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I
Die Vorführung dieses Films findet
von Donnerstag, den 18. Juli d. Jahres
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in unserem Geschäftslokal, Friedrich¬
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BIOGRAPH
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No. 31
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No. 31
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Vitascope
28. September: Zollstation Nr. 12
12. Oktober: Nachtgestalten . . .
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Verlag: Lichtbild-Bühne
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Chefredakteur: Arthur Mellini.
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Deutschland (durch das Postzeitungs-
amtjund Österreich-Ungarn vierteljihr-
lich Mk. 1,00 bei freier Zustellnng, für
das Ausland Mk. 2,30. Einzelnummern
30 Pfg.
BERLIN, den 3. Hugust 1912.
Heft No. 31
Getrennte Vorstellungen für Erwachsene und Kinder.
(Siehe Leil
——- ie in der vorigen Nummer der „L.
D B. B.“ wiedergegebene Schilde¬
rung der durch die immer schär-
■ a a a fere Anwendung des Zensur-
Karten-Vermerks „Für Kinder ver¬
boten!“ geschaffenen Lage hat in Thea¬
terkreisen das lebhafteste Interesse ge¬
funden. Es ist klipp und klar ausge¬
sprochen worden, wohin der Kurs der
Regierung steuert, ein Kurs, der nicht
mehr aufzuhalten oder zu ändern ist,
da er zu spät erkannt wurde.
Wir haben bereits klargelegt, daß
diese Kurssteuerung die Theaterbesitzer
zwingt, sich rechtzeitig den zukünftigen
veränderten Verhältnissen anpassen zu
müssen, ehe das immer häufiger wieder¬
kehrende Zensurverbot „Für Kinder
verboten!“ die jetzt schon fühlbaren
schädlichen Zustände und ihre Schäd¬
lichkeit ins Unermeßliche steigert.
Im paragraphentriefenden Preußen¬
lande hat die Vernunft des Einzelnen
noch niemals Recht gehabt, sondern
immer nur der oft undefinierbare und
schleierhafte Wille der behördlichen
Gewalt.
In dem Bestreben der Regierung
rtikel in voriger Nummer: „Für Kinder
aber, die aufklärende Kulturmission des
modernen Kinematographen zu unter¬
drücken, wird die Regierung stets einen
natürlichen, aber mächtigen Feind vor
sich haben, nämlich die Blüte und Kraft
der Erfindung selbst, die sich nicht weg¬
dekretieren läßt.
In früheren Jahren hat die Behörde
kräftige Förderer und Helfer für ihre
unterminierende Tätigkeit, dem Kine-
matograph den Garaus zu machen, ge¬
habt. Die Pädagogen-, Lehrer- und Er¬
zieherkreise stimmten kräftig mit ein in
den Vernichtungsruf: „Nieder mit der
Kinematographie!“ In diesen Kreisen
hat man sich jetzt aber allmählich selbst
revidiert. Man hat gefunden, daß nach
sorgfältigem Studium der immer impo¬
santer werdenden gewaltigen Filmfabri¬
kation und die geistigen Werke, die ge¬
schaffen werden, die ethischen Vorzüge
des Kinos so große sind, daß man als
Ehrlicher nicht mehr der behördlichen
Parole folgen kann: „Nieder mit dem
Kino!“
Jetzt haben wir Gelegenheit, die er¬
freuliche Beobachtung machen zu kön¬
nen, daß die freiwillige Heerschau, die
verboten!“)
der polizeilichen Vernichtungskolonne
folgte, immer kleiner wurde und zu uns
trat. Ja, wir haben sogar schon aus
Lehrerkreisen, die im übrigen jetzt
schon bedingungslos als zu uns gehörend
bezeichnet werden können, den Aus¬
spruch gehört, daß man sich bemühen
müßte, den feindlich gesinnten Behör¬
den zu beweisen, wie notwendig eine
Förderung der Kinematographie und
wie schädlich eine Bekämpfung dersel¬
ben sei.
Man hat gefunden, daß der Kine-
matograph sich sogar von selbst, und
zwar aus sich heraus, technisch und
ethisch vervollkommnet hat, und dar¬
um ist das Legionenlager der Feinde,
die sich früher hinterlistig an den grünen
Tisch des Gesetzmachers herandrängten,
eine Kämpferphalanx für unsere eige¬
nen Ideale geworden. Darum steht auch
jetzt die Behörde mit ihren drakoni¬
schen Maßnahmen allein da.
Wenn jetzt die Behörde ihre be¬
kannten Geisteserzeugnisse beginnen
läßt: „Um dem immer mehr um sich
greifenden Unwesen der Kinemato¬
graphen zu steuern, wird hiermit ver-
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L • B ■ B
No. 31
fügt, daß . . so ist niemand mehr da,
auf den sie sich berufen könnte, um das
„Unwesen“ fachmännisch und doku¬
mentarisch zu erhärten.
Die Kurssteuerung mit dem Zensur¬
kartenvermerk „Für Kinder verboten!“
bedeutet klipp und klar nichts anderes,
als daß sich die Polizei Erzieherrechte
anmaßt, die ihr gar nicht zukommen,
und dieses fühlt man auch in Lehrer¬
und Erzieherkreisen. Ebenso, wie man
dort den belehrenden Wert und die
Kulturwirkung des Kinematographen
erkannt hat, ebenso fühlt man dort,
daß gegen die beabsichtigte behördliche
Eindämmung der Wirksamkeit und Be¬
tätigung des Kinematographen etwas
geschehen muß. Rund heraus gesagt:
die deutsche Lehrerschaft, in deren
Hände die tausendfältige Seele unserer
Jugend gelegt ist, will uns helfen. Da¬
durch schließt sich uns eine Kämpfer-
truppe an, deren fördernde Kraft nicht
hoch genug veranschlagt werden kann.
Die deutsche Lehrerschaft ist keine zer¬
splitterte oder einzeln für sich wirkende
Masse, sondern ein kompaktes Ganzes,
fest zusammengefügt in den „Deutschen
Lehrerverein“, der über ganz Deutsch¬
land ausgebreitet ist und als ein Muster
von Organisationsgeist bezeichnet wer¬
den muß. Dieser „Deutsche Lehrer¬
verein“ hat von jeher schon immer der
Weiterentwickelung der Kinemato¬
graphie das allergrößte Interesse ent¬
gegengebracht.
Man ist jetzt willens, den sich häu¬
fenden Verboten der sogenannten Kin¬
derfilms die schädliche Wirkung zu
nehmen, und der „Deutsche Lehrer¬
verein“ hat sich durch Vermittelung des
bekannten Rektors Lemke die
schätzenswerte Mithilfe der „Gesell¬
schaft für Verbreitung von Volksbil¬
dung“ erworben.
Zurzeit ist man mit den Vorarbeiten
beschäftigt, um praktisches Material
aus ganz Deutschland zu erhalten, wie
die allgemeine Lage ist.
Die „Gesellschaft für Verbreitung
von Volksbildung“ hat schon seit über
Jahresfrist einen „Ausschuß für Volks¬
und Schulkinematographie“ eingesetzt,
dessen Mitglieder sich zusammensetzen
aus Rektoren und Lehrern, einem Bür¬
germeister, einem Fachmann auf dem
Gebiete der Photographie und dem
Schriftleiter der „Lichtbild-Bühne“.
Dieser Ausschuß versandte jüngst an
über 3000 Ortsgruppen des „Deutschen
Lehrervereins“ ein Zirkular mit der De¬
vise: „Wie erschließen wir der Jugend
die in der Kinematographie dargebote¬
nen reichen Bildungs- und Unterhal¬
tungsschätze?“ Das Zirkular führt den
Gedanken aus, daß die Veranstaltung
bezw. Veranlassung besonderer Kinder¬
vorstellungen notwendig ist.
Neben einer ausführlichen Klar¬
legung der zur Zeit vorherrschenden
Kinematographenverhältnisse liegt dem
Zirkular gleichzeitig ein Fragebogen bei,
durch dessen Ausfüllung ein übersicht¬
liches Bild gewonnen werden soll.
Wir veröffentlichen hiermit den
Text vom
Fragebogen.
1. Ort.
2. Name des Lehrervereins ....
3. Beauftragter des Lehrervereins für
die Kinofrage.
4. Der Verein hat beschlossen, einen
Ausschuß einzusetzen.
5. Anfragen sind zu richten an . . .
6. Der Verein hat die Beschäftigung
mit der Frage abgelehnt ....
7. Am Orte bestehen bereits Einrich¬
tungen für Schul- und Kindervor¬
stellungen. Nähere Mitteilungen
über diese Einrichtungen . . . .
8. Dürfen Kinder ohne Begleitung von
Erwachsenen alle kinematographi-
schen Vorstellungen besuchen? . .
9. Dürfen Kinder in Begleitung von Er¬
wachsenen das Kino besuchen? . .
10. Bis zu welcher Abendstunde dürfen
Kinder im Kino bleiben? . . . .
11. Werden von den Kinotheatern be¬
sondere Kindervorstellungen veran¬
staltet? .
12. Ist der Besuch der sonstigen Vor¬
stellungen den Kindern untersagt?
13. Hat die Polizei die Lehrerschaft um
Mitwirkung gebeten?.
14. Hat die Lehrerschaft sonstwie Ge¬
legenheit, sich praktisch in der An¬
gelegenheit zu betätigen oder mit
ihren Ratschlägen die Angelegen¬
heit zu fördern?.
15. Sonstige Mitteilung:.
Ort u. Datum: . . . Unterschrift: ...
Durch das in diesen Tagen zu er¬
wartende Einlaufen der ausgefüllter
Fragebogen ist ein überaus wertvolles
und übersichtliches Bild gewonnen wor¬
den, wie die sehr akute „Kinderfrage“
zur Zeit beschaffen ist.
Wenn nicht alle Anzeichen trügen,
wird bereits die kommende Winter¬
saison zum mindesten überall da, wo
das Filmzensurverbot für Kinder stö¬
rend in die Theaterpraxis eingreift, die
Trennung von Erwachsenen und Kin¬
dern in der Form von gesonderten Vor¬
stellungen eine allgemein übliche Ein¬
richtung werden. Die Devise wird dann
lauten: nachmittags Kinder und abends
Erwachsene.
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Seite 9
17. August
mit den
. Löwen
2 Rkter.
Ambrosio
M. Reinhardt
Turin
Berlin
und der „Gesellschaft für Verbreitung
von Volksbildung“ gebildete „Ausschuß
für Volks- und Schul-Kinematographie“
ist sich natürlich klar, daß mit dem ein¬
fachen Gedanken von täglichen Doppel¬
vorstellungen nichts getan ist, wenn die
Theaterbesitzer nicht gleichzeitig auch
die praktischen Wege geebnet finden,
die da notwendig sind, um den Ge¬
danken auch in die Tat umsetzen zu
können. Dazu gehört in allererster
Linie für den Theaterbesitzer, die Ge¬
währ, daß die Nachmittags-Kinder-Vor¬
stellungen auch besucht werden. Diese
Gewähr ist eigentlich schon von selbst
gegeben, denn fast der mächtigste Trieb
im Menschen ist die Freude am
Schauen, doppelt stark angebracht in
der Kinderseele. Da nun unsere Jugend,
bewiesen durch die Jahre der Praxis,
die eifrigsten Besucher der Kinemato-
graphentheater sind, ihnen aber die
Möglichkeit dazu in den Abendvorstel¬
lungen fehlt, so liegt darin eigentlich
schon die festeste Garantie. Da nun
der „Deutsche Lehrerverein“, dessen
Ortsgruppen über das gesamte be¬
wohnte Deutschland ausgebreitet sind,
selbst der geistige Förderer dieser Nur-
Kinder-Vorstellungen ist, so ist es klar,
daß er auch der eifrigste Propagandist
für die Sache sein wird. Wenn nun die
Schule selbst, sozusagen in amtlicher
Eigenschaft, die Propaganda für den
Nachmittags-Kinder-Besuch der Kine-
niatographentheater in die Hand nimmt,
so hat dadurch der Theaterbesitzer eine
Werbekraft, deren Kraft und Wirksam¬
keit überhaupt nicht hoch genug veran¬
schlagt werden kann
Man sieht also, daß die Feindschaft
der Polizei jetzt isoliert dasteht und die
Lehrerschaft ihr keine Folgschaft mehr
leistet, daß die Lehrerschaft selbst, die
früher dem Kinematographen mehr als
wie skeptisch gegenüber stand, uns jetzt
praktisch zu helfen willens ist. Aus dem
Saulus wurde freiwillig ein Paulus.
Wenn nun jetzt durch oben ange¬
führte Tatsachen eine doppelte Garan¬
tie für den Besuch der Nachmittags-
Kinder-Vorstellungen geboten ist, so
bleibt noch die schwierige Frage des
Filmprogramms zu lösen.
Auch dieser Materie ist man bereits
praktisch auf den Leib gerückt.
Für die Nachmittags-Vorstellungen
sind gesonderte Film-Programme not¬
wendig; Films, die naturgemäß sämtlich
für Kinder genehmigt sind und aus be¬
lehrenden, anschaulichen, wissenschaft¬
lichen, amüsanten, historischen Sujets,
Trick- und Märchenbildern etc. be¬
stehen.
In Berlin, der Zentrale der Kinema¬
tographie, ist die Bildung eines Lehrer-
Komites beabsichtigt, welches all¬
wöchentlich ein 1500 Meter-Programm
aussuchen und auf Rechnung eines
Verleih-Institutes bestellen wird. Zu
diesem Programm arbeitet das Lehrer-
komite einen vollständigen erklärenden
Text aus, der in genügender Anzahl ge¬
druckt, dem Filmprogramm mit auf den
Lebensweg gegeben wird. An Hand
dieses beschreibenden Textes kann
dann das in jeder Ortsgruppe von den
Lehrern gebildete Kino-Komite die per¬
sönlichen Erläuterungen zu den Films in
den Schulen und in den Kino-Theatern
geben. Dies ist das langersehnte Hand-
in-Handarbeiten von Schule und Kino¬
theater.
Dadurch, daß in Zukunft dann das
Abendprogramm nur noch die halbe Be¬
triebszeit läuft, kann es doppelt soviel
Betriebswochen wie früher aushalten.
Wenn die allgemeine Einführung der
Doppelvorstellungen auf der ganzen
Linie ausgeführt ist, dann wird auch da¬
durch erst doppelt so langsam der Ver¬
lagswert der Films sinken, wodurch
dann das Abendprogramm für die Hälfte
des bisher üblichen Leihpreises ver¬
liehen werden kann. Wenn dann auch
noch die bereits in der vorigen Nummer
ausgesprochene Hoffnung des kollegia¬
len Zusammenarbeitens, wodurch der
Sturm auf die erste Woche illusorisch
wird, zur Tat wird, dann wird der
deutsche Theaterbesitzer sogar in Zu¬
kunft noch ein Filmprogramm, trotzdem
er täglich zwei verschiedene spielt,
sparen.
Daß die Einrichtung dieser getrenn¬
ten Vorstellungen eine ganz gewaltige
Zunahme der Kassen-Frequenz auf¬
weisen wird, ist ohne Frage, und so
wird vielleicht nicht mehr die Zeit allzu
fern sein, wo den Feinden der Kinema¬
tographie auch noch die letzte Waffe
aus der Hand genommen wird, und das
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Nr. 31
frühere „Unwesen“ der Kinemato¬
graphie durch amtliche Schulorgane
zum mächtigsten und gewaltigsten Er¬
ziehungsfaktor und Jugendfreund wird,
ohne daß es in Frömmelei und falscher
Prüderie erstickt.
Wir werden über den Fortgang dieser
neuen Bewegung in den einzelnen
Etappen und über alle wichtigen Be¬
schlüsse des „Arbeitsausschusses für
Volks- und Schulkinematographie“
weiter berichten. A. M e 11 i n i.
Die obigen Ausführungen, welche
die Notwendigkeit klarlegen sollen, daß
getrennte Vorstellungen für Kinder und
Erwachsene nur noch eine Frage der
Zeit sind, werden uns durch folgende,
von amtlicher Seite stammende Mittei¬
lung bestätigt:
Kinderschutz in Kinematographen-
Theatern.
Zur Regelung des Kinderbesuchs in
Kinematographentheatern empfiehlt der
Minister des Innern v. Dallwitz in einem
Erlaß, die Jugendlichen (Personen unter
16 Jahren) nur zu besonderen Jugend¬
vorstellungen zuzulassen. Wenn man
bisher Erwachsene (Eltern, Vormünder,
Lehrpersonen und sonstige Aufsichts¬
personen) als Begleiter zugelassen habe,
so seien dagegen Bedenken zu erheben.
Denn einerseits wäre die Kontrolle dar¬
über .schwierig, ob die begleitenden Er¬
wachsenen Aufsichtspersonen sind
oder nicht, und andererseits dürfte die
Voraussetzung, daß die begleitenden
Aufsichtspersonen, die Kinder vor dem
Anblick schädlicher Vorführungen be¬
wahren werden, nur in seltensten Fällen
zutreffen. Die Zulassung Jugendlicher
ausschließlich zu Jugendvorstellungen
biete daher die einzige Möglichkeit, das
Uebel an der Wurzel zu fassen.
Schundplakate an der Theaterfront.
u der sattsam bekannten Schund¬
literatur hat Gerichtsassessor Dr.
Hellwig das Pendantwort ge¬
schaffen, und wir wollen natür¬
lich nicht zurückstehen und prägen das
neue Wort „Schundplakat“.
Bekanntlich hat die „L. B. B.“ nicht
nur in der Prägung des neuen Wortes
„Schundplakat" die Priorität, sondern
auch gleichzeitig zuerst auf ihre mora¬
lische und ästhetische Gefahr aufmerk¬
sam gemacht.
In diesem von uns früher ganz allein
geführten Kampf gegen die Verunstal¬
tung des Straßenbildes durch liederliche
und geschmacklos aufdringliche Thea¬
terfronten sind jetzt allmählich nicht
nur in unseren eigenen Reihen Helfer
entstanden, sondern auch in uns fern¬
stehenden Kreisen hat man in den Kino¬
plakaten ein Hemmnis für die weitere
Entwicklung unserer Theaterbranche
erblickt.
Auch die Behörden richten schon
seit langem ihr Augenmerk auf diesen
Uebelstand. Teilweise sind auch schon
entsprechende Verordnungen und Ver¬
fügungen erlassen worden. Wir be¬
dauern dieses sehr lebhaft, trotzdem der
beabsichtigte Zweck der Behörden
direkt in unserem Sinne liegt. Wir
lieben nicht nur den ewigen Schrei nach
der Polizei, sondern auch nicht irgend¬
welche Bevormundung, speziell nicht in
Geschmacksdingen, denn darin müßten
wir selbst als Theaterleiter kompetent
sein.
Das hochentwickelte Geschmacks¬
und Kunstempfinden des deutschen
Publikums verfeinert sich von Jahr zu
Jahr. Besonders aus diesem Grunde hat
sich in Deutschland eine Plakatkunst
entwickelt, die weit über der des Aus¬
landes steht. Allererste Künstler, die
es früher für unter ihrer Würde hielten,
für die deutsche Industrie gewerblich
tätig zu sein, haben ihre künstlerischen
und stolzen Bedenken abgelegt und
schaffen jetzt für moderne Firmen, die
die Notwendigkeit der Kunst in der
Reklame, speziell im Plakat, erkannt
haben, Außen- und Innenplakate, die
höchste Bewunderung herausfordern.
Mit der fortschreitenden Verfeine¬
rung im Kunstgeschmack des Publikums
in bezug auf moderne Reklame hat der
17. August
mit den
Löwen
^ 2 flkter.
Ambrosio
M. Reinhardt
Turin
Berlin
No. 31
L - B ■ B
Seite 11
deutsche Kinoleiter nicht nur nicht
Schritt gehalten, sondern ist infolge der
verschärften Konkurrenz sogar immer
noch marktschreierischer .sensationel¬
ler und beleidigender geworden.
Die Hauptursache aber, weshalb un¬
sere Theaterfronten immer lüderlicher
geworden sind, liegt in der Hauptübung
des zweimaligen und mehrmaligen Pro-
grammwechselns, das wir auch heute
noch in allen Plätzen, die über 10 000
Einwohner haben, auf das entschie¬
denste verdammen und für den größten
taktischen Fehler halten, den die
deutsche Kinobranche sich leisten
konnte.
Wir hatten bekanntlich einen refor-
matorischen Messias in unserer Branche,
der sogar den „täglichen“ Programm¬
wechsel als höchstes Ideal bezeichnet
hat. Sein dreimal wöchentlicher Pro¬
grammwechsel hat unbegreiflicherweise
Nachahmung gefunden in der Genossen¬
schaftsvereinigung „Deutschland“. Wir
haben uns in Berlin diese dreimal
wöchentlich wechselnden Theaterfron¬
ten angesehen, und die Haare standen
uns da zu Berge. Die Theaterbesitzer,
denen wir Vorhaltungen machten, er¬
klärten uns: „Künstlerische Front-
reklarne kostet Zeit und Geld; das kön¬
nen wir uns dreimal pro Woche nicht
leisten.“
Wo liegt also die Hauptschuld? Im
mehrmaligen Programmwechsel. Als
dieser einsetzte, begann auch die ärgste
Lüderlichkeit. Sie ist die Hauptursache,
daß Schöneberg die existenzvernich¬
tende Würgesteuer erhielt; sie ist die
Ursache, daß dadurch in Stuttgart bezw.
Württemberg so heiße Kämpfe mit den
Behörden ausgefochten werden mußten,
die jetzt zu einem Selbstverbot von
Frontplakaten seitens der Kinobesitzer
geführt hat.
Jetzt hat auch der rührige „Verein
der Kinematographenbesitzer Badens“
dazu praktische Stellung genommen
und an die Filmfabrikanten folgendes
Schreiben gerichett:
„In meiner Eigenschaft als Vor¬
sitzender des „Vereins der Kinema-
tographen-Besitzer Badens“ erlaube
ich mir, Ihnen höflichst folgendes zu
unterbreiten:
In der letzten Sitzung unseres
Vereins, welche am Donnerstag, den
18. Juli 1912 in Mannheim stattge¬
funden hat, wurde folgender Antrag
einstimmig angenommen:
Die in Mannheim am heutigen
Tage versammelten Kinemato-
graphen-Besitzer des Großherzog¬
tums Baden protestieren in nach¬
drücklicher Weise gegen die von den
Filmfabrikanten für die Reklame ge¬
lieferten bunten Plakate, welche zum
größten Teil ein Aergernis für das
Publikum, wie insbesondere der Be¬
hörden bilden. Sie verlangen, daß an
Stelle der häßlichen Buntdruck¬
plakate von sämtlichen Filmfabri¬
kanten Photographien in einheitlicher
Größe, welche Szenen aus den vor¬
zuführenden Films darstellen, ge¬
liefert werden. Die Photographien
sollen möglichst die Größe der bisher
von der Nordischen Film Co. geliefer¬
ten Photographien haben, und werden
die Kinematographen-Besitzer für die
Zukunft alle jene Fabrikate bevor¬
zugen, welche mit solchen Photo¬
graphien geliefert werden.
Die versammelten Kinemato¬
graphen-Besitzer erhoffen von dieser
Aenderung eine wertvollere Beurtei¬
lung ihrer Darbietungen, und es dürfte
keinem Zweifel unterliegen, daß das
Ansehen der Kinematographentheater
durch diese bedeutend vornehmere
Reklame mit einem Schlage steigen
wird, um so mehr, als den Kinemato-
graphenfeinden zu einem großen
Teile die Veranlassung zum Nörgeln
entzogen ist.
Wir dürfen uns wohl der berech¬
tigten Erwartung hingeben, daß Sie
unsere im Vorstehenden kundgegebe¬
nen Wünsche berücksichtigen wer¬
den, und zeichnen in dieser ange¬
nehmen Hoffnung
Mit vorzüglicher Hochachtung
Otto A. K a s p e r.“
Der Wunsch ist wohl ein löblicher,
dürfte aber seinen Zweck nicht erfüllen,
denn der Filmfabrikant erzeugt seine
Fabrikate für alle Kulturstaaten und
nicht nur für die Mitglieder des Vereins
von Baden. Er wird also seine Plakate
noch weiter anfertigen lassen müssen,
trotzdem er diese große Mehrbelastung
seines Ausgaben-Etats gern sparen
möchte. Jetzt wird er in Zukunft noch
Photographien mit Szenenbildern her-
stellen und — die Badener Fronten
werden weiter unästhetisch aussehen.
Wir sind uns nämlich über das Wesen
der Frontreklame nicht klar. Am Bunt¬
druckplakat liegt die geringste Schuld.
Es gibt Theaterfronten, die wirken auch
ohne diese beleidigend. Große Lein¬
wandschilder, mit unbeholfener Schrift
marktschreierisch bemalt, verletzen
auch das ästhetische Empfinden. Zu¬
sätze, wie: „Hochpikantes Sittendrama
aus den Tiefen der menschlichen Lei¬
denschaft“, oder: „Es gibt ein Glück in
zwei Abteilungen vollständig viragiert“,
sind festgestellte Tatsachen, die noch
ärger zu verurteilen sind.
Außerdem muß bedacht werden:
selbst das künstlerische Plakat wirkt
häßlich, wenn es liederlich geklebt oder
falsch plaziert wird. — Selbst die besten
Plakate, gut und sauber geklebt, wirken
sinnverwirrend, wenn ihrer zuviel auf
den Passanten wirken. Die ganze
Front ist dann eben marktschreierisch,
trotzdem nur einwandfreie Kunst¬
plakate verwandt worden sind.
Mit der Verbannung der Buntdruck¬
plakate ist das Uebel nicht behoben.
Die primitiven und selbstgemalten
Schriftplakate und Schilder tragen auch
eine große Schuld.
Das Gebiet der Reklame ist ein
schwer zu definierendes, weil *is gleich¬
zeitig in Geschmacksdinge mit über¬
greift. Geschmack aber läßt sich nicht
in Regeln pressen, sondern muß man
fühlen.
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No. 31
Hinter den Kulissen einer Aktiengesellschaft
Wir veröffentlichen hiermit einen uns von befreundeter Seite zur Verfügung
gestellten Artikel, welcher von allgemeinem Interesse und der Schweizer Wochen»
schrift „Die Laterne" entnommen ist, der wir die Verantwortung für die Riditig»
keit des Inhalts überlassen müssen. Die Red.
| * * * ■-1s gibt gewiß nur wenig Aktien¬
gesellschaften, bei denen der
Segen Gottes so offenkundig und
aufdringlich in die Erscheinung
tritt, wie bei der „Elektrischen Licht¬
bühne A.-G.“ Zürich. Dieses Unter¬
nehmen, das mit einem volleinbezahlten
Aktienkapital von 500 000 Franken „ar¬
beitet“, war nämlich schon im ersten
Betriebsjahre in der angenehmen Lage,
einen Reingewinn von Fr. 150 000 ver¬
buchen zu dürfen. Da verlohnt es sich
wohl, den Quellen dieses Reichtums ein
wenig nachzuforschen, hauptsächlich,
wenn man in Berücksichtigung zieht,
daß dieser Erfolg nicht durch den Han¬
del mit Schnaps oder Käse erzielt wor¬
den ist, sondern mit dem „Bildungs¬
hunger“ des kinobesuchenden Publi¬
kums.
Es liegt in der Natur der Sache, daß
wir uns zunächst den Verwaltungsrat
und die Direktion etwas näher ansehen
müssen, denn der Erfolg jedes Unter¬
nehmens steht immer und überall im
engsten Zusammenhang mit der Tüch¬
tigkeit seiner leitenden Personen. Wäh¬
rend nun bei der Besetzung derartiger
Stellen bei anderen Aktiengesellschaf¬
ten und Unternehmungen in der Regel
auch die moralische Qualifikation der
betreffenden Personen in Frage kommt,
so fällt es bei der Zusammensetzung des
Verwaltungsrats der Lichtbühne-Ak-
tien-Gesellschaft angenehm auf, daß die
Aktionäre dieses Instituts derartigen
veralteten Ansichten nicht zu huldigen
scheinen. Der Verwaltungsrat der
Lichtbühne besteht aus Leuten, denen
man nicht nachreden kann, daß sie je
in ihrem Leben ein „gutes Geschäft“
durch moralische Gefühlsduseleien ver¬
pfuscht hätten. Der Präsident, Herr
Heinrich Neudörffer, ist ein bekanntes
Gründergenie, dem höchstens ein Hans
Bauder würdig genug wäre, die Riemen
seiner Schuhe aufzulösen; ein Mann
von unbeugsamer Tatkraft, der sich
lieber einen Finger abhacken ließe, als
auch nur einen ehrenfesten Grundsatz
zu verleugnen, daß der Zweck höher
steht als die Mittel. Der andere Ver¬
waltungsrat, Herr Hans Zubier, ist
Basler; er war früher Kanzlist bei un¬
serem Kreiskommando und wurde we¬
gen „Dummheiten“ aus dem Tempel
gejagt. Kein tüchtiger Mensch vermag
sich im Staatsdienst zu halten! — Der
dritte, Herr Robert Völkel, der gleich¬
zeitig als Direktor des Unternehmens
figuriert, ist in Basel ebenfalls nicht un¬
bekannt. Er ist Deutscher und gelegent¬
lich „Reserve-Offizier“, der durch
Saccharinschmuggel ein Vermögen
machte und es vorzieht, als „Gentle¬
man“ die Vorteile schweizerischer Gast¬
freundschaft zu genießen, anstatt bei
seinen lieben Landsleuten hinter schwe¬
dischen Gardinen Papierdüten zu fabri¬
zieren. Der Prokurist des Unterneh¬
mens heißt Otto Dederschek. Dieser
Mann kennt die Branche, denn, wie der
„Kinematograph“ in Düsseldorf zu be¬
richten weiß, hat er den Staub seiner
Heimat von den Füßen geschüttelt, weil
er sonst von den Hütern der öffent¬
lichen Ordnung wegen der Herstellung
von „unzüchtigen Films“ für längere
Zeit in amtliche Verwahrung genommen
worden wäre.
Mit Rücksicht auf das geschäftliche
Ergebnis der Lichtbühne darf man also
den Schluß ziehen, daß Leute, die nach
veralteten Ansichten nicht gerade sa¬
lonfähig sind, trotzdem sehr gute Ge¬
schäftsleiter und Verwaltungsräte sein
können. Schon gleich bei der Gründung
haben sie bewiesen, daß sie das Ver¬
trauen der Generalversamlung in allen
Teilen verdienen. Sie haben nämlich
für den Gründungsakt am 31. Mai 1910
ein Dokument der Ersparniskasse Uri
in Altdorf beigebracht, wonach das
ganze Kapital einbezahlt worden sei.
Es ist nun zwar festgestellt, daß diese
Einzahlung bei der erwähnten Bank
nicht geleistet worden ist, daß dieses
Dokument demnach unwahre Angaben
enthält, und die Sachlage wird des¬
wegen nicht besser, wenn man bedenkt,
daß die Ersparniskasse Uri in Altdorf
ein bescheidenes Bänklein und darauf
angewiesen ist, mit einem staatlichen
Dotationskapitälchen von 70 000 Frks.
zu arbeiten.
Mit Rücksicht auf die gutgläubigen
Kunden der Ersparniskasse Uri kann
man also von Glück reden, daß der Coup
einigermaßen gelungen ist, daß einige
kapitalkräftige Geschäftsleute auf den
Leim gekrochen sind, dem Unterneh¬
men, bei dieser günstigen Konstellation:
„volleinbezahltes Aktienkapital“, durch
den Erwerb von Aktien die notwen¬
digsten Betriebsmittel aufzubringen. Un¬
ter diesen Rettern in Not finden wir
u. a. unseren Freund F. Paris von der
Bauderbank mit Fr. 30 000 und einen
anderen Austin Manhatten-Mann: Mah¬
ler in Wil, mit etwa 60 000 etc. etc.
Im Jahresbericht über das erste Ge¬
schäftsjahr ist die optische Täuschung
vom „volleinbezahlten Aktienkapital“
nach allen Regeln der Kunst aufrecht
erhalten. Die Sache ist denkbar ein¬
fach. Die Gesellschaft betreibt in der
Schweiz und im Ausland Kino-Theater
und veranschlagt ihren Wert ohne
langen Kommentar auf 430 000 Franken.
Nun ist aber zunächst in Betracht zu
ziehen, daß nicht alle „Theater“ der
Gesellschaft „florieren“, es finden sich
darunter solche, wie dasjenige in Genf,
die der Gesellschaft direkte Verluste
brachten; dann befinden sich die Thea¬
ter in gemieteten Lokalitäten, läuft der
Mietskontrakt ab, so ist in der Regel
auch das Theater futsch, und die Er¬
fahrung hat gelehrt, daß eine komplette
Kinoeinrichtung im Werte von 20 000
Franken, wenn sie aus dritter Hand ver¬
kauft werden muß, in günstigen Fällen
noch 1000 Franken erzielt. Dieser
Posten ist jedenfalls um die Hälfte
„überlupft“, und auch das Filmkonto,
das mit 150 000 Franken eingesetzt ist,
dürfte sich vielleicht um etwa 100 000
Franken reduzieren, wenn die Licht¬
bühne für den laufenden Meter ihres
Filmbestands diejenigen Preise ansetzen
würde, die in Unternehmungen üblich
sind, wo weniger pfiffige Geschäftsleute
am Ruder stehen. Anstatt einen Ge-
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olumbus
Seite 16
L ■ B - B
No. 31
winn (!) von 150 000 Franken hätten
wir dann eine ganz anständige Unter¬
bilanz!!
In diesem Jahresbericht ist uns aber
noch etwas aufgefallen, was wir mit
unserem beschränkten Laienverstand
nicht erfassen können und worüber wir
den Verwaltungsrat um geneigten Auf¬
schluß bitten möchten.
Die Gesellschaft hatte am Abschlußtage
einen Kassenbestand von Fr. 793.36
und ein Bankguthaben
von. „ 17,152.90
Total Fr. 17,946.26
Sie hat davon bezahlt:
15"/" Dividende.Fr. 75,000.—
15"/« Aufsichtsrat und
Direktion. „ 13,935.26
Gratifikationen. „ 750.—
Total Fr. 89,685^26
Sie hat davon ferner sichergestellt:
40" " a. Amortisations-
Konto .Fr. 61,934.50
und schließlich auch noch
einen Vortrag verbucht
von. „ 3,216.15
Das ist zweifellos ein finanztechni¬
sches Kunststück, das sich sehen lassen
darf, sicherlich handelt es sich hier um
Buchungs- und Zahlungsmethoden, die
in rückständig geführten Geschäften,
wie Banken und dergleichen, aus Un¬
kenntnis nicht angewendet werden, um
Verrechnungsmethoden vielleicht, die
nur solchen Buchhaltern geläufig und
bekannt sind, die ihre kaufmännische
Ausbildung durch eine intensive Tätig¬
keit im Saccharin-Schmuggel belegen
können
Der Kunstgeschmack der Gebildeten.
Ein Musterbeitrag aus den sogenannten besseren Kreisen.
" — — ie fürsorgliche Polizei betrachtet gegensteilen. In unserer Branche sorgt
D es bekanntlich als ihre höchste die allzu straffe Zensur dafür, daß dem
Aufgabe, alle unedlen Einflüsse heißen Verlangen der ungebildeten, un-
■ ■ ■ ■! den Menschen fernzuhalten. Sie teren Kreise nach dem Rohen und Sen-
hat einen schweren Stand, denn beson- sationellen ein Riegel vorgeschoben
ders die tierischen Instinkte und der wird. Nur die Intellektuellen, die
verdorbene Volksgeschmack der brei- geistige Elite, die sogenannten Gebil¬
ten Massen des Publikums sollen sich detene, brauchen nicht mit der Fürsorge
hemmend dem Wirken der Polizei ent- der Polizei bedacht zu werden, denn
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M. Reinhardt
Turin
Berlin
denen ihr Zerstreuungsbedürfnis wird
stets in mustergültiger Form gedeckt.
Daß dem aber oft nicht immer so ist,
davon legt eine „wissenschaftliche
Seance“ Zeugnis ab, die in den letzten
Tagen in der Nürnberger „Tonhalle“
stattfand, zu der die nach der Meinung
der Polizei mustergültigen gebildeten
Kreise förmlich Sturm gelaufen sind.
Unter der Ueberschrift: „Bei den
indischen Fakiren“ druckt die „Münch.
Post“ die Kritik über diese Veranstal¬
tung ab. Auch wir wollen diese unse¬
ren Lesern nicht vorenthalten, und
bitten, sich nach dem Studium dersel¬
ben die Frage vorzulegen, was wohl die
Polizei tun würde, wenn wir in den
Kino-Theatern für die breiten Massen
des Volkes nur halb soviel Geschmack¬
losigkeiten ausüben würden, wie die
Fakire dem gebildeten Publikum dar¬
boten.
Der „Kunstbericht“ lautet:
„ . . . Das Programm versprach eine
erstaunlich rätselhafte Seance nebst
Experimenten. Ich hätte zwar darauf
wetten mögen, daß das Paar, das sich
auf der Bühne der Tonhalle in phan¬
tastischem Kostüm zeigte, Kunze hieß
und vielleicht aus Dresden stammte.
Aber das Programm verriet, daß er
Ben-Said und sie Saadi-Djebbari heißt.
Zudem sagte er der Gurgel statt die
Gurgel, und das Aepfel statt der Apfel.
Es waren also gewiß indische Fakire.
Außerdem käme es bei diesen Vorfüh¬
rungen auch gar nicht auf die Abstam¬
mung an, das Publikum kam um der
No. 31
L • B - B
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Seite 18
L • B • B
No. 31
Vorführungen selbst willen. Und warum
sollte schließlich nicht ein Sachse oder
meinetwegen auch ein Tiroler nicht
hinter die Geheimnisse der Fakire kom¬
men können? In zwei Abteilungen
boten Ben-Said und seine bleiche Part¬
nerin ihre Künste dar. Saadi-Djebbari
durchstach sich zunächst mit Hutnadeln
die beiden Wangen und die Zunge.
Später ließ sie sich durch einen Herrn
aus dem Publikum den Oberarm mit
einer langen Nadel durchstechen. Ben-
Said stieß sich Nadeln, die ihm vom
Publikum gereicht wurden, in den Ober¬
arm, als wäre er ein Nadelkissen. Und
endlich durchbohrte er „das Gurgel“
mit einer Nadel, die er zehn Minuten
lang stecken ließ. Mit der durchbohr¬
ten Kehle ging er im Zuschauerraume
spazieren und erläuterte dabei sein Ex¬
periment. Kein Tropfen Blut floß. Das
Durchstechen der Wange hat ja auch
schon mancher andere im Familien¬
kreise als (abgeschmackten) Scherz
vorgeführt. Die Wissenschaft erklärt
solche Experimente, wird sie aber wohl
kaum für öffentliche Vorstellungen
empfehlen. Abstoßend wirkte die rät¬
selhafte Operation am Auge. Ben-Said
preßte von unten her eine Nadel ins
Augenlid und drückte den Augapfel et¬
was nach vorne. Alle diese Vorfüh¬
rungen waren „echt“, das Fakirpaar
bediente sich nicht etwa präparierter
Apparate, wie vielleicht einige At>
nahmen. Beim Durchschneiden des
Daumens und der Bauchdecke arbeitete
aber der Artist und nicht der Fakir.
Ben-Said machte am Daumen, den er
zuvor mit einem Tuch unterbunden
hatte, hart am Nagel einen Schnitt und
wies die blutrünstige Schnittstelle auf.
Dann befeuchtet er die Wunde und
trocknet sie ab, so daß sie bald nicht
mehr sichtbar ist. Der Chirurg wendet
Adoenalin an, das die kleinen arteriellen
Blutgefäße so stark verengert, daß sie
für das Blut undurchlässig werden. Mit
Adoenalin wird künstliche Blutleere in
abgegrenzten Bezirken des Körpers er¬
zeugt. Vielleicht kennt auch Ben-Said
dieses Mittel. Das Harakiri, das der
Fakir an sich vollzieht, ist wohl nur ein
Artistenstücklein. Er hämmert an¬
scheinend den scharf geschliffenen Sä¬
bel quer in den Leib und zieht dann all¬
mählich den Säbel aus der Bauchfalte.
Eine Schnittwunde mit einem Bluts¬
tropfen — sie mag echt sein — wird
sichtbar. Um den Abend auszufüllen,
„Christoph Columbus
Die Entdeckung Amerikas.
ie rührige internationale Film¬
fabrikation schreckt selbst vor
den größten und schwierigsten
Aufgaben nicht zurück. Eine
Großtat jagt jetzt fast die andere. Wir
registrieren diese hervorragenden Film¬
sujets mit ganz außerordentlicher Ge¬
nugtuung, denn sie entsprechen am
richtigsten dem idealen Grundwesen
der lebenden Bilderkunst und sind be¬
rufen, uns moralische Gewinne von un¬
schätzbarem Werte zu bringen.
In diesem Sinne können wir auch
den Film „Christoph Columbus“ be¬
werten, der berufen ist, die Heerschar
unserer Feinde zu reduzieren und un¬
sere Anhängerschaft noch zu ver¬
größern.
Im Laufe dieser Woche fand in Ber¬
lin durch Herrn Brüggemann als Ver¬
treter der Firma: Vereinigte Theater
Hagen & Sander, Bremen, welche das
Monopol für Deutschland und die
Schweiz erworben hat, eine Spezialvor¬
führung dieses Films statt.
Ein Erzeugnis der Selig Polyscope
Co., legt das Wandelbild Zeugnis ab,
mit welcher Unsumme von Arbeitskraft
und Geldmitteln die moderne Kinemato¬
graphie arbeitet. Der komplette Film,
der eine Gesamtlänge von über 3000 m
hat, gelangt in Deutschland in der Länge
von ca. 1000 m zur Ausgabe. Das Haupt¬
interesse konzentriert sich auf die drei,
historisch getreu nachgebildeten Cara-
wellen, aus welchen die Flottille des
Entdeckers bestand.
Columbus, in Genua 1446 oder 1447
geboren, nicht 1435 (wie der Prospekt
irrtümlich besagt), unternahm verschie¬
dene größere Seereisen, trat 1486 in
spanische Dienste, schloß mit der Köni¬
gin Isabella am 17. April 1492 einen
Vertrag, der ihm Vio Einnahmen zu¬
sicherte, und trat am 3. August 1492 die
ungewisse Reise an.
produziert sich Ben-Said auch im Ge¬
dankenlesen, spaltet mit dem Säbel
Aepfel auf der Kehle seiner Partnerin
und durchschlägt mit dem Säbel einen
Apfel im Taschentuch, ohne dieses zu
verletzen. Das letzte Experiment ist
ein physikalischer Scherz, den gelegent¬
lich auch unsere Jungen machen.
Ein wirklich Gebildeter wird die
Vorführungen derartiger Experimente
am menschlichen Leibe gewiß nicht gut¬
heißen. Vielleicht sind sie nicht so ge¬
fährlich, wie sie aussehen. Für d i e
Gebildeten, die am Mittwoch i n
Scharen zur Tonhalle eilten,
waren die fakirischen Eperimente ein
höherer Genuß als eine Theatervor¬
stellung. Das Damenpublikum war be¬
sonders zahlreich vertreten. Manchem
dieser Zuschauer schnitt Ben - Said
sicher nicht tief genug, stieß nicht rasch
genug die Nadel durch die Gurgel. Jeder
wollte die Blutstropfen am Bauche und
am Daumen möglichst nahe besichtigen,
und als im Zuschauerraume den Fakir
einige Leute neugierig umringten, schrie
einer, der fürchtete, um sein „Vergnü¬
gen“ zu kommen, ganz energisch: „Setzen!“
Ben - Said und Saadi - Djebbari sind damit
sehr zufrieden/ sie verdienen Geld dabei.
Mit großer Anschaulichkeit schil¬
dert uns der Film alle historischen Be¬
gebenheiten. Am 12. Oktober betrat
er amerikanischen Boden, trat am 16.
Januar 1493 die Rückreise an und lan¬
dete am 15. März wieder in Palos.
Das Bild zeigt uns die Zeiten seines
höchsten Ruhmes, aber auch, wie er
durch den Neid der Günstlinge am spa¬
nischen Hofe schließlich in Ketten ge¬
legt wird.
Das an prächtigen Szenen überreiche
Bild schließt mit den Worten: „So wen¬
det sich der Ruhm der Großen!"
Alles in allem kann man wohl sagen,
daß „Christoph Columbus“ bei ge¬
schicktem Management vollgefüllte
Kinokassen bringen kann, zumal, wenn
es gelingt, die Schulbehörden für dieses
lehrhafte, historische Bild zu interes¬
sieren.
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L ■ B • B
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L ■ B ■ B
Seite 23
D
Behördliches.
*□
Zur Kino-Erschwerung in Stuttgart.
In Sachen des Kinematographen-
wesens hat das Stuttgarter Jugendsekr-
tariat an das Kgl. Ministerium des In¬
nern nachfolgende Eingabe gerichtet,
die mit der Einladung zum Anschluß
auch einer Reihe auswärtiger Behör¬
den und Vereine zugegangen ist:
„Im Frühjahr dieses Jahres hat sich
das Jugendsekretariat erlaubt, auf
Grund einer aus allen Schichten der Be¬
völkerung und von Behörden zahlreich
besuchten Versammlung die Bitte vor¬
zutragen, es möchte das Kgl. Ministeri¬
um des Innern den gesetzgebenden
Körperschaften einen Gesetzentwurf
vorlegen zum Zweck einer wirksamen
Ueberwachung der Kinematographen
und insbesondere eines ausreichenden
Schutzes der schulpflichtigen und schul¬
entlassenen Jugend gegen die ernsten
Gefahren desselben. Eine Reihe von
Behörden und Vereinen außerhalb
Stuttgarts haben sich in der Folge dieser
Bitte angeschlossen. Inzwischen hat
sich die Ueberzeugung noch verfestigt,
daß der oft so hoch gerühmte Bildungs¬
wert des Kinos weit geringer anzu¬
schlagen ist und daß die bisher zur
Verfügung stehenden Mittel gesetzgebe¬
rischer und privater Art nicht genügen,
den Schäden zu steuern, welche einen
etwaigen Nutzen weit überragen. Die
öffentliche Meinung hat deshalb immer
bestimmter und einheitlicher ein wirk¬
sames Vorgehen gegen diese Jugendver-
giftung gefordert. Auch die jüngsten
Verhandlungen des Stuttgarter Rat¬
hauses haben ergeben, daß man weithin
von der Notwendigkeit eines Eingreifens
überzeugt ist, aber die gesetzlichen
Grundlagen für ein solches Eingreifen
als ungenügend ansieht.
Die neueste Ankündigung der Kine-
matographenbesitzer, daß sie selbst den
Schäden zu Leib gehen wollen, ist zu
begrüßen, sollte aber eine gesetzgebe¬
rische Aktion nicht aufschieben, was
vielleicht die Absicht der Vereinbarung
war. Sie beweist nur, djiß die Besitzer
zur Zeit dem starken Druck der öffent¬
lichen Meinung nach geben. Die Ver¬
einbarung kann aber jederzeit wieder
aufgehoben werden, auch ist, soviel be¬
kannt, nicht in Aussicht genommen, daß
ein Unparteiischer der Kontrollkommis¬
sion angehören soll. Es ist sehr zu be¬
zweifeln, ob die Kinematographen-
besitzer selbst das rechte Augenmaß für
die Beurteilung der Schäden haben.
Die Jugendgerichshilfe und das
Jugendsekretariat, die leider so häufig
Gelegenheit haben, die schädlichen
Wirkungen des derzeitigen Kinemato-
17. August:
Das Schiff
mit den
Löwen
2 Rkter.
Ambrosio Turin
M. Reinhardt Berlin
graphenbetriebes auf die Jugend zu be¬
obachten, und die sich in Verbindung
mit dem Stadtpolizeiamt längere Zeit
vergeblich bemüht haben, auf dem
jetzigen Rechtsboden Abwehr zu üben,
möchten deshalb ihre Bitte vom Früh¬
jahr dahin ergänzen, es möge die vom
Kgl. Ministerium des Innern in dankens¬
werter Weise beabsichtigte und vorbe¬
reitete Vorlage eines Gesetzentwurfs
zur Regelung des Kinematoraphen-
wesens noch diesem Landtag vorgelegt
werden, damit der jetzige hilflose Zu¬
stand aufhört.“
Die Zentralisierung der Film-Zensur.
Die amtliche Berliner Korrespondenz
teilt mit: Um die Zensur der kinemato-
graphischen Vorführungen wirksam zu
gestalten und gleichzeitig die Ortspoli¬
zeibehörden bei der Ausübung der Zen¬
sur zu entlasten und zu unterstützen,
erscheint deren weitergehende Zentrali¬
sierung erforderlich. Ein ministerielles
Rundverfügen bestimmt daher, daß die
Ortspolizeibehörden anzuweisen sind, dem
Polizeipräsidenten in Berlin in Zukunft
von den Lichtbilderfilms, welche ihnen
im Hinblick auf die öffentliche Vorfüh¬
rung vorgelegt werden, Mitteilung ztf
machen, falls diese Films von dem Poli¬
zeipräsidenten in Berlin noch nicht ge¬
prüft worden sind oder aber seitens der
mitteilenden Ortspolizeibehörde eine
Beurteilung erfahren, die von der Ber¬
liner Zensur abweidit. Dies gilt sowohl
für Films, die in Berlin zugelassen, da¬
gegen an anderen Orten verboten wer¬
den, als auch für solche, deren Vorfüh¬
rung ungeachtet des Berliner Verbots
an anderen Orten gestattet wird. Wenn
die Beurteilung der Ortspolizeibehörden
von der Berliner Zensur nur zum Teil
abweicht, z. B. in bezug auf die Frage,
ob der Film sich nur zur Vorführung
vor Erwachsenen oder auch vor Kin¬
dern eignet, oder in bezug auf einzelne
Filmteile, so wird es dem Ermessen der
Ortspolizeibehörden überlassen, ob sie
nach Lage des Einzelfalles eine Mit¬
teilung für erforderlich oder angezeigt
erachten.
Die „Reformer“ an der Arbeit.
In der letzten zu Dortmund abgehal¬
tenen Sitzung des Kinematographen-
ausschusses des Westfälischen Provin-
zial-Landgemeindetages wurde die Re¬
formfrage der Kinos auf breitester
Grundlage erörtert. Der Vorsitzende,
Amtmann Berkermann-Eickel, betonte
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L • B • B
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L • B - B
Seite 25
form des Kinowesens. Prof. Dr. Sell-
mann-Hagen wies auf die Gefahren des
Kinos für die Heranwachsende Jugend
hin. Das Schwergewicht einer Reform¬
tätigkeit sei in die Ausschüsse für
Jugendpflege zu legen. Die Reformbe¬
strebungen müßten auf interkonfessio¬
neller Grundlage aufgebaut werden.
Als praktische Arbeit empfahl er die
Gründung von Kinematographenthea-
tern durch Gemeinden und Vereine.
Diesem pflichtete Landrat Dr. Luck-
haus-Hörde bei. Er empfahl die Be¬
sorgung guter Films durch die Licht¬
bilderei-Gesellschaft in München-Glad¬
bach. Es sei aber nicht möglich, die
Dramen aus den Vorführungen sofort zu
verbannen. In der Besprechung wurde
bedauert, daß man zur Beschaffung von
guten Films fast ausschließlich auf das
Ausland angewiesen sei. So beziehe
man im Jahre von der französischen
Filmfabrik Pathe freres für 5—6 Mill.
Mark Films. Prof. Dr. Sellmann führte
aus, daß es, wenn auch nicht mit den
Stadtverwaltungen, so doch mit Hülfe
der noch gesund fühlenden Kreise der
Großstadt möglich sei, auch dort Re¬
formkinos zu gründen, wie Beispiele in
Aachen und Hagen zeigten. Polizei^
Präsident Landrat Dr. zur Nieden be¬
grüßte es als außerordentlich dankens¬
wert, daß sich auf interkonfessioneller
Grundlage eine Versammlung ohne be¬
hördlichen Charakter zusammengefun¬
den, die an der Reform des Kinowesens
Interesse habe. Es sei dringend not¬
wendig, die Filmfabrikation des Inlan¬
des zu beeinflussen. Als das wichtigste
Reformmittel bezeichnete auch der Po¬
lizeipräsident die Gründung von Kinos
durch Gemeinden und Vereine. Ein
Risiko sei hier nicht voihanden. Die
Versammlung faßte einstimmig im
Sinne der Ausführungen programmati¬
sche Beschlüsse und wies einer er¬
weiterten Kommission die aus diesen
sich ergebenden Aufgaben zu.
Steuerhöhung in Barmen.
Das Kollegium stimmte einer Er¬
höhung der Lustbarkeitssteuer für Kine-
matographentheater auf das Doppelte
der bisherigen Sätze zu; man erwartet
daraus einen Mehrfertrag von 25 000 Mk.
Kinderverbot in Bonn.
Nachdem erst vor einiger Zeit eine
stärkere Heranziehung der Kinemato-
graphentheater zur Lustbarkeitssteuer
beschlossen worden ist, infolgedessen
bereits ein Kino seine Pforten ge¬
schlossen hat, ist am 22. Juli noch eine
neue Polizeiverordnung in Kraft ge¬
treten, nach der Personen unter 16
Jahren während der Vorführungen in
den Kinematographentheatern nicht ge¬
duldet werden dürfen. Nur wenn die
Vorführungen von der Ortspolizeibe¬
hörde auf Grund des vorgelegten Spiel-
klanes ausdrücklich als Kinder- oder
Familienvorstellung schriftlich geneh¬
migt und als solche „außen“ an den Vor¬
führungsräumen deutlich kenntlich ge¬
macht sind, dürfen Personen unter 16
Jahren zugelassen werden.
□
Allerlei
□
Die Steuer in Düsseldorf.
Der Würfel ist gefallen! Die städti¬
schen Behörden haben in ihrer letzten
Sitzung vom 30. Juli die Erhöhung der
Kinematographensteuer beschlossen.
Damit ist das Schicksal mancher Düssel¬
dorfer Kinotheater besiegelt. Es wer¬
den fortan an Steuern erhoben werden
bei Eintrittspreisen
bis zu 0,50 Mk. 10 Pfg.
n ii 1,00 „ 20 „
„ „ 1,50 „ 30 „
„ „ 2,00 „ 40 „
Das Agitations-Komite der kinemato-
graphischen Fachpresse hat in Anbe¬
tracht der kolossalen Ungerechtigkeit,
die bei dieser Steuerhöhung zum Aus¬
druck kommt, beschlossen, die G e g e n«
agitation energisch in die
Hand zu neh men. Vielleicht ge¬
lingt es diesem takräftigen Eingreifen,
diese Erdrosselungssteuer durch Be¬
rufung und Klage an die höheren In¬
stanzen zu Fall zu bringen.
Kino-Feuer in Berlin.
Im Kinematographentheater in der
Stargarderstraße 67 geriet während der
Vorstellung ein Film in Brand. Es ent¬
stand, da sich ein ziemlich starker
Rauch entwickelte, eine panikartige
Verwirrung im Publikum und alles
drängte sich den Ausgängen zu. Dabei
kamen mehrere Personen zu Fall, und
wurden, wenn auch glücklicherweise
leicht verletzt. Die Feuerwehr, die als¬
bald erschien, löschte den Brand in
kurzer Zeit.
Kino-Theater elektrotechnischer
Betrieb.
Ein Kinematographenbetrieb muß
u. a. bei der Berufsgenossenschaft der
Feinmechanik und Elektrotechnik gegen
Unfall versichert werden. Die so be¬
merkenswerte Entscheidung hat das
Reichs-Versicherungsamt getroffen. Ein
derartiger Unternehmer beschäftigt
einen Vorführer und einen Gehilfen, die
auch die Kohlen und Filme einzusetzen
und den Motor anzulassen haben.
Außerdem soll er einen Radfahrer zum
Abholen und Fortschaffen der Films
unterhalten. Verwendet werden zwei
Elektromotore in Gestalt rotierender
Umformer von 2,75 Pferdestärken. Ein
Umformer kann als Reserve erst in Be¬
trieb gesetzt werden, wenn der andere
ausgeschaltet ist. Es werde, sagt das
Reichsamt, ein Triebwerk verwendet,
das durch elementare Kraft bewegt
wird und dessen motorische Leistung
erheblich ist. Das Triebwerk wird nicht
iur vorübergehend, sondern dauernd
ununterbrochen täglich mehrere Stun¬
den verwendet. Das Reichsamt hat des¬
halb den Betrieb für versicherungs¬
pflichtig erklärt. Er wäre wit Recht in
das Kataster der Berufsgenossenschaft
der Feinmechanik und Elektrotechnik
aufgenommen.
Statistisches.
Laut Statistik der Continental-Gas-
Gesellschaft in Dessau verteilen sich die
Unfälle der Jahre 1906 und 1908 nach
den Beleuchtungsartcn wie folgt:
1906
Verwundet
Tod
Unfälle
Kochgas
149
41
112
Elektrizität
46
35
42
Petroleum
218
127
199
Spiritus
140
58
119
Benzin
62
15
53
Acetylen
1908
34
10
23
Kochgas
341
86
281
Elektrizität
66
51
71
Petroleum
196
94
186
Benzin
122
46
109
Benzol
158
24
125
Acetylen
18
3
82
Laut Statistik der Versicherungs-
Gesellschaften kamen Unfälle vor durch
Kinder, mit Streichhölzern 19 0 o
spielend 1125 963
Explosion mineral. Oele 1583 1627
Elektrizität 204 226
Spiritus 207 207
Gas 158 199
Laut letzter amtlicher Statistik des
preußischen Handelsministeriums wur¬
den Brandfällc festgestellt, durch
offenes Licht 4964
Petroleumlampen 6488
Spirituslampen 1816
Laternen 115
Gashähne 316
Elektrisches Licht 42
Lampions 21
Benzinlampen 16
Aetherlampen 6
Acetylenlampen 3
Seite 26
L ■ B ■ B
No. 31
Mitte August
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No. 31
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Seite 27
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31
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Seite 28
L • B ■ B
No. 31
Kino-Feuer in Rußland.
Am 8. Juli brach im Kinemato-
graphen in Konstantinowk bei Gore-
lowo (Baltische Bahn) kurz von der
Vorstellung Feuer aus. Der Kinemato-
graph verbrannte. Der Besitzer und
der Vorführer erlitten ernste Brand¬
wunden.
Die Beschäftigung Blinder in der photo¬
graphischen Industrie.
Daß die Farbenphotographie eine
Erwerbsquelle für Blinde bieten kann,
daran dürfte wohl bisher kaum gedacht
worden sein. Bekanntlich besitzen
Blinde gewöhnlich einen besonders aus¬
geprägten Tastsinn. Die Neue Pho ; ~-
graphische Gesellschaft macht sich dies
zunutze, indem sie jene Unglücklichen
zur Verarbeitung der deutschen Far¬
benfilms, die ja bekanntlich am besten
in vollständiger Dunkelheit erfolgt, aus¬
bildet.
Ein Berliner Industrie-Museum.
Hier soll ein Institut ins Leben ge¬
rufen werden, das auch den Namen
Museum führt, aber doch sich von den
übrigen unterscheidet.
Man will hier die Erzeugnisse der
deutschen Industrie nicht in Natur, auch
nicht in Modellen oder Details vor¬
führen, sondern durch die Photographie
und Kinematographie. Es kommen da¬
bei solche Objekte vorwiegend in Be¬
tracht, die durch ihre Größe und ihr
Gewicht sich schwer in einem Museum
unterbringen lassen oder von denen die
Herstellung von Modellen zu große Un¬
kosten verursacht. Zu einer Probevor¬
führung in der Technischen Hochschule
zu Berlin hatte kürzlich eine größere
Anzahl Firmen beigesteuert in Form
von photographischen Kopien und Dia-
oositiven, ferner hatte eine Filmfirma
industrielle Films zur Verfügung ge¬
stellt. Durch die Vorführung hatte man
einen wunderbaren Einblick in den Be¬
trieb der Industrie, der den meisten
sonst ganz unmöglich wäre. So konnte
man die mannigfachen Methoden der
Erzaufbereitung beobachten, die Förde¬
rung von Kohle und Metallen, Schmelz¬
prozesse, den Betrieb der Walzwerke,
den Transport auf Bahn und Schiff, das
Verladen allerhand Materialien, das Ar¬
beiten im Bergwerk, Sprengungen und
vieles andere mehr. Die deutsche' In¬
dustrie hat sich -derartig entwickelt,
daß sie viel mehr produziert als ver¬
braucht wird, sie ist also immer mehr
auf den Export angewiesen. Es soll
nun durch das neue Museum ein Sam¬
melinstitut geschaffen werden für In¬
teressenten und Verbraucher, weniger
also für das Laienpublikum. Wer ir¬
gend eine Maschine, Motor, Kessel,
Transportgerät, Fahrzeug, Schiff, Instru¬
ment usw. gebraucht, kann in dem in
Klassen geteilten Industriemuseum sich
über den Stand der Dinge an der Hand
guter Photographien überzeugen, die ja
stets nach den neuesten Fortschritten
und Verbesserungen leichter auszu¬
wechseln als Modelle oder gar Origi¬
nale.
Gegen den amerikanischen Filmtrust.
Im Januar 1908 organisierten sich
die zehn größten Filmfabrikanten, die
80 Prozent der Wandelbildermaschinen
im Lande kontrollieren, zu einem großen
Trust. Sie gründeten die Motion Pic-
ture Patents Co., welcher die finanzielle
Oberleitung übertragen wurde, und die
General Film Co., welche den Vertrieb
der Fabrikate übernahm. Es gab da¬
mals 140 Film-Agenturen im Lande,
welche die Films ankauften und an die
Theater vermieteten. Das Syndikat
trieb diese bis auf die jetzt klagende
Greater New York Film Co. allmählich
aus dem Geschäft, indem sie sie zu¬
nächst zwang, von der General Film Co.
die Films nur zu mieten und sich einer
vierzehntägigen Kündigungsfrist zu un¬
terwerfen. Von dieser wurde alsbald
unterschiedslos Gebrauch gemacht, so
daß schließlich nur die General Film
Co. als Agentin des Syndikats übrig
blieb, die jetzt den größten Teil des Ge¬
schäfts kontrolliert, keine Films ver¬
kauft, sondern sie nur vermietet und da¬
mit ein kolossales Geschäft macht. An
der Klägerin scheiterte bisher das Vor¬
gehen des Syndikats. Und als endlich
eine der Syndikatsfirmen, die Biograph
Co., sich weigerte, der Klägerin Films
zu verkaufen, und die General Film Co.
es ablehnte, ihr solche zu vermieten,
folgte die jetzige Klage, welche zu dem
Erlaß des Einhaltsbefehls gegen jene
beiden Gesellschaften geführt hat.
Auch die Filmdichter wellen sich or¬
ganisieren.
Nicht nur die Filmschauspieler haben
sich organisiert, auch die Autoren der
Berliner Filmfabriken streben jetzt
einen Zusammenschluß an, um für ihre
Dramen ohne Worte Tantieme zu er¬
halten. Die Tantiemen sollen in einem
entsprechenden Prozentverhältnis zu
den Einkünften stehen, die die Film¬
fabriken für jeden von ihnen verkauften
oder verliehenen Film beziehen. Ueber
den Prozentsatz, den die Autoren vom
Reingewinn verlangen, ist noch nichts
bekannt.
Zur Bekämpfung des äußeren Feindes.
Am Sonnabend, den 10. d. Mts. wird
das Agitations-Komite gemeinsam mit
den Fabikanten eine Sitzung abhalten,
in der die Agitationsarbeit eingehend
besprochen und die Richtlinien für die
Arbeit in der kommenden Saison end¬
gültig festgelegt werden soll.
Ein origineller Steuervorschlag.
Ebenso originell wie auch gleichzei¬
tig lächerlich ist folgende Neuigkeit, die
uns aus Wiesbaden gemeldet wird: Die
hiesige Vereinigung zur Bekämpfung
von Schund und Schmutz in Wort und
Bild hat soeben der Stadt eine Denk¬
schrift über die Besteuerung der Kine-
matographentheater überreicht. Sie
empfiehlt darin auf Grund eines reichen
Quellenmaterials, das Steuermaß nicht
mehr nach der Größe der Theater oder
ihres Zuspruches festzusetzen, sondern
nach der Art der Darbietungen; keine
reine Lustbarkeitssteuer also, sondern,
was für die Kinobesteuerung allgemein
vorbildlich werden dürfte, die dramati¬
schen und humoristischen Films nach
der Länge zu besteuern, während die
für die Volksbildung wertvollen, die be¬
lehrenden usw., auch die aktuellen
Films, steuerfrei blieben. Die Unter¬
scheidung zwischen beiden Arten ent¬
spricht den §§ 33 a, b, 32, 55,4 der Ge¬
werbeordnung sowie den im Zollwesen
vorgesehenen Sonderfällen für Werke
der Kunst und Wissenschaft. Durch
diese Trennung wird es in das Interesse
der Theaterbesitzer gelegt, die wert¬
vollen, belehrenden Films, also die
steuerfreien, zu bevorzugen und das all¬
gemein bekämpfte, das Volkswohl be¬
drohende wertlose Genre zu verkürzen.
Bei der heutigen Art der Kinodarbie¬
tungen nehmen die dramatischen Films
62 Prozent, die Humoresken 22 Prozent
der ganzen Aufführungszeit ein, die üb¬
rigen 16 Prozent verteilen sich auf Na¬
turaufnahmen, wissenschaftliche, be¬
lehrende und aktuelle Films. Zurzeit
bringen also die Theater 84 Prozent ver¬
steuerbares Material, nach Einführung
der Steuer dürfte es bald auf 50 Proz.
sinken. Die Höhe der Steuerquote für
das laufende Meter richtet sich nach
der Größe des Theaters oder nach dem
durchschnittlichen Tagesbesuch, be¬
rechnet nach den verkauften Eintritts¬
karten des ganzen Spieljahres.
Berichtigung.
In der vorigen Nummer der „L. B. B.“
veröffentlichten wir unter der Rubrik
„Eingesandt“ eine Zuschrift des Herrn
Blau, in welcher für Geschäftsschließung
während der Hochsommersaison plä¬
diert wurde. Dieser Brief, der uns noch
nach Schluß der Redaktion zuging,
dessen Aufnahme aber wegen der
schon stark vorgeschrittenen Ferienzeit
brennend notwendig war, wurde von
uns mit einer Schlußbemerkung ver¬
sehen, die unsererseits unter fal¬
schen Voraussetzungen Unrichtigkeiten
brachte. — Herr Blau schrieb: „Bei der
Theaterschließung spart der Theater-
No. 31
L • B ■ B
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Seite 30
L ■ B • B
No. 31
besitzer außer Miete und Salär alle
laufenden Unkosten“. Während wir im
Drange der Redaktionsgeschäfte flüch¬
tig den Sinn herauslasen: „ . . . spart
außer Miete und Salär auch noch alle
weiteren laufenden Unkosten“. Daran
schlossen wir die falsche Voraussetzung,
daß die vorher geforderte Erholung des
Theaterpersonals (ohne Salär) eine illu¬
sorische wird. Wir bedauern diesen
Irrtum unsererseits sehr, zumal der Ein¬
sender von guten, sozialpolitisch not¬
wendigen Motiven geleitet war. —
Allerdings müssen wir weiter auf dem
Standpunkt verharren, daß auch trotz
Salärzahlung für das Personal die Er¬
holung eine illusorische bleibt, weil der
Einsender empfiehlt, während der toten
Saison Gastspiele mit Kalklicht zu ar¬
rangieren.
□
Gerichtliches
□
Veränderungen in Schankräumen.
Ein Schankwirt in N. hatte sein
Schanklokal zu einem Theaterraum für
kinematographische Vorstellungen ein¬
gerichtet, feste Sitzreihen angebracht,
eine Trennungswand entfernt, zwei
Fenster in Ausgangstüren umgewandelt,
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L .— J
ferner einen Kassen- und einen Vor¬
führungsraum eingebaut. Die Polizei¬
behörde erblickte in der Einrichtung der
Schankräume zu Theaterzwecken eine
wesentliche Aenderung des Betriebs¬
lokales, in welchem die Schankwirt¬
schaft nur mit einer neuen Schankkon¬
zession ausgeübt werden dürfe. Die¬
selbe wurde daraufhin vom Lokal¬
inhaber auch beantragt, jedoch vom
Stadtausschuß mit der Begründung ver¬
sagt, daß es sich jetzt um ein Kinemato-
graphentheater handele, für das ein Be¬
dürfnis zum Ausschank geistiger Ge¬
tränke nicht bestehe und aus grundsätz¬
lichen Erwägungen nicht anerkannt
werden könne. Nunmehr forderte die
Polizeibehörde die Einstellung des
Schankbetriebes unter Androhung
zwangsweiser Wegnahme der vorhan¬
denen Schankgefäße sowie der Ge¬
tränke. Der bedrängte Wirt erhob hier¬
gegen Verwaltungsklage, die er jedoch
in höchster Instanz verlor. Das Ober¬
verwaltungsgericht erachtete die mit
dem Lokale getroffene Aenderung als
eine so wesentliche, daß unbedingt eine
neue Konzession dazu erforderlich sei.
Da selbige nicht erteilt worden sei, sei
die Polizeibehörde berechtigt gewesen,
dem Wirte die Einstellung des Schank¬
betriebes in seinem wesentlich ver¬
änderten Lokale aufzugeben. Doch
bleibe es ihm unbenommen, den seiner
ersten Schankerlaubnis entsprechenden
Zustand des Lokales wieder herzu¬
stellen.
Ein warnendes Beispiel.
In einer der größten deutschen Film¬
fabriken wurden im vorigen Sommer
Unregelmäßigkeiten seitens einiger An¬
gestellten entdeckt, die nach zahl¬
reichen Haussuchungen und Verneh¬
mungen zu einer Anklage wegen Dieb¬
stahls resp. Hehlerei gegen folgende
Personen führte:
1. den Kinematographen - Vorführer
Richard Abe aus Berlin,
2. den Filmkleber Ernst Windorf aus
Weißensee b. Berlin,
3. den früheren Filmverleiher Birke,
jetzigen Leiter eines seiner Ehefrau
gehörigen Kinematographentheaters
in Weißensee,
4. den Expedienten Schwabe (Ange¬
stellter des Filmverleih-Institutes
Robert Müller, Berlin).
In der Verhandlung des Königlichen
Schöffengerichtes vom 31. Juli 1912
legten die Angeklagten Abe und Win¬
dorf ein offenes Geständnis ab, der sie
beschäftigenden Filmfabrik fortgesetzt
Films in kleinen Teilen entwendet zu
haben, welche sie später zu Hause kom¬
plettierten und verwerteten. Abe hatte
die von ihm entwendeten Films dem
Birke in Weißensee gegen einen, in gar
keinem Verhältnis zum tatsächlichen
No. 31
L ■ B • B
Seite 31
Werte stehenden Preis verkauft, der sie
vorführen, resp. durch den mitangeklag-
ten Expedienten Schwabe verleihen
ließ.
Mit Rücksicht auf das offene Ge¬
ständnis, reumütige Verhalten und die
bisherige Unbescholtenheit bei dem An¬
geklagten Windorf wurde dieser nur zu
der milden Strafe von 1 Woche Ge¬
fängnis verurteilt. Der Vorführer Abe
dagegen erhielt 3 Monate Gefängnis.
Bei dem Angeklagten Birke dagegen
hielt das Gericht eine exemplarische
Strafe für geboten, da dieser nach den
Ausführungen des erkennenden Rich¬
ters schlimmer sei als der Stehler und
verurteilte ihn wegen Hehlerei zu sechs
Monaten Gefängnis.
Der Mitangeklagte Schwabe wurde
mangels genügender Beweise darüber,
daß ihm die unrechtmäßige Herkunft
der durch ihn verliehenen Films be¬
kannt war, freigesprochen.
Dieses Urteil bildet nur das erste
Glied in einer Kette von voraussichtlich
schon in nächster Zeit zur Entscheidung
gelangenden Prozessen, insbesondere
wegen Hehlerei, da einige Fabriken mit
Unterstützung der Kriminalpolizei De¬
tektive beauftragt haben, ständig einige
im Filmgeschäft nicht unbekannte Per¬
sonen zu bewachen. Diese Personen
stehen in dem dringenden Verdacht,
sich in skrupelloser Weise nicht nur
über die Regeln des kaufmännischen
Anstandes, sondern auch über die Be¬
stimmungen des Strafgesetzbuches we¬
gen Hehlerei und Betruges hinwegzu¬
setzen. Ueberraschungen von ein¬
schneidender Bedeutung stehen un¬
mittelbar bevor und dürften dazu bei¬
tragen, die Filmindustrie von Schäd¬
lingen und unsauberen Elementen zu
reinigen.
Verein
der Rinematographen: Besitzer
Badens (Silz Karlsruhe).
1. Vorsitzen ler Otto A. Kasper. - Mellvertreter
und Vorsitzender der Ortsgruppe Mannheim:
Willy Richter, Mannheim, der Ortsgruppe Frei¬
burg: vakant. - Kassierer: Waldemar, Karlsruhe.
- I. Schriftführer: Maurer; II. Schriftführer: Hof.
" -■
Protokollauszug
der außerordentlichen General-Versammlung
am 16. Juli 1912 in Mannheim im Saale des
Cafe-Restaurants Karl Theodor.
Der I. Vorsitzende begrüßte und eröffnete
die gut besuchte Versammlung. — Die auf der
Tagesordnung angesetzte Aenderung einiger
Worte in der Satzung wurde einstimmig be¬
schlossen. — Die Eintragung des Vereins in das
Vereinsregister wurde einstimmig gutgeheißen.
— Vom Rechenschaftsbericht wurde Kenntnis
genommen und dem Rechner Decharge erteilt.
— Dem Verein sind als Mitglieder beigetreten:
Karl Knietzsch, „Saalbau" (Mannheim); Albert
Verier, „Badenia“ (Mannheim); Rudolf Trunzer,
„Saalbau" (Mannheim - Waldhof); Waldemar,
„Internationaler Film Verleih" (Karlsruhe); A.
Weyand, „Union-Theater" Ludwigshafen). —
Der Vorsitzende wird beauftragt, sämtliche
Fabrikanten zu ersuchen, 'die marktschreieri¬
schen Buntdruckplakate durch Photos zu er¬
setzen, welche Szenen aus den Films dar¬
stellen, und zwar sollten die Photos möglichst
in einheitlicher Größe geliefert werden. — Ge¬
wählt wurden als 1. Vorsitzender: Otto A Kas¬
per, Karlsruhe; Stellvertreter und Vorsitzender
der Ortsgruppe Mannheim: Willy Richter,
Mannheim; Stellvertreter und Vorsitzender der
Ortsgruppe Freiburg: vakant; Kassierer: Walde¬
mar, Karlsruhe; 1. Schriftführer: Heinr. Maurer;
2. Schriftführer: Hof. — Die Beratungen und
Abstimmungen gingen flott von statten und
vieles wurde beraten. Schluß 6 1 /» Uhr.
Geschäftliches.
Personalwechsel. Mit dem 15. Juli hat Herr
Georg Behrmann die Geschäftsleitung der In¬
ternationalen Film Verleih in Karlsruhe (Ab¬
teilung der Elektr. Lichtbühne A.-G. in Zürich)
niedergelegt, um die Leitung der neu gegrün¬
deten Westdeutschen Film Verleih Emil Fieg
in Düsseldorf zu übernehmen. — An die Karls¬
ruher Stelle ist Herr Waldemar getreten, zu¬
gleich betraut mit der Oberaufsicht über die
übrigen speziell in Deutschland der Gesellschaft
gehörenden Unternehmen.
Max Mack, früher Regisseur bei der „Con-
tinental-Kunstfilm", ist jetzt in gleicher Eigen¬
schaft bei der „Eiko-Film G. m. b, H." tätig.
□
Der Pilmeinkäufer.
□
Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20.
Das Programm vom 31. August:
Dramatisch. Die Botschaft des Kaisers, in
zwei Akten (392 m).
Komödie. Der Tenor (215 m).
Humoristisch. Augustin duelliert sich
(143 m). — Fritzchen als Haarkünstler (175 m).
Naturaufnahmen. Eine Reise durch Monte¬
negro (125 m). — Feldblumen (Le film colorie
Gaumont) (97 m).
Pathe Freres & Co., G. m. b. H.,
Berlin W. 8, Friedrichstr. 191.
Am 17. August erscheinen:
Naturaufnahme. Das Leben der Cow-Boys
in den Vereinigten Staaten. — Die Flora Ja¬
pans. Schwertlilie und Boßblume.
Komische Aufnahmen. Der verfolgte Un¬
sichtbare. — Die Seekrankheit. — Zu folgsam.
— Lehmann als Diener. — Moritz auf der
Brautschau.
Militärische Szenen. Das Geschwader des
Schwarzen Meeres in Sebastopol
Dramatische Szenen. Stein unter Steinen.
Szenen verschiedenen Inhalts. Elschens
Mutwille. — Das verschwundene Halsband. —
Ein Wunder der Elektrizität. < J
Farbenkinematographie. Mallorka (Spanien),
die größte der balearischen Inseln. — Ver¬
irrungen der Liebe.
Am 24. August erscheinen:
Naturaufnahmen. Das Boxmatch in Dieppe,
— Enthüllung des in Moskau zum Andenken
an den Zaren Alexander III. errichteten Denk¬
mals. — Monte Carlo und seine Umgebung.
Komische Aufnahmen. Die Vergeltung des
Kutschers. — Frau Mulickes Bluse. — Der be¬
drängte Riese. — Moritzens Klause.
Dramatische Szenen. Die Fessel der Liebe.
— Das verhängnisvolle Bild.
Szenen verschiedenen Inhalts. Liebesmacht.
— Das hübsche Modell.
Akrobatische Aufnahme. Die Truppe Zim.
(Komik-Akrobatie.)
Wissenschaftliche Aufnahme. Die Gäste des
Meeres. (13. Serie.)
Belehrende Serie. Wie Gebirge entstehen.
Farbenkinematographie. Die Oase Gabes
(Tunesien). — Die Höhle des Todes.
Am 31. August erscheinen:
Naturaufnahmen. Das malerische Tas¬
manien. — Chinesische Begräbnisfeierlichkeiten.
Komische Aufnahmen. Babylas und seine
Braut. — Johann ist verschnupft. Lehmann
und die Schwiegermutter. — Hartnäckige Liebe.
— Die vertrauliche Gans. — In der Wildnis.
Szenen verschiedenen Inhalts. Die Erobe¬
rung des Glücks.
Belehrende Serie. Bei den Möven.
Farbenkinematographie. Russische Land¬
schaftsbilder. — Der eifersüchtige Bruder.
Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency)
Berlin, Friedrichstr. 35.
Am 7. September erscheinen:
© Des Vagabunden Dankbarkeit, Drama
(314 m). — Ein mißlungener Trick, Ko¬
mödie (211 m). — In einem Sack, Drama
(146 m), — Das neue Baby, Komödie (87 m).
® Das Halstuch der Gräfin, Drama
(329 m). — Ein windiger Tag, Komödie
(332 m). — Indianer Dankbarkeit, Drama
(331 m). — Ihr Hochzeitsgeschenk, Drama
(361 m).
Jtfkfc In den Dschungeln, Drama (312 m). —
Ein historischer Waffenstillstand, Drama
(318 m). — Aegypten, wie es war zur
Zeit Moses, Natur (302 m).
n o p Besuch beim Studenten, Komödie (182
** ® - m). — Unsere Lieblingshunde, Natur
(115 m).
Empire. Vaters Schläfchen, Komödie (103 m).
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Neu-Eröffnungen
A
und Eintragungen
V
Berlin. S. Srzynisch hier, Wallner-Theater-
straße 43, eröffnet August September daselbst
ein Kino-Theater.
Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung:
Landsbergerstr. 92, Albert Weise, Kinemato-
graphen-Theater.
Oarlottenburg. Paul Lehmann, Wilmers-
dorferstr. 75, projektiert den Bau eines Kino-
Theaters.
Chemnitz. An der Zwickauer Straße hat
man mit dem Bau eines Lichtspielhauses be¬
gonnen. Die Bauleitung hat Herr Architekt
W. Bürger und die Bauausführung die Firma
Carl Wiesel Nachf., die Herren Baumeister
Ihle und Padell, übernommen.
Dresden. Olympia Tonbild-Theater mit
beschränkter Haftung. Der Optiker Herr Alois
Rodenstock ist nicht mehr Geschäftsführer.
Zum Geschäftsführer ist der Kaufmann Herr
William Fedor Hesse bestellt.
Dresden. Im Zentrum Dresdens, begienzt
von der Waisenhaus-, Viktoria- und Ferdinand-
stiaße, hat man soeben mit den Vorarbeiten zu
einem Riesen-Vergnügungsetablissement be¬
gonnen. Geplant und von der Behörde bereits
konzessioniert ist ein großes Kinematographen-
theater, das 1000 Personen fassen soll. Ver¬
bunden mit diesem Riesenkino wird ein eben¬
falls 1000 Personen fassender Bierkeller r.aeh
Seite 32
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No. 31
Die Sorgen um ein gutes
Programm simt schlaf raubend!
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No. 31
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Seite 33
Der Kampf beginnt
Die Tage werden kürzer und die Kinobesitzer
atmen wie von einem schweren Alp befreit,
wieder auf, denn die goldene Zeit beginnt!
Jetzt ist cie richtige Zeit, das Publikum wieder
zu gewinnen, aber nur
Dem Mutigen gehört Oie Nett
Schliessen Sie noch heute die Schlager, welche
Sie für die nächsten Wochen benötigen, mit
mir ab, ehe ich alles besetzt habe.
Folgende Schlager kaufte ich außer Programm und vermiete die=
selben auf Tage und Wochen.
6. Juli:
Automobilrennen zu Dippe 150 m 1 1 Die schwarze Katz e
Ein Ehrenwort .... 900 m
Tirza, die Sängerin . . 814 m
0! diese Frauen!. . . 150m
Der Einsiedler. Pflichttreue 320 m
Lottis Ebenbild . . . 251 m
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27. Juli:
Des Lappländers Braut 475 m
Im Strudel des Lebens 575 m
Das Schweigegeld . . 310 m
17. August:
Titanic
Das Schiff mit dem Löwen
Der Erfolg des Detektivs
Emmas Kuß
3. August:
Maler aus Liebe
Verglüht
Auf dem Kriegspfad
24. August:
Fahrendes Volk
Zweierlei Blut
Lederstrumpf
Billy ändert seine Meinung
10. August:
Die Puppe
v. Brinken u. d. verborg.Schatz
Die defekte Gasleitung
Der Telegraphist des Forts
31. August;
Theodor Körner
Vom Elend zum Glück
Hartneckige Liebe (Linder)
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No. 31
Münchener Art. Geplant ist weiter die Er¬
bauung eines Kabarettsaales nach der Art des
Wiener „Trocadero“, der zugleich auch als
Tanzsalon dienen soll. Ein Weinrestaurant
a la Kempinsky und ein Cafe Mascotte ver¬
vollständigen das Unternehmen, das von dem
Bankhause Gebr. Arnhold — Bank für Brau-
industrie — ins Leben gerufen worden ist und
somit auf solider Basis steht.
Mülheim-Ruhr. Die Elektrische Lichtbühne
ist mit allen Rechten und Einrichtungen an
eine Hagener Gesellschaft zum Preise von
35 000 Mk. verkauft worden.
Plauen i. V. Herr Fridolin Hascher, Kauf¬
mann und Kinemalographenbesitzer hier, steht
mit einem Grundstücksbesitzer an der mittleren
Bahnhofstraße wegen Ankauf seines Gebäudes
in Verbindung, um darauf ein Lichtspielhaus
zu erbauen. Völlig zu ebener Erde gelegen,
wird das Theater mit seinen 1200 bis 1300
Sitzen bequem ohne Stufen und Treppen von
der Bahnhofstraße wie auch von einer Neben¬
straße aus zu erreichen sein, in dem auch
Varietenummern als Einlagen gegeben werden
sollen. In aller Kürze, sobald die behörliche
Erlaubnis erteilt ist, wird der Bau beginnen,
so daß im nächsten Frühjahr die Eröffnung
stattfinden könnte. Dieses Unternehmen, das
den Namen „Neues Central-Theater, Lichtspiel¬
haus Plauen“ führen soll, hat mit einer zu grün¬
denden G. m. b. H. „Lichtspielhaus Plauen", die
ein ähnliches Etablissement bauen will, nichts
zu tun, sondern ist lediglich ein Objekt, dessen
alleiniger Unternehmer und Inhaber Fridolin
Hascher ist. Das jetzige „Central-Theater“
wird nach Eröffnung des neuen voraussichtlich
auch im Besitze des Herrn Hascher bleiben.
Regensburg a. Donau. Das Anwesen des
Großhändlers Carl Gräber dahier, Goliathstr.,
wird eben abgebrochen und soll auf dem 470
qm großen Platze ein Neubau aufgeführt wer¬
den, in welchem Herr Hanns Zeitler, z. Zt. Ge¬
Wirkungsvolle
Originalarbeiten
erster Künstler
empfiehlt
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BERUH S.O., RMadkMnmte 11.
schäftsleiter des Royal-Theaters in München,
anfangs November ein modernes Theater unter
dem Namen „Viktoria Lichtspiele — Grand-
Kinematograph" eröffnet. Das Theater soll
mit allen Neuerungen der Theatertechnik aus¬
gestattet und hochmodern eingerichtet werden.
Es erhält einschließlich eines Balkons mit 70
Plätzen, darunter 30 Logenplätze, insgesamt
600 Sitzplätze und soll das schönste Kinemato-
graphentheater Bayerns werden.
Schöneberg bei Berlin. E. Scheel, Hauptstr.
98, projektiert daselbst den Bau eines Kino-
Theaters.
□
Verbotene Films
□
Vollständig verboten:
Der Streich des Dieners. — Pathe freres.
Für Kinder verboten:
Auf dem Kriegspfad. (Akt I und II) — Bison.
Auf Abwege geraten. — Essanay.
Am Grabe des Kindes. — American Biograph.
Bruder und Schwester. — Eclipse.
Der Totgeglaubte kehrt zurück. — Essanay.
Das Schweigegeld. — Vitagraph.
Das immer wachende Auge. — Essanay.
Das Ende einer Feindschaft. — Lux.
Die mutige Tat eines Berichterstatters. —
Edison G. m. b. H.
Das am 18. September 1911 unter Nr. 13581
genehmigte Bild „Verirrte Seelen. Die Tra¬
gödie einer Familie", Dt. Mutoskope- und
Biograph-Ges., ist nachträglich durch Ver¬
fügung vom 17. 7. 1912 Nr. 728. VIII. B. 12.
für Kinder verboten worden.
Der Freund des Hauses. — Ambrosio.
Die Tänzerin. (Akt I bis III). — Meßters Pro¬
jektion.
Des Vagabunden Dankbarkeit. — American
Biograph.
Der alte Gärtner. — B. u. C.
Der erwachte Mut. — American Biograph.
Der Clown (Akt I und II). — Eclipse.
Der Höhlenmensch. — Itala
Die Tochter des Fischermeisters. — Hunnia
BiogJ aph-Gesellschaft.
Die lustige Witwe. — Hunnia Biograph-Ges.
Die Strafe für Unmäßigkeit. — Kalem.
Die Ausreißer. — Lubin.
Die Waffenschmuggler. — Kalem.
Der Gefahr entronnen. — Kalem.
Der bedeutungsvolle Geburtstag. — Barker.
Der Telegiaphist des Forts (I. und II. Akt). —
Duske.
Der letzte Appell. — American Film Co.
Das am 3. August 1911 unter Nr. 13314 geneh¬
migte Bild: Die vier Teufel (Akt I bis III).
— Polar-Film — ist nachträglich durch Ver¬
fügung vom 5. Juli 1912, 2. J. No. 470. VIII.
A. 12 für Kinder verboten worden.
Ein menschliches Wrack. — Rex.
Ein alter Mann — eine junge Frau. — Rex.
Es lebe das Leben. — Eclipse.
Ein glücklicher Zufall. — Cines.
Frau Audleys Geheimnis (Akt I bis III). Imp.
Film.
Frau Schmidt liest gern Romane. — Thalie.
Geschichte eines Kusses (Akt I und II). —
Humania-Biograph.
Noch zur Zeit vom Tode gerettet. — Essanay.
Rätsel des Herzens (Akt 1 und II). — Duske.
Skandalini in der falschen Etage. — Cines.
Ueber die Grenze. — Lubin.
Vergeltung. — Hepworth.
Verlorene Illusionen. — Rex.
Va banque (Akt I bis III). — Deutsche Bioskope.
Wilde Liebe. — Cines.
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Goethe, 30 Bände, geb. . 60 • Novalisu Fouqu6,!Bd.,geb. 2 -
Grabbe, 3 Bände, geb. . . 6 - Platen, 2 Bände, geb.. . . 4 -
Grillparzer, 5 Bände, geb.. 10 - Reuter, 5 Bände, geb. ..10 •
Gutzkow, 4 Bände, geb.. 8 - Reuter, 7 Bände, geb. . . 14 •
Hauff, 4 Bände, geb. ... 8 - Rückert, 2 Bände, geb.. . 4 -
Hebbel, 4 Bände, geb. . . 8 • Schiller, 8 Bände, geb. . . 16 -
Heine, 7 Bände, geb. ... 16 - Schiller, 14 Bände, geb. . 28 -
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Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Nothnagel, gen. Mellioi. Druck u. Verlag: Gehr. Wolffaohn G. m. b. H., sämtlich in Berlin.
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die kommende Saison den Leihvertrag mit
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und ihre Erfolge zum großen Teil den gut
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grammen verdanken.
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No. 32
L • B - B
Seite \
tage!!!
31. AUGUST
seinem Heldentode!
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2
L ■ B ■ B
No. 32
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Der Eid des Stephan Hüller
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14. September 1912.
No. 32
L ■ B - B
Seite 3
Vitascope
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28. September: Zollstation Nr. 12 . 950 Mark
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Seite 4
L • B • B
No. 32
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5. Jahrgang 1912
‘aUmt * 1
Verlag: Lichtbild-Bühne
Berlin SO. 16, Micbaelkircbstrasse 17. Tel. IV. 114V
Chefredakteur: Arthur Mellini.
Der Afconntmentakttraf batrlgl für
Dantaohlaud (durch daa Postzeltonfa-
amt)und Österreich-Ungarn vierteljähr¬
lich Mk. 1,40 bei freier Zustellung, für
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Die Lichtbild - Bühne erscheint jeden
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BERLIN, den 10. Hugust 1912.
Ein Presse-Angriff und seine Entgegnung.
,Erste Internationale Film-Zeitung“, Berlin gegen Projektions-Aktien- Gesellschaft „Union“, Frankfurt a. M.
" " or mehreren Wochen bildete ein
V Aufsehen erregender Kriminal¬
fall tagelang den Gesprächsstoff
■ sss der Frankfurter Bevölkerung.
Auch die dortige Tagespresse benutzte
diese Gelegenheit, um ihren sensations¬
lüsternen Lesern den „Fall* so anschau¬
lich wie möglich zu schildern.
Aus übereifrigem Geschäftsgeist
wollte nun der Leiter des großen „U. T.
auf der Zeil“ (der Projektions Aktien-
Gesellschaft „Union“, Frankfurt a. M.
gehörig) dem Sensationshunger des
Publikums weiter entgegenkommen und
ließ eine Lokal-Aufnahme hersteilen,
deren Vorführung wir aus rein ethi¬
schen Motiven auf das schärfste verur¬
teilt hätten.
Die im übrigen anerkennenswerte
Methode, den einzelnen Geschäftslei¬
tern der U. T.-Filialen vollste individu¬
elle Bewegungsfreiheit in ihren Ent¬
schließungen zu lassen, hat in diesem
Falle zu einem äußerst taktlosen Mi߬
griff geführt. Das Frankfurter Publi¬
kum wurde aber von der Vorführung
dieses aktuellen Schundfilms verschont,
denn als die ersten Anschlagplakate
mit der Vorankündigung dieses „authen¬
tischen“ Kriminalbildes an den Säulen
klebten, da erst erhielt die General-
Direktion Kenntnis von der Entgleisung’
des tatendurstigen Geschäftsleiters.
Der ganze üble Vorfall blieb infolge
der sofortigen Inhibierung dieser ge¬
planten Filmvorführung seitens der Ge¬
neral-Direktion in seinen ersten Vorbe¬
reitungen stecken und kam nicht zur
Ausführung. Die Oeffentlichkeit wurde
vor dieser Profanierung der Kultur-Er¬
findung des Kinematographen bewahrt,
denn der psychopathologische Kriminal¬
fall durfte seinen Begleitumständen ent¬
sprechend nicht auch noch bildlich dem
Publikum vor Augen geführt werden.
Das beabsichtigte Attentat auf den
guten Geschmack wurde uns sofort aus
Frankfurter Theaterkreisen damals ge¬
meldet. Auf unsere eingehende Infor¬
mation erhielten wir die Mitteilung,
daß dieser Film noch vor der ersten
Vorführung eingezogen wurde. Damit
hatten wir unserer wachsamen journa¬
listischen Pflicht genügt.
Die „Erste Internationale Film-Zei¬
tung" brachte aber trotzdem in Nr. 27
folgende unvollständige und auf unvoll¬
kommener Information beruhende Fest*
nagelung des Falles:
„Die Projektions-Aktien-Gesellschaft
„Union“ in Frankfurt a. M., dieselbe
„Union“, die auch in Berlin und in man¬
cher anderen Stadt Kinematographen-
Theater betreibt, ist bekanntlich ein
erstklassiges, großzügiges Unterneh¬
men und wird nicht allein von geschäft¬
lichen Rücksichten, sondern auch von
ethischen Grundsätzen geleitet. So hat
die Direktion der Gesellschaft oft ver¬
kündet, und das hat sie auch in ver*
schiedenen Prologen versichert, die bei
der Eröffnung ihrer einzelnen Kino-
Theater vorgetragen und sogar ge¬
druckt worden sind.
Mit diesen geschäftlichen und ethi¬
schen Grundsätzen hält die „Union“
folgendes für vereinbar:
Vor etlichen Wochen hat in Frank¬
furt a. M. ein Arbeiter seine 15jährige
Tochter ermordet, nachdem er sie ge¬
schlechtlich mißbraucht hatte. Der ent¬
menschte Vater wurde verhaftet, er ge¬
stand die Tat, und die Polizei fand die
Leiche im Isenburger Walde zwischen
Seite 6
L ■ B ■ B
No. 32
Theodor Körner!
eye eye eye y▼<
Gebüsch. Die Frankfurter Zeitungen
berichteten natürlich ausführlich über
die Tat und den Tatort. Schlimm ge¬
nug, daß die Journalistik es nicht ver¬
steht, mit wenigen Zeilen über ein sol¬
ches Tagesereignis hinwegzugleiten,
noch schlimmer, daß die Presse sich
einredet, das Publikum wünsche in sol¬
chen Fällen möglichst blutige Schilde¬
rungen. Ich meine, das Publikum muß
in den Zeitungen auf viele Dinge ver¬
zichten, die es wünscht, und es versteht
sich von selbst, daß es auch auf die
Darstellungen von Bluttaten verzichten
würde, wenn die Leiter der Zeitungen
sich um die Instinkte einer entarteten,
perversen Lesermenge nicht kümmern
wollten.
Am schlimmsten aber und für die
Kinematographie am wichtigsten scheint
es uns zu sein, daß die ethisch veran¬
lagte Uniongesellschaft in Frankfurt am
Main am Tage nach der Verhaftung
jenes Mörders an sämtlichen Anschlag¬
säulen Plakate anbringen ließ, auf
denen zu lesen stand:
„Der Mord an der Anna Koch
zu sehen in den Union-Theatern
etc.“
Wir haben den Film nicht gesehen,
aber er mag noch so gut gemacht, noch
so klar photographiert sein, er ist ein
Schundfilm allerärgster Sorte. Das
bleibt er auch dann, wenn nichts weiter
darauf zu sehen ist, als ein Getreide¬
feld — ohne Blut, ohne Polizei, ohne
die Leiche, ohne den Mörder. Zeigt der
Film gar nichts Abstoßendes, dann ist
die Sache nach unserer Meinung noch
schlimmer. Denn dann liegt in den
Verkündigungen der Anschlagsäulen
ein unlauterer Wettbewerb in der
reinsten Kristallisation. Ebenso klar ist
es, daß ein solcher Film der Kinemato¬
graphie mit Recht tausendfach mehr
Feinde schafft als Anhänger. Er kann
unmöglich belehrend oder anregend
wirken, er kann höchstens ein paar
Perverse aufregen, und das soll doch
gewiß nicht der Zweck der Kinemato¬
graphie sein. Denn einstweilen ist —
trotz der überflüssigen Länge der Zei¬
tungsberichte über Mordtaten und der
Ethik der Union — die Mehrzahl der
deutschen und auch der Frankfurter
Menschheit normal veranlagt und kann
für solche Schundfilms unmöglich etwas
anderes übrig haben als Ekel.“
Der unberechtigte Vorwurf gab na¬
türlich der Projektions-Aktien-Gesell-
schaft „Union“ Veranlassung, den ge¬
nauen Tatbestand der Zeitung zwecks
Richtigstellung zu übermitteln.
Der Brief lautete:
Sehr geehrte Redaktion!
Wir bitten Sie um Veröffentlichung
folgender Zuschrift:
In Nr. 27 Ihrer Zeitschrift vom
6. Juli beschäftigt sich in einem Ar¬
tikel „Aus der Branche“ Dr. E. E.
Friedegg mit der Projektions-Aktien-
Gesellschaft „Union“ in einer Form,
die deutlich den wahren Zweck der
Abhandlung erkennen läßt. Wie Sie
aus unseren folgenden Ausführungen
ersehen werden, sind wir in der Lage,
für diese Vermutung (ganz abgesehen
von früheren Fällen) ein so schwer¬
wiegendes Material anzuführen, daß
es Ihnen gewiß leicht sein wird, sich
unseren Argumenten anzuschließen.
Zu diesem Zwecke geben wir
Ihnen ein Bild dieses Vorfalles, aus
dem Sie entnehmen dürften, daß ent¬
weder eine absichtliche Entstellung
des Tatbestandes und seiner Konse¬
quenzen vorliegt, oder der Artikel¬
schreiber in einer Weise fahrlässig
gehandelt hat, die ihm jede Berechti¬
gung abspricht, sich kritisch und ver¬
antwortlich zu Dingen zu äußern, von
denen er — nach dem Inhalt des Ar¬
tikels zu urteilen — anscheinend gar
keine Ahnung hat.
Zur Sache bemerken wir: Der Ge¬
schäftsführer unseres Frankfurter
Uniontheaters hat die polizeiliche
Streife zur Auffindung der Leiche des
Mädchens Koch kinematographisch
aufnehmen und die Vorführung dieses
Films ankündigen lassen. Dies ge¬
schah, wie wir an dieser Stelle aus¬
drücklich betonen, in Abwesenheit
und ohne die geringste Kenntnis un¬
seres Herrn Generaldirektors David¬
son, ja sogar, ohne daß irgend eine
verantwortliche Stelle unserer Ge¬
schäftsleitung von diesem Schritte
eine Ahnung hatte, so daß von vorn¬
herein jede Möglichkeit einer Inhi¬
bierung bis q i diesem Datum ausge¬
schlossen war. In demselben Moment,
als diese Maßnahme unserer General¬
direktion bekannt wurde (also noch
bevor daran gedacht werden konnte,
diesen Film dem Publikum vorzu¬
führen), hat sie sofort der gesamten
Frankfurter Presse davon Nachricht
gegeben, daß dieser Film augenblick¬
lich zurückgezogen sei. Sie hat dies
weiter durch große Plakate der Oef-
fentlichkeit bekannt gegeben und hat
dem Geschäftsführer ihre Mißbilli¬
gung in der schärfstmöglichen Form
zum Ausdruck gebracht, dadurch, daß
sie wegen dieses Vorfalls seine so¬
fortige Kündigung ausgesprochen
hat. Sie hat also alles getan, was sie
tun konnte, um den Fehler eines An¬
gestellten wieder gut zu machen und
dessen Vorgehen in korrekter Weise
zu ahnden. Es dürfte also wohl
keinen Menschen in der ganzen
Branche geben, der der Ansicht wäre,
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No. 32
L • B • B
Seite 7
7. September
flmbrosio =■ Turin
ITIax Reinbarbt, Berlin
Seite 8
L ■ B • B
No. 32
daß die Generaldirektion beziehungs¬
weise die Projektions-Aktien-Gesell-
schaft „Union“ hier hätte anders han¬
deln sollen.
Außer Ihrem Herrn Dr. E. E. Frie*
degg, der es fertig bringt, eine von uns
in schärfster Form mißbilligte eigen¬
mächtige Handlung eines Angestell¬
ten der Branche zur Kenntnis zu
bringen, dabei aufs sorgsamste zu
verschweigen, daß es sich nicht um
eine Maßnahme der Projektions-Ak-
tien-Gesellschaft „Union“, nicht um
einen von ihr gebilligten Akt eines
Geschäftsführers handelt, ja, der so¬
gar mit seinen Anschauungen von
den Pflichten eines Journalisten für
vereinbar hält, die Tatsache vollstän¬
dig auf den Kopf zu stellen und alles
das, was von der Projektions-Aktien-
Gesellschaft „Union“ aufs schärfste
getadelt und mißbilligt worden ist,
dieser selbst in die Schuhe schiebt,
um Gelegenheit zu haben, in einer
moralinsauren Betrachtung wieder
einmal der „Union“ einen Hieb zu
versetzen.
Den Beweis für diese Annahme
finden wir nicht nur in den Herrn Dr.
E. E. Friedegg beliebten und in obi¬
gen Zeilen widerlegten Entstellungen
des wahren Tatbestandes, sondern
auch darin, daß er sich zwar außer-
odentlich informiert über die Mord¬
sache Koch und das sich daran
knüpfende erste Vergehen unseres
Geschäftsführers zeigt, daß er aber
merkwürdigerweise nicht nur nichts
davon weiß, daß dieses Vorgehen
ganz eigenmächtig war und von uns
in schwerster Weise geahndet wurde,
und daß er schließlich trotz seiner
guten Kenntnis des ersten Teils des
Vorgangs über den weiteren Verlauf
der Angelegenheit die Leser Ihres
Blattes nicht mehr zu unterrichten
weiß. Seine Unkenntnis über den
Fortgang und über den Ausgang der
ganzen Affäre geht sogar so weit, daß
er bei der Lektüre der Fachblätter
vollständig übersehen hat, daß auch
diese den Vorfall — allerdings mit
seinen Konsequenzen — registrierten,
daß er es übersehen hat, daß der
Frankfurter Verein für Lichtspiel-
Theaterbesitzer (der doch dieses
Thema recht gründlich kennen muß)
in einer Resolution der Projektions-
Aktien-Gesellschaft „Union“ seine
Anerkennung wegen ihrer korrekten
Handlungsweise aussprach.
Nach dieser Darstellung, deren
Nachprüfung sich durch die in unserer
Zuschrift gegebenen Adressen und
Daten leicht ermöglichen läßt, dürften
Sie unsere Vermutung wohl teilen,
daß hier eine Absicht oder zum min¬
desten eine fahrlässige Handlungs¬
weise vorliegt, deren Beurteilung wir
den Herren von der Fachpresse über¬
lassen dürften.
'Wir bedauern es um so mehr,
diesen Artikel in Ihrer Zeitschrift ge¬
funden zu haben, als wir nach der
letzten Zuschrift Ihres Herrn Chef¬
redakteurs W. Böcker der Ansicht
zuneigten, daß sich der Verkehr
der Projektions - Aktien-Gesellschaft
„Union“ mit Ihrer Redaktion in Zu¬
kunft auf einem weniger unebenen
Boden abwickeln würde.
Hochachtungsvoll
(Firma.)
Dieser Zuschrift wurde in der
„Ersten Internationalen Film-Zeitung“
kein Raum gegeben. Dafür erschien
aber drei Wochen später folgender Ar¬
tikel aus der Feder des Herrn Dr. E. E.
Friedegg:
„An der Spitze meines letzten
Branche-Aufsatzes (in der Nummer
vom 6. Juli) habe ich der Projektions-
Aktien - Gesellschaft „Union“ in
Frankfurt a. M. den Vorwurf machen
müssen, ihre oft und laut proklamier¬
ten ethischen Grundsätze paßten
schlecht zu der Tatsache, daß sie
kipematographische Illustrationen zu
Lustmordaffären herausbringt.
Ein paar Tage, nachdem mein Auf¬
satz erschienen war, kam an die Re¬
daktion der „Ersten Internationalen
Film-Zeitung“ mit einem Eilboten ein
eingeschriebener Brief aus einem
sehr vornehmen Seebade. Das war
aber auch das einzige Vornehme an
der Epistel. Darin beschwerte sich
der Generaldirektor der Union, Herr
Davidson, im aufgeregtesten Ton:
erstens über meine moralischen und
journalistischen Gewohnheiten im all¬
gemeinen und im besonderen. Zwei¬
tens behauptete er etwas kühn, aber
leider nicht genügend deutlich, die
Gründe zu kennen, aus denen die
„Erste Internationale Film-Zeitung"
und meine Wenigkeit die unschuld¬
volle Union-Gesellschaft verfolgen.
Drittens war er mit meinem ganzen
Artikel unzufrieden, soweit er sich
auf seine Gesellschaft bezog, und
viertens erklärte er, von nichts zu
wissen.
Ich habe auf diese vier Punkte foU
gendes zu entgegnen:
1. Wenn Herr Generaldirektor David¬
son sich ein absprechendes Urteil
über meine schriftstellerischen und
journalistischen Leistungen erlaubt,
tut mir das außerordentlich leid —
nicht meinet-, sondern seinetwegen.
Er bringt sich so nur in den Ver¬
dacht, schneller mit dem Worte fer¬
tig zu sein, als einem erfahrenen
Kaufmann geziemt.
2. Ebenso unklug ist die Pauschalver¬
dächtigung des Herrn Generaldirek¬
tors, er kenne die Gründe. Er vermutet
Falsches — denn die E. I. F.-Ztg. und
ich sind natürlich für unsere Artikel
nie und von niemand und in keiner
Form bezahlt worden, und unser Lob
ist selbstverständlich für Geld oder
Geldeswert oder gute Worte so wenig
zu haben, wie man uns veranlassen
könnte, Tadel zu unter lassen. Daß
wir schon manchmal die Union-Ge¬
sellschaft kritisieren mußten, liegt
also vielleicht doch nur an der Union
und daran, daß sie zuweilen Dinge
macht, die uns unmöglich gefallen
können.
3. Den Schmerz des Herrn General¬
direktors über meine Kritik kann ich
begreifen. Aber diese Kritik hat
seine Gesellschaft reichlich verdient.
No. 32
L ■ B ■ B
Seite 9
Der Ausgabetag
Wie die zahlreichen Bestellungen und Anfragen beweisen, bildet
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der
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Viggo Larsen
wanda Treumann
OPFERTOD
ein Drama v.Variete
Preis inki. Vir. 1100 M
Lange 950 m
ist infolge
1-
Viggo Larsen
führt den Todessturz aus dem 4.
? C
OPFERTOD
-n
Wanda Treumann
als Excentrictänzerln hat sich
Stockwerk nunmehr persönl. aus.
erscheint im freien Handel ist also
nach Ansicht aller Beurteiler im
ÄUF* Kein Strohmann!
j-1
in jedem Programm zu beziehen.
J • c
Spiel selbst übertroffen.
--—--j
Zensurschwierigkeiten
auf den
verschoben
Seite 10
L ■ B ■ B
No. 32
Die Sorgen um ein gutes
Programm sind schlaf rauhend!
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nächste Saison wiederherstellt
ihre gute Laune und den Appetit
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No. 32
L • B • B
Seite ff
Theodor Körner! tj
Y« •▼••▼• •▼••▼••▼
4. Herr Generaldirektor Davidson ist
unschuldig. Wie ein neugeborenes
Kind. Ein Geschäftsführer ließ näm¬
lich den Tatort des Lustmordes auf¬
nehmen. Der Geschäftsführer hat
plakatieren lassen. Der Geschäfts¬
führer hat wohl auch Notizen an die
Zeitungen verschickt? Die Direktion
wußte von nichts. Erst als alles vor¬
über war und die Plakate in Frank¬
furt an den Säulen klebten, kam der
Generaldirektor dahinter und kün¬
digte dem Mann. Für diese Tat ver¬
langt der Herr Generaldirektor un¬
sere Anerkennung.
Wir müssen sie ihm leider ver¬
weigern. Denn zunächst ist die Ge¬
sellschaft für die Handlungen ihrer
Geschäftsführer verantwortlich. Dann
aber haben wir erst durch den Brief
aus dem vornehmen Badeort erfah¬
ren, daß der Generaldirektor mit uns
der Ansicht ist, bei seiner Gesell¬
schaft wäre ein grober Verstoß gegen
die gute Moral vorgekommen. Ist er
nicht meiner Ansicht, dann war
die Kündigung des Geschäftsführers
unberechtigt. Stimmt er mir aber zu,
dann sind seine Bemerkungen über
meine „moralinsauren“ Betrachtun¬
gen etc. ein Kompliment, das er auch
sich selbst macht. Dazu kommt, daß
meine Informationen aus Frankfurt
a. M. von einem angesehenen Mit¬
glied der Branche stammen und dort
bis heute nichts von einer Desavie-
rung des Uniongeschäftsführers durch
die Generaldirektion der Gesellschaft
bekannt ist. Auch in den Zeitungen,
die ich mindestens ausschnittweise zu
Gesicht bekomme, war nichts zu
lesen.
So bleibt einstweilen mein Vor¬
wurf bestehen.
*
Auf Grund dieses Artikels erhielt
die „Lichtbild-Bühne“ von General¬
direktor Davidson mit der Bitte um
Aufnahme folgendes Schreiben:
„An die
Redaktion der „Lichtbild-Bühne",
Berlin SO. 16.
Sehr geehrter Herr Redakteur!
Ich wende mich heute an Sie mit
einem Appell an den journalistischen
Anstand der kinematographischen
Fachpresse und teile Ihnen folgendes
mit:
Am 9. Juli er. sandte ich in meiner
Eigenschaft als Generaldirektor der
Projektions Aktien-Gesellschaft Uni¬
on in Frankfurt a. M. an die Redak¬
tion der „Ersten Internationalen
Film-Zeitung" Berlin, folgenden Ar¬
tikel. (Siehe oben.)
Vier Wochen lang hatte die „Erste
Internationale Film-Zeitung“ anschei¬
nend weder Raum noch Zeit genug,
diesen Artikel zu veröffentlichen.
Erst in ihrer Nummer vom 3. August
findet Herr Dr. jur. E. E. Friedegg
wieder Worte zu diesem Thema. Er
tut indessen nicht das, was man von
jedem pflichtbewußten Journalisten
erwarten kann, nämlich den Ange¬
griffenen zu Worte kommen zu
lassen, sondern greift aus meiner Ent¬
gegnung, sinnlos aus dem Zusammen¬
hang gerissen, einige nebensächliche
Punkte heraus, vermeidet es — je¬
denfalls aus gutem Grunde — auch
nur mit einem einzigen Worte auf
die von ihm entstellten Tatsachen
einzugehen und versucht, durch
Klopffechterkunststücke meine Worte
gewaltsam zu verdrehen. Ja, er geht
sogar soweit, aus meiner Zuschrift
Unterstellungen meinerseits heraus¬
zulesen, die mir niemals in den Sinn
gekommen sind, indem er mir impu-
tiert, ich hätte ihm oder seiner Re¬
daktion den Vorwurf gemacht, für
die Aufnahme von Schmähartikeln
gegen mich von anderer Seite Geld
empfangen zu haben.
Wir sind überzeugt, daß es auch
Ihnen, nach der Lektüre unseres oben
wiedergegebenen Entgegnungsarti¬
kels, nicht recht klar sein wird,
welche Stelle in einem unbefangenen
Leser die Vermutung erwecken
könnte, der Herr Dr. jur. E. E. Fried¬
egg Ausdruck gibt.
Nachdem dieser Herr den höch¬
sten journalistischen Grundsatz „audi¬
atur et altera pars“ schon durch
Aufnahme des ersten Artikels gegen
mich resp. gegen meine Gesellschaft
(ohne sich vorher bei uns zu infor¬
mieren) aufs Gröbste verletzt hat,
nachdem er diese Handlungsweise
noch dadurch überbietet, daß er
meine Entgegnung nicht veröffent¬
licht, statt dessen sie wiederum ent¬
stellt, hatte ich die Absicht, auf preß-
gesetzlichem Wege eine Berichtigung
in der „Ersten Internationalen Film-
Zeitung“ zu erzwingen. Ich bin je¬
doch davon abgekommen, nachdem
mir von einer mir vollständig fern¬
stehenden Seite, die den Tatbestand
kennt und den wahren Charakter der
Polemik gegen mich und meine Ge¬
sellschaft durchschaut hat, Informa¬
tionen über die Persönlichkeit des
Artikelschreibers zuteil geworden
sind, die es mir ratsam erscheinen
lassen, auf einen Angriff des Herrn
Dr, jur. E.E. Friedegg überhaupt nicht
zu reagieren. Nach den Erfahrungen,
die ich in dieser so charakteristischen
Angelegenheit gemacht habe, dürfte
keine Antwort die beste sein.
Wenn ich mich dazu verstehe,
trotzdem Sie, als den Redakteur der
„Lichtbild-Bühne“, zu bitten, diese
Darstellung in Ihrem Blatte zu ver¬
öffentlichen, so geschieht das ledig¬
lich aus dem Grunde, weil ich nicht
den Angriff eines Herrn Dr. jur. E. E.
Friedegg abwehren will, sondern in
der Absicht:
1. die Vertreter unserer Branche —
soweit sie die tatsächlichen Vorgänge
nicht, oder nur aus der „Ersten In¬
ternationalen Film-Zeitung“ kennen
— über den wahren Sachverhalt auf¬
zuklären und
2. um die Handlungsweise des Herrn
Dr. jur. E. E. Friedegg in der Oeffent-
lichkeit zu charakterisieren.
Welchen Erfolg die Insinuationen
dieses Herrn gerade bei denjenigen
Vertretern unserer Branche hatten,
die hier in Frankfurt a. M. sind, und
die die Ereignisse aus eigener Erfah-
Seite 12
L ■ B • B
No. 32
rung vom Anfang bis zum Ende ken¬
nen, geht am treffendsten daraus
hervor, daß ich unaufgefordert vom
„Verein der Lichtspieltheater - Be¬
sitzer“, e. V., Frankfurt a. M. — dem
wie ich hier ausdrücklich betonen
will, nicht als Mitglied angehöre, —
eine Zuschrift erhielt, wonach der
Verein erklärt, daß er allen in der
Presse erschienenen uns betreffenden
Aeußerungen vollkommen fernstehe.
Hochachtungsvoll
Paul Davidson.
Wir bedauern sehr, daß wir ge¬
zwungen sind, einer kollegialen Zeit¬
schrift gegenüber diesen peinlichen
Vorfall der Oeffentlichkeit unterbreiten
zu müssen. Aus Gründen der Objektivi¬
tät jedoch sehen wir uns veranlaßt, der
angegriffenen Partei Gelegenheit zu
geben, die für eine Gesellschaft, wie die
„Union“ sehr schwerwiegenden Be¬
schuldigungen zu widerlegen, zumal die
„E. I. F. Ztg.“ der Aufnahme der Er¬
widerung nicht stattgegeben hat.
Kinodramatik als Volksgefahr.
Von Arthur Dreßler, Schriftsteller und Lichtbild-Improvisator.
in ernster Kampf steht den deut¬
schen Kinematographentheatern
bevor. Und diesmal haben die
1 » . . Feinde ein Geschütz aufgefah-
ren, über dessen Wirkung man sich in
den beteiligten Kreisen keiner Täu¬
schung hingeben mag. „Kinodramatik
als Volksgefahr“ heißt u. a. das Feld¬
geschrei des Deutschen Bühnenvereins,
und seine Kampfstellung richtet sich,
wie der Redner Graf Seebach ausdrück¬
lich wiederholt betonte, lediglich gegen
die schädigenden Wirkungen der Kinos
als Konkurrenten der ernsten dramati¬
schen Kunst. Es sollen im Herbst im
Namen des Verbandes deutscher Büh¬
nenschriftsteller und des Goethebundes
große öffentliche Versammlungen abge-
halten werden, in denen Redner von
Ruf das obige Thema behandeln.
Die Sache ist inzwischen handgreif¬
licher geworden und die Maßnahmen
gegen die Kinematographentheater sind
der Realität näher gerückt, um so mehr,
als der Kultusminister ein inniges In¬
teresse daran hat, seine eigene Initia¬
tive gegen die Kinos damit zu ver¬
schmelzen. Welcher Art diese Vornah¬
men sind, wird im Verlauf der Punkte,
die hier in Betracht kommen, des Nähe¬
ren erläutert werden.
Zunächst haben Filmproduktion und
Kinematographentheater mit den ge¬
wichtigen Argumenten der Gegner zu
rechnen, wonach die Kinodramatik in¬
sofern als eine „Volksgefahr“, ja als
eine „eminente Kulturgefahr“ anzu¬
sehen ist, weil dem Volke dadurch der
Sinn für Poesie und Kunst, für die
wahre Dramatik, für das geschriebene
und gesprochene Wort, für die wahre
große Kunst des Schauspielers gekürzt
und untergraben wird. Die Kinodra¬
matik unterstütze, ja fördere in der
Menge geradezu die Ignoranz, die Nicht¬
achtung der großen geistigen Kultur¬
schätze der Nation, insofern sie im
Klassischen die Pietätlosigkeit gegen die
Werke der großen Dichter bis zur ent¬
setzlichsten, gewissenlosesten Verstüm¬
melung für die Zwecke des Lichtbildes
vornehme, indem sie in ihrer meist un¬
logischen sprunghaften Darstellung von
historischen Stoffen, die durch die
musterhafte dramatische und dichte¬
rische Fassung, welche die bedeutend¬
sten Genies der Völker ihnen gegeben,
und die als unsterbliche Werke Ge¬
meingut und Bildungsquelle aller Kul¬
turnationen geworden, falsche Begriffe
von ihnen verbreiten hilft und so zur
Zerstörung der hohen geistigen Güter
der Nation beiträgt. Durch die unzu¬
längliche Darstellung der Lichtbild¬
bühnen werden im Geiste und in der
Seele des Volkes der Bildungshunger
und Bildungstrieb im vorhinein irre ge¬
führt und der Boden mit einer minder¬
wertigen Saat bepflanzt. Vielfach, daß
man vom jüngsten bis zum ältesten
Kinobesucher gegenüber den Werken
unserer Klassiker, die sie in verhunzter
Form im Kino gesehen haben, und die
die Bühnen in vollendeter künstleri¬
scher Darstellung bringen, die Bemer¬
kung hört: Das habe ich schon gesehen,
das kenne ich schon! Und also nimmt
man «ich nicht die Mühe, das Original
des Dichters kennen zu lernen und zu
lesen, die Kunst des Schauspielers, „des
Mimen Kunst, die wunderbare“ in Ver¬
bindung mit dem gesprochenen Wort
auf und in sich wirken zu lassen. Die
stumme Kinodramatik ist eine After¬
kunst, die in ihren Auswüchsen die
Kulturentwickelung der Nation unheil¬
voll beeinträchtigt.
Wird hier, gestützt auf die klassi¬
schen Werke der Nationen, gewisser¬
maßen eine Wahrheit als Waffe gegen
die Kinematographentheater ins Feld
geführt, insofern als die mehr als man¬
gelhafte Wiedergabe von Dramen, wie
des Goetheschen „Faust“, des Schiller-
schen „Don Carlos“, des Shakespeare-
schen „Kaufmann von Venedig“, „König
Lear“, „Hamlet“, „Romeo und Julia“,
lind welches alle die klassischen Dich¬
tungen sind, die im Laufe von etwa 2
Jahren den Kinobesuchern vorgeführt
wurden, in der Tat die Pietät gegen die
unsterblichen Meisterwerke und gegen
die dichterischen Herren vermissen
ließen, so trifft der Vorwurf nicht so
die Absicht der Filmproduzenten, als
die mangelhafte Darstellung selbst. Die
Absicht der Filmproduzenten kann mit
dem Blick auf die Menge, welche das
Gros der Kinobesucher stellt, nicht
schlechtweg verdammt werden. Denn
diese Absicht gründet sich auf die Tat¬
sache, daß dem im Durchschnitt ein-
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Theodor Körner!
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L ■ B • B
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Rmerifcanisdie Schlager!
Ausgabetag: Sonnabend, 21. September 1912 Letzter Bestellt?,g: Sonnabend, 17. August 1912.
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Seite 16
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No. 32
| Theodor Körner! Jj
fachen Volke diese Dichtungen über¬
haupt etwas Unbekanntes sind. Daß
sie ihm etwas Unbekanntes bleiben ge¬
genüber dem Umstande, daß es der
Mehrheit des Volkes nicht vergönnt ist,
diese Meisterwerke in künstlerisch voll¬
endeter Darstellung in einem ersten
oder zweiten Theater zu hohen Ein¬
trittspreisen zu sehen und zu hören; sie
gründete sich darauf, daß die Menge
des Volkes der Lektüre dieser hohen
dichterischen Geisteswerke nur in sehr
beschränktem Maße das eigentliche
Verständnis abgewinnen kann. In die¬
ser Einsicht verstanden sich die Film¬
produzenten dazu, das Volk kinemato-
graphisch mit einigen Meisterwerken
der Dichter deren Haupthandlung nach
bekannt zu machen, vielleicht in der
Annahme, daß damit die Anregung ge¬
boten wird, sich in diese geistigen Gü¬
ter der Nationen intimer zu versenkeh,
und indem sie zunächst den Sinn der
Menge dafür erschlossen, die Grundlage
zu einer allgemeineren Bildung legen zu
helfen. Von diesem Gesichtspunkte
aus betrachtet, ist die Tat der Filmpro¬
duzenten und Kinematographentheater
nur anzuerkennen, bedeutet sie ge¬
wissermaßen eine Mitarbeit an der
Geistkultur der einfachen Menge. An¬
dererseits freilich ist sie in Frage ge¬
stellt durch die Gewalt, welchen die
Filmproduzenten diesen Geisteswerken
der ersten Dichter antaten, da, wo sie
völlig willkürlich verfuhren, ohne Rück¬
sicht auf die originale Geschlossenheit
der Dramen und auf deren faktische
Handlung.
Die Vorwürfe des Vereins der deut¬
schen Bühnendichters und des Deut¬
schen Bühnenvereins sind leider um so
berechtigter, als die Filmgesellschaften
in der Vorführung oder vielmehr „Nach¬
schaffung“ klassischer Dramen aller¬
dings jene Gewissenhaftigkeit vermissen
lassen, die sie notwendig beobachten
müssen, wenn sie kinematographisch
eine klassische Dichtung in erheblich
gekürzter Form bringen wollen; jene
Gewissenhaftigkeit, die ihren Erzeug¬
nissen gegenüber unmöglich behaupten
kann: „Don Carlos“, Drama in 2 oder 3
Akten von Schiller — wo das Schil-
lersche Drama, auch seiner reichen
logischen Handlung nach, doch aus 5
Akten besteht! Ebenso verhält es sich
mit Shakespeare „Kaufmann von Ve¬
nedig“, „König Lear“, „Hamlet“
„Othello“ u. a., mit dem Goetheschen
„Faust“! Sie durften sich diesen klassi¬
schen Werken gegenüber nie die Frei¬
heit gestatten, sie in der gekürzten
Form des Films als Dramen „von“
Schiller, Goethe oder Shakespeare zu
bezeichnen, schon um das Publikum
nicht irre zu führen; sie durften sich den
Originalen gegenüber ferner keine will¬
kürlichen Aenderungen erlauben. Ein
Nachschaffen kann nie ein Original
sein. Also mußte von ihnen gesagt
sein: „n a c h“ Schiller, Goethe Sha¬
kespeare etc.
Aber auch dann könnten diese klas¬
sischen Kinodramen ihren Zweck nicht
erfüllen, wenn nicht zuvor durch einen
gebildeten Redner durch eine kurze
literarhistorische Ansprache an das
schauende Publikum jenem die Erklä¬
rung abgegeben wird, daß der Film nur
eine oberflächliche Bekanntschaft mit
dem hervorragenden Werk des Klas¬
sikers vermitteln soll, wenn in der sach¬
gemäßen vollendeten Erklärung, besser:
improvisatorischen Nachdichtung auf
Grundlage der Szenenfolge und Hand¬
lung des Films nicht zugleich das starke
Interesse für ihn und für das Original
des Dichters beim Publikum geweckt
wird, eine Improvisation, die zugleich
nach der theatralisch - schauspieleri ¬
schen Seite über die Schwächen des
Films hinwegtäuscht.
Ist eine derartige Interpretation im
Kino vorhanden, so rechtfertigt sich der
Zweck dieser Art von Kinodramen, wie
sich das Kino und die Existenz des
Kinos als dramatisches Institut von
selbst rechtfertigt, eben als „Volks¬
theater“. Unter dieser Voraussetzung
werden die Angriffe der Feinde des
Kinos, die sich immer nur auf dessen
„schädigende Wirkungen“ berufen, um
auf sie als eine „Volks- und Kultur¬
gefahr“ zu verweisen, wogegen alle nur
mobil zu machende Staat- und polizei¬
liche Hilfe angerufen werden muß, hin¬
fällig. Es bleibt allein der Konkurrenz¬
neid der Bühnen gegenüber den Kine¬
matographentheater, jener blasse Kon^
kurrenzneid, der sich ausserstande sieht,
der armen Menge des Volkes für ein
Billiges Unterhaltung, Anregung und
Kunst zu bieten, der unfähig genug ist,
gute dramatische Stücke herauszubrin¬
gen und vor allen Dingen dem Volke
den Besuch ihrer Theater zugänglich zu
machen. Diese Antwort hatte sogar
der Vorstand des Deutschen Schrift¬
steller-Verbandes auf die Anfeindungen
des Deutschen Bühnenvereins und sei¬
ner Gefolgschaft gegen die Kinos.
Eine Kulturerscheinung wie den Ki-
nematographen kann man nicht mehr
einfach verschwinden lassen; man kann
ihn nicht „nur“ für die Zwecke der
Wissenschaft pressen und ihm die dra¬
matische Ader amputieren wollen. Die
Mimodramatik hat ihre Berechtigung
auch als Kunstgattung — allerdings nur
dort einwandfrei, wo sie faktisch zum
Theater erhoben wird durch eine voll¬
endete improvisatorische Interpreta¬
tion, wo der Improvisator und Interpret
in seinen „Erklärungen" ein ganzes
schauspielerisches Ensemble mit dem
Geiste des Dichters, des Dramatikers
vereint, gestützt auf akademische Bil¬
dung, auf Gelehrsamkeit des Literar¬
und Kunsthistorikers des gründlichen
Geschichtskenners und des Modernen.
Weil auch die modernen Dramen, und
gerade die an sich stummen Mimo¬
dramen, für die Menge, neben ihrer
theatralischen Interpretation, eine ge¬
wandte psychologische Erklärung ver¬
langen, die viele Mängel der Filmdar¬
stellung ausgleicht, darüber hinweg¬
täuscht, und sie dem Interesse des
Publikums lebendig verständlich näher
zu bringen sucht.
Erfüllt ein Kino diese erste, notwen¬
digste, vornehmste Bedingung, den an
sich stummen Lichtbildern auf diese
Weise das geistig pulsierende Leben
einzuhauchen — und der Erfolg ist nach
der Praxis des Schreibers immer nur
ein bedeutender gewesen, waa* seine
Ausführungen ohne weiteres belegt —
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No. 32
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Seite 18
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No. 32
Theodor Körner!
so hat die Kinodramatik damit ihre
künstlerische Berechtigung erbracht!
Es kann kein Zweifel darüber be¬
stehen, daß das Kinematographenthea^
ter nur den Schritt nach aufwärts unter¬
nehmen kann, indem es sich den Be¬
dürfnissen seiner Besucher nach und
gegenüber den Bühnen, die es in seinem
jetzigen Zustande als „Volks- und Kul¬
turgefahr“ bezeichnen, zum improvisa¬
torischen Theater auf gebildeter künst¬
lerischer Grundlage entwickelt, und da¬
mit wäre eine neue theatralische Gat¬
tung, eine Spezies gegeben, die in
künstlerischer und wissenschaftlicher
Beziehung die auf eingelernte Rollen
basierenden Leistungen der Bühnen
übertrifft, gegen die man unmöglich in
der Weise wie bisher zu Felde ziehen
kann. Das Wort von den „Lichtbild-
Kaschemmen“ und „Räuberhöhlen“
hätte dann keine Berechtigung mehr,
denn diese müßten sich dem Schritte
nach aufwärts zu einer würdigen künst¬
lerischen Volksstätte anbequemen oder
aufhören zu existieren. Die einzige
Schwierigkeit zu dieser auch praktisch
erfolgreichen Entwickelung der Licht¬
bildbühnen kann nur darin zu finden
sein, daß es nicht leicht für sie sein
muß, eine geeignete Persönlichkeit des
gebildeten Interpreten und künstleri¬
schen Improvisators, auf den sie sich
stützen können, der ihnen die Folie und
Repräsentation des Theaters verleiht,
zu beschaffen, da das bestehende Ma¬
terial an „Erklärungen“, seiner über¬
wiegenden Mehrzahl nach, sich in kei¬
ner Weise dazu eignet, mit Ausnahme
derjenigen, die durch ihren Bildungs¬
gang und ihre Begabung sich selbst
empfehlen. Aber da ist die Abhülfe
durch die Reform gegeben. Die Kine-
matographenbesitzer haben es in der
Hand, ernsthaft daran zu gehen, durch
ihre Vereine und Verbände eine Ver¬
bandsschule unter bewährten Leitern
und Lehrern ins Leben zu rufen, wo sie
für die Bedürfnisse der modernen Licht¬
bildbühne akademisch und schauspiele¬
risch gebildete Kräfte ausbilden und
heranziehen. Den mächtigen Feinden
des Kinos wäre damit die schärfste und
bedeutungsvollste Waffe entwunden.
Denn verhängnisvoll wäre es, sich
dem Irrtum hinzugeben, daß die Kine-
matographentheater in der bestehenden
Form weiter zu existieren vermöchten,
angesichts der Anklagen des Deutschen
Bühnenvereins, an dessen Spitze die
Intendanten der Hoftheater stehen, daß
sie sich mit ohnmächtigen Drohungen
zufrieden geben. Diese einflußreichen
Feinde des Kinos haben auch gleich¬
zeitig eine Gefolgschaft hinter sich, die
das Ohr der Regierungen besitzen und
die Maßnahmen der Polizei in Bewe¬
gung zu setzen wissen, um den Lebens¬
atem der Kinos zu verkürzen, wie letz¬
tere durch eine Zensur und Kontrolle,
die an drakonischer Strenge und Nicht¬
verständnis nichts zu wünschen übrig
läßt, beweist. Durch diese polizeiliche
Zensur wissen wir, daß den Bühnen ge¬
stattet ist, was dem Kino ohne weiteres
verboten wird, daß man anstandslos mit
zweierlei Maß mißt. Denn wie kommt
die Gerechtigkeit dabei weg, wenn auf
den Bühnen Szenen, Situationen ge¬
bracht werden dürfen, die dem Film von
der Zensur — und das ist oft viele
Meter lang — einfach weggeschnitten
werden, nur weil man für die Moral
oder die politische Gesinnung der Kino¬
besucher fürchtet?
Was bei dieser Zensur vielleicht be¬
rechtigt ist, ist das Verbot, daß dieser
oder jener Film vor Kindern nicht zur
Vorführung gelangen darf. Es ist klar,
und ebenso verständlich wie geboten,
daß die Geschicke, Handlungen der Er¬
wachsenen, wo es sich um deren intime
oder brutale Leidenschaften und Ver¬
irrungen handelt, Kinder nichts an-
gehen. Dann aber sollte die polizeiliche
Zensur einheitlich korrekt verfahren,
sie sollte soviel Verständnis für ihre
Arbeit bekennen, daß sie an sich harm¬
lose, rein künstlerische Situationen im
Film für Kinder nicht beanstandet und
wiederum andere zur Vorführung zu¬
läßt, über die man angesichts des Kin¬
derpublikums bedenklich den Kopf
schüttelt, über die allerdings ein päda¬
gogisch und moralisch gebildeter Inter¬
pret des Films im Interesse von Eltern
und Kindern abschwächend und ein¬
druckverwischend schnell hinweggeht.
Nichtverständnis und Inkonsequenz
durch die ungeeignetsten, weil an lite¬
rarischem und künstlerischem Bildungs¬
mangel krankenden Elemente — und
vielleicht, daß man sich dort noch nicht
einmal klar ist, was als „Moral“ oder
„Unmoral“ zu gelten hat? —■ schreiben
den erwachsenen Kinobesuchern in mo¬
ralischer und politischer Beziehung die
Kost vor, indem sie banausenhaft den
an sich künstlerisch gedachten und lo¬
gisch durchgeführten Film verstümmeln,
ihn zu einer unkünstlerischen Sache
machen, und so durch ihr verhängnis¬
volles Wirken und Mitwirken den Geg¬
nern der Kinos die Anklage an die Hand,
geben, die Kinodramatik sei eine
„Volks- und Kulturgefahr“! Das muß
zunächst hier festgestellt werden, und
nicht daß die Filmfabrikanten allein die
Schuld tragen an der oft unkünstleri¬
schen, unlogischen Fertigkeit der
Dramen.
Was die Frage des Kinderbesuchs
der Kinos angeht, so hat sich ein großer
Teil der Lehrer darüber geäußert, daß
in den größeren Kinotheatern mit ein¬
wandfreiem Programm ein schätzbares
Bildungsmittel für die Jugend zu sehen
wäre. Das Bedenken und die Gefahr
für die Jugend läge in den nicht ein¬
wandfreien Programms der Kinos.
Wie die Verhältnisse liegen, ist kein
Kinotheater imstande, sein Programm
speziell zu einem Programm für Kinder
umzugestalten — was bereits in der Art
der Verleih- und Leih-Umstände be¬
gründet liegt — und wollte man spe¬
zielle Kinderprogramme aufstellen und
anschaffen, so lohnte es die Kosten und
Mühe nicht. Zu den sogenannten „Kin¬
dervorstellungen“ hat nur die verzwei¬
feltste, unbedenklichste, ja gedanken¬
loseste Konkurrenz gegriffen und zu
dem degradierenden lächerlich niedri¬
gen Eintrittsgeld von 5 Pfg. pro Kind —
Kinder unter 4 Jahren sind frei! — eine
Konkurrenz, die sich nicht herausrech¬
nen konnte, daß es Publikum und Be¬
hörden zu Schlüssen verleiten muß, die
den Kinotheatern nicht gerade vorteil¬
haft sind. Denn wie rechtfertigt sich
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Nr. 32
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S. TI. P. F.) Preis inkl. Kol. 740 Mark,
u 2 Akten. Erscheinungstag 14. September.
:: örossartige Farbenkinematograpbie.
Seite 22
L ■ B • B
No. 32
No. 32
L ■ ß ■ B
Seite 23
die Tatsache, daß den Kindern vielfach sene 10 Pfg. Eintrittsgeld) oft das voll- Vom Standpunkte eines künstlerisch
in Nachmittagsvorstellungen für nur 5 ständige Programm des Abends ge- betriebenen und geleiteten Lichtbild-
Pfg. ein und dasselbe Programm — je- nießt? Doch das nur nebenher den Ki- Theaters, das sich ja in der überwiegen-
weilig etliche von der Polizei zur Vor- nematographentheater - Vereinen und den Hauptsache an die erwachsenen
führung vor Kindern verbotene Films Verbänden in eigenem Interesse zur De- Besucher wendet und sich in gesunder
abgerechnet — für das am Abend die batte gestellt! Geschäftspraxis darauf stützt, ist die
Erwachsenen 20, 30, 40, 50 und mehr Vom Stand der Dinge ist man im beabsichtigte Maßnahme des Kultus¬
bezahlen müssen, geboten wird, wo die Kultusministerium genau unterrichtet, ministers nur zu begrüßen. Denn es ist
Betriebs- und andere Unkosten in der und man trägt sich mit der Absicht, für das Hauptpublikum der Lichtbild-
Kindervorstellung doch dieselben sind, demnächst eine Verfügung zu erlassen, Theater durchaus kein Genuß, in seiner
wie am Abend? Wie rechtfertigen sich wonach den Kindern der Besuch der Aufmerksamkeit durch schreiende
die sogenannten „Volksvorstellungen“ Kinematographentheater ganz — oder Säuglinge und eine unruhige Kinder¬
der Kinos, wo ein gemischtes Publikum je nach Maßgabe — nur teilweise ver- schar bis 9 Uhr gestört zu werden,
von Kindern und Erwachsenen (Erwach- boten wird. _
Die Wohltat des Kinos.
* * * "iinen uns sehr sympathischen Ar- für die Anregung unseres Verbandes Herrschaft übten. Man erschrickt im-
E tikel druckt „Der Tag", Berlin, deutscher Bühnenschriftsteller bin, auf mer aufs neue, wenn irgendwo statisti-
in seiner Nummer vom 3. August ausländische Films und Negative einen sches Material auftaucht über das
7 ä ,, aus der Feder des Theaterkriti- hohen Eingangszoll, auf inländische eine Theaterelend. Dieses statistische Ma¬
kers Franz Kaibel ab, dem wir zwar tüchtige Steuer zu legen. Ich bin aller- terial ist aber sehr angreifbar. Es rech-
nicht in allen einzelnen Punkten bedin- dings nicht aus literarischen, sondern net nämlich, wie jede Statistik, mit ab-
gungslos zustimmen können, der aber \olkswirtschaftlichen Gründen dafür: soluten Größen, und gerade auf künst-
doch in seiner Grundstimmung eine es bietet sich hier eine nicht zu unter- lerischem Gebiet kommt es zehnmal
neue Beleuchtung der akuten Streit- schätzende Einnahmequelle, die ich zur mehr auf eine relative Größe an: die
frage „Theater und Kino" bringt. Beachtung empfehle. Ich erkenne auch Berechtigung, dem Berufe anzugehören.
Wir bitten unsere Lesen, den hier den Schaden, der durch schlechte Films In jedem anderen Berufe entscheidet
abgedruckten Artikel beachten zu (nota bene: die schlechtesten Films in die Befähigung bezw. das Können,
wollen. jeder Beziehung, die ich je sah, waren „Kannst du das nicht, was der Fach-
* * deutsche!) entstehen kann und sicher arbeiter, der Kaufmann, der Anwalt der
wird, sehr wohl, aber ich möchte heute Geistliche braucht, dann bist du
Ich muß gestehen, ich begreife die auf einen ungeheuren Nutzen hin- keiner.“ Furchtbar einfach, nicht? —
Entrüstung nicht recht, die sich gerade weisen, und das ist der unbewußte Und im schwersten Berufe, im künstle-
in künstlerischen Kreisen gegen das Kampf des Kinos gegen das Theater- rischen (denn der schwerste ist er, weil
Kinotheater entwickelt. Dieselben Män- elend. In ein paar kurzen Sätzen er nicht „erlernt" werden kann), da ge-
ner, die den Niedergang unserer Dra- charakterisiert: das Kino erwürgt die nügt das Sichhineindrängen, um für voll
matik, unserer Theaterkunst nicht ge- Schmiere, macht Hunderte talentloser genommen zu werden, heißt als hun-
nug beklagen und konstatieren können, Bühnenmitglieder brotlos, zwingt sie gernder Teufel x-fl in der Elend¬
laufen Sturm gegen die einzige Möglich- dadurch in andere Berufe, erhebt den Statistik zu bedeuten. Es ist nicht mein
keit einer Besserung, vernageln den durch die Ueberspannung des Bühnen- Zweck, Abänderungsvorschläge zu
einzigen Ausgang aus der beklemmen- naturalismus gestürzten Lehrsatz: zum machen; dazu findet sich vieleicht eine
den Sackgasse. Diese einzige Möglich- Bühnenkünstler gehört Talent, Organ andere Gelegenheit. Ich will hier nur
keit, der einzige Ausgang ist nämlich und Erscheinung, aufs neue zum Gesetz, auf die natürliche Aenderung hinweisen,
meiner bescheidenen Ansicht nach das Und da sage ich Gott sei Dank dazu! — die das Kino schaffen wird: die Ver-
Kinotheater. Um den heute bei uns Wohl — die Opfer klagen. Aber keine minderung der Theater und damit die
leider üblichen freundwilligen Irrtümem derartige Umwälzung geht schmerzlos immer schärfere Auswahl unter dem
zu entgehen, darf ich wohl anführen, von statten — und neues Leben blüht Zulauf. Ganz die gleiche Bewegung
daß ich persönlich nichts mit solchen bekanntlich aus Ruinen, das heißt spielt sich in der dramatischen Litera-
Instituten zu tun habe. Ich gehe ab und Stätten, wo Gewalt und Schrecken ihre tur ab. Paul Ernst hat neulich schon
zu hinein, weil mich ihre Entwicklung
interessiert, und weil ein Dramaturg
und Bühnenautor von der Inszenie¬
rungskunst der Franzosen und Italiener
sehr viel lernen kann. Also — ich
spreche nicht pro domo, was ich auch
damit zu beweisen glaube, daß ich sehr
Theodor Körner!
Seite 24
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No. 32
L B- B
Seite 25
darauf hingewiesen, daß. das Kino eine
wünschenswerte Scheidung zwischen
Dichter und Theaterschriftsteller
machen wird, und ich stimme nicht nur
bei, sondern glaube auch kaum auf all-
zuviele „Ohos!“ zu stoßen, wenn ich die
Frage aufwerfe: standen denn von all
den Erstaufführungen der letzten zehn
Jahre auch nur 25 v. H. höher im Kunst¬
wert als die Kinodramatik? Wozu der
Lärm? Weil die Tantiemen in andere
Taschen fließen? Man rede bei diesem
Streit doch nicht von künstlerischen
Prinzipien. Mir wird wohl niemand
Theaterfeindschaft vorwerfen. Wenn
man sich beinahe zehn Jahre damit als
Kritiker, Autor, Dramaturg herumge¬
balgt hat, so hängt man fest mit Leib
und Leben, und darum halte ich das
Theater gerade in Deutschland für einen
viel zu wenig ausgenützten Kulturfak¬
tor, für Kanzel und Altar jener, denen
der Dichter Priester und Prophet ist.
Aber damit es das werden kann, ist es
unbedingt nötig, daß es von Schmutz,
Auswuchs, Widerlichkeit, grobem Un¬
fug befreit wird. Das geschieht nicht
durch Broschüren, Artikel, Resolutio¬
nen, sondern durch die Entwicklung aus
den Notwendigkeiteri der jeweiligen
Zeitepoche — und dazu gehört das
Kino.
Behördliches.
□
Die gesetzliche Regelung des Kinemato-
graphen-Wesens.
Der „Reichsbote“, Berlin, bringt fol¬
genden, äußerst beachtenswerten Ar¬
tikel:
„Bekanntlich hat der Reichstag in
der Sitzung vom 19. April d. Js. ein¬
stimmig die Resolution Mumm ange¬
nommen, die die Unterstellung der Ki-
nematographentheater unter die Ge¬
werbeordnung verlangt. Die weitere
Forderung einer schärferen Aufsicht
über die Lichbildbühnen fand gegen
einen Teil der Linken gleichfalls An¬
nahme.
Im Reichstag sowohl wie in den
Einzellandtagen, in der Presse wie in
zahlreichen Vereinskundgebungen wird
seit längerer Zeit das Verlangen nach
einer reichsgesetzlichen Regelung der
Filmzensur erhoben.
Noch in diesem Herbst wird dem
Reichstag eine auf den Kinemato-
graphen bezügliche Vorlage zugehen.
Diese wird sich aber entsprechend dem
einstimmigen Beschluß vom 19. April
darauf beschränken, die Kinemato-
graphentheater dem § 33 a der Ge¬
werbeordnung zu unterstellen, d. h. sie
konzessionspflichtig zu machen. Dabei
bietet sich im Fall der Annahme dieser
Vorlage, woran nicht zu zweifeln ist,
unter zwei Gesichtspunkten die Mög¬
lichkeit einer Einschränkung der Aus¬
wüchse des Kinos.
Einmal kann die Erlaubnis versagt
oder zurückgenommen werden, wenn
„die Veranstaltungen den guten Sitten
zuwiderlaufen“, sodann kommt die Be¬
dürfnisfrage entscheidend für die Kon¬
zessionserteilung in Betracht.
Auch steht in Aussicht, daß die an¬
stößige Reklame der Kino-Theater
durch eine andere Novelle zur Ge¬
werbeordnung, die den Schutz der Ju¬
gend vor ärgerniserregenden Schau¬
stellungen bezweckt, zurüdegedrängt wird.
Eine weitergehende Regelung der
Kinematographenfrage auf dem Wege
eines Reichsgesetzes ist auf keinen Fall
zu erwarten, da solche nach den Grund¬
sätzen der Reichsverfassung den Lan¬
desregierungen überlassen bleiben muß.
Insbesondere gilt dies von der Film¬
zensur, für die ja bereits einige Bundes¬
staaten einheitliche Maßnahmen auf
dem Verwaltungswege getroffen haben.
So ist in Preußen erst jüngst die Ber¬
liner Zensurstelle zur Zentrale für die
ganze Monarchie erhoben worden.
Auch in München besteht seit kurzem
eine Filmzensurbehörde für ganz
Bayern.
Was uns fehlt, das sind gesetzliche
Bestimmungen für die Handhabung der
Zensur, die für Preußen bekanntlich
nur auf einer sehr allgemein gehaltenen
Verordnung des Allgemeinen Land¬
rechts beruht und dringend einer Er¬
gänzung dahin bedarf, daß alle Darbie¬
tungen, „die in sittlicher Beziehung
Aergernis zu geben geeignet sind", zu
untersagen wären, wie dies bereits jetzt
für den Kolportagehandel nach § 56, III
der Gewerbeordnung gilt. Angesichts
der vielen anstößigen Schaustellungen,
denen gegenüber die Polizei, nament¬
lich auch im Hinblick auf die Recht¬
sprechung der Verwaltungsgerichte,
machtlos ist, würde es in weiten Kreisen
ohne Unterschied der Parteien begrüßt
werden, wenn der preußische Landtag
sobald als möglich einer Gesetzesvor¬
lage nach dieser Richtung nähertreten
könnte.“
Die Feuerschutztrommel in Graz.
Der Stadtrat sah sich in Hand¬
habung der Lokalpolizei veranlaßt, dem
Unternehmer des Edison-Theaters,
Herrn Samuel Pollak, u. a. die Verwen¬
dung geschlossener Filmtrommeln mit
Hülsenansatz vorzuschreiben. Gegen
diese Vorschreibung hat der Genannte
den Rekurs ergriffen. Die städtische
Branddirektion begründet in einem ein¬
gehenden Gutachten die Notwendigkeit
der Verwendung geschlossener Film¬
trommeln statt offener Apparate. Dem
Rekurse wurde nach einer Entscheidung
des Regierungskommissars keine Folge
gegeben, weil die Verwendung ge¬
schlossener Filmtrommeln zum Schutze
des Vorführers und der Besucher bei¬
trägt. Hingegen wird es dem Unter¬
nehmer freigestellt, geschlossene Trom¬
meln mit Abzugsrohren oder solche mit
Schutzringen beizustellen.
Allerlei
Professor Dr. Brunner am Vortragspult.
Die äußerst umfangreiche Zensurab*
teilung für Kinematogiaphen:iIms in Berlin,
welche der Theaterabteilung des Polizei-
Präsidiums angeschlossen, hat in ihrem
neuen Heim in der Magazinstraße täglich
fast 7000 Meter Filmnovitäten kritisch zu
prüfen. Schon seit längerer Zeit amtiert
Herr Prof. Dr. Brunner, der als pädago¬
gischer Beirat und früherer Schulmann
sich speziell mit der Filmprüfung in Rück=
sicht auf den Kinderbesuch in Kinotheatern
beschäftigt, mit großem Eifer und strenge
ster Gewissenhaftigkeit. Sein außerordent*
liches Interesse, welches er der Kinofilm-
Materie entgegenbringt, hat der „Gesellschaft
für Verbreitung von Volksbildung'' Ver*
anlassung gegeben, Herrn Prof. Dr. Brunner
zu bitten, in dem vom 30. September bis
5. Oktober stattfindenden Vortragszyklus
einen Vortrag über das Thema: „Kine-
matographische Vorführungen im Berliner
Polizeipräsidium" zu halten. Wir werden
darüber zur Zeit berichten. — Im übrigen
nahmen wir vor Kurzem Gelegenheit, uns
dersönlich über den jetzigen Stand der
Theodor Körner!
Seite 26
L ■ B ■ B
No. 32
j Theodor Körner
i
Berliner Kinofilmzensur an Ort und Stelle
zu informieren. Unter anderm referierten
wir auch mit Herrn Prof. Dr. Brunner
über die immer akuter werdende sogenannte
Kinderfrage. Wir haben daher die Über¬
zeugung gewonnen, daß man sieh in der
Zensurabteilung bemüht, unnütze Härten
zu vermeiden, und so kann man wohl der
Hoffnung Ausdruck geben, daß in Zukunft
die bisher sehr schroffen Gegensätze in
den Ansichten der Polizei und der Fabrik
kantenweit sich mildern werden. — Die
,,L. B. B." hat vor mehreren Wochen in
einer kritischen Beleuchtung der Amts«
tätigkeit des Herrn Prof. Dr. Brunner
diesem als Bekämpfer von Schmutz und
Schund in Bild und Wort in einen Topf
geworden mit dem bekannten Sittlichkeits¬
schnüffler Boehren und ihn auch in Ver¬
bindung gebracht mit dem vielbesprochenen
Pfefferkuchenversen« und Grammophon«
platten« Verboten. Mit besonderer Ge«
nugtung konstatieren wir hier, daß Herr
Prof. Dr. Brunner nicht nur mit diesen
Zensurkuriosa in gar keiner Verbindung
steht und sich sogar dagegen verwahrt,
mit Boehren in Vergleich gestellt zu werden.
Wir sind auf Grund persönlicher Aus«
spräche zu der Erkenntnis gekommen, daß
der von uns in seinen Ansichten ange«
griffene Prof. Dr. Brunner sogar in vielen
Punkten neuzeitlichen Anschauungen hui«
digt, die wir unterschreiben können. Wir
würden uns freuen, noch des öfteren eine
Annäherung beider Interessengruppen:
Polizei und Film-Interessent, registrieren
zu können.
Ein Zensur«Kino in Berlin.
Wie der „Berliner Börsen«Courier" zu
berichten weiss, schweben zurzeit Verhand«
Jungen mit einem grosszügigen Kinemato«
graphentheater im Westen Berlins, das für
eine Zensurbühne dauernd gepachtet werden
und am 1. Oktober den Betrieb in ver«
änderter Form aufnehmen soll. An dem
eplanten Zensur«Kino sind die Filmfabri«
en und Filmverleihgeschäfte beteiligt. Sie
werden ihre Films gemeinsam regelmässig
den Vertretern der interessierten Behörden,-
einflussreichen Pädagogen, den Vertretern
der Presse u. a. vorführen. Gleichzeitig soll
für auf klärende Vorträge Sorge getragen
werden. Mit dem Zensur«Kino wird eine
Filmbörse verbunden sein, damit die Kine«
matographenbesitzer sich ihre Films nicht
nach Beschreibungen, wie bisher, aussuchen
brauchen. Dadurch entsteht der Vorteil,
dass „Schundfilms" in Zukunft weniger ge«
kauft werden, denn jedem Kinobesitzer
wird nun eine sorgfältige Auswahl ermög«
licht. Da die Interessenten der geplanten
Zensurbühne abends teilweise in Anspruch
genommen sind, sollen die Vorführungen
vormittags stattftnden. Wir haben von
einer derartigen Neueinrichtung nichts er«
fahren und glauben auch nicht daran.
Japans erste Filmfabrik.
Im „Lande der aufgehenden Sonne“,
das im letzten Jahre für 700 000 Jens
Filmbänder aus Europa bezog, ist so¬
eben eine großzügige Filmgesellschaft
gegründet worden. Sie ist in Osaka an¬
sässig und verfügt über ein Stammkapi¬
tal von nicht weniger als 10 Millionen
Jens, das sind in deutscher Münze 20
Millionen Mark. Die Gesellschaft will
sich ausschließlich mit der Herstellung
kinematographischer Films beschäfti¬
gen, und da ihr ein Riesenkapital, wie
nur selten einer Filmfabrik in Europa,
zur Verfügung steht, kann man wohl er¬
warten, daß sich der japanische Film¬
markt schnell entwickeln wird.
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Seite 28
L ■ B • B
No. 32
W^‘ A , A , A‘A , A"A'A' , A , A'A‘A"A"A"A‘‘A"A ,, A'‘A"A'A , AAAAA , A"A',^
r Theodor Körner! j
^
Kapital - Erhöhung.
Die Projektions^A.^G. Union in Frank¬
furt a. M. beabsichtigt eine Kapitälserhöhung
um 250000 M. auf eine Million Mark.
Die neuen Aktien werden den Aktionären
zu 180 Proz. angeboten. Die Gesellschaft
mietete eine Reihe neuer Kinematographen-
theater und will verstärkt die Filmfabrikation
betreiben.
Die Metzer Polizeiverordnung.
Die am 12. April d. J. erlaffene, seit
1. Mai in Kraft getretene Polizeiverordnung
betreffend öffentliche kinematographische
Vorführungen hält natürlich an der in den
Reichslanden gebotenen vorherigen polizei¬
lichen Erlaubnis für dererlei Darbietungen
fest. Neu ist, dass diese Erlaubnis nur
widerruflich erteilt wird. Der Konzessionär
hat die rechtliche Verantwortung auch für
eine Ueherfiillung und für das Stehen^
bleiben der Gäste zu tragen, er darf Per^
sonen unter 16 Jahren ohne Begleitung
Erwachsener nur zu Kindervorstellungen in
Begleitung der Eltern oder Vormunds nur
bis 8 Uhr Abends zulassen. Die Fort¬
setzung der Vorführungen ist von dieser
ab so lange verboten, als sich noch Per¬
sonen unter 16 Jahren in dem Etablissement
befinden. Auf Verlangen der Polizei¬
direktoren ist jeder Film jederzeit den
Polizeivertretern in einem von diesen zu
bestimmenden Raum vorzuführen.
Ein Urteil des Direktors der „Comedie
fran^aise“, Paris.
Der Figaro hat eine Umfrage bei
den hervorragendsten Theaterleuten
und Bühnenschriftstellern unternommen
mit dem Thema: „Die Aufgabe und Zu¬
kunft des Kinotheaters, sein Einfluß auf
das Theater und das Volksleben". Als
erste Antwort veröffentlicht das Blatt
die von Jules Claretie, dem berühmten
Direktor der Comedie fram^aise. Cla¬
retie sagt etwa folgendes: „Das Kine-
matographentheater könnte ein wun¬
derbares Erziehungsmittel sein. Ge¬
schichtliche Bilder, Landschaften, Na¬
turkunde sind seine eigentliche Do¬
mäne. Immer wieder neue Quellen
würden ihm aus diesen Gebieten zu¬
fließen." Claretie liebt ferner wahre
Begebnisse, Reisen, Kulturbilder in der
Wiedergabe des Kinos ebensosehr, wie
er die Darstellung von Burlesken,
Vaudevilles, Mord- und Totschlags¬
szenen durch das Lichtbildtheater ver¬
urteilt. „Niemals wird das Kino das
Theater, verdrängen", sagt er, „wie ja
auch die Photographie die Malerei nicht
verdrängt hat." Der Kinofilm gebe zwar
die Geste, aber nicht das Wort des
Dichters und die Schwingungen des Ge¬
dankens wieder. Eine Regelung der
Autorrechte wäre nach seiner Ansicht
zur Begrenzung des Kinos sehr er¬
wünscht.
Die Genossenschaft deutscher Kino¬
schauspieler,
über deren vor kurzem erfolgte Grün¬
dung wir berichteten, hat bereits ihre
Krisis. In der Montag-Nacht tagte eine
Versammlung im Berliner Künstler¬
hause, die über den Statutenentwurf
entscheiden sollte. Das Statut ver¬
langt, daß nur „Bühnenkünstler" in die
Genossenschaft aufgenommen werden
dürfen. Ueber den Begriff „Bühnen¬
künstler" waren die Meinungen der An *
wesenden sehr geteilt, und es kam zu
heftigen Sturmszenen, die sich wieder¬
holten, als der Präsident Aschenbach
sich mit einem Agenten solidarisch er¬
klärte, dem die Schauspieler zum Vor¬
wurf machen, daß er in einzelnen
Fällen 200 Prozent der Gage als Ver¬
mittelungsgebühr genommen habe. An
Stelle des zurücktretenden Herrn
Aschenbach wurde Herr Rudolf Staärk
zum Präsidenten gewählt. Die stür¬
mische Versammlung fand erst um vier
Uhr morgens ein Ende.
Kinofeuer in Berlin.
In voriger Nummer unserer Zeitung
brachten wir eine Notiz, daß in dem
Kinematographentheater in der Star-
garderstraße 67 infolge eines Filmbran¬
des im Publikum ein Drängen nach dem
Ausgang hervorgerufen wurde. Wir er¬
halten hierzu von den Inhabern des
Theaters die Mitteilung, daß in keiner
Weise eine Panik beim Publikum her¬
vorgerufen und das Einschreiten der
Feuerwehr gleichfalls unnötig wurde.
Der Filmbrand wurde sofort im Vor¬
führungsraum gelöscht, und hat keiner¬
lei Folgen gezeitigt.
Berolina-Lichtspiele
nennt sich das Kinotheater, das am
3. d. M. Große Frankfurterstraße 55,
eine Treppe, von den Herren Engelke
und Busch eröffnet wurde. Ein gefäl¬
liges Entree, bequeme breite Treppen
führen nach dem geräumigen Saal, der
300 Sitze faßt. Zahlreiche Blumenspen¬
den trafen zur Einweihung ein, ein
Ernemann-Apparat führte das von
Engelke u. Co. gut zusammengestellte
Programm tadellos vor. Es ist aner¬
kennenswert, daß man auch in dieser
Gegend Berlins dem Kino solche Stät¬
ten errichtet und den Besuchern gut
gewählte Bilder darbietet.
Kinosyndikat in Italien.
Ein frischer Zug geht allerwärts
durch die Kinobranche und zur Wah¬
rung der Interessen bilden sich Vereini¬
gungen auch dort, wo bisher Gleich¬
gültigkeit herrschte. Das Fachblatt
„Vita Cinematographica" in Turin weist
auf das Beispiel anderer Staaten hin
und leitet eine Bewegung zur Grün¬
dung eines italienischen Syndikats
aller Branchenbeteiligten ein. Wir
wünschen den Berufsgenossen den
besten Erfolg.
Ein Seitenstück zur sozialen Lage der
Kino-Schauspieler.
Der scheinbar unhaltbaren Misere
im Beruf der Kino-Schauspieler, wenn
man überhaupt von einem Beruf
sprechen kann, kann ein viel schlim¬
meres Seitenstück aus dem Berufslager dzr
Aeroplan-Flieger entgegengestellt wer¬
den. Die „Flieger" der Flugzeugfabri¬
ken verdienen durchschnittlich 100 bis
150 Mk. im Monat, es kommen aber
noch geringere Gehälter vor, z. B, sollen
einem jungen Manne nur 85 Mk. ge¬
boten worden sein. Dafür sind Flug¬
schüler auszubilden und neue Flugzeuge
einzufahren, wobei das Leben ständig
aufs Spiel gesetzt wird. Für verun¬
glückte Flieger und ihre Familien wird
nur in ungenügender Weise gesorgt; die
Flugzeugfabrikanten erklären sich teil¬
weise zur Uebernahme der Kosten
außerstande, und Versicherungsgesell¬
schaften gehen keine Verträge mit
Fiegern ein. Selbst besonders tollkühne
und geschickte Flieger, die bei Schau-
und Wettflügen Gelegenheit zu Sonder¬
verdienst haben, sind nicht ausreichend
geldlich gesichert, da sie, nach Angaben
der Arbeiterpresse und Grempes in der
„Neuen Zeit", nur */s oder noch weni¬
ger von ihren Gewinnen erhalten; der
Hauptanteil fällt stets an die Fabrik.
Durch Gründung eines Verbandes
suchen die Flugzeugführer jetzt 30 v. H.
der gewonnenen Preise und 300 Mk.
Mindestgehalt zu erlangen; es ist ihnen
zu wünschen, daß sie durch Beitritt
möglichst aller Flieger — es gibt deren
jetzt etwa 250 — ihre Forderungen
durchsetzen. In französischen Flieger¬
kreisen sind ähnliche soziale Klagen
laut geworden wie in Deutschland.
Eine Entführung im Aeroplan.
Auf dem Flugplatz Bork bei Berlin,
wo Hans Grade seine Flugschüler aus¬
bildet, spielte sich dieser Tage eine auf-
No 32
L ■ B ■ B
Seite 29
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Goethe, 30 Bände, geb. . 60 - Novalisu.Fouquö,lBd.,geb. 2 -
Grabbe, 3 Bände, geb. . . 6 - Platen, 2 Bände, geb.. . . 4 -
Grillparzer, 5 Bände, geb.. 10 - Reuter, 5 Bände, geb. ..10 -
Gutzkow, 4 Bände, geb.. 8 - Reuter, 7 Bande, geb. . . 14 -
Hauff, 4 Bände, geb. .. . 8 - Rückert, 2 Bände, geb.. . 4 -
Hebbel, 4 Bände, geb. .. 8 - Schiller, 8 Bände, geb... 16 -
Heine, 7 Bände, geb. ... 16 - Schiller, 14Bände, geb. . 28 -
Herder, 5 Bände, geb. . . 10 - Shakespeare, lOBde.,geb. 20 -
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Seite 30
L ■ B ■ B
Nr. 32
¥
iS
%
tbeobor Körner! J
regende Szene ab, die einerseits des
pikanten Beigeschmacks nicht entbehrt
und andererseits die praktische Ver¬
wendbarkeit des Aeroplans auf das
schlagendste illustriert. Auf dem aus¬
gedehnten Felde befindet sich nämlich
ein leuchtturmartiges Gebäude, in dem
ein eifersüchtiger Ehemann sein schönes
junges Weib seit langem gefangen hielt,
um sie vor den Verfolgungen des Lieb¬
habers zu bewahren. Die Anwohner
und die Flugschüler kannten das trau¬
rige Schicksal der schönen Frau, die
täglich auf den Zinnen ihres Kerkers
saß und mit verhärmtem Antlitz in die
Ferne starrte. Dieser Tage nun brach
in dem Turm plötzlich Feuer aus, und
da der Ehemann und Kerkermeister
mit den Schlüsseln nicht zur Stelle war,
wäre die Gefangene sicher in den hoch-
auflodernden Flammen vor den entsetz¬
ten Augen der herbeieilenden Menge
elend zugrunde gegangen, wenn nicht in
höchster Gefahr ein beherzter Retter
zur Stelle gewesen wäre. Und dieser
Helfer war natürlich der Geliebte, der
im Aeroplan, als moderner Ritter auf
geflügeltem Roß sich den Zinnen
näherte, um die Hilflose im Fluge auf
seinen Sattel zu heben und zu enteilen.
Die Menge jubelte dem kühnen Don
Juan zu, und die anwesenden Vertreter
des Landratsamts machten verdutzte
Gesichter. — Und wer diese ganze grau¬
same Geschichte nicht glaubt, braucht
keinen Taler zu bezahlen, sondern nur
30 oder 50 Pfennige. Denn für diesen
Preis wird der sensationelle Roman mit
alien Einzelheiten in der kommenden
Saison als Sensationsfilm Effekt machen
im Kino-Programm.
Schadenfeuer in Lodz.
Das Lichtbildtheater „Komet“ wurde
von einem nicht unbedeutenden Scha¬
denfeuer heimgesucht, das von einem
benachbarten Brande übergesprungen
war. Die Bühne ist total verbrannt, des¬
gleichen ein Klavier, Stühle und dergl.
Das Theater war nur gering versichert.
Stuttgart macht Schule.
Entsprechend dem Vorgang in Stutt¬
gart haben die Kinematographen-
besitzer in Heilbronn eine Vereinbarung
getroffen, wonach die beim Kinemato-
graphenbetrieb am meisten beklagten
Mißstände abgeschafft werden sollen.
Es soll der Besuch von Kindern unter
16 Jahren erheblich eingeschränkt und
außerdem sollen nur solche Films zur
Aufführung kommen, welche die Zen¬
sur in Berlin oder München passiert
haben.
Eine gute Propaganda-Idee.
Der Verein der Lichtbildtheater-Be¬
sitzer von Hannover beschloß in seiner
letzten Versammlung zur Wahrung der
Interessen der Lichtbildbühnen ein
eigenes Organ unter dem Namen „Das
Lichtbild“ zu gründen. Die Zeitschrift
soll zweimal wöchentlich erscheinen
und in den einzelnen Theatern den Be¬
suchern an Stelle des Programms über¬
reicht werden. Neben der Interessen¬
vertretung soll unterhaltender Lese¬
stoff Aufnahme finden. — Wir werden
über diese neuartige Propagandaform
nach Erscheinen der ersten Nummern
referieren.
Zur Steuererhöhung in Elberfeld und
Barmen,
die wir in der vorigen Nummer der
„L. B. B.“ meldeten, schreibt der „Vor¬
wärts“ in Berlin: „Kinematographen-
Erdrosselungssteuern wurden von den
bürgerlichen Stadtratsmehrheiten in
Elberfeld und Barmen beschlossen.
Beide Stadtverwaltungen legten den
Stadtverordneten Nachträge zur kom¬
munalen Lustbarkeitssteuer zur Be¬
schlußfassung vor. Die bisherige Lust¬
barkeitssteuer betrug 10 Prozent des
Eintrittspreises mit der Maßgabe, daß
für Billette bis zu 50 Pfg. 5 Pfg. Steuern
zu entrichten waren und für je begon¬
nene weitere 50 Pfg. gleichfalls 5 Pfg.
In beiden Städten sind im vorigen Jahr
rund 1 */* Millionen Kinematographen-
Billetts versteuert worden. Beeinflußt
durch die Klagelieder der Theaterdirek¬
toren über die Kinokonkurrenz, unter¬
breiteten beide Stadtverwaltungen den
Gemeindeparlamenten den Antrag, die
Lustbarkeitssteuer für Kinemato-
graphen zu verdoppeln. Daß durch
solche Steuererhöhung der Kinoschund
nicht bekämpft werde, das sprach in
Barmen Oberbürgermeister Voigt, der
demnächst nach Frankfurt geht, offen
aus. In Düsseldorf hätte die Verdoppe¬
lung der Steuer die Besucherzahl nicht
vermindert. Die Sache kommt also le¬
diglich auf eine ganz gewöhnliche
Schröpfung der Massen heraus. Im üb¬
rigen werden dadurch einige kleinere
Kinobesitzer bankerott gemacht, wäh¬
rend. die Großen weniger getroffen wer¬
den. Dennoch stimmten die gesamten
bürgerlichen Stadtverordneten aller
Parteien für die Erdrosselungssteuer
kleiner Unternehmungen und Belastung
der Massen, was für die angebliche
Mittelstands- und Volksfreundlichkeit
besagter Parteien sehr bezeichnend ist.
Unsere Genossen wandten sich scharf
gegen diesen Raubzug, weil man da¬
durch nicht den Schund bekämpft, son¬
dern nur kleine Existenzen vernichtet
und die mittellose große Masse neu be¬
lastet. Gegen die Stimmen der Sozial¬
demokraten wurde die Verdoppelung
der Steuer dann in beiden Stadtparla¬
menten beschlossen.
Die Gefahren des Kinos für Nervöse.
Eine große Zahl von Aerzten will
beobachtet haben, daß die kinemato-
graphischen Vorführungen und nament¬
lich die von aufregenden dramatischen
Szenen, die ja die Filmfabrikanten des
sensationellen Anreizes wegen beson¬
ders bevorzugen, geeignet sind, bei Zu¬
schauern, deren Nervensystem sich
nicht im Gleichgewicht befindet, mehr
oder weniger krankhafte Störungen
auslösen. Auf Grund dieser ärztlichen
Beobachtungen berichtet Professor
d'Abudo in der „Rivista Italiana di Neu-
ropatologia“ über eine ganze Reihe von
Fällen, in denen der Besuch des Kine-
matographentheaters das Auftreten
schwerer nervöser Störungen zur un¬
mittelbaren Folge hatte. Ein besonders
charakteristischer Fall war der fol¬
gende: In einem Kinematographenthea-
ter gelangte mit der üblichen grob natu¬
ralistischen Handgreiflichkeit der Traum
eines Postboten zur Darstellung, der
von Räubern überfallen und der mitge¬
führten Wertsendungen beraubt wird,
ein Traum, der sich beim Erwachen in
schauerliche Wirklichkeit umsetzte.
Ein junges, zur Hysterie neigendes Mäd¬
chen, das der Vorstellung beigewohnt,
kam mit allen Zeichen gesteigerter
Nervenaufregung nach Hause und stand
so vollständig im Bann des Geschauten,
daß sich bei ihr unverzüglich Halluzi¬
nationen einstellten. Sie sah die gieri¬
gen Hände der Räuber gegen sie aus¬
gestreckt und konnte sich unbeschadet
der Erkenntnis der Unwirklichkeit der
Vorgänge des Alpdrucks des Traums
nicht entziehen, der sich am folgenden
Tage mit solch gesteigerter Intensität
fortsetzte, daß die Kranke den Schein
von Wirklichkeit nicht mehr unter¬
scheiden konnte und körperlich den
Druck der Hände fühlte, die ihren Hals
umklammerten und würgten. Die von
den marternden Halluzinationen Ver¬
folgte schlief nicht mehr, magerte ab
und verfiel im Verlauf der drei Monate
andauernden hysterischen Anfälle in
ein Siechtum, von dem sie die ärztliche
Kunst nur nach unendlicher Mühe zu
erretten vermochte. (Wir können zwar
No. 32
L • B • B
Seite 31
Betr. Programme!
Ganz wie Sie wiinsdien
können Sie Ihr Programm von mir beziehen, denn ich stelle
meine Programme individuell zusammen, wie es der Besteller
verlangt. Es kommt ja auch ganz darauf an, von welchem
Publikum Ihr Theater frequentiert wird. Ist das Publikum aus
besseren Kreisen, so brauchen Sie
ftopmme für (eines Publikum
Der Spielplan darf dann nichts enthalten, was in irgend einer
Weise Anstoß erregen könnte, und doch muß das Programm
zugkräftig sein; die Kunst, wie ich solche Programme zu¬
sammenstelle, habe ich an dieser Stelle in der vorigen Nummer
dieses Blattes verraten. Ebenso verleihe ich
Programme iur Meines Publikum
d. h. Programme, welchen etwas „Paprika“ beigesetzt ist, denn
das Publikum ist schärfere Kost gewöhnt. „Eines schickt sich
nicht für alle“, denn würde man das „feine“ Programm dem
kleinen Publikum vorführen, so würden sie sich langweilen.
Ich kann Sie mithin in jeder Weise zufrieden bedienen, wie
gesagt,
Ganz nie Sie wünsdien
denn ich habe selbst mehrere Theater mit besserem Publikum
und Besuchern aus dem Mittel- und Arbeiterstande. Ich kaufe
in den nächsten Wochen 12 Programme; schreiben Sie mir so¬
fort, so kann ich alle Ihre Wünsche berücksichtigen. Auch
Sie werden zu der Ueberzeugung kommen: Der richtige Mann ist
MARTIN DENTLER, BRAUNSCHWEIG
Telegramm-Adresse: Centraltheater. — Telephon: 2491 u. 3098.
Seite 32
L ■ B ■ B
No. 32
Öl
W/.S
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No. 32
Theodor Körner!
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K
K
Gebiete der Kinematographie zuerkannt wor¬
den. Diese Auszeichnung wurde unter der
großen Anzahl der Aussteller nur zwei Firmen
erteilt,
R. Glombedc 'S) Co., Berlin.
Zum Geschäftsführer der Firma R. Glom»
beck u, Co., G. m. b. H., Berlin, ist Herr
josdieck bestellt worden.
die Angaben des italienischen Profes¬
sors d’Abudo auf ihre Richtigkeit hin
nicht prüfen, können uns aber die
Schlußbemerkung nicht unterdrücken,
daß auf Grund der hysterischen Veran-
gungung eines Einzelnen durchaus nicht
etwa der Kinematograph und seine
Wirkung in Pausch und Bogen verurteilt
werden darf. — Die Red.)
Aus Konsularberichten.
In der Türkei nistet sich das Kino
nach und nach ein. In Trebizond ist
ein modernes, 600 Personen fassendes
Etablissement neu errichtet worden.
In Mexiko sind in Durango 2 neue
Kinos erstanden.
In Indien blüht das Geschäft. In
Bombay werden 5 Kinos von der eine
Million zählenden Einwohnern stark fre¬
quentiert.
□
Geschäftliches.
□
Kühlere Witterung und kürzere Tage
veranlassen die Theaterbesitzer zum Beginn
der neuen Saison, ihrem Publikum ein in jeder
Beziehung einwandfreies Programm zu bieten,
so daß selbst dem verwöhntesten Geschmack
Rechnung getragen wird. Die Hauptfragen des
Theaterbesitzers bleiben stets: Habe ich Vor¬
reklame? Was bekomme ich inhaltlich für
Films? Treffen sie pünktlich ein und in wel¬
cher Verfassung sind sie? — Den besten Be¬
weis für die tadellose Beschaffenheit der Pro¬
gramme hat man an den Filmverleihern, welche
eine Stammkundschaft besitzen. Daß seit
Gründung einer Verleih-Firma bei den auswär¬
tigen Kunden im ganzen Reich noch heute
fast alle Verbindungen bestehen, dürfte eine
Seltenheit sein. Dies zeugt von korrekter Ge¬
schäftshandhabung, großer Kulanz und bester
Bureau-Organisation. Außer diesen Vorzügen
kann die wohlbekannte Firma Film-Handels-
Gesellscbaft m. b. H., Berlin W., Kurfürsten¬
straße 149, viele freiwillige Anerkennungen
über Qualität und Quantität vorzüglicher Pro¬
gramme in ihrem Besitz schätzen.
„Ideal Projektionsfläche Triumph“.
Eine Projektionsfläche, die sich in der
Praxis schon seit längerer Zeit bestens be¬
währt hat, ist die von der Firma Julius Schwei¬
kart in Leipzig erfundene Wand „Triumph".
Schon auf der „Internationalen Kinemato-
graphen - Ausstellung" in Hamburg ist diese Pro¬
jektionsfläche allenthalben anerkannt worden,
weil diese die wünschenswertesten und dank¬
barsten Vorteile in sich birgt.
Bekanntlich hat das elektrische Flammen¬
bogenlicht die meisten violetten Strahlen und
kommt somit den Lichtwirkungen unserer
Sonne am nächsten. Das Sonnenlicht aber,
auf eine glatte Fläche geworfen, erzeugt der¬
artig grelle Reflexe, daß durch ein ähnliches
Licht projektierte Photographien trotz bester
und richtig behandelter Objektive unscharf
werden müssen. Aus diesem Grunde ist man
daran gegangen, eine nicht ganz geglättete
Fläche zu gewinnen, die aber durch geeignete
Präparation die unbedingte Helle und Klarheit
des Bildes nicht einbüßen läßt. Daß diese so
sehr notwendigen Eigenschaften die Ideal-Pro¬
jektionsfläche „Triumph“ in vollstem Maße in
sich vereinigt, beweist die immense Wirkung
an Klarheit und Plastik der darauf projek¬
tierten Bilder.
Eine weitere große Hauptsache ist die un¬
begrenzte Haltbarkeit, für die der Erfinder und
Fabrikant die weitgehendste Garantie über¬
nimmt. Die Fläche ist aus festem Leinen ohne
Naht, aus einem Stück, elastisch und ge¬
schmeidig, gegen Temperaturwechsel, Staub
usw. unempfindlich, fleckenrein, und ohne Fal¬
ten; kann ohne Nachteile gerollt werden; be¬
quem zum Transport.
Die gebleichte Leinwand, die bisher ver¬
wendet wurde, wirkt durch das Beleuchten
gelb und schmutzig, schleierartig. — Die mit
Zinkweißanstrich behandelten Flächen sind die
ersten Tage ganz hübsch, werden aber in
kurzer Zeit total gelb und unbrauchbar, und
bröckeln nach gänzlichem Austrocknen bei ge¬
ringster Verletzung ab. Die sogenannten Si-
miliwände, die aus gedecktem Glas bestehen
und solche mit Glasperlen bestreut, erzielen
durch das Brechen der Lichtstrahlen eine un¬
scharfe Wirkung. Ferner werden durch den
Wechsel der kalten und warmen Luft im
Raume feuchte Niederschläge auf dem Glas er¬
zeugt (es läuft an), welche die Fläche trüben
und die Schicht allmählich zerstören. Auch
sind dieselben schwer zu transportieren und
leicht zerbrechlich.
Die vielen in den Handel gebrachten sil¬
bernen Wände aber haben bei der Projektion
eine sehr starke Reflexion, welche die Augen
sehr ermüdet, und schließlich oxidiert der
Silberbronzenanstrich nach einigen Wochen
schon, wird fleckig und streifig, je nach den
atmosphärischen Einflüssen, oder die aufge¬
legte Zinnfolie löst sich und bricht.
Alle diese Mängel und Nachteile sieht man
bei der Ideal-Projektionsfläche „Triumph“
vollständig vermieden als ein Produkt ein¬
gehenden und fachmännischen Studiums. —
Noch weitere große Vorzüge bietet die Ideal-
Projektionsfläche: „Triumph", da die Stärke der
Lichtquelle um die Hälfte und noch mehr als
seither nur gebraucht wird, somit besonders
bei großen Distanzen eine wesentliche Licht¬
ersparnis garantiert.
A. F. Döring, Hamburg.
Die Firma hat in letzter Zeit wieder ver¬
schiedene Neueinrichtungen ausgeführt. So das
„Kino-Roll" in Kiel, ein Kinotheater in Berge¬
dorf, auf der Insel Helgoland, das Theater
Concordia in Hamburg u. a.
Auszeichnung.
Auf der diesjährigen Fachphotographen-
Ausstellung in Heidelberg, hat die „Jupiter"
Elektrophotographische Gesellschaft in Frank¬
furt a. M. als höchste Auszeichnung die Große
goldene Medaille erhalten und außerdem ist ihr
ein Ehrenpreis in Form einer goldenen Plakette
für die Förderung des Kunstlichtes im allge¬
meinen und für besondere Leistungen auf dem
Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency)
Berlin, Friedrichstr. 35.
Am 14. September erscheinen:
© Des Bergbewohners Ehre, Drama
(310 m). — Die Probe, Komödie (179
m). — Die Dorfschule zu Einsiedel,
Drama (326 m). — Ein Angriff aus den Wolken,
dramatische Komödie (242 m).
Liebe in Mexiko, Drama (334 m). —
Der falsche Graf, Komödie (219 m). —
Die Prpvinzler in der Stadt, Komödie
(235 m). — Feuer und Stroh, Drama (358 m).
Die Trommlerin von Vicksburg, Drama
(324 m). — Herstellung eines Licht¬
bildes, Natur (320 m). — Der Boxer
und sein Schatz, Komödie (327 m).
B o r Ein gediegener Haushalt, Komödie 275
® * m). — Der alte Gärtner, Drama (291 m).
Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20.
Das Programm zum 7. September:
Fritzchen-Schlager. Der kleine Däumling.
(Le film colorie Gaumont) (630 m).
Drama. Die Stimme der Glocken. (474 m.)
Komödie. Panne, (284 m.)
Humoristisch. Augustin und der Säugling.
(157 m.)
Naturaufnahme. Ansicht von Zara (Dal¬
matien). (103 m.)
Dokument. Die Kaisertage in Moskau
(101 m). — Manöver an Bord eines französi¬
schen Kriegsschiffes (147 m).
Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12.
Das Programm vom 17. August:
American Standard Film: Der Schutzengel,
Novelle. Länge 241 m. Virage 12 Mk.
Eclair-Colorit: Baux, die tote Stadt, Natur¬
aufnahme. Preis inkl. Colorit 236,40 Mk.
Nunne und sein Hund. Länge 198 m. —
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Der Unsichtbare, Komödie. Länge 291 m,
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„Das Schwentinetal in der holsteinischen
Schweiz", welches einer der bevorzugtesten
Touristenpunkte in Norddeutschland ist, wird
alljährlich von Tausenden von Fremden be¬
sucht. Wir beginnen unsere Wanderung mit
einer Fahrt nach Neumühlen, der Mündung der
Schwentine, wo eine der größten Dampfmühlen
Europas, die baltische Mühle, ihre Existenz
hat. Die Schiffswerften der Schwentine bieten
interessante Einblicke in den Bau der kleinen
Dampfer und der Motor- und Segelboote. Die
Schwentine hinauf gelangen wir durch wunder¬
volle Partien zur Oppendorfer Mühle, um so
einen der genußreichsten und zugleich schön¬
sten Spaziergänge in der Holsteinischen
Schweiz zu beschließen. — Ein Stückchen
Manöverleben, Jäger zu Pferde beim Flußüber-
gang, bietet uns ein zweites Bild. Wider¬
strebend nur fügen sich die Pferde dem mili¬
tärischen Kommando, indem sie sich dem
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No. 32
| Theodor Körner! Ei
▼. •'
reißenden Strom anvertrauen und neben den
Kähnen herschwimmend, in welchen sich die
Mannschaften mit den Gepäckstücken befin¬
den, erreichen dieselben das jenseitige Ufer.
Das Einbringen der Pferde in den Fluß, das
Schwimmen im offenen Fahrwasser, das
Herausklettern der Tiere aus dem Fluß am
jenseitigen Ufer ist so packend, daß sich das
Auge nicht genug daran ergötzen kann. In¬
teressant von Anfang bis zu Ende. — Aus dem
lieblichen Nordtirol. An dem schmalen Ufer¬
saum des Hallstätter Sees zieht sich das nur
acht Monate von der Sonne beschienene Pano¬
rama von Hallstatt hin. Schwalbennestern
gleich kleben die Häuser an den steilen Berg¬
wänden. Eng umschließen die Berge den See
und spiegeln sich in dem klaren Gebirgswasser.
Wir sehen das Aufziehen der Salinenkapelle,
das Ausrücken einer Bergführergruppe als
Rettungs-Expedition und Interessantes mehr
aus dem Leben des Gebirgsvolkes. Die Schnee¬
schmelze im Gebirge bedingt, daß man sich
gegen diese Gefahr schützt und werden des¬
halb in äußerst schwierigem Gelände Tal¬
sperren gebaut. So beobachten wir auch den
Bau einer Talsperre an dem idyllischen Gosau-
ste. Aus der Ferne grüßt das Gebirge mit
dem über 2000 m hohen Donnerkögel herüber
und staunend bewundern wir dieses echte Ge-
birgsbild aus dem schönen Tirol.
[7
Neu* Eröffnungen
A
LJ
und Eintragungen.
V
Aachen. Hier wurde die Lichtbühne
Karlshaus G. m. b. H. eröffnet.
Berlin. C. Krause, Müllerstr. 36, eröffnet
Oktober daselbst ein Kino-Theater.
Berlin. A, Stoll, Lortzingstr. 18, eröffnet
1. September Raumerstr. 14 ein Kino-Theater.
Berlin. „Intimes Theater", hier, Bülow-
straße 6, projektiert eine bedeutende Ver¬
größerung durch Umbau des Kino-Theaters.
Berlin. Adolf Goldwasser, Berlin, War-
schauerstr. 7, projektiert Franseckistr. 15 den
Bau eines Kino-Theaters.
Berlin. P. Oppler, Kurfürslendamm 228,
eröffnet 1. September Wilhelmshavenerstr, 46
ein Kino-Theater.
Braunschweig. Die Tage des alten Jür-
gensschen Brauhauses an der Wendenstraße,
Edce Bockstwete, sind jetzt gezählt. Wie
bereits berichtet, wird von einer Aktiengesell¬
schaft auf dem Bauterrain der niedergelegten
Kotheschen Häuser an der Wendenstraße ein
Lichtspieltheater größeren Stils erbaut. Wie
wir erfahren, haben die Aktionäre in einer
Versammlung beschlossen, das ehemalige, sich
an der Bockstwete lang hinziehende Jür-
genssche Grundstück, Besitzer Herr Heine-
mann, anzukaufen, die Gebäude niederzulegen
und das Terrain in den Bauplan einzuziehen.
Der Ankauf wird voraussichtlich in den
nächsten Tagen erfolgen. Zum Bau des Licht¬
spielhauses ist auf dem Kotheschen Terrain
bereits mit den Ausschachtungsarbeiten be¬
gonnen worden.
Charlottenburg. F. Rooth, Friedenau bei
Berlin, Kaiser-Allee 213, eröffnet 1. Oktober
in Charlottenburg, Kurfürstendamm 236, ein
Kino-Theater.
Friedenau. Friedenauer Kammer-Licht¬
spiele nennt sich jetzt das Empire-Theater,
Kaiser-Allee 102, das von Herrn Meyer über¬
nommen wurde. Das Etablissement ist reno¬
viert und bedeutend vergrößert worden, hat
jetzt 300 Sitzplätze und bringt durchweg erst¬
klassiges Programm.
Goch (Rhld.). Der Inhaber des Gocher
Kino-Theaters, Herr Skoetsch, hat an der
Brückenstraße hierselbst ein Terrain er¬
worben und beabsichtigt, hierauf einen Bau
für ein Lichtspielhaus zu errichten.
Hannover. Hier wurde Alte Celler Heer¬
straße 4 das Viktoria-Kino-Theater eröffnet.
Hannover. Deutschlands größtes und ele¬
gantestes Lichtspielhaus mit Namen „Kammer¬
lichtspiele" wurde unter der Direktion C. Spie¬
ker und Mest am Freitag, den 2. August in
Hannover eröffnet. Das ganze Theater ist in
allen Teilen nach den neuesten Feuer- und
Polizeivorschriften eingerichtet. Die Kine-
matographen-Einrichtung ist von den Mittel¬
deutschen Kino-Werken G. m. b, H. Hannover
und ist dieser Apparat das neueste Modell
einer wirklich modernen, allen behördlichen
Vorschriften entsprechenden Theatermaschine.
Das Eröffnungsprogramm war ausgesucht erst¬
klassig. Die Projektion durch die außerge¬
wöhnliche Länge des Saales war bei der über¬
natürlichen Größe des Bildes von einer her¬
vorragenden Plastik und Schärfe.
.Heilbronn. Der Victoria-Kino in Heil¬
bronn a. N., Kaiserstr, 40, welcher seither
schon in der allerbesten Lage Heilbronns ein
kleineres Lokal inne hatte, läßt gegenwärtig
Kaiserstrasse 30 einen schönen modernen
Kinotempel erbauen, welcher im Spätjahr er¬
öffnet wird.
Köln. Handelsgerichtliche Eintragung:
„Ehrenfelder Lichtspiele, Gesellschaft mit be¬
schränkter Haftung, Cöln. Gegenstand des
Unternehmens: Betrieb eines Kinemalographen-
theaters sowie die Errichtung oder Ueber-
nahme ähnlicher Unternehmungen. Zur Er¬
reichung dieser Zwecke ist die Gesellschaft
auch Grundstücke zu erwerben befugt. Ge¬
schäftsführer: Heinrich Bettels, Kaufmann,
Cöln-Ehrenfeld.
Neustadt a. d. H. Ein drittes Kinemato-
graphentheater wird Neustadt Anfang Septem¬
ber erhalten. Hierfür sind die Räume von
Jakob Simon in der Friedrichstraße von einer
auswärtigen großen Gesellschaft gemietet
worden,
Reinickendorf b. Berlin. L. Lück, Residenz¬
straße 109, eröffnet 1. Oktober Zorndorfer-
straße 44 ein Kino-Theater.
Alle Beschwerden
wegen unregelmäßiger Liefe¬
rung oder gänzlichen Aus¬
bleibens sind ausschließlich
nur bei dem für die Auslieferung
zuständigen Postamt anzu-
bringen. — Das hiesige Post¬
zeitungsamt erhält die richtige
Anzahl unserer Zeitschrift und
sorgt sofort für Abhilfe von
Störungen, wenn es Nachricht
erhält. :: :: :: :: ::
Siegen (Westf.). Der hiesige evangelische
Volksverein hat die Anschaffung eines Kine-
matographen beschlossen.
Straßburg. Internationale Kino-Agentur
Hilber 'S) Ströber. Die Gesellschaft ist aufge¬
löst, die Firma erloschen. Das Handelsge¬
schäft ist übergegangen auf die Firma Licht¬
spieltheater Aktiengesellschaft hier.
Schlaw (Pommern). Ein ständiges Kino ist
nunmehr auch hier. Es ist auf dem Grund¬
stück des Hotelbesitzers Engel errichtet. Die
Polizei hat den stabilen Neubau jetzt abge-
ncmmen und das Theater genehmigt.
Wismar (Mecklenburg). Das an der Alt-
wismarstr. belegene H. C. H, Hammersche Haus
ist von den Kinematographenbesitzern Gebr.
Brauns käuflich erworben worden. Dieselben
beabsichtigen, das Haus abreißen und an
dessen Stelle einen der Neuzeit entsprechenden
Neubau aufführen zu lassen, der allen hygieni¬
schen Anforderungen, die an ein modernes
Kinotheater gestellt werden können, entspricht.
Wien, VII, Neubaugasse 40, Lichtbild-Ver-
triebs-Gesellschaft m. b. H„ Einzelprokura des
Herrn Ragnvaai Waage ist gelöscht. Einzel¬
prokura ist erteilt dem Herrn John Sparks
Moline, Kaufmann.
Winterthur (Schweiz). Hier wurde am
Bahnhof das „Lichtspielhaus Central" eröffnet.
□
Verbotene Films
□
Vollständig verboten:
Der Teufel am Herd. (Akt I und II.) — Lux.
Der Vertrauensbruch. — Edison.
Lehmann als Exekutor. — Pathe freres.
Hypnose (Akt I bis III). — Savoya Turin.
Von der Liebe zum Haß (Akt 1 und II). —
Glombeck u. Co.
Bis zum Grab. — Cines.
Für Kinder verboten:
Der Pfiff der Sirene. — Ambrosio.
Die Familienehre (Akt I und II). — Ambrosio.
Fritzchen in der Schule. — Clarendon Film Co.
Des Fischermädchens Liebe. — The Selig Po-
lyskope Co.
Die Erscheinung vom Jamasha Paß. — Lux.
Eine sonderbare Freundschaft. — Lux.
Späte Reue (Akt I und II). — Urban Smith.
Spiele nicht mit dem Feuer. — American
Film Co.
Erkämpftes Glück. — Imp. Film,
Die Rivalen (Akt I und II).. — Kinemakolor.
Unter der Ritterrüstung. — Eclair.
Die Millionen der Waise (Akt I und II). —
Pathe freres.
Der Herrscher (Akt I und II). — Film d’Artes
Italiana.
Babys Schuhe, — American Film Co.
Das Opfer seiner Habsucht. — Selig Polyskope.
Opfertod (Akt I bis II). — Treumann Larsen.
Die Königin der Nacht (Akt I und II). — Meß-
ters Projektion G. m. b. H.
Fürs Vaterland (Akt I und II). — Meßters Pro¬
jektion.
Die Erinnerung. — Pathe freres.
Der Kofferhut. — Pathe freres.
Das beschädigte Gemälde. — Selig Polyskope.
Der rote Hahn (Akt I und II). — Franz Lund¬
berg, Malmö.
Der tapfere Soldat. — Lichtbild-Vertrieb.
Kaspars grauer Zylinder. — Lichtbild-Vertrieb.
Des Menschen bester Freund. — American
Standard Film.
Entsagung (Akt I und II). — Pathö freres.
Zollstation No. 12 (Akt I bis III). — Vitascope-
Gesellschaft,
Ein Vaterherz. — Edison.
Der Hinterhalt (Akt I und II), — Pasquali.
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Die Herbst-Saison 1912.
enn auch nach astronomischen
Gesetzen der offizielle Herbst¬
anfang erst am 21. September
I « ■ ■ ■! stattzufinden hat, so können wir
im Theaterleben uns nicht den Luxus
gestatten, bis zu diesem Termin zu war¬
ten, denn der tote Sommer mit seiner
kinofeindlichen Hitze und Sonnenpracht
entführt uns das lichthungrige Stadt¬
publikum an die See oder ins Gebirge,
und wir sitzen mit unseren unbezahlten
Rechnungen und sensationell zusammen¬
gestellten Sommer-Programmen da, be¬
trachten die leeren Bänke, die gelang¬
weilte Kassiererin und den Trübsal
blasenden Platzanweiser und schließen
uns ihnen unwillkürlich an.
Jetzt aber, wo die Blätter zu fallen
beginnen, da steigt unsere Hoffnung.
Braungebrannte Zurückgekommene, die
während der Ferienzeit untreu wurden,
kommen auch zu uns wieder reumütig
zurück, um ihren neu erwachten Kino¬
hunger zu befriedigen. Bald wird auch
wieder die Zeit kommen, wo an guten
Sonntagen der übliche Platzmangel
Platz greifen wird, und wo unsere Ein¬
gangstür wie ein Vakuum wirkt, die
Menschen hineinziehend mit hypnoti¬
scher Macht in das geheimnisvolle Dun¬
kel, das das Licht bedeutet.
Dann wird sich der Goethebund wie¬
der ärgern, und die Theaterbesitzer von
der Sprechfakultät werden wieder nei¬
disch, und sie werden wieder die Kunst
schützen wollen und dem Filmdrama
jede Existenzberechtigung absprechen,
und die Regierungen werden immer lau¬
ter, je voller es bei uns ist, den Ruf er¬
klingen lassen: Dem immer mehr um
sich greifenden Unfug des Kinemato-
graphen muß gesteuert werden, also be¬
steuert werden.
Dann beginnt aufs neue der Kampf
gegen unsere äußeren Feinde, die sich
dann am meisten rühren, wenn unser
Geschäft normal geht. Wir dürfen es
nicht vergessen, daß ein an einem guten
Herbst- oder Wintersonntage abendlich
überfülltes Kinematgraphen - Theater
durchaus nicht etwa gleich als glänzen¬
der Geschäftsgang zu bezeichnen ist,
denn Mutter Natur hat uns im Jahr noch
300 Tage beschert, die uns sehr oft nicht
mal die allernotwendigste Deckung für
die Schulden des vergangenen Viertel¬
jahres bringen.
Es ist sonderbar, daß unsere Neider
uns immer nur besuchen, wenn wir das
stärkste Sonntagabend-Geschäft haben.
Den Sommer über, wo man zwischen
Pleite oder Berufswechsel schwankt, da
befinden sich die Mitglieder des Goethe¬
bundes und die Schauspiel-Direktoren in
der Sommerfrische, die Herren vom
grünen Tisch, die die Lustbarkeits¬
steuern aushecken, in Urlaub und weit¬
ab vom Schuß, haben keine Ahnung von
unseren „fortlaufenden“ Einnahmen und
fortlaufenden Ausgaben.
Jetzt beginnt also leider, wo die
streitenden Kräfte sich vollzählig ver¬
sammeln, wieder der neugestärkte An¬
griffskampf gegen uns, der immer stets
mit der Publikum-Frequenz unserer
Theater an Stärke gleichen Schritt hal¬
ten wird.
Wir können uns also nach dem heißen
stillen Sommer auf einen heißen, leb¬
haften Herbst gefaßt machen, und gut
ist es, daß just jetzt aufs neue das „Agi-
tations-Komite“ sich zum Kampf gegen
den äußeren Feind rüstet.
Mit den Bewegungen, Veränderungen
und Reformen innerhalb unserer eigenen
Branche, haben wir im übrigen selbst
vollauf zu tun. Viele Aufgaben harren
Seite 6
L • B ■ B
No. 33
noch der Lösung: die Reform der Front¬
reklame, die Regelung der Zensur, die
Steuerbedrückungen und das vielgestal¬
tige Kinderschutzgesetz. Das ist das
Programm der Regierung gegenüber.
Innerhalb unserer Branche selbst
wird es aber auch genug Arbeit geben,
um zu verbessern und zu sanieren. Wir
machen zurzeit eine bedeutsame Um¬
wandlung durch in bezug auf das Thea¬
terwesen. Der sogenannte ,,Kientopp“
schwindet, hoffentlich damit auch das
üble Wort, und das große Lichtspiel-
Theater ist Trumpf. Wir stehen vor
einer großen Zahl von kommenden Neu-
Eröffnungen, die fast durchgängig große
Theater sind. Da aber auch gleichzeitig
die Anzahl der deutschen Kino-Etab¬
lissements nicht zurückgeht, so können
wir von einer starken weiteren Zunahme
des Kinowesens in Deutschland
sprechen. Dies ist eigentlich nicht etwa
nur erfreulich, sondern natürlich und
selbstverständlich. Es gilt aber, sich der
steigenden Sympathie des Publikums,
die sich dadurch dokumentiert, auch
würdig zu erweisen und die letzten Un¬
arten, die unsere Betriebe noch auf¬
weisen, abzuschütteln. Wir müssen
uns dahingehend noch mit strenger
Selbstkritik reformieren, um den Fein¬
den, die sich auf unsere Schwächen
stützen, die Waffen aus der Hand zu
winden.
Gleichen Schritt mit der Zunahme
der Kino-Frequenz hält auch die Film-
Fabrikation, die ebenfalls viele Neu-
Gründungen gezeitigt hat. Hier ist es
fraglich, ob nicht ein Zuviel von Schaden
ist, denn wir haben schon früher mal
darauf hingewiesen, daß zuviel Negativ
belichtet wird und von jeder Filmnovität
zu wenig Exemplare verkauft werden.
Nicht in der hohen Anzahl der Novitäten
liegt die Stärke der Kinematographie,
sondern in der künstlerisch-geistigen
Güte der Sujets. Der Mann an der
Kurbel betätigt sich zu stark; der Re¬
gisseur arbeitet mit Ueberstunden und
die Qualität sinkt, während die Quanti¬
tät steigt. Der Verdienst liegt in der
Kopiermaschine; das sollten sich die
Fabrikanten stets gesagt sein lassen,
dann können wir dem Beginn der Herbst-
Saison 1912 ein herzliches Willkommen
ohne beigemischten Pessimismus ent¬
gegenrufen.
Aus den Tagungen des Agitations-Komites der kinemato-
graphischen Fachpresse.
11,1 er Arbeits-Ausschuß des Agita-
D tions-Komites der kinematogra-
phischen Fachpresse zur Förde-
rm ning der Kinematographie und
zur Bekämpfung des äußeren Feindes
hielt erneut eine Sitzung in Berlin ab.
Aus den sehr interessanten Bera¬
tungsgegenständen seien nur diejenigen
erwähnt, die für die Oeffentlichkeit be¬
sonderes Interesse besitzen. So plant
das Agitations-Komite, dessen Geld¬
mittel die Summe von 10 000 Mk. in¬
zwischen überstieg, die Veranstaltung
von 16 Demonstrations-Vorträgen in
einer Reihe deutscher Städte, um so
die öffentliche Meinung für die Kine¬
matographie zu gewinnen und die An¬
schuldigungen und gegnerischen Be¬
hauptungen aus dem Lager der Feinde
zu entkräften. Man will also die Tä¬
tigkeit des Goethe-Bundes, der Bühnen-
Genossenschaft und anderer Gegner
durch Wort und Bild bekämpfen. Her¬
vorragende rednerische Talente aus
Schriftsteller- und Bühnenkreisen wer¬
den allgemein interessierende Vortrags¬
themen behandeln und besonders das
Verhältnis von Kino und Theater be¬
leuchten, sowie den Kulturwert des
Kinematographen in das rechte Licht
rücken. Sehr interessant war ein schrift¬
lich niedergelegter Vorschlag des Herrn
Gymnasial ,- Oberlehrers Dr. Conrad
Wolter bezüglich Schaffung einer Zen¬
tralstelle für die internationale Licht¬
spielkunst.
Gelegentlich der I. Internationalen
Kino-Ausstellung in Wien im Oktober
1912 wird auch die vereinigte kinemato-
graphische Fachpresse ihre Unter¬
stützung und Teilnahme Zusagen, um
für ihr Programm der Bekämpfung des
äußeren Feindes entsprechend Propa¬
ganda zu machen.
Seitens der dem Komite angeglieder¬
ten Zensur-Kommision, der die Herren
Rechtsanwalt Dr. Wolffsohn und Dr.
Bruno May angehören und die bereits
durch den bereits genugsam in unserer
Branche bekannten Berliner Rechtsan¬
walt Dr. Treitel ergänzt werden wird,
ist eine Konferenz mit den Dezernenten
der Theater-Abteilung des Kgl. Polizei-
Präsidiums in Aussicht genommen wor¬
den, um durch diese eine Aussprache
der Zensur-Kommission in Gegenwart
der Fabrikanten mit den Herren des
Polizei-Präsidiums zu ermöglichen, und
so vielleicht eine Basis zu finden, auf
der der gegenseitige Austausch berech¬
tigter Wünsche erfolgen kann, da
zweifellos die heutigen Zensur-Zustände
zu argen Schädigungen der Filmindustrie
führen müssen und andererseits die
Filmindustrie das berechtigte Verlangen
stellt, über die Grundsätze unserer Zen¬
sur-Behörde vollkommen orientiert zu
sein.
Von den weiteren Arbeiten des Ko-
mites dürfte interessieren, daß eine
umfangreiche Broschüre im Text fertig
gestellt wurde, die man an die Tages¬
presse sowie an maßgebliche Persön¬
lichkeiten zu verschicken gedenkt, um
so die maßlosen Angriffe der Gegner
durch sachliche Darlegungen zu be¬
kämpfen. Verfasser derselben ist Herr
Redakteur Perlmann-Düsseldorf. In
einer weiteren Flugschrift wird man Ge¬
legenheit nehmen, die Besucher der
Kinotheater entsprechend zu bearbeiten
und eine besondere von Herrn Dr. jur.
B. May in Vorbereitung genommene
Broschüre wird die Angriffe der Bühnen-
Genossenschaft entkräften. Es gereichte
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zu einer gewissen Genugtuung, konsta¬
tieren zu können, daß die Tätigkeit der
Zensur-Kommission ^bereits von Erfolg
begleitet war und bezüglich einiger ver¬
botener Films und Titel eine gütliche
Verständigung mit dem Polizei-Präsidi¬
um erzielt wurde.
In einer gemeinsamen Konferenz
mit den Herren Fabrikanten, die am
Sonnabend, den 10 . August 1912 im
Jagdsaal des Weihenstephan stattfand,
nahm Herr Redakteur Perlmann das
Wort zu einer kurzen Begrüßungs¬
ansprache, um dann gleichzeitig in
skizzenhafter Kürze eine Uebersicht
über die bisherige Tätigkeit des Agi-
tations-Komites zu geben. Herr Dr. jur.
Bruno May referierte alsdann über die
Denkschrift des Bühnenvereins, die in
der Hauptsache darin gipfelt, dem Film¬
fabrikanten das Recht abzusprechen,
sich auf dramatischem Gebiet zu betä¬
tigen. Demgegenüber sind die völlig
gegenteiligen Ansichten maßgebender
Persönlichkeiten selbst aus Schrift¬
steller- und Schauspieler-Kreisen beson¬
ders beachtenswert. Von krassestem
Konkurrenzneid zeugt jedoch die Tat¬
sache, daß die Herren Bühnenleiter, die
sonst gesetzgeberische und behördliche
Maßnahmen hassen, nach einem Kon¬
zessionszwang für Kinotheater schreien.
In längeren Ausführungen wurde darauf
hingewiesen, daß eine gesetzliche Kon-
zessionierung von Kinobetrieben un¬
nötig sei, da wir bereits eine diejenige
im Theaterwesen übliche weit über¬
treffende scharfe Zensur haben und die
unnötigen Voraussetzungen für die Kon-
zessionierung von Theatern und Gast¬
wirtschaften für die Kinobetriebe nicht
in Frage kommen.
In einer lebhaften Debatte wurde das
Material des Vortragenden wesentlich
ergänzt und äußerst interessant be¬
leuchtet. In der Konferenz wurde auch
bedauert, daß in Theaterbesitzerkreisen
unserer Branche häufig selbst der Ruf
nach Konzessionszwang ertönt, ohne
sich daraus folgernder Konsequenzen
bewußt zu sein.
Herr Rechtsanwalt Dr. Wolffsohn
referierte alsdann über die bisher sehr
erfreuliche Tätigkeit der Zensur-Kom¬
mission, die wir bereits obenstehend
kurz skizzierten.
Die übrigen mehr internen Verhand¬
lungsgegenstände erregten noch eine
äußerst lebhafte und interessante De¬
batte. Aus Fabrikantenkreisen wurde
dem Komite der Dank derselben abge¬
stattet und besonders zum Ausdruck
gebracht, daß man mit der bisherigen
Tätigkeit und den Resultaten der Zen¬
sur-Kommision sehr zufrieden sei und
sich freue, eine erfolgreich arbeitende
Zentralstelle der Kinobranche ge¬
schaffen zu haben, die sicher fort¬
laufende und allseitige Unterstützung
aller Branche-Interessenten verdient.
Das Vorführungstempo im Kino.
— m Gegensatz zum Sprechtheater,
I wo der künstlerisch schaffende
Schauspieler es als oberstes Ge-
. ■ ■ ■! setz betrachtet, daß sowohl Geste
wie auch Sprache natürlich und ver¬
ständlich wirken, bemüht man sich lei¬
der allzu oft im Kino, aus rein geschäft¬
lichen Motiven heraus, die Zeitmaße
willkürlich bis zur gröbsten Unnatür¬
lichkeit zu verändern. Die Möglichkeit,
daß wir mit Leichtigkeit diese Korrek¬
tur vornehmen können, ist das wesent¬
liche, was uns von der wirklichen Thea¬
terkunst trennt. Wir treiben Mißbrauch
mit den Hilfmitteln der Technik auf
Kosten der Natürlichkeit und der Kunst.
Wie sieht es in den Kinos aus! Der
Werdegang des Bildes muß verfolgt
werden, damit wir vergleichen können
mit der Bühnenkunst.
Zuerst werden naturgemäß unsere
Films aufgenommen, und wer je Ge¬
legenheit hatte, bei einer größeren Auf¬
nahme als unparteiischer Zuschauer da¬
bei zu sein, der wird zugeben müssen,
daß eine Kinoaufnahme dasselbe ist,
was wir im Theater sehen, denn auch
hier wird mit Proben etc. bis zur Auf¬
nahme nicht gegeizt, und dennoch, trotz
aller Mühe, oft infolge geringfügiger Um¬
stände, müssen ganze Szenen noch ein¬
mal aufgenommen werden.
Jetzt kommen die Bilder zu den
eigentlichen Theatern und da erleben
wir unser blaues Wunder.
Zum Beispiel: Anfang 6 Uhr. — Um
6^4 Uhr sitzen vier Kinder und zwei
Erwachsene im Theater. Jetzt wird
allmählich angefangen. Zuerst wird,
sagen wir, ein humoristisches Bild ge¬
zeigt, worin viel Leben ist. Aber ach,
die Personen, die sonst so lustig um¬
hergesprungen sind, denen scheinen
heute die Beine eingeschlafen zu sein. —
Oder das erste Bild ist eine aktuelle Na¬
turaufnahme, wo z. B. ein Parademarsch
vorkommt. Es mutet einem bei diesem
Parademarsch an, als wenn es nicht
Soldaten, sondern ganz was anderes
wäre, denn einen derartig langsamen
Parademarsch gibt es einfach nicht. —
So gegen 9 Uhr hat sich das Theater
einigermaßen gefüllt, und es scheint ein
sogenannter guter Tag zu werden. Die
Personen auf den Bildern sind schon
etwas lebendiger geworden, doch das
genügt dem Chef resp. Geschäftsführer
noch nicht, und er erteilt den Auftrag,
schneller zu arbeiten, damit recht viel
Nummern abgerufen werden können.
Konnten wir vorher von einem
Schneckentempo sprechen, so haben
wir jetzt D-Zugsgeschwindigkeit, und es
kann passieren, daß in einem tiefernsten
Drama bei einem Leichenzug Träger
und Gefolge im Laufschritt dahineilen.
Wie nun ein kunstliebendes Publi¬
kum diese Sachen aufnimmt, ist doch
sehr leicht zu verstehen. Es sucht sich
eine Stätte, wo seinem Empfinden Rech¬
nung getragen wird, nämlich, wo die
Bilder in richtiger Weise vorgeführt
werden.
Haben wir doch Theaterbesitzer,
welche es offen aussprechen, daß in
Seite 10
L ■ B ■ B
No. 33
INELLYjwÄ-^l
^*Tt*T«*TMT(»T*«Y*Y'T**T*«T*'T«>Ti »t*^* •▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼• •▼••▼••▼• \
ihrem Theater in der Stunde 7 bis 8
Bilder vorgeführt werden. Gibt es doch
Vorführer, welche sich damit brüsten,
des Sonntags während 8 Stunden 50 bis
60 Bilder vorzuführen. Ja, glgauben
denn die Beteiligten, daß dieses noch
eine einwandfreie Vorführung ist?
Mögen doch die Betreffenden einmal
genau zusammenrechnen, wieviel Meter
Film in der Stunde durch den Apparat
läuft und sie werden auf Grund unten¬
stehender Angaben etwas erstaunt sein,
wie Theorie und Praxis aussieht. Die
Hauptbedingung bei der Projektion ist:
die Bilder so wiedergeben, wie sie auf¬
genommen werden.
Die Aufnahmegeschwindigkeit be¬
trägt 16 Bilder pro Sekunde, also in
einer Minute 16 mal 60 Bilder, in Summa
960 Bilder. Da ein Meterstreifen Nega¬
tivfilm Platz für 52 Einzelbildchen
bietet, ergeben 960 Bilder eine Film¬
länge von 18V 2 Meter. Der Bequem¬
lichkeit halber rechnet man in der
Praxis mit der sogenannten 20 Meter-
Geschwindigkeit pro Minute.
Da nun fast alle Bilder mit der so¬
genannten 20 Meter-Geschwindigkeit
aufgenommen werden, so muß man auch
die Wiedergabe in diesem Tempo vor¬
nehmen. Es kann deshalb (abzüglich
der Pausen) auf einen Verbrauch von
1000 Meter pro Stunde gerechnet wer¬
den. Mit dieser durchaus normalen
Geschwindigkeit erzielt man ein voll¬
ständig den normalen Bewegungen ent¬
sprechendes Bild und wirkt dasselbe in¬
folge seiner Natürlichkeit anziehend auf
das Publikum.
Schon oft habe ich stillschweigend
mit angehört, daß von zwei Theatern,
welche unweit voneinander entfernt
sind, und wovon das eine 3. Woche, das
andere dagegen 9.—10. Woche spielte,
das Theater mit dem älteren Programm
gut besucht war, wogegen das andere,
trotzdem es besser ausgestattet war,
stets über schwachen Besuch zu klagen
hatte. Ich wollte mich selbst davon
überzeugen, jedoch hatte das 3. Woche-
Theater inzwischen seine Pforten ge¬
schlossen, wohingegen das andere Thea¬
ter zu seinen alten noch neue Gäste zu¬
bekam. Ich muß offen bekennen, trotz¬
dem die Bilder 9.—10. Woche alt waren,
wurden sie in einer ruhig vornehmen
Weise vorgeführt und jedermann konnte
sich, ohne nervös zu werden, daran er¬
freuen.
Darum, Ihr Herren Theaterbesitzer
und auch die Herren Operateure: führt
die Bilder so vor: wie sie aufgenommen
werden, und das Publikum wird sich
dankbar dafür erweisen.
Max Magofsky.
Äußerungen von Mitgliedern unseres Ehrenkomites zum
Kulturkampf des Goethebundes.
s ist bezeichnend für den Kampf,
den der Goethebund, der
Bühnenverein und die Bühnen¬
schriftsteller gegen das Kino füh¬
ren, daß in ihren eigenen Reihen die
schärfsten Oponenten gegen die eigenen
Bestrebungen sitzen. — Neben der Agi¬
tation, die seitens des Komites der
Fachpresse gegen die kinofeindlichen
Maßnahmen der vorgenannten Ver¬
bände eingeleitet wurde, hat die Un¬
einigkeit und Meinungsverschiedenheit
der Mitglieder dieser Verbände bis
heute greifbare Resultate, wenn man
von der vollkommen wirkungslosen
Denkschrift absieht, nicht erzielen
lassen. — Doch geben wir einigen Mit¬
gliedern unseres Ehrenkomites selbst
das Wort. Es schreiben:
Dr, Hanns Heinz Ewers:
„Sehr geehrte Herren! Ich halte die
Bestrebungen der Bühnenleiter, Drama¬
tiker usw. gegen den Kino, die nur dem
Brotneid entspringen, für direkt kultur¬
schädigend!“
Dr. Ernst Heilborn:
„Sehr geehrter Herr! Es ist mir ein
Vergnügen, Ihrem Komite beizutreten.
Auch ich halte die Angriffe, die man
neuerdings gegen die Lichtbildtheater
richtet, teils für banausisch, teils für
heuchlerisch. Ich weiß aus vielfacher
Erfahrung heraus, daß dem Kinemato-
reuzkohle
Spezialkohlenstifte f. Kinemato-
graphen und Scheinwerfer
\ Heid ft Co., Neustadt
a. Haardt, B, 42.
vorzügliche Qualität-enorm billig
graphen künstlerische Wirkungen ge¬
geben sind, und glaube, daß wir hier am
Anfang einer Bewegung stehen, der
Großes und Ueberraschendes Vorbe¬
halten ist."
Prof. Hermann Hendrich:
„Euer Wohlgeboren teile ergebenst
mit, daß ich mich sehr gern dem Ehren-
komite der „Gesellschaft zur Hebung
der Lichtbildkunst" anschließe. Zumal
die Erfindung der farbigen Kinemato¬
graphie halte ich für die kulturelle, wie
künstlerische Weiterentwicklung von
höchster Bedeutung, so daß man die¬
selbe fördern soll, anstatt sie zu be¬
kämpfen."
Dr. Leo Leipziger,
der geistreiche Herausgeber des „Ro¬
land von Berlin":
Goethebund kontra Kientopp.
Gegen diese Kientopp-Schwindler
Kämpfen jetzt die Goethe-Bündler,
Ihrer stolzen Schar voran
Reitet Ritter Sudermann.
No. 33
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Seite 11
7. September
flmbrosio — Turin
JJJax Reinbarbt, Berlin
Seite 12
L - B - B
No. 33
Und die Fahne trägt der Fulda,
Hinterher folgt manche Null da . . .
Nieder, heißt es, mit dem Schund!
Hoch die Dichtung — zu gesund!
Also in den höchsten Nöten,
Appellieren sie an Goethen,
Daß der Dichter von der Ilm
Sie beschütze vor dem Film.
Eskimos und Botokuden
Haben heute Lichtspielbuden,
Leer ist das Theater — und
Voll der Kientopp — zu gesund!
Doch von Antikientoppfehde
War bei Goethe nie die Rede,
Das begreifst du, wenn du schaust
In das Vorspiel von dem Faust:
„Schonet auf den deutschen Bühnen
Nicht Prospekte und Maschinen!
Himmelslicht“ — so tat er kund —
„Sei verschwendet“ — zu gesund!
Goethes Fahne zu entfalten,
Müßten sich die Herren enthalten,
Weil noch heute sein Genie
Viel moderner ist'— als sie.
Und, statt solches zu betreiben,
Sollten gute Stücke schreiben
Sudermann, der Große, — und
Ludwig Fulda — zu gesund!
Awrum Halbert-München:
„Sehr geehrte Herren! Gern schließe
ich mich dem Ehrenkomitee der „Ge¬
sellschaft zur Hebung der Lichtbild¬
kunst“ an.
Ich habe ja, auf Ihre Umfrage hin,
meine Ueberzeugung ausgesprochen,
daß ich die Kinematographie, mit künst¬
lerischen Mitteln ausgestattet, für Kunst
halte. Ich bin der Ueberzeugung, daß
alle Proteste des Theaters nicht nützen
werden.
Genau so hätte man Telephon und
Telegraph als Gegensätze oder „Kon¬
kurrenzen“ ansehen können. Das ist
widersinnig. Theater und Kinemato-
graph können existieren, haben Exis¬
tenzberechtigung und Spielraum —
wenn-ja, wenn sie nicht in Kitsch
ausarten.“
Dr. Fritz Auer:
„Vollständig Ihrer Meinung! Auf
zum Kulturkampf gegen den Goethe¬
bund!“
Die Höchstleistung eines Konkurrenzmanövers.
is zu welchen Mitteln sich die
Konkurenz im Kinotheaterge¬
werbe versteigt, um für sich auf
!■ • , | Kosten anderer Reklame zu
machen, das beweist ein Fall, der sich
jetzt in Neuwied abgespielt hat und
niedriger gehängt werden muß.
Vor kurzer Zeit entstand in dem
Lichtbildtheater Mittelstraße 8 im Wie-
dischen Hof ein unbedeutender Brand,
ohne beim Publikum irgend welchen
Schaden anzurichten.
Die „Neuwieder Zeitung“ brachte
darüber folgende Notiz:
„Gestern abend entstand gegen
10 Uhr im Vorführungsraum des
Lichtbildtheaters im Wiedischen Hof
dadurch ein Filmbrand, daß ein Film
im Vorführungsapparat riß und über
die Feuerklappe schlug. Glücklicher¬
weise konnte das Feuer im Keim er¬
stickt werden. Auch fehlte es nicht
an den vorschriftsmäßigen Lösch¬
mitteln, wie Sand, Decken und Was¬
ser, womit man innerhalb vier Mi¬
nuten des Feuers Herr wurde. Bei
ruhigem Verhalten des Publikums
hätte die Vorstellung innerhalb kur¬
zer Zeit weitergeführt werden kön¬
nen, wenn die erschreckten Besucher
nicht unnötigerweise den Saal ver¬
lassen hätten.
Im übrigen ist in feuerpolizei¬
licher Hinsicht der Vorführungsraum
so feuersicher hergestellt, daß ein
Uebergreifen zum Saale ausgeschlos¬
sen ist. — Wie uns noch mitgeteilt
wird, soll in den nächsten Tagen eine
Vorstellung stattfinden, wozu den
Besuchern, die am gestrigen Abend
nicht auf ihre Kosten gekommen sind,
freier Eintritt gewährt wird.“
Die unangenehme Affaire wäre da¬
mit abgetan und beim Publikum bald
wieder vergessen.
Jetzt aber erwacht die Konkurrenz.
Das „Metropol-Theater“ scheut sich
nicht, aus dem unbedeutenden Brande
einen großen Fall zu machen, um für
sich daraus Kapital zu schlagen. Das
„Metropol-Theater“ macht das Publi¬
kum auf die Feuergefahr in Kinothea¬
tern aufmerksam; schädigt also die Ge¬
samtbranche, nur um den Konkurrenten
zu schädigen und für sich Kapital her¬
auszuschlagen.
In derselben „Neuwieder Zeitung“,
in der die vernünftige, sachliche und vor
allen Dingen auch beruhigende Brand¬
meldung stand, erschien ein Inserat des
„Metropol-Theaters“, dessen Text wir
hier abdrucken, um dadurch die
Motive, welche zur Aufgabe die¬
ser Annonce die Veranlassung gaben,
öffentlich an den Pranger zu stellen
und den Lesern der „L. B. B.“ die Mög¬
lichkeit zu bieten, sich selbst ein Urteil
bilden zu können, welch unbekannter
Begriff das Wort „Kollegialität“ noch
in unseren Reihen ist.
Das Inserat lautet:
Bekanntmachung.
Brand im Kinema betrelend.
Zu den in letzter Zeit in kleineren
Kinematographen stattgefundenen Brän¬
den, welche durch „mangelhafte bauliche
Verhältnisse und mangels Notausgängen
stets eine Gefahr für die Besucher bil¬
den", sind wir im Interesse der Bürger¬
schaft zu nachstehender Veröffentlichung
verpflichtet. Vor allen Dingen ist im
Metropol-Theater mit seinen neuesten,
besten und teuersten Apparaten ein
Brand nach menschlichem Ermessen über¬
haupt ausgeschlossen. Sollte aber den¬
noch ein Film Feuer fangen, und, was
das Schlimmste ist, eine Panik aus¬
brechen, so ist für das Leben der
Theaterbesucher im Metropol-Theater
die denkbar größte und unbedingte
Sicherheit dadurch gewährt, daß der ein¬
zig mögliche Brandort, der Apparaten-
raum, den doppelten Ausgängen ent¬
gegengesetzt liegt. Der Brand kann also
im Metropol-Theater niemals die Aus¬
gänge versperren. In einer Sekunde ist
man auf der Straße. Wir hoffen durch
vorstehende Bekanntmachung den ge¬
wünschten Zweck zu erreichen, daß die
zahlreichen Besucher des Metropol-Thea¬
ters dasselbe mit unbedingter Ruhe und
Sorglosigkeit wie bisher weiter besuchen
möchten.
Sehr ergebenst, hochachtungsvoll
die Direktion
Willi Winzen.
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No. 33
Anstatt dem Publikum zu sagen, daß
der Besuch von Kinotheatern durchaus
nichts Gefährliches an sich hat, wird
es in einem großen und auffälligen In¬
serat extra darauf aufmerksam gemacht.
. Die anständige Kollegenschaft und
wir verurteilen das unlautere Konkur¬
renz-Manöver des „Neuwieder Metro¬
pol-Theaters" auf das schärfste und
hoffen, daß Direktor Willi Winzen die
Unrichtigkeit seiner Handlungsweise
einsehen lernt.
Die Kunst des Kinematographen.
Eine kritische Entgegnung von Edi Meinhardt-Essen.
nter obiger Spitzmarke veröffent¬
licht Prof. Dr. Konrad Lange in
Tübingen in der Morgenausgabe
! ■■■■ der „Rheinisch - Westfälischen
Zeitung“ vom 13. Juli einen Ar¬
tikel, in dem er seine, von Sachkennt¬
nis nicht allzusehr getrübte Meinung
über das Thema „Kunst im Kinemato¬
graphen“ von sich gibt. Schon der An¬
fang, den ich hier wörtlich folgen lasse,
ist tendenziös und zeugt von starker
Ueberhebung, so daß ich es mir nicht
versagen kann, auf einige Einzelheiten
zu entgegnen.
Der Verfasser schreibt:
„Die Kunst im Kinematographen.“
—Gibt es eine solche überhaupt? Man
könnte es meinen, wenn man sieht,
wie oft das Wort „Kunst“ auf den
Plakaten unserer Kinos gebraucht
wird, wenn man die hochtrabenden
Titel „Kino t h e a t e r“, „Lichtspiel¬
haus“ usw. liest, die offenbar an
Theater, Schauspielhaus usw. er¬
innern sollen, wenn man die merk¬
würdigen Urteile hört, die seit Jahren
im Kampf gegen die Auswüchse des
Kinematographen ausgesprochen wer¬
den. Kinointeressenten und — „Be¬
schwichtigungshofräte“ wollen uns
überzeugen, daß es mit dem Kino
doch eigentlich nicht so schlimm sei,
daß seine Vorführungen doch sehr in¬
teressant, jedenfalls technisch voll¬
endet, vielleicht sogar ästhetisch
schön seien. Ueber die ethische Ver¬
werflichkeit der „Schundfilms“ be¬
steht freilich kein Zweifel. Aber von
ihrem ästhetischen Unwert wollen
sich viele noch nicht überzeugen.
Daß die sexuellen und Verbrecher¬
films die Moral des Volkes, besonders
der Jugend, verderben, bestreitet
heutzutage kaum noch jemand. Daß
sie aber auch das ästhetische Gefühl
ruinieren, die künstlerische Empfin¬
dung abstumpfen, den Sinn für wahre
Kunst vernichten, das wird vielfach
noch ganz übersehen. Ich kenne so¬
gar Künstler, die das Kino regelmäßig
besuchen, weil ihnen, wie sie sagen,
dort die visionelle Anregung geboten
wird, die sie als Nahrung ihrer Phan¬
tasie brauchen. Das allein würde
freilich noch nichts für den künstleri¬
schen Charakter des Kinos beweisen.
Denn der wahre Künstler schöpft ja
seine Anregung nicht nur aus der
Kunst, sondern, und zwar vorzugs¬
weise, aus der Natur. Und daß viele
Kinovorführungen einfach Natur in
Form bewegter Bilder sind, ist ja nicht
zu bezweifeln. Worum es sich han¬
delt, das ist vielmehr, ob die angeb¬
lichen „Kunstfilms“ mit Recht An¬
spruch auf künstlerische Geltung
machen, ob sie ebenso wie das wirk¬
liche Theater, wie Drama, Oper,
Operette und Tanz, als wirkliche
Kunst gelten können. Die Antwort
darauf ist auch praktisch nicht ganz
gleichgiltig, denn von ihr hängt es ab,
ob sie rechtlich auf einer Stufe mit
den eigentlichen Künsten oder mit
den niederen Volksvergnügungen, Va¬
riete, Zirkus, Menagerie usw., ran¬
gieren sollen. Man kann nun wohl
zuweilen die Behauptung lesen, daß
das Kino mit Kunst nichts zu tun
habe. Aber den Beweis dafür ist man,
soviel ich sehe, bisher schuldig ge¬
blieben. Und doch ist er sehr leicht
zu führen.“
Zunächst möchte ich feststellen, daß
ich als ehemaliger Schauspieler und
jetziger mehrjähriger Kinodirektor wohl
auf einige Fachkenntnisse Anspruch
machen darf, die dem Herrn Professor
Konrad Lange doch vielleicht fehlen.
Mir ist in dem Artikel des Herrn Pro¬
fessors vieles einfach unverständlich.
Ich begreife z. B. nicht, weshalb der
Titel „Kinotheater“ oder „Lichtspiel¬
haus“, der ja wirklich an „Theater“ er¬
innern soll, „hochtrabend“ ist?! Ich
habe „Stadttheater“ kennen gelernt,
welche die Bezeichnung „Theater“ viel
weniger verdienen, wie manches kleine
und kleinste Kino, Stadttheater, bei
denen der größte Teil der „Künstler“
und „Künstlerinnen“ an Kunst nur
durch die Verwendung von viel
Schminke erinnern und deren Spielplan
künstlerischen Anforderungen ebenso
wenig genügte, wie der Fundus an De¬
korationen und Kostümen; Stadttheater,
deren Kunstwert weit hinter dem
Kunstwert eines Schundfilms zurück¬
stand, die das ästhetische Gefühl rui¬
nierten, die künstlerische Empfindung
abstumpften und den Sinn für wahre
Kunst (wenn auch nicht wie die Kinos)
vernichteten, so doch in Grund und
Boden verdarben. Der Herr Professor
selber kennt ja sogar Künstler, welche
im Kino visioneile Anregungen suchen
und Nahrung für ihre Phantasie finden.
Ob diesen Leuten auch wohl der Sinn
für wahre Kunst vernichtet wird?!
Freilich, was das Theater an Drama,
Oper, Operette und Tanz bietet, kön¬
nen wir uns nicht leisten, besonders was
Operette und Tanz angeht. Soviel halb
und dreiviertel entkleidete Damen, wie
dem die Operette besuchenden Publi¬
kum geboten werden, soviel „Beene-
kens“ etc. werden uns von der Zensur
nicht gestattet, und auch „Nackttänze“
dürfen im Kino nicht vorgeführt werden.
— Nebenbei gesagt, ist das Kinopubli¬
kum mit seinem vernichteten Kunstsinn
im allgemeinen auch gar nicht so be¬
gierig nach „Kunstleistungen“ möglichst
-- die --
Tierbändigerin
NELLY,
No. 33
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EIKOFILM
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Nr. 33
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unbekleideter Damen. Na ja, das Kino
ist eben eine „niedere Volksvergnügung“
wie Variete, Zirkus etc., deshalb läßt
ja auch die Firma Krupp zu ihrer Jahr¬
hundert-Feier mit ungeheuren Kosten
einen „Kunstfilm“ hersteilen, welcher
in einem eigens hierzu erbauten Kino
dem Kaiser vorgeführt wird. Ein
solches Attentat auf den Kunstsinn des
Monarchen hätte ich Herrn Krupp von
Bohlen, der doch sonst ein loyaler Un¬
tertan Sr. Majestät ist, gar nicht zuge¬
traut. — Der Herr Professor hält sogar
von unseren Naturaufnahmen nichts
und schreibt dann:
„Auch die sogenannten aktuellen
Films, d. h. die bildlichen Berichte
über Tagesereignisse, sind keine
Kunst, ebensowenig wie die Moment¬
photographien in den illustrierten
Wochenzeitschriften, die in den letz¬
ten Jahren so furchtbar überhand ge¬
nommen haben.“
Daß selbst die herrlichsten Natur¬
aufnahmen unkünstlerisch sind, (nach
Ansicht des Herrn Professors) „denn .,.
der Mensch hat an ihrer Schönheit kein
Verdienst“, erwähne ich nur so neben¬
her. Trösten wir uns! Die photographi¬
schen Kunstbeilagen der illustrierten
Wochenschriften, die in der letzten Zeit
„so furchtbar“ überhand nehmen, kom¬
men auch nicht besser davon. Herr
Professor Lange sagt:
„Man muß sich klar machen, was
sie von der wahren Kunst trennt. Zu¬
nächst, daß auch bei ihnen die
menschliche Persönlichkeit ausge¬
schieden ist. Das will bedeuten, daß
die ordnende und klärende Hand des
Menschen fehlt. Wenn Menzel die
Krönung König Wilhelms in Königs¬
berg malt, so rückt er die Dinge in
bestimmter Weise zurecht, damit die
Hauptsache klar hervortritt. Er gibt
dem Vorgang, der sich vielleicht sehr
einfach abgespielt hat, durch seine
persönliche Auffassung einen bedeu¬
tenden historischen Charakter. Wenn
dagegen der Kinematograph eine
Denkmalsenthüllung aufnimmt, so ist
zehn gegen eins zu wetten, daß man
— besonders bei der Schnelligkeit,
mit der die Bilder sich abspielen —
die Hauptsache gar nicht sieht, viel¬
leicht weil die Hauptpersonen von an¬
deren überschritten werden, vielleicht
auch, weil sie gerade irgend etwas
Gleichgiltiges tun, oder aus sonst ir¬
gend einem Grunde. Mit anderen
Worten: das Bild Menzels ist ein
Kunstwerk, die kinematographische
Aufnahme dagegen ein Naturprodukt,
allerdings Natur im Bilde, aber nur
derart ins Bild übersetzt, wie ein na¬
türlicher Vorgang sich im Spiegel dar¬
stellt. Gewiß, durch die Bewegung,
die hier in Wirklichkeit gegeben ist,
wird manches verdeutlicht, was auf
der Momentphotographie undeutlich
bleibt. Aber dafür ist die Bewegung
an sich wieder ein verwirrendes Ele¬
ment. In der Natur freilich, wo man
die Personen im Raume, also stereos¬
kopisch sieht, wo man sich selbst be¬
wegen, gewissermaßen um die Dinge
herumgehen und herumsehen kann,
wird die Deutlichkeit durch die Be¬
wegung gefördert. Denn jede Bewe¬
gung, jede gegenseitige Verschiebung
der Gegenstände auf unserer Netz¬
haut dient dazu, uns ihr räumliches
Verhältnis zueinander klar zu machen.
Im kinematographischen Bilde da¬
gegen, wo die Figuren rasch —
auf der Bildfläche durcheinander¬
huschen, herrscht eine Unruhe und
Verwirrung, die keine klare Anschau¬
ung ermöglicht. Während also die
Im Sommer
haben Sie am besten Zeit Ihre
Kenntnisse auf allen Gebieten der
Kinematographie zu erweitern. -
Lesen Sie daher ständig die Fach¬
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Aufgabe des Malers darin besteht,
durch geschickte Auswahl aus der
Natur, durch Akzentuierung und Kon¬
zentrierung, durch Hervorhebung des
Wesentlichen und Unterdrückung des
1 nwesentlichen dem Beschauer die
Betrachtung zu erleichtern, die Dinge
klar, deutlich und überzeugend vor
Augen zu stellen, ist die Wirkung
des Kinematographen die, daß das an
sich schon Unruhige durch die Ueber-
tragung auf die Fläche noch unruhi¬
ger, unklarer wird. Das ist also ge¬
rade das Gegenteil von Kunst. Der
Künstler nimmt dem Beschauer die
Arbeit ab, indem er für Klarheit sorgt,
der Kinematograph läd ihm noch eine
schwere Arbeit auf — ganz abgesehen
von all den technischen Mängeln, dem
Wackeln, Flimmern usw., das den
meisten Kinos, wenigstens denen der
kleineren Städte, noch immer anhaf¬
tet. In der Tat, wenn man an einem
Beispiel zeigen wollte, wodurch sich
die Kunst von der Natur unter¬
scheidet, was in der Natur unkünst¬
lerisch, d. h. undarstellbar, unwirksam
ist, so könnte man nichts besseres tun,
als die kinematographische Darstel¬
lung einer Handlung neben ein Ge¬
mälde zu stellen, das einen bestimm¬
ten Moment derselben Handlung
fixiert. Es ist in der Tat sehr merk¬
würdig, zu sehen, wie eine Erfindung,
deren technisches Verdienst unbe¬
stritten ist, nicht nur nicht zur Kunst
hin, sondern sogar von ihr hinweg¬
führt. Je mehr sich das Bild durch
Wiedergabe der Bewegung der Na¬
tur nähert, um so weiter entfernt es
sich von der Kunst. Deshalb ist es
auch ganz gleichgiltig für unsere
Frage, ob später zur bewegten Pho¬
tographie noch die Farbe hinzukommt
d. h. eine noch größere Entfernung
von der Kunst. Denn die Farben wer¬
den dann der Natur genau ent¬
sprechen, d. h. — je nachdem — bunt
und unharmonisch sein, jedenfalls der
feineren Abtönung entbehren, die bei
der malerischen Darstellung auf der
Seite 20
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Hält in atemloser
Spannung!
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Fläche nötig ist, wenn eine einheit¬
liche Wirkung entstehen soll.“
In dieser Weise schreibt der Herr
Professor 6 Feuilletonspalten voll, nichts
ist ihm recht. Der Pianist ist ein musi¬
kalischer Handwerker, der auf einem
verstimmten Klavier in roher Weise
herumtrommelt, die Mimik der Schau¬
spieler ist übertrieben und doch unver¬
ständlich etc. etc., so daß selbst dem
Unbefangensten bei dieser Fülle kunst¬
wissenschaftlicher Gemeinplätze die ju¬
ristische Frage aufstößt: ,,Cui bono“ —
„Wer profitiert davon?" Denn den zu
Anfang versprochenen Beweis der Un¬
kunst des Kinos hat der Herr Professor
nur sehr mangelhaft geführt. Aber auch
diese Frage ist leicht beantwortet.
Der Herr Professor schreibt über das
Thema „Theater und Kinematograph“:
„Im gesprochenen Drama tritt uns
die Sünde, das Laster, das Verbrechen
in künstlerischer Form, d. h. psycho¬
logisch motiviert, durch die Worte,
die Zeichnung der Charaktere, den
Gang der Handlung erläutert und
wahrscheinlich gemacht, vor Augen.
Im Kinematographen dagegen gibt es
keine psychologische Entwicklung,
keine Seelenmalerei, also auch keine
Motivierung der Abweichungen von
Gesetz und Sitte. Für ihn ist eine
Verführungsszene, ein Mord, eine
Verfolgung, ein Diebstahl, eine Hin¬
richtung nichts als ein Bewegungs¬
vorgang, unverständlich, unmotiviert,
roh und abstoßend. Ein Publikum,
das sich an solche Darstellungen ge¬
wöhnt, muß notwendig den Sinn für
feinere Motivierung, für tiefere
Seelenschilderung, kurz für wahre
Kunst verlieren. Man weiß, daß der
Kino, dessen Erfolg wesentlich auf
diesen sensationellen Films beruht,
dem Theater sehr starke Konkurrenz
macht, daß zum Beispiel allein in
Deutschland schon über 20 Theater,
in Oesterreich-Ungarn noch mehr, in¬
folge dieser Konkurrenz eingegangen
oder in Kinotheater umgewandelt
worden sind. Das bedeutet also einen
Verlust an wahrer Kunst, an geistiger
Kultur, den man nicht gleichgültig
mit ansehen kann. Denn mögen diese
kleinen eingegangenen Theater auch
noch so minderwertig gewesen sein,
sie waren eben als Theater doch un¬
endlich viel besser selbst als der beste
Kino. Denn sie boten wenigstens die
Möglichkeit künstlerischer Auffüh¬
rungen, die beim Kino zum mindesten,
was die Gattung der „Dramen“ be¬
trifft, nicht vorhanden ist.“
„Ach so!“ sagt der Leser; „ach so!“
habe ich auch gesagt. Ja, ja, die bösen
Kinos und die armen Theater-Direk¬
toren, diese ideal veranlagten Leute, die
nur nach dem Höchsten in der Kunst
streben. Oder irre ich mich? Sollte es
auch Theater-Direktoren geben, welche
anderen Idealen huldigen? Die viel¬
leicht gar sagen:
„Das Ideal des Menschen ist . . . das
Geld!
Ein Lump, . . . wer kein Ideal hat!“
Operateur-Automat und Ein-Mann-Orchester.
n " wei amerikanische Erfindungen
Z sollen berufen sein, in der Kino¬
branche einen großen Um-
■ o«i Schwung hervorzurufen: derOpe-
rateur-Automat und das Ein-Mann-Or-
chester. Bei ersterem handelt es sich
um keinen Automaten, bei dem man
einen Groschen einwirft und dafür mit
einem Handgriff — einen Operateur an¬
gelt, sondern um einen Apparat, der
automatisch Kinovorführungen voll¬
bringt; bei letzterem um das sogenannte
„Telharmonium“, bei dem ein Musiker
durch Elektrizität dasselbe leistet, wie
ein Orchester.
Die Firma Liesegang in Düsseldorf
fabriziert bekanntlich ein Seioptikon,
das automatisch Diapositive wechselt
und bei welchem der Rezitator seinen
Vortrag halten und dank dieses Appa¬
rates sein eigener Operateur sein kann.
Die Lampe steht durch eine elek¬
trische Leitung mit dem Vortragenden in
Verbindung. Schaltet dieser den Kon¬
takt ein, so setzt sich der elektrische
Motor in der Lampe in Bewegung und
dieser bringt das Wechseln der Diaposi¬
tive zuwege. Kaum ist das neue Bild
an Ort und Stelle vor dem Objektiv, so
schaltet sich der Motor automatisch aus
und tritt erst wieder in Tätigkeit, wenn
der Vortagende den Kontakt aufs neue
heisteilt. Schon bei diesem Apparat
kann jede Sekunde ein Bilderwechsel
erfolgen. Die Platten stecken in einem
Stahl- oder Aluminium-Rahmen, die eine
endlose Kette bilden, so daß die Vor¬
führung der Diapositive stets aufs neue
ununterbrochen erfolgen kann. Die La¬
terne besitzt eine automatisch regulier¬
bare Bogenlampe und auch einen auto¬
matischen Objektivverschluß.
Auf diesem Prinzip beruht der ame¬
rikanische Kinematograph,Automat. Die
Filmrolle ist dadurch endlos gemacht,
daß Anfang und Ende zusammengeklebt
werden. Die Einschaltung des elektri¬
schen Stromes tritt in die elektrische
Bogenlampe, die sich nicht nur automa¬
tisch reguliert, sondern erst nach ge¬
wissem Zeitraum, wenn die Lampe ein¬
reguliert wieder brennt, den Strom wei¬
ter gibt, so daß sich der Motor in Bewe¬
gung setzt. Der Film wird abgerollt, der
Blender kreist vor dem Licht bei jedes¬
maligem Bilderwechsel und sobald ein
Bild zu Ende ist, befindet sich in der
Filmrolle schwarzer Blankfilm. Sobald
dieser vor dem Objektiv erscheint, wird
im Zuschauerraum der Kontakt zum Ki¬
nematograph unterbrochen. Dies ge¬
schieht durch Umdrehen eines Stöpsels,
indem dadurch gleichzeitig die Saalbe¬
leuchtung eingeschaltet wird.
Soll die Vorführung weiter gehen, so
wird der Stöpsel wieder gedreht, die
Saalbeleuchtung erlischt und die An¬
wesenden gewöhnen sich an das Dunkel,
bis die Bogenlampe richtig brennt und
der Kinematograph in Funktion tritt.
fNELLY,
die
j,-- ? Tierbändigerin .
n K
Berlin SW.48 Hamburg
Friedlichst!*. 10 Spaldingstr. 64
Seite 24
L ■ B • B
No. 33
- die -
Tierbändigerin
NELLY,
• •▼• •▼• •▼• •▼• •▼• •▼• .▼.
1
*
Das Telharmonium, die zweite ame¬
rikanische Erfindung, soll das Orchester
und den Pianisten aus den Lichtbild-
Theatern verdrängen. Auch hier tritt
die Elektrizität ihre Herrschaft an.
Das Instrument ist ein komplettes
Orchester, das von einer Person ver¬
treten werden kann, die alle ihre musi¬
kalischen Gefühle und Empfindungen
damit zum Ausdruck bringen kann. Der
Erfinder hat mit seinen neunjährigen
Versuchen etwa 800 000 Mark ange¬
bracht, bevor ihm jetzt die Lösung des
Problems gelungen sein soll.
Alle Toneffekte sind nichts anderes
als die Vibration der Stimme, einer
Saite, eines Fells oder der Luft. Die
Vibrationen verursachen gewisse
Schwingungen in der Luft, die sich bis
zum Ohr fortfplanzen, wo das Trommel¬
fell und der Gehörnerv in Schwingungen
versetzt werden. Dem Erfinder soll es
nun gelungen sein, durch elektrische
Schwingungen im Aether akustische
Wellen hervorzurufen. Sein Instrument
umfaßt die Töne des Baß- und Violin¬
schlüssels, jeder im Umfange von 5 Ok¬
taven, und die indirekt entstehenden
Töne sind identisch n.li; jenen der kom¬
binierten Instrumente eines Orchesters.
Wenn der Musiker spielt, werden 145
kleine Dynamos mit Wechselstrom in
Tätigkeit gesetzt, die elektrische Wellen
erzeugen von beliebiger Länge und
Stärke, so daß diese mit den akustischen
Wellen der Instrumente eines Orches¬
ters korrespondieren. Man kann das
Spiel auf dem „Telharmonium“ und sei¬
nen Tascten, d. h. elektrischen Druck¬
tastern, leicht erlernen, jedoch werden
keine Töne, sondern elektrische Wellen
damit erzeugt. Diese Wellen werden
auf etwa 2000 akustischen Empfängern
aufgefangen, können demnach sofort an
Ort und Stelle Töne hervorrufen oder
dies auch auf Distanz bewirken. Die
amerikanische Revue der Revuen
schreibt über das Telharmonium: „Es
wird in Zukunft nicht mehr nötig sein,
daß Paderewski von Stadt zu Stadt
ziehen muß, um in jeder Konzerte zu
geben, er wird sich an sein Instrument
setzen und kann gleichzeitig von Zu¬
hörern in verschiedenen Städten gehört
und gewürdigt werden.“ Allerdings
müßte die Uebertragung der Töne auf
Distanzen viel besser werden, wie dies
jetzt noch beim Telephon der Fall ist.
Die Frage, wie kann eine Person eine
Unzahl Instrumente zugleich in Tätig¬
keit bringen, bezw. deren Tätigkeit uns
deren Töne zum Ausdruck bringen, war
auf diesem Wege leicht zu lösen. Ein
Klavierspieler von brillanter Technick
und vorzüglicher Blattleser, der von
einer Partitur auf dem Klavier spielen
kann, was ihm mit seinen 10 Fingern
möglich ist, wird am „Telharmonium“
das Orchester voll und ganz ersetzen
können. Er schlägt z. B. die Taste Q
einer Oktave an, diese erzeugt elek¬
trische Schwingungen gewisser Anzahl,
Stärke und Länge, die dann nur die
korrespondierenden akustischen Schwin¬
gungen auslösen. Es wird also nur der
entsprechende Ton hörbar, und zwar in
der gleichen Weise, wie von allen jenen
Instrumenten, die diesen Ton haben.
Nun sollen z. B. Klarinette und Violine
denselben Ton geben, so entstehen bei
beiden verschiedene akustische Schwin¬
gungen, die eben den Unterschied
zwischen Klarinette und Violine aus¬
machen. Beim Telharmonium erzeugen
145 Dynamos elektrische Wellen, die
von 2000 Empfängern empfunden wer¬
den. Es kann also der gleiche a-Ton
auf ebensoviele Arten (Instrumenten)
gleichzeitig wiedergegeben werden. Wie
nun das Harmonium Register hat, be¬
sitzt das Telharmonium auch solche,
durch deren Anwendung der a-Ton z. B.
auf 1 oder mehreren Empfängern oder
auf allen 13—14 wirken kann. Haben
nun nur die Violinen diesen a-Ton wie¬
derzugeben, so werden die anderen
Empfänger ausgeschaltet. Piano und
forte kommt durch das Abschwächen
oder Verstärken der Wellen zum Aus¬
druck, ebenso Soli durch die Register,
Trommel, Pauken, Tschinellen durch
besondere Taster etc.
Wenn also der „Telharmonium“-
Spieler statt des Klavieres oder Or¬
chesters die Lichtbilder illustriert, kann
er auch Schüsse, Glocken, Pfiffe, Wind,
Brausen des Meeres, Rollen des Zuges
etc. wiedergeben. Wann werden wir in
jedem Lichtbildtheater so weit sein?
Behördliches.
□
Zur Filmzensur in Dresden.
Um die Filmprüfungen zu vereinfachen
und für die Filminteressenten zu erleichtern,
wird die Königl. Polizeidirektion künftig
von einer nochmaligen Prüfung aller der¬
jenigen zur öffentlichen Vorführung in
Dresden bestimmten Films absehen, für
die eine Erlaubniskarte des Königl. Polizei¬
präsidiums Berlin beigebracht werden
kann. Ausgenommen hiervon sind nur
solche Films, deren öffentliche Vorführung
nach dem Inhalte der Erlaubniskarte
lediglich unter Ausschluß bestimmter
Szenen genehmigt worden ist. Solche
Films müssen wie bisher zur Prüfung
vorgeführtwerden,damitfestgestelltwerden
kann, ob die ausgeschlossenen Szenen
in den zur Vorführung hier bestimmten
Filmkopien auch wirklich fehlen. Selbst¬
verständlich können auch in Berlin ge¬
nehmigte Films hier jederzeit von der
öffentlichen Vorführung ausgeschlossen
werden. Dies wird namentlich dann
geschehen, wenn deren Vorführung in
Dresden mit Rücksicht auf besondere
örtliche Verhältnisse bedenklich fallen
würde. Die Königl. Polizeidirektion wird
diese Einrichtung, die zugleich dazu dient,
die Filmzensur einheitlicher zu gestalten,
zunächst versuchsweise einführen, und
es wird von den gemachten Erfahrungen
abhängen, ob die Einrichtungeine dauernde
wird.
Steuererhöhung in Gnesen.
Die Lustbarkeitssteuerordnung wurde
seitens der Stadtverordneten dahin ab¬
geändert, daß fortan für jede kinemato-
graphische Vorstellung statt 3 M. 10 M.
erhoben wird. Für Vorstellungen künst¬
lerischen und belehrenden Inhalts bleibt
die Steuer 3 M. Jbestehen. Die Polizei¬
verwaltung wurde aus der Mitte der Ver¬
sammlung gebeten, dahin zu wirken, daß
die sittengefährdenden Plakate vor den
Kinotheatern verschwinden.
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L ■ B ■ B
No. 33
Königslutter bei Braunschweig.
Die Stadtverordneten-Versammlung
beschloss, für ständige Kinematographen-
theater eine jährliche städtische Steuer
von 50—100 M. zu erheben. Ferner wird
auf Anregung des Ministeriums die
Mindestabgabe für vorübergehend aufge¬
stellte Kinemathographen von 3 M. auf
5 M. täglich erhöht.
□
Allerlei
□
Asta Nielsen geht nach Spanien.
Die berühmte dänische Schauspielerin
Asta Nielsen, die von Kopenhagen zum
ständigen Aufenthalte nach Berlin über¬
siedelt ist und sich jetzt gänzlich der
Kinokunst gewidmet hat, begibt sich
nächsten Monat mit einer Truppe von
20 Kinoschauspielern nach Spanien, wo
eine Serie von Stierkampfdramen im
spanischen Milieu für den Film au ge-
nommen werden soll.
Ringkampf eines Kinoschauspielers
mit einem Bären.
In einer Filmfabrik in der Mark¬
grafenstraße, in Berlin, sollte ein für
den Zirkus bestimmter Film aufgenommen
werden, der den Kampf eines Menschen
mit einem Bären darstellte. Der Schau¬
spieler L. hatte mit dem eigens für
solche Zwecke abgerichteten Tiere zu
ringen. Die \ orprobe verlief auch
ohne jeden Zwischenfall. Als der Auf¬
nahmeapparat in Tätigkeit gesetzt war
und der Ringkampf ein zweites Mal
vorgeführt wurde, glitt der Akteur auf
dem Teppich aus und fiel hin. Das
schwere Tier stürzte auf ihn, und zwar
so unglücklich, daß dem Verunglückten
das linke Bein gebrochen wurde. Der
zersplitterte Knochen drang durch das
Fleisch. Unter dem Entsetzen der als
Zuschauer anwesenden Schauspieler riß
man den Bären von dem Verletzten
weg. Ein herbeigerufener Arzt legte
ihm einen Notverband an und dann
schaffte man ihn im Wagen nach der
Charite.
Millionengage
eines Kinoschauspielers.
Mit dem Kinoschauspieler Linder hat
die Firma Pathe Freres, Paris, einen
Vertrag abgeschlossen, in dem sich das
Haus verpflichtet, ihm für drei Jahre
eine Gage von der Höhe einer Million
Franken zu bezahlen.
Die Hauff’sche Sage im Film.
Der frühere Direktor der Lichtenstein¬
spiele hat die Absicht, die Darstellung
der Hauff’schen Sage auf einen Kinemato-
graphen-Film aufzunehmen. Er sucht zu
diesem Zweck alle diejenigen, die bei
den früheren Aufführungen mitgewirkt
haben, und hat bereits die Erlaubnis ein¬
geholt, diejenigen Szenen, die beim und
im Lichtenstein spielen, dort aufzunehmen
Das geplante Zensur-Kino in Berlin.
Das Programm für das Zensur-Kino,
das, wie berichtet, am 1. Oktober in
Berlin errichtet werden soll, steht nun¬
mehr, wie wir hören, fest, ln der
Bülowstraße soll mit dem Zensur-Kino
eine Zentralstelle für das gesamte Kino-
und Filmgewerbe geschaffen werden,
die zu allen aktuellen Fragen der Kino¬
branche Stellung zu nehmen hat und
und als eine für sämtliche Kino¬
interessenten maßgebende Instanz an¬
gerufen werden kann. Damit verbunden
wird ein sog. „Kino-Archiv“ sein, d. h.
eine systematische Sammlung der ein¬
schlägigen Fachzeitungen und sämtlicher
Zeitungsartikel und -Notizen über die
Kinobranche. Im Anschluß an die für
Behörden, Pressevertreter usw. be¬
stimmten Zensurvorstellungen an Vor¬
mittagen sollen belehrende Vorträge
gehalten werden. Ferner wird man die
Vermittelung und die Gagen von Schau¬
spielern, die bei kinematographischen
Aufführungen mitwirken, überwachen
und regulieren. Für die zahlreichere
Mitwirkung von Schriftstellern bei der
Abfassung von Filmideen soll im Interesse
einer allgemeinen künstlerischen Hebung
der Films agitiert werden. Und schlie߬
lich ist noch die Erstrebung einer
Zensurreform in Aussicht genommen.
-So berichten die Tageszeitungen. Wir
haben bei allen wiederholten Anfragen
an maßgebender Stelle nichts von
diesem Projekt erfahren und glauben,
daß sich dasselbe auch nur im Gehirn
eines bestimmten Berichterstatters aus¬
malt. Die Tageszeitungen haben die
ihnen eingesandten Notizen ohne Prü¬
fung aufgenommen und wahrscheinlich
dem Einsender noch hohes Zeilen¬
honorar bezahlt.
Allerlei Gedanken über den Zuschauer¬
raum.
Komfort und Eleganz ist die heutige
Devise der Kinematographentheater.
Noch vor etwa drei Jahren nackte oder
einfach tapezierte Wände, Holzbänke
und Stühle, sind sie heute ein angeneh¬
mer Aufenthalt für den Verwönhtesten
geworden. Selbst ein kleiner Raum
täuscht und blendet durch seine luxu¬
riöse Aufmachung, in den großen Hallen
bekommen Tausende auch in „lichten
Momenten“ genug zu schauen. Deko¬
rationen, Ornamente, Beleuchtungswun¬
der und Sitzgelegenheiten wetteifern um
die Bewunderung und den Beifall der
Menge.
Der Geschmack ist verschieden. Was
dem einen gefällt, beachtet ein anderer
oft gar nicht, und dennoch hat sich der
Gebrauch eingebürgert, in besseren Ki¬
tt ematographen fast alles auf einen
Farbenton zu stimmen oder doch im
gleichen Grundkolorit zu halten. Alle
Abstufungen einer Farbe werden zu
Effekten herangezogen, aber mindestens
eine Farbe muß vorhanden sein. In
einem kleinen Raum sind Ornamente
oder gar Blumendessins nicht ange¬
bracht, eine leichtere, jedoch künstle¬
rische Ansgestaltung der Wände ist da¬
her hier nicht mehr am Platze. Neben
der Hauptsorge der Einrichtung darf
man den Rahmen, der sie umgibt, nicht
unterschätzen.
Nur in einem wohlgefälligen Raume
kann man sich, ob arm, ob reich, auch
wirklich wohl fühlen. Imitierter Ge¬
schmack, oft bis zur Geschmacklosigkeit
gesteigert, übertriebener Prunk, der
Harmonie entbehrende Pracht verfehlen
ihre Wirkung; das Einfache, gut gewählt
und den Raumverhältnissen angepaßt,
schafft Behagen und innere Freude.
Das beste Programm verliert in ödem,
nacktem Raum, versewindet, wo das
Aeußere sich erdrückend breit macht.
Wo heutzutage Massen verkehren, muß
das Auge Gefallen, der Körper Wohlbe¬
hagen finden. Die Eisenbahnen und
Dampfer, die Bankhäuser und Ge¬
schäftsläden sind beredte Zeugen hier¬
für. Im Kinematographentheater soll es
trotz der Preisunterschiede und der
verschiedenen Plätze aber keine erste,
zweite oder dritte Klasse wie bei den
Waggons geben. Die Aufmachung muß
überall die gleiche sein, der Unterschied
darf nur in der Entfernung von der Lein¬
wand, eventuell in Vorder- und Rück¬
ansicht des Bildes liegen. Es ist eine
irrige Ansicht, daß zu einer tadellosen
Aufmachung viel Geld gehört; wer ein
Theater für Lichtbilder aufzumachen
und einzurichten versteht, wird besser
haushalten können, wie jener, der große
Summen für störenden Tand und Zier¬
rat, für schreiende Effekte ausgibt. Doch
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auch das Gegenteil ist falsch, Geiz oder
Mangel an dem nötigen Gelde zu rich¬
tiger Aufmachung rächt sich, denn jeder
Silberling bringt Goldstücke ein, wenn
man es versteht.
Nicht die Kosten, sondern das Prak¬
tische und Zweckentsprechende der Ein¬
richtung entscheiden. Das Beste ist nicht
das Teuerste, das Passendste wird im¬
mer das kostbarste ohne besondere
Kosten bleiben. Aber zwei Gesichts¬
punkte sollen vorherrschen. Den einen,
Komfort, beachten die meisten, wenn
auch nicht alle, den anderen, künstleri¬
sche Anforderungen, kennen die we¬
nigsten. Wer ein Lichtbildtheater ein¬
richtet, muß vorher mit dem Feldzugs¬
plan gegen die Taschen der zukünftigen
Besucher klar sein, vor allem muß er
sich in die Lage der Zuschauer, des
Publikums, hineindenken, dieses im vor¬
aus kennen und möglichst genau ein¬
schätzen. Nie darf er daran vergessen,
daß der Besucher, der die Kasse draußen
verläßt, drinnen sofort, auch ohne noch
Bilder zu sehen, Befriedigung finden
soll. Der Durchschnittsbesucher wird in
Marmorhallen frösteln, in kahlen Räu¬
men sich beengt fühlen, er ist aber emp¬
fänglich für nicht aufdringliche, wohl¬
tuende Eindrücke. Ein reicher Tast¬
stich, breite Zugänge, ein bequemer Sitz,
und vor allem freundlicher Empfang und
höfliches Entgegenkommen werden ihm
den etwaigen Mangel an Prunkvollem
nicht merken lassen. Tritt er durch
eine Portiere ein und nicht durch eine
Falltüre, so wird dies einladender auf
ihn wirken, die ruhige Farbe des Saales
berührt die Saiten seines Gemüts, wäh¬
rend Gleißnerisches sie aufrütteln. Fin¬
det er tadellose Bilder, so wirken sie
mehr auf ihn ein, als die gleichen Vor¬
führungen im pompösen Saale. Je hei¬
mischer er sich fühlt, um so mehr wird
er mit Aufmerksamkeit die Bilder ver¬
folgen, sein Körper muß ruhen, wenn
sein Auge arbeitet, sein Geist gefangen
gehalten wird; um nur ein Detail zu er¬
wähnen: ein Beschauer kann des Ge¬
nusses an den Bildern nie teilhaftig wer¬
den, wenn er befürchten muß, die Zi¬
garrenasche des Nachbars oder Hinter¬
mannes könne seine Kleidung be¬
schmutzen oder in Brand stecken. Im
-Vorführer-
mit allen einsdilägigen Arbeiten vertraut,
sucht !\ B u Ää d b" Stellung.
Pawellek, Ctiarlottenbarg, Helmholtzstr. 35, b. Herrn Ziem.
Zuschauerraum haben also neben Bier-
gläserbehälte^n auch genügend Aschen¬
becher zu sein, deren Anbringung aber
die Gesamteinrichtung und den Anblick
und Eindruck des Lokales nicht stören
darf.
Vieleicht denkt mancher Theaterbe¬
sitzer im Sommer darüber nach, ob er
im Sinne des hier Vorgebrachten nicht
ohne besondere Kosten „renovieren“
müßte.
Film-Import und Export von Januar
bis Juni 1912.
Die deutsche Einfuhr von Films im
ersten Halbjahr 1912 betrug 123 200 Ko,
d. h. ca. 17 600 000 m Film. Die amt¬
liche Statistik weist hierfür eine Dekla-
rierung mit Mk. 18 480 000 nach und hat
darauf einen Zoll von 1 217 000 Mk. ver¬
einnahmt. Den Hauptanteil an dieser
Einfuhr von belichteten und unbelich¬
tetem Film hat Großbritannien und
Frankreich. — Die Ausfuhr betrug
55 300 Ko, d. s. ca. 7 900 000 m mit einem
deklarierten Wert von 2 915 000 Mk.
Die Königliche Loge.
Ein herrliches Kinematographenthea-
ter ist soeben fertig geworden. Es ist
nur noch nicht eröffnet, weil die Aus-
Wir bitten
von den Offerten in unserer Zeit¬
schrift unter Bezugnahme auf
Gebrauch zu machen und uns
bei Ihren Bekannten und
Freunden
zu empfehlen.
stattung der Königlichen Loge noch
nicht komplett ist. Die Silber- und Gold¬
stickerei, mit welcher sie geziert wer¬
den soll, ist noch nicht fertig, weil
Reichswappen und die Wappen des
Königlichen Hauses kunstvoll ausge¬
führt, sehr viel Arbeit geben. Binnen
kurzem schon wird aber das Publikum
Zutritt haben zu dem Kinotheater mit
der Königlichen Loge in — England.
Gefilmt.
Wisby schreibt im „Cinema“: „Ich
will hier die Geschichte zweier armer
Herrscher des 20. Jahrhunderts er¬
zählen.
Sie langweilten sich daheim und da
kam beiden der Gedanke, sich eines Ta¬
ges zu bestimmter Stunde an einem we¬
nig bekannten Orte zu treffen. Aus die¬
ser Begegnung würde jeder von ihnen
vorteilhafte Reklame haben.
Schon seit langem hat ihnen der
Zwang der Dinge Schweigen auferlegt,
sie wollten ins Freie und sich zeigen, so
wie sie sind.
Lange Vorbereitungen wurden ge¬
troffen, denn die Kinooperateure mu߬
ten zugezogen werden und die forderten
eine festgelegte Stunde. Andererseits
sollte die Entrevue nur wenige Minuten
währen, so daß 50 m Film genügen soll¬
ten, denn das Sujet dürfte für manchen
kein Interesse haben.
Zur bestimmten Stunde trafen sie
sich. Der eine hatte sich den Schnurr¬
bart in Positur bringen lassen, so daß
dessen Spitzen gen Himmel strebten,
der andere achtete einfach auf die Fal¬
ten seines Anzuges. Man drückte sich
fest die Hand, als wenn sich zwei
Freunde nach monatelanger Trennung
auf dem Boulevard begegnen. Sie er¬
kundigten sich nach dem gegenseitigen
Wohlbefinden und hielten schnell Revue
über 3—4 Matrosen in ihrer Begleitung.
Nach einigen konventionellen Phra¬
sen, wie „Der Kaiserin geht es gut? . . .
Die kleinen Prinzen sind wohlauf? . . .
Jawohl, mein Jüngster macht jetzt eine
Weltreise . . . noch ein letzter Hände¬
druck und dann scheidet man mit dem
Wunsche eines baldigen Wiedersehens.
Diese Entrevue, für gewisse Diplo¬
maten von großen Folgen, wurde nur
von zwei Herrschern veranstaltet, um
der Oeffentlichkeit zu dienen, sie waren
froh, vor dem Kinematographen sich zu
begegnen.
Denn wenn Schauspieler Kaiser und
Könige darstellen, ist das umgekehrte
unbedingt richtig.
Belgischer Kongreß.
Die A. B. C. in Brüssel, wie die kine-
matographische Vereinigung dort kurz
genannt wird, (association beige du cine-
matographe) veranstaltet anläßlich der
Ausstellung in Gent im Jahre 1913 da-
? V'A W vV v^WTS? V™MiTv
Seite 32
L • B • B
No. 33
i Nr. 2 t
i*n**c*H unserer («■■■■■■i
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Seite 34
L • B • B
No. 33
selbst den zweiten internationalen Kino¬
kongreß, der im Juli oder August statt¬
findet.
Die Ausdehnung, welche die. junge
Branche genommen hat, der Platz, den
sie in unseren Gebräuchen und in der
Industrie einnimmt, die Stellung, die ihr
im wissenschaftlichen, Unterrichts- und
kaufmännischen Leben zukommt, die
theoretischen, praktischen, technischen
und Verwaltungsprobleme in der Her¬
stellung, Vermietung von Films wie im
Kinobetriebe erfordern eine große Ar¬
beit dieses Kongresses. Fast alle Fra¬
gen, welche an die Lebensinteressen der
Branche herantreten, erheischen eine
eine internationale Regelung oder zu¬
mindest Vergleiche der Gepflogenheiten
in den einzelnen Ländern. Es wurde da¬
herfolgendes Arbeitsprogramm aufge¬
stellt, an dem Delegierte aller Länder
mitwirken sollen:
1. Vervollkommnung der Filmfabrika¬
tion, der Apparate und des Mate¬
rials, Verwertung der Films durch
Verkauf und Meite;
2. Tarife: Verkauf und Verleihung der
Films, Monopole und ausschlie߬
liche Rechte, Zoll und Transport
von Films,
3. Gemeinschaftliche und soziale Ar¬
beit, Operateurschule, Befähigungs¬
zeugnis,
4. Diverse Methoden des kinemato-
graphischen Unterrichts, Herstel-
tische Unterrichtsmethoden, An¬
wendung des Kinematographen für
wissenschaftlache Forschungen und
höheres Studium;
5. Autorenrechte, Rechte der Heraus¬
geber und der Vertreter, kinemato-
graphische Unterschleife, Schmug¬
gel, Nachahmungen und Vervielfäl¬
tigungen, das Ueber- und Nach¬
kopieren der Films, die Fälschungen
6. Moralität der Films und Affichen,
Zensur, amtliche Archive und Kino¬
bibliotheken;
7. Verordnungen, Sicherheit und Hy¬
giene, Versicherungen;
8. Fachpresse, das Kinojournal etc.
Zum Vorbild für deutsche Theater¬
besitzer.
Die hervorragendsten Kinoetablisse¬
ments in Paris haben, wie uns der hie¬
sige Korrespondent des „Courier Cine-
matographique“ mitteilt, den Beschluß
gefaßt, vom 13. September 1. J. an ohne
Rücksicht auf ihre „Konkurrenten“ den
Vorzugsbilletpreis von 25 Zentimeter in
Wegfall zu bringen, dafür aber die Sonn¬
abende, Sonn- und Feiertage sowie
deren Vorabende ausgenommen, den
Eintrittspreis auf 30 Centimes zu er¬
mäßigen.
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sertionen in der L. B. B. ::::
Die Expedition ier „Lichtbild-Bühne".
Die Kinder im Kino.
Wir erhalten folgende Zuschrift mit
der Bitte um Veröffentlichung:
Fast immer schüttet man das Bad
mit dem Kinde aus. In der Antikine-
matographen- Bewegung ist der Haupt¬
trumpf der Vorwurf, das Kino sei un¬
moralisch, es wirke verderblich auf die
Jugend, denn es sei in erster Reihe eine
Schaustellung für Kinder, denen es für
billiges Geld Dauervorstellungen biete.
Dann folgen die unausführbaren Vor¬
schläge der Reformatoren, denen das
Seelenheil der Kinder besonders am
Herzen zu liegen scheint.
Und der Kinobesitzer? Er rührt sich
nicht. Er hätte es so leicht mit Hilfe der
Fachblätter, mit einem Schlage diese
Bestrebungen in das richtige Licht zu
setzen. Wodurch? Durch die Beweis¬
kraft der Zahlen.
In meiner Eigenschaft als Geschäfts¬
führer eines Kinos hatte ich täglich
einen Bericht über die verkauften Bil¬
konstatieren: es ist nicht wahr, daß die
Kinder unter den Kinobesuchern über¬
wiegen.
Wäre es da nicht Pflicht der Kino¬
besitzer, eine laufende Statistik über
den Kinderbesuch in den Kinos einzu¬
fordern. Es ist dies keine Preisgabe
eines Geschäftsgeheimnisses, das sich
die Konkurrenz zunutze machen könnte.
Gibt es ein besseres Mittel, die Geg¬
ner ad absurdum zu führen, als die Fest¬
stellung dessen, wieviel Kinder eigent¬
lich auf je 1000 Besucher entfallen?
Sollte das Ergebnis wider Erwarten den
Gegnern recht geben, so könnten wir
aber daraus eine Lehre ziehen. Also:
an die Arbeit! F. F.
Eine neue Wand.
Mit einem gewissen und wohl zu ver¬
stehenden Skeptizismus vernimmt der
Branchekundige von Zeit zu Zeit die
stereotyp gewordene Mitteilung, daß
„eine neue Wand“ da ist.
Speziell die hohen Stromkosten, mit
denen der Theaterleiter allmonatlich zu
rechnen hat, waren die Ursache, daß
sich Chemiker und Techniker mit Eifer
an die alte, biedere Leinwand, die als
Projektionsfläche diente, heranmachten,
um ihr durch Imprägnierungen oder Auf¬
trägen der verschiedensten geheimnis¬
vollen Mittel neuen Glanz zu verleihen
und ihre Eigenschaft als lichtspendend
zu verwandeln. • Seitdem die ersten
tastenden Versuche praktische Erfolge
zeitigten und diese als Neuheit an die
Oeffentlichkeit kamen, da ist es begreif¬
lich, daß bis heute der erstmalige Ver¬
such nicht als einziger bestehen blieb.
Im Gegenteil: wir können jetzt bald von
einer Hochflut „neuerWände“ sprechen,
denn alle Augenblicke taucht an allen
Ecken die Siegesnachricht auf, daß wie¬
der eine neue Projektionswand das teure
Licht der verschwenderischen Bogen¬
lampe erblickt hat. Die ersten Proben
in der Praxis fielen im Vergleich zur
letts zusammen zu stellen. Und ich für
meinen Teil kann aus diesen Rapporten
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alten, verstaubten Leinwand glänzend
aus, denn das Bild zeigte auf der neuen
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Wand eine solch hohe Lichtbrillanz, daß
man getrost die Amperezahl bei der
Lampe herabsetzen konnte. Der Zweck
war also erreicht: man ersparte Strom¬
kosten. Meist aber zeigte sich dann
nach einigen Monaten, daß die neue
Wand ihre lichtsparenden Eigenschaften
verloren hatte, und man kehrte reumü¬
tig zur altbewährten, biederen, unpräpa-
rierten weißen Wand zurück.
Vor einigen Tagen ertönte in Berlin
wieder der Ruf: eine neue Wand ist da!
Da die Theaterpraxis ständige Wach¬
samkeit erfordert, speziell auf dem Neu-
heiten-Markt, so folgten wir auch die¬
sem Ruf.
In dem neuen, schmucken „Schloß-
Kinematograph“ in Charlottenburg,
Schloßstraße 30/31, führte Herr F. W.
Wimmer in Charlottenburg, Friedrich¬
straße 61 I, das Ergebnis ihrer Versuche
vor. Wir sahen ein silberartiges Präpa¬
rat, aufgetragen auf eine Gummifläche,
die leicht und ohne Schaden zusammen¬
gerollt und transportiert werden kann.
Während bei der Eröffnung des „Schloß-
Kinematographen“ bei einer Distanz von
24 Meter mit 30 Ampere Strom auf eine
gewöhnliche Leinwand ein Bild in der
ungefähren Größe von 3 m Breite proji¬
ziert wurde, gebrauchte eine Perlwand
24 Ampere und die neue Silberwand nur
18 Ampere. Die beweiskräftigen Ex¬
perimente mit der neuen Wand waren
so eklatante, daß man diese Erfindung
unbedingt als gelungen bezeichnen muß
und auch für Theaterbesitzer empfehlen.
Als ein weiterer nicht zu unterschätzen¬
der Vorteil muß es bezeichnet werden,
daß die Herstellung der neuen Wand
außerordentlich billig ist und auch billig
verkauft werden soll.
Wir hoffen unseren Lesern recht
bald Mitteilung machen zu können,
wann die neue Wand verkauffertig ist.
□
Technisches.
□
tigkeit und Einfachheit ist der folgende:
Je mehr Zahnräder, die ineinander-
greifen, ein Mechanismus besitzt, desto
mehr „tote Bewegungen“ sind vorhan¬
den. Sie beeinflussen alle Cylinder, alle
rotierenden Teile und auch den Mecha¬
nismus des Malteserkreuzes. Da keine
Regulierung erfolgt, ist dieser Einfluß
auch auf dem projizierten Film be¬
merkbar.
Bei dem solid konstruierten Mecha¬
nismus sind alle abnutzbaren Teile und
Achsen aus sehr widerstandsfähigem
Stahl. Die Handdrehvorrichtung oder
der elektrische Motor sind an dem Ge¬
stell unter dem Apparat angebracht. Die
Stabilität der Bilder hängt von der Prä¬
zision des Mechanismus des Malteser¬
kreuzes ab, dem daher die größte Auf¬
merksamkeit gewidmet ist, so daß alle
Teile genau zugepaßt und hergerichtet
und nur von bestem Stahl erzeugt sind.
Die drehbaren Scheiben der Exzentrik
sind ebenso wie das Kreuz selbst her¬
metisch verschlossen und gut geölt, so
daß sie gegen Staub wie gegen Ab¬
nutzung geschützt sind. Die Filmführung
und das Diaphragma sind höchst einfach
und genau. Vor allem ist das Einsetzen
des Films in das Fenster des Mechanis¬
mus durch eine Handbewegung möglich,
die gleichzeitig die Bildgröße genau in
das Fenster passend regelt, so daß das
Fenster nicht aus seiner optischen
Achse bewegt zu werden braucht.
Der Diaphragmaverschluß befindet
sich vor dem Objektiv, wo die Licht¬
strahlen sich kreuzen, so daß die Be¬
leuchtung eine sehr ausgiebige, die Ver¬
dunkelung auf das zulässigste Minimum
reduziert ist. Die Zeitdauer der Ver¬
dunkelung und der Bildfortbewegung ist
immer die gleiche, so daß ein Flimmern
bei der Projektion sich nicht einstellt.
Ausgezeichnete Objektivlinsen er¬
möglichen die gleiche Schärfe am Rande
und in der Mitte des Bildes. Die Objek¬
tive sind auswechselbar, da nur die
Röhre festsitzt, so daß verschiedene
Ein Dauer-Kinematograph.
Ein guter Mechanismus zur Vorfüh¬
rung lebender Photographien ist teuer,
die Hauptbedingung ist daher, daß die
dareingesteckte Kapitalsanlage sich
amortisiere und daß der Apparat dauer¬
haft sei, nicht reparaturbedürftig oder
gar unbrauchbar werde. Ein Malteser¬
kreuzapparat von besonderer Dauerhaf¬
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zu beziehen, o o o o o o o
Brennweiten benutzt werden können.
Beide Objektivhüllen sind auf Achsen
verschiebbar, so daß die Entferung des
Films vom Objektiv geregelt werden
kann, indem nur der Schraubenkopf be¬
wegt werden muß; am richtigen Punkte
der haarklaren Schärfe wird gehalten,
die Schraube angedreht und das Objek¬
tiv sitzt fest. Das Objektiv für Diaposi¬
tive steht mit dem Kinomechanismus in
keinem Zusammenhang und kann in
gleicher Weise nach oben und unten
wie nach links und rechts bewegt
werden.
Um das Filmband zu schonen, ist der
Bewegungsmechanismus derart konstru¬
iert, daß kein Teil desselben mit dem
eigentlichen Bilde des Filmpositivs in
Berührung kommen kann. Das An¬
ziehen und Fortbewegen des Films ge¬
schieht durch seitliche, nur genau in
die Perforation eingreifende Führung,
so daß ein „Regen“ auf dem Bilde ver¬
mieden wird, denn auch ein Staubkörn¬
chen kann sich nicht festsetzen, sondern
gleitet mit durch.
Das Zerreißen der Perforation durch
die Fortbewegung, ein Zersplittern des
Filmrandes ist vermieden, denn die
Randseiten gleiten in polierten Kanälen,
werden durch eine auf die Rand-Metall¬
teile wirkende Feder gegen das Fenster
gedrückt, so lange das Bild feststeht, die
Feder hebt sich los und die Führungs¬
kanäle werden frei während der Fort¬
bewegung. Daher können auch geklebte
Stellen stets glatt durchlaufen, so daß
der Unterschied in der Stärke des Cellu¬
loids absolut kein Hindernis bilden und
der Apparat daher auch nicht leiden
kann.
Auf- und Abwickeln des Film ge¬
schehen automatisch; ist die Vorführung
zu Ende, so rollt sich der Film, ebenso
wie die Notenrollen in den elektrischen
Spielwerken, durch eine Hebelstellung
automatisch wieder um, ohne das
Fenster des Mechanismus zu passieren.
Trotzdem sind die Filmrollen stets in
Feuerkassetten, als Schutz gegen Brand¬
gefahr, aber auch gegen Staub, so daß
sich ein solcher beim Umrollen nicht am
Film festsetzen kann.
Jeder Fachmann wird zugeben, daß
der solcher Art konstruierte Apparat
nach menschlicher Berechnung in des
Wortes umfassendster Bedeutung ein
wirklicher Dauerapparat ist. Nur un¬
wesentliche Teile, Kondensor- oder Ob¬
jektivlinsen, können brechen, wogegen
es keinen Schutz gibt, das wirkliche
Wesen des Kinomechanismus ist nach
Möglichkeit gesichert und geschützt.
Ein neuer Epidiaskop.
Mit diesem Namen bezeichnet man
einen Apparat, der es ermöglicht, von
gewöhnlichen, undurchsichtigen Gegen¬
ständen Lichtbilder auf eine weiße Lein-
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wand oder Wand zu projezieren. Die
gewöhnlichen Projektionsapparate, de¬
ren einfachster als Kinderspielzeug den
Namen Laterna magica führt, sind ja be¬
kannt. Sie erfordern jedoch durchsich¬
tige Glasbilder. Das Epidiaskop proje¬
ziert jedoch einen Hausschlüssel, die
Seiten aus einem Buch, eine menschliche
Hand, kurz und gut, alles, was man in
den Apparat legt, wenn es nur klein ge-
nung ist, um eingeführt zu werden. Diese
Apparate waren bisher jedoch sehr
teuer und umständlich und daher wenig
verbreitet. Jetzt ist ein neues Kugel¬
epidiaskop konstruiert worden, das in
mehrfacher Hinsicht einen Fortschritt
bedeutet. Als Lichtquelle gelangen
elektrische Glühlampen zur Verwen¬
dung, die mit Leichtigkeit an jede elek¬
trische Lichtleitung eingeschaltet wer¬
den können. Durch die kugelförmige
Ausbildung des Beleuchtungsraumes
wird eine sehr wirksame Bestrahlung
des wiederzugebenden Gegenstandes er¬
zielt, so daß die Bilder verhältnismäßig
hell werden, und schließlich ist der
Apparat sehr handlich und leicht. Er
kann mit einer Hand gehoben und auf
die Buchseite, die wiedergegeben wer¬
den soll, einfach aufgesetzt werden. Er
läßt sich außerdem auch mit Hilfe eines
besonderen Ansatzes als gewöhnlicher
Projektionsapparat für Diapositive ver¬
wenden.
Ein wichtiger Spruch der Berliner
Handelskammer.
In der Filmbranche ist es im Verkehr
zwischen Filmverleihern üblich, die
Films spätestens einen Tag vor Beginn
der Mietszeit dem bestellenden Film¬
verleiher zu liefern, damit dieser sie ge¬
gebenenfalls nach außerhalb versenden
kann.
Aufnahmeapparate.
L'appareil de prise de vues cine-
matographiques. Vierte Konferenz von
E. Kreß im Syndikat der Autoren und
Schriftsteller. (Paris, Charles-Mendel,
Preis 85 Pfg.) Wehmut beschleicht uns
beim Lesen dieses Werkes, das so recht
deutlich klarlegt, wie arm unsere, die
deutsche Fachliteratur ist. Warum
haben wir keine Broschüre, in der auf
nicht einmal 60 Oktavseiten Wesen und
Geschichte der Kinematographie, vor
allem aber eine Aufzählung aller renom¬
mierten (französischen) Aufnahmeappa¬
rate, deren System und Vorzüge, ohne
anderer Reklame, als der Namenszug
esd Fabrikanten, eine Erläuterung des
hier fast gänzlich unbekannten Sphe-
roscope, eine Quintessenz des Wissens¬
werten über das Kinoobjektiv, den Ver¬
schluß und die Blende, sowie eine Anlei¬
tung, wie man Aufnahmen zu machen
hat, enthalten ist? Es ist beinahe un¬
glaublich, dieser ausgedehnten, viel und
vielerlei Wissen enthaltenden Materie
auszugsweise das Wichtigste, Unerlä߬
liche zu entnehmen und es in so allge¬
mein faßlicher und interessanter Weise
ohne Schmuck, aber auch ohne Verbrä¬
mung wiedergeben zu können. Ein
solches Werk vermehrt die Liebe zum
Kinoberufe, es muß aber auch Prose-
lyten machen, denn es ist ein packendes,
nicht genug oft zu überlesendes Lehr¬
buch, vor allem das Muster eines öffent¬
lichen Vortrags. Wie müßte man es
loben, wenn es den deutschen Verhält¬
nissen angepaßt, entsprungen wäre.
Ica-Aktiengesellschait Dresden.
Zwei neue Konstruktionen von Theater-
Kinematographen bringt die Ica-Aktiengesell-
schaft auf den Markt. Der „Lloyd"-Kinemato-
graph ist das Ergebnis sorgfältiger Arbeit und
eingehender Versuche und am besten imstande,
allen Anforderungen zu genügen, die an eine
stabile Theatermaschine gestellt werden.
Infolge der Verwendung von nur ausgesucht
f [utem Material und einer außerordentlich pein-
ichen Sorgfalt bei der Herstellung jedes ein¬
zelnen Teiles ist es gelungen, einen Apparat zu
schaffen, der nicht nur ein vollkommen ruhiges,
flimmerfreies Vorführen ermöglicht, sondern bei
dem auch die Abnutzung der am meisten in Mit¬
leidenschaft gezogenen Teile auf das denkbare
Mindestmaß herabgesetzt ist. Während der
Hauptteil des Apparates aus Gußeisen besteht,
sind die Zahnräder, Transporträder, Wellen und
das Malteserkreuz aus dem besten Stahl. Die
Wellen laufen in sehr langen Lagern, die aus
einer besonderen Komposition hergestellt wer¬
den; hierdurch wird dem Fabrikat eine bisher
unerreichte Ausdauer verliehen. Die Filmtür,
unter der das Filmband hindurchläuft, ist mit
federnden, polierten, leicht auswechselbaren
Stahlkufen versehen. An dieser Stelle, wie an
allen anderen, an denen das Filmband über
Metallteile des Apparates hinschleift, sind Vor¬
richtungen getroffen, die es verhindern, daß an¬
dere Teile als lediglich die Ränder des Film¬
bandes mit dem Apparat in schleifende Berüh¬
rung kommen. Wir heben hervor, daß unser
Konstruktion die Möglichkeit gewährt, an Stelle
der oben erwähnten Stahlkufen solche mit aus¬
wechselbaren Filzeinlagen zu verwenden, ein
Vorzug, der hinsichtlich Schonung der Schicht
bei der Vorführung neuer Films außerordentlich
wertvoll ist. Beim Schließen der Filmtür wird
der Film durch zwei federnde Druckrollen in
einem vollen Halbkreis so um die Schalttrom¬
mel herumgedrückt, daß auf jeder Seite des
Filmbandes acht Zähne in die Perforation ein-
greifen. Diese neue Vorrichtung setzt die Ab¬
nutzung der Films auf das überhaupt mögliche
Mindestmaß herab, ein Vorteil, der nur diesem
Apparat eigen ist. Der automatische Aufwickler
wird durch Kegelräder mit biegsamer Verbin¬
dungswelle zwangläufig angetrieben. Das Ge¬
triebe des Malteserkreuzes ist in ein Oelbad
eingebaut. Durch das damit erreichte ununter¬
brochene Schmieren wird die Abnutzung dieser
Teile weitgehend vermindert und ein vollkom¬
men ruhiger Gang gewährleistet. Die Stift¬
scheibe des Malteserkreuzgetriebes besteht aus
glashartem Stahl und ist infolgedessen von einer
außerordentlichen Ausdauer. Die automatische
Feuerschutzklappe wird in bewährter Weise
durch einen kräftigen Gewichts-Zentrifugal-
Regulator betätigt, der bei gefahrdrohender
Verlangsamung des Ganges oder bei Stillstand
des Apparates die Klappe schließt, so daß die
Lichtstrahlen den Film nicht mehr treffen und
entzünden können. Ein sehr wesentlicher Vor¬
zug des Apparates liegt in der Anordnung
einer selbsttätigen Bremsvorrichtung, die den
Gesamtmechanismus augenblicklich stillsetzt,
sobald der Film reißt. Dadurch wird ver¬
mieden, daß bei eintretendem Reißen der Film
führungslos weiterläuft und Beschädigungen er¬
leidet. Gleichzeitig schließt in diesem Falle
der Regulator durch den plötzlichen Stillstand
augenblicklich die Feuerschutzklappe. Die
Kurbel des Apparates ist mit Freilauf ausge¬
rüstet, bleibt also stehen, wenn der Apparat
durch Motor angetrieben wird. Hierdurch ist
jeder Teil |ftes Apparates während des Betriebes
zugänglich \Uid ein ruhiger Lauf gewährleistet.
Das Lichtgehäuse ist mit einer automatischen
Vorrichtung für feststehende Projektion ver¬
sehen. Diese Vorrichtung ist so konstruiert,
daß der Operateur den Diapositivbildrahmen
schon in den Bilderkanal einsetzen kann, wäh¬
rend der Film noch läuft. Sobald das Lichtge¬
häuse vor das Diapositiv-Objektiv geschoben
wird, fällt der Diapositivbildramen von selbst
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vor den Kondensator. Wird das Gehäuse dann
nach vollzogenem Einlegen des neuen Films
wieder in seine ursprüngliche Stellung zurück¬
geführt, so gleitet der Rahmen wiederum von
selbst nach unten und gibt sofort die Lichtöff¬
nung für die Filmvorführung frei. Es ist aber
auch möglich, beliebig viple Diapositive hinter¬
einander zu projizieren, ohne das Lampenhaus
hin- und herzuschieben. Eine wesentliche Ver¬
einfachung in der Bedienung liegt in der Aus¬
führung einer selbsttätigen Lampenverschiebung
beim Uebergang von Kino- zu Diapositivprojek¬
tion bezw. umgekehrt. Eine weitere noch wich¬
tigere Vereinfachung in der Bedienung und Ver¬
besserung in der Lichtausnutzung wird erreicht
durch die neue „gleichzeitige Licht- und Bild¬
verstellung", die es gestattet, das Bild ohne
irgendwelche Regulierung der Lampe mit einem
Handgriff augenblicklich im Rahmen zu zen¬
trieren. — Außerdem bringt die „Ica" einen
zweiten Apparat „Nelson" heraus, der sich wie¬
der durch seine besondere Einfachheit aus¬
zeichnet und für weniger große Theater Ver¬
wendung finden soll. Die Stabilität und die
sonstigen Vorzüge dieser Apparat-Konstruktion
machen auch dieses Modell sehr empfehlens¬
wert.
Der Ulk im Film.
Das kinematographische Witzblatt ist ge¬
schaffen. Die Firma Duskes G. m. b. H. verfiel
auf den originellen Gedanken, eine Filmserie
herauszubringen, die jede Woche eine Anzahl
kurzer, scharf pointierter, voneinander unab¬
hängiger Sujets darbieten wird. Wir hatten Ge¬
legenheit, einige Probenummer zu sehen und wir
begrüßen diese Neuerscheinung, die ein neues
Kapitel in der Geschichte der Kinematographie
bedeutet.
„Ulk im Film" haben seine Schöpfer dieses
kinematographische Witzblatt getauft und wir
können bestätigen, daß der Titel ganz vortreff¬
lich gewählt ist. Da sehen wir in rascher
Reihenfolge mit verschwenderischer und kunst¬
gerechter Regie dargestellt, Scherze, amüsante
Einfälle, die oft der scharfen Satire nicht ent¬
behren. Da werden menschliche Schwächen
verspottet, die alte Jungfer, der Protz, der un¬
glückliche Liebhaber, der Pantoffelheld und
eine Reihe der komischsten Erscheinungen des
irdischen Lebens werden da auf den heiteren
Pranger des Humors gestellt und wir haben nur
das Gefühl, wenn eine Nummer mit seinen 150
Metern rasch vorbeifliegt, — „schade, daß es
schon zu Eftde ist!"
Wir sind der Meinung, daß „Der Ulk im
Film" neben den längeren humoristischen Su¬
jets des kinematographischen Marktes eine ganz
hervorragende Zukunft hat. Denn er ist für alle
Schichten des Publikums geschaffen, jedes
Publikum wird Gefallen daran finden, denn es
ist ein angenehmer Zeitvertreib und selbst zwi¬
schen den spannendsten Dramen und anderen
Programmstücken wird er durch seine drollige
Fassung angenehm auffallen. Es ist sicher an¬
zunehmen, daß die Firma Duskes G. m. b. H.
mit der aparten Idee den Vogel abschießen
und da sie jede Woche eine neue Serie
herausbringen wird, kann „Der Ulk im Film"
in kurzer Zeit zu den populärsten kinemato¬
graphischen Erscheinungen zählen. Als beson¬
deres Verdienst rechnen wir dieser Neuerschei¬
nung an, daß sie auf deutschem Boden ist und
somit der vaterländischen Kinematographie alle
Ehre macht.
Wir behalten es uns vor, auf die weitere
Entwicklung dieses neuen Gedankens noch ge¬
legentlich zurückzukommen.
Die Kinematographie im Festspiel der Krupp-
Jahrhundert-Feier.
Das große Jubiläumsfestspiel, das auf dem
Programm der letzten Essener Kaiser tage stand,
mußte der Trauer über die Katastrophe auf der
Zeche Lothringen weichen. Jeder, der Gelegen¬
heit gehabt hat, einen Einblick in die Ent¬
würfe zu tun, oder die Vorarbeiten zu diesem
Festspiel, für das so yiele namhafte Künstler
gewonnen worden sind, zu beobachten, 4 er wird
gewiß bedauern, daß die Aufführung dieses neu¬
artigen Werkes verschoben werden mußte.
Wohl liegt für die Beteiligten ein Trost in dem
Gedanken, daß es nun zum ersten Programm¬
punkt einer besonderen, wohl in hellere Tage
fallenden Feier werden wird.
Daß in diesem Festspiel auch der Kinema¬
tographie ein großer Raum gewährt wurde,
haben wir unseren Lesern schon mitgeteilt.
Weniger bekannt dürfte die Rolle sein, die die
Filmkunst in diesem festlichen Werke spielt.
Wer den Entwurf des Festspiels auch nur flüch¬
tig übersieht, wird gerne zugeben, daß die
Lichtbildkunst hier berufen ist, als eine gleich¬
berechtigte Kunst mit anderen Künsten zusam¬
men zu wirken, daß ihr die schwersten und
schönsten Aufgaben zugefallen sind und daß in
diesem Festspiel die Kinematographie vor der
Oeffentlichkeit eines kleinen aber auserwählten
Kreises vor hohen und höchstgestellten Persön¬
lichkeiten den höchsten Platz einzunehmen be¬
rufen ist, der ihr je zugewiesen wurde. Noch
bei keiner Gelegenheit sind die Rollen in so
vorurteilsloser Weise zwischen der Dichtung,
der Bühnenkunst und der Lichtspielkunst ver¬
teilt worden, denn noch nie ist eine Aufgabe an
die Kunst her angetreten, die, wie es hier der
Fall ist, die Anwendung der Kinematographie
in vollem Maße zu einer Notwendigkeit machte.
Im ganzen westlichen Deutschland weiß
man, daß die Düsseldorfer Künstler, wenn man
so sagen darf, eine Festspielkultur besitzen. Die
großen Feste des Künstlervereins Malkasten,
die jährlich stattfindenden Redouten, die durch
Festspiele eingeleitet werden, haben sicher
Düsseldorfer Künstlern Gelegenheit gegeben,
sich als Festspielregisseure vorzüglich aüszu-
bilden. Der bekannte Lehrer an der Düssel¬
dorfer Kunstakademie Professor Klaus Meyer,
der die Entwürfe zu dem großen Jubiläumsfest¬
spiel des Hauses Krupp erdacht, macht dieser
Düsseldorfer Festspielkultur alle Ehre, auch
wenn der Weg, den er hier betritt, durchaus neu
ist. Daß ein ausübender Künstler, dessen Auge
an Farbenpracht gewöhnt ist, die einfarbigen
Filmbilder zuerst neben die oder besser mitten
in die ganz frei geschaffenen und das farben¬
frohe Leben atmenden Bühnenbilder hinein¬
stellt, muß zunächst wunder nehmen. Bedenkt
man aber, welcher Riesenstoff in kaum einer
Stunde bewältigt .werden soll, so erkennt man
leicht die zwingende Notwendigkeit, Licht¬
bildervorführungen in dieses Festspiel einzu¬
schalten.
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Selbstverständlich hatte der Schöpfer des
ganzen Festspielgedankens die Freiheit, zwi¬
schen einer weniger gründlichen und sachlichen
Behandlung des Stoffes unter Verwendung alle¬
gorischer Figuren und anderer dekorativer
Mittel und einer in das Wesen des Gegen¬
standes eindringenden, den Stoff in seinem be¬
sonderen Charakter zur Geltung bringenden
Kunstwerke zu wählen. Es ist ein Verdienst
des Schöpfers dieses Festspiels, daß er von
vornherein den Gedanken nicht aufgab, die her¬
vorragendsten Momente der Entwicklung des
Hauses Krupp und des jetzigen Riesenwerkes
durch klare Anschaulichkeit zu vermitteln und
die wahre, doch gewiß im Sprödesten dieses
Stoffes verborgene Größe der Kruppschen Ar¬
beit nicht in einer Anhäufung von pomphaften
Allegorien, schwungvollen Phrasen und farben¬
prächtigen Bildern zu ersticken, Aufgaben wie
diese werden der Festspielkunst noch oft ge¬
stellt werden, und überall, wo der gute Wille
zu einer tieferen und nachhaltigen Wirkung
vorhanden ist, wird man aus dem Jubiläums¬
festspiel des Hauses Krupp zu lernen wissen.
Die durch die Kinematographie vermittelte
Wahrheit aus der Hand der Bühnendichtung —
ist das Prinzip diese eigenartigen Fest¬
spiels, Die Bühne übernimmt da ihre natürliche
Rolle, den großen dichterischen Gedanken und
Worten Plastik zu verleihen und ein festliches
Leben einzuhauchen. Die Kinematographie zeigt
die Visionen, die die Worte der auf der Bühne
auftretenden Figuren hervorrufen: Bilder aus
der schlichten Familiengeschichte der Krupps,
aus den Anfängen des Gußstahlwerkes, von
Empfängen und Besichtigungen, von der sich
entwickelnden Größe des Werkes und schlie߬
lich Bilder aus der Technik, die keine Bühne
zu schaffen vermag, und der keine Dichtung mit
Worten gerecht werden kann. Die Bedienung
eines modernen Krupp-Geschützes und der
Stapellauf eines Kriegsschiffes, das sind Visio¬
nen in diesem Festspiel, die in ihrer schlichten
Treue und Wahrheit der Bühne nur das Recht
bestätigen, Großes von einem großen Werke zu
sagen und den Erfolg der Arbeit mit festlichen
Jubelchören zu feiern. Hier, wo die Kunst
mitten in das Leben hineintritt, wo ihr die Auf¬
gabe zufällt, dem modernen Heldentum, wie es
die Industrie kennt, gerecht zu werden, da kann
sie der Mitarbeit der Filmkunst nicht entraten.
Daß dies ein großer Stab von Künstlern erkannt
und in praktischer Arbeit erprobt hat, das gibt
der Krupp-Jahrhundertfeier ihre Bedeutung für
die Kinematographie,
Um auch in der Verwendung des Film¬
bildes zu so hohen künstlerischen Zwecken die
nötige fachmännische und verständnisvolle Un¬
terstützung zu finden, brauchte nicht lange ge¬
sucht zu werden, Die Düsseldorfer Filmmanu¬
faktur, die schon so oft mit Düsseldorfer
Künstlern zusammengearbeitet hatte, wurde
mit den kinematographischen Vorarbeiten be¬
traut und ihr wurde auch die Vorführung der
Films übertragen. Die ausgezeichnete Aus¬
führung der Filmaufnahmen, für die in Essen ein
besonderes Aufnahmetheater errichtet wurde,
gereicht der Düsseldorfer Film-Manufaktur zur
Ehre und wird viel dazu beitragen, die hier ver¬
wandte Lichtbildtechnik als eine wirkliche
Kunsttechnik zur Geltung zu bringen.
Wie wir vernehmen, wird das einzigartige
Jubiläumsfestspiel am 1. Oktober d. Js. in der
Villa Hügel aufgeführt. In Anbetracht der
außerordentlichen Vorarbeiten, die die Ange¬
hörigen des Werkes Krupp gemeinsam mit be¬
deutenden Künstlern leisteten, um das Fest¬
spiel vorzubereiten, und in der Ueberzeugung,
daß es sich hier um eine hervorragende Veran¬
staltung im Programm der Krupp-Jahrhundert-
Feier handelt, hat der Kaiser sein Erscheinen
zu dieser Aufführung in Aussicht gestellt.
Neue Gründungen.
Ganz besonders in letzter Zeit interes¬
sierte sich auch das deutsche Kapital, mehr wie
bisher für die Film-Fabrikation. Daher ent¬
standen in rascher Folge einige neue Film-
Fabriken. Heute können wir die Bildung der
Eiko-Film-Gesellschaft m. b. H. mitteilen, die
ihren Sitz in dem neuen Bureauhaus Friedrich¬
straße 224, — also direkt im sogenannten Film-
Viertel von Berlin — genommen hat.
Im selben Hause finden wir bereits die be¬
kannte Verleih-Firma M. Christensen G. m. b. H.
vertreten, so daß diese Bureauhaus ein richtiges
Filmhaus zu werden verspricht.
Die Direktion der Eiko-Film-Ges. liegt in
den Händen bereits bekannter Fachleute. Die
künstlerische Regie ist Herrn Max Mack
unterstellt, der unserer Branche durch seine
jüngsten Schöpfungen bestens bekannt gewor¬
den ist.
Die Eiko-Film-Gesellschaft wird in der
Hauptsache das moderne dramatische Sujet in
vollendeter Feinheit pflegen und sich bemühen,
von jeder Effekthascherei und Sensationslust
frei zu bleiben, um dagegen den Wert des Su¬
jets durch Inhalt und individuelle Darstellungs¬
kunst zu heben. Neben dramatischen Films
sollen natürlich auch vorzügliche komische
Sujets geschaffen werden. Ferner plant man
die Herausgabe wertvoller Naturaufnahmen,
über deren Internas zu plaudern wir heute noch
nicht in der Lage sind.
Da die Eiko-Film-Gesellschaft auf gesunder
finanzieller Basis errichtet wurde und namhafte
Kapitalisten der Gründung nahe stehen, so
dürfen wir von dieser jüngsten Filmfabrik eine
kraftvolle und vielversprechende Entwickelung
erwarten.
Für unsere Leser dürfte es ferner noch von
Interesse sein, daß das im gleichen Hause be¬
findliche Cafe Trocadero gleichzeitig zu einer
Kinobörse ausgestaltet werden soll. Der In¬
haber des Cafes will den Kinoleuten weit¬
gehendst entgegenkommen und ihnen Gelegen¬
heit bieten, ihre Geschäfte unmittelbar im Cafe
abwickeln zu können und sollen in Zukunft
nicht nur passende Schreibgelegenheiten, son¬
dern auch mehrere schallsichere Telephonzellen
mit Telephonanschluß zur Verfügung stehen, um
so von diesem neuen Mittelpunkte des Film-
Viertels schnell alle in Frage kommenden Ge¬
schäftsverbindungen zu erreichen.
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Am 14. September erscheinen:
Dramatisch. Geld und Herz. (390 m.)
Komödie. Moderne Kinder. (281 m.) — Na¬
poleon, Fritzchen und die Kosaken. (305 m.)
Humoristisch. Zigoto in den Flitterwochen.
(133 m.)
Naturaufnahmen. Sarajevo, (123 m.) — Die
Königin der Blume. (102 m.)
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Am 21. September erscheinen:
Am Grabe des Kindes. (314 m.) — Ein
Täuschungsversuch. (191 m.) — Der
überlistete Boxer. (146 m.)
Vom Heizer zum Lokomotivführer. (338
m.) — Der neue Arzt. (351 m.) — Was
der Kutscher sah. (350 m.) — Ein Kind
gesucht. (155 m.)
» Der Gefahr entronnen. (316 m.) — Ara¬
ber-Liebe. (331 m.) — Töpfer am Nil.
(109 m.)
B & C Der tapfere Soldat. (293 m.)
Empire. Durban. (88m.)
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turaufnahme. 101 m.) — Kiekebusch Universal¬
erbe. (Humoreske. 158 m.)
Deutsche Mutoskop- und Biograph-Gesellschaft
Berlin SW.
Noch selten hat ein Film nicht allein in
Fachkreisen, sondern auch im Publikum selbst
soviel Aufsehen und Sympathie hervorgerufen,
wie die neueste Erscheinung der Mutoscope
„Karl Theodor Körner“. Ein historisches Le¬
bensbild wird uns hier vor Augen geführt. Die
alte in die Geschicke Deutschlands so tief ein¬
schneidende Zeit wird in dem Film neu belebt
und für die Nachwelt rekonstruiert. Weder
Kosten noch das Aufgebot militärischer Kräfte
wurden gescheut, um diesen Film vollkommen
und zu einem Film zu gestalten, der allerseits
anerkannt wird. Es ist wohl auch nach den Be¬
sprechungen seitens der Tagespresse nach der
ersten Vorführung in den Räumen der Mutos¬
cope kein Zweifel, daß die Aufgabe glänzend
gelöst wurde. In der Szenerie wie im Aufbau
des ganzen Motives ist der Film wunderbar ge¬
lungen und wird unzweifelhaft viele zu Freun¬
den der Kinematographie machen, die bisher
der lebenden Lichtbilderkunst kein Interesse
entgegen bringen konnten. Für Separat-Schul-
vorstellungen ist das Sujet glänzend geeignet
und hat daher einen ständigen bleibenden Wert.
Wir haben den Film schon oft genug zum
Ankauf empfohlen und können nur immer wieder
Veranlassung nehmen, darauf hinzuweisen.
Eiko-Kilm-G. m. b. H„ Berlin SW. 48.
© Hungrige Hunde. Max ist
mit seiner erstklassigen Hunde¬
nummer für das Spezialitäten¬
theater der Stadt engagiert,
Allein alle Erfolge bedeuten für
ihn kein Glück, drücken ihn
doch ständig Schulden, die seine
Frau macht; denn Hanni, das kapriziöse Frau¬
chen, kann sich absolut nicht einschränken.
Seine Gläubiger bedrängen den Artisten in der
ärgsten Weise. Sie kommen sogar ins Theater
und bei der Auszahlung der Gage wird ihm die
Mitteilung, daß alles bereits gepfändet ist. Ver¬
zweifelt kehrt Max in sein Heim zurück, allein
bei Hanni findet er kein Verständnis für seinen
Kummer. Als er ihr Vorhaltungen über ihren
Leichtsinn macht, wendet sie ihm den Rücken
und verläßt das Zimmer. Und nach einer Weile
bringt ihm das Mädchen einen Brief, worin
Hanni ihm mitteilt, daß sie die Sorgen zu er¬
tragen nicht länger gewillt sei und ihn verlasse.
— Hanni begibt sich darauf zu einer Theater¬
agentur und erhält auch sofort ein Engagement
an ein Kabaret, wo sie großen Erfolg hat.
Mittlerweile ist Max mit seiner Miete im Rück¬
stände geblieben und wird exmittiert. Obdach¬
los irrt er mit seinen Hunden umher. Mitleidige
Dorfbewohner geben ihm und seinen Tieren
Speise und Trank. Schließlich ist er aber doch
dem Hunger preisgegeben, und als er eines
Tages sich im Walde lagert und ihn die Müdig¬
keit übermannt, verlassen ihn seine Hunde, um
sich Nahrung zu suchen. Als er erwacht, be¬
merkt er zu seinem Entsetzen, daß er allein ist.
Er läuft nach dem Gemeindeamt des kleinen
Ortes, doch auch hier kann man ihm keine Aus¬
kunft über den Verbleib seiner Tiere geben.
Die Hunde haben indessen durch einen Zufall
die Spur ihrer Herrin gefunden und durch Ver¬
mittlung ihrer Freunde findet Hanni mit den
Hunden ein Engagement an einem Vari6t6. Von
aller Welt verlassen, ergibt sich Max dem
Trünke und streift von Ort zu Ort. So kommt
er auch in die Stadt, in der Hanni arbeitet und
auf einem ausgehängten Plakate erkennt er
seine Hunde. Von den widerstreitendsten Emp¬
findungen gepackt, stürmt Max in das Theater,
der Bühne zu. Schon ist er die wenigen Stufen
hinauf, da reißt man ihn zurück, denn man hält
ihn für einen Wahnsinnigen. Max fällt rittlings
hintenüber und mit zerschmetterten Gliedern
bleibt er am Boden liegen, während Hanni sich
über seine Leiche wirft.
rr
Neu-Eröffnungen
A
LJ
und Eintragungen.
V
Altona. Das Bethsche Gebäude, in dem sich
das Cafe-Restaurant zum Hauptbahnhof be¬
findet, ist für 200 000 Mark an eine Hamburger
Gesellschaft verkauft worden, die das Gebäude
niederreißen und einen Neubau mit Cafe,
Restaurant und Kinotheater errichten lassen
will.
Ansbach. Hier eröffnet am 17. August Herr
Direktor Zindler, der frühere Besitzer vom
Kaiser-Theater in Bremen und Gründer der
Bremer Lichtspielgesellschaft, im Hotel „Zum
Walfisch" unter dem Namen „Apollo-Theater"
ein großes, modernes Lichtspielhaus.
Berlin. Im Hause Müllerstr. 36 eröffnet
Ende September nicht, wie gemeldet, Herr C.
Krause, sondern Herr Max Steidl unter dem
Namen Steidl-Kino ein Kinotheater. Herr
Krause ist der Besitzer des Grundstücks.
Berlin. Karl Zimmermann, Alexanderstr.
12b, eröffnet 1913 daselbst ein Kino-Theater.
Berlin. L. Silberstein, hier, Wielandstr. 12,
eröffnet 1. Oktober Uhlandstr. 40 ein Kino-
Theater.
Berlin. Im Handelsregister ist die Firma
„Augusta-Lichtspiele", Direktion Lutz u. Mer-
tins, Charlottenburg, Kaiserin Augusta-Allee 88a
als G. m. b. H. eingetragen worden.
Berlin. E. B. Kinsila, hier, Nollendorfplatz
4, errichtet daselbst Ende 1912 ein Kinotheater
unter dem Namen „Nollendorf-Theater". Das
Grundstück liegt direkt gegenüber den bekann¬
ten „Lichtspielen" im Mozartsaal.
Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung:
Film-Aufnahme-Gesellschaft (mit beschränkter
Haftung (Fag.) Deutscher Künstlerfilm. Sitz Ber¬
lin, Gegenstand des Unternehmens: Die Her¬
stellung und Verwertung kinematographischer
Aufnahmen, Vertrieb solcher und verwandte
Geschäfte, sowie die Beteiligung an solchen
und ähnlichen Unternehmungen. Das Stamm¬
kapital beträgt 20 000 Mk. Geschäftsführer:
Kaufmann Siegmund Singer zu Berlin-Schöne-
berg.
Bürstadt b. Worms. Das Kinematographen-
Theater bei Molidor am Marktplatz, Inhaber
Jakob März, besteht nicht mehr. Das am hiesi¬
gen Platze befindliche Kino firmiert Saalbau
Kino, Inhaber Adam Mallig.
Celle. Ad. Dammann eröffnete hier Zöllner¬
straße 35 das Concordia-Theater.
Coburg. Herr Kinematographenbesitzer
Scheller hier hat von Herrn Sattlermeister Her¬
zog dessen Geschäftshaus in der Judengasse ge¬
kauft, um dortselbst einen neuzeitlichen Kine-
matographen mit Erfrischungsraum als Zweig¬
geschäft zu seinem gegenwärtigen Etablissement
einzurichten. Herr Scheller hat die kinemato-
graphische Einrichtung des Weltspiegel gekauft
und wird diese für sein neues Geschäft ver¬
wenden,
Fürth i. B. Herr Karl Max Reder, Hirschen-
str. 4, eröffnet Ende September das „Royal-
Theater".
Hannover. Handelsgerichtliche Eintragung:
Astoria, Theater-Lichtspiele, Heinrich Bötger:
Das Geschäft ist auf den Kaufmann Friedrich
Tedrahn übergegangen und hat derselbe die
Firma geändert. Die Firma lautet jetzt Astoria,
Theater-Lichtspiele, Friedrich Tedrahn.
Mülhausen i. Eis. Es wurde mit dem Bau
eines großen Lichtbildtheaters begonnen, das
die Continental-Kino G. m. b. H. in einem sehr
geräumigen Hofe der Wildemannsstraße errich¬
ten läßt.
Mittweida. In Mittweida ist das im Privat¬
besitz befindliche sogen. Stadttheater jetzt in
ein Kinematographentheater verwandelt worden.
Plauen i. V. Der Kaufmann Fridolin Ha¬
scher, hier, Pößnitzer&tr. 2, steht mit einem
Grundbesitzer wegen Ankauf eines Gebäudes
in Verbindung, um darauf ein großes modernes
Lichtspieltheater zu erbauen, das nach den
neuesten Vorschriften errichtet werden soll. Das
Theater wird 1200—1300 Parterresitzen Platz
bieten. Es soll mit allen Verbesserungen der
Neuzeit ausgestattet und eigene Entlüftungs¬
und Luftzufuhranlagen, Dampfheizung, elek¬
trische Kraft und Beleuchtung erhalten. Es wird
den Namen „Neues Central-Theater, Lichtspiel¬
haus Plauen" führen.
Rheydt. Das seit 5 Jahren bestehende
Edentheater, Hauptstr. 85, ist in den Besitz der
Union-Lichtspiele, Hauptgeschäft M.-Gladbach,
Zweiggeschäfte in Rheydt und Ruhrort, über¬
gegangen.
Remscheid. Hier wurde Alleestr. 39 ein
Lichtspielhaus eröffnet.
Riesa. Hier wurde das Metropol-Theater
Poppitzer Straße eröffnet.
Rendsburg. W. Thode Wwe„ Mühlenstr.
21, hat das Metropol-Theater eröffnet.
Wilmersdorf bei Berlin. Hadra u. Nier-
mann, Berlin, Lützowstr. 14, eröffnen 1. Ok¬
tober Wilmersdorf, Spichernstr. 10 ein Kino-
Theater.
□
Verbotene Films
Vollständig verboten:
Siegreiche Liebe. — The Hepworth.
Für Kinder verboten:
Ihr Strandgut (Akt I und II). — Komet-Film-
Compagnie.
Vor den Richtern. — Italia-Film,
Der Sohn seines Vaters. — Italia-Film.
Dampf gegen Benzin. — American Biograph.
Der Eid des Stephan Hüller, II. Teil. — Akt I
bis IV). — Vitaskope G. m. b. H.
Auf falscher Bahn (Akt I und II). — Deutsche
Mutoskop- und Biograph-Ges.
Eine Vernunftehe (Akt I und II), — Nordische
Films Co,
Der Totentanz (Akt I bis III). — Urban Gad.
Selbstgerichtet (Akt I und II). — Duskes.
Männer-Herzen. — Essanay-Film,
Des Schmugglers Tochter. — Essanay-Film.
Mit verbundenen Augen. — Ambrosio.
Der Roman eines Jägers. — Path6 frfcres.
Polidor macht Reklame für sich. — Pasquali.
Vor Fehltritt bewahrt. — American Film Co.
Das Ende der amerikanischen Revolution. —
Edison G, m. b. H.
Ein schwerer Fabrikunfall. — Edison G. m. b. H.
- die —
Tierbändigerin
Seite 52
L.* B • B
No. 33
Eine sensationelle
„DER ULK IM FILM“
dessen Nummer von Oktober ab wöchentlich erscheinen wird.
„DER ULK IM FILM“
bringt auch allwöchentlich eine Reihe kurzer Anekdoten, komische Einfälle und andere humoristische
Sujets in ca. 150 m Länge. Durch hervorragende Darstellung, durch eine sinnreiche Regie ist
jede Nummer des:
„DER ULK IM FILM“
eine originelle, heitere und abwechslungsreiche Darbietung.
„DER ULK IM FILM“
ist keine Sammlung etwa von humoristischen Zeichnungen oder Trickbildern, sondern er ist eine
kinematographisch lebendig gewordene Witzserie, dargestellt von künstlerischen Kräften. Jede
Nummer des
„DER ULK IM FILM“
Duskes G. m. b. H.
No. 33
L ■ B ■ B
Seite 53
Neuheit ist:
besteht aus vier bis fünf kleinen humoristischen Geschichten, die von einander unabhängig
sind, somit ist
„DER ULK IM FILM“
ein Extrakt von vier bis fünf langen humoristischen Films, die er vollkommen ersetzt.
„DER ULK IM FILM“
ist eine kinematographische Sensation ersten Ranges, ein Einfall jagt den anderen, die humor¬
volle Stimmung des Sujets steigert-sich von Szene zu Szene, von Witz^zu Witz und durch die
Mannigfaltigkeit der Einfälle, sowie durch seine originelle Gestaltung bedeutet
„DER ULK IM FILM“
eine wahre Attraktion, jede Vorstellung gewinnt einen besonderen Reiz durch:
„DER ULK IM FILM“
der sich durch seine drolligen Sächelchen, die wie sprühende Raketen an dem Zuschauer vor-
- bei fliegen, als eine brillante Darbietung offenbart.
Berlin S.W. 61
L - B ■ B
Ds flgilalions-Cmi bei der Arbeit.
Das Agitations - Comite der Fachpresse zur Hebung der Kinematographie hat in einer
Reihe von Tagungen das Programm für die kommende Saison festgelegt. Aus den letzten
Sitzungsberichten dürften sich die wesentlich interessanten Momente geleisteter Arbeit ergeben.
Besonders hervorhebenswert sind die geplanten 15 grossen Demonstrations -Versammlungen
in deutschen Städten, auf denen namhafte Schriftsteller und Bühnengrögen sprechen und so
die Bekämpfung des äugeren Feindes unterstützen werden. Von besonderem Interesse sind
die bereits erzielten Resultate der Zensur - Kommission, sowie die Tätigkeit für Rheinland und
Westfalen in Sachen Lustbarkeitssteuer Düsseldorf. Dag unsere gute Sache auch von mag-
gebenden Persönlichkeiten gebilligt und gefördert wird, beweist die Zusammensetzung unseres
Ehrencomites, dem folgende Herren bereits angehören:
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meinen Zeitung“.
General Preusser, Dresden.
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Dr. Conrad Wolter, Oberlehrer am Gymnasium in Steglitz.
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Seite 55
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Reihe von Tagungen das Programm für die kommende Saison festgelegt. Aus den letzten
Sitzungsberichten dürften sich die wesentlich interessanten Momente geleisteter Arbeit ergeben.
Besonders hervorhebenswert sind die geplanten 15 grossen Demonstrations-Versammlungen
in deutschen Städten, auf denen namhafte Schriftsteller und Bühnengrögen sprechen und so
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Dr. Conrad Wolter, Oberlehrer am Gymnasium in Steglitz.
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7. September
Leben gegriffen.
Zweiakter, Mk. 700,—
BERLIN w.8.
Seite 2
L ■ B • B
No. 34
No. 34
L • B - B
Seite 3
Am 14. September 1912
erscheint
zweiter Teil
des Weltschlagers
Der Eid Oes Stephan Hüller
die meisterhaft gelungene Fortsetzung
des kassenfüllendsten Films, der
je auf den Markt gebracht wurde.
Wie kein Theaterbesitzer beim ersten Teil
auch nur im Entferntesten das Geschäft ahnen
konnte, das dieser Film seinem Theater zu¬
führte, so wird in allen Lichtspiel-Theatern
der ganzen Welt der zweite Teil wieder neue
******* Kassenrekorde aufstellen. ******
Seite 4
No. 34
L ■ B ■ B
Zum ersten Mal sieht SUSANNE DERVAL den Telegraphenschlüssel der fremden Macht.
,Zollstation Nr. 12.“
YITASCOPE.
VITASCOPE
Zollstation Nr. 12
950 Mark
28. September 1912
Seite 6
L ■ B ■ B
No. 34
12. Oktober
750 Mark
VITASCOPE
No. 34
L • B • B
Seite 7
Zwei Verirrte
Ein kinematographischer Roman, der in fesselnder Weise das Schick¬
sal eines Geschwisterpaares, Bruder und Schwester — schildert
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Seite 8
L ■ B • B
No. 34
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Si e sofort 1 Abteilung: Internationale Film-Vertriebs-Gesellschaft.
Eranhfurt a. M. » Kaiserstrabe 64.
Am 7. September erscheint der erste Film der neuen Asta Nielsen Serie:
die Fortuna für die Theaterbesitzer, ist und bleibt die unnachahmliche
Königin der dramatischen Film^Kunst. Ihr bewundernswertes Spiel
hat Millionen von Menschen in allen Kulturländern zum höchsten
Enthusiasmus hingerissen.
Die vergangene Saison hat es bewiesen, daß jeder einzelne
Asta Nielsen=Film die Massen des Publikums mit hypnotischer Macht
in die Lichtspielhäuser zog.
Auch die neue Asta Nielsen-Serie wird bei jeder einzelnen
Novität Ströme von gleißendem Gold in die Kino-Kassen leiten,
täglich und allstündlich werden lebensgefährliche Überfüllungen im
Theaterraum die beispiellos dastehende Zugkraft der großen Künst¬
lerin beweisen.
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Deutschland durch das Postzeitungs-
•mt vierteljährlich Mk. 2,- bei freier
Zustellung, bei Streifjandbezug für
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BERLIN, den 24. August 1912.
m •
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Schluss der Anzeigen-Annahme
• -. Mittwoch früh. .—
Erfüllungsort: Berlin-Mitte.
y
Die sozialen Werte der Filmtheater.
n unserer heutigen modernen Zeit
spricht man so viel von Jugend¬
erziehung, Reformpädagogik,
Rassenveredelung und Jugend¬
schutz, Degeneration durch die bösen
Kinematographentheater, V olksvergif-
tung und auch Bildungshunger, daß es
notwendig erscheint, sich auch mit der
sozialen Seite der Kinokunst, die in den
Filmsujets steckt, beschäftigen zu müs¬
sen. Während unsere Gegner nur im¬
mer bestrebt sind, niederzureißen und
zu verdammen, sind die Freunde der
Kinematographie bestrebt, das Gute,
das in der Erfindung steckt, noch weiter
auszubauen.
Bei der Kritik über Wert und Un¬
wert der Kinos sind es nicht allein
künstlerische und jugenderzieherische
Fragen, die sich infolge der ungeheuren
Ausbreitung der Kinotheater dem Be¬
obachter aufgedrängt haben, sondern es
sind auch ganz besonders soziale Fra¬
gen, die von hoher Wichtigkeit und
bisher viel zu wenig beachtet worden
sind. Mit Erlassen, wie sie kürzlich
der preußische Kultusminister zum
Schutz der Schuljugend vor den Ge¬
fahren des Kinos ausgegeben hat, und
mit der Erörterung der künstlerischen
Gefahren seitens der kritischen Beur¬
teiler speziell aus literarischen und
Kunstkreisen ist es allein nicht getan,
so wichtig auch diese Seiten der ganzen
Frage sind. Wenn man berücksichtigt,
daß die unentwickelte Seele des Kindes
mit einem gewissen Heißhunger alle
Eindrücke aufnimmt, die den Augen ge¬
boten werden, so ist es wohl erklärlich,
daß diesen halbfertigen Menschen, bei
denen die ersten Eindrücke so fest haf¬
ten bleiben, die Filmbilder nur nach
einer sorgfältigen Siebung vorgeführt
□□□□□□i3E0BBBBB£BEBBBBSBBBBBBBB
B 0
□ Der außerordentlich zahlreichen Auf- B
gj träge wegen sehen wir uns veranlaßt, jjj
! Oen letzten Bestelltag i
für
| Der Eli öes Stephan fiuller (II. Teil) 1
auf
Dienstag. 0en27.Bngiut
festzusetzen.
Für nach diesem Datum eingehende
Aufträge können wir eine Garantie für
pünktliche Lieferung nicht übernehmen.
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BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB
werden dürfen. Wir erachten es aber
durchaus nicht für richtig, daß die Po¬
lizei, die naturgemäß sich mit allen
Menschen beschäftigen muß, ein beson¬
deres Spezialwissen für das Erkennen
und Studieren der Kindesseele besitzen
soll, denn dieses ist selbstverständliche
Voraussetzung, da sie ja bei der Film¬
zensur das Hauptgewicht auf den Ju¬
gendschutz legt und besondere Films
für Kinder genehmigt. Naturgemäß
aber auch bestimmte Film, speziell Dra¬
men, für Kinder verbietet. Hierin liegt
die Gefahr, denn sehr oft, ja meistens
haben diese Dramen eine gute mora¬
lische Tendenz und zeigen, daß das
Gute siegt und das Böse unterliegt. Der¬
artige dramatische Films könnten viel
erzieherischen Wert für die Jugend¬
erziehung besitzen, wenn sie nicht von
der unfachmännischen Polizei verboten
werden würden. Wir erblicken im heu¬
tigen Filmprogramm einen wichtigen so¬
zialen Faktor, der nicht unterschätzt
werden darf. Aber nicht allein um
wirkliche Kinder handelt es sich, viel¬
mehr ist der Kino ein wirkliches Volks¬
theater geworden, eine Institution für
Tausende und Millionen von Menschen,
Seite lö
L • B ■ B
No. 34
□DEH=II=I[=]G1G
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19 Auf falscher Bahn 19
I
nn=i F=i r=- n-i nr=
El
nni=ii=u=ir=nn
und die Seele des Volkes hat viel Ver¬
wandtes mit der Seele des Kindes. Auch
die erwachsenen Angehörigen minder
bemittelter Kreise, leider also auch
minder gebildeter Klassen, haben die
durch keine kritischen Hemmungen ge¬
störte Aufnahmefähigkeit; auch sie
sehen vielfach nur den äußeren Schein
und dringen nicht bis zum Kern der
Dinge vor, wie es etwa geschulte kri¬
tische Köpfe vermögen. Die Seele der
breiten Masse verlangt eigentlich genau
denselben Schutz, wie man ihn der Ju¬
gend zuteil werden läßt.
Wir müßten selbst bestrebt sein, die
großen sozialen Werte, die im Kino
stecken, zu heben versuchen, denn der
Kinematograph ist „die Kunst der ar¬
men Leute“, und die müßte uns darum
doppelt heilig sein.
Der bedeutende Bildungsfaktor, der
in unserer Erfindung steckt, ist das so¬
zialpädagogisch Wertvolle daran. Es
ist ganz unstreitig, daß jede Vorstellung
den Gesichtskreis des Beschauers er¬
weitert, und gerade für die Bewohner
kleiner Städte und Ortschaften ergibt
sich zum ersten Mal volle Gelegenheit,
am großen Weltgetriebe teilzunehmen,
lebende Eindrücke von Fremdartigem
zu erhalten und dadurch die Fähigkeit,
das Leben kennen zu lernen und sich in
den Lagen des Lebens zu bewegen, zu
vergrößern. Das ist zweifellos sozial
überaus wertvoll. Der Kinematograph
hat in der Richtung etwas Nivellieren¬
des, daß Arm und Reich beieinander
sitzt und alle Bilder allüberall gleich¬
mäßig und unvermindert vor Augen ge¬
führt werden. Das Bildende, das dabei
von den Lichtbildern ausgeht, be¬
schränkt sich durchaus nicht etwa nur
auf die Naturaufnahmen und wissen¬
schaftlichen und belehrenden Films, wie
feindliche „Kenner" des Kinemato-
graphen gewöhnlich behaupten, sondern
ein gutes Kinodrama wird auch dadurch
bildend, indem es Einblicke gewährt in
andere Gesellschaftskreise, Manieren
und Sitten bildet. In der Hinsicht ist
die soziale Seite der Kinokunst absolut
nicht zu unterschätzen.
Die oben zitierten „Kenner“ des
Kinematographen machen uns nun aber
auch noch den Vorwurf, daß wir dem
arbeitenden Volk den „Kunstgroschen“
abnehmen. In dem üblen Sinne, wie dies
gemeint ist, lehnen wir den Vorwurf mit
Entschiedenheit ab. Als Beweis von der
Richtigkeit dieser unserer Ablehnung
überdenke man folgendes: In jedem
Menschen, auch im unkultiviertesten,
lebt die Freude am Schauen, gleichfalls
aber auch, und zwar oft unbewußt, die
neugierige, naive Freude, durch das
Schauen zu lernen. Dieses Lernen¬
wollen ist der Anfang von Bildungshun¬
ger, der die Sehnsucht nach Kunst und
harmonischer Schönheit erweckt. Wir
müssen uns darüber freuen, daß in aller
Menschen Brust dieses Edle schlum¬
mert. Je stärker in der Nation Wissens¬
hunger, Bildungsdrang und Kunstgefühl
aufgeprägt sind, desto zukunftsreicher
und aufwärtssteigend ist eine solche
Kulturnation zu bezeichnen. Nicht um¬
sonst ist das Wort geprägt worden:
„Wissen ist Macht und Reichtum —
Dummheit ist Armut und Verfall.“
Glücklich die reiche Nation, die bil¬
dungshungrige Menschen zu ihren Bür¬
gern zählt. Das weiß der Staat ganz
genau; nicht umsonst baut er Schulen
und Universitäten für Wissen und Bil¬
dung; nicht umsonst subventioniert er
die Theater als Bildungs-, Kunst- und
Kulturstätten. Die profitgierigen und
skrupellosen Theaterdirektoren haben
aber diese für das Volk bitter notwen¬
digen Kulturstätten den breiten Massen
verschlossen. Just zur rechten Zeit kam
da der Kinematograph, der die Lücke
ausfüllte und dem Volk die vorenthal¬
tene Kunst wieder bot. Darum erfüllt
der Kinematograph eine soziale Großtat
von eminenter Wichtigkeit und sein
Weiterbestehen ist notwendig zur Er¬
haltung der Nation. Wer also den
Kinematograph bekämpft, ist kein Va¬
terlandsfreund, sondern will, wenn viel¬
leicht auch unbewußt, die zur Erhal¬
tung der Nation notwendige geistige
Aufwärtsentwickelung hemmen, was
gleichbedeutend mit Rückschritt, also
Verfall, zu bezeichnen ist.
„Völker Europas, wahrt Eure hei¬
ligsten Güter!" rufen auch wir die klas¬
sisch gewordenen Worte aus, denn es
gilt, den Enkelkindern einen glücklichen
Heimatsboden zu bereiten.
Die „Kunstgroschen“ der Millionen
der Minderbemittelten sind im sozialen
Sinne nicht unproduktiv angelegtes Ka¬
pital, sondern tragen reiche Früchte.
Nicht wir sind die Volksverderber, son¬
dern diejenigen, die den Kino als Ver¬
derber hinstellen.
Die lebende Bilderkunst ist so unan¬
tastbar heilig, daß viele andere soziale
Hilfsmittel in ihrer Wirksamkeit zu¬
rücktreten.
Die Kinemathographie im Kriminaldienst.
* ie Ueberführung der Ver-
D brecher durch das Lichtbild,
noch mehr aber die Herbei-
■ ■ . . Schaffung möglichst untrüg¬
licher Folgerungen auf die Täterschaft,
in der Gerichtssprache Indizien-Beweise
genannt, ist eine Errungenschaft der
Neuzeit, der unausgesetztes Studium
zur Erreichung der denkbar höchsten
Vollkommenheit allüberall im Kampfe
mit den Parias der Gesellschaft gewid¬
met wird. Wenn sich die Polizeibe¬
hörde zur Habhaftmachung gesuchter
Missetäter an die Kinos wendet, um
durch die ausgebreitetste Bekannt¬
machung der dem Verbrecheralbum
eingereihten Photographien sich der
Beihilfe des für Detektivdienste fast
immer bereiten Publikums, dem dafür
sehr oft ganz bedeutender Lohn winkt,
zu versichern, so hat dies mit der Kine¬
matographie nichts zu tun, die berufen
erscheint, dort ein Bedeutendes zu
leisten, wo man bisher notgedrungen
No. 34
L • B • B
Seite 11
nur auf gewöhnliche Plattenphoto¬
graphie angewiesen war, der man un¬
endlich viele Handhaben zur Ueberfin-
dung ihrer Spuren usw. zu verdanken
hat.
Bei Verbrechen, deren Art und
Weise nicht klar liegt, deren Tatbe¬
stand erst festgestellt, ebenso gesucht
und gefunden werden muß, wie der in
solchen Fällen noch unbekannte Täter,
kann der Kinematograph von unschätz¬
barem Werte werden. Vor allem sei
des turmhoch über die photographi¬
schen Platten hinausragenden Vorzuges
erwähnt, den die beliebig (allerdings
bis zu einer gewissen Grenze) zu stei¬
gernde Vergrößerung der Aufnahme
durch die Projektion bietet. Dieser
Vorteil allein weist schon geradezu
zwingend darauf hin, den Kinemato-
graphen überall dort an die Stelle der
gewöhnlichen Kamera treten zu lassen,
wo dies nur irgend möglich ist. In Nach¬
stehendem sei ausgeführt, daß eine
solche Möglichkeit nur in den aller¬
seltensten Fällen nicht gegeben sein
dürfte.
Die erste Tätigkeit des Photographen
bei Entdeckung eines Verbrechens, des¬
sen Ausführungsweise noch ebenso un¬
bekannt ist, wie der oder die Täter,
ist die Aufnahme des Tatortes. Die
Praxis aber ergibt, daß manche Ver¬
änderung, manches Verwischen schon
von Spuren selbst bei der größten Ge¬
übtheit und Vorsicht der Kriminalbe¬
amten erfolgt, bevor die Szenerie oder
Einzelheiten derselben auf der licht¬
empfindlichen Platte festgehalten wer¬
den konnten. Es müßte hier die Regel
Platz greifen, daß sofort nach Meldung
eines derartigen Verbrechens mit den
anderen behördlichen Organen auch
der amtliche Kinematograph an Ort
und Stelle erscheine.
Während das einfache Moment¬
oder Zeitbild gewöhnlich nur den eng¬
sten Umkreis vom Schauplatze der Tat
wiedergeben wird, kommt die kinema-
tographische Aufnahme zugleich für die
weitere Umgebung in Betracht. Dank
der bevorstehenden Vergrößerung des
photographischen Gesichtsfeldes kann
dieses verhältnismäßig bedeutend größer
sein, wie bei den bisherigen Verfahren.
Ein Verzeichnen des Bildes, eine un¬
klare Perspektive, die leider häufigen
Mängel bei feststehenden Photographien
sind bei einem Kinematographenmann
fast ganz ausgeschlossen. Wenn er auch
auf Details Rücksicht wird nehmen
müssen, so werden diese nicht wie bis¬
her seine ganze Sorgfalt zu bilden
haben, weil auch beim Gesamtbilde
diese so wichtigen Teilaufnahmen eine
kolossale Vergrößerung erfahren und
daher viel deutlicher wahrzunehmen
sein werden, wie bisher. Wird der Film
vom Anbeginn der Amtshandlung an ab¬
gerollt, so bleibt auf ihm auch jene
Spur haften, die von den beruflichen
Organen unbewußt und unwillkürlich
manchmal vermindert, verändert, ver¬
wischt wird. Denn nicht ein Moment¬
bild, sondern eine große Serie von Bil¬
dern der etwa veränderten Situationen
wird aufgenommen. Die Annahme, daß
durch das Bewußtsein des Festhaltens
im Bilde weniger Vorsicht auf die Er¬
haltung des vorliegenden Zustandes ver¬
wendet werden könnte, käme einer Ge¬
ringschätzung der in solchen Aufgaben
stets sehr peinlichen Organe gleich. Es
dürfte vielmehr das Gegenteil eintreten.
Ist bisher durch irgend einen Zufall vor
der Aufnahme irgend eine Fährte für
spätere Beweise oder Nachforschungen
verwischt worden, wie konnte man dies
wissen, feststellen, nachweisen? Ein
noch vorsichtigeres, gewissenhafteres
Arbeiten wird eintreten, sobald der sur¬
rende Apparat eine ständige, alles haar¬
scharf verzeichnende und nachweisende
Kontrolle ausübt. Die Bertillonschen
metrischen Bilder sind durch die Aus¬
maße des Kinematographen (nicht nur
im Film) von selbst geboten. Wird bei
der Projektion eine derartige Vergröße¬
rung entwickelt, daß die amtierenden
Personen oder am Tatorte befindliche
Gegenstände auf dem Wandbilde die
tatsächliche natürliche Größe haben, so
ist auch das Verhältnis zwischen Origi¬
nal und Abbild eines jeden Details 1:1.
Es wird dann nicht mehr nötig sein,
bei derartigen Aufnahmen, besonders
beim Photographieren von Leichen an
Ort und Stelle angeblich die Aufnahme
hindernde und für nebensächlich beur¬
teilte Dinge zu beseitigen oder anders
zu plazieren (erst später wird man oft
gewahr, welche wichtigen Merkmale
oder, auch Spuren hierdurch verloren
gehen) und ein Protokoll darüber auf¬
zunehmen, das kinematographische
Bild gibt die ursprüngliche Situation
und jede Veränderung derselben genau
wieder, was für die Untersuchung und
für das gerichtliche Verfahren von sehr
großer Wichtigkeit ist. Darauf beson¬
ders hinzuweisen, daß die kinemato¬
graphische Aufnahme von Verdächtig¬
ten und Verbrechern, die Feststellung
ihrer Identität durch Wiedergabe ihrer
Haltung, ihres Ganges, aller ihrer Be¬
wegungen sehr erleichtert, ist hier wohl
nicht nötig. Auch die Hilfsmittel bei
dem heutigen Verfahren der Kriminal¬
photographen werden hinfällig, wonach
Blutspuren, Schuh-, Fuß- und Finger¬
abdrücke durch Abdecken oder durch
besondere Kennzeichen vor der Auf¬
nahme hervorzuheben, deutlicher her¬
vortretend zu gestalten sind. Ein licht¬
scharfes Kinoobjektiv hält auch für das
menschliche Auge nicht wahrnehmbare
Spuren und Merkmale fest, die erst bei
der Vergrößerung durch die Projektion
erkennbar werden. Man kann also ruhig
die Behauptung aufstellen: die Möglich¬
keit, daß Spuren verwischt werden, er¬
scheint ausgeschlossen, dafür ist aber
jene geboten, im kinematographischen
Bilde neue Spuren zu finden.
Man wird vielleicht einwenden kön¬
nen, daß nicht immer und überall kine¬
matographische Aufnahmen gemacht
werden können. Der Vorteil einer sol¬
chen wird sich aber als ein so großer
erweisen, daß man, wo es nur angängig,
selbst mit größeren Kosten eine solche
ermöglichen wird. Aufnahmen im
Freien (auf Wälder, Sümpfe, Dickichte,
Schluchten etc. komme ich gleich zu
sprechen) bei Tageslicht sind bekannt.
Aufnahmen bei Dunkelheit oder im ge¬
schlossenen Raume müssen bei künst¬
lichem Lichte erfolgen. Die Größe der
Räume ist nicht maßgebend, macht man
ja mit winzigem Gesichtsfelde auch sehr
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I
Seite 14
L • B • B
No. 34
gute Kinoaufnahmen; wo es nicht an¬
gängig ist, den ganzen Raum ins Bild¬
feld zu bekommen, sind Teilaufnahmen
desselben zu machen. Als einzige in
Frage kommende Lichtquelle dient bei
Innen- oder Nachtaufnahmen die Elek¬
trizität hoher Energie. Ueberall läßt
sich ein Anschluß an eine vorhandene
Leitung bewerkstelligen und selbst eine
Weiterleitung auf große Distanz darf
bei der Wichtigkeit der Sache und der
kriminalistischen Aufgaben keine Rolle
spielen. Die einschlägige Industrie hat
leicht transportable Lampen für zweck¬
dienliches Kunstlicht geschaffen, deren
eine, notfalls zwei unbedingt genügen,
denn sie bieten volles Licht bei größter
Aktivität und sind stets gebrauchs¬
fertig.
Ebenso wie für viel nichtigere
Zwecke transportable, licht- und was¬
serdichte, schnell aufzustellende und
wieder abzunehmende Zejte verwendet
werden, müßte auch der Kriminal-Kino¬
aufnehmer damit ausgerüstet werden,
damit gegebenen Falles ein im Freien
gelegener Tatort abgegrenzt und, wenn
nötig, zum verdunkelten Raume umge¬
staltet werden könne. In nicht leicht
zugänglichen Gegenden, wie die vorhin
in Klammern angeführten, sind neben
Distanzaufnahmen Möglichkeiten für
Detailphotographien zu schaffen, even¬
tuell kann die gewöhnliche Aufnahme
liefernde Kamera als Hilfe mit heran¬
gezogen werden. Soll die Kinemato¬
graphie zu jenem Hilfsmittel in der Kri¬
minalistik werden, das zu sein sie be¬
rufen ist, so muß den kompetenten Be¬
hörden jederzeit neben dem gewieg¬
testen Photographen folgende auf einem
leichten Transportmittel untergebrachte
Einrichtung stets zur Verfügung sein:
Kinoaufnahmeapparat mit negativem
Rohfilm-Vorrat und Objektivsatz, das
erwähnte komplette Zelt mit allem Zu¬
behör zum Errichten desselben, große
Mengen von Leitungsdraht (Doppel¬
leitung) für eventuelle weite Entfernun¬
gen, 1 oder 2 Lampen für elektrisches
Licht, wie die erwähnte, die einen trans¬
portablen Widerstand hat, ein Ab¬
dämpf- und ein Reflexschirm.
Und wenn es zur Gerichtsverhand¬
lung kommt, soll das „lebende Bild" als
Beweismaterial dienen. Es ist dies keine
Entweihung der Themis gewidmeten
Hallen, es liegt vielleicht oft mehr
Würde darin, als in dem gerichtlich
angeordneten Lokalaugenschein, wo
alle Mannen der Frau Justicia
einen Ausflug unternehmen müssen,
um vor der zwar möglichst femgehal-
tenen Oeffentlichkeit ihres Amtes zu
walten. Und ebenso entspricht es mehr
dem Ansehen des Gerichtes, wenn
„nachgemimte" Verbrechensszenen vor¬
her gestellt und im Bilde vorgeführt
werden, als wenn der Gerichssaal zur
Szene für diese Handlung umgewandelt
wird.
Die Metamorphose der Tagespresse.
* " " * m Anfang war das Totschweigen.
I Man hielt unsere Erfindung für
so unbedeutend, daß die Tages-
■ ■ ■ presse, die als Chroniqueur zu
fungieren hat, uns überhaupt nicht sah.
Als aber die Ausbreitung der Kino¬
kunst immer mehr das öffentliche
Geistesleben beeinflußte, da stutzte
man und begann über uns höhnisch zu
lächeln. Man nahm die Sache nicht
ernst. Allmählich aber wurde nach der
Meinung der verschlafenen Zeitungs¬
schreiber in der Kinokunst eine Volks¬
gefahr erblickt, und dadurch ent¬
wickelte sich in den Spalten der Tages¬
presse ein förmliches Kesseltreiben ge¬
gen die „Kientopp-Seuche".
Jetzt scheint man aber doch langsam
einzuschen, daß man die Taktik ändern
muß, denn allmählich glaubt die Leser¬
schaft nicht mehr an die Berechtigung
zum Bekämpfen der Kinos,
Wir können jetzt immer deutliche!
die erfreuliche Tatsache feststellen, daß
die Zeitungsartikel gegen die Kinemato¬
graphie immer seltener werden und die
Stimmen sich häufen, wo man uns lo¬
bend anerkennt.
Mit besonderer Freude läsen wir vor
einigen Tagen in der vielgelesenen „Ber¬
liner Allgemeinen Zeitung", Verlag Ull¬
stein u. Co., einen prächtigen Artikel,
der uns wie aus dem Herzen ge¬
schrieben erscheint. In liebenswürdiger
Bereitwilligkeit haben wir die Erlaubnis
zum Abdruck dieses Artikels vom Ver¬
lage erhalten. Wir übermitteln gleich¬
zeitig an dieser Stelle dem Verlag der
„Berliner Allgemeinen Zeitung" unseren
Dank für die Aufnahme dieses kino¬
freundlichen Artikels, den wir an dieser
Stelle für unsere Fachleser hier ab-
drucken.
Kinematographie und Darstellungs¬
kunst.
Seit fast einem Jahrzehnt ist der
Kinematograph zu einem Faktor un¬
seres wirtschaftlichen Lebens geworden.
Die junge Industrie, deren Bedeutung
erst spät — viel zu spät — erkannt
wurde, hat bereits eine Höhe erreicht,
die auch von ihren Gegnern respektiert
wird. Die Kämpfe, die sie zu bestehen
hatte, haben ihr nicht geschadet; sie
hat aus ihnen viel gelernt und vor
allem den Weg gefunden, den sie im
Interesse ihres Gedeihens und Ansehens
zu gehen hat. Aus einer Erfindung, die
vielleicht zu genial war, um auf den
ersten Anhieb festen Fuß zu fassen, hat
sich ein machtvolles Gewerbe ent¬
wickelt, dessen künstlerische und wis¬
senschaftliche Werte für Gegenwart
und Zukunft von größter Bedeutung
sind.
Das Verdienst der Kinematographie
gipfelt darin, daß sie sich wissenschaft¬
lichen Forschungen dienstbar macht.
Die Popularität jedoch, die sie erlangte,
wurzelt in ganz anderen Grundlagen: in
dem Bestreben, den breitesten Schich¬
ten des Volkes eine genußreiche, billige
Unterhaltung zu bieten. Das ist ein
Faktor, der zwar für die eigentliche Be¬
deutung, der Lichtbildkunst von sekun-
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Auf falscher Bahn
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No. 34
därem Wert ist, aber doch die Basis für
ihre ungeheure Verbreitung bildet. Der
Kinematograph ist schlechtweg der
Zeitvertreib des kleinen Mannes gewor¬
den. Er erweitert seinen Gesichtskreis,
belustigt und ergreift ihn, zeigt ihm die
Welt und das Leben. Er zerstreut nicht
afjein, er lehrt; er fesselt nicht nur, er
regt auch an. Die Tatsache aber, daß
die, die sich zerstreuen und belehren,
fesseln und anregen lassen, auch dann,
wenn von ihnen gespannteste Aufmerk-
j, samkeit gefordert wird, nie ein Gefühl
der Ermüdung spüren, sich nie dieser
Aufmerksamkeit bewußt werden, birgt
das Geheimnis des großen und schönen
Erfolges, den die Kinematographie zu
verzeichnen hat.
Beim Kino liegen die Verhältnisse
ähnlich wie beim Theater. Die Ideale
der Bühnenkunst werden auch nicht im
Genre- oder Ausstattungstheater ver¬
körpert. Aber das Volk, das am Tage
körperliche und geistige Arbeit leistet,
bedarf am Abend der Ruhe, muß abge¬
lenkt, nicht angestrengt werden. Ohne
Zweifel bedeuten Kinovorstellungen für
die sogenannten „ernsten Theater“
keine Konkurrenz, für die Revuebühnen
aber sehr wohl. Denn Kino und Va¬
riete und Ausstattungstheater haben
gleiche Ziele. An künstlerischem Werl
ist das Kino beiden voraus, da es un¬
gleich größere Entwicklungsmöglich¬
keiten besitzt. Wenn hier und da be¬
hauptet wird, die Bühne will Kunst, der
Kinematograph Technik vermitteln, so
ist das falsch. Gerade eine Gleich¬
stellung mit den künstlerischen Werten,
die das Theater geschaffen hat, ist ja
das Ziel der gesamten Industrie. Man
wird zugeben müssen — dieses Ziel ist
noch nicht erreicht. In Frankreich nur
teilweise, bei uns überhaupt nicht. Denn
die deutsche Bühnenkunst fördert ja
nicht die Entwicklung des Kinos, son¬
dern hindert sie. Der deutsche Schau¬
spieler ist für den Film vorläufig noch
wenig brauchbar, der französische sehr
wohl, da er jene körperliche Beredsam¬
keit besitzt, die das Wort entbehren
kann, um Gefühle auszudrücken. Das
Kino fördert die Geste, die Bühne den
Laut. Nicht der Mund wird hier zum
Mittler des Gedankens, sondern das
Mienenspiel des Gesichts.
Durch diesen gewaltigen Unterschied,
der hier zwischen Wollen und Können
klafft, ist die soziale Lage unserer
Schauspieler um ein weiteres trostloser
geworden. Nach einer zuverlässigen
Statistik beträgt die Zahl der gegen¬
wärtig in Deutschland lebenden Schau¬
spieler 25 000 (inkl. Chor). Von diesen
haben ungefähr die Hälfte ein Einkom¬
men von weniger als 1000 Mark, 20 Pro¬
zent bis 1500 Mark, und nur 10 Prozent
einen Verdienst über 3000 Mark. Als
sich vor Jahren in Deutschland Fa¬
briken etablierten, die sich mit der Her¬
stellung von Films befaßten, bot sich
für die zahllosen verdiensthungrigen
Schauspieler eine neue Einnahmequelle.
Das Angebot, das den einzelnen Gesell¬
schaften gemachtwurde, war ungeheuer.
Neuerdings hat sich nun unter den Kino-
schaupielern eine „Tarifbewegung“ be¬
merkbar gemacht, und die Klagen über
anstrengende Tätigkeit und schlechte
Bezahlung häufen sich zusehends. Man
hat sich organisiert, um bessere peku¬
niäre Resultate zu erzielen. Hoffentlich
mit Erfolg! Aber wahrscheinlich ist
dieser Erfolg nicht. Die Filmanstalten
zahlen den in ihren Stücken mitwirken¬
den Künstlern durchschnittlich einen
Tageslohn von 5 Mark. Das bedeutet
ein jährliches Einkommen von ungefähr
1500 Mark, das um so höher zu veran¬
schlagen ist, da es nur als Nebenver¬
dienst in Frage kommt. Vergleicht man
dieses Ergebnis mit den Gagen, die die
Theater zahlen, so stellt sich heraus,
daß sich die Kinoschauspieler noch um
vieles besser stehen als ihre Kollegen
von der dramatischen Kunst. Gewiß:
in Frankreich sind die Kinogehälter un¬
gleich größer, aber — und das muß im¬
mer wieder und wieder betont werden
— auch die Leistungen sind besser. Den
deutschen Filmfabrikanten kann man
nicht allein den Vorwurf machen. Zah¬
len doch auch sie hie und da ganz
enorme Gagen. Giampietro und der
Wiener Komiker Pallenberg erzielten
für ihre Tätigkeit in einem einzigen Film
10 000 Mark, Fritzi Massary 5000, und
der bekannte Operettentenor Kutzner
„nur“ 3000 Mark. In Frankreich wer¬
den solche „Koryphäen“ allerdings
noch besser bezahlt. Wir erinnern nui
an Max Linder, den Liebling der kino¬
freudigen Damenwelt, der bisher ein
Jahresgehalt von 100 000 Mark bezog,
und nach einer neueren Version sogar
für drei Jahre nicht weniger als eine
Million Mark erhalten soll.
Ehe aber die deutschen Schauspieler
als Kinodarsteller höhere Ansprüche
gellend machen können, sollten sie an
sich selber arbeiten. In dem Moment
aber, wo es gelingt, unter Berücksich¬
tigung der unumgänglichen technischen
Gesetze wirklich künstlerische Dar¬
stellungskräfte heranzubilden, werden
wir auch von einer Kinokunst sprechen
können, die nicht nur wirtschaftliche,
sondern auch ideelle Interessen zu ver¬
treten hat.
E. A. Doupont.
" * - ir leben in einer Zeit allgemeiner
W Teuerung, das beweisen die
Preise für die Lieferung von
■ ■■■ elektrischem Strom, die in Ber¬
lin 40 Pfg. für Licht und 16 Pfg. für Kraft
pro Kilowattstunde kostet. Wollte man
den Versuch machen, sich durch das
billigere Gas, das ja jetzt bald ohne
Unterschied 13 Pfg. mit 5°/o pro Kubik-
Billigeres Licht.
meter hier in Berlin kosten wird, elek¬
trische Energie zu erzeugen, was nach
einer vorgefaßten Meinung nur „große“
Etablissements sich leisten können, so
bildet die Rentabilitätsfrage immer ein
Hindernis.
Nicht überall ist ein passender Raum
oder Platz vorhanden, sich die elek¬
trische Kraft selbst zu erzeugen, andere
werden durch die nötige Kapitalsanlage
hiervon zurückgehalten, doch jeder hat
den Wunsch nach Unabhängigkeit, der
eigene Herr über seine Elektrizität zu
sein, und wenn nur möglich, bei diesem
Hauptkostenpunkt zu sparen. Die Ki¬
nobranche, ein Feind jeden Monopols,
muß das Joch jener tragen, die zur
Lieferung von Strom berechtigt sind,
No. 34
L ■ B ■ B
Seite 17
5. Oktober
erscheinen
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Seite 21
-in=ir=ir=ir=nnr
i
I
En=i[=ir=nr=inr
gat=ir=ii=n=nm
Auf falscher Bahn
i
I
■nat=ii=ii=ii=nni
weil es bequemer ist, mit diesen Liefe¬
ranten in Verbindung zu treten, als
selbst mit Energie für die nötige elek¬
trische Energie zu sorgen.
Nur der geschäftliche Sinn dieser
Lieferanten verhütet es, daß sie uns
nicht absolut unerfüllbare Bedingungen
und Preise diktieren. Die Idee lag da¬
her nahe, einen Motorerzeuger oder
Selbstumformer anzuschaffen, indem
man sich der Täuschung hingab, in die¬
sem Falle nur Strom für Kraftlieferung
beziehen zu können, der den Motor
treibt, das Licht bereite man sich dann
selber. Doch die Lieferanten machen
einen Strich durch diese Rechnung, in¬
dem sie die gelieferte Kraft zur Licht¬
erzeugung ebenso teuer berechnen, wie
das direkt gelieferte Licht. Bei größe¬
rem Konsum lassen sie zwar mit sich
reden, denn auch sie haben (mitunter,
aber nicht immer) Konkurrenz, doch
werden sie sich nicht dazu verstehen
können, einfach den Preis für Kraft¬
strom auch in einem solchen Falle zu
rechnen.
Darum wird es manchen Orts sich
billiger stellen, die Elektrizität mit Gas¬
motor zu erzeugen, wie sie vom Liefe¬
ranten zu entnehmen. In Lichtbild¬
theatern geht bei der Bogenlampe zur
Projektion viel Strom verloren, man
muß daher als Basis zu Vergleichen
einen Druck von 100 Volt annehmen,
wohl der niedrigste gangbare Strom.
Besitzt man einen Motorgenerator bei
Strom mit höherer Spannung, so wird
der erwähnte Verlust bei der Projek¬
tionslampe mit dem hier angeführten
Vergleich bei 100 Volt etwa überein¬
stimmen.
Werden bei der Projektion 40 Am¬
peres verbraucht und für die Saal- und
Frontbeleuchtung etwa 20 Amperes, für
Glühlampen vielleicht 10 Amperes, so
ergibt dies ein Totale von 70 Amperes.
Das würde bei 40 Pfg. pro Kilowatt für
Kraft 2.80 Mk., bei 16 Pfg. für Licht
1,60 Mk. ergeben, pro Woche bei
durchschnittlich 4stündiger Vorführung
wochentags, 7stündiger Sonntags, 86.80
Mark oder 49,60 Mark Stromrechnung
ergeben.
Ein Gasmotor konsumiert etwa 22
Kubikfuß Gas pro Pferdekraft = 7 1 /«
Watts abzüglich etwa 70 ft / 0 Verlust, so
daß 550 Wattstunden Elektrizität ge¬
rechnet werden können. Für die Kilo¬
wattstunde verbraucht man somit 10
Kubikmeter Gas ä 13 Pfg. — 5°/ 0 =
1.23 Mk.* */Pfg. anstatt 1.60 Mk. pro
Kilowatt-Lichtstrom. Hier sei bemerkt,
daß 10 Kubikmeter Gas absolut nicht
nötig sind, denn nicht das Quantum des
Gases ist maßgebend, sondern die
Qualität oder der Heizwert desselben,
Hat man also dem Lieferanten für Elek¬
trizität nur den Kraftpreis von 16 Pfg.
pro Kilowatt zu zahlen, was ganz aus¬
geschlossen ist, weil wir ja doch Saal-
und Frontbeleuchtung mitgerechnet ha¬
ben, so würde man selbst in diesem
Fall mit dem Gasmotor 11.31 Mk.
wöchentlich sparen, während die
Kosten für Oel, Verlust etc. mit höch¬
stens 2 Mk. zu berechnen sind. Bezahlt
man aber für Elektrizität Lichtpreis,
dann stellt sich die reine Ersparnis auf
46.50 Mk. pro Woche zu 31 Arbeits¬
stunden.
Man könnte einwenden, daß hierbei
die Amortisation der Anlage nicht be¬
rücksichtigt ist, doch ist zu bemerken,
daß eine solche gewöhnlich mit 10 Pro¬
zent pro Jahr erfolgt, daß ein Gasmotor
durchschnittlich 20 Jahre lang vorhält,
der Betrieb erfordert keine besondere
Person, sondern kann vom Operateur
oder dessen Helfer beaufsichtigt wer¬
den. Die Anlage selbst, der Gasmotor
mit Dynamo, Schaltbrett und Wasser-
hälter stellt sich von 500—2500 Mk. je
nach Fabrikation, Größe und Betriebs¬
fähigkeit, so daß bei der größten Anlage
eine Anrechnung von 5 Mk. pro Woche
das Ganze bald bezahlt macht.
Eine größere Ersparnis kann erzielt
werden, wenn ein Dynamo bei 60—65
Volt verwendet wird, denn dann wird
weniger Strom durch den Widerstand
der Projektionslampe verzehrt. Wird
nur diese Lampe angeschlossen, so ver¬
braucht sie etwa 60 Prozent des Stro¬
mes; dienen 60—65 Volt auch zu an¬
derer Beleuchtung, so bedürfen sie
stärkerer Leitung, da Lampen und Ap¬
parat eine größere Ampereanzahl ver¬
brauchen. Auf jeden Fall kann damit
gerechnet werden, daß unter gewöhn¬
lichen Umständen die elektrische
Stromerzeugung mit städtischemLeucht-
gas nur die Hälfte dessen kostet, was
man dem Stromlieferanten zu zahlen
hat.
Leider bringen die meisten dem Mo¬
torerzeuger und seinem Strom sehr
wenig Verständnis entgegen. Man weiß
vom Hörensagen, daß man damit an
Strom spart, aber das Nun und Auf
einer solchen Anlage, die Prinzipien der
Arbeit, des Generators, die Tätigkeit
des Anlassers und die des Ausweich-
Regulators sind vielen ein Buch mit
sieben Siegeln. Und wo eine solche
Anlage vorhanden ist, werden kleine
Störungen vernachlässigt, bis sie zur
Vernichtung werden, anstatt sie durch
Kenntnis der Sachlage sofort zu be¬
heben. Der Generator besteht aus zwei
verschiedenen elektrischen Maschinen,
die mechanisch miteinander verbunden
sind. Bei Gleichstromanlagen ist im
Prinzip kein Unterschied zwischen dem
Motor und dem Stromerzeuger. Der
ganze Unterschied liegt nur in der An¬
wendung, denn bei der Gleichstrom¬
anlage, einer Maschine, die mechanische
in elektrische Energie umwandelt, kann
sie ebenso benützt werden, wie bei der
Uebertragung der elektrischen auf me¬
chanische Kraft, wodurch sie zum
eigentlichen Motor wird.
Diese Umwandlung, erstere wie letz¬
tere, erfolgt durch Magnetismus, dessen
Wesen man kennen muß, uni elek¬
trische Kraftmaschinen zu verstehen.
Man muß mit den elektrischen Ein¬
heiten und Maßen Bescheid wissen, die
Gesetze und „Wunder“ der Elektrizität
kennen und lieber verzichtet man aul
die erwähnte und mögliche Ersparnis,
als sich mit solchen Dingen abzugeben,
zumal man doch früher einen anderen
Beruf hatte, das Kinogeschäft auch ohne
diese Kenntnis geht und „was Hänschen
nicht lernte, lernt Hans nimmermehr".
Wir wissen, daß Elektrizität wie ein
Strom in seinem Bette durch die JLei-
tung fließt, daß man, um die Arbeit zu
fassen, die verrichtet wird, wenn Was-
Seite. 22
L • B - B
No. 34
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1
No. 34
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Seite 24
L • B ■ B
No. 34
ser durch eine Röhre rinnt, den Druck
des Wassers kennen muß, den man in
Pfund oder Kilogramm pro Quadrat¬
meter beziffert. Den gleichen Druck
des elektrischen Stromes mißt man mit
Volts, der Einheit der Spannung. IOC
oder 200 Volt heißt demnach, es sind
so viele Druckeinheiten vorhanden oder
der Druck ist so oft mal größer wie ein
Volt. Nun hat man fast immer mehr
Volt, also einen größeren Druck, wie
benötigt wird. Der Druck allein be¬
deutet nämlich gar nichts, ebenso wie
der größte Wasserdruck bei einer
Röhre keine Wirkung hat, wenn das
Ende der Röhre verschlossen ist. Trotz
des Druckes fließt das Wasser nicht, ist
kein Strom vorhanden, der Druck, der
vorhanden ist, wird erst wirksam, wei.n
der Abfluß, der Strom erfolgt. Wird
der Hebel oder der Hahn derart gestellt,
daß für den elektrischen Strom oder den
Wasserabfluß der Weg^ frei ist, dann
wirkt der Druck, wird der Hebel aus¬
geschaltet oder der Strom unterbrochen,
so hört der Druck auf. Man muß also
immer auf den Strom bedacht sein.
Den Wasserabfluß, die Menge, mißt
man nach Liter oder Kubikmeter, bei
der Elektrizität wird der Verbrauch, die
Menge in Amperes angegeben, d. h. es
wird in Amperes ausgedrückt, wie stark
der Strom ist, welche Menge von Elek¬
trizität in einer bestimmten Zeit durch
die Leitung strömt.
Durch Kombination von Druck und
Strömung kann man die Arbeit des Ge¬
nerators oder jedes anderen Apparates
feststellen, denn jeder Gebrauch von
Elektrizität gleicht einer Arbeitslei¬
stung, wie jeder Wasserabfluß; ob der
Motor, der Ventilator geht oder Lampen
brennen, alles ist Arbeit, entstanden
durch mit mechanischen Mitteln ge¬
wonnener Elektrizität; je mehr von die¬
ser verbraucht wird, desto mehr Kraft
benötigt die treibende Maschine, der
Motor, desto größer wird also die Ar¬
beitsleistung.
Diese Arbeitsleistung, diese Kraft
wird nach „Pferdekraft" bemessen.
James Watt stellte diese fest, die mit
H. P. bezeichnet wird, indem er die
Leistung seiner Maschine mit den Lei¬
stungen eines Pferdes verglich. Das
Pferd hob 33,000 englische Pfund im
Zuge innerhalb 1 Minute auf 1 Fuß
Höhe oder 1 Pfund in derselben Zeit
auf 33 000 Fuß Höhe. Die Pferdekraft
war daher pro Minute die Anzahl der
Höhe und des Gewichts multipliziert
mit 33 000. Eine Maschine von 5 oder
10 HP kann daher 5 oder 10 mal 33 000
Pfund in derselben Distanz und Zeit
heben. Pferdekraft ist also keine Ar¬
beit, sondern ein Leistungsmaß, eine
Pferdekraft hebt also 550 Pfund in einer
Sekunde oder 165 000 in fünf Minuten
1 Fuß hoch. 1 Volt Strom von 1 Am¬
pere ist ein Maß, das nach Watt be¬
nannt wird und enthält die Stufenleiter
von elektrischem und mechanischem
Einheitsmaß. Eine HP. ist (technisch,
aber nicht in der Praxis) gleich 746
Watts, die man auch EHP oder elek¬
trische Pferdekraft nennt.
Man muß daher Volt, Ampere und
Watt genau kennen, um zu berechnen,
was man für Elektrizität dem Lieferan¬
ten bezahlt, und was sie kosten würde
und darf, wenn man sie durch einen
mit Gas betriebenen Dynamo sich selbst
erzeugt. Eine Berechnung seitens des
Lieferanten von Motor und Dynamo ist
immer theoretisch, die Praxis selbst
muß uns lehren, welche Anlage wir für
unser Unternehmen benötigen.
Die verbotenen Filmtitel.
den Benennungen „Der Fluch der
Sünde“ und „Brennende Triebe“. Die
Behörde eröffnete dem Unternehmer,
daß die Ankündigung der Films unter
den bezeichneten Titeln auf Grund des
Paragraphen 63 des Polizei-Strafgesetz¬
buches untersagt werde, da die Auf¬
schriften geeignet seien, öffentliches
Aergernis zu erregen und das Anstands¬
gefühl zu verletzen. Der Kinobesitzer
erhob Klage, die die Aufhebung der be¬
zirksamtlichen Verfügung zur Folge
hatte. In der „Badischen Rechtspraxis'
wird nun die Begründung dieses Be¬
schlusses mitgeteilt. Wir lassen sie aus¬
zugsweise hier folgen:
Nach der obwaltenden Absicht zu
verhüten, daß durch die Bekanntgabe
der Titel öffentliches Aergernis ent¬
stehe, muß unter „Ankündigung“ im
Sinne der Verfügung nicht nur die Vor¬
führung, sondern auch die übliche Re¬
klame durch Zeitungen und auf mecha¬
nischem Wege vervielfältigte Plakate
und Programme verstanden werden. Es
handelt sich hiernach bei der Verfügung
hauptsächlich um ein polizeiliches Ein¬
schreiten gegen zur Verbreitung be¬
stimmte Druckschriften im Sinne der §§
2 und 3 des Preßgesetzes. Die Zulässig¬
keit eines Verbots, das sich auf den In¬
halt solcher Druckschriften bezieht, ist
aber lediglich nach § 1 des Preßges. zu
beurteilen. Gemäß § 3 des Preßges.
steht der Polizeibehörde nach dem Er¬
scheinen einer Druckschrift das Recht
der vorläufigen Beschlagnahme vorbe¬
haltlich der richterlichen Entscheidung
zu; soweit die Voraussetzungen für die
Beschlagnahme nicht gegeben sind, hat
es bei der Herbeiführung der strafge¬
richtlichen Verfolgung sein Bewenden.
Der Anschlag der unter das Preßgesetz
fallenden Plakate, Bekanntmachungen
usw., soweit die Voraussetzungen der
Beschlagnahme nicht gegeben sind, un¬
terliegt wegen ihres Inhalts der polizei¬
lichen Beanstandung nicht.
Eine Befugnis der Polizeibehörden,
gegen Störungen der öffentlichen Ord¬
nung, die durch Preßerzeugnisse her¬
beigeführt werden können, durch vor¬
heriges Verbot einzuschreiten, ist in
dem Preßgesetz nirgends vorgesehen;
Plakate und ~~~
Beschreibungen.
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Seite 26
L ■ B ■ B
No. 34
Hauptdarsteller und Regisseur: Ludwig Freund,
Telegr.-Adresse: Filmwerner, Kölnrhein.
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Serie 1912/13
Monopolfilms
r
Monopolfilms
L
t 6 Bilder
flus dem Leben des Multimillionärs Lincoln.
1. Bild:
Der Smaragd
No. 34
L • B ■ B
Seite 27
ein präventives Einschreiten dieser Art
ist deshalb nicht zulässig. Der Polizei¬
behörde steht nach § 63 PolStGB. das
Recht zu, Schau- und Vorstellungen zu
untersagen, sie kann, wenn sie dies
nicht tut, Anordnungen über die Art
und Weise der Vorführungen selbst er¬
lassen, sie kann aber nicht als befugt
erachtet werden, die Ankündigung der
Veranstaltungen ganz allgemein und
auch insoweit zu untersagen, als diese
Ankündigung lediglich nach den Bestim¬
mungen des Preßgesetzes zu beurtei¬
len ist.
Schon seit Wochen wartet das Publi¬
kum voll Spannung auf die Sensationen,
die ihm Theater und Kino in der neuen
Saison bieten werden. Während die
Theaterdirektoren bemüht sind, so laut
wie möglich ihre neuesten Schlager in
die Welt zu posaunen, arbeitet die Film¬
branche ganz im stillen und verrät nicht
so leicht, was sich hinter ihren Kulissen
abspielt. Nach den bisherigen Zeitungs¬
annoncen der großen Filmfabriken zu
urteilen, beginnt die Saison 1912/13 un¬
ter den glücklichsten Auspicien.
Mit ganz besonderen Schlagern aber
beginnt die Firma Gaumont die diesjäh¬
rige Saison. Wir sind imstande, unseren
Lesern schon heute darüber etwas zu
berichten:
Am 7. September erscheint der Film
„Der kleine Däumling“, in dem der
kleine Fitzchen Abelard wieder einmal
seine ganze Kunst entfalten kann. Daß
dieser Film besonders bei der Jugend
Entzücken und Begeisterung hervor-
rufen wird, ist ja leicht erklärlich. Acht
Die neue Saison.
Tage später wird die Firma Gaumont
dem deutschen Publikum ein sehr vor¬
nehmes und aus dem Leben gegriffenes
Drama „Geld und Herz" zeigen und da¬
mit nicht minder Anerkennung ernten,
als mit dem am 14. September erschei¬
nenden und von der ganzen Branche mit
Spannung erwarteten Film „Im Lande
der Löwen“. Die packende Handlung,
die meisterhafte Regie, die Farben¬
pracht und die fesselnden Szenen stem¬
peln diesen Film zu einem Meister¬
werke der Kinematographie. Der 28.
September bringt uns die Erstauffüh¬
rung des feinsinnigen und inhaltreichen
Dramas „Ein Held der Feder“ (aus der
bekannten Serie „Aus dem Leben“), das
— frei von jeder Sensation und Effekt¬
hascherei — ein Zugstück ersten Ranges
sein wird. Der erste lange Gaumont-
Film dieser Saison erscheint am 5. Ok¬
tober unter dem Titel „Der Todesring ‘.
Dieses an wunderbaren und packenden
Szenen reiche Stück spielt sich in einem
Zeitraum von 120 Jahren ab und schil¬
dert uns den unheilvollen Einfluß eines
Ringes, den man vor über hundert
Jahren bei einer Mumie fand. Dieses
ganz neuartige Sujet wird sicherlich Er¬
folg ernten.
Der Clou all dieser Films ist jedoch
das kinematographische Schauspiel in
3 Akten „Die eiserne Hand“, dessen
Freigabe für das Publikum wochenlang
die Zensurbehörde beschäftigte.
In der richtigen Erkenntnis, dieses
wahrhaft großartige und künstlerisch
auf der höchsten Stufe der Kinemato¬
graphie stehende Stück dem Publikum
nicht länger vorenthalten zu können,
hat die Zensurbehörde das Verbot zu¬
rückgezogen.
Vom Inhalt können wir nichts weiter
verraten und beschränken uns darauf,
unseren Lesern mitzuteilen, daß dieser
Film am 12. Oktober erscheinen und
einen Erfolg ohnegleichen bringen wird.
Also den Herren Kinobesitzern steht
eine goldene Zeit bevor.
Der Dünkel in der Kritik.
Der geschätzte Fachschriftsteller
Willy Langner übersendet uns nachfol¬
genden Artikel, dessen Inhalt wir der
Beachtung unserer Leser empfehlen.
„ Lichtbildbühne“ zeigte in ihrer
letzten Nummer (Heft 33 vom 17. Aug.
1912) an einem Beispiel unter dem Ti¬
tel „Die Kunst des Kinematographen“,
wie immer wieder von neuer Seite und
in neuen Formen unermüdlich Angriffe
und Anklagen gegen unser Kinowesen
gerichtet werden.
Im vorliegenden Falle ist es wieder
einmal die Kunst, die da vor dem nichts¬
würdigen Kino sozusagen gesichert wer¬
den soll usw. usw.
Es sei hier gar nicht darauf einge¬
gangen, was denn an der Kinemato¬
graphie kritisiert wurde, und mit wel¬
chem Rechte dies geschah, sondern es
sei nur die Tatsache des Kritisierens an
sich festgestellt, eines Kritisierens be¬
sonderer Art, das gerade von denen ge¬
übt wird, die die Lichtbildkunst nicht
kennen und auch nicht kennen
wollen. Und der Verfasser des in Rede
stehenden Artikels, Prof. Dr. K. Lange,
verrät sich durch gar manche Rede¬
wendung selbst, und gibt so, wenn auch
unbewußt, zu erkennen, daß er eben
auch nur zu jener Gruppe der prinzi¬
piellen Neinsager gehört, die sich in die
Position des hartnäckigen Ablehnens
flüchten müssen, da sie offenbar nicht
oder nicht mehr in der Lage sind, den
heranstürmenden Fragen der neuen Zeit
begegnen zu können.
Aus all diesen Scheinkritiken aber,
denen man allenthalben bald in dieser,
bald in jener Zeitung begegnen kann,
lugt noch etwas heraus, das ihnen ge¬
meinsam einen eigenen Charakter ver¬
leiht, — es ist dies der Dünkel.
Der Dünkel gründet sich auf schein¬
baren oder tatsächlichen Besitz. Er
entspringt einem gewissen Selbstbe¬
wußtsein, um nicht zu sagen der Selbst¬
überhebung, und ist im allgemeinen bei
denen mehr oder weniger entwickelt,
die seltener Gelegenheit haben, das
eigene kleine erworbene, ererbte oder
durch Glücksumstände gewonnene Gut
materieller oder ideeller Natur an an¬
deren viel gewaltigeren Vermögen
(Kräftezentren) zu messen und danach
die eigene Kleinheit zu erkennen. —
Das kinematograpbi
Der
ist eine kinematograpl)isd)e Sensation
1 mal in einer Cänge non je circa 150 llletern uni
anbere fieiterkeitserreger, ersetzt somit in jebem Pro*
•r Muster-Vorführungen der ersten
12 Hummern ab Montag, den 26. August
in unserem Projectionssaal Blücherstr. 12.
No. 34
L - B ■ B
Seite 29
ersten Ranges, erscheint ab 15. Oktober wöchentlich
enthält je 4*6 kleine Films: flnekboten, Witze unb
gramm bie humoristischen Sujets. ----—
wr Muster-Vorführungen der ersten
12 Hummern ab Montag, den 26. August
in unserem Projectionssaal Blücherstr. 12.
Seite 30
L • B ■ B
No. 34
Der Dünkel wird aber auch, und das gilt
von der oben erwähnten Gruppe un¬
serer Widersacher, nachdem er viel¬
leicht bei gar manchen ein ganzes Leben
lang nicht in Erscheinung trat, nun
eiligst geweckt und als letzter Wächter
vor das Tor geschickt, wenn es heißt,
das eigene morsch gewordene Haus vor
einem Heranziehenden zu schützen, von
dem man mit geheimem Bangen ahnt,
daß er wohl wird der Stärkere sein.
Man kann nicht und will deshalb auch
nicht gleich dem Jüngeren, dem großen
Sieger, der durch die Lande zieht, ju¬
belnd und tatenfroh entgegen eilen, um
ihn völlig in seiner Größe erkennen zu
können und nun fröhlich für ihn kämp¬
fen zu dürfen. So bleibt eben nur noch
der Dünkel, der in der Rüstung der
Kritik Abwehr zu treffen sucht, um der
Entwertung bedrohter Schätze vorzu¬
beugen. — Dies ist der wahre Grund all
jener unzähligen arglistigen oder wohl
auch gar wohlwollenden (!) Schriften
und Schriftchen, mit denen man sich
eben rund heraus gesagt die ganze Kino¬
gefahr vom Leibe halten möchte.
Diese schwächliche Gegenwehr ist
aber ein vergebliches Beginnen. Die
Kinematographie wird über solche
„Widerstände" hinwegziehen und jene
Eiferer einmal als altmodische, ver¬
lassene Sonderlinge schließlich weit
hinter sich zurücklassen."
Industrielle Aufnahmen.
ie Berliner Schuljugend hat eine
Ueberraschung erfahren, die sich
unter den jungen Studierenden
! ■ ■ ■ ■ bald von Mund zu Mund fort¬
pflanzte und nun ein unbegrenztes Ver¬
langen nach mehr zeitigte. Die Sie-
mens-Schuckert-Werke' ließen ihnen in¬
dustrielle Aufnahmen gratis vorführen.
Eine Kinovorstellung, die nichts kostet,
mit ausgesprochen ganz neuen, vorher
noch nie gesehenen Sujets, aus denen
man viel lernen konnte, indem man sich
dabei amüsiert, das ist wirklich etwas
für die jugendliche Berliner Bevölke¬
rung. Die Veranstalter dieser unentgelt¬
lichen Vorführung haben damit nicht nur
sich Kinderherzen erobert, sondern
sonst davon ausgeschlossenen Kreisen
des Volkes technisches Wissen zugäng¬
lich gemacht. Vorweg sei bemerkt, daß
gerade die hier gezeigten Bilder ganz
außerordentliche Kosten der Aufnah¬
men verursachten, ein Opfer, das, dem
allgemeinen Interesse dargebracht, nur
um so höher anzuschlagen ist.
Was bekamen die Kinder da zu
sehen? Maschinen im Betriebe, eine
große Hobelbank, durch deren Werk¬
stahl Drehspäne von Zolldicke von
einer Panzerplatte abgehobelt wer¬
den, wie sich ein Hasenfell zu
einem Zylinderhut verwandelt, wie
Holzknüppel auf der einen Seite ver¬
kleinert werden, um auf der anderen
Seite als Zeitungsblatt Ausgabe zu fin¬
den, wie eine Glühlampe hergestellt
wird, den Transport eines Pflugwagens
nach getaner Arbeit vom Feld nach dem
Gutshof und in den Schuppen, das Auf¬
bauen von Gesteinbohrmaschinen an
Ort und Stelle, ihre Entfernung vor der
Sprengung, die fast im Nu erfolgt, die
elektrische Treidelei am Teltowkanal
und dergleichen Dinge mehr. Und wäh¬
rend der Vorführung dieser Bilder denkt
wohl niemand daran, mit welchen
Schwierigkeiten deren Aufnahmen ver¬
knüpft waren. Diese Schwierigkeiten
bilden die Ursache, warum verhältnis¬
mäßig wenig industrielle Aufnahmen in
den Kinos gezeigt werden. Bei fast je¬
dem Fabrikationszweig gibt es große,
schwer transportable oder eingebaute
Maschinen und Einrichtungen, die an
Ort und Stelle aufgenommen werden
müssen. In den Kinoateliers sind Vor¬
kehrungen getroffen, damit genügendes
und richtig verteiltes künstliches Licht
zu Aufnahmen zur Verfügung stehe; bei
den Innenaufnahmen in Etablissements
der Fabrikation und Industrie müssen
diese Vorbedingungen erst geschaffen
werden.
Des ferneren sind Industrieaufnah¬
men oft an Ort und Raum gebunden,
deren Verhältnisse schwer mit den ge¬
botenen Aufnahmebedingungen in Ein¬
klang zu bringen ist. Die Kamera des
Apparates muß in richtiger Entfernung
aufgestellt sein, das Gesichtsfeld des
Bildes muß dabei das ganze aufzuneh¬
mende Objekt umfassen oder umge¬
kehrt, es sollen Details möglichst groß
aufgenommen werden und nur schwer
gelingt es, den Aufnahmeapparat in der
nötigen Nähe aufzustellen. Die größte
Schwierigkeit aber bietet die Aufnahme
von in Bewegung befindlichen Ma¬
schinen und Apparaten, wenn das Hin
und Her oder die Rotation in sehr
großer Geschwindigkeit erfolgt. In
einem Artikel der ,,L. B. B.“ unter dem
Titel „Warum die Räder rückwärts
rollen" haben wir seinerzeit eine Erklä¬
rung dafür gegeben, warum die Radum¬
drehungen auf den Kinobildern gewöhn¬
lich nicht naturgemäß sichtbar werden-
Eine große Rolle spielt bei Industrie¬
aufnahmen in Innenräumen, wie schon
erwähnt, die Lichtfrage. Zumeist muß
für die Aufnahmen eine besonders er¬
giebige Lichtanlage mit konstantem
grellem Licht geschaffen werden. Hier¬
bei soll aber das Licht möglichst seitlich
auf das Objekt fallen. Die besten Bil¬
der ergeben Innenaufnahmen mit Tages¬
und elektrischem Licht zugleich, da¬
durch wird das Negativ weich, die Kon¬
traste erscheinen gehoben.
Das Leben auf den kinematographi-
schen Bildern entsteht bekanntlich
durch Täuschung des Auges, dessen
Netzhaut nur durch die Nachwirkung
des Geschauten tätig wirkt. Wenn wir
ein projeziertes, auf einer Wand er¬
scheinendes Bild, das an und für sich
unbewegt ist, mit dem Auge wirklich
wahrnehmen, so ist das Bild schon längst
nicht mehr vorhanden, weil inzwischen
0EF=1E
EIDE
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13 Auf falscher Bahn -
El
DEf=][
IDE
DDE
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DEOD
No. 34
L • B • B
Seite 31
1=11=1 Ab September sei
erweitern wir unseren Einkauf um weitere
2 Programme
und haben dementsprechend verschiedene Wochen zu besetzen
Unsere Abnehmer erhalten
unsere Monopolfilms der
b Ida Nielsen-Serie n
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Konkurrenzlos.
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Seite 32
L • B • B
No. 34
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L • B ■ B
Seite 33
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Seite 34
L ■ B • B
No. 34
MijtTi]
No. 34
L ■ B • B
Seite 35
an seiner Stelle schon das nächste Pro¬
jektionsbild an der Wand erschienen ist.
Ein geschautes Bild verbleibt etwa
ein Zehntel Sekunde Durchschnittszeit
auf die Netzhaut wirksam. Werden nun
dem Auge mindestens 15 Bilder pro Se¬
kunde vorgeführt, so wird das Auge nur
10 Bilder fassen, aber 15 aufnehmen
können, die Differenz in den Bildern
ruft dann den Eindruck der Bewegung
und des Lebens hervor. Jedes dieser
Bildchen muß bei der Aufnahme die
Emulsion belichten, bei der Projektion
vom Lichtstrahl durchleuchtet werden.
Das Band muß also inzwischen Still¬
stehen und dann netto um ein Bildchen
weiter gerückt werden. Es muß also in
der Minute 15 mal angehalten und 15
mal weitertransportiert werden. Wäh¬
rend des Transportes ist aber das Licht
zu verdecken, der Film abzublenden,
damit sich das aufzunehmende oder
wiederzugebende Bild nicht verwische.
Dieses Verdecken und Wiederfreigeben
des Lichtes mindestens 15 mal in der
der Sekunde 15 mal angehalten und 15
„Flimmern“ bei der Vorführung.
Der gewöhnliche kinematographische
Apparat, sowohl für Aufnahme wie
Wiedergabe, ist usuell für 16 Bilder pro
Sekunde konstruiert, das ergibt pro Mi¬
nute 960 Bilder, pro Stunde 57 600 Bil¬
der. In einer Minute rollen demnach
ca. 19, in einer Stunde 1140 m Film ab.
Nebenbei sei erwähnt, daß jedes Bild¬
chen etwa drei Fünftel der Zeit vor dem
Lichte steht und zwei Fünftel zum
Transport von Bild zu Bild benötigt. Je
schneller der Transport und je länger
die Belichtung erfolgt, desto besser sind
die Bilder.
Bei Naturaufnahmen wählt man eine
richtige Position der Kamera, das beste
Sonnenlicht (im Rücken des Apparates
ist vorzuziehen), dann rollt man das
Filmband unter Berücksichtigung aller
photographischen Gebote. Bei „ge¬
stellten“ Aufnahmen, bei wissenschaft¬
lichen Bildern hat man eine Menge
Vorarbeiten und muß oft statt der
Sonne künstliches Licht verwenden.
Beim Kinematographieren z. B. des
Aufblühens einer Blume sind Teilauf¬
nahmen zu verschiedenen Stadien des
Blüteprozesses nötig. Oder auf einer
Schiefertafel erscheint von unsichtbarer
Hand ein Buchstabe geschrieben. Hier
muß Bildchen auf Bildchen immer mit
ooooooooooooooooooooo
Wir bitten Sie
bei Bestellungen, Of¬
ferten, Anfragen etc.
sidi stets auf die
„Liditbild-Bühne“ zu
:: beziehen. ::
Sie nützen
uns damit!
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
längerer Unterbrechung aufgenommen
werden. Erst wird die Schiefertafel
kinematographiert, dann stoppt man,
jemand macht auf die Tafel einen Punkt,
entfernt sich, der Punkt wird photo¬
graphiert, dann angehalten, so folgt
Punkt auf Punkt, die vereinigt Linien,
Buchstaben etc. ergeben. Da nur im¬
mer das Resultat, die fertige Schrift
fortsetzungsweise (nicht aber die da¬
zwischenliegende Handlung) photogra¬
phiert und dann wiedergegeben wird,
entsteht der Eindruck der selbstent¬
stehenden Schrift.
Bei in schnellerer Bewegung befind¬
lichen Gegenständen genügen für die
der Netzhaut des menschlichen Auges
zu übermittelnden Eindrücke die usuel¬
len 16 kinematographischen Bilder pro
Sekunde nicht mehr. Trotzdem das
Auge etwa ein Zehntel Sekunde benö¬
tigt, um ein Momentbild von der Iris
dem Sehnerv mitteilen, auf diesen über¬
tragen zu können und die Reihenfolge
der Bilder von ein Sechstel zu ein Sech¬
stel Sekunde dazu dient, die Illusion der
wahrgenommenen Bewegung hervorzu¬
rufen, würde diese nur eine sprungweise
sein, falls der photographierte Gegen¬
stand schneller in Bewegung war, als er
aufgenommen wurde.
Man darf nicht übersehen, daß bei
dem Kinoaufnahmeapparat von der ein
Sechstel Sekunde des Einzelbildes drei
Fünftel zum Transport des Films und
nur zwei Fünftel zur Belichtung dienen,
so daß die Expositionsdauer nur eine
Vierzigstel Sekunde beträgt. Man wird
also bei solchen Innenaufnahmen mit
sehr lichtstarken Objektiven arbeiten
und für sehr viel, sehr grelles und dabei
doch konstantes künstliches Licht Sorge
tragen müssen. Es ist aber noch das
Problem zu lösen, wie können die
sprunghaften oder gar retograden Be¬
wegungen auf den Bildern vermieden
werden? Es ist klar, daß dies, wie schon
erwähnt, nur durch die Vermehrung der
Einzelaufnahmen pro Sekunde möglich
ist, es müssen daher besondere Auf¬
nahmemechanismen konstruiert werden,
die 20 und auch 24 Momentbildchen auf
dem besonders lichtempfindlich herge¬
stellten Film pro Sekunde ergeben. Ein
solches Bildchen nimmt demnach nur
ein Vierundzwanzigstel Sekunde für sich
in Anspruch, wovon zwei Fünftel, also
nur ein Sechzigstel Sekunde auf die Be¬
lichtung kämen.
Infolgedessen müssen für derartige
Aufnahmen Apparate verwendet wer¬
den, die zwar 24 Bilder pro Sekunde
ergeben, deren einzelne Belichtungs¬
dauer aber erhöht werden muß, da die
Lichtschärfe der Objektive und die
Herbeischaffung des nötigen Lichts zur
Aufnahme ihre natürlichen Grenzen ha¬
ben. Der Mechanismus dieser Apparate
muß daher so konstruiert sein, daß der
Transport des Films von Bild zu Bild
die möglichst kürzeste Zeit in Anspruch
nimmt, damit die Zeitersparnis bei der
Fortbewegung der Mehrbelichtung zu¬
gute komme. Wenn bei 24 Bildern pro
Sekunde das Vorrücken der einzelnen
Bilder nur ein Viertel jener Zeit in An¬
spruch nimmt, die zur Belichtung der
Einzelbilder nötig bleibt, so resultiert
statt ein Sechzigstel Sekunde eine Ex¬
positionsdauer von ein Dreißigstel Se¬
kunde pro Bildchen, also die doppelte
Zeit. Freilich kann der Einwand erho¬
ben werden, daß bei so schnellem
Transport der Film leiden muß, daß bei
schnellerer Bewegung die Einzelaufnah-
| Auf falscher Bahn |
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L • B • B
No. 34
men an Schärfe verlieren müssen; dem
steht jedoch gegenüber, daß eine solche
Unschärfe bedeutungslos wäre, denn
das Auge nimmt die schnell folgenden
Ia Behördliches. □
Verbot von Kinoreklamebildern.
Manche Polizeiverwaltungen haben
dankenswerte Bestimmungen erlassen:
„An den Eingängen und Fenstern der
Theater dürfen Reklamebilder, welche
strafbare Handlungen, als Diebstahl,
Raub, Mord, Gewalttätigkeitsdelikte so¬
wie alle das kindliche Gemüt nachteilig
erregende Szenen darstellen, nicht aus¬
gehängt oder angeschlagen werden.“
Diese Verordnung, welche unzählige
widerwärtige Reklamebilder an den
Eingängen der Kinos zum Opfer fallen
dürften, verdient allgemeine Einführung.
Es darf aber dabei nicht außer Acht ge¬
lassen werden, worauf wir immer und
immer wieder hinweisen, daß wir es
durchaus nicht wünschen, daß die Po¬
lizei die Plakatzensur ausübt; sondern
wir selbst. Wir verurteilen die häßliche
Frontreklame aus Geschmacksgründen
und nicht etwa darum, weil die Polizei
die Jugend schützen will.
□ Allerlei □
Der Kinematograph im Dienste der
elektrischen Straßenbahn.
Auf der Düsseldorfer Städte-Aus-
stellung werden neuerdings kinemato-
graphische Aufnahmen der Düsseldorfer
städtischen Straßenbahnen gezeigt. Die
Vorführung soll in erster Linie dazu
dienen, das Publikum mit den Gefahren
auf den Straßen vertraut zu machen.
Die Düsseldorfer Straßenbahn läßt so
Bilder vorführen, die u. a. zeigen, wie
eine Dame während der Fahrt von
einem Straßenbahnwagen absteigt, sich
hierbei, wie meistens, ungeschickt be¬
nimmt und so natürlich hinfällt. Dagegen
ist eine andere junge Dame im Bilde
vorgeführt, die mit dem Grundsatz:
„Linke Hand am linken Griff“ den Wa¬
gen sicher und ruhig verläßt. Ein an¬
deres Bild zeigt, wie gefährlich es ist,
hinter einem Straßenbahnwagen gehend
oder fahrend auf das Nebengleis einzu-
biegen, ohne sich vorher die gehörige
Aussicht verschafft zu haben. Interes¬
sant ist auch ein Bild, welches die be¬
kannte Widerspenstigkeit der Kutscher
zeigt, di,e beileibe nicht das Gleis von
Bilder gewiß nicht bei der Bewegung
der Objekte als scharfe Bilder wahr, an¬
dererseits aber auch, daß, wie es die
Vorführungen der Gratis-Kinderveran-
staltungen beweisen, es gelungen ist,
den angegebenen Bedingungen ent¬
sprechende Aufnahmeapparate zu kon¬
struieren, die tadellose Bilder liefern.
selbst frei machen, sondern erst nach
energischem Klingeln oder Pfeifen von
der Fahrbahn auf die Seite fahren,
trotzdem dort genügend Platz vorhan¬
den war. Gegen diese typische und sich
täglich tausendmal wiederholende Ver¬
kehrsfeindlichkeit der Kutscher sollte
einmal ganz ernergisch eingeschritten
werden. Es ist geradezu unverantwort¬
lich und lächerlich, daß in heutiger Zeit
Tausende von Fahrgästen morgens, mit¬
tags und abends mehrfach Verspätungen
erleiden, nur weil die Kutscher absolut
nicht dem Verkehr Rechnung tragen
wollen. Zum Schlüsse möge noch er¬
wähnt werden, daß auch die neuen
Düsseldorfer Straßenbahnwagen, die be¬
kanntlich getrennten Ein- und Ausstieg
haben, vorgeführt werden, wobei er-
sichlich wird, daß sie gegenüber den al¬
ten Wagen mit nur einem Ein- und Aus¬
stieg offenbare Vorzüge besitzen, die
sich in einer schnellen Verkehrsabwick¬
lung zeigen. Zweifellos verdienen diese,
unseres Wissens zum ersten Male vor¬
geführten Bilder der Straßenbahn An¬
erkennung, da hiermit in bezug auf die
Sicherheit eine gewisse Prophylaxe er¬
reicht wird. Die eben erwähnten Bilder
sollen später auch in den anderen kine-
matographischen Theatern vorgeführt
werden.
Katholische Frömmler gegen die
„Kinoseuche“.
Der 59. Katholikentag, der Mitte
August in Aachen tagte, brachte ge¬
wohnheitsgemäß auch den üblichen
Sturmlauf gegen die volks- und sitten¬
verderblichen Kinos. In dem Anträge
wird der Kulturwert der Lichtbühne an¬
erkannt, jedoch zur Bekämpfung der
Auswüchse gefordert, daß die ma߬
gebenden Instanzen in Staat und Ge¬
meinde Sorge tragen, auf dem Wege der
Gesetzgebung oder der Verordnung die
Gefahren des Kinos aufzuheben oder
doch wenigstens einzuschränken, ferner
sollen die für gute Volkserziehung be¬
sorgten Vereine oder Einzelpersonen
durch Zusammenschluß Einfluß zu ge¬
winnen suchen auf die Leitung der Sinos
und besonders auf das Herstellen und
Verleihen der Filme. Oberlandesge¬
richtsrat Reichstagsabgeordneter Marx-
Düsseldorf betont, daß es sich hier um
eine Erscheinung des modernen Lebens
handle. Es ist gerade die Sache der
deutschen Katholiken, den Erscheinun¬
gen des modernen Lebens nicht fernzu¬
bleiben, sondern in den Gang der Ent¬
wicklung einzugreifen. Wir dürfen das
Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
Wir sind durchaus nicht unmodern, der
Katholizismus ist stets modern und die
modernste Religion, die es gibt und wird
in 1000 Jahren noch ebenso modern sein
wie heute. (Stürmischer Beifall.) Wir
müssen daher die moderne Erscheinung
des Kinematographentheaters zu be¬
herrschen und zu bezwingen suchen.
Sollte es uns nicht gelingen, auf die Dar¬
bietungen des privaten Kinos einzuwir¬
ken, so werden wir dazu übergehen,
selbständig Kinos zu errichten. (Bei¬
fall.) Religionslehrer Dr. Berg-Aachen:
Wir vollen dem Schundfilm den Kampf
ansagen. In den Kinematographenthea-
tern finden wir keine echte Heiterkeit,
sondern nur Hampelmannhumor ohne
künstlerischen Wert. Die sogenannten
Rührstücke ermangeln allen künstleri¬
schen Inhalts. Die Sensationsfilms be¬
deuten geradezu eine Anleitung zum
Verbrechertum. Das Kinematographen-
theater ist vielfach verantwortlich zu
machen für die vielen Rohheitsdelikte
der Jugend. Wirklich gute Volksunter¬
haltung wird bedroht durch nicht ein¬
wandfreie Kinovorführungen. Die Kinos
sind Verdummungs- und Verbildungsan¬
stalten für das Volk geworden. Im
Wesen des Kinos sind aber die Mi߬
stände nicht begründet, an sich könnte
das Kino ein Bildungsfaktor sein, und
dafür werden wir sorgen. (Großer Bei¬
fall.) Der Antrag wird angenommen.
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0 Auf falscher Bahn
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No. 34
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Seite 37
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Seite 38
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No. 34
(Die Red.: Es ist hohe Zeit, daß die
Kino-Interessenten endlich mal diesen
fanatischen katholischen Heuchlern den
Lügenmund stopfen.)
Kinobilder im Zoo.
Im Zoologischen Garten im Regents¬
park zu London werden den Besuchern
außer der Tiersammlung auch Kinovor¬
führungen geboten, die Bilder behandeln
jedoch nur das Leben und die Gewohn¬
heiten der Tiere, die Metamorphose der
Insekten u. dergl.
Marseiller Fachausstellung.
Zu Marseille findet Ende dieses Jahres
eine internationale Kinoausstellung satt,
die etwa Vj 2 Monate geöffnet bleiben
wird. Man plant in Verbindung mit ihr
große Tag- und Nachtfeste. Eine be¬
deutende sportliche Vereinigung hat
von allen Leistungen ihrer Mitglieder
Kinoaufnahmen für % die Ausstellung
machen lassen.
Neue Saalbeleuchtung.
Die Beleuchtung der Kinosäle behufs
Schonung der Augen der Besucher
wählte Dr. Warrius zu seinem Studium.
Etwa 40 Prozent der Beschauer sollen
nach ihm mit der Zeit die Myopie erhal¬
ten, er empfiehlt daher folgende Saal¬
beleuchtung: bei 120—150 qm Fläche je
10 Lampen mit grünem, violettem und
rotem Licht ä 30 Kerzenstärke und 10
Lampen mit gelbem Licht 50 Kerzen
stark, die in der Reihenfolge gelb —
grün — rot — violett in minutenlangen
Abständen eingeschaltet werden. In der
gleichen Reihenfolge sind die Lampen
vor Beginn der Projektion auszuschal¬
ten. Bei Bilderwechsel werden nur
grün und gelb zu gleicher Zeit einge¬
schaltet und dann wieder zugleich aus¬
geschaltet. Die Lampen sollen sich in
einer Höhe von 3—3,6 m vom Fußboden
befinden.
Kino-Bahnzüge.
Die „Pietsburg, Harmony, Butler u.
New-Castle Eisenbahn - Gesellschaft“
veranstaltet in ihren Luxuszügen, die
tagelang auf einer Fahrt unterwegs sind,
in eigens zu diesem Zwecke umgestalte¬
ten Pullmann-Waggons kinematogra-
phische Vorstellungen für ihre Passa¬
giere. Großen Erfolg haben besonders
die Aufnahmen der zu durchfahrenden
pittoresken Szenen, die vor und nach
Stellengesuche
nehmen wir nach wie vor
die Zeile mit 10 Pfg. bei
vorheriger Einsendung
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dem Passieren derselben gezeigt wer¬
den. Diese Bilder bilden jedoch nur
einen Teil der kompletten Kinopro¬
gramme, die während der Fahrt durch
eintreffende Positive von Aktualitäten
komplettiert werden.
Das soziale Kino.
Die Wohltat des Kinos wurde vom
Presbyterium der anglikomischen
Kirchensynode in London ungeschmä¬
lert durch den Nachweis anerkannt,
daß mit der Zunahme der Kinoetablisse¬
ments die Abnahme der Trunksucht und
des Alkoholismus gleichen Schritt hielt.
Das Volk meidet die Kneipen und ist
an den Vorgängen in den Kinos derart
interessiert, daß es wenig Zeit zum
Trinken übrig behält.
Ein neuer Synchornismus.
Louis Janssens, Direktor des Bu¬
reaus für belgische Propaganda im Aus¬
lande, hat einen neuen Synchrongang
konstruiert, der alle Fragen der Musik¬
technik, der Instrumenten-Mechanik,
der musikalischen Kunst, der Präzisions-
Mechanik, der Kinotechnik, der Pneu¬
matik, der elektrischen Phasen, der
Leitungs-Uebertragung, der Magneto¬
elektrizität und des Elektromagneten,
soweit sie hierbei in Betracht kommen,
befriedigend löst. Wir kommen dem¬
nächst auf die Sache zurück.
Preisgekrönte Sujets.
Das Fachblatt „Le Cinema“ in Paris
hat ein Preisbewerben für gute Filmstoffe
ausgeschrieben. Den Sieg errangen: „Ewige
Gefahr“, Drama, „Heimgezahlt“, komisch,
„Gewissensbisse“, Drama, ,-,Des Kindes
Hass“, Drama, „Die drei Händler“, komisch.
Wiedereröffnung des «Intimen Theaters*
in Berlin.
Direktor Bullmann hatte die Som¬
merpause benutzt, um sein „Intimes
Theater“ in der Bülowstraße zu reno¬
vieren und zu vergrößern. Am 17.
August fand die feierliche Wiedereröff¬
nung als Auftakt der Wintersaison statt.
Die Vorstellung fand vor geladenen
Gästen statt. Auch wir folgten der
freundlichen Aufforderung gern. Man
scheint aber doch die Größe des
vergrößerten Theaters überschätzt zu
haben, denn der Portier behütete
krampfhaft die geschlossene Tür und
rief uns zu: „Es ist alles voll! Keiner
kommt mehr rein!“ — Schade, daß wir
eines Regiefehlers im Arrangement we¬
gen nicht unserer Pflicht als Kritiker
nachkommen können ,• doppelt schade
auch darum, weil im arbeitsreichen Ber¬
lin ein unnütz reservierter und verlore¬
ner Abend viel Verlust bedeutet.
Ein glücklicher Tag.
Der Kinematograph zeigt das Leben,
so wie es in Wirklichkeit ist. Ein kleiner
Zwischenfall im kinematographischen
Betriebe, der sich dieser Tage ereignete,
sei hier kurz erzählt, vielleicht dient er
auch als Sujet zu einem guten Film.
Ein Bettler geht von Tür zu Tür, da
kommt er an eine mit der Inschrift:
„Ohne Anklopfen herein.“ Er betritt
ein Lokal, in dem ein Bündel Kleider
bereit liegt. Eine Stenotypistin ist allein
anwesend, die, ohne von ihrer Maschine
aufzusehen, ihm einfach zuruft: „Tragen
Sie das Bündel nach Friedrichstraße 518
und geben Sie es dort nur Herrn Meyer
Er weiß schon Bescheid.“ Der Bettler
läßt sich das nicht zweimal sagen und
verschwindet mit dem Bündel. Hier
könnte der Film schon zu Ende sein,
hätte der Bettler nicht Angst vor der
Polizei. Und darum trägt er das Bündel
an die angegebene Adresse, frägt nach
Herrn Meyer, den er in Gesellschaft
mehrerer Schauspieler trifft. Herr
Meyer entfaltet das Bündel, reicht je¬
dem ein Kostüm und dem perplex da¬
stehenden Bettler einen karrierten An¬
zug, indem er ihm zuruft: „Das ziehen
Sie an!“ Der Bettler tut, wie ihm ge¬
sagt, dann wird er mit den übrigen in
ein anstoßendes Atelier gesandt, wo
eine Aufnahme gefilmt wurde. Um des
Rätsels Lösung zu geben, teilen wir mit,
daß Herr Meyer den Bettler für einen
Statisten hielt, er mußte mitmimen, er¬
hielt sein Honorar, hat aber vor dem
No. 34
L • B ■ B
Seite 39
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No. 34
L • B - B
Seite 41
Weggehen vergessen, den karrierten
Anzug wieder mit seinem Bettlerhabit
zu vertauschen.
Australische Reklame.
Ein Kinematographentheater in Syd¬
ney verteilt an seine Besucher eine acht
Seiten umfassende Broschüre mit dem
Titel: „Wie wir einen Stammgast ver¬
loren.“ In packender Weise wird darin
geschildert, wie der in Rede stehende
Gast ein ständiger Besucher des Etab¬
lissements war, hier sehr viele Bekannte
hatte, die auch ständig nur dieses Thea¬
ter frequentieren, wie er eines Tages
fortblieb, zum Leidwesen der Direktion,
die zu erfahren suchte, ob ihm irgend
etwas nicht paßte, denn ein Fall, daß
ein Gast ferngeblieben sei, war noch
nicht vorgekommen. Offen gibt sie den
Grund an, warum sie ihren treuen An¬
hänger jetzt missen muß, er war-
gestorben.
Kino-Feuer in Eisfeld.
In Eisfeld, Kreis Hildburghausen,
entstand am 11. August abends gegen
7 Uhr Feuerlärm. In dem im Gambrinus
befindlichen Kinotheater waren wäh¬
rend der Vorstellung die Films in Brand
geraten. Glücklicherweise konnte die
rasch um sich greifende Flamme im Ent¬
stehungsherde erstickt werden, so daß
die schnell zur Stelle gewesene Feuer¬
wehr nicht in Tätigkeit zu treten
brauchte.
Ein irlähdischer Bürgermeister.
Weinhändler, Likörfabrikanten und
Wirte eines irischen Ortes riefen die
Hilfe des Bürgermeisters gegen die Ki¬
nos an, denn diese entziehen ihnen die
Gäste. Da frug der Bürgermeister ein¬
fach, ob die Besucher der Kinos auch
etwas verzehrten, und als man ihm das
bejahte, riet er den Petenten, in ihren
Lokalen — das Kino einzuführen.
Die Ski-Wasserschuhe.
Ein Fabrikant von Skis, mit deren
Hilfe und einer Ruderstange man auf
dem Wasser spazierengleiten kann, hat
zur Propagierung derselben etwa 20
Personen eingeladen, Versuche damit zu
machenmachen, die sehr gut gelungen
sind. Diese Versuche wurden unbe¬
merkt gefilmt und nun macht die Kino¬
leinewand dem Fabrikanten die beste
Reklame.
Ein Zoll-Zensor.
In Spanien werden die Films, die
vom Auslande kommen, im Zollgebäude
zensiert. Sie werden dort vorgeführt;
sind die beanstandeten Stellen auszu-
« schneiden, so bleiben sie bei der Zoll¬
behörde, bis der Film wieder exportiert
| Auf falscher Bahn |
wird; geht dies jedoch nicht an, so darf
das Bild nicht das Licht der spanischen
Kinos erblicken.
Ein humoristisches Stimmungsbild.
Die Stegreifkomödie, seit 200 Jahren
mausetot, ich habe sie, so unglaublich
es klingt, wieder auferstehen sehen, im
modernsten Berlin, springlebend, wie
der Forellenangler sagt. Den Darstel¬
lern wurde die Handlung zwar bekannt
gegeben, doch der Dialog blieb den
Schauspielern gänzlich überlassen. Es
war in keiner Vorstellung, sondern ich
hatte einer Probe beizuwohnen; es galt,
den neuesten Film für eins unserer
ersten Kinos fertig zu machen. — Ich
betrat ein riesiges photographisches
Atelier in Berlin SW., fünf Treppen
hoch. Dekorationsstücke, Möbel, Pflan¬
zenkübel und dazwischen ein Dutzend
Schauspielerinnen und Schauspieler in
allen möglichen Toiletten: Elegante Ge¬
sellschaftsroben, Straßenanzüge, Frack,
Hemdsärmel, geschminkt oder „natu¬
rell“, bunt durcheinander. Alle jene be¬
kannten Typen, die man von den Films
der Kinos kennt. Neben der pikanten
Darstellerin der Hauptrolle mit
schickem Hut und melancholischem
Augenaufschlag der behäbige Komiker
mit der Glatze, der ebenfalls melancho¬
lisch blickt, denn die Julisonne brennt
unbarmherzig durch das Glasdach. Aber
alle trotzdem riesig bei der Sache, der
geringste Fehler verzögert ja ihre Ar¬
beit um Stunden; eine falsche Darstel-
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mymmmmmm
♦
lungsnuance und die langwierige Auf¬
nahme muß wiederholt werden. So
suchen Regisseur und Darsteller mög¬
lichst in Stimmung zu bleiben, denn der
photographische Apparat ist von einer
unerbittlichen Aufmerksamkeit.
„Meine Herrschaften, ich bitte um die
gespannteste Teilnahme“, ruft der Re¬
gisseur; „wir probieren die große Szene
nochmal; alle Blicke müssen entsetzt
auf die Dame gerichtet sein. Jetzt
Steigerung, noch mehr Entsetzen! Wenn
Sie's durchaus wollen, machen Sie sich
die passenden Worte selbst dazu. Sic
kennen ja die Situation!“
Jetzt ging's los, das Extemporieren.
Die Darsteller tobten durcheinander —
„Erna — sie wird doch nicht — ja der
Revolver — entsetzlich — sie tut es
wirklich — Erna — Allmächtiger Gott,
sie scheint wahnsinnig —“
„Noch mehr Anteilnahme!“ schreit
der Regisseur und wischt sich den
Schweiß, der Glückliche! Die armen
Darsteller vor dem Apparat dürfen es
nicht, da tropft der Schweiß ungewischt
von den entsetzt sein sollenden Ge¬
sichtern.
„Vorwärts, vorwärts!“ — immer
dringender wird der Regisseur —
„meine Damen, mehr Seele — ich will
mehr Seele sehen, Bewegung, größere
Teilnahme, nicht stillestehen!“
Jetzt brichts wieder los: „Erna —
sie wird doch nicht — seht doch — sie
liegt am Boden — ei verflucht — ent¬
reißt ihr den Revolver!“ Und da¬
zwischen töni's wieder vom Regiestuhl
unerbittlich — „nicht stillestehen —
Steigerung, lebhaft — lebhaft!“
Der behäbige Glatzkopf mit melan¬
cholischem Augenaufschlag schreit ver¬
zweifelt — „Erna, spiele nicht mit
Schießgewehr!"
Ich drehe mich um. Und froh, daß
ich kein Entsetzen zu heucheln habe,
schleiche ich in eine verschwiegene
Ecke, wo der Theaterfriseur hinter De¬
korationsstücken ein herrliches Bier
verzapft. Während ich behaglich
schlürfe, tönt es immer fort: „nicht stille
stehen, mehr Empfindung, machen Sic
doch die passenden Worte dazu, dann
gehts leichter!“
Mir fielen die guten Stegreifkomö¬
dianten ein, die vor 200 Jahren sich
ebenfalls den Text selbst verfaßten;
wieviel besser hatten sie's doch als ihre
unglücklichen Kollegen von heut, die
dazu bei 30 Grad auch noch unerbittlich
photographiert werden.
Seite 42
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No. 34
Polizei-Verordnung "—
betr. Sicherheit in Kinematographen - Theatern in Berlin.
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kommen, ebenso sollen am Eingang zum üorfübrungsraum bas Plakat „Eintritt polizeilich perboten**
unb im Tbeaterraum einige Plakate „Kaueren polizeilidi perboten“ angebracht roerben.
IDir haben solche Plakate fertig stellen lassen unb geben biese roie folgt ab:
JTo. I Plakat „Pollzeloerorbnung“ Format 48/64 cm TTIk. 0.60 pro Stück
no. II Antritt polizeilich 15/30 0 20 „
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no. III „ I „ . I „ 15/30 „ „ 0.20 „ „
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Ein kinematographisches Witzblatt.
Wie auf allen Gebieten sucht man
auch innerhalb der Kinematographie
ständig Neues zu schaffen. So berich¬
teten wir in voriger Nummer unserer
Zeitschrift von der Herausgabe eines
kinematographischen Witzblattes unter
dem Titel „Der Ulk im Film“, der sich
sicherlich sehr schnell nicht allein die
Gunst der Fachwelt erwerben, son¬
dern auch von den Theaterbesuchern
mit großem Wohlwollen aufgenommen
werden wird. Was eine Komödie schwer
erreichen kann, wird in dieser neuen
Serie in kurzen, scharf pointierten Su¬
jets geboten. In rascher Reihenfolge
werden mit verschwenderischer und
künstlerischer Regie Scherze, amüsante
Einfälle dargestellt, die oft der schön¬
sten Satyre nicht entbehren. Gerade
in der Kürze dieser humorvollen Poin¬
ten liegt der Wert dieser Sujets. Was
das Witzblatt in einem Bilde ohne Le¬
ben zur Darstellung bringt, führt uns
der ,,Ulk im Film“ lebendig vor Augen.
So sahen wir kürzlich die Einrichtung
der Post ,»Durch Eilboten zu bestellen“
karrikiert im Film. £)er Postbote, ein
alter, gebrechlicher Mann, geht im ge¬
mütlichen, langsamen Schritt die Land¬
straße entlang, um den Eilbrief zu be¬
fördern. Die Filmserie, die die Firma
Duskes G. m. b. H. herausbringt, und die
wöchentlich in Abschnitten von 150 m
erscheint, wird bald zu den populärsten
Erscheinungen zu rechnen sein und
ebenso zu einer Notwendigkeit für ein
gutes Filmprogramm werden, wie es
heute die kinematographischen Berichte
über Tagesereignisse sind.
Falsche Lorbeeren.
Soeben macht durch die gesamte
Presse der Welt — sogar Indien und
Japan fehlen dabei nicht — ein Artikel
die Runde, welcher aus der amerikani¬
schen Zeitschrift „Scientific America“
übernommen worden ist und die epoche¬
machende Erfindung selbstspielender
Violinen mit ebenfalls selbsttätiger Kla¬
vierbegleitung behandelt. Anscheinend
ist der Artikel der „Scientific America“
auf Grund von amerikanischen Patent¬
schriften bearbeitet, in denen als Betei¬
ligte 5 Personen aufgeführt werden, und
weil die Besprechung nun in einer der
angesehensten amerikanischen Zeit¬
schriften erschienen ist, glauben alle
übrigen Zeitschriften, die Erfindung
„5 Amerikanern“ zuschreiben zu müs¬
sen. — Das ist aber nicht der Fall; das
Problem des Instrumentes der selbst¬
spielenden, wirklichen Violinen ist keine
amerikanische Erfindung, sondern die in
dem Original-Artikel der „Scientific
America“ genannten 5 Namen beziehen
sich auf die Aktiengesellschaft Ludwig
Hupfeid, Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig,
und deren 4 Mitarbeiter, 3 Deutsche und
1 Oesterreicher. Zur Ehre des deut¬
schen Namens und des deutschen Er¬
findergeistes sei dies hierdurch festge¬
stellt. Das hier besprochene Instru¬
ment hat übrigens bereits auf den Aus¬
stellungen in Brüssel und Turin bei hoch
und niedrig das größte Interesse erregt
und bereits hunderte von diesen Instru¬
menten haben „in der Praxis“ eine glän¬
zende Probe bestanden.
□
Literatur
□
Onkel Martin-Zeitung. Heft 1. Redak¬
tion und Verlag: Martin Dentler, Film-
Vertrieb-Industrie, Braunschweig.
Der bekannte „Onkel Martin“ hat
obige Zeitungs-Spezialnummer an sämt¬
liche Kino-Besitzer Deutschlands ver¬
sandt. Die Nummer enthält u. a. auch
ein Preisausschreiben. Für die richtige
Lösung eines Bilderrätsels sind Preise
im Gesamtwert von 500 Mark ausge¬
setzt.
□
Technisch«.
□
Gedruckte Lichtbilder.
Bei Vorträgen verschiedener Art ist
es häufig erwünscht, gedruckte Abbil¬
dungen aus Büchern oder Zeitschriften
als Lichtbilder auf die Wand werfen zu
können. Dazu ist es entweder erfor¬
derlich, daß die in Betracht kommenden
Abbildungen photographiert und auf
lichtempfindliche Glasplatten kopiert
werden, die im Projektionsapparat di¬
rekt Verwendung finden können, oder
man muß die Bilder direkt aus dem
Buche mit Hilfe ziemlich komplizierter
Spiegeleinrichtungen projizieren. Auf
Veranlassung von Professor P. Aske-
nasy in Karlsruhe hat deshalb der Ver¬
lag von Wilhelm Knapp in Halle a. S.
von den zur Illustrierung von Büchern
und Zeitschriften verwendeten Druck-
klische für direkte Projektion geeignete
Lichtbilder hergestellt, indem er diese
Klisches auf glashelle Films abdruckte,
die dann, zwischen zwei Glasplatten
eingespannt, in den Projektionsapparat
eingeschoben werden können. Diese
gedruckten Lichtbilder sollen hinsicht¬
lich der Klarheit und Tiefe den mit
besten Diapositivplatten zu erzielenden
nicht nachstehen, vor solchen Platten
haben sie aber den Vorzug der geringe¬
ren Zerbrechlichkeit und des geringeren
Gewichtes voraus. Uebrigens soll schon
im Jahre 1901 Professor R. M. Friese
in München sich bei seinen Vorlesungen
über Elektromaschinenbau ähnlicher
Lichtbilder, bedient haben. Jedenfalls
dürfte sich auf dem angegebenen Wege
unter Aufwendung verhältnismäßig ge¬
ringer Kosten ein besonders für Lehr¬
zwecke sehr wertvolles Anschauungs¬
material gewinnen und weiten Kreisen
zugänglich machen lassen, wenn andere
Verleger dem Beispiele von Knapp fol¬
gen und auf Bestellung von allen in
ihrem Verlage erscheinenden Abbildun¬
gen gedruckte Lichtbilder herstellen
würden.
Verein
der Kinematographen: Besitzer
Badens (Sitz Karlsruhe).
1. Vorsitzender Otto A. Kasper. — Stellvertreter
und Vorsitzender der Ottsgruppe Mannheim:
Willy R chter, Mannheim, der Ortsgruppe Frei¬
burg: vakant. - Kassierer: Waldemar, Karlsruhe.
- I. Schriftführer: Maurer; II. Schriftführer: Hof.
Unsere nächste Monatsversammlung findet
am Donnerstag, den 29. August d, Js. in Frei¬
burg i. B. im Nebenzimmer des Restaurants
zum Storchen, Schiffstraße 9, satt.
Die verehrlichen Mitglieder werden ge¬
beten, recht zahlreich zu erscheinen; ebenso
noch außenstehende Interessenten gefl. veran¬
lassen zu wollen, diese Versammlung ebenfalls
zu besuchen.
Der Vorsitzende.
Otto A. Kasper.
Tagesordnung.
Verlesen des Protokolls der außerordent¬
lichen Generalversammlung in Mannheim am
Donnerstag, den 18. Juli d. Js.
Bekanntgabe eingelaufener Briefe von Fa¬
brikanten betr. Buntdruckplakate und eine
diesbezügl. Ausstellung.
Berichterstattung über unsere Beschwerde
beim Gr. Herrn Landeskommissär und beim
Gr. Verwaltungsgerichtshof betr. Kinderverbot.
Aussprache der in Aussicht stehenden
Eillettsteuer.
Wahl eines weiteren Vorsitzenden, welcher
zugleich Vorsitzender der Ortsgruppe in Frei¬
burg i. B. ist, und daselbst bei Bedarf Lokal-
Sitzungen abhält.
Die noch nicht dem Verein angeschlossenen
Interessenten unserer Branche, auch außerhalb
des Großh. Baden, werden gebeten, sich recht
bald als Mitglied anzumelden.
Es sind Vorbereitungen im Gange, eine ge¬
meinschaftliche Reise nach Paris und Besich¬
tigung der unsere Branche interessierenden Be¬
triebe voraussichtlich in der Zeit vom 23. Sep¬
tember ab auszuführen.
Hieran werden auch Familienmitglieder in
ausgiebiger Anzahl teilnehmen, und wird ge¬
beten, vorläufig noch unverbindliche Anmel¬
dungen, wer und mit wieviel Personen sich
daran zu beteiligen gedenkt, an den Vorsitzen¬
den gelangen zu lassen.
~a\ Geschäftliches. II □
Der neue Kurs.
Die bekannte und geschätzte Film-Marke
,,B. B,‘‘ wird in Kürze in einem neuen Gewand
erscheinen. Klagen über minderwertiges Ma¬
terial können nicht mehr Vorkommen, da nur
noch I a. Kodak-Material zur Verwendung ge¬
langt. Bis auf weiteres wird regelmäßig all-
No. 34
L ■ B - b
Seite 45
? ID eldje ID ocben brauchen S[e ?
Bochumer Tonhallen-Theater
Telephon: Zentrum 4173. G. m. b. h, Telegr-fldresse: „Tonhallenfilm".
BERLIN W.8.
Kronenstrasse 11.
■
Seite 46
B • B
No. 34
Der Beigen Oer Kassenschlager eröffnet
Opus I der sensationellen Lissi Nebuschka-Serie
Der Todessturz
Grosses Zirkusdrama in 3 Akten
erscheint am
?—
Ein Kunst sEilm 1. Ranges
14.
September
Eine Serie eifervoller Attraktionen
... . .
1
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No. 34 L • B ■ B Seite 47
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Friedrichstr. 25-2611 (Telefon Moritzplatz, 1295 t) täglich zu besichtigen und auch durch diese zu beziehen.
Seite 48
L • B • B
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No. 34
L - B - B
Seite 49
wöchentlich ein Sujet herausgebracht, und zwar
abwechselnd Lustspiele, Dramen und Genre¬
szenen. Die Aufnahmen erfolgen im eigenen
Park-Freilicht-Atelier unter der persönlichen
Leitung Herrn Direktors Bolten-Bäckers sowie
des rühmlichst bekannten Kinotechnikers und
Regisseurs Herrn Wilhelm. Vorzügliche Ver¬
bindungen mit den allerersten Bühnenkünstlern
Berlins, welche ausschließlich nur dem B. B.-
Film zur Verfügung stehen, werden dieser
Marke bald in der ganzen Welt die Geltung
verschaffen, die sie mit Recht verdient!
Leo Peukert, der beste deutsche Kino¬
schauspieler überhaupt, der nur für B. B.-Films
arbeitet, die unvergleichliche Anna Müller-
Linke, Leona Berger, Aenne Koelcr, Richard
Georg mit seinem gottvollen Humor, Kurt
Grösser, der schneidige, elegante Bonvivant,
welche Genannten z. B. in dem Mitte Oktober
erscheinenden B. B.-Schlager: „Das 11. Gebot“
die Hauptrollen spielen, bilden neben anderen
ausgesuchten Künstlern ein Ensemble, wie es
nur dem B. B.-Film zur Verfügung steht.
Der B. B.-Film ist ein Film, dessen Fehlen
im Repertoir eine Lücke bedeutet; — ein Film,
der die Freunde der Kinematographie mit
Stolz erfüllen, ihre Feinde entwaffnen muß!
Den Verlag und Vertrieb hat die Firma
Scholz & Co. Film-Vertriebsgesellschaft, Ber¬
lin SW. 48, Friedrichstraße 2361, übernommen,
in deren Geschäftslokal von Mitte September
ab für Interessenten die Vorführungen der Bil¬
der täglich von 9—6 Uhr stattfinden. Aeußerst
kaufmännische Korrektheit und pünktlichste
Expedition hat sich genannte Firma zum Prin¬
zip gemacht und so begleiten die neue Lauf¬
bahn des sympathischen B. B.-Fabrikates unsere
besten Wünsche.
Hirschberg (Schlesien). Ernst Knevels
schuf mit seinem neuen Kinotheater, das er
„Apollo-Lichtspiele" nennt, eine ebenso kom¬
fortable, wie modern ausgestattete Unterhal-
tungsstätte, dessen Programm, was Inhalt, Ab¬
wechslung und Güte der Vorführung betrifft,
allen Anforderungen entspricht.
□
Der Pilmeinklafer.
□
Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20.
Das Programm zum 21. September:
Dramatisch. Im Lande der Löwen. In 2
Akten. (478 m.)
Komödie. Ueberraschungen der Liebe.
Vergrößerung. (317 m.) — Die Kunst, Frauen¬
herzen zu gewinnen. (Vergrößerung.) (216 m.)
Humoristisch. Augustin und der Taschen¬
spieler. (212 m.)
Naturaufnahme. La Rochelle. (99 m.)
Dokument. Die blaue Fliege. (157 m.)
Pathe Freres & Co., G. m. b. H.,
Berlin W. 8, Friedrichstr. 191.
Das Programm vom 7. September:
Naturaufnahmen. Renntierjagd in Nor¬
wegen. — Ein Ausflug nach der Grande Char-
treuse.
Komische Aufnahmen. Frau Schmidt liest
gern Romane. — Die Truppe Neat. — Billy
schnupft nicht. — Lehmann hat Geburtstag. —
Paul, der Milchausträger. — Mulicke bezah*
seine Miete. — Moritz als Tenor.
Dramatische Szenen. Das Waisenmädchen.
— Der kleine Clown.
Szenen verschiedenen Inhalts. Die Hoch¬
zeit am Niagara. — Onkel Ulrichs Testament.
Belehrende Serie. Die Naturerscheinungen.
Schnee und Eis.
Farbenkinematographie. Eine der male¬
rischsten Städte der Halbinsel Malakka.
Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12.
Am 31. August erscheinen:
Eclair-Colorit: Unter der Ritterrüstung,
Lustspiel. 222 m. — Segovia, Naturaufnahme.
116 m. — Willys Opfer. Eine dramatische No¬
velle. 224 m.
American Standard Film: Des Vaters Hei¬
ratsvermittler, Komödie. 247 m.
Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency)
Berlin, Friedrichstr. 35.
Am 28*. September erscheinen:
Dampf gegen Benzin. (324 m.) — Diese
Pelze. (149 m.) — Das offene Garten¬
tor. (320 m.)
Die Ausreißer. (345 m.) — Der Kirchen¬
chor zu Densmore. (352 m.) — Uebcr
die Grenze. (342 m.) — Beweis — —
direkt. (104 m.)
Die kühne Depeschenträgerin. (281 m.)
Die Streikerinnen. (306 m.) — Eine
Fischgeschichte. (186 m.)
B 'S) C Friedei und seine Fiedel. (151 m.)
Empire. Damm - Konstruktion in N.S.W.-
Australien. (125 m.)
Barker. Der bedeutungsvolle Geburtstag.
(282 m.)
Vay & Hubert, Berlin SW., Friedrichstr. 207.
Das Gesetz des Herzens.
Den Eltern zuliebe willigt Clara nach
schwerem Kampfe mit sich selbst ein, die Wer¬
bung D’Arnys um ihre Hand anzunehmen. Ihr
Herz gehört ihrem Vetter, der, als er erfährt,
daß sie sich einem anderen zugesagt hat, eine
Seereise antritt, um den Schmerz über den
Verlust der Geliebten zu überwinden. Ein
letzter inniger Abschied, dann geht das Schick¬
sal seinen Lauf. Während er als Marineoffi¬
zier auf dem Ozean Dienste tut, wird sie
D’Arnys Frau. Die Ehe konnte keine glück¬
liche werden und Uneinigkeit und Streit sind
an der Tagesordnung. Ein Freund des Gatten,
Baron Salta, steht der Frau bei, in der Hoff¬
nung, daß sie für ihn jene Liebe hegen wird,
die sie dem Gatten nicht bekunden konnte.
Er wird aber abgewiesen, was ihn jedoch nicht
hindert, weiter im Hause zu verkehren, denn er
rechnet damit, daß ihm die Zeit die Erfüllung
seiner Wünsche bringen werde, die Zeit, die
so rasch dahineilt.
Denn der Seeoffizier ist zurückgekehrt.
Er hat mit der Vergangenheit abgerechnet, ins
Unvermeidliche sich gefügt, aber nicht mit
dem Gesetz des Herzens gerechnet. Denn als
er mit zwei Bekannten das Wiedersehen feiern
will, rast Clara in einem Auto an ihm vorüber.
Die vernarbte Herzenswunde wird aufgerissen,
und da er nicht im Hause der Geliebten ver¬
kehren kann, sinnt er auf andere Mittel, sich
ihr zu nähern. Er findet bald Gelegenheit hier¬
zu. Bei D’Arnys ist Ball, zu dem er keinen
Zutritt hat. nicht geladen war. Es gelingt ihm.
einen Diener zu veranlassen, der Herrin ein
Billett von ihm zu überbringen. Dies hat je¬
doch Baron Salta, der gerade zum Balle ein-
tiaf, bemerkt. Ein Geheimnis vermutend, eilt
er dem Diener nach und begehrt die Ausfolge¬
rung des Billetts. Der Diener weigert sich,
doch der vorgehaltcnc Revolver Saltas zwingt
ihn, zu gehorchen. Salta öffnet die Botschaft
und liest: „Liebe Kousine, ich muß Dich drin¬
gend sprechen. Ich erwarte Dich heute abend
im Pavillon. Armand." Im Nu hatte Salta
seinen Entschluß gefaßt, nun war seine Stunde
gekommen. Er befiehlt dem Diener, ein neues
Kuvert zu nehmen und darin verschlossen den
Brief der Dame des Hauses zu überreichen.
Dann eilt er zum Ball und widmet sich ganz
der Herrin, um sei'n Vorhaben auszuführen.
Eben hat er sich mit ihr im Tanze gedreht, als
sie den Brief Armands erhält. Sie begibt sich
in einen Nebenraum, um den Brief zu lesen,
Baron Salta folgt ihr dahin, doch auch der
Gatte wurde aufmerksam, der durch das fort¬
währende Beisammensein, und das nunmehrige
gleichzeitige Verschwinden der beiden eifer¬
süchtig wird und diese belauscht.
Kaum hatte Clara die Botschaft Armands
gelesen, als Baron Salta erscheint, die Por¬
tiere vorzieht, um ungestört zu sein und ihr
erklärt, er wisse, sie habe sich mit ihrem
Vetter im Pavillon zu treffen. Er fordere da¬
her von ihr, ihn vor dem Vetter im Pavillon zu
empfangen, sie habe ihm mit dem Licht, ein
Zeichen zu geben, sonst verriete er alles ihrem
Gatten. Um Armand, den sie noch immer
leidenschaftlich liebt, nicht zu verraten, ist sie
gezwungen, einzuwilligen. Beide gehen in den
Tanzsaal zurück, der Ehemann steht auf der
Lauer. Und als Clara entschlüpft, um nach
dem Pavillon zu eilen, folgt er ihr unbemerkt.
Kaum ist sie im Pavillon, erscheint er auch
dort, denn ihm war klar, daß sie mit Baron
Salta ein Zusammentreffen hier vereinbart
hatte. Und so erklärt er denn seiner Gattin:
„Du erwartest hier Deinen Geliebten, nun gut,
wir werden ihn zusammen erwarten." Sie
wußte, nun gäbe es keine Rettung mehr; ihr
Gatte bleibt, Armand wird kommen und muß
denken, sie hätte ihm eine Falle gestellt. Da
gab es nur einen Ausweg. Sie gibt das von
Baron Salta mit dem Lichte geforderte Zeichen,
dieser wird kommen und dem Gatten in die
Hände fallen und so kann sie Armand retten.
Vom Gatten unbemerkt, gibt sie mit der Kerze
das Zeichen, Salta kommt und als D’Arny
seine Schritte hört, eilt er ihm entgegen. So
hatte er sich denn nicht getäuscht; der Baron
war der Geliebte seiner Frau. Er schoß ihn
nieder. Mit seiner Frau wird er noch ab-
rcchnen.
Mittlerweile war aber auch Armand zuin
erbetenen Rendezvous gekommen; als er den
Revolverschuß hört, wähnt er die geliebte Frau
in Gefahr; er findet den Getöteten vor dem
Pavillon, in demselben Clara in höchster Ver¬
zweiflung. Ohne zu wissen, was sich hier zu¬
getragen, führt er sie hinweg von diesem trau¬
rigen Orte, sein Auto hält vor der Türe, damit
bringt er sie zu ihren Eltern. Mitten in der
Nacht werden diese geweckt, die Dienerschaft
eilt herbei, und jetzt erst stellen sich die Fol¬
gen der Geschehnisse ein. Das schreckliche
Unglück, daß ihr Gatte ihretwegen zum Mör¬
der geworden, die namenlose Angst vorher, ihr
Gemahl könnte mit Armand Zusammentreffen,
die plötzliche Entführung nach der grausigen
Tat haben einen Nervenchock verursacht, ihren
Geist verwirrt, sie erkennt ihre Eltern kaum
wieder, weiß nicht, wo sie sich befindet, flieht
vor Armand, in dem sie den ungeliebten Gatten
zu sehen meint und schrickt jeden Moment zu¬
rück, weil sie den Erschossenen vor sich liegen
glaubt. Nur schwer gelingt es, ihr Toben zu
besänftigen und sie zur Ruhe zu bringen.
Anderen Tages erscheinen bei ihrem Vater
zwei Herren mit der traurigen Mission, diesen
zu benachrichtigen, daß sein Schwiegersohn
mn=ir==ii==iF=in r=-. i nt=n i=i r==ii=nn
| Auf falscher Bahn |
nn=ii=ii=i F==i n r=--i n t=ir=i r=i i=nn
Seite 50
L • B ■ B
No. 34
D'Arny, zum Mörder geworden, seine Tat
selbst gesühnt hat und nicht mehr unter den
Lebenden weilt. Man hat einen an seine Frau
gerichteten Brief vorgefunden, und erschüttert
liest deren Vater die Mitteilung, D'Arny habe
Hand an sich gelegt, weil er allein Schuld an
dem Vorgefallenen habe, er hätte Clara nicht
zu der ehelichen Verbindung mit ihm zwingen
dürfen. Clara aber erholte sich langsam von
den Folgen der seelischen Erschütterung, die
Zeit heilte auch zum Teile ihre Wunden. Sie
war ja jetzt Witwe, frei, der Gatte und sein
Freund, ihr Bedränger tot, Armand, dem ihr
Herz gehörte, wieder stets um sie, und die
Liebe brachte ihr auch das Glück zurück. Nach
Ablauf ihrer Trauerzeit wurde sie Armands
Gattin und als wieder ein Jahr vorüber war,
lag ein Sprößling dieses Ehebundes in seiner
Wiege, betraut von einem überglücklichen
Elternpaare.
Royal-Film, G. m. b. H. ( Düsseldorf.
Der außerordentlich zahlreichen Auf¬
träge wegen sehen wir uns veranlaßt,
den letzten Bestelltag
für
Der EU fles Stephan Ruller (II. Teil)
auf
Dienstag, den 27. Hugust
festzusetzen.
Für nach diesem Datum eingehende
Aufträge können wir eine Garantie für
pünktliche Lieferung nicht übernehmen.
VITASCOPE.
ein Dornengestrüpp und Schluchten hindurch¬
geschlagen, schon hatten sie einen hohen Hügel
erklommen, auf dessen Höhe das Automobil
der Polizeioffiziere nicht mehr zu folgen ver¬
mochte, da gerieten sie plötzlich vor einen
gähnenden Abgrund. Käte war inzwischen
durch den anstrengeden Ritt besinnungslos ge¬
worden. Es war ihm unmöglich, sie mit her-
iibeizunehmen; er bettete sie dehalb sanft auf
die Erde und wagte allein den großen Sprung.
Doch das Schicksal wollte sein Verderben; er
stürzte ab und blieb leblos liegen. Seine Ver¬
folger fanden nur noch eine Leiche vor und
Käte, welche inzwischen aus ihrer Ohnmacht
erwacht war, und auf die Arme der beiden
Verfolger gestützt, an die Leiche trat, stürzte
sich in wahnsinnigem Schmerze über den Kör¬
per ihres Geliebten, ihm damit ihre Liebe über
das Grab hinaus beweisend.
Deutsche Mutoskop- und Biograph-G. m, b. H.
Berlin W. 8, Friedrichstraße 187-188.
Der Todesritt! Käthe Holborn, eine junge,
schöne, unabhängige Witwe, mit allen Vorzügen
des Geistes und Herzens ausgestattet, lebt ein¬
sam, beinahe einsiedlerisch auf ihrer herrlichen
Besitzung draußen vor der Stadt. Ruhe und
Frieden umgibt die früher an ein glanzvoll un¬
ruhig bewegtes Leben gewöhnte junge Frau,
die heute nur noch wenig Besucher empfängt.
Die Liebe, die eigentliche Triebkraft im Leben
einer Frau, spielte keine Rolle mehr in ihrem
Dasein. Was Wunder also, daß in ihrem sorg¬
losen, traumhaften Dahinleben das geringste
Ereignis eine Bedeutung erlangte, deren sie sich
selbst kaum bewußt war. Eines Tages, an dem
die Langeweile ihres unbefriedigten Lebens
ihren Höhepunkt erreicht hatte, machte sie mit
ihren Freundinnen einen Spaziergang in die
Stadt. Sie kamen an einem photographischen
Atelier vorbei und sahen sich, wie aus Gewohn¬
heit, die dort ausgehängten Photographien an.
Da fiel der Blick der jungen Frau auf das Bild
eines jungen Mannes. Sie läßt sich das Bildnis
vom Photographen geben und nimmt es mit
nach Hause. Wie bald sie ihr Ideal in Wirk¬
lichkeit schauen würde, ahnt sie in diesem
Augenblick nicht. Zur selben Stunde betritt
ein elegant gekleideter junger Mann einen Ju¬
welierladen und läßt sich eine Auswahl Ringe
zeigen, wovon er schließlich einen kauft, bezahlt
und seiner Wege gehen will. Im Laden war
noch anwesend außer dem Juwelier der Diener
der Käthe Holborn, welcher das Perlenkollier
der jungen Witwe zur Reparatur gebracht hatte
und das unglückliche Zusammentreffen will es,
daß im Moment, wo der elegant gekleidete
junge Mann mit dem gekauften Ring den Laden
verlassen will, dieses Kollier nicht mehr ge¬
sehen wird und der Verdacht erklärlicherweise
auf den einzigen Anwesenden, den eleganten
jungen Mann fällt. Dieser hinterläßt seine
Karte und geht entrüstet aus dem Laden. Der
übereifrige Juwelier läßt es sich aber nicht
nehmen, die Polizei zu benachrichtigen und
diese kommt auch bald, um den Tatbestand auf¬
zunehmen. Inzwischen ist der Diener in aller
Eile zu seiner jungen Herrin zurückgelaufen,
um sie von dem Verschwinden des Kolliers zu
verständigen, und Hals über Kopf geht Käthe
Holborn persönlich zum Juwelier, bemerkt aber
nicht, daß ein in der Nähe des Ladens prome¬
nierender junger, vornehmer Herr ihr folgt, und
kurze Zeit nach ihr ebenfalls in den Juwelier¬
laden eintritt. Wer beschreibt ihre mehr als
freudige Ueberraschung, als sie beim Aufblicken
in dem jungen vornehmen Herrn denselben er¬
kennt, dessen Bild sie in voller Begeisterung
vor einigen Tagen gekauft hat und auch der
junge Herr, je länger er sie betrachtet, ist von
ihr ganz hingerissen. Er hört das Gespräch
zwischen dem Juwelier und der jungen Dame
mit an und selbst mit den Augen nach dem
verschwundenen Kollier suchend, entdeckt er
zu seiner Freude einen glänzenden Gegenstand
in einem am Ladentisch stehengebliebenen
Regenschirm, und sein Vergnügen ist unbe¬
schreiblich, als er beim Umdrehen des Schirms
feststellt, daß der Gegenstand das vermißte
Kollier ist, welches von dem Ladentisch unbe¬
merkt in den Schirm gefallen war; die Freude
über das wiedergefundene Kollier ist allseitig
groß. Inzwischen kommt die Polizei, welche
die Untersuchung eingeleitet hat, ins Polizei¬
bureau, und groß ist das Erstaunen des Polizei¬
kommissars, als er beim Durchblättern des
Polizeialbums die Photographien des von dem
Beamten beschriebenen jungen Mannes ermit¬
telt, in den Photographien diejenigen zweier
miteinander schon längst befreundeter junger
Leute erkennt, welche eines schon lange zu¬
rückliegenden Spionage-Delikters wegen erfolg¬
los von allen Polizeiinstitutionen des Landes
gesucht worden waren. Die Angelegenheit ist
dem findigen Beamten eine freudige Ueber¬
raschung und er hat nichts eiligeres zu tun, als
sofort alle Hebel in Bewegung zu setzen, um
der beiden jungen Leute habhaft zu werden.
Bei einer Sportvorstellung, der er in Gesell¬
schaft Käthes beiwohnte, versuchte man ihn
zu verhaften. Er riß sich jedoch blitzschnell
los und mit der Energie der Verzweiflung, seine
Freiheit zu retten, zwang er den Führer eines
gerade abgehenden Ballons, ihn mitzunehmen.
Von dieser unerwarteten Situation gänzlich be¬
täubt, sinkt Käte in eine tiefe Ohnmacht. Als
sie erwachte, hat sie nur den einzigen Ge¬
danken: „Wird er sich auch retten, ist er außer
Gefahr?" Trotzdem sie nun weiß, wer er ist,
liebt sie ihn mit der gleichen heißen Leiden¬
schaft. Endlich erhält sie Nachricht von ihm
in Gestalt einer Brieftaube, die er vom Ballon
aus an sie abgesandt hatte, und die sie glück¬
strahlend entgegennimmt. Wie vorauszusehen,
hat Jack bald versucht, wieder mit der Ge¬
liebten zusammenzukommen. In der Verklei¬
dung eines Künstlers trifft er sie auf einem
Sportfest. Die Polizei kam dahinter und bald
sehen wir Jack und seine Geliebte von neuem
auf der Flucht. Schon hatten sie sich durch
Auf falscher Bahn. In dem Köpfchen der
hübschen Arbeiterin Helene Heider spukte die
Romantik. Sie träumte von einem Prinzen,
welcher sie auf feurigem Zelter in sein Schloß
entführen würde, und alle Ermahnungen der
alten Mutter, alle Realstik des Alltagslebens
ließen sie ihre Träume nicht vergessen. Was
könnte sie als ehrsame Schlossersfrau von
ihrem Leben haben? So fragte sie sich hun¬
dertmal, und wenn auch Robert ein ehrlicher,
anständiger Mensch war, so dachte sie gar nicht
daran, seiner Werbung stattzugeben. Das
Schicksal führte ihr dann einem leibhaftigen
Giafen in den Weg, einem Frauenjäger der
schlimmsten Sorte, welcher es meisterhaft ver¬
stand, ehrbare unerfahrene Mädchen seinem
Willen gefügig zu machen. Zu spät merkte
Helene, daß der schöne Traum verflogen war,
zu spät sah sie ein, daß sie einem Ehrlosen in
die Hände gefallen war, und als sie sich vor
ihm auf die Knie warf und um Legitimierung
ihres ungeborenen Kindes bat, wies der Graf
sie höhnisch hinaus, indem er ihr eine Summe
Geldes reichte. Dieses Sündengeld warf das
unglückliche Mädchen dem Verführer vor die
Füße, und entdeckte sich in ihrem Schmerze
der einzigen wahren Freundin, die sie besaß,
ihrer alten Mutter. Die schwere Zeit ging dann
vorbei, schweigend ertrugen die beiden Frauen
das Unglück, und als das Kindchen gedieh, hieß
es, Brot für dasselbe zu verdienen. Robert,
der Schlosser, war durch die Zurückweisung
Helenes ein stiller, moroser Mensch geworden,
der nicht vergessen konnte, daß das Mädchen,
welches er so innig liebte, einem anderen ge¬
hörte. Vergeblich suchte er Helene zu finden;
diese war mit ihrer Mutter in einen anderen
Stadtteil gezogen, und um sich vor der größten
Not zu schützen, war es ihr gelungen, ihr schau¬
spielerisches Talent an einer Film-Fabrik zu
verwerten. Ihr schöner, jugendlicher Körper,
das etwas melancholisch angehauchte Gesicht,
alles das hatte den Direktor veranlaßt, ihr eine
Hauptrolle anzuvertrauen, und das Wagnis war
geglückt, denn Helene hatte alle Erwartungen
des Regisseurs übertroffen. Mit großer Re¬
klame wurde das von ihr gespielte Drama ver¬
kündet, Riesenplakate zeigten an allen Kino¬
theatern in Riesenlettern den Ruhm des neuen
Sterns am Kinohimmel an, und auch Robert,
der ein ständiger Besucher dieser Vergnügun¬
gen war, ließ sich anlocken und sah — seine
frühere Braut als Bühnenstern auf dem Film
des vorstädtischen Kinotheaters. Eine Wut er¬
faßte den ehrlichen Handwerker. Es war ihm
sofort klar, daß nur die Not Helene dazu ge¬
trieben haben konnte, sich in den Dienst der
Oeffentlichkeit zu stellen, und nun wollte er
sie von allen Fährlichkeiten bewahren, sei vor¬
gekommen, was da wolle. Seine Liebe für das
Mädchen war echt, war von jener Sorte, die
nicht fragt: warum, oder weshalb, nur be¬
schützen wollte er sie, beschirmen ,das geliebte
Wesen vor allen Fährlichkeiten des Lebens.,
Durch vieles Fragen und mit großer Mühe ent-
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Auf falscher Bahn
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deckte er endlich die Fabrik, für welche He¬
lene tätig war, er ließ sich bei ihr melden und
wurde in das Ankleidezimmer der Künstlerin
geführt, die jählings erblaßte, als sie ihren
früheren Verehrer vor sich sah. Mit stam¬
melnden Worten brachte Robert vor, was sein
Herz bedrückte, und diesemal sagte Helene
nicht nein, denn sie hatte längst erkannt, daß
unter dem schäbigen Rocke des Arbeiters ge¬
wöhnlich ein besseres Herz schlägt, als unter
dem Fracke des sogenannten Kavaliers. Beide
begaben sich zur Mutter, und als Robert hier
den jungen Erdenbürger, das Kind seiner ge¬
liebten Helene, zum ersten Male sah, schreckte
er nicht zurück, sondern hätschelte liebevoll
das kleine Gesichtchen, und freute sich, daß er
Gatte und Vater zugleich sein würde. — Dieser
Biographfilm enthält eine tiefe Moral. Es zeigt
sich auf diesem Lebensbilde, was wahre, innige
Liebe bedeutet, wie dieselbe über alle Vorur¬
teile hinwegkommt, und daß das wahre Glück
auch in der Hütte wohnen» kann. Die wunder¬
baren Aufnahmen sind, was photographische
Qualität, Schönheit der Szenerien und Technik
betreffen, kaum zu überbieten.
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Berlin, Friedrichstraße 31.
Getreu im Tod. Die Tochter des Hauses
hat Klavierstunde; die Gesellschafterin ist zwar
zugegen, doch sie bildet kein Hindernis, daß
sich die Herzen von Lehrer und Schülerin ge¬
funden haben. Selbst der Vater, der immer in
Geschäften ist und auf einen Moment herbei¬
kommt, merkt nichts von dem Verliebtsein der
Tochter. Und darum nimmt er den Anlaß wahr,
als Besuch kommt, seine Tochter durch den
Diener nach dem Garten rufen zu lassen. Diese
erfährt hier, der unter den Gästen befindliche
Vicomte de Berry hätte bei ihrem Vater um
ihre Hand angehalten. Ohne das Geheimnis
ihres Herzens preiszugeben, lehnt sie ab und
weist den Freier zurück, .Nichtahnend arbeitet
ihr Vater an der Spitze seiner Unternehmungen,
bis er, in einen Börsenkrach hineingezogen, am
Rande des Ruins ist. Er läßt den jungen Rechts¬
konsulenten kommen, der aber nur einen Aus¬
weg aus der Situation weiß, den, daß die Toch¬
ter die Werbung des reichen Vicomte an¬
nehme, dann wäre der Vater vor dem Unter-,
gang gerettet. Da Eile nottut, entschließt sich
dieser schweren Herzens, sofort mit seiner
Tochter zu reden, er sucht sie unverzüglich auf
und legt ihr die Sachlage auseinander, ihre
Einwilligung sei sein letzter Rettungsanker.
Die Tochter will ihr Herzensgeheimnis nicht
preisgeben, kann aber den Vater auch nicht
durch ein Nein in den Abgrund stürzen. Nach
heftigen Seelenkämpfen verlangt sie einige Mi¬
nuten Bedenkzeit. Schwer wird ihr diese vom
Vater gewährt, er wußte nicht, daß sie dieses
Verlangen stellte, um mit dem Geliebten, der
ihr gerade wieder eine Klavierstunde erteilt
hatte, als sie zum Vater gerufen worden war,
eine Rücksprache zu pflegen. Dieser, seiner
Lage wohl bewußt, mit sich im klaren darüber,
daß eine eheliche Verbindung zwischen dem
armen Klavierlehrer und der in seinen Augen
noch immer reichen Schülerin nicht möglich
sei, rät ihr, einzuwilligen. Sie glaubt, der ge¬
liebte Mann sei bei diesem Rat nur auf ihr
Bestes bedacht, sie ahnt nicht, was ihn dazu
bewog und erscheint vor dem Vater, um diesem
und dem Rechtskonsulenten mitzuteilen, daß
sie einwillige, die Frau des Vicomte de Berry
zu werden.
II. Teil. Die Trauung ist vorüber, das neu-
vermählte Paar soll die Hochzeitsreise antreten.
Im Anblicke des Reisegepäcks übermannt sie
der Schmerz, den geliebten Klavierlehrer zu
verlassen; alle Zärtlichkeiten und Versuche
ihres ihr eben angetrauten Gatten haben nur
den einen Erfolg, ihre schlicßliche willenlose
Resignation. Sechs Monate sind vergangen,
aber ihre Gedanken, ihre Gefühle blieben dem
einst Geliebten treu. Und so ist es erklärlich,
warum sie willenlos ins Verderben rennt, als
sie von diesem ein Schreiben erhält: „Ich er¬
warte Dich, nun können wir wahrhaft glücklich
sein." Während sie dem Rufe auf verbotene
Wege folgt, sitzt ihr Gatte vor ihrem Bilde,
das er abküßt und zermartert sich das Hirn,
wie er die Liebe der Gattin erringen könnte,
in die er so sehr verliebt ist. Er verdoppelt
nur noch seine Aufmerksamkeit, doch dies ver¬
anlaßt sie nur, dem Geliebten zu schreiben:
„Ich kann nicht länger an der Seite dieses Men¬
schen leben, komm, laß uns fliehen." Dieser
sieht, daß er die Frau nun ganz in seiner Ge¬
walt hat und baut hierauf einen teuflischen
Plan. Er hat ein Fläschchen Gift, das zwingt
er der Liebenden auf, sie möge sich damit von
dem verhaßten Manne befreien, sie sei dann
seine Erbin, ihrer beider Verbindung stehe dann
nichts mehr im Wege. Willenlos sagt sie zu,
und damit sie das Versprechen nicht reue,
dringt er in sie, die Tat noch an demselben
Abend zu vollführen. Die dunklen Fittiche
der Nacht sind ausgebreitet, da schleicht sich
der Anstifter zum Hause des Vicomte, erklet¬
tert die Balluslrade und gibt seinem verführten
Opfer ein Zeichen. Der Vicomte saß mit ihr
am Tisch, als Tee serviert wird. Immer und
immer wieder hat er seine Frau beobachtet,
um zu ergründen, warum sie ihm abgeneigt sei,
ohne den wahren Grund zu finden oder zu er¬
raten, ja auch nur ahnen zu können. Aber
jetzt war ihm ihr aufgeregtes Wesen aufge¬
fallen und darum ließ er sie allein, dem Diener
befehlend, ihm den Tee auf sein Zimmer zu
bringen. Wie der Diener den Auftrag voll¬
führen will, winkt sie ihm zu, es zu unter¬
lassen, Der Gatte war ungeduldig geworden,
warum er seinen Tee nicht bekam und als er
die Portiere beiseite schlägt, um zu seiner Frau
zurückzukehren, gewahrt er, wie sie das Gift
in die Tasse schüttet. Sofort war ihm klar,
um was es sich handelte, ohne aber zu ver¬
muten, was und wer dahinter steckt. Wie ein
Blitz schmetterte ihn der Gedanke nieder, seine
Flau sei derart gegen ihn eingenommen, daß
sie ihn aus der Welt zu schaffen beabsichtige.
Er sah trotz seiner heftigen Gemütsbewegung
klar, daß sie für ihn verloren war. So hatte
denn das Leben allen Wert für ihn verloren
und mit heroischem Entschluß greift er nach
der Tasse und nimmt das Gift. Nun dachte er
an sein Ende, an die über alles geliebte Gattin,
die mit ihrer Tat zur Verbrecherin geworden
ist, und hatte noch die seelische und körper¬
liche Kraft, ein Blatt Papier, Tinte und Feder
zu ergreifen, um die Worte niederzuschreiben:
„Gebt niemandem Schuld an meinem Ende, ich
scheide aus nur mir bekannten Gründen frei¬
willig von dirser Welt.“ So starb er einen
heroischen Tod, bis über das Grab hinaus jener
in inniger Liebe bedacht, die er sich zum
Weibe erkoren.
Sein letztes Röcheln verriet der horchenden
Frau, daß ihr Werk vollbracht sei; es trieb sie
hinzu, und als sie sah, was sie angerichtet,
wollte sie dem Vergifteten Hilfe darbieten,
Wasser reichen, doch dieser hauchte gerade
den letzten Seufzer aus und die Majestät des
Todes hielt die Sündige fern. Sie fand die auf¬
geschriebenen letzten Worte, als der Ver-
fühier herbeikam, um sich zu überzeugen, ob
sein Opfer das Werk vollbracht hatte. Sie
las, und erschüttert mußte sie sich sagen, der
Verstorbene habe von ihrer Tat gewußt, sie
aus eigenem Antriebe freigegeben, in treuer
Hingebung für sie in den Tod gehend. Sie
reichte dem Anstifter das Schriftstück, und alk
dieser zynisch die Hand nach ihr ausstreckte,
wies sie ihn von sich und stürzte sich ver¬
nichtet auf den Toten.
Deutsche Kinematographen-Gesellschaft
Köln a. Rh.
Opfertod. Die Pause ist vorüber. Das
Rascheln der Programme verstummt. Alle
Operngläser richten sich auf den gigantischen
Apparat, den das Bühnenpersonal während der
Pause aufgestellt hat. Das Programm verzeich¬
net als Nr. 11 die Sensation des Abends, den
Todessprung. Artist Franke hat diesen Sprung
seit zwei Jahren in allen Kontinents vorgeführt
und Tausende haben diesem Todesmut freneti¬
schen Beifall geklatscht. Wenn man den
kühnen Springer oben im vierten Stockwerk
eines Hauses an einem Fensterkreuz erblickt,
wird es mäuschenstill im Saale. Selbst der ver¬
wöhnteste Logenhabitu6 blickt interessiert auf
und das Publikum harrt mit Spannung des
Kommenden, Aus dem vierten Stockwerk
springt Franke allabendlich auf eine Schleife.
Selbst der älteste Artist beneidet Franke nicht
um diesen halsbrecherischen Trick, und so
wurde dieser Artist eine Grand-Attraktion für
jedes Vari6t6, in dem er auftrat.
Im Grunde genommen, war die Kühnheit
Frankes nur eine scheinbare. Mit seinem Trick
ist ein Geheimnis verknüpft, das außer ihm nur
seine Frau kennt, die schöne Tänzerin Ella.
Franke ist Morphinist, Nur wenS er sich durch
eine Dosis Morphium das notwendige Stimulans
verschafft hat, wird er elastisch und geschmei¬
dig, um seinen Trick auszuführen. So trieb er
es seit Jahren, und auch in dem Engagement
im Walhalla-Variete in H. klappte der Sprung,
als er ihn bei der ersten Probe vorführte, aus¬
gezeichnet. Der Geschäftsführer des Varietes
Jousou ist ein alter Freund Frankes. Er freut
sich, in der Gattin Frankes, der exzentrischen
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No. 34
Tänzerin Ella, eine lebenslustige, elegante Dame
kennen zu lernen und stellt sich Franke für
die Dauer des Engagements zur Verfügung,
Von Anfang an ist das Verhalten der schönen
Artistenfrau zu dem Geschäftsführer äußerst
kokett, während dieser peinlich korrekt die
Gattin seines Freundes respektiert. Weder am
Frühstückstisch, noch im Bureau des Geschäfts¬
führers gelingt es Ella, Iousou aus seiner Re¬
serve herauszubringen. Sie stellt ihm Blumen
auf seinen Schreibtisch, lauert ihn in den führers und umarmt und küßt ihn stürmisch, Es wird das Leitmotiv, die Triebfeder all ihrer
Gängen auf und führt gewaltsam ein Tete-ä- ehe dieser zur Besinnung kommt. Jousou Handlungen. Jousous Abweisung hat sie zum
Tete mit dem Geschäftsführer herbei. Mit un- wehrt sie ab, als er jedoch die große Ent- Aeußersten gereizt und sie läßt ihren Zorn in
glaublicher Raffinesse lockt sie ihn in ihre täuschung in ihren Mienen bemerkt, motiviert der Garderobe an den unschuldigen Gegen-
Garderobe, wo ihr Iousou bei der Kostümierung er seine Zurückhaltung damit, daß ihr Mann ständen aus. So fällt ihr auch Frankes Mor-
als Zigeunerin behilflich ist. Alle Register sein Freund ist. Wäre sie allein, würde er ihre phiumfläschchen, das dieser in der Schmink¬
weiblicher Verführungskünste läßt Ella spielen, Liebkosungen erwidern, so aber muß er als Schatulle aufbewahrt, in die Hände. Sie kennt
ohne daß dies bei Iousou Eindruck macht. Er Ehrenmann handeln. Dieses „wärst du allein“ Frankes Geheimnis und weiß, daß sie den Tipp
läßt sie einfach stehen. Ella rast vor Wut. will Eva nicht mehr aus den Ohren heraus. für seinen allabendlichen Todessprung in der
Ihre weibliche Eitelkeit ist tief verletzt. Sie Sie haßt ihren Mann, der das Hindernis bildet Hand hat. „Wärst du allein" summt es ihr dä-
schleicht sich in das Bureau des Geschäfts- zwischen ihr und Jousou. „Wärst du allein!" monisch in den Ohren, Jousous Bild taucht vor
ihr auf. Auf immer befreit — wenn — das
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Da, ein wilder Entschluß, eine teuflische Ein¬
gebung, -— und der Inhalt der Flasche
liegt auf dem Boden. Resigniert mit flackern¬
den Augen harrt Ella der Dinge, die da kom¬
men müssen.
Franke sucht sein Belebungsmittel vergeb¬
lich. Er weigert sich, den Todessprung zu
unternehmen. Jousou kann das erregte Publi¬
kum nicht mehr beruhigen. Man schleppt
Franke mit Gewalt hinaus. Erneute Weige¬
rung. Da reißt der Geschäftsführer seinem
Freund das Kostüm ab. Mit raschem Ent¬
schluß erklimmt er die Leiter. Schon steht er
oben und Ella muß machtlos die Folgen ihrer
l at mit ansehen. Der Todessprung Jousous ist
scheinbar geglückt. Jousou kann sogar für
den Beifall des Publikums danken, aber hinter
den Kulissen bricht er zusammen. Ein Nerven-
chock, ein Blutsturz streckt ihn zu Boden.
Da läutet es. Ella Frankes Nummer be¬
ginnt. „Zigeunertänze“ steht auf dem Pro-
giamme. Operngläser richten sich zur Bühne.
Lache Bajazzo. Mitten im Tanz packt Ella
der Wahnsinn. Was fragt das Publikum da¬
nach. Jousou ist in seinem Bureau aufgc-
bettet. Franke hält bei seinem toten Freund
die Wacht. Ella stürzt herein. Ein Blick-
sie ist allein mit dem Toten —. Ein letzter
langer Kuß — — ein Zusammenbruch — —
„Wärst du allein" — — hat er einst gesagt.
Sein Opfertod wird ihr verständlich. Irr gehen
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der junge Ehemann kann es
nicht über sich gewinnen, eines
der reizenden Babys auf den
Arm zu nehmen und es zu herzen; denn nur
zu schmerzlich empfindet er es, daß seine Ehe
kinderlos ist.
Allein seiner Frau ist der Vorgang peinlich
und sie zieht ihren Mann schnell mit sich fort.
Zu Hause angelangt, kommt es wieder zu einem
der sich immer mehr häufenden Auftritte zwi¬
schen dem Ehepaare, und schließlich fassen sie
den Entschluß, sich scheiden zu lassen. Frau
Beling schreibt an eine Rechsanwältin, Dr. Eva
Berger, und bittet sie zu einer Konferenz in ihr
Haus. Die junge Dame erscheint und macht auf
Frau Beling einen sehr vertrauenerweckenden
Eindruck, läßt aber auch gleichzeitig das Herz
des Hausherrn heiß entflammen. Trotz aller
Gelehrsamkeit ist Eva Berger einem kleinen
Flirte nicht abhold und ein Rendezvous in He¬
ringsdorf bietet eine willkommene Gelegen¬
heit, sich näher kennen zu lernen. Allein die
guten Freundinnen haben wachsame Augen.
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durch ein anonymes Schreiben in Kenntnis ge¬
setzt worden und auch sie lenkt ihre Schritte
nach dem Ostseebade, um sich von der Glaub¬
würdigkeit der Warnung zu überzeugen. Als
sie ihren Mann mit der Rechtsanwältin in trau¬
lichem Tete ä tete sieht, wird sie sich plötz¬
lich bewußt, daß ihre Liebe für den Gatten
doch noch nicht in dem Grade erkaltet ist, wie
sie vermeinte, und brennende Eifersucht
schleicht sich in ihr Herz. Sie weiß es einzu¬
richten, daß sie den Weg des Gatten kreuzt,
und der Zufall will es, daß sich eine Gelegen¬
heit zur Aussprache bietet, die dem jungen
Manne zeigt, daß sein liebreizende*' Frauchen
doch wohl die geeignetere Gefährtin für ihn sei,
als die studierte junge Dame mit den modernen
Ansichten. Ein inniger Kuß besiegelt den
Herzensbund von neuem und Frau Beling
flüstert dem Gatten ein süßes Geheimnis ins
Ohr, das ihn vollends zu ihrem Sklaven macht.
Um allen unliebsamen Begegnungen aus dem
Wege zp gehen, verlassen die Eheleute so
schnell als möglich das SeeTjad und als Fräulein
Rechtsanwalt, erstaunt, daß Beling zu dem ver¬
abredeten Stelldichein nicht erschienen ist, in
seinem Hotel sich nach ihm erkundigen will,
wird ihr dort ein Brief überreicht, der sie über
den wahren Sachverhalt aufklärt. Aufs höchste
empört, will sie nichts unversucht lassen. Viel¬
leicht kann sie den Treulosen doch noch er¬
reichen. Sie eilt im Sturmesschritt auf den
Bahnhof. Doch o weh! Gerade sieht sie noch
den Zug in der Ferne entschwinden, der ihr den
treulosen Mann entführt.
A
Neu-Eröffnungen
A
V
und Eintragungen
V
Berlin. Das vor kurzem neu eröffnete
„Maxim - Theater", Schönhauser Allee 157,
welches sich stets guten Zuspruchs erfreut, er¬
öffnet Mitte Oktober ein zweites Theater
für 500 Personen in Pankow, Berlinerstraße 27,
verbunden mit Gartenfreilichtbühne für 2000
Personen.
Berlin. Emil Roth, Kaiser-Allee 213/214,
eröffnet daselbst 1. April 1913 ein Kino-
Theater.
Berlin. Die Quednowschen Erben, Raumer-
slraße 14, eröffnen 1. Oktober daselbst ein
Kino-Theater.
Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung:
Bochumer Tonhallen-Theater-Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Sitz Berlin, Bezirk des
Amtsgerichts Berlin-Mitte. Gegenstand des
Unternehmens ist der Betrieb von Kineinato-
graphentheatern und das Verleihen von Films.
Stammkapital 20 000 Mark, Geschäftsführer:
Hermann Rosenblum, Kaufmann in Chalrotten-
burg, Richard Goldstaub, Kaufmann in Berlin-
Wilmersdorf.
Berlin. Im Hause Stephanstraße 17 eröff¬
net Frau Lehmann, Wollankstraße 72, am
1. Oktober ein Kinotheater.
Berlin. Urania-Lichtspiele, Gesellschaft
mit beschränkter Haftung. Die Herren Jo¬
hannes und Adolf Kandeler sind nicht mehr
Geschäftsführer. Architekt Herr Paul Schaefer
ist zum Geschäftsführer bestellt.
Berlin. Im Hause Blücherstraße 12 wird
Anfang September ein Kino mit 165 Plätzen
eröffnet.
Berlin. Ecke Swinemünder- und Rügen¬
straße wird durch Walter Richard, Warschauer-
Straße 86, ein Lichtbild-Theater erbaut. Bau¬
herrin ist Marie Stechow, vertreten durch W.
Meng, Charlottenburg, Kaiser-Friedrichstr. 30.
Berlin. Auf dem Raußendorffschen Grund¬
stück Kurfürstendamm 206 soll, wie die „Bau¬
welt” erfährt, ein große Kinolheater errichtet
werden. Das Theater, das nur im Winter Licht¬
bildbetrieb haben soll, ist für 1400 Personen
berechnet. Während der Sommermonate soll
das Theater in eine großes Gartencafe umge¬
wandelt werden. Es soll dann der zum Grund¬
stück gehörige prachtvolle Garten mitbenutzt
werden.
Braunschweig. In der Wendenstraße, Ecke
Bockswebe wird ein Kinopalast errichtet. Im
Handelsregister ist die Firma „Kino-Palast, Ge¬
sellschaft mit beschränkter Haftung", mit dem
Sitze in hiesiger Stadt, eingetragen. Gegen¬
stand des Unternehmens ist die Errichtung und
der Betrieb eines Kinematographen-Theaters.
Die Dauer der Gesellschaft ist auf die Zeit
bis zum 31. Dezember 1923 festgesetzt. Wenn
das Geschäftsverhältnis mit diesem letzteren
Tage endigen soll, muß es von mindestens
einem Gesellschafter spätestens am 31. De¬
zi mber 1922 der Gesellschaft gegenüber schrift¬
lich gekündigt werden. Wenn eine solche
Kündigung nicht erfolgt, gilt das Geschäftsver¬
hältnis solange fortlaufend als fünf Jahre ver¬
längert, bis es in der vorerwähnten Weise
spätestens ein Jahr vor Ablauf einer Verlänge-
ntngsperiode von mindestens einem Gesell¬
schafter gekündigt wird. Zum Geschäftsführer
ist der Kaufmann Franz Thomas hier bestellt.
Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt durch
einen oder mehrere Geschäftsführer. Sind mehr
als ein Geschäftsführer bestellt, so wird die Ge¬
sellschaft durch zwei Geschäftsführer vertreten.
Die Zeichnung geschieht in der Weise, daß von
dem oder den Zeichnenden zu der geschriebe¬
nen oder auf mechanischem Wege hergestellten
Firma der Gesellschaft die Namensunterschrift
beigefügt wird. Das Stammkapital der Ge¬
sellschaft beträgt 150 000 Mk.
Braunschweig. Das Kinematographen-
theater Walhalla hier, Besitzer Herr Adalbert
Nonnenberg, ist käuflich von Herrn Heinrich
Steinhoff hier erworben und wird, wie wir
hören, von diesem am 1. Oktober übernommen.
Eberswalde. Das Apollo-Theater, bis¬
heriger Inhaber H. Krüger, hat Kaufmann
Moritz Liebenthal erworben.
Fehrbellin. Herr Hotelbesitzer Ferdinand
Wieneke beabsichtigt in seinem neuerbauten
Saale kinematographische Vorstellungen aus¬
zuführen.
Hamburg. Neu eingetragen wurde die
Firma Optische Theaterbau- und Filmfabri-
kations-Gesellschaft „Otuf", Clebsch u. Reupke.
Gesellschafter sind die Herren Albert Friedrich
Otto Clebsch, Theaterdirektor, Gustav Henry
Reupke, Kaufmann. Diese offene Handlungs¬
gesellschaft hat am 1. August 1912 begonnen.
Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt durch
die Gesellschafter gemeinschaftlich.
München. Neue Kinematographentheater
werden demnächst eröffnet und zwar an der
Landshuter Allee zwischen Schlör- und Hirsch¬
bergstraße im früheren Kaufhaus Schottländer,
dann an der Ecke Schelling- und Augusten-
straße im Gasthaus „Zum Josefsheim", an der
Tegernseer Landstraße 125 und an der Hans
Sachsstraße 7. Kinounternehmungen scheinen
in München recht rentabel zu sein, denn die
Unternehmer bieten, den Hausbesitzern für die
überlassenen Räumlichkeiten Preise, die bedeu¬
tend höher sind als die früher erzielten Miet¬
preise. Mit den vier neuen Lichtbildtheatern
zählt dann München 17 derartige Unterneh¬
mungen.
Saalfeld a. S. E. Mothes hat das Metro-
pol-Theater des Herrn Hegenbarth käuflich er¬
worben.
Straßburg i. Eis. Eine Generalversammlung
der Lichtspieltheater A.-G. in Straßburg i. E.
soll über Erwerb weiterer Kino-Theater, Er¬
höhung des Grundkapitals (im März auf 250 000
Mark bemessen) und über Ergänzung des Auf¬
sichtsrates beschließen.
□ Verbotene Pilms □
Vollständig verboten:
Nick Winter und das Brautgeschenk. — Pathe
freres.
Die schwarzen Damen (Akt I und II). — Am-
brosio.
Die Mischlingstochter. — Precision.
Der Fluch des Geldes. — B. u. C.
Old Sleuth, der Detektiv. — Kalem.
In der Fensternische. — American Biograph.
Für Kinder verboten:
Kopf für Kopf. — Cines.
Mitgefangen — mitgehangen. — The Hepworth.
Der Abscheu vor der Sünde. — Itala.
Die Schwester des Verräters. — Cines.
Moritz in Verlegenheit. — Pathe freres.
Frauer.rache. — Eclipse.
Hungrige Hunde (Akt I und II). — Eiko-Film.
Die Launen des Schicksals (Akt I und II). —
Eiko-Film.
Mutter und Tochter (Akt I und II). — Svenska
Biographentheater Stockholm.
Brennen (Akt I bis III). — Svenska Biographen¬
theater
Das Kind des anderen (Akt I und II). — Lux.
Das Geheimnis der Mühle (Akt I bis III). —
Nordische Films Co.
Im Strom des Lebens (Akt I und II). — Pathe
freres.
Auch ein Freier. — Eclair.
Jol, der Sohn des Fallenstellers. — Silg- Po-
lyskope.
Die weiße Lerche. — Selig-Polyskope.
Rivalin. — Selig-Polyskope.
Das verführerische Bild. — Imp.-Film.
Am Strande. — Imp.-Film.
Unter dem Banne des Verdachts. — Imp.-Film.
Arabische Infamie. — Ambrosio.
Signal-Lichter. — Essanay.
Die Brillantbrosche. — Itala-Film.
Der Sack Gold. — Lichtbild-Vertrieb.
Die Heroglyphe. — The Votagraph.
Durchkreuzte Pläne (Akt I bis III). — Deutsche
Mutoskop- und Biograph-G. m. b. H.
Des Verräters Lohn. — Essanay.
Mimosa-san (Akt I bis III). — Meßters Pro¬
jektion.
Ein übereilter Schritt. — Eclipse.
Brüderchens Heldentat. — Bolten Bäckers Film.
Der Todesritt (Akt I und II). — Royal-Film.
Mit dem Feuer spielend. — Ambrosio.
Der Musiker. — Ambrosio.
Lehmann ist verrückt. — Pathe freres.
Schlau, schlauer, am schlauesten oder Wer ist
der beste Detektiv (Akt I und II). — Eclipse.
Miß Lawson und der Flieger (Akt I und II). —
Eclipse.
Die Fehde. — B. u. C.-Film.
Der tapfere Lokomotivführer. — Lubin.
Der Trödler. — B. u. C.-Film.
Der mexikanische Revolutionär. — Kalem.
Entfesselte Flammen (Akt I und II). — Rosen¬
blum G. m. b. H.
Schloß Mon repos (Akt I und II). — Eclair.
Auf frischer Tat ertappt. — The Vitagraph,
Das letzte Abenteuer. — Itala.
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BERLIN, den 31. August 1912.
Heit No. 35.
Der Brand des Bühnenhauses im „Theater des Westens“, Berlin.
" * nscre Leser werden aus den Ta-
U geszeitungen Kenntnis von dem
verheerenden Brande erhalten
■ >«. haben, den das prächtige „Thea¬
ter des Westens“ betroffen hatte. Das
außerordentliche Interesse, welches na¬
turgemäß und auch verständlicherweise
seitens der Theaterabteilung des Ber¬
liner Polizei-Präsidiums, der Charlotten¬
burger und Berliner Baupolizei und
Feuerwehr, der Theater - Architekten
und selbst des großen Publikums diesem
Brande des Bühnenhauses entgegenge¬
bracht wird, nötigt uns ebenfalls großes
Interesse ab.
Mit Berechtigung fühlen die Sicher¬
heits-Behörden, ganz besonders aber die
Feuerwehr die Pflicht in sich, bei allen
öffentlichen Instituten, wo viele Men¬
schen Zusammenkommen, wie z. B.
Warenhäusern, großen Versammlungs¬
sälen, Ausstellungen, ganz speziell aber
bei Theaterbauten, auf die Innehaltung
der baupolizeilichen Sonderbestimmun¬
gen und Feuerschutz-Verordnungen aul
das strengste zu achten. Nicht umsonst
sind darum große folgenschwere Thea¬
terbrände äußerst selten, und jeder ein¬
zelne Feuerausbruch in einem Theater
dient gleichzeitig als lehrhaftes Beispiel,
daraus zu lernen, und die bereits be¬
stehenden äußerst schwerwiegenden und
viel Geld erfordernden Sicherheits-Vor¬
schriften noch weiter zu verschärfen.
Speziell die großen Schaubühnen ha¬
ben im Laufe der Jahre aus Sicherheits¬
gründen die Regenvorrichtung, den
eisernen Vorhang, die Vorschrift der
Verwendung von Asbestdekorationen,
vieles andere noch dekretiert be¬
kommen,
Trotzalledem aber hat das Feuer
doch noch Gelegenheit gehabt, sich im
Bühnenhaus des „Theater des Westens“
in so verheerender Form auszubreiten.
Wenn auch die Vorschrift besteht, daß
bei jedem, auch dem kleinsten Theater¬
brande, die Feuermeldung als „Gro߬
feuer“ gilt und daß bei der verblüffen¬
den Fixigkeit der Berliner Feuerwehi
sofort, und zwar in einigen Minuten, alle
Löschzüge angerückt kamen und eine
Unzahl von Schlauchleitungen Riesen¬
massen von Wasser in das Feuermeei
geschleudert wurden, war das gesamte
prächtige Bühnenhaus, sowohl die Hin¬
terbühne wie auch der eigentliche
Spielraum, ebenfalls auch fast der ganze
dritte Rang im Zuschauerraum und die¬
ser selbst vom rasenden Feuer zerstört.
Trotz aller Asbestdekorationen, trotz
der nachgewiesenen strikten Innehal¬
tung des Verbots offenen Feuers auf der
Bühne ergriff das verheerende Element
in ein paar Minuten Besitz vom ganzen
Bühnenhaus. Die trennende Rabitz¬
wand oberhalb des eisernen Vorhangs,
sein ureigenster Selbstzweck war da¬
durch eine Farce, stürzte in das Parkett
und das Feuer hatte dadurch mit Leich¬
tigkeit den Eingang zum Zuschauerraum
gefunden.
Zur Zeit, als das „Theater des
Westens“ gebaut wurde, bestand wohl
die Vorschrift des eisernen Vorhangs,
aber nicht die Vorschrift, daß die Wand
dahinter feuerfest sein soll. Eine Ra¬
bitzwand gilt bautechnisch als feuer¬
sicher, und das genügte damals.
Welch eine Unvollkommenheit und
fehlende Logik liegt in einer derartigen
unfachmännischen Bauordnung.
Aus vielen deutschen Städten kom¬
men die behördlichen Vertreter, um
Seite 6
L • B • B
No. 35
„fachmännisch“ den Brand zu besich¬
tigen. Die dünne Rabitzwand entsprach
damals den behördlichen Anforde¬
rungen, denn sie gilt als feuersicher,
wenn sie auch nicht feuerfest ist. Jetzt
wird fachmännisch erklärt, daß das Ex¬
plodieren einer Spiritusflasche oder dei
Brand eines Weihnachtsbaumes schon
genügen würde, um eine solche Rabitz¬
wand durchzudrücken.
Wenn jetzt die Fachleute durch die
Besichtigung des Brandherdes ver¬
suchen, etwas zu lernen, so wird das Er¬
gebnis auf alle Fälle sein, daß neue,
möglichst teuer zu erfüllende verschärfte
baupolizeiliche Bestimmungen ausge¬
heckt werden. Wir von der Kinemato¬
graphie haben aber gelernt, daß es mit
der baufachmännischen Wissenschaft
dieser Sachverständigen und Gesetzes¬
macher nicht weit her sein kann, denn
sonst hätte man damals nicht zum vor¬
geschriebenen eisernen Vorhang die
Rabitzwand darüber gestattet und da¬
durch den beabsichtigten Zweck, ein
Uebergreifen des Feuers auf den Zu¬
schauerraum zu verhindern, wieder illu¬
sorisch gemacht.
Dieselben behördlichen Organe aber,
die so eklatant ihren Dilettantismus be¬
wiesen haben, sind auch zum persön¬
lichen Schutze des Kinematographen-
publikums tätig. Dieselben behördlichen
Organe haben uns bisher mit einer Fülle
von Vorschriften bedacht, die oft das
Gegenteil von dem darstellen, was der
Nachbarstaat für verordnungsrichtig be¬
funden hat. Speziell die Apparate-Fabri-
kanten, die ihre Maschinen nach allen
Orten Deutschlands verkaufen, können
ein Lied davon singen, wie buntscheckig
die einzelnen Feuerschutz-Vorschriften
sind. Unser Projektions-Apparat ist
jetzt mit so viel Feuerschutzvorrichtun¬
gen versehen, daß man sich wundern
mußte, weshalb es vorher ohne diese
nicht täglich gebrannt hat. Wir haben
am Apparat und in der Wand insgesamt
8 Klappen, die „im Falle eines Falles“
im Moment klappen sollen. Früher war
die Feuerschutztrommel brandverhin¬
dernd, jetzt wurde sie verworfen, weil
sie brandfördernd' wirkt.
Die Gesamtsumme aller Einzelbe¬
stimmungen ergibt als Fazit, daß sie nur
als tastende, dilettantenhafte, unfach¬
männische Versuche zu gelten haben.
Der lehrhafte Fall im „Theater des
Westens“ wird als Vorläufer eines lehr¬
haften Falles bei uns in der Kinotheater-
Praxis zu betrachten sein. Auch bei uns
wird das kommende Schuldbeispiel,
trotzdem wir es wirklich nicht herbei¬
sehnen, den „fachmännischen“ Behör¬
den beweisen, daß die Ursache eines
eventuellen Kinobrandes vielleicht ganz
wo anders liegt, als bei den schützenden
8 Klappen, doppeltem Lampenkasten,
Vexiertrittbrett für die Vorführer-Beine
usw.
Das Schminken der Filmdarsteller.
chauspieler beherrschen das Ge¬
biet der Darstellung vor der Ka¬
mera des Kinematographen und
umsomehr muß es Wunder neh¬
men, daß man auf Films gar so häufig
„verschmierte“ Gesichter oder auffällige
Spuren der Perrücken bemerkt. Die
Künstler, die gewiß im Schminken und
in der Maske die nötige Routine be¬
sitzen, vergessen, daß Details, die im
Rampenlicht vorteilhaft wirken, bei der
Projektion entsetzlich werden, denn das
Objektiv zerlegt, oft auch mit Ueber-
treibung, diese Details. Die Mimen tun
daher am besten, die bei der Aufnahme
natürlich bleiben, wie sie auch natürlich
spielen sollen, der Erfolg wird stets ein
größerer sein, weil er der Wirklichkeit
entspricht.
Zu dieser Schlußfolgerung kommt
auch E. Kreß in seinen Konferenzen
über die Kinematographie. Es dürfte
für so manchen aus unserer Branche von
Interesse sein, namentlich wenn* man
Laien bei Aufnahmen beschäftigt, zu
wissen, wie es die Schauspieler am
besten machen, schon aus dem Grunde,
weil es auf dem Film einen auffallenden
Kontrast geben würde, wären die Schau¬
spieler geschminkt und die Laien nicht.
Weder die Dekorationen, noch die Ko¬
stüme, noch die Schminke des Theaters
eignen sich zur Kinoaufnahme. Die De¬
kors sollen grau getönt, die Kostüme
in einfachen, photographisch rein
schwarz oder weiß wirkenden Farben
gehalten sein. Bei der Schminke darf
man z. B. nicht übersehen, daß rot, rosa,
hellblond in der Projektion schwarz er¬
scheinen. Blau und violett dagegen
sieht man auf den Bildern weiß, Bei gel¬
ben oder grünen Stoffen werden keine
Kontraste, keinfe Details zur Geltung
kommen. Weiße Toiletten dürfen nicht
bei zu scharfem elektrischem Lichte auf¬
genommen werden. Dasselbe gilt vom
weißgeschminkten Clown, von den
Pierettes. Bleiweißfarben würden die
besten Resultate ergeben, schaden aber
den Darstellern, sind daher nicht zu ver¬
wenden.
Jedes Schminken, das die Züge her¬
vorhebt, zu sehr ausprägt, ist zu ver¬
meiden. Der Fettgehalt der aufzutragen¬
den Farbe muß sich darnach richten, ob
die Haut trocken oder geschmeidig ist.
Für die dünnere Haut ist eine aus
Rosenwasser, Glycerin und Wismut¬
nitrat zusammengesetzte Flüssigkeit zu
empfehlen, doch darf das Nitrat nicht zu
gelb sein.
Mit dieser Flüssigkeit ist das ganze
Gesicht, die Ohren inbegriffen, zu be¬
netzen, nach dem Trocknen bürstet man
mit einer sehr weichen Bürste. Kein
Rot verwenden, schwarz nur chinesische
Tusche oder gebrannten Gewürznagel.
Puder muß Talg, Amydon oder Kaolin
enthalten.
Es ist nicht nötig, vor dem Aufträgen
Kakaobutter zu verwenden. Das Weiß
darf dadurch weder rosig, noch bräun¬
lich werden. Um den Augenbrauen und
Wimpern Dichtheit zu geben, trage man
Fettschminke etwas angewärmt auf.
Lippen nicht rot schminken, noch weni¬
ger die Nase oder die anliegenden
Augenwinkel, wie dies beim Theater
üblich ist. Ebenso ist das Röten der
Nasenlöcher, Gehörmuscheln zu meiden.
Die besten Erfolge, wenn schon ge¬
schminkt sein soll, ergeben die grauen
Schminken, ein Gemisch der schwarzen
und weißen. Gar vielerlei ist in einer
solchen grauen Fettschminke enthalten:
weißes Wachs, Vaseline, Lanolin, Wis¬
mut, Talg, Kaolin, Fischbeinweiß und
No. 35
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natürliche Wohlgerüche aller Art. Zur Zähne, die nicht sichtbar sein sollen, spiel derart in der Gewalt haben, daß
schwarzen Fettschminke nimmt man mit Staniolpapier. Um eingefallene Wangen sie ihrem Gesicht jeden gewünschten
Benzoin versetztes reines Schmalz, auf dem Bilde zu haben, bestreiche man Ausdruck, ja sogar eine andere Form zu
Ruß und weißes Wachs. mit Asche verbrannten Papieres jene geben vermögen, ohne sich besonderer
Will man ein Mütterchen mit Zahn- Stellen, die hohl wirken sollen. Doch Hilfsmittel zu bedienen,
lücken darstellen, so gibt man auf die besser sind jene daran, die ihr Mienen- _
Die Kino-Konzession in Elsaß-Lothringen.
eber eine wichtige Prinzipien- lud, wurde es ihm erst möglich, die An- Staatsanwaltschaft eine Strafe von vier-
U frage der Kinematographie hatte gelegenheit durch einen richterlichen zehn Mark für eine unerlaubte Vor¬
vergangenen Montag die Straß- Schiedsspruch zum Austrag zu bringen. Stellung beantragte, plädierte der Ver-
■ ■ » burger Ferienstrafkammer zu Denn Elsaß-Lothringen hat keinen selb- teidiger Dr. Mühleisen auf Freisprechung
entscheiden. Seit einigen Jahren haben ständigen Gerichtshof; und Beschwer- mit der Begründung, daß die Konzes-
in verschiedenen Städten Elsaß-Lothrin- den gegen den ablehnenden Bescheid sionserteilung eines Kinernatographen
gens die Polizeiverwaltungen die wei- der Polizei können nur an den Bezirks- nicht von der Bedürfnisfrage abhängig
tere Eröffnung von Kinernatographen- Präsidenten und an das Ministerium ge- gemacht werden dürfe. Das Gericht
Theatern mit der Begründung nicht ge- richtet werden. Diese beiden Instanzen verkündete nach fast einstündiger Be¬
stattet, weil kein Bedürfnis vorliege. Im hatten aber in solchen Fällen noch im- ratung die Freisprechung des Angeklag-
Gegensatz zu allen übrigen Ländern ha- mer versagt. ten, weil dieser in seinem Recht ge¬
ben sich dort die Polizei-Verwaltungen Hahn benachrichtigte nun die Polizei wesen sei. Im Gegensatz hierzu habe
auf ein altes Gesetz vom Jahre 1790 telephonisch, daß er eine Vorstellung er- die Polizeiverwaltung Unrecht getan,
aus der damaligen französischen Juris- öffnet, worauf sofort die Schließung des wenn sie die Vorstellung mit Rücksicht
prudenz gestützt, wonach die Erlaubnis- Etablissements durch Polizeiorgane vor- auf ein nicht bestehendes Bedürfnis ver-
erteilung von der Bedürfnisfrage ab- genommen wurde und eine Protokollie- boten hatte.
hängig zu machen sei. Sonderbar be- rung stattfand, weil Hahn ohne polizei- Mit diesem Urteil wird heute die
rührt diese Ableitung sofort schon des- liehe Genehmigung eine Vorstellung ge- glückliche Lösung einer schon lange in
halb, weil es doch um die damalige Zeit geben habe. In erster Instanz wurde der Bevölkerung mit großem Interesse
die Kinematographie überhaupt doch Hahn freigesprochen; und zwar hatte verfolgten Streitfrage endgültig geregelt,
noch nicht gab. Unter den verschiede- sich das Gericht vor einer prinzipiellen Die Entscheidung räumt endgültig mit
nen Antragstellern um Konzessionierung Entscheidung dadurch bewahrt, daß es einer Ausnahmestellung der Kinemato-
eines Lichtspiel-Theaters hatte man den die Vorstellung als nicht öffentlich be- graphie in Elsaß-Lothringen auf, die
Kaufmann Charles Hahn auf seine trachtete, weil die Zuschauer ihr Entree schon jahrelang die Entwicklung der
wiederholten Gesuche immer wieder ab- wieder zurückerhalten hatten. Die Ver- Lichtspielkunst dort stark gehemmt
gewiesen. Und als dieser, ohne die Er- handlung vor der Ferienstrafkammer er- hatte. Mit diesem Beschluß sind der
laubnis erhalten oder auch nur die Be- gab nun, daß die Polizei durch kein Mit- Kinematographie die Wege geebnet, die
sichtigung des Saales durch die Polizei tel dazu hatte bewegt werden können, sie auch in kurzer Zeit zu der gleiche/
erreichen zu können, trotzdem Freunde das Etablissement zu besichtigen, und Bedeutung und Berechtigung wie in an-
und Verwandte gegen das Entree in daß auch ein Protokoll nicht anders zu deren Staaten führen wird.
Höhe von 20 Pfg. zu einer Vorstellung erreichen gewesen war. Während die _
Die Premiere in den Lichtspielen in Berlin.
it Beginn des lebhafteren Ge- Guarany“ von Gomez wurden unter dem gramms wurde ein wunderbar kolorier-
M schäftsganges innerhalb der Gesamttitel „Perlen der Natur“ wunder- ter Film von Gaumont „Tyrtäus“ vorge-
Branche haben auch die Licht- bare Naturaufnahmen vorgeführt, die führt. Eine klassische Ballade aus der
■ .t»l spiele im Mozartsaal in Berlin mit reizender Musik harmonisch illu- Zeit der Spartaner, die ebenso ungeteil-
ihre Pforten für die dritte Spielsaison striert wurden. Die Bilder fanden ten Beifall erntete. Vor der Pause, die
eröffnet. Das Theater, das ob der gan- reichen Beifall beim Publikum, ein Be- durch eine selbstschreibende Kreide
zen Leitung und der Darbietungen seit weis für die große Sympathie, deren sich dem Publikum bekanntgegeben wurde,
Bestehen viele Fernstehende zu Freun- derartige Aufnahmen ständig mehr er- kam eine Novelle nach dem bekannten
den der Kinematographie gemacht hat, freuen. — Eine tragikomische Skizze Märchen „Aschenbrödel“, und ein Film¬
hat auch in der Zusammenstellung des „Die Parvenüs“ und danach „Amerika- scherz unter dem Titel „Aus dem Jahre
Eröffnungsprogramms das alte Prinzip nische Feuerwehrübungen“ folgten den 2000“ zur Vorführung. Besonders die
beibehalten. Nach der Ouvertüre „II Naturbildern, Als 5. Nummer des Pro- letzte Darbietung wurde mit aller-
Seite 8
L ■ B ■ B
No. 35
regstem Interesse verfolgt. Ohne nur
eine Menschenhand zu sehen, legt sich
hier die gebrauchte Wäsche zusammen,
fliegt durch das Fenster, in einen
Wäschewagen und fort geht es nach der
Waschanstalt. Hier sieht man sich die
Räder der Maschinen drehen, die Plätt¬
eisen arbeiten und zum Schluß kommt
die frische Wäsche zu dem Besitzer zu¬
rück. Es ist ja klar, daß gerade diese
Trick-Aufnahmen beim Publikum bei¬
fällig aufgenommen werden, weil ihm ja
auch die Technik der Aufnahme solcher
Bilder in mystisches Dunkel gehüllt ist.
Aus dem Schlußprogramm ist beson¬
ders eine Spezial-Aufnahme der Licht¬
spiele hervorzuheben unter dem Titel
„Aus den Reisen des Kaisers 1912". Wir
sahen hier den Kaiser fern von jeder
höfischen Etikette, im Achilleion auf
Korfu, auf der diesjährigen Nordlands¬
reise und bei der Begegnung mit dem
russischen Zaren in den finnischen
Schären.
Die Beurteilung seitens der Tages¬
presse war der Darbietung entsprechend
gut ausgefallen und wir von der Branche
können derartig geleiteten Instituten
schon im Interesse des Ansehens der
Kinematographie unsere Anerkennung
zollen.
* " * * as beste und beliebtesete Re-
D klamemittel ist das Licht. Wo
Elektrizität nicht vorhanden ist,
—wird das Gas und anderes Licht
dazu verwendet, die Aufmerksamkeit
der Menge zu erregen und es hieße
Eulen nach Athen tragen, darüber noch
viel Worte zu verlieren, wo doch der
kleinste Schaubudenbesitzer auf dem
Jahrmarkt zu Plunderweilen seine
Schaustellung in das „beste Licht" zu
setzen bestrebt ist. Immer wieder wer¬
den neue Typen und neue Arten der
Lichtreklame konstruiert, und es ist ge¬
wiß im Interesse aller, auf bewährte
Neuheiten hier kurz hinzuweisen.
Eine ganz neue Type mit prinzipiel¬
len Abweichungen von den üblichen
Lampenkonstruktionen zeigt der soge¬
nannte Treibelbrenner, der sich vor al¬
lem dadurch auszeichnet, daß er den
ästhetischen Anforderungen, welche von
den Konstrukteuren der Beleuchtungs¬
körper gestellt werden, nach jeder Rich¬
tung hin zu entsprechen trachtet. Dieser
Brenner kann jedem Stil der Beleuch¬
tungskörper angepaßt werden durch
entsprechende Wahl der Glocke. Die
üblichen unschönen Messing- oder
Emaille-Mäntel kommen hierbei voll¬
ständig in Fortfall. Der zweite Vorzug
besteht in der Glasaufhängung, welche
nicht nur auf bequeme Weise, sondern
auch stets genau zentrisch erfolgen
kann. Diese neue Methode des Glas-
aufhängens hat einen sehr praktischen
Wert, weil infolge der zentrischen Auf¬
hängung ein Springen des Glases, beson¬
ders bei schadhaften Glühkörpern, fast
gänzlich ausgeschlossen erscheint.
Ein weiterer Vorteil dieses Brenners
besteht darin, daß die Glasglocke aus
Indifferentglas hergestellt ist und daß
die Trichterform der Glasglocken mit
einem Rand ansgestattet ist, auf wel¬
chen sich ohne jede Schraubenbefesti¬
gung alle im Handel befindlichen Scha¬
len, Reflektoren und Zierglocken auf¬
hängen lassen.
Eine weitere Neuerung ist die Invert-
lampe.mit dem „Tangentbrenner", so
Lampen-Reklame.
benannt nach der Berührung, dem Tam-
gentieren innerhalb der Lampe selbst,
die auf dem Gleichstromprinzipe be¬
ruht. Bei den bisherigen Gasbrennern
wird die Gaszufuhr leicht zu reichlich
eingestellt und dadurch ein späteres
Rußen und vor allem eineGasverschwen-
dung verursacht, denn so lange die
Brennerteile noch nicht auf die höchste
Erwärmung gebracht sind, ist zum Be¬
heizen des vollen Glühkörpers eine
größere Gasmenge nötig. Wird aber der
Brenner im kalten Zustande auf die rich¬
tige Gasmenge einreguliert, so erscheint
der Glühkörper zunächst nur teilweise
beheizt, womit manchmal auch ein
Flackern verbunden ist. Beim Berüh¬
rungsbrenner sind diese Umstände über¬
wunden. Ein Flammenstoß rechtwinklig
gegen irgend eine Stelle der Glühkörper¬
wandung kommt in Wegfall und die
Flamme wird in mehreren, tangential
zum Brennerkopf-Umfange, also fast
parallel zur Glühkörperwand gerich¬
teten Strahlen Sanft auf die Glühkörper¬
wand geleitet, so daß der Glühkörper
geschont und, weil auch ein nach ab¬
wärts gerichteter Flammenstoß fehlt, die
empfindliche Befestigungsstelle des
Glühgewebes durch die Flammen über¬
haupt nicht beansprucht wird. Das Ein¬
regulieren der Gaszuführung ist dadurch
erleichtert, ein zu großes Einstellen des
noch nicht erwärmten Brenners fast un¬
möglich, weil bei zu großer Gaszufüh¬
rung dunkle Punkte, durch die „Kegel"
der einzelnen Flammen verursacht, am
Glühkörper sichtbar werden und so
einen sicheren und zuverlässigen Anhalt
dafür geben, daß die Gasmenge sich
nach einiger Brenndauer als zu groß er¬
weisen wird. Gasverschwendung und
Rußen werden daher vermieden.
Unstreitig das größte Interesse muß
ein als vorzügliche und billige Ge¬
schäftsreklame dienendes Lichtschild er¬
wecken. Eine neuartige Konstruktion
ist aus lackierten Eisenplatten herge¬
stellt, die Gläser des Schildes sind in
Oelfarben ausgeführt. Bei Tageslicht
wirkt das Schild wie jedes andere
Reklameschild. In der Dunkelheit, d. h.
bei Abendbeleuchtung lenkt das Schild
die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich
und zwar durch eine sehr einfache Ein¬
richtung, welche es ermöglicht, daß die
Buchstaben des Schildes in rascher
Folge nacheinander in die Erscheinung
treten, genau wie man das Wort von
Buchstabe zu Buchstabe liest. Ein be¬
sonderer Effekt wird dadurch hervorge¬
bracht, daß die Buchstaben in verschie¬
denen Farben erscheinen. Der Text
tritt nach und nach in roter, gelber oder
grüner Farbe hervor. Es ist auch ohne
weiteres angängig, den Farbenwechsel
in der Weise vorzunehmen, daß, wenn
das Schild heute roten und grünen Text
zeigt, morgen gelbe und blaue Schrift
erscheint usw. Diese Konstruktion ver¬
ursacht keinerlei besondere Unkosten,
da die Bewegung durch Wärmestrahlung
der Lampe hervorgebracht wird, wäh¬
rend bei anderen Lichtreklamen ein
Motor, Widerstandsrollen etc. ange¬
wandt werden müssen, die viel Strom
verbrauchen. Die Konstruktion arbeitet
zuverlässig und beansprucht keinerlei
Wartung, abgesehen davon, daß die
Glühlampen hin und wieder ausge¬
tauscht werden müssen. Da die Glüh¬
lampen konstant brennen, so arbeitet
der Apparat sparsam, denn die Lampen
werden nicht, wie bei anderen Licht¬
schildern, ständig ein- und ausgeschaltet.
Während die bisherigen Reklameschil¬
der immer mehr oder weniger Geräusch
verursachten, ist hier ein durchaus laut¬
loses Arbeiten zu verzeichnen.
Diese Reklameschilder sind nicht nur
für elektrische Beleuchtung, sondern
auch für jede andere Lichtquelle zu be-’
nützen, so für Gas, Petroleum, Azetylen
und selbst für gewöhnliche Kerzen. Es
kann somit in jedem Kino, auch als Avis
für Notausgänge, Toiletten etc., aber
auch für Außenbeleuchtung, Front¬
reklame, Bilderannonce etc. benutzt
werden.
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No. 35
L ■ B ■ B
Seite 9
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Seite 10
L • B ■ B
No. 35
Royal-Films G.m.
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L • B • B
tigste Eilm»Tragödie
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11
11
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2 Akte
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12
L • B • B
No. 35
Der Totentanz
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in der Hauptrolle.
Erscheinungstermin: Schreiben Sie Sofort!
7. September.
WOlltll SiC Qb er ih re Konkurrenz
triumphieren, dann sichern Sie
sich sofort den ersten Film.
WOllCll SiC e j ne glänzende Winter¬
saison erzielen, dann sichern
Sie sich sofort die ganze Serie.
Wollen Sie das große Loos ziehen,
dann sichern Sie sich das Erst¬
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No. 35
L • B • B
Seite 13
Die Konvention der Fabrikanten.
ährend innerhalb der Branche
wegen der Sommerzeit das Ge¬
schäft zu wünschen übrig ließ
1». ■ ■ ! und im Gegensatz zur Saison
ruhig verlief, wurde in Kreisen der Fa¬
brikanten eifrigst daran gearbeitet,
durch eine Konvention die Stabilität der
Gesamtbranche zu sichern. So wie bis¬
her konnte es nicht mehr weiter gehen.
Die ganze Konstellation der Branche,
die als ungesund allerseits anerkannte
Basis mußte geändert und reformiert
werden.
Nachdem die Bestrebungen der
„Fiag“ als endgültig gescheitert anzu¬
sehen waren, fanden sich die Fabrikan¬
ten und deren Vertreteer für Deutsch¬
land zusammen, um selbst einen Modus
zu finden, der die Verhältnisse der
Branche sanieren soll.
Die Verhandlungen wurden vollstän¬
dig diskret geführt und haben jetzt, wie
uns offiziell berichtet wird, in der Grün¬
dung der „Freien Vereinigung der Film¬
fabrikanten“ zu einem endgültigen Re¬
sultat geführt.
Nach den Informationen, die uns offi¬
ziell von dem Generalsekretär gegeben
wurden, werden die Verkaufbedingun¬
gen der Mitglieder der Vereinigung fol¬
gende sein:
1. Die Lieferung erfolgt ausschlie߬
lich an solche Firmen, welche sich durch
Unterzeichnung des aus der Anlage er¬
sichtlichen Revereses verpflichtet ha¬
ben, die Verkaufsbedingungen der Ver¬
einigung inne zu halten.
Die Reverse sind dem Syndikus der
Freien Vereinigung einzureichen. Vor
Anerkennung des Reverses seitens des
Syndikus ist jede Lieferung unzulässig.
2. Folgende Mindestverleihpreise in
Prozenten vom Einkaufspreise sind inne¬
zuhalten:
für die 1. Woche 30°/o
ff
ff
ff
ff
z.
3.
ff
ff
ZU"/.
17 7 .
ff
ff
4.
ff
14 7 .
ff
ff
5.
ff
12 7 .
ff
ff
6.
ff
10 7 .
ff
ff
7.
ff
9 7 .
ff
ff
8.
ff
8 7 .
ff
ff
9.
ff
7 7 .
ff
ff
10.
ff
6 7 .
ff
ff
11.
ff
57 . 7 .
ff
ff
12.
ff
5 7 .
ff
ff
13.
ff
4 7 .
ff
ff
14.
ff
. 3 ‘ /! ° /0
ff
ff
15.
und
jede weitere
,, „ IJ. UI
Woche 3°/o-
3. Pendeln ist mit einem Aufschlag
von 33V 3 0 /# für die erste Woche und 25
Prozent für die zweite Woche zu be¬
rechnen.
Einlagen ab 13. Woche mit 3 1 / 2 Pfg.
pro Woche.
Die Kündigung der Programme ist
nur vierwöchentlich und zwar nur zu je¬
dem Freitag zulässig.
Der Mindestpreis für ein Tagespro¬
gramm beträgt 10 Mk.
4. Die Films dürfen nur innerhalb
Deutschlands und der Schweiz verliehen
werden.
5. Es dürfen ausschließlich Films von
den der Freien Vereinigung angeschlos¬
senen Fabrikanten bezogen werden.
Der Erwerb und das Verleihen von Films
anderer Herkunft ist unzulässig.
6. Der Export von Films nach dem
Auslande und der Import von Films aus
dem Auslande ist nicht gestattet.
7. Die Films dürfen nur an solche
Kinotheater verliehen werden, welche
ausschließlich Films von Mitgliedern der
Vereinigung vorführen und sich durch
Unterschrift des aus der Anlage ersicht¬
lichen Reverses hierzu verpflichten.
8. Jede Vergünstigung irgendwelcher
Art (Provisionen, Reklamezuschüsse
etc.) wird als Umgehung der Mindest¬
verleihpreise angesehen und ist deshalb
unzulässig. Ebenso ist es unzulässig,
Angestellten von Theatern Geschenke
irgend welcher Art zu versprechen oder
zu gewähren.
9. Die Vorführung wird ausschlie߬
lich für Deutschland und für die Schweiz
gestattet. Jedem Film wird seitens des
Fabrikanten eine besondere Bescheini¬
gung beigegeben, mit welcher das Auf¬
führungsrecht für Deutschland und die
Schweiz ausdrücklich übertragen wird.
Jede Aufführung ohne diese Bescheini¬
gung ist unzulässig.
Der Verleiher isi verpflichtet, jedem
verliehenen Film die ^us der Anlage er¬
sichtliche eidesstattliche Erklärung bei¬
zufügen, und nur mit diesem, von der
Freien Vereinigung zu liefernden For¬
mular, das Aufführungsrecht für die
Dauer des Leihvertrages Dritten zu
übertragen.
Der Verleiher haftet für die vollstän¬
dige Ausfertigung dieser Urkunde.
Zur Durchführung dieser Bedingun¬
gen sind vom Generalsekretär der Ver¬
einigung Reverse ausgearbeitet, die teil¬
weise vom Verleiher und Theaterbe¬
sitzer vor Erwerb der Films zu unter¬
zeichnen sind. Im übrigen wird in Zu¬
kunft auch nur an diejenigen Verleiher
geliefert, die seitens der Vereinigung
als solche anerkannt sind und sich den
Bedingungen unterwerfen. Die Konven¬
tion soll am 11. Oktober in Kraft treten
und für die Mitglieder vorläufig ein Jahr
bindend sein.
Die Tätigkeit des Agitations-Comites.
i
n einer letzten Sitzung des Agi
tations-Comites der kinemato-
graphischen Fachpresse zur Be¬
kämpfung des äußeren Feindes
konnte zur allgemeinen Zufriedenheit
konstatiert werden, daß man der Tätig¬
keit des Agitations-Comites auch in
Theaterbesitzerkreisen sympathisch ge¬
genübersteht, wie dies eine Reihe von
Zuschriften ernst zu nehmender Kino¬
besitzer bezeugt. Es wurden auch be¬
reits aus Kreisen der Theaterbesitzer
freiwillige Beiträge für den Fonds des
Agitations-Comics gezeichnet, die be¬
weisen, daß man die bisherige Tätigkeit
einer neuen Interessenvertretung richtig
einschätzt. Aus den zahlreichen Zu¬
schriften dürften einige Sätze besonders
interessieren. So schreibt z. B. ein
Theaterbesitzer in der Einleitung seiner
Zuschrift folgendes:
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• v -V;/..;‘'
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2-Akter
inhardt, Berlin SW. 48 .
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•--f;. I-
Seite 16
L • B • B
No. 35
„Was man vom sogenannten
Schutzverband bisher vergeblich er¬
hoffte, fangen Sie schon an, uns zu
geben und es wurde sicher die höchste
Zeit. Alle Achtung! Sie legen tüch¬
tig los; so ist's recht, so nur weiter
und wenn ich kann, werde ich ordent¬
lich mithelfen! Wie ich erfahren habe,
arbeiten Sie bereits mit Erfolg in der
Düsseldorfer Steuer - Angelegenheit.
Düsseldorf ist eine Stadt mit feinerem
Publikum und außerordentlich großem
Fremdenverkehr; unser Ort ist ein
Städtchen mit 50 000 Einwohner, fast
ausschließlich nur Arbeiterpublikum,
und dennoch haben wir ab 1. Septem¬
ber dieselbe Erdrosselungssteuer wie
in Düsseldorf. Dem armen Arbeiter
wird das Geld direkt aus der Tasche
gelockt und wir Theaterbesitzer ar¬
beiten direkt mit Unterbilanz.“
Sehr interessant und für den augen¬
blicklichen Kampf zwischen Kino und
Theater bezeichnend sind auch folgende
Zeilen einer Zuschrift:
„Was nun meine Person anbelangt,
so bin ich mit Leib und Seele zum
Kino übergegangen und ich bleibe
auch treu. Ich war ehemals Schau¬
spieler, Ober-Regisseur und mehrfach
Direktor; weil es so „schön“ beim
Theater war, ging ich ins andere La¬
ger über.“
Aus Mülheim a. Rhein wird uns dann
ferner geschrieben:
„Die hiesigen Kinoverhältnisse sind
recht unerquicklich und zwar geschaf¬
fen durch ein Polizeileutnant, welcher
den weisen Ausspruch tat: „Ich bin
prinzipieller Gegner der Kinos, ich
würde sie am liebsten wieder ver¬
schwinden sehen. Von mir haben sie
auf keinerlei Unterstützung zu rech¬
nen etc." Und warum? Weil ein paar
Stadtväter gelegentlich einer Ver¬
sammlung für die armen Gastwirte
ihr Veto einlegten. Natürlich fehlt es
auch nicht an einigen Ortsberühmt¬
heiten, die sich dadurch berühmt zu
machen versuchen, daß sie über die
Moral und^Sittenlosigkeit der Kine-
matographen-Theater in Artikeln los¬
ziehen, welche auch bereitwilligst von
einer hiesigen Zeitung gebracht wer¬
den. Selbstverständlich haben sämt¬
liche Theaterbesitzer hier dieses
ehrenwerte Blatt boykottiert. Glück¬
licherweise gibt es auch eine Zeitung,
welche uns in anerkennenswerter
Weise entgegenkommt, und auf diese
Art ist uns Gelegenheit geboten,
Kontre-Artikel zu bringen zur Ent¬
waffnung der Gegner. Doch zur
Sache. Nicht genug, daß wir das üb¬
liche Rauchverbot haben, eine ange¬
messene Pauschalsteuer, Plakat- und
Filmzensur, welche die größte Gefahr
eindämmen sollen, außerdem leistet
man sich noch ein Extra-Verbot, man
setzt die Altersstufe der Kinder nicht,
wie üblich, auf 16, sondern auf 18
Jahre fest. Ist das nicht schön? Aber
es kommt noch dicker. Für den 1.
September hat man eine neue Billett¬
steuer zurechtgezimmert, um ja hinter
den Großstädten wie Düsseldorf und
Köln nicht zurückzustehen, trotzdem
man hier fast ausnahmslos mit Arbei¬
terpublikum zu rechnen hat. Dieser
neue Anteil an den ,Rieseneinnahmen'
der Kinobesitzer beläuft sich für den
Stadtsäckel auf 10 Pfg. pro Billett un¬
ter 50 Pfg., auch auf Kinderbillets und
Militär, über 50 Pfg. 20 Pfg. und über
1 Mark 30 Pfg. Steuer. Die Staats¬
und sonstigen städtischen Steuern
wurden von der Kommision eigen¬
mächtig, ohne unsere Meinung zu hö¬
ren, einfach auf 20 000 Mark festge¬
setzt, obwohl hier einige Theater mit
Unterbilanz arbeiten. Da sind die
Früchte, welche schreiende und heu¬
lende Konkurrenz, die Feinde und
Neider und nicht zum wenigsten die
Sitten- und Moralschnüffler, zu ver¬
zeichnen haben. Leute, die den Kino
nur vom Hörensagen kennen und nur
schimpfen, weil andere es tun oder
aus egoistischen Gründen, teils um
berühmt zu machen, teils weil ihre
Freunde, die Bierwirte, nicht genug
Bier umsetzen. Und das Schlimmste
ist, diese Heuchler, Sitten und Moral¬
schnüffler stehen feixend mit den
Händen in der Tasche draußen vor
unseren Türen, freuen sich ihrer Hel¬
dentaten, welche sie mit Hilfe der Po¬
lizei geleistet. Und die Kinobranche,
machen wir uns selbst nichts vor,
fängt langsam an abwärts zu gehen
auf der Stufenleiter ihres Ruhms. Und
warum, weil wir uns treten lassen und
nicht schreien. Zeigt die Zähne! Wir
haben ja die Mittel dazu, bis in die
niedrigste Hütte muß es dringen, daß
alle Angriffe auf uns nur dem Kon¬
kurrenzneid entspringen, daß unser
„Theater des Volkes“ nicht verrohend,
sondern veredelnd wirkt. Und dazu
ist eine gesunde, kernige Gegenagi¬
tation nötig iri Gestalt von Vorträgen,
Flugblättern und sonstigen Aufklä¬
rungen über den jetzigen Stand und
Wert der Kinematographie. Inzwi .
sehen hat ja, wie ich eben mit Freude
lesen kann, das Agitations-Comite be
reits bedeutende Schritte getan un
auch schon schöne Erfolge zu ver
zeichnen. So ist es recht, nur so wei¬
ter und wir werden siegen. Vor allem
aber tragt Gelder zusammen, denn es
trägt gute Früchte. Was nützen uns
große Vereinsgründungen, Vorstands¬
streitigkeiten, Austragen persönlichen
Schmutzes, wenn nicht Greifbares da¬
bei geleistet wird, wenn der Haupt- j
zweck zerschellt am Persönlichkeits-1
kram. Eine Rechtsschutzstelle fehlt I
uns noch mit kompetenten, in der"
Branche bewanderten Juristen, um
alle ungerechten Steuerlasten und
diktatorischen Uebergriffe von Be¬
hörden auf richterlichem Wege zum
Austrag zu bringen. Doch schnell,
nicht mehr lange zögern, es tut not.
Doch vor allem: tut Geld in den Beu¬
tel; ohne Mammon geht es einmal
nicht. Ich könnte noch manches
schreiben und werde es auch tun,
doch ein andermal, für diesmal
genug.“
Im Anschluß an obige Stichproben,
die das Comite in seiner weiteren Tätig- I
keit nur noch anspornen können, sei
kurz darauf hingewiesen, daß auch die
vom Comite geschaffene Zensur-Kom¬
mission bereits erfreuliche Erfolge zu
verzeichnen hatte. Das Königl. Polizei¬
präsidium in Berlin, bezw. die Theater¬
abteilung desselben stützte sich bisher
bei den Entscheidungen auf die ganz all¬
gemein gehaltenen Bestimmungen des
Preußischen allgemeinen Landrechts. Da
die Entscheidungen der einzelnen Ver¬
waltungsgerichte in Zensurfragen nur
spärlich vorhanden sind, und daher die
Rechtsprechung in dieser Materie noch
wenig ausgebildet ist, da ferner die Be¬
griffe der öffentlichen Sicherheit, Ruhe
und Ordnung von der Zensurbehörde oft
in einer an Willkür grenzenden Auf¬
fassung ausgelegt werden, so muß da- j
nach gestrebt werden, bestimmte Rieht-
Nr. 35
L ■ B ■ B
Seite 1?
>1
Erscheinungstag: 14. SßptßtTlbßr.
Eine Geschichte aus der Großstadt.
Dreiakter. 0 □ a □ □ Mk. 1050,—
BIOGRAPH - BERLIN w. a
Seite 18
L • B • ß
No. 35
linien für die Filmzensur durch Herbei¬
führung von Entscheidungen zu schaffen.
Bisher gelang es der Zensurkommision,
der als Juristen die Herren Rechts¬
anwalt Dr. Wolffsohn und Assessor Dr.
jur. May angehören, zu harte Entschei¬
dungen der Zensurbehörde durch münd¬
liche Verhandlungen bei gegenseitigem
Entgegenkommen abzuändern und für
die Filmfabrikanten günstiger zu gestal¬
ten. Es gelang sogar, vollkommene Ver¬
bote aufzuheben. Für die Filmfabrikan¬
ten ist mit dem Verbot eines Filmsujets
ein erheblicher finanzieller Verlust
gleichbedeutend. Ohne für die Schaffung
von Schundfilms einzutreten, muß doch
den Filmfabrikanten das Recht zuge¬
standen werden, in gleicher Weise wie
die Schaubühnen das wirkliche Leben in
seinen verschiedenen Nuancen fesselnd
zu schildern. Da die Dezernenten der
Zensurbehörde in gleicher Weise wie die
Filmfabrikanten und die Mitglieder des
Agitations-Comites ein Interesse daran
haben, die Richtlinien der Zensur nach
den z. Zt. geltenden Bestimmungen fest¬
gelegt zu sehen, hat das Agitations-Co-
mite eine diesbezügliche gemeinsame
Konferenz der Beteiligten auf dun Kgl.
Polizeipräsidium angeregt, die in den
ersten Tagen des September stattfinden
und auch die Dezernenten des Königl.
Polizeipräsidiums zu ihren Teilnehmern
zählen wird. In beiden Lagern, nämlich
bei der Zensurbehörde und beim Agi-
tations-Comite in Gemeinschaft mit den
Filmfabrikanten wird fieberhaft gear¬
beitet, um das für diese Konferenz wich¬
tige Material zusammenzutragen und zur
Besprechung bereit zu halten. Das da¬
durch gewonnene Resultat der gemein¬
schaftlichen Konferenz wird alsdann
dem zuständigen Minister zur weiteren
Veranlassung überreicht werden und
bildet hoffentlich die Brücke zu der von
allen Interessentenkreisen unserer
Branche gewünschten Reichsfilmzensur,
deren Erreichung auf noch zu schaffen¬
der gesetzlicher Grundlage das Werk
des Agitations-Comites ehrenvoll krönen
würde.
Ein geradezu glänzendes Resultat
wurde inzwischen durch das Agitations-
Comite in Wilmersdorf bei Berlin er¬
zielt. Die Stadtverwaltung sah sich ver¬
anlaßt, dem Säckel der Kinobesitzer
Daumenschrauben anzulegen und eine
erhöhte Steuer für Kinobetriebe einzu¬
führen. Durch rechtzeitiges Eingreifen
im Aufträge des Comites und eine ent¬
sprechende Beschwerde beim Regie¬
rungspräsidenten ist die Erdrosselungs¬
steuer für Wilmersdorf gefallen und da¬
mit sind die Kinobesitzer dieses auf¬
strebenden Ortes nicht nur von einem
schweren Alpdruck befreit worden,
sondern es sind den Theaterbesitzern
die gesamten bereits bezahlten Steuer¬
beträge zurückgezahlt worden.
Der Schriftführer des Lokalverban¬
des für Kinematographen-Interessenten
von Hamburg und Umgegend leistet sich
in seinem letzten Protokoll insofern eine
Entgleisung, als er im Anschluß an die
Bekämpfung der Kinos durch die Thea¬
ter und die Abwehrbroschüre de.
Bühnengesellschaft folgendes bemerkt:
„Bedauerlich ist es, daß sogar in den
Reihen der gesamten Interessenten
keine Einigung zu erzielen ist und die
Herren Fabrikanten, welche doch
eigentlich „von den Theaterbesitzern
leben“, nur mit den Redakteuren einiger
Fachzeitschriften verhandelt haben, und
die Hauptinteressenten, die Kinemato-
graphenbesitzer, die alles bezahlen
sollen, nicht berücksichtigen. Gerade
hier sollte mit sämtlichen Gruppen zu¬
sammen gearbeitet werden, um ge¬
schlossen gegen den Feind vorgehen zu
können.“
Der Herr Schriftführer übersieht voll¬
ständig, daß die geschlossene Organisa¬
tion der Theaterbesitzer die Mitarbeiter
der Fachpresse und ihre Redakteure auf
dem Bundestage in Berlin in beleidigen¬
der Weise ausgeschlossen hat. Nach¬
dem aber die zur Zeit bestehende Or¬
ganisation nichts geleistet und ein Zu¬
sammenarbeiten mit derselben unmög¬
lich erschien, dürften die bisherigen,
vorstehend kurz skizzierten Resultate
der Herren „Redakteure“ den besten
Beweis dafür liefern, daß die Herren Fa¬
brikanten die richtige Adresse wählten,
indem sie diesen „Redakteuren“ die
Wahrnehmung ihrer Interessen über¬
trugen.
Der Kampf gegen den äußeren Feind
ist bereits mit so erfolgreichen Mitteln
geführt worden, daß wohl anzunehmen
ist, wir werden von weiteren Angriffen,
besonders aus Bühnenschriftsteller¬
kreisen, verschont bleiben und selbst die
Bühnengenossenschaft und der Goethe¬
bund werden kaum noch nennenswerte
Anschläge gegen uns planen. Und dies
alles, weil endlich einmal unter Ausschal¬
tung der Vereinsmeierei und der „be¬
zahlten“ Schriftführer diejenigen Per¬
sonen in Aktion traten, die auf Grund
ihrer Bestinformiertheit über die ver¬
schiedenen Verhältnisse in der Branche
in der Lage sind, den Kampf gegen den
äußeren Feind auch im Interesse der
Theaterbesitzer mit Erfolg durchzufüh¬
ren. Das Agitations-Comite wird sich in
die Angelegenheiten des Schriftführers
und seines Verbandes nicht mischen,
verbittet sich aber jede Kritik eines
hierzu Unberufenen.
Papierfilms und Filmkontrolle.
o soll es denn zur Wahrheit wer¬
den! Man wird, wie der Photo¬
graph, auch beim Kino mit Pa¬
pierabzügen arbeiten. Vorweg
sei bemerkt, dies bedeutet eine Revo¬
lution auf kinematographischem Gebiete
mit dem erfreulichen Resultate, damit
mehr wie eine Gefahr beseitigen zu kön¬
nen. Denn durchscheinendes Papier für
unsere Zwecke gibt es noch nicht, man
kann also höchstens reflektierendes Pa¬
pier in Betracht ziehen und das bedeutet
eine von der bisherigen abweichende
Beleuchtungsart. Bei den zurzeit mit
Erfolg durchgeführten Versuchen, denn
von solchen nur kann vorerst die Rede
sein, hat man statt der Bogenlampe
Nernst-Glühlampen verwendet. Wird
dies allgemein möglich sein, so eröffnen
sich ganz neue Perspektiven, denn die
Behandlung des Lichts während dei
Vorführung, die Stromregulierung, die
Vorsicht wegen Gefahr eines Brandes
werden Reduktionen erfahren können
An die Technik tritt die Aufgabe heran,
zweckentsprechende Glühlampenarten
für die Kinopraxis zu schaffen und wenn
man nur daran denkt, daß an Stelle des
Auswechselns von Kohlenstiften ein
rasches Einschalten oder Einschrauben
No. 35
L - B - B
Seite 19
ifConfinenfal
In Anbetracht des geradezu wunderbaren
grandiosen Erfolges
welchen der Sensationsschlager
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In Nacht und Eis
den meisten Tbeaterbesitzern gebracht hat, sehen wir uns aus Gründen der jetzt noch
täglich einlaufenden Aufträge
veranlaßt
Nachbestellungen
unter sehr vorteilhaften Bedingungen auszufiihren. Interessenten wollen sich daher unverzüglich
an uns wenden.
Wir bringen nachstehend eines der vielen uns freiwillig zugegangenen Anerkennungs¬
schreiben zur allgemeinen Kenntnis:
CONTINENTAL Kunst-Film Ges.
BERLIN.
Ab Sonnabend, den 24. er. wurde hier in meinem Union-Theater
Ihr Film, dns Seedrama „In Nadit und Eis“ vorgeführt. Dies großartig
inscenierte in allen Einzelheiten so naturwahr dargestellte Bild hat in der
ganzen Stadt einen so großen Beifall gefunden, daß mein Union-Theater
seit Vorführung des Films „Die weiße Sklavin“ keinen so ungeheuren Andrang
mehr erlebt hat, wie in diesen letzten Tagen. Da kinematographische Dar¬
stellungen in dieser Weise dazu angetan sind, die Kinematographie in hohem
Maaße zu fördern, und sich mehr und mehr die Gunst des Publikums und
der Behörden zu sichern, so nehme ich hiermit Veranlassung, Ihnen für diese
großartige Leistung meine vollste Anerkennung auszusprechen.
Hochachtungsvoll
Pirmasens. UNION (U.-T.) THEATER
gez. H. Ohr.
Wir machen noch bekannt, daß wir durch den in Kürze fertiggestellten
Bau unseres Riesen-Ateliers
welches mit den besten Mitteln und Apparaten der modernen Kino=Technik ausgestattet ist,
ebenso durch die bedeutende Erweiterung unserer
Fabrikations-Anlagen
in der Lage sind, den hochgestelltesten Ansprüchen an
Darstellung, Ausstattung und Technik
Rechnung zu tragen.
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Seite 20
L • B • B
No. 35
einer neuen Glühlampe treten könnte,
hätten die Versuche mit den Papierfilms
auf ihrem uneigentlichen Gebiete einen
hervorragenden Erfolg zu verzeichnen.
Das Wesen der Projektion von Pa¬
pierphotographien ist bei festem oder
bewegtem Lichtwerfer das gleiche:
durch eine Kombination von Spiegeln
und Linsen die Lichtstrahlen derart ge¬
nügend auf das Bild zu konzentrieren,
daß es, auf die Leinwand reflektierend,
sich dort deutlich, hell und klar wahr¬
nehmbar wiedergebe. Um dies erreichen
zu können, benutzt man für die Bilder
metallisches Papier, eine Papiermasse,
die mit einer metallischen Schicht be¬
deckt ist. Die Masse hat außerdem eine
lichtempfindliche Schicht, durch welche
vom Negativ mit dem bisherigen Ver¬
fahren das Positiv gewonnen wird. Wie
die Emulsion, so wird auch die Metall¬
schicht auf chemischem Wege (mit Zu¬
hilfenahme elektrisch betriebener Vor¬
richtungen) auf das Papier gebracht.
Die bisherigen Versuche haben er¬
geben, daß die Projektion feststehender
Bilder sich in nichts von solchen mit
Glasdiapositiven unterscheiden, so daß
man getrost Versuche mit Papierfilms
für Kinematographen anstellen konnte.
Denn auf einem Blatt Metallpapier in
Größe einer Postkarte war ein Dutzend
Bilder photographiert und gelungen pro¬
jiziert worden, man hatte somit ein Ma¬
terial, das an Raum und Gewicht die ge¬
ringsten Ansprüche stellt, das, auf Films
übertragen, Millionen Ersparnisse beim
Transport bedeuten muß. Es wurde ein
Kinematograph konstruiert, dessen Lam¬
penkasten sich naturgemäß nicht hinter
dem Filmfenster, sondern seitlich davon
befand. Von hier aus wird das Licht
auf das Filmfenster konzentriert, das
darin erscheinende papierne Filmband
läßt keine Lichtstrahlen durchdringen,
sondern reflektiert sie alle durch das
Objektiv nach der Leinwand. Auch der
Laie wird den Einwand erheben müssen,
daß solcher Art bedeutend mehr Licht
benötigt werden müßte. Bei den Ver¬
suchen mit Kohlenbogenlampen ergeben
aber schon 20 Amperes sehr befriedi¬
gende Leinwandbilder und bei Nernst-
Lampen erhöht eine Spiegel- und
Linsenkombination deren Leuchtkraft.
Dieser Teil des Problems ist also auf
richtiger Fährte, eine wirklich prak¬
tische Lösung wird nicht lange auf sich
warten lassen.
Zu der erwähnten Transporterspar¬
nis bei Papierfilms käme noch die län¬
gere Lebensdauer derselben hinzu, denn
sie nützen sich fast gar nicht ab, ein Zer¬
brechen oder Zerreißen, ein Zerkratzen
oder Zerschrammen ist nur auf außer¬
gewöhnliche Umstände zurückzuführen.
Setzt man das Metallpapier zu großer
Hitze aus, so wird es — etwa nach einer
halben Minute — springen oder braun
werden und ohne Flamme, geschweige
denn einer Stichflamme, bei kleiner
Rauchentwicklung nicht brennen, son¬
dern verbrennen, dem durch etwas
Wasser sofort Einhalt geboten werden
kann.
Während man also auf dem besten
Wege ist, ein wirklich feuersicheres;
Filmmaterial zu beschaffen, werden An¬
strengungen gemacht, den Wert des
etwa hierdurch zu verdrängenden Zellu¬
loidfilms zu heben. Dies kann am besten
durch Schonung des Materials erfolgen
und zur Erleichterung derselben soll
eine Vorrichtung dienen, bei welcher
der durch den Führungskanal gleitende
Film vorher ein durch eine Glühlampe
beleuchtetes „Filmfenster“ zu passieren
hat. Der Vorführende hat also schon
vor der Projektion eine Kontrolle des
Films und zwar eine höchst einfache und
sichere. Natürlich muß die Bewegung
vor diesem Filmfenster auch eine inter¬
mittierende, ununterbrochene sein. Dies
ist sehr einfach dadurch zu erreichen,
daß dieses Fenster mit seiner Glühlampe
in einem mit Asbest ausgeschlagenem
Gehäuse so angebracht wird, daß der
Film dann durchpassiert, wenn er die
Abrollbewegung bereits beendet hat
und nur noch vom Kinomechanismus
transportiert wird, also unmittelbar hin¬
ter der bei jedem Apparat nötigen
Schleife. Die ganze Konstruktion ist so
einfach, dabei so wertvoll, daß bald je¬
der Operateur sich dieselbe selbst an
seinem Apparat „installieren“ dürfte. So
bringt die Technik Schritt für Schritt die
Kinematographie auf eine immer höhere
Stufe.
Ein neues U. T. in Cassel.
naufhaltsam, trotz aller behörd¬
lichen Beschränkungen, Steuer¬
erhöhungen und Anfeindungen
seitens der Abseitsstehenden,
die den Volksgeschmack niemals ver¬
stehen werden, schreitet die Kinemato¬
graphie vorwärts. Ueberall werden ihr
neue Tempel errichtet, und immer deut¬
licher bemerkt man die Umwandlung,
die sich innerhalb unserer Theaterpraxis
vollzieht. Moderner, großzügiger Kauf¬
mannsgeist und die schaffende Kraft des
neuzeitlichen Architekten dehnen die
ehemaligen Kinoläden zum veritablen
Theater, jetzt schon zum Aufsehen er¬
regenden Lichtspielpalast aus, Auch die
vornehme und ruhige Residenzstadt
Cassel ist in deren Bereich gezogen.
Der Hessische Bankverein hat am
Königsplatz einen Riesenbau erstehen
lassen, der auch gleichzeitig für die Pro-
jektions-Aktien-Gesellschaft „Union“ in
Frankfurt a. M. Raum ließ für das
neueste Union-Theater.
Ein mächtiges Portal wird überkröni
durch einen riesigen Glas-Mosaikbogen,
der durch wechselndes Schaltsysten.
mit prächtigen Lichteffekten von vor¬
züglicher Wirkung ist. Der breite Vor¬
raum mit absteigender Treppe empfängt
sein Licht von der gewölbten Decke,
deren Leuchtkörper in Kassettenform
angenehmen Eindruck machen. Die
durch ein schmiedeeisernes Geländer in
der Mitte getrennte Treppe hat am vor
deren Geländerkopf auf hoher Säule ein I
originelles Wahrzeichen der Kinemato-
graphie: eine Eule mit Photographen
und Mutoskop-Apparat. Der sich an
das Treppenhaus anschließende Kassen
raum hat als Pendant zur seitlichen
Kasse vis-ä-vis einen entzückenden
Wandbrunnen mit Blumenarrangements,
in dessen Becken muntere Goldfische
ihr Spiel im Wasser treiben.
Jetzt folgt das Vestibül mit Garde-
robenabgabe, Bureauräumlichkeiten, !
Toiletten etc., und nun erst gelangt der i
Ko. 35
L * B - B
Seite 21
Für September sind 2., 3. und 4.
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Serie 1912/13
Monopolfilms
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No. 35
Besucher in den Theatersaal, der für 600
Personen Platz bietet.
Der ganze Raum wird vornehmlich
von zwei Farben beherrscht: grün und
gelb. Die Wiener Thonet-Stühle sind,
was wir besonders als richtig anerken¬
nen, nicht direkt hintereinander zur
Aufstellung gelangt, sondern seitlich
verschränkt, damit der Besucher keinen
direkten „Vorgesetzten“ hat und da¬
durch ungehinderte Aussicht genießt.
Der richtige Theatereindruck wird
außerdem noch erhöht durch die im
Hintergrund befindliche Logenreihe, de¬
ren einzelne Räume durch hohe Wände
getrennt sind. Die gewölbte Decke zeigt
dem kritischen Beobachter schlechte
Verputzung, während die in einer langen
Reihe angeordneten sieben Kronleuch¬
ter sehr lobenswerte elektrische Licht¬
effekte bieten. Mit Buntverglasung aus¬
gestattete Seitenbeleuchtungsflächen
wirken ebenfalls äußerst stilvoll.
Die Riesenbühne wurde mit einem
teuren Vorhang versehen, der mit herr¬
lichen Applikationen ausgestattet ist.
Links und rechts neben der Bühne sind
zwei Programmnummern-Anzeiger ange¬
bracht, die von einem Orchester-Mit¬
glied auf elektrischem Wege bedient
werden. Die Musiker sind durch eine
Balustrade dem Publikum gegenüber
verdeckt. Als geschäftsführender Di¬
rektor ist Herr Peter Kohl bestellt, der
die Honneurs für die Eröffnungs-Fest-
Vorstellung, zu der das Publikum (ohne
Kassenöffnung) zum Freitag, den 30.
August, eingeladen wurde, übernommen
hat. Die gesamte kinotechnische Ein¬
richtung stammt aus der Werkstatt der
Frankfurter „Union“, deren technischer
Leiter, Herr L. Schuch, für den fest¬
lichen Eröffnungs - Abend gleichzeitig
auch die Ausübung der Projektion über¬
nommen hat. Der Vorführungsraum
befindet sich im Hintergrund des Saales
über den Logen; der Lichtstrahl geht
also von hinten mitten durch den Saal.
Zur Aufstellung gelangte die bekannte
und bewährte Theater-Maschine. Die
baupolizeiliche Abnahme erfolgte am
Donnerstag. Es war, gewiß, ein Aus¬
nahmezustand, nicht die geringste Be¬
anstandung zu verzeichnen. Für die
Sicherheit des Publikums waren vorher
verschiedene schwerwiegende Notwen¬
digkeiten als Bedingung aufgestellt. Im
Vorführungsraum erregte die „Theater-
Im Sommer
haben Sie am besten Zeit Ihre
Kenntnisse auf allen Gebieten der
Kinematographie zu erweitern. -
Lesen Sie daher ständig die Fach¬
zeitschrift „Lichtbild-Bühne.“
Sie erreichen Ihren Zweck! —
Abonnement Mk. 2,- pro Quartal.
Verlag der „GichtbiifeBühne“
BERGIN $.0.1«. Hithadliipclislpasse II.
Maschine“ der „Union“ mit ihren
neuesten feuerschutzpolizeilichen Vor¬
richtungen bei den Herren der Ab¬
nahme-Kommision lebhaftes Interesse;,
ein allgemeines „Bravo!“ und „Vorzüg¬
lich!“ war das Endurteil der empfange¬
nen Eindrücke im Vorführungsraum.
Die Fest-Vorstellung des neuen „U.-T.“
in Cassel am Freitag, den 30. August,
abends 8 Uhr.
(Telephonisch übermittelter Original-
.Bericht.)
Bereits um 1 I 2 8 Uhr begann sich der
Saal zu füllen. Eingeladen war die Elite
des Casseler Publikums. Zirka 25
Kränze und Blumenspenden mit oft sehr
prächtigen Schleifen schmückten En¬
tree, Treppenhaus, Kassenraum und
Vestibül. Unter den Erschienenen wa¬
ren u. a. zu bemerken: Se. Durchlaucht
Prinz Josias von Waldeck, Oberbürger¬
meister Dr. Scholz, die Geheimen Re¬
gierungsräte Rauch, Langemeister,
Fitzau, Wittkowski, Mahraun, Eberts,
Dr. Heußner, Behrendt, Marcard, Ober¬
regierungsrat Marcard, Landrat Freiherr
Wolff von Gudenberg, Landgerichts¬
direktor Haempfing, Kommerzienrat
Knopf und viele andere prominente
Persönlichkeiten mit ihren Damen.
Bei stark besetztem Hause begann
das Fest-Programm; jede einzelne Piece
brachte einen vollen Erfolg und unge¬
teilten Beifall.
Den Anfang machte ein originelles
kinematographisches Extempore: ein
Lokalfilm von Cassel, der speziell die
landschaftlichen Schönheiten des bench-
barten Wilhelmshöhe mit den rauschen¬
den Cascaden, Aquädukt, Wasserfall,
Riesenfontaine etc. zeigte. Der Prolog-
Sprecher Arthur Mellini bildete in die¬
sem Film den flüchtigen Pol in der er¬
schienenen Ruhe als Variante auf den
ruhenden Pol in der Erscheinungen
Flucht. Die geistvollen Worte des Pro¬
logdichters Ernst Freiherr von Wolzogen
fanden äußerst starken Beifall.
Das Programm brachte nachfolgende
Film-Darbietungen:
Ouvertüre
Jubel-Ouverture Carl Maria von Weber.
Festprolog
zur Eröffnung der „U.-T.-Lichtspiele", ver¬
faßt von Ernst Freiherr von Wolzogen, ge¬
sprochen von Arthur Mellini, Berlin.
„U. T.-Woche“
Optische Berichterstattung.
Momentbilder aus dem Leben der kaiserlichen
Familie
a) Die Majestäten in Kiel.
b) Ter Kaiser bei der Parade im Lustgarten
zu Potsdam zur 200. Wiederkehr des Ge¬
burtstages Friedrichs des Großen. (Auf
Allerhöchsten Befehl aufgenommen,)
c) Der Kronprinz auf der Jagd.
d) Die Kronprinzessin in Döberitz.
e) Prinzessin Viktoria Luise.
Die deutsche Hochseeflotte
Deutschlands Zukunft.
PAUSE
Vorspiel
aus dem Kriegs-Schauspiel „Theodor
Körner“.
THEODOR KOERNER
Ein Lebensbild aus der vaterländischen
Geschichte.
— 3 Akte. —
1. Akt: Seine Jugendzeit.
2. Akt: Das eiserne Kriegsjahr 1813.
3. Akt: Der Tod des Helden.
Mitwirkende: Das 1. Garde-Dragoner-Regi-
ment in Berlin. Historische Uniformen und
Requisiten: Königl. Zeughaus, Berlin.
Bei den Muruts
Ethnographische Studie aus Borneo.
Max bleibt ledig!
Humoreske, verfaßt und gespielt von dem
berühmten Kino-Darsteller Max Linder.
U. T.-Marsch.
Der Kinematographie ist ein neuer,
stolzer Tempel errichtet worden. — Die
Casseler Presse hat schon vor der Er¬
öffnung in spaltenlangen Artikeln dem
neuen bewunderswerten Etablissement
das günstigste Prognostikon ausgestellt.
Den Architekten Meißner u. Liborius
gebührt für den Bau, und der Firma
Meusching u. Spier für die künstlerische
Innenausstattung besondere Anerken¬
nung.
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28. September:
Hungrige Hunde
Regie; Max Mack.
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Telephon: Amt Lützow, 9635. Ffiedfich^SträSSe 224. Telegr.-Adr.: Eikofilm Berlin.
Seite 26
L ■ B • B
No. 35
5. Oktober
erscheinen
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No. 35
L - B - B
Seite 27
Es erscheinen am
12. Oktober: Die Zigeunerin
Drama Regie: Max Mack.
Wie sich der Kientopp rächt
Humor
i9. Oktober: Der Ehrlose
Drama Regie: Ernst A. Becker.
26. Oktober: Das Bild der Mutter
Drama Regie: Max Mack.
Der stellungslose Photograph
Humor Regie: Max Mack.
Eiko-Film ?=ra Berlin
Telefon: Amt Lützow, 9635
Friedrich-Straße 224
Telegr. ■ Adr.: Eikofilm, Berlin
Seite 28
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No. 35
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VICTORIA»FILMS
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Friedrichstraße 235, Portal 31
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Telegrammadresse: „VJCTORInFJLM“.
In den Ländern, wo noch nicht vertreten, solvente Agenten gesucht.
Nr. 35
L ■ B ■ B
Seite 29
Der Zwergprojektor.
n der Jahresausstellung der fran¬
zösischen Physikalischen Gesell¬
schaft in Paris, die in der Halle
des Vereins zur Aufmunterung
nationalen Industrie stattfand,
wurde auch ein Aufsehen erregender
Kinematograph vorgeführt, der einen
bisher für unmöglich gehaltenen winzi¬
gen Lampenkasten vor einem gewöhn¬
lichen Mechanismus aufwies.
Die Laterne hatte nicht mehr als 16
Kubikzoll Umfang, sie konsumiert etwa
15 Kilowatt, während sonst 2500—3000
Watt verbraucht werden. Trotz dieser
kolossalen Kraftreduktion war das Licht
voll und das Filmbild ebenso hell und
klar wie sonst. Es erscheint die Mög¬
lichkeit eines solchen Lichtes mit der¬
artiger Wirkung unglaublich, und den¬
noch ist es zur Wahrheit geworden.
Es ist allbekannt, daß die Menge des
Lichts, das auf irgend einen Gegenstand
fällt, von der Entfernung zwischen Licht
und Gegenstand abhängt. Ist die Licht¬
quelle eine elektrische Bogenlampe, so
muß diese etwa vom rückwärtigen
Teile des Kondensors entfernt sein,
sonst würde das Glas sofort durch die
vom Licht entwickelte Hitze zum
Platzen gebracht werden. Die Wärme
schon (also nicht erst die Hitze) dehnt
das Glas des Kondensors aus, das in
einem Rahmen steckt. Nur ein sehr
kleiner Teil des von der elektrischen
Bogenlampe erzeugten Lichtes dringt
durch den Kondensor und dann durch
das Objektiv auf die Leinwand.
E)er Zwergprojektor hat keine elek¬
trische Bogenlampe, an ihrer Stelle wird
eine Fadenlampe ganz besonderer Kon¬
struktion verwendet. Doch auch bei
dieser würde die große Nähe der Licht¬
quelle zum Kondensor dessen der
Lampe zugekehrte Linse gefährden, es
wird daher die Leuchtkraft der Lampe
während der Dauer der ruckweisen
Fortbewegung des Films unterbrochen.
Die Lampe brennt also, wenn der Film
vor dem Fenster des Mechanismus steht
und ist erloschen, während die einzelnen
kleinen Filmbilder wechseln. Dadurch
wird auch die Blende erspart, die dazu
dient, während des Bildwechsels eine
Wand zwischen Licht und Bild zu
bringen.
Die Methode, wie der Synchronismus
zwischen Bilderwechsel und Unter¬
brechung des Lichtes erreicht wird, ist
höchst einfach. Die Spindel des Film¬
rades, das die Bewegung des Bildes ver¬
ursacht, ist verlängert und hat eine
direkte Verbindung mit dem der Lampe
zugeführten elektrischen Strom. Wäh¬
rend der effektiven Beleuchtung des
Bildes ist die Lampe bedeutend „über¬
laden“, so daß die elektrische Kraft, so¬
weit dies möglich ist, eher in Licht als
in Wärme verwandelt wird. Das Re¬
sultat der Adoptierung dieser beiden
Prinzipien: Ueberladung und Strom¬
unterbrechung, ermöglicht es, ein grelles
Licht zu erhalten, das in der Praxis kalt
ist. Die Ueberladung andererseits be¬
wirkt es, daß das Licht so intensiv wirkt,
wie das leider nur allzu heiße Licht einer
elektrischen Bogenlampe.
□
Allerlei
□
Für den Agitationsfonds.
Die Edison-Gesellschaft m. b. H., Ber¬
lin, Friedrichstr. 10, hat für den Fonds
des Agitations-Comites der kinemato-
graphischen Fachpresse Mk. 1000 ge¬
zeichnet, die Eiko-Film-Gesellschaft m.
b. H., Berlin, Friedrichstr. 224, den Be¬
trag von 400 Mk. Außerdem sind ein¬
gegangen von Kaiser-Lichtspiele, Mül¬
heim a. Rh. 10 Mk., Herrn Link, Pirma¬
sens 15. Mk. Die Gesamtsumme des
Fonds beziffert sich darnach z. Zt. auf
11450,50 Mk.
Feuernachrichten.
Auf dem Schützenplatz von Mün¬
chenbernsdorf brannte am 25. d. Mts.
das dem Schausteller Kannegießer ge¬
hörige Kinotheater während der Vorstel¬
lung nieder. Das Feuer soll durch Ex¬
plosion entstanden sein. Der Besitzer,
dem mehrere tausend Mark Schaden
entstanden sind, erlitt Brandwunden;
sonst kam niemand zu Schaden. — In
dem Kinematographentheater in Ma¬
rienburg, das zu der Zeit ziemlich be¬
sucht war, entstand Feuer. Ein Film
von 400 Metern war in Brand geraten
und verbreitete mächtigen Rauch. Das
Feuer konnte jedoch, ehe es größeren
Schaden verursacht hatte, ohne Alar¬
mierung der Feuerwehr gelöscht wer¬
den. — Durch Entzündung eines Film¬
streifens entstand in der Gleditsch-
straße 49 in Berlin in einem Kinemato¬
graphentheater Feuer. Die Gefahr
konnte aber von der Feuerwehr schnell
beseitigt werden.
Verein „Jugend-Kino“.
Ein Verein zur Hebung der Kinema¬
tographie“ soll in Dresden gegründet
werden. Der Verein, der sich den Bei¬
namen „Jugend-Kino“ beilegt, will auf
dem Gebiet der kinematographischen
Vorführungen für die Jugend bahn¬
brechend vorgehen. An der Spitze die¬
ser Bestrebungen in Dresden steht der
Schriftsteller Oberstleutnant z. D. von
Tschammer-Osten.
Der Kinematograph auf Kongressen.
Die diesjährige Hauptversammlung
der Gesellschaft für Verbreitung von
Volksbildung wird vom 11. bis 13. Okto¬
ber in Wiesbaden abgehalten. Die Ver¬
handlungsgegenstände sind: „Der Kine¬
matograph als Volks- und Jugendbil¬
dungsmittel“, Referenten: Rektor Samu-
leit (Neukölln) und Lehrer Borm (Ber¬
lin); „Vorschläge zu einer volkstüm¬
lichen Ausgestaltung und Organisation
unseres gesamten Schulwesens“; Refe-
lenten: Schulrat Scherer (Büdingen in
Oberhessen) und Generalsekretär J.
Tews (Berlin). Im Anschluß an die Ver¬
handlungen über die Kinematographie
finden kinematographische Vorführun¬
gen für Kinder mit Erläuterungen statt.
Ausstellung und Kinematograph.
Mit der Ausstellung „Der Mensch“,
die zurzeit in Darmstadt veranstaltet
wird, ist ein Kinematograph verbunden,
der gleichsam eine kleine Ergänzung zu
dem in den einzelnen Hallen Ausgestell¬
ten bildet. Er bringt interessante Dar¬
stellungen aus allen Zweigen der Ge¬
sundheitspflege und aus verwandten
Gebieten.
Eine Billetsteuer in Coburg.
In Coburg wurde die Einführung einer
Billetsteuer für Lustbarkeiten definitiv
beschlossen.
Moden im Kino.
In einem Bericht des amerikanischen
Konsuls in Sheffield finden sich einige
bemerkenswerte Beobachtungen über
den Wandel des Geschmackes, den die
Besucher der Kinematographentheater
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No. 35
bezeugen; wenn sie sich auch auf eng¬
lische Verhältnisse beziehen, so scheinen
sie doch allgemein bezeichnend zu sein.
Zunächst ist auffallend die Vorliebe für
die amerikanischen Films, die 60 Pro¬
zent der gebrauchten ausmachen. Die
amerikanischen Films sind nicht etwa
technisch besser, aber sie treffen den
Geschmack des Publikums sicherer mit
dem sogenannten ,,Drama aus Wild¬
west" und seiner aufregenden Hand¬
lung, die sich in der freien Natur voll¬
zieht. Die französischen Films bevor¬
zugen mehr die Szene im geschlossenen
Raum mit lebhaftem Mienenspiel und
vielen Einzelheiten, und sie zeichnen
sich in historischen Themen in farbiger
Ausführung besonders aus.
Vor fünf Jahren war der populäre
Film das häusliche Drama, in dem die
Handlung rein erfunden war. Vor etwa
zwei Jahren trat dann der amerika¬
nische Cowboy auf die Kinobühne und
wurde schnell der beliebte Held; seine
Volkstümlichkeit ist jetzt jedoch schon
wieder etwas im Schwinden. Gegen¬
wärtig ist eine wachsende Nachfrage
nach wirklichen Vorgängen und bekann¬
ten Persönlichkeiten. Daneben macht
sich eine Vorliebe für Tragödien der Ge¬
schichte geltend; erfahrene Managers
glauben, daß die Helden der Vergangen¬
heit bald die Cowboys und die Böse-
wichter der Prärien verdrängt haben
werden. Auch der instruktive Film ge¬
winnt an Boden. Man hält ein Kino¬
schauspiel für unvollständig, wenn es
nicht wenigstens einen wissenschaft¬
lichen Film bietet, etwa Bilder aus dem
Leben der Tiere oder Vögel, aus der In¬
dustrie oder dem Handel. Und als ein
Zeichen der Zeit mag schließlich hervor¬
gehoben werden, daß in England das
militärische Drama sich einer steigenden
Beliebtheit erfreut. Manöverbilder und
Straßenszenen mit Soldaten werden im¬
mer begeistert aufgenommen.
Amerikanischer Zoll auf Films.
Eine wichtige Entscheidung in Kino-
Films wurde in einer von der Chicago
Film Company vor die Berufungsinstanz
gebrachten Sache gefällt. Eine Sendung
von Films war vom Zollkollektor mit
einem Zolle von 65 Cents per Pfund
und 25 Prozent vom Werte belegt wor¬
den, weil sie Pyroxylin-Fabrikate dar-
stelle. Die Importfirma behauptete je¬
doch, sie müsse als Photographien ver¬
anlagt werden und drang mit dieser Auf¬
fassung durch.
Aufgaben einer Kinematographen-
Kommission.
Die vom Westfälischen Provinzial¬
landgemeindetag eingesetzte Kinemato-
graphenkommission in Bochum wählte
in ihrer letzten Sitzung einen geschäfts¬
führenden engeren Ausschuß, dem an¬
gehören Amtmann Berkermann (Eickel),
Polizeipräsident Dr. Zur Nieden (Gel¬
senkirchen), Pfarrer Dr. Morgenstern
(Hombruch - Barop), Pfarrer Zauleck
(Weidmenau - Sieg), Pfarrer Sudmann
(Röhlinghausen), Prof. Dr. Sellmann (Ha¬
gen), Generalsekretär Martin (Witten),
Arbeitersekretär Gilsing (Bochum),
Rektor Brück (Bochum) und Rektor
Tegeder (Herne). Dem Ausschuß wur¬
den folgende Aufgaben zugewiesen:
Feststellungen zu treffen, in welchen
westfälischen Gemeinden sich die Ein¬
richtung von Gemeinde- bezw. Wander¬
kinos empfiehlt, Ausarbeitung eines
Rundschreibens an die Kreise, Amtsver¬
bände und Gemeinden mit Kostenan¬
schlag, Rentabilitäts - Berechnung,
dauernde Fühlungnahme mit der Presse,
mit dem evangelischen Presseverband,
dem Augustinusverein zur Pflege der
katholischen Presse und mit anderen
Preßorganisationen, Auskunftserteilung
in allen das Kinowesen betreffende An¬
gelegenheiten an Gemeinden, Vereine
— als Auskunftsstelle ist vorläufig das
Amt Eickel bezw. die Lichtbilderei in
München-Gladbach bezeichnet, — Füh¬
lungnahme mit den großen Vereinsver¬
bänden, Arbeitervereinen usw., Antrag
an die Ressortminister wegen Gewäh¬
rung von Beihilfen für Schaffung von
Gemeinde- und Wanderkinos aus dem
Fonds für Jugendpflege und Bereitstel¬
lung von staatlichen Mitteln für die Re¬
formbestrebungen, Unterstützung geeig¬
neter gesetzlicher Maßnahmen. Um
mehr Bilder aus unserem deutschen
Heer-, Marine- und Staatsleben zur Dar¬
stellung kommen zu lassen, sollen die
beteiligten Ressortminister gebeten wer¬
den, geeignete Aufnahmen von militäri¬
schen und Marinebildern, sowie Auf¬
nahmen aus dem Polizeiverwaltungs¬
leben und Caritas zu gestatten.
Verunglückte Filmaufnahme.
Aus Budapest wird berichtet: Es er¬
regte nicht geringes Aufsehen, als dieser
Tage ein etwa löjähriger Schüler die*
Pfeiler der Franz Josefbrücke erklomm.
Im Nu sammelten sich Neugierige an,
die dem Treiben des Jungen zusahen,
denn es war eine Waghalsigkeit sonder¬
gleichen, da empor zu klettern. Die
schaulustige Menge wuchs immer mehr
an und bereitete ein Verkehrshindernis
auf der Brücke, so daß die Polizei ein-
schreiten wollte. Es blieb ihr nichts an¬
deres übrig, als die Feuerwehr zu rufen,
die den Kletterer, von dem man annahm,
daß er irrsinnig sei, herunter hole. Be¬
vor diese eintraf, hatte sich der Junge
entkleidet bis auf Schwimmhosen, die
er unter dem Anzuge angehabt hatte.
Die Szene war daher wohl vorbereitet,
und die Feuerwehr machte sich daran,
dem Kletterer das Handwerk zu legen.
Da sprang der Jüngling von der höchsten
Spitze des Pfeilers hinab in die reißen¬
den Fluten der breiten Donau und ward
nicht wiedergesehen. Bis jetzt konnte
sein Leichnam noch nicht geborgen wer¬
den. Mit dem Tode mußte er eine kine-
matographische Aufnahme bezahlen, zu
welchem Zwecke er die Klettertour un¬
ternommen hatte. Mit den 300 Mark,
die er dafür erhalten sollte, wollte er
seine Mutter unterstützen. Natürlich
war zu dem ganzen Arrangement keine
polizeiliche Erlaubnis eingeholt worden.
Polizeipräsident Dr. Desieler Boda, ein
wahrer Kinofreund, hat den Vertreter
der Kinofirma, nebenbei bemerkt, eine
KinosTheatersEinriditungen
complett schlüsselfertig, sowie Ausbau und Umbau
derselben, nach
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No. 35
L ■ B • B
Seite 31
Zwei Teile eines
= Sensations-Schlagers =
S Das
Weib
ohne
Herz
am
2 .
und
9 .
November
I. Teil 2. November ... Mark 1100,—
II. Teil 9. November . . . Mark 1050,—
VITASCOPE
32
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No. 35
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No. 35
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Seite 33
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X
%
Seite 34
L ■ B ■ B
No. 35
der führenden in der Branche, und den
Operateur, der die Szene filmte, einer
empfindlichen Polizeistrafe unterworfen,
vor allem aber das belichtete Film so¬
fort mit Beschlag belegt.
Protestversammlung der Kino¬
darsteller.
Wir entsandten einen Berichterstat¬
ter zu der am 28. d. Mts., abends im
Karlshof, Karlstr. 27 stattgefundenen
Protestversammlung der Kinodarsteller,
trotzdem auch er gegen diese Mission
protestierte. Er behielt recht, denn was
sich in dieser Versammlung, die, wie
die Einberufer derselben meinten,,,eines
öffentlichen Interesses nicht entbehrt“,
abgespielt hat, lieferte nur den Beweis,
wie sehr die Filmfabrikanten recht da¬
ran tun würden, die Kinodarsteller aus
anderen Kreisen zu wählen, wie aus sol¬
chen, die bei einer solchen Versamm¬
lung weder eine parlamentarische, noch
eine sachliche oder in ihrem Endziel er¬
sprießliche Beratung pflegen. Was wir
vom Hören über dieses Protestmeeting
erfuhren, verdiente nicht einmal seine
Erwähnung in diesen Spalten, wäre es
uns nicht darum zu tun, festzustellen,
daß sie nichts mit jenen „Kinodarstel¬
lern zu tun hat, die mit ihrer wirklichen
Kunst von der Kamera der Filmfabri¬
kanten wirklich tätig sind.
Ein nachahmenswertes Beispiel.
Die Edison-Gesellschaft hat die Ein¬
führung getroffen, daß die erste Kopie
jeder Neuaufnahme zur Probe vor Un¬
beteiligten durchgerollt wird, die auf
einem Zettel eine Kritik des Films aus¬
zuüben haben. Hierdurch sollen jene
Aenderungen, die durchzuführen sind,
herbeigeführt werden, während das
nicht mehr zu ändernde bei der nächsten
Aufnahme berücksichtigt wird. Auf
diese Art wird es gelingen, Aufnahmen
zu machen und herauszubringen, die in
allem den Wünschen des Publikums ent¬
sprechen.
Ein Geschäftstrick.
Der Besitzer eines sich auch von
außen würdig präsentierenden Kino-
Theaters hat ein gut ausgeplügeltes Re¬
klamemittel erdacht. Er bestellte Por¬
tier in Uniform, Boy im Dreß, Kassiere¬
rin auf eine Mittagsstunde und plazierte
sie wie zu einer Vorstellung. Gleich¬
zeitig ließ er von etwa hundert Arbeits¬
losen eine lange Kettenreihe bilden, die
natürlich auch einen Schutzmann her¬
beilockte, der jedoch keinen Anstoß zum
Einschreiten fand, denn schon nach we¬
nigen Minuten stob die Menge ausein¬
ander. Im Grunde war ja auch nichts
weiter geschehen, nur eine photogra¬
phische Aufnahme hatte stattgefunden.
Von derselben wurde ein Clische ange¬
fertigt und mit dessen Abdruck geziert,
brachte bald darauf die Post jedem in
der Nachbarschaft des Kinos Wohnhaf¬
ten eine Einladung zum Besuche des¬
selben. Auf dem Bilde staute sich die
Menge, um nur Einlaß im Kino zu finden
und da mußte doch jeder, der diese
Drucksache erhielt, doch auch mal hin.
Preisgekrönte Filmsujets.
Powes Filmfabrik von der Universal
Film Co. in New-York hat gelegentlich
eines Wettbewerbs folgendes Filmsujets
prämiiert: mit 100 Dollar „Des Lebens
Schlüssel“, ein klassisches Drama, den
zweiten Preis erhielt das „Kruzifix der
Vorsehung“, ferner wurden mit Preisen
ausgezeichnet „Das Geheimnis des Arz¬
tes“ und „Das Ende von Streight Road“.
Die Kinder-Jury.
Ein amerikanisches Kino erließ fol¬
genden Aufruf an die dortige Kinder¬
welt, der bald, auch bei uns, Nach¬
ahmung finden dürfte: „Verlangt wird
die Meinung und Kritik von Kindern
betreffs lebender Photographien. Für
die 25 besten Antwortbriefe auf nach¬
stehende Fragen wird je ein Monats¬
passepartout, gültig für das endstehende
Theater ausgefertigt. Der Wettbewerb
ist offen für alle Kinder unter fünfzehn
Jahren. Schreibet uns einen Brief, in
dem Ihr sagt:
1. Was denkt Ihr über lebende Photo¬
graphien,
2. Welche Art von Bildern liebt Ihr
am meisten,
3. Nennet Titel Eurer Lieblingsbilder,
die Ihr gesehen habt.
Ueber 15 Jahre alt kann keiner am
Wettbewerb teilnehmen. Die Briefe
müssen in Kuverts verschlossen und mit
endstehender Adresse versehen sein.
Alle drei Fragen müssen beantwortet
werden. Rechtschreibung, Grammatik
(im Verhältnis zum Alter) und Sauber¬
keit der Antwort werden bei Verteilung
der Monatsfreikarten.“
Kampf unter den amerikanischen
Fabrikanten.
In Amerika standen bisher zwei Film¬
trusts einander gegenüber, die „Cicen-
sed“ und die „Indepedent“, die lizen¬
sierten und die unabhängigen, jede für
sich einen Konzern bildend. Aus dem
Letzteren, deren Geschäfte die Sales
Campany (Vertriebs-Gesellschaft) lei¬
tete, sind nun Gaumont (American
Films), Great Northern, Lux, Komet,
Eclair, Reliance, Solax, Phanhouser,
Majestic und American-Company aus¬
geschieden, bilden einen neuen Trust,
der den Namen führt: The Film Supply
Company of America (Filmlieferungs¬
gesellschaft) und in New-York residiert,
in der Sales Company verbleiben somit
Rex, Republic, Imp, Powers, Champion,
Nestor und New York M. P. Company,
und daher kommt es, daß Carl Laemmle,
der alle seine Imp-Filialen verkaufen
wollte, hiervon nunmehr Abstand nimmt.
Die Impffabrik im Verein mit Rex, Po¬
wers und New-York M. P. Co. stehen
aber auch hinter der Universal Film
Manufacturing Co., die es sich zur Auf¬
gabe macht, die „Indepedentfilms" zu
forzieren. Die lizensierten Fabrikanten
wollen erst den Lauf der Dinge abwar-
ten, der damit beginnt, daß die Uni¬
versal Film Company ihre wöchent¬
lichen Neuerscheinungen vermehrt. Die
beiden ersteren haben einen Trust ge¬
bildet, gegen den die amerikanische
Regierung einschreiten will.
Kinematographie und Anschauungs¬
unterricht.
Die „Zentrale für wissenschaftliche
und Schul-Kinematographie“ beabsich¬
tigt der Schuljugend kinematographische
Vorführungen zugänglich zu machen, die
als ein Mittel des Anschauungsunter¬
richts dienen sollen. Es sollen zu Film¬
programmen Vorträge abgearbeitet und
beide nach Prüfung durch die Schulbe¬
hörden den Schulen zur Verfügung ge¬
stellt werden. Begründer des Systems
ist Offried von Hanstein, der Direktor
der „Kammer-Lichtspiele“ in Berlin,
Leiter der „Zentrale“ Dr. jur. ‘Hugo
Russak.
Eine Probevorführung fand am 26. d.
Mts. im „Admirals-Theater“ statt. Un¬
ter dem geladenen Publikum waren viele
No. 35
L • B - B
Seite 35
Unsere Seedramen sind in der ganzen Welt rühm liehst bekannt.
Unsere Films „ner Sturm " „Uas Fischermädchen“
„Gerettet aus dem Meeresgründe“
haben ihren Siegeszug durch alle fünf Weltteile gemacht. — Diesen Films würdig zur Seite steht unser am
14. September erscheinendes Bild
Die Rückkehr des Kapitäns John
Länge ca. 310 Meter.
Das Leben der Seeleute, das so reich an tragischen Momenten ist,
gibt auch hier wieder den Stoff zu einem packenden Drama.
An demselben Tage erscheint die zwerchfellerschütternde Komödie
Fatale Situation
ca. 220 Meter
mit unserem King Baggot in der Hauptrolle. In die Serie humoristischer Schlager, durch die
die Imp schon oft Aufsehen erregt hat, fügt sich diese Komödie als eine der besten an.
In unserer an demselben Tage erscheinende reizende Naturaufnahme
Ansichten van Las Angeles
Länge ca. 115 Meter
geben wir dem Publikum einen Begriff von der Schönheit und Anmut der
Kalifornischen Hauptstadt und den landschaftlichen Reizen ihrer Umgebung.
Unser Saison-Schlager
Frau Audieys Geheimnis
erscheint am 21. SßptGmbßP.
Imp films Go. of America
Garl Laemmle G. m. b. H.
BERLIN SW.68
= ZIMMERSTRASSE ai, *• =
Telephon: Amt Zentrum 11371
Telegramme: Lafilser Berlin.
Seite 36
L • B • B
No. 35
Schulmänner. Offried von Hanstein be¬
tonte in der Einleitung seines erläutern¬
den Vortrages, daß ein Erfolg nur mög¬
lich sei, wenn man bei den Schulbehör¬
den Unterstützung finde. Die Vorfüh¬
rung zeigte den „Rhein von der Quelle
bis zur Mündung“, wobei in zusammen¬
hängender Darstellung die Geographie,
Völkerkunde, Zoologie, Botanik und In¬
dustrie des Rheingebietes behandelt
wurde. Fesselnd wirkten die Alpenland¬
schaften mit ihren Hochtouristen, ihren
über Felsklippen hüpfenden Gemsen
und Steinböcken, nicht minder der
Rheinfall bei Schaffhausen mit seinen
wirbelnden Wässern. In einem Zeppe¬
lin-Luftschiff wurde ein großer Teil des
Rheingebietes überflogen, wobei eine
lange Reihe von Städten und Flußland¬
schaften mit ihrem Gewimmel von Men¬
schen und Schiffen, von der Vogelper¬
spektive aus gesehen, sich dem Auge
bot. Der Belehrung dienten u. a. die
Bilder von der Weinlese, vom Leben
auf einem Gutshof, von der Heim¬
industrie im Schwarzwald, den Rhein¬
übergang eines Pionier-Regiments und
eine Rheinbrückenweihe durch das
Kaiserpaar. Die Wanderung führte
schließlich durch Holland zur Mündung
des Stromes und hinaus auf die See, wo
ein Flottenmanöver den patriotischen
Schluß machte.
Die Fülle des Gebotenen erdrückte
seinen Zweck. Diese Vorstellung, war
gut für die Geladenen, verwirrt aber das
Fassungsvermögen der Schuljugend. Die
Hauptsache, der Vortrag, versagte ganz;
hier müssen Erläuterungen, der den Un¬
terricht ersetzende Leitfäden, wenn
auch nicht den Schwerpunkt, so doch
einen wertvollen Teil solcher Veran¬
staltungen bilden, dann erst wird die
„Zentrale“ praktische Arbeit verrichten.
Kinosteuer und Revolver.
Der Kampf der Schöneberger Kino¬
theaterbesitzer gegen die dort einge¬
führte Kinosteuer war bisher noch im¬
mer in friedlicher Weise zum Austrag
gekommen. Bei denjenigen Kinobe¬
sitzern, die die Zahlung der Steurn prin¬
zipiell verweigerten, erschien abends an
der Kasse ein Vollziehungsbeamter des
Schöneberger Magistrats, pfändete den
Kassenbestand in Höhe der Steuer und
ging wieder von dannen. An einem der
letzten Abende spielte sich jedoch bei
der Eintreibung eines solchen Steuerbe¬
trages durch den Magistratsvollziehungs¬
beamten D. ein höchst romantischer
Vorgang ab.
In dem Hauptstr. 36 befindlichen
Kinotheater erschien abends gegen 8
Uhr der Vollziehungsbeamte D. und
stellte sich neben den Kassenschalter
hin, wobei er sich legitimierte. Er wurde
darauf ersucht, seine Amtshandlung vor¬
zunehmen und dann den Vorraum des
Theaters wieder zu verlassen. D. soll
nun aber erklärt haben, er nähme die
Pfändung noch nicht vor, sondern
würde so lange warten, bis ihm der
Kasseneingang genügend groß erscheine.
Er wurde nun darauf aufmerksam ge¬
macht, daß sein Aufenthalt dort sich nur
auf die Dauer der Vornahme der Amts¬
handlung, nicht aber darüber hinaus er¬
strecken dürfe. Bei dem Hinweis dar¬
auf, daß sein andauerndes Verweilen in
dem Vorraum des Theaters ungesetzlich
sei und eine Geschäftsschädigung be¬
deute, soll D. einen Revolver gezogen
und erklärt haben, daß er von der Waffe
Gebrauch machen würde, wenn man ihm
das Verweilen an der Kasse verweigere.
In bezug auf die Geschäftschädigung soll
der Beamte erwidert haben, daß diese
in der Absicht des Schöneberger Ma¬
gistrats liege.
Da die Pfändung der Kasse bis 9 Uhr
abends nicht erfolgt war, so hielt die Di¬
rektion sich für berechtigt, aus den Ein¬
nahmen die laufenden Gehälter und
Rechnungen unauffällig zu bezahlen. Als
dann endlich der Beamte zur Beschlag¬
nahme des Kassenbestandes schritt, wa¬
ren darin nur noch 5 Mark 50 Pfennige
vorhanden, die er einzog. Auch eine
Leibesvisitation bei dem Ehemann der
Besitzerin des Kinotheaters wurde noch
vorgenommen.
Abends um 9 Uhr kam es zu neuen
Zusammenstößen mit dem Beamten,
weil man ihn darauf verwies, daß nach
9 Uhr die Vornahme von Zwangsvoll¬
streckungen nicht mehr gesetzlich sei,
falls er nicht eine besondere Verfügung
vorlegen könne. Die Besitzer des Thea¬
ters habon sich in einem Schreiben be¬
schwerdeführend an den Oberbürger¬
meister von Schöneberg gewandt und
wollen gegen den Vollziehungsbeamten
wegen Bedrohung mit einer Waffe, un¬
rechtmäßiger Ausübung seiner Amts¬
tätigkeit und Hausfriedensbruch Straf¬
antrag stellen. Der Besitzer des betr.
Theaters steht an der Spitze der Be¬
wegung der Schöneberger Kinobesitzer
gegen die dauernde Einführung der Ki-
nematographensteuer.
□
Ttdubcbes.
□
Ein neuer Synchronismus.
In unserer letzten Nummer berich¬
teten wir von dem neuen Synchronis¬
mus des Brüsseler Louis Janssens. Da¬
nach wird ein neuer Film einem gewieg¬
ten Pianisten und Extemporespieler vor¬
geführt, damit er sich mit allen Phasen
des Bildes und der Handlung vertraut
mache. Beim nochmaligen Vorführen
spielt nun der Künstler die zu dem Bilde
nach seiner Idee passende Musik als
Improvisation auf einem Instrument, das
mit einem fortlaufenden, speziell für
diesen Zweck geschaffenen Papierband
versehen ist. Auf diesem Band werden
nicht nur die angeschlagenen Tasten re¬
gistriert, sondern auch jede Nuance des
Spiels, indem größere und kleinere,
stärkere und mindere Perforationen auf
dem Papier entstehen. Während dieser
Perforierung ist der Vorführungs-Kino-
apparat derart mit dem Piano verbun¬
den, daß auf dem Papierband gleich¬
zeitig auch die Bewegungen des Film¬
bandes markiert werden.
Das perforierte Papierband, nach
welchem ebensolche Vervielfältigungen
angefertigt werden, paßt auf jedes Piano,
mechanische Orchestrion oder elek¬
trische Klavier. Zu jeder Filmkopie
wird die entsprechende Musikrolle mit¬
geliefert. Film und Musikrolle werden
derart eingesetzt und aufgelegt, daß die
markierten Anfangszeichen auf beiden
genau übereinstimmen. Das Musik¬
instrument ist derart mit dem Kinemato-
graphen verbunden, daß durch einen
Handgriff des Operateurs Bild und Mu¬
sikapparat zugleich in Bewegung gesetzt
werden. Und die Musik, die im Original
festgelegt war, ertönt von neuem zu
demselben Film. Ist das Stück zu Ende,
so dreht sich die Musikrolle automatisch
wieder zurück. Wenn der Operateur
den Film langsamer oder schneller
laufen läßt, spielt auch das Instrument
(ohne den Ton zu ändern, wie das Gram¬
mophon) auch langsamer oder schneller,
nur durch die einfache Drehung des
Hebels am Widerstand, wodurch die Ge¬
schwindigkeit beider zugleich geregelt
wird. Wird ein Stück aus dem Film
ausgeschnitten, so wird es durch schwar¬
zen Film ersetzt, oder der Apparat zeigt
an, um wie viel der Gang des Kinemato-
graphen allein verlangsamt werden
muß, bis der Synchronismus wieder her¬
gestellt ist. Es geschieht dies durch
einen Anzeiger, der die Meterzahl von
Film und Notenband stets in Ueberein-
stimmung aufweisen muß. Das Piano
kann in den Filmpausen auch allein be¬
nutzt werden. Jedes etwaige Hindernis
beim Vorführen wird bezüglich des
Gleichlaufens automatisch beseitigt. Die
hierbei nötig gewordenen Umände¬
rungen des elektrischen Pianos sind be¬
sonders patentiert.
Kino-Mikroskope.
Bei mikroskopischen Kinamatograph-
aufnahmen ist es von Wichtigkeit, wäh¬
rend der Belichtung die beweglichen
Teile des Präparates auf jenem Punkte
zu haben, der die Hauptschärfe hervor¬
bringt, sie aber auch von diesem Punkte
ab weiter verfolgen zu können. Es muß
also eine Bewegungsvorrichtung zwi¬
schen der Lichtquelle und dem Präpa¬
rate sein, die zugleich verhütet, daß die
No. 35
L - B - B
Seite
sagen Alle, die Lissi Nebuschka in ihrem großen
sBssisii Der Todessturz
gesehen haben.
Erscheinungstags 14. September.
Ein Kunstfilm 1. Ranges.
Lichtbild
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No. 35
No. 35
Seite 39
p E
I E
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linge des Kino:Publikums.
21 September |
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No. 35
L ■ B ■ B
Seite 41
lebenden Teile durch die Hitze vernich¬
tet werden, indem jede Strahlung wäh¬
rend der Bewegung aufgehoben wird
und so ein periodisches Kulturwerden
eintritt.
Wie bei der gewöhnlichen Mikro¬
photographie kommen die Lichtquelle,
die Linse, der Wasserkühler, der Ver¬
schluß, damit nur ein Teil der Licht¬
strahlen benützt werde, der Kondensor,
die bewegliche Platte mit dem Präparat,
das Mikroskop, die harmonikaähnliche
Verlängerung und der kinematogra-
phische Mechanismus zur Verwendung.
Der blanke Film rollt sich über dem
Mechanismus ab und wird belichtet un¬
ten wieder aufgerollt. Am anderen
Ende des Apparates muß ein Gucker
sein, in der optischen Achse des Film¬
fensters, gegen das eine Glasplatte
drückt. Blickt man durch den Gucker,
so kann man während der Aufnahme
die beweglichen Teile beobachten und
ihnen folgen, indem man das Präparat
auf der beweglichen Platte näher oder
ferner rückt. Mit der Kinoblende steht
eine zweite Blende in Verbindung, die
synchron vor dem Kondensor tätig ist,
dadurch wird ein Erhitzen des Präpa¬
rates vermieden.
Geschäftliches.
Die Vertretung der Filmfabrik „Vindobona-
Film-Gesellschaft m. b. H., Dörmann u. Tropp,
in Wien I, Biberstr. 22, hat Herr Einstein i. Fa.
Imp. Films Co. of America, Carl Laemmle G. m.
b. H., Berlin SW. 68, Zimmerstr. 21, übernom¬
men. Herr Einstein vertritt darnach neben den
amerikanischen Marken eine Fabrik des Konti¬
nents und ist dadurch mehr denn je in der Lage,
den Wünschen der Kundschaft zu entsprechen.
Drei neue Filmmarken.
Unter der Firma Oscar Einstein, Berlin,
Friedrichstr. 235 (Portal 3 I. Etage) die Film¬
marken „Gern“, „Nestor" und „Viktor" in
Deutschland vertreiben. Die von den Fabriken
edierten Sujets sind in Szenerie wie Technik
hervorragend und können den bisher in
Deutschland so beliebten amerikanischen Films
zur Seite gestellt werden.
Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency)
Berlin, Friedrichstr. 35.
Am 5. Oktober erscheinen:
Um ihre Seele zu retten. (314 m.) —
Zwei Frauen und ein Mann. (314 m ) —
Die hübsche Figur. (176 m.)
Traum eines Kinematographen-Direk-
tor§. (339 m.) — Auch ein Elefant. (228
m.) — Die auferstandene Witwe. (335
m.) — Der tapfere Lokomotivführer. (319 m.) —
Schildkröten-Industrie. (80 m.) — Ein Paar
Schuhe. (96 m.) — Alles in der Wäsche. (124 m.)
Strafe für Unmäßigkeit. (310 m.) — Der
Sack Gold. (306 m.) — Die Fehde. (286
m.) — Der mexikanische Revolutionär.
(312 m.) — Rom und Pompeji. (80 m.) — Hanne,
das Burenmädchen. (290 m.) — Im dunklen Tale.
(299 m.)
Empire. Im blauen Gebirge. (75m.) —- Die Fabri¬
kation von Golfschlägern. (107 m.) — Vom
R äC ^er Trödler. (260 m.) — Getrennt und
D.hV< w i e der vereint. (320 m.)
Straußenei zur Federboa. (131 m.)
Barker. Erst Vaterlandsliebe, dann Gold. (251
Meter.)
Cabot. Von Grombreny zu den Quellen des
Llobregat. (134 m.)
Precision. Das neue Dienstmädchen. (292 m.) —
50 Jahre danach. (97 m.)
Yoshizawa. Manöver in Alt-Japan. (94 m.)
Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20.
Das Programm zum 28. September:
Dramatisch. Aus dem Leben. Ein Held
der Feder. In 2 Akten. (444 m.) — Weiß wie
Schnee. (Aus der Serie Le film colorie Gau¬
mont.) (309 m.)
Komödie. Der D-Zug der Liebe. (293 m.)
— Fräulein Nelly . . . meine Frau. (160 m.)
Humoristisch. Zigoto und die Wäscherin.
(238 m.)
Naturaufnahmen. Junge Katzen. (Aus der
Serie Le film colorie Gaumont) (89 m). — Von
Cetinje nach Rieka. (100 m.)
Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12.
Am 7. September erscheinen:
Ums liebe Geld. Komödie. (325 m.) — Ame¬
rican Standard Film: Besser als im Traum. Ko¬
mödie. (198 m.) — Nunnes Rendez-vous. Humo¬
reske. (116 m.) — Skutari. Naturaufnahme.
(111 m.)
Am 21. September erscheinen:
Schloß Mon-Repos. Drama. — Willy ist
krank vor Lachen. Humoreske. — Eclair-Colo-
rit: Elephantenzucht in Indien. (111 m.)
Pathe Freres & Co., G. m. b. H.,
Berlin W. 8, Friedrichstr. 191.
Das Programm vom 21. September:
Naturaufnahmen: In Japan.
Komische Aufnahmen: Die schöne Unbe¬
kannte. — Moritz in Verlegenheit. — Boxer aus
Liebe. — Lehmann und sein Gegner. — Penners
erster Ehrenhandel. — Der mitleidige Dienst¬
mann. — Der unfehlbare Wecker.
Akrobatische Aufnahme: Die Truppe Daniel.
Dramatische Szenen: Der Roman des
Jägers.
Industrie-Aufnahmen: Strohhutfabrikation
in Fiezole (Italien).
Szenen verschiedenen Inhalts: Die kluge
Reporterin.
Wissenschaftliche Aufnahme: Die Geome¬
trie in der Natur.
Farbenkinematographie: Die zwei größten
Städte Portugals. — Entsagung.
Das Programm vom 14. September:
Naturaufnahmen: Die Elfenbeinjäger.
Komische Aufnahmen: Der Kofferhut, Jo¬
hanns Erfindung. — Der versöhnende Brunnen.
— Lehmann als Exekutor, — Moritz und der
Photograph. — Auf der Hochzeitsreise. — Toms
Erbschaft.
Dramatische Szenen: Die Millionen der
Waise.
Szenen verschiedenen Inhalts: Die Erinne¬
rung. — Liebe und Automobil.
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gebung. — Der Herrscher.
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Glimmende Gluten. Robert Stein, ein
junger, vielversprechender Künstler, hat sich
erst vor einigen Monaten mit seiner heißge¬
liebten jungen Frau Dora verheiratet und das
junge Paar lebt wie im Paradiese auf Erden,
jedes im Bewußtsein der ganzen Liebe und Zu¬
neigung des andern. Eines Tages liest Robert
in der Zeitung von dem ersten Auftreten der
berühmten Diva Signorita Eveline Siratti in
„Eulalia". Wir sehen Robert und seine Frau in
der Menge, die auf die Kassenöffnung wartet.
Durch die Liebenswürdigkeit des Robert be¬
freundeten Dirigenten gelingt es den Beiden,
zwei Plätze im ersten Rang zu erhalten. Robert
ist ganz hingerissen von der Kunst der Siratti
und läßt sich ihr nach dem 1. Akt durch den
Dirigenten vorstellen. Eveline kann Robert je¬
doch nicht vergessen, und zum Erstaunen Doras
stattet sie den Eheleuten eine Woche später
einen Besuch ab.
Doras Verdacht wird wach, als sie aus dem
Nebenzimmer Worte hört, die mehr als Freund¬
schaft ausdrücken und die nicht für sie be¬
stimmt sind. Ihr Verdacht wird bestärkt, als
einige Tage später ein Brief von der Künstlerin
an Robert eintrifft. Dora liest den Brief und
verschließt ihn alsdann wieder und legt ihn
unter die übrige Korrespondenz für Robert.
Als dieser nach Hause kommt, öffnet er jeden
Brief, liest ihn und gibt ihn in gewohnter Weise
seiner Frau zum Lesen, da er vor ihr kein Ge¬
heimnis hat.
Als er jedoch den Brief der Sängerin er¬
bricht, versucht er, denselben vor den Augen
seiner Frau zu verbergen, was ihm indessen
nicht gelingt. In seine:; Aufregung hat Robert
übersehen, daß der Brief schon geöffnet war.
Dora wünscht den Brief zu sehen, was Robert
ihr entschieden verweigert, und der erste Zwist
in dem bisher so glücklichen Eheleben ist vom
Zaun gebrochen. Sobald Robert das Zimmer
verläßt, vernichtet er den verhängnisvollen
Brief.
Der Abend ist gekommen, an welchem Ro¬
bert die Soiree Evelines ohne seine Frau be¬
suchen wird. Diese hat aber beschlossen, ihm
auf jeden Fall, selbst wenn es ihr Leben kosten
sollte, zu folgen. Mittlerweile ist Robert in
Evelinens Heim angekommen und wird von dem
kleinen glänzenden Zirkel lebhaft begrüßt. In
vorgerückter Nachtstunde verlassen die übrigen
Besucher das Haus und nur Robert bleibt mit
Eveline zurück. Ungefähr zu derselben Zeit ist
es Dora gelungen, das Haus der Sängerin zu
finden und sich unbemerkt in dasselbe einzu¬
schleichen. Es gelingt ihr, bis zu dem Vorzim¬
mer, in welchem ihr treuloser Gatte mit der
Sängerin im zärtlichsten tete-ä-tete sitzt. Jetzt
ist es um Doras Beherrschung geschehen. Sie
stürzt hinter der sie schützenden Portiere her¬
vor und überschüttet ihren Gatten mit den hef¬
tigsten Vorwürfen wegen seiner Untreue. Ent¬
setzt springt dieser auf und wirft dabei die Pe¬
troleumlampe um, das Petroleum explodiert und
im Nu steht der Salon in Flammen. Alle Ver¬
suche Roberts, das Feuer zu löschen, sind nutz¬
los und schon ergreifen die züngelnden Flam¬
men das Treppenhaus. Nur mit der größten
Anstrengung können sich die Drei vor dem
Feuertode retten. Wie von einem bösen Alp
befreit, sieht Robert sein großes Unrecht ein,
er weist die flehentlichen Bitten der Siratti ent¬
schieden zurück, seine Liebe zu seiner ange-
betetenFrau erwacht von neuem und versöhnt
umarmen sie sich und schwören sich Treue bis
zum Tode.
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m. b. H., Berlin W. 8, Friedrichstr. 187-188.
„Durchkreuzte Pläne“. Isabelle, Comtesse
de St. Germain, hatte das Unglück gehabt, einen
Unwürdigen zu lieben. Tausendmal hatte sie
versucht, die Handlungen ihres Verlobten, des
Grafen Armand zu beschönigen, tausendmal
hatte sie sich vorgenommen, ihn durch ihre
reine Liebe zu einem besseren Menschen zu
machen, und ihre glühenden Liebesbriefe legten
ein beredtes Zeugnis von der Innigkeit ihrer
Liebe und der Lauterkeit ihrer Absichten ab.
Vergebens, — nur zu bald mußte sie einsehen,
daß ein Unwürdiger mit ihrem Herzen gespielt
hatte, daß es ihr niemals gelingen würde, ihn
zu einer anständigen Gesinnung zu bekehren.
Dann brach sie mit ihm. Es war ihr dabei zu¬
mute, als ob sie sich ein Glied abgehauen hätte,
aber Isabelle war ein reines Gemüt, und daher
gab es bei ihr kein Besinnen.
Der Graf Armand befand sich plötzlich
durch diesen Bruch in einer heiklen Lage. Hatte
er doch seine Gläubiger auf die reiche Heirat
vertröstet, und als es nun mit dieser nichts
wurde, hieß es, die Manichäer hinhalten. Auf
alle Fälle mußte er sich Geld verschaffen. Da
kam ihm plötzlich eine Zeitungsnotiz vor
Augen, welche besagte, daß seine frühere Braut
in kurzer Zeit seinem gehaßten Rivalen, dem
Grafen Helmut von Montjoie, ihre Hand zum
Lebensbunde reichen würde. Ein teuflischer
Gedanke durchfuhr das Gehirn des jungen
Mannes. Die in seinem Besitze befindlichen
Briefe der Gräfin waren plötzlich wertvoll.
Mit frecher Stirne begab er sich in die Wohnung
seiner ehemaligen Braut, und bot ihr das ver¬
hängnisvolle Paket für eine hohe Summe an.
Isabelle, zu Tode erschrocken, nahm das Ange¬
bot an, sie schrieb eine Anweisung über 20 000
Francs und erhielt dafür ihre Briefe. So glaubte
sie wenigstens — aber als sich der aristokra¬
tische Erpresser entfernt hatte, bemerkte sie zu
ihrem Entsetzen, daß er ihn nur wertlose Pa¬
pierschnitzel zurückgelassen hatte. In ihrer
Aufregung erinnerte sie sich plötzlich des jun¬
gen Detektivs Brown, welcher ihrem verstor¬
benen Vater einst gute Dienste geleistet hatte.
Ohne weiteres begab sie sich zur Geschäfts¬
stelle des jungen Mannes und erzählte ihm den
wahren Sachverhalt. Der Detektiv ließ sich so¬
fort mittels Telephon bestätigen, daß die An¬
weisung eingelöst worden war, aber nicht für
20 000, sondern für 50 000 Francs. Es war also
klar, daß der Graf auch ein Fälscher war, und
nun hieß es, die Briefe der Gräfin wieder zu
bekommen, koste es, was es wolle. Brown ließ
sich einen neuen Scheck über 50 000 Francs von
der Gräfin ausstellen, um den gefälschten in
seinen Besitz zu bekommen, damit er eine
Waffe gegen den Grafen besitze. Sein erster
Schritt bestand nun darin, daß er in dem Auto¬
mobil eines Freundes gerade vor dem Schlosse
des Grafen Armand eine Panne arrangierte,
und daß, als die Reparatur zu lange Zeit in An¬
spruch nahm, der Graf, der den Vorfall vom
Fenster aus beobachtet hatte, die beiden ele¬
ganten Herren einlud, die Wartezeit auf dem
Schlosse zu verbringen. Hier fiel dem Detektiv
eine alte Monstranz auf, für welche er reges
Interesse bekundete, und für die er dem Grafen
schließlich 5000 Francs bot. Der Fälscher ging
auch in die Falle. Es wurde ein Kaufvertrag
aufgesetzt, den er unterschrieb; dem Detektiv
war es nur darum zu tun, eine echte Unter,
Schrift Armands zu erhalten, denn er hatte bei
seinen Beobachtungen mit eigenen Augen ge¬
sehen, daß dieser die Briefe, um die es sich
handelte, in dem Tresorgewölbe seiner BanK
deponiert hatte. In seinem Laboratorium machte
sich Brown nunmehr daran, den Kaufvertrag
durch chemische Mittel vom Papier zu ent¬
fernen, die Unterschrift jedoch intakt zu lassen.
Das gelang ihm über alle Erwartung. Nun kam
das gefährlichste Stück seines Auftrages. Mit
einer Gesichtsmaske versehen, spielte er einen
richtigen Einbrecher, schlich sich in das Schlaf¬
zimmer des Grafen und entnahm dessen Bein¬
kleidern die Safeschlüssel, gerade als der Graf
erwachte. Browm wagte eine abenteuerliche
Flucht, welche ihm gelang und auf welcher er
die Livre eines gräflichen Dieners anektierte.
Armand hatte bald nach der Flucht des Ein¬
brechers seine Tresorschlüssel vermißt und
blitzartig durchzuckte ihn der Gedanke, daß cs
sich um die Briefe der Gräfin handelte. Diese
durfte er auf keinen Fall verlieren, und als er
endlich merkte, daß er die Verfolgung des
Diebes auch nicht im Auto aufnehmen konnte,
bestieg er sein Pferd, ritt nach der Stadt, und
hatte das Glück, unterwegs eine Autodroschke
zu finden, die ihn dann der Bank schnell näher
brachte. Brown hatte inzwischen in der gräf¬
lichen Livre und mit dem Safeschlüssel ein ge¬
fälschte Order an den Bankdirektor um Aus¬
händigung der Briefe aufgesetzt und war hinge¬
gangen, um dieselben in Empfang zu nehmen.
Es waren bange Minuten für ihn, bis ihm das
Paketchen ausgehändigt wurde, und gerade als
er aus der Tür der Bank trat, traf Armand ein.
Als er einen fremden Menschen in der Livre
seiner Bedienten fortlaufen sah, wußte er so¬
fort Bescheid, und nun begann eine tolle Jagd in
zwei Automobilen, die jedoch durch die Kriegs-
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No. 35
list des Detektivs, welcher während der Fahrt
heraussprang und sich versteckte, für diesen
glücklich endete. Am nächsten Morgen konnte
er die echten Briefe seiner Klientin überreichen
und wurde von dieser glückstrahlend gebeten,
an einem Gartenfeste teilzunehmen, bei wel¬
chem sie Armand wahrscheinlich treffen würde.
Brown war pünktlich zur Stelle und verhinderte
mit Erfolg, daß der zurückgewiesene Freier, der
nunmehr keine Waffe gegen seine frühere Braut
besaß, dieser eine Szene machte. Er nahm ihn
beiseite und erklärte ihm offen, daß er es war,
der die Briefe „gefunden" habe, gleichzeitig
dem aristokratischen Fälscher den Scheck unter
die Nase haltend, den er drohte der Polizei zu
übergeben, falls Armand noch weitere Belästi¬
gungen der Gräfin unternehmen würde.
Die hohe Belohnung, welche der junge De¬
tektiv für seine „Bemühungen" erhielt, brachten
ihm außer Gewinn auch großen Ruf, so daß er
bald eine bedeutende Praxis bekam.
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Ein glänzender Imp-Schlager kommt dem¬
nächst in „Frau Audleys Geheimnis“ zur Aus¬
gabe.
Georg Talboys hat ein schönes, aber armes
Mädchen geheiratet — wider den Willen seines
Vaters, der sich infolgedessen völlig und zu sei¬
nem eigenen Unglück von ihm losgesagt hat.
Helene reichte ihm nicht aus wahrer Liebe die
Hand; sie ist eine genußsüchtige, raffinierte
Egoistin, die nur auf den Reichtum ihres Gatten
spekulierte und nun, da die Unterstützung und
das Erbe des alten Herrn ihm verloren ist, ihre
Enttäuschung ihn bitter entgelten läßt. Georg,
der mit heißer Liebe an der Unwürdigen hängt,
ist tief unglücklich. Da liest er eines Tages von
den australischen Goldfeldern und beschließt,
dorthin zu gehen; vielleicht lacht ihm wie so
manch anderem schon Fortunas Gunst. Er reist
ab mit dem Gelöbnis, nicht eher zurückzukom¬
men, als bis er seiner Frau den Luxus bieten
kann, den sie vom Leben verlangt . . . Diese
aber hat keine Lust, jahrelang zu hoffen und zu
harren, um vielleicht eine neue Enttäuschung zu
erleben. Als alleinstehende, junge und schöne
Frau sieht sie die Welt vor sich offen — so
sorgt sie denn zunächst einmal durch eine fin¬
gierte Todesanzeige, welche sie bei der feilen
Wirtin der alten Wohnung hinterlegt, dafür, daß
ihr Gatte, wenn er ja wiederkehren sollte, sie
nicht mehr unter den Lebenden wähnen muß,
und sucht sich dann einen neuen Wirkungskreis.
Sie weiß, daß sie ihren Weg machen wird.
In einem vornehmen Hause auf dem Lande
findet Helene Stellung als Erzieherin der Kin¬
der. Bald bietet sich Gelegenheit, ihre Netze
nach dem öfters in der Familie verkehrenden
Gutsnachbar, einem reichen Witwer, auszu¬
werfen, und es währt nicht lange, so ist sie
Michael Audleys Frau, Gewissensskrupel kennt
sie nicht, nur den brennenden Wunsch, als Her¬
rin eines großen Vermögens nach ihren Gelüsten
schalten und walten zu dürfen. Um dieses Ziel
zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht.
Unterdessen hat aber auch Georg im fernen
Australien Glück gehabt und kehrt als ein
reicher Mann nach England zurück. Sein erster
Gang ist nach der alten Wohnung, wo er Helene
noch zu finden hofft. Und sein Schmerz ist
grenzenlos, als ihm die heuchlerische Wirtin die
gefälschte Todesanzeige vorweist. Was hilft
ihm nun all das gewonnene Gut, da er es ihr
zu Füßen legen kann, für die er alles wagte!
In stiller Zurückgezogenheit lebt der Be¬
trogene seine Tage dahin. Da begegnet er
einem Jugendfreunde, Robert Audley, dem
Sohne von Helenes zweiten Gatten, und dieser
weiß ihm ein wenig aus seinem Trübsinn heraus¬
zureißen und zu bewegen, daß er ihm als Gast
nach dem Schlosse seines Vaters folgt. Ahnungs¬
los läßt er sich der Frau des Hauses vorstellen
—und zuckt in jähem Schreck zusammen, als
er ihr ins Antlitz blickt-Helene, die Tot¬
geglaubte und schmerzlich Beweinte, steht vor
ihm! ... Sie selbst, tötlich erschrocken, faßt
sich doch rasch und winkt ihm, zu schweigen,
und mit übermenschlicher Selbstbeherrschung
gelingt es auch Georg, seine Ruhe äußerlich zu
bewahren. Nicht hier vor den andern, unter
vier Augen muß er Abrechnung mit der Treu¬
losen halten! Die Gelegenheit dazu soll ihm
bald werden. Helene schickt ihm ein Billett:
„Ich danke Dir für Deine Verschwiegenheit. Er¬
warte mich bitte heute abend am alten Brun¬
nen." Dort treffen die Beiden zusammen. Die
verräterische Frau, das Schweigen ihres Gatten
falsch deutend, glaubt noch die alte Gewalt
über ihn zu besitzen und ihn als willkommenen
Freund behalten zu dürfen; Georg aber, ein
durch und durch ehrenhafter Charakter, schau¬
dert vor diesem Gedanken entsetzt zurück und
fordert, daß die Bigamistin sich dem Gerichte
stelle. Helene sieht ihr gewagtes Spiel ver¬
loren — nur ein Gewaltstreich kann sie retten.
Und ihre Verbrechernatur scheut vor dem
Aergsten nicht: einen Augenblick erspähend,
stößt sie den Arglosen über das morsche Ge¬
mäuer des alten Brunnens hinab in die Tiefe . ..
Sie ahnt nicht, daß ihre furchtbare Tat einen
Zeugen hat. Luke Marks, der Gastwirt des
nahen Dorfes, kam beim Wildern in die Nähe
des Schauplatzes und hatte alles gesehen und
gehört. Rasch entschlossen hilft er, als Frau
Audley hinweggeilt ist, ihrem Opfer aus dem
Brunnenschächte heraus und nimmt den
Schwerverletzten bei sich auf, weniger aus
Menschenfreundlichkeit als aus den gemeinsten
eigennützigen Motiven, Seine Kenntnis der
dunklen Tat soll ihm ein Mittel werden, aus der
Schloßherrin ein hohes Schweigegeld heraus¬
zupressen. Und als sie, während alles über
Georgs unerklärliches Verschwinden in größter
Sorge ist und man vergebens nach ihm sucht,
allein in ihrem Zimmer weilt, kommt Luke
Marks heimlich zu ihr durchs Fenster und holt
sich von der Erschrockenen die erste Rate.
Noch weilt er bei ihr; da begehrt ihr Gatte
Einlaß und schöpft, als sie ihn warten läßt, un¬
willkürlich einen leisen Verdacht; doch ihren
Schmeichelkünsten gelingt es, ihn zu beschwich¬
tigen, da er nichts Kompromittierendes finden
kann. Ja, sie umgarnt ihn wiederum so völlig,
daß er den eigenen Sohn aus dem Hause weist,
als dieser, der etwas, wenn auch bei weitem
nicht die ganze furchtbare Wahrheit ahnt, sie
bei dem Vater in ihrer Gegenwart anklagt. In
diesem Augenblicke feiert die Verbrecherin
ihren größten, aber auch den letzten Triumph.
Robert Audley sucht für die erste Nacht
Unterkunft unter demselben Dache, welches,
ohne daß er es weiß, seinen noch an den
schweren Wunden krankenden Freund beher¬
bergt. Der Gastwirt, voll Sorge, daß er den
Verborgenen entdecken könne, benachrichtigt
eilends die Schloßherrin mit der' Bitte, zu ihm
zu kommen, um über weiteres zu beraten. So¬
fort macht sie sich auf den Weg; doch bei ihrer
Ankunft findet sie Luke Marks, der ab und zu
vom Turnksuchtsteufel gepackt wird, sinnlos
betrunken vor. Da steigt ein teuflischer Ge¬
danke in ihr auf. Es ist tiefe Nacht, und hier
unter einem Dache sind alle vereinigt, welche
etwas von ihrem Geheimnis wissen oder ahnen
— kann sie nicht alle drei mit einem Schlage
vernichten?! — Ja, sie kann es — und sie muß
es, soll nicht ihr ganze Spiel verloren sein! Und
so macht die Verworfene denn das Maß ihrer
Frevel voll. Leise schleicht sie sich die Treppe
hinauf und verschließt die Türen der Gastzim¬
mer, hinter denen Robert und Georg ahnungs¬
los schlummern; auch die Schankstube mit dem
Trunkenen verrammelt sie fest — dann steckt
sie das Haus in Brand.
Doch der gräßliche Plan soll nicht gelingen.
Robert erwacht durch das Angstgeschrei des
fliehenden Dienstmädchens; mit Aufbietung
aller Kräfte sprengt er die Tür und rettet auch
den Gastwirt. Und als dieser sagt, daß oben
ein zweiter Gast noch weilt, der sich nicht
selbst helfen kann, da dringt er mit Todesver¬
achtung wieder in das Glutmeer ein und vermag
ihm auch den Freund noch rechtzeitig zu ent¬
reißen.
Mit grimmigem Hohnlachen sieht das dämo¬
nische Weib von fern zu, wie das Gasthaus von
den Flammen verzehrt wird und in sich zu¬
sammenstürzt — glaubt sie doch ihre Feinde in
seinen Trümmern begraben! . . . Doch — das
Blut will ihr in den Adern erstarren — was ist
das für ein Zug, der da näher und näher kommt?
Wohlbehalten schreitet Robert Audley an der
Spitze, auf ihn gestützt sein Freund Georg; auch
Luke Marks trägt man herbei, als Sterbenden
wohl, aber doch noch fähig, seine Anklage ver¬
eint mit denen der anderen gegen die schöne
Sünderin zu schleudern . . . Und unter der
Wucht dieser Anklagen bricht sie zusammen;
ihr Frevelmut, mit dem sie Verbrechen auf Ver¬
brechen häufte, ist dahin. Eine furchtbare
Angst schnürt ihr die Kehle zusammen — mit
einem lauten Schrei stürzt sie zu Boden . . . ein
Herzschlag hat ihr Leben beendet und sie vor
den Richterstuhl des Ewigen berufen . . .
Zugleich mit diesem Imp-Schlager erscheint
eine kleine Humoreske unter dem Titel „Des
Gefangenen Traum". Ein mit etwas üppiger
Phantasie begabter Sträfling hat in seiner Zelle
einen wunderbaren Traum. Der Gefängnisgeist¬
liche kommt ihn besuchen; er aber, statt sich
die guten Ermahnungen zu Herzen zu nehmen,
nimmt etwas anderes: Die Amtskleidung des
frommen Herrn, den er zwingt, in die gestreifte
Zuchthausuniform zu schlüpfen, während er
selbst unangefochten seine Klause verläßt.
Freilich — soweit, daß es sich anstandslos ent¬
kommen ließe, versteigt sich selbst seine kühne
Phantasie nicht. Während er über die Mauer
setzt, wird der kecke Handstreich bemerkt, und
eine tolle Jagd beginnt. Einem harmlos vor¬
überstrampelnden Manne raubt der Flüchtling
sein Fahrrad und macht damit die seltsamsten
Fahrten, vor- und rückwärts, durch alles mög¬
liche hindurch und über alles mögliche hinweg.
Endlich auch ins Wasser, Hier verwandelt sich
sein Fahrzeug in ein höchst merkwürdiges
Bootsrad, das ihn sicher über die Flut trägt.
Zum Schlüsse aber führt es ihn doch wieder in
sein altes, trautes Heim, in seine Zelle zurück,
und erwachend sieht er, daß alles nur ein Traum
war. All right! Die goldene Freiheit in tau¬
send Aengsten ist auch keinen Schuß Pulver
wert.
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„Entfesselte Flammen". Fräulein Lisa
Jäger, eine junge, unschuldige Schöne, wird auf
der Straße von einem Lebemann belästigt und
kann den Bummler trotz alles Sträubens nicht
los werden, bis ihn endlich ein Herr energisch
zurechtweist. Dabei fällt dem jungen Mann un¬
willkürlich die große Schönheit des Mädchens
auf, die durch ihren edlen Gang noch erhöht
wird. Er kann das holde Kind nicht vergessen
und sinnt auf Mittel und Wege, um sie wieder¬
zusehen. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe.
Reinhold, der Sohn des bekannten Kommerzien¬
rats Kuntze, soll, nachdem er sich genügend in
der Welt umgeschaut hat, in die Fabrik seines
Vaters eintreten. Er besichtigt den großzügig
angelegten Betrieb; dann geht es in die oberen
Etagen, wo sich die Bureaus und großen Ar¬
beitssäle befinden. Doch plötzlich erblickt er
mitten unter den vielen hundert Arbeiterinnen
das Ziel seiner Sehnsucht. „Ist es Wahrheit,
daß ich ,sie‘ erblicke, oder zaubert mir ein
heißes Wünschen ein Traumbild vor Augen?!"
so fragt sich der Liebende. Kaum kann er sich
soweit fassen, um dem geliebten Mädchen un¬
bemerkt ein paar Zeilen mit der Bitte um ein
Wiedersehen zuzustecken. Die Tage verfließen
den Verliebten in schönster Harmonie, doch
kann der Träumende nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Eine
neidische Kollegin beobachtet die Beiden. Sie
läßt sich beim Chef anmelden und erzählt die¬
sem möglichst aufgebauscht und voll Schaden¬
freude von der Liebschaft seines Sohnes. Der
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No. 35
Kommerzienrat läßt sofort Lisa Jäger zu sich
kommen und fragt sie, ob sie sich wirklich die
Frechheit erlaubt hat, mit dem Sohne des
„Chefs" zu verkehren. Als sie ihm von ihrer
gegenseitigen Liebe erzählen will, unterbricht
er sie hart und gibt ihr den Befehl, nie wieder
die Schwelle seines Hauses zu betreten. Jetzt
läßt der Kommerzienrat seinen Sohn rufen und
stellt ihm kurzerhand das Ultimatum: „Ent¬
weder lässest Du von dem ,Fabrikmädchen‘
oder Du bist mein Sohn nicht mehr!" „Vater,
ich liebe das Mädchen mehr wie mein eigenes
Leben und lasse nicht von ihr", entgegnet der
Sohn in festem Tone. „So bist Du mein Sohn
nicht mehr", schreit der hartherzige Vater in
großer Wut, „gehe mir aus den Augen!"
Der Sohn heiratet entgegen den Wünschen
seines Vaters seine Liebe und mit Fleiß ernährt
er seine über alles geliebte Frau. Zwei Jahre
sind Lisa und Reinhold nun verheiratet und die
Zeit ist ihnen wie im Fluge dahingegangen. Da
trifft sie, deren Glück sich inzwischen durch die
Ankunft eines Kindes vervollständigt hat, wie
der Blitz aus heiterem Himmel das Unglück, daß
Reinhold plötzlich stellungslos wird. Die letzten
Groschen sind bald aufgezehrt und er besitzt
nun nicht einmal mehr ein paar lumpige Mark,
um eine wichtige Nachnahme einlösen zu kön¬
nen. Die Liebe zu seiner Familie läßt ihn den
Entschluß fassen, den Vater um Hilfe anzuflehen.
Wie ein Bettler muß er an der Pforte des
Vaters stehen und warten, während der Diener
ihn anmeldet. Als der Kommerzienrat hört,
daß sein Sohn ihn zu sprechen wünscht, da wie¬
derholt er die harten Worte, die er ihm zu¬
letzt zugerufen hatte: „Ich habe keinen Sohn
mehr!" — Nach vielem vergeblichen Suchen
und nach so mancher Demütigung fragt er auch
beim Magistrat um Arbeit an. Es gelingt dem
unermüdlich mit dem Schicksal Ringenden end¬
lich, eine Anstellung bei der Feuerwehr zu er¬
halten. — Lisa ist glücklich; sie bringt ihrem
geliebten Reinhold täglich das Mittagbrot zur
Arbeitsstätte, und während er ißt, würzt sie ihm
die kärgliche Mahlzeit mit ihren munteren
Reden,
Die Alarmglocke der Feuerwehr ist wieder
einmal im Gang. „Großer Brand in der
Kuntzeschen Fabrik, Menschenleben in Ge¬
fahr!" lautet die Meldung. — Bei der Ankunft
der Feuerwehr brennt das mächtige Gebäude
bereits lichterloh. In dem furchtbaren Tohu¬
wabohu erschallt plötzlich der Ruf: „Der Chef
ist noch im Hause, wer rettet den Chef!"
In der höchsten Gefahr kommt ein Feuer¬
wehrmann ihm zu Hilfe. Er reißt die brennen¬
den Gardinen vom Fenster und öffnet es. Dann
will er den Bewußtlosen aus dem brennenden
Zimmer tragen, doch die Kräfte verlassen ihn
und er sinkt zu Boden. Einige Kameraden
mit Sauerstoffapparaten vorm Gesicht haben
sich inzwischen durch die Trümmer gearbeitet
und kommen Vater und Sohn zu Hilfe.
Viele Wochen sind seitdem vergangen und
nur langsam erholt sich der Kommerzienrat
von seinem Unfall. Doch weit schlimmer er¬
geht es seinem heldenmütigen Retter, der
schwer krank darniederliegt. Als der Kom¬
merzienrat davon erfährt, bittet er den Brand¬
direktor in einem Schreiben, dem bei seiner
Rettung verunglückten Feuerwehrmann eine Be¬
lohnung von 1000 Mark überweisen zu wollen.
Er erhält die Antwort, daß der Feuerwehrmann
Reinhold Kuntze das Geld nicht annimmt, weil
er seinem Vater keinen Dank schulden will. —
Er ist fassungslos. Sein Sohn, den er aus dem
Hause getrieben, hat ihn vom schrecklichen
Flammentode gerettet! Wie tief bereut es der
Mann und wie sehr erkennt er nun die Hart¬
herzigkeit seiner Handlungsweise! Oh, aber er
will alles, alles wieder gut machen! Schnell
eilt er ins Krankenhaus, und die plötzlich er¬
wachte Sehnsucht nach seinem Kinde beflügelt
seine Schritte, Doch als er ins Zimmer tritt,
befindet er sich am Sterbebette seines Sohnes,
Aufschluchzend sinkt er in die Knie. Als Lisa,
die sich verzweifelt über den Leichnam ihres
Mannes geworfen hat, den einst so stolzen
Mann erblickt, der an dem Unglück, das sic
betroffen, Schuld hat, weist sie ihn mit harten
Worten hinaus. Sein Flehen um Vergebung
bleibt ungehört. Zu sehr hat das Furchtbare
sie erbittert; sie kann ihm nicht verzeihen.
„Ihre Reue kommt zu spät!" Da wankt der
alte Mann hinaus, gebrochen an Leib und Seele.
Das Bild des sterbenden Sohnes wird ihn bis
in den Tod hinein nicht verlassen, es wird ihm
das Herz zerfressen.
Vay & Hubert, Berlin SW. 68, Friedrichstr. 207.
Der Sturz des Lebens.
Helene und Mario, seit kurzem verheiratet,
führen ein sorgenfreies, zufriedenes Leben, kein
Mißton, keine Sorge stört ihre Lebensharmonie,
der Reichtum des Gatten gestattet beiden, ir¬
disches Glück in vollen Zügen zu genießen.
Eines Tages erhält Helene einen Brief ihrer
früheren Schulkollegin Gina, die durch Fa¬
milienereignisse in traurige Verhältnisse ge¬
raten, um Hilfe bittet. Ihr Mann sagt ihr be¬
reitwilligst zu, der früheren Freundin seiner
Gattin Unterstützung angdeihen zu lassen.
Helene schreibt ihr an die angegebene postla¬
gernde Adresse ein paar Zeilen, sie soll sie ohne
Zaudern aufzusuchen, es wird sich ein Weg zu
ihrer Hilfe finden lassen. Und Gina kommt,
wird freudig empfangen, aber ein Gefühl des
Neides beschleicht sie, als sie das Wohlergehen
der einstigen Mitschülerin mit eigenen Augen
gewahr wird. Diese Mißgunst ist stärker wie
die Dankbarkeit für jene, die ihr zu helfen sich
sofort bereit erklärt hat. Man kommt darin
überein, daß Gina über das Landgut des Ehe¬
paares die Aufsicht führen soll, wo eine leitende
Frauenhand nottut. Gina reist auch nach ihrem
künftigen Heim und weiß bei ihrem entschlosse¬
nen Wesen sich nützlich zu machen. Sie ist
nun geborgen, führt ein sorgenloses Dasein, ge¬
bietet über Diener und Arbeiter und kann stolz
die Herrschaft bei deren Besuch auf dem Be¬
sitztum herumführen. Ueberall merkt und ge¬
wahrt man die Folgen der Aufsicht und der An¬
ordnungen Ginas. Denn hier war sie in ihrem
Elemente, ärmliche Verhältnisse wirkten auf sie
drückend Da aber war der Luxus, und sie
konnte schalten und walten nach eigenem Er¬
messen. Bei einem Spaziergange durch den
Park pflückt sich Helene einen Rosenstrauß, sie
will sich ein schönes Exemplar holen, gleitet
aus, stürzt einen Abhang hinunter und verletzt
sich derart, daß Arbeiter sie hochheben und in
das Schloß tragen müssen, wo sie wochenlang
an das Bett gefesselt blieb. Das machte der
Alleinherrschaft Ginas auf dem Gute ein jähes
Ende. Die Herrin und Freundin mußte gepflegt
werden, umgeben von der liebevollen Aufmerk¬
samkeit des Gatten. So waren Mario und Gina
stets beisammen, sie traten einander in der
Sorge um die Leidende näher, und ohne daß sie
es merkten, faßten sie zueinander eine Nei¬
gung, die verderbenbringend wirken sollte. Es
schmeichelte Ginas Eitelkeit sehr, daß sie als
armes Mädchen den reichen Mann zu fesseln
vermochte, und eines Abends, als die Fieber¬
phantasien, die sie. und den Gatten an das Bett
der Patientin zwangen, nachgelassen hatten,
betraten sie den Balkon und im fahlen Lichte
des Mondscheins vereinigten sich ihre Lippen
zu einem Kuß, der den Stein ins Rollen brachte.
Er hatte bei beiden eine Leidenschaft entfacht,
die, der Bettlägerigen vergessend, immer mehr
Nahrung fand, bis ein verhängnisvoller Zufall
der peinvollen Situation ein Ende bereitete.
Helene war schon Rekonvaleszentin und wollte
ihren Gattin damit überraschen, daß sie allein
ihr Lager verließ. Da kamen Mario und Gina
an, die sie schlafend wähnten und daher ihren
Zärtlichkeiten freien Lauf ließen. Wie vom
Donner gerührt, stand Helene unbemerkt still,
Mario und Gina trennten sich, diese wollte nacH
der Kranken sehen, die sie festgebannt an dem
Bette stehend traf. Sofort war es ihr klar, daß
Helene von dem zwischen ihr und Mario be¬
stehenden Geheimnis Kenntnis erlangt haben
mußte. Es kam zu einer Auseinandersetzung
zwischen ihnen und mit den Worten: „Du hast
mein Vertrauen getäuscht, ich verachte Dich!"
wankte Helene hinaus. Sie liebte Mario zu
sehr, um ihm nochmals vor die Augen zu treten;
hat Gina sie in seinem Herzen verdrängen kön¬
nen, so wollte sie den beiden nicht hindernd im
Wege sein. Sie betraute ihren Rechtsbeistand
mit der Scheidungsklage und eines Tages waren
sie und Mario wieder frei. Sie unternahm eine
Reise und lernte auf dieser einen reichen
Rheder aus Amerika kennen und lieben. Wir
sehen Helene bald in ihrem luxuriösen Heim in
Amerika, während Mario durch die Verschwen¬
dungssucht von Gina, die er nach der Scheidung
geheiratet hat, vollständig ruiniert wird. Mario
gehl nach seinem Sturz nach Amerika und fin¬
det bei dem Rheder Arbeit, der seine ehemalige
Gattin heiratete. Bald trifft Mario mit Helene
zusammen. Dieses aber nimmt dem vom Un¬
glück verfolgten Manne den Rest seiner Selbst-
behrrschung. Bei seiner Tätigkeit als Taucher
versteht er es, unbemerkt die Kanäle der Luft¬
zuführung zu durchschneiden und findet so den
Tod, durch den er sich vom Elend und Helene
von der Erinnerung befreit.
Deutsche Kinematographen-Gesellschaft
Cöln a. Rh.
Der Todessturz.
Großes Zirkusdrama in drei Akten.
(Originalbeschreibung von Alfred Leopold.)
Wer hat nicht vor einem Jahre von dem
entsetzlichen Todessturz der kleinen Hanny S.
gelesen? Der bekannte Zirkus Salamonski
gastierte damals in M. Hanny war der Liebling
des Direktors und des Publikums. Renard Sala¬
monski, der bekannte Sportsmann hatte die
Kleine als Blumenmädchen von der Straße auf¬
gelesen, um sie auszubilden. Die schlanke, gra¬
ziöse Figur, das liebe Köpferl gefiel allen, die
die ersten Reitstudien der überaus wagehalsi¬
gen Künstlerin miterlebten. Der drollige Bur-
leskklown Ferenczy, der von Schumann und
Busch für eine Saison zu Salamonski gekommen
war, war unsterblich verliebt in die Kleine, die
sich aus dem verwachsenen Klown nichts
machte und ihn geringschätzig behandelte. Denn
sie liebte mit der ganzen Intensität einer Sieb¬
zehnjährigen den Sohn des bekannten Lega¬
tionsrates von der österreichischen Botschaft,
den jungen Robert von Wangenheim, Vor einem
Parkrestaurant, gelegentlich eines Sommerver¬
gnügens der eleganten Welt, hatte Robert sich
der jungen Dame, die belästigt wurde, ritterlich
angenommen und es war ein Liebesbund zwi¬
schen den beiden jungen Menschen geschlossen
worden, der für die Ewigkeit bestimmt schien,
wenn nicht das Schicksal es anders gewollt
hätte. Robert gehörte zu den allabendlichen
Logengästen des hippologischen Instituts, in
dem Hanny auftrat, und er warnte sie oft vor
ihren halsbrecherischen Tricks und wagehalsi¬
gen Produktionen. In den Pausen, während der
Stallbesichtigung schob er ihr gewöhnlich seine
Einladungen zu und dann promenierte er mit
der jungen Künstlerin nach Schluß der Vor¬
stellung zu einem nahen Terrassenlokal, wo
Hanny und Robert manch Gläschen auf ihre
Liebe tranken, bis die Kleine "a Räuscherl"
hatte und sie Roberts Liebeslockungen willig
folgte. Das ging nun so lange, bis sich eines
Tages die Folgen bemerkbar machten und
Hanny Robert ihr Geheimnis offenbarte. Da
kamen dem jungen Manne Bedenken und er
versuchte das Verhältnis zu lösen. Aber
Hanny war aus besserem Holze geschnitzt, wie
der übliche Verhältnisdurchschnitt, Sie wies den
Scheck des jungen Aristokraten mit Verach¬
tung zurück und Direktor Salamonski hatte die
Genugtuung, gleich ein „Jawort" zu erhalten,
als er bei Hanny um ihre Hand warb. Die Mut¬
ter Hannys war zwar von der artistischen Lauf¬
bahn ihrer Tochter nicht so entzückt. Sie ge¬
dachte ihres Mannes, der als Jahrmarktsartist
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der „Welt der Technik“ über unsere Apparate wörtlich:
„Ich hatte mich mit der Firma Mitteldeutsche K in emato grafen-
Werke in Hannover in Verbindung gesetzt und bei ihr in Anregung
gebracht, auf Grund der bei den praktischen Versuchen gemachten Erfahrungen
einen Apparat zu bauen, der unter Wahrung des Prinzips der Beseitigung der
Schutztrommeln doch die Gefahr fahrlässiger Brandstiftung ausschließt. Die
Firma hat dieser Anregung Folge gegeben und bringt einen Apparat auf den
Markt, der vom Standpunkt der von mir vertretenen Anschauungen über die
Gestaltung von kinematographischen Apparateu das Vollkommenste i s t, was
die einschlägige Industrie in Bezug auf Feuersicherheit bisher
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No. 35
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Seite 53
einst vom Drahtseil stürzte und sich das Genick
brach. Aber Hanny beruhigte sie, kämpfte sich
durch und stand nun als Frau Direktor Sala-
monski an der Spitze des großen Zirkusinsti¬
tuts ihres Mannes. Das Artistenleben in seiner
ganzen Unstetigkeit wird in dem Film vor
Augen geführt. Hanny ist eine sichere Reiterin
geworden, deren Voltigearbeit europäische Be¬
rühmtheit erlangt. Ihr Sprung auf das Pferd,
ihr schwieriger Luftakt sind Glanzleistungen,
die kaum von einer anderen Zirkuskünstlerin
überboten wurden. Der Direktor war stolz auf
sie und ihr unglücklicher Liebhaber, der ver¬
wachsene Klown, dessen Mißgestalt von Hanny
nur mit Spott und Hohn überhäuft wurde, ver¬
suchte unzählige Male plumpe Annäherungen.
Stets wies die junge Direktorin diese demütigen
Vertraulichkeiten entschieden zurück.
Wir erleben eine Galavorstellung für die
high life der Großstadt. Die bunte Abwechs¬
lung eines glänzenden Zirkusprogramms, span¬
nend artistische Darbietungen werden dem
Publikum veranschaulicht. Der Zirkus ist dicht
besetzt, so daß kaum ein Plätzchen leer ist.
Die Zirkuskapelle intoniert den Empfangstusch
für die Frau Direktor. Mit Beifall und Blumen¬
regen wird der Liebling des Publikums empfan¬
gen. Sie ist diese Huldigungen von anderen
Städten her gewöhnt. Dort oben von schwin¬
delnder Höhe soll sie, wie stets herabspringen.
Der berühmte Sprung ist die piece de resistance
des ganzen Programms. Unten in der Loge sitzt
Robert von Wangenheim, mit einem Riesen¬
bukett bewaffnet. Er hat die Kleine nicht ver¬
gessen können, und er warnte sie häufig, nicht
gar zu wagehalsig zu sein. Aber ihr Luftakt
glückte stets und Roberts Befürchtungen er¬
wiesen sich als grundlos. Die Fortsetzung des
Verhältnisses zwischen Hanny und Robert blieb
dem eifersüchtigen Klown nicht verborgen. Er
machte den Zirkusdirektor, ihren Gatten, darauf
aufmerksam und es kommt zu häßlichen Szenen
zwischen den beiden Ehegatten. Hanny haßte
nun den Zwischenträger, und als Ferenczy ihr
eines Tages wieder Anträge macht, züchtigt sie
ihn mit der Reitpeitsche. Nun schwört der
Klown Rache. Er verstellte ihre Apparate für
den Luftakt.
So kam der Abend des 13. Juli heran, des
furchtbaren Unglückstages, an dem ein noch
eben von Tausenden bejubeltes junges Men¬
schenkind von schwindelnder Höhe herab¬
stürzte und dieser Todessturz eine Tragödie
beendete, deren Ursachen der Außenwelt da¬
mals verborgen blieben. Erst dieser mit unge¬
heuren Kosten inszenierte Film bringt Klarheit
in dieses Künstlerschicksal, das seinerzeit die
Spalten der Zeitungen wochenlang beschäftigte.
A
Neu-Eröffnungen
A
V
und Eintragungen.
V
Berlin. Das Kinotheater im Hause Uhland-
straße 48, das am 1. Oktober eröffnet wird,
wird den Namen „Corso-Lichtspiele" führen.
Die Besitzerin des Theaters ist die Kinema-Be-
triebsgesellschaft m. b. H., während Herr Lud¬
wig Silberstein Geschäftsführer des Unterneh¬
mens ist.
Berlin. Neu eingetragen wurde die Firma
Film-Verleih-Haus Robert Müller u. Co. Ge¬
sellschafter ist der Kaufmann Herr Robert
Müller. Kommanditgesellschaft, welche am 10.
August 1912 begonnen hat. Ein Kommanditist
ist beteiligt.
Berlin. In dem Konkursverfahren über das
Vermögen der Kinematographen- und Films-
Judustrie-Gesellschaft mit beschränkter Haftung
>n Berlin, Zimmerstr. 21, soll die einzige und
zugleich Schlußverteilung erfolgen. Der zur
Verteilung verfügbare Massebestand beträgt
Mk. 2413.55.
Berlin. Kaufmann Wilhelm Kempfer, Ber-
ün, N., Ackerstr. 39, projektiert hier, Invaliden¬
straße 5, den Bau eines Kinos. Bauausführung:
Baugeschäft Otto Schmidt, Charlottenburg,
Wormserstr, 7.
Berlin. Handelsgerichtlichc Eintragung:
Belle-Allianceplatz Rolandlichtspiele G. m. b.
H„ Kaufmann Willy Sasse.
Berlin. Herr Emil Schippanowsky errichtet
auf den ihm gehörigen Grundstücken Wein¬
bergsweg 16-17 ein großes modeii eingerich¬
tetes Lichtspielhaus.
Berlin. Wilhelm Kempfer, Ackerstr. 39,
läßt Invalidenstr. 5 ein Lichtspieltheater er¬
bauen.
Berlin. Dr. Martin Roßmann, Friedrichstr.
233, projektiert einen Umbau zum Kino. Bau-
ausf.: Baum, M. Karchow, Berlin, Wallstr. 21-22.
Beckum (Westfalen); Am 8. September
wird hier im Saale der Frau Wwe. B. II. Koberg
ein Kinematorgaph eröffnet.
Braunschweig. Das Kinematograplunthea-
ter Walhalla hier, Besitzer Herr Adalbert Nan-
nenberg, ist käuflich von Herrn Heinrich Stein¬
hoff hier erworben worden.
Calbe a. S. Der Besitzer des Lichtbild-
Theaters hat einen größeren Platz auf dem Ma¬
gazinplatz gekauft, um daselbst ein neues Etab¬
lissement aufzubauen.
Essen-Ruhr. In das Handelsregister ist ein¬
getragen die Firma Odeon-Lichtspiele G. m. b.
H., Essen. Gegenstand des Unternehmens ist
die Errichtung, der Betrieb und Vertrieb von
Lichtspieltheatern, kinematographischen Arti¬
keln. Das Stammkapital beträgt 22 500 Mk.
Geschäftsführer sind: Richard Sturm, Kaufmann,
Borbeck; Lazarus Schieren, Kaufmann, Borbeck;
Moritz Schieren, Kaufmann,Düsseldorf.
Eisenach, Carl Deubel hat das Kinemato-
graphen-Theater Alexanderstraße 13 unter dem
Namen Welttheater wieder eröffnet.
Fürth i. Bayern. Nikolaus Hetzelt, Royal-
Lichtspielhaus, hat hier mit dem Bau eines Ki-
nematographentheaters beginnen lassen. Eine
elektrische Licht- und Kraftanlage ist vorge¬
sehen. Kosten ohne Kinoeinrichtung ca. 15 000
Mark. Bauleiter: Baumeister Beer, hier.
Grunewald b. Berlin. Die Lichtspiel- und
Variete-Gesellschaft m. b. H., Verwalter Baum,
Jagowstr. 8, beabsichtigt in Berlin, Kottbuser¬
damm 92, ein Lichtspieltheater zu eröffnen.
Gera i. R. Wie Direktor Langer mitteilt,
steht er in Unterhandlung mit einer großen Ak¬
tiengesellschaft für Kino und Film, um im
Residenztheater eine der Neuzeit entsprechende
Lichtbildbühne zu errichten, auf der erstklas¬
sige Vorstellungen veranstaltet werden sollen.
Das Projekt soll im Oktober zur Verwirklichung
gelangen.
Hamburg. Handelsgerichtliche Eintragung:
Optische Theaterbau- und Filmfabrikations-Ge-
sellschaft „Otuf", Clebsch u. Reupke.
Krefeld. Hier wurde Hochstraße, Ecke
Neumarkt das Neue Lichtspielhaus eröffnet.
Köthen (Anh.). Die Firma Union-Theater
in Köthen, die vor einigen Monaten das hiesige
Reform-Kino erworben und geführt hat, ist zur¬
zeit mit dem Umbau dieses Theaters beschäftigt
und wird es am 1. September unter der Bezeich¬
nung Residenz-Lichtspiele wieder eröffnen. Das
Lichtspiel-Theater soll räumlich erweitert und
komfortabel ausgestattet werden.
Knittelfeld, Steiermark. Cafetier Josef
Schober erhielt die Konzession für die Aus¬
übung des Kinogewerbes und läßt vom Stadt¬
baumeister Artur Huber unter seinem Kaffee¬
hause ein modernes Kinotheater aufführen. Es
erhält einen Fassungsraum für 400 Personen.
Ueber dem Theater wird eine heizbare Glas¬
terrasse mit einem Fassungsraum für 590 Per¬
sonen errichtet.
Liegnitz. Das an der Niederkirche neu er¬
baute Kino wird Anfang September unter dem
Namen Kammer-Lichtspiele seine Pforten
öffnen.
Meißen. Herr Julius Koretz, Hafenstr. 5,
hat das Union-Kino mit 200 Sitzplätzen er¬
öffnet.
Passau. Während der Ferien hat das Ton¬
bildtheater am unteren Sand eine vollständige
Erneuerung des Vorführungsraumes erfahren.
Der Kinematograph öffnete seine Pforten wie¬
der am 23. August.
Reichenberg Sa. R. B. Seidel aus Gablonz
hat die Konzession zur Errichtung eines Kino-
Theaters erhalten.
Reichenberg Sa. Herrn H. Simon wurde die
Konzession zu einem Kinotheater verliehen.
Rheydt (Bez. Düsseldorf). Lichtspielhaus
G. m. b. H. Das Stammkapital ist auf 24 000 M.
erhöht.
Saarburg. Die Besitzer des hiesigen Edi-
son-Kinematographen haben am Nordgraben
einen prächtigen Neubau aufführen lassen.
Straßburg . Eis. Lichtspieltheater Aktien-
Gesellschaft. Der Kaufmann Herr Karl Lazarus
in Lugano (Schweiz) ist als Vorstandsmitglied
ausgeschieden. An seine Stelle ist als Vor¬
standsmitglied bestellt worden der Kaufmann
Herr Ernst Hirschfeld in Mülhausen.
Tilsit. Zu den drei in unserer Stadt be¬
stehenden Kinematographen - Theatern, dem
Apollotheater des Herrn Theodor Neumann,
Deutschestr. 30, dem Luisentheater von Schie¬
mann u. Witt, Hohestr. 49-50, dem Palast¬
theater des Frl. Klösser, Deutschestr. 27, wird
jetzt Hohestr. 62 durch eine Aktiengesellschaft
ein viertes Kino-Etablissement errichtet.
Tondern. M. Peters eröffnete hier, Theater¬
halle (N. Christiansen) eine moderne Lichtspiel¬
bühne.
Worms. Herr J. G. Echter hat das Licht¬
spielhaus Kaiser-Kino, Kaiser Wilhelmstr. 22, ab
1. August käuflich übernommen und wird das¬
selbe vermöge seiner langjährigen Erfahrung in
erstklassig vornehmer Weise fortführen.
Wolfenbüttel. Das Kinematographentheater
„Wrllhalla", Bes. Adalbert Nonnenberg, ist von
Heirrich Steinhof erworben worden und wird
am 1. Oktober von diesem übernommen.
□ Verbotene Films □
Vollständig verboten:
Die Zigeunerin. — American-Flying A.
Der Flüchtling. — Lux.
Das Brandmal. — Lux.
Brüderliche Liebe. — Lux.
Sonja, die Abenteuerin (Akt I bis III). — Cincs.
Der Heldenmut eines Leuchtturmwärters (Akt I
u. II). -
Für Kinder verboten:
Der Zirkusprinz (Akt I und II). — Eiko-Film.
Die Heldin von Moulin Rouge (Akt I bis III). —
Wiener Kunst-Film.
Der Todesring (Akt I bis III). — Leon Gaumont.
Der Sturz des Lebens (Akt I und II). — Milano.
Mama. Roman aus dem Leben einer Schau¬
spielerin (Akt I und II). — Bolten-Baeckers
Film.
Die Erinnerung an den Tod. — Lux.
Böse Buben (1. II. und III. Streich). — Selig-
Polyskope-Co.
Mariechen hat 'nen Wasserbauch. — Clarendon-
Film-Comp.
Eine Nacht im Palais de danse. — Meßters Pro¬
jektion.
Die Nachteile der Schönheit. — Itala.
Die Weiche von Station Walton. — Selig-Po-
lyskope Co.
Ein geheimnisvoller Diebstahl (Akt I und II). —
Cines.
Getrennt und wieder vereint. — B.- u. C.-Film.
Hanne, das Burenmädchen. — Kalem.
Um ihre Seele zu retten. — A- u. B.-Film.
Im dunklen Tale. — Kalem.
Diese Pelze. — A.- u. B.-Film.
Mut und Ehre. — American Kinema.
Höhere Sphären (Akt I bis III). — Films Valetta.
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No. 35
Aufklärung!
Eine Gruppe Interessenten, welche der Kinematographie bisher sehr entfernt gegen¬
überstand, glaubt allein berechtigt zu sein eine kinematographische Darstellung mit dem Titel
„Miracle“
zu belegen. Man hat bei uns sogar auf sehr schlüpfrigen Wegen versucht unser unbequemes Kon¬
kurrenz-Produkt, welches nach dem Ausspruch kompetenter Fachleute eine
Glanzleistung der Kinematographie
in bezug auf
Regie, Technik und Photographie
bedeutet, aus dem Wege zu schaffen.
Auf die Behauptung dieser Gruppe: ein patentamtliches Recht auf die Benennung „Miracle“
zu besitzen, blieb man uns den Nachweis schuldig. Trotz unserer umfangreichen Recherchen war von
den angeblichen Rechten dieser Gruppe nichts zu entdecken. In unserer Eigenschaft als fachmännisch
geleitetes, mit den besten Hilfsmitteln der modernen Technik ausgestattetes Fabrikations-Unter¬
nehmen erklären wir auch, daß weder direkt noch indirekt irgend eine Anlehnung an die Inscenierung
des Herrn Professor Reinhardt stattgefunden hat.
Das glänzend gelungene, raffiniert ausgestattete und kinematographisch vollendet inscenierte Drama
„Miracle“
der Continental=Kunstfilm G. m. b. H„ Berlin
wird selbst den Beweis geben, wer den Theaterbesitzern das Beste liefert:
Unsere Gegner oder wir?
Unsere Gegner wollen ganz besonders beachten bei weiter versuchten Aus¬
horchungen unseres Personals doch sehr vorsichtig zu sein, denn wir können be¬
weisen, daß man gegen uns mit Mitteln kämpft, die dem Gegner selbst unangenehm
werden könnten; man hat sogar versucht, von unserem Oberregisseur eine eides¬
stattliche Versicherung dahin zu erhalten, daß er einige Scenen der Reinhardt’schen
Darsteltung entlehnt habe. (Ein Umstand, der einer Verleitung zur Untreue gleich
kommt) Wir werden uns in unseren Dispositionen so lange nicht beirren lassen,
bis uns die Gegner den Beweis der Wahrheit für ihre angebliche Behauptung-,
ältere Rechte an dem Titel „Miracle“ zu besitzen, erbracht haben. Auf die
gegen uns gericht te Warnung erwidern wir, daß wir unsere Kunden vor jeden
Schaden schützen und jeden Verlust auf uns nehmen.
Continental:Kunsliilm:Gesellsdialt m. b. H„ Berlin
Friedrich-Strasse 235.
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Wir haben zu diesem Film eine
jeder einzelnen Szene ange¬
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Gegründet 1883.
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Warnung!
Die Autoren des Ausstattungsstückes „The Miracle“
(Das Wunder)
die Herren 1. Professor Max Reinhardt in Berlin
2. Schriftsteller Dr. Carl Vollmöller in
Stuttgart.
3. Komponist Professor Engelbert
Humperdinck in Berlin.
4. Musikverlagsfirma Ed. Bote & G. Book
Kgl. Hoflieferanten in Berlin
haben das ausschließliche Recht der Vorführung des „The
Miracle“ auf kinematographischem Gebiete, sei es in farbig
oder schwarz für alle Länder an Herrn
Ingenieur Jos. Menchen in Berlin-Halensee
übertragen.
Die Aufführung des Ausstattungsstückes „The Miracle“
geschieht erstmals in Deutschland am 4. September d, J. in
der Rotunde in Wien unter Mitwirkung von
Darstellern und unter persönlicher Leitung
l«JUU des Herrn Professor Max Reinhardt.
Die kinematographischen Aufnahmen werden zu gleicher
Zeit aufgenommen und diese ebenfalls von Herrn Pro¬
fessor Reinhardt selbst überwacht. Für die In-
scenierung der Aufnahmen, welche von ersten Fachautori¬
täten vorgenommen werden, hat die Menchens Miracle Co.
bereits Ausgaben in der Höhe von 200 000 Mark gemacht und
Lizenzen vergeben, und zwar:
a) für Amerika und Canada an Mr. M. H. Woods Puttmann
Building New York City, (Reditsbeistand David I. Gold-
farb 132 Nassau Street New York City)
b) für Großbritannien an die Reinhardt & Miracle Co.
20 Villiers-Street Strand London W. C. (Reditsbeistand
Corbin Greener & Cook 52 Bedford Row, London W. C.)
c) und für Frankreich an die Firma Ralleigh & Robert
in Paris, 16 Rue Sainte-Cecile (Rechtsbeistand G. K. Hall,
4 Rue St. Anne Paris)
Kürzlich erschien nun in den Berliner Zeitungen eine Notiz
des Inhalts, daß eine andere Firma das „The Miracle“ zum
Zwecke kinematographisdier Aufnahmen aufführen.
Der Unterzeichnete ist nun beauf¬
tragt die Rechte des Herrn Jos. Menchen
und der Lizenzinhaber in jeder Hinsicht
zu wahren und warnt derselbe hiermit
alle Interessenten diese widerrechtlich
hergestellten Kinematographenbilder zu
kaufen und vorzufflhren, da derselbe in
jedem einzelnen Falle sowohl privat¬
rechtlich, als auch strafrechtlich wegen
Verletzung des Urheberrechts unnach-
sichtlich Vorgehen wird.
BERLIN, den 7. August 1912.
Dp. Liebenow, Rechtsanwalt.
Geschäftsstelle: R. Krause, Tempelhof, “.ri. 1 ?:
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