸗
einigte, wird — Erpäbtung lehren. _Audgeflattet mit den
ßten und — ichſten Geiſtesanlagen, durch Die er ſich bereits
n den fruͤheſſen Knabenjahren — und Erſtaunen erregte,
fo dag man ihn unter die Kinder zählte, deren Verſtand ſich vor
der Zeit entwicelt, genoß er eine ſolche haͤusliche Erziehung, daß
. ee unter der befondern Aufficht feiner Eltern lebte, deren eingiged
Aind ur war. Sie wenbeten baber alle ihre Sorgfalt auf feine
2 - ziehung
=
Abrab SpeifKäfun. 385
—*X — das fie ihn — nie weder fremder Pflege
schen Unterrichte uͤberließen. Seine Ettern waren
— — a im — Umſtaͤnden, indem feine Mutter eine
fehr fleißige und fparfame Handfrau war, ber Mater aber >
jueiflifche Privatvarleſungen ein leidliches Einkommen hatte. . |
— theils feinen Sohn ſelbſt, theils fuchte er — —*
errebungen ben Werfianb beifelhen zu wecken und nit male
er gen Menntaiffen gu.bereichern. Hierzu kam ein Oheim units
serlicher Seite, ein geehrter Mann und angeſehener ——
din Kenner der neuern — einer anſehnlihhen Bis
bliothek, umb dabei vol z er, — —
— ein den Ctubien — in häuslicher Einſamkeit bin —
‚gebrachte Leben bnt wurde, und von ‚zerfireienden Vergnuͤ⸗
gungen, die die ee von den Studien Hätten ablenken koͤn⸗
er chen t und om iel angeführt,
und — befreit von blasen Sorgen * ganz und einzig
dem Studiren widmen. Was K Se
| in en⸗
Eben mit feinen Eltern und feinem Oheim und in dieſer —
Einſamkeit vorzuͤglich bildete, und den ſchlafenden Funken
— rine — und — Pia ber Be seinen =
1 inhern ielt er zeitig rufe von
——— Dingen, die dann bei reiferem Verſtande und bei hin⸗
gzukommendem ftrengwifſenſchaftlichen Unterrichte, als ein bereiter
Stoff in ihm lagen, wodurch er die Vorſchriften und Lehrſaͤtze der
verſchiedenen Diſcipiinen, wenn fie ihm entweder in ihren allgemei.
nen Umriſſen, oder auch nach ihrer ganzen Ausfuͤhrlichkeit vorge⸗
tragen wurden, gleich mit paſſenden Beiſpielen belegen und beleben
Ionnte. Eben dieſe häusliche ne Einförmigte und Einfamfeit nöthigte
auch den leſeluſtigen und Iernbegisrigen Knaben, vieled ohne Lehrer‘
durch eigenes und 'angeftrengtes Studiren zu erlernen und zu ergruͤn⸗
ben, welchts denn feinen Verſtand ſchaͤrfte und taͤglich ſeinen Eifer
anfochte. Mon Zugend auf in dem’ Wiſſenſchaften erzogen, batte
Kaͤſtner noch ein — Gluͤck, das nur wenigen heil wird.
Da er in Keipzig geboren und erzogen wurde, fo Banden ihm in
— —— Lehrer zur Wahl hei; — — F
r ⁊*
586 Abrah. Ghelf Kaͤſtner.
‚er Mußſter vor ſich, benen-er-auf feiner literariſchen Laufbahn nath⸗
‚ahmen konnte, und berall boten ſich ihm Treffliche Hülfsmittel bei
feinem Stubdiren dar. Auch das waxr ein glüdlicher Umftand, daß
‚er , obgleich er ganz im Anfange al die töwiffenfchaft zu ſtu⸗
, biteh amfing, ſich doch fchon ganz denjenigen Studien bingeben
konnte, für’welche fein Beift von Natur ur durch den erften Un-
terricht beſtimmt ſchien. Frih konnte er ſich dem akademiſchen Le
lben, dad er für die Zukunft exwaͤhlt hatte, fo ganz widmen, daß
a fi vom Anfange an Mebung im Vortrag und Kenntniß ber
Lehrgegenſtaͤnde eigen machte. Durch einiges väterliches Vermoͤ⸗
dzen Unterftügt, deffen gänzlicher Mangel oft zwingt, ſich des Er»
werbes wegen auf andere Stubieri mit zu verbreiten, war er nicht
genoͤthigt, fogleich um des Brodtd willen Unterricht zu geben, —
aus — oder nach der Baune und dem Wunſche An
ſich Aber alle Zweige der Wiſſenſchaften zu verbreiten. "Kurz, ihm
‚war "alles verliehen, wodurch daR akademiſche Leben als unter
gllickllichen Auſpicien begonnen iwerden Tann. Bein Leben war in
jene Beiten gefallen, in welchen bie alte Rauhigkeit unſrer Mut⸗
-zecfprache abgeräliffen wurde. Daurch Zufall kam er in Bort-
ſcheds Schule. . Sein niunterer Geift fand natuͤrlich bald auch an
ben weniger ernffhaften Studien Gefallen, und beſchaͤftigte ſich
gern mũt deutſcher Beredſamkeit und Poeſie, "befonderd mit der
witzigen und epigrammatiſchen Gattung, worin er bald ſo be⸗
ruͤhmt ward, daß er den meiſten Menſchen mehr durch ſeine Scherze
und feinen’ Witz bekannt war, als durch feine Gelehrſamkeit in je⸗
nen ernſten Wiſſenſchaften, in welchen ihm einer der erſten Plaͤtze
gebuͤhrte. Gab er zuweilen feinem Hange zum Witze zu ſehr nach,
o iſt dieß eine leicht zu verzeihende Menſchlichkeit. Es iſt ſchwer,
in ſolchen Dingen immer Maa ige halten, durch welche man die
Bewunderung anderer erregt. Da Zäftner' mit ben ſchwerern Wiſ⸗
fenfchaften zugleich Uebung in der Mutterfprache verband, und fi)
unter denen, die damals die delitfche Sprache in maricherlei Ber:
ſuchen auöbildeten, einen Namen gemacht hatte, fo wendeten ſich
die Buchhändler fehr-häufig an ihn, wenn fie deütſche Ueberſez⸗
. zungen auslärtdifcher Bücher von firengmiffenfchaftlihem Inhalte,
an welche fich eben deswegen die gewoͤhnlichen, allzeit fertigen Ue-
berfeßer nicht getvauten, zu veranftalten wwünfchten ; von allen Sei⸗
ten erhielt er Aufträge und Du diefer Art. So erwarb er fid
eine große Gewandheit in der Sprache, Viele Kenntniß von man-
nigfaltigen Dingen, eine Ausgezeichnete Leichtigkeit im Schreiben
und eine bervunderndwürdige Schnelligkeit des Geifted — Eigen-
fchaften, die wieder auf vieled andere einen vortheilhaften Einfluß
hatten. Indem er auf diefe Weife viele Werke aus dem Schwes
difchen, Engliſchen, Franzoͤſiſchen und Hollaͤndiſchen ins
Deutfche uͤberſetzte, gewann ver Umfang feiner Kenntniffe, und zu⸗
gleich fein Styl, der, wenn er auch nicht ganz korrekt zu nennen
el, | u
Bunt Bu ii. ua Eee En m De En un BEE U 2 ee ⏑— —— — 6
-
gap, OpeifiKäfinen. 587
iR, dech dur d. Märde, . Bebantenseithum,. Beicigkeit, unb
spena er nicht chenrau, fehr auf Sg und” Bi auögeht, aus
In denjeni — der Ni in mathematifchen und phyfikali⸗
Deus ıtten deutſchen Sprache zuerfi mit —
it bedient hat. Als ex bereits — feine © — —
und Talente einen nicht gemeinen Ruhm erlangt ‚hatte,
wenn man ſein Alter mit in Anſchlag brachte (er —8 m
ſechs und ‚dreißigften Jahre) fo wurde er — jenem unſterblichen
Manne, dem ſcharfhlickenden Prüfer ber — von dem. Miniſter
v. Moͤnch bauſen auf bie Georgia Auguſta nach Goͤttingen 28
rufen, und galt 5* für sine — und endlich
Stern. erfter Üiräge ‚Denn der Ruf feines 9 — ey
ſchallte bis an die —— Grenzen von Europa, und half aa augen
den Ruhm der Göttingiichen Univarfität verbre iten. F
von Leipzig nach gerufen murde, war er unter die
Zreunde der Socierät der Poifinfehaften aufgenommen worden; -
ſobald er ankam⸗ eshis ex mit Recht feinen Plat unter ben ordent⸗
lichen Mitgliedern. nehmend an Bem-Ruhme ber —
Eifrig bern) ber
deimie nid der Befoͤr Siffenſchaften uͤberhaupt, beo
te — der er Gelenke mit Ne grobe Tteue und *
Be bhandlungen vor, uͤberdieß arbeitste er auch flei ng
2 ben gelebrten Anzeigen, wetteiferte in dieſer Hinſicht
ihn noch an Zahl der !Mecenfionen. Erbes
| —— ſich aber Bi; bloß anf miffenfchaftliche Bücher, fondern
zecönfirt& bei feiner unermeßliyen Belefenheit zuweilen auch Schrife
ten von niederem Range, beſonders launige , feherzhafte, witzige.
Dergfeithen Bücher pflegte er in Mebenflunden immer zur Erho⸗
‚lung in die ur zu nehmen; ‚denn er ließ Feine Stunde, auch
nicht die ber: und Erheiterung gewibmete, verflreichen, ohne
etwas zu ſchreiben, zu leſen⸗, ober zu durchdenken. Indem er fo
duch Abmsechfelmg in ſeinen Arbeiten feinen Geift erheitente, und
dabei eine fefte Sehundheit — deren Mangel vielen Andern eine
anhaltende eſchaͤſtigung mit ernſthafteren ſſenſchaften —
Kb macht, wurden ihm noch ini Be wegen de
Sein Leben wurde durch Feine häusliche, oder wenigſtens doch ya
Feine langroierige Sorgen und Leiden andere Öffentliche
und Privatbefümmerniffe getrifßt. — re infannfeit Sin er
mit den: gelehrteſten Männern aller Zeiten um, indem er ihre Schrife
2. Eh er auch gern- Freunde bei fi), nahm Beſuche,
iſtand gemacht wurden, mit heiterer Miene'auf,
amd unterhielt fie mit Scherz und Witz. Kaͤſtner, ver der Mei-
nung war, nihil humani a fe efle alienum, hielt ſich nicht für
febletioen. ride — s hatte bie ER der menfchlichen Natur
auch über! Männ ihr nichf aufgegeben. Diele
Heinen Gehen Shwägen, bie Fr mit einem edlen —
en
588 Abrah. Gpetf Kaͤſtner.
hen Charakter vertragen, mißſtellten ihn nicht, da fie mit vielen
und großen Tugenden gepaart waren. Alles biöherige zuſammen⸗
gefaßt, muß man bekennen, daß Kaͤſtner cin fo gluͤckliches Leben
gerührt hat, wie man es felten findet. Es wurden ihm große Re
gaben, viele Gefchenke des Gluͤcks zu Theil; er wurbe von ber
WBorſehung an einen folchen Plag geſtellt, mo er den durch Talente
und Gelehrfamleit erlangteh Ruhm bis ins höchfte, aber bei ibm
keinesweges ganz abgeflumpfte Greifesalter erhalten konnte. Ya
als feine Körperkräfte fehr abnahmen, blieb fein Geift noch immer
aͤtig iind munter, und er war beffelben bis auf den Ichten Hauq
% Lebens mächtig. Gr farb. fo fanft und ruhig, daß er feine
‚Xob nicht fühlte, und nicht einmal vermuthet hatte, er werbe jet
feten, Er hätte fih mit Ennius biefe Grabſchrift ea
nnen:
. Beweine niemand einſtens meinen Tod.
Wozu! leb' ich nicht in der. Meuſchen Mund?“⸗
8. Denkwuͤrdigkeiten aus dem Teben aus gezeichneter
Seutſthen Des achtzehnten Fa erts S. 257 — 261.
—10. Sam. Baurs Gallerie hiſtoriſcher De 1m
Dem achtzebneen Jahrhunderte/ Ch. 2. S. 490 — 4095. eh
Vetterlein, der Allgemeinen Zeitung und den Denkiokröie
.
“ keiten. i
710 Sam. Baurs Ballerie det beruͤhmteſten Dichter des
Achtzehnten Jahrhunderts S.175— 182.
11. Leipz. allgem. literar. Anzeiger ıgor. Num. 153
8.1468 f. 5. 1471. j
. 14. Meufels Lexikon der vom. Jahre 1750 bis 2800 ver
florbenen dentfchen Schrififieller, Bo 6. &. 369 — 382.
13. Einige Anekdoten aus der Jugendgeftbichre des
„Seren Hofratb Bäftners, ein Auszug! aus einem Briefe
deſſelben an den Rath Eampe, im LBraunfchweigifchen
Journal 1788. Std 5. &. 39 — 44.
.14. Kettes Wort Aber Börtingen und feine Kebrer
(Leipzig 1791.) S. 61 ff.
15. Schlichtegrolls Nekrolog auf Das Jahr 1800, Bo
2: &.172— 229. Hr. S. theilte zuerft die Erzählung mit, weis
he Kaͤſtner für die von Baldinger herausgegebenen Biogre
pen geliefert hatte, knuͤpfte am dieſe einige fernere Nachricheen
Uber ihn, und fehloß mit einer Ueberſetzung des Inteinifchen lo:
gium, welched Adftners Landsmann und viefjähriger Follegies:
Tcher Freund Heyne in der Goͤttingiſchen Sorietät der Wiffentchaf:
ge abgelefen hatte. |
> Mit Erläuterungen, Aenderungen u. f. w. findet man
Gedichte von Räfiner:
| 1. 0
— *
Geiler von. Kaifersperg: 489
_ 2. in Vesterleins Chteſtomatbie deutſcher Bedichte,
Bd. 3. S. 575 — 585. folgende ſechs Sinngedichte: Von ei
nem Philoſophen; | Wi ne: V
a ahahmung einer, bekannten - Stelle Virgils; Meifende
2. in der Praktiſchen Anleitung, Beift und Berz durch
die Kektuͤre der Dichter zu bilden, Th. ı. &. 239. Auf
König Guſtav Adolphs Tod bei Küken. S. 225. Der Kandir
dat. ©. 263. Auf Rabenern. S. 275. Auf Voiltaire's Pucelle
d’ Orleans. Ä |
3. in Voits Auswahl deutſcher Fabeldichter mit erklaͤ⸗
renden Anmerkungen für die Jugend und Brwachfene S.
163 — 170. folgende Gabeln: Der Gärtner und der Schmetters
ling; Der Seidenwurm und die Spinne; Die gefüllte wilde Rofez
Die Eulen; Die Aelfter. F |
4. in Ramlers Fabellefe, B. 1. Num. 20. Der Gärtner
und der Schmetterling, mit Menderungen. N a
5. in Matthiſons Lyrifcher Anthologie, Th. 2. ©. ı
— 195. Die Macht des Menfchen; Die Tochter; Liebeserklaͤ
mit Aenderungen. |
6. in Joͤrdens Blumenlefe deutfcher Sinngedichte ;’ .
163 — 178. und Ebendeſſ. Epigrammenleſe &. 66 — 80: fine
det man bie beften ber Kaͤſtnerſchen Sinngedichte gefammelt.
Ein Gedicht: Kaͤſtners Andenken gewidmet von SUN)
en im Aambuzgifchen Rortefpondenten ıgco. Ju
um. 115.
Geſpraͤch (in der Unterwelt) zwiſchen Räffner una „hey
denreich über einige Phänomene der allerneueften Pbilo=
fopbie, in den Beleuchtungen des. weife » närrifchen und
naͤrriſch⸗ weifen Menſchengeſchlechts (von Jeniſch) S. 162
— | 0
Johann Geiler von Kaiſersberg
wurde den 16. März 1445 zu Schafhauſen in der Schweiz ge⸗
boren. Sein Vater war dafelbft Amanuenflö des Stadtſchreibers,
wurde aber nachher Notarius-zZu Ammersweiler. - Er ftarb, als
fein Sohn kaum drei Jahr alt war. Diefen nahm darauf der
er, ein Bürger zu Raifersberg, einem Stäbtchen- im
Elſaß, zu fich und forgte.für feine Erziehung Weil er nun dieſen
Ort als fein wahres Vaterland anfahe, fa befam er nad) damali⸗
ger Gewohnheit den Zunahmen davon, und wurde Beiler von
——— oder auch Johannes Kaiſersberger genannt. Er
befuchte in der Folge mehrere hohe Schulen, beſonders Die zu Frei⸗
barg im Breisgau, wo ty fi hauptſaͤchlich auf Pbilofopbie
2
—
on Herrn M. M.; Der Kandi⸗
—
| |
390 Geiler von Kaiſersberg
and ſchoͤne Wiſſenſchaften und Magilter wanbe. Er:
darauf 1472 nach Baſel, Fand daſelbſt neit allem Fleiße us
logie, wurde Profeſſor, fobasts Decdnus artium, und enblich
1475 Doktor der Theologie. Man berief ihn jebt zum Prediger
nad Sreibarg, wo er aber nicht I als ein ‚ein Jechr
blieb. Er hatte fich nemlich durch ſeine eit
ſchon fo beruͤhmt gemacht, daß er den Ruf als Prediger nach Wirz⸗
burg mit einem jaͤhrlichen Gehalte von zweibundert ..
erhielt, was zu jener Zeit eine ziemlich bedeutenbe
und die große Achtung beweiſt, in welcher Beiler fchon damage ges
Banden. Doch auch in diefer Stadt währte fein It nicht
lange, indem er 1478 ald Prediger an den Dohm zu — ———
Berufen wurde. Auch" hier erregten ſeine Predigten ——
ſehen. Wie ſehr man ihn ſchaͤtzte, kann man unter a dataus
en, daß ih — 1486 die prächtige Kanzel im Muͤn⸗
erbauet Due. Ra ann drei und dreißig Jahre —
burger durch ſeinen — und noch mehr durch ſein Leben
Bauet. hatte, ſtarb er daſelbſt den 10. März sro, in ſeinem fünf
and fechsigften Lebensjahre, und wurde im Wuͤnſter gerade vor
der Kanzel, als welche der Ort feiner Verdienſte und u Eifer
u für Zugend und Froͤmmigkeit geweſen war, —
Geiler war. ein Dann von hellem Kopf, richtigem Gefühl
und edlem Gharaftr. Mit ——— er in ſei⸗
hen Predigten bie Safer aͤuche feiner Zeit unter alten
Ständen, und ermahnte zu wahrer —ã und Tugend. Bes
ſondets wiberfeßte er ſich dem Verderben unter der Beilttichkeir,
empfahl die Bibel als die alleinige Richtſchnur des und
rad) len von den Maͤngeln der Kirche und einer
a5 höthigen. Verbefferung berfelden. Gr wird daher wicht mit.
Unrecht zu den Männern gezählt, weldye Luthers Reformation
er — — —— * — befon=
a unter den Mönchen und der Prie viele e
doch hatte er auch viele Freunde. Unter andern iwurde ee
Rechtfchaffenheit und — keit wegen von dem Kaiſer Maxi⸗
a fehr gericht g * * oͤfters an AR — En
in wichtigen Dingen n zog. So 1 n
Laſter und Zhorheiten E e, fo waren doch ——
zum Wohlthun die Hauptzuͤge ſeines Charakters. Den
Een feines Einkommens verwendete er auf eine edle it
und alle Arten von chriſtlichen Liebeswerken. Er war vom langet,
bagerer Statur, von ernfthaft freundlicher Miene, ein abgefagtee
Feind alles Müfigga angB daher bis zum en ordentlich in
Eintheilung feiner, Er ſchlief nur wen m —
ſehr a. trank de doch gern einer guten |
. Yreunde a an ng —— — *
=
x
Seiler von Katfersbrg zur
diefen waren Sebaſtian Brant, mit dem es ſchon im Baſel ver?
bunden geweſen, und dem ®r er zur Kanzlerftelle in traß⸗
burg behuͤlflich wurde, und Jakobh Wimpheling. Beide über-?
lebten.ihn,, und ehrten fein Gedaͤchtniß durch poetiſche Brabfchrifs
‚sen, jener durch eine deutſche, biefer durch eine lateiniſche.
Ein Schweterfohn von Beiler, ‘Peter Widgeam, Doktor der
Theologie, wırde fein Erbe, fo wie fein Nachfolger im Predigt-?
amte zu Straßburg. Er, und Jakob Geber, ein Schüler!
| — ‚'gaben nach Beilers Tode mehrere Schriften deſſelben!
aus. — ee
Geriler gehdet zu den geleheteften und gebilvetften Maͤnnern
des Jahrhunderis, im welchem er. lebte. Seine Bibliorbet war’!
eine der zahlreichften und erlefenften, die irgend ein Privatmann
feiner Zeit aufweifen konnte. Er war gewohnt, alle ſeine Kan⸗
zelvossräge don Wort zu Wort, bald’in Inteinifcher, bald im‘
deutſcher Sprache, niederzuſchreiben. Diefe Handſchriften
kamen nachher gelegentlich in die Haͤnde ſeiner Freunde und Vereh⸗
rer, welche dieſelhen theils hei feinen Lebzeiten,” und noch mehr: -
nadyfeinem Zobe, durch des Drug befannt machte." Auch wur⸗
den ’viele feinen. Predigten in der an nachgefchrieben, und als⸗
dann ind Publikum gebracht. "Er felbft hat nie etwas Eigenes
berauögegeden.‘ Dagegen beforgte er eine Ausgahe der Werke’
des Kanzters Der Parifer Univerfität, Johann Gen , welche‘
er mit vieler Mühe zuſammen zu bringen gefucht und deshalb eine‘
eigene Reife nach Frankreich unternommen hatte**). Bei feis‘
ten vielen: Arbeiten konnte er richt wohl die letzte Hand an feine:
Schriften legen, ſondern es waren alles nur flüchtige Koncepte,
tylo..extemporario et incultiori gefchrieben, wie fein, Schwieger⸗
fohn fagt. "Sie beſtehen mehrenthelis in Predigten, gehören:
aber jebt, deſonders die veutfchen, unter Bie feltenen und ſebr
ſeltenen. Merkwuͤrdig .ift es, daß eihige von ihnen die erſten
in Deutfchland waren, die Kaiferliche en erhielten,
und augleic) ein Beweis, daß fie großen Beifall gefunden. Sie
find Übrigens nicht nur eine ergiebige Quelle zur su der
| > isten
+) Annalen zu Jakob Orrers ( erauspebers mehrerer S riften
, des berühmten Geilers) en som Prof. — im
X
“a0
2.8
592° Geiler von Kaifersberg
Sitten und Gebraͤnche des funfsehnten Jahrhunderts, ſon⸗
Rn — auch fuͤr die deutſche Sprachkunde ſehr wichtig
au J
‚Die hauptſaͤchlichſten unter denſelben find folgende: -
1. Predigen Teütſch: vnd vil gutter leeren Des bodh-
geleerten besen Jobän von Raiferfperg. in 8° götliche ger
fchrifft Doctor und prediger zu dem boben ſtifft. vnſer lie
ben feauwen mynffer. der fiat Stroßburg. (Am Ende ſteht
die Sahrenehl) 1508. A Be ” ß ER
inige Pleinere Schriften auögenommen, find die Predigten
das erſte größere deutſche Buch, welches von Beiler gedrudt
. worden... Der vorfichende Zitel befindet fich auf der erflen Seite
erften Blattes in fieben Zeilen, an deren vier Ecken bie vier
8
‚ Sinnbitder der Evangeliften in Thalergröße angebracht worden ſind.
Das Buch hat drei fehöne Holsfchnitte, von welchen der zweite
mit H. B. bezeichnet ifl. er erſte diefer Holzſchnitte befindet
"fich auf der Müdfeite bed Titelblattö, und bezieht fich auf den Ins
halt ded erſten Theils diefer Predigten, die überhaupt aus fies
ben Theilen befichen. Man erblickt einige Perfonen , männlichen
find weiblichen Geſchlechts, die einen Berg hinauffleigen. Ober⸗
halb des Holzfchnittes flehen die Worte: Der berg des ſcho⸗
wenden (fehauenden) lebens, und unten: Primum querite
kegnum dei et juftitigm ejus. Auf der erfien Kolumme bes
nn Blattes (dad Werk ift in gefpaltenen Kolummen gedruck)
ird dee Inhalt diefed erften Theils mit folgenden roth gebruck
ten Worten noch deutlicher angezeigt: Won dem berg Des
fchauwens, Wie ain menſch Eömen mög zu vollomner
liebe gotes, Nach der maintıng des chriftenlichen leerers Jo⸗
bannes von Berfon,. erwän Eanzler zu Pariß Geprediget
durch dem bochgeleerten berrü, bere Job anes gayler von
Kaiferfpeeg, Doctor d’ hailigen gefchrifft, prediger in unfer
Srauwen mönfter zu dem boben fiyft der flat Stroburg,
doch mit anderen worten, vnd etwann zugelegten aufflegun⸗
en, die Doch nicht weiters oder anders verftanden fl:
ent werden, weder fy dienen dff die maynung des vorge
nanten leerers Vnd diefe materi, bat der obgenant wär:
dig bochgeleert herr Doctor gepredigt zu Augſpurg in vn⸗
ſer frawen Stifft, nach chrifti onfers Herren geburt, Taufent,
pierbundert vndachtundachtzig jar. Diefe Predigten enbigen
Sic auf der Ruͤckſeite des xxxvij Biattes. Darauf folgt der zweite
Zolzſchnitt, welcher einige Pilger vorflellt, und auf bem
den xxxix Blatte fängt der zweite Theil mit der rothen Ueber:
fchrift ans Hyenach volgend Achtzehen aigenſchafften, Die
ain gutter Ebriftenbilger, an ſich nemen foll, Will er acht
ſicher wandlen hy in diſem ellend, Vnd alſo komen in ſein
ing ge een
vechses.
|
|
|
Inne iuife Karſchin. y
ı neuen Anzug modelirte. - So fremb der Dichtering
jede Bedienung war, fo ließ fie d
und in .ben neuen Anzug
mit ihr vornahm; denn bie Fi
Die Kleidungsflüde waren bp
Zeuge, und beiden Staatdanziı
Städ vergeffen war, folgten i
von ſchlechterem Zeuge, welche
ini die Kutſche legte, ohne daß
‚, von welcher bieß alles kam
den glüdlichen Geſchoͤpfen (den
dem Zage in Zierlin gab) mwiet
ehen, der’ Darüber BER eyes
kam und noͤthigte die Dichterin
tagötafel. Bis zur Stunde der
me denn Einem. ‚Liebe, ohn
Sie rieth nur auf dei Baron,
ieh ihn poetifch feiner fchönen
chwieg. Kein Noͤhme für ih
nug, um dadurch bad ‚audzut
Wohlthaͤter, nicht Retter Tich
und nur in biefem Nahnien fi
zuhigung. Dept Eoniite fie ſich
— laffen; und man |
Tages, um fie zu fehen. Entı
| ‚fie war bei fi) zu Haufe von
Beihäftigung war jest Schre
Schreibepult in die Geſellſchaft
Impromtuͤrs zu fagen, und c
Haufe. Durch die fäglid
zenvollften Ermunterung, die, fi
ſich ihr Zalent immer vollkom
kanntſchaft mit Ram̃ler, der
klaſſiſchen Odendichters erivorb
Grundſaͤtze des Geſchmacks und
Auch Sulzer. und Mendelsſo
terten und belehrten fie. Sieh
tung gegen dieſe Maͤnner; aber
über VYoeſie und Aeſthetik doch
lsdann wurde fie ungebuldig,,
liſchen Kraft die Kritik nicht. fo
den Publikum etwas Vollendet
ten muß. In den erften fechs $
‚Jin hatte fie nun zwar Wohnun
thigen Baron von Zottwitz
Privathaͤuſer; aber bamik war d
niffe auf Seine eigentlich bauer
: Bariton d. D.u. Dr, 2. Band;
ach alles gefchehen, was 'map
626 Anne Luiſe Karſchin.
die Heirath gieng zuruick, und der Baron reiſte wieder auf feine
Bin ‚um Bart [eine Befferung abzuwarten. Unter biefen Uns
(of ihr nichts, al3 die Wohnung in a nk "Für fie
Grgiehung
nen Welt gekannt und gefihägt wurde. Diefer aber fehlten ſchlech⸗
r sc I u fo
e, da
mer vor Augen, und mif kbar⸗
keit gegen die Vorſehung ſahe ſie die Zahl ihrer Goͤnner —
vermehren. Gegenſtaͤnde fuͤr ihre Poeſie fand fie ü ‚un
e wat unermübet, „ihr. Talent zu Üben und’ anzumenten. Am
wmeiflen werden ihre Inpeomed’s bewundert, fo wie die Schnel⸗
Ugkeit, mit weldher. fie vörgefchriebene Endreime mitten“ in
einer. getaͤuſchvollen Geſellſchaft auszufüllen vermochte. Sft- Fire
ler, als man etwas Gemeines fagen konnte, hatte fie einen finn⸗
reichen Werd über etwas ausgedacht. Ueberhaupt waren ihre be⸗
ſten Arbeiten mehtentheils Produkte einer einzigen Stunde. Ihr
erſter Entwurf pflegte immer bie fhönften Gedanken und Bifder zu
haben, "Diejenigen Stuͤcke? an melchen fie ‚länger arbeitete‘, |
vietben bei weitent nicht ſo vorzüglich - Schon lange hatte lan i
Balberſtadt Verlangen getragen, ſie kennen zu lernen. Sie reifte
dahin, und wurde von Bleint gaftfreunttich in ſeinein Haufe ar
Nomen. Der'vortreftiche Dombechant; Drehen von Spiegef;‘!
weichem Bleim fie einführte, wurde bald ihr vorzüglicher Gönner / web
her fle durch die gefälfigfte Aufmerkfamkeit und Geſche —
Unter andern ließ er ein Petſchaft aus Kryſtall für fie verfertigen,
welches drei Seiten zeigte. Auf der einen fahe man ihren verzöges
nen Geburtönahmen," auf der andern den Kopf der Sappbo, *
der dritten eine Leier in galdenem Selbe, Äher welcher ein Lorbe
kranz ſchwebte. Mit dieſer letztern Seite pflegte die Djichterinn
nachher hnlich zu fiegeln. Der benachbatte regierende Gref
zu Stolberg⸗ Wernigerode bewies ſhr ebenfalld viele Autzei
nung umd.fehte ihr ein ſaͤhrliches Taſchengeld aus. Rach diefem
2 EINE ee rs
—
Annersaife. Raifgie: | ar
WeräBe in Antberfen teife-fe nah megdrurg, wohin bie
2 inn bet Kommandanten von Reichmann. fie eingelaben hafte, /
det
Big: Sesednichkänpfte damals noch im Felde; Krieg und Fries
% in ber Wagſchaale; der Preußiſche Hof befand ſich
In. Magdebrurg. Naturuch, daß die Dichterinn hier fuͤr Fried
sich und bed. Vaterlandes Schickſale aufs neue begeiſtert wurde; ſte
dichtrte mehrere ihrer beflen Lieber i Magdeburg. Sie muften-
gebruckt werden, ba jedermami fie zu haben winſchte; und nur
‚zu bald waren fie — Die Koͤniginn and bie andern Get
der, Bönigli Familie ließen die Dichterinn mehrmals zu fich:rus
Sen, undethier erregte e8 arme See eih vor elf Mo;
naten: ans ‚tiefer, Niedrigkeit hervorgezogenẽs Weib fich vor hen er⸗
ſten Verwandten bed Throns mit fo vieler Gegenwaͤrt des Geiſtes
undſo anſtaͤndig benahm. Wen Magdeburg eilte ſie wieder nach
Balberſtadt zu: Gleim. Er war der Freund ihres Schickſal
unb-fie hieng mit ihrem genzen Herzen, mit rkeit und Lie -
ie: Er ie rdige Sänger ; der Menſchenfreund,
der vie Philofophie des ebens fo: anziehend lehrte und fo treu uͤbte,
nahm Fihrigrer aufs thaͤtigſe an. Er machte fie mit Horaz, Pins
dar. und «Homer bekaunt; er bildete ihren Gefchmack und Aus⸗
druck. Was hätte fie in dieſer Schule nicht werben koͤnnen, wenn
fie. gelehwiger für Regeln und Kritik geweſen wire! Aber ſelbſt
dieſen ihren Bfremnde konnte fie nicht ſtill halten, wenn er
es verſuchte, ſie mit einem ſtrengeren und kritiſchen Verfahren bei
ihrea Poeſten bekannt zu machen. Dankbarkeit und Berehtung
gegemn ihren Gleim giengen mit der Zeit bei ber zwar ſchon vier⸗
zigiäbrigen, aber noch ſehr lebhaften Dichterinn in warme Jaͤrt⸗
lichteit ber. Mehrere Stellen ihrer Gedichte, welche ſie in dieſe
Stdhwaͤrmerei an: ihn richtete; verrathen den Wunſch eigentliche
Segenliebe von ihrem Freunde. Dieſer aber, welcher für ihre Lies
der ſo vol Empfindung war, wer ed doch weniger für die Sänges _
rinn ſelbſt. Sie begnuͤgte ſich endlich ‘mit ‚feiner. Freundſchaft
Und dieſe ſchenkte er ihr auf die edelſte und wirkſamſte Weiſe. E
entwarf einen Pian, nach welchem die Dichterinn Durch ihr Talent
aut Ehre und Cinkommen belohnt werden ſollte. Er-machte eine
Auswahl aus ihren theils noch handſchriftlichen, theils zerſtreut ger
druckten Gedichten, und forderte dad Publikum zu einer Voraus⸗
hlung auf die gedruckte Sammlung berfefben. auf ; ‚ein Weg, der
* Ki m Deutſchland noch neu war. Gleim hatte dabei zur Ab⸗
ſccht, durch Die Praͤnumeration fe viel zuſammen zu bringen, daß
Die Diepterinn für.bie Bukunft fo ziemlich unebhängig.teben Bunte
Der Plan wuͤrde auch gelungen ſeyn, wenn die Karſchin fich. nicht
Durch:ben: . * — nn en,
nehmlach eine: theure und eine ile Ausgabe anzukuͤndigen.
Ehe es Gleim verhindern konnte, war das Avertiſſement ſchon ger
Rr2 Neigierde
r
N 5 Be
{ . 0.
628 Anne suffe Rerfkinz"
——— — und. u wa we ige —
e auf feinem ge v
netken, ee Der 2 * engen =
Andgabe für den geringeren Preis, - n gieng bie.
ut: gemug von ’flatten, und, nach ku Koften , hebielt Die
Dichterim noch zmeisaufend Chelke id Ucberfahuf. ‚Bleim
batte auf fuͤnftauſend gerechnet, und «& wuͤrde
lungen ſeyn, wenn man ihm gefolgt — Um Die Zeit, ni
Sammlung ihrer Gedichte noch nicht zu Stande gekommen war,
reiſte ſie von — Be use aufgehalten Hatte,
wieder nah Berlin. etw en oriate — wear,
a fie zufelhg ‚ daß ihr —— — tiefbruder, den ſie imshıer vor
w. lieb gehabt chatte, in Berlin fei
hören ae "ihm fen Ieih-anffuchen. war eins. Die Hm ä
vierzehn Zahn. in ihrem — gluͤcklichen⸗8
ſehen, war grenzenlos... Aber fedberbarer Weiſe empfand fir einen
Kummer Darkber ; vaß ihr Bender; bt gleih‘ michts mawpelte,
3
urfolgten waren — bie Hänfer —— mi Ein.
fie it ei =
eg St de en —— —
| BR erigen Wobiſtand und ihre. A Sie; ern |
el j "beiaftete fich ganz unnoͤthiger. fe mit her Fülceng ame
ung % g eines Bruders, der durch ſein
erlerntes Handwerk: fetöft im Stande war, ſich ſeinen nothduͤ
Unterhalt zu verbienen. Und fo wurde fie denn wieder in bie
tige Lage verſetzt, aus welcher: fie der edelmuͤthige Baron ei
Borewirz geriffen hatte. Anftatt fort zu ſtudiren und ihren Arbei⸗
ten Vollendung zu geben, mußte ſie nun, um nur ſhre
—
gem Ausgaben beftveiten zu koͤnnen, fich zur vw Ge
enheits ent herabla Daruͤber kam ſie Weiſe
in ber Kurt‘ nicht weiter, — — — — ***
die — erwaͤhate, von Sutzer:und Gleim veranſtaltete / Sannn⸗
lung ihrer Sedichte erſchienen und ihr Nahme Dadurch noch bekaum⸗
ber- geworden. ::: Im Oftober 1763 verlangte fie der König Fried⸗
rich 2. zu sprechen.” Ste wurde ihm:fn Sansſonei ER
und er machte ihr Doffnung, fuͤr fit zu forgen. urn en
rechen — fie fi, hauptſaͤchlich beider neuen Einrichtung ihrer
Allein fe erhielt yon ihne mur ein Gnabengeichen? don
—— — mit dem Wedenten,! daß fie fich wieber melden
ſoue. Er ſe viet wagte⸗ * fe ducch Beranlaflıng einer Brrume
J
dinn,
— — — — — — — — — — — — *
Unuesıchie Marſchig. Gag
Ya, nittbreie ſech· veruneini ber dem Könige verleum⸗
Rap mprben: ſeyn, wadurch die pe Verſorgung zutuͤckgegangen,
Die sweltanfend: Thale⸗s — ein paarhunkert abgerechnet⸗
von denen:fte, fich dmbiäktes.s zug. bex.Koflen, von ber Vor⸗
auälezahlung, auf wen noch übrig, geblieben waren, * |
diefem Glauben und
der Freundſchaft einiger ihr.fräu bleibenden Bekannten. lan
den und feıglich hierin den Kindern, deren Hand immer —
Na:
aber auch halb gifhlit:ifl. :" Sa trat fie. bei Genigfaufeitı..
ung an Sale Seven, un felen Glauben gu ihre Berunbe zu |
* | | u ig
630 Anne sulfe Kar ſchin·
big In die Jahre des Höheren Alters und Tomate wän, ba ber-Seiy
— — verſchwunden war, und fie. niches
erthes dichtete, durchaus ‚ehr bat
po einmal oͤffentlich und auf’eine ehrenvolle Weiſe ann Ban
' 7 iwerden. Und doch — * Rach dem oben: mıoktmtens
hen Könige’ Friedrich 2., — das Leben ſotgenfrei zu
heit‘, ‚hatte fie ihn mehrmals daran erinnete, und befonberb vom
&% nige ein eigenes Haus — erhalten —
Thaler. durch: vie Do ak Bahr:
—— für — — Dichterinn, —* un fie
anf: unmer: von ähnli ‚abzmfcpeeden. Aber hatte Dem
Rund; auf SE : . u a ‚2 —
Zwei t kein | !
“5 Eintolh See —— arein Gihdr
2 Nein, eb erniedrigt mich ein wenig:
wbhet Bub, ee de yarddl eifre
di ;
heit hatte 1 möbel aber ed wurde
—
Fß
02: Meompt and treulich angerichtet,
Amd zum Dank bin ich verpflichtet.
AVAber für Drei Ahaler kann ae
In Gerlin kein Hobelmann ae
0 ir mein Ishted Haus erbaun. 28
en m... Sram —
0
a 2 Fr — 3* Schmaus
Bei des ab n, ‚alten
Nagern ee un 3.
"Die ver König darben
8 Friedrich Wilhelm 2. zur Regierung kam, unb fo
dick Beweis feiner He gesühmt werben, muntertem ihre
‚Suunde auch fie auf, fich zu melden. Sie fehte eine poetiſche Bitt⸗
auf, ‚und die Prinzeflinn . Sriederite, nachmalige Herzo⸗
ginn von York, kbernahm es, biefelbe bem * Eu —
Siunde einzupänbigen, . Des König. gewährte bie
-
&
\
Anne. Suife. Karſchir. 631
ihr ein ——— ‚ über doch, ſonſt nettes und ger dumiges
Dane ee — ie erbauen. Sie konnte es
caum erwarten. dieſe ihre neue Wohnung zu —— Ar doch
wenigſtens noch einige Zeit ihres Lebens in derſelben zuzubringen.
Seit Zahren nehmlich kraͤnkelte fie fchon, und ahnete, daß fie nicht
fange mehr leben werde. Sie bezog es alfo ME wider den Rate
ihrer Freunde, da es nur eben erſt ausgetuncht war. Dadur
nahm ihre Schwäche zu, und es ſtellten ſich Die Vorboten einer
Auszehrung ein. Indeß behieft ihr Geift feine —
ie
ſaß jte zu halben Zagen an bem Schreibtifche, und gieng bie ı
Zeit in die Beinen gefellfchaftlichen Zirkel ihrer Bekannten, we
Zerfireuung und Aufheiterung fand. Alle ihre Freunde und Korres
foonbenten bat fie, ihr niebliches Hans in Aug
und ſich mit ihr der Huld des Königs zu freuen.
Menge Gluͤckwuͤnſche, die ihr darüber gefagt un
den... Sa gewann ihr Ruhm gleihfam noch
Strahl; fie wurde von neuem bemerkt, weil fie
ſchien. Die Freude ihrer. Ießtern Jahre war 15
Bandig um fi hatte. AS diefer 1791 nad x
pe gieng, die Rechte zu ftubiren, fiel ihr bie ‘
hen fo unertraͤglich, daß fie ihm ſchon einige SI
. zer audjchrenden Schwäche ohngeachtet, nachreii
fer aus dachte fie noch. einen Beſuch in Tirſe
mot, ‚zu machen, mo der Oberpfarrer ihr fei
atte, und die Einwohner fie erwarteten. A
einemmale fa ſchwach, daß fie zwei Monate fall |
zig zubringen mußte. . aan Bergen ihr
munter, und fie fchrieb in Frankfurt noch eii e
Fa der Herzoginn von Kork nad England, welches einige
5 = — en zu u en Gelange —— ee —
Dichte auf ewig. Sie wollte die von i verehtte Prinz
zefling, die Schöpferinn ihres letten ixdiſchen Glücks, mcch verd
mählen ‚fehen, und reiſte daher, ohnerachtet ihrer © Ferften
Schwaͤche am Iehten September .1791 von Frankfurt nah Ber⸗
lin zuruͤck. Als fie hier angefommen war, verfchlunmerte fir durch
einen Ausgang zu einer benachbarten Zreundinn ihren Zaſtand.
Ihre Kraftloſigkeit nahm ſchnell zu, bis endlich am 22 Oktober
1791 ihr ſaufter Tod, in einem Alter von, beinahe neun und ſech⸗
3ig Jahren, erfolgte, . Ben | |
. Bei allen den Schwächen, welche aus diefer Erzählung ihres
Eebens Hinlänglich zu erkennen find ’ ‚bie denjenigen Prrfonen,
welche lebhaften Antheil an ihrem Gluͤcke nohmen, die Freundſchaft
mit ihr erſchwerten, und für welche ſie hart genug, beſonders da⸗
durch büßte, daß fie in literarifcher Kuͤckſicht dad nicht wurde, was
Beihren ungemeinen Anlagen zu Bolge werben kongte — bei allen
dieſen ‚Schwächen erfannte mon bo einfimmig in ihr . er |
; s j — ⸗ — mi i⸗—
4323 Khneinife Karſchin.
a
Migkeit, eine forfdauernbe
Ihrheitstiebe. Sie fehrieb
r oft wurde fie auch von an=
und fo ward fi die Stimme
pie Reimereien verdienten
oeſien / und durch die Ver⸗
kam es dahin ; daß ein Uns
sußte, ihre Stüde aus ber
e unmöglich für Produkte
halten koͤnnen.
ift Hat fie durch die mannig⸗
ſich in festen =
1uRomanzen und poeti
t.. Dan kann den —
en paſſenden, oft f e⸗
Aber es haͤtte noch nd
um fremder Meiſterwerke,
‚ ihrer eigenen Poeften, und
— muͤſſen, um
enner, und als Dichterinn
a. Man kann denken, daß
ind Sutzer, ed nicht daran
deges zu zeigen, das noch
a ſie —* Urehe en mehr
rungen der vermifchten Ges
Fi; And. daß fie Anflrengung
t.aud) Öffentlich dazu aufges
chte jji den Kirersturbries
ſie Weiſe. 'Er fogte ihr oͤf⸗
e Dinfchreiben zu Gute thun
Te; daß die Welt feine Ges
„ge, und daß es dem feine
Seh. urfbeilöfreieren Leſer einerlei fei,.ob fie eine Stunde ober
zwei Monate mit der Verfertigung eines Stuͤcks zugebracht habe,
Wena fie fich von. einfichtövollen Freunden lenken läßt, fagt er,
fo kann fje_mit ‚der Zeit den beften Dichtern Deutſchlands an die
Seite gefebt zu werden verdienen. ’ Fährt fie aber fo fort, wie fie
a gen,. wird fie mit der Zeit mehr, aber nicht befferbichten, ja
vielleicht zu ſolchen Reimern berapfinten, die fie, ihren natürlichen
Talenten nach , weit hinter ſich zuruͤcklaſſen Ehnnte.” — Die Dis .
ferinn fuhr in der That fo fort, und Keffings Prophezeihung if
singetroffen. A SON! . a n .
u Fer .. a? iR . |
Die non,der Karſchin felbft, ober Ihren Freunden, hoch bei
ben Erhpeiten der Dichterinn veranſtalteten Sammtungen ihrer
Fr |
chte find: j
| I. Befänge
I
| ‚Yan terife Karſchtu. 633.
— a ie Olegenbeiz Ber Feietlichtelten Bertine
von A. —— Berlin 1763. 4. (4 Gr.) —
Se e Go⸗ hber eb edene — Ge Finde
von 2. Fa —E 4 (4 Gr.) —
De plan Br
1 re.) r ie bes welch⸗e
ie Stigineller \ ei ig-beruscbranhte, ald fie ih ven Jahren;
1460 * — n eine € Lage gekommen war, und gute
Mupßſter kennen
gelernt hatte! Dioeſe Jahre und etwa noch: die zwei
darauf folgenben waren in aller Kuͤckſicht das — Zeitalter in
dem Leben der Karſchin als Dichterinn. Kurz darauf gerieth fie -
durch ihren Eigenſin⸗ wieder in dkonvmiſche Verlegenheiten und
haͤusliche Leiden, wodurch — die eich — ihreß
Geiſtes verhindert wurde. war. bis an das Ende ihres Le⸗
bens Poeſien und im nen jeben , worunter ri ne hin
und wieder ein ei Stuͤck, ober einzelne Stellen eines Städt
auszeichnen, aber do pa Ganzen nichts wieder hervorgebracht, was
Me Stüuͤcke —*— en Sammlung uͤbertroffen haͤtte, ob⸗
u auch hierin -fich. Fein 1 san klaſſiſches und wir, — **—
befindet. -. Anflatt
Kraft und —
haden, nach Wortreflichkeit in ihrer Kunſt zu — "und oe |
durch Meiſterwerke den Dichtern le Vaterlandes beizus
rn begnägte fie fid) mit dem Aufſehen, was ihr natürliches.
ihre — * Roſien niederzuſchreiben, yerbunden
mit ihren ungewöhnlichen. Schkkfaten, befonberd unter ben bloßen
Siehhäbern , und ſolchen, die es nich midgt Eritifch genau nahmen, ge⸗
macht hatte. — Die RKarſchln“ ſelbft hatte den Gedichten - einen
Sueignungsgefang 'an den Bardıt son als ihren er⸗
fin. Wo PBorgeſetzt. Balzer ‚begleitete die Samulung
mit: einer Voresde, In welcher er die Bauptfächlichflen Mebens⸗
unſtaͤnde dor Dichterimn erzaͤhlte. Der Anfang. dieſer Vorrede
mag bier feinen‘ Mag finden. „if eine alte ab befanate At.
vs eh fetzen, * — —— den Per den Enthur
flasmus, der ihm die Gedanken und Wilder warbietet, welche er
bei gefettem Seiſte vergeblich geſucht haben ...: (f. das Gefpräch
Jon Man barffich daher nicht wundern
die vortreflichſten
Dichter — find, als die Regeln, und daß die feinſte Kritik keine
na? vollkomme⸗
— ei, as ne *
| — an ihr, wie die. Ba rd ie Be eure ——
wie ohne diefe Fein Vorſatz und keine We iſt,
—
| J .
BE Annie Qurſquuö —
ei beats wi hie Sab, vi.
wotrfomifienent Seſaͤnge hervor
vor der Kunſt geweſen. el. der Dichterinn, von wel⸗
ge wi hier. der Welt eıni cn Lieber. ——— beſtaͤtigt
Waͤhrheit dieſer Bene gen a en weifel
n wir fie unter —
bung
dadjenige zu erfetzen, we ohne ſie —* Die Licdor welche ihr
‚beiten 5 Einbildu
am: ‚ find, alle'in’der Hitze der ngöfraft ges
Rhrteben ingegen die, weiche fie aus Vorſatz und mit ruhiger
Uebeelegung nn ‚ allemal bad —— des und
Sg ftande. lebhaft.
Alotzlich erhitt; fie befitzt fich nacht mehr, * —*— —8
wird vege,. fie as einen unmwiberftehlichen Trieb zum Dichten,
amd: fchreibt das Lieb, weiches ihr. bie — eingiebt, mit bewun⸗
dernswidiger Sch Gleich einer Uhr, die, ohne
ffernere Huͤtfe, ihren —— —— ſobald die
pannt iſt, ſingt fie, ſich feibft un ußt, wie die Gerankert unb-
ilder in ihr ben, fobald die Seele durch bie erfie. Uung
im Wirkſamkeit gefeßt worden fe, — die — VBeobachtung
des Plato, daß die Harmonie ded Verſes Die Be
A if a finden — das Beiſpiel unferer Dich⸗
obald fie. den — wie ſi — —— ie
* — De 6 ee — are zu finden. Die feinften:
—— Ge Ma dngegeben wirben. da Be —ã— je Def
WERK ng r ie —
Nakap before.
ee ee hen Bar Een,
r am: a
Denn zur in es — * Ewrejſen wire e,
‚statdet w Al | :fünftlichen 8 ——
kunſt in ihr — inzigen Aufland, aus —* wir be⸗
greifen band, daß — erlernte Kegeln bei ihr die —
— —* Sie iR in einem ung, de Baal
ſten Staub niederg mußte
rt waͤ 8 au ; je:
Weit füärter‘ ge re, uld alle. Hinberniffe« bie-ibe entongen
Buͤchern
zwei Büchern vermifäner Bedichte ; und — — von
Kinfällen. | i werd he aa ze %
n 11 vo, ga Pr
_}
2: Beurtbeis
| *
8 en d kritiſch
) BEUTE arte er Barfchie
Shen in mein ders, fehe
der smelte Bert
— — me MR — Mamma md SUB ED MEN TE: di HE GEN 6 NE NE ⏑ SEE NE Du DE un Be ⏑ ————⏑xx⏑. — —
ü *
—
Yane Seife Rarfhin; 77
Beoeurtheilun gen dieſer Sarnnlung ſindes nam in den Brie⸗
In die neueſte Kiteratur Fe Chu i7.. Br.‘ 272 *
wu‘ ‚123 —179,*) .( Berders Sragmente, die
—— — iga 4767.) — — 0 |
Tübingen 1805.) —2 ff. wo unter andern
bin ob bie —5 den ihr beigelegten Nahmen ber deut⸗
eppbe verdiene? vᷣ. — Briefe über Merke
a igkeiten der nice ? Samml. 3 > 183 ff) in der
—— der ſchoͤnen iffenfchaften,, 39 ıı. Stdı. S.
—æ im a da Urtheil mit dem der ——
4. Poetiſche EEE 2. Barfärin. arte Som
. lung. Berlin 1764. 8. (6.Ge} h
5. Moraliſche a dgn 2. A Ban j
Berliũ 1764. 8. es r.)
= 5 En * eine — Tomte ern ost:
Peeuen.
7. Bkoidiee auf die Sulbigangi in YYeupreußen und auf
die Antvefendeit der Röniginn von un. von A. .
RR Berlin 1772. & 9.»
| er⸗
dur.
Kur ein panemal DA er
es weniger u 3.82. can er. in der Ode an — —
bei beilene. Feldern erwachte, den Ausdruck Str. 4.
epdlich namenlos, offenbaren Vonſens ſchilt. „gfender —2
u, Bomme zwiſchen beiden Wörtern. in
fibönen Elegie: Klagen bei dem Brabe des — — Kleiſt,
‚ben nand: mis d — — e zieht der Kummer Fur⸗
—— Dagegen wundert es
mid, daß weder — 35 — — emand, «8 nach Bat, dad
uß zu wenig b
—— ana he dieſe Sg — und that
* den — su ich
ne — „Pet Di Ara auch
Li
⸗ ——
+
Berlin 1786. Troſtgeſang für
u. ſ. w,) fo mie bad Veueſte aus der anmuthigen Belebrfams
keit net ‚Bd rı. S. 930 f. Klagen einer Braut an —
Dj —
— Anne Sulfe Körper
‚ $. Yelhiriee. Yllskei:jacı neuen Jahat, mid
Basfhin. Berlin 41773 & :.:.
Außerbem hat ſie mehrere Gedichte (bie Weage Ihrer
—— — einzeln wolle Ba
die gedemüitbigten oßau. 17 Auf den Fe
bei, Torgau. Glogau — [vergl. Briefe die neueſte Litera⸗
tur — Th. I dt. 143. &. 31 f] An die preufi=
— —— bei Eröffnung des Seldsuges. Berlin 1778.
uf Leopolda Opfersoo. Berlin 1788. An die Sonne, bei ,
dem Leichenbegaͤngniſſe Sriedrichs des Broßen. Berlin
1786. Auf Stiedrichs2. Tod. Berlin 1786. Zurufian den
Wanderer bei. dem ern e griedrichs des Groſßen.
eurnppin. Berlin 1787.
ek 58 ff. Klagen einer einfamen Braut, '
= vs ——ã — add erſ *
49 — 99. re mit einge en.
S. 232. An Yiit als der Domdechant, Freiherr
a pie m f —— ihr ein Petſchaft mit drei Wap⸗
—— ©. 235. An die erhabenen Frauen wegen ih⸗
res dreifachen —E ); Jacobis Sämmtliche Inecher Aal
berfiadt 1773. — 1. S. 25. Lalage an Glyphaͤſtion [die Kar⸗
———— Gera, "Lubwig von Mecsko
e 6, von Ludwig von ©
(1781. Quart. 0. Pr 356. .. Doktor H.)3 Ebrſin.
Beinr. Schinids Anthologie der Deutſchen (Ih > 5. 231
An Gott beim Ausruf des Friedens. ©. 333. Die Vorzüge des
Prinzen Friedrichs von Braunfchweig. ©. 336... Loblied auf
die Freimaurer, ©. 338. An den Geizigen); ber manadh dee
deutſchen Muſen (1773. ©. 30. An den. Dombebant ne, g v.
Spiegel, nach einer ausgeſtandenen fchweren —
Die Geburtstagsfeier, an den Hrn. v. Nuͤßler. S 178. Sap⸗
pho an Phaon, nach dem Griechiſchen. S. 179. Sappho an Ve⸗
nus, nach dem Griechiſchen); das Tafebenbudh fi für, Dichter und
Dichterfteunde (Abth. 2. S. 145. Phaon, der Spieler. Abth.
6. S. 3. Weiße — an. dee Demoifelfe Weiße); die
Akademie der Brasien, eine Wochenſchrift (TE: 3. Sick 59.
©. 111. Bouts⸗ rimés [Derfe, die auf vorgegebene Reime —
werben] ;; Sonnenfels gefammelte Schriften (Bd 1. Nam. IQ.
©. 238 — _ — Der Perſiſche Prinz, eine Erzäbtimg. 8.293 —
294. FZürbitte wegen eined Nußbaunid); die Neue Literarucs
und Völkerkunde, beramagegeben yon J. 3. von Archen⸗
bolz (Zahrg. 1. 1787. Bd 2. ©. 36. Wirkung des Waterfegend,
dem —— „Könige Briebrich Tagen); der RUE
— .⸗. —41
\
5 ki Kurth 639
Mkaflnalmankih dev Mmaſenalmanach fbr das Jabr 1798,
herausgegeben. von, Tobl-Heine. Voß (viet fich auözeichnende
Gebichte, vergl. Allgem; Litt, Zeit, 1795.88 3. Num. —
S. 242 f: Goth. —— Zeit, 1795. Stk. 78. &. 689 f. ); ber
Berlinifche Muſenal — berausgegeben von R, 83.
Jordens (1791. &, 65. Auf: ben bet: Zargalı.,.1792. ©.
36. Elegie an den freundlichen Herbft. ©. 56. Die gedemuͤthigten
Buffen) 5 der: Neue: Berkinifche Mufenslmamschsberausges
geben von Srdr. nn Aug. Schmidt und Ernſt Ebph.
Bindemam (1794. ©. 12. n einen Beurtheiler des: Verbeſſe⸗
erd'der Lieder der en. S. 43. An. D., ©: 123. ‚Buruf
—— Ko von Bandemer. ‚1795. ©. 146...
Zar ©. 158. Eine Erzählung, dem Geburtötage des zweir
3 ar gewibmet); — VNeue Berlinifche: Monatsſchrift
(83 ee 3. B. 140. An den: Regiermgorath Spieß
een 3 w. ©..Beders Erbolungen (47086. Bd. 1.
295. — bei Erblickung des Li —— Beckers
Taſchenduch zum geſelligen Vargnuͤgen; (Sohls): Koro
Anterricho Ahr Frauenzimmer in Den ſchoᷣen Miſfen ſchaften
(Th. 2. S. 613. Sappho an Amor); die Elegien er Deu
ſchen aus Handſchriften und gedruckten Werken, heraus⸗
gegeben qon Klam. Schmidt· (S. 28. Klagen euer Braut an
ihre Nachtigall. S. 126. Ueber den Tod reines: tantrienwoge
©. 231. An ihren verſtorbenen Oheim, ben Ittenpeffer-ihrer Ju:
gene: S. Ziy. Lied angefangene Eerchen. "5.362. ‚Ringen eb
vier: Bittwe); die Idyllen Der Dentfchen aus gedrudktun: for
sowohl ale beröpieiflichen Originalen gefammels von A& -
Schmidt (Xb. 1. . An Gleminden im Garten. S. zam
An Glyphaͤſtion. ©. 2 eh (drei Iopkken in Profa)s
Falks Taſchenbach für. Freunde des Scherzes und: dee Bar
site (1798. S. 45. Abenthener einer Binternacht)s.. die Schleſt⸗
ſchen Provinsiatblärter; das Theäterjournal‘ ehe Deutſcha
tand; Reichards Theaterkalenderz Schillers Thaliaz das
Muſeum for Frauenzimmer; Plömitene-Kiederjchlefifcben
—— u. ſ. w. viele Beitraͤge und. — ihr ente
“ N j
Nach ihren Tode eiflbiönen: . evihte von Annie Kopif
Rarfchin,' geb. Duͤrbach, nach der Dichterinn Tode ne
ihrem Aebenslauf
line —5 von 2
(ı The. 16 Er.)
pons und ar nit ,.
ung der fü eg
der heſten S
— —*
14
GB Anne SulfeiRarfhim
aus den früheften als fpäteflen Beitdi! der; Dichterimr, sei
dahin entweder noch. nicht gebrudt‘,. oder Be richt in.
bie früheren nn von“ Pe 712 —
waren. Ä
Artheile über den — der Geiftesprodukte biefer Die:
terinn enthalten folgende S
-ı. (Börmers) Charaktere Beusfiher Dichter und Pros
feiften &. 323 — 326. —
2. Ueber den Werth einiger deutſchen Diäter und
jeinige andere Begenflände den Geſchmack und Die ſthoͤne
Kiterumi. bereeffend, ein Briefwedhfel, Std 2. S. 119 —
235, *
I: 3; Qſchenbargs Beiſpielſanunlung sur Eheocie vod 5
seratur Der fchsänem Willenfcheften, Bd 4. &: 311.
: 4. Abbe sermifchte Werbe, Ch. 5. S. 1445— 140:
* . — erg Reife durch ————— eft 1.
29 ;
‘6 Ziafin Birtinifcher. Selebeten und: Büren ©.
Lan. wen
; „tth: —
WE Nachrichen von es Rebensurhfiänden und —2
leviſchen Urboeiten ertheilen:;:
1. Qulzers Vorrede zu den Xuserlefenen Bedichten- von
A. C. Karſchitz. Desgl. ein paar Briefe von Sulzer an Bod⸗
wer in der: Schrift: Hirzel an Bbenn über Sulzer den Weit⸗
siifen, Abtin 2. &. 30 — 36. (wo:zugleid mehrere Strophen
‚eines Schönen; Bedichtd von ihr an Sulzee,. ald.er fee Gattin ve
Zosen hatte, mitgetheilt werben) und in den: Briefen der Schrei⸗
ser Bodmer, Sulser, Befiner,. aus ˖Gleims: literariſchen
Se berausgegeben don Wilbelm Börse. 5. 332 33%
"948 f.::
Me 9 Easnend: Wieiflers Charateer it deutſcher Dichten,
> 2. S. 9 FIT. nad Sulzers Vorrede mit 3 |
9. Bonnehfels 'gefammelte Stkhriften (Bien: 1783.) Bo
1. Num. 22. S. 316— 324.
4 BiPoriſches Di * des Edlen und Scrönen
Ans d derh Reben ı merkwuͤrdiger Seauenzimmer (Be: 1790)
Aufl Eqau
Se ber Mutter Hienkögegebeimen Beoicireen berfehlen GeiBermüe "
Ferch — erzählt) v.acrcr.
7. Heerwagens Aiterarur sefehichte der evangelifchen
Biechentiedee; Th. 2. S. 107.f. nach dem biftoetfchen Bil⸗
derbuche des Edlen und Schönen zc.) buchftäblich- wiederholt
An Aichters I biographifckhen Feriton alter und: neuer
‚geiftlicber Ei erdichter 5.16% .:
8 Siefcbings biftorifdr # Teerariſches Bandbuch be
und a Pefonen; welche in dem —
oo. erte geſtorden find, 2» 2 Abib. 2. ©.
u 18% _
i — ebn der periſchen Riteretun: ‚der
| Wearfiben-& 476 — 48 3.nah Klum. 1. 2.4. 5.6. |
2,10, Bchlichwsgeells Soppleineutbänd des ni
die Jahre 1790-7793. _ 1:6: 387 350. lich
nach Um 6 6. —
in. (Aebens)beftveeibangen einiger gelehesen. Bronen
immer (Breslau 1795.) S.6 785° |
312. ae. mis — * ichht auf
rtigen Zeiten, 2. 3 en ®
16 ——— Darſtellung ln ‘
7.33. Desitfcher Merkur 180% April S. m.
"14. Sam. Baurs Balleris biflotifäher —
dem achtzehnten Jabrhunderte, Th. 4. S. 64 — 79, und
Evendeſſ. Ballerie der besähintefien Dicheer des achtzebnten
rar 37213224
Bougines Sandbne der allgemeinen Luetarge-
ice , 30 $. &.:346. ſummariſch. |
ı6. Yeufels Lexikon derwom Jahre 1750 bis.agpa ver;
Roorbenen deutfchen Schriftlteller, Bdor6. S. 431-0435, :
7 Belduresungen bed Gebihtöt.. An Palämon. an ihren
Geburtstage, findet man in Vetterleins Chreſtomathi ie Deus
‚be Gedichte, Bd 2. S. 5 — 165. — der —
— usrufe Des. Friedens, in Poli a *
Fr ner Rs |
2 F — einige Bemerkungen 34 der le An Be F
ſie bei hellem Mondſchein ae, in (v. Berftenbergs)
— aͤber Mertwlrdigbetten der Kitergcur, Samml. 2.
186 — 189.
on nahm in feine Lyrifche Anthologie, Ch. -
= 87 3 drel Bodichtet der Kar chin mit ſtar⸗
ken Bmderengen auf: Da⸗ Sewitter; An Sappho; An
Bd er Dee
— | GEinige
*
hatt
en nicht ertragen — und durch fie feine Loslafſung zu
| . Kine Suife Karſchin.
AMxuige er Odemi und BE ins - „Srausöfche:
u! flehen mic, Bubers — ix de; Roöfies en.
Der Tod, eine Di, Shwerifä, in Biscwell 8 Suanıka
| Mexcueioe 1765. %
. Kir
dharakterififcher Brief ber. —2 ri ihren zweng
Dann, der a der aus Geidinangel fih.:unter ein Beligrregianente
laffen;, —
erhalten wänfchte, befindet ſich in Meiſtera Charaltexiſtik denp
ſcher Dichter, Bd 2. S. 306 — 310. und in dem
ſchen Nxuſenalmanache ıfhır.1792. 3. 173 178, beögl. ı
Brief von ihr an Bodmer in der Schrift: Sirsel Glen
Sulser den’ Weltweifen, Abeh. 2. S. 34 73. und in
Briefen: der Ichwerer Bodmer, Sulzer, Geßner, cms
Gleims literarifchem NYachlaſſe ——— von ciib
Bine Si. 336 — 33 1. ni;
Intereffante Anetooten von der Karfibin liefert bie Eune⸗
. mia, dine Beitfcbrift des neumzebnten Jabrbunderts. Jabeg
3805.-Junius 5. 456-458. desgl. Jeie, ein Taſchenbuc
für 1805. herausgegeben von JB. Jacobi, ©. 274 —
Ihr Bidniß befindet ſich vor dem ı 1. Bande der Al
deutſchen Bibliorhef,(1770) won Scleuen (dußerit 7
im 3. Theile von KLavakers Phyſiognomit — eiſte⸗
Charakteriſtik deutſcher Dichter, 59.2. &. 310 f. )5 DM
‚ihren Auserlefenen Gedichten (Belt 1764.),: von
Schmidt; im.a. Bande von Keon. Meiſters Eberatverif
Deutscher — (1789), von. einrich bfenninger; in Se
gemeifters: Berlinifcheri Tafchenbuche für Dayen auf das
ST abr- 193;;1 por dem Berliniſchem Muſenalmanache für 1798
nach So von sen —— en vollfommen
. 1
Eu Bier. iS ie
— 6 den Art. —
—E— Dee. kiresm. a
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Zodann— Elaj b. Ans J
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Ewald Chrſtu. v. Kleiſt. 64:
Ewald Ehrikian von Kleiſt
wurde den 7. März *) 1715 zu Jeblin, einem Dorfe in Hinter,
pommern, ohnmweit Eöslin, geboren, und flammte aus einem
fehr alten und anfehnlichen Gefchlechte, welches dem Staate eine
nicht unbetraͤchtliche Nele von-tapfern Helven und würdigen Dies
nern gegeben bat. Vater lebte ald Privatmann auf feinen
Gütern. Der junge Zleift wurde bis in fein neuntes Jahr unter
der Aufficht gewöhnlicher Hofmeiſter im väterlichen Kaufe ‚erzogen.
Bild und CoD, wie es ber Geiſt feiner Zeit und die Sitte des Lan⸗ 2
des mit fich brachte, verfloß ihm Die erfie Jugend. Im zehnten '
Jahre wurde et in die Jefuiterfchule zu Eron in Großpolen ges
ſchickt; und fen Water beflimmte ihn vorläufig zu dem Civilſtande.
Er lernte dort nur, was er durchaus follte, vorzüglich ‚Latein.
Der kräftige, muthwillige Senolmg Date zu nichts weiter fondere
liche Luſt, ald zu ritterlichen Webungen, Spielen und brobtiofen
Künften. Im Jahre 1729 gieng er. auf dad Gymnaſium zu Danz |
zig. Hier legte er beiläufig, ohne befondere, Anftrengung, den
erften d zu feinen nachherigen wiflenfchaftlichen Kenntniffen. -
Durch feine förperliche Stärke ſowohl, ald durch fein äußerlich hanbe *
fefted Anfehen und feine immer fertige Bravur hatte er fih beifels _
nen Kameraben auch hier bald in Reſpekt gefebt. Er gerieth uft in
änbel, weil er befländig nekte. Kraftvoll, wie er fich fühlte,
bte er manchen luſtigen Streich aus, mit heroifhem Muthwillen,
Doch nie and Bosheit und andern zum Schaden, fondern nur us . 1
nebermuth, fich und andern zum kräftigen Scherz. Wer ihn nicht
1 der mußte ihn fürchten; haffen aber mochte ihn feiner. Er
hatfk fich feiner Jugend nirgend zu ſchaͤmen. Da ihn Luſt und
Laune immer nur in bie freie Natur hinaudzogen, und niemald an
feinem Arbeitötifche in Ruhe ließen, fo hatte er an feinem Alteren -
Bruder, der mit ibm feine Studien begann und vollendete, einen
tüchtigen Zügel. — ſtreng, trocken⸗ ernſthaft, hatte die⸗
fer mehr die Nothdurft vor Augen And im Herzen, ald die Wiſſen⸗
ſchaft und Luft. Nicht feine mehreren Einfichten, fondern nur feine
mehreren Jahre gaben ihm das Recht, der Strafprebiger feines
jlingeren Bruders zu ſeyn, deſſen harmlos =fllichtigen Fortfchritten
in den Schulftubien er mit aller feiner ernften trüben Anftrengung -
sicht folgen konnte, Damit ihm aber derfelbe nicht über den Kopf.
wüchfe, tadelte er immer mit bitterem Spott und Ernfte defien
fröhlichen Muthwillen, und legt’ es ihm oft mit warnenden Wor⸗
ten ans. Herz, daß aus ihm gewiß einmal’ nichts werben —
* Nad Aörtes Angabe. Hr. Lricolai giebt ben s. Didrs an,
Be —* ng den 3. März, woßel ex binzufägt: Diet Ungabe If
aus dem Kir Bude.” | ’
Leriton d. D. u. Diet. 2. Band. Ss
I u
640 Ewald Epıfin, v. Kleiſt.
Weil der Ältere die Hauptkorreſpondenz nach Haufe übernommen
hätte, und Über alled genau Red’ und Antwort gab, fo hielt er auch
dadurch den jüngern in wohlthätiger Abhängigkeit von feinem kaͤl
‘teren Einſehen. Im Sahre 1731 gieng Rleift auf die Univerfität
nad) Adnigsberg, um die Kechte zu ſtudiren. Mit dem ernflli-
hen Vorſate, dort was Rechts zu ler trat er frei und froh
feiner reifern Jugend entgegen. In & — ward ihm nun
das Studium werther; denn er fand bald in der Wiſſenſchaft mehr,
als nur dad Mittel zur Nahrung und Nothdurft. Auch machten
ihn die immer ernfteren Ermahnungen aus bem väterlichen Haufe,
“wegen feined künftigen Fortlommend, flrenger und emfiger. E
‚hörte Kollegia über Phyfit, Mathematik, die Rechte und Phi⸗
lofopbie, und betrieb alled mit Luft und Ehrgeiz.- Er opponirte
ſehr oft, und difputirte fogar einmal öffentlih de pugna adpei-
‚tus et averlationis rationalis cum adpetitu et averlatione fen-
ſiuva, ein Thema, nicht allein voll guͤnſtiger Pro's und Contra's,
ndern ihm wahrfcheinlic) ganz vorzüglich geläufig. Bei Gelegen-
‚heit einer theologifchen Difputation von dee Auferfiebung Der
Todten, wol ſich viele Theologi heftig entzweiten, weil ſie fich
Nichtd gegen Nichts entgegen feßten,, und darum nur deflo hitziger
wurden, fchrieb der kaum achtzehnjährige muthiwillige Juͤngling
einen Iateinifchen Brief dawider, der die Xheologod gewaltig in
- Athen. feste, weil fie nicht mußten, woher er Fam. Funfzehn
Jahre nachher. hatte Kleiſt die komiſche Freude, diefen Brief in ei:
‚ner Differtation nicht allein mit allen Schnigern abgedrudt, ſondern
fogar in einer gelehrten Zeitung tüchtig widerlegt zu finden. Nach
- Bolfendung feiner akademiſchen Studien fehrte er von Aöniggberz
nach. Haufe zuruͤck und brachte die erfte Zeit auf dem vaͤ
Guie zu, voll Zuverfiht auf feine fchönen Kenntniffe, und vol
. Erwartung, daß feine Ealente bald anerfarmt, und vom Staate
benutzt und belohnt werden würden. Aber fchmerzlich fcheiterten des
Juͤnglings heitere Hoffnungen und kuͤhne Plane; bald trat,an be:
ren Stelle die gemeine Nothdurft, ſich muͤhſam umzufehen nach
Gunſt und Brodt. Um ihn auf die mohlfeilfte und leichtefle Art zu ver:
forgen „ ſchickten ihn die Eltern nach Dänemark zu ihren dortigen
‚vornehmen und vielbedeutenden Verwandten. Der Jüngling gieng
dem noch ungewiſſeren Gluͤcke mit noch größeren Erwartungen ent:
gegen. Die Herren Generale von Staffele und von Solferfabm,
feine Vettern, hatten aber entweder Feine rechten Einfichten von
den, Einfichten des jungen Kleiſt, oder fie trauten ihrem Einfluffe
ins Civilfach zu wenig; Turz, fie flellten ihm vor, daß er, wenn
er fein Gluͤck machen wolle, Soldat werden müffe. Und fo wurbe
er denn „730. im ein und zwanzigſten Sahre feined Alter3, Koͤ⸗
niglich Dänifcher Officier. Der Umgang mit mehreren fehr ges
‚bildeten Officieren machte ihn bald weniger unluflig zu einem Stans
— bes ber freilich feiner biöherigen Neigung und Bildung wenig an⸗
: gemeſ⸗
_
5 2
2
Ewald Chrſtn. v. Kleiſt. 643
gemeffen war. Jede Art von Zwang war dem feurigen Sünglinge
war verhaßt, aber er fügte ſich bald der ihm zugefallenen Pflicht.
‚Um derfelben Genüge zu leiften, legte er fich jeßt mit eben dem
ifer auf alles, was in dad Gebiet der Briegswiflenfchaft ges .
ört, als ehedem auf die Rechte. Zu den fchönen Miffenfchafs
ten hatte ihn fchon längft eine unwiderſtehliche Neigung hingezogen,
welche er aber nicht fo wohl durch zu frühzeitige Ausarbeitungen,
ats vielmehr durch dad Studium der beften Schriftfteller des Alters
fhumd unterhielt. Und fo blieben auch jetzt Virgil und Horaz
feine beftändigen Begleiter. Im Jahre 1738 wurde Rleiſt nad)
Danzig auf Werbung geihiet. Hier erfaßte ihn von neuem bie
Luft, im Eivilftande fein Gluͤck zu machen. Nach bald vollendeter
Werbung bat er um Urlaub, und gieng indeffen auf fein kleines
Gut Tuſchitz, zehn Meilen von Danzig. Won hier aus befuchte
er feine beiden Schweftern in Polnifch «Preußen, durd) welche er |
eine Stau von Bolz und ihre Zochter Wilbelmine Eennen lernte,
Die legtere, von vorzuglicher Bildung an Geift und Körper, ere
weckte in dem gefühlvollen Juͤnglinge die zärtlichfte Liebe. Die
Mutter ſchaͤtzte Kleiſten, verſprach ſich viel von feinen Talenten
amd begünfligte feine Liebe. Mit einer Menge von Empfehlungen
ſchickte fie ihn nach Frauſtadt, wo gerade der ganze Saͤchſiſche
| Dof verfammelt war, damit Kleiſt wo möglich in Polen oder
achſen angeftellt werden möchte. "Aber. unverrichteter Sache
' Sam er wieder zuruͤck. Er hatte nicht das zweideutige Zalent, feine
Talente gleich geltend zu machen. Nothgebrungen mußte er ſich
) nunmehr von der Geliebten feines Herzend trennen, und in Dänis
ſche Dienfte zurüdfehren, ohne Hoffnung, fie bald, oder jemals
I bheimführen zu koͤnnen. Won diefer Zeit an verlor fich bei ihm der
' Fröhliche Jugendſinn, der dad Leben nur wie eine Luft anfieht und
; im lebendigen Gefühle der noch unverfuchten Kraft auch das
Schwe ir leicht halt. Sm Jahre 1740, bald nad) dem Res
| gierung@mtritte Königs Sriedrichs 2. von Preußen, wurde ;
I Bleift.aud dem Dänifchen Dienfte zurücdberufen und ald Lieus
I senant beidem Regimente ded Prinzen “Heinrichs in Potsdam
angeftellt. Kleiſt liebte dad Vergnügen, wie jeved Achte Natur⸗ Ä
kind, und verftand dabei die Kunft, fich die Meinen Freuden durd) ’
den Genuß in größere zu verwandeln. Er lebte aber ohne Rech⸗
nung. Leichten Sinnes borgte er bier und da, wenn fein Gehalt
. nicht reichte, und Fam dadurch in Noth, noch ehe er ed vermuthen
konnte. Die Jugend machte ihm indeß die Sorge leicht. Er hoffte
auf ſchnelles Vorruͤcken im Dienft und Schalt, und ließ fich nicht ;
fümmern, wenn feine wenigen Gläubiger nur ruhig waren,
Sein Umgang war auf feine Kameraden eingefchränft, denen aber
meift feine Bildung , fo wie ihm ihre Rohheit fehr laͤſtig fiel. Es
konnte Dabei an taufend Streitigkeiten und Nedereien nicht fehlen.
So hatte er 1743 mit. einem en Te einen Zweika .
3
Pr.
⸗
‘
—
—
—
644 Ewald Chrſtn. v. Kleiſt.
welchem er ſchwer am Arme verwundet wurde. Im Hauſe vB
Äbriften von Schulze, deffen Tochter Bleim unterrichtete, wur⸗
de von dem jungen vermundeten Dfficier mit ganz befonderer Theil⸗
nahme geſprochen. Gleims Neugier wınde dadurch erregt; e
fuchte fogleich den Helden auf, und fand ihn aͤußerſt entkräftet auf
dem Bette, vor welchem Caelar de hello gallico aufgefchlagen
lag. Der Kranke führte bittere Klage darüber, daß er nicht leſes
bie, und nahm dad Anerbieten Bleims, ihm vorzulefen, auf
das freundlichſte an. Zufällig las diefer ihm einft fein fcherzhaftel
Gedicht: An den Tod *), vor. Der Schluß des kleinen Liedes
überrafchte den Kranken in der Laune, worin er gerade war, bi
um lauten Rachen, deffen Erſchuͤtterung die Wunde aufriß und ein
| Veftiges Erbluten verurfachte. Der erg herbeigeholte Wunbarz
bverſicherte indeffen,, dad gewaltfame Erbluten der Wunde fei für
das Genefen ded Kranken zur] wohlthätig, und erfpare ihm viel
Schmerzon. Die Wunde heilfe wirklich ſehr ſchnell nach dieſen
1 „Der Dichtkunſt und Ihnen, fagte der Senefene dank
bar I d feinem Bleim, verdank' ich alfo meine Genefung:«
- Bon jebt an entfpann ſich die zärtlichfte Sreundfchaft in den Herzen
beider Dichter, und wurde der fruchtbare Keim ber lieblihen Ge⸗
[enge durch welche ſich Kleiſt in der Folge fo großen Ruhm u
eifall erwarb. GBleims fröhliches Meifpiel erwedite auch kei
Rleiſt unvermerkt neue Luſt zur Poefie, die er fchon in friuheren
Jahren innigft geliebt und zu mancherlei Scher; munter
batte. Luft giebt Muth. — einigen fruchtloſen uches
ſchickte er ſeinem Gleim das erſte Liedchen ſeiner Muſe. Er
es ein anakreontiſches, weil es ohne Reim war, und ſcherzhaft
und verliebt dazu. Die fröhlichen Akkorde feiner jungen eier rin-
ten aber nicht lange. Er erhielt die Nachricht, dag Wilhelmine
von ihren Verwandten gezwungen fei, ‚eine andre fehr vortheilhafte
- Heirat einzugehen. Die erfchütterte ihn tief im " Zu
‚gleicher Zeit wurde Bleim von ihm getrennt, fo daß er Yet we
verwaiſt in dem — Potsdam lebte. Er i garg
der Trauer, biß fein Schmerz fich Imdernd in zaͤrtliche Klagen ach:
loͤſte. Sein Herz erwachte fchöner wieder unter den fügen ZXöne;
: aber
— — — — ——— — —
)
E Gleime fämmsliche Schriften. Leipaig ttcs Bon. G.=
——
riſ
Me —— 3
Zod, mas ee mit dem Dräichen
Mit den 34
San vu — a füfen!
| Ewald Cherſtn. v. Aleiſt. E 645
aber ber frohe forglofe Sinn feiner Jugeud war dahin und kehrte
ihm nie in feiner ganzen Heitere wieder. Es begarın das Keben
Des Dichters, welches mit. ben zwei Elegien: an Wilhelmine,
md Sehnſucht nach Xube eingeweiht wurde. Wie aus ber
Berne tönte die Wehmuth diefer Gefänge nachher in alle feine Lies _
der ein. In den Fahren 1744 und 1745 machte Xleift den Feld:
zug nach Böhmen mit, wo ihm feine Tapferkeit und ee
alten Borfällen den Beifall und das Vertrauen ſeiner Obern zus .
wege brachte. Nach dem Dresöner rieben Fehrte er 1746 mit ſei⸗
em Regimente wieder nach Porsdam zurüd. Die Beſchwerlich⸗
eiten des Feldzug, und vorzüglich eine Krankheit, die ihn zu
Sirfchberg überfiel, —— Koͤrper ſehr geſchwaͤcht, und
dadurch zugleich ſeine Hypochondrie verſchlimmert. Seinen gan⸗
‚en Troſt fand er jetzt in dem Briefwechſel mit Gleim, in
ver Dichtkunſt. Schon hatte er zuweilen in die Beluſtigungen
des Verfiandes und Witzes und in die Bremifchen Beiträge
einige Gedichte ohne Anzeige feines Nahmens einruͤcken laſſen; jet
vegann er fein groͤßeres malerifches Gedicht, den geping, wo⸗
yon er feinem Gleim von Zeit zu Zeit Fragmente uͤberſchickte, um
deſſen Eritifched Urtheil zu hören. Mir der Vollendung bed Ganzen
ndeffen gieng es langfam, woran mit unter fein Böryerlidher. Zu⸗
and fhul® war. Im Jahre 1749 wurde Kleift Stabölapitän;
machte in Berlin Ramlers Belanntfchaft, und ließ dafelbft auf
eine Koften den Schbling zum erfienmale, doch nur in wenigen
Eremplaren für Fremde, und ohne feinen Nahmen, druden. So⸗
zald er nur erfchienen war, verbreitete fich auch überall ber Ruhm
and fich vorzuͤglich im Umgange mit Hirzeln —5 — mit dem
i
I
ken und Verwundeten beiber Partheien, und fein uneigennäkiges
Betragen von allen Einwohnern der Stadt einhellig m.
' | 17
-/
646 Ewald Chrſtu v. Klin
1758 mußte er mit einigen Truppen nach Serbft marſchiren, wm
eu de Fraigues in Verhaft zu nehmen. Unmittelbar
Darauf murbe er nad) Bernburg auf Erekution —— Auch
„.biefer beiden, an ſich ſelbſt unangenehmen und gehaͤſſigen, Ges
ſchaͤfte entledigte ex fich mit einer fo milden Art, daß er ſich Dabei
Liebe und Zuneigung erwarb. Den Feldzug ded Jahres 1758 that
er bei dem Heere des Prinzen Heinrichs. Die Gelegenheit fih
hervorzutbun, konnte ihm hier niemals fehlen, und er theilte alle
mal feinen Muth dem Bataillon mit, welded vr komman⸗
birte. Als fich gegen dad Ende bed Feldzuges die oͤſterreichiſche
Macht gegen Dresden zog, und bie Preußiſche Armee durch bie
Stadt marſchirte, hatte dad Haufenfche Regiment, nebfl noch ei
nem andern, die Arriergarde, und dabei in dem Plauenfchen Grun-
be die Kanonade der ganzen öfterreichifchen Artillerie einige Stuns
ben lang auszuhalten. Zleift trug damals nicht wenig zur Ber
hauptung dieſes gefährlichen und wichtigen Poftend bei, wodurch
Die ganze Öfterreichifche Armee aufgehalten wurde. Ungeachtet aber
‚ber mancherlei Kriegöbefchwerben und des Geräufched ber Waffen,
welches ihn beftänbig umgab, trennte er ſich doch nie von den Mu:
fen. Bald befferte er feine ſchon verfertigten Gedichte aus, bald
f&hrieb er neue. Im Anfange des folgenden Feldzuges 1759 gieng
er mit der Armee des Prinzen Heinrichs nah Franken und
wohnte den Se diefer Armee bei, bis er mit
dem Corps bes tald von Fink zum Heere des Königs wider
. bie Ruffen äbgefchidt wurde. Den zwölften —— erfolgte
die blutige Schlacht bei Kunersdorf, wo ihm fein Wunſch, ven
. edlen Tod fürs Vaterland zu flerben, gewährt werben follte. Den
ı " &ag vor der Schlacht, und ſelbſt noch den Vormittag, als vie
Armee dem Feinde ſchon entgegenrüdte, war er ee
vergnügt und heiter. Er hatte fein eben niemals Angftlich gelicht,
und liebte es nie weniger ald jebt, da er unter Sriedeichs
zu fiegen oder zu fterben Die Wahl hatte. Er gri ‚ unter
rung bed Generald von Fink, die Ruffifche Flanfe an. Er hatte
mit feinem Bataillon bereitd dreiBatterien erobern helfen, er hatte
dabei zwölf ſtarke Kontufionen empfangen, und war in die beiden
erften Finger der rechten Hand verwundet worden, fo daß er ben
De ber linken d halten mußte. Sein Poften als Majer
verband ihn eigentlich hinter der Fronte zu bleiben, aber er bedachte
ſich feinen Augenblid vorzureiten, ald er den verwundeten Rom-
mandeur bed Bataillond nicht mehr erblidte. Er führte fein Bas
taillon unter einem entfeglichen Kanonenfeuer von Seiten der Fein
2 be gegen die vierte Batterie an. Er rief die Fahnen feines Kegi-
ments zu fih, und nahm felbft einen Kahnjunfer beim Arme. Cr
wurde wieber durch eine Kugel in den linken Arm vermundet, fo
daß er fich genöthigt fahe, den Degen wieder in die verwundete
tete Hand mit den beiden letzten Fingern und re *
aſſen.
—
/
“4
Ewald CEhrſtn. v. Kleiſt —
ffen. PRde neue Munde verboppelte feinen Gifer und er war ner ı |
um noch dreißig Schritte von biefer letzten Batterie entfernt, alö .
m durch einen Kartätfihenfchuß -vas rechte Bein zerfchmettert ,
mirde, Er fiel vom Pferde und rief feinen Leuten zu: Zinderug
erlaßt euren Koͤnig niche! Er fuchte mit anderer Beihuͤlfe
meimal wieder zu Pferde zu fteigen; allein feine Kräfte verließen. _
m, und er fiel in Ohnmacht. Er wurde hinter die Fronte getra⸗
en. in $elvfcheerer war eben befchäftigt, die Wunde zu verbin⸗
en, als derfelbe.in den! Kopf geſchoſſen wurde. Zleift machte⸗
ine Bewegung, feinem verwundeten Arzte zu helfen; umfonft, die⸗
gr fiel entfeelt bei ihm nieder. Bald darauf kamen Koſaken, zo⸗
‚en ihn nadend aus, warfen ihn an einen Sumpf und ließen. ihn
iegen. . Sie würden ihn getöbtet haben, wenn er micht mit ihnen
Polniſch Hätte reden koͤnnen. Se aber hielten fie ihn für einen :
Polen von Geburt und fchenkten ihm noch das Leben. Bon de
tarden Bewegung und feinen Wunden ermübet entſchlummerte er :
— ee . He als ob er in — gelegen
‚atte. In der t fanden ihn einige Ruffif aren, zogen
hn aufs Trockene, legten ihn bei ihrem Wachtfeuer auf etwas
Stroh, bedeckten ihn mit einem Mantel und ſetzten ihm einen Hut
auf. Sie gaben ihm auch Brodt und Waſſer. Einer von ihnen
sollte ihm ein Achtgroſchenſtuͤck geben, als es aber ber Verwundete
yerbat,_ warf ed der Hufar mit einem edlen Unwillen auf den Mans:
‘el, woinit er ihn bedeckt hatte, und ritt mit ſeinen Gefährten: da⸗
son. Die Kofaken famen am Morgen wieber, und nahmen. ihm.
led, was ihm bie gutherzigen Hufaren gegeben hatten... Ex lag
alſo wieder nadend auf der Erbe, bis gegen. Mittag ein. Rufe.
scher Offixier vorbei gieng, bem er fich zu erkennen gab, und. die;
ihn auf. einem Wagen nad) Senntfurt an der Oder bringen ließ. -
Er kam daſelbſt gegen Abend: in der aͤußerſten Entkräftung an⸗
umd wurde zum erſtenmale ordentlich verbunden. Be «len
Schmerzen, die ihm der Verband verurfachte, blieb ex Dennoch,
fehr ruhig. Des folgenden. Tages ließ er ſich auf wiederholtes Er⸗
fuchen des Profeſſors Nicolai, dem er feine Anmefenheit. hatte
wiſſen laſſen, in das Haus deffelben bringen. - Hier. wurde ex aufd
möglichite verpflegt, und die Aerzte gaben zu feiner Wiedergenes '
fung ziemliche Hoffnung. Er las öfters, unb ſprach mit den Frank⸗
furtiſchen Gelehrten, und den Ruffifchen Offitieren, die ihn beſuch⸗
ten, mit großer Munterleit. Den elften Tag nad der Schlacht:
fenderten Fi die zerfehmetterten Knochen von einander'ab und zer⸗
riffen.eine Puldader. Er verbintete fich art, ehe der Wundarzt
dazu kommen und bad Blut ftillen konnte. Hierauf wurde er zu⸗
febends fchwächer. Der heftige Schmerz verurfachte ihm fogar eis‘
nige konvulfiviſche Bewegungen. Doch behielt. erden völligen Ver⸗
fand, und flarb mit der Standhaftigkeit eined Kriegers und tu⸗
genbhaften ed den 245 Auguft 1759, im fünf and —
ſten
=
*
648 Ewald Ehrfin. v. Kleik
(ten Jahre feines Alters. Dan —— Faakn el
Tage darauf in ber unter feinblicher
Frankfurt mit allen
I —F Ruſſiſche Kommendant auf alle Wire Sam ke.
Profeffor Nicolai bie ihm eine rührende Trauerrede, vor
und nach welcher eine Trauermuſik aufgeführt wurde. Der
welche von zw —— gan agen wurde, folgte ber Kommen
— Anzahl
O auf folgten
bie Drofeforen — —— —
Beſchluß machten die en I man — der Beerdigung
keinen Officierdegen bekommen konnte, um ihn gewoͤhnlichermaaßen
auf den Sarg zu legen, nahm ein en
° eigenen Degen von der —— n dazu ber.
ar — ein — —— a. ohne dieß Seemann
begraben ma
— fa Bleift
Kleif war groß von Perfon, wohlgewachſen, von eblem,
| malen Anfehn. Sreunbih »erft, vol inmiger Güte mar
ruck feined. Gefichts. Sein
— en Der Kum Im feineh Bebens war, vor den Au
gen det Menge tief in feinem Herzen verfchloffen, wie ein —
niß feiner Freunde und ſeiner Muſe; er hatte ſeine
zen nicht in das ſeelenvolle Antlitz einfurchen koͤnnen, dad nur —
Aubsbdruck eines fe ⸗ la — trug. Tapferkeit und
und Geſchmack,
—
t, Menſchenliebe, Sefell , — und dad edelſte
— die Eigenfehaften Fahne ihn os Seine ——
liebten ihn, wie ihren Vater, und — 2* — ihm treu auf der Baba
des Sieges bie zum Tode. Geine Worgefegten zwang er, ihm mit
— zu — indem er immer mehr that, als feine Le
t, mit Falter Refiguation Unrecht litt, und mit bankbarer Be⸗
heidenbeit ihr Lob und ihre Zufriedenheit aufnahm. Seine Freun⸗
de 86 u denen Gleim, Sulzer, Ramler, Spalding, Sad,
ichter Ewald, Krauſe [dev Verfaſſer der Abhandlung von
‚der mufitalifdyen Poefie] der General von Stille, der Laublins
ger Lange, Hirzel, Lefling, Befinee, Bodmer u. a.
ten) liebten ihn als ihren Getreuften in Glüd und Noth, und blies
ben ihm treu in jedem Verhaͤltniſſe; benn er fehonte ihre launigen
use, als die zufälligen — ihrer Tugenden, die er
dagegen mit deſto zaͤrtlicherer Liebe verehrte. Jeder Ungluͤckiche
Idyſle bereicherte er durch d
Ewald Eprfin. v. Kleiſt. 649
hatte ein Recht auf fein Mitleiden, und. nie fette er ſich gluͤcklicher
als wenn er helfen konnte. Er liebte die ſch
hei ſeinen faſt taͤglichen Spaziergaͤngen ein aufmerkſamer Beobach⸗
ter ihrer Reize und Annehmlichkeiten. Beſcheidenheit war ein
Hauptzug in Kleiſts Charakter, den ſein Freund Ramler in der
berühmten Ode an Bernhard Xode (f. Karl Wilhelm Ramlers
.. Böstiiche Werke, Berlin 1800. gr. 8. Tb. 1. &. 33.) verewigte.
&itel war Kleiſt in feiner R t, ehrgeizig in jeder; er dachte
aber zu rechtlich, als daß er feinem Ehrgeize, ber ihm dennoch
viel zu fchaffen machte, eine uneble Gewalt über fich hätte einraͤu⸗
men follen: Nach höherem Range firebte er nur, weil er dannim
einen freieren Wirkungskreis trat, als Menfch und Patriot, und weil
4 ne brüdenden Mangel entrann, dem fein liberaler Sinn
0 ag. — |
: Die Binbfchrife, welche Kleiſt auf einen feiner verftorbenen
Sreunde machte, paßt auf niemanden beffer, als auf ihn felbft:
—Witz, Einficht, Wiſſenſchaft, Geſchmack, Befcheidenheit,
Und Menſchenlieb' und Tapferkeit, |
"Und alle Zugenben , vereint mit allen Gaben, -
Befaß.ber, den man hier begraben. -
Er ftarb fürs Vaterland, er ftarb voll Heldenmuth. —
Ihr Binde A wehet fanft!- die heil’ge Afche ruht.
Bleiſt nimmt unter den Dichtern, welchen Deutſchland die
Amynt; Grablied, werden immerfort ihren Werth: behalten.
Unter den Boden zeichnen fih: An die Preußifche Armee; Das
Kandleben; Der Dorfen; fo wie unter den Liedern: Phyllis
an Damon; Trinklied; Kiebeslied an die Weinflaſche; Dis
ebyeambe; Beburtslied, aus. Zleifts Hymnen find im Lone
begeifterter Andacht und innbrünfligen Gebetes gefchrieben. Die
rener= und Sifchergedicht,
und veranlaßte Dadurch die Kuffftrichter, den wahren Begriff des
Schaͤfergedichts genauer zu unterfuchen. Die Erzählung und
‚Sabel. Rheint ihm weniger gelungen zu feyn. Feinheit ber ä en⸗
= — ung j
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ne Natur und war ,.
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LG
f
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650 Ewah Ehrfin v. Kleik::
bung iſt daB vornehmſte Verdienſt feiner Sinngedichte. Eiffi
des und Paches, nach Rleiſts eigener Aeußerung, nicht fo
wohl ein Heldengedicht, als bloß ein kleiner kriegeriſcher
hat einzelne vortrefliche Stellen. Der Entwurf des Trauerfpiels
Seneka läßt, nicht vermuthen,: Daß es jemals ein bebeutended Stuͤck
hätte werben koͤnnen. —
Bleift ſelbſt hat zwei Sammlungen feiner Bedichte heraus⸗
gegeben. Bei dem Beifalle, welchen der Fruͤbling, ber anfang®.
einzeln gebrudt wurde, fand, mußte derfelbe öfters wieber anfges
legt werben. Bei jeber neuen Auflage hatte Kleiff einige andere
Gedichte beigefügt. Da ihm aber feine Berufögefchäfte nicht
flatteten , Die Revifion des Drucks felbft zu beforgen, fo hatten
viele Drudfehler eingefchlichen: Er rebidirte Daher noch vor dem
Feldzuge 1756 feine Gedichte felbft, ordnete fie, und gab biefer
erfien Sammlung den Zitel: Bedichte von dem Verfaſſer
des Srüblings. Berlin 1756. 8. (8 Gr.) Den Anfang biefer
= Sammlung madıt der Fruͤhling, nebft der-iralienifchen Webers
fenung ded Tagliazucchi. Alddann folgt: Gemälde einer großen
Ueberſchwemmung; Die Unzufriebenheit des Menſchen, an
Sulzer; Fragment eined Gedichts von den Schmerzen der Liebe;
Elegie .an Doris (umter dem Nahmen Doris befang Zleift in fei=
nen Gedichten feine Geliebte, Wilhelmine von Bols); Der
Worſatz, an Uz; Menalt; Amynt; Phyllis an Damon; Die Heis
kun
(Vergl. Bibliothek der ſchoͤnen Wiflenfchaften, Bo
1. Std 2. S. g01'f.) Eine zweite Sammlung, die als dad
Supplement der erfteren anzufehen ift, erfchien unter dem Zitel:
Neue Bedichte von dem Verfaſſer des Frühlings. Berlin
1758. (eigentlih 1757.) 8. (6 &.) Man findet darin: Die
thyrambe; Liebeslied an die Weinflafche; Lied eines Lapplaͤnders;
Lied eines Kannibalen; Grabliedz Cephis; Milon und Iris, am
Leffing; Sein, an Geßner; Nach dem Bion; Emire. und Agathos
: Yes; Die Sreundfchaft an Gleim; Arift; Der gelähmt
e fr
Graobſchrift auf den Major von Blumenthal; En. Gemäie:
den Tod eined großen Mannes; Ueber Raphaels Vilbniß, von
ihm felbft gemalt; Seneka, ein Zrauerfpiel. (Vergl. Biblios
thek der febönen Wiſſenſchaften, 20 3. Std 2. ©.
335 — 341.) a | |
Nach BRleiſts Tode erfchien durch Ramlers Beſorgung
eine vollſtaͤndige zweifache Ausgabe von Kleifts fämmtlichen
Schriften. Die eine, mit deutſchen Kettern, unter dee Auf⸗
fhrift5_ Des Heren Ewald Ebriftian von Kleiſt Saͤmmtli⸗
die Werte, Erſter, zweiter Theil. Berlin 1760. gr. 8.
(2 Thlr.) mit Kupfern und Vighetten von Meil. Die andere,
mit Isteinifchen Lettern, eben Als unter der Auffchrift: Des
_ Herrn Ewald Chriftian von Kleilt Sämmtliche Werke. Erſter,
zweiter Theil, Berlin 1760. ,8. (30 Gr.) bloß mit Titelkupfer
!
“
-
ui -
, x * . ı 4 1
-_
’ [4
Ewald Epffin v. Kleiſt sr
amd’ Titelvignette des erſten, und Titelvignette des zweiten
Cheils. „Inder Ordnung, ſagt Ramler in feinem Vorberichte,
mit Den Verbeſſerungen und Vermehrungen, wie das Publikum
jetzt die. Schriften des Herrn von Rleiſt erhält, hatte fie ihr Vers
faſſer, ſchon vor Länger ald zwei Jahren, dem Drude beftimmt,
und fie in Diefer Abhdht. den Händen feiner Freunde überliefert,
Indem. fi) aber bie Ausgabe verzog;weil bie äußere Ausſchmuͤckung
dem inneren Werthe einigermaßen gemäß ſeyn follte, ftarb er den -
Tod Ber Helden, und was beflimmt war, nım eine vollfländige
Sammlung feiner biöherigen Ausarbeitungen zu feyn, ward, zum
Leidwefen aller Freunde der Dichtkunſt, die Sammlung feiner
fämmtlichen Werke. Unter diejenigen Stüde, die am legten auß
feiner Feder gekommen find, gehören die proſaiſchen Auffäge,
welche fit) am Enve des zweiten Tbeils befinden. Die lebten
kleinen Veränderungen, welche die Heraudgeber (Keſſing und
Ramler) von‘ ihm erhalten haben, und die zu der Auögabe mit
Kupfern zu ſpaͤt kamen, find in der Fleineren Ausgabe an den ge⸗
börigen Stellen eingefchaltet worden.” Die größere Ausgabe
wurde, mit Inteinifchen Kettern, zu Berlin 1778. wiederholt;
die Eleinere Ausgabe zum zweitenmale, Berlin 1761. zum
Oristenmale, Ebendaſ. 3771. zum viertenmale, &bendaf.
2783 wieder aufgelegt *). Auch find mehrere Nachdruͤcke erfchie=
nen 3. B. ein Walthardiſcher, Trattnerfcher, Amſterdam⸗
mer, KReutlinger, Karlsruber. Die Gedichte felbft find un:
ter ‚folgende Klaſſen gebradg: (Th. 1.) Oden (Der Vorſatz;
Hymne [Groß ift der Herr! die Himmel ohne Zahl ıc.]; An
Herrn Rittmeifler Adber [die Jahrszahl 1130 tft unrichtig]); Ode
an die Preugifche Armee; Einladung aufs Land; An Ehurfiß;
Das Sandleben; Hymne [Nicht niebre Luft, auch nicht Erobes
rer ꝛc.) — Kieder (Phyllis an Damon; Trinklied; Galatheez
Die Heilung; Lied der Kannibalen; Lied eineg Lapplaͤnders;
Liebeslied an die Weinflaſche; Dithyrambe; Die Verſoͤhnung;
Gedanken eines betrunkenen Sternfebers; Chloris; Grablied und |
Geburtslied) — Idyllen (Menalk; Cephis; Milon und Iris;
Amynt; Irin; Nach dem Bion) — Erzaͤhlungen und Fabeln
‚(Emire und Agathokles; Die Freundſchaft; Ariſt; Der gelaͤhmte
Kran) — Sinngedichte (Auf den Tod eines großen Mannes;
Ueber das Bildniß Raphaeld, von ihm felbft gemalt; An die More
‚genröthe; Ueber die State der Venus, an die ſich Amor ſchmiegt;
uf eben biefelbe; Amor im Triumphwagen; Lykon und feine .
chweſter Agathe; Marforius; An die geichminkte Vetulla; An
Markoiph; Auf die Arria; Ein Gemaͤlde; An Herm H. als er
eine
® +
) Bei jeber neuen Auflage, ſagt man, traf Ramlers beſſernde Hand
noch einige kleinere Aenderungen. Bei der, von mir verglichenen,
g ei v
a vierten Auflage habe ich nicht bie geringſte Aenderung
unten. Ä .
\
bauten Tempel ded Jupiter ; An Eiffen, al& der Berfeffer ein Sich
auf fie gefaßt hatte; Auf den RR arbeit (Lob der
nenn — = re Fred m Frag⸗
ment eines Gedichts von den- — ber Dice) = (Tb. 2.)
ı Der Schbling. — Eiffides und. Padyes. — Seneka, ein
Trauerſpiel. — Profsifche Aufſaͤtze.
Endlich erſchienen: Ewald Chriſtian von Kleifl's [ämmt-
liche Werke nebit des Dichters Leben aus feinen Briefen en
‚Gleim. Herausgegeben von Wilhelm Körte. Erfier Theil
Mit dem Bildnifle des Dichters. Zweiter Theil. Berlin 1903.
gr. 8. (F Thlr. 12 Er.)
Es war eine Zeit, wo man Xamlern ben Stolz ber deut⸗
fchen Nation nannte, wo man ibn ein für unfern oraʒ,
fuͤr den erſten und untadelichſten unſerer Lyriker erfannte, und in
feinen Gedichten Gedankenfuͤlle und dichteriſche Stärke mit ber fein⸗
ften Korrektheit und Eleganz des Ausbrudd und mit dem febönften -
Wohlklange ded Verfed vereinigt anzutreffen glaubte. Man hielt
fih zu diefem und ähnlichen Urtheilen unter andern durch folgende
Ramlerſche Bedichte berechtigt: Ode an den König von Preußen,
rc ben Zweiten; Auf die Geburt bes Königs von Preußen,
iebrich Wilhelmö bed Zweiten; But neh beim Binter ; Rüs
nie auf den Tod einer Wachtel; us, Baldhus und en
nus; An Bernhard Rode; An den Frieden; An Lycidas; An
lien; An Hymen; Die Jahresfeier An die Liebe Der Zei
bie Kantaten ; Ano, Pygmalion, Aleranderd Seit, u. ſ. w.
mehrere Xenderungen Tamlers in fremden Dichterwerk
fand man fehr gluͤklich, wenn. man auch andere ba theils für
ungöthig, theils für weniger gelungen, oder gar mißlungen
erkannte (wiewohl man doch auch babe mitunter Ramlers Haupts
weck bei feinen Weränberungen in ber Lyrifdyen Blumenleſe
| —— Jetzt iſt eine Zeit, wo eine Anzahl juͤngerer Maͤnner,
die vermuthlich mit den ,, allwiffenden Jünglingen etwas ver⸗
wandt find, deren Namler in feiner Ode an Dernpargg ste
event, jene erwähnten Urtheile, ohngeachtet fie vom
herruͤhren, welche Deutſchland feiner voltommenften Achtung werth
gehalten hat und noch hält, eine Kritik unter aller Kritik nennt,
und in Ramler nicht nur nicht ben Dichter (feine Geiſtesarmuth,
fagen fie, offenbart fich ja ſchon genugfam dadurch, daß er zur
Nachahmung Anderer, des Horaz und Katull, und, um fich doch
etwas zu fchaffen zu machen, zum Werändern ver — Anderer
Er Zuflucht nehmen mußte) fondern auch nicht einmal einen
eramacher, ald nur einen armjeligen, erkennt; benen feine —
Ewald Cheſtn. u. Kleiſt, 653
in den Gedichten Anderer alle fammt und fonders ım
Ent > m
unbedingt fo kleingeiſtiſch, illiberal und präceptormäßig, kurz fo .
erbärmlich erfcheinen, daß er nicht einmal auf den Zitel eines poes .
tifchen Chirurgen, gefchweige denn eines Arztes, fondern hoͤchſtens
mur auf den eined poetifchen Bartputzers Anfpruch machen fang
(f. Charakteriſtiken und Kritiken von Auguft Wilbelm .
Schlegel und Sriedrich Schlegel, Bo 2. &. 357-359.)
Lieber Himmel! der Werfaffer der Naͤnie auf ven Tod einer
Wachtel, u. ſ. w. aljo nicht weiter, als höchflend — ein poeti⸗
cher Bartputzer! Und wenn auch RXamler wirklich mit allen
einen Ver ngen fo durchaus verungluͤckt waͤre, wie dieſe Kri⸗
tiker es wollen, und fie ihn deshalb tadeln und zurechtweiſen zu
müffen glaubten, fo lieft ja doc) fonft wohl jeder junge Menfch a
Pre ——— ſchon A —* und merkt Gh ee!
Parcins ifta viris tamen ( Männern, die, wie Ramler, ſich doch
etwa in der Welt auch noch andere Verdienſte erworben Jaben) |
ihderte
objicienda memento! — Ramler nun, glaubt man, ver
eigenmächtig und unbefugt und, fegen Manche noch hinzu, un⸗
8
lich genug unter andern auch Kleiſts Werke, dergeftalt, daß.
wir in den von ihm beforgten Ausgaben alle Eigenebämlichkeit
des Dichterd verloren haben. Herr Donwikar Aörte in Halber⸗
ſtadt, Broßneffe des verflorbenen Bleims, unternahm es daher,
und aus einer Rleiftifchen Handſchrift Die Werke deffelben wiee -
derherzuftellen. Aber Ramler verfichert ja in der Vorrede zu fei-
ner Ausgabe, dad Publikum erhalte durch ihn Kleiſts Werke in der
— A mit den Verbeffeerungen und Vermehrungen, wie fie
ihr
liefert babe. Er giebt in dem Schblinge fogar den Vers ge=
au an, bis zu welchem Rleiſts Verbeſſerungen giengen.
mah es ‘denn fchon bemiefen, ober wird man e3 beweifen koͤnnen, |
daß Ramler bier das Publikum mit einer groben Unwahrbeit hin⸗
tergangen? Bag fo etwas auch nur im geringflen in Ramlers
Charatter? Und was würden denn bie beiberfeitigen Freunde, bie
68 wiſſen Tonnten, ob dad, was Ramler dem Publikum. fage,
Wahrheit oder Unwahrheit fei, im Fall des letzteren dazu gedacht,
und auch wohl dazu gefagt haben? Zileifk fendete Namlern, das
willen wir, von Bet pe Zeit feine Gedichte, mit dem Verlangen,
ihm fein Urtheil darüber zu fagen. Ramler fendete Kleiſten
feine aeg und Äberließ es dem Gutbefinben defjelben,
ob und welchen auch er Davon machen wollte. Zleift nahm
mehrere derſelben (anfangs wenigere, in der Folge, als ihm ihre
Richtigkeit immer beffer einleuchtete, mehrere) an, machte übrigen®
auch felbft von Zeit zu Zeit Menderungen in feinen Gedichten.
Mit diefen, von Kleiſt angenommenen Ramlesfchen Aenderuns
gen und Kleiſts eigenen Verbeſſerungen wurden bie —
| e,
N 2
er, ſchon vor länger als zwei Jahren, dem Drucke be
ſtimmt, und fie in diefer Abficht den Händen feiner Freunde übers
—
—
,
iſt nur von
Ba Ewald Chefin. v. Lieiſi |
/
Werke in ber von Ramler nach Aleifts Tode beforgtert Ausgabe
abgebrudt. Die andermeitigen Namlerfchen Aenderungen ei⸗
niger Rleiftifchen Gedichte, die Kleiſt entweder nicht angenom⸗
men, oder bie von Xamlern erſt in der Folge noch gemacht wor⸗
ben, befinden ſich nicht in Zleiffs Werfen, fondern in Ramlers .
Cyriſcher Blumenlefe. Bon dem Fruͤhlinge wird nachher be⸗
ſonders die Rebe feyn. Nach Herrn Rörte’s Aeußerungen in fei-
ner Vorrede aber follte man denken, Ramler habe in Zleifts
Gedichten eigenmächtig-fo vieled geändert, daß gleichfam fein Stein
. auf dem andern geblieben, und alle diefe Aenderungen wären fo
unglücklich ——— als man es ſich kaum denken koͤnne. Da
amlerſcher Verbeſſerungsſucht, da nur von
Kamlers Batteuxſcher Nothdurft, da nur vom Barteurfchen
Maaß anlegen n. f. w. die Rede. Kurz, Herr Koͤrte drüdt fih .
fo wegwerfend und herabwuͤrdigend aus, daß, wer von Ramlern
fonft nicht fchon etwas wüßte, wohl kaum eine andere Meinting
von ihm befommen koͤnnte, als er fei weiter nicht3 als ber elendeſte
Pedant und armfeligfte Stuͤmper geweſen, nach deffen eigenen Ges
dichten ſich noch etwa umzufehen, Faum der Mühe verlohnen möchs
te: Doch, es ift beffer, Herrn Zörte ſelbſt ald Vorredner zu.
feiner Ausgabe fprechen zu laſſen. „Man hat es mir fehr übel ges
deutet, daß ich Durch diefe neue Ausgabe der fämmtlichen Klei⸗
ſtiſchen Werke, Ramlers verdienten Rubm fchmälern wolle,
Ich habe dagegen, nocdy nicht einfehen können , wie ſolches möglich
fpricht gar von einer Eritifchen Sucht zu beffern ] hat wohl jemals
ein vernünftiger Menfch entfchuldigen oder vertheidigen wollen.
Daß Ramler Xenderungen in franden Dichterwerken gemacht,
ſuchte unter andern Hr. Bibliothefar Bieſter dei Gelegenheit feis
ner. Ankündigung der Koͤrteſchen Ausgabe von Rleiffs Wer⸗
‘Zen in der VNeuen Berlinifeben Monatsſchrift 1803. März.
Ylum. ı. [wofür Hr. Koͤrte dem wuͤrdigen Manne wohl befferen
Dank fchuldig geweſen wäre ] zu entſchuidigen, und was er da⸗
felbft mit gelaffener Unbefangenheit fagt, verdient, denke ich, wohl
gelefen und erwogen zu werden, Geglaubt, daß ed ſich vielleicht
vertheidigen ließe, hat Hr. v. Goͤckingk in dem, den —
en
⸗
Ed
ı ⸗
| Ewald CHrfin. vi Keil: . 655
ſchen poetifhen Werken vorgefekten, Neben. Ramlers. Wer
aber bat denn Ramlers, oder irgend eines andern Menfchen : -
Buchten fogar noch fehr Toben wollen?) „In dem Zeben in ber
neuen Prachtausgabe von Ramlers fammtlichen Werken Heißt es
+ B. „„Vielleicht läßt es ſich auch vertheibigen, daß er Kleiſts
und Goͤtzens Gedichte nach dem Tode ihrer Verfaffer hin und wie⸗
der von ihm abgeändert herausgab, da ibm diefe ton
unbedingt überlaffen war.” Der großgebrudte Nachfag i
völlig unwaht, welches fich ſchon aus den Kleiſtiſchen Briefen
unwiderſprechlich ergiebt.“ (Alſo auch Hr. v. Goͤckingk hat das
Publikum mit einer groben Unwabrbeit hintergangen, wenn er
fügt, Kleiſt habe Ramlern die Beſorgung feiner Gedichte unber
Dinge überlafien! Aber, was beißt denn Folgendes in einem
Briefe von Kleiſt an Bleim; den Herr Roͤrte felbſt hat abdruk⸗
Ten laſſen? „„Ich babe Ramlern den Vorfchlag gethan, dag
- ich exft meine eigene Arbeit, nebſt allem Uebelklange, wolle druk⸗
ten lafien, wiewohl nur wenige Eremplare, und daß er nachher
die feinige heraudgeben und in der Vorrede melden felle, daß ich
ihm die Belgıbniß gegeben, meine Arbeit nach feinem Befallen
zu verändern. "7 Daß Götz feine Sedichte Ramlern unbedingt
zur Herausgabe überließ, ift befannt genug). „Geſetzt aber auch,
daß jener Nachſatz wahr fei, fo beweift nicht allein (alfo erftens)
die Art, wie Ramler mit den Gedichten umfprang (maß benn für
eine?) fondern auch (alfo zweitens) ſchon, daß er ihnen fo allzeit
fertig zufeßte und wegfchnitt, wie unheilig ihm wenigftend das
Weſen der Poefie gemwefen feyn muͤſſe.“ -( Wir werden gleich fe=
ben, was Herr Koͤrte für eine Art mit anderer Leute Sachen um⸗
zufpringen hat, und wie heilig ihm das Eigenthum Anderer ift),
„ie kann doch jemand die geiftigei Luft und Freude eines Andern -
berichtigen, oder deren Genuß und Verſtaͤndniß für Andere ver:
vollkommen? Antwort: (Wie Ramler ed, wenigftens hin und
wieder, und nach) Ramlern, wie Herr Matthiſſon es in feiner Lys
rifchen Anthologie, dem Urtheil mehrerer Kenner zufolge, groͤß⸗
tentheil3 glücklich gethan hat). „Tadeln kann jeder diefelbe, fo -
vieler will, jedem muß ja fein freimuͤthiges Urtheil frei ſtehen, und
follt? es auch noch fo närrifch feyn.” (Ja! und fo kann auch: jeder
Ramlern freilich tabeln, fo viel er will, und follt’ es auch roch fo
närrifch feyn ꝛc.) „Dieß kann aber auch nie dem Beurtheilten,
fondern nur dem Beurtheilenden fchädlichen Eintrag thun.” (Ganz
recht! und fo wird es auch, bei allen Einfichtövollen und Gutden⸗
kenden wenigſtens, in Anfehung Ramlers nichtd zu fagen haben;
ſie werden dad Rind nicht mit dem Bade verſchuͤtten, ben Kri⸗
tiker [wenn er da und dort fehlte] nicht mit dem Dichter [in feie
ner bejferen Periode wenigftend] verwechieln, und dad wahre
Verdienſt, ber lächerlihen Tadelfuche muthwilliger Zeitgenoffen
wegen, nicht uͤberſehen). „Jur Probe Ramlerfcher Verbeffer .
I zungen
1
m \
)
66 Ewald Chrſtn. v. Kleiſht.
rungen nur Eine, bie Ramlern ganz eigenthuͤmlich
hört. In dem Trinkliede beißt die fechfte Strophe in —
Handſchrift: „Zehnmal Fülle. ich ſchon mein Blas Mit
Aysens edlem Naß, und mein Durſt wird noch nicht
fhwädser, Und die Freude wächft im Becher!“ Ramler
veränderte die beiden legten Verſe fo: , „Sehnmal werd” iche
wieder füllen, Und noch meinen Durff nicht ſtillen.“ ( Aber,
wo machte denn Ramler diefe Aenderung? Bisher ift in
Börtens Vorrede von den Audgaben der Rleiffifchen Werte
die Rede geweſen, und fo wird jeder vermuthen, es fei eine Aen⸗
“derung in, Ramlers Audgabe derfelben gemeint, Schlägt man
nun biefe auf, fo findet man nichts weniger, als die erwähnte Aen⸗
derung , fondern bier heißt ed: Behnmal Fülle ich ſchon mein
Blas Mir Lyiens edlem Naß; Noch reizt mich fein goldnes
linken, Und die Freude waͤchſt im Trinken. Ramler
machte jene Aenderung bloß in der Kyriſchen Blumenlefe. &s
ift aber ganz etwas anders, in ben Merken eines Schriftſtellers
ſelbſt etwas zu ändern, und außerdem es zu thun.. ;Im letzteren
Kalle bleibt es jebem. frei, bie Lefeart des Schriftſtellers ober bie
Aenderung eines Fremden vorzuziehen , und feinem wird etwas ges
nommen). „Gewiß fragen hier Manche; Wie kann aber auch Die
Sreude im Becher wachfen? — ald welcherlei fiaive. und um fe
freimuͤthigere — man leider oft in den neueſten Beur⸗
theilungen „von Werken ber ſchonen Literatur findet.” (Wer bat
benn . Körte gefagt, daß Ramler feine Aenderung in ber
Kyrifchen Blumenleſe bloß deswegen gemacht, weil ex den Klei⸗
ſtiſchen Ausbrud: Die Freude wächft im Becher, an und für
ve für nonſenſikaliſch gehalten? Sollte ſich denn wirklich gar
ein anderer Grund benfen laffen, warum Ramler gerade in ber
. Blumenlefe diefe Aenderung, die ich Abrigend hier auf ihrem
Werthe oder, Unwerthe beruhen laffe, verfucht habe?). „Bas
ſchließlich die Auszüge aus Kleiſts Briefen an Gleim betrifft,
fo hab’ ich diefelben ſo —— und doch ſo gedraͤngt zu ma⸗
chen geſucht, als moͤglich.“ (Das iſt nun alſo die Art, wie Herr
Toͤrte, der Über die Art, wie Ramler, nad) feiner Meinung
mit den Bedichten Anderer umfprang, kurz vorher fo enträftet
war, felbft mit anderer Beute Briefen umfpringt! Briefe aber,
fagt man fcyon im gemeinen. Leben, find beilig. Nun fo beweift
nicht alein bie Art, wie Herr Börte mit ben riefen Anberer
umfpringt, die er fo mannigfaltig und fo gedrängt zu machen fucht,
als möglich [von denen er und giebt, wie und was ihm gut duͤnkt]
- _fondern auch, daß er anderer Beute Briefe fo allzeit ferrig, ohne
weder bedingte, noch unbedingte, fondern gar. feine Erlaub⸗
‚niß dazu zu haben, nach ihrem Tode heraubgiebt, wie unbei⸗
Lig ihm wenigftens das Mefen der Briefe ſeyn muͤſſe). Je⸗
der wird ‚vieleicht 'etivad darin finden, das ibm zu viel if. Den
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ee EEE N BETEN 20 en EEE N ne TEL RE Tu REBEL ER EVER ———
" jagt,nicht einmal, von welchem. Jahre fi
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Ewald Chrhm v. Kleiſ. Tr
Ireunden Xleiſts glaubt ich aber nicht zu wenig geben zu duͤrfen. |
“Nehme daber Fever gütig, und laſſe jedem freundlich da6 Seihe,
(Das hätte ja Herr. Koͤrte lieber gteic) fo ſagen können:
2.0. Hier ift.ein voller Tiſch gedeckt!
.. .. : Ein jeder effe, was ihm ſchmecht a I
r
*
j "Und — jeber zahle feine Zeche.) - ur un: Mind
ges vie hat es uͤbrigens nicht für gut.befunden,uns.äher die
Bieifiifdse Handſchrift felbft auch nut die geringſte Auskunſt zu
8* en, wie doch billig haͤtte geſchehen ſollen. Bing in Anichumg
es
„Sehhlinga:fagt er elamal gelegentlich n „Sch habe Len Froͤn
Hug nach, einer. ... abdrucken laſſen, qn weiche· Rynier
fein Datreueſches Maaß uchmicht angelegt hatte. - Wir wiſſen
te ist: Sch werde inbeifen
die Abweichungen bes Koͤrteſchen und Xgmlerſthen Ausgabe
(Berlin 1782.) genau anzeigen am wenigſtens Andern. Gelegen
heit zu geben, uͤber — Boeſchaffenbeit ver HBan
ſchrift (Die 2 B. oft weit ſchlechtere, vft wait beſſere Lesarten, nicht
— nemlichen Gedichte, als die Kunlarfede. Ausgabe
hat,) zu urtheilen. Nur fo viel will ich jetzt bemerken, daß von den vie
“ud ſechzig poetiſchen und proſaiſchen Stuͤcken, welche ſich in heiden
Theilen der Zoͤrteſchen Ausgabe zuſammen befinden, einige
er die Hälfte) auch. nicht Die mindefte Abtweihüng- :
bon det Ramlerſchen Ausgabe haben. Bei dem größten Theile "
bee yo übrigen Stuͤcke fiab die Abweichungen fo unbetraͤchtlich
basß in. Einem Gedichte kaum mehr wie ziwel, drei, vier voxfoms
n, und biefe öfters felbft nun einzelne Wörter betreffen. Die
eiten Abweichungen ‚befinden fich je dem erſten Drittheile des
ray in;bem erſten Gefange. des Eiffides und Paches,
id in folgenden Gedichten: An Wilhelmine; Sebnfücht
nad Ruhe; Das Aandleben, Der Vorſatz; Pbyllis an Da⸗
i mon; Menalk; Lob der Bortbeie: Ein paar von den Gedich⸗
gn der Koͤrteſchen Ausgabe, welhe in der. Kantlerfchen fehlen,
ven Kleiſten gar nicht zu. An ein paar andern Gedichten,
welche die Ramlerfche Ausgabe ebenfalls nicht hat, haͤtten wir nicht,
viel, oder gar nichtö verloren. Was den Abdruck der Gedichte
-
‚in der Koͤrteſchen Ausgabe betrifft, fo iſt er nicht durchaus kor⸗
rekt zunennen, Es kommen verfchiedene unangenehme Druckfehler
vor z.B. Tb. 1. S. 224. 3. 5. Lüite ſt. Löfte, S. 227. 3. 1..
hat ber Vers: Das anfangs ſeichte Gewaͤſſer, fie ſchuͤttelten
beummend , nur fünf Süße, und find hinter feichte Bewäffer.
die beiven Wörter voll Much audgelaffen. S. 261. 3.4: v. u.
Herden fl. Hagdorn. - Th, 2. S. 38, 8. 5. ſah den. Him⸗
mel offen ft. fab den Himmel, plönlicdy offen. S. 67. 3. 10.
Flur ſie Flut, u. fm. Die. Gedichte ſelbſt folgen Äbrigens in .
chronologifcher Ordnung, |
Lexikon d. Du Dr, 2. Bandı 8 f Erſter
Exwald CEh eſta. v. Kleik.
658
——
Mefier Tpeil, wit Isis Budniſh.
Bes asvigiagge 2egeoR LEN gi 5
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EHEM PRR N ii ü 429: 333 } — 3
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— Adler (. 794) S. — ıBr.
An „Seren
Dieſer —* Mann, der, wie es in einen An
Ramlerfchen Ausgabe heißt, Ehre der Preisgifchen: ae
der Kriegskanſt und der ſchoͤnen Bepersanen, Tange | e Tebert
follen, 1745 aber bei Landshut in Schleſten, In einen Schar⸗
tmirgel mit den Geſterroichern und Serie von den Uhlanen er⸗
flochen wurde, war ein Schulfreund von’ — en ‚gleich
fetbft die Bahn der Ehre betreten ee R diene in vice
ſem Gebichte den allzuhefti tiach Ba Wr iſt Abei
fon m der Verdart —e— in welcher Aleiſt — * ben
Fruͤbling lieferte.
Der Beift (1744) S. 183 £. "DIEB, Bebid
micht in der Ramlerſchen Ausgabe. Es ent ʒi
Aufſchrift: Das Geſpenſt, in ben Beluſtigung
ftandes und des Witzes auf daB Jahr 1745.
HA In der. a Ausgabe findet man «8
| Sebn € näch Ruhe: (Pro 174) &. ı ni
Rleiſt — melancholiſche Lied/ kn % 8 — er a
ar
feufzt, unter ben Kanonen von Prag: Es iſt eine der fc
Blegien, Die wir in amferen- Sprache haben. - Trauriger
niemand die Schrecken des Krieges ſchilbern, ſchoͤner niemand die
verlorenen laͤndlichen Vergnuͤgungen beklagen, eifriger niemand die
Thorheiten der Welt beſtrafen, menſchenfreundlicher niemand ab
Unheil,’ das fie fliften, beſeufzen. Warianten: V. 14, — 8.
Bom kühlen Sig... R. X. Vom Raſenſitz — V 25 27 BR. 2,
Wie, wenn ber. Stuim aus Aeols Höhle fährt, Und Staub und
Wuſt im Wirbel heulend. drehet, Dem Sonnenſtrahl den freien
Durchgang wehrt: X. U. Bie, wenn d, &t. ıc. fährt, And
heulend Staub: in finftee Wirbel brehet, Den Himmel ſchwaͤrzt,
dem Sonnenſtrahle wehrt. — V. 31 - 33. R. A
. Der
baum traurt, bie Halme vuͤcken fih, "Der Beinfiot ſtirbt von raͤu⸗
beriſchen Streichen; Die ſchoͤne Braut — bier ihr ander Ich ıc.
Die Saaten find zerwuͤhlt, der Fruchtbaum weint, Der
a.
Weinflod flirbt von. mörderifchen Streichen, Die e födne u fieht
ihren jungen Freund ꝛc. — V. 45. K. A. ber See and feinen
—— v. Kleiſt. | 5 J
% \
Ufern. X. A. die See aus ihren U. — 9.53. 8. A. Umdefin
upt ein Kranz von Wolken ſchwebt. X. A. Der flolz fein
aupt hoch in die Wolken hebt. — V. 59. 60. K. X. Statt Wafs
trinkt die 2 Wieſe Blut, Es 2ö und ziſcht auf Felfen
der Pallaſt Menſchen⸗
voller Glut. X. A. Statt Waſſer trinkt de
Bint, Das sr und ziiht auf Steinen voller Glut. — 9. 67,
68.8.3. Wie, wenn ein Heer Kometen.aus ber Kluft, Die
bodenlos, ins Ghavs niederfiele. X. A. Wie, wenn ein Heer
Kometen aud der Kluft Des Aethers tief ind Chaos niederfiele. —
9.7378 9.3 a wirft oft, von Pulver wid,
E' 7 Enalh CHrfin.: m. Krei.
———— in felficht Ein de Den Wolken zu. Die
—— bruͤit. Himmels aum erbebt, 2 halt von
—* — und. Leichen Überfchnait, Als wenn un
. Kippe. —* —— babtz Thal⸗ Feb mn da
Bin um =. ann Leihen uͤbetſchneit, Als wenn 8 u
—— entwirft den Jammer, dad Geſchrei,
—ã Sriam , dad Winfeln und dad Sterben,. Ratut- ge
mil. Mir Hufe. der Kiel and. Scheu... Wer kann mit Blat und
Feur die Worte färben! Du kennſt ed, Mond! auf, wink'es
ba Oas a du hoͤrſt, o Luft! den Voͤlkern zu. X A.
eig: Strevhe wicht. — D. 2 ge 2.%.%. Bald ſtiehlt ein Zärkt
- Freiheit, Ru: d Gluͤ tb fuchen uns die Er za
= X. A bringt ein Schurk um Ehre,
en fuhr. ‚ein: Dieb, ein Richter zu betriegen. — V. 94.
K. A. toͤdtet und, R. A. tödtet dich. — V. 95. 96. R. u SR
rum? — Beil ihm Geſchicktichkeit ge⸗
ilft din nicht. Du fragt werum? —
t. —V. 97:98 8.2. Faͤhigkeit,
' Zugend Proben .R. 3. —
aͤchte Tugend proben — 9.103 —
— * ſeinen —5 hebt, u
re Huld vergleichen. Wenn Unglie
er bebt, O! mie dem — dann die
en al berät: 9) En wicham
3 was fuht ihr — Top er
euren Tod. 8..%. Sucht —
d Noth,, Und, wann ihr konnt, bes
. 138.80 2.; Algın euch· der Staar
A. Wann unfer Aug’ ein ſchwarzer
— 134. R.2, Em flolz —
t und ſchreit, Die Maͤhne fliegt. ber
ganzes Heer folgt euch zur Friedens⸗
zdes Hofes zu erhellen, Der Baͤnder
Pracht, die waͤßricht auf. — ruht, Erinnert euch: Traut Die
fen ai ber Stul» X. A. m bie — — —8
= Uzens Lob eingeflochten wird, if —— Um aber
Ewald Eheſta v. Kleiſt. 661
X. A. Beig du dich mir, XA. Komm; "zeige dich — v.
154. K. U. wie grüne Schirme. X. A. wie — Decken. —
V. 158. K. A. bie dunklen Slicke. X. A. die offnen Augen. =
V. 162. K. A. Der Wiederhall klagt ud, und mehrt fein Leib
R. A. Liebt feinen Sram, und mehtet gem fein Seid! — V. 167
— 168. 3. A. O Doris, meine Ruh, ‘Dre’ einft mir dort bie
Augen weinend zu! RX. A. O Dos, druͤcke du Mir dort der⸗
einit ze.) — Zuerſt fland' diefed Gedicht in den Beluſtigungen
: ‘des Verfiandes und des Wines auf das Jahr 17 4 Brach⸗
m
monat. &. -47 — u — daſelbſt am n mit ver
Rörtefchen Ausgabe uͤbere ne ed auch eigenthämfiche .
Kesstten. ‚Die 22. und — Strophe find in der Koͤrteſchen
Bag umgekehrt geſtellt ‚worden, als fie in den Beinftigun 3
gen fte
: Das Aandleben, in Ramler (Brieg 1794) &. ——
xx. Gen Game a ae — *. ſag
ein re von Eiſen. — V. —
Trauern. R. A. Schlafloſes Trauern. — V. 21. K. A. auf
Rofen. R.A. auf Hafen. — V. 27. 28. K. A. Das fie erſt lange
gleichiam an fich bindet Und dann verſchwindet. RX. 3. eg
verfinket, ist fich wieder findet, Und ist verfihwindel. — V. 37.
RX. Ih. RA. Nim— d. . 8.2. Cih Shaten,:
hecken. R. A. nu hecken. — 9. ‚BR. A. da kein Bas!
fir. &. 3. wo feih®. — D. 42. 2. 2. Die Rup und Both!
unfichtbar bewohnet. R. 2. Wo bei der une Fried’ und
luft wohne. — 9. 46. K. A. Unfchuld und Freude wirzen
und Früchte. R. X. Deun Freud’ und Arbeit wit ihm‘ Bi.
— — DD. 47. R. A. zeigt ihm Schwert und
zeigt ihm Schuld und Strafe. — V. 51. K. A. Kommt:
ee komm ec. X. A. Mein Lange ruft ns! kaum ıc,
* Vorſatz, an Us (Brieg 1745) &. 204008 Ein’
ſchoͤnes lyriſches Stud, in welchem hends ein feierlichen,
edler — — *8 Das Thema — iſt der Vorzug der ˖ Ruhe
vor allem glaͤnzenden Elende des Heiden. Die er nit
efe
dung in der ſechſten und fiebenten Strophe reiht woetflehen, grins
man fich der erhabenen Theodicee diefes D : Mir fons-
nenrothem Angefichte Slieg’ ich zur Gottheit auf zc. und be⸗
ſonders der — elften Strophe: a... mich empor
f) \
6. Ewatd Epehe 9. Rick
Meer. erfiaume: Avernens Abgrund wich wn dieſes Minen Riche
wiedestöuen. — V. XA. D Munde! RA. DO Geighaldt '
—,D. 13 16. 8,3. Gekroͤnter Poͤbel, laß in Holzen Zimmern
ſpis und eh ung Tapeten fhirumern! In Schlöffer draͤng
—— da ia Algen mern Kapeten, Said und Are
i : % vr ſolzen en,
‘
Ed
Auge dedte. = V. 6 — 8.28, A. Himmel! was enwedte
e, voller trruer Thraͤnen Dir nicht für Sehnen! X.
2 I wos erweckte nes Auge, naß von flillen
Schmerzen, Is meinem I— PD. 10, fleh
und weinte; wie ward mir zu Ein deftig Feuer wallte mie
im Site. R. A. Ich floh und weinte, warf am Wach mich mies
der. Ein heftig Fener drang durch meine lieder).
ee ale ( 1745) &. 211. — 216.
eumd 8 über Die Geliebten.
em: d.ı— 8 2.2. Ber Hch Menaik ven Neiz der
—
den, Die —
bitire Rinden ab,
Heß, ber $
d je Mit
*. 2. Menaid fo ku
Schatten und Bein
8 rſtreut; ex
die en ſeinex Bed, — 9, 12. Im U
blick. RX. A. Wir de —
uugutend Grab
———
*
| Lippen, durch Wei leeren Bieten, Bi © el, ‚hm Rh
| — gleich zwo Herkulekeulen dreht? X. A. Alles iſt durch dich:
Enan Eprfn. m Rloif. 663
” 7% %. Bear Be x” sun =
Big, be mi — en ee Fo,
nn X. A. ———â——— ie Stern Sera 19
in eig Seid. RX. mein einig Seid. —D, 37.2.8,
3. dein KR.
en Bet! R. U. Nur zum entfernten B. —
Sr ig x. %. fund. er |
V. 4 — v 5. 52. K. DR
Liebe fo hinfert der Seele Kummer "näbren , —
— n — X. A. Mein w
Bich! itzt kann ich dich nicht — eg 0 Erbin, Ä
vermehrt ” nfort mein
y7 ang. quälte
fomele fang, Und biß der Machtel en am — — lan)
ob der Bortbeir ( Brieg im Derember 1745) &. 217
233. Ein Sefang, an dem man weniger Feuer, Teinen ſo * |
ds Der Ohr nähert, ben eher eimige vertreflide Büge, un ve
"Stärke, x. 2. — Sternenheere loben *
Pracht und Staͤrke. — V. 11. K. 2. mn
RU Fein Riß, fein Strich. — V. 13. 14
; — tauſend tauſend Sonnen praͤchtig majeſtaͤtiſch Kun —
beſtimmt |
dem Helbenlaufe unzählbarer Welten Grengen? X. U
Ber heißt Millionen Sonnen Ber t dem mderfaufe
zahlenloſer Erden — V 17— 32. Eu Bier läßt den ent⸗
zuͤckten Blicken taufend biumenreiche Auch, Die der Wälder Schat⸗
ten kuͤhlet, fo geſchmuͤckt, fo Be fchauen? un,
darin aus eifen wuͤthend fi ein Naß ergießt, Das ſich end
bligend a ngelt, und in Mufcheln riefeind ießt? Ber rüber
durch des —E Pracht und Schönheit Aug' und Sinnen?
Wer laͤßt Die ndheit blühen, und auötenfend. ellen rinnen?
Wer traͤnkt mit des Regen: Walfam, und mit Thau die müde
u Großer Bater! Deine Eiche, durch die Kräfte der Ras
— dich gluͤht das Gold der Roſe, bu bevoͤlkerſt Meer und
ſder, Zeugſt den Nektarfaft der — ſchwaͤngerſt Thaͤler,
Berg’ und Felder; Du erfhillſt die Welt mit Freude, wenn bie
Ruhe fie befiezt, Wenn fie fich in Schwanenfedern fanfter Flocken
khlafend wiegt. Durd dich ſtuͤrzt der Walifiſch —— — — diffe
— an en aaa
n n er Rafen
König; wer iflö, ber ihm wierfeht, a er wuͤthend feine
er GSphaͤren tiefen, Auf den Kon von
—
| 664 | EmalnChefm u Kleit.
2b, dad Feld und Dale burchfnig, Yerb vernünftige Gohbpänge
ſcherzten drauf, und freuten fich. Du giebſt den entzudten Blicten,
zwifchen Eräuterreichen Auen, Wälder, die ſich in. den Wolken faft
verlieren, anzuſchauen; Du machſt, daß darin durch Blusen fich
. ein helles Naß ergießt, Dad zum Spiegel wird des Woaldes, und
durch Muſcheln rieſelnd fließt. Um des Sturmes Macht zu hem⸗
men, und zugleich zur Luft der Sinnen, Thuͤrmen Berge ſich, vos
ihnen laͤſſeſt du Geſundheit rinnen. Du traͤnkſt mit der Mich des
Regens und mit. Thau die duͤrre Flur, Kuͤhlſt die Eu durch fanıfte
Winde, und erfreuefl die Natur. Durch dich ſchm
Re auge mit Tapeten unfte Grenzen; Durch dich muß das
fürftert3 es erwacht ein Schwarm von, Eulen. — N 45... 8.
ſchwarzen Kluͤften brechen Ströme wilder Flammen.“ R. A.
Schaut! aus ihren ſchwarzen Kluͤften brechen Meere wilder Flam⸗
men. = V. 47. 48. R. A. und die Glut zerſprengt das Land, Kro⸗
dodille, Löwen, Drachen fliehen 3 Fund Brand. R.
A. Ströme ſcheun und fliehn das | ill, und Loͤw und
Tieger, bebt undeiltaud Dampf ı -M59—64. A,
A. Herz! belebe durch bein S n .ohymadhtäyollen
Sinn, Sprüg die Triebe, die du das Blut ben Lip⸗
nen hin! Nein, umfonft! die Lipp nein, mein Lob if}
Ze geringe. «Herr t verichmäbe niı , ‚m, bie ich bie zum.
Opfer bringe! Sieh auf dieſe Biebeöfluthen! Sieh. der Seelen Her
pen an, Die fie felber zwar empfinden, aber nicht befchreiben
. X. A. Du, der du dad Innre pruͤfeſt, ſieh der Seelen
WMegung an, die ſie ſelber war... — V. 65 — 68. K. A. Wenn
ie Augen dich, o Schoͤpfer! und den Glanz, von deinem Throne
it Entzuͤcken ſehen werden, ſchmuͤckt mich einſt die Siegeskrone,
Werd' ich einſt zu deiner Seiten mit dem Chor | ſtehn;
O dann ſoll die frohe Seele wuͤrdiger dein Lob R.2.
Weerd' ich, einft vor deinem Throne mit efrönten fichen,
Denn will ich mit edlern Liedern deine Majeflat Dik
laͤngſt erwuͤnfchten Beiten, eilt: mit fehnelem Klug Eitet,
‚ daß ich bald der Freude, fonder Wechſel, fähig Zuerſt
Rand dieſe Hymns in den Beluſtigungen des X es "330
Witzes auf das Jahr 1744. Heumonat. & 3. ie ift in
ı Beim (16. Decemb. 1749.) :. „Endlich habe i
’
ſtark verbefiert worden.
Der Suhbling (1 46. 1756 u. (m) S. —— a54. &
eſchien zum erſtenmale einseln, in nur wenigen Exemplaren⸗
bloß für Freunde —* — dem Titel: Der Frühling. Kin
Gedicht. Berlin 1749. 8. (vergl. Reitifche Nachrichten aus‘
dem Reiche der Gelehrſamkeit 1750. Num. 10. 8. 89 — —
alddann, in einer ſplendiden Ausgabe, Zuͤrich 1750. gr.
(mit lateintſchen Lettern; herausgegeben von Hirzel, welcher 23
unter feinem Vorberichte mit 3 unterzeichnete) Sbendaſ. 1731."
Ebendaſ. 1752. El. 4. (mit einem an Mleiftifcher Bes:
dichte). Frankfurt an der Oder 3752. 8. (mit beutfchen Let⸗
7 Ebendaſ. 1754. (verbeſſert) bendaß 1756. Ebendaſ.
Ebendaſ. 1764. Als Kleift mit Ramiern Bekannt⸗
ſchaft gemacht: hatte, fenbete er demſelben feinen Fruͤbling, um‘
fein —* darüber zu hoͤven. Komet fand hauptfaͤchlich keinen
rechten Plan in dem Gedichte. Er fieng daher an. daſſelbe um⸗
rbeiten. Aber Kleiſt war mit den muͤhungen ſeines Frenn⸗
nicht ſo we wie biefer ed erwartet hatte... Er fihrieb an’
HH Herru Namlerst
erbefferungen meines Schhlings ee mi und es iſt — daß
fie unvergleichlich, find. Ich wundere
Mühe um eined Andern Arbeit —— Ich gedachte,
haß er nur bie und. da, um des Woh — — Werrer ver⸗
aͤndern — — aber, daß er auch die meiſten Bedanten
verbeſſert hat wie mich die Eigenliebe beredet,
hin und, wieder = an danken von ben meinigen nern Une
, worbem; nen daß er ſolches nicht hat ändern
ven. icgil er fh einen neuen ‚Bufanımenhang- 5 lin Die bat.
| er ich var ihm alle auögefihaltet len z. x ber die Unzu⸗
. friedenbeit der Menſchen — eer, die nn. deu
en
Kiebe, der Abend u. f. w.
Beies Ganzes daraus zu machen...
ee Beige: — |
eh nad
u Desgle 2 Decemb. ” Sie
Sie — daß — — Fa cl
en nicht zuftieden
et; ich halte ihn vielmehr, ſeitdem ich fie geſehen — bad £
und lisbeähn doppelt fü ſtark, ald vorher. Er bat mich
Äbertofen 3 Daß baß ich ihn fehe hochhalten muß; ich fehe u. nn
EB 2 deru anehnd gen gar zu deutlich ein, und man ſch
— har mit: ar. übe: he meinen Ruhm forge, ob ich
ze... murrte weine *
J
Ewald Chrſtn. er Kiilg, 665
ber Mörtefihen, und und mach: mehe in der Ramlevſchen Auegade
A fo viele
\
66. Ewald Chrſta. d. Kleiſt
ee Beh man Dee
v t u n,
leſcht miffen Tann.” Berner
{8. Februar 1730.) : * ——
ein Entſchlugß, den Fruͤbling falher zu , "Ihe
sen SBeifall het es nicht wenn Herr KRamier
— ‚ und'nux bie. Ordnung meiner GSedan⸗
n beibehalten hätte. So aber hat er ein ganz anderes Gedicht
von feinen bisherigen Aendermigen er Ramlers ei
—2 — Aleiſts erſter Gedanke bei fen
Berichte war, fich auf Feine befondere Jahrögeit
ſandern bie Reize bed Landlebens zu ſchildern. er ab
nicht uͤber Die Beſchreibung des Banblebens im Fruͤhlinge binauk
- fo mußte das Gedicht entiueber Fragment bleiben, ——
CKandleben nunmehr Der — heißen (weiche chen
Kt ah Aleiſt feinem Gedichte, auf Gleims Atrtathen ,
amd auf die Beichreibung eines einzigen Fruͤhlingstages
Bleiben. „Rleiſt hat uns, fo. gu reden, Dr der verflorbeme
Schmid in feinem Hekrolog, die Geſchichte ei — —
—S Er ſtellt ſich ai — und be
einen en ⸗
wrachtet von da die Seenen ber verj Natur. Erſt erzählt er
Vorſpiele ded
sh
ee om beobachtet bie
Being abe die Geſtraͤuche, die ihm umgeben, unb Die
emſigen 1, Die über bem Klee fchioärmen. Frühlingte
| üsemföt Um, up nit —
Böden, —— fonn. Gine
der erquidten Natur endigt bad ( Acfling ex
it im Kaokoon oder Aber Die eenyen der Mablerei und
durchwebten Reihe von Bi , eine we Bilden wer
‚tperfaın durchflochtene Folge von —
— “
⸗
Eweiy Cheſtu. v. Re. 66
derwegen· wüht Urhach zur glauben, daß in dem Schälinge _
—— kp SEIFE |
ve
iten ———— —— geriffen, und
richt in einer natirli — vor ſeinen Augen —
28 az ale Dana en
2 einer Vorſchla
* Uz vor ihm in km be: Der gm des De (die er * —
den
yiefe Ausgabe
Mari
v. f. —— —— — Zu —*
m
ut Ike Matur. K. B. Lehrt mic den Fluren zum Lobe Den
— leberhau reizen. — V. i. K. B. Ihr holden Thaͤ⸗
58 relen nahe &
voſchlan
kend heraus. wenkend
— 23*6
Dez
gr
Pr
g‘
IE
i
—
608 Ewald Egefin: v. Kle iſt⸗
erwachte. 2.6. Ile Sof warb (aufn; ch
mit Ranken und Laubwerk, air ua ang
wallt auf Gefilden und Auen. — eh u. BR. o fliehet. - 2.4.
flieht jezt. — Vv. 70. &. 4. :08 tommt, und gebt dem Zepbur x.
&. 3. Kommt! überlaffet dem 3. — V. 71. R. 4. Seht at
in Seen und Baͤchen, 8. 0la my Biman wa — © R.%
a ” bihnichen Strom, —— ber neigenb, befchattet,
8
R. Feldro ſenheden und Schleeſtrauch, er Blüten freundäd
gehirüt. A.4. Blätbreice Feldroſenhecken Und Himbeerflaube
voll Schnee. — V. 86. R. 5: gelbes Geſtade. 2. 5. gele
Strand. — V. 87 f. K. . Und Bicb’ und Freude durchtauuis
in kleiner Fiſche Geſchwadern Und in den Riefen bed Meeces, va
unabſehbare Flaͤchel 2... Und Lich und Freude durchtauuch
—— bare Flaͤche. — 9.93. 2.3. Gefuͤhtt vom erafn
+. Rom ernfihaften St — 2.093. R. iR
von Efpen und Umen Fuͤhrt zu ihm; durch biefe blinket em
el 9 Binſen ſich windend, Won Reihern und Schwaͤnen ie
wohnt. 4. H. Ein Gang von ihnen führt zu ihm, Lwodurch en
Bach herfürblinkt, der abwärts in Binfen fich windet, Bow Beil
Schmwanen bewohnt! — V. ion R.%. ein Beilden. 2.4
eine Weile. — 9. 101. — ind Erdrei . &. 3. im Erbreich —
8&. = herum. — V. 137. Ro. Bleicht einem wogenbes
Blutmer. £. 5. wallenden Blutmen -— V. 119. R.
mit dumpfem Gebruͤll. L. u. wit hohlem & — 9. ı2r. ae.
Des Himmels — N 4. 5. —— — |
Dem ım
Felſen Fo d ber:Kunft. —— wolkig
et Binde Ve ae ae
den .; Zurih: Dum mb. Hecen befeſtigi· W149 Fe —
.Emäld Chrſtn. v. Klaeiſt 669
Brit — Und ziſchernd, treiben die anfes fern
on der. n ber. Mugen‘ Den zotti — — —— dann er
en Die haurigen Kader, fie ..
yängen mit subernben Füßen: Im Me * 2%. Dur ae |
Schlan —5 die Sal Die Zucht befchüigend. fie ſchlagen
pielen re —
chnartertü, lie haͤngen im — abwaͤrts Und zeigen die r
ernden Füße. 13ff. aa aa ein kleinel gef
nit Klüg TR er Bon ihrer Luſtbahn; dann
iges — Sein buntes Körbchen am Arm, verjelgt von weite
chreitenden — — ne es, und taͤuſcht 8 leichtfertig
nit eitelem Dunn mit a
md fieht Me-fich ee E: * . XGier lot das Mi
hen die Huͤhner Zum Huͤhnerkorbe, fie eilen, ——— die
Sproſſen bed Korn * iſchen Nahtung. Die Wirthin, ſich
ruͤber neigend, b it einem Regen von Korn, und ſieht
ie picken und-yän eig — — f. K. 4. Dörkslasifcht dad
veiße Kaninchen in: dunkler Höhe und drehet Die rothen Augen
imber ıc. - 2: 3. Dort lauft das weiße Kaninchen inz: bunkleg
der — ei; dreht Die hellrothen Augen, Tpringlitcı >
— nd feinem: Geʒelte 48 lachend; Daß gelbe =
Er Alle , und. a |
mit röählichen Füßen. den S°-"- ”
Kus feines Wohnhauſed Benpee Sieht jich dad.8
8 kratzt den rothſilbernen Naden. — un 166. c£
ende Bände mit rother Dunkelheit füllen. A. %
Schnee und Purpur verbefen. — > 17 RX. vᷣ
Schöne . Das nutzbare Schu — V. 73. A. . ums
ingt mit blauen Gebirgen. Die Fuͤrſtinn der Blumen ı«; Kb u
mringt mit: blauen Sebivgene Auge. durchiert den Auftritt,
— ihn. en: näherer ſchlleßet. Die Flirfiinn der, Blunen.ic,
.178 ff. K. %. O Tuligane, wer bat bir: Mit. Sn 7
— Sonne den offenen Buſen gefuͤllet? — Ich
hfte 2
tinn der Blumen, wenn nicht die göttliche Roſe. Die ——
rige ſchoͤne Geſtalt, die Farbe der Eiche, Den hohen bedorneten
Thron, und den ewigen Wohlgeruch h — Die holde Malblu⸗
ne drängt die Silbergloͤkchen durch. Sitter; Hier geicht mir bie
laue Jacynthe ben’ Kelch voll kuͤhler Geruiche Es ſteigt unſebbarer
Inder, eg re —
— Rorn⸗
Regen ꝛc. K. %. Seht, wie die Kinder des een. Liehlofend
sinken; Wie "glänzt der Grund von lebenden Stoffen! Die holte
Maiblume drängt die Silbetgloͤckchen. durch Blätter Und „manche
Rofe durchbricht fchon ungeduldig die Knofpe Es ſteigt ‚unfehhes
er R. — V. 184. R. 9. fie ſchließet bebachtig Ihn ein. — u
ol Edelmuth — fie on. ein. — 2. 185. A. 9. verfchönen.
— — verfhönern. — V. 186. R.. gleich prahlenden K.
S. gleich ruhmſuͤchtigen K. — V. 188. K. .. In der Ver⸗
Organen — Fun % Im Schatten der ir —
193.0
+
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Ewald Cheſtu. v. Kin. Wr
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Idr dichten: Bomben, voit t Den Der Warte
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froͤhlich wie fie. — — Schönen -
Sein auß- Ben ven Bi Sub. 8, E — — Bee
sr Knie Spin. d. Heiß.
Fer Schinen Sem Leiden in — — P 308. R. .
verdichtet zu — L. B. verenget zu haben. — v. ER — =
Meidengebiifiie,.. 2,.3., Weihengeflrände. — ©, 930.
aut Feik: n iege fe ih ba.: &: 6.1Da wiegt fie. fh fr Ken
B,% Dit fern im Lindenbuſch laurt; dann zuhen bie
un gr — Lu. Der — — aurtz · dann
guhn ber Luſtlieder Fugen. — ſie vor
. Behmuth zulegt halbtodt in Die, a —R Da. Hoget um
Herrn! Bu . Verftummt dauu .. iten!. So preiſt
iduͤrdger ben Herrd. aan. des As Gebiet gr
bs; in file: 5 Entzütung ob feinen: — — verehren.
— — mir Freunde. ber Weisheit, mein.
en Komm zu mit, Liebling —
er! — * iingfhin, — En ns eg
— — — — — — — —— re. —— nn ne — —— — — — — — — — — — — —
Bit weißen Saumen des Morgens durch ihre Strahlen beblumen,
Ewald Chrſtn. v. Kleiſt. 673 i
Fliehn Tieblich rauſchend zum —* von ſanften Luͤften getrieben,
Und drehn fi) manchmal im Wirbel. Ein Meer balſamſcher Ges
rüche. Walt ꝛc. — V. 372. 8.9. Es ift durch tauſend Bewoh⸗
ner Die bunte Gegend belebt. Hochbeinig watet im Waffer Dort
zwiſchen Kräutern der Storch, und blict begierig nach Nahrung,
Dort gaukelt der Kibis, und fchreft ums Haupt des müßigen Kinaz’
ber, Der. L. H. Ich fühl' fle voll anmuthgen Schauers Mir.
Blut undNerven burchftreichen. Dort fleigen, hochbeinigt, Sitörs
che Im Waſſer durch Kreife von Blumen und blicken begierig nad)
bein, die Binfen.- Der Kibis ſchwingt ſich und fchreit ums Haupt
des vorwitzgen Knaben, Der ıt. — ©. 378 ff. A. %.-Unzählbare
fhimmernde Wuͤrmchen Umflafteen freudig ben Klee, und irren
im niederen Graſe Durch Labyrinthe von Blumen in rothen und
goldenen Schatten , Und glauben in Hainen zu irren. Zerſtreute
De von Bienen Dircchfäufeln die Luͤfte; fie fallen auf Klee und
biühende Stauden, Und bangen glänzend daran, wie Thau vom
Mondſchein vergoldet; Dann eilen fie wieder zur Stadt, die ihnen
im: Bintel des Ahgerd Der Sandmann aus Körben erbaut. Ein
Bildniß edler Gemüther, Die ſich ber Heimath entziehn, dir
- Menfchheit Gefilde durchfuchen, Und dann heimfehren zur Zelle,
“mit füßer Beute beladen, Und liefern und Honig der Weisheit !
Ein See voll fliehender Wellen Raufcht in der Mitteder Au; ‚draus
fleigt ein Eiland zu Tage Mit Baumen und Hecken gekrönt, Das,
wie vom Boden entriffen, Scheint gegen die Ftuthen zu ſchwim⸗
men. In Einer holen il rängt ſich Hambuttenges
ſtraͤuch voll feuriger Sternchen, mit Quitzbaum, Hollunder, rau:
dem Wacholder, und fich umarmenden Palmen. Das Geißblett
ſchmiegt fich an Imeige der wilden Rofengebüfche. 2. 5. Unzähle
‚bare glänzende Wuͤrmchen Umflattern freudig den Klee, theild lau⸗
fen fie unten im Graſe Durch Sabyrinthe von Sträußen. in gelben
und röehlichten Schatten, Und glauben in Hainen zu ren. Gin
See voll zitternden Schimmers Blitzt mitten in Wäldern von Blu⸗
men, draus fleigt ein Eiland zur Höhe, Mit Bäumen und Heden
gekrönt, dad, wie vom Boden entrifien, Scheint gegen bie Wellen
ſchwimmen. Sn einer holden Verwirrung Prangt drauf der
mbuttenftrauch voll feuriger Sternchen, der Quittbaum, Hol⸗
Kunder, behaarter Wachbolder, und fi) umarmende Palmen,
Das Geißblatt ſchmiegt fid), am Baume der milden Rofengebüfine:
— v. 398. B. B. durchſchlingenden Ranken. &. 3. durchkren-
zenden Fr . V. 400. K. %. und roͤthlichen Schmuck. &: 4.
und hochrothen Schu. .— V. 401. Bi, Sinnenlabfal.- &.%.
Zabfal ver Sinnen. — V. 402. K. 5. Ins Innerſte malen,
C. 4. Ins Herzens‘ Sunerfied malt. — V. 403. K. H. Nur fel⸗
ren alle die Luſt. 2.4. Nur feine nee felten. — —
u J
Lkexikon d. DW Pr2, Band
&
x
.
"Nahrung. Dort füllen Schaaren der Reiher, gleich blauen Nes
674 Ewald Eprfin. v. Reif.
B. 27 Dort irrt er x. Gebeugt vo von Sorgengewuͤhlen, im
it fummernder Seele 2.9. Dort irxt er. xc. But
om im Zeld, fieht tiefvenkend um Le Bielleicht -
wegen der Hitze ſchon efliche Halmen fich neigen. — V. 415.
4. a: verwegnes Geſchoͤpfe? Denkft du, "wie en der =
bel. K. S. O Undank und Gottlofigkeit! Ge
- wegned Geſchoͤpfe Auf Felfen Zelfen zu häufen , und — pe
an der Babel Den Sig der Gottheit zu fiunmen. — V. 420.
- 8.9. Die Sphäre. 2. %. Die nn _ > 427. R.%
dich führe. C. 9. dich —— — 2.428. K. %. auf
Schooße der Mutter. 2. %. der Mutter im Schooße. — D.
430. K. 9. er nicht zur Made dich ſchuf. L. Er du Feine Mei
geworden, RB. %. zu Gunſten. £.% 5. zum — — v. 435
R. . im Innerſten. 2.5. zum —v.3 8. Bu
Ar pie — nur Bee a LC. . ift Liebe une —78— am
. herab, A. %. abwärts. — >
sf
2: 2. air blut. ©. 460. —* —
2. in bleichen ©. — v. 462. K, %. Sonſt. es
9
—ãã Leichen. L. 5. Enfflogene Zeiten kommt wieder! m
oder verlaßt mich, ihr Leichen! — V. 471. K. S. wenn wir ie
‚nen durchlebten. &. %. wenn wir Sternalter lebten. — V. 475
R. 8. Das Meer des Lebens durchſchiffen. K. 5. Ins Ace
Ocean fehiffen. — V. 478. A. 5. Dann wird der ——
weiſe. K. B. So wird die Fuͤrſicht uns weiſe. — 9.48
— fliegt der Weſtwind voran und ſch in —
er Baͤume. C. . Schon flieht der Weſtwind zen
ide mit Streifen 5. Yun — 493. R. u. voll
der Fluthen. C. urchſichtiger Wogen. — V. 494R vr
in Buͤſche. K. 5. in Büfchen. — V. 495. K. 5. Vom
der Zweige bedeckt. 2. H. vom Wald der Im. bedeckt.
Er
. R. B. fl
breiten wieber dad Dunkel. &. 5. hemmen ben lieblichen
— v. 505. K. 9. fliegt. C. 9. fliehet. — V. 513. 2%
Der Aare Ufer mir buften. £.%. Die fernen Aarufer duften
V. 516. R. 5. wie lieblich regnen fie feitwärtd Ron
Blumengebuͤſchen und blühenden Kronen der Sträuche. 2
es bin! wie lieblich fie feitwärtd von blühenden Kroren
Straͤuche, Narciffen und Zhalnelfen — — Er 520. K
die Naͤſſ. A. 5. dad Waſſer. — V. 532. K . Schon
im delde der Baum, und Echo hoͤret — LS. —
Be — — u
u Ewald Chrſtn. v Kleiſt. 675
wacht im Felde der Lärm, und Echo höret Gebloͤle. — V. 523 .
K. 5. O grünet, ihr holden Sefilde! Ihr Wieſen und Schlöffer
son Laube! Grünt, feid bie Freude des Volks! Dient meiner
Unfchuld auf immer Zum Schirm, wenn Bosheit und Stolz. aus
Schlöffern und Stäbten mich treiben. Mir wehe Zephyr aus euch,
‚uch Blumen und Heden, noch öfter Ruh’ und Erquickung ind
!, Laßt mich in euren Revieren und Water der
‚ ber Segen uͤber euch breitet Im Stralenkreife der Sonnen,
m Thau und traufelnden Wolfen, Noch ferner auf Flügeln der
Winde, in erirer Schönheit verehren, Und melden voll heiliger Res
In fein Lob .antwortenden Sternen! „Und wenn, nad feinen
eheiß, mein Ziel des Lebens herannaht, Dann fei mir endlich in
such die lebte Ruhe verflattet. &. 5. Was für ein Silberiicht
yringt dort aus dem Schlunde des Zelfen Und macht die Finfternig
heil? fo lacht aus nächtlichen Schatten Der junge Morgen. Ich
le dieß Wunder näher zu ſchauen. — Scene?
Ein Durchgang im Felſen, vom Meißel der Mutter der Dinge ges
hauen, trinkt von den jenfeitigen Fluthen Des Meers die bligenden
Strahlen. Durch diefed Thores Gewölbe Bi ich mich. war
Be — —) Vergleiht man nun die Ramterfche Ausgabe mit -
iden Handfibriften, fo findet man, daß fie vom 173. Berfe -
an zwar am häufigften mit der Koͤrteſchen Handſchrift überein
kimmt, aber doch auch oͤfters Ledarten ber älteren Langefchen
Aandfcheift bat. Wie koͤmmt es aber, daß die Rörtefche Aus⸗
zabe mehrmals Stellen hat, wie fie fich nur in der Xamlerſchen
ınd in. feiner einzigen der eigentlich Rleiftifchen Ausgaben ber
inden Nach der Koͤrteſchen Ausgabe von Kleiſts ſaͤmmt⸗
ichen Werken, erſchien auch noch eine beſondere Ausgabe des
Srüblings. unter folgendem Zitel: Ewald Chrifiian von Kleilt
Frühling: Kritifch bearbeitet von dem Herrn Grafen Frie-
rich Ludwig Karl von Finkenjtein). Berlin 1804. 8. (19 Gr.)
Der Berfafier fendet dem Abbrude ded Fruͤhlings eing Abhand⸗
ung über den eigentlichen Charakter ded Gedicht und Dem Unten -
chied zwifchen demfelben und dem Thomſonſchen Sr ge
n feinen Jahredzeiten voraus. Er findet diejen Unterſchied aber
yarin," daß er den Kleiſtiſchen Fruͤbling ein lyriſchbeſchrei⸗
sendes Gedicht, den Thomfonfchen aber ein bloß beſchreiben
des nennt. Wleift, fagt er, wollte Die, durch ben Anblid der
serjüngten Natur in ihm entftehenden Gefühle dem Gemüthe bed
sr geraten Leſers mittheilen, Dagegen Tbomfon mehr dab
5 jeft lebendig und treu wiederzugeben ſich bemuͤht. Ehe der Ver⸗
faffer jedoch diefen Unterfchieb beſtimmt angiebt, ſetzt er feine Ge- .
danken über die befchreibende oder malende Poefie auscinan⸗
ver, nachdem er vorher einen allgemeinen Begriff Ded Schönen .
and Angenehmen ale gefucht hat. Wergl. Neue Leipz .. + -
Lit. Zeit. 1905. Std 72. un f. (Sn der > |
j R u2 and⸗
—
4
u * zwiſchen demſelben und den Thomſonſchen Jahrszeicen
einer und derſelben Zeit darſtellen konnte, und fein Gedicht if ale
wieder in fie verfchmelzen , wo fie aber ber
chen, doch dem Tone berfelben eine eigene Imigkeit mub
676 | Ew ald Chrſtn. v. LZleiſt.
bandlang heißt eo unter andern: „Im der neuen Koͤrteſchen
— von Kleiſts Werken ſollen wir den Fruͤhling in ſeinet
arfprünglichen Geftalt wieder finden, aber man hat U zu
ben, daß das Gedicht auch hier weder von allen fremden
gereinigt erfcheine, noch von den Acht Kleiſtiſchen Zedarten im.
mer die befferen enthalte. Ich denke daher, daß eine Tritifche Be
arbeitung des Gedichts und einige Bemerkungen über feinen inneren
und Äußeren Charakter nicht unwillkommen feyn werben. — Mas
fRößt in dem Koͤrteſchen Abdrucke bald da bald dort auf Stellen,
Die eine fremde Hand verrathen , und die fid) nur in der Ramler⸗
ben Ausgabe, und in keiner der Rleiftifchen wieberfinden. —
Berfafler wollte fein Gedicht, wenn es ganz fertig ſeyn wuͤrde,
Kandleben oder Zandluft benennen, ımb gab biefem, nach fek
nem Plane erften, Gefange beffelben nur auf feines - Freunde
Bleim Vorſchlag, bie Bemung Jebbling. obgleich es nah
feiner Idee Feine eigentliche Befchreibung diefer Jahrszeit ſeyn -foliie
f. Börte’s Ausg. S. 48,). Er fehlen Tibrigene bie der
brögeiten dem Ganzen zum Grunde legen zu wollen. Einige
Werſe aus dem Sommer ftehen in feinen Buiefen (ſ. Koͤrte's
Ausg. &. 79.) und einer feiner Bekannten hatte auch
des — **— einiges aus dem Winter fertig geſehen. — 3
glaube nicht zu irren, wenn ich in der Verbindung des Lyrifchen
mit dem LBBefchreibenden den eigenthümlichen Charakter de
Bleiftifchen Bedichts, und nahmentlich den wefentlichen Unte:
ge. — Zleift wollte (fo fagt er felbft in Koͤrte's Ausg. S.
48.) dad Vergnügen befchreiben, welches er auf au
pfunden, und hätte die Einrichtung anderd gemacht / wenn er ih
vorgenommen gehabt, den Fruͤhling wie Thomfon zu befehre:
ben. Er liefert alfo in diefem erſten Befange kein vollftänke
Gemälde ded Frühling. Da er die Em ;
will, welche die Natur in diefer Jahrszeit in ihm hatte,
zeigt e® freilich das Eigene und Vorzuͤglichſte derfelben , deqh
nur fo viel Davon, als ſich ihm an einem beſtimmten Orte und zu
gleichſam ein Spatziergang durch die anziehendſten
eined' Fruͤhlingstages zu nennen? feine individuelle Gemuͤthslege⸗
Die ihn zu feinem Gegenſtande führte, leitet nun auch feinen Gang
Durch denfelben, Diefe Gemüthölage ift Freude an der Rasen
lebhaftes Gefühl in dem Genuffe verfelben, fie mobifcist ſich bei
ald Sehnfucht nach diefem ungeftörten Genufle, bald als Bewen:
derung und Dank gegen den Schöpfer ber Natur, bald ald Ichbah
ter Wunſch, daß dieſes Gluͤck allen zu heil werbe, lauter
pfindungen, die aus jener Hauptempfindumg entfpringen, usb
Schilderung Piag
\
J
Epald Epefin.v, Kleiſt. 67
&
keit geben. — Der Dichter hebt eigentlich Iyrifch mit dem Aut: _
bruche feiner Emipfindung an (welche Ramler fehr mit Unzecht in |
eine Art von Erpofition ded Gegenſtandes, die nur dem Fälteren,
bloß befchreibenden, Gedichte angehört, umgeflalten, zu müffen -
glaubte) und thut dann einen Blick auf die wieder verjüngte Nas
tur, welcher Die felgene Aufmunterung zur Freude zur natuͤr⸗
lichen Folge: hat. nn zieht die um ihn prangende Zrühlingd- -
landfchaft fein Auge auf fich, aber ihre hoffnungsvolle Bluͤthe weckt
ben Gedanken an daB Elend, welches die Menfchen gerade um biefe
Beit Durch ben Krieg über die verichönerte Erde zu bringen pflegen;
er fchildert es mit Fräftigen Zuͤgen, und die pathetifche, fo gedan-
kenreiche Bitte an bie Kirk fchließt dieſe Betrachtung auf die
natuͤrlichſte und würdigfte Weiſe. Wer fähe fih nun nicht germ .
nad) erbeiternden Gegenftänben um, und bier bietet fich ein nahe
liegender Meierhöf wie von ſelbſt an; der Dichter verweilt dabei,
und voll von ben anmuthigen Bilbern, die ſich ihm darſtellen,
bricht einen cbbasa
Anſicht ſo viel anziehende
nachdrucksvoller, durch di
faſt unvergeßlich wird. I
ſelbſt und auf ſein eigenes
ten Sehnſucht, um fo mı
Landlebens noch in feinen
der — * rg
zartefien Emp eit
li Muthe und Geiſtes
zu dem Unendlichen, und in
die Wonne, bie ihn erfüllt
zum Opfer dar, Die Erd
Mund; von ihrem Zluge
findet fie in einer naben a
anloden. Der Anblid ih
ihres nahen Hinwelkens; «
herab, und dad € dend
einem Sonnenblide verherr
ö—
678 — Ewatt Eprfin. v. aleiſt.
giebt. Nichts Beizenbereb konnte er weiter darftellen ‚und auf
bem Punkte feiner gröfften Höhe fihließt alſo das Gedicht mit dem
Ausbruche.ber-natünlichfien Empfindung wahrhaft Igrifih, ohne zu
— theilt — ſi ee in —— von —
mittlere gan iſt, in den an e Empfind
Sschilderun — einwebt. Hiernach kann jeder ſelbſt die Ken
Berungen bed neuen Herausgebers ber Aleiflifchen Werke,
und Keflinge im Kaofoon über dieſes Gedicht auf ihren rechten
fegen. Der erftere ſieht daſſelbe nur als eine rhapfodiſcha
Dichtung, eine planlofe Folge-von Bildern und Empfindungen
an; er — Aleiſt habe im Feuer ſeiner ſchnellen Begeiſterung
fich feinen Plan gemacht, fondern ſei ungeſtoͤrt und ungeregelt ber
inneren Enft gefo efolgt, und Ramter habe ihm bald gezeigt, daß > Sr
Bein rechter Yon in dem Gedichte ſei. Gewiß hat Ramlcr
an einen epifchen ober — Plan, dergleichen der Thom⸗
| en war, gebacht; aber ein Iyrifches Bedicht hat eben fo
ka, vun den der Dichter, auch ohne ihn deutlich zu bei:
von ſelbſt, indem er feiner inneren Luſt folgt, in fein Werk
gen wird, und in ber obigen 3erglieberung * ihn keiner ver⸗
lge erſt darauf
nem Berk irre machen, * ihm darum auf. Die olge fehne
einung von demfelben zu benehmen. Schwerlich h er ſich
— koͤnnen, daß ſein Gedicht, das ganz aus ber Fiffe der
Empfindung gefloffen war, in welchem jedes Bild an feifem Drte
Rand, jedes ein Frühlingsbilb war, nad) Keflings Ausdruck, eine
mit Empfindung nur fparfam durchwebte Reihe von — wie
aufs Gerathewohl aus dem unendlichen Raume der Scho
riſſen, zu nennen ſei. Die Maͤngel bes Gedichts, die AT Ei ie
‚nicht verfannte, liegen gerade nicht in ver Manlofigkeit.
‚eined Werks befteht ig einer ſolchen — ſeiner zielt, m
Durch bir Zweck deffelben erreicht wirb; Pad Kunſtwerk als
Jung eined Gegenſtandes iſt alfo planmäßig, wenn feine heile
“eine folche Anordgung haben, daß durch fie die Idee eines Gegen⸗
ſtandes aufs finnlichfle erweckt werde. Die dichteriſche Iyrifche
Darſtellung wird alſo — ſeyn, wenn die einzelnen Jdeen
einander dem Gefebe der ‚ die nachbildende,
wenn fle in en gemäßer mn st zung VHiernach hat num det
Bund ei es Gedicht feine Planmaͤßigkeit, indem
Gegenſtande, welche s erfüllte, es
auch iſt, & Al durch das ganze Gedicht Fortfe tm von ben —
as fungen ihn immer wieber zu einer neuen
68 bingieht und Dusch dieſe ange: von neuem, nur
[4 % * a
’ j d X — *
* »
x ö .
Ewald — v. Kieif, 679
= moblficst, autbriht. Daher mar e3 wohl nit zwecmaͤßig, daß
ichter in dem erſten Augenblicke feiner —— kei h⸗
» fo lange wie er that, bei dem Andenken an bie ver⸗
Ä Sfreude
ing Verwuͤſtung der überfchwenmenden (Berdäfler ver _
weilte, noch auch, daß er ſich auf die weitläuftige philoſophiſche
Betrachtung über die Unzufeiedenbeit der Menſchen e inließ,
und ed Eonnte nur im Gefühle feines Plaus gefcheben, Daß er jene
Schilderung, und dieſe Betrachtung wegließ Ohne Zweifel lag.
ehen hierin der Grund, warum er mehrere Schilderungen, als die
des Abends, des Meeres, der Schmerzen der —— aus⸗
ſchaltete, und auch die von Ramler ihm zugeſendete Er
Emire und Agatbokles, lieber befonderd ausarbeitete, als —
ſein — aufnahm. Der ſchildernde Theil des Gedichts,
nemlich die zwei erſten und zwei letzten Abſchnitte, denn der mitt⸗
lere iſt ganz haben durch die Stimmung des Dichters ſelbſt
nicht nur unter ſich die Einheit erhalten, daß ſie alle Theile einer
und derſelben Fruͤhlingslandſchaft ſind, ſondern jeder macht auch
————————
ammen i o
Maͤngeln des Werts; ed find enge en, * ie trefe
fende oder ſchickli Fig er bei —
feinem Talente — ſelbſt — —8
aber vor der —2 Kal der e Site feiner een, vor der ihm in
jeder Art ded Ausdrucks eigenen Energie, und — 9 rer
ten Bufammenfegung feiner. meiften Gemälde verſchwinden. Hier
fießt man ihn den einfachften — Ansdruck, wo er uru
——— nie verſchmaͤhen, aber auch wo kein ſolcher der
Fuͤlle feiner Ioee entfpricht, den metaphoriſchen mit ſeltenem Gluͤcke
anmenben. Fall immer — 5 — er — rechter Zeit, unterdruͤckt die
Phantaſie durch zu umſtaͤnd smalen nicht, ſondern —
ihr nur die reiche Scene, — vor der ſeinigen ſtand, eine
in der ein hoͤheres poetiſches Leben webt, und zu welcher feine Dans
flellungen nım gleichfam der Eingang ſeyn follten. So konnte denn
aber auch fein. Gedicht einen. Zotaleindrud von Seligkeit im Be:
nuſſe der Natur machen, den vielleicht kein andered ber Art ger
macht baty- und durch diefe.vereinten Vorzuͤge konnte es auch fo
viel Auffehen nicht nur in feinem Vaterlande, ſondern auch bei
- Ausländern ertegen, baf ed eind ber erften warb, welches in frem⸗
de Sprachen überfegt wurde. — Die Versart des Sthblings
re eigenthümlich an; er wollte den un
dm Alten in feiner he nachbilden, fand ed aber angem
oder bequem, ihm eine Vorſylbe (Anakrufiß) zu geben.
war eine wefentliche Veränderung, indem ber Werd, ftatt des tro⸗
nun Charokters, nun einen —
ielt, und ed konnte wohl auch eine Folge feiner lyriſchen Stim⸗
mung feyn, daß er, indem er Herameter zu Rhreiben bachte, auf -
einen
4
“
3
I
680° Ewald Cheſtn. v. Kleiſt.
einen ganz andern und lebhaftern Rhythmus gerieth. Er gienig
nemlic) noch weiter, hielt ſich ausſchließlich an die Caͤſur im dritten
Fuße, welche er aber auch öfterd weiblich machte; der zweite iſt
bei ihm, wie der fünfte Fuß, ohne Ausnahme daktyliſch, der erfte
und vierte aber in der Megel trochaͤiſch, und nur Ausn
ſpondaͤiſch oder daktyliſch; daß der Iehte Fuß immer ein
„ober Sponbäe ward, geſchah wohl nur, weil der Dichter Herames
terrzu machen gedachte, fonft möchte er wohl, nach dem Gefuͤhl,
öfter als ein einzigeömal, gleich den Caͤſurſhlben, einfolbig gewor⸗
den fern. Durch diefe Einrichtung wurden nun Die und zwei⸗
‚te Hälfte dieſes Hexameters im Rhythmus einander volllominen
ähnlich, und die Verdart ſtellt ſich in diefer Art eigentlich ald zwei
trochaͤiſch⸗daktyliſche Trimerer mit ber Vorfylbe dar. Man
kann nicht Iäugnen, daß diefe Versart ſich einem weit weni
epiſchen als lyriſchen Gedichte durch ihren lebhafteren Gang
ſchickt, als der heroiſche Hexameter, und da das, was das
den Dichter gelehrt, unſtreitig mehr gelten muß, als das, was er
aus einer damals ſehr unvollkommenen Theorie des deutſchen Werde
baues abſtrahirt haben mochte, fo wird man wohl berechtigt: ſeyn,
feine Verfe, Die man ohnedieß als zwei Verſe lieft, aud als folche
für dad Auge abzutheilen. Das Gedicht gewinnt aber au) da⸗
durch, Indem der Leſer die lebte Sylbe bed dritten Fußes, als
eine ve bemfelbigen nicht gehörige, und ihrer Natur nach te
tige Anakrufis betrachten muß, und nun nicht mehr in bie Verle⸗
‚ genbeit ‚geräth, wie erben britten Fuß, wenn er nicht ein Dakty⸗
lüs, fondern ein Amphimacer, ober gu ein Moloß ift, leſen fol
Deieſer vornehmfte Grund der, dem Rleiftifchen Berfe
fenen, Härten, denn gerade in diefem dritten Fuße find die Laͤn⸗
gen am Öfterften gehäufet, fällt biernach ganz weg. (Einige bleis
ben freilich noch zurüd, als nothwendige Folge der, bei einem ſich
erft bildenden — unausbleiblich mangelhaften Wuͤrdigung
bed Maaßes der Sylben; denn Rleiſt glaubte ſelbſt noch nicht an
die Laͤnge mancher Nebenſylben (f. Koͤrte's Ausg. S. 30.) und
wahrſcheinlich hielt er auch die einſylbigen Woͤrter fuͤr mehr oder
weniger zweizeitig. Der Vers würde noch mannigfaltiger gewor⸗
den ſeyn, wenn das Uebergehen des Wortes in die zweite rhythmi⸗
ſche Reihe häufiger angewandt worden waͤre. Wenn aber Kieiſt
auch feinen Rhythmus noch nicht Die Vollkommenheit gab, deren
er feiner- Natur nach fähig war, fo benugte er ihn doch deſto gluͤck⸗
licher in Rudficht auf den finnlichen Ausdruck, welchen bie Arti⸗
kulation auch der am meiften malerifhen Sprache nur in Berbinbung
‚ mit dem Rhythmus erreichen kann Diefe Art des Ausdrucks athınet
durch das Ganze biefes Gedichts; nicht bloß das Auffallendere in
ne Bewegung, auch Dad Leifefte in ber Natur, ben feins
ſten Son ber Empfindung hört man in diefen Rhythmen nachtlin⸗
gen. Rleiſt iſt in dieſem Ausdrucke um fo muſterhafter, —
Ewald Ehrfin. v. Kleiſt. 681
ſelbe bei ihm nie daB Anfehen bed Geſuchten hat, ſondern hinter
dem Intelleftuellen jederzeit d, denfelben auch nie vers
buntelt, fondern — hebt und vollendet. — Bei der gegen-·
wärtigen Eritifchen itung des Gedicht, iſt außer ber Koͤr⸗
tefchen Ausgabe, audy die Berliner von 1749, die Zuͤrcher
von 1750, und bie Frankfurter von 1754, welche fämmtlich bei
Lebzeiten des Dichters, und die lebte nach feiner eigenen Durch-
ficht der Zuͤrcheriſchen herausgekommen find, zum Grunde ge-
legt worben, und bei den wichtigeren Stellen find über die Wahl
ber Ledarten Gründe angegeben worden. ”) — Ueberſetzt wurde
Bleifts Schbling: ind Italieniſche von de’ Tagliazucdhi, dra⸗
m Dichter ded Königs von Preußen, Potsdam 1755. EL.
8. So fchön dieſe Weberfegung der Sprache nad ift, fo ift fie
doch fo frei und gefchwägig, daß fie oft mehr eine Paraphrafe zu ſeyn
ſcheint. . Man findet fie auch in den Bedichten von dem Verfaſ⸗
usgabe von Rleifts fämmelichen Werfen, Berlin 1760. gr.
.— Eine Probe einer Engliſchen Weberferzung befindet fich
in den Briefen hber den jegigen Zuſtand der ſchoͤnen Wif:
enfcheften in Deutſchland, mie einer Vorrede von Bott
ob Samuel Nicolai, Profeflor der Pbilofopbie zu Frank⸗
f
5 des Fruͤblings, Berlin 1756. und in des Namlerfchen
8
furt an dee Oder (Berlin 1755.) Br. 16.5. 177 f. unter der
Aufichrift: The Spring a Poem by Mr. de Kleift — Ind Scan:
zoͤſiſche wurde ber Fruͤhling überfekt: von Mich. Huber im
Journal Stranger 1760. April. (in Profa, nad ber Ausgabe
von 1756. vergl. Briefe Die neuefte Literatur betreffend, Th.
16. Br. 255. S. 132 — 16.) und in ber Choix des Poelies Alle-
mandes, T. III. Deßgleichen: Le Printems, Po&me ‘de feu Mr.
da Kleifl, twaduit en francois par Mr. Beguelin (Wegelin)
& Berlin 1781. 8. (4 Gr.) eine freie Nachbildung, nach ber
Stantfurter Ausgabe von 1754. vergl. Allgem. deutfche Bis
bliotbet, 85 52. Std 1.9. 141 f. Neue Bibliothek der
fhönen Wiflenfchaften, 38 27. Std 1.8. 159 f.) — Ins
»olländifche: De Lente, een Gedicht, uit het Hoogduitſch
van den Heer van Kleift vertald. Utrecht 1772. 8. — Ins
. Rateinifche: Ver, poema XHleiftii e germanico latinum, in-
terprete G (sorgio) L (udoyico) Spalding. Praefatus eſt
editor F. 8, G. Sack. Berolini 1783. 8. maj. nach der Berlis
ner Ausgabe von 1760. (bergl. G. N. Fifeheri Florilegium le» '
tinum [Calendarium Mufarum] anni aeree chriflianae
MDCCLXXXVI. S. 142 — 147. mit Proben) Sie wurde zus
. gleih mit dem beutfchen Originalterte wieder abgebrudt in dem
Anbange zu der Anthologie ans römilchen Dichtern mit er-
klärenden Anmerkungen zum Gebrauche für Schnlen heraus- °
gegeben (von Job. Be. Chpb. Neide, Rektor des Stadtgym⸗
nafiumd zu Magdeburg) &. 160 — 185. und erſchien verbeflert
f j B in
—
*
4
n
682 Ewxald Chrſtn. v. Kleiſt.
in dem Verſuch didaküifcher Gedichte von G. Z. Spalding
(Prof. der griech. und hebr. Sprache an dem Berlinifchen
Gymnaſium). Berlin 1804. 8.8. 170 — 21 1. mit dem zur Seite
ſtehenden Originaltexte. Deögleihen: Ver Kleiflianum latina
rn expreflum. Lipf. 1787. 8. (von dem Kommiffions-
ath und Juſtizamtmann Job. Friedrich Dietrich zu Großen⸗
an Eine lateiniſche Ueberfegung von I. Märling. Sam
burg 1766. 4. wird in Sriedrichs von Blankenburg Kitera-
rifchen —8 zu Joh. Ge. Sulzers allgemeiner Theorie
der ſchoͤnen Kuͤnſte, Bd 1. S. 612. erwähnt. — Kleiſts
Fruͤhling erwedte eine Menge, groͤßtentheils verungluͤckter, N
ahmungen in Deutſchland z. B. Der Sommer (ohne Dit) ı
‚(dergl, Neue Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, 50
Stcki. S 131 — 136.) Eine wirklich trefliche erhielten wir vom
Blum: Die Ahgel bei Ratenau (f. Joachim. Chriſtian
Blums Sämmeliche Bedichte [ einzig 1776.71 Ch. 2. &. 223
== 243.) Unter den‘ Sranzofen bildete Leonard in fünem
Journee du Printems Zeifts Sröhling nach, verſchwieg aber
gefliffentlich] fein Vorbild.
Zweiter heil, mit dem von Jury in Kupfer geflschenen
Rodeſchen Bemälde in ber — zu Berlin. Er ent⸗
‚ hätt folgendes:
‚sEmire and Agathokles (1747) S. v6 Diefe Erzaͤh⸗
fung wurbe in Profa von Ramler aufgefebt, der fie feinem
“ Freunde zu einer Epiſode für den Sräbling zuſchickte, um — in
Bexameter zu bringen, und an dem Orte einzuſchalten, wo von
einem kleinen Eilande die Rebe iſt. (Varianten: V. 13. K. A.
fo ſprach ſie oft. RX. A. nen — 29.28. RB. 23. wenn
fie mich nicht geliebt. X. 2. hätt ſie wich x. — V. 39. B. 2.
nur wenig Augenbtide. R. A. nur ein’ge A.)
Von den Schmerzen der. Liebe, Fragment (1747) &.
711, Eine Nachahmung bed Thomfon, worin Rleift auch
als glücklicher Maler Ber Leidenfchaften erfeheint. (Varianten:
V. 15. K. 2. ihr rauhen Tannen. X. X. ihr rauchen Tannen.
— v. — K. A. ſandige Wuͤſten. R. A. ſandichte W. —
V. 38. K. A. ihm —* R. A. ihn ſchwindelt. — V.
—— * von frampfiger Dehnung. x. A. von Frampfigtem
Due 2 Bortila ( — S. 12 f. Ein unbebeutendes
nn fehlt in der Ram
— —
—
A
Ewald Epefin. v. Kleiſt. 683
N
A. Ach, fie entwich! RN. Sie flehet ft! = 9. ı 1.4.23
en eilt zu ihr. RX. A. She eilt ihr nah. — 9. 13. 8. A. jebt,
— V. 23. K. A. So klagt Amynt, die Augen voll von
— und — —— enden fein Weh. R. A. So
klagt A. xc den nn ie Flucht der Lalage). — Die fihöne,
fo Algemein b bewunderte Stelle: Dort flob fie bin! Aomm,
Zuft, mich ansuweben: du kommſt vielleicht von ibr! fins
den wir fchon bei den Minneſingern in der Maneſſiſchen Samms
lung, Th. 1. S. 6. Rol. 3. wo der Hersog von Anbale in ders
felben eigenthuͤmlichen Lage ( Str. 4.) fingt:
Sta bi! la mich den vvint anvveien,
Der kumt von mines herzen a
Franzoͤſiſch wurde das Lich frei in Werfen rfeßt von Mar
ınontel in femer Poätique frangoife (f. Des KHeren Marmon⸗
tele Dichtkunft,, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt [von Schis
rach] Ch. 1. &. sor f. desgl. Chriſtian Heinrich Schmids
Biograpbie der Dichter, Tb. 1. &. 32. — Treflih in Muſik
gefeht wurbe e8 unter dem Titel: Amynts Alagen fsber die
Flucht dee Kalage, von Georg Benda. Keipsig 1774. gr.
4(20 Gr.) Vergl. Allgem. Densfibe Bibliorhef, Bd 33.
StE 1.68. 169 f.
u (1753) S. 16 f. (Varianten: V. 5.8.2. vom
⸗
R. A. vom dunkeln L. — V. 23. f. K. A. Fir
mein — min noch nicht fchwächer, Und die Freude wächft im
a. No reizt mich fein goldnes Blinken, Und bie
Becher.
Freude wit: im Zrinfen (fo lieſt auch ſchon die Frankfurter
Ausgabe von 1754) — V. 26. K. A. Erd und Himmel drehen
ſich. X. A. drehet
fich).
An Hempel, als er eine Winterlandſchaft mahlte( 754). .
8.18. (Varianten: R. 3. An Herrn H**, als er ꝛc. — V.
1. K. A. Die Binterlandfchaft, die dein % bier gebiert. R. A.
Mit welcher Landſchaft hat dein Pinſel Leanders Saal gesiet?).
Marforius (1754) > Sir (Parianten: 9.3. R.
mit leichtrer Muͤh. X. 3. mit leichter Muͤh. — V. 5. K. A.
den Krokodil. R. A. — er. ).
Galatbee (1755) &. 20. Ein Schäferlied, voll Empfin⸗
dung, wenn gkih die — naen eines Schaͤfers über feine
fe ruht, nicht ad find, rn 2. ın f. K. A. Bier
tee’ ich, welch ein Gluͤk! auf des bebluͤmten Flur Der schönen
Soße Spur. X. A. Ih will, o welch ein Gluͤck! auf den bes .
. Wlimten Beeten Die fehönen Spuren treten).
‚ ber Klee zu feyn, auf dem
⸗
Leber Sie Starue der Venus, an die ſich Amor
fermiegt. In Sansſouci . * von dem von Papenboven)
8,21.
An
634 Ewald Chrſtn. v. Kleiſt.
a 3 Morgenrötbe (1755) S. 22. (V. 4.. K: A. ſpa⸗
ter. . A. *
Die “Heilung (1755) ©. gr Ein anakreontiſched
Lied.. (Pariansen: V. ı ff. K. A. Juͤngſt fam ein Kind mit
Flügeln, Das ich noch nie gefehen, In meinen ———
Es gieng c. R. A. Ein kleines Kind mit Fluͤgeln, ich
noch nie geſehen, Kam juͤngſt mit leichten Schritten In Doris Blu⸗
mengarten. Es irrt' ꝛc. — V. 19. R. A. Und zog mit fauren
Blicken Den Dorn ſich aus der Wunde Ich lauſcht' cc. X. A.
"Und machte faure Mienen. Ich lauſcht' ꝛt. — V. 3a K. A.
Saß mir. X. A. Stack mir.
Amor im Triumphwagen (1755) S. 26. (Varianten:
V. 4 f. K. A. Neſtor mit bereiften Haaren, Caͤſar, Hanni⸗
bal, und Bourbon, ſah ich ziehn! XR. A. Den Neſtor mit ıc. Den
Gäfer, den Bonbon fah ich wie Sklaven ziehn! — V. 6. K. A.
Alyß, Achill, die Scipionen. R. 3. Auguſt und Ludwig, bie
Aatonen). nr
‚An Merkolpb (1755) 8.27.
Auf die geſchminkte Vetulla S. 28. Die Sinngedicht
fehlt in ber Namlerfchben Ausgabe. Es gehört aber nicht Klei⸗
ften, fondern dem Dichter Sriedrich Ewald, einem von Kleiſts
vertrauteften geh in befien Sinngedichten und Liedern
es fich auch befindet.
Einladung aufs Land, an Ewald (1755). 29 — 31.
(f. den Art. Ewald im ı. Bande dief. Ler. S. 4809 ff.)
An Thyrſis (im Lager bei Pirna 1756) &. 32. Unter
Chyrfis iſt der Dichter Ewald zu verflehen. (Varianten: V.
1—3. K. A. Mein Thyrſis laß dich nicht des Kummerd Macht
beſiegen! Das Alter naht fi ſchnell, und mit ihm Mißvergnuͤ⸗
en. Mach' bir anigt nicht alten Kummer neu! X. A. Rein.
Veſe laß dich nicht von Gram und Furcht ia Den
Geiern ded Gemuͤths! du lebeft zum Vergnügen. machſt ba
dir ist alten Kummer neu?) u
An die Preußifche Armee (Leipzig im Mai 1757) ©.
33 — 36. Eine Ode voll erhabener Gefinmingen, großer Gebaks
. Zen und fchöner Wilder. (Varianten: P. 13 — 16. K. A. So
tobt ein Flammenmeer, dad aus Veſuvens Munde Sihbonnernd in
das Feld ergießt, Mit dem Furcht und der Tod in Staͤdt' un
Dörfer fließt ; 8 Waſſer flieht dad Land, und kocht auf heißem
Grunde! R. U. hat diefe Strophe nicht. — V. ı7. K. A. Ver⸗
dopple deinen Muth, o Heer! der Feinde Fluthen ıc. 8. A. Ber
- bopple beinen Muth! "Feinde wilde Fluthen x. — 9. 21 fe
%.a. Die Luft wird Deinen Ruhm gu foaten Nachwelt wehen;
Die klugen Enkel ehren dich. X. A. Die Nachwelt wird auf bi,
als auf ein Mufter ſehen, Die kuͤnft'gen Helben ehren Dich).
Grab⸗
Ewald Cheſtn. v. Kleiſt. 685
Grabſchrift auf den Major von Blumenthal (Oſtritz
im Januar 1757) &. 37. Gr wurde den ı. Ian. 1757. bei.
Oſtritz in der Oberlaufig, in einem Scharmüßel von den. Oeſter⸗
zeichern. erfchoffen. - Bet |
Auf Bellert, als. man. ibn t0ds fagte (1757) ©. 38. R.
A. Auf den Tod eined großen Mannes. — V. 1. K. A. o Sellert.
X. 4.0 Straton ).
Irin, an Sal. Befiner (1757) S. 39 — 44. Ermah⸗
nung eined fterbenden Fifcherd an feinen Sohn; die ſchoͤnſte unter
Bleifts Idyllen, die ſich durch Wahrheit der Empfindung eben fo
fehr, als durch einfachen und naturvollen, aber doch fehr edlen,
Ausdruck empfiehlt, Se 74. K. A. Dei Sturmwind tauchte dann
ind Mer. RX. A. ind taucht’ dabei ins M.) In
Italieniſche wurde fie überferze von Bertola in den Poelie
diverle. Nap. 1771. 4.
- Eepbis (Leipzig im Jul. 1757) S. 45 — 47: Diefe Gätts
. neridylfe erzählt die edlen und zärtlichen Selinnungen eines Juͤng⸗
lings gegen einen Greis. ’ |
Sitbyrambe (Leipzig 1757) S. 48. Ein ſchoͤnes Trink⸗
ae auch gleich feine Diebyeambe im eigentlichen Ders
ande.
Die Freundſchaft, an. Bleim Se Augufi 1757) &.
49 — 52. Eine Erzählung in reimlofen Berfen. F
Ariſt (1757) S. 53 f. Eine Nachahmung der Gellert⸗
ſchen Fabel: Der Keifende (ſ. C. F. Gellerts ſaͤmmtliche
Schriften [eipzig 1784. ] Tb. 1. S. 74 f.) RKleiſt hat, wie er ſelbſt
fagt, bier Gellexts Erfindung nach feiner Art eingekleidet; erſtlich
dadurch, daß ſeine Verſe keine Reimehaben, vornemlich aber, daß er
gleich im Eingange mehr malt, und Ausdruͤcke braucht, die für
die Erzählung zu ſtark find. Die Stelle, wo und der Pfeil gleiche _
ſam überrafht:: „Schnell fuhr ein Pfeil vor ihm ind Erdreich
thut mehr Wirkung, ald wenn wir bei Bellerr einen Räuber foms
men, nad) dem Bogen greifen, denfelben fpannen, zielen und fehl
ſchießen fehen. Hingegen fcheint es beffer zu feyn, wenn Zeus ben
Thoren befiraft, wie bei Bellest, ald wenn e3 eine Stimme von
on thut, wie bei Kleiſt. ( Varianten: 9.3.4 K. A.
Ergoß der Wolken Laſt gleich einer See Sich über Berg und Thal.
X. A. Fiel ſchnell ein Wolfenbgich mit wildem Lärm Zur bangen
Erd’ herab), — Eine lateiniſche Ueberſetzung dieſes Gedichte
in Derfen von Vogel befindet ſich in G. N. FifcheriFlorilegium .
latinum etc. p. 236 [. j
... Dee geläbmte Kranich (1757) &. 55 — 57. Eine von
Sleifts beften Erzählungen, nur die Moral nicht paffend genug.
Bied eines Lappländers (Leipzig im Oftobet 1757) ©.
8 f. Einer unferer erſten Werfuche in ber charafteriftifchen Poeſie.
ware eben nicht nöthig, zu, wiſſen, ob Albift Be ein —
aͤndiſches
e
636 Ewald Cheſtu. v. Kleif,
Ländifches — —— denn hoͤchſtens brauchte er
nur, um eini u !
ed nige Ratienalzüge Daraus; —— Aber man
S. 23 f. eine freie deutſche —5 bat. Bergl. Briefe
die neueſte Kiterarur betreffend, Tb. 2. Br. 29.5, 2 —
241. wo unter andern’ Berffenbergs Ihöned Kied eines mob⸗ |
ren mit * un Zei, Sthute ver er
Milon und Iris, an Lefling ( im ER
Wechfelgefang (
6o - 66. Ein fhöner
Tod und Keben. — ———* * 39)
Be; —— —*. dr Stauden gnug gegeffen. x
x. 4, . 26. i
Er ’ hetrübt. Ru Und fehlucz’ betruͤbt. — V. a7. 2,
2. a Flaſche. X. A. gekr Flaſche). |
Gedanten eines betrunkenen Sternfebers ( 1 1758) S.
(Varianten: V. 3. K. A. Die Erde fichtbar drehe. R.2,
ie Exve dreht. — V. 5. R. A. Doch, Brüder! dort feh ic,
X. A. Doch dort feh ich — V. 6 R. U. zwei. X. X. zwo).
An life &. 79. (X. A. An Elifen, als ver — ein
Lied auf ſie gemacht — V. 1. K. A. Was —
Lid. R. A. Was kuͤſſeſt du dieß Lied).
im
80 - 34. (Varianten: V. 2. R. A. — Saͤle PO Bing.
A. 3. Sind feine Wöhnungen. — P. 3. K. A. Sen Wagen.
Sturm und bonnernde — R.%. Sein Wagen find die dow
nernden G. — 9.7. &. 2. ift Dämmerung, X. m ill alle
4.
— Lit. X.
Sonne ———— — . 9 f. R. A. Er ßeht net gnaͤd gem
Bi zur Erd’ herab: Sie grünet, blüht md lacht. X. A. &
fieht mit gnaͤd'gem Blick von feiner Hoͤh Zur Erb herab: fie lacht.
— V. ı2. R. A. Und Meer.und Himmel bebt. X. 3. Des Er
balls = bebt. — V. so. B. A. Statt Gold und Far ae
X. A. Er gab flatt Golds und Auhms. — 9. 65.8
Felſen 5 Ma taumelnd Auge durch x. 8. 2, SH —
duͤckt auf Felſen klimmen, durch ıc.
Cifjides und Paches, erſter, zweiter, dritter Geſang
(1738) S. 85 —ı24. In einem Heinen Vorberichte (der
Kamleefeben Ausgabe) fagt Bleift: „Ich bilde mir nicht,
durch diefed Gedicht die Welt mit einem heldengedichte zu — |
x
T
| Ewald Eheim v. Kleiſt. 687
en. Meine Abfüht war, einen Beinen kriogeriſchen Reman-aufs
— und nach dieſer Abficht wird ihre Der erben
nitt des Verſes ich nicht immer an bi Stelle
— * = den beftändigen teilt ven Le
.S. 306 — 318. wofelbfi aud) zwei damals noch ungebrudt
ine Biene cas der Handſchrift eines Freundes mitgetbeilt
oh —
gab * naͤchſt ihm Befehl, Den gleiche ee ihm zum Freund
Mit ihm an Zugend, gleich an Tapferkeit. —
murmel, wie zur Zeit Des nahen Sturms x. — 9. 55ff. R. A.
doch deine Rede zeigt Mißtraun und Sorgen an. Derfelbe Ger
der denkt In Nächten, die vor Ehrbegierb’ erhist, Er oft dur
wacht, an nichts, als fene Pflicht, Und — kuͤr an
fobald
688 Ewald Ehrſtn. v. Kleiſt.
ſobalb ein Wort Bon Helden aus der Griechen Munde fällt: Derm
diefer Nahme, dünkt und, zieme nur Den Maceboniern. — V.
80. K. 4. Auf ew'gen Fittigen. X. A. Auf fchnellen Fittigen.
—d8ı ff RK. 2%. endlich wird Geſtirn nach uns benannt, und
- unfer Ruhm Wird funkeln ewiglih am Horizont. X. A. endlich
Zindars
wird Rah unſerm Nahmen ein Geſtirn benennt. Wo
Söhne funkeln, ober dort, Wo Perfeus und Orion leuchten. —
D. 91. 8.3. Und alles Denner wird; wean dann Neptun. R.
A. Und belt und donnert; wenn alsdann Neptun. — V. 92. ff.
K. A. wie dann ber Sturm Verſtummt, die Flügel nicht mebe
regt, und Meer Und Himmel ruhig wird, daß Phöhus lacht, Und
‚jeder Strahl von ihm im Deere blißt: So legte fich der Zorn x.
x
= no. 4 — — Ira und Meer und
and immel fröhlich lacht: fo legte fi ‚friegerifche
x. —v. ıcöf. &. A. Schnell aus der Erd’; im den Koh
Beim Mondenſchein die lichten Wellen aud. NR. A. Schnell aus
ber Erd’ hervor, den. Wellen glei, Die bad von Winden aufges
wühlte Meer In Schaum gekräufelt and Geſtade waͤlzt. — 9. ı na
fi. K. A. drum faßt Eiffides Kühn den Entſchluß, ihn in der nas
ben Nacıt Zu überfallen, und ꝛc. Bald fank fie herab. X.
A. Ciſſides befichlt Bei Nacht fich ihm zu nähern, und deu Schief
x. Und fie ſank ꝛ. — V. 125 f. K. A. und eilte Dann, Unb
tränkte Schwert und Spieß mit vielem Blut, Und machte jebes
"Belt zur Todtengruft. R. A. und eilte dann Won Zelt zu Belt,
und dies das Schwert, und Ei Den Speer den Roͤcheinden in
Hals und Bruſt. — ©. 128 ff. A. 2. Dad weite Lager zu den
ffen griff. Schnell zündet’ er die öben Belteran; Die Flamme
loderte durch alle Reihn. . In fchredlihem Tumult ꝛc. 3.2.
Ein jeder zu den Waffen taumelte. Nun eilt mit feinen Helden
Paches hin, Da, wo er von der Warte feiner Burg, Die Was
en ausgefpäht die Klumpen Pech, Und Fadeln und gebaliten
Ehwer „Werch Und. Harz, und alle Speife des Wulkaus Her;
beigeführt, ergriff mit fehneller Fauſt, Und jeder mit ihre, eine
Fackel, lief Zum Wachtfeuer und in jedes oͤde Belt: Die Flamme
loderte durch alle Reihn. Sn fihredlihem 2... — V. 136 ff.
K. A. Leofthened ergrimmt. Im Lager kam Kaum der Balliſten
Laſt befhwerliy an, Und Katapulte, Thuͤrm' und was die Wuth
6. R. 3. Leoſthenes ſchnob Rache. Kaum erfhien im Lager der
Balliften drohnde Laſt, Und Katapulte c. — 9. 144 R. 2.
Der Felfenftüde Laft, von dem Ballift Gefchleudert. R 3. Und
"ungeheure Felfen, vom Ballift Gefchleubert. — V. 146. K. A.
N RZ im Raum der finftern. Luft, Und jeden, den fie
traf, begrub fie tief. X. A. Und den fie trafen, den fie.
— 9, 152 ff. K. A. und Luchs und iger brült, und jebe
bruͤllt. Doc Ciſſides Blieb ruhig, und ward nicht betäubt rom
Lärm; Und überre uͤtiet auch mit Tod ben Feind, Mit —
x
Ew ard Ebrn. v. Blei, J 639
—
at;
822*
——5
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are, E. 7599 6.13 — 127. (V. ı
"ger erihet umgeben, > —* * ale |
Des nleb x ee. ee
Anban —— — 5 Ban (3 |
1 | 4.
ang des — 2. 9. ADB. 9. Datee grares eram tibi *
vv Umach 4 Bruhn "Wertelus &. 147.3 Auf
Nein nach — 148. G. U Kuh Die Arria/
e des ‚Mesttal E, — PandalphS. 140. geht r \
—— zu, honbern dem Dichter Ewald, in deflen Sinn
und Lisderw'ed ſich "befindet);. Lied der ——
en (na) ———— )-@.150:; ‚Ayfon:und' feine Schwehter
Kae, beids ſchoͤn/ aber einuͤugig «nad dem Kateiniſchen)
Z. 1383An Die geſchminkte Vetulla S. 152.; Auf. die
Statueder Venus in Sansſouei S. 153.; Der Saufer zu
em Dichter &. 154.5 Kach Bion — 7— — —
> 156. (9. 1. 8.3. Der Zu ei
. X. A. Er war ein EEE P ge de
5’ Auf Meindes (nach Sranti Hehe Panigarale) S.
een (nad) BappiY ©. ı 58 a Geigmal und dim
Engiifdie: Ue in Cbriffien Seinsich
Schmids Biographie der Diner, Ep I. & 62 f.); Sene
dytin: Entwurf zu einem Trauerſpiele (1758). 159 —
drei en: Bu nah: Pl Senets kin
zadmı. D.n det ; ſchick⸗
L
*
/
f
0 > Ewald EhrRn, v. Meif.
—
icklicher bes Auucrfpiel hat: audi. dicfer Gab
—— un Sa —* Sin)
Aufſaͤtze (759) S. 199 — 250: "(ie find aid fo weh
vollendete Blätter, ald vielmehr fuͤr e und —
wioralifchen WocheAfcheife zu haften, "an: weicher Zleit iı
Tagen ,. unter-bem Ditel des Louen Aufſehern mit ſelacn
zu arbeiten hoffte) — Bergl. en Deu. rode⸗
— and bildenden Künffe, 2 1. — 1. Eee) = =
EI ee
Reife poetifiße Derdienie Fatbet. man fewäsbigee -
— u. in Guttuero)Char akteren ka ae und
———— Be au Dre 7 Tun 17% 1 PER
3. in Rftheriurgs — mr Tiieosie und
Kitenkiur
Bir: EH. 67.803... 06.30 4 8,206 208. 7
Fandbuche
deverAugenzeugen genommen. — —
riſchen Produkten wffeiltn folgenbe
1113 in Poͤlitz Pr ale
deufhen Ataffikir, Eh. 1.8.78 fui Th. 3.8. ggr ft.
:: 4 in’ben Ehrralteeen :der vornehmen Dislssetr aller
Nationen ze. (VNachtraͤgen si Sulyevs.nllgemeiner Chlßek
der ſchoͤnen Rünfte) BD ı. Std «. S. 177282. (ws
Prof.- Jarobs n Gotba) Be . Sich r. S. zart -
m. Prof. Manſo in Bsreslan).
5. in Ebrfin, Seine. Schenine-Srekooleg, PATE
390.47. 410. 414 .
6. in Wachlers Handbudbe dee: ‚allgem. Geßshichee: de
Yerarlichen Kult 20 2. &. 693: — ee
It is
Nachrichten ben Kleifte ebensumfidaben uns 0.
Schriſten:
9. Ebrengedaͤchtniß errn TE wald Obeikian von Akıik
Se
e a
::Rleifts Bebendumflänbe find aus: — ge
— cheild aus dem Munde der Freunde
1760. G. 165 f.: Es wirde ins
Journal ötranger 1760. Jul. (vergl: Briefe die neuee Ada
erregen TI. 16: Be, 255. & — — ‚ei
n er
"+ de Ramlers Yorbericht zu feiner Yusgabe von: Binige
GSammelichen Merten (ein Ein —— auß dem Mbrerigenäche
niſſe von Nicolai.) Desgl. Karl Wikeine —
Werke (Berlin 1800 gr. 8.) Th. i. IS, 18
— .% Chriſtian Beinrich Schmids —*— Den Dich
.. we eb. 1. aa — ee
—
—
v
Evold Chrſta. ni 60
——————
von den vornebmften verfforbenen deutfchen Dichten Zhdr:
2.0 en. was in ber
— wer neh und ——
mit
weitige Bafäne findet: man: in dem —— — für
Deutſchland 1792. St 8.8.6437 f- 2424
— er — — 7— ss Ahr 178% ba
N} . daB Aedto Er er le en
6. ——— —— an. des
en
aa‘ ge Leonavd mMeiſters &basatweiftißdennfäer ter,
58 2. &. 181-222. aus: nränblichen *
ſchriften Jirze i, wie auch. aus Schids: Biographie· ¶Unter
awvern werben ſechzehn Briefe von Kleiſt an ANrsol mitgetbeilf,;
B. %odhs Odenm Friedrichs des Großen ©, 89-91; 1
9. Beoerwagens ; Zisensturgefchichte: der enangelifchem:
,
Artschenlieder, Th. 2. &. 08 = 560 nad) Schmida ————
roRXichters allgem. bographiſches Cexikqn alter Year
neuer geiftlicher Liederdichter &. 168.170.
11. Sirſchings biftorifch = liseparifebes‘ —— *
ruͤhmter und denkwuͤrdiger Perſonen, welche in
zohnten Jabrhunderte geouben ſind, Bd, Abt2 |
269 — 279. nady Ylicolai, Schmid un den —* twägen, u
Sulzer it einigen nfigem ni Dal‘.
:s 39. Pantheon berühren Deusfiher Zichten» mit einem |
chniß ihrer Werke (Koburg 1798. 592." Flie |
DVerzei
coldi's Ebrengevädkriipifiabgenrudt , unb nn aus
der Berliniſchen Monats ſchvift himgefugt.
.18. Verterleins amdbudyen poetifchen: Ziterasup der |
Deusfähen &. 383
4 ned — dem. Leben geogeseidmeite
Deucfihen des auzedaten ———— 559 — 562.
en ar
16. Bam. Haie Baliie: bifkorifcher Gemälde aus
dem achtzebneen Jahrhunderte, Tb. 3. S. 333 338- nach
Schmid, Vetterlein u. ſ w.
16. Ewald Chriſſinn von Kieifis Reben aus ſeinen
Briefen an Bleim, in der Koͤrteſchen — von Aleifts
frnmelichen Werten S. 1167...
#3 Ben, Sem.
. Eumal bdi Shin, vi Reif.
u Sum, BausartBalietie Bau: berähmerften. Wideter
| —— ——— — nach A⸗nte, Dev
iB. Panıkasn dur euıichen Disbter- suis zit biographilchen
2. a Oil ea) En .&9—#.
"39. Monseifitionsteriton mis vorsägiicdwe Ridiäche
—— Tb: 2.8. 324 — 326. Dei
or. — ————— — derwfchen
Schichte (Berlin 1798.) Th. 1. ©. 114.236. 255. *
— m TER ESS R- NOT 2a. - -
ee Monarofbäfe 109. Pannen. u
rn
er
IE ee en. ſindat men iu Sams
— — een en ——
ande, wo A in —
> Rind auf Dem Weibnuchtemmirie im Almasach De
utſchen Muſen auf Das Jahr 1772. & 23 f. (ein Imuyrem
tl vom Sahy 1737). Einige Beiste von Adeif Ir Sam. Gen
beold Aangens Sammlung gelehreer und —
Beölefe, Th. — ale
u Neem Ateififchen- Berichte enthalten folge |
® 1 —— reg
* — 1 . — Sis
— eo. | 3- IH 3
2. a Anleimng —— Haus dard, —
bie der Dichter zu bilden ,. Eb. 1. S. 260.. Au Mutulie. ©.
269fr Auf den. Mod eines „yoofun. Diennes (Gellerts), Zb. 2.
S. 43 — 48. Der geführte Kranich.
3. Poͤlitz ee age wer Cebtoͤro Der den⸗
cwer lafiter, Ch. 1. &, 248-.
re! die Himmel ohne Zahl ıc) Th. 2. &. 32 em De |
ling (ein Sragenient mie benfelben) U3. S. 481 485
ö . Seyboids —* Chreftomanbie (he Janglinge —
Bildung des deesserm und Befunde (Leine 1786). S-
1490148. Sein. S. 293 2g0. Dane (Br if ber Sur:
ve Einem ohne Zahl ıc.)
SD SemanN? Hebangen im Detlaniren für —
eo:
%
X
walk: Hofe u Lig, | ⸗
Luſt, t — ꝛc.) m einigen an fen jur ange Des
——— für inrige Beite. "
Ent abring det Bar mer 885
7 Bouſiagers harräbud, der —* 155
Bemerkungen zu der Hymme : Enoß if dar Merel die Gimmel
Arden⸗ 42 | &
== 156; beſinden ſich viersehm. mau Bleifta ‚beiten Siunge
aA Wiedemanns Sehblingsfhilderungen der Deutſchen
Engländer and Franzoſen ui (Dusbiinlrg 1804.) iR, 6.81
- 133/ Rleifts Selling us ben: Ransierfdyen Ausgaͤbe ab⸗
worden.
und unter dem Zerte Winke zur Vergleichung dee KRleiſt iſchen
md Thomſonſchen Sa -
Eine Perpteichung Thomfens und Kleifie iſt auch unter
andern von Chriſtian Reinrich Schmid in ſeiner Biogsapbie
der Didier, Th. ı. Dr md im Nekrolog/ SO 2 .
&. 397 — 399. angeflslit werden.
Re Supeifang für ange Beute, — Bleifts pro⸗
faifeben Auffaͤtzen ind Aareinifäbe zu bberietgen; findet man in
Mönigs Nener Ehreſtomathie zur Bildung Des -Beifles und
Herzens und zur Uebung im Ueberſetzen ug —— Deutſchen
ins abeiniſcve —AXX Be de |
Ei
ss ; Aweid Sof Ri |
C. 2. Schmid, und I. TV: Eſchecburg mis. Melodien zum
Singen beim Rlaviere, von KA, P.. Schals, ZAapellmeis
fler Sr. Bönigl. Zoheit des Prinzen einrich von Press
Sen. Acnbung'ı 784: F 4. gs huge ya ernen
der mie m a — — loben —* —*8
un ex. yunme:
EN Eee
Rleiſto viidni⸗ befindet. fich vor Nieelals Ebrenge⸗
daͤchtniffe von Aauke (17503vor dem 6. Bande der Biblie⸗
tbek der ſchoͤnen Wiſſenſchafton voi Wernigeronb (1757)3 in
Aeonard Meifters Ebarakteriſtik deutſcher Dichter von Pfen⸗
— oe er — zur fAmmsslidhen
vontiieno Haas nad: Japki
En auf Aleiſt von Bernhard Rode, wel
ches Bleim zum Andenken feines ließ, beſin⸗
bet fich iteben ben Bitbniffen Schusenins, Beitbs ind Winters
here Her.
* et meint, her Pride Urne. — am Grabmal liegt
eine, mit einem Lorbeerkranze nurwundene, nebſt Hinem
Degen. Eine in Kupfer geſtochene Aopi⸗ ————
17 vor dei! zweiten: Theile der Aoͤrteſchen Nusgabe von
Kletffis Webben;nach witene den Mode feibft. radirten Blatte.
Bibliothek der ſchoͤnen a ea Ga 7. @ed
— —
r na var ın
Be au Auf. —
—
F
Emain Egufn. 3. Rei, 893
kömandfchER — Hedsusgigeben: un Sonax —
Dieöben TBCni WBerı. Aums
i Auch ee —— — ——— im Kleir
a ——— — Rulender auf — Babe. 1787 ger
et. . a AR Nu
— ET eß-dle Seäininzertoge ‚Jeankiaxe. an
A were — errichten. — raiecige Dips
hoch, darauf seine: fieht „. von welcher
ein ee 08 t. b — — rar: Pyramide
ſteht das —5 Marmor. mit einem
Kranz von, an, de * one ‚M ‚Der andern
Saite Leier NDR ‚und auf der
dritten einide Tem —* ber in —— Inge von Alas
ienzweigen. Auf der einen en fieht man ki auf
de pen eine fraugöfffpe , Aug beim eine be ehe Anfchrift,
Mayers Fk — leiſtiſchen ff einen bei
Pers 9
—— anf: den Toni Hrni von — haben. wer von
%5 (ſ. Peetifhe Werte: non) Johann Peer sk) nach feinen
eigenbändigen Verbeflerungen berausgegeben von Ebriftien
Selig Weiße (Wien 1804.) Bd 2. ©. 161 f. „Auch Kleift iſt
bin — Laßt weit herum erfchallen, Ihr Mufen, um den Obere
fltand 2c.”) von der Karſchin (f. Auserlefene Bedichte von .
Anne Zuife Karſchin (Berlin 1764.) 5. 56 ff. Zlagen bei
dem ÜBrabe des „Herrn von Aleift, in Bleims Nahmen.
— auf dieſem Aſchenkruge Went die ZFreundſchaft ihrer Sehn⸗
ſucht Schmerz 2.) von Moſes Mendels ſohn n Chrſtn. Keine. .
Schmids Biographie der Dichter, Tb. 1.
5 „Am
Ufer der Unfterblichkeit Wiegt jebt der Mufen Eiebling Kcf 1. “)
von dem. Hrn. von Thuͤmmel (f. Ebefin. Heinr. Schmids YZes
Erolog, Bd 2.5. 421. „Ihr Freunde ded Geſchmacks, beweint
den edlen Kleift 10.) von Bleim (ſ. Elegien der Deutfchen aus
Bandfchriften und gedrudten Werken [herausgegeben von
Blamer Schmidt) ©. 89 ff. Auf Kleiſts Grabe. „In N
und Schauer fi? ich bier, Auf deinem Grab, o Kleiſt xc.“) von
Brerfebmann (Mer Barde an dem Brabe des Maiors
Ebriftian Ewald von Kleiſt. Leipzig 1770. 8. und in Karl
ZFriedrich Kretſchmanns fämmtliben Werten, Bd ı. S.
249 — 310, unter der Aufſchrift: Ehrengedaͤchtniß Chriſtian
Ewalds von ZBleift, erfies, zweites, Drittes Aied.) von
ion (f. bie Carmina omnia beffelben. Eine von Klotzens ſchoͤn⸗
ſten Oden) von Naufseifen (fe Raufseiſens Gedichte, her⸗
ausgegeben von G. Danowius. Berlin 1782. 8. S. 280 fi
I in Hrn. Matthiſſons — Anthologie, Th. 6.
&. 73 f. „Kuͤhn bob fein Lied fi auf Adlertfchwingen 2c.”)
— In KHölıy?s Erzählung: Das Fever im Walde (f.Gedichte
%
606 Ewald Ehen. v. Seh.
kon Iaı Heinrich Hähyı "Hamburg 1864. &. 56-8.)
wird der Shhlacht bei Kunersäeorf, fo wie Aeifte umd:feimeb Eos
des fürs Mareridnd, üuf eine, vühtende Eeife wäh: — Un
sine Sreumdinn bei lleberfenbung: einer Aofentnofpe von
Kleiſts Brabe, von ber — von —— (ſ. Berlin. Mo⸗
natsſchrift 79*. EOktober. vergl, Mıkcse’s- Ausga⸗
ke von Kleiſts Werten; — a⸗ =, Any —MDenis in fein
LDurũcherin nexuu (Wien. 1794) =» ‚met: en iſ
— ‚erhabene
Der Tod fürs u iſt Be
Ay Verehrung werth. Wie gern abs ihn u
. Den eblen Tod, wenn man Verhaͤngniß ruft!
Uub ed hat genen! . 2
Jacet immitis fub tempeltate. Gradi j
Perditüs ad ripas, moelte Viadre,
— en an nette, bunte
In bdem Govitter bed hart Gdi
J
teigende, Sie Morat' und Phkiofoppte -Benefiene
ESihriften find in de -Weidmandifchen, Bud "
handlung heraus gekommen, und um &le beigeſetzcu
Preiſe in allen Buchhandlungen zu befsmmen.
— lIac., ‚ Hiltoria eritica Philofophiae a naındi i incona
bulis ad noflram usque aetstem deducta. Editio —
da, Volumine VIto accellionum et fhpplementorum an-
ctior, VI Temi, 4 maj. 1767; a ur 25 th
— Jdem liber, charta fcriptoria 30 ıhl?,
— — Ejusdem libri Appendix, accelliones, obfervariones;
emendationes, illufirationes atque fupplementa —
Operis integri Volumen VIum. 4. 1767.
Belleris, &. 3., moraliſche —ã 2 Bände, nach De —*
Verfaſſers Tode a In on Joh. Wolph Schlegel, =
G. £. Keyer. gr. 8. 177 on
—— — auf einst Yapier. 8. 1770.
Glaubens und Sittenlehre Jeſu des Sohns Sirach. Menü
ſetzt mit erflärenden Anmerkungen von J. W. Linde. Bweite
völlig unıgearbeitete Auflage. 8. 1798. ı6 gr.
Goteleberi, Jo. Chr., Animadyerliones. ad Piatonis Phasde;
" nein et Alcibiadern fecundum. Adjuncti Aunt excurfus in
“ qmaelliones Socraticas Jo animi immortalisate cum —
Phaedonis. 8 maj. 177T.
senftechnis, D., wermifhte philofophiſche Schriften. Aus be
Franz. 2 Zheile. 8. Se, ı the. 12 Br.
— — ter Theil, Nebft zwei Zugaben des Weberfegern,
7
Kpbalis, Mauh,, Biblioihapa zealis Philefophica, 4 4 —8*
Fol. 1683. 4 thlr. 8 gr
Locherer, Curſus hilofophices Fol 3740. 6 ıhlr. 16 gr.
Lonrginus, Dionyhus, de fublimitate ex recenlione Zachariae
Pearcii, Animadverliones interpretum exosıplit, fuas %
zovam verhionem adjecit Sam. Fyid. Natlıan. . Morus, cam
ejusdem libello animadverfionurn ad an ‚8 maj.
‚ „176g et ı7 7% Ir, 8 gr
CLongin, vom Erhabenen, 2 Anmerkungen und —
von Joh. Georg Schlo 1. —
Meiners Beitrag zur * art der erſten Jahıhun: Ä
derte nach Chriſti Geburt, in einigen Betrachtungen über bie
u Philoſophie 8. 782. 109%
Mori, us animadverfionum ad —
8. maj. 1
Payley’s, —* Grundſaͤtze der Moral und Politik; aus dem Eng.
überfest ; mit einigen Anmerkungen und Bufägen von C. Barve.
2 Bände. gr. 8. 1787- . a thlr. 16 gr
Die trandſ sibenteie |
„Auitifer 2 Gelder Ber Ei 8 in © be an Herrin * 8
“Ber, icher mus. 8. 17&9. so ini
Eypal —* I ie Merken;
Sr ‚Dermehrte Auflage. & 1794.. auf ——
—
— ẽ Ebenda be Buch auf franzoͤſ. Papier . |
— — Gedanken vom Werth der Gefühle im Göriffenthunne
Fünfte von neuem. durchgeſe hene u. verbeſſerte Auflage. gr. 8
Salsers, Iob. Georg, vermifhte philfopbifie Schriften. Lak
den Jahrbuͤchern * — ber Wiſſenſchaften zu Berlin ge
ſammelt. Ir wel Dritte nen oh gr. 8. 18002. ı thlr. 4
— — gter Theil. Nebft ein athrichten von feinem En
und finen ſaͤmmtlichen Schri en. Siyeite Auflage. gr 8. 1800.
iR „(ud unter dem Bit: J —
— — Schriften. — einigen Nachrichten von fei-
em 5 Ri —* e ber bie menfäige
B (7. 4
+ Natur und ihre Entwidelung. 2 Bände, gr. 8. gr
Ciedemanns, Diieterich Syſtem ber Roifgen re E Ze
1 1
— en über den Menſchen. 2 Me. 8 177
ı thlr. 16 gr
— Griechenlands erſte Philoſophen, oben eben und Sufleme
ee. Pherecydes, ar” —
—— Dr. Cari Chriſtian, re: Moral, Dritte vers
a EEE naht
N N) hiſtori morali
- alten Ku n; von einem .. der © erfchaft; aus
dem Engli 3 Bände. 1786. - r tble. 8 ge
Witte, muel Simon, —8* und Kunſt in Anſehung des cr
= * Eindrucs en ge. 8. 1782. Ä 6gf.
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21
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JUN 2 9 1943
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