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Full text of "Licthbild-Bühne (August 1912)"

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Zum SedaneJ 

I 



Die Vorführung dieses Films findet 
von Donnerstag, den 18. Juli d. Jahres 
und zwar wochentäglich: 

9 Uhr Vormittags 
12 „ Mittags 

3 „ Nachmittags 

in unserem Geschäftslokal, Friedrich¬ 
straße 187/88, statt. 


BIOGRAPH 


I 







No. 31 


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- Sonnabend. - 


Verlag: Lichtbild-Bühne 

Berlin SO. 16, Michaelkirchstrasse 17. Tel. IV. 114V 
Chefredakteur: Arthur Mellini. 


Der Akoneementsketrag betrifft für 
Deutschland (durch das Postzeitungs- 
amtjund Österreich-Ungarn vierteljihr- 
lich Mk. 1,00 bei freier Zustellnng, für 
das Ausland Mk. 2,30. Einzelnummern 
30 Pfg. 


BERLIN, den 3. Hugust 1912. 


Heft No. 31 


Getrennte Vorstellungen für Erwachsene und Kinder. 


(Siehe Leil 

——- ie in der vorigen Nummer der „L. 

D B. B.“ wiedergegebene Schilde¬ 
rung der durch die immer schär- 
■ a a a fere Anwendung des Zensur- 
Karten-Vermerks „Für Kinder ver¬ 
boten!“ geschaffenen Lage hat in Thea¬ 
terkreisen das lebhafteste Interesse ge¬ 
funden. Es ist klipp und klar ausge¬ 
sprochen worden, wohin der Kurs der 
Regierung steuert, ein Kurs, der nicht 
mehr aufzuhalten oder zu ändern ist, 
da er zu spät erkannt wurde. 

Wir haben bereits klargelegt, daß 
diese Kurssteuerung die Theaterbesitzer 
zwingt, sich rechtzeitig den zukünftigen 
veränderten Verhältnissen anpassen zu 
müssen, ehe das immer häufiger wieder¬ 
kehrende Zensurverbot „Für Kinder 
verboten!“ die jetzt schon fühlbaren 
schädlichen Zustände und ihre Schäd¬ 
lichkeit ins Unermeßliche steigert. 

Im paragraphentriefenden Preußen¬ 
lande hat die Vernunft des Einzelnen 
noch niemals Recht gehabt, sondern 
immer nur der oft undefinierbare und 
schleierhafte Wille der behördlichen 
Gewalt. 

In dem Bestreben der Regierung 


rtikel in voriger Nummer: „Für Kinder 

aber, die aufklärende Kulturmission des 
modernen Kinematographen zu unter¬ 
drücken, wird die Regierung stets einen 
natürlichen, aber mächtigen Feind vor 
sich haben, nämlich die Blüte und Kraft 
der Erfindung selbst, die sich nicht weg¬ 
dekretieren läßt. 

In früheren Jahren hat die Behörde 
kräftige Förderer und Helfer für ihre 
unterminierende Tätigkeit, dem Kine- 
matograph den Garaus zu machen, ge¬ 
habt. Die Pädagogen-, Lehrer- und Er¬ 
zieherkreise stimmten kräftig mit ein in 
den Vernichtungsruf: „Nieder mit der 
Kinematographie!“ In diesen Kreisen 
hat man sich jetzt aber allmählich selbst 
revidiert. Man hat gefunden, daß nach 
sorgfältigem Studium der immer impo¬ 
santer werdenden gewaltigen Filmfabri¬ 
kation und die geistigen Werke, die ge¬ 
schaffen werden, die ethischen Vorzüge 
des Kinos so große sind, daß man als 
Ehrlicher nicht mehr der behördlichen 
Parole folgen kann: „Nieder mit dem 
Kino!“ 

Jetzt haben wir Gelegenheit, die er¬ 
freuliche Beobachtung machen zu kön¬ 
nen, daß die freiwillige Heerschau, die 


verboten!“) 

der polizeilichen Vernichtungskolonne 
folgte, immer kleiner wurde und zu uns 
trat. Ja, wir haben sogar schon aus 
Lehrerkreisen, die im übrigen jetzt 
schon bedingungslos als zu uns gehörend 
bezeichnet werden können, den Aus¬ 
spruch gehört, daß man sich bemühen 
müßte, den feindlich gesinnten Behör¬ 
den zu beweisen, wie notwendig eine 
Förderung der Kinematographie und 
wie schädlich eine Bekämpfung dersel¬ 
ben sei. 

Man hat gefunden, daß der Kine- 
matograph sich sogar von selbst, und 
zwar aus sich heraus, technisch und 
ethisch vervollkommnet hat, und dar¬ 
um ist das Legionenlager der Feinde, 
die sich früher hinterlistig an den grünen 
Tisch des Gesetzmachers herandrängten, 
eine Kämpferphalanx für unsere eige¬ 
nen Ideale geworden. Darum steht auch 
jetzt die Behörde mit ihren drakoni¬ 
schen Maßnahmen allein da. 

Wenn jetzt die Behörde ihre be¬ 
kannten Geisteserzeugnisse beginnen 
läßt: „Um dem immer mehr um sich 
greifenden Unwesen der Kinemato¬ 
graphen zu steuern, wird hiermit ver- 






















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No. 31 


fügt, daß . . so ist niemand mehr da, 
auf den sie sich berufen könnte, um das 
„Unwesen“ fachmännisch und doku¬ 
mentarisch zu erhärten. 

Die Kurssteuerung mit dem Zensur¬ 
kartenvermerk „Für Kinder verboten!“ 
bedeutet klipp und klar nichts anderes, 
als daß sich die Polizei Erzieherrechte 
anmaßt, die ihr gar nicht zukommen, 
und dieses fühlt man auch in Lehrer¬ 
und Erzieherkreisen. Ebenso, wie man 
dort den belehrenden Wert und die 
Kulturwirkung des Kinematographen 
erkannt hat, ebenso fühlt man dort, 
daß gegen die beabsichtigte behördliche 
Eindämmung der Wirksamkeit und Be¬ 
tätigung des Kinematographen etwas 
geschehen muß. Rund heraus gesagt: 
die deutsche Lehrerschaft, in deren 
Hände die tausendfältige Seele unserer 
Jugend gelegt ist, will uns helfen. Da¬ 
durch schließt sich uns eine Kämpfer- 
truppe an, deren fördernde Kraft nicht 
hoch genug veranschlagt werden kann. 
Die deutsche Lehrerschaft ist keine zer¬ 
splitterte oder einzeln für sich wirkende 
Masse, sondern ein kompaktes Ganzes, 
fest zusammengefügt in den „Deutschen 
Lehrerverein“, der über ganz Deutsch¬ 
land ausgebreitet ist und als ein Muster 
von Organisationsgeist bezeichnet wer¬ 
den muß. Dieser „Deutsche Lehrer¬ 
verein“ hat von jeher schon immer der 
Weiterentwickelung der Kinemato¬ 
graphie das allergrößte Interesse ent¬ 
gegengebracht. 

Man ist jetzt willens, den sich häu¬ 
fenden Verboten der sogenannten Kin¬ 
derfilms die schädliche Wirkung zu 
nehmen, und der „Deutsche Lehrer¬ 
verein“ hat sich durch Vermittelung des 
bekannten Rektors Lemke die 
schätzenswerte Mithilfe der „Gesell¬ 


schaft für Verbreitung von Volksbil¬ 
dung“ erworben. 

Zurzeit ist man mit den Vorarbeiten 
beschäftigt, um praktisches Material 
aus ganz Deutschland zu erhalten, wie 
die allgemeine Lage ist. 

Die „Gesellschaft für Verbreitung 
von Volksbildung“ hat schon seit über 
Jahresfrist einen „Ausschuß für Volks¬ 
und Schulkinematographie“ eingesetzt, 
dessen Mitglieder sich zusammensetzen 
aus Rektoren und Lehrern, einem Bür¬ 
germeister, einem Fachmann auf dem 
Gebiete der Photographie und dem 
Schriftleiter der „Lichtbild-Bühne“. 

Dieser Ausschuß versandte jüngst an 
über 3000 Ortsgruppen des „Deutschen 
Lehrervereins“ ein Zirkular mit der De¬ 
vise: „Wie erschließen wir der Jugend 
die in der Kinematographie dargebote¬ 
nen reichen Bildungs- und Unterhal¬ 
tungsschätze?“ Das Zirkular führt den 
Gedanken aus, daß die Veranstaltung 
bezw. Veranlassung besonderer Kinder¬ 
vorstellungen notwendig ist. 

Neben einer ausführlichen Klar¬ 
legung der zur Zeit vorherrschenden 
Kinematographenverhältnisse liegt dem 
Zirkular gleichzeitig ein Fragebogen bei, 
durch dessen Ausfüllung ein übersicht¬ 
liches Bild gewonnen werden soll. 

Wir veröffentlichen hiermit den 
Text vom 

Fragebogen. 

1. Ort. 

2. Name des Lehrervereins .... 

3. Beauftragter des Lehrervereins für 

die Kinofrage. 

4. Der Verein hat beschlossen, einen 

Ausschuß einzusetzen. 

5. Anfragen sind zu richten an . . . 

6. Der Verein hat die Beschäftigung 
mit der Frage abgelehnt .... 


7. Am Orte bestehen bereits Einrich¬ 
tungen für Schul- und Kindervor¬ 
stellungen. Nähere Mitteilungen 
über diese Einrichtungen . . . . 

8. Dürfen Kinder ohne Begleitung von 

Erwachsenen alle kinematographi- 
schen Vorstellungen besuchen? . . 

9. Dürfen Kinder in Begleitung von Er¬ 
wachsenen das Kino besuchen? . . 

10. Bis zu welcher Abendstunde dürfen 
Kinder im Kino bleiben? . . . . 

11. Werden von den Kinotheatern be¬ 

sondere Kindervorstellungen veran¬ 
staltet? . 

12. Ist der Besuch der sonstigen Vor¬ 
stellungen den Kindern untersagt? 

13. Hat die Polizei die Lehrerschaft um 

Mitwirkung gebeten?. 

14. Hat die Lehrerschaft sonstwie Ge¬ 

legenheit, sich praktisch in der An¬ 
gelegenheit zu betätigen oder mit 
ihren Ratschlägen die Angelegen¬ 
heit zu fördern?. 

15. Sonstige Mitteilung:. 

Ort u. Datum: . . . Unterschrift: ... 

Durch das in diesen Tagen zu er¬ 
wartende Einlaufen der ausgefüllter 
Fragebogen ist ein überaus wertvolles 
und übersichtliches Bild gewonnen wor¬ 
den, wie die sehr akute „Kinderfrage“ 
zur Zeit beschaffen ist. 

Wenn nicht alle Anzeichen trügen, 
wird bereits die kommende Winter¬ 
saison zum mindesten überall da, wo 
das Filmzensurverbot für Kinder stö¬ 
rend in die Theaterpraxis eingreift, die 
Trennung von Erwachsenen und Kin¬ 
dern in der Form von gesonderten Vor¬ 
stellungen eine allgemein übliche Ein¬ 
richtung werden. Die Devise wird dann 
lauten: nachmittags Kinder und abends 
Erwachsene. 

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No. 31 


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Seite 9 



17. August 


mit den 

. Löwen 

2 Rkter. 

Ambrosio 
M. Reinhardt 


Turin 

Berlin 


und der „Gesellschaft für Verbreitung 
von Volksbildung“ gebildete „Ausschuß 
für Volks- und Schul-Kinematographie“ 
ist sich natürlich klar, daß mit dem ein¬ 
fachen Gedanken von täglichen Doppel¬ 
vorstellungen nichts getan ist, wenn die 
Theaterbesitzer nicht gleichzeitig auch 
die praktischen Wege geebnet finden, 
die da notwendig sind, um den Ge¬ 
danken auch in die Tat umsetzen zu 
können. Dazu gehört in allererster 
Linie für den Theaterbesitzer, die Ge¬ 
währ, daß die Nachmittags-Kinder-Vor¬ 
stellungen auch besucht werden. Diese 
Gewähr ist eigentlich schon von selbst 
gegeben, denn fast der mächtigste Trieb 
im Menschen ist die Freude am 
Schauen, doppelt stark angebracht in 
der Kinderseele. Da nun unsere Jugend, 
bewiesen durch die Jahre der Praxis, 
die eifrigsten Besucher der Kinemato- 
graphentheater sind, ihnen aber die 
Möglichkeit dazu in den Abendvorstel¬ 
lungen fehlt, so liegt darin eigentlich 
schon die festeste Garantie. Da nun 
der „Deutsche Lehrerverein“, dessen 
Ortsgruppen über das gesamte be¬ 
wohnte Deutschland ausgebreitet sind, 
selbst der geistige Förderer dieser Nur- 
Kinder-Vorstellungen ist, so ist es klar, 
daß er auch der eifrigste Propagandist 
für die Sache sein wird. Wenn nun die 
Schule selbst, sozusagen in amtlicher 
Eigenschaft, die Propaganda für den 
Nachmittags-Kinder-Besuch der Kine- 
niatographentheater in die Hand nimmt, 
so hat dadurch der Theaterbesitzer eine 
Werbekraft, deren Kraft und Wirksam¬ 
keit überhaupt nicht hoch genug veran¬ 
schlagt werden kann 

Man sieht also, daß die Feindschaft 
der Polizei jetzt isoliert dasteht und die 
Lehrerschaft ihr keine Folgschaft mehr 
leistet, daß die Lehrerschaft selbst, die 
früher dem Kinematographen mehr als 
wie skeptisch gegenüber stand, uns jetzt 
praktisch zu helfen willens ist. Aus dem 
Saulus wurde freiwillig ein Paulus. 

Wenn nun jetzt durch oben ange¬ 
führte Tatsachen eine doppelte Garan¬ 
tie für den Besuch der Nachmittags- 
Kinder-Vorstellungen geboten ist, so 
bleibt noch die schwierige Frage des 
Filmprogramms zu lösen. 

Auch dieser Materie ist man bereits 
praktisch auf den Leib gerückt. 

Für die Nachmittags-Vorstellungen 
sind gesonderte Film-Programme not¬ 


wendig; Films, die naturgemäß sämtlich 
für Kinder genehmigt sind und aus be¬ 
lehrenden, anschaulichen, wissenschaft¬ 
lichen, amüsanten, historischen Sujets, 
Trick- und Märchenbildern etc. be¬ 
stehen. 

In Berlin, der Zentrale der Kinema¬ 
tographie, ist die Bildung eines Lehrer- 
Komites beabsichtigt, welches all¬ 
wöchentlich ein 1500 Meter-Programm 
aussuchen und auf Rechnung eines 
Verleih-Institutes bestellen wird. Zu 
diesem Programm arbeitet das Lehrer- 
komite einen vollständigen erklärenden 
Text aus, der in genügender Anzahl ge¬ 
druckt, dem Filmprogramm mit auf den 
Lebensweg gegeben wird. An Hand 
dieses beschreibenden Textes kann 
dann das in jeder Ortsgruppe von den 
Lehrern gebildete Kino-Komite die per¬ 
sönlichen Erläuterungen zu den Films in 
den Schulen und in den Kino-Theatern 
geben. Dies ist das langersehnte Hand- 
in-Handarbeiten von Schule und Kino¬ 
theater. 

Dadurch, daß in Zukunft dann das 
Abendprogramm nur noch die halbe Be¬ 


triebszeit läuft, kann es doppelt soviel 
Betriebswochen wie früher aushalten. 
Wenn die allgemeine Einführung der 
Doppelvorstellungen auf der ganzen 
Linie ausgeführt ist, dann wird auch da¬ 
durch erst doppelt so langsam der Ver¬ 
lagswert der Films sinken, wodurch 
dann das Abendprogramm für die Hälfte 
des bisher üblichen Leihpreises ver¬ 
liehen werden kann. Wenn dann auch 
noch die bereits in der vorigen Nummer 
ausgesprochene Hoffnung des kollegia¬ 
len Zusammenarbeitens, wodurch der 
Sturm auf die erste Woche illusorisch 
wird, zur Tat wird, dann wird der 
deutsche Theaterbesitzer sogar in Zu¬ 
kunft noch ein Filmprogramm, trotzdem 
er täglich zwei verschiedene spielt, 
sparen. 

Daß die Einrichtung dieser getrenn¬ 
ten Vorstellungen eine ganz gewaltige 
Zunahme der Kassen-Frequenz auf¬ 
weisen wird, ist ohne Frage, und so 
wird vielleicht nicht mehr die Zeit allzu 
fern sein, wo den Feinden der Kinema¬ 
tographie auch noch die letzte Waffe 
aus der Hand genommen wird, und das 



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Nr. 31 


frühere „Unwesen“ der Kinemato¬ 
graphie durch amtliche Schulorgane 
zum mächtigsten und gewaltigsten Er¬ 
ziehungsfaktor und Jugendfreund wird, 
ohne daß es in Frömmelei und falscher 
Prüderie erstickt. 

Wir werden über den Fortgang dieser 
neuen Bewegung in den einzelnen 
Etappen und über alle wichtigen Be¬ 
schlüsse des „Arbeitsausschusses für 
Volks- und Schulkinematographie“ 
weiter berichten. A. M e 11 i n i. 

Die obigen Ausführungen, welche 
die Notwendigkeit klarlegen sollen, daß 


getrennte Vorstellungen für Kinder und 
Erwachsene nur noch eine Frage der 
Zeit sind, werden uns durch folgende, 
von amtlicher Seite stammende Mittei¬ 
lung bestätigt: 

Kinderschutz in Kinematographen- 
Theatern. 

Zur Regelung des Kinderbesuchs in 
Kinematographentheatern empfiehlt der 
Minister des Innern v. Dallwitz in einem 
Erlaß, die Jugendlichen (Personen unter 
16 Jahren) nur zu besonderen Jugend¬ 
vorstellungen zuzulassen. Wenn man 
bisher Erwachsene (Eltern, Vormünder, 
Lehrpersonen und sonstige Aufsichts¬ 


personen) als Begleiter zugelassen habe, 
so seien dagegen Bedenken zu erheben. 
Denn einerseits wäre die Kontrolle dar¬ 
über .schwierig, ob die begleitenden Er¬ 
wachsenen Aufsichtspersonen sind 
oder nicht, und andererseits dürfte die 
Voraussetzung, daß die begleitenden 
Aufsichtspersonen, die Kinder vor dem 
Anblick schädlicher Vorführungen be¬ 
wahren werden, nur in seltensten Fällen 
zutreffen. Die Zulassung Jugendlicher 
ausschließlich zu Jugendvorstellungen 
biete daher die einzige Möglichkeit, das 
Uebel an der Wurzel zu fassen. 


Schundplakate an der Theaterfront. 


u der sattsam bekannten Schund¬ 
literatur hat Gerichtsassessor Dr. 
Hellwig das Pendantwort ge¬ 
schaffen, und wir wollen natür¬ 
lich nicht zurückstehen und prägen das 
neue Wort „Schundplakat“. 

Bekanntlich hat die „L. B. B.“ nicht 
nur in der Prägung des neuen Wortes 
„Schundplakat" die Priorität, sondern 
auch gleichzeitig zuerst auf ihre mora¬ 
lische und ästhetische Gefahr aufmerk¬ 
sam gemacht. 

In diesem von uns früher ganz allein 
geführten Kampf gegen die Verunstal¬ 
tung des Straßenbildes durch liederliche 
und geschmacklos aufdringliche Thea¬ 
terfronten sind jetzt allmählich nicht 
nur in unseren eigenen Reihen Helfer 
entstanden, sondern auch in uns fern¬ 
stehenden Kreisen hat man in den Kino¬ 
plakaten ein Hemmnis für die weitere 
Entwicklung unserer Theaterbranche 
erblickt. 

Auch die Behörden richten schon 
seit langem ihr Augenmerk auf diesen 
Uebelstand. Teilweise sind auch schon 
entsprechende Verordnungen und Ver¬ 
fügungen erlassen worden. Wir be¬ 
dauern dieses sehr lebhaft, trotzdem der 
beabsichtigte Zweck der Behörden 
direkt in unserem Sinne liegt. Wir 
lieben nicht nur den ewigen Schrei nach 
der Polizei, sondern auch nicht irgend¬ 
welche Bevormundung, speziell nicht in 
Geschmacksdingen, denn darin müßten 
wir selbst als Theaterleiter kompetent 
sein. 

Das hochentwickelte Geschmacks¬ 


und Kunstempfinden des deutschen 
Publikums verfeinert sich von Jahr zu 
Jahr. Besonders aus diesem Grunde hat 
sich in Deutschland eine Plakatkunst 
entwickelt, die weit über der des Aus¬ 
landes steht. Allererste Künstler, die 
es früher für unter ihrer Würde hielten, 
für die deutsche Industrie gewerblich 
tätig zu sein, haben ihre künstlerischen 


und stolzen Bedenken abgelegt und 
schaffen jetzt für moderne Firmen, die 
die Notwendigkeit der Kunst in der 
Reklame, speziell im Plakat, erkannt 
haben, Außen- und Innenplakate, die 
höchste Bewunderung herausfordern. 

Mit der fortschreitenden Verfeine¬ 
rung im Kunstgeschmack des Publikums 
in bezug auf moderne Reklame hat der 



17. August 


mit den 

Löwen 

^ 2 flkter. 

Ambrosio 
M. Reinhardt 


Turin 

Berlin 






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deutsche Kinoleiter nicht nur nicht 
Schritt gehalten, sondern ist infolge der 
verschärften Konkurrenz sogar immer 
noch marktschreierischer .sensationel¬ 
ler und beleidigender geworden. 

Die Hauptursache aber, weshalb un¬ 
sere Theaterfronten immer lüderlicher 
geworden sind, liegt in der Hauptübung 
des zweimaligen und mehrmaligen Pro- 
grammwechselns, das wir auch heute 
noch in allen Plätzen, die über 10 000 
Einwohner haben, auf das entschie¬ 
denste verdammen und für den größten 
taktischen Fehler halten, den die 
deutsche Kinobranche sich leisten 
konnte. 

Wir hatten bekanntlich einen refor- 
matorischen Messias in unserer Branche, 
der sogar den „täglichen“ Programm¬ 
wechsel als höchstes Ideal bezeichnet 
hat. Sein dreimal wöchentlicher Pro¬ 
grammwechsel hat unbegreiflicherweise 
Nachahmung gefunden in der Genossen¬ 
schaftsvereinigung „Deutschland“. Wir 
haben uns in Berlin diese dreimal 
wöchentlich wechselnden Theaterfron¬ 
ten angesehen, und die Haare standen 
uns da zu Berge. Die Theaterbesitzer, 
denen wir Vorhaltungen machten, er¬ 
klärten uns: „Künstlerische Front- 
reklarne kostet Zeit und Geld; das kön¬ 
nen wir uns dreimal pro Woche nicht 
leisten.“ 

Wo liegt also die Hauptschuld? Im 
mehrmaligen Programmwechsel. Als 
dieser einsetzte, begann auch die ärgste 
Lüderlichkeit. Sie ist die Hauptursache, 
daß Schöneberg die existenzvernich¬ 
tende Würgesteuer erhielt; sie ist die 
Ursache, daß dadurch in Stuttgart bezw. 
Württemberg so heiße Kämpfe mit den 
Behörden ausgefochten werden mußten, 
die jetzt zu einem Selbstverbot von 
Frontplakaten seitens der Kinobesitzer 
geführt hat. 

Jetzt hat auch der rührige „Verein 
der Kinematographenbesitzer Badens“ 
dazu praktische Stellung genommen 


und an die Filmfabrikanten folgendes 
Schreiben gerichett: 

„In meiner Eigenschaft als Vor¬ 
sitzender des „Vereins der Kinema- 
tographen-Besitzer Badens“ erlaube 
ich mir, Ihnen höflichst folgendes zu 
unterbreiten: 

In der letzten Sitzung unseres 
Vereins, welche am Donnerstag, den 
18. Juli 1912 in Mannheim stattge¬ 
funden hat, wurde folgender Antrag 
einstimmig angenommen: 

Die in Mannheim am heutigen 
Tage versammelten Kinemato- 
graphen-Besitzer des Großherzog¬ 
tums Baden protestieren in nach¬ 
drücklicher Weise gegen die von den 
Filmfabrikanten für die Reklame ge¬ 
lieferten bunten Plakate, welche zum 
größten Teil ein Aergernis für das 
Publikum, wie insbesondere der Be¬ 
hörden bilden. Sie verlangen, daß an 
Stelle der häßlichen Buntdruck¬ 
plakate von sämtlichen Filmfabri¬ 
kanten Photographien in einheitlicher 
Größe, welche Szenen aus den vor¬ 
zuführenden Films darstellen, ge¬ 
liefert werden. Die Photographien 
sollen möglichst die Größe der bisher 
von der Nordischen Film Co. geliefer¬ 
ten Photographien haben, und werden 
die Kinematographen-Besitzer für die 
Zukunft alle jene Fabrikate bevor¬ 
zugen, welche mit solchen Photo¬ 
graphien geliefert werden. 

Die versammelten Kinemato¬ 
graphen-Besitzer erhoffen von dieser 
Aenderung eine wertvollere Beurtei¬ 
lung ihrer Darbietungen, und es dürfte 
keinem Zweifel unterliegen, daß das 
Ansehen der Kinematographentheater 
durch diese bedeutend vornehmere 
Reklame mit einem Schlage steigen 
wird, um so mehr, als den Kinemato- 
graphenfeinden zu einem großen 
Teile die Veranlassung zum Nörgeln 
entzogen ist. 

Wir dürfen uns wohl der berech¬ 
tigten Erwartung hingeben, daß Sie 


unsere im Vorstehenden kundgegebe¬ 
nen Wünsche berücksichtigen wer¬ 
den, und zeichnen in dieser ange¬ 
nehmen Hoffnung 

Mit vorzüglicher Hochachtung 
Otto A. K a s p e r.“ 

Der Wunsch ist wohl ein löblicher, 
dürfte aber seinen Zweck nicht erfüllen, 
denn der Filmfabrikant erzeugt seine 
Fabrikate für alle Kulturstaaten und 
nicht nur für die Mitglieder des Vereins 
von Baden. Er wird also seine Plakate 
noch weiter anfertigen lassen müssen, 
trotzdem er diese große Mehrbelastung 
seines Ausgaben-Etats gern sparen 
möchte. Jetzt wird er in Zukunft noch 
Photographien mit Szenenbildern her- 
stellen und — die Badener Fronten 
werden weiter unästhetisch aussehen. 
Wir sind uns nämlich über das Wesen 
der Frontreklame nicht klar. Am Bunt¬ 
druckplakat liegt die geringste Schuld. 
Es gibt Theaterfronten, die wirken auch 
ohne diese beleidigend. Große Lein¬ 
wandschilder, mit unbeholfener Schrift 
marktschreierisch bemalt, verletzen 
auch das ästhetische Empfinden. Zu¬ 
sätze, wie: „Hochpikantes Sittendrama 
aus den Tiefen der menschlichen Lei¬ 
denschaft“, oder: „Es gibt ein Glück in 
zwei Abteilungen vollständig viragiert“, 
sind festgestellte Tatsachen, die noch 
ärger zu verurteilen sind. 

Außerdem muß bedacht werden: 
selbst das künstlerische Plakat wirkt 
häßlich, wenn es liederlich geklebt oder 
falsch plaziert wird. — Selbst die besten 
Plakate, gut und sauber geklebt, wirken 
sinnverwirrend, wenn ihrer zuviel auf 
den Passanten wirken. Die ganze 
Front ist dann eben marktschreierisch, 
trotzdem nur einwandfreie Kunst¬ 
plakate verwandt worden sind. 

Mit der Verbannung der Buntdruck¬ 
plakate ist das Uebel nicht behoben. 
Die primitiven und selbstgemalten 
Schriftplakate und Schilder tragen auch 
eine große Schuld. 

Das Gebiet der Reklame ist ein 
schwer zu definierendes, weil *is gleich¬ 
zeitig in Geschmacksdinge mit über¬ 
greift. Geschmack aber läßt sich nicht 
in Regeln pressen, sondern muß man 
fühlen. 




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L • B ■ B 


No. 31 


Hinter den Kulissen einer Aktiengesellschaft 

Wir veröffentlichen hiermit einen uns von befreundeter Seite zur Verfügung 
gestellten Artikel, welcher von allgemeinem Interesse und der Schweizer Wochen» 
schrift „Die Laterne" entnommen ist, der wir die Verantwortung für die Riditig» 
keit des Inhalts überlassen müssen. Die Red. 


| * * * ■-1s gibt gewiß nur wenig Aktien¬ 
gesellschaften, bei denen der 
Segen Gottes so offenkundig und 
aufdringlich in die Erscheinung 
tritt, wie bei der „Elektrischen Licht¬ 
bühne A.-G.“ Zürich. Dieses Unter¬ 
nehmen, das mit einem volleinbezahlten 
Aktienkapital von 500 000 Franken „ar¬ 
beitet“, war nämlich schon im ersten 
Betriebsjahre in der angenehmen Lage, 
einen Reingewinn von Fr. 150 000 ver¬ 
buchen zu dürfen. Da verlohnt es sich 
wohl, den Quellen dieses Reichtums ein 
wenig nachzuforschen, hauptsächlich, 
wenn man in Berücksichtigung zieht, 
daß dieser Erfolg nicht durch den Han¬ 
del mit Schnaps oder Käse erzielt wor¬ 
den ist, sondern mit dem „Bildungs¬ 
hunger“ des kinobesuchenden Publi¬ 
kums. 

Es liegt in der Natur der Sache, daß 
wir uns zunächst den Verwaltungsrat 
und die Direktion etwas näher ansehen 
müssen, denn der Erfolg jedes Unter¬ 
nehmens steht immer und überall im 
engsten Zusammenhang mit der Tüch¬ 
tigkeit seiner leitenden Personen. Wäh¬ 
rend nun bei der Besetzung derartiger 
Stellen bei anderen Aktiengesellschaf¬ 
ten und Unternehmungen in der Regel 
auch die moralische Qualifikation der 
betreffenden Personen in Frage kommt, 
so fällt es bei der Zusammensetzung des 
Verwaltungsrats der Lichtbühne-Ak- 
tien-Gesellschaft angenehm auf, daß die 
Aktionäre dieses Instituts derartigen 
veralteten Ansichten nicht zu huldigen 
scheinen. Der Verwaltungsrat der 
Lichtbühne besteht aus Leuten, denen 
man nicht nachreden kann, daß sie je 
in ihrem Leben ein „gutes Geschäft“ 
durch moralische Gefühlsduseleien ver¬ 
pfuscht hätten. Der Präsident, Herr 
Heinrich Neudörffer, ist ein bekanntes 
Gründergenie, dem höchstens ein Hans 
Bauder würdig genug wäre, die Riemen 
seiner Schuhe aufzulösen; ein Mann 
von unbeugsamer Tatkraft, der sich 
lieber einen Finger abhacken ließe, als 
auch nur einen ehrenfesten Grundsatz 
zu verleugnen, daß der Zweck höher 
steht als die Mittel. Der andere Ver¬ 
waltungsrat, Herr Hans Zubier, ist 


Basler; er war früher Kanzlist bei un¬ 
serem Kreiskommando und wurde we¬ 
gen „Dummheiten“ aus dem Tempel 
gejagt. Kein tüchtiger Mensch vermag 
sich im Staatsdienst zu halten! — Der 
dritte, Herr Robert Völkel, der gleich¬ 
zeitig als Direktor des Unternehmens 
figuriert, ist in Basel ebenfalls nicht un¬ 
bekannt. Er ist Deutscher und gelegent¬ 
lich „Reserve-Offizier“, der durch 
Saccharinschmuggel ein Vermögen 
machte und es vorzieht, als „Gentle¬ 
man“ die Vorteile schweizerischer Gast¬ 
freundschaft zu genießen, anstatt bei 
seinen lieben Landsleuten hinter schwe¬ 
dischen Gardinen Papierdüten zu fabri¬ 
zieren. Der Prokurist des Unterneh¬ 
mens heißt Otto Dederschek. Dieser 
Mann kennt die Branche, denn, wie der 
„Kinematograph“ in Düsseldorf zu be¬ 
richten weiß, hat er den Staub seiner 
Heimat von den Füßen geschüttelt, weil 
er sonst von den Hütern der öffent¬ 
lichen Ordnung wegen der Herstellung 
von „unzüchtigen Films“ für längere 
Zeit in amtliche Verwahrung genommen 
worden wäre. 

Mit Rücksicht auf das geschäftliche 
Ergebnis der Lichtbühne darf man also 
den Schluß ziehen, daß Leute, die nach 
veralteten Ansichten nicht gerade sa¬ 
lonfähig sind, trotzdem sehr gute Ge¬ 
schäftsleiter und Verwaltungsräte sein 
können. Schon gleich bei der Gründung 
haben sie bewiesen, daß sie das Ver¬ 
trauen der Generalversamlung in allen 
Teilen verdienen. Sie haben nämlich 
für den Gründungsakt am 31. Mai 1910 
ein Dokument der Ersparniskasse Uri 
in Altdorf beigebracht, wonach das 
ganze Kapital einbezahlt worden sei. 
Es ist nun zwar festgestellt, daß diese 
Einzahlung bei der erwähnten Bank 
nicht geleistet worden ist, daß dieses 
Dokument demnach unwahre Angaben 
enthält, und die Sachlage wird des¬ 
wegen nicht besser, wenn man bedenkt, 
daß die Ersparniskasse Uri in Altdorf 
ein bescheidenes Bänklein und darauf 
angewiesen ist, mit einem staatlichen 
Dotationskapitälchen von 70 000 Frks. 
zu arbeiten. 

Mit Rücksicht auf die gutgläubigen 


Kunden der Ersparniskasse Uri kann 
man also von Glück reden, daß der Coup 
einigermaßen gelungen ist, daß einige 
kapitalkräftige Geschäftsleute auf den 
Leim gekrochen sind, dem Unterneh¬ 
men, bei dieser günstigen Konstellation: 
„volleinbezahltes Aktienkapital“, durch 
den Erwerb von Aktien die notwen¬ 
digsten Betriebsmittel aufzubringen. Un¬ 
ter diesen Rettern in Not finden wir 
u. a. unseren Freund F. Paris von der 
Bauderbank mit Fr. 30 000 und einen 
anderen Austin Manhatten-Mann: Mah¬ 
ler in Wil, mit etwa 60 000 etc. etc. 

Im Jahresbericht über das erste Ge¬ 
schäftsjahr ist die optische Täuschung 
vom „volleinbezahlten Aktienkapital“ 
nach allen Regeln der Kunst aufrecht 
erhalten. Die Sache ist denkbar ein¬ 
fach. Die Gesellschaft betreibt in der 
Schweiz und im Ausland Kino-Theater 
und veranschlagt ihren Wert ohne 
langen Kommentar auf 430 000 Franken. 
Nun ist aber zunächst in Betracht zu 
ziehen, daß nicht alle „Theater“ der 
Gesellschaft „florieren“, es finden sich 
darunter solche, wie dasjenige in Genf, 
die der Gesellschaft direkte Verluste 
brachten; dann befinden sich die Thea¬ 
ter in gemieteten Lokalitäten, läuft der 
Mietskontrakt ab, so ist in der Regel 
auch das Theater futsch, und die Er¬ 
fahrung hat gelehrt, daß eine komplette 
Kinoeinrichtung im Werte von 20 000 
Franken, wenn sie aus dritter Hand ver¬ 
kauft werden muß, in günstigen Fällen 
noch 1000 Franken erzielt. Dieser 
Posten ist jedenfalls um die Hälfte 
„überlupft“, und auch das Filmkonto, 
das mit 150 000 Franken eingesetzt ist, 
dürfte sich vielleicht um etwa 100 000 
Franken reduzieren, wenn die Licht¬ 
bühne für den laufenden Meter ihres 
Filmbestands diejenigen Preise ansetzen 
würde, die in Unternehmungen üblich 
sind, wo weniger pfiffige Geschäftsleute 
am Ruder stehen. Anstatt einen Ge- 


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No. 31 


winn (!) von 150 000 Franken hätten 
wir dann eine ganz anständige Unter¬ 
bilanz!! 

In diesem Jahresbericht ist uns aber 
noch etwas aufgefallen, was wir mit 
unserem beschränkten Laienverstand 
nicht erfassen können und worüber wir 
den Verwaltungsrat um geneigten Auf¬ 
schluß bitten möchten. 

Die Gesellschaft hatte am Abschlußtage 
einen Kassenbestand von Fr. 793.36 
und ein Bankguthaben 
von. „ 17,152.90 

Total Fr. 17,946.26 


Sie hat davon bezahlt: 

15"/" Dividende.Fr. 75,000.— 

15"/« Aufsichtsrat und 

Direktion. „ 13,935.26 

Gratifikationen. „ 750.— 

Total Fr. 89,685^26 

Sie hat davon ferner sichergestellt: 

40" " a. Amortisations- 

Konto .Fr. 61,934.50 

und schließlich auch noch 
einen Vortrag verbucht 
von. „ 3,216.15 


Das ist zweifellos ein finanztechni¬ 
sches Kunststück, das sich sehen lassen 
darf, sicherlich handelt es sich hier um 
Buchungs- und Zahlungsmethoden, die 
in rückständig geführten Geschäften, 
wie Banken und dergleichen, aus Un¬ 
kenntnis nicht angewendet werden, um 
Verrechnungsmethoden vielleicht, die 
nur solchen Buchhaltern geläufig und 
bekannt sind, die ihre kaufmännische 
Ausbildung durch eine intensive Tätig¬ 
keit im Saccharin-Schmuggel belegen 
können 


Der Kunstgeschmack der Gebildeten. 

Ein Musterbeitrag aus den sogenannten besseren Kreisen. 


" — — ie fürsorgliche Polizei betrachtet gegensteilen. In unserer Branche sorgt 

D es bekanntlich als ihre höchste die allzu straffe Zensur dafür, daß dem 
Aufgabe, alle unedlen Einflüsse heißen Verlangen der ungebildeten, un- 
■ ■ ■ ■! den Menschen fernzuhalten. Sie teren Kreise nach dem Rohen und Sen- 
hat einen schweren Stand, denn beson- sationellen ein Riegel vorgeschoben 
ders die tierischen Instinkte und der wird. Nur die Intellektuellen, die 
verdorbene Volksgeschmack der brei- geistige Elite, die sogenannten Gebil¬ 
ten Massen des Publikums sollen sich detene, brauchen nicht mit der Fürsorge 
hemmend dem Wirken der Polizei ent- der Polizei bedacht zu werden, denn 



Ambrosio 
M. Reinhardt 


Turin 

Berlin 


denen ihr Zerstreuungsbedürfnis wird 
stets in mustergültiger Form gedeckt. 
Daß dem aber oft nicht immer so ist, 
davon legt eine „wissenschaftliche 
Seance“ Zeugnis ab, die in den letzten 
Tagen in der Nürnberger „Tonhalle“ 
stattfand, zu der die nach der Meinung 
der Polizei mustergültigen gebildeten 
Kreise förmlich Sturm gelaufen sind. 

Unter der Ueberschrift: „Bei den 
indischen Fakiren“ druckt die „Münch. 
Post“ die Kritik über diese Veranstal¬ 
tung ab. Auch wir wollen diese unse¬ 
ren Lesern nicht vorenthalten, und 
bitten, sich nach dem Studium dersel¬ 
ben die Frage vorzulegen, was wohl die 
Polizei tun würde, wenn wir in den 
Kino-Theatern für die breiten Massen 
des Volkes nur halb soviel Geschmack¬ 
losigkeiten ausüben würden, wie die 
Fakire dem gebildeten Publikum dar¬ 
boten. 

Der „Kunstbericht“ lautet: 

„ . . . Das Programm versprach eine 
erstaunlich rätselhafte Seance nebst 
Experimenten. Ich hätte zwar darauf 
wetten mögen, daß das Paar, das sich 
auf der Bühne der Tonhalle in phan¬ 
tastischem Kostüm zeigte, Kunze hieß 
und vielleicht aus Dresden stammte. 
Aber das Programm verriet, daß er 
Ben-Said und sie Saadi-Djebbari heißt. 
Zudem sagte er der Gurgel statt die 
Gurgel, und das Aepfel statt der Apfel. 
Es waren also gewiß indische Fakire. 
Außerdem käme es bei diesen Vorfüh¬ 
rungen auch gar nicht auf die Abstam¬ 
mung an, das Publikum kam um der 









No. 31 


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No. 31 


Vorführungen selbst willen. Und warum 
sollte schließlich nicht ein Sachse oder 
meinetwegen auch ein Tiroler nicht 
hinter die Geheimnisse der Fakire kom¬ 
men können? In zwei Abteilungen 
boten Ben-Said und seine bleiche Part¬ 
nerin ihre Künste dar. Saadi-Djebbari 
durchstach sich zunächst mit Hutnadeln 
die beiden Wangen und die Zunge. 
Später ließ sie sich durch einen Herrn 
aus dem Publikum den Oberarm mit 
einer langen Nadel durchstechen. Ben- 
Said stieß sich Nadeln, die ihm vom 
Publikum gereicht wurden, in den Ober¬ 
arm, als wäre er ein Nadelkissen. Und 
endlich durchbohrte er „das Gurgel“ 
mit einer Nadel, die er zehn Minuten 
lang stecken ließ. Mit der durchbohr¬ 
ten Kehle ging er im Zuschauerraume 
spazieren und erläuterte dabei sein Ex¬ 
periment. Kein Tropfen Blut floß. Das 
Durchstechen der Wange hat ja auch 
schon mancher andere im Familien¬ 
kreise als (abgeschmackten) Scherz 
vorgeführt. Die Wissenschaft erklärt 
solche Experimente, wird sie aber wohl 
kaum für öffentliche Vorstellungen 
empfehlen. Abstoßend wirkte die rät¬ 
selhafte Operation am Auge. Ben-Said 
preßte von unten her eine Nadel ins 


Augenlid und drückte den Augapfel et¬ 
was nach vorne. Alle diese Vorfüh¬ 
rungen waren „echt“, das Fakirpaar 
bediente sich nicht etwa präparierter 
Apparate, wie vielleicht einige At> 
nahmen. Beim Durchschneiden des 
Daumens und der Bauchdecke arbeitete 
aber der Artist und nicht der Fakir. 
Ben-Said machte am Daumen, den er 
zuvor mit einem Tuch unterbunden 
hatte, hart am Nagel einen Schnitt und 
wies die blutrünstige Schnittstelle auf. 
Dann befeuchtet er die Wunde und 
trocknet sie ab, so daß sie bald nicht 
mehr sichtbar ist. Der Chirurg wendet 
Adoenalin an, das die kleinen arteriellen 
Blutgefäße so stark verengert, daß sie 
für das Blut undurchlässig werden. Mit 
Adoenalin wird künstliche Blutleere in 
abgegrenzten Bezirken des Körpers er¬ 
zeugt. Vielleicht kennt auch Ben-Said 
dieses Mittel. Das Harakiri, das der 
Fakir an sich vollzieht, ist wohl nur ein 
Artistenstücklein. Er hämmert an¬ 
scheinend den scharf geschliffenen Sä¬ 
bel quer in den Leib und zieht dann all¬ 
mählich den Säbel aus der Bauchfalte. 
Eine Schnittwunde mit einem Bluts¬ 
tropfen — sie mag echt sein — wird 
sichtbar. Um den Abend auszufüllen, 


„Christoph Columbus 

Die Entdeckung Amerikas. 


ie rührige internationale Film¬ 
fabrikation schreckt selbst vor 
den größten und schwierigsten 
Aufgaben nicht zurück. Eine 
Großtat jagt jetzt fast die andere. Wir 
registrieren diese hervorragenden Film¬ 
sujets mit ganz außerordentlicher Ge¬ 
nugtuung, denn sie entsprechen am 
richtigsten dem idealen Grundwesen 
der lebenden Bilderkunst und sind be¬ 
rufen, uns moralische Gewinne von un¬ 
schätzbarem Werte zu bringen. 

In diesem Sinne können wir auch 
den Film „Christoph Columbus“ be¬ 
werten, der berufen ist, die Heerschar 
unserer Feinde zu reduzieren und un¬ 
sere Anhängerschaft noch zu ver¬ 
größern. 

Im Laufe dieser Woche fand in Ber¬ 
lin durch Herrn Brüggemann als Ver¬ 
treter der Firma: Vereinigte Theater 
Hagen & Sander, Bremen, welche das 
Monopol für Deutschland und die 


Schweiz erworben hat, eine Spezialvor¬ 
führung dieses Films statt. 

Ein Erzeugnis der Selig Polyscope 
Co., legt das Wandelbild Zeugnis ab, 
mit welcher Unsumme von Arbeitskraft 
und Geldmitteln die moderne Kinemato¬ 
graphie arbeitet. Der komplette Film, 
der eine Gesamtlänge von über 3000 m 
hat, gelangt in Deutschland in der Länge 
von ca. 1000 m zur Ausgabe. Das Haupt¬ 
interesse konzentriert sich auf die drei, 
historisch getreu nachgebildeten Cara- 
wellen, aus welchen die Flottille des 
Entdeckers bestand. 

Columbus, in Genua 1446 oder 1447 
geboren, nicht 1435 (wie der Prospekt 
irrtümlich besagt), unternahm verschie¬ 
dene größere Seereisen, trat 1486 in 
spanische Dienste, schloß mit der Köni¬ 
gin Isabella am 17. April 1492 einen 
Vertrag, der ihm Vio Einnahmen zu¬ 
sicherte, und trat am 3. August 1492 die 
ungewisse Reise an. 


produziert sich Ben-Said auch im Ge¬ 
dankenlesen, spaltet mit dem Säbel 
Aepfel auf der Kehle seiner Partnerin 
und durchschlägt mit dem Säbel einen 
Apfel im Taschentuch, ohne dieses zu 
verletzen. Das letzte Experiment ist 
ein physikalischer Scherz, den gelegent¬ 
lich auch unsere Jungen machen. 

Ein wirklich Gebildeter wird die 
Vorführungen derartiger Experimente 
am menschlichen Leibe gewiß nicht gut¬ 
heißen. Vielleicht sind sie nicht so ge¬ 
fährlich, wie sie aussehen. Für d i e 
Gebildeten, die am Mittwoch i n 
Scharen zur Tonhalle eilten, 
waren die fakirischen Eperimente ein 
höherer Genuß als eine Theatervor¬ 
stellung. Das Damenpublikum war be¬ 
sonders zahlreich vertreten. Manchem 
dieser Zuschauer schnitt Ben - Said 
sicher nicht tief genug, stieß nicht rasch 
genug die Nadel durch die Gurgel. Jeder 
wollte die Blutstropfen am Bauche und 
am Daumen möglichst nahe besichtigen, 
und als im Zuschauerraume den Fakir 
einige Leute neugierig umringten, schrie 
einer, der fürchtete, um sein „Vergnü¬ 
gen“ zu kommen, ganz energisch: „Setzen!“ 
Ben - Said und Saadi - Djebbari sind damit 
sehr zufrieden/ sie verdienen Geld dabei. 




Mit großer Anschaulichkeit schil¬ 
dert uns der Film alle historischen Be¬ 
gebenheiten. Am 12. Oktober betrat 
er amerikanischen Boden, trat am 16. 
Januar 1493 die Rückreise an und lan¬ 
dete am 15. März wieder in Palos. 

Das Bild zeigt uns die Zeiten seines 
höchsten Ruhmes, aber auch, wie er 
durch den Neid der Günstlinge am spa¬ 
nischen Hofe schließlich in Ketten ge¬ 
legt wird. 

Das an prächtigen Szenen überreiche 
Bild schließt mit den Worten: „So wen¬ 
det sich der Ruhm der Großen!" 

Alles in allem kann man wohl sagen, 
daß „Christoph Columbus“ bei ge¬ 
schicktem Management vollgefüllte 
Kinokassen bringen kann, zumal, wenn 
es gelingt, die Schulbehörden für dieses 
lehrhafte, historische Bild zu interes¬ 
sieren. 




No. 31 


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No. 31 


L ■ B ■ B 


Seite 23 


D 


Behördliches. 


*□ 


Zur Kino-Erschwerung in Stuttgart. 

In Sachen des Kinematographen- 
wesens hat das Stuttgarter Jugendsekr- 
tariat an das Kgl. Ministerium des In¬ 
nern nachfolgende Eingabe gerichtet, 
die mit der Einladung zum Anschluß 
auch einer Reihe auswärtiger Behör¬ 
den und Vereine zugegangen ist: 

„Im Frühjahr dieses Jahres hat sich 
das Jugendsekretariat erlaubt, auf 
Grund einer aus allen Schichten der Be¬ 
völkerung und von Behörden zahlreich 
besuchten Versammlung die Bitte vor¬ 
zutragen, es möchte das Kgl. Ministeri¬ 
um des Innern den gesetzgebenden 
Körperschaften einen Gesetzentwurf 
vorlegen zum Zweck einer wirksamen 
Ueberwachung der Kinematographen 
und insbesondere eines ausreichenden 
Schutzes der schulpflichtigen und schul¬ 
entlassenen Jugend gegen die ernsten 
Gefahren desselben. Eine Reihe von 
Behörden und Vereinen außerhalb 
Stuttgarts haben sich in der Folge dieser 
Bitte angeschlossen. Inzwischen hat 
sich die Ueberzeugung noch verfestigt, 
daß der oft so hoch gerühmte Bildungs¬ 
wert des Kinos weit geringer anzu¬ 
schlagen ist und daß die bisher zur 
Verfügung stehenden Mittel gesetzgebe¬ 
rischer und privater Art nicht genügen, 
den Schäden zu steuern, welche einen 
etwaigen Nutzen weit überragen. Die 
öffentliche Meinung hat deshalb immer 
bestimmter und einheitlicher ein wirk¬ 
sames Vorgehen gegen diese Jugendver- 
giftung gefordert. Auch die jüngsten 
Verhandlungen des Stuttgarter Rat¬ 
hauses haben ergeben, daß man weithin 
von der Notwendigkeit eines Eingreifens 
überzeugt ist, aber die gesetzlichen 
Grundlagen für ein solches Eingreifen 
als ungenügend ansieht. 

Die neueste Ankündigung der Kine- 
matographenbesitzer, daß sie selbst den 
Schäden zu Leib gehen wollen, ist zu 
begrüßen, sollte aber eine gesetzgebe¬ 
rische Aktion nicht aufschieben, was 
vielleicht die Absicht der Vereinbarung 
war. Sie beweist nur, djiß die Besitzer 
zur Zeit dem starken Druck der öffent¬ 
lichen Meinung nach geben. Die Ver¬ 
einbarung kann aber jederzeit wieder 
aufgehoben werden, auch ist, soviel be¬ 
kannt, nicht in Aussicht genommen, daß 
ein Unparteiischer der Kontrollkommis¬ 
sion angehören soll. Es ist sehr zu be¬ 
zweifeln, ob die Kinematographen- 
besitzer selbst das rechte Augenmaß für 
die Beurteilung der Schäden haben. 

Die Jugendgerichshilfe und das 
Jugendsekretariat, die leider so häufig 
Gelegenheit haben, die schädlichen 
Wirkungen des derzeitigen Kinemato- 



17. August: 

Das Schiff 

mit den 

Löwen 

2 Rkter. 

Ambrosio Turin 

M. Reinhardt Berlin 


graphenbetriebes auf die Jugend zu be¬ 
obachten, und die sich in Verbindung 
mit dem Stadtpolizeiamt längere Zeit 
vergeblich bemüht haben, auf dem 
jetzigen Rechtsboden Abwehr zu üben, 
möchten deshalb ihre Bitte vom Früh¬ 
jahr dahin ergänzen, es möge die vom 
Kgl. Ministerium des Innern in dankens¬ 
werter Weise beabsichtigte und vorbe¬ 
reitete Vorlage eines Gesetzentwurfs 
zur Regelung des Kinematoraphen- 
wesens noch diesem Landtag vorgelegt 
werden, damit der jetzige hilflose Zu¬ 
stand aufhört.“ 

Die Zentralisierung der Film-Zensur. 

Die amtliche Berliner Korrespondenz 
teilt mit: Um die Zensur der kinemato- 
graphischen Vorführungen wirksam zu 
gestalten und gleichzeitig die Ortspoli¬ 
zeibehörden bei der Ausübung der Zen¬ 
sur zu entlasten und zu unterstützen, 
erscheint deren weitergehende Zentrali¬ 
sierung erforderlich. Ein ministerielles 
Rundverfügen bestimmt daher, daß die 
Ortspolizeibehörden anzuweisen sind, dem 
Polizeipräsidenten in Berlin in Zukunft 
von den Lichtbilderfilms, welche ihnen 
im Hinblick auf die öffentliche Vorfüh¬ 
rung vorgelegt werden, Mitteilung ztf 
machen, falls diese Films von dem Poli¬ 


zeipräsidenten in Berlin noch nicht ge¬ 
prüft worden sind oder aber seitens der 
mitteilenden Ortspolizeibehörde eine 
Beurteilung erfahren, die von der Ber¬ 
liner Zensur abweidit. Dies gilt sowohl 
für Films, die in Berlin zugelassen, da¬ 
gegen an anderen Orten verboten wer¬ 
den, als auch für solche, deren Vorfüh¬ 
rung ungeachtet des Berliner Verbots 
an anderen Orten gestattet wird. Wenn 
die Beurteilung der Ortspolizeibehörden 
von der Berliner Zensur nur zum Teil 
abweicht, z. B. in bezug auf die Frage, 
ob der Film sich nur zur Vorführung 
vor Erwachsenen oder auch vor Kin¬ 
dern eignet, oder in bezug auf einzelne 
Filmteile, so wird es dem Ermessen der 
Ortspolizeibehörden überlassen, ob sie 
nach Lage des Einzelfalles eine Mit¬ 
teilung für erforderlich oder angezeigt 
erachten. 

Die „Reformer“ an der Arbeit. 

In der letzten zu Dortmund abgehal¬ 
tenen Sitzung des Kinematographen- 
ausschusses des Westfälischen Provin- 
zial-Landgemeindetages wurde die Re¬ 
formfrage der Kinos auf breitester 
Grundlage erörtert. Der Vorsitzende, 
Amtmann Berkermann-Eickel, betonte 
die dringende Notwendigkeit einer Re- 





Seite 24 


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No. 31 


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form des Kinowesens. Prof. Dr. Sell- 
mann-Hagen wies auf die Gefahren des 
Kinos für die Heranwachsende Jugend 
hin. Das Schwergewicht einer Reform¬ 
tätigkeit sei in die Ausschüsse für 
Jugendpflege zu legen. Die Reformbe¬ 
strebungen müßten auf interkonfessio¬ 
neller Grundlage aufgebaut werden. 
Als praktische Arbeit empfahl er die 
Gründung von Kinematographenthea- 
tern durch Gemeinden und Vereine. 
Diesem pflichtete Landrat Dr. Luck- 
haus-Hörde bei. Er empfahl die Be¬ 
sorgung guter Films durch die Licht¬ 
bilderei-Gesellschaft in München-Glad¬ 
bach. Es sei aber nicht möglich, die 
Dramen aus den Vorführungen sofort zu 
verbannen. In der Besprechung wurde 
bedauert, daß man zur Beschaffung von 
guten Films fast ausschließlich auf das 
Ausland angewiesen sei. So beziehe 
man im Jahre von der französischen 
Filmfabrik Pathe freres für 5—6 Mill. 
Mark Films. Prof. Dr. Sellmann führte 
aus, daß es, wenn auch nicht mit den 
Stadtverwaltungen, so doch mit Hülfe 
der noch gesund fühlenden Kreise der 
Großstadt möglich sei, auch dort Re¬ 
formkinos zu gründen, wie Beispiele in 
Aachen und Hagen zeigten. Polizei^ 
Präsident Landrat Dr. zur Nieden be¬ 
grüßte es als außerordentlich dankens¬ 
wert, daß sich auf interkonfessioneller 
Grundlage eine Versammlung ohne be¬ 
hördlichen Charakter zusammengefun¬ 
den, die an der Reform des Kinowesens 
Interesse habe. Es sei dringend not¬ 
wendig, die Filmfabrikation des Inlan¬ 
des zu beeinflussen. Als das wichtigste 
Reformmittel bezeichnete auch der Po¬ 
lizeipräsident die Gründung von Kinos 
durch Gemeinden und Vereine. Ein 
Risiko sei hier nicht voihanden. Die 
Versammlung faßte einstimmig im 
Sinne der Ausführungen programmati¬ 
sche Beschlüsse und wies einer er¬ 
weiterten Kommission die aus diesen 
sich ergebenden Aufgaben zu. 

Steuerhöhung in Barmen. 

Das Kollegium stimmte einer Er¬ 
höhung der Lustbarkeitssteuer für Kine- 
matographentheater auf das Doppelte 
der bisherigen Sätze zu; man erwartet 
daraus einen Mehrfertrag von 25 000 Mk. 

Kinderverbot in Bonn. 

Nachdem erst vor einiger Zeit eine 
stärkere Heranziehung der Kinemato- 
graphentheater zur Lustbarkeitssteuer 
beschlossen worden ist, infolgedessen 
bereits ein Kino seine Pforten ge¬ 
schlossen hat, ist am 22. Juli noch eine 
neue Polizeiverordnung in Kraft ge¬ 
treten, nach der Personen unter 16 
Jahren während der Vorführungen in 
den Kinematographentheatern nicht ge¬ 
duldet werden dürfen. Nur wenn die 


Vorführungen von der Ortspolizeibe¬ 
hörde auf Grund des vorgelegten Spiel- 
klanes ausdrücklich als Kinder- oder 
Familienvorstellung schriftlich geneh¬ 
migt und als solche „außen“ an den Vor¬ 
führungsräumen deutlich kenntlich ge¬ 
macht sind, dürfen Personen unter 16 
Jahren zugelassen werden. 


□ 


Allerlei 


□ 


Die Steuer in Düsseldorf. 

Der Würfel ist gefallen! Die städti¬ 
schen Behörden haben in ihrer letzten 
Sitzung vom 30. Juli die Erhöhung der 
Kinematographensteuer beschlossen. 
Damit ist das Schicksal mancher Düssel¬ 
dorfer Kinotheater besiegelt. Es wer¬ 
den fortan an Steuern erhoben werden 
bei Eintrittspreisen 

bis zu 0,50 Mk. 10 Pfg. 

n ii 1,00 „ 20 „ 

„ „ 1,50 „ 30 „ 

„ „ 2,00 „ 40 „ 

Das Agitations-Komite der kinemato- 
graphischen Fachpresse hat in Anbe¬ 
tracht der kolossalen Ungerechtigkeit, 
die bei dieser Steuerhöhung zum Aus¬ 
druck kommt, beschlossen, die G e g e n« 
agitation energisch in die 
Hand zu neh men. Vielleicht ge¬ 
lingt es diesem takräftigen Eingreifen, 
diese Erdrosselungssteuer durch Be¬ 
rufung und Klage an die höheren In¬ 
stanzen zu Fall zu bringen. 

Kino-Feuer in Berlin. 

Im Kinematographentheater in der 
Stargarderstraße 67 geriet während der 
Vorstellung ein Film in Brand. Es ent¬ 
stand, da sich ein ziemlich starker 
Rauch entwickelte, eine panikartige 
Verwirrung im Publikum und alles 
drängte sich den Ausgängen zu. Dabei 
kamen mehrere Personen zu Fall, und 
wurden, wenn auch glücklicherweise 
leicht verletzt. Die Feuerwehr, die als¬ 
bald erschien, löschte den Brand in 
kurzer Zeit. 

Kino-Theater elektrotechnischer 
Betrieb. 

Ein Kinematographenbetrieb muß 
u. a. bei der Berufsgenossenschaft der 
Feinmechanik und Elektrotechnik gegen 
Unfall versichert werden. Die so be¬ 
merkenswerte Entscheidung hat das 
Reichs-Versicherungsamt getroffen. Ein 


derartiger Unternehmer beschäftigt 
einen Vorführer und einen Gehilfen, die 
auch die Kohlen und Filme einzusetzen 
und den Motor anzulassen haben. 
Außerdem soll er einen Radfahrer zum 
Abholen und Fortschaffen der Films 
unterhalten. Verwendet werden zwei 
Elektromotore in Gestalt rotierender 
Umformer von 2,75 Pferdestärken. Ein 
Umformer kann als Reserve erst in Be¬ 
trieb gesetzt werden, wenn der andere 
ausgeschaltet ist. Es werde, sagt das 
Reichsamt, ein Triebwerk verwendet, 
das durch elementare Kraft bewegt 
wird und dessen motorische Leistung 
erheblich ist. Das Triebwerk wird nicht 
iur vorübergehend, sondern dauernd 
ununterbrochen täglich mehrere Stun¬ 
den verwendet. Das Reichsamt hat des¬ 
halb den Betrieb für versicherungs¬ 
pflichtig erklärt. Er wäre wit Recht in 
das Kataster der Berufsgenossenschaft 
der Feinmechanik und Elektrotechnik 
aufgenommen. 

Statistisches. 

Laut Statistik der Continental-Gas- 
Gesellschaft in Dessau verteilen sich die 
Unfälle der Jahre 1906 und 1908 nach 
den Beleuchtungsartcn wie folgt: 


1906 

Verwundet 

Tod 

Unfälle 

Kochgas 

149 

41 

112 

Elektrizität 

46 

35 

42 

Petroleum 

218 

127 

199 

Spiritus 

140 

58 

119 

Benzin 

62 

15 

53 

Acetylen 

1908 

34 

10 

23 

Kochgas 

341 

86 

281 

Elektrizität 

66 

51 

71 

Petroleum 

196 

94 

186 

Benzin 

122 

46 

109 

Benzol 

158 

24 

125 

Acetylen 

18 

3 

82 


Laut Statistik der Versicherungs- 
Gesellschaften kamen Unfälle vor durch 
Kinder, mit Streichhölzern 19 0 o 


spielend 1125 963 

Explosion mineral. Oele 1583 1627 

Elektrizität 204 226 

Spiritus 207 207 

Gas 158 199 

Laut letzter amtlicher Statistik des 
preußischen Handelsministeriums wur¬ 
den Brandfällc festgestellt, durch 

offenes Licht 4964 

Petroleumlampen 6488 

Spirituslampen 1816 

Laternen 115 

Gashähne 316 

Elektrisches Licht 42 

Lampions 21 

Benzinlampen 16 

Aetherlampen 6 

Acetylenlampen 3 





Seite 26 


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No. 31 



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Seite 28 


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No. 31 


Kino-Feuer in Rußland. 

Am 8. Juli brach im Kinemato- 
graphen in Konstantinowk bei Gore- 
lowo (Baltische Bahn) kurz von der 
Vorstellung Feuer aus. Der Kinemato- 
graph verbrannte. Der Besitzer und 
der Vorführer erlitten ernste Brand¬ 
wunden. 

Die Beschäftigung Blinder in der photo¬ 
graphischen Industrie. 

Daß die Farbenphotographie eine 
Erwerbsquelle für Blinde bieten kann, 
daran dürfte wohl bisher kaum gedacht 
worden sein. Bekanntlich besitzen 
Blinde gewöhnlich einen besonders aus¬ 
geprägten Tastsinn. Die Neue Pho ; ~- 
graphische Gesellschaft macht sich dies 
zunutze, indem sie jene Unglücklichen 
zur Verarbeitung der deutschen Far¬ 
benfilms, die ja bekanntlich am besten 
in vollständiger Dunkelheit erfolgt, aus¬ 
bildet. 

Ein Berliner Industrie-Museum. 

Hier soll ein Institut ins Leben ge¬ 
rufen werden, das auch den Namen 
Museum führt, aber doch sich von den 
übrigen unterscheidet. 

Man will hier die Erzeugnisse der 
deutschen Industrie nicht in Natur, auch 
nicht in Modellen oder Details vor¬ 
führen, sondern durch die Photographie 
und Kinematographie. Es kommen da¬ 
bei solche Objekte vorwiegend in Be¬ 
tracht, die durch ihre Größe und ihr 
Gewicht sich schwer in einem Museum 
unterbringen lassen oder von denen die 
Herstellung von Modellen zu große Un¬ 
kosten verursacht. Zu einer Probevor¬ 
führung in der Technischen Hochschule 
zu Berlin hatte kürzlich eine größere 
Anzahl Firmen beigesteuert in Form 
von photographischen Kopien und Dia- 
oositiven, ferner hatte eine Filmfirma 
industrielle Films zur Verfügung ge¬ 
stellt. Durch die Vorführung hatte man 
einen wunderbaren Einblick in den Be¬ 
trieb der Industrie, der den meisten 
sonst ganz unmöglich wäre. So konnte 
man die mannigfachen Methoden der 
Erzaufbereitung beobachten, die Förde¬ 
rung von Kohle und Metallen, Schmelz¬ 
prozesse, den Betrieb der Walzwerke, 
den Transport auf Bahn und Schiff, das 
Verladen allerhand Materialien, das Ar¬ 
beiten im Bergwerk, Sprengungen und 
vieles andere mehr. Die deutsche' In¬ 
dustrie hat sich -derartig entwickelt, 
daß sie viel mehr produziert als ver¬ 
braucht wird, sie ist also immer mehr 
auf den Export angewiesen. Es soll 
nun durch das neue Museum ein Sam¬ 
melinstitut geschaffen werden für In¬ 
teressenten und Verbraucher, weniger 
also für das Laienpublikum. Wer ir¬ 
gend eine Maschine, Motor, Kessel, 
Transportgerät, Fahrzeug, Schiff, Instru¬ 


ment usw. gebraucht, kann in dem in 
Klassen geteilten Industriemuseum sich 
über den Stand der Dinge an der Hand 
guter Photographien überzeugen, die ja 
stets nach den neuesten Fortschritten 
und Verbesserungen leichter auszu¬ 
wechseln als Modelle oder gar Origi¬ 
nale. 

Gegen den amerikanischen Filmtrust. 

Im Januar 1908 organisierten sich 
die zehn größten Filmfabrikanten, die 
80 Prozent der Wandelbildermaschinen 
im Lande kontrollieren, zu einem großen 
Trust. Sie gründeten die Motion Pic- 
ture Patents Co., welcher die finanzielle 
Oberleitung übertragen wurde, und die 
General Film Co., welche den Vertrieb 
der Fabrikate übernahm. Es gab da¬ 
mals 140 Film-Agenturen im Lande, 
welche die Films ankauften und an die 
Theater vermieteten. Das Syndikat 
trieb diese bis auf die jetzt klagende 
Greater New York Film Co. allmählich 
aus dem Geschäft, indem sie sie zu¬ 
nächst zwang, von der General Film Co. 
die Films nur zu mieten und sich einer 
vierzehntägigen Kündigungsfrist zu un¬ 
terwerfen. Von dieser wurde alsbald 
unterschiedslos Gebrauch gemacht, so 
daß schließlich nur die General Film 
Co. als Agentin des Syndikats übrig 
blieb, die jetzt den größten Teil des Ge¬ 
schäfts kontrolliert, keine Films ver¬ 
kauft, sondern sie nur vermietet und da¬ 
mit ein kolossales Geschäft macht. An 
der Klägerin scheiterte bisher das Vor¬ 
gehen des Syndikats. Und als endlich 
eine der Syndikatsfirmen, die Biograph 
Co., sich weigerte, der Klägerin Films 
zu verkaufen, und die General Film Co. 
es ablehnte, ihr solche zu vermieten, 
folgte die jetzige Klage, welche zu dem 
Erlaß des Einhaltsbefehls gegen jene 
beiden Gesellschaften geführt hat. 

Auch die Filmdichter wellen sich or¬ 
ganisieren. 

Nicht nur die Filmschauspieler haben 
sich organisiert, auch die Autoren der 
Berliner Filmfabriken streben jetzt 
einen Zusammenschluß an, um für ihre 
Dramen ohne Worte Tantieme zu er¬ 
halten. Die Tantiemen sollen in einem 
entsprechenden Prozentverhältnis zu 
den Einkünften stehen, die die Film¬ 
fabriken für jeden von ihnen verkauften 
oder verliehenen Film beziehen. Ueber 
den Prozentsatz, den die Autoren vom 
Reingewinn verlangen, ist noch nichts 
bekannt. 

Zur Bekämpfung des äußeren Feindes. 

Am Sonnabend, den 10. d. Mts. wird 
das Agitations-Komite gemeinsam mit 
den Fabikanten eine Sitzung abhalten, 
in der die Agitationsarbeit eingehend 
besprochen und die Richtlinien für die 


Arbeit in der kommenden Saison end¬ 
gültig festgelegt werden soll. 

Ein origineller Steuervorschlag. 

Ebenso originell wie auch gleichzei¬ 
tig lächerlich ist folgende Neuigkeit, die 
uns aus Wiesbaden gemeldet wird: Die 
hiesige Vereinigung zur Bekämpfung 
von Schund und Schmutz in Wort und 
Bild hat soeben der Stadt eine Denk¬ 
schrift über die Besteuerung der Kine- 
matographentheater überreicht. Sie 
empfiehlt darin auf Grund eines reichen 
Quellenmaterials, das Steuermaß nicht 
mehr nach der Größe der Theater oder 
ihres Zuspruches festzusetzen, sondern 
nach der Art der Darbietungen; keine 
reine Lustbarkeitssteuer also, sondern, 
was für die Kinobesteuerung allgemein 
vorbildlich werden dürfte, die dramati¬ 
schen und humoristischen Films nach 
der Länge zu besteuern, während die 
für die Volksbildung wertvollen, die be¬ 
lehrenden usw., auch die aktuellen 
Films, steuerfrei blieben. Die Unter¬ 
scheidung zwischen beiden Arten ent¬ 
spricht den §§ 33 a, b, 32, 55,4 der Ge¬ 
werbeordnung sowie den im Zollwesen 
vorgesehenen Sonderfällen für Werke 
der Kunst und Wissenschaft. Durch 
diese Trennung wird es in das Interesse 
der Theaterbesitzer gelegt, die wert¬ 
vollen, belehrenden Films, also die 
steuerfreien, zu bevorzugen und das all¬ 
gemein bekämpfte, das Volkswohl be¬ 
drohende wertlose Genre zu verkürzen. 
Bei der heutigen Art der Kinodarbie¬ 
tungen nehmen die dramatischen Films 
62 Prozent, die Humoresken 22 Prozent 
der ganzen Aufführungszeit ein, die üb¬ 
rigen 16 Prozent verteilen sich auf Na¬ 
turaufnahmen, wissenschaftliche, be¬ 
lehrende und aktuelle Films. Zurzeit 
bringen also die Theater 84 Prozent ver¬ 
steuerbares Material, nach Einführung 
der Steuer dürfte es bald auf 50 Proz. 
sinken. Die Höhe der Steuerquote für 
das laufende Meter richtet sich nach 
der Größe des Theaters oder nach dem 
durchschnittlichen Tagesbesuch, be¬ 
rechnet nach den verkauften Eintritts¬ 
karten des ganzen Spieljahres. 

Berichtigung. 

In der vorigen Nummer der „L. B. B.“ 
veröffentlichten wir unter der Rubrik 
„Eingesandt“ eine Zuschrift des Herrn 
Blau, in welcher für Geschäftsschließung 
während der Hochsommersaison plä¬ 
diert wurde. Dieser Brief, der uns noch 
nach Schluß der Redaktion zuging, 
dessen Aufnahme aber wegen der 
schon stark vorgeschrittenen Ferienzeit 
brennend notwendig war, wurde von 
uns mit einer Schlußbemerkung ver¬ 
sehen, die unsererseits unter fal¬ 
schen Voraussetzungen Unrichtigkeiten 
brachte. — Herr Blau schrieb: „Bei der 
Theaterschließung spart der Theater- 



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No. 31 


besitzer außer Miete und Salär alle 
laufenden Unkosten“. Während wir im 
Drange der Redaktionsgeschäfte flüch¬ 
tig den Sinn herauslasen: „ . . . spart 
außer Miete und Salär auch noch alle 
weiteren laufenden Unkosten“. Daran 
schlossen wir die falsche Voraussetzung, 
daß die vorher geforderte Erholung des 
Theaterpersonals (ohne Salär) eine illu¬ 
sorische wird. Wir bedauern diesen 
Irrtum unsererseits sehr, zumal der Ein¬ 
sender von guten, sozialpolitisch not¬ 
wendigen Motiven geleitet war. — 
Allerdings müssen wir weiter auf dem 
Standpunkt verharren, daß auch trotz 
Salärzahlung für das Personal die Er¬ 
holung eine illusorische bleibt, weil der 


Einsender empfiehlt, während der toten 
Saison Gastspiele mit Kalklicht zu ar¬ 
rangieren. 


□ 


Gerichtliches 


□ 


Veränderungen in Schankräumen. 

Ein Schankwirt in N. hatte sein 
Schanklokal zu einem Theaterraum für 
kinematographische Vorstellungen ein¬ 
gerichtet, feste Sitzreihen angebracht, 
eine Trennungswand entfernt, zwei 
Fenster in Ausgangstüren umgewandelt, 



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ferner einen Kassen- und einen Vor¬ 
führungsraum eingebaut. Die Polizei¬ 
behörde erblickte in der Einrichtung der 
Schankräume zu Theaterzwecken eine 
wesentliche Aenderung des Betriebs¬ 
lokales, in welchem die Schankwirt¬ 
schaft nur mit einer neuen Schankkon¬ 
zession ausgeübt werden dürfe. Die¬ 
selbe wurde daraufhin vom Lokal¬ 
inhaber auch beantragt, jedoch vom 
Stadtausschuß mit der Begründung ver¬ 
sagt, daß es sich jetzt um ein Kinemato- 
graphentheater handele, für das ein Be¬ 
dürfnis zum Ausschank geistiger Ge¬ 
tränke nicht bestehe und aus grundsätz¬ 
lichen Erwägungen nicht anerkannt 
werden könne. Nunmehr forderte die 
Polizeibehörde die Einstellung des 
Schankbetriebes unter Androhung 
zwangsweiser Wegnahme der vorhan¬ 
denen Schankgefäße sowie der Ge¬ 
tränke. Der bedrängte Wirt erhob hier¬ 
gegen Verwaltungsklage, die er jedoch 
in höchster Instanz verlor. Das Ober¬ 
verwaltungsgericht erachtete die mit 
dem Lokale getroffene Aenderung als 
eine so wesentliche, daß unbedingt eine 
neue Konzession dazu erforderlich sei. 
Da selbige nicht erteilt worden sei, sei 
die Polizeibehörde berechtigt gewesen, 
dem Wirte die Einstellung des Schank¬ 
betriebes in seinem wesentlich ver¬ 
änderten Lokale aufzugeben. Doch 
bleibe es ihm unbenommen, den seiner 
ersten Schankerlaubnis entsprechenden 
Zustand des Lokales wieder herzu¬ 
stellen. 


Ein warnendes Beispiel. 

In einer der größten deutschen Film¬ 
fabriken wurden im vorigen Sommer 
Unregelmäßigkeiten seitens einiger An¬ 
gestellten entdeckt, die nach zahl¬ 
reichen Haussuchungen und Verneh¬ 
mungen zu einer Anklage wegen Dieb¬ 
stahls resp. Hehlerei gegen folgende 
Personen führte: 

1. den Kinematographen - Vorführer 
Richard Abe aus Berlin, 

2. den Filmkleber Ernst Windorf aus 
Weißensee b. Berlin, 

3. den früheren Filmverleiher Birke, 
jetzigen Leiter eines seiner Ehefrau 
gehörigen Kinematographentheaters 
in Weißensee, 

4. den Expedienten Schwabe (Ange¬ 
stellter des Filmverleih-Institutes 
Robert Müller, Berlin). 

In der Verhandlung des Königlichen 
Schöffengerichtes vom 31. Juli 1912 
legten die Angeklagten Abe und Win¬ 
dorf ein offenes Geständnis ab, der sie 
beschäftigenden Filmfabrik fortgesetzt 
Films in kleinen Teilen entwendet zu 
haben, welche sie später zu Hause kom¬ 
plettierten und verwerteten. Abe hatte 
die von ihm entwendeten Films dem 
Birke in Weißensee gegen einen, in gar 
keinem Verhältnis zum tatsächlichen 






No. 31 


L ■ B • B 


Seite 31 


Werte stehenden Preis verkauft, der sie 
vorführen, resp. durch den mitangeklag- 
ten Expedienten Schwabe verleihen 
ließ. 

Mit Rücksicht auf das offene Ge¬ 
ständnis, reumütige Verhalten und die 
bisherige Unbescholtenheit bei dem An¬ 
geklagten Windorf wurde dieser nur zu 
der milden Strafe von 1 Woche Ge¬ 
fängnis verurteilt. Der Vorführer Abe 
dagegen erhielt 3 Monate Gefängnis. 

Bei dem Angeklagten Birke dagegen 
hielt das Gericht eine exemplarische 
Strafe für geboten, da dieser nach den 
Ausführungen des erkennenden Rich¬ 
ters schlimmer sei als der Stehler und 
verurteilte ihn wegen Hehlerei zu sechs 
Monaten Gefängnis. 

Der Mitangeklagte Schwabe wurde 
mangels genügender Beweise darüber, 
daß ihm die unrechtmäßige Herkunft 
der durch ihn verliehenen Films be¬ 
kannt war, freigesprochen. 

Dieses Urteil bildet nur das erste 
Glied in einer Kette von voraussichtlich 
schon in nächster Zeit zur Entscheidung 
gelangenden Prozessen, insbesondere 
wegen Hehlerei, da einige Fabriken mit 
Unterstützung der Kriminalpolizei De¬ 
tektive beauftragt haben, ständig einige 
im Filmgeschäft nicht unbekannte Per¬ 
sonen zu bewachen. Diese Personen 
stehen in dem dringenden Verdacht, 
sich in skrupelloser Weise nicht nur 
über die Regeln des kaufmännischen 
Anstandes, sondern auch über die Be¬ 
stimmungen des Strafgesetzbuches we¬ 
gen Hehlerei und Betruges hinwegzu¬ 
setzen. Ueberraschungen von ein¬ 
schneidender Bedeutung stehen un¬ 
mittelbar bevor und dürften dazu bei¬ 
tragen, die Filmindustrie von Schäd¬ 
lingen und unsauberen Elementen zu 
reinigen. 


Verein 

der Rinematographen: Besitzer 
Badens (Silz Karlsruhe). 

1. Vorsitzen ler Otto A. Kasper. - Mellvertreter 
und Vorsitzender der Ortsgruppe Mannheim: 
Willy Richter, Mannheim, der Ortsgruppe Frei¬ 
burg: vakant. - Kassierer: Waldemar, Karlsruhe. 

- I. Schriftführer: Maurer; II. Schriftführer: Hof. 

" -■ 

Protokollauszug 

der außerordentlichen General-Versammlung 
am 16. Juli 1912 in Mannheim im Saale des 
Cafe-Restaurants Karl Theodor. 

Der I. Vorsitzende begrüßte und eröffnete 
die gut besuchte Versammlung. — Die auf der 
Tagesordnung angesetzte Aenderung einiger 
Worte in der Satzung wurde einstimmig be¬ 
schlossen. — Die Eintragung des Vereins in das 
Vereinsregister wurde einstimmig gutgeheißen. 

— Vom Rechenschaftsbericht wurde Kenntnis 
genommen und dem Rechner Decharge erteilt. 

— Dem Verein sind als Mitglieder beigetreten: 
Karl Knietzsch, „Saalbau" (Mannheim); Albert 


Verier, „Badenia“ (Mannheim); Rudolf Trunzer, 
„Saalbau" (Mannheim - Waldhof); Waldemar, 
„Internationaler Film Verleih" (Karlsruhe); A. 
Weyand, „Union-Theater" Ludwigshafen). — 
Der Vorsitzende wird beauftragt, sämtliche 
Fabrikanten zu ersuchen, 'die marktschreieri¬ 
schen Buntdruckplakate durch Photos zu er¬ 
setzen, welche Szenen aus den Films dar¬ 
stellen, und zwar sollten die Photos möglichst 
in einheitlicher Größe geliefert werden. — Ge¬ 
wählt wurden als 1. Vorsitzender: Otto A Kas¬ 
per, Karlsruhe; Stellvertreter und Vorsitzender 
der Ortsgruppe Mannheim: Willy Richter, 
Mannheim; Stellvertreter und Vorsitzender der 
Ortsgruppe Freiburg: vakant; Kassierer: Walde¬ 
mar, Karlsruhe; 1. Schriftführer: Heinr. Maurer; 
2. Schriftführer: Hof. — Die Beratungen und 
Abstimmungen gingen flott von statten und 
vieles wurde beraten. Schluß 6 1 /» Uhr. 


Geschäftliches. 


Personalwechsel. Mit dem 15. Juli hat Herr 
Georg Behrmann die Geschäftsleitung der In¬ 
ternationalen Film Verleih in Karlsruhe (Ab¬ 
teilung der Elektr. Lichtbühne A.-G. in Zürich) 
niedergelegt, um die Leitung der neu gegrün¬ 
deten Westdeutschen Film Verleih Emil Fieg 
in Düsseldorf zu übernehmen. — An die Karls¬ 
ruher Stelle ist Herr Waldemar getreten, zu¬ 
gleich betraut mit der Oberaufsicht über die 
übrigen speziell in Deutschland der Gesellschaft 
gehörenden Unternehmen. 

Max Mack, früher Regisseur bei der „Con- 
tinental-Kunstfilm", ist jetzt in gleicher Eigen¬ 
schaft bei der „Eiko-Film G. m. b, H." tätig. 


□ 


Der Pilmeinkäufer. 


□ 


Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. 

Das Programm vom 31. August: 

Dramatisch. Die Botschaft des Kaisers, in 
zwei Akten (392 m). 

Komödie. Der Tenor (215 m). 

Humoristisch. Augustin duelliert sich 
(143 m). — Fritzchen als Haarkünstler (175 m). 

Naturaufnahmen. Eine Reise durch Monte¬ 
negro (125 m). — Feldblumen (Le film colorie 
Gaumont) (97 m). 

Pathe Freres & Co., G. m. b. H., 

Berlin W. 8, Friedrichstr. 191. 

Am 17. August erscheinen: 

Naturaufnahme. Das Leben der Cow-Boys 
in den Vereinigten Staaten. — Die Flora Ja¬ 
pans. Schwertlilie und Boßblume. 

Komische Aufnahmen. Der verfolgte Un¬ 
sichtbare. — Die Seekrankheit. — Zu folgsam. 

— Lehmann als Diener. — Moritz auf der 
Brautschau. 

Militärische Szenen. Das Geschwader des 
Schwarzen Meeres in Sebastopol 

Dramatische Szenen. Stein unter Steinen. 

Szenen verschiedenen Inhalts. Elschens 
Mutwille. — Das verschwundene Halsband. — 
Ein Wunder der Elektrizität. < J 

Farbenkinematographie. Mallorka (Spanien), 
die größte der balearischen Inseln. — Ver¬ 
irrungen der Liebe. 

Am 24. August erscheinen: 

Naturaufnahmen. Das Boxmatch in Dieppe, 

— Enthüllung des in Moskau zum Andenken 
an den Zaren Alexander III. errichteten Denk¬ 
mals. — Monte Carlo und seine Umgebung. 


Komische Aufnahmen. Die Vergeltung des 
Kutschers. — Frau Mulickes Bluse. — Der be¬ 
drängte Riese. — Moritzens Klause. 

Dramatische Szenen. Die Fessel der Liebe. 

— Das verhängnisvolle Bild. 

Szenen verschiedenen Inhalts. Liebesmacht. 

— Das hübsche Modell. 

Akrobatische Aufnahme. Die Truppe Zim. 
(Komik-Akrobatie.) 

Wissenschaftliche Aufnahme. Die Gäste des 
Meeres. (13. Serie.) 

Belehrende Serie. Wie Gebirge entstehen. 

Farbenkinematographie. Die Oase Gabes 
(Tunesien). — Die Höhle des Todes. 

Am 31. August erscheinen: 

Naturaufnahmen. Das malerische Tas¬ 
manien. — Chinesische Begräbnisfeierlichkeiten. 

Komische Aufnahmen. Babylas und seine 
Braut. — Johann ist verschnupft. Lehmann 
und die Schwiegermutter. — Hartnäckige Liebe. 

— Die vertrauliche Gans. — In der Wildnis. 
Szenen verschiedenen Inhalts. Die Erobe¬ 
rung des Glücks. 

Belehrende Serie. Bei den Möven. 
Farbenkinematographie. Russische Land¬ 
schaftsbilder. — Der eifersüchtige Bruder. 


Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) 
Berlin, Friedrichstr. 35. 

Am 7. September erscheinen: 

© Des Vagabunden Dankbarkeit, Drama 
(314 m). — Ein mißlungener Trick, Ko¬ 
mödie (211 m). — In einem Sack, Drama 
(146 m), — Das neue Baby, Komödie (87 m). 

® Das Halstuch der Gräfin, Drama 
(329 m). — Ein windiger Tag, Komödie 
(332 m). — Indianer Dankbarkeit, Drama 
(331 m). — Ihr Hochzeitsgeschenk, Drama 
(361 m). 

Jtfkfc In den Dschungeln, Drama (312 m). — 
Ein historischer Waffenstillstand, Drama 
(318 m). — Aegypten, wie es war zur 
Zeit Moses, Natur (302 m). 
n o p Besuch beim Studenten, Komödie (182 
** ® - m). — Unsere Lieblingshunde, Natur 
(115 m). 

Empire. Vaters Schläfchen, Komödie (103 m). 


A 

Neu-Eröffnungen 

A 


und Eintragungen 

V 


Berlin. S. Srzynisch hier, Wallner-Theater- 
straße 43, eröffnet August September daselbst 
ein Kino-Theater. 

Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung: 
Landsbergerstr. 92, Albert Weise, Kinemato- 
graphen-Theater. 

Oarlottenburg. Paul Lehmann, Wilmers- 
dorferstr. 75, projektiert den Bau eines Kino- 
Theaters. 

Chemnitz. An der Zwickauer Straße hat 
man mit dem Bau eines Lichtspielhauses be¬ 
gonnen. Die Bauleitung hat Herr Architekt 
W. Bürger und die Bauausführung die Firma 
Carl Wiesel Nachf., die Herren Baumeister 
Ihle und Padell, übernommen. 

Dresden. Olympia Tonbild-Theater mit 
beschränkter Haftung. Der Optiker Herr Alois 
Rodenstock ist nicht mehr Geschäftsführer. 
Zum Geschäftsführer ist der Kaufmann Herr 
William Fedor Hesse bestellt. 

Dresden. Im Zentrum Dresdens, begienzt 
von der Waisenhaus-, Viktoria- und Ferdinand- 
stiaße, hat man soeben mit den Vorarbeiten zu 
einem Riesen-Vergnügungsetablissement be¬ 
gonnen. Geplant und von der Behörde bereits 
konzessioniert ist ein großes Kinematographen- 
theater, das 1000 Personen fassen soll. Ver¬ 
bunden mit diesem Riesenkino wird ein eben¬ 
falls 1000 Personen fassender Bierkeller r.aeh 






Seite 32 


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Der Kampf beginnt 

Die Tage werden kürzer und die Kinobesitzer 
atmen wie von einem schweren Alp befreit, 
wieder auf, denn die goldene Zeit beginnt! 

Jetzt ist cie richtige Zeit, das Publikum wieder 
zu gewinnen, aber nur 

Dem Mutigen gehört Oie Nett 

Schliessen Sie noch heute die Schlager, welche 
Sie für die nächsten Wochen benötigen, mit 
mir ab, ehe ich alles besetzt habe. 

Folgende Schlager kaufte ich außer Programm und vermiete die= 
selben auf Tage und Wochen. 


6. Juli: 

Automobilrennen zu Dippe 150 m 1 1 Die schwarze Katz e 
Ein Ehrenwort .... 900 m 
Tirza, die Sängerin . . 814 m 
0! diese Frauen!. . . 150m 
Der Einsiedler. Pflichttreue 320 m 
Lottis Ebenbild . . . 251 m 


© Eva ® 


27. Juli: 

Des Lappländers Braut 475 m 
Im Strudel des Lebens 575 m 
Das Schweigegeld . . 310 m 


17. August: 

Titanic 

Das Schiff mit dem Löwen 
Der Erfolg des Detektivs 
Emmas Kuß 


3. August: 

Maler aus Liebe 
Verglüht 

Auf dem Kriegspfad 


24. August: 

Fahrendes Volk 
Zweierlei Blut 
Lederstrumpf 

Billy ändert seine Meinung 


10. August: 

Die Puppe 

v. Brinken u. d. verborg.Schatz 
Die defekte Gasleitung 
Der Telegraphist des Forts 


31. August; 

Theodor Körner 

Vom Elend zum Glück 

Hartneckige Liebe (Linder) 


Martin Dentler, Braunsdiweig 




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Seite 36 


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No. 31 


Münchener Art. Geplant ist weiter die Er¬ 
bauung eines Kabarettsaales nach der Art des 
Wiener „Trocadero“, der zugleich auch als 
Tanzsalon dienen soll. Ein Weinrestaurant 
a la Kempinsky und ein Cafe Mascotte ver¬ 
vollständigen das Unternehmen, das von dem 
Bankhause Gebr. Arnhold — Bank für Brau- 
industrie — ins Leben gerufen worden ist und 
somit auf solider Basis steht. 

Mülheim-Ruhr. Die Elektrische Lichtbühne 
ist mit allen Rechten und Einrichtungen an 
eine Hagener Gesellschaft zum Preise von 
35 000 Mk. verkauft worden. 

Plauen i. V. Herr Fridolin Hascher, Kauf¬ 
mann und Kinemalographenbesitzer hier, steht 
mit einem Grundstücksbesitzer an der mittleren 
Bahnhofstraße wegen Ankauf seines Gebäudes 
in Verbindung, um darauf ein Lichtspielhaus 
zu erbauen. Völlig zu ebener Erde gelegen, 
wird das Theater mit seinen 1200 bis 1300 
Sitzen bequem ohne Stufen und Treppen von 
der Bahnhofstraße wie auch von einer Neben¬ 
straße aus zu erreichen sein, in dem auch 
Varietenummern als Einlagen gegeben werden 
sollen. In aller Kürze, sobald die behörliche 
Erlaubnis erteilt ist, wird der Bau beginnen, 
so daß im nächsten Frühjahr die Eröffnung 
stattfinden könnte. Dieses Unternehmen, das 
den Namen „Neues Central-Theater, Lichtspiel¬ 
haus Plauen“ führen soll, hat mit einer zu grün¬ 
denden G. m. b. H. „Lichtspielhaus Plauen", die 
ein ähnliches Etablissement bauen will, nichts 
zu tun, sondern ist lediglich ein Objekt, dessen 
alleiniger Unternehmer und Inhaber Fridolin 
Hascher ist. Das jetzige „Central-Theater“ 
wird nach Eröffnung des neuen voraussichtlich 
auch im Besitze des Herrn Hascher bleiben. 

Regensburg a. Donau. Das Anwesen des 
Großhändlers Carl Gräber dahier, Goliathstr., 
wird eben abgebrochen und soll auf dem 470 
qm großen Platze ein Neubau aufgeführt wer¬ 
den, in welchem Herr Hanns Zeitler, z. Zt. Ge¬ 



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schäftsleiter des Royal-Theaters in München, 
anfangs November ein modernes Theater unter 
dem Namen „Viktoria Lichtspiele — Grand- 
Kinematograph" eröffnet. Das Theater soll 
mit allen Neuerungen der Theatertechnik aus¬ 
gestattet und hochmodern eingerichtet werden. 
Es erhält einschließlich eines Balkons mit 70 
Plätzen, darunter 30 Logenplätze, insgesamt 
600 Sitzplätze und soll das schönste Kinemato- 
graphentheater Bayerns werden. 

Schöneberg bei Berlin. E. Scheel, Hauptstr. 
98, projektiert daselbst den Bau eines Kino- 
Theaters. 


□ 


Verbotene Films 


□ 


Vollständig verboten: 

Der Streich des Dieners. — Pathe freres. 

Für Kinder verboten: 

Auf dem Kriegspfad. (Akt I und II) — Bison. 

Auf Abwege geraten. — Essanay. 

Am Grabe des Kindes. — American Biograph. 

Bruder und Schwester. — Eclipse. 

Der Totgeglaubte kehrt zurück. — Essanay. 

Das Schweigegeld. — Vitagraph. 

Das immer wachende Auge. — Essanay. 

Das Ende einer Feindschaft. — Lux. 

Die mutige Tat eines Berichterstatters. — 
Edison G. m. b. H. 

Das am 18. September 1911 unter Nr. 13581 
genehmigte Bild „Verirrte Seelen. Die Tra¬ 
gödie einer Familie", Dt. Mutoskope- und 
Biograph-Ges., ist nachträglich durch Ver¬ 
fügung vom 17. 7. 1912 Nr. 728. VIII. B. 12. 
für Kinder verboten worden. 

Der Freund des Hauses. — Ambrosio. 


Die Tänzerin. (Akt I bis III). — Meßters Pro¬ 
jektion. 

Des Vagabunden Dankbarkeit. — American 
Biograph. 

Der alte Gärtner. — B. u. C. 

Der erwachte Mut. — American Biograph. 

Der Clown (Akt I und II). — Eclipse. 

Der Höhlenmensch. — Itala 
Die Tochter des Fischermeisters. — Hunnia 
BiogJ aph-Gesellschaft. 

Die lustige Witwe. — Hunnia Biograph-Ges. 
Die Strafe für Unmäßigkeit. — Kalem. 

Die Ausreißer. — Lubin. 

Die Waffenschmuggler. — Kalem. 

Der Gefahr entronnen. — Kalem. 

Der bedeutungsvolle Geburtstag. — Barker. 

Der Telegiaphist des Forts (I. und II. Akt). — 
Duske. 

Der letzte Appell. — American Film Co. 

Das am 3. August 1911 unter Nr. 13314 geneh¬ 
migte Bild: Die vier Teufel (Akt I bis III). 
— Polar-Film — ist nachträglich durch Ver¬ 
fügung vom 5. Juli 1912, 2. J. No. 470. VIII. 
A. 12 für Kinder verboten worden. 

Ein menschliches Wrack. — Rex. 

Ein alter Mann — eine junge Frau. — Rex. 

Es lebe das Leben. — Eclipse. 

Ein glücklicher Zufall. — Cines. 

Frau Audleys Geheimnis (Akt I bis III). Imp. 
Film. 

Frau Schmidt liest gern Romane. — Thalie. 
Geschichte eines Kusses (Akt I und II). — 
Humania-Biograph. 

Noch zur Zeit vom Tode gerettet. — Essanay. 
Rätsel des Herzens (Akt 1 und II). — Duske. 
Skandalini in der falschen Etage. — Cines. 
Ueber die Grenze. — Lubin. 

Vergeltung. — Hepworth. 

Verlorene Illusionen. — Rex. 

Va banque (Akt I bis III). — Deutsche Bioskope. 
Wilde Liebe. — Cines. 

























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Gutzkow, 4 Bände, geb.. 8 - Reuter, 7 Bände, geb. . . 14 • 

Hauff, 4 Bände, geb. ... 8 - Rückert, 2 Bände, geb.. . 4 - 

Hebbel, 4 Bände, geb. . . 8 • Schiller, 8 Bände, geb. . . 16 - 

Heine, 7 Bände, geb. ... 16 - Schiller, 14 Bände, geb. . 28 - 

Herder, 5 Bände, geb. . . 10 - Shakespeare, lOBde.,geb. 20 - 

E.T.A.Hoffmann,4Bde.,geb. 8 - Heck, 3 Bände, geb. .. . 6 - 

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Von der Wiege bis zu 


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von Donnerstag, den 18. Juli d. Jahres 
und zwar wochentäglich: 

9 Uhr Vormittags 
12 „ Mittags 
3 „ Nachmittags 
in unserem Geschäftslokal, Friedrich¬ 
straße 187/88, statt. 




BIOGRAPH- 








No. 32 


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Seite \ 


tage!!! 


31. AUGUST 



seinem Heldentode! 



Ueber 500 Mitwirkende! 



ERLIN W.8. 







2 


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No. 32 




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Der Eid des Stephan Hüller 

II. Teil. 


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14. September 1912. 





No. 32 


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BERLIN, den 10. Hugust 1912. 


Ein Presse-Angriff und seine Entgegnung. 

,Erste Internationale Film-Zeitung“, Berlin gegen Projektions-Aktien- Gesellschaft „Union“, Frankfurt a. M. 


" " or mehreren Wochen bildete ein 

V Aufsehen erregender Kriminal¬ 
fall tagelang den Gesprächsstoff 
■ sss der Frankfurter Bevölkerung. 
Auch die dortige Tagespresse benutzte 
diese Gelegenheit, um ihren sensations¬ 
lüsternen Lesern den „Fall* so anschau¬ 
lich wie möglich zu schildern. 

Aus übereifrigem Geschäftsgeist 
wollte nun der Leiter des großen „U. T. 
auf der Zeil“ (der Projektions Aktien- 
Gesellschaft „Union“, Frankfurt a. M. 
gehörig) dem Sensationshunger des 
Publikums weiter entgegenkommen und 
ließ eine Lokal-Aufnahme hersteilen, 
deren Vorführung wir aus rein ethi¬ 
schen Motiven auf das schärfste verur¬ 
teilt hätten. 

Die im übrigen anerkennenswerte 
Methode, den einzelnen Geschäftslei¬ 
tern der U. T.-Filialen vollste individu¬ 
elle Bewegungsfreiheit in ihren Ent¬ 
schließungen zu lassen, hat in diesem 
Falle zu einem äußerst taktlosen Mi߬ 
griff geführt. Das Frankfurter Publi¬ 
kum wurde aber von der Vorführung 
dieses aktuellen Schundfilms verschont, 
denn als die ersten Anschlagplakate 


mit der Vorankündigung dieses „authen¬ 
tischen“ Kriminalbildes an den Säulen 
klebten, da erst erhielt die General- 
Direktion Kenntnis von der Entgleisung’ 
des tatendurstigen Geschäftsleiters. 

Der ganze üble Vorfall blieb infolge 
der sofortigen Inhibierung dieser ge¬ 
planten Filmvorführung seitens der Ge¬ 
neral-Direktion in seinen ersten Vorbe¬ 
reitungen stecken und kam nicht zur 
Ausführung. Die Oeffentlichkeit wurde 
vor dieser Profanierung der Kultur-Er¬ 
findung des Kinematographen bewahrt, 
denn der psychopathologische Kriminal¬ 
fall durfte seinen Begleitumständen ent¬ 
sprechend nicht auch noch bildlich dem 
Publikum vor Augen geführt werden. 

Das beabsichtigte Attentat auf den 
guten Geschmack wurde uns sofort aus 
Frankfurter Theaterkreisen damals ge¬ 
meldet. Auf unsere eingehende Infor¬ 
mation erhielten wir die Mitteilung, 
daß dieser Film noch vor der ersten 
Vorführung eingezogen wurde. Damit 
hatten wir unserer wachsamen journa¬ 
listischen Pflicht genügt. 

Die „Erste Internationale Film-Zei¬ 
tung" brachte aber trotzdem in Nr. 27 


folgende unvollständige und auf unvoll¬ 
kommener Information beruhende Fest* 
nagelung des Falles: 

„Die Projektions-Aktien-Gesellschaft 
„Union“ in Frankfurt a. M., dieselbe 
„Union“, die auch in Berlin und in man¬ 
cher anderen Stadt Kinematographen- 
Theater betreibt, ist bekanntlich ein 
erstklassiges, großzügiges Unterneh¬ 
men und wird nicht allein von geschäft¬ 
lichen Rücksichten, sondern auch von 
ethischen Grundsätzen geleitet. So hat 
die Direktion der Gesellschaft oft ver¬ 
kündet, und das hat sie auch in ver* 
schiedenen Prologen versichert, die bei 
der Eröffnung ihrer einzelnen Kino- 
Theater vorgetragen und sogar ge¬ 
druckt worden sind. 

Mit diesen geschäftlichen und ethi¬ 
schen Grundsätzen hält die „Union“ 
folgendes für vereinbar: 

Vor etlichen Wochen hat in Frank¬ 
furt a. M. ein Arbeiter seine 15jährige 
Tochter ermordet, nachdem er sie ge¬ 
schlechtlich mißbraucht hatte. Der ent¬ 
menschte Vater wurde verhaftet, er ge¬ 
stand die Tat, und die Polizei fand die 
Leiche im Isenburger Walde zwischen 
















Seite 6 


L ■ B ■ B 


No. 32 


Theodor Körner! 


eye eye eye y▼< 



Gebüsch. Die Frankfurter Zeitungen 
berichteten natürlich ausführlich über 
die Tat und den Tatort. Schlimm ge¬ 
nug, daß die Journalistik es nicht ver¬ 
steht, mit wenigen Zeilen über ein sol¬ 
ches Tagesereignis hinwegzugleiten, 
noch schlimmer, daß die Presse sich 
einredet, das Publikum wünsche in sol¬ 
chen Fällen möglichst blutige Schilde¬ 
rungen. Ich meine, das Publikum muß 
in den Zeitungen auf viele Dinge ver¬ 
zichten, die es wünscht, und es versteht 
sich von selbst, daß es auch auf die 
Darstellungen von Bluttaten verzichten 
würde, wenn die Leiter der Zeitungen 
sich um die Instinkte einer entarteten, 
perversen Lesermenge nicht kümmern 
wollten. 

Am schlimmsten aber und für die 
Kinematographie am wichtigsten scheint 
es uns zu sein, daß die ethisch veran¬ 
lagte Uniongesellschaft in Frankfurt am 
Main am Tage nach der Verhaftung 
jenes Mörders an sämtlichen Anschlag¬ 
säulen Plakate anbringen ließ, auf 
denen zu lesen stand: 

„Der Mord an der Anna Koch 

zu sehen in den Union-Theatern 
etc.“ 

Wir haben den Film nicht gesehen, 
aber er mag noch so gut gemacht, noch 
so klar photographiert sein, er ist ein 
Schundfilm allerärgster Sorte. Das 
bleibt er auch dann, wenn nichts weiter 
darauf zu sehen ist, als ein Getreide¬ 
feld — ohne Blut, ohne Polizei, ohne 
die Leiche, ohne den Mörder. Zeigt der 
Film gar nichts Abstoßendes, dann ist 
die Sache nach unserer Meinung noch 
schlimmer. Denn dann liegt in den 
Verkündigungen der Anschlagsäulen 
ein unlauterer Wettbewerb in der 


reinsten Kristallisation. Ebenso klar ist 
es, daß ein solcher Film der Kinemato¬ 
graphie mit Recht tausendfach mehr 
Feinde schafft als Anhänger. Er kann 
unmöglich belehrend oder anregend 
wirken, er kann höchstens ein paar 
Perverse aufregen, und das soll doch 
gewiß nicht der Zweck der Kinemato¬ 
graphie sein. Denn einstweilen ist — 
trotz der überflüssigen Länge der Zei¬ 
tungsberichte über Mordtaten und der 
Ethik der Union — die Mehrzahl der 
deutschen und auch der Frankfurter 
Menschheit normal veranlagt und kann 
für solche Schundfilms unmöglich etwas 
anderes übrig haben als Ekel.“ 

Der unberechtigte Vorwurf gab na¬ 
türlich der Projektions-Aktien-Gesell- 
schaft „Union“ Veranlassung, den ge¬ 
nauen Tatbestand der Zeitung zwecks 
Richtigstellung zu übermitteln. 

Der Brief lautete: 

Sehr geehrte Redaktion! 

Wir bitten Sie um Veröffentlichung 
folgender Zuschrift: 

In Nr. 27 Ihrer Zeitschrift vom 
6. Juli beschäftigt sich in einem Ar¬ 
tikel „Aus der Branche“ Dr. E. E. 
Friedegg mit der Projektions-Aktien- 
Gesellschaft „Union“ in einer Form, 
die deutlich den wahren Zweck der 
Abhandlung erkennen läßt. Wie Sie 
aus unseren folgenden Ausführungen 
ersehen werden, sind wir in der Lage, 
für diese Vermutung (ganz abgesehen 
von früheren Fällen) ein so schwer¬ 
wiegendes Material anzuführen, daß 
es Ihnen gewiß leicht sein wird, sich 
unseren Argumenten anzuschließen. 

Zu diesem Zwecke geben wir 
Ihnen ein Bild dieses Vorfalles, aus 
dem Sie entnehmen dürften, daß ent¬ 


weder eine absichtliche Entstellung 
des Tatbestandes und seiner Konse¬ 
quenzen vorliegt, oder der Artikel¬ 
schreiber in einer Weise fahrlässig 
gehandelt hat, die ihm jede Berechti¬ 
gung abspricht, sich kritisch und ver¬ 
antwortlich zu Dingen zu äußern, von 
denen er — nach dem Inhalt des Ar¬ 
tikels zu urteilen — anscheinend gar 
keine Ahnung hat. 

Zur Sache bemerken wir: Der Ge¬ 
schäftsführer unseres Frankfurter 
Uniontheaters hat die polizeiliche 
Streife zur Auffindung der Leiche des 
Mädchens Koch kinematographisch 
aufnehmen und die Vorführung dieses 
Films ankündigen lassen. Dies ge¬ 
schah, wie wir an dieser Stelle aus¬ 
drücklich betonen, in Abwesenheit 
und ohne die geringste Kenntnis un¬ 
seres Herrn Generaldirektors David¬ 
son, ja sogar, ohne daß irgend eine 
verantwortliche Stelle unserer Ge¬ 
schäftsleitung von diesem Schritte 
eine Ahnung hatte, so daß von vorn¬ 
herein jede Möglichkeit einer Inhi¬ 
bierung bis q i diesem Datum ausge¬ 
schlossen war. In demselben Moment, 
als diese Maßnahme unserer General¬ 
direktion bekannt wurde (also noch 
bevor daran gedacht werden konnte, 
diesen Film dem Publikum vorzu¬ 
führen), hat sie sofort der gesamten 
Frankfurter Presse davon Nachricht 
gegeben, daß dieser Film augenblick¬ 
lich zurückgezogen sei. Sie hat dies 
weiter durch große Plakate der Oef- 
fentlichkeit bekannt gegeben und hat 
dem Geschäftsführer ihre Mißbilli¬ 
gung in der schärfstmöglichen Form 
zum Ausdruck gebracht, dadurch, daß 
sie wegen dieses Vorfalls seine so¬ 
fortige Kündigung ausgesprochen 
hat. Sie hat also alles getan, was sie 
tun konnte, um den Fehler eines An¬ 
gestellten wieder gut zu machen und 
dessen Vorgehen in korrekter Weise 
zu ahnden. Es dürfte also wohl 
keinen Menschen in der ganzen 
Branche geben, der der Ansicht wäre, 


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No. 32 


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Seite 7 





7. September 


flmbrosio =■ Turin 
ITIax Reinbarbt, Berlin 




Seite 8 


L ■ B • B 


No. 32 



daß die Generaldirektion beziehungs¬ 
weise die Projektions-Aktien-Gesell- 
schaft „Union“ hier hätte anders han¬ 
deln sollen. 

Außer Ihrem Herrn Dr. E. E. Frie* 
degg, der es fertig bringt, eine von uns 
in schärfster Form mißbilligte eigen¬ 
mächtige Handlung eines Angestell¬ 
ten der Branche zur Kenntnis zu 
bringen, dabei aufs sorgsamste zu 
verschweigen, daß es sich nicht um 
eine Maßnahme der Projektions-Ak- 
tien-Gesellschaft „Union“, nicht um 
einen von ihr gebilligten Akt eines 
Geschäftsführers handelt, ja, der so¬ 
gar mit seinen Anschauungen von 
den Pflichten eines Journalisten für 
vereinbar hält, die Tatsache vollstän¬ 
dig auf den Kopf zu stellen und alles 
das, was von der Projektions-Aktien- 
Gesellschaft „Union“ aufs schärfste 
getadelt und mißbilligt worden ist, 
dieser selbst in die Schuhe schiebt, 
um Gelegenheit zu haben, in einer 
moralinsauren Betrachtung wieder 
einmal der „Union“ einen Hieb zu 
versetzen. 

Den Beweis für diese Annahme 
finden wir nicht nur in den Herrn Dr. 
E. E. Friedegg beliebten und in obi¬ 
gen Zeilen widerlegten Entstellungen 
des wahren Tatbestandes, sondern 
auch darin, daß er sich zwar außer- 
odentlich informiert über die Mord¬ 
sache Koch und das sich daran 
knüpfende erste Vergehen unseres 
Geschäftsführers zeigt, daß er aber 
merkwürdigerweise nicht nur nichts 
davon weiß, daß dieses Vorgehen 
ganz eigenmächtig war und von uns 
in schwerster Weise geahndet wurde, 
und daß er schließlich trotz seiner 
guten Kenntnis des ersten Teils des 
Vorgangs über den weiteren Verlauf 
der Angelegenheit die Leser Ihres 
Blattes nicht mehr zu unterrichten 
weiß. Seine Unkenntnis über den 
Fortgang und über den Ausgang der 
ganzen Affäre geht sogar so weit, daß 
er bei der Lektüre der Fachblätter 
vollständig übersehen hat, daß auch 


diese den Vorfall — allerdings mit 
seinen Konsequenzen — registrierten, 
daß er es übersehen hat, daß der 
Frankfurter Verein für Lichtspiel- 
Theaterbesitzer (der doch dieses 
Thema recht gründlich kennen muß) 
in einer Resolution der Projektions- 
Aktien-Gesellschaft „Union“ seine 
Anerkennung wegen ihrer korrekten 
Handlungsweise aussprach. 

Nach dieser Darstellung, deren 
Nachprüfung sich durch die in unserer 
Zuschrift gegebenen Adressen und 
Daten leicht ermöglichen läßt, dürften 
Sie unsere Vermutung wohl teilen, 
daß hier eine Absicht oder zum min¬ 
desten eine fahrlässige Handlungs¬ 
weise vorliegt, deren Beurteilung wir 
den Herren von der Fachpresse über¬ 
lassen dürften. 

'Wir bedauern es um so mehr, 
diesen Artikel in Ihrer Zeitschrift ge¬ 
funden zu haben, als wir nach der 
letzten Zuschrift Ihres Herrn Chef¬ 
redakteurs W. Böcker der Ansicht 
zuneigten, daß sich der Verkehr 
der Projektions - Aktien-Gesellschaft 
„Union“ mit Ihrer Redaktion in Zu¬ 
kunft auf einem weniger unebenen 
Boden abwickeln würde. 

Hochachtungsvoll 

(Firma.) 

Dieser Zuschrift wurde in der 
„Ersten Internationalen Film-Zeitung“ 
kein Raum gegeben. Dafür erschien 
aber drei Wochen später folgender Ar¬ 
tikel aus der Feder des Herrn Dr. E. E. 
Friedegg: 

„An der Spitze meines letzten 
Branche-Aufsatzes (in der Nummer 
vom 6. Juli) habe ich der Projektions- 
Aktien - Gesellschaft „Union“ in 
Frankfurt a. M. den Vorwurf machen 
müssen, ihre oft und laut proklamier¬ 
ten ethischen Grundsätze paßten 
schlecht zu der Tatsache, daß sie 
kipematographische Illustrationen zu 
Lustmordaffären herausbringt. 


Ein paar Tage, nachdem mein Auf¬ 
satz erschienen war, kam an die Re¬ 
daktion der „Ersten Internationalen 
Film-Zeitung“ mit einem Eilboten ein 
eingeschriebener Brief aus einem 
sehr vornehmen Seebade. Das war 
aber auch das einzige Vornehme an 
der Epistel. Darin beschwerte sich 
der Generaldirektor der Union, Herr 
Davidson, im aufgeregtesten Ton: 

erstens über meine moralischen und 
journalistischen Gewohnheiten im all¬ 
gemeinen und im besonderen. Zwei¬ 
tens behauptete er etwas kühn, aber 
leider nicht genügend deutlich, die 
Gründe zu kennen, aus denen die 
„Erste Internationale Film-Zeitung" 
und meine Wenigkeit die unschuld¬ 
volle Union-Gesellschaft verfolgen. 
Drittens war er mit meinem ganzen 
Artikel unzufrieden, soweit er sich 
auf seine Gesellschaft bezog, und 
viertens erklärte er, von nichts zu 
wissen. 

Ich habe auf diese vier Punkte foU 
gendes zu entgegnen: 

1. Wenn Herr Generaldirektor David¬ 
son sich ein absprechendes Urteil 
über meine schriftstellerischen und 
journalistischen Leistungen erlaubt, 
tut mir das außerordentlich leid — 
nicht meinet-, sondern seinetwegen. 
Er bringt sich so nur in den Ver¬ 
dacht, schneller mit dem Worte fer¬ 
tig zu sein, als einem erfahrenen 
Kaufmann geziemt. 

2. Ebenso unklug ist die Pauschalver¬ 
dächtigung des Herrn Generaldirek¬ 
tors, er kenne die Gründe. Er vermutet 
Falsches — denn die E. I. F.-Ztg. und 
ich sind natürlich für unsere Artikel 
nie und von niemand und in keiner 
Form bezahlt worden, und unser Lob 
ist selbstverständlich für Geld oder 
Geldeswert oder gute Worte so wenig 
zu haben, wie man uns veranlassen 
könnte, Tadel zu unter lassen. Daß 
wir schon manchmal die Union-Ge¬ 
sellschaft kritisieren mußten, liegt 
also vielleicht doch nur an der Union 
und daran, daß sie zuweilen Dinge 
macht, die uns unmöglich gefallen 
können. 

3. Den Schmerz des Herrn General¬ 
direktors über meine Kritik kann ich 
begreifen. Aber diese Kritik hat 
seine Gesellschaft reichlich verdient. 








No. 32 


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No. 32 


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No. 32 


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Seite ff 


Theodor Körner! tj 


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4. Herr Generaldirektor Davidson ist 
unschuldig. Wie ein neugeborenes 
Kind. Ein Geschäftsführer ließ näm¬ 
lich den Tatort des Lustmordes auf¬ 
nehmen. Der Geschäftsführer hat 
plakatieren lassen. Der Geschäfts¬ 
führer hat wohl auch Notizen an die 
Zeitungen verschickt? Die Direktion 
wußte von nichts. Erst als alles vor¬ 
über war und die Plakate in Frank¬ 
furt an den Säulen klebten, kam der 
Generaldirektor dahinter und kün¬ 
digte dem Mann. Für diese Tat ver¬ 
langt der Herr Generaldirektor un¬ 
sere Anerkennung. 

Wir müssen sie ihm leider ver¬ 
weigern. Denn zunächst ist die Ge¬ 
sellschaft für die Handlungen ihrer 
Geschäftsführer verantwortlich. Dann 
aber haben wir erst durch den Brief 
aus dem vornehmen Badeort erfah¬ 
ren, daß der Generaldirektor mit uns 
der Ansicht ist, bei seiner Gesell¬ 
schaft wäre ein grober Verstoß gegen 
die gute Moral vorgekommen. Ist er 
nicht meiner Ansicht, dann war 
die Kündigung des Geschäftsführers 
unberechtigt. Stimmt er mir aber zu, 
dann sind seine Bemerkungen über 
meine „moralinsauren“ Betrachtun¬ 
gen etc. ein Kompliment, das er auch 
sich selbst macht. Dazu kommt, daß 
meine Informationen aus Frankfurt 
a. M. von einem angesehenen Mit¬ 
glied der Branche stammen und dort 
bis heute nichts von einer Desavie- 
rung des Uniongeschäftsführers durch 
die Generaldirektion der Gesellschaft 
bekannt ist. Auch in den Zeitungen, 
die ich mindestens ausschnittweise zu 
Gesicht bekomme, war nichts zu 
lesen. 

So bleibt einstweilen mein Vor¬ 
wurf bestehen. 

* 

Auf Grund dieses Artikels erhielt 
die „Lichtbild-Bühne“ von General¬ 
direktor Davidson mit der Bitte um 
Aufnahme folgendes Schreiben: 

„An die 

Redaktion der „Lichtbild-Bühne", 
Berlin SO. 16. 

Sehr geehrter Herr Redakteur! 

Ich wende mich heute an Sie mit 
einem Appell an den journalistischen 
Anstand der kinematographischen 


Fachpresse und teile Ihnen folgendes 
mit: 

Am 9. Juli er. sandte ich in meiner 
Eigenschaft als Generaldirektor der 
Projektions Aktien-Gesellschaft Uni¬ 
on in Frankfurt a. M. an die Redak¬ 
tion der „Ersten Internationalen 
Film-Zeitung" Berlin, folgenden Ar¬ 
tikel. (Siehe oben.) 

Vier Wochen lang hatte die „Erste 
Internationale Film-Zeitung“ anschei¬ 
nend weder Raum noch Zeit genug, 
diesen Artikel zu veröffentlichen. 
Erst in ihrer Nummer vom 3. August 
findet Herr Dr. jur. E. E. Friedegg 
wieder Worte zu diesem Thema. Er 
tut indessen nicht das, was man von 
jedem pflichtbewußten Journalisten 
erwarten kann, nämlich den Ange¬ 
griffenen zu Worte kommen zu 
lassen, sondern greift aus meiner Ent¬ 
gegnung, sinnlos aus dem Zusammen¬ 
hang gerissen, einige nebensächliche 
Punkte heraus, vermeidet es — je¬ 
denfalls aus gutem Grunde — auch 
nur mit einem einzigen Worte auf 
die von ihm entstellten Tatsachen 
einzugehen und versucht, durch 
Klopffechterkunststücke meine Worte 
gewaltsam zu verdrehen. Ja, er geht 
sogar soweit, aus meiner Zuschrift 
Unterstellungen meinerseits heraus¬ 
zulesen, die mir niemals in den Sinn 
gekommen sind, indem er mir impu- 
tiert, ich hätte ihm oder seiner Re¬ 
daktion den Vorwurf gemacht, für 
die Aufnahme von Schmähartikeln 
gegen mich von anderer Seite Geld 
empfangen zu haben. 

Wir sind überzeugt, daß es auch 
Ihnen, nach der Lektüre unseres oben 
wiedergegebenen Entgegnungsarti¬ 
kels, nicht recht klar sein wird, 
welche Stelle in einem unbefangenen 
Leser die Vermutung erwecken 
könnte, der Herr Dr. jur. E. E. Fried¬ 
egg Ausdruck gibt. 

Nachdem dieser Herr den höch¬ 
sten journalistischen Grundsatz „audi¬ 
atur et altera pars“ schon durch 


Aufnahme des ersten Artikels gegen 
mich resp. gegen meine Gesellschaft 
(ohne sich vorher bei uns zu infor¬ 
mieren) aufs Gröbste verletzt hat, 
nachdem er diese Handlungsweise 
noch dadurch überbietet, daß er 
meine Entgegnung nicht veröffent¬ 
licht, statt dessen sie wiederum ent¬ 
stellt, hatte ich die Absicht, auf preß- 
gesetzlichem Wege eine Berichtigung 
in der „Ersten Internationalen Film- 
Zeitung“ zu erzwingen. Ich bin je¬ 
doch davon abgekommen, nachdem 
mir von einer mir vollständig fern¬ 
stehenden Seite, die den Tatbestand 
kennt und den wahren Charakter der 
Polemik gegen mich und meine Ge¬ 
sellschaft durchschaut hat, Informa¬ 
tionen über die Persönlichkeit des 
Artikelschreibers zuteil geworden 
sind, die es mir ratsam erscheinen 
lassen, auf einen Angriff des Herrn 
Dr, jur. E.E. Friedegg überhaupt nicht 
zu reagieren. Nach den Erfahrungen, 
die ich in dieser so charakteristischen 
Angelegenheit gemacht habe, dürfte 
keine Antwort die beste sein. 

Wenn ich mich dazu verstehe, 
trotzdem Sie, als den Redakteur der 
„Lichtbild-Bühne“, zu bitten, diese 
Darstellung in Ihrem Blatte zu ver¬ 
öffentlichen, so geschieht das ledig¬ 
lich aus dem Grunde, weil ich nicht 
den Angriff eines Herrn Dr. jur. E. E. 
Friedegg abwehren will, sondern in 
der Absicht: 

1. die Vertreter unserer Branche — 
soweit sie die tatsächlichen Vorgänge 
nicht, oder nur aus der „Ersten In¬ 
ternationalen Film-Zeitung“ kennen 
— über den wahren Sachverhalt auf¬ 
zuklären und 

2. um die Handlungsweise des Herrn 
Dr. jur. E. E. Friedegg in der Oeffent- 
lichkeit zu charakterisieren. 

Welchen Erfolg die Insinuationen 
dieses Herrn gerade bei denjenigen 
Vertretern unserer Branche hatten, 
die hier in Frankfurt a. M. sind, und 
die die Ereignisse aus eigener Erfah- 







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No. 32 


rung vom Anfang bis zum Ende ken¬ 
nen, geht am treffendsten daraus 
hervor, daß ich unaufgefordert vom 
„Verein der Lichtspieltheater - Be¬ 
sitzer“, e. V., Frankfurt a. M. — dem 
wie ich hier ausdrücklich betonen 
will, nicht als Mitglied angehöre, — 
eine Zuschrift erhielt, wonach der 
Verein erklärt, daß er allen in der 


Presse erschienenen uns betreffenden 
Aeußerungen vollkommen fernstehe. 
Hochachtungsvoll 

Paul Davidson. 

Wir bedauern sehr, daß wir ge¬ 
zwungen sind, einer kollegialen Zeit¬ 
schrift gegenüber diesen peinlichen 


Vorfall der Oeffentlichkeit unterbreiten 
zu müssen. Aus Gründen der Objektivi¬ 
tät jedoch sehen wir uns veranlaßt, der 
angegriffenen Partei Gelegenheit zu 
geben, die für eine Gesellschaft, wie die 
„Union“ sehr schwerwiegenden Be¬ 
schuldigungen zu widerlegen, zumal die 
„E. I. F. Ztg.“ der Aufnahme der Er¬ 
widerung nicht stattgegeben hat. 


Kinodramatik als Volksgefahr. 

Von Arthur Dreßler, Schriftsteller und Lichtbild-Improvisator. 


in ernster Kampf steht den deut¬ 
schen Kinematographentheatern 
bevor. Und diesmal haben die 
1 » . . Feinde ein Geschütz aufgefah- 
ren, über dessen Wirkung man sich in 
den beteiligten Kreisen keiner Täu¬ 
schung hingeben mag. „Kinodramatik 
als Volksgefahr“ heißt u. a. das Feld¬ 
geschrei des Deutschen Bühnenvereins, 
und seine Kampfstellung richtet sich, 
wie der Redner Graf Seebach ausdrück¬ 
lich wiederholt betonte, lediglich gegen 
die schädigenden Wirkungen der Kinos 
als Konkurrenten der ernsten dramati¬ 
schen Kunst. Es sollen im Herbst im 
Namen des Verbandes deutscher Büh¬ 
nenschriftsteller und des Goethebundes 
große öffentliche Versammlungen abge- 
halten werden, in denen Redner von 
Ruf das obige Thema behandeln. 

Die Sache ist inzwischen handgreif¬ 
licher geworden und die Maßnahmen 
gegen die Kinematographentheater sind 
der Realität näher gerückt, um so mehr, 
als der Kultusminister ein inniges In¬ 
teresse daran hat, seine eigene Initia¬ 
tive gegen die Kinos damit zu ver¬ 
schmelzen. Welcher Art diese Vornah¬ 
men sind, wird im Verlauf der Punkte, 
die hier in Betracht kommen, des Nähe¬ 
ren erläutert werden. 

Zunächst haben Filmproduktion und 
Kinematographentheater mit den ge¬ 
wichtigen Argumenten der Gegner zu 
rechnen, wonach die Kinodramatik in¬ 
sofern als eine „Volksgefahr“, ja als 
eine „eminente Kulturgefahr“ anzu¬ 
sehen ist, weil dem Volke dadurch der 
Sinn für Poesie und Kunst, für die 
wahre Dramatik, für das geschriebene 
und gesprochene Wort, für die wahre 
große Kunst des Schauspielers gekürzt 


und untergraben wird. Die Kinodra¬ 
matik unterstütze, ja fördere in der 
Menge geradezu die Ignoranz, die Nicht¬ 
achtung der großen geistigen Kultur¬ 
schätze der Nation, insofern sie im 
Klassischen die Pietätlosigkeit gegen die 
Werke der großen Dichter bis zur ent¬ 
setzlichsten, gewissenlosesten Verstüm¬ 
melung für die Zwecke des Lichtbildes 
vornehme, indem sie in ihrer meist un¬ 
logischen sprunghaften Darstellung von 
historischen Stoffen, die durch die 
musterhafte dramatische und dichte¬ 
rische Fassung, welche die bedeutend¬ 
sten Genies der Völker ihnen gegeben, 
und die als unsterbliche Werke Ge¬ 
meingut und Bildungsquelle aller Kul¬ 
turnationen geworden, falsche Begriffe 
von ihnen verbreiten hilft und so zur 
Zerstörung der hohen geistigen Güter 
der Nation beiträgt. Durch die unzu¬ 
längliche Darstellung der Lichtbild¬ 
bühnen werden im Geiste und in der 
Seele des Volkes der Bildungshunger 
und Bildungstrieb im vorhinein irre ge¬ 
führt und der Boden mit einer minder¬ 
wertigen Saat bepflanzt. Vielfach, daß 
man vom jüngsten bis zum ältesten 
Kinobesucher gegenüber den Werken 
unserer Klassiker, die sie in verhunzter 
Form im Kino gesehen haben, und die 
die Bühnen in vollendeter künstleri¬ 
scher Darstellung bringen, die Bemer¬ 
kung hört: Das habe ich schon gesehen, 
das kenne ich schon! Und also nimmt 


man «ich nicht die Mühe, das Original 
des Dichters kennen zu lernen und zu 
lesen, die Kunst des Schauspielers, „des 
Mimen Kunst, die wunderbare“ in Ver¬ 
bindung mit dem gesprochenen Wort 
auf und in sich wirken zu lassen. Die 
stumme Kinodramatik ist eine After¬ 
kunst, die in ihren Auswüchsen die 
Kulturentwickelung der Nation unheil¬ 
voll beeinträchtigt. 

Wird hier, gestützt auf die klassi¬ 
schen Werke der Nationen, gewisser¬ 
maßen eine Wahrheit als Waffe gegen 
die Kinematographentheater ins Feld 
geführt, insofern als die mehr als man¬ 
gelhafte Wiedergabe von Dramen, wie 
des Goetheschen „Faust“, des Schiller- 
schen „Don Carlos“, des Shakespeare- 
schen „Kaufmann von Venedig“, „König 
Lear“, „Hamlet“, „Romeo und Julia“, 
lind welches alle die klassischen Dich¬ 
tungen sind, die im Laufe von etwa 2 
Jahren den Kinobesuchern vorgeführt 
wurden, in der Tat die Pietät gegen die 
unsterblichen Meisterwerke und gegen 
die dichterischen Herren vermissen 
ließen, so trifft der Vorwurf nicht so 
die Absicht der Filmproduzenten, als 
die mangelhafte Darstellung selbst. Die 
Absicht der Filmproduzenten kann mit 
dem Blick auf die Menge, welche das 
Gros der Kinobesucher stellt, nicht 
schlechtweg verdammt werden. Denn 
diese Absicht gründet sich auf die Tat¬ 
sache, daß dem im Durchschnitt ein- 


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Theodor Körner! 










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Seite 13 


Rmerifcanisdie Schlager! 

Ausgabetag: Sonnabend, 21. September 1912 Letzter Bestellt?,g: Sonnabend, 17. August 1912. 









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Seite 16 


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No. 32 


| Theodor Körner! Jj 


fachen Volke diese Dichtungen über¬ 
haupt etwas Unbekanntes sind. Daß 
sie ihm etwas Unbekanntes bleiben ge¬ 
genüber dem Umstande, daß es der 
Mehrheit des Volkes nicht vergönnt ist, 
diese Meisterwerke in künstlerisch voll¬ 
endeter Darstellung in einem ersten 
oder zweiten Theater zu hohen Ein¬ 
trittspreisen zu sehen und zu hören; sie 
gründete sich darauf, daß die Menge 
des Volkes der Lektüre dieser hohen 
dichterischen Geisteswerke nur in sehr 
beschränktem Maße das eigentliche 
Verständnis abgewinnen kann. In die¬ 
ser Einsicht verstanden sich die Film¬ 
produzenten dazu, das Volk kinemato- 
graphisch mit einigen Meisterwerken 
der Dichter deren Haupthandlung nach 
bekannt zu machen, vielleicht in der 
Annahme, daß damit die Anregung ge¬ 
boten wird, sich in diese geistigen Gü¬ 
ter der Nationen intimer zu versenkeh, 
und indem sie zunächst den Sinn der 
Menge dafür erschlossen, die Grundlage 
zu einer allgemeineren Bildung legen zu 
helfen. Von diesem Gesichtspunkte 
aus betrachtet, ist die Tat der Filmpro¬ 
duzenten und Kinematographentheater 
nur anzuerkennen, bedeutet sie ge¬ 
wissermaßen eine Mitarbeit an der 
Geistkultur der einfachen Menge. An¬ 
dererseits freilich ist sie in Frage ge¬ 
stellt durch die Gewalt, welchen die 
Filmproduzenten diesen Geisteswerken 
der ersten Dichter antaten, da, wo sie 
völlig willkürlich verfuhren, ohne Rück¬ 
sicht auf die originale Geschlossenheit 
der Dramen und auf deren faktische 
Handlung. 

Die Vorwürfe des Vereins der deut¬ 
schen Bühnendichters und des Deut¬ 
schen Bühnenvereins sind leider um so 
berechtigter, als die Filmgesellschaften 
in der Vorführung oder vielmehr „Nach¬ 
schaffung“ klassischer Dramen aller¬ 
dings jene Gewissenhaftigkeit vermissen 
lassen, die sie notwendig beobachten 
müssen, wenn sie kinematographisch 
eine klassische Dichtung in erheblich 
gekürzter Form bringen wollen; jene 
Gewissenhaftigkeit, die ihren Erzeug¬ 


nissen gegenüber unmöglich behaupten 
kann: „Don Carlos“, Drama in 2 oder 3 
Akten von Schiller — wo das Schil- 
lersche Drama, auch seiner reichen 
logischen Handlung nach, doch aus 5 
Akten besteht! Ebenso verhält es sich 
mit Shakespeare „Kaufmann von Ve¬ 
nedig“, „König Lear“, „Hamlet“ 
„Othello“ u. a., mit dem Goetheschen 
„Faust“! Sie durften sich diesen klassi¬ 
schen Werken gegenüber nie die Frei¬ 
heit gestatten, sie in der gekürzten 
Form des Films als Dramen „von“ 
Schiller, Goethe oder Shakespeare zu 
bezeichnen, schon um das Publikum 
nicht irre zu führen; sie durften sich den 
Originalen gegenüber ferner keine will¬ 
kürlichen Aenderungen erlauben. Ein 
Nachschaffen kann nie ein Original 
sein. Also mußte von ihnen gesagt 
sein: „n a c h“ Schiller, Goethe Sha¬ 
kespeare etc. 

Aber auch dann könnten diese klas¬ 
sischen Kinodramen ihren Zweck nicht 
erfüllen, wenn nicht zuvor durch einen 
gebildeten Redner durch eine kurze 
literarhistorische Ansprache an das 
schauende Publikum jenem die Erklä¬ 
rung abgegeben wird, daß der Film nur 
eine oberflächliche Bekanntschaft mit 
dem hervorragenden Werk des Klas¬ 
sikers vermitteln soll, wenn in der sach¬ 
gemäßen vollendeten Erklärung, besser: 
improvisatorischen Nachdichtung auf 
Grundlage der Szenenfolge und Hand¬ 
lung des Films nicht zugleich das starke 
Interesse für ihn und für das Original 
des Dichters beim Publikum geweckt 
wird, eine Improvisation, die zugleich 
nach der theatralisch - schauspieleri ¬ 
schen Seite über die Schwächen des 
Films hinwegtäuscht. 

Ist eine derartige Interpretation im 
Kino vorhanden, so rechtfertigt sich der 
Zweck dieser Art von Kinodramen, wie 
sich das Kino und die Existenz des 
Kinos als dramatisches Institut von 
selbst rechtfertigt, eben als „Volks¬ 
theater“. Unter dieser Voraussetzung 
werden die Angriffe der Feinde des 
Kinos, die sich immer nur auf dessen 


„schädigende Wirkungen“ berufen, um 
auf sie als eine „Volks- und Kultur¬ 
gefahr“ zu verweisen, wogegen alle nur 
mobil zu machende Staat- und polizei¬ 
liche Hilfe angerufen werden muß, hin¬ 
fällig. Es bleibt allein der Konkurrenz¬ 
neid der Bühnen gegenüber den Kine¬ 
matographentheater, jener blasse Kon^ 
kurrenzneid, der sich ausserstande sieht, 
der armen Menge des Volkes für ein 
Billiges Unterhaltung, Anregung und 
Kunst zu bieten, der unfähig genug ist, 
gute dramatische Stücke herauszubrin¬ 
gen und vor allen Dingen dem Volke 
den Besuch ihrer Theater zugänglich zu 
machen. Diese Antwort hatte sogar 
der Vorstand des Deutschen Schrift¬ 
steller-Verbandes auf die Anfeindungen 
des Deutschen Bühnenvereins und sei¬ 
ner Gefolgschaft gegen die Kinos. 

Eine Kulturerscheinung wie den Ki- 
nematographen kann man nicht mehr 
einfach verschwinden lassen; man kann 
ihn nicht „nur“ für die Zwecke der 
Wissenschaft pressen und ihm die dra¬ 
matische Ader amputieren wollen. Die 
Mimodramatik hat ihre Berechtigung 
auch als Kunstgattung — allerdings nur 
dort einwandfrei, wo sie faktisch zum 
Theater erhoben wird durch eine voll¬ 
endete improvisatorische Interpreta¬ 
tion, wo der Improvisator und Interpret 
in seinen „Erklärungen" ein ganzes 
schauspielerisches Ensemble mit dem 
Geiste des Dichters, des Dramatikers 
vereint, gestützt auf akademische Bil¬ 
dung, auf Gelehrsamkeit des Literar¬ 
und Kunsthistorikers des gründlichen 
Geschichtskenners und des Modernen. 
Weil auch die modernen Dramen, und 
gerade die an sich stummen Mimo¬ 
dramen, für die Menge, neben ihrer 
theatralischen Interpretation, eine ge¬ 
wandte psychologische Erklärung ver¬ 
langen, die viele Mängel der Filmdar¬ 
stellung ausgleicht, darüber hinweg¬ 
täuscht, und sie dem Interesse des 
Publikums lebendig verständlich näher 
zu bringen sucht. 

Erfüllt ein Kino diese erste, notwen¬ 
digste, vornehmste Bedingung, den an 
sich stummen Lichtbildern auf diese 
Weise das geistig pulsierende Leben 
einzuhauchen — und der Erfolg ist nach 
der Praxis des Schreibers immer nur 
ein bedeutender gewesen, waa* seine 
Ausführungen ohne weiteres belegt — 



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No. 32 


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Seite 17 


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Seite 18 


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No. 32 


Theodor Körner! 


so hat die Kinodramatik damit ihre 
künstlerische Berechtigung erbracht! 

Es kann kein Zweifel darüber be¬ 
stehen, daß das Kinematographenthea^ 
ter nur den Schritt nach aufwärts unter¬ 
nehmen kann, indem es sich den Be¬ 
dürfnissen seiner Besucher nach und 
gegenüber den Bühnen, die es in seinem 
jetzigen Zustande als „Volks- und Kul¬ 
turgefahr“ bezeichnen, zum improvisa¬ 
torischen Theater auf gebildeter künst¬ 
lerischer Grundlage entwickelt, und da¬ 
mit wäre eine neue theatralische Gat¬ 
tung, eine Spezies gegeben, die in 
künstlerischer und wissenschaftlicher 
Beziehung die auf eingelernte Rollen 
basierenden Leistungen der Bühnen 
übertrifft, gegen die man unmöglich in 
der Weise wie bisher zu Felde ziehen 
kann. Das Wort von den „Lichtbild- 
Kaschemmen“ und „Räuberhöhlen“ 
hätte dann keine Berechtigung mehr, 
denn diese müßten sich dem Schritte 
nach aufwärts zu einer würdigen künst¬ 
lerischen Volksstätte anbequemen oder 
aufhören zu existieren. Die einzige 
Schwierigkeit zu dieser auch praktisch 
erfolgreichen Entwickelung der Licht¬ 
bildbühnen kann nur darin zu finden 
sein, daß es nicht leicht für sie sein 
muß, eine geeignete Persönlichkeit des 
gebildeten Interpreten und künstleri¬ 
schen Improvisators, auf den sie sich 
stützen können, der ihnen die Folie und 
Repräsentation des Theaters verleiht, 
zu beschaffen, da das bestehende Ma¬ 
terial an „Erklärungen“, seiner über¬ 
wiegenden Mehrzahl nach, sich in kei¬ 
ner Weise dazu eignet, mit Ausnahme 
derjenigen, die durch ihren Bildungs¬ 
gang und ihre Begabung sich selbst 
empfehlen. Aber da ist die Abhülfe 
durch die Reform gegeben. Die Kine- 
matographenbesitzer haben es in der 
Hand, ernsthaft daran zu gehen, durch 
ihre Vereine und Verbände eine Ver¬ 
bandsschule unter bewährten Leitern 
und Lehrern ins Leben zu rufen, wo sie 
für die Bedürfnisse der modernen Licht¬ 
bildbühne akademisch und schauspiele¬ 
risch gebildete Kräfte ausbilden und 


heranziehen. Den mächtigen Feinden 
des Kinos wäre damit die schärfste und 
bedeutungsvollste Waffe entwunden. 

Denn verhängnisvoll wäre es, sich 
dem Irrtum hinzugeben, daß die Kine- 
matographentheater in der bestehenden 
Form weiter zu existieren vermöchten, 
angesichts der Anklagen des Deutschen 
Bühnenvereins, an dessen Spitze die 
Intendanten der Hoftheater stehen, daß 
sie sich mit ohnmächtigen Drohungen 
zufrieden geben. Diese einflußreichen 
Feinde des Kinos haben auch gleich¬ 
zeitig eine Gefolgschaft hinter sich, die 
das Ohr der Regierungen besitzen und 
die Maßnahmen der Polizei in Bewe¬ 
gung zu setzen wissen, um den Lebens¬ 
atem der Kinos zu verkürzen, wie letz¬ 
tere durch eine Zensur und Kontrolle, 
die an drakonischer Strenge und Nicht¬ 
verständnis nichts zu wünschen übrig 
läßt, beweist. Durch diese polizeiliche 
Zensur wissen wir, daß den Bühnen ge¬ 
stattet ist, was dem Kino ohne weiteres 
verboten wird, daß man anstandslos mit 
zweierlei Maß mißt. Denn wie kommt 
die Gerechtigkeit dabei weg, wenn auf 
den Bühnen Szenen, Situationen ge¬ 
bracht werden dürfen, die dem Film von 
der Zensur — und das ist oft viele 
Meter lang — einfach weggeschnitten 
werden, nur weil man für die Moral 
oder die politische Gesinnung der Kino¬ 
besucher fürchtet? 

Was bei dieser Zensur vielleicht be¬ 
rechtigt ist, ist das Verbot, daß dieser 
oder jener Film vor Kindern nicht zur 
Vorführung gelangen darf. Es ist klar, 
und ebenso verständlich wie geboten, 
daß die Geschicke, Handlungen der Er¬ 
wachsenen, wo es sich um deren intime 
oder brutale Leidenschaften und Ver¬ 
irrungen handelt, Kinder nichts an- 
gehen. Dann aber sollte die polizeiliche 
Zensur einheitlich korrekt verfahren, 
sie sollte soviel Verständnis für ihre 
Arbeit bekennen, daß sie an sich harm¬ 
lose, rein künstlerische Situationen im 
Film für Kinder nicht beanstandet und 
wiederum andere zur Vorführung zu¬ 
läßt, über die man angesichts des Kin¬ 


derpublikums bedenklich den Kopf 
schüttelt, über die allerdings ein päda¬ 
gogisch und moralisch gebildeter Inter¬ 
pret des Films im Interesse von Eltern 
und Kindern abschwächend und ein¬ 
druckverwischend schnell hinweggeht. 

Nichtverständnis und Inkonsequenz 
durch die ungeeignetsten, weil an lite¬ 
rarischem und künstlerischem Bildungs¬ 
mangel krankenden Elemente — und 
vielleicht, daß man sich dort noch nicht 
einmal klar ist, was als „Moral“ oder 
„Unmoral“ zu gelten hat? —■ schreiben 
den erwachsenen Kinobesuchern in mo¬ 
ralischer und politischer Beziehung die 
Kost vor, indem sie banausenhaft den 
an sich künstlerisch gedachten und lo¬ 
gisch durchgeführten Film verstümmeln, 
ihn zu einer unkünstlerischen Sache 
machen, und so durch ihr verhängnis¬ 
volles Wirken und Mitwirken den Geg¬ 
nern der Kinos die Anklage an die Hand, 
geben, die Kinodramatik sei eine 
„Volks- und Kulturgefahr“! Das muß 
zunächst hier festgestellt werden, und 
nicht daß die Filmfabrikanten allein die 
Schuld tragen an der oft unkünstleri¬ 
schen, unlogischen Fertigkeit der 
Dramen. 

Was die Frage des Kinderbesuchs 
der Kinos angeht, so hat sich ein großer 
Teil der Lehrer darüber geäußert, daß 
in den größeren Kinotheatern mit ein¬ 
wandfreiem Programm ein schätzbares 
Bildungsmittel für die Jugend zu sehen 
wäre. Das Bedenken und die Gefahr 
für die Jugend läge in den nicht ein¬ 
wandfreien Programms der Kinos. 

Wie die Verhältnisse liegen, ist kein 
Kinotheater imstande, sein Programm 
speziell zu einem Programm für Kinder 
umzugestalten — was bereits in der Art 
der Verleih- und Leih-Umstände be¬ 
gründet liegt — und wollte man spe¬ 
zielle Kinderprogramme aufstellen und 
anschaffen, so lohnte es die Kosten und 
Mühe nicht. Zu den sogenannten „Kin¬ 
dervorstellungen“ hat nur die verzwei¬ 
feltste, unbedenklichste, ja gedanken¬ 
loseste Konkurrenz gegriffen und zu 
dem degradierenden lächerlich niedri¬ 
gen Eintrittsgeld von 5 Pfg. pro Kind — 
Kinder unter 4 Jahren sind frei! — eine 
Konkurrenz, die sich nicht herausrech¬ 
nen konnte, daß es Publikum und Be¬ 
hörden zu Schlüssen verleiten muß, die 
den Kinotheatern nicht gerade vorteil¬ 
haft sind. Denn wie rechtfertigt sich 







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No. 32 





















No. 32 


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Seite 23 


die Tatsache, daß den Kindern vielfach sene 10 Pfg. Eintrittsgeld) oft das voll- Vom Standpunkte eines künstlerisch 
in Nachmittagsvorstellungen für nur 5 ständige Programm des Abends ge- betriebenen und geleiteten Lichtbild- 
Pfg. ein und dasselbe Programm — je- nießt? Doch das nur nebenher den Ki- Theaters, das sich ja in der überwiegen- 
weilig etliche von der Polizei zur Vor- nematographentheater - Vereinen und den Hauptsache an die erwachsenen 
führung vor Kindern verbotene Films Verbänden in eigenem Interesse zur De- Besucher wendet und sich in gesunder 
abgerechnet — für das am Abend die batte gestellt! Geschäftspraxis darauf stützt, ist die 

Erwachsenen 20, 30, 40, 50 und mehr Vom Stand der Dinge ist man im beabsichtigte Maßnahme des Kultus¬ 
bezahlen müssen, geboten wird, wo die Kultusministerium genau unterrichtet, ministers nur zu begrüßen. Denn es ist 
Betriebs- und andere Unkosten in der und man trägt sich mit der Absicht, für das Hauptpublikum der Lichtbild- 
Kindervorstellung doch dieselben sind, demnächst eine Verfügung zu erlassen, Theater durchaus kein Genuß, in seiner 
wie am Abend? Wie rechtfertigen sich wonach den Kindern der Besuch der Aufmerksamkeit durch schreiende 
die sogenannten „Volksvorstellungen“ Kinematographentheater ganz — oder Säuglinge und eine unruhige Kinder¬ 
der Kinos, wo ein gemischtes Publikum je nach Maßgabe — nur teilweise ver- schar bis 9 Uhr gestört zu werden, 
von Kindern und Erwachsenen (Erwach- boten wird. _ 

Die Wohltat des Kinos. 

* * * "iinen uns sehr sympathischen Ar- für die Anregung unseres Verbandes Herrschaft übten. Man erschrickt im- 

E tikel druckt „Der Tag", Berlin, deutscher Bühnenschriftsteller bin, auf mer aufs neue, wenn irgendwo statisti- 
in seiner Nummer vom 3. August ausländische Films und Negative einen sches Material auftaucht über das 
7 ä ,, aus der Feder des Theaterkriti- hohen Eingangszoll, auf inländische eine Theaterelend. Dieses statistische Ma¬ 
kers Franz Kaibel ab, dem wir zwar tüchtige Steuer zu legen. Ich bin aller- terial ist aber sehr angreifbar. Es rech- 
nicht in allen einzelnen Punkten bedin- dings nicht aus literarischen, sondern net nämlich, wie jede Statistik, mit ab- 
gungslos zustimmen können, der aber \olkswirtschaftlichen Gründen dafür: soluten Größen, und gerade auf künst- 
doch in seiner Grundstimmung eine es bietet sich hier eine nicht zu unter- lerischem Gebiet kommt es zehnmal 
neue Beleuchtung der akuten Streit- schätzende Einnahmequelle, die ich zur mehr auf eine relative Größe an: die 
frage „Theater und Kino" bringt. Beachtung empfehle. Ich erkenne auch Berechtigung, dem Berufe anzugehören. 

Wir bitten unsere Lesen, den hier den Schaden, der durch schlechte Films In jedem anderen Berufe entscheidet 
abgedruckten Artikel beachten zu (nota bene: die schlechtesten Films in die Befähigung bezw. das Können, 
wollen. jeder Beziehung, die ich je sah, waren „Kannst du das nicht, was der Fach- 

* * deutsche!) entstehen kann und sicher arbeiter, der Kaufmann, der Anwalt der 

wird, sehr wohl, aber ich möchte heute Geistliche braucht, dann bist du 
Ich muß gestehen, ich begreife die auf einen ungeheuren Nutzen hin- keiner.“ Furchtbar einfach, nicht? — 
Entrüstung nicht recht, die sich gerade weisen, und das ist der unbewußte Und im schwersten Berufe, im künstle- 
in künstlerischen Kreisen gegen das Kampf des Kinos gegen das Theater- rischen (denn der schwerste ist er, weil 
Kinotheater entwickelt. Dieselben Män- elend. In ein paar kurzen Sätzen er nicht „erlernt" werden kann), da ge- 
ner, die den Niedergang unserer Dra- charakterisiert: das Kino erwürgt die nügt das Sichhineindrängen, um für voll 
matik, unserer Theaterkunst nicht ge- Schmiere, macht Hunderte talentloser genommen zu werden, heißt als hun- 
nug beklagen und konstatieren können, Bühnenmitglieder brotlos, zwingt sie gernder Teufel x-fl in der Elend¬ 
laufen Sturm gegen die einzige Möglich- dadurch in andere Berufe, erhebt den Statistik zu bedeuten. Es ist nicht mein 
keit einer Besserung, vernageln den durch die Ueberspannung des Bühnen- Zweck, Abänderungsvorschläge zu 
einzigen Ausgang aus der beklemmen- naturalismus gestürzten Lehrsatz: zum machen; dazu findet sich vieleicht eine 
den Sackgasse. Diese einzige Möglich- Bühnenkünstler gehört Talent, Organ andere Gelegenheit. Ich will hier nur 
keit, der einzige Ausgang ist nämlich und Erscheinung, aufs neue zum Gesetz, auf die natürliche Aenderung hinweisen, 
meiner bescheidenen Ansicht nach das Und da sage ich Gott sei Dank dazu! — die das Kino schaffen wird: die Ver- 
Kinotheater. Um den heute bei uns Wohl — die Opfer klagen. Aber keine minderung der Theater und damit die 
leider üblichen freundwilligen Irrtümem derartige Umwälzung geht schmerzlos immer schärfere Auswahl unter dem 
zu entgehen, darf ich wohl anführen, von statten — und neues Leben blüht Zulauf. Ganz die gleiche Bewegung 
daß ich persönlich nichts mit solchen bekanntlich aus Ruinen, das heißt spielt sich in der dramatischen Litera- 
Instituten zu tun habe. Ich gehe ab und Stätten, wo Gewalt und Schrecken ihre tur ab. Paul Ernst hat neulich schon 
zu hinein, weil mich ihre Entwicklung 
interessiert, und weil ein Dramaturg 
und Bühnenautor von der Inszenie¬ 
rungskunst der Franzosen und Italiener 
sehr viel lernen kann. Also — ich 
spreche nicht pro domo, was ich auch 
damit zu beweisen glaube, daß ich sehr 


Theodor Körner! 





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darauf hingewiesen, daß. das Kino eine 
wünschenswerte Scheidung zwischen 
Dichter und Theaterschriftsteller 
machen wird, und ich stimme nicht nur 
bei, sondern glaube auch kaum auf all- 
zuviele „Ohos!“ zu stoßen, wenn ich die 
Frage aufwerfe: standen denn von all 
den Erstaufführungen der letzten zehn 
Jahre auch nur 25 v. H. höher im Kunst¬ 
wert als die Kinodramatik? Wozu der 
Lärm? Weil die Tantiemen in andere 


Taschen fließen? Man rede bei diesem 
Streit doch nicht von künstlerischen 
Prinzipien. Mir wird wohl niemand 
Theaterfeindschaft vorwerfen. Wenn 
man sich beinahe zehn Jahre damit als 
Kritiker, Autor, Dramaturg herumge¬ 
balgt hat, so hängt man fest mit Leib 
und Leben, und darum halte ich das 
Theater gerade in Deutschland für einen 
viel zu wenig ausgenützten Kulturfak¬ 
tor, für Kanzel und Altar jener, denen 


der Dichter Priester und Prophet ist. 
Aber damit es das werden kann, ist es 
unbedingt nötig, daß es von Schmutz, 
Auswuchs, Widerlichkeit, grobem Un¬ 
fug befreit wird. Das geschieht nicht 
durch Broschüren, Artikel, Resolutio¬ 
nen, sondern durch die Entwicklung aus 
den Notwendigkeiteri der jeweiligen 
Zeitepoche — und dazu gehört das 
Kino. 




Behördliches. 


□ 


Die gesetzliche Regelung des Kinemato- 
graphen-Wesens. 

Der „Reichsbote“, Berlin, bringt fol¬ 
genden, äußerst beachtenswerten Ar¬ 
tikel: 

„Bekanntlich hat der Reichstag in 
der Sitzung vom 19. April d. Js. ein¬ 
stimmig die Resolution Mumm ange¬ 
nommen, die die Unterstellung der Ki- 
nematographentheater unter die Ge¬ 
werbeordnung verlangt. Die weitere 
Forderung einer schärferen Aufsicht 
über die Lichbildbühnen fand gegen 
einen Teil der Linken gleichfalls An¬ 
nahme. 

Im Reichstag sowohl wie in den 
Einzellandtagen, in der Presse wie in 
zahlreichen Vereinskundgebungen wird 
seit längerer Zeit das Verlangen nach 
einer reichsgesetzlichen Regelung der 
Filmzensur erhoben. 

Noch in diesem Herbst wird dem 
Reichstag eine auf den Kinemato- 
graphen bezügliche Vorlage zugehen. 
Diese wird sich aber entsprechend dem 
einstimmigen Beschluß vom 19. April 
darauf beschränken, die Kinemato- 
graphentheater dem § 33 a der Ge¬ 
werbeordnung zu unterstellen, d. h. sie 
konzessionspflichtig zu machen. Dabei 
bietet sich im Fall der Annahme dieser 
Vorlage, woran nicht zu zweifeln ist, 
unter zwei Gesichtspunkten die Mög¬ 
lichkeit einer Einschränkung der Aus¬ 
wüchse des Kinos. 

Einmal kann die Erlaubnis versagt 
oder zurückgenommen werden, wenn 
„die Veranstaltungen den guten Sitten 
zuwiderlaufen“, sodann kommt die Be¬ 
dürfnisfrage entscheidend für die Kon¬ 
zessionserteilung in Betracht. 

Auch steht in Aussicht, daß die an¬ 
stößige Reklame der Kino-Theater 
durch eine andere Novelle zur Ge¬ 
werbeordnung, die den Schutz der Ju¬ 
gend vor ärgerniserregenden Schau¬ 
stellungen bezweckt, zurüdegedrängt wird. 

Eine weitergehende Regelung der 
Kinematographenfrage auf dem Wege 


eines Reichsgesetzes ist auf keinen Fall 
zu erwarten, da solche nach den Grund¬ 
sätzen der Reichsverfassung den Lan¬ 
desregierungen überlassen bleiben muß. 
Insbesondere gilt dies von der Film¬ 
zensur, für die ja bereits einige Bundes¬ 
staaten einheitliche Maßnahmen auf 
dem Verwaltungswege getroffen haben. 
So ist in Preußen erst jüngst die Ber¬ 
liner Zensurstelle zur Zentrale für die 
ganze Monarchie erhoben worden. 
Auch in München besteht seit kurzem 
eine Filmzensurbehörde für ganz 
Bayern. 

Was uns fehlt, das sind gesetzliche 
Bestimmungen für die Handhabung der 
Zensur, die für Preußen bekanntlich 
nur auf einer sehr allgemein gehaltenen 
Verordnung des Allgemeinen Land¬ 
rechts beruht und dringend einer Er¬ 
gänzung dahin bedarf, daß alle Darbie¬ 
tungen, „die in sittlicher Beziehung 
Aergernis zu geben geeignet sind", zu 
untersagen wären, wie dies bereits jetzt 
für den Kolportagehandel nach § 56, III 
der Gewerbeordnung gilt. Angesichts 
der vielen anstößigen Schaustellungen, 
denen gegenüber die Polizei, nament¬ 
lich auch im Hinblick auf die Recht¬ 
sprechung der Verwaltungsgerichte, 
machtlos ist, würde es in weiten Kreisen 
ohne Unterschied der Parteien begrüßt 
werden, wenn der preußische Landtag 
sobald als möglich einer Gesetzesvor¬ 
lage nach dieser Richtung nähertreten 
könnte.“ 

Die Feuerschutztrommel in Graz. 

Der Stadtrat sah sich in Hand¬ 
habung der Lokalpolizei veranlaßt, dem 
Unternehmer des Edison-Theaters, 
Herrn Samuel Pollak, u. a. die Verwen¬ 
dung geschlossener Filmtrommeln mit 
Hülsenansatz vorzuschreiben. Gegen 
diese Vorschreibung hat der Genannte 
den Rekurs ergriffen. Die städtische 


Branddirektion begründet in einem ein¬ 
gehenden Gutachten die Notwendigkeit 
der Verwendung geschlossener Film¬ 
trommeln statt offener Apparate. Dem 
Rekurse wurde nach einer Entscheidung 
des Regierungskommissars keine Folge 
gegeben, weil die Verwendung ge¬ 
schlossener Filmtrommeln zum Schutze 
des Vorführers und der Besucher bei¬ 
trägt. Hingegen wird es dem Unter¬ 
nehmer freigestellt, geschlossene Trom¬ 
meln mit Abzugsrohren oder solche mit 
Schutzringen beizustellen. 


Allerlei 


Professor Dr. Brunner am Vortragspult. 

Die äußerst umfangreiche Zensurab* 
teilung für Kinematogiaphen:iIms in Berlin, 
welche der Theaterabteilung des Polizei- 
Präsidiums angeschlossen, hat in ihrem 
neuen Heim in der Magazinstraße täglich 
fast 7000 Meter Filmnovitäten kritisch zu 
prüfen. Schon seit längerer Zeit amtiert 
Herr Prof. Dr. Brunner, der als pädago¬ 
gischer Beirat und früherer Schulmann 
sich speziell mit der Filmprüfung in Rück= 
sicht auf den Kinderbesuch in Kinotheatern 
beschäftigt, mit großem Eifer und strenge 
ster Gewissenhaftigkeit. Sein außerordent* 
liches Interesse, welches er der Kinofilm- 
Materie entgegenbringt, hat der „Gesellschaft 
für Verbreitung von Volksbildung'' Ver* 
anlassung gegeben, Herrn Prof. Dr. Brunner 
zu bitten, in dem vom 30. September bis 
5. Oktober stattfindenden Vortragszyklus 
einen Vortrag über das Thema: „Kine- 
matographische Vorführungen im Berliner 
Polizeipräsidium" zu halten. Wir werden 
darüber zur Zeit berichten. — Im übrigen 
nahmen wir vor Kurzem Gelegenheit, uns 
dersönlich über den jetzigen Stand der 


Theodor Körner! 










Seite 26 


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No. 32 


j Theodor Körner 


i 


Berliner Kinofilmzensur an Ort und Stelle 
zu informieren. Unter anderm referierten 
wir auch mit Herrn Prof. Dr. Brunner 
über die immer akuter werdende sogenannte 
Kinderfrage. Wir haben daher die Über¬ 
zeugung gewonnen, daß man sieh in der 
Zensurabteilung bemüht, unnütze Härten 
zu vermeiden, und so kann man wohl der 
Hoffnung Ausdruck geben, daß in Zukunft 
die bisher sehr schroffen Gegensätze in 
den Ansichten der Polizei und der Fabrik 
kantenweit sich mildern werden. — Die 
,,L. B. B." hat vor mehreren Wochen in 
einer kritischen Beleuchtung der Amts« 
tätigkeit des Herrn Prof. Dr. Brunner 
diesem als Bekämpfer von Schmutz und 
Schund in Bild und Wort in einen Topf 
geworden mit dem bekannten Sittlichkeits¬ 
schnüffler Boehren und ihn auch in Ver¬ 
bindung gebracht mit dem vielbesprochenen 
Pfefferkuchenversen« und Grammophon« 
platten« Verboten. Mit besonderer Ge« 
nugtung konstatieren wir hier, daß Herr 
Prof. Dr. Brunner nicht nur mit diesen 
Zensurkuriosa in gar keiner Verbindung 
steht und sich sogar dagegen verwahrt, 


mit Boehren in Vergleich gestellt zu werden. 
Wir sind auf Grund persönlicher Aus« 
spräche zu der Erkenntnis gekommen, daß 
der von uns in seinen Ansichten ange« 
griffene Prof. Dr. Brunner sogar in vielen 
Punkten neuzeitlichen Anschauungen hui« 
digt, die wir unterschreiben können. Wir 
würden uns freuen, noch des öfteren eine 
Annäherung beider Interessengruppen: 
Polizei und Film-Interessent, registrieren 
zu können. 

Ein Zensur«Kino in Berlin. 

Wie der „Berliner Börsen«Courier" zu 
berichten weiss, schweben zurzeit Verhand« 
Jungen mit einem grosszügigen Kinemato« 
graphentheater im Westen Berlins, das für 
eine Zensurbühne dauernd gepachtet werden 
und am 1. Oktober den Betrieb in ver« 
änderter Form aufnehmen soll. An dem 
eplanten Zensur«Kino sind die Filmfabri« 
en und Filmverleihgeschäfte beteiligt. Sie 
werden ihre Films gemeinsam regelmässig 
den Vertretern der interessierten Behörden,- 
einflussreichen Pädagogen, den Vertretern 


der Presse u. a. vorführen. Gleichzeitig soll 
für auf klärende Vorträge Sorge getragen 
werden. Mit dem Zensur«Kino wird eine 
Filmbörse verbunden sein, damit die Kine« 
matographenbesitzer sich ihre Films nicht 
nach Beschreibungen, wie bisher, aussuchen 
brauchen. Dadurch entsteht der Vorteil, 
dass „Schundfilms" in Zukunft weniger ge« 
kauft werden, denn jedem Kinobesitzer 
wird nun eine sorgfältige Auswahl ermög« 
licht. Da die Interessenten der geplanten 
Zensurbühne abends teilweise in Anspruch 
genommen sind, sollen die Vorführungen 
vormittags stattftnden. Wir haben von 
einer derartigen Neueinrichtung nichts er« 
fahren und glauben auch nicht daran. 

Japans erste Filmfabrik. 

Im „Lande der aufgehenden Sonne“, 
das im letzten Jahre für 700 000 Jens 
Filmbänder aus Europa bezog, ist so¬ 
eben eine großzügige Filmgesellschaft 
gegründet worden. Sie ist in Osaka an¬ 
sässig und verfügt über ein Stammkapi¬ 
tal von nicht weniger als 10 Millionen 
Jens, das sind in deutscher Münze 20 
Millionen Mark. Die Gesellschaft will 
sich ausschließlich mit der Herstellung 
kinematographischer Films beschäfti¬ 
gen, und da ihr ein Riesenkapital, wie 
nur selten einer Filmfabrik in Europa, 
zur Verfügung steht, kann man wohl er¬ 
warten, daß sich der japanische Film¬ 
markt schnell entwickeln wird. 


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r Theodor Körner! j 

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Die Projektions^A.^G. Union in Frank¬ 
furt a. M. beabsichtigt eine Kapitälserhöhung 
um 250000 M. auf eine Million Mark. 
Die neuen Aktien werden den Aktionären 
zu 180 Proz. angeboten. Die Gesellschaft 
mietete eine Reihe neuer Kinematographen- 
theater und will verstärkt die Filmfabrikation 
betreiben. 

Die Metzer Polizeiverordnung. 

Die am 12. April d. J. erlaffene, seit 
1. Mai in Kraft getretene Polizeiverordnung 
betreffend öffentliche kinematographische 
Vorführungen hält natürlich an der in den 
Reichslanden gebotenen vorherigen polizei¬ 
lichen Erlaubnis für dererlei Darbietungen 
fest. Neu ist, dass diese Erlaubnis nur 
widerruflich erteilt wird. Der Konzessionär 
hat die rechtliche Verantwortung auch für 
eine Ueherfiillung und für das Stehen^ 
bleiben der Gäste zu tragen, er darf Per^ 
sonen unter 16 Jahren ohne Begleitung 
Erwachsener nur zu Kindervorstellungen in 
Begleitung der Eltern oder Vormunds nur 
bis 8 Uhr Abends zulassen. Die Fort¬ 
setzung der Vorführungen ist von dieser 
ab so lange verboten, als sich noch Per¬ 
sonen unter 16 Jahren in dem Etablissement 
befinden. Auf Verlangen der Polizei¬ 
direktoren ist jeder Film jederzeit den 
Polizeivertretern in einem von diesen zu 
bestimmenden Raum vorzuführen. 

Ein Urteil des Direktors der „Comedie 
fran^aise“, Paris. 

Der Figaro hat eine Umfrage bei 
den hervorragendsten Theaterleuten 
und Bühnenschriftstellern unternommen 
mit dem Thema: „Die Aufgabe und Zu¬ 
kunft des Kinotheaters, sein Einfluß auf 
das Theater und das Volksleben". Als 
erste Antwort veröffentlicht das Blatt 
die von Jules Claretie, dem berühmten 
Direktor der Comedie fram^aise. Cla¬ 
retie sagt etwa folgendes: „Das Kine- 
matographentheater könnte ein wun¬ 
derbares Erziehungsmittel sein. Ge¬ 
schichtliche Bilder, Landschaften, Na¬ 
turkunde sind seine eigentliche Do¬ 
mäne. Immer wieder neue Quellen 
würden ihm aus diesen Gebieten zu¬ 
fließen." Claretie liebt ferner wahre 
Begebnisse, Reisen, Kulturbilder in der 
Wiedergabe des Kinos ebensosehr, wie 
er die Darstellung von Burlesken, 
Vaudevilles, Mord- und Totschlags¬ 
szenen durch das Lichtbildtheater ver¬ 
urteilt. „Niemals wird das Kino das 
Theater, verdrängen", sagt er, „wie ja 


auch die Photographie die Malerei nicht 
verdrängt hat." Der Kinofilm gebe zwar 
die Geste, aber nicht das Wort des 
Dichters und die Schwingungen des Ge¬ 
dankens wieder. Eine Regelung der 
Autorrechte wäre nach seiner Ansicht 
zur Begrenzung des Kinos sehr er¬ 
wünscht. 

Die Genossenschaft deutscher Kino¬ 
schauspieler, 

über deren vor kurzem erfolgte Grün¬ 
dung wir berichteten, hat bereits ihre 
Krisis. In der Montag-Nacht tagte eine 
Versammlung im Berliner Künstler¬ 
hause, die über den Statutenentwurf 
entscheiden sollte. Das Statut ver¬ 
langt, daß nur „Bühnenkünstler" in die 
Genossenschaft aufgenommen werden 
dürfen. Ueber den Begriff „Bühnen¬ 
künstler" waren die Meinungen der An * 
wesenden sehr geteilt, und es kam zu 
heftigen Sturmszenen, die sich wieder¬ 
holten, als der Präsident Aschenbach 
sich mit einem Agenten solidarisch er¬ 
klärte, dem die Schauspieler zum Vor¬ 
wurf machen, daß er in einzelnen 
Fällen 200 Prozent der Gage als Ver¬ 
mittelungsgebühr genommen habe. An 
Stelle des zurücktretenden Herrn 
Aschenbach wurde Herr Rudolf Staärk 
zum Präsidenten gewählt. Die stür¬ 
mische Versammlung fand erst um vier 
Uhr morgens ein Ende. 

Kinofeuer in Berlin. 

In voriger Nummer unserer Zeitung 
brachten wir eine Notiz, daß in dem 
Kinematographentheater in der Star- 
garderstraße 67 infolge eines Filmbran¬ 
des im Publikum ein Drängen nach dem 
Ausgang hervorgerufen wurde. Wir er¬ 
halten hierzu von den Inhabern des 
Theaters die Mitteilung, daß in keiner 
Weise eine Panik beim Publikum her¬ 
vorgerufen und das Einschreiten der 
Feuerwehr gleichfalls unnötig wurde. 
Der Filmbrand wurde sofort im Vor¬ 
führungsraum gelöscht, und hat keiner¬ 
lei Folgen gezeitigt. 

Berolina-Lichtspiele 

nennt sich das Kinotheater, das am 
3. d. M. Große Frankfurterstraße 55, 
eine Treppe, von den Herren Engelke 
und Busch eröffnet wurde. Ein gefäl¬ 
liges Entree, bequeme breite Treppen 
führen nach dem geräumigen Saal, der 
300 Sitze faßt. Zahlreiche Blumenspen¬ 
den trafen zur Einweihung ein, ein 


Ernemann-Apparat führte das von 
Engelke u. Co. gut zusammengestellte 
Programm tadellos vor. Es ist aner¬ 
kennenswert, daß man auch in dieser 
Gegend Berlins dem Kino solche Stät¬ 
ten errichtet und den Besuchern gut 
gewählte Bilder darbietet. 

Kinosyndikat in Italien. 

Ein frischer Zug geht allerwärts 
durch die Kinobranche und zur Wah¬ 
rung der Interessen bilden sich Vereini¬ 
gungen auch dort, wo bisher Gleich¬ 
gültigkeit herrschte. Das Fachblatt 
„Vita Cinematographica" in Turin weist 
auf das Beispiel anderer Staaten hin 
und leitet eine Bewegung zur Grün¬ 
dung eines italienischen Syndikats 
aller Branchenbeteiligten ein. Wir 
wünschen den Berufsgenossen den 
besten Erfolg. 

Ein Seitenstück zur sozialen Lage der 
Kino-Schauspieler. 

Der scheinbar unhaltbaren Misere 
im Beruf der Kino-Schauspieler, wenn 
man überhaupt von einem Beruf 
sprechen kann, kann ein viel schlim¬ 
meres Seitenstück aus dem Berufslager dzr 
Aeroplan-Flieger entgegengestellt wer¬ 
den. Die „Flieger" der Flugzeugfabri¬ 
ken verdienen durchschnittlich 100 bis 
150 Mk. im Monat, es kommen aber 
noch geringere Gehälter vor, z. B, sollen 
einem jungen Manne nur 85 Mk. ge¬ 
boten worden sein. Dafür sind Flug¬ 
schüler auszubilden und neue Flugzeuge 
einzufahren, wobei das Leben ständig 
aufs Spiel gesetzt wird. Für verun¬ 
glückte Flieger und ihre Familien wird 
nur in ungenügender Weise gesorgt; die 
Flugzeugfabrikanten erklären sich teil¬ 
weise zur Uebernahme der Kosten 
außerstande, und Versicherungsgesell¬ 
schaften gehen keine Verträge mit 
Fiegern ein. Selbst besonders tollkühne 
und geschickte Flieger, die bei Schau- 
und Wettflügen Gelegenheit zu Sonder¬ 
verdienst haben, sind nicht ausreichend 
geldlich gesichert, da sie, nach Angaben 
der Arbeiterpresse und Grempes in der 
„Neuen Zeit", nur */s oder noch weni¬ 
ger von ihren Gewinnen erhalten; der 
Hauptanteil fällt stets an die Fabrik. 
Durch Gründung eines Verbandes 
suchen die Flugzeugführer jetzt 30 v. H. 
der gewonnenen Preise und 300 Mk. 
Mindestgehalt zu erlangen; es ist ihnen 
zu wünschen, daß sie durch Beitritt 
möglichst aller Flieger — es gibt deren 
jetzt etwa 250 — ihre Forderungen 
durchsetzen. In französischen Flieger¬ 
kreisen sind ähnliche soziale Klagen 
laut geworden wie in Deutschland. 

Eine Entführung im Aeroplan. 

Auf dem Flugplatz Bork bei Berlin, 
wo Hans Grade seine Flugschüler aus¬ 
bildet, spielte sich dieser Tage eine auf- 


No 32 


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Seite 30 


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Nr. 32 


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tbeobor Körner! J 


regende Szene ab, die einerseits des 
pikanten Beigeschmacks nicht entbehrt 
und andererseits die praktische Ver¬ 
wendbarkeit des Aeroplans auf das 
schlagendste illustriert. Auf dem aus¬ 
gedehnten Felde befindet sich nämlich 
ein leuchtturmartiges Gebäude, in dem 
ein eifersüchtiger Ehemann sein schönes 
junges Weib seit langem gefangen hielt, 
um sie vor den Verfolgungen des Lieb¬ 
habers zu bewahren. Die Anwohner 
und die Flugschüler kannten das trau¬ 
rige Schicksal der schönen Frau, die 
täglich auf den Zinnen ihres Kerkers 
saß und mit verhärmtem Antlitz in die 
Ferne starrte. Dieser Tage nun brach 
in dem Turm plötzlich Feuer aus, und 
da der Ehemann und Kerkermeister 
mit den Schlüsseln nicht zur Stelle war, 
wäre die Gefangene sicher in den hoch- 
auflodernden Flammen vor den entsetz¬ 
ten Augen der herbeieilenden Menge 
elend zugrunde gegangen, wenn nicht in 
höchster Gefahr ein beherzter Retter 
zur Stelle gewesen wäre. Und dieser 
Helfer war natürlich der Geliebte, der 
im Aeroplan, als moderner Ritter auf 
geflügeltem Roß sich den Zinnen 
näherte, um die Hilflose im Fluge auf 
seinen Sattel zu heben und zu enteilen. 
Die Menge jubelte dem kühnen Don 
Juan zu, und die anwesenden Vertreter 
des Landratsamts machten verdutzte 
Gesichter. — Und wer diese ganze grau¬ 
same Geschichte nicht glaubt, braucht 
keinen Taler zu bezahlen, sondern nur 
30 oder 50 Pfennige. Denn für diesen 
Preis wird der sensationelle Roman mit 
alien Einzelheiten in der kommenden 
Saison als Sensationsfilm Effekt machen 
im Kino-Programm. 

Schadenfeuer in Lodz. 

Das Lichtbildtheater „Komet“ wurde 
von einem nicht unbedeutenden Scha¬ 
denfeuer heimgesucht, das von einem 
benachbarten Brande übergesprungen 
war. Die Bühne ist total verbrannt, des¬ 
gleichen ein Klavier, Stühle und dergl. 
Das Theater war nur gering versichert. 

Stuttgart macht Schule. 

Entsprechend dem Vorgang in Stutt¬ 
gart haben die Kinematographen- 
besitzer in Heilbronn eine Vereinbarung 
getroffen, wonach die beim Kinemato- 
graphenbetrieb am meisten beklagten 
Mißstände abgeschafft werden sollen. 
Es soll der Besuch von Kindern unter 
16 Jahren erheblich eingeschränkt und 


außerdem sollen nur solche Films zur 
Aufführung kommen, welche die Zen¬ 
sur in Berlin oder München passiert 
haben. 

Eine gute Propaganda-Idee. 

Der Verein der Lichtbildtheater-Be¬ 
sitzer von Hannover beschloß in seiner 
letzten Versammlung zur Wahrung der 
Interessen der Lichtbildbühnen ein 
eigenes Organ unter dem Namen „Das 
Lichtbild“ zu gründen. Die Zeitschrift 
soll zweimal wöchentlich erscheinen 
und in den einzelnen Theatern den Be¬ 
suchern an Stelle des Programms über¬ 
reicht werden. Neben der Interessen¬ 
vertretung soll unterhaltender Lese¬ 
stoff Aufnahme finden. — Wir werden 
über diese neuartige Propagandaform 
nach Erscheinen der ersten Nummern 
referieren. 

Zur Steuererhöhung in Elberfeld und 
Barmen, 

die wir in der vorigen Nummer der 
„L. B. B.“ meldeten, schreibt der „Vor¬ 
wärts“ in Berlin: „Kinematographen- 
Erdrosselungssteuern wurden von den 
bürgerlichen Stadtratsmehrheiten in 
Elberfeld und Barmen beschlossen. 
Beide Stadtverwaltungen legten den 
Stadtverordneten Nachträge zur kom¬ 
munalen Lustbarkeitssteuer zur Be¬ 
schlußfassung vor. Die bisherige Lust¬ 
barkeitssteuer betrug 10 Prozent des 
Eintrittspreises mit der Maßgabe, daß 
für Billette bis zu 50 Pfg. 5 Pfg. Steuern 
zu entrichten waren und für je begon¬ 
nene weitere 50 Pfg. gleichfalls 5 Pfg. 
In beiden Städten sind im vorigen Jahr 
rund 1 */* Millionen Kinematographen- 
Billetts versteuert worden. Beeinflußt 
durch die Klagelieder der Theaterdirek¬ 
toren über die Kinokonkurrenz, unter¬ 
breiteten beide Stadtverwaltungen den 
Gemeindeparlamenten den Antrag, die 
Lustbarkeitssteuer für Kinemato- 
graphen zu verdoppeln. Daß durch 
solche Steuererhöhung der Kinoschund 
nicht bekämpft werde, das sprach in 
Barmen Oberbürgermeister Voigt, der 
demnächst nach Frankfurt geht, offen 
aus. In Düsseldorf hätte die Verdoppe¬ 
lung der Steuer die Besucherzahl nicht 
vermindert. Die Sache kommt also le¬ 
diglich auf eine ganz gewöhnliche 
Schröpfung der Massen heraus. Im üb¬ 
rigen werden dadurch einige kleinere 
Kinobesitzer bankerott gemacht, wäh¬ 
rend. die Großen weniger getroffen wer¬ 
den. Dennoch stimmten die gesamten 


bürgerlichen Stadtverordneten aller 
Parteien für die Erdrosselungssteuer 
kleiner Unternehmungen und Belastung 
der Massen, was für die angebliche 
Mittelstands- und Volksfreundlichkeit 
besagter Parteien sehr bezeichnend ist. 
Unsere Genossen wandten sich scharf 
gegen diesen Raubzug, weil man da¬ 
durch nicht den Schund bekämpft, son¬ 
dern nur kleine Existenzen vernichtet 
und die mittellose große Masse neu be¬ 
lastet. Gegen die Stimmen der Sozial¬ 
demokraten wurde die Verdoppelung 
der Steuer dann in beiden Stadtparla¬ 
menten beschlossen. 

Die Gefahren des Kinos für Nervöse. 

Eine große Zahl von Aerzten will 
beobachtet haben, daß die kinemato- 
graphischen Vorführungen und nament¬ 
lich die von aufregenden dramatischen 
Szenen, die ja die Filmfabrikanten des 
sensationellen Anreizes wegen beson¬ 
ders bevorzugen, geeignet sind, bei Zu¬ 
schauern, deren Nervensystem sich 
nicht im Gleichgewicht befindet, mehr 
oder weniger krankhafte Störungen 
auslösen. Auf Grund dieser ärztlichen 
Beobachtungen berichtet Professor 

d'Abudo in der „Rivista Italiana di Neu- 
ropatologia“ über eine ganze Reihe von 
Fällen, in denen der Besuch des Kine- 
matographentheaters das Auftreten 

schwerer nervöser Störungen zur un¬ 
mittelbaren Folge hatte. Ein besonders 
charakteristischer Fall war der fol¬ 
gende: In einem Kinematographenthea- 
ter gelangte mit der üblichen grob natu¬ 
ralistischen Handgreiflichkeit der Traum 
eines Postboten zur Darstellung, der 
von Räubern überfallen und der mitge¬ 
führten Wertsendungen beraubt wird, 
ein Traum, der sich beim Erwachen in 
schauerliche Wirklichkeit umsetzte. 

Ein junges, zur Hysterie neigendes Mäd¬ 
chen, das der Vorstellung beigewohnt, 
kam mit allen Zeichen gesteigerter 
Nervenaufregung nach Hause und stand 
so vollständig im Bann des Geschauten, 
daß sich bei ihr unverzüglich Halluzi¬ 
nationen einstellten. Sie sah die gieri¬ 
gen Hände der Räuber gegen sie aus¬ 
gestreckt und konnte sich unbeschadet 
der Erkenntnis der Unwirklichkeit der 
Vorgänge des Alpdrucks des Traums 
nicht entziehen, der sich am folgenden 
Tage mit solch gesteigerter Intensität 
fortsetzte, daß die Kranke den Schein 
von Wirklichkeit nicht mehr unter¬ 
scheiden konnte und körperlich den 
Druck der Hände fühlte, die ihren Hals 
umklammerten und würgten. Die von 
den marternden Halluzinationen Ver¬ 
folgte schlief nicht mehr, magerte ab 
und verfiel im Verlauf der drei Monate 
andauernden hysterischen Anfälle in 
ein Siechtum, von dem sie die ärztliche 
Kunst nur nach unendlicher Mühe zu 
erretten vermochte. (Wir können zwar 




No. 32 


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Seite 31 


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können Sie Ihr Programm von mir beziehen, denn ich stelle 
meine Programme individuell zusammen, wie es der Besteller 
verlangt. Es kommt ja auch ganz darauf an, von welchem 
Publikum Ihr Theater frequentiert wird. Ist das Publikum aus 
besseren Kreisen, so brauchen Sie 

ftopmme für (eines Publikum 

Der Spielplan darf dann nichts enthalten, was in irgend einer 
Weise Anstoß erregen könnte, und doch muß das Programm 
zugkräftig sein; die Kunst, wie ich solche Programme zu¬ 
sammenstelle, habe ich an dieser Stelle in der vorigen Nummer 
dieses Blattes verraten. Ebenso verleihe ich 

Programme iur Meines Publikum 

d. h. Programme, welchen etwas „Paprika“ beigesetzt ist, denn 
das Publikum ist schärfere Kost gewöhnt. „Eines schickt sich 
nicht für alle“, denn würde man das „feine“ Programm dem 
kleinen Publikum vorführen, so würden sie sich langweilen. 
Ich kann Sie mithin in jeder Weise zufrieden bedienen, wie 
gesagt, 

Ganz nie Sie wünsdien 

denn ich habe selbst mehrere Theater mit besserem Publikum 
und Besuchern aus dem Mittel- und Arbeiterstande. Ich kaufe 
in den nächsten Wochen 12 Programme; schreiben Sie mir so¬ 
fort, so kann ich alle Ihre Wünsche berücksichtigen. Auch 
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Seite 32 


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No. 32 


L ■ B * B 


Seite 33 


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No. 32 


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K 

K 


Gebiete der Kinematographie zuerkannt wor¬ 
den. Diese Auszeichnung wurde unter der 
großen Anzahl der Aussteller nur zwei Firmen 
erteilt, 

R. Glombedc 'S) Co., Berlin. 

Zum Geschäftsführer der Firma R. Glom» 
beck u, Co., G. m. b. H., Berlin, ist Herr 
josdieck bestellt worden. 


die Angaben des italienischen Profes¬ 
sors d’Abudo auf ihre Richtigkeit hin 
nicht prüfen, können uns aber die 
Schlußbemerkung nicht unterdrücken, 
daß auf Grund der hysterischen Veran- 
gungung eines Einzelnen durchaus nicht 
etwa der Kinematograph und seine 
Wirkung in Pausch und Bogen verurteilt 
werden darf. — Die Red.) 

Aus Konsularberichten. 

In der Türkei nistet sich das Kino 
nach und nach ein. In Trebizond ist 
ein modernes, 600 Personen fassendes 
Etablissement neu errichtet worden. 

In Mexiko sind in Durango 2 neue 
Kinos erstanden. 

In Indien blüht das Geschäft. In 
Bombay werden 5 Kinos von der eine 
Million zählenden Einwohnern stark fre¬ 
quentiert. 


□ 


Geschäftliches. 


□ 


Kühlere Witterung und kürzere Tage 

veranlassen die Theaterbesitzer zum Beginn 
der neuen Saison, ihrem Publikum ein in jeder 
Beziehung einwandfreies Programm zu bieten, 
so daß selbst dem verwöhntesten Geschmack 
Rechnung getragen wird. Die Hauptfragen des 
Theaterbesitzers bleiben stets: Habe ich Vor¬ 
reklame? Was bekomme ich inhaltlich für 
Films? Treffen sie pünktlich ein und in wel¬ 
cher Verfassung sind sie? — Den besten Be¬ 
weis für die tadellose Beschaffenheit der Pro¬ 
gramme hat man an den Filmverleihern, welche 
eine Stammkundschaft besitzen. Daß seit 
Gründung einer Verleih-Firma bei den auswär¬ 
tigen Kunden im ganzen Reich noch heute 
fast alle Verbindungen bestehen, dürfte eine 
Seltenheit sein. Dies zeugt von korrekter Ge¬ 
schäftshandhabung, großer Kulanz und bester 
Bureau-Organisation. Außer diesen Vorzügen 
kann die wohlbekannte Firma Film-Handels- 
Gesellscbaft m. b. H., Berlin W., Kurfürsten¬ 
straße 149, viele freiwillige Anerkennungen 
über Qualität und Quantität vorzüglicher Pro¬ 
gramme in ihrem Besitz schätzen. 

„Ideal Projektionsfläche Triumph“. 

Eine Projektionsfläche, die sich in der 
Praxis schon seit längerer Zeit bestens be¬ 
währt hat, ist die von der Firma Julius Schwei¬ 
kart in Leipzig erfundene Wand „Triumph". 
Schon auf der „Internationalen Kinemato- 
graphen - Ausstellung" in Hamburg ist diese Pro¬ 
jektionsfläche allenthalben anerkannt worden, 
weil diese die wünschenswertesten und dank¬ 
barsten Vorteile in sich birgt. 

Bekanntlich hat das elektrische Flammen¬ 
bogenlicht die meisten violetten Strahlen und 
kommt somit den Lichtwirkungen unserer 
Sonne am nächsten. Das Sonnenlicht aber, 
auf eine glatte Fläche geworfen, erzeugt der¬ 


artig grelle Reflexe, daß durch ein ähnliches 
Licht projektierte Photographien trotz bester 
und richtig behandelter Objektive unscharf 
werden müssen. Aus diesem Grunde ist man 
daran gegangen, eine nicht ganz geglättete 
Fläche zu gewinnen, die aber durch geeignete 
Präparation die unbedingte Helle und Klarheit 
des Bildes nicht einbüßen läßt. Daß diese so 
sehr notwendigen Eigenschaften die Ideal-Pro¬ 
jektionsfläche „Triumph“ in vollstem Maße in 
sich vereinigt, beweist die immense Wirkung 
an Klarheit und Plastik der darauf projek¬ 
tierten Bilder. 

Eine weitere große Hauptsache ist die un¬ 
begrenzte Haltbarkeit, für die der Erfinder und 
Fabrikant die weitgehendste Garantie über¬ 
nimmt. Die Fläche ist aus festem Leinen ohne 
Naht, aus einem Stück, elastisch und ge¬ 
schmeidig, gegen Temperaturwechsel, Staub 
usw. unempfindlich, fleckenrein, und ohne Fal¬ 
ten; kann ohne Nachteile gerollt werden; be¬ 
quem zum Transport. 

Die gebleichte Leinwand, die bisher ver¬ 
wendet wurde, wirkt durch das Beleuchten 
gelb und schmutzig, schleierartig. — Die mit 
Zinkweißanstrich behandelten Flächen sind die 
ersten Tage ganz hübsch, werden aber in 
kurzer Zeit total gelb und unbrauchbar, und 
bröckeln nach gänzlichem Austrocknen bei ge¬ 
ringster Verletzung ab. Die sogenannten Si- 
miliwände, die aus gedecktem Glas bestehen 
und solche mit Glasperlen bestreut, erzielen 
durch das Brechen der Lichtstrahlen eine un¬ 
scharfe Wirkung. Ferner werden durch den 
Wechsel der kalten und warmen Luft im 
Raume feuchte Niederschläge auf dem Glas er¬ 
zeugt (es läuft an), welche die Fläche trüben 
und die Schicht allmählich zerstören. Auch 
sind dieselben schwer zu transportieren und 
leicht zerbrechlich. 

Die vielen in den Handel gebrachten sil¬ 
bernen Wände aber haben bei der Projektion 
eine sehr starke Reflexion, welche die Augen 
sehr ermüdet, und schließlich oxidiert der 
Silberbronzenanstrich nach einigen Wochen 
schon, wird fleckig und streifig, je nach den 
atmosphärischen Einflüssen, oder die aufge¬ 
legte Zinnfolie löst sich und bricht. 

Alle diese Mängel und Nachteile sieht man 
bei der Ideal-Projektionsfläche „Triumph“ 
vollständig vermieden als ein Produkt ein¬ 
gehenden und fachmännischen Studiums. — 
Noch weitere große Vorzüge bietet die Ideal- 
Projektionsfläche: „Triumph", da die Stärke der 
Lichtquelle um die Hälfte und noch mehr als 
seither nur gebraucht wird, somit besonders 
bei großen Distanzen eine wesentliche Licht¬ 
ersparnis garantiert. 

A. F. Döring, Hamburg. 

Die Firma hat in letzter Zeit wieder ver¬ 
schiedene Neueinrichtungen ausgeführt. So das 
„Kino-Roll" in Kiel, ein Kinotheater in Berge¬ 
dorf, auf der Insel Helgoland, das Theater 
Concordia in Hamburg u. a. 

Auszeichnung. 

Auf der diesjährigen Fachphotographen- 
Ausstellung in Heidelberg, hat die „Jupiter" 
Elektrophotographische Gesellschaft in Frank¬ 
furt a. M. als höchste Auszeichnung die Große 
goldene Medaille erhalten und außerdem ist ihr 
ein Ehrenpreis in Form einer goldenen Plakette 
für die Förderung des Kunstlichtes im allge¬ 
meinen und für besondere Leistungen auf dem 



Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) 
Berlin, Friedrichstr. 35. 

Am 14. September erscheinen: 

© Des Bergbewohners Ehre, Drama 
(310 m). — Die Probe, Komödie (179 
m). — Die Dorfschule zu Einsiedel, 
Drama (326 m). — Ein Angriff aus den Wolken, 
dramatische Komödie (242 m). 

Liebe in Mexiko, Drama (334 m). — 
Der falsche Graf, Komödie (219 m). — 
Die Prpvinzler in der Stadt, Komödie 
(235 m). — Feuer und Stroh, Drama (358 m). 

Die Trommlerin von Vicksburg, Drama 
(324 m). — Herstellung eines Licht¬ 
bildes, Natur (320 m). — Der Boxer 
und sein Schatz, Komödie (327 m). 

B o r Ein gediegener Haushalt, Komödie 275 
® * m). — Der alte Gärtner, Drama (291 m). 

Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. 

Das Programm zum 7. September: 
Fritzchen-Schlager. Der kleine Däumling. 
(Le film colorie Gaumont) (630 m). 

Drama. Die Stimme der Glocken. (474 m.) 
Komödie. Panne, (284 m.) 

Humoristisch. Augustin und der Säugling. 
(157 m.) 

Naturaufnahme. Ansicht von Zara (Dal¬ 
matien). (103 m.) 

Dokument. Die Kaisertage in Moskau 
(101 m). — Manöver an Bord eines französi¬ 
schen Kriegsschiffes (147 m). 

Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12. 

Das Programm vom 17. August: 

American Standard Film: Der Schutzengel, 
Novelle. Länge 241 m. Virage 12 Mk. 

Eclair-Colorit: Baux, die tote Stadt, Natur¬ 
aufnahme. Preis inkl. Colorit 236,40 Mk. 

Nunne und sein Hund. Länge 198 m. — 
Plakate. 

Der Unsichtbare, Komödie. Länge 291 m, 
Virage 16 Mk. 

Welt-Kinematograph G. m. b. H., Freiburg i. Br. 

„Das Schwentinetal in der holsteinischen 
Schweiz", welches einer der bevorzugtesten 
Touristenpunkte in Norddeutschland ist, wird 
alljährlich von Tausenden von Fremden be¬ 
sucht. Wir beginnen unsere Wanderung mit 
einer Fahrt nach Neumühlen, der Mündung der 
Schwentine, wo eine der größten Dampfmühlen 
Europas, die baltische Mühle, ihre Existenz 
hat. Die Schiffswerften der Schwentine bieten 
interessante Einblicke in den Bau der kleinen 
Dampfer und der Motor- und Segelboote. Die 
Schwentine hinauf gelangen wir durch wunder¬ 
volle Partien zur Oppendorfer Mühle, um so 
einen der genußreichsten und zugleich schön¬ 
sten Spaziergänge in der Holsteinischen 
Schweiz zu beschließen. — Ein Stückchen 
Manöverleben, Jäger zu Pferde beim Flußüber- 
gang, bietet uns ein zweites Bild. Wider¬ 
strebend nur fügen sich die Pferde dem mili¬ 
tärischen Kommando, indem sie sich dem 









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No. 32 


| Theodor Körner! Ei 


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reißenden Strom anvertrauen und neben den 
Kähnen herschwimmend, in welchen sich die 
Mannschaften mit den Gepäckstücken befin¬ 
den, erreichen dieselben das jenseitige Ufer. 
Das Einbringen der Pferde in den Fluß, das 
Schwimmen im offenen Fahrwasser, das 
Herausklettern der Tiere aus dem Fluß am 
jenseitigen Ufer ist so packend, daß sich das 
Auge nicht genug daran ergötzen kann. In¬ 
teressant von Anfang bis zu Ende. — Aus dem 
lieblichen Nordtirol. An dem schmalen Ufer¬ 
saum des Hallstätter Sees zieht sich das nur 
acht Monate von der Sonne beschienene Pano¬ 
rama von Hallstatt hin. Schwalbennestern 
gleich kleben die Häuser an den steilen Berg¬ 
wänden. Eng umschließen die Berge den See 
und spiegeln sich in dem klaren Gebirgswasser. 
Wir sehen das Aufziehen der Salinenkapelle, 
das Ausrücken einer Bergführergruppe als 
Rettungs-Expedition und Interessantes mehr 
aus dem Leben des Gebirgsvolkes. Die Schnee¬ 
schmelze im Gebirge bedingt, daß man sich 
gegen diese Gefahr schützt und werden des¬ 
halb in äußerst schwierigem Gelände Tal¬ 
sperren gebaut. So beobachten wir auch den 
Bau einer Talsperre an dem idyllischen Gosau- 
ste. Aus der Ferne grüßt das Gebirge mit 
dem über 2000 m hohen Donnerkögel herüber 
und staunend bewundern wir dieses echte Ge- 
birgsbild aus dem schönen Tirol. 


[7 

Neu* Eröffnungen 

A 

LJ 

und Eintragungen. 

V 


Aachen. Hier wurde die Lichtbühne 
Karlshaus G. m. b. H. eröffnet. 

Berlin. C. Krause, Müllerstr. 36, eröffnet 
Oktober daselbst ein Kino-Theater. 

Berlin. A, Stoll, Lortzingstr. 18, eröffnet 
1. September Raumerstr. 14 ein Kino-Theater. 

Berlin. „Intimes Theater", hier, Bülow- 
straße 6, projektiert eine bedeutende Ver¬ 
größerung durch Umbau des Kino-Theaters. 

Berlin. Adolf Goldwasser, Berlin, War- 
schauerstr. 7, projektiert Franseckistr. 15 den 
Bau eines Kino-Theaters. 

Berlin. P. Oppler, Kurfürslendamm 228, 
eröffnet 1. September Wilhelmshavenerstr, 46 
ein Kino-Theater. 

Braunschweig. Die Tage des alten Jür- 
gensschen Brauhauses an der Wendenstraße, 
Edce Bockstwete, sind jetzt gezählt. Wie 
bereits berichtet, wird von einer Aktiengesell¬ 
schaft auf dem Bauterrain der niedergelegten 
Kotheschen Häuser an der Wendenstraße ein 
Lichtspieltheater größeren Stils erbaut. Wie 
wir erfahren, haben die Aktionäre in einer 
Versammlung beschlossen, das ehemalige, sich 
an der Bockstwete lang hinziehende Jür- 
genssche Grundstück, Besitzer Herr Heine- 
mann, anzukaufen, die Gebäude niederzulegen 
und das Terrain in den Bauplan einzuziehen. 
Der Ankauf wird voraussichtlich in den 
nächsten Tagen erfolgen. Zum Bau des Licht¬ 
spielhauses ist auf dem Kotheschen Terrain 
bereits mit den Ausschachtungsarbeiten be¬ 
gonnen worden. 

Charlottenburg. F. Rooth, Friedenau bei 
Berlin, Kaiser-Allee 213, eröffnet 1. Oktober 
in Charlottenburg, Kurfürstendamm 236, ein 
Kino-Theater. 

Friedenau. Friedenauer Kammer-Licht¬ 
spiele nennt sich jetzt das Empire-Theater, 


Kaiser-Allee 102, das von Herrn Meyer über¬ 
nommen wurde. Das Etablissement ist reno¬ 
viert und bedeutend vergrößert worden, hat 
jetzt 300 Sitzplätze und bringt durchweg erst¬ 
klassiges Programm. 

Goch (Rhld.). Der Inhaber des Gocher 
Kino-Theaters, Herr Skoetsch, hat an der 
Brückenstraße hierselbst ein Terrain er¬ 
worben und beabsichtigt, hierauf einen Bau 
für ein Lichtspielhaus zu errichten. 

Hannover. Hier wurde Alte Celler Heer¬ 
straße 4 das Viktoria-Kino-Theater eröffnet. 

Hannover. Deutschlands größtes und ele¬ 
gantestes Lichtspielhaus mit Namen „Kammer¬ 
lichtspiele" wurde unter der Direktion C. Spie¬ 
ker und Mest am Freitag, den 2. August in 
Hannover eröffnet. Das ganze Theater ist in 
allen Teilen nach den neuesten Feuer- und 
Polizeivorschriften eingerichtet. Die Kine- 
matographen-Einrichtung ist von den Mittel¬ 
deutschen Kino-Werken G. m. b, H. Hannover 
und ist dieser Apparat das neueste Modell 
einer wirklich modernen, allen behördlichen 
Vorschriften entsprechenden Theatermaschine. 
Das Eröffnungsprogramm war ausgesucht erst¬ 
klassig. Die Projektion durch die außerge¬ 
wöhnliche Länge des Saales war bei der über¬ 
natürlichen Größe des Bildes von einer her¬ 
vorragenden Plastik und Schärfe. 

.Heilbronn. Der Victoria-Kino in Heil¬ 
bronn a. N., Kaiserstr, 40, welcher seither 
schon in der allerbesten Lage Heilbronns ein 
kleineres Lokal inne hatte, läßt gegenwärtig 
Kaiserstrasse 30 einen schönen modernen 
Kinotempel erbauen, welcher im Spätjahr er¬ 
öffnet wird. 

Köln. Handelsgerichtliche Eintragung: 
„Ehrenfelder Lichtspiele, Gesellschaft mit be¬ 
schränkter Haftung, Cöln. Gegenstand des 
Unternehmens: Betrieb eines Kinemalographen- 
theaters sowie die Errichtung oder Ueber- 
nahme ähnlicher Unternehmungen. Zur Er¬ 
reichung dieser Zwecke ist die Gesellschaft 
auch Grundstücke zu erwerben befugt. Ge¬ 
schäftsführer: Heinrich Bettels, Kaufmann, 
Cöln-Ehrenfeld. 

Neustadt a. d. H. Ein drittes Kinemato- 
graphentheater wird Neustadt Anfang Septem¬ 
ber erhalten. Hierfür sind die Räume von 
Jakob Simon in der Friedrichstraße von einer 
auswärtigen großen Gesellschaft gemietet 
worden, 

Reinickendorf b. Berlin. L. Lück, Residenz¬ 
straße 109, eröffnet 1. Oktober Zorndorfer- 
straße 44 ein Kino-Theater. 


Alle Beschwerden 

wegen unregelmäßiger Liefe¬ 
rung oder gänzlichen Aus¬ 
bleibens sind ausschließlich 
nur bei dem für die Auslieferung 
zuständigen Postamt anzu- 
bringen. — Das hiesige Post¬ 
zeitungsamt erhält die richtige 
Anzahl unserer Zeitschrift und 
sorgt sofort für Abhilfe von 
Störungen, wenn es Nachricht 
erhält. :: :: :: :: :: 


Siegen (Westf.). Der hiesige evangelische 
Volksverein hat die Anschaffung eines Kine- 
matographen beschlossen. 

Straßburg. Internationale Kino-Agentur 
Hilber 'S) Ströber. Die Gesellschaft ist aufge¬ 
löst, die Firma erloschen. Das Handelsge¬ 
schäft ist übergegangen auf die Firma Licht¬ 
spieltheater Aktiengesellschaft hier. 

Schlaw (Pommern). Ein ständiges Kino ist 
nunmehr auch hier. Es ist auf dem Grund¬ 
stück des Hotelbesitzers Engel errichtet. Die 
Polizei hat den stabilen Neubau jetzt abge- 
ncmmen und das Theater genehmigt. 

Wismar (Mecklenburg). Das an der Alt- 
wismarstr. belegene H. C. H, Hammersche Haus 
ist von den Kinematographenbesitzern Gebr. 
Brauns käuflich erworben worden. Dieselben 
beabsichtigen, das Haus abreißen und an 
dessen Stelle einen der Neuzeit entsprechenden 
Neubau aufführen zu lassen, der allen hygieni¬ 
schen Anforderungen, die an ein modernes 
Kinotheater gestellt werden können, entspricht. 

Wien, VII, Neubaugasse 40, Lichtbild-Ver- 
triebs-Gesellschaft m. b. H„ Einzelprokura des 
Herrn Ragnvaai Waage ist gelöscht. Einzel¬ 
prokura ist erteilt dem Herrn John Sparks 
Moline, Kaufmann. 

Winterthur (Schweiz). Hier wurde am 
Bahnhof das „Lichtspielhaus Central" eröffnet. 


□ 


Verbotene Films 


□ 


Vollständig verboten: 

Der Teufel am Herd. (Akt I und II.) — Lux. 
Der Vertrauensbruch. — Edison. 

Lehmann als Exekutor. — Pathe freres. 
Hypnose (Akt I bis III). — Savoya Turin. 
Von der Liebe zum Haß (Akt 1 und II). — 
Glombeck u. Co. 

Bis zum Grab. — Cines. 


Für Kinder verboten: 

Der Pfiff der Sirene. — Ambrosio. 

Die Familienehre (Akt I und II). — Ambrosio. 

Fritzchen in der Schule. — Clarendon Film Co. 

Des Fischermädchens Liebe. — The Selig Po- 
lyskope Co. 

Die Erscheinung vom Jamasha Paß. — Lux. 

Eine sonderbare Freundschaft. — Lux. 

Späte Reue (Akt I und II). — Urban Smith. 

Spiele nicht mit dem Feuer. — American 
Film Co. 

Erkämpftes Glück. — Imp. Film, 

Die Rivalen (Akt I und II).. — Kinemakolor. 

Unter der Ritterrüstung. — Eclair. 

Die Millionen der Waise (Akt I und II). — 
Pathe freres. 

Der Herrscher (Akt I und II). — Film d’Artes 
Italiana. 

Babys Schuhe, — American Film Co. 

Das Opfer seiner Habsucht. — Selig Polyskope. 

Opfertod (Akt I bis II). — Treumann Larsen. 

Die Königin der Nacht (Akt I und II). — Meß- 
ters Projektion G. m. b. H. 

Fürs Vaterland (Akt I und II). — Meßters Pro¬ 
jektion. 

Die Erinnerung. — Pathe freres. 

Der Kofferhut. — Pathe freres. 

Das beschädigte Gemälde. — Selig Polyskope. 

Der rote Hahn (Akt I und II). — Franz Lund¬ 
berg, Malmö. 

Der tapfere Soldat. — Lichtbild-Vertrieb. 

Kaspars grauer Zylinder. — Lichtbild-Vertrieb. 

Des Menschen bester Freund. — American 
Standard Film. 

Entsagung (Akt I und II). — Pathö freres. 

Zollstation No. 12 (Akt I bis III). — Vitascope- 
Gesellschaft, 

Ein Vaterherz. — Edison. 

Der Hinterhalt (Akt I und II), — Pasquali. 







No. 32 


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Bremen, den 2. Oktober 1911. 

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5. Jahrgang 1912 


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Die Herbst-Saison 1912. 


enn auch nach astronomischen 
Gesetzen der offizielle Herbst¬ 
anfang erst am 21. September 
I « ■ ■ ■! stattzufinden hat, so können wir 
im Theaterleben uns nicht den Luxus 
gestatten, bis zu diesem Termin zu war¬ 
ten, denn der tote Sommer mit seiner 
kinofeindlichen Hitze und Sonnenpracht 
entführt uns das lichthungrige Stadt¬ 
publikum an die See oder ins Gebirge, 
und wir sitzen mit unseren unbezahlten 
Rechnungen und sensationell zusammen¬ 
gestellten Sommer-Programmen da, be¬ 
trachten die leeren Bänke, die gelang¬ 
weilte Kassiererin und den Trübsal 
blasenden Platzanweiser und schließen 
uns ihnen unwillkürlich an. 

Jetzt aber, wo die Blätter zu fallen 
beginnen, da steigt unsere Hoffnung. 
Braungebrannte Zurückgekommene, die 
während der Ferienzeit untreu wurden, 
kommen auch zu uns wieder reumütig 
zurück, um ihren neu erwachten Kino¬ 
hunger zu befriedigen. Bald wird auch 
wieder die Zeit kommen, wo an guten 
Sonntagen der übliche Platzmangel 
Platz greifen wird, und wo unsere Ein¬ 
gangstür wie ein Vakuum wirkt, die 
Menschen hineinziehend mit hypnoti¬ 


scher Macht in das geheimnisvolle Dun¬ 
kel, das das Licht bedeutet. 

Dann wird sich der Goethebund wie¬ 
der ärgern, und die Theaterbesitzer von 
der Sprechfakultät werden wieder nei¬ 
disch, und sie werden wieder die Kunst 
schützen wollen und dem Filmdrama 
jede Existenzberechtigung absprechen, 
und die Regierungen werden immer lau¬ 
ter, je voller es bei uns ist, den Ruf er¬ 
klingen lassen: Dem immer mehr um 
sich greifenden Unfug des Kinemato- 
graphen muß gesteuert werden, also be¬ 
steuert werden. 

Dann beginnt aufs neue der Kampf 
gegen unsere äußeren Feinde, die sich 
dann am meisten rühren, wenn unser 
Geschäft normal geht. Wir dürfen es 
nicht vergessen, daß ein an einem guten 
Herbst- oder Wintersonntage abendlich 
überfülltes Kinematgraphen - Theater 
durchaus nicht etwa gleich als glänzen¬ 
der Geschäftsgang zu bezeichnen ist, 
denn Mutter Natur hat uns im Jahr noch 
300 Tage beschert, die uns sehr oft nicht 
mal die allernotwendigste Deckung für 
die Schulden des vergangenen Viertel¬ 
jahres bringen. 

Es ist sonderbar, daß unsere Neider 


uns immer nur besuchen, wenn wir das 
stärkste Sonntagabend-Geschäft haben. 
Den Sommer über, wo man zwischen 
Pleite oder Berufswechsel schwankt, da 
befinden sich die Mitglieder des Goethe¬ 
bundes und die Schauspiel-Direktoren in 
der Sommerfrische, die Herren vom 
grünen Tisch, die die Lustbarkeits¬ 
steuern aushecken, in Urlaub und weit¬ 
ab vom Schuß, haben keine Ahnung von 
unseren „fortlaufenden“ Einnahmen und 
fortlaufenden Ausgaben. 

Jetzt beginnt also leider, wo die 
streitenden Kräfte sich vollzählig ver¬ 
sammeln, wieder der neugestärkte An¬ 
griffskampf gegen uns, der immer stets 
mit der Publikum-Frequenz unserer 
Theater an Stärke gleichen Schritt hal¬ 
ten wird. 

Wir können uns also nach dem heißen 
stillen Sommer auf einen heißen, leb¬ 
haften Herbst gefaßt machen, und gut 
ist es, daß just jetzt aufs neue das „Agi- 
tations-Komite“ sich zum Kampf gegen 
den äußeren Feind rüstet. 

Mit den Bewegungen, Veränderungen 
und Reformen innerhalb unserer eigenen 
Branche, haben wir im übrigen selbst 
vollauf zu tun. Viele Aufgaben harren 














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No. 33 


noch der Lösung: die Reform der Front¬ 
reklame, die Regelung der Zensur, die 
Steuerbedrückungen und das vielgestal¬ 
tige Kinderschutzgesetz. Das ist das 
Programm der Regierung gegenüber. 

Innerhalb unserer Branche selbst 
wird es aber auch genug Arbeit geben, 
um zu verbessern und zu sanieren. Wir 
machen zurzeit eine bedeutsame Um¬ 
wandlung durch in bezug auf das Thea¬ 
terwesen. Der sogenannte ,,Kientopp“ 
schwindet, hoffentlich damit auch das 
üble Wort, und das große Lichtspiel- 
Theater ist Trumpf. Wir stehen vor 
einer großen Zahl von kommenden Neu- 
Eröffnungen, die fast durchgängig große 
Theater sind. Da aber auch gleichzeitig 
die Anzahl der deutschen Kino-Etab¬ 
lissements nicht zurückgeht, so können 


wir von einer starken weiteren Zunahme 
des Kinowesens in Deutschland 
sprechen. Dies ist eigentlich nicht etwa 
nur erfreulich, sondern natürlich und 
selbstverständlich. Es gilt aber, sich der 
steigenden Sympathie des Publikums, 
die sich dadurch dokumentiert, auch 
würdig zu erweisen und die letzten Un¬ 
arten, die unsere Betriebe noch auf¬ 
weisen, abzuschütteln. Wir müssen 
uns dahingehend noch mit strenger 
Selbstkritik reformieren, um den Fein¬ 
den, die sich auf unsere Schwächen 
stützen, die Waffen aus der Hand zu 
winden. 

Gleichen Schritt mit der Zunahme 
der Kino-Frequenz hält auch die Film- 
Fabrikation, die ebenfalls viele Neu- 
Gründungen gezeitigt hat. Hier ist es 


fraglich, ob nicht ein Zuviel von Schaden 
ist, denn wir haben schon früher mal 
darauf hingewiesen, daß zuviel Negativ 
belichtet wird und von jeder Filmnovität 
zu wenig Exemplare verkauft werden. 
Nicht in der hohen Anzahl der Novitäten 
liegt die Stärke der Kinematographie, 
sondern in der künstlerisch-geistigen 
Güte der Sujets. Der Mann an der 
Kurbel betätigt sich zu stark; der Re¬ 
gisseur arbeitet mit Ueberstunden und 
die Qualität sinkt, während die Quanti¬ 
tät steigt. Der Verdienst liegt in der 
Kopiermaschine; das sollten sich die 
Fabrikanten stets gesagt sein lassen, 
dann können wir dem Beginn der Herbst- 
Saison 1912 ein herzliches Willkommen 
ohne beigemischten Pessimismus ent¬ 
gegenrufen. 


Aus den Tagungen des Agitations-Komites der kinemato- 

graphischen Fachpresse. 


11,1 er Arbeits-Ausschuß des Agita- 

D tions-Komites der kinematogra- 
phischen Fachpresse zur Förde- 
rm ning der Kinematographie und 
zur Bekämpfung des äußeren Feindes 
hielt erneut eine Sitzung in Berlin ab. 

Aus den sehr interessanten Bera¬ 
tungsgegenständen seien nur diejenigen 
erwähnt, die für die Oeffentlichkeit be¬ 
sonderes Interesse besitzen. So plant 
das Agitations-Komite, dessen Geld¬ 
mittel die Summe von 10 000 Mk. in¬ 
zwischen überstieg, die Veranstaltung 
von 16 Demonstrations-Vorträgen in 
einer Reihe deutscher Städte, um so 
die öffentliche Meinung für die Kine¬ 
matographie zu gewinnen und die An¬ 
schuldigungen und gegnerischen Be¬ 
hauptungen aus dem Lager der Feinde 
zu entkräften. Man will also die Tä¬ 
tigkeit des Goethe-Bundes, der Bühnen- 
Genossenschaft und anderer Gegner 
durch Wort und Bild bekämpfen. Her¬ 
vorragende rednerische Talente aus 
Schriftsteller- und Bühnenkreisen wer¬ 
den allgemein interessierende Vortrags¬ 


themen behandeln und besonders das 
Verhältnis von Kino und Theater be¬ 
leuchten, sowie den Kulturwert des 
Kinematographen in das rechte Licht 
rücken. Sehr interessant war ein schrift¬ 
lich niedergelegter Vorschlag des Herrn 
Gymnasial ,- Oberlehrers Dr. Conrad 
Wolter bezüglich Schaffung einer Zen¬ 
tralstelle für die internationale Licht¬ 
spielkunst. 

Gelegentlich der I. Internationalen 
Kino-Ausstellung in Wien im Oktober 
1912 wird auch die vereinigte kinemato- 
graphische Fachpresse ihre Unter¬ 
stützung und Teilnahme Zusagen, um 
für ihr Programm der Bekämpfung des 
äußeren Feindes entsprechend Propa¬ 
ganda zu machen. 

Seitens der dem Komite angeglieder¬ 
ten Zensur-Kommision, der die Herren 
Rechtsanwalt Dr. Wolffsohn und Dr. 
Bruno May angehören und die bereits 
durch den bereits genugsam in unserer 
Branche bekannten Berliner Rechtsan¬ 
walt Dr. Treitel ergänzt werden wird, 
ist eine Konferenz mit den Dezernenten 


der Theater-Abteilung des Kgl. Polizei- 
Präsidiums in Aussicht genommen wor¬ 
den, um durch diese eine Aussprache 
der Zensur-Kommission in Gegenwart 
der Fabrikanten mit den Herren des 
Polizei-Präsidiums zu ermöglichen, und 
so vielleicht eine Basis zu finden, auf 
der der gegenseitige Austausch berech¬ 
tigter Wünsche erfolgen kann, da 
zweifellos die heutigen Zensur-Zustände 
zu argen Schädigungen der Filmindustrie 
führen müssen und andererseits die 
Filmindustrie das berechtigte Verlangen 
stellt, über die Grundsätze unserer Zen¬ 
sur-Behörde vollkommen orientiert zu 
sein. 

Von den weiteren Arbeiten des Ko- 
mites dürfte interessieren, daß eine 
umfangreiche Broschüre im Text fertig 
gestellt wurde, die man an die Tages¬ 
presse sowie an maßgebliche Persön¬ 
lichkeiten zu verschicken gedenkt, um 
so die maßlosen Angriffe der Gegner 
durch sachliche Darlegungen zu be¬ 
kämpfen. Verfasser derselben ist Herr 
Redakteur Perlmann-Düsseldorf. In 
einer weiteren Flugschrift wird man Ge¬ 
legenheit nehmen, die Besucher der 
Kinotheater entsprechend zu bearbeiten 
und eine besondere von Herrn Dr. jur. 
B. May in Vorbereitung genommene 
Broschüre wird die Angriffe der Bühnen- 
Genossenschaft entkräften. Es gereichte 


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i,-- ? Tierbändigerin K 


zu einer gewissen Genugtuung, konsta¬ 
tieren zu können, daß die Tätigkeit der 
Zensur-Kommission ^bereits von Erfolg 
begleitet war und bezüglich einiger ver¬ 
botener Films und Titel eine gütliche 
Verständigung mit dem Polizei-Präsidi¬ 
um erzielt wurde. 

In einer gemeinsamen Konferenz 
mit den Herren Fabrikanten, die am 
Sonnabend, den 10 . August 1912 im 
Jagdsaal des Weihenstephan stattfand, 
nahm Herr Redakteur Perlmann das 
Wort zu einer kurzen Begrüßungs¬ 
ansprache, um dann gleichzeitig in 
skizzenhafter Kürze eine Uebersicht 
über die bisherige Tätigkeit des Agi- 
tations-Komites zu geben. Herr Dr. jur. 
Bruno May referierte alsdann über die 
Denkschrift des Bühnenvereins, die in 
der Hauptsache darin gipfelt, dem Film¬ 
fabrikanten das Recht abzusprechen, 
sich auf dramatischem Gebiet zu betä¬ 
tigen. Demgegenüber sind die völlig 
gegenteiligen Ansichten maßgebender 
Persönlichkeiten selbst aus Schrift¬ 
steller- und Schauspieler-Kreisen beson¬ 
ders beachtenswert. Von krassestem 
Konkurrenzneid zeugt jedoch die Tat¬ 


sache, daß die Herren Bühnenleiter, die 
sonst gesetzgeberische und behördliche 
Maßnahmen hassen, nach einem Kon¬ 
zessionszwang für Kinotheater schreien. 
In längeren Ausführungen wurde darauf 
hingewiesen, daß eine gesetzliche Kon- 
zessionierung von Kinobetrieben un¬ 
nötig sei, da wir bereits eine diejenige 
im Theaterwesen übliche weit über¬ 
treffende scharfe Zensur haben und die 
unnötigen Voraussetzungen für die Kon- 
zessionierung von Theatern und Gast¬ 
wirtschaften für die Kinobetriebe nicht 
in Frage kommen. 

In einer lebhaften Debatte wurde das 
Material des Vortragenden wesentlich 
ergänzt und äußerst interessant be¬ 
leuchtet. In der Konferenz wurde auch 
bedauert, daß in Theaterbesitzerkreisen 
unserer Branche häufig selbst der Ruf 
nach Konzessionszwang ertönt, ohne 


sich daraus folgernder Konsequenzen 
bewußt zu sein. 

Herr Rechtsanwalt Dr. Wolffsohn 
referierte alsdann über die bisher sehr 
erfreuliche Tätigkeit der Zensur-Kom¬ 
mission, die wir bereits obenstehend 
kurz skizzierten. 

Die übrigen mehr internen Verhand¬ 
lungsgegenstände erregten noch eine 
äußerst lebhafte und interessante De¬ 
batte. Aus Fabrikantenkreisen wurde 
dem Komite der Dank derselben abge¬ 
stattet und besonders zum Ausdruck 
gebracht, daß man mit der bisherigen 
Tätigkeit und den Resultaten der Zen¬ 
sur-Kommision sehr zufrieden sei und 
sich freue, eine erfolgreich arbeitende 
Zentralstelle der Kinobranche ge¬ 
schaffen zu haben, die sicher fort¬ 
laufende und allseitige Unterstützung 
aller Branche-Interessenten verdient. 


Das Vorführungstempo im Kino. 


— m Gegensatz zum Sprechtheater, 

I wo der künstlerisch schaffende 
Schauspieler es als oberstes Ge- 
. ■ ■ ■! setz betrachtet, daß sowohl Geste 
wie auch Sprache natürlich und ver¬ 
ständlich wirken, bemüht man sich lei¬ 
der allzu oft im Kino, aus rein geschäft¬ 
lichen Motiven heraus, die Zeitmaße 
willkürlich bis zur gröbsten Unnatür¬ 
lichkeit zu verändern. Die Möglichkeit, 
daß wir mit Leichtigkeit diese Korrek¬ 
tur vornehmen können, ist das wesent¬ 
liche, was uns von der wirklichen Thea¬ 
terkunst trennt. Wir treiben Mißbrauch 
mit den Hilfmitteln der Technik auf 
Kosten der Natürlichkeit und der Kunst. 

Wie sieht es in den Kinos aus! Der 
Werdegang des Bildes muß verfolgt 
werden, damit wir vergleichen können 
mit der Bühnenkunst. 

Zuerst werden naturgemäß unsere 
Films aufgenommen, und wer je Ge¬ 
legenheit hatte, bei einer größeren Auf¬ 
nahme als unparteiischer Zuschauer da¬ 
bei zu sein, der wird zugeben müssen, 


daß eine Kinoaufnahme dasselbe ist, 
was wir im Theater sehen, denn auch 
hier wird mit Proben etc. bis zur Auf¬ 
nahme nicht gegeizt, und dennoch, trotz 
aller Mühe, oft infolge geringfügiger Um¬ 
stände, müssen ganze Szenen noch ein¬ 
mal aufgenommen werden. 

Jetzt kommen die Bilder zu den 
eigentlichen Theatern und da erleben 
wir unser blaues Wunder. 

Zum Beispiel: Anfang 6 Uhr. — Um 
6^4 Uhr sitzen vier Kinder und zwei 
Erwachsene im Theater. Jetzt wird 
allmählich angefangen. Zuerst wird, 
sagen wir, ein humoristisches Bild ge¬ 
zeigt, worin viel Leben ist. Aber ach, 
die Personen, die sonst so lustig um¬ 
hergesprungen sind, denen scheinen 
heute die Beine eingeschlafen zu sein. — 
Oder das erste Bild ist eine aktuelle Na¬ 
turaufnahme, wo z. B. ein Parademarsch 
vorkommt. Es mutet einem bei diesem 
Parademarsch an, als wenn es nicht 
Soldaten, sondern ganz was anderes 
wäre, denn einen derartig langsamen 


Parademarsch gibt es einfach nicht. — 
So gegen 9 Uhr hat sich das Theater 
einigermaßen gefüllt, und es scheint ein 
sogenannter guter Tag zu werden. Die 
Personen auf den Bildern sind schon 
etwas lebendiger geworden, doch das 
genügt dem Chef resp. Geschäftsführer 
noch nicht, und er erteilt den Auftrag, 
schneller zu arbeiten, damit recht viel 
Nummern abgerufen werden können. 
Konnten wir vorher von einem 
Schneckentempo sprechen, so haben 
wir jetzt D-Zugsgeschwindigkeit, und es 
kann passieren, daß in einem tiefernsten 
Drama bei einem Leichenzug Träger 
und Gefolge im Laufschritt dahineilen. 

Wie nun ein kunstliebendes Publi¬ 
kum diese Sachen aufnimmt, ist doch 
sehr leicht zu verstehen. Es sucht sich 
eine Stätte, wo seinem Empfinden Rech¬ 
nung getragen wird, nämlich, wo die 
Bilder in richtiger Weise vorgeführt 
werden. 

Haben wir doch Theaterbesitzer, 
welche es offen aussprechen, daß in 





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No. 33 


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^*Tt*T«*TMT(»T*«Y*Y'T**T*«T*'T«>Ti »t*^* •▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼••▼• •▼••▼••▼• \ 


ihrem Theater in der Stunde 7 bis 8 
Bilder vorgeführt werden. Gibt es doch 
Vorführer, welche sich damit brüsten, 
des Sonntags während 8 Stunden 50 bis 
60 Bilder vorzuführen. Ja, glgauben 
denn die Beteiligten, daß dieses noch 
eine einwandfreie Vorführung ist? 

Mögen doch die Betreffenden einmal 
genau zusammenrechnen, wieviel Meter 
Film in der Stunde durch den Apparat 
läuft und sie werden auf Grund unten¬ 
stehender Angaben etwas erstaunt sein, 
wie Theorie und Praxis aussieht. Die 
Hauptbedingung bei der Projektion ist: 
die Bilder so wiedergeben, wie sie auf¬ 
genommen werden. 

Die Aufnahmegeschwindigkeit be¬ 
trägt 16 Bilder pro Sekunde, also in 
einer Minute 16 mal 60 Bilder, in Summa 
960 Bilder. Da ein Meterstreifen Nega¬ 
tivfilm Platz für 52 Einzelbildchen 
bietet, ergeben 960 Bilder eine Film¬ 
länge von 18V 2 Meter. Der Bequem¬ 
lichkeit halber rechnet man in der 
Praxis mit der sogenannten 20 Meter- 
Geschwindigkeit pro Minute. 

Da nun fast alle Bilder mit der so¬ 


genannten 20 Meter-Geschwindigkeit 
aufgenommen werden, so muß man auch 
die Wiedergabe in diesem Tempo vor¬ 
nehmen. Es kann deshalb (abzüglich 
der Pausen) auf einen Verbrauch von 
1000 Meter pro Stunde gerechnet wer¬ 
den. Mit dieser durchaus normalen 
Geschwindigkeit erzielt man ein voll¬ 
ständig den normalen Bewegungen ent¬ 
sprechendes Bild und wirkt dasselbe in¬ 
folge seiner Natürlichkeit anziehend auf 
das Publikum. 

Schon oft habe ich stillschweigend 
mit angehört, daß von zwei Theatern, 
welche unweit voneinander entfernt 
sind, und wovon das eine 3. Woche, das 
andere dagegen 9.—10. Woche spielte, 
das Theater mit dem älteren Programm 
gut besucht war, wogegen das andere, 


trotzdem es besser ausgestattet war, 
stets über schwachen Besuch zu klagen 
hatte. Ich wollte mich selbst davon 
überzeugen, jedoch hatte das 3. Woche- 
Theater inzwischen seine Pforten ge¬ 
schlossen, wohingegen das andere Thea¬ 
ter zu seinen alten noch neue Gäste zu¬ 
bekam. Ich muß offen bekennen, trotz¬ 
dem die Bilder 9.—10. Woche alt waren, 
wurden sie in einer ruhig vornehmen 
Weise vorgeführt und jedermann konnte 
sich, ohne nervös zu werden, daran er¬ 
freuen. 

Darum, Ihr Herren Theaterbesitzer 
und auch die Herren Operateure: führt 
die Bilder so vor: wie sie aufgenommen 
werden, und das Publikum wird sich 
dankbar dafür erweisen. 

Max Magofsky. 


Äußerungen von Mitgliedern unseres Ehrenkomites zum 
Kulturkampf des Goethebundes. 


s ist bezeichnend für den Kampf, 
den der Goethebund, der 
Bühnenverein und die Bühnen¬ 
schriftsteller gegen das Kino füh¬ 
ren, daß in ihren eigenen Reihen die 
schärfsten Oponenten gegen die eigenen 
Bestrebungen sitzen. — Neben der Agi¬ 
tation, die seitens des Komites der 
Fachpresse gegen die kinofeindlichen 
Maßnahmen der vorgenannten Ver¬ 
bände eingeleitet wurde, hat die Un¬ 
einigkeit und Meinungsverschiedenheit 
der Mitglieder dieser Verbände bis 
heute greifbare Resultate, wenn man 
von der vollkommen wirkungslosen 
Denkschrift absieht, nicht erzielen 
lassen. — Doch geben wir einigen Mit¬ 


gliedern unseres Ehrenkomites selbst 
das Wort. Es schreiben: 

Dr, Hanns Heinz Ewers: 

„Sehr geehrte Herren! Ich halte die 
Bestrebungen der Bühnenleiter, Drama¬ 
tiker usw. gegen den Kino, die nur dem 

Brotneid entspringen, für direkt kultur¬ 
schädigend!“ 

Dr. Ernst Heilborn: 

„Sehr geehrter Herr! Es ist mir ein 
Vergnügen, Ihrem Komite beizutreten. 
Auch ich halte die Angriffe, die man 
neuerdings gegen die Lichtbildtheater 
richtet, teils für banausisch, teils für 
heuchlerisch. Ich weiß aus vielfacher 
Erfahrung heraus, daß dem Kinemato- 




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geben sind, und glaube, daß wir hier am 
Anfang einer Bewegung stehen, der 
Großes und Ueberraschendes Vorbe¬ 
halten ist." 

Prof. Hermann Hendrich: 

„Euer Wohlgeboren teile ergebenst 
mit, daß ich mich sehr gern dem Ehren- 
komite der „Gesellschaft zur Hebung 
der Lichtbildkunst" anschließe. Zumal 
die Erfindung der farbigen Kinemato¬ 
graphie halte ich für die kulturelle, wie 
künstlerische Weiterentwicklung von 
höchster Bedeutung, so daß man die¬ 
selbe fördern soll, anstatt sie zu be¬ 
kämpfen." 

Dr. Leo Leipziger, 

der geistreiche Herausgeber des „Ro¬ 
land von Berlin": 

Goethebund kontra Kientopp. 

Gegen diese Kientopp-Schwindler 
Kämpfen jetzt die Goethe-Bündler, 
Ihrer stolzen Schar voran 
Reitet Ritter Sudermann. 





No. 33 


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Seite 11 



7. September 


flmbrosio — Turin 
JJJax Reinbarbt, Berlin 



Seite 12 


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No. 33 


Und die Fahne trägt der Fulda, 
Hinterher folgt manche Null da . . . 
Nieder, heißt es, mit dem Schund! 
Hoch die Dichtung — zu gesund! 
Also in den höchsten Nöten, 
Appellieren sie an Goethen, 

Daß der Dichter von der Ilm 
Sie beschütze vor dem Film. 
Eskimos und Botokuden 
Haben heute Lichtspielbuden, 

Leer ist das Theater — und 
Voll der Kientopp — zu gesund! 
Doch von Antikientoppfehde 
War bei Goethe nie die Rede, 

Das begreifst du, wenn du schaust 
In das Vorspiel von dem Faust: 
„Schonet auf den deutschen Bühnen 
Nicht Prospekte und Maschinen! 


Himmelslicht“ — so tat er kund — 
„Sei verschwendet“ — zu gesund! 
Goethes Fahne zu entfalten, 

Müßten sich die Herren enthalten, 
Weil noch heute sein Genie 
Viel moderner ist'— als sie. 

Und, statt solches zu betreiben, 
Sollten gute Stücke schreiben 
Sudermann, der Große, — und 
Ludwig Fulda — zu gesund! 

Awrum Halbert-München: 

„Sehr geehrte Herren! Gern schließe 
ich mich dem Ehrenkomitee der „Ge¬ 
sellschaft zur Hebung der Lichtbild¬ 
kunst“ an. 

Ich habe ja, auf Ihre Umfrage hin, 
meine Ueberzeugung ausgesprochen, 


daß ich die Kinematographie, mit künst¬ 
lerischen Mitteln ausgestattet, für Kunst 
halte. Ich bin der Ueberzeugung, daß 
alle Proteste des Theaters nicht nützen 
werden. 

Genau so hätte man Telephon und 
Telegraph als Gegensätze oder „Kon¬ 
kurrenzen“ ansehen können. Das ist 
widersinnig. Theater und Kinemato- 
graph können existieren, haben Exis¬ 
tenzberechtigung und Spielraum — 

wenn-ja, wenn sie nicht in Kitsch 

ausarten.“ 

Dr. Fritz Auer: 

„Vollständig Ihrer Meinung! Auf 
zum Kulturkampf gegen den Goethe¬ 
bund!“ 


Die Höchstleistung eines Konkurrenzmanövers. 


is zu welchen Mitteln sich die 
Konkurenz im Kinotheaterge¬ 
werbe versteigt, um für sich auf 
!■ • , | Kosten anderer Reklame zu 
machen, das beweist ein Fall, der sich 
jetzt in Neuwied abgespielt hat und 
niedriger gehängt werden muß. 

Vor kurzer Zeit entstand in dem 
Lichtbildtheater Mittelstraße 8 im Wie- 
dischen Hof ein unbedeutender Brand, 
ohne beim Publikum irgend welchen 
Schaden anzurichten. 

Die „Neuwieder Zeitung“ brachte 
darüber folgende Notiz: 

„Gestern abend entstand gegen 
10 Uhr im Vorführungsraum des 
Lichtbildtheaters im Wiedischen Hof 
dadurch ein Filmbrand, daß ein Film 
im Vorführungsapparat riß und über 
die Feuerklappe schlug. Glücklicher¬ 
weise konnte das Feuer im Keim er¬ 
stickt werden. Auch fehlte es nicht 
an den vorschriftsmäßigen Lösch¬ 
mitteln, wie Sand, Decken und Was¬ 
ser, womit man innerhalb vier Mi¬ 
nuten des Feuers Herr wurde. Bei 
ruhigem Verhalten des Publikums 
hätte die Vorstellung innerhalb kur¬ 
zer Zeit weitergeführt werden kön¬ 
nen, wenn die erschreckten Besucher 
nicht unnötigerweise den Saal ver¬ 
lassen hätten. 

Im übrigen ist in feuerpolizei¬ 
licher Hinsicht der Vorführungsraum 


so feuersicher hergestellt, daß ein 
Uebergreifen zum Saale ausgeschlos¬ 
sen ist. — Wie uns noch mitgeteilt 
wird, soll in den nächsten Tagen eine 
Vorstellung stattfinden, wozu den 
Besuchern, die am gestrigen Abend 
nicht auf ihre Kosten gekommen sind, 
freier Eintritt gewährt wird.“ 

Die unangenehme Affaire wäre da¬ 
mit abgetan und beim Publikum bald 
wieder vergessen. 

Jetzt aber erwacht die Konkurrenz. 

Das „Metropol-Theater“ scheut sich 
nicht, aus dem unbedeutenden Brande 
einen großen Fall zu machen, um für 
sich daraus Kapital zu schlagen. Das 
„Metropol-Theater“ macht das Publi¬ 
kum auf die Feuergefahr in Kinothea¬ 
tern aufmerksam; schädigt also die Ge¬ 
samtbranche, nur um den Konkurrenten 
zu schädigen und für sich Kapital her¬ 
auszuschlagen. 

In derselben „Neuwieder Zeitung“, 
in der die vernünftige, sachliche und vor 
allen Dingen auch beruhigende Brand¬ 
meldung stand, erschien ein Inserat des 
„Metropol-Theaters“, dessen Text wir 
hier abdrucken, um dadurch die 
Motive, welche zur Aufgabe die¬ 
ser Annonce die Veranlassung gaben, 
öffentlich an den Pranger zu stellen 
und den Lesern der „L. B. B.“ die Mög¬ 
lichkeit zu bieten, sich selbst ein Urteil 
bilden zu können, welch unbekannter 



Begriff das Wort „Kollegialität“ noch 
in unseren Reihen ist. 

Das Inserat lautet: 


Bekanntmachung. 

Brand im Kinema betrelend. 

Zu den in letzter Zeit in kleineren 
Kinematographen stattgefundenen Brän¬ 
den, welche durch „mangelhafte bauliche 
Verhältnisse und mangels Notausgängen 
stets eine Gefahr für die Besucher bil¬ 
den", sind wir im Interesse der Bürger¬ 
schaft zu nachstehender Veröffentlichung 
verpflichtet. Vor allen Dingen ist im 
Metropol-Theater mit seinen neuesten, 
besten und teuersten Apparaten ein 
Brand nach menschlichem Ermessen über¬ 
haupt ausgeschlossen. Sollte aber den¬ 
noch ein Film Feuer fangen, und, was 
das Schlimmste ist, eine Panik aus¬ 
brechen, so ist für das Leben der 
Theaterbesucher im Metropol-Theater 
die denkbar größte und unbedingte 
Sicherheit dadurch gewährt, daß der ein¬ 
zig mögliche Brandort, der Apparaten- 
raum, den doppelten Ausgängen ent¬ 
gegengesetzt liegt. Der Brand kann also 
im Metropol-Theater niemals die Aus¬ 
gänge versperren. In einer Sekunde ist 
man auf der Straße. Wir hoffen durch 
vorstehende Bekanntmachung den ge¬ 
wünschten Zweck zu erreichen, daß die 
zahlreichen Besucher des Metropol-Thea¬ 
ters dasselbe mit unbedingter Ruhe und 
Sorglosigkeit wie bisher weiter besuchen 
möchten. 

Sehr ergebenst, hochachtungsvoll 
die Direktion 

Willi Winzen. 





No. 33 


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No. 33 


Anstatt dem Publikum zu sagen, daß 
der Besuch von Kinotheatern durchaus 
nichts Gefährliches an sich hat, wird 
es in einem großen und auffälligen In¬ 


serat extra darauf aufmerksam gemacht. 
. Die anständige Kollegenschaft und 
wir verurteilen das unlautere Konkur¬ 
renz-Manöver des „Neuwieder Metro¬ 


pol-Theaters" auf das schärfste und 
hoffen, daß Direktor Willi Winzen die 
Unrichtigkeit seiner Handlungsweise 
einsehen lernt. 


Die Kunst des Kinematographen. 

Eine kritische Entgegnung von Edi Meinhardt-Essen. 


nter obiger Spitzmarke veröffent¬ 
licht Prof. Dr. Konrad Lange in 
Tübingen in der Morgenausgabe 
! ■■■■ der „Rheinisch - Westfälischen 
Zeitung“ vom 13. Juli einen Ar¬ 
tikel, in dem er seine, von Sachkennt¬ 
nis nicht allzusehr getrübte Meinung 
über das Thema „Kunst im Kinemato¬ 
graphen“ von sich gibt. Schon der An¬ 
fang, den ich hier wörtlich folgen lasse, 
ist tendenziös und zeugt von starker 
Ueberhebung, so daß ich es mir nicht 
versagen kann, auf einige Einzelheiten 
zu entgegnen. 

Der Verfasser schreibt: 

„Die Kunst im Kinematographen.“ 
—Gibt es eine solche überhaupt? Man 
könnte es meinen, wenn man sieht, 
wie oft das Wort „Kunst“ auf den 
Plakaten unserer Kinos gebraucht 
wird, wenn man die hochtrabenden 
Titel „Kino t h e a t e r“, „Lichtspiel¬ 
haus“ usw. liest, die offenbar an 
Theater, Schauspielhaus usw. er¬ 
innern sollen, wenn man die merk¬ 
würdigen Urteile hört, die seit Jahren 
im Kampf gegen die Auswüchse des 
Kinematographen ausgesprochen wer¬ 
den. Kinointeressenten und — „Be¬ 
schwichtigungshofräte“ wollen uns 
überzeugen, daß es mit dem Kino 
doch eigentlich nicht so schlimm sei, 
daß seine Vorführungen doch sehr in¬ 
teressant, jedenfalls technisch voll¬ 
endet, vielleicht sogar ästhetisch 
schön seien. Ueber die ethische Ver¬ 
werflichkeit der „Schundfilms“ be¬ 
steht freilich kein Zweifel. Aber von 
ihrem ästhetischen Unwert wollen 
sich viele noch nicht überzeugen. 
Daß die sexuellen und Verbrecher¬ 
films die Moral des Volkes, besonders 


der Jugend, verderben, bestreitet 
heutzutage kaum noch jemand. Daß 
sie aber auch das ästhetische Gefühl 
ruinieren, die künstlerische Empfin¬ 
dung abstumpfen, den Sinn für wahre 
Kunst vernichten, das wird vielfach 
noch ganz übersehen. Ich kenne so¬ 
gar Künstler, die das Kino regelmäßig 
besuchen, weil ihnen, wie sie sagen, 
dort die visionelle Anregung geboten 
wird, die sie als Nahrung ihrer Phan¬ 
tasie brauchen. Das allein würde 
freilich noch nichts für den künstleri¬ 
schen Charakter des Kinos beweisen. 
Denn der wahre Künstler schöpft ja 
seine Anregung nicht nur aus der 
Kunst, sondern, und zwar vorzugs¬ 
weise, aus der Natur. Und daß viele 
Kinovorführungen einfach Natur in 
Form bewegter Bilder sind, ist ja nicht 
zu bezweifeln. Worum es sich han¬ 
delt, das ist vielmehr, ob die angeb¬ 
lichen „Kunstfilms“ mit Recht An¬ 
spruch auf künstlerische Geltung 
machen, ob sie ebenso wie das wirk¬ 
liche Theater, wie Drama, Oper, 
Operette und Tanz, als wirkliche 
Kunst gelten können. Die Antwort 
darauf ist auch praktisch nicht ganz 
gleichgiltig, denn von ihr hängt es ab, 
ob sie rechtlich auf einer Stufe mit 
den eigentlichen Künsten oder mit 
den niederen Volksvergnügungen, Va¬ 
riete, Zirkus, Menagerie usw., ran¬ 
gieren sollen. Man kann nun wohl 
zuweilen die Behauptung lesen, daß 
das Kino mit Kunst nichts zu tun 
habe. Aber den Beweis dafür ist man, 
soviel ich sehe, bisher schuldig ge¬ 
blieben. Und doch ist er sehr leicht 
zu führen.“ 

Zunächst möchte ich feststellen, daß 


ich als ehemaliger Schauspieler und 
jetziger mehrjähriger Kinodirektor wohl 
auf einige Fachkenntnisse Anspruch 
machen darf, die dem Herrn Professor 
Konrad Lange doch vielleicht fehlen. 
Mir ist in dem Artikel des Herrn Pro¬ 
fessors vieles einfach unverständlich. 
Ich begreife z. B. nicht, weshalb der 
Titel „Kinotheater“ oder „Lichtspiel¬ 
haus“, der ja wirklich an „Theater“ er¬ 
innern soll, „hochtrabend“ ist?! Ich 
habe „Stadttheater“ kennen gelernt, 
welche die Bezeichnung „Theater“ viel 
weniger verdienen, wie manches kleine 
und kleinste Kino, Stadttheater, bei 
denen der größte Teil der „Künstler“ 
und „Künstlerinnen“ an Kunst nur 
durch die Verwendung von viel 
Schminke erinnern und deren Spielplan 
künstlerischen Anforderungen ebenso 
wenig genügte, wie der Fundus an De¬ 
korationen und Kostümen; Stadttheater, 
deren Kunstwert weit hinter dem 
Kunstwert eines Schundfilms zurück¬ 
stand, die das ästhetische Gefühl rui¬ 
nierten, die künstlerische Empfindung 
abstumpften und den Sinn für wahre 
Kunst (wenn auch nicht wie die Kinos) 
vernichteten, so doch in Grund und 
Boden verdarben. Der Herr Professor 
selber kennt ja sogar Künstler, welche 
im Kino visioneile Anregungen suchen 
und Nahrung für ihre Phantasie finden. 
Ob diesen Leuten auch wohl der Sinn 
für wahre Kunst vernichtet wird?! 
Freilich, was das Theater an Drama, 
Oper, Operette und Tanz bietet, kön¬ 
nen wir uns nicht leisten, besonders was 
Operette und Tanz angeht. Soviel halb 
und dreiviertel entkleidete Damen, wie 
dem die Operette besuchenden Publi¬ 
kum geboten werden, soviel „Beene- 
kens“ etc. werden uns von der Zensur 
nicht gestattet, und auch „Nackttänze“ 
dürfen im Kino nicht vorgeführt werden. 
— Nebenbei gesagt, ist das Kinopubli¬ 
kum mit seinem vernichteten Kunstsinn 
im allgemeinen auch gar nicht so be¬ 
gierig nach „Kunstleistungen“ möglichst 


-- die -- 

Tierbändigerin 


NELLY, 











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Nr. 33 


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NELLY, 


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Tierbändigerin K 

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unbekleideter Damen. Na ja, das Kino 
ist eben eine „niedere Volksvergnügung“ 
wie Variete, Zirkus etc., deshalb läßt 
ja auch die Firma Krupp zu ihrer Jahr¬ 
hundert-Feier mit ungeheuren Kosten 
einen „Kunstfilm“ hersteilen, welcher 
in einem eigens hierzu erbauten Kino 
dem Kaiser vorgeführt wird. Ein 
solches Attentat auf den Kunstsinn des 
Monarchen hätte ich Herrn Krupp von 
Bohlen, der doch sonst ein loyaler Un¬ 
tertan Sr. Majestät ist, gar nicht zuge¬ 
traut. — Der Herr Professor hält sogar 
von unseren Naturaufnahmen nichts 
und schreibt dann: 

„Auch die sogenannten aktuellen 
Films, d. h. die bildlichen Berichte 
über Tagesereignisse, sind keine 
Kunst, ebensowenig wie die Moment¬ 
photographien in den illustrierten 
Wochenzeitschriften, die in den letz¬ 
ten Jahren so furchtbar überhand ge¬ 
nommen haben.“ 

Daß selbst die herrlichsten Natur¬ 
aufnahmen unkünstlerisch sind, (nach 
Ansicht des Herrn Professors) „denn .,. 
der Mensch hat an ihrer Schönheit kein 
Verdienst“, erwähne ich nur so neben¬ 
her. Trösten wir uns! Die photographi¬ 
schen Kunstbeilagen der illustrierten 
Wochenschriften, die in der letzten Zeit 
„so furchtbar“ überhand nehmen, kom¬ 
men auch nicht besser davon. Herr 
Professor Lange sagt: 

„Man muß sich klar machen, was 
sie von der wahren Kunst trennt. Zu¬ 
nächst, daß auch bei ihnen die 
menschliche Persönlichkeit ausge¬ 
schieden ist. Das will bedeuten, daß 
die ordnende und klärende Hand des 
Menschen fehlt. Wenn Menzel die 
Krönung König Wilhelms in Königs¬ 
berg malt, so rückt er die Dinge in 
bestimmter Weise zurecht, damit die 
Hauptsache klar hervortritt. Er gibt 
dem Vorgang, der sich vielleicht sehr 
einfach abgespielt hat, durch seine 
persönliche Auffassung einen bedeu¬ 
tenden historischen Charakter. Wenn 
dagegen der Kinematograph eine 
Denkmalsenthüllung aufnimmt, so ist 
zehn gegen eins zu wetten, daß man 
— besonders bei der Schnelligkeit, 
mit der die Bilder sich abspielen — 
die Hauptsache gar nicht sieht, viel¬ 
leicht weil die Hauptpersonen von an¬ 
deren überschritten werden, vielleicht 
auch, weil sie gerade irgend etwas 


Gleichgiltiges tun, oder aus sonst ir¬ 
gend einem Grunde. Mit anderen 
Worten: das Bild Menzels ist ein 
Kunstwerk, die kinematographische 
Aufnahme dagegen ein Naturprodukt, 
allerdings Natur im Bilde, aber nur 
derart ins Bild übersetzt, wie ein na¬ 
türlicher Vorgang sich im Spiegel dar¬ 
stellt. Gewiß, durch die Bewegung, 
die hier in Wirklichkeit gegeben ist, 
wird manches verdeutlicht, was auf 
der Momentphotographie undeutlich 
bleibt. Aber dafür ist die Bewegung 
an sich wieder ein verwirrendes Ele¬ 
ment. In der Natur freilich, wo man 
die Personen im Raume, also stereos¬ 
kopisch sieht, wo man sich selbst be¬ 
wegen, gewissermaßen um die Dinge 
herumgehen und herumsehen kann, 
wird die Deutlichkeit durch die Be¬ 
wegung gefördert. Denn jede Bewe¬ 
gung, jede gegenseitige Verschiebung 
der Gegenstände auf unserer Netz¬ 
haut dient dazu, uns ihr räumliches 
Verhältnis zueinander klar zu machen. 
Im kinematographischen Bilde da¬ 
gegen, wo die Figuren rasch — 
auf der Bildfläche durcheinander¬ 
huschen, herrscht eine Unruhe und 
Verwirrung, die keine klare Anschau¬ 
ung ermöglicht. Während also die 

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Aufgabe des Malers darin besteht, 
durch geschickte Auswahl aus der 
Natur, durch Akzentuierung und Kon¬ 
zentrierung, durch Hervorhebung des 
Wesentlichen und Unterdrückung des 
1 nwesentlichen dem Beschauer die 
Betrachtung zu erleichtern, die Dinge 
klar, deutlich und überzeugend vor 
Augen zu stellen, ist die Wirkung 
des Kinematographen die, daß das an 
sich schon Unruhige durch die Ueber- 
tragung auf die Fläche noch unruhi¬ 
ger, unklarer wird. Das ist also ge¬ 
rade das Gegenteil von Kunst. Der 
Künstler nimmt dem Beschauer die 
Arbeit ab, indem er für Klarheit sorgt, 
der Kinematograph läd ihm noch eine 
schwere Arbeit auf — ganz abgesehen 
von all den technischen Mängeln, dem 
Wackeln, Flimmern usw., das den 
meisten Kinos, wenigstens denen der 
kleineren Städte, noch immer anhaf¬ 
tet. In der Tat, wenn man an einem 
Beispiel zeigen wollte, wodurch sich 
die Kunst von der Natur unter¬ 
scheidet, was in der Natur unkünst¬ 
lerisch, d. h. undarstellbar, unwirksam 
ist, so könnte man nichts besseres tun, 
als die kinematographische Darstel¬ 
lung einer Handlung neben ein Ge¬ 
mälde zu stellen, das einen bestimm¬ 
ten Moment derselben Handlung 
fixiert. Es ist in der Tat sehr merk¬ 
würdig, zu sehen, wie eine Erfindung, 
deren technisches Verdienst unbe¬ 
stritten ist, nicht nur nicht zur Kunst 
hin, sondern sogar von ihr hinweg¬ 
führt. Je mehr sich das Bild durch 
Wiedergabe der Bewegung der Na¬ 
tur nähert, um so weiter entfernt es 
sich von der Kunst. Deshalb ist es 
auch ganz gleichgiltig für unsere 
Frage, ob später zur bewegten Pho¬ 
tographie noch die Farbe hinzukommt 
d. h. eine noch größere Entfernung 
von der Kunst. Denn die Farben wer¬ 
den dann der Natur genau ent¬ 
sprechen, d. h. — je nachdem — bunt 
und unharmonisch sein, jedenfalls der 
feineren Abtönung entbehren, die bei 
der malerischen Darstellung auf der 





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No. 33 




Hält in atemloser 
Spannung! 


Die 


Detektiv' 


Der 




Tragödie 


ersehe 


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No. 33 


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No. 33 


Fläche nötig ist, wenn eine einheit¬ 
liche Wirkung entstehen soll.“ 

In dieser Weise schreibt der Herr 
Professor 6 Feuilletonspalten voll, nichts 
ist ihm recht. Der Pianist ist ein musi¬ 
kalischer Handwerker, der auf einem 
verstimmten Klavier in roher Weise 
herumtrommelt, die Mimik der Schau¬ 
spieler ist übertrieben und doch unver¬ 
ständlich etc. etc., so daß selbst dem 
Unbefangensten bei dieser Fülle kunst¬ 
wissenschaftlicher Gemeinplätze die ju¬ 
ristische Frage aufstößt: ,,Cui bono“ — 
„Wer profitiert davon?" Denn den zu 
Anfang versprochenen Beweis der Un¬ 
kunst des Kinos hat der Herr Professor 
nur sehr mangelhaft geführt. Aber auch 
diese Frage ist leicht beantwortet. 

Der Herr Professor schreibt über das 
Thema „Theater und Kinematograph“: 

„Im gesprochenen Drama tritt uns 
die Sünde, das Laster, das Verbrechen 
in künstlerischer Form, d. h. psycho¬ 
logisch motiviert, durch die Worte, 
die Zeichnung der Charaktere, den 


Gang der Handlung erläutert und 
wahrscheinlich gemacht, vor Augen. 
Im Kinematographen dagegen gibt es 
keine psychologische Entwicklung, 
keine Seelenmalerei, also auch keine 
Motivierung der Abweichungen von 
Gesetz und Sitte. Für ihn ist eine 
Verführungsszene, ein Mord, eine 
Verfolgung, ein Diebstahl, eine Hin¬ 
richtung nichts als ein Bewegungs¬ 
vorgang, unverständlich, unmotiviert, 
roh und abstoßend. Ein Publikum, 
das sich an solche Darstellungen ge¬ 
wöhnt, muß notwendig den Sinn für 
feinere Motivierung, für tiefere 
Seelenschilderung, kurz für wahre 
Kunst verlieren. Man weiß, daß der 
Kino, dessen Erfolg wesentlich auf 
diesen sensationellen Films beruht, 
dem Theater sehr starke Konkurrenz 
macht, daß zum Beispiel allein in 
Deutschland schon über 20 Theater, 
in Oesterreich-Ungarn noch mehr, in¬ 
folge dieser Konkurrenz eingegangen 
oder in Kinotheater umgewandelt 


worden sind. Das bedeutet also einen 
Verlust an wahrer Kunst, an geistiger 
Kultur, den man nicht gleichgültig 
mit ansehen kann. Denn mögen diese 
kleinen eingegangenen Theater auch 
noch so minderwertig gewesen sein, 
sie waren eben als Theater doch un¬ 
endlich viel besser selbst als der beste 
Kino. Denn sie boten wenigstens die 
Möglichkeit künstlerischer Auffüh¬ 
rungen, die beim Kino zum mindesten, 
was die Gattung der „Dramen“ be¬ 
trifft, nicht vorhanden ist.“ 

„Ach so!“ sagt der Leser; „ach so!“ 
habe ich auch gesagt. Ja, ja, die bösen 
Kinos und die armen Theater-Direk¬ 
toren, diese ideal veranlagten Leute, die 
nur nach dem Höchsten in der Kunst 
streben. Oder irre ich mich? Sollte es 
auch Theater-Direktoren geben, welche 
anderen Idealen huldigen? Die viel¬ 
leicht gar sagen: 

„Das Ideal des Menschen ist . . . das 
Geld! 

Ein Lump, . . . wer kein Ideal hat!“ 


Operateur-Automat und Ein-Mann-Orchester. 


n " wei amerikanische Erfindungen 

Z sollen berufen sein, in der Kino¬ 
branche einen großen Um- 
■ o«i Schwung hervorzurufen: derOpe- 
rateur-Automat und das Ein-Mann-Or- 
chester. Bei ersterem handelt es sich 
um keinen Automaten, bei dem man 
einen Groschen einwirft und dafür mit 
einem Handgriff — einen Operateur an¬ 
gelt, sondern um einen Apparat, der 
automatisch Kinovorführungen voll¬ 
bringt; bei letzterem um das sogenannte 
„Telharmonium“, bei dem ein Musiker 
durch Elektrizität dasselbe leistet, wie 
ein Orchester. 

Die Firma Liesegang in Düsseldorf 
fabriziert bekanntlich ein Seioptikon, 
das automatisch Diapositive wechselt 
und bei welchem der Rezitator seinen 
Vortrag halten und dank dieses Appa¬ 
rates sein eigener Operateur sein kann. 


Die Lampe steht durch eine elek¬ 
trische Leitung mit dem Vortragenden in 
Verbindung. Schaltet dieser den Kon¬ 
takt ein, so setzt sich der elektrische 
Motor in der Lampe in Bewegung und 
dieser bringt das Wechseln der Diaposi¬ 
tive zuwege. Kaum ist das neue Bild 
an Ort und Stelle vor dem Objektiv, so 
schaltet sich der Motor automatisch aus 
und tritt erst wieder in Tätigkeit, wenn 
der Vortagende den Kontakt aufs neue 
heisteilt. Schon bei diesem Apparat 
kann jede Sekunde ein Bilderwechsel 
erfolgen. Die Platten stecken in einem 
Stahl- oder Aluminium-Rahmen, die eine 
endlose Kette bilden, so daß die Vor¬ 
führung der Diapositive stets aufs neue 
ununterbrochen erfolgen kann. Die La¬ 
terne besitzt eine automatisch regulier¬ 
bare Bogenlampe und auch einen auto¬ 
matischen Objektivverschluß. 


Auf diesem Prinzip beruht der ame¬ 
rikanische Kinematograph,Automat. Die 
Filmrolle ist dadurch endlos gemacht, 
daß Anfang und Ende zusammengeklebt 
werden. Die Einschaltung des elektri¬ 
schen Stromes tritt in die elektrische 
Bogenlampe, die sich nicht nur automa¬ 
tisch reguliert, sondern erst nach ge¬ 
wissem Zeitraum, wenn die Lampe ein¬ 
reguliert wieder brennt, den Strom wei¬ 
ter gibt, so daß sich der Motor in Bewe¬ 
gung setzt. Der Film wird abgerollt, der 
Blender kreist vor dem Licht bei jedes¬ 
maligem Bilderwechsel und sobald ein 
Bild zu Ende ist, befindet sich in der 
Filmrolle schwarzer Blankfilm. Sobald 
dieser vor dem Objektiv erscheint, wird 
im Zuschauerraum der Kontakt zum Ki¬ 
nematograph unterbrochen. Dies ge¬ 
schieht durch Umdrehen eines Stöpsels, 
indem dadurch gleichzeitig die Saalbe¬ 
leuchtung eingeschaltet wird. 

Soll die Vorführung weiter gehen, so 
wird der Stöpsel wieder gedreht, die 
Saalbeleuchtung erlischt und die An¬ 
wesenden gewöhnen sich an das Dunkel, 
bis die Bogenlampe richtig brennt und 
der Kinematograph in Funktion tritt. 




fNELLY, 


die 


j,-- ? Tierbändigerin . 


n K 






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Seite 24 


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- die - 

Tierbändigerin 


NELLY, 


• •▼• •▼• •▼• •▼• •▼• •▼• .▼. 


1 

* 


Das Telharmonium, die zweite ame¬ 
rikanische Erfindung, soll das Orchester 
und den Pianisten aus den Lichtbild- 
Theatern verdrängen. Auch hier tritt 
die Elektrizität ihre Herrschaft an. 

Das Instrument ist ein komplettes 
Orchester, das von einer Person ver¬ 
treten werden kann, die alle ihre musi¬ 
kalischen Gefühle und Empfindungen 
damit zum Ausdruck bringen kann. Der 
Erfinder hat mit seinen neunjährigen 
Versuchen etwa 800 000 Mark ange¬ 
bracht, bevor ihm jetzt die Lösung des 
Problems gelungen sein soll. 

Alle Toneffekte sind nichts anderes 
als die Vibration der Stimme, einer 
Saite, eines Fells oder der Luft. Die 
Vibrationen verursachen gewisse 
Schwingungen in der Luft, die sich bis 
zum Ohr fortfplanzen, wo das Trommel¬ 
fell und der Gehörnerv in Schwingungen 
versetzt werden. Dem Erfinder soll es 
nun gelungen sein, durch elektrische 
Schwingungen im Aether akustische 
Wellen hervorzurufen. Sein Instrument 
umfaßt die Töne des Baß- und Violin¬ 
schlüssels, jeder im Umfange von 5 Ok¬ 
taven, und die indirekt entstehenden 
Töne sind identisch n.li; jenen der kom¬ 
binierten Instrumente eines Orchesters. 
Wenn der Musiker spielt, werden 145 
kleine Dynamos mit Wechselstrom in 
Tätigkeit gesetzt, die elektrische Wellen 
erzeugen von beliebiger Länge und 
Stärke, so daß diese mit den akustischen 
Wellen der Instrumente eines Orches¬ 
ters korrespondieren. Man kann das 
Spiel auf dem „Telharmonium“ und sei¬ 
nen Tascten, d. h. elektrischen Druck¬ 
tastern, leicht erlernen, jedoch werden 
keine Töne, sondern elektrische Wellen 


damit erzeugt. Diese Wellen werden 
auf etwa 2000 akustischen Empfängern 
aufgefangen, können demnach sofort an 
Ort und Stelle Töne hervorrufen oder 
dies auch auf Distanz bewirken. Die 
amerikanische Revue der Revuen 
schreibt über das Telharmonium: „Es 
wird in Zukunft nicht mehr nötig sein, 
daß Paderewski von Stadt zu Stadt 
ziehen muß, um in jeder Konzerte zu 
geben, er wird sich an sein Instrument 
setzen und kann gleichzeitig von Zu¬ 
hörern in verschiedenen Städten gehört 
und gewürdigt werden.“ Allerdings 
müßte die Uebertragung der Töne auf 
Distanzen viel besser werden, wie dies 
jetzt noch beim Telephon der Fall ist. 
Die Frage, wie kann eine Person eine 
Unzahl Instrumente zugleich in Tätig¬ 
keit bringen, bezw. deren Tätigkeit uns 
deren Töne zum Ausdruck bringen, war 
auf diesem Wege leicht zu lösen. Ein 
Klavierspieler von brillanter Technick 
und vorzüglicher Blattleser, der von 
einer Partitur auf dem Klavier spielen 
kann, was ihm mit seinen 10 Fingern 
möglich ist, wird am „Telharmonium“ 
das Orchester voll und ganz ersetzen 
können. Er schlägt z. B. die Taste Q 
einer Oktave an, diese erzeugt elek¬ 
trische Schwingungen gewisser Anzahl, 
Stärke und Länge, die dann nur die 
korrespondierenden akustischen Schwin¬ 
gungen auslösen. Es wird also nur der 


entsprechende Ton hörbar, und zwar in 
der gleichen Weise, wie von allen jenen 
Instrumenten, die diesen Ton haben. 
Nun sollen z. B. Klarinette und Violine 
denselben Ton geben, so entstehen bei 
beiden verschiedene akustische Schwin¬ 
gungen, die eben den Unterschied 
zwischen Klarinette und Violine aus¬ 
machen. Beim Telharmonium erzeugen 
145 Dynamos elektrische Wellen, die 
von 2000 Empfängern empfunden wer¬ 
den. Es kann also der gleiche a-Ton 
auf ebensoviele Arten (Instrumenten) 
gleichzeitig wiedergegeben werden. Wie 
nun das Harmonium Register hat, be¬ 
sitzt das Telharmonium auch solche, 
durch deren Anwendung der a-Ton z. B. 
auf 1 oder mehreren Empfängern oder 
auf allen 13—14 wirken kann. Haben 
nun nur die Violinen diesen a-Ton wie¬ 
derzugeben, so werden die anderen 
Empfänger ausgeschaltet. Piano und 
forte kommt durch das Abschwächen 
oder Verstärken der Wellen zum Aus¬ 
druck, ebenso Soli durch die Register, 
Trommel, Pauken, Tschinellen durch 
besondere Taster etc. 

Wenn also der „Telharmonium“- 
Spieler statt des Klavieres oder Or¬ 
chesters die Lichtbilder illustriert, kann 
er auch Schüsse, Glocken, Pfiffe, Wind, 
Brausen des Meeres, Rollen des Zuges 
etc. wiedergeben. Wann werden wir in 
jedem Lichtbildtheater so weit sein? 




Behördliches. 


□ 


Zur Filmzensur in Dresden. 

Um die Filmprüfungen zu vereinfachen 
und für die Filminteressenten zu erleichtern, 
wird die Königl. Polizeidirektion künftig 
von einer nochmaligen Prüfung aller der¬ 
jenigen zur öffentlichen Vorführung in 
Dresden bestimmten Films absehen, für 
die eine Erlaubniskarte des Königl. Polizei¬ 
präsidiums Berlin beigebracht werden 
kann. Ausgenommen hiervon sind nur 
solche Films, deren öffentliche Vorführung 


nach dem Inhalte der Erlaubniskarte 
lediglich unter Ausschluß bestimmter 
Szenen genehmigt worden ist. Solche 
Films müssen wie bisher zur Prüfung 
vorgeführtwerden,damitfestgestelltwerden 
kann, ob die ausgeschlossenen Szenen 
in den zur Vorführung hier bestimmten 
Filmkopien auch wirklich fehlen. Selbst¬ 
verständlich können auch in Berlin ge¬ 
nehmigte Films hier jederzeit von der 
öffentlichen Vorführung ausgeschlossen 
werden. Dies wird namentlich dann 
geschehen, wenn deren Vorführung in 
Dresden mit Rücksicht auf besondere 
örtliche Verhältnisse bedenklich fallen 
würde. Die Königl. Polizeidirektion wird 
diese Einrichtung, die zugleich dazu dient, 
die Filmzensur einheitlicher zu gestalten, 


zunächst versuchsweise einführen, und 
es wird von den gemachten Erfahrungen 
abhängen, ob die Einrichtungeine dauernde 
wird. 

Steuererhöhung in Gnesen. 

Die Lustbarkeitssteuerordnung wurde 
seitens der Stadtverordneten dahin ab¬ 
geändert, daß fortan für jede kinemato- 
graphische Vorstellung statt 3 M. 10 M. 
erhoben wird. Für Vorstellungen künst¬ 
lerischen und belehrenden Inhalts bleibt 
die Steuer 3 M. Jbestehen. Die Polizei¬ 
verwaltung wurde aus der Mitte der Ver¬ 
sammlung gebeten, dahin zu wirken, daß 
die sittengefährdenden Plakate vor den 
Kinotheatern verschwinden. 





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No. 33 



Königslutter bei Braunschweig. 

Die Stadtverordneten-Versammlung 
beschloss, für ständige Kinematographen- 
theater eine jährliche städtische Steuer 
von 50—100 M. zu erheben. Ferner wird 
auf Anregung des Ministeriums die 
Mindestabgabe für vorübergehend aufge¬ 
stellte Kinemathographen von 3 M. auf 
5 M. täglich erhöht. 


□ 


Allerlei 


□ 


Asta Nielsen geht nach Spanien. 

Die berühmte dänische Schauspielerin 
Asta Nielsen, die von Kopenhagen zum 
ständigen Aufenthalte nach Berlin über¬ 
siedelt ist und sich jetzt gänzlich der 
Kinokunst gewidmet hat, begibt sich 
nächsten Monat mit einer Truppe von 
20 Kinoschauspielern nach Spanien, wo 
eine Serie von Stierkampfdramen im 
spanischen Milieu für den Film au ge- 
nommen werden soll. 

Ringkampf eines Kinoschauspielers 
mit einem Bären. 

In einer Filmfabrik in der Mark¬ 
grafenstraße, in Berlin, sollte ein für 
den Zirkus bestimmter Film aufgenommen 
werden, der den Kampf eines Menschen 
mit einem Bären darstellte. Der Schau¬ 
spieler L. hatte mit dem eigens für 
solche Zwecke abgerichteten Tiere zu 
ringen. Die \ orprobe verlief auch 
ohne jeden Zwischenfall. Als der Auf¬ 
nahmeapparat in Tätigkeit gesetzt war 
und der Ringkampf ein zweites Mal 
vorgeführt wurde, glitt der Akteur auf 
dem Teppich aus und fiel hin. Das 
schwere Tier stürzte auf ihn, und zwar 
so unglücklich, daß dem Verunglückten 
das linke Bein gebrochen wurde. Der 
zersplitterte Knochen drang durch das 
Fleisch. Unter dem Entsetzen der als 
Zuschauer anwesenden Schauspieler riß 
man den Bären von dem Verletzten 
weg. Ein herbeigerufener Arzt legte 
ihm einen Notverband an und dann 
schaffte man ihn im Wagen nach der 
Charite. 

Millionengage 
eines Kinoschauspielers. 

Mit dem Kinoschauspieler Linder hat 
die Firma Pathe Freres, Paris, einen 
Vertrag abgeschlossen, in dem sich das 


Haus verpflichtet, ihm für drei Jahre 
eine Gage von der Höhe einer Million 
Franken zu bezahlen. 

Die Hauff’sche Sage im Film. 

Der frühere Direktor der Lichtenstein¬ 
spiele hat die Absicht, die Darstellung 
der Hauff’schen Sage auf einen Kinemato- 
graphen-Film aufzunehmen. Er sucht zu 
diesem Zweck alle diejenigen, die bei 
den früheren Aufführungen mitgewirkt 
haben, und hat bereits die Erlaubnis ein¬ 
geholt, diejenigen Szenen, die beim und 
im Lichtenstein spielen, dort aufzunehmen 


Das geplante Zensur-Kino in Berlin. 

Das Programm für das Zensur-Kino, 
das, wie berichtet, am 1. Oktober in 
Berlin errichtet werden soll, steht nun¬ 
mehr, wie wir hören, fest, ln der 
Bülowstraße soll mit dem Zensur-Kino 
eine Zentralstelle für das gesamte Kino- 
und Filmgewerbe geschaffen werden, 
die zu allen aktuellen Fragen der Kino¬ 
branche Stellung zu nehmen hat und 
und als eine für sämtliche Kino¬ 
interessenten maßgebende Instanz an¬ 
gerufen werden kann. Damit verbunden 
wird ein sog. „Kino-Archiv“ sein, d. h. 
eine systematische Sammlung der ein¬ 
schlägigen Fachzeitungen und sämtlicher 
Zeitungsartikel und -Notizen über die 
Kinobranche. Im Anschluß an die für 
Behörden, Pressevertreter usw. be¬ 
stimmten Zensurvorstellungen an Vor¬ 
mittagen sollen belehrende Vorträge 
gehalten werden. Ferner wird man die 
Vermittelung und die Gagen von Schau¬ 
spielern, die bei kinematographischen 
Aufführungen mitwirken, überwachen 
und regulieren. Für die zahlreichere 
Mitwirkung von Schriftstellern bei der 
Abfassung von Filmideen soll im Interesse 
einer allgemeinen künstlerischen Hebung 
der Films agitiert werden. Und schlie߬ 
lich ist noch die Erstrebung einer 
Zensurreform in Aussicht genommen. 

-So berichten die Tageszeitungen. Wir 

haben bei allen wiederholten Anfragen 
an maßgebender Stelle nichts von 
diesem Projekt erfahren und glauben, 
daß sich dasselbe auch nur im Gehirn 
eines bestimmten Berichterstatters aus¬ 
malt. Die Tageszeitungen haben die 
ihnen eingesandten Notizen ohne Prü¬ 
fung aufgenommen und wahrscheinlich 
dem Einsender noch hohes Zeilen¬ 
honorar bezahlt. 


Allerlei Gedanken über den Zuschauer¬ 
raum. 

Komfort und Eleganz ist die heutige 
Devise der Kinematographentheater. 
Noch vor etwa drei Jahren nackte oder 
einfach tapezierte Wände, Holzbänke 
und Stühle, sind sie heute ein angeneh¬ 
mer Aufenthalt für den Verwönhtesten 
geworden. Selbst ein kleiner Raum 
täuscht und blendet durch seine luxu¬ 
riöse Aufmachung, in den großen Hallen 
bekommen Tausende auch in „lichten 
Momenten“ genug zu schauen. Deko¬ 
rationen, Ornamente, Beleuchtungswun¬ 
der und Sitzgelegenheiten wetteifern um 
die Bewunderung und den Beifall der 
Menge. 

Der Geschmack ist verschieden. Was 
dem einen gefällt, beachtet ein anderer 
oft gar nicht, und dennoch hat sich der 
Gebrauch eingebürgert, in besseren Ki¬ 
tt ematographen fast alles auf einen 
Farbenton zu stimmen oder doch im 
gleichen Grundkolorit zu halten. Alle 
Abstufungen einer Farbe werden zu 
Effekten herangezogen, aber mindestens 
eine Farbe muß vorhanden sein. In 
einem kleinen Raum sind Ornamente 
oder gar Blumendessins nicht ange¬ 
bracht, eine leichtere, jedoch künstle¬ 
rische Ansgestaltung der Wände ist da¬ 
her hier nicht mehr am Platze. Neben 
der Hauptsorge der Einrichtung darf 
man den Rahmen, der sie umgibt, nicht 
unterschätzen. 

Nur in einem wohlgefälligen Raume 
kann man sich, ob arm, ob reich, auch 
wirklich wohl fühlen. Imitierter Ge¬ 
schmack, oft bis zur Geschmacklosigkeit 
gesteigert, übertriebener Prunk, der 
Harmonie entbehrende Pracht verfehlen 
ihre Wirkung; das Einfache, gut gewählt 
und den Raumverhältnissen angepaßt, 
schafft Behagen und innere Freude. 

Das beste Programm verliert in ödem, 
nacktem Raum, versewindet, wo das 
Aeußere sich erdrückend breit macht. 
Wo heutzutage Massen verkehren, muß 
das Auge Gefallen, der Körper Wohlbe¬ 
hagen finden. Die Eisenbahnen und 
Dampfer, die Bankhäuser und Ge¬ 
schäftsläden sind beredte Zeugen hier¬ 
für. Im Kinematographentheater soll es 
trotz der Preisunterschiede und der 
verschiedenen Plätze aber keine erste, 
zweite oder dritte Klasse wie bei den 
Waggons geben. Die Aufmachung muß 
überall die gleiche sein, der Unterschied 
darf nur in der Entfernung von der Lein¬ 
wand, eventuell in Vorder- und Rück¬ 
ansicht des Bildes liegen. Es ist eine 
irrige Ansicht, daß zu einer tadellosen 
Aufmachung viel Geld gehört; wer ein 
Theater für Lichtbilder aufzumachen 
und einzurichten versteht, wird besser 
haushalten können, wie jener, der große 
Summen für störenden Tand und Zier¬ 
rat, für schreiende Effekte ausgibt. Doch 


No. 33 


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Seite 27 


1=11=1 Ab September g= 


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No. 33 


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Seite 31 


! “■ “ " “ *" - die - 



y Tierbändigerin 



auch das Gegenteil ist falsch, Geiz oder 
Mangel an dem nötigen Gelde zu rich¬ 
tiger Aufmachung rächt sich, denn jeder 
Silberling bringt Goldstücke ein, wenn 
man es versteht. 

Nicht die Kosten, sondern das Prak¬ 
tische und Zweckentsprechende der Ein¬ 
richtung entscheiden. Das Beste ist nicht 
das Teuerste, das Passendste wird im¬ 
mer das kostbarste ohne besondere 
Kosten bleiben. Aber zwei Gesichts¬ 
punkte sollen vorherrschen. Den einen, 
Komfort, beachten die meisten, wenn 
auch nicht alle, den anderen, künstleri¬ 
sche Anforderungen, kennen die we¬ 
nigsten. Wer ein Lichtbildtheater ein¬ 
richtet, muß vorher mit dem Feldzugs¬ 
plan gegen die Taschen der zukünftigen 
Besucher klar sein, vor allem muß er 
sich in die Lage der Zuschauer, des 
Publikums, hineindenken, dieses im vor¬ 
aus kennen und möglichst genau ein¬ 
schätzen. Nie darf er daran vergessen, 
daß der Besucher, der die Kasse draußen 
verläßt, drinnen sofort, auch ohne noch 
Bilder zu sehen, Befriedigung finden 
soll. Der Durchschnittsbesucher wird in 
Marmorhallen frösteln, in kahlen Räu¬ 
men sich beengt fühlen, er ist aber emp¬ 
fänglich für nicht aufdringliche, wohl¬ 
tuende Eindrücke. Ein reicher Tast¬ 
stich, breite Zugänge, ein bequemer Sitz, 
und vor allem freundlicher Empfang und 
höfliches Entgegenkommen werden ihm 
den etwaigen Mangel an Prunkvollem 
nicht merken lassen. Tritt er durch 
eine Portiere ein und nicht durch eine 
Falltüre, so wird dies einladender auf 
ihn wirken, die ruhige Farbe des Saales 
berührt die Saiten seines Gemüts, wäh¬ 
rend Gleißnerisches sie aufrütteln. Fin¬ 
det er tadellose Bilder, so wirken sie 
mehr auf ihn ein, als die gleichen Vor¬ 
führungen im pompösen Saale. Je hei¬ 
mischer er sich fühlt, um so mehr wird 
er mit Aufmerksamkeit die Bilder ver¬ 
folgen, sein Körper muß ruhen, wenn 
sein Auge arbeitet, sein Geist gefangen 
gehalten wird; um nur ein Detail zu er¬ 
wähnen: ein Beschauer kann des Ge¬ 
nusses an den Bildern nie teilhaftig wer¬ 
den, wenn er befürchten muß, die Zi¬ 
garrenasche des Nachbars oder Hinter¬ 
mannes könne seine Kleidung be¬ 
schmutzen oder in Brand stecken. Im 


-Vorführer- 

mit allen einsdilägigen Arbeiten vertraut, 

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Zuschauerraum haben also neben Bier- 
gläserbehälte^n auch genügend Aschen¬ 
becher zu sein, deren Anbringung aber 
die Gesamteinrichtung und den Anblick 
und Eindruck des Lokales nicht stören 
darf. 

Vieleicht denkt mancher Theaterbe¬ 
sitzer im Sommer darüber nach, ob er 
im Sinne des hier Vorgebrachten nicht 
ohne besondere Kosten „renovieren“ 
müßte. 

Film-Import und Export von Januar 
bis Juni 1912. 

Die deutsche Einfuhr von Films im 
ersten Halbjahr 1912 betrug 123 200 Ko, 
d. h. ca. 17 600 000 m Film. Die amt¬ 
liche Statistik weist hierfür eine Dekla- 
rierung mit Mk. 18 480 000 nach und hat 
darauf einen Zoll von 1 217 000 Mk. ver¬ 
einnahmt. Den Hauptanteil an dieser 
Einfuhr von belichteten und unbelich¬ 
tetem Film hat Großbritannien und 
Frankreich. — Die Ausfuhr betrug 
55 300 Ko, d. s. ca. 7 900 000 m mit einem 
deklarierten Wert von 2 915 000 Mk. 

Die Königliche Loge. 

Ein herrliches Kinematographenthea- 
ter ist soeben fertig geworden. Es ist 
nur noch nicht eröffnet, weil die Aus- 



Wir bitten 

von den Offerten in unserer Zeit¬ 
schrift unter Bezugnahme auf 



Gebrauch zu machen und uns 
bei Ihren Bekannten und 
Freunden 

zu empfehlen. 



stattung der Königlichen Loge noch 
nicht komplett ist. Die Silber- und Gold¬ 
stickerei, mit welcher sie geziert wer¬ 
den soll, ist noch nicht fertig, weil 
Reichswappen und die Wappen des 
Königlichen Hauses kunstvoll ausge¬ 
führt, sehr viel Arbeit geben. Binnen 
kurzem schon wird aber das Publikum 
Zutritt haben zu dem Kinotheater mit 
der Königlichen Loge in — England. 

Gefilmt. 

Wisby schreibt im „Cinema“: „Ich 
will hier die Geschichte zweier armer 
Herrscher des 20. Jahrhunderts er¬ 
zählen. 

Sie langweilten sich daheim und da 
kam beiden der Gedanke, sich eines Ta¬ 
ges zu bestimmter Stunde an einem we¬ 
nig bekannten Orte zu treffen. Aus die¬ 
ser Begegnung würde jeder von ihnen 
vorteilhafte Reklame haben. 

Schon seit langem hat ihnen der 
Zwang der Dinge Schweigen auferlegt, 
sie wollten ins Freie und sich zeigen, so 
wie sie sind. 

Lange Vorbereitungen wurden ge¬ 
troffen, denn die Kinooperateure mu߬ 
ten zugezogen werden und die forderten 
eine festgelegte Stunde. Andererseits 
sollte die Entrevue nur wenige Minuten 
währen, so daß 50 m Film genügen soll¬ 
ten, denn das Sujet dürfte für manchen 
kein Interesse haben. 

Zur bestimmten Stunde trafen sie 
sich. Der eine hatte sich den Schnurr¬ 
bart in Positur bringen lassen, so daß 
dessen Spitzen gen Himmel strebten, 
der andere achtete einfach auf die Fal¬ 
ten seines Anzuges. Man drückte sich 
fest die Hand, als wenn sich zwei 
Freunde nach monatelanger Trennung 
auf dem Boulevard begegnen. Sie er¬ 
kundigten sich nach dem gegenseitigen 
Wohlbefinden und hielten schnell Revue 
über 3—4 Matrosen in ihrer Begleitung. 

Nach einigen konventionellen Phra¬ 
sen, wie „Der Kaiserin geht es gut? . . . 
Die kleinen Prinzen sind wohlauf? . . . 
Jawohl, mein Jüngster macht jetzt eine 
Weltreise . . . noch ein letzter Hände¬ 
druck und dann scheidet man mit dem 
Wunsche eines baldigen Wiedersehens. 

Diese Entrevue, für gewisse Diplo¬ 
maten von großen Folgen, wurde nur 
von zwei Herrschern veranstaltet, um 
der Oeffentlichkeit zu dienen, sie waren 
froh, vor dem Kinematographen sich zu 
begegnen. 

Denn wenn Schauspieler Kaiser und 
Könige darstellen, ist das umgekehrte 
unbedingt richtig. 

Belgischer Kongreß. 

Die A. B. C. in Brüssel, wie die kine- 
matographische Vereinigung dort kurz 
genannt wird, (association beige du cine- 
matographe) veranstaltet anläßlich der 
Ausstellung in Gent im Jahre 1913 da- 






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Seite 32 


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Seite 34 


L • B • B 


No. 33 


selbst den zweiten internationalen Kino¬ 
kongreß, der im Juli oder August statt¬ 
findet. 

Die Ausdehnung, welche die. junge 
Branche genommen hat, der Platz, den 
sie in unseren Gebräuchen und in der 
Industrie einnimmt, die Stellung, die ihr 
im wissenschaftlichen, Unterrichts- und 
kaufmännischen Leben zukommt, die 
theoretischen, praktischen, technischen 
und Verwaltungsprobleme in der Her¬ 
stellung, Vermietung von Films wie im 
Kinobetriebe erfordern eine große Ar¬ 
beit dieses Kongresses. Fast alle Fra¬ 
gen, welche an die Lebensinteressen der 
Branche herantreten, erheischen eine 
eine internationale Regelung oder zu¬ 
mindest Vergleiche der Gepflogenheiten 
in den einzelnen Ländern. Es wurde da¬ 
herfolgendes Arbeitsprogramm aufge¬ 
stellt, an dem Delegierte aller Länder 
mitwirken sollen: 

1. Vervollkommnung der Filmfabrika¬ 
tion, der Apparate und des Mate¬ 
rials, Verwertung der Films durch 
Verkauf und Meite; 

2. Tarife: Verkauf und Verleihung der 
Films, Monopole und ausschlie߬ 
liche Rechte, Zoll und Transport 
von Films, 

3. Gemeinschaftliche und soziale Ar¬ 
beit, Operateurschule, Befähigungs¬ 
zeugnis, 

4. Diverse Methoden des kinemato- 
graphischen Unterrichts, Herstel- 
tische Unterrichtsmethoden, An¬ 
wendung des Kinematographen für 
wissenschaftlache Forschungen und 
höheres Studium; 

5. Autorenrechte, Rechte der Heraus¬ 
geber und der Vertreter, kinemato- 
graphische Unterschleife, Schmug¬ 
gel, Nachahmungen und Vervielfäl¬ 
tigungen, das Ueber- und Nach¬ 
kopieren der Films, die Fälschungen 

6. Moralität der Films und Affichen, 
Zensur, amtliche Archive und Kino¬ 
bibliotheken; 

7. Verordnungen, Sicherheit und Hy¬ 
giene, Versicherungen; 

8. Fachpresse, das Kinojournal etc. 

Zum Vorbild für deutsche Theater¬ 
besitzer. 

Die hervorragendsten Kinoetablisse¬ 
ments in Paris haben, wie uns der hie¬ 
sige Korrespondent des „Courier Cine- 
matographique“ mitteilt, den Beschluß 
gefaßt, vom 13. September 1. J. an ohne 
Rücksicht auf ihre „Konkurrenten“ den 
Vorzugsbilletpreis von 25 Zentimeter in 
Wegfall zu bringen, dafür aber die Sonn¬ 
abende, Sonn- und Feiertage sowie 
deren Vorabende ausgenommen, den 
Eintrittspreis auf 30 Centimes zu er¬ 
mäßigen. 



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sertionen in der L. B. B. :::: 

Die Expedition ier „Lichtbild-Bühne". 


Die Kinder im Kino. 

Wir erhalten folgende Zuschrift mit 
der Bitte um Veröffentlichung: 

Fast immer schüttet man das Bad 
mit dem Kinde aus. In der Antikine- 
matographen- Bewegung ist der Haupt¬ 
trumpf der Vorwurf, das Kino sei un¬ 
moralisch, es wirke verderblich auf die 
Jugend, denn es sei in erster Reihe eine 
Schaustellung für Kinder, denen es für 
billiges Geld Dauervorstellungen biete. 
Dann folgen die unausführbaren Vor¬ 
schläge der Reformatoren, denen das 
Seelenheil der Kinder besonders am 
Herzen zu liegen scheint. 

Und der Kinobesitzer? Er rührt sich 
nicht. Er hätte es so leicht mit Hilfe der 
Fachblätter, mit einem Schlage diese 
Bestrebungen in das richtige Licht zu 
setzen. Wodurch? Durch die Beweis¬ 
kraft der Zahlen. 

In meiner Eigenschaft als Geschäfts¬ 
führer eines Kinos hatte ich täglich 
einen Bericht über die verkauften Bil¬ 


konstatieren: es ist nicht wahr, daß die 
Kinder unter den Kinobesuchern über¬ 
wiegen. 

Wäre es da nicht Pflicht der Kino¬ 
besitzer, eine laufende Statistik über 
den Kinderbesuch in den Kinos einzu¬ 
fordern. Es ist dies keine Preisgabe 
eines Geschäftsgeheimnisses, das sich 
die Konkurrenz zunutze machen könnte. 

Gibt es ein besseres Mittel, die Geg¬ 
ner ad absurdum zu führen, als die Fest¬ 
stellung dessen, wieviel Kinder eigent¬ 
lich auf je 1000 Besucher entfallen? 
Sollte das Ergebnis wider Erwarten den 
Gegnern recht geben, so könnten wir 
aber daraus eine Lehre ziehen. Also: 
an die Arbeit! F. F. 

Eine neue Wand. 

Mit einem gewissen und wohl zu ver¬ 
stehenden Skeptizismus vernimmt der 
Branchekundige von Zeit zu Zeit die 
stereotyp gewordene Mitteilung, daß 
„eine neue Wand“ da ist. 

Speziell die hohen Stromkosten, mit 
denen der Theaterleiter allmonatlich zu 
rechnen hat, waren die Ursache, daß 
sich Chemiker und Techniker mit Eifer 
an die alte, biedere Leinwand, die als 
Projektionsfläche diente, heranmachten, 
um ihr durch Imprägnierungen oder Auf¬ 
trägen der verschiedensten geheimnis¬ 
vollen Mittel neuen Glanz zu verleihen 
und ihre Eigenschaft als lichtspendend 
zu verwandeln. • Seitdem die ersten 
tastenden Versuche praktische Erfolge 
zeitigten und diese als Neuheit an die 
Oeffentlichkeit kamen, da ist es begreif¬ 
lich, daß bis heute der erstmalige Ver¬ 
such nicht als einziger bestehen blieb. 
Im Gegenteil: wir können jetzt bald von 
einer Hochflut „neuerWände“ sprechen, 
denn alle Augenblicke taucht an allen 
Ecken die Siegesnachricht auf, daß wie¬ 
der eine neue Projektionswand das teure 
Licht der verschwenderischen Bogen¬ 
lampe erblickt hat. Die ersten Proben 
in der Praxis fielen im Vergleich zur 


letts zusammen zu stellen. Und ich für 
meinen Teil kann aus diesen Rapporten 


. i 

i* 


alten, verstaubten Leinwand glänzend 
aus, denn das Bild zeigte auf der neuen 


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No. 33 


- die - 

Tierbändigerin 


NELLY, 


▼• •▼• •▼• •▼• 


• 



Wand eine solch hohe Lichtbrillanz, daß 
man getrost die Amperezahl bei der 
Lampe herabsetzen konnte. Der Zweck 
war also erreicht: man ersparte Strom¬ 
kosten. Meist aber zeigte sich dann 
nach einigen Monaten, daß die neue 
Wand ihre lichtsparenden Eigenschaften 
verloren hatte, und man kehrte reumü¬ 
tig zur altbewährten, biederen, unpräpa- 
rierten weißen Wand zurück. 

Vor einigen Tagen ertönte in Berlin 
wieder der Ruf: eine neue Wand ist da! 
Da die Theaterpraxis ständige Wach¬ 
samkeit erfordert, speziell auf dem Neu- 
heiten-Markt, so folgten wir auch die¬ 
sem Ruf. 

In dem neuen, schmucken „Schloß- 
Kinematograph“ in Charlottenburg, 
Schloßstraße 30/31, führte Herr F. W. 
Wimmer in Charlottenburg, Friedrich¬ 
straße 61 I, das Ergebnis ihrer Versuche 
vor. Wir sahen ein silberartiges Präpa¬ 
rat, aufgetragen auf eine Gummifläche, 
die leicht und ohne Schaden zusammen¬ 
gerollt und transportiert werden kann. 
Während bei der Eröffnung des „Schloß- 
Kinematographen“ bei einer Distanz von 
24 Meter mit 30 Ampere Strom auf eine 
gewöhnliche Leinwand ein Bild in der 
ungefähren Größe von 3 m Breite proji¬ 
ziert wurde, gebrauchte eine Perlwand 
24 Ampere und die neue Silberwand nur 
18 Ampere. Die beweiskräftigen Ex¬ 
perimente mit der neuen Wand waren 
so eklatante, daß man diese Erfindung 
unbedingt als gelungen bezeichnen muß 
und auch für Theaterbesitzer empfehlen. 
Als ein weiterer nicht zu unterschätzen¬ 
der Vorteil muß es bezeichnet werden, 
daß die Herstellung der neuen Wand 
außerordentlich billig ist und auch billig 
verkauft werden soll. 

Wir hoffen unseren Lesern recht 
bald Mitteilung machen zu können, 
wann die neue Wand verkauffertig ist. 


□ 


Technisches. 


□ 


tigkeit und Einfachheit ist der folgende: 

Je mehr Zahnräder, die ineinander- 
greifen, ein Mechanismus besitzt, desto 
mehr „tote Bewegungen“ sind vorhan¬ 
den. Sie beeinflussen alle Cylinder, alle 
rotierenden Teile und auch den Mecha¬ 
nismus des Malteserkreuzes. Da keine 
Regulierung erfolgt, ist dieser Einfluß 
auch auf dem projizierten Film be¬ 
merkbar. 

Bei dem solid konstruierten Mecha¬ 
nismus sind alle abnutzbaren Teile und 
Achsen aus sehr widerstandsfähigem 
Stahl. Die Handdrehvorrichtung oder 
der elektrische Motor sind an dem Ge¬ 
stell unter dem Apparat angebracht. Die 
Stabilität der Bilder hängt von der Prä¬ 
zision des Mechanismus des Malteser¬ 
kreuzes ab, dem daher die größte Auf¬ 
merksamkeit gewidmet ist, so daß alle 
Teile genau zugepaßt und hergerichtet 
und nur von bestem Stahl erzeugt sind. 
Die drehbaren Scheiben der Exzentrik 
sind ebenso wie das Kreuz selbst her¬ 
metisch verschlossen und gut geölt, so 
daß sie gegen Staub wie gegen Ab¬ 
nutzung geschützt sind. Die Filmführung 
und das Diaphragma sind höchst einfach 
und genau. Vor allem ist das Einsetzen 
des Films in das Fenster des Mechanis¬ 
mus durch eine Handbewegung möglich, 
die gleichzeitig die Bildgröße genau in 
das Fenster passend regelt, so daß das 
Fenster nicht aus seiner optischen 
Achse bewegt zu werden braucht. 

Der Diaphragmaverschluß befindet 
sich vor dem Objektiv, wo die Licht¬ 
strahlen sich kreuzen, so daß die Be¬ 
leuchtung eine sehr ausgiebige, die Ver¬ 
dunkelung auf das zulässigste Minimum 
reduziert ist. Die Zeitdauer der Ver¬ 
dunkelung und der Bildfortbewegung ist 
immer die gleiche, so daß ein Flimmern 
bei der Projektion sich nicht einstellt. 

Ausgezeichnete Objektivlinsen er¬ 
möglichen die gleiche Schärfe am Rande 
und in der Mitte des Bildes. Die Objek¬ 
tive sind auswechselbar, da nur die 
Röhre festsitzt, so daß verschiedene 


Ein Dauer-Kinematograph. 

Ein guter Mechanismus zur Vorfüh¬ 
rung lebender Photographien ist teuer, 
die Hauptbedingung ist daher, daß die 
dareingesteckte Kapitalsanlage sich 
amortisiere und daß der Apparat dauer¬ 
haft sei, nicht reparaturbedürftig oder 
gar unbrauchbar werde. Ein Malteser¬ 
kreuzapparat von besonderer Dauerhaf¬ 


Bei Bestellungen 

bitten wir freundl. unsere 
Inserenten zu berücksichtigen 
und sich auf unsere Zeitung 
zu beziehen, o o o o o o o 


Brennweiten benutzt werden können. 
Beide Objektivhüllen sind auf Achsen 
verschiebbar, so daß die Entferung des 
Films vom Objektiv geregelt werden 
kann, indem nur der Schraubenkopf be¬ 
wegt werden muß; am richtigen Punkte 
der haarklaren Schärfe wird gehalten, 
die Schraube angedreht und das Objek¬ 
tiv sitzt fest. Das Objektiv für Diaposi¬ 
tive steht mit dem Kinomechanismus in 
keinem Zusammenhang und kann in 
gleicher Weise nach oben und unten 
wie nach links und rechts bewegt 
werden. 

Um das Filmband zu schonen, ist der 
Bewegungsmechanismus derart konstru¬ 
iert, daß kein Teil desselben mit dem 
eigentlichen Bilde des Filmpositivs in 
Berührung kommen kann. Das An¬ 
ziehen und Fortbewegen des Films ge¬ 
schieht durch seitliche, nur genau in 
die Perforation eingreifende Führung, 
so daß ein „Regen“ auf dem Bilde ver¬ 
mieden wird, denn auch ein Staubkörn¬ 
chen kann sich nicht festsetzen, sondern 
gleitet mit durch. 

Das Zerreißen der Perforation durch 
die Fortbewegung, ein Zersplittern des 
Filmrandes ist vermieden, denn die 
Randseiten gleiten in polierten Kanälen, 
werden durch eine auf die Rand-Metall¬ 
teile wirkende Feder gegen das Fenster 
gedrückt, so lange das Bild feststeht, die 
Feder hebt sich los und die Führungs¬ 
kanäle werden frei während der Fort¬ 
bewegung. Daher können auch geklebte 
Stellen stets glatt durchlaufen, so daß 
der Unterschied in der Stärke des Cellu¬ 
loids absolut kein Hindernis bilden und 
der Apparat daher auch nicht leiden 
kann. 

Auf- und Abwickeln des Film ge¬ 
schehen automatisch; ist die Vorführung 
zu Ende, so rollt sich der Film, ebenso 
wie die Notenrollen in den elektrischen 
Spielwerken, durch eine Hebelstellung 
automatisch wieder um, ohne das 
Fenster des Mechanismus zu passieren. 

Trotzdem sind die Filmrollen stets in 
Feuerkassetten, als Schutz gegen Brand¬ 
gefahr, aber auch gegen Staub, so daß 
sich ein solcher beim Umrollen nicht am 
Film festsetzen kann. 

Jeder Fachmann wird zugeben, daß 
der solcher Art konstruierte Apparat 
nach menschlicher Berechnung in des 
Wortes umfassendster Bedeutung ein 
wirklicher Dauerapparat ist. Nur un¬ 
wesentliche Teile, Kondensor- oder Ob¬ 
jektivlinsen, können brechen, wogegen 
es keinen Schutz gibt, das wirkliche 
Wesen des Kinomechanismus ist nach 
Möglichkeit gesichert und geschützt. 

Ein neuer Epidiaskop. 

Mit diesem Namen bezeichnet man 
einen Apparat, der es ermöglicht, von 
gewöhnlichen, undurchsichtigen Gegen¬ 
ständen Lichtbilder auf eine weiße Lein- 





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Kückert, 2 Bände, geb.. . 4 - 
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Seite 43 


wand oder Wand zu projezieren. Die 
gewöhnlichen Projektionsapparate, de¬ 
ren einfachster als Kinderspielzeug den 
Namen Laterna magica führt, sind ja be¬ 
kannt. Sie erfordern jedoch durchsich¬ 
tige Glasbilder. Das Epidiaskop proje¬ 
ziert jedoch einen Hausschlüssel, die 
Seiten aus einem Buch, eine menschliche 
Hand, kurz und gut, alles, was man in 
den Apparat legt, wenn es nur klein ge- 
nung ist, um eingeführt zu werden. Diese 
Apparate waren bisher jedoch sehr 
teuer und umständlich und daher wenig 
verbreitet. Jetzt ist ein neues Kugel¬ 
epidiaskop konstruiert worden, das in 
mehrfacher Hinsicht einen Fortschritt 
bedeutet. Als Lichtquelle gelangen 
elektrische Glühlampen zur Verwen¬ 
dung, die mit Leichtigkeit an jede elek¬ 
trische Lichtleitung eingeschaltet wer¬ 
den können. Durch die kugelförmige 
Ausbildung des Beleuchtungsraumes 
wird eine sehr wirksame Bestrahlung 
des wiederzugebenden Gegenstandes er¬ 
zielt, so daß die Bilder verhältnismäßig 
hell werden, und schließlich ist der 
Apparat sehr handlich und leicht. Er 
kann mit einer Hand gehoben und auf 
die Buchseite, die wiedergegeben wer¬ 
den soll, einfach aufgesetzt werden. Er 
läßt sich außerdem auch mit Hilfe eines 
besonderen Ansatzes als gewöhnlicher 
Projektionsapparat für Diapositive ver¬ 
wenden. 



Ein wichtiger Spruch der Berliner 
Handelskammer. 


In der Filmbranche ist es im Verkehr 
zwischen Filmverleihern üblich, die 
Films spätestens einen Tag vor Beginn 
der Mietszeit dem bestellenden Film¬ 
verleiher zu liefern, damit dieser sie ge¬ 
gebenenfalls nach außerhalb versenden 
kann. 



Aufnahmeapparate. 

L'appareil de prise de vues cine- 
matographiques. Vierte Konferenz von 
E. Kreß im Syndikat der Autoren und 
Schriftsteller. (Paris, Charles-Mendel, 
Preis 85 Pfg.) Wehmut beschleicht uns 
beim Lesen dieses Werkes, das so recht 
deutlich klarlegt, wie arm unsere, die 
deutsche Fachliteratur ist. Warum 
haben wir keine Broschüre, in der auf 
nicht einmal 60 Oktavseiten Wesen und 
Geschichte der Kinematographie, vor 



allem aber eine Aufzählung aller renom¬ 
mierten (französischen) Aufnahmeappa¬ 
rate, deren System und Vorzüge, ohne 
anderer Reklame, als der Namenszug 
esd Fabrikanten, eine Erläuterung des 
hier fast gänzlich unbekannten Sphe- 
roscope, eine Quintessenz des Wissens¬ 
werten über das Kinoobjektiv, den Ver¬ 
schluß und die Blende, sowie eine Anlei¬ 
tung, wie man Aufnahmen zu machen 
hat, enthalten ist? Es ist beinahe un¬ 
glaublich, dieser ausgedehnten, viel und 
vielerlei Wissen enthaltenden Materie 
auszugsweise das Wichtigste, Unerlä߬ 
liche zu entnehmen und es in so allge¬ 
mein faßlicher und interessanter Weise 
ohne Schmuck, aber auch ohne Verbrä¬ 
mung wiedergeben zu können. Ein 
solches Werk vermehrt die Liebe zum 
Kinoberufe, es muß aber auch Prose- 
lyten machen, denn es ist ein packendes, 
nicht genug oft zu überlesendes Lehr¬ 
buch, vor allem das Muster eines öffent¬ 
lichen Vortrags. Wie müßte man es 
loben, wenn es den deutschen Verhält¬ 
nissen angepaßt, entsprungen wäre. 



Ica-Aktiengesellschait Dresden. 

Zwei neue Konstruktionen von Theater- 
Kinematographen bringt die Ica-Aktiengesell- 
schaft auf den Markt. Der „Lloyd"-Kinemato- 
graph ist das Ergebnis sorgfältiger Arbeit und 
eingehender Versuche und am besten imstande, 
allen Anforderungen zu genügen, die an eine 
stabile Theatermaschine gestellt werden. 

Infolge der Verwendung von nur ausgesucht 


f [utem Material und einer außerordentlich pein- 
ichen Sorgfalt bei der Herstellung jedes ein¬ 
zelnen Teiles ist es gelungen, einen Apparat zu 
schaffen, der nicht nur ein vollkommen ruhiges, 
flimmerfreies Vorführen ermöglicht, sondern bei 
dem auch die Abnutzung der am meisten in Mit¬ 
leidenschaft gezogenen Teile auf das denkbare 
Mindestmaß herabgesetzt ist. Während der 
Hauptteil des Apparates aus Gußeisen besteht, 
sind die Zahnräder, Transporträder, Wellen und 
das Malteserkreuz aus dem besten Stahl. Die 
Wellen laufen in sehr langen Lagern, die aus 
einer besonderen Komposition hergestellt wer¬ 
den; hierdurch wird dem Fabrikat eine bisher 
unerreichte Ausdauer verliehen. Die Filmtür, 
unter der das Filmband hindurchläuft, ist mit 
federnden, polierten, leicht auswechselbaren 
Stahlkufen versehen. An dieser Stelle, wie an 
allen anderen, an denen das Filmband über 
Metallteile des Apparates hinschleift, sind Vor¬ 
richtungen getroffen, die es verhindern, daß an¬ 
dere Teile als lediglich die Ränder des Film¬ 
bandes mit dem Apparat in schleifende Berüh¬ 
rung kommen. Wir heben hervor, daß unser 
Konstruktion die Möglichkeit gewährt, an Stelle 
der oben erwähnten Stahlkufen solche mit aus¬ 
wechselbaren Filzeinlagen zu verwenden, ein 
Vorzug, der hinsichtlich Schonung der Schicht 
bei der Vorführung neuer Films außerordentlich 
wertvoll ist. Beim Schließen der Filmtür wird 
der Film durch zwei federnde Druckrollen in 
einem vollen Halbkreis so um die Schalttrom¬ 
mel herumgedrückt, daß auf jeder Seite des 
Filmbandes acht Zähne in die Perforation ein- 
greifen. Diese neue Vorrichtung setzt die Ab¬ 
nutzung der Films auf das überhaupt mögliche 
Mindestmaß herab, ein Vorteil, der nur diesem 
Apparat eigen ist. Der automatische Aufwickler 
wird durch Kegelräder mit biegsamer Verbin¬ 
dungswelle zwangläufig angetrieben. Das Ge¬ 
triebe des Malteserkreuzes ist in ein Oelbad 
eingebaut. Durch das damit erreichte ununter¬ 
brochene Schmieren wird die Abnutzung dieser 
Teile weitgehend vermindert und ein vollkom¬ 
men ruhiger Gang gewährleistet. Die Stift¬ 
scheibe des Malteserkreuzgetriebes besteht aus 
glashartem Stahl und ist infolgedessen von einer 
außerordentlichen Ausdauer. Die automatische 
Feuerschutzklappe wird in bewährter Weise 
durch einen kräftigen Gewichts-Zentrifugal- 
Regulator betätigt, der bei gefahrdrohender 
Verlangsamung des Ganges oder bei Stillstand 
des Apparates die Klappe schließt, so daß die 
Lichtstrahlen den Film nicht mehr treffen und 
entzünden können. Ein sehr wesentlicher Vor¬ 
zug des Apparates liegt in der Anordnung 
einer selbsttätigen Bremsvorrichtung, die den 
Gesamtmechanismus augenblicklich stillsetzt, 
sobald der Film reißt. Dadurch wird ver¬ 
mieden, daß bei eintretendem Reißen der Film 
führungslos weiterläuft und Beschädigungen er¬ 
leidet. Gleichzeitig schließt in diesem Falle 
der Regulator durch den plötzlichen Stillstand 
augenblicklich die Feuerschutzklappe. Die 
Kurbel des Apparates ist mit Freilauf ausge¬ 
rüstet, bleibt also stehen, wenn der Apparat 
durch Motor angetrieben wird. Hierdurch ist 
jeder Teil |ftes Apparates während des Betriebes 
zugänglich \Uid ein ruhiger Lauf gewährleistet. 
Das Lichtgehäuse ist mit einer automatischen 
Vorrichtung für feststehende Projektion ver¬ 
sehen. Diese Vorrichtung ist so konstruiert, 
daß der Operateur den Diapositivbildrahmen 
schon in den Bilderkanal einsetzen kann, wäh¬ 
rend der Film noch läuft. Sobald das Lichtge¬ 
häuse vor das Diapositiv-Objektiv geschoben 
wird, fällt der Diapositivbildramen von selbst 


Mi E L LY y Tierbändigerin J 









Seite 44 


Nr. 33 


L • B • B 


NF"I I V —- die -R 

IlLLLT) Tierbändigerin K 




vor den Kondensator. Wird das Gehäuse dann 
nach vollzogenem Einlegen des neuen Films 
wieder in seine ursprüngliche Stellung zurück¬ 
geführt, so gleitet der Rahmen wiederum von 
selbst nach unten und gibt sofort die Lichtöff¬ 
nung für die Filmvorführung frei. Es ist aber 
auch möglich, beliebig viple Diapositive hinter¬ 
einander zu projizieren, ohne das Lampenhaus 
hin- und herzuschieben. Eine wesentliche Ver¬ 
einfachung in der Bedienung liegt in der Aus¬ 
führung einer selbsttätigen Lampenverschiebung 
beim Uebergang von Kino- zu Diapositivprojek¬ 
tion bezw. umgekehrt. Eine weitere noch wich¬ 
tigere Vereinfachung in der Bedienung und Ver¬ 
besserung in der Lichtausnutzung wird erreicht 
durch die neue „gleichzeitige Licht- und Bild¬ 
verstellung", die es gestattet, das Bild ohne 
irgendwelche Regulierung der Lampe mit einem 
Handgriff augenblicklich im Rahmen zu zen¬ 
trieren. — Außerdem bringt die „Ica" einen 
zweiten Apparat „Nelson" heraus, der sich wie¬ 
der durch seine besondere Einfachheit aus¬ 
zeichnet und für weniger große Theater Ver¬ 
wendung finden soll. Die Stabilität und die 
sonstigen Vorzüge dieser Apparat-Konstruktion 
machen auch dieses Modell sehr empfehlens¬ 
wert. 

Der Ulk im Film. 

Das kinematographische Witzblatt ist ge¬ 
schaffen. Die Firma Duskes G. m. b. H. verfiel 
auf den originellen Gedanken, eine Filmserie 
herauszubringen, die jede Woche eine Anzahl 
kurzer, scharf pointierter, voneinander unab¬ 
hängiger Sujets darbieten wird. Wir hatten Ge¬ 
legenheit, einige Probenummer zu sehen und wir 
begrüßen diese Neuerscheinung, die ein neues 
Kapitel in der Geschichte der Kinematographie 
bedeutet. 

„Ulk im Film" haben seine Schöpfer dieses 
kinematographische Witzblatt getauft und wir 
können bestätigen, daß der Titel ganz vortreff¬ 
lich gewählt ist. Da sehen wir in rascher 
Reihenfolge mit verschwenderischer und kunst¬ 


gerechter Regie dargestellt, Scherze, amüsante 
Einfälle, die oft der scharfen Satire nicht ent¬ 
behren. Da werden menschliche Schwächen 
verspottet, die alte Jungfer, der Protz, der un¬ 
glückliche Liebhaber, der Pantoffelheld und 
eine Reihe der komischsten Erscheinungen des 
irdischen Lebens werden da auf den heiteren 
Pranger des Humors gestellt und wir haben nur 
das Gefühl, wenn eine Nummer mit seinen 150 
Metern rasch vorbeifliegt, — „schade, daß es 
schon zu Eftde ist!" 

Wir sind der Meinung, daß „Der Ulk im 
Film" neben den längeren humoristischen Su¬ 
jets des kinematographischen Marktes eine ganz 
hervorragende Zukunft hat. Denn er ist für alle 
Schichten des Publikums geschaffen, jedes 
Publikum wird Gefallen daran finden, denn es 
ist ein angenehmer Zeitvertreib und selbst zwi¬ 
schen den spannendsten Dramen und anderen 
Programmstücken wird er durch seine drollige 
Fassung angenehm auffallen. Es ist sicher an¬ 
zunehmen, daß die Firma Duskes G. m. b. H. 
mit der aparten Idee den Vogel abschießen 
und da sie jede Woche eine neue Serie 
herausbringen wird, kann „Der Ulk im Film" 
in kurzer Zeit zu den populärsten kinemato¬ 
graphischen Erscheinungen zählen. Als beson¬ 
deres Verdienst rechnen wir dieser Neuerschei¬ 
nung an, daß sie auf deutschem Boden ist und 
somit der vaterländischen Kinematographie alle 
Ehre macht. 

Wir behalten es uns vor, auf die weitere 
Entwicklung dieses neuen Gedankens noch ge¬ 
legentlich zurückzukommen. 

Die Kinematographie im Festspiel der Krupp- 
Jahrhundert-Feier. 

Das große Jubiläumsfestspiel, das auf dem 
Programm der letzten Essener Kaiser tage stand, 
mußte der Trauer über die Katastrophe auf der 
Zeche Lothringen weichen. Jeder, der Gelegen¬ 
heit gehabt hat, einen Einblick in die Ent¬ 
würfe zu tun, oder die Vorarbeiten zu diesem 
Festspiel, für das so yiele namhafte Künstler 


gewonnen worden sind, zu beobachten, 4 er wird 
gewiß bedauern, daß die Aufführung dieses neu¬ 
artigen Werkes verschoben werden mußte. 
Wohl liegt für die Beteiligten ein Trost in dem 
Gedanken, daß es nun zum ersten Programm¬ 
punkt einer besonderen, wohl in hellere Tage 
fallenden Feier werden wird. 

Daß in diesem Festspiel auch der Kinema¬ 
tographie ein großer Raum gewährt wurde, 
haben wir unseren Lesern schon mitgeteilt. 
Weniger bekannt dürfte die Rolle sein, die die 
Filmkunst in diesem festlichen Werke spielt. 
Wer den Entwurf des Festspiels auch nur flüch¬ 
tig übersieht, wird gerne zugeben, daß die 
Lichtbildkunst hier berufen ist, als eine gleich¬ 
berechtigte Kunst mit anderen Künsten zusam¬ 
men zu wirken, daß ihr die schwersten und 
schönsten Aufgaben zugefallen sind und daß in 
diesem Festspiel die Kinematographie vor der 
Oeffentlichkeit eines kleinen aber auserwählten 
Kreises vor hohen und höchstgestellten Persön¬ 
lichkeiten den höchsten Platz einzunehmen be¬ 
rufen ist, der ihr je zugewiesen wurde. Noch 
bei keiner Gelegenheit sind die Rollen in so 
vorurteilsloser Weise zwischen der Dichtung, 
der Bühnenkunst und der Lichtspielkunst ver¬ 
teilt worden, denn noch nie ist eine Aufgabe an 
die Kunst her angetreten, die, wie es hier der 
Fall ist, die Anwendung der Kinematographie 
in vollem Maße zu einer Notwendigkeit machte. 

Im ganzen westlichen Deutschland weiß 
man, daß die Düsseldorfer Künstler, wenn man 
so sagen darf, eine Festspielkultur besitzen. Die 
großen Feste des Künstlervereins Malkasten, 
die jährlich stattfindenden Redouten, die durch 
Festspiele eingeleitet werden, haben sicher 
Düsseldorfer Künstlern Gelegenheit gegeben, 
sich als Festspielregisseure vorzüglich aüszu- 
bilden. Der bekannte Lehrer an der Düssel¬ 
dorfer Kunstakademie Professor Klaus Meyer, 
der die Entwürfe zu dem großen Jubiläumsfest¬ 
spiel des Hauses Krupp erdacht, macht dieser 
Düsseldorfer Festspielkultur alle Ehre, auch 
wenn der Weg, den er hier betritt, durchaus neu 
ist. Daß ein ausübender Künstler, dessen Auge 
an Farbenpracht gewöhnt ist, die einfarbigen 
Filmbilder zuerst neben die oder besser mitten 
in die ganz frei geschaffenen und das farben¬ 
frohe Leben atmenden Bühnenbilder hinein¬ 
stellt, muß zunächst wunder nehmen. Bedenkt 
man aber, welcher Riesenstoff in kaum einer 
Stunde bewältigt .werden soll, so erkennt man 
leicht die zwingende Notwendigkeit, Licht¬ 
bildervorführungen in dieses Festspiel einzu¬ 
schalten. 




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No. 33 


^“- — - - ” - die-K 



■ Tierbändigerin K 


Selbstverständlich hatte der Schöpfer des 
ganzen Festspielgedankens die Freiheit, zwi¬ 
schen einer weniger gründlichen und sachlichen 
Behandlung des Stoffes unter Verwendung alle¬ 
gorischer Figuren und anderer dekorativer 
Mittel und einer in das Wesen des Gegen¬ 
standes eindringenden, den Stoff in seinem be¬ 
sonderen Charakter zur Geltung bringenden 
Kunstwerke zu wählen. Es ist ein Verdienst 
des Schöpfers dieses Festspiels, daß er von 
vornherein den Gedanken nicht aufgab, die her¬ 
vorragendsten Momente der Entwicklung des 
Hauses Krupp und des jetzigen Riesenwerkes 
durch klare Anschaulichkeit zu vermitteln und 
die wahre, doch gewiß im Sprödesten dieses 
Stoffes verborgene Größe der Kruppschen Ar¬ 
beit nicht in einer Anhäufung von pomphaften 
Allegorien, schwungvollen Phrasen und farben¬ 
prächtigen Bildern zu ersticken, Aufgaben wie 
diese werden der Festspielkunst noch oft ge¬ 
stellt werden, und überall, wo der gute Wille 
zu einer tieferen und nachhaltigen Wirkung 
vorhanden ist, wird man aus dem Jubiläums¬ 
festspiel des Hauses Krupp zu lernen wissen. 

Die durch die Kinematographie vermittelte 
Wahrheit aus der Hand der Bühnendichtung — 
ist das Prinzip diese eigenartigen Fest¬ 
spiels, Die Bühne übernimmt da ihre natürliche 
Rolle, den großen dichterischen Gedanken und 
Worten Plastik zu verleihen und ein festliches 
Leben einzuhauchen. Die Kinematographie zeigt 
die Visionen, die die Worte der auf der Bühne 
auftretenden Figuren hervorrufen: Bilder aus 
der schlichten Familiengeschichte der Krupps, 
aus den Anfängen des Gußstahlwerkes, von 
Empfängen und Besichtigungen, von der sich 
entwickelnden Größe des Werkes und schlie߬ 
lich Bilder aus der Technik, die keine Bühne 
zu schaffen vermag, und der keine Dichtung mit 
Worten gerecht werden kann. Die Bedienung 
eines modernen Krupp-Geschützes und der 
Stapellauf eines Kriegsschiffes, das sind Visio¬ 
nen in diesem Festspiel, die in ihrer schlichten 
Treue und Wahrheit der Bühne nur das Recht 
bestätigen, Großes von einem großen Werke zu 
sagen und den Erfolg der Arbeit mit festlichen 
Jubelchören zu feiern. Hier, wo die Kunst 
mitten in das Leben hineintritt, wo ihr die Auf¬ 
gabe zufällt, dem modernen Heldentum, wie es 
die Industrie kennt, gerecht zu werden, da kann 
sie der Mitarbeit der Filmkunst nicht entraten. 
Daß dies ein großer Stab von Künstlern erkannt 
und in praktischer Arbeit erprobt hat, das gibt 
der Krupp-Jahrhundertfeier ihre Bedeutung für 
die Kinematographie, 


Um auch in der Verwendung des Film¬ 
bildes zu so hohen künstlerischen Zwecken die 
nötige fachmännische und verständnisvolle Un¬ 
terstützung zu finden, brauchte nicht lange ge¬ 
sucht zu werden, Die Düsseldorfer Filmmanu¬ 
faktur, die schon so oft mit Düsseldorfer 
Künstlern zusammengearbeitet hatte, wurde 
mit den kinematographischen Vorarbeiten be¬ 
traut und ihr wurde auch die Vorführung der 
Films übertragen. Die ausgezeichnete Aus¬ 
führung der Filmaufnahmen, für die in Essen ein 
besonderes Aufnahmetheater errichtet wurde, 
gereicht der Düsseldorfer Film-Manufaktur zur 
Ehre und wird viel dazu beitragen, die hier ver¬ 
wandte Lichtbildtechnik als eine wirkliche 
Kunsttechnik zur Geltung zu bringen. 

Wie wir vernehmen, wird das einzigartige 
Jubiläumsfestspiel am 1. Oktober d. Js. in der 
Villa Hügel aufgeführt. In Anbetracht der 
außerordentlichen Vorarbeiten, die die Ange¬ 
hörigen des Werkes Krupp gemeinsam mit be¬ 
deutenden Künstlern leisteten, um das Fest¬ 
spiel vorzubereiten, und in der Ueberzeugung, 
daß es sich hier um eine hervorragende Veran¬ 
staltung im Programm der Krupp-Jahrhundert- 
Feier handelt, hat der Kaiser sein Erscheinen 
zu dieser Aufführung in Aussicht gestellt. 

Neue Gründungen. 

Ganz besonders in letzter Zeit interes¬ 
sierte sich auch das deutsche Kapital, mehr wie 
bisher für die Film-Fabrikation. Daher ent¬ 
standen in rascher Folge einige neue Film- 
Fabriken. Heute können wir die Bildung der 
Eiko-Film-Gesellschaft m. b. H. mitteilen, die 
ihren Sitz in dem neuen Bureauhaus Friedrich¬ 
straße 224, — also direkt im sogenannten Film- 
Viertel von Berlin — genommen hat. 

Im selben Hause finden wir bereits die be¬ 
kannte Verleih-Firma M. Christensen G. m. b. H. 
vertreten, so daß diese Bureauhaus ein richtiges 
Filmhaus zu werden verspricht. 

Die Direktion der Eiko-Film-Ges. liegt in 
den Händen bereits bekannter Fachleute. Die 
künstlerische Regie ist Herrn Max Mack 
unterstellt, der unserer Branche durch seine 
jüngsten Schöpfungen bestens bekannt gewor¬ 
den ist. 

Die Eiko-Film-Gesellschaft wird in der 
Hauptsache das moderne dramatische Sujet in 
vollendeter Feinheit pflegen und sich bemühen, 
von jeder Effekthascherei und Sensationslust 
frei zu bleiben, um dagegen den Wert des Su¬ 
jets durch Inhalt und individuelle Darstellungs¬ 
kunst zu heben. Neben dramatischen Films 
sollen natürlich auch vorzügliche komische 


Sujets geschaffen werden. Ferner plant man 
die Herausgabe wertvoller Naturaufnahmen, 
über deren Internas zu plaudern wir heute noch 
nicht in der Lage sind. 

Da die Eiko-Film-Gesellschaft auf gesunder 
finanzieller Basis errichtet wurde und namhafte 
Kapitalisten der Gründung nahe stehen, so 
dürfen wir von dieser jüngsten Filmfabrik eine 
kraftvolle und vielversprechende Entwickelung 
erwarten. 

Für unsere Leser dürfte es ferner noch von 
Interesse sein, daß das im gleichen Hause be¬ 
findliche Cafe Trocadero gleichzeitig zu einer 
Kinobörse ausgestaltet werden soll. Der In¬ 
haber des Cafes will den Kinoleuten weit¬ 
gehendst entgegenkommen und ihnen Gelegen¬ 
heit bieten, ihre Geschäfte unmittelbar im Cafe 
abwickeln zu können und sollen in Zukunft 
nicht nur passende Schreibgelegenheiten, son¬ 
dern auch mehrere schallsichere Telephonzellen 
mit Telephonanschluß zur Verfügung stehen, um 
so von diesem neuen Mittelpunkte des Film- 
Viertels schnell alle in Frage kommenden Ge¬ 
schäftsverbindungen zu erreichen. 


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Am 14. September erscheinen: 

Dramatisch. Geld und Herz. (390 m.) 
Komödie. Moderne Kinder. (281 m.) — Na¬ 
poleon, Fritzchen und die Kosaken. (305 m.) 

Humoristisch. Zigoto in den Flitterwochen. 
(133 m.) 

Naturaufnahmen. Sarajevo, (123 m.) — Die 
Königin der Blume. (102 m.) 


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Am 21. September erscheinen: 

Am Grabe des Kindes. (314 m.) — Ein 
Täuschungsversuch. (191 m.) — Der 
überlistete Boxer. (146 m.) 

Vom Heizer zum Lokomotivführer. (338 
m.) — Der neue Arzt. (351 m.) — Was 
der Kutscher sah. (350 m.) — Ein Kind 
gesucht. (155 m.) 

» Der Gefahr entronnen. (316 m.) — Ara¬ 
ber-Liebe. (331 m.) — Töpfer am Nil. 
(109 m.) 

B & C Der tapfere Soldat. (293 m.) 

Empire. Durban. (88m.) 


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(Novelle. 198 m.) — Der Kinoschauspieler. (Ko¬ 
mödie. 225 m.) — Grabmäler der Kalifen. (Na¬ 
turaufnahme. 101 m.) — Kiekebusch Universal¬ 
erbe. (Humoreske. 158 m.) 

Deutsche Mutoskop- und Biograph-Gesellschaft 
Berlin SW. 

Noch selten hat ein Film nicht allein in 
Fachkreisen, sondern auch im Publikum selbst 
soviel Aufsehen und Sympathie hervorgerufen, 
wie die neueste Erscheinung der Mutoscope 
„Karl Theodor Körner“. Ein historisches Le¬ 
bensbild wird uns hier vor Augen geführt. Die 
alte in die Geschicke Deutschlands so tief ein¬ 
schneidende Zeit wird in dem Film neu belebt 
und für die Nachwelt rekonstruiert. Weder 
Kosten noch das Aufgebot militärischer Kräfte 
wurden gescheut, um diesen Film vollkommen 
und zu einem Film zu gestalten, der allerseits 
anerkannt wird. Es ist wohl auch nach den Be¬ 
sprechungen seitens der Tagespresse nach der 
ersten Vorführung in den Räumen der Mutos¬ 
cope kein Zweifel, daß die Aufgabe glänzend 
gelöst wurde. In der Szenerie wie im Aufbau 
des ganzen Motives ist der Film wunderbar ge¬ 
lungen und wird unzweifelhaft viele zu Freun¬ 
den der Kinematographie machen, die bisher 
der lebenden Lichtbilderkunst kein Interesse 
entgegen bringen konnten. Für Separat-Schul- 
vorstellungen ist das Sujet glänzend geeignet 
und hat daher einen ständigen bleibenden Wert. 
Wir haben den Film schon oft genug zum 
Ankauf empfohlen und können nur immer wieder 
Veranlassung nehmen, darauf hinzuweisen. 

Eiko-Kilm-G. m. b. H„ Berlin SW. 48. 

© Hungrige Hunde. Max ist 

mit seiner erstklassigen Hunde¬ 
nummer für das Spezialitäten¬ 
theater der Stadt engagiert, 
Allein alle Erfolge bedeuten für 
ihn kein Glück, drücken ihn 
doch ständig Schulden, die seine 
Frau macht; denn Hanni, das kapriziöse Frau¬ 
chen, kann sich absolut nicht einschränken. 
Seine Gläubiger bedrängen den Artisten in der 
ärgsten Weise. Sie kommen sogar ins Theater 
und bei der Auszahlung der Gage wird ihm die 
Mitteilung, daß alles bereits gepfändet ist. Ver¬ 
zweifelt kehrt Max in sein Heim zurück, allein 
bei Hanni findet er kein Verständnis für seinen 
Kummer. Als er ihr Vorhaltungen über ihren 
Leichtsinn macht, wendet sie ihm den Rücken 
und verläßt das Zimmer. Und nach einer Weile 
bringt ihm das Mädchen einen Brief, worin 
Hanni ihm mitteilt, daß sie die Sorgen zu er¬ 
tragen nicht länger gewillt sei und ihn verlasse. 
— Hanni begibt sich darauf zu einer Theater¬ 
agentur und erhält auch sofort ein Engagement 
an ein Kabaret, wo sie großen Erfolg hat. 
Mittlerweile ist Max mit seiner Miete im Rück¬ 
stände geblieben und wird exmittiert. Obdach¬ 
los irrt er mit seinen Hunden umher. Mitleidige 
Dorfbewohner geben ihm und seinen Tieren 
Speise und Trank. Schließlich ist er aber doch 
dem Hunger preisgegeben, und als er eines 
Tages sich im Walde lagert und ihn die Müdig¬ 
keit übermannt, verlassen ihn seine Hunde, um 
sich Nahrung zu suchen. Als er erwacht, be¬ 
merkt er zu seinem Entsetzen, daß er allein ist. 
Er läuft nach dem Gemeindeamt des kleinen 
Ortes, doch auch hier kann man ihm keine Aus¬ 
kunft über den Verbleib seiner Tiere geben. 
Die Hunde haben indessen durch einen Zufall 
die Spur ihrer Herrin gefunden und durch Ver¬ 
mittlung ihrer Freunde findet Hanni mit den 
Hunden ein Engagement an einem Vari6t6. Von 
aller Welt verlassen, ergibt sich Max dem 
Trünke und streift von Ort zu Ort. So kommt 
er auch in die Stadt, in der Hanni arbeitet und 
auf einem ausgehängten Plakate erkennt er 
seine Hunde. Von den widerstreitendsten Emp¬ 
findungen gepackt, stürmt Max in das Theater, 
der Bühne zu. Schon ist er die wenigen Stufen 
hinauf, da reißt man ihn zurück, denn man hält 


ihn für einen Wahnsinnigen. Max fällt rittlings 
hintenüber und mit zerschmetterten Gliedern 
bleibt er am Boden liegen, während Hanni sich 
über seine Leiche wirft. 


rr 

Neu-Eröffnungen 

A 

LJ 

und Eintragungen. 

V 


Altona. Das Bethsche Gebäude, in dem sich 
das Cafe-Restaurant zum Hauptbahnhof be¬ 
findet, ist für 200 000 Mark an eine Hamburger 
Gesellschaft verkauft worden, die das Gebäude 
niederreißen und einen Neubau mit Cafe, 
Restaurant und Kinotheater errichten lassen 
will. 

Ansbach. Hier eröffnet am 17. August Herr 
Direktor Zindler, der frühere Besitzer vom 
Kaiser-Theater in Bremen und Gründer der 
Bremer Lichtspielgesellschaft, im Hotel „Zum 
Walfisch" unter dem Namen „Apollo-Theater" 
ein großes, modernes Lichtspielhaus. 

Berlin. Im Hause Müllerstr. 36 eröffnet 
Ende September nicht, wie gemeldet, Herr C. 
Krause, sondern Herr Max Steidl unter dem 
Namen Steidl-Kino ein Kinotheater. Herr 
Krause ist der Besitzer des Grundstücks. 

Berlin. Karl Zimmermann, Alexanderstr. 
12b, eröffnet 1913 daselbst ein Kino-Theater. 

Berlin. L. Silberstein, hier, Wielandstr. 12, 
eröffnet 1. Oktober Uhlandstr. 40 ein Kino- 
Theater. 

Berlin. Im Handelsregister ist die Firma 
„Augusta-Lichtspiele", Direktion Lutz u. Mer- 
tins, Charlottenburg, Kaiserin Augusta-Allee 88a 
als G. m. b. H. eingetragen worden. 

Berlin. E. B. Kinsila, hier, Nollendorfplatz 
4, errichtet daselbst Ende 1912 ein Kinotheater 
unter dem Namen „Nollendorf-Theater". Das 
Grundstück liegt direkt gegenüber den bekann¬ 
ten „Lichtspielen" im Mozartsaal. 

Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung: 
Film-Aufnahme-Gesellschaft (mit beschränkter 
Haftung (Fag.) Deutscher Künstlerfilm. Sitz Ber¬ 
lin, Gegenstand des Unternehmens: Die Her¬ 
stellung und Verwertung kinematographischer 
Aufnahmen, Vertrieb solcher und verwandte 
Geschäfte, sowie die Beteiligung an solchen 
und ähnlichen Unternehmungen. Das Stamm¬ 
kapital beträgt 20 000 Mk. Geschäftsführer: 
Kaufmann Siegmund Singer zu Berlin-Schöne- 
berg. 

Bürstadt b. Worms. Das Kinematographen- 
Theater bei Molidor am Marktplatz, Inhaber 
Jakob März, besteht nicht mehr. Das am hiesi¬ 
gen Platze befindliche Kino firmiert Saalbau 
Kino, Inhaber Adam Mallig. 

Celle. Ad. Dammann eröffnete hier Zöllner¬ 
straße 35 das Concordia-Theater. 

Coburg. Herr Kinematographenbesitzer 
Scheller hier hat von Herrn Sattlermeister Her¬ 
zog dessen Geschäftshaus in der Judengasse ge¬ 
kauft, um dortselbst einen neuzeitlichen Kine- 
matographen mit Erfrischungsraum als Zweig¬ 
geschäft zu seinem gegenwärtigen Etablissement 
einzurichten. Herr Scheller hat die kinemato- 
graphische Einrichtung des Weltspiegel gekauft 
und wird diese für sein neues Geschäft ver¬ 
wenden, 

Fürth i. B. Herr Karl Max Reder, Hirschen- 
str. 4, eröffnet Ende September das „Royal- 
Theater". 

Hannover. Handelsgerichtliche Eintragung: 
Astoria, Theater-Lichtspiele, Heinrich Bötger: 


Das Geschäft ist auf den Kaufmann Friedrich 
Tedrahn übergegangen und hat derselbe die 
Firma geändert. Die Firma lautet jetzt Astoria, 
Theater-Lichtspiele, Friedrich Tedrahn. 

Mülhausen i. Eis. Es wurde mit dem Bau 
eines großen Lichtbildtheaters begonnen, das 
die Continental-Kino G. m. b. H. in einem sehr 
geräumigen Hofe der Wildemannsstraße errich¬ 
ten läßt. 

Mittweida. In Mittweida ist das im Privat¬ 
besitz befindliche sogen. Stadttheater jetzt in 
ein Kinematographentheater verwandelt worden. 

Plauen i. V. Der Kaufmann Fridolin Ha¬ 
scher, hier, Pößnitzer&tr. 2, steht mit einem 
Grundbesitzer wegen Ankauf eines Gebäudes 
in Verbindung, um darauf ein großes modernes 
Lichtspieltheater zu erbauen, das nach den 
neuesten Vorschriften errichtet werden soll. Das 
Theater wird 1200—1300 Parterresitzen Platz 
bieten. Es soll mit allen Verbesserungen der 
Neuzeit ausgestattet und eigene Entlüftungs¬ 
und Luftzufuhranlagen, Dampfheizung, elek¬ 
trische Kraft und Beleuchtung erhalten. Es wird 
den Namen „Neues Central-Theater, Lichtspiel¬ 
haus Plauen" führen. 

Rheydt. Das seit 5 Jahren bestehende 
Edentheater, Hauptstr. 85, ist in den Besitz der 
Union-Lichtspiele, Hauptgeschäft M.-Gladbach, 
Zweiggeschäfte in Rheydt und Ruhrort, über¬ 
gegangen. 

Remscheid. Hier wurde Alleestr. 39 ein 
Lichtspielhaus eröffnet. 

Riesa. Hier wurde das Metropol-Theater 
Poppitzer Straße eröffnet. 

Rendsburg. W. Thode Wwe„ Mühlenstr. 
21, hat das Metropol-Theater eröffnet. 

Wilmersdorf bei Berlin. Hadra u. Nier- 
mann, Berlin, Lützowstr. 14, eröffnen 1. Ok¬ 
tober Wilmersdorf, Spichernstr. 10 ein Kino- 
Theater. 


□ 


Verbotene Films 


Vollständig verboten: 

Siegreiche Liebe. — The Hepworth. 

Für Kinder verboten: 

Ihr Strandgut (Akt I und II). — Komet-Film- 
Compagnie. 

Vor den Richtern. — Italia-Film, 

Der Sohn seines Vaters. — Italia-Film. 

Dampf gegen Benzin. — American Biograph. 
Der Eid des Stephan Hüller, II. Teil. — Akt I 
bis IV). — Vitaskope G. m. b. H. 

Auf falscher Bahn (Akt I und II). — Deutsche 
Mutoskop- und Biograph-Ges. 

Eine Vernunftehe (Akt I und II), — Nordische 
Films Co, 

Der Totentanz (Akt I bis III). — Urban Gad. 
Selbstgerichtet (Akt I und II). — Duskes. 
Männer-Herzen. — Essanay-Film, 

Des Schmugglers Tochter. — Essanay-Film. 

Mit verbundenen Augen. — Ambrosio. 

Der Roman eines Jägers. — Path6 frfcres. 
Polidor macht Reklame für sich. — Pasquali. 
Vor Fehltritt bewahrt. — American Film Co. 
Das Ende der amerikanischen Revolution. — 
Edison G, m. b. H. 

Ein schwerer Fabrikunfall. — Edison G. m. b. H. 


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Tierbändigerin 






Seite 52 


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Eine sensationelle 

„DER ULK IM FILM“ 

dessen Nummer von Oktober ab wöchentlich erscheinen wird. 

„DER ULK IM FILM“ 

bringt auch allwöchentlich eine Reihe kurzer Anekdoten, komische Einfälle und andere humoristische 
Sujets in ca. 150 m Länge. Durch hervorragende Darstellung, durch eine sinnreiche Regie ist 
jede Nummer des: 

„DER ULK IM FILM“ 

eine originelle, heitere und abwechslungsreiche Darbietung. 

„DER ULK IM FILM“ 

ist keine Sammlung etwa von humoristischen Zeichnungen oder Trickbildern, sondern er ist eine 
kinematographisch lebendig gewordene Witzserie, dargestellt von künstlerischen Kräften. Jede 
Nummer des 

„DER ULK IM FILM“ 

Duskes G. m. b. H. 








No. 33 


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Seite 53 


Neuheit ist: 

besteht aus vier bis fünf kleinen humoristischen Geschichten, die von einander unabhängig 
sind, somit ist 

„DER ULK IM FILM“ 

ein Extrakt von vier bis fünf langen humoristischen Films, die er vollkommen ersetzt. 

„DER ULK IM FILM“ 

ist eine kinematographische Sensation ersten Ranges, ein Einfall jagt den anderen, die humor¬ 
volle Stimmung des Sujets steigert-sich von Szene zu Szene, von Witz^zu Witz und durch die 
Mannigfaltigkeit der Einfälle, sowie durch seine originelle Gestaltung bedeutet 

„DER ULK IM FILM“ 

eine wahre Attraktion, jede Vorstellung gewinnt einen besonderen Reiz durch: 

„DER ULK IM FILM“ 

der sich durch seine drolligen Sächelchen, die wie sprühende Raketen an dem Zuschauer vor- 
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Das Agitations - Comite der Fachpresse zur Hebung der Kinematographie hat in einer 
Reihe von Tagungen das Programm für die kommende Saison festgelegt. Aus den letzten 
Sitzungsberichten dürften sich die wesentlich interessanten Momente geleisteter Arbeit ergeben. 
Besonders hervorhebenswert sind die geplanten 15 grossen Demonstrations -Versammlungen 
in deutschen Städten, auf denen namhafte Schriftsteller und Bühnengrögen sprechen und so 
die Bekämpfung des äugeren Feindes unterstützen werden. Von besonderem Interesse sind 
die bereits erzielten Resultate der Zensur - Kommission, sowie die Tätigkeit für Rheinland und 
Westfalen in Sachen Lustbarkeitssteuer Düsseldorf. Dag unsere gute Sache auch von mag- 
gebenden Persönlichkeiten gebilligt und gefördert wird, beweist die Zusammensetzung unseres 
Ehrencomites, dem folgende Herren bereits angehören: 


Dr. jur. et rer. pol. Fritz Auer ■ Berlin. 

Hans Cuno, Verleger des Berliner Fremdenblattes. 

Dr. Hanns Heins Ewers. 

Dr. Paul Goldmann, Berliner Redakteur der „Neuen 
freien Presse“, Wien. 

Dr. Carl Hagemann, Direktor des deutschen Schau¬ 
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Dr. Ernst Heflborn, Herausgeber des „Literarischen 
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Dr. Walter Jaffe, Rechtsanwalt. 

Hermann Kötschke, Pastor a. D. 

Erich Köhrer, Chefredakteur der Zeitschrift „Das 
Theater“. 


Leo Korach, Chefredakteur der „Börsen- und Handels- 
Zeitung“. 

H. von Kupffer, Chefredakter des Berliner Lokal- 
Anzeigers. 

Dr. jur. Arthur Landsberger. 

Prof. Carl Langhammer. 

Dr. Leo Leipziger, Herausgeber der Zeitschrift: „Der 
Roland von Berlin“. 

Geh. Regierungsrat Prof. Dr. P. Majet. 

H. von Pilgrim, Redakteur der „Norddeutschen Allge¬ 
meinen Zeitung“. 

General Preusser, Dresden. 

Johannes Schlaf, Weimar. 

Richard Schultz, Direktor des Metropol-Theaters in Berlin. 
Dr. Conrad Wolter, Oberlehrer am Gymnasium in Steglitz. 


Damit aber die geleistete und noch zu leistende Arbeit weiter gedeihliche Früchte zeitigt, 
ist auch weitere finanzielle Unterstützung erforderlich. Obgleich die Summe von 10000 Mark 
bereits überschritten wurde, müssen für die Winterkampagne stets genügend Mittel zur Ver¬ 
fügung stehen, um den Kampf gegen den äugeren Feind dann mit noch grögerem Erfolge 
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Zum 31. August 1 zweite 
„ 7. September 3 dritte 

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Pathe freresfrG 

BerHiiWäFriedrichsfr.191 

Fernspr. Centram 97^9/^885 
Tele gr. Adr. Pathefilms Berlin. 













BIOGRAPH- 




No. 34 


L ■ B • B 


Seite 1 


7. September 



Leben gegriffen. 


Zweiakter, Mk. 700,— 


BERLIN w.8. 





Seite 2 


L ■ B • B 


No. 34 








No. 34 


L • B - B 


Seite 3 


Am 14. September 1912 


erscheint 


zweiter Teil 

des Weltschlagers 


Der Eid Oes Stephan Hüller 




die meisterhaft gelungene Fortsetzung 
des kassenfüllendsten Films, der 
je auf den Markt gebracht wurde. 


Wie kein Theaterbesitzer beim ersten Teil 
auch nur im Entferntesten das Geschäft ahnen 
konnte, das dieser Film seinem Theater zu¬ 
führte, so wird in allen Lichtspiel-Theatern 
der ganzen Welt der zweite Teil wieder neue 
******* Kassenrekorde aufstellen. ****** 












Seite 4 


No. 34 


L ■ B ■ B 



Zum ersten Mal sieht SUSANNE DERVAL den Telegraphenschlüssel der fremden Macht. 


,Zollstation Nr. 12.“ 


YITASCOPE. 











VITASCOPE 


Zollstation Nr. 12 


950 Mark 


28. September 1912 



Seite 6 


L ■ B ■ B 


No. 34 



12. Oktober 


750 Mark 


VITASCOPE 

















No. 34 


L • B • B 


Seite 7 



Zwei Verirrte 

Ein kinematographischer Roman, der in fesselnder Weise das Schick¬ 
sal eines Geschwisterpaares, Bruder und Schwester — schildert 


26. Oktober 


VITASCOPE 


1050 Mark 






















Seite 8 


L ■ B • B 


No. 34 



die „Düse der KinoKunst“, 


no „Der Totentanz“ on 


Sichern Sie sidi sofort den ersten Film — dann sind Sie ein guter Kaufmann. 

Sichern Sie sich die ganze Asta Nielsen^Serie — dann sind Sie ein Beneidenswerter. 

Sichern Sie sich das Erstaufführungsrecht — dann sind Sie reich und werden Millionär. 

Schreiben Projeclions HctieiuGesellsdiaft „UNION“ 

Si e sofort 1 Abteilung: Internationale Film-Vertriebs-Gesellschaft. 

Eranhfurt a. M. » Kaiserstrabe 64. 


Am 7. September erscheint der erste Film der neuen Asta Nielsen Serie: 


die Fortuna für die Theaterbesitzer, ist und bleibt die unnachahmliche 
Königin der dramatischen Film^Kunst. Ihr bewundernswertes Spiel 
hat Millionen von Menschen in allen Kulturländern zum höchsten 
Enthusiasmus hingerissen. 

Die vergangene Saison hat es bewiesen, daß jeder einzelne 
Asta Nielsen=Film die Massen des Publikums mit hypnotischer Macht 
in die Lichtspielhäuser zog. 

Auch die neue Asta Nielsen-Serie wird bei jeder einzelnen 
Novität Ströme von gleißendem Gold in die Kino-Kassen leiten, 
täglich und allstündlich werden lebensgefährliche Überfüllungen im 
Theaterraum die beispiellos dastehende Zugkraft der großen Künst¬ 
lerin beweisen. 








Der Abonnementsbetrag beträgt für 
Deutschland durch das Postzeitungs- 
•mt vierteljährlich Mk. 2,- bei freier 
Zustellung, bei Streifjandbezug für 
Österreich-Ungarn Kr. 4, - im Welt¬ 
postverein jährlich Mk. 20,-. 

Die Lichtbild-Bühne erscheint jeden 
= —===== Sonnabend ===== 


Verlag;: Lichtbild-Bühne 

Berlin SO. 16, Micbaelkircbstrasse 17, Tel. Moritzplatz, 11453 
Chefredakteur: Arthur Meliini. 



u 

BERLIN, den 24. August 1912. 

m • 

1 


Der Insertionspreis beträgt 15 Pfg. pro 
6 gespaltene Zeile, */i Seite Mk. 110,-. 
*/s Seite Mk 60,-, '/* Seite Mk. 30,-, 
*/s Seite Mk. 18,-, */«• Seite Mk. 10,-. 
Schluss der Anzeigen-Annahme 

• -. Mittwoch früh. .— 

Erfüllungsort: Berlin-Mitte. 


y 


Die sozialen Werte der Filmtheater. 


n unserer heutigen modernen Zeit 
spricht man so viel von Jugend¬ 
erziehung, Reformpädagogik, 
Rassenveredelung und Jugend¬ 
schutz, Degeneration durch die bösen 
Kinematographentheater, V olksvergif- 
tung und auch Bildungshunger, daß es 
notwendig erscheint, sich auch mit der 
sozialen Seite der Kinokunst, die in den 
Filmsujets steckt, beschäftigen zu müs¬ 
sen. Während unsere Gegner nur im¬ 
mer bestrebt sind, niederzureißen und 
zu verdammen, sind die Freunde der 
Kinematographie bestrebt, das Gute, 
das in der Erfindung steckt, noch weiter 
auszubauen. 

Bei der Kritik über Wert und Un¬ 
wert der Kinos sind es nicht allein 
künstlerische und jugenderzieherische 
Fragen, die sich infolge der ungeheuren 
Ausbreitung der Kinotheater dem Be¬ 
obachter aufgedrängt haben, sondern es 
sind auch ganz besonders soziale Fra¬ 
gen, die von hoher Wichtigkeit und 
bisher viel zu wenig beachtet worden 
sind. Mit Erlassen, wie sie kürzlich 
der preußische Kultusminister zum 
Schutz der Schuljugend vor den Ge¬ 
fahren des Kinos ausgegeben hat, und 



mit der Erörterung der künstlerischen 
Gefahren seitens der kritischen Beur¬ 
teiler speziell aus literarischen und 
Kunstkreisen ist es allein nicht getan, 
so wichtig auch diese Seiten der ganzen 
Frage sind. Wenn man berücksichtigt, 
daß die unentwickelte Seele des Kindes 
mit einem gewissen Heißhunger alle 
Eindrücke aufnimmt, die den Augen ge¬ 
boten werden, so ist es wohl erklärlich, 
daß diesen halbfertigen Menschen, bei 
denen die ersten Eindrücke so fest haf¬ 
ten bleiben, die Filmbilder nur nach 
einer sorgfältigen Siebung vorgeführt 


□□□□□□i3E0BBBBB£BEBBBBSBBBBBBBB 
B 0 

□ Der außerordentlich zahlreichen Auf- B 
gj träge wegen sehen wir uns veranlaßt, jjj 

! Oen letzten Bestelltag i 

für 

| Der Eli öes Stephan fiuller (II. Teil) 1 


auf 


Dienstag. 0en27.Bngiut 

festzusetzen. 

Für nach diesem Datum eingehende 
Aufträge können wir eine Garantie für 
pünktliche Lieferung nicht übernehmen. 

VITASCOPE. 


BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB 


werden dürfen. Wir erachten es aber 
durchaus nicht für richtig, daß die Po¬ 
lizei, die naturgemäß sich mit allen 
Menschen beschäftigen muß, ein beson¬ 
deres Spezialwissen für das Erkennen 
und Studieren der Kindesseele besitzen 
soll, denn dieses ist selbstverständliche 
Voraussetzung, da sie ja bei der Film¬ 
zensur das Hauptgewicht auf den Ju¬ 
gendschutz legt und besondere Films 
für Kinder genehmigt. Naturgemäß 
aber auch bestimmte Film, speziell Dra¬ 
men, für Kinder verbietet. Hierin liegt 
die Gefahr, denn sehr oft, ja meistens 
haben diese Dramen eine gute mora¬ 
lische Tendenz und zeigen, daß das 
Gute siegt und das Böse unterliegt. Der¬ 
artige dramatische Films könnten viel 
erzieherischen Wert für die Jugend¬ 
erziehung besitzen, wenn sie nicht von 
der unfachmännischen Polizei verboten 
werden würden. Wir erblicken im heu¬ 
tigen Filmprogramm einen wichtigen so¬ 
zialen Faktor, der nicht unterschätzt 
werden darf. Aber nicht allein um 
wirkliche Kinder handelt es sich, viel¬ 
mehr ist der Kino ein wirkliches Volks¬ 
theater geworden, eine Institution für 
Tausende und Millionen von Menschen, 














Seite lö 


L • B ■ B 


No. 34 


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19 Auf falscher Bahn 19 


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und die Seele des Volkes hat viel Ver¬ 
wandtes mit der Seele des Kindes. Auch 
die erwachsenen Angehörigen minder 
bemittelter Kreise, leider also auch 
minder gebildeter Klassen, haben die 
durch keine kritischen Hemmungen ge¬ 
störte Aufnahmefähigkeit; auch sie 
sehen vielfach nur den äußeren Schein 
und dringen nicht bis zum Kern der 
Dinge vor, wie es etwa geschulte kri¬ 
tische Köpfe vermögen. Die Seele der 
breiten Masse verlangt eigentlich genau 
denselben Schutz, wie man ihn der Ju¬ 
gend zuteil werden läßt. 

Wir müßten selbst bestrebt sein, die 
großen sozialen Werte, die im Kino 
stecken, zu heben versuchen, denn der 
Kinematograph ist „die Kunst der ar¬ 
men Leute“, und die müßte uns darum 
doppelt heilig sein. 

Der bedeutende Bildungsfaktor, der 
in unserer Erfindung steckt, ist das so¬ 
zialpädagogisch Wertvolle daran. Es 
ist ganz unstreitig, daß jede Vorstellung 
den Gesichtskreis des Beschauers er¬ 
weitert, und gerade für die Bewohner 
kleiner Städte und Ortschaften ergibt 
sich zum ersten Mal volle Gelegenheit, 
am großen Weltgetriebe teilzunehmen, 
lebende Eindrücke von Fremdartigem 
zu erhalten und dadurch die Fähigkeit, 
das Leben kennen zu lernen und sich in 
den Lagen des Lebens zu bewegen, zu 
vergrößern. Das ist zweifellos sozial 
überaus wertvoll. Der Kinematograph 
hat in der Richtung etwas Nivellieren¬ 
des, daß Arm und Reich beieinander 
sitzt und alle Bilder allüberall gleich¬ 


mäßig und unvermindert vor Augen ge¬ 
führt werden. Das Bildende, das dabei 
von den Lichtbildern ausgeht, be¬ 
schränkt sich durchaus nicht etwa nur 
auf die Naturaufnahmen und wissen¬ 
schaftlichen und belehrenden Films, wie 
feindliche „Kenner" des Kinemato- 
graphen gewöhnlich behaupten, sondern 
ein gutes Kinodrama wird auch dadurch 
bildend, indem es Einblicke gewährt in 
andere Gesellschaftskreise, Manieren 
und Sitten bildet. In der Hinsicht ist 
die soziale Seite der Kinokunst absolut 
nicht zu unterschätzen. 

Die oben zitierten „Kenner“ des 
Kinematographen machen uns nun aber 
auch noch den Vorwurf, daß wir dem 
arbeitenden Volk den „Kunstgroschen“ 
abnehmen. In dem üblen Sinne, wie dies 
gemeint ist, lehnen wir den Vorwurf mit 
Entschiedenheit ab. Als Beweis von der 
Richtigkeit dieser unserer Ablehnung 
überdenke man folgendes: In jedem 
Menschen, auch im unkultiviertesten, 
lebt die Freude am Schauen, gleichfalls 
aber auch, und zwar oft unbewußt, die 
neugierige, naive Freude, durch das 
Schauen zu lernen. Dieses Lernen¬ 
wollen ist der Anfang von Bildungshun¬ 
ger, der die Sehnsucht nach Kunst und 
harmonischer Schönheit erweckt. Wir 
müssen uns darüber freuen, daß in aller 
Menschen Brust dieses Edle schlum¬ 
mert. Je stärker in der Nation Wissens¬ 
hunger, Bildungsdrang und Kunstgefühl 
aufgeprägt sind, desto zukunftsreicher 
und aufwärtssteigend ist eine solche 
Kulturnation zu bezeichnen. Nicht um¬ 


sonst ist das Wort geprägt worden: 
„Wissen ist Macht und Reichtum — 
Dummheit ist Armut und Verfall.“ 
Glücklich die reiche Nation, die bil¬ 
dungshungrige Menschen zu ihren Bür¬ 
gern zählt. Das weiß der Staat ganz 
genau; nicht umsonst baut er Schulen 
und Universitäten für Wissen und Bil¬ 
dung; nicht umsonst subventioniert er 
die Theater als Bildungs-, Kunst- und 
Kulturstätten. Die profitgierigen und 
skrupellosen Theaterdirektoren haben 
aber diese für das Volk bitter notwen¬ 
digen Kulturstätten den breiten Massen 
verschlossen. Just zur rechten Zeit kam 
da der Kinematograph, der die Lücke 
ausfüllte und dem Volk die vorenthal¬ 
tene Kunst wieder bot. Darum erfüllt 
der Kinematograph eine soziale Großtat 
von eminenter Wichtigkeit und sein 
Weiterbestehen ist notwendig zur Er¬ 
haltung der Nation. Wer also den 
Kinematograph bekämpft, ist kein Va¬ 
terlandsfreund, sondern will, wenn viel¬ 
leicht auch unbewußt, die zur Erhal¬ 
tung der Nation notwendige geistige 
Aufwärtsentwickelung hemmen, was 
gleichbedeutend mit Rückschritt, also 
Verfall, zu bezeichnen ist. 

„Völker Europas, wahrt Eure hei¬ 
ligsten Güter!" rufen auch wir die klas¬ 
sisch gewordenen Worte aus, denn es 
gilt, den Enkelkindern einen glücklichen 
Heimatsboden zu bereiten. 

Die „Kunstgroschen“ der Millionen 
der Minderbemittelten sind im sozialen 
Sinne nicht unproduktiv angelegtes Ka¬ 
pital, sondern tragen reiche Früchte. 
Nicht wir sind die Volksverderber, son¬ 
dern diejenigen, die den Kino als Ver¬ 
derber hinstellen. 

Die lebende Bilderkunst ist so unan¬ 
tastbar heilig, daß viele andere soziale 
Hilfsmittel in ihrer Wirksamkeit zu¬ 
rücktreten. 


Die Kinemathographie im Kriminaldienst. 


* ie Ueberführung der Ver- 

D brecher durch das Lichtbild, 
noch mehr aber die Herbei- 
■ ■ . . Schaffung möglichst untrüg¬ 
licher Folgerungen auf die Täterschaft, 
in der Gerichtssprache Indizien-Beweise 
genannt, ist eine Errungenschaft der 
Neuzeit, der unausgesetztes Studium 


zur Erreichung der denkbar höchsten 
Vollkommenheit allüberall im Kampfe 
mit den Parias der Gesellschaft gewid¬ 
met wird. Wenn sich die Polizeibe¬ 
hörde zur Habhaftmachung gesuchter 
Missetäter an die Kinos wendet, um 
durch die ausgebreitetste Bekannt¬ 
machung der dem Verbrecheralbum 


eingereihten Photographien sich der 
Beihilfe des für Detektivdienste fast 
immer bereiten Publikums, dem dafür 
sehr oft ganz bedeutender Lohn winkt, 
zu versichern, so hat dies mit der Kine¬ 
matographie nichts zu tun, die berufen 
erscheint, dort ein Bedeutendes zu 
leisten, wo man bisher notgedrungen 




No. 34 


L • B • B 


Seite 11 


nur auf gewöhnliche Plattenphoto¬ 
graphie angewiesen war, der man un¬ 
endlich viele Handhaben zur Ueberfin- 
dung ihrer Spuren usw. zu verdanken 
hat. 

Bei Verbrechen, deren Art und 
Weise nicht klar liegt, deren Tatbe¬ 
stand erst festgestellt, ebenso gesucht 
und gefunden werden muß, wie der in 
solchen Fällen noch unbekannte Täter, 
kann der Kinematograph von unschätz¬ 
barem Werte werden. Vor allem sei 
des turmhoch über die photographi¬ 
schen Platten hinausragenden Vorzuges 
erwähnt, den die beliebig (allerdings 
bis zu einer gewissen Grenze) zu stei¬ 
gernde Vergrößerung der Aufnahme 
durch die Projektion bietet. Dieser 
Vorteil allein weist schon geradezu 
zwingend darauf hin, den Kinemato- 
graphen überall dort an die Stelle der 
gewöhnlichen Kamera treten zu lassen, 
wo dies nur irgend möglich ist. In Nach¬ 
stehendem sei ausgeführt, daß eine 
solche Möglichkeit nur in den aller¬ 
seltensten Fällen nicht gegeben sein 
dürfte. 

Die erste Tätigkeit des Photographen 
bei Entdeckung eines Verbrechens, des¬ 
sen Ausführungsweise noch ebenso un¬ 
bekannt ist, wie der oder die Täter, 
ist die Aufnahme des Tatortes. Die 
Praxis aber ergibt, daß manche Ver¬ 
änderung, manches Verwischen schon 
von Spuren selbst bei der größten Ge¬ 
übtheit und Vorsicht der Kriminalbe¬ 
amten erfolgt, bevor die Szenerie oder 
Einzelheiten derselben auf der licht¬ 
empfindlichen Platte festgehalten wer¬ 
den konnten. Es müßte hier die Regel 
Platz greifen, daß sofort nach Meldung 
eines derartigen Verbrechens mit den 
anderen behördlichen Organen auch 
der amtliche Kinematograph an Ort 
und Stelle erscheine. 

Während das einfache Moment¬ 
oder Zeitbild gewöhnlich nur den eng¬ 
sten Umkreis vom Schauplatze der Tat 
wiedergeben wird, kommt die kinema- 
tographische Aufnahme zugleich für die 
weitere Umgebung in Betracht. Dank 
der bevorstehenden Vergrößerung des 
photographischen Gesichtsfeldes kann 
dieses verhältnismäßig bedeutend größer 
sein, wie bei den bisherigen Verfahren. 
Ein Verzeichnen des Bildes, eine un¬ 
klare Perspektive, die leider häufigen 
Mängel bei feststehenden Photographien 


sind bei einem Kinematographenmann 
fast ganz ausgeschlossen. Wenn er auch 
auf Details Rücksicht wird nehmen 
müssen, so werden diese nicht wie bis¬ 
her seine ganze Sorgfalt zu bilden 
haben, weil auch beim Gesamtbilde 
diese so wichtigen Teilaufnahmen eine 
kolossale Vergrößerung erfahren und 
daher viel deutlicher wahrzunehmen 
sein werden, wie bisher. Wird der Film 
vom Anbeginn der Amtshandlung an ab¬ 
gerollt, so bleibt auf ihm auch jene 
Spur haften, die von den beruflichen 
Organen unbewußt und unwillkürlich 
manchmal vermindert, verändert, ver¬ 
wischt wird. Denn nicht ein Moment¬ 
bild, sondern eine große Serie von Bil¬ 
dern der etwa veränderten Situationen 
wird aufgenommen. Die Annahme, daß 
durch das Bewußtsein des Festhaltens 
im Bilde weniger Vorsicht auf die Er¬ 
haltung des vorliegenden Zustandes ver¬ 
wendet werden könnte, käme einer Ge¬ 
ringschätzung der in solchen Aufgaben 
stets sehr peinlichen Organe gleich. Es 
dürfte vielmehr das Gegenteil eintreten. 
Ist bisher durch irgend einen Zufall vor 
der Aufnahme irgend eine Fährte für 
spätere Beweise oder Nachforschungen 
verwischt worden, wie konnte man dies 
wissen, feststellen, nachweisen? Ein 
noch vorsichtigeres, gewissenhafteres 
Arbeiten wird eintreten, sobald der sur¬ 
rende Apparat eine ständige, alles haar¬ 
scharf verzeichnende und nachweisende 
Kontrolle ausübt. Die Bertillonschen 
metrischen Bilder sind durch die Aus¬ 
maße des Kinematographen (nicht nur 
im Film) von selbst geboten. Wird bei 
der Projektion eine derartige Vergröße¬ 
rung entwickelt, daß die amtierenden 
Personen oder am Tatorte befindliche 
Gegenstände auf dem Wandbilde die 
tatsächliche natürliche Größe haben, so 
ist auch das Verhältnis zwischen Origi¬ 
nal und Abbild eines jeden Details 1:1. 

Es wird dann nicht mehr nötig sein, 
bei derartigen Aufnahmen, besonders 
beim Photographieren von Leichen an 
Ort und Stelle angeblich die Aufnahme 
hindernde und für nebensächlich beur¬ 


teilte Dinge zu beseitigen oder anders 
zu plazieren (erst später wird man oft 
gewahr, welche wichtigen Merkmale 
oder, auch Spuren hierdurch verloren 
gehen) und ein Protokoll darüber auf¬ 
zunehmen, das kinematographische 
Bild gibt die ursprüngliche Situation 
und jede Veränderung derselben genau 
wieder, was für die Untersuchung und 
für das gerichtliche Verfahren von sehr 
großer Wichtigkeit ist. Darauf beson¬ 
ders hinzuweisen, daß die kinemato¬ 
graphische Aufnahme von Verdächtig¬ 
ten und Verbrechern, die Feststellung 
ihrer Identität durch Wiedergabe ihrer 
Haltung, ihres Ganges, aller ihrer Be¬ 
wegungen sehr erleichtert, ist hier wohl 
nicht nötig. Auch die Hilfsmittel bei 
dem heutigen Verfahren der Kriminal¬ 
photographen werden hinfällig, wonach 
Blutspuren, Schuh-, Fuß- und Finger¬ 
abdrücke durch Abdecken oder durch 
besondere Kennzeichen vor der Auf¬ 
nahme hervorzuheben, deutlicher her¬ 
vortretend zu gestalten sind. Ein licht¬ 
scharfes Kinoobjektiv hält auch für das 
menschliche Auge nicht wahrnehmbare 
Spuren und Merkmale fest, die erst bei 
der Vergrößerung durch die Projektion 
erkennbar werden. Man kann also ruhig 
die Behauptung aufstellen: die Möglich¬ 
keit, daß Spuren verwischt werden, er¬ 
scheint ausgeschlossen, dafür ist aber 
jene geboten, im kinematographischen 
Bilde neue Spuren zu finden. 

Man wird vielleicht einwenden kön¬ 
nen, daß nicht immer und überall kine¬ 
matographische Aufnahmen gemacht 
werden können. Der Vorteil einer sol¬ 
chen wird sich aber als ein so großer 
erweisen, daß man, wo es nur angängig, 
selbst mit größeren Kosten eine solche 
ermöglichen wird. Aufnahmen im 
Freien (auf Wälder, Sümpfe, Dickichte, 
Schluchten etc. komme ich gleich zu 
sprechen) bei Tageslicht sind bekannt. 
Aufnahmen bei Dunkelheit oder im ge¬ 
schlossenen Raume müssen bei künst¬ 
lichem Lichte erfolgen. Die Größe der 
Räume ist nicht maßgebend, macht man 
ja mit winzigem Gesichtsfelde auch sehr 


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Auf falscher Bahn 


19 






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L - B - B 


Seite 13 


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28 . 


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I 





Seite 14 


L • B • B 


No. 34 


gute Kinoaufnahmen; wo es nicht an¬ 
gängig ist, den ganzen Raum ins Bild¬ 
feld zu bekommen, sind Teilaufnahmen 
desselben zu machen. Als einzige in 
Frage kommende Lichtquelle dient bei 
Innen- oder Nachtaufnahmen die Elek¬ 
trizität hoher Energie. Ueberall läßt 
sich ein Anschluß an eine vorhandene 
Leitung bewerkstelligen und selbst eine 
Weiterleitung auf große Distanz darf 
bei der Wichtigkeit der Sache und der 
kriminalistischen Aufgaben keine Rolle 
spielen. Die einschlägige Industrie hat 
leicht transportable Lampen für zweck¬ 
dienliches Kunstlicht geschaffen, deren 
eine, notfalls zwei unbedingt genügen, 
denn sie bieten volles Licht bei größter 
Aktivität und sind stets gebrauchs¬ 
fertig. 

Ebenso wie für viel nichtigere 
Zwecke transportable, licht- und was¬ 
serdichte, schnell aufzustellende und 
wieder abzunehmende Zejte verwendet 
werden, müßte auch der Kriminal-Kino¬ 


aufnehmer damit ausgerüstet werden, 
damit gegebenen Falles ein im Freien 
gelegener Tatort abgegrenzt und, wenn 
nötig, zum verdunkelten Raume umge¬ 
staltet werden könne. In nicht leicht 
zugänglichen Gegenden, wie die vorhin 
in Klammern angeführten, sind neben 
Distanzaufnahmen Möglichkeiten für 
Detailphotographien zu schaffen, even¬ 
tuell kann die gewöhnliche Aufnahme 
liefernde Kamera als Hilfe mit heran¬ 
gezogen werden. Soll die Kinemato¬ 
graphie zu jenem Hilfsmittel in der Kri¬ 
minalistik werden, das zu sein sie be¬ 
rufen ist, so muß den kompetenten Be¬ 
hörden jederzeit neben dem gewieg¬ 
testen Photographen folgende auf einem 
leichten Transportmittel untergebrachte 
Einrichtung stets zur Verfügung sein: 
Kinoaufnahmeapparat mit negativem 
Rohfilm-Vorrat und Objektivsatz, das 
erwähnte komplette Zelt mit allem Zu¬ 
behör zum Errichten desselben, große 
Mengen von Leitungsdraht (Doppel¬ 


leitung) für eventuelle weite Entfernun¬ 
gen, 1 oder 2 Lampen für elektrisches 
Licht, wie die erwähnte, die einen trans¬ 
portablen Widerstand hat, ein Ab¬ 
dämpf- und ein Reflexschirm. 

Und wenn es zur Gerichtsverhand¬ 
lung kommt, soll das „lebende Bild" als 
Beweismaterial dienen. Es ist dies keine 
Entweihung der Themis gewidmeten 
Hallen, es liegt vielleicht oft mehr 
Würde darin, als in dem gerichtlich 
angeordneten Lokalaugenschein, wo 
alle Mannen der Frau Justicia 
einen Ausflug unternehmen müssen, 
um vor der zwar möglichst femgehal- 
tenen Oeffentlichkeit ihres Amtes zu 
walten. Und ebenso entspricht es mehr 
dem Ansehen des Gerichtes, wenn 
„nachgemimte" Verbrechensszenen vor¬ 
her gestellt und im Bilde vorgeführt 
werden, als wenn der Gerichssaal zur 
Szene für diese Handlung umgewandelt 
wird. 


Die Metamorphose der Tagespresse. 


* " " * m Anfang war das Totschweigen. 

I Man hielt unsere Erfindung für 
so unbedeutend, daß die Tages- 
■ ■ ■ presse, die als Chroniqueur zu 
fungieren hat, uns überhaupt nicht sah. 

Als aber die Ausbreitung der Kino¬ 
kunst immer mehr das öffentliche 
Geistesleben beeinflußte, da stutzte 
man und begann über uns höhnisch zu 
lächeln. Man nahm die Sache nicht 
ernst. Allmählich aber wurde nach der 
Meinung der verschlafenen Zeitungs¬ 
schreiber in der Kinokunst eine Volks¬ 
gefahr erblickt, und dadurch ent¬ 
wickelte sich in den Spalten der Tages¬ 
presse ein förmliches Kesseltreiben ge¬ 
gen die „Kientopp-Seuche". 

Jetzt scheint man aber doch langsam 
einzuschen, daß man die Taktik ändern 
muß, denn allmählich glaubt die Leser¬ 
schaft nicht mehr an die Berechtigung 
zum Bekämpfen der Kinos, 

Wir können jetzt immer deutliche! 
die erfreuliche Tatsache feststellen, daß 
die Zeitungsartikel gegen die Kinemato¬ 
graphie immer seltener werden und die 
Stimmen sich häufen, wo man uns lo¬ 
bend anerkennt. 

Mit besonderer Freude läsen wir vor 
einigen Tagen in der vielgelesenen „Ber¬ 


liner Allgemeinen Zeitung", Verlag Ull¬ 
stein u. Co., einen prächtigen Artikel, 
der uns wie aus dem Herzen ge¬ 
schrieben erscheint. In liebenswürdiger 
Bereitwilligkeit haben wir die Erlaubnis 
zum Abdruck dieses Artikels vom Ver¬ 
lage erhalten. Wir übermitteln gleich¬ 
zeitig an dieser Stelle dem Verlag der 
„Berliner Allgemeinen Zeitung" unseren 
Dank für die Aufnahme dieses kino¬ 
freundlichen Artikels, den wir an dieser 
Stelle für unsere Fachleser hier ab- 
drucken. 

Kinematographie und Darstellungs¬ 
kunst. 

Seit fast einem Jahrzehnt ist der 
Kinematograph zu einem Faktor un¬ 
seres wirtschaftlichen Lebens geworden. 
Die junge Industrie, deren Bedeutung 
erst spät — viel zu spät — erkannt 
wurde, hat bereits eine Höhe erreicht, 
die auch von ihren Gegnern respektiert 


wird. Die Kämpfe, die sie zu bestehen 
hatte, haben ihr nicht geschadet; sie 
hat aus ihnen viel gelernt und vor 
allem den Weg gefunden, den sie im 
Interesse ihres Gedeihens und Ansehens 
zu gehen hat. Aus einer Erfindung, die 
vielleicht zu genial war, um auf den 
ersten Anhieb festen Fuß zu fassen, hat 
sich ein machtvolles Gewerbe ent¬ 
wickelt, dessen künstlerische und wis¬ 
senschaftliche Werte für Gegenwart 
und Zukunft von größter Bedeutung 
sind. 

Das Verdienst der Kinematographie 
gipfelt darin, daß sie sich wissenschaft¬ 
lichen Forschungen dienstbar macht. 
Die Popularität jedoch, die sie erlangte, 
wurzelt in ganz anderen Grundlagen: in 
dem Bestreben, den breitesten Schich¬ 
ten des Volkes eine genußreiche, billige 
Unterhaltung zu bieten. Das ist ein 
Faktor, der zwar für die eigentliche Be¬ 
deutung, der Lichtbildkunst von sekun- 


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Auf falscher Bahn 


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No. 34 


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Seite 15 



Theater-Maschinen : : 

halten nach dem Urteil der Kenner 
nach wie vor die Führung unter den 
Projektionsmaschinen. Verlangen Sie 
:: unsere neueste Preisliste :: 


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Zur gefälligen Kenntnisnahme, daß 
wir unsere Geschäftsräume nach 

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Seite 16 


L ■ B ■ B 


No. 34 


därem Wert ist, aber doch die Basis für 
ihre ungeheure Verbreitung bildet. Der 
Kinematograph ist schlechtweg der 
Zeitvertreib des kleinen Mannes gewor¬ 
den. Er erweitert seinen Gesichtskreis, 
belustigt und ergreift ihn, zeigt ihm die 
Welt und das Leben. Er zerstreut nicht 
afjein, er lehrt; er fesselt nicht nur, er 
regt auch an. Die Tatsache aber, daß 
die, die sich zerstreuen und belehren, 
fesseln und anregen lassen, auch dann, 
wenn von ihnen gespannteste Aufmerk- 
j, samkeit gefordert wird, nie ein Gefühl 
der Ermüdung spüren, sich nie dieser 
Aufmerksamkeit bewußt werden, birgt 
das Geheimnis des großen und schönen 
Erfolges, den die Kinematographie zu 
verzeichnen hat. 

Beim Kino liegen die Verhältnisse 
ähnlich wie beim Theater. Die Ideale 
der Bühnenkunst werden auch nicht im 
Genre- oder Ausstattungstheater ver¬ 
körpert. Aber das Volk, das am Tage 
körperliche und geistige Arbeit leistet, 
bedarf am Abend der Ruhe, muß abge¬ 
lenkt, nicht angestrengt werden. Ohne 
Zweifel bedeuten Kinovorstellungen für 
die sogenannten „ernsten Theater“ 
keine Konkurrenz, für die Revuebühnen 
aber sehr wohl. Denn Kino und Va¬ 
riete und Ausstattungstheater haben 
gleiche Ziele. An künstlerischem Werl 
ist das Kino beiden voraus, da es un¬ 
gleich größere Entwicklungsmöglich¬ 
keiten besitzt. Wenn hier und da be¬ 
hauptet wird, die Bühne will Kunst, der 
Kinematograph Technik vermitteln, so 
ist das falsch. Gerade eine Gleich¬ 
stellung mit den künstlerischen Werten, 
die das Theater geschaffen hat, ist ja 
das Ziel der gesamten Industrie. Man 
wird zugeben müssen — dieses Ziel ist 
noch nicht erreicht. In Frankreich nur 
teilweise, bei uns überhaupt nicht. Denn 


die deutsche Bühnenkunst fördert ja 
nicht die Entwicklung des Kinos, son¬ 
dern hindert sie. Der deutsche Schau¬ 
spieler ist für den Film vorläufig noch 
wenig brauchbar, der französische sehr 
wohl, da er jene körperliche Beredsam¬ 
keit besitzt, die das Wort entbehren 
kann, um Gefühle auszudrücken. Das 
Kino fördert die Geste, die Bühne den 
Laut. Nicht der Mund wird hier zum 
Mittler des Gedankens, sondern das 
Mienenspiel des Gesichts. 

Durch diesen gewaltigen Unterschied, 
der hier zwischen Wollen und Können 
klafft, ist die soziale Lage unserer 
Schauspieler um ein weiteres trostloser 
geworden. Nach einer zuverlässigen 
Statistik beträgt die Zahl der gegen¬ 
wärtig in Deutschland lebenden Schau¬ 
spieler 25 000 (inkl. Chor). Von diesen 
haben ungefähr die Hälfte ein Einkom¬ 
men von weniger als 1000 Mark, 20 Pro¬ 
zent bis 1500 Mark, und nur 10 Prozent 
einen Verdienst über 3000 Mark. Als 
sich vor Jahren in Deutschland Fa¬ 
briken etablierten, die sich mit der Her¬ 
stellung von Films befaßten, bot sich 
für die zahllosen verdiensthungrigen 
Schauspieler eine neue Einnahmequelle. 
Das Angebot, das den einzelnen Gesell¬ 
schaften gemachtwurde, war ungeheuer. 
Neuerdings hat sich nun unter den Kino- 
schaupielern eine „Tarifbewegung“ be¬ 
merkbar gemacht, und die Klagen über 
anstrengende Tätigkeit und schlechte 
Bezahlung häufen sich zusehends. Man 
hat sich organisiert, um bessere peku¬ 
niäre Resultate zu erzielen. Hoffentlich 
mit Erfolg! Aber wahrscheinlich ist 
dieser Erfolg nicht. Die Filmanstalten 
zahlen den in ihren Stücken mitwirken¬ 
den Künstlern durchschnittlich einen 
Tageslohn von 5 Mark. Das bedeutet 
ein jährliches Einkommen von ungefähr 


1500 Mark, das um so höher zu veran¬ 
schlagen ist, da es nur als Nebenver¬ 
dienst in Frage kommt. Vergleicht man 
dieses Ergebnis mit den Gagen, die die 
Theater zahlen, so stellt sich heraus, 
daß sich die Kinoschauspieler noch um 
vieles besser stehen als ihre Kollegen 
von der dramatischen Kunst. Gewiß: 
in Frankreich sind die Kinogehälter un¬ 
gleich größer, aber — und das muß im¬ 
mer wieder und wieder betont werden 
— auch die Leistungen sind besser. Den 
deutschen Filmfabrikanten kann man 
nicht allein den Vorwurf machen. Zah¬ 
len doch auch sie hie und da ganz 
enorme Gagen. Giampietro und der 
Wiener Komiker Pallenberg erzielten 
für ihre Tätigkeit in einem einzigen Film 
10 000 Mark, Fritzi Massary 5000, und 
der bekannte Operettentenor Kutzner 
„nur“ 3000 Mark. In Frankreich wer¬ 
den solche „Koryphäen“ allerdings 
noch besser bezahlt. Wir erinnern nui 
an Max Linder, den Liebling der kino¬ 
freudigen Damenwelt, der bisher ein 
Jahresgehalt von 100 000 Mark bezog, 
und nach einer neueren Version sogar 
für drei Jahre nicht weniger als eine 
Million Mark erhalten soll. 

Ehe aber die deutschen Schauspieler 
als Kinodarsteller höhere Ansprüche 
gellend machen können, sollten sie an 
sich selber arbeiten. In dem Moment 
aber, wo es gelingt, unter Berücksich¬ 
tigung der unumgänglichen technischen 
Gesetze wirklich künstlerische Dar¬ 
stellungskräfte heranzubilden, werden 
wir auch von einer Kinokunst sprechen 
können, die nicht nur wirtschaftliche, 
sondern auch ideelle Interessen zu ver¬ 
treten hat. 

E. A. Doupont. 


" * - ir leben in einer Zeit allgemeiner 

W Teuerung, das beweisen die 
Preise für die Lieferung von 
■ ■■■ elektrischem Strom, die in Ber¬ 
lin 40 Pfg. für Licht und 16 Pfg. für Kraft 
pro Kilowattstunde kostet. Wollte man 
den Versuch machen, sich durch das 
billigere Gas, das ja jetzt bald ohne 
Unterschied 13 Pfg. mit 5°/o pro Kubik- 


Billigeres Licht. 

meter hier in Berlin kosten wird, elek¬ 
trische Energie zu erzeugen, was nach 
einer vorgefaßten Meinung nur „große“ 
Etablissements sich leisten können, so 
bildet die Rentabilitätsfrage immer ein 
Hindernis. 

Nicht überall ist ein passender Raum 
oder Platz vorhanden, sich die elek¬ 
trische Kraft selbst zu erzeugen, andere 


werden durch die nötige Kapitalsanlage 
hiervon zurückgehalten, doch jeder hat 
den Wunsch nach Unabhängigkeit, der 
eigene Herr über seine Elektrizität zu 
sein, und wenn nur möglich, bei diesem 
Hauptkostenpunkt zu sparen. Die Ki¬ 
nobranche, ein Feind jeden Monopols, 
muß das Joch jener tragen, die zur 
Lieferung von Strom berechtigt sind, 






No. 34 


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Nr. 34 


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Seite 21 


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En=i[=ir=nr=inr 


gat=ir=ii=n=nm 


Auf falscher Bahn 


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weil es bequemer ist, mit diesen Liefe¬ 
ranten in Verbindung zu treten, als 
selbst mit Energie für die nötige elek¬ 
trische Energie zu sorgen. 

Nur der geschäftliche Sinn dieser 
Lieferanten verhütet es, daß sie uns 
nicht absolut unerfüllbare Bedingungen 
und Preise diktieren. Die Idee lag da¬ 
her nahe, einen Motorerzeuger oder 
Selbstumformer anzuschaffen, indem 
man sich der Täuschung hingab, in die¬ 
sem Falle nur Strom für Kraftlieferung 
beziehen zu können, der den Motor 
treibt, das Licht bereite man sich dann 
selber. Doch die Lieferanten machen 
einen Strich durch diese Rechnung, in¬ 
dem sie die gelieferte Kraft zur Licht¬ 
erzeugung ebenso teuer berechnen, wie 
das direkt gelieferte Licht. Bei größe¬ 
rem Konsum lassen sie zwar mit sich 
reden, denn auch sie haben (mitunter, 
aber nicht immer) Konkurrenz, doch 
werden sie sich nicht dazu verstehen 
können, einfach den Preis für Kraft¬ 
strom auch in einem solchen Falle zu 
rechnen. 

Darum wird es manchen Orts sich 
billiger stellen, die Elektrizität mit Gas¬ 
motor zu erzeugen, wie sie vom Liefe¬ 
ranten zu entnehmen. In Lichtbild¬ 
theatern geht bei der Bogenlampe zur 
Projektion viel Strom verloren, man 
muß daher als Basis zu Vergleichen 
einen Druck von 100 Volt annehmen, 
wohl der niedrigste gangbare Strom. 
Besitzt man einen Motorgenerator bei 
Strom mit höherer Spannung, so wird 
der erwähnte Verlust bei der Projek¬ 
tionslampe mit dem hier angeführten 
Vergleich bei 100 Volt etwa überein¬ 
stimmen. 

Werden bei der Projektion 40 Am¬ 
peres verbraucht und für die Saal- und 
Frontbeleuchtung etwa 20 Amperes, für 
Glühlampen vielleicht 10 Amperes, so 
ergibt dies ein Totale von 70 Amperes. 
Das würde bei 40 Pfg. pro Kilowatt für 
Kraft 2.80 Mk., bei 16 Pfg. für Licht 
1,60 Mk. ergeben, pro Woche bei 
durchschnittlich 4stündiger Vorführung 
wochentags, 7stündiger Sonntags, 86.80 
Mark oder 49,60 Mark Stromrechnung 
ergeben. 

Ein Gasmotor konsumiert etwa 22 
Kubikfuß Gas pro Pferdekraft = 7 1 /« 
Watts abzüglich etwa 70 ft / 0 Verlust, so 
daß 550 Wattstunden Elektrizität ge¬ 
rechnet werden können. Für die Kilo¬ 


wattstunde verbraucht man somit 10 
Kubikmeter Gas ä 13 Pfg. — 5°/ 0 = 
1.23 Mk.* */Pfg. anstatt 1.60 Mk. pro 
Kilowatt-Lichtstrom. Hier sei bemerkt, 
daß 10 Kubikmeter Gas absolut nicht 
nötig sind, denn nicht das Quantum des 
Gases ist maßgebend, sondern die 
Qualität oder der Heizwert desselben, 
Hat man also dem Lieferanten für Elek¬ 
trizität nur den Kraftpreis von 16 Pfg. 
pro Kilowatt zu zahlen, was ganz aus¬ 
geschlossen ist, weil wir ja doch Saal- 
und Frontbeleuchtung mitgerechnet ha¬ 
ben, so würde man selbst in diesem 
Fall mit dem Gasmotor 11.31 Mk. 
wöchentlich sparen, während die 
Kosten für Oel, Verlust etc. mit höch¬ 
stens 2 Mk. zu berechnen sind. Bezahlt 
man aber für Elektrizität Lichtpreis, 
dann stellt sich die reine Ersparnis auf 
46.50 Mk. pro Woche zu 31 Arbeits¬ 
stunden. 

Man könnte einwenden, daß hierbei 
die Amortisation der Anlage nicht be¬ 
rücksichtigt ist, doch ist zu bemerken, 
daß eine solche gewöhnlich mit 10 Pro¬ 
zent pro Jahr erfolgt, daß ein Gasmotor 
durchschnittlich 20 Jahre lang vorhält, 
der Betrieb erfordert keine besondere 
Person, sondern kann vom Operateur 
oder dessen Helfer beaufsichtigt wer¬ 
den. Die Anlage selbst, der Gasmotor 
mit Dynamo, Schaltbrett und Wasser- 
hälter stellt sich von 500—2500 Mk. je 
nach Fabrikation, Größe und Betriebs¬ 
fähigkeit, so daß bei der größten Anlage 
eine Anrechnung von 5 Mk. pro Woche 
das Ganze bald bezahlt macht. 

Eine größere Ersparnis kann erzielt 
werden, wenn ein Dynamo bei 60—65 
Volt verwendet wird, denn dann wird 
weniger Strom durch den Widerstand 
der Projektionslampe verzehrt. Wird 
nur diese Lampe angeschlossen, so ver¬ 
braucht sie etwa 60 Prozent des Stro¬ 
mes; dienen 60—65 Volt auch zu an¬ 
derer Beleuchtung, so bedürfen sie 
stärkerer Leitung, da Lampen und Ap¬ 
parat eine größere Ampereanzahl ver¬ 
brauchen. Auf jeden Fall kann damit 
gerechnet werden, daß unter gewöhn¬ 


lichen Umständen die elektrische 
Stromerzeugung mit städtischemLeucht- 
gas nur die Hälfte dessen kostet, was 
man dem Stromlieferanten zu zahlen 
hat. 

Leider bringen die meisten dem Mo¬ 
torerzeuger und seinem Strom sehr 
wenig Verständnis entgegen. Man weiß 
vom Hörensagen, daß man damit an 
Strom spart, aber das Nun und Auf 
einer solchen Anlage, die Prinzipien der 
Arbeit, des Generators, die Tätigkeit 
des Anlassers und die des Ausweich- 
Regulators sind vielen ein Buch mit 
sieben Siegeln. Und wo eine solche 
Anlage vorhanden ist, werden kleine 
Störungen vernachlässigt, bis sie zur 
Vernichtung werden, anstatt sie durch 
Kenntnis der Sachlage sofort zu be¬ 
heben. Der Generator besteht aus zwei 
verschiedenen elektrischen Maschinen, 
die mechanisch miteinander verbunden 
sind. Bei Gleichstromanlagen ist im 
Prinzip kein Unterschied zwischen dem 
Motor und dem Stromerzeuger. Der 
ganze Unterschied liegt nur in der An¬ 
wendung, denn bei der Gleichstrom¬ 
anlage, einer Maschine, die mechanische 
in elektrische Energie umwandelt, kann 
sie ebenso benützt werden, wie bei der 
Uebertragung der elektrischen auf me¬ 
chanische Kraft, wodurch sie zum 
eigentlichen Motor wird. 

Diese Umwandlung, erstere wie letz¬ 
tere, erfolgt durch Magnetismus, dessen 
Wesen man kennen muß, uni elek¬ 
trische Kraftmaschinen zu verstehen. 
Man muß mit den elektrischen Ein¬ 
heiten und Maßen Bescheid wissen, die 
Gesetze und „Wunder“ der Elektrizität 
kennen und lieber verzichtet man aul 
die erwähnte und mögliche Ersparnis, 
als sich mit solchen Dingen abzugeben, 
zumal man doch früher einen anderen 
Beruf hatte, das Kinogeschäft auch ohne 
diese Kenntnis geht und „was Hänschen 
nicht lernte, lernt Hans nimmermehr". 

Wir wissen, daß Elektrizität wie ein 
Strom in seinem Bette durch die JLei- 
tung fließt, daß man, um die Arbeit zu 
fassen, die verrichtet wird, wenn Was- 


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No. 34 



Zelephon Tlo. 7941, 




1 












































No. 34 


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No. 34 


ser durch eine Röhre rinnt, den Druck 
des Wassers kennen muß, den man in 
Pfund oder Kilogramm pro Quadrat¬ 
meter beziffert. Den gleichen Druck 
des elektrischen Stromes mißt man mit 
Volts, der Einheit der Spannung. IOC 
oder 200 Volt heißt demnach, es sind 
so viele Druckeinheiten vorhanden oder 
der Druck ist so oft mal größer wie ein 
Volt. Nun hat man fast immer mehr 
Volt, also einen größeren Druck, wie 
benötigt wird. Der Druck allein be¬ 
deutet nämlich gar nichts, ebenso wie 
der größte Wasserdruck bei einer 
Röhre keine Wirkung hat, wenn das 
Ende der Röhre verschlossen ist. Trotz 
des Druckes fließt das Wasser nicht, ist 
kein Strom vorhanden, der Druck, der 
vorhanden ist, wird erst wirksam, wei.n 
der Abfluß, der Strom erfolgt. Wird 
der Hebel oder der Hahn derart gestellt, 
daß für den elektrischen Strom oder den 
Wasserabfluß der Weg^ frei ist, dann 
wirkt der Druck, wird der Hebel aus¬ 
geschaltet oder der Strom unterbrochen, 
so hört der Druck auf. Man muß also 
immer auf den Strom bedacht sein. 
Den Wasserabfluß, die Menge, mißt 
man nach Liter oder Kubikmeter, bei 


der Elektrizität wird der Verbrauch, die 
Menge in Amperes angegeben, d. h. es 
wird in Amperes ausgedrückt, wie stark 
der Strom ist, welche Menge von Elek¬ 
trizität in einer bestimmten Zeit durch 
die Leitung strömt. 

Durch Kombination von Druck und 
Strömung kann man die Arbeit des Ge¬ 
nerators oder jedes anderen Apparates 
feststellen, denn jeder Gebrauch von 
Elektrizität gleicht einer Arbeitslei¬ 
stung, wie jeder Wasserabfluß; ob der 
Motor, der Ventilator geht oder Lampen 
brennen, alles ist Arbeit, entstanden 
durch mit mechanischen Mitteln ge¬ 
wonnener Elektrizität; je mehr von die¬ 
ser verbraucht wird, desto mehr Kraft 
benötigt die treibende Maschine, der 
Motor, desto größer wird also die Ar¬ 
beitsleistung. 

Diese Arbeitsleistung, diese Kraft 
wird nach „Pferdekraft" bemessen. 
James Watt stellte diese fest, die mit 
H. P. bezeichnet wird, indem er die 
Leistung seiner Maschine mit den Lei¬ 
stungen eines Pferdes verglich. Das 
Pferd hob 33,000 englische Pfund im 
Zuge innerhalb 1 Minute auf 1 Fuß 
Höhe oder 1 Pfund in derselben Zeit 


auf 33 000 Fuß Höhe. Die Pferdekraft 
war daher pro Minute die Anzahl der 
Höhe und des Gewichts multipliziert 
mit 33 000. Eine Maschine von 5 oder 
10 HP kann daher 5 oder 10 mal 33 000 
Pfund in derselben Distanz und Zeit 
heben. Pferdekraft ist also keine Ar¬ 
beit, sondern ein Leistungsmaß, eine 
Pferdekraft hebt also 550 Pfund in einer 
Sekunde oder 165 000 in fünf Minuten 
1 Fuß hoch. 1 Volt Strom von 1 Am¬ 
pere ist ein Maß, das nach Watt be¬ 
nannt wird und enthält die Stufenleiter 
von elektrischem und mechanischem 
Einheitsmaß. Eine HP. ist (technisch, 
aber nicht in der Praxis) gleich 746 
Watts, die man auch EHP oder elek¬ 
trische Pferdekraft nennt. 

Man muß daher Volt, Ampere und 
Watt genau kennen, um zu berechnen, 
was man für Elektrizität dem Lieferan¬ 
ten bezahlt, und was sie kosten würde 
und darf, wenn man sie durch einen 
mit Gas betriebenen Dynamo sich selbst 
erzeugt. Eine Berechnung seitens des 
Lieferanten von Motor und Dynamo ist 
immer theoretisch, die Praxis selbst 
muß uns lehren, welche Anlage wir für 
unser Unternehmen benötigen. 


Die verbotenen Filmtitel. 



den Benennungen „Der Fluch der 
Sünde“ und „Brennende Triebe“. Die 
Behörde eröffnete dem Unternehmer, 
daß die Ankündigung der Films unter 
den bezeichneten Titeln auf Grund des 
Paragraphen 63 des Polizei-Strafgesetz¬ 
buches untersagt werde, da die Auf¬ 
schriften geeignet seien, öffentliches 
Aergernis zu erregen und das Anstands¬ 
gefühl zu verletzen. Der Kinobesitzer 
erhob Klage, die die Aufhebung der be¬ 
zirksamtlichen Verfügung zur Folge 
hatte. In der „Badischen Rechtspraxis' 


wird nun die Begründung dieses Be¬ 
schlusses mitgeteilt. Wir lassen sie aus¬ 
zugsweise hier folgen: 

Nach der obwaltenden Absicht zu 
verhüten, daß durch die Bekanntgabe 
der Titel öffentliches Aergernis ent¬ 
stehe, muß unter „Ankündigung“ im 
Sinne der Verfügung nicht nur die Vor¬ 
führung, sondern auch die übliche Re¬ 
klame durch Zeitungen und auf mecha¬ 
nischem Wege vervielfältigte Plakate 
und Programme verstanden werden. Es 
handelt sich hiernach bei der Verfügung 
hauptsächlich um ein polizeiliches Ein¬ 
schreiten gegen zur Verbreitung be¬ 
stimmte Druckschriften im Sinne der §§ 
2 und 3 des Preßgesetzes. Die Zulässig¬ 


keit eines Verbots, das sich auf den In¬ 
halt solcher Druckschriften bezieht, ist 
aber lediglich nach § 1 des Preßges. zu 
beurteilen. Gemäß § 3 des Preßges. 
steht der Polizeibehörde nach dem Er¬ 
scheinen einer Druckschrift das Recht 
der vorläufigen Beschlagnahme vorbe¬ 
haltlich der richterlichen Entscheidung 
zu; soweit die Voraussetzungen für die 
Beschlagnahme nicht gegeben sind, hat 
es bei der Herbeiführung der strafge¬ 
richtlichen Verfolgung sein Bewenden. 
Der Anschlag der unter das Preßgesetz 
fallenden Plakate, Bekanntmachungen 
usw., soweit die Voraussetzungen der 
Beschlagnahme nicht gegeben sind, un¬ 
terliegt wegen ihres Inhalts der polizei¬ 
lichen Beanstandung nicht. 

Eine Befugnis der Polizeibehörden, 
gegen Störungen der öffentlichen Ord¬ 
nung, die durch Preßerzeugnisse her¬ 
beigeführt werden können, durch vor¬ 
heriges Verbot einzuschreiten, ist in 
dem Preßgesetz nirgends vorgesehen; 






Plakate und ~~~ 
Beschreibungen. 


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Seite 26 


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Serie 1912/13 


Monopolfilms 


r 


Monopolfilms 


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t 6 Bilder 


flus dem Leben des Multimillionärs Lincoln. 

1. Bild: 

Der Smaragd 















No. 34 


L • B ■ B 


Seite 27 


ein präventives Einschreiten dieser Art 
ist deshalb nicht zulässig. Der Polizei¬ 
behörde steht nach § 63 PolStGB. das 
Recht zu, Schau- und Vorstellungen zu 
untersagen, sie kann, wenn sie dies 


nicht tut, Anordnungen über die Art 
und Weise der Vorführungen selbst er¬ 
lassen, sie kann aber nicht als befugt 
erachtet werden, die Ankündigung der 
Veranstaltungen ganz allgemein und 


auch insoweit zu untersagen, als diese 
Ankündigung lediglich nach den Bestim¬ 
mungen des Preßgesetzes zu beurtei¬ 
len ist. 


Schon seit Wochen wartet das Publi¬ 
kum voll Spannung auf die Sensationen, 
die ihm Theater und Kino in der neuen 
Saison bieten werden. Während die 
Theaterdirektoren bemüht sind, so laut 
wie möglich ihre neuesten Schlager in 
die Welt zu posaunen, arbeitet die Film¬ 
branche ganz im stillen und verrät nicht 
so leicht, was sich hinter ihren Kulissen 
abspielt. Nach den bisherigen Zeitungs¬ 
annoncen der großen Filmfabriken zu 
urteilen, beginnt die Saison 1912/13 un¬ 
ter den glücklichsten Auspicien. 

Mit ganz besonderen Schlagern aber 
beginnt die Firma Gaumont die diesjäh¬ 
rige Saison. Wir sind imstande, unseren 
Lesern schon heute darüber etwas zu 
berichten: 

Am 7. September erscheint der Film 
„Der kleine Däumling“, in dem der 
kleine Fitzchen Abelard wieder einmal 
seine ganze Kunst entfalten kann. Daß 
dieser Film besonders bei der Jugend 
Entzücken und Begeisterung hervor- 
rufen wird, ist ja leicht erklärlich. Acht 


Die neue Saison. 

Tage später wird die Firma Gaumont 
dem deutschen Publikum ein sehr vor¬ 
nehmes und aus dem Leben gegriffenes 
Drama „Geld und Herz" zeigen und da¬ 
mit nicht minder Anerkennung ernten, 
als mit dem am 14. September erschei¬ 
nenden und von der ganzen Branche mit 
Spannung erwarteten Film „Im Lande 
der Löwen“. Die packende Handlung, 
die meisterhafte Regie, die Farben¬ 
pracht und die fesselnden Szenen stem¬ 
peln diesen Film zu einem Meister¬ 
werke der Kinematographie. Der 28. 
September bringt uns die Erstauffüh¬ 
rung des feinsinnigen und inhaltreichen 
Dramas „Ein Held der Feder“ (aus der 
bekannten Serie „Aus dem Leben“), das 
— frei von jeder Sensation und Effekt¬ 
hascherei — ein Zugstück ersten Ranges 
sein wird. Der erste lange Gaumont- 
Film dieser Saison erscheint am 5. Ok¬ 
tober unter dem Titel „Der Todesring ‘. 
Dieses an wunderbaren und packenden 
Szenen reiche Stück spielt sich in einem 
Zeitraum von 120 Jahren ab und schil¬ 


dert uns den unheilvollen Einfluß eines 
Ringes, den man vor über hundert 
Jahren bei einer Mumie fand. Dieses 
ganz neuartige Sujet wird sicherlich Er¬ 
folg ernten. 

Der Clou all dieser Films ist jedoch 
das kinematographische Schauspiel in 
3 Akten „Die eiserne Hand“, dessen 
Freigabe für das Publikum wochenlang 
die Zensurbehörde beschäftigte. 

In der richtigen Erkenntnis, dieses 
wahrhaft großartige und künstlerisch 
auf der höchsten Stufe der Kinemato¬ 
graphie stehende Stück dem Publikum 
nicht länger vorenthalten zu können, 
hat die Zensurbehörde das Verbot zu¬ 
rückgezogen. 

Vom Inhalt können wir nichts weiter 
verraten und beschränken uns darauf, 
unseren Lesern mitzuteilen, daß dieser 
Film am 12. Oktober erscheinen und 
einen Erfolg ohnegleichen bringen wird. 
Also den Herren Kinobesitzern steht 
eine goldene Zeit bevor. 


Der Dünkel in der Kritik. 


Der geschätzte Fachschriftsteller 
Willy Langner übersendet uns nachfol¬ 
genden Artikel, dessen Inhalt wir der 
Beachtung unserer Leser empfehlen. 

„ Lichtbildbühne“ zeigte in ihrer 
letzten Nummer (Heft 33 vom 17. Aug. 
1912) an einem Beispiel unter dem Ti¬ 
tel „Die Kunst des Kinematographen“, 
wie immer wieder von neuer Seite und 
in neuen Formen unermüdlich Angriffe 
und Anklagen gegen unser Kinowesen 
gerichtet werden. 

Im vorliegenden Falle ist es wieder 
einmal die Kunst, die da vor dem nichts¬ 
würdigen Kino sozusagen gesichert wer¬ 
den soll usw. usw. 

Es sei hier gar nicht darauf einge¬ 
gangen, was denn an der Kinemato¬ 


graphie kritisiert wurde, und mit wel¬ 
chem Rechte dies geschah, sondern es 
sei nur die Tatsache des Kritisierens an 
sich festgestellt, eines Kritisierens be¬ 
sonderer Art, das gerade von denen ge¬ 
übt wird, die die Lichtbildkunst nicht 
kennen und auch nicht kennen 
wollen. Und der Verfasser des in Rede 
stehenden Artikels, Prof. Dr. K. Lange, 
verrät sich durch gar manche Rede¬ 
wendung selbst, und gibt so, wenn auch 
unbewußt, zu erkennen, daß er eben 
auch nur zu jener Gruppe der prinzi¬ 
piellen Neinsager gehört, die sich in die 
Position des hartnäckigen Ablehnens 
flüchten müssen, da sie offenbar nicht 
oder nicht mehr in der Lage sind, den 
heranstürmenden Fragen der neuen Zeit 
begegnen zu können. 


Aus all diesen Scheinkritiken aber, 
denen man allenthalben bald in dieser, 
bald in jener Zeitung begegnen kann, 
lugt noch etwas heraus, das ihnen ge¬ 
meinsam einen eigenen Charakter ver¬ 
leiht, — es ist dies der Dünkel. 

Der Dünkel gründet sich auf schein¬ 
baren oder tatsächlichen Besitz. Er 
entspringt einem gewissen Selbstbe¬ 
wußtsein, um nicht zu sagen der Selbst¬ 
überhebung, und ist im allgemeinen bei 
denen mehr oder weniger entwickelt, 
die seltener Gelegenheit haben, das 
eigene kleine erworbene, ererbte oder 
durch Glücksumstände gewonnene Gut 
materieller oder ideeller Natur an an¬ 
deren viel gewaltigeren Vermögen 
(Kräftezentren) zu messen und danach 
die eigene Kleinheit zu erkennen. — 







Das kinematograpbi 

Der 


ist eine kinematograpl)isd)e Sensation 

1 mal in einer Cänge non je circa 150 llletern uni 
anbere fieiterkeitserreger, ersetzt somit in jebem Pro* 


•r Muster-Vorführungen der ersten 
12 Hummern ab Montag, den 26. August 
in unserem Projectionssaal Blücherstr. 12. 











No. 34 


L - B ■ B 


Seite 29 



ersten Ranges, erscheint ab 15. Oktober wöchentlich 
enthält je 4*6 kleine Films: flnekboten, Witze unb 
gramm bie humoristischen Sujets. ----— 

wr Muster-Vorführungen der ersten 
12 Hummern ab Montag, den 26. August 
in unserem Projectionssaal Blücherstr. 12. 














Seite 30 


L • B ■ B 


No. 34 


Der Dünkel wird aber auch, und das gilt 
von der oben erwähnten Gruppe un¬ 
serer Widersacher, nachdem er viel¬ 
leicht bei gar manchen ein ganzes Leben 
lang nicht in Erscheinung trat, nun 
eiligst geweckt und als letzter Wächter 
vor das Tor geschickt, wenn es heißt, 
das eigene morsch gewordene Haus vor 
einem Heranziehenden zu schützen, von 
dem man mit geheimem Bangen ahnt, 
daß er wohl wird der Stärkere sein. 
Man kann nicht und will deshalb auch 


nicht gleich dem Jüngeren, dem großen 
Sieger, der durch die Lande zieht, ju¬ 
belnd und tatenfroh entgegen eilen, um 
ihn völlig in seiner Größe erkennen zu 
können und nun fröhlich für ihn kämp¬ 
fen zu dürfen. So bleibt eben nur noch 
der Dünkel, der in der Rüstung der 
Kritik Abwehr zu treffen sucht, um der 
Entwertung bedrohter Schätze vorzu¬ 
beugen. — Dies ist der wahre Grund all 
jener unzähligen arglistigen oder wohl 
auch gar wohlwollenden (!) Schriften 


und Schriftchen, mit denen man sich 
eben rund heraus gesagt die ganze Kino¬ 
gefahr vom Leibe halten möchte. 

Diese schwächliche Gegenwehr ist 
aber ein vergebliches Beginnen. Die 
Kinematographie wird über solche 
„Widerstände" hinwegziehen und jene 
Eiferer einmal als altmodische, ver¬ 
lassene Sonderlinge schließlich weit 
hinter sich zurücklassen." 


Industrielle Aufnahmen. 


ie Berliner Schuljugend hat eine 
Ueberraschung erfahren, die sich 
unter den jungen Studierenden 
! ■ ■ ■ ■ bald von Mund zu Mund fort¬ 
pflanzte und nun ein unbegrenztes Ver¬ 
langen nach mehr zeitigte. Die Sie- 
mens-Schuckert-Werke' ließen ihnen in¬ 
dustrielle Aufnahmen gratis vorführen. 
Eine Kinovorstellung, die nichts kostet, 
mit ausgesprochen ganz neuen, vorher 
noch nie gesehenen Sujets, aus denen 
man viel lernen konnte, indem man sich 
dabei amüsiert, das ist wirklich etwas 
für die jugendliche Berliner Bevölke¬ 
rung. Die Veranstalter dieser unentgelt¬ 
lichen Vorführung haben damit nicht nur 
sich Kinderherzen erobert, sondern 
sonst davon ausgeschlossenen Kreisen 
des Volkes technisches Wissen zugäng¬ 
lich gemacht. Vorweg sei bemerkt, daß 
gerade die hier gezeigten Bilder ganz 
außerordentliche Kosten der Aufnah¬ 
men verursachten, ein Opfer, das, dem 
allgemeinen Interesse dargebracht, nur 
um so höher anzuschlagen ist. 

Was bekamen die Kinder da zu 
sehen? Maschinen im Betriebe, eine 
große Hobelbank, durch deren Werk¬ 
stahl Drehspäne von Zolldicke von 
einer Panzerplatte abgehobelt wer¬ 
den, wie sich ein Hasenfell zu 
einem Zylinderhut verwandelt, wie 
Holzknüppel auf der einen Seite ver¬ 
kleinert werden, um auf der anderen 


Seite als Zeitungsblatt Ausgabe zu fin¬ 
den, wie eine Glühlampe hergestellt 
wird, den Transport eines Pflugwagens 
nach getaner Arbeit vom Feld nach dem 
Gutshof und in den Schuppen, das Auf¬ 
bauen von Gesteinbohrmaschinen an 
Ort und Stelle, ihre Entfernung vor der 
Sprengung, die fast im Nu erfolgt, die 
elektrische Treidelei am Teltowkanal 
und dergleichen Dinge mehr. Und wäh¬ 
rend der Vorführung dieser Bilder denkt 
wohl niemand daran, mit welchen 
Schwierigkeiten deren Aufnahmen ver¬ 
knüpft waren. Diese Schwierigkeiten 
bilden die Ursache, warum verhältnis¬ 
mäßig wenig industrielle Aufnahmen in 
den Kinos gezeigt werden. Bei fast je¬ 
dem Fabrikationszweig gibt es große, 
schwer transportable oder eingebaute 
Maschinen und Einrichtungen, die an 
Ort und Stelle aufgenommen werden 
müssen. In den Kinoateliers sind Vor¬ 
kehrungen getroffen, damit genügendes 
und richtig verteiltes künstliches Licht 
zu Aufnahmen zur Verfügung stehe; bei 
den Innenaufnahmen in Etablissements 
der Fabrikation und Industrie müssen 
diese Vorbedingungen erst geschaffen 
werden. 

Des ferneren sind Industrieaufnah¬ 
men oft an Ort und Raum gebunden, 
deren Verhältnisse schwer mit den ge¬ 
botenen Aufnahmebedingungen in Ein¬ 
klang zu bringen ist. Die Kamera des 


Apparates muß in richtiger Entfernung 
aufgestellt sein, das Gesichtsfeld des 
Bildes muß dabei das ganze aufzuneh¬ 
mende Objekt umfassen oder umge¬ 
kehrt, es sollen Details möglichst groß 
aufgenommen werden und nur schwer 
gelingt es, den Aufnahmeapparat in der 
nötigen Nähe aufzustellen. Die größte 
Schwierigkeit aber bietet die Aufnahme 
von in Bewegung befindlichen Ma¬ 
schinen und Apparaten, wenn das Hin 
und Her oder die Rotation in sehr 
großer Geschwindigkeit erfolgt. In 
einem Artikel der ,,L. B. B.“ unter dem 
Titel „Warum die Räder rückwärts 
rollen" haben wir seinerzeit eine Erklä¬ 
rung dafür gegeben, warum die Radum¬ 
drehungen auf den Kinobildern gewöhn¬ 
lich nicht naturgemäß sichtbar werden- 

Eine große Rolle spielt bei Industrie¬ 
aufnahmen in Innenräumen, wie schon 
erwähnt, die Lichtfrage. Zumeist muß 
für die Aufnahmen eine besonders er¬ 
giebige Lichtanlage mit konstantem 
grellem Licht geschaffen werden. Hier¬ 
bei soll aber das Licht möglichst seitlich 
auf das Objekt fallen. Die besten Bil¬ 
der ergeben Innenaufnahmen mit Tages¬ 
und elektrischem Licht zugleich, da¬ 
durch wird das Negativ weich, die Kon¬ 
traste erscheinen gehoben. 

Das Leben auf den kinematographi- 
schen Bildern entsteht bekanntlich 
durch Täuschung des Auges, dessen 
Netzhaut nur durch die Nachwirkung 
des Geschauten tätig wirkt. Wenn wir 
ein projeziertes, auf einer Wand er¬ 
scheinendes Bild, das an und für sich 
unbewegt ist, mit dem Auge wirklich 
wahrnehmen, so ist das Bild schon längst 
nicht mehr vorhanden, weil inzwischen 


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13 Auf falscher Bahn - 


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No. 34 


L • B • B 


Seite 31 


1=11=1 Ab September sei 

erweitern wir unseren Einkauf um weitere 

2 Programme 

und haben dementsprechend verschiedene Wochen zu besetzen 

Unsere Abnehmer erhalten 
unsere Monopolfilms der 

b Ida Nielsen-Serie n 

ohne jeden Aufschlag mit ins Programm und sind daher 

Konkurrenzlos. 

BIOGRAPH 

CREUTZ & WERNER 

Chemnitz, Königstr. 34 








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L • B • B 


No. 34 



Die Millionen Cer Waise 

Drama in 2 Akten von Daniel Riehe 

- (S. C. A. G. L.) - 


Länge ca. 470 m. 


Preis mit Virage 477 Mk. 


Codewort: 5366 Prevötal. 


Erscheint am 14. September 1912 

i __________ r 

Pattit Sreres & Co., 6.m.ui., Berlin W.8 


Fernspr.: 

Centrum 9749/4885 


Erieöridi: Strasse 191. 


Telegr.-Adr.: 
Pathefilms Berlin 
















No. 34 


L • B ■ B 


Seite 33 



Den Rekord aller Films schlägt unser neuer Weltschlager: 

Entsagung 


Drama in 2 Akten 


von Jules Mary, mit Fräulein Napierkowska in der Hauptrolle. 


Länge: 795 m 


Preis inkl. Colorit: 1100 Mk. 


Erscheinungstag: 21. September 1912 
Eathe Irftres & Co., g.hüi.h., Berlin W.8 


Fernspr.: 

Centrum 9749 4885 


Erieöridi: Strasse 191. 


Telegr.-Adr.: 
Pathefilms Berlin 















Seite 34 


L ■ B • B 


No. 34 



MijtTi] 



























No. 34 


L ■ B • B 


Seite 35 


an seiner Stelle schon das nächste Pro¬ 
jektionsbild an der Wand erschienen ist. 

Ein geschautes Bild verbleibt etwa 
ein Zehntel Sekunde Durchschnittszeit 
auf die Netzhaut wirksam. Werden nun 
dem Auge mindestens 15 Bilder pro Se¬ 
kunde vorgeführt, so wird das Auge nur 
10 Bilder fassen, aber 15 aufnehmen 
können, die Differenz in den Bildern 
ruft dann den Eindruck der Bewegung 
und des Lebens hervor. Jedes dieser 
Bildchen muß bei der Aufnahme die 
Emulsion belichten, bei der Projektion 
vom Lichtstrahl durchleuchtet werden. 
Das Band muß also inzwischen Still¬ 
stehen und dann netto um ein Bildchen 
weiter gerückt werden. Es muß also in 
der Minute 15 mal angehalten und 15 
mal weitertransportiert werden. Wäh¬ 
rend des Transportes ist aber das Licht 
zu verdecken, der Film abzublenden, 
damit sich das aufzunehmende oder 
wiederzugebende Bild nicht verwische. 
Dieses Verdecken und Wiederfreigeben 
des Lichtes mindestens 15 mal in der 
der Sekunde 15 mal angehalten und 15 
„Flimmern“ bei der Vorführung. 

Der gewöhnliche kinematographische 
Apparat, sowohl für Aufnahme wie 
Wiedergabe, ist usuell für 16 Bilder pro 
Sekunde konstruiert, das ergibt pro Mi¬ 
nute 960 Bilder, pro Stunde 57 600 Bil¬ 
der. In einer Minute rollen demnach 
ca. 19, in einer Stunde 1140 m Film ab. 
Nebenbei sei erwähnt, daß jedes Bild¬ 
chen etwa drei Fünftel der Zeit vor dem 
Lichte steht und zwei Fünftel zum 
Transport von Bild zu Bild benötigt. Je 
schneller der Transport und je länger 
die Belichtung erfolgt, desto besser sind 
die Bilder. 

Bei Naturaufnahmen wählt man eine 
richtige Position der Kamera, das beste 
Sonnenlicht (im Rücken des Apparates 
ist vorzuziehen), dann rollt man das 
Filmband unter Berücksichtigung aller 
photographischen Gebote. Bei „ge¬ 
stellten“ Aufnahmen, bei wissenschaft¬ 
lichen Bildern hat man eine Menge 
Vorarbeiten und muß oft statt der 
Sonne künstliches Licht verwenden. 

Beim Kinematographieren z. B. des 
Aufblühens einer Blume sind Teilauf¬ 
nahmen zu verschiedenen Stadien des 
Blüteprozesses nötig. Oder auf einer 
Schiefertafel erscheint von unsichtbarer 
Hand ein Buchstabe geschrieben. Hier 
muß Bildchen auf Bildchen immer mit 


ooooooooooooooooooooo 


Wir bitten Sie 


bei Bestellungen, Of¬ 
ferten, Anfragen etc. 
sidi stets auf die 
„Liditbild-Bühne“ zu 
:: beziehen. :: 


Sie nützen 

uns damit! 


OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO 


längerer Unterbrechung aufgenommen 
werden. Erst wird die Schiefertafel 
kinematographiert, dann stoppt man, 
jemand macht auf die Tafel einen Punkt, 
entfernt sich, der Punkt wird photo¬ 
graphiert, dann angehalten, so folgt 
Punkt auf Punkt, die vereinigt Linien, 
Buchstaben etc. ergeben. Da nur im¬ 
mer das Resultat, die fertige Schrift 
fortsetzungsweise (nicht aber die da¬ 
zwischenliegende Handlung) photogra¬ 
phiert und dann wiedergegeben wird, 
entsteht der Eindruck der selbstent¬ 
stehenden Schrift. 

Bei in schnellerer Bewegung befind¬ 
lichen Gegenständen genügen für die 
der Netzhaut des menschlichen Auges 
zu übermittelnden Eindrücke die usuel¬ 
len 16 kinematographischen Bilder pro 
Sekunde nicht mehr. Trotzdem das 
Auge etwa ein Zehntel Sekunde benö¬ 
tigt, um ein Momentbild von der Iris 
dem Sehnerv mitteilen, auf diesen über¬ 
tragen zu können und die Reihenfolge 
der Bilder von ein Sechstel zu ein Sech¬ 
stel Sekunde dazu dient, die Illusion der 
wahrgenommenen Bewegung hervorzu¬ 
rufen, würde diese nur eine sprungweise 
sein, falls der photographierte Gegen¬ 
stand schneller in Bewegung war, als er 
aufgenommen wurde. 

Man darf nicht übersehen, daß bei 
dem Kinoaufnahmeapparat von der ein 
Sechstel Sekunde des Einzelbildes drei 


Fünftel zum Transport des Films und 
nur zwei Fünftel zur Belichtung dienen, 
so daß die Expositionsdauer nur eine 
Vierzigstel Sekunde beträgt. Man wird 
also bei solchen Innenaufnahmen mit 
sehr lichtstarken Objektiven arbeiten 
und für sehr viel, sehr grelles und dabei 
doch konstantes künstliches Licht Sorge 
tragen müssen. Es ist aber noch das 
Problem zu lösen, wie können die 
sprunghaften oder gar retograden Be¬ 
wegungen auf den Bildern vermieden 
werden? Es ist klar, daß dies, wie schon 
erwähnt, nur durch die Vermehrung der 
Einzelaufnahmen pro Sekunde möglich 
ist, es müssen daher besondere Auf¬ 
nahmemechanismen konstruiert werden, 
die 20 und auch 24 Momentbildchen auf 
dem besonders lichtempfindlich herge¬ 
stellten Film pro Sekunde ergeben. Ein 
solches Bildchen nimmt demnach nur 
ein Vierundzwanzigstel Sekunde für sich 
in Anspruch, wovon zwei Fünftel, also 
nur ein Sechzigstel Sekunde auf die Be¬ 
lichtung kämen. 

Infolgedessen müssen für derartige 
Aufnahmen Apparate verwendet wer¬ 
den, die zwar 24 Bilder pro Sekunde 
ergeben, deren einzelne Belichtungs¬ 
dauer aber erhöht werden muß, da die 
Lichtschärfe der Objektive und die 
Herbeischaffung des nötigen Lichts zur 
Aufnahme ihre natürlichen Grenzen ha¬ 
ben. Der Mechanismus dieser Apparate 
muß daher so konstruiert sein, daß der 
Transport des Films von Bild zu Bild 
die möglichst kürzeste Zeit in Anspruch 
nimmt, damit die Zeitersparnis bei der 
Fortbewegung der Mehrbelichtung zu¬ 
gute komme. Wenn bei 24 Bildern pro 
Sekunde das Vorrücken der einzelnen 
Bilder nur ein Viertel jener Zeit in An¬ 
spruch nimmt, die zur Belichtung der 
Einzelbilder nötig bleibt, so resultiert 
statt ein Sechzigstel Sekunde eine Ex¬ 
positionsdauer von ein Dreißigstel Se¬ 
kunde pro Bildchen, also die doppelte 
Zeit. Freilich kann der Einwand erho¬ 
ben werden, daß bei so schnellem 
Transport der Film leiden muß, daß bei 
schnellerer Bewegung die Einzelaufnah- 


| Auf falscher Bahn | 





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No. 34 


men an Schärfe verlieren müssen; dem 
steht jedoch gegenüber, daß eine solche 
Unschärfe bedeutungslos wäre, denn 
das Auge nimmt die schnell folgenden 


Ia Behördliches. □ 


Verbot von Kinoreklamebildern. 

Manche Polizeiverwaltungen haben 
dankenswerte Bestimmungen erlassen: 
„An den Eingängen und Fenstern der 
Theater dürfen Reklamebilder, welche 
strafbare Handlungen, als Diebstahl, 
Raub, Mord, Gewalttätigkeitsdelikte so¬ 
wie alle das kindliche Gemüt nachteilig 
erregende Szenen darstellen, nicht aus¬ 
gehängt oder angeschlagen werden.“ 
Diese Verordnung, welche unzählige 
widerwärtige Reklamebilder an den 
Eingängen der Kinos zum Opfer fallen 
dürften, verdient allgemeine Einführung. 
Es darf aber dabei nicht außer Acht ge¬ 
lassen werden, worauf wir immer und 
immer wieder hinweisen, daß wir es 
durchaus nicht wünschen, daß die Po¬ 
lizei die Plakatzensur ausübt; sondern 
wir selbst. Wir verurteilen die häßliche 
Frontreklame aus Geschmacksgründen 
und nicht etwa darum, weil die Polizei 
die Jugend schützen will. 


□ Allerlei □ 


Der Kinematograph im Dienste der 
elektrischen Straßenbahn. 

Auf der Düsseldorfer Städte-Aus- 
stellung werden neuerdings kinemato- 
graphische Aufnahmen der Düsseldorfer 
städtischen Straßenbahnen gezeigt. Die 
Vorführung soll in erster Linie dazu 
dienen, das Publikum mit den Gefahren 
auf den Straßen vertraut zu machen. 
Die Düsseldorfer Straßenbahn läßt so 
Bilder vorführen, die u. a. zeigen, wie 
eine Dame während der Fahrt von 
einem Straßenbahnwagen absteigt, sich 
hierbei, wie meistens, ungeschickt be¬ 
nimmt und so natürlich hinfällt. Dagegen 
ist eine andere junge Dame im Bilde 
vorgeführt, die mit dem Grundsatz: 
„Linke Hand am linken Griff“ den Wa¬ 
gen sicher und ruhig verläßt. Ein an¬ 
deres Bild zeigt, wie gefährlich es ist, 
hinter einem Straßenbahnwagen gehend 
oder fahrend auf das Nebengleis einzu- 
biegen, ohne sich vorher die gehörige 
Aussicht verschafft zu haben. Interes¬ 
sant ist auch ein Bild, welches die be¬ 
kannte Widerspenstigkeit der Kutscher 
zeigt, di,e beileibe nicht das Gleis von 


Bilder gewiß nicht bei der Bewegung 
der Objekte als scharfe Bilder wahr, an¬ 
dererseits aber auch, daß, wie es die 
Vorführungen der Gratis-Kinderveran- 


staltungen beweisen, es gelungen ist, 
den angegebenen Bedingungen ent¬ 
sprechende Aufnahmeapparate zu kon¬ 
struieren, die tadellose Bilder liefern. 


selbst frei machen, sondern erst nach 
energischem Klingeln oder Pfeifen von 
der Fahrbahn auf die Seite fahren, 
trotzdem dort genügend Platz vorhan¬ 
den war. Gegen diese typische und sich 
täglich tausendmal wiederholende Ver¬ 
kehrsfeindlichkeit der Kutscher sollte 
einmal ganz ernergisch eingeschritten 
werden. Es ist geradezu unverantwort¬ 
lich und lächerlich, daß in heutiger Zeit 
Tausende von Fahrgästen morgens, mit¬ 
tags und abends mehrfach Verspätungen 
erleiden, nur weil die Kutscher absolut 
nicht dem Verkehr Rechnung tragen 
wollen. Zum Schlüsse möge noch er¬ 
wähnt werden, daß auch die neuen 
Düsseldorfer Straßenbahnwagen, die be¬ 
kanntlich getrennten Ein- und Ausstieg 
haben, vorgeführt werden, wobei er- 
sichlich wird, daß sie gegenüber den al¬ 
ten Wagen mit nur einem Ein- und Aus¬ 
stieg offenbare Vorzüge besitzen, die 
sich in einer schnellen Verkehrsabwick¬ 
lung zeigen. Zweifellos verdienen diese, 
unseres Wissens zum ersten Male vor¬ 
geführten Bilder der Straßenbahn An¬ 
erkennung, da hiermit in bezug auf die 
Sicherheit eine gewisse Prophylaxe er¬ 
reicht wird. Die eben erwähnten Bilder 
sollen später auch in den anderen kine- 
matographischen Theatern vorgeführt 
werden. 

Katholische Frömmler gegen die 
„Kinoseuche“. 

Der 59. Katholikentag, der Mitte 
August in Aachen tagte, brachte ge¬ 
wohnheitsgemäß auch den üblichen 
Sturmlauf gegen die volks- und sitten¬ 
verderblichen Kinos. In dem Anträge 
wird der Kulturwert der Lichtbühne an¬ 
erkannt, jedoch zur Bekämpfung der 
Auswüchse gefordert, daß die ma߬ 
gebenden Instanzen in Staat und Ge¬ 
meinde Sorge tragen, auf dem Wege der 
Gesetzgebung oder der Verordnung die 
Gefahren des Kinos aufzuheben oder 
doch wenigstens einzuschränken, ferner 
sollen die für gute Volkserziehung be¬ 
sorgten Vereine oder Einzelpersonen 
durch Zusammenschluß Einfluß zu ge¬ 


winnen suchen auf die Leitung der Sinos 
und besonders auf das Herstellen und 
Verleihen der Filme. Oberlandesge¬ 
richtsrat Reichstagsabgeordneter Marx- 
Düsseldorf betont, daß es sich hier um 
eine Erscheinung des modernen Lebens 
handle. Es ist gerade die Sache der 
deutschen Katholiken, den Erscheinun¬ 
gen des modernen Lebens nicht fernzu¬ 
bleiben, sondern in den Gang der Ent¬ 
wicklung einzugreifen. Wir dürfen das 
Kind nicht mit dem Bade ausschütten. 
Wir sind durchaus nicht unmodern, der 
Katholizismus ist stets modern und die 
modernste Religion, die es gibt und wird 
in 1000 Jahren noch ebenso modern sein 
wie heute. (Stürmischer Beifall.) Wir 
müssen daher die moderne Erscheinung 
des Kinematographentheaters zu be¬ 
herrschen und zu bezwingen suchen. 
Sollte es uns nicht gelingen, auf die Dar¬ 
bietungen des privaten Kinos einzuwir¬ 
ken, so werden wir dazu übergehen, 
selbständig Kinos zu errichten. (Bei¬ 
fall.) Religionslehrer Dr. Berg-Aachen: 
Wir vollen dem Schundfilm den Kampf 
ansagen. In den Kinematographenthea- 
tern finden wir keine echte Heiterkeit, 
sondern nur Hampelmannhumor ohne 
künstlerischen Wert. Die sogenannten 
Rührstücke ermangeln allen künstleri¬ 
schen Inhalts. Die Sensationsfilms be¬ 
deuten geradezu eine Anleitung zum 
Verbrechertum. Das Kinematographen- 
theater ist vielfach verantwortlich zu 
machen für die vielen Rohheitsdelikte 
der Jugend. Wirklich gute Volksunter¬ 
haltung wird bedroht durch nicht ein¬ 
wandfreie Kinovorführungen. Die Kinos 
sind Verdummungs- und Verbildungsan¬ 
stalten für das Volk geworden. Im 
Wesen des Kinos sind aber die Mi߬ 
stände nicht begründet, an sich könnte 
das Kino ein Bildungsfaktor sein, und 
dafür werden wir sorgen. (Großer Bei¬ 
fall.) Der Antrag wird angenommen. 


rnii-i i—= 1 »—ir=inr= 


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Fin=i r=i r==i r=i a[ 


ni=ir=ir=nn 





No. 34 


L • B • B 


Seite 37 


Biograph Creulz & Hemer 


Telephon: 8397. 


| Chemnitz, Königstrasse 34 [Telegramme: Biograph. 

— Gegründet 1906 - 

verleiht erstklassige ■ ■ = 


PROGRAMME 

in allen Preislagen. 

Vertreter der Schwed. Kunstfilmgesellschaft für Sachsen, Schlesien, Posen u. Prov. Sachsen. 

Bereits erschienen aus der Ida-Nielsen-Serie: 

Glühende hiebe • Lodernder Hab 


Drama in 2 Akten. 

Ab August erscheint der Weltschlager: 


900 Meter. 


Zweimal verstoßen 

in der Hauptrolle Ida Nielsen. 

Nut schnellstes Bestellen sichert das Erstaufführungsrecht und volle Kassen. 
Ab 1. September besetzen wir noch 2 Wochenprogramme und offerieren: 


2 erste Wochen 

1 zweite 

2 dritte 


1 vierte Woche 
i fünfte 
1 sechste „ 


Ein- oder zweimaliger Wechsel. Länge ca. 14—1800 Meter. 
Reichhaltiges Reklame ■ Material. 






Seite 38 


L ■ B ■ B 


No. 34 


(Die Red.: Es ist hohe Zeit, daß die 
Kino-Interessenten endlich mal diesen 
fanatischen katholischen Heuchlern den 
Lügenmund stopfen.) 

Kinobilder im Zoo. 

Im Zoologischen Garten im Regents¬ 
park zu London werden den Besuchern 
außer der Tiersammlung auch Kinovor¬ 
führungen geboten, die Bilder behandeln 
jedoch nur das Leben und die Gewohn¬ 
heiten der Tiere, die Metamorphose der 
Insekten u. dergl. 

Marseiller Fachausstellung. 

Zu Marseille findet Ende dieses Jahres 
eine internationale Kinoausstellung satt, 
die etwa Vj 2 Monate geöffnet bleiben 
wird. Man plant in Verbindung mit ihr 
große Tag- und Nachtfeste. Eine be¬ 
deutende sportliche Vereinigung hat 
von allen Leistungen ihrer Mitglieder 
Kinoaufnahmen für % die Ausstellung 
machen lassen. 

Neue Saalbeleuchtung. 

Die Beleuchtung der Kinosäle behufs 
Schonung der Augen der Besucher 
wählte Dr. Warrius zu seinem Studium. 
Etwa 40 Prozent der Beschauer sollen 
nach ihm mit der Zeit die Myopie erhal¬ 
ten, er empfiehlt daher folgende Saal¬ 
beleuchtung: bei 120—150 qm Fläche je 
10 Lampen mit grünem, violettem und 
rotem Licht ä 30 Kerzenstärke und 10 
Lampen mit gelbem Licht 50 Kerzen 
stark, die in der Reihenfolge gelb — 
grün — rot — violett in minutenlangen 
Abständen eingeschaltet werden. In der 
gleichen Reihenfolge sind die Lampen 
vor Beginn der Projektion auszuschal¬ 
ten. Bei Bilderwechsel werden nur 
grün und gelb zu gleicher Zeit einge¬ 
schaltet und dann wieder zugleich aus¬ 
geschaltet. Die Lampen sollen sich in 
einer Höhe von 3—3,6 m vom Fußboden 
befinden. 

Kino-Bahnzüge. 

Die „Pietsburg, Harmony, Butler u. 
New-Castle Eisenbahn - Gesellschaft“ 
veranstaltet in ihren Luxuszügen, die 
tagelang auf einer Fahrt unterwegs sind, 
in eigens zu diesem Zwecke umgestalte¬ 
ten Pullmann-Waggons kinematogra- 
phische Vorstellungen für ihre Passa¬ 
giere. Großen Erfolg haben besonders 
die Aufnahmen der zu durchfahrenden 
pittoresken Szenen, die vor und nach 



Stellengesuche 

nehmen wir nach wie vor 
die Zeile mit 10 Pfg. bei 
vorheriger Einsendung 
.-. des Betrages auf. .-. 

Verlag öer„Gichtoild:Bühne“ 

BERLIN SO. 16 

:: Michaelkirchstrasse 17. :: 



dem Passieren derselben gezeigt wer¬ 
den. Diese Bilder bilden jedoch nur 
einen Teil der kompletten Kinopro¬ 
gramme, die während der Fahrt durch 
eintreffende Positive von Aktualitäten 
komplettiert werden. 

Das soziale Kino. 

Die Wohltat des Kinos wurde vom 
Presbyterium der anglikomischen 
Kirchensynode in London ungeschmä¬ 
lert durch den Nachweis anerkannt, 
daß mit der Zunahme der Kinoetablisse¬ 
ments die Abnahme der Trunksucht und 
des Alkoholismus gleichen Schritt hielt. 
Das Volk meidet die Kneipen und ist 
an den Vorgängen in den Kinos derart 
interessiert, daß es wenig Zeit zum 
Trinken übrig behält. 

Ein neuer Synchornismus. 

Louis Janssens, Direktor des Bu¬ 
reaus für belgische Propaganda im Aus¬ 
lande, hat einen neuen Synchrongang 
konstruiert, der alle Fragen der Musik¬ 
technik, der Instrumenten-Mechanik, 
der musikalischen Kunst, der Präzisions- 
Mechanik, der Kinotechnik, der Pneu¬ 
matik, der elektrischen Phasen, der 
Leitungs-Uebertragung, der Magneto¬ 
elektrizität und des Elektromagneten, 
soweit sie hierbei in Betracht kommen, 
befriedigend löst. Wir kommen dem¬ 
nächst auf die Sache zurück. 


Preisgekrönte Sujets. 

Das Fachblatt „Le Cinema“ in Paris 
hat ein Preisbewerben für gute Filmstoffe 
ausgeschrieben. Den Sieg errangen: „Ewige 
Gefahr“, Drama, „Heimgezahlt“, komisch, 
„Gewissensbisse“, Drama, ,-,Des Kindes 
Hass“, Drama, „Die drei Händler“, komisch. 

Wiedereröffnung des «Intimen Theaters* 
in Berlin. 

Direktor Bullmann hatte die Som¬ 
merpause benutzt, um sein „Intimes 
Theater“ in der Bülowstraße zu reno¬ 
vieren und zu vergrößern. Am 17. 
August fand die feierliche Wiedereröff¬ 
nung als Auftakt der Wintersaison statt. 
Die Vorstellung fand vor geladenen 
Gästen statt. Auch wir folgten der 
freundlichen Aufforderung gern. Man 
scheint aber doch die Größe des 
vergrößerten Theaters überschätzt zu 
haben, denn der Portier behütete 
krampfhaft die geschlossene Tür und 
rief uns zu: „Es ist alles voll! Keiner 
kommt mehr rein!“ — Schade, daß wir 
eines Regiefehlers im Arrangement we¬ 
gen nicht unserer Pflicht als Kritiker 
nachkommen können ,• doppelt schade 
auch darum, weil im arbeitsreichen Ber¬ 
lin ein unnütz reservierter und verlore¬ 
ner Abend viel Verlust bedeutet. 

Ein glücklicher Tag. 

Der Kinematograph zeigt das Leben, 
so wie es in Wirklichkeit ist. Ein kleiner 
Zwischenfall im kinematographischen 
Betriebe, der sich dieser Tage ereignete, 
sei hier kurz erzählt, vielleicht dient er 
auch als Sujet zu einem guten Film. 
Ein Bettler geht von Tür zu Tür, da 
kommt er an eine mit der Inschrift: 
„Ohne Anklopfen herein.“ Er betritt 
ein Lokal, in dem ein Bündel Kleider 
bereit liegt. Eine Stenotypistin ist allein 
anwesend, die, ohne von ihrer Maschine 
aufzusehen, ihm einfach zuruft: „Tragen 
Sie das Bündel nach Friedrichstraße 518 
und geben Sie es dort nur Herrn Meyer 
Er weiß schon Bescheid.“ Der Bettler 
läßt sich das nicht zweimal sagen und 
verschwindet mit dem Bündel. Hier 
könnte der Film schon zu Ende sein, 
hätte der Bettler nicht Angst vor der 
Polizei. Und darum trägt er das Bündel 
an die angegebene Adresse, frägt nach 
Herrn Meyer, den er in Gesellschaft 
mehrerer Schauspieler trifft. Herr 
Meyer entfaltet das Bündel, reicht je¬ 
dem ein Kostüm und dem perplex da¬ 
stehenden Bettler einen karrierten An¬ 
zug, indem er ihm zuruft: „Das ziehen 
Sie an!“ Der Bettler tut, wie ihm ge¬ 
sagt, dann wird er mit den übrigen in 
ein anstoßendes Atelier gesandt, wo 
eine Aufnahme gefilmt wurde. Um des 
Rätsels Lösung zu geben, teilen wir mit, 
daß Herr Meyer den Bettler für einen 
Statisten hielt, er mußte mitmimen, er¬ 
hielt sein Honorar, hat aber vor dem 



No. 34 


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Seite 39 



ist die schwerste Etappe 
der Kinematographie! 

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No. 34 


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Seite 41 


Weggehen vergessen, den karrierten 
Anzug wieder mit seinem Bettlerhabit 
zu vertauschen. 

Australische Reklame. 

Ein Kinematographentheater in Syd¬ 
ney verteilt an seine Besucher eine acht 
Seiten umfassende Broschüre mit dem 
Titel: „Wie wir einen Stammgast ver¬ 
loren.“ In packender Weise wird darin 
geschildert, wie der in Rede stehende 
Gast ein ständiger Besucher des Etab¬ 
lissements war, hier sehr viele Bekannte 
hatte, die auch ständig nur dieses Thea¬ 
ter frequentieren, wie er eines Tages 
fortblieb, zum Leidwesen der Direktion, 
die zu erfahren suchte, ob ihm irgend 
etwas nicht paßte, denn ein Fall, daß 
ein Gast ferngeblieben sei, war noch 
nicht vorgekommen. Offen gibt sie den 
Grund an, warum sie ihren treuen An¬ 
hänger jetzt missen muß, er war- 

gestorben. 

Kino-Feuer in Eisfeld. 

In Eisfeld, Kreis Hildburghausen, 
entstand am 11. August abends gegen 
7 Uhr Feuerlärm. In dem im Gambrinus 
befindlichen Kinotheater waren wäh¬ 
rend der Vorstellung die Films in Brand 
geraten. Glücklicherweise konnte die 
rasch um sich greifende Flamme im Ent¬ 
stehungsherde erstickt werden, so daß 
die schnell zur Stelle gewesene Feuer¬ 
wehr nicht in Tätigkeit zu treten 
brauchte. 

Ein irlähdischer Bürgermeister. 

Weinhändler, Likörfabrikanten und 
Wirte eines irischen Ortes riefen die 
Hilfe des Bürgermeisters gegen die Ki¬ 
nos an, denn diese entziehen ihnen die 
Gäste. Da frug der Bürgermeister ein¬ 
fach, ob die Besucher der Kinos auch 
etwas verzehrten, und als man ihm das 
bejahte, riet er den Petenten, in ihren 
Lokalen — das Kino einzuführen. 

Die Ski-Wasserschuhe. 

Ein Fabrikant von Skis, mit deren 
Hilfe und einer Ruderstange man auf 
dem Wasser spazierengleiten kann, hat 
zur Propagierung derselben etwa 20 
Personen eingeladen, Versuche damit zu 
machenmachen, die sehr gut gelungen 
sind. Diese Versuche wurden unbe¬ 
merkt gefilmt und nun macht die Kino¬ 
leinewand dem Fabrikanten die beste 
Reklame. 

Ein Zoll-Zensor. 

In Spanien werden die Films, die 
vom Auslande kommen, im Zollgebäude 
zensiert. Sie werden dort vorgeführt; 
sind die beanstandeten Stellen auszu- 
« schneiden, so bleiben sie bei der Zoll¬ 
behörde, bis der Film wieder exportiert 


| Auf falscher Bahn | 


wird; geht dies jedoch nicht an, so darf 
das Bild nicht das Licht der spanischen 
Kinos erblicken. 

Ein humoristisches Stimmungsbild. 

Die Stegreifkomödie, seit 200 Jahren 
mausetot, ich habe sie, so unglaublich 
es klingt, wieder auferstehen sehen, im 
modernsten Berlin, springlebend, wie 
der Forellenangler sagt. Den Darstel¬ 
lern wurde die Handlung zwar bekannt 
gegeben, doch der Dialog blieb den 
Schauspielern gänzlich überlassen. Es 
war in keiner Vorstellung, sondern ich 
hatte einer Probe beizuwohnen; es galt, 
den neuesten Film für eins unserer 
ersten Kinos fertig zu machen. — Ich 
betrat ein riesiges photographisches 
Atelier in Berlin SW., fünf Treppen 
hoch. Dekorationsstücke, Möbel, Pflan¬ 
zenkübel und dazwischen ein Dutzend 
Schauspielerinnen und Schauspieler in 
allen möglichen Toiletten: Elegante Ge¬ 
sellschaftsroben, Straßenanzüge, Frack, 
Hemdsärmel, geschminkt oder „natu¬ 
rell“, bunt durcheinander. Alle jene be¬ 
kannten Typen, die man von den Films 
der Kinos kennt. Neben der pikanten 
Darstellerin der Hauptrolle mit 
schickem Hut und melancholischem 
Augenaufschlag der behäbige Komiker 
mit der Glatze, der ebenfalls melancho¬ 
lisch blickt, denn die Julisonne brennt 
unbarmherzig durch das Glasdach. Aber 
alle trotzdem riesig bei der Sache, der 
geringste Fehler verzögert ja ihre Ar¬ 
beit um Stunden; eine falsche Darstel- 

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lungsnuance und die langwierige Auf¬ 
nahme muß wiederholt werden. So 
suchen Regisseur und Darsteller mög¬ 
lichst in Stimmung zu bleiben, denn der 
photographische Apparat ist von einer 
unerbittlichen Aufmerksamkeit. 

„Meine Herrschaften, ich bitte um die 
gespannteste Teilnahme“, ruft der Re¬ 
gisseur; „wir probieren die große Szene 
nochmal; alle Blicke müssen entsetzt 
auf die Dame gerichtet sein. Jetzt 
Steigerung, noch mehr Entsetzen! Wenn 
Sie's durchaus wollen, machen Sie sich 
die passenden Worte selbst dazu. Sic 
kennen ja die Situation!“ 

Jetzt ging's los, das Extemporieren. 
Die Darsteller tobten durcheinander — 
„Erna — sie wird doch nicht — ja der 
Revolver — entsetzlich — sie tut es 
wirklich — Erna — Allmächtiger Gott, 
sie scheint wahnsinnig —“ 

„Noch mehr Anteilnahme!“ schreit 
der Regisseur und wischt sich den 
Schweiß, der Glückliche! Die armen 
Darsteller vor dem Apparat dürfen es 
nicht, da tropft der Schweiß ungewischt 
von den entsetzt sein sollenden Ge¬ 
sichtern. 

„Vorwärts, vorwärts!“ — immer 
dringender wird der Regisseur — 
„meine Damen, mehr Seele — ich will 
mehr Seele sehen, Bewegung, größere 
Teilnahme, nicht stillestehen!“ 

Jetzt brichts wieder los: „Erna — 
sie wird doch nicht — seht doch — sie 
liegt am Boden — ei verflucht — ent¬ 
reißt ihr den Revolver!“ Und da¬ 
zwischen töni's wieder vom Regiestuhl 
unerbittlich — „nicht stillestehen — 
Steigerung, lebhaft — lebhaft!“ 

Der behäbige Glatzkopf mit melan¬ 
cholischem Augenaufschlag schreit ver¬ 
zweifelt — „Erna, spiele nicht mit 
Schießgewehr!" 

Ich drehe mich um. Und froh, daß 
ich kein Entsetzen zu heucheln habe, 
schleiche ich in eine verschwiegene 
Ecke, wo der Theaterfriseur hinter De¬ 
korationsstücken ein herrliches Bier 
verzapft. Während ich behaglich 
schlürfe, tönt es immer fort: „nicht stille 
stehen, mehr Empfindung, machen Sic 
doch die passenden Worte dazu, dann 
gehts leichter!“ 

Mir fielen die guten Stegreifkomö¬ 
dianten ein, die vor 200 Jahren sich 
ebenfalls den Text selbst verfaßten; 
wieviel besser hatten sie's doch als ihre 
unglücklichen Kollegen von heut, die 
dazu bei 30 Grad auch noch unerbittlich 
photographiert werden. 



Seite 42 


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No. 34 


Polizei-Verordnung "— 

betr. Sicherheit in Kinematographen - Theatern in Berlin. 

D ie nichtigen Bestimmungen ber neuen Polizei «Uerorbnung müssen Im PorfüQrungsraum zum Busliang 
kommen, ebenso sollen am Eingang zum üorfübrungsraum bas Plakat „Eintritt polizeilich perboten** 
unb im Tbeaterraum einige Plakate „Kaueren polizeilidi perboten“ angebracht roerben. 

IDir haben solche Plakate fertig stellen lassen unb geben biese roie folgt ab: 

JTo. I Plakat „Pollzeloerorbnung“ Format 48/64 cm TTIk. 0.60 pro Stück 

no. II Antritt polizeilich 15/30 0 20 „ 

oerboten 

no. III „ I „ . I „ 15/30 „ „ 0.20 „ „ 

polizeilict) perboten 

Sämtliche 'Plakate sinb auf starkem Karton gebruckt. 

Dersanb nur gegen oorherige Einsenbung bes Betrages ober gegen Tlacbnahme. (25 Pfg. Spesen), 

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Seite 44 


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No. 34 


Ein kinematographisches Witzblatt. 

Wie auf allen Gebieten sucht man 
auch innerhalb der Kinematographie 
ständig Neues zu schaffen. So berich¬ 
teten wir in voriger Nummer unserer 
Zeitschrift von der Herausgabe eines 
kinematographischen Witzblattes unter 
dem Titel „Der Ulk im Film“, der sich 
sicherlich sehr schnell nicht allein die 
Gunst der Fachwelt erwerben, son¬ 
dern auch von den Theaterbesuchern 
mit großem Wohlwollen aufgenommen 
werden wird. Was eine Komödie schwer 
erreichen kann, wird in dieser neuen 
Serie in kurzen, scharf pointierten Su¬ 
jets geboten. In rascher Reihenfolge 
werden mit verschwenderischer und 
künstlerischer Regie Scherze, amüsante 
Einfälle dargestellt, die oft der schön¬ 
sten Satyre nicht entbehren. Gerade 
in der Kürze dieser humorvollen Poin¬ 
ten liegt der Wert dieser Sujets. Was 
das Witzblatt in einem Bilde ohne Le¬ 
ben zur Darstellung bringt, führt uns 
der ,,Ulk im Film“ lebendig vor Augen. 
So sahen wir kürzlich die Einrichtung 
der Post ,»Durch Eilboten zu bestellen“ 
karrikiert im Film. £)er Postbote, ein 
alter, gebrechlicher Mann, geht im ge¬ 
mütlichen, langsamen Schritt die Land¬ 
straße entlang, um den Eilbrief zu be¬ 
fördern. Die Filmserie, die die Firma 
Duskes G. m. b. H. herausbringt, und die 
wöchentlich in Abschnitten von 150 m 
erscheint, wird bald zu den populärsten 
Erscheinungen zu rechnen sein und 
ebenso zu einer Notwendigkeit für ein 
gutes Filmprogramm werden, wie es 
heute die kinematographischen Berichte 
über Tagesereignisse sind. 

Falsche Lorbeeren. 

Soeben macht durch die gesamte 
Presse der Welt — sogar Indien und 
Japan fehlen dabei nicht — ein Artikel 
die Runde, welcher aus der amerikani¬ 
schen Zeitschrift „Scientific America“ 
übernommen worden ist und die epoche¬ 
machende Erfindung selbstspielender 
Violinen mit ebenfalls selbsttätiger Kla¬ 
vierbegleitung behandelt. Anscheinend 
ist der Artikel der „Scientific America“ 
auf Grund von amerikanischen Patent¬ 
schriften bearbeitet, in denen als Betei¬ 
ligte 5 Personen aufgeführt werden, und 
weil die Besprechung nun in einer der 
angesehensten amerikanischen Zeit¬ 
schriften erschienen ist, glauben alle 
übrigen Zeitschriften, die Erfindung 
„5 Amerikanern“ zuschreiben zu müs¬ 
sen. — Das ist aber nicht der Fall; das 
Problem des Instrumentes der selbst¬ 
spielenden, wirklichen Violinen ist keine 
amerikanische Erfindung, sondern die in 
dem Original-Artikel der „Scientific 
America“ genannten 5 Namen beziehen 
sich auf die Aktiengesellschaft Ludwig 
Hupfeid, Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, 
und deren 4 Mitarbeiter, 3 Deutsche und 


1 Oesterreicher. Zur Ehre des deut¬ 
schen Namens und des deutschen Er¬ 
findergeistes sei dies hierdurch festge¬ 
stellt. Das hier besprochene Instru¬ 
ment hat übrigens bereits auf den Aus¬ 
stellungen in Brüssel und Turin bei hoch 
und niedrig das größte Interesse erregt 
und bereits hunderte von diesen Instru¬ 
menten haben „in der Praxis“ eine glän¬ 
zende Probe bestanden. 


□ 


Literatur 


□ 


Onkel Martin-Zeitung. Heft 1. Redak¬ 
tion und Verlag: Martin Dentler, Film- 
Vertrieb-Industrie, Braunschweig. 

Der bekannte „Onkel Martin“ hat 
obige Zeitungs-Spezialnummer an sämt¬ 
liche Kino-Besitzer Deutschlands ver¬ 
sandt. Die Nummer enthält u. a. auch 
ein Preisausschreiben. Für die richtige 
Lösung eines Bilderrätsels sind Preise 
im Gesamtwert von 500 Mark ausge¬ 
setzt. 


□ 


Technisch«. 


□ 


Gedruckte Lichtbilder. 

Bei Vorträgen verschiedener Art ist 
es häufig erwünscht, gedruckte Abbil¬ 
dungen aus Büchern oder Zeitschriften 
als Lichtbilder auf die Wand werfen zu 
können. Dazu ist es entweder erfor¬ 
derlich, daß die in Betracht kommenden 
Abbildungen photographiert und auf 
lichtempfindliche Glasplatten kopiert 
werden, die im Projektionsapparat di¬ 
rekt Verwendung finden können, oder 
man muß die Bilder direkt aus dem 
Buche mit Hilfe ziemlich komplizierter 
Spiegeleinrichtungen projizieren. Auf 
Veranlassung von Professor P. Aske- 
nasy in Karlsruhe hat deshalb der Ver¬ 
lag von Wilhelm Knapp in Halle a. S. 
von den zur Illustrierung von Büchern 
und Zeitschriften verwendeten Druck- 
klische für direkte Projektion geeignete 
Lichtbilder hergestellt, indem er diese 
Klisches auf glashelle Films abdruckte, 
die dann, zwischen zwei Glasplatten 
eingespannt, in den Projektionsapparat 
eingeschoben werden können. Diese 
gedruckten Lichtbilder sollen hinsicht¬ 
lich der Klarheit und Tiefe den mit 
besten Diapositivplatten zu erzielenden 
nicht nachstehen, vor solchen Platten 
haben sie aber den Vorzug der geringe¬ 
ren Zerbrechlichkeit und des geringeren 
Gewichtes voraus. Uebrigens soll schon 
im Jahre 1901 Professor R. M. Friese 
in München sich bei seinen Vorlesungen 
über Elektromaschinenbau ähnlicher 
Lichtbilder, bedient haben. Jedenfalls 


dürfte sich auf dem angegebenen Wege 
unter Aufwendung verhältnismäßig ge¬ 
ringer Kosten ein besonders für Lehr¬ 
zwecke sehr wertvolles Anschauungs¬ 
material gewinnen und weiten Kreisen 
zugänglich machen lassen, wenn andere 
Verleger dem Beispiele von Knapp fol¬ 
gen und auf Bestellung von allen in 
ihrem Verlage erscheinenden Abbildun¬ 
gen gedruckte Lichtbilder herstellen 
würden. 


Verein 

der Kinematographen: Besitzer 
Badens (Sitz Karlsruhe). 

1. Vorsitzender Otto A. Kasper. — Stellvertreter 
und Vorsitzender der Ottsgruppe Mannheim: 
Willy R chter, Mannheim, der Ortsgruppe Frei¬ 
burg: vakant. - Kassierer: Waldemar, Karlsruhe. 
- I. Schriftführer: Maurer; II. Schriftführer: Hof. 


Unsere nächste Monatsversammlung findet 
am Donnerstag, den 29. August d, Js. in Frei¬ 
burg i. B. im Nebenzimmer des Restaurants 
zum Storchen, Schiffstraße 9, satt. 

Die verehrlichen Mitglieder werden ge¬ 
beten, recht zahlreich zu erscheinen; ebenso 
noch außenstehende Interessenten gefl. veran¬ 
lassen zu wollen, diese Versammlung ebenfalls 
zu besuchen. 

Der Vorsitzende. 

Otto A. Kasper. 

Tagesordnung. 

Verlesen des Protokolls der außerordent¬ 
lichen Generalversammlung in Mannheim am 
Donnerstag, den 18. Juli d. Js. 

Bekanntgabe eingelaufener Briefe von Fa¬ 
brikanten betr. Buntdruckplakate und eine 
diesbezügl. Ausstellung. 

Berichterstattung über unsere Beschwerde 
beim Gr. Herrn Landeskommissär und beim 
Gr. Verwaltungsgerichtshof betr. Kinderverbot. 

Aussprache der in Aussicht stehenden 
Eillettsteuer. 

Wahl eines weiteren Vorsitzenden, welcher 
zugleich Vorsitzender der Ortsgruppe in Frei¬ 
burg i. B. ist, und daselbst bei Bedarf Lokal- 
Sitzungen abhält. 

Die noch nicht dem Verein angeschlossenen 
Interessenten unserer Branche, auch außerhalb 
des Großh. Baden, werden gebeten, sich recht 
bald als Mitglied anzumelden. 

Es sind Vorbereitungen im Gange, eine ge¬ 
meinschaftliche Reise nach Paris und Besich¬ 
tigung der unsere Branche interessierenden Be¬ 
triebe voraussichtlich in der Zeit vom 23. Sep¬ 
tember ab auszuführen. 

Hieran werden auch Familienmitglieder in 
ausgiebiger Anzahl teilnehmen, und wird ge¬ 
beten, vorläufig noch unverbindliche Anmel¬ 
dungen, wer und mit wieviel Personen sich 
daran zu beteiligen gedenkt, an den Vorsitzen¬ 
den gelangen zu lassen. 

~a\ Geschäftliches. II □ 


Der neue Kurs. 

Die bekannte und geschätzte Film-Marke 
,,B. B,‘‘ wird in Kürze in einem neuen Gewand 
erscheinen. Klagen über minderwertiges Ma¬ 
terial können nicht mehr Vorkommen, da nur 
noch I a. Kodak-Material zur Verwendung ge¬ 
langt. Bis auf weiteres wird regelmäßig all- 





No. 34 


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Bochumer Tonhallen-Theater 

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Seite 46 


B • B 


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Opus I der sensationellen Lissi Nebuschka-Serie 

Der Todessturz 

Grosses Zirkusdrama in 3 Akten 

erscheint am 


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Ein Kunst sEilm 1. Ranges 

14. 

September 

Eine Serie eifervoller Attraktionen 

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wöchentlich ein Sujet herausgebracht, und zwar 
abwechselnd Lustspiele, Dramen und Genre¬ 
szenen. Die Aufnahmen erfolgen im eigenen 
Park-Freilicht-Atelier unter der persönlichen 
Leitung Herrn Direktors Bolten-Bäckers sowie 
des rühmlichst bekannten Kinotechnikers und 
Regisseurs Herrn Wilhelm. Vorzügliche Ver¬ 
bindungen mit den allerersten Bühnenkünstlern 
Berlins, welche ausschließlich nur dem B. B.- 
Film zur Verfügung stehen, werden dieser 
Marke bald in der ganzen Welt die Geltung 
verschaffen, die sie mit Recht verdient! 

Leo Peukert, der beste deutsche Kino¬ 
schauspieler überhaupt, der nur für B. B.-Films 
arbeitet, die unvergleichliche Anna Müller- 
Linke, Leona Berger, Aenne Koelcr, Richard 
Georg mit seinem gottvollen Humor, Kurt 
Grösser, der schneidige, elegante Bonvivant, 
welche Genannten z. B. in dem Mitte Oktober 
erscheinenden B. B.-Schlager: „Das 11. Gebot“ 
die Hauptrollen spielen, bilden neben anderen 
ausgesuchten Künstlern ein Ensemble, wie es 
nur dem B. B.-Film zur Verfügung steht. 

Der B. B.-Film ist ein Film, dessen Fehlen 
im Repertoir eine Lücke bedeutet; — ein Film, 
der die Freunde der Kinematographie mit 
Stolz erfüllen, ihre Feinde entwaffnen muß! 

Den Verlag und Vertrieb hat die Firma 
Scholz & Co. Film-Vertriebsgesellschaft, Ber¬ 
lin SW. 48, Friedrichstraße 2361, übernommen, 
in deren Geschäftslokal von Mitte September 
ab für Interessenten die Vorführungen der Bil¬ 
der täglich von 9—6 Uhr stattfinden. Aeußerst 
kaufmännische Korrektheit und pünktlichste 
Expedition hat sich genannte Firma zum Prin¬ 
zip gemacht und so begleiten die neue Lauf¬ 
bahn des sympathischen B. B.-Fabrikates unsere 
besten Wünsche. 

Hirschberg (Schlesien). Ernst Knevels 
schuf mit seinem neuen Kinotheater, das er 
„Apollo-Lichtspiele" nennt, eine ebenso kom¬ 
fortable, wie modern ausgestattete Unterhal- 
tungsstätte, dessen Programm, was Inhalt, Ab¬ 
wechslung und Güte der Vorführung betrifft, 
allen Anforderungen entspricht. 


□ 


Der Pilmeinklafer. 


□ 


Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. 

Das Programm zum 21. September: 

Dramatisch. Im Lande der Löwen. In 2 
Akten. (478 m.) 

Komödie. Ueberraschungen der Liebe. 
Vergrößerung. (317 m.) — Die Kunst, Frauen¬ 
herzen zu gewinnen. (Vergrößerung.) (216 m.) 

Humoristisch. Augustin und der Taschen¬ 
spieler. (212 m.) 

Naturaufnahme. La Rochelle. (99 m.) 

Dokument. Die blaue Fliege. (157 m.) 

Pathe Freres & Co., G. m. b. H., 

Berlin W. 8, Friedrichstr. 191. 

Das Programm vom 7. September: 

Naturaufnahmen. Renntierjagd in Nor¬ 
wegen. — Ein Ausflug nach der Grande Char- 
treuse. 

Komische Aufnahmen. Frau Schmidt liest 
gern Romane. — Die Truppe Neat. — Billy 
schnupft nicht. — Lehmann hat Geburtstag. — 
Paul, der Milchausträger. — Mulicke bezah* 
seine Miete. — Moritz als Tenor. 

Dramatische Szenen. Das Waisenmädchen. 
— Der kleine Clown. 

Szenen verschiedenen Inhalts. Die Hoch¬ 
zeit am Niagara. — Onkel Ulrichs Testament. 

Belehrende Serie. Die Naturerscheinungen. 
Schnee und Eis. 

Farbenkinematographie. Eine der male¬ 
rischsten Städte der Halbinsel Malakka. 


Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12. 

Am 31. August erscheinen: 

Eclair-Colorit: Unter der Ritterrüstung, 
Lustspiel. 222 m. — Segovia, Naturaufnahme. 
116 m. — Willys Opfer. Eine dramatische No¬ 
velle. 224 m. 

American Standard Film: Des Vaters Hei¬ 
ratsvermittler, Komödie. 247 m. 

Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) 
Berlin, Friedrichstr. 35. 

Am 28*. September erscheinen: 

Dampf gegen Benzin. (324 m.) — Diese 
Pelze. (149 m.) — Das offene Garten¬ 
tor. (320 m.) 

Die Ausreißer. (345 m.) — Der Kirchen¬ 
chor zu Densmore. (352 m.) — Uebcr 
die Grenze. (342 m.) — Beweis — — 
direkt. (104 m.) 

Die kühne Depeschenträgerin. (281 m.) 
Die Streikerinnen. (306 m.) — Eine 
Fischgeschichte. (186 m.) 

B 'S) C Friedei und seine Fiedel. (151 m.) 
Empire. Damm - Konstruktion in N.S.W.- 

Australien. (125 m.) 

Barker. Der bedeutungsvolle Geburtstag. 

(282 m.) 

Vay & Hubert, Berlin SW., Friedrichstr. 207. 
Das Gesetz des Herzens. 

Den Eltern zuliebe willigt Clara nach 
schwerem Kampfe mit sich selbst ein, die Wer¬ 
bung D’Arnys um ihre Hand anzunehmen. Ihr 
Herz gehört ihrem Vetter, der, als er erfährt, 
daß sie sich einem anderen zugesagt hat, eine 
Seereise antritt, um den Schmerz über den 
Verlust der Geliebten zu überwinden. Ein 
letzter inniger Abschied, dann geht das Schick¬ 
sal seinen Lauf. Während er als Marineoffi¬ 
zier auf dem Ozean Dienste tut, wird sie 
D’Arnys Frau. Die Ehe konnte keine glück¬ 
liche werden und Uneinigkeit und Streit sind 
an der Tagesordnung. Ein Freund des Gatten, 
Baron Salta, steht der Frau bei, in der Hoff¬ 
nung, daß sie für ihn jene Liebe hegen wird, 
die sie dem Gatten nicht bekunden konnte. 
Er wird aber abgewiesen, was ihn jedoch nicht 
hindert, weiter im Hause zu verkehren, denn er 
rechnet damit, daß ihm die Zeit die Erfüllung 
seiner Wünsche bringen werde, die Zeit, die 
so rasch dahineilt. 

Denn der Seeoffizier ist zurückgekehrt. 
Er hat mit der Vergangenheit abgerechnet, ins 
Unvermeidliche sich gefügt, aber nicht mit 
dem Gesetz des Herzens gerechnet. Denn als 
er mit zwei Bekannten das Wiedersehen feiern 
will, rast Clara in einem Auto an ihm vorüber. 
Die vernarbte Herzenswunde wird aufgerissen, 
und da er nicht im Hause der Geliebten ver¬ 
kehren kann, sinnt er auf andere Mittel, sich 
ihr zu nähern. Er findet bald Gelegenheit hier¬ 
zu. Bei D’Arnys ist Ball, zu dem er keinen 
Zutritt hat. nicht geladen war. Es gelingt ihm. 
einen Diener zu veranlassen, der Herrin ein 
Billett von ihm zu überbringen. Dies hat je¬ 
doch Baron Salta, der gerade zum Balle ein- 
tiaf, bemerkt. Ein Geheimnis vermutend, eilt 
er dem Diener nach und begehrt die Ausfolge¬ 
rung des Billetts. Der Diener weigert sich, 
doch der vorgehaltcnc Revolver Saltas zwingt 
ihn, zu gehorchen. Salta öffnet die Botschaft 
und liest: „Liebe Kousine, ich muß Dich drin¬ 


gend sprechen. Ich erwarte Dich heute abend 
im Pavillon. Armand." Im Nu hatte Salta 
seinen Entschluß gefaßt, nun war seine Stunde 
gekommen. Er befiehlt dem Diener, ein neues 
Kuvert zu nehmen und darin verschlossen den 
Brief der Dame des Hauses zu überreichen. 
Dann eilt er zum Ball und widmet sich ganz 
der Herrin, um sei'n Vorhaben auszuführen. 
Eben hat er sich mit ihr im Tanze gedreht, als 
sie den Brief Armands erhält. Sie begibt sich 
in einen Nebenraum, um den Brief zu lesen, 
Baron Salta folgt ihr dahin, doch auch der 
Gatte wurde aufmerksam, der durch das fort¬ 
währende Beisammensein, und das nunmehrige 
gleichzeitige Verschwinden der beiden eifer¬ 
süchtig wird und diese belauscht. 

Kaum hatte Clara die Botschaft Armands 
gelesen, als Baron Salta erscheint, die Por¬ 
tiere vorzieht, um ungestört zu sein und ihr 
erklärt, er wisse, sie habe sich mit ihrem 
Vetter im Pavillon zu treffen. Er fordere da¬ 
her von ihr, ihn vor dem Vetter im Pavillon zu 
empfangen, sie habe ihm mit dem Licht, ein 
Zeichen zu geben, sonst verriete er alles ihrem 
Gatten. Um Armand, den sie noch immer 
leidenschaftlich liebt, nicht zu verraten, ist sie 
gezwungen, einzuwilligen. Beide gehen in den 
Tanzsaal zurück, der Ehemann steht auf der 
Lauer. Und als Clara entschlüpft, um nach 
dem Pavillon zu eilen, folgt er ihr unbemerkt. 
Kaum ist sie im Pavillon, erscheint er auch 
dort, denn ihm war klar, daß sie mit Baron 
Salta ein Zusammentreffen hier vereinbart 
hatte. Und so erklärt er denn seiner Gattin: 
„Du erwartest hier Deinen Geliebten, nun gut, 
wir werden ihn zusammen erwarten." Sie 
wußte, nun gäbe es keine Rettung mehr; ihr 
Gatte bleibt, Armand wird kommen und muß 
denken, sie hätte ihm eine Falle gestellt. Da 
gab es nur einen Ausweg. Sie gibt das von 
Baron Salta mit dem Lichte geforderte Zeichen, 
dieser wird kommen und dem Gatten in die 
Hände fallen und so kann sie Armand retten. 
Vom Gatten unbemerkt, gibt sie mit der Kerze 
das Zeichen, Salta kommt und als D’Arny 
seine Schritte hört, eilt er ihm entgegen. So 
hatte er sich denn nicht getäuscht; der Baron 
war der Geliebte seiner Frau. Er schoß ihn 
nieder. Mit seiner Frau wird er noch ab- 
rcchnen. 

Mittlerweile war aber auch Armand zuin 
erbetenen Rendezvous gekommen; als er den 
Revolverschuß hört, wähnt er die geliebte Frau 
in Gefahr; er findet den Getöteten vor dem 
Pavillon, in demselben Clara in höchster Ver¬ 
zweiflung. Ohne zu wissen, was sich hier zu¬ 
getragen, führt er sie hinweg von diesem trau¬ 
rigen Orte, sein Auto hält vor der Türe, damit 
bringt er sie zu ihren Eltern. Mitten in der 
Nacht werden diese geweckt, die Dienerschaft 
eilt herbei, und jetzt erst stellen sich die Fol¬ 
gen der Geschehnisse ein. Das schreckliche 
Unglück, daß ihr Gatte ihretwegen zum Mör¬ 
der geworden, die namenlose Angst vorher, ihr 
Gemahl könnte mit Armand Zusammentreffen, 
die plötzliche Entführung nach der grausigen 
Tat haben einen Nervenchock verursacht, ihren 
Geist verwirrt, sie erkennt ihre Eltern kaum 
wieder, weiß nicht, wo sie sich befindet, flieht 
vor Armand, in dem sie den ungeliebten Gatten 
zu sehen meint und schrickt jeden Moment zu¬ 
rück, weil sie den Erschossenen vor sich liegen 
glaubt. Nur schwer gelingt es, ihr Toben zu 
besänftigen und sie zur Ruhe zu bringen. 

Anderen Tages erscheinen bei ihrem Vater 
zwei Herren mit der traurigen Mission, diesen 
zu benachrichtigen, daß sein Schwiegersohn 





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| Auf falscher Bahn | 

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Seite 50 


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No. 34 


D'Arny, zum Mörder geworden, seine Tat 
selbst gesühnt hat und nicht mehr unter den 
Lebenden weilt. Man hat einen an seine Frau 
gerichteten Brief vorgefunden, und erschüttert 
liest deren Vater die Mitteilung, D'Arny habe 
Hand an sich gelegt, weil er allein Schuld an 
dem Vorgefallenen habe, er hätte Clara nicht 
zu der ehelichen Verbindung mit ihm zwingen 
dürfen. Clara aber erholte sich langsam von 
den Folgen der seelischen Erschütterung, die 
Zeit heilte auch zum Teile ihre Wunden. Sie 
war ja jetzt Witwe, frei, der Gatte und sein 
Freund, ihr Bedränger tot, Armand, dem ihr 
Herz gehörte, wieder stets um sie, und die 
Liebe brachte ihr auch das Glück zurück. Nach 
Ablauf ihrer Trauerzeit wurde sie Armands 
Gattin und als wieder ein Jahr vorüber war, 
lag ein Sprößling dieses Ehebundes in seiner 
Wiege, betraut von einem überglücklichen 
Elternpaare. 

Royal-Film, G. m. b. H. ( Düsseldorf. 




Der außerordentlich zahlreichen Auf¬ 
träge wegen sehen wir uns veranlaßt, 

den letzten Bestelltag 

für 

Der EU fles Stephan Ruller (II. Teil) 

auf 

Dienstag, den 27. Hugust 

festzusetzen. 

Für nach diesem Datum eingehende 
Aufträge können wir eine Garantie für 
pünktliche Lieferung nicht übernehmen. 

VITASCOPE. 


ein Dornengestrüpp und Schluchten hindurch¬ 
geschlagen, schon hatten sie einen hohen Hügel 
erklommen, auf dessen Höhe das Automobil 
der Polizeioffiziere nicht mehr zu folgen ver¬ 
mochte, da gerieten sie plötzlich vor einen 
gähnenden Abgrund. Käte war inzwischen 
durch den anstrengeden Ritt besinnungslos ge¬ 
worden. Es war ihm unmöglich, sie mit her- 
iibeizunehmen; er bettete sie dehalb sanft auf 
die Erde und wagte allein den großen Sprung. 
Doch das Schicksal wollte sein Verderben; er 
stürzte ab und blieb leblos liegen. Seine Ver¬ 
folger fanden nur noch eine Leiche vor und 
Käte, welche inzwischen aus ihrer Ohnmacht 
erwacht war, und auf die Arme der beiden 
Verfolger gestützt, an die Leiche trat, stürzte 
sich in wahnsinnigem Schmerze über den Kör¬ 
per ihres Geliebten, ihm damit ihre Liebe über 
das Grab hinaus beweisend. 

Deutsche Mutoskop- und Biograph-G. m, b. H. 

Berlin W. 8, Friedrichstraße 187-188. 


Der Todesritt! Käthe Holborn, eine junge, 
schöne, unabhängige Witwe, mit allen Vorzügen 
des Geistes und Herzens ausgestattet, lebt ein¬ 
sam, beinahe einsiedlerisch auf ihrer herrlichen 
Besitzung draußen vor der Stadt. Ruhe und 
Frieden umgibt die früher an ein glanzvoll un¬ 
ruhig bewegtes Leben gewöhnte junge Frau, 
die heute nur noch wenig Besucher empfängt. 
Die Liebe, die eigentliche Triebkraft im Leben 
einer Frau, spielte keine Rolle mehr in ihrem 
Dasein. Was Wunder also, daß in ihrem sorg¬ 
losen, traumhaften Dahinleben das geringste 
Ereignis eine Bedeutung erlangte, deren sie sich 
selbst kaum bewußt war. Eines Tages, an dem 
die Langeweile ihres unbefriedigten Lebens 
ihren Höhepunkt erreicht hatte, machte sie mit 
ihren Freundinnen einen Spaziergang in die 
Stadt. Sie kamen an einem photographischen 
Atelier vorbei und sahen sich, wie aus Gewohn¬ 
heit, die dort ausgehängten Photographien an. 
Da fiel der Blick der jungen Frau auf das Bild 
eines jungen Mannes. Sie läßt sich das Bildnis 
vom Photographen geben und nimmt es mit 
nach Hause. Wie bald sie ihr Ideal in Wirk¬ 
lichkeit schauen würde, ahnt sie in diesem 
Augenblick nicht. Zur selben Stunde betritt 
ein elegant gekleideter junger Mann einen Ju¬ 
welierladen und läßt sich eine Auswahl Ringe 
zeigen, wovon er schließlich einen kauft, bezahlt 
und seiner Wege gehen will. Im Laden war 
noch anwesend außer dem Juwelier der Diener 
der Käthe Holborn, welcher das Perlenkollier 
der jungen Witwe zur Reparatur gebracht hatte 
und das unglückliche Zusammentreffen will es, 
daß im Moment, wo der elegant gekleidete 
junge Mann mit dem gekauften Ring den Laden 
verlassen will, dieses Kollier nicht mehr ge¬ 
sehen wird und der Verdacht erklärlicherweise 
auf den einzigen Anwesenden, den eleganten 
jungen Mann fällt. Dieser hinterläßt seine 
Karte und geht entrüstet aus dem Laden. Der 
übereifrige Juwelier läßt es sich aber nicht 
nehmen, die Polizei zu benachrichtigen und 
diese kommt auch bald, um den Tatbestand auf¬ 
zunehmen. Inzwischen ist der Diener in aller 
Eile zu seiner jungen Herrin zurückgelaufen, 
um sie von dem Verschwinden des Kolliers zu 
verständigen, und Hals über Kopf geht Käthe 
Holborn persönlich zum Juwelier, bemerkt aber 
nicht, daß ein in der Nähe des Ladens prome¬ 
nierender junger, vornehmer Herr ihr folgt, und 
kurze Zeit nach ihr ebenfalls in den Juwelier¬ 
laden eintritt. Wer beschreibt ihre mehr als 
freudige Ueberraschung, als sie beim Aufblicken 


in dem jungen vornehmen Herrn denselben er¬ 
kennt, dessen Bild sie in voller Begeisterung 
vor einigen Tagen gekauft hat und auch der 
junge Herr, je länger er sie betrachtet, ist von 
ihr ganz hingerissen. Er hört das Gespräch 
zwischen dem Juwelier und der jungen Dame 
mit an und selbst mit den Augen nach dem 
verschwundenen Kollier suchend, entdeckt er 
zu seiner Freude einen glänzenden Gegenstand 
in einem am Ladentisch stehengebliebenen 
Regenschirm, und sein Vergnügen ist unbe¬ 
schreiblich, als er beim Umdrehen des Schirms 
feststellt, daß der Gegenstand das vermißte 
Kollier ist, welches von dem Ladentisch unbe¬ 
merkt in den Schirm gefallen war; die Freude 
über das wiedergefundene Kollier ist allseitig 
groß. Inzwischen kommt die Polizei, welche 
die Untersuchung eingeleitet hat, ins Polizei¬ 
bureau, und groß ist das Erstaunen des Polizei¬ 
kommissars, als er beim Durchblättern des 
Polizeialbums die Photographien des von dem 
Beamten beschriebenen jungen Mannes ermit¬ 
telt, in den Photographien diejenigen zweier 
miteinander schon längst befreundeter junger 
Leute erkennt, welche eines schon lange zu¬ 
rückliegenden Spionage-Delikters wegen erfolg¬ 
los von allen Polizeiinstitutionen des Landes 
gesucht worden waren. Die Angelegenheit ist 
dem findigen Beamten eine freudige Ueber¬ 
raschung und er hat nichts eiligeres zu tun, als 
sofort alle Hebel in Bewegung zu setzen, um 
der beiden jungen Leute habhaft zu werden. 
Bei einer Sportvorstellung, der er in Gesell¬ 
schaft Käthes beiwohnte, versuchte man ihn 
zu verhaften. Er riß sich jedoch blitzschnell 
los und mit der Energie der Verzweiflung, seine 
Freiheit zu retten, zwang er den Führer eines 
gerade abgehenden Ballons, ihn mitzunehmen. 
Von dieser unerwarteten Situation gänzlich be¬ 
täubt, sinkt Käte in eine tiefe Ohnmacht. Als 
sie erwachte, hat sie nur den einzigen Ge¬ 
danken: „Wird er sich auch retten, ist er außer 
Gefahr?" Trotzdem sie nun weiß, wer er ist, 
liebt sie ihn mit der gleichen heißen Leiden¬ 
schaft. Endlich erhält sie Nachricht von ihm 
in Gestalt einer Brieftaube, die er vom Ballon 
aus an sie abgesandt hatte, und die sie glück¬ 
strahlend entgegennimmt. Wie vorauszusehen, 
hat Jack bald versucht, wieder mit der Ge¬ 
liebten zusammenzukommen. In der Verklei¬ 
dung eines Künstlers trifft er sie auf einem 
Sportfest. Die Polizei kam dahinter und bald 
sehen wir Jack und seine Geliebte von neuem 
auf der Flucht. Schon hatten sie sich durch 


Auf falscher Bahn. In dem Köpfchen der 
hübschen Arbeiterin Helene Heider spukte die 
Romantik. Sie träumte von einem Prinzen, 
welcher sie auf feurigem Zelter in sein Schloß 
entführen würde, und alle Ermahnungen der 
alten Mutter, alle Realstik des Alltagslebens 
ließen sie ihre Träume nicht vergessen. Was 
könnte sie als ehrsame Schlossersfrau von 
ihrem Leben haben? So fragte sie sich hun¬ 
dertmal, und wenn auch Robert ein ehrlicher, 
anständiger Mensch war, so dachte sie gar nicht 
daran, seiner Werbung stattzugeben. Das 
Schicksal führte ihr dann einem leibhaftigen 
Giafen in den Weg, einem Frauenjäger der 
schlimmsten Sorte, welcher es meisterhaft ver¬ 
stand, ehrbare unerfahrene Mädchen seinem 
Willen gefügig zu machen. Zu spät merkte 
Helene, daß der schöne Traum verflogen war, 
zu spät sah sie ein, daß sie einem Ehrlosen in 
die Hände gefallen war, und als sie sich vor 
ihm auf die Knie warf und um Legitimierung 
ihres ungeborenen Kindes bat, wies der Graf 
sie höhnisch hinaus, indem er ihr eine Summe 
Geldes reichte. Dieses Sündengeld warf das 
unglückliche Mädchen dem Verführer vor die 
Füße, und entdeckte sich in ihrem Schmerze 
der einzigen wahren Freundin, die sie besaß, 
ihrer alten Mutter. Die schwere Zeit ging dann 
vorbei, schweigend ertrugen die beiden Frauen 
das Unglück, und als das Kindchen gedieh, hieß 
es, Brot für dasselbe zu verdienen. Robert, 
der Schlosser, war durch die Zurückweisung 
Helenes ein stiller, moroser Mensch geworden, 
der nicht vergessen konnte, daß das Mädchen, 
welches er so innig liebte, einem anderen ge¬ 
hörte. Vergeblich suchte er Helene zu finden; 
diese war mit ihrer Mutter in einen anderen 
Stadtteil gezogen, und um sich vor der größten 
Not zu schützen, war es ihr gelungen, ihr schau¬ 
spielerisches Talent an einer Film-Fabrik zu 
verwerten. Ihr schöner, jugendlicher Körper, 
das etwas melancholisch angehauchte Gesicht, 
alles das hatte den Direktor veranlaßt, ihr eine 
Hauptrolle anzuvertrauen, und das Wagnis war 
geglückt, denn Helene hatte alle Erwartungen 
des Regisseurs übertroffen. Mit großer Re¬ 
klame wurde das von ihr gespielte Drama ver¬ 
kündet, Riesenplakate zeigten an allen Kino¬ 
theatern in Riesenlettern den Ruhm des neuen 
Sterns am Kinohimmel an, und auch Robert, 
der ein ständiger Besucher dieser Vergnügun¬ 
gen war, ließ sich anlocken und sah — seine 
frühere Braut als Bühnenstern auf dem Film 
des vorstädtischen Kinotheaters. Eine Wut er¬ 
faßte den ehrlichen Handwerker. Es war ihm 
sofort klar, daß nur die Not Helene dazu ge¬ 
trieben haben konnte, sich in den Dienst der 
Oeffentlichkeit zu stellen, und nun wollte er 
sie von allen Fährlichkeiten bewahren, sei vor¬ 
gekommen, was da wolle. Seine Liebe für das 
Mädchen war echt, war von jener Sorte, die 
nicht fragt: warum, oder weshalb, nur be¬ 
schützen wollte er sie, beschirmen ,das geliebte 
Wesen vor allen Fährlichkeiten des Lebens., 
Durch vieles Fragen und mit großer Mühe ent- 


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No. 34 


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Auf der 


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derTechnik^“^^ 

steht unsere neue Theater-Maschine 


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Seite 52 


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No. 34 


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Auf falscher Bahn 


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deckte er endlich die Fabrik, für welche He¬ 
lene tätig war, er ließ sich bei ihr melden und 
wurde in das Ankleidezimmer der Künstlerin 
geführt, die jählings erblaßte, als sie ihren 
früheren Verehrer vor sich sah. Mit stam¬ 
melnden Worten brachte Robert vor, was sein 
Herz bedrückte, und diesemal sagte Helene 
nicht nein, denn sie hatte längst erkannt, daß 
unter dem schäbigen Rocke des Arbeiters ge¬ 
wöhnlich ein besseres Herz schlägt, als unter 
dem Fracke des sogenannten Kavaliers. Beide 
begaben sich zur Mutter, und als Robert hier 
den jungen Erdenbürger, das Kind seiner ge¬ 
liebten Helene, zum ersten Male sah, schreckte 
er nicht zurück, sondern hätschelte liebevoll 
das kleine Gesichtchen, und freute sich, daß er 
Gatte und Vater zugleich sein würde. — Dieser 
Biographfilm enthält eine tiefe Moral. Es zeigt 
sich auf diesem Lebensbilde, was wahre, innige 
Liebe bedeutet, wie dieselbe über alle Vorur¬ 
teile hinwegkommt, und daß das wahre Glück 
auch in der Hütte wohnen» kann. Die wunder¬ 
baren Aufnahmen sind, was photographische 
Qualität, Schönheit der Szenerien und Technik 
betreffen, kaum zu überbieten. 

R. Glombeck & Co., G. m. b. H. 

Berlin, Friedrichstraße 31. 

Getreu im Tod. Die Tochter des Hauses 
hat Klavierstunde; die Gesellschafterin ist zwar 
zugegen, doch sie bildet kein Hindernis, daß 
sich die Herzen von Lehrer und Schülerin ge¬ 
funden haben. Selbst der Vater, der immer in 
Geschäften ist und auf einen Moment herbei¬ 
kommt, merkt nichts von dem Verliebtsein der 
Tochter. Und darum nimmt er den Anlaß wahr, 
als Besuch kommt, seine Tochter durch den 
Diener nach dem Garten rufen zu lassen. Diese 
erfährt hier, der unter den Gästen befindliche 
Vicomte de Berry hätte bei ihrem Vater um 
ihre Hand angehalten. Ohne das Geheimnis 
ihres Herzens preiszugeben, lehnt sie ab und 
weist den Freier zurück, .Nichtahnend arbeitet 
ihr Vater an der Spitze seiner Unternehmungen, 
bis er, in einen Börsenkrach hineingezogen, am 
Rande des Ruins ist. Er läßt den jungen Rechts¬ 
konsulenten kommen, der aber nur einen Aus¬ 
weg aus der Situation weiß, den, daß die Toch¬ 
ter die Werbung des reichen Vicomte an¬ 
nehme, dann wäre der Vater vor dem Unter-, 
gang gerettet. Da Eile nottut, entschließt sich 
dieser schweren Herzens, sofort mit seiner 
Tochter zu reden, er sucht sie unverzüglich auf 
und legt ihr die Sachlage auseinander, ihre 
Einwilligung sei sein letzter Rettungsanker. 
Die Tochter will ihr Herzensgeheimnis nicht 
preisgeben, kann aber den Vater auch nicht 
durch ein Nein in den Abgrund stürzen. Nach 
heftigen Seelenkämpfen verlangt sie einige Mi¬ 
nuten Bedenkzeit. Schwer wird ihr diese vom 
Vater gewährt, er wußte nicht, daß sie dieses 
Verlangen stellte, um mit dem Geliebten, der 
ihr gerade wieder eine Klavierstunde erteilt 
hatte, als sie zum Vater gerufen worden war, 


eine Rücksprache zu pflegen. Dieser, seiner 
Lage wohl bewußt, mit sich im klaren darüber, 
daß eine eheliche Verbindung zwischen dem 
armen Klavierlehrer und der in seinen Augen 
noch immer reichen Schülerin nicht möglich 
sei, rät ihr, einzuwilligen. Sie glaubt, der ge¬ 
liebte Mann sei bei diesem Rat nur auf ihr 
Bestes bedacht, sie ahnt nicht, was ihn dazu 
bewog und erscheint vor dem Vater, um diesem 
und dem Rechtskonsulenten mitzuteilen, daß 
sie einwillige, die Frau des Vicomte de Berry 
zu werden. 

II. Teil. Die Trauung ist vorüber, das neu- 
vermählte Paar soll die Hochzeitsreise antreten. 
Im Anblicke des Reisegepäcks übermannt sie 
der Schmerz, den geliebten Klavierlehrer zu 
verlassen; alle Zärtlichkeiten und Versuche 
ihres ihr eben angetrauten Gatten haben nur 
den einen Erfolg, ihre schlicßliche willenlose 
Resignation. Sechs Monate sind vergangen, 
aber ihre Gedanken, ihre Gefühle blieben dem 
einst Geliebten treu. Und so ist es erklärlich, 
warum sie willenlos ins Verderben rennt, als 
sie von diesem ein Schreiben erhält: „Ich er¬ 
warte Dich, nun können wir wahrhaft glücklich 
sein." Während sie dem Rufe auf verbotene 
Wege folgt, sitzt ihr Gatte vor ihrem Bilde, 
das er abküßt und zermartert sich das Hirn, 
wie er die Liebe der Gattin erringen könnte, 
in die er so sehr verliebt ist. Er verdoppelt 
nur noch seine Aufmerksamkeit, doch dies ver¬ 
anlaßt sie nur, dem Geliebten zu schreiben: 
„Ich kann nicht länger an der Seite dieses Men¬ 
schen leben, komm, laß uns fliehen." Dieser 
sieht, daß er die Frau nun ganz in seiner Ge¬ 
walt hat und baut hierauf einen teuflischen 
Plan. Er hat ein Fläschchen Gift, das zwingt 
er der Liebenden auf, sie möge sich damit von 
dem verhaßten Manne befreien, sie sei dann 
seine Erbin, ihrer beider Verbindung stehe dann 
nichts mehr im Wege. Willenlos sagt sie zu, 
und damit sie das Versprechen nicht reue, 
dringt er in sie, die Tat noch an demselben 
Abend zu vollführen. Die dunklen Fittiche 
der Nacht sind ausgebreitet, da schleicht sich 
der Anstifter zum Hause des Vicomte, erklet¬ 
tert die Balluslrade und gibt seinem verführten 
Opfer ein Zeichen. Der Vicomte saß mit ihr 
am Tisch, als Tee serviert wird. Immer und 
immer wieder hat er seine Frau beobachtet, 
um zu ergründen, warum sie ihm abgeneigt sei, 
ohne den wahren Grund zu finden oder zu er¬ 
raten, ja auch nur ahnen zu können. Aber 
jetzt war ihm ihr aufgeregtes Wesen aufge¬ 
fallen und darum ließ er sie allein, dem Diener 
befehlend, ihm den Tee auf sein Zimmer zu 
bringen. Wie der Diener den Auftrag voll¬ 
führen will, winkt sie ihm zu, es zu unter¬ 
lassen, Der Gatte war ungeduldig geworden, 
warum er seinen Tee nicht bekam und als er 
die Portiere beiseite schlägt, um zu seiner Frau 
zurückzukehren, gewahrt er, wie sie das Gift 
in die Tasse schüttet. Sofort war ihm klar, 
um was es sich handelte, ohne aber zu ver¬ 
muten, was und wer dahinter steckt. Wie ein 


Blitz schmetterte ihn der Gedanke nieder, seine 
Flau sei derart gegen ihn eingenommen, daß 
sie ihn aus der Welt zu schaffen beabsichtige. 
Er sah trotz seiner heftigen Gemütsbewegung 
klar, daß sie für ihn verloren war. So hatte 
denn das Leben allen Wert für ihn verloren 
und mit heroischem Entschluß greift er nach 
der Tasse und nimmt das Gift. Nun dachte er 
an sein Ende, an die über alles geliebte Gattin, 
die mit ihrer Tat zur Verbrecherin geworden 
ist, und hatte noch die seelische und körper¬ 
liche Kraft, ein Blatt Papier, Tinte und Feder 
zu ergreifen, um die Worte niederzuschreiben: 
„Gebt niemandem Schuld an meinem Ende, ich 
scheide aus nur mir bekannten Gründen frei¬ 
willig von dirser Welt.“ So starb er einen 
heroischen Tod, bis über das Grab hinaus jener 
in inniger Liebe bedacht, die er sich zum 
Weibe erkoren. 

Sein letztes Röcheln verriet der horchenden 
Frau, daß ihr Werk vollbracht sei; es trieb sie 
hinzu, und als sie sah, was sie angerichtet, 
wollte sie dem Vergifteten Hilfe darbieten, 
Wasser reichen, doch dieser hauchte gerade 
den letzten Seufzer aus und die Majestät des 
Todes hielt die Sündige fern. Sie fand die auf¬ 
geschriebenen letzten Worte, als der Ver- 
fühier herbeikam, um sich zu überzeugen, ob 
sein Opfer das Werk vollbracht hatte. Sie 
las, und erschüttert mußte sie sich sagen, der 
Verstorbene habe von ihrer Tat gewußt, sie 
aus eigenem Antriebe freigegeben, in treuer 
Hingebung für sie in den Tod gehend. Sie 
reichte dem Anstifter das Schriftstück, und alk 
dieser zynisch die Hand nach ihr ausstreckte, 
wies sie ihn von sich und stürzte sich ver¬ 
nichtet auf den Toten. 

Deutsche Kinematographen-Gesellschaft 
Köln a. Rh. 

Opfertod. Die Pause ist vorüber. Das 
Rascheln der Programme verstummt. Alle 
Operngläser richten sich auf den gigantischen 
Apparat, den das Bühnenpersonal während der 
Pause aufgestellt hat. Das Programm verzeich¬ 
net als Nr. 11 die Sensation des Abends, den 
Todessprung. Artist Franke hat diesen Sprung 
seit zwei Jahren in allen Kontinents vorgeführt 
und Tausende haben diesem Todesmut freneti¬ 
schen Beifall geklatscht. Wenn man den 
kühnen Springer oben im vierten Stockwerk 
eines Hauses an einem Fensterkreuz erblickt, 
wird es mäuschenstill im Saale. Selbst der ver¬ 
wöhnteste Logenhabitu6 blickt interessiert auf 
und das Publikum harrt mit Spannung des 
Kommenden, Aus dem vierten Stockwerk 
springt Franke allabendlich auf eine Schleife. 
Selbst der älteste Artist beneidet Franke nicht 
um diesen halsbrecherischen Trick, und so 
wurde dieser Artist eine Grand-Attraktion für 
jedes Vari6t6, in dem er auftrat. 

Im Grunde genommen, war die Kühnheit 
Frankes nur eine scheinbare. Mit seinem Trick 
ist ein Geheimnis verknüpft, das außer ihm nur 
seine Frau kennt, die schöne Tänzerin Ella. 
Franke ist Morphinist, Nur wenS er sich durch 
eine Dosis Morphium das notwendige Stimulans 
verschafft hat, wird er elastisch und geschmei¬ 
dig, um seinen Trick auszuführen. So trieb er 
es seit Jahren, und auch in dem Engagement 
im Walhalla-Variete in H. klappte der Sprung, 
als er ihn bei der ersten Probe vorführte, aus¬ 
gezeichnet. Der Geschäftsführer des Varietes 
Jousou ist ein alter Freund Frankes. Er freut 
sich, in der Gattin Frankes, der exzentrischen 


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No. 34 


Tänzerin Ella, eine lebenslustige, elegante Dame 
kennen zu lernen und stellt sich Franke für 
die Dauer des Engagements zur Verfügung, 

Von Anfang an ist das Verhalten der schönen 
Artistenfrau zu dem Geschäftsführer äußerst 
kokett, während dieser peinlich korrekt die 
Gattin seines Freundes respektiert. Weder am 
Frühstückstisch, noch im Bureau des Geschäfts¬ 
führers gelingt es Ella, Iousou aus seiner Re¬ 
serve herauszubringen. Sie stellt ihm Blumen 
auf seinen Schreibtisch, lauert ihn in den führers und umarmt und küßt ihn stürmisch, Es wird das Leitmotiv, die Triebfeder all ihrer 

Gängen auf und führt gewaltsam ein Tete-ä- ehe dieser zur Besinnung kommt. Jousou Handlungen. Jousous Abweisung hat sie zum 

Tete mit dem Geschäftsführer herbei. Mit un- wehrt sie ab, als er jedoch die große Ent- Aeußersten gereizt und sie läßt ihren Zorn in 

glaublicher Raffinesse lockt sie ihn in ihre täuschung in ihren Mienen bemerkt, motiviert der Garderobe an den unschuldigen Gegen- 

Garderobe, wo ihr Iousou bei der Kostümierung er seine Zurückhaltung damit, daß ihr Mann ständen aus. So fällt ihr auch Frankes Mor- 

als Zigeunerin behilflich ist. Alle Register sein Freund ist. Wäre sie allein, würde er ihre phiumfläschchen, das dieser in der Schmink¬ 
weiblicher Verführungskünste läßt Ella spielen, Liebkosungen erwidern, so aber muß er als Schatulle aufbewahrt, in die Hände. Sie kennt 

ohne daß dies bei Iousou Eindruck macht. Er Ehrenmann handeln. Dieses „wärst du allein“ Frankes Geheimnis und weiß, daß sie den Tipp 

läßt sie einfach stehen. Ella rast vor Wut. will Eva nicht mehr aus den Ohren heraus. für seinen allabendlichen Todessprung in der 

Ihre weibliche Eitelkeit ist tief verletzt. Sie Sie haßt ihren Mann, der das Hindernis bildet Hand hat. „Wärst du allein" summt es ihr dä- 

schleicht sich in das Bureau des Geschäfts- zwischen ihr und Jousou. „Wärst du allein!" monisch in den Ohren, Jousous Bild taucht vor 

ihr auf. Auf immer befreit — wenn — das 


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Fläschchen brennt ihr wie Feuer in der Hand. 
Da, ein wilder Entschluß, eine teuflische Ein¬ 
gebung, -— und der Inhalt der Flasche 

liegt auf dem Boden. Resigniert mit flackern¬ 
den Augen harrt Ella der Dinge, die da kom¬ 
men müssen. 

Franke sucht sein Belebungsmittel vergeb¬ 
lich. Er weigert sich, den Todessprung zu 
unternehmen. Jousou kann das erregte Publi¬ 
kum nicht mehr beruhigen. Man schleppt 
Franke mit Gewalt hinaus. Erneute Weige¬ 
rung. Da reißt der Geschäftsführer seinem 
Freund das Kostüm ab. Mit raschem Ent¬ 
schluß erklimmt er die Leiter. Schon steht er 
oben und Ella muß machtlos die Folgen ihrer 
l at mit ansehen. Der Todessprung Jousous ist 
scheinbar geglückt. Jousou kann sogar für 
den Beifall des Publikums danken, aber hinter 
den Kulissen bricht er zusammen. Ein Nerven- 
chock, ein Blutsturz streckt ihn zu Boden. 

Da läutet es. Ella Frankes Nummer be¬ 
ginnt. „Zigeunertänze“ steht auf dem Pro- 
giamme. Operngläser richten sich zur Bühne. 
Lache Bajazzo. Mitten im Tanz packt Ella 
der Wahnsinn. Was fragt das Publikum da¬ 
nach. Jousou ist in seinem Bureau aufgc- 
bettet. Franke hält bei seinem toten Freund 

die Wacht. Ella stürzt herein. Ein Blick- 

sie ist allein mit dem Toten —. Ein letzter 
langer Kuß — — ein Zusammenbruch — — 
„Wärst du allein" — — hat er einst gesagt. 
Sein Opfertod wird ihr verständlich. Irr gehen 
die Augen.-Das Spiel ist aus. 

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Friedrichstraße 224. 

© Fräulein Rechtsanwalt. Herr 
und Frau Beling kommen auf 
einem Spaziergange an einem 
Kinderspielplätze vorbei, und 
der junge Ehemann kann es 
nicht über sich gewinnen, eines 
der reizenden Babys auf den 
Arm zu nehmen und es zu herzen; denn nur 
zu schmerzlich empfindet er es, daß seine Ehe 
kinderlos ist. 

Allein seiner Frau ist der Vorgang peinlich 
und sie zieht ihren Mann schnell mit sich fort. 
Zu Hause angelangt, kommt es wieder zu einem 
der sich immer mehr häufenden Auftritte zwi¬ 
schen dem Ehepaare, und schließlich fassen sie 
den Entschluß, sich scheiden zu lassen. Frau 
Beling schreibt an eine Rechsanwältin, Dr. Eva 
Berger, und bittet sie zu einer Konferenz in ihr 
Haus. Die junge Dame erscheint und macht auf 
Frau Beling einen sehr vertrauenerweckenden 
Eindruck, läßt aber auch gleichzeitig das Herz 
des Hausherrn heiß entflammen. Trotz aller 
Gelehrsamkeit ist Eva Berger einem kleinen 
Flirte nicht abhold und ein Rendezvous in He¬ 
ringsdorf bietet eine willkommene Gelegen¬ 
heit, sich näher kennen zu lernen. Allein die 
guten Freundinnen haben wachsame Augen. 
Frau Beling ist von den Absichten des Gatten 





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! Auf falscher Bahn | 


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durch ein anonymes Schreiben in Kenntnis ge¬ 
setzt worden und auch sie lenkt ihre Schritte 
nach dem Ostseebade, um sich von der Glaub¬ 
würdigkeit der Warnung zu überzeugen. Als 
sie ihren Mann mit der Rechtsanwältin in trau¬ 
lichem Tete ä tete sieht, wird sie sich plötz¬ 
lich bewußt, daß ihre Liebe für den Gatten 
doch noch nicht in dem Grade erkaltet ist, wie 
sie vermeinte, und brennende Eifersucht 
schleicht sich in ihr Herz. Sie weiß es einzu¬ 
richten, daß sie den Weg des Gatten kreuzt, 
und der Zufall will es, daß sich eine Gelegen¬ 
heit zur Aussprache bietet, die dem jungen 
Manne zeigt, daß sein liebreizende*' Frauchen 
doch wohl die geeignetere Gefährtin für ihn sei, 
als die studierte junge Dame mit den modernen 
Ansichten. Ein inniger Kuß besiegelt den 
Herzensbund von neuem und Frau Beling 
flüstert dem Gatten ein süßes Geheimnis ins 
Ohr, das ihn vollends zu ihrem Sklaven macht. 
Um allen unliebsamen Begegnungen aus dem 
Wege zp gehen, verlassen die Eheleute so 
schnell als möglich das SeeTjad und als Fräulein 
Rechtsanwalt, erstaunt, daß Beling zu dem ver¬ 
abredeten Stelldichein nicht erschienen ist, in 
seinem Hotel sich nach ihm erkundigen will, 
wird ihr dort ein Brief überreicht, der sie über 
den wahren Sachverhalt aufklärt. Aufs höchste 
empört, will sie nichts unversucht lassen. Viel¬ 
leicht kann sie den Treulosen doch noch er¬ 
reichen. Sie eilt im Sturmesschritt auf den 
Bahnhof. Doch o weh! Gerade sieht sie noch 
den Zug in der Ferne entschwinden, der ihr den 
treulosen Mann entführt. 


A 

Neu-Eröffnungen 

A 

V 

und Eintragungen 

V 


Berlin. Das vor kurzem neu eröffnete 
„Maxim - Theater", Schönhauser Allee 157, 
welches sich stets guten Zuspruchs erfreut, er¬ 
öffnet Mitte Oktober ein zweites Theater 
für 500 Personen in Pankow, Berlinerstraße 27, 
verbunden mit Gartenfreilichtbühne für 2000 
Personen. 

Berlin. Emil Roth, Kaiser-Allee 213/214, 
eröffnet daselbst 1. April 1913 ein Kino- 
Theater. 

Berlin. Die Quednowschen Erben, Raumer- 
slraße 14, eröffnen 1. Oktober daselbst ein 
Kino-Theater. 

Berlin. Handelsgerichtliche Eintragung: 
Bochumer Tonhallen-Theater-Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung, Sitz Berlin, Bezirk des 
Amtsgerichts Berlin-Mitte. Gegenstand des 
Unternehmens ist der Betrieb von Kineinato- 
graphentheatern und das Verleihen von Films. 
Stammkapital 20 000 Mark, Geschäftsführer: 
Hermann Rosenblum, Kaufmann in Chalrotten- 
burg, Richard Goldstaub, Kaufmann in Berlin- 
Wilmersdorf. 

Berlin. Im Hause Stephanstraße 17 eröff¬ 
net Frau Lehmann, Wollankstraße 72, am 
1. Oktober ein Kinotheater. 

Berlin. Urania-Lichtspiele, Gesellschaft 
mit beschränkter Haftung. Die Herren Jo¬ 
hannes und Adolf Kandeler sind nicht mehr 
Geschäftsführer. Architekt Herr Paul Schaefer 
ist zum Geschäftsführer bestellt. 

Berlin. Im Hause Blücherstraße 12 wird 
Anfang September ein Kino mit 165 Plätzen 
eröffnet. 

Berlin. Ecke Swinemünder- und Rügen¬ 
straße wird durch Walter Richard, Warschauer- 


Straße 86, ein Lichtbild-Theater erbaut. Bau¬ 
herrin ist Marie Stechow, vertreten durch W. 
Meng, Charlottenburg, Kaiser-Friedrichstr. 30. 

Berlin. Auf dem Raußendorffschen Grund¬ 
stück Kurfürstendamm 206 soll, wie die „Bau¬ 
welt” erfährt, ein große Kinolheater errichtet 
werden. Das Theater, das nur im Winter Licht¬ 
bildbetrieb haben soll, ist für 1400 Personen 
berechnet. Während der Sommermonate soll 
das Theater in eine großes Gartencafe umge¬ 
wandelt werden. Es soll dann der zum Grund¬ 
stück gehörige prachtvolle Garten mitbenutzt 
werden. 

Braunschweig. In der Wendenstraße, Ecke 
Bockswebe wird ein Kinopalast errichtet. Im 
Handelsregister ist die Firma „Kino-Palast, Ge¬ 
sellschaft mit beschränkter Haftung", mit dem 
Sitze in hiesiger Stadt, eingetragen. Gegen¬ 
stand des Unternehmens ist die Errichtung und 
der Betrieb eines Kinematographen-Theaters. 
Die Dauer der Gesellschaft ist auf die Zeit 
bis zum 31. Dezember 1923 festgesetzt. Wenn 
das Geschäftsverhältnis mit diesem letzteren 
Tage endigen soll, muß es von mindestens 
einem Gesellschafter spätestens am 31. De¬ 
zi mber 1922 der Gesellschaft gegenüber schrift¬ 
lich gekündigt werden. Wenn eine solche 
Kündigung nicht erfolgt, gilt das Geschäftsver¬ 
hältnis solange fortlaufend als fünf Jahre ver¬ 
längert, bis es in der vorerwähnten Weise 
spätestens ein Jahr vor Ablauf einer Verlänge- 
ntngsperiode von mindestens einem Gesell¬ 
schafter gekündigt wird. Zum Geschäftsführer 
ist der Kaufmann Franz Thomas hier bestellt. 
Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt durch 
einen oder mehrere Geschäftsführer. Sind mehr 
als ein Geschäftsführer bestellt, so wird die Ge¬ 
sellschaft durch zwei Geschäftsführer vertreten. 
Die Zeichnung geschieht in der Weise, daß von 
dem oder den Zeichnenden zu der geschriebe¬ 
nen oder auf mechanischem Wege hergestellten 
Firma der Gesellschaft die Namensunterschrift 
beigefügt wird. Das Stammkapital der Ge¬ 
sellschaft beträgt 150 000 Mk. 

Braunschweig. Das Kinematographen- 
theater Walhalla hier, Besitzer Herr Adalbert 
Nonnenberg, ist käuflich von Herrn Heinrich 
Steinhoff hier erworben und wird, wie wir 
hören, von diesem am 1. Oktober übernommen. 

Eberswalde. Das Apollo-Theater, bis¬ 
heriger Inhaber H. Krüger, hat Kaufmann 
Moritz Liebenthal erworben. 

Fehrbellin. Herr Hotelbesitzer Ferdinand 
Wieneke beabsichtigt in seinem neuerbauten 
Saale kinematographische Vorstellungen aus¬ 
zuführen. 

Hamburg. Neu eingetragen wurde die 
Firma Optische Theaterbau- und Filmfabri- 
kations-Gesellschaft „Otuf", Clebsch u. Reupke. 
Gesellschafter sind die Herren Albert Friedrich 
Otto Clebsch, Theaterdirektor, Gustav Henry 
Reupke, Kaufmann. Diese offene Handlungs¬ 
gesellschaft hat am 1. August 1912 begonnen. 
Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt durch 
die Gesellschafter gemeinschaftlich. 

München. Neue Kinematographentheater 
werden demnächst eröffnet und zwar an der 
Landshuter Allee zwischen Schlör- und Hirsch¬ 
bergstraße im früheren Kaufhaus Schottländer, 
dann an der Ecke Schelling- und Augusten- 
straße im Gasthaus „Zum Josefsheim", an der 
Tegernseer Landstraße 125 und an der Hans 
Sachsstraße 7. Kinounternehmungen scheinen 
in München recht rentabel zu sein, denn die 
Unternehmer bieten, den Hausbesitzern für die 
überlassenen Räumlichkeiten Preise, die bedeu¬ 


tend höher sind als die früher erzielten Miet¬ 
preise. Mit den vier neuen Lichtbildtheatern 
zählt dann München 17 derartige Unterneh¬ 
mungen. 

Saalfeld a. S. E. Mothes hat das Metro- 
pol-Theater des Herrn Hegenbarth käuflich er¬ 
worben. 

Straßburg i. Eis. Eine Generalversammlung 
der Lichtspieltheater A.-G. in Straßburg i. E. 
soll über Erwerb weiterer Kino-Theater, Er¬ 
höhung des Grundkapitals (im März auf 250 000 
Mark bemessen) und über Ergänzung des Auf¬ 
sichtsrates beschließen. 


□ Verbotene Pilms □ 


Vollständig verboten: 

Nick Winter und das Brautgeschenk. — Pathe 
freres. 

Die schwarzen Damen (Akt I und II). — Am- 
brosio. 

Die Mischlingstochter. — Precision. 

Der Fluch des Geldes. — B. u. C. 

Old Sleuth, der Detektiv. — Kalem. 

In der Fensternische. — American Biograph. 

Für Kinder verboten: 

Kopf für Kopf. — Cines. 

Mitgefangen — mitgehangen. — The Hepworth. 
Der Abscheu vor der Sünde. — Itala. 

Die Schwester des Verräters. — Cines. 

Moritz in Verlegenheit. — Pathe freres. 
Frauer.rache. — Eclipse. 

Hungrige Hunde (Akt I und II). — Eiko-Film. 
Die Launen des Schicksals (Akt I und II). — 
Eiko-Film. 

Mutter und Tochter (Akt I und II). — Svenska 
Biographentheater Stockholm. 

Brennen (Akt I bis III). — Svenska Biographen¬ 
theater 

Das Kind des anderen (Akt I und II). — Lux. 
Das Geheimnis der Mühle (Akt I bis III). — 
Nordische Films Co. 

Im Strom des Lebens (Akt I und II). — Pathe 
freres. 

Auch ein Freier. — Eclair. 

Jol, der Sohn des Fallenstellers. — Silg- Po- 
lyskope. 

Die weiße Lerche. — Selig-Polyskope. 
Rivalin. — Selig-Polyskope. 

Das verführerische Bild. — Imp.-Film. 

Am Strande. — Imp.-Film. 

Unter dem Banne des Verdachts. — Imp.-Film. 
Arabische Infamie. — Ambrosio. 
Signal-Lichter. — Essanay. 

Die Brillantbrosche. — Itala-Film. 

Der Sack Gold. — Lichtbild-Vertrieb. 

Die Heroglyphe. — The Votagraph. 
Durchkreuzte Pläne (Akt I bis III). — Deutsche 
Mutoskop- und Biograph-G. m. b. H. 

Des Verräters Lohn. — Essanay. 

Mimosa-san (Akt I bis III). — Meßters Pro¬ 
jektion. 

Ein übereilter Schritt. — Eclipse. 

Brüderchens Heldentat. — Bolten Bäckers Film. 
Der Todesritt (Akt I und II). — Royal-Film. 
Mit dem Feuer spielend. — Ambrosio. 

Der Musiker. — Ambrosio. 

Lehmann ist verrückt. — Pathe freres. 

Schlau, schlauer, am schlauesten oder Wer ist 
der beste Detektiv (Akt I und II). — Eclipse. 
Miß Lawson und der Flieger (Akt I und II). — 
Eclipse. 

Die Fehde. — B. u. C.-Film. 

Der tapfere Lokomotivführer. — Lubin. 

Der Trödler. — B. u. C.-Film. 

Der mexikanische Revolutionär. — Kalem. 
Entfesselte Flammen (Akt I und II). — Rosen¬ 
blum G. m. b. H. 

Schloß Mon repos (Akt I und II). — Eclair. 
Auf frischer Tat ertappt. — The Vitagraph, 
Das letzte Abenteuer. — Itala. 



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BERLIN, den 31. August 1912. 


Heit No. 35. 


Der Brand des Bühnenhauses im „Theater des Westens“, Berlin. 


" * nscre Leser werden aus den Ta- 

U geszeitungen Kenntnis von dem 
verheerenden Brande erhalten 
■ >«. haben, den das prächtige „Thea¬ 
ter des Westens“ betroffen hatte. Das 
außerordentliche Interesse, welches na¬ 
turgemäß und auch verständlicherweise 
seitens der Theaterabteilung des Ber¬ 
liner Polizei-Präsidiums, der Charlotten¬ 
burger und Berliner Baupolizei und 
Feuerwehr, der Theater - Architekten 
und selbst des großen Publikums diesem 
Brande des Bühnenhauses entgegenge¬ 
bracht wird, nötigt uns ebenfalls großes 
Interesse ab. 

Mit Berechtigung fühlen die Sicher¬ 
heits-Behörden, ganz besonders aber die 
Feuerwehr die Pflicht in sich, bei allen 
öffentlichen Instituten, wo viele Men¬ 
schen Zusammenkommen, wie z. B. 
Warenhäusern, großen Versammlungs¬ 
sälen, Ausstellungen, ganz speziell aber 
bei Theaterbauten, auf die Innehaltung 
der baupolizeilichen Sonderbestimmun¬ 
gen und Feuerschutz-Verordnungen aul 
das strengste zu achten. Nicht umsonst 
sind darum große folgenschwere Thea¬ 
terbrände äußerst selten, und jeder ein¬ 


zelne Feuerausbruch in einem Theater 
dient gleichzeitig als lehrhaftes Beispiel, 
daraus zu lernen, und die bereits be¬ 
stehenden äußerst schwerwiegenden und 
viel Geld erfordernden Sicherheits-Vor¬ 
schriften noch weiter zu verschärfen. 

Speziell die großen Schaubühnen ha¬ 
ben im Laufe der Jahre aus Sicherheits¬ 
gründen die Regenvorrichtung, den 
eisernen Vorhang, die Vorschrift der 
Verwendung von Asbestdekorationen, 
vieles andere noch dekretiert be¬ 
kommen, 

Trotzalledem aber hat das Feuer 
doch noch Gelegenheit gehabt, sich im 
Bühnenhaus des „Theater des Westens“ 
in so verheerender Form auszubreiten. 
Wenn auch die Vorschrift besteht, daß 
bei jedem, auch dem kleinsten Theater¬ 
brande, die Feuermeldung als „Gro߬ 
feuer“ gilt und daß bei der verblüffen¬ 
den Fixigkeit der Berliner Feuerwehi 
sofort, und zwar in einigen Minuten, alle 
Löschzüge angerückt kamen und eine 
Unzahl von Schlauchleitungen Riesen¬ 
massen von Wasser in das Feuermeei 
geschleudert wurden, war das gesamte 
prächtige Bühnenhaus, sowohl die Hin¬ 


terbühne wie auch der eigentliche 
Spielraum, ebenfalls auch fast der ganze 
dritte Rang im Zuschauerraum und die¬ 
ser selbst vom rasenden Feuer zerstört. 
Trotz aller Asbestdekorationen, trotz 
der nachgewiesenen strikten Innehal¬ 
tung des Verbots offenen Feuers auf der 
Bühne ergriff das verheerende Element 
in ein paar Minuten Besitz vom ganzen 
Bühnenhaus. Die trennende Rabitz¬ 
wand oberhalb des eisernen Vorhangs, 
sein ureigenster Selbstzweck war da¬ 
durch eine Farce, stürzte in das Parkett 
und das Feuer hatte dadurch mit Leich¬ 
tigkeit den Eingang zum Zuschauerraum 
gefunden. 

Zur Zeit, als das „Theater des 
Westens“ gebaut wurde, bestand wohl 
die Vorschrift des eisernen Vorhangs, 
aber nicht die Vorschrift, daß die Wand 
dahinter feuerfest sein soll. Eine Ra¬ 
bitzwand gilt bautechnisch als feuer¬ 
sicher, und das genügte damals. 

Welch eine Unvollkommenheit und 
fehlende Logik liegt in einer derartigen 
unfachmännischen Bauordnung. 

Aus vielen deutschen Städten kom¬ 
men die behördlichen Vertreter, um 






















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L • B • B 


No. 35 


„fachmännisch“ den Brand zu besich¬ 
tigen. Die dünne Rabitzwand entsprach 
damals den behördlichen Anforde¬ 
rungen, denn sie gilt als feuersicher, 
wenn sie auch nicht feuerfest ist. Jetzt 
wird fachmännisch erklärt, daß das Ex¬ 
plodieren einer Spiritusflasche oder dei 
Brand eines Weihnachtsbaumes schon 
genügen würde, um eine solche Rabitz¬ 
wand durchzudrücken. 

Wenn jetzt die Fachleute durch die 
Besichtigung des Brandherdes ver¬ 
suchen, etwas zu lernen, so wird das Er¬ 
gebnis auf alle Fälle sein, daß neue, 
möglichst teuer zu erfüllende verschärfte 
baupolizeiliche Bestimmungen ausge¬ 
heckt werden. Wir von der Kinemato¬ 
graphie haben aber gelernt, daß es mit 
der baufachmännischen Wissenschaft 
dieser Sachverständigen und Gesetzes¬ 
macher nicht weit her sein kann, denn 
sonst hätte man damals nicht zum vor¬ 
geschriebenen eisernen Vorhang die 
Rabitzwand darüber gestattet und da¬ 


durch den beabsichtigten Zweck, ein 
Uebergreifen des Feuers auf den Zu¬ 
schauerraum zu verhindern, wieder illu¬ 
sorisch gemacht. 

Dieselben behördlichen Organe aber, 
die so eklatant ihren Dilettantismus be¬ 
wiesen haben, sind auch zum persön¬ 
lichen Schutze des Kinematographen- 
publikums tätig. Dieselben behördlichen 
Organe haben uns bisher mit einer Fülle 
von Vorschriften bedacht, die oft das 
Gegenteil von dem darstellen, was der 
Nachbarstaat für verordnungsrichtig be¬ 
funden hat. Speziell die Apparate-Fabri- 
kanten, die ihre Maschinen nach allen 
Orten Deutschlands verkaufen, können 
ein Lied davon singen, wie buntscheckig 
die einzelnen Feuerschutz-Vorschriften 
sind. Unser Projektions-Apparat ist 
jetzt mit so viel Feuerschutzvorrichtun¬ 
gen versehen, daß man sich wundern 
mußte, weshalb es vorher ohne diese 
nicht täglich gebrannt hat. Wir haben 
am Apparat und in der Wand insgesamt 


8 Klappen, die „im Falle eines Falles“ 
im Moment klappen sollen. Früher war 
die Feuerschutztrommel brandverhin¬ 
dernd, jetzt wurde sie verworfen, weil 
sie brandfördernd' wirkt. 

Die Gesamtsumme aller Einzelbe¬ 
stimmungen ergibt als Fazit, daß sie nur 
als tastende, dilettantenhafte, unfach¬ 
männische Versuche zu gelten haben. 

Der lehrhafte Fall im „Theater des 
Westens“ wird als Vorläufer eines lehr¬ 
haften Falles bei uns in der Kinotheater- 
Praxis zu betrachten sein. Auch bei uns 
wird das kommende Schuldbeispiel, 
trotzdem wir es wirklich nicht herbei¬ 
sehnen, den „fachmännischen“ Behör¬ 
den beweisen, daß die Ursache eines 
eventuellen Kinobrandes vielleicht ganz 
wo anders liegt, als bei den schützenden 
8 Klappen, doppeltem Lampenkasten, 
Vexiertrittbrett für die Vorführer-Beine 
usw. 


Das Schminken der Filmdarsteller. 


chauspieler beherrschen das Ge¬ 
biet der Darstellung vor der Ka¬ 
mera des Kinematographen und 
umsomehr muß es Wunder neh¬ 
men, daß man auf Films gar so häufig 
„verschmierte“ Gesichter oder auffällige 
Spuren der Perrücken bemerkt. Die 
Künstler, die gewiß im Schminken und 
in der Maske die nötige Routine be¬ 
sitzen, vergessen, daß Details, die im 
Rampenlicht vorteilhaft wirken, bei der 
Projektion entsetzlich werden, denn das 
Objektiv zerlegt, oft auch mit Ueber- 
treibung, diese Details. Die Mimen tun 
daher am besten, die bei der Aufnahme 
natürlich bleiben, wie sie auch natürlich 
spielen sollen, der Erfolg wird stets ein 
größerer sein, weil er der Wirklichkeit 
entspricht. 

Zu dieser Schlußfolgerung kommt 
auch E. Kreß in seinen Konferenzen 
über die Kinematographie. Es dürfte 
für so manchen aus unserer Branche von 
Interesse sein, namentlich wenn* man 
Laien bei Aufnahmen beschäftigt, zu 
wissen, wie es die Schauspieler am 
besten machen, schon aus dem Grunde, 
weil es auf dem Film einen auffallenden 
Kontrast geben würde, wären die Schau¬ 


spieler geschminkt und die Laien nicht. 
Weder die Dekorationen, noch die Ko¬ 
stüme, noch die Schminke des Theaters 
eignen sich zur Kinoaufnahme. Die De¬ 
kors sollen grau getönt, die Kostüme 
in einfachen, photographisch rein 
schwarz oder weiß wirkenden Farben 
gehalten sein. Bei der Schminke darf 
man z. B. nicht übersehen, daß rot, rosa, 
hellblond in der Projektion schwarz er¬ 
scheinen. Blau und violett dagegen 
sieht man auf den Bildern weiß, Bei gel¬ 
ben oder grünen Stoffen werden keine 
Kontraste, keinfe Details zur Geltung 
kommen. Weiße Toiletten dürfen nicht 
bei zu scharfem elektrischem Lichte auf¬ 
genommen werden. Dasselbe gilt vom 
weißgeschminkten Clown, von den 
Pierettes. Bleiweißfarben würden die 
besten Resultate ergeben, schaden aber 
den Darstellern, sind daher nicht zu ver¬ 
wenden. 

Jedes Schminken, das die Züge her¬ 
vorhebt, zu sehr ausprägt, ist zu ver¬ 
meiden. Der Fettgehalt der aufzutragen¬ 
den Farbe muß sich darnach richten, ob 
die Haut trocken oder geschmeidig ist. 
Für die dünnere Haut ist eine aus 
Rosenwasser, Glycerin und Wismut¬ 


nitrat zusammengesetzte Flüssigkeit zu 
empfehlen, doch darf das Nitrat nicht zu 
gelb sein. 

Mit dieser Flüssigkeit ist das ganze 
Gesicht, die Ohren inbegriffen, zu be¬ 
netzen, nach dem Trocknen bürstet man 
mit einer sehr weichen Bürste. Kein 
Rot verwenden, schwarz nur chinesische 
Tusche oder gebrannten Gewürznagel. 
Puder muß Talg, Amydon oder Kaolin 
enthalten. 

Es ist nicht nötig, vor dem Aufträgen 
Kakaobutter zu verwenden. Das Weiß 
darf dadurch weder rosig, noch bräun¬ 
lich werden. Um den Augenbrauen und 
Wimpern Dichtheit zu geben, trage man 
Fettschminke etwas angewärmt auf. 
Lippen nicht rot schminken, noch weni¬ 
ger die Nase oder die anliegenden 
Augenwinkel, wie dies beim Theater 
üblich ist. Ebenso ist das Röten der 
Nasenlöcher, Gehörmuscheln zu meiden. 

Die besten Erfolge, wenn schon ge¬ 
schminkt sein soll, ergeben die grauen 
Schminken, ein Gemisch der schwarzen 
und weißen. Gar vielerlei ist in einer 
solchen grauen Fettschminke enthalten: 
weißes Wachs, Vaseline, Lanolin, Wis¬ 
mut, Talg, Kaolin, Fischbeinweiß und 




No. 35 


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natürliche Wohlgerüche aller Art. Zur Zähne, die nicht sichtbar sein sollen, spiel derart in der Gewalt haben, daß 

schwarzen Fettschminke nimmt man mit Staniolpapier. Um eingefallene Wangen sie ihrem Gesicht jeden gewünschten 

Benzoin versetztes reines Schmalz, auf dem Bilde zu haben, bestreiche man Ausdruck, ja sogar eine andere Form zu 

Ruß und weißes Wachs. mit Asche verbrannten Papieres jene geben vermögen, ohne sich besonderer 

Will man ein Mütterchen mit Zahn- Stellen, die hohl wirken sollen. Doch Hilfsmittel zu bedienen, 

lücken darstellen, so gibt man auf die besser sind jene daran, die ihr Mienen- _ 


Die Kino-Konzession in Elsaß-Lothringen. 

eber eine wichtige Prinzipien- lud, wurde es ihm erst möglich, die An- Staatsanwaltschaft eine Strafe von vier- 

U frage der Kinematographie hatte gelegenheit durch einen richterlichen zehn Mark für eine unerlaubte Vor¬ 
vergangenen Montag die Straß- Schiedsspruch zum Austrag zu bringen. Stellung beantragte, plädierte der Ver- 
■ ■ » burger Ferienstrafkammer zu Denn Elsaß-Lothringen hat keinen selb- teidiger Dr. Mühleisen auf Freisprechung 
entscheiden. Seit einigen Jahren haben ständigen Gerichtshof; und Beschwer- mit der Begründung, daß die Konzes- 
in verschiedenen Städten Elsaß-Lothrin- den gegen den ablehnenden Bescheid sionserteilung eines Kinernatographen 
gens die Polizeiverwaltungen die wei- der Polizei können nur an den Bezirks- nicht von der Bedürfnisfrage abhängig 
tere Eröffnung von Kinernatographen- Präsidenten und an das Ministerium ge- gemacht werden dürfe. Das Gericht 
Theatern mit der Begründung nicht ge- richtet werden. Diese beiden Instanzen verkündete nach fast einstündiger Be¬ 
stattet, weil kein Bedürfnis vorliege. Im hatten aber in solchen Fällen noch im- ratung die Freisprechung des Angeklag- 
Gegensatz zu allen übrigen Ländern ha- mer versagt. ten, weil dieser in seinem Recht ge¬ 

ben sich dort die Polizei-Verwaltungen Hahn benachrichtigte nun die Polizei wesen sei. Im Gegensatz hierzu habe 
auf ein altes Gesetz vom Jahre 1790 telephonisch, daß er eine Vorstellung er- die Polizeiverwaltung Unrecht getan, 
aus der damaligen französischen Juris- öffnet, worauf sofort die Schließung des wenn sie die Vorstellung mit Rücksicht 
prudenz gestützt, wonach die Erlaubnis- Etablissements durch Polizeiorgane vor- auf ein nicht bestehendes Bedürfnis ver- 
erteilung von der Bedürfnisfrage ab- genommen wurde und eine Protokollie- boten hatte. 

hängig zu machen sei. Sonderbar be- rung stattfand, weil Hahn ohne polizei- Mit diesem Urteil wird heute die 
rührt diese Ableitung sofort schon des- liehe Genehmigung eine Vorstellung ge- glückliche Lösung einer schon lange in 
halb, weil es doch um die damalige Zeit geben habe. In erster Instanz wurde der Bevölkerung mit großem Interesse 
die Kinematographie überhaupt doch Hahn freigesprochen; und zwar hatte verfolgten Streitfrage endgültig geregelt, 
noch nicht gab. Unter den verschiede- sich das Gericht vor einer prinzipiellen Die Entscheidung räumt endgültig mit 
nen Antragstellern um Konzessionierung Entscheidung dadurch bewahrt, daß es einer Ausnahmestellung der Kinemato- 
eines Lichtspiel-Theaters hatte man den die Vorstellung als nicht öffentlich be- graphie in Elsaß-Lothringen auf, die 
Kaufmann Charles Hahn auf seine trachtete, weil die Zuschauer ihr Entree schon jahrelang die Entwicklung der 
wiederholten Gesuche immer wieder ab- wieder zurückerhalten hatten. Die Ver- Lichtspielkunst dort stark gehemmt 
gewiesen. Und als dieser, ohne die Er- handlung vor der Ferienstrafkammer er- hatte. Mit diesem Beschluß sind der 
laubnis erhalten oder auch nur die Be- gab nun, daß die Polizei durch kein Mit- Kinematographie die Wege geebnet, die 
sichtigung des Saales durch die Polizei tel dazu hatte bewegt werden können, sie auch in kurzer Zeit zu der gleiche/ 
erreichen zu können, trotzdem Freunde das Etablissement zu besichtigen, und Bedeutung und Berechtigung wie in an- 
und Verwandte gegen das Entree in daß auch ein Protokoll nicht anders zu deren Staaten führen wird. 

Höhe von 20 Pfg. zu einer Vorstellung erreichen gewesen war. Während die _ 


Die Premiere in den Lichtspielen in Berlin. 

it Beginn des lebhafteren Ge- Guarany“ von Gomez wurden unter dem gramms wurde ein wunderbar kolorier- 

M schäftsganges innerhalb der Gesamttitel „Perlen der Natur“ wunder- ter Film von Gaumont „Tyrtäus“ vorge- 
Branche haben auch die Licht- bare Naturaufnahmen vorgeführt, die führt. Eine klassische Ballade aus der 
■ .t»l spiele im Mozartsaal in Berlin mit reizender Musik harmonisch illu- Zeit der Spartaner, die ebenso ungeteil- 
ihre Pforten für die dritte Spielsaison striert wurden. Die Bilder fanden ten Beifall erntete. Vor der Pause, die 
eröffnet. Das Theater, das ob der gan- reichen Beifall beim Publikum, ein Be- durch eine selbstschreibende Kreide 
zen Leitung und der Darbietungen seit weis für die große Sympathie, deren sich dem Publikum bekanntgegeben wurde, 
Bestehen viele Fernstehende zu Freun- derartige Aufnahmen ständig mehr er- kam eine Novelle nach dem bekannten 
den der Kinematographie gemacht hat, freuen. — Eine tragikomische Skizze Märchen „Aschenbrödel“, und ein Film¬ 
hat auch in der Zusammenstellung des „Die Parvenüs“ und danach „Amerika- scherz unter dem Titel „Aus dem Jahre 
Eröffnungsprogramms das alte Prinzip nische Feuerwehrübungen“ folgten den 2000“ zur Vorführung. Besonders die 
beibehalten. Nach der Ouvertüre „II Naturbildern, Als 5. Nummer des Pro- letzte Darbietung wurde mit aller- 






Seite 8 


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No. 35 


regstem Interesse verfolgt. Ohne nur 
eine Menschenhand zu sehen, legt sich 
hier die gebrauchte Wäsche zusammen, 
fliegt durch das Fenster, in einen 
Wäschewagen und fort geht es nach der 
Waschanstalt. Hier sieht man sich die 
Räder der Maschinen drehen, die Plätt¬ 
eisen arbeiten und zum Schluß kommt 
die frische Wäsche zu dem Besitzer zu¬ 
rück. Es ist ja klar, daß gerade diese 
Trick-Aufnahmen beim Publikum bei¬ 


fällig aufgenommen werden, weil ihm ja 
auch die Technik der Aufnahme solcher 
Bilder in mystisches Dunkel gehüllt ist. 

Aus dem Schlußprogramm ist beson¬ 
ders eine Spezial-Aufnahme der Licht¬ 
spiele hervorzuheben unter dem Titel 
„Aus den Reisen des Kaisers 1912". Wir 
sahen hier den Kaiser fern von jeder 
höfischen Etikette, im Achilleion auf 
Korfu, auf der diesjährigen Nordlands¬ 
reise und bei der Begegnung mit dem 


russischen Zaren in den finnischen 
Schären. 

Die Beurteilung seitens der Tages¬ 
presse war der Darbietung entsprechend 
gut ausgefallen und wir von der Branche 
können derartig geleiteten Instituten 
schon im Interesse des Ansehens der 
Kinematographie unsere Anerkennung 
zollen. 


* " * * as beste und beliebtesete Re- 

D klamemittel ist das Licht. Wo 
Elektrizität nicht vorhanden ist, 
—wird das Gas und anderes Licht 
dazu verwendet, die Aufmerksamkeit 
der Menge zu erregen und es hieße 
Eulen nach Athen tragen, darüber noch 
viel Worte zu verlieren, wo doch der 
kleinste Schaubudenbesitzer auf dem 
Jahrmarkt zu Plunderweilen seine 
Schaustellung in das „beste Licht" zu 
setzen bestrebt ist. Immer wieder wer¬ 
den neue Typen und neue Arten der 
Lichtreklame konstruiert, und es ist ge¬ 
wiß im Interesse aller, auf bewährte 
Neuheiten hier kurz hinzuweisen. 

Eine ganz neue Type mit prinzipiel¬ 
len Abweichungen von den üblichen 
Lampenkonstruktionen zeigt der soge¬ 
nannte Treibelbrenner, der sich vor al¬ 
lem dadurch auszeichnet, daß er den 
ästhetischen Anforderungen, welche von 
den Konstrukteuren der Beleuchtungs¬ 
körper gestellt werden, nach jeder Rich¬ 
tung hin zu entsprechen trachtet. Dieser 
Brenner kann jedem Stil der Beleuch¬ 
tungskörper angepaßt werden durch 
entsprechende Wahl der Glocke. Die 
üblichen unschönen Messing- oder 
Emaille-Mäntel kommen hierbei voll¬ 
ständig in Fortfall. Der zweite Vorzug 
besteht in der Glasaufhängung, welche 
nicht nur auf bequeme Weise, sondern 
auch stets genau zentrisch erfolgen 
kann. Diese neue Methode des Glas- 
aufhängens hat einen sehr praktischen 
Wert, weil infolge der zentrischen Auf¬ 
hängung ein Springen des Glases, beson¬ 
ders bei schadhaften Glühkörpern, fast 
gänzlich ausgeschlossen erscheint. 

Ein weiterer Vorteil dieses Brenners 
besteht darin, daß die Glasglocke aus 
Indifferentglas hergestellt ist und daß 
die Trichterform der Glasglocken mit 
einem Rand ansgestattet ist, auf wel¬ 
chen sich ohne jede Schraubenbefesti¬ 
gung alle im Handel befindlichen Scha¬ 
len, Reflektoren und Zierglocken auf¬ 
hängen lassen. 

Eine weitere Neuerung ist die Invert- 
lampe.mit dem „Tangentbrenner", so 


Lampen-Reklame. 

benannt nach der Berührung, dem Tam- 
gentieren innerhalb der Lampe selbst, 
die auf dem Gleichstromprinzipe be¬ 
ruht. Bei den bisherigen Gasbrennern 
wird die Gaszufuhr leicht zu reichlich 
eingestellt und dadurch ein späteres 
Rußen und vor allem eineGasverschwen- 
dung verursacht, denn so lange die 
Brennerteile noch nicht auf die höchste 
Erwärmung gebracht sind, ist zum Be¬ 
heizen des vollen Glühkörpers eine 
größere Gasmenge nötig. Wird aber der 
Brenner im kalten Zustande auf die rich¬ 
tige Gasmenge einreguliert, so erscheint 
der Glühkörper zunächst nur teilweise 
beheizt, womit manchmal auch ein 
Flackern verbunden ist. Beim Berüh¬ 
rungsbrenner sind diese Umstände über¬ 
wunden. Ein Flammenstoß rechtwinklig 
gegen irgend eine Stelle der Glühkörper¬ 
wandung kommt in Wegfall und die 
Flamme wird in mehreren, tangential 
zum Brennerkopf-Umfange, also fast 
parallel zur Glühkörperwand gerich¬ 
teten Strahlen Sanft auf die Glühkörper¬ 
wand geleitet, so daß der Glühkörper 
geschont und, weil auch ein nach ab¬ 
wärts gerichteter Flammenstoß fehlt, die 
empfindliche Befestigungsstelle des 
Glühgewebes durch die Flammen über¬ 
haupt nicht beansprucht wird. Das Ein¬ 
regulieren der Gaszuführung ist dadurch 
erleichtert, ein zu großes Einstellen des 
noch nicht erwärmten Brenners fast un¬ 
möglich, weil bei zu großer Gaszufüh¬ 
rung dunkle Punkte, durch die „Kegel" 
der einzelnen Flammen verursacht, am 
Glühkörper sichtbar werden und so 
einen sicheren und zuverlässigen Anhalt 
dafür geben, daß die Gasmenge sich 
nach einiger Brenndauer als zu groß er¬ 
weisen wird. Gasverschwendung und 
Rußen werden daher vermieden. 

Unstreitig das größte Interesse muß 
ein als vorzügliche und billige Ge¬ 
schäftsreklame dienendes Lichtschild er¬ 
wecken. Eine neuartige Konstruktion 
ist aus lackierten Eisenplatten herge¬ 
stellt, die Gläser des Schildes sind in 
Oelfarben ausgeführt. Bei Tageslicht 
wirkt das Schild wie jedes andere 


Reklameschild. In der Dunkelheit, d. h. 
bei Abendbeleuchtung lenkt das Schild 
die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich 
und zwar durch eine sehr einfache Ein¬ 
richtung, welche es ermöglicht, daß die 
Buchstaben des Schildes in rascher 
Folge nacheinander in die Erscheinung 
treten, genau wie man das Wort von 
Buchstabe zu Buchstabe liest. Ein be¬ 
sonderer Effekt wird dadurch hervorge¬ 
bracht, daß die Buchstaben in verschie¬ 
denen Farben erscheinen. Der Text 
tritt nach und nach in roter, gelber oder 
grüner Farbe hervor. Es ist auch ohne 
weiteres angängig, den Farbenwechsel 
in der Weise vorzunehmen, daß, wenn 
das Schild heute roten und grünen Text 
zeigt, morgen gelbe und blaue Schrift 
erscheint usw. Diese Konstruktion ver¬ 
ursacht keinerlei besondere Unkosten, 
da die Bewegung durch Wärmestrahlung 
der Lampe hervorgebracht wird, wäh¬ 
rend bei anderen Lichtreklamen ein 
Motor, Widerstandsrollen etc. ange¬ 
wandt werden müssen, die viel Strom 
verbrauchen. Die Konstruktion arbeitet 
zuverlässig und beansprucht keinerlei 
Wartung, abgesehen davon, daß die 
Glühlampen hin und wieder ausge¬ 
tauscht werden müssen. Da die Glüh¬ 
lampen konstant brennen, so arbeitet 
der Apparat sparsam, denn die Lampen 
werden nicht, wie bei anderen Licht¬ 
schildern, ständig ein- und ausgeschaltet. 
Während die bisherigen Reklameschil¬ 
der immer mehr oder weniger Geräusch 
verursachten, ist hier ein durchaus laut¬ 
loses Arbeiten zu verzeichnen. 

Diese Reklameschilder sind nicht nur 
für elektrische Beleuchtung, sondern 
auch für jede andere Lichtquelle zu be-’ 
nützen, so für Gas, Petroleum, Azetylen 
und selbst für gewöhnliche Kerzen. Es 
kann somit in jedem Kino, auch als Avis 
für Notausgänge, Toiletten etc., aber 
auch für Außenbeleuchtung, Front¬ 
reklame, Bilderannonce etc. benutzt 
werden. 





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No. 35 


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Seite 9 


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ECLAIR 

BERLIN SW 48, Friedrichstraße 12 


Französische Film- und Kinematographen- 
Gesellschaft m. b. H. 


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Telephon: 
Moritzplatz, 4352 


Telegramme: 

C i n e p ar, Berlin 


tDie Helben lieben! 

Das fcbilbert meifterbaft ber Debesroman ber 
Alice t?on Uerneuil unb fjauptmann Santeuil 


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S chloß TTIon4ftzpos 


Preis: 692 mark 




Cifcbeint am 21 .September 

Plakate KÜnftleriFcfte ptiotos 
Beitreibungen. *»• 

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Seite 10 


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No. 35 



Royal-Films G.m. 

Telephon 7941. 































































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tigste Eilm»Tragödie 


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2 Akte 


Reklame» 

Ulaterial 



b. h., Düsseldorf 


Telegramm-Adresse: „Dagolo“ 














































































12 


L • B • B 


No. 35 



Der Totentanz 

3- Akter 

mit 

Rsta Nielsen 

in der Hauptrolle. 


Erscheinungstermin: Schreiben Sie Sofort! 

7. September. 


WOlltll SiC Qb er ih re Konkurrenz 
triumphieren, dann sichern Sie 
sich sofort den ersten Film. 

WOllCll SiC e j ne glänzende Winter¬ 
saison erzielen, dann sichern 
Sie sich sofort die ganze Serie. 

Wollen Sie das große Loos ziehen, 
dann sichern Sie sich das Erst¬ 
aufführungsrecht. 



Internationale Film-Vertriebs-Ges. 

im Hause der 

Projections Actien-Gesellschaft „Union“ 
Frankfurt a. M. Telegramm.Adr.i „Triumph“ 

■ Telephon: Amt I, 12494 u. 3972. 

Kaiserstrasse 64. Fernruft- Amt I, 3368. :: 
























No. 35 


L • B • B 


Seite 13 


Die Konvention der Fabrikanten. 


ährend innerhalb der Branche 
wegen der Sommerzeit das Ge¬ 
schäft zu wünschen übrig ließ 
1». ■ ■ ! und im Gegensatz zur Saison 
ruhig verlief, wurde in Kreisen der Fa¬ 
brikanten eifrigst daran gearbeitet, 
durch eine Konvention die Stabilität der 
Gesamtbranche zu sichern. So wie bis¬ 
her konnte es nicht mehr weiter gehen. 
Die ganze Konstellation der Branche, 
die als ungesund allerseits anerkannte 
Basis mußte geändert und reformiert 
werden. 

Nachdem die Bestrebungen der 
„Fiag“ als endgültig gescheitert anzu¬ 
sehen waren, fanden sich die Fabrikan¬ 
ten und deren Vertreteer für Deutsch¬ 
land zusammen, um selbst einen Modus 
zu finden, der die Verhältnisse der 
Branche sanieren soll. 

Die Verhandlungen wurden vollstän¬ 
dig diskret geführt und haben jetzt, wie 
uns offiziell berichtet wird, in der Grün¬ 
dung der „Freien Vereinigung der Film¬ 
fabrikanten“ zu einem endgültigen Re¬ 
sultat geführt. 

Nach den Informationen, die uns offi¬ 
ziell von dem Generalsekretär gegeben 
wurden, werden die Verkaufbedingun¬ 
gen der Mitglieder der Vereinigung fol¬ 
gende sein: 

1. Die Lieferung erfolgt ausschlie߬ 
lich an solche Firmen, welche sich durch 
Unterzeichnung des aus der Anlage er¬ 
sichtlichen Revereses verpflichtet ha¬ 
ben, die Verkaufsbedingungen der Ver¬ 
einigung inne zu halten. 

Die Reverse sind dem Syndikus der 
Freien Vereinigung einzureichen. Vor 
Anerkennung des Reverses seitens des 
Syndikus ist jede Lieferung unzulässig. 

2. Folgende Mindestverleihpreise in 
Prozenten vom Einkaufspreise sind inne¬ 
zuhalten: 


für die 1. Woche 30°/o 


ff 

ff 

ff 

ff 

z. 

3. 

ff 

ff 

ZU"/. 

17 7 . 

ff 

ff 

4. 

ff 

14 7 . 

ff 

ff 

5. 

ff 

12 7 . 

ff 

ff 

6. 

ff 

10 7 . 

ff 

ff 

7. 

ff 

9 7 . 

ff 

ff 

8. 

ff 

8 7 . 

ff 

ff 

9. 

ff 

7 7 . 

ff 

ff 

10. 

ff 

6 7 . 

ff 

ff 

11. 

ff 

57 . 7 . 

ff 

ff 

12. 

ff 

5 7 . 

ff 

ff 

13. 

ff 

4 7 . 

ff 

ff 

14. 

ff 

. 3 ‘ /! ° /0 

ff 

ff 

15. 

und 

jede weitere 


,, „ IJ. UI 

Woche 3°/o- 


3. Pendeln ist mit einem Aufschlag 
von 33V 3 0 /# für die erste Woche und 25 
Prozent für die zweite Woche zu be¬ 
rechnen. 

Einlagen ab 13. Woche mit 3 1 / 2 Pfg. 
pro Woche. 

Die Kündigung der Programme ist 
nur vierwöchentlich und zwar nur zu je¬ 
dem Freitag zulässig. 

Der Mindestpreis für ein Tagespro¬ 
gramm beträgt 10 Mk. 

4. Die Films dürfen nur innerhalb 
Deutschlands und der Schweiz verliehen 
werden. 

5. Es dürfen ausschließlich Films von 
den der Freien Vereinigung angeschlos¬ 
senen Fabrikanten bezogen werden. 
Der Erwerb und das Verleihen von Films 
anderer Herkunft ist unzulässig. 

6. Der Export von Films nach dem 
Auslande und der Import von Films aus 
dem Auslande ist nicht gestattet. 

7. Die Films dürfen nur an solche 
Kinotheater verliehen werden, welche 
ausschließlich Films von Mitgliedern der 
Vereinigung vorführen und sich durch 
Unterschrift des aus der Anlage ersicht¬ 
lichen Reverses hierzu verpflichten. 


8. Jede Vergünstigung irgendwelcher 
Art (Provisionen, Reklamezuschüsse 
etc.) wird als Umgehung der Mindest¬ 
verleihpreise angesehen und ist deshalb 
unzulässig. Ebenso ist es unzulässig, 
Angestellten von Theatern Geschenke 
irgend welcher Art zu versprechen oder 
zu gewähren. 

9. Die Vorführung wird ausschlie߬ 
lich für Deutschland und für die Schweiz 
gestattet. Jedem Film wird seitens des 
Fabrikanten eine besondere Bescheini¬ 
gung beigegeben, mit welcher das Auf¬ 
führungsrecht für Deutschland und die 
Schweiz ausdrücklich übertragen wird. 
Jede Aufführung ohne diese Bescheini¬ 
gung ist unzulässig. 

Der Verleiher isi verpflichtet, jedem 
verliehenen Film die ^us der Anlage er¬ 
sichtliche eidesstattliche Erklärung bei¬ 
zufügen, und nur mit diesem, von der 
Freien Vereinigung zu liefernden For¬ 
mular, das Aufführungsrecht für die 
Dauer des Leihvertrages Dritten zu 
übertragen. 

Der Verleiher haftet für die vollstän¬ 
dige Ausfertigung dieser Urkunde. 


Zur Durchführung dieser Bedingun¬ 
gen sind vom Generalsekretär der Ver¬ 
einigung Reverse ausgearbeitet, die teil¬ 
weise vom Verleiher und Theaterbe¬ 
sitzer vor Erwerb der Films zu unter¬ 
zeichnen sind. Im übrigen wird in Zu¬ 
kunft auch nur an diejenigen Verleiher 
geliefert, die seitens der Vereinigung 
als solche anerkannt sind und sich den 
Bedingungen unterwerfen. Die Konven¬ 
tion soll am 11. Oktober in Kraft treten 
und für die Mitglieder vorläufig ein Jahr 
bindend sein. 



Die Tätigkeit des Agitations-Comites. 


i 


n einer letzten Sitzung des Agi 
tations-Comites der kinemato- 
graphischen Fachpresse zur Be¬ 
kämpfung des äußeren Feindes 
konnte zur allgemeinen Zufriedenheit 
konstatiert werden, daß man der Tätig¬ 
keit des Agitations-Comites auch in 


Theaterbesitzerkreisen sympathisch ge¬ 
genübersteht, wie dies eine Reihe von 
Zuschriften ernst zu nehmender Kino¬ 
besitzer bezeugt. Es wurden auch be¬ 
reits aus Kreisen der Theaterbesitzer 
freiwillige Beiträge für den Fonds des 
Agitations-Comics gezeichnet, die be¬ 


weisen, daß man die bisherige Tätigkeit 
einer neuen Interessenvertretung richtig 
einschätzt. Aus den zahlreichen Zu¬ 
schriften dürften einige Sätze besonders 
interessieren. So schreibt z. B. ein 
Theaterbesitzer in der Einleitung seiner 
Zuschrift folgendes: 





















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2-Akter 


inhardt, Berlin SW. 48 . 




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Seite 16 


L • B • B 


No. 35 


„Was man vom sogenannten 
Schutzverband bisher vergeblich er¬ 
hoffte, fangen Sie schon an, uns zu 
geben und es wurde sicher die höchste 
Zeit. Alle Achtung! Sie legen tüch¬ 
tig los; so ist's recht, so nur weiter 
und wenn ich kann, werde ich ordent¬ 
lich mithelfen! Wie ich erfahren habe, 
arbeiten Sie bereits mit Erfolg in der 
Düsseldorfer Steuer - Angelegenheit. 
Düsseldorf ist eine Stadt mit feinerem 
Publikum und außerordentlich großem 
Fremdenverkehr; unser Ort ist ein 
Städtchen mit 50 000 Einwohner, fast 
ausschließlich nur Arbeiterpublikum, 
und dennoch haben wir ab 1. Septem¬ 
ber dieselbe Erdrosselungssteuer wie 
in Düsseldorf. Dem armen Arbeiter 
wird das Geld direkt aus der Tasche 
gelockt und wir Theaterbesitzer ar¬ 
beiten direkt mit Unterbilanz.“ 

Sehr interessant und für den augen¬ 
blicklichen Kampf zwischen Kino und 
Theater bezeichnend sind auch folgende 
Zeilen einer Zuschrift: 

„Was nun meine Person anbelangt, 
so bin ich mit Leib und Seele zum 
Kino übergegangen und ich bleibe 
auch treu. Ich war ehemals Schau¬ 
spieler, Ober-Regisseur und mehrfach 
Direktor; weil es so „schön“ beim 
Theater war, ging ich ins andere La¬ 
ger über.“ 

Aus Mülheim a. Rhein wird uns dann 
ferner geschrieben: 

„Die hiesigen Kinoverhältnisse sind 
recht unerquicklich und zwar geschaf¬ 
fen durch ein Polizeileutnant, welcher 
den weisen Ausspruch tat: „Ich bin 
prinzipieller Gegner der Kinos, ich 
würde sie am liebsten wieder ver¬ 
schwinden sehen. Von mir haben sie 
auf keinerlei Unterstützung zu rech¬ 
nen etc." Und warum? Weil ein paar 
Stadtväter gelegentlich einer Ver¬ 
sammlung für die armen Gastwirte 
ihr Veto einlegten. Natürlich fehlt es 
auch nicht an einigen Ortsberühmt¬ 
heiten, die sich dadurch berühmt zu 
machen versuchen, daß sie über die 
Moral und^Sittenlosigkeit der Kine- 
matographen-Theater in Artikeln los¬ 
ziehen, welche auch bereitwilligst von 
einer hiesigen Zeitung gebracht wer¬ 
den. Selbstverständlich haben sämt¬ 
liche Theaterbesitzer hier dieses 
ehrenwerte Blatt boykottiert. Glück¬ 


licherweise gibt es auch eine Zeitung, 
welche uns in anerkennenswerter 
Weise entgegenkommt, und auf diese 
Art ist uns Gelegenheit geboten, 
Kontre-Artikel zu bringen zur Ent¬ 
waffnung der Gegner. Doch zur 
Sache. Nicht genug, daß wir das üb¬ 
liche Rauchverbot haben, eine ange¬ 
messene Pauschalsteuer, Plakat- und 
Filmzensur, welche die größte Gefahr 
eindämmen sollen, außerdem leistet 
man sich noch ein Extra-Verbot, man 
setzt die Altersstufe der Kinder nicht, 
wie üblich, auf 16, sondern auf 18 
Jahre fest. Ist das nicht schön? Aber 
es kommt noch dicker. Für den 1. 
September hat man eine neue Billett¬ 
steuer zurechtgezimmert, um ja hinter 
den Großstädten wie Düsseldorf und 
Köln nicht zurückzustehen, trotzdem 
man hier fast ausnahmslos mit Arbei¬ 
terpublikum zu rechnen hat. Dieser 
neue Anteil an den ,Rieseneinnahmen' 
der Kinobesitzer beläuft sich für den 
Stadtsäckel auf 10 Pfg. pro Billett un¬ 
ter 50 Pfg., auch auf Kinderbillets und 
Militär, über 50 Pfg. 20 Pfg. und über 
1 Mark 30 Pfg. Steuer. Die Staats¬ 
und sonstigen städtischen Steuern 
wurden von der Kommision eigen¬ 
mächtig, ohne unsere Meinung zu hö¬ 
ren, einfach auf 20 000 Mark festge¬ 
setzt, obwohl hier einige Theater mit 
Unterbilanz arbeiten. Da sind die 
Früchte, welche schreiende und heu¬ 
lende Konkurrenz, die Feinde und 
Neider und nicht zum wenigsten die 
Sitten- und Moralschnüffler, zu ver¬ 
zeichnen haben. Leute, die den Kino 
nur vom Hörensagen kennen und nur 
schimpfen, weil andere es tun oder 
aus egoistischen Gründen, teils um 
berühmt zu machen, teils weil ihre 
Freunde, die Bierwirte, nicht genug 
Bier umsetzen. Und das Schlimmste 
ist, diese Heuchler, Sitten und Moral¬ 
schnüffler stehen feixend mit den 
Händen in der Tasche draußen vor 
unseren Türen, freuen sich ihrer Hel¬ 
dentaten, welche sie mit Hilfe der Po¬ 
lizei geleistet. Und die Kinobranche, 
machen wir uns selbst nichts vor, 
fängt langsam an abwärts zu gehen 
auf der Stufenleiter ihres Ruhms. Und 
warum, weil wir uns treten lassen und 
nicht schreien. Zeigt die Zähne! Wir 
haben ja die Mittel dazu, bis in die 
niedrigste Hütte muß es dringen, daß 


alle Angriffe auf uns nur dem Kon¬ 
kurrenzneid entspringen, daß unser 
„Theater des Volkes“ nicht verrohend, 
sondern veredelnd wirkt. Und dazu 
ist eine gesunde, kernige Gegenagi¬ 
tation nötig iri Gestalt von Vorträgen, 
Flugblättern und sonstigen Aufklä¬ 
rungen über den jetzigen Stand und 
Wert der Kinematographie. Inzwi . 
sehen hat ja, wie ich eben mit Freude 
lesen kann, das Agitations-Comite be 
reits bedeutende Schritte getan un 
auch schon schöne Erfolge zu ver 
zeichnen. So ist es recht, nur so wei¬ 
ter und wir werden siegen. Vor allem 
aber tragt Gelder zusammen, denn es 
trägt gute Früchte. Was nützen uns 
große Vereinsgründungen, Vorstands¬ 
streitigkeiten, Austragen persönlichen 
Schmutzes, wenn nicht Greifbares da¬ 
bei geleistet wird, wenn der Haupt- j 
zweck zerschellt am Persönlichkeits-1 
kram. Eine Rechtsschutzstelle fehlt I 
uns noch mit kompetenten, in der" 
Branche bewanderten Juristen, um 
alle ungerechten Steuerlasten und 
diktatorischen Uebergriffe von Be¬ 
hörden auf richterlichem Wege zum 
Austrag zu bringen. Doch schnell, 
nicht mehr lange zögern, es tut not. 
Doch vor allem: tut Geld in den Beu¬ 
tel; ohne Mammon geht es einmal 
nicht. Ich könnte noch manches 
schreiben und werde es auch tun, 
doch ein andermal, für diesmal 
genug.“ 

Im Anschluß an obige Stichproben, 
die das Comite in seiner weiteren Tätig- I 
keit nur noch anspornen können, sei 
kurz darauf hingewiesen, daß auch die 
vom Comite geschaffene Zensur-Kom¬ 
mission bereits erfreuliche Erfolge zu 
verzeichnen hatte. Das Königl. Polizei¬ 
präsidium in Berlin, bezw. die Theater¬ 
abteilung desselben stützte sich bisher 
bei den Entscheidungen auf die ganz all¬ 
gemein gehaltenen Bestimmungen des 
Preußischen allgemeinen Landrechts. Da 
die Entscheidungen der einzelnen Ver¬ 
waltungsgerichte in Zensurfragen nur 
spärlich vorhanden sind, und daher die 
Rechtsprechung in dieser Materie noch 
wenig ausgebildet ist, da ferner die Be¬ 
griffe der öffentlichen Sicherheit, Ruhe 
und Ordnung von der Zensurbehörde oft 
in einer an Willkür grenzenden Auf¬ 
fassung ausgelegt werden, so muß da- j 
nach gestrebt werden, bestimmte Rieht- 



Nr. 35 


L ■ B ■ B 


Seite 1? 



>1 

Erscheinungstag: 14. SßptßtTlbßr. 



Eine Geschichte aus der Großstadt. 
Dreiakter. 0 □ a □ □ Mk. 1050,— 


BIOGRAPH - BERLIN w. a 





Seite 18 


L • B • ß 


No. 35 


linien für die Filmzensur durch Herbei¬ 
führung von Entscheidungen zu schaffen. 
Bisher gelang es der Zensurkommision, 
der als Juristen die Herren Rechts¬ 
anwalt Dr. Wolffsohn und Assessor Dr. 
jur. May angehören, zu harte Entschei¬ 
dungen der Zensurbehörde durch münd¬ 
liche Verhandlungen bei gegenseitigem 
Entgegenkommen abzuändern und für 
die Filmfabrikanten günstiger zu gestal¬ 
ten. Es gelang sogar, vollkommene Ver¬ 
bote aufzuheben. Für die Filmfabrikan¬ 
ten ist mit dem Verbot eines Filmsujets 
ein erheblicher finanzieller Verlust 
gleichbedeutend. Ohne für die Schaffung 
von Schundfilms einzutreten, muß doch 
den Filmfabrikanten das Recht zuge¬ 
standen werden, in gleicher Weise wie 
die Schaubühnen das wirkliche Leben in 
seinen verschiedenen Nuancen fesselnd 
zu schildern. Da die Dezernenten der 
Zensurbehörde in gleicher Weise wie die 
Filmfabrikanten und die Mitglieder des 
Agitations-Comites ein Interesse daran 
haben, die Richtlinien der Zensur nach 
den z. Zt. geltenden Bestimmungen fest¬ 
gelegt zu sehen, hat das Agitations-Co- 
mite eine diesbezügliche gemeinsame 
Konferenz der Beteiligten auf dun Kgl. 
Polizeipräsidium angeregt, die in den 
ersten Tagen des September stattfinden 
und auch die Dezernenten des Königl. 
Polizeipräsidiums zu ihren Teilnehmern 
zählen wird. In beiden Lagern, nämlich 
bei der Zensurbehörde und beim Agi- 
tations-Comite in Gemeinschaft mit den 
Filmfabrikanten wird fieberhaft gear¬ 
beitet, um das für diese Konferenz wich¬ 
tige Material zusammenzutragen und zur 
Besprechung bereit zu halten. Das da¬ 
durch gewonnene Resultat der gemein¬ 
schaftlichen Konferenz wird alsdann 
dem zuständigen Minister zur weiteren 
Veranlassung überreicht werden und 


bildet hoffentlich die Brücke zu der von 
allen Interessentenkreisen unserer 
Branche gewünschten Reichsfilmzensur, 
deren Erreichung auf noch zu schaffen¬ 
der gesetzlicher Grundlage das Werk 
des Agitations-Comites ehrenvoll krönen 
würde. 

Ein geradezu glänzendes Resultat 
wurde inzwischen durch das Agitations- 
Comite in Wilmersdorf bei Berlin er¬ 
zielt. Die Stadtverwaltung sah sich ver¬ 
anlaßt, dem Säckel der Kinobesitzer 
Daumenschrauben anzulegen und eine 
erhöhte Steuer für Kinobetriebe einzu¬ 
führen. Durch rechtzeitiges Eingreifen 
im Aufträge des Comites und eine ent¬ 
sprechende Beschwerde beim Regie¬ 
rungspräsidenten ist die Erdrosselungs¬ 
steuer für Wilmersdorf gefallen und da¬ 
mit sind die Kinobesitzer dieses auf¬ 
strebenden Ortes nicht nur von einem 
schweren Alpdruck befreit worden, 
sondern es sind den Theaterbesitzern 
die gesamten bereits bezahlten Steuer¬ 
beträge zurückgezahlt worden. 

Der Schriftführer des Lokalverban¬ 
des für Kinematographen-Interessenten 
von Hamburg und Umgegend leistet sich 
in seinem letzten Protokoll insofern eine 
Entgleisung, als er im Anschluß an die 
Bekämpfung der Kinos durch die Thea¬ 
ter und die Abwehrbroschüre de. 
Bühnengesellschaft folgendes bemerkt: 

„Bedauerlich ist es, daß sogar in den 
Reihen der gesamten Interessenten 
keine Einigung zu erzielen ist und die 
Herren Fabrikanten, welche doch 
eigentlich „von den Theaterbesitzern 
leben“, nur mit den Redakteuren einiger 
Fachzeitschriften verhandelt haben, und 
die Hauptinteressenten, die Kinemato- 
graphenbesitzer, die alles bezahlen 
sollen, nicht berücksichtigen. Gerade 
hier sollte mit sämtlichen Gruppen zu¬ 


sammen gearbeitet werden, um ge¬ 
schlossen gegen den Feind vorgehen zu 
können.“ 

Der Herr Schriftführer übersieht voll¬ 
ständig, daß die geschlossene Organisa¬ 
tion der Theaterbesitzer die Mitarbeiter 
der Fachpresse und ihre Redakteure auf 
dem Bundestage in Berlin in beleidigen¬ 
der Weise ausgeschlossen hat. Nach¬ 
dem aber die zur Zeit bestehende Or¬ 
ganisation nichts geleistet und ein Zu¬ 
sammenarbeiten mit derselben unmög¬ 
lich erschien, dürften die bisherigen, 
vorstehend kurz skizzierten Resultate 
der Herren „Redakteure“ den besten 
Beweis dafür liefern, daß die Herren Fa¬ 
brikanten die richtige Adresse wählten, 
indem sie diesen „Redakteuren“ die 
Wahrnehmung ihrer Interessen über¬ 
trugen. 

Der Kampf gegen den äußeren Feind 
ist bereits mit so erfolgreichen Mitteln 
geführt worden, daß wohl anzunehmen 
ist, wir werden von weiteren Angriffen, 
besonders aus Bühnenschriftsteller¬ 
kreisen, verschont bleiben und selbst die 
Bühnengenossenschaft und der Goethe¬ 
bund werden kaum noch nennenswerte 
Anschläge gegen uns planen. Und dies 
alles, weil endlich einmal unter Ausschal¬ 
tung der Vereinsmeierei und der „be¬ 
zahlten“ Schriftführer diejenigen Per¬ 
sonen in Aktion traten, die auf Grund 
ihrer Bestinformiertheit über die ver¬ 
schiedenen Verhältnisse in der Branche 
in der Lage sind, den Kampf gegen den 
äußeren Feind auch im Interesse der 
Theaterbesitzer mit Erfolg durchzufüh¬ 
ren. Das Agitations-Comite wird sich in 
die Angelegenheiten des Schriftführers 
und seines Verbandes nicht mischen, 
verbittet sich aber jede Kritik eines 
hierzu Unberufenen. 


Papierfilms und Filmkontrolle. 


o soll es denn zur Wahrheit wer¬ 
den! Man wird, wie der Photo¬ 
graph, auch beim Kino mit Pa¬ 
pierabzügen arbeiten. Vorweg 
sei bemerkt, dies bedeutet eine Revo¬ 
lution auf kinematographischem Gebiete 
mit dem erfreulichen Resultate, damit 
mehr wie eine Gefahr beseitigen zu kön¬ 
nen. Denn durchscheinendes Papier für 
unsere Zwecke gibt es noch nicht, man 


kann also höchstens reflektierendes Pa¬ 
pier in Betracht ziehen und das bedeutet 
eine von der bisherigen abweichende 
Beleuchtungsart. Bei den zurzeit mit 
Erfolg durchgeführten Versuchen, denn 
von solchen nur kann vorerst die Rede 
sein, hat man statt der Bogenlampe 
Nernst-Glühlampen verwendet. Wird 
dies allgemein möglich sein, so eröffnen 
sich ganz neue Perspektiven, denn die 


Behandlung des Lichts während dei 
Vorführung, die Stromregulierung, die 
Vorsicht wegen Gefahr eines Brandes 
werden Reduktionen erfahren können 
An die Technik tritt die Aufgabe heran, 
zweckentsprechende Glühlampenarten 
für die Kinopraxis zu schaffen und wenn 
man nur daran denkt, daß an Stelle des 
Auswechselns von Kohlenstiften ein 
rasches Einschalten oder Einschrauben 




No. 35 


L - B - B 


Seite 19 


ifConfinenfal 



In Anbetracht des geradezu wunderbaren 


grandiosen Erfolges 


welchen der Sensationsschlager 


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In Nacht und Eis 

den meisten Tbeaterbesitzern gebracht hat, sehen wir uns aus Gründen der jetzt noch 

täglich einlaufenden Aufträge 

veranlaßt 

Nachbestellungen 

unter sehr vorteilhaften Bedingungen auszufiihren. Interessenten wollen sich daher unverzüglich 
an uns wenden. 

Wir bringen nachstehend eines der vielen uns freiwillig zugegangenen Anerkennungs¬ 
schreiben zur allgemeinen Kenntnis: 


CONTINENTAL Kunst-Film Ges. 

BERLIN. 

Ab Sonnabend, den 24. er. wurde hier in meinem Union-Theater 
Ihr Film, dns Seedrama „In Nadit und Eis“ vorgeführt. Dies großartig 
inscenierte in allen Einzelheiten so naturwahr dargestellte Bild hat in der 
ganzen Stadt einen so großen Beifall gefunden, daß mein Union-Theater 
seit Vorführung des Films „Die weiße Sklavin“ keinen so ungeheuren Andrang 
mehr erlebt hat, wie in diesen letzten Tagen. Da kinematographische Dar¬ 
stellungen in dieser Weise dazu angetan sind, die Kinematographie in hohem 
Maaße zu fördern, und sich mehr und mehr die Gunst des Publikums und 
der Behörden zu sichern, so nehme ich hiermit Veranlassung, Ihnen für diese 
großartige Leistung meine vollste Anerkennung auszusprechen. 

Hochachtungsvoll 

Pirmasens. UNION (U.-T.) THEATER 

gez. H. Ohr. 


Wir machen noch bekannt, daß wir durch den in Kürze fertiggestellten 

Bau unseres Riesen-Ateliers 

welches mit den besten Mitteln und Apparaten der modernen Kino=Technik ausgestattet ist, 
ebenso durch die bedeutende Erweiterung unserer 

Fabrikations-Anlagen 

in der Lage sind, den hochgestelltesten Ansprüchen an 

Darstellung, Ausstattung und Technik 

Rechnung zu tragen. 


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Seite 20 


L • B • B 


No. 35 


einer neuen Glühlampe treten könnte, 
hätten die Versuche mit den Papierfilms 
auf ihrem uneigentlichen Gebiete einen 
hervorragenden Erfolg zu verzeichnen. 

Das Wesen der Projektion von Pa¬ 
pierphotographien ist bei festem oder 
bewegtem Lichtwerfer das gleiche: 
durch eine Kombination von Spiegeln 
und Linsen die Lichtstrahlen derart ge¬ 
nügend auf das Bild zu konzentrieren, 
daß es, auf die Leinwand reflektierend, 
sich dort deutlich, hell und klar wahr¬ 
nehmbar wiedergebe. Um dies erreichen 
zu können, benutzt man für die Bilder 
metallisches Papier, eine Papiermasse, 
die mit einer metallischen Schicht be¬ 
deckt ist. Die Masse hat außerdem eine 
lichtempfindliche Schicht, durch welche 
vom Negativ mit dem bisherigen Ver¬ 
fahren das Positiv gewonnen wird. Wie 
die Emulsion, so wird auch die Metall¬ 
schicht auf chemischem Wege (mit Zu¬ 
hilfenahme elektrisch betriebener Vor¬ 
richtungen) auf das Papier gebracht. 

Die bisherigen Versuche haben er¬ 
geben, daß die Projektion feststehender 
Bilder sich in nichts von solchen mit 
Glasdiapositiven unterscheiden, so daß 
man getrost Versuche mit Papierfilms 
für Kinematographen anstellen konnte. 
Denn auf einem Blatt Metallpapier in 
Größe einer Postkarte war ein Dutzend 
Bilder photographiert und gelungen pro¬ 
jiziert worden, man hatte somit ein Ma¬ 
terial, das an Raum und Gewicht die ge¬ 
ringsten Ansprüche stellt, das, auf Films 


übertragen, Millionen Ersparnisse beim 
Transport bedeuten muß. Es wurde ein 
Kinematograph konstruiert, dessen Lam¬ 
penkasten sich naturgemäß nicht hinter 
dem Filmfenster, sondern seitlich davon 
befand. Von hier aus wird das Licht 
auf das Filmfenster konzentriert, das 
darin erscheinende papierne Filmband 
läßt keine Lichtstrahlen durchdringen, 
sondern reflektiert sie alle durch das 
Objektiv nach der Leinwand. Auch der 
Laie wird den Einwand erheben müssen, 
daß solcher Art bedeutend mehr Licht 
benötigt werden müßte. Bei den Ver¬ 
suchen mit Kohlenbogenlampen ergeben 
aber schon 20 Amperes sehr befriedi¬ 
gende Leinwandbilder und bei Nernst- 
Lampen erhöht eine Spiegel- und 
Linsenkombination deren Leuchtkraft. 
Dieser Teil des Problems ist also auf 
richtiger Fährte, eine wirklich prak¬ 
tische Lösung wird nicht lange auf sich 
warten lassen. 

Zu der erwähnten Transporterspar¬ 
nis bei Papierfilms käme noch die län¬ 
gere Lebensdauer derselben hinzu, denn 
sie nützen sich fast gar nicht ab, ein Zer¬ 
brechen oder Zerreißen, ein Zerkratzen 
oder Zerschrammen ist nur auf außer¬ 
gewöhnliche Umstände zurückzuführen. 
Setzt man das Metallpapier zu großer 
Hitze aus, so wird es — etwa nach einer 
halben Minute — springen oder braun 
werden und ohne Flamme, geschweige 
denn einer Stichflamme, bei kleiner 
Rauchentwicklung nicht brennen, son¬ 
dern verbrennen, dem durch etwas 


Wasser sofort Einhalt geboten werden 
kann. 

Während man also auf dem besten 
Wege ist, ein wirklich feuersicheres; 
Filmmaterial zu beschaffen, werden An¬ 
strengungen gemacht, den Wert des 
etwa hierdurch zu verdrängenden Zellu¬ 
loidfilms zu heben. Dies kann am besten 
durch Schonung des Materials erfolgen 
und zur Erleichterung derselben soll 
eine Vorrichtung dienen, bei welcher 
der durch den Führungskanal gleitende 
Film vorher ein durch eine Glühlampe 
beleuchtetes „Filmfenster“ zu passieren 
hat. Der Vorführende hat also schon 
vor der Projektion eine Kontrolle des 
Films und zwar eine höchst einfache und 
sichere. Natürlich muß die Bewegung 
vor diesem Filmfenster auch eine inter¬ 
mittierende, ununterbrochene sein. Dies 
ist sehr einfach dadurch zu erreichen, 
daß dieses Fenster mit seiner Glühlampe 
in einem mit Asbest ausgeschlagenem 
Gehäuse so angebracht wird, daß der 
Film dann durchpassiert, wenn er die 
Abrollbewegung bereits beendet hat 
und nur noch vom Kinomechanismus 
transportiert wird, also unmittelbar hin¬ 
ter der bei jedem Apparat nötigen 
Schleife. Die ganze Konstruktion ist so 
einfach, dabei so wertvoll, daß bald je¬ 
der Operateur sich dieselbe selbst an 
seinem Apparat „installieren“ dürfte. So 
bringt die Technik Schritt für Schritt die 
Kinematographie auf eine immer höhere 
Stufe. 


Ein neues U. T. in Cassel. 


naufhaltsam, trotz aller behörd¬ 
lichen Beschränkungen, Steuer¬ 
erhöhungen und Anfeindungen 
seitens der Abseitsstehenden, 
die den Volksgeschmack niemals ver¬ 
stehen werden, schreitet die Kinemato¬ 
graphie vorwärts. Ueberall werden ihr 
neue Tempel errichtet, und immer deut¬ 
licher bemerkt man die Umwandlung, 
die sich innerhalb unserer Theaterpraxis 
vollzieht. Moderner, großzügiger Kauf¬ 
mannsgeist und die schaffende Kraft des 
neuzeitlichen Architekten dehnen die 
ehemaligen Kinoläden zum veritablen 
Theater, jetzt schon zum Aufsehen er¬ 
regenden Lichtspielpalast aus, Auch die 



vornehme und ruhige Residenzstadt 
Cassel ist in deren Bereich gezogen. 

Der Hessische Bankverein hat am 
Königsplatz einen Riesenbau erstehen 
lassen, der auch gleichzeitig für die Pro- 
jektions-Aktien-Gesellschaft „Union“ in 
Frankfurt a. M. Raum ließ für das 
neueste Union-Theater. 

Ein mächtiges Portal wird überkröni 
durch einen riesigen Glas-Mosaikbogen, 
der durch wechselndes Schaltsysten. 
mit prächtigen Lichteffekten von vor¬ 
züglicher Wirkung ist. Der breite Vor¬ 
raum mit absteigender Treppe empfängt 
sein Licht von der gewölbten Decke, 
deren Leuchtkörper in Kassettenform 


angenehmen Eindruck machen. Die 
durch ein schmiedeeisernes Geländer in 
der Mitte getrennte Treppe hat am vor 
deren Geländerkopf auf hoher Säule ein I 
originelles Wahrzeichen der Kinemato- 
graphie: eine Eule mit Photographen 
und Mutoskop-Apparat. Der sich an 
das Treppenhaus anschließende Kassen 
raum hat als Pendant zur seitlichen 
Kasse vis-ä-vis einen entzückenden 
Wandbrunnen mit Blumenarrangements, 
in dessen Becken muntere Goldfische 
ihr Spiel im Wasser treiben. 

Jetzt folgt das Vestibül mit Garde- 
robenabgabe, Bureauräumlichkeiten, ! 
Toiletten etc., und nun erst gelangt der i 




Ko. 35 


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Monopolfilms 











Seite 24 


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No. 35 


Besucher in den Theatersaal, der für 600 
Personen Platz bietet. 

Der ganze Raum wird vornehmlich 
von zwei Farben beherrscht: grün und 
gelb. Die Wiener Thonet-Stühle sind, 
was wir besonders als richtig anerken¬ 
nen, nicht direkt hintereinander zur 
Aufstellung gelangt, sondern seitlich 
verschränkt, damit der Besucher keinen 
direkten „Vorgesetzten“ hat und da¬ 
durch ungehinderte Aussicht genießt. 
Der richtige Theatereindruck wird 
außerdem noch erhöht durch die im 
Hintergrund befindliche Logenreihe, de¬ 
ren einzelne Räume durch hohe Wände 
getrennt sind. Die gewölbte Decke zeigt 
dem kritischen Beobachter schlechte 
Verputzung, während die in einer langen 
Reihe angeordneten sieben Kronleuch¬ 
ter sehr lobenswerte elektrische Licht¬ 
effekte bieten. Mit Buntverglasung aus¬ 
gestattete Seitenbeleuchtungsflächen 
wirken ebenfalls äußerst stilvoll. 

Die Riesenbühne wurde mit einem 
teuren Vorhang versehen, der mit herr¬ 
lichen Applikationen ausgestattet ist. 
Links und rechts neben der Bühne sind 
zwei Programmnummern-Anzeiger ange¬ 
bracht, die von einem Orchester-Mit¬ 
glied auf elektrischem Wege bedient 
werden. Die Musiker sind durch eine 
Balustrade dem Publikum gegenüber 
verdeckt. Als geschäftsführender Di¬ 
rektor ist Herr Peter Kohl bestellt, der 
die Honneurs für die Eröffnungs-Fest- 
Vorstellung, zu der das Publikum (ohne 
Kassenöffnung) zum Freitag, den 30. 
August, eingeladen wurde, übernommen 
hat. Die gesamte kinotechnische Ein¬ 
richtung stammt aus der Werkstatt der 
Frankfurter „Union“, deren technischer 
Leiter, Herr L. Schuch, für den fest¬ 
lichen Eröffnungs - Abend gleichzeitig 
auch die Ausübung der Projektion über¬ 
nommen hat. Der Vorführungsraum 
befindet sich im Hintergrund des Saales 
über den Logen; der Lichtstrahl geht 
also von hinten mitten durch den Saal. 
Zur Aufstellung gelangte die bekannte 
und bewährte Theater-Maschine. Die 
baupolizeiliche Abnahme erfolgte am 
Donnerstag. Es war, gewiß, ein Aus¬ 
nahmezustand, nicht die geringste Be¬ 
anstandung zu verzeichnen. Für die 
Sicherheit des Publikums waren vorher 
verschiedene schwerwiegende Notwen¬ 
digkeiten als Bedingung aufgestellt. Im 
Vorführungsraum erregte die „Theater- 


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Verlag der „GichtbiifeBühne“ 

BERGIN $.0.1«. Hithadliipclislpasse II. 

Maschine“ der „Union“ mit ihren 
neuesten feuerschutzpolizeilichen Vor¬ 
richtungen bei den Herren der Ab¬ 
nahme-Kommision lebhaftes Interesse;, 
ein allgemeines „Bravo!“ und „Vorzüg¬ 
lich!“ war das Endurteil der empfange¬ 
nen Eindrücke im Vorführungsraum. 

Die Fest-Vorstellung des neuen „U.-T.“ 
in Cassel am Freitag, den 30. August, 
abends 8 Uhr. 

(Telephonisch übermittelter Original- 
.Bericht.) 

Bereits um 1 I 2 8 Uhr begann sich der 
Saal zu füllen. Eingeladen war die Elite 
des Casseler Publikums. Zirka 25 
Kränze und Blumenspenden mit oft sehr 
prächtigen Schleifen schmückten En¬ 
tree, Treppenhaus, Kassenraum und 
Vestibül. Unter den Erschienenen wa¬ 
ren u. a. zu bemerken: Se. Durchlaucht 
Prinz Josias von Waldeck, Oberbürger¬ 
meister Dr. Scholz, die Geheimen Re¬ 
gierungsräte Rauch, Langemeister, 
Fitzau, Wittkowski, Mahraun, Eberts, 
Dr. Heußner, Behrendt, Marcard, Ober¬ 
regierungsrat Marcard, Landrat Freiherr 
Wolff von Gudenberg, Landgerichts¬ 
direktor Haempfing, Kommerzienrat 
Knopf und viele andere prominente 
Persönlichkeiten mit ihren Damen. 

Bei stark besetztem Hause begann 
das Fest-Programm; jede einzelne Piece 
brachte einen vollen Erfolg und unge¬ 
teilten Beifall. 


Den Anfang machte ein originelles 
kinematographisches Extempore: ein 
Lokalfilm von Cassel, der speziell die 
landschaftlichen Schönheiten des bench- 
barten Wilhelmshöhe mit den rauschen¬ 
den Cascaden, Aquädukt, Wasserfall, 
Riesenfontaine etc. zeigte. Der Prolog- 
Sprecher Arthur Mellini bildete in die¬ 
sem Film den flüchtigen Pol in der er¬ 
schienenen Ruhe als Variante auf den 
ruhenden Pol in der Erscheinungen 
Flucht. Die geistvollen Worte des Pro¬ 
logdichters Ernst Freiherr von Wolzogen 
fanden äußerst starken Beifall. 

Das Programm brachte nachfolgende 
Film-Darbietungen: 

Ouvertüre 

Jubel-Ouverture Carl Maria von Weber. 

Festprolog 

zur Eröffnung der „U.-T.-Lichtspiele", ver¬ 
faßt von Ernst Freiherr von Wolzogen, ge¬ 
sprochen von Arthur Mellini, Berlin. 

„U. T.-Woche“ 

Optische Berichterstattung. 

Momentbilder aus dem Leben der kaiserlichen 
Familie 

a) Die Majestäten in Kiel. 

b) Ter Kaiser bei der Parade im Lustgarten 
zu Potsdam zur 200. Wiederkehr des Ge¬ 
burtstages Friedrichs des Großen. (Auf 
Allerhöchsten Befehl aufgenommen,) 

c) Der Kronprinz auf der Jagd. 

d) Die Kronprinzessin in Döberitz. 

e) Prinzessin Viktoria Luise. 

Die deutsche Hochseeflotte 
Deutschlands Zukunft. 

PAUSE 

Vorspiel 

aus dem Kriegs-Schauspiel „Theodor 
Körner“. 

THEODOR KOERNER 

Ein Lebensbild aus der vaterländischen 
Geschichte. 

— 3 Akte. — 

1. Akt: Seine Jugendzeit. 

2. Akt: Das eiserne Kriegsjahr 1813. 

3. Akt: Der Tod des Helden. 

Mitwirkende: Das 1. Garde-Dragoner-Regi- 
ment in Berlin. Historische Uniformen und 
Requisiten: Königl. Zeughaus, Berlin. 

Bei den Muruts 

Ethnographische Studie aus Borneo. 

Max bleibt ledig! 

Humoreske, verfaßt und gespielt von dem 
berühmten Kino-Darsteller Max Linder. 

U. T.-Marsch. 


Der Kinematographie ist ein neuer, 
stolzer Tempel errichtet worden. — Die 
Casseler Presse hat schon vor der Er¬ 
öffnung in spaltenlangen Artikeln dem 
neuen bewunderswerten Etablissement 
das günstigste Prognostikon ausgestellt. 

Den Architekten Meißner u. Liborius 
gebührt für den Bau, und der Firma 
Meusching u. Spier für die künstlerische 
Innenausstattung besondere Anerken¬ 
nung. 





No. 35 


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Seite 25 


28. September: 

Hungrige Hunde 

Regie; Max Mack. 

Drama in 2 Akten. 



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Seite 26 


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No. 35 



5. Oktober 


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Fräulein 

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No. 35 


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Seite 27 


Es erscheinen am 


12. Oktober: Die Zigeunerin 

Drama Regie: Max Mack. 

Wie sich der Kientopp rächt 

Humor 

i9. Oktober: Der Ehrlose 

Drama Regie: Ernst A. Becker. 

26. Oktober: Das Bild der Mutter 

Drama Regie: Max Mack. 

Der stellungslose Photograph 

Humor Regie: Max Mack. 




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Seite 28 


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No. 35 



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In den Ländern, wo noch nicht vertreten, solvente Agenten gesucht. 







Nr. 35 


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Seite 29 


Der Zwergprojektor. 


n der Jahresausstellung der fran¬ 
zösischen Physikalischen Gesell¬ 
schaft in Paris, die in der Halle 
des Vereins zur Aufmunterung 
nationalen Industrie stattfand, 
wurde auch ein Aufsehen erregender 
Kinematograph vorgeführt, der einen 
bisher für unmöglich gehaltenen winzi¬ 
gen Lampenkasten vor einem gewöhn¬ 
lichen Mechanismus aufwies. 

Die Laterne hatte nicht mehr als 16 
Kubikzoll Umfang, sie konsumiert etwa 
15 Kilowatt, während sonst 2500—3000 
Watt verbraucht werden. Trotz dieser 
kolossalen Kraftreduktion war das Licht 
voll und das Filmbild ebenso hell und 
klar wie sonst. Es erscheint die Mög¬ 
lichkeit eines solchen Lichtes mit der¬ 
artiger Wirkung unglaublich, und den¬ 
noch ist es zur Wahrheit geworden. 

Es ist allbekannt, daß die Menge des 
Lichts, das auf irgend einen Gegenstand 
fällt, von der Entfernung zwischen Licht 
und Gegenstand abhängt. Ist die Licht¬ 
quelle eine elektrische Bogenlampe, so 
muß diese etwa vom rückwärtigen 


Teile des Kondensors entfernt sein, 
sonst würde das Glas sofort durch die 
vom Licht entwickelte Hitze zum 
Platzen gebracht werden. Die Wärme 
schon (also nicht erst die Hitze) dehnt 
das Glas des Kondensors aus, das in 
einem Rahmen steckt. Nur ein sehr 
kleiner Teil des von der elektrischen 
Bogenlampe erzeugten Lichtes dringt 
durch den Kondensor und dann durch 
das Objektiv auf die Leinwand. 

E)er Zwergprojektor hat keine elek¬ 
trische Bogenlampe, an ihrer Stelle wird 
eine Fadenlampe ganz besonderer Kon¬ 
struktion verwendet. Doch auch bei 
dieser würde die große Nähe der Licht¬ 
quelle zum Kondensor dessen der 
Lampe zugekehrte Linse gefährden, es 
wird daher die Leuchtkraft der Lampe 
während der Dauer der ruckweisen 
Fortbewegung des Films unterbrochen. 
Die Lampe brennt also, wenn der Film 
vor dem Fenster des Mechanismus steht 
und ist erloschen, während die einzelnen 
kleinen Filmbilder wechseln. Dadurch 
wird auch die Blende erspart, die dazu 


dient, während des Bildwechsels eine 
Wand zwischen Licht und Bild zu 
bringen. 

Die Methode, wie der Synchronismus 
zwischen Bilderwechsel und Unter¬ 
brechung des Lichtes erreicht wird, ist 
höchst einfach. Die Spindel des Film¬ 
rades, das die Bewegung des Bildes ver¬ 
ursacht, ist verlängert und hat eine 
direkte Verbindung mit dem der Lampe 
zugeführten elektrischen Strom. Wäh¬ 
rend der effektiven Beleuchtung des 
Bildes ist die Lampe bedeutend „über¬ 
laden“, so daß die elektrische Kraft, so¬ 
weit dies möglich ist, eher in Licht als 
in Wärme verwandelt wird. Das Re¬ 
sultat der Adoptierung dieser beiden 
Prinzipien: Ueberladung und Strom¬ 
unterbrechung, ermöglicht es, ein grelles 
Licht zu erhalten, das in der Praxis kalt 
ist. Die Ueberladung andererseits be¬ 
wirkt es, daß das Licht so intensiv wirkt, 
wie das leider nur allzu heiße Licht einer 
elektrischen Bogenlampe. 


□ 


Allerlei 


□ 


Für den Agitationsfonds. 

Die Edison-Gesellschaft m. b. H., Ber¬ 
lin, Friedrichstr. 10, hat für den Fonds 
des Agitations-Comites der kinemato- 
graphischen Fachpresse Mk. 1000 ge¬ 
zeichnet, die Eiko-Film-Gesellschaft m. 
b. H., Berlin, Friedrichstr. 224, den Be¬ 
trag von 400 Mk. Außerdem sind ein¬ 
gegangen von Kaiser-Lichtspiele, Mül¬ 
heim a. Rh. 10 Mk., Herrn Link, Pirma¬ 
sens 15. Mk. Die Gesamtsumme des 
Fonds beziffert sich darnach z. Zt. auf 
11450,50 Mk. 

Feuernachrichten. 

Auf dem Schützenplatz von Mün¬ 
chenbernsdorf brannte am 25. d. Mts. 
das dem Schausteller Kannegießer ge¬ 
hörige Kinotheater während der Vorstel¬ 
lung nieder. Das Feuer soll durch Ex¬ 
plosion entstanden sein. Der Besitzer, 
dem mehrere tausend Mark Schaden 
entstanden sind, erlitt Brandwunden; 
sonst kam niemand zu Schaden. — In 
dem Kinematographentheater in Ma¬ 
rienburg, das zu der Zeit ziemlich be¬ 
sucht war, entstand Feuer. Ein Film 


von 400 Metern war in Brand geraten 
und verbreitete mächtigen Rauch. Das 
Feuer konnte jedoch, ehe es größeren 
Schaden verursacht hatte, ohne Alar¬ 
mierung der Feuerwehr gelöscht wer¬ 
den. — Durch Entzündung eines Film¬ 
streifens entstand in der Gleditsch- 
straße 49 in Berlin in einem Kinemato¬ 
graphentheater Feuer. Die Gefahr 
konnte aber von der Feuerwehr schnell 
beseitigt werden. 

Verein „Jugend-Kino“. 

Ein Verein zur Hebung der Kinema¬ 
tographie“ soll in Dresden gegründet 
werden. Der Verein, der sich den Bei¬ 
namen „Jugend-Kino“ beilegt, will auf 
dem Gebiet der kinematographischen 
Vorführungen für die Jugend bahn¬ 
brechend vorgehen. An der Spitze die¬ 
ser Bestrebungen in Dresden steht der 
Schriftsteller Oberstleutnant z. D. von 
Tschammer-Osten. 

Der Kinematograph auf Kongressen. 

Die diesjährige Hauptversammlung 
der Gesellschaft für Verbreitung von 
Volksbildung wird vom 11. bis 13. Okto¬ 
ber in Wiesbaden abgehalten. Die Ver¬ 
handlungsgegenstände sind: „Der Kine¬ 
matograph als Volks- und Jugendbil¬ 
dungsmittel“, Referenten: Rektor Samu- 


leit (Neukölln) und Lehrer Borm (Ber¬ 
lin); „Vorschläge zu einer volkstüm¬ 
lichen Ausgestaltung und Organisation 
unseres gesamten Schulwesens“; Refe- 
lenten: Schulrat Scherer (Büdingen in 
Oberhessen) und Generalsekretär J. 
Tews (Berlin). Im Anschluß an die Ver¬ 
handlungen über die Kinematographie 
finden kinematographische Vorführun¬ 
gen für Kinder mit Erläuterungen statt. 

Ausstellung und Kinematograph. 

Mit der Ausstellung „Der Mensch“, 
die zurzeit in Darmstadt veranstaltet 
wird, ist ein Kinematograph verbunden, 
der gleichsam eine kleine Ergänzung zu 
dem in den einzelnen Hallen Ausgestell¬ 
ten bildet. Er bringt interessante Dar¬ 
stellungen aus allen Zweigen der Ge¬ 
sundheitspflege und aus verwandten 
Gebieten. 

Eine Billetsteuer in Coburg. 

In Coburg wurde die Einführung einer 
Billetsteuer für Lustbarkeiten definitiv 
beschlossen. 

Moden im Kino. 

In einem Bericht des amerikanischen 
Konsuls in Sheffield finden sich einige 
bemerkenswerte Beobachtungen über 
den Wandel des Geschmackes, den die 
Besucher der Kinematographentheater 







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No. 35 


bezeugen; wenn sie sich auch auf eng¬ 
lische Verhältnisse beziehen, so scheinen 
sie doch allgemein bezeichnend zu sein. 
Zunächst ist auffallend die Vorliebe für 
die amerikanischen Films, die 60 Pro¬ 
zent der gebrauchten ausmachen. Die 
amerikanischen Films sind nicht etwa 
technisch besser, aber sie treffen den 
Geschmack des Publikums sicherer mit 
dem sogenannten ,,Drama aus Wild¬ 
west" und seiner aufregenden Hand¬ 
lung, die sich in der freien Natur voll¬ 
zieht. Die französischen Films bevor¬ 
zugen mehr die Szene im geschlossenen 
Raum mit lebhaftem Mienenspiel und 
vielen Einzelheiten, und sie zeichnen 
sich in historischen Themen in farbiger 
Ausführung besonders aus. 

Vor fünf Jahren war der populäre 
Film das häusliche Drama, in dem die 
Handlung rein erfunden war. Vor etwa 
zwei Jahren trat dann der amerika¬ 
nische Cowboy auf die Kinobühne und 
wurde schnell der beliebte Held; seine 
Volkstümlichkeit ist jetzt jedoch schon 
wieder etwas im Schwinden. Gegen¬ 
wärtig ist eine wachsende Nachfrage 
nach wirklichen Vorgängen und bekann¬ 
ten Persönlichkeiten. Daneben macht 
sich eine Vorliebe für Tragödien der Ge¬ 
schichte geltend; erfahrene Managers 
glauben, daß die Helden der Vergangen¬ 
heit bald die Cowboys und die Böse- 
wichter der Prärien verdrängt haben 
werden. Auch der instruktive Film ge¬ 
winnt an Boden. Man hält ein Kino¬ 
schauspiel für unvollständig, wenn es 
nicht wenigstens einen wissenschaft¬ 
lichen Film bietet, etwa Bilder aus dem 
Leben der Tiere oder Vögel, aus der In¬ 
dustrie oder dem Handel. Und als ein 
Zeichen der Zeit mag schließlich hervor¬ 
gehoben werden, daß in England das 
militärische Drama sich einer steigenden 
Beliebtheit erfreut. Manöverbilder und 
Straßenszenen mit Soldaten werden im¬ 
mer begeistert aufgenommen. 

Amerikanischer Zoll auf Films. 

Eine wichtige Entscheidung in Kino- 
Films wurde in einer von der Chicago 


Film Company vor die Berufungsinstanz 
gebrachten Sache gefällt. Eine Sendung 
von Films war vom Zollkollektor mit 
einem Zolle von 65 Cents per Pfund 
und 25 Prozent vom Werte belegt wor¬ 
den, weil sie Pyroxylin-Fabrikate dar- 
stelle. Die Importfirma behauptete je¬ 
doch, sie müsse als Photographien ver¬ 
anlagt werden und drang mit dieser Auf¬ 
fassung durch. 

Aufgaben einer Kinematographen- 
Kommission. 

Die vom Westfälischen Provinzial¬ 
landgemeindetag eingesetzte Kinemato- 
graphenkommission in Bochum wählte 
in ihrer letzten Sitzung einen geschäfts¬ 
führenden engeren Ausschuß, dem an¬ 
gehören Amtmann Berkermann (Eickel), 
Polizeipräsident Dr. Zur Nieden (Gel¬ 
senkirchen), Pfarrer Dr. Morgenstern 
(Hombruch - Barop), Pfarrer Zauleck 
(Weidmenau - Sieg), Pfarrer Sudmann 
(Röhlinghausen), Prof. Dr. Sellmann (Ha¬ 
gen), Generalsekretär Martin (Witten), 
Arbeitersekretär Gilsing (Bochum), 
Rektor Brück (Bochum) und Rektor 
Tegeder (Herne). Dem Ausschuß wur¬ 
den folgende Aufgaben zugewiesen: 
Feststellungen zu treffen, in welchen 
westfälischen Gemeinden sich die Ein¬ 
richtung von Gemeinde- bezw. Wander¬ 
kinos empfiehlt, Ausarbeitung eines 
Rundschreibens an die Kreise, Amtsver¬ 
bände und Gemeinden mit Kostenan¬ 
schlag, Rentabilitäts - Berechnung, 
dauernde Fühlungnahme mit der Presse, 
mit dem evangelischen Presseverband, 
dem Augustinusverein zur Pflege der 
katholischen Presse und mit anderen 
Preßorganisationen, Auskunftserteilung 
in allen das Kinowesen betreffende An¬ 
gelegenheiten an Gemeinden, Vereine 
— als Auskunftsstelle ist vorläufig das 
Amt Eickel bezw. die Lichtbilderei in 
München-Gladbach bezeichnet, — Füh¬ 
lungnahme mit den großen Vereinsver¬ 
bänden, Arbeitervereinen usw., Antrag 
an die Ressortminister wegen Gewäh¬ 
rung von Beihilfen für Schaffung von 
Gemeinde- und Wanderkinos aus dem 


Fonds für Jugendpflege und Bereitstel¬ 
lung von staatlichen Mitteln für die Re¬ 
formbestrebungen, Unterstützung geeig¬ 
neter gesetzlicher Maßnahmen. Um 
mehr Bilder aus unserem deutschen 
Heer-, Marine- und Staatsleben zur Dar¬ 
stellung kommen zu lassen, sollen die 
beteiligten Ressortminister gebeten wer¬ 
den, geeignete Aufnahmen von militäri¬ 
schen und Marinebildern, sowie Auf¬ 
nahmen aus dem Polizeiverwaltungs¬ 
leben und Caritas zu gestatten. 

Verunglückte Filmaufnahme. 

Aus Budapest wird berichtet: Es er¬ 
regte nicht geringes Aufsehen, als dieser 
Tage ein etwa löjähriger Schüler die* 
Pfeiler der Franz Josefbrücke erklomm. 
Im Nu sammelten sich Neugierige an, 
die dem Treiben des Jungen zusahen, 
denn es war eine Waghalsigkeit sonder¬ 
gleichen, da empor zu klettern. Die 
schaulustige Menge wuchs immer mehr 
an und bereitete ein Verkehrshindernis 
auf der Brücke, so daß die Polizei ein- 
schreiten wollte. Es blieb ihr nichts an¬ 
deres übrig, als die Feuerwehr zu rufen, 
die den Kletterer, von dem man annahm, 
daß er irrsinnig sei, herunter hole. Be¬ 
vor diese eintraf, hatte sich der Junge 
entkleidet bis auf Schwimmhosen, die 
er unter dem Anzuge angehabt hatte. 
Die Szene war daher wohl vorbereitet, 
und die Feuerwehr machte sich daran, 
dem Kletterer das Handwerk zu legen. 
Da sprang der Jüngling von der höchsten 
Spitze des Pfeilers hinab in die reißen¬ 
den Fluten der breiten Donau und ward 
nicht wiedergesehen. Bis jetzt konnte 
sein Leichnam noch nicht geborgen wer¬ 
den. Mit dem Tode mußte er eine kine- 
matographische Aufnahme bezahlen, zu 
welchem Zwecke er die Klettertour un¬ 
ternommen hatte. Mit den 300 Mark, 
die er dafür erhalten sollte, wollte er 
seine Mutter unterstützen. Natürlich 
war zu dem ganzen Arrangement keine 
polizeiliche Erlaubnis eingeholt worden. 
Polizeipräsident Dr. Desieler Boda, ein 
wahrer Kinofreund, hat den Vertreter 
der Kinofirma, nebenbei bemerkt, eine 


KinosTheatersEinriditungen 

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derselben, nach 

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No. 35 


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Zwei Teile eines 

= Sensations-Schlagers = 


S Das 
Weib 
ohne 
Herz 


am 

2 . 

und 

9 . 

November 


I. Teil 2. November ... Mark 1100,— 

II. Teil 9. November . . . Mark 1050,— 


VITASCOPE 





32 


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Seite 34 


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No. 35 


der führenden in der Branche, und den 
Operateur, der die Szene filmte, einer 
empfindlichen Polizeistrafe unterworfen, 
vor allem aber das belichtete Film so¬ 
fort mit Beschlag belegt. 

Protestversammlung der Kino¬ 
darsteller. 

Wir entsandten einen Berichterstat¬ 
ter zu der am 28. d. Mts., abends im 
Karlshof, Karlstr. 27 stattgefundenen 
Protestversammlung der Kinodarsteller, 
trotzdem auch er gegen diese Mission 
protestierte. Er behielt recht, denn was 
sich in dieser Versammlung, die, wie 
die Einberufer derselben meinten,,,eines 
öffentlichen Interesses nicht entbehrt“, 
abgespielt hat, lieferte nur den Beweis, 
wie sehr die Filmfabrikanten recht da¬ 
ran tun würden, die Kinodarsteller aus 
anderen Kreisen zu wählen, wie aus sol¬ 
chen, die bei einer solchen Versamm¬ 
lung weder eine parlamentarische, noch 
eine sachliche oder in ihrem Endziel er¬ 
sprießliche Beratung pflegen. Was wir 
vom Hören über dieses Protestmeeting 
erfuhren, verdiente nicht einmal seine 
Erwähnung in diesen Spalten, wäre es 
uns nicht darum zu tun, festzustellen, 
daß sie nichts mit jenen „Kinodarstel¬ 
lern zu tun hat, die mit ihrer wirklichen 
Kunst von der Kamera der Filmfabri¬ 
kanten wirklich tätig sind. 

Ein nachahmenswertes Beispiel. 

Die Edison-Gesellschaft hat die Ein¬ 
führung getroffen, daß die erste Kopie 
jeder Neuaufnahme zur Probe vor Un¬ 
beteiligten durchgerollt wird, die auf 
einem Zettel eine Kritik des Films aus¬ 
zuüben haben. Hierdurch sollen jene 
Aenderungen, die durchzuführen sind, 
herbeigeführt werden, während das 
nicht mehr zu ändernde bei der nächsten 
Aufnahme berücksichtigt wird. Auf 
diese Art wird es gelingen, Aufnahmen 
zu machen und herauszubringen, die in 
allem den Wünschen des Publikums ent¬ 
sprechen. 

Ein Geschäftstrick. 

Der Besitzer eines sich auch von 
außen würdig präsentierenden Kino- 
Theaters hat ein gut ausgeplügeltes Re¬ 
klamemittel erdacht. Er bestellte Por¬ 
tier in Uniform, Boy im Dreß, Kassiere¬ 
rin auf eine Mittagsstunde und plazierte 
sie wie zu einer Vorstellung. Gleich¬ 
zeitig ließ er von etwa hundert Arbeits¬ 
losen eine lange Kettenreihe bilden, die 
natürlich auch einen Schutzmann her¬ 
beilockte, der jedoch keinen Anstoß zum 
Einschreiten fand, denn schon nach we¬ 
nigen Minuten stob die Menge ausein¬ 
ander. Im Grunde war ja auch nichts 
weiter geschehen, nur eine photogra¬ 
phische Aufnahme hatte stattgefunden. 
Von derselben wurde ein Clische ange¬ 


fertigt und mit dessen Abdruck geziert, 
brachte bald darauf die Post jedem in 
der Nachbarschaft des Kinos Wohnhaf¬ 
ten eine Einladung zum Besuche des¬ 
selben. Auf dem Bilde staute sich die 
Menge, um nur Einlaß im Kino zu finden 
und da mußte doch jeder, der diese 
Drucksache erhielt, doch auch mal hin. 

Preisgekrönte Filmsujets. 

Powes Filmfabrik von der Universal 
Film Co. in New-York hat gelegentlich 
eines Wettbewerbs folgendes Filmsujets 
prämiiert: mit 100 Dollar „Des Lebens 
Schlüssel“, ein klassisches Drama, den 
zweiten Preis erhielt das „Kruzifix der 
Vorsehung“, ferner wurden mit Preisen 
ausgezeichnet „Das Geheimnis des Arz¬ 
tes“ und „Das Ende von Streight Road“. 

Die Kinder-Jury. 

Ein amerikanisches Kino erließ fol¬ 
genden Aufruf an die dortige Kinder¬ 
welt, der bald, auch bei uns, Nach¬ 
ahmung finden dürfte: „Verlangt wird 
die Meinung und Kritik von Kindern 
betreffs lebender Photographien. Für 
die 25 besten Antwortbriefe auf nach¬ 
stehende Fragen wird je ein Monats¬ 
passepartout, gültig für das endstehende 
Theater ausgefertigt. Der Wettbewerb 
ist offen für alle Kinder unter fünfzehn 
Jahren. Schreibet uns einen Brief, in 
dem Ihr sagt: 

1. Was denkt Ihr über lebende Photo¬ 
graphien, 

2. Welche Art von Bildern liebt Ihr 
am meisten, 

3. Nennet Titel Eurer Lieblingsbilder, 
die Ihr gesehen habt. 




Ueber 15 Jahre alt kann keiner am 
Wettbewerb teilnehmen. Die Briefe 
müssen in Kuverts verschlossen und mit 
endstehender Adresse versehen sein. 
Alle drei Fragen müssen beantwortet 
werden. Rechtschreibung, Grammatik 
(im Verhältnis zum Alter) und Sauber¬ 
keit der Antwort werden bei Verteilung 
der Monatsfreikarten.“ 

Kampf unter den amerikanischen 
Fabrikanten. 

In Amerika standen bisher zwei Film¬ 
trusts einander gegenüber, die „Cicen- 
sed“ und die „Indepedent“, die lizen¬ 
sierten und die unabhängigen, jede für 
sich einen Konzern bildend. Aus dem 
Letzteren, deren Geschäfte die Sales 
Campany (Vertriebs-Gesellschaft) lei¬ 
tete, sind nun Gaumont (American 
Films), Great Northern, Lux, Komet, 
Eclair, Reliance, Solax, Phanhouser, 
Majestic und American-Company aus¬ 
geschieden, bilden einen neuen Trust, 
der den Namen führt: The Film Supply 
Company of America (Filmlieferungs¬ 
gesellschaft) und in New-York residiert, 
in der Sales Company verbleiben somit 
Rex, Republic, Imp, Powers, Champion, 
Nestor und New York M. P. Company, 
und daher kommt es, daß Carl Laemmle, 
der alle seine Imp-Filialen verkaufen 
wollte, hiervon nunmehr Abstand nimmt. 
Die Impffabrik im Verein mit Rex, Po¬ 
wers und New-York M. P. Co. stehen 
aber auch hinter der Universal Film 
Manufacturing Co., die es sich zur Auf¬ 
gabe macht, die „Indepedentfilms" zu 
forzieren. Die lizensierten Fabrikanten 
wollen erst den Lauf der Dinge abwar- 
ten, der damit beginnt, daß die Uni¬ 
versal Film Company ihre wöchent¬ 
lichen Neuerscheinungen vermehrt. Die 
beiden ersteren haben einen Trust ge¬ 
bildet, gegen den die amerikanische 
Regierung einschreiten will. 

Kinematographie und Anschauungs¬ 
unterricht. 

Die „Zentrale für wissenschaftliche 
und Schul-Kinematographie“ beabsich¬ 
tigt der Schuljugend kinematographische 
Vorführungen zugänglich zu machen, die 
als ein Mittel des Anschauungsunter¬ 
richts dienen sollen. Es sollen zu Film¬ 
programmen Vorträge abgearbeitet und 
beide nach Prüfung durch die Schulbe¬ 
hörden den Schulen zur Verfügung ge¬ 
stellt werden. Begründer des Systems 
ist Offried von Hanstein, der Direktor 
der „Kammer-Lichtspiele“ in Berlin, 
Leiter der „Zentrale“ Dr. jur. ‘Hugo 
Russak. 

Eine Probevorführung fand am 26. d. 
Mts. im „Admirals-Theater“ statt. Un¬ 
ter dem geladenen Publikum waren viele 



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Unsere Seedramen sind in der ganzen Welt rühm liehst bekannt. 

Unsere Films „ner Sturm " „Uas Fischermädchen“ 
„Gerettet aus dem Meeresgründe“ 

haben ihren Siegeszug durch alle fünf Weltteile gemacht. — Diesen Films würdig zur Seite steht unser am 

14. September erscheinendes Bild 

Die Rückkehr des Kapitäns John 

Länge ca. 310 Meter. 

Das Leben der Seeleute, das so reich an tragischen Momenten ist, 
gibt auch hier wieder den Stoff zu einem packenden Drama. 

An demselben Tage erscheint die zwerchfellerschütternde Komödie 

Fatale Situation 

ca. 220 Meter 

mit unserem King Baggot in der Hauptrolle. In die Serie humoristischer Schlager, durch die 
die Imp schon oft Aufsehen erregt hat, fügt sich diese Komödie als eine der besten an. 

In unserer an demselben Tage erscheinende reizende Naturaufnahme 

Ansichten van Las Angeles 

Länge ca. 115 Meter 

geben wir dem Publikum einen Begriff von der Schönheit und Anmut der 
Kalifornischen Hauptstadt und den landschaftlichen Reizen ihrer Umgebung. 

Unser Saison-Schlager 

Frau Audieys Geheimnis 

erscheint am 21. SßptGmbßP. 



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Seite 36 


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No. 35 


Schulmänner. Offried von Hanstein be¬ 
tonte in der Einleitung seines erläutern¬ 
den Vortrages, daß ein Erfolg nur mög¬ 
lich sei, wenn man bei den Schulbehör¬ 
den Unterstützung finde. Die Vorfüh¬ 
rung zeigte den „Rhein von der Quelle 
bis zur Mündung“, wobei in zusammen¬ 
hängender Darstellung die Geographie, 
Völkerkunde, Zoologie, Botanik und In¬ 
dustrie des Rheingebietes behandelt 
wurde. Fesselnd wirkten die Alpenland¬ 
schaften mit ihren Hochtouristen, ihren 
über Felsklippen hüpfenden Gemsen 
und Steinböcken, nicht minder der 
Rheinfall bei Schaffhausen mit seinen 
wirbelnden Wässern. In einem Zeppe¬ 
lin-Luftschiff wurde ein großer Teil des 
Rheingebietes überflogen, wobei eine 
lange Reihe von Städten und Flußland¬ 
schaften mit ihrem Gewimmel von Men¬ 
schen und Schiffen, von der Vogelper¬ 
spektive aus gesehen, sich dem Auge 
bot. Der Belehrung dienten u. a. die 
Bilder von der Weinlese, vom Leben 
auf einem Gutshof, von der Heim¬ 
industrie im Schwarzwald, den Rhein¬ 
übergang eines Pionier-Regiments und 
eine Rheinbrückenweihe durch das 
Kaiserpaar. Die Wanderung führte 
schließlich durch Holland zur Mündung 
des Stromes und hinaus auf die See, wo 
ein Flottenmanöver den patriotischen 
Schluß machte. 

Die Fülle des Gebotenen erdrückte 
seinen Zweck. Diese Vorstellung, war 
gut für die Geladenen, verwirrt aber das 
Fassungsvermögen der Schuljugend. Die 
Hauptsache, der Vortrag, versagte ganz; 
hier müssen Erläuterungen, der den Un¬ 
terricht ersetzende Leitfäden, wenn 
auch nicht den Schwerpunkt, so doch 
einen wertvollen Teil solcher Veran¬ 
staltungen bilden, dann erst wird die 
„Zentrale“ praktische Arbeit verrichten. 

Kinosteuer und Revolver. 

Der Kampf der Schöneberger Kino¬ 
theaterbesitzer gegen die dort einge¬ 
führte Kinosteuer war bisher noch im¬ 
mer in friedlicher Weise zum Austrag 
gekommen. Bei denjenigen Kinobe¬ 
sitzern, die die Zahlung der Steurn prin¬ 
zipiell verweigerten, erschien abends an 
der Kasse ein Vollziehungsbeamter des 
Schöneberger Magistrats, pfändete den 
Kassenbestand in Höhe der Steuer und 
ging wieder von dannen. An einem der 
letzten Abende spielte sich jedoch bei 
der Eintreibung eines solchen Steuerbe¬ 
trages durch den Magistratsvollziehungs¬ 
beamten D. ein höchst romantischer 
Vorgang ab. 

In dem Hauptstr. 36 befindlichen 
Kinotheater erschien abends gegen 8 
Uhr der Vollziehungsbeamte D. und 
stellte sich neben den Kassenschalter 
hin, wobei er sich legitimierte. Er wurde 
darauf ersucht, seine Amtshandlung vor¬ 
zunehmen und dann den Vorraum des 


Theaters wieder zu verlassen. D. soll 
nun aber erklärt haben, er nähme die 
Pfändung noch nicht vor, sondern 
würde so lange warten, bis ihm der 
Kasseneingang genügend groß erscheine. 
Er wurde nun darauf aufmerksam ge¬ 
macht, daß sein Aufenthalt dort sich nur 
auf die Dauer der Vornahme der Amts¬ 
handlung, nicht aber darüber hinaus er¬ 
strecken dürfe. Bei dem Hinweis dar¬ 
auf, daß sein andauerndes Verweilen in 
dem Vorraum des Theaters ungesetzlich 
sei und eine Geschäftsschädigung be¬ 
deute, soll D. einen Revolver gezogen 
und erklärt haben, daß er von der Waffe 
Gebrauch machen würde, wenn man ihm 
das Verweilen an der Kasse verweigere. 
In bezug auf die Geschäftschädigung soll 
der Beamte erwidert haben, daß diese 
in der Absicht des Schöneberger Ma¬ 
gistrats liege. 

Da die Pfändung der Kasse bis 9 Uhr 
abends nicht erfolgt war, so hielt die Di¬ 
rektion sich für berechtigt, aus den Ein¬ 
nahmen die laufenden Gehälter und 
Rechnungen unauffällig zu bezahlen. Als 
dann endlich der Beamte zur Beschlag¬ 
nahme des Kassenbestandes schritt, wa¬ 
ren darin nur noch 5 Mark 50 Pfennige 
vorhanden, die er einzog. Auch eine 
Leibesvisitation bei dem Ehemann der 
Besitzerin des Kinotheaters wurde noch 
vorgenommen. 

Abends um 9 Uhr kam es zu neuen 
Zusammenstößen mit dem Beamten, 
weil man ihn darauf verwies, daß nach 
9 Uhr die Vornahme von Zwangsvoll¬ 
streckungen nicht mehr gesetzlich sei, 
falls er nicht eine besondere Verfügung 
vorlegen könne. Die Besitzer des Thea¬ 
ters habon sich in einem Schreiben be¬ 
schwerdeführend an den Oberbürger¬ 
meister von Schöneberg gewandt und 
wollen gegen den Vollziehungsbeamten 
wegen Bedrohung mit einer Waffe, un¬ 
rechtmäßiger Ausübung seiner Amts¬ 
tätigkeit und Hausfriedensbruch Straf¬ 
antrag stellen. Der Besitzer des betr. 
Theaters steht an der Spitze der Be¬ 
wegung der Schöneberger Kinobesitzer 
gegen die dauernde Einführung der Ki- 
nematographensteuer. 


□ 


Ttdubcbes. 


□ 


Ein neuer Synchronismus. 

In unserer letzten Nummer berich¬ 
teten wir von dem neuen Synchronis¬ 
mus des Brüsseler Louis Janssens. Da¬ 
nach wird ein neuer Film einem gewieg¬ 
ten Pianisten und Extemporespieler vor¬ 
geführt, damit er sich mit allen Phasen 
des Bildes und der Handlung vertraut 
mache. Beim nochmaligen Vorführen 
spielt nun der Künstler die zu dem Bilde 
nach seiner Idee passende Musik als 


Improvisation auf einem Instrument, das 
mit einem fortlaufenden, speziell für 
diesen Zweck geschaffenen Papierband 
versehen ist. Auf diesem Band werden 
nicht nur die angeschlagenen Tasten re¬ 
gistriert, sondern auch jede Nuance des 
Spiels, indem größere und kleinere, 
stärkere und mindere Perforationen auf 
dem Papier entstehen. Während dieser 
Perforierung ist der Vorführungs-Kino- 
apparat derart mit dem Piano verbun¬ 
den, daß auf dem Papierband gleich¬ 
zeitig auch die Bewegungen des Film¬ 
bandes markiert werden. 

Das perforierte Papierband, nach 
welchem ebensolche Vervielfältigungen 
angefertigt werden, paßt auf jedes Piano, 
mechanische Orchestrion oder elek¬ 
trische Klavier. Zu jeder Filmkopie 
wird die entsprechende Musikrolle mit¬ 
geliefert. Film und Musikrolle werden 
derart eingesetzt und aufgelegt, daß die 
markierten Anfangszeichen auf beiden 
genau übereinstimmen. Das Musik¬ 
instrument ist derart mit dem Kinemato- 
graphen verbunden, daß durch einen 
Handgriff des Operateurs Bild und Mu¬ 
sikapparat zugleich in Bewegung gesetzt 
werden. Und die Musik, die im Original 
festgelegt war, ertönt von neuem zu 
demselben Film. Ist das Stück zu Ende, 
so dreht sich die Musikrolle automatisch 
wieder zurück. Wenn der Operateur 
den Film langsamer oder schneller 
laufen läßt, spielt auch das Instrument 
(ohne den Ton zu ändern, wie das Gram¬ 
mophon) auch langsamer oder schneller, 
nur durch die einfache Drehung des 
Hebels am Widerstand, wodurch die Ge¬ 
schwindigkeit beider zugleich geregelt 
wird. Wird ein Stück aus dem Film 
ausgeschnitten, so wird es durch schwar¬ 
zen Film ersetzt, oder der Apparat zeigt 
an, um wie viel der Gang des Kinemato- 
graphen allein verlangsamt werden 
muß, bis der Synchronismus wieder her¬ 
gestellt ist. Es geschieht dies durch 
einen Anzeiger, der die Meterzahl von 
Film und Notenband stets in Ueberein- 
stimmung aufweisen muß. Das Piano 
kann in den Filmpausen auch allein be¬ 
nutzt werden. Jedes etwaige Hindernis 
beim Vorführen wird bezüglich des 
Gleichlaufens automatisch beseitigt. Die 
hierbei nötig gewordenen Umände¬ 
rungen des elektrischen Pianos sind be¬ 
sonders patentiert. 

Kino-Mikroskope. 

Bei mikroskopischen Kinamatograph- 
aufnahmen ist es von Wichtigkeit, wäh¬ 
rend der Belichtung die beweglichen 
Teile des Präparates auf jenem Punkte 
zu haben, der die Hauptschärfe hervor¬ 
bringt, sie aber auch von diesem Punkte 
ab weiter verfolgen zu können. Es muß 
also eine Bewegungsvorrichtung zwi¬ 
schen der Lichtquelle und dem Präpa¬ 
rate sein, die zugleich verhütet, daß die 





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Seite 



sagen Alle, die Lissi Nebuschka in ihrem großen 

sBssisii Der Todessturz 


gesehen haben. 


Erscheinungstags 14. September. 


Ein Kunstfilm 1. Ranges. 


Lichtbild 























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No. 35 


Seite 39 




p E 
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Seite 41 


lebenden Teile durch die Hitze vernich¬ 
tet werden, indem jede Strahlung wäh¬ 
rend der Bewegung aufgehoben wird 
und so ein periodisches Kulturwerden 
eintritt. 

Wie bei der gewöhnlichen Mikro¬ 
photographie kommen die Lichtquelle, 
die Linse, der Wasserkühler, der Ver¬ 
schluß, damit nur ein Teil der Licht¬ 
strahlen benützt werde, der Kondensor, 
die bewegliche Platte mit dem Präparat, 
das Mikroskop, die harmonikaähnliche 
Verlängerung und der kinematogra- 
phische Mechanismus zur Verwendung. 
Der blanke Film rollt sich über dem 
Mechanismus ab und wird belichtet un¬ 
ten wieder aufgerollt. Am anderen 
Ende des Apparates muß ein Gucker 
sein, in der optischen Achse des Film¬ 
fensters, gegen das eine Glasplatte 
drückt. Blickt man durch den Gucker, 
so kann man während der Aufnahme 
die beweglichen Teile beobachten und 
ihnen folgen, indem man das Präparat 
auf der beweglichen Platte näher oder 
ferner rückt. Mit der Kinoblende steht 
eine zweite Blende in Verbindung, die 
synchron vor dem Kondensor tätig ist, 
dadurch wird ein Erhitzen des Präpa¬ 
rates vermieden. 


Geschäftliches. 


Die Vertretung der Filmfabrik „Vindobona- 
Film-Gesellschaft m. b. H., Dörmann u. Tropp, 
in Wien I, Biberstr. 22, hat Herr Einstein i. Fa. 
Imp. Films Co. of America, Carl Laemmle G. m. 
b. H., Berlin SW. 68, Zimmerstr. 21, übernom¬ 
men. Herr Einstein vertritt darnach neben den 
amerikanischen Marken eine Fabrik des Konti¬ 
nents und ist dadurch mehr denn je in der Lage, 
den Wünschen der Kundschaft zu entsprechen. 


Drei neue Filmmarken. 

Unter der Firma Oscar Einstein, Berlin, 
Friedrichstr. 235 (Portal 3 I. Etage) die Film¬ 
marken „Gern“, „Nestor" und „Viktor" in 
Deutschland vertreiben. Die von den Fabriken 
edierten Sujets sind in Szenerie wie Technik 
hervorragend und können den bisher in 
Deutschland so beliebten amerikanischen Films 
zur Seite gestellt werden. 



Lichtbild-Vertrieb (M. P. Sales Agency) 
Berlin, Friedrichstr. 35. 

Am 5. Oktober erscheinen: 

Um ihre Seele zu retten. (314 m.) — 
Zwei Frauen und ein Mann. (314 m ) — 
Die hübsche Figur. (176 m.) 

Traum eines Kinematographen-Direk- 
tor§. (339 m.) — Auch ein Elefant. (228 
m.) — Die auferstandene Witwe. (335 
m.) — Der tapfere Lokomotivführer. (319 m.) — 
Schildkröten-Industrie. (80 m.) — Ein Paar 
Schuhe. (96 m.) — Alles in der Wäsche. (124 m.) 

Strafe für Unmäßigkeit. (310 m.) — Der 
Sack Gold. (306 m.) — Die Fehde. (286 
m.) — Der mexikanische Revolutionär. 
(312 m.) — Rom und Pompeji. (80 m.) — Hanne, 
das Burenmädchen. (290 m.) — Im dunklen Tale. 
(299 m.) 

Empire. Im blauen Gebirge. (75m.) —- Die Fabri¬ 
kation von Golfschlägern. (107 m.) — Vom 
R äC ^er Trödler. (260 m.) — Getrennt und 
D.hV< w i e der vereint. (320 m.) 

Straußenei zur Federboa. (131 m.) 
Barker. Erst Vaterlandsliebe, dann Gold. (251 
Meter.) 

Cabot. Von Grombreny zu den Quellen des 
Llobregat. (134 m.) 

Precision. Das neue Dienstmädchen. (292 m.) — 
50 Jahre danach. (97 m.) 

Yoshizawa. Manöver in Alt-Japan. (94 m.) 


Leon Gaumont, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 20. 

Das Programm zum 28. September: 
Dramatisch. Aus dem Leben. Ein Held 
der Feder. In 2 Akten. (444 m.) — Weiß wie 
Schnee. (Aus der Serie Le film colorie Gau¬ 
mont.) (309 m.) 


Komödie. Der D-Zug der Liebe. (293 m.) 

— Fräulein Nelly . . . meine Frau. (160 m.) 

Humoristisch. Zigoto und die Wäscherin. 
(238 m.) 

Naturaufnahmen. Junge Katzen. (Aus der 
Serie Le film colorie Gaumont) (89 m). — Von 
Cetinje nach Rieka. (100 m.) 

Eclair, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 12. 

Am 7. September erscheinen: 

Ums liebe Geld. Komödie. (325 m.) — Ame¬ 
rican Standard Film: Besser als im Traum. Ko¬ 
mödie. (198 m.) — Nunnes Rendez-vous. Humo¬ 
reske. (116 m.) — Skutari. Naturaufnahme. 
(111 m.) 

Am 21. September erscheinen: 

Schloß Mon-Repos. Drama. — Willy ist 
krank vor Lachen. Humoreske. — Eclair-Colo- 
rit: Elephantenzucht in Indien. (111 m.) 

Pathe Freres & Co., G. m. b. H., 

Berlin W. 8, Friedrichstr. 191. 

Das Programm vom 21. September: 

Naturaufnahmen: In Japan. 

Komische Aufnahmen: Die schöne Unbe¬ 
kannte. — Moritz in Verlegenheit. — Boxer aus 
Liebe. — Lehmann und sein Gegner. — Penners 
erster Ehrenhandel. — Der mitleidige Dienst¬ 
mann. — Der unfehlbare Wecker. 

Akrobatische Aufnahme: Die Truppe Daniel. 

Dramatische Szenen: Der Roman des 
Jägers. 

Industrie-Aufnahmen: Strohhutfabrikation 

in Fiezole (Italien). 

Szenen verschiedenen Inhalts: Die kluge 
Reporterin. 

Wissenschaftliche Aufnahme: Die Geome¬ 
trie in der Natur. 

Farbenkinematographie: Die zwei größten 
Städte Portugals. — Entsagung. 

Das Programm vom 14. September: 

Naturaufnahmen: Die Elfenbeinjäger. 

Komische Aufnahmen: Der Kofferhut, Jo¬ 
hanns Erfindung. — Der versöhnende Brunnen. 

— Lehmann als Exekutor, — Moritz und der 
Photograph. — Auf der Hochzeitsreise. — Toms 
Erbschaft. 

Dramatische Szenen: Die Millionen der 
Waise. 

Szenen verschiedenen Inhalts: Die Erinne¬ 
rung. — Liebe und Automobil. 



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No. 35 


Belehrende Serie: Fleischfressende Pflanzen. 

Farbenkinematographie: Nizza und Um¬ 
gebung. — Der Herrscher. 

Martin Dentler, Braunschweig. 

Glimmende Gluten. Robert Stein, ein 
junger, vielversprechender Künstler, hat sich 
erst vor einigen Monaten mit seiner heißge¬ 
liebten jungen Frau Dora verheiratet und das 
junge Paar lebt wie im Paradiese auf Erden, 
jedes im Bewußtsein der ganzen Liebe und Zu¬ 
neigung des andern. Eines Tages liest Robert 
in der Zeitung von dem ersten Auftreten der 
berühmten Diva Signorita Eveline Siratti in 
„Eulalia". Wir sehen Robert und seine Frau in 
der Menge, die auf die Kassenöffnung wartet. 
Durch die Liebenswürdigkeit des Robert be¬ 
freundeten Dirigenten gelingt es den Beiden, 
zwei Plätze im ersten Rang zu erhalten. Robert 
ist ganz hingerissen von der Kunst der Siratti 
und läßt sich ihr nach dem 1. Akt durch den 
Dirigenten vorstellen. Eveline kann Robert je¬ 
doch nicht vergessen, und zum Erstaunen Doras 
stattet sie den Eheleuten eine Woche später 
einen Besuch ab. 

Doras Verdacht wird wach, als sie aus dem 
Nebenzimmer Worte hört, die mehr als Freund¬ 
schaft ausdrücken und die nicht für sie be¬ 
stimmt sind. Ihr Verdacht wird bestärkt, als 
einige Tage später ein Brief von der Künstlerin 
an Robert eintrifft. Dora liest den Brief und 
verschließt ihn alsdann wieder und legt ihn 
unter die übrige Korrespondenz für Robert. 
Als dieser nach Hause kommt, öffnet er jeden 
Brief, liest ihn und gibt ihn in gewohnter Weise 
seiner Frau zum Lesen, da er vor ihr kein Ge¬ 
heimnis hat. 

Als er jedoch den Brief der Sängerin er¬ 
bricht, versucht er, denselben vor den Augen 
seiner Frau zu verbergen, was ihm indessen 
nicht gelingt. In seine:; Aufregung hat Robert 
übersehen, daß der Brief schon geöffnet war. 
Dora wünscht den Brief zu sehen, was Robert 
ihr entschieden verweigert, und der erste Zwist 
in dem bisher so glücklichen Eheleben ist vom 
Zaun gebrochen. Sobald Robert das Zimmer 
verläßt, vernichtet er den verhängnisvollen 
Brief. 

Der Abend ist gekommen, an welchem Ro¬ 
bert die Soiree Evelines ohne seine Frau be¬ 
suchen wird. Diese hat aber beschlossen, ihm 
auf jeden Fall, selbst wenn es ihr Leben kosten 
sollte, zu folgen. Mittlerweile ist Robert in 
Evelinens Heim angekommen und wird von dem 
kleinen glänzenden Zirkel lebhaft begrüßt. In 
vorgerückter Nachtstunde verlassen die übrigen 
Besucher das Haus und nur Robert bleibt mit 
Eveline zurück. Ungefähr zu derselben Zeit ist 
es Dora gelungen, das Haus der Sängerin zu 
finden und sich unbemerkt in dasselbe einzu¬ 
schleichen. Es gelingt ihr, bis zu dem Vorzim¬ 
mer, in welchem ihr treuloser Gatte mit der 
Sängerin im zärtlichsten tete-ä-tete sitzt. Jetzt 
ist es um Doras Beherrschung geschehen. Sie 


stürzt hinter der sie schützenden Portiere her¬ 
vor und überschüttet ihren Gatten mit den hef¬ 
tigsten Vorwürfen wegen seiner Untreue. Ent¬ 
setzt springt dieser auf und wirft dabei die Pe¬ 
troleumlampe um, das Petroleum explodiert und 
im Nu steht der Salon in Flammen. Alle Ver¬ 
suche Roberts, das Feuer zu löschen, sind nutz¬ 
los und schon ergreifen die züngelnden Flam¬ 
men das Treppenhaus. Nur mit der größten 
Anstrengung können sich die Drei vor dem 
Feuertode retten. Wie von einem bösen Alp 
befreit, sieht Robert sein großes Unrecht ein, 
er weist die flehentlichen Bitten der Siratti ent¬ 
schieden zurück, seine Liebe zu seiner ange- 
betetenFrau erwacht von neuem und versöhnt 
umarmen sie sich und schwören sich Treue bis 
zum Tode. 

Deutsche Mutoskop- u. Biograph-Gesellschaft 
m. b. H., Berlin W. 8, Friedrichstr. 187-188. 

„Durchkreuzte Pläne“. Isabelle, Comtesse 
de St. Germain, hatte das Unglück gehabt, einen 
Unwürdigen zu lieben. Tausendmal hatte sie 
versucht, die Handlungen ihres Verlobten, des 
Grafen Armand zu beschönigen, tausendmal 
hatte sie sich vorgenommen, ihn durch ihre 
reine Liebe zu einem besseren Menschen zu 
machen, und ihre glühenden Liebesbriefe legten 
ein beredtes Zeugnis von der Innigkeit ihrer 
Liebe und der Lauterkeit ihrer Absichten ab. 
Vergebens, — nur zu bald mußte sie einsehen, 
daß ein Unwürdiger mit ihrem Herzen gespielt 
hatte, daß es ihr niemals gelingen würde, ihn 
zu einer anständigen Gesinnung zu bekehren. 
Dann brach sie mit ihm. Es war ihr dabei zu¬ 
mute, als ob sie sich ein Glied abgehauen hätte, 
aber Isabelle war ein reines Gemüt, und daher 
gab es bei ihr kein Besinnen. 

Der Graf Armand befand sich plötzlich 
durch diesen Bruch in einer heiklen Lage. Hatte 
er doch seine Gläubiger auf die reiche Heirat 
vertröstet, und als es nun mit dieser nichts 
wurde, hieß es, die Manichäer hinhalten. Auf 
alle Fälle mußte er sich Geld verschaffen. Da 
kam ihm plötzlich eine Zeitungsnotiz vor 
Augen, welche besagte, daß seine frühere Braut 
in kurzer Zeit seinem gehaßten Rivalen, dem 
Grafen Helmut von Montjoie, ihre Hand zum 
Lebensbunde reichen würde. Ein teuflischer 
Gedanke durchfuhr das Gehirn des jungen 
Mannes. Die in seinem Besitze befindlichen 
Briefe der Gräfin waren plötzlich wertvoll. 
Mit frecher Stirne begab er sich in die Wohnung 
seiner ehemaligen Braut, und bot ihr das ver¬ 
hängnisvolle Paket für eine hohe Summe an. 
Isabelle, zu Tode erschrocken, nahm das Ange¬ 
bot an, sie schrieb eine Anweisung über 20 000 
Francs und erhielt dafür ihre Briefe. So glaubte 
sie wenigstens — aber als sich der aristokra¬ 
tische Erpresser entfernt hatte, bemerkte sie zu 
ihrem Entsetzen, daß er ihn nur wertlose Pa¬ 
pierschnitzel zurückgelassen hatte. In ihrer 
Aufregung erinnerte sie sich plötzlich des jun¬ 
gen Detektivs Brown, welcher ihrem verstor¬ 
benen Vater einst gute Dienste geleistet hatte. 


Ohne weiteres begab sie sich zur Geschäfts¬ 
stelle des jungen Mannes und erzählte ihm den 
wahren Sachverhalt. Der Detektiv ließ sich so¬ 
fort mittels Telephon bestätigen, daß die An¬ 
weisung eingelöst worden war, aber nicht für 
20 000, sondern für 50 000 Francs. Es war also 
klar, daß der Graf auch ein Fälscher war, und 
nun hieß es, die Briefe der Gräfin wieder zu 
bekommen, koste es, was es wolle. Brown ließ 
sich einen neuen Scheck über 50 000 Francs von 
der Gräfin ausstellen, um den gefälschten in 
seinen Besitz zu bekommen, damit er eine 
Waffe gegen den Grafen besitze. Sein erster 
Schritt bestand nun darin, daß er in dem Auto¬ 
mobil eines Freundes gerade vor dem Schlosse 
des Grafen Armand eine Panne arrangierte, 
und daß, als die Reparatur zu lange Zeit in An¬ 
spruch nahm, der Graf, der den Vorfall vom 
Fenster aus beobachtet hatte, die beiden ele¬ 
ganten Herren einlud, die Wartezeit auf dem 
Schlosse zu verbringen. Hier fiel dem Detektiv 
eine alte Monstranz auf, für welche er reges 
Interesse bekundete, und für die er dem Grafen 
schließlich 5000 Francs bot. Der Fälscher ging 
auch in die Falle. Es wurde ein Kaufvertrag 
aufgesetzt, den er unterschrieb; dem Detektiv 
war es nur darum zu tun, eine echte Unter, 
Schrift Armands zu erhalten, denn er hatte bei 
seinen Beobachtungen mit eigenen Augen ge¬ 
sehen, daß dieser die Briefe, um die es sich 
handelte, in dem Tresorgewölbe seiner BanK 
deponiert hatte. In seinem Laboratorium machte 
sich Brown nunmehr daran, den Kaufvertrag 
durch chemische Mittel vom Papier zu ent¬ 
fernen, die Unterschrift jedoch intakt zu lassen. 
Das gelang ihm über alle Erwartung. Nun kam 
das gefährlichste Stück seines Auftrages. Mit 
einer Gesichtsmaske versehen, spielte er einen 
richtigen Einbrecher, schlich sich in das Schlaf¬ 
zimmer des Grafen und entnahm dessen Bein¬ 
kleidern die Safeschlüssel, gerade als der Graf 
erwachte. Browm wagte eine abenteuerliche 
Flucht, welche ihm gelang und auf welcher er 
die Livre eines gräflichen Dieners anektierte. 
Armand hatte bald nach der Flucht des Ein¬ 
brechers seine Tresorschlüssel vermißt und 
blitzartig durchzuckte ihn der Gedanke, daß cs 
sich um die Briefe der Gräfin handelte. Diese 
durfte er auf keinen Fall verlieren, und als er 
endlich merkte, daß er die Verfolgung des 
Diebes auch nicht im Auto aufnehmen konnte, 
bestieg er sein Pferd, ritt nach der Stadt, und 
hatte das Glück, unterwegs eine Autodroschke 
zu finden, die ihn dann der Bank schnell näher 
brachte. Brown hatte inzwischen in der gräf¬ 
lichen Livre und mit dem Safeschlüssel ein ge¬ 
fälschte Order an den Bankdirektor um Aus¬ 
händigung der Briefe aufgesetzt und war hinge¬ 
gangen, um dieselben in Empfang zu nehmen. 
Es waren bange Minuten für ihn, bis ihm das 
Paketchen ausgehändigt wurde, und gerade als 
er aus der Tür der Bank trat, traf Armand ein. 
Als er einen fremden Menschen in der Livre 
seiner Bedienten fortlaufen sah, wußte er so¬ 
fort Bescheid, und nun begann eine tolle Jagd in 
zwei Automobilen, die jedoch durch die Kriegs- 


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No. 35 


list des Detektivs, welcher während der Fahrt 
heraussprang und sich versteckte, für diesen 
glücklich endete. Am nächsten Morgen konnte 
er die echten Briefe seiner Klientin überreichen 
und wurde von dieser glückstrahlend gebeten, 
an einem Gartenfeste teilzunehmen, bei wel¬ 
chem sie Armand wahrscheinlich treffen würde. 
Brown war pünktlich zur Stelle und verhinderte 
mit Erfolg, daß der zurückgewiesene Freier, der 
nunmehr keine Waffe gegen seine frühere Braut 
besaß, dieser eine Szene machte. Er nahm ihn 
beiseite und erklärte ihm offen, daß er es war, 
der die Briefe „gefunden" habe, gleichzeitig 
dem aristokratischen Fälscher den Scheck unter 
die Nase haltend, den er drohte der Polizei zu 
übergeben, falls Armand noch weitere Belästi¬ 
gungen der Gräfin unternehmen würde. 

Die hohe Belohnung, welche der junge De¬ 
tektiv für seine „Bemühungen" erhielt, brachten 
ihm außer Gewinn auch großen Ruf, so daß er 
bald eine bedeutende Praxis bekam. 

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Ein glänzender Imp-Schlager kommt dem¬ 
nächst in „Frau Audleys Geheimnis“ zur Aus¬ 
gabe. 

Georg Talboys hat ein schönes, aber armes 
Mädchen geheiratet — wider den Willen seines 
Vaters, der sich infolgedessen völlig und zu sei¬ 
nem eigenen Unglück von ihm losgesagt hat. 
Helene reichte ihm nicht aus wahrer Liebe die 
Hand; sie ist eine genußsüchtige, raffinierte 
Egoistin, die nur auf den Reichtum ihres Gatten 
spekulierte und nun, da die Unterstützung und 
das Erbe des alten Herrn ihm verloren ist, ihre 
Enttäuschung ihn bitter entgelten läßt. Georg, 
der mit heißer Liebe an der Unwürdigen hängt, 
ist tief unglücklich. Da liest er eines Tages von 
den australischen Goldfeldern und beschließt, 
dorthin zu gehen; vielleicht lacht ihm wie so 
manch anderem schon Fortunas Gunst. Er reist 
ab mit dem Gelöbnis, nicht eher zurückzukom¬ 
men, als bis er seiner Frau den Luxus bieten 
kann, den sie vom Leben verlangt . . . Diese 
aber hat keine Lust, jahrelang zu hoffen und zu 
harren, um vielleicht eine neue Enttäuschung zu 
erleben. Als alleinstehende, junge und schöne 
Frau sieht sie die Welt vor sich offen — so 
sorgt sie denn zunächst einmal durch eine fin¬ 
gierte Todesanzeige, welche sie bei der feilen 
Wirtin der alten Wohnung hinterlegt, dafür, daß 
ihr Gatte, wenn er ja wiederkehren sollte, sie 
nicht mehr unter den Lebenden wähnen muß, 
und sucht sich dann einen neuen Wirkungskreis. 
Sie weiß, daß sie ihren Weg machen wird. 

In einem vornehmen Hause auf dem Lande 
findet Helene Stellung als Erzieherin der Kin¬ 
der. Bald bietet sich Gelegenheit, ihre Netze 
nach dem öfters in der Familie verkehrenden 
Gutsnachbar, einem reichen Witwer, auszu¬ 
werfen, und es währt nicht lange, so ist sie 
Michael Audleys Frau, Gewissensskrupel kennt 
sie nicht, nur den brennenden Wunsch, als Her¬ 
rin eines großen Vermögens nach ihren Gelüsten 
schalten und walten zu dürfen. Um dieses Ziel 
zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht. 

Unterdessen hat aber auch Georg im fernen 
Australien Glück gehabt und kehrt als ein 
reicher Mann nach England zurück. Sein erster 
Gang ist nach der alten Wohnung, wo er Helene 
noch zu finden hofft. Und sein Schmerz ist 
grenzenlos, als ihm die heuchlerische Wirtin die 
gefälschte Todesanzeige vorweist. Was hilft 
ihm nun all das gewonnene Gut, da er es ihr 
zu Füßen legen kann, für die er alles wagte! 

In stiller Zurückgezogenheit lebt der Be¬ 
trogene seine Tage dahin. Da begegnet er 
einem Jugendfreunde, Robert Audley, dem 
Sohne von Helenes zweiten Gatten, und dieser 
weiß ihm ein wenig aus seinem Trübsinn heraus¬ 
zureißen und zu bewegen, daß er ihm als Gast 
nach dem Schlosse seines Vaters folgt. Ahnungs¬ 
los läßt er sich der Frau des Hauses vorstellen 
—und zuckt in jähem Schreck zusammen, als 
er ihr ins Antlitz blickt-Helene, die Tot¬ 


geglaubte und schmerzlich Beweinte, steht vor 
ihm! ... Sie selbst, tötlich erschrocken, faßt 
sich doch rasch und winkt ihm, zu schweigen, 
und mit übermenschlicher Selbstbeherrschung 
gelingt es auch Georg, seine Ruhe äußerlich zu 
bewahren. Nicht hier vor den andern, unter 
vier Augen muß er Abrechnung mit der Treu¬ 
losen halten! Die Gelegenheit dazu soll ihm 
bald werden. Helene schickt ihm ein Billett: 
„Ich danke Dir für Deine Verschwiegenheit. Er¬ 
warte mich bitte heute abend am alten Brun¬ 
nen." Dort treffen die Beiden zusammen. Die 
verräterische Frau, das Schweigen ihres Gatten 
falsch deutend, glaubt noch die alte Gewalt 
über ihn zu besitzen und ihn als willkommenen 
Freund behalten zu dürfen; Georg aber, ein 
durch und durch ehrenhafter Charakter, schau¬ 
dert vor diesem Gedanken entsetzt zurück und 
fordert, daß die Bigamistin sich dem Gerichte 
stelle. Helene sieht ihr gewagtes Spiel ver¬ 
loren — nur ein Gewaltstreich kann sie retten. 
Und ihre Verbrechernatur scheut vor dem 
Aergsten nicht: einen Augenblick erspähend, 
stößt sie den Arglosen über das morsche Ge¬ 
mäuer des alten Brunnens hinab in die Tiefe . .. 
Sie ahnt nicht, daß ihre furchtbare Tat einen 
Zeugen hat. Luke Marks, der Gastwirt des 
nahen Dorfes, kam beim Wildern in die Nähe 
des Schauplatzes und hatte alles gesehen und 
gehört. Rasch entschlossen hilft er, als Frau 
Audley hinweggeilt ist, ihrem Opfer aus dem 
Brunnenschächte heraus und nimmt den 
Schwerverletzten bei sich auf, weniger aus 
Menschenfreundlichkeit als aus den gemeinsten 
eigennützigen Motiven, Seine Kenntnis der 
dunklen Tat soll ihm ein Mittel werden, aus der 
Schloßherrin ein hohes Schweigegeld heraus¬ 
zupressen. Und als sie, während alles über 
Georgs unerklärliches Verschwinden in größter 
Sorge ist und man vergebens nach ihm sucht, 
allein in ihrem Zimmer weilt, kommt Luke 
Marks heimlich zu ihr durchs Fenster und holt 
sich von der Erschrockenen die erste Rate. 
Noch weilt er bei ihr; da begehrt ihr Gatte 
Einlaß und schöpft, als sie ihn warten läßt, un¬ 
willkürlich einen leisen Verdacht; doch ihren 
Schmeichelkünsten gelingt es, ihn zu beschwich¬ 
tigen, da er nichts Kompromittierendes finden 
kann. Ja, sie umgarnt ihn wiederum so völlig, 
daß er den eigenen Sohn aus dem Hause weist, 
als dieser, der etwas, wenn auch bei weitem 
nicht die ganze furchtbare Wahrheit ahnt, sie 
bei dem Vater in ihrer Gegenwart anklagt. In 
diesem Augenblicke feiert die Verbrecherin 
ihren größten, aber auch den letzten Triumph. 

Robert Audley sucht für die erste Nacht 
Unterkunft unter demselben Dache, welches, 
ohne daß er es weiß, seinen noch an den 
schweren Wunden krankenden Freund beher¬ 
bergt. Der Gastwirt, voll Sorge, daß er den 
Verborgenen entdecken könne, benachrichtigt 
eilends die Schloßherrin mit der' Bitte, zu ihm 
zu kommen, um über weiteres zu beraten. So¬ 
fort macht sie sich auf den Weg; doch bei ihrer 
Ankunft findet sie Luke Marks, der ab und zu 
vom Turnksuchtsteufel gepackt wird, sinnlos 
betrunken vor. Da steigt ein teuflischer Ge¬ 
danke in ihr auf. Es ist tiefe Nacht, und hier 
unter einem Dache sind alle vereinigt, welche 
etwas von ihrem Geheimnis wissen oder ahnen 
— kann sie nicht alle drei mit einem Schlage 
vernichten?! — Ja, sie kann es — und sie muß 
es, soll nicht ihr ganze Spiel verloren sein! Und 
so macht die Verworfene denn das Maß ihrer 
Frevel voll. Leise schleicht sie sich die Treppe 
hinauf und verschließt die Türen der Gastzim¬ 
mer, hinter denen Robert und Georg ahnungs¬ 
los schlummern; auch die Schankstube mit dem 
Trunkenen verrammelt sie fest — dann steckt 
sie das Haus in Brand. 

Doch der gräßliche Plan soll nicht gelingen. 
Robert erwacht durch das Angstgeschrei des 
fliehenden Dienstmädchens; mit Aufbietung 
aller Kräfte sprengt er die Tür und rettet auch 
den Gastwirt. Und als dieser sagt, daß oben 
ein zweiter Gast noch weilt, der sich nicht 
selbst helfen kann, da dringt er mit Todesver¬ 
achtung wieder in das Glutmeer ein und vermag 


ihm auch den Freund noch rechtzeitig zu ent¬ 
reißen. 

Mit grimmigem Hohnlachen sieht das dämo¬ 
nische Weib von fern zu, wie das Gasthaus von 
den Flammen verzehrt wird und in sich zu¬ 
sammenstürzt — glaubt sie doch ihre Feinde in 
seinen Trümmern begraben! . . . Doch — das 
Blut will ihr in den Adern erstarren — was ist 
das für ein Zug, der da näher und näher kommt? 
Wohlbehalten schreitet Robert Audley an der 
Spitze, auf ihn gestützt sein Freund Georg; auch 
Luke Marks trägt man herbei, als Sterbenden 
wohl, aber doch noch fähig, seine Anklage ver¬ 
eint mit denen der anderen gegen die schöne 
Sünderin zu schleudern . . . Und unter der 
Wucht dieser Anklagen bricht sie zusammen; 
ihr Frevelmut, mit dem sie Verbrechen auf Ver¬ 
brechen häufte, ist dahin. Eine furchtbare 
Angst schnürt ihr die Kehle zusammen — mit 
einem lauten Schrei stürzt sie zu Boden . . . ein 
Herzschlag hat ihr Leben beendet und sie vor 
den Richterstuhl des Ewigen berufen . . . 

Zugleich mit diesem Imp-Schlager erscheint 
eine kleine Humoreske unter dem Titel „Des 
Gefangenen Traum". Ein mit etwas üppiger 
Phantasie begabter Sträfling hat in seiner Zelle 
einen wunderbaren Traum. Der Gefängnisgeist¬ 
liche kommt ihn besuchen; er aber, statt sich 
die guten Ermahnungen zu Herzen zu nehmen, 
nimmt etwas anderes: Die Amtskleidung des 
frommen Herrn, den er zwingt, in die gestreifte 
Zuchthausuniform zu schlüpfen, während er 
selbst unangefochten seine Klause verläßt. 
Freilich — soweit, daß es sich anstandslos ent¬ 
kommen ließe, versteigt sich selbst seine kühne 
Phantasie nicht. Während er über die Mauer 
setzt, wird der kecke Handstreich bemerkt, und 
eine tolle Jagd beginnt. Einem harmlos vor¬ 
überstrampelnden Manne raubt der Flüchtling 
sein Fahrrad und macht damit die seltsamsten 
Fahrten, vor- und rückwärts, durch alles mög¬ 
liche hindurch und über alles mögliche hinweg. 
Endlich auch ins Wasser, Hier verwandelt sich 
sein Fahrzeug in ein höchst merkwürdiges 
Bootsrad, das ihn sicher über die Flut trägt. 
Zum Schlüsse aber führt es ihn doch wieder in 
sein altes, trautes Heim, in seine Zelle zurück, 
und erwachend sieht er, daß alles nur ein Traum 
war. All right! Die goldene Freiheit in tau¬ 
send Aengsten ist auch keinen Schuß Pulver 
wert. 

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„Entfesselte Flammen". Fräulein Lisa 
Jäger, eine junge, unschuldige Schöne, wird auf 
der Straße von einem Lebemann belästigt und 
kann den Bummler trotz alles Sträubens nicht 
los werden, bis ihn endlich ein Herr energisch 
zurechtweist. Dabei fällt dem jungen Mann un¬ 
willkürlich die große Schönheit des Mädchens 
auf, die durch ihren edlen Gang noch erhöht 
wird. Er kann das holde Kind nicht vergessen 
und sinnt auf Mittel und Wege, um sie wieder¬ 
zusehen. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. 
Reinhold, der Sohn des bekannten Kommerzien¬ 
rats Kuntze, soll, nachdem er sich genügend in 
der Welt umgeschaut hat, in die Fabrik seines 
Vaters eintreten. Er besichtigt den großzügig 
angelegten Betrieb; dann geht es in die oberen 
Etagen, wo sich die Bureaus und großen Ar¬ 
beitssäle befinden. Doch plötzlich erblickt er 
mitten unter den vielen hundert Arbeiterinnen 
das Ziel seiner Sehnsucht. „Ist es Wahrheit, 
daß ich ,sie‘ erblicke, oder zaubert mir ein 
heißes Wünschen ein Traumbild vor Augen?!" 
so fragt sich der Liebende. Kaum kann er sich 
soweit fassen, um dem geliebten Mädchen un¬ 
bemerkt ein paar Zeilen mit der Bitte um ein 
Wiedersehen zuzustecken. Die Tage verfließen 
den Verliebten in schönster Harmonie, doch 
kann der Träumende nicht in Frieden leben, 
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Eine 
neidische Kollegin beobachtet die Beiden. Sie 
läßt sich beim Chef anmelden und erzählt die¬ 
sem möglichst aufgebauscht und voll Schaden¬ 
freude von der Liebschaft seines Sohnes. Der 



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Kommerzienrat läßt sofort Lisa Jäger zu sich 
kommen und fragt sie, ob sie sich wirklich die 
Frechheit erlaubt hat, mit dem Sohne des 
„Chefs" zu verkehren. Als sie ihm von ihrer 
gegenseitigen Liebe erzählen will, unterbricht 
er sie hart und gibt ihr den Befehl, nie wieder 
die Schwelle seines Hauses zu betreten. Jetzt 
läßt der Kommerzienrat seinen Sohn rufen und 
stellt ihm kurzerhand das Ultimatum: „Ent¬ 
weder lässest Du von dem ,Fabrikmädchen‘ 
oder Du bist mein Sohn nicht mehr!" „Vater, 
ich liebe das Mädchen mehr wie mein eigenes 
Leben und lasse nicht von ihr", entgegnet der 
Sohn in festem Tone. „So bist Du mein Sohn 
nicht mehr", schreit der hartherzige Vater in 
großer Wut, „gehe mir aus den Augen!" 

Der Sohn heiratet entgegen den Wünschen 
seines Vaters seine Liebe und mit Fleiß ernährt 
er seine über alles geliebte Frau. Zwei Jahre 
sind Lisa und Reinhold nun verheiratet und die 
Zeit ist ihnen wie im Fluge dahingegangen. Da 
trifft sie, deren Glück sich inzwischen durch die 
Ankunft eines Kindes vervollständigt hat, wie 
der Blitz aus heiterem Himmel das Unglück, daß 
Reinhold plötzlich stellungslos wird. Die letzten 
Groschen sind bald aufgezehrt und er besitzt 
nun nicht einmal mehr ein paar lumpige Mark, 
um eine wichtige Nachnahme einlösen zu kön¬ 
nen. Die Liebe zu seiner Familie läßt ihn den 
Entschluß fassen, den Vater um Hilfe anzuflehen. 
Wie ein Bettler muß er an der Pforte des 
Vaters stehen und warten, während der Diener 
ihn anmeldet. Als der Kommerzienrat hört, 
daß sein Sohn ihn zu sprechen wünscht, da wie¬ 
derholt er die harten Worte, die er ihm zu¬ 
letzt zugerufen hatte: „Ich habe keinen Sohn 
mehr!" — Nach vielem vergeblichen Suchen 
und nach so mancher Demütigung fragt er auch 
beim Magistrat um Arbeit an. Es gelingt dem 
unermüdlich mit dem Schicksal Ringenden end¬ 
lich, eine Anstellung bei der Feuerwehr zu er¬ 
halten. — Lisa ist glücklich; sie bringt ihrem 
geliebten Reinhold täglich das Mittagbrot zur 
Arbeitsstätte, und während er ißt, würzt sie ihm 
die kärgliche Mahlzeit mit ihren munteren 
Reden, 

Die Alarmglocke der Feuerwehr ist wieder 
einmal im Gang. „Großer Brand in der 
Kuntzeschen Fabrik, Menschenleben in Ge¬ 
fahr!" lautet die Meldung. — Bei der Ankunft 
der Feuerwehr brennt das mächtige Gebäude 
bereits lichterloh. In dem furchtbaren Tohu¬ 
wabohu erschallt plötzlich der Ruf: „Der Chef 
ist noch im Hause, wer rettet den Chef!" 

In der höchsten Gefahr kommt ein Feuer¬ 
wehrmann ihm zu Hilfe. Er reißt die brennen¬ 
den Gardinen vom Fenster und öffnet es. Dann 
will er den Bewußtlosen aus dem brennenden 
Zimmer tragen, doch die Kräfte verlassen ihn 
und er sinkt zu Boden. Einige Kameraden 
mit Sauerstoffapparaten vorm Gesicht haben 
sich inzwischen durch die Trümmer gearbeitet 
und kommen Vater und Sohn zu Hilfe. 

Viele Wochen sind seitdem vergangen und 
nur langsam erholt sich der Kommerzienrat 
von seinem Unfall. Doch weit schlimmer er¬ 
geht es seinem heldenmütigen Retter, der 
schwer krank darniederliegt. Als der Kom¬ 
merzienrat davon erfährt, bittet er den Brand¬ 
direktor in einem Schreiben, dem bei seiner 
Rettung verunglückten Feuerwehrmann eine Be¬ 
lohnung von 1000 Mark überweisen zu wollen. 
Er erhält die Antwort, daß der Feuerwehrmann 
Reinhold Kuntze das Geld nicht annimmt, weil 
er seinem Vater keinen Dank schulden will. — 
Er ist fassungslos. Sein Sohn, den er aus dem 
Hause getrieben, hat ihn vom schrecklichen 
Flammentode gerettet! Wie tief bereut es der 
Mann und wie sehr erkennt er nun die Hart¬ 
herzigkeit seiner Handlungsweise! Oh, aber er 
will alles, alles wieder gut machen! Schnell 
eilt er ins Krankenhaus, und die plötzlich er¬ 
wachte Sehnsucht nach seinem Kinde beflügelt 
seine Schritte, Doch als er ins Zimmer tritt, 
befindet er sich am Sterbebette seines Sohnes, 
Aufschluchzend sinkt er in die Knie. Als Lisa, 
die sich verzweifelt über den Leichnam ihres 


Mannes geworfen hat, den einst so stolzen 
Mann erblickt, der an dem Unglück, das sic 
betroffen, Schuld hat, weist sie ihn mit harten 
Worten hinaus. Sein Flehen um Vergebung 
bleibt ungehört. Zu sehr hat das Furchtbare 
sie erbittert; sie kann ihm nicht verzeihen. 
„Ihre Reue kommt zu spät!" Da wankt der 
alte Mann hinaus, gebrochen an Leib und Seele. 
Das Bild des sterbenden Sohnes wird ihn bis 
in den Tod hinein nicht verlassen, es wird ihm 
das Herz zerfressen. 

Vay & Hubert, Berlin SW. 68, Friedrichstr. 207. 

Der Sturz des Lebens. 

Helene und Mario, seit kurzem verheiratet, 
führen ein sorgenfreies, zufriedenes Leben, kein 
Mißton, keine Sorge stört ihre Lebensharmonie, 
der Reichtum des Gatten gestattet beiden, ir¬ 
disches Glück in vollen Zügen zu genießen. 
Eines Tages erhält Helene einen Brief ihrer 
früheren Schulkollegin Gina, die durch Fa¬ 
milienereignisse in traurige Verhältnisse ge¬ 
raten, um Hilfe bittet. Ihr Mann sagt ihr be¬ 
reitwilligst zu, der früheren Freundin seiner 
Gattin Unterstützung angdeihen zu lassen. 
Helene schreibt ihr an die angegebene postla¬ 
gernde Adresse ein paar Zeilen, sie soll sie ohne 
Zaudern aufzusuchen, es wird sich ein Weg zu 
ihrer Hilfe finden lassen. Und Gina kommt, 
wird freudig empfangen, aber ein Gefühl des 
Neides beschleicht sie, als sie das Wohlergehen 
der einstigen Mitschülerin mit eigenen Augen 
gewahr wird. Diese Mißgunst ist stärker wie 
die Dankbarkeit für jene, die ihr zu helfen sich 
sofort bereit erklärt hat. Man kommt darin 
überein, daß Gina über das Landgut des Ehe¬ 
paares die Aufsicht führen soll, wo eine leitende 
Frauenhand nottut. Gina reist auch nach ihrem 
künftigen Heim und weiß bei ihrem entschlosse¬ 
nen Wesen sich nützlich zu machen. Sie ist 
nun geborgen, führt ein sorgenloses Dasein, ge¬ 
bietet über Diener und Arbeiter und kann stolz 
die Herrschaft bei deren Besuch auf dem Be¬ 
sitztum herumführen. Ueberall merkt und ge¬ 
wahrt man die Folgen der Aufsicht und der An¬ 
ordnungen Ginas. Denn hier war sie in ihrem 
Elemente, ärmliche Verhältnisse wirkten auf sie 
drückend Da aber war der Luxus, und sie 
konnte schalten und walten nach eigenem Er¬ 
messen. Bei einem Spaziergange durch den 
Park pflückt sich Helene einen Rosenstrauß, sie 
will sich ein schönes Exemplar holen, gleitet 
aus, stürzt einen Abhang hinunter und verletzt 
sich derart, daß Arbeiter sie hochheben und in 
das Schloß tragen müssen, wo sie wochenlang 
an das Bett gefesselt blieb. Das machte der 
Alleinherrschaft Ginas auf dem Gute ein jähes 
Ende. Die Herrin und Freundin mußte gepflegt 
werden, umgeben von der liebevollen Aufmerk¬ 
samkeit des Gatten. So waren Mario und Gina 
stets beisammen, sie traten einander in der 
Sorge um die Leidende näher, und ohne daß sie 
es merkten, faßten sie zueinander eine Nei¬ 
gung, die verderbenbringend wirken sollte. Es 
schmeichelte Ginas Eitelkeit sehr, daß sie als 
armes Mädchen den reichen Mann zu fesseln 
vermochte, und eines Abends, als die Fieber¬ 
phantasien, die sie. und den Gatten an das Bett 
der Patientin zwangen, nachgelassen hatten, 
betraten sie den Balkon und im fahlen Lichte 
des Mondscheins vereinigten sich ihre Lippen 
zu einem Kuß, der den Stein ins Rollen brachte. 
Er hatte bei beiden eine Leidenschaft entfacht, 
die, der Bettlägerigen vergessend, immer mehr 
Nahrung fand, bis ein verhängnisvoller Zufall 
der peinvollen Situation ein Ende bereitete. 
Helene war schon Rekonvaleszentin und wollte 
ihren Gattin damit überraschen, daß sie allein 
ihr Lager verließ. Da kamen Mario und Gina 
an, die sie schlafend wähnten und daher ihren 
Zärtlichkeiten freien Lauf ließen. Wie vom 
Donner gerührt, stand Helene unbemerkt still, 
Mario und Gina trennten sich, diese wollte nacH 
der Kranken sehen, die sie festgebannt an dem 
Bette stehend traf. Sofort war es ihr klar, daß 
Helene von dem zwischen ihr und Mario be¬ 


stehenden Geheimnis Kenntnis erlangt haben 
mußte. Es kam zu einer Auseinandersetzung 
zwischen ihnen und mit den Worten: „Du hast 
mein Vertrauen getäuscht, ich verachte Dich!" 
wankte Helene hinaus. Sie liebte Mario zu 
sehr, um ihm nochmals vor die Augen zu treten; 
hat Gina sie in seinem Herzen verdrängen kön¬ 
nen, so wollte sie den beiden nicht hindernd im 
Wege sein. Sie betraute ihren Rechtsbeistand 
mit der Scheidungsklage und eines Tages waren 
sie und Mario wieder frei. Sie unternahm eine 
Reise und lernte auf dieser einen reichen 
Rheder aus Amerika kennen und lieben. Wir 
sehen Helene bald in ihrem luxuriösen Heim in 
Amerika, während Mario durch die Verschwen¬ 
dungssucht von Gina, die er nach der Scheidung 
geheiratet hat, vollständig ruiniert wird. Mario 
gehl nach seinem Sturz nach Amerika und fin¬ 
det bei dem Rheder Arbeit, der seine ehemalige 
Gattin heiratete. Bald trifft Mario mit Helene 
zusammen. Dieses aber nimmt dem vom Un¬ 
glück verfolgten Manne den Rest seiner Selbst- 
behrrschung. Bei seiner Tätigkeit als Taucher 
versteht er es, unbemerkt die Kanäle der Luft¬ 
zuführung zu durchschneiden und findet so den 
Tod, durch den er sich vom Elend und Helene 
von der Erinnerung befreit. 

Deutsche Kinematographen-Gesellschaft 
Cöln a. Rh. 

Der Todessturz. 

Großes Zirkusdrama in drei Akten. 

(Originalbeschreibung von Alfred Leopold.) 

Wer hat nicht vor einem Jahre von dem 
entsetzlichen Todessturz der kleinen Hanny S. 
gelesen? Der bekannte Zirkus Salamonski 
gastierte damals in M. Hanny war der Liebling 
des Direktors und des Publikums. Renard Sala¬ 
monski, der bekannte Sportsmann hatte die 
Kleine als Blumenmädchen von der Straße auf¬ 
gelesen, um sie auszubilden. Die schlanke, gra¬ 
ziöse Figur, das liebe Köpferl gefiel allen, die 
die ersten Reitstudien der überaus wagehalsi¬ 
gen Künstlerin miterlebten. Der drollige Bur- 
leskklown Ferenczy, der von Schumann und 
Busch für eine Saison zu Salamonski gekommen 
war, war unsterblich verliebt in die Kleine, die 
sich aus dem verwachsenen Klown nichts 
machte und ihn geringschätzig behandelte. Denn 
sie liebte mit der ganzen Intensität einer Sieb¬ 
zehnjährigen den Sohn des bekannten Lega¬ 
tionsrates von der österreichischen Botschaft, 
den jungen Robert von Wangenheim, Vor einem 
Parkrestaurant, gelegentlich eines Sommerver¬ 
gnügens der eleganten Welt, hatte Robert sich 
der jungen Dame, die belästigt wurde, ritterlich 
angenommen und es war ein Liebesbund zwi¬ 
schen den beiden jungen Menschen geschlossen 
worden, der für die Ewigkeit bestimmt schien, 
wenn nicht das Schicksal es anders gewollt 
hätte. Robert gehörte zu den allabendlichen 
Logengästen des hippologischen Instituts, in 
dem Hanny auftrat, und er warnte sie oft vor 
ihren halsbrecherischen Tricks und wagehalsi¬ 
gen Produktionen. In den Pausen, während der 
Stallbesichtigung schob er ihr gewöhnlich seine 
Einladungen zu und dann promenierte er mit 
der jungen Künstlerin nach Schluß der Vor¬ 
stellung zu einem nahen Terrassenlokal, wo 
Hanny und Robert manch Gläschen auf ihre 
Liebe tranken, bis die Kleine "a Räuscherl" 
hatte und sie Roberts Liebeslockungen willig 
folgte. Das ging nun so lange, bis sich eines 
Tages die Folgen bemerkbar machten und 
Hanny Robert ihr Geheimnis offenbarte. Da 
kamen dem jungen Manne Bedenken und er 
versuchte das Verhältnis zu lösen. Aber 
Hanny war aus besserem Holze geschnitzt, wie 
der übliche Verhältnisdurchschnitt, Sie wies den 
Scheck des jungen Aristokraten mit Verach¬ 
tung zurück und Direktor Salamonski hatte die 
Genugtuung, gleich ein „Jawort" zu erhalten, 
als er bei Hanny um ihre Hand warb. Die Mut¬ 
ter Hannys war zwar von der artistischen Lauf¬ 
bahn ihrer Tochter nicht so entzückt. Sie ge¬ 
dachte ihres Mannes, der als Jahrmarktsartist 


No. 35 


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einst vom Drahtseil stürzte und sich das Genick 
brach. Aber Hanny beruhigte sie, kämpfte sich 
durch und stand nun als Frau Direktor Sala- 
monski an der Spitze des großen Zirkusinsti¬ 
tuts ihres Mannes. Das Artistenleben in seiner 
ganzen Unstetigkeit wird in dem Film vor 
Augen geführt. Hanny ist eine sichere Reiterin 
geworden, deren Voltigearbeit europäische Be¬ 
rühmtheit erlangt. Ihr Sprung auf das Pferd, 
ihr schwieriger Luftakt sind Glanzleistungen, 
die kaum von einer anderen Zirkuskünstlerin 
überboten wurden. Der Direktor war stolz auf 
sie und ihr unglücklicher Liebhaber, der ver¬ 
wachsene Klown, dessen Mißgestalt von Hanny 
nur mit Spott und Hohn überhäuft wurde, ver¬ 
suchte unzählige Male plumpe Annäherungen. 
Stets wies die junge Direktorin diese demütigen 
Vertraulichkeiten entschieden zurück. 

Wir erleben eine Galavorstellung für die 
high life der Großstadt. Die bunte Abwechs¬ 
lung eines glänzenden Zirkusprogramms, span¬ 
nend artistische Darbietungen werden dem 
Publikum veranschaulicht. Der Zirkus ist dicht 
besetzt, so daß kaum ein Plätzchen leer ist. 
Die Zirkuskapelle intoniert den Empfangstusch 
für die Frau Direktor. Mit Beifall und Blumen¬ 
regen wird der Liebling des Publikums empfan¬ 
gen. Sie ist diese Huldigungen von anderen 
Städten her gewöhnt. Dort oben von schwin¬ 
delnder Höhe soll sie, wie stets herabspringen. 
Der berühmte Sprung ist die piece de resistance 
des ganzen Programms. Unten in der Loge sitzt 
Robert von Wangenheim, mit einem Riesen¬ 
bukett bewaffnet. Er hat die Kleine nicht ver¬ 
gessen können, und er warnte sie häufig, nicht 
gar zu wagehalsig zu sein. Aber ihr Luftakt 
glückte stets und Roberts Befürchtungen er¬ 
wiesen sich als grundlos. Die Fortsetzung des 
Verhältnisses zwischen Hanny und Robert blieb 
dem eifersüchtigen Klown nicht verborgen. Er 
machte den Zirkusdirektor, ihren Gatten, darauf 
aufmerksam und es kommt zu häßlichen Szenen 
zwischen den beiden Ehegatten. Hanny haßte 
nun den Zwischenträger, und als Ferenczy ihr 
eines Tages wieder Anträge macht, züchtigt sie 
ihn mit der Reitpeitsche. Nun schwört der 
Klown Rache. Er verstellte ihre Apparate für 
den Luftakt. 

So kam der Abend des 13. Juli heran, des 
furchtbaren Unglückstages, an dem ein noch 
eben von Tausenden bejubeltes junges Men¬ 
schenkind von schwindelnder Höhe herab¬ 
stürzte und dieser Todessturz eine Tragödie 
beendete, deren Ursachen der Außenwelt da¬ 
mals verborgen blieben. Erst dieser mit unge¬ 
heuren Kosten inszenierte Film bringt Klarheit 
in dieses Künstlerschicksal, das seinerzeit die 
Spalten der Zeitungen wochenlang beschäftigte. 


A 

Neu-Eröffnungen 

A 

V 

und Eintragungen. 

V 


Berlin. Das Kinotheater im Hause Uhland- 
straße 48, das am 1. Oktober eröffnet wird, 
wird den Namen „Corso-Lichtspiele" führen. 
Die Besitzerin des Theaters ist die Kinema-Be- 
triebsgesellschaft m. b. H., während Herr Lud¬ 
wig Silberstein Geschäftsführer des Unterneh¬ 
mens ist. 

Berlin. Neu eingetragen wurde die Firma 
Film-Verleih-Haus Robert Müller u. Co. Ge¬ 
sellschafter ist der Kaufmann Herr Robert 
Müller. Kommanditgesellschaft, welche am 10. 
August 1912 begonnen hat. Ein Kommanditist 
ist beteiligt. 

Berlin. In dem Konkursverfahren über das 
Vermögen der Kinematographen- und Films- 
Judustrie-Gesellschaft mit beschränkter Haftung 
>n Berlin, Zimmerstr. 21, soll die einzige und 
zugleich Schlußverteilung erfolgen. Der zur 
Verteilung verfügbare Massebestand beträgt 
Mk. 2413.55. 

Berlin. Kaufmann Wilhelm Kempfer, Ber- 
ün, N., Ackerstr. 39, projektiert hier, Invaliden¬ 


straße 5, den Bau eines Kinos. Bauausführung: 
Baugeschäft Otto Schmidt, Charlottenburg, 
Wormserstr, 7. 

Berlin. Handelsgerichtlichc Eintragung: 
Belle-Allianceplatz Rolandlichtspiele G. m. b. 
H„ Kaufmann Willy Sasse. 

Berlin. Herr Emil Schippanowsky errichtet 
auf den ihm gehörigen Grundstücken Wein¬ 
bergsweg 16-17 ein großes modeii eingerich¬ 
tetes Lichtspielhaus. 

Berlin. Wilhelm Kempfer, Ackerstr. 39, 
läßt Invalidenstr. 5 ein Lichtspieltheater er¬ 
bauen. 

Berlin. Dr. Martin Roßmann, Friedrichstr. 
233, projektiert einen Umbau zum Kino. Bau- 
ausf.: Baum, M. Karchow, Berlin, Wallstr. 21-22. 

Beckum (Westfalen); Am 8. September 
wird hier im Saale der Frau Wwe. B. II. Koberg 
ein Kinematorgaph eröffnet. 

Braunschweig. Das Kinematograplunthea- 
ter Walhalla hier, Besitzer Herr Adalbert Nan- 
nenberg, ist käuflich von Herrn Heinrich Stein¬ 
hoff hier erworben worden. 

Calbe a. S. Der Besitzer des Lichtbild- 
Theaters hat einen größeren Platz auf dem Ma¬ 
gazinplatz gekauft, um daselbst ein neues Etab¬ 
lissement aufzubauen. 

Essen-Ruhr. In das Handelsregister ist ein¬ 
getragen die Firma Odeon-Lichtspiele G. m. b. 
H., Essen. Gegenstand des Unternehmens ist 
die Errichtung, der Betrieb und Vertrieb von 
Lichtspieltheatern, kinematographischen Arti¬ 
keln. Das Stammkapital beträgt 22 500 Mk. 
Geschäftsführer sind: Richard Sturm, Kaufmann, 
Borbeck; Lazarus Schieren, Kaufmann, Borbeck; 
Moritz Schieren, Kaufmann,Düsseldorf. 

Eisenach, Carl Deubel hat das Kinemato- 
graphen-Theater Alexanderstraße 13 unter dem 
Namen Welttheater wieder eröffnet. 

Fürth i. Bayern. Nikolaus Hetzelt, Royal- 
Lichtspielhaus, hat hier mit dem Bau eines Ki- 
nematographentheaters beginnen lassen. Eine 
elektrische Licht- und Kraftanlage ist vorge¬ 
sehen. Kosten ohne Kinoeinrichtung ca. 15 000 
Mark. Bauleiter: Baumeister Beer, hier. 

Grunewald b. Berlin. Die Lichtspiel- und 
Variete-Gesellschaft m. b. H., Verwalter Baum, 
Jagowstr. 8, beabsichtigt in Berlin, Kottbuser¬ 
damm 92, ein Lichtspieltheater zu eröffnen. 

Gera i. R. Wie Direktor Langer mitteilt, 
steht er in Unterhandlung mit einer großen Ak¬ 
tiengesellschaft für Kino und Film, um im 
Residenztheater eine der Neuzeit entsprechende 
Lichtbildbühne zu errichten, auf der erstklas¬ 
sige Vorstellungen veranstaltet werden sollen. 
Das Projekt soll im Oktober zur Verwirklichung 
gelangen. 

Hamburg. Handelsgerichtliche Eintragung: 
Optische Theaterbau- und Filmfabrikations-Ge- 
sellschaft „Otuf", Clebsch u. Reupke. 

Krefeld. Hier wurde Hochstraße, Ecke 
Neumarkt das Neue Lichtspielhaus eröffnet. 

Köthen (Anh.). Die Firma Union-Theater 
in Köthen, die vor einigen Monaten das hiesige 
Reform-Kino erworben und geführt hat, ist zur¬ 
zeit mit dem Umbau dieses Theaters beschäftigt 
und wird es am 1. September unter der Bezeich¬ 
nung Residenz-Lichtspiele wieder eröffnen. Das 
Lichtspiel-Theater soll räumlich erweitert und 
komfortabel ausgestattet werden. 

Knittelfeld, Steiermark. Cafetier Josef 
Schober erhielt die Konzession für die Aus¬ 
übung des Kinogewerbes und läßt vom Stadt¬ 
baumeister Artur Huber unter seinem Kaffee¬ 
hause ein modernes Kinotheater aufführen. Es 
erhält einen Fassungsraum für 400 Personen. 
Ueber dem Theater wird eine heizbare Glas¬ 
terrasse mit einem Fassungsraum für 590 Per¬ 
sonen errichtet. 

Liegnitz. Das an der Niederkirche neu er¬ 
baute Kino wird Anfang September unter dem 
Namen Kammer-Lichtspiele seine Pforten 
öffnen. 

Meißen. Herr Julius Koretz, Hafenstr. 5, 
hat das Union-Kino mit 200 Sitzplätzen er¬ 
öffnet. 


Passau. Während der Ferien hat das Ton¬ 
bildtheater am unteren Sand eine vollständige 
Erneuerung des Vorführungsraumes erfahren. 
Der Kinematograph öffnete seine Pforten wie¬ 
der am 23. August. 

Reichenberg Sa. R. B. Seidel aus Gablonz 
hat die Konzession zur Errichtung eines Kino- 
Theaters erhalten. 

Reichenberg Sa. Herrn H. Simon wurde die 
Konzession zu einem Kinotheater verliehen. 

Rheydt (Bez. Düsseldorf). Lichtspielhaus 
G. m. b. H. Das Stammkapital ist auf 24 000 M. 
erhöht. 

Saarburg. Die Besitzer des hiesigen Edi- 
son-Kinematographen haben am Nordgraben 
einen prächtigen Neubau aufführen lassen. 

Straßburg . Eis. Lichtspieltheater Aktien- 
Gesellschaft. Der Kaufmann Herr Karl Lazarus 
in Lugano (Schweiz) ist als Vorstandsmitglied 
ausgeschieden. An seine Stelle ist als Vor¬ 
standsmitglied bestellt worden der Kaufmann 
Herr Ernst Hirschfeld in Mülhausen. 

Tilsit. Zu den drei in unserer Stadt be¬ 
stehenden Kinematographen - Theatern, dem 
Apollotheater des Herrn Theodor Neumann, 
Deutschestr. 30, dem Luisentheater von Schie¬ 
mann u. Witt, Hohestr. 49-50, dem Palast¬ 
theater des Frl. Klösser, Deutschestr. 27, wird 
jetzt Hohestr. 62 durch eine Aktiengesellschaft 
ein viertes Kino-Etablissement errichtet. 

Tondern. M. Peters eröffnete hier, Theater¬ 
halle (N. Christiansen) eine moderne Lichtspiel¬ 
bühne. 

Worms. Herr J. G. Echter hat das Licht¬ 
spielhaus Kaiser-Kino, Kaiser Wilhelmstr. 22, ab 
1. August käuflich übernommen und wird das¬ 
selbe vermöge seiner langjährigen Erfahrung in 
erstklassig vornehmer Weise fortführen. 

Wolfenbüttel. Das Kinematographentheater 
„Wrllhalla", Bes. Adalbert Nonnenberg, ist von 
Heirrich Steinhof erworben worden und wird 
am 1. Oktober von diesem übernommen. 


□ Verbotene Films □ 


Vollständig verboten: 

Die Zigeunerin. — American-Flying A. 

Der Flüchtling. — Lux. 

Das Brandmal. — Lux. 

Brüderliche Liebe. — Lux. 

Sonja, die Abenteuerin (Akt I bis III). — Cincs. 

Der Heldenmut eines Leuchtturmwärters (Akt I 
u. II). - 

Für Kinder verboten: 

Der Zirkusprinz (Akt I und II). — Eiko-Film. 

Die Heldin von Moulin Rouge (Akt I bis III). — 
Wiener Kunst-Film. 

Der Todesring (Akt I bis III). — Leon Gaumont. 

Der Sturz des Lebens (Akt I und II). — Milano. 

Mama. Roman aus dem Leben einer Schau¬ 
spielerin (Akt I und II). — Bolten-Baeckers 
Film. 

Die Erinnerung an den Tod. — Lux. 

Böse Buben (1. II. und III. Streich). — Selig- 
Polyskope-Co. 

Mariechen hat 'nen Wasserbauch. — Clarendon- 
Film-Comp. 

Eine Nacht im Palais de danse. — Meßters Pro¬ 
jektion. 

Die Nachteile der Schönheit. — Itala. 

Die Weiche von Station Walton. — Selig-Po- 
lyskope Co. 

Ein geheimnisvoller Diebstahl (Akt I und II). — 
Cines. 

Getrennt und wieder vereint. — B.- u. C.-Film. 

Hanne, das Burenmädchen. — Kalem. 

Um ihre Seele zu retten. — A- u. B.-Film. 

Im dunklen Tale. — Kalem. 

Diese Pelze. — A.- u. B.-Film. 

Mut und Ehre. — American Kinema. 

Höhere Sphären (Akt I bis III). — Films Valetta. 




Seite 56 


L • B - B 


No. 35 


Aufklärung! 

Eine Gruppe Interessenten, welche der Kinematographie bisher sehr entfernt gegen¬ 
überstand, glaubt allein berechtigt zu sein eine kinematographische Darstellung mit dem Titel 

„Miracle“ 

zu belegen. Man hat bei uns sogar auf sehr schlüpfrigen Wegen versucht unser unbequemes Kon¬ 
kurrenz-Produkt, welches nach dem Ausspruch kompetenter Fachleute eine 

Glanzleistung der Kinematographie 

in bezug auf 

Regie, Technik und Photographie 

bedeutet, aus dem Wege zu schaffen. 

Auf die Behauptung dieser Gruppe: ein patentamtliches Recht auf die Benennung „Miracle“ 
zu besitzen, blieb man uns den Nachweis schuldig. Trotz unserer umfangreichen Recherchen war von 
den angeblichen Rechten dieser Gruppe nichts zu entdecken. In unserer Eigenschaft als fachmännisch 
geleitetes, mit den besten Hilfsmitteln der modernen Technik ausgestattetes Fabrikations-Unter¬ 
nehmen erklären wir auch, daß weder direkt noch indirekt irgend eine Anlehnung an die Inscenierung 
des Herrn Professor Reinhardt stattgefunden hat. 

Das glänzend gelungene, raffiniert ausgestattete und kinematographisch vollendet inscenierte Drama 


„Miracle“ 



der Continental=Kunstfilm G. m. b. H„ Berlin 

wird selbst den Beweis geben, wer den Theaterbesitzern das Beste liefert: 

Unsere Gegner oder wir? 


Unsere Gegner wollen ganz besonders beachten bei weiter versuchten Aus¬ 
horchungen unseres Personals doch sehr vorsichtig zu sein, denn wir können be¬ 
weisen, daß man gegen uns mit Mitteln kämpft, die dem Gegner selbst unangenehm 
werden könnten; man hat sogar versucht, von unserem Oberregisseur eine eides¬ 
stattliche Versicherung dahin zu erhalten, daß er einige Scenen der Reinhardt’schen 
Darsteltung entlehnt habe. (Ein Umstand, der einer Verleitung zur Untreue gleich 
kommt) Wir werden uns in unseren Dispositionen so lange nicht beirren lassen, 
bis uns die Gegner den Beweis der Wahrheit für ihre angebliche Behauptung-, 
ältere Rechte an dem Titel „Miracle“ zu besitzen, erbracht haben. Auf die 
gegen uns gericht te Warnung erwidern wir, daß wir unsere Kunden vor jeden 
Schaden schützen und jeden Verlust auf uns nehmen. 

Continental:Kunsliilm:Gesellsdialt m. b. H„ Berlin 

Friedrich-Strasse 235. 















No. 35 


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Wir haben zu diesem Film eine 
jeder einzelnen Szene ange¬ 
paßte Musik komponieren lassen. 

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Warnung! 


Die Autoren des Ausstattungsstückes „The Miracle“ 
(Das Wunder) 

die Herren 1. Professor Max Reinhardt in Berlin 

2. Schriftsteller Dr. Carl Vollmöller in 

Stuttgart. 

3. Komponist Professor Engelbert 
Humperdinck in Berlin. 

4. Musikverlagsfirma Ed. Bote & G. Book 

Kgl. Hoflieferanten in Berlin 

haben das ausschließliche Recht der Vorführung des „The 
Miracle“ auf kinematographischem Gebiete, sei es in farbig 
oder schwarz für alle Länder an Herrn 


Ingenieur Jos. Menchen in Berlin-Halensee 

übertragen. 

Die Aufführung des Ausstattungsstückes „The Miracle“ 
geschieht erstmals in Deutschland am 4. September d, J. in 
der Rotunde in Wien unter Mitwirkung von 


Darstellern und unter persönlicher Leitung 
l«JUU des Herrn Professor Max Reinhardt. 


Die kinematographischen Aufnahmen werden zu gleicher 
Zeit aufgenommen und diese ebenfalls von Herrn Pro¬ 
fessor Reinhardt selbst überwacht. Für die In- 

scenierung der Aufnahmen, welche von ersten Fachautori¬ 
täten vorgenommen werden, hat die Menchens Miracle Co. 
bereits Ausgaben in der Höhe von 200 000 Mark gemacht und 
Lizenzen vergeben, und zwar: 

a) für Amerika und Canada an Mr. M. H. Woods Puttmann 
Building New York City, (Reditsbeistand David I. Gold- 
farb 132 Nassau Street New York City) 


b) für Großbritannien an die Reinhardt & Miracle Co. 
20 Villiers-Street Strand London W. C. (Reditsbeistand 
Corbin Greener & Cook 52 Bedford Row, London W. C.) 


c) und für Frankreich an die Firma Ralleigh & Robert 
in Paris, 16 Rue Sainte-Cecile (Rechtsbeistand G. K. Hall, 
4 Rue St. Anne Paris) 

Kürzlich erschien nun in den Berliner Zeitungen eine Notiz 
des Inhalts, daß eine andere Firma das „The Miracle“ zum 
Zwecke kinematographisdier Aufnahmen aufführen. 


Der Unterzeichnete ist nun beauf¬ 
tragt die Rechte des Herrn Jos. Menchen 
und der Lizenzinhaber in jeder Hinsicht 
zu wahren und warnt derselbe hiermit 
alle Interessenten diese widerrechtlich 
hergestellten Kinematographenbilder zu 
kaufen und vorzufflhren, da derselbe in 
jedem einzelnen Falle sowohl privat¬ 
rechtlich, als auch strafrechtlich wegen 
Verletzung des Urheberrechts unnach- 
sichtlich Vorgehen wird. 

BERLIN, den 7. August 1912. 


Dp. Liebenow, Rechtsanwalt. 

Geschäftsstelle: R. Krause, Tempelhof, “.ri. 1 ?: 


















Seite 58 


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