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Art mit ‘dem Homer beſchaͤftigte draͤngte ſich mir
auch die Bemerkung auf daß in Abſicht der Wort⸗
Erklaͤtung noch mehr: zu leiſten ſei und fi) auch
leiſten Taffe ald man zu glauben ſcheint. Ich fand
befonders daß, ficher gemacht: theils duch die Aus
torität der Ueberlieferung, theils durch den unbes.
zroeifelfen Sinn, den manche Wörter bei den ſpaͤ⸗
teren Schriffftelleen haben; theils endlich durch eine
ausgemacht fcheinende Etymologie, auch die- vorzägs
lichern Philologen äber viele Wörter ganz oder
doc ber Hauptſache nach im reinen zu ‚fein glau⸗
ben, und dahec gar nicht darauf kommen die ge
nauere Erörterung anzuftellen, beren ſolche Wörter
doch noch faͤhig ſind.
Wenn es indeſſen hieruͤber für den Gelehrten
meiſt nur kurzer Darlegungen und Andeutungen
bedurfte; ſo glaubte ich dagegen hier zugleich eine
Gelegenheit zu finden auch den werdenden Philos
Iogen nüglich zu. fein durch den Vorgang. in einer
Berfahrungsmeife. die nicht genug. empfohlen wer⸗
den. kann; nehmlich, den. Sprachgebrauch eined
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Erfter Band,
Zweite Auflage
Berlin, 1825. |
In der Myliuffifhen Buchhandlung
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Art mit dem Homer beſchaͤftigte draͤngte ſich mir
auch die Bemerkung auf dag im Abſicht der Wort⸗
Erflänmg noch mehr zu Teiften fei und fi) auch
feiften Taffe als man zu glauben fcheint. Ich fand
befonders daß, ficher gemacht: sheild durch die Aus
torität der Ueberlieferung, theild durch den unbes.
zweifelfen Sinn, den mande Wörter bei den ſpaͤ⸗
teren Schriffftelleen haben, theils endlich durch eine
ausgemacht fcheinende Etymologie, auch. die vorzäge
lichern Philologen Äber viele Wörter gang oder
doch der Hauptſache nach im reinen zu .fein glaus
ben, und dahes gar nicht darauf fommen die ge⸗
siauere Erörterung anzuftellen, beten ſolche Wörter
doch noch faͤhig ſind.
Wenn es indeſſen hieruͤber fie den Gelehrten
meift nur Eurzer Darlegungen und Andeutungen
bedurfte; fo glaubte ich dagegen hier zugleich eine
Gelegenheit zu "finden auch den merdenden Philos
Iogen nüßlich zu. fein durch den Vorgang. in einer
Berfahrungsmweife die nicht genug. empfohlen wer⸗
den kann; nehmlich, den. Sprachgebrauch «Eines
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Autors ſoviel möglich aus ihm ſelbſt zu entwickeln.
Hiezu gibt Homer die beſte Veranlaſſung, weil man,
genau erwogen, bei ihm zu dieſem Verfahren ges
noͤthigt 5; indem mit gleichzeitiged nichts haben.
Zugleich aber wird diefe Uebung bei wenig Schrifts
ſtellern fo leicht gemacht als bei Homer durch ein
Werk feltnes Fleißes deffen Verdienſt nicht hinreis
hend und allgemein genug anerfannt if, Damm s
Homerifches Wörterbüch *). Freilich hat das Buch
feine großen ‚und -auffallenden Maͤngel, tworunter
. voran fteht die den Gebrauch deffelben fo fehr ers
fhwerende Unordnung. Diefer Fehler liegt bei bie-
ſem Werke zuförderft davin daß der Mann, in defs
fen Abſicht eine vollfommene, Ordnung war, eine
Ordnung die der alfabetifchen Planloſigkeit der ge-
. :wöhnligen Wörterbücher entgegen arbeiten, und die
‚allein zweckmaͤßige und fruchtbare etymologiſche Kolge
zum Grunde haben fellte; bei. dieſem loͤblichen Bes
ſtreben auf. den entgegen gefeßten Abweg gerieth
und eine ganz durchgeführte fpekulative oder viel
‚mehr, was niemand. beftteiten wird, völlig grillen⸗
hafte Etymologie zum Grunde legte *). Diefen
*) So muß man es nach dem, worin fein elgentliches
Berdienfi Tiegt, nennen. Sonſt ift det Titel des Bus
Novum Lexion Graecum etymologirum et reale, cui
ro bafi fubitratae funt concordantiae Homericae et
indaricae. Collegit C. T. Damm. Berol., 1765. 4to.
»c) Wenn es einft dahin kommen wird, daß die Verfaf-
fer von großen und Heinen Wörterbüchern nicht nur, -
-fondern auch von Wortvergeichnifien zu ... Durchs
aus "die etnmologifche Drdnung zum Grund: legen,
welche allein den wahren Syrachſchatz und Sprach
umfang an jeder Stelle volftändig vor Augen legt:
fo fürchte ich zwar nicht daß man in dag große E
trem des guten Damm verfallen wird: aber der Gra
von Migverfiand des wahren Grundfabes wie er z. B.
in Henr. Stephani Theſaurus und in vielen Vokahula⸗
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Mangel aber macht groͤßtentheils wieder gut, einer⸗
ſeits der große Vortheil, daß die anerkannt und
ficher zuſammengehoͤrenden Wörter nun doch wir
Jich bei ihm unter Eine Ueberficht gebracht find, an⸗
verfeitd das alfabetifche Regiſter. Störender ift das
Ermangeln der Anordnung in den einzen Artikeln
felbft, beſonders den größern, mo der VBerfaffer zwar
im Eingang eine kurze Weberficht der verfchiedenen
Wendungen gibt welche die Bedeutung nimt, dann
aber die einzelen Stellen hauptfächlich (mas zwar
von einer Seite nüglich ifi) nad den vorkommen»
den Formen (Kafus, Tempora ıc.), und nad) der
Folge der Bücher aufführt, wodurch alfo der für
den Hauptzweck weit toichtigere Gang ber Bedeus
tungen zerrviffen, und die läftigften Wiederholungen
herbei geführt werden. Uber hiebei erfodert die Vils
Higfeit zu bedenken, daß, da eine alle Bortheile vers
einigende Anordnung weit mühfamer gemefen wäre,
das hoͤchſt nügliche Werk dem fleigigen Schulmanne
ohne dieſe Iofere und leichtere auszuführen. wahr⸗
ſcheinlich zinmöglich gewefen wäre *).
rien vor Augen Eegt, iſt auf gleihe Art ſchaͤdlich.
Nicht die wahre und beweisbare Etymologie, fon
Dern die anerkannte und fuͤhlbare muß in einem Woͤr⸗
serbuche befolgt werden. Ja ſelbſt Wortfamilien des
ren pegenfeitine Verwandtſchaft nicht besmeifelt wers
Den kann, muͤſſen dennod), wenn fie fich leicht iſoliren
kaſſen, ohne daß dadurd jeder für fih in ihrem be»
fondern Umfange gefchadet wird, aus praftifchen Ur⸗
facben getrennt, und die Trennung durch Nachweiſun⸗
en gut gemacht werden. Gesners Mäßigung in dien
em Stüde, in feinem lateinifchen Theſaurus, wäre
als nahahmungsmwertb zu empfehlen, wenn er nicht‘
durch die Abſonderung der compofita von den fimpli-
cıbus, den größten Theil des Wortheils diefer Methode
wieder vernichtet hätte.
Ich wanſchte daß iebes ſolche Regifer die Stellen
En;
| Indeſſen, wie gewoͤhnlich, reichen dieſe Mäns
gel ſelbſt wieder die Gelegenheit dar zu einer dem
Studium höchft foͤrderlichen Bemuͤhung, indem, wer
das Buch bei einer langſanien und eindringenden Le⸗
ſung des Homers braucht, ſich jeden ſolchen Artikel
nach feiner eignen Einſicht und Anſicht nun ord⸗
nen und genauere Reſultate daraus ziehen kann.
Und, dieſe Arbeit iſt ed zufoͤrderſt, worin ich den.
"angehenden Philologen in dieſem Büchlein vorgehn
wollte. *) Jedoch fo daß, indem ich es mit voller
VUeberzeugung ald höchft-nhglich empfehle, auch die
geläufigften allbekanten Wörter zu einer innigerg
nach den Bedeutungen allein anordnnete; dann aber,
am Ende der größern Artikel, auch die Formen zu⸗
fammenftellte, mit einigen Ruͤckweiſungen (für die felts
ner erfcheinenden? auf Die angeführten Stellen. Denn.
eine ee san u an —R ae
nem Schriftfiellee vorkommenden Formen iſt für dei
Kritiker unentbehrlich, tor den
*) Weil ich nun einmal es bier übernommen babe biefe
Befchäftigung zu empfehlen, fo fcheint es mir nicht
zu kleinlich noch ein paar aha für den,
“ minder erfabrnen beizufügen. Zufbrderfi daß nad) ei⸗
ner Furforifchen Meberficht des ganzen Artikels mit
Damms Erklärungen (es find mei die alt überliefer-
. ten, und alfo zu willen ndthigen) zu Faſſung der Haupt⸗
bögriffe, man -foviel möglich jede non Damm binges
feßte Stelle noch eigens im Homer felbft nachfehe;
nicht nur weil nicht felten in unfern itzigen Text be=
richtigte Kesarten aufgenommen find, fondern, weil eg
‚in einem folchen Verzeichnig nicht fehlen kann daß Stel-
len aus ihrem Zuſammenhang beraudgenommen, bald,
einer irrigen Anficht des —— dienen, bald, von
ung felbft einfeitig aufgefaßt, ung auf neue Irrthuͤmer
. , führen. Dann empfehle ich jedem der das freilidy .
feltne Buch W. Seberi Argus Homerigus f. Index vo-
cabulorum in omnia Homeri Poemata Amift. 1649. 4.
et werden. kann, den Gehrauch deffelben mit
amm zu verbinden, theils weil wirklich beide nicht
ſelten einander ergänzen, theilg weil dies ältere Werk
- vielfältig eine fchnellere-Meherficht gewährt: .
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Kenntnis der homerifchen Sprache auf diefe Ark
zu behandeln, ich hier nur diejenigen wählte, bet
welchen fih mic in meiner Erfahrung mehr oder
— weniger gangbare irrige Anſichten und Meinungen
dargeboten haben, oder bei welchen ich glaubte eis
niges beibringen zu koͤnnen das gewoͤhnlich uͤber⸗
ſehn wird.
Indeſſen habe ich hiebei die uͤbrigen Wege auf
welchen der Sinn eines altepiſchen Wortes erforſcht
werden kann ſo wenig verſchmaͤht, daß es vielmeht
mit zu meinem Zweck gehoͤrt nach meiner Einſi cht
auch hierin, vorzugehn. * allen Fällen alſo mo
- Homer -felbft nicht Stoff genug zur Bergleichung
darbietet, zog ich die nächftfolgende Sprachperiode
zu rathe, und zwar nicht nur die übrigen altepi⸗
ſchen (heſiodiſchen, homeridiſchen und eykliſchen)
Denkmaͤler und Bruchſtuͤcke, die vielmehr noch ſelbſt
mit in den Plan eines homeriſchen Woͤrterbuchs ge⸗
hoͤren, ſondern auch noch mit großer Zuverſicht die
Dichter der bluͤhenden Periode; da ich mich durch
fortdauernde Erfahrung immehr mehr uͤberzeugt ha⸗
be, daß die Annahme eines aus Misverſtand hoinet
riſcher Wörter entflandenen Gebrauches nachheriger
Dichter, bei Beurtheilung und Erklärung der Gei⸗
ſteswerke dieſer echten Zeit' noch wenig, ja vielleicht
gar keine Anwendung findet; indem dieſe Dichter
noch keinesweges mit kalter Kuͤnſtelei nach todten
Wörtern haſchten, fondern nur das gebrauchten
was durch eine lebendige Ueberlieferung aus dem
Alterthum zu ihnen gelangt war.
© Den dritten Rang in der Unterſuchung —
tete die grammatiſche Ueberlieferung, da ed un)
leugbar iſt, daß aud) in vieſer vieles ſich fortge⸗
pflanzt hat aus jener alten ‚get wo Kot =
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Rhapſoden die homeriſche Sprache noch in ſicherem
Gefühle hatten. "Aber da allmählich philofophifche
und. grammatifche Grübeleien diefe Quelle trübten,
fo ift dee wahre Sinn häufig duch falfche, auf je⸗
nem unhiftorifhen Weg entftandene, Deutungen vers
draͤngt worden, oder er liegt untermengt unter ih⸗
nen und muß heraus gefühlt werden durch Kombis
nation mit dem mas die andern Quellen etwa noch
darbieten. Doch gehe ich häufig von dieſen ges
woͤhnlichen Deutungen, die ja doc) meift allbekant
find, in der Darfiellung aus, um, indem ich auf
das ungenügende und fehlerhafte derfelben aufmerks
ſam made, das Bedürfnis einer gründlichern Uns
terfuhung entfiehn zu laſſen. Zu eben diefer grams
matiſchen Ueberlieferung gehört denn aber auch, wie
itzt jedermann meiß, der Gebraud) der fpätern Dich»
ger nach Alexander. In diefen if, das fühlt man
gleih wenn man nur weniges in ihren Werfen
Heft, jene Nhapfoden » Ueberlieferung bi auf den
Funken erlofhen. Man fieht daß fie lernten wie
wir, aus befchriebnen Blättern, und die Sprade
der Dichter fich zu eigen zu machen fuchten, wie
fie fie auf diefem gelehrten, folglich fudten, Wege
aufgefaßt hatten. Einen andern für den Zweck dies
ſes Buches weit michtigern Gebrauch machte ich
daher von diefen Dichtern, indem ich vielfältig an
ihnen. diefe Natur ihres Sprachgebrauchd darthat,
damit es immer deuflicher hervorgehe, wie behuts
fam man bei jedwedem Fritifchen und grammatir
ſchen Gebrauch den man von ihnen machen will
verfahren muß. Sollte ich dabei hie und da in
aͤſthetiſchem Sinne einem unrecht gethan haben ins
dem ich Abweichungen vom Homer feiner Unkunde
zuſchrieb, die von feiner Dichtermacht auögingen,
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ſo werden ihm andre ſchon wieder zu Ehren hel⸗
fen. Bei den Spaͤtern unter den Spaͤten aber,
ſelbſt zu diefem Zweck, mich aufzuhalten, ſchien mir
eine uͤberfluͤſſige Arbeit.
Die von und neuern felbft gemachte gramma⸗
tiſche und etymologiſche Forſchung ſollte immer erſt
unſre legte Quelle fein. Sch glaube nicht daß dieſer
rundfag von jedermann, gehörig befolgt wird: ich
habe mir ihn zum unverbrüchlichen Gefeg gemacht.
Nur wo die Bedeutungen der Wörter auf jenen
erften Wegen entweder gar nicht oder: nicht mil -
vinlaͤnglicher Sicherheit ſich ergeben, laſſe ich die
etymologifche Unterfuchung hinzufreten; die denn
nathrlich nur nad) Maafgabe der Umftände, freis
Jih auch wol nad) Maaßgabe der Lefer, eine mehr
oder minder evidente Entfcheidung mit fich führen
fann, Wo aber die Bedeutung aus möglichft ers
fhöpfender Vergleichung der Stellen und Schrift:
ſteller hinreichend ins Licht gebracht iſt; da verfage
ih mir ed zwar nicht, was ich über die Abſtam⸗
mung einzufehen glaube, ſei e8 ald Beftätigung, fet
ed als Beitrag zu. diefem Zweige der -Wiffenfchaft,
auch noch ‚beizubringen: aber ich ftelle e8 als etwas
zum eigentlichen Zweck meines Buches nicht gehoͤri⸗
ges meift in die Noten, oder doch fonft abgeſondert
hin, damit der Leſer von der Unabhängigkeit und
innern Sicherheit der übrigen Unterfuchung fich feft
überzeugen, und der für welchen eine etymologiſche
Unterſuchung weder Nutzen noch Reiz hat, fie gänzs
li unbeachtet laſſen kann. Ich habe mic) zu dies.
fem ſcharfen Gegenfüß gegen dad von der Spefus
Iation ausgehende Verfahren um. fo mehr gedrungen
gefühlt; da ich bei diefen Unterfuchungen vielfältig
‚gefehen, wie eine: AUCRDUNE Etymologie die fi
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er} =
= ‚
daher. fruh ſchon Diebe: fheild der Erfennmig,
. des wahren und ‚genauen Sinnes im Wege geftans
den, theils aber auch felbft da mo. der Sinn eines
Wortes notorifch mar, doc Nebenbegriffe zumengte
: welche dem Homer ganz fremd. find, und daher an
einer Menge, Stellen ihm Gedanken die er nie haks
te, unterfchob, folglich ſeine Poeſi ie verfaͤlſchte: mag
ſchlimmer ift als fie unverftändlic laffen.
Indem ih nun eine Anzahl folder Erörterung
gen dem Publikum vorlege; fo nenne ich diefen
Band den erften, nur weil er,einer vielfältigen Kort-
fegung fähig ift, ohne. noch zu mwiffen ob und wenn '
ich felbft einen zweiten werde liefern Eönnen, und,
ob, wenn ih ed auch Tann, man ihn verlangen
wird. Bei einem Buche das nur ein erſter Beitrag
iſt, war alſo Wahl und Anordnung der Artikel
gleichguͤltig; ; ich fand es daher, um auch mit dieſem
einen Bändchen ſchon einen gewiſſen Zweck zu ers
- zeichen, am beften, bei dem Auffuchen der Wörter
über die ich etwas befriedigendes oder doch nüßlis
ches fagen könnte, mit dem erfien Buch der Iliade
anzufangen. Jedes Wort aber dad mir auf diefe =
Art entgegen Fam behandelte ich nicht nur fogleich
fo gut ich konnte für den ganzen Homer und für.
‚die übrigen Autoren, ſoweit fie in meinen Plan ger
hörten, vollftändig; fondern ic) zog haͤufig auch noch
verwandte Woͤrter, oder andre die auf irgend eine
Art Licht auf jenes werfen oder durch gemeinſchaft⸗
liche Behandluͤng empfangen konnten, meiſt eben ſo
vollſtaͤndig hinein, fügte auch einige Artikel hinzu
deren Gegenftände ‚in dieſem Anfang der Iliade
noch nicht vorkommen, worauf mid) aber diefe freie
Unterfuchung ist ſchon geführt hatte. Alle Wörter
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aber, bei welchen ich wenig zu dem haͤtte hinzufügen
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Können, was in den Woͤrterbuͤchern ober In den .er
ärenden und andern grammatifchen Werken leicht
zu finden war, übergingich gänzlich; indem ich ſtets
den bereitd gehbten. und von Büchern nicht "gang
entblößten Leſer vor Augen hatte, und auch dem Ges
lehrten bie und da etwas feiner Aufmerkſamkeit nicht
unmürdiges vorzufragen wünfchte. Sp gelangte ich
bis tief ins zweite Buch der Iliade, und brach ab,
als ich glaubte für einen erften Beitrag genug ges
kiefert zu haben. So wird nun derjenige dem mit
ſolchen Eroͤrterungen noch ſehr für das Verſtaͤndnis
des Homer gedient iſt, mit Zuziehung meines. Bus
ches die Lefung des Homer von vorn beginnen koͤn⸗
wen, und ſicher nichts uneroͤrtert finden, was in Abs
ſicht der Worterklaͤrung deſſen noch einigermaßen
beduͤrfte; zugleich aber genug, um mit meiner Me⸗
thode ſich vertraut zu machen; ſo daß er, wenn
fie ihn befriedigt, wo ich aufhoͤre ſich ſelbſt darin
verfuchen kann. Ich kann alfo fernerhin, wenn ich
wirklich zur Kortfegung fomme, diefen didaktifchen
Zweck immer mehr aus den Augen laffen, und ims
mer mehr auf diejenigen Wörter mich befchränfen,
welche einer gelehrteren Behandlung fähig find, oder -
roobei ich eigne Anfichten vorzulegen habe,
Es Eonnte- nicht fehlen, daß es bei Diefen Uns
terfuchungen auch manche Gelegenheit gab zu der
Kritif der Less und Schreibart etwas beizutragen,
‚ und einige Artikel, namentlich 13. 23.24. 46. ar .
58, haben dieſes zum Hauptzweck.
— hat ſich mir bei Abfaſſung dieſes Big—⸗
leins die ((hicklichſte Gelegenheit dargeboten, eine
alte_& abzutragen. Ueber die altepifchen For⸗
men -aymoda und Arosa nebft einigen andern
anomalifchen Perfeften hatte, ich der dritten Ausgabe
Pr
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meiner Grammatik einen Exkurs beigefuͤgt , worin
ich meine Erklärung derfelben darlegte und fo weit
ausführte ald es mie in Beziehung auf andre ab«
weichende Darftellungen nöthig fchien. Wie es fo
geht, man läßt oft Begruͤndungen aus, die zu weit
ins allgemeine führen, weil man ed darauf anfoms
men laßt, ob diefelben Kombinationen, die und ges
läufig find, auch andern ſich darbieten werden, Aber
die Einwuͤrfe eines gelehrten und fcharfiinnigen Res
centen zeigten mir die Nothivendigkeit, alled was zu
meiner Theorie’ gehört vollftändig auseinander zu
fegen; wozu, da der größte Theil der Gegenftände
ebenfalls in die Wortfritit der aͤlteſten Epiker gehört
ich hier erft den ſchicklichſten Pla& gefunden. Bes
greiflich habe ich innerhalb dreizehn Fahren auch im
einzeln meiner Darftelung mehred berichtigt: daß
ich ihr aber im ganzen und weſentlichen freu geblies
ben, will ich zwar nicht als eine Beftätigung deriels
“ben geltend machen ; hege aber das-Zutrauen daß
man mich einer Heinlichen Rechthaberei nicht füs
big halten werde, welche am Schreibtiſch unverzeihe
lich wäre. 4 |
Der Tert des Homer dem ich zunächft vor Aus
‚gen gehabt, ift, mie fi) verfteht, durchaus der Wols
fiſche und zwar die Jlias von 4804 und die Odyſſee
von 1807, ‚welches‘ zu erinnern nöthig ifl, weil eine
neue Auflage, dem Bernehmen nach, unter der Preſſe
N
ift, worin möglicher weife auch einiged von dem was
ich hier behandle anders fein woird als ich es vor⸗
ausſetze. — SE DEE |
Das zunächft folgende Verzeichnis gibt die Ue⸗
berficht der Artikel in ihrer Folge: da fabetifche
Kegifter am Ende aber enthält nicht nur dieſe, fon
dern auch die vielen andern Wörter und Formen
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Sera ——
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welche bei Gelegenheit der Haupt Artikel‘ In Tert
amd. Roten behandelt oder auch Fürzer berührt wor,
den find. Das zweite Kegifter enthält nebft den
Sachen auch die Wörter anderer Sprachen. Der
Artikel HOMERUS aber in demfelben gibt eine
Weberficht deffen, was zur Kritik und Erläuterung
dieſes Dichters gehdriges, außer der Worts@rkläs
rung, vorkommt. - |
Berlin, Oftern 1818.
Zur zweiten Auflage. |
Da eine zweite Ausgabe diefes. Bandes näthig '
ward, ehe ich noch einen zweiten hinzufügen koͤnnte,
fo glaubte ich es den Befigern der erften Ausgabe
fhuldig zu fein, Feine Zufäge, felbft wo fie erfoder⸗
liy fein ſollten, zu machen ;. fondern.. alles. derglei⸗
hen für einen dem zmeiten Band. beizufügenden.
Nachtrag aufzubeben. Sch habe mich alſo nun, auf.
Berichtigungen und Verbefferungen von Darfteflung -
und Ausdruck befchränkt ; auch tool hie und da eine
Uebereilung gut. gemacht, oder ein paffenderes Beis
ſpiel gewählt, und mas fonft von ber Art war, dag
es mir Eleinlich fchien es ebenfalls für jenen Nach⸗
trag aufzuſparen.
Berlin, im November 1824.
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Zoneodan, Eevodas, (leodaı, Giodar. & 63.,
adımc, avrua. ©. 35.
dnıtnöek.
©. 48.
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&gweiv, Egwn. ©. 70.
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dyöskua, — S. 173. |
nomyimw.. ©. 176. F
vajöunos. ©. 179. -
wUlog, ofAsos, ode. ©. 185,
%
N
68 \ oülal, ovkoyvran. ©. 191.
49.
50.
63.
daipoav. ©. aoo.
Imyareog. ©. 202 . Ä
Göwoc. . ©. 204. i j ö | j 5 *
62. Ten ©. 210, — —
53. govazike, jocı, cevaglkerr, dom ©. a54. F
54. dixropoc. ©. 217. Sn
53. ddcei, "rn, dısov, dsolyewv: ©. 25.
56. ddarog, daros, dros. "©. 229. |
57. dmtos, aimros. ©. 255 2
7 Bun S. 238b6. =
69. yolxös, pokos. ©. 24:
. 60. didndos, üglinlos. ©. 247:
61. Meyalgw, duäyagıos. ©. 256.
62. ivwelxoro. ©. 263.
65. ayıyoder, bipodw, brinıo, Bine, dyaya, dugıe U. a.
Verbalformen. S. 266. |
Hrn *
Berbefferungen F
S. 9. 3. 4. von unten ff andere fchr. andern —
r dar 15: u. fl. drhses Ichr. Endris op et
— 287. — 14. ſchr. ei De Ge
er ya „ui h Sn *
BF} 41
u u | e
0 ER ä
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2
!
N
1
x.
0. m xomeoueiv, apseiv.
—
Mon dem Derbo yomıoneiv iſt wol die allgemeine
| Annahme diefe daß aus dem Adjektiv yoyamos (Xod- -
aruos) durch leichte Modifitatton ein Werbung xoaıo-
neo gebildet worden fel, welches die beftimmte Bedeu:
tung helfen ahgenommen babe, und wovon alfo Eygaa-
vov (1. €, 53. 7, 144. ©, 28. Exgmopz, ygaimus,
Conj. yoaioun) der Aor..2. wäre. In bdiefer Dar⸗
ftellung Habe ich zuförderft Das zu berichtigen, was, wie
ih an andern Drten vorgetragen babe, gegen die gram⸗
matifche "Analogie if. Bon einem abgeleiteten Verbo
auf ew kommt Fein Aorift durch Abmwerfung folder Enz
dung erft ber; fondern die einfache Form des or. 2.
ft als Stamm für die Biegung des. Verbi anzunehs
men; aus welchem jumwellen zwar das Beduͤrfnis ein
draͤſens auf &w, do ıc. gebildet hat, zuweilen aber auch,
nie von Teruoy, -Entegvor, nicht. Don dem vorliegens
kn Verbo kommt das Präfens durchaus nicht vor.
Der Inf. gowıoueiv (Il. &,; 243. 589. ıc.) iſt alfo Inf.
Aor. 2. und im Gebrauch entwidelte fi nun aus dem
Adrxiſt ein Fut. yoaısunew (I. v, 296. 9, 315.) und
felbft wieder ein neuer Aoriſt (Ceeiounoe (1. 2, 120.
©, 837. 0, 62.).
2. Nach Seftfegung der grammätifchen Formation iſt
nun das wichtigſte die Bedeutung. Dieſe muß aber
niemals zunaͤchſt aus dem, was als Etymologie ſich uns
darbietet, fondern, um ſicher zu gehn felbft für dieſe,
Immer aus den Beifpielen felbft, wenn deren Anzahl es
irgend geftattet, ——— a Ra gguıopeiv
-
a" . L_2pesue, . _.
find bie Stellen Im Homer zahlreich genug, um aus
deren Vergleichung mit Sicherheit die Beobachtung auf:
zuftellen, daß ed den allgemeinern Begriff nüglich fein,
beifen, in diefes Epifers Sprachgebrauch menigftens,
niemals hat, fondern ohne Ausnahme den beftimmteren
des Abwehren. Dean fehe Damm, der. die Bel:
fpiele' vollftändiger Konftruction, wie Il. 7, 144. 60°
co’ ov xopurn ob Öldp09y Xopasous zuerft febt. Aber
auch wenn man die übrigen Stellen nachfchlägt, fo fin:
det man, daß wenn gleich fein Akkufativ dabei ſteht,
‚der Zufommenhang doch überall das abzumehrende Ue:
bel darbietet, wie a, 589.
Mn os gi neo dovoav Er spYaAiois.y
Wdouer
Bewouevnv‘ zore 0’ our duvioonar dyvo-
HEVOG 1TEO 7
Xparueiv: apyadkog yao "Olyumog avrıpk-
‚080001,
Don dem Gedanken jedoch dab In yoazoneiv urfprüng-
lich blog der Begriff eines feindlichen Angriffs liege,
und der des Abmwehren erft durch den Dativus com-
modi hinein komme *), muß uns abhalten theils der |
Degriff des angriffslofen Abwehrens oder Schuges
den das Verbum eben fo gut dat, z. B. von einer
Mauer II. &, 66.
Mcoo, Enuöy vnuolv Eni npuuvyor pejov-
Tal, ; i
Teiyog Ö’ oix Eyparont Teruzusrov OUdE Ti
TaP00g' Zu RER
theils die Bemerkung daß ber Afkufativ der bei Xouıo-
neiv ſteht nie der abzumehrende konkrete Gegenſtand
(ft, fei es Perſon oder Sache, (mas doch, wenn das
Wort: von feindlichem Angriff ausginge, nicht wohl feh⸗
ay Das Verbum zede daB diefe Bedentung "zuweilen,
:jedoch nur mit dem Dativ des angegriffenen Gegen-
- fanden bat (Od. 2, 396, Yaltpös er TEL, Only),
fonnte dazız verführen. LER Zn: 7
=
+
EOREER ' ' x i 3
fen koͤmte), ſondern nur ſolche allgemeine Begriffe ie
öledpog, Havaros. ee
3.. Diefe Iegte Bemerkung beſtimmt mich zu bey
Entſcheidung, daß man an der befanten Stelle Il. a,
166. 567. | DE j
My vo or od yoaloume door Beol «lo”
& "Olvuno i e | ü
Asooy 300”, TE Kir Cor dantoug Yeloug
Epei :
nicht ergangen dürfe torra, und, an fich ſchon unange⸗
nehm, ne hinzudenken. Vielmehr macht die Bergleie
. ung von .o, 104. ff.
Nimioi, ob Am nevenivouty Eppbveortes,
H Er uw uenanev KOTanzuGelev 60009 lorrıg
H dneı 8 Pin, ni |
bie Ergänzung boͤrre an: jener Stelle gewiß, da ‚bier
ie dort ein Herzuellen ber Götter, um dem Unheil
Riftenden Zeus, auch durch Beredung, zu wehren, an⸗
gedeutet wird, und da Tolche Beiſpiele von der Dual⸗
form für den Plural, wie Il, &, 487. wAovsz, alles Ber
denken. entfernen und deutlich zeigen, daß Arfprängikh -
Oval und Piuralform überhaupt einerlei war, wie in -
e und Önas. |
4. Das Verbum yomoneiv Bat alfo ungefehr die⸗
Mbe Bedeutung und Beziehung wie Kgxeiv, apxdoaı
kan auch diefes hat den Dativ ber gefchügten Perſon
ki fih und wird bloß Im abwehrenden Sinn gebraucht,
b. 5. überall nur im Zufammenhang mit einem Uebel
bs abgewendet wird; J. B. Il. », 371.
Thonevtog Ö° ausoio Tısvonero doupi gasıy,
Kos Bahy uw Bßaysa Tugay‘ ovö’ None . u
Owon
. . \
Xödxeos, 69 Yopdme: ui 0° Er yazcpı
mnbevı F er
Wer, cbenfalls wie hei yormeueiv, wird in Seinem
Sale die Herſon oder das Beſchoß feiih, wovor ge:
07° ; 5 4
\ \
p x
2° . Lxpelsuiv, .
find bie Stellen Im Homer zahlreich genug, um aus
deren Dergleichung mit Sicherheit die Beobachtung auf:
zuftellen, daß ed den allgemeinern Begriff nüglich fein,
helfen, in dieſes Epifers Sprachgebrauch menigftens,
niemals hat, fondern ohne Ausnahme den beftimmteren
des Abwehren. Dean fehe Damm, ‚der die Bei:
bel darbietet, wie @, 589. |
Mn o: gikm neo dovoa» 89 oypdaknoisıy
louer "
Beiwvonevgv Tore d’ ouri duvjoona dyvu-
HEVOS 1TEQ ns
Xoausüiv: apyaldog zip Olvumog avrıpl-
‚080001,
Don bem Gedanken jedoch daß In yoazoneiv urfprüng:
lich bloß der Begriff eines feindlichen Angriffs liege,
und der des Abwehren erft durch den Dativus com-
modi hinein fomme *), muß uns abhalten theils der
Begriff des angriffslofen Abwehrens oder Schuges
den das Verbum eben fo gut Hat, z. B. von einer
Mauer 1. &, 66. | J en
Nicoo, Enuöy vnvoiw ‚Eni noluvmor aXov-
Tal,
Teiyog 6’ ovx Eyoarous Teruzucrov oVdE Tı
Tap00g° Be,
theils die Bemerfung baß ber Akkufativ ber bei yonıo-
neiv ſteht nie der abzumehrende konkrete Segenftand
ift, fel es Perfon oder Sache, (was doch, wern das
Wort von feindlichem Angriff ausginge, nicht wohl feh⸗
3 Das Verbun zoaa dag diefe Bedeutung zuweilen,
:jedoch nur mit dem Dativ des angegriffenen Gegen⸗
“ Handes bat (Od. 2, 396. Yalspos de 04 Eygus Ölen), |
koͤnnte dazu verführen. Be
=
m 3
fen koͤnnte), ſondern nur ſolche allgemelne Begriffe wie
J r
[4
ökedpog, Havaros. Bez
3. Diefe Iepte Bemerkung beſtimmt mich zu ber
Entfheidung, daß man an der befanten Stelle Il. a,
| 566. 567.
Mn vi zo oð youloumow door Yeob elo”
Ev "Okvuno - |
Asboor i0vB”, Te ner vos GanzToug yelpus
Epeio i
nicht ergänzen dürfe Zoyre, und, an fich ſchon unange⸗
nehm, ne hinzudenken. Vielmehr macht die Verglei⸗
Kung von.o, 104 ff.
Nıpmoı, ol Zuvi nevenivoues dppbvsortes,
"H Er nv wenn xuranavoeuev 0009 lüyreg
"H dneı ne fin,
die Ergänzung iövre an jener Stelle gewiß, ba ‚hier
mie dort ein Herzuellen der Götter, um dem Unheil
fiftenden Zeus, auch durch Beredung, zu wehren, ans
gedeutet wird, und da Tolche Beifpiele von ber Duales
form für den Plural, wie Il. &, 487. wAorse, alles Ber -
denfen entfernen und deutlich zeigen, daß Arfprängikh
Dual: und Pluralform überhaupt einerlei war, mie in -
: 1
c
qquus und uͤucec. J
4. Das Verbum yomoueiv bat alſo ungefehr die
felbe Bedeutung und Beziehung wie agxeiv, doxdoaı:
denn auch biefes hat den Dativ ber geſchuͤtzten Perfon
bei fich und wird bloß im abwehrenden Sinn gebraucht,
d. 5. überall nur im Zufammenhang mit einem Uebel #
das abgewendet wird; z. B. Il. », 371.
"Ddousveus Ö’ avroio Tırvonero doupt pam,
. Kos Adlav ia Pußdvsa Tugnia: dd’ Ägman . .
—X
Xdhbætoc, d pooetot· uton 8° dv yazdgı
nnEev A ee
Aber, ebernfalls wir bei yomeusir, wird in keinem
Falle die Perfon oder das Geſchoß fest, wovor ges
’ 2 F i 2 2 =
p. x
x
— . zpaoueiv,
(qͤht wird, Im Akkuſatio dem Verbo dexiv beige .
fügt, fondern wenn ein Akkuſativ dabei ſteht, fo bes
zeichnet er ganz wie dort nur den allgemeinen Begriff;
z B. II. 9 16.
"Alle. o our; Toyys ròorꝰ ijoxtot ‚Avyoöv
6429009. Ä ee»
Was aber dexeiv vor yomıoneiv, wenigſtens in den.
homeriſchen Beifplelen noch voraus hat, iſt, daß es
neben dem Dat. u. Akk. auch noch and mit dem Ge⸗
nitiv bei fich haben kann; z. B. 1. », 440. — yırwve
Kaıxeov, ös ol neögber ano x0005 Texsı OAedgor.
Diefe Konftruction machte es fehr natürlich dag man
dies Verbum mit dem fo ganz gleicglautenden lat. ar-
cere und mit eioyw, &oxog verglich, und den Begriff
Abhalten als die urfprüngliche Bedeutung deffelben ans
nahm, von der man bei jeder Stelle Homers ausgehn
zu müffen glaubte; Und es wird allerdings ſchwer fein,
einem der heutigen Etymologen bie Einerleiheit von dp-
xco und arceo zu entreißen. Und doch läßt fich ſchon
die gewöhnliche Bedeutung von Goxiv, genug fein,
genügen, nur mit Härte aus dem Begriff arcere her:
feiten. 2) Noch verdächtiger wird diefe Annahme eben
Dadurch daß nirgend flieht. doxeiv rıra (einen: Feind),
Gpneiv PeAos; med verdächeiger durch das .compoli- .
tum änapxeir, das genau wie das fimplex gebraucht
wird, 3. B. 1. ß, 873. oüre Ti 06 Toy Ennoneoe Av-
yoöv ÖhzÖgov, und deffen Präpof. doch in gradem Wi:
berfpruch mit dem angeblichen Begriff arcere ſteht 3);
noch verdächtiger endlich durch das altepifche Epithet
nodapuns. Auch zeigt das Adjektiv @pxcos (I. #, 304.
woHog.exıos) daß der Begriff genug, genügen,
wenn gleich das Verbum im Homer nicht darin vor⸗
‚Eommt, Eeinesweges ein bloß ſpaͤt abgeleiteter if. Schon
alfo am ficher zu fein daß wir nicht irre gehn, muͤſſen
2) Man mußte ben Beariff des abzumehrenden Mans
gels Aberal ſuppliren, der doch nirgend, auch bet Ho⸗
mer nicht, bei dgxeiv ausgedrüdt it. re
3) Gerade als wenn man ſagen wollte, jemanden den |
0.2, Zob: „zubemmen, “ „adekcere““, alicui mortem;, ,
t
⸗
m — Gamer W .&
wir de Hebereinkimmung einiger Buchſtaben it rl:
nem nur befchränften Sprachgebrauch einen Augenbtidf
außer Augen ſetzen um einen andern Weg zu verfus
hen. Nehmen wir an daß conyo und — zu⸗
ſammengehoͤren, gerade wie auch Uoyco und dopmes,
und nur aoxeo bie beftimmitere Bedeutung von Schuß
und Schirm angenommen bat, fo iſt gleich auch uo
REP mit Enaanysv in Einklang; und laſſen wir uns
durch — auf den einfachen Begriff "4ons, cio-
wr, ügısos. zurüdfähren, fo haben wir für beide
den Grundbegriff gut, ſtark fein, aus welchem ſofort
der Degriff genug; und bas compof. nodapxeng her:
vorgeht; fegen wir endlih den Dat. commodi hinzu,
ſo entfiehn von. felbft die Begriffe helfen und.fchügen,
: donzev: und agpxeiv zwi. Der Akkuſatis im home⸗
rifhen Sprachgebrauch erklärt: fih.nun hinreichend als
eine Binzugefommene Nebenbeziefung, wodurch im Grie⸗
hiſchen beſonders fo wiele abſolute Begriffe zu transiti-
vis ge ‚und wodurch alfo auch hier das Verbum
dbreıv
fpätern Spra gebrauch nicht uͤberging; wie denn auch
eben jene Beſchraͤnkung auf allgemeine Begriffe (Tod,
Verder ben) zeigt daß dieſer Kaſus dem Verbo nicht ur⸗
ſpruͤnglich und norhwendig iſt. Sobald es aber dieſe
Beziehung hatte, konnte freilich die noch nähere nicht
anders als durch die neu hinzutretende Beſtimmung ano
ausgedrückt werden: apxeiv Tivi Toy Gedgor ana Tr.
00.
5. Die Analogie diefes Verdi bienet nun allerdings
das weſentliche der gewoͤhnlichen Ableitung von zoasoueiv
ju beftätigen. Denn fo wie wir dort auf den Grund:
begriff gut mit dem-Mebenbegriff der Stärke kamen
und die ſen In aoxew erkannten, wenn gleich der allge:
meine Begriff jemanden genuͤgen eder ihm helfen
dem Verbo aoxew bei Homer fehlt; fo muͤſſen wir
such den Begriff gut, aber mit dem Nebenbeg af des
Gebrauchs, des Nutzens, der uns in den-
1ode, Xeriorös, yengınos entgegen kommt, nicht von
der Hand weißen, obgleich der allgemeine Begriff nuͤ⸗
son, helfen dem Verbo gansomiv bei Homer fehle.
{ .
n Begriff abwehren erhielt,. der jebochrin .den
rtern
6 I. zomgueiv,
So wie der allgemeine Begriff von uoxeir genügen
fit außer Homer in der gewöhnlichen Sprache erhal:
ten bat, fo koͤnnte das derfelbe Fall fein mit xouıo-
ueiv,. wenn dies überhaupt In der Sprache des gemei⸗
nen Lebens geblieben wäre Ja diefer Fall ift wirklich
da, nur, was aber ganz einerlet ft, in einem Provin⸗
eialdioleft. Der Scholiaft zu Apollon. 2, 218. erflärt
dort das DVerbum yomwsoueiv durch Bondeiv mit dem
Zuſatz, FO yap yamıausiv Kirögioı Myouat Ta tmag-
wei, Das letzte Wort kann bier unmöglich in feiner
homeriſchen Bedeutung abwehren gebraucht fein, dent
ſonſt wäre es eine Erklärung s fondern role in allen Gloſ⸗
fen voird das unbefantere Wort durch ein alltägliches
. erklärt. Nun hieß aber dnapxeiv in der Yewöhnlichen
Sprache durchaus nur helfen und aushelfen; dieſe
Dedeutung hatte demnach yocıauziv Fortdauernd in Ara
kadien behalten; und alle Analogie heifcht alfo nun da
wir fie auch für die homerifche Bedeutung zum Grund
dt). |
+) &8 Bann tere machen, wenn man an derfelben Eitelle
wo jenes Scholion flieht weiterhin lieſt: "Hllus" ra
zpuaueir Arıı Toü inauweiy 7 nagameiv Aaußarovas Ki
sonsoı] xowac 08 16 Boden. oͤglich wäre es, wen
xomoneiv von dem Begriff gut, nüslich ausgeht, daß
es nicht nur bieße aus fein fondern auch gleichſam
gut machen, das beißt für gut erklären, loben. Aber
mwolen wir wirklich dies Zufammentreffen der Zufälle
annehmen, daß. beide Bedeutungen bei ben Klitoriern
tteben elmander gewefen, daß jede von eittem andern
Scholiaſten bier beigebracht worden, deren einer alfo
- feine Sloffe bier zu gar keinem Gebrauch bingeſeßt
bötte, und nicht dies alles auf der leichten äufiern Ver—
. sehiedenbeit der Worter dmagnsiv, Enaıveiv berube? Ich
ann mich dazu nicht verſtehn. Die erfte Gilofe tik
die einzige die hier verfiändigen Zweck bat; die andre
iſt nur. durch dem Schreibfehler Emwweiv entitandben
und bat ſich wie wir dies taufenbmal in diefen Ge—
mengfeln ſehn nachher durch Haͤufung vermehrt: Der
Zuſatz xowes da zo Bonstsir follte das abſchweifende
Scholign nur wieder anf die Linie bringen. Denn
unter xowör begreifen dieſe Brammatifer jede Rede—
“form die nicht Nichtbar einem Dialeft gehdrt, wäre fie
auch noch ſo alt oder wigebräuchlich; bier wird alfo
— —
7
6. Nun ſieht freilich das Wort poyomoe zu nen aus
als daß man einen Aar. z,, der gewoͤhnlich nur die
einfachſte Wurzel einer Wortfamilie enthält, davon ab:
leiten könnte. Aber: wir. müffen ja auch nicht gerade
Diefe neue Abjeftisform, die in dem fpätern Wörtervor-
rath jenem Verbo am Äbnlichften ift, zu Hälfe nehmen.
In der alten Zeit wo fi die Eprache durch eine Men:
ge nachher wieder verlorner Formen durchbildete, kann
auch wohl auf andre Art aus go@v (commodare, dar:
reichen, iſt der Grunbbegriff) eine Nebenform pocuo-
per mit dem Begriff nügen, Külfe reichen, entſtan⸗
den fein, der fich in Homers Eprache auf den Begriff
abwehrsnder Huͤlfe befeftigte. 3)
nur der befante enifche Sprachgebrauch dem Klitorts
ſchen dadurch entgegenaefebt. Diefe Anficht wird voll»
fommen dadurch beilätigt daß in dem Pariſer Coder
Das verfchriebene und verbarbene Scholton allein ſteht.
Es verdient alfo ferner die Runfiht nicht die es in
Schneiders Wörterbuch noch gefunden bat.
5) Wenn "ich _die von Lelxo abgeleitete Verbalform As-
Asıyuärıg (Hei. 9. 826.) nebft dem weiter gedebnten
» Aızudafaı, beides vom zuͤngeln, vergleiche und das
von Heom abgeleitete Heguös, wovon doch wieder eine
fo einfache DVerbalform wie Heouere, Idpusto in der
bomerifchen Sprache vorfommt; ſo erfcheint mir fol»
ende Dorfielung als die analogite In der aͤltern
prache wo ſich noch mancherlei Ableitungsformen,
zwar immer nach Analogien,- aber gleichſam obne gram⸗
matifche Aufficht, durchkreuzten, war unter den adiek⸗
tiviſchen Verbalformen auch die Endung nos, die ab⸗
geſtumpft war aus uam (daher die fpätere Sprache ſich
noch erlauben Fonnte von dmulmopem Exıulmonäsurog ı
“ bilden, Ariftoph. Nub. 790.) und erſt in der ausgebil⸗
deten Sprache in die feſte Form 1106, -01R0Og übers .
ging. Go war Hepuoc von Zegn, ſo mochte auch Asl-
zu AEIXMNN, AIXMOZ als Epithet züngelnder
Schlangen, und fo alfo auch aus zodu'— XPAIZ-
MIN, XPAIZMOZ huͤlfreich, entflanden fein. Konns
ten nun aus jenen: die Verba Yspusro, Askeıyuöree
entfiebn, 19 iſt auch das aus diefem gebildete Zrpuıc-
gov analog; wiewobl ſpaͤterhin die Sprache den
Yoriflus 2. nur für die Stammbegriffe feithielt, und
foldye Ableitungen durch eigne Ableitungs⸗-Endungen
wie ever, de, Ita 36. bezeichnete.
1 — =
I}
8 2. xopaousiv, Gpxsen
91 NMoch verdient von yomomeiv angemerkt zu were
den daß es in allen, Stellen im Homer — es find deren.
neunzehn — durchaus nicht pofitiv vorkommt, fon.
dern daß der alte Eprachgebrauch nur noch in negati⸗
ven Redensarten uͤbrig mar, wie „das hilft die nicht”
u. d. g. Denn bie einzige Stelle 11. 9, 193. wo keine
= Megation babei fleht, zi dvrarai vı ygasoneiv,. iſt
Kohn, und hat alfo die Verneinung im Gedanfen.
8. Uebrigens find alle neungehn Stellen bloß in der
lade. Inder ganzen Ddpffee, und foviel mir bes
wußt if, in den Hefiodifchen Werfen komme das, Wort
gar nicht vor,
9. Beiden fpätern Epikern, von welchen mon nicht
annehmen kann daß eine abfichtlihe Fühne Erweiterung
des homeriſchen Eprachgebruuchs in Ihrem Plane geles
gen, wird fih, nach dem obigen, die verfehlte Nach-
admung Homers nun leicht darthun: namentlih bei
Apollonius In den pofl itiven Redeformen 2, 218. Ypaio-
ness ot, 2, 249. Ay vOos arulera, ltuevos
gowugqueiv: ferner 3, 643. wo KEdAm yeaouziv ſteht
für ‚im Kampfe beiftehn.” Bloß 3, 1227 ficht ou os
xanounoeıy auf Art, Diefe Vergleihung
zeigt, wie leicht fih im Homer Gelegenheit dargeboten
haben würde dies Berbum in andern Verbindungen alg
bie oben dorgelegten zu gebrauchen, wenn nicht ein bes
fefligter Sprachgebrauch dagegen ‚gewefen wäre. — Die
abgeleiteten Wörter gomıoun, ygaısunrwog gehören bloß
den ſpaͤtern Digtes; f. Steph. Thef,
2. arsıgn
1. Das Verbum dyrtiq hat bei den Epitern die
Flexion: arrı008 (für -a@), Arrıcav fut. avrınoo aor.
erriavan ; in welchen ketztern Formen Bas a in der Fle⸗
sion Furz iſt gegen die Analogie foicher Ableitungen auf
-io. Da aber überhaupt von Adjeftiven auf -ı0g Feine
Merba auf -saw gebildet zu werden pflegen; fo erfennt
man gleich daß die Formen arrıasas ıc. vom Präfens
arrialo (Pind.) fommen, das nicht in den Hexame⸗
>
ter geht, daher die Epiker die verwandte Form auf aa
[4
!
2. Garsıcr | 9
Kipß für das VBehärfuis Haben eintreten laſſen. Auch
e Deponental⸗Form aysınaode, die einzige welche
vorfommt, entfland des Metri wegen, Nehmlich die,
Zerdehnung aa für & findet in der komerifchen Spra⸗
“
che vor dem nicht flatt, d. h. die Endungen are, areas,
find der Zerdehnüng in gäze, Eüras nicht fähig "), und
erriire ging niet ins Metrum: daher griff man zu.
- der Paſſivform arrıaade bei welcher die Zerdehnung
herkoͤmmlich if, Endlich muß gemerkt werden, daß bie,
Korn arrıav (drrisn ıc.) bald entfihiedenes Präfeng
4 wie 11. @, 31. u 643. bald fbgenanntes Fur. Att.
r @rudoo x. wien, zy2. Od. 35.
2. Was Bedeutung und RKonftruction dieſes Berbt
betriffe, ſo hat es zur Grundbedeutung der des entgegen
fommen oder gehn, und ber Zufammenhang macht klar
od es ein drohendes oder ein wohlwollendes entgegen
kommen iſt. In Beziehung auf Perſonen nun druͤckt
es mit dem Dativ ein zufäaͤlliges entgegen kommen,
In den Wurf fommen, aug, womit ſich denn meift ein
nachtheiliger, unglädlicher Sinn verhindert, wie dus nen
vu avrıoooıy, — und avrısoeas Exeiva, 1. &, 127.
9, ı51. 431: Od.0, 146. In anbere Beziehungen iſt
der Kaſus nicht ausgedrädt, wie El. x, 551. 0, 297.
Od. u, 88. 9,292. 0, 442. Mit dem Genitiv aber
deutet eg ein abfichtliches entgegen kommen an, theily
1) Mit yerydtare, das nicht einmal homeriſch iſt (Batrach.
143.), verhält eB fidy etwas anders. Denn dies iſt re⸗
gelmäßiges Derfelt (yeyaxıe), nur mit anomalifcher, :
durch den Ginfluß des haͤufig vorkommenden zeraxos
veranlafter Duanfität. — Dagegen läßt fi die Form
duraı (vv —) gug Scut. Herc, ıor., für dras VON de
Giaekae) als eine wirkliche Zerdebnung vor dem = an⸗
übren ;; denn die Unnahmes daß, das Doppelte « auch
bier (wie bei daw, verletze) urfprünglich fet, laſſen die
übrigen Formen (ſ. unt. 56, 3.) nicht zu. Nun tif zwar
auch dies keine homerifche Form, fünnte auch beſonders
bei einem fo tleinen bloß aus a beilchendes Stanım
ſich für ſich allein rechtfertigen: aber auch die Lesart
Scheint mir nicht fiher. Denn in dem Verſe "zz um
x04 xgärepög neg don daras oksuoo iſt Feine metrijche
Urſag für bie jerbebnung z und Heſychius hat die
Gloſſe ara, ningodrgı, vieleicht hieraus.
.
ro Se. Erg. J
if: dem angrelfenden Sim (es mit‘ jemand aufnehmen)
R. nm, 231. “Huzig Ö’ ziusv ToVor' ol dv 0899 avrıdz'
oo, theils in dem mwohlmollenden Od. w, 56. von
der Thetis, die zu dem Leichnam. ihres Sohnes kommt
um ihn beſtatten zu helfen
* Edxeroꝛi od rraudäs redynoro —
wo dies. Particip Futur iſ.
3. Aus dieſer —— Hauptbedeutung geht hervor
die, wenn man einer Sache entgegen kommt um daran
theil zu nehmen, fie zu übernehmen, alfo eigentlich
und zunächft mie dem Begriff der Abficht; daher in diefen
Berbindungen das Verbum durchaus nur den Genitle'
Bat; wiewohl der Begriff der Abſicht ſich wielfältig wie:
der verliert. Hieher gehören nun die Redensarten av-.
rciooi mavor, TrOAEUOV, Eoyor, edv 1. u, 356. 36 8%
», 215. P, 643. Od. %, 28... Was unten diefen (don °
bel edv der Fall iſt, daß es eine erwünfchte, ange⸗
nehme Theilnahme bewirkt, iſt, noch mehr bei einer.
Mahlzeit, Il. ©, 62. Ilarres Ö’ ayrınaade Heoi yanov,
So alſo von den Göttern, die ein Opfer empfangen,
genießen, O4. a, 25. ayrıoov Eneroußns, 7,436: —
Abijvn ioor — 1. , 67. avrınoas aiyay
avioang. a fo überhaupt REN: theilhaftig
werden, Od. 5, 193.
— oðo⸗ Eodıfros — oürt ev &lhov,
"nv Endory’ insenr Br AYTIROavEn
24 ao
. Ai yaa dn Tooouroy Ayo drrigosuen
IR — dvrioeren Ä
wo roooũror als bloßes Adverb dem ws entfpricht, und
alfo ‚öynaros nach der durchgehenden Analogie zu av-
ri@oae zu ziehen ift. ?) .
4. Den Akkuſat iv regiert dies Verbum nur an
‚der befanten Stelle I. a, 31.
—
2) In dieſen letten Beſiebungen naͤhert ſich dieſem Ge⸗
brauch dag nordiſche imod tage, auch deutſcher Pro⸗
vincialiſmus entgegen Ja empfangen.
j
\ \
3. dran, arm 18
—nolp uw.xai yigag 0 N
| Ieoy Enoryoneynv wei Euov Ayos dvridwonr.
An den Sinn theilbaftig werden Iff hier nicht zu den⸗
Een, da der Zuſammenhang durchaug nicht geftattet daß
die Theilnahme, die allerdings gemeint iſt, hier durch
diefen, etwas erwuͤnſchtes, geiwolltes in ſich ſchließenden
Begriff angedeuret werde, Es iſt alſo Fein’ Zweifel
daß die von den alten Grammatikern vorgegogeme Er⸗
klaͤrung eirgenilavear die richtige iſt. Schon in dem
oben aus Od. m, 56, angeführten Gebrauch mit dem
Oenitiv, wo das avyrızv ein Herannahen zur Beſorgung,
Deftattung bedeutet, ‚legt die Grundlage zu dleſer De:
deutung, welche hier wo bon einer Sache die Rede if
durch den Akkuſativ deutlicher wird; denn Agyeog avrız
würde allerBings heißen, meines Lagers thellhaftig wer⸗
den. So iſt alfo nun avrızv. Bier foniel mie nogowvar
nl. y, 411. und Od, 7,403. wo ber Ausdrud —
nogovyerv ebenfalls ſteht als alter Euphemiſmus für
ben Beifchlaf; der auch in die folgenden Schriftfteller
übergegangen iſt. Vgl. Eur. Suppl. 56. plA& nom-
onuiya Atxrom nooe ‚00. Hel. 59. Asxıg’ Unospwoa
m. Theocr. 6, 33. wo Votzubem verlangt daß ihm
Galatea ſolle oropsosy zack deu Taod” Eni vaoo.
Apollon. 3, 40. von der Denus Evrursoxs Acyog
Hpœoloroto. RER
J. Ein abweichender Gebrauch der fpäteren Epifer
on avrızy mit dem Gen. ift „jemand angehn, ibm
liegen” Apoll. Rh. ı, 703. 3,694. ſ. die Scholien.
3 GarEav,axıv.
„„Da von andv auch fleftirte Formen vorkommen
(oxcouse 11. @, 565. 569. dxeovre Od. E, 195.), f6
ſchien kein Zweifel daß es als Particip eines: Verbi
area anzufehen ſeiz das man denn nebft dem Subſt.
7, für deifen Akk. man die Form x erklärt, mit
dem Adv: 7xa vergleicht und in allen Einen Wortſtamm
für den Degriff der Rube, Stille finder. Unter x
werde ich indeffen fogleich zeigen daß dies Wort zu eis
Mr andern Wurzel und auch zu einem andern Brund«
+
ur " ; # \-
2° - 8. dæfqr, Gay
begriff gehört; und mas axdoy betrifft fo ift, menn es
ein eigentliches. Particip iſt, ſchwerlich gu erflären wie
_man jemals. dahin kommen Eonnte, gegen alle Analogie
dieſe ſi ingulgriſch⸗ maſkuliniſche Form adverbialiſch zu ge⸗
brauchen, und ſowohl dem — als dem Plural
betzugelellen: n.9, 49.
Hro Aomein dæcur ijv oürt Tu. zumey
oã. ee
Ah” endov deivvode —
Ich folge daher derjenigen” 'Erffärung welche dxıp von
yaireıy mit dem & priv. ableitet, Die ioniſche Ver⸗
wechslung von z und x Üff, geläufig ı genug aus xexador, _
dexoume ıc.5 und namentlich in dieſem ——— be⸗
frätlgt fie ‚das Derbum xexlo, ich fpalte, d. i. xai- '
zur mord. Don Kay, yabtıv iſt alſo div eine
Adverbialferi bie fich ſogleich durch die Analogie von
andıarnv beftätigen wird. Nehmlich ſtatt. Adverbs dien⸗
ten, beſonders in der älteren S Sprache, mehre Kafüsfore
men des Adjektlos, namentlich Aco: fing. und plur.
des Meutrius, und Dat. und Acc. fing. bes Seminini,
als deunov, Exnayıe, om, uoxoav. Hienach laſſen
ſich aber auch mehre Adverbialformen aus verlornen
Adjektivformen erklären, wie ‚nAnoiov, on (für —2
und Öiyge, meoar. Nehmen wir nun ein’ Adj. axaos.
- (non hilcens, f fhweigend) an, ſo iſt davon das bei
Pindar vorkommende &x& (f. im fölg. Artikel) entwe⸗
den Neutr. Blur. für &uao oder Dat. Fem. für axzda.
Aus dem ‚Acc. Fem. Orca» entſtand im oniſchen
Munde — und dunv, und aus. dem Neutr. Ging.
üxaov — ErEov, nad): der Analogie von ikaoyv ihtwr.
Den Accent freilih fehn wir in dieſen Formen wan⸗
dern, wie dies auch bei andern, deren Urfprung man
aus den Augen verliert, häufig iſt (vgl. bag eben anz _
geführte dıyy und dia); wiewohl wir wenigftens nicht .
wiffen Eönnen wieviel von der Betonung diefer altpoes
tifhen Formen echte Ueberlieferung: oder grammatifchs
etymologiſche Folgerung iſt. Von den vorliegenden For⸗
men ward der etymologiſche Sinn unſtreitig ſchon in
ir alter a nicht mehr gefühlt. und Rn war denn
—
j EEE: Zu
r .»0 ——
HER, RR: 43
auch die urſach, daß man dusov, da es ſo haͤufig ie
Sägen ſich fand deren GSubjekt ein malo. fing. war
als Adjektiv: oder Participialform anſah, und dem ges -
maͤß au flettirte, — Einen ſehr ähnlichen: Sau gibe
die ältere deutſche Interjection: lieber! welche gewiß
faſt jedermann für ein Maſk. Sing. erkennen und bie
biblifhen Stellen wo 08 zu mehren, oder: 4u .einer
Frau gefägt ift (4, ®. 1 Mof. ı2, 13. 34, 8.), durch
einen Misbraud erflären wird. Aber lieber ift, fo
wie Leider, eine Adverbialform, entftanten aus dem als
ten Dativ. Leider beißt mir zum Zeide, lieber: — mie
zur Kiebe.. — So wie nun axsovoa, axeovre ſchon
in aͤlteren Zeiten aus Misverſtand entſprangen, ſo gin⸗
gen die Spaͤtern noch weiter und. Apollonius ‚dat das
Verbum felbft (1, 765. axeoıs),. Und aus ähnlicher
Quelle wird auch wol das einzige Beifpiel für das Subſt.
exn, in der Heſychiſchen Gloſſe any ny8g, novglar
yyss, fommen. — Das Adj. axados fommt von «xy
der. — Der Uebergang der Bedeutung aus fchweigend,
ſtill, in den Begriff ruhig, Mill, müßig, der jedoch
Im Homer noch nicht recht ſichtbar iſt außer in Od. &,
195. iſt ſo natuͤrlich daß er keiner Eroͤrterung bedarf. |
Vielleicht wird man bei diefer Erklärung von NEON,
als Adverbium, zwar axeov daivuode fehr natürlich
finden , aber weniger die Verbindung mit dem Verbo
Subftantivo, wo nmn meinen £önnte in diefem Falle
wäre das Adjektiv folglich nach ‚meiner Borausfegung
os für dxaos) noͤthig geweſen. Allein die Verglei⸗
dung von nnsiov nv, wo das Adj. nAnoios doch auch
‚zug vorhanden gemefen fein, und ven ala Esw, wird
die Bedenklichkeit heben, und dem unnatürlichen Maſc.
fing. auf wr in jenen Sen jeden Vorſchub
bſchneiden.
—
ra, Hrısoc
“7. Wenn das Adverblum 7 iron mit den ————
ten Wortformen in der Bedeutung voͤllig uͤberein kaͤme, ſo
würde die Verſchiedenheit der-erfien Silbe der «ben vor⸗
getragenen Ableitung. nicht enfgegen ſtehn, da die Wor⸗
14 4 Ma, Apersos
of
, ser dæicoo, Aneısos, Arredanös,: Mhlrreop deutliche Be⸗
weiſe enthalten vaß auch das a priv. In der altionifchen
Spraxhe-in:n Überging. Und in der That wenn man das
pindariſche xõ aus Pind. Pyth. 4, 295. dxd'd’ avral
yopzvosr: xoi Ifzkiag „Tanft, gelaffen entgegnete Ihm
Pelias nar mit ſolchen Stellen zu vergleichen hätte wie
1.7, a55:" Hlxe:moog "oldmiovg Enen mirepoeve’ -Ayo-
oevoy. „fie ſprachen leife zu einander” fo würde man
die Begriffe: fchmwerlich trennen wollen. . Allein biefe '
Stelle der Iliade ift nur die welche jenen Bebeutungen am
nächften kommt. Wergleichen wir nun folgende Stellen.
U. 21,336. lehrt Meftor feinen. Sohn, er folle, ums Ziel
lenkend, .fih neigen 77x’ du’ dpıseoa „ein wenig linfs”:
und eben fo weicht Odyſſeus Od. v, 301. dem Wurf aus
Ixa:mapaxlivas negaity. Man fieht daß es an bei⸗
den Stellen nicht darauf ankommt daß man ftill, ru⸗
big ſich neige, fondern etwas, ein wenig. Und fo
iſt es nun Beiwort eines nicht ſtarken Schlages, Sto⸗
ßes, Windes, Schimmers Od. 0, 91. 93. II. co, 508.
v, 440. 6, 596. und eines langſamen Ganges, Axch
xiovrœog Od. 0, 254. Sn allen dieſen Stellen iſt der
Degriff des Stillſchweigens nicht ‚nur felbft gar nicht,
fondern die Bedeutungen laffen ſich auch in allen, jenes
erfte ausgenommen, nur mit Mühe aus dem Begriff der
Stille und Ruhe ableiten, wie denn z. B. der Schlag
©d. 0, 93. fo wenig ein fanfter ift, daß dem andern die
Knochen zerfchmettert werden und das Blut aus dem
Munde flürzt, und das 7x@ nur im Gegenfaß des
Schlages fleht der ihn todt zu Boden geftredt haben.
würde. Alfo nicht ein pofitiv verneinender Begriff. wie
in axnv fondern nur ein relativer und vermindernder
liegt in nxa, und dies iſt kein undrer als der Begriff
fchwach. Dieſer bringt die Einheit in alle jene Stel⸗
len, und nur durch den Zufammenhang bekommt er die
Degriffe leiſe, langſam; ‚in weiche er denn In folchen
. Berbindungen wie 7jx@ dyogevev, xicıy gänzlich, aber
ſehr natürlich, uͤberging. |
‚2. Ich erfenne demnach In zua den echten Pofitis -
von 70009, Aixıca, und der Gpiritus, wenn er niche
«ma gänzlich den alten. Etymologen gehört, HE ber fo='
€ x
4 „ipea, Grıgos er
-nifche Jenis, den einzels Formen: eines fonſt ditechaus
Afpiritten Stammes ohne deutliche Urfach ann ahmen,
Hier vielleicht eben wegen. des Uebergangs in eine vers
wandte Bedeutung, fachte: *) Nenn alfo auf der ei:
nen Seite die DVerfchtedenheit des Spiritus meiner An-
nahme nicht entgegen fft, ſo wird fie. dagegen durch das
Digamma beftätige: denn .nxa hat bei Homer: moch bie
deutlichen Spuren deffelben — unwoaro Yxa, autov.|
eu — und Feine Stelle dagegen; und joody hat diefe
Spuren zwar bei Homer nicht mehr, aber die. Zufam:
‚ menfegung ‘ansrytog: trägt fie fortdanernd an. fich. —
‚ Der Bofitiv von ſoocoy, Huısos kann nxUs geweſen fein
wie von Metobor, Tayıcod, Tayvs und fü wie das Adverb
ware zn dieſem, verhält ſich yra oder zjixa zu jenem.
3. Aber darum erlaube ich nicht, auch Il. w, 531.
Immeog zu fehreiben, was die alten Srammatifer fehlyn auf?
gebracht haben. Nehmlich weil einmal xa in ber be:
flimmteren Bedeutung langfam von der allgemeineren in
9000, Fxıza getrennt war, fo glaubte man in bem an '
jener Stelle ‘ganz allein vorfommenden usos den ab
jeftivifehen Superlativ davon in eben diefer Bedeutung
zu finden: | ei
Bapdızoı nv yap ob Eaav nehlirpryig Inrtor, .
"Hrsos 6’ nv aurös Üavveuv kon’ &9 dyvrı.
und wenn bas wahr wäre, fo koͤnnte man fich bei ber
ollgemeinen Unficherheit der alteften Betonungen und Be
hauchungen den lenis auch Bier fehr wohl gefallen Taf
fen. Aber ‘fo gefafit gibt es ja gar keinen verſtaͤndigen
Sinn „er hatte die langfamften Pferde, und war auch
felbft ein fehr Iangfamer Lenfer.” Da bier die Urfah
des fchlechteren Erfolgs beim Wettlauf vertheilst ift zwi⸗
fhen den Pferden und dem Lenker, fo wäre es ein fal⸗
Iher Gedanke das langfame Fahren auch diefem als ei⸗
genthümlichen Fehler zuzufcpreiben. Doch ‚es fälle ja
*) Das Etym; M. in sinwor hat die. Form Ara in einer
. unklaren Gloſſe, aus welcher: man ichließen nn dag
entweder die Ausſprache zwiſchen qxu und xg ſchwank⸗
te, oder daß meine & rung (den Zocti ſchon alten
Gtammatikern gehört. - Bgl. Schü) BU. F3u-
x
>
x
16° 5. cœbecrnv.
4 die Adgen, daß er Acaor kermideng war und Poa-
Övrepavg innovg hatte; und fo erklärten. es biejenigen,
welche nicht von grammatifchen Spitzfuͤndigkeiten auss
zugehn pflegten, von jeher, wie aus den Gcholien erhel-
let. "Das, not eionusvov dag wir bier haben iſt alfo.
der dem Hoowv entfprechende adjektivifche Superlativ,
der außerdem bei den dlteren Schriftftellern nicht. vors
Eommt, doch aber nicht gang aus der Sprade fann ver⸗
fhwunden gewefen fein; denn fhwerlich würde Aelian
(N. A. 4,31. 9, 1.) bloß auf Homers Vorgang. in ſei⸗
ner Proſe geſagt haben q̊xicog Onoſ, ijxis oc wowuov
yipar.
‚5 amgıdenn
er erfterwähnte Adverb axrv beftätigt fi ch durch
das Adverb aͤnguerny, welches in dieſer Eigenſchaft un⸗
erkannt wuͤrde geblieben fein wenn wir es bloß aus IL.
©, 99. kennten, wo fi anpıaınv,; ayanoıravr auf das
vorhergehende xougnv zu beziehen fiheint. Allein Od.
&,337. bezieht. ſich die Rede auf Odyſſeus, "Erde nee -
äxonicoaro Deidov "Houg enger. Nah einer
Harlejaniſchen Gloſſe ſchrieb Rhianus dafür angıadnv;
allein dies war offenbar eine grammatifche Kerreftur nach
der Analogie der Abverbia auf dw. Wichtiger feheint
das Sanze fo barzuftellen zu fein. Unter ben Kafusfor-
men bie als Adverb dienen, iſt, wie wir oben gefehn ha=.
ben, auch der Acc. Fem. gls uaxgav, arrıfinv, ovv-
aikın (Seut. Hero. 189.). Dahin gehören alfo auch
av und angıaızy. Die von den Berbalformen auf
cos fo entfiehenden Adverbia, alfo bie auf up, eben ſo
aber auch die Meutralformen auf Tov und Ta, nahmen
eine weſchere Ausſprache an (ſo wie öydoog, ßoouos ſich
Aus Oxto, Ente verweicht haben); und fo wurden nun
Onv, dov, da eigne Adverbinlformen, die fich auch im
Accent zum Theil modificirten z. B. xgußdnrV, avayar-
br; BYayavda und fo als eigenthümliche Adverbialen⸗
dungen geltend fich aush andern Formen anhängten, wie
Aoyadnv ıc. . Angıadp, ovraiydnv wären alfo allerdings
der nechherigen —— Analogie angemeſſene For⸗
en
”
— 6 öyensvanig ꝛc. * 17
men: aber eben darum kann :dhs auf Ben erſten Anbiie
‚ f6.befeidigende ‚dugearmv..in. der Odyſſee⸗ kein zufaͤlliger
Fehler fein; und In der Stelle Il. &, 99. iſt alfo aneıa-
Toy, aranoıvov ebenfalls adverbialifch zu fallen, wozu
auch der Begriff von aytirouoy beffer paft. *)
er 6. Eyemevrns, NEVXEÖRvVOS, mevraupog.
-- «2. Weber den Sufammenbang ber homerifchen Adjek⸗
tive ‚Syemameng: und. mevxedarog mit: dem Wort neuen
Riefer; Söhre, kann fihwerlich ein Zweifel obwalten.
Aber in welcher Bedeutung iſt die Wurzel zu fuchen?
Sft, was am flachften daliegt, der Beguff des Baums
der edfte, und jene ‚Wörter. enthalten ihn als Meta:
pher? oder liegt in mıeuxy urfprünglich der Begriff der
Bitterkeit, von welcher. dann ber: Baum den Namen
Bat, und. zwar fo dag unabhangig vom Baume jene For⸗
men vom Stammworte revan Bitterkeit gebildet waͤ⸗
ren? Dei..diefer Unterfuthung darf nıxoög nicht Über:
gangen werden, das-bei Gomer völlig. jenen Wörtern
gleich gebraucht wird (mıxgös .0icd;) und augenſcheinlich
aus Einer Wurzel. mit ihnen abſtammt; fo wie: auch. in
den Wörtern never, nsioon, pin die Laute zu und s
abwechfeln.” -, — —
20Im erſtern Falle iſt es ſchwer zu begreifen daß
der Begriff der Bitterkeit gerade von dieſem Baume und
ſeinem Harze abſtrahirt worden ſei, worin ſie lange
fo auffallend nicht iſt als in ſoviel andern Gegenſtaͤnden
worin fie fich natürlicher .darthun mußte; und eben fo
befremdend daß man eine fo derbe Uebertragung brauchen
und ein herbes Geſchoß. nun gleich ein kienhaltiges
(entuxss) nennen konnte. Und dieſe Ableitung waͤ⸗
-
”) Im Herodot 1, s. if Auch &IeRovrzv adverbialifch ge⸗
braucht, da es dort mit dem Dem adınv verbunden ift
und das Adi. EIalorsie doch ‚bloß maſkuliniſch fein kann
und auf -ın nie vorkommt. Eben darum laßt fich aber '
auch die Adverbialform Otdoyti nicht. wie die ebigen
aus einem alten Adj. fem. erklaͤren; fondern: die Ge
läufigfeit der Adverbialformen auf po machte de mas,
auch Seo achte
v.
r
‘ 5 \
18 6. nevnsömwag, weurdluuos _ ,
re’ fo durchgehend von alten ‚Zelten her geweſen; ‚deu
suıxoös ſetzt fie, d feine Abweichung In der Form,
ſchon In einer Alteen Zeit voraus, waͤhrend jene ander
ren unmittelbare Ableitungen und Zufammenfegungen
find, wie man fie, nach den Geſetzen der Analogie, jedes⸗
mal felbft fih bilder. Segen die andre Annahme aber,
daß der Baum vonder Bicterkeit benannt fel, ſpricht
die allgemeine Verbreitung diefer Namensmwurzel für
diefe Baumgattung durch die versandten Sprachen —
denn wer wird neung, picen, sisus, pinus, Fichte,
Söhre, fir ıc. trennen wollen? — während ſonſt nir:
‚gend ein Stamm erfcheinsg welcher. ben Begriff Bittere
Zeit enthtelte. _
3. Ich glaube auf einem anbern Wege zur Wahrbeit
gelangt zu fein. Der gemeinſchaftliche Stammbegriff: iſt
nicht der der Bitterkeit, fondern der Spige. Ya den
-enropäifchen Wortformen pit (pipe), Pike, pugo
(pungo) liegt die Wurzel, Gobald wir annehmen daß
jene Baumnamen vurfpränglich heißen „der Spig: oder
der Steh: Baum” fo iſt man vom dieſer Seite befries
digt. Und nun fehe man mıxoog in feinem Älteften Ge:
brauch im Homer an, ſo wird man gleich erfenuen daß
‚penetrant,.fcharf die Grundbedeutung iſt, wovon alfd
das bittere nur eine Unterabtheilung ift, die erft
terhin die herſchende Bedeutung von mıxad; ward. Am
Homer beißt ein .fcharfer, penetranter Geruch (der Kobz
ben) nızon odun, eine Wurzel die auf eine Wunde ger
legt wird ırpn, und fo.denn auch Salzwaſſer, Thraͤ⸗
ne, und übergetragen der Schmerz.
4, Jede genau gefuͤhrte Unterfuchung der ältern
. griech. Sarache führt mit vollfommner Evidenz. auf Worts
flämme die, In gewiſſen Bedeutungen, aus der ſpaͤtern
gangbaren Sprache verſchwunden waren. So auch bier, -
Dem lat. pungo entſprach eine grieshifche Form IITK$R,
IIETKR, woher nıxoog (wie gırgoY von gYiw, pu-
TEVv0). fcharf, fpigig, und reuan die Spitze, welches In
diefer Bedeutung fich verlor, aber jene mit mıxoög gleichbe⸗
deutenden Ableitungen hinterließ. Verbunden damit' wa⸗
ren, wie in den uͤbrigen Sprachen die abgeleiteten und
in der Form uͤbereinkommenden Namen jener Baum⸗
6. Frencuxig : .. 7% 0 19
Hung; wovon nun erſt mieder isoa pix Re
fehr natürlich, das Produkt benannt nach dem Baume.
5. Das Wort neixcduuos. das durchaus. nur ale
. Beiwort des Verftandes (ggeoi nevxailuncı) vorkommt,
koͤnnte man mit in diefe Verwandtſchaft gieheg, mit dem
Degriff ſcharf, eindringend ; allein Ih fcheue mich dem
Worte ypnv ein Beiwort zu geben deffen phyſiſcher Sinn
mit dem phyſiſchen Sinn von gonv fo wenig Zufammene
bang bat; und bleibe alfo bei der herkoͤmmlichen Darſtel⸗
lung die jenes Wort für gleichbedeutend mit muxıyög er:
klaͤrt. Denn diefes ift auch fonf Beiwort der Yoeves (MI.
&, 294.) mit welchen auch das Verbum nuxaleo In Berbins
dung gebracht wird, menn gefagt wird, daß die Seele
mit etwas erfülle fel (El. 8, ı24. und ſonſt). Das ev
aber ift bloße Verlängerung des an fich kurzen v, das In
diefer langen Wortform aus eben. der Urſach die Der:
längerung. erfährt, mie das a In adavaros: und bie
vollfommenfte. Parallele gibt Asuyaddog dag ſich zu Au-
705 genau fo verhält wie euxdämog zu nuxvog.
Ey 7. õ X a
Ich fege dies Wort nur her am zu bemerken, was
man gar nicht zu beachten feheint, daß es bloß Im Ho⸗
mer vorfonimt, und daß es bloß als Dorfag und Ver⸗
färfung des Superlative, und zwar wie es fih num
einmal erhalten hat, bloß vor .@oısos ſteht. Die ges
wöhnliche Erklärung deffelben durch 28ox& fagt gar nichts.
Denn mit dem 85 fiete ja grade der bedeutfame Theil
firt. Freilich fcheint es fich fchmerlich anderswoher abs
kiten zu laffen als von &yeıv, aber wie es aus diefem
allgemeinen Begriff herauszuholen iſt, laͤßt fich ‚bloß ras
then, da das Wort in Eeiner andern Beziehung, die eine .
Bergleichung darböte, vorfommt. Es bleibt alfo dabel
daß es eine Verſtaͤrkung von doiwes, und vielleicht Ser
x
Superlative Überhaupt iſt. —
er: ER a „N or lan a en zu 3 e —
| 8 :Bsonpönoc, FEOREONLOV ...
ey a ee ee
"5 Die Ableitung des Worts Heongönog von riooET
no wäre an fich nicht fo ſchlechthin zu — da ſolche
| |
+
Pe Ri deonoorlös, Feunoonıor ıc.
*
*
ellfionsartige Berklrzungen fn alten Zuſanimenſetzungen
wohl denkbar, und vieffelche nicht ohne andere Beifplele
find. Indeſſen verdient die einfathe Analogie, welche
auf more führt, frühere Ruͤckſicht: wobei man ſich aber
die gemeine Bedeutung dieſes Worts, ziemen, nicht
muß irre führen oder “abfehreden laſſen. Homer hat
dieſe gar nicht, und es iſt alfo wol Elar daß fie ſich erft
bildete aus ber älteren, ausgezeichnet fein, bervot:
ftechen vor andern, die bei Homer durchaus ſtatt fin⸗
det in nonco, HETEITGETTO, Exnrgenng ıc. Aber nicht
"bloß in der epifchen Sprade find alte Bedeutungen der
Wörter zu fuchen; auch im lyriſchen Gebrauch und dur
diefen im dramatifchen find viele, die man ſich in —
(4
‚nehmen muß nicht zu Häufig als kuͤhne Uebertragung:
fo fehr auch diefe der Lyrik eigen find, hinweg zu deu:
tin. Kombinationen wie die, welche das vorliegende
Wort veranlaft, Fönnen davor fhüken! Aeſchylus brauche
das Wort von allem bervordringenden, durchdrin
genden, von allem was ſich irgend einem Sinn aufarängk
Denn wenn es ganz eigentlich nur auf das Geſicht gin-
ge, fo würde eine Uebertragung auf den Geruch wie
rAgam.:1322. "Onoros Hruüg,: BOTtEg "Eu, TEPRP, TrgE-
res ſchwerlich dem Lächerlichen entgangen: fein: und vom
»&challe ſagt er ib, 331., und Pindar Ne: 3, 119.
‚ganz abfolut Bon rose „ein Sefchrei ertönt.” Hiezu
:gefelft ſich ein neuer Sinn, aus Vergleichung diefer bei⸗
den Stellen: Aelch.' Agam. 30. Thiou nölıs Eal.w-
wev, cs 6 gouaröc gyrehheov noene. Eurip. Alc. gıq.
"Ti gonna xougg Trde merdiug mgenes. ch glaube
nicht daß an. der zweiten Stelle das Ti ‚yonua nach der
geroößnlichen Erklärung flatt ri d. 5. dı@ zu mit abſo⸗
lutem noeneg (infignis es) firh empfehlen wird, vor
\
ber Erklärung. von mo&nus durch onpaives wodurch es
ſich an. die Aeſchyliſche Stelle fo gut anſchließt. Fuͤgen
wir hinzu die Heſychiſchen Gloſſen, TTobnoy, rioas, Kür
sıgoı. Ilgente, garsdouere, eixoves, fo wird es
ſchwer fein den Keonginsd, her die von ber Edttheit ge:
as Zeichen deutet, von dieſem Stamme au trennen.
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9. üqaoœù, vᷣoo 212
Rey inne „Promgenes ‚ög.ug .
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use aa of mudolare Anok — *
Breit, vermuthlich war die alte Redensart Geox
roene „ein Gott ſchickt ein Zeichen,” und. ein folches:
hieß Heongörıbv, und der Deuter davon Mongöônoc. 3):
2. Rollen wir: weiter gehn und dem Stammwert·
o&Trted felbſt wieder ſeine erymologiſche Stelle anweiſen, ſo
(deine es mir zu’ den jeder alten Sprache fo .närärlichent
zahlreichen: Modifikationen. der Form’ und. des Begriffs’
NEP2, neioo, nepaw'ic: durchdringen: zu: gehören,‘
und die beſtimmte⸗ Bedeutung des hervordringen, herz
vorbrechen und alſo auch des. hervordtingen Kaffe;
hervorſchicken auf ſich genommen zu haben, und ſei⸗
ner befondern Form nad eine Reduplikation zu fein,
wie In derfelben Wortfamille —— iſt. —
J 9. — —— dooe.
Dre) Die natuͤrlichſte Analogie erklärt das Dersum 8 “r
gouas für. eine Nebenform von OnTw ‚(öeaw} ri ht
bloß wegen öoot die Augen, ſondern weil oo "auch ſonſt
als Nebenform von nz erſcheint, z. B. In neocw, , —2
wo. Und ſo kommt es denn auch deutlich in der Be⸗
deutung ſehen dor. Od. 7, 31. Mnde zw“ ardew-
my nW0TL0a0Eo und” äpkive, welches. die übrigen Bei⸗
iele, —— die des Gebrauchs der Spaͤtern, völlig
Überfläffig macht. Hieraus geht. dann ſehr natuͤrlich
— der Begriff des. vorberfehn im GBeifte, ab:
m. Auf des Suidas Gloſſe, Nobniov, —R x Fo
nıg0moy, 10 &x Heiy uevısvua, vi. ich nicht viel ge⸗
ben um anzunehmen daß ngonıov auch einfach vorban-
den war, wiewohl es mit den Heinchifchen Gloſſen
recht gut übereinftiimmt. Die Unterfuchung gewinnt
übrigens nichts dadurch.
2) Nehmlich von der. urfuränglichen Reduplikation, wel-
che die ganze Stanimfilbe verdoppelt, flumpfte fich haͤu⸗
fig die zweite Silhe ab, und fo entflanden z. B. die
Mörtee malmen, dußden, treten, volvo, Ba Plaße
Sr Form von Ball), zgexu ur ee deſſelben
wovon —X N A —
1
22... 9. boocoueai, 0006
nen, welcher bie Hauptbedeutung wird; z. B. Od. o,
154. vom Amfinomos der fein bevorftehendes Schickſal
abnet, di züp xundr Ösoero Sum: Od.-&; 489. vom
Döyfleus der bem, Tode entgegen fleht, void. ds ob
rgporwooet” öldEor. , Hieraus entficht der Bes
griff .des. vorher bedeuten, ankündigen (durch) Vor⸗
bedeutung nehmlich), welches ausgeht von ſolchen Wefen
die in fich eine Vorempfindung haben und fo alfo an⸗
derh als Vorbedentung dienen. 3. B. 11:5 ı7. yom
Dieere das durch feine Bewegung den Sturm. andeutet
"Ouoousmor Arkor areuom Annpnod xäzude. Doch
ſcheint befonders die Vorbedeutung und Ankündigung
durch Blick und Miere darin zu liegen: Od. ß, ı52. von
den, über der Volksverſammlung ſchwebenden Berberben
ankuͤndigenden Adleen, Es 0° ldeécn Rarımy xepa=
Ads, öacorso Ö’ ‚Shögor: A, 0,173. (Iris jum Hria⸗
mos) Ov ner yag To &yc xundy 0000uErn TOO ixa-
vo, AAN” grad gpovsovon. ' &o mengt fich denn’
unvermerft ein. abfichtliches Börbarbehimaien bins
ein, ‚und efiod in der Theogonie ssı. ſagt vom‘ Zeus
saxd 6° Öooero Huum Orynsols dröguimors; 5 we ve
Teheeotaı ZusAder.
‚a. In der Ötelle I. a, 105. Kokyerıa —
xceaꝰ 6obousvog nooneerer ließe ſich nun allerdings
am einfachſten die erſte Bedeutung annehmen, er blick⸗
te ihn boͤſe an; aber gewiß iſt öoosodaı als aus⸗
druckvolleres bie Drobung, böfe Gefinnung in fig
fhließendes Wort gewaͤhlt.
3. Od. v, gı. wuͤnſcht Penelope daß Artemis fie
tbdten möge, öpp 'Odvone "Oscouern zu yalav, Ind
suyeony opıxoiunv, welches richtig gefaßt wird „den
Odyſſeus flets Im Geift vor Augen habend”; und eben
fo @, 115. wo eine Hoffnung beigefügt if, (vom Tele:
machos), “Oooonevos narsg” EoHAöy Evi goscw, &
nöder dv — — Bein. Diefe Stellen dienen, da
fie die reine Webertragung des Eörperlihen fehen aufs
geiftige enthalten *), sum deutlichen Uebergang von der
») Das noorıöogoua: in der Rede des ſterbenden Hektor
sum Achilles "HH 0” eu yıyyaanen nEOTIÖVCOLEI ‚, oiö”
.
9 aqgopas, 0004 23
erſten Bedeutung des Worto zu der bes ahnen’; und
beftätigen olſo vollſtaͤndig die Darftellung welche fehen
. sie Die einzige Grundbedeutung des Worte annimt, von
welcher alle übrigen abzuleiten. find.
"4 Rad diefer Darftellung zerfällt die Deeinung an⸗
derer EGrammatiker, daß dos Wort do Stimme zum
Grunde liege, von fehlt. Denn abgefehen davon: daß,
da. 60080dcı vom. danz reinen koͤrperlichen fehen ges
braucht wird, man folglich zwei ganz verfchiedene Grunde
verba Haoopar ſehe und üvvouas rede nebeneinander
annehmen müßte, und. jene Bedeutungen doch nicht recht
damit durchſchalten könnte; fa laffen ſchon allein. bie
Stellen wo das compol. ngotiösckaden yon ahnen
gebraucht wird, durchaus die andre Erklärung nicht
zu, da olsdann naors für. as ſtehn muͤßte, was uns
möglich if. Zu bemerken ift auch daß, obgleich 'alle
Grammatifer äccopuaı auf dieſe legtere Art erklaͤren,
doch foniel ich weiß Leine eingige Stelle in den fpätern
ODichtern vorfommt wo üvosattaı fg gefaßt wäre, da=
gegen mehre im Apollonius wo es das gewöhnliche
Sehen bedeutet. ET ai i
$. Die ierige Erklärung ging nehmlich davon aus
daß man in dem Subſt. daae: im Homer bie vorbes
dentende, wahrfagende: Stimme fuchte: und In dies
fer Meinung find noch Igt viele, aber ganz irrig. Die
vahrſagende Stimme Heißt: bei Homer dugn (Il. v, 129.
Od. y, 215.) eder gaun'(Od. P, 35. v, 100.) oder aAer
dar (Od. o, 117.)3 dagegen äcae bei demfelben durchs
sus nichts iſt als der Ruf, Das Gerede, am deutliche -
fen Od. o, 413..”0oea d’ da’ üprekog eine‘ ward rrrö-
Av @yero navin Mryenoov Huxarer bvenovoa: woraus
deutlich erhellet daß es eben fo zu faſſen ift Il. P, 93.
von den zur Abfahrt fich anſchickenden Griechen, neri
de ogyıaır "Ooga Özdna "Oreusovo’ kevaı, dıög üyyekog. .
Auffallend iſt es daher daß die Gelehrten, z. B. Ruhn-
kenius ad Tim. p. 197, jene Stellen eben fa erflären,
de zuello» Tleiaeım 1, x, 356. enthält offenbar eine.
r a an beider Begriffe „ich ſehe dich ganz wie
u bi.” 7
f
a N Bosow, Some
\ mb. ter Od. a, ag. Aeiederhon Bi Aion _
‚der Erflärung. derer 5 forinten die eine ſolche von
Zeus geſchickte gun, d. hi eine ohne Bewußtſein des
Redenden fuͤr den Hörenden: Dedeutſame und- wahre
‚gende Stimme oder Rede, in diefen Stellen fuchten.
Die Worte lauten fo (zu Telemachos der — eh
‚um fich nach feinem Water au erkundigen): '
z Box MEVOOLEVOg narpög Im olgouzvoo a
"Hy tig rot einyoı Boorwv, 7 7 d000v dnovang .
. Eu Arög, Fre ‚Hülse pipe x.Eos Avdggmonm. .,
greillch heißt es hier Se Arc und iſt dem ſagen ei⸗
nes Menſchen fogar ‚entgegen geſetzt. Aber man bee
denkt nicht daß in jewer. andern Stalle. (11:.ß,; 93.) ber
Ruf, das Gerede der Menfchen auch: Aw; Ayyeho; ge
nannt wird. , Es ift nehmlich wohl ju unterföpeiden dag
‚was ein Menfh, ber” etwas ſelbſt geſehen odern ſonſt
wohl umserrichtet iſt, dem andern mittheilt, von dem
Gerücht und Gerede der Menſchen. Dies hat faſt
immer ‚einen dunkeln Urfprung und verbreitet ſich {9
wunderbar fchnell, daß die Alten es gar nicht als vda
‚Menschen ausgehend, ſondern als etwas goͤttliches an⸗
-faben; darnm kommt es..& Arög, oder perſonificirt id _ .
-felbft ats goͤttliches Weſen und Botin des Zeus. Mut
darauf paßt auch der Zufog Are nase pipe A800
ardpwnowır. Telemachos alfo Eonnte auf feiner Reife
- jemand finden, der genau don feines Vaters Aufenthalt
und Schickſal unterrichtet war; er konnte aber auch an
HOrte kommen, wo ein allgemein dort ſchon verbreitetes
Geruͤcht waltete, während man in Ithakanoch nicht
das mindeſte von Odyſſeus erfahren hatte.
6. Nachdem ich fo den Sinn des Worts aus Hot
— mer felbft feſtgeſtellt habe, kann mich der Gebrauch an⸗
derer Dichter und Schriftſteller nicht irren, die auf Ho⸗
mer nicht zuruͤck wirken koͤnnen. Wenn namentlich bei .
Pindar OI. 6, 106. die Stimme des feinem Sohn ante
wortenden Apollo ıaereie: -öso«, und im Apollonius
I, 1087. 3095. die Stimme eines porbedeutenden-Bogels
‚Ö00«@ genannt wird, fo paffen überdies, beide Stellen gar
nicht aufdag was a ” der bomerifehen En Da: 3
j
⸗
nr
{
10, aniyüog ' 29
— keine ſolche unwilltuͤrtich geſprochene Welſſagung; ja
die angefuͤhrten Dichter haben hier 8000 bloß als gleich⸗
bedeutend mit öw- gebraucht --— denn das goͤttliche und
wahrſagende liegt erft in den: Beifäßgen —; und hierin
hatten fie ebenfalls alten Vorgang in der. Theogonie 10% .
und 43. (von den ‚Mufen) eomallsau dovay iewar, "
öußgoror dooav lien -Wie.denm dooe Überhaupt fhr
Stimme und für jeden Sal ‚gebraucht: wird in der
Theogonie 832. vom Gebrüll des Stierß, 701. son dem
Getoͤſe beim »Kampfe der Goͤtter, und im Hymnus des
Merkur 443. von dem. Klange der Zither, - Welches al«
ke zu merken und von. dem:bekimmten Gebrauch: ine
Homer zu unterfcheiben: iſt. Eben dieſe allgemeine: Des
deutung machte‘ es. denn. aber natuͤrlich daß es auch Im.
dem vorbedeut enden Fall gebraucht ward. Und daes in
ner allmaͤhlich veraltete, ſo behielt es als ein altem _
thoͤmlicheßs Wort in der gangbaren Proſe den vorbeden⸗
kenden Sinn allein, wie. bei Plato und an andern von
Juhnken a. a. O. beigebrachten Stellen. Auch, bildete
ſich nun davon, das Verbum orreusodean dos die Gram⸗—
matiker mit dem homeriſchen Verbo 6oossHar. verwenga
I ©. ebend. u. bei Morie u. Plerſon. En
10... wonyvon. —
1. Da das an ſich ſeltne Wort xonyvos im Hower
ar einmal erſcheint, II. @, 106.
Mavrı KOROY 5 oö NOTOTE KOL TO ‚nonyvor
. EITTEC
f ift ein Zwieſpalt in deſſen Erklärung nicht unerwar⸗
tet. Es word von einem Theil der Grammatiker durch
gut von andern durch wahr Überfegt. Daß indeffen
nur jenes der richtige Sinn iſt lehrt der ordentlich be:
achtete Zufammenhang. An der Wahrheit der Deutung
zweifelt Agamemnon nicht, ſondern nach der Natur
folder Herſcher zuͤrnt er dem der ihm boͤſes verkuͤndet,
fel es wahr oder falſch. Von ſpaͤterem wirklichen, und
zwar ioniſchen Gebrauch des Wortes im gemeinen Leben
zeugt wol die Stelle im Sippokrates, Coac. Praenot.
8 425, 16. 1 —* ouoa yourazay mOvog x0NyvoN,
*
26 J —E ⸗
Ian „Ser. u 6. am, abß—lſche
Worÿlehangdes al⸗
terthuͤmiichen Wortes nicht denfen... Bedenklicher iſt au
In dieſer Hinſicht bei Plato Aloib. 1. p. 1Un. vπ
— o—exàx.— —
Noch ſpaͤtern Gebrauch, aber auch gewiß abſichtliche
Nachahmung, finden wir beim Verfaſſer der Vita. Ho-
meri, o. ı5. und bei; Aſklepiades im 38. Epigramm;
uͤberall für gut.. Defio ki iſt die. Stelle im
Theofrit (a0, 19.) ..
jr — einard ' zoc Er seiruon, oð nis a
up;
Dran entferne ja den Gedanken, daß velleihe wirrlich
In felnem ſeltnen Sprachgebrauch das Wort neben gut
auch wahr bedeutet babe. Bloß die Natur der hömes
sifchen Stelle, welche beim erften Anblid beide Bedent
tungen: zuläßt und das Streben «nes Theils der Akten
Keitifer, Vernunft in den’ Homer ga bringen, wo fie
Unvernunft zu erbliden glaubten,’ Bat. die Bedeutung
wahr in die Welt gebracht; und Theofrit, der Alexan⸗
- deiner, gibt einen der vielen Beweife wie folche Deus
tungen des Homer nachher wieder durch die Nachaho
mung In den wirklichen Gebrauch der Dichter. übergirs
gen. Dabei aber Binderte dies denfelben Theokrit nicht,
daß er auch wieder dem angenommenen Gebrauch von
sonyvos folgte im Epigr. 20.
2. Ueber die Etymologie des Worts, ob es zu der
Familie von xoazyg, g8i0000», oder, durch den Joniſ
mus, von yojoder, yonoıos gehört, habe Ich nichts
ficheres beizubringen. Wahrſcheinlicher ift mir durch die
Beziehungen worin es vorkommt, das letztere. Das >
gebörte dann wol mit zu der Endung; vgl. Aupiqvos.
ın odkoue:, EHEM,
1. Während das ohne allen Vergleich häufigere &9-
Ao ber allgemeinfte Ausdrud für Wollen ift, insbefons
dere aber das Wollen ausdrüdt worin ein Vorſasʒ liegt,
alſo das Wollen deſſen Ausfuͤhrung bei mir ſteht oder
doch mir fo ſcheint; fo iſt dagegen Povkoum durchaus
auf dasjenige Wollen eingefspränkt worin der Wunfch
14.. Povloucı, Adi 27
und das gelegen fein entweder allein llegt, oder doch
vorzuͤglich ausgedrückt werden fol. Daher drüdt es die
Bereitwilligfeit aus zu dem was nicht von mir abhängt
„3.1. o, 226» si d£ vor aloa Tedvapıyaı nraok
moi Ayariov yakxoyıroovoov, Bovloue: und fo wird
es gebraucht vom Weibe das nur kann was andre wols
Im, Od. o, a1... Kzivov Bowlexaı alxov. opälktır, Ög
sr önmvio,, und vom leeren Wollen Il. o, gı. xcè &
pain Bouleraı hl > © : 0. —
2. Merkwuͤrdig iſt daher daß während das thaͤtige
Wollen, das, ſobald die Umſtaͤnde es geſtatten, ſich
ſelbſt in Ausuͤbung ſetzt, ſonſt immer durch SHEAeır auss
gedruͤckt wird (il. , 364. mars’ Edehe deren,
u 120, day. 208 agseaı 1.); Boulouns in eben dieſem
Sinne nur von Böttern gebraucht wird, 3. B. II. «, 67.
A zr nog — Boulerai :dvrıacas nur ano Ao
ana: und fo öfters, “Exrogı Efoudero xUdog Oge-
fa, Touscos 03 Poukero 'vinnv, u. d.g. (UM. m, 21.
#174. 0, 39. Od. d, 277. ©. auch 11. A, 319. wo
Be Altern Editionen 3016 hatten: f. Heyne). In
befem Ausdruck liegt offenbar etwas ehrerbletiges, da wir
ven Höhern neben der That die Geneigtheit, die Gna⸗
de, das Gönnen, ; vorzugsmweife bemerken und anführen,
das bei ihnen die Ausführung gleich mit in Tich ſchließt.
3, Bon diefem Ausbeud der Geneigtheit zu ef
ms die in Povkonar liegt kommt es denn auch ber,
bes allein gebraucht wird wenn neben dem Wollen
m Vorzug ausgebrüdt werden foll vor einer andern
Gache. Kurz Bovkouci allein, niemals &Bekw, fteht bei
homer für Lieber wollen, malle, und zwar vom thaͤ⸗
thigen ſowohl ale vom leidenden Wollen. Die EDtellen
mit 7 find häufig und befant, 3. B. U.w, 117. %, 594.
Od, A, 488. m, 106. Aber eben dahin gehören auch
die Stellen wo diefer Sinn bloß aus dem vorhergehen:
den Gegenſatz erhellet, wie I. &, ı12. dei noslb Bov-
ua adıry Oixoı Ev, und In der Redensart Kab
“co ßovAoiunv, ai’ nev mohl aEpdıov nev. In dies’
fm alle iſt zuweilen &HEAeım und Pobkesdes. deutlich
entgegen geftellt, 3. B. Od. E, 226. oux Edelnısı "Eo-
ro Enoigesdcı, Alu nrwcowr ara Önuov 13oulesas
A is ’
> N
x *
28 orfh Bovlopar, 11
—X Bosxeib ꝓ yasco eivocarov, und ſo auch e, 98: fe
Diefen Sinn ded-Povrsshus. Äberfieht. man leicht, wwenis -
man auf’ den Gegenſatz nicht achtet; wie Od. o, 88 '
Bovionas Yön-seicher, wo es nicht. ein barfches ti
will (EI): tft, ſondern ein freundliches „ich. wi
Doch Fieber nah Haus :gehn”, in "Antwort auf die von
Menelaos vorher feeigeftelt Dahl. „28! noch Od. 8
387. 0.:18 7: > > —
4. Cigenthämtig iſt —— Denii2Odher, daß dien
allein‘ fuͤr dusaodu: gebraucht wird, Hauptfächlih . in
der Negation or 26 u, Iote IE 95.7366... Oux shele
roogee, . all. Toyeso und‘ an. Anbei.“ Stellen: fj
Damm. Bovlesder, worki- eigentlich Bloß der Wunſch
oder das Wollen an und .fuͤr ſich enthalten iſt, kann
nicht [a 'gebraucht werden; wohl. aber. Hiur:melden
ohne die Uebergeugung ber Miögkipbelt m dem. ‚Wellen:
den: ‚nicht ſtatt findet. —8
2. Ukbrigens iſt wie geſagt od das allgerheinere:
und kommt daher auch in den Faͤllen vor wo wir eben
Pov.eoHar geſehen haben; wie von Goͤttern haͤufig, oder
vom bloßen Wunſche, wie Il. m, 182. Etedobt xanoo⸗
wuvens öv ko H0elov avroi. Bauland hingegen iſt
auf die obigen Fälle eingefchränft: eigenthuͤmlich iſt ihm
Bloß die Konſtruction mie 7, und ‚außerdem noch die mit
dem bloßen Akkuſativ, wie Towsoos de Povlero vi-
vnv, auf welche Art EHEAcn nicht vorkommt; denn in
dem eben angeführten Beifpiel ans Il. 7 iſt das —
gehen de Verbum dxdogeiv mit gedacht.
6. In neuen Zeiten -ift im Wolfiſchen Homer: zuerſt
das Verbum Povkeosau auch in feiner verfürzten-
Form anfgetreten, PoAsrar, BoAsode. Die Sache liegt
für den Gelehrten heut zu Tage ziemlich Im Klaren; f.
Schneid. Worterb. in Böhougı und Heyne. zu 1. A,
I) Selten iſt Bonsodu. in diefem Sinn in der Profe.
Sturz hat es ein einzigmal im Kenophon- gefunden
Anab. 3, 6 4 (6.), wo eB ſich aber bloß durch den.
Ge genfah und thut: &Eov dadunev, Povlsını 70-
ver. In den Briefe des Alerander bei Gellius 20, 5.
ſteht eg mit 9: dya dE Bovkoiunv ur ‚Talg nEpL 1m '
deusa — N Tals Övräjzoi dnpegew.
=
—
a 9
314 ;aber! der Ungehite iſt vor einigen falſchen Anſich⸗
ten zu bewähren: -- +... .- a —
+ 7. Reiner Sprache iſt eu je gelungen in ber Bezeich⸗
aung ihrer Töne: durch Schrift gleichen Schritt: zu Balz
sen mit deren wirklichen Unterſcheidung im Sprechen,
Zufaͤllige Umftände,; nicht reine Erfindung, gaben von
jeher die Zeichen an die: Hand. In allen Sprachen
find-dader mehre- benachbarte Töne. in Einem Zeichen
Bereinigt. Ohr und Aug vermengen :alsdann ihre Ur⸗
thelle; und mon: gewöhnt fih, nur die Toͤne, welche
berſchledne Zeichen haben, auch als eigentlich verfchiedene
iu betrachten, „die aber welche unter Einem Zeichen ver:
einige find, für bloße Modifikationen deffelben Tones zu
halten. Die alten Griechen hatten für die Toͤne o mh,
fo wie ein Theil dee Orientaler noch ist, nur Ein °
Reiten, das: O. Für das üü jedoch bot fih früh ein
rignes Zeichen dar, indem man eine Form des vers
Bandten Ronfonanten. Vau oder Digamma — T ober
u dafür brauchte. Das. o blieb. alfo, befonders bei
ben ioniſchen Stämmen, nur noch das Zeichen ber Töne
dm) u. ie waren auth- darin nicht armer, als wir
noch iheut zii Tage, 3. B. mif unferm.e find: denn
em Sprach Phnfiologen iſt es flar.daß.o und u we:
ig verſchiedner find als die verfohlednen Modifikationen .
uferes .e, die wir, durch die Augen beftochen, für we—
Mtlih einerlei, o und na aber für wefentlich zweierlel
hiten. Dabei: ift wohl ;zu ‚beachten daß zwifchen allen
dekaltoͤnen -Mitteltöne liegen. So lange eine Nation
ach nicht durch Kuͤnſtler aller Art, Muflker, Rhetoren,
Örammatifer, aufmerffam geworden ift auf- ihre Töne,
Kft ſich fchwer ſagen — alſo gleich hier von den alten: '
Hriechen — ob fie. die Thne, o und m wirklich in der
Xusfprache rein ſchieden, oder ob fie,..befonders einzele;
Etämme, einen dunfeln Mittelton für ihr o hatten.
Erft bei der, fortgehenden Ausbildung. durch. jene Künfts
ler geftaltet ſich dies deutlicher Bel den, Griechen ſprach
indeſſen noch ein anderes Bedürfnis fruͤher: man ſtrebte
bei einigen Toͤnen die Quantität in Schrift auszudruͤcken.
Run iſt aber Die Verſchiedenheit der Töne © und u na:
türlip weit fühtbarer- wenn ber’ Vokal gedehnt wird.
nm
\
‘
go am. MoBkouae,
So .oile. man alſo für den Ton 5 «o-fihrieb, fo mar
‚ ‚eine elgne Bezeichnung für ü noͤthig, während das. Baur
‘ze .o immer auf jene Art ſchwankend blieb. Weil nun
ber Ton u auf einer Seite dem o, auf der andern be
3, nahe kommt fo bildete fich zu deſſen Bezeichnung
x
eine Verbindung von o und u neben gder Über einans
der, ov oder #: gerade wie In den neueren Sprachen
3. B. um den zwiſchen o und e fiehenden Ton zu bes
zeichnen man entweder ae oder 5 ſchreibt. Aus diefer
-Degeichnung nun, und weil die gangbaren Dialekte fie
nur für den langen Ton brauchten, bildete ſich bei den
Grammatikern die bis in unfere Lehrbücher verpflanzte.
und nun gleichfam befefligte Vorſtellung dag ov ein
Diphthong ſei; wie ja ähnliche falfche Vorftellungen
such für das deutſche & und & entſtanden. \
8. Der Unterfchied des Eurzen.o und des kurzen a
alfo, wenn und wiefern ihn die Alten in ihrer Ausſprache
wirklich hatten, Fam ohne Bezeichnung auf uns, und fl
alfo für uns unfenntlih. Nur das Metrum entdedt uns
einen Fall. Eben nehmlich weil ow fein wahrer Diphthong
fondern nur ein langer: Vokal ift, fo tritt in der Altern
Poeſie der Fall ein daß dieſe Quantität In irgend einem
Worte nicht befeftige war; fo wie alfo wzAos und xülog,
fo wie Enoos und &egos, fo finder ſich auch Povlscdas
‚mit kurzer erfter Silbe. In den älteften Handſchriften
Homers wurde alles (ov, © und 0) mit o gefchrieben,
und das Metrum allein zeigte die Derfchledenheit der_ "
Quantität. Als man aber die Abfchriften nady der fpä=
sen Schrift einrichtete, fehrieb man jenes Derbum im -
den gewöhnlichen Fällen Poudsoda. Genauere Exem⸗
plare, mochten die Schreibart Polsoda: in den Fällen
der DVerfürzung beibehalten, allein in andern fchrieb -
man auch dann Povleddar, und die andre Schreibart
. gelangte in unfre Exemplare gar nicht. In der Stelle
Od, n, 387. bileb bis auf unfre Zeiten bie dem Mes
rum feheinbar widerfprechende Bthrelbart mit dem ou:
Ei 6° Öniv 5de uudag ayavödrı, alla Pob-'
Made \ —
Abror v5 Lasıy x Eyeım nargWie ans,
“ ‘
x
We: 3.
u ı
Mn os yorimas’ Imuza äkıs Ouundd’ Eeoner.
Ich Habe die Stelle ganz hergefehrieben um zu zeigen
daß Bovicodas Hier In der ihm eigenthümlichen Beden⸗
tung ſteht. Es heißt nehmlich nicht bloß wollen fons
dern „wenn ihr aber lieber wolle”? wie der Gegenfag
eig. An den beiden” ändern Stellen aber bat das
ſcheinbar bedroßte Metrum eine. Emendation herbeige⸗
führe. 2. A, 319. 00.
Ener vepeinyspdta Zebg
Tonotv dn Eds Vobvar xgurog eng Auiv.
Gegen die durchgängige Analogie erfcheint Hier IHElcıy
mit 7 in der Bedeutung malle, Die beften Sands
ſchriften haben das richtige Bovderar und der Venetia⸗
niſche Scholiaft erkläre die dem Vers dort beigefügte
Diple ausdrüslich fo: 7 dındn, Ötı Polster dyıi ou
Bovkeran. ) Hier haben wir alfo noch eine Spur aus
jenen alten genauern Eremplaren. Endlih Od. «, 234.
if die gewodhnliche Lesare .
Nõv Ö” Erion; dßalorso Beoi xandı unmowyTzg
In den Handfehriften aber und in den Scholien find bie
Barianten EBölorso und EBowkoyso, und Hefychius hat,
offenbar mit Beziehung auf diefe Stelle, die Gloffe:
’EBokovro " ‚Eßovkovvo, Eßovlevoarre. ‚Wolf hat Ins
deffen Hier die gwoͤhnliche Lesart beibehalten, die doch,
men mag fie erklären auf welche Art man’ wolle (f.
Steph. Tihef.), immer obne befrledigendes Beiſpiel
bleibt 2); während ZßovAorso, bier von den Goͤt⸗
. ken, nach dem obigen, ganz proprie fleht, und auch
De Konftruction mit dem Adverb aus Il.o,gı, zu bes
⁊
legen iſt: xui ei uud Povkera alkı:
-
*) Auf diefe Lesart besteht fich auch die Bemerkung des
Mafrobius in feinem Buche de Verbo Graeco et La- .
- tino_p. 308. Ed. Bip., daß der Buchfiab o,: adjecta v
producitur — eademque retracta corripitur, Pouleres
Böleraı, Terpanovg Terganog. is
2) Der Erklärung uersfalon — f. Schol. — fiebt eben.
bag Medium entgegen; das alfo. nur die Erklärung
m — dg voüp, send ppesi 10. zulteße;: welche Aus⸗
aflung aber weiter wicht worfnmmt-. .:.... 2 5...
ai
B ’
—
82 12. 20vEiÖLoS
9.-Aus allem geht nunmehr deutlich hervor daß on
allen dieſen drei Stellen, dies Verbum, auch menn es
it dem o geſchrieben wird, zu ſprechen: iſt bülotai, bü«
lesthe, ebülonto. 3) Aber eben. Deswegen. fehlene eg
zweckmaͤßig den Schriftzug 8, da.er für ov doch immer
mehr Abfemmt, bloß für. diefen Fall, und für die aͤhm
lichen. zu fonferviren, welche: in ‚feltneren Dialekten und
ungriechifehen Namen flatt finden. ) . 41
12. z20voiödvoc. ü
— ZUR j
v..2. Diefich glei) auf den erften Anblid darbietende .
Ableitung des Wortes sovgideog von xoUpog, xougm
E WE ee hat
3) Dies iſt natuͤrlich hloß eine Regel für uns. Denn
von den Alten felbi, fünnen mir nicht, wiſſen ob fie
„durchweg für dag o einen Mittellaut zwifchen unferm o
Nund u haften, oder ’uh fie eu in einigen Wörtern mehr
wie o in andern mehr wie u fprachen, oder endlich, ob
na der gewähnlichen. griechifchen Sprache der Ton ü
wirklich fich verloren batte-und nur im dolifchen Dialekt
und in ſolchen altertbümlichen Sormen geblieben war.’
R 4) &0 4.9. wenn In den fpätern Schriftſtellern Namen
wie Psrelos vorfommen. Nur nicht in den Faͤlen wo⸗
‚ein Fonflanter. Gebrauch aus dem lat. u in griechifcher
Schrift ſchon o oder v gemacht hats wie in Papua,
lönkıog 1. Uebrigens iſt leicht einzufehn dag der
äolifhe Dialekt hierin, wie in fo vielem andern mit
ı „dem lateinifchen übereinfam, indem er allein unfer. den
. befattteren griechiſchen Mundarten dr voltönende®
ve. kurzes u hatte; und daß es Diefem Dialekt nur an.
nem größeren Umfang der Litteratur und an, befe
genden: Srammatifern fehlte, um uns in fand ze
feten über Schreibart uͤnd Ausfprache mancher Wor⸗
ter und Formen deffelben richtige Notizen zu fallen.
Indeſſen ift eg 4. DB. einleuchtend daß, um ein bekgn⸗
.... 1e8 Alcälfches Fragment richtig zu_lefen, man n cht
ögari ſchreiben muß ſondern — und hoͤchſt wahr-
fheinlig find die Fälle vom Lolifchen v für o die ung
Die Srammatifer aufbebalten haben, wie Uuosos, övv-
- ua ale auch vom kurzen u gu faſſen; sa ich Falle es
dahin gefiellt fein, ob nicht diefer Dialekt dag v über
haupt, alfo auch in vor, as, ümeg wie das lat. u auße
. . fprach/ und er alſo ſowohl u als v (del. 7. A mi
den Lateinern gemein hatte.
072. zxavolöuog | Ä 33
bat viel Irrthum veranlagt, befonders bei bem unphi⸗
Iofopbifhen &treben, die Etymologie die,man zu erfen:
nen glaubt in Ueberfegyngen und Erflärungen mit aus:
drüden zu wollen; da doch die Erfahrung lehrt daß man:
ches Wort, das unleugbar von irgend einem andern her:
Kommt, Doch im Gebrauch den Begriff des Stammworts
häufig ganz verläßt. Man überfeßt ‚xovgidıog nosı,,
xovowWin aAoxos Überall wo nichts entgegenfteht wie IL
&, 413. A, 243 ıc. durch jugendlich. Wo das.nicht an:
gebt, wie Od. 0, 355. von der Gattin des Laerteg,
oder A, 429. @, 199. wo Kiytämneftra den Agamemnon,
ihren xovgidıov nöoıw, tödtet,. da foll es auf eine in
der jugend oder mit einer Jungfrau gefchloffene Ehe,
auf den erften Gatten u. d. g. gehn. Man fehe nur
Danım ; befonders wie er fich fo artig durchhilfe Il. x, 298.
wo auch das nicht halten will. Der einzig richtige Weg
bei diefem und vielen ähnlichen Fällen ift, alle Stellen ne:
ben einander aufzuführen, und zu fehn ob fich nicht, ob ne
alle Ruͤckſicht auf Etymologie, ein Begriff darbie-
tet der durch alle durchgeht ; und diefen allein muß man
alsdann auch da brauchen wo der Begriff, den. man ayf
etymologifchen Weg erhalten bat, ebenfalls in den Zu⸗
fonmenhang fich bringen ließe: fonft lauft man Gefahr
dem Dichter Ideen -unterzufchieben die er nie hatte.
2. Vergleicht man alle Stellen von xoveidıoz fo iſt
foforg einleuchtend, daß es. foviel heißt ala ebelich, und -
der Sflavenverbindung, oder der unchelichen Beimohnung
entgegen gefeßt-ift. Dies iſt deutlich ausgefprocen an |
der angezogenen Stelle Il. 7,298. wo die mit dem
Achilleus, feit diefer. ihren Dann erfchlagen, als Ela:
sin und Beifchläferin lebende Briſeis fagt, Patroflos
babe ihr verfprochen fie ju Achills xoupidin @Aoyos zu
- machen. Aber auch ohne folchen fühlbaren Gegenſatz ergibt
ſich ‚diefer Begriff deutlich. Od.», 45. ſagt Odyſſeus zu
allen Faͤaken, fie follten bier bleiben und ihre xover-
Ödiag yuyainas erfreuen, und Il. o, 40. nennt Hera ihr
Ehebette mit Zeus noupidıor Aeyas. Od. o, 22: wird -
allerdings der xovgidıog pilos als erfter Ehemann ei⸗
nem ztotiten Entgegengefegt über dem die Frau jenen -
vergißt, und Od. r, $80. g, 78. m der Penelope
# x
N
34,12 xovoldıoe
‚
vas Haus des Obyſſens ih roveidor Fön genannt
Im Segenfag deffen wohin fie einem der Freier folgen
werde, was doch alsdann auch ‚eine ordentliche Ehe wäre.
Aber an beiden Stellen iſt offenbar der einſt rechtmaͤ⸗
fig geehlichte und geliebte Gatte, das thelihe Haus,
mit Gefühl. entgegen gefegt einer zweiten Ehe, bie ge:
fchloffen wird während der erſte Ehegatte vieleicht noch
lebt. Bol. Od. y, 150. ı51. - Auf jeden. Fall zeigt
. gerade hier der Ausdruck «ovoidıor Öwur daß “ovei-
Öros nie heißen kann jugendlichz denn fonft wäre Kov- -⸗
eidınv duna „das Haus meiner AJuyend” & 5. das
elterlihe Dans. Offenbar_ift alfo der Begriff der Ehe
in xovgidıog: der wefentliche, wodurch die Worte ang,
vuvij (Od. ®, 196. 9, 45.) erft den Begriff Ehemann,
Ehefrau erhalten: und bei nooıs und aloxos ſteht Dies
Beiwort nur um die oben angegebnen Gegenſaͤtze zu
begeichnen. In dem Ausdrud xovgldos Yilog aber
heißt offenbar - giRos wie gewöhnlich „ihr lieber” und
xovpldsog allein Alfo ſteht für Ehemann.
3. Diefe Anficht beftätige fich vollftändig dadurch daß
auch bei Herodot noch (1, 135. 3, 18.) durch dies:
Beiwort die Ehefrau der nahlaxis entgegen gefeßt
+ Was mın bie Etymologie betrifft fo foll die Ab⸗
- feltung von. xoügog dadurch noch nicht verworfen fein’;
und Vielleicht bietet der Ausdruck xovon Od. 0, 279.
(273.) wo es für die Braut fleht (freilich in-einem |
-Zufammenhang wo von Bewerbung fhon die Rebe, ift)
einige Begründung dazu dare aber. auf feinen Fall darf
man den Begriff der Jugend noch in dem Wort xovgi-
dog füchen, oder diefe Ableitung als bewiefen anfehh.
Man muß vielmehr die Möglichkeit des Zufalls in diefer
Vebereinftimmung für eine andre Ableitung, wodurch der
. Begriff des rechtmäßigen, ober vielleicht bes reinem,
J 2) Die nebereinſtimmung aller Stenen muß alſo auch
verhindern daß man, wo es etwa fon noch ginge,
* soupidsos für jungfraͤulich falle, z. B. in Euez RB se 4
‚ıs. Kov ıdiovs non Yala Aldaga zıravas. Es L elöt
bien bräntliches Gewand. ©. on
—
— Pr
J
⸗
—J
‘ —
13.. urog, arg 35
renſchen (gl. wopeiv), oder anth ‚der beſtimmte Begriff
des Vermuͤhlungs; Ritus hinein kaͤme, offen laffen. *)
-
: dd ’ :
13. aveoig, BUT@E. . _
1. Das Schwanken der alten Eremplare zwiſchen
den Schreiharten aürog und aurwg ift ſchon vielfältig‘
fo entſchieden worden, daß man die erftere Form als‘
die einzig Fichtige anerkannte und bie Verwandſchaft der’
verſchiednen Bedeutungen nathroies, wie dies namentlich
von Damm im wefentlichen genügend gefchehen iſt.
Eben ſo auch von Heyne zu Il. 7, 320. Aber da man
befonders von diefem gewohnt Ift daß er die Unterſchei⸗
dungen der Srammatiker zu leicht als Spitzfuͤndigkeiten
verwirft?); fo wird es nicht Äberflüffig. fein, alle Mo⸗
wente nochmals zufammenzuftellen. —
». Den vollſtaͤndigſten grammatiſchen Ausſpruch
2) Wer erwägt daß das deutſche h dem griech. x fo oft
‚ entfpricht, wie h xoitog, Hohl, xuldun Aalm, xuum
Hund ıc., dem wird es nicht thoͤricht erſcheinen wenn
ic, auf daſſelbe Verhältnis zwiſchen zovgidıos und Dem
deutfhen Geurarb, alt Geurde, für etwa binzutretende
Spuren aufmerffam madje. Und mir fcheint eine fol⸗
the Epur zu liegen in dem Worte xdoıos verglichen
mit dem Worte «vordv erlangen und mit nolguros. Fret-
li ließen fich diefe Beariffe auch wol Mit dem ei⸗
ter Sklavin und. Beifchläferin vereinigen: aber nicht -
iu überfehn iſt die Rotij der Grummatifer (Schols
1
ftoph, Ey. 989.) daß xupios zusamos bloß m Betr
bung auf eime Ehefrau gefagt ward, fo wie deanor
auf eine Sklavin. . Und such wenn. dad nicht waͤ⸗
te, fo nflegt ja der Gebrauch, erſt die Worte zu flem:
peln; ggrate wie das deutfhe Wort Zeurath aner⸗
kannt von demfelben Begriff (heuern, to hire) auß-
gebt, Yon dem auch das Wort Zure; welche beide
Wörter alfo ihren Gegenſatz nur durch den Gebrauch
trbalten. _ Das deutſche Gere tritt mit in den Zuſam⸗
menbang, ımd h und, » fiebn alfo jedes techt voll ſtaͤn⸗
dig dem Andern gegenüber: od
1) Grammaticum inventum, fagt er beim gegenwärtigen
Bet H, 0, 133-, quo uti licet, si placet, Eine Form
* ogiſchen uͤriheils die wir nie nachgeahmt wuͤn⸗
t A x *
| €
- 2
21 — J
x x — —
/ . :
m " \ EL
36 13. evVras, avras 5
gibt ein Scholion zu I. a, 133. æüroe 2). HERD.
ai. Erey Enibönne ueodryros, zii yıloüree Toös
‚arrıdıasoknv Tou Erepov zou 6nnaivovros TO oVrws‘
za ıLoüreı dor TO sepntenöv “= unlovrau. Und
nun folgt die Ableitung von Eros wahr, wirklich,
wovon das Gegentheil fei Gero, und ale Adverb, as-
TpoS, Moraus autos entftehe, wie aus rss, yoass —
vaus, yoxüg. Ungefehr eben das gibt das Etym. M. —
Hefych. Adros‘ Eni iv roũ naraiov xul KXUTRXE-
you: Jüros ‚ap Eines Epidaivonev (11. ß, 342.) End
Ö8 Tod Önoiws, WTaUTWL — yayeney ni muäper
euros (Od. nr, 143.) So ſteht die Gloſſe in den
Editionen; aber aus Schow ‚erfehn wir, daß im Mſpt.
ſteht Ausosg — — Aürös zu, —. So fehlerhaft dies
ift, fo. erhellet doch zur Genuͤge daß die urſpruͤngliche
Stoffe ebenfalls aurw; und crioç unterſchied: und eben
fd ift alſo auch die faft gleichlautende &loffe des Apol⸗
lonius zu beffern. Aus diefem Zufammenflimmen ift
Bar daß wir ‚bier bie Entfcheidung einer Haupt » Autos
ritaͤt in der alten homerifchen Kritik, hoͤchſtwahrſchein⸗
| fi des Ariftarch, vor ung haben. Aber ein en |
Urtheil eriftirte daneben. Euftathius fand in feinen.
Quellen weiter nichts’ als daß aürcoę aͤoliſche Form
wäre: zu 11. ß, 120. z@v Ö’ alrav (rov Jiokor), '
06 yılorızov, xx. TO aus" 00 za0- avavrıyantag
Öasvvera, ws gareicaı xal Eregwdı vgl. zu f, 342.
Y, 220. Hieraus erfehn mir daß in den älteften Exem⸗
plaren. des, Homer bloß ein - unbeflimmtes Schwanken
zwiſchen aürwg und euros ar, welches ein Theil durch
Dialekt-Verſchiedenheit erklärte, und nun ſtritt, welches
die echte bomerifche Form ſei; während andre auf den
fubtileren Gedanken gerietben eine Derfchiedenhelt der
Bedeutung ı zu flatuiren, die fie denn auf obige Art bes.
gründeten. Unftreitig ſteht uns alſo unfer eignes- Urs
theil ungefchmälert zu. Das Schwanken des Spiritus
iſt — das wir bei Eos fehen werben; denn au-
7
2) Del Biloifon fiebt, trotz der —— —2 ine
Fert und im Lemma des Scholil avrwg, Bafendergh
bat konſequent beidemale aüras.
⸗
Ne
13. alzo, aUr@g 37
zus war nicht mebr in der gewöhnlichen Sprache, und
‚feine Form erinnerte fowohl an autos als an ouros,
ev. Don ber Ariſtarchiſchen Erklaͤrung muß uns |
aber nicht allein ihre innere Unmahrfcheinlichfeit — die.
freilich einer umftändlichen Erörterung bedarf — fon:
dern vor ‘allen Dingen die Unmöglichkeit abhalten, die
bomerifchen Stellen ordentlich unter jene zwei Haupt:
bedeutungen zu vertheilen, welche aus der Auswahl von
Erellen, die ich fogleich beibringen werde, jedem Auf:
- merffamen. fich aufdrängen wird.
3; IH gehe alfo mit Damm und Heyne davon
aus daß autos, ohne mich barauf einzulaffen wie es
entffanden, eine Nebenform von ovzws fei; deun dazu
berechtigt ung tbeils das, daß die Form mit dem Aſper
eine unbeſtrittene iſt, da die mit dem Lenis nur fuͤr ge⸗
wiſſe Faͤlle angenommen⸗ wird, theils, daß die demon⸗
ſtrative Grundbedeutung, in einem Theil der Stellen
wenigſtens, unzweifelhaft iſt. Ganz rein fuͤr ousws, fo,
iſt es indeſſen wol nirgend zu faſſen; was denn auch
in der epiſchen Sprache nicht / wohl denkbar iſt, da in
dieſer ovros ſelbſt geläufig. und. kein metriſcher Grund
zur Abwechſelung vorhanden iſt. Vermuthlich hakte alſo
der Sprachgebrauch ſchon fruͤh jene Nebenform benutzt
wenn auf das ſo irgend ein Rachdruck zu legen war.
. Ein ſolcher ift zufoͤrderſt, wenn es einen ſtarken Ge⸗
genfatz bildet, wie wai aüroc, auch fo, auch fo
ihon, d. h. auch. ohne folche Urfach, ohne diefg Um⸗
finde, I. a, 520. 2,255. 599.
4. Diefen Gegenfaß bildet ausoog ferner, bald
wenn es Das uefprüngliche, unveränderte den ge:
wöhnlichen DBeranderungen entgegen feßt, wie 11 y,
268. von einem Keffel, Asuxov 50° aurws, noch ganz
ungeſchwaͤrzt vom Feuers, und @, 413. vom Leichnam
des Hektor, al. Erı xeivog zeireı — Abrwg Ev xhı-
sinaı, noch ganz von Verweſung unverfehrt: bald aber
auch wenn. es das gewöhnliche, ‚alltägliche dem un
gewoͤhnlichen, dem großen, dem -übernathrlichen entge⸗
gen ſetzt: z. B. Od. 5, ı51. AN Eyw:oud” euros
wönconaı, alla ovv Opxw: 11. x, go. wo von den
großen. Dingen. die, Rede ift, die Hektor ne
\
dei
VER. 13. alrag, ara
habe Adrwg, orte Geäg vlöc plos oũra Otolo. “She: |
zu mifche fih nun ober fehr natürlich ber Begriff einer
Vernachläfiigung, morin es fo fehr. gemöhnlich vor:
kommt, und zwar mit Verſchweigung des ſich von felbft
| verſtehenden Gegenſatzes; wie Il. a, 338. wo Achill zu
Patroklos Leichnam ſagt, Togoa dé uoı napd” vnvoih
“3. Xogwrios weinen auros" vol. Od, v, 281. 336. Und
fo hängt es fih an ollerlei Wörter und Reden in denen
ſchon an ſich ein Tadel, eine Verachtung, ein ger⸗
abſehen als auf etwas fhlechtes, ſchwaches ıc. liegt.
So wenn Agamemnon dem Menelaos 11.0, sp. „fein
Mitleid als unzeitig vorwirft: Tin de ob Kunden euros
0 Ardgeovz; daher ich 7,,106. das Tin Ohoqugem aürag.
— gegen die große Mehrheit der Autoritäten die oüre; emp⸗
fehlen in Schuß nehmen möchte: ferner Od..P, 309, -
wo der Schnelligkeit eineg tüchfigen Hundes entgegen
gefeßt wird: H also; oloise Fsaunelnes xurtc cv⸗
ewv Tiyvovsanı und fo alfo auch dog axAses arg, ,
. das, vrnung eöros von Kindern u. d. g. So gefellt es
fih denn ganz natärlih“auch zu allen Wörtern in wels -
chen der Begriff des eiteln, unnügen, vergeblichen.
sc. liegt; 3. D. zu dem Begriff umberfchweifen Ci...
104. 9 74 ); ferner £oyov .ai'rwg axacavsoy, au-
"Tag —R pay alras, avsualıpy abrog, airog
1. aydog agovens (I. P, 138. @, 633. v, 348. ®; 174
Od. v, 379.)
$. Ganz begreiflich iſt es alſo, daß ein fo B
den Gebrauch geftempeltes Wort auch für fi allein
den Begriff des eiteln und unnänen in eine Rede
: brachte, fobald der übrige Zuſammenhang nur einiger:
— maßen darauf führte: wie. Il. m, 117. von dem Speer
des Aias, den Hektor geſtuͤmmelt hatte, zo uw Te-
‚ Aauwvıo; Alac IM’ aurws & xeio? xoAoy doav. @;:
133. (Agamemnon) aurag &u’.aurug "Hodaı devous-
vor. 0, 128, (Athena ſcheltend zum Ares) 7 vu so
.eöras Ovar' xovener Eiv; P, 3482. Abos yao
Eneeso Soıdeivouer, u. f. w. Denn die Beurtbeilung
der Übrigen Etellen, wie fie im Damm flehn; und
1 eben. fo auch die Vergleichung Ähnliches Gebrauches ans
derer Sorachen, namentlich unſeres ſo, uͤberlaſſen wir
—
!
| 13 aba ai Ne
nun bilig elguer Aufmerkſamkeit. So mie wir auch
über die irrigen Erklaͤrungen anderer von folchen Stel⸗
len, wo die wahre Kraft von aörwg durch dieſe Zu⸗
fommenftellung hinreichend ing Licht gefegt iſt, nichts,
weiter jagen. a N
- 6. DMeben. dem Nachdrud des Gegenfages findet '
aber bei dem Begriff fo, auch der Machdruck der Ue ber⸗
‚einftimmung flatt, wie wena wir. fagen ganz fo, '
gerade, fo, wie — und daß auch. biefen die Form av-
„ 05 hat, erbeffet am deutlichften aus. zwei nichthomeri:
ſchen doch ebenfalls ſehr alten Stellen. Heſiod befchreibe .
- in der: Theogonie 702. den Aubli@ und das Getoͤſe der
SGötterfchlacht foz daß es geweſen fel.Lürw; ag öre
ıyala na ovpavos zugug inegdev IliAvaro: und, Ana—
Ereon verband felbft den dieſer Bedeutung fonft (in den
Formen Öuolwos, wraurag, xorg Tavıa) eignen Do:
tiv damit, wie wir aus dem Fragment bel Athenaus
12, P. 534. ſehen? xal omadinuny. Ekepyarılınm or -.
oer yurardiv autos. Da nun bdiefe Bedeutung übers/
haupt felten ift, fo fann, wenn Ich nur. Ein: Beifpiel
ons Homer dafür anzuführen weiß, dies nicht auffallen
oder Merdacht. gegen folche Erklärung erregen. Es if -
“die Stelle I. d, 17. Zeus heißt die Götter Überlegen,
— önws Ecaırade Eoya.
"H 6° autıg-maksuoy ze xanov nor gukonıy
. airny dia
"Ogoonev, # qildensa me" Auporegori Pd-
Acou. By
Ei Ö" abraıs vöde naor pilov ai nd ye- B
| -YOTO; } |
" Hror uiv oixeoıro nölıs TIoınuoıo Avaxıos
2.f. w. Hier erkennt man euros für dag reine oö-
og: allein zu dem für ſich ſchon Hinreichenden oben
vorgetragenen Grund, warum Dies nicht angeht, gefellt
ſich Hier die laͤſtige Häufung ourw; code, da bie natuͤr⸗
liche Sprache nur eins diefer beiden Wörter zuläßt. Alfo
deutet entweder ode auf den legtern der beiden Vor⸗
fhläge, und nacıy autos heißt manı» üuowos; ober,
wie ich geneigter bin Anfuneiment Zeus. glaube, duch
; J— x e .
40 13. @urws, avıas ,;
die ‚Art wie er die Wahl. geftelft, ſchon hinreichend das
zweite als feine Meinung fund gethän zu haben; und
fagt nun ohne weiters: „Wenn nun diefes allen eben
fo recht und lieb it” nehmlich „wie mir;_fo mag”
u. ſ. w. 3) — Aus eben diefer Bedeutung erklärten
nun auch, wie wir oben in der Stoffe des Hefuchlus
gefehn, haben, die Grammatifer den Vers Od. m, 143.
wo es vom alten über die Abreife des Telemach trau⸗
renden :Qaertes heißt Oünco uiv gaoıy gaysus) xas
meusv autos, „eben fo,” nehmlich wie fonft. ‚Aber
. dieſes fcheint mir zu gezwungen, - und dagen aurag
‚ bier voffenbar feinen einfachfien Ginn zu haben, und auf
3) Wenn die Schreibart mit dem lenis wirklich auf ei⸗
nem befiern Grund febt als der mir an ſich zweifel⸗
bafte Meolifmus ; fo möchte ich faft vermutben, fie ha⸗
be wirklich und eigentlich dieſer Bedeutung angehört.
Wenn nebmlich gleich auf Die oden angenommtene
Art die Enrfiehung des Begriffs. eben fo durch blo=
fen Nachdruck auf dem Begriff fo möglich if; fo
fcheint. doch ein anderer Weg natürlicher. Das ein⸗
fache Pronomen auros hat befantlich in der alten und
epifhen Sprache zugleich die Bedeutung von ö au-
zös (z. B. in wvıa xelsvda u.d. 9.) In diefem Sin⸗
ne nun if es einer Adverbialbebeutung fähig. Denn
fo wie von xuäos gut, herkommt xaiss auf gute Art,
f0 fcheint. aus dem epifchen aurds derfelbe ein Ad⸗
verb bervorzugehn avıss auf diefelbe Art, eben fo-
Und wenn diefe Form vorhanden war, fo betonten al⸗
lerdings tie Aeolier fie wurwus.: Aber bei. den Dich»
tern anderer Dialekte ift für diefe Vertonung fein
Grund; und wenn alſo jene Vermuthung —
iſt, fo fand man an den oben aus Heſiod, Anakreon
und Homer angeführten Stellen, und wo deren viel⸗
leicht noch ähnliche fein mögen, avıas; was aber -
durch Derwechslung mit der ſo ähnlichen andern Form -.
in aurog und avras überging, und zuleht zu allen je-
sien Bemerkungen und Deutungen der Srammatifer
Anlaß gab. 8 verſteht fich jedoch dag wenn auch
dieſe Bermuthung in die ficherfie Ueberzeugung über-
gehn follte, fie niemals zur Einführung einer in un«
ern Monummenten unerhörten Form avdıas dienen darf,
aus derfelben. diplomatiſchen Schen die ich in der fol-
genden Note empfehlen werde, und die in nnfern Ta=
gen, zu großer Verwirrung in’ diefer Litteratur, leiden
ſo vielfältig befeitigt wird. -
—
\
‚13. avıas, wurwas 41
das alltägliche, gewoͤhnliché Eſſen und Trinken der
Menfhen als Gegenfag zu dem Entbehren des Laertes
zu deuten. 2 i i
7. Aber ganz befonders verhält es ſich mit dem
adzos in ‚der Formel os Ö’ aurw;, oder, wie man ge:
nauer fchreiben zu müffen glaubt, @; d’ aürw;, welche .
Homer mit allen &chriftftelleen gemein har, und die
eine Trennung des verbimdenen woxvzwg ift, wodurch
der Begriff eben fo am vollften und gewoͤhnlichſten aus⸗
gedruͤckt wird. Mach diefer Schreibarf wäre alfo diefe
Form eine Häufung der Demionftrativa &; und eurap,
welches kaum denkbar ift, fü wenig als im abdjeftiven
Sinn 6 ovrog oder ög ‚oürog jemals den Begriff ders
felbe hatte. Aber eben aus diefer Erwägung ergibt fi
von felbft daß da im adjeftiven inne gefagt wird 6 ,
‚adros, dag natürliche Adverb davon @,; aurwg fein müßte. .
Ich glaube es: bedarf nur diefer Darlegung um gewiß.
zu machen daß Dies der wahre Urfprung jener zufam:
mengefegten Partikel ift, da denn die übliche Betonung
und Behauchung in @oavrws, ws Ö’ aurws, durch eine
Verirrung in die Form aürwg entftanden fein muß. *)
[4
‘ \ 2
4) Ob vieſe Verirrung dem wirklichen alten Sprach⸗
gebrauch oder bloß den beurtbeilenden und nach ihrem
Urtheil geſetzgebenden Grammatifern gehört, mag ich. -
nicht entfcheiden: wiewobl in Sachen von Ton und
Spiritus lehreren mit Recht vieles fich zufchreiben
läßt. Indeſſen iſt es doch wohl denkbar, Das weil
'soavros, obgleich es nur eine Mebeneinanderfiellung
wie naprzeipnu u. d. 9. iſt, Doch als eine eigentliche
Zufammenjebung erfcheint, es auch. tm wirklichen Les
ben die den Zufammenfehungen eigne Zuruͤckziehung
des natürlichen Tones erfuhr; um fo mehr da ein eitt-
faches aurss in der gangbaren Sprache nicht vorhan⸗
den war. Was aber den Hauch betrifft fo war er
nach dem d in wwdadzos fchwerlich zu hören, ‚und fo.
mußte ibn natuͤrlich grammatiſches Urtheil an die
Hand geben. Ueber diefe hinaus duͤrfen wir aber in
ſolchen Dingen wo uns alle biflorifche Kriteria der.
alten Wahrheit fehlen, nicht gehn; und felbit die noch
fiherer theoretifch begründete Betonung ais in ws 0°
evrws fiheint mir dem Tadel eines halden Verfahrens .'
nicht zu entgehn; wenn nicht etwa Handſchriften es
darbieten; was ich jedoch bezweifele.
el
%
4;
4
| ober nakumeres und Enıznöss, fel es als Elifion für
Eporde.
v
44 14uerndis
14. vrenötg⸗
1. Das Wort enernde komme Im Homer: nur.
« \
zweimal vor, 1. a, ‘142. und Od. o, 28. und an bei:
den Stellen ift diefe Accentuation die gewoͤhnliche oder
doch von den angefehneren Grammatikern begünftigte,
da daflelbe Most wenn es bei den Spaͤtern als Adverb
vorkommt ein Proparorptonon If, Die Art wie die
Grammatiker jene homeriſche Acsentuation begründen,
feßt es indeffen fo ziemlich außer: Zweifel daß fie von
ihnen berrährt. und gibt fa.ein auffallendes Beiſpiel von
der Ungewandtheit, welche diefe unfere, Lehrer, denn
Dies bleiben fie dennoch, in grammatifcher Beurtheilung
batten. An der erfleren Etelle nehmlich, wo von dem
auszuräftenden Schiffe die Rede iſt,
Es 0’ dastag gnırndeg ayslgoper, 8 d’ ine-
Toußnv we
Beioutv —
erklären fie es für den verkuͤrzten Atkuſativ ‚Imyenddag,
und an der andern
Mongngoor a’ Imewnöss apısnes Aoyomoı
foll es der Nominativ Anerndces fein, und an beiden
@tellen eine dem Metrum zu liebe gefchehene Abkür:
- zung flatt finden. Sie berufen ſich dabei auf duoxdea
11. B, 115. für dvoxdeen, quf-@xiees 2, 7, 100. wel:
ches für andzees, und auf nalımeres welches, gerade
wie dag vorliegende Wort, Od. &, 27. für -&s und 11.
nt, 395. für —Eag ſtehen foll. Es bedarf nur der An⸗
führung olles diefes um einzufehen daß es die gramma⸗
tifche Kritik nicht aushält. Die Elifion ÖdvoxAsea, dvo-.
„Ace ift richtig und durch andere Analogien, wie go-
Beto, geßeo, beftätigt. jedermann weiß aber, daß fie
‘
nur bei der Zufammenfunft dreier Mofale ftatt finder _
Ankses für andedıs Eönnte alfo gerechtfertigt werden:
-£89, -£0c, oder wie einige Grammatiker es vortragen, _
bloß metrifche Verfürzung für die Kontraction beider
Kofus auf -eis, wären beifpiellofe Formen In der alten
-
F
⸗ —
2, Ich fage in ber alten Epopde well Id aus el:
nem Alexandrinifchen Epiker ein noch nicht befantes
Deifpiel diefer Form wirklich beizubringen habe. In
des Chörobofus Schollen zu des Theodofius Tocu-
parıxo) xavarez; (f. Bibl. Coisl. Cod, 176.) fteht aus
fol. 209, (Bekker Anecd, p. 12753.) folgendes Frog:
ment des Rallimachus |
—0, 16 Pronkarts Kyadr dr’ ayaou
Bosco '). N
Allein Kollimachus der nach Sprach: Ungerhümen aller
Art haſchte kann für" eigentlich epifche Sprache nichts
bemeifen; und hoͤchſtens kann man. aus diefem Frag:
ment vermuchen, daB ſchon zu feiner Zeit die howeri—⸗
fhen Formen Zmırndes, nakumeres auf obige Art ges
faßt wurden, und er dies nachzuahmen nicht ermangelt
habe. Da indeſſen Kallimahus namentlich auch Gel:
tenhelten ous allen Dtalekten In feine berametrifche
Poeſie aufnahm, fo vermuthe ich vielmehr dag wirklich
der dolifche Dialekt, dem die Verbalformen auf zs und
er flatt sis und zu gehüten, auch die Plurale auf eic-
in & formirte. Diefe Bermuthung gewinnt -fehr durch
ein andereg Fragment dag berfelbe Choͤroboſtus (Bek-
ker p- 1187.) ebenfällg aus Kallimahus aufbehalten “
hat und worin ber Nom, Sing, auf es flatt aus (G. er-
705) vorkommt: — *7
| 66 alor
Made; 71.08 Xo00s |
für MeAöus,. d. h. der Chor des "Anölloy Malkdes
in Leſbos; ſ. Steph. Byz. in Madosıs, Diefen Aeo:
liſmus alfo erfaunke
—
1) In Bekkers Handſchrift ſtebt grreiaw mit darüber
geſchriedenem goı. — Uebdrigens Theint wir das Fraa⸗
ment aus der Hekale zu fein, woraus Hefychlus das
Wort I'npazas mit der Erklärung mirnrıs, arogoı an⸗
führt, welches auf diefe rt etwa perbunden, Zn@d-
yo eviges al za U. |. w. ſehr gut zu obigen Worten
a yaßt, fo wie das Ganze in den Zuſammenhang, worin
Das —— aus der Hekale angefuͤhrte Fragment ſtand,
welches Bentley (tr. 40.) fo bergeſtellt bat: riov ds &
nanses Ööitas "Upa gilasering‘ &xs yag 1:yos dwhriser.
\
14 um 0
n vermuthlich Die aͤlteren Grammati⸗
m
T
"24 ı 14. ixndi- /
ker, dem bekanten unkritiſchen Grundſatz, daß im
Homer alle Dialekte ſeien, in dem homeriſchen makı-
sretes ıc.; und fo wird ihre Erklaͤrung zwar keinesweges
zuläffig, aber doch vernünftiger als die ganz unbegruͤn⸗
dete Ausſtoßung von & und @ aus ben, Endungen u
und gas:
3. Wenn nun der Sinn in den homeriſchen Stel:
len nicht anders beflünde, fo müßten allerdings auch
wir diefe Erklärung und die Autorität des Kallimachus
daflır, ats eines der aͤlteſten Grammatiker gelten laſſen,
und Beifpiele eines feltnen Archaifmus in jenen Formen
erfennen. Allein der Anblid der. Stellen zeigt dem eins
mal richtig geleiteten fogleich überall die Neutralform auf
5, welche als Adverb beim Verbo ftebt, und auf diefe
Art eben den Sinn darbietet, welchen das Adjektiv beim _
Nomen gäbe. Dies ift fo deutlich, daß wir auch ale
€, wiewohl dies als Maſc. Plur. wie geſagt ganz ana⸗
log waͤre, nicht ausſchließen koͤnnen; denn wer wird
‚nicht dem Adverblalfinn den Dorzug geben in biefem
Zuſammenhang: |
AAN ve; nV mävre; vVbop xas ala Mr
vosode
“Husvor aidı Exagoı axıoıoı axkeis aurwc. —
Von nalsunere; kommt zwar das Maff. auf 76 nicht -
vor; aber die Analogie von noonern;, negıneın; gibt
es her, und das adverbiale Neutrum davon ſteht ſo na⸗
tuͤrlich an beiden Stellen,
Mnes òꝰ ö Vn nakıuneres anovewvrar
und
Ilargoxkog Ö’ Enei oV ngwrag Zrsexsgoe
gakuyyas,
Ay ent vnag &gze nalıuneres,
daß Fein noch fo olter Srammatifer Autorität genug
hat, um uns eine von aller homerifchen Srammatif fo
fehr ‚abweichende Torm des Nom. und Akk. Plur. auf⸗
zudraͤngen.
04. Eben fo wird alfo auch von ämrndes in den _
oben aufgeführten Stellen. niemand die Adverbialverbin: _'
\
14. Eatimölg . 6
dung verfennen. Und es cheg fo, wie jene andirg, der.
Form nach für das Neutrum zu erklären, auch dem
fteht nichts im Wege: und wenn fich eine ehemals ſtatt
findende Tradition ‚alten. Acgentes in der Drllamation
homerifcher Geſaͤnge annehmen läßt, fo haͤtten wir
Tndss als echte alte Betonung des Adjektivs —A — 66
anzuſehn, und das ſpaͤtere Proparoxytonon Errirm)es, wie
auch die Graͤmmatiker thun, mit @Andes zu vergleichen.
Aber es follte doch gefagt werden, was niemand ſovlel
ich ſehe anmerft, daß das. Adjektiv Emrndns im gans
hen nicht. vorkommt: denn das Äman-
ſoraroç, das Sehneider unter Emurmdeos aus der V.L.
des Herodot anführt, verdient ſchwerlich Rüdficht, da
die Tert:Lesart Emrndswrarog fonft durchaus die de—
wöhnliche Form im Herodot iſt. Laffen wir alfo die
Exiſtenz des Adjektivs, worauf uns auch Feine Ablei—
fung führt, noch dahingeftellt, und beurtheilen den Einn
bed Adverbs Emızndes oder Znirmdes durch Vergleichung
*
der Stellen aus ſich ſelbſt.
Da Homer das Wort nur zweimal darbietet,
ſo iſt es erlaubt den ſpaͤtern Gebrauch, beſonders da es
ein wirklicher, Fein nachgeahmter iſt, zu Hüffe zu neh⸗
men. Ueberall heißt Emirndes und das ſpaͤterhin ges
wöhnlich gewordene EEenirndes abſichtlich, mit Vor⸗
bedacht, tiberlegter mafen. ©. Steph. Thef. in. v.
Plat. Crito. p. 43. b. Xenoph. Cyrop. ı1,6,2. Eu-
rip. Iph. A, 476.: Sehr paflend läßt fihs Auch oft
überfeßen gerade dazu, Ariftoph. Pac. 142. ’Entrndes
&äroy ındaktov, & Yanosoume. In den beiden Home:
riihen Stellen paffen zwar alle diefe Leberfeßungen
nicht recht; aber man flieht doch durch die Vergleichung
dag der Grundbegsiff ift Zu Tuer =
wie es zum Zwecke ſein muß, nicht wie ſichs
gerade trifft. |
Alſo ift es allerdings an der erften Stelle „laßt uns die.
gehörigen Ruderer hinein feßen” und an ber andern
„die Fürften der Freier haben ſich in erfoderlicher
Stärke in den Hinterhalt gelegt.” Und mehr brauchen
wir zu Homers Derftändnis nicht.
D
/
—4
46 | 14, hend ———
E. Aber nun fragt fith woher kommt dies offenbar
Aufammengefegte Wort? Sehr auffallend, daB waͤh⸗
rend man das Ent: fo recht ſieht und begreift, der an:
‚dere Shell fo ganz aller MWurzelforfchung. fich entzieht.
Eben nun weil das Erei fo deutlich Hier. heißt gum —,
fo glaube ich hier an feine jener gewöhnlihen Zufams
menfeßungen, und an fein Adjektiv Emrnön;, wovon jes
‚nes das Meutrum fel, fondern wie naeoayorua, &pk-
Eis, Ekaipıns, xadaneo, fuche ich auch in: dniendes
eine Bräpofition mit ihrem Kafıs. „Wie e8 zn diefer
Sache nöthig iſtꝰ „gerade dazu“ dies find Gedanken DIE
ſich am’einfachften durch Ent mie einem Kafus des Prono-
minis demonftrativi öde de ode ausdräden laſſen:
untd ans einer ſolchen Wort: MVerbindung. die in der täge
lichen Sprache unkenntlih ward, entſtand, denke iche
das Adverb Enirndesz woraus man nun erft ein Adf.
Enrriſotroç mächte, das im Homer noch nicht vorkommt
fo wenig als das Derbum dmsndeum. *) —
15. ägyevac. J
8 Bel dem Wort Ageryoc iſt wieder bloß vor dem
Einfluß: einer unfritifchen Etymologie zu warnen; durch
bie unftatthafte. Ableitung,. die man bei den Grammati⸗
"Lern, alten und neuen, nachſehen mag, will man im⸗
mer etwas von jährlichen Ertrag u. d. 9. hinein brins:
gen. Allein man uͤberſehe die Stellen worin dies Subfl,
und das haͤufigere Adj. ayraog vorkommt, ſo ſieht
man daß es nichts als ben reinen Begriff des Reiche
tbums und Weberfluffes worin man lebt bedeutet. So
das ägerag xui nAovsoy dgyvooer wis Achill dem
Agamemnon vor Troja verweigert, dad Eyvarös Moroco,
agverög unAoıcı (Heliod: €. 116. Loesn.). Daher denn
2) Da fih die alte Sprache aus rodude in Toradesı ver⸗
‚Ärren konnte, fo, war auch mit unvderänderter erſter
Silbe aus-rads zadscı mbglich. Aus dm radeon if
alſo vieleicht Enirndes durch eine im zuſammengewach⸗
fenen Worte febr natürliche Verlängerung, durh Ab⸗
fumpfung am Ende, und durch eine der fiheinbaren
Kompoſition fich anfchliegende ‚Betonung entſtanden.
*
U 07
er:
auch Hefiodns 9. 129, es ſelbſt von dem Nelchthume
braucht den die Goͤtter einſt nebft der ‚Macht unter fig
theikten: "S2; 3" agYvos danserto Kai ws Tuıag drckorro:
. Um mein Meinung über die Ableitung des
Wortes tinzuführen, muß ich erft erinnern, daß bei An:
wefenheit und Abmefenbeit eines & In derfelben Wurzd,
wie in &lyos und — in’alın und also, in oe-
yn, öpyvuk und docyo,. und fo alſo auch in dgevog,
apreioc, durchaus nicht nothwendig iſt daß die vollere
Form die urſpruͤngliche, und die andere‘ abgekürzt fel,
fondern auch eben ‘fo gut umgekehrt. Ich ſehe alfo
bier bloß Die ‚Wurzel apv mit und ohne & Und wirf:
lih war 70 agvos vorhanden; denn bas Etym. M. ia
v. führt..aus Pindar an: oi Ö’ Epres nenoidaoıw.
Heſychius aber hat folgende Gloſſe aprra, dyvive, )
pie Dies Verbum und jenes Subſt. ſetzen ein
einfachtres Adjektiv vorcus, das wir auf vg formirch
wollen, &pvüs, ia, dv; fo wie Paguve, zo Pugos von
Peovs, xgarog, K0aTUyed von xgarus u. d. 9. her⸗
Eommen. Und ton biefem ift bag gebräuchliche Abi.
ägrauös eine Verlängerung. jenes dgrus aber halte
kb Für weiter niches als für eine alte in der täglichen
Sprache entſtandene Abkürzung von &phoves. Dies '
Vort Bing, wie feine- ethiſche Beziehung zeigt, offenbar
weſpruͤnglich bloß auf den Guͤterbeſitz. ‚Es verallgemei⸗
werte ſich und bedeutete alles zahlreiche uͤberhaupt, waͤh⸗
= Die Abfärzung-Ayprus und was daraus entftand bloß
den eingefchränften Begriff behielt. Ungefehr eben fo iſt
im deutfchen der Ausdrud „jemand in der Leute Mund
feingen” fortdauernd . in Gebrauch neben den daraus
a, Verfürzungen Leumund, verleunden.
"Aber fol man es annehmen wenn: in unfern
Ausgaben des Hefiodus e. 24. das Wort maftulinifh
ſteht zis Egpevov 'onevdorta? Die Variante —J
HE da. Und V. 635. wo im. Tert ſteht ovx Ayevos
ꝙtðy/coy, fehlt auch die Variante dgeror nicht. Frei⸗
Bi, Kallimachus, der Eyan- Jov. extr. Diele Form ganz
„ Das: in den Ausgaden J— dperin iſt falſche
ow
Emendation von Muſurus
04 —
*
PB DE ee FR . 141
’
v
48 16. mabeoe
unbezweifelt darbietet: OR” GpETIS ApErosD, muß —
ſo unbezweifelten Vorgang gehabt haben. Aber nur er
konnte ſich dies erlauben nachdem er zwei Verſe vorher
geſchrieben hatte didou Ö” dgerrw T’ dyerög Te. - Dem
Heſiodus dürfen wir eine fo ganz unveranlafte Ders
ſchiedenheit ſelbſt in zwei weit getrennten Verſen nicht
aufbuͤrden. Da nun Analogie und der Gebrauch der
andern aͤlteſten Dichter das Neutrum empfehlen, ſo
halte ich das Maffulinum für einen erſt ſpaͤter in die
GSprache und fo auch. in einzele — des Heſio⸗
— ——— Misbrauch.
[4
ı16..7nydadsocg'.
Die erfte ‚Silbe in nradeos iſt ohne Zweifel eine
bloße Verlängerung wie in yuadörıs, nrenotis, NYEQ&-
- orta, egedovran, 7vagen, nkaoxovom. Sowohl die
Ableitung von Gyanaı (wenach «8 etwan eine gedehnte
Form. wäre von &yado;), als die von. &yar deios wären |
alfo zulaͤſſig. Aber die leßtere bat viel, deutlichere Ana:
logie; denn die Zufammenfehung mit aya- ohne vift
auch in ayaxavrog und vielen Propriis, und eine voll⸗
kommene Uebereinftimmung gibt dag gleichbebeutende Ca-
‚deog. Dazu kommt daß nyadsag..im ‚Homer, Heſiod
und Pindar (ayadeog) bloß von Staͤdten, Ländern
‚und Gebirgen gebraucht wird, zu telchen der. Begriff |
-göttlih, heilig als feftes Epithet gehört. Apolloniug |
(3, 981. 4,1233.) braucht es noch allgemeiner von je=
der. göttlichen, heiligen Stäte. : Woraus erhellet daß die
‚altern es nicht anders faßten als Yeiog, und die-andere
Ableitung alfo den ac Srammatifern gehört.
17. voi, vo, pe, 000, vinlregos, port
00%, 0PWE, 0P8; opıv, pas. Zn;
1. Da die meiften dieſer Formen nur der epiſchen
Sprache angehören, fo Scheint bier der rechte Ort zu
fein die fi cherſten Angaben daruͤber ————— zu ſtellen.
2. e=z
17. völ, opwi !. 49
2. Herodian lebrte wie man aus Schol. Il. «,
574. *) fieht, daß ogw der Stamm und opas bloße
Verlängerung fei; jenes ſei die gewöhnliche Dual: En-
dung w, und folglich afuirt, da diefe Endung den Cir⸗
fumfleg nicht leide. Hieraus Fönnte der Verdacht ents
fiehn, die Schreibart v0, og, ſtatt rw, Og@ von voii,
opai, fei bloß aus diefer Theorie entflanden. Allein
fie iſt zu feft im Gebrauch 2), als dag man nice in
jener- Bemerkung vielmehr den Srammatifer erfennte,
der eine ihm vorkommende Erfcheinung nach feiner Are
erklaͤrt. Zu diefer Art gehört es nun aber, daß ein
Buchſtab der in der ungewoͤhnlichern Form mehr er-
ſcheint, ohne philofophifche oder doch echt empirifhe Bez -
gründung für Zufag erklärt wird. Wer fich durch kei⸗
ne Theoretiker irre machen läßt, erkennet in vor die alte.
Form, die ſich in vo zufammenzog, in der täglichen Aus⸗
fprache aber den ſchwerfaͤlligen Ton verlot; da dann in
der Schrift mit Recht auch das nur noch RE
+ wegblieb: vo. 3)
I) Zpo. mgwroderov aürv gmaır "Hondunrög. oUx dmo
8% — dı0 OSbreras‘ TO yuo & ray Övindiy antspu-
nior my megLonanerı?.
2) gl. Etym, M. v. »o, einen übrigens ‚fo leeren als
langen Artikel, 10 aber denen, welche diefe Kormen
mit dem ı fubfer. bezeichnen, gewehrt wird. mit der
Bemerkung: ad’ 3 — oũ olds TO u Eyxelus-
vor. — Man wird übrigens leicht erkennen daß alles mag
wir bier über >, opw beibringen auch für die Partie
Tel now gilt, welche eben fo aus nowi zufammengeso>
gen und ab geftumpft iſt, f. Lex. Timaei in v. und die
ote zu Pl at. Crito. 1.
3) Für diejenigen, die eine genauere etmslogiie e Ber
grüntung des bigen mwünfchen, hier nur fo viel. Die
ndungen = und « find bloße planen der vol⸗
leren — 28 es, sis lat. es, is; fo wie in den
Genitiv⸗ Endungen 20, a0, o1o daß o eine Abſtumpfung
n = Envung bee allgemeinen Genitiv» Endung os.
arans, —— fich, außer den Pluralen a —
Kr für den Dual (avöge, naide). Die
eigeine rein nur noch in jenen altepifchen
yaleır vo, apar; unrein in ben, Plural«- Endungen
“ und os, welchen die Tat. ae und i entfprechen.
Gens verwiſch⸗ a if nur oder =. jenes e, in
©... wei, öpai x.
3. Mer dle Sprachen philoſophiſch betrachtet, dem
. wird es bald Elar,. daß ein vom Plural fi ordenflich
und durchgehend unterfcheidender Dual weder in dem
, erftien Bedürfnis der Sprache. liegt, noch aus den Mo:
numenten berfelben als etwas urfprängliches fich darthut.
Die Dualformen thun fich vielmehr groͤßtentheils deut⸗
lich Fund als bloße zufällige Modifikationen der Plural:
form, deren: ſich aber der flets nach Reichthum firebende ' |
Sprachgebrauch allmähfih und unvermerft zu ſolchem
Unterfchiede bediente; worauf dfefen hinwieder eine eben’
fo allmaͤhlich ſich bildende Regelmäßigkeit befeftigte. Kei⸗
nes der auf uns Hefommenen Sprachmonumente iſt alt:
genug, um nicht lange nach dem fo entftandenen Dual
verfaßt zu fein, und folglich ihn zu haben; feine Spra⸗
he hat lange genug gelebt um nicht diefen Dual noch
immer zu entbehren: wiewohl fie auch den fchon gehab:
fen verloren Haben fann. Denn in ſolchem Schwan:
fen zwifchen einzelem Reichthum und Armuth ſchwebt
ale Sprache von jeher. Homer hat einen feften ausge:
bildeten Dal; aber dies Hindert nicht, daß bei ihm noch
Spuren aus der Ältern Zeit fich erdalten haben, wo diefe
Sormen noch nicht fo feſt waren. Dies find die ber
kanten pluralifchen Dualformen, die feine KRünftelel aus
dem Homer wegbringen wird, und von welchen es nur
"merkwürdig iſt, doß fie fo fparfam erfcheinen.
4. Aber voiund oypwi find bei Homer durchaus,
und. ohne die mindefle mir befante Ausnahme, deutlicher
Dud. ‚Denn wenn gleih Damm p. 364. jenes fogar
„plerumque” für den Plural gebraucht wiſſen will,
fo babe Ich do unter den von Ihm verzeithneten Stel⸗
Ien keine einzige gefunden, wo nicht zwei Perfonen deut:
lich erfihienen, auf welche es zu beziehen iſt. Oder wollte
man wirklih 1. », 326. vor bloß durch Au d. i.
&uod erklären, flatt e8 auf Idomeneus und Meriones
zuſammen zu’ beziehen? oder Il. 0, 217. voiv auf alle
den Dual- Endungen a UND ds, welche, wie eben die
Analogie non vw, vo lehrt, überall wieder auß ai,
wi oder ae, we abgeflumpft find. — Dies find Krag-
miente aus einer umfaffendern Theorie, denen ich, viel-
leicht durch dieſe Iſolirung fühnde
—
—
17. vol, 0p@ä %. ' Sr
Götter deuten, ftatt auf Zeus und Poſeldon allein?" Cpde,
tere Schriftftellee hingegen, namentlich Quintus, braus
‚hen voiv ohne Bedenken für zuiv pluraliſch. ';
4 B. int. ; 213. 369. 735. u. ſ. W. Et: e bat:
ee in Be Yrogramm (Bemerkungen über Stehen
griech. Schriftfieler 7. ne berührt und dabei erine
bat (vol. ze, —* x.), ſondern ein alter Gebrauch
a bei feinem Stamme vollendet. Der
eil der mit den Griechen verwandten ttalifchen Voͤl⸗
ter, der im Latein zu uns fpricht, und bei weldhem das
Bedürfnis des Duals fich nicht entwickelt zu a.
ſcheint/ befefigte in feinem Bebrauch bloß Site Korm,
‚als Blural, und dies iſt in der Erfien Perſon angen-
ae erade die welche dem Griedhen als af
fente: vu, nos; zum deutlichen Beweis daß der Dual _
in diefer Form bloß zufällig iſt, und eben fo zufällig,
in Abficht des Duals, der in vw, aye, Tovzw ıc. charals
teriſtiſch ſcheinende Laut o. And merkwürdiger Weile
iſt das heutige ttalienifche noi nn noch das. unvete
; 8
-
m
N
a: 17, vol, pw
5. Demzufolge kann alfo quch ‚Fein Zweifel Sein,
daß voiregos und oymirepog bloß in Bezug auf zwet
Derfonen ſtehn. Don vaoirepog das nur zweimal vor—
£fommt, 11. 0, 39. Od, u, 185. iſt dies an der erftern”
Stelle, wo von einem Ehepaar die Rede ift, außer Zwei⸗
‚fel. An der andern geht Die Zweiheit der Sirenen im
Homer zwar nur ans ‚den Dualformen hervor: aber
wer wird auch glauben, daß das zweimalige Zergyvour
(u, 53. 167.) und dies Yeoizeonv, welche Formen fonſt
nte:pluralifch vorkommen, bei der fchon erwähnten gro:
fen Seltenheit diefer Enallage, ſich hier zufammer „ge:
: funden haben follten, um uns zu täufhen?. - '.;
6. Eben dies gilt alfo au von opwiregor;. das
nur ein «inzigmal vorfommet in der befanten Rede des
Achilleus zur Athena Il. a, 216. Xon ur opwirepor
yi, da, Enog eigvooaodaı. ar nicht ——
hätte der Gedanke geſollt, daß ggwäregav hier "durch
eine auffallende Enallage flatt von fiche 7). Verzeih⸗
licher war es durch den Sinn, es für'üngregor zu neh⸗
men. „Euch Göttern muß man gehorchen.” Aber als
les oben beigebrachte tritt zufammen, um die Erflärnng,
weiche ja wol auch igt die gangbare iſt, „euer beider,”
dein und der Hera, außer allen Zweifel gu fegen. Der
Saͤnger wählt recht abfishtlich die fo felten ins Ohr. tö=
nende Form, um gleich fühlbar zu machen, daß Achil⸗
leus die beiden hier allein thätigen Goͤttinnen (ſ. V. 283.)
auch allein vor Augen bat, obgleich er nachher (21:8),
aber auf eine fehr natürlide Art, auf eine allgemeinere
Sentenz übergeht. — Erſt bei fpäteren Epifern. wird
mit diefem oywizegos, ſo wie auch mit andern Prono:
aAnderte alte Wort. Den, der von jedem ————
Worte nur erſt durch unſer Latein ins Alterthum glaubt
*— en zu koͤnnen, wird dies etwas befremdlich fein.
ber leben nicht eben fo die altgriechiichen Formen -io
(bdot.), TU, os, iv, J in diefen aus den heutigen Spra⸗
chen: ital. so, jean. tu, 101, deutſch ihn, lattd. he?
Mitten durch die ungebeuerfien Sprad) -Ummälzungen .
erhalten fich einzele Formen oft im einer. bewunbernge -
werthen Sungfraufchaft. =
‚96. Eym. M. in v.
I * =
17. vol, 6pwi rk. 53
minibus der arge Misbrauch der Verwechfelung getrie:
ben, beſonders von Apollonius, der es ganz fuͤr ogere-
eos, in dem vielfältigen Sinn, den dieſes ſelbſt bei ihm
bat, gebraucht. °) -
7. Der Genit. Dat. vary, eyeiy bat ein feftes
9. dba ohne : daffelbe er dem Nom. Afkuf. gleich fein
würde. Auch IfE wol nie nos, ogas als Dativ in ek
gentlichem Gebrauch gewefen, fondern nur fpätere Un=
wiſſenheit mochte zumellen fo misgreifen, wie in Lucians
Soloeciſta c. 6. einer verfpottet- wird, melcher fpricht:
wi roũto doxei; und misverfländene Stellen, wie El.
6, 286. Zpal u, Od 7a &oıx GrguyEue), OUT
scheuen, Eonnten Des befdrdern. Dem Euflathlus je:
5 Bel Antimachus hatte dies noch die vernuͤnftige
Grenze, daß er es bloß «uf den Dual der zweiten Der-
fen wong, alfv DON opwE es bildete, wie wir aug
Apollon. de Pronom, p. 141. lernen. a ein Apollo-
nius Rhodius ging zuverlaͤſſi von d el Adieitũñg
nicht aus; denn ſonſt wuͤrde bei —* die dualiſche Bedeu⸗
tung wenigſtens vorberfchen, in welcher eB, als Dritte
Perſon, gerade gar nicht bei ihm vorfommt; fondern
bloß von einer plumpen — der in ihrer
Wurzel überein kommenden Formen operepos U. apwi-
005, worein wahrſcheinlich vor ihm (hun jüngere”
Rbapfoden, deren Mutterfprache jene alte epiſche nicht
mebr mar, verfallen waren. Nun bat aber agersgos \ *
ı) die Beziehung der graden Dritten Perſon in allen
Rumeris; und fo fleht apwiregog für fein bei Apollon.
1, 643: „Die Argottauten Ubergaben dem Aethalides
den Stab des — gpwirtooıe Toxjog” 2) die
der reflegiven Deitten Perſon in allen Numeris; fo
opwireoos, ebenfalls für fein (fuus); 3, 600. „er fante,
Helios habe ihn gewarnt, ÖdRo» yarsdins opuiréonę (ſei⸗
ner eignen: Enkel) zu vermeiden”; endlich 3) die ded -
reinen Reflexivi ohne Perſon, folglich für jede Derfon..
gleich; fo oypwiregos für dein 3, 395. „wenn du bee
- gehreftz irgend ein Volk opwiregowiv Ina axnnıgeics
daudooaı”: wg man alfo nicht an eine falihe Nach»
ahmung der obigen homerifchen Stelle denfen darf;
denn dort würde ugwireoor, für bein genommen, ohne
Reflexion fein; fondern es fteht auch bier für_ogpesenos
das, als allgemeines‘ Nerlerivum, für alle NRumeros
und Perfonen gilt, 3. 9. für dein in dem Theo»
tritifchen (22, 67-) Ogprregns ui peldso zExryns.
l
/
I Vol, Opal iM.
doch thut Heyne Unrecht wenn’ er ihn fügen kaͤßt. daß
Homer an diefer Stelle dem Metrum zu liebe og
‚flott ogaiv gebraucht habe; er flimmt vielmehr mit als
len guten Erflärern Überein,. und fagt dabei, Homer
habe des Metri wegen eine neue Verbindung gebraucht 7),
nebmlich xeisvuey uva ohne Infinitiv, da in biefeme
Galle der Dativ geläufiger iſt. *)
„8. Aber auch die Form. mit dem v läuft Gefahr
an ein paar Stellen für den Nom. oder Akkuſ. genom⸗
men zu werden, den mon, gegen alle Analogie, durch
dies » in den Ders gefügt hätte. Die eine ift Od.
pr AM önev, öyoa ogymiv Eüggoovyng Emßizav
Auporspw gihov grog. Allein hier ift augoriow der
Momin. und apeiv der flatt des Genitivs zu zog fies
bende Dativus Commodi (damit ihr beide das Herz
euch in Freude verfeger); moran mol auch niemand
zweifeln würde, wenn Die Melt ftreiigerg Stelle TI. 22
nicht wäre. Dort fagt Achilleus zum Patrokldsn
T) ’Opsilor zgapivaı agair dvr) 100 Öutr, Ira Ir apein
ovrs zielen —, Öumg dık METgovV Eüygyslar allg 20- ,
vs anbot za Fregolay advrafı. |
8) Damm unter xeieio wird beiderlei Veifpiele ar die
- Hand geben. Eben derſelbe will indeſſen an der obi⸗
‚gen Etelle verdinden agas xelsva dıgvreusm fc. Anodg*
was _der folgendg Vers (Avın yap udla katr draiys-
‚ 70» Ipı paxsodaı) fehr enipfehlen künnte, und wodurch
pw ganz gewdbnliche Verbindung. würde. Aber das
ohne Regimen flebende ürgwreuer iſt zu hart, als daß
die andere Verbindung ſich nicht gleich als Die natuͤr⸗
lichdre anfdringen muͤßte. Ä
Eine andere Stelle, wo var als Dativ ericheint if
bei. Eurip, Iph. Aul. 1207. Zi ö’ su Aslexıaı vol, un
Ön ye nzarıg Thy any rs adumv naida. Mber biefe darf |
ung gar nicht irren; denn da dort der Zuſammenbang
die Erfie Perfon des Sing. verlangt, fo müften wir
annehmen dab Euripibdes. in einem fchlichten Genarius
zwei unerbörte Dinge vereinigt habe, vos. für vutr,
‚und diefe dualifche Form für nu d. h. duol. Die
Stelle erwartet alfo noch ihren Kritiker. Indeſſen
fcheint mir das von Musgrave vorgefchlagene rad
nicht zu verwerfen;. nur müßte das Weitere fo_ver-
bunden werden: Zi Ö’ eu delsnımı, Zrudı, unds za
x
11.1770 Tas Vo Ve
17. 9, OPEN 55
Mire reo oũr Tor Havasor gyuyos 6000ı duo,
Mose Ti: Aovticov, voiy Ö' Endüner 049 g0r.
So ift die. Schreibart in den gewöhnlichen Ausgaben
vor Wolf, der den alten Grammatikern ih den Venetiani⸗
fhen Scholien folgt. Diefe nehmlich, um auch bier
den Dativ zu haben, faffen dag Verbum ols Infinitiv
und beißen eg daher fo betonen, äxdvum. &ie erkennen
alſo das v in diefem Infinitiv für Furz, und wollen, daß
die Silbe bier bloß durch, dag Metrum lang werde.
9. Ich muß einen Augenblid hiebei verweilen.
Diefe Betonung den Grammatifer, wenn es auch wirk⸗
- Üd der Infinitiv wäre, iſt falſch. Die Infinitive auf
perae und uev, bie ſich nieht von einander trennen. lafz
fen, machen allerdings den vor der gewöhnlichen Endung
var vorhergehenden langen Vokal kurz in dor —
douirar, boner‘ Yeiraı — Beuerai, Genev‘ welchen
ganz parallel ſcheint düvas — Övusvaı, duner. Allein
das v bes Aoriſts dur iſt nicht zu vergleichen mit dem
wandelbaren Vokal in Eder, douvar, dore, donevas,
ondern mit dem durchweg langen In &yvwr, zrava,
Erore, yrausraı EPnv, Pijræi, EPruev, Anuevar ?)‘
bei weichen vielmehr hie Kürze eine Ausnahme IT in
Brerw. Daher das lange v in Edvre (Od. w,.106),
&uenv (1. d. 19), dudı, Öüre So wie daher ohne
Ausnahme doöueraı gefchrieben wird, fo findet fich dage⸗
gm ebenfalls ohne Ausnahme dunerau ftets mit lan:
gm u (11.7, 241. &, 185. 411. &, 64. 7, 313.) Kat
ber Övusvaı ein von Natur langes v, fo bleibt dies
such in der abgefürzten Form, und duuer würde alfo.
auch als Infinitiv feinen Eirfumfler behaupten. Wir
baben alfo Hier ein einleuchtendes Beiſpiel wie wenig
jene Srammatifer durch ihr Alterthum und ihre Natio⸗
nalität dagegen gefichert waren, ganz ungriechifche‘ Fors
. men und Töne ‚in ihre Autoren zu ‚bringen ; und die
gangbare Ueberlieferung‘ vwiv 6’ Zuövuer ift alfo von
feiten der einzelen Formen -völlig richtig. Jene Gram⸗
matiker hatten aber die Analogie von Levzruneran, Leu-
“
9 ©. Gramm. $. 95. a. 9. 7. 9. 99, 12, 2. ©.
56 17. vol, 0PWIR.
. Jrönev vor Augen, womit es ſich ganz anders, verhält.
In biefen Praelentibus anf vm iſt das.v außer dem
Sing. Indic. von Matur kurz (in Leuyvuuer, ctöyvure,
Leuprivaı ıc.): an der Stelle Il. =, 145. iſt es alfo wirf:
lich hur als metrifche Ausnahme lang in def Infinitiv
deuyvouty; was fih durch die Stelle wo eg flieht, von
felbft fund thut, fo daß weder die von Hermann (de
.Ellipfi et Pleon. p. 232.) angerathene Schreibart
Leuyvouuer, noch die von Wolf aufgenommene, Levyvu-
nev, noͤthig find. 0) en
10, So richtige Formen nun aber auch vor» und
'Exdunev find, fo wenig gibt der Synfinitiv hier eine
richtige Verbindung. Zu rosv foll zevaro fupplirt wer⸗
den. Allein diefe Art elliptifchen Wunfches wird fich
ſchwerlich fonft in. der einfachen epifchen Sprache nach:
weiſen laffen, da fobald der Infinitiv wünfchend ges
brancht wird, das Subjekt in den Afkufativ tritt. Und,
um auch von dieſer Seite die Sache zu entfcheiden,
worum hätte denn Homer nicht gefagt Exduvaı 6Asdgor,
ſo wie andermwärts duvas ÖöwAor? Es bleibt. alfo nichts
übrig, als daß udüner der Optativ T") ſei; welche
\ 5
10) Den Verdacht den ich In der’ erfien Ausgabe dieſes
Buchs gegen die Wolfiſche Schreivart geäußert habe
. nehme ich in fofern zuruͤck, dag allerdings die alten
Grammatifer, fo wie rudjusva:, fo auch Leuyrüner bäte
ten feſtſetzen fünnen. Analoger jedoch fcheint mir, wie
ich in der ausf. Sprachl. erklärt habe, das Hermanni—
ſche Zevyvüpuer. Nur das flieht beiden entgegen, daß
man in dergleichen Dingen, deren durchzufuͤhrende Kouts
fequenz in einer Menge anderer Fäle auf willfürliche
Entiheidungen oder Aufdringung ungewohnter Schreib⸗
formen führen würde, von der berfömmlichen Schreibart
nicht leicht abweichen muß. Der Kundige weiß fchon,
"wie er dile xuaiyyte und aidlos Öpıc UNd 6Aojjoı @eess
Hoss anzufehn hat; überlaffe man ihm auch Zeuyrupenr
VUydcytv.
12) Dieſen Aövtuey zu ſchreiben, wie Hermann vor⸗
ſchreibt, iſt eine von den Ertremitäten, wohin, wie in
der vorigen Note bemerkt iſt, misverſtandene Kon⸗
ſequenz fuͤhrt. Hier kann ich nicht umhin die Scheu
eines alten Grammatikers, des Apollonius von Alexan⸗
drien, zu loben, der, laut Chocroboſcus ad Theodofü
N
⸗
17. v0, OpBL α. 57
überdies das Ebenmaaß der Verbindung dort empfiehlt;
und fo Hätten wir alſo den Fall, wo vair Nominativ
fein müßte. Aber mit Recht neigt ſich Henne zu der
Schreibart
voor Ö’ Exduuev OAsdoov
die nicht nur In einigen Godd. fteht, fondern auch von
Euſtathius, mit deutlich in feinem Kommentar gefehries
benem voi, befolgt wird. Unfunde alterthümlicher For⸗
men hatte, zu fcheinbarer Bequemlichkeit des Metri, das
+ fhon fehr früh Hineingebracht, und fo dein gelehrteren
Grammatifern zu thun gegeben. |
11. Don der Zweiten Perfon unterfcheidet fich der
Dual der Dritten, age, ogywiy, außer dem -Ton, wor
von unten, nur durch das ⸗ der erfteren Form, die
übrigens bloß als Akkuſ. nie als Nominativ vor:
. tommt; was feine andre Urfach hat. als die allgemeine,
woher auch der Singular gar feinen Nominativ bat,
und der Plural wenigftens im Homer feinen, wovon die
Untefuhung in die. Grammatik gehört. *?) Jener Un⸗
terfihiedb der Zweiten und Dritten Perfon durch die En
dungen & und, war übrigens ‚bei den Alten nicht fo
wverläffig; und da einige ziemlich alte Dichter in der
Erften Perfon flatt vor auch vos fagten — Apollon.
de Pron. p. 373. führt es aus Antimahus und Ro:
mna an — fo: ift auch ogwe für die. Zweite Perfon
nmalog; und wirklich fehrieb fo ein Theil der Gramma⸗
fer 1.7, 280. anſtatt ogas !3). Ob alfo die genaue
deachtung dieſes Unserfchieds In dem überlieferten Tere
Canones fol. 316. r.- (Bekk. 1292.) fogar den Opt.
von duwum — Oyuvunw fchrieb, ‚nicht, was er der Ana⸗
logie gemäß konnte, ouwvip, weil man ja doch im Opt.
ſſ. ounuum fchreiben müfie. Vgl. Euftach, ad Il.
hc. p. 1060, 31. 32. Bafıl.
” Mas bei Fifcher (ad Well. to, 2. p- 202.) zu leſen
„it von einem Nom. ogyüs, Alk. opas, beruht bloß auf
v einem Misverfiand der dort angeführten Stellen der
tammatifer.
33) Apollon. de Pron. p. 374: fagt es von dem bomeri«
hen Kritifer Ixion, und auch eine Wiener Handfchrift
bat ſo. ©: Henne, a
P 2
/ı
”
2 = \
1 ne y 23 vol, opwi Ac.
wirklich in der alten Sprache Ing, oder ben Ueherarhek
tern des alten Dichters zu verdanken if, das liegt außer
aller Entfeibung. "*) | a 4
14) Dleſe ſeltſame Erſcheinung ber faſt ganzlichen Ei⸗
nerleiheit zwiſchen Formen Zweiter und Dritter Per—
fon bat nicht etwa Ihren Grund iq einer ſchon alten
‚Derwechfelung der Art, wie die oben in der Note 6. ere
wähnten, die, wie dort bemerkt worden, dem Homer
fremd find; fondern einjig darin, daß beide Derfonen
uchprünglid von dem Demonfirativg ausgeht. Nun
war aber die Demonflratin » Form außer = auch a; bieg
beteifen die Ableitungen onuegov, ontzs, daB lat. fic,
Das deutfche fo. Und auch dies fchliff fich in den als
lergeläufigften Formen bäufig ab, wie man an 6, is, ıbi
und vielen andern ſieht. So fieht man alfo fchen die
Möglichkeit durch, daß die Formen uv, ıU, fe, ape, &
iv ze. in ihren —— und Hauchen das beißt
in ihrer Wurzel, mit einander und mit dem Demon
firativ verwandt fein innen. Eben fd fehr wandel-
ten fich aber in der täglichen Rede und in den Mund⸗
arten auch die Endungen, welche die vielerlei Bezie⸗
bungen ausdrüdten; und fo entſtand jene Mannigfals
tigkeit von Pronominalformen, die —
immer wieder unter die Bedeutungen vertheilte, ohne
das urſpruͤnglich charakteriſtiſche jedes Elements dabei
vor Augen zu behalten. Go ſehen wir das &, das ges
woͤbnlich Endung des Duals_ iſt, in dupe, üuue als
Plural, und in Eus, os, E als Akkuſ. des Sing., was
fonf im der ganzen Sprache keine Analogie mehr‘bat;
und das vorangebende /, das in der Iateinifhen Mund⸗
art charafterififch zu fein fcheint fuͤr Me Dritte Per-
fon, iſt in der griechifchen der Zweiten eigen. Dies
mußte ich alles vorausfchiden um folgende Darftellung
in ihr richtiges Licht zu feben.
| Dos Pronomen € (ov, od) hat befantlich in der al—
. sen Sprache das Digamma; ‚alfo ve; im Lat. bat eg
ein /; Se. Mach einer Analogie die ich anderswo
dar eiegt babe (Griech. Gramnı..$. 16. 2te Note) ver⸗
einige ich tiefe Eleniente in re als Ältere Korm,
wovon oꝙe eine derbere Ausfprache if. Don dieſem
Stamme op hat fih der Dual und Plural der Drite
ten Berfon mit allerlei im Gebrauch gedehnten und
gekuͤrzten Endungen erhalten: und unter den gefürze
ten kam eben dies oge, dag ſchon fingularifch galt,
auch wieder vor (f. unt.); nüblich alles für den Vers,
"und deutlich uͤberall durch den Zufmumenbang. Offen⸗
°
J
— — *
BE 7 Aue 7720 771778 59
„> 12. Eime Zufammenztehung dieſes oyod ebenfallg
in ogw ward von einigen Örammatifern angenemmen
und zwar ‚nicht ohne eine Autorität wie die ‚des Antie
chus: To xai ogo yevaro unına (Apellon. de
Pron. p. 373.). Alein-im Homer berechtigt nichts fie
anzunehmen, ı der Fall Il. o, 531. ſich als Elifion
behandeln läßt, wie mon auch thut; Zi un op.
diarts. 15) —F Ze
13. Gegruͤndeter ift es, wenn man lehrt, der Dual
cpeo og werde abgefürzt in ame, apir (dies je
doch nur als Dotiv); nur daß diefe Formen ‚gleich wies:
der zufammen fallfn mit dem Plural, und alfo nie
als Dual befonders aufgeführt werden, fönnen, da der
Plural fchon an ſich den Dual überalf mit überträgt:
ge ſteht eben. fo gut für agyas, wie üuus, Uune für
Ausg, Uuds, und opi, ogir iſt eben fo natürliche Ab⸗
Fhrzung van opicı, opiow. Bei den Älteren Epifern '
ſcheint jedoch opE wirklich dem Dual eigenthümlicher ges
weſen zu fein. Man ſ. II. à, 111. 115, (wo der Dual
bar bieten fih num aber auch in dem Nam. der Zmebs -
ten Perfon, av, dieſelben Elemente, wie in jenem ve,
für den Saut op dar. Der Eigenfinn des Sprachge⸗
brauchs bat ihn auch wirtlid, im Dual ogst, uyWiv
- fefigebalten; und. gegen die Verwechſelung mit, dem
Dual der dritten Serfati, wo Zufammenhang und ein
Heiner unlicherer Unterfchied nicht aushalfen, ward
durch) den Ton geforgt: ogyws, ayair., — Tür jeneß .
von mir amgenommene fve furicht übrigens noch dag -
u in fui und fuus; welche, vi und fous gefprachen,
“auf dag griech. Poſſeſſiv apds führen. , Der Sprach
gebrauch bat ‘von diefem das Poſſeßiv der Zweiten
Perſon ad; unterichteden, weil der Unterfchled hier drin-
gendes Bedürfnis war; fonft konnte dies eben fo gut
opös lauten wie jener Dual opdi; und in den For-
men tur ‚und tuus, deren t dem griech.”a In.ou ents
ſpricht, Aft wieder daflelbe.u fichtbur wie im /us, fur,
das alfo auch eben fo gut mit dem ꝙ in zuſam⸗
menbängt. — Der alt-dolifche Dativ’ endlich Tu in
tviös für zjde zeigt, daß die Elemente von üllem: dies
fem fon um. reinen Demonfirativo Hegen, und be
Kätigt fo das, wovon Ich — ag
‚ 15) Dagegen opus von der Imeiten Perſon z. B. I. 4
732. Zpu ÖE ucd” yslstor. al . —
p +
in
Y,: . i —
60 17. vo, OPER !E.
‚us ber Vergleihung hervorgeht), Od: 6, 271:%, 198.
266."Sout. Herc, 62. gegen das, ſovlel Ich auffinden
kann, einzige Il. 7; 265. '?°) Dei'ben fpätern Epikern
ft der Plural herſchend. Bel andern Dichtern aber,
namentlich den Tragifern, ſteht es befantlich für’ wife
Numeros 17), was den Vorgang irgend eines winklls
chen Sprachgebrauths vorausſetzt, -da Die Künftler: Ab:
ficht diefer echten Dichter, ſolche trockne Spiele, wie bie
Verwechſelung der Formen, nicht zum Gegenſtand ha⸗
ben konnte; es auch durch ſich felbft 'Elar iſt, daß ꝙ
eben fo gut eine andere Form' von ᷣ fe, als, nach obi⸗
ger Analogie, von epac tft 8). |
14. Der Dat. opiv ift als Plural den 'Epikern,
Tragifern und ioniſchen Profaiften geläufig, Ein fehe
feltener Gebrauch kannte es aber ebenfalls als Singu⸗
lar; vieleicht jedoch nie in der Form ogpi, da ap in.
‚die Analogie von Zu, ziv, iv tritt; nur DAB diefe
ſtets orthotontrt find, ogylr hingegen auch als Bing.
enklitifch. Für dieſen Gebrauch kenne ich igt nur vier
ſichere Beifpiele 9), worunter zwei epifche in den ho⸗
meriſchen Hymnen, 18. oder 19. (ad Panem) B. 19.3
36) örig op” Allımas Öuöocag, nehmlich zovs Heous. Bel
jerrem großen Uebergewicht des Duals fuͤr oge finnte
Man wohl verleitet werden, bier opi zu ergänzen und
dafür anführen Od. d, 807. ov u8y yap ru Heois ‚dlı-
. " tnperds sv. Aber diefe Verbindung des Particips
als Nomen kann nichts bemweifen gegen den ent⸗
fchtedenen Sprachgebrauch beim Verbo: Od. d,' 378.
24$avarovs alıriadas. 'e, 108. Adıpalım aktovro. - |
. 7) ©. Brund. ad Aefchyl. Prom. 9. |
18) ©. die Note 3. — In den auf ung gelommenen Mos
numenten der gewöhnlichen Sprache, nehmlich der
Proſe, kommt ops gar nicht vor; denn in der Gtelle
Herod. 3, 53. 4 auros uge anedyav Eye, wo es in
- Beziehung. auf zwei vorhergehende Sachen wonri-
ön md oixor, folglich fir das Neutr. Plur. ſteht, iſt
fo offenbar nach Herodots durchgängigem Gebrauch
sa zu lefen, daß es unbegreiflich if, wie Valckenaer
dieſe Verbeſſerung dort fo ungewmiß vortragen konnte.
— Außer denen im Orpheus, deſſen Sonderbarkeiten
mmer getrennt werden müflen; ſ. Herm. ad Orph.
P. 792» | u a Ä
fi ⸗ Er
17. v0, OP, GE
ypd ‚30. (ad.Matr, Deum):D. 9. nach der natärlichften,
ebindung (vgl. V. 8 — 11.); und zwei tragiſche
Aelch. Perf. 756. Soph. Oed. Col. 1490.)
15. Begen den Gebraud, die Formen oyeoy,
ogeos im Homer Immer aufgelöft zu fehreiben, auch
wenn fie einfilbig gefprochen werden mäffen, iſt nichts zu.
erinnern: aber auch das ſcheint recht, dag wenn die Eine
aus ogeas entfiehende Silbe Eurz gefprochen werden
muß, und folglich nicht beide Vokale In einander flie⸗
fen, fondern der erfiere geradezu,.elidirt wird, man,aud:
nor Einen Vokal fihreibe. Geſchieht doch eben dies
zwifchen zwei Wörtern; wo nur die Synizeſe der Auss
fprache überlaffen, die Eliſion aber ftets durch den Apo⸗
Aroph ausgedrüdt wird. Mit Recht alfo fchreiben Bars
nes und Heyne nach dem. DBorgang einiger Codd. Il.
8,167. ueya Os 0pas Anogpnkee. novqıo, wo das.
herföümmliche open; in auffallendem Widerfpruch ftehe
mit dem ucd, das alle fo fihreiben in Od. m, 372.
Tyktusgo* nd Auas Unexpvyor ob yap dio. ben
dies verkürzte .opas iſt mir noch. befont aus dem gros
Ben Fragment des Parmenides bei Sextus (adv. Math.
7 111.) V. ı2. Koi opas Uneodvgoy augpis Eye. .
16. Was: endlich die Betonung betrifft, fo laͤßt
ſih mit Sicherheit nur fagen, daß die Ueberlieferung
fimtliche Calus obliquos des Duals beider Erften Per:
finen voor, opeor fiets orthotonirt; dahingegen bie mit
9 anfangenden Cafus obliqui der. Dritten PDerfon, .
fo weit es den Homer angeht, gewöhnlich enklitifch be:
handelt werden, (d4 ogqwe, ön oywiv, Ön.ogeas,: dn
ogtoy, dn opıow). 2°) Man darf alſo auch das
*) 04. 0, 933. wird beffer, mit Voß u. a. auf alle Freier
.ı gedeutet; und Hef. «. 113. laͤßt fih auf Ares und
fnos beziehen. Rn
20) Warum in der gewbhnlichen Sprache die cirfum-
‚ NHettirten Formen opwr, opas flets orthotonirt bleiben,
während man die eben fo geſprochenen oysar, apeas
inflinirt, tft fchtwer zu fügen. Ich glaube, man wollte
Diefen zufammengegogenen Formen das aͤußere Zeichen
der Rontraction, den Cirfumfleg; nicht rauben; fprach
fie aber darum nicht minder entlitifch aus.
.
J
⸗
6. 0.» vöi öywi cd
akuirte opes nicht Anklintren fondern Il. 0, 146. wigd
richtig geſchrieben 2Ztos opo als ’Iöny xeler’ Heer
. niemanden einfällt 22) An dieſe Ueberlieferung *3
örtı rayıca, wie aud das Schol. Ven. ausdrädliäh‘
vorſchreibt 28). Denn mollte man og® inkliniren, fo,
muͤßte notbmendig auch 70 fo behandelt "werden, was
muß nian ſich alfo halten, fo wenig befriedigende Gründe
auch angeführt .merden, warum vw und apa bei entli⸗
tifhem Sinne nicht eben fo gut wirklich inklinirt wer⸗
ben, wie vs, vov, vol u. d. gl. 2*2)
*
zeor, Enz Ösuttgov ngouenov Fsi zul uerulauluvanus
zis 70 tuüs. Daß Wort Eyaiivew wird bier wie nen.
fiebt von dem Gravis in der Verbindung gebraucht (1.
21) Kol ro Zeig nal ıö apa Tyalısior zoutdr Bapvzore
unten 58, 7. und Schol. Od. & 149.): denn in einem‘
andern Sinn kaun das Wort Zeis nichts deraleichen
erfahren; wird aber Zaüs gefchrieben. fo kann auch ayes
nicht in gewoͤhnlichem Sinne inflinirt fein, wodurch
jenes Wort den Akutus bekaͤme; ſondern es iſt in Ab⸗
ſicht des vorhergebenden zwar orthotonirt in —
sis
des folgenden: nder wieder barytonirt: Zeus
"In.
22) Der Fall träte bei Homer ein Od. n, 306. J
23 N Die Vorfchrift wird ausdruͤcklich ausgefprochen Apol-
on. de Pron. p. 369. vgl. p. 358. a. :
34) Wollen wir aus den Angaben der Grammatiker ‚eine
wenigfiens fonfequente Theorie znfammenfegen, wenn
wir auch über die hiſtoriſche und phufiologifhe Be—
gruͤndung nicht befriedigen können; fo wollen wir von
‘ der Norm ausgehn dag ein Properilpomenon der In⸗
: Flination unfähig fei (f. Apollon.' de Pronom. p. 307. h.
08. c., wo es unfritifh auf alle barytona qusges
ehnt wird). Dies ift der Fall mit var, vr, opwl,
op. Es iſt denkbar daß das Ihr, einmal gewoͤhnt
an die flete Orthotonirung diefer Formen, fie auch :bet
Deren allmählich eingetretenen Verfürgungen var, (v0)
900, pr, Copıh) age beibehielt. Und eben darum mug
man aud den Dual der dritten Perfon, deilen ortho⸗
tonirte Form man durch Meberlieferung nicht fennet
denn er kommt foviel ich weiß nur in enklitiicher
erbindung vor), aufer der Inklination aypas, agair
fchreiben, fo wenig konſequent auch die Grammatjtes
hierin find. ©. Apollon. de Pronom. p. 373. ſꝗ
Eiym. M. v. ogök.
— ww
[1
.
"ar
|
!
t \ ⸗
| s \
18. spvVscdas ı. 63
a ne
18: : Spveodaı, Eovadaı, QvsoduL, GVoFut.
1. Unter den verfchiednen Mobdififationen der Be:
deutung diefes Berbi heben fich befonders aus diefe bets
den ı) ziehen, 2) fchügen, fchirmen. Die Verfchik
denheit der Form bat ſich zum Theil nach diefer Der:
fhiedenheit der Bedeutung gerichtet, aber nicht fo, wie
ein Theil der Herausgeber annimt, welche die Quanti⸗
‘
tat vo der erften und Do der andern Bedeutung zueig:
nen, und daber die Formen des erftern wenn das Me:
trum die Länge verlangt voo fchreiben, die der andern
aber immer vo. An eine verfehiedne Abftammung beis
der Wurzeln bat man dabei wol nie gedacht. Doch Ift
es nicht überflüffig, hier gründlich nachzuweiſen, daß und
wie alles aus äpvsv sieben ausgeht.
2. Der Begriff des Med. don Epvem iſt: ich zie⸗
be zu mir, nach mir, ich ziebe ab für mich u.b. g.
So alfe von dem von den Spießen abzuziehenden Fleiſche
1. a; 466. x. 2ovoavyro Te nerra: von einer Perfon
die man zu fich heranzieht Od. 7,481. 77 0° ireum (guet)
&Der d00oV EgVOOaTo, zWınoe re. Dazu gehört, wenn
man die Senne anjieht Od. g@, 125. Tois mer pr
(den Bogen) nedewber, Eovooesden uevsarmy: das
Schwert von der Seite zieht Il. d, 130. équocero
be Eipog 08V: den eignen Speer aus der fremden
Bunde, oder wo er fonft hingefahren war, Od. x, 165.
dopv yalxzov 2E wWreing Ziovodunv: 11. p, 200. H
ba, ui 6 xonuvoio Epvooaro yalnsov Eyxos: ‚die
tignen Schiffe ins Meer, um nach Haus zu fahren.
N. &, 79. E&pvoaiusde vras, wo furz zuvor bloß das
Aktiv geftanden hatte. ben fo zieht man auch einen
Reichnam zu‘ fich hin um ihn in Zicperheit zu brin⸗
den und zwar fowohl als Sreund z. B. I. o, 104. &
05 Zovvuaisnede vexoov (den Patroklos) ITnkeidn
Aydmiz a, 152. ’Ex Behkwy Eoucarro vexvv (denfelben),
u. ſ. w.; als auch einen feindlichen II. 8, 4:2. Ob de
’
ie layortes‘ Eelpenov vles "Ayaıwv "Fhrröusvos
dcı (den Hektor der niedergeflürzt war): 0, 174.
0i de &pvocaodaı nori "Ihıov nreuseooav Towes Em-
vovor (dem Leichnam des Patroklos). In diefen beider⸗
⸗ * ‘x
r ‘ h
64 | | 18. soveobas ꝛc.
Nlei Fällen wird auch vielfältig das bloße Akt. Zoverr, EAxeıy
gebraucht. Aber im Medium 'Uegt bier ſchon deutlich
der Begriff, den Leichnam, fei es um ihn ju plündern
oder zu retten, für fich in Sicherheit bringen. .
3. Aus bdiefem Begriffe des reißen aus dem
“ feindlichen Gewühl entfleht der des Ketten Über:
haupt. 1.8, 344. (von dem oßnmächtigen Aeneas) Kay
FoV u Erd Yegolv Epucoaro Doißos Anollwy Kva-
ven .vepehn: A, 363. [iu dem entwichenen Hektor)
yuv avrE 0’ Egvooaro D. A.: v, 93. avzag, tus Zeug
EigVoa9 ‚(rettete mich vom Achilleus), ög noı as
„Eros Aaıyınga ve yoüvaz ı, 248. (zum Achilleus) AM”.
ara, € peuorag ye.— vlaes Ayaıiv Tieioouevoug '
&ovsodaı Uno Towwy Oguuaydov. Und fo wird eg
als ſynonym mit oawonı gebraucht Il. x, 44. Od. %
372. und überhaupt von Aufnahme, Befreiung ic. 'ge:
braucht: Od. 8, 279. 0.dE (der König) Epvooaro xaf
pn Senoev (nahm mich in Schug, nahm mich als Sle;
enden auf). Daher für loskaufen Il. x, 351. Xovoo
- $oVoaodaı avoyoı. Syn allen dieſen Stelle liege aber
immer noch menigftens der Übergetragene Begriff des
Ziehen, Reißen (aus ber Gefahr). Allein es wird auch
gebraucht von der. fortwährenden Rettung durch Siche
‚ rung, und geht alfo über in den Begriff fchügen, ſchir⸗
men: |, 403. olog yag Egvero "IAıov “Extwg* 0, 274.
(vom Wilde) Töy uer T’ nAißarog neron nal dam
exıos üAn Eipvoaro (fchüßte, rettete ihn vor den Hune .
den); 6, 186. napoıdev Eipvoaro Lwsre (vorn hat
‚ mich der Gürtel gefchügt): 0, 276. ücu de .weyor,
"Tıpnhei Te nike — — eiguooorsaı.
4. Weil nun aber der Begriff des Ketten nicht
urfprünglih in dem Worte ift, fondern. man auch ohne
- Beziehung jemand, ja felbft den Feind wegreißen kann
damit er nicht ſchade — z. B. TI. & 456. (um Ares,
daß er den Diomebes wedfchaffe) Ovx dv Ön Tord”.
dröpn nayns Eouoaso ureldaov — fo wird der Der
griff völlig zweiſeitig, wie fo viele ähnliche (wie huͤl⸗
len ıc.) und das Wort Fann fich nicht nur auf den ges
retteten, geſchuͤtzten Gegenftand beziehen, fondern auch
auf den wogegen jener gefchüßt wird, z. B. Il. & 8,
N
b: U
N
18. godesdaı ꝛc. 6s6
H (der Schilb) ôð oun οα dovro- alſo Einhalt
thun, hemmen, 11. P,859. AAL’ ovx olovoisıy püc-
cars0.xn700 uälawvar' ©, 143. avno ÖE xir our Ads
voor sipvaoarıo« : in welchem Sinne alfo Zouxw da⸗
von gebildet iſt.
s. Eine Nebenbebeutung iſt: bewahren, beobach-
ten: denn beiderlel Gegenſtaͤnde, der den ich, und der
wovor ich fchirmen will, müffen bewacht, beobachtet wer:
den. Od. rn, 463. (Telemach, von den ihm auflauern: ,
den Freien) 7 Er. u’ aur’ sipvaraı oixad’ lovre;
Od. rı, 459. unde gpoioiv sipuooaıro (das Geheimnis:
im Buſen verfchließe); w, 229. (die Sklavin) 7 voiv
siguso Üvoas. nuxıwou Oalduoıo (bemachte, nehmlich
damals immer); Il. @, 239. oire Oeusag TIoög Ards ..
eigvarae das Recht beobachten, auf deffen Ausführung
wachen; Il. o, 584. Mn 6 ner wpadin xoloy ovx Epv-
Gasco (bewache, in Schranfen halte); woraus entſteht
der Degriff beobachten, halten, gehorchen, Il. 9, 230.
ov wöye Bovkas Eipvoao Kooviovos, 5 rot uch nohl”
inerellev Towoi naptscuevarı a, 216. Xonusv opwi-
soöry ze, Dia, Enog eigvaoaodal. — —
6. Aus dieſer Zuſammenſtellung erhellet die radi⸗
kale Einerlgiheit aller dieſer Bedeutungen, fo ſehr fie
auseinander gehn. Es erhellet ferner daß auch der
Sprachgebrauch keinen Unterſchied in den Formen feſt⸗
gſetzt hatte, da das urſpruͤnglich kurze v in devm,
Er auch kurz bleibt in den Bedeutungen retten, be⸗
wachen ꝛc. f. oben eiovoaro aus Il. Ö, 186. 0, 274.
v, 93. &igvoxo aus Il. p, 230. Zoücaodeı aus I.y,
351. &pvoarso aus H. w, 584.5 und daß folglich, nach ber °
‚einmal. beobachteten analogen Sleihförmigfeit, fobald
dieſe Silbe dem Metrum nach lang wird, fie in allen-
Bedeutungen mit recht itzt oa gefchrieben wird. Auf
die Quantität des v mit folg. Vokal aber kommt nichts
an, da der Dichter befantlich fowohl das lange biefer
Art verkürzen, als das kurze verlängern fann..*)
"9 Heyne im Exc. IV.’ u II. glaubt die radikale Ver
ſcſchiebenheit zwiſchen dgvndan, — ziehen und
*
\,
66 ,.-.. 18% egVschar RT.
7.. Die. Form ohne Bindevofal doyro, ziev-
ro ⁊xxz.2) bat — wo es bemerkbar ift — das v lang,
was auffallend iſt wegen Fut. Epvow ıc.. Allein auch
diefe Bildung gehbrt nicht der Bedeutung retten allein.
. Od. x, 90. sipvro ds paoyavor OEv- was jedoeh für
ziehen die einzige mir befante Stelle ift; und man fann
alfo wohl von diefer Form annehmen daß fie.der Be—
"deutung retten, ſchuͤtzen den Vorzug gab. „ Die ein:
zige Stelle wo auch dies v Furz ifl, und zwar in, der
"paffiven Bedeutung bewacht, eingefchloffen fein, He-
fiod. 9. 304. % 0° &ovt’ iv „Apinoww, follte.' deswe⸗
gen nicht für untergefchoben .erflärt werden, wie Heyne
thut Exc. IV. ad Il.o. p. 178. 3
8. Noch entfchiedner tft der Uebergang in Die Bedeu:
tung vetten bei der Form Yveodaı, Aor. [yncop.
6öcdear 3), welche durchaus nur in Diefer ziveiten Haupt:
bedeutung vorkommt; aber auch im Aftiv ganz ungebraͤuch⸗
lich geworben ift, obgleich von der Grundbebeurung zie⸗
ben much Bier die Ableitungen Öuzye, 6vrwp und Bv-
töv (f. Lex.) zeugen, fo Wie die Kürze des v vor o
auch in diefer Form aus der Stelle LII. o, 39. erhellet:
Tov uer Eyov &vdev Öuvoaunv- die volltommen bin:
reiht; da der Stellen von biefer Form überhaupt im
Homer wenig find. Es iſt alfo feine Urfach vorhanden
warum man nicht bei den Epifern ebenfalls durchaus
'bvsooro, Egövoouro fihreibt mo die Silbe lang iſt.
- Die Konfequenz erfodert es durchaus. Denn daß die
Attiker nathher Guoaodaı lang brauchen, ift ein bei
ihnen entflandener Sprachgebrauch, wie jenes Gvoaun»
*
— vonde, dpvanodar retten feſthalten zu⸗ müſ—
ſfen, und ſucht daher im allen Stellen mo die Kuͤrze ihm
entgegen ift einen alten Sebler, da güra, güro, sipüuro
uefprünglich flatt Husum, Bvero, zipüsoro geflanden ha—
“ be. Ein vergebliches Unternehmen.
2) Ob und wo diefe Formen Imperfekt, oder Aor. Iyn-
or. 80Pıs oder Plusquamperfekt find, werde ih in der
ausf. Sprahe im Derbalvergeichnis unter spgvw ges
nauer erörtern. = a
3) Oed, Tyr, 1352. &gguro —R — Er ———
F
v
f
19. mim yarkon * 67
alleln mit der übrigen Analggte hinreichend beweiſt ).
Die Willkuͤrlichkeit der im Homer angenommenen Schrelb⸗
art erhellet beſonders bei der Form ädövoaro die drei:
mal vorkommt Il. 0, 290. v, 194. Od. a, 6. ganz
geichbedeutend mit den Formen von Ecvoug, 3. B.
Od. % 372. &ovaoaro xai Eoawoev, Il.o, 290. &ddvca-
10 zai Eoawosv. Hier fieht man deutlich daß dies nur
metriſch verfchiedne Formen deffelben Verbi find und alfo
die übereinftimmende Silbe auch gleich gefchrieben werden
muß; alfo Eguooaro, Ebovonaso. Aber auch. die er-
ſte Silbe von Edövaaro iſt der Willkuͤr der Grammati⸗
ker gu verdanken. Aus der aͤltern Schreibart EPPXA-
TO war eben fo gut elovooaro als Zddvcaro u mas
hen. Jenes hat man In der Bedeutung ziehen vorge⸗
zogen Il. % 306. (tipvocero geoyayov ÖFv). Die
obige Zufammenffellung zeigt, daß man es eben fo in
„der Bedeutung retten fchreiben konnte. Ya der Gleich:
foͤrmigkelt wegen hätte es gefchehen möüffen, und die For⸗
men von dusoda:ı, 6vodaı nur gebraucht werden fol-
len, 100 der Vers diefe verkuͤrzte Form verlangte. Doc
dies gehört zu den vielen Inkonſequenzen welche eine
uralte Kritik im Homer nun einmal geheilige hat.
3 ⸗ *
19. «rin YGIT.
1. Es iſt bekant daß ein Theil der Srammatifer
Ho, 270. und y, 49. Anin yoia für den alten Na⸗
wen des Peloponnefus erklärte, während die beiden
Etellen in der Odyſſee 7, 25. n, 18. wo vom Pelos
ponnefus wicht die Rede ift, deutlich beweifen daß anıos
ein altes Adjektiv, von ano ift, wie avtiog von avri,'
md entfernt heißt. Man muß. aber ja nicht glauben,
daß Die Altern Griechen zu den Zeiten der Tragifen in
eben diefem Irrthum gemefen feien, und Daß daher der
Gebrauch des Namens Ania im Aeſchylus, Sophokles
u. 0. für den Peloponnefus fomme. Eine alte Sage -
de ſchon Aefhylus (Suppl. 275. x.) borträge leitet
4) Auch hierüber werde in der ausf. Sprachl. voll.
— handeln. = € a1.
2
.
2
68 19. dæin vaĩu
Sen . A ; Sa" *
- diefen alten Namen. des Peloponneſus von einem urals.
ten Apis her, von welchem wie gewöhnlich ſehr ver-
fehiedne mythologiſche Angaben exiſtiren. Man fehe über
Apis. und Apia die Stellen beifammen bei Berckel. ad
Steph. in v.und bei’ Wallenbergh. ad.Paraphr. Hom.
pP 42 Diefer Apis: ift wie man gleich ſieht die alte
mpythiſche Perfonififation eben des Namens von Volk
i und Land den die Mythologie von ihm ableitet; alfo
von ’Anie und von "Anıdorss oder Amdarnes dem als
_ ten Mamen ber Arfader; f. Euftath. ad Dionyſ. Pe-
ries. 415. ') Die Erklärung von Heyne (gu Al. c, 270.)
der gegen die ausdrüdlichen Zeugniffe der Geographen
und Grammatiker, ja des Aeſchylus felbft, behauptet,
3) Es fommen eine Menge Spuren zufammen daß in
vdDieſem Namen Apıs, Apıa der uralte Name eines aͤlte⸗
fien Stammes liegt der die europäifchen Küflenlande
des Mittel. Meeres bewohnte. Die mythiichen Perfo⸗
nen Delons, Kekropse, Merops verglichen mit den Lin=
‚ der» und Voͤlkernamen Peloyonnefus und Merepes auf
Kos), und eben. ſo die Namen Dıyopes 2413 o-
lopes Dolops, jeigett daß Ops, Opes, uͤbereinſtimmend
mit den Opicis,, Opfcis in Italien und gleichbedeutend
mit jenem Apıs, alter Volkernamen war; und daf die
erſte Silbe in jenen Namen zur Unterfcheldung ver⸗
fchiedener Stämme, Peloves, Kekropes, Meropes zc.
- diente. Deffelden Namens abweichende Formen bieten
die Abantes auf Eubba, die Aores in Bbotien, die
Aufones und Ofei in Stalien dar. Durch die lebten
Formen aufmerkfjan gemacht, wird man nun die Pelo-
pes und die Pelasgos gleich als identifch erkennen.
Die Endung asgı enthält alfo wieder den alten Stamm⸗
namen (Opes, Apes, Asgi, Aones, wie Opici, Ofci, Au-
fones), und da der Name des Volfs wie man weiß
auch Pelargi geiprochen ward, fo kommt der uralte
Same des Peloponnefus Argos, den man In Thefla=
lien und in Afarnanten wieder findet, auch in die Reihe.
Ganz natuͤrlich fchließt ſich nun der alte Name der
Bewohner von Phrygien, Lydien ꝛc. Afcanü, und der
einfachere alte Name des Landſtriches ſelbſt 44a an.
Es iſt nun fein Traum mehr, wenn man in der be-
Bela Tradition, welche die ’Tuoves oder Jonier ſo
deutlich Javan nennet, auch diefe Afcanios, und was
mit ihnen sufammenbängt, im A/kenas findet; und es
ſtehe dahin ob die weſtlichſte Spur. dieſes Volkerſtamms
in dem Namen der Aufci und Yafcones zu ſuchen iſt.
m
on .
19. aain yala _ 69
der Name Apia habe als geographiſcher Name nie exi⸗
ftirt, fondern ſej ein bloß und urfpränglich dichterifcher,
berußt auf alten falfchen Borflellungen. Wer die Na:
tur dee Poeſie und namentlich der alten recht erwägt, .
dabei jene mythifhen und geographifcken. Namen wohl
betrachtet, ſieht Leicht daB die poetifchen Mamen und
befonders alle ältefte paetifche Namen. lauter ältefte wirk⸗
liche Namen find, welche die Poefie uns srhalten hat. 2).
m Noch ift wohl zu bemerken, daß bas- appellati-
bifhe drin im Homer ein Turzes .= bat (b end
yains ), der geogr. Namen aber durchaus ein langes:
Sep Oed. C. 1303. — yrjs Öaoınzg 'Auias, Aeſch.
1.1}. Avrng —— Anios ndöovr rodot, Theoer. 25,
183. sar' Ana (vom Lande): und dies iſt auch die
Quantitaͤt nicht nur von Amıdurnes fondern auch von
dem Stammnamen "Anıs, wonach ſich aush der des
aͤgyptiſchen Apis wichter;, und. es iſt unbegreiflich mie
der größte Theil der Herausgeber dieſen Namen von
jeher mit. einem Afkutus, zum ‚Theil an. ben, Stel;
Ien ſelbſt fchreiben Fonnte, mo die Quantität belehrt.
Aefch. 1. 1. IIgabag ausunsos "Ams "Agyela yHovi.
Ovid. Amor. 2, 13, 14. Et comes. in pompa car-
niger Apis erat. Merkwuͤrdig if jedoch. dag Sonpho⸗
es in demfelben Städe worin er Anice vom Pelopon⸗
nefug braucht, weiter unten 1685. denfelben Namen,
ebenfalls mit langem o, in der Bedeutung des entfern-
tm Landes hat. Iſt der itzigen Konſtitution. ber lyri⸗
fhen Stelle zu trauen, fo hat Sophofles das homeri⸗
fhe Wort in einer dem attifchen Ohre geläufigern Quan⸗
tität brauchen zu muͤſſen geglaubt. *) Dex entgegen ges
‘
3) sch’ meine nehmlich hier diejenigen Namen welche bei
alten Dichtern als wirkliche Namen vorfommen. An-
ders verhält es fich mit den bet den Geographen vor-
- . tommenden angeblichen alten Namen von Ländern, die
ich großentheils‘ für Misverſtand dichterifcher Beiwdr-
ter halte, wie Zepin von Aegypten u. dag.: ſ. unten
"9.299 . 22
”) Reine Berfuche f. in feinen kritiſchen Noten zum
- antifiropbifchen Vers, bei ihm 1705. " Be,
i —
⸗ — 4
*
—
U
„70
ſetzte Fall iſt in einer Stelle des Rhianus, die Steph.
J
20. E0weid,"
|
Byz. a. a. O. hat
zoy 08 xAusög duyerer” "Anıc,
906 6° Ani Eyarıle sa arepes “Amdarnac.
“ alfo Hier das Proprium Aniny Burg. Doch dies iſt
weit weniger auffallend. Der fpätere epifihe Dichter
"richtet fich nach der homeriſchen Profobdie, auch. wenn
er das Wort in einer verfchiednen Bedeutung brauche,
Und leicht möglich das Rhianus anin im Homer für
den Namen des Peloponnefus nahm. |
20. £oweiv, Eown.
1. Die Bedentungen der Wörter Zoweir und door
führen auf das entgegengefeßtefte, heftige Bewegung
und Rube. 11. o, 358. Ift dovgog down die Bewegung
der gemörfnen Lanze; dagegen rt, 302. ToAsuou O’ 0U -
yiyver £own laͤßt fich Überfeßen „es war Feine Raſt
des Krieges”. Eben fo das Verbum, &, 303. vom Stroͤ⸗
men des Blutes, und dagegen P, 179. ALL id vuy
xara Adv A;aıorv, unds = Eootı d. h. „fei nicht
laͤßig.“ Daher haben denn auch die Grammatiker ganz
unbefangen, unter &pwr — öpun und xaranavoıs, und
unter Egwrocı — novyacaı, Ywoncaı f. Etym. und.
Helych. Indeſſen bringt die Vergleihung der verſchie⸗
enen Stellen doch Einheit in alles diefes.
2. Daß das Wort zu der Familie von Öew gehört |
iſt kein Zweifel; das Derbum dwounı von wallender
und wogender Bewegung (dev Menge, der Haare ꝛc.)
fommt ihm am nächften und verhält ſich dazu wie Suo-
naı zu dpvo. Die einfache Grundbebeutung ift an der
fhon angeführten Stelle Il. @, 303. Alva Tor alu
x:haıvoy Epwnaeı nrepgi Öovpi‘ die Übergetragene ift in
—
net. Dieſe Bedeutungen bleiben unverändert in ſolchen
Zoon an den Stellen wo es den Trieb oder Wurf
der Gefchoffe (Tl. A, 357. 0, 358. d, 54:.), das Win:
berftürmen eines Mannes (I. E, 488. 6.0° 0% üUne-
neıvev &goonv IInveltno &vanros), den Schwung bes
Worfelers, des Holzhauers (Il. v, $90. 7, 62.) bezeich⸗
4
—
t
u De
Zufammenfeßungen, wie EErpmijgeı vom feitwärte
fpringen der Pferde Il. u, 468. Ai d’ Einooinoar
int uEvog Adeße Buuor, Oder beim zuruͤck ſcheuen
derfelben ©, 122. intoncnocr de 05 immo, womit gang
übereinfomme Y, 433.06 (die Pferde) 6’ noonoar
onicco. Weil nun aber auch Im Genitiv der Begriff
eb, abwärts ſchon liegt, fo wird auch bloß Eomeiy TIO-
Auoıo, yaguns (IL. 9, 776. 8, 101. 3 422. 7, 170.)
geſagt, wörtlich für abfahren, gurückeilen vom Kriege;
was denn freilich foviel iſt alg ablaffen, aufhören.
Auch kann der Genitiv weöbleiben, wenn der Gegen⸗
fland, - wovon weggegangen wird, aus dem Zuſammen⸗
—R
hang erhellet, wie Od. A, 75. von der Wolfe die den - -
Selfen ftets umgibt, ‚To wer oönor’ Eowei. Und fo vers
band fich mit Egweiv diefer Begriff * daß es auch ganz
abſolut für ſich zuruͤckziehn, ablaſſen ſteht, wie an
der oben aus: II. P, 179. angeführten Stelle, welche
die einzige ihrer Art if, und mo der Gegenſatz #8 Klar
macht. In dem Ausdrud oAfuov Ö° ou yizven
&goon aber ift der Genitiv genauer zu faſſen; es iſt
nehmlich eben fo gut als ſtuͤnde da, ourıs nouseı -noAk-
pov: gengü wie in Profa anallayı Prov, ovapopds ic.
gefagt wird von. anahlarreodaı Piov,. pvugogag
3. Wie fo viele Verba fo- ‚ging auch dieſes In den
kauſativen (tranſitiven) Sinn uͤber und hieß woͤrtlich
adfahren machen, zuruͤcktreiben: U,», 57. To se
205 Zsovusror nee Eownoare”’ and vnov (den Hektor);
und fo auch in dem Subſtantiv Eumv nerewy ANEOR-
ve 11.9, 361. der zuruͤcktreibt, ruͤckgaͤngig macht;
in welchen beiden Faͤllen jedoch der Begriff ab, zuruͤck
in der Praͤp. liegt, und £oweiv alſo feinem ‚einfachen,
Begriff näher bleibt, |
4. Sn dem Gebrauch den Die Spätern von dem
homerifchen Worte machen iſt merkwürdig die Stelle
im Theofrit 13,' 74. (vom Herakles der Die Argongu⸗
ten verließ) Oüvener ToWnoe Toimnorralvyov A0YO,
flott daß es näher am. homerifchen Gebrauch und der.
Natur des Verbi gemäß geweſen wäre den Genitiv zu
ſchen: 7 GowWnae zgıeuovratu, ov. doyods: und was Etymı,
M. und Suid. in v. a Ballimachus ——
* ı _ EZ ee —
N ;
722320. Soweir,
Bnods dpaonoaz' dAodr meoag:
©. Bentl. Fragm. 249. Suidas erflärt das Verbum
“ bier durch newoas, zareabas, was. eine befondre‘ Abs
weichung der Bedeutung wäre. Beſſeres fcheint mir
aus der Gloſſe des Etym. M: hervorzugehn, fo vers
wirrt fie iſt. Als eine. Ableitung des Worts Zoon ſetzt
er nehmlich Hin: 7 and. rar; odoswg“ yuoıs zo ig
al anoxkvois sr ws Kalliuayos, Egunca; Hn-
. 005 6Aoöor xeoag: To ek Try ipay xarayayıoy. Der
Srammotifer leitet nehmlich Zo«r ausgießen von do=
die Erde her, und nimt nun ägweir als ungefehr gleichs
bedeutend an: wenn nicht etwa zwei Ableitungen durch
irgend einen Fehler Hier verwirrt werden, eine. von dpgrv
ausgießen, die andre von &pa die Erde. Auf jeden
Gall tft die Ableitung ſchlecht; aber Kallimahus Sinn
ſcheint mir richtig getroffen. Zuverlaͤſſig iſt nehmlich
von der Baͤndigung des Marathoniſchen Stieres die
Rede welche in der Zekale vorkam“), aus welcher alſo
dies Fragment ift, und aus demfelben Zuſammenhang
auch das 3775ſte bei Ernefti ‚ —
— à ev ellmer, o 0’ zinero vodeds Odirms
das Ernefti auf die Wegfäßrung des Minotaurus aus
‚ Kreta bezog. Diefer durch "Ns zinwr zu ergänzende
Ders fehilderte die Abführung des gebändigten Stieres,
durch eine angenehme und doch nicht allau abſichtlich
fpielende Mahnung an den homerifchen, "Rs einwv 6 .
»ı cı De fi
uiv Nox, 6 0° au’-iomero boodeos pas. Daß meine
Deutung tie richtige ift, erhellet aus Plutarch.. Thef.
e. 14. EEnAdev ini ToVv Maoadwvıoy TaUpov — 206
yaupwoausvog Entdtikaro Lüvra dık Toü &ceog
Macas’ eira zo Anolları 1a Askyıviv xarsduoeV.
Sjene beiden Fragmente enthalten deutlich „zwei Mo—
mente aus diefee Handlung. Das Niederreißen des
' Kopfes beim Horn auf die Erde ift der richtig gefchil:
derte Anfang der Bändigung: der Grammatiker im
Etymologikon nahm fie aus der Stelle, die er ganz vor
NS das Epigramm des Krinagoras hei Bentl. Fragm.
“ Callim. 40. . —
r
J gar 7.
ſich Hotte, glaubte aber .Eoweir. felbft von dpa ableiten
-zu fönnen. Allein das Verbum bat Hier nur den Be—
griff der Praft: und fchwungvollen Bewegung und
zwar tranfitin Daß Theſeus das Horn nicht abriß,
wie Suidas uͤberſetzt, verftcht fih nun von felbft; denn -
nicht nur wäre dies eine fchlechte Erfindung des Dich:
ters, fondern das Opfer hätte dann auch nicht flatt fine
den fönnen. Die Opferung des Stieres diente der Fa⸗
bel gleichfam als Belag für die Großthat des- Helden.
Das Unthier zu erlegen Eonnte auch einem minderen
gelingen; aber um den Stier zu opfern mußte Theſeus
durch. feine Heroenfraft ihn nicht nur lebendig fondern -
auch ganz unverfehrt zum Altar Bringen.
21. Abo, ahiasos, AsAuntsvog.
1... Die Mehrzahl der Stellen hat das Verbum
Alone in der Bedeutung feitwärte gehn, ausbeu:
gen, wie. es auch die Grammatiker hauptfächlich erfläs
ren. So 1l. x, ı2. wo Apoll zum Achill den er. durch
Taͤuſchung von Berfolgung der Feinde. abgelodet, fagt
„du kuͤmmerſt dich nichts mehr um die Troer, welche
„in die Stadt getrieben. find, ou de deügo Anodns” d. .
d. nad ber Erklärung der Grammatifer napsbexlrag
Öpouo, Ekeronnns vn: sudelag Ödou: Od. £, 462. von
Km aus dem Strome fich rettenden Odyſſeus 0 Ö’ &&
norauoio.Aaodtis:-1l.y, 231. IInkeiöng Ö’ ano nug-
-suing Erepwoe Aaodeis (von dem Echeiterhaufen weg,
‚ fiitwärts gehend): und fo voogi huacdeis 1. @, 349.
4, 80. Und faſt am beutlichften w, 96. von den Wel⸗
len welche den aus ber Tiefe fteigenden Goͤttinnen Platz
machen, ſich ſeitwaͤrts wendend ihnen weichen,
aupi ©’ &ga opı Aualero. xüun Hahacans. Und fo
. überhaupt fich entfernen, wie Od. 6, 838. von dem
wegfcheldenden. Traumbild, oraduoio neoa xAnıda Aıdo- -
On 'Es nvoißs. areuov. Dos Ausbeugen iſt noch deut⸗
licher in der Derbindung mit ünaude, mo. e8 foviel ift
als Unenakivev: Il. 0, 520. To.ÖE Meyns Enooovoen
Bor 6 6" Uncıda Kuno TFovkvdauas‘ xai zov uw.
ennußoorev —: und Q, 255. wo Achill dem ihn vers
>
!
® 1
7a; 21. Ads,
“ folgenden Strom ausbeugend flieht; Unaude de Toio
SE,
’
Aumrodeis Devye. = :
2. In ber Eleinern Anzahl von Stellen liegt die
. Bedeutung fallen, finfen: wie Il. o, 543. von einem
von Binten getroffenen 6 d «ea nanvns &uxodn: und
©, 418. von einem eben fü getroffenen neorl os d.
aß Evreaa yegoi Maadeis, und 4r0, TEvrepa 1eg-
oiw £yovra, Aalöuevov moarı yaeiy. Hiemit kommt
überein DI. , 879. von dem flerbenden Vogel cur da
nreo& nusv& Aacdev, die Flügel fanfen zufanımen
d. 5. fanken und klappten zufammen, wovon fi Arie
ſtarchs Lesart Alaooey weiter 'nicyt unterfcheidet-, alg-
daß dies das einzige Beiſpiel des Aktivg wäre, „der Bos
gel ließ die Flügel finken und zufammenklappen”. Die
hierauf ſich beziehende Heſychiſche Gloſſe EAixoer, Eri-
vakev (vgl. auch Arabıı) bringt alfo eine Bedeutung
in ‚dies Wort, die ſonſt nicht beftätige ift, und hier nicht
berpaßt, da offenbar der letzte Moment des fterbenden :
Dogels befchrieben wird (auyeva arnıxgeunoer), wo Athem
und die legte Lebenskraft ihn verlaffen und feine krampf—
hafte Bewegung mehr flatt findet. Das Wort ruxvg
iſt alſo Hier und A, 454. als Epith. perp. des Flögelg
zu faffen wie gAcivn mwuxvn, Aoyun nun, Aber die
Artftarchifche Lesart hat unftreitig fehr viel für. ſich:
Aöyev’ anexgeuavei, qaiy dE rEOG TVava Aigaoer.
3. Wenn wir biefe beiden Hauptbedeutungen ver:
"gleichen fo unterfcheiden fie ſich in dan Nebenbegriffen
feitwärts und binabwärts, melde: daher auch zum
Theil beigefügt find, und wo es nicht gefchleht durch
den Zufommenbang ‚dargeboten werden. Der gemein
ſchaftliche Begriff ift alfo vAwvew, beugen, und: die mel«
ften ‚jener beiderlei Stellen würden auch fo verftändlich
fein: „ſeitwaͤrts biegend, du bogeft hieher, eg bogen die
Wellen,” und „er bog fich zur Erde, ‘er bog die Flügel
fammen.” . Dies wird-denn auch vollkommen beſtaͤtigt
urch das Adj. aiaorog, woͤrtlich unbeugſam, was
| nicht biegt, nicht nachgibt; und fo ward es Epir
thet won 'heftigem, unbezwinglichem, unaufhörlichem Ge⸗
thmmel, Gefecht, Wehklagen w. U. m 471. 8, 7977
Miucoc, AsAınusvos 75
0,760.; und 0, $49. als Adverb: Avoxto, und” dhle-
soy Odvpeo. :
4. Alle übrigen Srelärungen der Grammatifer von
diefen Wörtern und Formen übergehe ich mit Still⸗
fhweigen; man wird nun leicht finden baß fie alle ‚wie,
gewöhnlich aus.einfeitiger Betrachtung der Stellen ent:
fanden find, eder aus’ der fo gewoͤhnüch irre führenden
Etmmologie, wie hier von May u. d. 9. *) Mantentz
‚ih der Begriff der Bil liege wie ar fi eht durchaus
in Feiner der obigen Stellen, und eben fo went ‚In ber
befanten des Euripides, Hec. 100. Eraßn onovoN] m_ög
0 Auaadnv Tas Ösonooivas oxnr&s — —,
“mo dieſer Begriff nur in dem ausdruͤcklichen Beiworte
liegt, und das Verbum durch den folgenden Vers ers
Elärt: wird; wonach es alfo, mie In einigen der home:
riſchen, bloß die Entfernung von. dem eigentlichen Auf⸗
enthalt bezeichnet. S. Hermann.
$. Dagegen liegt der Begriff der. Eil entfthleden
und aufchließend in dem Homerifchen Particip Aslınue-
‚ v05. Der Form nach fehließt fich dies allerdings ‚genau
an unfer Verbum, da die Formen auf aLlw und ao fo
häufig gufammentreffen und ‚dem vorliegenden Falle ein
anderer, fıclouas, Ehınoaro, Peßinxe, fo ähnlich iſt.
Man Eönnte auch den Begriff der Eil aus dem des
Deugen herausholen, da ein eilend faufender vorwaͤrts
geneigt if. Allein: abgefehen davon, daß auf, diefe Art
fi faft alles herholen läßt, fo paßt dies auch nicht auf
ſolche -Stellen wo Fein Lauf fondern nur eine eifrige
Sandlung befchrieben wird, ‚wie u. Ö, 465. "Eise Ö’
inex Pehtwv Aslınusvög, Ööpow Tayıga Tevgen ovbn-
oe: 100 fich Diefer zwar allerdings gebuͤckt Haben muß,
aber nicht um zu eilen. Eben alfo weil dies Wort die
Eil oder den Eifer Immer ausdrüdt, nie jene Bedrutuns .
gen von Aualıo, und dies, wieder nie diefen andern Bes
griff Hat; fo führt dies. ſchon auf eine’ radikale Verfchies .
denheit. Ueberſehn wir. die vier Stellen ‘von. Achımus-
5) Ich zweifle nicht das Aıckı mit ulvo ia etymolo⸗
verwandt wie — und vepas, ahuagös und
—a |
—
4
“
D 4 R ®
!
x . R s * ,
76 ZZ...” dacvoſr.
"#06 auf: Einmal, bie erſt angeführte, — 690.
AG naoriker — öppa Tayısa "Roaır” Ao-
iovg* und m, 106. a1, g52.. Bay Ö° idi; Aaramv
€
———— ſo ſieht man, daß auch der Begriff der Eil
nur Mebenbegriff, Hauptbegriff aber der Kifer, die Be⸗
gierde if. Alſo trage ich kein Bedenken ben Gram⸗
matikern beizuftimmgen, die bier nicht: nur bdenfelben
Stamm, wozu auch Micioucı gehdrt, fondern dies Ver⸗
bum felbft fahen, in der einfacheren Form Alam: nehm⸗
lich Aekınusvos für Asldnuivos. Ehe nebmlich eine
Sprache Schriftſprache mird, find folche der kichtern 2
Ausſprache gefchebende Aufapferungen, die fpäterhln Bars
barifmen oder ungebildete Sprache feln würden, fehr
‚ gewöhnlich. Und mamentlic) die Auslaffung einds raus
derfelben Urſach haben wir in Enzay/Aog für ZxnAeykos,
und in rvekog. für rsAvslos von Aue.
6. Zur Belt der Altern Grammatiker muß diefe Ers
Elärung die einzig gengbare gewefen fein, da Apollonius
das Wort mit dem Genitiv verbindet 5. B. 1, 1164;
AsAınusyos AYrızlaoıo, und auch dag eigentliche Verbum,
da fonft nur das Particip vorfommt, ganz für begeh⸗
sen, wollen mit dem Jufinitig gebraucht z. B. 3, 1158.
en, audnoaı dregponery Akinto.
f
22. dnavpav, NOVOAgS, ENUVOElr.
ss Bon dem Verbo —— in dieſer Form kom⸗
men im Homer und uͤberhaupt im hanzen Alterthum
mit Sicherheit nur dieſe drei Formen vor
dnnvoov 1. fing. und 3. pl.
anvgaz
‚Arinvpa
*
— — —
ieſe find alſo der Form ER Amperfekt; wobei aber
wohl zu bemerfen daß. fie durchaus In der gewöhnlichen
Erzählung als Aorift- gebraucht find. Hiezu fomme in,
den gewöhnlichen Editionen Homers noch aus Od. d, a
dnnvgero.
‚Allein Wolf Bat bie Voriante —— welche Euftar
plus (in feinem BIER nicht im beigefügten Texy
—
|
0 dnovgas, Efravgeiv 77 *
and der Cod. Hart. (dieſer fo: Annyvon) darbieten,
aufgenommen, da allerdings nicht erhellet, woher jene
abweichende. Form, ohne Drang des Metri, an biefe
einzige Stelle fommt [H oe fin exovrog annvoa vie
udarer). Freilich fieht man auch wieder nicht woher
bdie Verderbung des bekanten Wortes entitanden feiz und
Immer mäffen wir daher annuparo als eine alte Form
die nicht weniger Sicherheit bat, als viele Im
Somer von Alters ber aufgenommene. Wollte man fie
ebenfalls ale Imperfektform betrachten fo’ müßte man
ein Praͤſens auf auer von der Formation auf m ans
nehmen. Natürlicher ift es aber, es gleich als Aorift von
der einfachten Verbalform (ATPR) anzufehn.
2. Schon' die alten Kritiker erkannten dag mit die⸗
- fen Formen der Bedeutung und dem ‚Gebrauch nach
vollkommen übereinfommen die Participlaiformen
Knovens | | J
—A ——— —
wovon letzteres bloß im Schild des Herakles (173.) und
jwar in paſſivem Sinn vorkommt. Von jeher ließ
ſich auch der groͤßere Theil der Grammatiker durch den
angeroohnten Umlaut au — ou nicht abhalten, dieſe
‚ Porticipien als Aor. 1. des einfachen Derbalftamme zu
betrachten. Unftreitig‘ liegen auch folche einzele Fälle
sen fchwanfendem Stammopkal oder Umlaut vollfom=
Bm in der Natur eier alten Sprache vor den Zeiten
der Schreibfunft und Gelehrſamkeit, wo fich die Analo⸗
sin zwar formten, aber nicht fo maffenweife vor der
Seele eines jeden fihmwebten, wie fpäterbin. Ganz un⸗
natuͤrlich hingegen ift, auch jener Sprache, eine ſolche
Synkope, wie.die welche hier ebenfalls ſchon ein Theil
der alten Grammatifer annahm, für anoveisag von
" @pogiko; den Zwang ber Bedeutung nicht zu erwaͤh⸗
nen: denn man darf nur dag homeriſche aAdoı yap ob
énouoiocououy —XR 11. x, 489. anführen, um fühl-
dar zu machen, daß Bier ‚der Zufammenhang den Be:
1) Der Inf. anovgas in den Lerieis ꝛe. gehoͤrt bloß den -
Grammatikern, die ihn ang _anovges für ihren gram⸗
matifchen Vortrag bildeten. ©. Steph, Theſ. 2, 1476. a.
.„79 s i . AR j ,
1
\ 3 ‚
x
\ ‚22. anaygav,
griff. der Grenzen darbietet, an allen andern Stellen
hber wo anovpac fieht, durchaus nicht. Vielmehr ent:
ſpricht dies überall gänzlich dem annupa, wie Il. A, 334.
. HAUFE TEÜXE" ENNVOR, 432. ai Teuge anovaaz ıc. 2).
2) Mertiwärdig iſt indeſſen und darf nicht verfchwiegen
us nur Einmal bat, e8 gerade in dem Zufammenbhan
raucht, worin bei Homer anovoizerv ſtebt, Pyth.
265. Kypovg — Tovs UNGUEMIS Austeowy Toxeey väzus.
Mit vielem Scheine läßt ſich bieraus fchließen, Daß
Pindar das homerifche anoiwas von öpos, apogize' abs
geleitet habe. Auch fo bliebe es nur ein mertwürdis
ger Bela für uralte Misdeutung im Homer; dent
anovgäg hür dnavpas war zu Pindars Zeiten eben fo
roße Abweichung von der Analogie, als wenn es für
anoveivag fand; und die wiſſenſchaftliche Beurtbei⸗
Jung wodurch jenes möglicher erfcheint als dieſes, duͤr⸗
fen wir zu Pindars Zeiten nicht annehmen. Allein
wie wenn dag urmovgicoovasr in unferm Homer
bloß einer fehr alten Deutelei. feinen Urſprung ver-
dankte? Wir ſehen dag jenes andre Verbum, mo dag
Augment flatt findet, im Homer durch u gefchrieben
wird, wo es nicht flatt findet, durch ov. Nehmen wir
nun an, daß, wie fo häufig der Fall iſt, aus Diefem
älteften Avriſt (unoügaı, oder als Aor. 2. dnovgeir,
mweynebmen) ein Futur gebildet ward, fo lautete Dies
ſes anovooa und wirklich baben viele Handfchrif-
werden daß Pindar, der anııyuga sc. garnicht, und Fr
e
42
ten, der treffliche Harlejanus an der Spihe, drovgr- .
oouoı»: eben fo bat der Venet. Scholiak in dem
Lemma feines Schuliond, worin er den Vers ohne
weiters durch oyapnoarıes. erflärtt.. Mir, wird eg
hoͤchſt wahrfcheinlich daß von diefer, wie man fieht, al-
ten DBariante bie eine Lesart bloß dadurch entflanden
ift, Daß man bier etwas von Grenzen, von Abfchmä=
lerung des Erbgutes, (wie es Voß übrigens fehr ſchoͤn
gibt) zu fehn "glaubte und die Schreibart dem gemäß
einrichtete. Allein ı) fommt nicht nur dies Verbum
fondern überhaupt ögio mit feinen Zuſammenſetzun⸗
gen im Homer durchaus Weiter nicht vor, 2). iſt «po-
.. glkew tivi vi „einem etwas durch Grenzverruͤckung ent«
ziehen” obgleich dies eine denkbare Verbindung wäre,
auch in dem fpdtern Gebrauche diefes Verbi nicht
nadızumeifen, als in einer Stelle des Iſokrates (ad
Phihpp. p. 252. Wolf.) wo -iedod die Beztehung mit
: dem. Dativ fehlt, und die Nedensart uͤberhaupt mebr
dem fpätern Redner als dem alten Dichter zu siemen ,.
ſcheint; 3) if der Gedante am eine bloße Anfchmäle
/
[di
N
J
!
/ Be; j ' 5 :
£\ f I, 222 5 :
, W@TOVORG, ENT«VGELV 79
43. : Man Farm nun fragen woher die aͤltern Gram⸗
matifer mußten dag die Stammform diefes Verbi ATPR,
ATPAS2 lautete; denn da außer den Formen mit dem
ov nur augmentirte mit zu vorfommen, welche in den
älteften Eremptaren mit ev müffen gefthrieben geweſen
fin; fo Eann der Stammlaut fowohl ev als au ange⸗
nommen werden. Daß das Verbum noch fpaterhin in
irgend einem Dialeft üblich gewefen, ift mbglich; aber
ki feinem der Srammatifer, nicht bei Heſychius, nicht
im Etymologifon, findet fich eine Epur davon, und
wenn man aus Schneiders Artifel von dieſem DBerbo -
im Wörterbuche glauben follte, Hippofrates babe es noch
gebraucht, fo taͤuſcht die unvollſtaͤndige Anführung. An
dee einen der dort angeführten Stellen (de Nat. Pueri,
Edi. VDL. to. ı. p. 157.) beißt es vom Jmpfjweig-
zul NOWTOY Anavpioxerwe and Tg inuados Ts Ev
u Övöpew Eveouons.. Wenn wir auch annehmen woll-
ten doß Dies ein von umavpew neugebildetes Präfens
wäre (tie außkicao von Außkow u, d. g.) fo iſt doch
auch die Bedeutung fehon zu weit ab, um daffelbe Ver⸗
bum Hier noch zu finden, Das Medium heißt bier
Vortheil wonon haben, fich nähren, genießen.
Aber eben daher ift auch wol flar, daß Enavpioxere
Kfchrieben werden muß; denn bies Ift der gewöhnliche
Ausdruck des Hippofr. in diefem inne 5. B. de'Mor-
bis IV. (to. 2. p. IıR1.). Enaugioxrar ano Tov 00-
karos TnxÖuevov, und (p. 134.) OVx GV Enavgigxero
miy (TO. 0wua) Tg Inuadog Enapxeov, und an der
Stelle ſelbſt wovon wir reden etwas meiter, von dem |
Roͤßer gewordnen Zweig: Enavgioxeraı ano ung, yñę
rung und Brengverrüdung hier gar nicht fo paſſend
. als man denft: Andromache muß in ihrem Schmerze
zu dem: unmündigen Sohne fagen „andre werden dir
deine Ländereien wegnehmen, rauben.“ Leſen wir
nun anovanuovom im Homer, fo braucht Pindar den
Homer nicht falſch gedeutet, und an>ooos gar nicht
gedacht zu baden, ſondern ihm fchwebte nur, wie als _
len Dichtern der bomerifche Spradigebrauch vor der‘
Seele, und fo brauchte er anorgas als Particip des
Werbi das Homer im. eben diegem Zuſammenhange
im Futur brauchte. : ge
80 22. anavogr,
xy nv —*2— Es iſt hoͤchſt J
Waß Hippokr. bald anave. bald Enavo. im ſelben Sinne
gefagt Babe. Die andre Stelle (de ‚Morb. IV. to. z.
p- 156, ) lauter fo yapseı To norov & Tv xorkinv,
— ds uns xoıing & To dhho ocum anavgigueran.
Hier hätten wir eine neue Bedeutung „es wird vers
wendet, vertheilt fi in —”, wozu durchaus fonft nichts
im Hippofr. führe. Es wäre ein reines Paffiv, was
nothwendig ein 'gebräuchliches Aktiv anavoisn ich
zehre auf, verwende, vorausfeßte, daß allerdings ziem⸗
lie nah an jenes anaugaw, ‚nehme weg, grenjte; was
aber auch in der ganzen fpätern Gräcität und in den
voeitläuftigen Werfen des Hippofrates ganz allein In
diefem Deifpiel da ſtuͤnde. Allein ſchon Foeſius er
nom. Hippocr. in v.) emendirte and vis xou kins so
&ho one Imevpioxeram, und dies Verbum gibt wirk⸗
lich eine Wiener Handfchrift bei Mad: die Präp. &s
aber entffand aus. der Endung des vorbergeßenden Wor⸗
. tes. h
4. Den Diphthong ou gaben alfo die Grammatls
fer dem Derbo anavou» wol bloß durch Vergleihung
des Derbi Enavoioxedar wovon aravpioxedar in gleie .
chem Ginn eine alte Variante mag gemefen fein (f.
Hier unten die Sloffe des Erotian). Und aus Einer
Quelle ftammen beit: Verba gewiß. Wir wollen alfo
au * dieſes andre genauer betrachte.
In der nachhomeriſchen Sprache kommt Stoß
das Aredium biefes Derbi vor, und ich babe in der.
Grammatik (Verb. Anom. v. ATP--) gezeigt dag man
als Präfens das im Homer, im SHippofrates und ſonſt
——— Enavgisxouaı, ſetzen muß, da die einfa⸗
as
1
[
3) Die bieber —7— Gloffe Erotians dnaugioweras;
anoklrera: emendirt Foeſius anoldvzuı oder anplverant
» aber es iſt flärker verdorben. Das doppelte 14 ente.
hält die Spur. Es hieß ATTOAATEI: als bieraus
AUOAATEI geworden war, war es fehr natürlich
daß ein Zweiter ein ann daraus machte. Heringa
zum Erotian begnuͤgt fich_arolavera zu befiern, Bas
er ganz ruhig in altivem. Sinne nimt.
.
ANAVPAG, ER VOELV 81
chere Form bloß Aoriſt iR, und’der Infin. daher Inav-:
ocodaı gefchrieben werden muß, welche Betonung auch
in Baurip.. Iph. Taur. 529: fi findet %), Eben dies
fer Aoriſt Hatte aber- auch wie ähnliche andre eine mehr
loniſche Mebenform mit dem « oder ſogenannten Aot. ı.,
Man ‚vergleiche eupöuny und süodunv '), woggaunv
‚und osgpgauny (Öoggarso Herod. ı, 80.) Eben fü
ik alfo Auch Enavpanodas eine yntadliche Form, nicht.
bleß bei den Spätern °), fondern z. B. bei Hippofras
tes im Eide o. 3. dnavpuodas sui Plov nas Teyuns.
(wobei Keine Bariante auf sodgy, bemerkt iR), und fo
denn auch ein dem ihm zugefihriebnen ioniſchen Brief
an den, Hyſtanes, Ilsooswy Ös ‚6ßov oðů not ‚VE
eo
„Man wird bei mehren, der angefößeten Inf:
Er den deutlichen aoriftifchen Sinn vermiffen; als“
lein da Digg namentlich auch bei der Form auf aodes '
der Feh.ifl, fo kann es der Bemerkung wegen des Ac⸗
=. auf FA nicht entgegen, ſtehn, da der Indikatlv
augen zwie man beutlich fieht nicht vorhanden iſt.
—** indeſſen daß der Sprachgebrauch den Sonnen:
allmaͤhlich auch in den Sinn der Fortdauer uͤbergehn
uf, nd: man fo wirklich den vom Gcholiaften bes,
Apolloniyg, (f. hier unten die Note 4.) angegebnen Unter⸗
ſchied des Tones beobachtete. Dann muß aber bei Apole
lonius a beiden Stellen, wenigfteus gerade an der ers
firen.£ 1, 677.) geab, Enavpendgr, gefchrieben werden. .
7.. Die geläufigfte Bedeutung diefes Medii iſt als-
lerdings Vortheil, Nahrung wovon ziehen; im Hoe
mer jedoch nur an Einer Stelle il. », 735: (vom ver⸗
2 a .
Anh. bet Apollon, 1, 677 a in den alten Aunsgaben
durchaus dnavossdas gefchrieben, und dag Scofton, bee ,
merkt ausdruͤcklich als — ei es Aorift für aro- 4
Audoas und a I propatox. Praͤſens für dnolaven, Dis ’
‚ gegen’ 1975. urchaus, auch in der.Ed. princ., Era:
— ge PH und eben fo auch bei Andocides
verlini bald an ange, ſchon in der Aldina um
. Cd. Wratal fange, | m
9 S. bie, Anführungen del Matibid 8. 188. 4.7. Rot.
% ©: vuid. v. digen Valck, — 7, id,
8» 22. drangen.
fändigen Manne) toü de 1 mollo Inaupienon” dr-
Hownor. Man Ift daher geneigt, die Falle mit nach⸗
heiligem Sinne, namentärh bei Homer z. B. Il.;a, 410.
Ivo närtes Enavpwvin Baoıknog, ferner $, 353. 0, 17.
Od. 0, 107. für Sarkaſmus zu halten. Allein dieſe
Anfiche iſt irrig. Die“ zwiefache Beziehung liegt in’ der
utfprlinglichen allgemeltien Bedeutung, woraus ziehen, -
wovon haben, davon tragen. Dies zeigen die Kalle
wo der Sarfafmus nicht anwendbar iſt, am’ deutlich:
-ften der befante Demofritifche Ausfpruch (Stob. Eth. 2.
pP. 205.) ‚ap oy nuß® rayaßc yiyveran : Umo Toy
CUT@Y Tovravy xal Ta xaxd' Enavpıonölusde. und fo
auch die von allem Sarkaſmus entferte ‚Stelle bei He⸗
rodot 7, 180. Taya Ö’ av dı xai ToUü oUvonaros dnas-
porro. Die Bitterfeit- in den angeführten Hömerifchen
Stellen liegt alfo im anken felbft. ee
8. Die aPtive Form diefes Derbi gehoͤrt bloß ben
Epikern und den Dichtern die fie von dieſen inuhmen.
Homer dat bloß den Ton. und Inf. Aorifüi —5
AR , Enavpeiv ober Emavpener. Dus Pröfens
fi * ih I in der Form auf foxw bloß bel Theogm. 115.
(Brunck.) Oi 8’ ayadoi 10 ueyısov inavgisnevni mu-
Hovses: Hefiodus hat es’ auf Em, & 417. Gom Si⸗
tus im Winter) Baıov — "Epyerar naeh" —
de ze — önavosi 7). u
Diefes Aktiv hat an mehren Steffen Ben Deuts
iin Sinn des Genttßen, z. B. 11. o, 308. (Ju den
Troern) „Gebt: eure Guͤter dem Molke zw verzehren:
>
J Toy tıva Pehrepöv 1 Enavpeuev iinto Aſquobg“:
ſo“auch Od.o,sı: enn daher eben dieſe Foͤrm von:
Ieblofen Gegenftänden gebraucht wird, fo glaubt man
eihe andre Figur; nehinlich die Uebertragäung 'von Emp⸗
findung auf diefelben, darin zu erkennen; beſonders von
den ‚Speeren 3. B. 2 2, 73. —— — Asuxoy
enougeii EZ van — — ſo auch A 3314.. — 3 an
" An diefer Stile if mir Feine Variante arme dahin -
- gegen B. 239. wie wir gleich fehn werden
elefen wird, was aber bier in Werbindun
as nicht recht paſſen würde.
lt i
Er für eine — 3 er u al Di or
Grovpas, Enaveeiv 83
welchen Etellen man eine Uebertragung des Genießen,
Schnweeen, Roften, findet; an fih nicht unrecht, bes
fonders da an der zuerft angezögenen Stelle dabei ſteht
Admıöueva ygeös aaaı: mllein 11. v, 649. wo der
Fechtende das Subjekt iſt, pr Tıs yooa yalxa Enavpn,
findet dieſe Figur nicht fett. |
10. Wit fehn alſo daß überall der allgemeine Des
griff zum Grunde liegt; und diefer ift, da die offenbare
Verwandtſchaft mit anguogv auf Ylehmen als ein:
fachften Begriff führe: zu fich nehmen, bekommen,
erlangen, theilhaftig werden, davon tragen; denn
auf fo — Art muß die deutſche Sprache ſich
helfen weil ihr ein umfaſſender einzeler Ausdruck fehlt.
Der Nebenbegriff kommt überall durch die Sache ſelbſt
hinzu. Alſo der Speer, oder der ihn lenkende, erreicht,
teifft, verlegt den Körper; gerade wie Y, 340, 100
ein Wettfahrer gewarnt wird beim Ienfen um das flels -
nerne Biel Adov "arleandaı Enavgeiv. „daß er den
Stein nicht berühre, nicht daran floße”. In der He⸗
fiodifchen Stelle vom Sirlus wäre die Uebertragung
der Empfindung eher: denkbar, aber „er genießt mehr
der Macht” iſt Fein rechter Gedanfe.. Der Begriff iſt
alſo auch bier allgemein, obgleich ich ihn in Diefer Ders
bindung deutſch nicht recht zugeben weiß — „er ber
sühre mehr die Nacht.” ®)
11, In Abſicht auf den Kaſus ift wol urfprängs
Uch der Unterfchled daB wenn die Beziehung des Derbi
auf den Gegenſtand unmittelbar. d. h. als ein unmittels
barer Genuß, ein unmistelbares Derzehren, Treffen ges
dacht wird, der Akkuſativ fieht, der Benitio hingegen
Woüſtaͤndiger and. mit: dem Genitiv) wenn: mehr die
8) Diefe Bedeutung des Erreichen, Berühren: legt aus⸗
dradlicher in einem dritten compoſito ngagaupeir,
nooonvpite» welches wir nur aus Gloffen des Hefy-
chius kennen, und ‚das nur erſt durch ‚eine gluͤckliche
Bellerung von Seidler in einen alten Text gebracht
af dei Sophofleg Antig. 619. Hermann bemerkt dort, _
daß auch bei Nikander Ther. 163. Enodph durch 55
‚ zen ertlaͤrt werde: Wie die Begriffe nehmen, fallen
and berühren in einander uͤbergehn, davon f. meing
Roten zu Soph. Philoct. 657. 12398. &
. 8
3
f
x
B4 ; 22. ; we. 0.
Golgen, die Früchte von etwas genoffen, Aavon.geirae
gen werden. Und fo wird man es auch In den ‚meiften
Fällen finden, obgleich der Eprachgebraud hier wie an«
derwärts,. an folche Unterfchiede fich nicht feſt baud.
Die Form des Medii Hat im Homer viermal jene mit«
telbare Beziehung, wobei auch dreimal der Genitio ſteht
(It. @, 410. 9,733. 0,17.) und das viertemal (L, 353.)
der Kaſus nicht ausgedrüdt if, Diefe Beziehung ſcheint
‚auch dem Medium natürliher Daher möchte ch an
der fünften Stelle Od. ,o, 107. un nov vu xaxor was
neitov Enavom bie alte Darlante Enaupns vorziehen, ,_
ı2. In den Homeriſchen Stellen find alſd die bet:
derlel compofita drravoty und Enavgelv, Enavpeodae
durch den Sinn genau geſchieden; aber in die übrigen
- _ feld Alteften Dichterftellen verfolgt uns Diefelbe Variante
die wir oben beim Hippöfrates angetroffen haben. Im
Hefiodus & 238. wird die befante Sentenz A
TToliduı xai Eiunaoa nölız xurod dvdpdz Iravges,
"zwar in den meiften Codd. fo geſchrieben; aber eine
durch fehr alte Anführungen (v. Graev. ad loc.) befräf:
tigte Lesart iſt arınuo® welches aoriſtiſche Imperfekt
bier fo, ausgeſucht ſteht, daß man es ungern einem ak
ten ©chreibfehler wird verdanfen wollen. Und wenh
\ man in Eurip. Androm. 1029. (von der Klytaͤmneſtra)
lieſt Aura 8’, Srallaieca Yoroy Oururio, noboc T
voov onntoo, wobei feine Variante erfeheint: fo iſt Flar
daß fehon in jener Zeit das Verbum anavpav bei den
„ Epikern, wenigſtens als Dariante, in dem Sinne von
Enavpeoden galt. Aber eg hindert uns nichts anzuneß-
men,. daß anavogv von jeher diefe Bedeutung hatte
ungefehr wie auferre und davon tragen. Etwas zwei:
felhafter: ft es In Aefchyl. Prometh. 28.
Toicũtꝰ dnniew tod gularPpeinov Toorov.
— Die Barlante Ennvoo ift bis itzt bloß von Steph. bels
gebracht. Sie hat das gegen fich, daß fie von.der Form
. Enavgacdar wäre, welche einem; Attifer ſchwerlich bei⸗
gelegt werden darf. Dagegen wäre dızuoo die“ Mes
dialform (amnupaum) welche wie wir oben 1. gefehn.
* v
daovovg Emavoeir 83
haben im Homer fo ſehr zwelfelhaft iſt. Indeſſen ſcheint
‚mir bier, wo es fo recht heißt peossdaı, auferra, da:
‚90h tragen, das Medium feinen Plag fo gut zu be:
haupten, Daß Aeſchylus Fehr füglich, auch wenn er es .
bei Altern nicht vorfand, es bilden Eonnte. — Die Form
inavpzin ganz abfolut braucht Pinder Pysh. 3, 6r. für
(Schaden) davon haben: xai yarsovay hol Enavpor.
13. Der fo ineinander fpielende Sinn beider com-
pohta beftätigt es alfo daß fie zu Einer einfachen Form.
gehären, und der Diphthong av iſt alfo für das Ders
bum anavogv hinreichend begründet. Demungeachtet
ſuche ich die einfache Form im dem gebräuchlich geblier
benen Verbo eügeiv, das nur durch die in ber Altern
und ioniſchen Sprache fo gewöhnliche Wandelbarfeit
des Spiritus und durch einen dritten Umlaut von je:
nen Kompoſitis firh unterſcheidet. Indeſſen verhält fich
zupeiy zu jenem aupdv und wüögeiv, wie zuyaumı zu
ayzeos: und der Umlaut ov In emovpas fomme nun -
näber heran: vgl. onzude anovdr und überhaupt den
Umlaut .c — 0. Mit Enaupsiv aber kommt zügeiv
auch in feinen Formations: Endungen fehr überein: ev-
oloxeo, zUgov, eügeiw, zlgEodeı, evgnodaı — dnavpi-
out, Ennupor, Enaveeiy, Eravgodan, Enavgaodas. —
Endlich iſt auch eine noch nähere Mebereinffimmung im
branch beider Berba zu - entnehmen -aus einem Epi⸗
gramm ber LLoffis (4.) mo es von einer Hetäre heißt:
itevbousva nahe noAhev Krzow an’ oixeipv Oauc-
105 ayAodiaes. Hier iſt Enavosodaı mit dem Akkuſativ
gmau in dem einfachen Sinn von eigeodaı oder zupa-
oda gebraucht. — Das lat. haurire iſt befonderg zu
navgeiv ſchon von andern. verglichen. Uud wie es
fGeint, nicht ohne Brand. Dann darf aber das ‚griech.
agvev nicht zuräcbleiben. 2) | |
\
9) Auffallend iſt daß ein fo deutlich zuſammengezogenes
—— wie dnnvpov, enıydoa im Honter fo ganz
Aoriſt IR; und man koͤnnte wohl in Verſuchung geras-
then flott jener Kormen im Homer drnügor, dnmlge (e)
als: alte ſpaͤterhin erſt umgewandelte —* aufzuſtel⸗
len; vbeſonders da Hefych. hat annüeov, ugeilavıo
- (wegen des Anhaͤngſels an vdiefe Slofte gibt volle Be⸗
*
⸗
86 23. nos, erlag
23. Nagy, $non |
1. Die Form 2505 kommt als-unzweideutiger &es
nitiv des Adi, düg vor in folgenden drei Stellen. Qd,
0, 45°. .
Haida zia drägdg äijag Ärk neyapoıs Ar.
Tall fi Br
(den Soßn eines vornehmen Mannes). Od. &, sog.
wo Odyſſeus von fich in feiner Bettlergeſtalt fagt, wenn
er ein junger räftiger Dann märe, fo würden ibm Eus
muͤos und deffen Genoſſen ein Kleid geben
"Augörspov gelornrı mal aldar Ywrdg änoc.
= 343. (Zeus zur Athena In Beziehung auf Achik
leus |
Texvor Euöor, öm naunay amolyean drdoög
„7.8906. |
’H ww 70, oöxerı mayyv ira goeol Mlu-
BAer” "Ayıldeus ; |
Unmittelbar nach diefen betrachte man nun dleſe viee
andern Stellen; Il. @, 422. (Hermes. zum Prismos) .
"Ns ToL xndorras uasaoss Beos vios EHOX
und D. 550. (Achill zum Priamgs)
. Oo yag Tı nonteus axaynuevos vlos EHO2
Il. o, 138. (Athena. zum Ares In Beziehung auf den
Asfalafos)
To a’ ad vur zihouan uedluv Yolay viog .
EHOZ |
frtedigung die Note im Albertt) und Zonaras zwar
“ anmögew, dies aber für ben aten Aorift von arauge,
anavonon erklärt, mas nothwendig voraussufehen .
ſcheint, daB er eigentlich annigor vor Augen gehabt.
Aber annepar läßt ſich aus 1. w, 430. durch dnyboon
"nicht vertreiben, (man müßte denn gleich einen Schritt
- weiter gehn und angögors’ — fchreiben) und bie 3.
‚ Derfon anniga in Aelchyl. Perf. 954. und in der ohen
angeführten Stelle Eurip. Androm, 1029. — an beir
den ebenfalls reiner Aoriſt — geint daß man. wenig-
. Ren von Pififiratus Zeiten an fo auch im Homer Ins. .
Y
‘ Pr * \
=
. *
a, 393. (Achill zur Thetis von ſich ſelbſt)
megioyeo nndog EHO2. u
Ben diefe Zufammenftellung an fih nit ſchon hin
reihen follte, der darf nur noch mit der erflen von den
vier lehten Stellen vergleichen diefe, Od. 7, 379. md
zum Telemachos von der Athena gefagt wird |
H ro ai nardg 'codAöv Ev Apyeloıwır
Fa BE
md mit allen vier diefe zwei: I. m, 573. dscp 7078
y’toshör aveyıöv Zbevapikusg "Es Ilnin" insevoer
8.469. Add” &yer’ &x gAoioßoro oawuoner E0dA0y drai-
ev um zu dem entfchiedenen Ergebnis zu gelangen, daß
.
auch on jenen vier Stellen Eos gefihrieben werden muß, .
und daß diefes Adjektiv, wie anderwärts und gewoͤhnli⸗
her pilog, die Stelle des bei dem Berhältnisbegriff
Sohn entbehrlichen, und Hier noch den Versbau förens .
den Poſſeſſivi (odo) fo vertritt, daß der Sinn dadurch
nod gewinnt; fo wie daffelbe Adjektiv an andern Stel—
Im fi) dem. poffeffiven Genitiv zugeſellt, 4- B. Eüs
ns Ayyiso, vioy Eüy IIpıauoıo. Wem aber das
Beiwort Eu an der Ieten jener vier teilen, als Selbſt⸗
lb, und an der zweiten (w, 455.) wo Achill es feinem
$inde, dem laͤngſi erlegten, gibt, misfiele, der würde die
dutur der feften Beiwoͤrter und die Sprache ber. He⸗
fnmeit verfennen. | |
‚> Die alten Grammatifer (f. befanders Apollo-
nü Lex. in v.) fügen der Erklärung a/adou aud noch
oonraug hinzu und zwar mit befonderer Bezies
bung auf die legte Stelle, nepioyeo naıdog Eros, theilg
chen um das erſt beruͤhrte Selbſtlob zu mildern,
Keil aber auch als Parallele zu dem anderwärts flatt
is Poſſeſſivi ſtehenden Fidos, wovon jedies das Korres
ht iſt: gihog der von mir geliebte, goayrns der mir
Mgethane, mich Liebende; wie dies deutlich aug des Apol⸗
mus Nachahmung (ſ. unt. 7.) erhellet. Diefe Bezie⸗
Bang laͤßt fich ſehr gut an einigen der andern Stellen
Win bringen, aber an Feiner einzigen iſt auch Urſach
a der allereinfachften Bedeutung des Wortes &üg ab⸗
uſhn. Da nun aber die angejogene Stelle ‚gerade
r 1
" = —
4 J u 2* — — —
88 23. emo ia
bie Man welcher man mit dem Gkine von Ebd-nad |
am erften Bedenken finden Eonnte, To ſieht man deut⸗
lich daß die welche auch hier mit der Beflimmung zeoe
myns aushalfen, an allen Stellen E705 von Eu; abs
. Jeiteten. |
‚ 3. Forſchen wir nun nach den Autoritäten, der an-
dern Erklärung, wonach Ejos an den vier zulege ge:
nannten Stellen für ooö ſtehn foll, fo finder fie ſich
zwar in dem unfritifchen Gemenge der gemeinen Schee
Ilen, des. Euftathius, des Etym. M.; aber bei allen “dk
teren Behörden fucht man fie vergebens. Was befone
ders wichtig IfE fo finder fich niche nur Feine Spur da:
von in den venretianifchen Scholien, nicht eininal als
verworfene Erklärung eines andern, fondern grade an
. einer jener vier Stellen, o, 138, und außerdem nod 7,
342. wird es ausdrüdlich durch Ayadov erklärt, und
dabei doch an allen in Text und Scholien E70, eben fo
aber auch w; 523. Eam» für div (der Güter), gefchrie
ben. Dabei wird zu «, 393. 0, 138. ©, so. und.
felbft zu 7, 342. (mo der Sinn ayadov ficher iſt) die
Lesart des Zenodot &odo angeführt, mit dem.an zweis
‚en diefer Stellen ausgefprochenen Tadel dag fie eine
DBerwerhfelung der Perfon enthalte, und von
ihm nur aus Unkunde der Form Enos, des guten, eins‘
geführt worden fei *). Woraus alfo deutlich erhellet
dag zur Zeit diefes grammatifchen Zwiftes an ein Enos
das für &ov und fo für vou ftehe, noch von niemand
‚gedacht ward. Auch in des Apollonius Lexikon ſteht
nur 8705 mit der Erflärung ayedov, ngoonvorg, und
Enog nebſt der andern Erklärung fehle ganzlih. Ends
lich, was fehr entfcheidend iſt, der gelehrte Grammatiker
1) Zu 0, 138. H dındd Or1 Zuwodorog ypayar vlag iolo⸗
‚soüro d &v zo rege wos Aöyw (in der dritten Perſon)
"tier, vür bs no0g neooenor Esı (dies finnte heißen,
in der zweiten Perfon: doch ohne Zweifel — gele⸗
.) 0
fen werden naga no. wie in dem folg. Sche 3
e )
det ygapeıy Eos. Nyvonse d5 ımv Adkır. dot yag EL
— Oyadov, xai Öorägss iuwr.. ZU T, 343. arögpoe Eos
. dinly õt Z. yompeı ioie‘ Toürd Ös Napd 10 mg0da- Ô
nöoy Erw, — Eos di, vol ayudon.,
N —
23. ad 89
Apollonius von Alegandrien bat In feinem Bude '
wm Pronomen, worin er alle, auch die ſelbenſten Dia:
kitfermen von Pronominibus zufammenbringe und ers '
Hirt, dieſes angebliche homerifche Eros gar nicht.
4 Wirklich fann man dag verkehrte Urtheil derer, -
ige den Unterfchied dog, Eos zuerft in unfern Ho:
mer gebracht Baben, gar nicht begreifen, wenn man
ncht den Gang der bomerifchen Kritik fich zu vergegen;
nirtigen fucht. Die Form Eos war, wie fo viele an:
dere howierifche, der gewöhnlichen Sprache ganz fremd
geworden. Michts natürlicher alfo als dag es auch mit
ungewiffem Spiritus gefprochen warb. a dunkel ges
füßlte Analogien brachten es dahin, dag für ZEHOZ fo-
wohl als für EARN die Afpirirung gewöhnlich, und
endlich fefigefege ward; wie mir dies nicht nur aus den
eigen. Anführungen ‚aus dem Denetianifchen Homer,
ſendern auch aus den ausdrädlichen Vorfchriften der
Örammatifer 3. B. im Lexicon de Spiritibus bei
Baldenaer (ad Ammon. p. 214. 215.) erfehen, wäh:
sd für Zös dort (p. 220.) eben fo befiimmt der le-
nis yorgefchrieben wird. Eine Feſtigkelt welche uns ſo⸗
‚gr In unferer Schreibart irre machen müßte; wenn
Br nicht ermwögen, daß hier nicht von ber damaligen
Schreibart gangbarer, fondern gelehrter Wörter die
ede iſt, worin wir eben fo gut eine Stimme haben, Y -
Ü die Kritiker jener Zeit. Es fchloffen alfo nun mehre
Imerifche Derfe mit den Worten vlos äyag, add;
“os, andere von gleichem ‚Zufchnitt 'fchloffen mit naı-
&0do, nareog 800; nehmlich In der dritten Perſon,
» ſich das Poſſeſſiv dem Verſe gut fuͤget. Es wäre
An Wunder wenn dieſe Versſchluͤſſe ſich nicht verwirrt
md verwechſelt hätten; und da ein unleugbar alter Ge:
branch das Poffeffiv der dritten Perſon in gewiſſen Faͤl⸗
ler (f. unt. Not. 4.) gemeinfchaftlich machte, fo fiel
eo auch in der. Verbindung mit der zweiten Perfon
Alht eben auf. Dean glaube nicht daß Zenodot, den
Ban gewiß mit Unrecht graßer Willkürlichfeiten befchul-
Nik, diefe Lesart erfunden Babe; fondern er fand fie
er, nahm fie an und machte fie gleichnäßig,. indem er
M Lesart Errog Überoll, wo ‚fie das Poſſeſſiv vertrat,
or
2
90 23 4nos, ER
verwarf 2). Auf dieſem Hunkt ſtanden offenbar Bis
Sachen In der Periode, welche allein, fo oft wir fie er⸗
Fennen, unferer homerifchen Kritik: zum Grunde liegew
muß... Aber nun fam die Zelt der minder gelehrten,
urtheilsloferen, mit Worten und Buchſtaben mehr fpies
lenden. Grammatifer. Diefe, ‚da fle in den unzähligen
Exemplaren des Homer bald inos bald dos (denn Dies
hatte fich natürlich auch erhalten) vorfanden, Elügelten
| nun über diefeti Unterfchled; und richtig zwar urthei⸗
Iend über &us, E705, glaubten fie jenes Zenodotifche Ders
fahren auf die Form Eos Übertragen zu können, indem
fie dies für den Genitiv einer Nebenform von &oc,
"ET oder "EETZ erklärten. ‘Den legten Schritt tha⸗
ten die welche Sleichmäßigfeit in die bomerifchen Aus«
druͤcke zu bringen firebten. Diefe eigneten dies doc
Unkritik die andre nach ſich 309.
—
ſogar ausſchließlich den Faͤllen der Zweiten Perſon zu,
und ſchriehen in denen der Dritten durchaus coto: fo
daß es nun das Anſehn bekam als babe Homer an jes
uen Stellen, flatt voio, aus Zwang bes: Metri zwar
nach der gemeinfamen dritten Perſon gegriffen, doch
aber für einigen Unterfchied beforgt, nur eine feltner gen
wordne Mebenform derfelben den Fällen ber zmeiten Pers:
fon zugeeignet. So flieht han deutlich, wie immer eine
5. Einmal aufmerkfan gemacht wird man nun bas
Miderfinnige davon leicht einfehn, dag eine Korm, Die:
der dritten Perfon eigentlich zugehöre, gerade in dieſer
nie folle gebraucht fein; und das Unpoetifche, daß wenn
der Dichter der dritten Perfon diefe. Univerfalitar einmal
“lieh, er dies nicht durch völlige Semeinfamfeit der Form.
follte fühlbar gemacht haben 3). Der Frage, ob. über:
haupt die Verwechfelung won ooç und. ös oder &05 dem
Homer fo leichthin dürfe geliehen werden, bedarf es alfo
2) Daß er dazu auch den Sal U. z, 342. rechnete und
arögüs dein von Achil als Liebling der Athena faſſen
Tonnte, iſt freilich auffallend; aber mehr auch nicht.
3) Die wahre Gleichfoͤrmigkeit würde, went Enjog eitte
„echte Form war, fie immer ans Ende des Verſes, und
wo in der Mitte ein Konſonant erfoderlich war, in
- allen andern. Faͤllen aber data’ gefeht haben: - _.
N
—
L
23. 81j05; &j0g | 91
für dieſen Fall nicht. *) Und auch auf: die Bedenklich⸗
feit der fü ganz ifolire da fiehenden Form aus oder
ug G. 87305, für 205 G. Eoto, brauchen 'wir uns nun
alt weiter einzulaffen I); und die Nichtigkeit der als
% Die Frage beruht außerdem nur noch auf der Kritik
dreier Berfe im Homer 1, z, 374: ou Ö3 ppeoin om
taröis. yo. ggeol gjcw. Od. a. 403. Kınuara Ö’ ai.
Tög &roıg za Ömuanıy, oloıy draavoıg. Yp. douiaas Golaır.
. Od. », 336. ‚pgöolv nzaıv Eger dedaiyusvor rap, für
injow. Fin allgemäinen wäre die Keflerivform am
biefen drei Stellen zuläffig, da an allen wirklich eine
Ruͤcbeziehung auf das Subielt if. Aber bei einem
Dichter wie Homer, und der diefe Form, wenn er fie
wirklich bat, fo felten. hat, muͤſſen wir annehmen daß
er fie mit genauerer Wahl braucht. Alſo nur wo deu
Sinn eigem dazu kommt, Mit vichtigem Urtbeil bat
alle Wolf an der eriien Stelle die Lebart ojaıv berges
felt, da nichts diefe Stelle von andern unterfchel=
det wo pocot? ajaı flieht (I. &, aar. 264. m, 36, 36.)
and mit eben fd gerechter Scheu bat derfelbe an dev
neiten Erelle die weit beglaubigtere Lesart oioıw ge=
fen, da dieſe fich durch die Zuläfftgfeit des Begriffs
eigen fichtbar unterfcheldet von Od. o, 542. wo nur
dwhacı aosoım gelefen wird und werden kann. Die
dritte Stelle unterfcheldet fich von den beiden andern
dadurch daß die Form dunomw auf feine Art In dem
Vers gebracht werden kann und der Begriff eigen um
die Form zo. zu begründen, doch bier fo wenig als
in jenen Fällen von Horod anas flaft findet» Es iſt das
bee merfwürdig daß grade diefe Stelle (Od. », 320.
ji: f. Sehol. Harl.) anderer Urſachen wegen von je
ce für unecht erklärt worden. Der durch diefe Verſe
ſehr geſtoͤrte Zuſammenhang befiätigt auch dies Ur⸗
teil: nur muß man die Eerfe 322. 323. welche eig
anderes’ Scholion mit In die Verdammmis zieht unan-
gefochten laſſen. Da alfo jenes Joruacır omas nun
allein tm Homer flieht, fo glaube ich auch an dies
Beifpiel nicht, da die Bariante duuacs votsw fo eine
unbedeutende Merfchtedenheit if, und ber Begriff eis
gen zwar, vote ich zugegeben babe, dort zuläffig, aber
auch, wie der Zufammenbang zetat, vöNig entbehrlich
in. — Das gpeoiv How,.yo. Ygeol ojow bei Hefiodus
e. 7 beurtbeile ih eben fo wie bei Homer; ob ⸗
gleich Her Schluß bei diefem verfchiedenartigen Dich⸗
ter, und der Feine ſolche Inductionen darbietet wie H0s 7
mer, minder ficher iſt.
9) Das dorifche doüs darf nicht herbei gezogen wer⸗
4
—
EF
oz er E05, Eros.
len finen fieben Stellen gemelinſamen Screibart og
tft, wie mich dänft, allem Zweifel enthoben °).:
6. Da wir aber annehmen Fünnen daß Homer
dieſes Eros nicht fo ganz allein des Metri wegen, fons
dern auch ohne diefen Zwang, dem Ethos allein zu liebe
an paffenden' Stellen ftatt des Poſſeſſtvi werde gebraucht
Baben, fo verdienen nun unfere erneuerte Aufmerffam«
keit folgende drei Stellen, wo es als Variante des recht⸗
mäßigen &oto ber Dritten Perſon ſteht. A1.5, I9—ıl
(vom Neſtor.)
7: einor Baxos elle Teruyuevor vlog
Eoio F 70. tqocę
.Kiluzvoy &v xAsoin, Ogaoyundeog in-
rrodauoıo, 0
Xehxo naupaivoy- 6.8’ &%° aonida
zraroög Eoio (hier ohne Mariante)
‚U. 6, 71. (Thetis)
Où ôè xwRIca0a xdon Auße rraıdög
&olo. yo. un
und weiter unten 138.
"Rs ago Garnoaoa nahıy Tganed“ uns
Eoio. 9: &hog
Ich mag es nicht bergen daß nach einem oberflaͤchlichen
Eindruck, womit gruͤndlicherer Erwaͤgung nicht vorgegrif⸗
fen werden kann, mir die Lesart Eros an dieſen drei
- Gtellen fehr vorzüglich erfcheint, waͤhrend unter den
" übrigen Stellen wo Eoio fo ſteht, Il. E, ı1. 266. 7, 399.
V, 360. 402., nebſt denen we Zuoio, Od. a, 413.
2, 458. v, 339. wenige fü nd, wobei ich mic 2 ber
Dariante E7os enje möchte.
den. Dies ift der Genit. des Pron. Subft. für ov oder
eio, den wenigfleng jene nicht bier ſuchten
— 69 Dies iſt Übrigens auch unter den neueren fihon an»
derer und namentlich Heynens Entfcheidung geweſen:
aber die Sache fehlen mir nicht grünl erörtert.
Man fehe nur Heynens Note zu 1. a, 393. [U uch
Wolf — yet in feiner neuflen Ilias, an jenen —
Stellen eq̃oc.]
7
J
23. æñnoc, &nog 93
7. Die übrigen Epiker die auf uns gefommen find,
ältere und fpätere, haben weder Eros noch äyog, außer
Apollonius, bei welchem Erjos 1, 225. DBarlante von
doio und Lesart der Altern Ausgaben iſt, die auch in
dan vollfländigern Scholiaſten ftebt. ar cn
Ovds ur 000’ auroio nıais perl
Akasoc 5* En
Tobiuou Ilelico douog acroöç
008080 > yo. Ehjog -
Miuyabe. | |
Die neuern Herausgeber haben es verworfen: aber .
ſowerlich iſt Diefe ſchwierige Form an diefe einzige Stelle
durch Fehler gekommen. Mir fcheint mit Heyne (zu
D. 0, 393.) mmarpög Ejos dort gefaßt werden zu müß
fm des guͤtigen, ihn Liebenden Vaters, und Apollonius
folgte alfo der alten Erklärung nreooswous (f. oben 2.)
Melde hier vortrefflich paßt, da Pellas den Akaftos nicht
‚von fih laſſen wollte. ———
24 xAsır0c, #Anrag, kAvrog, αν,
x grhssehntög, wnAexavroc.. Sr
I. Die beiden Adjektive.xAsırös und xAuros Fome
Km zwar von zwel verfchiednen Verben ber, xAco,
a ich rühme, .befinge, und ‚xAuo ich höre, treffen
ie In Ihren Bedeutungen zuſammen „einer. von benz
Hl gerühme” und „einer. von dem viel gehört wird”
».d berühmt. Und im Homer find fie fo ganz fonos
am, daß fie bei der Mehnlichkeit ihrer Formen faft wie
Ein Wort zu betrachten find, Indem, wenn das Mes -
kum eine lange Silbe verlangt xAsıros, Im entgedenges
hhten Fall aber xAvras ‚gebraucht wird, Dies iſt bes
inders an den Compolitis fichtbar adyaxıırov Oga-
Mundnu, dyaxıvrov ’Idouevja® Öovgrheırög Mivehaog,
one; dougizhusog" vaugıslaroio Auuavrog, Pal-
Mi vavoınaÄur. ——. ——
2. Aber nicht bloß was, wirklich und eigentlich be⸗
mt iſt, fondern Auch was dem. Dichter als ſolches
h
Almes würdig erfcheint, alfo alles große, herrliche,
—
—
94 24. seÄsırds,
treffliche, Heißt wAsıtös und Anrds; und ſo wird es
yimn bloßes Belobungswort. So beſonders oft: xl
"Ssteröußnv, und eben fo Aura dpa herrliche Ser.
iſchenke (Od. 9, 417.), Aura Teufen die prächtige Ras Ä
lung; Athena lehrt Epya — Aura doydleodar (Od.
v, 72.) u.d. 9. Eben ſo denn auch dyaskuırizg Eta-
soußns (Od. 7, $9.) und ayanıvra Öuuara: des Als
Einoos (Od. 9, 3) -- !
3. Unter den compofitis davon iſt znlexlutög und
wnhexhurös, fern berühmt, weit berühmt, „BL. &, 321.
Doixog — Tnherheroro. und. Od, a, 30, -nlexiur .
zog — ’Oodorns. | 2 IR
“4 Das Beiwort rmax lecroi führen in der Illade
bie Bundesgenoffen der Troer: dabei iſt aber Buchs
weg die Varlaͤnte wrAenroi, deren Sinn von. d
Bundesgenoffen vollfommen wahr ift: die aus d
erhe gerufenen. Die Editionen’ ſchwankten big’ ,a
eneuften Seiten, fo daß ſoviel ich weiß keine dutcht
die eine oder die andere Lesart brauchter man fehe' die
Stellen &, 491. &, zı1. 1, 233. A, 564. m, 1908. Erft
Bar und Heyne haben darin Gleichfoͤrmigkeit in IHRE
Ausgaben gebracht, dag fie durchhweg zndexAnzol drti-
xouooi fehreiben. Es iſt ſchade daß fie fich grade für
Diefe Form entfehleden haben. Daß das Dafeln‘ ber
ten Darlante nicht: dag mindefte beweiſen kann RM.
Par, da tn der Alteften Schrift beide Formen nicht uyre
terfehleden werden Eonnten, und da auch an. den &tbfs
Ien, wo ınhexkeıros nichts anders als fernberuͤhmt het
‚Ben kann, doch biefelbe Variante fich findet: ſ. Heyne
u'11.8, 331. Daß Sarpedon TI, 8,478. von · ſich fai
Kei yag &yooy änixovpos' dv van nAdder Yxo, bes
weiſt weiter nichts, als was man ohnedas welß de
- bie Bundesgenvffen wirklich aus entfernten Landen
men, aber nicht daß Hamer Ihnen nun auch von dB
fem Umftande ein Beiwort entlehnen mußte. Daß fi
deffen die zufällig paffende Bedentſamkeit diefer eeah
ihr ſowohl als der andern, fobald ‚fie ſich zeigte, Goͤn
ſchaffen würde, verftand ſich von felbft:: und. fo darf qu
- Apollonius, ber in feinem Lexikon bloß mAexAnzof” h
"und: erflärt, nichts entſchelden gegen Heſychius, der bioß
4
je
enhseisırdg ı6. ' 99
| ı®
F
tlixlterol, 00vo Eröokor hat. Wir find alſo auf
uunſer eigen Urtheil zurücdgebracht: ‚und fo glaube ich
nicht, daß die obige Zufammenftellung wenn fie .ein al
ter oder neuer Kritiker machte ihm erlauben Eonnte, an
ellen andern Btellen -«heıras,- ayaxleırag ıc. und m
dadurös, an jenen fünf aber srAeninvog zu fchreiben.
dr. Was aber voltz entfcheiden follte, if, daß die
xeſuchte Konſtanz auf dieſem Wege nicht möglich ˖iſt,
da die mixouooi eben ‘fo oft xAeızos heißen. Heyne
fihlte dies und bedauerte daher daß er nicht auch uͤberall
sinsol gefchrieben, welche Variante ſich hie umd da
wirffih darbot: man ſehe feine Noten zu L, 327. A, 220.
md 563. Das Wort kommt auch ein paarmal im Ho⸗
mer als wirkliche Beſtimmung oder Als Prädifae vor
MM. ı, 165. Od. p, 386.); aber wie wenig 28 zu einem
dichteriſchen Beiwort poffe, das fühlten alle die welche
dor Sinne TmAekimsoe zwar gut fanden aber HArvas
Wiht einmal aufkommen ließen. Sa, auch fo würde die
Kınflang nicht gelingen, denn 1. m, -1Or.,' wo weder
Aenoy noch 2
Im ne
. —
ayaxkeıroy ixovocv. —
⸗ l —
Venn die Sache noch irgend eines Ausſchlages beduͤrfte |
wmuͤßte dies ihm geben.
° +
etkarar fi dem Werſe fügen; fin⸗
Pr
6. Es ift an vielen Ausfprüchen der. beruͤhmteſten |
da Grammatiker klar, daß, fo gut ſie auch ihren Ho⸗
sr im Kopfe hatten, es ihnen doch. an einer ſolchen
Arhanifchen Ueberſicht feiner Sprache fehlte, als. ung
uafer Damm gemährt.. Der. Dichter der xAuırog, aya-
% und zruAexderog, wie wir gefehen haben, in
em Sprachvorrath wirklich hatte, dem der ‚gemein:
feme Begriff: diefer „drei Formen wirklich. feftes Attribut
ber troifchen Bundesgenoſſen war; der Eonnte wol‘
werlich die zwei erfien Formen dazu..brauchen, und
de dritte fo abfichtlic. vermeiden, daß er. das faft gleich
mmnde wniexintos wählte; eim Wort: dag weder bei
Wu noch fonft irgend im Aiterthum weiter. porfommt.
7. Was aber diefe Variante beſonders frheint her⸗
Krfüßer zu Haben, iſt deren Uebereinſtimung mit er
-
—J
%
r
0 . 24. zhuurde, ankssaktsırde 16.
nem andern Attribut der Bundesgenoſſen, noAvxÄrtog.
Dies haben fie 11. 6, 438. als Prädikat: "Alla ZAsca”
Eusuıxto, noAüxintın 0’. doav äröoes: und eben bar
Ber. iſt es auch wirklich einmal als bloßes feſtes Weis
wort berfelben ' vorhanden x, 420., wo Dolon im Ger
genfaß ber wachenden Troer fagt noAuxinsos 6’ dir
spvpor Eddovow, Ich will Bier nicht in Anfchlag brins
‚gen daß der Begriff raduxinzos wirklich ein weit mehr
bezeichnender und anfchaulicherer if, ale „weither beru⸗
fen”, auch ſelbſt mehr Wahrheit Hat, da doch yiele Yuymy
desgenoffen fehr aus der Naͤhe famen. Aber darig kann
die Vergleichung dieſes Beiworts fogar zur Beſtaͤtigung
der obigen. Kritik dienen, daß erſtlich gerade hiebei..bie
Bariante mit: dem a durchaus fehlt (denn. wenn. au
der :zweiten Stelle Porphyrius in feinen Quaefliopi-
‚bus die Stelle fo anführt, fo iſt dies für fich allein
gar nicht als Pariante zu rechnen), und daß zweitens
die Bufammenfegung von xAcızo; mit molo, fo- wenig
als die von xAusog, fo leicht fie fich als Epithet dam
bieten follte, weber bei Homer noch fonft ‚bei den Epi⸗
fern (nur aus dem Lyriker Pindar wird moAuxkazog
einmal angeführt) vorfommt.
8% Angeführt darf es wohl noch werden, daß bei
den Alerandrinifchen Dichtern £eine Nachahmung bes
Wortes wrhexämeog fich findet: fonderh nur wrAmdirch _
bei Apollon. 3, 1097. » —— — 2
9. Ueber die Betonung biefer Formen wuͤnſche
Ich von andern Belehrung. Gegen die allgemeine Artas
logle (4. B. von vmeodewvog, ndvösvos, einonorag;
ay/xonoros, Eunısos, ach im Homer moAunıxzopg, me-
oloxintos, Slurrros, Eükesog) find von xAsırog und «Are
zos, in den Homeriſchen Gedichten. wentaftens, alle
Kompofifa ‚ebenfalls Oxrytona: als ryiendeırog, Tyhenko>
706, ayanksırös, ayankvurds, nepiekveos, 6vouaskurds,
vovomAvros, vavaıleıros: dem gemäß denn auch im
Hymn. Apoll: 31. und 219. vardındarn, Hs geſchrie
ben”werden muß. Wiewohl ich mich auf andere Dice
ter nicht einlaffen will. Aber noluxinros ift fefte Dis
tonung an beiden Stellen im Homers welcher Analogie
alfo zunerläflig auch errhendıros folgen. würde; ſo ar
en v .alfo
B t
" N
!
\
25. Smsepn 97
N !
alfo auch die Ueberlieferung bes Tones bie Legart vn-
kkaıros als die alte. und echte beurfundet. .
25. EReGsEpw.
nu Der bomerlifhe Ausdrud xonrzoas.,Enece-
varro noroio kann wol heut zu Tage fehwerlich mehr
zu den zweideutigen und problematifchen gerechnet, noch
daran, daß er weiter nichts als. das ganz anfüllen
mit Wein bezeichnet, gezweifele werden. Heyne hat
‚N. c, 470.) alles beigebracht was biefe Erklärung
ins Licht feßt, und wenn er felbft nicht entfchleden ge:
aug fie darftellte, fo war dies nur- die ihm zur Natur
gewordene Sitte Feine verfchiedene Anfiche, die ihm nur
irgend eine Haltbare Seite zu Haben fihien, ganz zu
verwerfen, fordern problematifch zu laffen was er irgend .
konnte. Der beigefügte Genitiv moroio und die Ver:
— des Ausdrucks (9, 233.) Jlivovres xonenoas
pas olvoro haben von jeher den Verftändigeren
jene. Erklaͤrung nußemm allen Zweifel gefegt; an deren -
Opige Ariftoteles fteht in folgender aus feinem Sym-
poho vom Athenaͤus (15. pP. 674. extr.) uns aufbe:
hltnen Stelle: — To de orepyar ninpweiv rıra o7-
kr. "Ounpog’ xovgor 88 xommoag äntsäparso 10-
2. Wenn indeffen ein Theil der Grammatifer, in:
im fie eben diefen Sinn annehmen, das Wort Erusepo-
m fo erklären uexoe sepavyns ninooo, fo glaube
a5 das Stammwort spa zu diefem zufammenge:
fäten Begriff nicht gebraucht werden Eonnte; und ohne
Dedenten ziehe ich daher die andre in den Scholien
efindliche Erklärung vor, Uno To yeihos EnAnowoar,
oxtivy Esepdaı TO Üyow womit genau. Üiberein-
fimme Athenaͤus 1, p. 13.d. Wenn man nehmlich ein
Gefaͤß fo voll macht als möglich fo erhebt fich die Fluͤſe
fefeit noch etwas über den Hand und bilder gleichfam
. &ne Bededung oder wenn man will eine Bekraͤnzung
fings umher. Ohne nun grade Ängftlich auf Diefer wörts
Wen Ueberfuͤlle zu beftehn, koͤnnen wir annehmen, daß
allerdings aus dieſer Anſchauung ten Aus:
4 ö en.
Ed
J
\
+
\
98 ——
druck Amecpeodar in’ eine ger g eiobhnliche hyperboliſche Be⸗
zeichnung gaͤnzlicher Anfuͤ ung uͤbergegangen ſei. Aber
wir duͤrfen doch auch Athenaͤus Zuſatz nicht verwerfen:
xœ TAUTE — (nebmlich daß ſie das Gefaͤß auf
die beſchriebne Art überfüllten) noö5 oiwvod Tidguevor,
Dabel iſt zu bemerken daß alle Älteren Erklärer
und Grammatifer — ſaͤmtliche Echolien, Apollonius Heer
ſychius, Suidas, Euftathius — in diefer Erklärung über:
einftimmen, und die von eigentlicher Bekraͤnzung des Weins
von feinem, felbft von Euſtathius — der doch fonft die
ſchlechteren Erklaͤrungen gut aufzutreiben weiß nicht ein⸗
mal angeführt wird. Denn die eine von den vier hier
bergebörigen Gloſſen des Hefphius — ’Enıseplaz oi-
‚vo Enısegavousvovus (hc; f. Schow.) — braucht bei
ſolcher Uebereinſtimmung nicht als Abweichung betrach⸗
tet zu werden, da auch Athenäus a. a. D. das ämice- ,
peodaı erklärt durch den Zuſatz ce dı= Toy neron
inızepavododar. — An unfern Wörterbüchern aber folls
fa bei Imusepo und Enugepns die Erflärung von Erde
nen und Eränzen gar nicht mehr ſtehn, da das. Der:
bum außer den bomerifchen Stellen und etwanigen
woͤrtlichen Nachahmungen wol nicht weiter gefunden
wird, Eusegns aber ſoviel ich weiß nur noch in Archl⸗
lochus 2iſtem Fragment, wo Thaſos genannt wird
übnę ayeids Enmsegns. Hier iſt durchaus nicht an das
Dild eines Kranzges zu denken, den der Genitiv nicht
zuläßt, und der .. ie dem ganzen ſchmaͤhenden Zu⸗
fammenhang ‚ de 6’ ws’ Övov days "Esnnev ührg
Aypias Ersepns, gar nicht paßt. Es heiße offenbar
uͤberdeckt, und erklaͤrt alſo recht deutlich das bomer i⸗
ſche oivoio —e— ſo wie dieſes wieder das Enis
væyro nototo.
4. Bel biefer Gewißheit welcher uͤber den Sinn
des Homeriſchen Ausdrucks herſcht iſt hoͤchſt befremdlich
die Virgiliſche Nachbil dung deſſelben. Denn wer
kann ſagen daß in ſeinem Landbau (1, 527.) bei ber
laͤndlichen Feier das et ſocii cratera coronant nicht
aus dem xovgor uEv xonrgæc Irrescyiavro entſtanden
ſei? und wenn wir auch das unentfchleden laſſen; ha⸗
x
25. ENI5EpO 99
ben wir nicht Im folgendem faft eine mwörtliche Ueber:
fegung?. Il. &, 469.
Abrag Enei mög al &dntbog EE 2oov Eyro,
Kovgos nev xontngæs Eneseyayso noToio.
Aen. ı, 723: .
Pofquam prima quies epulis menl[aeque
‚remotae
Crateras magnos flatuunt et vina coronant.
weicher leßtere Ders 7, 147. mit geringer Deränderung
wieder gegeben wird, fo wie Homer den feinigen einis
gemal wiederholt. Es war alfo fehr verzeihlich wenn
alte Husleger, die Servius vor fich hatte, nicht allein
bier (gu ı, 723.) fondern fogar auch, was freilich die
Konſequenz nun erfoderte, 3, 525. wo eg heißt Tum
pater Anchifes magnum cratera corona Induit im-
plevitgue mero, den Sinn des homerifchen Emissyao-
dar, wie wir ihn oben dargelegt haben, fuchten. *) -
Ich geftehe dag ich felbft mich von dem Beſtreben diefen
Zwang erträglich zu finden nur mit Mühe habe losma-
hen können, um der gründlichen Darlegung Kottingers
(m Muf. Turic, I. p. 266. ſqq.) Gehör zu geben, bie
ven einfachen Sinn der virgilifchen Worte in Schug
ame. Aus den von Ihm zufammen gebrachten Stellen,
h. Oed. Col. 485 — 8. (472 — s.). Alexis ap.
en. 11. p. 472. a. Xenophanes Coloph. ib. p.
41. c. Theocrit. 2, 2. Tibull. 2, $, 98. Stat. Theb.
8, 225. Silv. 3, 1, 76. gebt der Gebrauch die Trink⸗
und Weihgefäße zu befränzen als ein fo allgemeiner,
und auch in die Heroenzeit verfeßter, hervor, daß, wel:
He Kühnheit man auch der virgilifchen Sprache leihen
mag, er fich jener Nedensarten mit corona und coro-
nare unmöglich bedienen fonnte um anders verflanden
zu werden. Und wenn gleich eine Hypallage wie vina
coronare für crateras coronare vino an fi und in
jedem andern Falle untadlich, ja fehr virgiliſch ‚wäre;
V Auch Villoiſon ad Apollon. Lex. v. dnesiyasto, freie
ih er nur zunaͤchſt von dem vina coronant fprechend,
erklaͤrt fich für diefe Meinung-
“100 | 25:: ERiGEDO
fo war es doch Bier, wo jenes einen fogleich ſich dars
‚ bietenden andern Einn gibt, unzuläffig; um fo mehr da
Crateras magnos ftiatunnt vinoque coronant, das
‚den beabfichtigten. Sinn gäbe, gelehrt genug geredet,
war, den Homer getreuer nachbildete, und: den Vers
noch beffer nusfällte. |
5. "Allein wie fol man fich diefe Abweichung Vir⸗
gils von Homer denken? Die drei Hauptleute die man
bieräber befragen möchte, Hottinger- a. a. D., Boß, der
(zum Landb. 2, 527.) das Reſultat von SHottingers
Unterfuchung gibt, und Heyne,. erklären fich darüber
nicht deutlich. Da fie jedoch fanıtlich eine Uebertragung
fpäterer Sitte in die Heldenzeit bier anerfennen und
befchügen, fo feheinen fie anzunehmen, Virgil babe, der
wahren Bedeutung des Homerifchen Ausdruds bewußt,
abfichtlich den entfprechenden lateinifchen, mit verfchied:
ner Bedeutung gewählt. Allein dies fcheint mir ein-
leeres, und durch den Anfchein der Ungelehrtheit (da
fo das griechifcehe Wort in feinem gemeinen Einn gez.
nommen wäre) misfälliges Epiel zu fein. Daß eine
zwiefache Erklärung des Homerifchen Ausdruds ſchon
bei den riechen im Gange gemwefen fei, das Fann ich.
mir bei der oben dargelegten Uebereinfiimmung aller
Kritifer von Arifioteles an, und bei der völligen Ver⸗
ſchweigung der einen Bedeutung, die doch fo nahe läge,
nicht denfen. Aber nichts Teichter iſt mir zu denfen als
eine wirkliche Ungelehrtheit Virgils ‘in Einzelheiten wie
diefe. Die Gelehrſamkeit diefer römifchen Geiffer be=
fand darin, daß fie die Menge damals vorhandener grie=
chiſcher Muſter vielfach gelefen, auch wol über einige,
befonders über Homer, eine fehulgerechte Erklärung einft
gehoͤrt hatten; aber daß die grammatifchen Erbrterun⸗
gen jeder einzelen Etelle ihnen fiets vor Augen gemefen
feien, iſt nicht zu denken. Je geiftvoller ein folcher Dich:
ter war je mehr fühlte er fich folcher Aengfklichkeit Über:
hoben: und von Homer fich befruchtet fühlend, war Dir:
gil gewiß, ein feinen Landsleuten gefallendes Gedicht Ei
te
geben, wenn es ihm auch bie und da begegnet fein fo
‚einen homeriſchen Vers anders verfländen zu haben als
er gemeint war.
.
4
— |
26. Goa, Erdpyouarı. 101
26. —2R dndoyouar, zurdogoums,
' anaggonuai. |
a. Der Ausdrud. öngao&ao@aı Öenaeocıy
. B. a, 471. Nwunoav Ö’ doa nacıw- ErrapEaneren
denarsen., -ift von den Altern Auslegern durchgängig,
oder doch vorzugsmeife auf den Weihguß bezogen wor⸗
den. Die verfchiedenen Scholien zu der angeführten
Ötelle lauten fo: "Enaptausvor yr0s Tod nivev' aoyy
. 20foevres zei Anaokauevos xai omzioavres Hook
dis. — Tò Enapkausror, Eruykarızs. 6 de vous od-
105. 7 0lvoxöN Enıyeavseg diedwxay navy“ 7 AanEO-
gausyor OnovönYv Toi Okois, näcıw &vaunoarv. He-
Isch. Enag&. oneisarres, dmoravss. Statt des
letzteren Wortes will man beffern &rıyeavses, was ame
nebmlih wäre, wenn es nit Od. o, gas. hiefe Nuo-
pn Ö° dom navy Emisadov. oi de Beoioıw Inel-
‚ vers. — niov —, woraus fehr wahrfcheinlich wird,
daß einige Erflärer den Sinn biefes Emısador an den -
undern Stellen in dem Znrepfayero. fuchten; nicht ganz
oßne Verſtand, wie wir unten fehn werden. Euſta⸗
thius zu Od. ꝙ, 263. erflärt zwar änaofaodeı durch
ini os pOcaoacı nalav do&aoHaı (p. 759,9: Ba-
hl.), aber. nur um den Urfprung des Ausdrucks zu ers
füren; denn furz zuvor (p. 758, 44.) fügt er xehris
iv 0ivoy0oy dnagkeodar ni omovdn.: In diefer
Verwirrung iſt zwar das omeisavres nicht genau, da
niht die Schenken fondern die Trinkenden ſelbſt den
Weihguß verrichten. Aber die Ausdruͤcke anapbdueron
unordny — Eymunoar, und ‚inkokeoda: Eni onovön,
kigen deutlich wie die befferen Grammatiker den Auss
drud verftanden mwiffen wollten. . —
2. Demungeashtet genügte dies den neueren Ausle⸗
gern nicht, welche groͤßtentheils das Wort ſeines heiligen
Ginnes entkleiden wollen. Gronovius (Obfl.-ı, 4.)
ſetzt woͤrtlich incipientes poculis und will dazu
verſtanden haben vinum dare circum. Soll ein or⸗
dentlicher Sinn in dieſe Erklaͤrung kommen, ſo muͤßte
Dan fagen vouınoav Enapädueron ſtehe für Ennogevro
Okt Nokayro yauıv, was aber fihwerlih von jemand
m
i \ —
102 26. agromas
noch fuͤr homeriſch wird erkannt werden. Voß in der
Recenſion des Heyniſchen Homer p. 324. haͤlt ſich an
des Euſtathius Ei rote Phcoamı nalır Gokaodaı und
glaubt daher „als befant vorausfegen” zu fünnen daß.
es wörtlich heiße „fie reichten allen umher von neuem
enfangend mit den Bechern”. Denn „jeßt” fagt er
„da zu des Gottes Ehre von neuem follte getrunfen
werden wigderholten die Schenken ihr Sefchaft, wie
‘4, 174. Od. 7, 338. @, 270. und trugen wieder her⸗
‚um”. Eben fo, meint er, hätten die Alten Od. 7, 164.
in Eruxonoa den Begriff der Wiederholung erkannt:
und eben weil diefe Wiederholung Od. a, 147 — 149.
nicht flatt finde, dürfe man dort den Vers nicht ein=
ſchieben. Da es befant ift, wie unphilofophifch und
ungriechifeh die griechifchen Grammatiker, befonders bie
fpätern, bei Deutung der Worte verfabren, fo hätte die
vorliegende des Euſtathius die Ehre, welche ihr bier
swiderfährt, nicht verdient. Wen folche Autorität nicht
flört, der wird fühlen daß .ingopyzodaı dies nicht hei⸗
fen fönne, oder daß es weniagftens ein ſehr erbettelter
Sinn fei, eben fo wie in änıxpnoaı, das nichts anders
heißt als zumifchen, nehmlich den Wein zum Waſſer.
Schneider im MWörterbuche nimt Enapk. für den Ber
griff nach- der Rechten hin, weil man fo immer ane
fing beim Sinfchenten, wie am deutlichften erhellet aus
Od. 9, 141. "Opvvoß’ Eksing Emidskın nayrıs Erai-
eoı “Agkausvor Tov yapov ÖßEev TE ep olvoydsvei.
Allein diefe Erklärung täufcht. Ich will zugeben daB
wenn man fagte „der Schenk fing an Wein zu rei⸗
hen” der Begriff „nach: der Kechten zu” als bekant,
von dem Hörer hinzugedacht werden Eonnte. Aber dar
raus folgt nicht dag, wenn Homer in feiner umftändlie
chen Art fagen wollte „die Schenken reichten den Wein
herum nach der Rechten hin” er auch fagen konnte „fie
reichten den Wein herum anfangend”. |
3. Wir wenden uns daher wieder zu der Ausle
gung der Alten.. Daß an allen Stellen wo der Aus:
drud vorkommt won einem Trinken die Rede ift, das
nach dem gewöhnlichen Mahle zu Ehren der Gott⸗
heit gefchieht und wobei folglich der Weihguß die
>
|
aräggopen . 103
Hauptſache iſt, dies if 'anerfannt. 2. a, 471. iſt zwar
das eigentliche enwduw der Trinkenden nicht ausdruͤck⸗
lich erwähnt, aber der Zuſammenhang ˖ und die Analogie
gaben es. Dies Ift alfo die Urſach warum der Bers
nicht ſteht Od. a, 148.5; denn dort ift von dem frühen
Anfang des gewöhnlichen Schmauſes der Freier die Re⸗
de; aber 0,418. und 9, 263. wird der religiofe Abends
trunE nach dem Schwaufe vor GSchlafengehn befchries
ben und unfere Formel fehlt daher nicht.
4 Was nun den Aussen felbft betrifft fo iR
Goyzodeı, xorsapyeodeı ein. gottegdienftlihes Wort das
bei heiligen Handlungen ſtatt anderer einfacher Wörter,
deren Sinn im Zufammenbange liegt, ſtehn kam um
den Begriff des heiligen Anfangs, oder der Weihe
damit zu verbinden: wie ‘Od. 7, 445. beim Anfange
des Opfers: Néccoo Xegvifa 7’ ovhoyuras TE xarno-
xero, wo es fuͤr verrichten flieht. *) Ganz eigentlich
aber flieht es für wegnehmen von einen Ganzen, eis
nem Borrath, als Erftling oder zum Zroed einer Weiz
be. So beim Weofchneiden der einzelen Fleiſchſtuͤcke
zum Opferbrand, Od. E, 477. 6 0° Guobſretto ovßo-
ng IIavsodev doxonevog nehEov; wo der wörtliche Be
griff Anfangen ganz finnlos wäre; denn nur von Ei}
nem Gliede fing er an; aber von allen nahm er weg
zur Weihe. Wenn man, alfo den Begriff der Weihe
ſchon im Ginne bat, fo kann man aoysodan in jeder
Zufammenfeßung anfehn mie den einfachen Begriff weg:
nehmen, fcböpfen, mit dem Mebenbegriff den bie
Praͤpoſition gibt. "Anaoyeodar ift alfo ganz einerlel
damit, kommt aber im Homer nur von dem Weihen
der Haare des‘ Opferthiers vor: Il. T, 254. xangov
and Toiyas apkauevos, und fonft: dagegen in noo0de-
oda und Enaopyeodaı tritt der Nebenbegriff der Präs '
pof. hervor. jenes bat Plato im Thrätet, $. 33.
(p. 168. C.) wo es Heindorfen noch verdächtig war:
2) So auch in der Proſe bäufigs und Lucian Somn.
©. 4. braucht es daher ſcherzhaft von den Schlägen
Die er gleich den erſten Tag von feinem neuen Meiſter
befommt: oxviaam Aaßar oü TrEW«Wwg. mov xarngkard.
⸗
x x ;
% ‘ — \
106 0.97. ao |
diefer ‚zweiten Hauptbedeutung nit var ?). Aber Ab⸗
leitungen davon Al nd vorfanden. Denn nensno Hat
feine gangbarfte Bedeutung, Wirbelmwind, oder Waßf⸗
ſerhoſe, davon 2); und eben dahin gehört auch man-
sıs oder neiıs, worunter ein Wallfiſch wegen feiner
Waſſer und Luft fehnaubenden Natur (daher eine, bea
flimmtere Gattung fpäterbin Quontno) verftanden wird.
Denn die Form maisıs iſt, wie ich ſogleich jeigen wers.
de, ebenfalls fchon alte Aus ſprache, welche auszugehn
ſcheint von dem Verbo eier, deſſen eine, mit nonder
übereinftimmende Bedeutung von Schneider mit Un⸗
recht verworfen wird. Apollonius nehmlich (4, 671.)
ſagt von einer erzürnten: „Atvyaktov ö’ Ent ob naiev.
goAor. Nun wird freilich moi, nach einer andern
Bedeutung, mit dem Zufaß Odorras, sunyovas, von dem
Zaͤhneknirſchen der Zornigen gebraucht (f. Steph. Thef.):
aber es fällt in die Augen daß zu diefer Bedeutung der
-
AL. z0kov nur. mit dem unerträglichften Zwang fih ges
fellen würde. Ohne Zweifel ahmte alfo hier Apollonius
mit grammatifcher Abfichtlichfeit einen von ben gewoͤhn⸗
lichen Bedeutungen dieſes Verbi ganz abweichenden aͤl⸗
tern und epifchen Gebrauch deffelben. nach; und. mit,
Recht verglih Brund die Heſychiſche Gloſſe ngieran,.
Yuvoouras, um des Apollonius Ausdruck zu erklären
durch „Galle gegen jemand fprüßen”. Unmöglich auch
£onate- das Etym. M. v. nondw dies Wort (obgleich,
in der Bedeutung brennen) von gie ableiten, wenn,
"er nicht: eine andre Motiz von nroisıy außer fägen und.
nn vor Augen hatte. *)
. Sehr natürlich ‚fuchte man übrigens von eher
2) Außer daß ein Grammatifer bei Helych. v. ehkae,
(Agyaaı) und Etym. M. v. nondo, aus feinem Zitai⸗
ter (09 aus yusis fagt er) TENENUEVOVUS Oder eng
“ pevous dutch Toug nepvonusrovs (aufgeblähte) erklärt.
3) Die Bedeutung Werterftral ift felten, und kann durch
Misverſtand und Ableitung vor nender brennen bin⸗
eingefommen fein. S. Arıftot. de Mundo 3. p. 468. &-
Meteoxolog. 3, 1. Xenoph. Hell. ı, 3, ı.
2m Bol. indeſſen die bweichende Anſicht von Dieinete ad
Menands. Inc, 326.
N
27. nonderv | 107
bie beiden Haupt: Bebeutungen von nonder, nonoaı
etymologiſch zu vereinigen: und Meittelbegriffe gibt es
allerdings für Die verfchtedenften Bedeutungen. hier ſchlug
man jedoch fehr verfchiedne Wege ein. Für die gefunde
interpretation des Homer koͤnnen wir indeffen alles dies
fes enthoben fein: vielmehr: muß man, verhalte es fich
mit der Etymologie wie es wolle, die Bedeutungen nitz
gend metapborifch in einander fpielen laffen; fondern
feft und ficher die zwei Hauptbedeutungen faffen, da es
erſten s beftimmt heißt etwas verbrennen, zweitens
eben fo beſtimmt, von den. dichteren Fluͤſſigkeiten, fprüs
Ben, vergießen; von der Luft, blafen. ?). . :”.
5) Ein Theil der Wort- Erflärer geht von dert Begriff
brennen aus; und will durch Die Uebertragung, deſ⸗
ſelden auf blaſen und ſtromen die Heftigkeit dieſer
Bewegungen ausgedruͤckt wiſſen; wovon dag gezwun⸗
gene befonders bei dem daxgu’ aranoyoas fühlbar if:
» Konr. Gesner an der oben anzuführenden Stelle gebt
von der andern Bedentung-aug, und findet dem Ueber⸗
gang zum Begriff: brennen in dem aufbläben oder
—— z. DB. eines gebrannten Gliedes; was
viel zu beſchraͤnkt iſt. Die meiſten legen das Ahfachen
des Feuers zum Grunde. Man fünnte mehr befrledir .
gen, wenn man das lodern der Flamme als Zwiſchen⸗
begriff nähme, fo wie ja Magrare in Begriff und Wort
an flare erinnert, und davon conflagrare für Herbrens
nen gefa t wird. Allein der Begriff lodern liegt im
Griech (der pisyo, gAok: dahingegen das Verbum
sonder durchaug keine andere Pedeutung ſchon als
Simpleg hat als die des verzehren burc Feuer. Iſt
alfo eine folche Ableitung gegründet fo liegt ſie wer
nigftens weit hinter Homer: die Mittelbearite find
im Gebrauch verwifcht, und fo find und bleiben noy-
so und nondo zwei Wörter. Etwas beller fiebt man
fobald man in die gehfere Spradhverwandtfchaft blickt.
Zondo und now In der einen Bedeutung find noch
ganı nah an dem onomatopbetiſchen Naturmorte wo⸗
raus fie entflanden, und einerlei mit den deutſchen
Wörtern fprügen und iprüben. Das lebtere hat in
unferer. Sprache wirklich eine Beziehung aufs Feuer
angenommen; aber von dem fprühen der Funken ges
langt man nicht fo fchnell zu dem Begriff „etwas ver⸗
brennen”. Ich laffe daher Dies unentfchieden; und bes
merke nur noch, daß auch auf der andern SeltenonIe,
nıungavor eben ſo ficher einerlei it mit unferm. brens
108 27. norderv
5F. Ich Eehre auf den Namen noijsıs zuräd. Daß
diefer nie etwas anders als einen Wallfifch bedeute,
und dies die richtigerg Schreibart fei hatte Konrad Ges⸗
ner in feinem 4ten Buch de Nat. Aquatilium darzu=
_
| shun gefucht, und Schneider war ihm ehedem darin
gefolgt (zu Oppian. Hal. ı, 370.): allein in der Hiſt.
litt. Pifcium p. 139. erklärt er es für unentfchieden,
und im Wörterbuche neigt er wieder dahin, ihn für den
Saͤgefiſch zu halten; wo denn alfo die Schreibart °
sroises die .richtigere fein müßte. , Um der Sache mög«
lichſt auf den Grund zu Eommen, . fand. ich für noͤthig
bei den Lateinern anzufangen: Bei diefen fommt die
Form oder das Wort preltis gar nicht vor, fondern
nur biefe, priltis, piftris, piſtrix; lauter unbezweifelte‘
Formen, weldye eben durch den im Munde des Volkes
f6 natürlichen Uebergang In "eine "Iateinifch bedeutſam
fcheinende Wortform fich gleichfam einander beflätigen °),
und ganz befonders die Echtheit, .deg 1 in der Stamm
form darthun. Alle diefe drei werden aber ohne Uns
terfchied für große Seethiere und Wallfifche gebraucht,
wobel an den Saͤgefiſch gar nicht gedacht fein kann, da
3 DB. Ticero den Walfifh am Himmel flets piftrix
nennt, und Dirgil Aen. 10, 211. vom Triton fagt, in
priſtin definit alvus. Und fb erwähnt denn auch Pli⸗
nius 9, 1 —ı5. und 32, 11. bie priftes flets in Der-
bindung mit den balaenis, ohne je der Säge zu er⸗
nen. ind es trifft fich artig genug, daß auch die lim-
ſtelung der Laute im altdeutfchen bernen, engl. burn,
im Griechifchen. vorfommt in negdew, deffen urfprüng-
Yiche Einerleiheit mit ngnJer "hon von andern alt=
erfannt worden ifl, und in dem Aorifi Engador fott-
dauernd fich ausſpricht. So wie noydo ift denn aber
quch oio für feine verfchiednen Bedeutungen als eine
Doppelte Wurzel zu betrachten: nur daß bier beiverlet
Sinn sonomatopdetifh von Einem Naturlaut (neı)
ausgeht, mit dem man theils das Spruͤtzen und Gtrb«
‚men, tbeils das fchreiende Reiben rauher Körper-(fde
gen; knirſchen) ausdrüdte. BR es
6) Welche jedoch von Diefen Formen an jeder Stelle,
namentlih_des Virgil, die echte fei, iſt eine. ſchwie—⸗
rige Unterfuchung, die ich bier übergehe.
⸗
27. a0mdeıv 109.
waͤhnen, die doch der Naturbeſchreiber unmöglich unbe:
rührt laffen konnte: dagegen fuͤhrt er 32,11. bald nach
jenen, die gladios und die ſerras als befondere Fiſchar⸗
ten auf, wo alfo die bloße Nennung des Namens die
Erwähnung der Säge unnöthig machte. So daß dem⸗
nach über den lateinifchen Sprachgebrauch Fein Zweifel
fein kann. \ ee
6. Bei den Griechen fommt der Name nronsıs und
roisıs ebenfalls meift in Verbindung mit Wallfiſchen
vor; ſ. befonders Polycharm. ap. Athen. 8. p. 333. f.
wo als feltene Fifche, die zumeilen gefehen werden ſol⸗
len, genannt ‚werden &viore de galanaı 7 neises.
Und Leonidas von Tarent im. 95. Epigramm, wo von
einem Schiffbrüchigen die Rede iſt deffen untere Hälfte _
ein Sees Ungeheuer weggefreff:.!, nennt dieſes erſt x7-
zog — xnros 'Hider, aneßgukev Ö' axoıs En’ Oupe-
Mov — und dann neisıs — Auov..ös moisıg drrenke-
ooro. Allerdings war diefes Thier Fein Walfifch, aber
auch gewiß Fein Saͤgefiſch, fondern ein großer Hal:
und diefe Stelle diene nur zu zeigen daß noisıs, eben.
fo wie im Lateinifchen priftis und piltrig, in der Volks⸗
fprache ganz wie xnrog ein allgemeiner Name für die
großen Seethiere war; welcher Begriff von der beſon⸗
dern Geſtalt des Gägefifches nicht eusgehn Fonnte, wohl
aber won der Größe des Wallfifches.. Hiezu füge man -
noch Epicharm. ap. Athen. 7. p. 286. b. Aelian.
N. A. 9, 49. Oppian. Hal. 1, 270. Alle diefe Stel⸗
. Im aber und deren Varianten (vgl. Schweighäufer zu
beiden Stellen im Athenäus) laffen ung über die Schreibe
art sronsıs oder neisıs unentfchieden; allein zu einer:
Trennung beider Namen zwifchen Waufifh und Säge:
fiſch iſt nicht die entfernteſte Veranlaſſung. Da num
die Form mit dem ı durd) die lat. Sprache feftgehalten.
wird, und das Schwanken zwifchen beiden Bofalen auch
in_andern Wurzeln, vgl. oxnnwov und oxinwv, flat
findet; fo Balte ich beide Formen um fo mehr für echt
als uns die obige Darlegung auch ein Verbum roicıy
mit der Bedeutung fprüben gezeigt hat. Beide For.
wen drüden alfo das aus was Kohr. Gesner a. a. O⸗
von der einen erkannt hatte, einen Sprübfifch oder
\
110 27. zonderv —
Spruͤtzfiſch; und es iſt ſehr begreiflich daß von dieſer
ſehr auffallenden Eigenſchaft einiger Wallfiſcharten, der
Name dieſer ſich gebildet hatte, und dann feſter ———— |
für alle große Seefiſche blieb.
7. Allein nun muͤſſen wir auch eine Stelle —
ten welche das Gepraͤg der Wiſſenſchaft erägt.. Eie iſt
beim Ariftoteles H. A. 6, 13. Athois de xceò p-
kava xai c& Alle sen, boα mn &yeı Boayyıa —RX
gronınoa, Lworoxovow, Er de noisns xal fouc.
« Dies iſt die einzige Stelle im Altertbum wo die Form
aroisns als Fifchname erfcheint ; aber dadurch mußte fie
dem Stephanus (f. Thel. in v.) nicht verdächtig wer⸗
den, und noch weniger hätte Schneider, befonders bet
einem fo problematifchen Namen, fich dadurch follen be⸗
ſtimmen laffen, einzig a.:8 einer alten lat. Ueberfegung
die gemeine Form pics aufzunehmen. Das aber fällt
in die Augen, daß bier der noisns von den Wallfifchen
unterſchieden und namentlich die Blaferöhre ihm abge⸗
(prochen wird. Daß er aber doch lebendige Junge ges
bäre, dies paßt auf den Sägefifch, wie ich von kundi⸗
gen hoͤre 7). Irre ich nithe fehr fo fchalter Hier Ari⸗
ftoteles, und zwar mit feinem vollen Recht, als ordnen⸗
der Mäturforfcher und Grammatiker zugleih. Den Na⸗
men monsıs oder moisıc, der fich nirgend bei ihm fin=
det, ’ fcheint er ganz verworfen. zu haben als einen un= .
beftimmten und unflchern Trivialnamen, und in welchen
fih vermuthlich damals die Notiz vom Saͤgefiſch wirk⸗
Lich ſchon gemengt hatte. Dies legte wird mir befon=
ders wahrfcheinlich dadurch daß eine Art Kriegfchiff, die
zuerft im Polybius vorkommt, reisıs, priftis genannt
. ward. 9) Hievon fagt Nonius Priftis navigii g genus
a forma prifium marinarum, quae longi corporis
fant [ed angufli. “Das r feine Beſchreibung welche
'
7). Wie mehre Thierarten nehmlich legt er ein Ei, deſſen
Schale oder Huͤlle oft im ſelbigen Augenblick zerplatzt.
8) Nur muß man nicht, wie Bunde thum das Schiff
Priftis beim Dir Aen. 5, 116 bieber bringen,
welches feinen en von — Waprjeichen, einem
——— hat.
/ ö B j '
27. nomdeıv a1
zu dem allgemeinen Begriffe des Wallfifdes paßt, den
wir bisher in dem Namen priftis gefunden haben. Aber
das lernen wir aus biefer Stelle daß die fo benannten
Schiffe vor andern Kriggfehiffen lang geſtreckt und ſchmal
waren: diefem Bilde, fügen fich gleich von felbft die auf
beiden Seiten herausragenden Ruder hinzu; und fo ha⸗
ben wir die vollfommene Seftalt der Säge jener Fiſch⸗
art. ?) So iſt alfo begreiflih daß die Form auf ıs
für. keinerlei Sinn .mehr dem wiffenfchaftlihen Schrifte
fleller taugen Eonnte. Darum alfo feßte Ariftoteles, doch
vermuthlich ebenfalls mit Borgang aus der gewöhnlichen
Eprache, den Mamen nolens und zwar bloß für den
Sägefifch fell. Diefer Name heißt nehmlich ganz buch:
ſtaͤblich der Säger, oder auch die Säge felbft: He:
chius: nelsns, bivov, nolov: daher auch ausnooadns
fAgeförmig, von noisns oder neue. Denn daß auch
sroisıs eine gewöhnliche Säge geheißen habe beruht mol
auf einem Schreibfehler bei Pollur 7, c. 26. moiwr,
nos, 7 xwlovusrn Ölvn, wo ohne Zweifel reisns
ſtehn muß. F er
28. 0 cœ.
1. Ueber die homeriſchen Bedeutungen von Zone
hat Schneider im Wörterbuch das mwefentliche ſchon zus
famntengeftellt. Zwei Hauptbedeutungen bieten fich fo-
‚ gleich dar, in deren jeder es andre Verwandte hat
Ä 1) Eoue Stüge, insbefondre der aufs Land
gezogenen Schiffe: metaphorifch, von jungen Kriegern,
ion noAnos Stüge der Stadt. Verwandt Epnis, ivog
Dettpfofte, Bettfuß. J
| 3) öoua Dhrgehäng; verwandt douos Halskette,
9 Man wirb geneigt fein, "die bei Athendus vorkom⸗
- mende Benennung einer Art Becher, von dem Schiff
——“ da Schiff und Becher ſo viele Namen ge⸗
mein haden. Aber die bier beſchriebene Schiffsform
will mir doch gar nicht zu einem Becher paſſen; vor⸗
trefflich aber irgend eine gewundene Wallfiſch⸗Geſtalt;
und ſo tritt dieſer Name, denke ich, als neuer Beweis
— — ngisıs für einen Wanffch, zu den
—
?
\
: l
.- 112 z 78. iona.
e. ‚Den Stamm biefer Form lan man ſchon
immer, fuͤr die zweite Bedeutung, in dem Verbo etioeiv⸗
ferere, nectere, reiben, z. B, Perlen u. d. g, an
eine Schnur, einen Drat; und für. die erftere in doei-
day ftemmen, (Rügen; für welche legtere Erklärung
und Ableitung man .füglih den (vom Schol. zu U.
gt, 549. auch angeführten) Pindar als Zeugen anführen
fann, der. gewiß die bomerifche Kedensart vor Augen
hatte, wenn er Ol. 2, ı2. den Theron Epeigu’ Axpa-
zarcos nennet. Daß die beiden Ableitungen der Spi⸗
ritus nicht. ‚abhalten darf, zeigt die Analogie, nicht nur
von ög09, öpvuui — öguos (Rhede, von mo man aus⸗.
luft), Öouar; dom, agageiv — Goua, agudLn, &
novie ; fondern von dem anerfannten Berbale des Derbi
ige — £iouös, wovon Öguos (Halskette, radifal ver-
ſchieden von dem andern öpnos) urfprünglich nur durch
den Umlaut verfchieden iſt; vgl. xogu0s von xeipw, coA-
nds von sehlo, und Öduos wovon unten bie Mote zu '
48, 4. Die Ableitung von Eon, Ohrgehaͤng, von io
ift alfo ausgemacht. Allein für Epna, Stuͤtze, muß man
weder mit den älteren jenes Eosoua geradezu zum
Grund legen, noch mit neueren auf. ein zu fehr in der
Luft liegendes EPQ zurüdgehn. Was ich oben unter
üpevog vom € gefagt habe, gilt auch von deffen Ver⸗
-Iängerung dem eu: es läßt fih in der Mitte mehrer
Wörter eben fo gut für Dehnung, als deffen Abwefens
eit für Verkürzung der Stammform erklären, in opel,
ıv OpAiiv, Eysigev' tyocoda , dytiotu d&ypousvoc.
Man vergleiche noch ausifo mit dem Stammbegriff
augi, lat. amb-, und aAtigw mit dem beutfchen ſal⸗
ben. So iſt alfo für Eoeido eine .Eürzere Form dodce
oder Epdo durch. das Verbale &ouax fo gut wie erwiefen: _
wobei jedoch feinesweges nöthig iſt, es mit dem bekan⸗
ten Derbo Eodevy thun für einerlei zu erklaͤren. 1)
3. Sehr⸗
. *
1) Eine Spur von Verwandtſchaft mit dieſem Zelda doei-
do auch in der deutfchen Sprache, gibt das Wort Sort
welches ganz Bine Erna iſt mit Eppa in der. Mes
densart er er h No 6%
ee
an | 20 28. Toua 213
’
3. Sehr füglih kann uns aber biefe Ableitung
von EZoeidssn befriedigen auch für den Gebrauch von
Ep Il. d, 117. wo ein ſcharfer Pfeil genannt wird
‚ elaıweov ägn’ Oduvamy
‚ohne uns alter und neuer Cenfuren gegen denfelben, zu
unferer Bequemlichkeit zu bedienen: f. Apollon. Lex.
v. Eouar@ und Heyn. ad l. Gegen die Umfchreibung
heim Euftathlus, Zr @ ai Odurar olon Zvomoucı as
ivsgeidovran, se Önov aiso elaeAdn Euss xai da-
yesiuovs Oduvas ovvaotpyeodeı, iſt nur das zu erins
nern daß fie einen zu phyſiſchen Vergleich darin fucht.
Defto mehr ſagt mir die Dergleichung von Eoua nrd-
nos zu, wenn gleich das Scholion das. fie beibringe
fie in einem andern Sinne zu machen ſcheint. Ganz
was fapfre, ruͤſtige Krieger ihren Mirbürgern find, iſt
der ſcharfe Pfeil den Schmerzen. Die Art Perfonifie
kation welche bierin liegt .ift dem Homer keinesweges
fremb, bei welchem 3. B. die Gefchoffe fliegen „voll
Gier ſich am Fleifche zu weiden”. : Die ſchwarzen, graus
famen Schmerzen fegen alle ihre Zuverficht auf einen
o fharfen Pfeil. N. |
4. Unter den außer sbommwrifchen- BVedeutungen iſt
7) Zız eben diefem Bild der Zuverficht gehoͤrt der Aus⸗
druck eines fpätern Dichters, des Phanias, der in ſei⸗
nem zten Epigramm dag Lineal Eoua Topsias vauods-
zo nennet. — Wenn aber Jacobs gu Sımond. Ep.
85. (91.): mo man it, ſelbſt in dem Abdrud der Ce-
phalana, fieft (vom Periander) ös noF” Uyınigyov Zu.
puoeve Auoig Egu’ Erw Kopivdov, das homeriſche Epuas
ölnos vergleicht; To iſt dies, bei dem Ausdruc. Epuo
&yeıv, nicht fo einleuchtend, um die Lesart der Hand⸗
fchrift zeEou’ Era fo entfchleden hinzugeben für eine.
vor tmbetanter Hand bertührende Bellerung. Der:
Ausdruck regu’ Eysır rıvög iſt ja vorhanden; und wen”,
er gleich gewohnlich auf Gegenftände ſich besteht die _
mar andern gewähren oder verweigern fan, z. DB.
Eurip. Oreſt. 1343. juiv zsgu? Eyav owrnolas: fo ift
doch nicht abzufehn warum er nicht auch, fo wie es
Eyrip. Suppl. 6:7. von den Göttern beißt anarrem
zeou Exovses, überhaupt von oberfier Entfcheidung und.
Gewalt, alfo auch namentlich über eine Stadt, habe :
gefaßt werben koͤnnen. 5 R
N N
.
S
— —
114 28. tome.
auch die, da Zoum oder 7 Eginds eine verborgene Rippe
‚oder Bank im Meere bedeutet. Wie fchlecht die alte
Ableitung diefes Sinnes aus Eovo, Eovur %. t. zo-
Auum iſt, bedarf Feiner Darlegung. Da die Schiffe
auf folche Stellen auffahren, oder darauf ftoßen, wel:
cher Begriff in Eosido auch, und zwar als Grundbe⸗
griff liegt 3); fo koͤnnte man hiemit fich beruhigen, .
Aber mit Sicherheit kann man dergleichen nicht aus⸗
fprechen, weil die Beziehungen von dosidew in, ihren
einzelen Anwendungen zu” vielfach in einander fpielen.
Mir ſcheint dureh folgende Anficht mehres biffer unter
Einen Begriff vereinigt zu werden. Jede fchwere Laff,
wie ein großer Stein, Fels, eine Sandmaſſe, ein Sand: .
Hügel, Fönnen auch vermöge ihrer eignen Wucht, wo⸗
mit fie niederftreben und an Epeidovran, — Ep ,
heißen. So heißt Epux der Ballaſt eines Schiffes,
wiewohl gleich Hier wieder der Begriff des fe halten
und ‚gleihfam ftügen hinein fpielt: und wenn äpue
auf. der Rennbahn das Zeichen des Auslaufens be:
deutet, fo muß man fich wie bei. allen Grenzbezeichuun⸗
gen auch bier urfprünglich einen großen durch feine Laft
vor aller Berrüdung fihernden Feldftein denken. Und
nun vergleiche man noch bei Hefychius und den Übrigen
Stoffenfchreibern EZouaxes, Zouaıov, Haufen großer '
Steine an den Wegen, welche man freilich von Zeus
ableitet. Aber bier find fhon alte Verwirrungen und
Umdrehungen in den DBolfsbegriffen Im Spiele, wo⸗
durch der Name und Grundbegriff des “Kouns felbft, .
nebft den Eopeis, in diefe etymologifche Unterſuchung
gezogen wird: eine Andeutung die ih nur noch mie
seinem Ausbrud in dem Epigramm des Pbilorenus-
(Anal. 2. p. 58.) belegen will, wo es von einem, der
einen wirklichen Hermes als Auslaufe = Zeichen feßt, heißt
Eouäy epernpıov Eoua Onzr. Wiewohl ich, wenn
man In diefen Worten ein bloßes Spiel des Philoxenus
erkennt, auch nichts Dagegen einzuwenden Habe. _
. 3) Matt vergleiche. bier wieder mit £peldw; Lodo dag engl.
- hurt, ftang. heurter; und dte ähnliche Verwandtſchaft
swifchen ſtoßen, ftugen und ſtuͤtzen. 2
,
28. Fona. 115
5. Hieher gehört eine Stelle des Euripides,
Helen. 850. mo von ben Göttern gefagt iff, daß fie
. den opfern Man, wenn er im Treffen gefallen Ift
Kovgn sarauniuyousıy &v Tiufo yuorvi,
Kaxavg Ö’ dp’ ip gegenr Enfallovar ya.
on könnte den zweiten Vers unverändert laffen und
von einem umdeftattet auf der barten Erde liegenden
serfiehn wollen: allein daß die Götter ein Grab gefat:
tm oder verweigern ift fein wahrer Gedanke. Die’
Menſchen beftatten den Guten und den &chlechten: aber
die Götter fehn den Beſtatteten au im Grabe (dr
wußo) noch an, wie er es verdient. Man fühlte den’
ohren Gegenfab und erflärte Eouz yis richtig vom
Grabhuͤgel. Weil nun diefer allerdings auf dem Tod»
ten loftet, fo glaubte man Skaligers Befferung aufneh⸗
mm zu müffen: Kaxois 6’ Ep’ Epna sensor Zußel-
kovayis. Allein dies iſt zu derb geändert, und im⸗
mer noch niche wahr: denn nicht die Götter ‚werfen‘
dm Hügel auf Ifn. Mit Unrecht verwarf man bas
von Stephanus aus den Handfchriften beigebrachte
ee | |
Kaxoug 6’ Up’ Eon gegeov Eußahlovoı yäc.
Balls iſt der eigentliche Ausdrud für einen Leich⸗
um den man unbeflattet binwirft oder liegen ‚läßt, und
Mhier fehr Schön durch eine Art von Orymoron ge:
kaudt. Selbſt den welchen die Menſchen fchon beftatz
tt haben, laſſen die Götter unter feinem Erdhuͤgel,
nit Wahl hier Eau genannt, von Ihrer Geite unbeftattet
legen, d. 5. wie aus dem erflern Berſe und dem Beiſatz
sigeov erhellet, ohne ihm die Erde leicht zu machen.
29. @nQ, nEQLoc.
1. Ueber ang und jéouoç hat Voß In der Recen⸗
fan des Heyniſchen Homers ©. 327. einiges beige:
t, wodurch mehre alte Irrthuͤmer zerftreut werden,.
U ih jedoch nicht in allem mit der dortigen ‘Darftel:
lung übereinftimmen kann, ſo will Ich Beh nad
j „ 2
1)
116 29. do, Mu. N
- meiner- Anficht vortragen; wobei fich denn verſteht, daß
Voſſen gebört alles was Ich mit ihm gemein habe.
3. Zufdrderft bringe ich in Erinnerung was Damm
ſchon bemerkte, daß man für Homer als Deklination
annehmen muß ano, n8pos, alis einleuchtenden Urfachen,
die aber im fpätern Joniſmus nicht mehr wirkten, das
ber Hippofrates (z. B. de Aör. Aq. Loc. p. 453,43.
454, 33. Ed. Baßl.) im Nom. no hat. — Was fer-
ner das Genus betrifft, fo hatte man fonft mit der
Motiz der zwiefachen Bedeutung bie andre verbunden
daß es als Luft Mafkulinum, als Sinfternis aber Fe⸗
mininum fel. Richtigeres ‚lehren Dorville in der Crit.
Vann. p. 108. und Voß a. a: O. Ohne alle Ruͤck⸗
ſicht auf den Sinn iſt das Femininum der epiſche, das
Maſtk. der fpätere Gebrauch; was man verfannte weil
es in der Bedeutung Kuft ohne den Nebenbegriff des Le:
bele bei. Homer und Hefiod nicht oft genug. vorkommt.
Scheinbares Mafkulinum wird es dagegen im Homer
auch in der Bedeutung Finfternis, wenn des Metri .
wegen das maffulinifche Adjeftiv flatt des femininifchen
ſteht: 7:00 novAuv Eyever.
3. Wenn aber Voß fagt, ano heiße im Homer
und im Hefiod „niemals Luft in unferm Sinne, fon
dern Dunft oder feiner LZebel, und, weil. diefer fich
nach ihrer Vorſtellung bis an die Wolfen und den Ae⸗
ther erfiredite, die untere Dunftiufe felbft, hiernaͤchſt
®
auch Dunkelheit überhaupt”; fo feheint mir Dies eine
Vorſtellungsart wobei für die Interpretation nichts ges
soonnen, fondern nur bie Einfeitigkelt der Auffaffung
getwechfelt wird. ie‘ man dies am bdeutlichfien fiehe
wenn Voß diefe Vorftellung zu unterflügen IL &, 288.
von der hohen Tanne auf dem da worauf der Schlaf:
gott fich fegt, Homers einfache Worte 7 vor’ dv "Id
Maxporaın nepvvia -Iı’ 7Eoog ade” inavev ſo
überfegt, „welche des Ida's Höchfte nunmehr durch
. . trübes Gedüft zum Aether emporfliieg.” Wenn bie
Alten eigenthuͤmliche Vorftellungen von der untern Luft,
und Ihrem Verhältnis zu den Wolken und zum Aether
- -Batten, wenn fie fich den Begriff Luft nicht fo rein
abſtrahirten als wir mit unter thun; fo find dies ver⸗
—
> 2
29. ‚ano, mo , ‘117
(diedene phyſtkaliſche und philoſophiſche Anſichten, nice
“aber ein verſchiedner Sprachgebrauch zwiſchen «yo und
Luſt. Welches griechifche Wort wäre dann gleichbedeu:
tend mit irgend einem beutfchen zu erfinden? Nur
dann koͤnnte man allenfalls Verſchiedenheit des Sprache
gebrauchs annehmen, wenn in dem Worte das die Als
tm für die untere Luft hatten, gleich etwas etymolo-
sich hoͤrbares laͤge das die Feuchtigkeit und das „trübe
Geduͤftꝰ vor Die Seele brächte. Aber aro kommt fo
‚datlih von dem Begriff dev weben, wie aidro von
eur brennen, glühen, wodurch diefes mit jenem in
dentliche Beziehung geſetzt wird; weil jene Alten, welche
fd die-untere Luft allerdings und mit Recht dicker
und feuchter dachten, die vollftommene Reinheit und
Hitere der oberften Regionen als feuriger- Natur fich
vorſtelten. Und wie Eann vollends eine größere Ueber⸗
einfinmung mit unferm Sprachgebrauch gedacht werden
‚ds wenn Heſiodus 9. 697. bei Erwähnung der dur
Zeus Blig in Feuer gefeßten Erde fagt PAOE 6’ 7jeom
dar ixayev, Boß: „es flammt in die heiligen Lüfte”?
4. Richtiger glaube ich es ſo vorzutragen, daß man
fd unter Rebel weiter nichts als eine verdidte Luft
hahte, und unter Sinfternis wieder nur "einen fehr .
inter die Augen säufchenden Nebel Alſo iſt aller
Inge ang im Homer nicht In dem Sinne zweidentig,-
bie wir es bei einigen Wörtern dargethan haben, wo
weſentlich gefchiedene Begriffe durch diefelbe Wortform
—
«
beſeichnei werden, ohne dadurch der Seele als wefente
Ih einerlet zu erfcheinen: ‚fondern ano HE wirklich in _
jener aͤlteſten Sprache durchgängig einerlet, und nur
durch quantitative und qualitative Nebenbegriffe modiflz
det, die bald in ausbrädlichen Beiwörtern (moAdn,
kaıye) gegeben find, bald In den Wirkungen fih aus
ſprechen. So kann alfo Homer, und auch Hippofrates
noch, ano oder 770 ohne allen Zufag bald für Luft bald
für Nebel oder- Dunft brauchen, ohne fich eines zwiefa⸗
Gen Wortfinnes bewußt zu fein. Und wenn man Stels-
Im der Älteften Epiker in einer gewiſſen Folge ordnet
ſo kann man ſehr allmählich von unferm Begriffe Luft
durch die andern, Yrebel, Sinfternio, durhgehn, ofne |
* *
x
[4
,
.
+
i
Ä
118. 29. ara, nes u
"{rgendwwe eine radikale Trennung zu bemerfen.: Man
ſehe Heſ. 8. 697. Hom. 1. E, 288. &, 770. (nepoe-
-Öes von der fernen dunkelnden Luft.) Hef. e. 546. 7.
Hom. Od. », 189. 352. D.'e, 864. Od. ı, 144. II.
©, 368 71. 6, 776. v, 444. 446. Hel. 9. 9., und
a den Begriff Sinfternis in ‘dem Beiwort egopoh-
Ebiivoc. )
F. Mon ano kommt als vegehmäßtges und gebraͤuch⸗
diches Adjektiv depeos, folglich ioniſch 7igsos; und diefe
Form fomme im Homer viermal vor. Il. a, 497. und
257. von-der Thetis
Hepin 6° avißn uiyer abgerör Odluundv Te-
und
: + Heoin .y&a oolye nagalıro, war Aaße —
4, 7. von den gegen die Pygmäen ziehenden Kranichen
"Higiaı 6’ &ga Talye xaxıy Egıda noogigorrar.
Od. ı,$2. von den Kikonen, welche nach Ihrer Vertrei⸗
"bung verſtaͤrkt zuruͤkkommen:
‚ . Hisgv &nud., Öca qgulia xas ärdın je
— .. YVEccı den, ——
Häéẽoioi.
Von dieſen Stellen ſcheint die dritte ganz In der ges
wöhnlichften Bedeutung zu bleiben; und auch an der er⸗
ften würde man neeln erklären koͤnnen di’ eoos, role
‚ dies an beiden Stellen alte Srammatifer bei Euftathius
thun. Allein alles was ſonſt von Grammatikern auf
uns gekommen iſt erklaͤrt negros an allen vier Stellen
durch Sodgırög und leitet es ab von 70: frühe mit
eingefhaltetem & Daß dies an der zweiten Stelle
wirklich der Sinn des Wortes ift, unterliegt feinem- Zwei⸗
fel, und ſo beweiſt dieſe Stelle zugleich mit fuͤr die
erſte; und in der vierten laͤßt Analogie und Zuſammen⸗
hang ſodann ebenfalls keinen Zweifel zu. Allein an
der dritten ſcheint der Zuſammenhang rn R deutlſch
1) Be den alten Grammatitern, die ano in der Bedeu⸗
fung Nebel, Finſternis durch aogaoıa — machen,
ſpukt wieder eine Iprer gewöhnlichen Etymologten.
\. — J
29%. ang, N6Q10S 119
fir die aus ang: Hufe algelektete Bedeutung zu fein,
und felbft einen Gegenſatz zwiſchen den in der Luft -
und auf der Erde zum Kriege eilenden Kranichen und
Trojanern. zu bilden. Auch. iſt es. nicht die jmiefache
Pedeutung derfelben Wortform. die uns abhalten darf:
‚nohl aber die übereinfiimmende Kanfruction. Hieß ein
ml in jener Sprache nepıog mom ich thue es mor—
gene, fo iſt ſchwer anzunehmen. bag, man biefelbe Ver—
bindung bier anders faſſen kannte. Doch vielmebr diefe -
Perbindung an. ſich ‚läßt es nicht anders zu. Wer eis
‚sgermaßen aufmerkſam auf homeriſche und gemöhnliche
Eprache gewefen iſt, der mird mir zugeben, daß die Re—
deform wonach ein Adjektiv. ſtatt des Adverbs beim Verbo
ſteht, außer einigen durch, ben. Sprachgebrauch ausge
jihneten Wörtern wie &ouerog, &dzhorens, und eint
‚gen Drdgungsbegriffen, wie Agõoroc, üsepos, auf BE
geiffe der Zeit wie Zuvüugos, nuegvos, roıratog ıc. fu
- befaragfen iſt. Kaumbegeiffe in. folcher Derbindung,
mie etwa Zvaksog molenils, xepnaio; querae U. b. g-
wären, wird man. in der —*— und bei Homer nicht
finden,..fendern. fie kommen nur. als poetiſche Sprache
bei den Dichtern der folgenden Zeit vor: wie Eurip.
Med. 441. aidegia: d’ Evänıe (Aidw;), Arat. 134.
{von der Gerechtigkeit) Eurer’ Emovparin *), abſicht—
ih fünfelnd für „fie flog: noch dem Himmel.” Denn
hieſe Dichter bitden fish, felbft kuͤhns Redeformen; dahin:
sgen dig Altern Epiker ‚einen felten Sprachgebrauch ha—
ben, den ſie nicht, um poetifch: zu fein, ändern. Die:
Im Sprachgebrauch widerfpriche. 7egıos mom in dem
inne, den man ihm bier-leiht, eben fo ſehr, als «s
In dem andern damit uͤbereinkommt. Der Dichter denkt
fh alfe, daß die Kraniche, fo mie gewöhnlich bei uns
die Bugybggl,. ſo auch im Suͤdlande, bei Nacht ankom—
men, und gleich in der Frühe die Pygmaͤen überfallen.
6. Die Virgilifche Stelle Georg. 1,375. (im-
brem) ‚Aeriae fugere grues, darf man nicht als neuen
Vewels, wie, der roͤmiſche Dichter, den Homer gegen bie
R } RN EEE R —
N Dieſe Lesart der Handſchriften wird durch air
Immenhaug gegen dag gerihhnliche Imougaringeihßt,
n 2
1208 \ 29. 270, mEQuog
e
von
che fondern eine einzele momentane Erfcheinung gefchils
dert wird, und weil aerius diefem Dichter fo geläufig
iſt (aeriae palumbes, aeria ulmus ıc.), daß er ed an
diefer Stelle mo es fo trefflich in den Sinn paßt wohl
‚ brauchen fonnte, ohne fih den aͤhnlichen homerifchen
Ausdrud, gefegt auch daß er ihm wirklich vorſchwebte,
und beffen verfchiedene Bedeutung irren zu laffen.
7. Aber auch fo will man 7doıog von ano nicht
trennen. Doß, der es an allen vier Stellen von der
gangbarfe Erklärung der Kritiker misverſtanden babe;
hren; teil dort nicht der jährliche Zug der Krani⸗
Größe faßt, ſpricht vom Torgennebel, Überfegt-auch . -
zn neblichter Frühe”. Man kann, um dies zu behaups
ten, fagen, hier fei der Fall dem ich oben für den Bes
‚griff des „trüben Gedäftes” in ano vermißte: jeéquocç
'fpreche etumologifh dem Ohre den Nebel, ano, aus,
und den habe fich alfo Saͤnger und Hörer wirklich "mit
Ger Frübe zugleich gedacht. Allein die beiden erſtern
Stellen, befonders die zweite zeigen dem Unbefangnen
daß der Eprachgebrauch dies’ Wort ganz für den Zeit:
begriff geftempelt hatte. Mag alfo das Wort von ap
noch fo deutlich und gewiß herfommen; mag die leb:
hafte Fantafie des Naturmenfchen bei dem Begriff Mors .:
gen immer Nebel in Gedanfen fehen: fo muß doch die
Sprache den Fall wo ber Dichter den Nebel abſichtlich
erwähnen will von dem io er. es nicht will unterſchei⸗
den. Nun kann aber an der zweiten Stelle Hera un⸗
moͤgllch ſagen „denn in neblichter Fruͤhe hat Thetis
deine Knien umfaßt.” Alſo heißt neoros Bier weiter
nichts als früh (hier noch dagu heute fruͤh); alfo audy
an den andern Stellen, fruͤh; und ſo lange der Ne⸗
benbegriff, der ja ſchon in der &ache liegt, nicht für
den Zufammenhang unentbehrlich iſt, darf weder Erflä«
rung noch Ueberfeßung ihn Bereinziehen. ar
8. Allein muß denn’ 780105 von ano, féose her
Eommen? Die Grammatifer leiten es ab von Yeı fruͤhe,
zu welchem es fich verhält wie 7&Auog zu 7huoe,ınd zu A.
Defante, analoge Töne beflimmen in ungelehrten Zeiten
ſehr Häufig die Formatlon: man machte Aus 0606
Jchtos, eben weil diefes ſo geläufig lautete; gerade wie
>
29. mo, meQg 323
man aus eb (iusv ıc.) deffen Inf. nothwendig ivas
lauten müßte, deycu bildete, das durch die Analogie
von Ever (vom’ Inus, Teuer) fcheinbar begünftigt ward.
Soll aber auch das Adverb 7: felbft aus »7dps verkürzt
ſein; ſo erftäre ich, daß wenigftens nach meinen Bee
griffen von etymologifhem Verfahren, biefe Wortfor⸗
men: 705, dog, Cds, aurora, 7p1, @upıov 3), cu-
eog +) nicht getrennt ‚werden dürfen. Auch diefe alle
kann man, befonders wenn man- das Wort aupa vers
gleicht, mit &o und ana wieder vereinigen und an die
friſchen Morgenlüfte denken: allein men fühlt wie uns
fiher an diefer Grenze die etymologifchen Tritte werden.
Diefe Erwägung allein hält .mich daher ab, mit eben
der Zuverläffigkeit womit andre. es thun, auch Zap. mif
in jene Reihe zu flellen; fo wahrfehelnlich auch dieſer
Zuſammenhang durch fich felbft und durch die Annlogie
von früh, Sehling, wird. 5) |
>) Ganz wie im Deutfchen das Adverb morgen (era)
einerlet ift mit dem Subft. Morgen. Die Bdotier
fügten dos für morgen, Heſych. —
9 Bon den beiden Haupt= Weltgegenden der homeriſchen
Zeit us und Logos kommen fichtbar ber die Namen
evgog und Leyupog.
5) Man trägt Fein Bedenken 7p mit der doppelten Bes
deutung Horgen, Srüling, als Nominativ aufzuftele
len. tes ift von der Seite bedenflich, daß Exp, Eaoog
FGF—ruͤling) bei den Epikern noch gar nicht fo gewoͤbn⸗
lich zuſammengezogen tft: denn nur bei Heſiod, e. 460.
und 490. fommt Eaup und Eups als Synizefe vor, und
Stefihorus iſt vieleicht der erfle Dichter bei welchem
005 (zweimal, Schol. Ariftoph. Pac. 797. und 800 ,
Suchf. p. 37. 38.) als gewöhnliche Flexion vorkommt:
dagegen dag Adverd 794, morgens, nur in dieſer Form,
und im der-zerdehnten des Adjektivs Jegıos vorkommt.
Alfo müßte das Wort Exp in diefem Suue fchon fehr
fruͤh⸗ im Sinne Fruͤling aber erſt fpdt grlampienge,
jogen worden fein. Geradezu unmoͤglich wäre: Dies
- nichts aber _die obige Zufammenfiellung macht die un⸗
mitteldare Verbindung von S.mit nes ungleidy wahre
ſcheinlicher. Aus en taubgrieihifchen Form
HOP, ATOP Morg,.. „el in den Ableitungen der Bokal
in der Endung aus, now adpıov, weldyes letztere adverbia⸗
liſches Neutrum von sugros und dies einerlei mit dem
.
—
122 | 29. ap, nEotag
9. @ines von dia wirklich abgelelteten Adfektivg:
vjéousc, neben jenem. konnte die bomerjfche Sprache füg:
kich entbehren, wodurch alſo alle mögliche Zweideutigkeit
vermieden ward Andere. iſt es freilich bei den ſpaͤtern
Epikern welche diefe Dannigfalsigfeit des Gebrauchs, als.
gelehrt, liebten und, fuhren. So heiße alſo bei Ar ollo
nius megLog zwar ganz ‚deuslich fruͤh, 3. B. 3, 417.
"Heoıos. Leyyrum Pong ai Ösiedor any ITevopas dus
coor aber dann ſteht es auch wieder für unmehelt,
Ounftig; wie wenn 1,580. das fan am Horizont lie⸗
gende Theſſalien, und 4. 267. 270. Aegypten negiy
genannt werden; welches letzte Land nebſt einigen an⸗
dern Laͤndern und Inſeln ſogar urſpruͤnglich den Mas
men dsoia oder nepin fol gehabt Haben (f. Helych. v.
&sgia, Etym. M. v. oin); eine Notiz, die mir jedoch,
wie die meiſten ähnlicher von qlten Lhndernamen bei
den Seographen, nur aug alten Dichters Epitheten ſcheint
zu erklaͤren zu ſein. Ganz fuͤr dunkel und voͤllig ei⸗
derlei mit nsg0sıs braucht es Aratus 349. (von einem
ſternleeren Fleck). Aber noch eine ‚dritte Bedeutung ges
— uns die Grammatiker: Heſych. nepiov- να,
Aıncov, uelay, womit zu vergleichen Ift bet demfelben:
Gröden“ näher, Badv, ueya. Wirklich erftärt der Schol.
des Apollon. 4, 1239. 100.08 von der Sandfäfte bei -
den Syrten heißt Hegin 6 auabos napaxexiırar,
dies ducch die Hoffe: av 70 roll ai dayıles 7e06-
er heyerar: aber andre Beweiſe fehlen. mir. Sindeffen
figeint die Erklärung era von ähnlichen weit in die
dunfeinde Luft fich erſtreckenden Flaͤchen ꝛc. entnommen
zu ſein; wie denn an der angefuͤhrten Stelle das negin
gleich weiterhin V. 1245 - 7. erklaͤrt wird: — —
&ley sioogamyrag ‚Hiox sol usyalns vara XHovOg,
negı 0’ iva Trhoö üUnegrsivovsa Öunvens: wo das o
vor Zoe, nebſt J Komma vor 70% gelöfcht werden
muß.
homeriſchen # N8pıos war. Daß Hoss als Perfon bei den
Dichtern Noıyarsın beißt, beweift nur daß man diefe
‚Ableitung des Wortes ei, wie "ag laͤngſt wie⸗
der and den en verloren hatte.
J 4
30. oxdnoaı. 123
| 30. 6x dncaaı. |
1. Die in den Wörterbüchern dem Verbo oͤxos
hauptſaͤchlich gegebne Bedeutung ftöhnen, tief ath⸗
men, ſcheint mir’ auf die eine Etymologie ber alten
Srammatifer fi zu gründen, melde es von ärbes
‚Hügel (arasnua uns ys) auf das Heben der Beuſt,
und fo auf das Heben der Seele (uereoaglous Tv 1pu-
ur) deuten. Aber der Begriff von Seufzen und Stoͤh⸗
nen paßt wenig zu. Zeus oder Pofeldon In folgen Stel:
Im wie 11. @, sı7. 9, og. Nur darf man es au
nicht für eigentlichen Zorn oder drohende Stellung: :onz
nehmen, da es dfters gegen geliebte Perſonen gerichtet iſt,
wie eben El. &, 517. und m,.48. Und fo druͤckt es denn
allerdings auch die Empfindung aus bei dem drüdenden
Verfahren eines maͤchtigern, wie Il. a, $70.. beider Dros
dung des Zeus gegen die Hera "Nydnvav 0’ ra.di-
pa dog Yeoi ovgavioves, oder 0, 184. (Pofeidon ges
gen Zeus). Man fieht alfo daß es überhaupt jede Art
heftiger Bewegung, (Unmuth, wie Voß es gibt,
fHeint mir etwas zu ſchwach zu fein) bezeichnet bei Ers
eigniffen, Handlungen und Reden welche unfer Gemuͤth
unangemehm treffen. Daber alfo auch bri befümmer:
ten Gelbfigefprächen: "Oxdnoag 6° dg& eine nen; ör
yyakrrooos Duuov, Il. A, 403. 6, 5. ıc.
3. Es wäre daher ſchwer zu begreifen wie es uns
ter fo vielen Stellen diefer Art auch ein oder das andre
mal bloße Verwundrung ausdräden füllte, wie Schnei⸗
der fagt im MWörterbuche. Allein II. 9, 53. wundert
fih Achilleus Über das unerwartete Mieder : Erfchrinen
eines Feindes den er ‚langft in der Sklaverei glaubte:
vhne den Aerger hierüber würde alfo die Verwundrung
nicht ducch o56006 ausgedrüdt fein. Die Stelle Od.
‚ 30. ‚aber, 100 .reiner Unwille herſcht, kann nur Burh
Verfehen als Belag diefer Bedeutung angeführt fein.
3. Demnach iſt mir fein Zweifel Daß die andre xben⸗
falls alte Ableitung, welche 6xOHoaı mit ügdesde ver:
bindet, vollfommen richtig ift, obgleich diefes darin fich
iterfcheidet, Daß es zufoͤrderſt von der ganz eigentlichen
Laſt gebraucht. wird: Od. 0, 457. xolän umös MyPero,
N}
4*
124 30. oxdnoas
war beladen, wie ovd’ ar vrrus äxarotuyos &ydos doos-
zo Il. v, 247., und dann vom förperlichen Schmerz.
aber auch Übergetragen aufs Gemüth Il. 7, 392. A%-
Otro zap ba Towaiv dauvausvous. Kein Menfch würde
auch die Verwandtſchaft je verfannt haben, wenn nicht
der Umlaut im erſten Buchftaben eines Wortes diefem eine
ganz andre Seftalt für unfre alfabetifch gewöhnten Augen
gäbe (vgl. oben 28, 2. Öpuos von pw). Aber fo wie
fich verhält oͤxeco zu &xo fo verhält fich auch oydeo zu
äydo, denn den Umlaut «—o, bewährt Baal, Bon,
Bolt, und ebenfalls im erften Buchflaben Ögxanas
von gro, Öyuog von ayo.*)
31. Eerdodoanoae.
1. Das Derbum &xdooonnoc: Il. «, 518. iſt ſoviel ich
weiß ein ünc elonnevor in der ganzen griech. Litteratur.
ee AL See 0 VE 7;
. u Lg . PD:
") Swifchen a, e, o ſchwankt der Umlaut immer umher;
daher auch zu Ballm, Bol, noch Balos gehört. Del. une
ten 48. die Umlaute von also. Und fo gefellt ih zu
unſerm aAydoumı, Ordsw, gleichſam zu größerer Beglau⸗
bigung, ebenfalls noch eine Form mit e, aus einer der
wenigen Quellen alter Provincial⸗Dialekte die auf ung
gelommen find. Das Verbum ünsydıraı, fubvehat,
einbringe (in ein, Land), und das davon gebildete
Unsydioua eingeführte Waaren, finden fih in einer
Sntheift, ein Bündnis zwiſchen den Hierapytniern und
den Prianſiern auf Kreta enthaltend, bei Chifhull Ant.
-AL p: 130. von wo ich die Worte bieber feben wi
wie ſie Chiſhull gibt, nur mit Weglaſſung der ihm ge⸗
börenden Accente: cı ds 1. x& 0 sepanvrviog unexdntas
26 N0LRY0I09 — atelza 850 x E0uyouzvas za 8&uY0-
pevoı avıe: und etwag weiter: ww ds za anoderas xa-
va Ialaocay ewoas zkaywmyas ray vneydsoıumv ua0do-
‘zo va zeisa. Die Verwandtfchaft diefer Formen mit
&r9:090ı befrachtet fein, iſt, dünft mich, außer Zwei⸗
el. — Und fo würde ich fein Bedenken tragen auch
den Wortflamm Erdos, erdoös, Er9eodaı von dem Bes
riffe des läftigen, unleidlichen abzuleiten, und gleich«
als etumologifch bieber zu ziehn; wenn nicht dieſe
Anſicht bei mir noch aufgewogen würde von der, wo⸗
nad) diefe Wörter von dx, E — vgl. Hefych. &rIos,
io — und wie hoftis von dem Begriff fremd, vers
fremder, auszugehn ſcheinen.
—
*
10 Kun
ir “
sa
31. &bodonneun . 125
Aber das Stammwort Zydodonds kommt einigemale -
vor bei Dichtern und einmal in Proſa bei Plate. Denn
"man kann fich wol fo ziemlich darauf verlaffen daß bie
von Kuhnfeh ad Tim. in v. beigebrachten Stellen, die
bei den älteren Autoren vorkommenden alle find. Der
Sehrauh des Plato ift merfwürdig, und neben den
von xonyvog zu ftellen, für die Unterfuchung ob Plato
rein epifche Woͤrter mit unter aufgenommen babe. .
2: Es läßt ſich ferner noch fragen ob das Wort
aktiven‘ Sinn habe (feindfelig) oder paſſiven (ver⸗
haft); denn die Wörterbücher unterfcheiden hier nicht
fiher. Unter den pöetifchen Stellen bei Ruhnken ſind
zufdrderft die, deren Zufammenhang entfcheidend iſt, für
den erftern Sinn, Soph. Aj. 950. (932. 924.) roie —
anstralss Wudyonv EyBodon: Arpsidarg. Ari-
fioph. Acharn. »27. oloı neo’ Zuou molsuoe &y0odo-
nö übers und die unten anzuführende Stelle des
Apollonius. Zwei andre, Soph. Philoct. 1132. (1137.)
wo ein Mann, und Plat, Com. ap. Poll. 6, 25. mo
ein Arzneimittel fo genannt wird, fügen fich diefem Sinn
fehr gut; und eben fo auch, wenn ich nicht irre, bie
‚ ans Plato dem Philofopfen Legg. 7. p. Sio. d. Der
| „Unterrebende ſoll dort in einer Darftellung fortfahren, -
die auf die völlige Verwerfung der epifchen und andern
\
!
Dichter hinausgeht, und fagt daher: xeAsvag yao dr
Mans auch Ö6dod Eyeodaı *) Eydodonov yeryovuias
noklois, Bows Ö’‘oUx Ehdıraoey Eregoıs nEoopıAovg.
Hier duͤnkt mich wäre verhaßt weniger paffend als
feindfelig. Denn es fommt darauf an ganz ungewöhn-
Ullche Grundfäge vorzubringen,” womit man vielen Leuten
vor den Ropf ftoßen wird.
3. Eben diefer Sinn ift denn auch der natürlichfte
beim homeriſchen &ydodonijoa. Dies zeigt ſchon das
0t162
Hoònm Aoiyın doy“, öre u’ &yIodonjon dpn-
0us .
Non, Stay u’ Eocönsw dveudeioıg önétoom.
| T) Dies im Text fehlende Berbum iſt aus einer auch
von Ruhnken gebilligten Konijektur. |
f
t
ax
die gewoͤhnlich anders beurtheilt wird. Die Gormen
1
—
«
126 31. &xdodonncas
Zeus ſieht vorber daß, wenn er thut, was Thetis ver
langt, Hera ihn fchelten, und er dann mit Worten
oder Thaͤten feindfelig gegem fie verfahren werde.
4. Die Ableitung des Worss ift dunkel: aber ich
glaube die Grammatiker haben diesmal das rechte ges .
fehn. Wie fehn das Ö als eingefiheben an. Mit unter
nehmlich wenn der zweite Theil einer Zufammenfeßung
mit einem Vokal anfängt fchiebe fich, um ihn börbarer
von dem erflern Theile zu trennen, irgend ein Konſonant
ein. Das d haben wir im Lat. prodire, prodelle;
und ich finde es in noch einer griech. Zufammenfegung,
ailodanog, nuedanos von Öanedor oder Sdapog nbzus
leiten, ift ein unanaloges Merfahren. Ich glaube fie
eatſtanden aus einer alten Anaſtrophe aldov ano, Muay
‚oder nueregov üno.!) So alfo auch 2xIodonas: aber
von den zwei Vorfehlägen der Grammatiker (f. Euftath.)
ft die von Or zu verwerfen; diefe iſt zu enge, und das
allgemeinere läßt fi nicht daraus bilden. Die von
önseo aber beftätigt fich durch Die Analogie von zapen
no. So iſt alfo x0o0donhe eigentlich feindfelig bli⸗
End; woraus der allgemeine Begriff fehr natärtich.
hervorgeht. Apollonlus 4, 1670. hat es — ob yufäls
Kg? — in dieler von mir für bie erfie gehaltenen Bes
deutung:
— &xdodonorow
"Ouuaor yalxsloıo Tao Eusynoev Omnas.
32. rTexu@p, rexuaipeodat. |
ı. Damm, dem Euftathius folgend, merkt an, daß
zenuno im Homer durchaus nur ein Ende, Ziel, ab:
geſteckter Zweck fei, und rexuaigeodaı enden, bea
flimmen, feftfegen bedeute; nicht aber, wie bei den
Epätern, jenes ein Zeichen, biefes: nach Zeichen be:
t —
1) Wird dieſe Ableitung als richtig anerkaunt, fo iſt die
ge-Form nodande anzuſehn ungefehr wie das deut⸗
he wovon; in &öanıos aber iſt das Ö nicht einge⸗
fchaltet, ſandern das Wort entfleht aus Erdov und aro,
fo wie &röoder aus ävdor mit der Anbängung Yer.
'
Ä
32. rruwbo ı 127
ſtinnmen, ſchließen x. Im weientlichen bat er Recht;
obgleich er, um den von ihm verworfenen Bedeutungen
nicht gu wohe zu Fommen, vinige Stellen verdunfele,
An den meiſten beißt allerdings rexuop Ziel, Zwech,
Ende, 3. ®. Il. 7, 20. (dom Pofeidon) &xero Texump,
Alyası Rn, 472. Colo eVgero cerumgp „fand, erfand ein
Ende diefer Berwirrumg”: n, 30. zUgeiv veruoop 'Ihlov.
2. Allein zwifchen diefer Bedeutung und der bes
kanten Stelle, Il.a, 526. Toũro yao (nehmlich das Zus
winken) 2E Zueder ze mer’ adararoıcı UEyKov Tix-
uwo, kaft fich die Verbindung auf ungezwungene Art
fhwerlich anders feſtſetzen als dur Annahme des Des
oriffes Zeichen als Grundbedeutung. Mur muß man
fein zufällige, Teichtes Zeichen denfen, fordern ein durch
feierliche Feſtſetzung gegebnes, wie es Voß vortreffs
Uch ausdrüdt „meiner Verheißungen — heiligſtes Pfanp”.
Selche heilige Zeichen nun waren von jeher die wodurch
die Grenzen - beſtimmt wurden; und fo ward rexumo
überfaupt Grenze und Ziel, und befünders das durch
” Schickſal gefegte Ziel irgend einer Dauer (Texuog
jov). —
3. Die Handlung nun wodurch eine herſchende,
waltende Perſon ein ſolches rexuwg ſetzt, iſt die ur:
ſpruͤngliche Bedeutung von Texuaigeodear:. und daher
heißt es Il. &, 349. 7, 70. Od. m, 317. Hef. &. 257.
237. 396. (dıerexungavro) feftfegen, beftimmen, an⸗
ordnen. Sehr nahe daran grenzt es, wenn Od. x,
164. das Wort gebraucht wird von der Kirke, welche
We Fuͤgungen des, Schickſals Lalfo jegliches rsxucoo) ken⸗
send, dem Odyſſeus andentet, daß er in den Hades
m gehn habe’ ıc.- — dliny 5’ Auwv Oddv Fezumoaro
Kion. Womit noch uͤbereinkommt der Gebrauch in
Od. 3, 111., 100 diefelbe, mie DBorausfegung . des Fal⸗
Is, daß er die Sonnen-Rinder tödte,- zu Ihm fagt:
Tore tor Tenuaipon” öldoor. Denn fehr gewähnlich
find die Ausdräde von einer anordnenden höchften Ge:
Mit, und von einer dirfe Anordnungen, aus göttlicher
Biflenfepaft werPündenden, dieſelbigen. Aber man
tnun auch, wie aus der Verbindung worin dies
Babum in der zulegt angszogenen Gtelle ſteht, der 'ges
28 ,. 32. FEXUMP,
woͤhnliche Sinn deffelben entſtanden iſt, und nur darin
abweicht, daß er nicht auf dieſe feierlichen Faͤlle be⸗
ſchraͤnkt iſt, und nicht einemit dieſer Gewißheit und
Beſtimmtheit begleitete Auſſage bezeichnet.
4. Das Subſt. zexume aber, oder zexure, ſinkt
auch nach Homer nie zu.dem ganz alltäglichen Begriffe
eines Zeichens herab; fondern entweder. bleibt es ein
Hohes görtliches Zeichen, wie der Vollmond den Sterbli⸗
chen im homeriſchen Hymnus der Gelene B. 13.5; oder
es bleibt doch nur für die feierliche Sprache aufgehoben
wie in der Tragödie; ſ. Eurip. Hec. 1273., wo das
Vorgebirg das der Hekabe Andenken erhält (xuvooozr
pc) ein rexung der .Schifffährer genannt wird,
s. Ein Fragment des Hefiodus, in welchem das
Wort rexunp vorkommt, will ish ganz hieher feßen,
weil es bisher nur in zwei Theile getrennt in den Frag⸗
menten: Sammlungen fland. Es iſt aus der Melam⸗
podie.
Noð [reg] de &y Öaırı xai eilaniry TE
;
dahv
Tegneodcı yudorıy, En deœrrög xoge-
| owyraı \
HIV dE xal To nudeodar, 608 Bynroiow
Eeuav we
Asdyaroı,” dshov TE nal EoHAMDY Texuegp
&vapy&s. ”
Die zwei erſten Verſe find aus Athenäus 2. p. 40. F.
wo aber der Epitomator weiter nichts hinzugefuͤgt hat
als daß fie aus Heſiods Melampodie ſeien. Das zco
gehört den Herausgebern. Die zwei legten Verſe bat
Klemens von Alerandrien Strom. 6. p. 751. (266.)
aufbehalten und mit den Worten eingeführt ‘Hoiodog
&ni roũ Meldunodog no. Dies, und, die Verwandt:
fchaft des Gegenſtandes, und der Parallelifimus des Vor⸗
trags zwifchen beiden Fragmenten, feßen es mol außer
Zweifel daß fie zufammengehdren; wiewohl es möglich
ift daß der Sinn der zwei erften Verſe noch durch einte
ge Derfe mehr ausgeführt war; fo wie Klemens die‘
. zwei Iepten, als von Diufäus entlehnt, anführe mit =
- S Us
-
— — — —— - -
⁊
*
_
TER AIgERD AL 7729
Zuſatz ai 7a Erst Im dritten Verſe muß man fig
in acht nehmen das vo nicht als Artikel zu nußdodas
zu falten. Es ſteht als Demonſtrativ für rode; und
“wird, nachher von Tenuro wieder aufgenommen, ,öa«
aber bezieht fih auf das folgende deulwy re xai daher.
"Aber auch fo halten die beiden letzten Verſe den Lefer
noch etwas auf. Zufoͤrderſt iſt deuAwv als Neutrum, was
doch eben der Zufammenhang mit öva Edsuar durch
aus verlangt, mir fonft woher nicht befant, und des-
veoy zu beffern, feheint mir die epifche Sprache nicht zu
erlauben. *) Auf jeden Fall verlangt der Sinn die Uebel.
Texuop Eraazis aber fann nichts anders fein, als bie
fihere Grenze, die fefle Beflimmung,. in Dauer und Um:
fang, des den Menfchen von den Göttern zugeſchickten
Guten und Böfen; gerade wie Hefiodus &. 667. im fels
bigen Zufammenhang veAo; braucht, wo es von Zeus
und Pofeidon heiße F |
Ev vol; yag velog &iv Öuwg .ayador va
xcxcoy Te oO. 0. f
Irre ih alfo nicht, fo ift dort das Gefpräch, die Uns
terhaltung, uödor, im allgemeinen entgegen gefeßt der
Lehre, der Belehrung des einzelen Weifen.oder es
hers, wie Melampus war, der die Hoͤrenden Über ihr
Wohl und Weh belehrt. ie
93 *
33. ayoa, aygeiv.
. Won einem Perbo aygelr Eommt zwar im Ho⸗
mer weiter nichts vor als der Sjmperativ a/usı der zur.
- Sinterjection geworden: wolan: aber mehre deutliche-
Ableitungen davon, wie melraygeros, Lwygeiv u. a.
/
x
3war ſteht Sera genau mie bier deit &o$10Ts enfges -
gen gefest in den Verfen eines alten Dichters im zwei⸗
ten Alcidiades p- 143. a. Uber ohne Zweifel hat der
attifche Schrifriieller fein Wort in den alten Berg ges
bracht ; ven im der Anthologie (Analect. Adefp. 466.) -
ſteht in demfelben Ders Auyow. Aber wer weis ob nicht:
auch dort für Hemd ſtehn follte dere, wie in unfrer
Stelle. (Eine Beſtatlgung diefer Vermuthung, fr Im,
ber Note au jener Stelle.
Ed
x
Fr
790. 0,3% "äyge, aygeiv. |
And außer Zweifel geſetzt wird der wirkliche Gebrauch |
-des Derbi in der alten Sprache, mit ber einfachen Be:
deutung nehmen. durch das ‚Fragment des Archilo⸗
ſchus (in den Analekten das ste) Arge ö’ oivov Epv-
door «no rouxos.
2. Der unmittelbare —— ER dieſes Verbi
«mit &/oa, wypeverw ‘ic. iſt bei der faſt gaͤnzlichen Ueber-
einſtimmung der Bedeutung (Jagd, Fang, fangen, greis
fen) nicht wohl zu bezweifeln. Meine Abſicht TR bier
‚nur, einer Irrigen etymologifchen Vorſtellung vorzubeu⸗
gen. Gewoͤhnlich ſieht man üyoa als abgeleitet an ent:
weder von «oo; oder von ayelow, mit deren jedem
fih das Wort feinem Sinne nach wohl zuſammenbrin⸗
gen laͤßt, wiewohl mit feinem fo, daß man eine Noth⸗
wendigkeit der Ableitung fühlte. Dabei ift aber der
Nachtheil daß Tobald eine diefer Herleitungen angenom:
men wird, man genoͤthigt iſt aus dem beſtimmten De:
griffe der Jagd, weil nehmlich nur dieſer fie begün-
ftigt, das Derbum oayoeiv mit dem was weiter davon
gebilbet ift, herzuholen. Man müßte alsdann ſagen
dyotv heiße eigentlih jagen, vom Wilde auf dem Felde,
fei dann übergetragen ‘auf jede. Art von greifen und
auf das ganz einfache nehmen, wie diefes 3. DB. indem '
Worte nalıvaygerog liegt wenn Zeus I. a, $26. ſagt
‚Ov yag Euöv nakıyaygerov „Feiner meiner Beſchluͤſſe
läßt ſich zurücknehmen”; jenes in nvo@/o@ dem Werk:
zeug womit man ins Feuer greift. Allein dies iſt ein
Uebergang der Bedeutungen der dem geübten in etymo⸗
logiſcher Beobachtung widerſteht; ſo leicht auch wieder
-Andre ſich mit dergleichen begnügen, und. 28 vielleicht
der einfachen Sprache des früßen Alterthums Tehr ons
‚gemeffen finden, daß man einen Ausfpruch malıra/0erov
genannt habe, in Vergleihung mit einem Thiere, dem
man nachjagt wenn es entlaufen if. Um folchen Vor:
ſtellungen, welche ſogar die interpretation oft trüben,
wenn ich es vermag, vorzubauen, frage ich bier ‚meine
Anficht vor.
3. Das Wort: aypeir It in der Bedeutung jagen
fein echt altes Wort. Stephanus führe es in derfelben .
ln einem Epigramm (Phanias 7.Yan; da es aber ein
*
33. dyoa, gav , azı
inder gangbären Sprache gan} veraltetes Verbum war, fo
ſieht man wohl, daß nur ein folder Dichter ſich erlauben
konnte, bei ber fonft fo gewöhnlichen Vermechfelung der
Formen aufeo und evw, des Metri wegen auch einmal
uygeiv ſtatt @/peueıw zu fagen. Dos. eigentlihe Der:
bum- wygeiv, wovon wie ‚gefagt- burchaus.nur der Im⸗
peratin in jenem befondern. Gebrauch in der gangbaren
Eprache Älterer Zeit geblieben war, hieß ohne Zweifel
überhaupt greifen, nehmen, und war weiter nichts als
eine Mebenform von -wigeiv, die fih aus der nahen
Berwandefchaft des Vokals a mit den Mitlautern j und g
eklärt; fo wie auch von PATR,. wovon 6n7vun, eis
ne andre Form, vaio, vorhanden' war die eine eigen:
lhuͤmliche Nebenbezlehung annahm.
4. Don dieſem ayoer⸗ ging nun der Imperatjb
(faß an!) in ein. allgemeines Ermunterungswort uͤber:
alles Übrige wich der andern Form wiecw, mit Aus:
nahme einiger Ableitungen, an deren Spitze ſteht &/o«
eigentlich der Fang, daher, ı) das Wildpret 2) die Jagd;
und hlevon erſt ayosvsv, dem dann ein oder der andre
Dieter die Form ayoeiv abermals als Nebenform gab.
Ohne weitere Entwidelung wird man nun aus dem
wahren Stammmort und Stammbegriff ayoeiv, greis
fen, auch die andern Ableitungen nvoayoa, Lwayoıoy,
Gwypeiv, nolıyaygeros, wuroyosrog herzuholen willen;
worunter befonders das letzte unfere Darftellung gleich:,
ſam dokumentirt; denn was im Homer æurcyottos iſt,
„in freie Wahl geſtellt“ z. B. Od. m, 148. Zi ycio
-
x
205 ein wirdygero nüyra Pooroicw, das Äft, wie je⸗
der weiß, in der gewöhnlichen Sprache wudaigerog.
34. zußodotos, du ßgorog, aßodrn, a8g0-
sabeıv, nußg0rDV. |
r Man ift zur geneigt das Beiwort beußoooros
von der Ambroſia abzuleiten, und faſt überall mit dem
Begriffe von füßem Duft zu verbinden, welder, wenn
% Delwore iſt von Haaren, Kleidern, Salbe, fich aller:
dings leicht darbietet. Zufoͤrderſt muß indeffen. der in
der ſpaͤteren Poeſie einheimiſche un des ambroſi⸗
“ # 2 “ Pd
oe
’
x
132 - 34% Gud0000g,
fehen gunz entfernt werden. Bel Homer iſt es nie in
bloß poetifches Wort wodurch irdifche Wohlgeruͤche u. da 9.
mit, der Ambroſia verglichen wärden: fo wie er wirklich
vextagsog auf diefe Art braucht U. 7, 385. Dafi dies
mit aufloooog richt der Fall ift erhellet davaus weil
Jene Segenflände dies Beiwort bei ihm nur Baben, wenn
es Haare, Kleider, Salben der Götter find. Vergleicht
man’ aber ferner 11. ©, 34r. Od. &,97. wo es Bel:
wort der Schuhe des Hermes ift, und bemerkt babel
daß die Kleider und die Eolben der Götter eben fo
gut auch das Beiwort Aufooros haben (Il. m, 670.
Od. 9, 3Kg.); fo erhellet daß außodoror weſentlich ’si=
nerlei tft mit außporos, und der Begriff der Ambrofia
nicht in dem Worte, fondern nur in einzelen Fallen in
der Sache Hegt. Ä Ri
0.02 Mehmlith Außooros Heißt unfterblich: Yaös
- äußgoros, Innos Gußooror, aiua -wufßeoror a. d. 9,
Die unftirblihe Natur theift auch alles was an den Götz
tern und um fie iſt; alles Ift unvergänglich und bat um⸗
vergaͤnglich, unverleglich marhende Kraft in fih: wiuu-
Ta außoore, Ehaıov Kußooror u. f. w. ©. befonders
Od. &, 345. ff. von dem »ondsurov dußonror, das den
Odyvſſeus fo lange er es umhatte gegen alle Gefahr ſicherte.
Natuͤrlicher aber wird ſolchen Gegenſtaͤnden ein von
anßooroserft abgeleitetes Adjeftiv beigegeben: außeocıog
unſterblicher Natur, unſterblich machend, oder
uͤberhaupt, göttlich, von einer Gottheit ausgehend,
So vom Geſange der Mufen beim Hefiodus, 9. 69.
außgooin wolny, und in dem einen homerifchen Hyme
nus der Artemis (27, r8. WoH.). at Ö0’ außgevoins
ön’ isivar —; und fo Überhaupt bei den Altern Dich=
tern, wie bei Pindar aufoooıa Ente, oufgoowı pi- |
„Aorarss Agoodires (Py. 4 132. Ne. 8, 2.). Ja tm
Hymnus des Hermes 230, wird die Main .felbft vun-
“ gm außopooin genannt, alſo ganz einerlei mit Zußoorog
unfterbliih. -» 0°
| 3. Alfo fällt zufoͤrderſt bei dem außosoos nenkos
ber Afrodite jeder Mebendegriff von ambrofifhem als -
benduft eben fo gut weg als bei den außoooioıs redi-
Acıs des Hermes. Und wenn gleich bei den außoo-
—
&ußgoros 1 133
. Dior, nAoxduoig der fih fhmädenten Hera (U. &, 177.)
—
der goͤttliche Salbenduft wicht gefehlt haben kann und
ſich von ſelbſt hinzudenkt; ſo wird doch hier ſowohl als
bei den außoooioıg yairaız des waltenden Zeus (Il. a,
$29.) durch das Beiwort nur Überhaupt das gäthliche
herrliche Haupthaar verftanden. Und endlich die Gdt⸗
terfalbe Heißt Il. , 187. E&Aaıov außoscsov wie «6
Od. 8, 365. &ußgorov heißt, und wie das Futter der
unfterblichen Götterroffe 11. &, 369. edap außoomor
heißt, ihre Krippen ©, 434. daſſelbe Beiwort baben,
und wie überhaupt alle die Unfterblichfeie nährenden
Mittel, feien fie als Speiſe, als Trank (Steph. Thef.
in v.), als Salbe (1. m, 670.) oder als ein Reini⸗
gungsmittel (II. &, 170.) gedacht, auch fubftantivifch
eußgooin heißen.
4 Bei dem legterwähnten Worte kann alfo, eben
diefer umfaffenden Bedeutung wegen, nicht &dodn zu
verſtehn fein; fondern dußoooi« Ift zuverläffig urfprüngs
lich ein Subſtantiv das, von Außaoros entflanden, .eben
fo gut wie ddavaola Yon Adgveros UnfterblichPeit
beißt. &o wie nehmlich die Goͤtter mit der Schönheit
felhſt fih wafchen (Od. o, 192. ff.), fo effen und trin⸗
fen fie die Unſterblichkeit. ine Anficht die auch den
fätern Griechen noch geläufig war, da das Wort ada-
raoie felbft eben fo wie dußoocie gebraucht Ift in Lu⸗
ins Dial. Deor. 4. extr. yüv d& änaye auröv (den
Sanymed), cõ "Eoun, zei nlövse vg ddavasiaz öye
oroxonoorræ Hui. — |
5. Alle jene Etellen koͤnnen alfo nichts beitragen
um dag Beimort dußgoorög das II. 8, 19. der Schlaf
des Agamemnon bat, in dem gewöhnlich, von der Am⸗
brofia abgeleiteten Sinne, duch füß zu faffen. Die
große Menge jedoch von Stellen worin der Schlaf
ein Beiwort Hat wie YAuxug, vrövuog, vyotrog 1.“
und die ganze. Schilderung rregi 6° außgeoog neu"
imyog zeigen, daß allerdings etwas die Natur des Schla⸗
fes ausdrücendes In dem Worte bier liegen muß: und
(8 fhelnt mir dies die einzige Stelle zu fein, wo dies
Bart poetifcher, nur nicht in jenem gemeinen Sinne ges
‚ for if, Die ſtaͤrkende, heilſame Natur des Schlafes
y, y
134 | | 34. dußodaos |
auszudruͤcken wähle der Dichter eben das Beiwort wos
mit das ſtaͤrkende, ewig belebende in jenen göttlichen
"Gegenftänden bezeichnet iſt. Alfo allerdings etwas uns
eigentlich, fo wie ja auch vn770erog unelgentlich ift, aber
doch nicht ohne Wahrheit: da es nicht ein Machwerk
der Menfchen iſt, was fo heiße, nicht etwas In fich vers
gängliches; fondern dag große Geſchenk der Götter (I. m,
482. invov Öd@gor Eovro), dag durchaus einem über:
finnlichen, uͤbernatuͤrlichen Einfluffe gleicht, und daher
auch felbft ein göttlicheg Wefen if.
6. Ob aber auch die Nacht nun wieber des Schla⸗
fes wegen «ußaooin vu (11. ß, 77. ıc.) heißt, mie
man gewöhnlich annimt? ch glaube es nicht. Aber die
Sache wird etwas verwickelt ducch Die Beiwoͤrter Zußoo-
vos und aßoorn welche eben biefelbe führt. Dies letzte
Beiwort erklaͤrt man nehmlich am gemwöhnlichften durch
menfchenleer, und führe dafür aus Aefchylus an
Eonuia @oorog. Mit eben diefer Form feheint aber auch
oßooraseıy (1. x, 65. umws aßoorakouev ahdılouv
„damit wir einander nicht verfehlen”) verwandt, wäh:
rend es doch auf der andern Gelte offenbar zuſammen⸗
‚hängt mit zufßgoror, der epifchen Nebenform von Zuag-
Tor, auagteiv.
7. Um bier aufs reine zu kommen, muͤſſen wir
zuförderft vereinigen was mit Sicherheit zufammen ges
hört. "Hußgora» wird fein Eritifcher Grammatifer
von 7uax_oTov trennen: und von dieſem Aorift au-
Booreiv {ft das in der Bedeutung völlig uͤbereinkom⸗
mende aßooraLeıv durch ganz analoge Verlängerung
entftanden, die Verfürzung der erften Silbe aber ift
metrifches. Bedürfnis. Diefe Wörter und Formen ge:
hören alfo zufammen. Eben fo gewiß aber find au
dußeocıos und kKußooroz wenlgftens in der Abs
leitung von & und Pooroz einerlei, und «&ß porn ſteht
ſtatt @ußoorog wieder des Metri wegen, da Nik aßgo-
zn den Hexameter anfingt. Am allerwenlaften darf die
Nerfchlebenheit der Endung 05 und n einen Unterfchled
begründen, da befantlich die epifche Sprache aud die
Zufammmenfegungen mit & und andre im Fem. auf q
forımiren kann. In diefen beiden Verſen OdrA, 330, |
\
Sn
4
2 @ußgoroO5 X. 135
Io ydo xer ui vo tWOiT’. Aufporog-
all Sal won
und 11. & 78. —
Nðs aßgorn Fr xal Tj anooyovras mokduoıo.
fönnte im, erfteren auch außgorn flehn, und im zweiten
zur Noth 'aßooros. Aber Noth iſt Bier nicht; und an
beiden Stellen ift die gewählte Form für den Ders die
befte. Daß. das Gem. auf 7 von diefem Worte weiter
nicht vorkommt, beweift nichts, da jene beiden Derfe die
einzigen. find wo das Wort in femininifcher Verbindung
erfcheint. Dagegen kommt von augißeorog, das den-
felben Sefegen unterworfen. ift viermal vor «onidog au-
gißoösns, oder — = — nv, wo überall die fommune
Form eben fo gut fichn konnte. Alfo iſt durchaus aus
gemacht "Daß, was vu &ußgorog, eben das auch vuS
aßgörn iſt. Fragt fich alfo noch ob üE dußgorog und;
vuE außposin einerlei if. Aber wer wollte daran zwei⸗
feln, der Ann außoorm und außpoola Elain, au-
Poore ziuaras und. außpooiou di“ nenkov im Homer
gelefen hat ? | J
3. Und fo erledigt ſich alſo die letzte Frage, uͤber
die Bedeutung dieſes Beiworts in ſeiner dreifachen
Form, von ſelbſt, da es niemand einfallen wird außgo-
0.05 und @uflgoros hier anders zu faflen als an allen
andern Stellen: und namentlich fann aßgdrn nicht hei⸗
gen menfchenleer weil a@ußgooin es nicht heißen kann.
In allen drei Formen heißt es alfo die göttliche, bei-
lige Yacht. Fin Beiwort das, dünft mich, mweit we:
niger einer Erflärung bedarf, als fo mancher Gebrauch
von Beiog, deoog ıc. im Homer. °) Auch ift unfre Er:
klaͤrung eben fo gut fchon eine alte, als die andre.
Apollon. Lex. in v. — oĩë dE 179 adargror, 2 oü
a
1) Nach dem Mörterbüchern fol auch a seorn allein die
Nacht beißen. Möglich daß ein fpäterer Dichter dag
bomerifche Wort fo gebraucht hatte. Da tch aber nir-
send einen Belag finde, fo vermuthe ich daß es bloß
auf der umbedeutenden Bemerkung des Euftathiug be=
tube (gu 11. &, 78.) ürs yup udaoım uovow Gndein, Ad-
ne zo vUX,
136. . 34 - dußgdorg
n del rorras. Schol. min, NVE aßeorn* ahßoo-
oa, Oslo. Schol. Ven. 7 dıniy, örı Aroı xara nd-
gahsıyıy roũ u, avri Tov dußgorn, 0olov altavares, ij
aßogen, xad u Pooroi ur goıramaw. 2) Den Ges
brauch des Aefhylus brauchen wir uns nun gar
nicht irren zu laſſen; nicht daß er, was wohl möglich
wäre, dßoörn im Homer für menfchenleer verftanden
Babe; fondern weil @ßoozos In diefem Sinn ein völlig
analoges Wort ift, das er ohne allen Vorgang fich felbft
bilden, und ohne allen NRüdblid auf Homer fo braus
chen Eonnte. Aber auch fo bleibt es nach der Kritik des
Aeſchylus überlaffen, bei welchem es bloß eine alte Bas
riante zu Prom. 2. Ifl. 3)
. Was die Form des Wortes außporog betrifft
fo würde man dies für ſich allein allenfalls durch das
dem & priv. urfprängliche anhangende v erflären koͤn⸗
nen, wie augaoiy. Allein Ysroiufoorog, Tepyiußoo-
Tog ıc. gewähren diefelbe Erfcheinung. Daß das u eine
bloß euphonifche Verſtaͤrkung fe, genügt, bei den vielen
‚ ähnlichen Zufammenfegungen die dergleichen ' nirgend
haben, während es bier gemöhnlichfte Form iſt, nur fo
ange, bis . eine einleuchtendere Urfach ſich darbietet.
Diefe gewährt die unleugbare Ableitung bon nos
Schickfal, Tod. Das hievon abgeleitete nopros als
Mebenform von PBooros war in den Dialeften; denn
J
auf bloße etymologiſche Spekulation nahm Kallimachus es
4
2) tinfere Erklärung ſteckt auch in der verdorbenen Gloſſe
Des nelycius 4ßgorä. r oındela” denn fo fiebt nach
Schow die Sloffe im M * aus, welche Muſurus un⸗
eſchickt in das ist dort ſtebende Aoori. dßporneie
inderte- Die wahre Lesart iſt unfreitig AAgoız, du-.
Bgörn, Yeia.
3) Nehmlich Euſtathius zu 1. & 78. führe bloß «Aooros
Epnula aus Aeſchylus an; andre, namentlich das eine
Scholion bei Bioifon, volfländiger «Igorov eig donuiar.
Henne (au 11. x, 65.) fagt ohne weiters es fiche im
Prometheus vorn: aber dort leſen wir itzt das unfireitig
- eben fo gute — is tonulay. Weber dieſe Varian⸗
1
te, worauf fich denn auch bei Hefochius die Gloſſe
ußeoror, anardgenor bezieht, wird alfo Hermann ung
belehren.
en ge —
Eußgoros ꝛc. | 137
fiber nicht. in feine Gedichte, Fragm.. 271. Eeiuaney
act uogroi. (©. noch Schneider Im Wörterb.) Und
dag laf. mors, mörior, mortuus, mortalis beftätigt es.
Die der ältern griech. Eprache fo natürliche Metatbefis
verwandelte es in Peorög, wie nokeiv, PAwoxo‘ weh,
Pace“ uahaxos, PIeE. Allein das radtfale u "blieb
vor dem ß, fo oft es fih an einen Vokal vorher anfchloß .
(&ußgoros 1.), wie in noAiv, ueußkoxe, Plwozw, :
und in zuagror, nußporov: Eonnte aber auch wegfal⸗
len, wenn der Ders es verlangte; daher Afooros, au-
gıßoorn: fo wie aßoosaler von aufgoreiv.
10. Hiemit fallt denn auch jeder Verſuch weg das
Verbum cßooratey mit &ßooros ‚In unmittelbaren
etymologiſchen Zufammenhang zu bringen, wozu bie
Gleichheit der Hauprfitben verfuͤhrte. Einige leiteten
das Verbum ebenfalls von & und foorog ab, und mein⸗
ten es hleße eigentlich aberrare ab homine; worein
fie auch ußooror zogen; ‚aber Guagreiv zu ziehen nicht
magten. Andere gingen son aßoorm, Nacht, aus und
faßten beide Berbalformen ‚(aber immer ohne. uagreiv)
fo: ih irre in der Macht herum und verfehle. Aber
es tft fühlbar ‚daß. alled dies und was man ähnliches
‚verfuchen ‚Tann, keine natürliche Arten find ein gewoͤhn⸗
liches gangbares Verbum entſtehn zu.laffen. Man laſſe
es alſo beider obigen durch alle Analogie empfohlenen -
Scheidung, und 'begreife aßooralw unter den Formen
von duagrarıs, deſſen etymologiſche Verwandtſchaft wir,
ſo lange wir ſie — wiſſen, auch füglich entbehren
koͤnnen. |
-
4) Na meiner Ver muth ung acbirt es zu der. Wurzel
. M&pos Theil, eigen errbeilen. Aus dieſer bildete
- eine Analogie, die ın Der aewöhnlichen griech. Sprach- -
bildung Nicht Weiter sichtbar bier aber unzweifelhaft
if, ein negatives Verbum «ulodr untheilhaft ma⸗
chen d. bh. berauben. Ei H ähnliches war Auagreıv
(Uoritt; vol. zowmueiv in der Note 5. zu. Artik 2.) °
mit intranıtiven Megrif untheilhaft wersen, db. 5
nicht erreichen, Berteblen. Die übrigen Veranderuns
gen ergebe fich aus dem Obigen: nnd von der Wan—
Delbarkcit Des Gpiritus iſt dies nicht: der erſte Be—
weis, befonders von folchen Fällen wo bie Etymologie
we
‚
N
F j '
x ,
ß ’
. j \ ä >,
38: . 35. ehileen
35. de Aileaın
1. Das Berbum Elicow drüdt bloß ein winden
und waͤlzen in einfacher unverſtaͤrkter Bedeutung aus.
Zur Vervielfachung und Verſtaͤrkung des Sinnes diente
ſehr natuͤrlich eine vorn verdoppelte Ableitung, aber mit
eigner Ableitungs-Endung, Zeil; denn nur dieſe
Form kommt im Praͤſens vor, nicht Ackioco, das man
irrig als Thema für Addıker u. d. 9. ſetzen zu muͤſſen
glaubte, und dag aus ben Wörterbüchern zu veubannen
iſt. Jenes Präfens kommt vor im Humnus der Athena,
(28, 9. Wo!f.) und einige male im Pindar. Auch bie
Form Achso, welche man als Plusg. von Ehioon
‚.anfehn Eönnte, wird. durch Die Bedeutung hieher gezogen,
und ift alfo Aoriftus (yncopatus. *)
: 2. Die natärlichfte Bedeutung diefes 'verboppelten
Derbi iſt die fchlängelnde Bewegung,‘ z. D. der
Schlange felbft und des Vliges: 11. P, 316. (vom Dra⸗
hen) Tr. o &hrlıkausvog nrepuyog Außer, und A, 39.
von. einem auf dem Schildgehänge gebildeten Drachen,
‘En’ aus Aslınto doaxwy: Pind. Ne. 9, 45. Koo-.
yilcoy asegonar EAehikars. Bon andern ſchnellen Schwinz
ungen ift es Il. », 558. &yxos aeıöuevov Ehelıxso,
In einer Igrifchen Stelle bei Plutarch Quaest. Conv.
9, 15. vom Fuße des Tänzers: (dAeAılouevog TTodi),
und bei Pindar vom Saitenfpiel (elle yopmyya
Ol. 9, za. Py. 1,7.). Daher denn Überhaupt zittern
machen, erfchüttein Il. «, g30. 9, 199. Hymn. Mi-
erv. 1. 1. (den. Olymp); Il. 4,448. un: 0° eig n zuies
Ihr erzitterten die Glieder; Od. u, 416. von dem vom,
Dlige getroffenen Schiffe 7 5’ &Asligdn naoa.
3. Auch der Begriff des herumdreben wird ba-
durch ausgedrüdt, role durch das einfache EAinow; aber
die Derftärfung der reduplicirten Form ift fühlbar Od,
&, 314. von ber Welle welche das Floß herumwirbelt,
der Beobachtung des gewöhnlichen Menfchen fich ent=
zogen hatte. Die Achnlichkeit einer Zuſammenſetzung
mit au genügte. 2 we
j ”) ©. d. Gramm. 6. 94 18, 3 &%
—
No
36. ueraahiv. 139
eos 08 oyellnn Eisdiker: und fo ficht es auch vom
einmaligen Serummenden fo oft ein ploͤtzliches
Wenden zur Slucht, oder auch von der Flucht zum Stehn,
ausgedrüdt werden fol, 11. E, 278. nal zap“ogeag
ex’ Ehehıbev Aias, und fo &lekigtinoar, Eehıydevre; I,
L, 106. 109. A, 588. fo wie daffelbe Wenden ohne
dergleichen Nachdrud die einfache Form Miootobos hat
1. u, 74. Euyderroy in’ "Ayasay d. 5. wenn fie fih
wenden follten.
4. Ganz verſchieden Ift das Verbum ZAelierv von
einem großen Geſchrei (dAeded), das In der gewoͤhnli⸗
hen Profe vorfommt, und diefelbe Flexion Bat.
56. keraliarvr.
1. Die richtige etumologifche Anficht der Wörter .
nerellgy und ueraldov ift zwar ſchon dort und da an⸗
gedeutet (ſ, Damm zu Ende des Artikels ueradAdan) ;
aber doch noch nicht beſtimmt und richtig genug vorge:
tragen, daß nicht zu beforgen ſtehe, mancher Ausleger
werde noch immer das homerifche Derbum, durch eine
Uebertragung von den Bergwerken erklären. Mer’ al-
ka heißt nach anderem, namentlich auch in dem Sinne,
welchen ner@ und dag dehtfche nach haben in den Re:
dengarten, nach etwas gehn, ſuchen, fireben, for:
ſchen. Die Handlung eines nach andern Dingen, als
die ihn umgeben, begierigen Menfchen, ward alfo fehr
natürlich aus jenen Worten zufammengefeßt in der Form
eines Derbi ueradAav, welches urfprünglich abfoluten
Einn wird gehabt haben, „nach andern Dingen fors
ſchen, neugierig fein”. Dann nahm es ein Objekt anz -
und in diefer Verbindung gelangte es in die epifche
. Sprache. "Mit dem Objekt der Perfon hieß es nun
ansfragen; mit dem Dbj. der Sache (die aber auch
‚eine Perſon fein Fann) wonach forfchen, fich erfun: , . |
digen. Meiftentheils druͤckt fih aber bei Homer, auch
in diefer Verbindung, hoch fehr der urfprüngliche Sinn
des nn und. felbft neugierigen Forſchen aus, wie
gleich Il. &, s50. (Zeus zur Hera) Mytı oð Tavca
ixucœ Öitigeo unds nerdlda. Es üft indeffen denkbar,
14 x Fin)
y %
a
140 1'36. werahdgv
daß es fich In dieſem Sinne verſchwaͤcht habe nicht nur
in eine fragende Anrede, ſondern auch in Anrede uͤber⸗
haupt, und daß die Pindarifche Stelle Ol. 6, 106.
‘fo zu faſſen iſt; mimvohl ich mich nicht getraue, bes
ſtimmter über dieſe Stelle zu reden. *)
2. Das Subſtantiv uereldov betreffend, fo- halte
ich es für eine Art Abftraftum von dem inne jenes
Derbi, ganz den franzof. fouille entfprechend, und ur⸗
fprünglic) eine Durchftörung, LZachfuchung, ausdruͤ⸗
dend, dann aber audy den Ort wo dergleichen geſchieht.
Doc läßt ſich dies nicht nachweifen, weil wir das Wort -
nur erft In den Büchern aus ber Zeit der Schriftſpra⸗
che finden, wo e8 gleich den beftimmten Zinn von Llach:
grabungen in der Erde hat, jedoch fo daß es nicht
nur Bergwerke fondern auch Gteinbrüche ıc. begreift.
Aal
Weit fpäter ift der Gebrauch wo es für die ausgegraz -
benen Mineralien felbft ſteht, und der allerneufte der,
welcher es auf die von uns fo benannten Metalle und
Erze einfchränft.
. 4.
*) Bockh, dem Scholtaften folgend, wofuͤr ſich auch ſchon
Damm erklaͤrt hatte, glaubt, Pindar habe das Wort
fuͤglich in einer beſondern Bedeutung „ſich ſotrgſam
egen jemand beweifen” brauchen Fönnen. Syft, die
einung, Pindar habe dies hier mit Igrifcher Kuͤhn⸗
beif getban, fo befrtedigt mic, dies nicht, "weil tır dem
Worte felbfi und in dem Zufammenbang der Stelle
nicht genug Undentung if, um dieſen Sinn dem Hb-
rer darzubieten; dagegen wäre wohl moͤglich daß dag
Wort im Gebrauch der Dichter tn diefen Zinn über
araangen wäre; uber dazır fehlen die Beläge. Die
Erflärung als bloße Anrede hat Heyne empfohlen: und,
diefe bat allerdings das für fich, daf, men Pindar
wirfiich fo aefchrieben, die meiſten Lefer es fo. wer-
den verflanden, und eine eigenthümliche Anwendung
des alt - epifchen Wortes darin erkannt Haben. Die
verfuchten Befferungen befriedigen nicht. Der Her—
mannifhen weratldoaset iv. ſiebt Daftelbe entgegen was.
auch an den andern Gtellen, an welchen er dies Pra-
nomen in den Pindar zu bringen verfuchts nehmlich
daß es nach der. Analogie von duiv und ziv wol nur
orthotonirt fein kann.
1
37. 8x8nA0s; BEE 00 141
4
—— a RER
Daß Exnlos und zuxmdog. Formen eines und
deffeiben Adjeftivs find, iſt Allgemein anerfännt und
durch DBergleihung der Stellen gewiß. Da aber die
Ableitung des Wortes dunkel, und der nachherige Se:
brauch nur poetifch it, fo muͤſſen wir aus eben Biefer
DVergleihung der Stellen, die. im Homer zahlreich
genug find, auch’ die eigentliche Bedeutung des Worts
feftfegen. Und fo ergibt fich leicht dab es bei Homer
ſoviel iftals ruhig. aber nur mit dem Begriff der Ent
fernung von aller Sorge, Störung, Gefahr und fons
fliger Unluft; denn mit dem Zufag ExmAog oder eur
xnkog wird dort nicht nur der Ruhe gepflogen, ge
ſchlafen, geſchmauſt, geſpielt, ſondern auch jede Art
von Thoaͤtigkeit geübt. So wollen die Trojaner Il. 6,
340. nicht, daß die Griechen Exnkoı den Leichnam des Par
troflos nach dem Schiff bringen; und L, 70. werden biefe
ermahnt die Todten liegen zu laffen um fie nach der
Schlacht Exndoı zu plündern:_ ja @, 371. beißt es gee
radezu Euvxnkor noAzuLor vn aidEDı im Gegenſatz de:
rer welche in Sinfkernis, in Staub und furchtbarem Ger
wuͤhle um des Patroflos Leichnam kaͤmpften. Die alſo
ift die Bewegungs: und Arbeitlofigkeit an fich der Be⸗
griff des Wortes, fondern nur dag durch Mühe und
Sorge feine Unluft hervorgebracht werde, welche ſowohl
‚Arbeit als Ruhe ſtoͤret. Womit denn auch fehr gut
übereinftimmt, wenn mit Bitterfeit dem, der ſich um
andre bekuͤmmert, gefagt wird er folle &xnAos in feinem |
Bereiche bleiben, wie 0, 194..Pofeidom fagt in Bezie⸗
bung auf Zeus. Dagegen ift es eine im Grundbegräff
verfehlte Anwendur g, wenn Theokrit 25, 100. es rein
für laͤßig, muͤßig braucht, und zwar im Gegenſatz ei
ger Geſchaͤftigkelt die als munter und erfreulich geſchildert
wird, nehmlich wenn die Heerden nach Hauſe kommen:
"Erde ur ourıs Eunhog aneıgeoio neg Eövrov Eisn-
et REQE avi) ErTD REXOMMEVOS &070%, u. f. w.
2. Daß Zeſiods Sprachgebrauh im weſentlichen
von dieſem homeriſchen ‚Habe abweichen Eönnen iſt nicht
N
—
—
a ._ : f 5 22
„.. . Ehneuev & novrov, yögrov Ü. eu navıa Ti-
’
"142 nn 37. Lændoc,
zu glauben: und doch ſcheint es ſo, wenn mar diefe
Derfe lieſt, 665.
Trug 0° einpıreeg wögar nal nrovrog Urtnutoy, '
Eüunhog* Tore vijœo Bory vvenoı minus _
VEodal. |
Hier ftünde züxnAog.von der bloßen Stille, und zwar
lebloſer Gegenftände, wovon nicht nur bei Homer fondern
auch bei den nachfolgenden Alteften Dichtern Fein Bei⸗
ſpiel iſt. Den Grad von Poefie aber wodurch das Meer
hier perſonificirt wuͤrde und zugleich euxnlog von dem
geſagt würde der andern Feine Gefahr bereitet, koͤnnen
‚wir bei Hefiod im diefen Hauslehren nicht annehmen.
Und doch müßten wirs, wenn es fo'da flünde. Aber
man nehme alle Interpunction weg, und. es flieht nicht
da. Abtheilung und Sinn gewinnen offenbar, wenn wir
Pas Kolon hinter unınuwv feßen und euxmdos zu eAne- _
- ner ziehen. Nun haben wir die Gemuͤthsruhe, welche
die Hauptbebeutung im homerifchen Sprachgebrauch ift,
auch hier im Gegenfaß der Sorge und Gefahr.
3. Die ungenaue- Worausfegung daß Eunkog über:
haupt ruhig, ftill heiße ftand denn auch im Wege daß
man an ber, freilih auch von andern Gelten ſchwie⸗
. rigen Stelle im Hymn. Merc. 488. nicht recht damit:
. fertig werden fonnte.. Don diefen. Homeriden Fönnen
—
wir vorausſetzen, daß ihnen der altepiſche Sprachgebrauch
noch natuͤrlich iſt. Die Gemuͤthsruhe und Zuverſicht,
welche wir eben in dem Worte erkannt haben, paßt auch
hieher; nur daß bier eben nicht von Gefahr die Rde
if. Hermes hat. dem Apoll: die Leier gezeigt, und bie:
‚fer bie neue Kunſt höchlich bewundert. Hermes ſchenkt
fie ihm mit den Worten: „Getroſt, zuverfichtsvoll .
fannft du diefe fortan zum frohen Mahle mitnehmen,”
Das heißt, „fie wird auch dir nicht verfagen.” Auf bie
fen Sinn führt der ganze Zufammenhang und befons
ders das wiederholte Zoi Ö’ AUTEYDETOV ‚Eesı dœnut-
yaı ö,rrı mevonds d. 5. du Fannit alles was du willft,
und wirft alfo auch ohne Mühe diefe Leier fpielen Eöns
nem Ich glaube nicht daß man ſich diefer Erklärung
21
hi .
4
— | J
*
⸗
üænloc | 143
wird verſagen koͤnnen wenn man die Aehnlichkeit, obgleich
bei ganz verfchiednen Fallen, bemerkt zmifchen jener von
mir fo eben ins Licht geſetzten Geflodifchen Stelle
“ Eüunhog’ zöre va Bony avkuoıoı mıdnoas
Eixipev Ei mörsov, Gogrov 6” ed narıa
Tideodar. . un
und diefer im Hymnus u:
Euæxmos piv Enera Yyegew. &. daire da-
Lay,
"Koi xop0y iuspveyra, xai’ ds wiloxudee
’ - x0u0V,
‚ Eögoosöunv vuxtög Te za. Muatog. *) Ä
4. Bel Apollonius hingegen zeigt fich fogleich die
misverftandene Nachahmung Indem er. es theils wieder:
holt von der Unbeweglichkeit leblofer Segenftände braucht:
4, 1249. eixnho ÖL nosteifero navra yalyız, und,
wenn man dies für abfichtliche Uebertragung halten woll:
te, 2, 935. euxnAmorw mreguzigon, und 3, 969. von
Baͤumen, Al Te napdcoov Exmhor Ev ovossıw 2dÖl-
Lovsaı Nyrtuiij: theils von Perfonen zwar, aber nicht
um das Ruben der Gemüthsbewegung zu bezeichnen,
fondern für das einfache Schweigen, fogar wenn bie:
fe mit Gemüthsbewegung verbunden ift: 3, 219. FE
xnAcı Ö' Umso ovdov Enari Bar: 2, 861. 100 Die Ar:
gonauten im großen Schmerz (aungavimow) über zwei
verlorene Gefährten aAog meondporde nreoovres "Ersur .
nes evznAwz eihvusvor weder an Eſſen noch. Trinfen
gedenfen. — ce,
5. Man Eönnte zwar das Heſiodiſche raid
euänAnteıpa, €. 462. als Beweis anführen wollen, daß
der Begriff des Schweigens In züxndog liege. Aber
dann würde man nicht bedenfen, daß weinende Kinder
dort gedacht find, die durch Darreichung des Brotes
suenkor d. i. ruhig und zufrieden werden. — Grb:
Beres Unrecht gefchieht dem Pindar. Denn. wenn es
1) Im erfien dieſer drei Verſe ul» zu beſſern, ſcheint
nicht noͤthig, da die Leier im vorhergehenden genannt
iſt. Eöpgoovvw aber faſſe ich als Appoſition dazu.
v
14°. 37. &xmdog
«bei dieſem Ol. 9, 87. vom Zeus. Heiß, Ourare'
oOnòtvros avapmaoeıs Exa)og uiydn Maweakiooıw ey
Ötgais, fo. erklärt der Scholiaſt dies. fogar durch A-
dor, umd neuere folgen ihn darin 2). Allein bie:
Heimlichkeit iſt, wie der ganze Zufammenhang lehrt,
dort dar nicht nöthig, und eine hoch auf dem Gebirge
ungeftört und in heitrer Ruhe dHepflogene Luft der
‚wahre Sinn. | De ii
6. Man hat geglaubt euxnAos als die Altere Form
behandeln und von «u und xmAeiv ableiten zu koͤnnen;
ohne zu bedenken, daß es dann einen viel zu pofitiven
- &inn befäme, und daß es doch gerade in diefem poſiti⸗
ven Einn nie vorkommt, fondern in dieſer geftelgerten
Form — euanintog d. i. innig ergeßt, hochvergnügt — —
einen negativen Sinn angenommen haben niüßte, den.
höchftens das deutfche bebaglich, und auch nur zumels
len, ausdrüden koͤnnte. Dollends aber durch den gang
von aller Analogie entblößten Uebergang der Parti⸗
kel ed in & verliert diefe Ableitung allen Schein. 2)
Schneider im Wörterbuche nimt daher ein altes Ab:
jeftiv x7405 vuhig an, von welchem einerfeits eüxnkog
und äxnkog und anderfeits xrdeis fomme, welches Der:
bum daher urfprünglich den Begriff der Befänftigung,
und fo nun erft den der Ergekung und Pergnügung
babe. Allein auch durch dieſe Annahme tritt nur bie-
- Sorm edurAog in Analogie. Denn die Vorfegung ei⸗
‚nes afpirirten &, oder vielmehr eines digammirten
(f. I. & 759. & 70. ı, 376. A, 75. 0, 194. 0, 340.),
am aus amkös Eunhog entftehn zu laſſen ift ebenfalls
ohne
2) Damm jedoch nicht; der uͤherhaupt die homeriſchen
und pindarifshen Stellen bier im weſentlichen alle ſehr
richtig faßt. ' |
3) Selb das fpricht gegen diefe Ableitung daß die al=
ten Grammatifer nicht darauf verfielen, da fie fich
doch aͤußerlich fo Leicht darbietet. Die älteren, zu 1.
a, 554. baben bloß die Wandelung von -Ednlog in ed-
umlos als etwag ausgemachtes; das Etym. M. hat un⸗—
ter beiden Formen mehre Ableitungen feiner Art, aber
‚jene nicht, die fich nur bei Euſtathius (ju II. a, 554.
p. 113, 49. Baſil.) ebenfalls unter mehren andern findet.
“+.
. F
-
EVwnAog 145°
ohne Beiſpiel. Dielmehr zeige mir dleſe lezte Bemer⸗
tung in dem Anfange &x die Wurzelfilbe; befonders da
nkog eine befante adjeftivifche Endung iſt. Zwar hat
diefe in anarndos, vymkög x. den Ton auf der Ends
filbe: allein bei dem Ibermiehmden Hang der griedhis
hen Sprache den Ton zurüdzumerfen, thut fie dies ges
woͤhnlich, fo oft ein Wort Feine fühlbare Ableitung
mehr hat. *%) Diefe noch ige zu beſtimmen kann viels
leicht gelingen, vielleicht aber auch nicht; aber auf das
Verſtaͤndnis der Stellen kann dies fehtverlich noch einen
Einfluß haben; und fo laffe ich fie unentfchieden. 7)
7. Was nun aber den Ucbergang von Exnkog zu
tuxenoc anlangt, fo fühle man gleich daß hier das Dis
gamma der erftern Korm im Spiele ift; und felbft eine
bloße Umftelung von FEKHAOZ in EFKHAOZ
wuͤrde vielleicht befriedigen. Allein es iſt noch eine
beutlihere Analogie vorhanden. Daß viele Wörter in
Der altgriechifhen Sprache ein bedeutungslofes e vorn
annahmen, hat zuerft Boͤckh (ad Flat. Min. p. 148.)
4) So haben wir z. DB. oben das Wort Opuos geieden
welches in beiden Bedeutungen eigentlich ein Verbale
R auf uös if.
5) Der Form mach wird man fich fchwer enthalten, Fürs
nen, bie drei digammirten Wörter ixom, tunr, Fenlog
als Berbalta eines und deffelben Stammes anzuſehen.
Sb das Mefultat der obigen Unterfuchung, daß Exmdos
immer nur von Verfonen und meift vom Gemütbe
ilt, eben dabin führen Fan, laſſe ich dahin aeftellt
ein. Bei einer Abfiammung die dem Ohre nicht 10
füblbar iſt, wie die oben verworfene wäre, die gegen-
wärtige aber nicht, iſt ein Uebergang von dem Begriff
. gutwillig, gern, in jene andern, zufrieden, behaglich,
ungeſtoͤrt, wenigſtens möglich. — Aber dahin ändere
ih num mit mehr Sicherheit die Schneiderſche Vor—
ftellung, der ich im übrigen ganz beitrete, daß ich xn-
lim von Ennlos ableite, jo Nie aurgoue (Bel. £. 323.)
von duavgös fommt, zwgelen von oxuyn U. d. g. Und
fo wird Diefe Ableitung nun durch das befiodliche ev-
snAnreıpe befläiigt, welches eim von der andern Form
edunlos ohne Verkürzung gebildetes Verbum even
wirklich enthält, und zwar gerade in dem Ginn den
Schneider bei xniio zum Grund legt, dem Stillen ber
Leidenſchaften. 8
N
146 , | 37. senAog, N
‚ angedeutet und auf einige daraus zu erflärende Formen
aufmerffam gemacht. Es iſt eimleuchtend daß eben das”
hin auch gehört das homerifhe a in Eeixonw, Ede,
Zihreran u. a. Da nun grade alle diefe Wörter in ih⸗
rer fürzeren Form zu den anerkannt digammirten geh:
ren (&v& sixooı ergo, uvgie &ya, Erı Emeran ıc.),
fo haben. wir die längere fo anzuſehn; EFEIKOZIN,
EFEANA, EFEAIIETAIl: ohne welde Dorans:
fegung es auch unbegreiflih wäre, wie gerade vor diefe
Wörter, die ſchon ein & zu Anfang haben, noch eines
das allem Wohlklang entgegen wäre fich fügen Fonnte,
Ein gleiches dürfen wir alfo nun für unfer Exnlog
, FEKHAOZ annehmen: aber da das e hier nicht wie
in jenen Wörtern durch Diphthong oder Pofition lang
ift, fo ward ſtatt ZFEKHAOX gleich daraus ZFKH-
A402, fo wie durchs Augment Endero, inrounv wird
aus Errelero, Enreröunv. Dabel ift einleuchtend daß die
Entftehung und Beibehaltung der Form süxndlog eben
‚ durch die feheinbare Bedeutſamkeit der Silbe &u beför:
dert ward, geräde wie aus EFAAE wWade in den epi⸗
fhen Gebrauch Fam.
8. Sch werde diefe Anficht noch mit einem ganz
aͤhnlichen Falle belegen. . Der Argonaut Eurptos, Zü-
euros, wird bei den Altern Schriftftellern "Zovros ge:
nannt; f. Burm. Catal. Argon. Leicht fertig ift man -
mit der Bemerkung, das letztere ſei poetifche Freiheit.
ftatt des erftern. Aber mas wäre das-für eine Vers—
kunſt, welcher eg erlaubt wäre einen Namen, der fih fo
leicht in alle Dersarten fügt wie Züpvrog nach Befinden
auch in Eouros zu verfürgen? Wenn aber, was allerdings
richtige Annahme ift, die Dichter hierin einer wirklich zwie⸗
fachen Ausfprache folgten: wie läßt ſich annehmen, auch
vom Dolke, daß ein fo bedeutfämer und volltönender
Name in "Zourog habe verderbt werden Eönnen? Un:
ſtreitig iſt alfo "Fovros, eben weil biefe Form bei die:
fem einen Eurytos allein, und in fo echten Quellen er:
fhelnt, die wahre Mamensform in der Tradition de
‚Stammes dem biefer Heros gehört: und es Liebe fih -
nun wohl annehmen daß die Form Zvourog eine fpätere
durch die vielen andern diefes Namens veranlaßte Verder⸗
r
surnAog 247
bung davon ſei; wenn nicht dieſelbe Erſcheinung noch
weiter, und am Stammwort eupus ſelbſt nachzuwelſen⸗
wäre: a
2. Unter den unteennbaren Partikeln welche den
Sinn verftärfen find zwei, dpı- und Eoı-, die für ganz
gleich wenigſtens der Bedentung nach gelten; obgleich
ſchwer zu begreifen ift, wie derfelbe Dialeft und. derfelbe
Dichter zu gleichem Zwed bald ein @ bald ein e brauchen
Eonnte. Dies allein 9 mit Sicherheit darauf daß
beide radikal verfchleden find. So wie es nun gewiß
{ft daß doı- zu der Wurzel von dopsiwr, Wugısog ger
hört, und folglih von dem Begriffe gut ausgeht: fo
gehört Epe- zu dem Wortſtamm von eupös und geht
von Förperlicher Ausdehnung aus. Daher Bezeich:
net cpı= bei den Altern epifchen und lyriſchen Dichtern -
hauptfaͤchlich nur die große Fähigkeit, in aktivem oder
- paflivem inne, zu irgend etwas; wie dosyvorog, dpı-
Yocöns gut, leicht zu erkennen, dpidaxgug- fehr zum
Meinen geneigt, &pınpadns fehr trügerifch, u. d. g.
niemals eine eigentlihe Ausdehnung; welches dagegen
Vorzugsmweife die Bedeutung von &pı- iſt, z. B. in Epı-
wuyeres, Epindeupos, Egıxöumd, Episapvlos: woher es
denn mit den Begriffen des fich verbreitenden Schalles
und Ruhmes, wie Epißpeneeng, Epiydaunos (die man
mit zdovone vergleichen Eann), Evuoudpayos, ‚Eginbgng,
Eoıxudns ; oder des üppigen Wuchſes, wie Zpdnins (dgl.
zugvg@ugs), fich vereinigt: Allerdings geht nun eine folche
Vergrößerung auch auf unräumliche Begriffe über, wie
in Epıoderns, Epitinos; \aber eben dies iſt auch. der
Fall bei evovoderns, Welches man bei- Homer Zwar,
wo es Beiwort des Pofeidon iſt, auf die weite Herr:
ſchaft beziehen fann, dag aber bei Pindar Beiwort iff meh:
rer gewöhnlicher Helden und Herfcher, und Ol, 4, ı7.
der aperas felbit; fo daß alſo das homerifche Beiwort
des Zeus doroderns füglich als die Altere Form von eu-
ovoderns angeſehen werden kann. |
10. Diefe Einerleiheit von &or- und &vev- zeigt |
ſich noch entfcheidender in dem Namen eines andern Ar:
gonauten Eoißorno, welcher auch, namentlih von He
rodorus (nach Schol. Apollon, 1, Du Eöovßarn ge
\
/
148 37. Exmkos, evanlog |
nannt ward; ein Fall den Burmann ſchon In ſeinem
Catal. Argon. richtig mit dem des Eurytos verhleicht.
Derſelbe vermutbhet daß diefer ’Zaußwrng einerlei Tel
mit dem Zugvßwrag der bei Paufan. 7, ı7. mit Jafon,
Peleus u. a. Argonauten bei den Leichenfpielen des Pe⸗
lias genannt wird. Es ift ſchwer daran zu zweifeln.
Der Held hieß alfo Zoßwensg ober Eupuvßwrng: und
fo erhält jener Name nun 'erft eine wahre Bedeutſam⸗
feit. Die zweite Form konnte für den Herameter duch
eben fo analog Zupvßorng gebildet werden; welches
dann durch eine alte oder neue, Verderbung faft noth⸗
— ih den gelkufigern Namen Zügußarng über: '
gmg. | —
11. Um nun oeuͤe auf obige Art aus dieſer ein⸗
fachern Form, wozu &pı- gehört, entftehn zu laffen, muß
freilich diefe das Digamma gehabt haben; wovon ſich
aber bei Homer feine der. gewöhnlihen Spuren, fo oft
auch Zor- bei ihm vorkommt, zeigt. Aber ſchon laͤngſt
ift auch anerfannt daß keinesweges alle Wörter und For⸗
men welche einft das Digamma hatten 'es bei Homer
noch haben. - &o. hat es &dziv nicht mehr, von deſſen
Digamma Amp zeugt; fo ro nicht, deſſen Digamma
wir aus andern Nachrichten kennen; fo öogv und ai-
geiv nicht, die doch ohrre Digamma nicht «öparos und
anomıgeiy bäden Eonnten. Kein Wunder alfo wenn ein
Wortſtamm ber nur noch als Anfangspartifel einiger Zus
. fammenfeßungen vorfam, diefen Hauch verloren hatte.
Gluͤcklicher weiße aber weift ihn uns doch auch ncch cine,
Spur jener andern Art nad. Hegißow.ift der Na⸗
me einer mothifchen Frau Il. 'e, 389. Daß dies Fein
andrer Name fel als den auch andre führten, "Zaißorn,
6) Dett fireitigen Namen ’Epiatog 1. m, grr. möchte ich
jedoch nicht auf. eben diefe Art mit Evpraloc zuſamæ-
menbringen, da dag in jenem Namen gedehnte « ſich
gar zu febr entgegen ſtraͤubt, und es doch nicht zu
begreifen ift, wie der Dichter für eine rein poetifche -
Perſon einen nicht ganz analogen Namen babe waͤh⸗
len fünnen. Sch kann alfo nicht anders als Heynen
beifimmen der die Lesart "Epvlaos, die nicht minder.
analog geformt if als Egvoimzoiis, aufgenommen bat.
s
‚38° 100, Erinpa 16. 149
bat man fehon Immer angenommen: und mit Net:
denn ganz befonders find bie Frauennamen womit die
mythiſchen Genealogien ausgefuͤllt werden immer nur
rein poetiſche, folglich bedeutſame, Namen. Wer alſo
‚nicht etwan eine ſcherzhafte Bedeutſamkeit in dem Na⸗
men Hegißoww anerkennen will, der wird jene Bemer⸗
fung, wodurch er dem. Mannsnamen 'Eaßwrns analog
wird, nicht von der Hand weifen. Die Form Heoißoiæ
ift nun aber offenbar nichts anders als die daftylifche
Ausfprache von "Eeeißoıc; wodurch diefer Name mit den
obigen &eizomm, &edva rc. In: Eine Klaffe kommt. Wenn
nehmlich Namen neu gebildet wurden fo war alferdings
eine voirklihe und poetiſche Bedeutſamkeit die Nichte .
ſchnur: aber wenn in der Ausfprache des Volks oder
für den Gefang ein Name ſich äußerlich anders formte,
dann gaben das Ohr und die Gewöhnung an befante
Wörter und Töne den Ausfchlag :: und auf diefem —
outſtand und gefiel: die Form FHioßoiæ.
38. Me; EEINOO, Emuipavos, EOROS>
' EQIMAES.
1. Die Stellen wo die Formen yoga und dninoæ
In unſerm Homer geleſen werden, ſind folgende. H. 132.
— 0 ro TA0g ER
Ovus Fo PEpOVrES AyESa0’, OVÖE METoVFeL.
Od. 7, 764. von denen bie fi zum Agamemnon ſchla⸗
gen und noch zu Troja bleiben wollen, |
Aoris En’ Argeiön Arapsuvovi 700 pepovzss.
'n, 375. einer der Freier fagt vom Volke von Ithaka.
Acoi 0’ ouxerı neunay dp’ quĩy now Pegovomw.
0, 56. Hdyſſeus bedingt ſich bei feinen Kampfe mit
Iros
Mies En” Tev ng pigev Zu gel naytin
IMngn.
UV. «, 572. vom Hefaͤſtos der zwiſchen den hadernden
Gottern zum Frieden ſpricht,
Mprgi glln Eningo pegwv ‚Atvxwieyo “Hon.
s
159 38. nom, Exiyea 2
und 578. raͤth derfelbe fefnen Mutter
'Ilarox gi Errinaa geosın All,
Daß diefe ſechs Stellen, mit unmefentlichen Verande.
‚rungen der Form, denfelben Sinn darbieten, iſt klar.
Der Begriff beiſtehn liegt eigentlich nicht darin, fons
‚ dern an der vierten Stelle Fommt es nur zufällig das
mit überein. Ueberalf ift der Sinn yapileodan, zu
gunften handeln, fich gefällig erzeigin, thun was
dem andern recht oder lieb iſt. Da nun dies an
der erften jener Stellen ſchon in der einfachen Rede
70% geogır liegt, fo folgt dag der An nox ungefehr
gleich bedeute dem Akk. xagır.
2. Diefelbe einfache Form fommt auch in dem bes
kanten Orakel vor, das Herakles erhielt *),
"Hoa 20 ardgmnoı gYegwy xAkog Egydıror
- EEug
wo es deutlicher heißt beiſtehn, aber offenbar mit ei⸗
nigem Zwang wegen der Deutelel bes Namens Hoc-
zAns. Und das na xouisev helfen, beilen in.Orpb.
de Lapid. 755. ift eine fpatere Anwendung der home
rifchen Grebensart, Daß, ferner auch aus der Erklaͤ⸗
rung des Akkuſativus 10% durch var xp *) weiter
fortgeſchritten, und noa in dem adverbialiſchen Sinne
von yaaır, wegen, gebraugt word, gehört ebenfallg nun
‚ päteren Dichtern 2).
3. ‚Die Ableitung betreffend fo ift die von —
ẽocky, worin der Begriff des Begehren liegt, lange nicht
ſo poſſend, als die von den meiſten auch angenommene
von &gw, ageoxe, ſich jemanden fügen, ihm gefal⸗
len, gefällig fein, womit au uͤbereinkommt das Work
1) Faetz, ad Lycophn, 662. Suid. in “Hoazäis Eeriteron..
%) Etym, M, in v. und die. unten $. 7. an ufuͤhrende
| Slofe des Hefychius. —
3) Callim. fr, 4r. Dofiad. ın Ara fecunda, Bedenklich
iſt daher, dieſes Wort auf ſolche Art, und noch dazu
in einer geſuchteren Bedeutung, und an einer Stelle
wo — Ohr A ga. hören mußte, dem Sophokles zu
geben: f. Hermann zu Sophocl, Aj. 277. .
In}
38. ou, Erijo@ | 151
Ouunong 2) und das Parkicip doutroc, wie es im
Scut. Herc. 116. gebraucht iſt, uala yag vu ol ae
uera_eimev, d. h. angenehm. *
4. Danıit ſtimmt auch überein das Wort ———
als Beiwort eines Freundes: denn wenn Idomeneus
11. o 266. dem Agamemnon verfpricht ihm ein &oinaag
iraigos zu fein, fo kann dies nur-fügfam, bereitwils
lig, gefällig heißen. Und auch nur ſo paßt das Bei⸗
wort Ju dem Sänger (Od. a, 346. 2c.) der allen ges
faͤllt. Auch erklären es: die Grammatifer am einftims
migften durch EU doapus, nauoon&rog, Evagnogog.
Der Plural £oinoss aber (£pingss Eraigor öfters) iſt
weiter nichts als ein Metaplaſmus für Zeigoor, fehr be:
greiflich im. jeher Zeit, wo die Formen ſich noch nicht
fo analog geordnet hatten, und das bequemere für Mund
und Ohr daher dem analogeren bäufg vorgezogen
word.
5. Ob nun auch jenes 70. ein Adj. neutr. — oder
ob es ein Subſt. im Acc. ſing. ſei, Eönnte unentfchies
den bleiben. Allein das Verbum gegev fcheint mir
nur dos Subſt. zu begünffigen, befonderg durch die Ana⸗
logie gagıy geosım. Die Annahme eines Nem. 170, ale
Sem. oder Maff., die Herodian bei Euftathius macht,
ift alfo grammatifeh ganz richtig, chne daß diefer Nom.
braucht, eriflirt zu haben; und das Dafein des Adjek⸗
tivg Eoingos ſpricht fo wenig für ein ähnliches einfa⸗
ches Adj. noos, dag wir vielmehr das Gegentheil dars
aus ſchließen fönnen: denn alle übrigen Compolita
mit &ot- ftellen nach Ablöfung dieſer Eilben ebenfalls
fein Adjektiv dar; ſondern aus ondern Wortarten ent:
fiehn durch Vorſetzung von £pe-. und Annohme einer.
adjektiviſchen Form erſt Adjektiva wie Eouxudng, doi-
Peouos, Epitiuog, welchen Ebinoos unmittelbar von,
Gow, oder wenn man will von jenem 70 gebildet, voͤl⸗
lig entfpriht und ein Gimpler 7005 höchft unwahr⸗
ſcheinlich macht, ſo wie es kein Eimpler Tiuog ic. gibt.
4) Schol. Sopk. Oed. T. 1094. erklaͤrt daher ininpu per
esıy durch .ıe Syujen —
x
> =
152 38. nem, öminoo ꝛe.
6. So konnte nun alſo auch durch Zuſammenſetzung
‚ berfelben Wurzel mit einer Praͤpoſition ein Adjektiv
entftehn, das ebenfalls fenes Simpi. 7005 nicht voraus
fegen würde” Alfo Enineos, wie Enixkonog, Enlogxog
©. d. 9 Und dies iſt nun der alte Zwift der Gram⸗
matifer, ob man an den zwei legten der öbigen Stellen
{hreiben folle Zrinpa weper ober Emmi oa geomw. Um
"Dies zu entfcheiden mäffen wir zuförderft allen fpäteren
Gebrauch befeitigen und den Homer aus fich felbft zu
erklären trachten. Da wir nun aber in der erften
Stelle das Gimpler no haben, fa erfodert Die vers
nuͤnftige Kritik dag wir Zrringe, wenn wir fo ſchreiben,
bei der im übrigen fo ganz gleichförmigen Redensart,
für einerlei Wortort mit now halten. Alſo find entwes
der beide Subſtantive: aber wer kann ein zufammenges
feßtes Subſtantiv Ening für wahrfcheinlich halten? oder .
beide find Adjeftive, was, wie wir eben gefehen haben
für njo0g eben nicht wahrfcheinlih if. Doch der eins‘
leuchtendſte Beweis gegen die Schreibart Eninoa geht
. aus den drei .mittelften Stellen hervor, über welche ich
daher von feiten derer, die an den zwei Tegten Eringe
fchreiben, eine deutliche Erklärung fehr vermiffe. Ein Theil
derfelben führt die drei mittelften ohne Bedenken nlg
Beifpiele für das einfache, oe an. Dieſe haben alfe.
nicht bedacht daß wenn bderfelbe Dichter einmal ſagt
&n’ ’Argsidn Ayapduvov now pegoveg
und ein andres mal.
Mei lin EIIE HPA glomr
Dies nach aller vernünftigen Beurtheilung nothwendig
biefelbe Redensart iſt; fo daß Emmi unmöglich im erſtern
Fall zu geosıy, im andern, durch die Schreibart nin-
ea, zu F0« Fann gezogen werden. °) Ss tft daher kaum
anders anzunehmen, als daß alle welche die Schreib⸗
art Eninew billigten, im erftern Falle eine Tmefis nicht
von Erupepovres fondern von Eninoe erfannten. Dies
aber iſt gegen alle Erfahrung und gegen alle Philoſo⸗
Dies iſt der Sinn von Bruncks kurzer Entfcheitung,
zu Rhiau. kr, 21.
4 ‘ ' D x
⁊
Fi
' —
38. 70m, Eringa ı6 153
phie, da jede Präpofition die Leinen Kaſus regiert fos
gleich Adverb wird, das heißt, ſich im Gedanken an das
Derbum oder den ganzen Satz, nicht an eines der Abris
seh Theile des Cases, anfchließt: welches die einzig
richtige Anfiht der Tmeſis ift.
7. Mit echt erkannte alfo ein Theil der alten
Grammatiter überall nur no@: und von diefen geht die
Sloffe des Hefychlus aus die in der Albertifchen Aus⸗
gabe to. 1. p. 1648. 1. 8. ſteht und nach Anleitung des
Mſpts (f. Ehen⸗ ſo geſchrieben werden muß: Hoc
yroı övros' 7 yagıy, Pondeav, Errıxovgiav, TTœæroè
Ei Eni oc — Ai 97 597. Hier find nehmlich
zufammengeftellt 7 da gewiß, njoc Gunſt, und 7 da
Erb: weil diefe Formen in den alten Abfchriften
ſich nicht unterſchieden. Ariftarch hingegen, freilich
nichts in der Welt weniger als ein Philoſoph, erklärte
fih für äninoe; und Autorität entfchied wie gewöhns-
lich gegen Gründlichkeit und Bernunfe. Merkwürdig iſt
die Stimme der Unterdrädung die aus Schol. H. ar 571.
vn tönetz xui Enexgemov 9 Agızaoyov xœiros
yor un &40v0R.
8. Was nun aber noch in neuern Zeiten, außer ber
Scheu den Ariftarchifchen Text zu leichthin zu werändern,
abhielt. das unftatchafte Eninow wieder zu verfloßen, fin⸗
det man bei Wolf in der Vorrede zu ber Syliade von
1785, Schellenberg zum Antimachus fr. 87. und
geyne zu 11. g, 572. Des Iepte ſtieß ſich beſonders
an der Redensart ſelbſt, da man xapır Emupepuv wol
nicht fagen fönne. ch nehme dies Bedenken fo auf,
daß engögen fonft feindfelig ‚gebraucht werde, 3. B.
xeige, Agna. 5) Nun vergleicht zwar Schneider im
Särterbuche die gänfig gemeinte Thucydidiſche Nedensa
6) Senne abereilte ſich nehmlich, und erklaͤrte das Verbum
apestn an ſich fuͤr unbomeriſch. Es kommt vor wie
es ini Hexameter kann, In der Tmeſis, z. 1.9, 516.
Toweiv &p* innoöuuoaı Yepsıy ne —— "Apna.
eliter Mote von Larcher zum Etym. M. v. Jgavor in
Hift. de PA, d. 1. to. 47. P. 179., wo er über unferm
Gegenfiand ungefehr wie Heyne bricht, boffe man
nicht etwas ucues zu finden.
154 38. o0, Eninga ⁊
art aus 8, 83. extr. Ooyag Inup£pen vıri. Doch dies
ift, außerdem daß es nicht homeriſch if, von anderer
Art und heißt „alle feine Neigungen und VBeltrebungen
jemanden, jemandes Partei, zuwenden.” Kürzer ließe
fih jenes Bedenken befeitigen dur die Erinnerung daß
-die Il. @, 572. 578. bezweifelte Form, in den drei
Etellen der Odyſſee, nad der eben (6.) gemachten Be«
merkung unbezweifelt ftehe, ‚und alfo auch fliehen Fünne,
Allein ich glaube auch dag befremdende in diefer Rede: .
form noch zu heben. =
9. Hoc gie war In dem Sinne gefällig fein
eine fo gangbare Kedensort und dag Nomen allein war
fo vergeffen, daß man nrargeosım gleihfom als Ein
Wort hörte, wie daxguysovca, UEQUORY, EUTKOYEIM
u. d. 9. Daher aub an allen jenen vier Stellen beiz
‚de Worte durch fein drittes getrenut find. &o wie
man nun ober geneigt war die verwandten Begriffe
conyes, anvrey durch Beziehung zu verftärken in ine-
onzew, Enauurey, ſo fagte man auch’ (um für einen
Augenblick fo zu fehreiben) Emnpageosrv, und ließ da=
bei die Tweſis Er’ Ayanduvori noagepev zu, wie in
ämi Towsnaw oongar: gerade wie die jüngere Profe
fagen durfte aureumanger; denn mit dem bomerifchen
xara daxpv ysovoa, Das Wolf richtig getrennt fehreibt,
mag ich jenes nicht vergleichen, da dies fein Kompofi⸗
tum iſt im inne "von xaradexgvovsa (beweinend),
fondern eine wahre Umftellung für dexgu zaraysouna,
dergleichen in Zus oa gyeosıy eben bezweifelt wird. 7)
10. Hoch weit weniger aber kann die Ariftardi:
(he Eöhreibart nochwendig gemacht werden durch bas
Od. 7, 343. wirklich vorfommende Adjektiv Emıngavaz
denn erftlih ift Ztungara nicht Eninoe, und zweitens
find hier Eäße non ganz ungleicher Konformation ne:
7) Indeſßen würde Ich ziemals einer Theorie wegen, die
das Schickſal anderer haben, und durch eine biflos
rifche Bemerfung umagefloßen werden kann, fogleich
auch Teapsusır, Enungugpsgew ſchreiben. Diplomatiſche
Ehrfurcht innerhalb gewiflee Grenzen giemt niemand
beffer als dem gründlichen Unterſucher.
| 4
8
r
38. nom, eninpaı 15
beneinander geſtellt. Wenn es dort heiße Oödé ri nos -
"nodarınzga nodov Enıngava Guuo Liyrera, fo kann
dies auch nicht einmal eine Wahrfcheinlichkeit bewirken,
dag man’ fehreiben mäffe Ertinoa gEpsw vi, wenn dag
aus andetn Gründen bezweifelt wird, Mit übervollem
Rechte aber hat man den noch größeren Zwang vers
worfen, wodurch das Wort Errinow auch diefer Stelle
aufgedrungen wird durch die. Schreibart Enina Ava
duua Liyrerar, welches ebenfalls von Ariſtarch auss
geht... Denn er hat eg nicht verdient daß wir Ihn von
diefer Afrifie losfprechen gegen die unzweideutige Nach
richt in Apollonius Wörterbuch 9). |
11. So geht alfo alles nöthige fehon aus Homer
felbft hervor; und ed wäre ein ganz irre führendes Ver: |
“fahren, wenn wir, um die GSchreibart im. Homer zu
entſcheiden nun erſt noch bei ten nachhomerifchen Dich:
tern, wenn auch noch fo alten, nachforfehen zu müffen
glaubten, ob Eminaog eine gebräuchliche Wortform. ge
wefen. Wir wollen es indeffen thun; nur nicht zu die⸗
fem Zwecke. Brund aber ging auf der andern Seite .
zu weit, wenn er in der Note zum Rhianus (1, 21.)
aus den für den Homer richtigen Schluͤſſen diefe Form
aus allen Büchern verbannt wiffen wollte. Im So—
phofleg Oed. T. 1094., wo e8 in einem Chorgefange
heißt os Eminoan gYEgorıa Tois Euois Tuaavros (und
wo auffallender weife, auch Brunck, ohne feinen frühern .
Agifpruch zu wiederrufen, fo fchreibe) iſt allerdings eine
ſo etreue Nachbildung der homeriſchen Stellen daß als
les was von jenen gilt auch auf diefe ſchetnt auszudeh:
nen- zu fein; "und wir alfo hoͤchſtens die Hand der
alerandrinifchen Kritifer in der Schreibart Eninoa zu
ehren haben. Wiewohl meine Meinung nicht ift do
8) "Eninom, rıv wer’ dmixovplas xagpır" Mmegi yin inin-
' gu piyum. Er ÖE Ton, Ovde ti uoi —X nodwr enino”
dva Üvuci, 1% ErKovontaa Ti yuzüs. Attac "Aplcap-
z05. Dein bier drumpava ſchreiben zu wollen —*
gegen den ſichtbaren Sinn des Apollonius da ſich die
Worte Im ertixovpntixa nur auf das erfie Wort der
— a zuruͤck beziehen koͤnnen. Vgl. Eu-
tatlı, ad |, ’ oo
.
'
/
156 | 38. 700, EFINOT rc. —
dieſe erft fie, auch im Homer, auf. die Bahn gebracht.
Dielmebr war dies wie fo vieles andre ſchon feit lange
ſchwankend; fonft wärde Apollonius Rhodius nicht
fü zuverläffig in feinen Argonauticis (4, 375.) gefihries
den haben, "Ogo’ Eninoa gYegwunı Eoıxore uapyoov-
vyow. Denn fo gewiß diefe Echreibart im Homer
falſch if, fo gewiß’ bat Brund mit Unrecht hier Zr
n0@ peowuaı gefchrieben. , Meden fagt nebmlich mie
Bitterfeit zu Jaſon, er folle fie tödten „damit fie den
Dank oder Lohn davon trage, der ihrem Wahnſinn
gebühre”. Hier iſt das einfache peomuas unentbehrs
fich: und Apollonius der im Homer äninge Peosv rivè
zu lefen glaubte, bildete fih daraus zu feinem Gebrauch
Eninoe gEgsodaı. Eben fo verfuhr auch der ungefehr
in dieſelbe Zeit gehörige Epigrammen: Dichter Phaͤ vi:
mus der (Epigr. 1.) éêminos deydaı verbindet, um es
als Korrelat von Erizoa gegzsıv zu brauchen. — Beim
Rhianus a. a. D. bleibt die Schreibart unentfchieden,
weil er genau die bomerifche Redensart har, und wir
nicht wiſſen Eönnen wie er dieſe fchrieb. In folchen
Fällen Hält man ſich an die Handfihriften. Daß aber
Anttimahus das Wort Eninoe. als ein Subſt. ges
Braucht Babe, folge nicht, wie Schellenberg. (p. 113.)
will, aus dieſer Stoffe des Heſychius: Eninoo ?)- rij⸗
er Emmixovpia; yapıy meyaany“ 7 Ex Ti; mepiovalag,
5 Artiuayog. Vielmehr fann Ich die Bedeutung &x
megsovaiag, denn diefe Redensart ‚meinte doch wol der
Srammatifer d. 5. aus Vebermuth, zur Zuft, 3
Vergnügen, nicht anders in jener finden, als wenn
ich fchreibe Ei noa. — Aber auch andre Formen des
Adjektivg eninoos finden fi. Das Emingor in der
zweiten Triopeifchen Inſchrift DB. 19. (morüber
Jacobs nachzufehen ad Anal. Brunck. II. p. 302.)
ift jedoch das unbedeutendffe. Ein fo fpäter nach Ge:
9) m Mipt., nady Schow, Zminpos, das aber hier vom
Mufurus vecht fcheint geändert zu fein. In det Hand⸗
ſchriften ift das « häufig mit fo hervorfiehenden En⸗
— — daß es fchr leicht os (oc) lann gele⸗·
n werden.
38. ca, Exinpa x. 17
lehrſamkeit haſchender Dichter konnte ſich dies us dem. -
nun ſchon allgemein angenommenen Erringa bilden.
Aber auch zwei Sloffen Eringog finden wir Im Heſy⸗
chius, wo ſie itzt ſo ausfehn:
Eninpog‘ änixovgog, Emdvureng
Eninoog* Bondos, xapım dnodıdoug. |
Allein ftatt des erftern Eningos fteht im Mfpt. "Em
oay, und ſtatt des Eren 005, indem Mufurus
zwiſchen 7 und 6 einen Buchſtaben ausradirt hat (f.
Show). Hiedurch beftätigt fich Pierfons in den Ve-
rilim. P. 105. fon vorgetragne Vermuthung, daß ſtatt
des erſtern Eninoos zu leſen ‚fe Eninoavos; und. das
zweite ſteht auf unfichern Füßen. *°) Aber wenn es
ee eche iſt, fo. fönnen wir niche wiffen auf ar
frätern Scheiftfteller es ſich bezieht.
12.. Dagegen treten nun ‚zwei Eninooc aus fehr
alten Dichtern auf. Bel Lefches, in einem. Fragment
der kleinen Sylios das Tzetzes ad Lycophron. 1263...
anfährt, geben bie Griechen dem Neoptolemss bie Ans,
dromache, £rsinoov. aueıßousor yioas avdok : Und
Empebofles in einem von Ariftoteles, de Anima
Y fe angeführten Fragment (Sturz. verl. 208.) gibt
der Erbe jenes Beiwort: ZI da gay ênimos Ev ev-
segvors godvormy —. Allein bier iſt zuforderſt imig-
eos beidemal deutliches Adjektiv und Beimort eines das
neben ftehenden Gubftantivs ; und diefe Erfcheinung kann
alfo um fo weniger für die Schreibart ih Homer ets
was beweiſen. Vielmehr ift fehr natürlich dag die Des
ziehung oͤri, wie fie in. om: Enupegeiv iſt, auch: ein
durch Kompofition von Eni-und 00 gebildetes Adjektiv
veranlaßte; und dies kann fo gut Eningos als Arıppa-
vog gelautet Haben. Allein ich mache doch noch, auf die
Unficherheit der Schreibart in Fragmenten aufmerffam. : |
Da nun in dem Beiwort der Erde bie BUNG. des
10) Mierfon laͤßt es unverändert, indem er alles vor
Enixovgos an big anedıdors als Erflärung von En-
avos anſieht; — Statt Endung if asien zu les
fen Eriduunrog.
4
158 - 38. ‚not, ERINOR ⁊c.
Eni (gegen wen fuͤgſam?) durchaus nie fühlbar if,
I.
und Philoponus in feinem Kommentar zum Ariftoteles
dies Wort durch evagudcog erklärt, das wir oben un:
ter den Erflärungen von Evingog gefehn haben; fo ver
muthe ich wol nicht mit Unrecht, daß dies echte und
altepifhe Wort in beiden Fragmenten berzuftellen if.
Wie ‚einzig paffend, obgleich in einem von dem homeri⸗
fchen abweichenden Sinn, es für den philofophifchen Se:
danken des Empedokles iſt, fühle man fogleih; und im
Lefches drückt e8 eben das aus, was az ausdrü:
den würde, und das igt wol nicht mit Unrecht verbäch-
tige Eninooc. a '
13. Die Form Emmoavos Ift im außerhomerifchen
Gebrauche etwas verwirrt geworden, nach meiner An⸗
ſicht, weil zwei Wortſtaͤmme in einer Form zuſammen⸗
‚getroffen find. Denn nad zuverläffigen Gloſſen iſt
ngavos auch einerlei mit xoloavos; und fo ſchwankt nun
Erenpovog zwiſchen den Bedeutungen angenehm, Zel⸗
fer, Gerfcher. Man fehe Über Aoavos, Hoareo. und-
Enıngavog bie fehr vollftändige Motiz bei Pierfon a. a.
D. zu deffen Anführungen jedoch noch der. Ders des
.
Empedofles (Sturz. verf. ne 00 Pythagoras
genannt wird Ilavroioy Te 15% 00p0r Eninpavog
.:oyov. ©. auch noch Gchneider, und den Anfang von
des Herodes Attitus Inſchrift: Id’ Aomutov Enı-
npave Tpiroyerae,
an
39. xoAwog, Kolugr,
2. Die Bebeutung der Woͤrter noAmog und xb-
Auar ift außer Zweifel. Sie gehn auf ein Preifchens
des Schwagen, und wenigftens in den beiden einzi⸗
gen homeriſchen Stellen iſt der Begriff des Schelten
und Zanken dabei. So wie alfo &xoAwe Il. ß, 212.
vom Therſites allein gefagt wird „Ereifchend fchalt er”;
fo Heißt es Il.a,575. Ey Ö2 Yeoiwı xoAwor EAmüveror:
wo ich Bloß das Hadern von Zeus und. Hera allein ver
ſtehn, womit fie die Götter flören, und nicht mit Heyne
övekauveroy Heoioı verbinden möchte; indem Ich &Auv-
⁊d 8
’ 2
39. xoAmo;, xoAwarv 159
rev vı von jeder Sache faffe, die man In Bewegung
fest, wie das Meer mit den Rudern (Il. 7, 6.) u.
d. g.: alfo Hier „ihr treibt ein keifendes Geſchrei uns
ter den. Göttern”. 7)
02 Was aber die Etymologie betrifft fo find die
Srammatifer einftimmig daß es eine Metapher von dem.
Vogel x0A019;; der Dohle, fei; welches auch die gang⸗
bare Erflärung-von 1. B, 212. war zu Gellius Zeit;
f. N. A. ı, ı5. Diefer Thiername kommt ebenfalls
im Homer vor, und die DVerfchiedenheit der Schreibart
oder Ausfprache ift, da fie in der Älteften Schrift niche
fenntlich gemacht werden Eonnte, als Ueberlieferung an
zunehmen. 2) ber gegen die Anficht in diefer Etymo:
logie muß ich mich erflären. Es ift eine von benen
die ſich auf der Oberfläche als unzweifelhaft darbies
ten, und doch ganz imnarärlih find. Man fage fich
nur deutlich wie man fichs denkt. Coll zoAwös wirk⸗
lih Ableitung fein won xoAvıos, fü ift dies gegen alle
grammatifche Analogie; foll beides eigentlich daſſelbe
Wort fein; fo ift es gegen Alle logifche Analogie, daß
. man ein Geſchrei eine Dohle genannt habe; wenn man
auch, da Pollur vom Geſchrei der Dohlen zoAoıdr hat,
noch dulden will «olw« „er bohlet” für er Freifchet wie
eine Dohle.
3. Doch die deutfche Sprache aibt hier bie voll:
kommenſte Analogie. &o wie Dohle herkommt von
dahlen d. i. fehmaßen, fo kommt xoÄods von einem
ähnlichen Stamme der, der ein Gefchrei bezeichnet und
womit, wie man fühlet, xulew, xeAom, zeionar zu:
fammenfangen. Don diefem Stamm Eommt ſowohl das
Abfiractum xoAwos als der Thiername xulosog: ober
“n) Die Scholien theils Amireivere, theils Eyeioeie.
2) Dies gilt namentlich auch von ı Tubfer., da ausdruͤck⸗
Lich in einem alten Scholion (f. Heyn, ad 11, 8, 212.)
als Philoxenus Schreibart erwähnt wird daodaım,
Wiewohl es mit ſehr wahrfceinith iſt, daß bet die '
fer Schreibart die aangbare Erflärung dieſer Wörter
durch das Giefchrei des Vogels wirkfam, und die ditere
Meberlieferung zolwög, zoAuer war Wol. Ir dev folg.
Note zolovin,
/
I 4
160 39. zoAwag, wolagv
wenn man beide für einerlel in der Form nimt, fo
hatte man auf os fowohl das Abfiractum als das Con-
cretum gebildet; und von xoAwog Gefchrei, machte
man ein neues Verbum xoAwdr; das von andern auch
auf ew gebildet ward, wie das Beiſpiel aus Antimas.
chus beim Eufltathius (Schellenb. fr. 27.) lehret: KRe
ı de Tor’ Apyeiov xolwe coarög: denn fo muß mol
gewiß flatt dxoAmes gelefen werden, und @ iſt verfürst
‚sie in einigen befanten ähnlichen Fällen. Des Hefy:
chius Sloffe xoAoın, gay beftätige dieſe Darftellung.
Und wenn derfelbe unter den Bedeutungen von xoAog
auch Roͤgußoe hat, fo ift dies nicht fo leichthin als Ders
wechſelung mit xoAwog: zu befeitigen, da das Wort xo-
Aoovgrog, eigentlich ein fihreiendes Gefhwärm, eben
dahin führt, und wir fo dem Stamm ganz deutlich na⸗
de fommen. 3) |
4 Fuͤr die Erklärung iſt Hledburch gewonnen, daß .
man dem Homer, befonders bei dem Ausdrud ExoAae,
"nicht eine abfichtliche Mergleichung mit ber Dohle une
terfchiebe, wenn uns auch eine fulche dort ganz an ber
sechten Stelle zu fein fcheinen folte.
| 4. dupgexzunehiov.
nn Das Wort dupexuneldor kommt im Homer
durchaus nur in "der Verbindung mit denas vor, und
ift atfo ein Adjektiv appınunekdos, or. Kine Erklaͤ⸗
rung davon tft, daß xurelloy won xunseo fomme und
ein nornpov &0m xexupoc, alfo mit einmärts gekruͤmm⸗
tem Rande ſei; dag augpızumeAlov aber bezeichne das von
allen Seiten einwärts gefrümmte (Euſt. ad Il. c, 584.)
Andre leiteten es von xupds krumm ab, ‚und meinten
; augpi-
r \
3) Die Heſychiſchen Gloſſen xodovzr und zolovußg, gleich“
nn zu zeigen, ee
ee bes Volkes blieb, und fich onomatopbetifch:
elte.
a
’
!
aus woraus die Nundung entfiehe (Schol. Villoil, Apok
lon. Lex.). Ariftarch, fuchte die Krümmung in-den beie
den Handhaben (Etym. M.), während ‚andre gae Feine
Handhaben beim, xumeAlor annabmen (Helych. v, sr
ıehkor), ‚Man.fieht wie das alles gerathen. und wie
vhne Urtheil gerathen ift. ——
2. Um von xunton anzufangen fo iſt einlench
tend daß dies Diefelbige von der eine Hoͤhlung bezeicy
nenden Wurzel ausgehende Benennung, eines Gefaͤßes
für Slüffigkeiten dt, die wir, bald für ganı große bald
für ‚Eleine, in allen verwandten Gprachen bis auf den
beufigem, Tag finden; wie Un, wovon ein Dialekt
zupß@, örngıoy . bei Heſychius, lat. cupa, deutſch
Rufe, Ruͤbel, franz. tuve Und toupe, engl. cup.
Hievon iſt alfo ein Deminutiv zurelAor im grlechlſchen
der Becher ohne weitere Nebenbeſtimmung und einer
lei mit dene s Aygexüneklag Wi num nad ber Ana.
»
Iogie von -aupisouog, Kummrog ıc. etwas mas auf ber
den entgegengefeßten Seiten ein zurrel\or hat; und To
geh A ans d — f lbſt das hervor Was ii |
folgender Stelle deg Ariftotelts Ch. a. 9, 40. Bel
Schneider 9,27, 4.) finden, wo er die Zeller? der Bier
nen als ſolche beſchreibt die nach unten und oben offen, -
aupisonor, und durch einen Boden in der Mitte ges
tbeilt find: nei niavy yag Paoıw Vo Yupides eioiv,
e
"Song Tv dupwundhuv,. nm piv vide 7 0°’ Exibc.
Diefe Stelle enthält nicht Bloß, wie man fie anzuführen
pflegt, des Ariſtoteles Erklärung des homeriſchen Wor
r in
4. Aupieizellor 166.
Wipeimehhon.drüde das von. beiden Geiten krumme
⸗
tee; ſondern es ſetzt den Begriff eines Degenflandes,
welcher dugızurmelkog iſt, als allgemein und jedem anz
ſchaulich voraus: alfd Hatte man damals noch folche Be:
füße und nannte fie fo; oder dieſe Form war doch als
eine alterthümliche, wovon vielleicht alte Fremplare fich
‚erhalten hatten, jedem. befant, und jebermann verſtand
ſolche unter den homerifchen denanıy Euptauitehkorg,
3. Man muß übrigens gar feinen befondern Zweck
bieſer Becher⸗ Form fi denken. Bielmeho fehn wir, .
daß, wenn gleich nicht ſelten ein ſchoͤner ausgezeichneter
Vecher diefes Beiwort im Homer führt, es dennoch eine
D Loy
D
\
162 gi. vorige, ef: :
ſehr getoßhnitihe gorm war; denn 2 Sn. s, Erb:
‚Od.v, 153. hat-feder der <rinfenden einen folhen, und
bei jeder Gelegenheit des Zutrinken oder des Weihguf: -
fes, wird, wenn’ dee Ders eine Ausfühung verlangt,
denag aupmune,hoy genannt, was dann auch wieder
bloß wunehlov heißt. Da nichts feſtet flcht ats auf
‚dem rımden Rande einer Höhtung fo war nichts natuͤr⸗
licher, bei ganz einfacher Kunft, nis Bag man eine
Maffe oben —** zum trinken und unten zum
Rn und — Trinkgeſchirte entſtanden die man auf
beiden Seiten brauchen konnte. Dieſe Form gab vids
leicht Gelegenheit gu einer befondern mohlgrfälligen Berr
zierung, und bot ſich daher dem Dichte bar, fo eft er
einen Becher a nennen wollte.
Da N
41. rıruyo — ij.
— Y Das Verbum rerayosr tommt nwelmel vor.
‚Do, 591. (Zeus. den Hefaͤſtos) |
Ä “Pie nodög Terayaı ano Bnkov — DW
0, 33. (Zeus unter: den Gbttetrn) — dr de Aadoru
ö Pinsaoxov stayor and Pnkoö.
Wovon das legtere nur eine Im Born geſprochene Der
. allgemeinerung des erſtern Ift, und auf. diefeibe Geſchichte
gebt. Das erſtere aber enthaͤlt die vollſtaͤndigere Rede
und erklaͤrt das zweite; und fo wird e8 durch den Sex
-nitio nodög ganz 3 deuslich, daß Terayoy nur: ein fräftle
geres Aufor, Außopevos if. Den Erklärungen die
‘man bei den Grammatikern findet (Hefych. Etym. M.
eto.), Zxreivas, ıvakas, Ölyes, fieht man an, daß ſie
gerathen find theils aus dem Zufammenhang, theils aus
ber dem Erklären” zuerſt ſi ich darbietenden —
1) Die Nacahunına blevon f. Im Fragment. F Neinen
Ilias beim Tietzes ad — ro. Meontelemas
den Aſtyanax) Haida 5’ & Aov dx xölnov sünlonnnoss'
en By — ano —
0 ge Team Fr 163.
var diirle, ebcana: 2) Eben fü fielen denn die alten Er
klaͤrer aber auch ſchon auf Außen, Aaßoueros (f. Schul.
Lipf: Euftach.), und endlich gelangten fie fogar zu der
dem Euflarhius fo gewugt feheirienden Verbindung von;
verazov und A, welche mit Recht ist allgemein ange .
nommen iſt. Mit Mecht auch trennet Echneider die
beiden Wurzeln wozu Tewo, Teraxa, und wozu 77,:
ray es: denn wenn gleich bie urfprüngfiche
Einerleigett: brider gegruͤndet fein mag, fo liegt Doch
dergleichen außer der Grenzes aller grammatifchen, und
exegetiſchen Etymologle 3) -. om
3. Bon der letzteren Wurzel gab es alſo einen.
Verbalſtamm TAT-, wovon sesayeir die alte reduplis
cirte Form des Aoriſts iſt*), und einen, Verbalſtamm
2) Eine alte Autorität fuͤr eine dieſer — liegt
‚in einem Schreibfehler verborgen. Beim Apollo-
niuæs/, 119. las. ſchon der Scholla die gewöhnliche
‚aber ganz unſtatthafte Lesart Alya uilar Terayar ns-
? ' aiyar. Brand.nabm auf einem Mſyt. auf. uxle
.. für aslar. Über wer wird, fobald er fie ‚flieht, des
- Santtamandus Konjektur nicht annehmen: Alva ai”
. drsstoyar nelenuy ueyar? Der tünfllihe Dieter der
rerayar ungefehr wie zuvatac fafte, wagte ein’ Kompo-
fitum. nad, der Analsgie von uuwenakwr; welches letzte
Wort alfg Rubhnkenius (f. Ep. ctit. 2. p. 205.) gewiß
nicht zu Apollonius Danke würde hingeſetzt haben.
3) Sicherer una fruchtbarer iſt die. von Schneider ge»
machte 3:Hammenfellung mit dem lat. tango; denn wie
nahe die Begriffe faſſen und auruͤhren find, zeigt. dag
x griech. anıo, anzonas, und das deutfche anfaffen für
nanruͤhren: f. auch oben.die Notezu 22, 10. Wer wird -
nun vollends die Uebereinftimmung bet engl. Lake, dan.
tage vertennen? wodurch denn Die Richtigkeit der obigen
Erklaͤrung von seroyar außer Zweifel gefeht Üi-
4) Luctan In dem Dialsg Charon, bald: vorn, läßt den
“ Dermes auf Il. a, 591. ‚anfpielen: um dlyn xdus Trra-
yoıs tod nodüos ano Tod Htanıuiov Eu Daß diefe
Lesart faljch üft, erhellet aus dem dortigen Scholiaften
der bloß rerayam erklärt. Den vorzüglichen Kritifer
Hemfterbuis Eonnten nur feine befanten grammati-
ſchen Borurtbeile dahin bringen, daß er ahnete hier
für den Homer felbft eine vichtigere Lesart zu finden,
= ‘
als den „operosum grammaticorum Aorıltum 8: turu-' -
Yon ab Eruyor."
er, ar
164) TE Br 20:05 SH; —
TA-, mwovon ieh "bie ben mip, das dankfaben Analogln
wie Co, ‚gebildete Imperatis 7 erhalte hat sy, Man.
koͤnnte tun’ war dieſen legten’ ganz von / hen enfernen
ihn” fuͤr einerlei mit »dem Demonſtrafiv ag enktaͤren.
und! dies mit der. Analogie des deutſchen du! belegen
Alkctit dtefe letzte Mergleihung datf uns nicht: abhaltey,;
jedem dieſer Ausdroͤche in ſeiner Sprache ſelbſt/ nachzu⸗
ferfiyen, da jebwedes ‚Hefwitat:; beiden. gmein ſein.
Km. 5) Ghr Die Werbätbebsutung-alfe von:ari ſpricht
am deutlicſten bie Vetbindung mie. ſolchen Partikeln;
wie — er. 3. B-II. ‚yuiöxg. TG Für, .uab oo
— I—— — Tu 08,
invov Umaneneorme -raryvaaen Den "Affen
Anwen erbte berihatea ſo winig hei Mh als/das ganz
damit uͤbereinkommende frangoͤſiſche tienc, tenes. Ueder⸗
ae I“ en sy Tr U} ik “ Er on, a2 sm»: "Ss
5) Rex. N ON rap,
6, Daß daB beutiche darrelchende var eſn Alter Impe⸗
ratib ſei, babe ich laͤngſt gegen den Anfchein, mit wel⸗
chem man in der Einmplogle aus nanirlichen G öl
den ſtets gu kaͤmpfen bat, geglaubt. Es wird n
lich in ber Sprache bes gemelten Lebens einiger (Bee.
genden Deurichlands. wirklich Neftirt, und man bört
dort, bei Anreden it Det Mehrheit, Dat! ſagen; ein
Gebrauch dem auch in der grlech Sprache des gemei-.
sten Lebens ein rora entſprach; 1. Sorhren bei Schol,
Ariftoph. Ach. — Man kann cwar befides als einen
durch ſcheinbären Sinn biefes Ausdrucks entflandenen
Noffefebler anfebn; aber eben diefer Moltsfehleefent
voraus daß win Imperatſp in dieſem Falle eine Art
Beduͤrfnis iſtz Dies kann ihn alſo eben fo gut. Vor vorn
hervor, als fpäterbin biirein, gebracht haben. Wäre im
Giegentbeil ein Adverb bier ein wahres Bedürfnis fo
würde ein fo dentliches und anerfanntes, wie da,
ſchwerlich verkannt und folglich auch von niemand flef—
tirt worden ſein. Ja es kommt noch eine Syur in der
Form bittztt, wie fie bei einem fo Heinen Torte möglich
if. Das darreichende da! wird felbft beim größten
tachdrud Immer Furz mefprochen (man kann wie über:
reichen mit da}) während das Adverh von Natur ges
dehnt ift und ‚diefe Debnuna fait durchaus behält, auch
wo nicht Der mindeite Nachdruf darauf ruht. Durch
dieſe Quantität wird, aber jeneg einem ſolchen Impe—
rativ wie gib! nim! ſebr aͤhnlich. Die — 5 end⸗
AN de franz. tens UND des obigen zu tritt hangt.
‘
N \
\ 42: oe Moniz % 2 165
er‘ fehs es eutrorbeniganz ‚nbfelot. —X
‚Kung der Gegenſtandes, wie in dam erſten, der schen an⸗
arfı win. Beifpiele, oder, ‚dar, OAkluſatis gehört zu einem -
Be En a Tatra Be
RIM : HEMER | m das
——— ‚wo ·ac̃ einen Akkuſotis hatte, Od, 2,287.
un My roda —— os ao⸗, Saar; 20 7) —
J — Ben. u ago
br ı, Wox yon in 1 Bee De
n geſchaff indei #. ur Harl. fgl te, der
he nach. —* Ku r, —— fi
Ichon dir das, auf hl a Hik beffgr ‚gergundene
Me 44 ‚gmpfabl. ) nun a IM ν 0. Sg
3% 1 en Anne no TE
or v2 IPPRSERE: ie —— 24 —**
84. mn 2 — RG NORERE..
9 — Worter Oigsahpce. Okgıpıc —* Bin De,
lem einander in ihrer Form Es find ‚Zufammen
febungen mit Deas, . mo; bloß ‚die Btammfübe, de,er-
ſcheint. Denn. ‚dag 0 Än,Übsogaros, iſt nicht etwa das
des MNoeminatlvs, das eigentlich nie, bleiben. kanne ſon⸗
dern, bier ſowohl als, auch, in i Üsaadozos, iſt das ginur
‚ein eupbonifcher £raffigender Sauf, tie, in. vaxeazrahos
Me Dee Feazekog: aber und Hermız, wovon ‚jengs
durch Das gleichfalls vorhandene vollſtaͤndigere ÜE0slAf-
los erklärt wird, gehoͤrt das a dem zweiten Theile der
Aufomamnfehung;. da qus claco bekantlich , voxw umd
AUG auch ‚sarrers ward, u, Fenes ſteht alſo fuͤr
— ———— dies fuͤr — ———————
au „yGsneikehog und Üsoxshog beraten eigentlich
‚Gott ‚gleich: dann, dem goͤttlichen gleich d. über:
natürlich, munberbar. Ein fehr, natürlicher Sprachge⸗
‚brauch, mashte nun, daß,man, menn,, der buchftäbliche
Zinn Gott ähnlich aelten fulfte,, auch dig vollftändige
: beutliche „Zorn Deoeizchos brauchte, welches bei Homer
Aur Belwort trefflicher, Helden; iſt, und iheoaehog bloß
die Bedeutung wunderbar ‚behislt: Deoghe dore
—
.
undi are nee, ‚Üsbekten, Dinge; Mrrd Bd Miöhten
kon. @örts er war Ihm miınderbar: khntid- (Il, 109)
"4; Oesgaros-und:HLonıs oder. Hrnnkeios I bis,
folls urfpränglich greichhedeutend. Affe heißen von Bott
. *
geſprochen, oder durch goetliche Eingebung geſprochen
„ver ſprechend. Die erſte BDedrutung iſt am unverkhätets
fien-indgayarog. Otiganzer,ddsgeara find heile Ora⸗
kel, theils uralte göttlihe Vefimmängen, fata, z. B.Od.
1, 507. 1. 8, 477. Da aber Götter durch ihren Aus⸗
ſpruch, dur ihren Befehl, wirfen ‚und re en, ſo {ft
“ein ſehr natürlicher Uebergang daß ulle "jene Märkte
"auch etwas von einem, Gotte ‚gefchaffenes andeuteh.
"Die Form Oenyaroz Meibe’'dhte "Buchftäpliheht Sinde
auch bier getreu, Indem nur etwas wirklich: von Uneim
‚Sorte ausgehendes fo genannt wird: Od.n, 143.. 6660-
gyaros «ne der. von..der Athena um den Odyſſeus ger
östtehe Nebel. we. NZ " er Pa a en
4. Oeomıs behlekt als eigentlichſten Sinn nur Yen
‚der, göttlichen Eingebung : es ift Beiwort des Geſan⸗
-ges und des Sängers Bdanız don; Hkonız -&ordög ;
Saher! denun Deonmden, Beoniten. ‚dtidern Stm
:Tommt es ‚vor von großen Ratur⸗ Erfcheinuiigen.. Ode-
is har ber Hymnus der Afrodite 208.5 "uhdt'fo
At Hesmiddis- (von Ödio)- feftes Beiwort des Fellers,
gleichſain das von Bott. ber lobetnde, well der ANublick
: des Auflödernden und’ fich verbreitenden Feuers, Htir
allen getbbhnlichen Natur Erfchinängen einer ie l⸗
baren Wirkung der Gottheit am ähnlichſten Feht.“
I 2 Zn dem hievonð abgeleiteten Htomeorog iſt die
Bedeutung des eimeid vbllig erloͤſchen, außer Vak‘ doıdr
Atoctisin wie ſonſt· Hecirue orfemme li: Pi %600.,’Wb:
bin es auch als Belmort der Sirenen Od: u, “33. Ju
Zehdren ſcheint.“ Gewbhnlich tft es bloß ‘fo viel Ale“
wege Ha, gyr. Bnök Deomearos ’ die Gdtterwoh⸗-
"wund, Od.:v, 353. dvigor Peonesıor die Grotte Bir
Rymphen: daher -Ozaneoin:'adverbiatifih fuͤr Beier’ uot-
‚eroder dig Porn MP 364. Am en.
ſten iſt'es das Beiwort jeder großen Erfcheinung, alles
berrlichen und vortreffllähen, e6 gehe von der Natur
oder Von: Menſchen sans, mie die nyy beoneoin eines
I > j s 1
1
* F
velerant, — u ‚467
Sermenden EEE — über bie
maßen Uebliche Geruch des Weines Od. a arı. Yadl- -
805 Jrorlasog das herrlich ‚bünkende. &; Il. G. 457. -
darag | og göttliche, ſtattliche Wolle Od. 5; 434
Menu alſo auch, wie ja alleg große, irgendetwas von
- Böttern —— oder doch fo. betrachtet werben kann,
fo‘. Hegt; dies doch bei Homer In der Form Beenedsıog
nicht mehr ; wie gerade folche Stellen zeigen worin die
Vottheit erwaͤhnt if, z. B. Il. 6, a18. Gionioios Zap
ger goßor Eufahe Hroißog., "nokdon. ß; 62a Kot
og. Oenuenar nÄDiner. x — Xdoricon. Folglich
muß. aran auch U.;s,:e. die Vaoneoin pũte der Achaier
niche durch eine uͤbernatuͤrliche, von Gott geſchickte Flucht
erllären: Es riſt: eine große allgemeine Flucht, bewirkt
durch Hektor und bie Trojauer. Denn wenn gleich
diefe duch. Zeus ſelbſt begümpigt And, fo iſt dies dach
nur jener mittelbare Einfluß der. Gottheid ohne welchen -
‚ Überhaupt nichts in den homeriſchen Schlachten gefchieht: -
6 Gelten; und. nicht homeriſch, iſt die Form io
sreoc, welche “Im; urfpränglichen Sinne vorkommt im
Fragment des Heſisdus — Strom. ke R- 337:
(1x3. 114) 1° mn:
E "Movoder, al dr ärke- wohuggakiore. Er
Ocomo, aböſtrra. J er
wa.die‘ Sommer der. Fragmente, ih weiß nie: be
Beoxetar fAreiben. Sür ‚bag einfache Oeioy' ſteht es als
Anrede — Osonıt ‚sorge. in dem Drafel des Da:
eis bei Ariſtoph. Av. 977.
— We Oeogparog: alfo, wie :gefagt, obgleich. agentlich
einerlei mit Heansozos, hat Immer den woͤrtlichen Bes
griff- des von Gott ausgehenden, nie den Übergefrage:
nen auf alles große. Es bekomme ihn aber "durch die
WVernenung. Adtopatog, heiße überall unermeßiich,
unendlich. Diefe auffallende Erſcheinung muß man
nicht durch eine fo armfelige Hülfe wie bas ſogenannte
ae iutenfivum befeitigen wollen. “Der feheinbare Wi:
‚derfpruch einer verneinenden Redeform erflärt ſich oft
durch ein ovds; fo wie wir z. B. zum großen Lobe ei:
nes Segeilandes ſegen ‚nnen, er fe Soides werth,
2
* —WWV A
e . “x
2
.
268. PY Tas Hbrekos, X x.
uud; a; ſei· nicht mit Bei} uaibezehten. Geo Kegt
alfo nichts als eine alte Hyperbel zum Grunde, melde
der. alte Grammatiker beim Heſychlus ans beusichften
ausdrädtr Adsaparoy ‚wohl, dnaganehoudnzen; * *)
aai Saar old’: Av Deög, —**2 —
Dax Solche Hyperbeln entfinnden bei Faͤllen: wo die
Empfindung: ſie einlgermaßen rechtfertigte5 Ban aber
wurhen, fie gemein; und. aftzogaroc .beißt daheruweter
. gichts. als was der eing Achellaſt beim: adsogareb.öhr
Peds zur. ‚Erflävung: beaucges.. tr eudäin: olag dırıder
pmrelacı Aoyas.. Indeſſen fcyeinfiumir doch ‚bie Hyper⸗
bei, „was-felbft ein Gost nicht ‚aupfptihe” —*
dadurch fick wergeißlich- gemacht zu haben, daß moenn es
nur hel Gegenſtaͤnden brauchte Sie. ainen ungluͤcktichen
ſchourigen· oden: fonft Abeln Mebenſinn Haben: Dahisa
gehäsen nich och die imtiſten: Werbigdungen, morinies
noxtonant ammentlich! die einzige in welchem es die Iliade
bat,: nem geaßen ungeheuesm Neon 3 7, 4 ‚(bie Muh
niche) ıyuumas YUror. ui eher — * 6.
(her iblibenda Zeus): Taxamnq; poktn. ©
Yason,. 78 yuletan, SER ala org Fine aus den Sr
.. — der — das aufgeregte ungeheure Nice)
(Minze O6 Adlaapan u9hgaror), dia ſſchau⸗
erlich — (A, 372. ©, 39144. der verderblich
große Rauſch (A, 61. Aos ue Yale dioa xuxn zus
2 erg: ol, um” bei Heſtodus in bei’ Uhtogen
nie (330.). die wich, De des Sunderstöpfigen
Tyfoeus. ‚Aber: f bie ‚machtheik on, ſchaurigen Bes
griffe. verkieren in - alltaͤghchen Hede ihre. Rraft und
Beten. bloß iden Uebertrgibeng, wie auch bei ung un⸗
gehener, erſchrecklichz und fe hats. Die Odyſſee zwei⸗
mat. ſelbſt bei guten Dingen bloß fͤr auermeßlich v; 21440
(von Ithaka) By usryuig bisairos bkoyasos,' Evı,dd
Te olwo. v, aa 1. (von den Rinderurdes Odyſſeus) Aazke
di ai usn' yıyyoyraı .@dEcpEioı. . IJe Veſiodus: in den
"Eeros u es ſelbſt — sr Bälle feines Chngei
=) Im Eiern nagaxoleläntor, was die Vy — en
Svonupoxoloiömtov verwandelt. Das felgend⸗ e
aus Apall; Les. ——
43 277 ee \ 73
alenio/ wenn er »Sear Parts‘ verſpricht, ans,’ Dom
gleiih ganz: unerfaßten: Añ Sachen der. Schifffaͤhrs⸗ den⸗
noch ‚zu zeigen era toheglaihfloın Buhdbirs (derbind.
46% 647. mit"655.), und dann (660:)- Binzufent Moũ-
dar yde‘ Rn rar — —
u, 1% Kr, Jen! v ’
u Bez er : Ind! >
Tr. ur — G ade 2 * Q, 7 0.7 7 11° | an
umnri Ich HM —— —
— Artikel enthaltenen nah, um es:
gi? nocerſcheiden· · Gewoͤhnlich aſerht man· 6b a |
elsrgufemmengezögen: an : dus Ouokiäng bası yungıdleids
bebeiskend : it dem Worte; Beopiaedos ; : TBribi aber sDER-
Sinn vos dzaudyg.on: don· Stelben ſelbſe Hehibansıı von
ker. Bedeutung: jenenundern: Worter abroeichtiz ſon zirha
wen gu. dem BVegriff Gort Sleichn⸗den allgenfisindram
örtlich, und uhr ara Fr. fromm, heitig, gevecht
Demiß hat ſchon maucher gefuͤhlte daß hier ecwasrun⸗a
A — um verſtaͤndlicher zu ſprechen etwas
u ridoiſa⸗ Ale ſclaͤrvng ch wengt Mas gottaæ⸗
| ——— —————— ‚win ins Aaerehaus dien
rag ‚Binenf gehen je tamigenn:in dan; naoralls.
— den was, una. heilig heißt, gefucht«.
8 ern nur in Dem warfen uud..fhönen oder it. wung
derbargn. „Und ſonaſte alſo eaudıc wird ;fo: wie
. Peosiaalog,. durch dem; gamgen Homer aut Bawort von
Helden, wie⸗ſie übrigens“ fein mägen,. und: ‚no menthigh |
wo pon den Häyptere: Dee» gote loſen Freler.
3. So wenig ih auf die Wortableitungen auch *
aͤltern GBrammatikern ‚Rau 8 st. dalte ich es Loch für ein
fehr gegrühdetes Vorurfhtil gegen eine etumologifche Er:
Härung, wenn. fie Air, wor, den. Augen zwar zu liegen
ſcheint/ und dahee als bei. den 'nduern Fark allgemein
gie, von den aͤlteun Graͤmmatikern aber gänzlich mA
—
gangen wird. “Die erkelihnte Ableitung haben zwar vie -
weiche. alles durcheinander Haben, Eufkarhius und dem
gemeine Scholiaſt 5uuber ſeibſt im Etym.'M,- fehle fie,
.. „und. dageben findes man dert!tund bei demäßrigen Sof:
fographen und. Schotiaſten weit befr rar indem.
man in. der wweitenn· Hoiſt⸗ des Wortes bald adsir; nn
Y
‘
\
DL er BR: 777.78
meshli. We aͤlteſte Xblciiump moiche I des: Ayellonius
Lexikon ſteht und Im Etym. M. widerlegt. wird), -beib
die Ein ber Goͤtter, bald das Verbum -euder ſucht.
Da nun der Form nach die Ableitung von ——
leicht ſich dorbietet und ſo analog iſt; fo fieht man wohl,
daß von dem deutlichen Sinn aus, den das Wort im
Homer hat, fromm, bie Gedanken-Verbindung mit R0
#095 in ber Vorſtellungsart jener griechiſchen Maͤnner
ſchwier iget· war, als mit jedem vou: den angeführten an⸗
dern Begraiffeg· 7 ee ET PER
‚er Bleu geſellt fi. aber rich ein Grund von feis _
ten ‚der. Gorm, der jenen Grammatikern fremb:: warn
Der Stamm von eldos gehört zu ben foi entſchieden
Kaanmirten daß an eine Bufemmenziehung oder Strafe
mit derſelbigen in der Bomerifchen: DSprache gar niche
zu denken iſt. Homer fonnte alfo nur Gemedörg.: fageis
und vollende das aus einer, pie wart. deuslich firht, eig
- ‚ditern Zeit ſtaanmende Haondrs. kann von Kiez: nich
herkammen oo. α
4. Diefe Erwaͤgungen zuſcinm⸗n werden Hörer
He‘ bewirken daß man bei Leſuntz und Erkirung des
Homer jene falfche Ableitung, weißer mittelbarvnech uns. -
mittelbar. "einigen Einfluß Haberr iaffe: '- Die Stellen :fint
— Wiederholt werden den wiſden und kein Hecht
benden Vdlkern entgegen geſetzt folche die da ſind u
Avervot; al oꝙu vdog’eet. Beau (Od. Laser 16)}
8.0: 364. nennt die: Amme den Odyſſeus Geov--
. ..de@ Buuövidgovse, und erflärs dies gleih mit den
Worien . —
:7 0b yap hd Tg 10000 Boorav Au vegmixe-"
F Tliova unge’ dan’ ouòꝰ ZEekroug. exeroufac. ——
Und fo enthaͤlt alſo auch In der Stelle Od. x, 109. mo -
zu Paonos dyunovos hinzugeſett wird, Howe „Benu-
dns Avdoasıy £v nolloiär .aai IgOinoıdı graoaer Eik
Öios aveynoı, die eudınia den Grund der Denen
BSecovoͤng· Im wefentlichen - richtig, obgleich zum Theil
dem Zuſammenhang der einzeien- Stellen mehr fih am;
Ecchließend, exkluͤren alfo die alten Grammatiker .£f...be:
N
- Ro 2 „
B r i)
eo -.
4 Rrosds Br 171
— die Hauptaloffe- des geſychtas Hedi, dns
Wort: dur Veooefns, woeßns, dincuos, suyriouer,
and Ptutarche (ad a a inerufl. © 3.)- dorch
voꝛoũ Aöyor: So. |
2: Diefer Gefamt: Begriff gebt ſchwerlich von et⸗
was anderm aus, als mwovon-.die. Saͤche ſelbſt in aller
Alteften. Religion ausgeht, von der Furcht vor den
Göttern. Denn fo ſagt Eumaͤes zum Odyſſeus Od.
Z, — er würde ihn gaſtfreundlich ‚behandeln Aia —
nor Ötioas, und'ı%,.39. werden den: Freiern Ihre wi⸗
derrechtlichen Handiungen vorgeworfen, welche, le vers
bbten Oxdz. Heoüg ddsayrız u. f. w.. So mie nun,
wer alle Eichen .ans!den. Augen: febt.- Adeys genannt .
wird (uvor addess),. (0 heiße. ber wohldenkende und. ges
rechte wie bel uns. gattsefinthtig , -Bipdens , welche
, Korm aber nicht vorkommt, weil fie ſich ſogleich in 4
ovöns verwandelte: eine Weränderung. welche durch die
Befondre Natur des. d In dem Verbo dein befoͤrdert
warb, das in ——— die vorhergehende Silbe
verlaͤngerte).
— — Aerlevive Ahopiue iR dem bemerfgen Sin
rs
‚a F ©. die Brammatit * Momalen- Verjeichnis unter
M und beſonders Dawes Miſc. Crit, p. 165- 168.
„. deſſen Annahme, dag urfprünglich ein Digamma hinter
“Dem d dm diefem Wortſtamm thnte, Die größte Wahr—
eſcheinlichkeit hat. Die völlige Parallele davon liegt vor
unſern Augen im Dem Worte r: welcher nur aug ATI,
a A entitanden fein kann. (dramm- 8. 16. Anm.
-.». Mt Die Korm Modeig le alfo. eigennlid; gar
ei Kick in den Heximeter gegangen. Nun war zwar die
2 Aero des nee vor diefem 5 möglich, ‚wie
einmal in adsenc 1. m, 117.: aber auch dies balf bier
bem Nersbau nicht. Allen Bedtirfniffen bingegen balf
bie Eliiion des = ab, Heodrs, und von dem Diganıma
blieb ſpaterhin nur noch Die Auantität der — en:
Silbe: man ſprach Reodijs mit langem o, das heißt
ov, fo wie mar adeis mit langem m ſprach. So
kam Yeowdrs und aders (laug @) In den Homer; wo—
von das Ichte wol erft ziemlich ſpaͤt die Gchreibart
aodess annahm, da man im ältern Exemplaren wahr-
-fcheinlich die Ausipradie von adre;, und Eön-joe und
Ü-|rtodei-|oa0a dem versfundigen Leſer überließ.
,
. x
* Fr die zum Aufithalt. des vergottertaic Achil⸗
lens —
—
x
z \
B '
\ 1
‘ =
ee eνν —
nd are gorenr. a pen: 0 we —
98: Alrıion 37° 586. (- Aertes vom Phrixos y?:ög as
eich. :Tevoon. ‚ueduyior ve allein) 7" Smxagn.; Ad.
fo iſt alſo auch das Beiwort zu verſtehn wenn er
es 3, — dem eher, Idmown und 4, 1123. dem ges
lti
"rechten. Alkinoos gibt... Auch in ‚ben Dapbifsen. Au⸗
gonauticis Bars tt das Beiwort nichtig. gebraucht⸗
denn Wenn: es bort unter. vielen Pflanzen Namen. Heiße
urn nei Beh, forget Plirius 25. Kap. 9: die-
Erklaͤrung, indem er von:.eben“ diefer Pflanze fögk.im '
omnibus.forenda domikus, duseenen ef, ul: fach
St nibfl nocere. mala medicamenta; Ernſt alſa ᷣauᷣt
ein ·echt Aquriſchi⸗ Beiwn ore, das. Hermann: —
mit der durch 219 Metrum ſchon varworfenen Vpriante.
eoetöng ‘An gleiche SDekbashmuke vbrachte, Anars’ sie
On LINIE Inden Zent ſetzze. In. dem orphifchen Buche
vone den ehren: bingegen,. wo.der :Dichter. einen, iche.
ie vieſein Sinne ·lwohlthoͤtigen, ſondetn. einen wundes
baren/ adbſagenden hei; Heondirızerpan Inner,
erkenne ich bloß das göttliche der. fpäteren' Drang Ale
Su Quintus z. D. sin feiner winalları Wodtkritik
entbloͤßten Nachahmung braucht es nun ganz wie Helog,.
—— u. d. g. wie wenn er 1, 64. den Platzregen
Aesandriner Eratoſthangs inem Epigpauiiß —
inte Inſel ſo either: Weun aber der gelehrte
Des Wuͤrfels WVerdopptiuag alect, Ir. P-.AMbs
| —* Eee. biefes. De —*8 won ch a
aus. noch, nicht. Daß er. bas, Wort en eurs
Seile. ‚habe u sonbeup. er egal % —— orm
a > a at te —— a
auf RAN air fenn;"f on bo a
"7
x — I! —
— — auf Od m, 364 gemuͤnzt bat.
Auffallend ik aͤbrig ens das Gloſſem da Frerodng; Tone -
. mr von Ieler,: Schpeafel,-"Borlommt. Dielleicht,wols,
te aber der Grammatiker Die annchliche banerifche .
Kontraetion, mit. der fonft ‚oemöhnlichen. Norm auf";
she man ebenfalls: auſs -oeidıg erklärts zufam=
wehftellen: :: Auch fo. — Bann, alich/ da es dann
= Sedine; belben- mudle * ae
Be % Beisch, —E PATE wiewohl der Lirheber-
\
‘
44 re Emulesıe | 173
uch Tür Geoadns gebrauchen ‚zu En en lite ber
Analogie gephb.fih fo qufammen ziehen Age.) 5
44. Arötiıe, Enedläie
ne Dh einer von den beiden Ausdruͤcken kt
und Zrridckie bei Homer die Bedeutung: der Geſchick⸗
lichkeit. Bewandtheit. haben koͤnne, kann nur mit Ueber⸗
ſich? Tamtliher Stellen beurehelle werden! N: Agrar
(vom Zeus.) — J — J
& Acgantav | Imidgki” "reine: onlerte 'palvısr.
“236. 2 | 5 u —
Zeig DE ale 'Kborldng 'Dväckte ohne Fach
= ‚"depantkı. — j Eee ———
"04. 9,141. .(Auffoderung dee Freier ben Bogen, ejriep
war). dem andern zu fpannen). — A
Mxuuudo? EEting: Suröckıe nanseg Araipoy , , 5
- wSoärueror. Tod eupou, .50ey TE map ODYDYDEUSM,
P.: u. . er } . ? : Der: . . —
3) In der Arofe blieb Frossdns Fortbausmd Im Gebrauch
„(fe + B. Plat.. Phaed. p. 95.c. Lucien. Imag. 11.)
“Da befantlich, in diefem und andern Wortfiämmen dag’
"themaltge Digammd durch Hemmung der Eliſton forte
wirkte und man nid ſagte dirondıc, Sodoenys u. d. g>
» .. Aber fol.man det Nachricht des Suidas glauben,
„über welche ſich — ſogar (gu II. 7 p. 286.
fl.) wundert? Ogaros, ſchreiht jener, Heov
av iyömw. Eine de Aruyav &v 19 neol Ouovolac oÜ-
weg" "A omnds, ——X u — —— — noan⸗ — — — —
20c .ywicder.. Daß Der Urheber diefer Gloſſe ein vor
. eidrioden. Feovus gebildete‘ Wort folle misverkanden
. ‚haben, läßt fich nicht denken; und auch der Sinm der.
“angeführten Stelle läßt eu nicht zu, da de ya, — ye-'
Yard offenbar eine flolge Behauptung des Menfcher
andeutet, und gewiß feime andre als die: Suidas hier:
:: mtr Die Gottäbnlichkeit Deg Menfihen. Soviel
‚, Scheint alfo klar, dak Untidbon von der Form Heo=
» dns abwich. Aber danıı kann er nur, um dag Zuſam⸗
menkommen der drei Bofale gu vermeiden; in dieſem
... Worte die Eliſion gewagt und Heesösenros geſagt haben,
welche Form dann felbfi wieder uf gbige ir nerdexbt
vor Die Augen des ſpaͤten Grammatikers Fam.
\
D
[
x
!
174. Ä 44. Bi, =
n. & 197; tosın Hfäfe)
Zu Ava 6 vois dlkoıcı orote Bien now
Nivoxòou.
je? ir ‚(vom Serausgefommenen Loofe)
ee.“ " rungub de gepey av’. dudlor Anaven.
F Ade’ vöskıe näoıy Apıszeoow Ay 7“
."0d..9, 365. (ven dem bei den Greiern bettelnden Do
. feus)
Ba 8° hur elzooor eyöckım geöree Bxasor, '
TIavrooe yeig’ Gpeywr, og &b” u nahm ein
3
Von dieſen Stellen zeigen die beiden erfien daß beide -
Formen von dem wörtlihen Begriffe der’ rerhten Seite
gebraucht werben. Da aber von den vier andern, gerade
die erſte, die emtfchieden und deutlich von der Rich |
foricht, allein den Ausdrud Emdeken, und die drei &brk. .
gen ohne metrifche Nothwendigkeit den andern Ausdrud
— ſo koͤnnte dies Die Meinung beguͤnſtigen daß &r-
ckice hier geſchickt heiße. 7 Bedeutung ſcheint
nehmlich in der Stelle 1. a. vorz glich zu paffen, und ir
auch Od. o. begänftige der Zuſatz ws ei mronyöc nahze ‘
ein den Begriff der Fertigfelt; den. man dann In der
Etelle U. 7. wohl auch annehmen koͤnnte. Alfein da ag.
allen vier Stellen von einer Reihefolge wirklich die
Rede ift, fa fieht man ‚gleich daß ſowohl Ardekıx als
mike zu diefem Begriffe gehören, befenders "da är-
den fonft im ganzen — nirgend vorkommt wo es
geſchickt — xai Enıcopevoo) heißen könnte. Noch
zuverläffiger "wird Dies durch die Beobachtung dog an
allen diefen vier Stellen ber Begriff NAYre, a0, Para
Exacov, den Ausdrud Zrudeksn oder ävdekıe bicht vor
ſich bat und fich folglih an den einen fowohl als an
den andern anfchließt. „allen rechts Berum.” '
2. Es iſt alfo Fein Zweifel dag man die Stelle aus
Od..g. überall zum Grunde legen muß. Bei dem
Gaſtmale war eine beflimmte Stelle‘ wo der Schenk
anfing. Diefe wird-dort noch genauer angegeben ; denn -
von ‘dem Leiodes, des Auf jenen “Aufruf. u fig ers
hebt, nr es |
Fi
4 . —
7 \ J — /
= / = en / 5 - ;
J Bw 791477.2 1009375.
70 ogi Bvoordo; Ioxe, napd xpnräpa 08 xuldr
Ile uugoisaro; aid - 1 5
Alſo an ber innerſten Stelle. des Gemachs, wo die Bel:
ligen Gebräuche verrichtet wurden, und wo der faß der
fie verſah, ſtand der Krater; dore begann der Ochenk,
und fo aing es nun rechts weiter: das heiße, nach je
dem folgte der, welcher ihm zur Fechten fo, Was nun
fonft- noch in einer Folge geſchah, daß that man, guͤn⸗
fliger Vorbedeutung wegen, ebenfalls in diefer Ordnung.
Es verſteht ſich alſo von felbfl, daß wenn irgend eine
Verſammlung Ereisförmig geordnet war, ‚der Herold,
Schenk u. ſ. w. bei dem anfıng der Ihm felbft zur rechren
war, damit es in derfelben Richtung fortgehn Eonnte.
3. Was nun die Form der Worte erdckıa und
Emdikıa betrifft, fo ſind es adverbialifche Neutta die.
aus einer Präpofition mit ihrem Kafu entflanden und
Diefer ungefehr gleichbedeutend find, “grade. wie üna-
‚onidıa nponoöikır für un’ aonidı. Sie ſtehn alfe
für Ev öde und En dekım, welche beide wefentlich ei⸗
nerlei ‚find: . B. Xenoph. Anab. 6, 4, 1. änt dd
ls son Torror elonkkarnız g, 2, 17. 04 &r dekık ol-
‘son Alſo find auch jene zufammengezogenen Formen
unter fich einerlei; und wenn gleich fein Zwang des
Metri für eine oder die andre entfcheiden Bann, fo kann
es doch der Wollaut deffelben; da es’ nicht gleichgültig:
uiſt wo ein &pondeus und wo ein Daktylus ſteht. Meh⸗ F
men wir an daß irdeke dem Saͤnger gelaͤufiger war,
fo wird man gleich fühlen daß er an zwei der obigen
Stellen —** vorzog, um die Folge der Spondeen
vom Anfang ber zu unterbrechen. —
4. Als Unterſchled aber zwiſchen &v dekecẽ und dr
Ödkın geben die Grammatiker den ſehr vernünftigen any
Daß jenes den Gegenſatz links anfündige, diefes nicht;
wovon ich die Anwendung auf unfere Ausgaben dahin:
geftelle fein laſſe (ſ. Helyoh. v. ävdefia et ibi Intpp.).
Daffelbe läßt fich aber. auch von dns deEıu. und dnude-
Eu feflfegen: Herod. 7, 39. 70 uw Emil debim rijç
c
ı 6dod, vo de En’ apisepwu: und dadurch rechtfertigt ſich
e
| a in. den ebigen Beiſpielen peeſchledene Soredan
ſeht noch nichts gefallen habe von: allem
—
176 a ‚RORDVEn
«N, 238...
‚088° ämi dba, old” —2 ahicroa voyjonı ar
Ha "Hoch Lobeck ju’Plryh.’p: 239.
1,46 Mebrigens iſt es ſehr natürlich daß eben. surf
Neligion Bud Sitte . die: Richtung nach rechts in emp
2
yfnblen, dies, nebft' der. größeren F’rtigfeit die iman auf
a Ve Weiſe hatte; dem ſo ſich bdewegenden gleich, den Anz
der Gewandtbeit gap; und, allerdings: bisget, alfg
Vier Gedanke owohl IP. , 57. als Od. o,i365- ſich
wmit dar. „Ganz wie ein geuͤpter Schenk, mie, ‚cin
geäbter Beitler, fetzte er ſich gleich rechts Gerum- in
"Bereegang..Y, ſ. 10.” Den wirfligen Sinn der Da
€ 100
wandtheit aber den in der nachherigen Sprache Öd
find inıöekeog befommmen,.. hat im Homer Beine. ;diefer .
drei Bormen. Allein gleich, Im Hymnus des Hermes
M.:ara wird .Erdeßeoc!.fo ‚gebrauchts Indem poll das
Saitenſpiel⸗des Hermes bewundernd fagt, daß. ihm ſe
*
"Ob ter des Eröcgie ya ‚möhoyrin. Y) x
i ie
a mom 5
x Dies Wort wird zwar ſehr gewöhnlich von den
— und aufwartenden gebraucht wie Il. o, 421.
ars. aber nicht diefer Begriff liegt darin,, fondern
de von angeftrengter Thätigfeit überhaupt, wie auß
U. &, 155. erhellet, wo Hera den Poſeidon auf dem
Schlachtfelde gefhäftig fieht, TOv uer nomvuovre KO
nv rd ulicreipen, Daher es auch Od. v, 149.
zu dem Begriffe ber Dienftbarfeit hinzugeſetzt wird: (
den Mägden) dwu« xooNGaTE NONVUCRORL. ; lieg
alfo das darin mas wir ausdrüden durch fich rühren,
f
N Die Form’ Zrögtroe tam dat nicht in gewäßnfidhent Get
-
ſich tummeln. Und dieſe raſche Geſchaͤftigkeit iſt Ar |
braich: Auch im phyſiſchen Sinne des Stammworts .
iſt es nur dichteriſch, z5. B. Callim. Epigr. ı7. "N 88
adiektiviſcher Form.·
‚ou u mvevung bvöekins, HBd auch ſo nur das dverb int
7
ww 3:9 f X 7 0* )
45. : MOinvusw Ä 177
j \
‚welche die. Götter a, Soo. an dem hinkenden Hefäftos
fo beluſtigt ).
3. ‚Die Grammatiker haben zwei Ableitungen fuͤr,
dies Wort. Doß es eine Reduplikation ſei erfannten
fie (denn die welche In der erften Silbe den Begriff
nrorsiv fuchten, kommen nicht in Betrachtung), und war
ren nur zweifelhaft ob von novew oder von ıveo. Kür
jengs fcheint die Bedeutung zu fprechen, da eine athem⸗
Iofe Bewegung zu ſtark if, wenigſtens für Il. w, 477.
von den dem Achilleus aufwartenden Helden; für diefes
fpricht die Formation. Die Grammatiker freilich welche
die Buchftaben nach Belieben tanzen laffen, kommen
leicht fort; aber. wer auf Analogie fieht, wird fich bei
der Ableitung von novew weder das or noch das vu recht
begründen koͤnnen. Denn an eine Endung wie bie von
‚Seluyuu, deuxuco iſt hier nicht zu denken, da das v mit
in den or. 1. übergeht. Gehn wir dagegen von nrew, '
Envvro aus, ſo haben wir den Stamm deutlich vor
uns, und das o: in der Reduplikation wird belegt durch
TopUoow von Yuvoao, doldvk von Övos. denn o« iſt
von v ein naher Verwandter, dergleichen die Reduplika⸗
tionen lieben. Was aber die Bedeutung betrifft fo iſt
klar daß noımvuw ein uraltes Wort ift, das bald nach
Homer 'ganz abfam: es hatte alfo feine erfte Bedeutung
„ſchnaufen, fih außer Athem fegen” ſchon in den blo:
fen Begriff der Emfigkeit verſchwaͤcht. Wobei noch’
*) Heyne gibt hier ein vechtes Beiſplel, mie man durch
das flete Beſtreben alles was einer Gubtilität ähnlich
ſehn möchte aus der Erklärung zu entferne, auf ber
andern Seite einen Dichter verwällern kann. Er will
in dem — ycaec nichts als ein feliges Laͤcheln
erkennen, hervorgebracht durch die Heiterkeit worein
Vulkans dienfifertiges Beflreben die Götter verfeht;
roobei er zwaͤr den Reiz der Neubeit gelten läßt (ac-
cedente novitäte rei, quod Vulcanus pincernae pärtes
- ageret), den Sedanfen an das Hinken aber weit weg—
wirft, weil Homer eg nicht erwähne. Gaͤnzlich ver—
‚ Tannte bier 9: daß 5 der immer augıyunsısz,
zullonoöla» bief, fo wie ale große Götter ein ge—
nauer Bekanter jedes Griechen war: den man fich
- alfo nicht in Bewegung denfen Fonnte, ohne ihn hin⸗
- Ten zu ſehn. a,
M
*
X
re‘
8 .
x
2 Sn 2
178 45. noinvusv .
L
eirie - große * iſt, ob ‚nicht, romvoeu von der’ To
ſehr mäßigen Bewegung der den Achilleus bedienenden
Helden, eine Spur des fpäteren Dichters if, welchen
ja die Alten ſchon in dem Geſange w erkannten. "Denn
ſobald ein Dichter noımwer bloß zur Nachahmung des
. alten Sängers brauchte waren noch flärfere Sehlgriffe
möglih; mie der des Apollonius, welcher (4, 1398.)
‚von den die goldnenm Aepfel bewaͤchenden Heſperiden
ſchreiben konnte |
Zupi d2 yıuyan
*Bonegides moinvvov Eplusgov aeidovanı.
3. Der Gebrauch des Aoriſts von dieſem Verbo
bedarf noch einiger Erörterung. 1. o, 600. hatten alte
Eyemplare ‘Ns wor “Hpaısoy — noınvücarse. Da⸗
gegen ſteht Od. v, 149. bei KOpNIETE TOINYUCKOOE
die Variante noınvvovoı. Betrachten wir diefe leg:
tere Stelle genauer, fo werden wir darin die befante
Eigenpeit finden, einem Aoriſt die damit verbundene
"Handlung gleihfals im Particip des Aoriſts zuzuge:
fellen, wovon f. Heindorf zu Plat. Phaedo. ı0. Auf
die Variante oınyvovoas iſt alfo bier fo wenig zu achs
ten als. 1. e. auf die andre nroınyucarta; denn dort .
if os; idov NOmyVoyTa eben fo nöthig als ID. &, 155.
&y900 Toy uEy nommvvorse. Menden wir und nun zu
einer. dritten Stelle, Il. 9, 219.
. Ei un &ni ggeoi dar’ Ayausuvovı nö “Hon.
Aöre, nomwioayrı Bowg drgüvar Ayaıovg.
wo eine Variante if, fo muͤſſen wir das Particip ror-
nvioarsı eben fo zu faflen fuchen wie Od. v. Die ges
woͤhnliche Smterpunction, welche auro noınvuoaver
zweifchen zwei Rommata einfchließe, faßt. dies Particip -
n Zn Sedanfen zu dem — ———
en. Vo
Legete Be Agamemnon ins Der die erhabene
ee,
Ihm der auch felbft umellte, die Danger (nel F
zu ermuntern.
Aber iſt der vet ganz unbegreiflih ‚Die ori.
*
\
, 46. Yaövuos “ . 1%
Eprache bat feine Zeit gehabt, wo nicht hier, in aufge:
löfter Rebe dos Imperfekt, und ‚folglich im Particip das
Part. Praeſ. würde gefeßt worden -fein. Aber man
- gehe auch nur in Homers Erzählung zurüd. - Die legte
Erwähnung des Agamemnon war- folgende im 78.MBerfe
Er” voür’ ’Idonevevg TA piuver, our’ Aya- .
uEuvooy, v ER
Oüre dU’ Alavres nereıny, Öepdmovses ”Apnos.
Wir fehn alfo wohl dag nicht die Übrigen Griechen al-
lein fondern auch Agamemnon felbft ermuntert werden
mußte. Und bieg gefchieht, wenn wir jene Kommata
loͤſchen und auru momüoersı mit Orgüvar verbinden,
damit Hera dem Agamemnon Ins Herz lege,
Selber umher fih tummelnd die Danaer fhnell
a zu ermuntern,
Nun ftehn beide Verba richtig. Im Aorift mie Od. v, bie
Schnelle Vollziehung anzudeuten, denn im Imperativ wuͤr⸗
: de es helfen: aurdg nomvuoag Örgurov —.
. 46. vnövudo:
1. Das Wort vrndunos Eommt im Hemer zwölf:
‚mal vor und durchaus nur als fefles Beiwort des
Schlafs. Die von jeher am allgemeinften angengm: .
mene Bedeutung deffelben iſt füß, erquickend, da man
es denn als eine Ableitung von dus betrachtet, day
ſelbſt Belwort des Schlafes ift Od. a, 364. Aber auch
Biemit iſt noch eine Kontroverse verbunden die fo alt if
als die Bomerifche Kritik überhaupt, ob nehmlich vndv-
nos oder das 'näher an bie Ableitung fich anſchließende
Hövuog die*wahre Form des Worts ſei. An fünf Stel:
len nebmlih, 1. B, 2. x, 91. &, 243. Od. d, 793.
- B, 318. gebt eine Wortform vorher die des beweglichen
faͤhig iſt, 3. B. Aie 8° Oi Eye vrduuog ünvog,
wo man alfo auch &yer 7dunog abtheilen kann. S. die
Scholien und den. Euftathius zu dieſer Stelle und das
. Etym. M. unter beiderlei Wortform. An andern Stel⸗
len alfo, wo das. », auf diefe Art wenigftens, nicht bei;
feite geſchoben werden kann, wie Il. x, A 7." or vn-
\ : . . } 2 x =
4
er *
180 46. vnövpos
Övuos ÜUnvos, "und 63. wo nduuog den Ders bes
ginnt, machen daher die Grammatiker Hierauf als auf
einen Beweis aufmerkfam, daß. auch an jenen Stellen.
Dies die rechte Schreibart fei 7). Man ſieht affo hier⸗
aus daß in dan diefen Strammatifern überlieferten Ho⸗
mer, . die Schreibart vrdumog wirklich die gangbare
war; auch ift, foniel mir befant iſt, die Schreibart Ndv-
nos an’ Teiner einzigen jener Stellen in Handfchrif:
ten als Dariante auf uns. gefommen. Die Schreibart
vndvnos iſt alfo für den überlieferten, Somer nach
aller gefunden Kritik feftzuftellen. |
2. Auffallend iſt nun allerdings die feltfame Form.
ie ging es zu daß aus ydus vadunog ‚gebildet ward?
. Möglich iſt freilich dies, wie vieles andre; aber die Ana
logie’ fehle doch im griechifchen. 2) Ariftarch aͤls puͤnkt⸗
licher Srammatifer fühlte das: aber In feiner Befchränft:
heit hielt er es für eine gute Hälfe wenn vrjdvuos an⸗
ders gedeutet und von »7- und Övo hergeleitet würde
nebmlich für avexduros woraus man fich nicht Leicht,
herausreißt, alfo einerlei mit vrygeros, was Od. », 79.
go. mit vrdumag verbunden If, Ob diefe Bebeurung ein
2) Schol. N. x, 187. 4 dınly, or oapüs zo snöunog ‚ol
‚0 », as En ray augpıßdlnv avy ovras ygayeran. 1,53.
4 Iınıd, dus 'Tagyüg and Toü » dopzstau'ıo Ösoua.
2) Das Pron. wir It zwar ohne Zweifel aus iv entilanden,
Hoch möchte ich das Hier nicht als Parallele anfunren
Soolche kleine Hets wiederkehrende Wörter find Ihrer
Natur nach ſehr wandelbar, und dieſe Beränderung
ſehr natürlich, da ſchon cin » da war. Das vom Ruhnken
(Ep. Crit. 1. p. 92.) mit smdunoc in Eine Klaſſe se
brachte vniirns für NRiıns oder allıns bält die Kritik
nicht aus; denn die Erflärung einiger Grammatiker
snllıns, Auaproids beraubt ficher nur auf Misverſtand
Des Somerithen Derfes Od. nn, 317. weldien man
nachfebe; und alles was Ruhnken hierüber und über,
smArörowos hbeibringt ‚bedarf alfo noch fehr kritiſcher
Beleuchtung. Mnrgenns aber für arzozuns gehoͤrt gar
‚nicht hieher, da hier bloß die gleichbedentenden parti-
culae infeparabiles »n7- und a- verwechielt find, aus
welchen und dem Verbum zes beide Wortformen ganz
ngtuͤrlich ſich erflären: ‚argexijs von row, wie &röu-
xcwc von Öve.
# \
J
1 * =
,
46. wnÖvug 181
‘ £
foſtes Beiwort fein koͤnne, das irrte ihn nicht; fo Teiche
fuͤhlbar es. auch ift, wie verkehrt 3. ®. DL. x, 187. von
den Wächtern gefagt würde, daß ihnen die ganze Nacht
hindurch „der unerwedliche Schlaf”. nicht auf die Au:
gen gekommen fei. i ae
3. Beſaͤße die neuere Kritik die Deaterialien, wel-
che einem Ariſtarch noch zu Gebot fignden, fo waͤre oͤber
viele Fragen und alſo wol auch über diefe, die genuͤgen⸗
de Antwort vermuthlich laͤngſt gegeben. Aber auch klei⸗
nes Vorrath recht: gebraucht führt zu etwas. Wir wol:
In alfo zufördeuft merken bag wenn. auch bie. Form
njjouuoc nicht als homerifche Variante da ift, fie: doch,
wenn ich fo fagen darf, epifche Variante if. Die Scho⸗
lien zum Homer (Il. 8, 2.) führen fie an aus: An t i⸗
mach us in biefem Fragment :- Enrei- dar ol dung. EL-
Bor, wo die andre Form gar nicht ſtatt findet. Eben
fo unzweifelhaft fleht fie. an zwei Stellen des uralten
Hymnus des Hermes, 241. rtooxakeupsvos Muuory . -
©
üUmvoy, und 449. Eügpoogivnv za domra xal, Hluuov
unvov äleodaı; und eine vielleicht noch Ältere Autori⸗
sat gewährt ung Ipebes zum Homer (p. 4. Hera.),
wo wir dem Heſiodus den Vorwurf gemacht fehn, er
habe mehre Wörter Homers verfälfcht, namentlich "ZAeug
flatt ’Oieis, und: Adunos flatt vrdupos geſagt. Hie⸗
raus fehn wir. daß jene Form in einigen der. @edichten .
vorkam die das Altertbum dem Hefiodus zufthrieb und
‚ die anf jeden, Fall in die chkliſche Periode gehören. Diefe
Autoritäten, fo wie auch der Gebrauch des Alkman,
ans welchem das Etym. M. röuussarog anführt, und
des Simonides in dem zu IE P, 2. vom Scholiaften _
angeführten vermuthlich anapäftifchen Vers Oürog de
zo ndunov Unvov ögov, laſſen die Vermuthung, als
fei 7öupog bloß aus grammatifcher Spefulation über das
Somerifche Wort entftanden, garnicht auffommen, Wir
‚wollen annehmen dag Alkman und Simonides das Wort
bloß aus den Epikern aufgenommen haben; fo folgt aus
* allem obigen weniaftens foviel, daß man in den überlie-
=
ferten Geſaͤngen der Rhapfoden bald Aduuos bald v7-
Övpos hörte. Ja eben weil röunos aus fo alten Quel:
len beigebracht wird, vrrdukos hingegen, außer ben dor
—3
—*
_
182 46. whövuosg
meriſchen Stellen, und noch drei in den homeridiſchen
‚Gedichten (Hymn. Ven. ı72. Hymn. Pan. ı6. Ba-
trach. 47.) aus, feinem der aͤltern; fo ſtehe Ich nicht an.
hieraus, verbunden mit der Analogie der Form, zu pöite:
fen, daß bloß Adunos das echte Wort iſt.
4. Nehmlich Hövuog gehörte zu den digammirten
Wörtern fo wie »7övs, deffen Digamıma ‚fo unzweifelhaft
iſt daß Feine einzige Stelle fich dagegen anführen läßt;
und gegen bas Digamma des abgeleiteten dog fpricht
nur. &ooeraı zweimal (11: «, 176. Od. ‚0, 404.), was.
alfo ohne weiters mit Heyne in &as zu "permandeln iſt.
Nichts iſt alſo entgegen wenn wir annehmen, daß uͤberall
wo — ſteht urſpruͤnglich Jouuog geftanden-habe,
3 B. Od: u, 366. Xioouro hövnog„ünvog fo gut\ale
f
1l. 9, — Gveigero nv zeAaooas, und Il. m, 454. '
pe sch Aövuov üUnvor fo gut als n, 387. 00v5
xau.ndv ysvoro. Diefe Hlatus ertrug, als das Dis
gamma aus der Eprache verfehwunden war, das Ohr
- der Rhapfoden anfänglich hier fo gut als an ſoviel an—
dern Stellen; aber wo das bemegliche » eintreten konn⸗
fe, wie in dia 6° oux Eye ndvuog Untos, da verfagte
ſich der fpätere Sänger dieſe Erleichterung natuͤrlicher |
Weiſe nicht; man fprach &yergöuuog.
5. Nunmehr fam die Zeit, immer noch, eine ſehr
. alte, wo dies Adjektiv in ber gewöhnlichen - Sprache
oe
nicht mehr war, fondern zu den tuuſend Formen ges
- hörte die man bloß aus den alten Gefangen kannte und
wo man fich felbft des Sinnes folcher feften Belwbrter
nur dunfel, von manchen gar niche bewußt war. Das. _
Dhr wußte alfo felbft nicht wie es on jenen ‚bomerifchen
Stellen theilen follte, Eye vndvuos oder &xev höumogç.
Beides. fehlich fich daher In den Molksgefang, da der
Rhapſode Fein Gelehrter und noch weniger ein Kritiker
war, folglich ihm das Korreftiv, welches die Stellen
. darboten wo das + gar nicht eintrat, keinesweges immer
zu Hülfe kam, und felbft zwei von’ biefen die Täufchung
noch beförderten : DI. x, 197. N Toy Hdunog -Önvag
und $, 354: Ayawv Höuuos ünvos. Durch des fo
entftandene Schwanken in der Ausfpräche oo fih pas
irrige vnöuuos natürlich er in diejenigen Stellen wo
1; -
—
—
47- ovVAogı.. 183°. 2
gar Fein: anderes v in ber Maͤhe war (U. Ei 253/70, 454
ow, 63. Od. u, 366. Y, 79.), mo. es ober überall mer
triſchen Plag fand, weil das x nur an die ©telle des
alten. Digamma trat. Es iſt fein Runder daß das dem
Ohre mwohlgefällige vndvuos die Oberhand im Homer
behielt ; und eg würde fie überall behalten Haben, wenn
nicht einige der früheren Dichter nach Homer, in deren
Sprache aber das Digamma nicht mehr war, Aunos
an folchen Stellen gebraucht hätten, wo dag digammirte
Aödvnos ‚und folglich auch vrdvuos nicht ſtehn koͤnnen,
wie In den ‚angeführten erfen. aus. dem Hymnus, und
. von. Antimachus. Daß aber ſelbſt ein grammatiſcher
Dichter wie Apollontus Aounos braucht (4. 407.
Oſ xvégœg NÖdumos ünvo) und nicht vrjdunos, ift ein
Beweis daß in den Altern Ausgaben des Homer bie
Variante Founos wirklich nicht nur eriftirte fondetn auch,
vor den esse Zeiten, von den gelehrteren vorge:
zogen Doch. würde auch. das, Urtheil diefer,.die
fo —58 durch etymologifche Spekulation fich beftechen
ließen, nichts beweifen, wenn nicht: wie gefagt, der Ge⸗
brauch folder Dichter, welchen. man dergleichen, nicht
zufrauen darf, uns bei Adumog fefthielte, und, vrdumos
als einen herſchend gemardnen Trlivialiſmus erſcheinen
ließe.
—
3 * |
a 47. oüAog, ovAtog, oVAE.
Das Beiwort odAog Eommt in fo mannigfacher
and durchaus verfchiedner Verbindung, im Homer. vor,
daß es Auferft ſchwer iff, auch mit Annahme einer von
zwiefachem Wortffamme ausgehenden zwiefachen —
bedeutung, Licht zu ſchaffen. Gehn wir von dem Praͤ⸗
judiz der Wortform aus, fo iſt die natärlichfte Annahme,
daß ovAos der anerfannte Joniſmus für öhog feis aber
gerade mit diefem inne kommen wir in den bomeri:
[hen Stellen am wenigften fort, obgleich Gesner (ad
Orph, Arg. 955.) und Damm auf eine beifpiellos ge-
moungene Weife faſt alles darauf zuruͤckzubringen trach⸗
ten. Weit foͤrdernder Ift die Ableitung von oAziv vers '
möge deren Ne⸗ elnerlei if mit 0A00s; allein auch diefe
Reel
b
p) F
BE: .-477 ovaoc, F
laͤßt eine Menge Stellen übrig; In welchen uns dage⸗
gen das Praͤjudiz des deuslichen Zufammenhangs mit der
Bedeutung weich, wollig, größtentheils befriedigt; und,
dieſer Sinn wird auch durch das Präjudiz des in der Meofe
gewöhnlichen Gebrauchs, wonach es kraus heißt, un⸗
terfläßt,
| 2. Ueberſchauen wir alle homeriſchen Skelten ſo
iſt es das Beiwort
1) von der zAatya und dem vanıns Jl.r, 224.
x @,646. Od. 0, 50, 299. 7, 338. %,.451-. 0 89
r, 225. mwozu’zu fügen die oöln Aayın der
yAeivo Il. x, 4
2) von dem Kaupthaar Od. L, 231. W, 158. wo⸗
zu noch gehört ouloxaonvos in Od. z, 246.
3) vom Ares Il. &, 461. 717: —
F 4) vom Achilleus 9,
5) vom Traum I. ß, 6. u
6) vom Öefchrei der: as oder Dehlen und
der Fluͤchtlinge II. 0, 756. 759.
7) von einem Brod Od. o, 343.
8) von einem Monat Od. w, 118.
Ohne auf unphllofophifche Wege zu gerathen wird es
‚ feinem gelingen diefe Stellen auch nur auf zwei ber
drei obenangegebenen Hauptbedeutungen zurüdzubringen.
‘Auf den erften Anblick Bingegen fügen fich zufammen
a) die Stellen 1. 2. b) 3—6. c) 7. 8.5 was mir
‚nun einzel betrachten müffen.
3. Der Joniſmus ovAog für öRog iſt zwar außer
den bomerifchen Stellen die wir hier unterfuchen, fchwer
nachzuwelſen: doch iſt er unbezweifelt, nicht nur durch
ſolche Zuſammenſetzungen wie ovdouelns, ovkonskie,
evkodvoie, fondern befonders auch dadurch daß bie ane
"x Dre Form, Ökog, in der ganzen homerifchen, heſiodiſchen
- und cyElifchen Epik, ſoweit die Monumente davon auf
uns gekommen find, nicht erfcheint, fo wie auch öoos,
die Grenze, nicht, wohl aber ouoos. Die fpäteren Epi⸗
ker Apollonius, Kallimachus, die ſich der Form ödog bes
dienten, waren alſo offenbar hierauf, wie auf ſo vie⸗
les andre nicht aufmerkſam. Dagegen findet man ohne
2
—
— — für 805 In. den belben oben zuletzt ange⸗
fuͤhrten Verſen: od. ©, 113. (von einer weiten Reiſe)
Mnvè 0° &o- olko marsa — ——
| 7TOvE0V
und Od. @, 343: mn
. Aöror 7’ oVAor Bir — dx xaveoıo
Kai xgeas, os oi xelgss &vdavoy dugıße-
" Aovs. -
Wozu man füge aus ber domeriifigen Poeſie ——
Merc. 113.
"Tolle Ö8 —R —
—X
(son dem ganzen Holze, das nach angemachtem Teuer ur
aufgelegt wird), und 137. . _
. Oülönod’ , ovhoxdonva Tugds naredduvar’
2 düruf |
und aus ber fpäteren Nachahmung Arat. 717. — War
rum Ich die ovAoyuras nicht auch anführe, wird im fols
genden Artikel erhellen. -
4. Eben fo zuverläffig IfE aber auch, — in der
von oAsiy ausgehenden Bedeutung. Denn erſtlich Al
‚ die Bildung ganz analog, da die Verbalform felbft, im
Particip ovAousvos, bie erfte Silbe verlängert; und bie
beiden Formen 6ho6g und odAog beftehn fehn gut nes
benelnander für das Bedürfnis des Metri, auch ‚wol
für Verſchiedenheit des Sinnes, Indem die erftere den -
von OReiv wörtlicher beibehält. In dem_ allgemeinern
-&inne, für bös,, entfeglich, bietet fi) odAog ganz un:
gezwungen und übereinflimmend dar, in den oben unter
3 —6 — Stellen. Ares hat dies Beiwort
am natuͤrlichſten; aber vollkommen eben ſo auch Achill,
da ihn die Troer dort ſo nennen: (Il. 9,536.) Atidice
yap, un oVAog ano ‘Es Teigog ühnran, Ganz in der
Volksſprache liegt es nun auch dog man ein Ereifchene
des Gefchrei, ein arges, entfegliches nenne, was
nicht paſſender fein kann als wenn es Il. o, 755. folg.
-heißt: ſo wie Staare oder Dohlen, wenn ſie den Ha⸗
bicht oukov. U flöben, su ſo auch
* —*
X oh FE Zu 185 |
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x
——
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N.
f ie ‚ F J —
1 :
Sen . “ m“ R ; > . x
186 .' 47. 0 N
die vor Aeneas und Hektor fliehenden Achaler. Was
enblich den Traum (Il. 6, nit.) ‚betrifft, ſo koͤnnte es
um bestoillen bedenklich erfcheinen das .Belmort Bier fo -
"zu faffen, weil es im achten Verſe in aller Güte als An-
rede gebraucht wird. Dean hat daher den Begriff ſanft
hieher ziehen wollen; aber abgefehen daß es in biefem
beftimmeeren Begriff von Sanftheit nicht vorkommt, fo .
iſt, was ein paffendes Beiwort für den Schlaf wäre
Feinesweges auch eines für den Traum. Der Irrthum
‚ war, daß man ein feftes Belmort Bier zu fehn glaubte,
a
da es ja offenbar ein unterfiheidendes if. _&o weit war
ren alfo diejenigen auf richtigem Wege, Die ovlog durch
soeßAoög erklären wollten, nur daß fie den bieher gehoͤri⸗
gen Unterſchied irrig faßten. Denn biefer Traum fpricht:
ja ganz grade und nicht in Raͤthſeln; aber was er fagt
ift nicht wahr. Zweierlei Träume, täufchende und wah⸗
.. re, gab es, wie wir aus Od.r, 560 folg. wiffen.” So
wie nun eben dort, B._568., Penelope ihren Traum,
den fiefür einen täufchenden bält, mit dem leidenſchaft⸗
lichen Beiworte aivos belegt (AAA” Zuoi ovx: Evreu-
dev — aus der wahren Pforte — douaı aivor Ova-
o0v "EidEusr), fo heißt der wirklich täufchende hier, den
Zeus zum Agamemnon fendet, in der Fälteren Erzaͤh⸗
lung ovRos ein fchädlicher: und mit dieſem bezeich-
nenden Beimort, redet Ihn Zeus, nach homeriſchem Ge⸗
brauche, fehr füglih auch an. |
5. Als ein Fehlgriff des ſpaͤtern Epifers verdient
bemerkt zu werden daß Apollonius auf diefes.oulog
und guf ouAönevog fich flügend, auch mehrmals ovAods
ſtatt GAodg braucht; da’ doch, wenn diefe Form in der
‚ältern Sprache wirklich gemwefen wäre, fie bei gleichem
Beduͤrfnis des Metri auch bei jenen Alteften Epikern
fhmwerlich fehlen würde *
- 6. Die dritte Hauptbedeutung des Wortes ovdog
ergibt fich. aus den oben unter ı. 2. angeführten Stel⸗
len, und zwar als eine von jenen radikal werfchiedene *).
1) Ich nenne mehmlich radikal verſchieden alle folche,
ı Wörter und Bedeutungen wo fich die Ableitung nicht
nur dem Sprechenden nicht mehr fund thut, fondern
auch, geickt Daß eine Verwandtſchaft Calfo hier mit
'
—
Ds
⸗
- *
* „ i * F Pi
| ovAuos, ovne 18%
Als.Delwort der yAaiva und. der Acyın darauf gibt
es den Begriff des rauchen, wolligen. Diefer fcheint
indeſſen nicht fogleich recht zu flimmen Mit den beiden
Stellen unter 2: Od. &, 231. und y, 158. xadde xd-\
onsos Oflag Are xonas. Allein eben bier foll uns‘
das Beimort ovdas verhindern an ein weich und fanft
Binunter fließendes langes Saar zu denken, dergleichen
‘auf Apollo wohl und Paris, nicht aber auf Odyſſeus
paßt. Das xadnxe mahle uns bloß ein ſchweres, voll
herabfallendes Haar, und obAas bezeichnet es als ein
ſtark geloctes, bufchiges, Fraufes. Mur fo gefaßt kann
es auch ein Beiwort bes Hauptes felbft werden, wie
wenn der bejahrte Herold Eurybates Od. T, 246. ov-
xoxaonvog Erausföpftg heißt. temit ſtimmt auch
der Gebrauch der nachherigen Profe überein, wie bel
Herodot 7, 70. wo oükörarov rolyoua das wollig
krauſe Haar der Meger bezeichnet, die daher auch bei
andern Schriftftellern ovlörgıyes heißen. Bei Pollup
2. Rap. 3. wird ouAog und deffen- Compofita aus der ge=
woͤhnlichen Sprache vom Haare angeführt, und 4. Rap.
- 39. wird es bei der Charakteriſtik tragifcher Perfonen ein - '
paarmal als Chorafter des trogigen und rauhen anges
führt, ‚ganz parallel dem Posouyomwı yaigm coarnya
im 9ten Fragment des Archilochus. Auch Kippofras
tes brauchte das Wort ganz wie Homer da er ovim
Eoio von der Wolle fagte, wie uns Erotianus lehrt,
der es uclaxo erklärt; für den Sinn ganz ‚richtig;
nur erhelfet aus allem angeführten daß der Grundbes
griff nicht die Weichheit if, fondern das Die Weichheit
der Wolle hervorbringende gewundene, lockige, krauſe
der einzelen Haare: daher die Ableitung des Worts in
dieſem Begriff, durch den Umlaut, von eideiv nicht une.
wahrſcheinlich ift, fo wie ovAuuos ardoov globus viro- _
rum eben. daher kommt, und das Verbale &EovAn aner,
. Fannt von Eedeiv. Dagegen leuchtet nun ein, wie
N,
%
einem ‚der beiden andern oöRos) urſpruͤnglich wirklich
- wäre, boch die mit demſelben oder verwandten Tönen
verbundnen Smifchenbegriffe- oder Webergänge ans der
Sprache verichiwunden find. 1 j
*
*
—
188. —47. obkas, >
rolf os iſt, wenn bie alten Grammatiker das Wort A
. anle Zahnfleifch von diefem Sinne des Worts ovAos
ableiten. Ihnen die nie philofophifch auf den Grund:
begriff fahen,. war. ber- Sinn ualaxos, der offenbar nur
zufällig mit dem. Begriff oudos fich. verbindet, hinrei⸗
chend, um einen neuen Grundbegriff zart hinein zu le:
‘gen, der ihnen auf das Zahnfleifh zu.paffen fihien. Iſt
es nicht beffer die Ableitung von T& ovula unentſchie⸗
den liegen zu laffen, und es als ein Wort für fih aufs
zuftellen, bis andre Kombinationen, etwa ‚Licht. darüber
verfchaffen? — Die übrigen Derbindungen aber in wel:
\
* !
.
chen das Adjektiv odlog In ber Profe und fpäteren
Noeſie vorkommt, find fichtbar erſt aus jener urfprüng-
lichen ‘des Fraufen, durch unvermerfte Wendungen des
Gebrauchs und durch Fünftelnde Redner und Dichter
entſtanden, und dürfen alſo nicht auf den epifchen Ge⸗
brauch zuruͤckwirkend angewandt werden. Doch iſt der
Gebrauch des Lyrikers Stefihorus.noch fehr nahe, .
wenn er es als Beimort eines Veilchen⸗Kranzes braucht
(- 28, 5. Suchf.). ioy re xogwrldag ovkaz: ein fol
cher Kranz befteht aus Dicht an einander gedrängten
Eraufen Blümchen, und wird alfo eben dadurch weich,
fo gut wie dort die Vließe ıc. 2). |
| 7. An onndos ſchließt ſich zunächft an, die Form
- odAog welche nur Einmal im. Homer vorkommt, II.
. 4,63. wo ber bald Hinten bald vorn im Heere fchals
tende Hektor verglichen wird. I F
Oloc 6’ Ex vuplwv dvapaiveraı oblıos do
IIoeugeivav, röre d’ arg £öv vepıa andere“
Rs Exrwo x. d.h j
Da weder Bufammendang noch Etyumologje Hier über
2) Spätere Dichterfiellen fehe man in Steph. Thef. in
v. ferner Callim. Epigr. 5 5. H. Jup. 52. H. Dian.
\ 297. H. Del. 302. — Sid. 73. (ovAov aeidew), und
vergleiche in den lat. Wörterbüchern crifpus mo man
ganz diefelben Webergänge finden wird. Ueber die
Gloſſe des Erotianus aber: Ovlov ög — —
ruès Ö8 ri loousyedn Ogoße Axgoxogöorm, weiß ich fü
wenig beizubringen als die Herausgeber und’ Koelius
V. oudu. —J
-
| vuàador, oõöꝛe ca9
odaide entſchelden md:
.. bietet, ‘fo ſcheint der übereinfiimmende Gebrauch der
. Übrigen: älteften "Dichter wor allen Dingen "Gehör zu. -
verdienen. Im Schild des Serakles iſt oukıog zweir
mal Beiort des Ares; Pindar braucht es als Beiwort
der Schlacht und des „Klagelieds; und Sophokles (Ay
933.) läßt den Alas oürliw 'olv nidda die Griechen
verwünfchen. Mit Recht Hat man alfo vun jeher eber:
dieſe Bedeutung, wonach oimoe einerlei iſt mit ovAog'
von okeir, auch ber homeriſchen Stelle angepaßt, und
den oWltos asno. als wine Bezeichnung des Strius ate
omer felbft Eeine Parallele dar⸗
genommen, mit eben fo richtiger Berufung auf IL.7, 26. fe. .
wo Prianios den Achill erbiide -
. Haugeivovö” de’ ds’ Emeoouueyoy medloıo,
"O5 6& ©’ Onwens io — — | —
Aupnooraroc ‚ur üy' gl, xaxov ÖE TE ou
TETUXTOL, \ .
Kal ve pepzı noAlöy nuperöv Dalolsı Beorotsıy-
NG Tod yarrög Elaurne epi stydeaon Bdorrog.
‚ Durch diefe Derfe wird jenes ouldog vollkommen 'bes
. gründet. Auch ift die gerade hier gebrauchte Bezeichnung
des Sterns durch ovRrog nicht müßig, da es der feind⸗
liche, den Griechen DVerderben drohende Hektor iſt, der
fo Hin und Her glänzt. So bedarf alſo alles andre über
Diefen Ders von Alten und Meuen beigebrachte Feine.
\
sveitere Erwähnung. Mur das will ich nicht verſchwei⸗
gen daß die Stelle des Kallimachus H. Del. 302. we‘
der Abendſtern genannt wird ounoc Zdeipaıs “Eorepog
verleiten koͤnnte alıch jenes oulaoç fo zu fallen; ja es
,
v
iſt möglich: dag Rallimachus den homerifchen Ausdruck
‚bier vor Augen gehabt. Aber diefen Gedanken ‚muß.
man fogleich verwerfen. Weder kann fo ohne weiters
für oölos, raus, ovAıos- gefagt werden; noch iſt Pie
Uebertrugung des Fraufen, wolligen auf das ftralende,
ſchimmernde bomerifch, fo guten Plaß fie unter den.
von Späterh hineingetragenen Modififationen der Ber
deutung findet ?). — Die Variante aulıog aber (f.
3) ©: obhen Note » u
f
*
N Ser
! -
Et
190 Pr - . 47: oñaog, ꝛc. — ⸗
Heyne), ſo alt fie auch iſt, da Apollonius 4, 1629. fie _
vor Augen hatte, bat doch wenig Gewicht, da aulıog
für abendlich, das Vieh in den Stall. bringend,
weiter keine Begründung bt... . 7.
8. . Auffallend ift es allerdings dab eben dies oö-
sog fem. ovlie, als Beiname von Apoll und Diana -
-(f. Steph. Thef. 3, 1283. 0. d.) gerade den entgegem
geſetzten Sinn haben foll, heilend. ch weiß nicht ob
es fo ganz verwerflich wäre, auch hier diefe Form in ih⸗
rem gewöhnlichen Sinn zufaflen, den den Name Anal.
Aov felbft begünffigt, und der jenen mächtigen, mit ih⸗
‚ren Pfeilen fchnellen Tod oft dringenden Göttern im
Munde einfacher Menfchen, duͤnkt mich, gar wohl zle⸗
met. Auch möchte des Heſychius Gloſſe ovkia, ÖAzSople
hieher zu ziehen fein. "Allein auch jener Elare Wider:
‚ freit der Bedeutungen iſt nichts befremdendes, da oi-
Auos in biefem Sinne ein beiliges, muftifches Wort if,
das aus andern Zeiten, vielleicht auch von andern Staͤm⸗
men berfam. Die Ableitung aber, wie fie gewöhnlich
vorgetragen wird (ſ. Steph. ]. 1.) ift ebenfalls in der
Sprache richtig begründet; daß nehmlich In oulog, ödog
der Begriff des gefunden, gebeilten liege, womit ein
Derbum ovAsıy verbunden fel, deffen Imperaͤtiv im
Homer als Gruß fin erhalten bat Od. w, 401.
KR ‚ Ovhe TE wa neya yaipe nn
und deffen Derbale ovAy, Geilung, in der gewöhnliz.
chyen Sprache für eine LIarbe geblieben if. Ich mas.
che- nur noch darauf aufmerffam, daß gerade eben fo
das deutfche heil In den nordifehen Dialekten, beed,
ganz bedeutet, und daß mit dem ensfprechenden lat. ſalvns
ebenfalls ein dem ovde entfprechender Gruß, [alve ver⸗
bunden it). 0000 —
—
] —
+) Wer bloß auf die naͤchſte Uebereinkunft der Tine
.. bört, wird das Tat. vale etymolögiſch mit ovie ver⸗
binden. Aleln in valere, validus geht der Begriff der. -
Geſundheit nicht von dem ber Ganzheit fondern bloß
von dem der Stärke und Büte aus, und fo iſt valıdus,
verwandt mit Belzlor, mit dem altdeutfchen bold, bald
(tapfer), mit walten, gewaltig, und mit wohl. Daß
x Fu \
- A
x ” x
48. vilaı, ovAogvrar 19]
48. ovAal, ovAoygvrarn
‚ı. Die allgemein gangbate Vorſtellung über bie ov-
Aoyvrer im Homer iſt diefe, daß es ganze Berftens
Lörner feien, die man auf das Opfer und den Altar
fireute, und daß fie fo benannt feien- neoa To oulag,
sovsesıv Öhas, yeır Tas xgıdas. Da nun das was
die Römer zu gleichem, Zwed gebrauchten mola Heißt,
welches. grob gemahlene Frucht, Schrot, bedeutet; fo
erfennet man hierin einen Unterſchied zwifchen dem gries
chiſchen und dem italifchen Gebrauch. Den griechifchen
erklärt alsdann die Sitte, bei Heiligen Handlungen bie
‚altefte Lebensform beizubehalten; alſo hier das ganze
Getreide, bloß etwa geröftet: und mit Salz vermifcht,
weil man fo es genofien babe vor Erfindung: ber
einfachften Behandlung des Korns durch Stampfen.
©. gepne Opusc. ı, p- 368. 369% Voß zu Virg.
Idyll. 3, 82. Schneider Wörterb. unter Ovdei und '
Oöloyure. Für diefe Darftellung des alt= griechifchen
Gebrauchs fpredyen auch deutliche Stellen der Gram⸗
matifer: vor allen Suidas: Ovkoduzeiv *), agıdaz
ı
.
N
Ingegen. unfer SRos, owlos „mit dem deutſchen beil
eel, auch etymologiich einetlei ifl, mag dem weniger
geübten auch der Vokallaut in den enalifchen Ihre
teen whole und wholefome glaublich machen. Go wie
nım aber das griechifche oLos im altitalifchen Tolus,
Iollus lautete, wie ung Seflus lehrt, fo iſt auch mit
dem deutfchen Geil, heil, das lat, ſalus, falvus, ver—
‚ .wandt, wodurch alfo odds und lalve zuſammen kom—
men. Auch kann der altdeutiche Gruß beil! den man
gewöhnlich als Subſtantiv faßt, und auch fo Fonfiruirt,
‚uefprünglich eben fo gut Imperativ bes Verbi beilen
fein, in welchem, wie bei alten Verben gewöhnlich,
Der intranfitive Sinn (heil fein, gefund fein oder
werben) meben dem tranfitiven liegt, wie dies in
Besichung auf, den Franfen Theil noch im Gebrauch
ift („mein Finger heilt”). — Auch auf diefem We—
e, nebmlich durch die Bergleichung des deutfchen
= eil, heilen, wird ſich die gewöhnliche Erklärung von
Apolls Heinamen Ovkos, durch dag deutfihe Heiland,
- empfehlen.
2) Schneider, unter dieſem Worte, beffert vüloyuzeis.
192 48. oviat,
dmyday To Ovudow‘ oukds yüp Eieyor „Tas wpı-
das xar& Avsidesy Toy yarcav, ärep nr ‚üuhgıra
Und eng wülns xareyprouva '2), Tag zug oVldg '
pocdev dxoncos oldsnn TA: xaregyaclug &urav eu-
bonuęvnę. xc TAG UV xpLdaS neyoı yuv Ölasg YEov-
oıv oil Emidvorses Talis onordais, Enei auußolov rijg
mahıdg TEogis" TE ÖE NONaVE TiS Apr WoRs, Tou-
sögı rijt audıs. Schol. Il. x, 449. Ovlozurag. rureg
\
‚v8
Ä
.»
zava ds’ dv Enkysoy Tas oulas: ai noög ivrıda-
| coArw
—
Ein offenbar verborbnes Wort, da 48 gas et⸗
was anderes bedeutet. Auch laͤßt ſich die Gloſſe bei
Suidas yıplkas,. Eicas, ooßfjoas in feiner Ruͤckſicht hier
anwenden. Unter yaısa bat Suidas jene Verderbung
‚ etwaß anders: anep ıw alpıta Uno il warayn-
Pr N
‘
/
. Staub verwandeln. Alſo fpricht dies fehr
Pr
zsousva. Man befiert xarsywnyusra. Toup, zu
orsa, mit feinem anmaßenden Tone, belehrt daB es
heißen müffe watesynuera ſich berufend auf. Suid.
vor, Opadisev, Aenrives. ber fü gelehrt waren jene
auch, und darin gelebrter, daß ihnen der Gebrauch
des Sopbofles vorfchmebte, der Trach. 698. xaräym-
xras zIovl hat, nachdem er kurz zuvor gefagt hatte wir
Die Bedeutung an diefer Stelle if BR in
r jene
Perbeſſerung; befonders da vorher yaısa erklärt wird
ano TS TOUÜ uvlov —— voni Umherreiben des
Muͤhlſteines. grdegen ſt — — wie —
veyrpiousve oder -yyriousva Ang - ve entſtehn
konnte. Ich glaube daher daß bier a asia ffand,
abfitytlich zur Erklärung, von yaısc, da font das Ver⸗
bum yaio nicht fehr gewöhnlich war: wenigſtens ken⸗
ne ich es nur noch aus der unten anzuführenden Stelle
des Porpbyrius, wo es aber auch bei yaısds ge=
braucht wird, doch fo daß man zweifeln kann, was eg
Dort ſo recht bedeute- Da es mir bier auf diefes Wort
nicht anfommt, fo verweife ich nur noch auf Foel.
Oec. Hippoer. v. yaısıyo nafar. Aus_den dort ange-
führten Stellen verglichen mit der Stelle des Por⸗
phyrius und dieſer im Suidas fcheint mir hervorzu⸗
gehn daß wadsın eigentlich hieß das durch die Mülle
grobgemablene Korn anfeuchten und nun erfi in ei⸗
nem Teige maceriren; woraus dann die Opferkuchen
gemacht wurden, die man zu Ende des Opfers reichte,
wie zu Anfang die geſalzene Gerſte.
—X
x
4 N 4‘
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_ DUÄoguroe. 193
: sol eionyras Toy wyaıcy 3). anapyn dE.uig np0-
epas Loms dmsdidorıo so% Heoi; al,xpıdai. na Tv
nvooy ydp evonvsaı, Kai And Tov ao TV
Boektiov ovrws avounodnoar. — Odkoyvras *), ov-
Ka. eioi ÖE xgıdai werd Altov -uzuyuevaı, & EitEyEon
To tegovoXovusvos Lois. mp6 Tov Busotar, Nroi NO-
Aunhmdsiag ‚nagıv, 7- AYAunP mosüneyvor Ti; pxeiag
Bocootcos. og yap-Ypros Osopoaso; ‚Er To nepi wor-
haroy, noiv 7 uadwoıs ob ivggwnor aktiv ToV dn-
unroaxov xaprnov, eirtw oa; aurag dor. öde: .
ovAas 7) auras gmoıy Ö mount.‘ Eultath.. ad Il.
@; 449. p. 100, 11. Bafil. — ai. over nooefedkor-
vo, alsıves iv aoyma Shan Iso oBaı 7ahlorso nolv
7.yWvEodaı Ta Tov dlerod. duò xai ovkai "Aeyoygas
vœrh npooAnwır. ou v, OAal Klug Opsilavoaı As-
"yerdaı. Sohol. Apollon. ti, 409. Ovkoyusa; de ob
piv Ta xavd, ‚Enei de’ alsoy peperaı Ta noög Oucier. ,
oi de Tag xosdas, Ind ovAug (viel: ovlas) Eneßar-.
409 vos Bouois. Apollon, Les. v. Ollogurası. —
öray de Myeı, nal ovhoyusas avehoyra, aapss &g au-
Tag, TG — önnelva, olov Tas Öhus yeousvag Erti
Twy OTOvow@Vv. DE We
2. Wir wollen bie -antiquarifche Annahme, daß
nehmlich die Griechen die heilige Gerſte in ganzen Koͤr⸗
nern geſtreut haben, einſtweilen dahin geſtellt, fein laſ⸗
fen. Aber das wollen wir »zufoͤrderſt verhindern, daß
man jene Etymologie nicht etwa unter die Beweiſe dieſer
Annahme aufnehme.. Wäre bloß das Wort ovlogura
vorhanden, fo wärde fie allerdings, verbunden mit jenen
“ \ — — =
. 3) ©&o bei Waffenbergh. Bel Billoiſon hingegen zas -
Aus“ xaı xordas- de mpos Urriöinsolip 709 w. Worauf
die Worte — — — xom ad feblen.
9 Dies In der a Scholtenfammlung und bei Waffen-
bergb für fich beftebende Stholion gibt Villoiſon mit
Dent vorhergehenden ſo verbunden: -drouasdnoar. apıdas
de u:9” ala men. dnagton Tas begovgynpsrois L. B-f. w.
5) So -Schol. min. et Leid. ap. Waffenb. — Villoiſon
Dingegen and das Eiym. M. Lorin eben dies Scholion
ſtieht, haben öas: | ° ". are .
\
—
T
194 F 468 . ovs,
Zeugnlfſen- für. die Sache, wie sBahrphetaliäge Haben.
die Bei:
Allein auch"das einfache ouias felbft, eben
lige Gerſte, komme bei Homer Od. 75.441. und bei
fpäteren sor. Dies aber iſt durchgängig Oxytonen:
eine Betonung bie gegen alle Analogie waͤre. Das Adf.
lautet öAn ion. ovAn: .weher käme die Veränderung,
wenn es durch Auslaffung.. von. xodn, xpıtal zum |
Eubftantiv würde? Meder in der griechifhen Spra⸗
che noch in den unfrigenr. aͤndert fih Ton und. Aus
Sprache eines elliptifchen Adjektivs. Wollte aber jemand
an der Ueberlieferung biefes Tones zweifeln: noch we⸗
niger würden ja die Gramsmatifer ‚diefe Betonung ein . .
geführt haben; fie die vielmehr, wie wir fehn, alles
thun, um uns die oülas xorbouæ vecht fühlber zu. ma:
chen. Und noch dringender, follte es ſcheinen, müffe es
gewefen fein, dies Wort durch feinen angeblichen Stamm:
ton 'ovAaı von: einem: andern ovded. das, die Narben
bedeutet zu unterſcheiden. Wenn wir aber auch Hier:
über wegfehn, was fell: man zu der Form OAei fagen,
wie die guten Atttfer die DOpfergerfte nannten? ©. Ari-
ftoph. Eq. 1167. Pac. 948. 960. Der ionifche Digs
left, der hberbaupt den Lenis dfters ſtatt des Afper eine
freten laͤßt, thut dies befonders bei gewiffen Aeuderun-
gen bes. Mofallautes, wie eben bei 0Aog oulog und fo
auch bei ögog ovoos, Ödog obdog: aber wo Ift im. At⸗
= tieifmus die Analogie für dieſes aus ödas entflandeue
öAci? Mm | ..
3. Hiezu kommt noch ein Zweifel anderer Art. Of
| fenbar: Kr: der Name: ovlad, owloyurar der alterthuͤm⸗
liche, aus der alten Zeit felbft zugleich mit der @ache
überlieferte Name. Wie. kam man alfo darauf die
Opfergerſte fo aͤngſtlich die Banze zu nennen zu einer
Zeit wo bas Mahlen noch. gar ‚nicht, oder fo gut wie
gar nicht porhanden war?, Erft in der fpätern Zeit
konnte dieſe Benennung ein Eprach: Bedürfnis fein,
als der Gebrauch des. ungemahlenen Getreides etwas
auffallerides war. Sieht: map: hier alfın nicht. den un⸗
geübten Wortforſcher, der mas ihm bemerfenswerth er⸗
ſcheint, unüberlegt, auch dem uralten Sprachblloner fo -
erfcheinen laͤßt? Ba
,
N | 3
l 2 f}
>
%
Was bei den Griechen ovlei, dAul, he
x
* ovkogvrau 195
4. Bu dieſen Zweifeln gefellt ſich eine pofitive Spur.
ißt bei Den La⸗
teinern mola. Deich dünft, folgende. Analogie: wie —
ie: Mars, mas, maris — "don, &örv‘ nahn, uao- 2
yaın — ala, axilla; uordvleso — Or@uAU‘. uöcyos
in der Bedeutung Zweig einerlei init öoxos, iſt ein⸗
lteuchtend genug, um demfelben Verhältnis zwiſchen mola
und dal Bedeutung gu leihen. So wie nun ferner
das lat. mola ein altes Verbale iſt von molere, ges
rade ſo iſt auch 6An eine regelmäßige Verbalform, umd
- das gleichbedeutende Verbum bietet fich fogleich bar,
alt, voelches felbft wieder nur eine durch Umlaut: ver-
änderte Form iſt von ZA, das In der Bedeutung ſchla⸗
‚gen noch im Homer vorkommt (Od. &, 132.:Zeyg-21-
cas
der
Körner noch nicht zerrieben fondern nur gerflampfe
. &xEaoce) ; und fchlagen, zerfchlagen iſt befantlich
"Srundbegriff. des Mahlens aus jener Zeit wo Die
“wurden. So wie alfo porn von u&voo- Teonn: son
TpETO, TERN" Toun von Tiuvw, Tausa! Born von
Palo, fo iſt 6Arz Tprechendes Werbale von dm, aAcaı °)
‚Das lateinifche. und deutſche Verbum aber, molere,
mahlen, ift natürlich auch etymologifch einerlel mit die⸗
ſem griechlfcheh, wovon wenn es noch eines Beweiſes
bedürfte auch die Notiz des Zelladius zeugt, daß für
das offenbar von: &Asw abgeleitete Wort «Aevpov. auch
ualevoov fich finde 7).
v —
6) Eben daher kommt denn auch — und gu
o
weiterer Beflätigung. des obigen,/das t öluos
Moͤrſer, wo der Spir. alper hinzutritt genau wie in
Sgnos von eig UND VON opw, Mpua. und GouoLo von
ga: ſ. Mrt. 28, 2. ——
75) Chreftom, p. s. Ed. Meurf. Ap. Phot, p. 887. Hoefeh.
.0,"Or 16 alevgoy wara mAcovaouov Tod u Esin ebgeiy un-
-
Asvoey' xal 10 ua Öb dr Toü ia yeyovös xara nisovao-
nör Era 70 u. — Nach richtigern Grundſaͤtzen iſt dag
m in don Formen denen eg fehlt abgeichliften, und die
Iateintfche und deutiche Wortform wird fich alfo als
Die ältere bewähren. Itatürlich wird man — aber
auch bei dieſer nach dem Stammbesrif ſchlagen fi
8 > Ne
1
-
N
16... 48. ovudan,”
78%. Schließen wir nun einen Augenblick jener Nach:
richt. von ‘der Sanzgerfte beim griechifihen Opfer Die
Ohren. Würden wir nicht, oßne ‚fie, wenh' wir bloß
von den molis der Staler und den okais der Griechen
wäüßten, und jene Analogie vor Augen hätten, einen ent
feheidenden etymologiſchen Beweis zu haben glauben, .
daß beide: verfchwifterte Völker, gemahlenes oder geſchro⸗
tenes Getreide bei ihren Opfern brauchten?
6. Und fo darf denn wol der Verdacht ſich regen,
ob nicht vielleicht gar auch jene hiſtoriſche Motiz, wie
gewiß eine Menge anderer, mehr oder weniger. der Ety⸗
mologie von öAos, olkos ihren Urfprung verdanfe: da
befantlich die etymologifhe Spekulation “eine Familien⸗
Krankheit namentlich der griechifchen Grammatiket war.
- Den Namen Theophraff in dem einen der angeführ:
ter Zeugniffe laffe man fich nicht irren. Diefer fagt dort
weiter nichts, als was wir ohne ihn wiffen Fonnten,
„daß die: Menfchen, ehe fie das Stampfen erfanden,
das Getreide ungeffampft aßen?. “Denn die Anwendung
‘auf die odAds „des Dichters” gehört affenbar nicht dem
Theophraſt, der nicht noͤthig hatte die HAus ober oda;
aus dem Homer zu holen, da fie überall um ihn herum
fo hießen; fondern. dem Grammatiker aus welchem das
Etym. M. und der Scholiaſt diefe zeneeun genom:
men haben.
7. Zwar noch deutlicher foll Derfebe Sheopbraft
beim Porpbyrius, de Abſtin. 2, 6. hieruͤb er ſpre⸗
chen. Toœurois (cucc xg.d0) heißt es dort, Gm" ag-
ans. ner oð oyyreiso KAT TA TTPWTRG duoiag To Toy
drögunev. ‚Y8VoR. uctooy de Eosibanueronn ve avras xab
Ev TOOpV.- yaroauerım — — To dimkopevou Piou
“ naxagıodevrog, anngkarö TE TG -
yaıodeiong TEOgNS ngwWrov eis nug Tols Beois. ödev
e al vũv igög 70 Tel TV Yunkov To yasodEios
Hulnuacı 1owueden ®); Aber man merle wohl daß
"umfehn. Er hat fich hier verloren; aber deutl e Ab⸗
leitungen davon — malleus und mulcar ”
8) ©. oben die Note a... a —
,
odlogvrau 197
f ' \ i ! 5
Porphyrius dort (don vom S. 5. an den Theophraſt
zwar mehrmals nennet aber keinesweges fo, daß diefer für
den Autor alles deffen zu halten wäre, was bort hin⸗
fer einander vorgetragen wird; daher denn Feiner ber
einzelen Säge, wobei er nicht unmittelbar. genannt wird,
Sons gerade im $. 6. nicht gefchieht, Ihm auch nur mit _
einiger Sicherheit zugefchrieben werden koͤnnte. Wir
haben alfo für das was aus: diefer Stelle hervorgehn
mag, und es iſt weder vieles noch deutliches, nur einen
fpäteren Schriftfteller mehr.
8. Was aber den angeblichen Unterfchted zwiſchen
dem griechifchen Gebrauch und dem Italifchen betrifft, fo
ÄfE das eine bloße Bemerkung der Neueren welche fih
gründet auf ‘die obigen Notizen, verglichen mit der et
was wortrelchen Befchreibung welche Gervius zu Virg.
Eol.’g, 82. macht, wie die roͤmiſche mols geftampft,
gemahlen und. mit Salz bereitet werde. Keine Spur
von einem. mit folcher Förmlichkeit behaupteten Unter:
ſchied iſt bei dem Schriftfteller zu finden, bet dem fie
jedermann fuchen würde, bei Dionyſius von Galifar:
‚naß. Vielmehr weift uns diefer 7, 72. P- 478. 479.
Sylb., die genaue Webereinfimmung des römifchen mie
. dem- bomerifchen Opfergebrauch nach, namentlich darin,
daß jene dans Opferthier bereiteten Anumroog xaonods
‚Erbbavovris, denen er fodann die Homeriſchen Helden
gegenüber ftellt ouRcis yowusrous. Er der darauf aus:
geht zu zeigen, wie bei allen durch NMationalität und
Zeit bervorgebrachten Derfchiedenheiten das Weſentliche
in ‚den Gebraͤuchen beider Völker übereinftimme, würde,
fo wie er z. DB. gleich hier das’ far oder die Cd ber. .
Römer der Gerfte der Griechen entgegen ſetzt, nuch je⸗
nen Unterfehled wenn er etwas ſo notorifches geweſen
waͤre angeführt und begruͤndet Haben. Nun aber ſieht
man deutlich, dag fo wie er Lie und xowdr als Ver
fchiedenheit nennt, er- dagegen die Anuntoos xagnovg
und die oülas als Ausdrüde braucht wodurch nur das -
gemeinſam̃e allgemeine angegeben wird: hätte er In dem
Worte ovdal jenen Sinn erfannt, fo fonnte und mußte
er, wenn er die Verſchiedenheit etwa als unmefentlich
nicht berühren wollte, dieſe Xtenennung bier. vermeiden.
—
⸗
198: , 48. ER ö ovkdl,
9. I0. hoff · nunmehr durch folgende Varſtellung
zu genügen. "OAn, oAai, mola, war der alte Name der
Brodfrucht überhaupt: ganz eigentlich der bereits durch
flampfen oder mahlen zur Nahrung eingerichteten ; aber.
ſehr nafürlich, ‚daß diefer von threr Beſtimmung ges
.nommene Name Hauptname der. Frucht mard, ben fie
auch vor dieſer erften. einfachen Bearbeitung trug; fp
wie wir-ja das Korn. auch .die auf dem Felde ſtehende
noch ganz gräne Pflanze nennen. Eben fo natürlich iſt
es daß diefer Name der zuerft gangbar gewordnen Ge⸗
treide- Art, dee Gerſte, eigenthämlich blieb, fo wie im
Deutſchen der Name Zorn dem Roggen. und im Franz
‚zöfifchen froment dem Weizen. Und zum Beweis daß
Dies die einzig richtige Vorſtellung ifl, trug ja auch eine
andre der Gerſte verwandte Gefreide:Art den Namen:
. dAugo, Bei der Gerfte felbft indeffen, ward. der alte
ame 6A im Gebrauch durch einen andern xgıö7.?)
verdrängt, und jener behielt nun den heiligen Sinn
ausſchließlich. Die Altefte einfache Behandlung des Ge:
treides zur Nahrung war. ein bloßes Stampfen, wodurch,
man weniger die Zerbrechung des Kerns, als die Ent:
bölfung deſſelhen beabfichtigte.. Und man glaube doch
ja nicht daß Irgend eine Ueberlieferung vorhanden gewe⸗
fen ſei aus den Zeiten wo man das Korn auch zu ſtam⸗
pfen noch nicht verflanden hätte. Daß man aber vor
der Erfindung des eigentlichen Baden biefes rohe Korn
um es zu genießen bloß etwas anfeuchtete und falzte,
und daß ein Denkmal diefer aͤlteſten Brod⸗Koſt die
mola alla oder die oA; waren, dies iſt eine fehr na=
türliche und glaubliche Annahme. Hiezu war aber ‚bloß
ein deuslider Gegenfag gegen das feine Diehl und den
gebadnen Zeig der fpäteren Zeit nöthig. - Rohe Gerfte,
grobgemahlene Serie, Schrot, Graupen iſt in dieſer
x
Hinſicht ganz ein und daffelbe: wiewohl es möglich, ja
N -
i \ a mh
9) Wenn Ich das Wort xgi mit, gas und mit, Sxgsosic,
‚ und hordeum mit horrere vergleiche, fo wird. ‚mir
wahrſcheinlich, daß das die Gerſte vorzuͤglich charakte⸗
riſirende horridum, das ſtruppige, ſtachlige, der Ur⸗
ſprung dieſer Benennungen iſt.
—
Fi
“ v
!
„
N
—— or odlaguran.: | 19
bei der. Kleinllchkeit prieſterlicher Einrichtungen fehr
glaublich ifl,. daß In, Form und: Bereltung biefer mola
verfchiedene DObfervanzen bel verfchiedenen. Tempeln wa⸗
ren. Allein an jenen, durchgehenden Unterfchied, in '
Abſicht der ganzen, oder etwas gefchrotenen Gerſte, zwis
fihen den Griechen und Italern, fo möglich er an fich
wäre, darf ohne ein ausbrüdliches Zeugnis der Alten
. - nicht - gedacht werden... Ä >
10. Daß vielmehr die oAci der Griechen eben fo .
gut auch eine ziemlich zerftampfte Gerſte fein Eonnten,
woraus ſich auch allenfalls ein Teig kneten ließ, zeigt
der, Spaß beim Ariftopbanes Eq. 1167. wo Klon
dem Anuos eine naligunv darbietet Ex Tor dAux, rwy
. &x IIvlov usuayusn Wo aber grober Schrot ge⸗
bräuchiich war, da fieht man leicht ein daß dieſe grob:
geftampfte.mit ‚ganzen Sraupen häufig untermifchte Ger:
fie fih im GSegenfag des Mehles auch als eine Ganz:
gerfte,, Banzforn darftellen mußte: und fo iſt alfo das
8 ai vor in der Stelle bei Suidas zu beurtheilen:
und fo Eonnte allerdings fehr früh, und, -wenn man
‚meint, auch fchon bei Theophraft, die Erymologifirung :
des Worts ovloyvrer von’ ölog, ovRog entſtehn. Wie⸗
wohl es auch möglich ifl, daß man aus dieſer Etymos
logie..erft die genaue Annahme fich bildete, in der ho⸗
merifchen Zeit Habe man wirklich bei dem Opfer recht
Fi
buchftäblih ganze Körner gebraucht. Aus folhen In: |
Seftalt hiftorifcher Thatfachen vorgerragenen Annahmen,
die wir nicht einmal mehr. bei ihren erflen Urbebern .
lefen Eönnen, find dann erſt die verworrenen ‚und wie "
berfprechenden Scholten und Gloffen entflanden, derglei⸗
chen die oben angeführten ſind, und aus weichen man
antiquariſche Nachweiſungen zu fchöpfen waͤhnet.
a1. Daß überhaupt hier hauptſaͤchlich nur die Spe:
-£ulation’ der Grammatiker waltet, erhellet auch daraus, .
daß jene Erklärung. keineswegs allgemein gangbar war,
fondern ‚recht viele gute Scholien und. Sloffen ihrer gar
nicht erwähnen. Helych. ’Okei, xgıdai, anagyai, —
Ovlas, nordas. — Ovloyiras, — — nrdas TE .
gevzusvas. Und aus der" verdorbnen Gloffe "Erunehe-
van ohai, ai moneya fieht man wenigſtens daß von
u
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200 48. lm.
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einem Telg oder Gebaͤck die Rede iſt, welches demunge⸗
achtet durch ÖAed erklärt wird. _ Durch Vergleichung der
Gloſſe Eunslova, nonave, befiere Ih Enınelave,
ai blal, war nöonava. Dermuthlih war Zunekara
und ärundlava eine Benennung von Kuchen die man
dem Opfertbier auflegte, und dies war alfo auch 'eine
Form der mola. . Suid. ’Oiai xai oviai, ab ud”
aAov pewyusvaı xodai xui To Buucoıy Znußal-
'Aonevaı. Molchop. ad Hom. Il. a, 449. er
za; Meyov Ta nava di’ or ai ovlei öydovso: ovkas
ds eiow al sordal, EBvravda ÖE ai uera alay ue-
wyusvar xgıdal Aeyorsms and ulpous, üs dm...
(1. Ensgeor) 7 ou mod Tou isgovpynom Tü ie
4
otĩœ. Schol. Hom. Od. Yy, 441. oðacic, — E
you; xordag.
9 dalpewm».
Das Wort daiippoov leidet eine zwiefache Ab⸗
1.
.leltung, einmal von dass die Schlacht, wonach es krie⸗
gerifch, dann von dazvar lernen, erfahren, wonach es
klug, einfichtsvoll hieße. Um für den letzteren Sinn
gleich die, entfeheidendfte Stelle anzuführen, d. h. wo bie
erflere durchaus nicht ‚paßt, fo fiebt es Od. o, 356. von
Laertes Gattin. Dean Ebnnte alfo fchnell entfcheiden
"daß es Überall fo genommen werden müffe. Denn fer .
lich, fo unbezweifelt es auch iſt, daß ein einfaches Wort '
von mehren Wurzeln her in verfchlednen Berbindungeh
‚ganz verfchledne Wedentungen haben fann und hot; fo
ſcheint es doch kaum denkbar daß ein zufammengefeßtes
‚ gleichfam abfichtlich gemachtes Wort, in derfelben Art-
. von Verbindung, nehmlich als Beiwort einer Per:
fon die man von irgend einer Seite lobt, bei demfelben
Dichter zweierlei bedeuten fönne., Denn fo entſchieden
auch bei manchen Derfonen, wie «ben bei der Frau, der
Sinn wäre, fo würde man. doch nothwendig bei vielen
ändern durchaus zweifelhaft bleiben, wie es bier der
r
Dichter genommen habe.
2. Allein demungeachtet wird man daiüpewr Prie:
!
t
x f 3 \ \
\
49. dalpoav | 201
geriſech nicht aus dem Homer wegbringen koͤnnen. Man
—
8
glaube nicht es koͤnne nur wenig Faͤlle geben wo der
kriegeriſche Mann nicht eben ſo gut der verſtaͤndige
heißen koͤnne. Es gibt deren genug wo der echte Dich⸗
terſinn fuͤr das eine oder das andre entſcheiden muß.
Wir wollen z. B. dem Achilleus, auch dem Diome⸗
des, die Klugheit nicht abſprechen: aber wenn biefe
Helden in einem Zuſammenhang der einen eigentlichen
Dezug huf den Verſtand hat, ein einziges Beimort, als
feftes, haben, fo fühlt jeder daß dies Fein andres fein
Eann,- als eines das ſich auf ihre Tapferkeit bezieht.
Wenn nun Ddyffeus Il. =, 402. zum Dolon fagt er
firebe nach hohen Dingen, nehmlich Innov Alcxiduo
Öüpoovos, oder wenn &, 181. ein Troer, den Diomes
des erfennend, fagt en ur Syoye dasppovi Tray-
sa &oroo- fo find dieſe Etellen volllommen entſchei⸗
dend, daß dadrowv Hier nicht auf Verſtand fondern auf
Tapferkeit gehe; und eben dies gilt wenn ber fonft
ganz unbefante Sokos, der ober DI. Ay 427. ff. in der
wohl ausgeführten Rolle eines muthigen obgleich uns
gluͤcklichen Kriegers erfcheint, im 456. B. dieſes Beiwort
bat — Zwxoı daipoovog ößpıuor Eyyog "Eko Ta
zoodg Axe —. Und wohl ann man auch folche Der:
bindungen wie das mehrmals wiederkehrende datipgo-
vos, innodauoıo, hicher rechnen.
3.. Die zwiefache Bedeutung des Beiworts dalpomv 1
iſt alſo in den homeriſchen Gedichten außer Zweifel:
aber eben daduͤrch wird die Bemerkung ſehr anziehend, |
daß alle Stellen wo daipowy deutlich auf den Berftand
eht, famtlich in der Ddyffee und im legten Buche der
lade vorfommen, welche beide von jeher aus fehr be>
deutenden Gründen dem Sänger der Iliade abgefprochen
worden find. In U. co. wo das Wort nur Einmal vors
fommt (325.), ift es das Beiwort von Priamos Herold,
Idaͤos, und In’ der Odyſſee führen es, außer jener Frau,
der Künftler Polybos ©, 373. und der unfriegerifche
König Alkinoos L,256. 9,8. 13. Wenn ferner w, 48.
Athena fagt Mia yo aup’ "Odvoni daipporı Öaie-
so. zog Auouögp, oder Penelope d, 697. Plorov za-
Taxslosse oMAöv, Krrjow. Tinkeuayoıo Ödnipgaros, {0
EG
[
/ ” -
ä '
208 £ 49. Öalpowv
fiegt man leicht daß dies einfache feſte Belmort nur
die den Odyſſeus charafterifirende, und bei dem Juͤng⸗
ling hauptfaͤchlich hervorfiechende, Kiughelt bezeichnen
Tann. Und fo wie wir In der Sliade auf daipgoros,
ännodzuoro aufmerffam gemacht haben, fo bietet ſich
in der Ddyffee dar das. wiederfehrende daippova, nor-
sıhounem: | | |
: "4. In allen 23 erften Sefängen der Illade has
ben das Beiwort außer den ſchon angeführten, lauter _
anerkannte ‚oder als folche auftretende Krieger, und .bei
Seinem kommt mon in Verfuchung es für Elug zu neh⸗
men, als bei Priamos (c, 651. A, 297. 0, 239.) 3. ober
auch diefer Heißt ja ſonſt Zünpsdins fo gut wie der ruͤe
ſtige Euphorbos und deſſen Brüder (oe, 9. 23.) In
der Odyfſee hinwieder, fobald man aus den angeführ-
ten entſchiednen Beifpielen die Bedeutung Plug entgom⸗
mm bat, findet man fein: Beifpiel das uns, ügupn abs
wendig: machte. Gürften, Helden zwar find die, die. es
noch fühfen, aber lauter fonft gang unbekante, von
weichen alfo nichts Hindert anzunehmen daß fie. als .
kluge Herſcher und verftändige Männer fo genannt wer⸗
den (a, 180. 0, 18. @, 16;), wozu auch den ſonſt ganz
unbefanten Freier Polybos (X, 243.) zu fügen, nichts
ung abhalten würde, wenn nit die aus ber Iliade ges
JAufige andre Bedeutung ‚bei diefem grade dort, wo er
noch gegen Odyſſeus und deſſen Freunde kämpft, uns .
mehr entgegen fame . — — |
. Ueberfehn wie Indeffen das Sefagte im Ganzen
fo ergibt fih eine Einheit der Bedeutung in der Ilia⸗
de, und eine andre in der Odyſſee, wie fie in Gedich⸗
ten welche durch den Mund der Sänger fich fortgepflanzt
Baben, nur immer verlangt. werden kann, und die daher
ade Aufmerffamfeit verdient. " 2
- 6. In den gefiodifchen Gedichten fcheint dei-
* fowohl &. 652. ols Beiwort bes tapfern Könige
Amphidamas, als beſonders a. 119, wo Jolaus im Kampf
ſich als daigowv zu erweiſen ermahnt wird, die Bebeu:. -
tung Eriegerifch zu haben. Pinder hingegen Py. 9,
143. gibt das Beiwort des Alfmena.. Aber fchwer If ,
zu fagen, wie das. Wort" an "der lyriſchen Stelle: bei.
2
—
*
|
N
" 50..:UmyareoG: - 203
Aeſchy lus Theb, g20. ‚zunehmen iſt. Offenbar⸗ Bat
der Dichter fein lyriſches Recht namentlich au an dieſe
— behauptet. Der .yaas wird dort genannt da
oð pihoyadya: wird dies, allein.- ‚betzachtet, ſo
(deine. die Erklärung. derer fehr angemeffen weiche aus
. Ogilun.ggeras das. Wort bier zuſammenſetzen: „herz⸗
zerreißend.” Aber dies kann geben dem vorhergehenden
Ödainsno nicht heſtehn: —R y005 auaogoros, au
Ton, Ügupgor, 09 Yiloyadns, Öunpugdaoy du
"geerös ıci Ich glaube daher, Aeſchylus geht von her
Zufammenfeßung aus wie fie in der Iliade iſt. Da
nun in dem, Ausdruck ov —X eine Art Herſoni⸗
fikation liegt; ſo ſcheint mir von dem 7005, welcher od:
gikzi cv yndocuvnv, die Ihm entgegen iſt, eben fo gut
gefagt zu werden, dag er. pas one more wir —
die J —— ſchafft. —
...50, voydesac.
" J 12
a: zn —*
1. Mit Recht verwirft Heyne, außer Einer Ereid
rung des Worts vnyareos, alle Übrigen. der Gramma⸗
tifer, die. man bei ihnen nachfehn mag, wenn man nach
argen .. von Urtheilslofigkeit lüftern ift.!) Aber.
eine beffere aufzufinden will mir nicht glüden, als bie,
welche auch die gangbarfte ift, daß es nehmlich ſteht fuͤr
venyaros (von yevo, yeyaa, wie Taros von Teivw)
neugeworden, neuverfertigt, welhe Bedeutung auch
am beften in den Sinn paßt, wenn es in den zwei. eins
zigen Stellen II. ß, 43. &, 185. von dem Leibrod des
Königs, und dem Schleier der Göttin heißt xaAör, vn-
JaTEov‘, zB, vnyarew. Die Zufammenfegung von
— iſt ganz analog wie venrevns Od. d, 336.
Die vor uns liegende Form kann manınun aus’
—— entſtehn laſſen durch Zuſammenzlehung der zwei
| een Silben und Serum? der Endung. am ie
er
7)y. Suidas pauft fans eine Reibe BA, Ertlarungen se
ne die et e aeimmbung 5
Ehre a daß erseinige uͤckſicht darauf nimt.
n Schneider zuviel‘
”
\ ee
\ Ed ' x
20 850. vmyürsos
Dehnung, an deren GStelle die In cos analoger gewe⸗
fen wäre, wie Voranos, voramıos u. a., iſt für mei⸗
nen Sinn härter als, was vielleicht wunderbar fcheinen
wird, die Annahme der alten Grammatifer, daß nehm:
lich vnyaseos aus venyasos entftanden ſei durch Ber⸗
fegung des «. Freilich der Grammatiker der fo et: “
was ohne philoſophiſche und phyſiologiſche Begründung.
bloß nach dem aͤußern Anblick urtheilt, kann nur zufaͤl⸗
lig recht haben. Dir alſo liegt die Begruͤndung ob.
Ich halte dies fuͤr einen von den Faͤllen wo der Vers⸗
bau auf den Wortbau Einfluß gehabt. Nenyaros war
unftreitig gangbares Wort. indem bie Sänger zaddr
“ yeryazsov In den Vers bringen wollten, verfeßte fich ihnen
das e, niche willkürlich, fondern nach einem dunkeln Ge⸗
- fühl von Analogle, das dadurch befriedigt war, daß zog
eine gangbare Endung und v7 ein dem Ohr geläufiger.‘
‚Anfang If. Die Summe der Silben und Quantitäten
iſt diefelbe, und der Ders Bat einen fchönen Fall.
| 3. Was den nachhomerifchen Gebrauch betrifft, fo
ſtimmt die Stelle Hymn. Apoll. ı22. wo es Beiwort
der Windeln des jungen Apoll iſt, vollflommen mit dem
homerifhen. Im Apollonius 4, 188. iſt es zwar
auch Beiwort eines Gewands, doch fo dag fich der Be⸗
griff neu, nicht eben nothwendig darbietet. Bei ebens
demfelben aber 1,775. ſteht vnyarenoe — xakußmow:
was zwar von dem Gchollaften auch durch veoxasa-
oxevasors erklärt wird: es walten aber noch Dunkelhei⸗
ten Über der ganzen Stelle. Vgl. das eine Scholion;
“und Schneider in nasas und naoow, verbunden mit
Hefych. v. naooe.
51. abıvog ..
ı. Um die Schwierigfelten welche das Wort ade-
vog darbieter gleich richtig zu faffen fange Ich mit einer
Ueberficht des im Homer vorkommenden Gebrauchs an.
Es dt nehmlich Beiwort, theils als Adjektiv theils als
Advoerb,
/1) des Zerzens, adırdv are I. m, 481. Od.
=, 516. wovon die erftere Stelle, wo von einer Der-
851. WO 1...“ 205
wundung Me Rede tft, zelgt daß es ganz phyſiſch zu
nehmen If; a
= >) eines Schwerms Bienen, D.P,87. 'Hira .
: 30yea eloı nelisoawr aldıyaoy, oder Sliegen- ib. 469.
Hüte pnucoov döwaoy &dver nroAle, womit eine große
fi) bewegende Deenfchenmenge verglichen wird; —
3) der Menge Schafe welche bie Freier fort-
. baurend vergehren, Od. «, 92. 0, 420, ‘ol r&’uoı als
Mm &öıvas -opakovoı zei eihimodes en A,
) des Seufzen und Stöhnen Dr, 314.
Mynoausvo; 0° adiviös aveveisaro‘ 0, 124. ddıvör co-
vaynsaı“ 225. ünd Od. wo; 317. adıya sovaxikor-
1l. ©, 123. und Od. 9,274. adıya sevayoyrra.
25) des Weinen und Wehklagen Il. to, sıo.
xAai’ döwa- Od. Ö, 7er. adıyöry yodwoa- Il. 0, 316.
4, 430. Y, 17. ©, 747. adıvod Enoye yöcıo.' Auch
tft hieher zu rechnen Od. rn, 216. -Klaiov d2 Auydog,
Adıyoitegoy Ar’ olwyoi, Diva ij alyumodl yamydvu-
'yeg,. olob TE venva To lie ‚&ellovso- denn wenn
gleich ‚hier In-' dem- eidiydy die Vergleichung mit dem
Vogelgefchrei Liegt, ſo iſt doch xAutor noch dabei zu
verſtehn, und auch das verglichene Geſchrei iſt ein Pla:
gendes; — —
| O des Bebrüllse der Rinder, Od. x, 413,
welche adıröv uuaouuevar augpıedeovow Mnreoas- alſo,
wie dort auch der Zufammenhang zeigt, ein Elagendes,
-fondern ein freudiges Sehrül; —
7) der Sirenen Od. y, 326. 'H0’ 5‘ Zuor-
vov Adıyaay YHOYYoy Axovoev. - .
2. Wenn man auch bei biefer Weberficht die einge
:ten Stellen noch nicht genau beflimmen Fann, fo erhel-
let doch aus diefer Zufammenftellung zur Genuͤge, daß
alle Bedeutungen, die darin vorfommen mögen, von els
ner ausgehn, und daß dies bie iſt, die in dem Beiworte
bes Herzens liegt, Dich 6; welchen phyſiſchen Begriff das
Wort nach homerifcher Art auch In der einen. Stelle,
Od. F, 516. als feftes Beiwort des Herzens behält,
wenn gleich dort für unſern Sinn die phnfifche Befchaf-
fenbeit deſſelben nicht in ben ‚Zufammenhang gehört:
iuswai ÖE nor up’ adırov vo "Okeinı uehedaver Odv-
=
‚ J
en ee we
- 206 ST, aöLwos.
oowduny gosdovom, In dieſem Sinne nun feheint mir’
bie etymologlſche Uebereinſtimmung mit &doos am Tage
zu liegen, und beide Formen. verhalten fich zuſammen,
wie zudoog und xudnog *), ayuögog ‚und wudvög: Die
im joniſchen Dialekt an ſich unbedeutende Verſchleden⸗
heit des, Spiritus aber füllt ganz weg. durch die Be⸗
merfung im Echollon zu 11. 6, 87. daouyseoy To adı-
# Ei 1 - 1 — 9— 1 8 . € „ #
yawy. GO Yag. ToV aony za adnvrog (sic) 7 xivnoıs,
und. an andern Orten: deng wenn diefe Ausſprache
nicht wirklich ebenfalls üblich gewefen wäre, fo würde
diefer, Srammatifer nicht der bloßen Etymologie. wegen.
fie feſtgeſetzt haben, da. ja; auch. B. aAzo- troß.-der
Ableitung von @Alouaı den Jenis erhlelt. 2)
x
3. Aus dlieſem Begriffe nun entftehn Me des viel: .
fachen, ſtarken, beftigen, und, von. der Stimme, des
lauten, Tanttönenden. „Maß, dies ber einfachfia Weg
ſſt wie wir auf irgend eine Art durch alle jene Stekan..
Binder. zum Beiwort der Sirenen: gelangen,- ift offen:
bar; und es iſt ein blogger Fehlgriff der Srammetiker
x
ben man. nicht wiederholen "follte, wenn man, dieſer
einzigen Gtelle wegen, adixog..auc durch dus, - 70%
Srammatifer weg. (f, Helych. in v. et Intpp. Eu-
ftath, ad.1l, 6, 97. p..195. Ed. Baßl.): denn -Ifr N
oixtoov gebt, ohne alle.etymologifhe Begründung, bloß‘
auf die Stellen wo es Beiwort yon Seufzen und Wei:
‚nen iſt; ihr Aenror bloß, auf das Beiwort der Bienen,
2) Hefiodus Bat durchweg zudrl 2. 257. 9
H fache Bebauchung.
4 Biegen, und felbft der Schafe, welche dadurch gn jener
Stelle den ae entgegengefeßt ‚fein follen; ihr neru«
auf eine Erklärung des aövog ayeveixaro- (f. Euf.
| 9. 328. 44.
welches Grädius gegen die Weberlegenheit faſt aller
— rar ak in das homeriſche dp] verwandelt wife
ſen will. PER N “=
: tung ‚will Dach tool det. Grammaiiker) ſelbſt dieſe zwie⸗
( S
“ — vo
‚goroz erklärt, wenn gleich die Ableitung von ‚dus ‚für
ſich allein betrachtet nicht gegen die Analogie ‚wäre. :
Eben fo fallen denn auch alle. übrigen Erklärungen der’
2) Auch hatte die, ddtvos, Druͤſe, (denn dieſe Ablei—
en | BI, Götvüg | 207°
a. a. 9); {fr anahor, auf das Beilwort Si⸗
renen. 3)
4 Die Schwierigkeit (ft nun jene uͤberſichtlich an-
gegebenen Bedeutungen -in den einzelen Gtellen zu be»
fimmen. Aber biefe fpielen fo in einander, daß, wollte
man von dem Begriff laut, tönend, in dem Beiwort
der Sirenen ausgehn, man alle obigen &tellen, mit
Ausnahme der erftern, recht gut darunter bringen Enns
te; denn auch Die Bienen, und Müden könnten wegen
ihres Sumſen und die Schafe wegen ihres Bellen Bld- |
£en, dieſe Benennung als feſtes Belmort fehr wohl ha-
. ben. . . Geht man,.. — von dem Begriffe des
dichten reichlichen, haͤufigen aus, ſo laͤßt ſich eben⸗
falls alles, mit Ausnahme der letzten Stelle, recht füg-
li dahin erklären. -Und. dies iſt auch mol, theils mell
28. mit. dem wahrſcheinlichen etymologiſchen Gange uͤber—
ein kommt theils weil die meiſten Stellen auf dieſe Are
in ihrer dichterifchen Darftellung gewinnen, der rich-
tige Weg. MWo- die Bienen, die Fliegen, die Schafe
erwähnt werden, kommt es gerade an allen drei
Stellen. ouf die Menge.an. : Am natürlichften wird
alfo döwos dort fo gefaßt wie &0o0005, confertus.
An der Stelle. von den. Schafen hat man adıra adver-
bialifch faſſen wollen ‚„die- Sreler ſchlachten ſie unun⸗
terbrochen >? allein dies tft nach, aisi, befonders da es
von biefem durch Worte. getrennt iſt, durchaus unzulaͤf⸗
fig. ‚Es iſt alfo Adjektiv; und dies könnte uns. verans
iaſſen in adwa ein. feftes Beiwort SA, fügen, u in
dem damit verbundnen xai eilimodag Ehuxag Poüg.
Allein es iſt durchaus. nicht nothwendig, daß darum auch
das. erfte Subſt. ein foldes ‚babe, Dos Wort adıyos -
mahlt hier für den, ‚befondern Fall: heerdenweife (döu-
va). wird immer: (alei), das Dich Dingeävieben, das die
Freier ſchlachten.
5. In den. gällen oben. unter 4 — 6. iſt der
herſchende Begriff unſtreitig ebenfalls der der Quantität:
aber es iſt —— m entſchelden ob e uc ‚der öyxo. '
3) Die Erkiarung — if wie bie Erklaͤrer des Se
ins richtig — bloß aus — entſtanden.
/
*
v v
208 ST. @ÖLWöc: .
. Die. Erflärer ftimmen melft' für das erſtere und fuchen
ein wiederholtes, anhaltendes Stöhnen, Klagen, Bruͤl⸗
fen ic. darin, Aber man darf einige jener Stellen nur
etwas genauer erwägen, fo fühlt man foglelch das paf⸗
fendere eined heftigen, fehweren, tiefen Getönes.
Il. r, 314. (Achilleus)" Mynoouevos 0’ adıyag ave-
veinato, peaynoev te —. Mile fchlecht paßt ein wies
berholtes, fortdaurendes Seufzen als Uebergang zu ei⸗
ner anzufuͤhrenden Rede; wie vortrefflih Bingegen ein -
fchweres Auffeufzen. So iſt auch das xAai’ Adıya
D. @, $10. von dem zu den Füßen des Achilleus über
Heftor mweinenden Priamos weit natürlicher als ein hef⸗
tiges, firömendes, bitterliches Weinen zu faffen, denn
als ein wiederholtes; und wenn Od: nr, 216; dag Wels
nen bes Odyſſeus und des Telemachos, das freilich wie
jedes beftige auch ein anhaltendes ift, mit dem der Bb-
gel, denen man die Jungen geraubt, durch diefe Worte
verglichen wird: Klatoy' de Auysog, dömebrepor 78”.
olovot, fo fühlt man dennoch daß es unpaſſend wäre
zu fagen „fie weinten laut, anhaltender — länger —
wiederholter — als Voͤgel, denen ıc.” Vielmehr erkennt
‘Man fogleich daß in dem adıraarepov etrons liegt, was
dem Aryeog entfpricht. Es iſt nehmlich der alfgemeinere
. Begriff des heftigen, ftarfen, worin alfo Hier das As-
yv mit umfoßt iſt. Man fieht alfo. dag man in allen
jenen Stellen auf dies heftige, flarfe, reichliche fich
ft 0
beſchraͤnken muß, und daß dadurch von felbft; nach den
Umftänden, ſowohl das wiederholte als das Iadte in
die Stellen kommt. “= —
6. Allein unverkennbar iſt es, daß ein Sprachge⸗
brauch, von dem der Saͤnger hier abhaͤngt, dies heftige,
reichliche, ſofern es auf Handlungen geht, bloß auf die Be⸗
griffe von Stimme fixirt hatte. Wie würde es ſonſt in
ſolchem Zuſammenhange vierzehnmal (f. ob. x. unter 5, 6.)
und von andern ſtarken, heftigen, wiederholten Handlungen
nie im Homer vorkommen? Sobald aber dies war, ſo
mußte von felbft erfolgen daß der Begriff des lauten,
der eigentlich in dem des heftigen eingeſchloſſen darin
lag, vorherſchend wurde. Ich hoͤre alſo in dem adıröy
nuxognerar, in dem -adırös 7005, in dem xAas’ adırd
| ein
I fi
D h
\ .
,
F |
F 51: aöıwas 209.
ein lautes, tönendes Bruͤllen, Wehklagen, Weinen.
Und nur auf dieſem Wege erklaͤrt es ſich daß man auch
Perſonen adırag nennen konnte; womit wir demnach
ganz ficher bei den helltönenden Sirenen. angelangt
find, während die Grammatiker die fich von idremow-
eyes nicht trennen Eönnen, auf eine nur. ihnen ———
liche Weiſe bier ouwveyög audövoag finden; wie fie
freilich. auch In dem adıvön xnjo der einen Stelle ein aw-
&xöös Aunovussov zu erkennen Eeinen Anftand nehmen. _
7. Der Gebrauch der nächften Altern Dichter iſt
In diefem Worte zwar In einiger Abweichung vom bo:
merifchen, doch immer fo daß der Grundbegriff: bleibt.
Sm Hymn. Cerer, 67. wo Demeter zum Helios von
ihrer Tochter fagt, Tas adırmy ön’ dxovoa di’ aileoog
arguysroro Nee PraLouevns, ift fogar der homerifche Ges
brauch noch ganz unverändert: denn wir brauchen nur,
das ftarfe, laute Gefchrei zu hören; das Elägliche liege
in der Sache. Beim Sophokles Trach. 847. find
Die adıra Öangva zwär nicht mit dem homerlifchen xAai-
ey Adıva das deutlich auf den Schall geht zu vergleis
chen; aber das häufige der Thränen liegt darin, das
auch der Echoliaft erkennt. Endlich Pindar wenn er
Pyth. 2, 98. das daxos Adıvay xaxayopıräv nennet,
meint offenbar den heftigen, . tief eindringenden Biß
‘ der Läfferungen, und das xaxor des Scholiaſten iſt, als
Worterklärung, fihleht. =
Bel Apollonius hingegen, der an bem ges
Ichrten Worte. große Freude hat, erfennet man gleich
den unfundigen Nachahmer, wenn er z. DB. 3, 1104.
bei einem ganz flillen ruhigen Gefpräch ber Medea mit
dem Jaſon, fügt: Kai uw axıfeuern adıra np00-
ssubaso ud, wo es alfo bloß wegen des Pläglichen
Inhaltes ſteht; oder 4, 1422. (von dem um Waffer für _
die Griechen betenden Drfeus) "Ns garo Ausoousrog
ann ori, wo der Scholiaft fogar die fchwache Stim:
me des Verdurſteten dadurch ausgedrüde glaubt; und ak
levdings, flehentlich zwar, aber nicht einmal Eldäglich,
wie an der erftern Stelle, find die Worte. Auf jeden Fall
flieht es hier in ſtarkem Kontraft mit den Gtellen wo es
etwas ſtarkes, beftiges, feftes a wie 4, 1528.
>
[
v
—
210 52. seronge
r
bei ärn, 2, 240. bei xĩſoc, und 3,616. und. fonft, ‚beim .
Schlafe. Endlich 3, 1206. von einem Gewand, das
Hypfipyle dem Jaſon gegeben adırns urnunvov evvn;, ſteht
es am wahrfcheinlichften für dus. Auf fo wenig feftes
war alſo ein fo gelehrter feinen Homer fo auswendig
wiffender Dichter mit dem Worte gefommen.
52. FErongeo.:
T. Mas ih in meiner Grammatik ſchon in der
| Kürze angegeben habe, daß das Perfekt TETONgG nicht
von einem Verbo vorge und nicht von-rpayus herkom⸗
me, das will ich Hier vollftändig beweifen.: Es fommt .
im Homer nur zweimal vor, beidemale von der Volkes‘
verfanimlung: 11. ß, 95-
Teranyeı 0. dyoon, Uno de rovayisero zo
Acwv' ikövror, Öndog ö nv.
N, 346.
Toowv aur”’ 700% ever" Ihiou &v möhee Exon
Auyn, terongvie, nag& Ilgiauoıo Hvgyoıw.
Heyne zur erftern Stelle hält es für ſonnenklar daß dies
von einem Verbo sonxw, woraus nachher Fonguvoo ges -
worden, komme, und daß dies eigentlich von einer glaf-
ten Fläche welche turbatur, alperatur, dann von jeder
. turbatio gebraucht werde. Dffenbar kommt bier der
Gegenfag glatt und rauh bloß hinein weil man durch
den Ton: des Verbi fhon an das befantere Adjektiv
Tongus gemahnt wird. Eine andere Stelle aber wo
das Verbum vorkaͤme gibt es weder bei.den Altern Epi⸗
ern. noch bei den Lyrikern und Tragifern,
2. An den beiden Komerifchen Stellen aber zeigt
der Zufammenhang fogleich daß nicht das bloße uneben
fein, oder das flarren von Köpfen, fondern die unruß:
volle Bewegung — dam, Teronyvie — der al⸗
lein wahre Begriff iſt. Zu dieſen füge ich nach einen.
Ders aus einer mir unbefanten Zeit im Stobaͤus ”
‘
—
| 1) a tenne * nur aus des Sopinglus nn in
‚52.‘ reronge aır“
"Appl de ros venı alEy dvim Teronyaoıw.
welcher den Begriff wallender Unruhe ebenfalls begüns
ffigt. Allerdings ift nun das Wort und der Begriff
Tonygus mit dem einer unrubigen Menge verwandt; als
lein von Tonyus entfieht nicht natürlih rergw; fehr
natürlich aber aus dem Verbo jenes Adjektiv. Wir ha⸗
ben alfo die Verbalform: reronge, ‚und zwar ganz von’
vorn zu unterfuchen.
3. Merfwürdig ift nun ble große Uebereinſtimmung
der alten Örammatifer, die uns.dabei entgegen kommt.
Diefe nehmlich Haben zwar zum Theil rergayurro, glg
Erflärung für den Sinn; fobald fie aber die Form ers
klaͤren, fo leiten fie diefelbe durchaus von sapaoso ab:
f. Schol. Ven. Euftath. Etym. M. Suid. Merkwuͤr⸗
dig fage Ich iſt diefe Uebereinftimmung, weil-die ‚Anz
nahme. eines Thema sonxo, welches fich dem gewoͤhnli⸗
chen grammatifchen Verfahren fo leicht darbot, und das
auch, wie wir unten fehn werden, einige wirklich. ergrife
fer, doch mit foviel Feſtigkeit verfchmäht ward „ um. |
eine weit mühfamere aufzuftellen. Ich vermuthe daher
daß dieſe eine alte Autorität für fi) hatte gaus,.einer,
Zeit wo noch Jebendiges Gefühl der Bedeutungen. gez
nug War, um auch ohne grammatifche Kunft zu erken⸗
nen welche Formen. zufammengehören. Auf jeden Fall
aber if es unbegreiflih,. wie man,.diefe Erklärung als
ganz unftatthafe verwerfen Eonnte (& Heyne a. a. O.).
ohne durch die attifche Form Hocısw. für Tagarım ge
mahnt zu werden. Dies Poarın, das die Afpirata,
vor dem E ungefehr. eben. fa,annimt wie. ggoimor. flatt.
ngooiucor, ift eine Zufammenziehung jener Art wo zwei
durch ‚eine liguida getrennte Vokale fi in, Einen lan⸗
gen binter der liquida vereinigen wie gogfvrum, OW-
yuue” wahanos, Prag, Denn daß das m in Iparaa,-
gedehnt iſt zeigt der Accent des Particip. neuir, TO.
Ogärcor. ?) Vilden wir ‚davon ein, Perfekt fomuß,
2) Plat. Phaed. p. 86.0 Zwar geben die gerade itzt bet
mir befindlichen Kollationem beide Schretbarten Igdı-
'sov und Sparer. Abr jene kann nur aus Meberltefe-
sung fein. — Dies and Die un überhaupt "bes
,.Dd8®
\ ’
. ‘
212 52... zeronya J
es lauten seroäya und folglich ioniſch 160730; genau
wie noN000, nengme und nenenya. Die Bedeutung
von Tapx0cm. und Hodoce tft mun zwar die tranfitive -
turbare und jenes Perfekt heißt turbatus fum; allen
Dies iſt fo ganz In der Analogie der Sprache, befonders
der Altern daß dies Feiner Erörterung weiter bedarf.
| Selbſt diefe Frage fcheint uͤberfluͤſſig ob man Teronge
= als ein Perf. ı. oder 2. zu betrachten habe. Wer der
größern Analogie wegen, für die intranfitive Bedeutung
das Perf, 2. verlangte, koͤnnte mit DVergleihung von.
nenonya auch veronya verlangen. Doch'mbchte ich. dies
fen nicht mit Verweiſung auf das Etym. M, befriedi⸗
‚gen, deffen Schreibart reronye, die dort dur Tera-
eaya ıc. ganz durchgeführt wird, eine alte, mir jedoch
fonft nirgendher befante,- Variante für” die erftere ho⸗
merifche Stelle beweiſt. Ich darf nur erinnern daß,
„fo wie neayos für noarso den Buchladen y, fo va-
oayy für ragasın den Buchftaben x als geläufigften
Stammbuchſtaben naweift; und fomit fallen Perf. ı.'
und 2. zufammen. | De
4. Die übrigen dem attifchen Hodoow, &boako ent: , '
fpreshenden Formen haben wir In der alt= ioniſchen Spra⸗
he nicht nöthig anzunehmen, da diefe Art der Zuſam⸗
— hauptſaͤchlich nur in der Perfektform für
rerapaya Bedürfnis war, fo wie in xixkmea und aähnli-
&en Fällen. Der Aorift erfeheine daher bei Homer \
in der unveränderten Form von rapaooo z.B. Od.
5 291. 304. Eragabe de novsor.. Die Beziehung der
Dedeutungen, bier von der das Meer aufregenden Gott⸗
Helt, dort von der wogenden Berfammlung ift fählbarz
wenn gleich Teronge, das wie gefagt nur zweimal im
Homer vorkommt, nicht gerade in der Verbindung mit
dem Meer bei ihm’ nachgewiefen werden fann. Zum‘
Ueberflug mag es uns aber Leonidas fo darbieten,
‘ein alter Dichter ber in den Uebergang zur alerandrini-
ſchen Perlobe fällt: Epigr. 96. u ze
—
.Eechlt alſo auch dei Aefchyl. Prom. 633. gu ſchreiben
— — wenn es nicht vielleicht auc dort de Hands _
‚Adeiften fpon geben. ,, .... nt
i r 5 {
%
N
Fer 3
52. zerona 213
Teromvia Hdıacca, vi u’ oux ollupk nadorın .
‚Tnhöo’ and yılrg Enruoag Miövdg;
Eben fo wird auch xıveiv vom Meere und von derer:
fammlung gebraucht, II. P, 395. ört ırnosı vorog &-
Ocν (xune), und 144. Kundn 8’ ayogn os; xunare,
poxoa Dalooons. Aus welden Stellen wenn fie im ı
Zufammenhange gelefen werden auch erhellt, daß der
Unterfchied zwifchen zeronya und exvnon bloß darin
liegt, daß diefer paſſive Aorift fieht, wenn der Moment
Des Uebergangs aus der Ruhe In die Unruhe ausgedruͤckt
werden fol, zergimge aber, wie gewöhnlich biefe Per:
feftformen, den ſchon dauernden Zuftand des Wogens '
bezeichnet. ne
5. Da nun alfo das bomerifche Teronga In Form
7 fowehl als in Bedeutung fo genau mit rapaocw zus
fammenhängt,- fo iſt vielmehr -unftatthaft jede Annahme
eines. andern Thema dafür. Das Adjektiu oaysc, vor-
zus, aber zeigt weiter nichts. als daß der Lebergang des
Begriffs geftört, befonders wie er .fich in einer geſtoͤr⸗
ten und dadurch uneben gewordenen Wafferfläche zeigt,
in den des unebenen und rauhen, fihon alt iſt. Sir
füglich Eonnte er auch im Derbo felbft ſchon darein über:
“gehn ; aber die Beifpiele aus den alerandrinifchen Schrift
ftelleen z. ®: serongore Bolor Apollon. 3, 1393. koͤn⸗
nen für den Altern wirklichen —;B nichts
beweiſen; und noch weniger das bei UNikander Ther.
521. wirklich vorkommende Praͤſens Tongors nayo für . -
die Ältere Eriftenz eines folchen. 3) Dies leßtere Bei⸗
ſpiel beweift nur daß auch Altere Srammatiker ſchon Je:
nes Perfekt auf dies Irrige Thema zurüdführten; was
ſich (don aus der Sloffe zergayurso ahnen Heß. Se:
den andern grammatifchen. Gebrauch den man von ei-
ner bei Nikander vorkommenden Form machen woll
te, muß fein Präfens E&novoı (Ther. sog. und Äfter)
zuruͤckhalten, welches ihm feine grammatifche Kunft aus _
=
3) Wir dürfen dieſem noch einen andern Dichter diefer
Art, den Demofthenes Bithynus, beigefellen, der In el-
nem Sragment im Fiym. M. v.-"Hpaio, in gleichem
Einn ronzovon braucht:
Ps 2
x
214 53. sovaxıbsıv,
—
dnoy und dvene darbot, und er denn auch fofort ge:
brauchte. .
⸗
A j
53. sovaxıbev, noa, sevaziseıy, 1004.
1. Bei Homer erfcheinen von den Derlängerungen
des Derbi cEvo die Formen svayo und govayikoo, im .
Aoriſt aber bloß, sovayzoaı: beide leßtern aber haben -
bei ibm, und eben fo auch bei Heſiodus, die durchge .
bende Variante sevaxilo, sevayganı. Sin den gewoͤhn⸗
lihen Ausgaben wechfeln beide Schreiharten, mit o
und mit &, ganz zufällig ab; und von den alten Gram⸗
matikern Ift mir nichts Über dieſen Gegenftand befant
als die einfache Erwähnung bei Euftathius zu Il. ß, gr.
soD d gerayikero, od moMlaxız 7 &oyovoa as die _
" sol 0 maxpov npogpkgera, Oman 7 nagayıoyı Ex Tou
ser x. T. A. Vgl. denfelben gu 1. o, 79. Die Be
netianifchen Scholien fagen nichts barüber; , aber im
Venetianiſchen Tert ift durchgängig die Schreibart mit
dem e, mit einziger Ausnahme von 0, 124. sorayijoaı.
2. Die neuere Kritit mußte natürlich auch dieſe
Kleinigkeit auf etroas feftes zu bringen fuchen. Wolf
ſchreibt die Form auf Lew Überall mit dem &, die auf
Hoc ar mit dem o. ‘ Dielleicht bat, da die Innern
Gründe die Sache gleichgültig zu laffen fcheinen, ein
Außerer Grund zu dieſer Beſtimmung geführt. Die
Form auf Lew komme nehmlih im Homer ſiebzehnmal
vor, die auf 70a aber nur zweimals 1. o, 124, so-
vœxnjocei, @, 79. Entsoyaynoe: und gerade eine dieſer
zwei Stellen iſt es die, wie gefagt, das einmalige 0 in
der Bilioifonfhen Ausgabe hat. Wären beide Stellen
‚dort mit o gefchrieben, fo wäre wirklich, don. der Wich⸗
tigkeit der venetianifchen Handſchrift aus betrachtet, die
Sache mit hoͤchſter Wahrfcheinlichfeit dahin entfchieden,
daß, eine grammarifche Haupt: Autorität, daß Ariſtarch
den Unterfchied sorayzoaı, sevaxkeın feſtgeſetzt habe,
&o aber da alles nur auf der Lesart Einer Stelle bee.
ruht, ift diefe Entfoheidung, wenn feine innere Gruͤnde
hinzu treten, ſehr mißlich. Ganz untadelich aber if
%
j
/
v
ni
sevayıbavy 215
‚nach demſelben Grundſatz der aͤußern Entſcheidung Hey:
nens Urtheil zu Il. o, 134. @, 79., daß nehmlich durch⸗
aus serayikeıy und sevaxnoaı zu fchreiben fei. Denn
aus der mit einer einzigen Ausnahme ftandhaften Schreib: -
art der venetianifchen Handfchrift, welcher wie es fcheine
mehrentheils die beffern Handfchriften beiffimmen, un:
terftügt durch den Vorzug für diefe Schreibart der in
den obigen Worten des Euſtathius liegt, feheint aller:
dings hervorzugehn, daß die erwähnte Autorität für bie _
Schreibart mit dem & Überhaupt entfchleb: und. eine
Homerifche Ausgabe hauptfächlich nach der am meiften
unterftügten Ueberlieferung zu geben, iſt unftreitig ein
untadlicher Grundfaß. |
3. Aber auch das iſt einer: in allen Fällen, wo «8
uns moͤglich iſt den-Standpunft jener alten Kritiker
soleder einzunehmen (umd es gibt deren für den feften
aber umfichtigen neuern Kritifer fehr viele), die Ergeb:
niffe auch dieſes Verfahrens darzuftellen. Bon sevo
ift eine den Sinn verftärkende Verlängerung serayo
(sevayovaı, seraygwy, sevayovro), welche fonft nicht eben
- übliche DBerlängerungs : Endung einen Naturlaut (vgl.
ayeor) nachzuahmen ſcheint. Hievon erft fommt das
bei Homer gleichfalls oͤfters vorfommende Subſtantiv
mit dem Umlaut sovayr. Jede weitere Derlänge:
rung des Verbalftamms könnte nun allerdings ohne den
Umtaut vor fich gehn; allein ſobald diefer in einem Sub:
ftantiv vorhanden’ ift, fo pflegen die verlängerten Ver:
balformen ebenfalls durch: denfelben zu gehn, oder, was
einerlei ift, vom Subſtantiv gebildet zu werden, tie
0:00, Yopd, Pop&w' gEW, YOvog, Yorsvo u. d. g.
Da nun sovayr ein homerifches Wort ift, fo wäre 88
gegen ‚die Analogie, wern eine fo ganz die Form einer
. Ableitung tragende Verlängerung vote die auf Los, nicht
nach diefem Nomen ſich richten follte. Die Form <o-
vayibo fteht alfo durch innere Analogie feſt. |
Ä 4. Nur über den Aorift auf 70m laßt fich zwiefach
entfcheiden. Die Form sevayo Hat die Flerion aufaw,
ar nicht; eben wol um jenen Naturlaut nicht zu -,
verdunkeln. Der Aorift auf nocı läßt fich daher, fo
- pie uch nelinow, xaderdw xaudevönow 1. als bloße
Pi
216 53. sovayıbav 1.
Flerlon von cerayo anfehn, in welchem Falle dann der
Umlaut nicht ſtatt. fände. Und fo erfcheint ap der
Analogie am gemaͤßeſten, feſtzuſetzen serayo mit ber
Flerion sevayrow ıc. und mit einer Mebenform cova-, -
vita. Allein wenn auch dies: wirklich die urſpruͤngli⸗
hen Homerifchen Formen gewefen fein follten, fo be:
greift man leicht, daß fie fo Eonfequent gefchleden fich
nicht ‘erhalten konnten. Der Aorift auf zaaı bat fo.
gut die Form einer abgeleiteten Verlängerung (sovayco)
als die Form auf ilo, und nahm daher! ganz rechfmäs -
ßig auch den Umlaut an. Aus der bei beiderlei For⸗
men gleichmäßig vorhandenen Variante, können wir alfo
ohne Willkür nicht cevayyoaı, sovayilo fondern nur
soyaynoaı, sovayi&w entnehmen. |
5. Es fommt noch ein wirklich poetifcher Grund
= für diefe Entfcheidung hinzzu. Der Umlaut gewährte
nehmlich eine grellere DBofal: Schattirung, weiche fehr
brauchbar war in folhen Fällen wie Und -de sovayi-
Lsro yaia, negi dE sovayilero Öwua, : Enesovaynoe de
Almyn; In welchem Sinne das fonft jo oft vorkommende
‚sevdgo nur einmal gefunden wird Ilm, 391, agd-
—
öpar — peyale sevayovaı (Eovoaı. *)
6. Und nun wollen wir auch auf die Autorität der
Ueberlieferung zurüdfehren. Hier Überfehe man fa den -
Umftand nicht daß die Korm sevayo die Variante mit
|
-_
dem o nlemals, die auf jjoct und iLw aber fie im:
mer haben. Kaͤme alſo das o bloß aus fpäterem Mund
ober fpäterer Hand, ſo wäre, jene Form davon nicht vers
ſchont geblieben ; beſonders da auch covaym fchon in dem
Subſtantiv sovog einige Begrändung findet; und auch wol
wirklich vorhanden warı Hefych. sorayor, sevalor.
Hiedurch allein ſchon wird der umgekehrte Fall klar,
daß nehmlich sovayyanı, soraxiLen echte Formen find, die
Eine, noch weitergehende Konſequenz, daß vielleicht
sevayltev, naaı der Bedentung ſeufzen, sovaxilsr,
joa Der Bedeutung ballen eigen geweſen wären, wird
zuruͤckgehalten durch die Erwägung dag zu folchen Ab=.
gemeſſenheiten die alte. Dichterfprache nicht kuͤnſtle⸗
- Tisch genng war,
$
Bl
.- 217
54. decherooog
mit dem « aber nur durch den dunkel gefuͤhlten Drang,
an die Hauptform ſich anzuſchließen, da es analog ge⸗
ſchehn konnte, in dieſe Geſaͤnge gekommen ſind. War
dieſe Schreibart aber einmal da, fo iſt noch begreifll⸗
cher, daß Grammatiker von Ariſtarchs Geiſt, denen die
Grundſaͤtze wahrer Sprachkritik fremd waren, dieſe Form,
als die regelmaͤßige allein empfahlen.
54. Övax 00006.
1. Diefer Belname des Hermes wird von - ben
Grammatikern auf verfchledene Art erflärt wie man fe-
ben Eann bei Euftath. ad Il. ß, 103. und Od. a,'g4. '
Etym. M. in v. Hefych. in v. Zonaras in v. *).
Wir erwähnen Bier nur die einzige welche auf richtige
Sprachgrundſaͤtze gebaut iſt, die von dıayw. Hievon
nehmlich bilden fie das Verbale dıaxroe, und aus bef:
fen Genitiv einen neuen Nominativ dıaxropog. Dies
ri
legte darf. nur phllofophifher gefaßt werden, fo Ift die
Bildung untadelich. Weil nehmlich os auch eine Momi:
nativ sEnbung If, fo gut als c allein, oder als der legte
Buchſtab des Stammes für fich; fo Eonnte jedes Wort
fo gut auf die eine als auf die andre gebildet und dem
2) Durd) DBergleichung des letztern ergibt fich die Beſſe .
rung der ganz umverfändlichen Ab a Sr |
rag“ TO xtug 10V TereAevrnxoroy xoulle. att To xdxp
muß es heißen ro ru xTegen, umd p fieht man gemig
um die fchlechte Etymologie ruhig liegen zu laſſen. —
ber noch eine andere wenig befiere will ich erfi ang
@icht bringen. Euft. ad Od. m, 471. (p. 615. Baf.)
übrt an, einige erfldrten Die Epuaia oder Steinhaufen
aber, daß Hermes zuerfl, ole xrovE xas Öıaxzopos xa-
ie zus ödovs, bie Steine beifelt geworfen. babe,
un
D 2
daf die Leute nun eben bies thäten, Tus üdous zu
“Epan ws diaxtopm ixsadalporres. Offenbar iſt bier ee
ne Hesiehung zwiichen dem Namen dıaxtopos und dem
Berbo xadnioeır, die Euftathius durch unvolfiändige
Anführung verdunkelt bat. Nehmlich fo wie einige
das Mort erflärten aus Ösaropog ‚mit. überflüffigem x,
fo andre mit Hberfiüffigen = aus diaxonos von xogeiv
feaen, woher man aud) faxooos Ableitet z |. ımt. Not. 4.
⸗
7
—
* AN PP}
218 54. Mæfrogog
gemaͤß, welter gebogen werben, wie z. B. uapzıp über
pagrug und ucgpzupos, pülak und gulaxos. Als die
Anologien der Wortbildung noch minder befeflige waren,
Eonnte alfo ein Verbale auf rwp eben fo gut auch aus:
gehn auf Tooog. Jenes ward feſte Analogie, aber dıax-
70o05 erhielt fih in alten metrifchen Weberlieferungen.
2. Aber das Verbum felbft faßten jene Gramma-
tifer in zweierlei Beziehung, indem fie den Hermes fo
beißen ließen tbeils ano zoü diaylır Tas ayyehias
theils ano Tou Hıayaıy Tas yuyas. : Es Ift unbegreif:
ih warum Hemfterhuis zu Lucian. Gontempl. 1. dem
erftern :den Vorzug gab, da dıwyar in folden Sinn‘
weder gebräuchlich, noch paffend, noch, bejeichnend ge:
nug; in dem Binge Yon transportare überhaupt aber
und transvehere insbefondere, und in Beztehung auf
Perſonen, fehr eigenthümliches Wort ift (f. Steph. Thef.
Sturz. Lex. Xenoph. und Hemfterhuis felbft a. a.D.)
Diefe Erfkarung des Namens mar auch felbft bei den
Alten, wenigftens der fpateren Periode, fo gangbar, daß
. «Sharon, offenbar in Beziehung darauf, bei Lucian a. a. O
fi) den Eurdiuxsopos des Hermes nennet. Auch ifl,
da Hermes Amt eines Yuyorrounög ein dem Menfchen
fo nahe liegendes war, ein Beiname davon fehr na: _
tuͤrlich; und fo mog man ſich bei dieſer Erfiärung be⸗
ruhigen. |
3. Demungeadtet kann ich meine eigne Meinung
nicht unterdrüden. Da es nehmlich am allernatürliche .
ften zu fein ſcheint daß ein folches feftes Beimort auf
das Hauptgefchäft des. Gottes gehe, und den Götter:
Herold bezeichne, fo halte ich dsaxropog für einerlei
dem Stamme nach mit diexovos; weldhes Wort bei
den Grammatikern ebenfalls unter den Erklärungen des
erftern, doch ohne weitere etymologifche Erörterung, fich
befindet. Die gangbare Ableitung des leßteren Wortes
ztoar, von die und »orıs, will fih der Annäherung bie
fer 'beiden Namen nicht fügen. Aber. diefe Ableitung
ift auch gewiß falfch, fo ſchmeichelnd die Vergleichung
des Derbi Eyxoreiv, eilen, fein mag. Denn unmöglich
* tönnte das & in diaxovog und dıaxoveiv, alsdenn fo
beftimmt lang geworden fein, daß die Jonier fogar
54 Öpierops ail9ꝙ
fagten dınxovog, dumorear. 2) Was Aft alſo dıazo-
vos? Wie dıaxrogog von Jdıassog ift eg eine Abbie⸗
gung von dıaxov, welches ebenfalls In der gemeinen
Sprache war (f. Schow Charta papyracea wo g6 ei⸗
nigemal vorfommt_p. ı8. 22.), und wozu das Gegen⸗
ſtuͤck abgibt die Form xoırev bei guten Schriftftellern
flatt xowwros. Solche Eubftantive und Namen, auf
oov find aber fehr Häufig entflanden aus MParticipialfors
men wie 3. D. offenbar zixwv von zixw, anday von
dei, aidov von aid u. d. g. Aickxovoc ift mir alfo .
urfprängliches Particip deffelben Verbi, wovon dıaxzog
das Verbalſubſtantiv iſt: folglich kommt diefes nicht von
-drayeo föndern von duo oder dınza. Dies aber
ift, mit dentfelben Umlauf, den wir in Haxog und da-
05, ToWwyw und ronyo (Ereaxor), 6nzw, Gnyvum -
und Eidoya, bwyaksog ıc. haben, einerkei mit dımxw-
in deſſen intranfitiver Bedeutung laufen, welche als
feltnere fich durchweg erhalten hat; f. Schneid. in v.
Sturz. Lex. Xenoph. in v. num. 6.7. Abrefch. ad.
Aelchyl. ı, 13. p. 80. In dio und diese iſt nehm:
- ‚ Iich wieder, wie in fo vielen Verben aller Sprachen,
urfpränglic) intranfitive und tranfitive, oder genauer ims .
mediative und faufative Bedeutung neben einander, doch
"fo daß jene als die einfachere Die Grundbedeutung ift;
alfo laufen. Für diefen Sinn Hätten fih aber andere
Wörter und Formen gebildet, und’ fo ward der kauſa⸗
tive Sinn laufen machen, treiben, der vorherfchende. 3)
2) Ich denfe nicht daß jemand die an fich fo unwahr⸗
ſcheinliche Meinung faſſen wird,: dDiefe Länge von dem
Herameter und deſſen Bedürfnis berjuleiten. Der
Hegameter würde die erfte Silbe verlängert haben, wie
in d3avarog und in dia felbft (Aa uEv aurnidog 26.) 5;
die Profe aber würde ſich nicht daran gefebrt haben.
Die Form Ömxovos in der tonifchen Profe hätte jene
Ableitung gar nicht folen auffommen laffen.
3) Genau eben fo vereinigt das deutfche Wort jagen bei⸗
derlet Sinn, und in dem Frequentativo jackern, liegt
der Intranfitive Begriff allein. Oder vielmehr diele
; Deutfchen Formen find mit jenen griechifchen ganz ei⸗
nerlei, wie die homeriſchen Formen tax, iozuos dene
ch
= 54. Ötdrropog
Bon dlefem dıchaeır, Laufen, mit dem — —
Umlaut abgeleitet, heißt alſo dicxovos eigentlich der
Laufende, Laͤufer; daher Bote, Diener, mit dem freien,
edlen Begriff dieſes Verhaͤltniſſes; der ſich in der an⸗
dern ganz alterthuͤmlich gewordnen Form dıdxropog
noch mehr abelte, und fo dem Gbtterboten wohl ziemte. *)
ih, außer Zweifel feben Die Korm die nahm
den Nebenbegriff a t auf, der ey der
vorherfchende ward in den Kormen dloum
Ürrouas, eigentlich Davon lau ufen, —ã (heuchen.
9 Denſelben edeln Sinn wie das griech. dsaxoros hat
in der ditern Deutſchen Sprache dag, Wort Degen, tes .
ches, wie der Spra un — mit dem 9 deut⸗
ſchen Worte Degen dague, e nal. dasser)
feine Bemeinfchaft — en altfraͤnkiſch thegan,
ieß ans der diteflen Sprache ber, der Diener üb =
aupt, und das VBerbum dienen kommt davon ber gan
wie diaxovsiv von dıdxovog. Bür den Evradhbeokacn
ter, der nicht fon lngk, ſelbſt * Zuſammenſtel⸗
lung gemacht hat, erwaͤchſt alſo hieraus ein Haupt⸗
Argument für das was ich über diaxoros geſagt babe;
da, wenn dies Wort eine 5 — Zuſammen ebung mad-
re, die auffallende Ueberelnſtimmung Han 50.x0-
vos, ÖLaxovsıy und degen, dienen, ein Bi ender Zufall
fein müßte. So aber iſt Har, daß dag LS ermanifche
Mort und ne griechifihe von Derfel ben Wurzel auß-
gehn, die im Griech. Isa lautet, im Deutfchen ist
nur noch Jesen, das aber hoͤchſt wahrſcheinlich, eben
fo, wie dag griech. ix, —— iſt von einer
alten volleren Wurzel mit d
Ich füge hier noch die Bermatp ung binzu — ‚auch
das Wort Laxopos einerlet ſei mit dıaxovps und dsaxıo-
5: wogegen es nicht fiteltet, wenn 5* das a in
axopos kurz fein ſollte (der Senar bei Etym. M. in
v. entfcheidet nicht recht); denn der Bokal folder
Stammfilben kann in den” verfchiedenen Wortformen
lang und kurz fen. Mag das gleichbebeutende ven-
xopas VON zopeiv fegen kommen; in die Form binogos
fann man diefen Begriff nur durch allerlei Zivan
bringen, - undZein Verbum dinxogsiv iſt nicht einma
vorhanden. Wenn mat dagegen, mit Ruͤckſicht auf
alles obige, vie Analogie betrachtet vo Zei, Aıös,
Jovis; Diabolenus, Jabolenus, Zabolenus (Salm. ad Jul. |
‚ Capit. ın Anton. Pio, c. 22.); Jadera, Diadora, Zara
( annert Th. 7. ©. 359. IE “ölaıre, lat. zeta, u. % dgl.
”.
Lo \
ıY
. 2 54: , Ösdrsopog- aaa:
4. Doch fcheinen mir zwei Bemerfangeh: in We:
zlehung auf die Angaben der Lexika ‚nicht üherfläffig:
erſtlich daß die Benennung dıaxrooog In der alten und -
. echten Poefie durchaus nur dem Hermes zukommt und
niche weiter appellatlvifch ‚gebraucht wird; zweitens daß
die Form diaxswg obgleich fie der Analogie gemäß zum
Grund gelegt werden muß doch wirklich nicht gebraͤuch⸗
lich war. Mas diefen beiden Bemerfungen: entgegen
iſt gehört durchaus nur in bie ſpaͤtere Dichterfänftelel;
bedarf aber auch da noch einiger Sichtung. Die Stoffe -
Im Hefychlus Aicherooot, Ayeuooı, PBaadzvorv fcheint
mir wirklich aus einem Dichter der fich aus der ges
wöhnlichen Ableitung des Worts von dıayo jene Ber
nennung für gewiſſe Lönigliche Anführer Eünftelte. Auf:
fallender ift mir das Wort tn folgendem Epigramm bes -
Dianor aus der Eephalanifchen Anthologie 10, 101.
(Jucöbs To. z. p. 310.) auf eine den Pflug ziehende '
Kuh ber ihr * folgt. 5
’Hvlde xai yEooov TO yenröuoy Önkoy Epdooet,
Kai voy ‚unoudariav 5) uooyov aya Öd-. -
3* | nah, - Ä
x Bovray Er Toou&ovce Öxropae, wor de ub-
vovod ua EL Bu =
Nymov, duporspwy tüctoxa Yeousve.
”..
nr
(wovon nachzufehen Salm. 1. c. et ad Trebell. Poll. ın
Claudio c. 27. et ad Lamprid. in Heliogabalo c. 30.
Geln. Thef. in Di und in Diaeta): ſo iſt es ſchwer fa-
'z0pog für etwas anders zu halten als für eine andre
or bon dimxoros; fo wie noch itzt in dem nordie
hen Gprachen Degn den Küfter bedeutet; und wie‘
fögar diefelbige Wandelbarfeit in der Endung im Fran⸗
sofifehen, für ein dienendes Kirchenamt, aus diaconus '
diaere hervorgebracht bat. — Daß von dem angebli-
- "chen dtmxogeiv einige auch das Mort dsaxtogos erklärt:
ten, haben wir oben Not. 1. gefehm |
5) Diefe ganz analoge Form (dal. "uorias, ee
e Her⸗
‚ sıgarlag), welche die Handſchrift gibt, hätten d
ausg eber nicht In Unavdarıoy verwandeln ſollen.
Be O— 54 dedenopog,
— lie; dgergodlanie medchguge, undä Bibkge
1, Fer Öinkoig Eoyors Oma Bapvrousvor.
Daß ein. fo ‚gebildeter Dichter das Goͤtterbeiwort fo,
follte weggemörfen haben, wie hier geſchieht, iſtz ganz un:
alaublich,. Aber die Löfung liegt fehr nah. Aus dem;
Verbum das: bier das eigentliche iR. und im 5. Verſe,
wirklich fteht, machte Bianor ein, ganz analoges. Sub⸗
ffantiv und fihrieb dıwxFoog.. Awseng haben die |
Verifa ſchon. — Ganz ein anderes iſt es, wenn, Kalli⸗
mäcts in dem vom Etymologus a. a. D. beigebrach⸗
ten Fragment das Wort dıaxFogos von der Eule braucht:
Alha Gens, rs ne Ödıazsogov Sulaye II; Diefe,
- Uebertragung des Beiworts von Hermes auf der Pal:
las göttliche Eule iſt des Dichters nicht unwürdig,- und.
bemweift daß Kallimakhus es im wefentlichen fo anfab, -
wie wir — Sehr feltfam ſteht Hingegen das Wort in
einem Orakelſpruch bei Lucian Pfeudomant. 33. mo
‚einem Mater zu Erziehern feines Sohnes Pythagoras
und Homer in diefem Verſe empfohlen werden; JIvda-
. yöonyv, 'noleums Te Öıaxtopoy ScdNov aoıdorv. Nehm⸗
lich dies iſt ein von dem Betrieger Alerander gefchmies
deter Drakelfpruch und gehört alfo in diefe fehr fpäte
Zeit. Ohne Zweifel nahm der Verſemacher das Wort
nach der fehr gangbaren Erklärung, daß es für diarogog
ſtehe, d. 5. Toavos, cap. Es gehört alfo Hier mit
&0910y zu aoıdov und der Senitiv noAsumv hangt bloß
von diefem legten Wort ab. ©)
6) Das Wort dıaxrogia für Dienfi, Botſchaft ſteht
in den. älteren Wörterbüchern von Rob. Confiantin.
und von Stephanus; aber ohne Beifpiel: dann folge
eine Stelle des Theophraſt, wo es ohne Sinn Sieht,
und von einigen Jdıarogia, Helltönung, gelefen: wird.
* - Schneider: nimt diefe Emendation unter dem letztern
Wort au; läßt aber dach au feinem Drte auch. dıexz
zopia fiehn. Es muß auch bleiben, obgleich nur für
einen febr fpäten Dichter den Jullanus Aegyptius (Epigr.
11.) der lich diefes Wort vermutblich felbfi bildete um
in ſelnem fchergenden Stile den. Dienft des Seder-
meſſers zu bereichen z und diefe Stelle allein hat auch
der Artitel bei Kob. Conft. vor Augen, da dort wie
58 isses, '@m ꝛc. —
J
55: ‚dasat, md Griav, Geolipokv.
1. Mas .be- Form des Verbt dam betrifft habe
ich in der Grammatik beruͤhrt⸗ nehmlich de chwankende
Quantität der beiden &, und daß die Form ivelche Beide:
a ausdrüdt als die Grundform anzunehmen if. Dies
legte werde ich fogletch, unter udarog, noch zur efktigen
Gelegenhelt haben, und fege es alfb hier voralis.
2. Wenn man die Geſamtheit aller Stellen An
Homer worin das Berbum und beffen Ableitungen work’
fommen vor Augen ‚bat, & iſt neben dem allgemeinen
Begriff von Unheil“ und Leiden ein Ueberhang zudem
Mebenbegriff von elgnee Schuld oder durh Verblen⸗
dung unverfennbär. Manche Haben dier als nothwen⸗
dig in dem Wort liegend angefehn, und bie‘ bomtrifchen
Stellen mehr oder weniger dem gemaͤß gezwungen: f.
Damm. Allein dem widerfpricht ſchon allein die fo alte
Ableitung auasos, welches, wenn wir gleich über Die
genauere Bedeutung erft unten werden urthellen koͤn⸗
nen, weder als Beimort der Styr noch des. Wettkam⸗
pfes einen Nebenſinn jener Art zulaͤßt. Von äörn find
die deutlichſten Stellen, welche dieſes Nebenſinns entbeh⸗
— im Heſiod: 8. 229. —— — per" dv-
doxo. Aınös onndei Ovd’ rn. 350. vaxd Eodce
is” Krzow. Aber auch: im Homer find Stellen, wo
unnatuͤrlicher Zwang des Gedankens dazu gehört um:
Schuld oder Verblendung hinein zu bringen, wie 11.
©, 237. wo das Verbum und das Subſtantiv vereinigt
ſi nd: Zeo nareo, 7 de mw’ non UNEQUEPEWN Peoı-
Anov TO” Grm ee üb uw ueya nDdos —
eas; Agamemnon ſagt dies ohne die mindeſte Bejie⸗
hung auf fein fruͤheres Unrecht, ſondern es iſt ein Aus⸗
ruf als er die Griechen Fr ohne alfe: feine Schuld,
fliehen ſieht. Eben fo ß, ızı. mo derfelbe zu den
Griechen fagt, an ue — ——— di Sreönoe.
bet Julian der Zanifmus — fieht. - — gür |
2 des, — bei Heſychius emendirt Hemfterhuis a-
ebr 7 Buxtögee, cigmrind. Es enert ſich als⸗
— A Br 103.
„An
—
224 SE ARORLLEEN Un
—R und wo ‚er dies gleich darauf durch Tauſchung
des Zeus erklaͤrt, der Ihm alles’ verſprochen Babe und
nichts halte. ‚Alle diefe Stellen zeigen daß die allge:
meinen Degriffe Bee Perl, .die mas: De
deutung fi find.
'
En 3. Diefe Begriffe bekamen jedoch durch die — |
art axocı gosvaz, den Verftand verlegen‘, . betäus
ben,.verblenden, bethören,, eine beftimmte Beziehung
‚auf den Derftand, fo.daß, wenn, der ufammenhang das.
rauf führt, auch axcas KR n. diefen Begriff nun erwedt,
doch mol immer nur ‚mit, ‚det, beftimmten Hinſicht auf.
“ein aus Defem Zuſtand erfolgenbes Unheil. Man ſehe
befonders die lange mit, Ausdräden. dieſes Sinnes ge⸗
haͤufte Stelle Od. d, 293. ff,
Oivög € voweı uelunöng, bore as Ehhovs
Ä Bhbntes, de ar guy ed nm, und aim
Be oa nivn.
Obvos ya _Körsaugor dyankurov Böevriora |
"dacev &V usyaow ueyaduov TIugıdooo ”
’E; ; Aanidos EIH0Y8”* 6 0’ Enei ppE&vus Gase
oivo,
Mawvönevog on, &gede — xara TIsıgıdooo.
Der Centaur wird nun aus dem Haus geſchleppt, Bean
Ben verflümmelt; und dann fährt es fort: : —
| 6 d& pgeaiv jaıy ————
Hier iv arnv dycov Geoipoori Sun. - e
4. Daß das Wort — (um dies gleich hie
abzumachen), ſo auffallend die Haͤufung auch in dem
lehten der angeführten Derfe fheinen mag, wieder .
die Redensart dacaı goevas enthält, ÄfE aus andern
©tellen (H. v, 183. %, 603. Od. o, 479.). gewiß-
Demungeachtet will man e8 eritweder von „Arvaiı weben
„ableiten (f. Schneid. in v.) oder. von aeoaı ſchlafen
(Apollon. v. GeaıpgooVryOW). Die nathrlihe Be=
trachtung der ©telfen wird den Zwang dieſer Deutungen
füpibar machen. Die unfrige Bat des Apollonius er
5 : DONE
—
Eon: rt, ‘aber unter‘ — Man denke Aber nicht,
daß dieſe Form, die auch'bei: Heſychius und Euſtathius
ſich findet, eine echte Lesart-fei. Es iſt eine Beflerung
von 'Srammatifern, melde die Wahre Ableifung- einfgs
ben, und nur auf-diefe Ars fie legitimiren zu Ebnnen '
glaubteri$ weil nehmlich das Berbum entweder jwei «
Hat oder Ein’ langes (dos), .das Adjektiv desigewv aber
ein: kurzes. Dies Bedenken iſt aber leichter zu heben.
Allerdings iſt dasupgeos die. ‚genau grammatiſche Form;
aber bas zweite ging in.:s über, weil das Ohr an
folche Formen wie — Taneniggoog, vasoiußpo-
Tos, gerwöhnt war.
5. Wir kehren zum Verbo zuruͤck, und bemerten
nun, daß das Aktivum jedoch den Uebergang zu der bei
ſtimmteren Bedeutung, vermoͤge deren Accoc ruo hei⸗
‚Gen würde jemand vethoͤren, in jener Stelle und. durch
Vergleichung von Od. A, 61. Moe ne Öpiuovos, aloo
waxı xoi ‚ddEogaros olvos, and x, 63. "Aoonv u’ öta-
us TE.xXur00 TNI00Gg TOolgi FE UnvVog, noch unentſchieden
laßt, und auch dag eigentliche Paſſiv (daodjva:ı) haus
fig in der erften und allgemeinen Dedeutung vorkommt;
Das Medium hingegen, -ctwoaodas, hat ganz und aus⸗
ſchließend die auf den Verſtand ſich bezi de Bedeu⸗
tung angenommen. Und zwar da auoeuny buchſtaͤblich
beißt ich habe mich bethört, fo hat biefe Form durchs
gängig den Begriff der eignen Schuld, nur daß, der
Philoſophie ‚jener Zeit gemäß, diefe immer auch auf eine
derblendende Gottheit gefchoben wird. Daher denn
auch das Paffiv naodgvaı öfters dem Medio gleich ges
braucht wird. Dies iſt ſehr deutlich Il. 7, 136. 137.
wo Agamemnon fein fruͤheres Unrecht fo ausdruͤckt: „Alſo
auch ich, als Hektor die Argeler bei ‚den Schiffen vers
nichtete, Ov Öuraunv AchadEod” Kerns, 7 noWrov dao-
099” Dies geht alfo deutlich auf die Quelle alles Une
heils, auf fein unvernünftiges Benehmen: in jenem
etften Banf. Und nun fährt ex unmittelbar fort: AN?
ei daodunv, xai usv gosras Ebiliro Zei: —ı So
fagt derfelbe auch 11. ., 116. 119. in. derfelben Desie:
bung bloß ‚cacaunv; wofür anderwärts, bei thörich-
tem, vergeßlichem Benehmen, auch — ſteht
eg
22% - 55. ——2— den je
atouro de: peu Guns - : Das Paſſivum aacdrran
wber. laͤßt an den uͤbrigen Sicen wo es noch vorkommt.
@. 7.113. 7, 685. Od: Ö,:503.. Heße 281. Hymn.:
Ven:: 254.), wo aber uͤberall Haundlungen der Thorheit,
Vergeſſenheit, Gottloſigkeit erſcheinen, mehr oder weniger
ſowohl die Beziehung auf die eigentliche Bethoͤrung als
auf die nachtheiligen Folgen derſelben zu: wenigſtens
wollt ich in Weurtheilung der einzelen Stellen dem Ur⸗
chen des befannenen Leſers hierin nicht vorgreifen.
6 Aus der Stelle 11.7, 97 — 139. iſt übrigens
is zu bemerfen, daß das Medium dert wiederholt
auch als reines Aktiv vorkommt: den, 7 navsag au
ven zweimal, uud Mi 95. Kat yag Ön wu nore am
— 0, FOVEO Kos LT. 9) -
7. Die Etellen, worin das Gubftantiv &ry in der
allgemeinen Bebentung vorkommt, haben wir oben ge⸗
fehn. Weit haͤufiger ſteht es in Beziehung auf den Ver⸗
ftand: 'theils in vollftändigern Redensarten, Il. sı, ges.
“ &n yoörag elle von dem batäubt da fiehenden Patro⸗
—klds; v, 88. wo Agamemnon fagt, daß ihm bei jenem
erſten Bader die Goͤtter dagoiw. eufahor dry‘ %, 398.
wo Oolon klagt daß ihm ektor noAdnow &ryor na-
e_ voor Ayayav“ theils a allein ‚mit dem Pollefüves j
j ar voitheobalt, vortöuhmenbe Eoemen greifen befaut- ”
i gi worauf ich mich hier un. einlafe. Nur dar-
au
mache ich aufmerffam, wie leicht auch Formen
on in den fehr alten Text gekommen fein nen
die im dem uralten nicht waren, und andre eben fo
dara un Die Ariſtarchiſche Variante frei⸗
lich BV. Zeus doaro iſt durch den Zufammen-
bang Heruetbeilt (fe Heyne): aben = kann anf ein.
&daro 20» baten, an defien Stelle kuce 20» eben ‚fo
gut, und natürlicher, und bomeriſcher flebn würde?
sun was Die Form aasas betrifft, wenn wir erwägen,
aß dag Praef. Act. a& der Zetdehnung 1 in ae nd⸗
eben fo unterworfen war, wie opd, e eigt
a8 die Möglichkeit daß eine alte Form, — bier * (bon
Munde der Rhapſoden — das bequemere FE
werdrängt ward. F N
\
n
55 aloos, dern ꝛe. 227
N. @, 413. „damit Agamemnon zu Av dem, dr
. ügscov Aygsv obder Era”: 1, kı5. ’R yigov, Ole
wevdog Euag aras xarelebag.: Aaabum x. T.:e; und
fo ou Hel. o. 93. Dies bleibt denn auch der lan, >
wenn folche Thorheiten, ‚als Verblendung auf die Goͤt⸗
ter gefchoben werden, wie an der. erfi angeführten Stelle
I. 7, 88. und weiterhin 270. noch in derfelben Bezie⸗
hung, allgemeiner: Zei narıo, 7 ueyalas draes ür
doeso Öıdoicdu und wenn Helena Od. d, 61.
fogt: &rny ds nereseron, ny Agoodisn Ay’, Öre
pn nyaye xeioe x. T. & , Diefe Zufammenfiellung zeige .
einen ordentlichen Sprachgebrauch und wird daher vers
hindern, dag man an einzelen Stellen diefer Art, mo
der Zuſammenhang beides zuläßt, &rm gegen den genaus
‘ern Sinn des Dichters allgemeiner falle; wie 5. B.
Mob an der Iekten Stelle weniger genügend uͤberſetzt
„und ich befeufjte das Unheil, das Afrodite Gab, da
fie dorthin mich vom Vaterlande geführet”, nachdem er
anz diefelbe griechifche Nedensart, an ber ——
telle, erfchöpfend fo gegeben:- „Vater Zeus, fraun
große -Merblendungen gibſt du ben Männern.”
8. Dei einem fo entfchiedenen. Sprachgebrauch für
zweierlei Sinn, das Ungluͤck und die Schuß, Hi es
indeſſen begreiflih daß auch Fälle eintraten, wo beider:
lei Beziehung zugleich In der Seele des Dichters lagen;
die fih denn auch um fo natürlicher, als eins darſtell⸗
sen, da es mit der Sache felbft in jenen Zeiten fo ging, '
und bald phyſiſches Uebel als moralifches beftraft, bald,
wie wir wiederholt gefehn haben, Sünden als Schidfal
entfehuldigt wurden. Solchen keine Scheidung zulaffen-
den Begriff bat die @r wenn fle I: w, 480. den Rus
fland eines wegen Blutſchuld flüchtigen ausdrüdt; oder
wenn fie e, 502. ff., nebſt den‘ Bitten, perfonificire if.
Mit treffenden Sinn zog indeffen Voß, den unfere
Sprache nöthigte zwifchen beiden einfachen Begriffen zu a
wählen, Bier die Schuld vor. -
E 2*
9. Unyter den Ableitungen von arn mit verkürztem
a2) if das Verbum arew: won welchem ich noch bie
.
2) Areic, Arda, dicke, Ar’uße, — Die Verkuͤr⸗
3
228 85. aaa, ürnıx.
geroöhnliche Angabe zu berichtigen wuͤnſche, daß es el:
nerlei ſei mit arao. Die Sonifche Verwechslung der
Endung aw mit &o allein darf eine: ſolche Angabe Ir
unfern Wörterbüchern nicht begründen, wenn nicht auch
&inn und Gebrauch Übereinftimmen, was hier nicht der
Fall ift.. Arco ift ein bloß bei den ioniſchen Autoren
Somer (Il. v, 332.) und Zerodot (7,223. extr.) vor⸗
fonımendes Verbum das nur intranfitive Bedeutung
bat: und zwar ift dies die aus dem beflimmteren Sinn
von éern abgeleitete, von. welcher «rich eine Derftär:
kung if. Da bloß das Particip (areovre, dreovres)
an jenen beiden Stellen vorkommt, fo entfpricht es ben.
deutfehen Adjeftiven befinnungslos. "und tollkuͤhn.
Das Verbum arao hingegen, das nur bei den attifchen
Dramatifern vorfommt, findet fih nur im Paffiv und
in rein paffivem Sinn, wodurch alfo das vorauszufeßen-
de Aktiv dran tranfitive Bedeutung erhält; und zwar
ift Dies die aus dem allgemeinen Begriff von &ry erwach⸗
Aende; alſo arouaı: ich leide Schaden, erfahre Uns
beit, 3. ®. Soph. Antig. ı7. Eurip. Suppl. ı$z.
Die Praelentia Activi beider Verba find alfo fo anzu⸗
nehmen: areo ich bin ohne Beſinnung; arao ich
bringe in. Unglüd' 3). Ä |
\
zung eines Vokals, auch wenn er aus Konttactien ent⸗
flanden, wie in arm, iſt in jener alten Sprache fehr
natürlich, fobald ein Wort in den Ableitungen am |
Ende wählt und den Ton von der langen Silbe weg⸗
"giebt. Die Annahme eines Stammes drw mit Furzem
a, woraus jene Formen verlängert, und aus draw durch
Ausſtoßung des z.erfi wieder ade und da entflanden
wären, bat Unwahrſcheinlichkeiten Die fich von felbft
aufdraͤngen. | nr —
3) Der Zuſatz im Schneiderſchen Woͤrterbuch unter draa'
| „vorzüglich von ſolchem Schaden den Unbefonnenbeit
bringt” rührt ber von uͤbereilter Vergleichung dieſes
oraucı mit dem homerifchen adcacdaı. An allen Stel»
len der Tragiker führt nicht das mindefle darauf, den
Begriff der Unbefonnenheit, wenn auch die That zu⸗
weilen davon ausgehn mag, im Verbum ausgedruͤckt
zu glauben, und am mehren, namentlih an den zwei
oben angeführten, iſt Diefe gar nicht möglich.
\
”
56. ddarog, œuroc, drog 225
56. iceroę, Baroc, &roc.
1. In dieſen Wortformen bewaͤhrt fich recht die
unfefte Manier der ‘alten und der gewoͤhnlichen Sram:
moatifer: denn indem fie jedes dieſer «, ohne Grund:
ſatz, bald als bloße Zerdehnung, bald als Zufdmmenzie:
Hung, bald als & privativum, bald als « intenlivum,
und fogar, wo es bequem fcheint, die beiden erften «
für zwei fich einander aufhebende privativa (f. Euftath.
ad 1. &, 271.) erklären; fo ift feine jener Formen mit
einem, zroei oder drei w, die nicht von färtigen ſowohl
als von fchaden hHerfommen, und ſowohl negative als
pofitive, tranfitive und intranfitive. Bedeutung haben
könnte, und daher auch an verfchledenen ©tellen, bet , '
zweifelhaftem Sinn, wirflih auf entgegen gefeßte Art
erklärt würde. Allein felbft in dem täglichen Gebraud .
walten fefte Grundfäge bei weitem vor In der Sprache;
und der Erflärer darf eine Abweichung von folchen, oh⸗
ne Nothwendigkeit, nie annehmen.
2. Ein folcher fefter Srundfag, den man befolgen
muß, iſt, daß die Zerdehnung des langen @ in zwei @'
nur flatt findet, von jenes aus Zufammenziehung, fel es
aus aa oder we entitanden ift, nicht aber wo das a an
ſich und durch bloße Formation lang iſt; alſo Eum,
öpaav, öpaaodaı, aber nie: eben fo von ätow, Öpäue,
öparös. ?) Wenden wir dies auf die Stammverba
1) Man-tinnte die Form sepaara als dem entgegen Alte
führen, da man nicht füglich annehmen kann, daß xs-
gaas xeodoros Die Urform ſei, fondern xspaara ficher
fo aus dem befantlich lang vorfommenden xdpra
gedehnt iſt. Ich koͤnnte dies als einen jener Källe
ftehn lafien, dergleichen im Gebrauch engel gegen jede
; Regel vorfommen, ohne den ſicheren Erflärer Iren zu
Dürfen. Uber es verhält fich anders. Nur die ſpaͤ⸗
tern grammatifchen Epifer haben xeoxaın, Tepaaıe,
weil fie nehmlich quf diefe Art das homeriſche paar
nachabmen zu dürfen glaubten. Ste irrten: denn bei
folhen Wörtern wie xgäus, Acas iſt xoa, Au die Wur-
zel, und xgü-ac, Ad-ac die volle, »güs, Ads die zuſam⸗
mengegogene Form. Dagegen in-xeguzos ſowobl als
in ggsaros if die vorletzte Silbe, wenn fie lung ill,
r
330 ; 56. Geo,
jener Kormen an, fo Därfen wir dacandeı nit als
eine bloße Berbebnung von &oasdas annehmen well
vor der Endung ca, oacdm feine Bufonumenzlehung
ſondern bloße Forinatlon flatt findet. Aw iſt alfo bie
Grundform; und dies wird beftätigt durch das Digams .
ma in dem Pindarifchen «var. Das Derbale auf 105
von nr Derbo lautet alfo aarog.
Mit der Bedeutung fättigen find einige, Ders
Balformen vorhanden welche auf ein Thema &w führen,
&oaı, üusvaı, Pall. ara, Adv. Könv, entflanden aus
der Wurzel mit der Adverbialendung Im. Die heſio⸗
* 3. P. aasaı haben wir ſchon oben In der No⸗
.zu Art. 1. als eine ungewoͤhnliche und ſelbſt zwei⸗
—* Zerdehnung aus araı behandelt. Auf einen
Fall reiht fie Hin um eine Ältere Form ao (oa,
Gau) auch für diefen Sinn anzunehmen. Das Ders
hale auf roͤc lautet alfo arös, und darf nicht in zwei @
gebehnt werden fo wenig als Ögaroc.
4 Demzufolge heißt daazos unverleglich; &aros
unerfättlich, Die Kontraction tritt: hinzu und aus
daros wird aros. Aus daarog Fönnte zwar eben fo
äurog werben; aber es iſt begreiflih daß der Gebrauch
hier die Berwirrung vermied; und fo ward_aduros feft
für die Bedeutung unverleglich, «avos, arog feft für
die Dedeutung unerfättlich.
S Bon den beiden legten Formen kommt im No:
mer bloß aͤroc Öfters vor, im Hefiod aber beide.- Wenn
man jedoch beide befiodifche Verſe vergleicht
@. 59. Avröy xai narepe. dv "Agny aror mol
Moto
O. 714. Korrog re, Bootoe Te, Tu t Karo; '
nol£uoo 2)
5a anzufehn nie ebendiefelde in Ogmıdog,
ene A Hal find alfo allerdings gegen — Kr
Regel: aber, wie gefant, Aratus, der fie bram
nicht Homer, und feine Formen nicht, wie — aus
der Wahrheit genommen.
3) Die Schreibart des dritten zn in dieſem are
welche Bentley zu Hor. Od. ‚14. ungewiß läßt, .
vermag auch ich nicht zu entfepeiven; ich über
vevmao, dro⸗ 831
fo. fuͤllt; Verdath⸗ auf Ddie Form Karos, sehe, ont: nie:
. gend gorkommt; amd. diefer wird beſtaͤrkt: hiurh.:.hie
Kaͤrze bes. zadifalen gmpiten: =,. welches fonfs; ie ' Der
Flexion (domı, üosum) bamshalıs lang if: Dan. ;Emt:
-fpeidang würden jehop.'Mefe Ermägungen ‚hurndein,
‚wenn. man fich veronlaßt glaubte dieſe Gedichte aksclders
fe Eines: Verfaſſers zu behendeln. mus i.4
6. Mon aaa: macht die genanere Bedeutusg an
den Ref. einzigen. Stellen worxin es bei Homer vorkommt
Schwierigkeiten. Ih. &, 271. iſt es Beiwort den Flaten
Der Styr, wenn der Schlafgott zur Hega fege 10a
"Ayosı vũv ur Önosoor Kaaıav Ziyjibs'üdwg'
in — aber Beiwort eines Wettkampfes acht
9 9% 0 Penelope ‘den Sreiern den Bogen und bie
Arte hergibt und dem Wettſieger ihre Perſon Yer:
ſpricht, worauf Antinoos zu den bei Erblifung bes Dos
gens ihres Herrn weinenden beiden Hirten fagt
: Khaisrov &&eldovre, worautödı zoka Aumörre
Mongngeoow üedAoy daatoy*. oÜ yag oim
Pujidio zöds: rökoy Zükoov — Kin
dann %, 5., wo Odyſſeus nachdem er ben ie]
geroonnen, fast
Oörog uev On AedAos daarog bererilin.” |
Wie wenig die Erflärer hier genügen, mag man bei ih⸗
nen und bei den Sloffographen nachfehn. Die weiche
von dem billigen Beftreben nach Einheit ausgingen, fan-
“den Feine andre als ben Begriff furchtbar, welchen zu
den mytbiſchen un rung aller drei Namen far: mie
im Klaren bin. en biefe Kabeln eine —8 GEr⸗
findung So —— man ſtatt Borapsws, — ‚Tung
etwa folche Namen leſen: Starfwudr, &öppel,
Glidmaß. Bol. Schneider unter Körra.
man aus yviov in dem Namen dass verbrängt, ober
ob man e8 ei en verdidt babe, laͤßt ich von vorn
ade befitm Doch. warum follte bie alte Volks⸗
« fabe ht oteftich beide Ausfprachen dargeboten ba«
ben? Ein dem Dichter willfommnes Schwanken der
Quantitaͤt gefellte fich hinzu: und ſo befeſtigte jich Die
Kuͤrze auf die Tuuc. die Länge my
N
\ ‘ —
1232 . 156. : Aduvoc, |
"dgrölegen fiedas dienfifretige: a Sitenfizaum: lichälfe.
nahmen und das Wort Aktlviſch Faßten: alſo ſeht ges
faͤhrlich/ wehbringend.nMit allem Zwange erwarb
man alſo doch kein paſſondes Beiwort für den Kampf:
BWennuwie konnte dieſer furchtbar, gefährlich. gerangt
wen da beiꝰ ihm Feine: andre Gefahr near, als / bie
bei jedem Wettkampf ſtatt⸗ findende, daß nehmlich bie
‚meißen den Kampfpreis nicht erwerben? und ‚auch fo
‘as es’ feinen Sinn in Odyffeus Mund: Vaherchn
Theil der Grammatiker ſich nicht ſcheute ‘das Wort:an .
der erfteren Stelle vom Rampfe molvßAwßes, an "ber
andern, von eben demfelben, apkaßes: zu erklaͤren.
7. Mich dünft, wenn unter. drei Stellen ‚eine. d,
ganz buchfläblichen und einfachen Sinn des Wortes am
leishteften aufnimt, fo muß man diefen zuförderik feſt⸗
feßen. . Diefer ift aber ohne. allen Zweifel: unnerleg-
bar, und eben dies ift das paffendfte Beiwort für di
Styx, als den unverleßbarften aller- Eide. Dies iſt
einleuchtend, daß wir es für bie Alias aus dieſer einzi⸗
gen Stelle feftfeßen müffen, ohne uns um bie Odyſſee
zu fümmern. Für diefe glaubte ich ehedem- ohne die
‚Einheit mit dem Gebrauche der Iltaß zu fehr ‚gu vers
legen den aktiven Begriff unfchädlich, nach Schneiders
Vorgang, annehmen zu können, das als feſtes Beimort
für. jeden Wettkampf nicht unpaffend. fchien, in Gegen:
NJatz des ernſten Kampfes auf Tod und Leben. "Allein
der An’ ber erfleren Stelle mit yaa angeknuͤpfte Bei:
ſatz gewährt alsdann durchaus Eeinen Zuſammenhang.
In dem oV' yap 6midtog müffen wir alfo die Begräm
dung des autos fuchen, und dies Fann folglich nichts
anders heißen als nicht ſchlecht, nicht veraͤchtlich
oder dergleihen. Es iſt vollfommen in ber Analogie
jener Sprache gegründet, daß da auarog unverleäber -
hieß, es eine_ethifehe Beziehung annahm. Unverletzbar
iſt, auch was man micht beleidigen, nicht befchimpfen
dorf: . kurz amaroy. feheint mir hier zu fein ungefebr
was Il. ı, 164. oux 0r0509; ein ehrenmwerther, ufktads
licher, würdiger Sampfe . RER U SD:
3. Die einige Ztelle wo dawrog bei den Alten
noch vorkommt ift hei Apollonius2,77. wa, es feine
4
>
t
‚E
da 233
natuͤrliche Bedeutung hat, uwverletzbar / dem Aeoiſcoe
im Sinne von” bezwinglich entgegen geſetzt. Ja In
den. Dialekten ſcheint das Wort noch lange gangbar ges
Buchen‘ ü fein, : nur etwas unfenntlich. Heſhchius bat
(2 waßaardı, oßhaßeis, welche die Erflärer ſehr
imispandein, ja aaaros plump gmendiren, ba es Doch
ine echt lakoniſche Gloſſe if, Das P ift aus dem Di:
gamma 'zwifchen den beiden « ‚von dam (oben 3.) ent⸗
anben, und. xros iſt die bekante doriſche Form von Ber:
i8. auf lo, oder, 6 ‚gebildet: alſo uafaxroı, urgror,
— ED unverſehrt Cermuthlich von Menfgen). .
Pr BEP
9. Soweit die echte Sprache. Was abweichendes
von dem obigen bei. ben ‚fpätern Epikern vorfommt ges
hört: ihnen. vermiuthlih allein: : Apollonins Hat noch
dazoe (— vu) öfoıg: doch traue ich. ihm wicht zu
daß m.dieg, wie: der. Schollaft lehrt, aus dem « intenf.
gebildet, und das folgende. a,:bas aus dem doppelten «
das Vorbi are: entflanden wäre, kurz gebraucht hätte;
ſondern ich vermuthe daß er. dafog accentuirte, was
benfelben Sinn ohne die entbehrliche Intenſion gibt, fo
daß alfo ‚Apollonius fi) nur erlaubt Hat das Verbale
auf: röc aftiv.zu brauchen. — Quintus ı, sı7. hat:
0&0009 adrov ı dies ift aber gewiß aus Il. ꝙ, 395. wo.
Voaoaos.antov ſteht. Alfo muß entweder. eben ſo, bei
Quintus geſchrieben. werden, ‚oder .'diefer las 'nuroy bei
Homer. Beides iſt fuͤr uns ohne Gewicht. Die home⸗—
riſche Form Amos reioft a verdient: eine sejonbere |
Unterfuhung. z
‚57% önros aönzog ze
Jede dieſer zwei Zormen iſt in der aften —
ER oc e ein anos zionusvor; jenes II. q, 395. ale‘
Beiwort der Verwegenheit oder Frechheit: (zur Athena):
Tirt’ aut’. © xuvaavın deois coid. Euve-
” wöreg. Zu
Öagoos ‚inzov Eyovoe, ea de 08 Hunög
crnuty; Ra
234 | 57. ANEOS,, 1
diefes 11, % 410: vom: Sefötes -
. :?H, x) en” axuoWeroio —* algeob —
Unter den vielen Reden der Grammatiker fiber F
Formen, ſieht man doch immer das meiſte darauf
rückkommen, daß beide einerlei ſeien und groß‘ —**
ten; wie dies am deutlichſten erhellet aus den Venet.
Scholien zu o, 410, So daß dies allein ſchon eine
alte Ueberlieferung ahnen laͤßt.
2. Diefe einfachfte Deutung gewinnt ſchon dai
durch daß es fo gar nicht gelingen will eine beſondere
Bedeutung für jede der beiden‘ Stellen ‚auf dem Wege
der Etymologie zu errathen: wohin, für atrırar, das
sugdöss einiger Grammatiker ‚gehört, wos in biefem
Sinn und in dieſer Verbindung aus Ay fuͤblbar erı
zwungen iſt *). Eben fo wenig befriedigt, für eeproy
die Erklaͤrung unerſaͤttlich, die, wenn gleich dem Ber
griffe uooos ſich einigermaßen fuͤgend, doch gramma⸗
riſch nicht beſteht. Indeſſen muß ſie alt ſein, da ver⸗
miuthlich nur hierauf ſich gruͤndend Nikan der Ther,
“783. das Wort ganz im eigentlichen Sinne des uner⸗
fättlichen braucht. Des Quintus oben (Art. 56, 9.)
beruͤhrtes Hao0og Karov aber läßt für II. 9, 395. eine
doppelte Lesart alter Grammatiker vermuthen, deren eis
nige zwar änzor für Joniſmus flott däror ‚erklärten,
andre aber ohne. weiters Küzor.fehrieben; was freilich -
Seine Ruͤckſicht verdient. Doch weniger gelingt. ben
Srammatifern aus der Etymologie eine beiden Stellen
gemeinſchaftliche Deutung: wiewohl einige den Begriff
KaTarıveousvov, ntugixöy dazu verſuchen; wobei es
ſcherzhaft iſt anzuſehn, wie ſogar Hefaͤſtos Blaſebaͤlge
mit arbeiten muͤſſen: ſ. Damm. Wenn aber von die⸗
fer Ableitung ausgehend Apollonius in feinem: Wörter:
buche den abenteuerlichen Zuſatz macht, ‚To yeo Yvoo-
x
aecvoy (was man aufbläft) ueya zieran, fo ſieht man
2) Doch tann % ir Schneiders — — da
er kein Etymon beifuͤgt/ nur als aus diefem mupmöes
der Grammatifer genommen, und dem Begriff einer
Perſon wie Hefäflss ‚mehr angepaßt; entziffern. Gr
vertraut Ihr jedach felbft nicht.
en
»
En Er >, Te 7
taer am beutlichften daß die Bebentäng groß bin Er⸗
klaͤrern ſchon gleichfam gegeben‘ ivar, und die meiften .
aſo nur noch. trachteten wie fie diefeibe etymologifch
begründen wollten 2). We
- 3. Ohne Zweifel nehmlich verftanden die Grleihen
der alten klaſſiſchen Zeit das Wort und beide &tellen
ſo.Za wir haben davon hoch ein ausbrädlicheres Zeugs
‚ae, indem wir aus Hefychius fehen daß Aeſchylus bas
Wort fo brauchte: Antovs, perakas, Aioyulos "AOa-
yore. Man fieht daß Aefchylus das Wort fo Plar
and einfach für den Ausdruck von etwas großem brauchte
daß die Grammatiker daruͤber gar nicht verlegen waren.
Der Gebraud der Dichter jener Zeit hat aber große
Beweiskraft, da fie die aftepffchen Ausdrüde deren fie
fih bedienen nicht mit grammatifcher Gelehrſamkeit fich
„ongeelgnet, fondern mit dem Iebehdigen Gefühl ihres
Sinned übernommen Hatten.
4. Unmöglich dann indeffen das Wort einros fo
ganz. den profaifchen Begriff groß "gehabt, fondern es
kann ihn nur .‚pöetifch bezeithnet haben. Immer alfo
müffen wir dem eigentlichen Sinn, bei fo geringer In⸗
beiction, auch auf etymologiſchem Wege entgegen zu Foms
men fuchen. Der Begriff der Groͤße liegt allerdings in
beiden homerifchen Stellen; allein in der einen fpricht
ihn ſchon das Wort neAwo aus: wir müffen alſo el:
nen Begriff fuchen der hier eine fo natuͤrliche Verſtaͤrkung
des Begriffs der Biröße iſt daß er, an der andern Stelle,
das große felbft ausdräden kann. Ein folcher iſt im
Munde des Volkes der Begriff des erftaunlichen, ents
fegtichen. Und nun vergleiche man das ebenfalls alt:
epifche Wort -airöc. . Die Endung vos tft, wie aus
suyvös, vewvög (von osßouaı) u. d. g. erhellet, eine. =
alte paffivifche Verbalform. So wie alfo devös von
deioas das furchtbare und große bedeutet, fo geht zus
.. 2) Die yerſchlednen andern Werfuche zu diefem Bmede
führe ich nicht an: fie find finden wo ſie jeder⸗
mann fucht: Die neuern (deinen durdı den Begriff
darog unverlezbar, alfo gewaltig, am ficherfien dazu
‚gelangen gu wollen. ©. Henne und Schneider.
6 -
.
»
236 "57. ünsog, aimvog
- verläffig alvds von einem Ähnlichen Verbo zu gleichem
Sinn aus. Eben eine ſolche paflive Endung Ift aber
ouch To; Dur alles dies wird die Zufammenftellung
von alvos und einzog einleuchtend, und reicht für den
Hauptzweck hin, ein'nelog dewör und ein Bagaps Ödeı-
. xov in jenen Stellen zu erfennen. Um aber endlich
dem Stammperbum näher zu kommen vergleiche ich noch
‚Syyrös, das In Form und Bedeutung jenem fehr nahe
kommt, nur daß es noch den lobenden Begriff des Berbi
&yaucı in fich ſchließt. Solchen Nebenbegriff bildet aber
bloß der Gebrauch: das Staunen liegt fichtbar in als
len jenen Wörtern zum Grunde; und eben fo auch in
der Form klouaı, welche in den Begriff der Ehrfurcht
Übergegangen ift, und fo wieder ein jenen „ähnliches Ad⸗
jeftiv @yvüg, gebildet hat. Wir Eönnen nun annehmen
Daß das a in ainrog eben fo wie In baim (f Art. 33, 3.)
aus dem y entflanden iſt, und fich In dnzos ganz abs
gefchliffen Bat. Man Eann ober auch eine Form AR,
AI2, AZB, ATR annehmen, wozu fi die Analogie
in den Derbalendungen -co u. abo Kinreichend ergibt.
5. Nach diefer Darflellung kann nur noch bie Des
tonung des Worts ainrog befremden, aber nur fo weit
Accente Im bomerifchen Tert überhaupt befremden koͤn⸗
nen. Und auch dies hört auf, wenn wir aus dem Schol.
zu o, 410. fehen, daß die Grammatiker über den Ac⸗
cent des Wortes eben fo ‚getheilt waren, wie über das
Übrige, Der gangbare rührt von der Anficht her daß
üntos, aintos eigentlih ein compohtum mit « fei.
Wir müffen es auch dabei laffen, und. fönnen, es leicht,
da die Betonung des homerifchen Tertes für den Ge—
Ichrten = nur ein Theil der ugs beffelben if.
58. pH
1. Zweimal in der Iliade führen die alten Kritis
ker eine Lesart Benod ots on, in welcher das Woͤrt⸗
chen 9 oder pn in dem Sinne von ws; wie, gebraucht
Re. Die erfte iſt P, 144. wo itzt ſteht
Kunon 0° eyogn ws xinero —XRX —
\
3. xv 237
und wo man alfo Fein Bedürfnis fuͤhlt das ungewohnte
ort Aufzunehmen: bie andre &,.499. wo, nachdem
erzähle worden wie Peneleos das Haupt des Ilioneus
abgehauen, in deffen Auge noch der gewaltige Speer
haftete, womit er ihn vorber getroffen, fo fortgefahren
wird‘ | ; ’
ö Ö& gl, rodaay Kvaayer, -
IIepgadg "re Tioweooı, al. euxonevos Enag nde,
Um dieſe Worte zu Eonftrutren und zu verftehen laffen
ſich alte und neue Erflärer die’ allergrößten Härten ges
fallen: &gpn fol fo weit vorausgefchidt, und dann,
nach eingefthaltetem regonde, durch das Uda wieder:
Bolt fein; xwdeav aber foll ſtehn für @g xweser, ef:
ne Redeform die, an fich Hart, im ganzen Homer nicht
vorkommt; oder, wie neuere es erflärten, xodea foll
der abgebauene RKopf felbft fein nach einem Gebrauch
den offenbar nur erft fpäte Dichter, vielleicht veranlagt
durch die homeriſche Stelle, Fünftelten (f. Heyne), und
wodurch das ganze fehöne Bild, deffen Wahrheit und
Nothwendigkeit die alten Erflärer alle einfahen, wegge⸗
nommen wird. Ariſtarch alfo, um doch wenigſtens
Eine Härte wegzufhaffen, flrich‘ den ganzen Vers TIE- |
goade ıc. Wie war es möglich hier. Zenodots Lesart
(mern das Lesart und nicht vielmehr Erklärung . des
wirklich daftehenden zu nennen iſt) Ealt zu befeitigen: oͤ
"de, 97 noodeıav avaoyev, Tlepogade x.? Die alten Gram⸗
matifer vermochten dies, ihren Ariftarch an der Spitze,
mit der .einzigen Bemerfung: fo babe Homer gr nie
"gebraucht. Die neuern flimmen meift ein, und zwar
- zum heil, wie Heyne zur erſtern Stelle, indem fie
nicht genug ihren Abfcheu vor dem barbarifchen Worte
zu erkennen geben koͤnnen. |
2. Daß Zenodot, um aus einer ſchwierigen Stelle
heraus zu helfen ein ganz unerhoͤrtes Wort erdacht
habe, wird hoffentlich niemand mehr glauben: alſo war
‚
wol nur die Meinung, er babe den Gebrauch fpäterer
Epifer, wie Untimachus und Rallimachus, unüber
legter weiſe In den Homer gebracht, dem er fremd fel.
Aber von dem Antimachus gibt das eine Scholion zu
x
x —8
238 88. 9
ber. zweiten Selle nit undeutlich zu verftehn, er md
‚ wol'gar diefe Stelle des Homer’ misverflanden, und
dies g7 hervor und in feine eignen Gedichte gebracht
haben. Ein ünbegreiflicher Verdacht gegen einen Did
ter aus der Zeit des Plato! &o veraltet fand Homer
Sprache warlich nicht da; daß ein Dichter in der le
bendigften Zeit der griechifchen Sprache, ein unerhoͤrted
Wort durch Misverfland einer einzigen Stelle dus ibm
ſchoͤpfen und fogleich felbft hätte gebrauchen Finnen.
Alfo war, 97 zu Antimachus Zeit ein ‚zwar felteneg,
‚aber fi cheres und anerkanntes Woͤrtchen aus der alten
Epit. Und mit größter Wahrfcheinlichkeit hat German
«8 in einem der Monumente derfelben, ohne alle wels
tere Eritifche Epur als die Sache felbft und jene Notie
gen, hergeftellt, Hymn. Merc, 241. wo es von dem
jungen Hermes beißt, er babe fich bei Apolls Annaͤhe⸗
rung ſchnell in feine Windeln begeben und fi ganz
darin eingehuͤllt
An, 6« vedhhouros, ngoxaltvusrog Hduuor ÜmvoR,
"Eyonsowv- &reov JE —
Die Konſtruction koͤnnte hier zwar beſtehn, u Hermes
wirflich ein Neugeborner war; aber das ön ſteht an
einer Stelle der Verbindung und des Verſes wo es al⸗
‚lem Gefuͤhl widerfpricht. Sobald wir mit Herma
&Dy fehreiben, „ganz wie ein neugebornes Kind” fe i
alles heil und ſchoͤn. — Hat dem Antimachus eine
ältere Stelle vorgeſchwebt, ſo war es dieſe oder eine:
ähnliche: Denn die -wunderlich verſtuͤmmelten Worte
deſſelben die der Scholiaſt zu Il. &, sod. anfuͤhrt, g5
zoom olow, Ehnnen fehwerlih anders als su Anfang
des Derfes fa geſtanden haben
Dr da yegav oloıy —. ne
3. Es if. demnach kein Zweifel folange die
Silbe pn an der zweiten homeriſchen Stelle ſteht fie
auch auf Zenodots Art erklärt und verbunden werden
muß. Denn gegen. bie Demerfung dag Homer ga
nirgend fo brauche, wäre ja, denfe Ich, das ſchon hin⸗
—— Antwort, daß auch eine fblche kauderwelſche
Pur 239
Rede, wie die der gewähnlichen. Echreibart, {m ‚ganzen
omer welter nicht vorfommt. Und läßt man nicht den
mer überall xon und ein einzigmal des fagen ? nicht
erall noxe und ein einzigmal &oye? Ueberhaupt aber
kann ja jene Einwendung in unfern Tagen gar feinen
Sinn mehr haben. Denn da aus Antimachus allein
bewiefen ift daß die Verbindung, mit 97 in der alten
epifchen Sprache war: wie kann man fich wundern daß,
wenn auch Homer fie nicht brauchte, fie durch Rhapſo⸗
den welche den ganzen Cyklus durchfangen, auch in
Homers Gedichte ein oder das andremal gefommen ift?
4 . Alſo ſteht diefe Form an der Stelle 11. $, 499..
für unfern Homer feft, weil fie buchftäblich da ſteht,
weil fie griechifch, und altgriechiſch ift, und weil man, um
ſie wegzuerklaͤren, den Homer flottern laffen muß. Aber
-wie. an der erften Stelle? Noth .ift dort freilich nicht.
Eben dies beweift aber daß man Zenodot wieder unrecht
thut wenn man ihn nach willfürlichen Einfällen verfah⸗
sen laͤßt. Zenodot konnte gar nicht darauf kommen pn
dort zu fohreiben, wenn es nicht zu feiner Zeit eine Les:
art war. Als cine folche muß es alfo auf jeden Fall
von nun an in Ehren gehalten werden.
5. Aber ich mache noch auf einen Umſtand auf:
merkſam. Durch den ganzen Homer ſteht das einfache
ws wenn es in der Bedeutung wie, dem Nomen vor⸗
ausgefchidt iſt, nicht, anders als zu Anfang eines ganzen
Sabtzes mit ausgedrüdtem Verbo ober un folche
deutlich elliptifche Faͤlle ausgenommen tie Od. &, 441.
Ad’ oürac, Evuais, pikog Ali nargi Y8voıo, Rs
pol. Syn eigentlichen DVergleichungen bingegen wo es
vor dem Nominativ oder Akkuſativ dem lat. inſtar mit
dem Genitiv entſpraͤche, ſteht oͤs im ganzen Homer
nicht, als in jenem einzigen ax xUuara uaxaa Ia- -
Aasons. Ueberall ſteht entweder das einfache gs nad,
als Beüs wc, Avaoı Ws, Öguaxoug Ös; ; oder wenn es
angefchidt werden ‚fell, fo, ſteht — als cᷣce xonvg
06, set acovre im, st Yuraizas; oder
‚Are, als Jüre kovon, Hüre veßgois ıc. Man frage
nit, warum. Der Sprachgebrauch läßt fich nur be
Dun Diefe ſo ganz nathrlich anne Verbin:
240 58. on
dung von es, bie fih fo oft hätte darbieten mäffen;
kommt im ganzen Homer nicht vor als an Einer Stelle;
und gerade an bdiefer finden wir daß Zenodot (der zur
verläffig an jenem Gebrauch des ws fich nicht ſtieß) pr
las: und in derfelben Verbindung fleht das g7 auch an
der andern Etelle. Es ift alfo auch an der erflen eine
- wirfliche Lesart nicht nur, fondern auch eine die große
Aufmerkfamkeit verdient. Wir Eönnen aus Achtung für.
die Ueberlieferung das nur einmal’ fo verfommende &s;;
eben fo wie jenes dei, in unferm Tert ſtehn Taffen‘
aber wer die andre Lesart als entfchiebene Interpolation
verwerfen wollte, der müßte an der andern Stelle, mo es
unwiderſprechlich igt fteht, die wahre homeriſche, von den‘
Nhapfoden verdrängte Lesart wieder herzuftellen fuchen.
6. Aber woher Fommt diefes, auf jeden Fall echt
griechifche g7? Man fagt, es ſei entflander aus 7 mit
dem Digamma. Aber damit, ift nichts gefagt, da nun
genau biefelbe Trage entfteht: woher kommt dies Die
amma? Denn die beiden Artikel, zu deren einem bie
—** N gehört, Haben durch die ganze Sprache und
alle Dialekte Feine Spur vom Digamma. Auch ber
merft Hermann zu Hymn. Merc. 241. richtig, daß: 5 |
in diefer Verbindung nicht flatt Habe. Nehmlich 7 Hat
in der epifrhen Sprache durchaus nur Ort: Bedeutung
wohin, wo. Und ich fenne die Urfachen nit warum
man noch immer foviel Achtung für die Autorität der
Srammatifer hat, 7 Des Est zu fehreiben (f. Heyne
zu 1. ß, 73.), während man Od. ı, 268. Joins dw-
rivnv, Are Eeivov HEus Ess (f. bier unten die Nöte)
unverändert läßt, und die Stelle Od. w, 286. 7 yap'.
Deus (denn fo gebührt fichs), dorız inapkn, die Rich⸗
tiäfeit der Konftruction mit dem Nominativ des Mes
lativi, 7 Oeg Ei (wie fihs gebührt), beweift. Nicht
daß die andere Art von Verbindung, wo das Relatie
vum an das vorhergehende fich anſchließt, an fi uhr
zuläffig wäre; denn fo heißt es I1.A, 779. Zeig «’ ed
nap£dnzev, dre Eeivorg Deus Esiv *); fondern weil wie
i : ; . ges :
I) Ich Hin unſchluͤſſig ob aͤre bier wie 1, X 127. für
wie, a als Neutr. Plur. zu fallen if. Aber " .
\
a 58. pn... jr 241
gefagt 7 für wie fonft nicht vorkommt. Demungeach⸗
tet halte ich die Ableitung ber Partikel guj aus dem
Begriff der Correlativa 7, 7, 79, wenn gleich ich fie
nicht verbärgen will, doch für unverwerflih. Nehmlich
der Uebergang aus dem Begriff 77, qua via, in den ans
dern, quo modo, iſt hoͤchſt natuͤrlich und. alſo auch ges
wiß uralt. Da nun in allen Sprachen die Frageformien
zunachft an die Relativformen grenzen; fo kann nr,
quomodo, in der Alteften Sprathe füglih licut gehek
ben haben. Zu dieſem so verhält ſich aber gr, wie
Parvög zu TTavOg, Yagoog zu pars (uff. 59, 5.), .par-
yöAns ju paenula, flagrum zu nAnyn ıc. 2) Diefes
ſo gemodelte 97, worin man alfo die alte Relation auf
«7 gar nicht mehr fühlte, Fann fehr wohl als feltnere
Form im Sinne von wie in der epifchen Sprache noch
zurüdgeblieben fein, während ebendiefelbe die örtliche
Bedeutung von 7, 77 ftrenger heibehielt. we
7. Doch indem wir dies unbeflimmt laffen, kommt
es noch darauf an, den Ton dieſer Partikel zu beftims
men. Im Euftathius zu Il. 5,499. fleht 97, angemefe
fen der eben gegebnen Etymologie; wie es aber bie
Srammatifer beim Venetianiſchen Scholiaſten ſchrelben
ſehen wir in Villoiſons Ausgabe, nicht. Aber das leſen
wir dort: 6 usv Ziwödoros za Toy de zul aöv gm
äynkivei, ‚va. To gr Tavroy unKoyn To ©. Nehmlich
‚ der, Scholiaft. Hat die. Schreibart depn d. f. Ö’ Egyn vor .
Augen. Da mir nun fihon oben In der Note 21, zu
Art. 17. gefehn Haben, daß dieſe Grammatiker bas
"Wort Eyakiver auch von Gravis In der. Verbindung
brauchen, fo erhellet, daß Zenodot fihrieb © de pn x.
21
angezogenen Stelle Od. 1,268. würde ‚man ze weit
härter auf dazivn beziehen, da man wohl fagen Tonnte
Feuc dsh Önriv dotvan Esivın nagadeiras, aber wol
fehmerlich dei Sapıs deh Eairuon.
3) Die Frage welches. von zwei fo wechſelnden Lauten der
ältere ſei, iſt im ganzen eine leere. Meiſt fchwanft der
Laut in der alten Zeit vbllig, und befeftigt fich erſt in
der allmählich fich bildenden Sprache ; aber nicht regel«
> mäßig; fo daß eingele Ableitungen bleiben fhnnen von |
den verſchiedenen Ausſprachen.
4
u =
2 0 59. Yohxos,
Womit denn das andre Scholion gut flimmt weiches
fagt daß Zenodot und bie ihm folgten Die Worte on
oy_vp” Ey fchrieben. . -
9 gporlxöog, gofog.
1. Die beiden Wörter YoAxos und Yokos haben
dadurch daß fie Im Homer nur Einmal vorfommen, und
Bier fo zufammen fich finden, dabei In Eine Kategorie
der Bedeutung fommen, und auch in ber Form einan-
der, fo nahe find, fo viel gemeinfames; daß dies alles Fein
vermwerfliches Vorurtheil gab, um fie auch in der Ety⸗
mologle gleichmäßig zu behandeln. Und dag iſt denn
auch gefchehen. Da man die Wortflämme Axo und .
oEns von jeher In dieſen Benennungen ſah, fo bat man
in neuern Zeiten in dem $ beider Wörter ein verftärftes
Digamma erkannt. Um hierüber zu urtheilen muͤſſen
"wie zuförderft die Bedeutungen genau unterfuchen:
“ 2. Das Wort go&ög iſt In diefer Nüdfiche am
ſicherſten: denn daß es nicht bloß als ein poetiſches fon-
dern als ein alltägliches, Wort im fortdaurenden Ges
brauch geblieben war, zeigt ber Gebrauch der alten
Aerzte. Mean fehe Foefii Oecon. Hippocr. in voce.
Aus dieſem ift denn auch gewiß daß eu eine unregelmä-
ßige Zufpigung des Kopfes, fel es mehr nach vorn
oder mehr nach Hinten, bedeutete. Dabei hat große
Mabrfcheinlichkeit die Notl; im Etym. M. daß die Bes
nennung von den irdenen Gefaͤßen Hergenommien- fei,
die fih im Ofen geworfen und flatt der Rundung
zugefpist hätten: eine Anfiche die fehr gewinnt durch
die Anführung im. Athenaͤus 11. p. 480. daß Gi:
monides die nach oben enger zufammengehenden argivi⸗
ſchen Becher pobsyeiloug genannt bat 1); denn das was
fonft ein Fehler an Gefäßen ift, gibt din artiges- dichte:
rifches Beiwort für einen abſichtlich fo gedrehten Becher.
3. Daß nun diefe Benennung von oEUs mit dem
Digamma herkoemme, dazu führt freiftch. der in den Er:
2)-Der Bars lautet Aden 88 gotlxeiloe Myeln wit: ſ.
Em. M. a. a. O. — — un
|
v-
— dofoe J 2448
v >
klaͤrungen ber Alten und- auch wol in bes Sache ſich
.darbietende Begriff o&us: denn fo iſt allen Erflärern
- Therfites ein! oSuxespatog, und jene Gefäße find hem
Etymologus and rau:smoog wEuuueve, Aher dem. Di:
gainma tritt. doch gleich bier das große Vedenken ent:
gegen, daß nirgend eine Spur IfE daß dag. Wort oSus
je das Digamma . gehabt. habe, — im Homer wo
„.das ort ſo oft vorkommt, noch in irgend einer ver⸗
wmandeen Form, noch in einem Dialekt oder eitzer ent⸗
fernter ‚verwandten Sprache ?). ee
4: Etwas beffer bietek Sich zu gleicher Anſicht von
pohras das Verbum Edxw, das denn doch den: Afper
bat, unk wovon @AE, das bei Homer im. Hlatus ſteht
i (ln. 9or« vgl. Od. 6, 375. mit Wahrſcheinlichkeit
qbgeleitet wird: Aber wie ſoll ber Sinn baſtehn ? Die
Alten · leiteten das Wort um den Begriff, ſchielend her⸗
‚aus zu bringen, yon, za par. und Eixeın. ab; unwahr⸗
ſcheinlich, aber, von: feisen der Form nicht verwerflich;
‚denn ganduos wäre regelmäßige Zuſammenſetzung, wo⸗
nous poAyos ſehr leicht entſſand. Aber eben weil ber
Begriffacir nur allenfalls in diefer ausdruͤcklichen Ver⸗
bindunguader die Augen zieht oder zerrt“ das bedenten
kann; wie hätte goAndo, wenn «6 ne, Bedeutfamkeit
des blaß für ÖAxos ſtunde, für ſcheel genömmen wer⸗
den koͤnren? Denn der. Bagriff ziehen, zeryen, ſchlep⸗
pen allein, führte auf alles andre mehr ala auf Ders
iehung der Yugäpfel, da ziehen: ein weit unbeſtimmterer
Begriff iſt ale drehen, verdrehen, woran ocßbo.
Auf jeden Fall fühle man. leicht daß die Ableitung ‚ven
Era Allein keinesweges fo: verfuͤhreriſch if, um mit dem
ebenfalls im Griechiſchen uns ‚wicht entgegen kommen⸗
2) Vielmehr, da das Wort doch geſviß in Einen Wortſtamm
mit acutus, axn ic. gebört,' haben auch’ alle diefe Woͤr⸗
ter und Formen irgend daB-Diganıma odev-ein Vau;
ja die alte Redupl. in dxwx, uxazusvos febt vorang daß
-.... Yon uralten Zeiten: das. Wort ‚mit einem Vokal ange”
fangen babe, da von den. Wörtern die wahrſcheinlich
bdas Digamma einfi a nur eigen; AR)
| ‚ung zwar in dem. ſpaͤtern ioniſchen Erf, die
edupl. —XR „bat. a eu o ı.B
r
am . POAeOS,
den uebergang des Digamma in einen Orad von
Evibehz zu bilden.
5. Für biefen Uebergang koͤnnte man sieht ans
führen wollen die feltnen Formen Yaodo für got
und gay fürn; allein letzteres haben wir im vorigen
Artikel ſchon zu dieſem Zived unbrauchbar gemacht; und
eben fo wenig findet fich eine Spur des Diganimın bei
200 Der nun ‚yagow offenbar mit paoay&; und dem
Herodotiſchen gyaonos, Theil, zuſammenhaͤngt, ſo wird
es wol, nebſt dem lat. pars, zu iefnem ganz andern
Wortſtammn gehoͤren, und das überein mmende im Klang
mie'aoon nur zufällig fein. ee — Auch das ꝙ in den
Pronominaiformen ope, opir ıc, Die, wie wir oben
Art. 27. Not. 14. gefehn haben mit dem anerkannt bi-
hammirten Pronomen & zu Einer Wur a. _ —
fich nicht fuͤglich als Belag für jenen
chen: denn bier iſt der Einfluß des -fcharfen ——
o’auf den benachbarten Lippenbauch' unverkennbar; da⸗
ber überhaupt op eine fo gewoͤhnliche griechiſche Ver⸗
Binding, befonders zu Anfang der Wörter if. — Dem:
imgeachtet kann es mir nicht einfallen, die Möglichkeit,
daß der Hauch zu Anfang eines Wortes au in @
habe übergeßn fönnen, zu leugnen: nur die Wahrfchein-
- Iichfelt iſt im vorliegenden Falle, befonders bei--der Miß⸗
chkeit dleſer Ablettung vor poAxog, nicht groß genus,
am bie Saͤche damit für abgemacht zu halten, und e
"ahdere: Ert larungen abzuſchneiden.
6. Laſſen wir ung nehmlich durch keine —
Meinung und Erklaͤrung der Alten von PoEodc 'krre
machen, und benugen bloß den Wink im Etym. M. von
den irdinen Gefäßen, fo Dieter ſich als weit wahrſchein⸗
tichere Ableitung die Yon Pooyay, am Heuer dörren, dar;
alfo durch eine. fehr natürliche Verkürzung für YwEdc.
Wahrfcheinlih hieß nehmlich der Töpfer YoEov alles
was dadurch daß es ben Beuer zu fehr ausgefegt wor:
2 Vielleicht gebt @aon, aro, nebfl area, von bem Stamm⸗
wort äga, Erde aus, und if urſpruͤnglich aflgemeine-
rer Begriff im Sinne von yeanoyear; ungefehr wie
ER > | en Pflug von dem noch allgemeineren pfle⸗
gen 2 i. — ausgeht.
% = ı 9 ’
uzuor, \ er —W
— V——— 25
den, ſichtwatf "und: ſolglich · Matt Fund etwas jugefeiie
ward: 'Diefe Benennang ging dann fehr natürlich auch
auf Gegenftände über, welche, ohne biefe Urſach eine
ſolche von der regelmäßigen abweichende Geſtalt beka⸗
men, und namentlich auf Sen Kopf ). 3—
7. Und nım fragt fich, ob denn die Ertlärung von.
porxdsdurch ſchielend ſo ſicher iſt. Man bemerke wohl
daß es ein äneE: sionußtor In: unſerer: yanzen griecht⸗
ſchen Litteratur iſt. Zwar kbante man daraus, daß
ollux (lib. @. cap. 7.) dies Wort ohne allen Zufaß,
dinſetzt, ſchließen daß es fortdauernd In. der Proſe müffe-
gebraucht geweſen fein; allein dann waͤre das gaͤnzliche
Verſchwinden deſſelben aus allen unſerni Monumenten
kaum begreiflich Man erivlige daß Pollur eine Vor⸗
rathskammer für die Rhetoren feiner Zeit Ichtieb; bie
vielfaͤltig mit altpoetiſchen Wörtern ihren: Seil aufſtutz⸗
ten: wie er denn namentlich die homeriſchen Woͤrter
keinesweges bloß anfuͤhrt um ſie zu erklaͤren, ſon⸗
Bern z. B. Mb. 3. 6. 3. fagt: vie uirsor ou Aaßoü-
car &dya Ovomanaig:dv avyasvov "Oumpıxös: alſo
zu eignem Gebrauche; und da Eonnte er wol: auch mit
unter bei {ehr befanten Woͤrtern ‚das "Oumpinoc weg-
loffen. Doch dag poAxds Fein Wort von befanter und
anerkannter Bedeutung, : und felbft ‚bie Ueberlieferung
davon nicht ſicher war, zeigt ja auch die Verſchledenheit
der Erflärung, bergleichen bei po&ds nicht ſtatt findet:
Bier aber konnte fogar die lächerliche bei Heſychius auf:
kommen: goAxos, soußog: 05da Autodeouor. Aber auch.
‚, ein Zweifel erhebt fi) gegen die Bedeutung fchielend
aus der Kolge der Benennungen an ber Stelle felbft:
DoAxds En, ywlög 0’ Erepor- node,. ro ÖS ol uw
Kvoro Eni 61905 ovvoyumore, aurap Unspdev. DoEös
Ev nepahıy, wedyn 0° Enevmpde Aayın. Höchft um:
wahrfcheinlich ift es, gerade bei einem Maturbichter, daß
- er eine längere Befchreibung mit „(hielend war.er und:
4) Der treffliche Sylhurg hielt ſich nur nicht lange ge⸗
. nug bei diefem Gegenſtand auf, ſonſt würde er dieſelbe
Bemerkung gemacht haben, da er (zum Etym. M. in
9 u als unfichere Konieftur gYwEizesdos
vorbrachte.
246 59. Yolzög,. y05ös
fm em dam Gab? fm ie immens | ke
eng er nd
was gold war und ſuchten alſo durch, eine Etymolos
gie darauf zu kommen. Dieſer Weg iſt uns alſo auch
noch affen. Ein Verbum wovyn :POAROG N ‚bat zu⸗
verlaͤſſig exiſtirt: diefes finden wir sun zwar nicht,, aber,
mehre —2* vor gleichem Stamm bie wir zuſammen⸗
ſtellen wollen. Dakuns oder palzıs war nad Pollux
am Schiff 70 77 oreigg. agoazlaunerov: Dakar nad
Heſychius © 76 xouns auynos‘ 7 vussepis: Eugen -
zeausrorg (vermuthlich Aurregainoperos von einem Ver⸗
bo Zugeixon) nach Eullas mapszenisrynirog, aus eis
ner dont angeführten Stelle, we es von den in einnus -
der geflochtenen Zauen am Mauerbrecher gebraucht warb.
Schon das legte allein ge ist deutlich einen Verbalſtamm
GOEMXAO einerlei mit fleoto, plecto und ılsxe, ‚wie”
ſfiegrum mit ayı x. (0b..58,.6.) Eben dahin führt
das ineinander ‚verwidelte Haar; und nieht minder der,
erwähnte Schiffstheil: denn da. sergu. ber. Borkenfiel iſt
ber ih zum Vordertheil hinauf. hiegt, fo iſt. unſtrei⸗
tig 70 "son noponkouueron tben der gewundene
Theil welcher. Kiel und Vordertheil verbindet. Die Fle⸗
dermaus wird hoffentlich niemand als Being für «inen- -
Augenfeler misbrauchen wollen, am wenigſten für den fo
anfspoulichen den man in goAuos fucht. Dagegen. fühe
ven, alle jene geflochtenen und gewundenen Gegenflände
für goAnös auf nichts fo matürlih als auf ſchiefe
Beine; und zugleich Bieter fish das lat. valgus dar,
. welches denfelben Fehler bezeichnet, und von welchem
Worte wir wohl annehmen fünnen daß es aus der grie⸗
chiſchen Form im Lateinifehen erft fich verweicht hat ')..
„Krummbeinig war er, und lahm am einen Suße” dieg
iſt glaub? ich ein Anfang der Befchreibung bes Therſi⸗
tes, die Homers nicht unwuͤrdig iſt.
Zu der gemeinſamen Stammforni ie verhält fich
va wie vitricus zu pater, wie veru zu neigw, wie
va iu palın, wie vırgo, virginis zu nagdvos.
er J
60. döndos, apkinlos ' 247
60. -dlöydag,. doicnkoeg
1. Oie Bedeutung des Worts onao wird fuͤr
Homers Gebrauch außer Zweifel geſetzt durch die Ueber⸗
fit der Stellen. Dreimal: beißt das Seuer fo (U.
B, ass: u 436. A, 155.), zweimal Ares, und einnm
vom Ares gefcholten, Pallas (Il. , 880. 897. Od.
®, 309.), zweimal der Haufe der Sreier (rn, 29. , 303.),
und einmal Melanthios, wie er den Freiern Waffen
guträgt (x, 165.); wozu noch kommt die Adwerbialform.
l..9, 220. von dem ſtets mordenden. Achilleus, ou de
‚ sreireis imo. Aus mehren diefer Stellen geht der
Begriff verzehrend, verderbend, verberblich deutlich
hervor; und. da diefer allein in alle paßt, und fehr gut
paßt, fo muß er für unfern Homer als der einzige feit
ſtehn. Die andern. Erklärungen der Grammatiker find
offenbar bloß etymologiſche Verſuche einzelen Stellen
'
‚angepaßt; befonders wenn es durch blendend erklärt
seird, was nur auf die Stellen vom Feuer paßt; wo⸗
. gegen das allein fchon eine wichtige Einwendung iſt, daß
an allen drei das Feuer grade in feiner verwäftenden
Wirkung erwähnt iſt. *)
2: : Bu dem homerifchen Gebrauch gehört übrigens
ouch noch mit vollem Rechte die alte Variante zu U. '
&, 757. ‚Zu. norep, ou veneolly "Ageı TadE napsege
&oya; Statt dieſer nur durch Ariſtarchs unverdientes
nſehn herſchend gewordenen Lesart, gab es nehmlich eine,
' andere, zade Spy’ atönka, deren Vorzug auch Heyne an-
.erfannte, und die beſonders Bier, in dem oben feftges
feßten Sinn, fid empfiehlt durch den darauf folgenden
. eperegetifchen Vers ‘Oooazıöy Te xui olov undheoe
kaöy Axcucoy. Dahingegen 873. xaprso& Eora,: in
7), In einem alten Epigramm das mit dem Steln felbii
auf uns gekommen if, bei Brund dözoı. 6o2., heißt
Bas Gluͤct didados — zuge, nicht dunkel, ungewifi,
wie man eg erklärt, fondern ebenfalls icheltend ver;
derblich, durch bloße mechanifhe Nachahmung des
Homer. Dem Schiefal nehmlich wird bei einem früh—
zeitigen Todesfall dort vorgeworfen, Daß es nichts bleie
bendes verleibe. -
248 | 6; diönkog, |
dem: ſonſt aleiglautenden Ders, Zev .narep, oũ veus-
oiln ögay ade xaprepi doya, 100 es Feine Varlante
- Bat, viel 'paffender flieht; da nur von den Kedheiten
des Diomedes gegen die Götter die Rede iſt.
3. Wenn aber atönkog bei den alten Lexikographen
auch durch adndog erklärt wird; fo ift diefe ——
einigen jener homeriſchen Stellen nur mit Zwang an
paßt worden: fie bat aber auch ihre richtige Beg *
dung; nur nicht im Homer, fondern im Heſis dus
8.754. wordie Warnung gegeben wird.
und” ispotow &=’ adousrauı vuoꝛioes
Monevei⸗ dim eòs vu Tı xai TE Veusccd.
Die Yusleger baben zwar mit diefen Worten, eben bes
aiönia wegen, nie fertig werben können. Um ben bo:
merifcyen Sinn von Künkos darin zu finden nahmen
fie es adverbialiſch, und zogen es theils zu veuzocz;
welche Verbindung aher der Sprache in dieſen Lehre
fägen, Die nur durch Kürze und Einfachheit, nicht durch
Verſchraͤnkung dunkel werden, ganz entgegen iſt; theils
zu mmpevew, da fie es dam erklärten abicoç —
ouov „fpotte nicht verderblich.“ Man kann glauben, es
ſei eben oltwäterlicher Ton, den Erfolg der böfen Hand⸗
lung ſo dur ein Beiwort gleich Binztzufügen: aber.
‚ dann würde ſchwerlich die Eperegefe durch vu angefnüpft
folgen welches unferm ja entfpricht: auch wäre ucoutu-
ar .ciönie für „zu deinem Derderhen” immer gezwun⸗
gen. Endlich Aft auf Feine von beiden Arten das uw-
. never begründet: denn wen konnte es einfallen fiber
ein Opfer zu fpotten? Aber bei jeder heiligen Hand:
lung waren heilige Gebräuche, welche gebeimen, dem .
großen Haufen, auch wol felbft den Prieſtern und Se⸗
bern verborgenen Urfprung hatten; bei jedem Volt, je⸗
dem Stamm, in jedem Hauſe waren eigenthuͤmliche.
Da war es wohl moͤglich daß ein leichtſinniger Menſch
der: zufällig dazu Fam (xuanoag) fpottete über was er
nicht verftand. Diefe Meinumg des Dichters ſah Clericus
Diesmal richtig; der aber, um doch irgend etwas thörichtes z
zu fügen, den Spoͤtter bier, über heidnifche und abergläus
u Gebraͤuche gegen Heſiodus vertheidigt.
N
de 249
4 Wirin ferner In einem’ Fraginent aus ben‘
"Hold bei 'Schol. Pind. Pyth, 3, 14 es von dem
Raben beißt, daß er
&oanev dor drin
c_3 2
Golßp dxegoexöun, ör a — trnut RE
oavın
fo konnte man zwar wieder die dor’ diönke der erſt
angefuͤhrten homeriſchen Variante vergleichen. ‚Aber dies,
- fer Sinn ift offenbar zu ſtark für dieſen Fall, :wo ja
gar nichts vernichtendes, verderbliches, fondern bloß
etwas den Apoll beleidigendes vorgeht; und daß dieſe
That, wie natärlich, nachher den Thätern verderblich
wird, das kann doch nicht fo In die Erzählung von der
Anzeige des Naben verflochten werden: Eppuoev day’
cönkae. Unftreitig heißt alfo auch Hier aidnke gebeir
- se, im Sinftern fehleichende Dinge. Denn dag Eyrue
tft bloß ein ehrbarer Ausdruck, wie die Sefchichte felbft
Iedrt; f. Apollod. 5, 10, 3. Pauf, 2, 26. pP. 171. —
Wie Sophofles Aj. 608. das Wort : genommen, iſt
: mir zmweifelhafter. ' Der Chor, äußert dort feine Furcht
in den Hades Wandern zu müffen, und nennet tin zov
anöorgonov aidmkov day. Diefer Zufamimenhang be
gänftigt beiderlei Sinn: aber der Scholiaſt erklärt es
bioß durch dunkel. — Des Apollonius Gebraud)
febe man bei ihm felbft nach; die Dedeutung unficht-
bar tft, wo nicht die einzige, a ‚die vorberfchende.
bei ihm.
5. Um nun Blefe beiden Bedeutungen durch die
Stumologie zu vereinigen, koͤnnte die von einigen ge-
. machte Ableitung von Atdns paffend ſcheinen; nehmlich
wie üdonAög, ünvnäög, voll Waſſer, voll Schlafs, hieße
jenes voll des Aides d. h. voll Vernichtung oder voll:
Unfichtbarfeit. Aber dies fcheint mir Eeine Entſtehungs⸗—
art. für ein Wort des gewöhnlichen Gebrauchs zu fein:
und. daß es dies war, fühlt man leicht, befonders beim
Hefiod. Auch iſt der Accent entgegen, der echt uͤberlie⸗
fert fein muß, fonft würden ihn die Grammatiker nicht
ſo gegen die Analogie gefeßt haben. Ganz regelmäßig
aber ift er, wenn wir dieſen Gang. der Bildung —
+
/
so "60. wiöndos,
men Ldeiv, Idnkos, aißnkos. . Nun find zwar die Ver⸗
- balla diefer Art (uumAog, auymdag, anarnag ıc.), fr
“giver Bedeutung, die fich hier nicht anwenden läßt. Aber,
diefe feften Analogien zwifchen Form und Bedeutung
entfranden allmählich, und in jener Altern Sprache kann
‚ alfo eben fo- gur-Tdnkos, fichtbar, &iönkos unfichtbar
gebeißen haben. Auffallender iſt der Urbergang in die
Faufative Bedeutung unfichtbar machend, vertilgend
Aber au diefer. kommt in der älteren Sprache öfters
‚vor; und ein anderer Weg diefen Begriff, deu das Wort- _
doch hat, aus. der Verneiñung von ddeir, die eben fo
Flar da liegt, abzuleiten, iſt auch ſchwer zu erdentens
auch iſt er, ſoviel ich ſehe, der angenommenfte. ?)
6. Dagegen fühle. ic) wohl daß das, was Ich über
2, Ganz denfelben Bang fcheint dag entfprechende Bei⸗
wort alsog genommen ku haben. Dies bat bei Hg=
mer ben feiner Form auf zos angemeilenen Sinn „einet
von dem niemand mebr etwas weiß” und daber 11.
&, 258. vernichter. Aber in dem Anfang des verlore=
nen Hymmus der Pallas von Lamprofles oder Stefi=
horus iſt es Beiwort diefer Göttin, nach einer zwar
nicht ganz geficherten, aber doch fchwerlich zu aͤn⸗
dernden Lesart. ©. Stefich. Fragm. ‚ed. Suchfort. p. gr.
Einen andern Sinn als den Faufativen disotwa (f.
Od. v, 79. diswaemy) vertilgend, kann das Beimort
dort nicht baden: und fo drudt es in ebrerbietigem
die nicht homeriſchen Stellen gefagt bat, nicht fo ſchlagend
ift, dag nicht.mancher die Bedeutung unfichtbar,. wenn
fie auch De eigentliche war, für ganz erfiorben - halten,
and alle obigen Älteren Stellen (denn Apollonius kann
alsdann. nicht in ‚Betracht Eommen) unter den andern
Begriff bringen zu koͤnnen glauben wird. Nimt man
nehmlich an, daß der Begriff vertilgend, verderblich
in den allgemeineren bös, gottlos übergegangen ſei;
fo läßt fich zu jenem das Beiwort des-Hades bei So—
pholles rechnen, zu dieſem allgemeineren aber fihon im
bomerifchen Gebrauch das Beiwort der Freier, des Mes
lanthios, dann die Epy’ aiönia an beiden Stellen: und.
fo wird man alfo auch, wenn pwuevey aiönde gefaßt
®
Tone eben DAB aus, mas dag fcheltende aröriog, g=
mit dieſelde Pallas bei Homer belegt wird.
* %
N
Fe — agkunAog.- . 251
mird: gottloſan Spott treiben, über die uͤbrigen Be⸗
denklichkeiten bie ich dort rte cher wegkommen
zu koͤnnen glauben. : Mich bẽfriedigt zwar biefe Anficht
ukht: aber ih erwähne-Br,- um die nun folgende Uns
terfuhung unabhängig davon zu machen. Nehmlich
dann ft, diöndog mit. turzer zweiter Silbe und mit
der Bedeutung vertilgend, bös; für alle angeführte
Stellen ‚ganz abzufondern: die Bedeutung unſichtbar
tft aber darum wicht minder ficher In den nun anzufüßs
' renden verwandten Forınen mit verſchiedner Quantität. |
Ich uͤberlaſſe jenes alſo dem eignen Urtheil eines jeden,
und fahre nun In meiner erſt gefaßten Anſicht fort.
. "Eine Form deideRog unfichtbar iſt In derde
tern Die
te völlig gegründet: denn der Grammatiker im
Etym. M. in v. hat dafür einen Vers aus einem Hes
fiodifhen Gedichte, wo von dem biebifchen Autolyfos
geſagt wird
EN f Orr xe 901 Adßeoxev, deeha mare Ti-
VEoxer.
Diefe Form findet Ihre deutliche Analogie In eixekog,
ixz).os von eixco: und zugleich. fchliefe. fie fih an jene
erft behandelte Form an; denn deideros, aiönkos iſt
weiter nichts als ein Beiſpiel mehr von ſolchen Wörs
tern, wo zwei benachbarte Silben ihre Quantität taus
fen, wie ansıpeoıog anzorimos. : Auch dies asidelog
aber kam in verlorenen Gedichten in jener andern Haupt
bedeutung vor. Cyrill. Lex. ms, ap. Tittm. ad. Zo-
nar. v. Aiönhog: Aktidehov, goßeoo», .rrovnoov. aiön-
Aoy, üdnkerv, agarvj. ©. auch Etym. M. 21, 3x. Und
biefelbe doppelte, Bedeutung hatte auch die verlängerte
Form aeıdehrog. Etym.M. 'Asöelıov, xaxöv,'sov-
gaior, Könhov. "Aeuöehog, xardaoaros. Helych. ’As-
Moc, zarapırrog, Öeivog. " Diefe legte Form entfpricht
‚ wieder vbllig dem für deiselog gemdhnlicher gewordnen
asızelaog der Epiker; und Ruhnkens Korrektur "Adr-
Los bei Hefuchtus mar alfo fehr Übereilt. 3)
73) Eine neue Bedeutung bat dag Wort deidelog bei Nie
- us ander Ther. ı, 20. wo es vom Geftirn des Orion
beißt, daß es am Himmel asöcer denginsau. Hier iſt
— u; en
253 60: aono-
Giezu konmt nn noch eine dorm, Seren deut⸗
che Spur bet den Srammatifern I. Hefych: Alln-
Ads, ädnAog. Etym. M. Alınıov *), äpyavsıor. Hein:
Dorf ſchlug ale Jongling ſchon vor, dies auf I: B 318:
‚anzuwenden und’ zu ſchreiben Ä
Toy yiv aöönhoy?) Binev Deös domto —
ati des itzt in allen’ Ereimploren befindlichen deitnkor:
Daß wirkli die Sloffe, wie fie Im Etym. M. ſteht
auf diefen fo -gefchriebenen Vers fich bezieht, iſt nicht
zu besweifeln. Ganz deutlich erhellet dies aus der Gloſſe
in Apollonii Lexicon, mo. zu ber einen’ Erflärung
von Ardıkov,. apaves. hinzugefügt ift: önep xai_aei-
Cnkov ya Tov per @eihndov Inu Otog ‚öoreeg
&pmvev, Und fogar mit der unveränderten Form, &i-
dndog. führt das Etym. M. pn einem andern eg nehnig
lich unter diefem Worte P. 4ir 44 diefelbe Stelle. auf:
Öuoiwg al Tov usw aröndoy Bine Beos. Hierauf
lefe man nun folgende In der Venetianiſchen Handſchrift
dicht aufeinander folgende Scholten: '
| Toy nzv aplinlov Bıjnev Beds Öaneg Epnve} ötı
Zpvodorog yodpe, aolörkon, al Toy Eyöusvon me u
Önxev. ‚ro 200 Golönkov ayav dupaves, önep ont»
‚tarov. 6 yap day (fpätere ſchlechte Sprache für o yag
Gr) nAaon Toro avanpei. Asyeı ueveoye On Ö yivas
wurov: eds za &dnhov enoinver.
Acẽœv yap wv Eönxe Koövov rais RE
Tem] adereivan. one de airia,
der Sinn wol gewiß nzend; — mit Recht —
€
matt bei t Sefoch us ’A — ſtatt des verdorbe⸗
nen 4eidsun A. Aber diefer inn tft weder wie. die
Grammat fer wollen aug dem «& intenfivo noch aus ass
ÖiRog zu ertlären; fondern diefe fpätern Epiker lieben der
Form delderos diefelbe Bedeutung weldye fie in @iöndos
als Beimort des Feuers erkannten: »ugoy bleudend. :
4) Die Schreibart no» (mit der Diärefis) In der neue⸗
fien Leipziger Ausgabe enthält ein Urtheil, das gegruͤn⸗
Det fein mag, dergleichen aber folchen Büchern nicht
aufgebrungen werden muß. Je nd genauer
folhe Abdruͤcke, ie befier und nubbarer
5) Daß dies wirklich eine alte Lesart —* wiſſen wir itzt
*⸗
m — —
en ageinkos 253
Hier iſt viel unzuſammenhang. Doch. erhalet : äufduherft
ſoviel gewiß, daß einige den 319. Vers .verworfen, Zes
nodot aber- ihn. beibehalten Hatte. Die Urfach der Ders
werfung, fagt das zweite Scholion, ſei fchon beigebracht :
fie. ik: aber nirgend zu finden, und es feheint-alfo vorher
ausgefallen zu ſein was in den-Bictorlanifchen Scholien
fteht. (Hoyn. Add. ad lib. 2..p. 687.): „weil es wahr⸗
— 18 ſei daß der Gott der den Drachen hervorge⸗
bracht ihn auch ohne weiters babe verſchwinden laffen”
———— —
Tor Hai'gnvarra Vor) Es erhellet alſo ferner daß
die Urheber diefer Kritik in dem vorhergehenden Ders
ein Wort gelefen welches aparı bedeutete. Leſen wir
num dasıerftere Scholion ohne Küdficht auf ıdas «er-
Cnkos In dem vorängefeßten Bers, fo kann man, glaube
ich, ohne fih mit Sefrittelung der Interpunctlon und
der Schreibart lange aufjubalten, dies als den Sinn
deſſelben feftftellen: „Zenodot fchreibt aoidnko», und bes
Hält ben folgenden Vers bei: denn aeiönkon heißt, fehr
ausgezeichnet. Dies iſt aber. ummahrfcheinlih : denn fo
hebt er auf, was er zuerft geſagt.“ Nehmllch diefer
Erf ‚ fieht die Verwandlung in einen Stein als dem
aoldnkoy widerfprechend an: Zenodot hingegen, fieht man
offenbar, fand einen MWiderfpruch zwiſchen dem ver:
fchwinden machen und dem fichtbaren Stein. Der
Schluß des Schollons ftelle nun dagegen als Homers
wahren Sinn den Gegenſatz auf, daß „derſelbe Gott der
ben Dratgen erfcheinen Ueß, Ihn auch wieder verfchmin:
dern machte.” Der, deifen Dieinung dieſes Scholioh aus:
ſpricht, erklaͤrt alfo offenbar das homeriſche Wort durch
Gönkor; und doch fteht in dem Vers, wie er vorange:
ſchickt ift, apiönkor.' Man wird daher verfucht, um das
Lemma mit den Scolion in Einklang zu bringen, flatt
. aolEnkoy eine der Formen zu feßen, die wir eben aus
Helych, Etym. M. und en beigebracht : haben.
- s
aus ben von Mei — e — Ambroſianiſ en Fr
menten Sry * —— von der ßen —
ü geſchrie S. meine Ausg. hinter ben er
ien zur Shape % F. * | |
\ 254 . 60. diönkos, | ; s
Aber dies Unternehmen wird wieder gehemmt, wenn
man, nicht ohne große Verwunderung im Etym. M.
. vw. @olinhog lieft, daß gewiffe Grammatifer.den Sinn
dönkos, auch: in doiinkos zu finden verſtanden, durch
die Annahme daß das a eingefchalter fe Dem dlrk
ffarch jedoch, deſſen Schule wir in diefen Schollen
hauptſaͤchlſch zu erfennen haben, läßt fich ein folches
‘ Merfähren nicht zutrauen. Ohne mich alfo um das Lee
ma zu befümmern, fehe ich in dem Echelion felbft deut⸗
lich die entgegengefr&ten Meinungen des Ariftarch, der
didnhov mit langem ı oder eine gleichbedeutende Form,
und des Jenodot, der aolönkor las. Db nun die Ver—
werfung ‘des folgenden Verfes und der oben angeführte
Grund ebenfalls von Arlftarch ausgehn, das mag dahln
orftelft “bleiben. Auf jeden Fall verfteht ſich daß ber
Pers echt und alt if, und daß er folglich, vor dieſen
Kritiken, mit dem Beoriff von @elnkog verträglich ſchlen
ra daß diefer Zuſammenhangewo nicht die gewöhnlicdye
doch eine fehr gangbare Leßart bie zu Cicero’s Zei⸗
ten’ waär, 'erbellet aus Ber Ueberſetzung die. dleſer son
eben’ diefen Verſen gißt/ de Divin, 2, 30, u Ve
"+ Ots"luci ediderät, genitor Saturnius, idem’
PREn Abditit, et duro firmayit ®) tegmina saxo. *
9. Wos num bei dieſer Unterſuchung zufoͤrderſt bas
Wert eoiinkos betrifft, fo, iſt es ſcheinbar mit. —
4.03 yufammengefegt: In melcher Ableltung es auch hle
und: da feheinbaren Sinn gabe: aber, da Homerssauh
vom Blitze, vom Echall der Trompete u. d. 9. braucht,
fe ift klar daß es mit Öjkog zufammen läuft, und daß |
irgend eine Urfach in diefer Zufammenfegung, flatt &pi-
Önkosımit farzem s, was. bei Hamer nirgend vorkommt,
die ſweite Silbe in ber alt⸗ koniſchen Sprache lang inache
tes. waraus dann, ſei es in ‚der. wirklichen Ausſprache,
feh; ar bei der fihriftlichen Abfagfung der alten Dichter,
oder endlich bei der Durchfeilung der Grammatifer,
durch Uebergang des oͤ in das verwandte L, oder mas
x einerlet iſt Durch Einſchaltung eines'o von dem d, dpl-
re
Eee
’
— —— > 255.
ber denn in dem angeführten Scholion wo das Wortals
feine Lesart angeführt wird, es 2 nad feiner Ortho⸗
graphle erſcheint. ®)
10. Bon aiönkos haben wir bereits gefehn, daß
‚die weite und dritte Silbe jede von wandelbarer Quan⸗
tität find: aiöndos, deideloc. An ber vorliegenden -
Lniog' ward 7), & # aber möglich daß Zenodot. im: \ _
. mer oagiönkos, mit lang auszufprechendem «, fhriebi da⸗
Stelle, wo es alte Variante von apilmdos iſt, muß es |
‘die zweite und dritte Silbe beide lang Baden; mag auch
ganz unbedenklich iſt, da wir ja In unſerm Hömer z. B.
"O0du0n0g, ’Oddoodos und ’Odvoonos haben. - So hat
ſich nehmlich bei diefem Namen, well er fo oft vok-
fommt,, die Schreibart befeſtigt: denn an ſich ſtuͤnde
nichts entgegen, auch "Odvonog, "Oduceios, "Odvaoeies
au. ſchreiben. Fuͤr das Wort aidnkos: das- in dieſer
antitaͤt v—— u bei Homer meiter nicht vorfommt, ,
‚mag in den. Texten die es an dieſer Stelle hatten alle
mähblid eine. dreifache Schreibart aufgekommen ſein:
——8 wobel man die Quantität dem Leſer überließ
(f. ob. 8. die Stelle aus demEtym, M.), ditnkhas (ſ.
æbend. Hefych. und: Etym.), und @etöndos, was durch
bie Analogie von deldeioz ſich empfahl. Aus einer - |
Verwirrung ber zwei letztern Formen ‚aber entſtand in
a Lexio. das ganz unzuläjfige — 9).
7) Meine — ee f. unten tot. 12.
. 8) ‚Bei den Dichtern nach Homer findet fich denn auch
. gina: mit furzem 4 Simonides bats im 59. (65.).
‚ Epigrammm eye Inkor « 1 —— Oudou: dann
. auch Apollonius und ſpaͤtere. — Aber auch agitn-
- Aosımit der aus FGjloe genommenen Bedeutung Fonmt
: Bora jedoch zuerit 'bei Kallimachus (Ep. 18.) dann
auch bei Meleager (Ep: 1.) und wol noch bei andern.
In den Mörterbiichern darf diefe Bedeutung alfo nicht
- mehr: voran fiehn; noch weniger Homer dabei ci⸗
tirt werden.
9) Tollius zu Apollon. Lex., das unfatthafte dieſer Form
einſehend, glaubt die Form dtiönkos die ich oben nur
aus der Analogie gebe, für feinen ale aus
Euftath, ad Od. 9, ES zu belegen. Aber — und
mit ——— Dort ſteht —
8
256 60. alöndos,‘ —. >
ır. Die gewbhnliche Lesart apilnkos erklärt man
fo: Zeus habe die Schlange verftelnert, und biefe fleis
nerne Schlange fei nun als Denkmal geblieben. Allein
wie ift es glaublich, daß ein epifcher Dichter, ein folches
Spiel der Einbildungsfraft fo wenig anfchaulich darge-
ftellt haben follte? Das dort nun liegende oder ficehende,
das fortdauernd bleibende Wunderbild Hätte er zuver⸗
laͤſſig dem Hörer vor die Seele gebracht, und nicht bloß
gefage: Er machte ihn zum Stein. Auch ‚finde ich,
was faft eben fo befremdend wäre, bei den Alten ſelbſt,
bis auf den Euftathius herab, von dieſer Anfiche und
Erklärung nicht das mindefle. Denn das apiönkos, das
Zenodot ober andere dor ihm in Beziehung auf das
Laav Eönzxe ſchreiben zu müffen glaubten, war offenbar -
nur eine Hülfe um den Widerfpruch zu defeitigen, den dieſe
zwiſchen der Unficptbarfeit und dem Stein mo
| | — Hiezu
10) Man konnte noch eine Spur von der! ——7
Darſtellung in dem oben angefuͤhrten Ciceronianiſchen
Verfſe finden wollen, der itzt in allen Ausgaben fü ge⸗
ſchrieben wirb
. Abdidit, et duro formavit tegmina saxo.
Allein wenn auch dies die rechte Lesart wäre, fo wi⸗
. berfleht: Doch das Abdidit dieſer davon zu machenden
Anwendung, und formavit wäre alfo.weiter nichts gls
fecit. Dies ift num freilich nicht mwahrfcheinlic ; aber
um fo weniger tft es zu billigen dag man. die Lesart
aller alten Ausgaben und eines Theils der Sandichrifter
zu gunften einer Variante verkteß, die fich zu firmavıt
* mechaniſch einfinden muhßte. Aber eben dieſe mans
geibafte Kritik bat man geübt bei Tibull a, 5, 33.
omulus aeternae nondum formaverat urbis Moenıa
‚conforti non habitanda Remo, Wyttenbkach Bibi, Crit.
1,3. p. 84. besweifelt mit echt den Ausdruck formare
moenia. ber die Lesart firmaverat fcheint er mit
Anrecht anf die durch Remus Tod geſicherte oder ge⸗
beiltgte Mauer zu beziehen; fü verführerifch das Pros
verzifche (3, 8, So.) et caeso moenia firma Remo auch
zu diefem Sinne iſt. Denn da der Sint bei Tibull
ein fol „Noch war Nom nicht erbaut”, fo wäre die⸗
fer böchft feltfam durch diefen Umſtand, der für die
- Erbanumg ein välliger Neben = Unftand if, ausgedrückt,
wierngl er fich nachher fehr gut als dichterifche Fuͤlle
binzufügt. Huch drüfen De Worte moenia firma an
‚ ‚30
ü
2
„@glbmaas > ‚257
Hiezu kommt nun das ganz mäßige doneo Apr: wel,
es, wenn man aiörkos Heft, auf einmal Zweck und
‚Sinn erhält durch den Gegenfag, wie ihn das Schollon
:oben fühlbar macht. Die Worte Aday yap my &9n-
ev bleiben nun was fie ſchlicht gefproxhen find: er vers
wandelte ihn in einen Feldftein. Mehmlich das iſt
eine der beftimmteren Formen worunter die Ganfafie fich
zumeilen das Erfcheinen und Berfchwinden ber
Munder » Erzählungen, nicht, minder, wunderbar, denn
das darf nicht fein, fondern gleichfam finnlicher und dem
Denkvermögen angemeffener macht, bag man bald jenes
als ein Hervorzaubern aus einem der umberliegenden Feld⸗
fteine, bald diefes in ein Verwandeln darein fich denkt.
13. Ob nun diefe Lesart in unfern Text wieder treten-
darf, das überlaffe ich andern; wäre es auch nur um mir
Die Entfeheidung zu erfparen auf welche jener drei Arten fie. .
von uns nun. gefehrieben werden fol. Die Analogie wels
che die Schreibart a!EnAov — halte ich fuͤr
bedenklich: denn ein andres tritt ein wenn doi-Inkov, ein
- andres wenn a-iönkov verlängert werben foll. 4757409
zu fchreiben Ift dem durchgehenden Bebrauch.entgegen, der
kein langes ı in den von. eido Fommenden Formen ges
fo Remo fehr gut das durch Remus Tod gelibte Bei⸗
piel aus; aber firmar moenia Remo non habıtanda _
dnnte hoͤchſtens andeuten daß die Gicherheit der Stadt
- auf der Entfernung des Remus beruht habe; was we»
der Propergens noch Tibulls Meinung war. Kurz je⸗
dermann. fühlt"daß. formaverat oder firmaverat nur pie
ftruxerat ſtehn darf. Sehr paſſend iſt Dagegen eine
von MWottenbach. angeführte dritte Stelle mit derfel-
ben Variante aus Claudian Rapt. Proferp. ı, 236.
"Devenere locum, Cereris quo tecta niebant Cyc opum
Airmata manu. Eben fo matt als bei Tibull wäre auch
bier formata: umd doch iſt firmata nicht von dem blo-
gen befefligen zu nehmen, fonderm offenbar. fieht e8 .
mit dichterifcher Fülle des Sinns für, firmiter exftru-
cta: ebeit fo dort firmaverat moenia fir moenia firma
“ exftruxerat; und fo alfo auch bei Cicero firmavit teg-
mina — für indidit tegmina firma — duro saxo. Denn
Die Verfieinerung ift, wie man auch lefe, durch eine
Neberdedung nit im Geftein ausgedrückt, und fo |
„das Abdidis huchſtaͤblicher ausgeführt. u
-
*
⸗ - , or r
“ *
—2
— * N
. ‘258 60. dnaoc, — E
ftattet. Aslöndos endlich‘ verwehrt uns ber Grund⸗
fog einer gefunden Kritik, Leine Wortform zu gebrau-
hen, am wenigften fie in den Homer zu fegen, die, nicht
irgendwo Auf ficherm diplomatifhen Wege zu uns ge:
langt if: Sa es iſt Grund anzunehmen, daß, Homer
Diefe Form gar nicht brauchte, fondern, ſobald er bie
zweite Silbe lang noͤthig hatte, fi) — viertens — ber
Form desdEdrsog bediente, welche mit den übrigen alle
Dedeusungen gemein hat ""), aber zu fehr von den
wirklich auf uns gekommenen Lesarten verfchieden ift,
- um fie auch nur vorſchlagen zu därfen.. Eines der ein:
leuchtenbften Beifpiele von den Schwierigkeiten die. fich
in der homeriſchen Kritik. oft dem beften Willen entges
gen: fegen,. über die Recenſion des gangbaren Tertes
Binaufzufteigen. Auch bei völliger Ueberzeugung daß
colinros im homeriſchen Verſe bier nicht fland, wird
man .diefe Lesart, als die einzige diplomatiſch⸗ echte, wol
ferner aufrecht efhalten müffen. 122) Ä
61. ueyalpgo, AuEsyaprog.
r. Die Ableitung des Derbi ne/aeigw und der Gang
- des Sinnes iſt im Wefentlichen längft richtig erfannt.
Nur bringe man irrig des Verbum aiow hinein. €Es.-
tft unmittelbar. von ueyas gebildet in dem beflimmten
. Sinne von usya noroüua oder dewov nowüuas ich
’ U) ©. oben bie inte 3.
22) ch füge meine etymologiſchen Wermutbungen'über '
dDiefe Formen binze. Die Form iönlog liegt, glaube
ich, bet beiden Zufammenfeßungen zum Grund: denn
Das gewöhnliche dros halte ich für eine Abkürzung
Davon, fo wie Ich ein ähnliches oben bei Exnkos, x9-
Asiy, ANgengmmen und belegt babe. - Die Zuſammen⸗
fegung mit dor- war alſo eigentlich apı-iönlos wovon
das zweite « weoftel und des vor dem 5 zurudbleibende
. Digamma die Länge der vorbergehenden Silbe bewirk-
"te; mobel e8 wohl möglich iſt daß dies Digamma vor ö
‚in o Überging und ogiindos alfo eine echt alte Form if.
Bei der Zufammenfebung didzios if die Verlängerung
der zweiten Silbe durch a oder LE weniger in der Ana-
logie gegründet, befonders da die Formen de, zidog '
die Verlängerung « in au fchon darbieten. .
( —
‚61... MEyciou, —E 2859
halte für etwas großes, es duͤnke mir etwas gro:
'$es, zu ‘groß, zu viel. *) Und fo miſcht fich fofore -
ber Begriff des Verdruffes und des Veides Binein,
der alsdann die Oberhand behält. Auf dieſe Art iſt
Sinn und Uebergang am klarſten an den zwei Stellen
1. 9, 867. und Od. 7, 55. An der erfiern beißt es,
Teukros habe die Taube verfehlt — neynpe yap ol 1oy”
.Anöhkoy — aber bie Schnur getroffen. Hier kann
man fich deutlich denken: jenes misgönnte ihm Apollo,
als etwas für ihn zu großes; bas er aber nachher dem
Meriones, auf deffen Gelübde, gewährt. Vergl. Hymn.
. . Merc, 466. Eben fo iſt an ber andern Stelle In dem
Gebete an Pofeidon, und ueynens 'Huwv eiyousvom. zi-
vrrjocı Tube &oya, der ‚eigentliche Sinn biefen,. man _
- bitte um etwas großes, und mwünfche daß eg bie’ Gottes
heit nicht als zu groß verweigere; aber fo voll und um⸗
ſtaͤndlich liege es nicht meh In ber Seele des Bitten⸗
den, und es iſt daher nur ein ſtarker Ausdruck für miss.
gönnen, verfagen; welchen Sinn es ganz einfach bar
II. n, 408.. wo dem Seinde das Verbrennen. der-Todten
nicht verweigert wird: KOTaXEIEUEI OVTL HEyeign.
25 Etwas dunkler. wird das Berbum wenn die vers
_weigerfe Handlung ausgelaffen, und. bloß ber Gegens
fand berfelben im Genitiv beigefügt if. &o N. d, 54: .
wo Hera dem Zeus ihre liebften Städte zu zerflören er-
laubt, und Binzufegt: Tawr our yo ‚0009 Vga-
ua, oVdE uezeigm. Denn daß bier der Genitiv rdeov
. ben beiden Verben, die fich zu. dem Sefamtbegriff ab:
wehren vereinigen, gemeinfchaftlich tft, erbellet aus ei= : -
ner andern Stelle, die felbft wieder Licht aus diefer eme -
pfängt, Il. », 563. wo Pofeiden, um den ‚Antilochog zu -
fhügen, den Adamas die Schwungfraft feines Geſchoſ⸗
!
Das e in ueyaipw Tiefe fich etymologiſch hinrelchend
‚aus deme in usyas ableiten und yeoag, yspalocı anfüh=
ven. Allein aud dies Verbum fommt zunaͤchſt doch
von. yepapos, fo wie zadalpo von xadagoc. So führt
uns alſo auch jeneg ‚Auf ue/agor; und dadurch wird
wahrfcheinlic daß ue/apos eben fo wie ueyalog eine
Form von usyas war, deren Reutrum alein elliptiſch
uͤbrig blieb „ein großes Gemach, ein Saal.*
| | * 2
\ &
4 7
51 ueyaolom, n
fes vernichtet: auevwooe ds oil aiyunv Kuavoyaitae =
JIooadawr ßibrotio uernons. Daß bier durchaus nur
vom Leben des Antilohos De Rede fein Eann, fällt in '
- die Augen. Aber es fragt fih ob man uernoas in felz
- ner. dativifchen Beziehung, die Hier nicht ausgedrückt iſt,
auf den Adamas felbft oder auf die aixun beziehen foll.
Sn jenem Fall iſt der Ausdrud auffallend hart „ihm
‚das Leben (nehmlich feines Feindes zu nehmen) vermel-
gernd.“ Wenigſtens müßte dann etwas dabei gedacht
+ werden koͤnnen, das ihm, als Gegenfaß zu.dem verwei⸗
gerten Leben, gewährt worden wäre, 3. DB. eine Wunde
doch dem Feinde beizubringen. Einzig richtig iſt daher
die von Heyne zulegt angenommene Erflärung, und ganz
‚ Elor aus der vorigen Stelle. Der Gott benimt dem _
Speere die Kraft und verfagt (diefem) das Leben
(des Antilochos zu nehmen). Nehmlich in Beziehung
auf den Speer iſt nun ein Binrelchender Gegenjaß ger
gen Pıoroıo dieſes, daß der’ Schild, wie gleich darauf
geſagt wird, von demfelden durchbohrt iſt.
- 1.3. Der Begriff des Verwehren legt auch Od.
, 206. wo Odyſſeus alle Faͤaken auffodert mit ihm zu
£ämpfen "HH nüE, ne nal, 7 xai noow, ouri jieyaioo,
wo eine in Beziehung auf die Perfon geringfchägende
Verweigerung in dem Verbo liegt; wie es auch bald
. darauf zı2.\erflärt wird, oünto iv’ avalvoncı od“
adzoilw. Aber dies legte Verbum geht unmittelbar auf
die Perfon, dagegen ov ueyaiow, wie immer, auf die
nicht verweigerte Handlung. Daß aber auch diefes . .
Verbum ganz abſolut, fuͤruͤbel wollen gebraucht würde
Dazu iſt bei Homer Feine Andeutung. Wenn alfo Il.
0, 473. Alas zum Teufros, beffen Bogen mit zerriffes
“ner Senne auf die Erde gefallen war, fogt, er folle
Dogen und Pfelle liegen laffen, ämes ovveyzve Bsog, |
. Aamaoios ueynoas, fo bezieht fi das Iekte Derbum
ebenfalls auf das Geſchoß: „ein Gott misgbnnt den -
-Danaern dein Geſchoß.“ — Endlich den aus dem Begriff ’
‚ davor moioder erwachfenden des: Unwillens, Verdruf: .
de über etwas, haben wir Od. 6, 235. .mo Mentor. zu
en Ithakern fagt, unsjoag — our: ueyalom "Eo-
260 .
pr.
%
* DE
ÄMEIROTOE . 261t.
dev Eoya Plan, „denn, fagt er, biefe feßen Ihren el:
genen Kopf daranz aber aAda Önum vensoitouas”
4. Apollonius 4, 1670. hat einen ganz neuen Ges
brauch diefes Derbi, bloß mit einfacher Beziehung im
Alkufativ fich gemacht: Exdodonoisır "Ouuacı Yahxeioıo.
Faio Eueynoswv Önonas. Hier heißt ueralosır anfein:
den, und daher beſtimmter bezaubern, faſcinaro. Da
‚Bier durch den beigefügten Genitiv ſelbſt die Hinzuden⸗
kung eines Dativs der Perfon gan unmöglich gemach
ift; fo bat ueyaloo feine urfprüngliche Beziehung ganz
verändert; und dies iſt alfo ein neuer Beweis wie blind
oder willkuͤrlich dieſe Dichter in der Bildung ihres
Sprachgebrauchs aus: dem altepifchen verfuhren.
5. Für das Adjektiv ausyaorog geht alfo aus der
gangbarffen Bedeutung von ueraioo biefer Sihn ber: '
vor: Fein Gegenfland worum man: jemand be
neide Anerkannt heißt es daher an mehren Stellen
der alten Dichter unglücklich, traurig, Weil aber
FI0vE0 und ueyalom gleichbedeutend find, fo will man.
. auch, namentlich Im Homer, In ausyupros den Begriff
t
agdovos d. i. reichlich, viel, groß finden. Allein an
allen dafür angeführten Stellen ſteht es bei ungluͤckli⸗
chen Gegenſtaͤnden: Il. 8, 240. movov 6’ ausyapsov
ögsAAor. Hefiod. 9. 666. (von den im Kriege begriffe _
nen Göttern) udynv 0’ ausyapsoy &yeıpay. Ilaurıs, Or
Asa ve nal &ooeves. Od. A, 400. (hat dich Pofeldon be:
" zwungen) "Opan; doyalswy aveumv Ausyagsov Kürunm;
Es wäre auffallend daß gerade dies Wort In biefer Be:
ziehung immer nur uneigentlich vorkaͤme, nehmlich Hloß
. von - einer Menge von Gegenſtaͤnden ‚die Fein Gegen⸗
found des Neides find, und nicht ein einziges mal in
der nathrlichen Beziehung von äpsovos; auf Güter, -
Reichthum sc. Auch gibt in der heſiodiſchen Stelle dies:
gar keinen richtigen. Gedanken: „Alle Gbtter, bie weib:
lichen fowohl.als die männlichen, führten: einen uners
meßlichen Krieg.” Hier. kann ausyupros nichts ane
"ders als ein feſtes Beiwort fein, ganz gleichbedeutend
der das Auzon im felbigen Zuſammenhang Eurz vorher
(6$0:). . Und In Eeinem andern Sinn kommt es bei _
den Tragifern vor; man ſ. die Stellen bei Schneider
262 . 61. neyaige, äusyagros
und füge die des Komlkers hinzu, Thefm. 1049. Denn
auch das von Schneider aus Eurip. Hec. 191. für. die
Bedeutung groß, endlos angeführte ansyapra xaxcoy
fpricht laut für bie andre — beſonders da Po⸗
Inrena auf die Nachricht von ihrer bevorſtehenden Auf⸗
opferung fange nicht fo natürlich fagen würde „o Deuts
ter was nenneft du für vielfachen, enblofes Leiden” als
vielmehr „hartes, frauriges.”. Auch erklärt es der Scho⸗
be nicht dur) aydora fondern durch apdöornse, dıa
30 vs Na” To; yüp TOIoVro, oVdeis PO-
ve Kurz an allen Stellen, namentlich auch an allen
epiſchen kann man für aueraorog ganz vollfommen in
den Sinn paffend fegen Auyoos. -
6. Dies allein ift au der richtige Sinn wenn es
Beiwort von Menfchen If, wie wenn Eumaͤos zwei:
mal in der Odyſſee fchimpfend angeredet wird aucyag-
se ovßora (0, 219. 9, 362.) Man darf alsdann
nur vergleichen Il. v, 119. wo Auyods ein Zeiger heißt,
und befonders Od. ı, 454. wo Polyphemos ebenfalls
ſchimpfend klagt, daß ihn .ein arrzo xuxdg' geblendet
‚ babe oiy Avyooiw Erapamı. Sehr richtig wird alfo
ausyapsog in dieſem Falle gefaßt: fchlecht, elend,
Taugenichts; wodurch die Perfon als Sache behan⸗
- delt wird. Wollte man von dem Begriff unglüc-
lich, bas hieße arm, Bettler, auch hier ausgehn, fo
würde man von der Analogie des Ausdruds ausxap-
vos, abweichen. Denn da ueyalpo, tie wir gefehn ha⸗
ben, niemals abfolut auf eine Perfon gebt, fondern im⸗
mer in Bezug auf. etwas das. man ihr misgönnt, fo Ift
auch Feine Veranlaffung da, Aueyagrog anders zu fafe
fen als von einem Gegenftand „den man niemand. mis-
gönnt” und dies iſt alfo fehr ausdrudsvoll von einem
. Menfchen, der dadurch zu einem unnügen Knecht herab⸗
gewärkige wird. Aeſch ylus Fönnte alfo Hierin mels
ter gegangen zu fein feinen, wenn bei ihm die Fle⸗
henden fi moiuve dusyaprog nennen Suppl 657.
Aber bier iſt ſchon das Bild einer Heerbe eingetreten,
die eine Sache iſt: die Unglüdlichen nennen fi ch
gut „eine — in traurigen Sufland.” ”
—
>
1
2
', 62. dveveinaro . - 263
\ ur
62. EVaVEIXKATO.
1. An der Stelle von Achilleus Klage über Pa⸗
troklos Tod heißt es Il. =, 314 |
Muonoduevoc 0" däwag' dvireinaro, yermav Te
Worauf die Klagrede felbft folgt. Da das Verbum
‚Grereinachen ſonſt durchaus im Homer nicht vorkommt,
fo müffen wie mo möglich es aus ſich felbft und dem
“ Zufammenbang diefer Steile allein zu verſtehn trachten.
7 4Bobes wal Ehesıyöö; zei olxzpod Urkxpabev 9 olo- '
x
Die Scholiaſten erleichte
zooder Tv garıy ddodar äx Pabous Ayers. —
ve aveckvafe zu) noAu Ayaye ıveuun. Dies ‚find ihre
Erklärungen. Hievon iſt der tief beraufgeholte an
i
aus der Etymologie des Verbi das gewiſſeſte.
fou ein dadurch bewirktes lautes Geſchret, oder ein vor⸗
ausgeſchickter ſchwerer Seufzer verſtanden werben 7 Milch
dönkt im biefem Zufammenhang, ſo nach Mynocueros,
umd vor einer -anzuführenden längern Rebe, iſt ein lau⸗
tes Schreien das unpaffendfte von ber Welt 1). Auch
führte wol die Ausieger nur die eine Bedeutung des
Worts aöıwög darauf; wir haben aber unter diefem ges
ſehn, daß der Begriff des [auten, tönenden nur une
. dergeordnet darin liegt, Indem «6 von allem ſtarken,
- ‚reichlichen, namentlich von heftigem Seufzen und Weis
nem gebraucht wird. Eben diefe geroöhnliche Verbindung
"son adırdk covayiker macht alfo denfelben Sinn: auch
hier wahrſcheinlich, wo nichts den Zuſammenhang
paſſenderes iſt als gerade ein S
Gviysixaso bier weniger fürs Gehör gefehildert, als
durch ein tiefes Aufathmen gemalt wird. Wir halten
uns alfo an die eine Erklärung bes Scholiaſten allein,
fo wie auch Apollonius -diefe allein in. feinem Leriton
bat: avesevaker, oloy Ayıyeyxe ToV osevazyuör, und He⸗
fHchiuss Aveveyxaro (denn ſo iſt dort gefshrieben), FT
vater & fadous.
2) Wie Henne vollends aus dem ddwus und. dem dIgday
„ des Scholtaen.auf die Erklärung fommen konnte conti-
nuo has voces in ore habuit, If} gar sicht zu begreifen. _
Ei
a j \
.
ren uns dies eben nicht. Ka- . -
Söhnen, das aber buch
264 62. dveveixcro
2. Bel Herodot kommt baffelbe Wort In der:
felben Form grade auch nur Einmal vor; und auf den
erſten Anblid allerdings wird jeder auch die völlige Ue⸗
bereinftimmung zwifchen diefen Beiden Joniern anerfenz
nen, wenn er. die befante Stelle von Kroͤſus auf dem
Scheiterhaufen lieſt (1, 86.). T& 02 Kooloo ECT
& 3776 nvons Eaeldeiv, xalnep dv naxıd Eovnı Toaouses,
To zov Zohawog —. cös- bs. dow Hr MEOSAIa TOUTO
Avsveızausyöoy Te zai.dvacervaßarıa dx to s
Nie novgins 5 Tols Övoudoa: Zökov. An ein Schreien
wenlaftens kann Bier nicht gedacht werben; denn un⸗
möglich wird ‚man das ſo geftellte evevsızıusvor über _
dvassrabavsa hinweg mit dem övopadcaı Zolwr in nd= „
here Sinn⸗ Verbindung fegen wollen. Vielmehr fcheint
ein alter Sprachgebrauch. das arevsinuoda: und dvase-
vaboı verbunden zu haben um das tiefe Aufathmen und
ben flöhnenden Ton eines ſchwer feufzenden zugleich vor.
die Seele zu bringen. . Und fo glaube ih hut es-auch
— Aelian verfianden, von welchem hei Suidas folgendes
Bruchſtuͤck erhalten ifts: “O de dyzveyxaro dpa graka
ab Toig indheoe voy Zoleore, ‚wenn .gleich der Gram⸗
matifer dort das Verbum "Arruiysaro burch Ex Badous
&ßonoev erklärt. Daß aber. Kellan hier bloß den He⸗
rodot etwas varlirt und das gelebrte ionifche Verbum
mit Wohlgefallen feinem gezierten Atticismus einverleibt,
iſt augenfcheinlich; und nirgend,: ſoviel ich weiß, findet
fih nun diefer Aoriſtus Medii In diefer Verbindung weis
ter in ber alten Proſe und in der astifchen Sprache.
3. Dagegen kommt bei demfelben Herodot der
Aoriftus Pafjivi, abermals nur Einmal, und an ek
ner Stelle vor, die ganz gemacht iſt, unfere Ueberzene
. gung. von jener erftern wieder zu fiören. Dom Aſtya⸗
ges ber in bem Cyrus anfängt feinen Enkel zu erfene
nen, heißt es (1, 116.) "Exndaysis de rovromı: End Yo0- „-
vov Gpdoryos MV° uoyıs de ÖN HoTE Avevaydeig eine* -
und nun folge eine. ganz ruhige, Ealte, auf anderes fih
beziehende Rede. Ein Seufzen gehört überhaupt hier _
. gar nicht ber und. der ganze Zufammenbang, nebft dem
Worte uözıg zeigt vielmehr daß arvereıydeis bier Heiße
„nachdem er ſich wieder gefammelt hatte.” Und fo
/
x —
-
62. Gveveizuro 265
*1
=
kommt es im Wefentlichen überein mit dem Gebrauch
den die fpätern Schriftfteller, unter den auf uns ger
Eommenen zuerft vielleicht. Demofthenes (f. p. 210, 15.),
von der aftiven Form des Derbi, 'als Intranſitivi, zus
weilen auch vom Paſſivo machen: ayıyeyxer, ayın&gdn
„er Fam wieder zu fich, erbolte fich, ward wieder leben-
- dig? (©. Steph.. Thef, in Ind. v. aveveyxw, Helych,
‚ avereydeis, avaßıwoas). Eben dieſer Bedeutung iſt nun
aber, theoretiſch betrachtet, auch das Medium fähig;
und eine gewiſſe Aehnlichkeit zwifchen den beiden He:
rodotiſchen Stellen koͤnnte uns wohl veranlaffen, jenes
‚Eveveınausvog wie dieſes avevaıydeis zu nehmen; befon-
ders da dort ebenfalls ausdrädlich dabei ſteht Ex oA-
Ans novgins *). ‘ Allein von der einfachen Naturſpra⸗
che des Herodot läßt es fich nicht denken, daß in ber-
felben Medium und Pallivum deſſelben Verbi bei glei⸗
cher Bedeutung follten abgerechfelt Haben; und unmoͤg⸗
lich konnte er von „zu fich Eommen” reden, ohne vor?
ber. einen fprachlofen Zuftand zu erwaͤhnen, wie an ber
zweiten Stelle. Die Worte &x nokAng nouxins“ find
aber nachgeftellt, und druͤcken weiter nichts als ein flils
les Nachdenken aus, das hieher geftellt ift, weil es dem
Gedanken nach zunachft mit dem Es Tois Orouasaı zu
verbinden if. „Als ibm aber das vor Die Seele ge-
kommen, da babe er ‚gefeufzet und, nachdem er-bis da:
Hin immer ſtill und ruhig gewefen, dreimal nun ausge: ...
Fufen Solon.“ ü
"4 Mir find nun befeftigt genug um ohne Srrung
die Nachahmungen des Apollonius betrachten zu’ koͤn⸗
nen. Dieſer erkannte offenbar in dem adırws averei-
xaro des, Homer ein’lautes Ausrufen, wobei er fich el-
nen Akkuſativ zum Verbo fupplirte, ſolchen aber nun In
feinem eignen Gedicht überall ausdrüdt, und alfo gang.
„ Aus der Rolle des Nachahmers fällt ohne durth die El⸗
genthümlichfeit etwas zu gewinnen; 3,463. Ana de
yupousın Asycws dveveixaro uödoy Tinse ve da-
| | | | :
| Dder gar ayvyrim, Aunoyygins wie die Varianten
| De: —— — der richtig benchtete Zuſammen⸗
- „bang verwirft. | er;
ur
4
1
\
i
266° 6...
4
am —. 63 5. adırıy 6’ dvevsixaro yarım“ 'Aukn
ya —.4 1748. (Euppemss), Oeomponias EEudroio
Ovuo zraurschlonn dvtytixcro Porynoev TE, Worauf eine
‚fehr erfreuliche Vorberfagung folgt. Und nicht beffer
macht, es Theokkit, 23, 18. oöro 0° Greveinaro P0-
vv Aygıe na xal 0TUyVE —.
63. ‚ivwoder, EVIRTO, &vino,
Gvoya, ẽäuoro u. a. Verbalformen.
1. In der epiſchen Sprache nur allein kommen die
belden einander fo aͤhnlichen Formen avıvodev und
äynvode vor, beide nur. in wenigen Beifpielen und das i
legtere nur In ber Zufammenfegung mit &ni und xare.
Wir wollen von beiden die Stellen fämtlich hieher fegen.
"Avnvode kommt vor Il. A, 266. wo es von dem ver⸗
.wundeten Agamemnon beißt daß er kaͤmpfend umherge⸗
gangen ſei
Opoc oi alu’ &rı Bepnöv drıwoder c —
und Od. 0, 270. wo Odyſſeus vor feinem Haufe ſte⸗
hend Pat er erkenne daß ein Schmaus drinne ſei
— nei wison user ayıvoder, Ev ÖE Te
— —
F Her
Dos Verbum bedeutet alfo deutlich ein fteigen —
hervordringen des Blutes aus der Wunde, des Fett⸗
dampfes aus dem Hauſe.
2. "Evnvode mit Enid sufammengefeßt lefen wir
U. #, 219. (Sherfites)
Boos Ev xepahry, —— ö’ Emenjvobe Aoyvn.
“134. (Meflor)
Augi Ö’ &oa yAaivar TEIOVORTO poivixotoocr
Ark, Enzadinv, ovAn 0’ Enevnvods Adyvn.
Od. 3, 365. wo die Huldgättinnen die Afrodite- ſalben
mit Oele
— 0oia Moð⸗ Ererfwober aiev &orrac
welchen Ders der — der u Ban
4 }
u ur \
vmwodev ıc. 267
62. Mit xard Heliod. a. 269. wo von ber perfo-
nificirten AyAug gefagt wird . |
Elcijusi mol ds xovıs narevmmoder nous.
Man flieht, daß In diefen beiderlei Verbindungen bie
Zufammenfegung mit ni. und xara gleichbedeutend If,
und xarernvoder nur des Metri wegen an der legten
Stelle gewählt if. Das darauf liegen und uͤberde⸗
den bes Staubes dient. ung .alfo den Sinn zu beſtim⸗
men auch bei der Wolle und dem wolligen Haare; und.
der Begriff iſt alfo ein ganz einfaches darauf fein,
figen, liegen, von etwas mehr oder'weniger uͤberdecken⸗
den. Wir Baben alfo durchaus Feine Urfad in dem
Hymnus der Demeter V. 280. 10 es von der plöglih
in goͤttlicher Geſtalt wieder daſtehenden Heißt
...— tale 8 YpEyyog End Y0005 ‚ddararoro
. Aduns Deac, Eavdai da xoucı xarernvodev
*
|
&uovg £
das Verbum von der wallenden Bewegung des Haa-
‚res zu verftehn; noch weniger darf man an das pläße
liche hinunter wallen des Haares denken; fondern bie
Imperfektifche Verbindung (Aue ıc.) und die Verglel⸗
hung mit‘der Stelle im Hefiod zeigt daß es bloß heißt
das Haar bedeckt die Schultern, Liegt darauf.
73. Nun wir das gemeinfame in diefem Gebrauch
| von inzvrwodev und xurerrivode deutlich aufgefaßt ba=.
beſn, koͤnnen wir die kuͤhne Anwendung beurtheilen, wel⸗
he Apollonius davon macht, wenn er 4, 276. von
einer längft vergangenen Cache fagt — movAüs yag
‚ önevivodev aiooy, und 1, 664. ein neues com-
oſitum wagt, Indem er die Hypſipyle, nachdem fie ihre
einung in der Verſammlung gefprochen, hinzuſetzen
läßt: “Huerdon uſy vuy vol nageriwode urıs. Es iſt
zwär fchwer mit Sicherheit zu. fagen wie er diefe For⸗
men eigentlich faßt. So wenig es indeffen für den
Sinn derfelben im Homer bewiefe, wenn dieſer Alexan⸗
deiner, irgend einer grammatifchen Anficht folgend, an
"beiden Stellen dieſe Wörter mit dem Begriff der Ber
mwegung verbände; fo ift jedoch dies gar nicht. noͤthig
anzunehmen. Die ganz einfache Erklärung des homeri⸗
.
von
268 63. —2
ſchen nsviroot, die wir z. B. in Apollon. To fine
ben, nv; Enexeıto, und die alfo gewiß eine fehr alte:
ift, Fann den. Apollonius Rhodius veranlaßt haben dies
Evrnvoder glg eine bloße Variation des: Ausdrucks ‚für
das Derbum Sußſt. zu braugen: ‚nokug Erresı yoovos,
"und munssı, TRGAKETAL untig AUETEON.
4. Was bie Temporal: Beziehung biefer Formen“
betrifft, fo bat avnvodev an der zweiten. Stelle und
Evnroder an der. dritten deutliche Präfens- Bedeutung
und beide find alfo der Form nach Perfeft; und fo
ahmte cs auch Apollonius nach : an allen andern Stel⸗
len aber ſteht es in Zufammenhang mit dem Präterito,
und beide Formen find alfo auch Imperfekt. Auch iſt
hieruͤber weiter nichts zu ſagen, da auch von deicdın,
yeyava, üroya bie dritten Perſonen ganz unpeifelaf
tes Imperfekt oder Aorift find, 3. ©. deidıe I. 0, 34.
yErwvE w, 703. Aroys Od. 0,97. : Weil nehmlich diefe
Perfekte fo ganz volllommene Präfentin der Bedeutung
nach find, ſo fing man an au Imperfekt oder Aoriſt
- auf ov unmittelbar davon zu bilden ſtatt des Plusquam⸗
perfefts das eigentlich deren Stelle vertreten follte.
Hievon ‚war alfo die 3. Perfon, ohne eigenthümliches
Augment, der Perfektform gleiplautend: aber von avoyn -
ſind auch die Formen @voyov, avmyere ıc. vorhanden. .
5. Die große Aehnlichkeit diefer beiden Perfekte
Bat gemacht daß man von jeher glaubte fie auch etymo=
logifch vereinigen zu muͤſſ ſen; und da ein Theil der al⸗
ten Grammatiker ſchon &ynvoda von ardeo als Perf. 2.
mit der att. Redupl. und eingefchaltetem o, wie in
&ynoya, erklärten;.da dann der Begriff emporfteigen
von der Blüte ‚Öbergetragen fein follte; fo erklärten ei⸗
nige &vrwode für, ganz einerlei damit, da ja auch Wolle,
- Haar, Del, Staub auf den Segenftänden wie eine Blüte
‚leicht oben aufliegen. Im Etym. M., wird diefe Ab⸗
leitung verworfen, aber mit eben fo ſchlechten Gruͤn⸗
den, als andre Ableitungen dort beigebracht werden; wel⸗
ches alles mm bei dieſem und den andern Grammati⸗
fern nachfehn mag. Wir erwähnen nur’die Ableitung
welche bei den neuern Grammatikern- am meiften gilt.
,
J | ö —
Diefe konnten dem aͤußern Schein, wonach beide Hors-
J
#
roder ae. 269
men Em Verbum aber mit zweierlet Präpofitionen zu⸗
ſammengeſetzt waren, nicht widerſtehn, und nahmen alſo
ein: Perfekt Avoda an, deſſen Thema &v090 ſet. Das
einfache 3000 weift man nicht. ohne Waprfeheinlichkeit
nach ı) in ber verlängerten Form od, Wen 2) in
dem Deponend öGouaı, ich befümmere mich um je
mand, beachte ihn, welches man mit dem lat. moveor '
‚vergleicht; dns Compofitum E&vodo aber erkennt man
"in dem erften Theil der Beiwoͤrter dvooigdwv, Evvosi-
yaros, eivopigvAkos und dem dichterifchen Gubftantiv
Evocıs Beben, Erdbeben. Es tft: unmöglich von folchen
Kombinationen die abfolute Unwahrheit des einzelen dar-
zuthun; nber in folchen Unterfuchungen- die ‚bloß durch
das Zufammentreten von Wahrfcheinlichfeiten ihren
Werth erhalten iſt es hinreichend. auf das Täufthende
2 in jeder Da aufmerkfam zu machen.
6. Was zuförderfi bie Anwendung des Ganzen.
‚auf die homeriſchen Stellen betrifft, fo fcheint es mir, dag
da biefe Ableitung mit dem Dafein folcher Wörter und-.
— “
Begriffe wie adeiv ſtoßen, 2vooıs Erſchuͤtterung bee
legt wird, man auch, wenn fie gegründet wäre, in der .
Bedeutung jener Formen wic fie im Homer: vorfommen“ _
-den Begriff einer heftigen wenigftens fchnellen Bewe⸗
gung finden müßte. Denn nur in dem Begriff der «
- Heftigfeit, des Ungeftüms, liegt die. eigentliche Bebdeute
ſamkeit von @deiv und &vooıs; fällt dieſer weg, fo fall
auch das einleuchtende der Vergleichung weg. Nun hat
— aynvode grade den Begriff der ſanfteſten Bewegung;
es ift nicht etwa ‚al. 2, 266.) ein aus ber frifchen Bunde
hevorſpruͤtzendes Blut, fondern das welches aus der
—
1
Wunde, ehe fie verharſcht (ſ. V. 267.), noch ſanft he⸗
ausdringt, und, wobei der Held fortwaͤhrend herumeilt
und kaͤmpft; und ſelbſt der Rauch in der Odyſſee if
nicht einmal der eigentliche Rauch, xarvos, den’ man
ſich noch allenfalls emporwirbelnd denken koͤnnte, fon:
bern bie wvioon nder der Fettdampf ‘der langfam qual⸗
mend überall herausdringt. Vollends Ermose. ift, wie ‘
‚wir oben gefehn haben, fogar des Begriffs der Bewe⸗
gung überhaupt völlig ‚entblößt; bas heißt nicht, daß
man fi ich — N was koͤnnte der ſtets — und —
x
-
⸗
270 = 63. avıwoder, :
—
auf. Therſites Scheitel nicht emporſprießend oder beweg⸗
lich, das Oel nicht mit beweglichem Glanze ſich denken
koͤnnte; ja auch auf die todte Wolle des Mantels, auf
den ruhig liegenden Staub koͤnnte der Sprachgebrauch
ein Wort Übertragen das eigentlich von Bewegung ge
nommen wäre: aber dann m
liche oder doch hoͤchſt wahrfcheinliche Ableitung ſchon ge:
geben fein: Bier wird fie aber gefucht, und großentheils
aus den Bedeutungen erft gefucht. Wir dürfen alfo
fein Vorurtheil faffen, fondern muͤſſen fagen daß: bie
beiden compolita von &vrwodev in den fünf Werbinduns
gen worin fie vorfommen zunächft den Begriff von ein⸗
fachem darauf fein, Darauf liegen, barbieten, wobei
eine fanfte Bewegung zum Theil dabei gedacht werden .
kann, fh aber nichts‘ weniger als aufdrängt. Dann
füllt aber alle. Uebereinſtimmung mit der &vooıs im &o-
oliydoy und im: eivooipullog weg, was fo ausdrucks⸗
volle homeriſche Wörter. find. | ——
.7. Was ferner das Verbum 50 000 betrifft, fo
trennt man es von dem Zufammenbang worin das alte
Wort an den zwei einzigen Stellen, die es haben, ftedt;
und ſo iſt es leicht es in eine Sorge zu fleigern die ei⸗
ner Uebsrtragung von phnfifchem ftogen Lwovon man '
- jedoch Bier bloß die Bewegung brauchen kann) empfängz -
Uch wäre. Aber auch dazu fehle. die Evidenz gänzlich.
)y Andre haben verfucht jenes 680400 vielmehr mit 3o-
Wenn Homer fagen will daß einer handle ohne Ruͤck⸗—
ficht auf andre die es etwa nicht gern fehn; fo ſagt er,
doß er des andern oux leyilı ovd ödernı. Heſy⸗
chius bat noch eine ganze Anzahl anderer Formen von
diefer Wurzel durchaus mit Eeinem ſtaͤrkeren Nebenbe⸗
griff als nur dem der Scheu; und wag bei andern
Grammatifern von xıreiv Bineingebracht iiſt, rührt bloß
davon her daß auch fie ſchon ödonas mit der Evooıg ,
zufammen zu bringen fuchten: f. Euftath. ad 11. a,
181. ’) — Iſt aber ö00, in jenem Sinn nehmlich,
b
csodar, drrerdn, zufammen zu fielen: fein verwerf-
licher Gedanke, eben iener Schen wegen. . Auch im.
=
kende Geiſt nit? — nicht daß man die wolligen Haare
üßte von außen die deut:
—
woher u 271
nicht erwleſen ſo faͤllt 21090 ganz Mes; in welchem |
.‚Shema man das © bloß jener Zufammenftellung wegen
angenommen hat. Ueberhaupt ift man, wie ich, gleich
zeigen werde: für die ältere Sprache viel zu freigebig
mit Zufammenfeßungen von Präpofitionen. Das o in
oo ift doch gewiß nicht bedeutender als das. v in
Aviv, vvorg die doch noch niemand für. Zuſammen⸗
ſetzungen mit —* erklaͤrt hat. Wenn ich aber bei @voo,
ayvo, avuong, Gyvossorog bie Bedeutung vollenden in.
der Silbe av finde, die ih weiter nicht kenne, die aber
möglicher, weife mit ava zu Einem Stamm gehören
kann; ſo kann mich eben ‚fo wenig etwas —— auch
kvooıs, Bodydoy auf Evo, Evom zurüd zu führen,
und die Bedeutung eefchüttern in die Silbe & zu
legen 2), die, wenn man will, mit der Präpofiei tion &
zu Einem Stamm gehören fann 2
%
Deutſchen erinnert f — an — und ein Pro⸗
vincialiſmus braucht das letztere Wort ganz ſtatt des
erfern. Man vergleiche daber das Subſt. —T fuͤr
öune bei Nikander und Heſpchius.
2) Gebet vieleicht "Erio mit dem Begriff Getuͤmmel,
eben dazu?
3) Es ſei mir erlaubt bier eine Willkuͤr Bruncks zu ruͤ⸗
en, die er an eben dieſem Wortſtamm geuͤbt hat. In
urip. Bacch. in einem Chor, der die erderſchuͤtternde
Ankunft des Dionyſos als raͤchenden Gottes —53*
(B. 585. ff.), war die — nicht wohl zu erkl
rende alte und einzige Lesart d fe: 2I0vög Evooı nöt-
yıc, d, d, rdye ra Ilevdiuc uiladon dariwikerns ne-
onpacıv. Musgrave beiferte jebr leicht ed», und ver—
band, norrın "Eros: edov zöovös, als Anrufung der
bereit gefüblten Grfchüutterung. Brund dies ohtte
weiters berwerfend fihreibt :_478don, m Xöor, Evoßı,
rsöryıa, erflärt Erodı für den Sfmiperativ, gibt dem Vers
einen Namen und meitt es damıit abgetban zu haben.
Dies fommt von den verfehrten Begriffen ber die man .
fonft von griechifcher Grammatif begte. Alles wag -
nach irgend grammatifhen Formationsregeln regelmä-
Big war, glaubte man nicht nur, wenn matt es fand,
annehmen zu müflen, fondern auch gelegentlich ſelbſt
formiren und im die Alten bringen zu dürfen. Aber
Darum daß es ein dadı gibt, gibt es nicht auch ein
— Eine Form bs und rung teakıb davon her⸗
⸗
mE. un,
8 Aber auf die Flexlons⸗ Analogle jener beiden
Sormen, fobald fie auf ein Thema ENOONR gebracht
. werden, iſt keinesweges einleuchtend, In der Annahme .
eines’ vom Präfens &v00w gebildeten Perfet: „voda
liegt etwas von aller fonfligen Erfahrung abtönendes.
So ohne irgend ein anderes Abzeichen, als das Augm.
«temp, und die Endung‘e, ward ſchwerlich ein Perfekt
"gebildet; denn in ya von &yo kuͤndigt der veränderte
"Charakter und in ode der Umlaut und in Addnda und
allen Äähntichen "die Redupl/ das Perfekt an. Voͤllige
Sicherheit findet bei Auffuchung der grammatifchen Ana⸗
Iogien nicht flatt; aber ohne Gefahr fich zu ‚verirren
durfte man die "Formen ayvode, Evrvoda nicht tren=
nen von den Analogie in &Ankuda, Zoygına, Evnvo-
ya, Edndoxe, aynoya, Eyonyoo@ u. a. welche in ber
Anfangsfilbe auch. jener. beiden die reine’ Reduplikation,
und in dem o der vorlesten Silbe den Umlaut ahnen
ließen. Was man aber. am wenigſtens bedacht hat iſt
eben die angebliche Zufammenfeßung - diefer Formen.
Beide Verba will man von ‚demfelben Einfachen ablei-
ten: iſt alfo aywoda aus Ava und nvoda zufammen:
gefeßt, fo Äft durchaus norhwendig daß auch Evrvod«
es fei aus &v und Nroda. — Denn — wer etwa. dır=
vode für Redupl. erflären wollte, und drıvode nicht —
fein. Beifplel if von .einem Verbo, das diefe Nedupf. .
‘bei , demfelben Schriftftellen bald annaͤhme bald nicht;
und fo wenig je ein Echriftfteller Zneinluda und avn- :
Avda, ‚Enernvog@. und avavoxa ‚fügen konnte, fo we⸗
nig
fäme Tommt nirgend vor; am wenigfien durfte es alfo
auf bie attifche Bühne gebracht werden. Aber einem
bacchisch begeifterten Chor ber racheduͤrſtend und fro⸗
lich. ahnend ein Erdbeben verküntet, ſteht es gewiß
wohl an dies durch einen bloßen Vokativ/ wodurch eg
göttlich perfonifieirt. wird, zu tbun. Nur laſſe ich, mich
von Elmsley gern belehren, daß der Plural za nsöw
’ unzuläfig if; und fo befriebigt mich völlig ‚bie eben
fo leichte Beſſerung: IZedov XIovös "Erooı nomıa. &
a. Denn dag ein Ausruf wie diefe je Laute, einer
olchen Verkündung notbwendig voran gebn müßte,
avon hat Hermanns Mote mich nicht überzeugt.
B ⸗
+
273
‚nig duch Suerigoda und är-mode. Min bedenke
man daß Arod« felbft ſchon komponirt fein foll.” Wir
wollen nicht ‚vermellen bei bem was die Analogie von,
—X ‚g0wga, ödwda faft. gebeut, nehmlich dag vor
90 — örade, und folglih von evodw - Evorode nbs
thig wäre, wie anöAnda; Arad aber unerhört iſt wie
Mwoga, Ynrokd oder dergleichen. Wir wollen auch das
decompolitum asmvoder ertragen, obgleich Yradırz
avrcodev volllommen Sintelchte;. auch ärrwader oder Enr-
vorer, wenn biefe da ſtuͤnden, ſeien gerechtfertigt für es
bewegte fich daran oder Darauf: aber wozu dn-er-
r-098 für. den fo einfachen Begriff z. B. von ber
Wolle auf dem Mantel, oder dem Dele auf der Haut?
Hier müßte offenbar der beiden innerſten Präpofitlor
nen Bedeutſamkeit durch täglichen Gebrauch ſchon gaͤnz⸗
lich erleſchen fein; was. an ſich unwahrſcheinlich iſt, bei
Homer aber gan; unmöglich; bei welchem faſt jede ein⸗
zele Präpofition noch trennbar if. Iſt aber mode
durch attifche Redupl. erwachfen, fo iſt es ayıivoda noth⸗
wendig auch; und fo fommen wir alfo nach der. eins
fachften Analogie auf zwei grammatifth völlig verfchiehne.
Themen zurüd, ANEOR und ENEOR
= 9 Sch kann nicht umbin, ehe ich In der Unters
ſuchung diefer beiden Derba fortfahre, etwas ausfuͤhr⸗
‚Uber zu zeigen, daß man mit Annahme alter zu ſam⸗
mengefester Verba viel zu rafch verführt. - Schon
das muß aufmerkſam machen, daß die Silben.ar, am,
., en, 01, xar zu den geläufigften der Sprache gehod⸗
ren, welche. alfo: vielfältig auch bei ber allgemeinen
Wort: Entftehbung ſich darbieten, und folglich auch zu
Anfang der Wörter erfcheinen mußten, ohne besivegen
mit den gleichbedeutenden Präpofitionen einerlel zu fein;
und daß wo fie das auch etwa wirklich find eine Ab⸗
leitung von folcher Präpofition, oder auch von der ge:
meinfchaftlichen Wurzel, eben fo gut möglich ft als die
Zufammenfegung irgend eines Verbi mit derfelben. Da
Dies -anerfannt iſt bei folchen Verbis deren letzter Theil
zu klein iſt um ſich leicht als zweiter Theil einer Zu⸗
fommenfegung darzubleten, wie avvo; ober die deutlich
von einem andern Wort erſt obgeleiet fin, wie. drıcaa
x
37% 63. ode,
von dla, Aurder won Maike, [8 üuß man auch, me
dies nicht fo ift, aufmerkfam fein auf mögliche Taͤufchung
10: So find folgende Verba nach ‚aller richtigen
VBeurtheilung feine compolta: |
. dm Wenn man erwägt daß “anidas und
Einem Stamm gehoͤren e
dnatew, antın, Edänte fehr verleiten, da. auch
h
|
5
*
—
Bas erſte ganz rechtmaͤßiges Augment und das · zweite
die aoriſtiſche Fiexi. |
_ 8daxoreo babe ich oben ſchon auf den. Stamm
dicoxco zuruͤckgebracht; aber auch ER
4
Ir. Eönnte man durch einen einſeitigen Blie
‚Auf ax; für ein Bi:
of. halten. Die, Vergleichung
der Formen iwxo und die aber werden den Irrthum
verhinden. ee
. Smairde Keine Spur von einiger Wahrfcheinliche
keit zeigt ung ein Einfaches von dieſem Verbo. Meh—
man wir es felbft als Einfaches. an, Und Heigleichen:
Geha, -E9sAn; fo bietet. fich mızko, niekis als wicht zu
druͤcken und drängen verwandt find: _
HAycioco und
* * [1
" udäigen find fo wenig coinpofita don aipw dis.
das oben erwähnte ueyaipo. &o flark wirfte Der der .
Schein daß man weder bie in folcher Bufammenfegung
üunbegeeiflihe Verwandlung des. = In & nach den Zwang
der Bedeutung ſcheute um In xadaion ein compoli-
kam zu erkennen: 3) Warum fol aber nodupdg nicht -
v
hei fo erhellet dab das a— privativum (und foiglich
- auch dag lat. in- und das deutſche obn:, un-) weiter
‚ ‚nichts iſt als die Verneinung ne, die wir in allen Spra⸗
t vorausfeten koͤnnen.
Begriff einer (wegzunehmenden) Unreinigkelt ſich berel⸗
nigt; jo iſt eß Dagegen Der groöͤßte Zvang Wenn man
deſſen bloß mit xura Verfiärfte Form den Afkufativ
der zu veinigenden Sache regieren läßt: Hler folte
"das willkommen geweſen fein um diefe Ableitung
mit Sicherheit zu entfernen. Das Verbum aim i
zufammengezogen aus deigw, das nad) echt altgriechi-
icher Analogie von ae gebildet iſt: fo wie Lüften °
‚auch in den germanifchett Sprachen in den Begriff
beben, in die Zöbe beben übergegangen iſt. Adlon
und aıpw haben alfo mie dem Spıir. alper gehabt: und
wenn gleich ſolche Mandelungen, wie dag attifdhe döng
zeigt, möglich find,, fo muß doch eitte größere Evidenz
der Bedeutung bie Anerkennung davon bewirken als
im jiener Erkldrung von sudaigw liegt:
I x
ed. 27276
beeiverfenber Verwandter aͤn; wie ja auch dm Deuitfpen
‚ae diefes Stammes theils finden, theils mit Zuber
5) Wenn gleich iger wegnehmen gar gut mit dem
8. ie
S ef3 N
In
— *
\
herkommen. 7)
4a. der eſten Silbe feine Wurgel Haben, und’xuddipn =
davon herkommen, nach berfelben Analogie nach welcher
wo von Houlldos, halkoen bon uehaxo; komme
u. d. g.? °) ”Eraioo wuͤrde zwar von felten ber Form
jener Ableitung ſich fügen: aber ganz unbegreiſtich, je
dem Begriffe von eiow geradezu ‚entgegeh, wäre dann
bie Praͤpoſition &r. Demungenchtet kann ich mich auch
niht zu der Meinung derer befennen, welche ävaioo
von Eyapa ableiten, fb analog auth dies der Form nach
wäre. Allein nicht nur heiße &vaigeır nirgend forte
als oxvuAsdey, fondern, was welt befrembdlicher HE biefe
rfte Bedeutung müßte fd dänzlih verfchtonnden fein,
Soß man fogar Togen "konnte xoo® xaAor Evaigeodar
von einer Frau die durch die Trauer ihre ſchoͤne Haut
ſchaͤndet oder vernichtet. Alfo muß Zvaipeiv dureh ſich
Jelbſt vernichten, toͤdten heißen, und Zap davon
, Er dh muß bier noch an die zwiefache Art der
Verbalzuſammenſetzung erinnern. Die eine welche wir
die fefte :nennen wollen, IfE die wo bas Banze eine
rigne Ableitungsform annimt, fo daß der zweite Theil
nicht als felbftägdig fich abtrennen läßt; und deren er:
ge Theil meiſt zwar irgend ein anderer Redetheil iſt,
bfters aber auch eine Präpofition, wie in oureoyso, &y-
gugeo. Die andre, oder die Lofe, beſteht in der bloßen
Zuſammenruͤckung zweier umverdnderter Wörter, ' und
zwar in der Regel nur eines Derbi und einer voränges
benden Präpofition, welche nur die nothwendigen eu⸗
8) Sobald wir in der erſten Silbe von zadapos bie
Wurzel erkennen, fo tritt wedrds, durch die Verglel-
: Kung von wedrds und yudagos, dazu, nebft dent lat.
caltusz und wenn wir den Begriff blank zum Grund '
legen, auch zaıvog. eh
7) Da Zvepos die Unterwelt bedeutet; fo Hi 28 wol feine
Ä verwerfliche Vermuthung dag dvaigerw eihertlich peife
In die Unterwelt ſchicken, untergehn machen. ach
ee Analogie freilich dveipe ; aber der Umlaut des
Aorifis Arapov, drapsiv wirkte auf daB Dräfens zuruͤck,
erade wie in depw (Lödlonv) dalom, und gerade wie
= hen man ‚eigentlich [nste fchweren, —
und bierang erſt das gebräuchliche ſchwoͤren entiand.
N
4
3 &
%
r !
. wm: a77
phoniſchen Wanbelungen (dn-; dp; cdu- u. d 6) an⸗
aimt, als :anoßall, ovunaoyeo x. In dee getobhhn⸗
Ächen Sprache nun find. beide Arten der Er al)
fegung: beinah gleich Feft geworben; Indem einestheils
bie. Ießteren ſich eben ſo wonig mehr In der. Rede tren⸗
nen laſſen als die erſtern, anderntheils ble erſtern das
Augment eben ſo gut in der Mitte annehmen als die
zweiten (dveyeloovr wie auvenaoyoy). Allein je hoͤher
wir. Ins Altertum binaufftelgen je trennbarer, oder der
Smefis faͤhlger Ift die zweite Gattung. Alſo finden wir
fie im Joniſmus des Herodot noch durch gewiſſe Par⸗
tikeln getrennt wie an’ wv &dorre für aansdorso wr.
Sm Homer aber find dieſe Iofen Zufammenfegungen,
faſt noch ganz als getrennte Worte anzufehn; Indem.
theils jeder Theil feine abgefonderte Kraft und Bedeu:
tung zeigt, und namentlich die Dräpofition meift als Ad⸗
verb beim Merbo ſteht, öfters aber auch als eigentliche
Präpofition zu einem benachbarter Momen gehört, wie
0goy nurbror; theils die Präpofition eines jeden ſol⸗
hen Verbi auch nach Wequemlichkeit des Sinnes oder
Derfes bald durch andre Worte von dem Derbo getrennt.
bald demfelben nachgeftellt werden Fann. “Die feſte
Zufammenfegung bingegen iſt bei Homer eben. fo. un⸗
trennbar als bei ben Spktern 3. B. drsıpepito, n00-'
uexlio, Enciyilo, &yyvao, Eyyvakllo,. Diefelbe Vers
fihiedenheit der Zufammenfeßung iſt auch In der beutfchen.
Sprache; nur daß in diefer, wegen Mangels an Ableie
tungs=Endungen, die beiderlel Formen im Infinitiv ſich
nur im Accent unterſcheiden, z. B. umftellen und um-
ftellenz; dabei gber die eine getrennt wird und das
Augment in die Mitte nimt, die andre immer unver:
ändert bleibtz. z. B. ich ftelle (die Worte). um, habe
amgeftellt; aber: ich umftelle (die Stade mit Trup⸗
pen), babe umftellt. Man fühlt die große Webereinz
flimmung welche diefe lofe Zufommenfegung im Deutz
fihen mit der Im Homer. bat z. B. anoloum, arte
Aoyoa, Ilarooxlov. kovosıavy ano Poorov; nur
daß im Deutfchen die Trennung außer dem Infinitiv
fefte Regel geworben If, die homeriſche Sprache aber
fie. in ihrer Gewalt bat... | |
+‘
m. ı 63. avıwoder, |
| 19, Ib mußte dieſe Tefanten Sachen vorause
ſchicken um fühlbar zu machen. daß bei diefer großen
Merfihiedenheif welche bei Homer zwifchen beiderlei Zus '
fommenfegung noch ſtatt findet; auch die Augmenti⸗
rung noch nicht. auf die oben erwähnte fpÄtere Ark
unregelmäßig geworden ſein Fonnte. Die loſe Zuſam⸗
menfegung bat alfo nirgend das Augment vorn, und
ole ſolche Säle wie äugdeudor, ylovv, Yreigöunv ges
Sören ‚bloß der fpätern Sprache. ?) Es bedarf alfo
gewiß nur diefer Erinnerung um jedermann zu uͤberzeu⸗
gen daß die gewöhnliche Schreibart Od. m, 408."
idörres Dialer
welches der einzige vorfommende Fall von allen aner;
kannten compolitis dieſer Art Im Homer waͤre, nur
aus der fpätern Gewohnheit ſich eingedraͤngt hat und
dem Homer ganz fremd If. Das Verbum Kor für.
fich hieß fie fegten fich, und sad- tritt eigentlich Ab»
gefondert hinzu wie Im Deutſchen „fie ſetzten ſich nie—
der.” Die wahre Schrelbart iſt alſo nach ſtrenger Mes,
gel "Eidorres de ng0iLov; und au an den vielen ans.
bern Etellen wo «dor, adıle, zadıler Igt im Ho⸗
mer gefchrieben iſt, rührt diefe Betonung nur yon .
der Taͤuſchung ber daß dag Augment vorn lonifch weg⸗
gefallen fei: die Konfequenz erfodert alſo eigentlich über:
all nadtsor: da aber. das wegfallen des Augm. temp,
ohne Bebürfnis des Metri, durch anero, Gore und
A
9) Auch anizero Fünnte ich bingufeben, da bei Homer.
nur enisuro vorfommt: allein dies balte ich für zu»
fällig. Vielmehr bin ich überzeugt daß die großen
Schwierigkeiten melde dies VBerbum als compoßtum,
arbietet bloß durch die Enticheidung zu heben find,
ag eg Fein compolitum iſt, fondern ein befonderer
Berbalftamm für die Bedeutung wiffen, verftebn, de⸗
ren Murgel mit dem m anfängt, obme jedoch darum
mit mösce zuſammen zu achören. Die etumnlogifche;
Entwidelung bievon würde mich aber für dem gegen» .
pärtigen Zweck zu weit führen, da, wegen tänfchelt-.
er Analogie notbwendig auch die germanifchen Rote
- men verfteben, undertand, bimeingejogen werben
nalen.
oder ꝛx. 279
aͤhnliche Faͤlee gerechtfertigt wird, fo können wie, um
ehne Noth von der alten Ueberlieferung! (ſ. Sohol. II.
7, 426.) nicht abzaͤweichen auch xudılov beibehalten;
und fo muß alfo auch an der angeführten Stelle ge
ſchrieben werden. - Be Me ta
0 Eiödwres d8 xabılov.
13.. Eben. fo gewiß iſt aber auch der entgegenges
feßte Fall bei ber feſten Zufammenfegung. Die Fors”
men moosgyTevon, Evexmuialov ıc. gehören der nach: .
berigen Sprache: und. fo. gewiß: alfo Homer nicht ge:
fagt "haben würde avreyepıse, meil es nehmlich Fein
Simplex yeadow gibt, fo. gewiß It auch arreßoimos
egen die homerifche Analogie. Denn obglelch es ein
Derfeft BeßoAnuas für. PeßAnuoı gibt (vgl. Gramm. .
Anom. Pollo, Wolf Praef, ad Il. p. 43.), fo gab es
doch Fein Verbum Bodo, PoAnoaı; und arrıfolnoee
iſt eine fefte und untrennbare Sufammenfegung. Da
nun avseßöhysev und. avrıßolnaer eine alte bomeri: _
ſche Variante ift 2), fo gebührt- uns. die Entfcheidung;
und diefe liegt 3 der obigen Analoge. ° : -:
024% Menn wir alles bier zufammengeffellte wohl
überlegen fo wird ſich mit Höchfter Wahrfcheinlichkeie er⸗
geben, daß diejenigen, fcheinbar zufammengefegten Merba
deren Zufammenfeßung wenn be gewiß wäre bie loſe
fein würde, und die bei Homer. das Augment oder bie
attiſche Reduplifation vorn haben, Eeine wirkliche Zufams
menfegungen find, wenn nicht der Sinn die Zufamniens
fegung Außer Zweifel feßt, was aber. bei keinem der Gall
M. Dahin gehöre denn alfo auch das Merbum er
N Byinseg, oder. Evioco
Dies Derbum hat ſich aber’ befonders in der Darſtel⸗
' lung der Grammatifer fo. vielfältig „mie dem Verbo
&vereoo verwirrt, daß wir erft frachten mäffen den Ge⸗
brauch und die Formen beider Verba genau zu fcheiden:
af. Das Derbum, Even, tritt ganz als eine Ne⸗
9) ®. Heyne gu 11. 2, 808. (809). Zu merken tft daß am
- Biefee Stelle im Venetianifchen Tert Br fiebt dyss-
Böinae. aber in dem Lemma bes Scholions arsıßdigee.
Y \
/
280 63, rote;
J Pe, 5
benform von ednew. auf, nuw daß es bel Homer wenige
fiens mehr In den beftimmteren Verbindungen erzaͤh⸗
‚Ion, angeben, nennen vorkommt (üvdoa Eyvens, urn-
cijocav Iavarpv drinoyoa x.). Das Praͤſens Indika—⸗
tivi Eomme zwar bei Homer nicht vor, doch bei Pindau
(Ne, 3, 131. öyena) und andern, und die präfentifcye -
Dedeutung iſt bei Homer deutlich genug ‚im Particip
wie es Il. A, 643. Od. o, 414. ſteht. Ganz unbezwei⸗
felt in berfelben Bedeutung und Verbindung kommen
ferner vor die Formen Eyıomes, Enıonev, Gonj. &ri-
ono Opt. Evionoy Imperat. Mont Inf. &ywneiv
Fut. dvonnon. Man febt auch für dieſe Formen ein
Praͤſens drlonoo feſt, dem man ein. Thema Zruondo
zugefellt. "Allein der Eritifhe Grammatiker wird, aus
dieſer bloßen Zufammenftellung, verbunden mit der Bes
merkung daß fein Indikativ Evianıo vorkommt, beutlich
erkennen, daß diefe Formen zufammen einen Aorift
(zronor, Mionoy) ausmachen, deifen Infn. alfo regels
"mäßig dnonzeiv lautet 20), und woͤvon fich, wie von ſo⸗
viel andern Aoriften ein Futur Sruonnoo gebildet hat.
omer Bat aber-auch noch ein andres Figur Eriyo wels
es II. n, 447. Od. B, 137. A, 148. ebenfalls genau In
denfelben Verbindungen vorfommt. Auch dies läßt ſich
ganz analög von diefem Aoriſt ableiten, da auch in dıday-"
0x0, G$o, Akon, vEo bas 0 abgeworfen wird.
36. Don dleſem Derbo ivenaa Aor. rwıonoy, or
aneiv fondert fich bei Homer burch Verbindung und. Be⸗
Beutung das Verbum &rinzo, wovon eine Mebenform
«
—
Bricoo, und. eine zwiefache aorififche Tempusform zur -
ssanes und verinsev. Diefe. Formen haben durchaus
die Bedeutung des fchelten, wiewohl nicht nothwendig
mit dem Begriff der Schmähung, da mitunter auch ein.
ſehr gemäßigter Vorwurf damit eingeführt wird, und es
3) Bei Haſiodus, 8. 369. kommt der Inſtnitiv Audanew
vor. Ich denfe auch dort muß drsoneiv betont Wer»
den: denn da dort von einer unermeßlichen Reihe von
Namen die Nede iſt, ſo ſteht dev Gedanke, der Menſch
koͤnne fie nicht alle nenten am beften im Aorift, der
sine vallendende, beendende Handlung ausbeüudt.. .
-
.eynvoder Ur. BE
Od.v, 17. von dem firh ſelbſt anredenden Obuffeus Heißt.
xoadiy Od nvinene mög“ Teraadı ön agadin xub
- xuvsepov ahho mot’ Erhms.: Es iſt nicht zu leugnen da .
man aus, diefer Stelle ‚allein ſchwerlich mehr als ein
bloßes Anreden entnehmen würde. Allein wenn man
fieht, daß kart Nede doch auch mit einem Zrndos da
: Anka eingeführt wird, und Odyſſeus es fich offenbar
zum Vorwurf macht daß er ben frechen Muthwillen ber
Maͤgde niche zum letztenmal gleichmuͤthig anſehn kann;
und da dieſe Formen an allen andern Stellen ebenfalls
einen bald milderen bald härteren Vorwurf enthalten;
fo erfoͤdert es die beſonnene Kritik daß mir diefe eine
Stelle nicht von jenen vielen trennen. Da nun alſo
Sintoo. mit feinen Nebenformen nicht eim einzig mal _
für das einfache Sagen ohne jenen Begriff vorfomms,
das Verbum Evenew ıc. aber hinwieder immer nur für
fagen, erzählen und niemals mit jenem Mebenbegriff;
fo folgt daraus zuförderft das beide DVerba dem Ge⸗
brauch nach feft aefchieden find. Daß aber vielfaͤltig
bei Erinfo die Beſtimmung oreideoı, yalıno uißo u.
db. g. dabei fteht, iſt eben durch diefe allgemeinere Des
deutung die auch milden Vorwurf in fich begreift bins
reichend begründet: welche Anficht denn durch die Stel⸗
len wo das Verbum ganz allein, und doch deutlich für
fchelten, kraͤnken ſteht, befräftige wird, befonders durch -
11. o, 768. AM & 1% ue xai Glos pi peydpoen
ow into. | za
17. Es ift alfo auch Fein Zweifel daß die Kritik
die Formen von Erioho welche für fchelten‘ als Das
riante in Il. y, 438. % 497. o@, 238. 768. erfcheinen _
mit Necht gänzlich. befeitigt Hat." Defto auffallender IE -_ .
Das noch in unferm Homer flatt findende Schwanfen
zwifchen &revınrev und Erevionev. Die letztere Form
ward ſonſt gelefen Il. o, 546. und sy2. aber ige iſt in
beiden Derfen aus ben Handfchriften Evevuınzev herge⸗
ſtellt. Nur eln einzigmal wird alfo noch &verıonev ges’
lefen in diefem Verſe U. , 473. u,
-» Töv 0’ eioyoas Evemıomev ’Oidyog Tayıs Alas
wo ich freilich, bei Heyne wenigftens, auch Feine Bar
1
. ’ x
286. rvodey,
rlante “Angefüßrt finde. Doch ſchwerlich wird dieſer Um⸗
fland fernerhin Gewicht behalten gegen dleſen Ders Im.
Der Odyſſee, 6, 321.
u \ J Tov ö* aloyoog — Meldvdo, xahland=.
0705,
Was noch von Zweifel uͤbrig bleiben koͤnnfe wird die
Demerfung heben, daß die Formen Evenev,' &vıorer,
Bvivo durchaus nur den Afkufatio der Sache regieren
und niemals anreden heißen, dahingegen Erinrw und. .
alle dazu gehörigen Formen nur den Afkufatlo der Pers
fon (jemand Bart anreden, fhelten) regieren, welchem.
bie Bade zumellen im Dativ beigefügt iſt: —
Tıya Oveidscıy,
18. Aber nun entficht auch die Frage über bie
"Begründung der Form Evevınrer. Die Reduplifas
tion am Anfang und die Verbindung machen dos Wort
zu einem unbeftrittnen Aorift, ganz parallel der andern
Form, nvinarıe. Nun ift aber das 8 durchaus nur eine
Derflärfungsform des Praͤſentis und Imperfekti die
in Eein anderes Tempus, bie Derlängerungen wie wu-
neno® ausgenommen, am wenigſten In den Aoriſt Par
geht. Schon längft hätte ‚daher die Lesart |
Eygrızıev
eis n mehren Stellen beider Gedichte fonft In allen.
| ie Fiorentina ausge — Ausgaben ſtand W!),
und melde an ollen Stellch durch die vorzuͤglichſten
.Handfehriften beglaubigte wird, jene beiden falfchen
Formen durchaus verdrängen ſollen Die Venetiani⸗
ſche Handſchrift bat fo an allen vier Stellen ber
Illade 0, 546. 552. 7, 636. und auch y, 473. wo
Heyne, wie fchon gefagt, ſchweigt; ‚und an fämtlichen
Stellen der Odyſſee hat eben fo die Harlejanifche 22).
Aber auch aus vielen andern führen Heyne zu den drei.
erften Etellen der Illade und Alter zur Odyſſee dieſe
Schreibart an; und zwar erfterer immer als einen gro⸗
11) S. Erneſti und Heyne in Ile o, 546.
©. Porſon zu 0, 77. 320. 325. 2,65. 90: 9, 84
96. Nur rn, 417. iſt die Lesart dveuınıv 9 enbar
ein Eigrifeie für desrinev ober dvavume.
\
x
' u t — — —
0. lmoden ıc: ' 385
Ben proſodiſchen Fehler: "Daß aber das in dileſem
Merbo radikal lang iſt, Dies zeigt das Subft. Verbale
&venn und die andre Aoriſtform jyincent. Die Form
vevinov iſt daher der durch Zuruͤckfuͤhrung auf bie eine
fache Form oder den. reinen ‘Charakter. des Derbi regels
ige Aor. 2. mit der Reduplik. wie fie in: myeyoy;
@rarxov ıc. flatt findet (f. Gramm. $..77. A. 11.) fe
sole ‚jvinane derfelbe Aorlſt nach der Analogie von
Sovxaxe (f. Gramm. 5. 78. U. 12.). Der lange Vo⸗
Pal aber iſt keinesweges der Natur bes Aor. 2. entges
gen; und der homeriſche Aorift meranyoy gibt die voll⸗
ftändige Parallele zu Erevimov ‚durch ‚die Reduplikation,
burch den langen Pokal, und. durch die im Präfens nee
ben: diefer Naturlänge ſtatt findende verflärfte Form
nin00o oder nina: dvevınser hingegen iſt genau
derſelbe Barbarifmug, wie weninaoe wäre. Es iſt
alfo nun klar daß beide falfche Schreibarten, Zrenımsor
und &revoonor, an allen Stellen und in deren Varlan⸗
ten bloß durch unkundige Sorge für das. Metrum ente
ffanden find. Ja dieſe Verberbungen koͤnnen gar nicht
alt fein; denn Eeiner der Gloffographen ſoviel ich weiß
bat. eine diefer Formen. fondern ‚alle haben einzig feuer
ea, νννα α —
19. Huch im Praͤſens zeigt ſich zwar die Varlante
Sparen (fe Henne zu I. 7, 438. und vgl. zu o, 768.)5
und dies koͤnnte willlommen erfcheinen weil die Form
drinn hei Pinder Py. 4, 358. ganz für ren ſteht:
adılas Ivinsov. Einidus: fo dab man Alfo fefifegen
Sönnte: Evino fchelte, äverıoo oder &rinsn fage. Als
lein jenes Eybmoo zeigt fi nur fehr einzel, und nicht
ein einzigesmal..in jenen Haupt: Handfchriften' Die Im
Aorift durchaus Evemmor haben. Es iſt alfo offenbar
13) ©. Suldas am Saerıner, und Schow zu. Hefych,
}: 1230. mo mir jehn daß Mufurus flatt Eveunner das
m Coder ſteht die Ihige Glofe ’Evdvınrer exit gemacht -
bat. Doffelbe Zuivune bei. demfelden Heſychlus im. der
verdorbenen Glofle Evverer ſteckend bat Auhnk. Ep.
- Cr. 1. p. 40. nachgewieſen, und da er dort ben Ders
1. 0, 546. fo gefchrieben anführt, fo ſcheint auch er
- diefe Schreibart vorgezogen zu baben.
—8
284 63. droꝰo. |
nur ein eingeler Fehler. Die Baklante Iname, Evi.
onoꝛi ⁊x. aber, Im Sinne vor fchelten, ift nur entftan-
—
den aus den zwei beglaubigten Formen &rinto und:
dyiaco. Zwiſchen diefen beiden alſo ſchwankt bie ho⸗
merifche Lesart wirklich, und die Entfcheidung iſt ſehr
ſchwer, nicht ſowohl wo die eine und wo die andre
Korm zu fegen ſei, als vielmehr darüber felbfl, ob und.
wie es denkbar If daß In demſelben Gedicht zwei für
Metrum und Klang völlig gleichguͤltige Formen abge⸗
wechſelt haben: denn an einen gefleigerten Sinn der
einen Form läßt die genaue Vergleichung ber Stel⸗
Im (Hl. 7, 438.. 0, 198. %, 497. &, 238. 768. Od.
a, 161. 163.) unb ber. Varianten nicht denken, und jez
dem Derfuch dazu würde auch das entgegen ſtehn daß
In dem hiſtoriſchen Tempus nur die Formen mit dem
7, vinarer und Eveverıey, erfheinen, Die man doch
wol nicht zwifchen Erineo und. &viooo wird vertheilen:
sollen. Es :bleibt alfo nur. zweierlei übrig: 1) bie
. Möglichkeit daß die zwiefache Form zu den Spuren der _
Mehrheit der Derfaffer gehöre; In welcher Nüdfichb
alſo die Kritik der Lesart an einzelen Stellen fortdaus
rend thaͤtig bleiben muß; 2) die Moͤglichkeit das fchon.
früh eine minder echte Form flatt der echten fich einge—
drängt babe: In bdiefer letztern Vorausſetzung ſpricht
denn alles fuͤr die Form Sioach, eben weil dieſe gewiß
nicht, wohl aber die Form ärinzo, durch die Formen
dvinij, &vevınser, nvinarev bat herein Fommen koͤn⸗
nen; und well évioooo burch die Analogie von’ ndsoas
ſo ſehr unterſtuͤtzt wird: denn auch -von dieſem Verbo
%
+
v
N
Baben die obgeleiteten Formen alle das rn .(neıype, rıe-
zerrrar 1), und nur erft bei, fpäteren Schriftſtellern
zeigt fich das diefen Formen näher -entfprechende Prär
ſens nrento. ’*) or |
20. Wir find nun völlig. in fand gefegt auch die
Entfcheidung zu geben, daß die Derba Evero und drim-
zo, nicht nur dem Gebrauch nach gefchieden, fondern
24) Auch von den Formen oyonas, öpypas Fommt das
Praͤſens mit dem 7 nicht vor, fondern nur das Präf.
mit ga In der Nebenform dovouas f. gb. ©. ar. Val.
noch yay fem, gaoas, . . |
— ————— 28065
' _ Köchtt wahrfcheintich ach nicht mit einander: derwande
ſind.˖ Den Scheln der Verwandtſchaft gab Immer nut
die falſche Dorausfegung daß Zvener anreden heißes
das heißt 23 aber gerade nie,- fondern: regiert wie wie
gefehn haben immer nur den Akkuſ. der. Sacher dein-
seıv hingegen hat, wenn wir bloß den Begriff des. far
gen, veden- darin ‚betrachten, immer nur den Begriff
anreden und ‚regiert daher in der Kegel: nur den Abs
£uf. der Perfon; wovon Ne einzige Ausnahme Ib 0, 19%
if, wo durch ein eintretendes anderes Verbum die: ges
woähnliche Konſtruction geſtoͤrt iſt und das Wort zwei
Dative, der Perſon und der Sache, reglert. Auch das
pindarifche: Nintein für Eveneıy unterſcheidet ſich durch
dleſelbe Ronftrustion, da es, wie wir gefehn haben, dem
Affuf. der Sache regiert. Und da Erintto, fage, zu
dena genau ſich verhält. wie rixreo zu Tex, fo koͤnnen
wir es bei Pindar in jedem Sinn für echt anerkennen;
he jedoch das homeriſche Evinsoo fchelte, etymologiſch
Damit”zu vermengen. Denn die Dollendung der Uns
wahrſcheinlichkeit daß Ddiefes mit. jenem verwandt fei
gibt nun noch die Form; da das hier radikal lang iſt,
und doher auch das Subſt. verbale von diefem ven,
von jenem Eronn lautet. Durch alles‘ dies bewogen,
hat denn auch Ruhnken (Ep. Crit. I. p. 40.), nur
fretlich mit weit Fürzerem Ausſpruch, die Trennung beis
der. Derba entſchieden; dabet aber, eben fo Furz, eine
andre Ableitung feſtgeſtellt, nehmlich von inro druͤcke
deſſen » ebenfalls radikal lang iſt In Inos, inooo.
sr Aber hier tritt nun mein großes Bedenken ein,.
daß eine loſe Zufammenfeßung, wie Evinto von into
wäre, fo alt fein folfe um das Augment und fogar die Res
Buplifation an der Präpofition zu erfahren. Wir haben
eine. Anzahl fiheinbarer Kompofitionen, die bas durch
Deifpiele belegen koͤnnten, fihon durch innere Gründe
Binweggeräumt; und, ich denke, auch die beiden Formen
wovon diefer ganze Artifel ausgeht, von dieſer Seite
ſchon Hinteichend erfchüttere; fo. daß ſoviel ich weiß. nur
noch ärmvora zu jenem Zweck dienen Fünnte, das ich
aber auch bald — werde. Aber damit man nicht
glaube daß eine von dieſer einen Seite allein gefaßte -
— — 31 Er, /
286 62 mo,
Anſicht meine Urthelle beftimmte; fo gebe ich zu erwoͤgen
bie ſchwache Bedeutung des Vorwurfs in drin ohn
allen’nothiwendigen Begriff der. Kraͤnkung, wie dies aus
einigen Beifpielen- oben hinreichend hervorging, und das
gegen die flarke weiche bag Verbum imzw bei Homer
felbft hat. Denn wer Il. B, 193. wo es vom Agaͤmem⸗
non heißt. raya $’ Iyeras vias Ayasoiıy an bloße Schelt:
"worte .und Kraͤnkungen benfen wollte; der müßte bie
Stelle A444. dom Apoll, ieza 5’ imo Aadr Avgisuv,
vergeien haben. Und fol denn alfo bie Präpof &n;
wenn fie nicht einmal verſtaͤrkt, fo garnichts bedeuten 2
Denn. die Beziehung auf die Perfom wird man doch es
nem Tennfitino, das den AEE. der Perſon regiert, nicht
Burch:das u noch einmal geben wollen. Oder wie. tft
es überhaupt nur denkbar daß die Begriffe premerg,
laedere durch Zuſammenſetzung mit in eine Bedeutung
bekommen koͤnnten die dem Begriff fcheiten auch nur
einigermaßen unbe kaͤme? Doch. alles das foll nur dies
nen. um. zii zeigen daß das einleuchtende oder auch nur
“ wohrfcheinliche für jeden der ſich nicht einzig durch Buche
Haben beftehen: läßt, diefer Ableitung gänzlich fehlt, und
zwei-fo beweglishe Buchfiaben wie e und v uns nicht
abhalten.düsfen das Wort. für ein Primitivum ju hal⸗
"sen. Ich fage.Primitisum wieder Ip praktiſch⸗gram⸗
matiſchen Sinn; das beißt: fo wie z. B. Aleyya ein
Primitivum iſt weil die fonflige DVerwandtfchaft ſich
nicht mie Sicherheit darbiter, gerade fo iſt es auch
. Brineod. Aber zu irgend einer Wortfamilie wird und.
muß das Woͤrt gehören und irgend eine andere Form
wird auch früher als diefe fo geflaltete vorhanden gewe⸗
fen ſein. So wie.alfo Zguxo — wovon das. der Form
. mistarte. voͤllig analoge Eoüxaxe Fomme — tiebft gu.
zu Leiner einfachern Form oͤbco, Gvouas gehört; und, °
80:1 ju Bel; ſo wie Egelmo in deutlicher Beziehung
eht mit. dinto, denn: fo wird In ärinzoo, Evemir bie.
deutungsvelle Wurzel nur in: der Silbe ver gelegen
en; und mit diefer bat das dem Sinne nach fo ſehr
jereinfommende rexco für ben Sprachkenner Gleich⸗
heit genug, um beide mit großer Wahrſcheinlichkelt zu
Einer Wortfomilie zu rechnen. :
u
N
\
zu Was das Woer — betrifft ſo waͤre hier
die Zufammenfeßung etwas begreiflicher und das nicht
ſelten in der Ueberſetzung paſſende indicare, auch das
deutfihe: anſagen (fag’.an) feheint einige Analogie zu
leihen; wiewohl mir die griechiſche Analogie mie wir fie
bisher. gefehn. nicht eben entgegen zu Eommen fcheint. '
Das Bedenken wird vermehrt durch bie fo gewöhnliche
Verdoppelung yvene: iſt hier hie Präpı &, ſo fennen
‚ wir gwar:die Verlaͤngerungen eiv, ävl, eig; die für alle
Faͤlle hinreichen; mir. kennen eivalıug, eirahog: Aber
Swere.fieht.-allein. Wenn ferner ber Begriff anfagen
durch, e ausgedruͤckt auch "den Griechen fo natuͤrlich
war; warum geht dieſe Kompoſition allein von: den
vereeiv? Sch weiß wohl; und Habe es felbft fchon ge:
nug zu verfiehn gegeben, daß der Sprachgebrauch nicht
gewohnt iſt fich fragen zu laffen, warum: aber hier ift
nur von Abwägung der. Wahrſcheinlichkeiten einer An:
nahme die Rede. Und fo darf ſich au noch die Ver⸗
twunderung hören laffen, daß in diefer Sufammenfeßung
allein über das Digamma des Stammes EIERN, Emog,
ſo weggeſchluͤpft ward daß man ſagen konnte EVENOY-.
8 („w—v)u.d. 9.5 während wögtLneN, Grrosintt, und
fogar. aiyır. andsızay die fortdauernde Fuͤhlbarkeit dieſes
Hauches heurkunden. °5) Endlich aber; denn daß man
Bi “ Daß auch ein paar Faͤlle dntinovroe, meinejten vor⸗
ammetz, kann heut zu Tage nur bon einigen, bie beit
egenflar.d. nicht keunen, angeführt werden. _ Grade
* diefen Faͤllen können wir ung mit Zuverſicht auf
| übrigen: diefes Derbi. ab, ſo daß man nicht fagfe,dveinen,
-
"die ſpaͤtere Fortvflangımg bon Homers Gedichten bes
rufen vor jedem ver die Stellen ſelbſt anfiebt. ‚Anger
nommen audı daß Homer jagen fonnte ünmeneiv;. [0
dentke Ich doch lieat es am Tage daß der Dichter Der
11, 7, 35. der Vers anfing mit Mir artosınoo® bald
darauf 75. in Beziehung darauf nicht wird geſagt ha⸗
. ben Miyw enenövros, da ſich ja anliatt urpuchtuon
Ilnheiuvös der Dersausgänge genug fanden, die ſich
an Mi dToeıTtortog anfchlofien, wie u uuuovog Alu-
xiöco, dyovol Iinhelowos, Ayıhlnog Helv. Denn
. . wer begreift nicht wie taufendfältig diefe Formeln in
dem Munde der Rhapſoden ſich wandeln mußten? In
der Stelle Od. a 91. aber konnte, da æciotoo ngUm
j l ‘. . . ö “ /
—J X Pd
I . \ .
auf jede Diefer Bemerkungen Auch wieder etwas anf:
worten Fann, fobald andersmwoher die Sache fehr wahr:
ſcheinlich wird, weiß Ich wohl; durch welchen Zwang
will man die Wräpofition' &v tn bein Verbale von dre-
sroö, Zvonh, erklären? In ſolchen Neben wie. zore 6”
cupl uaym &vonn Te —XR iſt das Wort ‚äsonn doch
auverläffig nicht aus dem Begriff einer Anfage, einer
Erzaͤhlung verfhwädht. Denn den Zuruf: den man
allenfalls hinein bringen Ebnnte, dem aber die dur
svpiypav 7° Zvonn fich wieder. nicht fügen will, drücke,
wie mir gefehn haben, das Verbum Sond nie aus.
Kurz es iſt ausgemacht und anerkannt daß vorn mele
zer nichts Ift als Ton, Stimme, Gefchrei, und alfe
ganz auf den einfachen Begriff des Stammes EIIR
zuruͤckgeht wozu öyw und num gehbren, und wovon bie
gembhnliche Bedeutung von eimeiv und. ren nur abs
geleitet iſt. ea —
23. Um alſo nun meine Meinung vorzutragen fo iſt
Soenco weiter nichts als eine gedehnte Form von EIG
oder ZITIR. Und um dies glaublich zu finden vers
gleiche man. nur bie drei Subſtantiva öy, ougyr und
. Zvonn, welche ungefehr gleich bedeuten, und an beren
etymologiſchen Verwandtſchaft wol auch noch niemand
gezweifele Bat. Das eintreten und wegfallen. eines Nas
fenlauts In. den Wurzeln IfE aus Aampouae für Ampo-
uoı, aus. Adkoyya, nenovda und vielen Ähnlichen Fäls
len befant genug. Das Derbale oupn zeigt uns alſo
ein Thema, welches mit EIIQ, EITIR fichtbar einerlei iſt
und, nach dem Schwanfen der’ alten Raute zwiſchen den
alpiratis und tenuibus, ZMIIR angeriommen werden
= kann und muß. Beim Umfehn finden wir ‚bald einen
Ähnlichen Gall. Sehn wir das Wort öyxos, Laſt, als
ein Derbale an, fo entfpricht es dem Worte Yogrog
und führe auf ein Thema EIXA trage, und zwar Bi
| | Se | ſol⸗
Acetooꝰ, Endeoo? u. d. g. und zwar ſelbſt in der Haupt⸗
caaͤſur (2 B. I. B, 342.7, 367.) erlaubt waren, auch
geſagt En ITüoıw uynsnge00” anosınsuev, Maß det: fpd«
-. ‚tere Gefang in I wgeigeoap: grunsper abglättete. |
\
\
void iu. 889.
ſolcher Sicherheit daß ich nicht fürchte, man werde, be:
fonders” nach Ueberficht. alles Im Obigen vorgetragenen,
bei 'nweywov,” Eveyaeiv noch an ein: Compol. denken,
Mit voller Zuverficht wiederhole ich alſo meine längft.
an ihrem Orte vorgetragne Anficht, daß nehmlich Zrer-
- #0» eine bloße Reduplifation ift wie ÜAakxor und Nye-:
yoy; und erinntre nun an das oben Art. ı5,.2. fchon:
vorgetragene von einem. in ‚der Mitte zwifchen zwei Kon⸗⸗
‚fonanten entweder ſich einſchalten den oder ausfal.
lenden e. 7°)‘ Das angeführte &aAxov gehört nebſt
den Subſt. dAxino, dur zu dem Stamm des Derbi
akt» welches, und noch mehr der Aorift alekaodaı, ein
Thema AAEKR voraugfeßt; aAyog iſt altes Derbale .
von aA&yw;: und 0077 feiner- wahren Bedeutung nach
Verbale von og&ze, woher fowohl spyvız als 6p07u«.:
Eben fo ift alfo auch ougpr Verbale zunächft zwar von -
EMIIG, aber\auch von &reno wovon aufanderm Wege: - |
das gleichbedeutende &vonn; und fo denn auch öyxog.
zunaͤchſt von ETKR wovon Aveyxov, aber auch von-
ENEKR: wopon peydrp. und Evryvoya. Um das
7 dieſer legten Zorm mit dem x in Eveyxeiv zu verei⸗
nigen berufe ich mich in der Grammattk, wo Glaichfoͤr⸗
migfelt für die Faffung, nicht etymologifche Erdrterung‘
der Hauptzweck ift, auf die ähnlichen Fälle eines Perf. 1.
mit dem Umlauf. Aber wer in öyrvoye das Verbum -
Erw erkennt, bat nicht minder recht; nur, wie jegt hoffe.
ih Elar iſt, niche mit Hhlfe jener Prapofitian; denn
&yoo für ſich iſt ſchon geoco, fondern durch Hülfe jenes
Fiafenlauts wodurch &w auf EIXGQ und ETAC führt;
fo sie wir onpr neben einov und Even fehen. Das.
0) Ich bleibe bier, der volftändigeren Analogie wegen -
bei dem e fiehn. Daß aber unter andern Umſtaͤnden
auch andre Vokale fo eintreten innen verftebt fich
von felbft und wird gleich „weiter unten am Ton o
fih darthun. Hier fiebe nun auch ein, Sal mit «. -
Kovaßos wird wol gewiß niemand von dem gleichbe-
dentenden xaurtog trennen wollen, und die legte wird
doch einmuͤtbig auf die Wurzel von xonzo zurüdge- .
.. führt. Gewiß eine fprechende Parallele iſt aber xo-
RW, x0unog, novaßos jU Enw, Eumo, EvERM. —
” j T
“
290 63. avıfvoder, , |
ionifche rein iſt aus 7wernor entflanden und mis⸗
braͤuchlich in den Aor. pall. eiydm hbergegangen..
"Dies Faftum verbreitet wieder Licht über einay, eireiv
defien Diphthong nicht aus dem Augment braucht her⸗
gebols ju.werden, da uns ougi7 und Even nunmehr
den Naſenton zeigen woraus der Diphthong von einov
entftanden ift; fo wie dies die Grammatik laͤngſt vor
dem o anerfennt in. onsiow, neloouar, TUTtig. —
- Nach dieſer ganzen Darftellung kann nun nur noch ber
Aorift Haonor, erıonsiv befremden, deffen zweiten Theil
ſelbſt ſchon der verftärkte Stamm onw, ion darbie⸗
‚tet, ſo daß es ſchwer ſcheint hier das dv nicht für Praͤp.
zu baften.. Sch bin viel zu fehr an die Erfahrung ge:
woͤhnt daß feine durch Induction und Kombination er-
worbene Wahrheit mit Sicherbeit als eine ausfshließende
kann angefehn werden, als daß ich einfeltig jede Kom:
pofition der älteren Sprache welche die Form einer lo:
fen Kompofition hätte und ſich doch nicht trenhen ließe,
auch wenn fie Elar da läge, verweifen wollte. Was in
einer Sprache, in einer Zeitperiode, haufig ift und durch
‚große Analögien durdgeht, fann in einer anderh nur ,
. erft einzel erſcheinen. Dap Even Feine Zufammen- |
ſetzung ift babe ich nicht aus einfeitigen Folgerungen .
fondern durch vielfach zufammentreffende Analogien dars |
getban: es wäre moͤglich daß daneben ein wirkliches
Kompofitum Eviono, ungefehr wie man ſichs wirklich
erklaͤrt, vorhanden geweſen wäre; ja die Aehnlichfeit
der Laute hätte die Vermifchung von. beiderkei Forinen
zu’ geimeinfamem Gebrauch herbeiführen koͤnnen. Aber.
zwitigendes jur Annahme dieſer denn doch etwas be:
fremdlichen Erfhelnung iſt nidt da. Denn wenn wir
einmal dieſes Syſtem von Dehnungen und Verkuͤrzun⸗
“gen vor uns fehn, fo ift eine weitere Verftärkung von
&reno und Erionw nichts Meniger als ohne Analogie;
bdie form Eoxw von einw nähert fig jenem Falle ſehr;
und der Umftand daß gegen die große Analdgie der
Aoriſtus 2. Erionov, Erioneiv durch diefe Pofition vom
Praͤſens Even fich unterſcheidet iſt auch ſchon vorhan⸗
den in ſmouoe aor. Eonöunv. |
34. Wir kehren nun. zu den Formen avnvoder,
—
—8
J
f)
EvwodEer ı. 291
de
iyıivoße zurdd beffatigt In der Anficht dag wir Eeine
Compofita in denſelben zu erfennen haben, und daß
das o, fo wie in ävonn und Errvoxe, ein Umlaut von
& ift, und zugleich berechtigt, das Thema von beiden "
nicht not ANEOS und ENEOR fondern au) ANOR
und. ZNGR annehmen zu koͤnnen. Und fo tritt nun
die aͤlte Ableitung der erfien Form von avdeo wieder
im ihr günftiges Licht, nur daß mir fie etwäs richtiger
faffen müffen. Wir haben fchon oͤfters gefehn daß das
was den gewöhnlichen Erftärern bildliche Uebertragung
aus einer gangbaren Bedeutung fehlen ‚weiter ‚nichts als
alte einfache Bedeutung war. So Auch Bier. Das.
Dur bei Homer „blüher” nicht aus der Wunde, oder
vor. Wiewohl ih von meiner In. der Grammatik fonft
vorgetragenen Meinung daß auch das gangbare Ber:
bum &rdnoai. felbft im Homer Od.’ A, 320. noch nicht
blühen Tondern allgenlein hervorfprießen heiße, nach
genauer Erwägung zurüdtrete. Aber dvnvods, von dem
Stamm = Thema ANEOR oder ANOR ausgehend,
Bat die Grundbedeutung berpordringen; von dieſem
ANOR £ommt dann fehr natuͤrlich avdog, eigentlich
als DVerbale, und dann in der beſtimmten Bedeutung
Biame, Blüte, wovon nun das Verbum dvddo in
abgeleiteter Form und Bedeutung herkommt. Den
Stamm von allem fuche auch ich in der Partikel uva,
aber nicht durch Kompoſition fondern durch reine Wort:
bildung. Denn wenn der Begriff von avri fi in ee
nem: einfachen Verbo @rroucı Außern konnte, fo konnte
eben fo auch aus ava oder dv Evedw oder Avdo wer:
den, da do eine alte Derbal: Endung ift die fich in
8000, gAtyedo und anderen Verben erhalten hat.
29. Das Verbum Evrvoda wird nun gewiß nies
mand aus diefer Analogie reißen wollen; wiewohl ich
‚feine voeitere Wortformen fenne, die von ZNOR oder
ENEOHR mit Beibehaltung diefes v abgeleitet wären.
Die eben vorgetragenc Ableitung des Verbi ANOL, avr-
'vode von ava Fann zwar darauf führen, eben fo dies
andre Berbum von Er abzuleiten; und dann koͤnnte Evrew
ss T
I:
- Der Rauch aus dem Haufe: fondern beides dringt her= .
—
* R —
“ ⁊
s f \
292 : 63. wrivoder, J
‚mit geringer Wandelung des einen Lauts dazu gehoren.
Aber dann haben wir wieder in Enevzvode einen Theil
" jener Adftigen Häufung die bei der gewöhnlichen Erfläs
rung beleidigt. Hieß Erizwode durch Ableitung ‚von &r
„lag auf” wozu das Eni? Auch iſt &v wol nicht das
echte Wort für diefen Sinn in der alten Sprache: denn
auch in dvduvar bezeichnet Ev nicht das liegen der Hülle
auf dem Körper, fondern das dringen des Körpers in.
die Hülle. "Evreo aber kann eben fo gut zu dem Stam⸗
me von Zyvumı gehören. Ich bebarre alfo bei meiner
ſchon ehedem vorgetragenen Ableitung um’ fo mehr, da
fie in deutliche Analogie. mit Eveno und mit Ergvoya
tritt. Wenn wir den Begriff Ei von Enevgvode tren⸗
nen fo bleibt der Begriff des fizen oder. feft wo fein
uͤbrig. Daß dieg der phufifche Grundbegriff des Merbi
890 fel, wird hoͤchſt wahrfcheinlich durch das Subſt. 79:05
welches Sitz und Eitte bedeutet; und durch die ein-
leuchtende Analogie der deutfchen Wörter Sitte und Ge⸗
wohnheit die fo deutlih von den Begriffen des fingen
“and wohnen ausgehn.- Zu diefem Wortftamm verhält. *
ſich nun wie jeder fieht unfer ENOR, ENEOR wie:
. dort Sven und Ougy zu änog und eineiv, und wie
EITKR, Oyxos, Eveydnv, Erzvoya zu &xw.
| 26. Es gibt noch etliche Perfekte welche mit den
bisher behandelten in einiger Analogie ftehn unb die
wir daher noch betrachten wollen. Zuförbderft bemerken
voir hier daß.einige Verba flatt des & auch entweder,
‚ wie wir fchon oben Art. 28, 2. bemerft, ein &, oder ,
ein 7, ztolfchen zwei Konfonanten haben, welches eben,
fd wenig wefentlih zu dem Stamme gehört wie In ben .
eben erwähnten Fällen das e. So haben wir bereits
a. a. D.. die Fälle Egeidw, Ogeilmw, ayelow, tyeipo,
und Art. 1, 4. das mit apxew verwandte donyo ges
fehn. Der Umlaut hievon pflegt dann auch lang, und
zwar @ zu fein; denn ſo wie don 6yz/vumı der Umlaut
iſt Ebbwya, bet, boyazos, fo fehn wir denfelben von
donzo im SubE, door. Doch ift aus der Grammas:
tik bekant daß die att. Redupl. in der dritten’@ilbe
den kurzen Vokal Bu daher alfo von Eyeigw. &yon-.
yopa. Ohne Zweifel iſt nun das altepifhe Perfekt
Rd
⁊
—
— dvivoderv IC... —— 298
&voya nach dieſer Analogie zu beurtheille. Das
Thema davon wäre alſo zunächft ANHLR. Diefer 2°
Form Eommt nichts entgegen. Sch nehme alfo das .
wie in aonyw, und wie bag e in dran und in wex-
nv, als unwefentlih an, und fo fomme ich ganz na
obiger Analogie auf ein Thema ATTR. Da nun aro-
ya durchaus nur die Bedeutung, des lat. jubere hat,
welches den Befehl des Herrn zwar in fich fchließt,
aber auch von einem Knecht, Kind, Freund ıc- geſagt,
wird, welche jemanden fagen, was er zu thun ba
be, tbun muͤſſe; fo vermuthe ich noch itzt, wie ehe:
dem daß es mit ayyelos, ayyello zu Einem Stamm .
gehöre Indeſſen fühle ich wohl wie unficher dieg iſt;
und bin alfo zufrieden wenn ich durch die obigen Ana—
logien nur bewirkt habe daß man es weder für ein,
compofitum, noch für das Perfekt eines PDräfentie
ovayo erkläre; f. ob. $. 8: Ganz analog aber ift die
Annahme, daß von beim defeftiven Perfekt mit Praͤſens⸗
bedeutung fich wieber neue Formen, wie von einem Praͤ⸗
ſens und namentlich auch ein Imperfekt zuozov bilde,
Vgl. „oben $. 4. Bar ee |
27. Die epiſche Form &ogro ift von den Orame
matitern immer halb durch ein dunkeles rathen behan⸗
delt worden. Diejenigen welche fie von aiew durch
Einfohaltung, oder von aiwpen durch Verkürzung era
flärten, hatten die Wahrheit in der. Mitte. In dem.
Verbo aeiow ift das ei radikal da es unbeftritten von; -
: ano herkommt; f. ob. Not. g. : Die gewöhnliche Bes
deutung von qeiosv, tollere, heben, ift der Faufative.
Begriff von fchweben; aiwpew drüdt daffelbe be:
flimmter aus., Das Subſt. aiwga die Schwebe ficht
man. als Verbale des letztern an: allein weit natürlis
eher ift es Stamm des letztern und Verbale des erflern
mit dem.vor einem andern Vokale ſoͤ gewöhnlichen Ueber⸗
gang des & in aı und mit dem Umlaut & in w. Das
einfache Perfekt von aelpw. läßt ſich alfo annehmen
"Hope, und. da die Regeln des Umtlauts fg gar wenig feft
find, fo Eönnen wir wohl annehmen daß er diegmal auch
"ing Perf. Paſſ. überging, wovon wir fogleih andre Bele
‚ fpiele fehn werden; alfo Toguaı, woven dann die 3. Perf.
N
\
⸗ a ’ i *
v = \
294 633. @rmwoder, mn
des Plusg, ohne Augment dogre.. Da indeffen ‚die
Länge des Umlauts gar Feine Nothwendigkeit ift wie
wir an xreivo Exrora, ayıloo Subft. «yoo« fehn, ſo
. " Mann man aud, von dem Subſt. goprne auf ein Perf.
— noguaı ſchließen: und dann ift «wopro aus
fooro durch diefelbe Umftellung des Augmente zu
erklären, den wir in Eugralor, Ewoyev ftatt 7ooruLoy,
nooyaıy fehen. Und mir wenigfiens kommt dieſe Er—
klaͤrung als die analogere vor, beſonders da das Subſt.
Goprno im Homer mit äcooro der Bedeutung nach ge⸗
nau zufammenhängt. Auf Eeinen Full aber darf man
an der Echreibart mit dem w durch die Variante &og-
ro Irre werden: denn da .diefe leßtere Form fo natür-
lich tautet, fo würde jene, die den Grammatikern fo
viel Schwierigkeiten gemacht Bat, ohne eine fehr be=
ftimmte Ueberlieferung in der Ausfprache fich nicht ers
Bolten haben. | | —
28. Das Perf. eiod@ fcheint nur durch die Ana⸗
Iogle von doıxa, EoAna zu erklären zu fein (ſ. Heyn.
Exo. 3. ad 11. 19. p. 739.). Aber bedenklich ift, daß
die erfie Silbe nicht auch eben fo wie die der angeführ:
ten — im Homer das Digamma hat, welches alſo
der Erklärung dag von FEOR FEFROA komme, wie
von FEIKR FEFOIKA, im Wege flieht: und auch dag
sin &iwde, das noch dazu gewöhnliche Form ift, läßt fich
auf diefe Art nicht recht begründen. Nehmlich deidona
fünnte wol FEIFOIKA (tioıxa) begründen, wenn eg
da wäre, weil in beiden Verben (del, eixo) das c
in der Wurzel ift, aber nicht FEIFROA (eiwda), da
nur ein Stamm &9 oder 7% befant if. Dagegen ges
nügt mir vollkommen die gemeine Erklärung, welche
von So durch) das Augment.ganz regelmäßig zum Per:
fett da gelangt und w für eingefchoben erklärt, fobald,
ich mir fie auf folgende Art begründe. Das in der
Sprache deutlich da liegende Beftreben, der Form bes
Perfekts ein großes Gewicht zu geben; der in den Per:
feften und veriwandten Gubftantiven dfter vorfommende
Ton o oder w, wie eben in dvoya, dwgro, aiwpa,.£öw-
‘On, Evnsoga ıc. dies zufammen bewirfte eine dunfel ge:
fühlte Analogie wonach man da in eiwda zerdehnte,
u ® | . &uvoder ic. 295
— |
oder, mit andern Worten, auf ein Thema: ERON u:
‚rüdführte. Bet weicher Annahme fodann oda gewoͤhn⸗
kicher Joniſmus if. Auf eine andre Art tritt im dieſe
Analogie das bei den Doriern flatt ciwda vorkommende
EI oaxa, deffen Erklärung ich mit der von &dndon«
verbinden maß. _ i ; |
29. Das Verbum do hat fich, wegen der Undent⸗
lichkeiten, welche die regelmäßige Biegung deffelben mit
ſich bringen würde, durch eine vielfältige Anomatie durch:
‚gewunden, rote jedem aus der Grammatik. befant iſt.
‚Darunter ift quch.der Aor. pafl.. welcher anftatt jos
ndesöny lautet; von Edso fagt man; gleichgültig; wenn
man nur nicht zu verſtehn geben will, dies Praͤſens fei
da gewefen. Das wahre ift: da man In ber alten
. Sprache eigentlih mit und ohne eintretendes & fleftiren
Eonnte, 3. B. payouaı naysoouaı und TEvXonas Tel-
Eoueı, fo trat in der. Form n7deodnv dag e ein um das
radikale d das vor der Endung verſchwinden wuͤrde,
‚aufrecht und hoͤrbar zw erhalten. &. Gramm. $. 86.
Anm. ıg. Eben fo auch in &dydsspm: und eben fo
alfo auch in ddndena ; aber fo finder fih das Perf. Akt.
nicht: bie fchon erwähnte dunkle Analogie dat den Ums
laut, der fonft nur in der Stammfilbe erſcheint, bier auf
den zur Endung gehörigen Vokal geworfen: Edndoxea:
‚and geht in der epifchen Sprache auch ins Paſſiv Über:
Eöndoran. Einen ganz analogen Fall gewährt das Perf.
nenzoxra. Mach der Analggie mehrer Berba, befonders
von Ösum dedunse, wäre das Perf. von NETR (ni-
Aro) nenznxa: ein Beſtreben aber die Formen. der ver:
- fhlednen von der Wurzel IIETR ausgehenden Verba
deutlich zu unterfeheiden, ließ in diefem zu into gehoͤ⸗
rigen Perfeft den Umlaut w. flatt 7 in.die Flexion tee:
ten und auch in die Ableitungen nracıs, nroua über:
° gehn; zu deren Begründung alfo ein Prafens ITOR
umoͤthig iſt. Und eben ſo find wir alfo auch des The:
ma EAOR ganzlih enthoben; ja, wenn wir es nicht
der Einheit des Vortrags zu liebe than, fo brauchen
wir auch nicht durch jenes & (Eöndene) hindurchzugehn
um zu &dndoxe: zu gelangen. Denn es iſt Elar daß- fo
wie in den andern Formen zu dem. grft erwähnten Bes
— — — r ree — — — — — — — — —
4
* ‘ 2
\ . -
490 Pe 77 Pe / E
huf das € einträt, fo auch im Perfekt ſogleich das in die⸗
fer Form geläufigere o eintreten Eonnte, ganz unabhaͤn⸗
gig von. jenem € In, ndeodnv: man fehe daher unten 30.,
two wir &dndoxe, in Verbindung mit ayroya noch ein=
‚mal erwähnen werden. — Denfelben Fall haben wir in“
dem erfterwähnten 6 wx« 17). Bet dieſem Derbo Hat, |
ſich nirgend eine Spur von einem Hülfsvofal x 7,0
oder o@ in einem andern Tempus erhalten. Es wäre alfo
wunberlich wenn wir durch &dow, oder. durch EONow, &6-
Imze, ihr, Edwxa zum Zwecke ˖ gelangen wollten, da |
wir ganz rechtmäßig annehmen fünnen daß die Wurzel
‘29 von ber Endung xa@ durch den dem Perfekt geläus " .
“ figen Vokal getrennt ward. Wäre diefer Fall bei dem
or. 1. eingetreten, fo würde e8 lauten eitteoa; ware es
bei der att. Kebuplikation, Edndoxa; ohne diefe ward
das gemwichtigere © vorgezogen: &doxe. —. Einen fehr
Hiemit übereinftimmenden Fall gewährt noch das biblifche
EyEovraı, das nicht etwan als ein fpäterer Barba⸗
riſmus befeitigt werden AT da nicht nur Suidas
"aysaxı doriſch nennet, fündern auch SHerobian im _
Etym, M. eben dies opeoxa erklärt, und noch ums
fländlicder Lex. Seguer. p. 470, 14. ı5. Es war alfo.
unftreitig in ziemlich geläufigen Munbdarten*) und Fam
fo in den fogenannten alerandrinifchen Dialeft. Hero: -
Ban erflärte es übrigens fehr gue durch Umlaut aus
2‘
17) Helych. #8oixarı (welches mon richtig beſſert
xarrı), eiutaoı. Hieraus bat Koen bag bet Gregor.
Cor, ın Dor. ı6o. vorfonimende 79a mit folgendem
zei einleuchtend vichtig gebeilert Edaxu. Aber viel⸗
leicht bätte er das-n lafen müflen; denn YIaxe flatt
eömxa wird wol die volllländige dorifche Form ge⸗
e mwefen fein. — ber fehr mertwärdia ift auch die art:
dere Hefuchifche Glofe Eisdnrer, ind. Dis. e
wäre fehr muͤßig; und wir vürfen daber an das Die
gamma denten, wenn gleich, aus oben amgeführteif
Gründen sand fich nicht daju bietet: denn da Moc
und £dvos das Digamına deutlich im Homer haben,
fo ift fein Zweifel daß es dem Stamm urſprung⸗
lich, wenn gleich nicht mehr bei Homer, eigen war.
) In meiner ausf. Sypr. im ber Note zu $..108, 4 if
dag entfprechende drswurraı dem Herobot augeeignet.
- -
NVOdErV 16, 297°
dem ioniſchen Era. Da indeſſen dies ärxa felbft aus
der Formation goa x, nur durch ionifchen Ueberfluß
entfleht (denn ein altes Digamma ‚wie In Eoıxa findet -
bei inue nicht ſtatt), fo iſt auch Hier die Darftellung,
Daß die kurze Perfeftform eixa durch Einfchaltung des
dem Perfekt geläufigen & gedehnt ward, untadblih. Der.
Mebergang diefes Lauts ins Paſſiv aber (apeoyraı)
ſteht neben den homeriſchen Formen Edndoraı und &wpro.
30. Das legte hieher gehörige Verbum tft dag
Perfekt aynoxa,_eine zwar von den Atticiften geta«
.delte aber gute und altgriechifche Form die fchon im Ly⸗
fias vorfommt. Syn diefer iſt das Beftreben, einer nur
bunfel gefühlten Anglogle zu genügew, fehr deutlich,
Denn nah der gewöhnlichen Regel lautet das Perfekt
ax, wie es auch Die Attiker brauchen. Mit der Akt,
Redupl. würde es ayıye lduten. Für das o iſt alſo
- durchaus Feine wahre Begruͤndung, da Eeine Spur vors
handen ift daß neben dyw (mie neben aiow und &dw)
‚eine, gedehntere Form flatt gefunden Babe. Alſo iſt
hier mieder eine Dehnung wodurch dag Perfekt den Fällen
‚£&öndoxe, Eyrvoya, avnwode ähnlich gemacht ‚worden: .
und wir dürften daher nur, nach der grammatifchen Die:
thode, welche die Erfcheinung in den einzelen Verbal⸗
. formen gern fämtlich in, eben foviel Dräfensformen nes
ben. einander ftellt, fagen dag Verbum &yo fei, für dies
Merfekt, in AETR gedebnt-worden, wovon das o der
Umlaut fei. Dur ein hiftorifche Motiz aber wird die
Sache etwag anders geftellt, wiewohl eben fo von ber
eigentlichen Analogie intfernt. Sm Etym. M. iffeine _
‘ Erklärung ‚welche durch die Form aynyoya hindurch
geht. Diefe iſt nicht etwa eine bloße grammatifche Anz
nahme, fondern fie war wirklih in der Sprache und
- » findes ſich noch in den Inſchriften *) der Grammatifer
im Etym. ſcheint mir diefe Eiuſchaltung der Silbe za
‚ diesmal richtig fo zu begründen; damit In der zweiten
© ©. Chish. Ant. As. p. so. (Decr. Sigeensium_ v. sr
x np Baoılemy sis yeite — duadeow_aynyoys: Dor. Te-
zn ß ap. ———— p. CCVI. col. RL a6. 11. vs. 9,
CCXVII, co}. |, vs. 13. ayayoya, auvayayora, OVraT im
« „yozaa. Piusg. für —a, gewöhnlich. —eı. —
—
⸗
299 63. avmwodern,
und dritten Silbe derfelbe Konſonant ſel. Nehmlich das
Ohr, gewohnt bei der att. Redupl. denſelben Konſonan⸗
‚sen zweimal zu hören, vermißte dies in dem was die regel⸗
mäßige Flerion mit ſich brachte, aynye. Von eben dies
fer Bemerfung Fonnten wir auch oben bei Edndoxe aude _
gehn. Don im kam regelmäßig jac: die Reduplik.
Edn«@ würde Feine wahre Reduplif. gemefen fein; man
trennte alfo das zweite d, das por der Endung vers.
ſchwinden müßte, durch das o von dem x; und da xu_
eine reine Endung ift fo befolgte man in diefem Vers -
fahren eine wahre Analogie, Allein in dem &ynya das
man vermeiden wollte war ya feine reine Endung da |
in dem x der Charakter des Derbi verkleidet it: man
befolgte alfo nur eine dunkel gefühlte und unreine Ana=
kogie indem man auch hier Yo ginfkhaltete aber das x
beibehielt; fo daß alfo in diefem einzigen Falle der Cha⸗
rakter des Verbi dreimal wiederholt if. Genauer ana
log wäre aynyoxa, gleichfam nach der Flerion dyEsw,
‚gewefen; aber dieſe Form Eonnte nur ein ficheres gram⸗
matifches Gefühl an die Hand geben, das man bei den
Sprachbildnern nicht vorausfegen darf. Der Etymolsgus
führt noch eine: böotifche Form ayeioya an: man wird
‚geneigt fein dieſe mit ihm für eine Derderbung von
eynoge zu halten; mir feheint jedoch natürlicher ber
Uebergang ayaroga, (7 in ı) aytioye, aynoya.
31. Bringen wir die Hauptpunfte der Ießten Ab⸗
ſchnitte nochmals Fürzlih in Eine Ueberficht, fe wird
man deſto deutlicher fehn, daß die Darftellung der Gram⸗
matifer, welche in mehren der erwähnten Formen das o
oder w gang kurz nur für eingeſchoben erklärten,
zwar einer gründlicheren Entwidelung fähig, aber keines⸗
weges irrig war. Wir haben gefehn daß die Vofaltöne .
&, &, n in den Verbis ope/w, ögyelho, aonyao wenig
ftens eben fo gut in Beziehung auf ooyn, Opkeiv, ap-.
xeo, für eingefchaltet, als in den legtern Formen für
ausgeftoßen erflärt werden finnen. Wir haben bemerkt
daß es keinesweges nöthig iſt, daß das, mas irgend eis
ne nach dem grammatifchen Syſtem als abgeleitet be⸗
teachtete. Abwandlungsform eigenthümliches hat, au in _
einem entfprechenden Präfens möflfe vorhanden geweſen
’
Evvodev ik. 899
fein: und) wenn wir..deher durch Adun und &lainor
veranlaßt ein Thema AAXG feßen, und aus &yo und .
öyxos auf’ eine Berbalform ETKR ſchließen; fo ‚fi folge
nicht daß für. @AeErodmı und Herdnvar auch ein Präs '
feng AAEKR, ENEKLR worhanden gemwefen fet, fon=
dern das € kann eben. fp gut in jenen Aoriſten erſt ein⸗
getreten fein. Wir haben ferner den Umlaute o und «a
aus &, & und 7 gefehen im den Perfekt: und, Subſtan⸗
tiv⸗ Formen Dom, dgayvıc von even, Ich in
87097000, yoga von Eyeipoo, 'ayeigm ; in: ooro der -
&wgTro Yon aeiown; in aomyn von aonz/w.: Aber aus
dem erft anerkannten Grundfaß folgt daß, auch wenn
fein &, & oder 7 im Präfens oder andern Formen iſt,
der Vokal erft im Perfekt, und folglih nad der Ana⸗
logie ‘des Perfekte als o oder @, eintreten: fönne; und
fo haben wir alfo, nach der Analogie von ETKL dveybn-
var — Evnvoxa, nicht nur aus dem Thema ANOR, das
-
wir in @vdos und avderv ‚erkannten, die Form &ynvo-
90 erklärt, fondern auch für evnrote und \araye bie
Themen ENOR und ATTR angenommen. Schon in‘
diefen alfo wird das a oder » mit Recht als eingeſchal⸗
tet dargeftellt, und zwar nach einer völlig fehulgerechten
Analogie; und fo fcheint es fehr. begreiflich, daß nad, -
einer nur halb oder dunkel gefaßten Analogie, fo. wie
daopro fih zu verhalten ſchien zu aipo, fo auch ein co
eingefpaltet ward in eid« zimda, und ein.o mit oder
ohne vortretendem Reduplifationg « Konfonanten in —2
yoya und aynoye und. in Zöndoxe. Dabei bin ich jes
doch weit entfernt diefe ganze Darftellung als ein fi cher
errungenes hiſtoriſches Faktum anzuſehn; ſondern mir
genuͤgt es, wenn ſie als ein nicht mislungener Verſuch
anerkannt wird, die einzelen hiſtoriſchen Data in eine
wahrſcheinliche und faßliche Analogie zu vereinigen. Wo⸗
bei ich aber nicht im. mindeften zweifele daß theils auf
biftorifchem Wege, wenn über einige dieſer Formen neue
Data irgendwoher ans Licht kaͤmen, oder auf ſpekulati⸗
vem, wenn die Erſcheinungen ſcharfſinniger kombinirt
werden, über manches einzele noch wahrſcheinlicheres und
suverdäffigerns hargeeengen: werden kann.
>
-
.
Au. 0 Verwandt 124;
.& priv. 274. mit Pot.
« ıntenf. falfch 168.
* f. Zerdehnung,
Kaatog. 239 ff. -
"Gdßanrog 233.
dẽdos it. 233 ff.
Gaolgpgmv 225.
Caros 229 f-
Gßooratem 134. 137%
dßgem 131 fr
«aßgoros 134. 136.
dyapas 236. &
&yyııos, rim 25 293.
dyaydze, &ynoza 397.
Gymsös 336.
| dyrös 236.
dyga, dygsiv, &yget 109 f-
aösıs, —RX 171 m. Not.
adırds 264 ff.
aͤdoog 205.
delöekog, deuödlıos 251 m Net. |
258.
deige 275 Not. 293.
degippwv 224.
alouas 236.
de rs f-
dinros 233 ff.
Eemros 30R.
asoraciu Ambroſta 133.
d9daparos 167. 16% -
diönlos 247 f-
Bitnlos 252 fr.
algos. 233 f.
wirds 235-
eigew 875 Rot.
4
dr- privat.
Satulol; Ansllager 274.
wioge, aiapim 205.
- du 13, „2:
"x, dmjv 11 $-
uxadeic 42.4.
"digipe am.
alla 195.
. dilusog 7%
llodanos 12.
ülog 243. r
Apuaprsiv 137 -mit Pot.
außgooin 132. 133. (8: 3-4.
außodouog, außeorog 131 f:
ausyagrös 261 ff.
Qusiſn 112.
Apipdo 137.
augıßgörn 135. 136.
(dppwünehlog 160 ff.
274 mit Not.
dyaiveofaı 27%.
Svanpjoas 105.
dyevainato, . Aysviyxaro, dr
veigdn e. 263 ff.
arıvoder 266 ff.
ardin, dvßos 291.
drıehöhmoer oder derıßeine |
279.
dvron 8 f-
dvaya 293.
Anaozsadaı or ff.
dnargr 274.
aravgio re. 176 fi:
drageiv 374. ;
. aneılab, ansıley 274
Anendus und «Örros Bde
dnosn, 287. mit Not.
A
Enmige, ünmögn 76 1
Anla, anin 67 f-
"Anıs 6:
"Andeınew 287. ‚mit Rot
‚anoigas 77:
enovolte, dnougloooveı y
78 Not.
ingiarmp 16.
deny os. *
"Mon, agom 195.
dpi> 147.
dolönkog 253- ff.
aplimaog 247 ff.
Ggxev 3 fi. —38 4.
dgusvos ISI.
ügde a44 Not.
äbôny, Aonc 195-
—— et comp: 101 fr. .
das f. adoas
| Eraadalos 827 Net.
6160 327 Not. 228:
dsöußen 227.
arsoy, dın 223 f-
aàñros 229 ff. -
| argsuis 180 Not.
„aloe 227 Not. 238;
arönaı ſ. ürdor
oviaE 243.
av mit ou verwandt 85:
“ augıor 121 Not.
abıaygeros 131.
ur, alron 35 ff.
dpevos, press 46 f-
EyEonxe, apiarıaı 296. - -
Gpsovos 47-
„Epreuög f. dgeros
Gpopitew 78 Not. ‘
“ardonan 123:-
w7" (fättige) y° — (daras).
sam Anfang zugefeht 145. ..
a 293
er
-
- =danög 126.
. : deldıs als Imperf. a88.
. dei für ward Webel 129.
sor
| —* N
Bronlarss 93.
Gairxro 136: —
ke 26 fi. Bilder
28 f-
Boꝛiciuc 231 Not.
Pporös 136.
y und in der Berner
verrsechfelt ſ. üygm,. dal, ’
. &tıros, Tiyns.
ranti⸗ fuͤr wıyipoi 29.
yerdare 300.
yiyavs als Aoriſt 268.
Diyns, Tüns 230 Rot:
d zwiſchen zwei Vokalen eins -
- gefchaltet 126.
di, -Inv, -Oöv 16. -
Öcfipgov 206 ff.
}
dewa für xaxd ob epiſch 128;
129.
deloue 171. mit Not.
dckbtòs, hy Öekık und En} Rei
175.
“ Ösjkos 238 Not.
dia und zeta 230 Not.
: Öicxorog 218 ff.
d.dxtopog, Öidxıwp 217 ff.
Aıös von Zeig: aao Not.
is ı7ı Not. F
dio 219 ff.
donew 219 ff. 275. Bicheiug 222.
oo 05, -Iv0g 20 5.
duusvy, öcuay, Ödusveı 54 ff. ° En
—
—80*
sin der Mitte eingeſchaltet
„oder ausgefloßen 47. 120.
121. 289. Vgl. a
T.x. f: Meflexivum.
Eup raı Not. —
day, 5ay 38.89...
dyxkiveıv von dem Grapis in
,. ber Verbindung ne
- 61 Mt. 241. .
EIEA 288.
doe Flexion dieſes Verbi 295.
öndonos ebend. und 497
cñoc, Ejos 86 ff.
FETT Re A
edehovrav 17 Not, ..
290 294: 296N ot. Eder 296.
u in der Mitte eingefchaltet
oder ausgefloßen 112. 292.
a aus 3 mit, dem Naſenlant
entſtanden 290 oben.
einsiv nicht aus dem Aug⸗
ment. entflandent 290.
sigüoaro oder Ep. 66
00 112.
ELnFa 294:
d&sadılov 878:
Audupes, Enöüper 54 f
Eunlos 141 ff.
Eunaykos 76.
Exov, Sumu, Ermhog 145 Not.
&lehifeıv 138 ff-
äliaoeıy 138.
Zlo, Bloaı 195. €
R dungjonı 105,
dvaloo, Trage 276. M. Not.
&vDanıag 302.
Evdekia 173 ff-
Eveyueiv, ivsixas 289. 290.
Avyeyıney, Evevınıey, Eviviones
281. 282.
—E f 27 ff
‚ &oı- 147 ff. 154. —
Tolßotio 148. Zu
F "Eguros 146.
dvmwoßeV 266 f.
—X 289.
Ri Erin, tviooo 279 Pf:
", Ewvene 337.
tvont 288.
_ drdw, Ävnais, broce- 26 ff.
Erz 391 f.
’Ewva 271. Not. :
Eoio oder Eos‘ 92 fr
dmögseiv 4.
fnaojeddas ir ff.
inavgeiv ıc. 75 fi. -
Enelyeiv 275:
‚Inemwode fi PER SR
Eniöskın 173 ff.
eningd;, änimgos, drungavos
149 ff.
—X
eéntcouus 278 Not.
enudeperd, InisepiK 97 f- =“
inlindes 4 *
Enipegeiv 153.
‚ EIIR, Enog 287.
egeiduv 112 ff.
fgeinzıv 286.
"Egußarns 147. |
&gingos, Epinges IS. 158.
eguoderis 17. 0:5
eouo 111 ff. ..
Eouuxss, Eonalov ——
oudę 114.
Eguiis. 114: a
Eguis 111. |
tdgvoazo, — —
66.
"Epvakos 148 Not. F
igveodas, touoſu 6 Ar
En
Egweir, em ro. f.
. \ * u * 303
25 für -us, dol. 43. AAuoc 249. fe ius.
da9Rös 86. Nußgorov 134. 136.
sv Derlätgerung von v 19: | inedunds 126.
svednxss 296 Not.
d
sunnAnjteıpa 143. 145 nit. ee ; Zn
euüxnlog 141 fi — = ng, E 07, 121 Pot.
eürtgnaros 105. De ne 149 ff.
evgo5 121 Not. . En 70, 121. Not.
Evgvßarns 147- vᷣoyxivtlo ı2ı Not.
eügüs 146 ff. EEE 05 121 Not.
ie ae erg Not.
a rk ‚ Yewöns für göttlich bei *
| ee — — — ei — —
E19odonioon 124. Heosdis ı70. 172. Not.
we ni f. Monoonos 19 f.
—X 124 Not. 4 3EöuÖo1og .165.
s x Heovöjs 169 ff.
wa, Euvrau 29 Hrouos, HEgusts 10. 7 Not.
— 220 Not. Veoxelos, Veundoros, Heonıc,
beupwöned, üupen, Buy ss. HEerparog 165. Jeundasg
166. Heonıos 167.
Zn Jovis 320 t.
evs und Jovi No . Ioaooo, Ioakaı arı f.
tepvpos 120 Not.
: Zweygıor;- baygeir ſ. ayoeiv. — a yT.y
40 Not.
n in der Mitte eingeſchaltet 3 —* 285. 286.
292 f. | —* —R 219 2
7 für a gu Anfang 48.
7 für privat, 14... x und 5 35 Not.
5 Bedeutung bet Homer 240. zadaigeıw, wadugös 27%.
A —X dchy ebend. sadizw Augment 278.
nyadsos 48. "sawos 276 Rot.
nö 179 ff. xard daxpu zeovon 154.
Hıgifora 148. | "soragyeodar 1oı ff: | A
Jibioe 11h "soreriwoder:f. ermoden
ang 11$. ‚.nenleiv 12. |
—* ICH und Sa, q̃æicœ, xözös 276 Ro.
over, —A “ı3 f ‚ngaros, xıgdares 229 Not.
. Aveyxov, Dame ꝛe ſ. unter
Hsoelxeiog 16 5. —
J
\
—
t
—8
304
umlelv 144 fe
xdertòo, xamrös, Autos 93 f.
matifern 6 Not.
»oRoiös 26. 159 f.
xöhos, Föpvßos 160.
volwög, zoAody, woAweir 158 ff.
Korrog 231 Not.
xovoldiot 32 m
xgnyvos 25.
xpi, xo9n.198 Mot. .
xißo, xvußn, »unsllov 161:
wügıos 35 Not.
ædoxcoer 145 Not:
aelxo, Asluıyuöres 7 Not:
Adxtpon |. Asrbs.
Askizums 75. 76.
- Aevyalsos 19.
en Aextga nogovvasü.d.$:
neyaigeis 258 ff:
—*— 73 ff. Alaooav „7
Axudode 7 Nat.
Auyoös 262.
nina .
ib y. KR >
snAurııs 180, Not.
"zowöv was bei. den Grams vnmdexis 180 Not.
vo, vos, voitspeg 48 4
0,.00, 0, d 29 f.
o und » in der Mitte eingen
fchaltet 294 ff.
‘Öyxos 288. ;
Öylog 123.
ödun 271 Nof-
"o9ouaı 270 ;
Oln, Ölal 1944 195. 198. 199
. öluog 195 Not:
üloog 185.
ölos nur bei den une
Epifern 184. -
— 198.
öGbaugi 288.
—* 242 f.
deuoc III.
—* Eds ſ. Reflerivum.
öoua 23 ff.
Ouveodaı 21 f. 284 Not. und
vol: You.
Örisvsodar 25.
p Verflärtung vor Lippen⸗ ou ſ. o, und Umlauf:
buchflaben 136.
w zu Anfang der Wörter 195.
. nalevpov 195.
var udozakn 195.
Maroes für -osıg 43.
navgods 145 Not.
ueyapov 259 Not.
nerallr, usralloy 139. 140.
ogrös 136.
-uös, -uer 7 Not.
| yauoıkeırdg 96.
yn- 180 Not. 274 Not.
Ymyarsos 203 f-
r
. nagernjvode 268.“
ov f. Eolo und &.
‚odle, Ta 188.
ovlal 197
ovls u. oda 2 >
ovlıos 133 ff.
oVAoos 186.
orlog 183 ff-
* —R 191 fi.
doayo aͤol. 32 Not.
—2 19:
I 123 ff-
nalıungızs 42. 44
nalıyaygeigg 130. 131. j
-
‚
” nt»
— —
Gr |
— 295-. - . . add ALL ee - |
nepdew 107 Net. rexpœlotoſSus, Texung, Terug
neunsönvog, nedan 17 ff. 136 ff
nevxuhnos 19. 18log 129.
— 17. 18. ꝛeodaro⸗ 239 Not.
mine, NENTWEN, mroos 895. 7774 eu 113 Not.
nirus 17. Terayoly 163 fi. F
nodanog 126. J iij 162 ff.
noınvvev 176 ff. | inhexkeitdg, -rÄntös, »rÄurdg
woluxintog 96. Bf
ponN al, rijre 164 Not. Ze
nogatvem. dęxoc 11. 0. zgags ao fe F
nosnew 36. 20. F zenxe, Terenge, ronxis aioff.
menden 105 fi- | v verlängert In au.ıy..
mnsig 106. v, 0, ui 32 Not.
ngüsıs 106. 108 ff. u ee
5 ober vu 56 mit.Nobe ar.
npiew 106. 108 Not. „viner ebend.
ngisig 106. 109 ff. apjsns 110. e
mgoudpzeodar. 103. — 0901, Indem 124
mpooaugeiv, ie 83 Not. Not.
—ö———— 2I. 22 Not. pain, ouduns, Bar: gel.
row, nowi 49 Not. dð a6.
nt und 00 I. . gQapoo 244 >
Velos 76. “ @Pa0005 245. —
nugayga 131. DEAKN 246.
} | pn oder an wie, 236.
dalm 131. poirös und
gveodaı, giodaı 63 ff. Gioe- |
To oder duccazo 66. |
o in der Zuſammenſetzung iſt,
nie das g nominativi 165.
‚'yogös 242 ff.
pesaros 229 Not.
zgaopev ı ff.
' *
005, Öc, docç 90, 9 Not par, ya virxuv, Kazapjv 36.
oo und nr 21. 984- yalsıy, yaısa 192 Not.
arevdzem, ibew, 71006 214 ff. o als Umlaut 292 ff.
‚ OT6geiv 96. —» und o eingeſchaltet 294.
vrovoxideiv, qut 214 ff. > Nominal-Endung aus
op- 58 Not. 244. Participien entflanden 219.
“090g, apens 60. os wie, Konſtruction deffel-
ol, api it. 59. | ‚ben bei Homer 239.
u%0, opdi, opus, Wpwiregos sata: und ds ö’ alrag 4
Due mit Not. ,
2 * ungen
®
Abantes 68 St.” ·. Apollonius Rhod. s, ans. —
Accent; ob und wo non den 8.9. 2, 119 — ©. 163:
Grammatifern beſtimmt, ſ. 4 1245: — ©. 1an.
axsor ı0. ©. 12., avrog 40 Apollonii-Lex. 36. j
Not. ‚ dnıinöss 42 ff., yühıe. arare 244 Not.
6., Tmhexkeitös ic. 96., &a-ı Aratus 134 — ©. 119% i
206 233., almes 233. f- area 244 Not. '
Aceent zieht ſich zuruͤck 42 Not. Argos 68 Not.
— waͤndert 12. Ariftarchus 36. 73. 153. 155.
— dgl. dyakiver (dom Gra⸗ 180. 214 f. 217. 237. 247:
vis). 254. R
Adiektiv- ſtatt Adverb 118. Ariftot. Hift. Anim. 6, 12. —.,
119.1 ©. 109.
Abverbiaformen 12 ff. 16. Alcanii, Afıa 68 Not.
Aeoliſcher Dialelt kommt mit Augment der compofita 278.
dem Lat. überein 32 Not. aurora 121. .
bildet 20 flatt sis 43. Aulci 88 Not. /
Aeſchylus. Prometh. 12.— ©. Aufones se Not.
134 323-6. V.
633.— S. 212 Not. Theb, bald, bold altdeutfch 190 ot.
920. — ©. 203. Bekränung des Weins 97 ff.
‚ala, axilla 195. ‚ bernen, brennen, en
Aleaeus 32 Not. ae 10 N |
Ambrofia 231 ff. = Bianor f. Anthologia :
Anthologia, (Bianor) 281. Briareos, Cottus, era 231 -
_ ‚(Euenus) 34 Not. (Simo- Not.
nides 85 oder 91.) 113 Not.
| Antimachus fr. 27. — ©. 160. Callimachus, Sragmente aus
— — ap. Schol. 1.5,500.— Ghöroboffug 43-
©. 238. — Sragmente aus der Se
Antiphon, fragm, ap. Suid.— tale 43 Not. 71. 72.
©. 173. caftus 276 Not.
Aones 67 Not. — Choeroboſci Icholia in Theo- |
Aoriſius 178. — ſ. Enavpeodas dofii canones 43. 56,3 un
©. 80 f.
a Apia, Apidones er dA, — 164 Not.
63 f. d eingefchoben 126.
v
x i >
;
vs i ——
es
a f. Zerdehttung.. — Corip. in dhoer
Dual und Plural 3. sa 51 T. ©. 296. —
S. auch Endungen.Gyet, Gyges 230 Not. E
Digamma it nöuuos 182. - —
Dohle, dahlen —RBR b und x 35 Not. ne
haurite 85.
Elifoi, angebliche und wire Hecale f Callimachus. |
ehe 20. le un At heel (dänifch) ı90 mit Nat.
Empedocies, fragm. ap. Aris heil, Heil! Zeil, heilen,
fiot. de Anima — ©. 157. Heiland 190 mit Not.
Enchäs {. ayxdiveiv- Herodotus 1,5 — ©. 16 Not.
Endungen des Plural und 1, 86 — ©. a64f. 3, 53-
Dual im Griech. und. Lat. — S. 6 Not. 18.
49 Note 3. Vol. — nnd tr 35 Not. J
S. 55 Note ia. ar —
| 24. 635.— ©. 47.
enrgegen nehmen 10 Rot. 8.19. 8. 23: ©.
Erıbotes 147. - -
rosamıe herdirt go Note 34 B66=660. S.168-f.
Erytus 146.. “an. 191. — ©. 9. Oeoy-
304. — ©. 66. V. 714 —
Eiym. M. v. Shigog 15 Not.
dedixidooc 217 Not. Egon 72. a — a in
Euenus f. Anthologia. . Str. 1. — ©. 1%. -
a den 2 Helychius, v. daßaxtos 233.
&eßooıy 135 Not. AIEopu-
Euripides. Alc. 515. — 8.20. ih mie Not. —
Bacch. 524. - ©. — eu 36. dgvüeg7. &laon 73.
‘Bee. 100. — ©. — * = brirınıev 233 Nof. dnag-
860. — 115. 1p Eouevou 101.) Erringai. inl-
1207.— ©: 54. Notes. "ng0s 156. 157. änınslarıns
Eurybates 147. Ä 27299. Mom 153. Heovdse
zer 146- on. 1723. Not. - ödog, noAovgy
und »olouuße 160.
‚Sichte, — 1. 18. Heyrarh 35 Not.
firmare, Gebrauch des Worts, heurter 113 Not. -
und Verwechfelung mit NHippocr. de Nat. Pueri - 79.
formare 256 Not. de Morb. IV. — 80.
| HOMERUS. -
Gerücht ſ. 0000 Spuren von Verſchieden⸗
Gewohnheit und wohnen beit der Verfaſſer von
292. ‚ Goyfiee > Stade, Ki
yfh, dör. 2 33%. — dergt. von
Il. ®. ©. 178. sor. ir
Wörter und Formen in
Homers gewöhnlichen Zert,
deren Schreibung noch Tet
zu ändern iſt, ſ. arußöin-
os, —— nos. iuci dıkor,
———— ——
Zöövoaro (mit zwei a An,
der Länge zu ſchreiben),
‚Eovulos, 7 Feuıg Esiv, 7 NRI-
06, — (f- 20g.), ‚ors-
varizsır U. Hoc, mlenimtos.
S. auch Alaoasy, ads und
97, welche herzuftellen find.
Wörter und Formen bie
zwar, mit mehr oder mitt-
der Mabrfcheinlichfeit, ur⸗
. Mrünglich anders lauteten,
aber in unſerm Tert heizu⸗
behalten ſind ſ. dnsınepe,
Önsimörtog, annlomv amd
Gnnlga (8.76. u. 35 Not. In
"&novgisoovgı, Gplinkag,
dinie (©. ‚284- .), 8010 (oder
3106), ediogo (oder zig.
©. 66.), zadılev (oder xa-
Hilo), xolmös und R
mit o (©. 159 Not.), ie
Öunos, oigıw (üder . ‚colow,
91. Not.), üs 8° air.
Kritik und Erklärung ein⸗
zeler Stellen:
1l. 0,216. —6©. 42. V. 567
— 8S. 3. V. 31. - S. 10,
11. rn 6oo. — ©. 178.
B. 576.— ©, 182.
. 1.8.39. 8. 486.
— ©. 53. mit Note.
E
,
@, 210. — ©. 178.
m23.— ©. 176.
x, 319. — ©. al.
5 — — ©. 91.
rn — S— 287 Net.
os ce 226. Mm.
B. 174. ©.9r.'
V. 265. — S.
59. mit Not. 16.
el: 106 — ©: 38.
x 489. — S- 77- mit
Se
u, 531. — S. 15. 16.
Od. a, 91. — &. 287 Not.
V.2832. S. 24. V. a234.
— S. 3. mit Nõot. B.
402. — ©. gı Not. V.
148. ©. 102. 103.
G 193: — ©. 10.
x, 287. — ©.. 165.
y 320 — 24. we ©. 98 Rot. —
0, 22. — ©. 33. 33.
* 327. — S. 30. V. 408
— ©. 278.
q, 107. -S. 84. V. 404.
©. 183.
%, 343. — ©, 154. 155.
u, 81. — S. 22. V. 149.
— ©. 178.
9, 402. — ©. 20.
% 489. — ©. 77.
y, 52. — ©. 54 3.879.
— 6.74 -
‚Aymn. Merc. 480. — ©. 142.
'„ Apoll. 31. 219. ©. 96,
8,757. — 247. V. 567. hordeum 198 Not.
Hort 112 Rot.
⸗
| leider! 13.
Leumund 47-
Metathefig f. Verſetzung.
durt engl. by 113 Not.
Hymnı f. Homerus.
Hyperbeln 168.
Jabolenys- 820 Not:
jackern 219 Not.
Jadera 220 Not.
jagen 219 Not. 220 Not.
‘ Inclinatio f. äyakiverr.
Infinitivi auf u, unen re.
55 ff ˖
Jovis und Zeis 220 Pot.
| Landernamen, dichteriſche u.
alte 68. 122
Lefches fragm.. = S. —
lieber! 12.
Lucianus. Charon init. — S.
\ n
263 Not. 4
m zu Anfang der Wörter 195:
mahlen, molere 195:
malleus 196%.
Mars und .
mas 195.
Melampödia f. Hefiodüs.
mola 195. 198.
mÖTS, uòoooc, Aovro 136. 137. _
multäre 196 Not.
Moöfchopulus ad Il. &, 499;
— ©. 200..
Nafenlaute treten vor andre
Konſonanken 288.
ne verwandt mit a- oder er. Duantität, ſchwankende 69.
privat. 274. Not:
Nicänder bat falſche Formen
213.
Odyffea f. Horkehi
Opsi, Open Ben 67 nr
2 J 309
¶Obfergleht⸗ und Snfertudiek |
191
ee auf Unen ober vi
— E Argon, 915 — S.
172.
Of 68 Rot.
Pelargi, Pelasgı, Pelops, Pe-
loponneflus 63 Pot.
Perfektum, 3te Derfon des
Sing. gebt ins Imperfekt
über 268.
Perfon, dritte -f. Reflexivum.
Ep Pindarus. :
01.6, 185 — ©
140 mit der Note 9, 07
de ©. 144. PY. % a65·
S. 77 Rot.
pinus, picea rk. 17.
piftris, piftrix 108 ff.
lato bat epifihe Woͤrter 26.
Pollux, 7. 2 26. — S. III.
priſtis 108. 110. 111.
Pronominalformen ' gelech⸗⸗
ſche, lateiniſche und andrer
Sprachen 49 ff. mit den
a. Brfonders Note. 4.
und ı
Sonne: dritter Perfon f.
Reflexivum.
—Andert ſich in der Ablei⸗
tung 227 Not. azı bett.
Reduplikatlonen in der Wort⸗ F
bildung im griech. Tat. und‘
deutſchen 21. mit Not. 177.
—
Reflerxivum,
nen gemein 53 Tot. 90. 91
—
Schol.
310
\ —
Redupl. abuſche Tann nicht Theſu⸗ in der Hekale 71.
nach Belleben oder nicht
gebraucht werden 272. —
- beim Digamma 244 Pot.
‚—in — &yN0%8 297:
den dyei Perfo-
mit Not.
Salve, falvus, ſalus 190. mit
Not.
Sarkaſmus, fcheindarer im
.- Homer 82-
{hauen u. fcheuen 271 Not.
Schol. Apollon. 1, 409. —
© 193. 2, 218 ©.6.
Hom. U. o, 138. —
sg Not.
Simonides ſ. Anthologia.
- Sitte und Sig 293-
Sophockes. Aj. 177. — ©. 150
Not. Ord. C. 1685.—©. 69.
Spiritus alper und levis wech⸗
ſeln 14. 35. 40 Not. 88. f-
112. 137 Not.
‚fprügen, fprüben 107 Not.
Stein, Bermandiung darein
257.
ſtuͤtzen 113 Not.
Suidas, v. —XE 246.
Heaıdecasos 173 Not. au-
‚dodvzeiv 198. 192 M. nn.
ESynizeſe 60.
tage (daͤniſch) 163 Not.
take (engl.) ebend.
tango ebend. .
Theophraftus. Sragment von.
den allaig 196: 197. -
Tibullus 9, 5, 23. — ©. 256.
Not.
Tmeſig is3. n..
umlaut 76. 35. 124. 194. 198.
215 ff. 219. a92. 293 ff.
Umſtellung ſ. Verſetzung. —
vale, valere, validus 190 Ne
valgus 246.
Valcones 68 Not.
Berfehung der Buchflaben 204.
Verwechslung voimy u: x 18.
Virgilius. Geofg. 1,.375. (a#-
ziae) — ©. 119.
Aen. 1, 723. (ceronate vi:
n)—6©.98 fff. ie
virgo, 246 Not.
vitricus ebend. > Dr:
Dokale, deren Unterſchiede x.
29. 31, 32 Not.
Vditernamen 67. 63 Not.
walten, gewaltig 191 Not.
whole, wholesome ebend.
wohl ebend.
Zabolenus 220 Pot:
Zara ebend.
Zenodetus 88. 9. 236 fl.
252 f.
Zerdehnung, gewiſſe Regein
derſelben 9. 226 Rot. 29
mit Not.
Zeta von Kouze 220 Not.
- Zufammenfebung, ſcheinbare
und wirkliche, feſte und Tofe.
2728 276 fi j
*
E 2 z . . ‚ . ni |
Gedruckt Hei Johana Sriedrich GStarde
4
2, 527: u.
21
mr P2
Seriloguh
Ober
Beiträge zur —
Wort— Erfiärung
bauperägtig
F fuͤr
Homer urd Heſiod.
Bor
Philipp Buttmann, Dr.
Zweiter Band.
Berlin, 1825.
In ber. Myliuffifchen Busbandlans
———— No. 4.
—
310
Redupl. atuſch⸗ kann
nach. Belleben oder nicht
gebraucht werden 27a. —
beim Digamma 24 Not.
in —— aynoxa 297.
Reflexivum, den drei. Perfo-
nen gemein 53 Not. 90. 91
mit Not.
Salve, falvus, ſalus 190. mit
Not.
Sarkaſmus, ſcheinbarer im
Homer 82.
fchauen u. fcheuen 271 Not.
1, 409. —
Schol. Apollon.
© 13. 2, 218 ©. 6.
Schol, Flom. U. 0, 138. m
38 Not.
Simorides f. Antholagia.
Sitte und Sig 293.
Sophockes. Aj. 177. — ©. 150
Not. Ord. C.1685.— ©: 69.
Spiritus alper und lenis wech⸗
feln 14. 35. 40 Not. 88. f.
112. 137 Not. ö
‚fprügen, fprüben 107 Not.
Stein, Verwandlung darein
4257
flügen 113 Not.
Suidas, v. Eupakswusvorg ei
Henudesasos 173 Not.
‚doYvreiv 198. 192 M. "Dt
ESynizeſe 60.
tage (daͤniſch) 163 Not.
take (engl.) ebend..
tango ebend.
Theophraftus. Fragment von
ben avlais 196: 197. -
‚virgo, 246 Not.
t F
⸗ * —
nicht Thefzus in der Helale 71.
Tibullus 9, 5, 23. — ©. sie
Not. 2
Tmeſig 153. 277- BR
Umlaut 76. 85. 124. 194 19%
215 ff. 219. 292. 293 ff.
Umftellung ſ. Verſetzung. -
vale, valere, validus 190 N
valgus 246.
Vafcones 68 Not.
Verſetzung der Buchflaben 204.
Verwechslung von Fꝓu. x ı0.
Virgilius. Geofg. 2,.375. (a- _.
Biae) — ©. 119. 2, 527. u.
Aen. 1, 723. (coronate vr"
n)— 8.98 J
vitricus ehend. —
— deren unterfäketen x.
31, 32 Not.
egälfernamen .67. 68 Not.
woelten,. gewaltig 191 ot.
whole, wholesome ebend.
wohl ebend.
Zabolenus 220 Not:
Zara ebend. j
Zenodetus 88. $9. 236 fl.
252 f-
Zerdehnung, gewiſſe Regein
derfelben 4 226 Rot. 229 f-
mit Not.
Zeta von &uıza 220 Not.
Zuſammenſetzung, ſcheinbare
und wirkliche, feſte und loſe
273. #. 276 fi- Fu:
*
. . . 5 — FE Fi. - |
Gedruckt bei Johann Sriedrich Starcke.
* 1
—
Eeriloguh
Ober
| Beiträge zur griedifäen
BWort- Erftärung
bauperägtig
— fuͤr
Homer urnd Heſiod.
Bon
Philipp Buttmann, Dr.
Zweiter Band
Berlin, 1825.
In der. Myliuffifchen Dusbendlung
| ——— No. 4. |
.r
-.
*
on
* *
—* ⁊
*
%
Borredeo ‘0.
1, berufe mich für diefen zweiten Band in allem
—dem was Zweck und Einrichtung betrifft, auf die -
Borrede zum erften, mit dem Beifägen, daß indem
ich fortfuhe bei der Wahl der Artikel zunächft von
der Folge der Bücher der Ilias mich leiten zu lafs.
fen, ich in diefem Band- bis zu Ende des dritten
Buchs gefommen bin. Wobei es fich aber verſteht
daß Aauch für die folgenden Bücher der Wörter die
‚einer folhen Erörterung von meinem Standpunkt
aus noch verlangen Finnen immer weniger gewor:
den find, In Abſicht des Kolge ber Wörter ſelbſt
aber habe ich mich. biedurch nicht binden laffen, da '
nicht felten ein fpäter in der Ilias vorkommendes
Wort einem früheren aus wichtigern Gründen vorzus
ziehen war, Auch habe ich in diefem Bande den .
auf dem Titel ſchon ausgefprochnen allgemeineren
Zweck etwas mehr vorwalten Jaffen, und einige Ars
ikel beigefügt, deren Inhalt gang oder zu großem -
Theile außer jenen älteften Epifern liegt, immer
‚aber innerhalb des echten lebendigen Wachsſsthums
der Sprache, . —
Es kann nicht fehlen, daß, da ich bei einer Ar,
beit diefer Het, -vorzöglich andre mehr oder meniger
sangbare Anfichten vor Augen habe, ich auch bie
‚ und da die wohl hergebrachte Meinung, felbft zus
ıV
weilen Grundfäge, vorzäglicher Gelehrten: befreite.
Wenn ich dies nun, vielfältig thue, ohne den Mann,
der ſich irgendwo ſchon darüber geäußert hat, zu
nennen, fo bitte ich doch ja dies nicht als einen vers
ſteckten Angriff angufehen; deſſen ich nicht fähig bin.
Ich thue died nur um alles zu vermeiden, was ir⸗
gend perfönliches dahin bringen könnte, wo es eins
zig um die Sache zu thun iſt: doch fo daß, fo oft
ed mir gehörig oder nothwendig ſcheint, die ges
gentheilige Meinung auch mit ihrer Autorität auf
treten zu laffen, ich auch dies eben fo unbedenk⸗
lich thue. Ich wünfchte fehr daß weder durch die⸗
ſes noch durch jenes Verfahren der anders denkende
ſich veranlagt fehn möchte, was ihm zur Unter
ftüßung feiner Anfichten, oder zur Würdigung der
meinigen, noch etwa nöthig zu fein fcheint, in eis -
nem andern Ton vorzufragen, als den die Liebe
zur Wahrheit allein verlangt.
Berlin im September 1825.
Derbefferungen.
©. 10. Das Notenzeichen 1) — * 3. a. zu ſetzen.
— 16. 3. 17. fi. Edaros ſchr. &0
— 59. zu Ende * Art. 70. — hinzu: ©. noch unten
rt. 105 -
— Ber bis 98. iſt im Kolummentitel ſtatt 78 zu feben 99-
113. Not. 3. 2. nach „Analogie” fchalt eins (ſ. noch
unten die Note zu ©. 198.)
= 158. 3.9.9. u. fi. ſteht fchr. fieht als Erklärung.
— 142. 3. 3. fi. hierin ſchr. hierein.
— 181. vorl. 3. ſchr. 9" Hlßatos (mit dem Aſper)
— 218. 3. 20. fl. 22. fr a
NISSTHRL
vw -
Saba Lt.
dyeo, dven. ©. 1.
. Öpuruarae. ©. 4-
Sayog, Edavds. ©. g. =;
durog, aorev. ©. 15. n
Hiöss. ©. 22. ; ”
rege, nlgav, neo. ©. 25. Ä =
aoxıon ©. 85° | J
uuolyc. ©. 39. | |
na. ©. 47:
Ögxos, Opxıov. S. 82.
Hoös. ©. 60.
ano:ivo, ano&in. ©. 70.
arölos, £ölmo. ©. 75.
Honsıy, loxııy. ©. 82. |
Asyuy, AMkas, MEnoduı. ©. 86.
amze0on, ueyarııns. ©. 92
. aysgwzos. ©. 98.
ddaron, dodoonto. ©. 100.
Yanoosıy. ©. 105. .
alvos, dnawi. ©. 112.
üxsw. S. 117.
Poskos, Bgozivaı, Beßpvza: ©. 120. ' |
aönjcaı,; duevaı, Euer, Aw, dos, ddnuorir., ©, 127.
!
. iapdn. ©. 138.
’
L
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‚88.
109.
fe “ N Zr
si, Noci, Alben, eildnovs R. a. ©. 14. -
nogoasliy. ©. 159. i
‚gihdew, nadipas. ©. 163. . en —
ullvüe, nalırdriodas ie. ©. 167.
dnosgoas, ©, 269, u
axomgoas. Saft. '
Außaros. ©; — N,
della Öelelos 16. S. 288. on
aempoun. ©. —
‚inköyerog. ©. 108.
ayvelin, dyyalıs. ©. 208.
ineppialos, umsgmvogder, Unigonios. ©. 209:
du ©. 817. |
sure, Hure, Ösire ©. 897.
. ödoolzgogos. ©. 254,
xauörıes. ©. 237.
yalos, pälage, Tergapdingoy, — ©. 240.
done, zxomsoueiv, altkeıy.
Nachtrag zu Bd. I. Art. 1. - 6. —*
. wnlexleıtdg ie
Nachtrag zu Bd. 1. Hr. 24, 9. — 6. a5.
| solar,
Nachtrag gu Bd. I. 27,5 — ©. 256.
Plltew ꝛc.
Nachtrag zu Bd. 1. , Yet. 8 9. — 6. 258.
xılnwds, uähas 16.
Ein Exkurs zu der ausführlichen ariechiſchen
Sprachlehre: — ©. 263.
Zufäbe und Berichtigungen zum -Erfien Band. ©. 67.
x
=
—
64. dvso, üvso. s
©.
1. - Mi diefem Worte ift etwas ganz, ähnliches eins
getresen dei, was wir beim Worte axeov gefehn has
ben, momit es gerade auch in der Bedeutung vollfom:
men überein Sommt. Siebenmal wird in beiden home⸗
rifhen Gedichten die Form &vew gelefen, überall mit
der durch deutlichen Gegenſatz bes Sprechens fich kund
thuenden Bedeutung, ftill, fchweigend, ohne Lerm.
.An allen diefen Stellen bezieht es fich auf eine Mehre '
heit und gilt daher allgemein für den Plural eines Wor-
tes avec. An einer einzigen Stelle ſteht berfelbe Aus⸗
druck von einer Frau, und dort ſchreibt man avew, Od,
Y, 93. H 8’ üvco dr zoro. Auch iſt ein Scholiaſt
forgfältig genug ſchon bei 11. 6. 323. zu bemerken: ode
uey dice ou ı* mi ds vov H 0’ även noro *),
yopis zev ı. Nehmlich, wie denn auch) anderwärts ges
fagt wird, an diefer Stelle ſoll üreo das Adverb ‚fein
nach der Form von oürw, Kygyo. Und es Ift wirklich‘
- auffallend wie diefe Srammatifer und nach ihnen alle
neueren Kritiker Über diefe Erfcheinung, durch. Weglafe
fung eines Strichleins an Einer Stelle, gänzlich weg:
fommen. Hoch wunderbarer daß, wenn man denn ein:
mal dieſen Unterſchied flatuirte, man ihn bloß Hier an⸗
nahm wo ber Singular dazu nöthigt, und nicht einfah
daß diefelbe Verbindung mit dem Verbo Fodeı au
biefelbe Form erfodert Od, 8, 240. olov änavss; Hoo
‘Ayo, wo aber alle das « unangetaftet laffen: de. doch
T) Bei Binsifon oi 8’ ven In av, vererbt, wie die
F ae jepR und bie Vergleihung der Stellen zeigt.
4A
l
22 64. Aveo, Aveo —
grammatiſch gewiß iſt daß Hemer entweder an beiden
Stellen @veo ſprechen mußte, oder wenn er bier äüreep
fprach, er dort nicht anders fagen Fonnte als ürewg:
von welcher Lesart aber feine Spur iſt.
2. Doch dieſe Erwägung und die DVergleichung
von dan Eykvovro mußte gleich weiter führen, nehms-
lich darauf, daß“ja auch der Merbindung arew Eyevov-
so, dreo mov, als Adverb, an den Übrigen Stellen
nichts - entgegen iſt. Und vergeblih, bloß von Damm
erwähnt, fteht diefe Bemerkung laͤngſt hei Euftarhius zu
der Stelle Od. w: TO de Gare onusmdss Esıy Enib-
inua öy- xai Öidwolr Unövommr, zar zo, Ol 0° ven
Y00Y, roliouror elvar, xadd& ai To, Adnv& Ö’ oneooy
9, doxtt Inlbonue eiraı dic To, axemy daivucde. Aus:
führlicher, wiersohl nicht klarer fpricht zu diefem Zweck
Apollonius de Adv. p. 554. 577. woraus hervorzus
gehn ſcheint daß die Ariftarchifche Schule wirklich das
Wort, durchgehende als Adverb annahm. Die Kritiker
welche hievon wieder abgingen, fheint es alfo, glaubten
ſich gefeffelt durch die wirkliche Exiftenz des Adjektiv
Äyscos, mit welchem alsdann die Verbindung eivas, yo. |
vesdaı freilich natürlicher wäre.
3. Wenn wir num aber nach diefem Adjektiv fu: _
chen, fo finden wir es nirgend. Denn das Beifpiel’
das Alberti zum Heſychius aus dem Herodot 5, 27. (28.)
fogar als elegant anführt, ift eine längft anerkannte
Merderbung; deren eben fo zuverläffige, treffliche Beſſe⸗
rung, von 2a Barre, üveoıs für arewc, ipt endlich im
Schweighaͤuſerſchen Tert die gebährende Aufnahme ges .
funden Hat. Hiemit ift alfo, foviel ich weiß, alle Spur
‚des Worts Gveos verſchwunden; denn oweob bei Hefy:
chius iſt wol gewiß nur eine abweichende Schreibart
‚aus den bomerifchen Etellen. Daß in diefen 'alfo durch
aus, nach der Norm jener einen, wveo gefchrieben wer:
den muß, kann wol fein Zweifel mehr fein; und wir
Haben hier ein merfwürdiges Beifpiel von welchen Zu⸗
fälfigkeiten die Erklärungen der alten Gmmmatifer zum
Theil abbingen. "Aveo war ein veraltetes Wort. Stuͤn⸗
de die Stelle wo es, mit dem Gingular perbunden iſt
fo gut im erfien Buche der Iliade als fie im vorlegten.
*
worden. Aber fo hatte man meiſt nur jene große Mehr-
heit von Stellen vor Augen wo bie Verbindung mit
2
\
der Odyſſee ſteht, fü iſt nichts gewiſſer, als daß von
ihr aus alle Übrigen Stellen richtig wären angefehn
dem Verbo Subſt. dem Verſtand am natuͤrlichſten ein
"Adjektiv" darbietet; und da es Plurale auf @ gibt, fo
hörte man einen folchen noch ehe der Grammatiker hin⸗
zufrat; der nun ein Faktum vorzufinden glaubte, und
fig nur mit dem ‚abweichenden Falk in Od. y befchäf:
tigte. 2) ——
e
4. Fuͤr das Adverb bleibt es alfo bei der. Analo⸗
gie der Adverbia auf co. Die Natur eines folchen Worts
fcheint indeffen immer mit fich ‚zu bringen, daß es von
64. @vER, GVEQD — —3
. einem Adjektiv gemacht, und eine keicht mebificirte Ka—
fus » Endung, Dativ oder. Genitiv, davon ſei. Dies läßt
fih auf Oniso, no00w, apro, und felbft auf avo, xa-
‚sw 1. anwenden; fo daß man fagen möchte die Form
‚auf w habe fich durch den Gebrauch auf folche Adver:
bien bofeftigs deren adjeftive Form veraltet, oder wenn
man will nicht. in Gang 'geforimen fei. Nur oüre, :
das neben oüros, von ovros kommt, läßt uns eine
Form auf oc als die natürlichfte oder doch gewöhnlichfte .
- auch von jenen allen vorausfegen. Für üven alfo auch
kann es bei jeder. etymologifchen Anficht bleiben dierman |
für das Adjektiy für gut gefunden Bat; es kann mit
Eyveog verwandt, 'e8 kann aus dem av privativo und
- einem die Stimme, den. Laut bezeichnenden Wurzelwort
= \
”
Br
Li
zufammengefeßt fein; auf welches, bei fü geringem Stam⸗
me, wie &, zu rathenleicht, aber es zu beflimmen fehmer
ift. Aber wie follen wir es betonen? Der überlies
.ferte Ton ärew bat allen Verdacht gegen fich, daß er
nur beibehalten iſt aus der Anficht daß Aveo der Plur.
der Adjeftivform direos ſei. Am natuͤrlichſten wäre
⸗ u |
J x '
2) Apolonius Rbodius bat das Wort dreimal immer in
Verbindung mit avavdoı, woraus jedoch noch nicht
notbwendig folgt, daß er es als Adjektiv fahte Die
Adverbialform, welche feine Codd. darbieten, läßt fich
ſehr gut mit dem Adi. verbinden, wie wenn irgendwo
ſtüùnde ai ds viya xa} addpußoı napildor
\ “ cc Ux:,
N
-
x
! »
/ ı *
4 64. uvlo, vo ,
dreo, wie Onlow: aber auch are wäre nicht befremd⸗
lich, fo wenig als oogws, xgartpus, wenn wir die Ad:
jeftivform fo betonte annehmen wie Evveo;. Unter fol:
ferte, jedoch mit gebührendem Vorbehalt, beizubehalten s
um fo mehr da auch diejenigen alten Grammatifer, die
chen Umftänden ift nichts gerathener als das uͤberlie⸗
das Adverb anerfannten, es fo betonten; wie aus der .
einen &telle des Apollonius de Adv. (p. 577.) er⸗
hellet. 3)
65. r c.
1. Nicht leicht wird man uͤber ein Wort im Ho⸗
meriſchen Texte, man mag den Auslegern oder (wenn
Äh nehmlich von mir aus ſchließen darf) eigner For:
fhung folgen, fo hin und ber geworfen, als Über das
Wort Opunuare. Auch iſt dies nicht zu verwundern,
da uns Feine Bergleichung vergönnt ift: denn das Wort
kommt bei Homer zweimal zwar, aber in einem gleich⸗
lautenden Verſe, bei andern Schriftftellern aber gar
nicht vor. !) Soll unter diefen Umftänden das Ergeb:
nis unferer Unterfuchung Sicherheit gewähren; fo müf:
fen wir dazu gelangen durch alle Wege und Irrwege
die fich darbieten. | —
⸗
3) Sie leiteten nehmlich das Adverb areo von dem Ab⸗
jektiv avec ab, und glaubten es daher auch eben fo
betonen su finnen: an fich nicht unrecht, da ja auch_$.
B. die Genitiv- Endung or, in za» Eunleonv u. d. g. fich
nach dem Nom. auf or richten muß. Freiltch beruhte
Die Annahme diefer Adiektinform immer wieder auf je=
nem unbegründeten üven. Aber fie widerfpricht Doch
auch keinen Befeben der Sprache. Vielmehr, wenn
wir ein Wort uraog, ee annehmen, fo war die
Mandelung in avens faft nöthig.
2) Bei Stephanus und Schneider ifi war auch von an⸗
derweitiger Bedeutung des Wortes öpunua die Rede;
aber Stellen find nicht angeführt, und die Angabe
ſcheint alfo, da das. Wort ein Hares und deutliches Ver⸗
bale if, nur auf der etymologifchen Deutung irgend
eines früheren Erklärers zu beruhen.
N
an 65. Öpunuare 5
2. Die beiden homeriſchen Stellen find Il. ß, 356.
und 590. wo als Hauptzweck des Feldzuges angegeben
wird \
Tivaodaı "Eleyng öppruura Te Kovayag Te.
Auf den erften Anblid wird und muß jeder die beiden
‘ Iegten Subftantive als parallele Ausdrüde zu Einem
Hauptſinn ‚faffen; und da ögueiveay nachdenfen, ſor⸗
‚ gen beißt, fo iff die alte Erflärung von Oounner« durch
Sorgen, Bekuͤmmernis, welche allein man bet Hes
fohius und den älteften Erflärern findet, der. Verbin⸗
dung bier fo angemeffen, daß nur Bebdenklichkeiten von :
außen ber uns wieder irre machen können. Ein Haupfs
bedenfen nun diefer Art fand man ſchon fehr früh dar
rin, daß ja Helena dem Paris mit ihrem guten Wi
len gefolgt fei: und da dies Helena felbft ganz unum⸗
wunden fagt in der Odyſſee 6, 261. ff. fo brauchten
diejenigen, welche Syliade und Odyſſee verfihiednen Were
"faffern zufchrieben (06 xwoilorzes heißen-fie frhlechtweg
in den Scholien) den Widerſpruch unferes Verſes uns
ter den Beweifen für diefe Deeinung. Die Gegner dies
fer Meinung aber, welche die Hauptfliimme in der gro—
gen Scholienfammlung führen, wußten dieſen Beweis
nicht anders zu entfräften, als daß fie den Genitiv
“Ehevyns durch nregi erklärten, und die Sorgen und Seuf—
ger der Griechen um Die Helena als Gegenftand der
Rache Hier genannt wiljen wollten. Wieder ‚ein ſchoͤ—
nes DBeifpiel, wie diefe Griechen ihre Sprache beban-
belten! 2) | ER f
073. Doch diefer Einwurf jener trennenden Kritl:
ker war leichter zu befeitigen. Auch in ber Iliade 4,
‚173. ff. gibt Helena deutlich genug ihre freiwillige Ent⸗
führung .zu erkennen. Aber die Berhörung eines ſchwa⸗
® « “ 4.
2) Auch Heyne laͤßt dieſe angebliche Deutung, oder viel⸗
‘mehr feinen Unmuth darüber daß Meder dieſe noch jene
ibm Ruhe ichaffte, foviel wirken, daß er dem ganzen
Ders, deſſen Verbindung wenigſtens völlig klar iſt, für
„hart und zweidentig” erklärte. Dura et ambıgua ver-
dus fenteätia, Aut enim ipfius Helenae funt öpunpaze
et soyaya) aut aliosum propter illam: «ot. ,
—ä 85. vonatæ
an Weibes iſt und vlelbt elne Gewaltthat an ihr;
ihre eigne Schuld dabei iſt zugleich Verblendung der
Afrodixe, folglich ein Ungluͤck; und ſo folgen bald Reue
und Thraͤnen und Sehnſucht nach der Heimath; wie
alles dies ausdruͤcklich erwaͤhnt iſt in der Stelle der
Odyſſee. Ja dieſe ein war nicht bloß zu
erwarten, fondern die Griechen. hatten Kunde davon
durch Gefangne und Spaͤher, befonders durch Odyſſeus,
| deſſen geheimer Zwieſprach mit Helena an derfelber
Stelle ‚erwähnt ift. Und fo geben die Worte der ne:
“dena, TO xai »Aniovoa ternxe 1. y, 176. und drnv de
peresivov Od. d, 261. von diefer Seite betrachtet die
befriedigendfte Erelärung des Ausdruds Zn öeun-
uœrtè ve sovayag Te
“4. Vollkommen — wuͤrde auch gemiß- jedem
Lefer diefe Erwägung, wenn bloß die eine diefer beiden
Stellen: märe, 1l. ß, 590. wo von Menelaos gefagt
iſt: udlıce de Kro Oyus Tivaodaı Ektvns ögu unmuœrotẽ
TE govayas re Aber an der fruͤhern Stelle DB. 356.
tft es doch gar zu befremdend daß Meftor, zu allen Grie⸗
hen redend, die Rache für die Reue ımd Angſt eines
leichtſinnigen mit ihrem Buhlen davon gelaufenen Wek
bes zu dem großen Zweck eines jeden macht, durch def
ſen Erwähnung er alle von ‚übereilter Ruͤckkehr abzuhäl:
ten hofft. - DiefeBergleichung beider Stellen follte mag
denken müßte früh fchon eine Vermuthung ‚haben enb
fiehn laſſen, die jedoch bei Heynen zuerft laut geworben
iſt; nehmlich daß der Vers Im älteften Homeriſchen Text
nur an der zweiten Stelle, wo er die natuͤrliche Empfin⸗
dung des lebenden und verzelhenden Gatten ausdruͤckt,
geftanden babe, durch täufchende Erinnerung ber Rhap:
foden aber, wie fo. viele andre Verſe auch noch an eine
unrechte Stelle gerathen fei. -Diefe Anficht wird ohne
Zweifel ſchon manchen befriedigt haben, ſo wie ſie auch
mich uͤberraſchte als. ich ſelbſt, unabhängig von Heyne,
fie faßte. Aber der Friede will nicht lange vorhalten.
5. Sehn wir die erfte Stelle genauer an, fo iſt
der Vers Eeinesweges dort fo entbehrlich als andre wan⸗
dernde Derfe im Homer an- emnjeten Stellen find. Die
“
».
z i /
651 Opuiuase , 7
| Brlehen, ſagk Neſtor, ſollten nicht an. die Heimtehr
| - ——
denken
— ‚ei tıra do Tosov KAdyo xaraxoıundNjvan,
:, Tioaodaı 0’ Elevyns sourjucze TE Goyaydg Te
Die Art ber Rache ſteht in fo deutlihem Bezug auf
die durch den Raub: der Helena empfangene Veleidi⸗
gung, daß die Erwähnung dieſer unmöglich bloß einem
gedanfenlofen Rhapfoden angehören kann. Sobald man
alfo wieder auf diefem Punkt ift, fo .regt fih nun ein-
anderer Verdacht: nehmlich ob denn spanunsa au .
wirklich richtig auf die erwähnte Art gefaßt werde "
Das Verbum opuaiseır tommt mit dem Begriff bes
Tünimerter Sorge gar nicht vor, fondern durchaus
nur mit dem eines beratbfehlagenden Nachdenkens, ber
- Meberlegung was man thun wolle; meift zwar, wie der
Stamm douav erwarten läßt, mit Lebbaftigkeit, aber In
‚den allermeiften Fallen ohne den mindeften Rebenbegriff
von — der nur zuweilen in der Sache ſelbſt liegt.
Alfo müßte nran erwarten daß auch der Ausdruck ög
unmuæ wenn er von Öonaivev .ausgehe, nur ein Sinnen,
ein Dichten und Trachten bezeichne, was bei Helena -
‘zwar ſtatt wird gefunden haben, mas ſich aber eben“
nieht ala das erſte Wort darbletet, wenn ein radhefos
dernder · Zuſtand geſchildert werden fol. Dean fage nicht
‘daß, wenn es auch gelänge das Wort Oeunuane anders.
zu deuten, immer noch die covagaı "Eisvyng jenen Vor:
wurf des unpaffenben als Motiv für die Griechen über:
‚Haupt behalten würden. Welänge es uns, in Opummara
die Trennung der Helena von ihrem Gatten. zu fin:
den, ſo darf ihr Kummer, als bie Folge davon, in je-
dem Zufammenhang, als zum Ganzen gehörig, mit er⸗
I wäßnt werden.
6. Und folche Erklärungen werden uns benn auch
dargeboten. Euſtathius kennt fogar feine andre, als
daß die Opunuare die freiwillige Fahre’ der Helena
nach Troja bedeute. Aber fo gefaßt: würde rloaodaı |
notbwendig eine Beſtrafung der Helena ausdräden, wo: -
ran gar nicht zu denken iſt. Und felbft wenn wir bag
freiwillige nicht grade ausgefprochen in dem Ogunueses
—
—*
-“
8 6s. Ögunnase |
fehn. Wollen, bliebe es immer . eine wunderllch⸗ Dede
*
gt aͤchet die Fahrt und die Seufzer der Helena“. Seht,
öeujuara auf. jene erſte Begebenhelt, fo muß es ſie als
eine Handlung der Entführer ausdruͤcken, wenn sloao-
dal bier dazu paſſen fol...” Und ſo faßt es denn auch
ein Erklaͤrer in den’ Fleinen. Scholien, der zu der erſten
Deutung, durch, Sorgen, binzufegt uahdhov de aguayın.
Danım macht dies deutlicher indem er es von dem „Das
rauflosgehenden” Raͤuber faßt. Und allerdings- ba 60
yEv und Öeumdnvai Twog: einigemal von feindlihem Ans
griff bei Homer vorfommt, fo koͤnnte auch Ögunua ve-
205 ben „Angriff auf jemand” ‚bedeuten. Aber auch
dies muß. ſchwinden, weil” wir dann den, Begriff einer
ihr angethanen Gewalt im Widerfpruch, nicht nur ger
"gen die Ddyffee, fondern auch gegen den unverkennba⸗
ren Sinn ven 1. 7, 173 ff. und gegen die gangbarfke
Darftellung ‚hinein legen müßten. Und was man gar
bei diefer Erklärungsart nicht ermogen Bat, der Plural
waͤre fo in der fhlihten homeriſchen Sprache auf Feine
Art zu begründen; am wenigſten bei den momentanen
‚Begriff eines Raubs:? und an weitläuftige Sahrten
wird wol niemand denfen.
. Dagegen führt eben. diefer Plural uns ‚gleich
wieder bin, wo wir doch wieder: hin müffen, auf die so-
vayaz. Die Parallele zwifchen, beiden Wörtern, die wir
- gleich anfangs erwähnten, wird durch dieſen Plural nolls
ſtaͤndig. Dieſe, und die Autorität, müffen uns entſchei⸗
- den, da alles gndre ans fo fehr hin und ber wirft.
Das können wir. verfprechen, dab wenn wir auch nur
eine Spur hätten wie Aeſchylus oder Pindar oder Plato
den Ausdruc verftanden, wir ihn blindlings ehen ſo
annehmen würden. Diefe Kunde fehlt ung. Aber. das
rüber läßt die Art, wie ber aͤlteſte Theil der Scholien
ſpricht, keinen Zweifel übrig, daß eine andre Bedeutung
des Wortes als die dort gegebene Ihren Urbebern nicht
| überliefert war. Auf das fihere Bewußtfein daß bie
Öounuare wie die covayei nur auf Kummer und Gor:
‚gen gehn, baut ein Theil einen Beweis des Widerſpruchs
zwiſchen Iliade und Odyſſee, und der andre die gezwuns
‚genfte Deutung auf den Kummer der Griechen. Ein‘
65. i Ögunpare e 9
ſicherer Bewris daß alle Erklärungen von. ‚öoubev aus
auf Raub oder: Fahrt in der aͤlteren Zeit unerhoͤrt
zearen.: Dies alfo: fei unfre Autorität; und auf deren
SBeranlaffung wollen.wir nun die Schwierigkeiten noch
einmal anſehn. Was uns oben nicht recht entgegen kam,
iſt denn doch, ſo gegeben als wir es hier finden, auch
nicht verwerflih. "Opnruasa können denn doch der
Etymologie nach: heftige Gemäthsbewegungen: wohl
‚fein, und ein Sprachgebrauch Fann fie, mit sovaxgais
herkoͤmmlich verbunden haben, wenn gleich ouf uns dies
nur in dieſem einen Derfe gefommen if. Und wenn
wir alfo. nun. einmal leſen, daß alle Griechen auszogen
am der gera uten Helena Angft und Gtöhnen an den
Weibern der. Trojaner zu rächen; fo werben wir uns
{
dieſe poetifche Thatſache auch fchon zu erklären wiffen. '.
aan wor in ber Enge die Geliebte von ganz Grie⸗
che
fih das Wort gegeben, da ja doch nur einer fie erbals
ten ‚Fonnte, gemeine Sache mit diefem gegen ‚jeden zu
machen der in ihr ihn beleidigen würde, Won diefer
‚Seite war alfö nun ganz Griechenland auch der Eher
mann der Helena: und wohl kann alfo der Dichter die
‚Empfindung welche er dem Menelaos leiht auf alle Grie⸗
an uͤbertragen.
haovo, Sande.
1. Die Formen Euvos, Eavod, Earın, Savoy, &io- —
vov Eommen oͤfters in der Iliade (in der Odyſſee gar
nicht) vor: überall- erfcheimen fie beim Anzug; am als
lerhäufigften vom eigentlichen Gewand. Es war alfo
von den Grammatifern nicht zu verlangen, daß fie durch
den zwifchen adjektivifcher und ſubſtantiviſcher Bedeu:
tung fehwanfenden Gebrauch, und bie eben fo abwech:
felnde Quantität des a, fi ch haͤtten veranlaßt ſehen |
follen, mehr als Ein Wort in" jenen Formen zu finden.
Dielmehr ſchien aus der Wurzel Eo, Errvuı alles recht
gut von flotten zu gehn. ‘Euros. war etwas das fich
j ————— umthun laͤßt, alſo ein ‚gutes Beiwort für
[4
Funfzig Fürften hatten um fie gefreit, und
-
b
go » ‚66. daroe, sbavög
ein’ Tuch oder Gewand, und mit Auslaffung von Ad-
sog felbft ein folches. ee
"9. Ich möchte es auch Eeineswegs unternehmen
diefe ſowohl als jede andre ‚Formation oder Endung fe
feft mit irgend seiner Bedeutung zu verbinden, daß ich
einzig aus folchen Gründen irgend einen Gebrauch der
alten E&prache für unmoͤglich oder verwerflih hielte?
aber‘ Im vorliegenden Falle hätte, den? ich, ‚Eine Bes
obachtung fogleich ernfthaftere Ruͤckſicht verdient. So⸗
bald wir nehmlich ſamtliche homeriſche Stellen nach
Maaßgabe von Adjektiv und Subſtantiv fondern, fo / ha⸗
Sen wir auch die Dunntitäten gefondert. Fuͤnfmal ift
es Adjektiv und lang, fünfmal Subflantiv und kurz:
gewiß eine Induction die nur der Leichtfinn als zufaͤl⸗
lig wird verwerfen können. Denn daß man 0, 352.
und y, 254., wo davo- Ari ſteht, das erfte Wort für
das Subſt. und das zweite für ein metaplaftifches "Abs.
jektiv, flatt Asro, nehmen fonnte, war nur der unvoll⸗
kommenen Kritik möglich, welche die Stellen 11. 0, 442.
wo Aira allein flieht, und Od. a, 130., wo es ſelbſt
Beimbrter hat, eutiweder nicht verglich, oder diefes Aus
anders erflärte. Nicht ohne Gewicht fchließt fich der.
Bebrauch guter Dichter folgender Zeit an, die das Sub⸗
flantiv nur kurz brauchen; fd Hymn. Cer. 176., fo Antle -
machus, aus welchem Heſychius Zarrıpooos anführt, und
Apvllonius an drei Stellen, 4, 169. 1155. 1189. Fur
das Adjektiv laſſen ſich entfeheidende Stellen nicht ans
führen: f. eine der Sappho unten 5. ?)
1) Als Barlante des Beiwortes vom Deke, Erde, f. Heyne
zu 11. &, 172. und bier unten 7. wird äavos niemand
ur en, am wenigfien wie Heyne es zu diefem Zweck
empfiehlt.
2) Heſychlus zwar, der für das Subflantiv eine Dialekt⸗
Form Zuvor bat, (f. unten die Note 3.), Bat auch:
Javöxpoxa, Aenıu: welches nur die Ableitung vom Ad⸗
jektiv zuläft, und alfo, wenn das Wort nus einem be=
gametrifchen Gedicht ifl, den Gebrauch der Kürze ber
weiſen würde: indeffen fühlt man wohl wie unficher
das iſt, um gegen das obige Ergebnis aufzutreten:
denn es kann denn doc auch aus Iyrifchem Silbenmanf
fein, es kann einem noch fpätern Dichter, als die oben
x
»
.
66. dunds, dv 11
3. Wir wollen nun die homeriſchen Stellen zu⸗
‘fammenbringen worin dardg ohne weiters das Kleid
heißt; 9, 507. vom Gewande der Artemis. Aupl 0’
&o’ außodoıog Euvöz vous. &,178. von der Hera Au-
2 0’ &o’ außooosoy Euuoy Era’, ÖY ol "Adna "Eivo’
.Uonnoase. Y, 385. Azıpl d& versaplov Eavrou Exivaks
- AaBoüce (Afrodite Die Helena): und 419. Br de na-
. 'Tasyousrn Euro dKpyiri gatıra. m, 9. Eiavou anzo-
‘
pen (das Kind, der Mutter). Diefe Stellen geben mit |
Gewißheit ein Subftantiv 6 Euros welches mit menkos
gleichbedeutend ift, nur daß renAog die allgerneinere Bes
deutung hat und alfo auch den Teppich ıc. in fich bes
: greift, während Eavog durch die fo natürliche Ableitung
von Evvuu wol nur auf den @inn eines eigentliden
Kleides befchränft war. Daß es die Grammatifer eins
ftimmig für ein Weibergewand erklären, wie es denn
auch an allen fünf homerifchen Stellen wirklich if, liegt
nit in dem Worte fondern in ber Sache, ba bei ben
riechen foldye große‘ den ganzen Leib umgebende Ges
- wänder, nendovug, nur die Frauen trugen. ©. Pollus 7.
cap. 13. “.,
Z 4 Dos Adi. Eiivdc IfE nun wirflih Beiwort eis
nes Sewandes e, 734. ©, 385. vom Gewand der Athena;
dann aber auch Überhaupt von einem Tuch: oder Linnen
worin ein Leichnam: eingebällt wird, 0, 352. oder wos -
‚mit. der Afchenkrug uͤberdeckt wird, w, 274.5 endlich iſt
es Beiwort des Zinnes wovon die Beinfchienen ges .
macht werden 0,613. Tevke d8 ob xrnuidag Eaxov.
‚xascırspor. Betrachten wir diefe Steffen genauer fo
wird die Ableitung des Adfektivs von Evvum wel an;
Wahrſcheinlichkeit verlieren; zwar iſt etwas hüllendes
an allen jenen Stellen, denn auch das Zinn ift zum
‚Hüllen der Beine eingerichtet; und an fich ift es au
‚angeführten find, angebören: und ſelbſt die angegebne
Bedeutung läßt ſich nicht verbürgen ; da Heſychius zu⸗
gleich auch iaroxpndeurog von Yaıs, Veilchen, erklärt.
Wenigſtens ift.offehbar, daß Schneiders‘ (v. äavoc) Vers
muthung, lebteres Wort Tleße fich eben fo wie jenes
— erklaͤren, mit gleichem Recht umgekehrt wer⸗
- den . h nn Be
7
Er 66. Sovde, Bande
denkbar daß, da renAog, wie das deutfche Gewand, eine
‚allgemeinere. Bedeutung hatte, man auch urfpränglich
fagte nendog Eavog ein Anzieh s Gewand, d. h. ein. Kleid.
-Aber ift dies auch denkbar in einer. Dichterfprache wie
Homers? Iſt es denkbar daß, wenn es von der Athena
heißt IIenhov ner xareyevev Eavöy srarpöc En’ ovden,
Diefes Exvog weiter. nichts ſei, „als der zur Kleidung dies
nende”? Dag. ein eigentliches Epitheton erfoderlich iſt
fühlten die meiften. Daher die Erklärungen Asnrog,
uahaxos, eudıcyurog, Meuxog, Aaurtods, &uWöng, mroıikog
u. f. w. (Helych. in vier benachbarten Artikeln; Schol.
1]. 0, 352. 612.5 u. a.), welchen man anfieht wie fie
4heils: gerathen find, theils den verfchiedenen Stellen
ſich anfchmiegen follen. | F
5. Suchen nun auch wir, zur Deutung des Ad⸗
jektivs, ganz unabhaͤngig von aller Etymologie ein Epi⸗
thet, das ſowohl dem Tuche und dem Kleide als dem
Zinn zukaͤme, fo waͤren zwar bie Begriffe glänzend,
2 weiß on ſich (ehr paffend; aber die Stelle, 352,
fpricht entfchieden dagegen. Denn nachdem bort gefagt
worden, daß die Gefährten des Patroflos Leichnam be-
Det hatten Ear@ Auri, fo wird fogleih Binzugefegt x@-
Buneode ÖE pagei Ava. Man fieht alfo daß es hier
beim Linnen, wenn gleich dies auch weiß war, doch auf
Farbe und Glanz nicht ankam, und daher ‚auch das
Beiwort nicht davon genommen fein kann. Alſo blei⸗
ben nur die fo fehr in einander fpielenden Begriffe
2) fein, dünn, 2) biegfam, weich übrig;. und van.
dieſen beftimme ich mich vorzugsweife für das zweite,
weil das feine oder dünne dem Zinn an fich gar nicht,
der Binnplatte aber, woraus die Schienen gemacht wa⸗
ren, nichtmehr zufam als dem übrigen Metalle der
Ruͤſtung, ja grade dem weichen Zinne weniger, da dies
‚feg wenn es befonders dünn war nicht fchüßen konnte.
Alſo weich und anſchmiegend iſt das Gewand der Athe:
na, und: das Linnen dag zur innern Einhuͤllung eines
Gegenſtandes dient; und biegfam, weich iſt das feſte
Beiwort des Zinnes. Eine wörtliche Beflätigung dies
er Erflärung aus der Poeſie die nächft der epifchen die
tefte ift, gewährt ein Fragment der Sappho (f. Schnei⸗
{
66. Scœvòg, sbavos 13
der im Worte) wo ein ſchoͤnes Weib. genannt wird Zun-
ziov Eavov ualaxwrepa. Die Quantität erhellet. bie:
vous, als aus einem herausgeriffenen Fragment nicht.
Um es mit der homerifchen übereinftimmen zu machen
duͤrfen wir nur ben Vers 3. B. fo ergänzen: — — | iua-
‚‚ziov|— u E&-|vov uehluxw-|Teoe. ° F
6. Dieſe Reſultate reichen hin fuͤr den Hauptzweck
homeriſcher Worterklaͤrung, das Verſtaͤndnis; und wenn
man nun auch fo gefaßt die gemeinſchaftliche Ableitung
beider Wörter von Ew, Zyröur beibehalten zu kͤnnen
glaubt, fo ift entfcheidendes nichts dagegen zu fagen, da
ir Begriff des biegfam=-weichen mit dem des um⸗
hüllenden ſich leicht — laͤßt. Aber veranlaſſen⸗
des iſt, außer der alten Meinung, nichts zu dieſer Ans
nahme. . Vielmehr kommt Eavos, Kleid, von &w, genau
nach derfetben Analoge — den Accent ausgenommen,
den in einem bloß epifchen Wort niemand für diplomas
tifch halten wird — mie seyavos, Kranz, von ciyo:
“wodurch zugleich die fiheinbare Ellipfe von rerdog weg:
fallt, da Ähnliches für sepavog fich nicht darbietet. Da
nun E&vog als Adj. durch diefe Quantität fo feſt vom
Subſt. gefchieden ift; fo hindert uns nichts anzuneh⸗
men, daß es ein Wort für fich ſei, deffen eigne Ablel⸗
tung, wie fo vieler andern Adjective, fich itzt nicht eben
. mehr darbietet. 2) “ |
3) Mich befiimmt die Länge des a, diefen Buchflaben
noch mit zur Wurzel zu rechnen. So mie nun zeavös,
Öövds anerkannte Verbalta find von TPAR (Tirodo),
AAN (div), fo führet Zavds auf einen Stamm EAN:
und mich dünft in dem Sinn des Pangbaren Verbi
‚Sao, wenn es, wie doch jedes Stammwort urfprimglich
*
muß, obyfifch genommen wird, liegt etwas das dem _
Begriff des biegiamen, nachgebenden. fehr. gut ent=
fpricht., Weber den Spiritus ift fein Wort zu verlieren;
denn wenn wir anehmen daß das Gewand von Irruum—
£avos geheißen, fo war faft nothwendig daß das Wort
Eavog welches Belwort von Gewändern u. d. g. war,
zu der Zeit, da beide Wörter nicht mehr gangbare Spra=
che waren, im Spiritus fih an jenes a oß. Setzen
wir uns in Abſicht auf Accent und Spiritus uͤber die
Grammatiker weg, ſo iſt ſehr wahrſcheinlich daß das
*
—
14 66. àöcvòs, Savog - ©
x “
—
7. Wir verbinden hlemit das Wort: idaro we⸗
den der Aehnlichkeit, und weil Euros wirkliche Barlante
davon ift ‚an der einzigen Etelle, wo jenes vorkommt,
2, $E. 17: wo Hera fi falbet
Ai’ ai
"Außgoolp, Eder, TO de 0i Tedumusvor iev.
Aus ben Handſchriften zwar ſoviel ich weiß und bei
“den Orammatifern wird feine Variante angegeben; aber
ein paar Anführungen biefes Verſes bei andern ‚Autos
sen ef. Heyne) geben Euro, und in Hymn. Ven. 63,
wohin diefer Ders auch verfchlagen. worden iſt, haben
die Ausgaben, vor denen der neueften Zeit, alle Euro. -
Nicht jedoch weil diefe, Lesart durch-die Quantität hier
ter obigen Induction widerfpricht, fondern weil nichts
tft, was den Kritiker veranlaffen fünnte bie von allen
Srammatifern beglaubigte Lesart des bomerifchen Ver⸗
fes einer fg.begreiflicher Weiſe eingedrungenen Variante
vorzuziehen, frage ich kein Bedenken Eder als fefiftes
hend anzuerkennen. ie Grammatifer erklären fie durch
dei: wobei fie G. chol. und Etym. Gud.) die auf
den erften. Anblid überrafigende Demerfung machen, daß
die auf -av0g gebildeten Adjeftiva den Stammvofal des
Derbi verkürzen, twie von Ixw ixavog, von neido mı-
Bavös: fo’ alfo auch von Joco Edavös.. Nur — worauf
freilich diefe ‚Srammatifer nicht achten, obgleich fie ein
Deifpiel, Tooyw Teayavos, felbft anführen — dieſe Vers
- £ürzung gefchieht durch Zurüdführung auf ben Stamm:
vokal: diefer ift aber, wie von 7dw, dus der Dorifmug
und das Verbum avdarw, adeiv, bezeugt, bier das a;
wodurch alfo diefe Ableitung ihre Evidenz verlivt. Gern
moͤchte man -Sayog für die Endung halten wie in nev-
"sedavrög, biyedavos; aber für den, dem es um Etymolo⸗
gie auf ernftem Biftorifchen Wege, nicht auf dem des
Subſt. „nach der Analogie von eipavoc,“ Eavog (nutete,
dag Adi. aber nach der Analogie von deundg, Teavös —-
dayds. Und in Abſicht des Accents wird dag erfiere be=
fiätigt durch die Dialektform Tavo“, incrov bei Ir
ſychius.
66. davös, &dunag 13
taͤndelnden Spieles mit Begriffen zu thun iſt, will die
Wurzel &, weder aus Inu, noch aus Ervum, noch aus
Auaı etwas darbieten, dos als ausdrudvolles Beiwort
für koͤſtliche Salbe befriedigen fönnte. Auf diefen Punkt
der Unentfchiedenheit eine folche Unterfüchung zu brins, -
gen, ift jedoch auch ein DVerdienft; und fo will ih nur -
noch die Möglichkeit eröffnen daß Edwvog vielleicht nur’.
ein gefteigerter Begriff iſt von Sog oder £ög gut (dgl.
oben 23,,4.), der fich, außer den angeführten Wörtern,
noch etwa mit ourdayög und unzedavog vergleichen
Nlaͤßt *): fo daß alfo die Wahl bleiben möchte zwifchen
Diefer Anficht und der Erklärung der Grammatiker.
Denn diefer. fprach. ich fo eben nur die Evidenz ab. Wer
£ann aber die euphonifchen Wandelungen in einer Spra⸗
che fo E£ontrolliren wollen, um es für unwahrfcheinlich
zu. erklären, daß aus «daros, wie es eigentlich lauten.
müßte, &davog geworden fei? | |
67. aarog, awrEiv.
1. Die Wörterbücer Eennen zwei Formen, 76
&wrov. und oͤ &wrog, wovon fie die Neutralform vor:
zugsweife, awrog aber gleichfam nur als feltnere Neben⸗
form anführen. Dies bedarf zuförderft einer Berichti⸗
gung. Die Homerifchen Stellen entfcheiden zwar dag
Genus nit; aber Pindar hat mehrmals awrog und
doroı, und dag Meutram nie. Das bei den fpäteren.
von Apollonius an (4, 176.) vorfommende Neutrum
berechtigt ung nicht in Pindars feftem Gebrauch. einen
“ Dorifmus zu erfennen; begreiflih aber ift daß die Leri-
kographen Heſychius, Suidas und der Etymologug, des
nen alles Ältere nur als das feltnere und. gloffematifche
ſich darbietet, bie maffulinifche Form als dag befondere .
anmerfen. Auf unferm Standpunkt mälfen wir es⸗
4) Wenn nur unxedaros ein wirkliches Mort war. Ich
vermuthe aber ſehr daß es In die Wörterbücher nur
aus den Bemühungen der. Girammatifer, das Wort pa-
wedvös aus uixos zu bilden, gelommen If.
—
16 67. Gwros, awreiv
umfehren, duros aus Pindar als bie echte und alte
Form voran ‘ftellen, ‘und das, wofür fich feine ältere
Gewaͤhr findet als die Alerandriner, als fpäteren Ge⸗
brauch) beifügen. So \
2. Uber auch in Abficht der Bedeutung des Worts
führen. die Wörterbücher von jeher irre Glaube nicht
jederman awrog heißt die Blume oder Blüte, und fel
nut ein poetifcheres Wort für dvdos? Und doch iſt
dies nicht alfo. Laffen wir den: Homerifchen Gebrauch,
"über welchen nicht recht ins klare o kommen zu fein
die meiften fich- wol entfinnen werden, „ :“ ...en Augens
blick noch zuruͤck. Bei Pindar, der das Wort faft ein.
wenig zu fehr liebt *), Eommt es fiebzehnmal vor, ime
mer in dem Sinne von etwas fehr feinem oder von
dem Beſten und Schönften, kurz für das was man
meiſt wern es bloß auf die Meinung anfommit, recht
gut. durch Mos, die Blume, die Blüte von etwas aus⸗
drüden kann; aber die Blume, die Blüte felbft, im el:
gentlichen Einne, heißt, es bei ihm nirgends.‘ Ueber:
einftimmend biemit iſt auch der Gebrauch der andern
Dichter ohne Ausnahme Um: von dem Nutzen diefer
negativen Motiz gleich ein Beifpiel zu geben: in einem
De
alten Epigramm von zweifelhaftem DBerfaffer (Anthol.
Cephal. ı3, 28. Brunck,. Anal. Simonid. 76.) wo
die Rede iſt von Bekränzungen, ſteht dodeov awraıg,
“ was man überfegt rolarum floribus (f. die Ueberſetz.
bei Kallimachus, dem das Gedicht irrig fonft zugefchries
ben ward als Epigr. 50.). Niemand fließ an, weil
man vermuthlich glaubte mit rolarum floribus zufries
den fein zu Eönnen; aber der Dichter würde es nicht
fein, der durch ‚den Zufag von awroı feine Roſen er⸗
yheben mollte, ganz wie 3. B. Pindar gewiſſe Helden
durch den Ausdruck nowov kwroı Nem. $, 15.
3. ch zweifle nicht dag meine bisherigen Bemer⸗
Fungen von aufmerffamen Philologen ſchon eben fo gut
gemacht worden find;-aber das fürchte ich fehr daß Ba
x mei:
I) To pılmov xal noliyonsov vo Uwddey daror, Euft.
ad II., 599. .
67. . &0506, Gureiv 37
meiftentheils -denn doch dabei bleiben werden, derog
Heiße die Blüte im übergetragenen Sinn. Wollen‘
‚diefe das fo verftehn, daß die eigentlihe Bedeutung
wirklich. noch. als alterthuͤmliche oder dichterifche Bedeu⸗
tung damals vorhanden geweſen fei, ſich aber. zufällig. in
Stellen nicht erhalten habe; fo wäre dies eine unbemie
fene, leere Behauptung; die wir zum Ueberfluß noch
völlig widerlegen koͤnnen, nicht nur durch das angeführte
6odwv &wrorg, fondern, damit nicht jemand dies als. eis
nen: Zirfel in der Bemweisführung anklage, durch die
Berbindung mit segaroy; wie wenn Pindar Ol. 9, 30.
foat: ö8Ev (von Delphi und Olympia) oreyavwy &koros'
'alypan Aospov Enasioovrı uarep aykaodırdoor. Wer
um das berrlichfie in feiner. Art auszudrüden fagen. '
ann „die Blüte der Lieder — die Blumen des Lebens”
u. d. 9. der Eann doch nicht, um die berrlichften. Sie
gesfränze auszudrüden, fagen „die Blüte, die Blumen
der Kraͤnze“ weil hier Ohr und Sinn durch die eigents:
liche Bedeutung, welche der verwandte Begriff Krang
wedet, unangenehm genedt würde. Es ift alfo aus
dieſem einzigen Deifpiel Elar daß zu Pindars Zeiten bei
Hoͤrung des Worts Awrog niemand an eine außerdem
in der Sprache noch flattfindende eigentliche Bedeutung
deffelben, Blüte, dachte. Iſt das aber, fo iſt es auch
keine Metapher von dem Begriff Blüte; denn nur das
macht einen Ausdrud: zur Metapher, wenn dei redende
fih des eigentlichen Sinnes davon bewußt ift, und, ſei
es. elgner Wahl oder: einem Herkommen in gebildeter
Rede folgend, das Wort in dem Übergetragenen Sinn
braucht. Die gewöhnliche Erklärung des Wortes durog
ſchadet alſo auch fo der richtigen Auffaffung: denn wer,
nicht darauf achtend daß das. Wort nirgend bie Blüte
im eigentlichen Ginne heißt, da wo es für das fchönfte,
trefflichfte ‚vorkommt in dem Begriff der Blume oder:
Bluͤte es faßt, der leiht dem Dichter «ine Figur die er
nicht bat; was fehlinimer iſt als eine Figur verfennen
die er hat. — Es bliebe alfo nichts Äbrig ale da: das
Wort in ältefter Sprache die Blüte geheißen, aber, in
diefer Bedeutung ‚gänzlich veraltet, nur noch die über:
getragene behalten habe. Dies iſt ——— moͤglich,
u
18 67. oroc, aoreivy
bat aber, m wenn es Siftorifg- ausgemittelt werben Fonn,
nur ‚für die allgemeine Sprachforſchung einigen, wenn.
es das nicht kann, gar keinen Werth.
4. Dies alles mußten wir vorausſchicken um, bei
Wetrachtung des ßomeriſchen Gebrauchs von Feiner
vorgefaßten Memung geftört zu werden. Die erfte
Stelle bet diefem Dichter mo das Wort vorfomme iſt
z , 661. wo die Magde dem Phoͤnix zum Lager hin⸗
reiten
Kosd te 67766 ze Alvoıd ze Aenzöv dooror.
Hier träge niemand Bedenken den Gebrauch der fols
genden Dichter anzuwenden und ſehr feines Linnen -
- zu verfiehu. Allein wenn in den übrigen homerlſchen
Stellen, wo von Wolle die Rede iſt, dieſe olös dwros
Henannt wird fo iſt diefe Verbindung ſchon etwas ab⸗
weichend, doch fo, daß wenn man Od. a, 443., 10 Tes
lemach fchläft xexadvunsvos olös car, die weichfte fanfs
tefte Wolle verfieht, auch dies fich noch gut jenem ges
laͤufigen Gebrauch fügen würde. Allein 1. », 599. u.
716. heißt die Schleuder Züspopog olos. Kwrot.
‚ bei einem dicht und Hart gedrehten Schleuderband bee
Drt, den Begriff des: herrlichen, feinften, weichſten an⸗
zubringen? Dies Bedenken tritt eben fo fühlbar ein
Od. 1,434. wo Odyſſeus feine Hände in Die Wolle bes
Br Widders widelt:
GUTER gegaiv duwrov Otontoioio
NooAtueog gg&pdeig &yöunv rerinors Buum.
Als ich im erften Theile (42, 5.) das Benneorog Bier -
dureh göttlich, ftattlich, erklärte, hätte ich doch noch
drauf aufmerffam machen follen, daß das ungebeuer:
dichte und derbe darin liegt, was ja auch die Sache
feibft dort Fund hut; was fich aber dem Begriff von
üwrog, mie wir ihn bisher gefehn haben, ‚gar nicht dns
ſchließen wi. Doch es iſt £lar, daß an allen bdiefen
Stellen die Wolle fohlehtmeg gemeint iſt: und
wenn jemand nun das noch verfuchen wollte, daß bie
Wolle durch diefen Ausdrud als „das berrlichfte, befte
am a oder, mit ae Jene RR
je
.
e 67. AUTOR, aorev 9
Alteflen Bedeutung Blüte, als „die Blüte des Och
"feg” bezeichnet 2), dieſer poetiſche Ausdruck aber gewiſ⸗
fermaßen epyiſch feſt geworden ſei, fo daß ihn der Saͤn⸗
ger auch in jenen trivialen Beziehungen ohne poetiſche
Abſicht gebraucht haͤtte: ſo iſt auch das auf die letzte
Stelle nicht anwendbar: denn in dieſem Sinn muß
“ &wrog feinen Genitiv bei ſich haben. Nehmen wir o.,, -
„die Blüte des Schafes“ fei ein altepifcher Austrud Sr
für die Wolle, fo würde doch ſchwerlich unſer Bop ed
Aber ſich bringen jene Stelle fo zu Überfegen: :
= aber ich ſelber
Waͤblte den ſtattlichſten Bock, der weit vorragte
vor allen
Dieſen faßt' ich am Ruͤcken, und unter den wolli⸗
gen Bauch hin
Lag ich gekruͤmmt, und darauf in der „wunderherr⸗
lichen Blüte?
Hielt ich feſt die Haͤnde gedreht, re
.. Herzens.
. Un, wohlgemerkt, eben das findet flatt von — an⸗
dern Metapher die wir bei Erklärung des Wortes do-
cos etwa zum Grunde, zu legen fuchen möchten. Syn
diefer Stellung iſt ein eigentlicher Ausdruck durchaus
nbthig, und mas Voß durch feinen Dichterſi inn ſich ge⸗
drungen fuͤhlte zu ſetzen,
im herrlichen Flockengekraͤuſel,
Mi zuverläffig das wahre. ”4oros muß nothwendig in
jener ‚älteren‘ Zeit, auch In feylichter Sprache geheißen
baben die Slocke, oder als Kolleftivum davon, gleich
ſam das ne 3)
5. Sobald wir aber das einfehn fo iſt ſchwer an⸗
zunthmen daß an — erſten Stelle Aivoio Gros ſo
2) So Pi B. ee Lex. inv. '
3) Apollontus hat nur den bomerifcen Sprachgebrauch
. einmal 4, 176. vom goldnen Vließe, Tocsov &yv narı
zgiveov punsgder Amor. Kallimachus, Theokrit u. a.
brauchen es ganz wie Vindar.
8
FT) 6% — Acr au
sanz Im: Sitzu ber: nachherigen Dichter Für das feinſte
vom. Linnen genommen: fel. Doch bei genauerer We}
trachkung ergibt fich nun dag wahre voncfelbft«.. ron
iſt ja nicht eigentlich das Linnen fordern: der. Lein: und
wiewohl vs nun fehr natürlich iſt daß daſſelbe Wort
auch für das davon hberfommende, Slachs — Saden —
Binnen, gebvaucht werde; fo hindert dies doch nicht Ar-
‚uno üwrog nach der Analogie von’ olös awrog zu er:
Hären.. So wie die Flocke des Schafs die Melle, fo
bezeichnet. auch die Flocke des Leins nichts anders als
den Flachs: und fo wie die Wolle auch flatt des davon
verfertigten Tuchg "genannt wird, fo. bezeichyet aush A-
5030: &orog weiter nichts als fthlechtiwed' das Einen.
6. Dem was auf diefe Art aus Kombination der
Stellen hervorgeht fügt ſich nun auch die Ethmologie
aufs natürlichfte. :"Awros iſt das lat. floccus. Wie die⸗
fes von flo, fo seht jenes von enas aus: es find „die
leicht beweglichen und ee Flocken ya
fes und des-Leins. -
7. Wenn aber des, in: eigentliche Bedeutung
des Worts, wenn es, wie wir deutlich fehn, die ältere,
zu Homers Zeiten noch gangbare ift: fo kann auch feine
andre als dieſe, oder gine fehr nah damit vermandtg,
der Begriff fein von welchem jener übergetragene Ge⸗
brauch ausgeht. den wir bei Pindar finden. Und fomit
geht alle Hoffnung, den "Begriff der Blüte doch noch
Dineinzubringen, verloren. Aber die Flocke wird anf et-
nem andern Weg denfelben Dienft uns 'leiften. Ohne
Zweifel nannte man dwrog auch die flodige Obers
fläche bes Quches, jene zarte Acyun vorlche die Feinheie
und Schönheit. des Tuches ausmacht und die Neuheit
deffelben bewährt, fo wie hingegen‘ defloccatae vertes
im Lateiniſchen einerlei find mit detritis, abgetragenen
Kleidern, welche ihre Neuheit und. Schoͤnheit: verloren
heben. Daß von einem ſolchen Gegenſtande des taͤgli⸗
chen Lebens figuͤrliche und ſpruͤchwoͤrtliche Redensarten
entnommen werden, iſt jener einfachen Zeit angemeſſen:
alles was auf einer Maſſe oder Menge als das beſte
und ſchoͤnſte gleichſam oben ſich bewegte hieß die Flocke,
der Ewros deſſelben. Der eigentliche Sinn des Wor⸗
D 4 Ze
67. 050g, awselv 21
/ J
tes verlor ſich unterdeſſen nach Homer in der gewoͤhne
lichen Sprache; und ſo verlor man denfelben auch in
jener bildlichen Anwendung aus den Augen; fo: doß: alfo
Pindar das Wort in manchen Verbindungen brauchte,
bie eine buchftäbliche Vergleichung mit dem alten: eigente
lihen Sinn nicht mehr geſtatten. —
go nothwendig es Tcheint das Derbum do-
rein unmittelbar mit. dorog zu verbinden, fo‘ ſchwer
wird dies doch dem, det die Analogie ftets vor Augen hat.
Das Derbum fommt nur vom Schlafe vor; aber au
beiden homerifchen Stellen fo, daß der Afkuf. Unvov
dabei flieht. Dies begünftigte die Erklärung der Grame
. mätlfer: anardilev. Aber dies wird hoffentlich der Ere
Flärung des MWortes_Lwrog dürch Ardos keinen neüen
Vorſchub leiften, da die am fich gezierte und gezwungene
Wendung, ganz unerträglich ift grade ar den beiden
Stellen worin der Schlaf verwehrt wird: Il. x, 15%
Ti nayyuyov ünvoy awreis; Od, x, 548. Men vu
ebdovreg dwreire yAuxöv ünvor. Vielleicht würde Ich
dagegen manchem genuͤgen wenn jch aus der Stelle Od:
&, 443. wo Telemach oiog awzas gehuͤllet ſchlaͤft, in dem
Verbo awreiv daſſelbe kuͤrzer ausgedruͤckt ſuchte. Aber
weder ſcheint ein zu dieſem Sinn fo geformtes Ders
bum in der gehoͤrigen Analogie zu ſtehn, noch gibt die
Verbindung alsdann mit dem Akk. -ünvor einen richti⸗
gen Gedanken. Dagegen haben ſchon Alte das Wort
&oorog außer Augen gelaffen.und das Verbum unmit
:telbar von ko in dem Sinne ſchlafen gefaßt, wie er
in deoav und'iavw liegt. Nun ift zwar fehr zu fürchs
. ten daß die Häaufung eödovres dreire ünvov die mei
ſten gat zu fehr an den Iuftigen Scherz vom Gange
‚des gehenden Sängers erinnern wird: allein es ift auch
nicht zu leugnen daß dergleichen’ Häufungen in der Altern
einfachen Nede gar nichts ungewohntes find; befonders
wenn e8 Woͤrter verſchiednen Stammes find. Nehme
Uch der ‚einfache Menſch Höre in jedem verfihieden td:
nenden Wort auch einen verfchiedenen Debenbegriff,
wenn er fich auch deffelben nicht deutlich bewußt fein
ſollie Hier aber ift offenbar, daß in zudem, wie fich
jedem der nur einige homeriſche Etellen vergleicht aufs -.
‘“ a
[1
'
/
2 67. Gray, Garsiy
draͤngen wird, der Begriff. liegen. vormaltet. Don do-
Pr
sein aber, das eine Eraftvolld Dehnung des Derbi azır
ift, zweifle ich nicht daß es urfprünglih den Begriff
ſchnarchen allein onomatopbetifh ausdrüdte; dann das
ſchnarchende tiefe Schlafen; in weichem Einne nun der
Akkuſ. Unvov nach griechifcher Art ſich hinzufügte, bloß
' zjioov, niövog.. Heyne iſt fogar mit der Erkl
damit die Beſtimmung nawrugog oder yAuxug fich das
von Iehne | y
= '
\.
68. nideızp.
ı. Wenn Il.2,36. gelefen wird En” mlosrrı Zxa-
püröpen fo Hält ſich die große Mehrheit der Erklärer
an das durch Klang und Einn fo verwandt ———
rung ri·
pis ſeptus zufrieden, indem er, dies freilich mit Recht,
de Erklärung welche von ſchoͤnen Ufern ſpricht, abwei⸗
fet, weil das in dem fo geformten Adjektiv nicht, liege,
und eine andre „am Ufer des Sfamandrog”, weil dies
auf folche Art. auszudrüden der bomerlifhhen Sprache
nicht angemeffen ſei. Euftathius fucht die Urfach des
Beiworts in dem Hügeligen was „mwahrfcheinlih” an’
dem Etrome gewefen. Aber dann müßte. das die ei:
.gentliche Bedeutung von ziwv fein, wie dies bei 6x0
iſt. ‚Aber gerade in den meiften, wo nicht in allen Fäl:
len, wo Homer fich des Ausdrucks 799 bedient, iſt von
einem flachen Sandgeſtade die Rede, wie das länge dem
Meere vor Troja. Ueberbaupt berühren alle die das
Wort von iv ableiten den Umftand, daß das Wort
durchaus nur vom Meerufer gebraucht wird, nur leicht
oder gar nicht; da doch mach meinen Gefühl diefer al:
lein hinreichen follte jede. Erklärung auf diefem Wege
ju entfernen. | | |
s. Eine andre alte Erklärung iſt zwar febr ſchlecht,
von dov Meilden, woher ziasıs blumig, und der blu⸗
mige Strom, ein Etrom mit. blumigen Ufern fein fol;
aber eben weil. diefe Etymologie fo gezwungen iſt, ver⸗
muthe ih daß man fich durch irgend eine Gewißheit
‚ dazu gejwungen ſah; woruͤber wir vermuthlich fiherer . |
er J 68. nioeeg —— F 43
ſprechen konnten; wenn: nicht. gerade die Wenetlaniſchen |
Schotien und Apollonius Lexikon über diefes Wort
ſchwiegen. Nehmlich meiner Vermuthung nach glaub⸗
ten die älteren Grammatiker zu ˖ willen daß mwogıg den .
Begriff eins Wiefenbodens mit fich führe; und jene
Etyimologen, da fie das Wort vom Grafe nicht ableiten
£fonnten, nahmen ihre Zuflucht zu den Blumen. Ich
bin nicht gewohnt in des Quintus epifcher Sprache:
neue Auffchlüffe zu finden: aber eben weil jene Gram⸗
matiker ſchweigen, iſt es nicht ohne. Gewicht für uns,
Buß er, 5, 299., von weidenden Gaͤnſen und —
ſprechend ſagt
— zioev atdio xaraßooxousvoioıy.
Buverläffig hat er dies nicht wegen jener unveeftändigen
Erymologie fo gebraucht, fondern weil ihm nioeıs als
graſig uͤberliefert war. Nehmen wir dies ohne Ueber—
lieferung an, ſo haben wir ein paſſendes Beiwort fuͤr
den Skamandros der durch die grafige Ebene von Troja
floß. Dort hieß Athena den Ares fich niederfegen, eben
der Weichheit und Anmutb wegen. Auf einen Hügel,
um die Schlacht zu Überfehn, follte er fich nicht feßen;
und Hätte Homer einen folchen erhabrien Sis im Sinne
gehabt, fo boten fih ihm am Simois ‚wirkliche und zus
‚gleich anmuthige Anhoͤhen darz wo wir weiterhin die
2 und auch den Ares wirkuich ſitzen ſehn Il. v, 151.
| So befinden wir uns alfo nun eben da wo
jene — Erklaͤrer ſtanden: wir haben eine durch die
Sache ſelbſt und durch Ueberlieferung hoͤchſt wahrſchein⸗
liche Bedeutung für das Wort nraͤtis und dürfen uns
nach einer Ableitung umfehn. Mach der Analogie an:
derer Adjektive auf osıs feßt es ein Subſt. HION oder ,
-0O2 oder -A voraus, bergleihen wir nicht kennen.
Aber folt: nicht das befante epifche Wort eleuevn von
eben diefem Worte, Das da gemefen fein. muß, abzulei⸗
ten fein? Eianevn ift ein Örasland, ein Bruch, eine-
Aue, sole fie um ein Moor zu fein pflegt” — daher
bei Homer immer eiauern Eheog —, mo aber Pappeln
wachſen und unermeßliche Rinder = Heerden weiden; wäh:
. rend fpätere Dichter, wie Apollonius 3, 1202. und Des
N
—
8
FE;
24 66. Nüsse
moſthenes der Bitchynier bei Steph. Byz. v. Hocha
auch uͤberſchwemmte Oerter alſo nennen; wobei
jedoch immer ebenfalls der Begriff eines Bruchlandes
zum Grunde liegt, das zumellen ganz im Waſſer ſteht,
‚+ juwellen eine grüne Wieſe iſt: daher denn bei Apollo:
nius 4, 316. eben fo gut wie bei Homer die Heerden
auf den eianeveis Weiden. Won dieſem Worte nun ift
die angenommenfte Etymologie (f. Schneider) die von
Hua, weil auch in gemöhnlicher Sprache Ta xadnuere
von Lliederungen gebraucht ward. Diefe Bedeutung
jedoch ausgenommen ift diefe Ableitung etwas täufchens
der Art; denn man vergleicht eiarcı, ohne zu beden⸗
Een, daß in diefer Form das « feine befante gute Des
gründung hat, in eimuerai aber gar feine: und wenn
die Srammatifer 3.8. in Schol. 11 d, 483. vorſchrei⸗
ben eiauevn mit dem alper zu fprechen, fo fiehe man
wohl daß fie aus etymologifhen Grunde gegen eine
gangbare Ausfprache ſtreiten. Wir find daher fehr wohl
berechtigf. dies edauern mit dem ALON wovon das Adf.
mioss zeugt zu verbinden. Hat nun jene Etymologie
‚von nucı etwas wahres, fo ſteht auch dem nichts ent-
gegen daß man nioeıs davon ableite. Auf jeden Fall
aber wird man anerkennen muͤſſen, daß der Begriff des
deutſchen Mue in beiden griechifchen Wörtern liegt;
daß man mio fehr gut durch den auigen, auumge⸗
benen ausdrüden fann; und daß es fein leeres Untere.
nehmen HE wenn wir auch auf die Webereinftimmung
. ber Buchflaben des deutfchen und des grierpifchen Wor⸗
x tes aufmerffam machen. *)
7, Das deuische Aue gehört nun allerdings zu der ein⸗
fachen das Waſſer begeichnenden Wurzel; die durch alle.
europdifche Sprachen hindurch gebt. Aber auch eiaus- -
‘»n kann woͤrtlich ein durchwäflertes Land bedeutet
- haben, und folche Wbrter wie idw für leide, sing Saft,
atorgr ſprengen, find diefer Annahme fehr gänflig. Nur
verſteht fich daß man bei jenem ZIZON fo wenig als
wir bei dem deutfchen Aue, den Wortbegriff des Wafs
ſers mebr hörte, und alfo u auig, Fein albernes
Beiwort für einen Strom if.
J
69. —2* ot, — 25
69. wioa,. — ——
. Noch Immer wird in den Woͤrterbuͤchern rip
und zeepav für einerlei oder nur euphoniſch verfchieden
erklärt, da doch ein beinah durchgehender Unterfchied des
Gebrauchs ftatt findet; welchen darzylegen wir zufds
derft auf den Unterfchied der Begriffe trans und ultra .
‚aufmerffam machen müffen. Bei beiden‘ denfe ich mir
zwei getrennte Räume und in dem einen derfelben mich.
Aber bei trans denke ich zunächft den trennenden Ges
genftand, und zwar fo daß er felbft einen verhaͤltnis⸗
| ‚mäßig bedeutenden Raum einnimt; gewöhnlich ein Ger
waͤſſer oder was dem vergleichbar iſt; und fo ſpreche
ich nun durch trans von der. andern Seite deffelben.
"Dei ultra denfe ich zunächft den einen der beiden Raus‘ .
me und in demfelben mich, den trennenden Gegenſtand
aber nur als die entfernte Grenze und ſpreche durch
ultra von Ueberfchreitung derfelben. Beides gefchieht
im Deutfen häufig durch jenfeitz aber genauer iſt
jenfeit trans, und ultra darüber hinaus. Gage
ih trans Euphraten fo denfe ich mich nah an diefem
Stron, und rede pofitiv von der andern Seite: 3. B.
er ift über den Eufrat geflohen: wobei der Gedanke
iſt, er ift nun drüben: fage ich ultra Euphraten, fp
b R ih weit von dieſem Strom, und ſpreche von der
andern Geite deffelben nur im Gegenfab vom Diffeltiz
gen: 4. B. er ift bis über den Eufrat geflohen; wobet
der Gedanke fl, er ift nun von hier bis dort nir⸗
gend zu finden. h
2. Vergleicht man nun bie Stellen der- Alten ges
nau fo wird man finden daß fich die Sprache im we⸗
ſentlichen dahin befeſtigt hatte, Trega für ultra, negav
für trans zu brauchen. Don nreoe gibt indeffen Ste⸗
phanus die auffallende Beftimmung daß es in der drtlis
chen Debeutung, der eigentlichen, nicht gebraucht werde ").
Nehmlich nn dem Stephanus. folgt, beftimmt-nsoa
I) Inter nigav: Ilipay de loco tantummodo Sanur: at
praeeedens wige BUN SBAR.
/
=
73 69%: boc, — atpay, æton⸗
durch die Bedeutung Unze TO uergorv, In welcher aller⸗
dings jeder fich erinnern wich das Wort Bauptfächlich
gelefen zu haben; als, nepa rov dixalou d. h. über das
- Mao oder die Grenze des Rechts hinaus; oder abſo⸗
lut: Xen. Anab #6, 1, 28. ovxerı nepa Enoluöpunoar.
Möglich, daß durch die Häufigkeit der Beiſpiele intel:
lektualer Art, das Ohr minder gewohnt war, das Wort
von wirklich räumlichen Begriffen zu hören, und daß
daher andre Ausdräde wie unde, nogdwrepw In folhem - |
Gall vorgezogen wurden: aber ‚ungebräudlich war rioe
auch fo nicht: Plat. Phaedo, p. 112. e. (bon den
Etrdömungen der Unterwelt) durarav de &ı ä
pixp: Sov neoov xadızyar (herabftrömen), nisa o.
Eurip. Hero. 234. Arkavıızor nioa Beiyar ger.
Aelian. ap. Suid. v. dinxov: ‘Eoopwr paoua To uire-
os EEijnor neo nal avorspw Tou Ison. —
3. Das andre Wort nıepar, ioniſch repnv, führt
allerdings, eben weil man fich dabei dicht an dem tren⸗
nenden Gegenſtand denkt, einen Übergetragnen Gebrauch
auf etwas Intelleftuales nicht leicht herbei. Die geläu-
figfte Derbindung ift bier mie dort die, daß der tren⸗
nende Gegenftand im ‚Genitiv dabei fleht, reger Tov
norauov, rrepav Halanang: und biefe iſt die einzige bie
in Wörterbüchern erwähnt wird; Da nun auch Homer
das Wort fo braucht Il. w, 753. neovaoxe nreonv-ahög
orgureroo „pflegte fie jenfeit ‚Meeres zu verkaufen”;
fo glaube man In diefem Vers 11. ß, sap. F
Aoxoov, ol valovcı neonv tpüij; Eußolns
keine andre Beziehung möglich, als „ienfeit Eubda”;
und Wood, Heyne u. a. glauben ein feines Argument
Bieraus zu ziehen, daß Homer in Aſien oder einer der
Sinfeln . vor Afien gewohnt habe. Aber wie? Homer.
follte bier wirklich fo deutlich, und gleichfam hörbar von
- Wien aus reden; und feiner der Alten die den vielbes
forochnen Gegenſtand behandelt haben, fein Grammati⸗
. ker hat dies bemerkt; Feine Mahnung daran iſt in dem
Scholion zu diefem Verſe? Ich Halte dies für unmoͤg⸗
li, und zuförderft für einen entfcheidenden Beweis daß
Eein Alter die Stelle fo verſtanden. Auch iſt (don das
/
%
*
ſchwer anzunehmen, daß der Dichter der durch das ganze
J
Gedichte immer mitten in den Scenen iſt, der namenta
lich in dieſem geographifehen Sefang in ganz Grlechens
land ung herum führt, an diefer Stelle auf einmal fo
feſt in feiner Heimath figen fol. Endlih iſt es auch
‚gar nicht denkbar daß man ‚fern von Afien aus, von
wo fein Auge Sriechenland erreichte, erft die Inſel Eus
ba, gleihfam als verfperre fie die Ausficht, ſich ge⸗
Dacht, und dann die Küfte vor welcher fie liege durch
ein jenſeits befimmt habe: durch ein jenfeits, das von
Aſien aus nur In Beziehung auf das Aegälfche Meer
Sinn hatte, nicht auf eine Inſel die man nicht fab.
4 Doch es kann Eein Zweifel fein; nepmr heißt.
hier gegenüber. Nehmlich nepar aAös war allerdings
die natürliche Verbindung: worauf man aber auch abe
folut fagte negav „auf der andern Seite”; z. B. Xe-
noph, Anab. 3,4, 20. noAldv öyrov nepar „da viele
. auf der andern Seite (des Stromes) fich befinden”;
nach Befinden auch deutlicher durch avsındoav, ara '-
⸗
“
7, 2,2. negar ei; Tv Aviv nalıy diafnvas (aus Thra⸗
Eien); fo auch 7& nregav „was drüben iſt, drüben ges
fchieht”, u. d. g. Hieraus bildete fi) nun eine neue
Merbindung, Indem der Punkt von wo aus etwas .
‚auf der andern Seite lag ebenfalls Im Genitiv mit
dem in feiner erften Beziehung nun abfoluten neoav
‚verbunden ward: alfo gegenüber von. Daß dies
nun ber wahre Sinn In der homerifchen Stelle iſt,
zeigt bie Folge der Darftellung. Bon den Böotern
führt uns dort der Dichter, durch die Phokier, zu den
Lokrern, und von biefen nach Eubda. In diefem Zu:
ſammenhang kann alfo jene Beſtimmung der Lofrer
"nichts anders fagen als „die.gegenüber 'von Eubda woh⸗
nen”. Auch war, fo lange. man mit nsoav den Be: .
"griff einer durch ein Gemwäffer, oder was dem vergleich
bar ift, getrennten Lage verband, eine Zweideutigfelt
nie vorhanden. Bezeichnete der Genitiv einen folchen
trennenden Gegenftand, fo hieß neoav jenfeit; be
zeichntete er einen Punft oder eine Gegend an einem |
foichen, fo hieß es gegenüber: was man bann aber
‚rlgog, zaraysındgar, dysıng) ıc. ausdrädte; wodurch
=
=
69. 7:00, nEpar, reonv 27°
n
LT 69 . nboar,: abpcee, —RX
durch die Bedeutung unzo 76 ufrgov, In welcher aller⸗
dings jeder fich erinnern wird das Wort hauptfächlich
gelefen zu haben; als, nepga rov dixalov d. h. über das
. Manß oder die Grenze des Rechts hinaus; oder abſo⸗
Int: Xen. Anab #6, 1, 28. ouxerı neoa Fnoköpungen.
Möglich, daß durch die Häufigkeit der Beiſpiele intel:
lektualer Art, das Dhr minder gemohnt war, das Wort
von wirflich räumlichen Begriffen zu hören, und daß
D
daher andre Ausdrüde wie undo, noßboreow in ſolchem
Gall vorgezogen wurden: aber ‚ungebräucplich war nıeoe
auch fo nicht: Plat. Phaedo. p. 112. e. (bon den
Stroͤmungen ber Unterwelt) duvaror dE dcı €
peypı voü neoov xadızyar (herabfirömen), neiga Ö' ov,
Eurip. Hero. 234. Arlavıızoy nioe Devysr Öper.
Aelian. ap. Suid. v. &inxor: ‘Eopwy paoua To uärs-
os EEnxovr nega xai avorspw Tou ison. . —
3. Das andre Wort nıeper, ioniſch repnv, führt
allerdings, eben weil man fich dabei dicht an dem tren⸗
nenden Gegenftand denkt, einen Üübergetragnen Gebrauch
auf etwas intelleftuales nicht leicht herbei. Die geläus
figfte Verbindung iſt Bier mie dort die, daß der .tren-
nende Gegenftand im Genitiv dabei fleht, regar Tov
norauov, epav Balanang: und diefe ift die einzige bie
in Wörterbüchern erwähnt wird: Da nun auch Homer
. das Wort fo braucht Il. w, 753. nepvaoxe steonv-akög
arovyeroo „pflegte fie jenſeit Deeeres zu verfaufen”;
fo glaubt man in diefem Ders 1. ß, 735. m
Aoxgwrv, oi vaiovor nreonv lepijs Eußolns
keine andre, Beziehung möglich, als „jenfelt Eubda”;
und Wood, Heyne u. a. glauben ein feines Argument
Bieraus zu ziehen, daß Homer in Afien oder einer der
Inſeln vor Afien gewohnt habe. Aber wie? Homer
follte Bier wirklich fo deutlich, und gleichfam hörbar von
Aſien aus reden; und Eeiner der Alten bie ben vielbes
fprochnen Gegenſtand behandelt haben, kein Grammati⸗
. Eer bat dies bemerkt; feine Mahnung daran iſt in dem
Scholion zu diefem Verſe? Ich Halte dies für unmög:
li, und zuförderft für einen entfcheidenden Beweis daß
fein Alter die Stelle fo verflanden. Auch if [yon das
— *
v
or „| —— on \
69. 7500, NEIAY, REENV 27
ſchwer anzunehmen, daß ber Dichter der durch das ganze
Gedicht immer mitten in den Scenen iſt, der namente
lich in dieſem geographifchen Sefang In ganz Griechen _
land uns herum führt, an biefer Stelle auf einmal fo
feſt In feiner Heimath figen fol. Endlich iſt e8 auch
‚gar nicht denkbar dag man ‚fern von Afien aus, von
wo fein Auge Öriechenland erreichte, erft die Inſel Eu⸗
b5a, gleihfam als verfperre fie die Ausſicht, ſich ge⸗
Dacht, und dann die. Küfte vor welcher fie liege durch
ein jenſeits befimmt habe: durch ein jenfeits, das von
Afien aus nur In Beziehung auf das Aegälfche Meer
Eine hatte, nicht auf eine Inſel die man nicht fab.
4. Doch es Eann Eein Zweifel fein; neome heiße
hier — Nehmlich epav aAds war allerdings
‚die natürliche Verbindung: worauf man aber auch abe
folut fagte negar „auf der andern Seite”; z. B. Xe=
noph, Anab. 3,4, 20. noAladv öysoy nepay „da viele -
auf der andern Seite (des Stromes) fich befinden”;
4
Eien); fo auch 7& nepev „was, drüben iſt, drüben ges
fchieht”, u. d. g. Hieraus bildete fih nun eine neue
Merbindung, Indem der Punkte von mo aus etwas |
‚auf der andern Seite lag ebenfalls Im Genitiv mit
. dem In feiner erfien Beziehung nun abfoluten neoav
. „verbunden ward: alfo gegenüber von. Daß dies
nun der wahre Sinn in der homeriſchen Stelle iſt,
zeige die Folge der Darftellung. Don den Böotern
führt uns dort der Dichter, durch die Phokier, zu den
Lokrern, und von biefen nach Eubda. Syn diefem Zu:
fammenhang kann alfo jene Beſtimmung der Lofrer
nichts anders fagen als „die.gegenüber 'von Eubda woh⸗
nen”. Auch war, fo lange. man mit neoav den Ber .
"geiff einer durch ein Gewaͤſſer, oder was dem vergleich
bar ift, getrennten Lage verband, eine Zweideutigkeit
nie vorhanden. Bezeichnete der Genitiv einen folchen
trennenden Segenftand, fo hieß eoav jenfeit; be .
zeichnete er einen Punkt oder eine Gegend an einem
fothen, fo bieß es gegenüber: was man dann aber
nach Befinden auch deutlicher durch avsındody, arcı-
‚rlgas, xaraysındgar, arsıngü ic. ausdrüdte; wodurch
=
m
772,2. megter eig wi "Aolay mh dafivos (aus ihre:
238 6. 2800, nioav, nom
allerdings jener ne nicht ſo —— Ausdruck
weniger uͤblich ward.
Daß nun aber * die Älten die Stelle nur
F.
ſo verſtanden, beweiſt zufoͤrderſt der unzweideutige Ger.
brauch dieſes Worts bei Aeſchylus von demſelben
- geographifchen Punkt, Agam. 198., mo es von dem
griechifchen Heere heißt, KaAxidos rregay &xwv (fih aufs
haltend) nadıd6odoz Ev Aukidog ronorz. Hiezu kommt
Strabo’s Anführung, der 9. p. 426. aus dieſem
Derfe fchliegt daß Homer auch die andern Lokrer ge⸗
kannt habe, und der folglich den Zufag nepnv Eupoing
als eine genaue Örtliche Bellimmung zum Gegenfag
anſahg wozu nicht_der GSefichtspunft in Afien, fondern
nur der an Drt und Stelle dient. Endlich Paufa:
nias, wenn er 10, 8. die zu den Amphiktyonen geſen⸗
deten Beiſitzer aufzäßft, fagt: MEUROVOL de xai Aoxgoi
00 TE xalovusvor "OLoAaı ai oi negav Evßoiag Eva
éxcertoot: aus welcher Stelle man ſchließen moͤchte, daß
die Fotmel or negev Eußpies von Homer. ber gleich⸗
ſam feft für diefe Lofrer geworden fel. .
6. Wenn wir indeffen mehr, Stellen des Paufae
nias vergleichen, fo werden wir für dies Wort auf ein
weiteres Ergebnis geführt, das zugleich für das Ber:
fländnis dieſes Schriftftellers von Wichtigkeit ift; da
foviel darauf anfommt die von ihm beſchriebnen Oert⸗
Ichkeiten richtig zu faſſen. Das Wort mreoav kommt
bei ihm in folchen Befchreibungen öfters vor, ohne daß
eine Lage an einem Gewäffer befchrieben if. Vielmehr
ift der Gegenſtand der bei nEgav im Genitiv ſteht ſehr
gewähnlich ein Gebäude. Hat man nun einzig bie
Bedeutung jenfeit im Sinn; fo laßt fih z. B. „jen⸗
felt des Tempels” nicht anders faffen als in Bezlehung
auf den Weg des Keifenden oder des eine Stadt durch-
wandelnden; alſo „über den Tempel hinweg, daran vor⸗
bet, weiter fort”, folglich ungefehr einerlei mit dem Be⸗
griff ultra, welchen, wie wir unten ſehn werden, die
Form negev wirklich zuweilen uͤbernimt. Man wird
alſo 2, 22. ‚bald anfangs, wo ein Begrauͤbnis erwahnt
wird und niomv Tod Tayov einige Bildfeulen, dies fo
Vverſtehn, daß dieſe weiter bin auf bemfelben Wege flans
⸗
6% . RO Obi acocv, xonv- 29
denz und eben fo: beid darduf ep: 162:: ‚Eahn.y; Tor
ds .degoü rijc EihagYvias negau s ‚Exarns — und
©. 23. (p. 168:) ;: : begay Aupiœæodou, xcè zou ipod
tEgaV- ’Eoupvius ww uvñuc. Dei einigen andern Stellen.
: warb ich aber fchon. zweifelhaft: und endlich befam ich,
' durch einige entfceibende,. die. Gewißheit. daß Paufas
nias .wenigftens, vielleicht In Gefolg des: von Ihm affek⸗
tirten einfachen und ioniſchen Stile, das Wort nepur
in der Beziehung gegenüber braucht; fo nehmlich daß.
! das Analogon des Gewaͤſſers alsdann die Straße oder.
' der Pleg vor einem Gebäude if. Dies mögen nun:
folgende Stellen lehren. Lab. 5, 15. (p. 415.) wird
bie Altis zu Olympia:befchrieben, innerhalb welcher auch
Dad Prytaneon war; woven geſagt wird, daß es gebaut
fei ınapm ν. &Eodey. 7j.ise vou yumrasiou steger. Nehm⸗
lich die Altis hatte mehre Eingaͤnge (&Endos heißen fie.
hier, weil Pauſanias mit feiner. Beſchreibung inwendig.
ſich. befindet), deren einer, hier bezeichnet werden maß,
" was natärlich, durch einen ‚außerhalb liegenden Gegen⸗
ſtand geſchieht. Dieſer war das Gymnaſium; und n-
gav giht alfo Hier durchaus Fein vernünftigen Gin
als ſo daß, mie auch begreiflich if, „dem Gymnaflum.
gegenüber” einer der Eingänge, in die Altis war. Lib.
8, 10. (p. 618:) wird, auf dem Wege ‚von Mantinea
noch Tegen,: der Tempel: des Pofeidon befchrieben. Nach⸗
her (p.619.) heißt eb: Ilipev da zou iegov ou IIo-
quedcoroę To0naıoy äsı: Aldov WanoınuEyar — . Wollte
man annehmen, hier wäre zrögav aus dem Geſichtspunkt
des Reiſenden geſagt, alſo ‚senfelt des Tempels, weiter
worwhrts, kommt man an rin Tropaum?”, ſo müßte:
der ‚weitere Weg nachher von diefem Tropaͤum an be<
ſchrieben werden:, allein nach der Erzaͤhlung von dem
I Anlaß diefes Monuments fängt der, neue Abſatz (c. 11.)
gleich wieder an: Mer« ds To. ieoor vou Ilooadwrog.
vxvooiqv vnodebertæi oe Öpuwn ing —. Nur mit
' Biwange würde man ‚fagen, das Tropkum babe’ freilich
zwiſchen dem Tempel und dem Eichenwald getegen,
werde aber in Beſtimmung der Folge der Dertlichkeis
' ten nicht gerechnet, fondern gleichfam zum Tempel ger
plagen. Der durch ine andere Stelle aufmerkſam
38. 69. ega, LP adorv. a
gemachte Leſer wird das wahrr elufehn. Der Reiſende
komt von Montinea aus an den Mofeldon: Tempel:
diefer wird beſchrieben: dann das Tropäum gegenuͤber
d. h. auf der andern Seite des Wegs: und dann geht
’
die Reife weiter vom Tempel durch den Wald. . Lib..
10, 36. wird das Innere von Antikyra kuͤrzlich angege
ben. Arsızugeüsı 02 eisi usv avögıanteg Ev 77 .dyopk
yahxod- Es dE age Emi To Auuerı Iloosdürog 8
ueyu ispov — (£urze Befchreibung deffelben) — Tos
yauraoiov dt, Er © xai 1a Aouroa ogıoı menolmen,
‘ vobsou nioar Klo yuuracıdy dsıy -Apyator: ardgık
ÖE Eoneev iv air x. a... Man fieht, die Gegenflän
‚dein der Stadt find. angegeben, nicht gereiht an den
Weg eines befchauenden, fondern hier und dort. Um
mbolich kann alfo die Meinung fein „auf das eine Gym
bare, gewößnliche, wird mit einem Mort genannt, und
“nafium folgt ein andres” ; fondern bie Sache iſt ein
fach. diefe. Das Gymnaſium, d. h. das eigentliche, gang
‚davon gefagt daß darin «auch .die Bäder waren. Die
ſem gegenäber, d. h. auf der andern Seite deffelben
Platzes der Straße, lag das alte Gymnaſium in
welchen ein altes Kunſiwerk ale merkwürdig erwähnt
wird: Lib, 2, 37. wird der Hain des Aſklepios zu Epk
bauros . erwähnt und das Standbild des Gottes be
ſchrieben. Der eigentliche Tempel, rads, worin es Rand,
wird, als von felbft fich verſtehend, nicht genannt: fons
‚been g6 heißt num fogleih: Tou vaod Ös dc: 100,
Ya 0b Ines Toü Hey xadevdovow. Man müßte
bier ſehr kuͤnſteln um ein jenfeits zu erzwingen. Nichts
- natürlicher Hingegen als daß dem Tempel gegenäber,
das heißt Fronte gegen Fronte, dos Gebäude ftand worin
bie. Heilbedürftigen fehliefen. Und fo tft alfo durchaus
Feine Urſach warum wir an den oben- zuerft ermähnten
Stellen (2,23 .23.) das neoav anders nehmen folltn:
welmehr wird überall das gegenüber als dag natuͤr⸗
lichſte im Ausdrud und in der Sache ſelbſt erſcheinen.
7. Daß jedoch die Form nepay auch wirklich von
der zuerſt aufgeſtellten Beziehung ‘trans abgewichen
x
und in die nahe liegende ultra übergegangen ift, ‚mel:
len wir nun noch in einigen Beifpielen anderer Sch
—8
⁊ *
>
69.. nEQa, TEQaV, 80V 31
ſteller zeigen. Wenn in der Theogonie V. 8384. der
‚Aufenthalt der Titanen gelegt: HE neonv yaeos Gowpegotd,
fo laͤßt fich das, fomeit man fich Überhaupt eine Vor⸗
ftellung davon machen Fann, ic mit dem néonr @&A0g,
ionv eöxeavoro vergleichen. Aber gleich bei Bindar
. Ifih. 6, 34. leſen wir, der Ruf hoher Thaten dringe
xai nipay Neiloo nayüy ai di’ Tareoßogeovs. Hier
find offenbar die Quellen des Nil ein Grenzpunkt der
befanten Welt, und neoav heißt hier jenfeit völlig im
-, inne von ultra ; doch mit dem Unterfchleb noch von ben
obigen £2.) Beifpielen des örtlichen neo, daß hier Feine
die Grenze Üüberfchreitende- Bewegung iſt. Wie es ſich
mit dem aus einem fpätern Werke, dem Buche de
Mundo, yon Stephanus angeführten nıdoav ’Irdov vere
hält, weiß ich nicht: aber in dem Ausdrud des Ehris
pides Hi, p. 1053. (jemand vertreiben) JIegav ye
nöyrov xal soner Ardavrixcor, iſt iger nur in feiner
Berbindung mit nörrov zu betrachten; dem fich das
andre anfchmiegt. Entſcheidend dagegen Ift die Stelle
in einem Chorgefang, Alceft. 588. wo die Hindin nach
Phobos Cither tanzt, uyıxöumv igev Baivovo’ Eharav
„über die Tannen binaus fchreitend, d. 5. den Wald
_verlaffend”; und eine andre Sup: 676. wo die Wa⸗
genführer ihre Wagen nepav addnlay über einander
hinaus treiben, d. h. jeder an einem. feindlichen vor⸗
bei; woruͤber man Hermanns Erklärung nachſehe. So
- find wir der Bedeutung, die man dem Worte bei Baus
fanias gewöhnlich leiht, allerdings fehr nah, aber auf
den Wegen der Dichter, welche bie Worte, in den Grenzen
der Verftändlichkeit, abfichtlich neu zu menden pflegen. .
»8. Ich muß noch eine Dichterfielle, worin das
Wort neonv vorkommt, bier erdrtern,'mell fie angefoch:
ten worden iſt. Bel Apollonius 2, 532. wird die Abs
fahrt der Argonauten aus Thrafien und dem Aufente
Salt des Phineus fo erzähle: |
- Ex 68 1008 naxcapeooı dvdexa dwunoavres -
Bouör Glos 6nyuire neonv, xal Ep’ iso Oevses,
Naa Bonv eioßaıoy Epsoocum —
Der Schoilaſt Hält ſich an die gewoͤhnlichſte Bedeutung.
8
—
Pe
32 69 aöpg, Apar, Eonv
. von nd: in. folgender Umſchreibung: Mera . : TAU FE.
nılevoayreg eig, To negar. ang Alög, Ayouy ei; Tor. doiar,
auorv .&v Ta eilzıclm wxodöunear ?2)., — Brund
fagt, nichts fei fo duntel das man auf diefe Art: nicht
erflären fönne. Er ftieß fich ohne Zweifel daran, dag
der Dichter, ber. das Schiffen nad dem jenfeitigen Ufer
nicht ausdrädlih erwähnt, erft nach diefem sseony die
eigentliche Einfhiffung zur. Abfahrt beſchreibt. Er vers
fucht das Wort neonv zu deuten oder zu emendiren, fo
daß die Handlung auf dem diffeitigen Ufer, bleibt. Man
könnte wenn man die Bebeytung gegenüber zu Hülfe
nahme und die Stelle 2, 177. vergliche, wo arsınson?
mit dem Dativ verbunden iſt, auch bier Gnynive neons
faffen „gegenüber d. 5. im Angeficht der Brandung.”
Aber die weitere Mahnung des Scholiaften mug von
allem dem abhalten. Davegöv oör dc &r Eogon 7.
ai zug &rı xal vüy “Iegöv Esıy oügw xalouusror
70 rregav 17 Evgwnns 75 Acındog. (Man bemerke
auch bei diefem fpäten Griechen. noch. jenen Gebrauch
von. regav: denn die Verbindung iſt Ts Acıadog, *
To ‚megay uns Eugwrns.) Die Worte, Yarepov oöy
kw & Evugenn (die übrigens In der Parifer Ahfaſſung
des Scholions fehlen) kann ich nicht anders verftehn,
‚als daf man’ vom europ. Ufer aus die Stelle jenes Ale
tars febe: wörauf der Erflärer das Präfens in feinem
Ausdruf durd das folgende yag begründet. Das
übrige lautet in der Parifer Abfaffung fo: O de TOzog
dv » zov Bwuov Wxodöuonv. drı zur yur “lepöv nalsi-
zo. Das Wort Teg6v habe ich als Eigennamen ausges
zeichnet. Denn dies ift der Ort am, Einfluß des Pontus
den auch Volybius fo anführt, zö xalouuevor ‘Ieodv (f.
lib, 4. ©. 39. 50. 52.) der. bei Demoſthenes einigemal
fo genannt wird (&p’ Teoꝙc, Ep’ ‘Tegov, Leptin. $. 29..
Lacrit. p. ‚926, 5. zeit p: ee. und im Peris
.o..
2) So in der Pariſer Abfaſung des Scholions. Die
Ei die in den Ausgaben falfch interpungirt
‚ muß fo geleſen werden: "Zr ds TG iger, pν
eiyıald ns Aoias, Janisucarzsg in’ avıoy, Bouor —
. sbopoarıe.
69. 780. EG, EN 33
; 3 ” —*
“plus. des Skylax p. 28. Hudſ.Bei Strabo helßt er
50 ‘Iepoy TO Xhxndoöriov (lib. 12. p. 562. ete.). &8
war ein feſter Ort oder. Kaſtell an dieſer engen Einfahrt
des Bofpprus, der ‚urfprünglich -den.Chalfedoniern, dann
den. Byzantiern gehörte, und wovon außer den ange—
F fuͤhrten Hauptſtellen des. Polybius am vollſtaͤndigſten ge—
handelt hat Gyllius de Bosporo 3, 5. hauptfächlich, deu
igt verlornen Anaplus Bospori des Dionyfius von
Byzant benugend. Dionyſius fagt, Phryxus babe auf
feiner Fahre nach Kolchis diefen Tempel erbaut; Poly
bius, Jaſon Habe Hier auf. feiner Ruͤckkehr den zwoͤlf
Göttern geopfert. Die Scholien zu unferer. Xpollonis .
fhen Stelle haben noch folgendes (nach ber. parifer
Handſchrift): Tiuoobivyę dE por, Tüv uiv Doikor (in
der gewöhnlichen Abfaffung, richtiger vielleicht, vous ner
WMoitou naidac) Pouorv av Indena Yewv idoucacden,
sous 08 “Agyovauıa; vou Iloogudwros. “Hoodwoos .da
dni Tod avrou Souoũ veduxeras Tab; Änyovausus gr-
oiv dp’ ad zas "Aoyog 6 Pajbov inuroy Eretuxe,
Ich füge noch hinzu was Maxcianus von Heraklea
(p. 69. Hudl.) aus des Menippus Geefahrt anführt;
:; Kar& zov Opasıov Boonopor xal To cöue rov Eukte
vou Ilovrov, &v Tois debiois ung Acia; uegeoıv Areo \
si zov Bıduvooy &dvovs, xeireı ymplov ‘Iepby xarovus-
‚vor &v w veodg E&sı Aıög Ovoiov TT0000y0gEVÖLENOG.’ roũ-
ro dè ywpioy dperngıoy dsı zn eig Iloyıwy nAsdurdr.
Ich habe alle diefe Stellen Hier zufammengeftellt damit
fein Zweifel vormwalte daß an allen von demſelben Ort
De Rede iſt und zwar von dem, den man: unter ber.
vollftändigen Benennung des Tempels des Zeus Urios
fennt, und wovon noch befonders nachzufeben ift- Chiſhull
Mm Antig. Aſiat. p. 6ı. Tzfchuck. ad Pomp, Mel,
1,19, 5. ?) Wir fehn ferner daß biefer Ort nach der 5
3) Da ich Chiſhull anführe, jo muß ich auch berichtigen,
— was bei ihm deſſen bedarf. Gicero ‚Verr. 4,.57. nennt
bekantlich eben dieſen pontifchen Zeus, und deſſen beide
von ibm bort angeführte Ebenbilder, Jovem Imperato-
-: ‚Rem; guem ÖGraecı Otgior nominant, Natürlich wundert
man sich über die lateinifshe Benennung; nnd Chifbul
ſchlaͤgt vor dreimal dort Impuberis, Impuberem zu les
5 R . q — C
'
u \
\
*
24 69. np, nöoom, Reonv
. Sage eigentlich und urfpränglich den zwoͤlf Göttern ges.
weiht war; und da grade dies ausdrädlich in des Apok
lonius Worten enthalten iſt; fo laßt ficd durchaus nicht
annehinen daß dieſer gelehrte Dichter von einem andern
als diefem berühmteften Tempel der .Gegend rede, oder
andern Eagen als diefen allbefanten folge, oder gar
diefe leichtfinnig Andere. Es folgt alfo aus allem, daß
neonv an dieſer Stelle in feiner geläufigften Bedeutung
gebraucht ift, die es auch befonders bier, mo der Dichter,
den Lefer ausdruͤcklich in jene berühmte Meerenge ver:
ſetzt hat, ohne irre gu führen nicht Ändern durfte. Und
eben deswegen mar auch die Ermähnung ber Ueberfahrt
zum Bau jenes Altars, die der Scholiaft Burch ikev-
sarres ergänzt,» In dem Verſe felbft nicht nbthig: denn
das Wort neonv ſchloß dieſes ſchon In ſich. Ja bei ek
ner fo fchmalen Engee —- der Bofporos ift dort nur 4
Bis F Stadien breif — tft der Aufenthalt und die Dei
fhäftigung der Helden Auf beiden Ufern als einerlei an⸗
zufehn; und ihre eigentliche Abfahre gefchieht erſt von
ber Gtelle, die, wie wir eben:gefehen haben; auch fpä«
—terhin immer bas ayetnpıov in den Pontus war.
fen, indem er die Bildung dee jugendlichen Zeug
der an mebren Orten verehrt ward, für die eigentliche
diefeg Juppiter Serenus oder Olgıog erflärt. Diefer Ser
danke bat etwas empfeblendes und ich glaubte ehedem
ihn noch mwabrfcheinlicher ji machen wenn ich deu Nas
men Juppiter Imberbis ſubſtituirte, die Stelken In Schol,
Acr. und Crug. zu Hor. Sat, 5, 26. u. Pauf. 5, 24. bis.
vergleibend. Allein ales bifioriiche was Chifhuff für feine
Bermutbung anfübrt tft gänzlich unhaltbar, und namens
lich die Angabe, daß Dionyfius von Byzant die Bildfenle
des Uriog in jenem Tempel am Bopporos wirflid fa
beichveibe, iſt gänzlich falfch. Die Worte, wie fie Gyl
liug (de Bolporo 3, $.) aus diefem Schriftfeller an⸗
fübrt, reden gar nicht dom der Bildfeule des Gotteg,
ſondern vom einem audern Bilde eines Juͤnglings Bag
in jenen Tempel befindlich war. Unter dem Juppiter
Imperator, als Urios, haben wir uns alſo den Herſcher
über die Elemente, den Hericher auch in den Meichen
wie Götter, aljo mamentlicd auch des Neptunus, gr.
enfeil. —
.
De
2
1 De .
\ \ |
70. Agua _ 35
9. dos&idg.
1. Wir-baben unter aguehv (Bd. TI. 1,4.) die Be⸗
beutung des Adjektivs Kaxios genug, genügend, als ges
wiß angenommen obgleich dag Verbum Aoxsiv bei Ho⸗
mer in Diefer Bedeutung noch Nicht gefunden wird, Die
Verwandtfſchaft der Begriffe, helfen, nügen, genügen,
und: ein ſo alter Gebrauch auch. des Derbi, wie in dem
Herodotiſchen ugreonus Tovsorg, endlich das ganz entz
gegenkommende wıodog &gxıos Od. o, 358. 11. x, 304.
ſchien ‚dazu. zu berechtigen.‘ Doch war der Ausfpruch
übereift, [6 lange das Wort noch nicht in allen Ber:
bindungen unterfucht war, da mehre Stellen vorhanden
find, wo jener Begriff durchaus nicht aushilft. |
2.Zu dieſen geboͤrt zufdrderft 1. B, 393. wo
Agamemnon droht, wen er bei den Schiffen der Schlacht
ſich ‚entziehend, finden werde, | er
u 2, bl ol dnuil. |
. Agmay.-Eooelsgd.:pujecid wüvag 70° olanoug
DIE Schoͤlien wollen hier In orior wenigſtens den in
doxeiv Hegenden Begriff des Helfen bringen, indem fie:
das Subjekt von &oxsor &sı allgemein faffen, gleichſam
„es wird nichts da fein das ihm helfe; um dem Tod
zu entgehn“. Aber außer der Härte diefer Verbindung,
flieht eine andre Stelle entgegen, welche ſich nicht fo
faffen laͤßt, und von weiber man doch fühle bag fie zu
derfelben Redensart gehört: I. o, 502, wo Mas benr
Griechen, welche dert ins Lager ſtuͤrmenden Troern wei⸗
then, zuͤrnet mit den Worten | us
Aloe, "Apyeioı: voy &ouiy % ünoldodät
HE vatndAter ui Onacaoda zur 17V.
Der Schollaſt erwähnt zwar Hier auch die Erklärung
"ogehtwor: aber man fühle wie ſchwach es an fich, und .
befonders. auch nach einem O der Scham” ift, zu fa-
gen „nun ift es gut, näßlich, entweder umzukommen
‘oder, durch tapfern Widerſtand fich zu retten”. “Der
Scholiaft zieht daher eine andre Erflärung Erormor vor,
melde in Apollonius Lerifon auch für die erftere Stelle
er €:
}
36
| 40. cutoo >
Pet, und welche allerdings einen fuͤr beide paffenden.
Megriff enthält „es wird ihm nicht f6 da liegen, d. 5.
nicht Teiche fein, dem Tod zu —— Rn” — „num liegt
es uns da, d. h. nun ſteht es uns bevor, entweder zu
fferben oder u fiegen”.- Und ganz befonders fpricht das
für diefe Erklärung, "daß der. Begriff äroımor. fo. ganz
deutlich zu liegen fcheint. in dem fonft {dwer je erklaͤ⸗
renden Ders des Heſiodus €. 349. wo er empfiehlt: dem:
Nachbar das gelichene treulich volederzugebeh :.:
"N. av yonikwov zus Es Üctpov ügxov edong |
wo Sromon gleich gut auf ben bereitwilli en Leiher
als auf hie zu Dienften ſtehende Sache gebt. Dich |
dünfe auch aus dem von aopxeiv beifen, abwehren, für,
“ &gmog. zu entnehmenden Begriff Hülfreich, ein Ause
helfer, wie er. in’ der legten Stelle liegt, geht der allge⸗
meinere, worauf man fich verlaffen kann, fehr nas
törlich hervor; und es ift fehr begreiflih daß man die⸗
fen im gewößnlichen Geſpraͤch auch ohne den Begriff.
des Nutzens, alfo von guten und böfen Dingen: brauch:
te. „Der wird fich nieht ‚drauf verlaffen föhnen, dem.
Hunden’ und Vögeln. gu entgehn” heißt bitter ſoviel als,
„er wird ihnen ficher nicht entgehn”. — „Num Fönnen,
wir ung ; darauf on dab wir entiveder umtom⸗
men oder flegen werden”. D 3 b- „eins von beiden ift uns‘.
ip ficher»
3. Wenden wir ans » nun: mit biefem: Begriff ficher
zu dem ulodos agxıog, ſo bekommt dieſer Ausdruck da⸗
durch einen Sinn, deſſen man ſchwerlich eutbehren fans,
in biefer Stelle des Hefiod e. 368. | ae
Misooc Ö’ ardoi pilw — doxıog ein.
Plutarch im Thefeus 2. von dem Ruhm der. Weisheit
| — dend worin der, alte Pittheus gefanden, und welche
i
n Sinnſpruͤchen geäußert habe wie, bie Hefiodifchen,
- führt dieſen Ders an, gls von dem man. namentlich"
ſatze daß er von Pittheus herruͤhre. Es iſt ſchwer zu
begrelfen wie dieſer Berg ſolchen Ruf als Sinnſpruch
haben konnte, wenn er weiter nichts enthielt als was!
die: gewoͤhnlichen Ausleger darin ſehn, eine Emy fehlung,
binreithenden Lohn zu geben; und warum denn getade
u
|
\
N h
“ 2 und. wozu das onaivoc? Doch der eigentliche
inn den der Vers haben muß, . eugab fi) ſchon aus
dem folgenden: denn fo folgen fie bei Hefiodus auf
einander |
Miobòg Ö’ avdos YO eionusvos Kgmos ein,
Kai Te xaoıyynsw,zeAdoag Emi napruga Heokar..
Man fieht daß der Freund und der Bruder Hier ehe
Steigerung des Sinnes machen, der in beiten Derfen '
im vwefentlichen derſelbe if, nehmlich dag man bei .&a
»chen des mein und dein felbft mit dem Freunde, und
mit dem Bruder alles feft und ficher machen, nitht
auf bloßen Reden beruhen laffen müffe. - Dies iſt ein
‚bier im zweiten Vers durch das yalcaag noch fo recht
fpigig gemacht if. Diefen Sinn findet man denn auch - |
in den. Scholien des Proflus zu DB. 354: den Gedan⸗
ten nach ordentlich entwidelt und auch Graͤvius gibt
“. ‚Abn an: aber feiner läßt fich anf die an Worte ein.
Doch ſcheint Graͤvius in diefer feiner Erklärung, fao ut
Lehre cum illo.pacilcaris. de mercede, quam ſibi
deberi putat, die legten Worte auf das agxıov zu bes
- ziehen, und ungefehr die Worte des andern Scholiaften
Moſchopulus wiederzugeben, mioHög &so ovunepwrnus-
vos ixavds 75 yyvauy avroü. Hier wird uns
- wieder die gewöhnliche Erklärung des domog geboten;
und in dem eionusvos allein, das er mit ein unmittels
bar verband fuchte Graͤvius den Sinn des: alten Weis
fen; wodurch denn &oxıog nur eine im Grund übers
fläffige Nebenbeftimmung des moddg enthält. Die
Grammatik freilich wird fo, auf gewöhnliche. Art, durch
Eonftruiren abgefunden: aber anſtatt modös dpxıog &-
onusvoe ein (dev dem Freunde genuͤgende Lohn ſel ein
"bedungener db. 5. werde jedesmal erft bedungen) zu fa:
gen, modog eiorusvog üomog ein, iſt eine Verſchraͤnkung
der Worte wodurch die Wirkung des Sinnfpruchs gänzs
lich gehemmt wird, da jeder Hörer das üpmog zn als
Praͤdikat des Ganges aufnehmen mußte, der dann, wenn
Goxıos wirklich ſoviel wäre als’ Ixavos, nur jenen fla⸗
chen Sinn enthalten würde. Alſo liegt auch hler im
f
« # i , & j 3 —
70. "Gong 37:
. Sinn der in fih eines Spruches würdig iſt, und der
38 7% doxıos
Boxıog dag Eroruov, dag Zuverläffige, fichere, das wir
an jenen andern Stellen darin erfannt haben,
4 Schwerlich wird man erwarten, da es mit
dem mohös Goxıos im Hefigd biefe Wendung genoms
men, daß es anders ſtehn ſolle mit demfelben Ausbrud
Homer. Zu
.Tis xy uor Tode &oyov Umooyausvog relsoser
Awowp din; ueyaharz madög dE 0 Kpxos Eau
‚do rap ölg.eoy 6, U, ſ. w.
Wie kann, wenn ſchon ein großes Geſchenk verheißen
iſt noch Hinzugefügt roerden daß biefer Lohn ihm genuͤ⸗
gen werde? Doch dieſes und gewiß viel aͤhnliches wird
auf Rechnung alterthuͤmlicher Rede: und Denkform ges
bracht; und in Webtrfeßungen wird alsdann nur etwas
‚ erträglicher gewendet, was bei genauerem eindringen in
den Einn der Ausdruͤcke ſich ganz anders ' geftälten
wfirde, Die Vergleichung mit der befiodifchen Stelle
zeigt deutlich daß hier, neben der Größe des Geſchenks,
euch noch die Sicherheit des angebotenen Lohnes dars
gehalten wird. Denn das folgende zug wird hoffent⸗
lich niemand, als nothwendig auf das genügende ſich
beziehend, uns entgegen fellen, da es ja eben fo gut
"und beffer auf das ueyw fich bezieht, dem das dgmor
als eing nothwendige Bedingung gleich angehängt if. —
Und ſo ergibt fi nun diefelbe Bedeutung auch für
Od. o, 358. wo der Zufammenhang nichts beftimmt.
Aber wem ich einen Dienft bei mir anbiete, für den iſt
das Derfprechen
Dort foll dir fiherer Lohn fein
fo wichtig und wichtiger als, das genügende, was ja eis
gentlih Im Lohn ſchon mitbegriffen ift,
5. Wenn endlich Hefigdus &. 499: ſchmaͤhlet Über
ben forglofen dürftigen- | —
NHutvoy Ev Moxy, za un Blog dgmos ein
fo paßt dies freilich ganz gut auf einen der nicht ger
nug zu leben bat: aber mas agxıos an jenen Stellen
heißt, das muͤſſen wir auch hier fuchen; und gewiß nicht
ſchlechter iſt die Warnung wenn fie gerichtet Ift an den
- # .
—
—
7 ⸗
| 7o. dom 8p
i
Der nicht weiß wovon er morgen leben foll, Und
eben fo die Warnung DB." 575. daß man zur Erntezeit
erhfig die Frucht nach Haufe fahren und früh auffteßn
folle — ira vos Blog apmog zn „damit du deinen Uns
terhalt dir ficherfl.” u
- 6. Da alfo In den altepifhen Stellen, welche auf -
den erften Anblid genug, genügend — ſchie⸗
nen, überall der Begriff Eromog, zuverlaͤſſig, ſicher,
wenigftens eben fo natürlich iſt; fo möchte ich Die Rich⸗
tigkeit unferer Anficht gerade dadurch hemweifen daß Dies x :
bei den fpätern Dichtern nicht fo If. Denn bei diefen
ift der Begriff, vermoͤgend, genügend Überall allein
zuläffig; wie bei Apollonius 2, 799. — Arrw’ &yo Ti-
ca yapıy &pmog ein Tioo noopoovens‘ bei Kallima-
chus Cer. 35. wo ein Haufe viefenmäßiger Knechte ges
fehildert werden als ökery nolır apxıoı apas‘ bei Theos
krit 8, 13. Was wollen wir zum MWettpreis feben 6
xy Auiw Gomoy ∈” und was Stephanus mehres dars
bieten wird. | >
7. Es if übrigens einleuchtend wie nah Ineinans
ber fpielend die Begriffe ſtark, vermögend, genügend,
zuverläfitg, ficher, find, und wie wenig es zu unters
nehmen ift die Folge vorzufchreiben wie eine aus ber
andern entftanden fe. Wenn aber gleich wir für den
Begriff genügen in diefem Wortflamm das bomerifche
Alteredum nun nicht mehr aus der Form Gpxıog bewels
= fen Eönnen; fo wird doch durch eben diefelbe diefes befe ,
gewiſſer, daß der Begriff des lat. arcere.(f. I. 1, 4.) 2,8
nicht die Grundlage. und erfle Bedeutung des Worte
epueiv: fein Eann.
su MOAMAVG.
1. Wer den Ausdrud. #noAya, felbft ehne alle |
Nachricht von dem Zufammenhang worin er vorkommt,
‚fähe, würde gewiß dennoch enefcheiden.daß er von auih-
year komme, und würde dann diefe feine Gewißheit in
. bie Beurtheilung der Stellen einwirken .laflen, indem
ee den Begriff des Melken als gegehen anſaͤhe. Dies.
r
F f
40 = 714. önohy6
I bekalielich geſchehen. Wir, fo rechtmäßig dieſes Ver
urtheil auch ſcheinen mag, wollen uns dennoch bemuͤhen
ſaͤmtliche homeriſche Stellen ohne daſſelbe zu betrach⸗
ten. II. 2, 173. „ſie flohen mitten uͤbers Geb, wie
‚Kinder
Aors Accov Epößnoe hoher dv vunıbs -duolyo.
«, 324 daſſelbe Bild:
ee Bor 8 Pocv dydlıy Hnwu ner” olay
“ Ofjpe Ö00 ahovdooe uehaivng Yuxtög auohyı
auoovr Eaniıms, onudrsogog oð nageovrog.
4.28. glaͤnzt Achilleus wie der Hundſtern, deffen belle
Stralen
Doiroysas nollote ner’ degacı —— —XX
‚und 517. wird derſelbe eben ſo dem Abendſtern ver⸗
vlichen:
MNosc d' dene eloı ner” dspaoı yuxrög anohyö
'Eomepog, 65 -ndklısog dr ovpar Isaraı ap.
04. 0, 841. erwacht Penelope 2 Verſchwindung bes
Traumge chts mit ergeptem Gemuͤthe,
2 oi &ragyig Ö Öysıpor Inéoouro wixtög —R
3. Hatte man ſich einmal an die etwas befremd⸗
liche Verbindung „in der Nacht Melkzeit“ gewöhnt: und °
das Ohr gewöhnt fich leicht: fo durfte der, welcher mit
der Ilias anfing, fehon tief, wie man fieht, in feinen
Homer hinein gelefen haben, ehe ihm win Skrupel über
diefe Zeicbeftimmung Fam: und ‚wenn nun ein folcher
Fam, fo begreift man leicht, daß der Lefer bei einer fo
gegebnen Sache, wie das Melken in auoAyo, nur eine
Aufgabe fand, wie deren ja.viel im Homer find. An
den beiden erften Stellen hatte er, durch das Melken
beſtimmt, die Dämmerung gefehn, in deren täufchen:
dem Helldunfel ein Raubthier fchon fehr nahe fommen .
‚Sonn. An der dritten und vierten Stelle zeigen ihm
freilich die neben dem Hund: und Abendfern glänzens
den übrigen. Sterne bie völlige Macht: aber die „Mielke
zeie” ſteht u sun einmal beutlich da: er legt alfo
.. 7 aa 4
den Zweifel nice in das Wort: fondern in die Cache,
und forfchet, um. durch irgend eine Kenntnis in der
@itte oder in der Matur entweder das Melken auch in
die tiefe Macht, oder die vom Dichter erwähnten Ers
fcheinungen auch in die Dämmerung bringen zu koͤnnen.
3. Diejenigen welche die Dämmerung durchfegen,
nehmen foviel ich weiß eine fpäte und eine frühe Melk⸗
flunde an, um beide Dämmerungen nußen zu koͤnnen.
Die Stelle vom Traum füge fih nun auch fehr leicht:
und was den Sirius betriffe fo ſcheint fogar ein frems
‚ ger Beweis für dieſe Anficht zu flreiten. Denn es heiße
ausdrüdlich dort ös de 7 Onweng eloıy, wozu nachher
tommt, daß er ein böfes Zeichen fel und Fieber über, :
Die Eterblichen bringe. . Alles dies gebt anerfannt auf.
die Hohe Sommerzeit oder die daher fo genannten Hundes:
tage. Grade an biefen aber erfcheint Sirlus gar nicht
in der Macht, fondern er bat eben angefangen fur; vor
Sonnenaufgang fich zu ‚zeigen, und geht nun immer
früber und früher auf, bis er lange Zeit nachher erft
mitten in der Nacht glänzt. Hier fcheine alfo, wie dies
auch bei Euftathius geltend gemacht wird, die Frübs
ſtunde eben fo ficher beftimmt, als an der andern Stelle
Durch die Erwähnung des Abendfterns felbft ſchon, die
Abendſtunde. Um die andern Sterne, da der Dichter
fie erwähnt, dabei zu haben, muß man alfo nur diejes
nige Dämmerung wählen, wo die Sterne ſich ſchon
überall ſchwach bliden laffen, jene beiden helleſten aber
fhon in hohem Glanze daſtehn. j
. 4. Allein nun frage ich, ob biefe legte Darftels
lung genügen kann, für den Ausdrud (x, 23.) aeikn-
dos dd oi auyai Daivovraı molkoisı er’ dsguan: 0b
fie genuͤgen kann als Vergleichung für Achilleus unter
‚den Übrigen Kämpfern vor Troja. ft, es nicht Elar,
daß wer dieſen Gegenftand. vor Augen hat, zur Verglei⸗
hung damit den Girius wählen muß wie er Nachts.
in vollem Glanze dafteht und die Menge der Übrigen
auch glänzenden Sterne überftrahlt? Iſt es nicht Elar
daß dies der Sinn ift von dem moAloiı es’ doc,
und an der andern Etelle von dem ganz unbeflimmten
alfo auch unbegrenzten ner” aspaoı? Wie in aller
3
—
20.00: 7m .dumya Ä
Welt kaͤme, der. Dichter dazu fich diefes fein Gib durch
ausdrüdiihe Erwähnung der Dämmerung zu dämpfen?
Alfo.ift auch vuxrög auoAyo das was jeden fein es
fühl lehrt, die tiefe Macht. Was aber jenes ös da =’
önoens zoı betrifft, fo ift es nicht eine Beflimmung ber
Beit welche der Dichter im Sinne bat, fondern eine
Beſtimmung des Sterns, volllommen gleich jenem.
"Aseo' onwplrw Evaliymos in €, g. wo eben fo .wie
Bier der hoͤchſte, folglich naͤchtlichſte Glanz des Eterns
angedeutet iſt: öors palısa Aaunpoy naupairyor Ae-
-Aovusrog axseroto. Und fo find auch die Beifüguns
gen an unferer Stelle von dem böfen Zeichen und den
Siebern nur- Ausführung des Dichters von den Eigen«
ſchaften dee Sternetz, die er bier allerdings mit Boss
“ liebe anbringe weil Acilleus den Troern Verderben
droht. Denn fo Angftlih iſt fein Marurdichter, daß er
dies hier unterdräden follte weil der Sirius nur wenn
er morgens, alfo nicht am glängendfien, erfcheint, ein
ſolches böfes Zeichen iſt fondern ſorglos vereinigt er
beide Wahrheiten; |
Asunoöraros ur 60° del, nanıy de Ta Gino 4
mm.
5. Es iſt alfo -Eein Zweifel, daß wir in dem als
etumologifch ganz unbefant angenommenen. auoiyo als
einzigen an allen fünf Stellen paffenden Einn die tiefe
Vacht erfennen würden. Und fo finden wir denn auch
überall in den alten Erklaͤrungen neben dem Melken,
und neben dem Abend, auch das „nach andern die Mite
ternacht.“ Auf die Unterfuchung ob auch In der Nacht
gemolfen wurde laffe ich mich nicht ein; denn: das als
lein genügt, daß es lächerlich wäre die tiefe Macht durch
eine Handlung zu bezeichnen, die denn doch auch bei
Tage und hei Abend gefchleht, fo daß es alfo im Grund
heißen würde „In der Macht, wenn es fo dunkel if, wie
es if, wenn man im dunfeln melket.”
6. Doch es widert mir überhaupt von feiten. ber
Sprache und ber Logik Worte zu verlieren über eine
Sache, welche das poetifche Gefühl allein entfcheidee
und längft entfchieben Hat. In ber That unter ber
3 dezu unerträglich. Man berufe fich nicht auf den Bav- .
BES ‚
J BE. ö F
z gu auoaya 43.
/
Nubrik des einfachen und altvaͤlerlichen buͤrdet man dem
guten Homer gar zu viel auf was vielmehr unter die
Rubrik des einfaͤltigen und kindiſchen gehoͤrt. Die Be⸗
ſtimmung der Zeit im allgemeinen und in großen Na⸗
turerſcheinungen nach der Stunde des Melkens iſt gras
‚ Avrag: dies iſt eine herrliche gemuͤthvolle und große
dee; der Augenblid wg man annehmen kann daß in -
nie gangbare Zeifbefimmung im gemeinen Lehen geweſen
-
der ganzen arheitenden Welt der müde Stier ausge⸗
ſpannt wird. Was ift hingegen dag Melken? .eine ganz
willkuͤrliche, nur durch den Sinn für Ordnung meift ges
regelte Handlung, und bie mehrmals des Tages geſchieht.
Unmöglich iſt es alfo daß auoAyos fo wie favdurdg‘ die
wäre, fei es um die Dämmerung, ober um das‘ tiefe
Dunkel auszudrüden; ‚noch unmöglicher daß der Dich⸗
ter grade dies zur Belebung feiner Beitbeffimmung ſelbſt
ſollte gewaͤhlt haben. —
7. Alſo vuxrög apokya heißt welter nichts als
was uns die unbefangne DVergleichung der Stellen lehrt,
in der fiefen Nacht. Und diefe Erflärung, finden wir.
‚dent auch, wie gefagt, bei den alten Srammatikern
Überall, auch in-den' Scholien zu den beiden Stellen
vom überfallenen Vieh; ja an der. einen von Diefen o,
324. fteht dieſe Erklärung recht augeingnder gefeßt und
die mondleere Mitternacht ganz als etwas aneffanns
tes angenommen, bie andre Erklärung vom Melten aber
nicht einmal ermähnt; was doch an den meiſten andern
Stellen, wie auch bei Heſychius, im Etym.M, u. ſ. w.
ı
nicht fehle. Mag aber mehr werth iſt als. die Erfläs -
rung eines Grammatifers, iſt der von Heſychlus beiges
brachte Gebrauch deg Euripides; AuoAyor vuxsa. Bv-
gınidns Alzunvn Logsoav au axorevnv. Hier if alſo
auoryog adjektivifch gebraucht, was eine Fleine Veraͤnde⸗
rung ſein kann die ſich Euripides erlaubt hatte, oder
auch aus alter Sprach; Ueberlieferung genommen. Voll⸗
ommen eben ſo ſicher iſt aber, wohl erwogen, auch die
noch hoͤhere Autoritaͤt des Aeſchylus in dem Frage.
mente bei Athenaͤus 11. p. 469. extr. wo ber ſchei⸗
dende Helios erwähnt wird als ngoguywy οσα vuxrög
£ . %
Y
.
2 0:00.78 due .
Welt kaͤme der. Dichter dazu fich dleſes fein Wild durch
aus druͤciche Erwähnung der Dämmerung zu dämpfen?
Alſo iſt auch vuxrög duohyo das mas jeden fein Se:
fuͤhl lehrt, die tiefe Nacht. Was aber jenes oͤe da 3
onoens &loı betrifft, fo ift es nicht eine Beſtimmung der
Zeit welche der Dichter im Sinne hat, fondern eine
Beſtimmung des Sterns, vollkommen gleich jenem
Aecoꝰ inwpirp dvaliymog in €, $. mo eben fo.wie
Bier der Höchfte, folglich nächtlichfte Glanz des Sterns
angedeutet iſt; ore yalısa „Aaunpörv maupairnar ie
' Aovusrog wxeavoto. Und fo find auch die Wetflgun
gen an unferer Stelle von dem böfen Zeichen und den
Fiebern nur- Ausführung des Dichters von den Eigen
ſchaften dee Sterneg, die er bier allerdings mit Dit
“ liebe anbringe weil Achilleus den Troern Verderben
droht. Denn fo aͤngſtlich ift Fein Maturdichter, daß er
dies hier unterdräden follte weil der Sirius nur wenn
er morgens, alfo nicht am glaͤnzendſten, erfcheint, ein
ſolches böfes Zeichen iſt .fondern ſorglos vereinigt «
beide Wahrheiten;
£ N i
Aaungorarog uiv 60° del, nanöv. dd. Ta orum Ti
| N —
s. Es iſt alſo Fein Zweifel, dog wir in dem al
efymologifch ganz unbefant angenommenen auoAyo als
einzigen an allen fünf Stellen paffenden Einn bie tiefe
Wacht erfennen würden. Und fo finden wir bern au
überall in den alten Erklärungen neben dem Melken,
und neben bem Ab
z 7u. ana 43
1 Hubeit des — und altvaͤlerlich en bärbet uni om.
? guten Homer gar zu viel ouf was vielmehr unter bie
Rubrik des einfältigen und kindiſchen gehört. Die Bes
flimmung der Zeit im allgemeinen und in großen Nie
2 gurerfcheinungen nach der Stunde des Melkens ik gras
” deu unerträglich. - Man berufe ſich nicht auf den feu-
h Auraͤc: dies iſt eine herrliche gemuͤthvolle und große
Idee; der Augenblid wo man annchmen kann ba ım
{- der ganzen arbeitenden Melt der müde Stier ausge:
" "fpannt wird. - Was ift hingegen dag Melfen? eine ganz
“ gwilltürliege, nur durch den Sinn fir Ordaung mei g⸗⸗
". regelte Handlung, und die mehrmals des Tages gufgiche.
1: Unmöglich ift es alfo daß auoAyos fo wie Zentsyeg a
ii ne gangbare Zeitbeftimmung im gemeinen Erbes
tt wäre, fei es um die Dämmerung, oder m Bas Mae
‚* Dunkel auszudrüden; noch unmoͤglicher Def Ber Sup
rı ter grade dies zur Belebung feiner Zeitbefiuuunung sun
x follte gewählt haben.
— 7. Alſo vuxrös apoiya heißt meer zu ai
was uns die unbefangne Vergleigumg
J— in der tiefen Nacht. Und dieſe im air
‚denn auch, wie gefagt, bei bau aim
überall, auch in den‘ Scholiem zn be im Sim
vom überfallenen Dieb; ja um Der Am us Sn
324. fteht diefe Erklärung meit ur in-
die mondleere YTitternache zu ie u m.
tes angenommen, bie ander Erkiirum — — 2
nicht einmal erwaͤhnt; Bus ze I nen . =
Stellen, wie aud eis ze ie HE - -
nicht fehle. 9 Sir mei € :- —
rung eines & EEE —-
brachte Geh Kemer
| döns AlE —
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7 ro
GuoAyöy. *) Ich glaube nicht daß jemand fagen wird
‚Helles: fliehe auch bier die Dämmerung, fo wie biefe
nachher der vollen Macht weiche. Nuxrös auoAyor foll
hier ‘zuverläffig nur fagen, die dunkle Llacht. Und
fo mag fich denn- auch eine weit ſchlechtere Autorität
- anfchließen, nur um gu zeigen daß die Dichter zu Feiner
Zeit den homerifchen Ausdrud anders faßten. Orph.
Hymn. 33, 12., an Apolls Unmegds re nai di’ auoAyou
Nuxrög dv Hougigaw — 'Pilas vegde Ödedopxas, mo
auokyög, als tiefſte Finfternis, allein flieht; denn vuxsdg
gehört wol gewiß zu dv rougisow.
8. Aber was d nus die eigentlihe Bedeutung
des Worts? Mean. fürchte nicht. daß ich jenen gram⸗
matiſchen Chamäleonen folge, und nun auodyos auch
wieder durch näyo, mulgeo, melfe, für das Nichtmel⸗
Pen erkläre. Diefen Verſuch laffe ich nebſt den noch
ſchlechtern (f. Etym. M.) liegen, und trage zufoͤrderſt
vor was auf Hiftorifhem Boden gewarchfen iſt. Euſta⸗
thius zu I. o. fage daß nach ben Gloſſographen die
Achaͤer anoAyöy ıyr Axuıyv nennen. Dieſe Achäer
find zuverläffig nicht aus der Luft gegriffen; und eine,
wenn gleish ganz unbeglaubigt da ftehende Gloſſe des
Hefychlus, Auolyaleı, ueonußoile, gibt jener Nachricht
- großes Gewicht: denn ber Mittag iſt die axum des Tages,
‚und ein älterer Dichter hatte alfo vielleicht gefagt jun
"duoiyaleı. Um h zuverläffiger ift alfo nun auch bie
"Erklärung der näle duoiyain des Hefiodus €. 586. bei
Proklus zu der Stelle, und Im Etym.M.v. Mala, 2)
daß es foviel fei als axuaie- TO zap: auolyor di Tou
axualov sideran. Auch bier fahen andre Grammatiker
„einen „Melkekuchen“ und verftanden darumter, einen
Käfes oder Milchkuchen, worauf wol auch des Erato⸗
2) Sretlich iſt das ganze Sragment noch keinesweges gerei⸗
n F aber dag Wort ngopvyor. läßt wol keinen Zwei⸗
fel über die Nichtigkeit der obigen Verbindung, mie
man auch Über die dort vorbergebenden Worte, Nie
mentlich über das fo flörende oud’ sis entfchelde.
2) gl. Athen. 3. p. 115.2. und Bernhardy Eratofihenice
p- 2309. i . . j 4
L 4
BEA 7 Feste 7:7)" 45
fſhenes Erklaͤrung vrorieruche geht. Mich mfiche, dies,
nicht befriedigen. Aber auch ihr awumda wiſſen die an⸗
gezogenen Grammatiker ſchlecht zu handhaben indem ſie
es bloß für einerlei mit xgaxten halten. Ohne Zwels
fel dachten fi die älteren Erklaͤrer etwas beſtimmteres
Barunter; und was fann dies anders fein. ‚als ein..Kue,
ehen der durch befante Mittel zum aufgehn gebracht
worden. Diefelbe Form auolyeins geminnt ‚nun auch
an eirtef’andern Stelle eine neue Anſicht. Im 98,Eple
gramm des Leonidas von Tarent wird verlangt daß ein
Schäfer "ein Grab mit der Milch eines Schafes be⸗
fprenge duoAyaior macov.avaayönıros. Sehn wir, bier
nichts als ein vom Melken gemachtes Beiwprt des Eis
"ters; ſo iſt es das magerfte das ſich denken läßt. . Ders
öleichen wir aber alles obige und namentlich die Heſio⸗
diſche Stelle, ‘die einzige worin das fo ‚geformte Wort
. Ho vorkommt, ſo bietet ſich gleich ein. beftiimmteres’
e. dar: ein. Euter in feiner azun iſt ein ſtrotzendes
zuter. — IT |
"9. Demnach iſt vurrog auolros bie größte Höhe
der Nacht, obne doch auf den eigentlichen Punkt ber
Mitternacht befchränft zu fein. Etwa eine Nachtwache
dor, und''eine nah Mitternacht, dies zufammen macht
einen Zeitraum den man zu allen Zeiten mitten In
Bir RNacht, oder tiefe: vollfommme Diacht genannt bat,
ind in deffen erfier Hälfte ber. Abendſtern oft. in ſel⸗
sem: herelichſten Glanze ſteht. Der homerifche Gebrauch)
Machte daß man allmählich. im auokyo;. bloß die Dun
Felyeit' erfahnte: und ſo braucht Aeſchylus in dem, ans,
‚geführten Fragment’ vuxsog auoh;rov bloß für die Sins
ſternis der Tracht: denn die axum paßt dort eben fo
wenig bin als die Wämmerumg: und im Orpheus ſteht,
wie wir gefehn Haben, &uoAyds allein, für Finſternis.
= 10. NMun die Hauptfache, wie ich hoffe, zur Ges
wißheit gebracht iſt, noch ein paar Worte über die Ety—
molögie. Sch wende meinen Blid wieder auf die Stel—
le im Epigranım des. Leonidas, und frage: iſt es ein
Zufall, daß der Vegriff: des Melkens, den man im auos-
705 immer zu fehn glaubt, mit dem der «sur bier fich
begegnet? Wol nicht. Xeonidas Iebie in der bluͤhend—
En f ,
46 71. au0Ay®.
ſten alexandriniſchen Zeit. Er hatte alles obige lebene
diger und vollftänfiger als wir vor Augen. Nach aus:
gefuchten! Worten ſtrebend möchte ibm wol io einem
Epigramm die Gelegenheit willkommen gewefen. fein das
Sefiodifhe Wort in feinem. wahren und in feinem buchs
fläblichen Sinn zugleich zu gebrauchen. Aber die Aus:
drüde eines folchen Dichters Finnen wohl: auch Motizen
oder Winke enthalten, die beachtenswerth find; und ſelbſt
Auf die Gefahr dag ein Dichterfpiel: die qufällige Urſach
‚einer guten Vermutung wäre, muͤßte mon diefe wicht
unterdruͤcken. Um fo weniger menn der Gedanke eines
andern, unabhängig von ſolchem Spiele entgegen kommt.
Ich Hatte Lachmannen das reine Ergebnis. meiner
oͤblgen Unterfuchung mitgetheilt; und ohne von jenem
Epigramm zu wiffen; bloß durch den Begriff des ‚auei-
'yaıy gekeitet, verfiel er darauf, ob vielleicht das Wild eis
nes ſtraffen Euters bei diefem Ausdruck der Fülle und
Vollendung zum Grunde fiega : Men etwa au Hier
wieder die Aufammenftellung des Eleinen und. unſcheinba⸗
ren mit den großen Erfcheinungen der hatur nicht gleich
anfpräche, dem wird gewiß dad-treffende des Wildes, vers
binden mie dem Buchftaben des Wortes, fich Immer mehr
wleber anfdrängen. Bildllche Ausdruͤcke gehn in die all⸗
tägliche Rede ber, und hoͤren auf: Bu) zu fein: Meh⸗
men tie an daß im ber einfachen Hirtenzeit füo ein
ſtrozendes Euter der Ausdruck geweſen fel, es jel_Er.
4805 fo Ift nichts natürlicher, als daß diefer bildlich
auf alle aͤhnllcehe wruwerg überging: Und was war aͤhn⸗
Ticher als Fin Kuchen in dent Augenblick wo er num
ftroßend ſich blähte? Nun war er & duodyp. (Der
. bildiihe Ausdruck trat fpruͤchwoͤrtlich in ‚die Sprache
ſelbſt und bot fih nun dem Redenden dar, auch. wo er
dem Dichter als ummittelbares Bild ſich wicht würde.
dargebösen haben: ganz wie auch bei ung eine Menge
ſolcher Ausdruͤcke Im Gange find; nur daß In unferer
gebildeten Sprache viele derfelben, Bereit buchftäblicher
Sinm dem Ohre ſich aufbrängt, beſchtaͤnkt werden durch
Ruͤckſichten des Edlen und Unedlen die. jener alten Dich⸗
terſprache fremd find. —
72. % ia .
"Alle Analogie macht das Wort zieg u einen:
2 Subkantivo neutio,.von derfelben Wurzel‘ wovon ritou
das Adjektiv iſt; alſo riwy fett, nice das ger And
fo. iſt das Wort. zweimal in der Sliade:.A, 550. und
@, 659. gebraucht: und⸗ zwar ganz eigemlich nom Fett:
denn ich glaube nicht daß, wenn es heißt. die Jaͤger
laſſen den Löwen nicht Bowr dx -niap EAeodcı, ‚Die freie
lich alte Erflärung, vom Löwen ber ſich, immer. das
‚befte, die fetteſte Kuh (I..o, 62.) auswähle, nach
Anhaͤnger finden wird. Sehr paſſend vergleiche Heyne
Die Nedensart dx Huuay oder. Ja .es [heine min
in dieſen beiden Redensarten eine abficheliche Beziehung
zu fein zwifchen Bea Menſchen deſſen Vorzug im der
‚Seele liegt, weiche. der Gelud) ihm, zur. rauben {Wrbt,
und. dem Dich deffen. Barzug im Fette liegt, wonach
denn guch das Raubchier vorzuͤglich gierr.
„2. Aber eben dies Wort wird an der dritten ho⸗
weeiſden Stelle Od..4.13$. ißt: fo zienilich einſtimmig
fix das ne ‚genommen und Yenmqufelge dort gs
— u vone mn. . wi
— — Inti ah lab! öh” old;
wo felhzer oͤn geſchrleben war, nach welchem freillch
ungaderläffigen Accent iep Zubftanttv blieb wie an
den andern Stellen. Die Alteſte aͤußere Begründung |
der itzigen Schreißart finde Ich in den Eleinen Scho—
. lien wo niaeo erflärt wird Aurtaoor, elfeor, was als
Erklärung eines Subltantivi abftractı nicht wohl ger
nommen, fondern nur mit: ovdes verbunden werben
kann; worauf alfo das Verbum in die Präpofition ges
legt werden muß, für üUnesı; „denn fett iſt unten der
Boden”.
3. Ich mill nihe als unwahrſchelnlich anführen
daß .nixo zugleich Subſt. und dj. fein ſolle; denn dit
die legte Stelle ‚richtig erklärt ſo ift niao immer Adjeke
tiv; und ro nigo db. I. 10 Amaoov das Fette ſteht
auch an ber er ſten Stelle für zo Almos das Fett. Uber
darüber muß ich mich wundern daß ich nirgend ein
\ ‘
48 ' 72. ia
Wort gefagt finde um bie Analegie des Adj. Nentr.
niep zu belegen. Ich will gleich das, einzige fagen was
man vorbringen fann, und man wird geftehn müffen
daß es ſehr erbettelt iſt. Nehmlich iao müßte Maf:
kulinum und: Neutrum zugleich fein, fo wie "noaxad
wenn es in Meutralverbindung etwa vorfäme auch nur
pasco lauten. könnte. Vielleicht hat man auch für das
Daſein: eines Adj. nis In dem ge: der femininiſchen
Sorm nisoa eine Begrundung gefunden: was über
auch niche-befriedigen kann; denn nakap 'hat kdxaiae,
uns wisıgw'fönnte alſo nur yon’ rigo kommen ;--wenn-
nicht com auch: ohne folche- Begründung. als fiminini⸗
fche Mebenform: aufträte, wie -in mosoßiuea. Nehmlich
da no und pe als maffulinifche und feminintſche En⸗
dung ‚geläufig waren, fo nahm man daB letztere wenn:
‚ irgend ein Bedürfnis dazu Fährte, Auch ohne die maſku⸗
Uniſche Endung: an. Gegen jenes adiektlviſche nTad
aber iſt auch. das ein nach meinem Gefuͤhl [Abk ent
feheidender Einwurf, daB mar: gar nicht begreift We
rum der Saͤnger nicht: gefagt habe Zei uala:nior
dm*.oVdag. Die Form 6, 1) tiv, 76 niov iſt wollfläfst
die bel. Homer, denn er hat riori Muen, laws; ailyag,
und als NMeutrum love unpie und niovog ddusoro.'
Wo die Form miepe fight, da iſt fie metriſch veranlagt:
daß aber chne folge Peranlaſſung - der Sänger. bald,
rov bald ‚miao aefnatı. Soer, wenn han will, metapla:
ftifch ieo Gen, niövog Pl, miorg gebraucht haben ſolle;
zu diefer Annahme müßten anderswoher fehr entichgls
dende Gründe führen. . ——
3. Ich vermuthe, daher daß man einen ſolchen
Grund fand In dem beigefügten nahe, welches man
freilich gerwschnt IM nur bei Attributivie, alfo theils bei
Adjektiven und Adverbidn tbeils bei Merben zu fehn.:
‚ Dagegen niap das Fett, die Fruchtbarkeit, ift ein ſeib⸗
ftändiges Wort zu welchem allerdings ein Adverb wie
uohe fich nicht fügen will. Aber. es muß auch ermos
gen werden daß var nicht bloß wie das deutfche fehr
in diefem bie Ateribute verflärfenden Sinn fteht, ſon⸗.
dern ‚daß es bel Homer 'einen allgemeiner befräftigen:
den Gebrauch hat, und nicht bloß Theile eines Satzes
en ws L l \ wu 7 duo ei ee < vo. ) = # 4 fon:
/
-
—
F
772. ‚wa 44995
ſondern einen ganzen Satz verſtaͤrkt. So wir
zwar er glaͤnzet ſehr, er bittet ſehr u. d. g. aber
ſchon nicht gern, er iſſet ſehr, fondern, er iffet ſehr
ftar®, noch weniger aber, er iffet es ſehr auf: Ho:
mer hingegen fagt 1.7, ag. kals yao re zareshitı (den
Hirſch), und fo auch =, 108. 008 wer won: éyo „ich
will dir allerdings, oder ſehr gern, folgen wohin du
mich führft” u. d. nn Und fd find denn auch die Re
deformen 0, 67. yo yAmoov ddos aiasi (mo doch
wol niemand * xAog0v verbinden wird), und 399.
ovöo ei nahm mw yohog Ins, und V, 308. oürı —8
19:00, annähernd genug, um, vorausgeſetzt daß niap dsır
‚ vm” ovdag eine gangbare Redensart war, auch diefe
mit einem befräftigenden und verftärfenden wide eins
geführt nicht. fo fehr befremdend erfcheinen zu laſſen,
daß man. lieber eine nirgendher begründete und vom,
Metrum nicht verlangte Adjektivform, neben dem anac
logen niov annehmen moͤchte. F
Betrachten wir nun auch das Sm in beiden
Kedeformen. Das abfolute uno oder uno ift allerdings
nicht felten. bet Homer: aber überall fehn wir eine
deutliche Beziehung diefes unten in dem vorhergehens
den, entweder einen aufrecht ſtehenden Mann, dem ume
ten die Knie zittern, oder ein tobendes Heer unter dem
die Erde zittert u.d. 9.5 und fo würde es auch don Dies
fer Seite: fehr Bin fein, wenn z. B. ein üppig wach⸗
ſender Baum er waͤhnt wäre mit dem Nachſatz Enei
pake 'niov Un’ oodag. Hier aber if vorher ein Saat⸗
feld (Aniov) genannt, und zwar ein nicht vorhandenes: .
denn, mit Vorausſetzung daß bie Kyflopen ihr Land be⸗
bauen wollten, wird dort geſagt:
ndhe ur Budo Aroy æle?
| Eis Soas Aumev‘. drei uele niap in’ oudas:
00 alſo, wenn wir ün’ betonen und niao ovdas ver:
binden, ſchwer zu fagen ift, worauf fich diefes uns
ten beziehe. Noch fühlbarer aber ift mir diefer Diane
gel einer Beziehung des Uno in einer fehr alten Mache
ahmung des homeriſchen DVerfes im Hymn. Apoll, 60:
= — — die Saft Delos an ur et, und nachdem |
OD
—
40 2714. du—
If bekaktuͤch geſchehen. Wir, fo rechtmäßig dieſes Vore
urtheil auch ſcheinen mag, wollen uns Lennoch bemuͤhen
ſaͤmtliche homeriſche Stellen ohne daffelbe zu betrach⸗
sen. Al. 2, 173. „fie. floben mitten übers Geld, wie
Kinder | |
"Aare Kor dyößnoe mohmr dv yunzbs duoldyG.
@, 324. daſſelbe Bild:
.. ee dor’ 7: Pocv aydim A rıoü ner” olav .
7 Ofijge Ö00 hovdwor, uehaivng Yuxtög auohyo
"7 EA0öve” Eaniıns, onudrsopog oð nageövsog.
4.28. glänzt Achilleus wie der Hundſtern, beffen helle
Stralen | EN See
Daivoysaı noAloisı per’ depaoı vurtös. auoAyo.
‚und 317. wird derfelde eben fo dem Abendftern vers
vigen: ·
Mos 8° asp alı ner” dspaaı vuxsög Auodyo
.
nn" Eomepog, Ös naklırog dv olpari Isaraı acıo.
Od. d; 841. erwacht Menelope nah Verſchwindung des
Traum̃geſichts mit ergegtem Gemuͤthe,
[X j 1 v [4 * 2
N: oĩ traors Öragor dmeoovro wxtög duodzi.
5 s. Hatte man fih einmal an die etwas befremd⸗
liche Verbindung „in der Nacht Melkzeit” gewöhnt: und‘
das Ohr gewöhnt fich leicht: fo durfte der, welcher mit
der Ilias anfing, fchon tief, wie man fieht, in feinen
Homer binein gelefen haben, ehe ihm win Skrupel über
diefe Zeitbeflimmung Fam: und ‚wenn nun ein folder
Fam, fo begreift man leicht, daß der Lefer bei einer fo
gegebnen Sache, wie das Melfen in auoAyo, nur eine
Aufgabe fand, wie deren ja.viel im Homer find. An
den beiden erften Stellen hatte er, durch das Melken
beſtimmt, bie Dämmerung gefehn, in deren täufchen:
dem Hellbunfel ein Raubtbier fchon febr nahe kommen .
‚Tonn. In der dritten und vierten Stelle zeigen ihm
freilich die neben dem Hund: und Abendfiern glänzens
den. übrigen. Sterne bie völlige Macht: aber die „Melk⸗
zeie“ ſteht ihm nun einmal Deutlich da: er legt alfo
A
a VER anolyi | 41
ben Zweifel niche in das Wort: fondern in die Sache,
und forfchet, um durch irgend eine Kenntnis in der
@itte oder in der Natur entweder das Melken auch in
die tiefe Macht, oder die vom Dichter erwähnten Ers
fcheinungen auch in die Dämmerung bringen zu fönnen.
3. Diejenigen welche die Dämmerung durchfeken,
nehmen foviel ich weiß eine fpäte und eine frühe Melk⸗
ftunde an, um beide Dämmerungen nußen zu koͤnnen.
Die Stelle vom Traum fügt ſich nun auch fehr leicht:
und was den Sirius betrifft fo fcheint fogar ein firens.
‚ ger Beweis für dieſe Anficht' zu ſtreiten. Denn es heiße
ausdrüdlich dort ös de 7° Onweng eloıy, wozu nachher
tommt, daß er ein boͤſes Zeichen fel und Fieber über,
die Eterblichen bringe. . Alles dies geht anerkannt auf _
. die hohe Sommerzeit oder die Daher fo genannten Hunde:
tage. Grade an diefen aber erfcheint Sirius gar nicht
in der Nacht, fondern er bat eben angefangen fur; vor
Sonnenaufgang fich zu ‚zeigen, und geht nun immer
früher und früher auf, bis er lange Zeit nachher erft
mitten in der Nacht glänzt. Hier ſcheint alfo, wie dies
auch bei Euftathius geltend gemacht wird, die Frühs
ſtunde eben fo ficher beftimmt, als an der andern Stelle
burg die Erwähnung des Abendfterns ſelbſt fchon, die
Abendſtunde. Um die andern Sterne, da der Dichter
fie erwähnt, babet zu haben, muß man alfo nur diejes
nige Dämmerung wählen, wo die Sterne ſich ſchon
überall ſchwach blicken laffen, jene beiden helleſten aber
fon in hohem Glanze daſtehn.
4. Allein nun frage ich, ob dieſe letzte Darſtel⸗
‘lung genügen kann, für den Ausdrud (x, 28.) aoikn-
Nor 68 oil alyai Dairovrar moAloisı ET’ dsguoı: 06
fie genuͤgen fann als Dergleihung für Achilleus unter
den Übrigen Kämpfern vor Troja. ft, es nicht Elar,
daß wer dieſen Gegenftand. vor Augen bat, zur Verglei⸗
hung damit den Sirius wählen muß wie er Nachts
in vollem Slange dafteht und die Menge der Übrigen
auch glänzenden Sterne überftrahle? Iſt es nicht Elar
daß dies der Sinn Ift von dem nolloicı es’ aspaoır,
und an der andern Etelle von dem ganz unbeftimmten
alfo auch unbegrenzten us” asoacın? Wie in aller
3
!
—
-
4300.00. 70 duoaya
Welt kaͤme der Dichter dazu ſich diefes fein Wild durch
ausdrüdtiche Erwähnung der Dämmerung zu dämpfen?
Alſo iſt auch vuxrög auodyao das was jeden fein Be⸗
fühl iehrt, die tiefe Nacht. Was aber jenes ög da =”
onoens &or betrifft, fo ift es nicht eine Beflimmung der
Beit welche der Dichter Im Sinne bat, fondern eine
Beflimmung des Sterns, volllommen gleich ignem.
Aeep’ Onwpiro Evakiymos in e, g. wo eben fo wie
Bier der hoͤchſte, folglich nächtlichfte Glanz. des Sterns
angedeutet ift; Sors palısa „Aaunpory naupairgor As-
‚Aovusyog wxsavoto. Und fo find auch die Beifuͤgun⸗
gen an unferer &telle von dem böfen Zeichen und dem.
Giebern nur- Ausführung des Dichters von den Eigene
fhaften dee Sternetz, die er bier allerdings mit Moss
“ Liebe anbringe weil Adhilleus den Troern Verderben
droht. Denn fo Angftlich ift Fein Maturdichter, daß er
Dies hier unterdräden follte weil der Sirius nur wenn
er morgens, alfo nicht am glängendften, erfcheint, ein
ſolches böfes Zeichen iſt; fondern ſorglos vereinigt «er
beide Wahrheiten;
Acungoraros uv 50° Ecl, uanov. dd ve ojua Te-
mm
5. Es iſt alfo -Fein Zweifel, daß wir In dem als
etymologifeh ganz unbefant angenommenen. auoiyo als
einzigen an allen fünf Stellen paffenden Einn die tiefe
Vacht erkennen würden. Und fo finden wir denn auch
überall in den alten Erklärungen neben dem Melken,
und neben dem Abend, auch das „nach andern die Mit⸗
ternacht.” Auf die Unterfuchung ob auch in der Nacht
gemolfen wurde laffe ich mich nicht ein; denn das als
Jein genügt, daß es lächerlich wäre die tiefe Nacht durch
eine Handlung zu bezeichnen, die denn doch auch bei
Tage und hei Abend gefchieht, fo daß es alfo im Grund
heißen würde ‚in der Nacht, wenn es fo dunkel iſt, wie
es iſt, wenn man im dunfeln melfee.”
6. Doch es wibert mir überhaupt von feiten. ber
Sprache und der Logik Worte zu verlieren über eine
‚Sache, welche das poetifche Gefühl allein entfcheider
und langft entfchiehen bat. In der That unter der
, *
— — ZEN
. J 71. auokys “ N, 43 j
/
Rubrik des einfachen und altvalerlichen bärdet man dem \
guten Homer gar zu viel auf was vielmehr unter bie
Rubrik des einfältigen und kindiſchen gehört. Die Bes
flimmung der Zeit im allgemeinen und In großen Na⸗
turerfcheinungen nach der Stunde des Melfens iſt gras
Dezu unerträglich. - "Man berufe fich nicht auf den fev- -
-Auras:. dies iſt eine herrliche gemäthvolle und große
dee; der Augenblid wo man annehmen kann dag in
der ganzen arheitenden Welt der müde Stier. ausge
ſpannt wird. Was iſt hingegen dag Melfen? .eine ganz
willfürlidge, nur durch den Sinn für Ordnung. meift ges
regelte Handlung, und die mehrmals des Tages gefchieht.
Unmoͤglich ift es alfo daß euoAyös fo wie Povdurag eis
ne gangbare Zeitbefimmung im gemeinen Leben gemefen
waͤre, fei es um die Dämmerung, oder um das“ tiefe
Dunkel auszudrüden; ‚noch unmöglicher daß der Dich⸗ -
ter grade dies zur Belebung feiner Zeitbeflimmung felbft
ſollte gewaͤhlt haben,
7. Alſo vuxrog apokya heißt weiter nichts eig
was uns die unbefangne Vergleichung der Stellen lehrt,
in der tiefen Nacht. Und dieſe Erklaͤrung, finden wir
‚denn auch, wie. geſagt, bei den alten Grammatikern
überall, auch in den’ Schollen zu den beiden Stellen
vom Überfallenen Vieh; ja an der. einen von diefen 0,
324. flieht Diefe Erklärung recht augeingnder gefeßt und
‚die mondleerg Mitternacht ganz als etwas anerfanns |
tes angenommen, die andre Erklärung vom Melken aber
nicht: einmal erwaͤhnt; was doch an den ‚meiften andern
Stellen, wie auch bei Heſychius, im Etym. M. u.f.w,
nicht fehle. Was aber mehr werth iſt als. die Erklde
rung eines Grammatikers, ift der von Heſychtus beige⸗
brachte Gebrauch deg Euripides; AuoAyov vuxsa Ei-
«
eınidns Akzunvn Cogsoav xai axorevnv. Hier iſt alfo
@uoryos abjeftivifch gebraucht, was eine Fleine Veraͤnde⸗
rung fein Fann die ſich Euripides erlaubt Hatte, oder
auch aus alter Sprach: Ueberlieferung genommen. Dolls
kommen eben fo firber iſt aber, wohl erwogen, auch die
noch Höhere Antorität des Aefchylus in dem. Frage.
‚mente bei Athenäus 11. P. 469. extr. wo ber fcheis.
dende Helios erwähnt wird als ngoguyary ispäg‘ yurrög
. ei j
1 = —
Pe N
\ : RN
44 > ls ao
Euokyöy. *) 30 glaube nicht daß jemand fagen wird
Hellos fliche auch bier die Dänmerung, fo wie diofe
». nachher der vollen Nacht weiche. Nusrös auodror foll
hier "zuverläffig. nur fagen, die dunkle Lracht. Und
fo: mag fih denn auch eine weit fchlechtere Autorität
-anfchliegen, nur um gu zeigen daß die Dichter zu feiner
‘Zeit den bomerifchen Ausdrud anders faßten. Orph.
'Hyan. 33, 12., an Apoll: Umepds ve ni di’ auoAroü
Nuxrög iv nougigaw — 'Pilas vegde Ödebogxag, mo
auokyög, als tieffte Sinfternis, allein ſteht; denn vuxsös
gehört wol gewiß zu dv nouginow.
s. Aber was iſt num Die eigentliche Bedeutung
des Wortes? Man. fürchte nicht: daß ich jenen gram⸗
matiſchen Chamaͤleonen folge, und nun anodyos auch
wieder durch aeiyo, mulgeo, melke, für das Nichtmel⸗
Den erkläre. Diefen Verſuch laffe ich nebft den noch
ſchlechtern (f. Etym. M.) liegen, und trage zufoͤrderſt
vor was auf bifforifhem Boden gewachfen if. Euftas
thius zu I. 0. fagt daß nad ben —
Achaͤer ee Tr axunv nennen. Diefe A
find zuverläffig nicht aus der Luft gegriffen; und —
wenn gleich ganz unbeglaubigt da ſtehende Gloſſe des
Heſychius, Auodyaleı, ueonußoile, gibt ‚jener Nachricht
- großes Gewicht: denn ber Deittag iſt die xæum des Tages,
‚und ein Älterer Dichter hatte alfo vieleicht gefagt 7uap
duohydke. Um In zuverlaͤſſiger iſt alſo nun auch bie
Erklaͤrung der nale auoAyain des Heſiodus e. ggg. bei
Proflus zu der Stelle, und Im Etym. M.v. Mala, 2)
daß es foviel fei als axunie- To yap: duolyor Eni vou
Gxualov rideran. Auch bier fahen andre Grammatiker
‚einen „Melkekuchen“ und verftanden darurmter, einen
Käfes oder Milchkuchen, worauf wol auch des Erato⸗
vetlich iſt dag ganze Sragment ar feinesweges gerei⸗
"nie; aber das Wort ngopvyor läßt wol feinen Zwei⸗
2 über die —— der obigen Verbindung- wie
man auch Über die dort vorher — — na⸗
— über das fo ſtoͤrende ooͤd sis entfi
2) gl. Athen: 3. p. 115.2. und Bernhardy nn
p- 2309. 5 z j ‘
4
—*
| Base | Pesr 7977 Ze 45.
fthenes Erklaͤrung morierucie geht. Mich wuͤrde bies
nicht befriedigen. Aber auch ihr ainumia wiſſen ble,ane
gezogenen Grammatiker ſchlecht zu. handhaben indem fie
es "blog für einerlei mit xoazlen halten, Ohne Zmels
fel dachten fi: die älteren Erklärer etwas. beſtimmteres
Barunter; und was fann dies anders fein ‚als ein. Ku—
eben der durch befante Mittel zum aufgehn gebracht
worden. Diefelbe Form «uoiyains gewinnt nun-auc
an einef’andern Stelle eine neue Anficht. Im 98.,Epie
gramm des Leonidas von Zarent wird verlangt daß ein
Schäfer "iin Grab :mit der Milch eines Schafes be—
fürenge- duoAyaler 'nasöv avaayduros. Gehn wir, bier
nichts als ein vom Melfen gemachtes Belwort des us
"ers; ſo iſt es das magerfte das fich denken läßt. Ders
gleichen wir. aber. alles obige und namentlich die Hefios
diſche Stelle, die einzige worin das fo geformte Wort
; no vorkommt, fo bietet ſich gleich- ein. beftupmteres‘
m dar: ein Euter in feiner azxun iſt ein firokendes.
uter. a 4 |
79. Demnach iſt vuxrog euohros bie größte Höhe
der Nacht, ohne doch auf den. eigentlichen Punkt ber
Mitternacht befchränft zu ſein. Etwa eine Naͤchtwache
vor, und'kine ua Mitternacht, dies zuſammen miache,
Einen Zeitraum den man zu allen Zelten mitten In
Der Racht, oder tiefe vollfommme Nacht genannt bat,
Und th deffen erſter Haͤlfte der. Abendftern oft, in fels
rem: herelichſten Glanze fleht: . Der homerifhe Gebrauch
achte daß man allmählich. im auokyoz..bloß die Duns
Pelbyeit' erfahnte: und ſo braucht Aefchylus in dem, ans,
‚geführten Fragment‘ vuxsog auolyov bloß für die. „Sins
flernis der Nacht: dena die axıum paßt dort eben fo,
sdenig hin als die Pämmerumg: und im Orpheus ſteht,
wie wir gefehn haben, @koAros allein, für, Finfternis.
10. Nun die Hauptfache, wie ich hoffe, zur Ges
wißheit gebracht iſt, noch ein paar Worte über die Ety—
mologie. ch wende meinen Blid wieder auf die Stel—
le. im Epigramm des. Leonidas, und frager iſt es ein
Zufall, daß der Begriff: des Melkens, den man im «uol-
z05 immer zu fehn glaubt, mit dem der «mus ‚bier fich
begegnet? Wol nicht. Leonidas lebie in der blühend:
*
46 71. auoAye. .
. fett’ alexandriniſchen Beit, Er hatte alles obige leben⸗
diger und vollftänfiger als wir vor Augen. Nach aus:
gefuchteni! Worten. firebenb möchte ihm mol in einem
Epigramm die Gelegenheit willlommen gemwefen fein das
heſiodiſche Wort in feinem. wahren und in feinem buchs
fläblichen Sinn zugleich zu gebrauchen. Aber die Aus:
dröde eines folchen Dichters kͤnnen wohl: auch Notizen
oder Winke enthalten, die beachtenswerth find; und ſelbſt
Auf die Gefahr daß ein Dichterfpiel- de qufällige Urſach
‘einer guten Vermuthung wäre, muͤßte mon diefe wicht
unterdruͤcken. Um fo weniger menn der Gedanke eines
andern, unabhängig von ſolchem Spiele entgegen kommt.
ch Batte Lachmannen das reine Ergebnis meiner
öfilgen Unterſuchung mitgetheilt; und ohne von jenen
Epigramm zu wiſſen, bloß durch den Begriff des ‚aneh-
‘yay-gebeitet, verfiel er darauf, ob wielleicht das Bild eis
nes ſtraffen Euters bei diefem Ausdruck der Fülle und
Vollendung zum Grunde lieda : Wien etwa auch bier
wieder die Aufammenftellung des Eleinen und. unſcheinba⸗
rert mit den großen Erfheinungen derhatur nicht gleich
anfpräce, dem wird gewiß das treffende des Wildes, vers
binden mit dem Buchflaben des Wortes; fich immer mehr
röleder anfbrängen. Bildliche Ausdruͤcke gehn in die ale .
täglithe Rede über, und hören auf: Buld zu fein: Meh⸗
men wir am daß In ber einfachen Hirtenzeit füo ein
ſtrozendes Euter der Ausdruck geweſen ſei, es jel_Er.
, ſo iſt nichts natuͤrlicher als daß dieſer bildlich
Auf alle aͤhnliche drudtg überging: Und was war aͤhn⸗
“ Ticher als ein Kuchen In dem AugenbHd wo er num,
ftrokend fich bläbte? Nun war er &r -anodyp. Der
bildliche Ausdruck trat ſpruͤchwoͤrtlich in die Sprache
felbft und bot fih nun dem Redenden dar, auch. ivo er
dem Dichter als unmittelbares Bild fig wicht würde,
dargeböten haben: gang wie Auch bei uns eine Menge
folcher Auedruͤcke im Gange find; nur daß in unferer
gebildeten Eprache viele derfelben, deren buchſtaͤblicher
Sinn dem Ohre fich aufbrangt, beſchvaͤnkt werden durch
Hüdfichten des Edlen und Unedlen die. jener alten Diche
terfprache fremd find. er =
t
72. 200 5 47
72. æ FR
"Alle Analogie macht das Wort zig zu einem:
Subkentivo neutio, von derfelben Wurzel wovon,
das Adjektiv iſt; alſo zig» fett; nice das Fett. rind
fo. ift das Wort. zweimal in der Zliade:.A, 550. und
e, 659. gebraucht: und⸗zwar ganz eigeszlih nom Fett:
denn ich glaube nicht daß, wenn es Heißt, die Jaͤger
Inffen den Löwen nicht Bo@r dx niap Eisoteı, die fies
lich alte Erflärung, vom Löwen der fich. immer. das
‚befte, bie fettefte Kuh (1. .o, 62.) auswaͤhle, nach
Anhaͤnger finden wird. Sehr paffend vergleicht Heyne
Die Redensart dx Huuoy iiodaı. Ya es fheint mie
in .diefen beiden Redensarten eine abficheliche Beziehung
zu ſein zwiſchen dem Menſchen deſſen Vorzug im der
‚Seele liegt, welche der Falub) ihm zur. rauben {Webt,
und. dem Dich deſſen Barzug im Fette: liegt, wonach
dans ouch das Raubebler vorzaͤglich gierr. 5:
4
2. Aber eben dies Wort wird an der dritten —*
maiſden Stelle Od. 4. 135. ißt: ſo zienilich einſtimmig
fuͤr das —— — und Bemgufeige. dort) ges
nz = Z del. mie, “
— ink —2 tan Un” ovderd,
wo früher um’ gefchrieben war, nach welchem freilich
unjuderläffigen Accent rag Zubftanttv blieb wie an
den Andern Stellen. Die ältefte Aaußere Begründung |
der itzigen Schreibart finde Ich in den. Eleinen Scho—
. lien wo nieo erflärt wird Aıntaoov, züreor, Was als
Erflärung eines Subltantivi abftracti nicht wohl ger
nommen, fondern nur mit: ovdes verbunden werben
fann; worauf alfd Bas — in die Praͤpoſition ge:
legt werden muß, für Unesız „denn fett iſt unten Der
Doden”.
3. Ich will nicht als Unwahrfcheinlich anführen |
daß niao zugleich Subſt. und Adi. fein folle; denn ft
die letzte Stelle ‚richtig erklärt (5 iſt niao immer Adjek⸗
tiv; und oO niao d. i. oO Auraooy das Fette ſteht
auch an der erſten Stelle für zo Ainos das Fett. Uber
darüber muß ich a wundern dag ich nirgend ein
\ ı ! .
4 ' 772 lag
Wort gefagt finde um die Analcgie des Adj. Nentr.
zieo zu belegen. Ich will gleich das, einzige fagen was
man vorbringen fann, und ıman wird geftehn müffen
daß es ſehr erbettelt iſt. Nehmlich niao mäßte Maſ⸗
kulinum und: Neutrum zugleich fein, fo wie naxag
wern es in Deutralverbindung etwa vorkaͤme auch nur
aasco lauten: koͤnnte. Vielleicht hat man auch für das
Daſein: eines Wj. in dem eo: der feniininifchenr
Form nisoa eine Begruͤndung gefunden: was äber
auch nihe:befriedigen kann; denn nakad 'hat udxaige,
uns ılsıowtönnte alf6 nur yon’ nino kommen ;--wenn-
nicht som auch: ohne ſolche Begruͤndung als fſeminini⸗
fche Mebenform aufträte, wie -in mosoßaoa. Nehmlich
da 70 und pa als maffulinifche und feminintſche En⸗
dung geläufig waren, fo nahm man das letztere wenn:
: irgend ein Bedürfnis bazu führte, Auch ohne die maſku⸗
Uniſche Endung: an. Gegen jenes. -adjeftivifche nTap
aber iſt auch das ein nach mieinem Gefuͤhl ſelbſt ent⸗
ſcheidender Einwurf, daß mar: gar nicht begreift wa⸗
rum der Saͤnger nicht: geſagt habe Zrrei uela :nior
gm} oBdag. Die Form: 6, 1) tie, 76 niov iſt oſan
die bel: Homer, denn er hat miors Inu, mleves elyac,
und als Neutrum nlova unpie und niorog ddsröLo.
Wo die Form misıge fight. da iſt fie metrifch veranlagt: -
daß aber, ohne folche Veranlaſſung der Gängen. hald,
row bald ‚iso gefagt, 'gder, wenn man will, metapla=
ſtiſch Aug Gen, niorog Pl, miorg gebraucht haben folle;;
su diefer Annahme müßten anderswoher fehr entſchel⸗
dende Gruͤnde fuͤhren. FE
| 3. Ich vermuthe, daher daR man einen foldhen
Grund fand In dem beigefügten nahe, welches man
freilich gewohnt ift nur bei Attributivis, alfo theils bei
Adjeftiven und Adverbien theils bei Merben zu ſehn.
‚Dagegen niao das Fett, die Sruchtbarfeit, iſt ein, —*—
ſtaͤndiges Wort zu welchem allerdings ein Adverb wie
varhe ſich nicht fügen will. Aber es muß auch erwo—
gen Werden Daß nicht bloß wie das deutſche ſehr
in dleſem bie Attribute verſtärkenden Sinn ſteht, ſon⸗.
dern daß es bei Homer 'einen allgemeiner befräftigen-
den Gebrauch hat, und nicht bloß Thelle eines —
Be I sone
/
-
}
J
/
Hirſch), und fo auch x, 108. 00
—
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Br | 7% :7L08Q | 49
fordern einen gansen Say verſtaͤrkt. So fagen mir.
zwar er glänzet fehr, er bittet fehr u. d. g. aber
Thon nicht gern, er. iffet ſehr, fondern, er iffet ſehr
ftar®, noch weniger aber, ee iffet es ſehr auf: Ho:
mer hingegen fagt Il.y, 25. male rag TE zereodie (dem
nah” Evan” Eyes „ich
will dir allerdings, oder fehr gern, folgen wohin du
mich führft” u. d. 9. Und fo find denn auch die Re⸗
deformen 0, 67. und zap yAwoov Öeos aigei (10 doch
wol niemand nie yAtoooy verbinden wird), und 399.
ovò € ak uw yolog ine, und Y, 308. ovrı url
1o808, annähernd genug, um, vorausgeſetzt daß riap sr -
‚va ovdog eine gangbare Redensart war, auch dieſe
mit einem befräftigenden "und. verftärfenden und eins
geführe nicht_fo Fehr befremdend erfcheinen zu laſſen,
dag man, lieber eine nirgendher begründete und vom
Metrum nie verlangte Adjektivform, neben dem ana⸗
logen niiov annehmen mörh£e. — ——
| Betrachten wir nun auch das uno In beiden
Kedeformen. Das abfolute oͤno oder üno ift allerdings
nicht felten- bet Homer: aber überall fehn wir eine
deutliche Beziehung diefes unten in dem vorhergehens
den, entweder einen aufrecht ſtehenden Mann, dem uns
ten die Knie zittern, oder ein tobendes Heer unter dem
die Erde zittert u.d.9.5 und fo würde es nuch von dies
fer Seite fehr paſſend fein, wenn z. B. ein üppig wach⸗
fender Baum erwähnt. wäre mit dem Nachſatz äne
paka 'niov in’ ovdag. Hier aber ift vorher ein Saat⸗
feld (Aniov) benannt, und zwar ein nicht vorhandenes: .
denn, mit Borausfegung daß die Kyklopen ihr Land bee
bauen wollten, wird dort gefagt:
nahe ner Bau Aniov alel
Eis opus auwer‘ Enei neala nie in’ oudas:
wo alfo, wenn wir ün’ betonen und nic, oudag ver⸗
‚binden, ſchwer zu fagen ift, worauf fich diefes uns
ten beziehe. Moch fühlbarer. aber iſt mir diefer Dean:
gel einer Beziehung des üno In einer fehr alten Drache
ahmung des bomerifchen DVerfes im Hymn. Apoll. 60:
j a wird die Inſel Delos angerebet, und nachdem - |
. | OD
— —
—
4 ⁊ * 8
50 72. zig
fie als unfruchtbar geſchildert worden zuletzt hinzuge⸗
feßt, Zmei oü To niag Um’ oudas. Hier muß man, um
Uno für ünssı einigermaßen, doch immer fchlecht wie
bei den: Kyklopen, zu begränden, die mit. der Leto
fprechende Delos in menfchlicher Geſtalt als auf ihrer
Inſel wandelnd, zu Hülfe nehmen; was’ aber gewiß
keine echt olterthümliche dee iſt, und fchleche mit der
Schilderung bes Dichters fich vereint, wenn er bie
Delos weiterhin fagen läßt JTovAunodes d 3 £uoi
Balauas — nomooysaı. Die wahre Borftellung ift,
daß die Inſel felbft hier, der Göttin Leto vernehmlich,
fpricht: und uno für-fich allein kann alfe nur fein was
in und unter ‚ihrem Boden iſt: in welchem Sinn es
zu nehmen wäre wenn hier flünde dei ou uala os
uno niag. Aber ftatt Uno ſteht vollftändig Un’ ovdac.
Auch diefes Wort ovdes fcheint mir unferer Anficht beſ⸗
fer fich zu fügen. Mirgend fonft finden wir bei Ho:
mer dies Wort mit den Attributen der- Fruchtberfeit,
fondern immer nur als das woraufman ſteht und fritt
und fällt. Ts ift alfo die harte betrocknete Oberfläche
der Erde als eine Rinde oder Haut betrachtet, worun:
ter das Sett feinen Sitz bat, das die Pflanzen in, bie
Höhe treibt. Und fo fcheint fi das niep Un” oudas
ganz für die folche Halb figärliche Ausdrüde liebende
Sprache des gemeinen Lebens zu ſchicken: „Dies Land
hat tüchtig Fett unterm Boden” oder „Fein Fett unz '
term Boden.” *)
”) &s iſt noch einiges über die Kritik diefer Stelle ‚des
Hymnus zu fagen, was alfo bier feinen ſchicklichen Platz
findet. Leto ſtellt der Delos dort ihre Unfruchtbarkeit-
vor, und fährt dann fort: „Wenn du aber Apollons
Tempel. befigen wirf, 2 ;
Ardgenoi os nayıss üyırjoovo’ Enaroußas .
’Erdaö” Aysıpyausvor, xuioon dE Tos doneıog als,
Angov ürak ei Böoxeis, Heoi x8 0’ iywory :
Xspös En’ üllorgins‘. insl od zo miag In” ovdas.
Der dritte diefer Verſe ift wie man fieht ganz dernich-
tet. Hermann fließt ibn fo ber |
Angov dvaE föoxoı ae, Heol di xE 0’ aity 370019
Weil indeffen der Sinn mit aoneros aisi ſo gut ſchließt,
SE —
— 72. Rap. 51
F. Was endlich De Autorität für unfere Erklaͤ⸗
. rung des Derfes in der Odyſſee betrifft, To halte ich
fuͤr keine geringe diefe negative, daß jenes Eleine Scho⸗
ton ausgenommen, das vielleicht die .erfle Quelle des
Sertfums war, weder bei Euftarfius noch bei Irgend
einem Grammatiker der älteres fammelte eine Spur
von dem Adjektiv zug iſt. Denn die Sloffe des Apollos
nius niap, 16 Ammapov xai nnıörarov bezieht ſich offen:
. bar auf die zwei Stellen in der Iligde und deren oben
angeführte alte Erklärung; das Adjektiv iſt alfo Bier.
die Verbindung aber mit dem Angdr fo loſe iſt, daß
man nicht ohne Wahrfcheinlichfeit bier eine jener in:
Diefen Hymnen fo bäufigen Flick⸗Fugen erfennt; ſo
baͤlt er den dritten und vierten für eine Interpolation
-anftatt des zweiten, die nachher mit diefem felofi_ju=
ſammen geflidt worden ie Ich wi dieſe Kritik in
der Hauptfache nicht anfechten; nehme mich aber. uns
fers vierten Verfes auf jeden Fall an; indem ich nicht,
einſehe, warum. nicht der. dritte Ders allein als ein
folcher Wechfelners vom zweiten angefehn wird. Denn
der vierte, wie auch Mattbiä bemerkt, fchließt fich an
dern zweiten vortreffli an: „Stets wird Opferrauch
dir fein von fremder Hand”, nehmlich von den vielen
—6 der Voͤlker. Was nun aber die Her⸗
ſtellung des Verſes betrifft, der, eingefchoben,gder nicht,
Doc einen Sinn muß aebabt haben, fo kann über den
erfien Halbvers raf fein Zweifel fein, da Hermanns
Herfielung durch die Cäfur alleitt fchon bewieſen iſt,
nd Aödunesv nur als Handlung des Gottes ſtehn kann.
enn, wie Algen treffend bemerkt, Aooxew fann nur
in Beziehung auf- ein Thier, ober, jedoch nicht ohne
une auf einen Menſchen gefagt werden.
ier-alfo, wo der Gött feine Unterthanen oder Skla⸗
ven naͤhrt: if das Verbum nach Hermanns Beſſerung
untadelich. Eben fo nothwendig if ferner die Verbin⸗
—— folgenden Worte durch de; und dag zu äyu-
0 gebdrige x8 fieht wirklich da. Ob Eyauı IN Eros
zu verwandeln if, überlaffe ich dem, der 3. 3. auch
. entfcheiden wird, ob Wolf 1. o, 655. in ganz gleichem
Zalle dag yarmını aller Handfchriften mit Recht in ye-
vun dat. Alſo ſteht von obigem Verſe ſoviel
einahe feſt: 2
Anpör dvyak Bdonoı ve,.Beol ds na . - iyuaw
und es fragt fich, was anflatt des in der Luce allein
noch übrigen ‘a’ gu feben fe: = bier befriedigt u
— | | — re
Ä N
5% \ _ 72. IA j
nur ein erflärender Ausdruck ſtatt des anerkannten Sub⸗
flantivs niap. Daß aber Euftathius zu der Stelle in
der Odyſſee ganz ſchweigt fcheint mir ein bedeutender
Beweis: denn weder er noch feine Vorgänger hätten
es übergehn können zu bemerken daß wiap, welches in
der. Sliade und bei allen folgenden Dichtern ein Sub⸗
ftantiv ift, Bier ein Adjektiv fei. Eben diefer entfchiedne
Gebrauch der Folgenden aber, an deren Spige der Ders
. faffer des Hymnus der Denus, vielleicht des Alteften
unter den bomeridifhen, ſteht, iſt ebenfalls Feine geringe.
Beſtaͤtigung. Denn wenn esim 30. Ders beffelben von
der Heftla Heiße | Ä |
Kai vo uzoy oixo zar’ &p' Elero, niep Elovon
fo ift Hier auch felbit die Uebertragung aus dem Ad:
jefeiv ins Subſtantiv nicht möglich; fondern niap heißt
hier das Sett, und ſteht Hier wirklich für Das fettefte,
befte, wofür das Adjektio Im Poſitiv fo ohne Genitiv
nicht würde ſtehn koͤnnen.
4
rl %u
73. 09%05, 0Px1D0».
r
1. Gegen die bekante gewöhnliche Ableitung des
Wortes Öbxos iſt wol gewiß nichts einzuwenden. Ei⸗
nerlei Abſtammung mit 70 Epxos habend, fo wie 6 Bo-
mid) Hermanns Ausfuͤllung nicht wegen der Verbin⸗
dung mit dem folgenden. Da nun aber das zwiefache
Bedürfnis eines Kandes, Nahrung der Einwohner und
Dpfer für die Goͤtter iſt, fo if mir der Sinn des vor
äyaos fehlenden Akkuſatids Harz; und zur einſtweiligen
Ausfuͤllung fchlage ich alfo vor
Ayoöv dvak Pooxoı os, HeoL Öd Kr ung!” Eyaoır
Xepös in” äkkorging“ |
d. d. dein Gott wird dich ernähren, und fie die Gäte
ter felbft werden ihre Opfer, die dur ihnen zu geben zu
arm bit, von fremder Hand empfaben. Und nun fet
es dahin geftellt, ob die Wiederholung deſſelben Haupt⸗
gedankens in dem Schlufle des zweiten und des drit⸗
ten Verſes dem alten Dichter ko, oder nur Dem
Flickſaͤnger ziemt.
*
73. Opsos, ögeom 53
kos mit TO Pos; 'ö ndoog mit rò uEoos, geht es auf
den urfpränglihen Sinn des Eides, vermöge deffen es
den der etwas verfpricht gleichfam feſthaͤlt daß er ine
nerhalb feines Merfprechens bleiben muß. Auch in Abe
fiht des genauen Sinnes, den man mit biefem Worte
‚zu verbinden hat, ift wol noch niemand In Verlegenheit
gefommenz da jeder, was In Bergleihung mit unferm
Worte Eid etwa eigenthümliches im griech. Gebrauche
vorkommt, durch figürliche Wendungen fich leicht erklärt.
Sjndeffen verfehlte man auf: diefem Wege nicht felten
den eigentlichen alterthuͤmlichen Begriff eines Wortes:
und dies iſt nach meiner Beobachtung namentlich bei
dem vorliegenden der Fall. | |
2. Mir geben nehmlicy bei unferm Worte Eid,
wenigſtens in unferen igigen Adeens Berbindung (denn
über die Etymologie dieſes deutſchen Wortes weiß ich
nichts zu fogen), von der Handlung des Schwoͤrens
aus, da es uns das Abfiraftum davon, oder auch die
Sormel if, die man dabei fpricht. Diefes Abftraftum
denft man fich denn in gewiſſen Reden’ verfinnliche oder
perſonificirt; und fo erflären fich alle Stellen der Als’
ten ohne merflichen Anſtoß. Allein das griech. Wort
gebt wie wir gefehn haben nicht von folchen Verſtan⸗
des: Begriffen fondern von etwas phyſiſchem aus: und +
dies iſt nach meiner Bemerkung weſentlich für die Ber
urtheilung des alten Gebrauchs. Eben nehmlich weil
‚ doxog eigentlich heißt die. Hemmung, iſt es nicht eis
gentlich Die Handlung des mündlichen Schwoͤrens, wie
Schwur, juramentum; fondern es iſt urfprünglich der
Segenftand welcher den fo verpflichteten hemmt; mit
es alfo Heißt, 11. 0, 39. .
-
Toro yuv 100g Tale nei Ongavög eidg Unsoder,
Kai vö sarsıßousvoy Zruyög bdwp, bott uEyıcog
"09x05 duvörarog ze nehsı uaxapeoar Heoicıy,
N
—
‚ . Einem Wort es iſt das wobet man ſchwoͤrt. Wen
fo gehn dieſe letzten Monte nicht auf die ganze vorhers -
gehenden Schwurformel, fondern fie beziehn fich auf die
Styr allein, aber auch fo, nicht auf den Schwur bei _
der Styr; fondern die Styx ſelbſt ift der doxos, fle iſt
\
°
4
|)
=
De
'
das hemmende, das zeugende, das im Falle des Mein:
eids firafende Und das wird man mir um fo leichter
glauben, da nur auf biefe Art gefaßt, der Ausdruck bei
Hefiodus, ». — natuͤrlich iſt, wo Zeus die Iris
abſchickt
Hay usyar 6pnov dveixaı
"Trhader Ev youasy mgoydem nolvovumor Üdeeg
Puyoor, ö 8° dx nirong warakeißeran. Hlıßaroco,
Au ein andree homerifeher Ausdrud gewinnt nun an
Einfachheit des Gedankens; nehmlich wenn es Il. ß3, 755.
von dem Fluffe Titareſios, zu Begründung der wun:
derfamen Erfcheinung die er darbietet, heißt;
Oonou zag Ötrod Zruyög Üdarog Ev amoßbooh, .
Womit mon vergleihe Hefiod 9. 400, wo die Steyr
felbft zum Zeus kommt um Ehren und DBorzüge für
nö und ihre Kinder zu fodern, und wo dann gefagt
wird, Zu ‚
Tv de Zeig Tiunne megıooe de dıaga Edwxsv'
Aunhv usv yag Ednxe Deaiv uEyav. $uuzvaı Öpxor.
Und fo foll denn au ein Flug in Bitbynien, bei dem
man dort ſchwor, und ber den Meineidigen in feine
Fluten riß, wie Arrian berichtet (f. Eu, ad Od, 1, L),
den Namen “Opxog geführt. haben,
I 3. Mur aus diefem Begriff des öpxog erklärt ſich
auch noch ein fefter Sprachgebrauch nach Homer. Ars .
chilochus flrafte, wie wir bei Drigenes lefen, den Lys
£ambes, dafuͤr daß er bei der gwifchen ihnen beſtehen⸗
den Gemeinſchaft des Fifches bundbrüchig geworden %),
mit biefem Derfe
"Opxor 6’ övroapladng niyar, ülas Te xal Taa-
wo aͤoxogç fo beutlich ols nirgend, nur das Unterpfand
£ j \ R
X) Orig. c, Cell, lıb. a, pag. 76. xal avaudikom ye 6 Mar
105 oubonod; ‘Toy Pi mr Tag META ls va Tod-
. near suvägxag üderyaarıd gras Tobs aürar" — Die
Worte Avxayı zas babe ich ſtatt des fehlerhaften
Avsaußorıa geſetzt. |
Ra NS
3 Z *
L)
J
S
R . oa. PM i i
273. 0Q#08, 0pMOV 55
bedeutet. Und fo finden wir noch san fpät bei Lu:
cian, diefelbe Form des Ausbruds, pro lapf. 5. 7 te-
rocxròs 6 u&yızog Ögxog auseöv. de calumn, 17. u£-
yıso; Öpxos Av ünaoıw "Hyaıziov und in der Schwut⸗
formel felbfl, Vitar. Auct. 4. Ob ur rov ueyıcov ög-
aov, Ta Terraga: da es In andern Sprachen eine lo: -
giſche Verwirrung wäre, . zu fagen per juramentum,
„bei meinem größten Eidfchwur”, ber dd —
4. In diefem Sinn war es denn auch natürli-
cher, daß man den “Ooxos felbft im allgemeinen perfo:
nificirte. Er iſt der Eidzeuge, der Midrächer, ber
entweder felbft als rächend. gefchildert wird oder die
Erinnyen zu Rächerinnen Bat. Beide Vorftellungen find
bei Hefiod: 9. 231. =
“Opxov 9°, ös In nAsicov Imıyhorvlovs Avdeumoug
IInnaiveı, Öte uiv Ti: &xoy Eniogxov 6u0CaN.
&. 317. wo vor Ängerechtigfelt gewarnt wird mit dem -
Zuſatz | Ä |
Aörixa yag rose Ögxos due oxolujar dixyaiv-
wo der Ausdrud eine Perfonificirung des Ooxocç und
der Soli Alina (wie Horaz bie Fides arcani pro-
diga perfonificiet) zeigt, die Meinung aber iſt, daß der’
Horfos gleich Hinter den Nechtsverdrehungen her fel,
um diefe, die ohne Meineid beim Gericht nicht flatt fin-
den fönnen, zu firafen. Endlich & 800. Dort ift die
- gewöhnliche Lesart diefe: - N
’Ey nöuntn yag gaoıw ’Egiwviag dupımpleduv
“Ogxov.zıyyunivas, röv "Eoıs Teue nu’ Ernögxors:
Diefe Stelle würde einige Schwierigkelt machen, da
sivvvodaı zwar rächen heißt, aber durchaus nur im
Sinne ftrafen, beftrafen, vergelten, und öp&og doch
unmöglich ber Meineid heißen kann. Aber ſchon Gräs
vius bat die Lesart “Ooxov yavouevov hinreichend bes "
legt, bie durch” das vorhergehende oupinolsvev bes
währt wird. Denn nirgend Heißt dies Wort herum:
fchweifen, fondern durdaus nur bedienen, beforgen.
‚Der fünfte Tag des Mondes war alfo nach einer al-
er
56. 73. 00x06, dpxıor
‚ ten Sage der Geburtstag . des Horkos; die
bedienen den Neugebornen; alſo fügen und —— fie
ihn auch. In diefem Sinne bes "Ogxog ſchwoͤrt alfo
auch Pindar bei dieſem ſelbſt, Ne. 11, 30. Nas ua
. vag “Ogpxor. ?)
$. Es werden wenig Stellen bei den älteften
Schriftſtellern fein, die man nicht, ohne allen Zwang,
von diefem Eirn des Wortes Öpxog ausgehend erklaͤ⸗
ven koͤnnte. Denn felbft in ſolchen Fällen wie Il. ,
43. — Eni Ö’ Öpxor Öuoaoer: Oi ua Ziv’ öauıs
Te, fche ich nicht ein, warum wir nicht bei öpxor
ſchon den Zeus als Appofitiod in den Gedanken des
Dichters annehmen follten, genau in dem Sinn wie
öpxos als wirkliche Appofltion zu Zeus ſteht in dem
Schwure bei Hindar, Py. 4, 297. XOPTEOOG Ö6EXOG Aus
papsus &cw Zeus 6 yeredluog Auporegors. So paffen
ferner die Ausdruͤcke ueyas Ögsog, zagrepöc Ögxos, weit
beffer zu, dem Zeugen oder Bee des Eides als zu
dem Schwur felbft: 3. B. Il. a, 239. & de Tor ueyas
dooeraı Öpxog* nebmli dag eben beſchriebene Zepter;
und eben fo vorher xai Eni ueyay, dpxoy Ouovuaı- Nas
na T00e axnntooV x. T. A. Wiewohl man hier ſchon
ſi hehe, wie natuͤrlich dieſe Ausdruͤcke nun auch auf den
Schwur, der einen ſolchen Zeugen, ein ſolches Pfand
nennet, uͤbergeht. Aber das glaube ih doch Bon der
Ausdruck v, 313,
”Hros uꝛr rag var stoAda; —RX FE
nur nach jener Vorausfegung den Sinn des Dichters
trifft. Nicht viele, nicht pft wiederholte Eidſchwuͤre
meint bier Hero, die fie zu Trojas Untergang gefchwo:
2) Auch von diefer Arafenden Macht des *"Opxos {ft die
Medensart noch bei ganz fpäten geblieben. anf. 2.2,
7 2 einer beiligen Stelle im Tempel des Palaͤmon
Ned p . ar drralda — iniopxa Ödudan aUder
di est den ev Tab opxov. Die Erklärung
s Gent 08 ck so iſt T allen Sprachge⸗
brauch; aber —* eĩy TIvoR im a ira
der ſpaͤteren: Petr Epift. 8, 1,4 tie 90
gäs: und ſo iſt alſo auch er der 6 inn offenbar. re
!
73. doxog, Öpxom | 57
ren babe, fondern einen. einzigen, ber freilich ein vielfa⸗
cher ift, wodurch bei. viel Begenftänden zugleich ge:
ſchworen wird, wie ber deifen Anfang wir oben’ gefeßt
haben aus’ Il.o, wo eben diefe. Hera bei Erd und Hims
mel, und bei der Styrx, und dann noch bei ihres Sat:
ten Haupt, und bei. ihrem Ehebette fchwört. Auch ges
Höre hieher der. andre Schwur der Hera aus &, 278.
wo, es heißt: Yeods d’ Oy&unmvev ünarsas Toug uno- '
zapsapious ol Tıryves naheoyra. Denn man -ficht
Daraus daß bei einem recht feierlichen Schwur man bie
einzelen Namen, die man unter einer umfaffenden Bes .
nennung begreifen fonnte, einzel bernannte. Einen ſpaͤ⸗
tern Eprachgebrauch, wo die Mehrheit der Spxos' mwirks .
lich auf wiederholte Eidſchwuͤre geht, möchte ich eher,
als Gegenfag, zur: Beflätigung der obigen Erklärung
der bomerifchen Nedensart brauchen. In dem zweiten
‚Hetärens Gefpräd des Lucian, gleich vorn, ſagt die ei⸗
ferſuͤchtige Geliebte zum Süngling, od roaouras da ög-
x01 od; wuaoa; — akyovsa. @o wie bier der fpär
tere Sprachgebrauch ſich kund thut durch die Sache
felbft; denn unzaͤhlig find die Schwüre der Liebenden;
eben fo auch dort der Ältere; denn der Gettheit ziemt
es nur einmal zu fihrodren, aber recht. |
6. : Dabei iſt aber Eeinesweges die Meinung baß
der uns geläufige Sinn von Öpxos, der Schwur, in
der epifhen Sprache gar nicht flott finde. Die Bes
griffe gehn, wie ja eben bemerkt, zu natürlich in eine _
- ander übers wie 5. B. in der. befanten. Redensart, dreh
fh” OuooEy TE TelsUTnoEV TE TOV Opxov, das TEAEUEFOAL
.s0v Öpxov nichts anderg bedeuten Fann, als das vols.
Iendete Ausfprechen alles deffen wobei ich ſchwoͤre, alfo
des Schwures. Und fo entftand in der epifchen Spra⸗
he fihon zmifchen den zwei Beziehungen des. Wortes
Öpxog, Eidespfand und Eidfehwur, ein Doppelfinn den
aber der Zufammenhang entfcheidet. “Denn während
wir im erftern Sinn die Styr oben eingeführt: fahen
‚als Beöv ueyary öpxov Hef. 9. 400., fo. wird binwies
der Od. P, 377. von einem Weibe gefagt, yonüs de
Bemy.niyay ögxoy dmayyu, alfo offenbar den Eid.
‚ { !
e
—
v
58 73. Ogxog damıov . _
bei den Böttern._ Vgl. Kenopb- Eyrop. 2, 3, 12. .our
Dev px Ayo, 7 um u. T. ä.
7. Den flirten Herodotiſchen Ausdrud, öp-
sous ErsAarrerr, fo paffend er fcheinen mag für firas
fende Weſen die man über den Meineidigen fendet,
Tann ich jedoch zu diefem Zweck nicht zulaifen. Verlei⸗
tem dazu kann allerdings die eine Stelle ı, 146. die ſo
dort gelefen wird: dice Tougov da Tov. Yoror (nehmlich
wegen der Ermordung ihrer Väter und erften Männer)
ab yuvainıs aürar, vouov Okneraı, aploı autor Öpsous
önnilacay —, unxore Öuooırnoaı Tols avdoaoı. Irre
geführt durch diefe Abtheilung heißt uns Schweighaͤu⸗
fer im Lex. Herod. auch an der andern Stelle, 6,
63., bei den Worten, Imi sovrosoı (Hierauf) de öoxovs
"Inniecay,” fuppliren aldylom. Vielmehr muß biefe
Ießren, daß auch In jener das End in Ennkuoav auf die
Sache fich bezieht, und vouor Heuevaı apiaı auızar zu
“verbinden ift. -"Ooxor dnelacaı heißt alfo an beiden
Stellen „einen fchweren Eid barauf legen”. In Bes
jledung auf den Schwoͤrenden braucht Herodot rooo«-
ytar doxov in folgender Stelle 6, 74. (von Kleomenes)
ovvisag Tous “Agxadag ini 17 Znapın, Elıovg- Te dg-
xouę TI0008707 0pı, 7) uEv Eusadal omas au 77
ür &nymscı, xc dn nal &5 Nobvaxpıy noAım noodVvuog
‚nv ray Apxadoy Tolg TrooEsEwWTag ayıysoy -£Eooxouy
rò Zrvrös done. Die Verbindung der Gedanken ifl,
„er verpflichtete die Arkader, ihm überall zu folgen, mit
allertel Eiden; unter andern hatte er vor, die Anführer,
indem er fie nach Nonakris führte, bei der (dorf ent⸗
fpringenden) Styr ſchwoͤren zu laffen”. Man fühlt wie
bier noch der urfprängliche Begriff von Soxos vorherſcht;
und fo laͤßt doxoy nooagyev Tıri ſich faffen „einem den
Segenftand, wobei er ſchwoͤre, vorfchreiben”. -Erft mit
den Attikern fangen die Redensarten an, Öpxovg nror-
eiodar, doüym (ablegen), Außer (fich ſchwoͤren laffen)
u. ſ. w.
3. Mon doxos gibt es eine abgeleitete Form, de-
»ov, Dieſe könnte man mie mehre Wörter der. Art
als Adj. neutr, von ögmog anfehn. Sicherer aber,
duͤnkt mich, gilt es für das -fogenannte imoxogigior,
\
%
\
x,
| 7. . 00806, Spor | "59
womit die griech. Sprache häufig einen Begriff nur
etwas mehr zu individualiſiren ſtrebt, wie Pißlos Br
.. PAlov, xouooę xavoior, ungög umpiov, .POgrog Yoprior.
‚ Einer Regel nach ſollten zwar dieſe ſo entſtandenen
Woͤrter, wenn fie einen Daktylus bilden, paroxytona
fein; aber xemor, molunıov und wol noch andre mas
chen Ausnahmen, wozu denn alſo auch 'Soxıov gehören
wird. Dies Wort findet fich bei Homer nur ale Blur
ral: bei Heradot, Thucydides ıc. "gewöhnlicher. im Sin⸗
gular, In der Megek Hat es die beftimmtere Bedeu⸗
tung eines eidlichen Vertrags: und da diefer durch ein
. Dpfer von Lammern gefchloffen wird, denen die Buns
des⸗ T eilnehmer die Kehlen abſchneiden (N. y, 292.
’H, xab ano oToudyovs dovay Aus vrAki yalxıd); j ſo
erklärt man badurd) hinreichend den Ausdrud daxım
rausiv, ohne daß für. diefe Redensart allein die An⸗
nahme einer andern Bedeutun ng für ögxıe (man meint,
eben als Adjektiv, doxıe fc. 120) noͤthig wäre: bes
fonders da bie Analoge des römifchen Gebrauchs und
der Iateinifchen Sprache in der Formel ferire foedus -
auf eine entfcheidende Art entgegenfommt. . Auf- jeden
Fall ift Flar, daß man die Kedensart ſchon zu Homers
. Beiten nicht anders derſtand, da derfelbe ‚auch verbins
den Eonnte (I. y, 73. 94.) gılornsa ai öpmıe mıca
sausv. Auffüllender Ift der. Gebrauch des Wortes öp-
xıa, wenn Il. 4, 245. von ‚dem was vor der Opfer:
Felerlichkeit geſchah, gefagt wird
Kunss * —* dev 1277777 Figov gran nicè,
"Agve duco ai olvoy:
und weiterhin, V. 269. xnguxtę ayavoi Oguic ie
Heavy owvayor. . Hier, fehe ich deutlich bie oben Jarger- =
erges
legte eigentliche Bedeutung des Wortes öoxos Ü
gangen auch, auf die Form öoxıov; aber auch bier in
einem etwas modificirten und beflimmteren Sinn, nehms
lich in dem von Förperlichen Gegenfländen die als Uns
vun oder Zeichen des Schwures dienen. Und auch
hiemit üb
folgenden Dichter: wie wenn bei Pindar die verlobte
ereinſtimmendes finden wir im Gebrauch der
%
L
I
N
Ge
re Ögxıoy. meör Friedens genannt wird, .
*
60 zer *4. 300: " ”
‚und Ol. 71,6. die Hymnen. mer Ipmar Thürftiges
Ruhmes, a =
[|
74. 9 0.6.0
2. Don dem Adieftio Hooc wird, ‚außer dem bes
kanten inne fchnell, von den Grammatikern (f. He-
ſych. Etym. M. :c.) eine folche DBerfchiedenheit von
Bedeutungen, theils im allgemeinen theils in Bazie⸗
bung auf Homer angegeben, und es kommt auch wirk⸗
lich bei diefem ‚Dichter in fo vielen Verbindungen vor,
melche eingele jener Bedeutungen, befonders tapfer und
fpinig, begünftigen; daß man vor allen Dingen ſich erft
verfichern muß, ob es denn auch jene geläufigße Bedeu⸗
tung. fchnell, bei ihm wirklich ſchon Habe. Dies wird
indejfen bold außer Zweifel gefept, ſchon allein durch
das Adu. Lows dos oft, und nie In einer andern Bes
Deutung vorfommt, und fo denn auch durch die Derbins
dung doov äpua Il. q, 483. Auch wuͤrde es ein
Zwang fein der fich befonnenen Leſern nicht empföhle,
wenn man die Stelle von dem durch die Hirten vers
wundeten Löwen u, 506. "Zfinto — dong ano yegog
. dxoyrı, durch eine tapfere Hand erklären wolltes: ‚wie
es denn unbegreiflih if, daß einige Od. 9, 38. In
em Befehl des Könige, aurap dmera Doyv alsyuvers
aira, eine daira ayadnv (nehmlich weil Goos auch
ayados d.i. tapfer heißt) erfennen *), oder noch einfäls
tigere Deutungen (f. Etym. M,) verfuchen fonnten, ba:
doch ein raſch und flink beforgtes Mahl ſich fo natuͤr⸗
li darbietet.
2. Da alfo bies fo feft ſteht, fo mäffen-wir nun
auch Sicherheit In die Stellen bringen, wo ein Schwan⸗
fen zwifchen dieſer und einer der andere angegebenen
Dedeutungen durch den Zufammenhang allein, auf den
erften Anblid wenigfiens, nicht entfchieden wird... &o
koͤnnte man das Beiwort fpig für die Schiffe durch
die Schifffehnäbel wohl begründen: aber das H00v Lone
3) Hefych, G0v Alıyıaza dalta, zip dyasıe.
Ä
ð
t
a 74 Hd. 1 6°
laͤßt Äbte: die PR vads auch kelnen Zweifel zu. Auch
bei der Geißel, Il..o, 430. uasıyı Bo%,. fönnte man
wohl an ihre empfindlich treffende Spitze denken; und
wenn es Od. x, 83. heißt Zr de oi imarı nn&s Voon
Peros, fo iſt freilich die eindeingende Spitze fehr ficht:
bar: aber eben weil bier ein Pfeil gemeint ift, und
dort die Geißel durch ihren fehnellen Schwung vers.
rundet; feine einzige Stelle aber .da ift wo ein wenk®
ger durch die Schnelligkeit vegiertes Gewehr, nicht ein
mat das Schwert, Hoov genannt wärde; fo ift auch
hier die von der befänteften Bedeutung abweichende Err
klaͤrung gänzlich verkehrt.
3. Schwieriger iſt die Entſcheidung uͤber die Stel |
len wo tapfer gut hinpaßt. Den reinen Begriff ſchnell
wenigftens möchte ich in dem Worte, mo es einfaches‘
Beiwort des Ares oder eines Kriegers iſt, nicht fuchen,
befonders in ſolchen Stellen wie 11. €, 430. Tœöoroœæ 0”
Aoni on xai Adhın marsa meinder:im Vegenfag ge
. gegen die unftiegerifche Afrodite; und fo denn alſo auch
ß, 718. av usy IIo0800g. Boos nysuovever. - Hier tft
nur: das tapfere, friegerifche in feinem ällgemeinern -
Begriff natürlich: aber es entwickelt fih auch fehr leicht,
Da ja nicht die koͤrper liche Schnelle allein im Hoos liegt,
fondern auch die Schnelligkeit im Entſchluß: welche
Art des Uebergangs in die Bedeutung tapfer aus fols
Der Gefahr durch eine dem Worte Hovs beigefügte Bes
‚flimmung angedeutet wird; wie e, 536. wo «8 heißt
Da die Troer den Aeneas 2
Tior, êntè Hoög &oxe UETE TIOWFOLO: —
Wenn aber V. 571. geſagt wird |
Aiveiag 6° .oÜ neive 000; neo Ey molsuen; |
und- wenn 7m, 94 &arpedon den Glaukos ermahnee
vöy oe uch xon
Ai iyunenv 7’ Zuvor ab dapsakcor BR
Niv vor &hödeodw nöAog xuxös, ei Boog dos
ſo iſt in der Erklaͤrung jede ſorgfaͤltige Belbehaltung
*
*
+‘
hen Stellen erbellet, wo ein entſchloſſenes Entgegnen
K 7 ee 74. 006
des grroößntichen Begriffes von Hess laͤſtig, unb: Voss
heiße geradezu tapfer ?).
4. Hier bietet fih uns die Frage dar über *
Bes II. m, 422. welcher ſonſt ſo betont ward:
Aldo; Abxioi. noot geizere; vn Gool ast.
und wobei nur die ziemlich gleichguͤltige Frage blieb, ob
man die legten drei Worte fragend nehmen folle oder
‚ nicht. Beides gab einen fcheltenden Sinn: Seid ihr
ist, Im Sliehen, ſchnell? oder, mit ſarkaſtiſcher Verwun⸗
. derung: Itzt feid ihr ſchnell! Auf beides poßt des Eu:
ftathius Erklärung: "Ovedilu de 6 Aoyog Toug avdgk-
Godaı uev Poadeis, Öfuxeyrrous de peuyeıv. Aber ba
fi das folgende yap — "Avıyao zap Eya Toüd’ ave-
gos — nidt recht an diefen Sinn anſchließen wollte,
fo hielt man für beffer, die Rede als Imperativ, und
800; für tapfer zu nehmen; welche Erklärung auch der
zweite Denet. Echoliaft gibt, und dabei fehr paffend
wie es ſcheint den erſt angezogenen Ver⸗ 494. der:
gleicht Nur vor deldeodw noAmos xcxòe, & 0005 Eaou
Und fo wird alfo nun geſchrieben: vür 00 &re. Deich
duͤnkt aber, was man fo an grammatifchem Bufammens
bang mit dem folgenden gewonnen hat, das hat man
im eigentlich pfhcbologifchen Zufammenhang verloren.
Iſt es möglih, daß man fo in Einem Athem — denn
wenn irgendivas In Einem Athem gefprochen: ift, fo find .
es die drei Säge diefes Derfes — jemand als ſcham⸗
lofen Flüchtling - ſchelte, und ernfthaft zu ihm fage: Itzt
fei tapfer! Eben die DVergleihun 2 jenes Derfes 494.
an feiner Etelle hätte lehren müffen daß ein folcher
Imperativ nur eine Ermunterung, des ohnedas ſchon
tapfern und fämpfenden Kriegers fein kann. Dies
fühlte Voß und feßte daher das, wos allein auf den
entgegengefegten Vorwurf ftehn konnte: Rüftig (ge:
wandt nun! Nur leider daß das nicht daſteht. Heyne
macht gegen die zuerft von mir angeführte Schreib: und
Erklaͤrungsart den Einwurf, daß 8005 fonft immer nur
2) An der erfiern Stelle tommt Voß noch mit dem deut:
fen rüftig durch: aber an der weiten uͤberſetzt er
undedenklich „wenn dia beherzt bif”,
*
. x
74 Ve 63
im guten Sinn vorkomme. Allerbings: weil He Schnel⸗
ligkeit wirklich eine vorzuͤgliche Eigenſchaft iſt: aber eben
darum iſt der Sarkaſmus auf den der ſie ſchlecht an⸗
wendet vortrefflich und ſo homeriſch daß man ihn des⸗
wegen. allein nicht‘ fahren laſſen ſollte. Denn nimt
man nur für fchnell im beutfchen das beutlicher belo-
bende Wort: Nun feid ihr rüftig! fo fühlt jedermann
das treffende in diefem Ausruf für jene -Zeit, wo allers
dings Boos, nodwung ıc. allein ſchon ein großes Lob
enthielt. Widerfinnig hingegen, da nun doch der Bes
‚griff fchnell in. dem Worte Dods vorwaltet, iſt es,
fhnellfliehenden grade dies befehlend, juzurufen, und
den Zufaß, nehmlih zum Rampf, zum Umwenden,
zu unterdrüden. Sch kann mich daher nicht entfchlies
. Ben, jene erfte Erflärung aufzugeben: und da die Grie⸗
chen, und beſonders Homer, ihr yao fo oft an einen
Sedanfen Enüpfen der In Worten nicht daſteht; fo
.. glaube-ich daß auch hierüber die Erklärung im Euſta⸗
thius befriedigt. In dem fcheltenden Zuruf: Scham
doch !- wohin fließt ihr? Itzt feid ihr rafch! Liege ja, die .
Auffoderung zum Ummenden fchon; und an diefe knuͤpft
ſich alfo die weitere Rebe recht gut an: „denn ich ſelbſt
will — jenem Manne entgegen gehn” u. ſ. w.
Aber auch die Bedeutung ſpitz, in welcher, |
bei (pätern Dichtern das Wort ganz entfchieden auf:
tritt — Apollon. 3, 1281. Fo@v &umksov Odorrwy.
1, 79. Boois zonyois. 4, 1683. neltxesoıw — iſt je:
ner Alteften Sprache nicht abzufprechen. Denn eines
- theils feßt das Verbum Yowsvaı, das Od. 4327. ſteht,
mo Odyſſeus den. großen Aſt zuſpitzt: &ych 0’ —R
Treeasas Axooy, das Stammwort Uooe ſchon als’ kin
.
3
J
—
altes voraus; und andertheils gibt die bekante Stelle
Od. 0, 299. von Telemachos auf der Seefahrt,
' "Evöer Ö’ au vn000 dmıngoänxe Hojow
“4 dieſen Sinn aufs ſicherſte zu erkennen, da an Anwen⸗ |
dung einer der beiden andern Bedeutungen .die wir fo
eben bewährt haben, gar, nicht gedacht werden Eann.
Es iſt dorf von der Ruͤckreiſe des’ Telemachos nach
— die Rede; auf nr er. längs der Kuͤſte der
Due
*
64 74. Vode
—
Epeier nach den auf dieſe Art bezeichneten Inſeln kommt.
Hier iſt alſo die Lage der Echinaden ſo beſtimmt an⸗
gegeben daß auch noch niemand ſie hat verkennen koͤn⸗
nen. Strabo ſagt nun im 8. Buche p. 350. 351. wo
er dieſen Ruͤckweg verfolgt: Ookg Ö’ eionxe vas obtiag“
rev 'Eyxıradwv Ö’ eloiv ausaı: und im 10. Buche p.
458. von den Echinaden handelnd fagt er: wv To,TE
Aovkigiov Esı, xahkovcı de vor Aoliyar, za al 'Oksim
xahouuera, üs 6 noming Oodg einev. Hier fieht man
deutlich, daß fo wie der Name Dolicha, durch welchen
man fich verleiten ließ Dulichion unter die Echinaden
zu feßen, fo auch "Okeias der wirflich gangbare Name
eines Theils diefer Sinfeln war. Don diefen war aber
die Deutung auf jene homerifchen Inſeln ſchon dur
die Rage gewiß. Man fieht Überdies deutlich wie auch
der Name "Eyxiraı, ’Eyırades mit jenem ’O&eiaı Übereins
kommt. Nehmlich diefe durch den Ausfluß des Aches
1008. gebildeten Anfeln lagen um denfelben ber, und
firedten folglich eine Menge Epigen, role fie durch aus:
ftrömende Waſſer nothwendig fih bilden, nach außen
bin. Dies gab die Geftalt eines Igels; und. die aͤu⸗
erften Inſeln biegen .alfo mit Recht o&eiaı oder nad
einem aͤltern Eynonym diefes Worts, Hoai. So ers
hellet nun auch, wie es Fommt, daß bei Homer an die
“fer einzigen &telle Yoog mit der Bedeutung fpig vor:
kemmt. Mehnlich dies ift nicht ein von Ihm “diefen In⸗
feln gegeb es Beimort, fondern, wie auch der ganze
Bufammenhang zeigt, ein Eigenname. Dos Adj. Go0og
frin, war in Homers geläufiger Mundart nicht, ſon⸗
‚ bern nur noch, wie ja dies haufig in den Eprachen er=
fheint,-eine Ableitung davon, das Verbum Howuaı, und
der Eigenname jener Inſeln. Bei andern Dictern
hatte es vielleicht auch als gewöhnlicher Ausdruck fich
erhalten; ‚und fo ift es nicht eben nöthig daß wir des
Apolonius oben berührten Gebrauh aus Misbrauch
und Mieverftand Homerifcher Ausdrüde ee
Du | Ä 6. Aber
3) Durch diefe Gewißheit, daß Hoss fon in der, ne
⸗
ur 7 65°
' 6: Aber nun iſt die ſchwierigſte Frage übrig, in |
welchem Sinn die Macht bei Homer, bei ihm’ allein’ _
”foviel ih weiß, daß Beiwort don bat. Die Stellen
find folgende. II. x, 394. 468..0, 366. 553. ſteht
| don dc vorsa uflamar
verbunden theils mit Zeraı, theils mit ideiv rıra, von
jemand. der in dunkler Nacht wohin gebt, oder einen |
andern entdedt. Und fo flagen Od. u, 284. Ddyffeus
Gefährten, daß er fie nicht landen laſſe, Ä
AN” eins dıa-vixse donv alalnodaı üroyaz.
Ferner II. u, 463. ſtuͤrmt Hektor in das griech. Lager
Nuxti 07 dralaysog inwma Adume d& yalxı
‚ Zusgdaleo. | \ \ |
Endlih 8,361. war der Schlafgott aus Furcht vor
dem Zeus zur Nacht geflohen, und jener läßt von ihm.
ab; wobei als Urfach angeführt wird,
“Alıro yao un Nuxsi H07 anoduua &odor.
7. Es bat nit. an Erkiärern gefehlt welche fich
an den einfachen buchſtaͤblichen Sinn des Wortes hiels
ten, und auch Bier wieder gaben was fie zu finden
glaubten; nehmlich die Nacht heiße Hon, weil fie fo
fehnell antäme. Aber diefe mußten ſich das Urtheil ger
“fallen laffen, daß fie mit ihren Sinnen im Streit ſei⸗
fien Sprache ſpitz geheißen thut fich, mir wenigftens,
ein merfwürdiges Beilpiel auf von Unficherheit fehr
ficher fcheinender Etymologie. Goos gefchwind bat
man von jeber von Yen womit ed dem Sinn und bem
Buchſtaben nach übereinfommt, abgeleitet. Aber Hooe
ſpitz kann fchwerlich weder felbit von Hei» laufen bers
dommen, noch von dem Begriff fchnell, als älterem
ausgehn. Viel cher fünnte uns die Analogie von oFis,
ER Das ebenfalls in den Beariff des fchnellen und leicht
beweglichen übergeht, auf die Annahme führen daf ſpitz
+. auch von Foods Die Grundbedeutung fel, und dag ort
folglich von eier andern Wurzel als Hei» augaebe-
Verwandt wenigſtens damit iſt ohne Smeifel das Ver-
bum Sram; wodurch es mir wahrſcheinlich wird, daß
auch das Mort rarus, Suoav von demſelben Begriffe
urjprünglich ausgeht.
Ii. 2 €
! \
“74 doc
en, da ber allmaͤhliche Uebergang von Tag in Macht
eine 7 Matur: Erfeheinung iſt. Und eben fo we
nig Gluͤck machten die welche das Wort auf die Flügel
deuteten, welche die Nacht babe; denn dieſes iſt natürs
lich nur ein andrer Vortrag ber vorigen Sache. An:
dere gaben daher die Wahrheit der Sache auf und
firebten nach einer Wahrheit der Empfintung indem fie
den Ausdrud durch die Echnelligkeit begründeten, wor
mit die Nacht, In Vergleich mit dem Tag, uns vermöge
des Schlafs zu vergehn ſcheine. Endlich gab es auch
Erflärer die es mit der Bedeutung fpig verfuchten;
und dieſe kamen auf eine Erklärung die wirklich merk:
würdig ift meil fie mathematiſch wahr if. Die Nacht
it ſpitz. Jeder dunkle Körper (fo trägt Heraflides diefe
Erklärung vor in Alleg. Hom, 45.) der von einem
groͤßern Körper befchienen wird, wirft auf die andere
Seite nothwendig einen fpig zugehenden chatten, die
von der größern Sonne befchienene Erde alfo nament:
Ich wirft einen: Eonifchen Echatten- in den Weltraum.
- Die Macht iſt aber ausgemachter maßen weiter nichts
als diefer Erdfchatten; alfo iſt die Macht fpig. — Es
iſt übrigens bemerkensroerth wie weit man mit der Be:
. merfung daß etwas ein Epith. perpetuum ſei zu fchal:
ten glaubte, da, abgefehn von dem Übrigen Werth. dies
fer Erklärungen, auch. nicht eine berfelben einem ver:
nuͤnftigen Dichter in den Sinn fommen konnte in fols
chem — wie ira oder idsiv donv dia
vurga uchawar. — Sehr verzeihlih war es aber bei
diefen Schwierigkeiten daß manche auch darauf verfie⸗
ien, für diefe eine Verbindung des Wortes Boog eine
Bedeutung anzunehmen, die von den Übrigen. in der
Wurzel ſchon verfchieden und außerdem ganz veraltet
gewefen ſei. Und fo riethen denn einige auf die Wurs
jel eos, fo daß es einerlei wäre mit Verog, andre auf
eo, ridnpe und erklärten es durch Verixog, Edemigs
was auf die Macht paffen foll bald weil fie uns zur
Ruhe bringe, bald weil fie felbft unbemweglich (alfo ges
rade das Gegentbeil von dem profaifchen Hoos) fei *).
x
4) 6. Schel. und Euf. ad Il. x, 394. und Eiymi M. in v.
‚3
2 74 Dong, f 67
fnater Berfade wilde (o. Honig beweifen „daß man
an einer. vernünftigen Erklaͤrung verzweifelte, .
3. So oft ih auch fchon uͤber alle angeführte
Erklärungen für mich ſelbſt das Vermwerfängs s Urtheif‘
ausſprach, fühlte ich in Abficht der erften Immer eine
Beine Zuruͤckhaltung in mir. Etwas wahres fchien mir,
für die Empfindung nehmlich, doch darin zu liegen,
Nichts iſt ja gewöhnlicher als die Rede, daß einen Ar⸗
beitenden, einen Wanderer die Nacht äberrafcht har
be, während. vom Tage daffelbe nur in fehr beſtimmten
Fällen vorkommt, Die: nach dazu meift nicht germ geſtan⸗
den: werden. Au ſo wie Heraklides a. a. DO. Diefe
Erklaͤrung vorträge (wiewohl ihm die Erklärung vom
fpigen Schatten beffer gefüllt), . bat die Sache etwas .
dem man fich nicht gang verweigern kann. Die Nacht,
fagt er, folge dem Lauf der Sonne, und feder von die
fer verlaffene Ort wird fogleich von ihr gefchmärgts was.
ja aud Homer felbfl. andeute wenn er anderswo ſage
daß das Licht der Sonne untergehe
Fluov vurse uekaway Eni Leldmgov Kooupar.
Kurz die Nacht erfcheint wie ein der Sonne auf dem
Fuß nachfolgendes und alles was diefe verläßt fogleich
. ergreifendes Weſen. dr ct —
9. Nuk das glaube ich nicht daß Moee hier ganz
‚ den reinen einfachen Begriff der Schnelligkeit Hat,
fondern er iſt gemifcht mit daraus entftehenden Mebenbes
griffen; ‚ganz wie: wir es in den zuerſt erwähnten Ge⸗
‚brauchsorten beffelben Worts, und befonders beim Ares .
gefehn Haben. Raſch iſt die Nacht, dabei unwiderſteh⸗
lich und unaufhaltſam hinter der Sonne. herz und, was
fi ebenfalls ſchon bei dem Begriff eines unaufhalt⸗
fam eindringenden Kriegers zumengt, fie ift verderbe-
lich und feindfelig. Gehn wir nochmals auf das Wort
Ökus, zuruͤck, um auch dieſen Begriff daraus zu ent
wideln Doch er ergibt ſich von feibft daraus, wenn
man, fich heſonders vor Augen. haͤlt dag ja auch Ares
Öle, heißt in. den Redentzarten uluvonen ofuv “Apne,
Iyalgapev o50y "Aona, und Tor vür aluc xeluıyoy —
doxsdas’ okug Apnst und bei Binder 9 2, 73.) die
2
“ -
-
68 | A | 74. vodc
raͤchende Erinnys oͤtet Tomyoͤc. Nehmlich dies ſchuell
zum Zorn, zur feindſeligen Handlung uͤbergehende, die⸗
ſes ſchnelle Gefahr bringende (daher auch 70005 Okew)
ward pon jeher mit einer ſchnell entſcheidenden Spitze
oder. Schaͤrfe verglichen; und fo bedeutet ökus. das mas
wir im Deutfchen durch jaͤh ansdrüden. Eben diefen
‚ Begriff find wir alfo bereibtigt auch in Dods zu ſu⸗
chen, wenn Ares und wenn Tod bringende Krieger dies
Beiwort führen. Nun haben wir zwar in dieſem Falle
bereits den Begriff der Tapferkeit Sinein gelegt; aber
eine folche Mehrfachheit der Beziehungen zur Begruͤn⸗
dung Eines Beiworts, die jedoch meiſt nur für: den
Sinn deffen mebrfach iſt, deſſen Drutterfprache die vor⸗
Hegende nicht iſt, bietet fich vielfältig: in. den Sprachen
dar. So bezeichnet 3. B. das lat. fortis, welches von
dem. Begriff der Stärke im allgemeinen ausgeht, ganz
beftimmt den der Tapferkeit und des Muthes; aber zus
gleich geht es durch den eines männlichen feften Charak⸗
ters auf den ganz alltäglichen Begriff rechtfchaffen,
brav uͤber, und vir fortis iſt die belobende Benen⸗
‚nung eines ganz gewöhnlichen Mannes in friedlichen
und gefelligen Verhaͤltniſſen Wird nun ein Mann,
‚der fih in Krieg und Frieden als vir fortis bezeigt,
fo genannt, fo können. wir, bei denen fich Fein analoges
Wort ganz eben fo gefpaiten bat, einen Augenblid zwei⸗
fen in welcher Beziehung es, wo es vorfommt, zu neh:
meen ſei: aber das wahre iſt daß das Wort, fo wie es
ausgeht von einem gemeinfchaftlihen Begriff, ſo auch
vielfältig wieder bei einzeln Gegenftänden in einen Ges
famtbegriff verfehmilgt, der dem in deffen Mutterſpra⸗
che das Wort iſt, keineswegs als Doppeldeutung ſon⸗
dern als eine völlige Einheit erſcheint. So haben wir
alfo für Goos erft aus dem Begriff des fchnellen, jes
derzeit bereiten, räftigen Kriegers die Tapferkeit, und
ist aus dem des fchnellen, jähen, reizbaren Charakters
die Feindfeligkeit entwickelt. Im Ares fehmilzt beides
am fühlbarften zufammens aber furchtbar, fehresle:
lich ift der Begriff der ihm und der Naht: wenn
beide 005 genannt werden, : gemein iſt. " Und Hätten
wir keine andre. Stellen als -einerfells Yo@. arakenrros
!
7 do 69
J — anberfelts Murè Boy ammauyrog Inn,
ſo würde man wol gewiß von jeher auf. diefe Darftel-
lang gekommen fein: wie. denn ‚denn wirkllch unter
den Erklärungen der Grammatiker von day wub: (fi He
fyah.) ſteht. Denn man fehe nur mit welchen Bel⸗
wörtern die Macht auch fonfk: vorkommt. . Micht Hof
wenn von einer beſtimmten unglüdlichen- oder unfreund⸗
lichen Macht die Rede ift, fondern auch als feſtes Ma⸗
tursBeiwort der Nacht lefen wir U. x, 138. von dem
Waͤchtern, daß ihnen kein Schlaf in die Augen kam,
Nixta gyulaacousvomi xexıy: und von den
riern wird, meil dort immer. Nacht ift, Od. A, 19.:9€ ,
fagt AAN” Enns vioh Ölon reraraı Öehoins. Ppor
Und ift es nicht Die Furchtbarkeit, das Schrecknis der
Macht, welches Od. A, 606. die Vergleichung mit ihre
begründet für ben Herakles in der Unterwelt? vor wel⸗
chem alle Schatten erſchrecken: 6 Ö’ &peur vuxri coi-
ı a0 Tuuvòv TOEovy dor x. TE; und fo alfo auch Il. w;'
. 463. für den hereinftärmenden Hektor: ö 6’ &g dodogs
galdınog “Exrtog Nuxrè 807 araharsog Imoruc.
| 10. Ich Überfege alfo Go voE durch die jäbe
Yacht, und. ift dies deutſche Wort. einmal für das
bomerifche Beiwort geftempelt, fo wird es gewiß flets
verftändlich und ausdrudsvoll für den Hörer ſein. Die
Nacht iſt Eeines Menfchen Freund, fagt unfer Spruͤch⸗
wort: bie Gefahren welche dem nächtlichen Wanderer
drohen geftalten fich in eine feindliche, leicht reizbare,
jaͤhe Gottin. Ja felbft die übrigen Götter müffen vor
ühr, weiche I, &, 259. Hewv Öunsepu ui avdooor iſt,
ſich ſcheuen; und fo läßt alſo ebendafelbft fogar Zeus
An feinem heftigen "Born ſich abhalten vuxsi Hoy ano-
‚Bunıa zu thun. Aber eben fo natürlich ift das Bei⸗
wort für die nicht perfonificirte Nacht: denn fo wie
GBeis xuspos gefährliche Zeiten find, fo kann auch durch
diefes Bon, die jähe Gefahr angedeutet werden, welche
den Menſchen droht, die da gehn dia vuxsa nelawar.
1m. Was fonft noch für Zweifel über das fo ganz
allein dazuſtehn fcheinende Boy In biefer Verbindung
fich noch erheben möchten, die löfen fich, denke ich, voll:
kommen durch die Erwägung der’ Natur der Beiwoͤr⸗
/
70 74. Yads
ter in dersuiten Eprache Aberhaupt und ber Dichter:
fpeache: Insbefonäre. . Daß -Hodg large vor Hemer wird
Bund. eigentlich ſpitz Sieb; das haben wir mit voͤlli⸗
ger Gewißheit geſehn. Die gangbarer gewordne Be⸗
demtung ſchnell hatte bei: Hemer ſchon jene Ältere in
ben arroähntichen Verbindungen verdrängt. Aber waͤh⸗
rend Kin: Wort oder ein gewiſſer Gebrauch eines Wor⸗
tes ſich allmaͤhlich aus der Sprache verliert, bleibe er
am kaͤngſten in den feſten Beiwbrtern, theils mo fie die
Aatur seines "Cigennamens angenommen haben, wie In
, Voni zoo, theile wo fie faft ſpruͤchwoͤrtlich, oder doch
dem epifchen Versbau - geläufig und bequem geworden
waren; ,unb fo blieb alfo bei Homer noch die außer-
dem fig gewordne Bedeutung von Boos in Bon
voE- gerade ‘wie das gänzlich außer Gebrauch gekomme⸗
ae Wort nawsus als Beiwort des Hermes. "
v
a ...
+
75. asofivo, anosvm.
1. Bu meiner Verwunderung fieht ohne alle An-
fechtung, ſoviel mir bekant iff, Od. «, 326. die von
enokuvm gebildete Korm anoküras. Odyſſeus gibt dort
das von bem großen Aſt abgehauene Stuͤck feinen Ge:
führten. Dies erzaͤhlt em for. - en
Kai nopEOny’ Erdpowiv, anokuvaı 0’ Exelevoa.
O8 8° önahör moinger‘ iya 0" Ebönoe napasas
MAuxcqov, ageag öt Außer Enugaixseor dr ugs ande.
Das Wort anokure kommt aber: nach einfachfter Ana⸗
logie nur. von Eis, okurm, und alſo befichlt Oduffens
das Holz znzufpigen, was er boch gleich nachher von
ſich felbft erzähle, Ganz ausdruͤcklich erklärt indeſſen
nur. Euſtathius das Wort fo, fügt aber zu Loͤſung der
eben angedenteten Schwierigkeit den Unterfchied Hinzu,
daß die Gefährten es nur etwas zugefpist, Odvſſeus
aber die eigentliche Spitze am Ende (ixpor) binzuge:
than hätte. Aber hievon gebt das wiberfinnige Aus: der
Natur der Sache hervor, da. jeder Aft ſchon au-fich
felbſt noch dem Ende zu dünner wird. Zum Gluͤck iſt
f
SE ’ „Pr j 2 [2 wa .
75. . anodvvw, anosuw n
— Homer fein eigner Schollaſt in den Worten od:
” ömahöy.' ssoinoav; und davon iſt auch die Ueberliefe⸗
rung geblieben: denn die gewöhnliche lat. Ueberfegung -
ihr. da Wort durch levigase, und Damm ſetzt das
Verbum gnokwvo ganz forglos unter. Evo, anofum. - .
m 2%: Mebinlih anobum. ift das wahre und. eigents
liche Ware für den Sinn glatt machen; indem das
zaube Außere, die Rinde oder Haut eines Gegenftandes
abgefchabt wird; davon zeugt das Wort Eusog wel⸗
ches den auf biefem Wege allein zubereiteten Schaft
des Spießes bezeichnet; und fo braucht auch das Ders
bum felbft Homer wirklich Il. «, 446., wo dem Auss
drucke „wenn mich ein Gott jung machen wollte”. beis
‚gefügs wird yijooc anosvcag deutlich ſich beziehend auf
Die rauhe runzlichte Haut. welche gleihfam abgefragt
werden müßte. Nichts muß ſich alfo natürlicher dars
bieten als auch: in ber vorliegenden homerifchen Stelle
zu (chreiben anokvcaı 0’ Exeltuoe. Und daß dies wirk⸗
lich die alte anerkannte Lesart war, dies fchließe ich
nicht nur aus dem Stillſchweigen aller Grammatiker,
außer Euſtathius, und aller Lexikographen, welche doch
dieſen von dem gewöhnlichen Sinne des Verbi anobu-
vo abgebenden und mit ‚ano&ow zufammentreffenden.
Einn des Wortes‘ anokuvas, noch dazu im Homerifehen
Gebrauch, unmöglich: unberührt laſſen Fonnten; fondern
aus Aucians Worten, der in Dial. Marin, 2. den Po⸗
Infemos fein Unglüd erzählen und vom Odyſſeus fa
gen läßt: 6 de anokucns Toy uoyAöy xal mugWoag Ye
‚.ag00E Erupiwoe.us nadevdorse. Die Kritiker wol⸗
len nun zwar vielmefr in Luclans Worten beffern
arokuvas: und allerdings Fonnte Lucian auch fo ſchrei⸗
‘ben: aber, er Eonnte auch eben fo gut, Indem naturlis
cherweiſe der Kyklop die ganze Handlung dem Obyfs
ſeus zufchrieb, In verfürgendem Vortrag fagen „er ſchabte
den Aft ab und bdrebte ihn im Feuer herum” das von
felbft ſich ergebende. zufpigen uͤberſpringend. Denn
ohne Bedenken Hätte auch Homer bloß vom. abfchaben
reden und das. zufpigen mit darin _begräifen Finnen;
‚und nur der ausdrüdliche Unterſchied der dort zwifchen
anogüvas und oc geinacht wird, führe auf die
\
u
[4
ya 95. anakınm, ienofıe
Nothwendigkeit die Lesart zu ändern. Und fo erkenne
ich alfo In dem Lucianifchen Ausdrud eine deutliche
Epur der Lesart anokügaı auch bei Homer.
3. Eine entgegefeßte Spur aber, und bie daher
gebraucht worden ift, um Be ſchon erwähnte Aenderung
bei Lucian zu beftätigen, fcheint Euripides darzubieten.
Diefer hat nehmlich eben fo deutlich Die Homeriſche Stelle
vor Augen, wenn et im Cycl. 455. den Döyffeus tn
Beziehung auf den Aft-fagen laͤßt ‘
“Or gaozaım nd’ Eanokuvag &kooy
Ei; mög xadnow. FE:
Allein dies beftätige die gewöhnliche Lesart im Hemer
Eeinesweges; denn offenbar bat Euripides nun wieder
die erfte Handlung des Abfchabens Übergangen und burch
3Sarrofuvag &xgov das homerifche Edowsa Axpay auss
gedrüdt; fo wie eben dies auch vom homerifchen Scho⸗
liaften durch anotuya erklärt wird. Und eben aus der
Beiſchreibung dieſer Sloffe zu 206000 kann man fich
die Einfchleihung des Wortes in den vorhergehenden
Mers, 300 das’ dieſem in Sinn und Form alferdinge ſo
nahe kommende anosücaı ftand, noch beffer erklären.
4. Daß nun diefe fo_einlenchtende und nothwen⸗
Dige Befferung an welche zuverläffig ſchon andre auch
gedacht haben, gar noch nicht einmal vorgefchlagen wor⸗
den, davon liegt ohne Zweifel die Urfach darin daß ders
felbe Fall in einer andern Form des Derbi, im Praͤ⸗
fe, noch einmal in‘ der Odyſſee vorkommt. Don den
Faͤaken heißt es L, 269.
“U "Eva d8 vor Öönda uelaıraoov alkyovary,
. Deiouase as oneiga, xal anofuvovow Egerud.
Wieder erkennen bier die Meuern ein Zufpigen, da, wie
Stephanus bemerft die Ruderflangen nach dem Außern
Ende hin dünner werden. Indeſſen bat gewiß fchon
jedermann das unpaffende bes Ausdruds gefühlt; dage⸗
- gen iſt die Ueberlieferung, welche auch bier ein Abgläts
ten ‚anerkennt, bei diefer Stelle noch feiter Indem fie
ſich auch über Euſtathius erſtreckt, welcher fagt, vo de
anobwougıy Öuvaraı sausor Tp Masuvovow nj ab
‚dnokivm, duofin 73 |
anoksovsı, — gewoͤhnliche Schollaſt aber hat aus⸗
druͤcklich gaoov megitsovsw.. Unmoͤglich wird man ges
gew. diefe Innern und Außern Zeugniffe den Begriff aEu-
wo. bier fefthalten mollen; und fo geräth man in Der:
ſuchung bei der fo- &bereinftimmenden Lesart an beiden
Stellen. *), mit Damm ein Verbum ano-Euvo anzu:
nehmen, dem es auch an einiger Analogie nie fehlen
würde da duo und duvo, Gum und Gun, idgum und .
Iaurönr vorhanden find. : Demungeachtet iſt dies un⸗
denkbar. Wenn im Homer. ein Verbum anobure vor⸗
kaͤme das anders abgeleitet. und zuſammengeſetzt waͤre
ols das allbefante amokure, fo wäre es unmöglich, daß
‚die Srammatifer, die es ja wie wir, fehn erklärten,
Dies. nicht auch bemerft hätten, und daß es nicht (wie
‘wir ſchon gefagt haben) in die Lerifa gekommen. wäre.
Ja mit Sicherheit fegen wir hinzu daß, wenn Homer.
ano-Ewo fagte, auch an jener dritten Stelle yioas M
anokiwas ftehn würde, da kein metrifcher Grund für -
die Verſchiedenheit vorhanden If, und einen Unterfchied
zwiſchen Iliade und Odyſſee man ja wol nicht in die
Zuo und Euro fegen wird.
5. Das Refultat. iſt unzweifelpaft. Das Ders
bum anokuo muß an. allen drei Stellen ftebn, und in
Od, 269. alſo anofvavaw Eossug. Die völlig rechts
mäßige, aber nicht ſo fiher anerfannte Länge des v,
Bat bier die Derircung in. das Ahnliche Wort veran⸗
laßt. Und fo haben wir alfo ein zuverläffiges und dops-
peltes Beifpiel mehr von einer Lesart im Homer die
geändert werden muß ohne daß weder die alten Erkläs
rer nad, bis ige wenigſtens, die Gandfgrifen, die zwie⸗
fe Lesart an die Hand geben.
76. — —
2. Das Wort aiöloc iſt eins von denen. words
ber 2. —2— in Abfigpt auf die homerifche Ers -
E 2: Denn’ auf. das anokılvovow im Cod. Barl. if nichts
‚gehen, v-i-8 a find.
74 ‘76. aidAog, SOANFO .
tlarung fon laͤngſt geſagt und anerkannt If, und wer
rüber doch bis igt noch weder In Wörterbüchern noch
in den Kommentaren die erfoberliche Feſtigkeit zu fins
ben ift; einig aus dem Fehler daß man noch Immer
bei den einzelen Fällen die Macht fämtlicher homeriſcher
©tellen nicht vereint genug vor Augen hat. Das Wort
ſchwankt allerdings in der griechifehen Sprache zwiſchen
der Mannigfaltigfeit in der Zelt — beweglich — und
der Mannigfaltigkeit im Raum — verfehieden, bumt.
Es laßt ſich ſehr wohl benfen daß diefe beiden Beier
hungen auch ſchon bei Hömer fi fünden. Dies darf
ober nicht aus den eingelen Stellen entſchieden werden;
wo es wohl möglich wäre Daß jemand z. B. in alddos
Öpıs den Begriff beweglich, ein andrer den Begriff
bunt vorziehn koͤnnte; fondern "durchaus nur aus dem
Ueberbli® des gefamten homeriſchen Gebrauchs.
=. Die allerentfchiedenfte Stelle für die Bedeu⸗
tung beweglich ift 1. 7, 404. nodas aioAog Innos;
und nebft diefer das Derbum aldkAw welches Od. v, 37.
als Handlung des bratenden für hin und ber dreben
ſteht, 99a xui 0a aloe. Hiemit verbinde man
xopudaiohog welches wol noch von feinem verftändigen
‚Erklärer anders, ale in dem hieher gehörigen Sinn
genommen worden; und man bat genug um fih von
diefer Seite zu befefligen. Die Weſpen würden zwar
das Epithet bunt ganz gut vertragen; aber da «es
Beißt (Il, u, 167.) oyixes ueoov aloAoı, fo war es
doch wol nur den Herzen und’ Lebern einiger Sram:
matiker möglich, auch das ucoov noch mit diefem Be⸗
griffe zu verbinden (f. Schol, und Apollon. Lex) An
einem Inſekt iſt die Beweglichkeit: des gleichfam nur
durch einen Punkt mit der Bruft verbundenen Unter:
leibs fichtbarer ale an den Weſpen. Die Bremfe bat
freilih nur das einfache Beiwort Od. x, 300.
Tüg (die Kühe) uer #' alöhog olspos öyogum- "
| Bes dödynaer' ei;
aber an diefer bietet fich das bunte noch weit weniger
bar; und dagegem iſt die Beweglichkeit des immer bin
und Her fliegenden flets abgeweßrten und flets wieder
—
\
. r %
L_ }
\
76. alölos.dhme — 75
Lemmenden Thieres fo charakteriftifch und Die Erwähs ‘
nung davon fo ganz an ihrem Orte; daß auch ‚bier. Fein
Bedenken möglich fcheint, ‚Die Maden ‚oder. Würmer
die an. einem Aaſe zehren, Il..x,509: Nun de os —
Aloha zuhai Eorrar, geben freilih ein. mannlgfals
tiges im Raume; aber daß das bewegliche dieſer Dienge
das allein in die Augen fallende ift, haben alle einge:
fehen : es find, alfo wimmelnde Maden. Weit begreife
licher, wie Ich ſchon angedeutet babe, iſt der Zweifel bei
der Schlange: dennoch aber wenn man wieder er
voägt daß die Windungen. das charafteriftifche .diefes
Thleres find, und daß das Did weit. wirkfamer if,
wenn es heißt die Troer habe ein Schauder ergriffen
als fie die, vom Adler eben herabgeworfene, Schlange
zingelnd (wie Voß es uͤberſeßt) vor fich liegen ſahen;
fo wird man wenigſtens Fein: Bebürfnis fühlen das
— ber anders als von jenen andern Thieren zu
faſſen. 2 u Be —
3. So blieben noch die Waffen übrig die wir
zuſammen faffen wollen, fo wie fie ſchon zufammenge
faßt find in II. e, 295. agafınoe da reuye in’ aid -
Alois nauparowoyre. Und fv finden wir benn A, 374.
\ daonxa — Alvur’ and sadsopı nayalokov‘ Öd, 186,
Eiguoaro Locng — .navalodog‘ n, a22. "Os ol Erioi-
n0wv.0@nog aloAoy irrraßonor. Hier ift nun die Uns
entfcyiedenheit der ——— ſehr natuͤrlich; ja, da die
andre Bedeutung von aiokos denn doch auch In der ı
«&prade ift, fo iſt begreiflich, dab man bei diefen Ges
genftänden ihr fogar den Vorzug gab, da bie Feuygsa
stasrihe yon To geläufig find, und da Schild, Dan:
ger und Gürtel durch Slanz,. Bildwerk und Mannigs
faltigkele ſich in der. Ruͤſtung fo auszeichneten; daher
auch ein herrlicher Panzer. ‚Il, su, 134, moihog dse-
pd&is genannt wird, und womidor das aaxos x, 149,
Ya :man wird fogar fehwer daran gehn den. fchweren
Schild'des Aias mit Boß regfam zu nennen, Ich gebe
auch zu daß Bier die Begriffe am meilten in einander
ſpielen; aber nur weil, eben: dag bemealiche der ganzen
Ruͤſtung es iſt, was das bunte oder fihillernde igents
lich bemirkt. Denn namentlich am Panzer iſt das mer
3 76. wldAog, ddAmo .
fentliche, daß alle feine Theile die verſchlednen Bewe⸗
gungen dee Rörpers beguͤnſtigen. Sie find daher aus
alferiet CWliedern, Ringen und Schuppen zufammenges
ſeht; welche Zufammenfeßung in fi allerdings ſchon
eine Mannigfaltigkelt gewährt, die aber nur durch die
Bewegung erſt recht fichtbar wird. Der Schild ift zwar
in fich feſt, aber bei diefem thut die flete Bewegung
des ihn führenden Arms diefelbe Wirkung; und wenn
ein Schild noch fo groß war, fo mußte der geſchickte
Waffenſchmid ihn verhältnismäßig. leicht und lenkbar
machen; und ber Held der einen folchen hatte wußte
ihn. auch zu handhaben; denn ſonſt Hätte er die Dienfte
eines Schildes nicht gethan, da ein folcher feiner Na⸗
fur nach eloAog oder reafam fein mußte. Dies ergibt
fich denn alles auch aus den Jufommenfegungen. Denn
ſo wie elolonwikos auf das raſche und gewandte Len⸗
fen der Pferde geht, fo heißt wloAodwonk, ber den Pan⸗
zee oder ſich im Panzer leicht bewegt, welches noch
deutlicher wird durch Mergleihung von xopvdadolog
welches feinen andern Sinn zuläßt, und zuverläffig
aloLoxpovs lauten würde wenn der Rhythmus es ger
flattete. Der Gürtel der fih rund um ben Leib
(liegen muß Aft gegliedert und ſehr beweglich; und
eben fo auch was bei Homer ulson heißt, ebenfalls von
Metall gemacht ift, und unter dem Locno fich befindet,
wo alfo der Begriff des bunten nicht einmal angebracht
if. 11. 6, 185 ff. @Ala naooıdev Eigvoaro Loco Te
navalolog 70° Unerepdev Zune te nal uiron, TıV Yak-
xijeg xauov avdoss. In dieſer Gegend des Körpers iſt
aber die Gelenkigkeit und Beweglichkeit vor allen an⸗
dern wefentitch, und darauf alfo,geht das Beimort ado-
Aouirons 1. 8 707. — Eben alfo weil, wit gefagt,.
der Begriff des Bunten und Schillernden fi in der .
Morftellung von felbft dem’ des Beweglichen zugefelle, iſt
biefer Stammbegriff in allen diefen homeriſchen Stel⸗
-Ien allein anzunehmen.
4. Auch bei andern Gegenftänden kann vielfältig
woxlkos und aioAos zu gleichem Hauptſinn gebraucht.
werden; wie wenn Odyſſeus bei Homer: nowdounng
und Siſyfos bei Hefiodus -in fr. ap. Schol, . Pind.
76. 2.uidA0s, Sin u 7
Pyth. 4, 252. 'alekeurzeng Heißt: nehwlich jenes gehe
auf die Mannigfaltigkeit der Anfchläge, diefes; wie dag
lat. verlatus, auf den ſchnellen Wechſel derſelben.
Aber eben ſo wie wosilos Beiwort iſt von Sachen mo
der Begriff der Beweglichkeit nicht hingehoͤrt, oder doch
micht zum dichterifchen . Beiwort fich eignet, wie bei
Stühlen, Sewändern (Od,.a, 132. Ih &, 735.), einem
kuͤnſtlich geſchuͤrzten Knoten Od. 9, 448.5 fo haben. wir
adölag ‘oben bei Segenfländen gefehn die nicht roll
find. Und fo erfodert alfo. Die.lerilogifche. Kritik; daß .
man. auch in &tellen wo dem Sinne nad) beide Ben
griffe paſſen, den allein wähle, den das eine oder das
andre Wort. immer bat. . . s
. Auch dies ſpricht für die Einheit.der Bedeu⸗
fung. diefes Wortes bei Homer, daß gleich in fehr al
ten: Gedichten nach ihm das. Wort fo entſchieden bunt
heißt als es bei ihm nicht angetroffen wird. Denn ins
Hyma. Mero. 33. heißt die Schale der Schildfräte,
bes langfamften aller Thiere, aldkov. depaxor. Denn.
> das will: ich nicht anführen daß in dem Schild des He:
rafles. DB. 399. das :bunt werden, der Trauben im,
Sommer, ausgedrädt wird durch or öupazes alöl-
Koyecı; denn hier braucht: man nicht das fehädige der
Farbe fondern das Wandeln derfelben zu verftehn: wie
wohl wir bier einen Uebergang in die zweite Bedeutung.
haben, dergleichen wir bei Homer nicht gefehn haben.
Indeſſon herſcht doch die Bedeutung beweglich,. zum
deutlichen Beweis daß fie urfprünglich die einzige ift,
durch ‘bie! ganze Zeit der griech. Sprache fo vor, daß bie -
andre wol nur als eine poetifche Ausdehnung des Sin⸗
nes anzufehn if. In der Proſe kommt das. Wort
überfaupt felten vor: indeffen führe Schneider aus Ari⸗
ſtoteles aiolas nusoas „veränderliche Tage” an: und
das Wort aiehovpos, ailovgos, geht zuverläjfig von dem
für die Katzen charakteriſtiſchen ſtarken und fchlangenz
mäßigen Bewegen des Schwanzes aus, nicht aber von,
deffen Buntheit welche dem übrigen Körper des Thie⸗
ves in der Negel eben fo gut zufommt. *)
53) Stu
Ville, De —
1) Die von Salmaſius (Ex. Plin, p. 1099.) vorgetragene
783 76. iokos, SvAnso
6: Die alöle vüß bes Sophölles Track: Hi
132. wird mie der Gar’ sub des Homer durch die: eine
Erklärung des Scholiaſten zuſammen gebrasht:: - Und
allerbings, wenn man fieht daß es an der erſten Stelle
in einer "Anrede an die Sonue ‚heißt: "Or wiola voß
dvapılopeva size, zarsumäLe re, und an der andern;
‘ alvie ya obs’ alola vuh.fgoroier —, wo alfo bei
demale die Macht in ihrer Wandelbarkeit dargeſtellt iſt;
fo ſcheint der Gedanke, daß Sophokles das 804 des Des
mer durch alola gelehrt nachgeahmt habe, fehr gut bei
gründet. Indeſſen die Erwägung daß derfelbe Dichter
denn doch wirklich aidkoc für bunt braucht, wenn er
. Philoet. 1157. den Philoktetes fagen läßt das Gevoͤgel
werde fich fättigen „Anis augxog alelıs”, was ‚durchs
aus Feine andre Deutung zulaͤßt; und dag Euripidee
fin zweiten: Fragment feines Peirithoos der. Naht das
Beiwort aioAöyoms gibt; beftimme mich auch beim God
phokles, für die andre Erflärang durch den buntgeſtirci⸗
ten Himmel. Und allerdings iſt es au angemeffener
daß an beiden Stellen die Nacht anderswoher ein Bei⸗
wort erhalte, als aus dem was an beiden die übrige.
Rede ſelbſt befagt. | | J—
7. Ich verbinde mit dieſem Wort das Verbum
Aöoanto bei Apollonius, welches die neueren Erklaͤrer ges
wöhnlich von «aioAog ableiten. ch hatte es in; meiner.
Srammatif, mit ueusonsa, dedoxnnen, Außohnro vers.
glihen und von &iLw in dem Sinne, war gedrängt,
geprefit, abgeleitet. Bbech hat hierüber zum Pinder,;
Pyth. 4, 414. diefe Demerfung: mihi fimplicior: at:
magis perſpicua a voce dolca (aloAio) derivatio.
' " yidetur, quanquam. doleiv.et eileiv affınia .effe'nom
nego. In Beziehung auf. diefe Form des Apellonius'
beſfert er daher bei Pindar das durch das Metrum fchom.:
verworfne aloAdeı in &ökeı, und fagt dazu oonſtat enim
‚veteres lic et pronuntisfle.et partim fcriplille, ‘Died;
“x glles erfodert eine genauere Erdrrerung.: |
urn a
Ableitung von allıiv, Yanıdav ( Helych. mb doc
geht von demfelben Grundbegriff aus; f. unten die letzte
Rote zu dieſem Artikel. u EUR
-
7 cœldaoc, soAnT® 79*
8. Gegen die Schtheit des Verbl aldrdH iſt nichts
einzuwenden. Man fehe aiokcdoda und anwıolsinnebft
den Ableitungen von diefem in den Lericis. Bel Hip:
gokrates wird. aioAdoda:. 73 zyaum von'dem veränders
lichen Sinn eines Kranken gebraucht, und bei Euripi⸗
Des heißt ravra "use amade „das macht mich: irre“
nebmlih in der Entſcheidung der Wahrheit. Es war
alfo fehr natürlich .an. den beiden Stellen worauf ſich
Boͤckhs More bezieht. an dies Verbum zu benfen. Daß.
aber die Ableitung der Form doAnro von alolso auch
einfacher fei darf ich nicht zugeben. Einfacher ift nicht
Das was. dem Aug oder Ohr ſchneller entgegenfommt,
fondern was. ſich bekanten Regeln und. Analogien mit
ben wenigften binzutretenden Annahmen auſchließt. Hier
iſt die erfie Annahme, daß = aus ai entflanden fel, feis
nesweges auf befriedigende Analogie. gegründet. Daß
die Alten au wie s..gefprorhen kann fo umummunden
nieht gefagt werden. Denn niemaud wird bebaupten
daß berfelbe Mund roig wie pis gefprochen und auch
in nis aufgelöft habe; oder daß. die Alten, die wir
bier vor Augen haben, Moie mie Mea ausgefprochen
. Hätten. : Nur mit forgfältiger Befchränfung, befonders
wenn von ſo alter Zeit die Rede ift, darf man anneh⸗
men, daß in einem Theil der Mundarten die Ausfpra:
de e für cu ſchon damals flatt gefunden. S. m. Aus:
führt, gr. Gramm. $. 5. Anm. 6. Die Analogie von
. eiope Zope, und yaia yEa, reicht auch nicht bin, da
wir in diefen beiden Fällen nicht eine Ausſprache des
as wie e vor uns haben, fondern den Liebertritt des
&ı, gang. wie er auch bei dem reinen = in Auos Acws,
uva uvea, ftatt findet. Tach diefer Analogie Eonnte aus
aloltiv nur Ewdeiv werden. In Eöisı wäre alfo das c
wieder verkürzt. Auch das iſt möglich; wäre aber doch
abermals nur eine Annahme zu gunften diefer Ableis
tung. : Und auch fo ſtuͤnde ZoAnzo doch noch für yöAn-
50, melde dritte Annahme noch willfärlicher if. Nehm⸗
lich wenn ein. Verbum Zoldo für alolto eriftirte,
fo. find. die augmentlofen Imperfekte Eokel,’ Eoreiro
unbedenklich: aber SoAnro ift feiner Endung nach Plus⸗
guamperfekt, weichem alſo gegen: alle epifche Aitalogie
4
\
9 - 96. aldiogs Söiro .
das ans der Redupl. den Perfekts entſtehende Augment
fehlen würde, und welches auch der Temporalfolge wegen
an dieſer Stelle und in diefem Sinn wieder andre a
Einfachheit der Erklärung flörende Annahmen erfobern :
würde. - Dagegen iſt, von feiten. der Form, meine Abs
leitung volllommen einfach; denn ich darf nur- „fogen:
wie neben Öedeyuaı eine gleichbedeutende Form. Ö
par ftatt findet (vgl. Il. d, 107. ‘mit 0, 730.), gerade
= ftebe neben delums (Il v, 524. und ————
©. ausf. Sprachl. F. 112, 9.
9. Das Verbum sido nehimiic, mit den Beben.
tungen ftoßen, drängen, treiben, fehlagen, iſt ein ak
tes in feinen einfachern Formen one, Lelucı ıc. alts
epifches Wort wovon wir unten in — beſondern Ar⸗
tikel handeln werden. Mit dieſem alſo, da es das Die
gamma- hat, wie aus der Form Xauæt erhellet, verglich
ich das Verbum dölnro, und faßte alfo ben Ders des
Apollenius 3, 471.
A usw üo’ og doAmso v0ov uehednuaoı xovon
durch, fie war bedrängt, gepreßt; womit auch recht
—3
gut ſtimmen die Erklaͤrungen des Scholiaſten und der
alten Lexikographen Ereraguxso, Ev ayavlg iv, Entor
zo, odurnso. Mur im Ttym. M. ift dabel angemerkt,
daß es auch mit cu geſchrieben werde: und der Gedanke
an aloAzioda: ward beguͤnſtigt dadurch daß wirklich in der
dort vorhergehenden Rede des Maͤdchens ein Schwanken
enthalten iſt, indem fie erſt ihr Mitleid abſchuͤtteln will,
und es dann gleich wieder fprechen läßt. Alfo würde
ein Imperfekt (nur kein Plusquamperfekt) im Sinne
von aioAsiro ganz gut feinen Platz bier finden: aber
es iſt nichts weniger als nöthig; denn ber Ausdrud
„ihr Gemüth war bedrängt, umlagert (deAro, EöAn-
so) von Gorgen” bringt jenen Zuftand des Mädchens,
ale natürliche Folge davon, und in der vorhergehenden
Rede gefchildert, mit vor unfre Seele.
30. Ohne. Zweifel fand: alfo dies Verbum Apol-
lonius in der Altern epifchen Sprache; und eine deut=
liche Spur gibt mir nun eben das pindarifcie- Zodza:
Denn. die: Sicherheit diefer Boͤckhſchen Beſſerung, gebt
aus
\
x
‘
J 76. aldRos, &öAntö si
aus dem Metrs unwiderſtehlich hervor, die Schrelbart |
der Handfehriften aber, aiohdeı, hat nicht: mehr: Ge.
wicht als die auch bei Apollonius fih findende Dar
riante alöAnso. Dies Side iſt alfo das ganz regelmaͤ⸗
fige Imperfekt von dem diganmnirten Verbo odeiv —
Eolowy, Eödkı. Der Sinn aber ift eben fo richtig (om
Jaſon vor den feuerſchnaubenden Koffen): io de sw _ j
oux Edle .neupeoudxov Eeivag Egeruais „das Feuer
bedraͤngte, kuͤmmerte entſetzte ihn nicht”: denn daß der
Sinn von aloAdeıy, aiokeiv „er ließ fich nicht irre mas
chen” auch hier wieder paßt, kommt nur davon her
‚ daß. diefe Begriffe. moralifcg genohtmen immer- beifame
men oder verwandt find. Zur völligen Beſtaͤtigung aber
Dienet eine Hefychifhe&loffe welche uns auch das Praͤ⸗
fens bdiefes Derbi darbietet: "OAsi, Evoydei, EEoAodgeveı,
Man hat ohne Zweifel über diefe Gloſſe gewöhnlich
. sweggelefen, weil man fie. zum‘ Verbo oAAvvaı, ‘Ohtiv ges ,
Hörig glaubte; und vielleicht iſt mancher geneigt, fie
durch einen Fomifchen Ausdruck zu erflären, wie man
wol von einem Ueberläfligen fagt „er macht mich todt“.
®
Allein oAzi von öAkvm un nur Futur fein: Und die
Erklärung. TEoAodgever zeigt fihen durch diefe fpätgrier
ifche Wortform daß fie nur dem fpaten Grammati⸗
“fer gehört. Zvoykei iſt alfo ohne Zweifel allein die
alte Erklärung; und diefe allein ſteht auch bei ‚äwel ans
dern heſychiſchen Gloſſen: "ORaes, Evoykei, ai ’OAuder.
Önoiws. Der Accent diefer beiden Formen iſt jedoch
ehne, Zweifel fehlerhaft: denn eine Form olasw- iſt
kaum bdenfbar. Dagegen "ORco, "Olaw und- 'Olado
find vbllig analoge Formen, die beiden erſten wie mro-
Föonaı und norcona: von neroucı, die letztere wie do-.
udw u. a. Wie nah nun aber der Begriff EvoxAeiv,
beläftigen, an bedrängen, bedrücken iſt, bedarf kei⸗
ner Erörterung. Und fo glaube 'ich mit Zuverficht Die
Sörmen Ati, Eoksı und EoAnro fämtlich aus dem Merbo
’EAR, Mo mit dem _ N ————
au erklären. 2).
2) Ob die Heſychiſche Gloſſe sdlm Ma — —* buxro |
po durch Schreibfehler oder ur; von ** zu
16. aldAos, älnso
2,223 Daß aber die Verba adoller und eilslv urs
ſpruͤnglich einerlei feien, dazu ift für mich feine Andeus
sung. Das legtere Derbum haben wir. als einen
Stamm "EAR, &oaı, fchlagen, ſtoßen ıc. ſchon Bin:
- reichend erkannt (f. Th. I. 48, 4.),- Soll aber
kommt nach aller Analogie (f. Gramm. $. 104. c. 4.)
erft von aiölog her: dies aber ift ohne Zweifel eine
alte Adjektiv: Form deren Wurzel in der erſten Silbe
if: und no vermwerflich feheint mir die alte Ders
gleichung von aeida; welche ſchon allein durch den Mas
men AioAos des Windaottes fich empfiehlt. Alles nehm:
lich kommt von ao: der Diphthong as iſt die fo ges
wöhnliche Veränderung des a vorm Mokale, und aic-
dog heiße alfo wehend, flatternd, beweglich. 3)
77. 2loxsıy, loxeım.
2. Das epifche Verbum ex hat feine feften
und fichern Bedeutungen, vergleichen, wofür halten,
aͤhnlich machen. Eben fo feft ift das Digamma vor
dem e; und die richtige Beurtbeilung ift alfo: FEFISKR
von FEIKR, wie dedioxonua (begrüße, Od. 0, 150.) von
Ösixruuae (1. ı, 196.) So entfteht ein einziges. Beden⸗
ten is 11.9, 332. wo Hera den Hefäftos auffodert den
Ranthos zu befämpfen, und dabei jest: evra 0808 ya
Eardoy Övnersa naxn Nioxoumw era. Diefe Form ift
regelmäßiges Imperfekt, Eioxo Hioxov, oder FEFIEKR
EFEFIZKON, wie Od. 0, 247. @Ao d’ aurov gwri
sataxpunteor Hionev, dem aber bier der Zufammenbang
entgegen ift: denn zur Annahme einer vorhergehenden
# " >
erffären iR, oder 0b in den Mundarten die letztere
Form, nach Verſchwindung des Digamma, auf jene Art
ch zuſammenzog, laſſe Ich umnentfchleden.
I) Man vergleiche hlemit im Etym. M. aslllew, Janei-
ey as aixallsım: Helych. dellsi, Qilet, zolaxeiss: ai-
keiv, Jonıvew, mit den Noten. Denn es ift Klar daß
diefe Bedeutungen von dem Begriffe valrsır und alfo
vom wedeln ausgehn. = ;
—
77. SIORELN, IOHEV 33
Barathung der Goͤtter worauf ſich Hera durch dieſes
Imperfekt etwa beriefe, iſt gar keine Veranlaſſung.
Und ein Praͤſens mio (FHFIZKR) iſt gegen alle
Analogie. Das wahre wird: bie. Bergleichung won da-
Jioxoues (Od. y,.41.), ferner von deldoıxa und dedic-
soua: ergeben. Denn eben fo ward auch eioıxa db. I
FEIFOIKA (11.0, 413.) aus &oıx® (FEFOIKA) von .
ix; und folglih FEIFIEKR aus FEFIZKR'd.$.
elionoo aus &ioxw: und. diefes Präfens 'zdioxouer hat
"man .alfo in jenem überlieferten Hioxouer zu erkennen.
Im allem’ diefem aber ift nicht die Aonifche Verlängerung
eins: fondern dee und FEI ſind die reduplicirte Stamm⸗
filbe von ABIKR, AEIR, und FEIKR; f. ausf.
Sprachl. im Verz. unter delwvum und detran! : .'
2. Mit diefem Derbo kommt im Sinn überein
Das verkürzte ioxm. Il. A, 798. m, 41. And os mo .
(Ai #’ &ue 0oi) ionovrsg andogorsaı noltuoo: ſo wie
&, 181. "Tudeidy vv Eyooye daipoorı navre dionn. Od.
ö, 279. (von der Helena am hoͤlzernen Pferd) :TIar-
zor "Aoyelov gorıy iVoxova’ ahoyoıır: alſo yarır .
Toxeıv tivi „feine Stimme, der eines andern Abnlich mas
chen“: ungefehr wie ob yap aurıy nıavsi Eloneıs (zür
Athena) Od. », 313. Ä
: 3. Defto auffallender iſt es daß "Taxe zugleich ger
heißen Haben foll, er ſprach. Ganz unleugbar nun iſt
diefer Sinn bei Apollonius dfters, nach Anführung
einer Rede, 4. B. 2, 240. "Ioxev Aynroplönz 3, 439. .
”Ianen ormieyeos: aus der älteren Epif aber find nur .
dieſe zwei homerifchen Stellen befant: Od. r, 203. bon
Dbyffeus, nach deffen erdichteter Erzählung an Penelope:
"Ioxe. weuder moAAd :Adyov Erbnomıy Öuoie. |
und x, 31. von den Freiern nach Anfuͤhrung ihrer fehek
tenden Rede an Odyſſeus als diefer den Antinoos er⸗
ſchoſſen: - | Au
Joxev Exacog avho, Ensın paoay oUx Edelovıe
"Avdoa saraxteivan |
Daß diefe beiden Stellen, wenn man Toxs durch fprach
gibt, ganz einfach und natuͤrlich — gehn, iſt
nr a us 2
N
,
N
x
/
4 77. ccoxtev, ioxım |
nicht zu leugnen: aber an und für fich begreift atam
nicht, wie das Wort das Überall jene entfchiedne Be⸗
‘deutung hat, bier diefe gang abweichende befomme. Und
wollen wir eine eigne aber. gleieplautende Wurzel doxser
fagen annehmen, fo fieht uns das billig entgegen, daß
"son der übrigen Verwandtſchaft einer folchen keine
Spur ift. : e
4 Man Hat daher fhon in alten Zeiten ange
nommen, daß oxtay hier falfch verfianden, und alſo auch
falſch, von Apollonius und andern, nachgeahnit fei. - So
wird zuförderft in Apollonii Lex. (in v. und unter &-
sxovse:) das Wort ıoxer, das doch bloß aus biefen
beiden Stellen- Homers genommen fein Eann, durch &-
.aalev, ouolov erklärt; und feauch bei Hefyehius. Fu:
fiachius hat zur erftern Stelle folgendes : zo da "Ioxe
oi ev. yAw00oyoayos asri Touv Eherev Enöcgorsau, ol
O8. angıßecepoı aysi Tov Hiaxer, Ö &ıv, eixaler ine
‚xovikeo» noöe almdeav. So ungefehr au bas Scho⸗
lion:- und an der andern Stelle x, 31. hat das, von
Barnes gegebene Echolion die Worte, Ads . uew 0
ähsyen onnaivey Bovlovraı, wo man alfo deutlich ficht
daß die Erklärung -einiger, die es auch dort für ziscaler
foßten, nur weggefallen iſt. Euftathius erklärt-es zwar
an dieſer zweiten Stelle durch EReyev, bemerkt aber zu:
gleich daß diefe Stelle (xwpiov) von den alten für un:
tergefchoben. erklärt worden, weil es laͤcherlich ſei, daß
‚Alle Freier dies zugleich gefprochen, wie in ginem £ragis
ſchen Chor; und weil Homer in foldhen Fällen fage,
de ds Tıg eineoxev: gegen welche Kritik ew jedoch die
angefochtene Stelle, die alfo die Derfe 31. 33. 33. be
griffen bat, wieder vertheidigt. Das Scholion aus dem
Wiener Coder aber lautet zu diefem Verſe fü: Ovde-
wore "Ounpog Ent Tov dleye TO !oxe, aA Ems To o- Ç
folev. ynarmrar ol 6 Öıaoxevacıs £u ou Toxt
'wevder solle. Schol. Apollon. 1, 834. 76 ds koxer
ivraude mev avyrs ToU Eueyev, napa ÖE Ounom ar
zov wuoiov. 2) Schol. Il. 2I, 41. LOXOVTES.: ÖHOLOUNTE. |
‘ol da veorepoı Ari Tov — tarsovoı ınv Atkıy.
j
2) Ein audres Scholion, zu 2, 396. 16 da Iıxer “Opngı-
!
—
a ee
77. slomey, boxed ,.. 85
7. Aus allem dieſem ſcheint mir Gervneugeße,
vaß eine unechte und * durchaus feiner Analogie bes
rubende Form ioxer,. er ſprachs, indie rhapfodiihe
Epik, durch irgend einen Misverftand fi ich eingefhlihen ..
Hatte, deren Unechtheit einem. Theil der Grammatiker
ſich aufdrängte; waͤhrend andre- und namentlich bie Ale
"zandeinifchen Dichter (außer Apollonius noch Theokrit,
22,, 167. und Lykophron, 574.) es ohne Bedenken nach⸗
ahmten. 2) Genauere Grammatiker bemuͤhten ſich nun
bdieſen Gebrauch aus: Misverſtand der homeriſchen Stel⸗
len abzuleiten. Die in Od. . bietet ſich auch wirk
lich ganz gut zu ber Erklärung wie fie der Scholiaſt
vorträgt, moAku weudn Adyav zizalen ce Öuosa ehvas
@lmdEaıy: aber die zweite — zwingen gelingt ſchlecht:
wiewohl es ſonderbar genu ſich trifft, daß das hinzu⸗
geflgte ine yavır A: EHELorra "Ardoa Karaxteivas.'
doch ein vermuthen, meinen mit ins Spiel bringt.
Aber unmdglich kaun man doch die voranſtehenden Worte
fo faſſen: So vermuthete jeder — oder: So fprach jeber.
verftelt — : denn die Drobung war gewiß feine gutmüs
thig verſtellte, weil doch der Fremde (auf den fie als befs
fern Handhaber des Bogens fo ſchon ergrimmt Maren).
„nicht mit Willen” den Antinoos- getöbtet Babe. So
febr wor man indeffen kon der Unmöglichkeit, daß doxtuy
ſagen heißen koͤnne, überzeugt, daß man Hier die Eine
wirkung eines Diafkeuaften erfannte, und den Die:
verſtand von 7, 203. für die Quelle des Gebrauchs ſpaͤ⸗
terer Dichter anſah.
6. Ich ſchwanke bloß zwiſchen dieſer Meinung
und einer noch £üßneren. Bet wiederhölter Betrach⸗
tung nehmlich draͤngt ſichs mir immer wieder auf, daß
denn doch auch an der erſten Stelle, das ſo ſprach er
1
zös, koͤnnte man mit di ſem in —— brin⸗
wu: fo daß der Scholtaft dort die fehmeichelnde Rede
afong für eine verfielte bielte: da aber das Scho—⸗
Kon im Parifer Coder fehlt, ſo mag es wol ſpaͤter
hinzugefügt fein.
2) Simonides Eplar. 6a. 6) dat “ in der ent Bes |
a vermuthen. ei
"
—
86 77). Eioxsv, ioxety
das natuͤrlichſte iſt; einakev aber, oder Anlarren ſchlecht⸗
weg für zaos’ oder sg änkarser, in foldhem Zuſammen⸗
bang gewiß nicht ſtehn würde: Ich ahne daher dag in.
Homers Mund bier ein andres Imperfekt, von jenem
natürlichften Sinne, war, und fann auf fein andres ras
then als vorev, das zwar nirgend aus wirklichen Terten
beigebracht wird, das aber durch die firengfte Analogie,
aamentlich als Imperfekt, geftügt wird (vgl.: soye IL
‚ 657.)5 und dem fich auch ber aoriſtiſche Imperativ
asse 11. P, 484. fügt, wenn wir annehmen, daß bie
fer, nad) der Analogie von vage, &oyor Imp. oyds,
oyere, für on£re fleßt, fo wie Zondodaı für onsodaı.
Es ift fehr begreiflich daß als die epifche Sprache nur
noch im Munde der Rhapſoden lebte zwei fo ähnliche
Wortformen wie ione und ioxs in der Tradition fih
‚ Yerwirrten, und dans ganz verloren ging.
i '
278. Adyeır, Adkaı, AeEaodaı.
2. Der.mehrfache Sinn der Gormen Aéyur und 2E-
Ex wonach fie 1) fagen, 2) wählen und fammıeln,
3) AeEas Insbefondre, bei den Epifern noch fchlafen Ies
gen, bedeuten, find im Ganzen gewiß. In Unterfu:
chung Eommen dabei, erftlich die Frage, ob und wie dieſe
Bedeutungen zufammen bangen; zweitens Die Stellen
0 entfchleden werden muß welche diefer Bedeutungen
flatt finde. Wir wollen mit dem, was fich aus dem
‚zweiten Segenftand ohne den erften zu berühren entſchei⸗
den läßt, anfangen. oo
s. Wenn in Il. P. das Opfer und das Mahl
vorbei iſt, fo ſpricht Neflor zu Agamemnon V. 4375.
Mnxerı voy 609” aldı Asyoinzda, und’ Etı Ingör
‚Außelhopda E&oyov —.
Bon diefem Arzwusda finden wir Bier gleich jene drei
Bedeutungen angegeben. Ariftarch faßte es ouvadipoı-
Toausde, wobei zur Erklärung ficht, unxerı vor Zmri no-
Av xobroy auson GuyndgoLou&vos uermmer:
wodurch fogleich über biefe Erklärung das Urtheil ge
r
78. Aöyev, Adkar, Askaodın 87
ſprochen iſt: denn bag dies der Sinn des Pruͤſens nicht -
fein ann, bedarf keiner Erbrterung. Mel Euflathius
und dem Pleinen Scholiaften iſt Die Erklärung ftills:
finen, ruhen und gleichfam Tiegen. Läge diefe Bedeu⸗
tung fo nahe, fo‘ wäre es kaum möglich daß Ariſtarch
fie nicht ergriffen ‚Hätte. Aber ich glaube diefe Altern
Srommatifer wußten oder fühlten dag das Präfens :
irn, Arouas In: der Bedeutung legen und liegen nicht
griechifch. war. : In der ganzen fo früßeren als fpätern
Epik kommen in diefem Sinn durchaus nur die Aorifts -
formen Usbe, Astaro, Siexso vor. ine fonft nirgend
vorkommende Form wird aber Fein Kritiker, befonders
an einer Stelle deren Lesart, mie wir fogleich fehn wers_ .
den, nicht einmal feftfleht, annehmen. So bleibt alfo _
nur die von Adyay fagen, reden ausgehende Erklärung
übrig, die wir mit den verſchiednen Lesarten verbunden
vortragen müffen.
3. Aus den Scholien fehn wir daß die IHlge Les⸗
. art diefer Stelle die Ariftarchifche If. Die des Ze
" nodotus wird dort um eine Silbe gefhrzt angegeben:
Mnseu vv saure Aeyousda, bie von Balliftretus
aber fo: Mnxerı In vor avdı d. Mon diefen iſt die
Zenodotifche Lesart offenbar für den Sinn des Reden;
und kommt überein mit der viermal wiederkommenden
Redensart, Hl. 7, 292. und v, 244. Od. », 296. AM
äye unxéri vaüva kymusda, und Od. y, 40, Mer-
2.809, unxéiri v. & Nun folgen aber diefe Worte an je
nen andern Stellen jedesmal auf eine Wechfelrede die
dadurch abgebrochen werden fol: Hier Bingegen gebt
gar nichts vorber fondern,-diefe Worte werden vielmehr
eingeführt durch das befante Too dpa uudor joye —,
Dies wird denn auch gegen bie Zenobotifche Lesart an
der ‚vorliegenden Stelle in den Scholien geltend ges
macht. Aber wer fagt uns, welche von den drei anges
fäßrten; oder ob eine vierte, die alt überlieferte war?
Auch die Ariſtarchiſche wird bloß als 7 "Agısaoyov ges
nannt, und aus den Worterflärungen deffelben (ai "Apı-
saoeyov Aseıs) angeführt. Wir Baben alfo genau eben
foviel Grund bie — Lesart für die uͤberlie⸗
ferte, wenigſtens für eine uͤberlixferte, zu halten. Ja
l
88 wi. 78 Aeyeıy,
eben das dagegen angefüßete Kegument gibt einen Wink,
« bafi diefe Lrsart überliefert war und aus ſolchem Grunde
gehndert morden. Auf jeden Fall darf Fein. Zweifel
vormwalten dab das unser Aeywusde In beiderlel Reden,
tie man auch jebe leſe, fo wie einerlei Tendenz, fo auch
einerlei Sinn habe. Bringen wir diefen aber in Ari⸗
ftarchs Abfaſſung der gegenwärtigen dnd” audı Aeyw-
. nede, fo müffen wir Adyeodaı abfolut faffen; was offens
bar Arſſtarch ſcheute: denn fonft hätte er gewiß Diefe
. Etelle jenen andern analog gefaßt und erklärt. Dage⸗
gen iſt alles klar, wenn wir unxer ravre Aryauede für
eine berfömmliche Formel folcher Abbrechung halten;
mit welcher bier Dieftor gleichfam von der Tafel aufftend,
‚on welcher natürlih ein forglofes Gefpräch ſtatt gefun⸗
‘den batte, worauf fich Biete Worte In Neflors Mund
beziehen dürfen, ohne daß das Gefpräch felbft beim Dichs
ter vorher gehe. Um nun bie beiden Lesarten auch ‚Aus
-Berlich eindnder ahnlich zu machen, wird man die vom
Schollaften verffümmelte Zenodotifche fo ergänzen wol⸗
len Mnxeiı rũy dr Taüre A. Aber das ift Feine home⸗
rifche Stellung des On, fondern die Wortfügung verlangt
Mnxitı ön vv v. 4, wie in des Kalliftratus Lesart.
Dieſes In vor halte ich alfo für echt; und Ariſtarch
erft wird das dr7 umgeftelle haben, um drd« daraus mas
hen zu Finnen, Die Richtigkeit der Lesart raüra As-
— aber wird ſogleich noch eine neue Beflätigung-
. finden. - | Ä
4. Einige Alte behaupteten das Verbum Adyar,
komme in ber Bedeutung fagen, reden bei Homer noch:
nicht vor: f. Euft. ad Il,v,275. v, 244. Steph, Thef,
II. p. 606. g. Euſtathius und mit Ihm neuere glau⸗
ben dies durch die eben behandelte Redensart und ei⸗
nige andre hinreichend widerlegt. Mir ſcheint die Sa⸗
che aber wenigftens nähere Betrachtung zu verdienen.
Nehmlich aus der Bedeutung. auslefen,.auflefen,- ſam⸗
meln, die bei Homer notorifch Ift, ‚ging. durch den. Bes.
griff zählen, berzählen,. die Bedeutung anſagen, ſa⸗
‘gen, wol gewiß hervor; und es fragt ſich alfo wie,
weit das Wort in.diefer Progreffion in der alsepifchen
Spruche gediehen war. Hier iſt denn zuförderfk.foniel,
—
— 1
zewiß, do Adyu, Neye, Exte, ſo wie yn0%, pn, elrie,
gebraucht, jener alten Sprache fremd iſt. Dagegen find
von den zum gewöhnlichen Gebrauch gehörenden ober
führenden Redensarten kei Homer folgende. TI. v, 275,
(Idomeneus zum. Meriones, ber ſich auf feiner Tapfer⸗
keit Beweiſe beruft) Old’ agerny olò Eos Fi 08 yon
raue Asycodaı; d.. h. nicht bloß, eineiv fagen, ſondern
a. berzäblen, aufzählen, und fo überhaupt
anfü bren, nennen. Ferner im Aktiv Od. u, 165. 174
Exaca Adywy Erapoisı nipavoxov. Wohin auch ges
hörst dos fo- oft wieder, kommende Kompofitum Kara
AzEcı, wie Od. ©, 308. xaraleio Öoe Uneoyero 008
Ocaor, und f6 Überhaupt von jedem zu gebenden Bericht
oder Kundſchaft. Es ift fühlbar daß alle dieſe Redens⸗
arten ausgehn.nicht von dem Begriff des fprechen, fas
gen, fondern noch ganz deutlich von dem des fammeln
ordnen, .herzäßlen. And davon geht es denn auch, wie
bei uns, in ben des erzäßlen über (f. unten 7.). Od.
y, 308. 600 unde sUnnev Aydoonows, 0a 7’ aurdg-
öilvoag Euoynaev Ilavı &leye. 4,.374. (u Odyſſeus,
daß er. erzaͤhle:) ou de was Adye Heoneder € soya: wohin
alſo auch noch 7, 203: Toxs weuden noAl& Adyor, ges
hört, da von einer. erdichteten Erzaͤhlung die Rede ifl.
Die einzige Stelle wo das’ Wort mit dem nachherigen
Gebrauch uͤbereinkommt, iſt die Il. , 222. vom Ther⸗
fites, 707’ air’ "Ayanufuvor diem. — Asy’ Oveiden: aber
eben weil das Wort fonft immer in folchem herzaͤhlen⸗
den Sinn ſteht, fo ſcheint es auch hier gewuͤhlt für
eine ſolche Litanei von Schmaͤhungen als Th. dort
gleichlam herſagt.
7. Auf allen Fall iſt aus dieſer Zuſammenftellung
tur daß dies Berbum bei: Homer: noch nothwendig ea
nen Akkuſativ bei fich hat, der nur etwa, wo er
aus dem vorhergehenden fish von ſelbſt ergaͤnzte, fehlen
konnte. Und eben darum iſt alſo in jener Redensart,
unxęrti Taüce Myanide, der Akkuſ. seuro in Bezie⸗
hung auf die Erzählungen und Gefpräche die vorhers
gehn, oder bei der Mahlzeit vorauszufegen find, weſent⸗
li. Dagegen Asyeodaı abfolut, bloß für reden, ſchwa⸗
gen, würde ein rn: fein, bem des Aktivs a |
— Aka, —XRC 39
—8'
x
vr
90 78. Asyer, J
ber ſpaͤtern Oprache, wie dards Adyar u. 2. 9. ver
gleichbar.
6. Enblih iſt das Compoſ. diciéyeobeu auch
ſchon in der epiſchen Sprache, aber in der Form des
Medit, dıialekandaı, in der einigemal wiederholten For⸗
. mel Alka Tin uoı saure Qilog Öudrkaro Guuog; nur
muß man dies nicht — bloß für ein Selbſt⸗
oefpräch halten; fondern dıiaddyecdas wird von Damnı
ganz richtig erklärt durch auseinander fegen, difpu-
tare, wörtlich „bin und her rechnen”; woraus dann erfl
in der gewöhnlichen Sprache der Begriff des Geſpraͤchs
entitand.
aufheben, der Grundbegriff if, zeigt auch bie merkwuͤr⸗
dige Uebereinftimmung mit dem lateiniſchen legere und
dem deutfchen lefen; ja es erbellet Hieraus um fo mehr,
weil der auf die Rede Äbergetragne Begriff in diefen
beiden Sprachen von dem in der griechifchen verſchieden
ÄE In jenen fehn wir, wie bas einzele erfennen ber
Zeichen und Buchftaben auf einem Stein, einer Tafel ıc.
dem einfachen Berftand. als ein auflefen und fammeln
derfelben erfchien: womit im griechifchen fowohl arayı-
yrogssıy. als Ingbefondere das lonifche drustacdaı leſen
überein fommt. Dagegen ging das einfache Acyav im
‚Griechifehen, ohne Zmeifel durch den Begriff des aufle:
fen und ordnen von Steinchen u. d. g., In ben bes
zahlen und, fo mie in allen Sprachen, in den des er:
zählen über; der fich nachher immer mehr in den des
allgemeinen fagen verflächte. Vgl. das engl. tell, und
nach mehr das dänifche tale, reden. ..
8. In dem phufifchen Zinn des Worts iſt bei
Homer merkwürdig der Ausdrud ainacızz Asyır Od,
0, 359. Zäune, Umzaͤunungen errichten, meil dies
in der einfachften Art burch bloßes zufammenfuchen, ans
häufen und ordnen von Steinen geſchah: f. den Scholia⸗
fien und Möris der aiuauıc durch ArdoRoyia erklärt. )
2) Die Erflärung durch Dornen lefen, ſammeln, follte
nicht gebraucht werden. Wenn wirklich aiuacız ur-
- fpränglich eine Dornhecke war, fo war dieſer Sinn des
Wortes laͤngſt veraltet.
we) ‘
i Ze DE
7. Dog der phyſiſche Begriff ſammein, einzel
Akon, Miasdai J — —MWW—
9. Was nun endlich die Bedeutung legen, lie⸗
gen betrifft, ſo traue ich es denen welche durchaus alle
gleichlautende Wurzeln auch fuͤr einerlei Wurzeln erklaͤ⸗
ren, wohl zu, daß ſie es aus der vorigen Bedeutung
ebenfalls. herzuholen wiſſen werben: etwa eben aus dem
geordneten binlegen von Gegenftänden: da es. doch bloß
von dem zur Ruhe legen lebender Weſen gebraucht wird.
Indeſſen ift eine Stelle welche folcher Ableitung das
Wort zu reden ſcheint. Wenn Od. d, 451. Proteus
feine Robben nebfl den darunter verſteckten Fremdlingen
zahlt, Heißt es» Ä |
naoog 0° &p” Enger, Kenso 8’ korduar.
"Ev 6, Ausas noWwroug Alye xnTecıv, 0V08 vı Huuß ;
Qiobon daloy eivar. FInera ds Aura ai autos.
Hier ift man allerdings ſehr verfucht den dreimal hin⸗
tereinander da. ftehenden Derbalftamm für einerlei zu
erklären. „Er Überzäßlte die Zahl der Robben; uns
zählte er gleich mit darunter: und zuletzt ſtreckte er ſich
felbft unter Tie bin, gleihfam mit zu der Zahl gehörig,
Allein das würde eine wunderlihe Mermengung der
Begriffe fein. Oben 413. fagt Eidothea daffelbe Yors
aus mit bdiefen Worten: \
Adrag En naoas neutaocera 708 Wnras
Adterar &v u80on0L, yousig og wen unaar.
Hier iſt Feine Beziehung auf das vorhergehende Zähfen
und muſtern, und auch Fein xai auros, was doch dazu
ndthig wäre: fondern Adkerau heißt bloß er wird ſich zur
Ruhe legen; und das heißt alfo auch. an der andern
Stelle Aexro. Dos xai aurog aber bezieht fich nicht
auf das vorhergehende Asxro oder Asye, fondern auf das
— Verſe vorher ſtehende, von den Robben: ai usry
ara "Eins töycicovro napa Onzum Halasongt ynd
niemand fann glauben; wegen bdiefes geordneten Hinz
firedens, heiße es nachher auch vom Hirten mitten unter
ihnen, Atxso: da baffelbe Wort überall auch vom Eins
jelen gebraucht wird.
10. Wir begnügen uns. alfo in dem griechifchen
" Yekaı wie Im Deutſchen legen einen befondern Verbal⸗
\.-
vo. : 835
f Fu E
03 73. Ayım, Atkas, Afaodar J
ſtamm zu erkennen,/ wenn er auch wirklich buchſtaͤblich
einerlei wäre mit jenem erften Adyo. Aber, Ih behaupte
es ſelbſt gegen bie alten Girammatifer, er iſt es nicht,
fondern, weil &Ietx beiden Staͤmmen gemein Hi, und -
in. Aeyusvos (Od. x, 196.) fogar das y erfcheirt, fo
fcheint er es zu fein. Man darf aber nur Öeyusvog
vergleichen, um mir, wenn ich mich guf die regelmäßigen
Merbalia 76 Aeyos und 6 Aödyos und 7 Ayo berufe, zu
lauben daß der Stamm des Verbi legen Imt griechis
hen AEX. if. ?) ’
79 unF080oe, ueyaxısm 6.
1. Das bekante Beiwort von Lakedaͤmon, aus Il.
B, 581. und Od. òô, 1., xmrweooe, hat man zufoͤrderſt
- ganz woͤrtlich von xirog Wallfiſch, Seethier, verſtehn
zu koͤnnen geglaubt, wie dies unter andern Aelian H.
A. 17,6. berichtet, und dabei erwähnt daß wirklich bes
fonders- große Thiere der Art an der lafonifchen Küfte
und bei Kythera fich fänden. Natürlich aber. fand
dieſe Erflärung am wenigften Beifall, da ein foldhes -
Beimort, an fich abenteuerlih, ganz unpaffend erfchlen
für ein Land das zwar eine Geeküfte hat, aber feinem
Haupttheil nach ein Binnenland ft.
2) Die Rorm Aoyos freilich will man von Adyay ausles
fen, ableiten: aber es iſt fchon nicht — daß
ein fo altes Verbum wie Aorijoa: hievon ausg egangen
ſein ſollte, wenn nicht das liegen im Hinterhalt der
Grundbegriff wäre. Und noch weniger läßt ſich jener
Grundbegriff annehmen wenn Aozog' fogar die Hand-
lung des Auflauern ausdrüdt, wie Od. d, 395. vgl.
441. Dagegen ift es, da and) die Bedeutung Adroc
Trupp alt iſt (Od. v, 49.), ſebr begreiflich daß, mar
eine Anzahl Krieger die etwa als Mache oder Hinter-
balt gelegt werden fonnten, einen Aoyos nannte. Die
vielen von berfelben Form "mit dem o ausgehenden
Mörter, die ſich auf das Mochenbette beziehen, nebſt
@lozos, befräftigen dieſe Anficht. Man wird, übrigens
bemerfen daß 6 Aozos und ro Asros ſich wieder zu ein“
— ——— wie die oben Kt. 73, 1. —A
e o — Be ro 4
N
77 -aaecogn, eye 93
2 Deſto angenommener iſt in den Saollen unb
faſt überall, die Erklaͤrung, groß, durch Vergleichung
mit dem Wallfiſch; womit man dann das Wort uerg-
nen, wenn 48 Beiwort vom Schiffe iſt, in guter Ue⸗
Bereinftimmung glaubt... Hier bemerke Ich quförderft mag
ſchon andere zu erwaͤgen gegeben haben, daß Sparta
gar nicht vor .ondera in dem Rufe einer großen Stadt
fland;. am wenigſten in den homeriſchen Zeiten; in wel⸗
che dieſe Erklaͤrer ihre aus der ſpaͤtern Welt geſchoͤpfte
Vorſtellung von einer großen Stadt, welche allenfalls
der Fantaſie das Bild eines großen in einer Tiefe lie⸗
genden Thieres darbieten kdnnte, verſetzt haben. Iſt
aber Lakedaͤmon bier, "dem älteren Sprachgebrauch ge⸗
muͤß, das Land, fo ift vollends .nicht zu begreifen, wie,
und in welchem Gegenfag, man fich „dag große Lond
Lakeduͤmon“ zu denken habe. .
3. Wie dem aber auch _fel, gegen den Eindifchen
Yusdrud felbft muß. ich im. Namen des Eindlichen Zeit
alters: wieder protefligen. . Hier nahm fogar —
Anſtoß. Nachdem er das. Beiwort des Schiffes (u -
n. 6, 222. P. 594) auf. obige Art erklärt hat, feßt er
hinzu: dp’ av KUTa Tivag, &i xai TaND. TulxgOTgENGg, _
. GL” Öuwg nei Aczsdaiuwv. sysweooe. Cine neuere _
Methode hingegen gibt ſolcher Albernheit den gewöhnlis
“ben phllofopbifhen Anſtrich und vollendet den Nach:
theil diefes Verfahrens. durch flache Derallgemeinerung,
indem man lehrt, folche Ableitungen von xnrog hätten
in der alten Sprache jede ungeheure Größe ausges
druͤckt. 2) Will man dieſe Lehre anwenden auf den
nycxnijxeca novsov Od. y, 158, und -auf den Delfin,
ber felbft ein xq̃rog ift und Il. 9, 22. doch diefes Bel-
wort hat; fo bat man die Wahl, ob diefe Ausdruͤcke
‚ Dichter : Epithete bleiben folen; in melchem Fall wir
bie Albernheit unmittelbar vor uns ‚haben; Ba. ob bie
3 —
2) Man fehe ———— von dem freilich das meiſte
Su im ybiloſ⸗ UNE, Felde ausgegan«
fl, gu Lue. Tımon. 36., und Tollius, der gu Apol-
J A A, in v, dem ehelichen en mit Diele .
Autoritaͤt den mund ſtopft.
⸗
94. FR Kmrasasın, neyasıeng _
Mänung If, Sie Verglelchung mit Bam Thlere fei aus
den Augen verloren; wodurch ein fo ſichtlich gefchaffer
ner Ausdrud wie [ueyaxnyıns für ein profalfches Adjektiv. -
erflärt wird. Krrsossoa aber muß im letztern Falle doch
noch gedämpft werden; denn „die ungeheure Lakedaͤmon“
wird fchwerlich ein Ueberfeßer uns zu geben wagen.
4. Gtrabo 8..p. 367. erwähnt eine andre Les«
art, xdiercetooay, welche Euftathius und der Schollaſt
zu Od. ö, 1. namentlih dem Zenodot zufareiben.
Alle geben davon eine zwiefache Erklärung. Die eine,
von naıcre, fonft xelapirdn genannt, einer in Lakonien
häufig wachfenden Art von Münze, kann als epifches:
Beiwort von Stadt oder Land vernänftigerweife nicht
in Erwägung fommen, wenn gleich Kallimachus als Bei⸗
wort des Eurotas gang ſchicklich es nachahmte: f. defs-
fen. von Bentley gebejlertes 224tes Fragment. |
paffender tft die andre Erklärung. Ta xelase (von.
xaizp, atoc) ‚oder, 05 xararaı, auth naleror, Hiegen die
Riſſe und Höhlen die man von alten Erdbeben herlei⸗
‚ tete, und dergleichen nach Strabo in Lafonien viele was
ren: wie denn einer derfelben, vorzugsweiſe oͤ zauarag
oder xuıadas genannt, befant genug iſt, da die Verbre⸗
| cher hinein geworfen wurden. Indeſſen wuͤrde dieſe
Lesart im beften Falle ung nur uͤber xrroeoon weghel-
fen; neyaunens mit feiner Ableitung von xzrog, Seethier,
bliebe; und wir müßten uns alfo bazu verftehn, dies
Beiwort beim Schiffe zwar in jener Vergleihung zu
verftehn, beim movros ‚aber von dem wirklichen Aufente
halt diefer Thiere; worauf wir dann. Immer noch des
ueyaxıreog deAgivog, ungefehr wie eines ueraßolov Tav-
oov, ung zu erfreuen hätten. Zudem war offenbar x
weode die in der Weberlieferung feſt ſtehende Lesart,
die man In der beften Zeit hörte, las und annahm, und
über die wir uns alfo nicht fo leicht durch die Notiz
von einer andern Lesart wegbringen laffen müffen. |
Ja Ich zweifle fehr daß diefes zaıerasoce eine
F.
wirkliche Lesart wor. Heſychius hat unter den Erklaͤ⸗
rungen von xyrosco« auch xolkn, und auch xalauıv-
"soöns: und damit man dies nicht als ein unfritifches
Gemenge verwerfe, fo fehe man bie förmliche Begruͤn⸗
78: mscedon, ueyäezerk 9
dung diefer Anslegungen in des Apollonius keifon: —
„Acusdaluova unTosoger. To ‚nEV oͤriee ueya xũrTα
&xovoay, og xar ei En vnög., Tıris de Örı eis Nr
unT n Eußodooeran. TIreg 08 volaumdcdn LET
yap Qurör 7 nalamırdos un &viov naleiraı. "Ganz
unabhängig von der Gloſſe xrrassoa aber hät Heſy⸗
chius noch diefe: Kyra, xakanirdn. 2) Aus allem dies
fem . erhellet deutlich, daß man aus der Silbe xnt- ſelbſt
ſowohl die Hoͤhlung, xdroc, als die Pflanze xaısra her⸗
aus deutete; und fomit gilt daffelbe auch von dem der
fogenannten Lesart xaısraeoou geliehenen andern Sinn,
von den Erdfpalten ; und xaurassoa war alfo nur
eine der Form xnrweooa aus andern Elementen nach⸗
gebildete zwiefache Deutung diefes Wortes. ehr nas
türlich aber ward aus der Deutung bald eine Beſſe⸗
eung, welche endlich fogar bas Anfehn, einer Lesart
gewann.
6. Wir wollen alſo dieſe alten Deutungen wieder
aufnehmen, und kritiſch behandeln. Die Erklärung uey«
xurog Eyovoa ſcheint zunächft zu ueyaxrieng zu gehören,
wobei fie in Scholien und Gloſſen fteht: aber bei Apol⸗
konius, wie wir fo eben fahen, und fo auch im Scho⸗
fie zu Od. ô, 1. ſteht ſie auch bei xmiweooer. Zu
aͤhnlichem Zweck, nehmlich um in der Silbe xnyr- den
Begriff einer Kluft oder. Spalte zu finden, ſuchten an:
dre die Verwandtſchaft in bem Worte Ta xaiara. ch
fitde, auch ohne diefe Etymologie, diefe Deutung hinrei⸗
chend begründet durch den gewöhnlichen Sinn des Wor:
tes xitos. Gewiß ift nehmlich Höhlung Schlund ‘
der eigentliche Begriff diefes Wortes, das auf diefe Art
die natürliche Benennung jener: großen Seefchlände, der
Wall⸗ und Haififche ward. " Und fo findet ſich nun die
Etymologie fehr natürlich Hinzu in dem Merbo ao,
yaoxo, von deffen alter Form mie bem x wir ſchon
oben I. Art. 3 nicht nur das Wort axewv, fondern auch
2) — — zma bekommt die Schreibart zardeas, .
wie im S Od. 8, 1. zweimal, und zwar im Cod.
Harl. und" ab übereinfiimmend ſteht, einiges Ge⸗
wicht gegen die —— BRIAN: ſ. Porſon.
.
\
. : : R
36 — AeYaxırEng |
ect, ſpalte, abgeleitet. haben, won welchem Verbo
«ben die Wortformen xeadas, xa.000%, Te xalaza x.
ausgehn.
mM. In dieſem ‚älteften eigentlichen Sinn bat alſo
das Beiwort uezaxıens, wörtlich „ber großfhlundige”,
bei Homer der Delfin, der an an der angeführten Stelle
grade geſchildert wird wie die übrigen Fiſche die er zu
verfchlingen pflegt vor ihm flieben; eben fo das Schiff,
das nun ohne alle Vergleihung vermöge feiner Hoͤh⸗
dung oder feines Bauches fo heißt; vor allen aber end
lih der ungeheure Schlund dag Meer, das daher auch
Pad unmen ſchon In fehr alter Poeſie beigenamt wird:
ſ. Theogn. ı75. mit Bekkers Note. Das Beimort
unzweoca, mit jenen Altern Grommatifern, denen auch
Schneider folgt, gang eben fo zu faſſen, usr= xurag
&yovog, alſo von dem tiefen Thale worin Lafedämen
liegt, "Hätte fchon das abhalten follen, daß dann. Homer
unnoͤglich verbinden konnte xoilry . daxsdainova error
2000v. Die Verſchiedenheit ber Form, in ueyaxnuns und
" xnWeoon, führt uns richtiger, da die Adjektiva Auf eg,
00a, &v nach der gangbarften Analogie eine Fülle def
fen bedeuten, wovon ein foldes Adjektiv gemacht ir
alſo xyrweooe, ganz In dem einen Sinne jenes an
lichen xaurascon, das viel Schlünde und sn
: Ien er
Was der allgemeineren Anerkennung dieſer Ers
| elörund im Wege en war wol die Meinung dag Od.
d, ı. unter Aaxedaiuwr im engften Sinne die Stadt
zu verfiehen fel, auf melde zwar das Belmort, einer
in der Tiefe liegenden, nicht aber das, einer, viele. Erde
fpalten habenden, päffe. Wir muͤſſen alſo auch den Ge⸗
brauch dieſes Namens kuͤrzlich erörtern. Daß Acxc-
Öxiuwv im Altern Sinne das Land iſt, die Stadt aber
Inaprn heißt, diefes an fich ſchon einleuchtende erhellet
deutlich aus den beiden Verſen U. ß, sgı. O8 Ö’. ciyoy
zoll Auzedainova untweooav, Dagıy Te Zrragenv ve
mr Daß aber auch bie fpätere Bitte fchon bei
Done fei, und unter ‚diefem Namen bald das. Land‘
bald die Stadt -verfignden werde, dies behauptete Stra⸗
bo; wiewohi eben aus der — Stelle Od, d, E
un
Da:
#
und‘ zwar mit folgender Beweisfuͤhrung. Od. @, 13.
“wird erzählt, daß Odyſſeus feinen berühmten Bogen
vom Iphitus zum Geſchenk erhalten habe, mit dem er
in Lakedaͤmon zufammen gekommen fei: ra ob Eeivoe '
Aaxsdainon doxe tuynoas: und unmittelbar barauf
beißt es, von derfelben Zufammenfunft: To 6’ dv Meo-
| wii EvußAnerw oallmaoim. Alſo begreift hier der Name
axsdaiuoy auch das, in der trojanifchen Zeit mit dazu:
gehörige, Meffene. Grade an dem eigentlichen Ort dies
fer alten meffenifchen Zufammenfunft, nehmlich In Pheraͤ
CDrgai) übernachtet nachher auch Telemach auf feiner
Neife zum Menelaos. . Dies wird ermähnet Od. 7,488.,
und da die Reiſe gleich. weiter fortgehg, fo Heißt es nur-
elf Derfe nachher Od. d, 1. or Ö’ IEov xoldny dane-
deiuova amwtoonv. Da nun an der erwähnten Stelle
Aoxsdainov, ale Land genommen, Pheraͤ felbft ſchon
. In fich begreift, fo folge. daß hier Auxzdalumy die Stadt.
iſt: denn fopft würde Telemach aus Lakedaͤmon nach
Lakedaͤmon reifen. -&0 Strabo. Ich glaube, Indem
ich diefe Folgerungen hergefghrieben, fie auch ſchon wis
-
—
78. xnteooæ, ueyccæijruc 97
derlegt zu haben. Daß Homer das einemal von dem
Standpunkt in Ithaka aus, von einem Ort in Meffene
fagt &v Aaxsdeinorı, ift merkwürdig genug, da ganz auf:
die fpätere flatiftifche Art die Provinz unter dem Mas
men des herſchenden Landes begriffen wird; aber da⸗
burch wird die Thatſache nicht aufgehoben, daß das wahre
und eigentliche Lafedamon das Eurotas «Thal ift, welches
der Taygetos von Meffene trennt. Wenn nun an de,
ner gang andern Gtelle, wo der Dichter nicht fo. ges
fprochen, Meffene nicht Lafedämon genannt hat, die Ans
kunft im eigentlichen Lafedämon mit dieſem Mamen ans.
gegeben iſt; fo iſt dies vielmehr. der natürliche und ges
wöhnliche Sprachgebrauch: dahingegen wenn kurz vors
ber Lafedämon als Land wäre genannt morben, der Dichs
ter auch die Stadt Sparta niche fo ohne weiters hätte
Lakedaͤmon nennen koͤnneeee.
| Es bleibt alfo dabei: Aaxedaiuror iſt der Mar
me des Landes, und bekommt alle Attribute von bies
fem, auch wenn der Dichter bei Nennung deffelben dig
— in Sparta wirklich zunaͤchſt A Sinne Hat.
—
ri
98 78 ANFOEOO,. ueyaxıiens
Denn in jenen Beiten wo nit Eine große Hauptſtadt
war, fondern das Land Gau: und Fleckenweiſe bewohnt
ward, mit einem Mittelpunkt, wo die Herrfchaft fich
befand, damals fag’ ich Eonnte man wirklich ‚auf beide
Art veden, ohne daß der Name Lakedaͤmon zwiefach be⸗
deutet hätte; indem man Lafedämon auch als die Stadt
im weitern Sinn, das heißt als den Verband fämtlis
cher Flecken dachte, Eparta ober immer nur den Haupt:
ort allein bezeichnete: ein Unterſchied der fpäterbin als
Die Gaue Sich -in den Hauptort koncentrirt hatten, weg⸗
. fiel; indem diefem nun beide Namen zufamen, für das
Sand aber, der Deutlichkeit wegen, Bie neuere .Benen-
nung Lafonien ſich bildete.
80. dyigazo 7
1. Die Grammatiker haben hinreichend dafuͤr ge⸗
forgt, daß wir wiſſen daß das Wort ayeooyos in der
fpätern Sprache tadelnden Sinn habe, bei Homer aber
‘ehrenden. Das Etymologikon fängt feinen Artikel mit
den Worten an, oͤnroouxij A Aıs. Mehmlich das Wort,
das bei Homer und Pindar -Öfter vorkommt, erfcheint
in der ganzen attifhen Periode, foolel ich meiß, gar
nit. Don Polybius an aber ift es auch in der Profe
” fehr gewoͤhnlich. Ohne Zweifel alfo war das Wort in
den afianifhen Dialekten ftets in Gebrauch geblieben,
‚und kam aus. diefen durch die afianifche Redner: Schule
ta die Sprache der Rhetoren, welche: die fpätere Profe
bildeten, und deren Stil, feibft in Wörtern und or:
men, dem attifchen ftets entgegen gefeßt wird.
2. Bei dieſen fpätern nun ift die Bebeutung
wild, unbändig; was nur bei Thieren auch im eden
Sinn geſagt wird DZ bei Menſchen aber am gewoͤhn⸗
5) In der Gloſſe jedoch in Lex. Seg. 6. p.
205 Tapas‘ oeuwös, Unepöning, Hganus; — — * |
ein Taüpog dysowzos gefagt ift (ſ. Himer. Ecl. 12,6).
—*8 die die Ertlärung nicht vecht dazu. Ohne Zweifel fol
es heißen: A. yaüpds, oeuvos: denn ſs durcheinander
findet man_die Bedeutungen ——— auch bei Hefe
ins, wo auch yaögos h nicht regt |
0, areas 99
— lichſten in den Beqgriff eines hochfahrenden und uͤber⸗
muͤthigen uͤbergeht, z. B. Plut..Am. Frat. c. extr.
Was aber den bomerifchen Gebrauch betrifft fo ift die,
- Bemerkung der Grammatifer zwar richtig, aber der
beftimmte Sinn den fie an den einzein Stellen hinein
‘legen, befriedigt nicht recht, und ifl, je nachdem man
an der einen anders als an der andern es faffen zu
a glaubte, zu verfchiedenartig angegeben ; als Evrı-
s, 0zuyog, avdpeiog: ja fie haben’ fogar, nach Manfs
| Babe der Stellen verfchledne Etymologie zum Grund .
. gelegt: welchen grammatifchen Aberwitz man an feinen
Drten auffuchen Eann. Homer gibt das Beiwort mehr:
mals den Troern u. einmal den Myſiern (x, 430.), im⸗
mer als Kriegern; ferner im Katalog den. Rhodiern;
- außerdem nur noch dem Deriflymenos. Hieraus ift
nur foviel zu fehn, dag es ein dem Krieger als Krie
ger ziemendes Beiwort it; aber den beftimmteren Sinn
der zum Grunde liegt können wir aus diefen Fällen nicht
entnehmen. Don Periklymenos, der feltfamer Weiſe ber
einzige Held ift, der das Beiwort hat, und zwar außer
Homer noch in einem befiodifchen Fragment aus ben
Keraloyoıs (fr. 22. Gaisf.), ift der Mytbos nicht fo
umſtaͤndlich auf ung gefommen, daß eine Perfünlichkeit
ſich darin darthäte. Die Gage enthält nur, daf er
durch Poſeidons Geſchenk ſich in allerlei Thiere verwan⸗
deln konnte, wodurch er dem ſein Geſchlecht bekriegen⸗
den Herakles am laͤngſten Widerſtand leiſtete. Nur das.
wäre vielleicht ein Wink, daß von Völkern hauptſachlich
afiatifche das Beiwort haben; jedoch nicht etwa minder
tapfere; denn auch bie Myſier heißen an andern Stels
len arysuayoı und xaprspodvuon. ı
m.
8. Del PMindar- bat, außer’ bohen Thaten (aye- |
owywy Eoyuaroy Nem. 6, 56.) und dem Wiege über:
haupt (ON. 10, 96. * das Beiwort noch der Reichthum
( oboTou cpAνν — Pyth. 1, 96.); wobei wir
vielleicht daran denken duͤrfen daß die einzige griechiſche
Nation welche bei Homer das Beiwort hat, die reichen
Rhodier ſind. Verbinden wir nun hiemit, daß die
paͤtere tadelnde Bedeutung die ümeongarlo und auda-
7 it; ſo as ih. bie. N für > dieſes im
pr ’
100° 80. &y&pagos
Brote, der bet den aſi intifhen Nationen und beim
eichthum in Außerem Prangen fi Eund thut: und bier
fen alfo drüdte das Wort ayeowyog bei den Alteren
hu Tadel aus, fo daß die Erflärung oeuvag mir vor⸗
Kali auf äußere Würde. und Slanz zu gehn fcheint 2).
emerfenswerth ift übrigens noch daß während Pindar
das Wort bloß im edeln Sinne hat, Archilochus und
Alcdus os fhon als Tadel brauchten; ſ. Euftathius
: Bier unten in der Mote. -
4. Ueber die Ableitung weiß ich nicht einmal fo=
viel zu fagen daß es zu beflätigender Nachhülfe dienen
fönnte; was allerdings auffallend ft, da das Wort aus
fo ganz deutlichen Elementen zu beftehn fcheint. Auch
iſt unter dem, was die Grammatiker verfuchen, die Er:
Härung yep&oxos. mit dem @ intenfivo bie erträglichfte.
‚ Und wenn ich dies etwa in einen „Ehrenmann” drebte,
würde ich gewiß viele befriedigen. Mir jedoch paßt
‚dies auf den dargelegten Bang des Gebrauchs zu me
nig, um diefe Erflärung zu der meinigen zu machen;
mas ich nur Fönnte, indem ich dem « intenfivo das
bedeutungslofe .« fubftituirte, wie es In einigen Wörtern
— ſtatt findet, hier aber gar zu wenig nut
gie. hat.
81. Ötaraı, boaooaro.
o oft Homer in zweifelhaften Faͤllen einen
Entſchiuß — laͤßt ſo leſen wir bei ihm dieſen Vers
Nòe de oĩ gooreovz. doassaro xighıov zivar.
z. B. II. v, 458. Od. & 474. Wer nun von dem .
Verbo doxcsoaodaı nicht nur fonft woher nichts wußte,
wie dies feit den Alteften Zeiten a Erflärung
2) Euft. ad „u. — 654. ênot ds pacıy -hAdEis Odrag TOüg
deuvouo, Ss "Ahxuoy Bovletaı: welcher letzte Ausdruck
‚me a if: —** es auf den Gebrauch des Wor—
tes bei Alkman gehn muß, da auf Povksras gleich
olgt: "Alxaios ds pacı xal ne aytguzor zöy
‚dxoapoy : xat dhdkova older.
—
“
.gıI. Ösaraı; Ö0R000F0 101
jedermanns Fall war, ſondern auch nichts zu wiſſen
"glaubte, der war der Bebeutung des Worte und des
Einnes einer jeden Stelle völlig gewiß: „ Deun es ift
fonnenflar fowohl aus dem: Zuſammenhang der Worte,
als aus dem der Gedanken an jeder einzelen Stelle,
daß das Wort dodgoaro heifet, es fchien, &doker.
Mer alfo dies als ein ermworbenes Faktum ‚betrachtete,
und nachher darüber nachdachte, der geriet In feine
. andre Gefahr als eine fehlechte Etymologie zu machen:
der Dichter blieb unverlegt. Matürlich bot fich. gleich
das Verbum doxeiv felbft dazu dar: ‚denn das zuviel
oder zuivenig eines x kann der Derwandtfchaft zweier
Wörter nicht entgegen fiehn: und fo führt der Scho⸗
liaſt zu Il. v, 458. feine Ableitung ganz unſchaͤdlich durch.
2. Nicht fo die welche von fiheinbarer Etymolo⸗
gie ausgingen. Aoın der Zweifel, Ev dom zivas zwei⸗
felbaft fein, ift ein bomerifcher Ausdrud (Il. «,230.),
und das davon gebildete &vdorwLer, zweifeln, bat ſchon
Thucydides. Da nun alle jene Stellen eine zweifels
bafte Lage barbieten, fo war das oberflächliche Urtheil
ferlig: man nahm ein implex dormlo an, woraus das
bomerifche Wort metrifch verfürzt fein ſollte. So ein:
Theil der Alten im Etym. M. in v.; fo die Neuern
nach Valckenaers weiter nichts als gelehrter Erörterung
ad Ammon. ı, 16. Der Schein des Buchftaben ver:
biendete gegen den Gedanken. Wäre die Etymologie
richtig, fo müßte doaooaro heißen „es war ihm zwei⸗
felhaft.” Aber überall legt ja der Zweifel im erften
Theil der Rede, meiſt recht umftändlich ausgeführt, wie
gleich Il. x, 458. Anipoßos ds dıavdıya negungeeen, nn,
2 ** L =
Tva nov — —, 7 neranoaıro zu olos. "S2de de 0
gpeoveörr: Öoacoaro xEadıov eva —. Wie wäre es
möglich Hier Immer noch den Begriff des Zweifels forts
zufegen? Das fühlte man denn auch; und Half fich, ine
dem man die Erklärung fchiem: billigte, mit dem Zufaß :
Sed quae nobis meliora videntur, talia fere sunt in
quibus tuto pedem nondum liceat figere etc, (Valck.
1 ce.) Gewiß eine Behutſamkeit bes Ausdruds mo:
durch dirſer zehnmal in beiden Gebichten ‚wiederholte
Ders nicht geminnt.. , Sa ZN
ı
y N‘
—
3
102 gi. Ötaraı, douooaro
3. Mas bie Neuern frellich in der Einmal ges
| faßten Anficht beftärfen mußte war die Beobachtung
=
des in Rede ftebenden Derbi außer Homer. Denn da
fand man bei Apollonius nicht nur dowaleoxe Boukag
(3,:819.) von dem noch unfcläffigen, und JdodLorro
Arvoosıy (4, 576.) „fie glaubten zu erbliden” (von fer⸗
nen undeutlichen Segenftänden): fondern auch, Onmore
dounov — (3, 955.) „wenn fie einen Echall
abnete” d. I. zu hören glaubte; und endlich ganz Deuts
lih Eousvn do@ncoero ('3, 770.) von bin und her
geworfener Ueberlegung. Allein unfere Kritik lehrt
uns, nicht alles was in griechifchen Büchern gelefen
wird, für griechifchen Sprachgebrauch zu. halten. Toia-
oo ift gewiß nie gefagt worden, und ErdoLo iſt kein
eigentliches Kampofitum fondern ein aus der Redensart
&y dor gebildetes DVerbum. Apollonius glaubte indefs
fen, und niche ohne Grund, als Dichter auch dosaler
bilden zu dürfen. Aber nun kam der Grammatiker.
Sin dem imperfonalen bomerifchen doassaro eben bdaf-
felbe Berbum erfennend, glaubte er. fih berechtigt auch
- fein perfonales ÖowLev fo zu verfürzgen. Indeſſen fieht
man“ wie gebunden auch diefer grammatifche Dichter
durch das an Homer gewöhnte Ohr war. Nur die Aos
riftform doaooas braucht er fo: doaLsry würde er nicht
gewagt haben. — Auch in der Virgilifchen Nachah⸗
mung, Aen. 11, gfo. omnia secum Versanti subito,
vix haec sententia sedit: fcheint mfr das vix eine
Bemähung, die dom, die ein Theil der Erflärer nun
einmal in dem Ödonsoaro Härte, fo gut hinein zu brin⸗
gen als es fein Dichter Gefühl erlaubte: grade wie in
unfers Voß Ueberfegung: „Dieſer Entfhluß erfchten
dem Zweifelnden endlich der befte”. - in beiden Auss
dräden wird der Zweifel nur noch grade bis an bie
Grenze des Entſchluſſes gebracht: was freilih die Mei⸗
nung von doasoazo, wenn es aus dom gebildet fein
fol, nicht fein kann.
4.. Die einzige Stelle wo diefer. Aoriſt außer je:
nem oft wiederholten Ders. bei Homer werfommt; hätte
beichren follen. Meftor raͤth feinem. Eicher. bein Wa⸗
n + F
a}
sr
81. .Ödurai, Öodoonro 103
genlenken das linke Roß ſo nah ans
‚ laffen, ; 5
Rear ovı mAnurn ye doaaoeaı Axgov Indobas
d. h. bis die Nabe dir dicht daran zu Eommen ſcheint.
” Aoasoma (für -nraı) erflär: der Schollaſt garsacdz,
rouodn.‘ Richtig. Ein Schein If hier: daher auch do
daffelbe ausdrüden würde; aber von Zweifel nicht ein
Gedanke; nicht einmal wie In jenem. DBers, wo doch ein
Zweifel vorber. gebt. Soll nun jene Etymologie noch
bleiben, fo muß man fagen, doasoaso gehe urfprängs
lich auf zweifelndes Beduͤnken, habe aber im Sprachge⸗
brauch diefen. Nebenbegriff verloren. Dann Ift freilich
. ber Dichter gerettet, aber bie Etymologie iſt unbefries
digend und hilft nichts.
2. Zu diefem Aoriſt gefellte ſich Tn den, Editionen
vor Wolf noch eine Imperfeßtform Od. L, 242. mo
Nauſikaa von dem durch Pallas verherrlichten Odyſſeus
zu ihren Dienerinnen fügt - .
IIgoodev-usy yao dm or dsxelıog Ödur” elvan,
. .. Niv de Heoiow does —. | |
Hier ift wieder von einem Scheinen die Rede das aber
damals auch ‚nicht die Möglichkeit des Zweifels ſondern
völlige Gewißheit hervorgebracht hatte: ein-Ausfehn das
ihr itzt freilich, In der .erinnernden Dorftellung, und in
Mergleihung mit der neuen: Seftalt, Zweifel verurfacht:
‘aber das doͤgro geht auf die Zeit wo er auıselıog fehlen
und war. Alfo hätte auch diefer Vers die falfche Abs
leitung ‘verhindern follen. Für uns indeffen verwidele
fi hier die Unterfuchung. Die gewöhnliche Lesart der
Ausgaben vor Wolf ift freilich doaro; aber die vorzügs
lichſten Handfchriften und’ die Alteften Augaben nament:
lich die Aldina, haben dsa ro: und eben fo lautet das
Lemma der großen und Fleinen Scholien (in der alten
Ausgabe diefer); und nur diefe Lesart erklärt auch Eus.
ftatlius. Heſych. Acarca paiveras, bone Assunv
.Söoxiuabov, &dosator. Endlich bas Etym. M. hat,
unter dearas,’ die bomerifhe Stelle felbft mit ausge:
(chriebenem dearo. Die Form doaso Hat Fein alter
Ziel kommen zu
Ä
- a a‘
,
—
104: Bi. dicrcu, domvonso.
‚Leritograpf. Daß fie aber bei dem Dafein jenes do-
accaro als Variante auffam; und daß, fobald dieſe da
war, Öeusar als verdorbene Lesart in den Hinter⸗
. grund trat, dies war nothwendiger Erfolg. Aber eben
fo nethmwendig, daß die neuere ‚Kritik. die einzig beglau⸗
‚. Pigte Lesart, wie fie auch zu begründen fein möchte,
roieder hervorzog. Die Ableitung diefes dearaı im Etym.
M. und im Scholion, von dam deddaymı *), dient nur
jur Beftärigung daß dearo bie von Grammatifern ans
serfännte Lesart ift, und daß fie dies Derbum mit do-
“ooaro nicht einmal zufammen brachten, Wir brins
‚gen fie, ſchon ehe wir etymologifiren, zufammen, ba ⸗
und o gemäßnlicher Umlaut if, Negelmäßigkeit des Um:
lauts aber in der alten Sprache nicht vorausgefegt wer⸗
den Eann. | ;
6. 3 glaube nun von deuro ausgehn zu müfs
fen: und fo. finde ich bie Ableitung von dan gang
vernünftig: bebandele fie.aber fo. Das Verbum ds-
den, danvar Wird ohne Zweifel wie eldevaı: von: dem
Begriffe fehn, erfennen, ausgehn. Wird dies ange:
nommen, fo ift ein altes Berbum daataı videtur, wos
vaus der Analogie gemäß (5. B. uraa urea, deu für
PAA, biciouci aus Bao) dearaı ward, fehr wahrs
ſcheinlich, und eben fo natürlich daß bei noch mehr wach:
> fendem Worte der Stammvofal in o ſich verdunkelte.
‚Der Salt erinnert an. eine ähnliche Erfcheinung bei dem
Derbo Hacoam, das ich daher Bier gleich folgen laffe.
.
*) Die offenbare Derberbung im mellaͤndiſchen Scholion,
xal yirsıas ano vol ds Ösvo, zul dE avıod Oslo der
dauas, tft durch Berglethung des Etym. M. ohne Zwei⸗
fet fo gu. befiern_x. y. ano Toü dalw dd, xal e. a,
aoo Ösdauaı. Der Etymologus ſchreibt zu dieſem
dal die Erklärung xalo. Da es unbegreiflich iſt wie
man von diefem Begriff zu dem von doxei gelangte, fo.
vermuthe ich Verwirrung des fpätern Grammatifers.
Der ältere von dem alles ausgeht hatte wol önla, due,
diöas im Sinn Er i
. er; = \
33. Yanoasır 105
832. ddaacoosım.
1. Aus ber attifchen Poefie, befonders aus Eurl-
pides, if das Perbum -daoosır finen befant. Fin Sub:
flantivum, 6 Haxos,.der Sitz, bei denſelben Schriftſtel⸗
lern, zeige durch feine Quantität, daß auch in jenem
Verbo das « neben der Pofition durch ſich felbft lang
ift, wie in nododw, nowyos. Hiemit flimmt denn nun
volllommen,: daß die epifche Form dieſes Verbi ein dop⸗
peltes « bat, hacocéuty Od, y, 336. Hancoev 11. ı, 194.
Ich ergreife aber dieſe Gelegenheit wieder um die Anfiche
zu entfernen, alg zerdehnten die Epifer die fangen Dos
Tale bloß des. Metri wegen. Dies gefchieht nirgend;
fondern wo. man: es zu finden glaubt, da’ iſt entweder
. eine fonft ſtatt findente Zufammenziehung unterblieben ;
aber eine wirkliche Zufammenziebung ift In zwei
an Vokale zerdehnt, wie in 0paa0da aus '
gncdeı (Hfgz. aus Onmeda). So werden von dem
Epifern Baoaov, ualhon, Onges, Poölog, ra@Aoz und
eine Menge anderer nie zerdehnt: wohl aber fprechen
fie‘ Raus, xoaasog, welches, wie ich Th. 1. Art. 56.
Note 1. gezeigt habe bie Urformen ohne Zufammenzie:
hung, oder, wie wir zu reden pflegen, In der Auflbſung
„find. Alſo, muͤſſen wir auch, wegen des epiſchen da-
oᷣqoco, in daoom eine Zufammenziehung erfennen; und
da wir bier nicht veranlaßt find das « in zwei vers _
ſchiedne Vokale aufzuloͤſen (wie Ho: in &edAog); ſo
muß uns das homerifhe Yadooo die aufgelöfte, oder
vielmehr die Stammform, nicht die zerdehnte Form fein.
Hiemit ſtimmt nun wieder ſehr gut die Form
#08 km, welche in zwei teagifchen Stellen dem homes
—
riſchen Saacao gleich — wird. RUN Suppl.
610. vom Zeus _
“Ir’ aoyas. 6” odsıvoc Boclov
‚vo utloy x0E0009Wy xgaTuvei’
oüruos Gyooder zusvov acßer KOEOO.
‚Die aite und einzige Erklärung, vom Sqhollaſten an,
—
i !
!
W J
100 82. Buaooarv
if „unter feines Herrſchaft figend”. Sopk. Oed. T. =.
- - an die flebenden Thebaner
Tira; noo iögas rüode nor Hoalere
Jærnoiorę xAadoıcıy ESesenueron;
Das Scholion iſt: Boalere xard- dıalvoır ayıı Fou
Buooere. 9 Bows nooxadngde Ohne Zweifel war die
Erflärung welche hier voran, und im Scholion zu Aes
ſchylus allein fteht, die gangbare und überlieferte: daher
auch Piutarch in de Aud, Poet. p. ss. o. unter den
DBeifpielen von zmwiefacher Bedeutung Eines Worts bei-
den Dichtern ‚grade diefes mit beibringt. Oouler, fagt
er, bedeute entweder eine Bewegung, wie bei Euripides,
Hr nadeleodaı ai Yaconıy og Zopoxäns: worauf
er obige Stelle anführt. Unmoͤglich konnte Plutarch
-mit folcher Zuverficht dies anführen wenn er fich nicht
bewußt war daß' dies bie gangbare und mie er wenige
ftens geglaubt Haben muß unangefochtene Erklärung war.
3. Allerdings mußte nun diefe Bedeutung eines
fo deutlich von NMoͤc abgeleitet feheinenden Wortes aufs
fallen: und dies allein war gewiß die Urfach daß fchon
griechiſche Erklärer des Sophokles, wie man in dem ans
geführten Scholion fieht, verfuchten den Begriff fchnels
ler Bewegung mit dem des Sitzens zu vereinigen: und
Erfurde und Hermann haben neuerlich diefe Ceftärung
‚ als Öle einzig wahre unterftügt. Es fol heißen, cur
hanc mibi fellionem feftinatis? Was fich zur Uns
terſtuͤtzung folcher, Erflärung fagen läßt wird jeder leicht
ſelbſt beibringen. Auch Hermann fügt nur einige allge
meine Grundfäge zu; ‚daher ich den Lefer dorthin vers
‚ weife, und nur erkläre daß mich die Noten beider niche.
überzeugt haben. Alles fpricht dort eine ſchon geraume
‚Zeit daurende Sitzung von Flehenden aus, die des Koͤ⸗
nigs Haus. umlagern und zu welchen dieſer nun end:
lih heraustritt fich erfundigend, was doch die Urfach.
davon fei. Hier ift von feinem plögßlih einbrechenden
Uebel die Rede um deffen Abhülfe die Bürger ſchnell
zum König eilen: fondern von -einer lange fchon dau⸗
renden Plage, welche die Bürger endlich dahin gebracht
Bat vor des Könige Haus bittend ſich hinzulagern:
\ ;
ve
\
ı S
8a: danoosır er u 107 °
eine — die ich mir allenfalls durch einen feier,
lichen Bittgang eingeführt denken ann, nicht aber durch
irgend etwas wozu der Begriff der Eile paßte. — Wer
noch zweifelt, der leſe neben dieſer Anrede an —
Buͤrger
Tivas no8’ Edous taode vor Hoatere; |
biefe des Theſeus an den in tiefem Schmerz vers
büllt auf der Erde fißenden Herakles in Eurip. Herc,
fur. 1214.
— o roö⸗ ucoorro REIN Opa
Aid.
4. Was die Aefchylifhe Stelle betrifft fo erkläre
Erfurdt daß er fie nicht verftehe: nur das ift ihm auss
gemacht, daß bie gewöhnliche Erklärung nullius ſub
imperio ledens über die maßen albern fei. Hermann
fagt nur daß Hoalov dort nicht heiße finend. Er. bes
haͤlt fi ch alfo die Erklärung aus dem Begriffe #005 vor,
bie natuͤrlicherweiſe nicht fehlen Eann, die aber fehr fchlas
gend fein muß ‘wenn fie mir den in der herfümmlichen
Erklärung liegenden Gedanken erfegen fell. Nicht das
fol fo kahl hingeſagt werden, daß er Fein Unterthan
-
ſei; fondern im, Gegenfag gegen alle Könige und gegen
alle andern Götter wird von ihm gefagt, daß er ber eins
zige Herſcher fei der feinen höheren Herfcher über fi ih
ſehe. Darum beißt. es xguzuNe, welchem ‚Begriffe dod-.,
- Teı im. Sinne des epifhen Yaaxccsıy fo paſſend fich ans
‘
fügt: und darauf bezieht ſich nun bedeutungsvolfer,
i nehmlich ‚als auf. einen gleichfalls fißend gedachten, dag
-vwdey nucvov. Auch die Tautologie an welcher einige
Erfklärer fih ſtoßen iſt Eeine des Lyrikers unmürdige.
Der Hauptgedante ift in zwei Begriffe zerſpalten; erfts
„Ich, daß er an Wacht nicht nachftehe und unterges
ben fei Mächtigeren (xoaruvew und xosiocores als von
Einem Stammmort ausgehend in deutlicher Beziehung
neben einander); zweitens, daß er Feinen Höheren zw -
fcheuen, zu fürchten Babe. Das iſt feine Tautologie,
| mo £ein Begriff zweimal ſteht. Und felbft wen das
—
. KAT . dem un” apyas Ba zuviel waͤre, dem
[4
108 82. Buaocew
wird geholfen fen durch Pauw, der dies xdro als mes
triſch uͤberhangend über den flrophifchen Vers ftreichen
Heißt; oder mas ein befferer Kritifer als Pauw viel
beige erfinden wird. Der Sinn bleibt diefer: „Nicht
unter eines: Herrfchaft fißend mwaltet er minder als Ges
maltigere; nicht einen oben figenden ſcheuet er (unten)”.
Was der Ausdrud in den Worten, wie fie da ſtehn, noch
fonft für Fragen übrig läßt, die laſſe ich unberüßrt: fie
find fo Eleiner Art gegen die Wahrheit des Ganzen,
dag man gleich fühlt, verftändige Interpretation oder
einfache Kritik werde fie entfernen.
5. Diefes Hoabo nun gebt nicht von Hoog aus,
| wie Valckenger meint, der nach feiner befanten unge
funden Etymologie freilich Fein Bedenken trägt auch
9000, Baroaw, ja alle Wörter die figen und fegen
bedeuten, von dem Eilen zum Sitz abzuleiten. Sch gebe
nicht weiter zurüd als auf die Wurzel OE- in iönu,
‚die dem Derftändigen verfchieden ift von der Wurzel
BE- in YEo woher Boos zu Eommen fcheint. Warum
diefe Wurzel in Dadooo OA- lautet weiß Ich nicht:
ich fehe nur daß es fo iſt, und zugleich daß in’ einer
andern Mundart aus dem großen * alterthuͤmlicher
Sprache, woraus die Lyriker und Tragiker ihre ſeltne⸗
-
ren aber den Ohren ihrer Zeie nicht unbefanten Töne
Bolten, — daß in einer folhen Mundart das‘ a der
"&tammfilbe vor dem andern @ in ſich verbunfelt
Hatte; grade wie wir im vorigen Artifel doxsoaro ger
fehn Haben zu einem Verbo gehörig, deffen Präfens
dearaı lautete, und das wir mit Wahrfcheinlichkeit von
qdocico ableiteten. ‘Die Endung ao verhält fich zü der
andern Form wie in opalo, aparın; und dies HocLw
“wird wahrfcheinlih wenn es fleftire ward das E anges
nommen haben. *) Diefes Wort alfo nahnıen die al:
ten Tragifer aus der ‚Quelle, woraus fie lieber fchöpfe
fen; aus wirklich einft und Irgendwo gangbarer Spra⸗
‚3) Vielleicht erklart ſich Hieraus der Beiname des Apolle,
"een Zeeland WEHT. La
. Hell» und, Sp el, bie e der Leide
ea Erin, NEBEN Ela
"82. Yagoosıy 39
che; während das andre Godlo, das ſtuͤrma und
ſchwaͤrmen bedeutet, ‚Ohne Zweifel zu den Wörtern
gehört die der Dichter für feinen Gebrauch analog fi
bildet. a ich trage kein Bedenken zu vermuthen da
Euripides, oder wer ihm darin etwa vorging, abſichtlich |
die. in einem andern Sinn gebraͤuchliche alte Wortform,
für die feine Ableitung ſich darbot, in den Sinn bes
Wortes Gods, den man bärte, auch wirklich hinuͤber
fpielte. Dabei gereicht es, dünft mich, einer Anficht
zur Empfehlung, daß Euripides das Wort einzig In die⸗
fem Sinne braucht, Aeſchylus und Sophokles nur- =
jenem.
6. Doch um dies mit Sicherheit ausfprechen gu
Ä koͤnnen. muͤſſen wir noch ein tragiſches Wort unterſu⸗
chen, das Compoſ. Zmdoaker in folgenden zwei ©tele
‚len: Aefch. Chosph. 953. wo der Jungfrauen⸗ Chor
die Mordſcene zwiſchen Oreſtes und Aegifthos ——
ſehend, in ſeiner Angſt ausrufet:
Zei, Zev, ti Aeyo; nodev Kokouas
Ted" änevyousın xanıdoaLovo ;
“Tnd 9° sürolag | .
IIög i00y einovo’ aviooum; . .
und Eurip. Med. zu Ende, wo Jaſon, der mit den Leich⸗
namen feiner von ihr gemordeten Kinder entfliefenden
Medea naqhfluchend, ſpricht:
"AN. 610009 youy age zul duvanaı,
Tode xai donvo xanıdoaLo
Maorvpoöusvog Öaiuovag, wg MOs
Texv. anoxssivao u. ſ. w.
Hermann der auch diefe beiden Stellen anführt, fich
aber in jener Note auf vollfändige Behandlung ber:
felben nicht einlaffen kann, ſagt auch von diefen nur fo
viel, dog fie den echten Sinn des Verbi (nehmlich den
von 8005) ebenfalls hätten. Ich kann hier weiter nichts
als wiederholen mas, ih bei dem vorigen Fall. gefagt
babe. Es ift gar Eeln Zweifel daß der Scharffinn das
dunkle Derbum In den Begriff Yoalo von Hooc brine
gen kann; aber ich zweifle noch, daß es auf eine Art
x
-
so 8% Icaocsıv
geſchehen kann, Die den auch in der Poefie erfoderlichen -
Grad von Klarheit habe. Ich Fönnte mich hiemit bes _
gnuͤgen: aber Schneider im Wörterbuche fagt zu Dies
fem Worte etwas dag alle Aufmerffamkeit verdient.
Er vergleicht es nehmlich mit dem befanten Verbo Zmu-
Bualey oder Emdsaley zu den Göttern jammern,
Boch fo daß, er Errıtonzer auch hier von dem Begriff
des „fikenden und flehenden” ausgehn läßt. Hat er
Bierin recht, fo wäre die Gleichfoͤrmigkeit in Aeſchylus
Gebrauch gerettet; und daß Euripides das Wort Hau
duch tinmal im alten Sinn brauchte, das würde wol
niemand irren. Auf jeden Fall liegt, denfe ich, der mit
iidtciceiv Übereinftimmende Sinn am Tage unter an:
dern in folgenden Belfpielen diefes Derbi: Pherecrates
ap. Eulah,
“Tsep0ov Aparaı xanıdeate 1@ nrargi.
Plat. Phaedr. p. 241. b. wo ber. Knabe ben ihn vers
laſſenden verfolgt ,
ayavazımy xai EmideaLon 2).
Mir nun iſt es unmöglich die Formen’ dnıdeatey und
Zrıdoclsıy, die wie man ſieht durch einen feften Ges
brauch den Derbis heftiger Leidenfchafts: Aeußerung,
wie änsugeodas, Honreiv, agacdei. tm, ayaraxreıy, mit
einem xai beigefügt werden und den Begriff eines ges
“ fleigerten Klagerufs haben, für zwei verfchiedne Verba
zu balten: fondern entweder auch an den beiden tragi⸗
fihen Stellen ift önıdealeıy zu fhreiben; oder auch Dies
fes Wort hatte In alter Mundart den Umlaut o be:
3) Die Barlante Inden iſt bier in fehr sure codd.
wie.dem Clark. etc., und bei Thucydides kommt eini⸗
emal EnıdaaLer, inıdeinauog, wie es fcheint obne
Bariante vor. Demungeachter bin Ich ‚geneigt Enıyen-
kei für die ältere Form zu halten, wegen der einfa- .
chern Etymologie Tois Heoug xaleiv Eni tive: wofür.
man freilich auch fagen fonnte ra Hein: aber da Yeua-
w, endesiaseır 10. auf einem etwas verſchiednen etymo=
- Äggifchen Wege vorbanden waren, fo war es auch ob:
nedas fehr natürlich daß inıdeaLer in diefelbe Sorm
Aberging.
32. Ödaosın am
- Fommen. Wobel ich jedoch noch den tritten Fall als
möglich zulaffe, nehmlich daß — zwar der Ab⸗
leitung nach von Emidealcıw vielleicht verſchieden iſt, fi
‚aber durch nahen Anklang im Gebrauch mit demfelben
vermengt bat: in melchem Falle ich immer: der Schnei⸗
derfchen Ableitung, von ınferm HocLer, den Vorzug ges
ben würde vor der möglichen aus Yodg.
qm. Mit aocw hängt wie ſchon erwaͤhnt Haxos
zufammen, und man müßte alfo in der epifchen Sprache
Oaaxos erwarten: auffallend iſt daher das allein. epi⸗
fehe Gwxog mit der Zerdehnung Howxo;. Diefe beweift
indeffen daß Hwxog eine Zuſammenziehung iſt, entweber
aus ao oder aus oa. Mur Gdaxog aber greift in die
. griechifepe Analogie (dgl. Hulaxog, quhot und yule-
x05, gaguaxor, nahaxos): und fo führt uns aus dies
auf die Verbalform HocLlo: denn dog Hausoa auf dieſe
Art. bei Homer ſich zufammenfindet mit (Hoaxos) Ha- '
xos, Oomxos darf uns fo wenig befremden als doxo-
ooro neben dearo. 2)
3) Wir haben als Wurzel der in diefem Artikel behau⸗
.. .Delten Tormen ‚angenommen OE- oder 0A-, nicht in
“der Taufativen Bedeutung ſetzen, melde ohne Zwei⸗
fel nur die abgeleitete if in gms, wie ftellen in isy-
pe fondern in der Bedeutung ſitzen, in welcher es
m gewöhnlichen Gebrauch andern Wortformen Plat
emacht bat. Mit Wahrfcheinlichkeit bringt man da⸗
; Der in dieſe Verwandtſchaft das alte Berbum Yiooa-
90. fleben, ausgehend von eben der Stellung der les
‚benden die wir in Hoatew geſehn baben. ©. Schnei⸗
der. Ich füge binzu das Wort Iures das ich nicht von
dem Begriff locare operam ableite tondern vom fingen,
a1, wie im deutfchen die Saſſen oder Inſaſſen; nebmlih
., Die alten Einwohner des Landes, die wie Überall fir
folches_ dienende Verbältnis famen. Der Stammlaut
dieſes Namens war Hüres, welche Form Heſychius als
retenſiſch ausdruͤcklich anführt: wie uns auch die Form
Yacose die Wurzel O4- gezeigt bat. ch nehme num
an, daß Yaanos Sitz, Stuhl, unmittelbar von jerter
verlornen aͤlteſten Verbalform gebildet ift; und von die .
fem Namen, nad, aller Analogie, erfi abgeleitet daß
len 9œciooo, Wie yapuavcm, unlavos. Go erllärt
ch doppelte a in Sciooo vollſtaͤndig: denn eine
bloße Anhängungs: Endung «com; nach Art von lm,
-
112 83. ainas, emiarı)
83. alros, Edrauvı):
1. Das Wort aivos ift In feiner Hauptbebeutung
ungefehr einerlei mit nudos, Rede, Erzählung, hat
aber dabei noch den befondern Begriff Lob voraus,
welcher für die epifche Sprache feftficht durch die Stel⸗
len Od. 9, 110. Ti ne xoN untegog aiwov; und Il. w,
79°. Bei Herodot (8, 112.) heißt das Lob aivz. Dies
find deutliche Verbalia, welche nach aller Analogie ein
Derbum aivo, und in diefem auch ſchon die Bedeutung
bes Lobes Yorausfegen: womit denn auch ſtimmt die
Bloffe bel Heſychius: Avor *), Pagviörog, Emawvooy
ri. Das gebräuchliche Verbum aivew bat, wie fo haus
. fig, nah dem Subſtantiv die abgeleitete Form anges
nommen, Diefes beißt bloß loben: in jenem Stamm⸗
verbo aber war ohne Zweifel auch die Bedeutung fa:
gen, und zwar als Grundhedeutung, von welcher bi
des Lobes ausging; ungefehr wie auch im —*
laudare urſpruͤnglich laut nennen, nennen, hieß. 2
a
iſt nicht in der Analogie; wohl ader kann ein auf Zoom
gebildetes Wort in ale üÜbergehn, wie oparım in
opalo.
1) In den Exemplaren des Heſychius aivar, dur Mige
verfiand des MWorts:Aupvrormc. :
2) S. Gell. 2, 6. mo, obgleich Schlecht, der illaudatus
Bufiris daraus erflärt wird. In der gewöhnlichen Spra⸗
che tft es durchaus nur mit einem der Wörter teſtem
oder auctorem üblich geblieven; und nur dag moderne
Latein braucht laudare ſchlechtweg für anführen. Ade⸗
fung im Wörterbuch vergleicht richtig das deutfche ob⸗
belobt, oftbelobr u. d g. damit; und wenn man glaus
ben follte der Begriff des eigentlichen Lobes liege bei
allen diefen Nedensarten zum Grunde, weil man doch
eigentlich nur auf folche fich beruft, die man als glaub⸗
würdig empfiehlt; fo iff e8 doch einerfeits nicht wahr⸗
ſcheinlich daß man in Altern Zeiten gefagt haben wuͤr⸗
de „ich ruͤhme als Zeugen — Ich rühme als Gewaͤhrs⸗
mann den und den”; fondern vielmebr umgelehrt, wie
in aller Sprache, aus fchwächeren Sinn entfland durch
den Nachdruck der einzeln Faͤlle allmaͤhlich dar bedeutſa⸗
mere; und ſo ward aus dem Begriff laut nennen n
f ” es
1
\
"83. cios, era 113
ſ. im’ erſten Th. S. 274. 2) —
2, Das Beimort- des Odyſſeus moAvaıyos wird
‚gewöhnlich vom Rob verfianden; und Ältere Erklaͤret
fohen daher Il. A, 430. wo Sokos ſpricht
’Q ’Oduoey rrohvaıve, doAwv dr’ 708 möyoro,
eine Sronie, weswegen fie, wenn ihre Derwerfung des
geraden Sinnes bloß auf das Lob in Feindes Mund geht,
nicht mit Unrecht getadelt werden. Aber das iſt nicht
zu leugnen daß die Form der Ausdruͤcke, wenn molar
vos ‘preisvoll heißen fol, dort nicht gut zufammen paßt.
Ein Theil der Alten erklärte. aber das Wort auch durch
Daß drewouc: fein Kompofitum von dieſem aövon' if,
*
ne 4 ‘
—
[4
Begriff rühmen, loben. Anderſeits weift eg die
Sprachverwandtſchaft (man fehe bei Adelung) Teicht
nach; wozu ich das Wort lamus füge, welches ebeden
laudus lautete (f. Serv. ad Ecl. 8, 13. Ifidor. 17, 77.)
nach befanter Dinleft- Wandelung; nicht zwar, wie
Servius meint, daß der Lorbeer a laude ſo benannt
war, fondern weil wie befant dag Lorbeerholg Im Feuer
laut praflelt. — Suchen. wir nun auch nach den Vers
wandten des Verbi advsw im Sinne der bloßen Rede,
ſo bietet fich foaleich dag Tat. ajo dar; und dag gricch.
aloe tritt in volle Beztehung mit dem lat. fatum.
.3) Don den beiden dort verworfnen Arten der Zuſam⸗
menfebung bemerfe ich jedoch, daß die mit dem ver,
neinenden ar noch am erfiet zu halten wäre; erfilich
Durch die Analogie des lateinifchen aus ne und ajo
‚gebildeten nego; wobei aber dad) der Uebergang In die
ı. Konjug. dem entfpriht was auch im griechifchen.
die Kegelmäßtgfett erfodert. Denn fo wie von_dicere
nicht judicere gebildet witd fondern judicare, fo auch
von ne und ajo nicht negere ſondern negare: eben fo
aber auch würde im griechtichen von einem Verbo adv
. dur die Verneinung regelmäßig nur avanen entſtehn
: Finnen. Man müßte ſich alfo auf die Beifpiele unre-
gelmäßiger Zuſammenſetzung berufen, die denn doch
‚vorfommen: f. arisım bei Aheogn. 621. und Macrob,
de Verbo vorn; aysıuagdaı Plut. de Plac. 1,27. Al⸗
lein bei Anterfuchung der Ableitung eines gamgbaren
Sprachgebrauhes muß mean nicht Die einzeln Ahwei⸗
ungen vor Augen Haben, welche ſehr gewöhnlich et⸗
wag individnales find; fondern ſoviel möglich nur die -
feſten Unalogien. | “
II. ! N ö “ 5 *
⸗
t ’
bi 1
‘
£ N
114 | 83. 'aivos, Era
noruumdos: wird bies. als redſelig gefaßt, fo iſt es
freilich ein Beiwort das dem Neſtor zukäme, keineswe⸗
es aber dem Odyſſeus. Aber der Begriff Rede bat
In dem Worte aivos eine beflimmte Wendung. Mv-
od iſt aligemein Rede, Geſpraͤch, Erzählung; wivos
aber nur eine finnvolle, Elug erfundene Rede. So an
der einzigen homeriſchen Stelle wo es nicht vom Lob.
zu:verfiehn iſt, Od. E, 508. Dort geht es auf die Furze .
. Erzählung des Odyſſeus, deren fchlauen Zweck Eumäos
verſteht und billig. Bel Hefiodus e&. 200. iſt es eine
‚Zabel gu ethiſchem Zweck, und beiandern alten Schrift:
ftellern theils eben das, thells ein Sprüchmort ie:
kann man alfo eirien Augenblid zweifeln, daß moAdar-
vos, welches Beiwort Odyſſeus gang allein führt, einzig
auf diefe Gattung der Reden geht, bie ihn fo ſehr cha⸗
rafterifirt ? ö
>73. Welt fchwieriger ift die Erklärung des epifchen
Belmorts der Perfefone nam, welches zweimal in
der lade, viermal In der Odyſſee, und zweimal in der
Theogonie vorkommt. Außerdem wird es gar nicht
nachgewieſen. Zuförderft find alfo die. Wörterbächer
zu berichtigen, in welchen das Wort Erramwog, 7, ov mit
zwei: förmlichen Bedeutungen aufgeführte wird, welche
aber nur aus den verfchiednen Erklärungen der. Gram⸗
matiker für diefelben Stellen entnommen find, ‚one Die
Beſchraͤnkung auf die Perfefone zu erwähnen. *)
4 Bon bdiefen zwei Erklärungen (denn eine britte
bei Euftathius verdient gar Feine. Erwähnung) iſt die
eine, daß es ſtebe für änawern, da es denn ‚meift für
einen Euphemifmus genommen wird; die andere, für
eivn. Daß die alten Srammatifer, welche über Wort:
bildung noch fo wenig im veinen waren, dieſe Vor:
Pe
fehläge machten, wundert mich nicht: aber von den neu: '.
ern hätte ich einige Erörterung oder doch geäußertes Be:
S
4) Eine Aeußerung bei Belegenbeit einer Konjeftur von
Sealiger zu Krinagorag zo. Epigramm, in Jacobs Kom:
mentar dazu, wonach das Beiwort beiden den Gehelm-
weihen vorfiebenden ——— zukaͤme, iſt weder bes
gruͤndet noch nachgewieſen
*
5 j 5 \ r A — er
83: aıvos, RN 0,115
"denken erwartet. Am meiften Beifall findet die letztere
Erklaͤrung, des Sinnes wegen. , Aber ganz fremd if
jener ältern Sprache bie bloße Zufammenfegung eines
Adjektivs. mit einer Präpofi tion, die. ſich nicht burg
eine Redensart erklärt, wie EmudeSog von Emd debid,
"oder Enaitıos, dag. eigentlich gar nicht aus airıog ent:
ſteht ſondern aus airiev Enepedev. Daß aber in Errar-
vos das eni muͤßig ftehe, oder daß es verflärfe, das
"find deere und unfritifche Worte. Die andre Beben:
‚tung Errauver müßte ich erträglich nicht anders zu bes
gründen, als wenn Erawvog Dem jo muͤßte auf jeden
Tal betont werden) aus alvos auf diefelbe Art ent⸗
ftünde; wie eben das erwäßnte Enairıos „oder Eriggdoog
u. d. 9.5 nehmlich In dem Einne von wrwı alvog Ene-
sw oder Empeoeran. Gewiß Feine Analogie die triftig
genug ware, um uns zur Annahme des matten Bei—
worts löblich, zur Suͤhne der firengen Göttin, zu nde.
thigen. Diefe Bedenken fiheinen mir wichtig genug um -
- eine Muthmaßung zu rechtfertigen, die aber jeder neuen,
‚beffer als die herkömmlichen. begründgten Anfi ht gleich.
en gu weichen bereit if. —
Ev‘ wie wir das Beiwort bloß auf die Per:
fefone befchränft baben, fo merfe Ich ist noch an, daß
fie. es nur hat, wo fie in Verbindung genannt iſt mit
— Aides. 1. 4 457.
Beoi 8° dreier Enandg:
= Yelg ve narayd nos ai Ener Ilegoegorsmn,
569. | ee
Kultawovo’ Alomn⸗ xci nam ITegoegörser.
Od. x,.334. 4, 47. !
entikaoba⸗ de Febr
Iydiuw v’ Aldı) zer Enemy TTegaegoveig.
x, 491. $63.- von ſolchen, welche kommen | j |
Eis "Zidao Öonov, zai noiyiję Ilegosgobeias,.
Hel. ®. 768. R
"Evda Beau xdoviov odader —* —I—
' ’Ipdipov t AWeo, nai Enawij; Ilepasporrias.
,
116 83. aivog, Era
und gleich weiter 774. i
nultoov. Extoodev lövros
„ Ipdiuov v' Alden zai. önawijs Tlegosyorelaz.
Und zwar ganz als wenn außer biefer Verbindung diefes
Beiwort gar nicht ſtehn Eönnte, finden wir in demfelben
"Buche A. der Odyſſee, wo es Einmal (D. 47.) fo vorfommt,
dreimal, B. 212.225. 634. wo die Göttin allein genannt
wird, an berfelben Versſtelle dieſes denfelben Rhyth⸗
mus barbietende andre Beiwort, ayavn ITepoeporea.
Soviel ift hieraus allein ſchon Elar, daß jene Art den
Namen der Perfefone mit dem des Aides zu verbinden,
eine altepifche jenen, Alteften Dichtern felbft überlieferte‘
Sormel war, die fie nicht mehr änderten. Nun haben
aber zu der erften der aufgeführten Stellen, 11. &, 457.
‚die alten Scholien bei Heyne die Lesart erhalten
"nal enꝰ aurıp Ilepospaytıa. |
Meine Muthmaßung iſt alfo daß dies in’ air eine
alte Stoffe fei zu Em’ allein, und bie alte Formel dieſe
’Ipdnog 3’ "Alöns xai En’ alvy Ilspospovac.
Bgl. unter anderm Il. », 800. 796 uiy dAAoı dpmgöreg,
avrap Er ahhoı. Gewiß find auf diefen einfachen Gedan⸗
Een fchon andre gefallen, und haben ihn unterdrüdt, weil
dies Zr nicht an allen obigen Stellen gleich gut ſteht.
Aber mir fcheint es woßl denkbar, daß diefe Formel, welche
vortrefflich ſteht in der Verbindung mit xıxdnoxew und
nevSaodar, durch alte Gewoͤhnung von Ohr und Mund
‚auch da feſt gehalten ward, wo fie weniger natürlich
ſteht; wie bei den ©enitiven in den zulegt aufgeführ:
ten Stellen. Und, fo unbedeutend auch eine folche Be⸗
aͤtigung fcheinen mag, fo will ich es doch auch nicht
verſchweigen, daß an der Stelle Od. x, 534. aus der
“einen Wiener Handfchrift wirklich angeführt wird: zei
&n airn Ilsgosgoreig. '
N ‘
6. Auch ſcheint mir noch bemerfenswerth, erftz
=, H lich, daß an der einen Stelle wo ayavr flieht, Od.
4, 633..die Variante Enaurn vorhanden war (f. Clarke
. ad.l, und Hemit. ad- Lucian. Necyom. 10.) ofne
84. year | 117
Wurzel zu faſſen; zweitens daß in einer alten Zau⸗
berformel bei Lucian a. a. ©., welche der Perfefone
daſſelbe Beiwort gibt, fie ebenfalls in Verbindung ftcht,
U
wenn auch nicht mit dent Aides, doch mit einer ——
unterirdiſchen Gottheit
‚Kai vuylav Exciurnv x knon⸗ N
Denn fo haben die Kritiker die. leicht verfchriebene Stelle
(aineıynv) hergeſtellt, ohne zu bemerfen, wenigſtens ohne
anzumerken, daß es ein in den proſaiſchen Sufansmieh:
" Bang verwebter Hexameter iſt.
4.08 s8ıu m
Im Hymnus des Pan D. 15. Heißt es vcf T
der —XR in allen Handſchriften Gormov Emmgo-.
gEovoa ya uehlynpvr aoıdrw. Da das nice geht, 02
fpreibe IIgen
Opnvor Erınpoysovs” ayda uehlynouv and R
Auch das will man nit zulaſſen: und zieht Kudnkeng
Befferung iayeı vor, die nun in Hermanns und W
‚Ausgaben im Tert ſteht. Und fomit iſt die Bunde 3
gedeckt; was fie nicht wäre, wenn man bie qute Sitte ,
einführen wollte in die: Heilig zw achtenden Terte ber
Alten nichts. aufzunehmen, was nicht einen gewlſſen
- ®rad der Evidenz und philologifhen Gewißheit hätte,
sooräber unter den echten Kritikern bald eine ftillfchwei:
gende Uebereinkunft fih bilden würde. Was Ilgen de:
geben Bat ift feine Aenderung: feine Lesart iſt Die bi:
plomatifch gereiffe. Freilich die Bebenfen dagegen fi find
gegründet. Axétu aodnr für fich allein für aeldeım
aysovoar godnv würde man ‚zwar wol nicht antaften;
aber Hpg%v0v Enımooysovaoa Aydsı aordmy iſt bei ei:
nem fo ausgezeichneten Dichter eine mehr als befrem:
dende Rede. Wer würde alfo nicht mit Danf Kuhn:
Eens Befferung unter dem Texte lefen. Die biploma:
tiſche Wahrheit. oben bliebe dem philologifchen Lefer
vn in den — und viel ſchneller und haͤufiger
—*
= f \,
2118 84. Ayesıv =
\ N } ;
wuͤrbe, was in einer folchen. überlieferten Lesart noch
verborgen liegen fann, an den Tag fommen..
1. Hymnus der Demeter. 479. iſt uns die⸗
fer Vortheil noch gelaffen. Die Myfterien werden dort
genannt
Zeuva, To T' oumog Esı magskiuev, oure nu-
Hendaı,
2»5 », ⸗ * 2. u u 4
Our ayeıv pEza yag Tı Deoy ayog ioyar-
- z re von»,
“|
Eine wirklich evidente Beſſerung, das Valckenaerſche
&yos flatt des ayos der Handfchrift, flieht gewiß mit
dem volleften. Recht im Tert, und für das unverfländs.
” liche oür' aysıw ein Vorſchlag Ilgens, oüre yavei, In
den Roten. |
3. Gewiß würden die vorgüglichen Kritifer- die
ſich mit den Hymnen ſchon beſchaͤftigt Haben durch dies
zweimal in diefen Gedichten Ihnen in den Weg kom⸗
mende @xzııw aufmerkſam geworden fein, hättg nicht die.
fihere Vorausfegung, diefes Berbum heiße dchzen, kla⸗
gen, fie gefeffelt. Aber dieſer Feſſel entbindet mich des
Wbðeſychius Sloffe, Meyarnoeset” ulya Ponse. Gang
: —8 ſchreibt einer der Erklaͤrer dazu, Quaſi ey’
| arnoeraı,: und ganz einfach hiezu wieder Toup: Dorice
Scilicet, Ich kann freilich den, ber etwa diefen Doch
mius aus einem Igrifchen Metro entnommen glaubt,
nicht widerlegen: aber wie unmahrfcheinlich iſt es daß
unter:den unzähligen Dorifmen der Art, wie aynseras
- wäre, grade biefer beim Heſyhchius eine Stelle ;gefunden.
- Dagegen haben die Worte ganz bag epiſche Gepraͤge
von nr” oydndes, ner’ layev, usy". &koyos,. wovon. die
beiden legten auch im Heſychius ſtehn; natürlich. weit
man folche Verbindungen auch in eins fchrieb,.und wie
Compofita anſah. Kein Menſch dachte dran/ daß @_
“für m freilich Dorifmus Ifl, aber & für 7, wenn gleich
weit feltner, Joniſmus. S. ausf, Sprachl. 6. 27,
A. 17. ©&o brauchte Hefiodus flatt nuisım bie vers: -
kuͤrzte Form in dem Bersfchluf auddyre yauace, in
Etym. M. v. nuvo. So fagten alfo die Epiker dern
ſelben Zeit ſtatt nyeam auch axsıır, welches Verbi Sinn:
m *
-.
\
ı 84. arien 119
geradezu "In jene belden Verſe paßt, Die andre Veðlcu⸗
tung derſelben Wortform darf dns nicht irren: denn.
erſtlich iſt ayesıw tönen, einen. Laut von fich geben,
darum noch nicht homerifcher Dialekt; unb zweitens, iſt
in der Bedeutung ſeufzen, aͤchzen nur das Parti
cip exeov, ayEovog nachzumeifen, diefes aber in wies
derholtem Gebrauch. Noch weniger vermenge man beide
Berba als Eines Stammes. Axeccy gehoͤrt zu Egon,
&xog; und ayeeıy, tÄnen, zu nyew, mn ac
4. Nun wir / das Verbum ayeııy dreimal ganz
deutlich vor uns haben, wird ‘es ſich auch wol in ger
Finger Verkleidung fund thun: und zwar wieder Id den
Hymnen. In dem der Afrodite DB. 253. ſagt dieſe
Göoöͤttin, fie welche fo oft die Götter zu Liebegvderbin⸗
dung mit Sterblichen verleitet, dürfe nun, da fie ſelbſt!
ſolcher Schwachheit unterlegen habe, une mehr den
von beiden Goͤttern reden:
Nüy de. on DUXETL u08 Sovaynasraı Üoropän |
Tovro ner davor. |
Da man In diefer Silbenverbindung durch den Zufams .
menhang das Wort söue. kängft erfannt hat, fo gebe ich
zu, war nichts natürlicher als In_dem Übrigen Thell
derfelben die Erdffnung des Mundes zu erwarten.
Und fo. fteht nun äbermals zu vieler Lefer Befriedigung
in Hermanns, und Wolfs Text die Konjektur des Bernh.
Martinius söug yeioerat, mit Berufung auf Od, o, 17.
Ö” duposeogus Öde yeigeraı: „Diele Schwelle
bat Play für dich und mic”. Aber fo fehr ich Über
. zeugt bin daß die Verba Yavdarsıy und xdoxsıy, yayeıy
etymologiſch einerlei find, fo iſt es doch, und zwar
um fo mehr, Pfliht grammarifch, zu trennen was
der Gebrauch fihied. Die Derba xaosoo, dyavor, xé⸗
ymva, yavoluaı, und xardave, Eyadov, xixavda, YElßo-
ne, find durch Bedeutung und Gebrauch fo vollkom⸗
men abgefondert, daß feine Form des einen auch nur
ein einzigmal in’ dem Sinn bes andern vorfäme. Und
der Diphthong von yeivoue iſt durch dag v0 in pœv-
dcvo xcxavdo fo ſicher bedingt, als reigoum durch me-
zovde,. nevdos. Wenn m alſo nicht, nachdem die
*
.f *
120 E
120 | 84... ev.
ef: ere Berichtigung angebracht iſt, gomazgnorra,
ei lben yroereı, ganz unverändert, ju xdoxco ziehen
ÄNd zu einer andern Form des Futuri, neben yarouuan,
machen will; fo Fann diefes Verbum, ſo fehr gut es
Auch herpaßt, nicht zu Hülfe genommen werden. Aber
wer wird eine fonft unbefante Form annehmen, wenn
eine andre fih Eund gethan hat? Das Fut. Medit
bes Verdi ayesıy liege in der erft angeführten Gloſſe
bes Hefgehlus vor Augen. Die Worte ouxerı nor So”
‚rosa Eoroumvar tovro, fagen alfo zu vällig glei=
dem. inn „mein Mund wird feinen Laut thun um
dies. Auszufprechen”. -
.$ Ich nehme an daß diefes aydır die ältere
Form If woraus 77x05 und yes erſt geworden find;
- and in biefer Beziehung verdient es bemerkt zu wer-
den, daß unter den Erklärungen des Deinamens Axaie,.
welchen die Demeter in Attika führte, im Etym. M.
auch diefe ſteht: 7 örı uere xuußahov nyoüoa vv Ko-
onv Ehre. Zugleich aber iſt es mir fehr wahrfcheine
lich daß dieſes axcoo wirklich eigentlich einerlei iſt mit
dem Stamme yzw, yaoxo, wie wir denfelben zwiefa⸗
chen Sinn im deutſchen Plaffen, und im lat. orepare
ſehn. So Eönnen wir alfo den Begriff non hilcere
weicher befonders in der legt angeführten Stelle fo na=
tuͤrlich ift, recht gut mit dem Ganzen unferer Darſtel⸗
lung vereinigen; an der Stelle im Hymnos der Deines
ter aber iſt Oür' ayesıy paffender, als Oüre yareiy fein
würde, weil ayeeır dort mit nudcsder ‚auf denfelben
Akkuſativ fich bezicht,
85. Aoo&aı, Booxnvas, AEBovza.
1. Es gibt mehre Verbalformen welche, dem Buche
ftaben und zum Theil auch dem Sinne nach, dem Verbo
Posyer, deſſen Vokal fo wandelbar iſt — Poayijvas,
Pooyn, ünoßevgios —, fich nähern; daher es nüglich
iſt fie alle zu überfchauen, um fich von der Derfchiedens
- heit der Stämme zu Überzeugen. Man: wird dabei zus
gleih wahrnehmen dag Derwechfelungen nicht möglich '
L 2
Y
85.. Aoosas, Aayrnvai, Beßovza. an
- find, indem jede Form, über deren Ableitung man wel:
felhoft ‚fein kann, durch dem Gebrauch befeftigt- ift,.fo-
daß feine wirklich gleishlautende Form zu zwei Staͤm⸗
men verfchiedner Vebeutung gehört. So iſt der home
riſche Aoriſt Powygiv. nicht nur, durch den Sinn, da es ein
Dem deutſchen krachen, praffeln entſprechendes Schall⸗
wort ifl« von Pegyev getrennt, ſondern auch ala Form;
ba es von dieſem Verbo feinen aor. s. act. gibt, ſon⸗
dern nur ‚ginen aor. 2. pall, Poaymvau. ‚Da nun fer⸗
ner im Poggeiv das .« als Umlaut fich ‚nicht: darthut,
vielmepr dieſer Vokal wefentlih in diefem Schallwort
iſt; fo iſtäavon dem Stamme BPEX-, wovon. Pgaxi- :
var, ein befanderer, Stamm BRAX- ficher getrennt. >
n.2. Etwas taͤuſchender iſt avaßooxe£rv, da es ſich
auch auf Waſſer bezieht: Od. A, 596. (von der dem:
durftigen Tantalos fich entziehenden Flut) Toooax”.
Udo. aneAsoxer' avaßpoxsv: und der Umlaut 2— 0.
im Aor. 2. nicht ohne Beiſpiel iſt: v l. unoot. Al⸗
ein die. Zuſammenſtellung mit xazaßgaseıev und aya-:
- PooEee zeigt ung das. wahre Verhältnis. Hier find bie,:
Stellen: Od.d, 222. von ber wunberfamen Arznel der
, Helena: “Os so. xurBoogeer — „wer biefeg verfchludie”; -
und u, 240. von der. Charybdis: AAN’ Ör’ uvaßgökeıe .
Dalaoans aAuvpov vdag, einerlei mit saraßookeıer, aber
in Beziehung auf das vorher genannte EEeucseiev; alfos
„Aber wenn fie das Meerwaſſer wieder zuruͤchſchluckt —”.
So alfo auch dort Fdong vafpoyev „das wieder zuruͤck
geſchluckte“ d. 5. wieder in den Boden zurüd-fich zies
hende. Hier aber haben wir den-Aor. s., und ba in dies
ſem .ein Umlaut durchaus nicht flatt findet, fo ift das o
ſchon — und das Thema anzuneh⸗
men RPOXG. — Bosoxdos fügt ſich hinzu,
‚und nicht minder das Myt Bnoxos Schlinge, Schleife,
da man auch im deutfchen fchlingen für fchluden fagt,
und die Handlung des ſchluckan mis dem zuziehen einer.
Schlinge Achnlichfeit genug Hat. ?) SE
I) Karaßgokoı vom Verfchlingen großer Begenfiände bat
Struve bei Apolonius und Dionyſius Perieg. herge⸗
fielt: ſ. Mein Verbalverzeichnis unter Fufpuiane,
N
rt
—
—
N
N
I. 835. Apdlas,
3. Was enblih den Stamm BPTX- Betrifft, fo
verweiſe Ich wegen Povxo und Bovxo vom Zähne knir⸗
fchen, - beißen und effen, auf meine Note zu Soph.
Philöct. 745: Das poetifihe Perf. Pefcrg« Eann ber
Form nach dazu gehören; aber zu fovyaoucı brülle (vom:
Löden, f. Ammon. v. goveir, Arißoplı. Ran. 823.5 vom
Stiere, Soph. Aj. 323.) wird es fhon durch die einleuchs
sende Analogie von uvx&oua: und unxzouaı gezogen, deren
jebes in der altdichterifhen Sprache eben ein felches
glekhbebeutendes, Perfekt hat, neuuxe, ueune, . Beide
Verba, Pouzw und Povgaonaı, find Schallwärter, bie,
wie die Bedeutungen zeigen, jedes von einem andern:
Schall ausgebent, in der Sprache zu gleichem Worte
ffamm BPTX- ſich gebildet haben: obgleich Grammae:
titer und Leritographen fie einfeitig In einander zu zie⸗
ben trachten. Homer bat Feines jener Präfentia fon-
dern nur das Perfekt Peßovya und zwar, ganz wie u⸗*
- pvse und ueunxe, in präfentifchen Sinn: nach der in:
der ausf. Sprachl. $. 113. Anm. 13. dargelegten Ana:
fogie. Dreimal braucht er es vom-Slutengetöfe Il.
6, 264. Od. , 412. u, 242: Ss iſt einleuchtend daß
Diefe Bedeutung, weiche mit der von Bovgo zufammen: -
+
zubringen, Damm ſich unnüge Mühe gibt, nur von dem _
flärfern Begriff des Brullen ausgehn kann, wie dies
durch die Zufammenftellung von Schneider unter ov
vollftändige Gewlßheit erhält. 2) „ Dann hat Homer
Peßovyws 11. v, 393. 77, 486. von dem Laut ben ein toͤdt⸗
lich verwundet hinſtuͤrzender hören läßt. Dies fapt nun
der Scholiaft, und die ihm folgen, für Zähne Fnirfchen
und wiſſen dies empirifch zu unterflüßen. Aber man
darf nur die Stellen felbft nachfehn um zu fuͤhlen, wie
fehlecht dies in die Schilderung paffen würde, und wie
natürlich ein Schrei des Schmerzens. Denn außer je:
2) Nur daß Schneider doch auch für die ausdrückliche
Trennung von Aeize frendeo nicht Sorge genug trägt.
Er febt‘ dort unter die Formen die brüllen bedeuten
auch £ ira, weil er namlich — auf dies Thema
zuruͤ füber: und im Art. Porzw leitet er ein Verbum
S Povrouas (vermutblich ſtatt Beßovra), das fo viel als
Porzaonas fein foh,. von Apüzw frendeo ab. .
J
N
i x
z
\
Boognvar, Beßgyya 433
gem eigentlichen Btuͤllen, druͤkt Bovgscdau- jedes heftige --
auffehreten aus, wie Povyndels bei Soph. Oed. T. 1265.3
fogar ‚das laut aufweinen des Weibes, wie bei demfels
ben Dichter Trach. 904. und 1072. mo. &ßouya@ro und
Peßovge fo gebraucht find. Hiedurch wird alfo. die Ein-
beit des Gebrauchs nicht „allein für Homer, fondern
‚auch überhaupt bewährt. --Beßovga „gehört dem inne
nach bloß zu Pouzaodaı; im Sinne des Zahne Enirfchen,
aber ward nur Prael.. und Impf. Bowyo, &ßovgor ge:
braucht; wiewohl auch dies wie es feheint, nicht in ber
epifhen Sprache. —
| 4. ©o bleibt num bie ſehr ſchwierige Form fbrig
in D. eo, 54. F:
Olov d& rocqute Eovos arıo &oıOmdk; dein. "-
Xcöod Ev olonölm, 50" älıs, dvaßeßouyer Übsg: -
‚Hier If, wie man.-fieht, weder ein Wellengetoͤſe noch
: auch ein Laut den man mit dem Knirſchen der Zähne,
vergleichen £önnte, der Sinn aber ift Elar, nehmlich von
aufquellendem Waſſer. Der Grammatiker muß aber,
trachten aych Über die Wortform und deren Analogie zu,
befriedigen. Und fo haben fich verfchiedene Meinungen,
theils jur Erklärung theils zu Aenderung dieſer Form
gebildet. Da es mir nicht bat gelingen wollen auch
für mich felbft zu einer gang überzeugenden Entſcheidung
zu gelangen, fo muß ich alle Anfichten und Meinungen
vortragen, und De am, wenigften baltbaren darunter,
Damit fie nicht von neuem aufgegriffen werden ,- bes
. feitigen.
5. Golfen wir A. ein drittes BPIX-, d. b. eine,
«
dritte jenen gleichlautende Qnomatopdie, ungefehr dem -
deutfchen ſprudeln entfprechend annehmen? Die Gleich:
heit der Wurzel: wäre wol nicht zu fiheuen, da die für
jede der «drei beflimmten Bedeutungen vorfommenden
Formen werfchieden wären; denn zu ı) one, Enirfche,
und 2) ßsfovge, brüllt, erhielten wir nun 3) eßodye,
fprudelt. Aber eben Hierin liegt eine neue Schwierige
keit. Es iſt uns aus der Srammarlf geläufig, daß fein
Verbum das denfelben Konfonanten im Präfens und-
Perfekt zum Charakter hat (Perf. 2.) im Perfekt ei:
Ne
—
⸗
rag 85 Boosa, .
nen kurzen Vokal annimt. Die Ausnahmen hievon —
nebmikh 1) das 0, z. B. xexone, Teroxa, 2) die Silbe
Binter der attifchen Neduplifation, wie in Anivde, aArr-
kıya, und 3) die epifche Verfürzung des 7 in « einzig
in den Narticipien ossapvie, Tedalvie ıc. — find fo
Beftimmt, daß gerade dadurch die Hegel um fo fefter
erfiheint, und Peßovya alfo eine befremdliche Erfiheinung
M. Die Grammatiker haben fich indeffen hieran nicht
geftoßen. Apollon: Lex. Avaßsßouye. Toy nenomuevoov
dra ulunow, olov avaßsßıe werd wos Mgov. Soll
diefe Erklärung gehalten werden, fo muß man anneh⸗
Men, die Form felbft, die ja Eeines Praͤſens auf oo bes.
darf, fel, wie fie da ift, zu Nachahmung des Tons, In:
Diefer Merfeftform mit Eurzer Mittelfilbe gebildee wor:
den: Peßepüxer, es fprudelt. | —
6. Schneider im Wörterbuch erwaͤhnet B: der Les:
art (ob mehrer Handfchriften, weiß ich nicht: Henne hat-
fie aus einer Moffauifehen) Peßovxer, zieht aber doch
Erfoug: vor, das von Povto herkomme, welches fo viel‘
als PAv
s PAuboo ſei. Mehmen wir nun Beßeuxe an, fo iſt
biefe Quantität, befonders bei Homer, der nur einige
wenige Perfekte auf wa Eennt, alle mit langem Vokal
Vorder, wie deövxa, Pefinze (f. ausf. Gramm. $. 97.
Anm. 7.), ſehr unmahrfcheinlih. Schneiders Meinung -
aber ſteht noch weniger feſt; denn erftlich gibe es nur
ein Berbum fova und ein Verbdum PAvlo, beide im
Sinne von reihlichem Emportreiben, und zwar elgenf-
lich nur von Pflangen, wie gleich zwei Verſe welter in
derfelben homerifchen Etelle Boweı gebraucht iſt: bei an⸗
dern Echriftftellern auch von Waffer und andern Fluͤſ⸗
figkeiten. Nehmen wir nun auch mit Schneider ein Präf.
ovLo an, fo ift dadurch noch Fein Perf.. auf ya begrün:
jet; denn PAuko wenigftens formirt PAvon ıc. Ende.
Ih aber hat weder Povo noch Plvuio jemals das Em:
porſprießende felbft zum Subjekt, fondern man fagt nur
Povev avdeoı, vdarı ıc. oder allenfalls mit dem Geni⸗
tiv. Hier würden fi alfo Annahmen auf Annahmen
Haufen und folglich die Lnficherheit nicht ab fondern .
Junehmen.
7. Schneider ſtellt ferner C. arafzßoayger als
)
4
\
sine alte Lesart auf, aber nur durch, Schluß aus dem
uer@ sıyvog. 7Xov in Apollon. Lex. und aus dem was
ibm Nachahmung davon zu fein ſcheint bei Apoll.
Rhod. 1, 1147. 767" aveßgaye duypadog aürwg 'Ex xo-
evpns Ahlnazov (nehmlich Home). Aber abgefehn da=
von daß dadurch noch immer fein Pf. Pefoaye wahr:
ſcheinlich werden würde, fo. bat: uns De Sache felbft
‘gelehrt daß der Grammatifer unter nos rıs nur ein
fanftes Sprudeln verfteht: der Dichter Ypollonius aber
fhildert dort den aus einem quellenlofen Berg durch
goͤttliche Wirkung plögtich hervorbrechenden Waſſerſtral.
Man fieht alfo daß er ganz aus freier Wahl dos ein
Gepraffel ausdrädende Bauyeiv wählte, : welches unferer
homerifchen Stelle grade entgegen ift. = |
g. Eine wirkliche Lesart aber ift D. die bes Ze⸗
nodotus avaßeßooyer: alfo eine alte, die Aufmerk⸗
ſamkeit verdient. Auf den erften Anblick koͤnnte man
dies für das Korrelat des oben erwähnten zu dem
Stamm BPOX- gehörigen zaraßgoScı, hinunter fchlus
den, halten; alfo Heraufgeben. Aber wir haben eben
dort araßaokaı und avafßpoyev als dag gerade Gegen:
theil bievon und dem xuraßoo&cı wefentlich gleichbe⸗
deutend, nur mit dem Begriff wieder zurüch, gefehn.
Und auch wenn man einen folchen zwiefachen Gebrauch
des Worts fich gefallen laffen wollte, fo ift der gleich:
fam gewaltfame und momentane Begriff der in jenem
. Pooas liegt, dem fortdauernd fanft quellenden Gewäfs
fer nichts weniger: als angepaßt. Die. Meinung der
Zenodotifchen Lesart gehe. alfo ohne Zweifel auf das
Derbum Posyeiv., Nun ift zwar .ein Perf, Peßooxa weis
ter nicht befant: aber fonft nicht vorfommende Formen, .
wenn fie nur.in der Analogie, und befonders wenn fie
wirkliche Lesarten find, Fönnen in alten Monumenten
kein Bedenken machen. So wie. man nun ganz richtig
- fagen ann, ro üdwe Posyeı urv zn», fo fcheint auch ein
abfoluter oder- neutraler Gebrauch des Verbi nicht uns
natürlich, vermöge deffen man kurz gefagt ‚hätte, Udop
avaßeßooysv (Perf. in präfentifchem Sinn) für „Waffer ®
dringt hervor und neßt oder tränft das Land.”
⁊
⸗
— —
0 Boogivar, Beßovga , 125
. 9 Einen wenn auch nur ensfernten Wink ſcheint
126 85. Bookar,
aber E. auch für die gewoͤhnliche Lesart, avaß&ßouyer,
der homeriſche Ausbrud vnoßovga, unter Waffer, zu
enthalten, wenn es Od. 8,319. heißt 7’öv Ö’ &p’ imo-
Bouxc Inne (das zerriffene Floß den Odyffeus) roAdr
zeovor. Ein Theil der Grammatiker nahm den Aus:
druck als Adverb: daher auch Aratus 426. vnoßonye
"vavrdllorscı von einem untergehenden Schiff: andre
trennten uno fovxa, und Dppian nahm daher. feinen
Anftand den Afkufativ Pouxe für die Mieeresflut zu
brauchen (Halieut. 2, 588. &s vexrm geosa Pov-
ya). Aber die deutlihe Analogie folcher Redeformen
' wie, vor Ev Ayiinlov Onxev OAtoe und zuia d 20-
xy Aagoa, zeigt daß, Unoßguga ein Adjektiv iſt, wo⸗
zu wir nicht nötbig haben einm Nominativ zu bil:
den. Brauchte man einen folchen, fo lautete er ohne
Zweifel metaplaſtiſch Wmaßovyos: geläufiger aber ward
ünoßovzos, In den.bomerifhen Hymnen, bei Herodot,
und fonfl. Diefes Wort nun kommt zuverläffig von -
Posyo:; denn fosfesder wird von Gegenfländen ge:
"braucht die ganz im Waffer find, z. B. Xenoph. Anab,
$, 2. von folchen die durch den Fluß waten, dıefamov
Boexöneroı moög TV Ougador. Mach gewöhnlicher Ana⸗
kogie würde es alfo Unoßooyog Tauten, wofür hier der
feltnere Umlaut © fieht, womit man vergleiche Oroue,
-avrwrunos und ganz befonders «yeiow, dyoga, Kyvpıs,
oyvorns. War aber diefer Umlaut in den Ableitungen,
fo muͤſſen wir die Möglichkeit zugeben daß, er auch in
den Biegungsformen des Derbi war, und daß von Äoe-
xoo nicht, oder nicht bloß, Aeßooya, fondern Peßoöya ges
bildet ward, deffen Eurzer Vokal bei diefer. Borausfeßung
nicht befremden kann. In diefen älteften Donumenten
find -einzele Formen die In Eeine befondre-Analogie, fon:
dern nur In die allgemeineren fich fügen, häufig genug,
wie eilmlovta, dagOn, Euvnuvxe, anovpas x. Zeno:
dots Dariante arafefiooger tritt durch diefe Annahme
in ein eignee Licht. Meben der aus alter Sprache übers.
“lieferten anomalen Form feßouga hatte die in die große
Analogie ſich fügende Form, wenigftens in dem Munde
berichtigender Sprachgelehrten, fich auch gebildet. Wie
wir Zenodots avaßeßooyev erklärt haben, fo faſſen wir
P dung
Boazizwas, Beßovxu | u 127
J
nun n auch —X eier: und bie Variante iſt alſo bloß
Variante der Fo
Mir Haben alfo nichts gefunden was auf bi:
ſteriſchem Wege ſich vollſtaͤndig empfoͤhle; und ſo bleibt
uns nur die Wahl zwiſchen drei auf allgemeiner Ana⸗
logie beruhenden Annahmen: D. avaßeflgoyer ganz ana:
109 geformt, gber mit einer Beziehung des Verbi are-
Pesxw, die fich gerade fo nicht nachweifen läßt, und nur
mit ſchwacher Autorität - der Lesart; E. avaßeßauger
eben fo von Graßgeyo, aber mit anomalifcher Forma --
tion; dagegen mit größter Autorität der Lesart, und mit
der Analogie von vnößeyya; A. diefelbe Lesart ära-
\
Peßeuyev ohne Ableitung, als bloßes in Form des Per:
fekts gebildetes Schallmort „fprubdelt empor, u
J
86 aönodız äusvaı, Ewusv, Kö, dos,
. Gönwovs iv.
ı. Bel Homer und fonft nirgend fommen. die -
Formen adnosıev und dönxores vor von einem Verbo
adv, adnoaı, Unluft empfinden... Hiemit verbindet
man ein Andres homerifches Wort, ein vollfommenes
onoE eignuevor, aus 11.4, 88. &dog Weberdruß: da
nun aber dies Wort die erfte Eilbe kurz bat und jene
Verbalformen lang; fo hat ein Theil der Grammatifer
die Schreibart aödnoeıer, addnxöres in den Homer ge
bracht; .ein Merfahren das wir fchon aus &ödesoer und
addees Eennen: ſ. Th. 1. die Mote zu 43, 5. Dos
Subſt. @dos aber ‚bringt man wieder ‚ufammen mit
dem epifchen Verbo aoer, fättigen. Soll dies gram⸗
matifchen Sinn haben fo müffen wir ein Thema AAL
annehmen wovon einerfeits das Derbale &dos, ander:
feits die Formation aonı Fame: aber dann widerfpricht
abermals die Quantität. Man ficht alfo, daß es .mit
dem Sufammenhang diefer Formen, unter fich und, mas
ſo natürlich daran zu fügen fich fcheint, mit ſatur and
fett, noch keinesweges auf dem reinen iſt.
2. Das Particip «0 nzores kommt — vor
in der Verbindung — adnzüres, woher m man eben
’ wi
‘ ii
e *
148 86. aönoaı ꝛc.
den Begriff uͤberdruͤſſig, fatt, auffaßt und dies Ver:
bum mit «car zufammenbringt. Aber zweimal Il. x,
98. Od. u, »81. iſt verbunden zausıo önxöreg 08
a6 — * Der Scholiaſt erklärt ganz ehrlich ünveo
durch aygunrig; ummwundner Heyne, die Sache ſtehe
ſehr oft für das Fehlen der Sache, wozu ihm Euſta⸗
thius das Beiſpiel leiht, wenn man fage, ein Schiff fel
untergegangen wegen des Steuermanns, nehmlich weil
er nicht damar. Alfo auch „fat, Überdrüffig das Schla⸗
fes”, nehmlich des fehlenden? Gewiß nicht. *) Dage⸗
gen fagt man fehr gut „vom Schlafe gequält wer:
den”: und auch Horazens befante Nachahmung „ludo
fatigatumque [omno”, wenn gleich etwas Fühner und
abfichtlicher, verfehlt ihren Zweck nicht; was bei [atia-
tum 'gewiß der Fall wäre. Kurz adrzores drüdt nicht
Eättigung fondern Qual, Wein, Unluft aus: und das
zeigt auch der ganz parallele Satz Od. L, 2. ünrw xai
saugt aonusvos. Wollte man aber doch on.der ge:
mwöhnlichen Erklärung von adnxöres haften und das
imo nur nachlaͤſſig dazu gefügt Ylauben; fo erwaͤge
man nun bie ©telle wo adrosıs fteht Od. a, 134. ges
nauer, ale man wie es fcheint gethan hat. Der Gaft
iſt eben gekommen: Telemach' bereifet ihm einen ei
ganz abgefonders von den Sreiern,
un Eeivos avımdeis Öovuazd
Atinyo aöngeıev Uneppıalorcı uereAdwr.
Wollten wir hier, mit Huͤlfe des Sarkaſmus, den Ge⸗
danfen „des Mahles fatt” hinein bringen, fo fehlte für
den eben anfommenden noch einiger Zufag, In unferer
Eprache etwa „damit der Saft des Mahles nicht bald
wieder fatt Eriegte”. Wer ohne vorgefoßte Meinung
von dem Wort die Stelle lieft, fühlt gleich dag es nur
die reine Unluſt ausdruͤcen kann.
| 3. So⸗
1) Ein andrer Scholiaſt vergleicht die Redensart wecös
önyov; recht gut: nur mug man nicht wollen daß die⸗
feß voll Schlafs mit dem Begriffe, a — des chla⸗
ieh, verwechſelt werden konne.
„
86. . Adiaa %, 029
i \
3.*Sodiel von, felten des Elnnes, Daß aber
Gönxores, woher das Wort outh komme, kein kurzes a
Haben £önne, folglih die geammatifche Hälfe adsızd-
zes eine überflüffige und ungrammatifche iſt, das folge
aus der Perfektform ſelbſt ſchon. Pie: fällt. bei den
Epikern das die Reduplikation des Perfekts vertretende
augm. teınp. bei kurzem Vokal ab, mit einziger Aug»
nahme des Derbi drora, das ſich als Perfekt gar nicht
mehr darthat: alfo Eonnte ein fo deutliches Perfekt wie
das vorliegende Particip unmöglich es abmwerfen. Wo
aber ber Vokal von Natur lang war, da ward bas
Augment nirgend vermißt: und namentlich das lange
os entbehrt des Augments n, das ohnedas als Vermeh—
rung nur ſcheinbar if, im Aor. «oa (jeder Bedeutung)
und im Part. pf. Konuivog, Die wahre Formation des
vorliegenden Verbi ift alfo ads, adncu, Adna, alleo
mit langem a.
4. Don feiten der Quantität wäre alſo bie Ders
einigung ber Verka aönonı und aueaı nicht zu verwer⸗
fen: und das Subſt. dos das hierin von beiden abs
weicht, ifE vor der Hand noch zu befeitigen. Aber Son
ſeiten der Bedeutung iſt nun auch adaaı zu betrachten,“
das im Aktiv tranfitive und intranfittve Beziehung Bar.
Die Speere fliegen Aaröuera xo005 doars ganz ümfer‘
ſich zu meiden. Foͤnix den. Achill an feine Kindheit
erinnernd -fagt zu’ ihm DI. «, 489. „du wollteft an kei⸗
ner Mahlzeit theilnehmen, wenn ich nicht auf das Knie
Dich nabm und
>.”
”Oyov 7’ &oamı ootaumv xab olvo» Enogan.
U. 7, 307. bittet der traurende Achill die Fuͤrſten
Min ne ngiv olsolo xchebere anöe noTijsog
MAbcœobœdt ylkov qroo —
Gewiß fchroffe Gegenfäge gegen jenes — dcimvou,
alle die behagliche, wohlthuende Sättigung ausdrädend. -
Und wenn denn diefes Verbum einmal mit. einigem
Sarkuſmus ‘von dem flebt mas man zuviel bekommt,
fo ift dies, wie im gleichen Fall bei unferm fatt, ſehr
0,28 1 aha von
{
un: zu bemerfen ; wie wenn IL,
r
1
)
\
der guruͤdkehren,
J *
130 66. Adam x. J
den Griechen ſagt, wenn einer es verſuchen ſollte ſie
unter den Mauern anzugreifen, ſo wuͤrde er auch wie⸗ |
j :
Ä 000.000 dmabm, gumögeviss Tnssous
: " MHavsolov Öpduov don Ind röhıy nlaonaler.
wobei auf die Luft des muthigen Roſſes an mancherlet
Lauf fpottweife angefpiele if. Und fo iſt auch ohne
©pott U. @, 717. &00de xAavduoio „dann könnt ihr
euch ausmweinen” und %, 157. 70010 wer &ı aa doas
„des Wehllägens kann man ein Genuͤge auch finden”,
durchaus ohne den Begriff der Unlüft ober des Uebers
druffes, fondern nur mit dem der Befrledigung gefagt.
5. Diefe angeführten Formen mit dem Sinne
der Sättigung laffen ſich nun allerdings auf ein Thema
AASR zurbdfühten, das aber dann nothwendig ein. lan⸗
ges « Haben müßte: Aber einige andre Forinen führen
auch von biefem Thema ab. U. g, 70: gyin —
— Tsudyni X6065 Ajeraı dyöponeoı,
Daß hiefe Form durch Die Bedeutung zu dem Intranfi-
5
tiven cas gehört, iſt Elar, und zugleich, daß es -Inf.
Praef. für &eıy, agurın if. Die welche ein Dräf.
AAA annehnieh, wollen Aurerai gefprochen oder geſchrie⸗
ben wiffen: gegen alle Analsgie: vielmehr würde die von
Eöueros mit fich bringen adumva. Hiezu kommt das
Prael; pall, &taı nach Helychius, oder darkı mit Fu⸗
turfinn aus Sout. Herc. 101. (ſ. Zuf. ober Note zu
Th. J. 2, 1.): und das Präfens do ift alfo für Die
epifhe Sprache als gebräuchlich anzufehn. Von dem⸗
felben Thema gebt aber auch offenbar das Adi. arog,
unerfättlich, Aus, welches gufammengejogen iſt aus «
und arog u Ä | ———
6. Hier muͤſſen wir auch die ſeltſame Form ẽEG
EV erwähnen in der Stelle ID. 5; 402. in der Anrede
Achills an feine Pferde: „Sonſt pflege ihr ja. euren
Wagenlenker zu retten = —
Ay Acvoacõy Es Öuhoy, enel 4’ don ioAgucio.”
soobel die Varianten, die noch in Erwägung kommen.
finds &onev, ne (Helych. in Enel— p. 1381.) und
!
—
ı\ N
%
.
—
——
x 14 ’
«’ Eüuew.. An Lequty Yon Bio denkt Feiner der Erfiä:
rer foviel ich weiß; und dieſem wäre auch die Perbin:
dung entgegen: Schreiben wir Eouer ſo Ifts der Könf.
ge. ee 131
or. 8: von nu: aber auch. diefes ft In diefer Merbins -
dung ganz unbefant: Indeffeh, glaub' ich, Tiefe fich fra:
gen ob hicht inpı, das freilich bei Homer für ſich und
in allen feinen Kompofitis ſonſt durchaus nur tränfitiv
ift, auch die rieutrale Bedeutung nachlaffen gehabt has
ben koͤnne, bie in der nachherilgen Sprache Avinuı bat.
Nehmlich fo wie wir TH. I: 20, 3. geſehn haben dak
doweiv eigentlich den Hofitive Begriff bat, fahren, ein.
ber ftürmen, dann aber durch den Hinzutretenden Ge:
nitiv eben das bedeute was fonft EEeowitv, abwaͤrts,
ruͤckwaͤrts fahren von —: fo konnte auch Tywm molk- .
.... po bei Homer eben das fein was vollftändiger fpäs
——
⸗
terhin drinm. Doch laſſe ich dies als bloße Möglich:
keit ſtehn, und führe nun das an, weswegen ich biefe
Form hier erwaͤhne. Durch eine feltne Lebereinftim:
mung erklaͤren nehmlich alle Scholiaſten und Gloſſo—
graphen ohne Ausnahme das Wort durch mAndoduuer,
sogzodtoner. Henne befriedigt ſich auch damit, indem
er hier eine Ellipfe von dem ſonſt im Sinne bes ſatt
werden vorkommenden 85-200» elvac erkennt; gewiß die
unbegreiflichfte aller Ellipſen „ich fende des Krieges”
für sich entfende” d. 6. vertreibe mir die Quft des
Krieges.” Bel ben Grammatiferri findet man auch
wirklich, dleſe beiden Redensarten jufammengebraht: f.
Eufath, ad |, und Helych; in End— p. 1333.:
aber was findet man nicht bei dieſen. Unmoͤgllch ha⸗
ben bie welche fo ohne welters zwuev durch xodeoda-
"per erklären Auf diefe Art verftänden fein wollen: fon:
bern fie hatten dieſe Ueberfeßung des alten Wortes durch
Ueberlieferung; und ſo ſuchte fie denn auch mahcher
unter andern auf jene verfehrte Weiſe zu erflären.
7. Banz andre Erklärungen von E@uev gibt das
Etym. M:; inter "Adyv, wovon wir nur anführen wol-
lert, daß nach der einen ein Verbum dw ich fättige,
nach der andern &o, @, as, @ Bon gleicher Bedeutung
feſtgeſetzt wird, wovon doew ic. Laffen wir alſo die
Fehlgriffe und Misverſtaͤnbniſſe der ** Grammati⸗
⸗
\
L
\ *
332 ; 86. 170570 IC.
%
ker beifelt, fo ſehn wir daß eins alt «angenommene Ue⸗
berlieferung war, obiges Zwar heiße xopeodau, unb
geböre zu jenem do, woher auevas und dom Xboogs
benn bievon lautet die Bier erfoderliche Konjunktivform
Gousy mit langem «,, woraus nach befanter_ Analogie
Zouey werden Fonnte. Denn auf Acceht und Spiritus,
bie ein Epiel ber Orammatifer waren, brauchen wir uns
nicht. einjulaffen. Folgen wir diefer Ableitung fo erfo-
dert die Konſequenz Emel #' Sugv: und auf jeden Gall
erbellet daß eine alte Ueberlieferung aus der älteften Zeit
der Spräch:Erflärung das Thema nicht ad, fondern
üo annahm. Iſt dagegen meine erfte Annahme rich:
tig, fo iſt zu fchreiben ärei x’ Emmev: und das Prope-
rılpomenon ſcheint alfo gar nicht begründet. Im eis
nen Fall ferner ift es Xorift, im andern Präfens, und
beides „fo oft wir abgelaffen” oder „fo oft wir fart
werden — des Krieges” paßt In den Zufammenbang.
Wohl überlegt gebe ich aber der letztern Annahme als
alt überlieferter Erflärung den Vorzug.
8. Endlich gehört in diefe Unterfuhung das Ab:
verb adv in Fülle. Dies Wort ift vorn gewähnlich
furz: D. 9,315. OF uw dd Bowor. Hefiod, ap. Ath.
10. p. 428. 0..”0sı5 Adnynive. Da es nun Il. e, 203.
in der Lange ſteht fo fehreibt man auch diefes Wort
dort addrw. Auch dies nehmlich wird von AAN abge:
leitet, .ivelches Thema wegen des obigen “dog kurz an«
genommen wird, gegen die Quantität von age. Man,
nimt alfo auch ein Subſt. &d7 on, wovon jenes. Ab-
verb der Akkuf. fein foll. , Allein oͤny iſt ohne Zweifel
gewoͤhnliche Adverbinlendung mie ‘in Padıv. Da wir
nun &-ueras und &-7ös geſehn haben, fo ift @-Orv
Elar, und beflätigt alles obige. Alſo iſt @ddnv wieder
unnoͤthige Hälfe: denn vielmehr &dny mit langem «,
von ao, doaı, ift in der Analogie, und adv, mit Eur:
zem, ift durch Verkuͤrzung entfianden, wie ja auch Pa-
Önv und der Dual farnv aus Pndnv, Anınv verkürzt
find. ?) Indeſſen ift feltfam daß. das ‚don diefem A:
3) Es läuft auf eins hinaus ob.man biefe Darkellung
7
„., ‚annehmen will, oder bie, daß do in der Flexlon über-
x t N
«es
;
rn Fe
7,96 Add ie. 133
‚Verb "abgeleitete Wort adnpayos In den Handſchriften,
und bei fpäteren Schriftſtellern auch im den gemöhnll: Go
chen profaifchen Terten, ſo haufig @döngayos gefhriedn .
wich: Kaͤme es in Berfen Tang vor, fo würde daffelbe
_ Helten wie bei &örw, aber ich finde es überall Eurj:
Soph. Philoct, 313. Theoer, 22, 117. Callim, Dian,
160. und alfo ift wenigftens bei den ältern Schriftſtel⸗
lern die Schreibart döngayog in den guten Ausgaben
ige mit Recht hergeſtellt. ) Dies Adverb heißt alſo
| eigentlich .fatt, in Fülle, wie wenn nl. &, 203. Pane
datos don feinen Pferden fagt eiwdorsz Zdusuns kdny,
geht aber gleich in den Begriff zuviel über, mie im.
ngefühtten Fragment Hefiode, Osis &dnv. river, olvog
. 08.04 Enlero u&oyos; und ſo alfo In wöngmyos
7,9. Miche ſo Elar iſt elne Rebensart bie dreimal
hei Homer vorfomms: Tl.,», 315. OL zo aönv Ekowas
' cd toqujevov rroA&uoio. 3,423. Ob Anso moiv Towag
nv Ekaccı mohluoro. Od. z 290, "AAh” Ere nen min
‚gms. &dny Elder xurdenrog Diefe Stellen. fiheinen
diejerfigen zu beguͤnſtigen welche dr für einen Alkkuſ.
Haltens’ denn man erklärt: &auvev eis dlyv rou no-
Auov, Gewiß Feine Erklärung welche und vermögen
kunn bie arinloge Anficht der Form önv: zu verlaffen. -
Mir ſcheint &öne Ehmüvew zu heißen, probe exercitare, _
ud: der. Genitiv diefen Gedanken auf homerlſche Art
zu befiimmen, wie Aoveodan srorauolo, roNDR TrUgOg. '
„5: .10.. Da alfo In allen zu «oa gehörigen Formen
nichts iſt das uns den Stamm A4- zeigte, ade
aber, wenn gleich die Bedeutungen beider Verba in
t
22 EA
” E — ..: . 7 & : A
N. a wer, De De a De Fe
it siphuyt"fönsent kutz ats Tany « babe: ee Ä
a : denn auch ie oe dire wovon Th. I 5a Ss. ie
an Recqhtfertigung faͤnde.
a22) Vernuthlich war die Gewohnhelt, in Ike, 203. 'siw-
so Dates böerau dönv, was ſo deutlich die Etnmologie Des
= Be aönparog. enthält, Ködrm geichrieben zu ſehn,
ter Trfach dab Diefe Schreibart einrif. Bel Nellan V. H.
7, 13. und ar. ſſeht in den Musgaben fo, auch bei Athe⸗
0, Ming 10. P- 416r, bu WO aber, wie aus Schwei uſers
4 — au ichliehen if, die Handſchrift die richtige Schreib-
AL. .
/
u B6... ägar ıc,
»gerolffen Redensarten einander nahe Eommen, Boch wie
voir gefehn haben den Begriff der Sättigung und ‚ber
“guten Genuͤge nit bat: jo möäffen wir guch beide
Derba für die Beobachtung der Sprache getrennt hal⸗
ten.. Derbinden mir nun, mit gönoas noch das Wort
adolsoyns, welches von adnw nicht füglich abgeleitet wers
ben kann, auch ungeachtet ber Grhße des Worts bie
Länge auf ‚der erften Eilbe fortbauernd behauptet hat;
fo wird ſehr wahrſcheinlich die Dorftelung ber älteru
Srammötifer daß ddrjası zufammengezogen fei aus
andnoe. Das mwichrigfte Zeugnis dafür iſt das des
Phrynichus ſim App, Soph.p. 22, der beim Worte ddols-
“ ‚078 ausdrüflich fagt daß. die Jonier das Wort Gndle
dreifilbig gefprochen hätten, Aych wird man bei Dee
chius die Sloffen wärs, .döfs, und aödlg *), in der hie⸗
ber gehörigen Bedeutung finden. Das Verbum iſt in
feiner exſten Form ande des Augments unfähig (f.
ausf, Eprabl; 5, 84. A. 4) und fo. blieb dag « uns
verändert auch In der Zufammenziefung (ednxöres).
Hr Und nun muͤſſen wir uns auch Über das Subſt.
Adoe entſcheiden. Die einzige Stelle pᷣo das Wort vors
Fommg if 11.4, 88, vom Hölgbaure..
‚= Huog.Po- devrönog nee amp: inAlsonro deinyor,
“ Oügsas dy Arjoomaı, Enel 3" Önopenouro geipag
Tauvwy Öevdpek uaxod, adog TE um Intro -Duudn
Es iſt nicht zu leugnen daß &dod'hler, für fich betrache
tet, eben’ fo dut wie &xod&oogro von det reinen Genuͤge
ausgehn koͤnnte. Aber eben weil Exopeocaro vorher:
t
geht und das Wort Funds dem Wort &dog Beigefägt
if, fo ſieht man daß der Begriff gefpalten iſt. Der
. Mann: dat nun genug georbeiten und fängt an Unluſt
zu fühlen. _ Die Quanticaͤt, die auch dem andern Stamm
entgegen-wäre, darf uns nicht irren; denn da das Wort
fonft qirgend: vorkommf fo kann mus‘. nichts. abhalten
init Heyfie zu fehreiben, Teuer -Ieyögen uaxp’, aöds
SE Mehmlih die Entſtehung ber Formen dörns,
fel hinter Möcyop,
Ze 5
-
* ut.
br ous
ur Dies in ehttem fehe veibaghten,
“wo man die Exflärer nachfehe.
Sn
F
86. Mdqoa ꝛꝛ. 4368
adden, war ſelbſt In jenge..fbr mung Alteſten Sorach⸗
riode fon alt genug daß ein Subſt. Neutr. auf ox
davon ‚gebildet werden. konnte; was frellich bei ein
hoͤrbaren Kompoſito gegen die Analogie fein. würde. -
„42. Aber eines andern Worts allgemein ange⸗
_ nommene Ableitung yon adygas ‚muß ich zurüwelfens .
nebmlich -die des Verbl «dnuoveiv, deſſen a kurz il, wie.
zu ſehen bei Nicand. ap. Ath.7. p. 282. £, u. Strato,
spigr..68. . Zwar koͤnnte die Silbe fich verfürzt br
ben. role z. B. In dröpas, araoduhog; aber um bieg Ä
anzunehmen, müßte ‚die Ableitung ‚des Derbi ddnporeir .
von Adrocı auch eben: fo natürlich feln wie bie: jener
‚Wörter yon ärm. Sie iſt aber vielmehr eine, vun beus
jenigen, welche in Abnahme zu. bringen ein großes Ders
dienft um die Philologie ſein: wird; nehmlich . folche,
wo man fich nicht nur. durch die äußere Aehnlichkeit
allein. beſtimmen läßt, fondern nun auch noch, um bas
Wort der feheinbaren Wurzel Im Begriff näher zu brin⸗
gen, Wendungen ber Bedeutung in bie Erflärung der -
Stellen, und in die Wörterbücher bringt, die das Wort 5
nie hatte. Ueberdruß, Verdrießlichkeit u. ſ. m. ber:
"(den vor. In den Woͤrterbuͤchern bei dem Wort «ön-
woveiv, und hemmen das DVerftänbnis der Stellen, mähs
rend. die Altern Stoffen die echten Erklärungen, geben.
"Ayovıdv, ‚enooeiv, dunyaveiv, Hauualev findet mar
dort: lauter Begriffe die. ſich zu adgjows. nicht fügem,
wenn gleich es unangenehme. Erslgniffe zu fein. pflegen
Die den Menſchen In. große. bis zur: Angft ſich fiel
gernde Verlegenheit feßens denn bies iſt der. Begriff
den. das Wort bei Plato, Renophon, Demoſthenes und.
- bei allen fpätern bat: Plat. Theaet, P. 375, „wenn
ein gemeiner. Nechtsführer einmal ing Gebiet der Phia
loſophie gezogen wird, fo iſt Ihm wie einem der auf eis
ner, fhwindelnden Höhe fich befindet; adnuovev ve nad _
Grooov xai BaoßepiLov yEkosa nupeye”. Ken. Hell;
4, 4 3. 85” Evioug — Gönnovnaas Tag ugs Ddoweus
zw, .aoeßeay. Dem, de f, L..p. 463, (von einem mit‘
Gewaitthätigfeiten bedrohten Weibe) ddnuonovpns- da:
75 avögonov, Aus: den Woͤrterbuͤchern ſtreiche man
—
\
4 » f} vo ;
15. 26: Mer -
alls 1608 Mefen Begriff cht auedruͤckt, und bann noch
Dos Adfektiv aönuov, das; -kois- auch Stephanus be-
merke, bei Euſtathius nur angenommen iſt um adnuo-
red und Admıoria dadurch won döyecı abzuleiten.
13. Doch wir wollen, da wir dieſe Wörter eine
atal· herelngezogen haben, auch über fie fo meit zu bes
firedlgen fuchen: als moͤglich. Schon die Korm ddnuo-
wa enthaͤit einen Wink dag adnumv, wenn es exiſtirte,
Fein Verbale war, das von adnomı ſo gebildet fein koͤnnte,
wie Hör von voraus Auch nicht wie arrgüpuoor,
man mag es nun durch moayue gehn laffen
der nicht, ienmer en Verbale ift von noatas; wie ayoy-
Atoy von vonocn. Diefe Verbalia nun pflegen ihr Ab⸗
ſtraktum auf -oouvn zu bildeh, wie urnuoourg, anpay-
Boodvk.. - Dagegen zidaiuiar; deıdaiuwv, die Feine fol⸗
che Verbalia find, bilden 'wdaınoria, dacdaoria: unb
diefen entſpricht alfo Admmarle. Daß ſolche Analogken
ſtets beim‘. redenden und ſchreibenden vor Augen ges
weſen ohren iſt freilich nicht zu erwarten; aber ich
Woche · auch nar von einem Wink, nicht von einem
Bexeis. Betrachten wir indeffen die gegentheiligen Bei:
ſpicle. Zufbrderſt Ayeper iſt freilich ein Verbale, und
bildet doch yindris: uber weder iſt jenes cin Eigen⸗
(daftswort: wie vorm, daher auch der Accent abweicht.
och dieſes das Abſtraktum einer -folchen Eigenſchaft;
ſeondern Hrusr iſt ein Subſtantiv, und Jytuovice ein
Ant ob Geſthaͤft. Bon armer ferner führt Schnei⸗
ber eAinnhonia und annueoteniun: wur letzteres iſt ana⸗
Bags denn rue kommt bon.nydo; ndoyo: aber num,
Ernmior waren Dichterwörter, Yon welchen Kalfimae
Aus fi wieder ein neues Dichterwort bildete: ihm
alfo, nicht der Sprache, gehdrt das amnuorin, welches
om bellebte nach der allgemeineren Analogie, -ie, zw
bilden.. Auffallender iſt allerdings adanuorin in der
Odyſſee w, 244. Aber auch ohne dieſe meine Bemers
kung hätte Iängft die Resart adanuoavvy aus God, Har-
lej. und Apollonii Lex. in v. aufgenommen fein fol«
fen Von ber entgegengefegten Seite würde dem, was
ich uber aoͤnnoyic zu fagen Habe; Sie von Demokrit (ap.
Stob, erw; 6. p. dt. Gela.) wirklich gebrauchte Form
86° je. 137
Adnuoovvn wiberſphechen, wenn nicht Auch dies eine
Einzelheit wäre wodurch Fein Sprachgebrauch beſtimmt
wind, 5) Mag alfo immereine ünattifche Form adyuoov-
vn neben-Adnuorvie vorhanden; gemefen ſein, ſo nehme ich
daraus daß diefes die rechtmäßige und gangbare Korm war,
einen Wink, daß adnuorveiv auf anderm Wege als jene
Merballa entftanden war. Hiemit verbinde ich noch zwei
Spuren; die erfte, daß biefes Wort grüde' in’ der Pdefie
Außerfk: felten iſt und bei Altern Schriftſtellern über:
fpäteren, jmmer gewöhnlicher ‚merden fehn, und es alſo
hauat vicht haͤufig porkommt, waͤhrend; wir es bei den
toahrfcheinlich nur In ber Sprache des gemeinen Lebens
fih gebildet Hatte; die andre, daB Hefochius, außer .xdr-
aovch; auch noch dieſe Gloffe bat: Adnuer- Sauua-
Lew, :drcopeiv, aönuoveiv. Man weiß dag mit dem Worte
ſcheint alfo Könuos, adnueiv, adnuoreiv, von einer Re:
densart ber vertraulichen Sprache ausgegangen zu fein,
ungefehr entfprechend den unfrigen, nicht daheim fein,
und, mir ift unheimlich; melche leßtere Redensart be:
kanklich ebenfalls von der ruhigen, traulichen Heimath
ausgeht. Das erflärende Yavualer ift zu faffen von -'
>, emem, bem alles was ihn umgibt fremd ift, der alles
anſtäunt. Vgl. Plutarch, de Exil. 6. AA” nusiz,
4
dlonto kuounnes 7 uekırraı uvgunsiag was 7) zuyıfkng,
3 * a Wi. * * 9 * —
" Adnnovoüue zas Eevonadouuer oun elööreg olxeie
orte nonioder aa vonilur warag Esiv. J
15) Geltfam iſt daß ber Antiattleiſt p. gzo. nu in
Aenophons Memorabilien gefunden baben will. Ruhn—
‚ten vermuthete döomuooum, ſo daß Fenophon das poe—
tiſche Wort 3, 9, 6. fidtt avenusnuooten gebraucht habe.
Er gab jedoch felbft wenig auf dieſe Bermutbung, wel-
‚che auch nicht fatt finden Fann: Denn ber Antiatticiſt
‚gebt mur darauf aus, Wörter und Formen bie von den
”.
durch Beifviele ads den Attikern zir retten, adanuo-
" ben aber Farm in diefe Art der Verwerfung und alio
auch ber Rettung nicht lommen.
—— dm . LT * er r nr ‘, u \ “
4.1 3 * car 4 4. vv ‘ . ’ 'e y #0: „! ⸗
dijuoc ber Begriff der Zeimath ſich verbindet. Mir ,
Atticiſten als unattiſch und gemein verworfen wurden, .
‘138 87. dp.
a —J 87. 6 9.99
— Ir . N ‚ ! a
1. Das Derbum dayen: tommt an folgenden zwei
einzigen Stellen vor: I: 4543. wo Aeneas den Apha-
zeus u ee . =
" Acınöy zup', Exi 08 vergauuevor, Ökei dovgh, -
und es nun. gleich von jenem heiß
Errirön:d’ Erepwese xaon, ind 0’ donds Eapün
1 'Kal:xdous, ups dE.0l Bdvaros:yuro Sukegairig.
‚und & 219. von dem’ durch Alas von einem (mern
Stein Über dem Schild nah am Hals getroffenen Hektor, |
"Rs Iso’ “Ertopog sbxa yapas: nero, Er Kaviqam.
Micdòg 0” Exßaden: Kufos,..Ent air d‘ denig
en Fa . | dad = — — F
Xct xdoug, aupe üg ol foaye trugen mom.
Fa he
Alle Erklaͤrer fa weit hinauf wir beren habhaft werden
koͤnnen, Eannten. das Wort aus ordentlicher Ueberlicfer
rung gar nirht,inehr, und fuchfen ‚daher durch Ermäs
gung des — —— und, der Analogie der Bil:
dung dazu zu gelangen, Ariſtarch beſtimmte fich für das
Verbum Ensatasz; zu welcher Ableitung auch die Erklaͤ⸗
rung &mxerngon, Ermiuarnvexdn gehört: ſ. Schol. min.
‚zur erften und Schol, Ven. zur. zweiten Btelle; wie
wohl in Apollon. Lex. bie Erflärung warıweydn durch
ein &yioı de von dnnxokovudnse getrennt it. Tyrannio
Fich an dem Umlauf a und zog vor dag Paſſiv von
- neo, alſo Eri — EdgOn für Eangpdn inflieta eft.
Bet Heſychius ſteht äxauprn, EBheißn, welches zu ver:
binden iſt mit Schol. min. zur zweiten Stelle, enıxe-
Texdupdn ds air 7 donls; was nicht zu begreifen iſt
wenn men nicht annimt daß ein Früherer durch irgend
eine grammatiſche oder beffernde Kunſt &aydn d. i. day
hiinein gebracht hatte: aber. wenn auch dies ginge, fd
ift dies Drechen oder Biegen ein Erfolg, der nur etwa
‚bei der zweiten Stelle als Wirkung des Steins auf
den Schild fich denken ließe, bei der erften aber wo nur
n
53
Dr ⸗ \ > ri
—
| 89, &ipdn 299
Kr —5 in die Kehle erwaͤhnt iſt gar vicht bee
undet . Bi: an lee . a tree
* 2. Betrachten wir den Zuſammenhang fo. muͤßte,
ſcheint es, das End In beiden Stellen durch die zweite
‚beftimme werden wo die Rede vollffänbiger it. Wenn
es nun in Diefer heißt XRugòs Ö’ Eußaler dyyos, dur
avıa 0’ Konis Eügpdn, fo ſcheint aurs aufihn felbft, _
den Fallenden zu gehn. Wie alfo dort, wo es beißt,
Eukvön 8’ Erepwoe xcon, ini d aomis Eupen? Gel
das Derbum zu faffen wie es wolle, fo läßt ſich doch
nichts erdenfen was Schild .und Helm bier, bloß auf
Den Bopf des Sterbenden thun. Man wird alfo ‚ans
nehmen müffen daß, da der Fall des Mannes, fo wie
das. Haupt ſich neigt, von felbft fich verftcht, auch bier °
das Wort En gleih zu faſſen fel „und auf ihn, den
Sollenden”. Was kann nun aber mit Schild und Helm
* chehn, wenn der Mann falle? Nichts, was bier mo—
kivirt wäre, als ebenfalls fallen, binfchlagen. : Die
Praͤpoſition Jäßt fi nun fo faffen „fiel auf ihn”; (wie
0, 300. nege onyns dml.verge) ganz paffend- von dem
Schild; aber wie feltfam wäre es, wenn ‚der Helm,
‚der fonft weit weg rolft, Bier beibemale, gleich als nothe
wendiger Erfolg, auf den Dann fiele? Wir muͤſſen alfo
Eni nehmen im Sinne von dazu oder darnach; unge,
fehr wie marks yao En’.adın xanmeoov n,661..0de#
6 0° En’ aus (gleich nach ihm) Anuolsovse — vuben
v, 395. oder To 0’ Em T'vöciöng pro W,.390.. Oder
öyyrn in. öyyın u. b. g. Alfo, wie ed in dem einen
Scholion zu 5,419, geißt, Eum xap Ölp ovyuasurirdn
78 ownarı. Alfo würde der Sinn an biefer Stelle
fein: Hektor fiel; den Speer ließ er fallen; Schild und
Helm aber fielen ihm mach; wobei man ſich nehmlich
denken muß daß der Helm für fich fiel. Nehmlich an
beiden Stellen wird ber Held vorn am Hals getroffen;
‚wodurch alfo die Befeſtigung bes Helmes unterm Halfe
—
aufgeloͤſt wird und der Helm vom Haupte fällt zuglelich
indem der Dann fällt. Und eben fo ift dann auch wie
ſchon gefage an ber erflen Gtelle das- bloße dmi zu
verftehn. EEE
3. Aber Welche eigne Bedeutung. follen. wir: zu
N
146 87. den |
- Dielen Sinn num dent Verbo daydn leihen? Am d& l
guemften wäre allerdings, da der Begriff des fallenden
Körpers ſchon da iſt, die Bedeutung folgen, Eraxolou-
Dev: aber für einen fo"rein neutralen Begriff wie
Igen, will fich eine Paffivform, wie £apdn waͤre ſtatt
Zomero, nicht recht hergeben, befonders da Zorro fü ges
Ihufig ift: und was den Umlaute betrifft; wenn ereaydr
Ändern fpätern Joniſmus, der auch rvodnıo hat, be
greiflich If, fo iſt dapon von Enreodas bei Homer im:
mer befremdlich. Greifen wir zu änzer heften, feſt
hichen, Anseodes haften, Mich felt (woranf) füs
gen; fo ſtimmt die paffive "Form zwar gut; aber ber
Degriif Fommt ohne. Suflebüng von irrt nicht heraus;
und wir müͤſſen alſo wieder &5* aiıo &agen faffen
Iſchlug, fiel auf ihn“ imdicta eft in ipfam; und uns
wundern, wie doch der Helm auf denn Körper fallen fol.
"> 4. Bu dieſen Schwierigkeiten kommt noch die Form
des Augments Eigdn, da kein einziges Beifpiel . des
Aüdm.: Fyllabici vor einem Vekal ift, wo nicht Das
Digammı fi Lund thäte: und beide. Verba, Erw,
Enduaı, und -ürro, äntousı, gehören grade zu denen,
woran au nicht. eine Spur des Digamma Irgendwo
ſich zeigt, Wenn es alfo nicht von dieſer Seite noch
einmal dern Sprachforſcher gelingt ein drittes Stamm:
wort auszumitteln; fo bleibt uns itzt nur die Möglich
keit übrig, daß eines jener beiden, En oder aͤxroo, vplel⸗
leſcht in der aͤlteſten Sprache dis Digamma gehabt Habe
und zapdr bei Homer noch davon uͤbrig gehlieben fei:
und hiezu bat denn die meiften Anfprüche Erieodaı, das
doch im at. ſequi ein. ſ noch hat, wie le, focer, Sit:
fe, verglichen mit den digammirten Wörtern E, "ixu-,
. 006, 3000. — — —
7. Wenn man ſich alſo in ſehr ſchwankenden Erwaͤ⸗
gungen doch endlich für das erklaͤren fall, dem das wenigſte
entgegen gu ftehen fcheint, ſo beſtimme ich mich igt für &xp-
On-von önesdar: und erlaube mir nun, von blefem Stand⸗
punkt Aus, auch die Verbindung noch einmal zu beträchten.
Ben Ausdruck auror, aurov, ur fcheint zwar allerdings
ein vorherfchender Gebraush bei. Homer porzugsweife auf
den Mann ſelbſt in irgend einem Gegenſatz zu beziehen;
+8
/
| gedet Ihre) en es, (legt doch auch
ge ihm on in diefem Prononien: j. B Od,p, 259
Tıyyaooxw 6° örı moldol & & ouso (dem Haufe) daire -
ziderran. 1, 205, Maron gibt. dem Odyſſeus Wein)
Hey, dunpaoıor, Delov noröy- ovde Tıs wurdv Heidm -.
— Wenden wir das hier an, ſo iſt in dem Verſe,
Käigös ö’ Eußorhen &r405, En. airo Ö' Kanis kagpin,
Doch. wol die natürlichfte Beziehung des Promomens auf’
‘den Speer. Denn in xßaker liegt weiter nichts als daß
der Speer ihm entfiel: wenn nun in drri — Japdrp weiten
nichts liegt, alg daß Schild und Helm ebenfalls. fielen,
fo ift nicht abzufehn, warum, dies fo vorzugsweiſe auf
den Fall des Mannes felbft foll bezogen fein. .. Was
aber bier vom Speer gilt, muß auch an der andern :
Stelle (wo bloß Eni flatt En’ ara fieht) vom Bert.
gelten. Wenn ih nun fehe daß n. V, 232. „Ardy
KExunag von dem gefagt iſt, der ſi ich hinlegt zum Schlafe,
-und Od. 7, 470. üy Ö’ Erepus” dr vom umfal-
J lenden Keſſel, und Il. x, 472: &vren — map’ aürolay
xbor —2 ſo denke ich kann auch, Eugen im
Sinne von folgen gefaßt, gefagt werden, Zxklvdr
ö’ Erögoooe ao „ mi Ö’ donis Eapdn Kai xupus.
Denn für Eyerreodar iff es genug daß erſt der Kopf,
dann die Waffen finfen: e wie wir. in perfönlis
chen Berhältniffen lefen » ‘ll. 6 ‚63. Taud” dmosiSonev
— Zoi ur yo α Fi Enoi‘ Eni Ö” Eyyorsas
Beoi aAkoı: und eben. fo von uͤbereinſtimmender Hand⸗
tung Od. di, 349. — Ö' Eonovrai Hol @Aoı. -
88. elle, Aaaı, — 12 vg en a.
Die Woͤrter und Formen welche von dem
Verbo m ausgehn oder damit verbunden find ma-
hen dem Sprachforſcher große Schwierigkeit theils
durch die verſchiedne Schreibung und Formation, indem
man Aeo und eilco, eilm und eilcw, Eihlw und eiliw,
INheo, Moce, Alva und alhvar, alles gut. beglaubigte
Born, findet; theils durch Die Mannigfaltigfeit der
ereatung, en drängen, toben, ſchlagen ſchlie⸗
Te: zer
}
\
-
‘
77 88. 77; 207 Au
"Sen, befeſtigen; drehen, winden, wickeln, hüllen,
theils deutlich durch ſich ſelbſt find, theils von den Er⸗
Härern dargeboten werden. Hierin Ordnung und Si⸗
cherheit zu bringen will ich verfüchen: verfteht fich auf
Biftorifhem Wege: denn der andre, einen Srundbegriff
aufzuftellen wovon alle übrigen. ausgehn, und eine pro⸗
bable Art wie fie einer in den andern überdehn ; diefes
leichtefte Verfahren, das Immer gelingt wenn nüch die
Begriffe in der Wirflichfeit nie Jufammenhingen, wuͤn⸗
fe ich grade durch Bemühungen wie die gegenwärti:
gen immer mehr entfernen zu helfen, Es kommt hie:
bet banptfächlich darauf an, wie es ſich verhält mit der
Bedeutung drehen, winden, da, wahrend man im Ho:
mer mit obigen Formen Immer die Begriffe des drän:
gen und einſchließen verbunden fleht, man dennoch bei
Grammatifern ünd in Wörterblichern bauptfächlich jene
findet; und zwar fo daß fie vielfältig ohne ſichtbare Ur:
ſach zum Grund gelegt if. Wir wollen alfo alles wie
bisher aus dem Gebrauch zu entwidelü ſuchen oßne
durch irgend eine vorgefaßte Meinung, wozu auth Die
fheinbare oder wirkliche Verwandtſchaft mit &Moosıy
gehört, uns beftimmen zu‘laffen.
2. Ich gebe von den Formen Aoar und &iuni
Aus; welche die einfachfle Wurzel EA zeigen; wonach
wir ein Thema ZAR oder EAAR ale Grundthema
annehmen können, Zugleich führe uns die Form bed
Augments dehuaı und der Hiatus vor Moci in II. c, 409:
auf das Digamıma! alfo FEAASL: daher dehn Auch,
sole bei einigen andern Verbis diefer Art, das überfläfs
fige & Im Infinitiv deioaı 1. 9,294; Die Bedeutung
nun’ diefes Aoriſts iſt in Allen Stellen der Iliade ganz
deuslich, ein ſchließen; theils einen einzelen, wie die
Troer den Odyſſeus, A, 413: "EAoav 6’ iv pebcoısı
nera opiol nnua nıdevris: theils ein ganjes Heer in
den Raum bei den Schiffen, oder in ‚die Stadt: &, 409.
Tovg dE xura nouuves re kai dup Ale Ehaci Ayai-
ouc. 0,294. Haknvoy 1’ EAoai Ayaıovg. p; u2f: nolv
Moaı (Towas) karte sv, 395: Iloiv xark ’IRuogi
xAvra telyei’ haov Eiivaı Towixov ög ke ‚Yuyyai. Und
hiemit ſtimmt das Pf. Puſſ. 00, 664. O-ov jap 6ög
% - —
t ; *
U *
—
u 08. ee BR
N
air: agu iuede: u,'38. "Aoyeior dba Nabe Ind
yhayvorosv Eehuevor. o, 137. EeAnsror &rdodı möpyar:.
auch Dies wieder von einem einzelen, *, 524. vom Ares,
welcher "Horo Ads’ Boviyow Eskusvos, als er, fo wie
die andern Götter, im Olymp bleiben mußte.
3. Sehr verfchieben hievon iſt der Gebrauch die:
fer Form: in der Odyſſee, wo fie aber nur Einmal, das
beißt, nur in Einem zweimal vorkommenden Ders auf:
tritt, &, 132. 7, 250.‘ N 8 |
ia oe Kipa
Zeig oa; Eudaooe don Evi olivom. növen.
Alſo Asus ſchlagend. Wobel über die alte Variante
. Davos (ſ. die Scholien) in große Erwägung fommt. .
- Denn in ber That, da Adomi durch den ganzen Ho⸗
mer das elgentliche Wort für (lagen, if, wie in der
Ilias röv.oxnnrow Eldogoxev, — 6 0 auyeva u£acov
NAaooty — u. ſ. w. und namentlich In der Odyſſee von
den, dem Schlage von Zeus Donnerkell fo analogen,
Schlägen des Pofeidon, d, 07. rolamvay Eddy zegas
orıßaggow "Hide I'vociny rterony, und » 164. wo er
das Schiff der Fänken verſteinert Xupi Karanonvei Id-
cas: fo begreift man nicht, wie in. jenen einen Ders
flatt des geläufigften Wortes jenes In dieſem Sinn
fremde gekommen. ift, und warum ohne metrifche Urfach
- einmal Acoas, einmal Zoas gebraucht if. Dies uns
a begreifliche wird aber nicht gehoben wenn wir bie Leg:
art &ooas auch dort aufnehmen: denn jede echte alte
Variante iſt gleich wichtig: und was befrembdet im Tert, -
bleibt befremdlich auch als Variante. Und fo laffen
wir diefen Punkt unbefpröchen bis wir ung welter über
diefen Derbalftamm unterrichtet haben: RE
4. Wir haben das Thema ZLAN nach ber eine,
fachften Analogie, wie fie in xeAlio xeAoai volrklich vor
-Banden ift, angenommen. Aber Homer bietet uns auch -
felbft ein ziemlich einfaches Präfens in dem Part, poſſ.
siAouevog nach der Analogie von oyeilis, und von _
ætigeo &xeooa; womit wir aber gleich verbinden muͤſſen
- bie Gormation auf do, die In den Übrigen Formen bei
—
IQ
144 88. eldeiv. ın
: '
ibm verfammet. " Die Uebereinftimmung im Stan die
far beiden. Formen, ziAoo umd eilsw, unter einander,
und: mit &Aocı, &eAuaı, liegt am Tage Aura die einzige
Stelle DI. 9,215. Die Griechen find dont ſaͤmtlich an
ihre Dauer gehrängt; und fa wird nun im Imperfekt
erzäblt daß der ‚ganze Raum zwifchen Mauer und Gra⸗
ben IIAndev önod Innoy re zul dyögwr Gonısaoy Ei-
konsvoor* siltı de Go aralarsos "Agni "Exrop. Hier
ſteht das -Impf. zilzı, in offenbarer Beziehung auf das
‚ Part. eiloueyoL das im präfentifchen oder imperfektiſchen
Einn genau daffelbe iſt was seAusvor im perfeftifchen.
Die Griechen\ wurden zufammengedrängt und eingefchlof
fen in jenen engen Raum; und der: fie drängende war
Hektor. So fteht num eiloueror "überhaupt von Men⸗
ſchen in. dichtem Bedränge, guch ohne jenen paſſiven
Sinn, und vielmehr in reflerivem: Il. &, 782. (die bei-
den Söttinnen kamen zu. den Griechen) 69: rAcigos
.xal agıcoı “Esacav aups Pinv Lıoundsog innodauoro
Eilöusvor, Aelovoıv Eoıxöreg @uogayoıcır: &, 203. (Pan⸗
daros fpricht, er Habe feine Pferde nicht mit nach Troja
nehmen wollen, damit es ihnen nicht an Futter ge
braͤche) avdosr eihouhrwr d. h. hier wo fo viele Men⸗
fhen ſich drängen, in dichten Schaaren beifammen
find *%. Diegorm elle kommt nun noch weiter ganz
in dem Sinn des obigen ZAcaı vor: als: Il, o, 447:
‚ Aycwovs. Tooeg &mi novuusmov Eeileoy (EFEIAEON).
Od. u, 210. öre Kuixiwıp Eile Eri onni yAagvoo (uns
- eingefperrt hielt). — wen
5. Alle diefe Formen gehören alfo nothwendig zu=
fammen, und dazu. noch, wie ich ſchon früher in ber
Grammatik gezeigt habe, die Form daArp, ahrivaı: benn
über bie Unbeftimnitheit des Spiritus müffen wir un
ten im ganzen urtheilen. Diefe Form ift nehmlich
Aor. pall. von EAAS aber lo, genau wie &salrıy
-- von
'
\
H
2, ingefchloffen, wie man es gewöhnlich bier über-
Vet Frebmlich von Belagerten % ber Stadt, ſcheint
“2 mir nicht die Teinung zu fein; auch würde. dies viel⸗
mehr Erluaos beißen —
⸗
.. 8388. ’7 E.7; 2 Te 185: .
j \
von elle, äxdors von xtiod. 2) Die Uebereinſtim⸗
mung im Sinn wird vollkommen erbellen aus folgen:
den Stellen: Il. x, ı2. (von den Troern die Achilleus
in die Stadt gedrängt. bat): Oi .dy Toı eig asu adır.
. 0, 76. narsıs Ei ngUurmory - Ghmuevor vlas “Ayasor.
9,607. nohss 0° Eunimso aherroov (ganz wie oben nAr-
Oev zihousvoy). t, 813, Agyelovg Eulhtvon almueras
Erdasde nartag „fich hier zufammen zu drängen, hieher
zurüdzuziehen”. Wozu auch noch gehört y, 420. xtu-
p£gıov ahev VÖng „zufammen gelaufenes und singefchlofs.
fenes Gewäffer”. — . Und fomit haben. wir nun das
Derbum nach homeriſchem, Gebrauch vollftändig, Das
: Prael. iſt eigentlich eo, ging aber in die verlängerte
Gorm eihsoo über, und blieb in der einfachern nur noch
im Praef. pall. eilonas: ungefshr wie in der gewoͤhn⸗
lichen Sprache orsooua als Paſſiv von orepew in Ge⸗
brauch if. Die Übrige Flerion war (drow), &icaı, dir |
por, Eahnv, ahijvar. An allen diefen zufammengehörts
gen Formen aber thut fi das Digamma durch die ges '
‚wöhnlichen Kennzeichen Eund. .
. 5. An einigen der angeführten Beifpielen Haben
wir fchon gefehn daß dies einfchließen, einengen, 'nicht
Immer feinen Grund bat in. einer von außen draͤngen⸗
3) Die Anfüellung eines Derbi Kin: und die Ableitung
„allen bieber gebörigen Formen, die das a haben, entwe⸗
der von aldo melde, ober von wlssg conlerti, find Un⸗
e — älterer und neuerer Grammatifer. ‘Die
lteſte arammatifche Heuerfieferung behandelte fie fo wie
- wir. Dies zeigen nicht nur die fürgeren Gloſſen av
scgdon, ouyrlsicdirtes 1. bei den Gcholiafien und
in Apollon. Lex., fonderin die Notiz bat fich auch voll⸗
ſtaͤndig erhalten. bet Euſtathius, der zu Il. », 408., nach⸗
dem er Eain erflärt bat ovveıAnd 7, guvesgagpn, nachs
ber binsnfeht yiraıas ano Tod ellov, ov nadmsıxöe ao-
biso⸗ * u. ſ. m. wo dag eilor von — nicht ge⸗
meint ſein kann. Und wenn auch Euflatbius den al⸗
seen Grammatiker misverftanden haben follte, fo fiebt .
man doch was diefer wollte aus einer andern Bemer:
fung bei Euflathius, wo deizevos. nicht nur verglichen
wird mit zara dsv aljuwas, fondern dann noch hin⸗
zugeſetzt wird, gli Ös Homiass Askeuıs 10 Elocı xal
alnpmvaı as Eiluzvos xar daln al ülsis. |
IT. — 8
146 | 88. eileiv ıc
den Kraft fondern auch In innerem Willen: womit auch
übereinftimmt, wenn: es vom elgnen Anführer ausgeht,
sie bei Pindar Ol. 10, sı. dv Ilona Mom; öAoy ve
soarory Atlay ve naoar, von dem fein Heer zuſammen⸗
ziehenden Herakles. Hievon geht bei Homer der bes
kante Gebrauch des’ vi ala aus von einem Ein⸗
zelen der feinen Koͤ zufammengieht: am buchſtaͤb⸗
Iichften Il. v, 408. von dem unter feinen großen Schild
ger — bergenden Idomeneus: Th Uno näs dakn, 16
' ineonsaro yalxcov Eyyos. Auch in dieſem engſten
‚Sian, bergen, fommt das Aktivum &ioaı vor, jwar
nicht bei Homer, aber bei dem uralten Elegiker Rallis
nus DB. 11. za im” aonidog Alxıuov soo "El.oesc.
Das Zuſammenkruͤmmen des Körpers bei’ Todesgefahr
ſehn wir ferner Il. 7, 403: wo der den Patrofles in’
Todesangſt erwartende Theſtor dri digpm co alkis:
und u, 278. wo Aeneas, indem fein Schild durchbohre-
wird, dieſen weit vorhaͤlt und fich zufammenzießt: AM:
yes 0° dal xai imo Eder aonid aveoyır. ©o wie
nun ein folches Zufammenziehen befonders auch den
Raubthieren eigen iſt, ehe fie-auf ihren Raub losfprin:
gen, wie v, 168. vom Löwen, dan ve yava nıeol =’:
agobg Odorsas Tiyverarı fo wird es auch vom Krieger:
gefagt, der indem er auf feinen Feind losgeht ober
indem er ihn erwartet, fich, wie wir fagen, zuſammen
nimt ober in Pofitur fegt: 9, 571. Aydza aleı
' nerev: und fo verbindet es fich wol mir jedem befonne:
nen Angriff, oßne daß dabei auf vorgängige befondre
Seftaltung des Körpers ein Machdrud gelegt wäre:
1. x, 308. Od. w, $37. Olunoev de ahsig s' alsrög
UNITIETTEIS.
6. Es if offenbar dag In allen biefen bisher auf:
geführten Bedeutungen der Begriff drehen, winden,
oder was biefem irgend verwandt fein Eann, durchaus
nicht liegt. Wenn er daher Hie und da in den Erflä-
‚ungen der Grammatiker vorfommt, fo geht dies bloß
von der Anficht diefer aus. Auch ift niche zu leugnen
daß das Wort in den Verbindungen wo es das Zus
fommenziehen einer Menge oder einer Maſſe bedeutet.
durch ovsosgeodar nach griech. Sprachgebrauch eben fo
88. sldeivrı. ur we
\
gut ausgedräcdt, folglich auch, wenn es bloß auf ben
Sinn jeder folhen Stelle anfommt, fo erflärt werden
konnte. Aber daß, von aldeiy dies der Grundbegriff
nicht ft, dies geht aus dem obigen fattfam hervor.
Auch fchließen aber, fo deutlich auch diefer Begriff in
mehren jener Stellen liegt, ift ter Grundbegriff nicht;
wie man am deutlichften erfennt an der Stelle Il, 9, 3.
"wo ein Theil des Volkes In den Fluß gedrängt wird:
nquioteç ôè Es notauby eileüvros wo fie nun herum—
ſchwimmen, von Achill getödtet werden u. f. ıw., nicht
wie in jenen Stellen zwifchen dem Drängenden und ber
Hemmung eingeengt ſtehn. Aus folchen Stellen aber
‚wie 'Od. A, 73. wo der Dichter den Drion fchildert.
Ofoas öuov ellsiyra zur’ aopodehöy Ara‘, ſieht
man wie der Begriff des eigentlichen einfchließen aus
: dem des. vor fich bin drängen entfieht; Der res
flexive Begriff, wie er unter andern in dem eiloue-
vo: Äft, von denen die um Diomedes fich zuſammen draͤn⸗
‘gen, fommt hinzu, und bat wie in fo viel Verben den
Aorift In paffiver Form, dadyv: und ſo feihen nun
⸗
alle Bedeutungen von aAnyaı ſich an.
“79 Eben diefen Grundbegriff des vor fich Kin dran⸗
gen hat nun aber auch das Verbum Eidr, &uvvar,
nur daß in eileiy eine Grenze hinzugedacht iſt, Adv
aber ein unbegrenztes Treiben ausdrüdt: welchen flär:
keren Ausdrud alfo Die Endung ao dem Stämme ZA-
‚gibt. 3) Daffelbe Verbum bat aber atıch anerkannt
bie Bedeutung ſchlagen, welche mit jener fich nice
anders vereinen läßt, als wenn wir fchlagen, ſtoßen,
als den Grundbegriff diefes Verbi, und alfo von der, -.
ganzen bisher betracpteten Wort : Familie anſehn. Schon
oben aber, Art. 48., fam uns das Wort oAn, von der
geftampfren Gerfte, als Derbale eben diefes Stams
Bor, Ineifcher Freiheit brauchte Ibykus Hlaaro Boie .
nlacoro, Eivm. N. p. 428, 29. Über der Nerg
des Stinönides ebend. p. 634, 6. Kai es order 0- .
— nkoapm» iſt verdorben, wie die Quantität von
ögao von zeigt: Dieleicdht ögaodVong nisvaunv lc. aim
z0v „ich entging ibm Durch die Hinterthär”; wie bed
Horaz poftico falle clientem,
— 8a
18 88. eldiiyn. .
mes ZAR entgegen, und als Berftärfung deffelben das
Derbum also (ftampfe, mahle). Und fo tritt nun Die
Variante !daas — EAdoag in der Odyſſee in ein
neues Licht. Denn unmöglich hätte eine fo befremd⸗
liche Lesart an jener Stelle Fuß faflen können, wenn-
ſie nicht, in der alten Sprache gegründet. war. Sa,
daß cas ausdrüdlich als Zenodots Lesart angeführt
wird, zeigt daß die andre in der Ueberlieferung viel fee
ſter ſtand; eine Thatſache die wir verhüllen würden,
wenn wir die Lesart &noas dort aufnehmen wollten.
8. Zum bomerlfchen Spra — dem
Verbo ziAoo tritt auch noch das Subſt. la. Das
ſtillſtehende ift in demfelben, sie fo gewöhnlich, in feis
ner Wirkung als thätig dargeftellt. Jede Befefligung
"wehrt ab, ftößt ab. Die nasürlichfte Verbindung bes
Wortes ift die In Od. &5 257. wo die wohlverwahrten
Schiffswaͤnde ein eilap xuuarog heißen, weil fie die
Wellen abftoßen, ausfchliegen: aber auch elaxp navy
Te ai avs@v heißt der Wall in Ver Ilias, weil er bie
Schiffe und das Heer. umfchließt und bewahrt.
9 Wenn es Aalfo am Tage liegt dag im epifhen
Opracggebrauch durchaus nichts ift was diefem Derbal-
ftamm den Begriff des drehen und winden gäbe, ſon⸗
© dern vielmehr nur der ganz abweichende des fchlagen,
ftoßen, drängen darin liegt; fo wenden wir uns nun: zu
dem profaifchen and fkterre Gebrauch: und da koͤn⸗
nen wir mit keinem aͤlteren anfangen als mit dem in
den attiſchen Geſetzen. Hier haben wir einen ural⸗
ten Grammatiker in der Perſon des Lyſias, der in
der Rede c. Theomn. p. 117. mehre ſolche zu feiner
Zeit im gemeinen Leben veraltete Rechts⸗-Ausdruͤcke an-
führt, und darunter auch diefes feßt: “"Osıs de arıelli
‚(Bar. aniddn) 77 Hugg, Evdov Toü »Asnrov Öyrog.
Die Berbindung ift etwas ungelent: aber man fieht
der Dieb wird abgefchloffen, am Weglaufen verbin:
dert: alfo das entgegengefegte Derhältnis von dem das
bei der befanten Gewalthandlung der. &EovAn zum Gruns
de liegt, Ganz richtig erklärt Harpofratiog in v. Das
- Berbum woher diefes Subſt. fommt — es mag nun
BEeheıy oder ebehdeıy oder &eildeır bei ihm ſtehn (f. die
m
Ba 88. div ic 149
Noten) — nicht wie „gewöhnlich fonderbarer Weife ges
ſchieht durch binausrollen, einen Menfchen aus dem
was ihm zuſteht binauswinden,. fondern durch Zfeie-
yaıy, Erßahkeıy; wiewohl auch dies legte Wort durchaus
nicht dom hinauswerfen des fchon darin befindlichen,
fondern vom nicht zulaffen, abhalten, ausfchließgen
des wozu berechtigten zu verftehn If. Und fo fland
auch das Verbum felbft in dem von Demofthenes co.
Pantaen. p. 476. extr. angeführten alten. attifchen Ge:
feg, von dem, ber einen andern in DBetreibung feines
Baues im Bergwerk hindert, ihn nicht zuläßt: Zar rıg.
el Bar. Een) tra Tig Epyaslas. Diefes nicht
zulaffen, ausfchlieben, ift aiſo dos Korrelat, von dem
‘ nicht berauslaffen, nicht nur in dem aus bdenfelben
Geſetzen eben angeführten Falle vom Diebe, fondern
auch an einer homeriſchen &telle Il. P, 294. von dem
Erhlffer der nicht abfahren kann: Hynep alias Xu
em eilkooır oowoucın Te Baradaa. Auch fehn wir
swieder den deutlichen Unterfchled dieſes ZEeAuıy von
dem &belauvers, ungeachtet des gemeinfchaftlichen Des
oriffs: 2EeAnuvev iſt ein Hinaustreiben, hinausjagen aus
"dem worin fich einer befindet; EBeilzır Höchftens ein ab:
ſtoßen deffen der hinein will, ein verdrängen.
- 10. Bea Herodot fommt am meiften vor das
Compof, xaserleiv, und zwar immer von einer Anzahl
Menſchen welche find xasuAnderres vder xaredımucvos.
&s TO Teiyog, ds mv axgonolr, &s ov Ilapynaoor, &v
oAiyo yapo'u. d. 9. Eben To 3, 45. Ta rewva zal
Tas yuralnas 8; vob; vewaolsovs ovreänsas: alfo durch:
aus nur vom zufsammendrängen und einfchließen.
Und eben diefer Gebrauch bleibt bei den attifhen
Schriftſtellern. Thuc. 7, 81. avalndevses zag & 16.
yesplov ci xuxiw TEigos neo —. Xen, Hell. 7, 2,8.
ol de wdovusvor Un adıay — sl; Eharrov auvehoürzo,
Hippofrates bat es in Ahnlihem Sinn von leblofen
‘ ©egenftänden Caac. to. I. p. 583. zarsıklouuerog zoo
Zseoyuog „der ſich zurück nach innen drängt”. Genau
- £ommt blemis überein ‚die Stelle in Plato's Timäus
76. b..von dem was. aus dem Körper ausdünftet, -
> von ber Außern Luft abes .madıy ivrös uno za Öepue.
x ⸗
) 1 1 88. eileiv ıc.
‚eöllouwvor (Dar. AL-, zil-, eil-, dtov- und bei Pros
Elus A -) wureöbıLovro. —
10 Unmoͤglich alſo kann man von dieſen Bes
griffen des einſchließen, draͤngen, druͤcken abgehn bei ber
Erklaͤrung des mit Und zuſammengeſetzten Verbi an
‚zwei tragifhen Etellen. Euripides in einem Frag⸗
ment feines Dedirus (f. bei Valck. &. 194.) fagt von
der Sphinx, Dupgav d’ üneillavo’ (Dar, imin.) uno
Asorıönour facıv Exadelero. Daß von ber eben ge:
bändigten Sphinx die Rede iſt erkennen alle an; unb-
ſo wird, um, nach dem beftehenden Borurtheil, wenig⸗
ſtens ein Erümmen und vweinden bineinzubsingen, das
Verbum entweder vom wedeln verfianden (f. Schneid.)
oder Dirgils Stelle Aen. ı2, 813. vom Wolf, cau-
damque remulcens fubjecit pavitantem utero, vers’
‚ glihen, Die Vergleichung ift paſſend, aber da fich die
Art der Bewegung beim Schwanz vom felbft verſteht
fo Iff in unellAzv nichts als das [ubjicere zu erfennen:
- fie feßte fich mit untergefchlagenem Schwanze. Und
biemit ſtimmt volltommen überein, aber mit Übergetrags
nem Sinn, bie andre Stelle in Soph: Antig, 509. mo,
— nachdem von den Umſtehenden zuerſt geſagt war, ſie
wuͤrden Antigonens Handlung alle billigen, ei un yAa-
our Eyukelooı poßos, es bald darauf mit andern Worten
beißt (zu Kreon) vol d’ Unildovos cqua. Auf den Stan,
torgquent os fuum fecundum te, führt weder der frü-
here Gebrauch bes Derbi noch ber genau gefaßre Zus
- fämmenbang ; denn nicht von denen iſt die Rede, die
dem Tyrannen etwa nach dem Munde reden, fondern
von allen Anmwefenden welche fchweigen unb ‚ihre
Empfihdung unterdrücken. . |
13, Wir Eommen nun an Plato’s vielbefprochene
ya ellkoueynv (mit den gewöhnlichen Varianten) rege
zöy dk mavyröc noAoy Terausvoy, Tim. p. 40. b, Nach
- allem bisherigen Vorgang wäre es doch ganz unbegreif:
fih wenn das Verbum bier auf einmal feine Beben:
- tung fo ganz abgelegt Hätte und, wie der eine Theil _
ber Srflärer will (f. Ruhnk. ad Tim. p. 69.), eine
drebende Bewegung im vollften Sinne, nehmlich bie.
fortdaurende um die Are, ausbräden follte: und zwar
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. v .
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88. sHleir-ıc, 151
in demfelben Bude wo, wie wir eben gefehen haben,
daffelbe Wort in feiner hergebrachten Bedeutung vor:
kommt. Wir wenigftens, die wir das Wort von defe
ſen Alteften Gebrauch an verfolgt Haben, Eönnen bier -
es nicht anders nehmen; und fo wie wir es bald burh
- ind, bald durch oww u. f. w. beſtimmt geſehn haben,
: fo heiße es auch hier, fich Drängen, oder gedrändt
werden um die Are: d. 5. von allen Selten ber an
Die Are: Auch laſſe man fich. das Praͤſens nicht irren: .
die Kräfte welche den Weltbau machen und zufammen
halten find als fortdauernd rhätig gedacht, Die Erde
drängt ſich (ununterbrochen) an den Pol, macht, bildet
eine Kugel um ihn. Welcher Gebrauch völlig entfpricht
dem, wonach daffelbe Berbum ein einwideln, ein
Hüllen bedeutet. Auch bier mengt fich in der Bor:
ſtellung einiges Binzu was auf ein biegen, wiñden, und
mit unter auf ein drehen führe, was aber überall nur
ein durch die Sache felbft Hinzutretender Mebenbegriff -
iſt. Man fehe die Stelle Herodots 4, 67. wo von der
- Wahrfagerel aus Stäben bie Rebe iſt: ämexy paxekoug
daßdooy ueyahous Evelnorraı, Hövres Yauad Öıekehlsnovns
‚avrods, ai Eni ulav Enden Öcßdor Tıdevreg Oeoni-
Lovor dum ‚re Asyovrss Taure ovveıkgoves Tag
deßdoug Ontoto. Hier find freilich deekekiaoeır und quv-
sıheiv Korrelate. Aber betrachtet man das letzte für
fi fo ft grade Bier an. ein biegen und winden gar
nicht zu denken; denn einen, Stab nach dem andern
nimt der Skythe und vereinigt alle wieder in ein Buͤn⸗
dei, fo daß’ alfo auverheiv nichts heißt als conftringere,
- was auch in dem paſſivo⸗ medialen eihlousvrv bei Wlato
zum Grunde liegt. Das Auflöfen dayon aber ‘wird
ſehr füglich als ein Entfalten durch dıekelicoemy geges _
ben. . Und fo kommt es nun daß auch in allen Aßnli-
chen Fällen, wo etwas durch übereinander fchlagen ent⸗
weder in fich felbft zufammengebrängt, oder Außerlich ums
wunden und eingehüllt. wird, wie bei Buͤcherrollen,
beim Wundenverband, auch fpäterin bie gewoͤhn⸗
lichſten Korreläte find xareadnoaı. (Erxarsdmoaı, &yxa-
siAdcıy Hippocr.) zumachen, verbinden, und avelir- '
- sur aufrollen, aufwickeln: niemals xarelirrev für
—
—
152 88. edler .
jenes; wohl aber zuwellen arelnou: für bas aufma⸗
hen, als eine bloße Aufhebung der Handlung-von u-
TeiAmocı, ungefehr wie im Lateinifchen reciudere von
claudere. Vgl. Lobed zu Phryn, p. 29. 30. — Eben
fo braucht Thucydides, 2, 76. wo bei einer Belagerung
Lehm in Flechten von Stroh gewidelt mird, das Com-
"pol. mit dr: Er Tapoois xalauou nınAör Evsslkor-
‚Fes, weil dies die Handlung des feft machen, zufchnäs
ren iſt; bei Auflöfung derfelben würde das natürlichfte
Wort Eehlrrew fein.
13. Wenn alfo bis auf Plato und jene leßters
wähnte Stelle beffelben die richtig geführte Wortkritik
in eileıw immer im wefentlichen denfelben Sinn des
drängen und fchließen gezeigt bat, und. nichts uns
veranlaffen konnte auf einmal bdaffelbe Wort für her⸗
umdrehen zu faffen; fo iſt es dagegen eine um nicht
viel weniger auffallende Erſcheinung als die bei Plate
fein würde, daß Platos nächfler Nachfolger in ber
griech, Litteratur, Ariftoteles, grade dieſe Stelle vom
drehen fo unbezweifelt verftand, dag er de Caelo z,
13, fie als ganz entfchleden für diefen Sinn anführen
konnte. Was nun. von felten der Sache hierüber zu
fagen ifl, wie entſchleden gewiß von diefer Seite Plas
108 Sinn iſt, und auf welche. Art zu erklären Ariftotes
les Misverftand; darüber verweife ich auf :die Altern
Philoſophen die ſich darüber wundern, Plutarch, Salen,
Proklus, Simplicius, deren &tellen Ruhnken a. a. O.
anzeigt, und auf Boͤckh in dem Programm de Pla-
tonigo [yltemate caelefium globorum etc. (Hei-
delb. 1810. 4t0). Sch führe auch die grammatifche
Bemerkung an, welche Simplicius beifügt *): zo da
Ihhouerynv & dia ToU ı 7odyeraı, Tny g00
onuaive. xai olso za "Anolkmruog 6 nomens (1,
129.), Ssoupig IlA0nerov, Tousesıy Evdedeulvor, ne
4) Im Kommentar gi diefem Ariſtoteliſchen Buche fol.
129. b. mit den Berichtigungen der Lesart nad Bockb
a. a. O. Nur die fehlerhaft angeführten poetiſchen
Stellen laſſe ich, da fie ung nicht irren Ehfn =, unan⸗
gerührt ſtehn. =
⸗
J
een 143
—& veorov EEenoev. ner) “Ounoos (1. ©; 572.), 11.
Aacıy, rovrksı Ötonol, od Pie‘ dsonoüyrss dyovom.
ei dE dia Tg & Öiphoyyov yoaperaı, xai oüro TÜV
solvondınv onualve, wo; Aloyvlos &y Beooaonis. Mau
ſieht, es hatte fich, wie früh oder fpät und mit welcher
Begründung. es auch fei, ein Unterfchled zwiſchen ber
Schreibart oder Ausfprache id und FAN, wentgftens bei
den grammatifch gelehrten gebildet, wonach die mit dem
e befonders auf wickeln. und ‘binden bezogen wurde,
und man für diefe die Ältefte Begründung in dem hor
meriſchen Subftantiv .iRAades, Bändern, Feffeln, fuchte.
Simplicius weit nun nach, daß, wenn auch diefer Uns
terfchied gegründet iſt, er Hier nichts’ ändert, da auch
die andre Schreibart einen im weſentlichen uͤbereinkom⸗
menden Sinn hat, wozu er, für das einfache Verbum,
als Belag nur eine- Stelle aus dem Aeſchylus beibrins-
gen konnte, wo eilAöusvaos ſoviel als “wAuduerog, oder .
wie Hefächius es, mit derfelben Aefchylifchen Stelle be:
legt, foviel als Zipzönerog war 5), Wir würden ihm
aus unferm obigen Vorrath eine paffendere Stelle nicht.
Sarreichen koͤnnen, wohl aber baffelbe Reſultat durch
Zufanimenftellung des ganzen Gebrauchs. Und. fo ftelle
ſich alfo Ariſtoteles Erklärung des platonifchen elo-
perny, nur um fo auffallender bar. Wenn Ariftoteles
es für drehend faßte fü follte man denken es müßte
in feinem Sprachbereich fo haben heißen koͤnnen. In⸗
deſſen iſt diefe Vorausfegung wol fo nothwendig nicht.
Ariftoteles war ein Sprachforfeher, und in. dieſem Ge⸗
ſchaͤft Eonnte es ihm gehn wie andern. Das Verbum
“war offenbar, befonders als einfaches, veraltet und nur
—8
in wenigen Verbindungen noch in einigem "Gebrauch.
Plato der vielfältig, aber mit Wahl, alte und feltne
Wörter brauchte, hatte dieſes bier gewählt: und Ariſto⸗
teles, durch Misverftand in ber Sache, und durch den
5) Wie wenig angenommen aber auch diefer unterſchled
‚war, ſehn wir unter andern aus der Erklaͤrung welche
einige Grammatifer vom Motte Eiloy gaben, daß es
- fovtel fel als Mloy, dıa To eipysodaı gards: denk TA-
kecdas fei.eigysodas: Ath. 7, p- 308. €. :.
ER ! dee
I 8
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154 88. ler ic
Zufammenhang mit eoi verleitet, lieh dem Worte Hier
die kreisfoͤmige Bewegung. Auf jeden Fall ſchließt fich
mit Plate die Unterfuchung als Äber ein lebendiges
Bert: und das Reſultat if, daß es durchaus, wenn wir
nehmlich auf der andern Seite die Bedeutung ſchla⸗
gen als gänzlich veraltes anfehn, nur die Bedeutung
Sraͤngen, befeftigen nebft den zunaͤchſt davon ausge
- Senden hatte, die von drehen, winden aber Ihm ganz
Ih fremd find, und nur aus der Matur der Gegen
ſtaͤnde In einigen Fällen als Nebengedanken Binzutreten.
Was: übrig bleibt find noch einige File und Stellen
Die wir um den Yang der Unterfuchung nicht zu ver:
vielfältigen, hieher aufgehoben ‚haben.
14. Eine Bedeutung fennen wir nur durch eine
‚ Notiz aus Paufanias verlornen Lerifon, und ber eines
“andern Grammatikers bei Euſtathius zu 1. v, 572. —
NTauvodcvicꝙ einoy, eiAceır, goeßhouy, nıslev. wdiıca
ds dmi äyotr olnzia n Als olov capulöy xas' aurör
H Ev, was siheiv TO ovrazykıyı yroi ei Tavrd ca-
. gQuhds. Epegog da veynınde praw; elheiv buucie
AR chugyuln. Was auch in diefe Notizen ungenaues und
berbangenbes ſich gemifcht Haben mag, fo geht, deutlich
daraus hervor daß eideiv, und vielleicht auch elluerv in
einer Mundart des gemeinen Lebens vom Feltern und
preffen gebraucht ward: Seltſam iſt nun wie bier
gleich wieder das soeßAovr ſich in die Erklärung mifcht,
‚ soelches, verbunden mit dem lat. toroular, und einem
andern griechifihen Derbo von gleicher Bedeutung roa-
areiv bei Homer (Od, 7, 125.) und Hefiod (a. 301.),
es faſt unmoͤglich machen wird den Gedanken 'an die
Drehkelter und Drebpreffe zu entfernen, Und doch bin
ich feft uͤberzeugt daß dieſe bei feinem der beiden- grie:
chiſchen Berba zum Grunde liege. Das Berbum rou-
‚greiy wird durch die fefte Lieberliefefung der Grammati-
Ser vom Treten der Trauben verftanden, die auch al:
lein in das Bild bei Hefiodus paßt. Und fo entfernt
war dabei der Gedanke an die Drebkelter daß die Gram⸗
: matter es, freilih von Tocmo, aber nur wegen ber
Foonn oder Aenderung des Moftes in Wein, ableite:
ten, Sch zweifele nicht im mindeften daß die griech.
j
Fed
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as. 7, EZ .. 7 7 Zu
Sorache in biefem Verbo, den durch bie enropäifchen .
Eprachen durchgehenden Wortflamm treten, trappen
‚ erhalten dat. Noch viel weniger aber ift zu zweifeln,
daß. ehleiv in dieſem Gebrauch won dem als Stammbes
griff oben. von uns anerkannten ftoßen, ftampfen, aus:
geht, woher auch das verwandte mahlen in oAn und
ehe, Und ohne Zweifel hatte auch die Dlive Ihren
gariech. Namen EAua von biefer ihrer Beftimmung.
18... Sch glaube diefer Anficht ein größeres Ges
wicht zu geben durch das epifche Beimort bes Rindvlehs,
eilimodeg. Sar nicht natürlich, wenn man auch das |
Wert.richtig von sideiy ableitet, geht man babei bon dem
Begriff Eliooay aus, wodurd vielmehr das charafterifti-
ſche des Pferdeſchritts ausgedrädg werben würde. Un:
fern Voß lehrte feine Beobachtungsgabe daß das fchwer:
wandelnde das charakteriftifche des Rindviehs if, und
Dippofrates (de Articulis. 7.) gab als Urſach bavon,
warum bdaffelbe vor andern eikitovs fel, an, daß es vor
andern ein ſchlotterndes (xadapor) Gelenk habe. Diefe
Eigenſchaft machte es baber befonbers geihidt zum
flampfen und dadurch zum drefchen, welche Handlung
wieder ein- Analogon zu den ſchon genannten iff, und
das Beiwort eidlmodes, ftampffüßige, wie mich duͤnkt,
in: fein rechtes Licht ſetzt. |
16. Ariſto phanes Nub, 763. läßt den So⸗
krates zu bem über eine vorgelegte Frage nachdenfenden
©trepfiades, mit gefuchten Ausdrüden fagen 2
Mn vöv nepi oausoy elle (Dar. ie) Tav yro-
uva, . —
AM anoyahe T79 goorrid’ & Toy age. .
Der Gegenſatz Hiegt deutlich in amoyalgv, Jenes iſt
alſo „umfiride, verwickle dich nicht in deine Gedanfen”:
eihhzıy Tı nos ve heißt alfo hier wie in der Stelle bes
‚Diato etwas fell um einen ©egenftand, berumlegen,
und das „herum” liegt in dem meos. — Kenophon.
de Ven, 6, 15. braucht von den Hunden, welche die
ſchwer auszmmittelnde ſich bdurchfreuzgende Spur des
Hafen herausfinden, den Ausdruf EElAAovane z& ixrn.
Schneider führe dabel die Stellen aus Herodian an, wo
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L}
Tr * Pa 7717,70 3
!
eben dies Britta heißt. Beides {ft übergetragen von -
der Entwickelung von etwas verhülltem; indem ZER-
Asıy die Aufpebung der Handlung ler iſt,
a wir fagen hüllen und entbüllen, decken und auf:
Dechen. | : "
2.17. Sehr ſchwierig iſt nach diefem allem bie So⸗
Hhofleifche Stelle Antig. 341. wo von dem Menfchen
geſagt iſt, daß er die hohe Goͤttin, Tay Kpdıroy ixt-
- p&ray anorpvera, ellouscvov (Bar. Mouévor) epo-
Toov &rog eig Eros, Inneln yercı nolsvor. Einen aus
dem pafliven oder meblalen Begriff des Berbi entſte⸗
benden hieher paffenden Sinn kann Ich aus dem Biss
ber zufammengeftellten nicht erfaffen: wenn wir nicht
den Pflug von dem nachtretenden Pflüger als gedrängt
und geftoßen anfehen wollen, wobel mir aber die zu⸗
gleich gefchehende Erwähnung des Pferdes entgegen iſt,
Ba, fobald das ziehende Thier erwähnt Ift, jenes nicht
mehr als ein Drängen, fondern als das was es ifl, ein:
Lenken, erfheint. Doch glaube ‚Ich nicht daß darum
dieſe Erklärung ohne weiters zu verwerfen fe. Die
Schollaſten laſſen fich durch die ſtete Wiederkehr welche
Das Erog Eis.dros anzeigt wieder zum Begriff des Um⸗
kehren, des Kreislaufs bringen. Zu einer etwas vers
ſchiednen Anſicht gibt.die Stelle eines fpätern Dichters,
des Nikander, Anlaß, der die Flucht vor einer furchte -
baren großen Schlange auf folgende Art räth: Deüye.
Ö” des oxolımy Te xai ov ulay aroanoy der. Wenn
wir Hieraus auf älteren Vorgang für den Sinn einer
hin und bergehenden Bewegung fchließen, fo paßt
Diefe gewiß vorzugstvelfe auf den Pflug; wobel bie
Worte Ads und iAdoy von Äbnlicher Bewegung der
Augen mit zu vergleichen find; und biefer Gebrauch ges
= alsdann zu dem frequentativen Sinn der ums noch
rig iſt. L '
18. Die paffive Form dieſes Verbi kommt nehm:
lich noch in einem Sinn vor, den man mit dem lat.
-verfari vergleicht, und zwar fihon bei Zerodot, ber
2, 76. eine Gattung bes bis von der gemeinen uns
terſcheidet mit diefem Ausdrud: For &y nooi -Eilzvue-
vor Folsı ardgwmonı: wo dv mwoei weiter nichts Heißt
Er J
N |
/
en 157
als iss der. Laͤhe (wie 3, 79. Exrswoy navre Ina
zay uayov Toy Ev nool yırousrov, ber ihnen In ben
Wurf kam). Aus nachherigen Schriften finde ich die:
fen Gebrauch nicht nachgemwiefen bis bei Ariftoteles, -
der Hift, Anim. 10, 25. von Bienen, wenn fie micht
ausfliegen, fagt, ddl’ £v 7 sudig aurou dveikoürtat;
endlich bei Max. Tyr. 28, 58. von foldhen die immer
bei Rechtshaͤndeln fich finden, oö moös ra; Jixaz alkov-
wevon. In diefer Redensart ift alfo eileio’wı ganz un:
I fi) berum treiben, Und da ber Begriff des
erum bewegen und drehen nicht radikal in dem Worte
fich gezeigte hat, fo muͤſſen wir annehmen daß er. fih
aus dem frequentativen Begriff des Präfens im Sprach⸗
‚gebrauch Hinzu gefunden hat. Nebmlich der Begriff
geftoßen werden oder fich treiben bekommt im Praͤ—
ſens, befonders im griechifchen, gleich den Nebenbegriff
4
gewöhnlich, immer, ‚der alfo wenn von Einem Räum
Die Rede iſt, worin dies gefchleht, von felbft den Wegriff
bin und ber erweckt, welcher mit dem Begriff umber,
herum in eins zufammenfälle. Dahin ſcheint auch der
Degriff fich herum winden zu gehören den das Wort
Die und da in der fpatern Sprache hat, j. B. Thöocr.
‚I, 31. xaT’ aurov (an dem Becher) ZU1E zileica „win:
det fich die Pflanze Helie umber”. In dem eben be:
handelten Sinne des fich herum treiben Ift das Ver—
bum eilsioda: nebft feiner Verftärkung slındsiodae eis
nerlei mit xvAwdeiodar; von welchen Formen wir aber
noch ausführlicher Handeln müffen. ©. Art. 91.
19% Was. nun die verfchlediien Schreibarten
des Stammes betrifft fo. laßt ſich wol mit Gewißhelt
fogen, daß alle die in diefer Unterfuchung vorgefommen
find, auch echt find, das heißt, in Alterer Sprache ge
gründet; welches felbft daraus erhellet, daß alle Verſchie—
Denbeiten, den. Spiritus, den Vokal und den Konfonan:
ten betreffend, in einzelen Bemerkungen der Giramma-
tiker erwähnt, und eine oder bie andre vorgezogen wer—
den. Die Verſchiedenheit des Spiritus rührt von dem
Wegfallen des alten Digamma ber, worauf der Stamm
-verfchieden behaucht ward. Nach der Matur der Dia-
lekte kann man ſicher annehmen dab die Aſpirlrung
N
-
ı
158 - | 88. eidsiv ie. .
Bier, mie in vielen ähnlichen ſchwankenden Pällen- beit
Attikern vorzüglich eigen war, die andre Ausfprache
aber den Joniern und den fpätern xoıroi. ' So wer:
den alfo mit Grund die Formen &dinv, ala, die
fonft ſehr gemöhnlich widerfprechend EA und adnvas
geichrieben wurden, dem ionifchen Dialekte gemäß gleiche
förmig igt bei Homer gefchrieben, wie man annehmen
Eann daß die jüngere Rhapſodik fie ſprach. — Noch
eine befondre Form des Stammes, wobel aber unters
fucht werden muß ob 88 derfelbe Stamm wirklich if;
enthält das Verbum mroooeleiv, wovon wir im folgehs
den Artikel handeln wollen.
| 20. Weberfehn wir nun noch einige gewiffe oder
mahrfcheinliche Ableitungen von diefem DBerbal: Stamm
fo ift zuförderft eilr oder An, nebft den davon abgeleis
teten iAadov und Öurdog, von gedrängten Haufen und
Schaaren Volkes zu verftehn und in unmittelbarer Abe
Funft von eiheiy wie wir es oben 4. gefehn Haben. Und
der befiodifche Gebrauch in dem‘ Derfe & 285. Tp
Hevroı xuxorısa Kal Madör Esıy Ihodeı, der eine Ue
bertragung vom Gedränge der Menſchen fehwerlich zus
läßt, gebt unmittelbar von dem Begriff einer dichten
Maſſe aus. — Derfelbe Begriff des zufammendrängen
oder fhnüren legt, wie In Maci, wovon oben, fo in &-
:davöos (oder -or) Garbenband, oder Garbe 11.0, 153. —
Don zilvo f. Art. 90. von welchem Verbo das Wort xx
Schlamm als etwas uͤberziehendes und bebediendes
nicht unwahrſcheinlich abgeleitet wird. Don dem We:
‘griff volvo der in eitvm liegt werden wir. übrigens,
dort, neben der Möglichkeit daß er aus dem Frequen⸗
tatiofinn von «iAeiv ermachfen, atıch die nicht ableugnen
daß eine andre Wurzel EA- welche die wendende oder win⸗
dende Bedeutung wirklid mag gehabt haben, und. wos
rauf die Wörter ZIioco, &ı5 führen, fich in dem gro⸗
fen Sprachvorrath zugemenge Haben kann. Aber auf
jeden Fall ift das fichere Ergebnis, dag das Verbum
io, eilso in dieſer Form, und in den deutlichen Abe
leitungen von derfelben, die Bedeutung des winden und
drehen durchaus nicht hatte, s
"13. Dies veranlage mich auf den Begriff oudog,
N
»
®
kraus zurädzulommen den ich oben 1. 47, 6. richtig
zwar von eideiv abgeleitet habe, aber der allgemeinen .
Meinung damals folgend das gewundene der einzeln
Theile eines Fraufen Gegenftandes zum Grunde legte,.
und dieſe Ableitung felbft durch ovulauos, als einem
. 'globus 'virorum, beftätigt glaubte. Das lebte be
richtige fih aus bem bisher vorgetragenen von felbft, ‘
'da es von eileiv zu’ gleichem Sinn wie ln herkommt
und eine gedrängte Menge bedeutet: wie denn auch das
Nat: glebus keineswegs von einem Stamme der drehen
und rollen bebeutet ausgeht, fondern nebft glomus,
chöuat und gleba einen Rlump oder Ball ausdrüdt.
Hene Erklärung von ovAog befriedigte fehon deswegen
nicht, weil in der Alteften Sprache niemals einzele fol-
che, gewündene oder fih windende Gegenftände diefes
Beiwort haben, fondern immer nur etwas durch zufame
mengedichtete Haare oder Wolle weich und wulſtig ge:
wordnes; ſo die wolligen Vließe und Deden bei Homer,
. und fo denn auch das, nicht herabmallende, fondern
dicht und elaftifch den Kopf umhuͤllende Haupthaar, das
ovhoy Tolywua eines ovloxapivor. Don biefer in der
Altern Sprache allein fattfindenden Bedeutung wird
man Teiche einfehen wie alles mas fonft in Woͤrterbuͤ—
chern angeführt wird durch dichterifche Fortführung und
Uebertragung des Begriffs hervorgeht. Mamentlich als
Deiwort eines Veilchenkranzes bei Steſichorus bezeich-
net es nun volllommen das dichte und wulftartige eis
nes aus. kleinen Blümchen gewundenen Kranzes. Alles
diefes aber gebt ganz natürlich aus dem Begriffe des
‚zufammendr ingen und zufammenballen bes Derbi eldeiv
-
aus. — Aus zaredeiv aber im Sinne des einhällen
entfieht das Beiwort xurovAas für die finftere Macht,
bei den Dichtern nach Homer: f. Schneider.
u
899 0008 Elr..
1. Cines der räthfelhafteften Worter der griechi:
ſchen Sprache iſt das Compoſ. npodelziv befchimpfen,-
mishandeln, deſſen Unterſuchung ſehr erſchwert wird
88. Eideiv ıc. ss.
|
”
169 89, ngooeleiv
durch feine Seltenheit: denn außer zwei Stellen In der
attifhen Poeſie kommt es weiter..gar nicht vor. Das
rälbfelbafte kommt ung nun zufbrderft in der Profodie
entgegen, indem die Präpofition als Länge erfcheint.
Ariltoph, Ran, 730. Tov nolroy 9’ ou; uer inuev
suyireig nal uwgoorag (hier noch zwei ganze Verſe)
Ifgoothonuev. Aelch. Prom. 435. 'Opwv Euauröy ade
# .
-71g00:K0Uueror.,
2. Daß das Digamma hier Im Spiele iſt, ahnet
man leicht: und Dawes war auch eben fo leicht fertig,
indem er das echt attifche Wort nach feiner Art mit dem
w vor dein e fchrieb, ohne Nechenfchaft zu geben wie er
fih das nun in der wirklichen alten, und zwar attifchen,
Schrift und Sprache denke.‘ Richtiger verfuhr Porfon. _
‘m Etym, M. iſt, bei einer faiſchen Etymologie des
Worts Ifoooskmvor, ein vollftändigeres Schollon zu der
Stelle des Aeſchylus erhalten, worin gefagt wird, gou-
ashheiv Ieyovar To UBoilev. . Hierin Ift das AA auf jes
den Fall fehlerhaft; aber das ov hat Porfon als richs,
tig empfohlen; und demzufolge haben nun Blomfield
bei Aeſchylus und Dindorf bei Ariftophanes fo gefchrie-
ben. Die Beflätigung dieſes Derfahrens Fam nach:
denn im Cod. Ravennas bes Ariftophanes hat Bekker
deutlich moovasAovney gefunden. Diefe Erfcheinung felbft
aber erklärt fih nun fo wie die ganz Ähnliche, die wir
in Heovöng aeäelgt haben öben I. 43, 5. mit der Mote.
Nehmlich das Simplex diefer Kompofition, wie man es
nun auch’ etymologifch. beurtheile *), Hatte urfpränglich
das Digamma, wovon fich bei'diefem Worte aus uns
befanten Urfachen auch In’ der att. Sprache die Spur
in der Profodie erhlelt. Doch- iſt dadurch die. Sache
noch nicht auf dem reinen. _
3. Bel Hefochius ift, außer TToooektı, nregonn-
Acexidti, das die gewoͤhnliche Schreibart dieſes Ders
bi darfiellet, auch eine Gloſſe IIgovyedsiv, —
— | —
2) Sehe ſchlecht iſt die gewoͤhnliche Ableitung vor ZAos,
wegen ſcheinbarer Uebereinſtimmung mit dent gleichbe=
% deutenden ngonnluxiiw DIS man von sunAös ab eitet/
EINEN
\ j
%
vo mes x
89. ngo0elsliv 161
Hankber ; vßeilen, Es wäre leicht. dieſe Gloſſe ale
Schreibfehler für moovosleiv zu entfernen. Aber bei
»Stobaͤus 41. (43.) wo die Stelle des Ariftophanes ‘
excerpirt ift, flehs in den gewöhnlichen Ausgaben zwar
noooekoünen, aber. tn der erften Ausgabe des Trincas
vellus und in einer Handfchrift nmoovyeloüper. Dies
f eint mir. eine zwiefache Ueberlieferung und darauf
gegründete zwiefache Beftimmung der Srammatifer über
den wahren Laut. bes zu Ihrer Zeit ganz verſchollenen
Wortes zu zeigen. F |
4 Das Digamma ging nehmlich in einigen Woͤr⸗
tern ‚und Mundarten auch in 7 über, wie in yevro,
und ohne Zweifel in allen den. Wörtern die bei Hefys
chius das yY ſtatt des: Spiritus haben: ſ. Salmal. ad
Inſor. Herod, Att. p. 47. Diele wollen zwar dieſe
bloß dem Irrthum des Lexikographen zugefchrieben wiffen, -
ber das Digamma vwerfannt und mit dem Gamma ver:
wechfelt habe: f. Taylor. Liectt. Lyfiac. cap. 9. Ich
gebe zu daß die Erfcheinung einer großen Menge Wär:
ter beren Ausfprache mit einem 7 bloß aus Heſychius
befant iſt, und mworunter viele der alfergeläufigften find,
wie zoivog,, yoida und Yoidnu, yeao, yecia, yEuTOoV
(Auroov) sc, beim erften Anblick bedenklich ſein mußtes
aber ruhig überlegt wird ein fo großer und durchgebens
der Misgriff kaum möglich erfcheinen, Erwaͤgt man
dagegen daß auch In andern Sprachen, namentlich in
‚ ben romanifchen, das w und v durch gu in g übergebn,
„wie in guepe, gäten aus velpa, valtare und hundert
‚andern ; fo wird man fich über diefelbe Erfcheinung in
den alten Sprachen nieht wundern; befonders wenn fie
fo deutlich da liegt wie in dem aus dus, FHATZ,
douas .entftandenen bei demfelben Heſychius aufbehal: _
‚genen: Tadeodaı, Year Tadew, yaga: welches bem
lat. gaudere, gandium,' fs ficher entfpricht. 2) u
.
—
2) Ich füge noch hinzu die Gloſſe Lerzag, zoılia : daß dies
Das laf. venter iſt liegt am Tage: Wei. dies nun ein
> y oder ein Digamma, fo konnte es in vies Lerifon nicht
kommen, wenn es nicht ein Bu: ialeft war: denn
- — lat. Wort ſelbſt würde in griecht DE BUNG
—
⸗
— ‘
f
—
— nn R 2
162 89. nb00eAeiv
$. Diefes 5 alſo gibt dem auf zwei Wegen gu
uns gefommenen noovyelsiv als Variante von IIPOZ-
FEAEIN ein bedeutendes Gewicht; dem ich nun ein
völlig .entfcheidendes beifüge. Won nessßus war eine.
“ dorifch = dolifche Mundars, mpeiyus, befant durch die For⸗
men motiyicoc, notiymſiov, nrp&iyeving, in den Eretifchen
Inſchriften. Daß das 6 mit dem Digamma in den
Mundarten uͤbereinkam bedarf Feiner Erörterung. . Alfo
ift oß (lw), das wir bier übergehn fehn In 7 vor wel:
chem e in «u fich verlängert, vollfommen übereinftim:
mend mit IIPOZFEAEIN das, durch Verlängerung
des o in ov, Übergeht in npouyeleiv. GSowohl dies als
das nicht minder authentifche, auf oben erwähnte Art
entfländene sroovosAsiv waren alfo in der Volksſprache
der Älteren Zeit; beide befant, jedoch vermutblich nur
‚durch grammatifche Ueberlieferung, auch den Späteren;
bei denen es nun zweifelhaft war, welches von beiden
abs alter Atticifimus dem Aefchylus und dem Ariſtopha⸗
nes zuzufchreiben fei. Vermuthlich war es die vormals
tende Autorität die für meovosleiv. entfchied und das
andre als zu fehr abtönenden Dorifmus verwarf.
7 6: &o weit was über dies rätbfelhafte Verbum
aus Zufammenftellung wirfliher Nachrichten und Ue
- berlieferung mit einigem Recht ala hiftorifch ausgemit:
„ tele angefehn werden fann: Ich will nun noch beibrin:
gen was mir auf dem Weg etymologifcher Kombination
Ya zu ergeben fihien. Die Vergleichung mit moonr-
\axitsıv führte mich darauf, auch IIPOSFEAELN in
TIPO und ZFZAEIN zu theilen und alſo ein. mit
- -Sw änfangendes altes Wort anzunehmen fo wie ſich
dewoon und die als folche ergeben haben die in der al:
ten Sprache mit dw’ anfingen. Nachdenkend, welche
Uebertragung aus phufifcher Handlung mol zu einem fo
N j ü i
bang gewiß Nicht mit dem unbelanten Digamma ges
ſp eben worden fein. Iſt es aber griechifcher Dialekt,
6 ift e8 Dialekt von yacno, worin das v. begraben liegt
wie in xzsoc von KENT zerıeo, in trimeltris u. d. g-
Und wen das noch nicht einleuchtet, dem helfe das
deutfche Wanſt und das auch in diefen Mundarten feb>
Iende n im. englifchen waitt.
-
r
Wokal .o Übergegangriem v. Beobachten wir nun fers :
ten, im vorigen Artikel vielfältig b
un ee *
J..
Een 8. adoviaei J 63
derben Austtud für Belle dienen Fünnte, ais in Beier
den Stellen offenbar erfoderlich iſt, fiel ich auf praoul-:
sara, wodurch mir alles fogleich get von flatten ging.
Denn auch nroonnAaniler wird, dünft- mich, durch den
Ausdruck „in den Koh. treten” gut erklärt, ' Alfo
"TIPO-ZFEAEIN „mit Füßen treten”. Um nun aber
SFEAEIN mit der Bebeutung treten wahrfcheiglich zu
finden, erinnere man fich, daß uns oben I. Art. 17. in
der Mote zu $. 120 die Bereinigung der Pronominalformen _
8, 098, ogpag, fe, ſaus auf die Annahme einer alten,
Form [ve führte, woraus jenes ogyE entftand. - Eben fo
bieten fich auch hier fogleich bar die Wörter opelas d. 5.
Padoov, und opalkeın welches: anerkannt von deitt Be⸗
griff untertreten, ein Bein ftellen, ausgeht: Gehen
wir smie opehas, ZFEAAZ in die verwandten Spra⸗ —
chen ſo kommt uns entgegen das deutſche Schwelle,
a 5
wofür in einen beflimmteren Sinn eine Mundart, der. .
Suͤlt, vorhanden ifts in der latelnifchen Sprache aber:
gehbren in eben diefe von dem Begriff auftreten aus:
gehende Verwandtſchaft die Wörter ſolunm und folea
mit ausgefallenem oder wielmehr it den vermandten'
‚tier daß der Laut [v einerlei iſt mil dem einfachen Die
gamma in folgenden Fällen: ([ve) oye, FE, 8; [uavis
>
FAATZ, adi; ; fuelco, FEOR, do; Schweber, fo-,
cer, FEKTPO2, &xvpög::fo find wir auch mit SFE-
AEFAIN wirklich wieder bei dem .Stamme ZAR Ange:
Eommen in welchem wir Die are: ftampfen, tee:
ew
| 90% eiiva, Avosnvai x
1. Die zu den Themen ill und. Ad. gehört:
‚gen Formen fiehn, atich in ihren Bedeutungen, in fühl:
barer Beziehung mit dem allerdings manntgfaltigen,
was wir unker euro gefehn haben. Und zwar bat &-.
Av, welche Form bei Homer lang v In der Fierion
bat, eildow, eihvua, bei ‚demfelben Dichter durchaus
*
A
N.
hrt Haben. =
nur bie Bedeutung umhuͤllen, —— als vegdn, AR
SR Ya 2 —
5 +
164. ' 90 elle, Avadivai
vorsi, yauzdın , oaxsoy u. d. 9. und Baher line
ein Wickeltuch Od.L, 179. Welche Bedeutung alfe von
iron im Sinne des ein⸗ und ummideln (oben 83,
18. und ı5.) auszugehn fchelnt. Ä
2. : Wefentlih iſt alfo davon In biefer Alteflen
Sprache verfchieden, und nicht als eine bloße Verkuͤr⸗
zung Davon anzufehn, das Verbum vo. Zwar würde
man die Stelle Od. ⸗, 433. von dem unter dem gro⸗
fen Widder verborgnen Odyſſeus, Auainv Uno- yasdp"
Bvodeis Kelunv, und die damit fehr übereintommende
des Archilochus (fr. 69. Liebel.) &pus und xapdine
Auvcdels, wenn fie allein da wären, allenfalls von dem
- Begriff verbüllen ableiten koͤnnen; allein die Stelle
-
Il, ©, 510. iſt entfcheidend, wo es von Priamos Heißt
Kioi’ adıya noonapoıde nodwv Ayılmog Evadeis:
wiewohl auch diefe für fich allein den Sinn nicht aufs
ſchließt: alle drei zufammen aber zeigen deutlich einen
zuſammengekruͤmmten Körper, dort um fich worun⸗
. ter zu verbergen, bier in der Stellung des Flebenden.
Es ift alfo offenbar nur ein ausdrudsvolleres Wort
flott adeic, Indem der Stamm ZASR zu dieſem Zweck
eine verfiärkte Form auf vo angenommen. =
3. . Eine auffallende Abweichung von diefen Stel;
Ien enthält Il. y, 393., wo das och der Pferde vor
Eumelos Wagen zerbricht, bie Pferde vom Weg feit:
wärts laufen, -
| | 6vnög 6’ Eni yalay &vodn.
Mag Hier das unbefantefte Wors fiehn, fo ift aus der
Sache Elar und gewiß was es heißt: die Deichfel, fuhr
gegen die Erde. Das ſah Schneider im Wörterbuche, und
ich denfe alle; fo ſehr es auch durch die theils etymos
logiſch rathenden, theils nichts fagenden Erklärungen
der Scholiaften und Sloffatoren verdunkelt wird. Könnte
es noch zweifelhaft fein, fo würde das Subſt. &Auum es
entſcheiden. Dies ift der Schaarbaum am Pflug.
—
Ganz nun was mit dieſem, ſeinem Zweck gemaͤß ge⸗
ſchehn muß, nehmlich daß er ſchraͤg herunter geneigt in
die Erde geftoßen wird,. das gefchiebt hier der Deichfel
in Folge jenes Unfalls. Da alfo. biefer. Sinn -gewiß
„ / i
*
y x
96. Eile, hin 65,
ift, ſo duͤnkt es mich eben fo gewiß daß Aun@ieus auch
in diefer Bedeutung von ZAR, oa durch die Ver⸗
Prkung Ivo ausgeßt, da wir ftoßen, fchlagen,. als
unftreitigen Grundbegeiff dieſes Stammverbi erfanne
Baben. s 8 2 ,
4. Die angeführten Beifplele find hlnrelchend um
die angegebnen Unterfchiede nicht bloß als zufällig zu erken⸗
nen zu geben: Ich meine daß auch wenn von FA, zuhun
alles dies ausgeht, jene alte Sprache boch gleichfam abfiht
ſichtlich die Form mit &ı für den Begriff hüllen, die mit
bloßem & für zufammenziehen und für ftoßen beftimmte. ..
Wozu auch noch ein Unterfihled in ber Duantität fommt:
denn das o in äAvoneis deutet auf Kürze bes Vokals in
der Flexion; wiewehl das Gubft. una hievon wieder
abweicht. Die nachfolgenden Dichter aber ſetzten bdiefe es
Unterfihlede gänzlich wieder aus den Augen. So App
—
sn
Tonius 3, 81. vom Eros, ala Ö’ uno Paıös &Auo-
Beig Aisoviöy, und gleich darauf 296. T'oios Und x0a-
Ilm eihunsvog aidero Audon Oukos "Foo, beibemal von
dem fih. verbergenden, und das zweltemal In öffenbarer
Nachahmung der Worte des Archilochus; alfo elhun-
vos: und Zvodeis ohne Unterfchied: ferner 3, 1291.
seo sihupeva nano, und bald darauf (von Jaſon den
die Flammen yon ben feuerfihnaubenden tieren um:
Hüllen) die gAoyös eidag EAvodeis; alfo diefelben For—
men eben fo gleichgültig für die andre — |
Wozu noch Eommt 1, 1034. von einem erlegten, o
Evi yanıbosıy Elvodesis Moipav avendnoev, alfo für
hingeſtreckt, provolutus, wozu Ich weder bei Homer
noch fonft wirklih entfprechenden Vorgang finde, —
Theokrit ag, 246. ſchreibt zihvadeis Im Sinne des
homeriſchen Avadsis, nehmlich fuͤr zuſammengekruͤmmt
- (gon dem Löwen vor dem Angriff). Und ſchon ein Ko⸗
wiker der mittlern Komoͤdle bei Athenaͤus 7. P. 293. d.
Bat cAvoa mit kurzem u im Slnne des einhuͤllen.
250 Ganz elgenthlmlich iſt noch Sophofles Ges
brouch an zwei einzigen Stellen Philoot. 291. und 702.
beidemal von einem Eriechenden, oder deffen muͤhſamer
Gang wenigſtens mit kriechen verglichen wird, Eiwo-
N
49
—
166 90. — Bvodnvar.
— —2X nodo Noᷣ⸗ roũrꝰ ds: und 2
aoc, Ta Asp 0% glas ömwan
6. Während alfo das Thema ZAvm ber Beben:
fung nach genau an den, Stamm ZAR, da fih an:
fehließt; fo ſcheint für zöAvo ſowohl der Homerifche als
‚der —200 Gebrauch feine‘ befondre Einheit. in
dem Meariff volvo zu haben; und da auch eiAuo ohne
* das Digamma hatte (ſ. Od. E, 479. &, 402.)
6 Fommt bas lat. Most zlemlid deutlich entgegen. Das
epifihe Freguentativum eilvgako, eiRvgao yon der ko:
dernden Flamme geht vermuthlich von demfelben Bes
griff aus. Ein eigentlihes Dreben.aber-ift auch in
lvo nieht. Indeſſen ſcheue ich die einfeltige Vermen⸗
dung vieler Degriffe in einen, zu fehr, um nicht auch
die Möglichkeie einer wirklich zwiefachen Wurzel, FEA-
Drängen und FEA- wenden, zugugeben, fo daß zu
. jener oa, &).w, duo, EAvow, zu diefer &ilvo, äilcon
- gehören fünnen.. Und fp will Ih gern glauben, daß fo-
‚wohl im gegenwärtigen Artikel als in dem Über eilw
einiges auch anders ſich beftimmen laffen wird. Aber
die Hauptrichtungen bes Gebrauchs ul ih mit Si⸗
cherheit datgelest zu haben. 9
—* Weg ei bag fat. volvo betrachten fo erkennen wir
: Darim eine Reduplitation di Art, wo der zweite Theil
fich abgeſtumpft bat, und d em nur im erien
gan; zu ſehn tft, wie in — dulden, nöprm, b
bus, Dem fügt fich al auch eilvw, — aus dem
„Stamm FEA- geworden iſt FEAFR, von welchen bal⸗
den Digammen in der. ion. Sprache dag erſte iu den
.. Spiritus, das andre,in » Aberging. Es if nun mög
. Dich bag in dem einfacden Ann — un =
die einfache —A Die wir- in «do, 4
Afannt haben lag, und Daß dieſe ——— * 13
=. eine Art Frequenfativum Bew Begriff des waͤlzen,
.1. winden und wenden im dieſe —*338 brachte, in⸗
em bie in eildle Schon kaum mehr börbare Reduplika⸗
tot In andern Formen ſich noch mehr perduntelte und
fo. mit der einfachen Wu ar ammen fiel:
Aber es kann auch anders : und Sprachforfcher
a Me verfchiebnen Moͤglic jeiten nie aus den Augen
verlieren.
—
[;
"91.
91. xzvAivödcır, zalıvösichhs ı.
1. Kuhlvdoo iſt ein von Homer an mit der Haupt⸗
bedeutung drehender Fortbewegung, mie von
‚Steinen (nedovde 'xukirdero Adag avandns), fiets im
Webrauch gebliebenes Berbum; das aber auch fehr bald .
die Form auf &w annahm: f. Lex. Xenoph.; und wos
von wir die drebende Bedeutung als Grundbedeutung
‚annehmen koͤnnen. Die gewähnliche Annahme IR da⸗
bei daß xulirdo durch Verſtaͤrkung aus xuAlo entflans
den ſei. Ich glaube aber mit befferm Grund xuAinde,
wovon die Fleripn zuAico *) eben fo natürlich HE, und |
das 0 Im Paſſiv Exulisdnv natürlicher, als’ Ältere Form
anzunehmen, und -Ivdw, analog der gewößnlichern En:
dung il, doriſch iödw, für eine dem Stamm felbft an:
/
gehaͤngte Endung, wodurch man vielleicht etwas der
ſchweren Bewegung eines Steines entſprechendes aus⸗
druͤcken wollte. Homer bat nur xulivdo, dies ſehr oft,
und .dxuAodnm:. aber fchon Pindar hat auch zul wel
de Form ich aus der Flexion low entfianden glaube, _
.. t . . ⸗
xvnivôiv, sahwöglodaı x. 167
s
Die Bedeutung ging tropifh auf andre ae 2
AT Ze
wie der Wellen, des unaufhaltfamen Laufs ıc.
und außerdem auch bei Homer ſchon auf die des bin
und herwälzen auf Einer Stelle, wvlivdeodar
xas& xonpov u. d. 9. Daher £ropifch, doch wol im⸗
.mer mit tadelndem Nebenbegriff, von Menfchen, die -
- lets an gewiffen Orten, in gewiſſen Verhaͤltniſſen, fich
berumtreiben. Diefes wälzgen im phyſiſchen Sinn "
im Sand oder Staub gehörte befantlih zu der Leibes:
pflege von Menfchen und Pferden; und in diefem Ges
brauch kommt bei den Attifern eine jenem Verbo ana:
loge Berbalform akıydeiodas vor, (woher auch aA-
—
Ördea, volutabrum), und Im Aktiv (das Pferd wälzen
laffen, zum Wälzen führen) @Aioaı, doch hur im
Comp. &5akicaı. ©. Pierf. ad Maer. p.52. Und
—
auch hievon ward dag Medio-Paſſivum adırdaosda in
dem übergetragnen Sinn gebraucht, f. Hippoer. apr
Steph. in v. &valırdoyras roAAyoı ovugpoonaı. Hieju
1) Vol. Mgoßaklaıps von Igoßdhwdos.
“ ä
De
—
168 91. »vlodır, |
kommt ‚nun eine dritte fehr gewoͤhnliche Ferm, aber
nur im Meedio: Paffivo, ebenfalls bloß, für diefes Waͤl⸗
zen der Thiere und den übergetragnen moralifchen Sinn,
salıydeicdas, die mehr in die tägliche Sprache ge:
-, Sommen iſt; und endlich noch eine in eikıvdeio- '
Ha, Bveiardsiadeı, die, vielleicht zufällig, nur in dem
moralifhen Sinn vortommt. u —
2, Richts iſt ſchwerer als dieſe von mir Bier zus
ſammengeſtellten Formen etymologiſch von einander zu
trennen; und gleich ſchwer iſt es ſie zu vereinigen;
nehmlich ſo daß fuͤr das eine oder das andre die Spu⸗
ren hiſtoriſcher Wahrheit ſich zeigen: denn ſonſt iſt frei⸗
9 nichts leichter als der Gang, entweder rechtshin
xul- nal- al- eih-, oder linkshin eil- al- xal- wuh-..
Vielleicht llegt num eine folhe Spur darin, dag von
allen angeführten Sornten, außer xuAivdor, zuiieo felbft,
“Beine dle ganz eigentliche Bedeutung des drehenden
fortbewegen hat. Denn die einzige Stelle bei Ariſto⸗
phanes Nub. 33. AA.” a uch” EEndmas Euer’ dx Tor
Euäv „du haſt mich aus meinem Hab und Gut hinaus⸗
gewälze”, enthält nicht nur jenen phufifchen Sinn nicht,
fondern iſt wahrfcheinlih nur eine. komiſch gebraudte
Redensart welche von dem dort vorhergehenden EEakiceg
(vom Pferde) den buchftäblichen Sinn des EE geltend
macht. Da nun ferner xalıyrdaodean, wenn wir es als
bloße Deflerion der Ausfprache von xuAlwdecden be:
trachten, gar zu ſehr das Gepräg gemeiner Verderbung
- träge und diefe Form doch von den beften Schriftſtel⸗
lern im ebelften Stile gebraucht wird; auf der andern
Seite aber die Formen eil- al- valwdcicdaı als zu:
fammengehörig die Analogie von ein, alda, calor ha⸗
ben: fo vermuthe ich daß bie beiden Wortftämme, -
" Aovuaı, welches wie wir 83, 17. gefehn haben, bloß
von dem Begriff des ſtoßen, drängen aus, ungefehe
denfelben Sinn des fidy berum treiben bat, und x«v-
Kirdoo, daß das eigentliche Drehen und wälzen aus-
druͤckt, in diefer befondern Bedeutung fich zufällig be⸗
gegnet find, fo daß in der Sprache des täglichen Le:
bens gleichgebildete Frequentativa daraus entflanden.
Denn daß eilıröeiodar fich nicht früher als bei Joſeph
./n
au an ı
‘
N j i N
N
“=; xuMvöriodes 21 169
und Plutarch findet, beweiſt weiter nichts, als daß nee
ben dem. attifchen, aus ZANR durch den Umlaut 'gebllz
deten aliccı, aluyöcioden, die Form mit dem &ı in dern
Mundarten des gemeinen Lebens ſich auch erhalten
hatte. 2) | ren
“.
N . — * * .1
*
92. 4 —....
r. Drelmal kommen in der Iliade Formen enes
Aoriſts anospoas wor: I. d. 348. wo ‚Helena wuͤnſcht
daß fie gleich nad) Ihrer Geburt ins Meer waͤre gerbors!
fen worden: 80x us wün’ dnörpos „da hätte bie F
mich fortgefchwenmmt”; 9, 283. wo Achilleus fuͤrch⸗
tet im Fluß umzufommen, ‘wie ein Hirtenfnabe, “Or: 64’
=’ Bvaulos dirospon, welchen der Waldſtrom dahins)
reißt, indem er im Ungewikter ihn burchwatetz. und
329. wo Hera dieſelbe Burcht für Achilleus begn- Mn
pıv Gnoloosıe u£yas rosands Badvölrnz „dah der Fluß
ibn fortreiße”. Der Sinn iſt alfo ganz Fları allen!
wir wollen wiffen, wohin wir das Merbum, deſſen Sim⸗
plex dpoar in diefer Bedeutung nirgendher bekank If,
zu fielen haben: wobei: uns Leine Spur zu Huͤlfe:
fommt ale etwa noch die, allerdings ſehr deutliche, bes’
alten Digamma. Denn biefes zeigt uns der Hiatus
nach der Präpofition, befonters an ben beiden 'fegten‘ |
Etellen, wo das o in der Arfis, gleichfam dutch dieſen
Hiatus, lang iſt; nehmlich durch den verdoppelten Hauch’
in AIIOFFEPZHL. ea
2. Die angenommenfle Meinung if,
2) Mit Unrecht wird bie Form eilwdonun: fogar als Ber-
berbung der Abfchreiber verbächtig gemacht, weil fie
bet Plutarch und Mletphron die Variante alırd, bat:
f. Baft. Ep. Cr. p. 210. und Schneider im Wörterb.
Zwei andre Stellen, nebmlich die im Joſeph führt
Schneider (unter vuiwdeonr) felbit an, umd eine andre
aus Ennefius, Stevhanus. Es läßt fich alfo vielmehr
ar nicht denken mie diefe vom Articiimus abmweichende
orm bätte auffommen und bei gelehrten Schriftiiel«
i oh
dep biefe:
Es
lern Stand balten fünnen, wenn fie nicht alte und --
echte Begründung hatte.
⸗ ⁊
er | 9. moioos-
zu 2ödeo gehören, deſſen alte Formation gewe⸗
ſen fel — ſtatt der nachher gebraͤuchlichen, — |
Wirklich. iſt auch das Digamma an diefem Verbo Tennt:
lich in Erdadı Zügeov, alsap 6 Eger, I. 8,239. 0,421.
und da es von Geo herzukommen feheint, ſo bat man
nur noch anzunehmen, daß es dieſen beftimmteren ©inn,
. von Bewegung im Strome, urſpruͤnglich hatte, und
auch kauſativ gebraucht worden ſei, „eilen oder rennen
machen“, Bier ſchwimmen machen, ſchwemmen: denn
der verderbliche Sinn liegt auf jeden Fall nur in der
Praͤp. ne, wie auch wir ſagen koͤnnen fortſchwem⸗
men. Indeſſen fo leicht diefe Annahmen jede fuͤr ſich
ſind, ſo ſind doch deren drei, von welchen ſonſt keine
Spur iR, bei einem ſonſt ziemlich gelaͤufigen Verbo, et⸗
was hemmend für die Ueberzeugung. Es iſt alſo er
laubt, um die Wahl zu haben, noch einen andern eg
der Herleitung zu verfuchen.
3. Die Formatlän Epcos führt noch natuͤrlicher
auf ein Thema EPAR, und dies mahnet an God
nach der auch ioniſchen Analogie von Epayv, &pam.
Das Verbum ago hat die allgemeine Bedeutung
netzen; aber. eine befimmtere war, Ins Waſſer bringen
und darin bewegen, namentlich vom Dich das in bie
Schwemme getrieben wird, welche, daher ganz eigent⸗
lich doönuos heißt: Il. co, saı, Ev noraum Ödı 7. agd-
ps dnm ‚navssocı Boroiow, Auch dieſes Verbum hatte
das Diggmma, wie ſich, da es fon verwifcht iſt, deſto
deutlicher in ber Bufammenfegung vsoagdıys 11. p, 345.
‚zeigt. Dean vergleide noch das Wort &oon, deffen Di:
gamma ſich in der homerifchen Form dspon fund thut,
und deffen Verwandtſchaft mit’ ode, nehe, denfelben
. Umlaut a — ⸗ bewährt, Ach nehme alfo an, Eode
| hieß 1) ich nee, wovon &pon Thau, 2) ich ſchwem⸗
me, wovon apduos Schwernme; sufanmengefegt” dro-
Egdoa ich ſchwemme fort.
4 Im Grunde 'iſt dieſe Annahme nur eine Telchte
Mebififation der erſtern. Denn da bie Verwan dtſchaft
der Begriffe und Woͤrter Looco, &odo, &oon mit dem
@tamme Öeo wol ziemlich gewiß iſt; fo ift der Unter:
(led zwiſchen beiden Auf ihten nur ber, daß ber zu
"IM. anolooc⸗ | 171°
de, 2öo, zinne, renne, gehoͤrige kauſatlve Begriff nach,
der einen in bdaffelbe éWoͤco ‚gelegt wird, nach der an:
dern .ta eine befandre Form &0do, melche fich zu jener
verhält wie dueodo zu ausipo. Und ſo bielbt alfo bie:
fes. Ergebnis als gewiß, daß. das Derbum Egoas, wöflr
wir, wie für fo manchen alten Adriſt, das ii zei nicht
recht feſtſetzen Ebnnen, | ſchwemmen Bieß, daß es von.
dem Stamme der herfommt, und mit allen "angefüßr-
ten Wörtern und Foroier in Eine Verwandtſchaft gehoͤrt.
93. aroshoar..
>: Das Verbum dxosnoas, iſt ein ano donut
vov, da es nur geleſen wird in dem ——— 1l.£, 506.
0, 263., vorfommenden Gleichnis
"N 0° oͤre Ti9.caräg Maoc — —9 gern.
Asouon dnadöntag Adı 7:0l010 xpaaiveoy -
u. f. w. Was man Über ein fpäterbin fo ganz vers
fhollenes Wort, das durchaus Beine Vergleichung von
:&teßen barbietet, bei den Grammatikern findet, iſt wit
Behutſamkeit zu betrachten; da man, was Biftorifcher
Matur und was bloß etymologifche Spekulation iſt,
äußerlich nicht immer unterfchelden kann, Unter einem
großen. Gemiſch diefer Art (f. Euſtathius, Schneider ıc.)
kommt im vorliegenden Falle ben Augen und bem Der:
ftande nur die eine Ableitung, yon auoch Berfte, gleich
fo entgegen, daß man zur Unterſuchung, ob fie gegruͤn⸗
Bee fei und Stand halte, fich bewogen fühle. Ach will
daher bloß in Beziehung auf diefe das mwefentliche aus
‚ven Scholien und Stoffen sufammenftellen. Helych.
Axocij xg9n apa, Kumglos. Axosyaag‘ wgrdıa-
Gag, Adnpaynoas. — ‚Euftathius : Axosjoar de To
mohuxgidnogs xara. Tobs nalasoic, 7yowv To —
was. dxocal yao al »gdai. önto yaaiv.dE “O
päv 0 Öelnvurar F), napa dé ye Nixävdon (Alexiph,
Bd —— wo le ‚fürger, ſteht, iſt zu ſchrep
ben. önsg £& Öesxyuyaı oV,] durnoorscs. Die
eingeflannterten : —— feblen dort. Der Grammati⸗
ter Sept dieſe Erlldrung.
*
474° 93. Brose '-
106.) xal &ldoıs neirar. 'ol BE nalaıdl yaoı, wald ned“
car Tas zpogäs nape Orooalok amoses Adysodar.
Schotl, Ven. B. ol d3 vs xoıdas yacı nagda Gseva-
Yois drosas elvan. ——
2. Aus dieſen Berlchten koͤnnen wir das Vor⸗
handenſein eines Worts dxosn Gerſte mit Sicherheit
entnehmen: und eine ſehr wahrſcheinliche Ableitung deſ⸗
ſelhen, nehmlich von dem Stamm axrı, wegen der Ha⸗
cheln wodurch fich diefe Getreibeart auszeichnet, gewährt
‚eine nicht zu verfehmähende Beftätigung 2). Daß aber
Homer das Wort auocy -felbft nicht Hat iſt kein Be⸗
denken gegen dieſe Ableitung, eben .fo menig als das,
daß es aus der Sprache der Kyprier und Theſſaler
beigebracht wird. Richtig bemerfe Heyne, daß bas alte
Wort, das Übrigens außer Gebrauch gefommen war,
in. griffen Mundarten fich noch ſpaͤterhin erhalten hatte.
Zur Zelt der noch lebenden Sprache beobachtete man nun
ſolche Idiome, zum Theil eben um Homers und.ande
Heyne gibt diefe Ahltitung; dber ganz verkehrt iii es
— er von ihr, gleich als von mas b vichem
eht· „Melior ratio jagt er), extat in Schol. br.
52* ductum ab dxogn Ipica, ariſta, et ipſae fruges,
ordeum, voce antiqua ab den. acıes, ducta; unde fuit
dude acuo, dxosn ſpica acuminata: agnolcit hoc ety-
men etiam WValcken. etc. Muß man nicht glauben.
alles dies von fpica, arifta an fel aus den alten Gram⸗
matikern geſchoͤpft? ber alles iſt bloß eine Waldes
naerſche Etymologie, die diesmal Im weſentlichen rich⸗
tig if. 8 beat auch in den Woͤrterbuͤchern das, was
dem Verfaſſer die eriie und Stammbedeutung fcheint,
voran zu ſtehn und dann eitte Reihe Zwiſchenbegriffe/
a te gangbare, welche dfters die alein Wahre
fi. Auf dem Sege ſind eine Menge falſcher Noti⸗
in die Köpfe der ——
eit dieſer Me⸗
ae —— — mas en war u
em Wort xgı9n, wovon ſ. die Note zu 48, 9.
bei Heſychlus auch eine Gloſſe ifl, Kocal, —— Pr
det Die Anleitung nicht: wohl aber zeigt es daß die⸗
fee Name ein fo gangbarer war, daß er, wie fo vide
- andre Wörter, fich vorn abfumpfte
|
*
u .
95 Wo 173
rer Alten Sprache daraus zu erflären: und fp kamen
ſolche Woͤrter in die Gloſſarlen. So war alſo auch
axocn eine echte alte Benennung der Gerſte; und ohne
‚ daß biefe in Homers Zeit und Volk grade die gangbars
war, kann ein daher genommener Ausdrud m gemeis
nen Leben geläufig gemefen fein. )
‚a
Dr Die un daß die Nahrung überhaupt be den
Theſſalern — geheißen, iſt mir verdächtig, obgleich
9 * gm! bnlich, mehrmalen, in den Scholten und
lofien
ie, mit einer ber ſchlechten Ableitüůngen u äxögncas
| ſo verb bunden: "Axognaag, dxog Ts cAaewns Außo», Tov-
Tisıy — xci —XR xvoles a 'ndoas Teopae
—
axozad xaloürraı nagu Osoaalois. as zus Nixaröpos.
. napd 70 Kacduı Tu apuara Tgspsusra ir AAO zaurgdi
kagalufdh, Dies iſt ein ganz "urtheilstofes Srhmmele
a8 xugkas nicht recht paßt, das daher Eukatbius weg⸗
Mara worin unter andern zu dem naua Osocalois
ieß Aber in den Heinen Scholten fehlt das map
Osooalois, ſo wie mehres andre, durch deffen Weglaf-
fung das Gange einem wahren ‚Zufanmenban ng wenig-
&
ſtens naͤher koͤmmt. Axoc — Taum. xvoiu⸗ —R
al tgopai uxosai xuloürtus, ga To tsaddaı Ta 00-
uarn Tospouea Er celloı zulD@. Dafhr fieht denn In
dem Schol. B. das ich oben ausgeſogen habe bloß, daß
die Gerſte bei den Theſſalern „drogui orbeißen babe;
und dazu allein paßt auch das as xui Nixarögos In dem
großen Gemenge; venn Diefer © Schriftſteller ſpricht bloß
von geröfteter G Serie, dmukinour dxoguiç, Diefer Ein:
ichub nogu O., ie zur N.) muß alfo bier berans, wo⸗
rauf bie Korte. — — —— — 70 tzucdm — wie
fie im fleinen Scholion ſtehn, zuſammen gebbren.
Nebmlih in Dem alten Kommentar hand vermuthlich
bie Erklärung von dxog zis sdarws voran; dann folgte
Die von xoıdidaas und dxosn Gerlie; und biefer war
nun, nicht aus biftorifcher Kunde, ſondern aus etymo⸗
logiſch em Scharffinn beigefügt, ‚xvelog, dah. einentlich,
märe dxosuf der Same von der Nahrung überhaupt” ;
und bievon ſteckt die Begrumdung indem nupa ra igu- .
"> oda t. 2. das aber noch immer dunkel it; berinutb-
lich weil der ungeiebrte Zufammenzieber teiemtliches
auslief. Hoͤchſtwahrſcheinlich aber iſt, daß auch axosr
wieder von axos abgeleitet ward, von welchem Begriff
jene Worte (ohne das rragthudur dag im Fl. Schol. und
im Eiym, Gud, v. dnozjvag ſebit, und vermuthlich aus
— Misbverſtand dei dv ddu ug hinzugeflickt iſt) eine
* '
ch wiederholt. In den großen Scholien ſteht
1 - "930 dkosnoag
3. in folder Volksausdruck alfo war axochaag
nach der Meinung derer die dies Wort durch zgrdın-
sag erfiärten. Denn dieſe Erklärung halte, ich nicht
für hiſtoriſche Ueberlieferung, fondern für grammatifche
Erfindung ; aber flr eine keinesweges verwerflige. Das
Wort zoıdıgv warb am gewdhnlichſten gebraucht von
den krankhaften Folgen der Weberfättigung bei Pferden.
Eine richtige Form war auch xgıdgw, wie yoAgr. Und
dieſe Form. braucht Aefchylus Agam. 1633. (1653.)
ganz In dem Sinn der in die Pomeriſche Stelle paßt,
x0dorra noAovy „bas übermöthige Roß”. Pollux, der
lib, 7. sap. 5. dieſe Etelle nebft einer aus Sophekles
beibringe, führt fie mit diefen Worten ein: TO Üiree-
sunenAnadan ai Unegxsxogsodar ano ans nalns Unleg-
ualgy Mheyov ol nahaioiy oi ds-veoı xordıar. *) Ohne
tmfchreitung zu ‚entbaltett fheinen: „die Nabrung
heifit dxosai Yon dxog, weil die Körper durch die Nab:
rung (Teepsusva) in ‚einen andern Zuſtand verſetzt wer:
den”. Dal. Ariſtot. Polit: 7,16; Schneid, 7, 19 7:
(man müfle bei Bermählungen zur Zeugang Die Herite
zu Rathe gieben:) os ya inrgol zovs Kaıpdüg Tüv om
üray ixavas Atyovor. Doch dies Tann im einzeln
auch anders gewefen fein; nur, das iſt Mir gewiß, daß
diefer Giranımarlfer axogn von axos berleitete; beſonders
wenn ich folgende Gloſſe im Etym, Gud. vergleiche:
Axos, Hepansine" xugio ös ta aıöjg0 Hsguristew eig
dxnv anstvuuero (tale, bet Flicker/ uxesns, und ber
Wundarzt), Erdey xas Toy iargös Pobytę, dxocNY 18-
yovan.. Sälfchlich wird im Inder geändert ünecw: .
gain als wenn die phrygiſche Syrache griechiſcher
nalbale folgen müßte. In der Gloſſe iſt dann noch
das griech. Wort, axespıe erwaͤhnt, und zum Schluß
beißt e8: odrmg er909 9 bmouynuurı züs "Ihados. Es
Kr: möglich daß dies aus einer Annierfung zu dxos I.
1, 3£0. genommen iſt: wabrfcheinlicher aber ans einer
ausführlichen zu unſerm Verfe, 100 üxosal auf erwähnte
"Art don dxog abgeleitet, und das phrygiſche dxoras,
Art, verglichen ward. =
4) Diefe Form ſteht bei Pollur atich in der Stelle des
Aeſchylus gegen das Metrum! xgıydıära raloy ! dber
in dem’Fragment des Sopbotles flieht »uduans: wies
wohl auch diefes, unmietrifch und verdorben Fi: Bong
Irov udeong olvovi bielsicht das örov agrdKnv
—
—
.4
s
über die aͤlteren als Aeſchylus, welche vrreouatar fag: .
ten, uns den Kopf zu zerbrechen, ſehn wir foviel mit
Gewißheit daß die Form auf -&v mit diefer Bedeutung
fehr alt if. Die Annahme alfo daß In jener Alteften
Molksfprache ein Verbum axosav zu diefem Sinne in
Gebrauch' geweſen, und daß davon ˖dieſes axosnyoas koms
me, hat gewiß große Wahrfcheinlichfeis. Nur der Ao⸗
reift macht einiges Bedenken; da nach, jener Analogie
Gxosawy Eni gasım zu erwarten wäre. Das Präterie
sum führe eher auf ein Verbum ungefehr mit der Be⸗
deutung „ſich ausfättern, ſich guͤtlich thun In Gerfte”,
wozu e8 wieder an einer fo einleucdhtenden Analogie
fehlt. Und von diefer Seite alfo ift noch ein. Mangel
an Befriedigung bei diefer Erklärung °).
4 . Aber eine ganz irrige Angabe iſt Die yon Schnei⸗
der Im MWörterbuche, daß die Lesart ſelbſt hoͤchſt uns
gewiß fe. Die Lesart axocsnoas Ift nicht nur die ein:
zige in allen isigen Exemplaren, fondern von einem
der alten Kritifer wird eine andre angeführt. Weber:
eilt nahm Schneider für wirkliche Lesarten die Formen
an, womit bie Grammatiker das problematifhe Wort,
auf ihre Art, theils zu beffern verfuchten, -thells auch,
nur etumologifch erklärten. So ſollte namentlich das
oiovei &yocnoas des Srammatıfers Ariftonifus (f. Etym.
M. und Helych.) nur die Annahme verfinnlichen daß
das x In axosrnoas aus x entftanden fei, und das Wort
‚foviel Heiße als dv axeı yevouevos biz Tv Cdoıw: wels
olvou: alſo eine kühne Anwendung bes Wertes auf
den Uebermuth aus Bein und Wolleben.
5) Den Juletzt angeführten Begriff ungefehr ausudrücken
dient das Verbum nolvsgörjawe bei Euſtathſust aber,
es fommt nicht vor, und ti aljo zuberläfig gebildet
um auch durch feine Form etwas zu erklären, Was
dies war, entdedt mir bie oben in ber Tote 2. ange-
‚7 führte Gloſſe Kosai, xgıdai: denn auch dieſe bat ge-
mwig ihren Bezug auf das homeriſche Wort. Nebmlich
um den oben gewünjchten Sinn in dieſes zu britigen,
erflärten einige das « fur dag « ıntenlivum, wodurdy -
f nun, mit Hülfe der Wortform xigct, utogio D. t. no-
, Argdio eniſiehn ſollte. *
% — 6
5 PERS 4
93.- dæococc | - 175
I
‘
176 93. cdxogijoœcç
che Ableitung, fo ſchlecht fie iſt, doch bei weitem ertraͤg⸗
licher iſt als. die Übrigen die Euftathius vorführet. ' Ein
anderer in ber Form weit fehlechter gelungener Verſuch
(man ſehe ihn bei Schrieider) follte auf den im Stall
an den Körper fich fegenden Schmug gehn. Allerdings
find diefe beiden Begriffe, der Ueberdruß des Stehens
im Stall, und das Gefühl des Schmutzes, welches bie
Luft zum Bade erregt, ‚diejenigen auf welche man von
felten der Gedanken am natürlichfien rathen würde.
Aber wie ich das Wort axosnca; in den Grenzen der
Analogie auch zu drehen verfuchte, fo verfagte fichs je:
der VemÄhung. Und fo glaube ich daß wir bei dem
obigen Ergebnis, wenn es auch noch einiges zu wüns
fchen übrig läßt, uns beruhigen fönnen; um fo mehr
da aus dem wiederholten oi nalaıoi in des Euſtathius
angeführten ne bervorzugehn ſcheint daß dieſe Er⸗
klaͤrung die aͤlteſte Ueberlieferung fuͤr ſich hat.
94. nAıBßarog.
2. NNaißaro( iſt bei Homer einzig das Beiwort
der neron. Es iſt ein deutlihes Compolitum befien
Ableitung aber nicht Elar ift; daher man mol von al:
ten Zeiten ber aus ben Stellen felbft den Sinn, und
hieraus wieder die Ableitung zu errathen gefuche hat.
. Der Haupt: Eindrud nun, den die große Mehrheit der
Stellen in und außer Homer von jeher -auf die Lefer
gemacht hat iſt der einer ſteilen, ſchwer ober gar nicht
- zu erfteigenden Höhe. Diefe Bedeutung läßt fich fo
fiher darlegen daß wir dies erft vollfiändig thun, und
dann erft die vorkommenden Beſonderheiten oder Wi:
derfprüche erörtern wollen.
2. Die. Stelle 11. 0, 373. ift von ber Art daß
fie ganz allein fehen die erwähnte Bedeutung außer Zwei:
fel zu feßen fcheine: In Bezug auf einen Hirſch und
einen Steinbock, die von den Jaͤgern verfolgt‘ werden
heißt es dort —
Tòr uev ©’ nAlßarog neron zei Öaokıos Ulm
Eigioar’, oVö’ apa TE ogı sıyjueraı. aloıuov EV.
Da
94. nrlBarog 7
Da es Am Tage liegk daß, ungeachket der etwas unge⸗
nauen Struktur, der Fels auf den Steinbock, der Wald
auf den Hirfch fich bezieht, und da es durchaus nbthig
ift daß das einzige WBeimort- welches jeder dieſer Ge:
genſtaͤnde hat das ausdruͤcke worin die Sicherheit ber
Rettung liegtz fo tft xs eben fo gewiß daß nAißzrog
auf die ſteile Höhe geht, als daß dauxıog auf bie Dichte,
heit. Hiemit verbinden fich denn auch die Gtellen wo
eben’ diefe Beziehung als die natärlichfte, oder als rich-
tig und fchd n,fich fogleich darbieten. So Od. x, 38. von
dem Felſen der den Hafen umgidt; mo alfo zu merken
daß der Singular neron nAlßarog nicht die einzel ſte⸗
bende Felsfpige. ausdrüdt, fondern eben fo gut auch bie
hohe Felswand bezeichnet, grade wie eben bafelbit B. 4.
die Felswand welche die Inſel des Aeolos wie tine:
Mauer. umgibt Ascoy uerpn heißt: "Hlißarog werahng.
eißt ferner 1l. o, 619. der Fels am Meere der :dewi
inden und den Wellen trotzt; und bloß Fllßazon
Hel. a. 4323. der unter Zeus Donnerſtral .niederftüre
zende Fels. Die Stellen alfo auch, wo das Wort fes-
fies Beiwort ift, wie der Selfen von Ithaka Od, », 196.5
der Felfen welche Patroklos dem barten Achilles: zu Er⸗
zeugern gibt Il m, 35., des Selfen woraus bie Styr
entfpringt Heſ. 9. 786., wenn gleich an allen dieſen
Die Höhe nicht grade nothwendiger Begriff ift, ſchließen
ſich an jene deutlicher entfcheidenden zu gleicher. Bes
Deutung an. ' Ds we
3. Daß nun auch die Alten In dieſem Sinn bag
Wort faßten zeige der Gebrauch der folgenden klaſſi—
ſchen Periode Bei Theognis D. 175. wird der le—
bensgefährlihde Sprung Hteroov kur nlußarov neben .
Dem ins tiefe Meer erwähnt, Bei Pindar Ol. 5, 110,
Hiiſt der Berg Kronios der anderswo (Ol, 1, 179.) der
ſonnige heißt, fo bezeichnet: Trorro 0’ vımAoto erpav
arlarov Kooviov. Bei Ariftopbanes Av. 1732. heißt
Bes Beus olympifcher Herfiherfig AAıßaroı Opovor; alne,.
dem Witz des Dichters gehörige Verbindung. Im syme .
nus ber Afrodite endlich B. 268., ift zwar die Vers—
fügung geflört, aber der Zufammenhang mit dem fol
a Ders macht «5 vollfommen Nee, daß nAßurot .
178: 94. nMBaros
dort Belwort Hoher Bäumen iſt: eine Anwendung
des Worts die welter nicht vorkommt, und die Indu⸗
ſtrie einer Dichterzeit mir zu verrathen ſcheint, welche jün«
ger ift als die wohin wir dieſe Gedichte zu feßen bes
rechtigt find; was jedoch vielleicht nur diefe zwei Verſe
trifft, von welchen f. Hermann in der Vorrede S. 95.
Hiezu füge man noch, um den Dichter: Gebraud big Über
die gute Zeit hinaus vollftändig zu haben, den des Apollos
nius, bei welchem dies Beiwort bei doos fehr gewoͤhn⸗
tich ift, aber auch andre Höhen: Namen es führen, im:
mer im beutlichen und nothwendigen Sinn fteiler Ole;
2
worunter Ich nur auszeichne die üson navsodey 7
Parog a, 361.
4. Was aber diefe Bedeutung als bie echte noch
mehr ze fichern ſcheint iſt, daß das Wort auch in der
alten Proſe fo vorfommt. Denn unmöglich kann doch,
wenn Xenophon Anab, 1, 4, 4. In det Beſchreibung
eines. befefligten Paffes In: Cilicien fagt, "Unegdzr de
oar .norgoı Alferos,. In: ſolchem Zufammenhang- ein
abfichtlich gewählter Dichter⸗ Ausdruck zu fuchen fein.
Und fo. Bedient fih denn auch Polybius des Ports
4, ATi. Enyapadoouyse xal Ötaxönsorrae tonovs Hiuße-
eouuc Wenn wir aber auch annehmen daß. der Aus:
drud, ohne gerade In der alltäglichen Sprache lebendig
geblieben zu fein, allmählich aus der Dichterſprache in
bie. gebildete Proſe uͤbergegangen war, To feßt dies‘ doch
diefen Sinn des Worts als den zu Zenophons Zeiten
ſthon⸗ alt überlieferten: voraus. Ä |
5. Auch ohne die buchfläblihe Bedeutung dieſer
Zufammenfeßung zu Eannen, müffen wir alfo Diefes für
den echten und wahren Hauptfinn bdeffelben Halten, und
was fich dagegen aufthüt, als ein zu loͤſendes Problem
darftellen. Alfo zuförderft bei Homer felbft, daß das
Felsſtuͤck womlit der Kyklop feine Hble verfchließt, Od,
1, 243. auch nAldorog genannt iſt. Sehr nahe Itege
bier freilich die Gegenbemerkung. Es iſt fabelhafte
LUebertreibung der Größe des Niefen und Alles beffen
was ihn umgibt. Aber diefe befriedigt nicht ganz. Auch
in ben Uebertreibungen der Santafie muß Verhaͤltnis
_
x j ’ .
\ ; >
N
Fein. Der Rieſe iſt ſehr groß; aber bach zu den Fremb⸗
lingen In einem Verhaͤltnis gedacht das ſich faffen und
fo zu fagen handhaben laͤßt. Er ergreift zwei. ber Ger
Fahrten wie Huͤndlein; er verfchlingt fie jmar, ‚aber
er begnügt fich doch auch mie diefem Mable; er kann
doch mehre Züge aus Odyſſeus Schlauch thun, und
trunken davon werden; u. f. w. Auch der ©teln iſt
ungeheuer zwar, aber eine Befchränfung feines Ume .
fangs wird doch durch den: negativen Gab gegeben,
zwel und zwanzig vierrädrige Wagen würden Ihn nicht
von der Stelle räden.. Hierin liege doch immer nür
die Idee eines ungeheuren Blockes, nicht eines‘ im 'die
Luft ragenden Felſen. Trotz allem’ dem werden: ınfle
— . uns bequemen muͤſſen mit der Annahme der. Uebertrei⸗
bung zu Löfung des Problems auszurelchen. Weder
die Sprache noch auch die. Fantafie des Naturdichters
laſſen ſich durch Geſetze fo befchränfen. Gobald bie
Dichtung fich In das Mährchen: begibt; fobald -fie, um
durch Staunen gu ergetzen, aus der uns umgebenden
Matur ins ungeheure fich verfteigt, verliert fie auch das
Verhaͤltnis; mas fie gewiß nicht Ängftlich fuchen wind,
um die horchende Menge kahler abzufpeifen.: Ich habe
das eigentliche Verhältnis, worin der Rieſe zu den
Fremdlingen ſteht, eben angedeutet: aber ein anbres bat
- dennoch. der Dichter gleich anfa
ings V. 190. durch bie
‚Schilderung erwedt, A
Nas
Kai yao Hauu’ Ererunso nelmgıov, DUdE Eye |
“Avögi ye oıropayw, ad Öl UAmerrı |
“Tumıöv ögeov, ö,re paiveras olov an’ Ahle.
\
24. Me CI
—
Gewiß, wer ſelbſt einem waldigen Vorgebirg gleicht,
kann auch wol einen ber ſteilen Felſen am Meer: abs’
brechen um feine Höhle damit zu verfchließen. : Denn
dag er den Stein nicht als einen Stein, fondern als els
nen der benachbarten Felſen vorftellen will, liegt ſchon
Darin daß er Ihn nicht nergov fondern rreronv nennet,
welche Wortform Homer eben fo wie die folgenden
Schriftfieller, immer nur von dem feften Felfen brauche,
außer hier, und weiter unten, wo er ben Riefen den -
Gipfel eines großen Berges — und ins
- -
‘ * *
x
>
2 1 94 —RB
Reiz werfen Ust, und Diofe Drum wit den Bears
od ſchließt: (486.) |
a "Eido0n öe —ER xarepjoueng Und Terms.
Be ſehn aus allem, wie das unverhaͤltnismaͤßige ſchon
zin der Richtung liege die der Dichter ſich ſelbſt gege⸗
sbempıich -mahne. nber.marh. ‚daran dag wir bier den
: Dichter ‚nicht allein ver: ung. Haben, fondern daß gemifle
—— und Ausdrüde auch Ihm ſchon uͤberliefert
waren. Hier insbeſondre alſd mahne ich an die aus
‚den Giganten⸗ Schilderungen ‚geläufigen und gewiſſer⸗
maßen feſten DBorftellungen son ergriffnen und gefchleu:
„Derten. Bergen, und ganz namentlich an den ZTitanen:
kampf bei. Hefisdus wo (9. ers ‘> bie Gunberfganbe ge:
‚Sildert werden, os
| _ = 2 Nixoas MBerrovg, vaßeche xeboꝛy hovrec
— Ich glaube alles dies iſt ſo feſt in ſich ſelbſt
be uönden, daß ich, wohl: verlangen: kann, man Tolle ſich
Auch die. allerdings befrembdliche Stelle bet. Strabo
a7 Pr 828; nicht irre machen laſſen. “Diefer ſagt dort,
Wi Habe in Dberägypten an den Wegen rechts und- links
auweilen geſehen rergav yAlderov cpoyyUhoy, Akioy ixa-
„95, .örrYug gpaposdois, von- ſchwarzem und Bartem
-Seftein;, und: zuletzt ſagt er der größte folder Steine
" Habe zwoͤlf Suß im Durchmeffer ‚gehabt, feiner "unter
fechs Fuß. Diefe Stelle weicht von allen älteren,
wenn wir nicht efwa- ‚meinen auf den Stein des Ky:
klopen zuruͤckkommen zu müffen, fo ab, daß Schneider
im Woͤrterduch aus Ihr allein. irgend einen: Mebenbes
griff ahnet, den das Wort noch habe. Allein ein Be
griff: der auf die altern Otellen noch Einfluß haben
Könnte, und den wir in der. ganzen Reihe nicht bemerkt
hätten, ift gewiß nicht denkbar: und eben fo wenig eine
dem Strabo oder diefer fpätern, Zeit eigenthuͤmliche;
Denn nichts bleibt ja, da das runde und glatte, bie
Härte und. die Farbe, fihon in den übrigen Beifägen
enthalten fi find, noch übrig als die Groͤße. Und fo koͤn⸗
nen wir uns, wohl mit der Wahl Bir daß ent:
weder in der gemeinen Sprache das Beiwort großer
‚
L
- ® *
1
en 94: üiMRarog- 1881
Beten ſich “auf jeden 1 uugibenten Grin (denu,wikepaci;
beißt es bien, nicht reron emeinert Habe z:. oder;
auch, daß es bloß eine —— in, wie: hefanders ſpuͤ⸗
tere Schriftſteller die Ausdruͤcke der Altern: zumellen ;
nach ihrer Beurtheilung ſich aneignen; in weichen Fall
denn 'der Kyklopen⸗ Stein ſebr wol jum Vorbild —
gedient haben.
re Bedeutender in: fi ſelbſt und durch ihr Kter.
iſt dagegen die Abweihung. im Gebrauch, daß das Wort
auch Belwort ‘von Höhlen und Untiefen iſt. Web
Sefledus 9. 483. verbirgt Rbea den jupgen Beus —
eta
»Ayreo & —RX Ladens ind —R ram! : 3
Aiyaip Ev ögeı. |
Bei Eutipides Hippol. 7132, wuͤnſcht ſich der Eher...
zu feln nAeßaroıg Uno, »svöumory, um borg — (diefe Oert⸗
Itchfeit mwünfchte ich begründet zu fehn) — in Vögel ver⸗
wandelt zu worden u. ſ. w. Endlich wird im Etym.
M. angefuͤhrt, daß Steſichorus den Tartarus 7Alßasor-
im Sinne des tiefen genannt habe. Man koͤnnte die
Heſiodiſche Stelle, mit dem Scholiaſten (Ev zoll was ,
vynAo) von einer im boben unwegſamen Gebirg lie⸗
genden Hoͤhle verftehn: aber dann wuͤrde das vͤno xeu-
Dre yalns auf eine wundeelihe Art irre führen. . Ich
‚ glaube alfo wir müffen für alle drei Stellen hal ber
Erklärung des Etym. M. und des Schol. Eurip. (ßa-
Huraroıs) bleiben, und die Löfung In der Analogie
zwifchen hoch ‘und tief fuchen, die. auch andre Spra⸗
hen anerkennen. Da aber yAißeros offenbar ein aus
gewiſſen Nebenbeftinnmungen entflandenes Compoßtum
iſt, dieſe aber bei hoch und tief keinesweges dieſelben
ſind, ſo muͤſſen wir nun auch fehn, gb die Etymologie
und zu etwas fuͤhrt. |
8. Die geläufigfie und am leichteſten ſich darbie⸗
tende iſt nun bie von HAcog: wobei ber. Spiritus nicht
irren darf, niche nur. weil er -in der Willkuͤr der Altes.
ſten Herſteller Homers war, und Il. o, 273. als alte
Dadiante erwähnt wird Tar.uev ©’ nlißaros (f. das
Schollon zu B. 419. wo aber: much gefagt iſt daß hie.
-
\
182i 94 AMparos.
Ueberlleferung dieſe nicht aufgenommen Babe) s fondern
seit auch In der lebendigen Sprache der Spiritus fo
vielfältig. ſchwankte. Fuͤr ein Hohes Felfenkaupt worauf
den ganzen Tag die Sonne ruht ift nun dies eines
der paſſendſten Beiwdrters aber grade das Gegentheil
für die Höhle und den Tartarus. Mehmen wir fie
dennoch an, fo möffen wir zugleich annehmen, daß die
-auf'die Höhe gehende Bedeutung des Worts die wahre
umd eigentliche fei, die Anwendung auf die Tiefe aber
bloß den Witz des Dichters gehöre, der den buchſtaͤbli⸗
chen Sion, eben weil er dem Ohre ſich nicht aufdräng«
te, unbeachtet gelaffen babe: eine Annahme, die aber
für fo alt⸗ epiſchen Gebrauch als den in der Theogonie
mir niche — ſſig ſcheint. | —
9. Setzen wir dagegen voraus, daß das Wort
wirklich· ſeinem urſpruͤnglichen Stun nach ein für Hoͤhe
und Tiefe zugleich paſſender Ausdruck geweſen, ſo wuͤßte
Ich keinen Begriff dazu gu finden als die Synonymie
von Aßerros ober Övoßeros. Diefe kann ober aus den
Silben nA ſchwerlich anders berausgefchlagen werben,
als durch Annahme der andern alten Etymologie, die
eine Derkürzung von ndısößazos erkennt, nach der Anas
Iogte von nAsÖdunvog, nAıröepyos, In welchen Wörtern
der Begriff des Verfehlens liegt; fo dab alfo 7Alßa-
sog bie Leichtigkeit bes Fehltritts in Beſteigung jäßer
Hdhe und jäper Tiefe ousdrüdte,
9. Bslln, Öslekog ı,
I. Die Wörterbücher feßen uns: zwar Über bie
Zeitbeſtimmung des Wortes delan In Beziehung auf die
Ältere Sprachperiode in die richtige Anficht, wonach
—es durchaus nicht der Abend Im gewöhnlichen Sinne
des Worts, fondern ber Nachmittag iftz. aber bie
überzeugende Begründung durch Vorführung der Stel⸗
Ien iſt um fo nöthiger, da einestheils alte Grammatis
Ber, andertheils der Gebrauch fehr gelefener Schriftftele
ler aus der fpätern Periode uns. wieder vielfältig bin
und: erziehen. Jene eigentliche. Bedeutung liegt: zufoͤr⸗
f
— — — — — — — —— —
Zu er
5. deiin, Ieiehor ꝛe. 183
— er erwogen, ſchon dentlich in der gomeriſchen
| ei Hung. in den Worten Il. op, rır. "Zoveror 9 eds -
7 tler H uE6ov 7ueo, wo ale drei Thelle In den vollen.
Em falten, da von der Schlacht bie Rede ift In melcher ,
Achilleus feinen Tod einfl erwarte. Und eben fo fols
gen, fo fehr' viel fpäten noch, bei Dis Chryſoſtomus Or. 66.
die Theile bes Tages auf einander, wo zwiſchen neunu-
Hola und 'tonedoo die Öeihn aufgeführt it. ©. and
Pollux ı cap. 7. Am fühlbarften jedoch find die Deis
Spiele bet :Zenophon die man bei Sturz überfehen
-Fann, und befonders die mo deln ganz fchlechtiweg ges
nannt iſt, und der Zufammenhang der Begebenheiten
bie erften Stunden des Nachmittags zeigt. So
Anab. ı, $, 8. Kar nn Te nv utdo Nuspag RO od.
god waraperek; noav oi rrohiwor meine de dellm Eye-
am felbigen Tag erfolgende große Schlacht (bei Kunara)
geſchildert wird. Und noch entſcheidender iſt die Stelle
Tr 3,9. 10. wo Seuthes von einigen Dörfern ſpricht
die nicht welter entfernt ſeilen, als daß man dort mit
Annehmlichkeit das Frühmapl (äosor) einnehmen koͤn⸗
ne: vwöorauf gleich nachher die rs deiins daſelbſt ers
folgte Ankunft erwähnt wird; ohne im mindeften von
einer Derfpätung zu reden, Es war alfo weiter nichts
als ein tüchtiger Dormittagsmarfch, worauf gleich nach
Mittag, vs dealings, das Frühmahl genoffen ward. Und
denfelben Gebrauch des Werts fehn wir auch bei es
rodot, wenn er 9, tor. fagt, die Schlacht bei Platäk
ſei noch ri rq nueong yorgefallen, die bei 2er
| * —8 dedhnv.
2. Nicht minder richtig ſteht denn — auch das
Wort oͤfters, und ebenfalls ohne Zuſatz, von der weiter
vorgeruͤckten Nachmittagszeit, wenn auch dieſe
aus dem Zuſammenhang erhellet, oder es auf die ges
nauere Beſtimmung nicht ankommt; wie bei Xenophon
ebend. 3, 4, 34. 4, 2, 1. Eben alſo well dein allein
ſo entſchieden auch von der fruͤhen Nachmittagszeit ſteht,
ſo verſteht es ſich von ſelbſt, daß es bei demſelben
9870, dpa noveogtös x. T.4.: worauf erſt bas allmäh— j
liche erfcheinen und aufitellen der Feinde, und dann bie
s
184 95. elan. Ania
Schriftſteller — und ohne Bedenken kann man hinzu⸗
ſetzen in dem Dialekt, wohin er gehört, uͤberhaupt — nie
vom eigentlichen Abend kann gebraucht fein. Es Eonnte
alfo dem Xenophon gar nicht einfallen, daß er 3, 3, 81.2
ce 76 Nelaag Öl dimdov ou near mere za &-
x004 cadlov, ühle dellys dpixovso sis Tag xedunss vom
Abend‘ fönnte verflanden werden. Bon einem Heere
das in fehr geftdrten Maͤrſchen etwa um vier Uhr einen
‚Dre erreicht, wo es. nun Übernachten will, fann man
wohl fagen, es habe den ganzen Tag nur etwas über
eine bolbe Meile gemacht und ſei Machmittags da und
dahin gefommenz und eben weil der Zufammenhang
zeigt daß eine fchon gegen den Abend vorgeruͤckte Zeit
gemeint ift, fo reicht das Wort deily. auch ‚Hier voll
kommen hin, Vielmehr geben weil Dies Wort einen
Gegenfag gewähren kann gegen das eben fo ſchlechtweg
vom frühen Nachmittag gebrauchte felbige Wort; fo ers
gibt ſich daß es, wo nicht als Gegenfaß, Doch zum deu⸗
lichen Unterfchied vom eigentlichen Abend ſteht *).
. 3. In ber fpätern Sprachperiode Fam indeſſen
der Gebrauch wirklich, auf, daß deidn ſchlechtweg nicht
yoni Nachmittag überhaupt, fondern. nur von dem fp aͤ⸗
teren gefage ward, den wir haufig fchon unter dem
. Begriff des Abends mit faffen; alfo im diametralen
Gegenſatz gegen den frühen Morgen; wie. dies am
deutlichſten erhellet aug Apollonius 3, 417. wo Aee⸗
tes die Beflellung des furcdtbaren Aders und den
Kampf mit den Erdgebornen, als fein Tagewerk, fo
beftimmt: "Hepios Levyyuur Poog, zul deielor gpnw
Ilovoua aumroro: womit man nachher die Beſtehung
deffelben Abenteuers durch Jaſon vergleiche, welche V.
1497. fehließt mit den Worten, ‘Huag Ev nal o re-
TehsouEvog ijey GedRog. . Beifpiele aus der gewöhnlichen
Profe fehe man bei Stephanus dus Plutarch. Aufe
F 1) Man beurtheile hieraus wie unpaſſend bei Sturz vor
+. den Stellen, die zum vorgeruͤckten Nachmittag zu ges
hören fcheinen, tempus velpertinum, und fogar <repul-
r culum ſteht. | " ä
1
t
i
l
v Pr
xiph,.2. mo der Spaziergang wach dem deizvor duch,
‚30: deıkıyov regidinnoönette ausgedrädt wird, und zwor
fu dem Munde eines die altattiſthe Sprache affektiren⸗
den. . Aber gewiß gehört hier diefer Gebrauch von da-
Asrös nicht in diefe Kategorie, fondern war ganghbare
Sprache; wie man ſieht aus dem DBeifpiel im Jup.
Trag. ı5. os me
Indeſſen fing diefer Gebrauch des Wortes deiAn fchon mit
. Ariftoteles an: denn wol nur von den gegen Sons
4
nen = Untergang fich erhebenden Winden iſt zu verftehn
was Probl. 26, 35. vom Zephyrus gefagt iſt, daß dies
fer noog nv della wei, nawi 6° od: vgl. Lucien.
Dem. Enc. 31, douosws; Efavasavras, sie nenkarrac
onx eig uaxgev, dienv or deeroy nrevugror. Und
ſo iſt es denn begreiflih daß diefe Beſtimmung auch
auf die ſchwindende Tageshelle nah Sonnen⸗Un⸗
tergang hinüber ſchwankte; welcher Gebrauch fehon
zu Theofrits Zeiten muß gegolten haben, dg dort, 21,
39., der eine Fifcher auf die Auffoderung deg andern,
bag tr feinen näctlihen Traum erzähle. (Asye pas
nöre vuxrög "Oyır), alfo beginnt x
Asiadv og varddaodor br eivalloıcı Rovo0ıw —
Duæ nv uau molloırog* Emei Öenveüpreg Ev bog,
Ei u£uyn, Tas zaspog Epadousd — Edoy Eugvzoy
u. fe w. Vergl. Apollon, ı, 1160. wo die Argonaus
Zen. früh gegen die Winde zu kaͤmpfen haben, welche
uno .deiehov nepsdovro, alfo deutlich den Abend vor«
ber. Hefych. v. deiskogs oöro yag za, 7 Eanzge,
Sehr ‚wos Öeiln, Mvonasen, | 2
> 4. Del den alten Xttifern aber und bei den Jo⸗
niern war, wie gefagt, dein Immer die ganze Nachmite
tagszeit; und wenn es folglich Darauf anfam das
früh. oder fpat diefes Zeitraumg zu beſtimmen, fo war
der Zuſatz rewie oder oyıia nöthig. Dies befagen zus
förderft die ausdrüdlichen DVorfchriften, der Grammati⸗
fer. Phot. v. nowis: Aeikmy- nowier, CO Tor rijc
Öeilns.uepog. Moetis: Jens nowias va nera due
4
‚9%. Beiän, Akiadog x, 1855
fallend jedech iſt mir dieſer Gebrauch in Aueians Le
rò dsılıyov dv Kiecutixiß.
Y
4 84 9 dein, Öslskog. %,
day: delhns Ayplas, nobe Eorrkgen 2). So fee man
deln Ale bei Herodot 7, 167. Thuc. 3, 74. Der
mofth. c, Enhulid, p. 1391. paen., an welcher leßtern
Stelle fpätere nur nreei Beldnv geſagt haben wärben;
denn das Stimmen, heißt es dort, babe angefangen,
Öelins Hyplas, fo daß es während beffelben dunkel ward.
Die dtidn nowia. in diefem vorfchriftemäßigen Sinn
‚gibt Zerodot 8, 6. wo gefagt If, die Barbaren hätten,
Enel Te On &5 Tas Aperag ep ÖeAyy nigwinv: yeromd-
ynv anixaro, einen graden Angriff nicht unternommen,
damit die Griechen nicht ſogleich flöhen, und auf diefer
Flucht die Nacht fie in Schug nähme, -
5. Ich habe diefe ketzte Stelle ausfäßrlich bergefeßt, -
weil daraus erhellet daß die. deln momis ein Thell des
Nachmittags iſt; mag freilich aus allem bisherigen‘ von
2). Moͤrls febt hinzu; war" idea» di dslins od Adyowon
’Arrıxoi‘ Asyeraı Ös uömov Ösllng xa9” Eavıo nao& Toie
"Ellnow. Diefe Notiz daß nicht die Attiker, ſondern
nur Die "Eilnpes oder waıwol das Wort del ohne Zuſatz
‚brauchten, iſt eigentlich gegen die Wahrheit wie mir ge»
fehn haben, und ſelbſt obne Sinn. Denn der Rach⸗
- mittag im ganzen mufi Doch fg gebelßen haben. Was
aber Moͤris meint, fagt Thomas Mag. deutlicher, in⸗
dem er ſeiner im folg. S. angeführten, Norfchrift dieſes
Nanbängt: zo 08 arık Tou Öelins awias deilng udra
eiv, aniig Eikıpıxov. Auch dieſer Ausſpruch des Tho⸗
—*— wird angefochten, weil Renophon Öellng auch von
u - diefer fnätern Tageszeit fagt: aber, wie oben bemerft,
Kenopbon fpriht fo nur wenn fich die genauere Be⸗
fiimmung von felbft verfiebt ; Thomas aber und Möris
meinen den Gebrauch der fpätern Sprache, daitns als
lein bLof von den Stunden gegen Sonnen - Untergang
zu. fagen. — Dagegen iſt eine Notiz des Phruntchus
p. Soph. v. dxparisagdar p. 23. auf eine andre Art
minder genau. Asllıp yap fügt ev, naloücır 01 „Arzıxos
26 mel are deren ul Po A av: wodurch alfo die
fruͤhern Stunden ausgefchlofien jcheinen: Ohne Zwei⸗
fel aber ſpricht Phrynichus hier im Gegenſatz gegen
den fpätern Gebrauch, dein allein, faft gank für den
.. Abend zu brauchen. Und im Grunde läßt fih auch
mach unierer Sitte der Nachmittag entweder, wie im
Miris Gloffe, matbemattfch genau. befimmen, als die
Zeit nach zwölf Uhr, ober, wie in der des Phrynichus,
als die Zeit ung 3 oder 4 Uhr. |
,
1) *
98. Jen, Beleioe x. 187 |
för: fi& verſteht. Aber In den fpätern Sprache ent
flond große Verwirrung, Der Ausdrud deln Oyla
erhielt fich neben dem aun gewöhnlich gewerbnen blos
fen dein Immer auch zu gleichem Sinn, .befonders bei
den Schriftſtellern, die ſich des Atticiſmus befleißigten,
3. B. Lucian. Cronofol, 14. Aelien, N. A. i, 14.
Alciphr. 3,7. Und. — findet man dieſem Aus⸗
druck. unter der Benennung oͤtlan nomla, nicht. bie früs
Bere a fondern den Morgen: entgegen:
gefeßt. In des Tiemius Lexikon kann indeſſen diefe
Vo Gift: Asus mpwiag, si np6 üeicov wog. dei
Ieys Orpias, 77) ga Öeimvovs nur durch Irrthum ftehn 2).
Man Einnte daher einen loßen Fehler vermuthen, der
aus geſychius zu verheſſern wäre, wo man dieſe mit
dem echten Gebrauch ‚übereinftimmende Gloſſe Heft:
Atiàn nowie, % ner’ doısoy pa, her beide. Ere
klaͤrungen finden ſich vereinigt bei Suidas: deln wvio
77 7 np duo ‚nAlov. Öellm Owie 4 oa ogisev pa“
7 uer& TO Ggıgov. Und allen Zweifel entfernt diefe
noch deutlichere und noch befremdlichere N des Tho.. .
M. Asiing : Ewa, zei Ötllng meonußgkas, wui ÖclAng:
Owios, 'Arstıxoi. Hier iſt freilich wieder das auf. alle
drei Ausdruͤcke fich beziehende "Artıxoi irrig, und durch.
dns bisher beigebrachte, denke ich, hinreichend widerlegt:
‚ aber. die befremdlichen Ausdruͤcke kommen wirklich vor
- bei. den Schriftftellern ae fpätern Zeit: Synel. „Gap.
Steph. in v.) Lvoayzes 6 Berdideiov — ÖelAng Ewa,
peöhıs Umso —R —R — —A Ach
Fat. 3, 2, negi z&g uronußolan deilmv Ö usw og Te-
2805 apnateres (ward verbunfelt). Und fo ſchließt fich
num auch ber Ausdruck an, sregs deikny doneger, bei
Ach -Tat. 3, J Horod lian, 2, 6, 9. 32 38, 16. Au
3) Auf — besieht ſich bie Gloſſe nicht, ſondern, wie
viele bei biefem Grammatifer, auf Herodot; deſſen
beide, von uns fchon angeführte, Stellen Ruhnken im
ben Noten beibringt, ohne zu bemerken daß die welche
‚die dsilnr ngwinw nennet, wie wir fo eben gezeigt ba-
“ben, der Angabe des Grammatifers der Wahrheit mach
entgegen iſt, und alſo von demſelben mivertacden
188° 95, dedan, bticloc x.
dieſen Stellen ſehn wir alfö’eine jede Zelt des et
gentlihen Tages’ deln genannt, und den genauen
Damen 'derfelben bei Mittag” und Abend nicht adjekti
viſch wie in dpa sc, fondern in Appofition beigefügt:
über welchen Gebrauch, und dag Thomas ihn fo ohne
weiters den: attifeben nennet, ich mich nur wundern
8ann: fo wie auch darüber daß auch diefes deln Eorıdoa
in einer andern Gloſſe bei Suidas den Attifern zuges
vieben wird: "AslAng nowing xai dellng Eoneges. tra
yovow Arrınol. Indiſſen 'erfläre ich mir, wenn ich
nicht eines beffern belehrt werde, alles aus misverftans
dener Sucht attifch zu reden. Da ber Gebrauch des
Worts dein vom frühen Machmittag ſich verloren Bat:
te, der Ausdruck dein oyılae aber doch noch als Atti⸗
ciſmus in Gebrauch geblieben war, fo bildete ſich irrchuͤm⸗
Tageszeit vor. Untergang der Sonne entfprechende Ta:
geszett nach Aufgang derfelben: und diefer Misbrauch
- andern zu erklären zu fuchen der Mühe nicht lohnt.
Daß aber Suidas und Thomas diefe Ausdruͤcke Die wir
bei feinem Alten finden, den Attifern zufchreiben, be⸗
lich ein neuer Gegenfag ‚gegen diefen, nehmlich Die der
309 bald andre nach fich, welche ängfilich einen aus dem
weit nur: eben, daß fie alle In wirblihem Sprachge
Brauch nicht waren, fondern nus in der aus alferlel
Gebruuch und Misbrauch zufammengefegten Sprache
der ſpaͤtern Rhetoren, zu welchen die angefuͤhrten Schrift⸗
ſteller ſo recht eigentlich gehoͤren, und deren Sprache,
zwar nicht bei Phrynichus und Moͤris, wohl aber bei
Thomas und andern ganz ſpaͤten Grammatikern, für
gut attiſch galt. - j - Ä
6. .Gehn wir nun wieder zum epifchen Sprach⸗
gebrauch: zuräd, fo finden wir bei Homer, außer dem
{bon angeführten deihn, den Ausdrud deielovy 7uag,
welcher in Qd.-E, 606. genau mie jenes vom Nachmite
tag. gebraucht ift: denn die Erzählung dayert dort noch
durch das ganze folgende Buch, wo eg erfi im 305. Vers
Beißt uerov 0° ini Eoregev Ede. Wenn ferner Ge
odus &. 808, von der’ eivas neoon, d. i. dem ı9.
398 des. Mondes, fagt, er ſei Emdeiie Amioy. nung,
fo wird dies von Mofchopulus erklärt uer@ Trv. eo
el
N
⸗
N
j ,
ende a
Polcey *): unftreitig: richtige denn der bloße Kompara⸗
sig theilt Hier offenbar den Tag in feine zwei Hälften.
Wenn aber in 8, 9, 238. ;Helefen wird, .eiaöxer &
Asiehos..Öyre Ivory amcon 0". Epißwloy.povper,..fo 1
Dies: nicht, die attiſche del drpin, tvomit man es ver⸗
‚gleicht, fondern vermoͤge des Wortes dvwr: der wirkliche
Xntergangspunft ‚oder der Abend. . Das oye. if alfp .
eigentlich überflüffig, und fcheine mir nur im Ruͤckblike
Auf. die vorhergehende. Zeit zu ſtehn; ungefeht. fo: „de
fol den Troern beiftehn bis fpät. der Tag hinabſinkt.
7. Eine ganz neue Unterfuchung flhrt das Epk
theton zödeizlog herbei, welches uns Auf. einmal :aus
den Zeitbeſtimmungen in die Ortbeſtimmungen verfegt.
Es fommt bei. Homer nur in der: Odyſſee vor,: wo es
zu den. feſten Beiwoͤrtern von Ithaka ‚gehört, einmal
aber auch allgemeiner ſteht, v, 254. wo Odyſſeus feine
Heimath noch nicht erfennet, und frage ö
FH mov ti 900% södeishos, Ber Gar B£
Kate? ii venluuin gıßohanog Anelgporo;
Alſo ein Beiwort von Infeln überhaupt ober von ge⸗
wiſſen Inſeln. Da nun der genauere Sinn weder durch
Deutliche Ableitung noch durch Bergleichung homerlſcher
Stellen- ſich fund: (But, fo wäre eine Ueberlieferung will
kommen: aber die Erklärungen laufen fo durch einans
- der in den Gthollen, daß eine Autorität darunter. fich
nicht entdeden läßt: Die das Wort deishog fefthalten,
innen dies nur fo, daB fie das Wort für den Abend,
und zwar für die Weltgegend nehmen, mit der: Andeus
Zung daß die Inſel vom Abendhimmel her Ihre gute
Semperatur bekomme; andere haften ſich an das Wort
Inhöos und deſſen Aufloͤſung in dselos, und finden in
EZbömlos ein für die Inſeln, welche durch die. Natur
begrenzt find, paffendes Beiwort; andre endlich (ſ. Buſt.
4) Don Tpebes fogat za usonußelz: worauf aber nicht
J 2 ne IP ee feft. u ee
rung war, welche den delekos der. Epiter in den boden
Tag febte, da diefe fpdten Grammatiker fonfi gar nicht
Darauf hätten verfallen koͤnnen. —
—4
‘
190 05, Bell, Jelsloe is
“ad ı, a7. P. 333, F. und vol. Schol. ad ß, 167. », 21.)
leiten das Wert ab von zu.und ein mit eingefrhalte
tem Ö3 alfo:für eveslog, welches Wort Theophraſt (I.
Schneider ad Hif. plant 6,3, 3.) Im Sinne van
‚aprious, fonnig, braucht. 3) | j
8. Bichen wir den nachhomerifähen Gebrauch Zu
Mathe, fo iſt es ein guͤnſtiger Umſtand, dag fo alte Dich⸗
ter, die ein Wort, ohne lebendige Kenntnis Deffelben,
nicht: nachahmen, uns zu Huͤlfe kommen; wie Pindar
und ber Dichter des Symnus an ben Apoll. - Sjraer
Sat das Wort zweimal, Ol 1, 178; als Beiwort des
. Berges Kronios, und Py. 4 136. der Ebne von Sol
£os, zu welchen Stellen bie Scholien. nichts geben was
nicht andy die homeriſchen hätten: Im Hymnus Heißt
es V. 438 ———
Wov ·æqꝙ Xelom züdelchov Eumeldsoonv.
‚ Beide Ebenen, von Rrifa und von Jolkos, liegen auf
* Abnlihe Art mit der Suͤdſeite an einem Meerbufe.
Hiezu kommt Aſpledon, das, nebft feiner Umgegend,
nach einer alten Ueberlieferung bei Strabo einſt den Na⸗
men- Evöeltaocg führte, (wobei man das oben I. Art.
29, 9. gefagte vergleiche) und welches eine ungefehr
eben fo an dem See Kopais liegende Ebene vor ſich
Batte. Auf eine folhe Lage, und Auf die melften Sn:
feln, und auf einen Berg paßt. am beften der Deariff
_ Apricus, fonnig: welchen aber unter den Erklärungen
der Srammetit&@ gerade nur die etymologiſch am we⸗
nigften begruͤndete barbietet: daher man vielleicht an⸗
nehmen Fann, daB diefe Bedeutung ihnen überliefert
war; .fo wie fie igt, denke ich, die. angenommenſte ift.
Auch wird fich fchwerlich eine andre erdenken laffen,
weiche ſolche Einheit in bie Geſamtheit der Stellen
brachte: . A: =
9. Aber woher foll nun evdeisAog biefe Bedeutung
5, Dies iR auch bie’ Ableitung derer welche das Wort
. IN VOoce, Irrig
durch edxparos erflären; ſ. Etym.
—— — im Woͤrterb. dieſe das Wort von evdia
ableiten. N.
—
95. mins. deistoe. u u 291
befsmmen? Mir Haben weiter nichts zu thun, als mie
der «ben. erwähnten Ableitung der Alten von dem in '
Diefem Sinn gefaßten Worte zu verfahren, wie mit. ans
dern ‚Etymologien derfelben, die von irrigem Princip
susgehn: Micht eingeſchaltet iſt das oͤ in diefer Zuſam⸗
menſetzung, ſondern die Zuſammenſetzung eV - deiehas zeigt,
daß deleaog die Sonnenwaͤrme hieß. ‚Und auf dies
felbe Thatſache führe uns Auch die fichere Notiz daß
ÖeleAo; und deihn der Nachmittag iſt: denn. der Mache
mittag ift die Zeit der eigentlichen die Luft durchwär:
menden Hitze, welche zu Mittag erft recht anfängt,
Atuican, deilm verhält fich Aber zu &ldn, Wie Öıwam zu
icöxo, wie danumy, Ödalutow 6) (Archilochus) zu. «i-
Acov, wie d& (oder y&, yascc) zu ale, und, wie Ich auß als
ter. feſter Ueberzeugung Binzufege, wie d7 zu 7, welcher
Parsitein Einerleiheit ſich ferner bewährt in den Bors
men Einen, xin, Orın für ind, Kb dm, öuön ?)
0 Inden ich diele Wortform ſetze, verwahre ich mich
zugleich gegen den Schein, ae Blatte ich dieſes mid
uov: für den Mebegriff des Wortes daiuem Gottheit,
Geift; fo ſicher Dies von Andern angenoimmen wird.
. 7) Was die wirklich nah liegende Bemerkung, daß deln
die alte Form fire eidn fel, bis itzt zurückgehalten bat,
iſt Wielleicht die Schen vor der für gewiß gebaltenen
‚Ableitung des Wurtes eiln, oder fvas man ohne ordentli«
he Begründung als Grundlaut annahm, Ein. von jlıoe.
Verwandtſchaften diefer Art haben aber wenig Sicher—
beit und müflen jeder anderh weichen die mit größerm
| orifchen Zufammenhang auftritt: Das Wort zily
ward auch vom Sounenlicht gebraucht; aber die
* Wärme ift, wie die Compoflta und Derivata silmde-
on 6 eAnsıs, svelog Ic. „zeigen, die Stammbebeutung.
Mir kommt daher eine Ableitung des Wortes Jeiskog
von dasw, gleichfam brennend, Sonnenbrand, fehr na=
türlich vor, befonderg in jenen Gegenden wo die Nach—
mittagshise wie eine, Glut auf den Gegenſtaͤnden liegt.
Daß wieder andre Wortformen lich ebenfalls nähern,
Die anderswohin fvielen, darf. uns fo leicht nicht Irre
machen; ‚denn ſolche Whrter wie Oelelos, Eiln, dlde,
‚ calor, aim, aloe, ade (zünde), reichen dem Eiymolo⸗
‚gen nur Wabrfcheinlichkeiten dar, nicht fichere Schlüfle,
weder yofitive duch ihre Aehnlichkeiten, noch negative
\
u
1% —
1296 95. Ösän, deis),oe IC.
+10. In ‚ble Unterſuchungen diefes Artikels oa
hoͤrt auch noch der Vers Od. 7, 298. wegen einer Bau
riante, weiche zu beurtheilen wir erft die gewoͤhnliche
‚Lesart genau erörtern muͤſſen. Odyſſeus erzaͤhlt dort
der Königin Arete in Kürze wie er, nachdem er als
Schiffbruͤchiger gelandet, im Gebuͤſche geſchlafen Habe
und nach dem Erwachen mit der -Maufifaa zufammen
getroffen ſet. Dies trägt er fo vort |
"Eyda dv dv gybkkoın glkoy Terinuivos iroe
Eödor a za En’ YO xai uEoor Tjuag,
Abotro 7’ nehıdg al me yAuxdg Ünvog dvier.
Augınoloug d’ Eni Bi eng Evonoa Buyarpög
nf. w. So wie diefe Worte lauten, und nach der
Analogie von : Auoero 3’ 1Ehıog, oxıdwyrd Te Tıüsaı
Gyual, koͤnnen fie nur befagen, daß er mit Sonnenun⸗
tergang aufgewacht fel. Nun hatten zwar wirklich, wie
. Im Bude L. ausführlich Zu Iefen if, die Zungfrauen be
reits gefpeift und gefpielt, und waren nun Im ‚Begeifit
mit der gereinigten Wäfche nach Hauſe zurüd zu keh⸗
ren (D. 116.) als Odyſſeus hervortrat. Es mar alfo
nach unferer Art zu reden Abend, das heißt, Die Sonne
fand ſchon fehr gegen den Untergang geneigt: Aber
wir wiſſen ja, wie vieles fich noch draußen zwiſchen
Odyſſeus und Nauſikaa begab, ehe ſie nach der Stadt
gingen: worauf es dort, In der eigentlichen Erzaͤhlung
des Dichters, bei ihrer Ankunft in dem Haine vor der
Stadt, ebenfalls Heißt (V. 321.)
Avoeto r Aehıog zei vol xAusöv. äloos Tnovro.
Ja feldft diefer zweite Moment fällt noch fo früh am
Tage, daB Athena für nöthig finder, den von da . die
er tadt
durch ihre Verſchiedenbelt. — Die Förmen delam, dste-
Aos, für fich allein fchienen in dem Verbo dv, erm an⸗
geln, eig Etymon darzubieten; aber auch Diefes-moird
man nicht eben mit Widerfiteben fahren laſſen, wenn
man bedenft daß das für dieſen Begriff des Nachmit⸗
tags allein pafiende abnehmen, und dag ermangeln,
doch auch wieder ſehr verichlebne Begriffe find-
*
to.
95 dei, deliaoc x. 293:
"&todt: gehenden Odyſſeus upfichtbar gu: machen. An
beiden Stellen werden wir daher, in den Schollen an⸗
gewieſen oͤgero imperfektiſch zu faſſen, Aods dvunüg
— was aber ganz gegen die
Sprache iſt, da Eddoero und Anoero immer Aoriſt ad:
ſ. ausf. Sprachl. $. 96. Anm. 10. und vgl. zum Urber⸗
flug wegen. Övssro Il. ır, 729. Od. o, 336. Das bins
dert indeſſen nicht daß bei einer fo. gewoͤhnlichen For⸗
mel, wie. Öduoero nelıog für den Abend, der Aoriſt eine
gewiſſe Yusdehnung befomme and. einen kurgen Zeito⸗
- raum vor.und nach Untergang der Soͤnne mit in ſich
— —
begreift; daher alfo Odyffeus aufı feinem Weg vom Hain
zu. des Königs Palaſt alles betrachtend, der Unſichtbar⸗
keit wohl bedarf. Rechnen wir aber von bem nun eins
getretenen wirklichen Abend- (2,.188.) ju dem Augens
bl von Odyſſeus Erwachen guräd £L, 210), und ers
wägen alles von jenem erften Zeitpunkt an vorgefallene; .
fo iR es wirklich unmöglich, daß der Dichter, ber eben
erſt in eignem Vortrag, von der-Anfunft vor bee Stadt
Bei noch ganz hellem Abend: gefagt hat, Auceso’s” ije-
Asos, nun den Dduffeus bei feinen Ankunft im Palaſt
‚in feiner Erzählung denfelben Ausdrud von jenem p
weit — liegenden Punkt brauchen laffe.
Was für Huͤlfomittel die Fugen Kritit in |
folgen Bedenken darbietet, weiß ich wohl: aber ehe
man an diefe fich wendet wuͤnſchte ich Doch daß zu m,
288. die befante Lesart Ariftarchs
Aeilerò 3’ mehıog nal me yundg Önvog dviniv
von neuem in Unterfuchung gezogen wuͤrde. Es iſt
fonderbas daß diefe Lesart aus den Ausgaben und, um
einftweilen. nach den. fünf Wiener Handſchriften gu ſchlie⸗
| Ben, auch aus den Handſchriften fo verſchwunden iſt;
waͤhrend fie eine Zeitlang, was von einer Ariftarchifchen
Lesart nicht zu verwundern iſt, die herſchende ſcheint ge⸗
weſen zu fein; denn Euſtathius hat fie im Tert, und
geht davon aus im Kommentar; und eben fo beziehen
fich, wie Ich zu den Scholien - gezeigt habe, das Scho⸗
lion des Cod. E. und das In der gemeinen Sammlung
— bloß auf dieſe Lesart; jedoch daß im .
— ‘
1
* e *
.
4 =
——— — — —
—*
i
1941 j 95: .deihn, Irlsko; re.
Schol. Ewte man deuillch ſieht Atiſtarch ſeine Lesart
in Beziehung auf‘ bie anbre vertheidigen Die · Verwer⸗
fung: derſelben gruͤndete: ſich unſtreitig bloß darauf daß
ein ſotches Merbum- außerdem gaͤnziich unbekant iſt.
leere dieſed Urtheil Hat. bloß Sinn, wenn man dieſe
Lebart lals eine von Artſtarch: erfundene Wefferung an:
fire Daß nun Ariſtarch auch aus Konfektur beſſerte,
wirdðwol⸗ niemand: beieifein! Aber: daß er ein Verbum,
wordn keine Spur vorhanden Mar, aus Konjektur ſich
gebudet: and: ſo entſchleden in den Homer geſetzt habe,
daß es ina der von ihm ausgehenden Abfafſung nun feſt
andenommene Lesaetblſeby Dies ſcheint mit jedem an:
dern⸗ alten. Kritiker uaͤhnlicher zu ſehn als ihm. Ich
glaube. mich’ alfo. bereteigt.-deidero für eine- alt uͤber⸗
lieferte. Qugart zu Halten. welche- Ariſtarch nur gegen
die: fahr: feſt fihende ander vertheldigte. Irre Ich nun
hierin nicht, ſo iſt es much Heut noch entfchieden daß fie
Dre wahre Lerart iſt; denn aus und neben ihr mußte
‚die andte faſt nothwendig entſtehn. Mit Recht mid
ferner dieſe Lesart bet Euftathius noch durch die Ueber⸗
einfiiimung der oben angefuͤhrten homeriſchen Tages⸗
Eintheilung; Rootrou Y yog 7 deln H.uE0oy map,
empfohlen: und ich Füge .nur noch Hinzu, daß das mit
Grund als eine bloße Ableitung von .deiehog, dein ange:
ſehene, und doch in Form eines Primitivi auftretende Ber:
bum-deilero, feine Rechtfertigung findet in Oepuere, Yeo- |
nero, und in dem übrigen inhalt der Note zu I. Art. 1.
©. 7., womit man noch vergleiche Onksodaı von Orkor.
ı2. Endlich kommt don deiekos noch ein aner-
kanntes ana elonusvor, das Berbum desehımonı in Od. |
0, 599. Eumäos beurlaubt fich dort von Tele mach um
wieder aufs Land zu gehn, und fihließt mit einem
Wunſch, worauf jener antwortet h
"Eoostaı oüros, ürru. oV Ö’ Eoyeo Össlunoag.
"Hodev Ö’ ievar xau äyeıy ieonia ward,
Ein Theil der Erklären verfteht das Verbum vom Zwi—⸗
ſchenmahle zwifchen Fruͤh⸗ und Abendmahl; die andern
bloß vom Zubringen des Nachmittags an einem Orte;
und biefe feheinen. die Dberband behalten zu haben.
‚95. ‚Jeidn,. 8eishos ꝛe. 195
—
Man meint nehmlich Telemach befehle dem Alten durch
die. Worte Loxto Ösislınaas, erſt fpäter wegzugehn, und
verfteht fie- folglich fo: „geb zwar, aber erſt nachdem
du den Machmistag bier zugebracht”: ein Gegenfag ben
der Dichter gewiß nicht in das bloße Particip gelegt
Haben ‚würde. Und der unmittelbare Erfolg wider⸗
fpriht. Denn gleih auf diefe Worte Telemachs fegt
fihd Eumäos zum Effen und Trinken und geht dann
noch währender Machmittagszeit fort: DB. 606. 76m
y&o »ai Ennhude Öslelov Nuap: von welchem Ders f.
eben 6. Nichts kann fprechender fein als dies, für die
andre Erklärung, die von den Grammatifern verwor⸗
fen wird bloß weil, fagen fie, Hamer nur‘ drei Mahlzei⸗
ten Eenne, und dies alfo eine vierte wäre: f. Athen.g.
p- 193. b. Sie durften weiter gehn und nur zwel
Mahlzeiten annehmen; denn auf Diefe Zahl. bat der
verftändige Lefer die drei Mamen, ügıcor, Öeinvor,.Öog-,.
nNor, wegen Unbeftimmtheit des Gebrauchs derfelben, bei
‚unferm Dichter längft zusädgebracht; da &pıcov. immer
- nur das Fruͤhmahl iſt, die beiden andern Namen aber
von beiden Mahlzeiten, und nie von einer dritten ges
braucht werden. Was abmweichendes von dieſer Regel
gefchah, hing von. Zeit und Umftänden ob. Und fo
Eonnte es alfo wohl fommen daß man in dem langen
Swifchenraume von Früh: und Abendmahl etwas zu
fih nahm. Darauf bezieht ſich alfo das Sragment bes e
—Kallimachus, das Euftathius und der Scholiaft an
führen, und das von mir in ber Note zu biefem fo
hergeſtellt iſt |
Asuehinv alsovow, äyovor d& yeipas am’ &pyov,
. son Arbeitern, bie mit Trotz diefes In der. feſten Ge⸗
wohnheit nicht begriffene Zwifchenmahl verlangen. Und
eben fo natürlich: ift es auch hier, daß Telemach dem
vor der eigentlichen Mahlzeit nach Haufe gehenden Eu:
maͤos anftatt derfelben ein Nachmittagsbrod reicht. Der
Kallimachiſche Ders iſt für diefe Erklärung -auch das
durch bemeifend, daß die Wörter deuslin und deuslunane
in deutlicher Beziehung ſtehn, und erſteres alfo, auch
wenn Kallimachus zu feinem ne es erft gebildet
— | | z |
1
un
I.
|
|
J
—
160 96, engem
i Haben folkte, gelgt, daß man zu feiner. Belt dad homeri⸗
fhe Berbum fo verſtand; was bei fo viel hinzukom⸗
menber Innere? Begruͤndung, genug Hi, "
96 Bo 70DdeLl».
: 1. In ben epifchen Redensarten nensasır, dın-
noyoosy weleudo» oder ödoio wird von den alten Gram⸗
matitern das Derbum ganz entfchieden von moaw, und
zwar nach Ihrer Art vom- Fut. nepdoo, ons abge:
leitet: f. Etym. M. in v. Schel. 1, , 282. Euft,
ad Od. o, 319.:,diefe Ableitung aber eben fo entſchie⸗
-.den von ben Meuern verworfen. &. Schneider in
noyaoo. Der in dem geläufigen Verbo neaoces lie:
gende allgemeine Sinn fügt fich freilich fo leicht in die
“ werfchledenartigften Gedanken und DBerbindungen; und
namentlih mit dem Begriffe des Weges verbunde
ſcheint es gleich ſo verſtaͤndlich; und wird auch durch.
Hedensarten anderer Eprachen — z. B. „einen Weg
mathen; — er hatte ſchon ein Stud Weges gemach
— fo ſehr unterftüßt; daß der Derfuch, in jenen griechi⸗
ſchen Redensarten ronovsıv anderswoher zu lelten faft
verkehrt ſcheinen muß. Aber eben deswegen iſt auch
nicht zu begreifen, wie die ‚griech. Grammatiker eine fo
.nab Tiegende Erklaͤrung vernachläffige haben Tollten.
Freilich Haben wir das Urtheil diefer, denen Feine Abe
leitung zu gezwungen iſt, zu rügen Gelegenheit genug:
“aber dies geht doch nicht leicht bis zu der Art von Ber:
‘ Eehrtheit, daß fie das wirklich nahliegende ganz Über:
- fühen, um das entferntere zu holen. ch glaube da⸗
hetr dab den fpäteren Grammatikern diefe Erklärung,
aus alter Zeit überliefert war, und finde fie begründet
in der Natur. ber bomerifchen Stellen, melche, genau
betrachtet, fih nicht alle in jene..uns geläufige,. wohl
- aber alle in diefe andere Erklärung fügen.
». Außer den Ausdrüden nehmlich wie Il. E, 282.
Gluꝙo stendoovre neleudov, Od, 0, 219. ira nenooo-
ner ödoio, Od. P, 21% 04 di nor Ivde nai.örter dıa-
| r )
'
| 96. AanN0ORr 397
‚anevonon nlhwdors Eommen:aych noch Diefe vor: ZI. _
„785: = dba —
2.7 adher Ö* oixa Ördmonacor nedioso
nd. Od, -., 491. |
Ah" rs dr dis Tonopy Aha menoooYs&; and
J N BEI —. \ t
Ran, uͤberſehe doch ja nicht daß In fenen erſten Bei⸗
sielen der Begriff des gelaͤufigen moarro bloß besiwes
en ſich fügt, weil der Sinn worauf es allein ans
ymmt in dem: Begriffe des Weges fchon Hegt, daß
ber eben diefer in den Wörtern sıediov und ala fehlt.
Jemungeachtet würde das Compofitum disrenocor fich
llenfalls auch noch fügen weil der Begriff des Wegs
ı: die Präpofition gelegt werden fann, eben fo wie der
jegriff des zubringen in ’Huara Ö’ aluazoerra die-
070009 noktaitov Il. ı,,362. Aber monoosr. &lu von
em Begriffe thun oder machen aus — alfo glelhfam,
tque jam bis tantumi, mare facientes, aberamus — iſt
hl Ausdruck; fo daß man große Luft bes :
mmt die Lesart des Rhianus, Au nAnsoavres, an: .
inehmen; wenn man nicht deutlich fahe daß dies eine
loße Beſſerung iſt; eben weil Rhianus ſchon In jenen
ndern Redensarten, nach der itzt gangbaren Anſicht,
ur das gewöhnliche noarso zu fehn glaubte. — Neh⸗
en wir dagegen once für eine Form von weode,
:oaivoo, fo iſt natärlicher Sinn und Uebereinflimmung
allen jenen Ausdräden.
3. ber wie? follen wir nonoc® negalvo, und
o700w thue, als zwei‘ radikal verfchledne, nur zus
llig im Laut Üübereinfommende Stämme annehmen ?
as wäre freilich für eine fo auffallende Ueberelnkunft
ber Wurzel, in ber Form, und In ber Quantitäs eine
rte Behauptung. Aber diefe IE auch durchaus nicht
ranlaßt; und wer fih von der Richtigkeit der Erklaͤ⸗
ng von once xEleudov durch reogr, ordentlich
erzeugt Bat, wird das wahre Verhaͤltnis bald ent⸗
den. Ilozoow oder nocoso In dieſem räumlichen
inne iſt der. eigensliche und aͤlteſte Gebrauch biefes
\
198 9686. 70100819
Verbl überhaupt, In welchem es aber nur nach In der
epifchen Poeſie vorfommt; der gemößnliche iſt daraus
entftanden, findet aber In der epiſchen Sprache noch
keinesweges in der fpätern ganz allgemeinen Bedeutung
flat. Ilonoosıy heißt nehmlich bei Homer auch in al:
Ien Übrigen Verbindungen noch nichts weiter als ne-
eaivar, d. h. zu ftande bringen; I. A, gr2. our
nonoos, eben das was in der Profe ovder mepaire,
er richtet nichts aus; o, 357. (Zeus zur Hera) E-
nonkas xai dnera — "Avarnoao' “Ayılma „du haft es
zu ftande gebracht, es iſt dir gelungen”: Ausdrüde aus
welchen, wie man deutlich fieht, das gewöhnliche auch
ohne Beziehung auf den Erfolg gefprochene moaszew,
thun, entftanden If. Und eben fo -natärlich iſt nach
diefer Ableitung der intranfitive Sinn des Wortes mit
dem Adverbio, gleichfam „ich komme (glüdlich, uns
gluͤcklich x.) durchs Leben, durch die Umftände”.
Die Quantität endlich des Vokals in npgxooo, rgn00«
kommt, wie in Hpärro, rerenga (f. ob. I. 52.) von
der Limftellung des Vokals vor dem o in der Wurzel
a. TEDa-. *) ‘
9
97. nAvysrvog.
r. Dos Belwort zrAuyerog befommen Gößne
oder Töchter um fie dadurch als Gegenftand befonde:
») 36 babe oben zu Hacae bemerft daß eine bloße An⸗
5b nes = ERBunD doc an vn Stamm gefügt, ‚wie
onſt fo, gegen die Analogie iſt: denn auch aliacoo
kommt nicht unmittelbar von og fondern, von dem
Stamm aldar- in allazov ıc.; und Von Tapacce ha⸗-
ben wir teine — P zag- als Stamm ne
men. Gegen diefe Analogie würde nun freilih das
von nigdo gebildete roKXaoa fireiten, aber nur wenn
wir eine dltere Form repason Annehmen müßten, Da—
je ndthigt aber nichts, fondern die Derm rpacoee ſcheint
fe Begründung nur eben erfi diefer Zuſammen⸗
ziehung des zweililbigen Stammes in einen einfilbigen,
ng, no, zu haben, won ſich die Analogie zeigt in
den Formen nınaoe und eisom, en
4
7. mAUyeros a
rer gartlichkeit der Eltern darzuſtellene ohne def man
deutlich fieht was der genaue Sinn bes. Wortes iſt.
II. 143: läßt Agamemnon dem Aliens als Arinem
— Eidam verfpreden:- .. J
rioods — too⸗ —
% nos Tnhuyerog ocperan Garn Evi ol:
Od. d,:31. verheiratet Dienelgos feinen Sohn, e F
"@ ob. TnAvuyerog yörero — er ;
Ex Boöhn. zz
und 1. 7, 175. ‚macht Sein fic 5 zum Verwurf Ihre
Helwath perlaſſen zu —
Nadduẽ ss ee ‚wa —— — ae
wo die Hermione gemeint If, Eben fo wird auch, IC
in der Idee, bie vaͤterliche Liebe gegen einen ſolchen ge⸗
ſchildert in II. 482.
. Koi ue piAno’ cᷣotl ve nase dv naida yıyoy:
'Movvory,. Tnhöyero, ——
und in Od. n, 19. wo ein Vater feinen nach langer
Abwefenheit zurüdfehrenden Sohn, dr nalde — Mod-
voy, Tnavyerov, mit Freuden empfängt. — Endlich II.
& 153. werden auch zwei zugleich fo genannt, weiche
Diomedes erlegt: — vie, |
Aupw inhuysro‘ Ö de Teigero zigei Auygö, rn
. Tiov 8° od Toner’ EMorv ini xredreon Aumeodau
2. Dies find die Stellen alle woraus dag haͤus⸗
liche Verhaͤltnis derer, die dieſes Beiwort bekommen,
rhellet. Und fo ſieht man wie mechaniſch und. ür⸗
heilslos biejenigen verfuhren, Welche das. Wort von
ae und: yeirouaı ableitefen, was nicht nur. auf feinen
er angeführten Fälle paßt, fondern auch zu misbraͤuch⸗
cher Anwendung, wie die Srammatifer es nennen
serayansızas), auf zärtlich -gelisbte Kinder überhaupt,
> gar micht eignet, da ein Im Abweſenheit des Va⸗
eborner' Bohn, durchaͤus keine ſolche Zärtlichfeit
en aſſen kann, als au, „ing, ſolchen Se rauch. noͤ⸗
. bernen bezeichnen.
200 \ 97. wmAvysrog
thig iſt. ) Daher denn auch bie gangbare Erklärung
iſt, Daß es einer fel der geboren worden als der Ba:
ter ımkou uns nAımlag geiwefen feis was freilich recht
‚gut auf den Faͤnops paßt, aber nicht auf die andern,
am wenigſtens auf die Helena, mo es alfo zarayoncı-
xog gefagt fein fol. Doch die Haupt: Einwendung. ift,
Daß weder zijAe noch 7rAov jemals In Zeitbeziehung ge⸗
brauche find: und wenn auch allenfalls mit beſtimmen⸗
dem Genitiv — „weit. vprgerüdt an jahren” — dies
denkbar wäre, fo könnte doch unmdglich ein „weit⸗ oder
ferngeborner” einen fpät oder im Alter des Daters ges .
3. Berzichten wir auf die Ableltung und fuchen
einen bie Zaͤrtlichkeit der Eltern begründenden genauern
Sinn aus Vergleichung ber Stellen abzunehmen; fo
' bietet fi wol auch der Begriff des einzigen bar (f.
Schol. 11. «153. Od. ö,11. Heſych. sc.). aber theils
soill dies doch nicht recht auf die beiden (cᷣupo sy
Auydıo) Söhne des Faͤnops paſſen; thells verlangt bie
swelmal vorkommende Verbindung, noüras, TrAuyeros,
‚baß eine eigne Idee in dem letztern Worte liege. Es
bleibt uns olfo nichts übrig als, was auch der buch⸗
ſtaͤbliche Sinn des Worts gemefen fein möge, nur den
zArslich geliebten darin zu erfennen, mie in dem
Ausdruck Od. ß, 365. vom Telemachos, Moürog dor
eyarınsös. Nur enthält Tnauyeros offenbar noch eine
Steigerung diefes Begriffe, wie aus dem nachtheiligen
Sinn erbeflet den das Wort befommts 11.:9.4yo.
"ANL” oix ’Idouersje Yoßog Auße, rnAuzeror eig.
Hier iſt das durch. die Liebe der Eltern yerzärtelse
Söhnen zu kenntlich, als daß wir nicht überhaupt den
Begriff des Gegenflandes zartlichfter Liebe und Pflege,
mit und oßne Tadel, wie es der Zuſammenhang gibt,
als den erkennen falten ber. on allen jenen Stellen ein⸗
”) Der Gebrauch fuäterer. Dichter die mmidyeros ohne
weiters für eneferms brasıchten, ſteht in zu großer Ab⸗
‚von Homer als daß er uns irren kinnte. ©.
— —
we : — bei Tietzes (Schneid. Wort.) rnävyizer "Trıp-
oolev: Helych. miuritur dromısr.
}
97. wNAUpETOG 201
gig ben Gedanken des Dichters enthaͤlt. — Abſolur,
aber ohne Tadel, braucht es auch Euripides ſo, wenn er
Iph. Taur. 828. die Iphigenia zu Oreſt ſagen laͤßt:
Yo 0: "Opdsa- ankuyerov YBorös no nareldos, unftreis
tig mit Ruͤckblick auf die oben aus 1. ı, 143. anges
führte Stelle. ce
4. Mit diefem halb pofitiven Kalb negativen Ers
‚gebnis, das im den Grenzen der Gewißheit uns zu theil
wird, koͤnnen fir, für. den Zweck der. Auffaffung des
Dichterfinns, ung begnügen; und dürfen uns alfo für
etwas toeiteres der Vermuthung Überlaffen. In den
‚Ercerpten Orions welche Sturz dem Etymol. Gud.
angehängt. hat, Heft man p. 616. die Erklärung zyAu-
zer0g, Ö Telwvralog To mares yeröusvos. Dieſe Erkla⸗
rung paßt wirklich auf alle obige Fälle: denn wenn
gleich der Ausdruck sehevraiog gewöhnlich in Beziefung
auf vorhergehende andere gedacht ift, fo bat er doch
"feine Haupt: Beziebung auf. die nachfolgende Zelt, und
druͤckt nothwendig das „ſeitdem Feiner? aus; fo daß
-plfe wenn der Begriff „des - leßtgebornen” in dem
Sprachgebrauch den beftimmten Nebenbegriff gefteigere
“ter Zärtlichkeit und felbft der Verzaͤrtelung bekam, dag
„einzige? Kind nothwendig darunter: mitbegriffen. war.
"Und fo mit diefem feft gewordenen Nebenbegriff der
Bärtlichkeit begabt, fcheint mir auch die Häufung uoö-
"vos, vnhuyerog in der homeriſchen Sprache keinen Ans
ſtoß zu’ geben. Offenbar aber Kat der Urheber diefer
- Erklärung auch einen. etymologiſchen Zufammenhang
zwiſchen den Wörtern TnAuyerog und, relevraiog er⸗
Fannt: und es iſt wirklich eine Analogie darin die Bes
-achtung verdient. Aus der einfachern Wortform weils
che von dem Subſt. releus. voraus geſetzt wird, ent⸗
ſtand een natürlich die Zufammenfegung sehevyEsog,
und hieraus wieder. die. für den Hexameter bequemere
Form, snAuyerog, durch Die des Rhythmus wegen auch
fonſt erfcheinende Umflellung der Auantisäten,
„sie in ansosloıa far anııgeoıaz denn eu verkürzt: gibt
-v, und & verlängert. n.ober.e: und, ſei nun das Wort
‚wrjhe wirklich oder nur ſcheinbar mit dieſem Stamme
verwandt, fo IR ſehr begreifüich daß Busch den Ankiong
—
‘
203 | 98. ayyehin,
deſſelben, das. 7 Über das & die Oberhand behielt.
2
⸗
nicht eben auf befriedigende Art; daher Zermann in
de Ellipi et Pl. p. 158, zu demfelbigen Zwed die
einzelnen Stellen grammatifch beffer zu behandeln ges
=
Und fo ift mir auch fehr wahrſcheinlich, daß uns Drion
In diefer Ableitung aus dem Begriffe Teievsaios, die
alte Ueberlieferung erhalten Bat; und die unverfländige
von vrle gleichfam nur daraus verderbt iſt.
98. Gyyelin, üyyehins.
1. Das Wort ayrıkln kommt bei den Epifern
mehrmals in diefer feiner unbeftrittnen Form und Be:
deutung vor; zugleich aber Iefen wir die Formen arye-
; Ans und ayrehinv in einigen Stellen in einer dem Worte
oyyekln minder gewöähntichen Verbindung, dabei aber
auch als vorberfchend überlieferte Erklärung die Notiz
von einem Subſt. 6 arrehias, lon. -Ins, der Botk,
mit deffen Annahme alle diefe Stellen in gewöhnliche
und leichte Merbindung treten. In neueren Zelten ifi
Ändeffen diefe Erklärung wieder verworfen worden, und
"Serrmann Tollius bat In elnsm befondern Erfurs zu
Apollonji Lex, die in biefe Unterfuchung kommenden
Stellen auf ayyelin zurüßgeführt, jedoch im einzeln
fucht bat. Aber auch dadurch fcheinen mir niche alle
Bedenken gehoben und eine genauere Erörterung noch
*
nicht uͤberfluͤſſig gemacht. |
3. Ich übernehme dieſe alfo, und glaube fie ba:
durch am beften einzuleiten, daß ich von dem unzwei⸗
‚ deutigen Gebrauch des Worts ayyekin einige befondre
Beifpiele vor Augen lege. Od. x, 245. fommt Eurys
lochos zum Odyſſeus, mit der Nachricht von feiner Ge⸗
führten Verwandlung durch Kirke. Dies iſt fo ausges
drüdt: Evpvloyog 6’ ahy’ ÜAdE — "Ayyeliny Irapon
\ tocor ai adevren TLOFUDY, | wörtlich: „die Botſchaft
und das Schickſal der Gefährten verfündend”? anſtatt,
‚die Botſchaft Über die Gefaͤhrten, und ihr Schickſal.
‚ Od. n, 263. Odyfſeus erzählt von der Kalopfo:- Kai
Tora dry us xeltuoev Ertorguvouog viradas, Zippg. vre”
1
I
t
3 ⸗
—— 203
ayyekins, 9 xal vdog Eraagır” airäg — d.5. „gend:
thige durch Botſchaft des Zeus an fie”, Od. m, 334
To d8& ovvaysnıy, aunovb za dio; upopßös, T'ins au-
uns Even" ayyeling, Epeoyss yuvaınlı wo die Vereini⸗
gung zweier Konftructionen merkwürdig iſt: „derſelben
Botfchaft wegen, fie nehmlich der Frau zu verkünden”.
So wird ferner gefagt Orguvew oder dnorgunev ayyi-
Aim zwi Od. a, 355. 0, 355. für „eillg an jemand
Je 1 vollftändiger 0, 41. Tov d’ Orpuva nö-
ıv sioo Ayysklny Eokovso ntegüpoovı IInvehonebn „Die
fen (den Eumäos) fende eilig Botſchaft zu Bringen —”.
3. Die Stellen hingegen worin die Formen ay-
yehins und ayyeliny auf die erwähnte Art ale Maſku⸗
linum gefaßt werden, find folgende: und zwar zuerſt vom
"Mominativ. Il, 7, 206, (Antenor fpricht zu He
lena) | | |
Mon yüg xai Öeügo nor’ nAvde doc "Odyaoels,
Zed Even’ dyyehins, air donipll Meyaıaa,
Man verbindet: Odvogebg Hıvden dyrekins (für dy-
yehos), oEd Evang. — 7, 352. (domeneus zu dem ins
Lager kommenden Mieriones:) „DI du verwundet,
BE ve Ayyehins ner” Eu” Mude;" -
(vom Kopreus)
Eyyding zwds „als Verkünder yon etwas” — 0, 640.
ös Bigvadijog Gransog
ı Ayrysking oigveone Pin “Hoaxinehn, |
„der. als des Euryſtheus Bote zum Herafles zu gehn
‚ pflegte”. — Den Akküſativ geben folgende zwei
Stellen: 6, 384 -
"Erd" müs’ Eyyellıe Emi Tudi seien "Ayatol,
Verbinder Aymoi-Enkceier Tudca ayyellnv „fie fond-
ten den Tydeus als Abgeordneten”. — A, 140, (Aga⸗
memnon fpriche vom Antimachos:) |
Os nor’.ivi Tommy dyogi Miveleor üvoyey
Ayychim 3H0vra oiy arrıöddan "Odyons
r *
——
. 294 08, Gyyelın,
WVerbindo Ds drmyı xaraxseraı Menslaiv dyyellu
00a „den Menelaos, der als Abgefandger gefoms
men var, zu tödten”. f
4 Soll nun aber. biefe Erflärungsart nicht am
genomuten werden, fo muß man zroelerlei Nedeformen
u gleihem Hauptſinn aufftellenz.Epyopen, oiyyö ayye-
ins (Genit,), und doyauaı ayysklay, Emicillo ae Ey-
yahinv. Die alte Art einen ſolchen Kafus zu erklaͤren
iſt die Auslaffung der. Präpefition die dem Gedam
fen am natürlichften fcheint;: alfo Hier beim Genitiv
öyixa, das man auch ausgedrüdt findet, in dem oben
aus Od. 7, 334. angeführten Beifpiel; beim Akkuſa⸗
tiv. ds, welches auch in Schol. ad Il, A, 140. vorge
ſchrieben iſt. Ich bin Liefer Erflärungsart, abgefehen
noch vom vorliegenden Falle, überhaupt nicht abgeneigt,
fobald fie philofophifcher gefaße if. Nehmlich nit
ausgelaffen iſt eine ſolche Präpofition: fondern da jeder
calüs obliquus für fih allein ſchon ein den Begriff
einer Präpofition in fich ſchließendes Momen ift, o
übernimt der Genitivus fowohl als der Accufativus
in folchem Falle diejenige Präpofition bie der Zuſam⸗
menbang fodert. Alfo ift namentlich in &pyeodas ayye-
Ainv der Akkuſativ wie In foviel andern griechifchen
Keonſtructionen Kaſus des entfernfern Objekts, roie man
‚auch im Deutfchen fagt, Botfchaft laufen für auf
Botfcheft, ohne daß deswegen die Praͤp. auf wirk⸗
lich ausgelaffen_wäre *). - Eben fo drüdt der Genifiv
gar mancherlei Beſtimmungen eines Satzes qus, deren
mehre ihm fo eigen geworden find, daß die Syntar
dies unter gemwiffe Hauptbegriffe als Regeln bringen
kann: andre ſtehn mehr einzel da, wovon einige nur |
in der Poefie geblieben find, wie xuviovres 'neösoro,
”, Dies iſt auch der Sinn von Hermanns Erklaͤrung,
"dag hier: die im — fo gewöhnliche Bermen-
Hung zweier Nedeformen ſtatt finde; nehmlich Eozso-
9a wit zigew arır kan; weil diefe durchs gehn ge
Schehe: Dies if mit andern Worten: Eorsadas, Das
ſonſt nuv sin — Ohjekt mit Hülfe einer Praͤ⸗
pofition annimt, nimt bier den Kaſus des nähern Ob⸗
jefts an. wie er in ber Redeferm yigwe Aryl If.
Fr
—
andre ſich auch in der Proſe behauptet haben, mie dy⸗
0: 08 rov nAovrov, Außeodaı mroddg, pürwg avolad
Sys: welchen Fällen alfo Epgouai ayryehins fehr wohl
beigeſellt werden Eann, da der, Begriff der nicht ausge⸗
druͤckten Präpofition aus dem Zuſammenhang von ſelbſt
fich ergibt. — An allen angeführten Stellen wird uͤbri⸗
gens durch diefe Erflärungsart, in Beziehung auf bie
vorige, in der Verbindung nichts geändert, indem for
wohl der Mominativ ayyelins für &yyeRog genommen,
als auch der gleichfam als Adverb ftehende Caſus ob-
liquus dyyelimg oder. ayyelins, an das Verbum fich
anſchließt. Man muß alfo auch an der erfien Stelle
| apehing. ‚208
HEoeoden mugdg, pundn "Anduavsog (I E, 488:)5
x
verbinden YAuder eyyelins „er Fam mit Botſchaft“ oder
„in Geſandtſchaft“ or .Evexa. „Deinetiwegen’;-und Im
vierten: Enzsehay Tuön ayyehlny „fie ſandten ihn in
Sefandefhaft”. Und nur im zweiten ſcheint es bei
dieſer Erflärungsart angemeflener ayyellng eu unmits
telbar zu verbinden „mit. irgend einer Botſchaft“ nicht
- als’ zwei befendere Genitive deren einer den andern re⸗
giert, „mit Botſchaft von irgend etwas”. ma
— F.
in ihr volles Licht geſetzt zu haben. Aber eben weil
fie, auch im einzeln, nicht eben viel mehr ungewoͤhnli⸗
ches darbietet als manche andre homerifche Derbindim
worüber die Erflärer leicht hinweg Eommen;- fo mu
man ſich wundern daß die Annahme eines Mafkulini S
ayyebins bloß durch diefe Stellen fol herbeigeführt .wors
den fein; und zwar nicht etwa durch den Einfall: eines
Srammotifers, wie man beren dem Zenodot gufchreibtz
fondern fovlel wir urtheilen koͤnnen, als alt überlieferte
Erflärungsart. Denn fie ift die feſtſtehende überall,
200 wir das. ältere zu fuchen Haben, in den Scholien,
bei Apollonius, Heſychius ꝛc.; während Euſtathius gänzs
lich fehweigt und nur gu Y%, 206. bie‘ femininifche Ers
klaͤrung (wie wir fie der Kürze ivegen nennen- wollen),
ausdruͤcklich ausſpricht. Dagegen meldet ſich grade
dieſe Erflägungsart nur als Anficht Zenodots. Denn
von ihm wird ausdrädlich angeführt zu 0, 640., wo
man zweifeln kann, ob die Lesart ayyeling als Genit.
J -
/
So glaube ich nun, auch dieſe Erelärungsart |
206 8. ayyekin,
oder als Momin. verftanden warb, daß er ayyakiıy las,
was dort nur als Akkuf. von 7 ayyellı befichn kann;
und zu 7,206. wo Zeü Even’ ayyeking denfelben Zweifel
begründet, daß er Ins las, alfo deutlich zum Genitiv
von ayyslin gehörig, aber offenbar auch nur eine gefün-
ſtelte Lesart. An diefer leßtern Stelle ift nehmlich bie
Berbindung der maftulinifchen Erflärungsart ohne Streit
Die natürlichfte, (Außen dyyehlns, otũ Evexa: richtig ins
deffen ift auch, wenn es bei der Lesart veü bleibt, bie
andre Erklaͤrungsart AAuder ayyelins (mit Borfchaft),
otũ Evexa, nur freilich durch Verſchraͤnkung (MAvder au
öven’ ayyelins) hart und undeutlich: daher es beffer
fchien zu verbinden 7Audev Evexae ayyeklns ou: f. Eu-
ftath. :.aber dann verlangte die Sprache flatt des ortho⸗
>
tonirt vorangeſchickten Genitivs, Zeü — dyyeling, viel:
mehr das Poſſeſſivum; das daher Zenodot feßte. Dear
glaubte nehmlich ayyelim oev, oder on ayyellz Thnme
bier ftehn für „die dich betreffende Botſchaft“, fo mie
in dem oben =. aus Od. x. angeführten Beifpiel, &y-
yeliny Erapov: aber dies iſt dort die Nachricht won den
abwefenden Gefährten und deren Schidfal: Hier aber
kommt Odyſſeus nach Troja, wo Helena fich befindet,
‚ mit einem Auftrdg der fie betrifft; und au
das foll'nun ayyelin ‘Eievns, oder gar, wenn zu die
fer gefprochen wird, ayyekin on heißen. Zenodot wird
denn auch ‚bei Apollonius, wo die maffulinifche Erklaͤ⸗
tung voran ſteht, zurecht gemiefen durch ein, Zuvodo-
Tög Ö& roũro ayvonoag yoapa ı. Das Schol. A.
aber lautet fo: 97 dınk, örı Zuvodoros yodpe, 075
Even” ayyelins. ou Adyaı O8 (lc. 6 nom) ovvirdos
yuiv, TA onc dyyeklag yapır, all Ayyehins dvri Toü
&7yelog. | u
6. Es erhellet alfo ‘bag zur Zeit der alerandrint-
ſchen Grammatifer die mafkulinifche Erflärung die feft-
fiehende war; was wie gefagt im Gegenfaß gegen eine
andre, die von der geläufigften Wortform ausging und,
wie man fieht, durch bloße Auslaffung einer Präpofi:
sion fo leicht fich darbot, nicht begreiflich iſt, wenn nicht
eben diefe Erklärung ſchon in ältefter Ueberlieferung be:
gruͤndet war. Dabel If, wenn man bie femininifche.
pri. 207
arg für die echte Hält eine fehr auffallende Er⸗
yeinung diefe, daß Homer auf diefe Art,. ‚ohne irgend
ne Urfach, gwifchen der Redeform Ahen ayyekiıy und.
Häv.ayyekins abwechfelt: welche Bemerkung noch be:
utender :wird, wenn 'man beobachtet, . daB dagegen:
sch! Annahme des Mafe. 6 ayrelins bie Verſchieden⸗
it: bes Kaſus überall in der Verbindung gegründet,
efe :ober durchaus gleichfbemig iſt. Und fo.
irfen fih nun. auch .andre Zweifel blicken laffen; nas
entlich bei Y, 206. Aude veu Evex’, ayyeking, 180, wie
yon bemerkt, die das Maſt. oͤ dyyekins annehmende.
rklaͤrung allein natürlich fließt, wenn wir Aber von 77.
‚yeldn: ausgehn, die DeutlichEeit, flatt des Genitivs,
elmehr den Akkuſatlv, der ja eben den Sinn dab,
vlangte, MAude-— ved &ven’ ayyellgv: eine Demer |
ing die völlig umgekehrt gilt in d, 384.3 wodurch alfp
e eben erwähnte Abwechfelung zwifchen beiden Kafus,
eit "fchlimmer wird, als wenn fie bloß unbegründet
aͤre. An der ©telle 0,640. nber Ift fogar der Sins
ar: ayyeling,’wenn dies die Botfchaft bedeutet, uns
ıtürlich In einem Zuſammenhang von wiederholendem
zinn; fo daß man verführt wird als Beſſerung dorf
wriufchlagen, ös Eiovodrjog üvaxrog Ayyehias oly-
OXE —. . j
-7. Und nun müffen wir auch die einzige in biefe
nterfuchung gehörige außerhomerifche Stelle betrach:
n. In der Theogonie 781. ſtehn biefe, zwar et:
a6 fchwer In den Zufammenhang eingreifende, aber
rum deſto weniger verdächtige Verſe:
Tœũoœ d& Oauuavrog Ouydrno nodas axda ’Igıs
Arzehing nwhtirar En’ zupea vora Hakdoonz.
ier ift Der Genitiv ayyelins in Berbindung mit no-
car fo zuläffig als in’ den bomerifchen Stellen, und
gegen die andere Erklärung nicht möglich. Aber ge:
de bier ift die Variante Ayyelin. Man wird zwar
enig Luft haben zu Annahme eines Wortes, ayyelln
8 zugleich die Botſchaft, und die Botin bedeute.
ber wenn man dagegen wieder bebenft, daß derglei⸗
en zwiefache Bedeutungen denn doch in. keiner Spra⸗
”
208 98. yyedin, ayyehing ,
che ungewoͤhnlich find; wie denn gerade in biefem Galle
im Rateinifchen das Maſk. nuntius fie barbietet; wenn
man bedenkt, daß aryelin in diefem Sinn zu jenem
Mafkulino fich verhält wie rauin zu veuins; baß_ fer:
ner, da üyzedog nicht in den Ders ging, die Redeform
Teıs "Ayyekin mwileiray, als parallel jener andern mafs
kuliniſchen ſich gleichfam von felbft aufbrängee und vblz
lig verftändlich war; daß dagegen ohne diefe Aunahme
die Entftehung dieſer Variante dem bloßen Zufall zus
zufopreiben wäre: — denn welcher Grammatiker vols
lends hätte das zu jenem Zwecke gewagt! — fo glaube
N darf au diefe Stelle an die anderen fich reiben;
und die Wahl bleibt uns nun zwifchen beiden Haupts
Erklärungen; wobei ich Eeinen Anftand nehme mich für
die, nach meiner Anficht, in der Weberlieferung aͤlteſte
zu beſtimmen.
8. Indeſſen will ich auch Andern bie Mühe er⸗
fparen darzulegen, auf welche Art die beigebrachten Be
denken, wenn es fein muß, gu befeitigen find. Neh⸗
men wir an, daß in der Alteren Sprache dAdeiy dyyre
Ans und ayyeliny (Gen. und Aco, Fem.) beides ge
bräuchlih war, und im Munde den Rhapſoden, nicht
des Dichters, ſchwankte; fo Eonnte in einer oder ber
andern jener Stelten, wo folde Verbindung. bärter
war, der Anfchein eines Subſt. 6 ayreligs fhon in
fehr alter Zeit entfiehn. Ward biefe Erklärungsart |
nachher von einer Haupts Autorität, namentlih von
Ariftarch, aufgefaßt; fo wurden alle jene Stellen durch
Feſtſetzung vom Nom. -ns und Acc. nach Maaß⸗
gabe der Verbindung, in jene itzt flatt findende Gleich⸗
förmigfeit erft gebracht, und auch a/yeAin, wenn man |
. meint, in ber Theogonie angenommen. Die Benodotifche
Lesart ayrelinv in 0, 640. ift alsdann -als eine in der
fhwanfenden Weberlieferung wirklih vorgefundene und
von ihm vertheidigte anzufehn. Die Bemerkungen aber
"über das mehr und weniger natürliche in einer oder
der andern jener Verbindungen, müffen ſich wie in fo
vielen andern Fällen der epifchen Kritik, dem mehr oder
minder unmahrfcheinlihen der Annahme im Ganzen
. —— unter⸗
% i
9. Uneppiakos x. 209
ounterordnen. Und dies ſei hiemit der eignen Beur⸗
theilung eines jeden ls
w
rn r
99. ünsopahes, ünsemvögken, Unigombog.
1. Daß das Beiwort ——— bei dem ent⸗
ſchiedenſten nachtheiligen Sinn, doch auch in Reden get
braucht wird, wo ein Vorwurf gar nicht hinpaßt, ift
zwar verfchiedentlich bemerft, aber noch nicht fo eins
leuchtend zufammengeftellt, als ‘es ſich aus der Ddnfe
fee allein thun läßt. Für die Freier ift es dort. feftes
Beiwort; und war als entſchiedenſter Vorwurf e, 134.,.
wo Telemach en: daß der Saft Unluft Haben. —
am Mahle,
Sregpiikom necchdooy"
und ß, 310, wo derſelbe fagt:
”dvrivo’, odmong &sıy imegpidkos ve” vu
deivvodai 7’ axsoysa ab. eupgalveodar Exnhor.
Schon in einem andern Tone ſpricht es Odyſſeus aus
als Bettler 0, 315. Aber ganz frei von allem Vor⸗
sourf ift es nothwendig, wenn 9, 289. Antinoos felbft zu
dem vermeinten Bettler fagt:
Oix ayand;, 6 Eunkog OB. ned” iur
Aalyvoar;
alfo ganz In Wiederholung der Worte bie wir fo eben
aus P. angeführt haben, und die dort. fo verfchieden,
gemeint find. Dean hat verfucht diefe Worte hier durch -
eine Ironie zu erklären, wie fie allenfalls im Munde
des Uebermäthigen gegen Telemach ftatt fände, aber Eeie |
nesweges gegen’den Bettler. Es ift alfo einleuchtend,
daß das Wort als eigentliche Bedeutung eine ſolche
‚gehabt Haben muß, die erft je nachdem, wer es fprach,
und zu wen es gefprochen ward, als größerer, oder ges
ringerer, oder auch ale gar kein Vorwurf‘ gemeint war:
und dies feheine mir die eines Menfchen zu fein, der
‚fih über vieles oder alles wegfegen zu Pönnen
glaube, ‘Und = möchte ich, ohne rn dem Scho⸗
N
-
\
sıo 99. Uneggpialos,
N 1} J
liaſten, die Kyklopen, mit Ausnahme des Polyfemos,
für gerechte Menſchen zu erklaͤren, doch darin ihm, bei:
flimmen, daß fie ı, 106. uneogialos wdewmsor nur als
ungeheure Naturmenfchen heißen, welche gefelliger und
gefetzlicher Verhaͤltniſſe nicht bedürfen und fie alfo auch
gegen niemand anerkennen.
2. Eben fo verhält es ſich mit dem Worte, wenn.
es Beiwort einer Rede if. Od. d, 774. warnet An:
tinoos die Freier, Eeine nösous Uneopeakovg zu füh
nigin Heirath und Telemachs Tod froh ahnende Rede
bezieht, die jenem übermäthigften der Freier nur übereilt
‚ren; was fich aber nur auf eine vorhergehende, ber Rös
und unklug erfcheinen kann, weil die Königin fo etwas ver:
nehmen fünnte. Ganz anders d, 503. wo Proteus das
-frevelnde Wort des Aias ruͤgt (Ei un Umeoplaloy Eos
dußahz, zul uEy’ auodn), er wolle auch gegen der Goͤt⸗
- ter Willen den Meereswogen entkommen.
3. Noch an einer Stelle in der Odyſſee iſt das
Adjektis tadelndes Beiwort: L, 274. Dort fagt Now
fitaa, fie ſcheue das Gerede und Sefpdtt der Menſchen,
und feßt binzu. |
nal.” eioiv Unsogialoı xar&.Önjuor.
Der Abftand von dem erften Uneopiakoı. if fühlber,
und man möchte es bloß „unbillige” Überfegen, wenn
nicht der wirklich unglemliche Hohn über die. junge Für:
flin, den fie einem folchen dort in den Mund legt, doch
etwas mehr Uebereinffimmung mit dem übrigen Gebrauch
Des Wortes zeigte, indem folche bier gemeint find, bie
über allen Anftand und Achtung gegen Höhere ſich
Hinwegfegen. | j
‘
4 Dagegen, ift nicht: zu leugnen daß wenn wir
bloß die Ilias haͤtten, wir den entſchieden tadelnden
Sinn ſchon als Grund der Bedeutung. aufftellen wuͤr
“den. . Dort heißen die Troer fo, immer nur in Sein
des oder feindlicher Götter Mund und mit Bitterkeit,
v, 631. 9, 224. 414. 459.5; und Priamos Söhne 7,
106. Umeppiekoı xai Enıgor: Hera fagt 0.94. Zeus fe
ineppiahog nal ammyns, und eben diefe Eigenſchaften
leugnet von ſich Menelaos y,6rı. Recht erwogen jedoch
—
1
ö )
N
— —— —E — arı
ſchließen and dieſe Seellen an den in der Odyſſee bee >
obachteten Gebrauch ſich an. Die Troer als Barbaren
gelten den Griechen für minder auf Recht und Billige.
keit achtend; und erfl dur. das anısor befomme' dies ı - .
" bei dem jungen Königsfößnen den geſtelgerten Sinn.
‚ Eben ſolchen Klimay aber bildet das annyrg in der
Rede Über Zeus, und zeigt alfo daß uneppiarog nur in
‚die Rätegerie des felbftifchen, ruͤckſichtioſen Herfchers
gehört; wiewohl Hera es mie Unmuth ausfpricht, und.
wit dem Zuſatz annvie, der aber doch gemaͤßigt iſt, bit⸗
tert: vgl. c, 340.
. Ganz Befonbere Kufmerkfamtele ‚aber verdient:
es, daß das Adverb vreppiakog des eigentlichen Tas
beis gänzlich entbehrt. Freilich fagt Qd. a, 227. der
Gaſt von den. Freien, Ußeilovres Untpputlog- Öonsov-
oo: hier liegt aber der opel ſchon vollftändig im Par⸗
ticip, und das Adverb fleigert nur, wie es Auch ganz
untadliche Dinge ſteigert, wie a, 71. wo die Freier des
vermeinten Bettlers ſtattliche Glieder bewundern:
Mynsübes Ö° oa navres Ureppidhödg dydoavro,
ja ganz, rechtmaͤßige “und billige, wie 0, 481. wo. bier
ſelben über den argen Frevel des Antindos fi ih ereifern:
ol 6’ Gpe mivıss Üneppıdlaog vendonoav.
Und auch hier iſt die Illas nicht im Abklang. Denn.
wenn Hektor 6, 300. von ben Beguͤterten in Troja ſagt
õs redrtooiy Vrreppia.ag Andle, en
"fo verlangt der Zufommenhäng dort nur eine milde
- Steigerung, wie wenn mir. etwa fägen „wem feine
„Habe gar zu fehr am „Herzen liege”: und wenn‘ dor
meneus », 293., das müßige Geſpraͤch in der eaust;
abbricht,
un mov rig Öneppidio; veusolln.
ſo denkt er ſich zwar einen heftigen, ‘aber gerechten
Tadel.
64 Es iſt alſo gewiß daß das Wort ſeinem el⸗
gentlichen und. erſten Sinn nach nur eine allgemeine
‚Steigerung ift: die auch den Tadel des allzuviel und.
altzugroß in ſich mn kann. Den Sn ————
‘
212 99. vmeopiakog,
aller Volksſprache zeigt ja wie wenig ſparſam man bei
Wahl der Adverbien if, und daß Begriffe mie unge:
beuer, übermäßig, nimium, auch wenn man nicht
tadeln will gebraucht werden; dabingegen eben dieſe
. Steigerungen, wenn fie als Adjeftive bei Perfonen oder
was in moraliſcher Beziehung ſteht, gebraucht wer⸗
den, gleich ins gehaͤſſige uͤbergehn. Daß man nun die
fo buchftäblich fich darBietende Ableitung des Worts von
gıahın nicht zu leichthin aufgebe erfodert allerdings bie
Befonnenheit. Andeffen gebe foviel zuförderfi aus dem
dargelegten hervor, daß die Erklärung durch einen
bund s und eidbrüchigen, 76V napaßaivovrze Toig |
bı@ gıaloy yeroukvovg Önxovs (f. Etym. M. und
vgl. Schol, Od. &, 134.) niche zuläffig iſt, nicht
nur wegen des in diefem Sinn, au wenn. es der
Hera in den Mund gelegt wird, ganz frevelbaften |
‚ Gebrauchs von Zeus; fondern weil von einem Wort
. fo arger und beffimmter Bedeutung die Verfchmwächung
auf alles „überfteigende”, felbft rechtmäßige, nicht denk
bar ift. Willkommner waͤre, felbft durch Vergleichung
des Deutfchen, der wörtliche Begriff des übermäßt
“gen; aber nitgend findet ſich, daß die yıalrı als Mach
gedient habe, und nirgend auch finde ich diefe Erklärung
bei den Alten: denn wenn im Etym. M. auch ſteht,
roör üneoßalAoyre 17 duergig, ws T7s Yıdlnz aufrooun
ouono, fo iſt dies nur eine undentliche Abfarzung aus
einer längern Darftellung, die Porphyrius in_Schol.
"1. f, 169. und », 295. als von Ariſtoteles gegeben
anfuͤhrt, und 2 ausdrüdlich gefagt iſt, Daßi die
gıcan Fein Maaß ifl, und welche den. Begriff üneg-
giahos als „übermäßig unmäßig” auf jene Tpigfündige
Art entwidelt, die man fi) wundern muß aus fo ehr:
würdigem Mund angeführt zu fehn. So bliebe alfo
für diefe Ableitung nur das Bild einer überfließgen:
"den Schale übrig: f. Schol. Apoll. 2, 54. und
Schneider im Wörterb. neufter Ausg. *): welche ich
4 1
1), In den fruͤbern Ausgaben hatte Schneider alle Ab-
leitung. von re als gezwungen verwürfen: in der
neuſten aber
ss
at er, was ſich fuͤr dieſe Ableitung ſa⸗
f %
r ’
r y
er
\
'Ünsgmvopdam, Unegponlos : a,
zwar noch nicht entfehleden abweiſen will, ded aber --
auch kein: rechtes Zutrauen dazu babe. ° Denn weder - .
einer. ‘der felbft gleichfam „eine uͤberfließende Schale
if’, noch einer der „feine Schale uͤbervoll gießt”, ſcheint
mir unsoplalog nach natürlicher Wortbildung gegannt ;.
werde zu koͤnnen. ae —
“7. Dagegen bietet ſich, beſonders zu dem Adverb
Unspgarlws und deſſen oben dargelegtem Gebrauch ken
Synonym ſo nyotuͤrlich dar, als umeppuög: ſ. Euſt. ad
Od. 0, 71. Ich habe ſchon in Schneiders: Wörterbuch
unter geagos an den Lebergang Yon v in s.gemahnt;
welcher, wenn. ihn auch die dort berährten Beiſpiele
gweifelhaft ;laffen, dach, gerade für gun, durch gi, gar
‚soög beflätige wird. Allein auch. dies bebarf es eigent⸗
Uch nicht: denn die Derwechfelung fehr ähnlicher For«
men iſt faft -ein Sprachgefep; und. fo mußte Umeapva- .
Ang, wenn dies vorhanden war, faft noͤthwendig im
üneppidhos, gleich als Fame es von gıadn, übergebn..?}
Tatogverpg aber. ſcheint mir in ouckds (von Huos,
suoö) feine Analogie zu finden, und einen die Grengen
der Natur Überfteigenden, dann die Grenzen der Sitte
uͤbertretenden, gut zu bezeichnen. . Was. befonders für
dieſe Anſicht ſpricht, iſt, daß Pindar, dem. wir einen .
. in alter Sprache ‚unbegründeten. Gebrauch nicht zu \
traten koͤnnen, im 93. Fragment (bei Boͤckh) den
Aetna deouov Uneppiahov des Tyfoeus nennet, wodurch
doch nur’das ungeheure, die. gewöhnlichen Maturerfchele
zungen Überfleigende, angedentet. fein Eann.: Es Fällt:
in die Augen, daß während. das, Wort als Adjektiv mehr
oder weniger die fittliche Bezlebung im Gebrauch ansi
. genommen ‚hatte, biefes Unsopuda jedoch als der wahre -
Grundbegriff, vorausgefegt wird durch dem. allein gange:
bar. gebliebenen Gebrnuch des, Aduerbs; befonbers wie
es ſich Ausfpricht in der. hieher von mals verfparten Ban
gebe, und zualeich Öftie die von ümsppuns den Bes
= "Tag ads hindar, auf meine Veranlaſſung aufgenommen.
2) In Schol. Od. ıB, 320. iſt srsgpvaiosss::geichrieben:
= ee aber vielleicht. die au⸗
: dere Mbleitung als eine anerfanute woransisht.,... -
[} f ; J
224 99, Unmupipiorheg,
meriſthen Stile Od. 8, 643. wo bie reler Abe Tele
machs unbemerkte Abreife und ır, 348. Aber die Ruͤckkehr,
gleich ale etwas das ihm durch Abernatürliche Huͤlfe
gelungen fein muͤſſe, fi wundern mit den Worten
BE piya &pyov üUneogidlun; Eseldodn (Te
ehtsTaı))
Tadc MNde Hör:
Denn unmdoͤglich koͤnnen fie dech, ſelbſt in iheen Aer⸗
ger, ihm dies als Uebermuth oder Frevel anrechnen;
ſondern das Adverb iſt hier was es an den andern
Stellen allen iſt, bier aber feiner eigentlichen Rede:
‚tung am gemmäßeflen. Außerdem ſtimmt Pindars Be
brauch im Adjektiv gang mit dem homeriſchen, indem
vrppladog bei ihm Beiwort iſt, ſowohl des Kentaupos
und der Molioniden, ats des gewaltthaͤtigen 8
Has: wobei ſich ſchwerlich beſtimmen läßt- 0: Im erſte
ren Falle mehr auf den Koͤrperbau geſehn iſt. Elar hie
gegen iſt dieſe Beziehung bei aaa 22, 97. m
son dem mit Amnfos im Bauffompf begriffenen Poly:
on gefagt wird: döysde 6° öpufis Ilaida TEoosdas-
Pe neo dovra: woraus man fee daß auf
in er nachherigen Weberlieferung. noch das Wort nicht
bloß In der movaliſchen Beziehung galt.
3. Zur Vergleſchung wollen wir noch die Mel.
wörter Inienrogear, und Indoonkog: beifügen. - Da-ro-
ein-bri Homer voͤllig dem: gewöhnlicken — ent⸗
ſpricht, und: jenes Beiwort nur Männern und Juͤng⸗
lingen gegeben mid, fd legen wir mol. mie - Mecht
den: Begriff von 'Krafe une Muth zum Grunbe 9).
Da nur das Wort: irseo den Tadel nit nochwendig
in fi - fehlteße, - fü- Aönnte "ürteotwopeev - ebehfalls "als
ein.im. itrligen ‚Stnn:- uüchtfeplehnes Beiwort "ange
_ werden. Und. Wie -wningiatös bekaͤme es dife
e Reha m d ig ee
me ehn und eine: der
a die —— CH, —— ver⸗
st: wollen; aber der Begriff
Mutbes herfcht ofjenbar in "hen Sufommenfepungen me
-weug: überhaupt vor. .
-
v ;
' \-
vaeonvoDEo», Untponkog 215
en Taͤbel nur durch a und Ton der Rebe; Ds
sie von den Freiern 0, sgt.”. gr Avoxalov avögnv |
regnvogsöreov, und %, 31. "Ogpe’ avdooy Tigaııo fm - .
meonvopeövror, befonders ivenn 8, 366. und d, 766. —
as Wort xaxoz eigens zu dieſem Particip hinzugefuͤgt
vird. Diefe Unentfchledenheit wird auch befonders gele
end gemacht Il. », 258. wo Meriones den Deifobos -
© nennt, von welchem gar nichts Im Sinne des Tadeld
rgendwoher befane iſt. Indeſſen ‘er iſt ein Trojaner
and Sohn des Priamos; nur die Trojaner im gan⸗: N
ven beißen noch fo d, 175. und zwar in Agamemnons
Munde, und die Kyflopen Od. &, s. in :des Dichters, ö
und uneonvog bei Hefiod 9. 995. der Tyrann Pe⸗
lias. Auch tft der Begriff des Ueber muthes die bych-
ftäbliche Ueberſetzung eines aus une. und nroosn zur
ſammengeſetzten Worts: und Übermüthig darf der grie⸗
chiſche Held jeden Fühnen Angriff des troiſchen, alfo dort
des Deifobos nennen, Endlich. [heine mir die Derbal:
form üneonvopeor, die einen „übenden” ausdrüdt, als
Epithet nur zum tadelnden Sinne bes Uebermuths zu
paſſen; und ſchwerlich würde man, gefeßt auf) Unepn-
vwg bedeutete den Überaus tapfern, auch jenes Particip
in diefem Sinne, alfo „den flets überaus großen Muth, '
übenden”, als feſtes Beiwort brauchen. !
9. “Treoondog iſt bei Homer und Heſiod ent⸗
ſchieden tadelnd. Bel jenem kommt es nur auf Reden \
bezüglich‘ zweimal vor, Uneoondov eintiv Il. 0, 185. u. |
0, 170. von anmaßenden Reden: wozu auch zu rechnen
find die vmeoonkiar, Anmaßungen, des Agamemnon
in: jenem: erften Zanf, &, 209., und das’ Verbum ‚in. _ |
diefen Worten Od. go, 263. von dem Königs» Gehöfte in |
Ithaka, nz
| obæs är vis uw dryp Uneponkioonmd, 7,
welches Ariftarch (f. Apollon. in v.) unverftändig durch
erobern erklärte, da ber klare Sinn auf anmaßende _
Perachtung geht. In der Theogonie aber 16. 619." '
670. fommt nur 7vogen Uegonkog und Pin Unepondog
von den Titanen, den Hunderthanden, und dem Rieſen
Menötios, alfo alles ünsgrpopsorroy vor, und unepo-
v
—
WW
! n
216 99. vrEppiakog, x.
scher iſt alfo alles was zu weit geht in Reden und
Thun: fo Daß es befremdet bei Pindar, der: das Wort
Pytb. 6, 47. (#Pav ünegonkor) ganz in biefem Sinne
braucht, daffelbe Beiwort Pyth. 9, 24. den Lapitben
gegeben. zu fehn, die fih ein vom Uebermuth genom-
menes Beiwort nirgend verdient haben. Alſo fcheint
doch in der Älteren Sprache Vorgang gewefen zu fein
um ünesonlog auch von allem das gewöhnliche an
Stärke Überfteigenden zu gebrauchen; was auch fchon
in der unzoondog üra liegt, womit derfelbe Pindar Od.
», 90. das uͤbergroße Leiden des Tantalos in der Uns
terwelt ausdrädt. *) ei —
4) Ueber die Herleitung eines ſolchen Wortes iſt es viel
JLeichter negative als poſitive Behauptungen auftieſtellen.
Die alte oberflaͤchliche, von 8140 Waffen, zeigt wie ge
faͤhrlich es iſt, was buchſtaͤblich einerlei if, durchaus
auch im Sinn zu einander bringen zu wollen. Auch
Die von Schneider angeregte, wonad man aus Örior-
oos den Begriff ingendlicher Stärfe bolen muß, um
In onkog für. etnerlei mit ünspmeo zu erklären, faͤllt
‚tin diefen Febler. Wie unmahrfcheinlich, dag dies der
Srundbegriff von oͤndoͤreqog fein fol, wehn man ſolche
Medensarten bei Homer lieſt, mie onkdzegos yercf, Und
(Od. ꝙ, 370.) zus Önkorepös nrep dav —, Binpi: da pio-
,T2p08 Eiuı, UNd Xapizey uiav Önloregaars UNd (Od.
0, 36.) ev Önloraıny exe nalda U..d. g. DBefleres
als meine ehedem fchon vorgetragene Vermutbung,
- Daß Örkorspos (f. Schneid. in v.) von tous fomme,
womit vielleicht auch önı9er zu vergleichen ift, weiß
ich noch nicht vorzubringen. Sicherer fcheint mir da⸗
gegen, daß onkor, Werkzeug, von na, dem eigentli⸗
hen Verbo für alles Bearbeiten, kommt. Auf einem
:Hder dem andern Weg möchte, wol auch Unspormioc in
die Verwandtihaft von Eino umd Enoias zu bringen
fein; wozu ſich mir Möglichkeit genug aber nicht die
zur Aufſtellung erfoderliche Evidenz darbletet. Wer
aber auch rin berzu bringen will, darf das deut⸗
(de auf nicht liegen laſſen; was freilich für Bag ge
eis iche eiymologifiven eine Teichte Bedingung fein '
®
+ ‚
/
F
* — Mi
N
tet ron 'Aupie 217
| . |
10. a uoie
I. Daß dupi und aupis eigentlich einerlei find
wie uejor und meyois zeigt ſich hauptfächlich in dem
was der Grund jeder Praͤpoſition ift, in der Adverblal:
bedeutung: 3. B. Il. @, 507. dupi Ö’ &o’ außeonvog
Eavos roEue (um den Leib), Od. 9, 476. Bahr Ö’ nv
uzis dhorgn (um dag Fleifih umher): IL, 9,481. Pa-
Dus de Te Teoraoog dupis, Od. L, 292. dugl ds Acı-
'podv. Indeſſen feheint, bei Homer wenigſtens, feft ge—
worden zu, fein, daß als Wräpofition in der gewöhnli:
chen Bedeutung und Stellung nie augis ſteht. Wohl
aber flieht es einigemal fo binter dem Rafus: I.
‚274. Hel. ©. g51, Koörvor dugis &orre;. Od. & 266.
"Erde DE TE op’ dyoon' nahöy Tlocıdniov, dupis. 1,400.
Koxtwnas — 0i 66 uw augpis "Rıntorv.. ©. au) Hymn.
Cer. 289. _ Daher tri der Sprache keine Urfach war
Od. wo, 45. und 65. die alte Lesart more dE 0’ auf
Hl: Aaryvan Yepuk Yeoy Aavaoi- — ori DE 0’ du-
gic Mnka zarexravouev, mit "einigen: Hanbdſchriften zu
aͤndern und dem Mersfchluß' das 5 zu rauben. — Sins
er dem Dativ ſteht es I. &,'723. xaunila xunle —
osönolo abo Auge. — Be S
"2, Die aus der Grunbbebeutung des Worte ent:
flandenen Begriffe find in der Form augiz fo verfchie:
denartig, daß man um Überall richtig zu mählen fie alle
dor Augen haben muß. Daher ich zuförderft noch et:
⁊
nige Stellen herſetzen will worin bie Grundbedeutung
um her deutlich und nothiwendig iſt. Il. w, 488. z&-
vor neowaiercı dupis Eorres Teloovon. 0, g19. in der
Darfellung auf dem Schild find die zwei den Zug bes '
teitenden Götter Kal zul eralo — "Aupie d&dr-
. Ofüeo „Melt umher vorftralend” (Mop). &, 123. noldol dE.
q̃uroy Evev doyaroı dupis, im Land umber. "Bei den .
Kampfſpielen 7, 330. bezeichnet Neſtor feinem Sohn
das von Achilleus für die Wagenlenker gewählte Ziel,
einen alten Baumſtamm und zwei feine
Ey Euvoxnaw ödour Akiog 0’ imnodgauog Lupis,
Die alten. Erklärer faſſen das erfte richtig, wie mich
\ D f
Ad
J
Me
418 10. àupic
duͤnkt, von einem großen Weg In der Ebene ber bei
dem alten Maple etwas mehr zufammengedränge iſt:
aber das augis- nehmen fie ganz‘ verkehrt für. zwei,
oder noch gezwungner: Heyne ganz richtig von der mei:
ten Ebne umher die zum Wagenrennen geeignet .ift,
und innerhalb welcher, in der. Entfernung, auch der das
Zeichen gebende Achilleus ſteht (B. 359.). nn fehn
hier die um das Mahl herum fich biegende Bahn: aber
dann müßte es eine ſchon beftehende foͤrmlich dazu ein:
gerichtete Bahn fein; dabingegen-diefes Mahl von Achil⸗
-s leus willfürlic zum Ziel gewäßle ift, und Neſtor V. 332.
nur vermuthet, es babe vielleicht ehedem ſchon als Ziel
gedient: — Endlich gehöre -Hieher noch der Begriff au-
ig ideiv von umfchauender Beobachtung und Vorſicht.
So Bei Hefiod &. 699. wo zu beirathen empfohlen wird,
aber Ilavra yah” aupis id, un yelcoqı. yapuera
' yauns: und mit dem Genitiv der betrachteten Sache
.D. ß; 384. Ev d8 Tı5 Gpuarog 'augis (dev mroAsuois
pedeodon. Welche beide Stellen aber noch in Abfigt
des Digamma erwogen werden müffen: f. une. ır.
3, Der Begriff um‘, umher, ward nun aber
auch beſchraͤnkt auf zmei Seiten, Hiemis ſtimmt
in beiden Sprachen der Begriff up, ambo, und
die Zufammenfeßungen: augpisomag, . augıdekiog, amibi-
dexter,, ambiguus ıc. Außer ber Zuſammenſetzung
weiß ich von der Korm auf. in diefer befchränfteren
Bedeutung bel Homer Eeln fichereg Belfpiel: denn wenn
eine. Menge zu beiden Seiten. des Fluffes («ups Soas
orauoto 1. A, 732.) lagert, fo iſt dies von der ge
wöhnlichen Bedeutung, um, wenig verſchieden. Don
— zwel Gegenfländen aber die auf beiden Geiten von
etwas fich befinden, finde ich die Form augs einmal bei
Hefiod =. 172. und zwar als Abverb: ‚Hön yo ogw
. Exeıro werag Az, dugpi IE nargos Aorol:.bie Form-ap-
gig aber an folgenden homerifchen Stellen. 11. A, 633.
(vom großen Becher) ovare d’ auroũ Teooag''&oar,
dowi de mreAtiadeg augig Kggov und 748. Ilevın-
xovre Ö’ Ehov Ölgoouz 'ÖVvo. 6 aupis Exasov Dores
odeE iRov Oldus. Ferner als Adverb I. 9, 168% von
dem Kampf zwifchen Achilltus und Afteropkose: . °
Bat
—
r
er \
; 366; ER. R —
—8 vr auonro droe pie,
—1* Bekins: 6 0" anagın Souguom Enpis
‚ Hows Astponafog- \önel' megnügtrog ger:
Kai 6’ drcom ur doupi ouxos Bdhev u. 1.1.
— heißt ugig deutlich utrinque, von beider Seiten,
0. mit. San Händen, und der Dativ Jovgeoev iſt
nad) dem. Zmifchenfas zertheilt in erigo ner — To 0°
— "Sehr merkwürdig aber ift an biefer Stelle
dag — we. Denn bie Erklärung dieſes Worts
3 Aco;, fehr, ijt unleidlich; allıs aber was wir
— von dem Begriffe der Zweiheit geſagt haben, ge⸗
hört. bloß: dem Worte dugl und deſſen Verwandten.
irgend in der ganzen griech. Sprache wird man rot
— deſſen Ableitungen in dleſem Sinn gebraucht ſehn.
Offenbar alſo hat der Dichter, da augqudefiog nicht in
den Herameter ‚geht, zu megudeStog gegriffen, weil in al⸗
kin andern Berbindungen megi Im weſent chen emnerlei
iſt mit —XR J |
74 Aus den Begriff zu beiden: Seiten geht,
wenn der mittlere Gegenſtand Subjekt wird,; den Bes
griff der Trennung. hervor, den man glechfam ent
ſtehn fleht in der Redonsare vom Joche der Stiere,
obgleich dies eigentlich verbindet; N. », 76, j
To uey ve bupay. alan düboor ampis Kereu.
ee das Joch hält auf jeder Seite einen Stier
; ale, trennt es fie von einander. And dieſer Be⸗
griff wird nun ' der Hauptbegriff; wie in Od, % 54
Ä ‚vom Atlas | -
==
[2
i ker de Te -zlovag ——
—E er — ya Fe nal. dooavd duipis
„won einander haften” 8; "rennen; „de Ausdruck
-üugis dyev wechſeit daher in den’ verſchlednen Wendün⸗
gen feiner Bedeutung bei Homer ab, Denn während
es in dem eben -gegehnen Beiſpiel von: einander hal:
te heißt, ſteht es.auch wieder. von den -Bferben, die
das Fa u beiden Gen Bee: oder tagen) ‘04,
. 95. 480.
=
BG
x
He *
—
1
-
, 9 /
i ®
220 100. :Gugpis i
Wozu noch die dritte Beziehung, mit pic In ber ers
ften Bedeutung, kommt Od. 6, 340., wo Hermes fid
die Feſſeln von Ares und Afrodite dreifach wuͤnſcht:
Atouoè uiv Tols T0000s antipoveg dupis &XoLEP,
„möchten mid zingsum- fehlten.” : was
$. "Das was’ von einander gefondert. wird kann
aber auch vorher Ein’ Ganzes geweſen fein; und fo
fteßt num augls wie fonft ‚diya (diya nrotoaı, oylomı u.
d. 9.) für entzwei Il. à, 579. vom Efel, © 7 oAAd
negi Öoneh” aupis Eayr. Denn umber, von aller
Seiten ber, kann es bier. nicht heißen, weil wie der
Scholiaſt richtig bemerkt diefe Worte nicht auf die gleich
darauf gefhhilderten Schläge der Knaben gehn, fondern
Auf die, wodurch der Efel in der ganzen Zeit vorher
abgehärtet war. Er Pe
6, Aus dieſem Begriff der Sonderung und Trens
nung entſteht wieder diefer neue Gebrauch, daß. das’
Wort auch, ganz feiner erftien Bedeutung entgegen, von
dem einen Theil allein in Beziehung auf ben an⸗
dern flieht; wobei aber auf. einer oder der andern Seite
auch mehre Segenflände fein können: 3.8. 11.9, 444.
At 6’ olmı. Arög aupii "Adnvaln ve xai"Hon
“Hodnv,; odde Ti 'uww ıdvorgeoveov x. T. A.
d. h. jede von ihnen beide, wie man will, faßen ent
fernt vom Beus "). ‘Od. E, 352.
IT pale d’ ra Hugnd” da Aupis‘ Exsiveor,
„bald war ich fort, weit ab von jenen”. Il. w, 393.
von den Pferden deren Joch zerbrochen war, -Augpic
6dod . dpauerau „feitwärte „ab -von Wege“. Od. u,
267., wo Odyſſeus von Zeus und.Atpena fagt:
fi + v 1
9 So dat eitje Scholion waͤhrend das andre eigens
aus dieſer Stelle: anmerkt daß Hera und ‚Athena im
Olymp snoregerder von Zeus fähen:-. Aber offenbar i
dieſer Satz durch das ovös mit dem folgenden zu Ei-
— dem des Schmollen mit Zeuß, ver⸗
uven.. ENG
—— Pe
om R:
ae © 3 5 auæxis 221
‚Qu uév. Tor —X ya‘ noꝛi⸗ xoovor cauple dasador |
En Gulonidoc ugœrtonßß,,
werden nicht lange vom Kampf entfernt fein” d.5.
yerden bald Theil nehmen. — Und abfolut, entfernt,
bweſend: Od, za : % \
’R yuras, deyakdov, 100609 1p0v0ov dupis Layri
Eindusv.
nd fo auch 04. 00, 218. Auch dieſe Redensart kann
lſo Zweideutigkeiten mit ſich bringen die der Zuſam⸗
nenhang entſcheiden muß. Denn da, wie wir fo eben
efehn haben, die Mehrheit Bier keinen Unterſchied macht,
koͤnnte zu eben dem Sinn von mehren geſagt ſein
uꝙüę &öyras, was nach oben 2. auch einen entgegen--
efegten Sinn gibt; wie dies recht deutlich iſt II. ı, 464
v0 Foͤnix von den ihn umgebenden und von der Flucht
In abholtenden Freunden ſagt:
AMH us nolla& Era. zei ‚Areyuol — oͤrres
Avrov A1000uEvos xateonrvov Ev uEyagoıCıV.
7... Wenn, das auf zwei oder mebre gegenfeitig
ch bezlehende aupis bei Handlungen ſteht, fo druͤckt es
as aus was jeder für fich, ohne Uebereinftimmung
nit dem andern, ja fetöft in Zwiefpalt thut: z. B.
lu 9, 345.
To 0’ dupis pooveovre on Kodvov ule
— —X |
eil nehmlich Zeus: den. Griechen, Pofeidon den Troern
eiftand. Und von vielen: Il. ß, 13. .0ov yap ör’. au-
is — ‘Adavaros poalovran Alfo wenn Od. x, 57.
le Sreier dem Odyſſeus verſprechen: „alles was dir
ufgezehrt worden iſt
Tuuiv OApyis &rovisg Eeixooaßorov Erasog
- anodwonne”: fo Heißt dies, jeder für ſich ſoil
vanzig Rinderwerth dir geben. So wird man alſo
un auch nicht misverſtehn Od. 7, 46.
‘H de u’ 6dugousvn zionoerau dupis Enace,
wird mir alles eins. nach dem andern abfragen...
⸗
“
‚a2 100. auge. - |
Wenn ferner Il, y, 117. Heller überkgt ob man nic
lieber alles den Griechen von Paris einft — zu⸗
ruͤckgeben ſolle,
| Eua $° Bupk Ayanois,
"Al anodaosachetr, boca nrols hide neesuder,
To Heißt dies nicht „den Achniern umher” ;_ ‚auch nicht,
wie es in einem Scholion heißt, „außerdem” ; oder gar
„die eine Hälfte”. fondern: den Achaiern Mann für
Mann. Endlich 1. 0, 709. wo das Gefecht dicht am
Schiffe befchrieben wird:
Toönep Ön mepi nos Ayanol ze Toucs Te
Ayorv ühlahous witoogder- oud — roiye
Tökoy ads dupis udvoY, oUdE T’ aixdyreov
AN” oiy’ Eryuder irduevos iya Buuon EXovsss
’Okeoı On Trektxiöcı ai Biene udxovro
u. ſ. w. Hier heiße cugie nit „aus der Ferne”, wie
"man aus dem Gegenfaß des auroojedoy entnehuen
‚ will: fondern der Gegenſatz liegt im folgenderi Verſe,
u 1
und aupk wird richtig im Scholion erflärt durch ze-
alınkoy und von Euſtathius durch ide. .
8. Del biefen vielfach in einander hhergehenden
Betdeutungen kann aupis Öfters Ziveifel erregen. So
I). 0,502: mo, In der Befchreibung des Auf dem Schilde
abgebildeten Rechtſtreits, beide Streiter erwähnt find,
und dann folgt? F
daoi Ö’ Eugporegoimir Ehnvov dupis dowyol.
Man kann hier wieber Guy durh umber erklären: |
aber dann Ründe agwyoi tahl da. Ich faffe dupis
Egwyoi für „getheilte Helfer”. Schol. min. Xoeis Exa-
réoos ol Miot Pondol. 2) — 1. u, 434. von der —
nein mit der zung
3) Anfatt du oTEpo101W — wird in Schol. ‚ven. als
esart der orig lifchen Ren on angeführt duporsge-
Io Eninyvor, was Heyne nicht befriedigend zu ertlären |
. weiß. Es fol gewiß heißen dmoinvvor „auf beiden Sei⸗
ten war dag Völk in- — Beweguns/ den einen big
den andern jene —
4 ®
| ie 100. Engie 223
“Hre- -6g0 40V 3 Eyovon xl 260409, ah 77:7
Toatovon,.
daß dugpis zu dveixei behbet, beweift, wie der Saoliaſt
emerkt, ſchon allein der Rhythmus, der einen Abſchnitt
ach .dugis hier hicht verträgt: alſo „fie laͤßt zu bei:
en Seiten — d. h. beides — gerade ſchweben.“
9. Eine genauere Erdrterung erfödert das Wort \
n DL, 7, zig. Es werden dort die Zubereitungen zu
em Zweikampf gemächt; und von ben Süßrern beider“
Deere, beißt si
Kos 6° Immovg u Zoukay mi eig, & o 2
—XR
Tuxeci r Etedborro, 1& nv wardders’ Enl ya
TAanoior adlzyhoor, okiyn 8’,nv Aupis äpouga.
der Saoliaſt und Euſtathius und was ih von Neue⸗
en vor mir habe, verſtehn hier aupis als Jwifchen.
war konnte auch diefe Bedeutung . auß der Redensart
sie die oben vom Joche, Zw uty ze Lvyov — &upig
oyeı, wohl entfteßn; denn das ‚nach beiden Seiten
‚im foßende Joch iſt zwifchen. beiden. Aber von je
em Gedanken zu diefem ift denn doch noch ein Schritt,
en man entweder in andern Beiſpielen nachweifen
süßte, oder aus der Nothwendigkeit dieſer Stelle. Bei⸗
ziele werden aber nicht angefuͤhrt, und auch ich finde
eines: denn Il. 7, 342. wo es von dem den Wall der '
stiechen, ſchuͤhenden Graben Heißt, “H x’ innoug. xab.
növ Eovxaxoı dupis Eoüoa, wird wol niemand den
Segriff zwifchen, nebmlich zwifchen dem Wall und
em etwan andrängenden Wolf, vorziehen der gewöhn:
chen und fo natürlichen Erklärung von dem um das
albfreisförmige Lager fich hinziehenden Graben. Was
ber die vorliegende Stelle 11.7. felbft betrifft, fo muͤſe
n wir.vor allen Dingen bemerken, daß diefe offenbar
ılfch verftanden wird, wenn man das sehnalov ahlınları .
on den beiden Heeren, und bie &povge von dein-ne- ,
xiywov verfieht. Man glaubt dies aus dem Zuſam⸗
venhang darzuthün: aber ich werde eben daher das Ir:
'ge diefer Anſicht beweiſen. Oben 76. läßt Hektor bie s
—
224 "100. aupis
Glieder der Troer etwas zuruͤdtreten (Toucr retovt
yalayyras) und er felbft ld fih an zu reden; wo
rauf Agamemnon die Selnigen vom Schießen und Wer⸗
fen abhält. Auch diefe "bleiben alfo hoͤchſtens in der
Schußweite ſtehn. An unſerer Stelle nun wird vols
lenos Platz gemacht; die Pferde der Vorkaͤmpfer wer⸗
den ni ‚sixas d. 5. nach den Gliedern des Streitvolks
gezogen, und dicht bei den Wagen legen die Helden die
Waffen ‚nieder und feßen fih dort ſelbſt; wie noch
D. 326. (nach. der langen Epifode von ‚Helena auf der
.. Mauer) ausdrüdlich gefagt wird: ©i ner (die beiders
feitigen Helden) end Korro KETTE giyag, nye Exd-
sw “Innor — xal — Treue Exeıro. Daß der em Sehen.
den
ſchen den-beiden Heeren und den zufehauenden
noch bedeutenden Spielraum. für das hin und ber ei:
nes folchen Zweikampfs gewähren ‚mußte, verftebr fi;
und wer es fehn will, der leſe V. 378. wo Meenelaos
des Paris Helm in der Hand behält und ihn nach den
Griechen hinwirft imidvnoas. - Wie käme alfo der Dig:
ter Dazu gerade hier das neraiyuov als eine oAlm
&oovoa zu fihildern? Doch dies alles mußte ich vor
Augen halten, nur um die vorgefaßte Meinung zu ent:
‚fernen, welche verhinderte, die Worte, Teyxee 6’ Ee
duorro, T& uiv xaredevr’ En zyal IPnoiov EAAndow,
in ihrer einzig natuͤrlichen Verbindung zu faffen: die
Helden legten ihre Waffen jeder nahe neben die des
andern, und bildeten fo, indem fie ebendafelbft fi ich nie
derfegten, gleichfam eine ‚große Kampfrichter - Sigung.
Auch fo wäre nun allerdings der Ausdrud, von weni:
gem Raum der zwifchen den eingelen Rüfungen ge
‚ wefen, ganz — aber eben ſo richtig iſt es auch,
daß wenig Raum - — &govga, Erdreich — um eine
El war.
10. Bei den Dichtern nach Homer iſt die —
&upis nicht haufig, und ich finde mich auch nicht ver:
anlaßt, dem was in den vorfommenden Sällen, bie. er:
klaͤrende oder die Lesart feftfeßende Kritif, aus den obi:
gen Grundlagen des Gebrauchs ziehen mag, vorzugreis
m Befondere Erwähnung, verdient indeſſen vielleicht
der
100. dpupig : 208
er — bel Parmenides in RER ber Frag⸗
ente bei Simplicius (Fuͤlleborn 105.):
Ey TO 001 nalo mıcdv Aöyor nö8 vönus
Auꝙpi Amdein.
Benigftens ift mir eine andre Etelle, wo dieſe *
ganz bie Dedeutung, Verbindung und Stellung von.
upi, de, behauptete, nicht befant.' Ferner der Ges’
rauch im Orakel an Kröfus bei Herodot 1, 85. worin
> heißt
Mn Povksu stolveuxrov Ü im ara Itöuas’ GROVE v
Taudös PE77opevov. Tode 00: nohu Möioy up
*Eupevan. avönae yap Ev dJucer⸗ nowror avöhßen..
Ye Verbindung wird wol am beften fo gemacht: Tode
oı Awvovy (Esiv), augis eivae „das iſt dir weit nuͤtzlie
er, darohne zu fein” ober „das iſt dir weit nuͤtzli⸗
yer, wenn du“ es .entbehrfl”: alfo Aupis Ic. aurov, ges
au „entfernt davon” wie oben 6. aupis pukonidog.
1. So wollen wir nun duch den bei Pindar
yth. 4, 470. vom Scholiaſten erwähnten und von’
hoͤckh ſchon erörterten Doppelfinn nochmaliger Betrach⸗
ıng unterwerfen. Es wird dors gefagt daß die Arge:
auten auf Lemnos Kampfſpiele gehalten dodarog au-
is: was nach des Scholiaſten Angabe zweideutig if,
Oregoy Ts Eodjros xagis nywvioavzo, Tovregı yuuvoi,
10 anpi avsi vrjg negi Öexreoy" yowyrar yag in A-
:u X En Tovrov' iv’ 7]. ro Enadlov Eodng: welche
veite Erklärung dort vorgezogen wird. Und biemit'
immt ‚auch Boͤckh überein. Diefer beruft fih dab
uf Ol, 4 31. ff. woher erhelle, daß dieſer Wettlampf
n. Waffenlauf beffanden habe, und auf. die ausdruͤck⸗
che Erwaͤhnung aus Simonides beim Schollaſten: x
x xal nag& Zuovidn Esiv 7 Icopia, Örı nepi dodn-
IG Nywvioavzo. Dies befriedigt mich jedoch nicht; denn
ı jener Stelle wird der Waffenlauf nur erwähnt Kal
is dortige Faktum fih allein auf diefen bezieht.
iß aber wurden bei diefen dem Thoas gefelerten gel.
enfpielen (f. Schol. ad Ol. 4 31.) eben fo gut bie
meifgen. & Kämpfe Überhaupt . als bei ‚andern
)
N
⸗
220 100: dupig
Leichenſpielen, namentlich den mythiſch beruͤhmten des
Pelias. Wenn nun Simonides etwas ausführlicher
von dieſen Spielen gefprochen hatte, fo.war dabei aud
die Erwähnung des Gewandes als eines der Kampfpreife
ſehr natürlich. . Bei Pindar hingegen, wo der Aufent:
, Halt im Lemnos ynd diefe Spiele nur mit wenig Wor:
sen berührt werden,
"Ey 7’ Wxsavov nelayeacı ulyer novım 7’ Egudgn,
Aduviav =’ E0va yuramay dvdoopovay
HOdc ai yuloy aEdhoıg Enedelferso xgioım Eodü-
Ä 705 aupk. | —
kommt mir die Erwaͤhnung dieſes unbedeutenden Umſtan⸗
des befremdlich vor; oder vielmehr, wenn, wie ich an:
nehme, auch andre Wertfämpfe flatt fanden, fo_war fie
nicht möglich, da jeder Kampf feinen befondern Preis
‚hatte Dahingegen war die Erwähnung, daß es gym:
. nnifche Spiele geroefen, zwar nicht gerade nothwendig;
fie ſteht aber in einer natürlichen und fchönen Beyer
bung auf die. Worte zviov und Enedeikasso: ja in de
‘ner fo natärlichen, daß, mie mich dänft, in diefem Zu:
ſammenhange ſchwerlich jemand es anders verſtehen
fonnte; und Pindar alfo, wenn er jenes im Sinn
Hatte, fich gerechten Tadel würde zugezogen haben.
ı2. Um nun auf den Unterfehled Im Gebraud
zwiſchen &upi und Aupl; zuruͤczukommen, fo haben wir
wirklich, mit Ausnahme: der Stelle aus Hefiod, oben 3.,
die Bedeutungen utrinque, seorsim etc. einzig auf die.
Sorm angis beſchraͤnkt gefehn: denn die drei Stellen
aus Homer mo aupis vor Exagor, Exasa fteht(f. ebend.
u. 7.), können uns nicht veranlaffen, des Digamıma
wegen In des Dichters Sprache dort aupl anzuneh⸗
men; da das Wort Exacog befantlich in diefem Punkt
auf eine fefte Beobachtung fich zuruͤck bringen laͤßt (f.
Heyne im Exkurs über das Digamma), andre Stellen
aber, wo augis vor dem Digamma Schwierigfeiteri mas
chen wuͤrde, mir wenigſtens nicht befant find. Für bie
Stammbebeutung um, und was mit diefer zumächft zus
- + farımen bängt, iſt die Form aupl durchaus die vorbers
ſchende, und felten fehn wir aus metriſchen Urſachen
— —
—
Pr
’ 5 -
“ E ' J =
t *
*
101. sure, muss, deSt 227
ie andre‘ ihr vorgezogen: nur in der Adverbiafbedeie
ıng umber fcheinen aupis und aups ganz von der
Zequemlichfeit des Verſes abgehangen zu haben. In
en beiden Stellen, oben 2., tft alfo mol flatt «ugis
Jov mit Heyne zu 1. Pf, 3894. als die echte Schreib:
rt anzunehmen dupudor. —
— — 112 j ee i
101. EURE, NÜüre, ÖeÜrE,
1. Wenn wir"einige der Unterfüchung unterwors
ene Stellen befeitigen, ‚fo ift der Gebrauch der Partie .
eln eure und nüre feſt gefopieden;.und zwar, fo daß, fie
uch wur für urſpruͤnglich einerlel halten zu wollen,
iemand eingefallen fein wärbe, ohne den alle Unterfus . ;
bung bemmenden Trieb, was fich Ahnlich iſt, fogleich
tymologiſch zu vermengen. Derfahren wir befonnen,
o ift eure ein Dialekt von oͤre in deffen elementarifche
Irfachen einzudringen, wenn nicht fichere Winfe ſich
arbieten, man ſich auch nicht anmaßen muß. ') Eher
2) Schneiders Annahme daß süre aus dem Genitiv ab Te
für ov ze d. i. ov entflanden fet, iſt nicht befriedigend,
voeil der Genitiv des Pronomens für diefen Zeitbegriff -
‚nicht eben begründet if. Und dann verlangt özs eine
‚ ähnliche Erklärung: wozu ſich auch der Alkufativ ö,ze
für xa9” O,re d.h. in dem (d. b. in der Zeit) da —
ſchon beffer darbäte, dagegen aber die Silbe ze Schwie⸗
rigkeit macht, die in dem Korrelat roͤre durchaus keiner
Begründung fähig if, wenn man nicht dies Demon⸗
Arativum abufive erſt nach jenem Nelativg gebildet -
annimt. Alles dergleichen iſt möglich; aber beiden - '
bloßen nöglihteiten hört die Unterfuchung auf. Daß
alle diefe Correlativa von den Artikeln 0, zo ac. theils -
durd, bloße Biegung theilg Be. mit an⸗
dern Wörtern ausgebn, iſt gewiß: und fo iſt mir für
en en Zeitbegriff ımix= der Gedanke ges
fomnıen, daß ein altes Wort IZ, FIZ dem lateiniſchen
vice möge entfprochen‘ haben, alfo za» ixa für hac
vice, avıdxa für 179 avınv ixa.f0 wie — ov fuͤr
7 avıny Auspar. Wie ſehr der Accent dieſe
tbung begünfiigt fönt in die Augen. Auch Dich ges
feat fich zwar eine abuffve Annahme, nehmlich da Fa
vixa nur durch Aehnlichkeit des a mit den
: ; j , 8
w
J
ermu⸗
€ J
4 —
‘
228 ‚301. sors, nias, ſeöre,
durfte, glaub’ ich, von jüre meine von Schneider ſchon
- im Wörterbuch berüßrte Vermuthung /auftreten, daß es
nehmlich entflanden fel aus 7 eure oder auch, aus 7
öre (tie aus Ovoua Krwreuos), mit wandelbarem Gpi:
ritus, wie In dem Korrelat von 175006, nuog für Tuos.
, Denn daß 7 für os in ſolchen Ableitungen auch in ber
bomerifchen Sprache wohl ftatt findet, davon f. Th. J.
Art. 58, 6. Das elliptifche ws Ore bringe immer das
qusgelaffene Verbum noch mit vor die Seele, wie ll.
Ö, 463. nome'Ö’, ws Öre nvoyog „er fill, wie wenn
ein Thurm umfällt”; Od. A, 368. Mũbor 6’, wc ör
Goıdög, Eısanerog warehtdog „da haft deine Erzählung
fo funftvoll vorgetragen, wie wenn 'ein Sänger "etwas
vorträgt”: das aus. einem älteren Dialekt in die epifche
Sprache gefommene jüre war zu einem. ganz gemöhn:
ı ° lichen wie verfchwächt: der Accent aber enthaͤlt noch
eine Spur des darin liegenden oͤrs oder eure.
| 2. Daß rüre fr eure ſtehe iſt alfo nach dieſer
Anſicht nicht möglich, und ſoviel ich weiß finder fich aug
nichts dergleichen. Dagegen ift eure für Jürs zweimel
bei Homer, wenigftens als Variante, überliefert 1.
7, 10. hat ber gewöhnliche Tert:
Eöt’ dp:0: xoovgicı vorog zureyevev ud
Er” õotos nogugijo: voros zuregevev önix
a
"N: kp zov Uno nooot xovisahog pvur” —X
Auf die welche zure auch hier für oͤre nehmen wollen
(f. Schol.) nehmen wir feine Ruͤckſicht; aber als alte
Variante wird in den Scholien angeführt "Hür’ ögen;.
— 4 i
jeftivifchen Formen zaüre, rooodro, auch zu der Mer-
drfung rıpıxaiza gefommen’ fet, die fih aus jenem
Akkuſativ nicht erklären läßt. Aber Diefe Annahme wird.
voRfommen gerechtfertigt werden durch die weit be
fremdliyern Erfcheinungen in Tnuovzos und ErFsürer,
welche auch’ nur durch miechanifche Nachahmung jener
Analogie in die Sprache gekommen fein koͤnnen. „©-
Gramm. $. 72. b. 5: $. 107, 6. — Auch rijuoc, Juoc
laͤßt fih als Zufammenfegung des Artikels mit 7uae
‚- erflären, alfo für nung, nuag entfprechend dem Deut-
lichen, jedoch. nur in der buchfläblihen Bedeutung des
Tags üblich, gebliebenen Korrelat «ürjuag. |
Pd
J
—
y 4 e . — ——
—— * RS J
101. eÜrs, Mure, bvse ‘229, ’
Dies ‚wird Aber. — weit Homer öpeog immer
velikändig, ſchreibe. Wir verſtehn dies Ichreiben“
auch von der Ausſprache: denn, auch Öpzog geſchrieben
findet fi bei Homer 'nirgend zweifilbig im Metro ;, eben
fo wenig zeiyeog, endeos; und auch von Ähnlichen Ge⸗
nitiven dieſer Form erinnere ich mich deffen nicht. Die ;
indre Stelle ift Il. 7, 386. wo bie ‚alte Lesart u (von
ven Waffen bes Achilleue):
To oꝰ nure arioe viyverꝰ, ücıge dE move Lac,
nit der Variante eure. Wolf hat. nach Ariſtarchs Ent⸗ |
cheidung und aus dem Cod. Ven. cürt aufgenommen ° ,
o daß mie Emphafe gefagt fei „fie wurden ihm zu Ge |
ern und hoben Ihn in die Höhe”. Ich will über. die.
Figur hicht entfchelden; aber durch. ein ganz‘ müßiges
cõrs mag ich fie nicht erfaufen. Denn auch nicht das
nindefte iſt im vorhergehenden wog egen aüre Öegenfag ' 5
der auch nur Verſchiedenheit ausdrüdte, ſondern de ift
Hofe Verbindung : „Achilleus verſuchte fic ich in der Ruͤ⸗
tung, Ei oi Epapuösceie' —, To 0" nüre nreo& yi-
ver —. Ich halte alfo in diefem Verfe die zuſam⸗
nengezogens Form von nüre für gewiß, und die Wahl
urch die Varianten an beiden Stellen ‚übertaffen zwi:
chen nire und eure; da ich mich denn für ZUR ..
jüre - entſcheide.
Ein fonderbarer Gebrauch iſt iſt daß auvt
em — fiebt, A 7 in 11. 2 277. vom. \
Beishirt): * 0
To.0& 1’ üvsuder Eoysı neAdvscgov wire —
Poeivero (nehmlich rò vegog).
uch bemerken dies die een Bier" und iu aret
In. 1, 269. !
"Ns &yero xAaiouo’ — nüre novon.
klaͤren es aber an beiden Orten faͤlſchlich ſo, daß der
'omparativ ſtatt des Poſitivs ſiehe. Merkwuͤrdig aber
t, daß dieſer Vers des Apollonius vielmehr eine N |
ymung fiheint von Od. n, 216. Zur
Khovov ‚JE hurdag, ddıyısregov ne’ oluvol.
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230 ° :201. &Üre, nÜre, deure
Denn dlefes re oder # ve iſt ebenfalls ohne Beifpiel in
der Bedeutung von 4 quam, wobel das ze .nicht fo be
gründet iſt J. bei dem durch Unterſcheidung verbin⸗
denden 3 in I. 5, 148. maonoysnen —, 4 =’ Eyena
„darreichen —, oder (d. h. oder auch) behalten”. De
her ift in jener Stelle die Variante einer oder mehrer
- Wiener Handfcpriften jüs’ ol oimrol 2) zu beachten;
eine Verderbung wodurch als echte Darlante
adıyesregov nur” olowvol
vorausgefebt wird, welche vorzuziehen. Ich nach allem
obigen fein Bedenken trage. Die Erfcheinung ſelbſt
aber, daß Nüse in folcher Verbindung ſteht, HE mit dem
auch in der deutſchen gemeinen Sprache vorkommenden
„orößer wie du? u. d. g. zu vergleichen: wiewohl auch
eine alte Formel, 7 re, analog dem 7-Öre in der an
dern Verbindung, fih annehmen läßt. .
4. Durch offenbare Derderbung flieht das Bart
nüre in einigen ſoviel ich weiß noch unberichtigeen Sean
menten Anakreons bei Hephäftion. Es find des
Die alfo anfangendens Meyalo 0° nüre u’ Bipak Eno-
ev ge yalssug Heph. p. 40. Pa. (Filch. fr. 25.):
DIopa o' nure Tiv6duan$oor Heph. ib. (Fifch. fr.
$3.): Aodes Ö’ nur’ ano Atvnadog Heph. p. 70.
(Fifch. fr. 58.). Man weiß, daß Hephäftion ‘von Lie
dern biefer Art gern die Anfänge als Beifpiele der Ders
erten feßt. Hier tft dies nus feinen Anführungsmwor:
ten Elar beim erften Sragment: Kai zo fowyvxare-
into ds Avaxpgioy Öle &Kouara oweönse" Me
yalp —ı denn wer Eann Jweifeln daß die zwei Verſe
die er nun anführt der Anfang eines folhen . Liedes
find? Eben fo gewiß iſt dies beim dritten obigen Frag
mente, das er als Beiſpiel anführt von Liedern worin
dem laͤngern Derfe der Eurze vorangehe: welche An:
ordnung nur aus dem Anfange des Lieds erbellen Eann.
’
”
- 2) Alter bat fo in felnem- nach dem Cod. 58. gegebnen
Zert, und merkt aus vier andern Sandichriften Feine
Bartante an, fondern nur aus dem befonderg aufge
“ führten Cod. 133. die gembhnliche Lesart- 2
. . . j 2 n z . : #
— 1 Ken —x*
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tatt gefunden. haben fan. Und fo will ich. mic) nicht
veiter bemühen die Unmöglichkeit darzuthun, das zure
der, wenn man wollte, ebre, im erfterf und im zweiten
jragment in- ordentlichen Zuſammenhang zu. bringen;
ondern ich ftelle fogleich deüre als die wahre Lesart
uf; von welchem. Worte Ich, durch Dergleichung ber
Stellen zeigen werde, baß es In jener Altern. Sprache
ind / befonders. bei Anatreon in einem minber gewoͤhn⸗
ichen .Gebraud. vorfam.
5. Aööre Ift nehmlich in földden Stellen nur eine.
rmunternde, und ſelbſt nur Aufmerkfamfeit erregende ! '
Interjection; von welchem Gebrauch wir die Grundlage
hon bei Homer finden. I. 7, 350. fagt Antenor zu
‚en im Nat verfammelten ‚Sürften: Asör’ äysr” ’Ap-
‚einv “Elevyv — Awopev ’Aroslägow äyarı: woͤrtlich,
kommt her, laßt uns bie Helena den Atreiden wieder⸗
eben. und Od. 9, 133. ſagt Laodamas zu den beim
Rampffpiel verfammelten Faaken: Aevre giloı, vov Bei
‚oy Eomusdo „kommt ber, Freunde, laßt uns den Frembds - .
ing fragen —”: wo an beiden Stellen, wie man fi neh
ın ein Herbeifommen nicht zu denken if. Auf aͤhn⸗
iche Art nun braucht es -Anafreon In elnem Fragment
yet Strabo 14. p. 661. (Fifch. fr. 73.) welches zwei
"egelmäßige Tambici dimetri acatalecti mit fellen Ana⸗
saften an den ungraden Stellen find, wenn man Das
ınpaffende Particip zıdeusras (anftatt mit Coray es in
‚a8 Mafk. zu ändern daweinige Haubdfehriften zu Deckung
er Bunde darbieten) in den Inftnitiv verwandelt:
Aa Ösüre Kopıoepy&og
"Oyavoıo yeioa Trönusva.
‚Auf, ſtecket die Hand in den Kariſchen Griff’ N Schol.
t Euft. ad 11. 9, 193. Herod, i, En 5. ers
veifet den Schild, u
6. Und nun ſehe man, wie der Gebrauch dieſer
Interjection ſich erweitert, in dem anakreontiſchen Frag⸗
nent bei Hoph. p. 22. (Fiſoh fr. 123.)
. Myäraı Ösüre yaraxgos "Alzkıs.
— \
.
13 .
301. -öre, hors, deise 231
fs; iſt alſo zunerläffig daß das. dE In Nefen Werfen nicht -
: a
\ ge ıh - N
233 JO8. Sùre, NUTS, ÖsÜrE,
Dies Fragment gehört zu den. Beifpielen wovon wir
Ausgegangen find: denn. devss fchrieb erft Turnebus
ſtillſchweigend; die Handſchriften (f. Gaisf.) haben Önure.
Paumw verficht dies deuse nicht unrecht: derin inden er
huo ggite! überfeßt, ſcheint er ‚eine komiſche Auffode⸗
rung, zu dem Hdächerlichen Schauſpiel herbei zu eilen,
darin zu erfennen. Wiewohl ich auch dies nicht zu buchs
ftäblich aufgefaßt wiſſen möchte, und ein bloßes Hört
Leute! darin fehe; wozu mich. die Vergleichung der noch
fibrigen Beifpiele beftimmt: Athenäus 124. p. 599. hat
ein Annkreontifches Gedicht, das fo anfängt nn
Zgyeigy Öeurs us nonpugeg
Bahhooy xpvooxouns "Epwg _
[3 sued
‘
Zuunaileı neoxadsiran. E | .
- Einleuchtend iſt die Aehnlichkeit dieſes Oden : Anfangs
mit dem,.deffen erfie Worte wir bereits mit ber fal-
ſchen Schreibart 4° möre gefegt haben, und der nun
ſo zu berichtigen iſt:
‚ Miyalı deũré u’ "Epos over Öse yahxeig
‚ Tlehöxes, yeunspim Ö’ ERovayv Ev yapaden.
Man flieht, das Wort vertritt bloß die Stelle einer Auf:
foderung zum Anhören deſſen was man erzählen will:
‚und fo kann es auch nicht befremden, in den zwei an⸗
bern oben angegebnen es zu finden, die vollftändig nun
fo lauten:
" Hood deüre Ilvönavdaov —
Karsedur ’Eowre ꝙptoycov.
Du") )
| Aobtle dein” ano „Asuxadog . | uni
Ilerons &; mokıöy xüua xoAunfßeo uedvoy Eoorı.
Das erftere iſt durch Abrechung dunkel; und. in dim
zweiten würde man das Wort nüre wohl ertragen, wenn
nicht grade von diefem Fragment, wie wir gefehn ha⸗
ben, es am gewiffeften wäre daß das Gedicht damit ans
\
-
15 , . 2 y % 5 e y ar —
0 10 cuvrę, nÜrs, deũrs 233
ing. . Der Dieter druͤckt alſo dag, en er feinen S
Zuftand vergleicht, als Wirklichkeit, aus. — . Die Be
yandlung' eines. groͤßern Fragments deffelben Dichters _
jei Athen, 10. p. 427: (Filch. Od. 87.) worin, wie
us den’ Berderbungen zu fchließen if, das Wort devre
‚meimal worfam, hebe ich, da es eine längere Behands
ung erfodert, einer andern Gelegenheit auf; und aͤußere
nur noch die Vermuthung daß. eben. diefer Gebrauch
auch in folgendem Bun des Alkman bei. Athe⸗
naͤus 13. p. 600. F verborgen iſt:
Eqëc us 0’ aüre. Kungıdos Kan.
Tauxug xeærilßov „agdlan ieiven " 0
Das ort aöre würde, da wir vom’ Sufammenkang
bes Bruchſtuͤcks nichts wiſſen, nicht das mindefle Be—
benten haben; aber die: Stellung. des da enthält eine. |
Spur, die wir ja nicht duch ne "Bong ÖE u” -
görs, verwifchen wollen. Im uͤbrigen ſind die Worte
ganz fehlerfrei; denn Exarı mußte bei Alkman fein fer
ſtes Digamına haben, wie bet Homer. Die zwei kata⸗
lektiſchen Trimetri zeigen alſo daß dies ein Bruchftäd
einer Ode iſt, die aus Tauter ſolchen beſtand, fü wie die
Ode deffelben Dichtess : woraus drei und zwei Merfe
deſſelben — bei Athenaͤus 3. p. 110. f. und 14
p- 648: b. (Welck. num. 17. u. 28.) genommen find.
Vergleiche Äh nun dies. Fragment mit zwei der ange⸗
führten „Anakreontifchen ; fo kann ich mich. nicht erwehs .
ren zu glauben, daß auch dies der Anfang .:der Dde
war, den daffelbe, in. biefem. verlornen Dichtungszweig
wie es feheint einheimifche, deira belebte>
. Eowg ne deure 'Kunaddag kan 5
‚Thuxögnareißooy. zagdiav daiv =
wofür wir etwa fagen würden: „Seh dach, wie Eros
auf Küpris Geheiß; der fin, mich betraͤufelnd mir das
— —
A | . E 1
A
234 102. oloorreoxog
102. 0Ao0oirpoyxon
1. Sn 1.9, 137. wird der Lauf des unaufhalt⸗
ſam erft gegen die Feinde anftürmenden, dann aber
piäglich gehemmten Hektor, einem Stein verglichen den
der Bergſtron vom⸗Felſen abreißt, und der nun binun:
ter rollt, bis er in der Ebne plöglich liegen bleibt.
Solcher Stein heißt öloolraoyog in diefen Worten :
Avrixoðo usuaoog, ÖAoolzpoyog vg Amö nereng,
"Oyse xar& separns norandg Yeıuaßgoog War.
Das Wort blieb, wiewohl mit. ſchwankender Schreibart,
durch die ganze tonifche und attifche Zeit gangbar. Denn
fo erzähle Herodot 8, 52. doß die Athener auf der
Burg, ngoodrsov rar Aaofapor noös Tas nulas,
öAoırgoyovs aniscavı und Xenophon Anab. 4, 2,3.
bei einem:ähnlichen Fall, wo die Griechen einer Anhöhe
ſich näherten, daß zryrıxavra dnvAlydour oi Baafßaper
Ökorrpöyous Auakıafous, aa uelloug za dAurroug ii
Vous. Ich habe die Schreibart In diefen Stellen nad
der überwiegenden Ueberlieferung gegeben; und iſt
in den beiden proſaiſchen die vierſilbige mit dos wol
fiher "): mas aber. den Spiritus anlangt, fo war
in dem homeriſchen Derfe diefer natürlich in der Hand
der Grammatiker. Die mit dem Lenis bat ſich dort
behauptet; aber die mit dem Afper hatte auch ihre Au:
. toritäat mie aus den Scholien, bei: Apollontus ıc. zu
erſehen ift. A ne :
2... Soviel IfE aus diefen &tellen ber echt alten
- Beit Elar, daß das Wort. als Subſtantiv gebrauct
‚ward 2); und daß es nicht etwa einem größern Selb:
ſtein bedeutete, fondern ein großes Selfenftüd,- das ent
.
9) Bel Xenophon haben zwar: die gewöhnlichen Hand—
ſchriften ödorpdrows; aber das mit Herodot uüberein⸗
| —— os iſt, aus einer wenigſtens, mit Recht auf⸗
a une ———
ovs vor ÖAoızporovg Fe
gegen diefe Uebereinſtimmung kein Gewicht ı -
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1or2. ÖAooirbogos 235
veder von ſelbſt oder aus Feindes Hand von der Hoͤhe
zerabrollte. Auch abgeſehen von dieſer feindfellgen Bes
Hmmung iſt die Ableitung von ÖAoög die natuͤrlichſte
Ye man ſich denken kann. Die Erfahrung von der Ge⸗
valt eines folchen Steines, und. wie er, je weiter er
Yinab kommt, feine Schwer: und Schwungfraft vers
oppelt, fo daß nichts Ihn aufhalten kann, fondern man,
vie die ‘gemeine Kraftfprache bei ung fih ausdruͤckt,
ihn zum Teufel fahren kaffen muß, indem et alles was
dm In den Weg kommt zerfcehmettert, konnte nicht leicht
paffender als durch einen Verderbenroller ausgedrüdt
werden. So daß man die Erklärung derjenigen Grams
matiker, welche das Worf von -öAog durch Bemühungen,
Die man bei ihnen felbft nachfehn mag, herleiten, bes
greiflih finden fann nur durch die a daß bie
Schreibart öAolspoyos mit dem Afper fr h oder ſpaͤt
Im der gangbaren Sprache wirklich allgemein geworden
war. Bei Herodot iſt es nicht, unwahrfcheinlich daß
ber Joniſmus den echten Spiritus rettete, und Schweig⸗
haͤuſer alfo vieleicht mit Recht diefe Schreibart OAoı-
zooXovg aus der einzigen’Florentiner Handſchrift aufs ,
nahm. Aber eben fo natürlich war dem attifchen Munde
der Afper; der fich alfo in dieſer verfürzten Form zu
feheinbarer anderer Bedeutſamkeit einſchlich.
3. Das Wort kommt noch vor in dem Orakel
bei Herodot 5, 92., welches die Geburt des die Herrs
fchaft der Bacchiaden auflöfenden Kypfelos anfündigte,
und mworin es heißt: . Aaßde zuei, zEte 6° 6Aooltgo-
yov, &v Ö8 neoeizaı Avöoaor uovvapgoıcı x. So bat
Schmeighäufer nach der Anführung deffelben Orakels
bei Eufebius richtig gefchrieben, ftatt des in allen des
rodotifhen Handfchriften befindlichen unndthigen Hlatus '
Ö& öhoirgogov. Durch den Sinn biefes Drafels aber
wird die von ung angenommene Erflärung des Worts
einleuchtend beftätigt, — Daß aber der Begriff rund,
den die Grammatiker theils aus der zweiten Hälfte des
Worts verglichen. mit rooyös, Rad, theils felbft aus
öXos herzuholen wiffen, und den Euftathius auch noch
aus dem Abreiben der Steine unter einander erklärt,
nicht darin liegt, macht fchon die homeriſche Stelle als
R !
— ⁊*
236 103. oÄAoasrooyog '
lein gewiß, da in diefer das Felsſtuͤck eben erſt von ber
Höhe abgeriffen wird. Für die Sache felbft war. es
hinreichend daB der Stein ‚nur eben feine bedeutende
Flaͤche darbot, fo erfolgte das hinabrollen durch die
Schwere und den Abhang. Indeſſen erleichterte eine
der Walzen: $orm ſich nahernde Dberfläche jenen ver-
derblichen Gebrauch fehr: und fo ift es, befonders ba
der Ausdruck xulivden der eigentliche ‚hiebel war, fehr
begreiflih dab Demokrit, der eine poetifhe Sprache
und viel eigenthümliche Ausdrüde Hatte, das xulmrdgı-
xöv oynua, wie Schol. Hom. und Etym. M. berid:
ten, öAooirooyor nannte.
4 Defto auffallender iſt die ganz entfchiedene Ab⸗
weichung bei Theofrit a2, 49. wo der Körper des
Sauftfämpfers Amykos gefchildert wird, und namentlich
deffen Muskeln fo:
‚Ey d2 nüsg geosoicı Boayiocı dxgov Un’ ouov
„Esaagy nüre nErooı dAooireoyor, Obore wukivdar
“ Xeyuoßboug noranög neyaluıs megigkeoe Ölvaıg.
Die Bedeutung des Worts iſt, da derbe rund hervor⸗
fiebende Muskeln damit verglichen werden, offenbar
Bier die der größern Geſchiebe oder Kiefel eines Stro⸗
mes; was von dem Gebrauch der Älteren Schriftfteller
fo fehr abweicht, dab Renophon in der angeführten
Stelle nach den SAorsgöyoıs Auakıioıs die ueilovs xai
Älorrovs Aidovs, die auch ‚berabgeiworfen wurden, bee
ſonders nenne, Es iſt alfo Elar daß erſt Eurz vor
- der alerandrinifchen Zeit das Wort durch mangelhafte
Auffaffung des Altern Sprachgebrauchs diefe Bedeutung
eines runden leicht dahin vollenden größeren Kiefels, an:
. genommen hatte ?).
3) Theokrit kann biefe Bedeutung angenommen und dod)
die epifche Form ödaoirgoyoı Hder öRooirgogos beihehals
ten haben, zwiſchen weldyer und oAoorgoyo. die Hand-
fchriften ſchwanken. Daß die dabei erfoderliche Schreib⸗
art nurs homerifchen Vorgang bat, haben wir im vo⸗—
rigen Art. gefeben. Valckenaer will jedoch Jors — ödoi-
veoges geichrieben willen.
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ex. . r 1 «
103. xu@uöveeg \ 237
, 103. zapovres.
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0, Kauövreg "heißen in der epifchen Zeit die
Todten; und ‚diefer Gebrauch blieb, nur daß er in
das Perfekt uͤberging, ol xexumsores, bis in die fpäte
Drofe: denn nach den Schriftſtellern der altklaſſiſchen
Zeit, die ich ſogleich anfuͤhren werde, ſagt noch Cornu⸗
tus de nat. deor. 1. xexaunxevaı ydo Atyouev Tolg
rersheurnuotes. Wobei ich jedoch warne, daß niemand |
glaube dieſer Infinitiv oder fonft eine Form außer jes,
nen: Participien Eomme bei- alten Schriftſtellern vor;
obgleich auch bei Heſychius unter Xaueiv, xuuver, zen
unxt diefe Erklärung ſteht; was fich aber alles nut auf
das Particip bezieht.
2. ch weiß nicht wie es kommt daß von dieſem
doch gewiß befondern Gebrauch mirgend eine rechte Erz .
Elärung gegeben ift: denn bie von Damm „defuncti .
laboribus et miferiis vitae humanae, die das ihrige
überftanden haben”, ift nicht im Geiſte jenes Alters
thums, wo die Seelen vielmehr die Kraft und Thätige
keit des Lebens vermiffen: Erneflis Meinung aber, wenn
er indem Worte ‚functus, vita” functus, die voͤllige
Manlogie für xauovzes: findet, verftehe ich nicht recht;
außer daß auch er fiheint xauövres für die welche ges
arbeitet haben. und alfo nun fertig find, zu falfen:
—
Fur einen Euphemiſmus, ‚glaub? ich, wird das Wort
wol jedermann erkennen ; aber ich glaube‘ auch. daß Dies
fer durch die Aılitteration der zwei Verba von gleicher
Biegung befördert worden iſt. Statt, die Todten, die
Berftorbenen, Iavovres, TEedvnKOres, fagte Man xauoy,
EG, ꝓtxunxores, d. h. die Muͤden oder die Entkraͤfte⸗
ten. Hierauf allein fuͤhrt der uͤbrige Gebrauch des
Wortes. Die Vollendung, das fertig ſein, druͤckt der
Aoriſt xaneiv nur aus wenn er den Akkufativ des Werks
yei ſich hat: L. 0, 614. Avrao Enzi navd” önla xa-
18V «Aurög Augiyvras: wenn er aber intranfitiv ſteht, |
ſo drüde er aus die Folgen der Mühen und. der Leis
yen, wie xauernv ÖE wos Innoı u. db. 9. Daher xuueiv
uch fonft ſchon ein Euphemifmus für Niederlage und
Antergang u — Woͤrter man au von Seinden
338 103. xauovreg -
nicht immer gern ausſprach; 3. ®. Pind, Pyth. r, 156.
z09 (den Hymnos) &öefars' cup’ apeız, moßenlor
avöpoy xauorsoov: Aelchyl. Theb. 216. 6 vevına —
ebge ungarıy owrnolag Nemg sauovong Tovrica sıpös
suuarı" wo das Schiff nicht etwa nur noch In Gefahr
iſt; denn dies würde xauwovons heißen; fondern verlo⸗
ren. Diefe Art des Euphemifmus verfüßte alfo nicht
. den Begriff; fondern mar mied nur das unfreunbdliche
Wort: Dan wird fagen, das Wort Haveiv werde ja
aber doch gefprochen, und ohne allen Mergleich haͤufiger
als das andre: aber dies iſt der Fall mit faft allen Eu:
phemifmen, befonders mit denen des Todes: fie entſtehn
in einer feheuvolleren Zeit; werden je nach Eigenthüm:
lihfeit der Perfonen und der Fälle gebraucht und nicht
gebraucht; und verlieren fi dann wieder, Doch fü, daß
fie balbfeft werden in gewiſſen Redensarten und Be
Rehungen, worin auch die aufgeflärtefte. Zeit fie unter
den Farben gebundener und ungebundener Rede braucht.
3. ©o alfo auch hier. Nicht nur, wie fchon be
merkt, auf das Particip, fondern auf diefen Plural,
und auf die Verbindung welche in der ausgebildeten
Sprache den beflimmten Artikel erfodert, endlich auf
den Zuſtand nach dem Tode, iſt der Gebrauch eig:
gefhränft. So glaube Ich dieſen beflimmten Euphe⸗
mifmus genauer zu faffen; nehmlich als einen folchen
wodurch man die, welche man ja noch als handelnd
und empfindend, und dabei als Gegenftand eines Diens
fles von- unferer Seite, deffen fie fich bewußt find, be
trachtet, auch noch als lebend, aber ihrer oberirdifchen
Kraft beraubt, darftellt. —
4. Daß es nun aber mit dieſer Beſchraͤnkung
der Redensart ſeine Richtigkeit hat, erſehe man aus die⸗
fer Vereinigung ber bekanten Stellen: II. y, 278. (von
den Goͤttern der Unterwelt) 0% üUnerepde wauorrag "Ay
Ögwnous tivvuodor: %, 72. u. Od. @, 14. Yyızas ir
dwia xauortov: und ‚mit großer Häufung Od. A, 475.
3v0u Te vexpoi Ayoadees vaiovaın, Pootor doiu xa-
nöysov, an welchem Beiſpiel in des felbft todten, und
aus Erfahrung fprechenden Achilleus Munde, am deut:
lispften erhellet, wie wenig” biefer Ausdrud ein Euphe⸗
1
A
[2
103. sa@Uuovreg 939
niſmus im verſuͤßenden Sinne iſt. Statt des Begriffs |
er Vernichtung, gibt das Wort den unterften Grad
er Exiſtenz vor der Dernichtung; was in den meiſten
jälten allerdings ‘ein Euphemifmus oder do eine Naͤ⸗
igung,- für eine Seele wie des: Achilleus aber etwas
ınerträgliches ift. | |
5. Mit dem Atticiſmus fängt auch die Form xex-
ınxöres an, und Aefchylus, ber in Suppl. 239. noch
ie epiſche Form braucht: Kanes dixaleı — Zeus &l-
0: ây souovom Üsarag Ölxas, hatte benfelben Hades
urz vorher, V. 164. Ziva TOv xexunsorov genannt.
Chucydides 3, 59. läßt die Platäer zu den Lacedaͤmo⸗
ern .fagen, ixdraı yıyyousda buy Tor naToamy Ta- '
pov ai, Ermxalouued:e Tovg xenunxörag "). Plato in
ven: Gefegen 4. p. 718. a: empfiehlt, die Vorfahren
urch die beftefenden Gebräuche zu: ehren TO ueroov
;0l; x&rumaoor vEnoysa: und Ariftoteles in der Ethik
t, 11. zu Ende, erwähnt der -Unterfuchung zrege roug
wxumeoras, ob fie noch eines Gutes oder Lebels theil-
‚aftig fein Fönnen; und wiefern das Wohl oder Weh
hrer lebenden Freunde fie mit betreffe (vußadlschai
u vol serumsoow) ohne doch auf ihre :eudaiuorin ele .
en’ wefentlichen Einfluß zu baben: wobei alfo, wie man
icht, der Ausdrud sexunnores, als ein herfömmlicher,
n des Philoſophen Mund mit dem Begriff der ewdar- .
soria fich vereint, mit welcher oben in Achilleus Rebe
as xauövzes fich ſchlecht verträgt. |
‚6. Diefe Zufammenftellung ift für den angegeb⸗
ven einzigen Gebrauch dieſes Ausdruds fo en)
aß Ich nun aufmerkſam machen Eann auf eine Abwei⸗
-
*) Diefe regelmäßige Form gibt zwar nur eine ber Va⸗
rifer Handfchriften ; aber auch Stephanus bat fie als
Variante, und nur fie if anerfannt vom Scolias -
fen und von Volke bei Anführung bdiefer ‚Worte.
Ich halte fie alfo für die echte, da fich gar Fein Girund
erdenten Täßt für die eviiche Form zexundrus, welche
in allen übrigen Handfchriften ift; und die daber, fo
lange auch die Quelle folcher Werderbung fich nicht:
‚bartpun laͤßt, mit Recht in dem Ausgaben beibehal-
teh wird.
1
7⸗
wer
’
-
u
240 | 103. xau0wreg
‚ Gung.bei Euripides. Diefer der in Tro. 96. bie
Gräber iso& Toy’ xexunsdreor nennet, was ganz dem
‚bargelegten Gebrauch oder den dis manibus der Latek
ner entfpricht,. läßt in Suppl. 756. den Adraft nad
dem Schickſale der Abrigen Leichname (außer denen ber
' Gürften) fragen: 6 6’ dos nob xexunnöror Öykos
und zur Antwort erhalten, Tag dsdorsas noög Kr
‚Oogavog ıryyak. Hier werden alfo die Leichname,
fogar von dem der noch nicht weiß ob fie begraben
find, xexunsores genannt. Nach allem was wir bisher
gefehn, müffen wir alfo Hier wieder die Euripibifce
Sitie erkennen (f. ob. 82, 5.) den herkömmlichen Sprach⸗
gebrauch zu verkaffen, und einem Worte, nicht: ohne
grammatiſchen oder ethiſchen Scharfſinn, einen nicht ge⸗
wöhnlichen, aber in fich gegründeten und leicht zu erkem
nenden Sinn zu leihen. Jedes griechiſche Ohr hoͤrte hier
die manes nennen, und verſtand den Dichter, welcher
den Leichen, in dem Augenblid, wo die Naturpflicht ie
nen: bort verweigert, bier aber erwiefen wird, mit be
fem Namen belegt.
104. YdAog, pahıge, rergagpalngos.
1. Unter den Thellen des Helmes kommt bel
omer mehrmalen 6 galog vor "), wovon. man Feine
befriedigende Erklärung finde. Denn wenn gleich der
gangbarften Annahme, wonach es Der Kegel, conus,
oder die oherfte Erhabenheit des Helme ift, an den Steck
len nichts entgegen ſteht; fo iſt doch, daß es fo iſt, noch
nirgend gerruͤgend gezeigt: denn Heynens Darlegung zu
y, 371. und & 743. iſt verwirrend und mit irrigem
verbunden ; die Erflärungen der alten Grammatiker aber,
| denen
2) Moͤglicherweiſe zö Halo», denn die Stellen entfchel-
"den die Form nicht, und im Etym.M. if wirklich ein
Artikel para plur. gleiches Inhalts mit gakos: ben
zu De die Betonung flimmen die Granımatifer nicht
erein. | |
\ \
"104. — SE un agı
enen en Schneider doch wieder folgt, meber vereinbar da⸗
nit, noch auch. felbft befrigdigend. - Ohne mir anzumagen
ine genaue und in allem. einzeln fichere Anfiche der. "
Sache zu geben, begnäge ich mich auf dem Wege ber’
Sprach » Erklärung vorzubereiten, was ber genauere
dennet von Alterthum und Kunſt vielleicht vollen⸗
en wird.
2 Die Stellen ſind folgende. I. y, 362. dieht
ſenelaos ſein Schwert gegen Paris und
Mñey dvcoxoniroc xoboubos galor“
‚as uns.alfo den palog oben In -der Mitte des Hel⸗
18 zeigt. Das Schwert zerbricht daran, hier, und
sen ſo unten m, 338. bei einem andern Kampf. —
‚459. und &, 9.
2 6 Balz meõroe nbgudog, gakon Immodan ve
oeims, |
2.7 BE uircon nise“ negnos 0’ &p’ dgdor Pe
Alyun gahrein, söv de Gnörog boos aeluyen.,
jier HE alſo der palos fo; ‚ganz vorn am Helm, daß.
ie: ‚grad aus ftoßende Lanze, die Ihn trifft, in bie Stien;
ihre. — 9, 614. ficht Peifandros mit der — gegen
Renelaos, und?
g6gudog yähor Naoe⸗ idea =
N doov und Adpov.adeon, —
ringt ihm ſelbſt aber keine Wunde bei: — EN 133. u.
‚ 216. wird eine dicht gedrängte Schaar Beffeleben
ie den Worten --
Aonis do’ domid’ dee, rögus «ögun, driga 6 48
| ‚dynp.
‚Padoy Ö’ Inmöxonor nogudsg Aaungoioı pdkoroı.
Mvbvrov cög nuxvo ——— aldıyhoroır.
50 wie in dem erften dieſer Verſe das dicht gedraͤngte
ze neben einander ſtehenden geſchildert iſt, ſo iſt dagee⸗
en aus dem vevörsov deutlich, daß durch den zweiten
ters ausgedruͤckt ift, wie nahe fie. hinter einander
ande, indem wenn einer ben Kopf N neigte,
*
f
248. 7.204. pdlog,
er Mit dem gakog. den Helm des Vorbermanns be:
ruͤhrte. Zu biefen Stellen kommt noch das Compof.
augpipakos in &, 743. wo ber Athena, und A, 41. 10
Agamemnons Helm fo befchrieben wird,
. Koari 0° 31” auplpaloy zuvemw HEr0 vergaga-
Inov. =
Hier muͤſſen wir das legte Wort fürigt noch unberuͤck⸗
fichtigt laffen ; aber aupigados verbindet.fih mit den
obigen Stellen zu folgendem. Ergebnis.
3. Barog war eine harte Erhabenheit, an wel:
cher Schwerter zerbrachen, und die felbft eine Art vom
Eindringen abhielt: auf der Stirn aber fehn wir fie
der Gewalt des geworfnen &peeres nicht widerſtehn.
Diefe Erhabenhelt geht vom Helmbuſch bis vorn nah
"der Stirn; woraus fich ganz natärlich ergibt, daß wenn
der Helm aupipadog genannt wird, der galos, eben
fo wie nach vorn, auch vom Helmbuſch nach Hinten fih
erſtreckkte. Denn auf etwas ringsherum gehendes fuͤh⸗
ren ung die übrigen Stellen nicht, die durchaus bei Ei⸗
nem Helm auch nur von dem paros in der Einheit
reden. Dorn ragen die gaAoı der verfehiebnen Helme
etwas: vor, fo daß mittelft ihrer, In -jener gedrängten
Schaar, die Helme, befonders wenn wir uns die Mehr⸗
heit derfelben als aupıyarous denken, beim vorwärts
neigen ſich berähren. — Endlich kommt noch in Bes
tracht die Erwähnung des fehlenden palos in x, 258.
wo Thraſymedes dem auf nächtlihe Späherfchaft aus:
"gehenden Diomedes eine xuverw gibt Ba
Tavoebr, üpaldy ze xui Alkogyor, ite xasaisuf
Köinar. a
Es ift Elar daß bier ein Helm befchrieben tft, der ſich
durch nichts auszeichnete und den Späher ſo wenig als
möglich bemertbar machte. Uebrigens gebt aus diefer
Stelle und aus der obigen 9, 614. die genaue Verbin:
dung des palos mit dem Helmbufch hervor: und au
in der Mehrheit der Äbrigen Stellen ift bei Erwähnung
des palog der Helm als ein bebufchter bemerklich gee
macht. Dies vollendet. alfo die Gewißheit der Anſicht,
—*
-
' !
* FR) x ’
I. —
R
ß der og das iſt, oder die Stelle -deffen vertritt,
as nachher wmvog heißt. ‚Es tft ein Bügel, in weis
en der Helmbuſch eingefenkt tft, und der zugleich durch .
ine Härte und Feſtigkeit eine vermehrte Abwehr ges
n die Waffen gibt. IRA:
4. Ehe wir mit diefem Ergebnis die Erklärune
n der Grammatiker vergleichen, müffen wir noch’ ein
tar Mortformen erwähnen die wegen Gleichheit der
tammfilbe und wegen Zufammenbangs mit dem Helm,
ımer mit in diefe Unterfuchung gezogen werden. Das
fie ift das Wort YaAapa welches nur Einmal bei
omer vorkommt, u, 106. wo von dem fehr bedränge
n Alas gefagt wird, —
day Ö8 nepi xporapoıcı Yaury J
Hrn: Balkousvn navagiv. Iye: Pallzso Ö’ gid .
Kongelop’ sunoine. 0
bei ift die Variante Kai yarap’ —, nach welcher
ı1ero Ö’ ass als Zroifchenfag behandelt und das uͤbri⸗ =
: fo verbunden werden muß: IIniAn& Barlouevg zus
aan navayny Eye. Dieſe Lesart. Ariſtarchs iſt aber
it Recht verworfen; da die Wiederholung Puldeso 5”
es nicht gerechtfertigt wird durch das bloße ale, das
ı Grunde auch fehon In der Präfensform PaAlouen
tbalten if. Was nun aber -paAupe bedeute, erhellet
s dieſer Stelle nicht, die leider, wie gefagt, die ein⸗
ıe iſt: denn außerdem iſt bekantlich yarapı bei allen‘
chriftſtellern das ‚eigentliche Wort für den Pferdes
mud. Man bringt alfo das Wort bei Homer jus
nmen mit einer andern Form, Yaingog, die man für
werlei damit hält, die aber .fo einfach aus jener Altern
prache ſich nicht erhalten hat, fondern nur 1) in dem
743. % 41,, deſſen Sinn aber auch nicht Elar iſt;
in der Derbalform gaangıcwvse, die als Beiwort
Wellen Il. v, 799. vorkfoinmt, und wobel ſich frei⸗
‚ das Bild eines Helmbufches für die ſchaumgekroͤnte
elle leicht. darbietet, doch ohne die Aufklärung der
s bier vorliegenden Wortformen dadurch weiter zu’
ngen. . Be
2er
, :. Pdlapın, vergapäinos 243
\
\
!
n
244 104. gahog,
5. Wir wenden uns daher nun an -die alten
'
Grammatiker, aus deren Erklärungen ich auswählen
will, was wir zu unferm Urchell über fie und die Ex:
che noͤthig haben. Die tele welche den beiehrendften
Ton annimt, ift in Schol. A. ad x, 258. galog Öugu-
‚205 ds wixgog donice mxoE napananoıog. xeisaı Ö8
KOT& TO HETOTOY, UTEDEIWV TOV OPIRAuMY, -AMOTRIE-
Toy rıy, auyıy roũ nMov,: olaı zov „Kogußarıwy ai
xögudk; xal Toy Ilalkadiov : worauf nis d, 459. und
», 132. bewiefen wird, daß der gulos auf der Stirm
ſei; und für ung zugleich, daß _diefe Grammatifer fo
gut als wir aus den Stellen erft zu lernen fuchten,
was der paros fel. Auch iſt diefes Scholion ungeach⸗
tet des Werthes den die Notiz von: den Helmen jener
alten Priefter' haben mag, doch nur eing lächerliche Zu:
fammenfegung zmeier unvereinbaren Notizen. Nehm⸗
lich eine alte oberflächliche Frelärung des‘ PaAos war
die, daß es eine Buckel zum Zierath ſei: Schol. A. d
7,.362. Aayngoi vıreg nAor Evexa np0xO0pNUaTO; ad
x, 258. 7% ni Toy nepınepalemv Aaunok domıöi-
axıca: Schol.ad &, 183. galoı de eivı ol ask zone
EO0y TS npıxepaiuiag nAcı H acspioxon Man:
fießt wie unverträglich diefe überall bei den Gramm
tifern vorberfchende ˖ Erklärung, nach welcher fogar auf
der Stirn mehre yaloı gewefen wären, mit den Stel⸗
FUN
len iſt die fo offenbar von dem x0pudos. palm alg. von
einer Einheit oder einem der Haupttheile des Helmes
reden, den man fich alfo allenfalls verdoppelt, aber un:
möglich in einer ganzen Anzahl um den Kopf herum
vorftellen darf. Eine andre, aus d, 459. 9, 132. ge
fchöpfte, Notiz aber ftellte den YaAoy. als die ſchirmar⸗
tige Stirnbedelung. gegen die Sonne ‚dar: und dies
wird nun in dem angeführten größern Scholion fo wi:
derfinnig zufammengekneter daß erſt der gaAos deutlich
-als ein oupakos wıxpös, d. h. als ein Eleiner runder
Bierath oder eine Budel befchrieben, und dann hinzu⸗
gefeßt wird, fie-rage über den Augen zur Befchattung
hervor. Ganz beitäufig erfcheint. nun aber auch noch
eine britte, mit jenen beiden eben fo unvereinbare, An:
gabe in Schol, Victor. ad x, 258, (&yalov va sei
„
-
pdacpa, rerpapaanpog 245 -
Moor); Akoyov, nodg To Aavdarer, dgahov Ös dva-
‚als, æ yko Toy Yahcoy zlosdacıy Exdeigdas ob Ad- .
pos. Ich mache aufmerkfam darauf, Daß nur der vor⸗
uͤgliche Victorianiſche Scholiaſt Hier biefe Erklärung
übe; während die andern fih begnügen das Agakor
urch den, In der Nacht nehmlich, Hinderlihen Slang
‚er pakoı zu begründen. Doch findet fich die Angabe
aß in den yakoız, der Buſch ſteckte (ov zar 6 Aopyog
xercei) auch Inden andern Scholien, aber zu Y, 132., mo
ie diefelbe mit der Notiz verbinden, dAß der Yarog auf .
er Stirn gewefen. Mamentlih In Schol, A. woraus .
ng oben die Erklärung des Yados durh Stirnfhirm
nd durch Buckeln gegeben war, heißt eg hier, bie Y&Aos’
len ovpiyyıa Eni as neroanwy eis A nadievras .
E Aopos, weil man nebmlic) das waver Auurrooios
‚aAoros, ganz dem Worte. Acunootot entgegen, durch‘
a8 berühren mit dem Helmbufch erktärte.
6 Die Verwirrung in den Stholien vergrößert
ch noch dadurch, daß die pyarapa In Scohol. A. ad.
, 106; ebenfalls erklärt werden als‘ a ward 70 u‘
0y Fig egıxepahoiag uıxgd Aamudioxte, Ara douoe
ger Evridevsa. Bu’e, 743. hingegen (Aupipalov —
eroapaAnpov) wird, wieder In Schol. A., zwifchen
ahoı und palapa forgfam unterſchieden, jene wie 'ges
oͤhnlich als Aomıdioxos auf der Stirn erflärt, diefe
ber fo: galapı Ö8, ol Er weis napayradicı golxos,
”.ov ad napayvadidss nasalanußavorsas Tg Tregine-
alalas: womit ungefehr übereintommt Schol, B. ad ‘
‚ 106. pahape ds TR xt vüg mager; Emmirtovea
fon, dide TO gar’ eivas nai Amurıoa, ws da 6, GoaE
Dionyfius) Exereowden avıms (rs mrnAmnog) woouos.
ndlich wird auch das Wort rergapaıngov wieder
ıf die gakovs oder yalapı bezogen, und, gegen allen .
erftand, für eine von dem Dichter felbft dem Worte 7 _
epiparov hbeigefügte nähere Beſtimmung erklärt bei
uftathiug zu der Stelle ine .. |
7. Was in diefen Erflärungen der Grammatiker
n gahog betrifft, fo glaube ich daß die von den Budeln
emand mehr irre machen wird... Auch die vom Stirn:
yiem iſt durch ihre Einſeitigkeit verwerflih. Um ſo
- - f ‚ _ u
— U
& v
[ + \
—XR
x
946 — 104. ꝓydaoc,
mehr ſchelnt die Angabe, daß der Adpos Im pdios ge
ſtekt Habe, aus befferer Quelle mitten unter die Wider⸗
fpräche der Scholien gekommen zu fein; deren verftüm:
meltem Gemenge es vielleicht juzufchreiben ift daß ber
Yaros nirgend geradezu durch_xorog erklärt ifl. Aber
auch keiner der alten Lexikographen hat dieſe Erklärung:
daher ich begierig war zu miffen, woher: fie die gang⸗
bare geworden iſt. Ich fand aber nichts ale daß alle
Wörterbücher vor Schneider den Artikel: DParos co-
nus galoao: eines aus dem andern genommen haben
bis Binauf In das aͤlteſte griechifche lateinifche Lexikon
des ı5. Jahrhunderts; worin es alfo durch Ueberliefe
rung von den griechtſchen Grammatikern gekommen ift. ?)
3. Eben fo verdient, neben der unfritifchen.. Bers
mengung der galapı mit dem gahos, die Angabe, daß
jene der die Baden. fehirmende Theil des Helmes feien,
allen Glauben, da fie wenigftens nicht aus ber Stelle
Homers felbft entnommen fein kann. Zwar wird mar
in den Sloffen des Hefychius, Suidas und fonf das
Wort, als Pferdeſchmuck, ungefehr eben fo in Bezie⸗
Bung auf die Wangen des Pferds erklärt ſehn; aber
dies iſt vielmehr eine Beſtaͤtigung. Wir fehn daraus
daß die an dem Kopfe des Pferdes fich herabziehenden
geſchmuͤkten Riemen ein Haupttheil der paAcoa we
ren; und eben fo beftanden auch die Geiten: Bededun:
en am Helm aus mehren unterm Kinn verbundenen
temen die mit metallenen Schuppen bedeckt 'roaren.
Ganz natärlich Hatte alfo dieſer Theil ‚bei Menſchen
und Pferden denſelben Namen, ward aber bei dieſen
auf das geſamte gleichartige Riemenwerk uͤher den gan⸗
zen Körper ausgedehnt. Dieſen Theil des Helmes tref—
fen begreiflicher Weiſe im Handgemenge die baufigften
Streiche des feltwärts nach dem Körpf hauenden Schwer:
tes; und fo erklärt fich Die Stelle 7, 106. vollfemmen.
9 MWenn nun aber mit diefem galcoa woieder
die Formen geAnpos und Tergagalnpog von den Gramı
matifern zufammengebracht werden, fo wird man hof:
3) In dem ſogenannten Cyrilliſchen Gloſſar I di um
verfiändliche Gloſſe: @alos habus. Her, — —
B . S
t — 7
D N r
gpähagu, sergapdimgos 247
fentlich aicht als-Beftälgung davon das lat; phalerae.
anfehn, das ein kurzes e hat und aus dem griechifchen ".
Worte im lateinifchen Munde umgebildet iſt; daher ich
uch nur die Schreibart falorae billigen kann ?). Deme ‘
ıngeachtet wäre die Wandelung von gaidpa in Taxe
paAngog durch das Metrum und den Sjonifmus wohl
yegründet, wenn fie fonft -ihre-Richtigkelt hätte. Ale.
ein dem Sinne nach die, ,xuven Tergagaanoos. der Gbt⸗
in mit jenen yalapoıs zufammenzubringen wird ſchwer⸗
ich befriedigend gelingen. : Nehmen ‚wir alfo das we⸗
ige was die epifche Sprache noch darbietet zu Huͤlfe.
Das xuue paanoıoav bringt wie fchon gefagt die Ders
teihung mit dem Helm und feinem weißen. Bufche
ehr ungezwungen vor die Augen. Ohne mich. alfo durch
in andres Wort, das In Sinn und Laut nicht ganz
ntgegen Eommt, verloden zu’ laffen, nehme ich aus Vers
leichung der zwei. homeriſchen Wörter yalngıoar und
:erg@paAnoog, mit Buverfiht an, daß Yaanoog entwes
‚er einer der Namen für den Helmbufch oder ein Wels
port deffelben war. Und‘ fo finde Ich es auch ſehr
oahrfcheinlich, da dieſe Benennung auf die Befeſtigung
olches Bufches In dem gados_ging. Auf diefe Art
fen nun die WBelwörter dupipakog- und Tergayaln-
‚os. vortrefflih gufammen. Der nad -vorn und hinten
ich erſtreckende galog eines Eöniglichen Helmes hatte . |
ler DBertiefungen für Soviel Buͤſche. — Ob Apollo⸗
ins, der einen gefehmüdten Helm 3, 1228. Tergape-
ng0v und. s, 920. tergdgalor nennt, für einen viers |
}
3) S. Schneiders Tat. Grammatif I. p. zor. ber dort -
die Schreibart mit dem ph nicht zwar für die richtigere
aber für die fichrere erklärt; was ich nur für ſolche
Fälle gelten laffen Fann, wo ein griechifcheg Mort im
übrigen unverändert iſt, bie Schreibart mit bem £ aber .
doch in Ötein- und Handfchriften erfcheint,. wie von
phafehıs, fipho, Aber phalerae iſt feim griechifches
x
Mort- mebr, fo wenig als phafeolus. Indem der las
teinifche Mund das Wort anders formte wird er auch
dag griechifche E in den davon umterfchiedbenen lateini-
fchen Laut £ haben übergebn laffen; und fo verdient
alſo, da beiberlei Schreibarten wirflich vorkommen,
falerae und faleolus den Vorzug.
\
TE Su
—
248 | u 104, epdios,
fachen Helmbuſch wirklich auch einen vierfachen Segel
ſich dachte oder denken konnte; oder ob auch Bier man
geihafte Auffaffung der altepifchen Vorftellungen bie
Bildung feinen Ausdrüde beftimmte, wi ich unentſchie⸗
den laſſen. |
10. Vergleichen wir mit diefen Bomerifchen Wori⸗
formen noch einige fpätere, fo müffen wir Immer wie
der auf bie Quantität des Vokals zwifchen 2 und E ach⸗
ten. Zu galnpos gehören demnach mehre Wörter und
Stellen die man fämtlich nebft dem bomerifchen palr-
asdeav aus dem Begriff weiß zu erflären pflegt, wel⸗
hen man für bie elgentlihe Bedeutung des Wortes
painpos anfiehtz was Ich aber ven ſchwachen etymolo⸗
giſchen Kombinationen der Grammatiker (ſ. Schneider in
5) nicht fo leicht glauben möchte. Uikander
461. finden wir don yıövesoı palnoa, wo Zwar
Die weiße Farbe fich zeigt, aber. darum das Hort ge-
Aypa noch nicht, fo wenig als bie sunarar paAnpıömes
— Nikander wol gewiß Im Auge hatte), von im.
egriffe des weißen ausgehn muß. Bel Theektit
3, 27. kommt ein sum» 6 yalzoog vor: man wet,
ein weißer Hund: aber 5, 104." heißt ein Widder 5
"bakäpos, der doch als nach etwas eigenthuͤmlichem
ſchwerlich nach dieſer Farbe genannt fein. kann. Ufo
nehme ich beide Thiere ſchwarz mit weißer Bleffe “auf
dem Kopfe anz daher auch Schneider einleuchtend rich⸗
Sig den Vogel damit vergleicht der bei Ariſtophanes
Av. 65. yaknols, und Acharn. 875. im Munde des
Bbotiers garhzois Heißt, folglich auch bei.den Lateinern
(f. Goſn. eto.) phalärie und phaldris auszufprechen
iſt. Diefen Vogel nehmlich, den der Scholiaſt zur er:
fern Stelle des Ariftophanes öpvsor Auıyaroy sungen
nennt, iſt, wie Schneider anmerft bie fulica atra, von
welcher aus der Maturgefchichte befant -ifl, daß fie ei
nen weißen Slec& oder eine Bleſſe, woher fie auch das
Bleßhuhn in einigen Gegenden heißt, auf dem Kopfe
Hat. Einem Buſche iſt zwar eine Dieffe nicht aͤhnlich;
vielmehr iſt Nie bei dieſem Vogel eine unbefieberte flache
Erhabenheit und alfo nur dem Yalog einigermaßen ver: .
gleichbar: allein In dem gegen den ſchwarzen Kopf ab: |
—
—
—
giägen,zergagdingos 249
echenden Weiß, - lege dennoch, fo gut wie in jenen
Haummgefrönten Wellen und fchneegefrönten Bergen,
ne Webereinftimmung mit der germöhnlich weißen orifta
uf dem Helm. / Hiezu komme endlich die Pflanze ga-
vpis bei Dioflorides und Plinius; bei letzterm (27,
2.) mit. der Darlante phaleris. Freilich beſtimmt
ns bier Eein Metrum die Mittelſilbe: da aber Pli⸗
ius diefe Pflanze fo beichreibe: thyrfum habet lon-
um, in fummo flors inclinatum: fo erinnert auch fie
n den Helmbuſch. J BE |
ara Anders verhält es fih mit dem Worte pa-
‚agov das: Aeſchylus Perf. 661. bei der perfifchen
Tiara braucht. Der Schatten des Darius. wird dort
ıngefleht, auf feinem Grabmal zu erfeheinen: Basıkelou
wagas Yalapov Aa-
ıucv, oĩ. Die Mittelfilbe von Yalapor iſt hier. wie
sie Segenftröphe zeigt, kurz, und- das Wort tft alfo
3er Sing. von 7 galadas was es aber hier bezeich⸗
1et, würde mit Sicherheit nur der beftimmen fönnen
dem die ganze Form des Hauptſchmuckes der alten vers
fifchen Könige genau befant wäre. . ch bemerke zufoͤr⸗
derſt daß der Ausdruck pPaAapov rıuangas Bier ebenfalls
verbietet mit einigen Erflärern amdie kleinen Buckeln
zu denfen, welche auch die Tiara in Mehrheit zierten;
fondern, ganz wie - dort Yahog xopudos, HE offenbar . :
auch dies von der Tiara ein ‚vorzäglich in die Augen .
faltender Haupttheil. Daß aber Aefchylus auch wirk⸗
lich gdlagor als etwas dem homeriſchen Yaros ents
fprechendes, etwa die grad empor flebende Spitze der
perfifhen Königs: Tiara, gebraucht habe, kann ich nicht
glauben. Die Tiara hatte viel herabhangendes; fie
brechern flatt ber Ohren, ex galeris fila pendentia prae-
cidit. Die Batenbederfung- zeigt die Tiara dev
Partherkoͤnige auf den Münzen, und ausdruͤcklich nen⸗
net fie eine Stehe Strabos 15. P- 734. wo von einer
v \ 8 s
N
\
250 104. gddog ne.
alles an der koniglichen Tiara elnen prachtvollen Schmuck
bildete, der in einem Stirnſchmuck von Edelſteinen ſich
vereinigt, und von ba aus als Ein Ganzes ſich barge
flelle Haben wird: und fo Eonnte der Dichter füglich
des Wortes parapov als Einheit, felbft zur Verediung
des für den Pferdefchmud üblichen Ausdiuds, und doch
vielleicht nicht ohne Mahnung an denfelben, fich bedie⸗
nen. Wiewohl auf eine Veraffgemeinerung des Wor⸗
tes auch die befondre Gloſſe des Heſychius Zugakagı,
Acunod, ſich deuten läßt. 3) |
* ıs. Um kuͤrzlich auch das Wort Tovgaksıa
zu beruͤhren, ſo ſcheint mir die gewoͤhnlichſte Erklaͤrung
von os- und PgAos durchaus unzulaͤſſig; nicht wegen
der Wanbelung von » in v; fondern weil ja zovpa
ı niemals das Belmort eines oder des. andern ausgezeich
neten Helmes if. Es ift. vielmehr, wie jeder fich er:
innern wird, einer der gangbaren Namen eines gewoͤhn⸗
lichen Helmes, Man {ehe nur I. m, 22. 094 rolle
aypıa wai rougalsıcı Kanneooy ev ovinon. Maf
allem obigeri empfiehle fich mir daher die Ableitung von
souo als die wahrſcheinlichſte. Ein Helm mit einem
zur Aufnahme des Buſches durchbohrten Bügel ift na
türlicher Gegenfag gegen die oben befcgriebene zazaizuE.
Geremonte der Magter die Rebe If gu welcher fie gin-
en Tiapag nrepıxelumos nılwrds, nadeıxvias Esarepe-
En, pizes zod xalinıes 1a zeiln, zas napayrasidas,
nad) der aus den Oandfchriften hergeſtellten num er
deutlichen Lesart: ſ. Coray. Man ftebt aus dem Ar—
titel sas, daß dieſe Backenbedeckungen an allen Tia⸗
ten waren, und nur bei biefer Geremonle Über den
Mund ginge. |
u Die Zuruͤckfuͤhrung aller obigen Wortformen nebſt
” gelaugie, le Pltmereh: Gloſſe Yarıos (f. Callim.
z ne) Sl einen Stamm palos glänzend, von pet,
iſt hoͤchſt wahrſcheinlich: nur gehe Jch nicht gern von
fo — ra n — * nu s
ven eng n susufegen babe, fo begnuͤge
mid mie diefer Eemähnung. e :
\
r-
t
105. apasv ı, 21,
— | | ie a
"105. @oxeiv, xoaıouelv, ahtscıy,
Nachtrag zu B. J. Art ı.
.
‚1. der Beobachtung, daß ungeachtet Die Verba
passiv und agxeiv bei Homer nur abwehrenden Sinn -
aben, der Begriff des Abſtoßen oder Abhalten, arcere,
arum boch ‚nicht der Grundbegriff dieſer Wörter iſt,
at ſich als befonderer Belag das Verbum aAsEsıy
nd aAadxerv anführen. - Denn in. biefem. it die
Stärke .(dAxn) und das abfolnte beiftehn, ohne den
CEkufativ des abzumwehrenden Gegenſtandes, notorifch der
Srundbegriff, z. B. Il. L, 109. Dav ds Tr’ adava-
coy — Towoiv alsEnoorse xarehöeuev:; 7, 9. HEURO-
: debEusv Aldor: und dennoch -befommt baffelbe
Berbum mit Annahme eines folchen Afkufatiys die Bes
yeutung des Abwehren vollftändig: ja fo vollftändig
aß auch der Fonfrete und phyſiſche Gegenftand der
Abwehr in diefem Akkuſativ hinzutritt; z. B. II.«, 347. .
meooıw ohebenevar Önion rug: v, 475, artErodas ue-
10ldg xuvag de “al Avdpas: E, 153. vuv Ö' 00 06
Malnenevas zuvas Fri. Hierin geht alfo der Ge:
rauch dieſes Derbi fogas ‚weiter als der der Verba
(omousiv und doxeiy, welche, wie wir beobachtet haben
nur das Uebel i
im Akkuſativ fich zugefellen.
2. Wenn alfo arekeı durch folchen Akkufarlo dieſe
Bedeutung bekommt, fo ift daffelbe auch bei aoxeiv nas
türlich, ohne uns zur Annahme. der Einerleiheit diefeg
Derbi und des at. arcere zu noͤthigen; woruͤber ich
das nöthige glaube beigebracht zu haben. Namentlich
die bei folcher Annahme befrembdliche Zufammenfegung
:magxecar zwi Öledooy tritt nun ganz in Analogie
mit 11. v, 315. Mnnor’ Eni Toweoowv alkyoer za-
xöy nung. Denn diefe Redeform entſteht offenbar aus :
Enrahtbeıy zıyi, jemand beiftehn, (T1.-9, 365. A, 428.),'
und nimt ungeachtet diefer Praͤpoſition den abwehren⸗
J
m ‚auftraften Sinn, Verderben, Tod
\
25? 106, zmAssheırüc x.
den Sinn an; der fich auch In dem Subſt. Eraltı
fetgefege fat. ") .
f
106. snkex,1 — 6c ꝛec.
Nachtrag zu B. J. Art. 24 9.
1. Ich habe es problematiſch gelaſſen warum alle
Compoſita von xAsızos und xAurog bei Homer, gegen
die Analogie,. wie es fcheint, Drytona find. Ich will
itzt verſuchen die gewünfchte Belehrung aus folgenden
fünf Scholien zu ziehen, fo verwirrt und dunkel fi,
befonders auf den erften Anblid, auch fcheinen.
ı) Bu Od. a, 30. Oburornsseor so Tnindnd
es ayaxlurog. Ei HI NTOTIKOV Kar’ Gore Guysedc,
fepiureras si da aldo vr Toy into uiar aulkaßın,
öEuveraı. do oyusovmsda To vavaılusog @EUFrORMN.
sd 08 dovgilurög Ev nagadsoy Kir. °—
2) 3u II. x, 109. Tudsidnv dovgı xAuser. VY T
aAusag, & nrorıxor warapyoı, dv. aurdsce Egi, Wir-
xAusog, Dvonaxlvrog‘ eb da Answsor, Quldoca id
‚ auror TOvov, nepixÄurog, dyaxiusog. did Omen
76 vavasÄurog Oburöusrov. Orı yup auvderov Ex, ÖR-
Aoy dx ToU usrgn To @ is rauoi dorisizg, was’ ide
*) Am den Widerfpruch zwiſchen dieſer Prävofition und
— angeblichen Sinn von doxe» fuüblbarer ma⸗
chen, fingirte Ih dort in der Note ein Compof. ader-
cere, als unmoglich. Sich babe dem Beweis dadurd
efchadet; denn man wird mir adimere als ein Bel
pie, folcher. dem Begriff widerfprechender Zuſammen⸗
: febung darbälten. Indeſſen Ifi dieſes Verbum wirklich
- eine auffallende Angmalle, welche ihre Auftlärung noch
erwartet und mit weldyer man obiges Enagxeiv zwi 1
doch wol nicht lieber vergleichen wird als mit jenem
ini Toweaaw adeinoe.
7) Ich fürelbe in den Venet. Scholten, die Wörter,
worauf es bier anfommt, unbetont, wie: Villoiſon das
Ganze. Auch Bekker In feiner Ausgabe gibt fie sticht di⸗
plomatifch aus dem Coder, auf welchen tie uͤberhauyt
uf Handschriften In diefen Kleinbeiten fein Verlag If
man vergleiche nur gleich bier dus legte Schol. zur Odvyſ⸗
fee), fondern nach den Grundſaͤtzen der Grammatik.
.
‘ *
-
„ft
4!
106.. wnleskeırdg 1. 253 |
op naoe To nö A did Tou m Aeyercı A did Tou
2). &y de ovröcce dia Tou @, Nauoızda, Navoi-
005, oO usw oUv dovge zAuros Er maoaourdkoe Eclv.
3) u 2. x, sı. "Ovouaxkuros, "Aolseoyos Öp”
v og raoıeAovoa. £v de Odvooelg öroua xAurög Al-
hy, KaT& naar. € de, panoıv (fchr. pyuiv), oDk
sıy EE odderepov xad anoenızoü ouvderor, Tl dsı To
' [:
—
*
Acvdvoes xal momuaroyoagos; xurk older one
sıy os TO Tokoxkvrog napi IIvöcow, ul epinurog,
4) 30 Od. L&, 22. Navomseıroio Aluayros —
s N * | # f 3 #
yıoı de vavoı aAAroio, Ev Övoi uloeoı Aödyov. ausiveh
NE 7 srooden, Yavoızleırolo, dv Tois zark vausınny &g-
os WööE. 1
.'$) Zu Od n, 39. Navoixivror, toß dyakkuror 89
suvdtoer ii xar' ökeiıy Taoır. # yo vavol dorf
rao& 18 nomtn, rœvr zur’ Wiley Alynrar, diu roũ 7
odpesdı; Ög, ol u napa.väavei nd. . |
2. Aus Schol. 1. und 2. geht als Norm’Hers
or, daß wenn xAusög vorn ein nrwsixöv d. h. ein der .
linables Wort habe, es &r ovrdcgsa, d. 5. ein eigent:
iches compolitum fel und barstonirt werde, wie To-
:OxÄurog, ß |
o behalte xAvsos feinen Ton, und das Ganze werde
fo orytonirt, wie ruegixhurog, &yanhuros, und fo alfo
uch sndexluros: Hieraus ergibt fich für biefe letztere
Yattung durch den. Segenfag, diefes: daß fie,&r napa-
rev felen, d. 5. nicht eigentlich zuſammengeſetzt, fons
vouaxAvrog; wenn. aber ein indeklingbles,
ern nur neben einander gefezt ober durch bloße Zus
ammenrüdung entjtanden, nehmlich aus Ti. xAurög
veit berähmt,. megı »Auros und &yav xAurog fehr bes :
uͤhmt: was denn freilich nicht in ber Indekllnabilltaͤt
‚8 erſten Theiles liegt, fündern in dem Gedankenz
—
a es zufällig von »Ausog ſolche Compolita mit Park s
ifeln, bie dem Gedanken nach untrennbar wären, wie
lalsuxos, en nicht ger Dach dem- erften
heile der Vorſchrift aber mußde man Alfo für wirk⸗
2) Nebmlich veuoi, welches auch im Etym. M. v. sole
unter den bomerifchen Formen ſteht; vermuthlich eine
alte aus dem geveinigten Tert verſchwundne Variante.
*
* N
—
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—
Lu
⸗
1
* —
254 100. —X x.
ı He owrder& und ßBaobrove halten, alle bie mit einen
Momen zufammengefegt find: wobel als Abweichung zu
bemerfen (onueiorsor) befohlen wird, vaudınlvrdc, das
ein ouvdtsov fel und doch oxytonirt werde. Als Ur:
fady Aber, warum es ein ourderör fei, wird in Schol.
3, verglihen mit Schol. 5., angegeben, daß bie erfte
Hälfte nicht der reine Dativ fel, der bei Homer v77vos
laute, nit vovol. Alfo if das Wort nrwrıxdv nicht
von Mominalformen uͤberhaupt zu verftehn, fondern bie.
Vorſchrift iſt für uns deutlicher fo zu beſtimmen: &
auvdsosı befinde fich «Autos (und xAsızos), und fel dem: :
zufolge zu’ barptoniren, wenn ein mrazıxöd, nicht aber
ein wirklicher Kaſus (nrwors), vorangehe; denn in die
fem Falle fel das Ganze eine — Wenn alfo
bei Homer vrvowiusog oder vrvai xAvsög gefunden
würde, fo wäre dies dann. nach der Regel betont, fü
wie dovgixAurög oder dovgs xAutds. Denn bei diefem
legten Beiſpiel ſcheint mir das &v napadeocı im Schal.
1. die richtige Resart, das &v nanaouydsck aber In
Schol. 2. eine DVerderbung zu fein. ?)
3. Wenn nun aber dovgÄvurög eine apadısız
ift, fo iſt es auffallend, daß, nah Schol. 2., ovoua-
xAvsog ein wahres aurdsrov fein fol, wo fich doch das
övou vecht gut für den Akkuſativ erklären laͤßt: aber
die Bemerkung ift Im Schol. 3. wiederholt, wo Hvoua-
xAusog "Aktns in I. %, sı. dem Övoum xAurov (bes
rühmter Name) in Od, r, 183., das xara napadenıy
ſei, entgegen. gefeßt wird. Alfo war bei den Gramma⸗
tifern eine zwiefache Entſcheidung; und Ariftarch ver:
warf die Verbindung von xAurosg mit dem Akkuſativ
entweder überhaupt, oder. in ovouaxAuros Insbefondre,
da dies nicht heiße „berühmt durch den Namen”, ſon⸗
dern vielmehr einer fei „der einen berühmten Namen
3) Wahrſcheinlich fandhler erſt falſchlich dr ovrdsron, und
aug der Korreftur entfland durch einen neuen Gebler
Das doppelt zufammengefehte Wort. ITupagurdecıs und
napaowwderov bedeutet befantlicdy bei den Grammatt-
tern nur die Ableitung von einem Compolito, waß .
hieher gar nicht paßt.
*
. 106. snhashberog X. — 285
hal”. Denn daß man auch bier nicht bloß auf die Form
des erften Theiles ‚fab, wonach-övoue freilich ein ordents
liher-Rafus wäre, fondern' auf den Gedanken, dies,
zeigt das Schol. 4. wo die Schreibart yavas xAsıroio,
ganz vernünftig, des Sinnes wegen verworfen, und
vavoıx)croio von dem „durch fchiffahreliche Thaten“
berühmten erklärt. wird. Freilich hätte fich -das nun
auch auf dovorxAutog anwenden laſſen; aber hier ſcheint
der Datid den Grammatifern in Form und Sinn zu
deutlich gewefen zu fein; worüber wir ihnen denn auch
den Prozeß nicht machen wollen. n
4 Soweit iſt alſo Folgerichtigkeit in diefen Vor⸗
fhriften: und fo erfodert die Billigkeit dag wir, was
nicht zufammenftimmt, den Scholienbindern zufchreiben.
Dahin gehöre alfo das nreoıxAurog in Schol, 3: das
dort gegen die deutliche Vorſchrift von Schol. 2. mit
rofoxAvrog als ourderov zufammen, geftellt wird + vor
allem aber der Anfang von Schol. 5 dem nicht gehol⸗
fen: wird, wenn man, wie Ich in der Ausgabe vorge .
fchlagen habe, vavoıxAuros und draxkurol orytonirt.
Die Solgerichtigkeit verlangt ungefehr biefes: Nava- .
xAusol, wg Ayaxlutol, xas’ Obeiwy rücıy, onuereor,
üre &v ovvdcoeh ÖV. N.yap vavos #7.) Mehmlich
es mußte gefagt werden, Navoımluroi, das dv ourddse
[et und doch orytonirt werde, wie das Er nagadgoe:
befindliche axaxtvrod,. fel als Ausnahme zu bemerken: —
Yuch die Dergleichung von oyouasAuros mit nraoıuf- _
ovoa in &chol. 3. iſt nicht: In der Ordnung; denn
racıuEAovon, fo tie Öanovgeov und einige andre, iſt,
uch wenn es fo In eins gefchrieben wird, nach fichern ’
Srundfäßen’eine bloße naoadesıs, womit die Gramma⸗
ifer alfo, nach ihren Srundfäsen, wnAexdurds und dov-
ıxAvrög vergleichen durften, nicht aber ovouaxiurog,
as dort und In Schol. 2. als ein eigentliches ouvde-
09 behandelt wird. | | ER
5. Unfere erfte Srage belangend rührt. alfo die
5etonung zrAssheıros, rnkexkurog u. fe 6. in unferm _
omer von einer Entfcheidung ber, wonach alles was,
m Gedanken nad, eine bloße Zufammenrüdung zweier -
ntaktifch verbundner Redetheile war, oder fich (wie
x x
6
Zu
256 407. acdleuv xc.
dovgixAvros) fo anſehn ließ, den Ton des zwelten Worts
unverändert behielt... In diefem Zalle waren aber faft
alle Zafammenfegungen von xAsırog und xAurösz; unb
obgleich vavoesAvrog, vovomkerog, nach obiger Theorie
nicht dazu, gehörte; fo hatte doch die fiheinbare napa-
Beoıg auch In diefer Form fchon fo gewirkt, dag man
bies nun nicht mehr änderte, fondern als Abweichung
anmerkte;’orpuaxAusog aber war, wie aus Schol. 3.
erhellet, im Streit. In unſerm Homer iſt nun Diefe
Betonung durchaus gteicpfbrmig gemacht; ünd wie mic
duͤnkt mit Recht; fobald man nicht die größere Will⸗
tür üben, und alles, eben fo gleichfoͤrmig, nach der.bes
ftehenden Analogie der Compoßta überhaupt betonen
wollte. R
107.
Nachtrag zu B. J. Art. 27 3
BE ‚Die Machweifung des von der Form mes
vorausgeſetzten Verbalſtamms, mit dem « und. ber Ne:
deutung fprühben, in wirklichem Gebrauch, babe Ih an
der genannten Stelle mie allzugroßer Zuverfihe ausge⸗
ſprochen. Lobeck Hat. in einer Damals von mir überfe
benen Note ‚zu. Soph, Aj. 1019, die Erflärung des
Ausdrufe noiev x0L0v bei Apollonius 4, 1671. aus
dem Zähneknirfchen, alfo gleihfam „bittern Zoen Enir |
ſchen“, den Ich für unerträgliche Härte’ erklärte, als |
möglich bewaͤhrt durch den Ausdrud Opplans Cyn. 4
238. Oyuov dab npiovrec, und bei Apollonius ſelbſt
3, 1170. Jarwv x0Aov. Aber Ich fühle num deſto deut:
licher, daß das widerftrebende des Ausdruds mroisır x0-
Loy in ſolchem Sinn nicht In dem Grammatiſchen, fons
dern in dem Bufammenhang liegt, worin es an jener
Stelle fieht. Denn daxwr xoAov iſt der ganz natüre
liche Ausdrud von ‚einem der-feinen Born nicht aus:
laffen kann (Idas 7°’ ünavevde daxwy 10Aov); und
den andern Ausdrud braucht Oppian von Löwen die
vor den mit Fackeln auf fie eindringenden Reutern flie:
benz wenn es alſo von diefen Ihieren heißt, fie knir⸗
’ fchen
}
-
m
|
y.:
j ; ı ——
1197. αανν I 257
ſchen mit den Zähnen ihren Zorn, fo iſt dies nur ein,
ausdrusdsvolleres,, der Wuth des Löwen angemeffenes,
daxvar, oder Verbeißen des Zornes. An der Stelle
bingegen, wovon bier die Rede iſt, wird die den chen
nen Rieſen Talds aus der Entfernung bezaubernde Mies
den gefchildert ; zuförderft wie fie ihn mit feindfellgen .
Augen anblidt; woran ſich fogleich anfchllegt, wie fie
Atuyalsov-Erst oi sıoley 1009, und feheusliche Zauber -
gebilde gegen ihn fendet, Zmuiapslor xorsovon Ich
muß die Möglichkeit einräumen, daß ein Dichter wie
Apollonius das fonft nur dee ohnmächtigen oder unters
drüdten Wuth elgne Knirſchen bier auch auf die thaͤ⸗
tige Aeußerung derfelben anwende, und fage „fie knirſchte
ihren Zorn auf ihn.” Aber man wird auch mir eins
räumen daß die Vorſtellung von einer. Zauberin die ihr
ren Zorn gleihfam unfichtbar: dem. Rieſen entgegen:
ſpruͤht, durch fich felbft, ünd durch das End ob (eme-
srgiey oil), ſich aufdrängt, und fo die Annahme, daß
pics auch ſpruͤhen geheißen, wenigftens als eine Ders
muthung rechtfertigt, die gefchöpft ift aus der Form
stoisıs vom Sprübfifet,: und aus dem Umſtand, da
ein alter Srammatifer monde, werbe diis ala.brem
nen oder als blafen gefaßt, von ioieıy ableitete.
3 Denn den aus ber Sloffe des Heſychtus Toic
toi, puoovcaı gezognen Beweis gebe ich auf, belehrt
dur Meinecke zu Menand. Ine, 336. ine Reden
art dianoiscder von innerligem Zorn, die zuverläffig
von ‚dıempisıv Toug odovsag (Lucian. Calumn, 24.)
ausgeht, ward bei den 'ehriftlihen Schriftftellern ſehr
3emöhnlichs ſ. Gatak, Adv. Miſo. pofth. 47. p: 914.
Das Einfache war in der frähern Sprache ſchon in
jleichem Sinn. Denn baß das angezogene Menandri⸗
che Fragment: Svdoder ds noieran, bag im Etym. M.
v. IIgissaı als Belag, daß die Attifer role, nit roile
agten, angeführt wird, denfelben Sinn gehabt habe, iſt
ehr wahrfcheinlich durch fich felbft, Durch die Analogie
enes; fpätern dienpisater, und: durch die vollftändigere
Kedensart welche Lucian auch in dieſer Diedialform Hat“
Dial, meretr, 12. v6 ue dnoßlinuz xai nolig roug
— Auch ich zweifle daher mehr, daß die
N
! !
258 . 107: ngi8W 1C.- = |
Heſychiſche Stoffe, fo gut wie die im Etym. M., anf
Die Menandriſche Stelle gebt; und man bat nun bie
Wahl, entweder mit Meinede Oynovsas flatt YGuoov-
sa, nach Anleitung der andern Gloſſe Auengiorso, Edv-
noürzo, zu beflern; oder anzunehmen, daß der Sram:
matifer durch Yvoovodaz, von innerer Anſchwellung
gefaßt, auch nur den Zorn ausdräden wollte; was mir
eaber um die Bedeutung guoar In nreisın. hiedurch zu
beftätigen, eine zu geringfügige Autorität wäre..
108 BRivrrvrııyv ꝛc.
Nachtrag zu B. I Art. 34 9.
1. Ich Habe bei Gelegenheit meiner Darlegung
der Ableitung des Wortes außporos von .kooos, Poo-
sog, mors, mortalis, den Eprachbildimgss all berüßrt,
wonach befonders im Griechifchen Po und PA. Öfters
entfiehn aus u vor E oder. A mit einem Vokal dazni
fen. Da ſich viele dahin gehörige Fälle auch anders
anfehn. laffen, fo ift ndthig, dab man den Grundfag fo
vollftändig .durchführe als dies auf hiſtoriſchem Boden |
oefchehn kann. In dieſer Abficht, aber auch mit. biefer
Beſchraͤnkung, will ich Hier noch einiges zu dem dort
aufgeftellten Hinzufägen, und was dort zu kurz ange
Beutet iſt, genügender ausführen. PR |
: 8: Quförderft mahne ich on bie Gewißheit des
Grundſatzes felbft, von dem es alfo nur darauf an:
komme zu zeigen, auf welche beflimmte Fälle ge mit
echt angewendet werde. Dieſe Gewißheit gibe ſchon
allein der hiſtoriſch feſt ftehende Fall von Puuoxe, wel:
ches zu uoleiw fich verhält wie Homoxw ‚zu. doosiv, und
noch. zum Ueberfluß . eine Diittelftüge an usußkoxa be
fist. Der Fall von uöpos, dufßporos, Boorö;, und den
dazu gehörigen Formen, würde, wenn ihm etwa art eig:
ner Evidenz noch etwas fehler follte, dies durch feine
Anlehnung an den vorigen Gall zu volllommner Be⸗
friebigung befommen: - .. .. en
3: Hiezu tritt die Inductivn durch Beibringunq
von Sällen, die jeder für ſich weniger Bedeutung ba: |
{
r
|
— — —
f
U
4
‘
\\
108: Mlavrew u. 0 a9
ben würden. Der Sprachkenner weiß daß die Ver⸗
zweigung foicher Grundſaͤtze in die von der Schriftfprache
entfernten Mundarten gebt, und gebt alfp die Gloſſen
befonders des .Hefychlus hinzu.
junächft dar Beßocuévcoy mit der Erklärung eiuanusvon,
welcher beider Formen Zuſammenhang geftägt wird durch. .
die Sloffen "Eußpaias und "Eußoausrn für eirapran
tuagpern. Diefe Formen tragen nicht das Gepraͤg von
folgen wie die Grammatiker fie fingiren, und wie ſie
im- Etymologicum zu: taufenden, im Heſychlus aber
nicht leicht: zu finden find. Solche fingirte Formen.bas °
ben nehmlich den Zweck irgend eine in der Schrifffprge
che wirklich vorkommende, deren Analogie nicht: deutlich .
if, zu: erlären: dieſe hingegen, führen zu nichts ders
gleichen, fondern fie weichen vielmehr. felbft von der ge
wöhnlichen grammatifhen Analogie ab. Mir Ehrinen -
alfo ſicher annehmrn daß man In gewiffen Mundarten
ftatt zuuapran, oder wie die große Analvgie es per⸗
langt, nenagraı, auch. Peßoaraı fprah und Zußpercı:
dies für Impaprae, worauf die Analogle von Zunoga
führt: und wir haben. alfo bier wieder dieſelbe Meta«
thefis. und deren Folgen vor uns; Zugleich aber une.
terftägen diefe Formen den Fall von uopos und foo-
#05 nach befonders und unmittelbar, da fie nebſt die:
fem von dem Begriff bes Ochidfals und dem Stamm:
pelop ausgehn. — Den Gall von uxonro und foa-
wor — Helych. Boawyas, ovkkaßer - der fich mit
einleuchtender Analogie anfchlieft, ermwähne ich hun .
Was damit in Verbindung ſteht, ſehe man bel Schnei⸗
der und in den Moten zum Hefychlus nach.
4 Zu der Stoffe Bi bat Heſhchius die Erklaͤs |
rungen BAicoeı, dusAya, Badila. Don. den beiben ers
ften werden wir ſogleich Sprechen, Gegen die letzte
werden unkritiſche Verſuche gemacht. Wir muͤſſen aber
alles feſt Halten wogegen ber Verdacht durch keine Spue
ren begruͤndet ff. Mur einige Bekantſchaft mie He⸗
ſychius belehrt ‚hinreichend daß. er bei einer. Wortform
die, vor verſchiednen Stämmen ausgehend, auch vers
fhiedene, nicht in dem mindeſten Zuſammenhang fie
hende Bedeutungen bat, biefe me neben eins
— — | . : 3
us dieſem bietet fi - u
-
*
260 108. Pdierew ı.
ander ftellt. Sehn mtr älfo Bier, Padite als eine be
fondre Heſychifche Sloffe an. Welche Urfach koͤnnten
wir haben die Vergleichung mie podsiv bier von der
Hand zu weifen? Mur fie genauer zu prüfen finde ich
‚darin eine Urfach, daß bei diefer Verkürzung das o
keine Spur Binterlaffen Hat; wodurch alfo der Fall ſich
von PAmoxo und der großen hieher gehörigen Analogie
etwas abfondert, Aber man bedenfe, daß. die Verbal⸗
form uoleiv wahrfcheinlich duwch den Umlaut zu Einem
Stamm mit dem s gehört; fo kommt uns fogleih uel-
Asey entgegen, welcher reine Derftandesbegriff doch feine
phyſiſche Bedeutung gehabt Haben muß. Uab welche
Bann dies anders fein, als gehn: wie je vais perdre,
perditum ire u. d.’g. Ja auch flo, uoı kann
ſchwerlich etwas anders fein als — es geht
mich an, und ſinnvoller, es gebt mir zu Herzen.
Wenn alfo Heſychlus aus den Dinleften Pdsiv ums zeigt
thr Bade, wer wird bies von folchem melo,
trennen wollen? wozu es fich werbält wie xAgıo, schrie
zu dem anerkannten Stamme *caro. Dieſes sah
tritt aber auch in feiner gewöhnlichen Bedeutung eben⸗
-falls in die Bier vorgelegte Analogie; Indem, außer dem
homeriſchen neußderaı in den Dialekten auch Formen
. mit bloßgem B waren: Helych, Beßlzodaı, usrkkır,
goorsitew. Beßhev, nelhsr: In welchen beiden Glof⸗
fen ich der Beſſerung pehsır unbedenklich beitrete.
5. So fteht alfo der Grundfag dieſer Laut = Wer:
wandtſchaft gewiß ficher; fo daß die Anwendung davon
:{n deh einzelen Fällen wenigſtens eben foviel Wahrſchein⸗
lichkeit Bat, als die von den mehr. auf der Oberflaͤche
liegenden. Jh Habe mich namentlich für die: Anficht
erklärt, woburch en allen mit uch zufammen-
‘gebracht wird. Etym. M. Bilon, vo, vo — BE
war soy nelıcoov, and Tod neh, pelllo. Hefych.
Blirtem, sd agyapeiv «oO us and rorv unplon Bii-
eus, nanvloaı uellosag was EEeAaccı Toy Gun», Uno
roũ 70 nel souynoe. Man fiehbt daß, von welcher
Art auch das Verfahren bei-der Honig: Ernte war, es
‚Mirreuv hieß; welches wohl den beftimmten Xusfprud,
daß PAlsweıw von ned tomme, begründen koͤnnte. Dem:
2
x
+
Le
Se ...108. Ahlzremv x. | | 268.
ungeachtet verwerfe ich — ‚andre Anfiht (f. u
die hieher gehörigen Artifel in Schneiders und. Riemers
Wörterbüchern), daß bei BAlszev ein einfacherer Geamm
mit dem Begriff taften, ausdrücden, zum Grunde
-
liege. . Helych. Bis‘ Pilsosı, auelya. Schal. Ari- ‘
ftoph. Eq. 794. Blirsuv dsl TO agyaugeiv TO uhr amd
"Toy anolov. xar neıgalay, za TO ymlaper, sad T6e,.
äunutlev, To xnoie soav uslıocav Oälßer. Wozu bank ,
noch, das Verbum PluuaLev tritt, von dem betaften,
"befonders der Hühner: denn daß dies Verbum auch in
demfelben heſtimmten Sinn wie 8ixreiy gebraucht wor
den fet (f. Etym. M. und Suid. in v.), will ich noch |
nicht als cher. annehmen. Wenn wir: alfo auf. biefe
Art das Wort Blister mit dem Begriffe melten auf ,
einen gemeinfamen Srundbegriff gebracht ſehn; fo vers
dient es doch Aufmerkſamkeit, daß uns auch hier wies.
der der Stamm MEA entgegen Euunmt in nr, -
melfen, mulgere, und daß neben dem lateiniſchen
Worte auch gleich wieder der allgemeinere Begriff fich
darbietet in dem Worte muloore, flreicheln. „Dies. bes
ftätige mich in dem Grundfag, ſo wenig als möglich
beſtimmt auszufprechen, welches Wort von welchem
komme; welcher Laut in einer Wortfamilie der erfte fel,
von dem gleihfam chronologifh und genealogiſch bie
übrigen ausgehn. Es wäre wohl erlaubt die allgemek
neren Begriffe des flreichen, flreicheln, taften, erft aus
ſolchen beftimmtern wie das Melken iſt durch Uebertra⸗
gung herzuholen, um fo die bequemiere Ableitung mels
Pen von Milch, und alfo auch Plirrer von ud, zw
behaupten. Aber eben dieſe doppelte Erſcheinung macht,
daß ich es einftweilen wentgftens für natürlicher hakte
den Begriff, der beiden gemein iſt, zum Grunde zu: le
gen. Ich nehme alfo einen Stamm MEAIR mit dem
Begriff ftreicheln, taften, palpare, muloere an,. mo:
mit wol auch mild und ueldıyog nebft dem DVerbo ye-
Alcosıy, Aelchyl. uehiooeı, zufammen hängt. Der phy⸗
fifhe Begriff des Worts ging über einerfeits in Die
Korm meiro, melEen, woher Meilk, Wiilch, ber fo.
gewonnene ausgedrüdte Saft; während anderfeits aus
dem unveränderten Stamm bas Gubft. eis entfland.
\
[
263° ‚108. irre x.
Diefe pwei Wörter find alſo eigentlich einerlel Wort
und &ache, befeftigten fich uber In dem einen Ept«
chenzweig auf den beflimmtern Begriff des Honigs;
im andern, der Milch. . Zugleich ging im Griechiſchen
die Wurzel MEA, nad ber in diefer &prache mehr
. bervortretenden Analogie in BA Über; woher Pkir,
Plirsev und Puuar; und fo läßt es die befonnene Ety⸗
mologie. unentfchieden ob das Wort Plirso unmitte:
bar, oder erſt durch eis, von dem Stamm kommt. —
Eine kleine Analogie gewährt noch das vielleicht durch
den Wegriff der Suͤßigkeit mit us verwandte Wort
Plivov, deuefh Melde ) —-.
6. Eben fo wenig haben wir uns alfo zu fihenen,
- "für PRGE die alte Ableitung von nalends beizubehalten;
befondera da wir den Merbalftamm, wovon PA<E für
fih allein herkaͤme, erft fupponiren muͤſſen: denn bie
Form Bachur, uopuirer bei Heſychius kommt nad ds
ler Analogie erſt von PA«E her. Als Beſtaͤtigung trif
-
Bier noch die Dunntität (rör PAaxa) Hinzu, bie in
. Galle von Akivas verwifche it. Xuf lonifchem Kup
würde das Wort ein 77 bekommen haben; wie Goa,
Teronge (Art, 13, 3.): und fo gefellt ſich alſo deutlid
auch bag Wort Alnzoos ſchwach hinzu; ungefehr mir
au Photonen Pleedgog. Der gegenwärtige Fall führt ober
noch zu weiterm durch das homerifche aßAnxopos, in wel
chem das. bedeutungslofe, nicht etwa intenfive, @ längf
auerfannt Hf, grade wie der Stamm von nahaxcı,
auch ein ſolches hat In auadss fchwach, zart, Ih %
310, (Gova), Eurip. Herael, 75, (yegorysa): gewiß ein
tem Sinn nach init aßdırdos natuͤrlich verbundars
Wort; und nicht minder auch dem Buchſtaben nad;
denn üuaAog, afAnypos läßt ſich wohl vergleichen wit
aucgreiv, aßpoFayeır, en j “
) Val. Mika, va Airsa,. was fchgn von an⸗
"dern gebeflert IA in Ada: denn ein gemein gangbir
ves Wort muß als Erklärung da geflanden haben.
* *
in a 2 Sn
3 S
= u \ 5 s \ 4
1
*
109. z8AasVüg, —RX ꝛc. a63 —
— —
109. »sAasvög, uäkagıc.
Ein Epfurs zu der ausführlichen griechifchen Sprache
lehre Sb. I. $. 16. Anm. =.
*
1. Das epiſche Wort xeAnvöc bietet einen fo
deutlichen Anlaut 'an das: gemähnliche ulus, meharos,
pehawd, dar,‘ daß man fich, nicht verfagen kann, Dies
für eine Dialekt: Verfepiedenpeit zu halten, und fih nur
wundern muß, wie zwei Buchftaben die fih fo wenig
als Berwandte betrachten laffen, in einander uͤbergehn
follen. Ich babe daher In meiner Grammatik ſchon
früher ?) den Saztz aufgeftellt daß die meiften Fälle dies
fer Art ſich erklären durch die Annahme, daß in der
alten Sprache auch eine Form vorhanden war, welche
beide Buchſtaben vereinigte: wobel, ich für. die einzeln,
Faͤlle die Unterſuchung offen ließ, ob die vollere Form
Mutter der beiden andern, oder ob fie die Usbergangs⸗
form war. & \ h |
i > SE
s. Einen allgemein anerfannten Kal biefer Art
gewähren die beiden Buchflaben w und g in einer
Menge befanter Beifpiele aus den europaͤlſchen Gpras -
hen, 3. B. warrant, garant; vaflare, gafler (zd-
ter) 2): denn der Vereinigungspunkt beider Formen in
gw, woraus auch gu ward (ital: guaftare), iſt aus⸗ |
gemacht, und für diefen Fall auch wol mit Sicherheit
als die Uebergangsform, aus dem w als Gtammlaut,
feflzufegen. | =
3. Noch welter auseinander liegen bie Raute #
und k in den Wörtern sur und cum. Die Form Eur
vereinigt fie. Mehre Spuren, namentlich in dem’ doll:
r | i
-
2) Mehmlich in meiner mittlern Grammatik, in einer
—Note zu $. 16. die ich meiner ausf. Spwachlebre, voll-
fländiger bearbeitet Als Exkurs anhängen wollte, uum -
. bieber bringe. |
3, ©. noch oben 39,4. mit der Note.
r s N j 5
264 109. xsAasrdg, usaag x.
ſchen Dialekt zeigen, daß die griechifchen Doppelbuchfta:
ben vielfältig durch eine Derfegung ihrer Grundlaute
entftanden finds ſ. Ausf. Epradl. die Note zu $- 22.
Anm. 3. Es iſt alfo wahrfcheinlih daE KTN (cum)
die Etammform iſt, woran fich, wie in foviel andern
‚ gällen, ein o haͤngte, ZKTN, woraus dann wieder our
ward; ein Gang den auch die Bergleihung von oxüle,
sulay beftktigt; fo wie die erfte Hälfte deffelben durch
Die mit Ev und cum fo einleuchtend verwandten For
men Eurdg, x0v05 zur Gewißheit wird. Vgl. auch xei-
qber, novpa, Eugriv, Evpör. —
4. Auch die Formen dl; und bis müffen, obgleich
.d und ß unmittelbar verwandt find, eben fo betrach⸗
get werden: denn das von duo gebildere altlateinifche
duis, das ſich zu bis verhält, wie duellum zu bellum,
‚ Rebe offenbar In ber Mitte. Hier aber iſt wol gewiß
die vollere Form Stamm. Nehmlich duo, dua, tuo,
zwo find unleugbar daffelbe Wort: von dvo, duo (dvo)
kam ATIZ, duis (dvis), wie bei uns aus zwo zwier.
Aus dvis aber entftand fowol dis als VIS, wovon bis
eine leichte Modififation iſt. Noch deutlicher zeigt ſich
dies in zwei andern Zahlwörterns denn von duo (AFR)
kommt offenbar einerfeits, mit Auslaffung des F, da-
dexa, und anderfeits, mit Auslaffung des d, das aͤoli⸗
(he Finars 3) und lateinifche viginti; während von
beiden Konfonanten auch bie legte Spur ſich verwifchte
in sixarı, eixooı. -
5. Noch eine .auffallendere Analogie gewährt bie
deutſche Sprache in den Provincialformen Waſen,
Wocken für Raſen, Rocken welche beiderlei Formen
ohne den Vereinigungspunkt we ſchwer zuſammen zu
bringen waͤren: den uns denn auch die Beachtung der
Mundaͤrten darreicht. Denn einerſeits iſt wirklich auch
ein anderer Provincialiſmus (im Heſſiſchen) Wraſen,
vorhanden; und der Annahme einer alten Wortform
Wrocken kommen die engliſchen Verbalformen work
und wroughc deutlich entgegen; womit man noch &oyor
5 ⸗
3) S. Koen. ad Greg. Cor, in Dor. 83.
er Dass
| x
und das verbinden muß, weiche Formen Aofifh nur
109. mahmarög, öhag 2, , 265
. Feoyov und Foebas gelautet ‚haben koͤnnen; f. mein .
\
Berbalyerzeichnis unten beim. Dogl. auch noch singen
t >
und, defjen Provincialiimus wrangen. 5
G6. Ich komme nun zu den in der griech. Sprach⸗
—
%
lehre von mir aufgeführten Beiſpielen, und zufoͤrderſt
zu xgei9, einer ionifch=dorifchen Form für yoeir: fs
. Callim. fr. $3. &20n08,Epicherm. ap. Ath.p. 236. b.
Hoc. Die Wörter voög, vaziv von Yyovaı, Yıyyaoxeıy,
ayvosiv trennen zu wollen, wird feinem Befonnenen ein«
⸗
fallen. Hiedurch allein wird uns alſo ſchon die Form
KNOEIN in die Hände gegeben, mit Vergleichung von
Yvagsug xYageuc, yraurto xraunter, Krocoz T’wooog,
Die große europäifche Sprachvermandtfchaft tritt Hinzu: -
- am deutlichften das englifge know: fo wie das deut:
ſche kennen wieder dem 'gleichbedeutenden xarveiv bei
Aefchylus (Suppl. ı71. Helych. in v.) fich anſchließt.
‘7. Gleiche Zuverläffigkelt erhält denn auch bie
Annahme einer jwifchen xelaıyog und nähen be
findlihden Form AMEAAN durch die Nachricht im
Etym, M, von einer Form ra xustedoe, welche einer
der gelebrteften Grammatifer, Pamphilus (f. von ibm
Buidas), in feinem großen Gloſſar verzeichnet und rag
doxoug erflärt Hatte. Es war alfo ein Dialekt von va
ueladoe, dem Gebälf im Dache, das von feiner Schwärze
diefen Namen aus ältefter Zeit herüber gebracht hatte. *) .
8. Weniger einleuchtend ft die Annahme einer
Form zwifchen noyıs und wörss, kaum, Ö aoyog und
6 uöhog, Mühe, Arbeit; alfo mit 74. „Um fie zu hal
ten läßt fich die Form 6 keodas, als in ihrer Länge eine -
Pas :
⁊
. 7) Sorglos hatte ich einſt aus der erſten Ausgabe von
en —— ra N er > : le
r Dampbpylier angeführt. Itzt erfi ſehe aß die⸗
ſer faſt laͤcherliche Derfioß, der durch eine Reibe Aus
gaben von Schneiders und Riemers Wörterbüchern
und ‚meiner Grammatik aufs möglichfie verbreitet fl,
—— Urſprung in einem Schreibfehler bei Stes
phanus hat.
*
0
‚das gebräuchliche
in der Mitte: von droyog aber auf xreipag füper vo
-905 ganz augenfcheintich. |
266.209 ehasvög, whhas ⁊x.
Spur enthaltend, dielleicht auch oͤ og, Ös ver
: wandter Begriff, verglekhen.
9. Sicherer iſt immer jene Annahme im Ans
fange der Wörter, wo vorzugsmweife Erleichterungen je
der Art von der Ausfprache gefucht werden. Und fo
ne bier noch ein fehr auffallendes," aber gemiffes und
längft anerkanntes Beifpiel, von einem Wort das in
derfelben Sprache In fünf verſchiednen auf diefe Art in
einander Übergehenden Formen auftritt: Logos, -Srö-
PS, yropos, rigas, vepos. Daß Löpos, Finſter nio
ante "rEpos, Molke, Finfternis, zufammen hange, würde
mar Saum ahnen önnem Da aber ein jedes T fo
wie ein 9 ift fo haben wir JOPOZ; und nun PAR
en auf jene Art — beiden
S
t
| Zufäge und Berichtigungen zum Erſten Band,
(Die mit dem * bezeichneten betreffen, bloß die se |
Erſte Ausgabe.) _
"+ Yet 1,24. Ueber ben Begriff des abwehren
in den Verbis Kexeiv und yowıoneir f. noch den Mache
trag in diefem Bande Art. 105.
Art, 1, zu der Note 3. ſ. ebend. Die Mote (S. 292.)
Art. I, 4: (S. 4. unten) Über domoc den he⸗ |
richtigenden Artikel 70, _
Art. 10, 1. Don dem Worte xoryvos, gut, auch
in dorifch profaifpem Gebrauch, gibt ein Beiſpiel der
Li
oxodc ovreqꝙ. N | a N . :
Art. 11. Zu der legten Note, von dem Furzer
n
ov.der Aeoller, füge man die ausdruͤcklichen Berichte
‚den Grammatifer: Prifoian, 1,6. 1lli enim (die Aeo⸗
lier) Bovyarne pro Yuyaenp, ov cartipiantes, vel
magis v ſono u Toliti [unt pronuptiare, ideoque
sfcribunt 0, non ut diphthongum faciagt, fed.ut
fonum v Aeolicum oftendant., Schel, ad Dionyſii
Thracis Grammaticam p. 779, wo ausdrüdlich des -
bei den Bdotern dem v vorgefeßten o erwähnt wird, .
zb 0 rd noorıdeueror nap& Bowrois Tou v, dag die
Quantität nicht ändere, da xounag bel ihnen kurz gefpros
chen werde, fo gut alg bei den Abrigen Griechen xurec. .
* Art. 17, 9. su Ende, Den Verbacht gegen bie Aus⸗
ſprache Zeuyröuev In der homerifchen Stelle nehme ich in
A
Tudnneras, fo auch Teuyrüne feftfegen fonnten.
fofern zuräd, daß die alten Grammatiter allerdings fo wie
[8 »
Bu
3
—
268
Art. 17, 24. Won wwei andern Beiſplelen für du
ſinaulariſche uyir wirb Od. o. 523. beſſer, mit Voß u. «
auf alle Freier gedeutet; und Heſ. a. 113. laͤßt ſich af
Ares und Koknos beziehen.
» Art. 17. Note 21. nach „In der Werbindung 16
brauche” fchalte man eins (f. unt. 58, 7. u. Schol. Od.
& 149.) | |
Art. 18, 2. 3. Unter den Belfptelen- biefer Sf.
find zwei mit der Form Zpvsodar, von welder in be
ausf. Eprachledre im WVerbal: Verzeichnis und $. 97.
Anm. 17. gezeigt if, daß fie.alt=epifches Futur ifl, für
&gvossdaı. Das Präfens findet an diefen beiden tk
len durchaus nicht flatt, wie dies auch der Aorift de
oacdas zeigt, den fämtliche übrige Beifpiele dieſer be
flimmten Bedeutung — bes augenblidtigen Entreißen,
Ziehen, Ketten aus dem feindlichen Gewuͤhl — darbie
ten, und der alfo auch an diefen beiden Stellen ſiche
wuͤrde, wenn nicht nach den Verbis Maoudi und /
pora das Futur weit gewöhnlicher: waͤre. |
Art. 198, 3. gu Ende diefes $. muͤſſen die hm
Deifpiele mit dem Aoriſt Aounaro, 'von dem eigentlih
fortwäßrenden Sinn des. Imperfekts dovero im em,
und des Futurs elpvonovsas im vierten Beiſpiel, gr
nauer unterfchieden werde. Weide gehn zwar chen
falls auf eine bleibende Schutzwehr; aber das Beiſpie
vom Wilde, TO» ur Tv’ MAlfarog iron mai daaxın
Urn Eiovooro, druͤckt doch zunächft das augenblidlidt
aufnehmen in dergleihen Schutz aus; alfo genau
. nahm ihn in Schug, rettete Ihn ıc. Und fo if auf
in der Stelle Il. d, 186. mo Dienelaog fagt „das Gehef
bat mich nicht toͤdtlich verwundet, alla mapoder &
‚ ovooro Lecno”, ebenfalls zwar von dem bleibenden
Schutz die Rede, den ein folyer Gürtel gewährt; aber
der Aorift flieht "wegen des Augenblidis wo er die Dr
ſtimmte Verlegung abhält. — Auch in. den folgenden
$$. ift mehr auf den Begriff des Derbi feibft als auf
den jedesmallgen Temporalbegriff gefehn, woruͤber man
bie, ausführliche Sprachlehre Im Verbalverzeichnis ur
fer Epvoo vergleiche, Fa
*
Fa
‘4
R j \\ * 269
" Art. 20,3: (koweis roreuoto, -gagun) — na den
Worten „was denn freilich, ſoviel ift als ablaffen, auf:
hören”, ift Hinzuzufegen: — welchen Begriff, ohne daß
grade ber wörtlihe Sinn hinweg eilen binzugebacht
voürde, das Wort an den angeführten Stellen hat:
und eben fo in &panoar xandroıo Hymn. Cer.. 302.,
von das nah ‚Haufe. gehn erſt befonders Hinzu gefegt -
wird. — F eh Be
» Art. a1, 2. (von Aako), nach den Worten „da offen-
bar der. lebte Moment des ‚fierbenden Vogels befchrichen
wird“ febe hinzu: — (aüzrix” ansxpeuager), 100 der Atbem
‚und die lebte Lebenskraft ihn ‚verlafien, und eine krampf -
bafte Bewegung, wie das zufammen ſchlagen der Fluͤgel
waͤre, nicht mehr ſtatt findet. — —
Art. 23, 12. zulezt. Daß in den pindariſchen
Worten xas yirorwv.. hodkol Enaügor das Verbum
aanz abſolut ſtehe, If nicht genau. Dadurch daß fein,
Axkkuſativ (Schaden) dabei fieht, iſt das Wort nicht
abfoluter als in ya suevneg, dnavpwrzas. Badelmos. Die
Auslaſſung aber, des Senitivs der Derfon, von der fie
den Schaden haben, iſt ganz gewöhnlich und durch rou- -
‚„sov zu ergänzen, oder quch durch ausnc mit Bezug auf
das fündige Mädchen...
Art. 22.zuletzt. Soll’ ich bie. Andeutung, daß
„Inavgelv und eugeiv mit haurire und. folglich mit apu-
m. fo nehme ih an daß
‚apvo auh APFR geweſen fei; worauf wir in aroo
oder AFPR diefelbe Umftellung des F ober v haben
wie in Yeovöng. und noovoeleiv. Und unbedenklich ſtelle
ich als Parallele daneben arim, ANFR, üre, üvonaı,
da nichts gewöhnlicher Iff als daß, was in einem Faü
einen Diphthongen bewirkt, im andern: bloß den Vokal
verlängert. 0° |
Art. 29, 5. ©. 119. Anflatt? „Nle wird man Raums
begriffe u. f. w.” muß es beflimmter heißen: — „Raum:
begriffe in ſolcher Verbindung, wie etwa — — wären,
wird man in der Profe und bei Horner nicht finden, fon-
dern fie fommen nur als puetifche Sprache bei den Dich»
tern der folgenden Zeit vor: wie Euripx Med. 441, aide-
se
—
270 |
oia 8° duinen (aid), Arat, 1807 Com der Gerechtigkeit)
Be
*Art. 34, 1. ſtatt „verglichen RR ſchreib: ver⸗
glichen — wie er wirklich venzeigeog auf dieſe Art
Art. 34, 2. Br „bei dem Altern Dichtern” ſchak
ein „wie Waros enßponioro; vom Meere, in. der cykli⸗
ſchen Titanomachie, bei Ath. 7. P- 277. d. fernee bei
Pindar u. f. m.”
Art. 37, 4 "Ein älteres Belfpiel, als bei Apollo⸗
nius, von dem unbhomerifchen Gebrauch des Worts Exr-
og von der Stille und Unbeweglichkeit leblofer Gegen:
ſtaͤnde zibt der Hymnus der Demeter V. 451.
Ed’ &ow Pagıov It, pegdoßıov oUdap Apover;
" To neb iin rora y' oim yegeopıor 5 alla
Aelor |
Eenme —
Doc tritt mir dies mur als ein Being mehr —
daß dieſer Hynmmus bei weitem nicht in das Hohe Alter
‚gehört deſſen Gepräg die andern tragen,
Art. 43, 3: Ich habe bie Zufanntiengleßlng d von
Heouön; bei Homer wegen des Digamma für unmiy
lich erklaͤrt. Diefer Ben entgegen Selen wir
freilich itzt Od. 7; 194
Tobvixꝰ du’ alhosıdid — —* —
Aber im Cad. Harl, ſteht ꝙœlytro mit richtigerm Sinn
als das hieher gar nicht gehbrige yamweoxeso gibf. Cs
iſt alfd gar Nicht zu awelfeln daß dieſe Lesart «auf die
Art wie ‚Porfon es thut nicht nur zu vertheldigen, fot:
dern ollein feſtzuhalten ift;, nebmlich durch Annahme
ber Ausſprache AAAOF Lam
FAAEN. — Noch merke ich an daß wenn ja Veoa-
Örs zuſammengezogen werden koͤnnte, Yeovdhs unrich⸗
tlde Form wäre, da das & ‚hier nicht ein 'gebehntes a
fonderi ein gedehntes iſt. Die Zufaimihenziehung
Eönnte alfo nur Hesıdrg lautet. .
Art. 47, 6. ©: 187.. unten, Kon diefer Ablet
* *
—
/
EIAEA güiveto, wie EF-
— | 271
tung der Worter odkog und oölauds ſ. bie Berichts
gung in diefem Dande Art, 87, 80. da nn
Art. 47. Not. 3. Don der Sloffe des Eroriäs
nus: OvRoy 6goßıov To ußßor. wird da Tr lnoue-
E97 6gößp axpoyopdorgv: fcheint mir itzt der erfte
Zelt von Dergleihung einer rothen Warze mit einer
Narbe oder mit dem Zahnfleifch auszugehn; bie andre
aber. das oVAog für ÖAoy zu erklären, gleikhfam 'eine
Warze die an Seftalt und Größe einer vollkommnen
Erbfe gleiche. iu ee
Art. 53, 3. gu covayı merke man’an, daß, wenn -
den Scholien zu. Od. &, 83. zu trauen ift, Ariftophanes
aAuch ben dort vorkommenden Dat. pl, savayyoır mit:
dem-s fhribd. - Be Te
Art: 56, 5. Ueber züros f. noch Art. 16.Mot. 2..
Art. 56. Not.2. Gegen den Schluß diefer Note
- wird mie mit Grund erinnert, daß der. Name bes Hun⸗
derthand, wie er auch gefchrieben ‚werde, nie mit länger
Anfangfilbe vorfommt, indem ‚Gyges durchaus nur ber
Lydiſche Name ift. Es bleibt alfo bloß bei der dort
von mir angenommenen Möglichkeit, daB beide' Formen,
Tune und Föyns, in der. Ueberlieferun waren, beide
nach) meiner Deutung des Namens verkürzt aus yutor.
Indeſſen erkenne ich an, daß unter diefen Umſtaͤnden
die Wahrfcheinlichkeit der Form I'uyne in korrekten Ge:
dichten verliert. Die Verkürzung Tonc iſt der Etymo⸗—
logie gemäßer; Foyng ift .eine Derberbung bie wegen
des Dafeins des Iydifchen Namens fehr nacärtich wa
? Art· 58, 6. ©. 341. Die Beifpiele find zweckmaͤßt.
ger fo zu geben; Wie pavos zu navcg, Papdos zu pars (unt.
$ı 8:), phrölng zu paenula, flagrfurfi zu —XR »— und
ale 59 5: iſt dann be OEAKN — nlcxe hieber gu ver⸗
Meilen: — ge N 2;
Art. 59, 5. Die bier gegebne Ableitung von ge=
00, Adern, iſt ſchon vollſtaͤndiger vorgetragen im Etym.
M. v. dyagozsog: wo erſt geſagt iſt, pydpog zao #
oo, und dann! — gYapog napd. zo gdoam dd
| oriae‘ na yag. Ödipdgous Yaoı (v. 3. duyaguou; ..
I
x
- f x
4
I‘ 1
273 ur
Yayuz) yeshvag sois eis ÖVo ueon merwpmwleroug, xai
Yapoos +0 anooyıapa zig Aohnros. ©. auch Schneid.
unter- page. Eine ſchlechte Etymologie gibt Heracli-
des in Alleg. Hom. 66. (p. 461. Gale): &ıı gegcaı
7d yarıjoaı. zal ırnv yiv ayapwror, 6 Kakkiuexgos ei-
ne ev dyovor' dgagwrog olov yuvij. Toup Batte
In feinen Papieren über Hefychius zu diefem Fragment
des Kallimachus allerlei gefchrieben, was den Drücke,
dem es nachher zu hell geworden in Opp. to. 3.
p- 499., nicht beflimmt war. ")- Von dem Worte
yurn \ft dort nur 77 ale Beſſerung angeführt, und
nicht einmal ——— daß er es nachher (ad Suid.
p. 483. Lipſ.) weit vortrefflicher gebeſſert Agaowtog!
oly — — zun, als Anfang und Ende eines Eenars,
da aus der parifer Handfchrift des Etymologikons er:
hellet, daß das Fragment aus. ben Jamben des Kalli⸗
machus iſt. In der Sammlung .der Fragmente unter
Num. 421. ift es unvollffändig gegeben. Wie vers
kehrt Übrigens des Heraklides Ableitung iſt, ‚erhellet aus
folgendem andern Sragment des Kallimachus (fr. 183.
Benil.) "H &gao0y gagdmai, ullu 08 .gyıy Öunrıov
2oyov- was Unfinn wäre, wenn dpapos fü viel ware
als äyovog. Es heißt nicht urbar; und anderes
Braucht dyagwrog an der’ erften Stelle aug nicht ges
wefen zu fein. |
* Art. 60, 8. Daß Heindorfs aitndev wirklid alte
Lesart if, wiſſen wir ist aus den von Mat beralisgegebes
nen Ampbrofianifchen Fragmenten Der Ilias, worin der Vers
von der Erſten Hand fo gefchriebent it. —— Tr.
Art. 63, 10. unter araivoucı. Statt ber Worte
‚und araivouaı heißt alfe ich‘ verneine, verweigere”
ſchreibe man fd: Avælydo hieß alfe Ich verneine; da⸗
her dralvoner daffelbe in Bezlehung auf. ‚etwas meinte
ges, d.h. Id verweigere. ©. Übrigens noch über bie
Frage ob avalirouaı ein Compof. fei die Note 5. 46
Art. 33. alrog. Ä ' |
— — — Art.
5) Zur Strafe daß Porfoh fo Alles herausgegeben, iſt
ann auch von-diefem vielen, wieles gebrudt worden!
“ s & En
\ N i N
Ei; \ ’ E 4
u * 273 Br
Art. 63, 12. Ich habe die überlieferte Schreib:
‚art xddıloy zu halten empfohlen, als deren Augment .
in der Mitte ausgefallen ſei. &. Indeffen die Note
zu der ausführlichen Sprachlehre $. 34. A. 2. mo das
Schwanken des Gebrauchs im igigen, namentlich Wol⸗
: fifchen Terte Homers erwähnt wird, indem dort zwar
Ursöcıxe, aber immer ELer, Epilegefchrieben iſt. Da nun
bei ©elegenheit von zuseude diefe Schreibart auch von
den Srammatifern zu 1. &, 611. vorgefchrieben wird,
‚fo Scheint es doch beffer bie Gleichfoͤrmigkeit zu bes
haupten und demzufolge Umoeixs und «adiLe durchaus |
zu fchreiben. . Ss IE 2 ME
* Art. 53. Rote 10. Ich ſehe itzt daB auch in He.
9. 369. die aoriflifche Betonung drıoneiv Fein Bedenken
bat. Denn da.bort von einer unermeßlichen Reihe von
‚Namen die'Nede. if, ſo ficht der Gedanke, der. Menfh
koͤnne fie. nicht alle nennen, am beflen im Aoriſt, der eine
vollendende, beendende, Handlung ausdrüdt. en
. Urt. 63, 22. Im Anfang. Die alten Grammati⸗
fer, obgleich fie in. Even eine Kompofition- erkannten,
nahmen doch durchaus Feine Modifikation des Sinnes
babei an. S. Apollon. de Synt. 4. p. 327. Bekk.
Ebend. weiterhin zu dem Beifpiel (daß &vorey nicht
> ben Begriff eines Zurufs babe) «il» ovolyywv 7’
Evonn, feße man (nach „fügen will”) Hinzu: — und
‚eben fo wenig wenn es Heſ. 9. 708. von Sturm und
Donner beißt pegov Ö’ iaynv 5’ Evonnv te. =
Art. 63. 29. Bel apsarını iſt auf dag berodotifche _
üylerzas zu verweifen in der ausf. Sprachl. $. 108, 4. Note.
Zu Art. 63. Not. 17. Das Digamıma von 290
fehe man belegt in Art. 89. zu Ende. Muh
. * Art. 63, 36. Zu dynyora füge man noch "die Bei⸗
‚fiele ayayoza, owvayayora, ouvayuyoye (Plusq. für —n,
- gem. uw) in dem dorifchen Teflament bei Gruter. pP. ccve,
col. 1. vd: 26 I, vi. 9.. 0xvu. col. I. Li: >
a3
m 8
4
— 133 Kot. üydayıaı 273.
"EBinzpös 262. . Avis, üveıy 269.
| äyyelln, ayysling 202. dnelhleır, anillsıy 148.
Gyioaros 98. . dnosgoaı 169.
ddamuovin, -ooun 136. . dnokuew, anokuvew 70.
adnuoveiy a 135. dodsv 170. .
dönv 238. - m denäv 35. 39. a51.
aöns, adis, Adia 134. : dgxıos 35.
‚ dönon, dönkötes 127. . ügleıy 269.
Bönpdyos 133. = das 129 f.
: log 137. 134. -4000 112.
ailovgos 77. ovılxa 227. N.
aipagıd 90. 4 aurör, 0, ihn, es, 100. IgI. |
: alyog, aiviu w 112. Axæciu Anuijmg 120: j
wiölos 73. - . . dyser für-Ayeer 127.
aloa 213. ot. | . Üarog 15. Eazein al.
&x0077, — 171. *
dxocijs, Ö, 174. N. , . Bißgurm Tea. 123.
"dien 191. j PAdE, Bhabeıy 262.
alskeın 251. Paciv 259. 261.
alipas 144 fi. Banxoòs 262.
almwösodnı, alicas 167. Puuatıy 261.
allaacer 198: . BGailrov 262.
allosöns 270. Pilttew 258 ff.
aualös 262. | Poayas 259.
duseooioc 270. Boœcxiu 125 f.
quevus. 130. ‚Pookaı, Boorgvaı 120.
duolyq, duolyaios 3. 39 Boordos, Pgoxös 121.
ärsıw 269. . Povxa Aff. 126.
dupl, aupis 217. Bouxãooaoi, Aedzen, Pißguzu
dupipulog 242: 122. 123.
duye 218.
evaßsßovziv 123. 7,7 für Spiritus oder Digam-
avaßgoy- f. Boox- ma 161. ar
avalvecdaı 113.1. 272. yacılo 162. a
ären, ven 1- vopos 266.
| F 275
— * 26.— — i53. —
Tvyıs, — 271. 7 Zoos, Bel 142.
dev 163: Ülupa 164 —
| 3 vorn ab und in 191. dußganivn it. 259.
ödoras 100: 1° -ywne 273. ?
Ösilsto 193. | dvonn 273. :
deln, Öeledas i6. 180. dEsilsıy 148. ifo rn |
Ösurs 233. 6sbayro 783.
:6n und 7 191. Enaiuvij 114.
I 90. Be dnupxioas Ir
dis 264 i ‚dns 198.
Övöpos 266. dniösieha 188.
dængleobßos 257. - . dmudsätew, -safew 110.
Jodooaro, Ödaro. 100. dnıdodken 1094f: \
Son, Voidbew 102. ögyor- 264 Ss”
. 0 — 254 ae & oous f- ünodgoas
vo 264. ‚8909,.170.
"Icdene ag, - : gisoden, u. namentlich vom
ei | Futur —R& 268.
day 13. N. 130. Zgweiv 269. oo
iv 9. süöslelos 189. |
ı..$apn 138. suis 227. .
dd 13.N. 130. . Samen, Eoiey 130.
. &arös 14. vgl. 10. Not. —
sinueon 23. : .. teuyvünsr, dus 267.
n00r 264: copos 266.
ꝛiacᷣeiy 154 ma
Do 7 und dij 191. |
DM 2 Mo # 18.230. *
cun 191. R. nrw, -orla 136. >
‚an oder An 158. ioeis, Hy 20. Zu
silmönoder 168. 169. RR. nlißoros 176. Re
' silinodes 155. Sn nloazo 147. J——
E77 1777 De 10. nuos 228. N.
siunptas 259. _ | moin 227. N.
doxuv 82. = Are 230...
£xnlos 270. _ - fürs, yurs. 937.
Ü- 142.
Üao-15$- De Haarvosıy-105-. °
iNiv, dlaivew 147 Bauos III.
"ÖOdoag, Mous 143: | Yaoasıy 105. :
ı x i © 2
.
ie 5
- Ivaı ob nachlaſſen, 131. -
’
—
„Key Augm. in der Kompoſ. neilszos a6ı.
276 Ze
OlmsasOas 111. N. , A: MEnad .
Os 1 DM. 0 ra ulnanıda 90,
- Dodtuy 109. Ayos 92. '
Obatos "Andi 108 N. Aza,.Aırl 0.
Bode 60. Aöxos, Aozioes 92.
Oöxog ım. x
— Gebrauch bei Homer
"Zepov f. Hieron, 92.
269. ,.. Miadgor 265.
Nm ı58 pelag 263. a6f.
Yale e de, und befonders käysıy 261.
150. 153. 155. pehsıy 260.
or, Wörter auf, s%. 52 päls 260 ff.
Toxum 83. pelloosım 268.
uslleıy 260.
—XRXV Augment 273. umxsdevosg 15. N.
—XXCEVC * pöhıs ꝛe. 265.
sa 94: - . woxAög, uälos st. 265. 266. ‚
satdus 95 N. -
zelwdiodas 167 f. : Yavdl- 354: a
xduruv, xandyesg, — vcũos 253.
zu: 237 ff. vpos 266.
nuraßpöges" sat. ze yoeiy, osiy, yyövas ir.
ætudeu, xıddag 96 — |
xelgaw 264. | : Eu 263. _
ia 94. ‚ Eurdg 264.
uNTos 95. . Eügei 864.
xmeseoou 9 gueös 7
xAoucE 159 “
xsAnıvog 263. 265. dldiv ſ. v. 0. uw fr.
audledg09 265. . Ölolrgoxog, öloolzgogos 234
ytpac 266. — ’Okdas 64. dkic 6 67.
no8iy 265. a 7°, 216.
nouös 264. Di — önin, Önkdıpos 216.
sovwseis 265. = . Öoxog Sa. Öpxion sb.
xovoK 264. 17,772 0 7 Se
»onyvos 267. oruj 198. |
nedEr, wa . ollog M. —* S a 1)
—WW ꝛe. 167. 158.
ov kurj a67.
— Zei; 33.
u. @ 367.
soo, Fe domm.aS.,
saegl U. aupl 219.
seguösfios 219.
rege, nörgog 19
win 4.
ohünıyog 113.
modooen, TENITEIV 204.
rgeiyvs, Ngsoßüs 162.
i
Acdleiv 256. nolaodas 257.
\
neonnlaxitev 163.
ngogakein 159.
Ödka 265.
oxila 264 ”
orevayıi, Grovayı m
.0p= 163. ,
zei. N AK 230.
„wergapdlngos 27.
enlanlureog, Tnhxarös 245:
spalleır, opllag 163.
agiv a68. ’
auläv 264,
go 263.
—
%»*
Ös Ir m.
x
e =
—277
nkdyeros 198.
rijuoę 298. N.
zıpixa 837. N.
5 198.
zoanely eltern 1545
“ Tgvpakes 250. ’
wltt aa. F
—
Unsgivap als.
ünmtgoniog 16. 215. -
Unsoplalog 209.,
dnilkeıy 150
Gmößguze 206. 3
gäloga, gos, 243. 245. 246.
249.
a — pls 243 fi.
* —
gagos, Yupda, — ꝛ
27: f.
gıcım 21 2.
zemouer ag. h
zugitovsss, ol, (Schol.) 5.
278 J
Achaea Cares 170.
Adiektiv fi. Adverb 269. unt.
“Aefchylus Choeph. 85a. — 5.
Perf. 661. — 249. Suppl.
610-12.— 105. Tragm. ap.
Athen. 11. — 43.
ajo 113. N.
Alcman ap. Athen. 13. —
233.
ambi- und — 218.
Anacreon, mehre Fragmente
defielben 230 f-
“ Anthol. 13, 28. — 16.
.. Apollonius 8, 532. — 3%
42. — ash.
Archilochus ap. Orig. e. Celf.
a. (fr. 83. Gaif.) — 54
fr. 69. Liebel. (24. @aisf.)
— 164.
Ariftarchus 86. 87. 193. f.
aus. 243. 252.
Ariftoteles (illousrw yip)
153 f. — (imepplalog) ais-
Aue
Yugment von im, exe In
Compolf. bei Homer 273.
bis 264
Calljmachus fr. 4217. — 572.
Chilhull, Ant. Afiat. p. 61.
— 33.
| Cicero Verr. 4, $7. — 33.
Mot.
Compoſita bei Homer 115.
Cyclopes sıo.
cum 263.
u Democritus (ölooitgoxoY) 236.
Diaffeuaf 84. 85. -
® ‘
Digamma 83. 142. 145 ff.
160. 166.9. 169. 226. 233-
Dionyfü Byz. Bofporus 33.
duis, duo 264.
Echinades 64.
Erotianus v. Ollov — —
erzählen 89. 90. zz
Eupbemifmus 237 ff-
Euripides (neue Bedeutun-
gen) 109. (6. 5.). 240. —
Hippol. 732. — 181. Med.
1408 ſq. — i09. Suppl.
756. — 240. — Oed. —
I50
falerae, fafeolus 247,
floccus ao. °' |
garant 263.
gafler, gäter 263.
gaudere 161.
gleba, globus, glomus 159.
Gyges, Gyes 267.
guajlare 263. 2
haurire 269. |
Helena 5 fi. J
Hephaeftio 230.
Herodötus ı, 146. und 6, 62.
74 — 58-
Hefiodus ’Epy. 217. — Sf.
349. — 36. 3683. — 36.
499. — 38. 575 — 39
588. — 44 800: — 55.
„808. — 188. op. 483. —
181. N 781. - 207.
Helychius. ©.y für Spitk
ind. v.’Aönneis 137. 4-
ld, Aldliv 82. N. di-
vor 112. mit Not. Biũ
259: 261. Eölo gi. N.
Koorol 175. N. ‚ Meyaxı-
—
-gerdı 118. Melitın 262. N.
O, Oluci, ’OLFE HT.
Toittos as7. —
160.
Hieron, Ort am Boſporus 2%.
Homerus, AUeber —
von Illas und Odyſſee5
209. 210. |
Wörter und Formen in
Homers gewdhnlichem Text
deren Schreibung noch itzt
zu ändern (oder in neuerer
Zeit mit Mecht geandert
iſt), ſ. Aödmeores, — — —
dos, — dven, Eno-
Eivo; 7 ze oder re. nach
De Kompar., nadılor (ges
on B. 1) ©. andh.öst-:
"Aero U. Hure die berzuftel«
len empfohlen find.
Wörter und Formen die
zwar mit mehr oder min-
| 279
T, 386. — 238.
u, 313. — 56. og
9, 461 ff. — arg:
Y, 330. — 217. V
Od. Ö,- 451-3 — 91.
79 288. — 192.
243. — 198.
3, 194. — 270.
%, 216 — 229.
Hymn, Apoll. 57-60. —
49. nebſt der. Note zu
©. sa— 52.
ʒ. Ven. 253. — 119. V.
268. — 197. va.
.r
H. Cer. ſ. S. 270. V.
479. — 118.
H. Pan. — — 117.
Suf 216. N
Juppiter — Imber-
bis, Urius 33- I)
fennen 265.
Rlump ı59.
der MWahrfheinlichkeit ur⸗ Anow 266.
fprünglich anders Iauteten,
in unferm Text aber bei-
zubehalten find, ſ. dv:
"(proparox.), dnaıyn, our,
0x8, nhsnAsızdc.. F
Kritik und Erklaͤrung ein-
zeler Stellen:
D. P, 222. — B- 5.
10. — 228. . B 115.
wer
% 304. — 38.
Y%, 132. — 241. 245.
& 278. — 57. |
n, 106. 7. — 24 DB.
132. — a41. DB. 422.
— 62.
Lacedaemon 73. .96\. .
Lapithae 216.
laudare ıı2.
laurus 113. N.
Leonidas Tar. 98. — 45.46.
Lexic. Seguer. 6. v. Ayign-
205 — 98. N.
loben 110. N.
Lucianus Dial. Mar. PERF
Neeyom. ı 12. — 1175
Lyfias .c. Theomn. p- 117. —
248.
Mahlzeiten bei Hymer, wie⸗
viel 198.
melken 261.
Meſſene 97.
*
1, 135 — 47. 499. V.
Li
1
P2
280 (Zu
Milch 26r.
nd zer.
mulcere, 'mulgere 261.
negare 113. N.
Paulanias 3, 3: — 36. Not.
8,22 — 28. 29. 2,97.
— 19 . 8, 27.30 5,
25. — 89., 8, 10. II. —
89. 19, 36. — 30.
'phalerae, phafeolus 247.
phaläris, phaläris 249
Pindarus 16. — Pyth, 4, 0.
— 295:
Plato Tim. p. 40. b. — 140.
Yrdpofition ob —
204
Mebuplifätion 83. 166. N.
Sappho ı3.
ſchlingen 121.
Schol. Il. & 506. — 173. u.
173. N. x, 109. — 152. f.
0, 502. — 422. N. 251.
— 253 f.:
Schol, Od. a, 30. — 452 f.
d, 1. — 95 N. 5 23. -
sa fe & 242. — 104. N.
v. 39. — 7 7 5 Fa
Schwelle 163.
Simonides ap. Etym. (fr. 219.
Gaisf.) — 147. N.
folea, folum 163,
Sophecles-Antig. 5 509. = 150.
Oed. Tyr. 2. 3. — 106.
Trach. 94. - 78. fr. ap.
Poll. .y, 5. (erden) —
174. mit Mot.
Sparta 93. @. - Ä
Spiritus 158. |
Stefichorus. (nAß. zdgragos) |
— 181.
Strab. '17. p. 818. — '180.
fuavis, fuelco 169.
Suͤlt 163.
tale, reden 90.
tell 90.
Theocritus 93, 49. — 136.
Thucydides 3, 59. — 239.
Tiara 249. j
trans und ultra 25. -
ultra und trans a$.
Umlaut 1204. 208. 126.
umſtellung der ———
- sol.
vaftare 263. -
venter 161. W.-
viginti 264.
volvere 166. I.
waift, Wanft 162.
u
warrant. 263. /
Waſen 264.
Woden 264.
work 264.
“ wrangen 265.
mwrought 264.
Zenodotus 87. 94. 125. 148.
dog.
Zerdehnung 105. 111.
zwier, zwo 264. \
-
Bedrudt bei Johann Briedrih Starde
-
3 2044 038 412 706 |
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