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1
Vorrerde.
De Zwei, diefes. Werkes ift eine literariſche
Grundlage zu einer ausgeführten Geſchi ichte der
älteren Deutſchen Poeſte. Nur die Werke und
Kiberbleibfel, welche diefer angehören, d. i. innere
und zugleich äußere poetiſche Form haben, Tom:
men bier iq. Betracht: beides iſt urſprüuglich
nnzertrennlich, und die pottiſche Proſa, fe. wie
ꝓroſaiſche Poefien, find neug Undinge. Der
bei weiten größte und bedeutendſte Theil ber
Deutſchen Literatur bis in. dag fechjehuse. Jahr⸗
hundert, ab der. Porfig -au, und Diefer
ganze Zeiffaum iſt vorzugsweiſe der poetiſche;
wi dig eigentliche Bildung der Profa falle
erſt in's fanfgehnte und ſechzehute Jahrhum.
dert, ingleich mis der, Auchdenderfunft: auf
ahnliche Weiſe wie, in. Sriehenland wit der
Shreibkynfl.,, Die gleichzeitige Reformazion war
dabei gewiß auch nicht ohne Einfluß: ſo wie da-
gegen ber Katholizismus der Poeſie fo günſtig
geweſen par. Zwar iſt die frühe Einwirkung
eben dieſer, Rgigien und einer fremden Sprache
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und Schrift wieder- ſtörend für die eigenthüm⸗
liche Entwickelung ber Deutfhen ITazional:
poefie gewefen, bat biefelbe frühe zu from«
men oder bloß gelehrten Zwecken verarbeitet,
und befonders durch Überſetzung religiöfer und
Haffifcher Schriften, zugleich eine breite Profa
neben ihr erzeugt: durch welches alles auch bie
die Deutfche Poeſte den Karakter der romanti—
ſchen an ſich trägt, und ſich das eigenthünliche
Streben dirfer zum proſaiſchen Roman kund
giebt. Dennoch iſt die Poefie bauprfächlicher
Ausdruck diefer ganzen Zeit, und zwar; wie es
uns fcheint, der eigenthümlichfie für Deutſch⸗
Iand, indem nicht nur die alte Volkspoeſir ſich
| rrefflich ausbildete, ſoudern auch die fremden
Romane und religiöſen Dichtungen kräftig an—
geeignet wurden, um ſo eher, da ihr Geiſt ur—
ſprünglich von hier ausging oder doch verwandt
war. GSo iſt denn and) im diefer gungen Periode
reine vollſtändige portifche Cutwickelung ſichtbar,
und die in der älteren Zeit hänſigere Profa,
- verliert. fi in der eigentlichen Blüthezeit des |
zwoͤlften und breizehnten Jahrhunderts immer
mehr, und felbft die Bibel und Kroniken erfchei- |
nen in Reihen. Spaterhin Fam, mit ber zunch-
menden Bearbeitung geiſtlicher, mornliſcher und |
gelehrter Begenflände, bie Proſa wieder zum |
|
Vorſchein, und löfte auch die alten Heldenlieder |
und Romane darin auf. Go vollendete ſich der.
Kreis; anf welchen wir uns deßhalb auch be
ſchränkt haben; die beiden folgenden Verjün—
gungen der Poeſie im fichzehnten und achtzehn:
sen Nahrhundert, haben, Kefonders durch Die
Einwirkung des Klafiifhen und Ausländiſchen
überhaupt, unter Begünffigung der neuen Lehre
und deren Verbreitung durch den Druck, einen
ganz anderen Karakter.
So wie wir aber in dieſem, alſo beſtimm⸗
ten Umfange, durchaus die Proſa uusiehließen,
fogar folhe Romane, von. denen Keine alte
poeitiſche Darſtellung vorhauden oder bekannt
iſt, z. B. den Oktavian, die Meluſina,
Magelona: ſo haben wir auch die poetiſchen
Kroniken und hiſtoriſchen Gedichte und Lieder
übergangen; bie Literatur der erflen bleibe für -
unfer Buch der Liebe, und die der Iegten,
für eine Sammlung folder Lieder, welche wir
näcdfleus herausgeben werden. Doch haben wir
ſolche Gedichte dieſer Art, welche durch eine fa-
belhafte oder romantifche Darſtellung ſich den
älteren Heldenmythen aureihen, mit aufgeführt
(obwohl wir hier ſelber jetzo manche kürzere ver⸗
miſſen, und andere, bei näherer Kenntniß des
Inhalts, werden ansfchließen, mäffen); deßglei⸗
/
VI
und Profau-Geſchichte, ſammt Heldenfagen und
Rittergedichten, in einem großen Coklus zuſani⸗
menfaſſen. |
Im Ganzen iR: auch zu bemeiken, daß wir
hier nur ſolche Namen und Werke verzeichner
haben, welche wirklich, wenn and) nur in Bruch⸗
ſtücken, noch übrig find, mit Übergehung fol-
der, von denen es nichts mehr, als Zeugniſſe
giebt. Darum iſt auch die. ältefte heidniſche Zeit,
nur mit dieſer Anmerkung ausgefüllt.
Bei def Geſchichte der hienach übrig blei—
benden, immer noch fehr anfehnlichen Maſſe,
chen ſolche von ben Kroniken, welche wuſche
kommt es nun hauptſächlich auf die Anorduung
ai. Die bloß chronologiſche giebt nur Anna—
len, und zeigt Feine hiſtoxiſche Entwickelung.
Die Abfondernng nach den Dichtarten iſt da-
ber rim ſo nöthiger und ſchicklichet, weil die
Geſchichte der Poeſte durch fi fie bedingt iſt, und
. daher 5. B. die antike Poetik eine ganz andere ift,
als‘ die romantifche und moderne. Die dreieini-
"gen Grundformett, die epifche, lyriſche und dra⸗
| matifche, find zwaͤr allgemeingültig und. über-
all, wo die Poeſſe; aber einmal haben fie fel-
ber, in ber Erſcheinung, ſich aus und nach ein—
ander eutwickelt; und dann find fie nach Ort
und Zeit mehr "ober minder Fein ausgebildet.
vu
Deßhalb muß man auch die poetifche Literatur ei—
nes jeden Zeitalters ihre eigene, aus bemfelben
genommene Anordnung haben. Und da in ben
Überbleibfeln der Karolingifchen Jeit jene Ele—
mente zwar auch vorhanden, jedoch meiſt nur
in dem durch fie gefrüßten Epos verſchmolzen
find, 3. B: bei Dtfried, nnd das Dramatifche
noch gar nicht für fich erfcheint: fo find dieſel
ben hier and nur nach der Zeitfolge aufgeführe.
In diefer drückt ſich aber auch eihe eigenthüm—⸗
liche Ordnung aus, ein Übergang von dem be
roifhen Epos zum religiöfen, und zum bifteri-
(hen Volksliede. Bei. der reichen FIiterarifchen
Maſſe des folgenden Jeitalters, welche das ei—
gentliche Rel iſt, zu welchem die früheren nur
als Einleitung daſtehen, und worin ſich alle
Hanpfgaftungen der Poefie entfalteten und ‚voll
kommen ausbildeien, mußte. die Abfenderung
nach diefen angewendet werden... Zwar erfeheint
der Raum vom zwölften. bis fechzehuten Jahr:
hundert für zine ſolche Jufammenftelung glei: |
artiger Werke etwas guoß: aber einmal umfaßt |
er wirklich eine Periode, ein gleichartiges orga⸗
niſches Ganzes, von ſeiner kräftigen Jugend
bis zum Alter und Tode; ſodaun drängt ſich die
bei weitem größte Fülle ihrer Hervorbringun—
gen in dag zwölfte und dreizehnte, faſt nur in
viii
Ein Jahthundert zuſammen; nad endlich läufe
in mehren einzelen Abtheilungen auch die hiſto—
riſche Folge, gleichſam ſynchroniſtiſch hin. Eine
Fortſeßnug dieſez Werkes würden wir freilich
ans dieſem Grunde als eine neue Periode auhe-
ben und nad ihren inneren Eintheilungsgrün:
Ben abhandeln. So bedarf e⸗ denn aber wel
Feiner Gusfchuldigungen, daß wir den gewalti-
gen Baum dee alten Poeſie nicht nad) neuerer,
gegenwärtig wach fihou wieder veralteter Theos
zig der Dichtungsarten, zerfplittert haben, fon:
deru nur feinen einfachen, der unſichtbaren Wur⸗
gel entfpreghenden Zweigen gefolgt find. Jene
drei Gruudiypen der Poeſie haben wir it fich
N
nur wieder nach dem Anhalt and den Gegen:
fänden getheiltz befonders das nınfaflende Epos:
diefgs, wie es die ältefte, zuerft ausgebildet? Sat-
ung iſt. mache, daher auch den Anfang; And
urſprünglich eins mit der Gefchichte, als ihr er:
fier natürlicher Ausdruck bildet ſie dieſe zugleich
fortgehend in ſich ab. Da von Dfutſchland die
neue Welt ausging, ſo iſt das urſprünglich
Deutſche Nazionalepos, die. mythiſche Geſchichte
des heroiſchen Zeitalters der Völkerwanderung,
das älteſte und erſte, in der ganzen neuen Poeſie:
nur das mis ihm in der Wurzel verflochtene
Nordiſche Epos Tann ihm. deu Vorgang ſtrei—
— | | | IX |
tig maden. Obgleich nun bie vollendete Ange
bildung des Deutfchen Tozionalepos. auch erſt
in dieſer Hauptperiode hervorgeaangen, ſo fällt
fie doch am meiſten in den Anfang derfelben,
and aus der früheren Zeit haben wir Denkmale 5
biefee Ars übrig, wie fie.Tein nenes Wolk von
dem Alter anfzumeifen ‚hat. Aus faſt, gleichzei⸗
tigen Galiſchen Quellen jedoch mag ein Theil
der Dichtungen vom Artus herrühren, welche
ſpäter bei den Wälfhen Völkern, in den Kor
manen von ber Tafeleunde und dem Gral
ausgebildet wurden. Diefe nahm bie Deutſche
Poeſie, ſo viel fie mochte, in ſich auf; und von
gun’an beficht der größte Theil der postifchen, _
befonders der epiſchen Literatur diefer Zeit in
dergleichen Übertragungen aus dem Wälfchen,
ober dem zum Theil gemeinfamen Lateinifchen.
Freilich find es folde, wie fie damals nur feig,
Fonntep, keine künſtliche Nachbildungen, fon
deru wahrhafte Verdeutſchungen in Saft und
Kraft. Ebenſo wurden die durch eine ſpätere
hiſtoriſthze Epoche in deren Heimat veraulaßten /
Romane von Karl dem Großen und feinen,
Helden herübgrgenommen. In beiden Fabelkrei—
ſen, wie fie zuın Theil nach einander, und det
son den Helden Karla erſt ſpäter recht bearbeitet
wurden, jeigen auch die einzelen Dichtungen. in -
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ihrer mythiſchen Folge, in welcher ſ e hier aufs
geführt find, zugleid) ihre Entfiehung nad, ein:
ander; welches auch mit von dem Heldenbuch
| und überhaupt von den’ erzähleuden Gedichten
zilt: fo daß fi in ihnen, zunächſt in diefen drei
großen epifchen Kreifen, nicht nur die Hiflorie,
ſondern auch ihre eigene Geſchichte ausdrückt.
Solche allmälige Entwickelung der ſammtlichen
drei Kreiſe ging hervor aus dem Streben aller
epiſchen Poeſie ie, ſich cykliſch abzuſchließen. Dieß
zeigt ſich mehr oder minder ſchon in einzelen Ro:
manen, die als Grundlage und Mittelpunkt ib:
res Kreifes anzufehen; noch mehr in fpäteren,
die ſchon fo viel als möglich davon in fi) wie-
derholen; am deutlichfien aber in den wirklich
und abfichtlich cykliſchen Gedichten, wie befonders
das über die Tafelrunde und den, Gral und
die hoch umfaffendere, Weltkronik: es offenbart
ſich hierin zugleich das urſprüngliche Streben
aller romantiſchen Poeſie zu einem großen Uni—
verſalgedicht, welches alle Gegenſtände des Hin:
mels und der Erde, alle Formen der Poeſt te in
ſich beſchließt.
Doch knüpfen fich an dieſe Fabelkreiſe neher
Gedichte, welche ſich beſonders über die folgende
lorreiche Zeit der Kröuzzüge hinziehen. Wir
Hansen 8 d abei an, ob wir fie nicht din ihnen
|
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nächſten Kreiſen anreihen follen: aber da fie
ſich doch mehr vereinzeln, und in ihnen der hi
flörifche Grund ſchon ſtärker hervortritt, ſo ha⸗
ben wir fie lieber in einheimiſche und ausheimi
{he abgefondert, und chronologifch geordnet... Es
folgen auf fie die rromantifchen Umdichtungen
antiker Stoffe, nach ihrer mythiſchen und bifte:
rifchen Folge. Diefe, obgleich bem Inhalte nach
früher, als jene drei Yabelkreife, ſtehen doch, als
urfpränglicy fremd, hier hinten; 'ebenfo wie bie
noch höher auffleigenden Überfegungen der Bir
bel hieher zu. flellen wären: auf beide führen
ſchon einige Werke der. vorigen Abtheilung bin,
und find deßhalb and). darin zulest geftelle. Die
alsdann folgenden Univerfalfroniken fländen aber
befier nach, als vor den geiftlihen Dichtungen,
vom Leben Chrifli, der Heiligen Yamilie und
der fpäteren Heiligen, welche fie mit nmfaffen,
fo wie manche von ihnen fi an die Ritterfa:
bein anfchließen; zu weit entrückt wären, fie je
doch wol Hinter die Erzählungen, oder gar zum
Schluß der ſämmtlichen erzählenden Gedichte.
Diefe kürzeren Erzählungen, ja welchen wir
auch die zu einem größeren Ganzen verbundenen
Gruppen berfelben zählen, vereinzeln' ſich uoch
inehr, als die obigen hiſtoriſchen Gedichte; ob:
glei mauche auch uralten mythiſchen oder hiſto—
/ -
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riſchen Gtoff enthalten, nad, welchem wir fie
auch fo viel ale thunlich geordnet haben. Ihre.
Eintheilung in ritterliche und bürgerliche, zeigt
auch zugleich ihre Entſtehuug nach einander.
Die Abtheilung der vermifcdhten Gedichte hier-
auf, ihrer Natur nach, eine der beträchtlichſten,
macht durch den faft durchgehenden Lehrzweck,
zu welchem überdieß die Dentfche Poefie von je
an einen ſtarken Hang hatte, und auch durch
die Darfiellung und Form, den nächſten Über-
gang: zu ber wirkichen Profa. Dennoch haben
wir auch bier bei der Aufzählung der eingelen
Stacke, mit einer ſchicklichen Folge der Gegen—
ſtände, zugleich ihre chronologiſche zu verbinden
geſucht, ausgehend von den älteſten Sprüden
und Yabeln zu ‘den moralifchen Erzählungen,
Lehr- und beſchreibenden Gedichten über Natur
und Leben, zu fatgrifhen und allegorifchen Ge:
dichten, über weltliche und geiftliche Minne und
Religion, beſchließend mit Viſionen über, die
legten und zukünftigen Dinge und einigen um⸗
faſſenden Gedichten von der Schöpfung bis zu
der Welt Ende, und ſo gewiſſermaßen bier jene
Univerſalkroniken ergänzend.
Es folgen dann die lyriſchen und die dra⸗
matiſchen Gedichte, über deren Zuſammenhang
ig den vorigen Abtheilungen wir bei ihnen ſel⸗
| Xıır
ber das Nöochige augemerkt haben. Es verſteht
ſich hiebei von ſelber, daß die Poefie, zumal
eine fo lebendige und rriche, durch ſolche Ein
theilungen niemals erfchöpft und’ rein begränizt
werden Tanii: Überdieß find wie in vorliegen,
dem Falle nur auf das Übrige beſchräukt; ba
ſo vieles und manches, felbft bis auf die Nach—
richt davon, Verlorene vielleicht eine ganz du
dere Behrahfung erfordern möchte. |
| In Auſehuug der Verarbeitung dieſer alſo
georbneten Maſſe, wird man von einem Tre
rariſchen Grundriffe Feine: zuſammenhaugende
Darſtellung / hiſtoriſche Unterfahung, oder” gat
äſthetiſche Beurtheilung verlangen, Nur das
Nothigſte, zumal wenir es noch gaitz nubekaunut,
iſt über. den JInhalt der einzelen Werke ange⸗
geben, um ihren Zuſannnenhaug zu zeigen, be⸗
ſonders in Ben drei großen Fabelkreiſen "Kr
tiſche Erörterungen kommin nur da vor, 16
nene Aufklärungen zu geben, Zweifel zu loſen
oder zu erregen find. Souſt dünkie uns‘ fr
unſeren Adel nur Folgenbes erforderlich:
Titel, der Verfaffir, Sie Mundart, dir A
laſſuug, die Zeit, die Kork, der Umfang; ' di
Handfhriften und Drucke (ſeien es auch nur
Bruchſtücke oder Stellen), ihre Beſchaffenheit
und Material, Blätter⸗ oder Seitenzahl, For—
*
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‚ XIV
fr) Nachricht von yerlorenen Cremplaren. Im
AAllgemeinen iſt Dabei zu bemerken, daß, wo ef:
was hievon nicht augegeben, es uubekanut iſt:
gar in Anfehung ‚org. Zeit iſt alsdann jedoch das
-zwölfte ‚und dreizehute Jahrhundert, in: AUnfe-
ah, Zeit and. Ort, Sohrtiber oder Drucker
| und, Verleger, und- jegiger Befiger; - darunter
hung ‚der, Mundart die Oberdeutſche, und
in — der Form der kurze gepaarte Reim
su perfiehen. Alles biefes wird mit genanen lite-
xgriſchen N Nachweiſungen belegt; dabei aber find,
pie überall, . nur die erfieg Duellen und ujcht
siwa, Zitate von Zitaten angegeben; , befonders
. erben: bier die ähnlichen literariſchen Arbeiten
xonzden beiden, Adelungen, Koch, Docen
amd, Andern, nur dann zitirt, wenn fie etwas
Gigenes and Neues, Wahres oder Zaaeifelhaf⸗
tes und. Falſches haben... Außerdem if beabſich⸗
Vexfaſſen und Werke,. ihren Urfprung und. ihr e
Verarbeitung bis in die neneſte Zeit. In Be—
treff des, erſten iſt die Geſchichte und Literntur
der etwanjgen älteren Lateiniſchen, Norbi—
ſchen und Wälfhenr Quellen ühergangen:
nur ſo viel, als die Deutſchen Gedichte ſelbſt
. davon haben, ober omberweitiges Refultat, iſt
angegeben, hie und da ztzzyas mehr berührt, bes
/
7, Higt, mglichſt vollſtändige Literatur: über die _
..
XV
ſonders n Snake euer. Dielen. uub> dexen
fpäteser Beaxheigmge.. für: den mythifchen Zus
ſammenhang in den guoßen Fabelbreiſen; und
nur hgi einzelen menlwürdigen Werken: ; 7% BB.
berg Triſtan, iß hierin eine Ausnahme ge
meht.. Bp- den baiden Fabelkreiſen yon Artus
und Karl, und den daran gehörigen. hiſtoriſchen
Gedichten, ifl, wenn, nichts. über. die Ayelie;einey
Gerdhtes erhellt, der MWälſche Lefprang .vor-
auszuſetzen; bei vielen if, mit dam: Stoffer der
Deuſche offrabar, bei anchen überhgupt noch
weiſch aſa. Ya her Lijenatur ber. fputeren Wir
kuntzen dieſer Deutſchen Gedichte, fi nd wie
bloß die einheimifehen peetiſchen oder ‚gelehrnn -
Arlctan apgrführh ſendern auch die ansber
miſchan, wo es ſolch⸗a gab; deßgleichen beſon·
ders Nordiſche wirkliche Ühertragknugen anf
ſcher Gehichte: wage wird. man nicht leicht
finden. heine,
Es berfiht — ich ‘son. u ſelber, fr wir ‚bei -
alleın Dieſcn nicht bloß unfere Vorgüngtr. itz
üblichen Arbeiten benugt, und gets amgege-
ben habenapoas bei ihnen hierüber zu ſinden il,
ohns jtboch mehr, als das oben Btzeichnccz aus
ihnen ‚gm wirderholen: ſondern daß wir and)
alles Neſe, was. wir ſelber in dieſem che eng
bed, mitgecheilt haben; denn darin; az
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Ynstbiung; fegen wie ben haupſſt chůchen Werth
nunſerer Arben. Beſonders haben “win alle. ne
zuerſt bekannt gewordenen, oder yon Adern noch
nicht hintänglich befaniıt gemachten Handfgpriften
und alten Drucke gendu-befhrichen, nad) der äg-
Seren und inneren Böfchaffenheit, Sqreibart au
Einrichtung; Anfang uw Ende, und für das
Gedicht ſelbſt, oder anderweitig merkwürdige li⸗
terariſche Stellen daraus angeführt. Waras
minder uniſtaͤndlich find die Handſchriften alter
proſaiſcher Bearbeitungen beſchrieben, uud die
alten gedruckten Ausgaben davon nun Aber fo
Inf, wie die ſchon von Andern befhrichenen
Handſchrifte; angeziigg Vei den mitgecheilten
Stellen führen wir, nach unferer Weuglbeir,
Abtheikung der Verfe und Strophen, Auszeich⸗
nung der. Eigennacaoͤn und Interpunkzion ein,
und verbeſſern eder ertzaͤnen ſie gelegentlich; nur
die Stellen aus den alten Drucken werden auch
. hierin unverunder⸗ abguörudt. Auf ſolche Weile
Bieten wir; neben der literariſchen Merſicht und
moͤglichſt vollſtandigen Resifion dieſer Riterkstur,
wach tim beträchtliches AMaterial fie die Ge⸗
ſchichte der Altdeutſchen Poeſte ſelber. Lin da
wir, durch freundſchaftliche Mittheilnzg und
eigenen Befiy in ben Gtand waren, viele ganz
nen⸗ Diät, und von deu meiften_und wich⸗
‚Saften
. | ‚XVII
tigften ber befaunten, noch nnbefannte Hand:
fhriften anzuzeigen: fo iſt durch die daraus an-
geführten Stellen dieß Buch zugleid eine Art
von Beiſpielſammlung, und gewährf eine deut:
lidere Anſchaunug von der inneren und äußeren
Geſtalt der einzelen Werke and auch der Erem:.
plare, als die bloße Kiterarnotiz vermag. Daß
in Wefem Betracht der nazionale Fabelkreis vor
allen reichlich erfeheint, iſt natürlich bei der
befonderen Richtung des Unterzeichneten auf
denſeiben.
Zu einer künftigen Vervolliandigung die⸗
fer Arbeit bleibt uns nun noch übrig: die Lite
ratar der Nordiſchen, Galifhen und Walſchen
Quellen undıderen fpäteren Bearbeitungen, Ver⸗
zeichummg ber. nexlorenen Werke und Dichter, der
poetifchen: ‚Bibelüberfegungen, der hiſtoriſchen
Gedichte und Lieder, und der, bloß proſaiſchen |
Romantz deßgleichen, Sammlung und Erlau⸗
teruag aller Sicllen er alten Gedichte, wodurch
fie oder ihre Verfaſſer ſich auf einander bezie:
ben. Dieß legte iſt für jego, wie fehon bemerkt,
nur bei dem noch Unbekannten gefchehen; und
von auderweitigen Zeugniſſen fi nd nur bie fpä«
teren, auf die Literatur ber alten Drade bezüg⸗
lichen, angeführt.
Sollten wir das eine oder andere Gedicht
b
ed ". N
wu a
nit an feinen rechten Ort geſtellt Haben, fo
wvird man ung mit ber Unmöglichkeit entſchul—
digen, alle fo weit zerfiventen Werke felber ein:
gefehn und gelefen zu haben. Auch wird man,
Bei der großen, ‚nicht leicht überfehlichen Maſſe,
die beträchtlichen Zuſatze hinten, welche ſich Leicht
noch vermehren Laffen, zu Gute halten; um fo
eher, da wegen Abwefenheit feines Mitheraus⸗
gebers, dem Unterzeichneten . allein die ganze
Ausarbeitung überlaffen blieb.
Die dem Werke vorgefegte kurze Überficht
der Abtheilungen wird das Nachſchlagen erleich⸗
een. Noch mehr das beigefügte Regiſter; im.
welchem wir, um es zugleid einfady uud mög:
lichſt vollſtändig zu machen, neben den Namen
der Dichter (nicht auch der ſpaͤteren profaifchen
"oder dramatiſchen Bearbeiter ff.), nach ben Vor:
namen, auch die Titel der Werke, nad) den
." Eigennamen ‚oder dem bebeutenibflen Worte dar—
"in, felten, wo beides nicht angeht, nach der
Gattung, verzeichnet haben. |
F. H. v. d. Hagen.
J Ueberſicht des Inhalte.
Einleitäng,. \ N J |
Aleſte, Heidnifche Zeit .. . Geiste zxı.
Chriflliche, Rerrüneiſce Zi. ebend.
Schwäbiſche und folgende Het vom zwölf -
‚gen bis zum. ſechzehuten Jahrhundert.
A. Größere sczäblende Gedichtꝛ. 473
L Weltlige: Geldenliederusd-Romanzgen, .”
1) Sabelfreis des Heldenbuchs und der Wir . .:-
belungen ... S. Ss
*
a) Fob elkreis des Grals und der Lafel—
runde W——— 98
3) Fabelkreis Karls des Großen und feiner
P ä g ß [} v ® . % .*. . 159
4) Spätere, zum Theil auf Geſchichte gegrüne
dete Dichtungen: -
a. Einheimfhe 181
b. Ausheimifhe . . .— 192
5) Romantiſche Umdichtung antiker Mythen a0o8
. b 2
/
xx
is w. — 2 e — u — 4 — — DV 27
6) Univerſalkroniken: Übertragung 1 der Bibel,
durchwebt und fortgefegt mit alten und neuen
0 Geſchichten und Dichtungen 0. Seite 025
[4
2. Beiftlige: Legenden '., . 25x
B. Kürzere Erzählungen, theile ernfthafte, rit⸗
terliche, theils Navellem atklige, kemiſche,
und Schwäne .. . 22000. .8303
C. Vermiſchte, weltliche, geiſtliche, woraliſche,
ſcherzhafte, ſatyriſche and religiöfe Gedichte:
zum Theil bloß befrachtend und lehrend,
rn "zum: Theil unfer der Vorm einer‘ Erzäb:
‚"ilung, eines Geſprachs einer Allegärie, eines
Gleichniſſes; die eigentliche Fabel mit ein:
gejchloffen TUT en 0.368
D. ‚Woeifde Berl. Mimelieden, ‚rel r,
bg 4
E. Dramatijche Gedichte; ea J 620
Verbeſſetumgen "md Zoſate * nen. 525
Regiſter a Er ER SEE Ze 563
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Br dor - Poefier;derfelben- ieh. 39 mr. nach. Nochtich ·
- Zeugtiffer ihres Daßine, höchſtene Andeutungen
des — ra ad Verarheſungen für anders
meiſt hiſtoriſchee Gidecke. ‚hei Arm pipe. permandfen; aber
früher gabSideten liten.angniger beiden Brischen,.salg
den „im aller näheren. Rrerrinsiteindstfnte
ürhe. Üserkleibiekun MÄR BE Echrilea aauseln· put
Dentmala - .ie.?: \n9 san N aan wi ns6
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Hier erf£, befonders durch Ba — ‚De.
gingt; ‚ale gigenflihe. Pit erqtur „Yufzei arte und
nenung alten Depkmohtfen anderipeifige ‚Derarbeitu itun Mn
felben, fo mie Darftellung eigener, _ durch die Heuß u
Religion, ‚Duganlaffer — ceuſoe Be da:
von ad; , sr af, 3 daR men: 1 |
‚Ar Fingum, Held eb: 7 (be! ante Br u von
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Sildehzanp. ‚ud Sadubrand, „In Niederdeut:
ihen,. ‚ allitgirgaden Bern; eis, dem, B-> gten Zehr⸗
hinden u F on .t . -
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au. 8 Dame ner Kur EB VERS
82 32
xxii | —
Bandfhriftlih, zu Kaffel, in einer oder
des 8 - gfen Jahrh., welcher vprmals dem Zuldais
(hen SKlofter gehörfe, und das Bud der Weis:
leitung, Lat. Überfeung und ausfüßrlichem Eommentar
beit, had der Bulgafa, und andere Lateiniſche
Stüde enthält. Kccaydi,; France. Oriant..]. 8685 -
go2., mo dieß Bruchflüd, mit einer Schriftprobe, Ein
abgedrudt iſt. er mit "Deutfcher Überfegung, |
utetungen und Spracherlaͤuterungen (bom“ Reins
Ward), Sum tie, Ung>röse: ‚Ne! 35:33 - 47.
Byl· chierüber beten, Zi uff. BIST a4
Eee vberichtigts @ttgchriße Yard“ W. Dtrimmn, befitzt
Bed. Hagen. u Ois Alſchrifk! beſteht aus v Bl., welche
uaf Och beiden Alißeren: Sorten, Kid hf wol zu
Ratimten 'geleäßt "ERBEN; & Bofepriehen. finbg livuf: don : bei
den inneren Seiten ftehen Lat, Gebete. Der&ihiug
fehle, wol durdy den Gehreiber felber, da die zweite
| Seite nicht gen, au TOP, geisrieten. ff
Über die ‚äteren Bearbeitungen yo Ditung,
Bl. viken G. 94- 58. “ Semi,
HM Baliher"von "Aauitanteh?t eatemitch·
Mbecfehüng, in Serätieterh, “aus dem Soc Dahrhun⸗ |
Bert, _ _ ° j ' Eu Be
: Kandfähriften? Bu karlerthe Pig wahr⸗ |
Fein aus Dem ‚geen Jabrh. 5. Moltet s Beirkäge
gür Geſch und vileratur, Srantf, a. M. 1798. ©.
199, _ Eine andere, ‚hinten mangelhafte 5df., Perg. |
des 15ten Jahrh., erhielt, aus einem’ Balerifchen Klo⸗
fter, der Engl. Legationsrath v. Mosheim zu Gtutt: |
XxXIII
gard. ſ. De prima erpeditione Attilae regis
Hunner. in Gallias ac de rebus gestis Maltharii
Aquitanor. principis, ed. F. C. J. Fischer., Lips
1780. 4., praef. p. VI; deffelben Gitten und Ge
brauche der Europäer im 5fen und bten Jahrh.,
Srankf. a. d. D., 1784. 8. ©. 9.
Gedruckt: Einzele Berfe, aus einer. Kegens.
Burger Hoſ. (vielleicht eben die Mosheimifde), in, '
Jo. Aventini. Annal, Boior. L. IL p. 130. Dep:
gleihen, ohne Angabe der Duelle, in Marq. Frekeri
Origg. Palatinae, P. II. c. 13. — Die Mosheim:
ſche Höf., mit Lat. Commentar, durch Fiſcher a. a. D.
— Den Schluß ergänzte aus der Karlsruher Hoſ.
Molter, in Meufels hiflor. Lit. 1782. ©t. 4. ©.
370. gi ſcher miederholte denfelben , in den Giften
und Gebräuchen ꝛc., ©. 313 - ı6., und als Ergänzung
feiner Ausgabe, mit Commentar, in der Continuatio etc.
Lips. 1792. — Die Karlsruher Hoſ. volfändig,
in Molters Beite. ©, 212 - 68, |
Bearbeitet. und erweitert in einer Lateiniſchen,
proſaiſchen Legende, mit untermiſchten Verſen des Dri⸗
ginals, um d. J. 1060., in dem Chronicon Nova»
liciense, abgedrudt bei Murasori, Seriptor. rer,
Dal. T. I. P. 2. col. 704. seq. und Antiquitat.
kal. T. Ul. col. 964. seq. Die Verſe find auch in
Fiſſcchers Eommentar aufgenommen. Eine ähnliche
Berarbeifung in dem Chron. Polon. Bogaphali (Bifch.
v. Poſen, fl. 1253.), Lat. Profa, fteht in Sommersberg,
Silesiac. rer. script. IL 37-39. — Ginen Auszug
\
xxIv J | ”
des Gedichtes und 'ſeines Lateiniſchen Commentars, gab
noch Fiſcher, in den Sitten und Gebr. ıc. ©. ı-2ı2.,
| und aus diefem Auszuge wieder, im Deut. Muf: 1870.
San., Febr., ©. 60-72. 126 - 37. Walther von’
Aquitanien, :überfegt von Molter (in ungereimfen
Jamben), Karlsruhe, : 1782. 6. |
Über dns Alter de Gedichtes, das Fiſcher in's
6te Jahrhundert ſetzt, iſt von Peterſen, welcher es
für jünger hält, eine Unterſuchung zu erwarten. Bra—
gur, III. 520. — Über den Zufammenhang deſſelben
mit den Nibelungen, vgl. die unter S. g0-91. an-
geführten Gchriften, befonders von Giſeke, Görres
und Grimm.. Beſtimmte Sinmweifungen auf den In—
halt finden ſich Nibel. B.; und es if gar nicht zu
zweifeln, daß dieß Gedicht aus einem alten Deutſchen
Heldenliede übertragen worden. Db ein ſolches ſelber
nody übrig iſt, wird Die Prüfurg -der unten ©, 7ı -
72. bemerkten Nachricht ergeben. Die ebd. angeführte
Rordifche‘ Bearbeitung, beiveift, ‘das es im 13ten
Jahrh. noch Deutſch vorhanden war.
III. Eine ahnliche Ubertragung ſcheint das von
Docen entdeckte Late iniſche Bruchſtück in Leonini—
ſchen Verſen, worin die Namen Rudlieb, Immumch
(etwa Wittichs Schwert Mimmung?) und der
Kampf des erflen mil einem Zwerge vorkommen. Misc.
I, 69.
IV. Die- ‚Evangelien, in Stieberbeutfißen, al:
literirenden Verſen; vermuthlich ein Theil der ganzen
Bibel, welche Ludwig der Fromme, in der erſten
XXV
Hälfte des gten Jaheh., für die neubekehrten Sach⸗
fen, durch einen Sänger; Diefea Volkes, in Verſen
überſetzen ließ. Vgl. den Lat. Prolog gu dieſem Vibel⸗
werke, in Du Chesne, hist. Brane. scriptt. IE,
326,, welcher daffelbe noch ganz vor ſich hatte. DBgl.-
Schilteri thes. L praef, p- VIL; Becari Franc.
Or. U. 324, |
Sandfihriften: In der Eottonifcdhen Bibl. zu
Condon, Perg, 160 Bl., der Schluß fehlt; vorn
noch ein ‘BI. mit Maferei und hinten ein’ Eroreismus,
Yuszüge daraus, in’ der Bodleyſchen Zibl. zu Deford,
unter Caligula, A; VI; Nach diefen find mahrfihein:
id) die Stellen in Ge: Hiekesii thes. ling. ver. sep-
tentr, T. I., Gram. 'Francothedt. p. 58- 84.101 =
105. und Gram. Anglos. 'p. 189 - 91, (wiederholt in
Michaeleri tab, paral. IH. 52 - 84.). Vergl.
s
.
Smith; catal. Mss. Bibi. Cotton. 1696. p. 33. | F
Rickes- Gram. Franc. (p. 3. Schriftproben), und
thes. .T, III. p. 2323. (Wanley’s'Kataldg.); - und
N. Hit. Anz. 06. Ne.ı. Sp. 5-6. Die Rofigaar:
diſche Abſchrift in der Königl. BibL zu Kopenhagen
ift aus der des Sr. Yu nins in der Drforder Bibl.
Erihfens Katal. (vgl. binfen S. 539.), ©. 72.;
Nyerup, Symbol. ad lit. Teut. antiq. praef. p.
XXII. Die anderweitigen Auszüge, durch C. F. Tem:
ler, find 1768. zu London nad der. Urſchrift gemacht.
Nyerup, 1. e. p. XXII. und col. 129 -46., mo
diefelben gedrudt ftehen. — Nach Ecoardi Franc,
Or: H, 325. gehörte zu dieſem Werke auch ein abs
\
I)
\
!
*
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ſchriftliche⸗ Gtäd, welches ihm Pez ſchicte, und deffen
Urſchrift ©. E. Siegler zu Würzburg gefehen bat:
te, two fie. aber Eccard vergeblich. ſuchte. — Ver⸗
muthlich gehörte. es zu der in der Dombibl. zu Ban:
berg non. Bley aufgefgudenen Hdf., ‚Perg.,. 75 ©.
4, aub dem 8 - gfeu ‚Jahrhundert. Bamberger gel.
Zeit. 1805. Nr. 48- 51., wo einige Öfellen mit Übers
fesung. _ Bol. auch Leipz. 2. 3. 1805., Int, SL Tr.
11.3 allgem. Deut. Bibl. 1799., Int. Bl. Rr. 18. ‚Der
Kod, kam nach München, und ſollte auf Koſten der
Regierung gedrudt werden, Ein Stück daraus, mit
Commentar bon Doeen, in von Arefins.DBeitr. zur
Geſch. und Lil. 1806. ul, und Docens Misc, U,
3-30. . Reinwald erhielt vorher eine Abſchrift da⸗
son und machte eine vollftändige Überfegung: und Coms
menfar, der zur Herausgabe beflimmt war. Da aber
die Hdf. Lucken hat, welche durch die Gtellen hei Hickes
‚. amd Nperup nicht ganz ausgefüllt: merden, fo fuchte
man fie aus der. Cotfonifchen Hoſ. vollſtändig zu er:
gänzen. N. lit. Anz, a. aD. Für Reinwald mar,
nad) deffen .fchriftlicher Anzeige, ſchon eine foldye Ergäns
zung unterweges, wurde aber gefapert und ift nerlo:
ven. Vgl. über dieß Werk noch, befonders in Anfehung
deffen poetiſcher Korm, v. d., Hagens NRecenf. von
Dorens Misc,, in der Jen. Lit. 3. 1809. Tr. . 174
Sp. 180- 84.
V. Oifrieds, Monche zu Weißenburg, (um
870.), Bearbeitung der Evangelien, in den fpäfer ge-
mwöhnlichen kurzen Reimpaaren, von denen aber je 2
| | M xxvii
eine Strophe bilden. Voran ſtehen zwei Zueignungen
in Akroſtichen, nach den Strophen, an Lud wigeden
Deutſchen und an die Gt, Galler Mönıhe Hart
mut and Werembert, und eine Lateiniſche Zuſchrift
an den Mainzer Erzbifdyof: Lütbert, über Die, Ber
onlaffung und den Zwech Bed’ Wertes, : |
Handfhriften: Die- Vatikaniſche, wetche
Glödle daſelbſt wiedergefunden, ift auch non Heldel⸗
berg. dahin 'gefommen, "uud war vorher in der Bibl.
Ulrich Guggers, wo Achälei' Pirminius Gassarus
Zindaviens. fie i. 3.1360: abſchrieb, ein Gloſſar beis
fügte; "und: fie herausgeben wollte; -Iant: einet ungetuunde
ten Voerde deſſelben un Conr. Besner, in Piefee
Abſchrift, welche in der Rgimund⸗Kraftiſchen Bibl.
zu Uhm blieb. Schelkorn, HI, 19-23.; LCæileri Iti-
nerar: Germ.: novantig: :(1628.), P. J. c. 133
Math: Merians Topogr. von Öflerreih, ©. 44 >
45. Sr Wien; Cod. Theol; 345., “Perg... 139
BL gr. 4. Nach dem Schlaffe,bei Flacius, iſt fie v.
J. öge. Lämbeccii ‚Comment, bibl. Findeh. L.;
Kollarii Analecta, T. I: p. 643-724..— us ‚einer
Freiſinger Hoſ., von einem Presb. Siegefried,
auf Veranlaſſing Waldo’s, aoten Biſchofs von Frei⸗
fingen, verfertigt, gab Beatus Rhenan., rer. Germ.
P. IL, Stellen; wiederholt, bei Zazius, de migrat.
gent. L. M. p. 81-80, und bei Gdilter, vor f.
Ausg. des Difried. - Es.find 4 GStellen,. aus Bud
L Kap. 1. B. 025-028. (welhe Beas. Rh. als den
Anfang der Hdf. angiebt, fo daß .fie bier mangenhaft
m
xxvm
ſcheint)y;, B. 2414 48.5 B. 1174 20. B:.27 - 28.
Nachdem diefs Hoſ. eine Zeitlang verloren, geweſen, baf-
fie Bifh: Ernft 8. Freifingen 1565. wieder gefunden.
Wo ift diefe Hoſ. jego? — Zu Wolfenbüttel,
Yı Perg; BE emer Hoſ. aus’ dein 'rıten Jaheh. Arane..
Ant, Knittel, Fragm. Vphit. p. 484: 494. = Ein
anderes Bruchſtück,“ einige Perg. Bl., vielleicht von
derjälben’ Hdf:, beſaß Rinderling. Unſer Muſ. H. ı-
2.5 — Norh poll füh:zine‘ Gaſ. au Frankfurt N. .M.
befmden [63% Koch, Ii. 306. er, rn tr: ]
BGedeuckt: nach — Abſchrift, darch
Matth. Flacius, mit Dertſcher Uberſetzungs Baſel?
v
1571. 8: — Verbeſſerungen dieſes Moeruckes. nach
der Vatikan iſchen Urſchrift, durch Roſtgaard, m
Eicarndi. Lex Salica. -Theilweiſe Verglaichung und
Ergünzung (B. V. Kap, 24:05. und dar, größte Theil
der Schlußzueignung), eben dieſes Drudes’ mit der
Wiener Bdf., und Abbildung eines. Gemäldes_derfel-
ben,! bei Zambee. 2 0. .2.:474;5: Keller... —
Eine Arröfche Ausgabe; mit Benutzung ai Diefen- ge
druckten Hülfsmittel ; Einleitung, Lateiniſcher Übe, mſetzun.
Commentar und Gloſſar, durch Sch ilker uad)-© che rz
-Thesaur. T. I. Als Prohe dieſer Ausgabe erſchien die
Zueignung an König Ludwiß;:miederhplf, in Hickesii
Gram. Franc, p. 105-8. Das Wolfenbüfteler
Brurhſtück (B 3. Kap. 2oi), bei Änjecal. P. 485-94.,
mie einen Gchriftprobe (Lu: VII.) · und Lesarten. —
, Das Kinderling iſche Bruÿhſtück (B. L Kap. 14. V.
37 bis. Kap. 20. U, 20.),_ mit Anmerkungen, Bush
v. d. Sagen, a. a. D. ©. 3-16."
xx
Erldukerungsfetiften: Dierr. v. Stade, le-
tion. antiq. Franc. ‚Stand. + 1708. 4; ein Gtoffar! def:
fen zum Difried, pandſchriftlich in der Hähnöve:
riſchen Bibl "Eocardi "Franc. Or. U 533 Das.
Hoffmann; dis. de Ölfrido, Helmst, 1117. 4"
Übet Difried überhaupt "und deſſen vrrmeittte
übrige, zum Theil pröfaifehe, Zum Theil’ poetifche Werke
(welche legten jedoch nur Stüde feines @vangeliums)),
bergl. Tritheim, Polygr. L. VL, catal. ill, viror,
Germ, und de script. eccles.; Eysergrein, catal.
test, veritat.; Frisũ bibl. ünivers.; Anz. Posse-
pin, Apparat. saer.; "Mabillon; Lambec. p. 418.
46. Koliar. 1. c. nis; Schikters und Scher—
zens Einfeitung; Eecärdi Franc, Or, 542 + 45.; Jer.
Jat, Oberlini Alsat. Iterata (Argens: 1788- 86. 4.),
BEE
.M Ju einem ähnlichen‘ Werke gehört wol "das
deſprach Cyriſti mit der Sämarkterin, ih’ Reddit:
fen Keimen, ded gten Jaͤhrh.; aus einer" Diener
Sanfärife üBgedrudt, mit Commentat, in Lambec.
Comment. I. p- 383.5; ’ tiederhölt: in Joh. Phil.
dalth eng "Ausg. bom Evangelium’ deu : ——
Tatianm, ‚Gieifsm. 1708. 4; .; Schilteri‘ thes.
binter dem Tatian, p. tor:ä. (62 V.);
ub. parel. Mt 160-565, Es’ iff’getteu nach der Buls
gta, Die auch Palthes beigefügt hat. a
ML &n Vrachta einer Legende vom Befligen
Bepıg, aus gleicher Zeit —X in hnlicher Mundart
und Sache, wie der Bft, ftept ug in der Watis
—
!
Axı
2a mifchen. Handfhheift deſſelben, aus welchet es Roſr⸗
grund ik J. 1699. abſchrieb; ſ. deſſen Emend. Ot-
frid.. p- 309. Nach ‚einer 2 angebe ei i ſchen Abe
ſchrift hievon, gab es heraus Barth. Christ. Sand-
vig, Lection. Theotiscar.. specim., Hafnıae, 1783.
8m mit Lateiniſcher Überfegung und Commentar. Nye-
zZup, Symbol. praef- p- xxxi- IL, wo, c. 411-
VER
38, diefe Ausg. unverändert wiederholt iſt. Vgl. v.
d. Hagens Einleit. ‚zu Reinbots bon Dorn Ge
dicht, S. XVI-VIL, und über deffen und andere fpä:
tere Bearbeitungen dieſer Legknde, unten ©. 281-82.
VIIL Ein Eurzes geiftliches Lied, in derfelben. Form
(3 Str.), nur noch mit einem Refrän, ‚aus einer
Sreifinger Handfhrift, ‚des gten Jahrh., abge:
druckt in Docens Misc. 3-4. Io
IX. Aus einem Frankiſchen Befange,. pr feine
Überfegung eines David iſchen Pſalms und in ‚unregel:
mäßigen Reimen, giebt eine Stelle ‚Lazius,. de migr.
gent. L. III. p. 81-82.
(Die Überfegungen der Lateiniſchen gereimgen Spm:
nen, bei. Hickes. I, 110-1. (wiederholt in Eccardi
Franc. Or. IL 948 - -50.), und in Docens Misc. I.
16 - 19., aus derfelben Zeit, fi nd nicht xoriſch fon
- dern, geben Wort für Wort wieder.) uf
. X, Lied von dem Sieg der Sranfen über ‚Die
Normannen, unfer einen König, g wamig;, ‚eltweder
Ludwig D... Sohn Tudmigs des Deutfgen, oder
dem Gal liſchen Lupiwmjg. I, deffen Neffen: denn beide
beſiegten die Normaangn, Aigner ji. i. ——
Ä —W XXXI
683., and jeder hatte, einen Bruder Rarlmunn, mit
dem er vor dem Gieg das Reich getheill; worauf in
dem Liede angefpielt wird. In kürzeren Reimpaaren,
welche ag .vierzeilige Strophen Bilden. - , ®
Ads einer Handfchrift des Kloſters St. Aman-
di, bei Dornik (wo jego?), Tieß. es zuerſt Mabil-
lon abdruden, ‚in Annal. Benedictinor. T. II.
p. 684-86., mit Schilters Lat. ‚Überfegung; dann
von Schilker ebenſo bearbeitet, wie der Difried,
nach Mabillons Abſchrift, erft einzeln, Argent.
1696. 4., darauf, im thes T. I; aud in Jac.
Lengebeck,: Script, rer. Danic. T. U. p. 71-75,
nit Ghilters Überfegung; in Bemmingens Brie⸗
fa, Frankf. und Leipz.,. 1753. 8., G. 60., mit
ein Überfegung von Bodmer, in den Balladen, 1.
189-g1. Eine überfegte Stelle, in Meifters Beitr.
L 44-45. Eine poetifhe Erneuung, in Herders
Voltsliedern.
Al, Gedicht vom Seiligen Anno, Erzbiſchof von
Köln (fl 1075.), in Reimpaaren, wie die des Ro—
(ber ud Karl (unten ©. 5. 164.). j
Aus einer Handſchrift der Rhedigerifchen Bibl.
NM Öreslau (mo fie Büſching aber: noch nichf mies
dergefunden ),, mit Commentar, durch Mart. Opitz,
1639. 8., herausgegeben (880 B., in 49 ungleidyen
Ifägen). Wiederholt in der Gellgiebelifihen, und der
. Sodmer: Breitinger iſchen Ausgabe von Dpigens
Gerichten, Jürich, 1755. &, ©, 155 -350., und aus
jener in Schilteri thes, L, mit Lat. Überf. und eigenen
xxxi |
und Scherziſchen Anmerkungen. — Der‘ Bert, mir
Deatſcher Überfesung und Erklärung don Hegemifch,
Am Deutſch. Magaz. 1791. Jul., ©. 10-75. " Sand:
ſchriftliche Anmerkungen zu dieſem Gedichte, von Franz
Junins, find in der Bodleyſchen BiBl. zu Drford;
abſchriftlich; durch Roftgaard -(1694.), in der ‚So:
nigk. Bibl. zu Kopenhagen. Erichſen, ©. 72.
XII. Ein Lied auf. die Heilige Jungfrau, in
Strophen,‘ mol aus dem ı2fen Jahrhundert.
Aus efner Handfchrift des Kloflers Mölk abge:
druckt in Bern. Pexii thes. Anecdot. T.L P. ı.
P. Z15. (14 ſechszeilige Stre. mit einem Refrin). Wie—
derholt, mit Commentar, von Kinderling uud v.
Mänchhauſen in Brasur, VI. 1. © 126 - 39 ,
2 ©. 23 - 37 |
Schwaͤbiſche und folgende Zeit vom zmölf-
ten bis zum ſechzehnten Jahrhundert.
A. Groͤßere erzaͤhlende Gedichte.
J. Weltliche: Heldenlieder und Romanzen.
1) Sabelfreıs des Heldenbudes und der Ni—
belungen..
Vuandis umfaßt dieſen ganzen Fabelkreis, die ein
geſtändlich aus einem großen, verlorenen, Altdeutſchen
Heldenbuche, einzelen Liedern und mündlichen Sagen
Deutfhlands, um die Mitte des 13ten Jahrhunderts,
auf Beranlaffung des Norwegiſchen Könige Hakon,
Hafons Sohn, durdy Meifter Bidrn von Nidaros
(Drontheim) in Rordiſcher Profa zufammen ge:
fhriebene Wilkina- und Niflunga— Saga ‚vergl.
unfer Muſeum für Altdeutſche Literafur und Kunft,
3. IL ©. 337 — 46.), welche allein uns noch eine
Menge in Deutfhland untergegangener Heldengedichte
bewahrt, und als Ein großes eykliſches Werk, de
Folge der noch übrigen beſtimmt, und den Yufammen- 5
bang zwiſchen ihnen herſtellt. Herausgegeben, nach
einer pergamentenen und einer papierenen, etwas voll,
no . &
“r J —
⸗
2
ftändigeren Handſchrift des Stockholmer Antiqui⸗
täten-Archivs, mit Lateiniſcher und Schwediſcher Über:
ſetzung, durch Joh. Peringſtiold, Stockholm, 1715.
Fol., 522 ©., ohne die Borrede, Gefchlechtstafeln und
Regifter. P ering ffiold fegf die erfte Handſchrift gleich-
zeifig mit der Abfaffung, des Werkes,
Eine Überficht diefes Gabelfreifes gewährt auch die
proſaiſche Einleitung oder Anhang zum Heldenbuche,
welche meiſt nach der mythiſchen Folge, Auszüge der
Gedichte deffelben enthält, von weldyen mande nicht
mehr vorhanden find, 3. B. von Erntelle, von Si—
bi), Ermenrich und Edart, von des-Berners
. Geburt und Ende, |
Handſchriftlich Hape fie allein in dem gleich
näher anzuführenden Straßburger Koder, Bl. ı -
— 12.
Gedrudt, in allen alten Ausgaben des Seldenbu-
ches. Ein Auszug Daraus in (Reithards) Bibliothek,
.der Romane, Bd, 18. ©. 73 — 79. 98 — 100. u
Die Straßburger Handſchrift, mit rothen Über:
ſchriften Der eingelen Abſchnitte, beginnt:
Vorred zu dem Heldenbuch.
Dis buͤch feid, wie die beild Bar Pomen find,
der ſtond ein deil in difem büch, vnd ift zu wife
fend, das der andern heild vil dufent find gewe—
fen, die nit hie font, vnd feit wie all heild ab
find gangen, vnd wie fü ein end hant genos |
men, pnd von wem fü geborn find oder wenen.
Künig Erendelle von Triere der mas der erſte heile,
der ie geborn wartt, der für über mer ff.
Bl. 1. b. Bon den landen und ftetten, wie die
vor zieten band geheiffen, vnd ind ouch die
land vor zitfen der heild gefin. |
Bor zitten hies das land zu Kelle vnd zu Ode, ond |
dar by vmb vnd dumbe, das hieſſz Grippigen land ff.
|
| 3
Bl. 3. b. Heilde in Gripdenland, das, ift in
dem Sand Kelle vnd dar by. -
Ein heild hiesz Ludegaft, der wart von dem von Bernne
erflagen.
und Hug von Mentz wartt aud) von dem Berner
erflagen ff.
BE. 4. Bon Ottnid dem Keiſer.
Keiſer Ottnides vatter der waz ein mehttiger king vnd
hatte vil gütter land vnd luͤtte, vnd wz geſeſſen in dem
land Lamparten off einer birge, hiesz Gartten, das noch
huͤtt dez dages in Lamparten lid ff.
Bl. 7. a. Hilttbrand vnd fin geſwiſtet find
herzog Brebttungez gefblehtte.
Hileebrand der altt my Herbrandez fün; mind Eilfam
was Herbrandez fün ff.
DI. 7. b. Das find die heren vſſz Niderland
omb Wurmez vnd Mein vnd Kell ond Och, d rs
Iand hieſſz vor zitten Grippean, das felb land
wzking Gipis von Wurmez, der hatte ein doht-
ter Ktiemhiltt, die gepflanzett ein roſe gartten
wuneclid) zu Wurmez an dem Kir.
»
Frowe Krimhiltt nam Gifrie vs Niderland. - ,
King Bintter wz fing Bippis fün.
King Gernott wz king Gippis fün ff.
BI 8. a. Bon den heilden und von den heren
vonder Hunen land, das felb land heiffee nün
Bngern land, und dz felb land wz fing Eselz
off; Bngernland..
Dife noch geſchriben heren und heild waren alle
ing Egelz diener vff die reife, alfo man in den rofe gart⸗
ten zo, vmb Die roſeu ſtritten, vnd hieſſz Ezelz frowe -
Heriche.
Diettrid) von Bernne wz Diettmarz fün ff.
Bl. 10. b.-Wie alle heild ein end namen vnd
alle erflagen wurden, vnd wie Diertrih von
Bernne ferlorn ift worden, dz niemand weisz,
wo er iſt komen.
Es iſt zu wiſſend, do king Etzel ſin frowe Heriche ge⸗
flarp, do nam er dar nad) king @ibihe dohtter, dz 195
frowe Kriemhiltt ff.
A 2
r
J
‘
Schluß der Vorrede: vnd offen ſelben dag wurden
all heild abe getan vnd arſlagen, vnd waz wiergen feiner
me in aller welt. Man meint ouch, der getruwe Eckart fi
noch vor frowe Venuz berg, vnd ſolle ouch do fin ung an
den jungeften dag.
Weit höher, als ' die Billina- Saga, von
Sam fon und feinen Söhnen Ermenref und
Zhietemar, dem Bater Thidrets vom Bern, oder
die Vorrede zum Heldenbuch, von Erendelle, (über -
deffen Zuſammenhang mif den folgenden Helden nichts
erhellt), hebt an das Gedidyt von Däetrichs Flucht zu
den Heunen (f. unten m.). Als Einleitung zu "die:
fer‘ gebt nämlich voran die Abſtammung des Helden
und kurze Gefchichte feiner Ahnen. . Am ausführlichften -
“ if die Erzählung von dem erften, Ditwart, befonders
‚die Abentheuer bei der Bewerbung um des Königs
Ladmer Tochter. Er lebt 400 Jahr, und hat 4o Göb-
ne,. von welden nur Gigber übrig bleibt. Diefer
lebt eben fo lang, und hat mit Amelgart, Tochter
des Ballus von Totmandie, 29 Kinder, von de-
nen Otnit und Öiglint, die Gemaplin GSiegmunds
von Stiederland und Mutter Giegfrieds, deflen Tod
bier berührt wird, den Gfampı erhalten. Es folgt die
Geſchichte Otnits und der Ligbgart (fo beißt in
Eſchenbachs Wolfdietrich die Gemahlin Hug:
dietrichs, die des Öfnif aber Gidraf), der Toch—
fer Godians; fein Tod durdy den Wurm. Wolfdier-
rich rächt ihn, lebt 503 Jahr, und hat mit Liebgare
56 Kinder, die alle fterben, bis auf Hugdietrich. Die-
fer gewinnt durch Gewalt die Königstochter von Sranf-
reihb, Siegeminne (fo beißt in Eſchenbachs
Wolfdietrid die erſte Gemahlin von diefem); er
lebt 450 Jahr. Gein einziger Sohn Amelung erzeugt
mif einer Gemahlin aus Kerlingen den Diether,
j = 98
Ermrih und Diemer. Dietber lebt 50 Jahr, und
kine 3 Söhne werden von Ermrid erbängf (die Ge—
ſchichte der Sarlungen und des freuen Eckart, weldye
bir mehr vorfommf, und wovon ein, Auszug. in der
Vorrede zum Heldenbuch, und eine längere Erzählung
u der Wilkina-Saga, Kap. 247 — 58.) Ditmar
bt 340 Jahr, ‚und erzeugt mif des Königs Def an
Sohfer den Diether ynd ‚Diefrid), bon Bern, den
tgentlichen, Helden des Gedichten,
Einzele noch übrige Gedichte dieſes Fabek—
freifeg, deren Serfaffer meiſt unbekannt
ſind.
) König Rother; wahrſcheinlich noch aus dem
ı2fen Jahrhundert; in. Verſen von unbeſtimmter
Länge und unvollkommenen gepaarten Reimen.
ßandſchriftlich, im Vatikan, Ne. 390.
Vag.73 BI. 8. Der. Schluß fehlt, Adelung, 1. 31.
212 — 15.
Gedruckt, nach einer eigenhändigen Abſchrift g. |
Tieks, im unſerer Sammlung Deutfcher Gedichte des
Mittelalters, BP. 1. (5185 Berfe).
%ıs der Bearbeitung von 2. Ziel ficht eine
Gtelle (V. 1925.— 2529.) in von Arnims Zeitung
für Einfiedler, oder Tröft Einfamteit, 1808. Ir. 3—5.
Die, Kabel diefes. Gedichtes hat nahen Zufammen:
hang mif der eben angedeufeten vom. Ditm arf, und
eröffnet hier deßhalb die Reihe, fo wie. fie fjh auf der
anderen. Seite an den Kreis Karls des Großen an
fnipfl. Die Biltina-Gaga (Kap. 45 — 61.) hat
wieder andere Geſchlechtsverbindungen derſelben, und
macht Oſantrix (Rother) zum Vater der Erka
(Helke), der Gemahlin Attila’s (Etzels). Mehr
über die Geſchichte des Berichtes fiehe in v. d. Hagens
4!
%
. . ‘ . x 4
—
“ . }
s - r
Einleitung zu | dem Abdruck deffelben und Jac. Grimms
Rezenſion in den Heid elberg iſchen Jahrbuchern der
Literatur, 1809. Heft 42.
bB) Dtnit, Hug- und Wolffp Dietrich
J «) Durh Wolfram bon Efhenbad, des 13ten
Jahrh.; in der eigenthümlichen bierreimigen Stro—
pphe des Heldenbudes und der Nibelungen.
Handſchriftlich; Im Vatikan, zweimal, Tr.
Bl. 1 — 131. f. Sr. Adelungs Nachrichten von ale
deuffehen Gedichten, melde (im Jahr 1623.) aus der
Heidelbergifchen Bibliothet in. die Vatikaniſche
gefommen find, Bd. J. ©. 28. 29 u, 216. — Sn der
Straßburger Hdf. des Heldenbudes, gr: 8. oder
E. 4 372 Bl. Pap., aus dem. ı5fen ‚Jahrhundert,
welche noch drei amdere Stüde enthält (ſ. d. hæ. i.).
Bgl. Schilgeri Thesaurus, T. II. präef. p. XXXIX.
Eine vollftändige Abfihrift davon bat v. d. Hagen.
Dieß Gedicht gebt von Bl. 13 — 205. — Ein Brudy-
ſtück in derBibl. des verftorbenen J. 5.4. Kinderlin g,
. ein halber Pergamentbogen, Sol. 132 Zeilen, die Gtelle,
nach der Ausg. v. 1590., Bl. 14.b — 15. b. Erduin
Sul. Kochs Grundriß der Deutfchen Literaturgeſchichte,
Bd. 1. ©. 99. Bern. Yof. Docens Miscelan. zur.
Geſch. d. teuf. Lie. Bo. 1. ©. 86. — Nach Sohann von
Müller (in unferm Mufeum, 35.1. ©. 555.) befindee
fi) auf der Wiener Bibl. „Künig Ortwit aus
Lombardey.“ — Ein Bruchſtück vom Hug-Die,
terich iſt in einer Wiener Hd. Nr. 299. (der ehema—
ligen Ambrafifchen Bibl. Jir. 438.) 4. Pap. des
"ı5ten Jahrhunderts, B. 1 — 49. Es beginnt mie
Bl. 37. a. der Ausgabe von 1590., und ift mangelhaft.
ſ. unſer Mufeum, Bd. J. ©. 566. 612. 616 — 2ı. —
Nach Ludw. Achims von Arnim bandfehriflicher
.. 365. Sol. 186 Blätter, Papier; und-in Nr. 373. Fol. Pap..
|
|
j
7
Anzeige befindet ſich auch zu Sranffurt am Mai'n,
in der Karmelifer Bibl., deßgleichen auf dem Schloſſe |
Sohenlobe- Ingelfingen jeine Hd. des Helden-
buhes, worin nad Clem. Brentano's mündlicher
* Ingabe, zwar nicht aus eigener Einficht, “fondern aus
Inderer Mittheilung, diefer Haupftheil deffelben, enthal⸗
ten iſt. Die Hobenlober Hdf. fängt an, wie das
gedruckte Heldenbuch von Dtnit und Wolfdietrich;
deßgleichen, nach Wilh. Grimms mündlicher Anzeige,
die fihh auf eine Probe gründet, welche ſein Bruder J.
Grimm, felber genommen, die Frankfurter Hoſ. —
Endlich ſoll auch, nach Brentano, auf der Regens—
burger Rathebibl. ein pap. Kod. -zum Heldenbuch
Gehörigeg enthalten. — Ein.Brief des Dr: Julius aus
Samburg, der auch einer von einem Sreunde zu Frank⸗
furt a M. aufgefundenen, vielleicht nor) anderen
Handſchrift des Heldenbuches erwähnet, meldet noch,
deß Wagner zu Darmſtadt eine Handſchrift def
elben entdeddt babe, und fie bald näher befannf ma:
den werde, .
Gedruckt: Stellen der beiden Vatikani—
(hen Hoſſ., bei Xdeluug, I. 217 — 52. — Die erften
24 Stophen der Wiener Hdf., in unſerm Muf. 1 618
—21. - Gtellen der Ötraßburger Hdſ., in Schil-
teri thesaur. . © — Das Kinderlingiſche Bruch⸗
füd bei Docen, a. a.D.©.78—92.
Diefe ganze Straßburger Hdf., welche aus der
Benderifchen in die dorfige Univerfitätsbibl” gefom-
men, iſt ohne Anzeige der Zeit, doch wohrſcheinlich,
ie die meiften papferenen Handſchriften, erſt im 15ten
Jahrhundert, deutlich und leſerlich von einer und der—
ſebben Hand. geſchrieben (vergl. h«.).: Die, Überfchrif:
ten und Titel jedes Gedichte find roth. Der Anfang
des Dtnit if: ,
J
Diz iſt Eeifer Ottnid vnd d’clein Elberich.
Ez wart ein büd gefunden
3 Suͤders in der ſtatt,
> Doz hatte ein gefchiift wunder
Dar an vil manig blatt;
Daz hatten die übeln heiden in die erd gearabt:
Tün fold wir #5 d& buͤche vil Furg wile haben.
Die Strophen find nicht abgeſetzt, ſondern nur die
langen Reimzeilen; mit roth durchſtrichenen Anfangs⸗
buchſtaben; die Eigennamen Hein; keine Unterſcheidungs
zeichen. Schluß des Otnit:
| es (die Würme) frument in dem land(e) * herze·
elich leid,
Das nientan off der. firoffen ging oder reit;
Bitz an die burg zu Gartten der wurm daz land betwang,
St mieftent yın entwichen alle gemeinlid) funder i ieren dang.
Disz geſchicht fint 38. folia, -
Dann auf dem folgenden Blatte:
Dis iſt Wolff Diettrichz bi.
Hie mäügen ir gern hören fingen vnd fagen
Bon Eläger ofenduͤre, do mieffent ir getagen:
Ez watte ein büäd gefunden, daz fage ih uͤch firwor,
_ 36 Dageminde in dem rlofter, do lag ez mantg jor;
Sitt wartet ez gefendee uff durch Peiger lant,
Dem bifhoff von Einftett wartt dig bůůch bekant;
Er kirzett ym dar ob die wille foij jor,
Do vanf er dar ynne ofendäre, dz fage ich Ach firwor,
. Wanne den firften vertroſz, dis bädh er lafy, .
Selzen wunder, daz dar ynne gefhriben was;
Er kirzett ym dar ob die wille, big er fin ende nam,
Nach fim dode laſſz ez fin Lappelon; -
Do er diz büch Uberlaffz, an fin arm erz nam,
Er drüg ez in daz clofter fir die frowe molgeran,
Dz zů Wolpurg zu Einftette ſtott.
Merkent von dem buͤch(e), wie ez ſich zerbreittet hat:
Die eptiſſin waz ſchbn(e), alſo unz iſt geſaget,
Suͤ ſach das büd) gernne, wanne ez ir wol behag(e)s;
3
‘9
Eh fattz fir ſich zwen meifter, do lertt fü eg durch ein
hoͤbſchheit;
Die fundent difen don darzd, ‚fü brohtten ez in die
Friftenheit,
Hohe und ferne füren fh in die land,
Suͤ fungenz vnd feitenz, da von wart ez bekant;
Die ſelzen ofendüre woltend fü nie verdagen:
Erſte mügen ie gernne hören, non ein(m) richen finger
fagen. —
Ez waſſz in Aoſtenoppel ein junger king rich,
Gewalttig und biderb(e), der hieſſz Hug Diettrichftft.
Innerhalb ſind, wie auch im Dtnit, gar Feine Abthei-
lungen und Überfchriften, nur zumeilen rothe Anfange-
budjftaben. Die Strophe, wo fih Eſchenbach nennt
(bei dem erflien Kampf mit den Sarazenen vor Ackers,
der Ausg. v. 1590. BI. 111. b.), laufef hier ©. 130,
Man ſach do nider sifen an der. felben ſtund
Manig werg von ifen, dz ift vil wol Fund,
Daz fage ich Walferan der. werde der meifter von Eſchebach.
Waz von dem edeln Kriechen dez dagez beſchach.
Gegen. das Ende werden die Strophen faſt durchgehends
achtreimig (wie auch in den Vatikaniſchen Hoſſ.),
. obgleidy Die Abtheilung der Zeilen dieſelbe bleibt, De.
Schluß lautet:
Die engel an fim end(e) fürtten fin fel dan,
Dn als miffewend(e) alfo müffe ez uns ouch gan.
Hie hat nu end‘ Wolf Diettrid. ; 8
Got. helff ons in daz himelrich, amen.
Disz buchz geſchicht fin 12 ſexternen vnd quinque folia.
Vollſtändig iſt der Dtnit und Wolfdietrich |
gedruct in allen alten Yusgaben des Heldenbuches, nad)
einer wahrſcheinlich befonders dafür gemachten Überar:
beifung und durchgängigen Umſchmelzung der vierreis
migen Strophen in achtreimige; deren 2885 find.
. Über diefe verſchiedenen Ausgaben baupeln, insbe»
fondere gder gelegentlih: J. G. Schottel (Ausführl.
10
J Arbeit von der teutſchen Haubtſprache, Braunſchw. 1663.
4. ©. 1194.)3 Dietr. v. Stade (Symbola Stad. in
Fine. : Placcü , theatr. 'anonymor. 1708. p. 48%
n. 1917. und Joh. Henr. a Seelen in Memor. Sta-
‚den. p. 99. n. 72.); Ge. Caſp. Kirhmaier (Gom-
ment. in Tacitum, P. 35.); Dan. Ge. Moxhof
(Unterricht bon der Deut. Spr. u. Poef., Leipz. u. Lü—
bed‘, 1718. ©. 303.); Job, Dan. Köler (Disquisitio
de indyıo libro poetico Theuerdand, Altdorf.
1737: 4 p. 34.); Joh. Vogt (Catal, hist. erit. libr.
rarior. p- 208. ); Horn (Nützl. Samml. zu einer hi,
ftor. Handbibl. pon Gadjf.; St. 3. ©. 769.);° ‚Chr
Goftfr. Grabener (de libro heroico, 6 programm.
Dresd. 1744 — 47. 4.5 das zweite handelt von den
Ausgaben); Joh.‘ Chr. Gottſched (Prog. de tem-
porib. Teutonicor. vatum. ‘mythicis. Lips. 1752.
p. 8.); ‚Siegri. Jak. Baumgarten (Nachr. von
merkw. Büchern, 1752. Bd. 2. S. 240 — 47.)3 Nia
Bassaei (collect. libror., qui ab- 1564 — 92. pto-
dierunt, P.‘I. p. 296.); Griedr. Gottl. Freytag
(Abhandl. üb. d, Heldenb. in Act. acad. Erford. T.IL
P. 6350 u. Analect, lit. de .libr. rarior. p. 431. »
»C. Friedr. Flögel (Geſchichte d. kom. Lit., Bd. 1.
S. 209 — 14.); Be Wolfg. Panzer (Annal. d.
ält. Deut. Pit. I. ©. 313 — 14.); Ge. Guft. Gülfeborn, |
(Anmerk. zu Zeffings Kollekt. üb. d. Heldenb. in def:
fen Leben und Nachlaß, Th. 3. ©. 344); 3:5
Schütze (Nachr. v. d. alter Heldenb. nebft einigen Ausz.
im Deutfehen Magaz..1795. Apr. ©. 372 — 88.); Job
Gottfr. Eihhorn (Allg. Eult. u. Lit. Gef. des
neueren Europa, BP. T. ©. 237. K.); Kod (a. a.D.
I. 98. 99. I. 22ı — 22.); Docen (Entdeckung üb,
o- fogen. Heldenb. des Heinr. v. Dfterdingen, in
J. Ch. v. Aretins Beiträgen zur Geſch. u. Lit. 1804.
&. 10. ©. 82 ff. u. St. 11.).
. | il.
Editio princeps ift ohne Zweifel die, von wel
cher Rod, 98. ein Brudftüd anzeigfe, das auß
des verſt. Prof, Unger Gammlung ' (Bibl. Unger.
p. 10 no. 58.) jetzo v. d, Hagen .befißt, in Fol. oder
g. 4. ohne Drudort und Jahrzahl, aber gewiß noch,
wie au Koch annimmt, aus dem 15ten Sabrhundert.
En vollſtändiges Eremplar fand der fel. Wacken—
oder in der Ööftinger Bibl., und beſchrieb es in ſei—
nen handſ. Kollekt. zur Deut. Lil. Bd. 2. S. 42ı. Ein
ſolches beſitzt auhh Brentano (vgl. Studien, her. v.
g. Creuzer und C. Daub, 1808. I, 97.). Schon
Koͤler gedachte einer Ausg. in Fol. ohne J. u. D.,
| teren Dafein von andern, 'g. B. bon Gfade und
Vogt, bezweifelt, von den übrigen, außer Örabener
md Schütze, kaum erwähnt, nur von Flögel ange:
Ammen, von, Eeinem bezeugt worden, melche aber ficher
dieelbe iſt. Doren, welchem ich von dieſer älteſten Aus—
gabe geſchrieben, irrt abet, wenn er im Neuen literariſchen
Anzeiger, 1807. Nr. 10. Ep. 159. bemerkt, daß ich das
Ungerifhe Bruchftüd von einer andern noch unbe:
tannten Yusgabe unterfcheide. Diefe letzte iſt nämlich
nichtz anders, als das vollſtändige Göttinger Erem:
plar. Hienach iſt dieſe merkwürdige Ausgabe eher Fol.
als gr. 4. mit breitem Rande, ähnlich den alten Drud
des Darzifal und Titurel von 1477., auf ftarfem
Pap., deffen Zeichen ein Ochſenkopf, auch wie ein gro:
fs Staktur:P, ohne Bezifferung und Gignatur, 280
ÖL, deren’ immer 8 oder 6, einmal nur ı2 in ein
* eingeſchlagen (an dem letzten fehlt ein Bl., woge—
gen zwiſchen dem 4ten und Sten eins eingelegt iſt ); in
Epalten, mit noch ziemlich rohen und ungleichen, mehr
den Lateiniſchen ähnlichen Buchſtaben (ganz mie die
des äͤlteſten Druckes von Ecken Ausfahrt; ſ. e).
die Selen, deren jede Spalte, außer denen durdy die -
v
, . u |
7, 12 | . R _ B |
E ' \ |
!
Holzſchnitte unterbrochenen, 30 enthält, find nad) den
Reimen abgetheilt und bei den Strophen eingerüdt;
ohne alle Unterſcheidungszeichen, obwohl in der Profa
- Komma. und Punkt ftehen. Auch iſt alles, außer den
Anfangsbuchflaben der Abſchnitte und Strophen „ Def:
gleichen der eingelen Verſe der poetifchen Vorrede, nicht
aber des Laurin, und zumeilen auch der Eigennamen,
- doch. nur in den profaifchen Gtellen, mit derfelben klei—
neren Schrift gedrudt, Zu Anfang jedes der 3 Se:
Dichte,‘ der Vorrede und des proſaiſthen Auszuges, fo
wie bei zwei Abſchnitten deffelben und zwei auderen im
WBolfdietrich, find Räume für gemalte Buchſtahen, die
bier roch, aber nicht alle ausgeführt find. Deßgleichen
“find Die Anfangsbuchflahen der Abfäge und Eigennamen
der Profa,. jedes Berfes der poetifchen VBorrede und
jeder Strophe, doch nicht im Cautin und Rofengar-
: ten, roth oder grün. durchſtrichen. Der Abtheilungen
find überhaupt viel, und im Wolfdietrich mehr als
die Vatikan. Höff. haben, auch bei: den. gemeinfamen
nicht an derfelbeh Stelle.‘ In den folgenden, fämmtlid,
von diefer ausgegangenen Ausgaben find fie wiederholt.
. Saft alle fangen mit Hie an (menige mit Wie) und.
tweifen damit auf die immer dicht darunter ſtehenden
Holzfchuifte. Dieſe gehen über beide Gpalten hin und.
‚ uebmen auch in der Höhe die halbe Geite ein, mand;:
mal, mo zwei über einander fliehen (5. B. Bl. 64. a.
70. b.), die ganze. Gie find eigeuds zu dem Buche
gemachf, und zwar roh und ungefchidt, aber off von
trefflichem Ausdruck. Es ſind durchaus nur Umriſſe,
welche zum Theil, aber ſehr kleckſicht und ſchlecht, ausge-
malt ſind; meiſt verbleibt es bei etwas Roth der Lippen,
und ſonſt als- Zierrat. Sie ſcheinen wohl nach den
Bildern der zum Druck gebrauchten Hdf. gearbeitet, und
zur Ausmalung beftiumt;, wie üherhaupt dieſer und an-
⸗
1% | | . 13
dere ältefte Drucke, noch fo viel mit den Handſchriften,
von denen fie ausgegangen, gemein haben. Übrigens
find nath diefen Holzſchnitten die der Ausgg. von 1509.
&. 1545. gemadyf, . meift nur verkleinert, über einer
Gpalte, und ‚umgekehrt; in Der b. 1509. etwas mehr
ausgeführt, in Der v. 1545. aber vuch bloß Ümriſſe;
nt die größeren auch über beide Spalten gehenden
Güde find pon- den alten meift abweichend und feiner,
in beiden Ausgg., und die letzte hat befonders vor dem
Kofengarten ein eigenes, größes und fihönes Blatt, mit
den Buchſtaben H. B! Die Solzfchnitte der Ausgas
ben v. 1560. u. 1590. gehören urfprünglic) meift zu
‚ andern Gedichten und Romanen (z. B. dem hörnen
Siegfried; vergl. den Anhang zu v. d. Hagens
heldenbuch), beſonders des Buches der Liebe und
is Amadis, die auch bei Feierabend gedrudt find.
Die die meiften: Alteften Druden nad den Sandfihrif,
ten, ift atıch diefer ohne befonderen Titel und Titelblatt;
‚Dar fteht auf Dem bberen, neu angefeßten Rande des
erſen Blattes von neuer Hand: das Helden-Bud); aber
ieh hat fiher. nicht gedruckt da geflanden, zumal da
def Blatt zus dem vorgebundenen profaifchen Auszug
gehört, welcher wahrſcheinlich, mie in allen folgenden
. Ausgabm (bis auf die leßte) und auch in dem Unger
tiſhen Zruchſtück, Binten ſtehen ſollte. Denn auf der
Nidfeite des vorderen Dedels ift ein Blatt gelebt mif -
jeiunfer einander ftehenden Holzſchnitten, welches eben.
ſo innerhalb (Bl. 63 u. 201., mie Bechtung Hugdiek:
den und Welfdietrichen‘, fechten lehrt) wiederkommt:
da nun an dem legten Heft das legte Blatt fehlt, fo
it wahrſcheinlich, daß dieſes dazu gehört, und eben ſo,
wie die hinteren beiden Theile des Heldenbuches, auch
der Anhang mit einem großen Holzſchnitt anf einem
genen Blatte beginnt. Huf diefe Ordnung deutet aud)
‘
% ” . - 0
—
. N , ,
% D . " 0
14 ei. B
der Zifel des zien Blattes, mit dem augleid) ein neues
Heft beginnt: | |
SHie fahet an der beiden büdh, Das man nennet den
wolfdieterich, Vnd ſagt des erſten von herr keyſer Otnit vnd
dem cleinen Elberich, vnd von ir moͤrfart i in die heidenfehafft
dem Binig fein dochter ab zB. getwinnen, Darnad fagt es
von herren hugdieterichen, und fine fun here wolfdieteriche,
. wie die vmb gerechtigkeit haben geftriee, und ir -manheit
geübet, mit andern helden und Fünen mannen. Auch fagt
es von dem rofengarten, vnd von ſchoͤnen frawen. Vnd |
fagt aud) ein lieplich lefen von dem cleinen Iaurin, mie er |
| feinen 'rofengazten .fo mit groffer manheit bewarte. Alles
. mie feinen figuren lieplihen nad) einander geordnet. Mir
vil andern hyſtorien. |
Difg if ein vorrede.
H Se vor ward zudf vñ ere
Beliebet. alfo recht fere |
Wa ein gefüger ma Fan
Das ma gern vo jm fernam
. Beide fingen vnd fagen
Dos twas genem zu den tagen a
-Lefen in eim buͤche
Man auch gern gerüde ff.
Diefes Lob der, alten und Klage über die neue Zeit
nimmt beide Geiten. des Blattes | ‘ein, und iſt nur in
den Ausgaben von 1509. und 1545. wiederholt. Es
ſchließt: | J
Die alten habẽ vor "gern geleſt
Darum̃ mochtẽ fie deſt' weiſer weſen.“
Bl. 2. begiunt dann: | \ |
E In buͤch dz ward fa funden
zů fuders in der ſtat
das hete zu den ſtundẽ
geſchrifft vil maniges plat
und das die wilden beiden:
hetten da beguaden - ⸗
als ich uͤch wil beſcheiden |
"es mibfz Uch töunder haben.
\ . 15
Nach Stropha 3. folgf die Überfihrift:
Hie bittet keiſer Otnit die feinen, jm in truͤwen zů
raten wie ec nach eren weiben ſolle.
Und darunter der erſte ſolches vorſtellende Holzſchnitt.
So geht die Geſchichte Otnits fort, bis er mit der er—
oberten Königstochter heimkommt, ihr Vater aber einen
Jaͤger mit giffigem Gewürm in fein Land ſchickt, wo
es heißt, Bl. 43. b.:
Nu laſſen wir beleiben
otnit den keiſer reich
und wöllen die zeit vertreiben
mit bern wolfdietereich
der ward fihön aufz der maffen
als ichs fernomen han
nu wöllen wir hie laffen
den keiſer lobefan.
*
Hie iſt die mörfart auſz
vnd hebt wolfdietrich an.
Bl. 44. a. beginnt dann, mit einem n großen geſchriebe—
nen Buchſtaben:
E S ward ſich ein buͤch funden
das ſag ich uͤch fuͤr war
im clofter zu tagmunden
da lag es gar maniges iar
in eren man es hete
darnad) ward es gefant
dem biſchoff zu eyſtete
dem ward das büch befant.
Und nun geht es ohne meifere Abtheilung, als der
inneren Meinern Abfchnitfe bei den Holzfchniften, bie zu
Bolfdiefriche Tode, BE. 214. a. und ſchließt:
Die engel an feim ende
fürten fein fel hin dan
für got on miffewende
alfo fol es uns gan
1
16.
= ſprechent amen 1 geleiche.
das werd vns allen war
dus vns got võ hymmelcreiche
helff an der engel fhar
Hie endet fih Wolfe
dieferichs leben,
Die Ruͤckſeite iſt leer. Man. ſieht hieraus, daß dieſe
Ausgabe den Dtnit und Wolfdietrich richtig als
Ein Gedicht betrachtet, mie die Batikanifhen und
Gtraßburger Hoſſ., und zwar, wie aud) diefe, an
der ſchicklicheren Stelle, bei dem Übergang gu Hug: und
Wolfdietrich, mit weldhem das Wiener Sruchftüd
beginnt, eine Abtheilung macht, aber keine fölche, wie
bei den andern beiden, ganz für ſich beftehenden Ge:
dichten, dem Rofengarten: -Lied und Laurin, näm—
lich durch einen großen Holzſchnitt auf einem ganzen
Blatt und eigenen Titel. Die Ausgg. v. 150g u. 1545.
fheilen ebenfo. ab:, dagegen die v. 1560. ıı. 1590.
machen nad) Otnits Tod durd, die Würme, 'mif Del:
| u dietrichs Zug nach gelobten Lande, wo die ältefte, BI
112. a. (eben fo wie da, wo die Erzählung, , nach Wolf:
dietrichs Einführung, wieder auf Otnit zurückkommt,
Bl. 67. a.) nur einen leeren Platz für einen zu malen—
luug, wie bei den folgenden Stücken, fo daß fie, außer
dem profaifcyen Anhang, vier Theile enthalten, da es
doch eigentlid nur drei find. — v. d. Hagens Bruch—
ſtück beſteht nur aus BI. 1 — 149. des Dfnif und
Wolfdietrich, zwiſchen welchen nod BI. 15. 16. 25.
34. 35..42. 50. 57- fehlen, fo. wie an dem hinten ‚ges
bundenen Auszug. das erfte Blatt; alles ohne farbige
Ausfülung und Bezeichnung Merkwürdig ift aber,
mit des riſen ſchweſter ff.; und Bl. 98. a.:. Sie bint
| = B* des
den Anfangsbuchſtaben zeigt, eine ſolche große Abthei-
daß BI. 97. b. die Überſchrift: Hie ſtreit wolfdieterich
\ . J 17
| N | |
‚de beiden freffan ſchweſter wolfdietrichen alle fiere ff.,
nit ihren: Holzſchnitten, bier Umgekkhrt ſtehen, und mie
das Gedicht zeigt, in der richfigen Folge. — Die närhfte
Ausgabe ift vi. 1491:, Augsburg; #. Fol., und be
‚ fndet fi, nach Docen, An unferm IRufenm.E 156.,
u München.“ Wir. erwarfen nähere Nachricht davon.
‚1 einer 52f. : der. Gottfhedin zur Geſch. der lyr.
Dorfie der Deutfcheir,: welche Ebeling befist, bemerkt
fe, daß in der beträbten Pegnefis (Nürab. 1684.
8. ©. 139ı) Diefe Ausgabe angeführt .merde, die. fie
ober nicht gefehen babe (Joh. Jac. Eſchenburg, in
danöfhriftlichen Notizen): — Die folgenden vier Aus:
gaben find die befannteften und häufigſten, und in den’
miften,geoßen öffentlichen odet Privasbiblivtheken..dodh
ine oder die andere: Bon’rsog. Fol. Hagenan,
dub Heinri Gran; der Dtnit und Wolfdiek
ih nimme hier ein Heft a. BL iii — Beft G. BI.
il, — Bon 1545. Sof. o. Di; Heft.a BE ij — Heft
& Diefe Ausgabe “hat auf der Rürkſeite des ‚Titel:
blates noch eine. ‚eigenshümlidye Vorrede:
Das Bih von fich felbe:
DAmit mein nie'werd beigeffen ' |
Hab ich mid, eins bald vermeſſe
Bad mich wider an 8 liecht gethon i
Kum̃ ‚wider. herfür auff den plan,
© 14 Reimpagre: Der Schluß:
Doch hat die. fa ein ſolchen bſchayd Br
Glaufts(äfk) es nit gar biſt drum̃ kein Haid.
Bon 1560. Fol. Fränkfurt am Main, durch Wei—
‚sand Han und Giegm. Feierabend; Bl. 4—
U Bon 1590. 4. ebendafelbft,. durh &-
Feierabe BL. 1. 198. ; beide noch mit feiner Borrede
Seierabends: .: Diefe ſänmilichen Ausgg. find im
. ter. Sprache Lund. Rechtſchreibung/ nad) ihrer Folge,
| B
1 |
immer ‚nelter, und die Berfe- immer mehr. auf regelmaͤ⸗
ßige Sylbenzähl gebracht. — In der Bibi, Adelung.
p- 4. no. 81. „Das Heldenbuch mit f. Figuren, Hagen.
515.“iſt wohl ein Verſehen, und die Ausg. v. 1509.
gemeint. Ebenſo Docens Anführung eines Eremplars
der Münchener Bibl, von 1549., aus welchem die.
‚Stellen (in v. Arefins Beitr. X. 82 — 103.) ganz
mit der bon. 1545. ſtimmen. Endlich ewähnte noch
Horn einer Ausg: v. 1579., und Grabener (II. 5.)
fand ein &remplar derfelben in der Bünaufchen Bibl.
und führte den Titel derfelben an, wonach fie durd
Siegmund Feierabend, Frankfurf am Main.
ol. Ebenſo Miederholte ihn Zlögel (©. 10.) mus
‚Catal, bibl.. Bunav. T. I. Vol. 3 p. 2088. u. Bibl.
Meneken. p. 780. Da aber, nad Srabener, dieſer
Titel bloß hinzugeſchrieben iſt, und er ganz mil.
. der Ausg. db. 1590: flimmt: ſo ift das Bünanfdhe Erem
slar wohl nichts als die Ausg. v. 1560., u. 1579: ein.
leichtes Verſehen für 1590.; und ‚das Men cken'ſche
Erempl. iſt vielleicht nur ebendaffelbe. Koch, welcher
(I. 98.) auch die Ausg. v. 1579. anführt, bat doch
nie ein Exemplar davon geſehen. Wenn Schütze (©
375.) noch eine-$ranktfurter. Ausgabe (Zol. 1597.)
nennt, fo ift dieß wieder ein Berfehen..der Zahl 1579,
da er bierin nur Floͤgeln nachſchreibt. Ä
Bearbeitungen: Ein Auszug, in der Worrede zum
Heldenbuche. — Drei Lragödien don. Jac. Ayrer,sim
Opus Theatrieum, Rürnb. 1618. Sol. .ı) Hug
dietrich und Wolfdietrich, Bl. i90. a. — 205. b.
2) Dtnit, Bl. 206. à. — 24. b. 3) Wolfdietrich
BI. 225. à. — 42. — Hugdietrich und Hildegund
in Proſa saufgelöft non Fr. Majer.: Kleine Schri
ten Weimariſcher Gelehrten, Bd. J. — Em profi
ſcher Auszug des Otnit, Hug⸗ und.Welfdirtri
_ ” j ” 19
| don gülleborn, bei Leffing, S. 33 — 67., nad) der =
Ausg. d. 1590. mit untermifihfen Stellen. Deßgleichen
von Efhenburg, nad der Ausg: v. 1509., ebenfalls,
nit untermifchten Öfellen, in $riedr. Dav. Ördters
dragur, Bd. IV., Abtheil. 1. ©: 109 — 23. u. Ab:
theil 2. ©. 74— 114.
Schriften über den Inhalt, den Berfaffer und die
Sprahe: Joh. Avenfins Baierifche und Epyr.
Gpangenbergs Mansfeldifche oder Sächſiſche,
ınd mehre andere Kroniken und Gefchichten, ‚bei der älte-
fien mythifchen Zeit. Marg. Freher, Origin, Palatin.
Pl.e, ıo. IL 13.. Mel. Boldaft, Tomilll. Con-
stitut, Imperial. praefat. ad Reg. Britann. Jacob.
P.3—5,, und Paraenet. vet., wo viele Stellen ers
für fied. Job. Ge. Eckhart, Histor. geneal. Prin-
p.Saxon. sup. ©. 5. 9. % P. 174. (vgl. unf. Muſ. I
1.), und de reb. gest. Franc. Orient, 'Tom, I.
P871. Joh. Dedberr, hinter Vinc. Placc. p. 83.
Mt. Dablmann, Schauplatz der masquirten und un:
masq. Gelehrten, Ir. 37. ©. 683. Gotth. Ephr. Lef-
fing, über das Heldenbuch, a. a. D. ©. 3 — 30.,
mit einee Nachſchrift von Zülleborn, ©. 34 — 37.
Bernrkungen dazu von Docen, im Nenen lit. Anzeig.
1807. Nr. 47. Auch gehören bieher die meiften der.
über die Literatur genannten Schriften, namentli von _
Morhof, Köler, Grabener, Gottſched, Baum:
garten (in deffen Nachr. Bd. 3, ©. 528 — 45. noch
ein befonderer Auffag Grabeners: "von dem Inhalt
des Seldenbuchs, gegen Gottfched, der ihn befkritfen
hatte), Flögel, Schüße ind Eihhorn. - Dorens
Entdetung ‚betrifft infonderheit nur die fpäfere Übers
Mbeitung der ftrophifchen Form. Noten zum. gedruck—
.
ten Seldenbuch nad) der F b. 1590. borHäßlein, .
in Sragur, I 324 - 39. 1 . 289 — 97.
B 2
—
r
dacht, wird: Latent tamen hinc atque inde recer-
20 N Ä |
Ay Dfnit um Wolfdietrich wahrſcheinlich durt
Kasper von der Roen um 1472. (vergl. e
he. i.), in einer verkürzten Bearbeitung eines ein:
- geftändlich felber ſchon kürzeren Driginals, als das
Efdyenbadi ſche, bon welchem der Wolfdiet:
‚rich audy in der Gabel fehr abmeicht, und mit dem
Dtnit dadurch mehr in gmwei- Gedichten gejon:
derf-ift, daß diefen fein Tod beſchließt und nicht
erft in Wolfdietrichs Geſchichte verflochten iſt,
obgleich die Jetzte durch die Rache und Bermäblung
mit Dinits Witwe fid) genau daran fügt, und
auch ein Gedicht auf das andre hinweiſet; durch—
aus in der achtreimigen Stanze.
- Sandfhriftlih, allein in dem Dresdener fur
der des Heldenbuches. Diefer Nr. 103. kl. 4. Pap. mit
— Bildern, im J. 1472. von dem Bearbeiter felber ge
ſchrieben, enthält aitßerdem noch acht andere Gtüde
deflelben (c. d. e. £ hwi. q.). ‘Eine unvollſtändige
Gottſchediſche Abſchrift (nur c. d. e. he. i.) if
‘ebendafelbftRr. 104.5; f. des älteren Adelung Ber
zeichniß der Dresdener Altdeutfchen poetifdyen HÖf.
vor des jüngeren Adelung Nadır. BB. II. S. XXV
— XVIII. — Eine vollftändige Abfchrift befi itzt v. d.
HSugen.
Diefe Dresdener Höf., welde aus Gottſcheds
Sammlung berrührf, ift ohne Zweifel dieſelbe, welder
in folgender Stelle von Koeleri Disquisitio de in-
elyto Libro poetico Tbeuerdanf, p. 33. 34. g*
tiores herojcarum ejusmodi Cantionum (als die bei
Tacitus gedachten und von Karl d. Er. geſammelten)
Collectiones MSStae, quales duas easque egregias,
benevole nobiscum eommunicavit, Amor et deli-
cium Musarum, D. Godofredus Thomasius, Ar-
21
—
chiater Norimbergensis celeberrimus, quarum prae-
stantissimam possedit olim Balthasar, Dux Meok-
lenburgicus, et Episcopus Suerinensis et Hildeshei-
mensis, Ducis Henrici Pinguis, qui A. 1477. mortuus
est, Filius. Denh auf" der Rüdfeite . des Einbandes
indef fi) noch das Meklenburgiſche Wappen eingeklebt:
in hmarzer Ochſenkopf mit gelber Krone, in gelbem -
Gilde, mif der alten rofhen Überfchrift: WBaltafar
von go& genaden her&Kog zu michelwurck. Es
frägt ſich hiebei, mas die andere Hoſ. für gine geweſen
fi? Die von Köler gleich darauf aus deſſelben Tho—
maſius Bibl. erwähnte, vom gedr. Heldenbuch ver:
ſhiedene Gammlung von SHeldenliedern, gedr. 1477.
Fol., worin Eſchenbach fih auch als Verf. nenne,
und welche Leſſing (Leben, III 5.) ebenfalls. bein
Heldenbuch anführt, iſt fiher der gar nicht. bieher
geherige alte Druck von Eſchenbachs Parzival und
Titurel (vgl. 2. a. b.). — Die Dresdener Hof. ift
auf ſtarkem Debfenfopfpap., und obwohl Adelung zwei
Sande unterfiheiden will, doc) leicht nur- von Einer zu
verſhiedener Zeit gefchrieben. Jede Geite hat 23 — 24
Zeilen auf eingeriffenen Linien. In ſämmtlichen Gedich—
ten find die Reimzeilen wie Proſa geſchrieben, und nur
durch größere, roth durchſtrichene Anfangsbuchſtaben und
Öfrice Hinter den Reimen bezeichnet, aber die Strophen
abgeſetzt mit mod) größeren Anfangsbuchſtaben. Die
Eigennamen, find auch Hein. Anfang des. Denit:
Man fand ein puch befunden '
Zu Suders in der flat, nt
Dar an gefhriben, wunder, |
Des puchs mas manig plat;
Das heten die heiden verporgen,
In ir gewalt vergraäbn,
Das wir abent vnd morgen
Do von zu ſingn habn.
22 0. | 2.
Schluß r. Blatt 43. 4a.
Vnd. wie ir Otnits Witwen) wurd einmane,
Das hört it ytzünt nicht,
Do von wir itzunt lane,
Hie hat ein ent das til,
Got fent ons feinen fride; j
“ Wolf Dietrich koͤrt (gehört) hie drauff.
Zwei hundert fibn neüntzigk lide,
In fo vil hör ich auf. |
Der nei 297, der ale 587 lied.
Der Anfang des Hug: und Wolfdietrich, Bi. 44, a.
In Conſtantnopel faffe
-Ein kungk gewaltigleich. ,
Ann er ſich nie vergaffe,
Hies Hogo Dietereich,
\ Ktiden und Denmarde
Het zu bezwungen das,
Hau(n)iſch, Pollander ftarde;
Hugo ein heiden was.
Bud Potelünges ſweſter
Was Hugo Dytericks weib ff. |
Schluß, Bl. gr. a. . ”
Wolfdietrich in altem dichte /
Hat fi ebenn hundert lied;
Manck unnüg wort vernidte,
Oft gmelt man als ausſchid: on
ı Drem hundert drei und dreiſſigk
"Lied bat er hie behent,
Das man auf einem figen did
Müg börn anfand und ent. u
Der alt hat 700 lied, Der new 333 lied.
ee find feine Abtbeilungen und. Überfchriften.
Die legten fehlen auch zu Anfang bei allen Ötüden Der.
HHf., und diefe haben- nur einen großen gemalten,
wol vergoldefen und mit Arabesten verzierten Buchfta:
ben; Ddeßgleichen ein Bild, je auf einem befonderen
Blatte. Das erfte, zum Dinit, fehle aber; denn das
davor ftehende gehörf offenbar zu der Dresdener
- — -
\ W
— * 23
Hoſ. des Wigoleis, die auch aus. "Btifneds Samm-
liag dahin gekommen. Das Bild zum. Wolfdierrih .
zeigt dieſen ſchwarzgeharniſcht. im ‚Schwanz: des Wur⸗
mes fortgeführt, und Otwits Leichnam in goldener Rü—
fung, wodurch drei. jungen Wärme fein Blut fangen.
In der Wilkinaa Sogan find: nr Gpuren von
Denit in dem König Herfnid, Kap. 270. 325 —
31., dgl. mit 8.140. 147. ‚Mehr „bierüher. ‚in v. d.
hagens Anhang zum Heldenbuch, Ba u
(Eben ſchreibt Glöckle aus Ram; daß er int Ba:
titan noch. aufgefunden : Constantinapolitend, regis
eujusdam historia; . U J
Es was in Conftanginppel ein junger Eunig, reich vn.
Gemwalfig und au frumfe), der hieß, Hayg Dietreych ff.
Afo ein Stück aus Eſchenbachs Otnit und Wolf—
dietrich, das gerade "da: anfängt, wo das Wiener
Bruchſtück.) nt
c) Egels Hofhaltung, Gy, Rüdiger von Ber
helaren, und Dietrichs von: Bern Kampf mit
dem wilden Wunderer für Stau Selde (Heil),
wahrſcheinlich durch Kasper, von der Roen (fe
bs); in der achtreimigen Gtanzge. \
Handſchriftlich, allein in dem Dresdener Koͤ— |
der (. be.); BI. 24r. a — 63. 'b.
Anfang. Es ſaſſeln] in Ungerlande
Ein Eonid fo wol befant,
Der was Eczel gnande, — .
. Gein gleihen nydgre fant.
„An reihtum vnd an milde
Was im Eein konick gleich, Ä
Zwelf konicklich kron vnd ſchilde
Dinten dem konick Teich.
Schluß. Nun hot ein end das gedichte;
Wer es horet hot,
‚Miet warhaie wol verihte;
"Run feinn fie alfampt tot
u
\
2%
‚mie her ſtreitigem quelle
Gaben ſie auf ir leben:
Got alln gelaubigen ſelle, u
Den .fol got gnade geben, Amt, .
vn, ‚915 lied. "
Bearbeitet, in v. d. Hagens Heldenduch, Bd. 1.,
wo im Anhang auch mehr über den Inholt des Ge:
dichtes. era
d) Riefe "Giegenot eDistvihe und Hilde.
Brands Kampf mit‘ dm); in Der zwoͤlfreimigen
"Berndrs: : Weifel
Sandfäritttig:. In dem Straßburger Ko—
der (ſ. ba.), Bl. 261 — 331. DBgl Schilt. thes. T.
II. p. XXXLX. In v. d. Hagens Abſchrift ſind die
Strophen abgeſetzt, wie ‚in folgendem Anfang, und in
ſämmtlichen alten Druden:
Diettrich von Beinne on® Sigenott, wie
nm ; mit dem ſtreid.
Ir hoͤrſchofftt wellent ir betagen, N
Ich wil uch ofentuͤre ſagen
on ftorgen ſturmen hafe)rtte,
Die voh Bernne her Diettrid) ſtreit,
Do mit er mangon Aurm erleit,
Wannso daz inige6 ernertte,
Ez mohtt andorz nit ergan,
Er reit allein von Bernne,
- Dud durd) mangen finftern tan,
Doz mügent ir hören gernne,
£iep vnd leid ym do beſchach:
Mit einem ſtargen riſen
Kam er in vngemach.
Schlußſtr. Suͤ gingent ‚u den roſſen binden,
BF faffent die. zwen Fien man,
Bnd rittent heim gen Bernne;
Do murdent fü enpfangen wol,
Alfo man firften billid) fol,
Vnd ſach ma fü do gerne.
Da clagefeng fü ir ongemad -
Den rittern vnd ouch den frowen,
Bnd wie in zu wald befhad,,
Bnd mie fü mieftent hömwen,
. Bon der. aller gröften not
Sprach Hilttbrant der altte.
Diz liett ein end hate.
j blett.
26
In dem Dresdener. Koder (ſ bA.), Bl. 201. 2 —
240. a.
Anfang. Bor zaiten vil der wunder was,
Im Lamparten ein furfte fas,
Der lep in hohen eren,
. Der was gehayſſen Ditter(e)ich,
Zu der zait lep nite fein geleich,
Gaſßz in einr ftat hiefz Peren;
Er was ein furft fo had) geporn
Bon allem fei geſlechte,
Bnd lebet ne noch ritters orn,
Vnd nach des adels rechte,
Er mas gehayſſen frum und gut:
Wer iſt von adel geporen,
Und nie adeleihen thut?
Ir herſchaft wolt ir hie betagen,
Obenteuer wil ich euch ſagen
| Bon groffen flurmen herte ff.
Schlußſtr. Sie gingen von dem ryſſen dan,
Auf faffen die. zwen fune man,
Bnd riten heim gen Pern;
Do wurden fie entpfangen mol,
Ais man zwẽ furſten pillich ſol
Zu ſehen alſo gern. |
Do clagten fie ir vngemach
Den heren vnd den frawen,
Bnd mas jn in.dem wald geſchach,
Bnd mie fie muften hawen,
Vnd wie fie zuchen aufz der Rat,
> Der edel ber von Pernen,
Das ticht hie ein ende hat,
\
26
Das zu diefem Gedicht gehörige Bird ſtellt Dietrihs
und dee Rieſen Kampf vor, beide in filberner Rüftung,
den leßfen mit einet Stang. — Glöckle hat, 'lauf
ſchriftlicher Mittheilung, kürzlich im Batitan nody ge:
‚funden ein poema Hildebrandi:
Wend ir herſchaft hie betagen,
Aventur wil ich ud ſagen
Von ſtarcken ſturmen herten,
Was von Bern herr Dietrich lait,
So mangen hertten ſturm er ſtrait,
Biß in got ernerte ff.;
welches alſo eben dieß Gedicht iſt. — Nach Joh. v
Müller (in unſerm Mufeum, I. 555.) liegt u y zu
Wien eine Hdf. von Dietrich pon Bern, welche
wohrſcheinlich dieß, oder eines der folgenden Gedicht
bon dieſem Helden enthält.
Gedruckt: Heidelberg, durch Heinr. Knob.
loch zer, 1490. Fol. 11 Bogen, mit Holzfdnitten; be:
findet fih zu Schleufingen. Albr. Ge Walds
dritte Einladungsfchrif, Ghleufingen, 1773. 4.
87-9 Eine Abſchrift davon hat v. d. Hagen.
‚Auf dem erften BI, ſteht: „Her Diethrich von
Bern Auch find man in diſem buchlin den rofen«
krantz võ vnſer lieben fraumen.” (d. i. profaifde
Gefihichfen von den Wundern deffelben, auf den bor:
legten beiden Geiten). . "Das Gedicht ſelbſt ift in Spalten
pon 33 Zeilen gedruckt, und beginnt BI. 2. .
AT Bon dem aller kuͤneſten weygãd Here Dieterich von
„Bern ond von Hilteprand feynem treüen meyſter. Wie fy
wyder die Rufen gejtryten auch vil groffer fachen erftäden
of erlytten haben. ſagt das büdjlein. dz gar kürtzweylig
tzuů leſen. gü hören. vnd auch qu fü ingen iſt. Als hienach
begriffen iſt.
AT Hie ſietzt der Berner bey biltprad
Darunter ein größerer Holzſchnitt; und fo immer bei
den folgenden, welche ſämmtlich nur über eine Spalte
—
| 27.
gehen und rohe Umriffe find (denen des SHeldenbuches
d. 1545. ganz ähnlich), die aber fihtbar die Grund: -
jüge zu den meiften Holzfchnitten der. folgenden . Ausgg.
‚ geliehen Baben. Einige zu Anfang find fehlecht ausge:
' malt; ſo mie "die Überfchriften und die ſämmtlichen gro«-
fen Buchſtaben roth geſtrichen find. Das w der er⸗
fen Gtr. ſteht in einem großen Raume für einen ger
malten Anfangsbuchſtaben.
w Die ir herrfhafft hye betagen.
Groß abenteder wil ich eüch fagen.
Bon ftarden flürmen bertte
Die der Berner, vi hiltprad leyt.
Bil manige flürme er do ſtreyt.
Byß das ſy got ernerte.
Es mocht im anders nit ergan
Er reyt alleyn auß Beren
Durch manigen wilden finſtern tan
Das ınügt is hören geren
Groß lieb und leyd im do geſchach.
Bon eynem flarden ryßen
kam er in pngemad)
Shluß, Hye rent der Berner vnd —.
Bilteprand wider beym,.
AT ©n traten zů den roffen an.
Auf faffen die zwen kuͤnẽ man . |
Bnd roten: heym gen Beren F
Do wurden ſy enpfangen wol ° oo |
Als man den fürften bylli fol . W
Man ſach ſy auch gar geren u
Do klagten ſich die herren hart.
Was ſy hedten erlydten
Do von dem Ryßen auff der fart -
Wie ſy hedten geftryten
Dar von fagten fy fr& ond ſpat
Hye mit wil ichs beſchließen
Das lied eyn ennde hat.
Getruckt zů Heydelberg
von Heinrico knöbloch,
gern. Anno. M. ELER, RE
28 |
Die ıı Bogen find in Heften a :b rt, bon 4. 3 und
4 Bogen. — Nürnberg, durch Valent. Neuber,
ohne Jqhrzahl, doch aus der Mitte des I6fen Jahr:
hunderte (vgl. g.), H Öpgen, 8. mif Holzſchnitten; in der
Ebnerifchen Bibl. zu Nürnberg, woher mir fie, auf
Kochs fhriftliche Nachweiſung, durch Joh. C. Siegm.
Kiefhabers Mittheilung näher kennen. Titel; „Bon
dem aller Zöneften weygant Herr Dieterich von Bern,
vnd Hiltebrant feinem getrewen meifter, wie fie mider den
Rofen Sigenot haben geftritfen, wirdt hierinnen erklert,
das gar kuͤrtzweylig zů lefen oder 3% fingen if” Dar—
unfer ein dem erflen der porigen Ausg. ähnlicher Holz:
ſchnitt. Die Seiten haben 24 — 25 Zeilen. Anfang, Bl. 2.
A Woͤlt jr herrſchafft hie betagen
Groß abenthewr mil jch euch fagen
Bon ftarden fturmen herte
Die der Berner ond Hiltebrant leydt
Bil manden ftucme er da ftreyt
Biß das jn Gott ernerte
Es mocht jm anderjt nicht ergan
Er reyt allein aug Berne
Durch manchen wilden finſtern than
Das mögt je hören, gerne
Groß lieb und leyd jm da geſchach
Bon eynem ftarden Rifen
Kam er in vngemach.
. Die Holzfehnitte haben etwas mehr Striche, aber nody
ſehr grob; ähnlich denen des Heldenbuches v. 1509.
Schluß. AT Gie tratten z& den roffen an
Auff faffen die zwen fünen man.
Vnd ritten heym gen Berne
Gie wurden da empfangen wol _
Als man denn Kürften billih fol
Man fad jie auch gar gerne 2.
Da klagten fi die herren hart
Was fie hetten erlitten
4
—
a . Be 29
AT Hie reyt der Berner ond Hiltebrant
mit einander wider heym gen, Dern:
(darunter der Holzſchnitt: ſo werden öfter die Strophen durchbrochen,
auch in den anderen Ausgaben)
Da von dem Ryſen auff der fart
Wie fie hetten geftritten
Daruon fagten fie fr& ond ſpat
Hie mie wil ichs beſchlieſſen
Das lied ein ende hat. =.
AT Gedrudt zu Nürnberg duch
Balentin Neuber.
Straßburg, 1510. Fol., erwähnt Panzer, in den
Zuſätzen zu den Annalen, ©. 118., aus v. Seelens
Memoria Stadeniana (Hamb. 1725. 8.), p. 100. —
Straßburg, 1577. 8. G Bogen, mit Holzſchnitten.
Panzers Annalen, I. 187., Bibl. Panzeriana, P. II.
Nr, 15442.); jeßo in dv. d, Hagens Beſitz. Der Titel
fl: „Dieterih von Bern, Bon dem aller Küneften'
Weygandt, Dieteri von Bern, und Hiltebrand feinem
getremen Meiſter, mie fie wider den Riſen Gigenofe*
geftriffe, end auch zu letft von dem alten Hiltebrand
bberminden, gar kürtzweilig zu lefen, oder zu fingen.” '
Darunter ein Holzſchnitt, wie Dietrich Helm, Gchild
und Schwert empfäng. Dann: „Getruckt zu Straß—
burg, Anno 1677” Die Geifen baben 28 geilen. - So⸗
glei) auf der Kehrfeite des Zitels beginnt; |
Wolt ijhr herrſchafft hie beiagen
Groß abẽthewr wil ich euch ſagẽ
Von ſtarcken ſtürmen hette
Die der Berner vnd Hiltebrand leid
Vil ma(n)chen ſturme er da ſtreyt
Biß das jhn Gott ernerte.
Es mocht jhm anderſt nit ergan
Er ieit allein auß Beren
Durch ma(n)chen wilden finſtern than
Das möcht jhr hoͤren geren
Groß lieb und leyd jhm da geſchach
Bon einem flarden Ryfen
Kam er in vngemach.
\
30,» Bu ’
Die Holzſchnitte | fi nd ſchon mehr und feiner ausgeführt,
zuweilen aber ohne UÜberſchriften, und, wie in den übri-
gen Yusgg., an Zahl und ‚Stellung fehr* verfchieden.
Schluß: Hie reit der Berner und Hiltebrand
mit einander wider heim gen Bern.-
(Der Holzſchnitt)
"AT Sie traten da zB Roſſen an
Auf faffen die zwen Fine mann
Vnd ritten heym gen Beren
Gie wurden da entpfangen wol
Als man dann Bürften billich fol
Man ſach fie auch gar geren
‚Da Elagten fid die Herren hart
Was fie hetten erlitten ®
Da von dem Ryſen auff der fart
Wie fie heiten geftritten
Daruon fagten fie fruͤ vnd fpat
. Hiemit will ichs beſchlieſſen
Das Lied _ein ende hat,
ENDE.
Getruckt zu Gtraßburg bey
Chriſtian Müller
| 1577. Ä
Koch, DO. 236. r. gedenkt einer Leipziger Ausg. von
1613. 8. in Profa (?), ohne meitere Nachweiſung.
In Wadenroders Kollekt. Bd. 1. ſteht fie auch gn:
gezeigt, und der Titel ſtimmt gang mit dem der Neu—
beriſchen Ausg. Gie ift alfo ſchwerlich in Profa ; wor:
' über bier aud) nichts gejagt if. — Nürnberg, bei
Mid. und Koh, Kriedr. Endter, 1661, 6. J Bo:
gen, mit guten Holzſchnitten; gu Koppenhagen in
der Suhmiſchen Bibl., aus dei ehemaligen Ridyey:
[hen zusamburg (Rasm. Nyerup, inBragur,
II. 446.) Bol. den Riche yſchen Katal. Thl. U.
.©. 802. Nr. 173. unter den Deutſchen Poeten. Es
€
\
31
waren dieſem Buche andere fpätere Gedichte beigebun-
den, jeßo aber iſt ec“ wieder davon getrennt. Durch
Nyernps Mittheilung kennen wir es ‚genauer, und
hat v. d. Hagen eine Abſchrift. Der Titel: „Hiſtoria
Von dem allertühneften Weigande, Herr Dieterid von
Bern, und: Hildebrande feinem gefteuen Meiftery wie fie
pider den Riefen Gigenof haben geftritten, wird bierin-
ren erfläret und befchrieben. Welches gar Iuflig und
kurtzweilig zu Iefen oder zu fingen ift, Mit Rom: Käif:
Maj: Freyheit nicht nadyzudruden.” Darunter ein Holz:
| (hnitt, Hildebrand und Dietrich beiſammen fißend, ähn: _
lich dem erften der älteften Ausg. Dann: -„Närnberg,
in Verlegung Michael, und Johann Friderich Endter,
1661.” Darunter fteht noch gefihrieben Mich. Richey.
174. Das zweife BI, beginnt:
Dietrids von Bern.
Enömfieh Diftoria, wie immer auf jeden folgenden zwei Gelten
nIs Überfshrift flebt)
Wolt ihr Herrſchafft hie betagen,
Groß Abendtheur will ich fagen,
Bon Starcken ftürmen härte,
Die der Berner und Hildebrand leid, -
‚ Biel manden Sturm und Streit,
- Dis das ihn COtt ernehrte,
Es modt ihm anders nicht ergahn,
Er riet allein aus Berne,
. Durch manden milden finftern Than,
Das moͤcht ihr hören gerne,
Groß Lieb ihm da geſchach,
Von eiaen(m) ftarden Niefen,
Kam er in Ungemad).
Die Seife Hat je 23 — 24 geilen. Die Holzſchnitte fü ſind
ungemein kräftig und kunſtreich ausgeführt, und haben
ſämmklich zum Zeichen ein von einem S durchſchlunge
nes T. Das Gedicht endigt auf der ‚zweiten Geite. bes
den Blattes vom letzten Bogen. (vgl. p.): - oo:
e..d
32
Sie tratten zu den Roffen an, - - ;
Auf faffen die zween kuͤhne Mann ,
Und ritten heim gen Berne,
Gie wurden da ‚einpfängen mol,
Als man den Fuͤrſten billich fol,
Man fahe ſie auch gar gerne,
Da Flagten ſich die Herren hart,
Was fie hätten erlideen, —
Davon dem Rieſen auf der. ‚Bahıts
Wie fie hätten geftriteen,
Darvon -fagten fie früh und ſpat
Hiemit will ichs Befthlieffen, :
Das Lied ein Eade hat.
Einige Blätter einer noch anderen geöruckten Ausgabe
befigt W. Grimm: zu Kaffel: ‚Eins davon kennen
mir aus deffen Mittheilung. Format und. Druc (die
. g. Schwabacher Schrift) und Einrichtung ft ganz
der Neuberifchen Ausg. äbnlich, doc) entſprechen ji
"die Beiten nicht, haben nur 24 Zeilen, und ift.auch der
Ausdruck verſchieden. Die ı6te Strophe vor dem Ende
lautet hier:
AT Gar laut rufft mayſter hiltprand
Bo bift du von bern ain wengänt.
Ich fragt gern der mere
Wie du db her werft komen
Het id gern von dir bernomen
Gern weit id) wie 5m were
Wo hetteft du dein font gehän 5,
Du raytft alläin auß bern
Vnd herteft mangen bider man
Die mit dir ritten gern j \
Du haft burdicheni hie geholt
Dir iſt gar recht geſchehen
Als aim dee nit volgen wolt
8
>
‚ In Göttingen befand ſich eine Ausgabe eines nik
tes von Dietrich v. Bern, Yugsburg,- bei Man:
ger, 0. J. 8., war aber ſchon⸗i. J. 179% ab:
handen gelommen Waheſcheinlich enthielt. fie, auch
diefes
33
diefes oder das folgende Gedicht. — Eine alte, nicht
weiter beſtimmte Ausgabe erwähnt noch Jo. Ge. ab.
- Eckhart, Comment. de reb. Franc. Orient. Wirceb.
1723. T.E p. 880. — Auf eine diefer gedruckten Aus:
gaben bezieht fich wol eine Anfpielung auf Dietrich, .
Hildebrand und Öiegenof in J. Agricola’s Vor⸗
rede zu den Sprichwörtern (deren Zueignung von 1528.
iſſ, wo er mehre berühmte Helden. und Dichtungen
nennf, mit dem YZufaßt vn was bey vnſerm geden«
den iſt nem morden” — Über die Strophe dieſes
Gedichtes, die Berner, auch Herzog Ernſts Wei:
fe, vgl. die Einleitung, © XVIII. zu Veldecks Herz.-
- Ernft in. unf. Samml., Bd. L; unfer Mufeum, I
142. 284, — 85; Koch, U. 11. Bon dema&D. .
angeführten geiftlichen Liede ſteht eine Niederdeutſche
Überfegung in dem: Endiridien Geiſtliker Leder vnde
Pfalmen ff. Wittenb., 1580. ı2. Bl. 135. „Ein ſchoͤn
Beiftlid Leed, In ‚des Berners, edder Hertoch Ern—
ſtes wife.” -
Bearbeitet, in v. d. Hagens Heldenbuch, Bd.
I. (204 Stri). m Anhang dazu iſt mehr “über die .
Fabel, .und aud) eine Übeifi icht des Verhältniffes der
. alfen Hof. und Drude zu finden. — Einen Auszug |
giebt Bald, a. a. D.
Dieſe Dichtung ſelber kommt zwar nicht in der
Wilkina— Saga vor, aber doch die, worauf vornher—
ein als hauptſächlicher Beweggrund Bezug genommen
wird, und, wovon wieder keine beſondere Deutſche Dar⸗
ſtellung borhunden. ift: wie nämlid Diefrid und
Hildebrand den Rieſen Grim ımd fein Weib Hi
de, eine arge Zauberin, erfihlagen, und fener den nad
beiden. benannten, nachher fo berühmten Selm Hilde:
grim geminnf. Hierauf beꝛiebt f ö us der Anfang
des folgenden Gedichten,
“ ,
N C
N.
ı
34
e) Eden Ausfahrt (Dietrids Kampf mit ihm,”
feinem Bruder Faſold und ‚ihrer Riefen: Gipp-
ſchaft); aus dem 13ten Jahrhundett; ‚in der Ber⸗
ners Weife
Handſchriftlich: In dem Dresdener Koder
(f. be.), Bl. ge. a — 151. a . Gebr abmeidyend, auch
zum Theil in der Gabel, von dem gedrudten Test, und
wahrſcheinlich v. Kasp. dv. d. Roen überarbeitet. Das
davor fiehende Bild. zeige den riefenmäßigen Ede in
goldener Rüftung im Kampf gegen Diitrich in fi lber⸗
ner. Der Anfang lautet:
Ein lant hayſſet Kryſpian,
Das was den haiden vnderthan,
Wol pey den ſelben zaiten;
Seint han verkeret ſich dy lant,
Ein ſtat die iſt Kollen genant,
Der lob iſt alfo weiten,
Dar innen faffen helde ftard,
Die thet man mol beraiten, .
Zu ma(n)heit waren fie nit ard
In ſturem vnd in fireiten;
Vnd wer das fur ein luge hot,
Der frag die rlugen laute,
Pei den es noch geſchrihen ſtat.
Lecbte, Zııte Strophe ; Dietrich erzählt:
Mit eynem ritter ich do ftreit,
Den erflug ich mit aribaig,
Dar nad) zwey pild ich valte,
Vbe' ein pruden ih do Bam,
"Bor Jochrim ich grofz under nam,
:Die waten ‚ungezalte, |
Vnd nudt die. muft id) laiden gar,
Das wiſſet fierleiheln),
| i Das id) euch fag wyl bie fur wat,
* was gar zornes reiche:
es Eden hawbt durch vngemach
Warf ich gen Jochrim in den ſal,
Das es zu cleinen fluden prach kode
36
Die letzten Buchftabeir nennen den Bearbeiter. — Bruch—
ſtücke von dein Gchyluß-deg, Gedichtes, vom Fahre 1554.
Sul. 19 BI. Pap.; zu Münden. Abfchriftlih in .
p. d. Hagens Befig. Es find zwei Hefte, bon de:
nen däs letzte aus 12 Bl., das erſte nur aus 6 BI.
beflehf, al er wahrſcheinlich ebenfo- ſtark geweſen, da ges
rade zwifihen dem Zten und 4fen BI. die Lücke ifl, wo—
durch es ‘zwei Bruchſtücke find. Das ıgfe BI. ift ein
zeln und feheine zur Ergänzung, von BI. 3. a. nachges
tragen. Die Öchreibart, : Abtheilung der Verſe und
Strophen ift der ähnlich in der Dresdener H0f.; nur
haben die Sfr. meift noch große gemalte Anfangsbuch—
ben oder Heine Öteflverfrefer derfelben; deßgleichen find
größere Anfangsbuchftaben der Verſe, meift auch der -
Eigennamen, Linterfeheidung der Reime, ‚und auf) des
Abfchnittes in der 12ten Reimzeile, durch zwei Gtriche .
oder ein 9], .fämmtlidy, aber nit, durdygängig, noch
roth bezeichnet; fonft: keine Linterfcheidyungszeichen, Häufig -
find halbe, zweimal Bi. 1. b. 9. b. fogar ganze, Geiten .
leer für zu malende Bilder, deren Uberſchriften zuweiſen
ſchon da ſtehen, z. B. gleich BI. 1. b.: . „Als Vaſolt
dem Bern' aber gelobt vnd fein hende vff rackt vnd
wie das wild megetein dem Bern’ z& fkſſen fiel das
er den vafolt begnaden folf als er uch taͤtt und wie
das wilde magefein dem vafdlt, die wundñ .verpandf.”
dl. 1. a. beginnt mit Bogen J. 31. 3. b. des. älteften
Drudes: a
DES ward fraw Helgen kynde ermant, u
Vnd ward zornig ſo zu hanndt, ’
Das er vergafs fein’ ſynne, i
Wann er gerade an das, werde weibe,
Ein krafft für, im in feinen Tenbe,
Die wontt mit zorn Darinne;
Wanne Bäforöt —— an ggf ‚herr,
Das ſewt vit ho rtplick ee. |
Ca. 0
x... Des hawens auſz den n Heimen fert, - . -
Das es an dp Ehe zyckte;
Es wurd nie heſſiclichet kampfft
Das laub fi) von der 2)
Zů den Eſten rampff. J |
Schluß:; No iſt der Bein’ hayim hin — * 0,
Ber das wart habe genomen,
Der wider fie in ſere;
Geytt er den zwahen konſten man
Hatt loblich geſyget an, =
Des tr hat ym̃er ere,
Helffrich von Lunderfz riett daczð
Däs man in mit gemache lieſze;
Wer ym dar.dber it entä{n],
Der ſaͤche, was er fein geniefze.
Doc hort man yiner mere fagk,
Das et mit Eggen ſwerte
Habe yemant ſeydt erfählagen q finite eſt Sabato die
an Egydij anno Dik iclı455 Quinto hörhfterte
. Der legte Name ift wol eher des Dries, als des Ab:
ſchreibers. Die Sanöfchrift ftimmt übrigens ſehr mit
. dem: ülteften Drud, und könnte wohl, wenn auch nicht
“ unmittelbar, deffen Duelle fein; ; zumal da fie auch, wie
Docen fihreibt, zu ‚Augsburg gefunden worden. —
Eine Strophe des Gedichtes . in einer Münchener |
Handſ. des 18ten Jahrh., Docens Miscell. 2 194. |
pol. 190.
Gedruckt: Augsbarg, durch Sans. Schaur,
1494. kl. 8., mit Holzſchnitten, D Bogen, Zu Mün-
hen. J. 2. Bernhbärt in v. Aretins Beitr., und
Docens Misc 1. 73 — 74. Eine Abſchrift bat v.
d. Hagen Der alte Drud iſt auf ſtarkem Dehſenkopf⸗ |
papier, uud, Die Buchſtaben aͤhnlich denen des älteften
Heldenbudes. Das erfte mit: A Begeichnete Blatt iſt
leer. Das zweite hat folgenden langen Zitel:
Das ift herr Eden außfart wie er võ drey Fünginn |
ward auf gefanne nad here Dieterid) von Berk den z6
u "3.
fügen vnnd “ bringen thendig oder. tod Dand wie Eck
-ann Berner Fam, vnd mit. jim ſirit oynd, wie, der Berner
eden zů tod fchlüg vnnd wie der Berner darnach mit Tüng
Saflolt facht vnnd in bezwang. Band darnach mit zweyen .
Rifen onnd mit Ruegen dem ongeheipren.. megb auch fat
onnd fy alle drem z& tod fehläg vnd darnach zů dE drenen
fünginn, Bam die Eden. nad jm auf, gefant häten. Band .
auff daßs letßt wider haym gen Berñ kam daß alles flat
heruady mie feinen Ageüzlin, Das gar korczweilig zu ieſen
vund zů hören auch ·z fingen ift, |
Auf der Kehrfeite, unter der File: .
Hie ſiczt ER und fafolt vñ eberrot
ein Holzſchnitt, der die gange Geite einnimm6: Ecke iſt
ausgezeichnet größer, als feine zwei Brüder. Die übri⸗
gen, häufigen, Holzſchnitte, bis auf den letzten, fi nd gur
3 fo boch; auch mit Überfchriften. Gämmtlid, fin? fie
ur rohe Umriffe, äbnlidh denen der älteften Ausgabe
des Gi egenof, und auf gleishe Weiſe bei den folgen:
den Yusgg. benutzt. Jede Geite hat ıg— 20. Zeilen, ‚die
meift fehr krumm ftehen. Die Strophen ſind meiſt etwas
abgeſetzt, und haben ein Zeichen ([; DH. 2. a. beginnt,
Str. 1. ‚mit einem größeren gedrudkten Buchſtaben:
EIn land dz heyſt agripinan
Dz was den helden under tan ., —
Bey heydeniſchen zeyten
Mang nam hat ſi ich verkert der land
Zů kdin am rein ift es yecz gnant
Das lobt man alſo wente
Deo. ſaſſen edel Füngin dres
Das wären ſchͤne meyde
Ed der wont in mit dienften bey
Das kam jm ſchier zͤ layde
Vnnd wer das für en luge hat
Der frag, die. weyfen meyſte.
Das 4 geſchriben ſtat J
Auf die aus der Münchener Hof bergeſehte letzte
Strophe folgen hier noch zwei, die wol nur, als hi⸗
ſtoriſcher Nethtas beim Druck hinzu gekommen ſi ſind:
* r
38 . nn
—_ Ü Men do d° groß frieg zu rom wart ”
Von octaher in lampart- .
Ben Eenfer zenos zeyte
der zů conſtantinopel faß
‚ " - Augaftalus zůͤ rome waß
' Pünge des reychs fo meite
Ya den vertraib her octaher | Zu
vnnd eher aud ram beſiczen nn J
do er bat man den berner
des manheit krafft vnnd wiczen
Was allenthalben wol erkant
der zoch wider die feinde -
. vnnd ſchlůg ſy auf dem landet
Ich glaub ja mic her ecke ſchwert
ar durch ſich wol fein lobe.mert ., -
Zrom ward er Füng vnnd herre
er cegniert einfundrenffig jar _
Bey felir onnd galafius gar -
Band Anaftaftus dere
‚ Ward‘ babft bey jm noch diſer tod
._ . Der flarb darnach behende. _
i do hüb ſich vmb das babftum not
Der berner nam fein ende
Zuͤ rom nad criftus bare fürwar
Als man zölet viechundert oa
Spyben vnnd nainczig jar
Gedruckt zů Auſpurg von Hanßen
Schapor vnd volendt am dornſtag na
oftern m. lxrxexi.
Die Zahl ift 1491., indem 400 in Hoff. und Druden
häufig fo ausgelaffen mird, als befannt;. wie noch wol
jeßo die Hunderte fammt dem Taufend. Die beiden
legten BI. find leer. — Nürnberg, durd Wolfgang
Huber, 1512. kl. 8., mit Holzſchnitten; nur nod 2
Bläffer davon, und zivar die beiden Teßfen, find gu
Münden befindlid. Docens NMüsc. I. 73. 74-
Eine Abfchrift - davon hat v. d. Hagen. Der .alte
Drud in Format, Buchſtaben, Einrichtung und Holz
v
‘
. R «
39
ſchnitten, von denen noch der legte übrig, iſt ganz der
Neuber iſchen Ausg. des Siegenot ähnlich; 23 Zei—
len auf der Seite, Die beiden letzten Strophen find
auch hier:
A| Wen do der groß krieg zu Rom wardt
Bon Dctahtten von Lampart
Bey Keyfer Zones zeyte
' Der do zu Eonftantinopel faß
Auguftulus zu Rome was
Kunge des reychs fo weyte
Ja den vertrayb herr Detaher
Und thet auch' Rom befigen
Do erbat man den Berner |
Des manheyt Erafft ond wigen
Bas allenthalben wol erfant
Der zoch wider die veynde
Vnd ſchlug fie auf dem landet
AT Ich glaub ia mit herr (Een ſchwert
Dardurch ſie(ch) wol ſein lobe mert
Zrom wardt er Kunig und herre
Er regniert eins vnd dreyſſig iar
Bey Felix vnd Balaſius gar
Vnd Anaftafius dere J \
Wardt bapft ben jm nad) diſer todt
Der ſtarb darnach behende
Do hub ſich vmb das bapſtumb not
Der Berner nam fein ende
Zu Rom nad) Eriftus purt furwar
Als man zelet vierhundert
Giben vud neungig jar
AT Gedrüdt zu Nürnberg
durch Wolfgang Huber .
. M.ccec.gij.| -
— Straßburg, durd Chriſtian Müller, 1577.8. ‚
nit Holzfchnitten, X Bogen. Aus der Panzerifchen
Bibl. jeo in db. d. Hagens Befis. Diefe Ausgabe '
feht hinter der Müllerifchen Ausgabe des Siege: -
not von demfelben Jahr, und ift ihr in allem, For—
\
40 . ,
mat, Bapı, Zrug und Holzſchnitten ganz ahnlich; doch
ſind die Strophen nicht abgeſetzt, fondern nur. bezeich⸗
net, und die Berfe abwechſelnd nad). den Reimen pinge
rückt. Der Titel: „Ecken außfart Wie er von dreien
Künigin außgeſandt, Dieterich von Bern 3% füchen, bon
melchem E im fireit überwunden, Bnd mie es darnad)
dem Berner mit Künig Safalt, den zweyen Rufen, vnnd
den drenen Königin ergangen: fehr kurtzweilig 3% leſen,
vnd fingen, "mit ſchonen Figürlein gezieret.“ Darunter
ein Holzſchnitt, welcher innerhalb wiederkehrt; wie Ede
bintveg gebt und die 3 Königinnen ‚aug der Burg ihm |
nachſehen. Dann; „Getruckt zů Straßburg am Korn:
markt, bey Chriſtian Müller, Anno 1577.” Gleich af
der Stehrfeite beginnt die erfte Strophe: | En
EJIn land das hieß Agrippian
Das was den Helden vnderthan
Bey Heydeniſchen an
Manch nam hat ſich verkert im Land
3u Coͤln am Rhein. ift es yes genant
Das lobt man alfo weite(n)
Da ſaſſend edler Kanigin drey
Das waren ſchoͤne meyde .
Eck der wont in mit dienſte bey u
2. Das Tam jm ſchier gü Imde, 2
‚Bnd. wer das für ein Tägen hat
Der frag die meifen Menfter —
BVBVnd da es geſchriben ſtoht. | -
x
. .
N Auch hier fehlen nicht jene beide Strophen; die este
Iqufef:
a3 glaub ja mie Herr Eden ſchwert
Dardurch ſich wol ſein lobe mert
38 Rom ward gr Künig und dere
Er regiert eins und dreißig jar
‚Ben Selir vnd Gelafius gar
Vnd Anaſtaſtus dere
Ward Bapſt bey jm nach diſer tode
De farb darnach behende
rn © | ' \ \ { at
Da huͤb ſich vmb das Bapflumb nodt
Der Berner nam ſein ende
Zů Ron nad Epriftus gburt fürwar
Als man zeit vierhundert
Siben vnd neuͤntzig jar.
ENDE.
Der 3 Bogen iſt mur ein halber, und Die letzte Geie
leer. — Agritola, welder in der beim Giegenof
angezogenen Stelle auch „Herr Eden” und „König
Safolt” nenne, kannte wol nur einen der alten Drude,
Deßgleichen Sif hart, welcher in der Geſchichtklitterung
(deren älteſte Ausg. dp. 1552. iſt), Kap. 27. von „Eden.
eckhaw“ und „Faſolts blindbam” ſpricht. Goldaſt,
in ſeinen Paraenet. vet. (Insulae, 1604. 4.), P- 347.,
nenne unfer den, „ quae sola ex medid antiquitate
circumferuntur, , carmina” aud) dag „de Zckio,” und
führt mehre Stellen des Anonymus in Ecken Vs-.
fart* an; p. 364. heißt es „in principio libri, qui |
inscribitur Ecken Vefart,” und r 392. hemerft er zu
der Stelle:
„Zr dakt, min fehten ift ein wiht,
Erflag ich wil, es hilft doch nikt.
ita et hunc Jocum restititui, vbi perperäm vulga
excuditur entwikt.” Hieraus erhellt, daß aud) er nur
einen alten Druck vor ſich hatte. Auch ftimmen die Stellen
damit, nur ift die Schreibart ahweichend; aber diefe ,
bat Goldaft mol der in den von ihm gebrauchten
Handſchriften, beſonderg der Maneſſiſchen, ähnlich
gemacht (wie ſolches auch die beſtimmt aus dem gedr.
Heldenh. beigebrachten Stellen beweifen); denn das bier
fi) zeigende % und d, fommt in keinem mir bekannten
elten Drude vor. Die ſämmtlichen, pon Boldaft ans
“ geführsen Stellen find: p. 356. (Strophe 230. Berg 45. .
und Gr. 391. V. 1.—3., nad y. d, Hagens Über
}
*
’
42
feßung) ; p- 364. (©fr. 386. B. 1 — 3.); p. 392. (Str.
298. B.1.2.); P- 404 — 5. (Öfr. 26. B. 1 — 3. und
©tr. 348. B. 1 —5.); p. 428. (Str. 198. B. 4);
p. 438. — 39. (Gfr. 368. V. 7 13:). — Die eine
Strophe der Mündener Hof. (Gr. 80.) fteht bei
Docen, a. a. D.
Bearbeiten, imo. d. Hagens Heldenbuch, Bd.
I. (377 Str.). Der Anhang giebt eine Vergleichung
der Hdff. und, alten Drude, und eine Geſchichte der -
Babel. ' Ein Yuszug in. der. Vorrede zum Heldenbud.
Das Gedicht ſtellt ſich felber zwar an’s Ende der Hel—
denthaten Diefrichs, indem es (Str. 362 — 63.) ſich
auf die Schlacht vor Raben (f. m.) bezieht und da:
mit fehließt, daß Dietrich ſeitdem niemanden mehr er-
[lagen habe, Die Wilfina-Öaga aber erzählt die
Geſchichte, mol richtiger, unter den früheren Thaten
Dietricys, Kap. 40 — 42.; vgl. 150. Hier folgen (K.
43 — 44. 189. 2ı9. 328. 330.) noch andere Geſchich—
fen von Safold, die feine Verwandtſchaft mit. dem
Pufold des Rofengartens (ſ. h.) verrathen.
Über den angeblichen Verfaffer des alten Gedidh-
tes, welcher gemeinigli für Konrad von Würzburg
“gehalten, vgl. Joh. Jar. Bodmer, in der VBorrede
\
zu Chriemhilden Rache (1757.), ©. IX. XIL, im
Deutfchen Mufeum, 1780, San. ©. 34.,- und in Camz⸗
lers und Meißners Quartalſchrift für ältere F
tur und neuere Lettüre, 1784. Quart. ı. Heft 1.
88. 89.; (8. 4. Küttner), Eharaktere Deurfcher Dig,
ter und Profaiften (Berlin, 1781. 2 Th.), Tb. 1. ©.
33.; .Jerem. Jac. Oberlini diatribe de Conrado
Herbipol. Argent. 1782. 4. p. 5.; Job. Chr. Ade:
Yung, Magazin für die Deutſche Sprache, Bd.2. (1784. ),
. Sth 3. ©. 71.5; Sr. Adelung, Nachr. I. (1796.)
73.; Koch, J. (1795.) 125.5 Docen, in d. Aretins
/
N
. 43
Beitra, Misc, (1807); 1.73 —75., I. 153. 194.
292. 304. ,, und R. lit. Ang. 1807., Nr. 11. Sp. 164.
167., Nr. 20. Sp. 307.; Srimm, ebd., Sp. 163 —
66.; und v. d. Hagen Rezenſ. v. Docens Misc. in
der Sen. Lit. Zei; 180%,.Me. 173. Sp. ı68., Nr. 175.
Ep, 190. Das Reſultat iſt, daß der Verfaſſer unbe⸗
lannt bhleibt.
f) Dietrichs und feiner Befeiten Kämpfe mit
Würmen und Riefen;.aus dem. 13ten Jahrhundert.
Handſchriftlich: Im Vatikan, Nr. 324., kl
Fol. 352 Bl. Pap., „mit Bildern, Adelung, 1. 23.
179 — 201., wo Anfang und. Ende, Überfchriften und
Gfropbenanfänge abgedrudt find. —.: Ein Brudftüd
bon 29 Strophen , Am ben‘ Serge befindet ſi we
bei einek Kaiſerchronik “bon itfint; wovon ‚eine
Gottſchediſche Adfehrift auf der Bibl. zu Dresden,
unter Nr. go; 1. Udelung, I: Bor. XXIV. Eine‘
Abfhrift hievon hat v. d. Hagen. Die alte Reimdhro:
nit gebt von Kaifer Heinrich I. "bie. Friedrichs I.
Zerftösung von, Mogiland (im J. 1155. )> Wie ihr
Alter auch folgendes Diſtichon andeufek:,
Circulus annorum post sexaginta duorum,
Mille cum centum fr, M digammato iunctam.
Der Berfaffer. nennt ſich Witkint, und die Herren von.
Sammerflein und. Landskron (im Kleve’ fihen)
als. Gönner feines. Werkes, in welchem auch die Nie—
derdeuitfehe Mundart und Schreibung ſichtbar if. Ebenfo
in dem Bruchſtück Des Gedichfes von Dietrich, welches
aber in der Gottſchediſchen Abſchrift ſehr ſchlecht gele⸗
fen zu fein ſcheint. Die Gtrophen ſind mie Profa ge
ſhrieben ‚ mit Punkten hinter den Reimen, doch nicht
regelmäßig; nur Str. 4. und 5. iſt nach dieſen abge:
Mo:
\
| theilt. Die Anfangsbudiftaben der abgefesten Str. feh⸗
Ien meift, und ift leerer Raum dazu. für den Gchriftma-
der Die VBersanfänge haben zuweilen größere Schrift;
fonft auch die Eigennamen Hein,
" (Des antwerc(ort) eyme 8" füge da:
. Der ebinturin id felgen uro
Werdin unde dure hirlt)zeln].
. Diniett) man bi feonen vraumen mide, _
Dar(c) iſtleyn] eyn wunderlichet Schwei
Hayt yman gude mpge,. |
Der volge mir, dat is pin reyt
Bnd ſchuwe diſe ebinture;
Wan fi gelimp nog vunge in hang,
Vnd is fo. ungehure,
Dat man fi billige miden fol:
Dinit he ſchonen vrawe mide,
So ift ein(m)e mit crankin vrouden mol,
Von · der letzten Strophe iſt nur der Anfang de;
..,.@Dde) Eoneginnen ſprach: de. reyſe laſz abbe,
Want id) fnelic bode lich] Elo)ur dich habbe,
De wiſint wol de wilde,
Ir hoe, ic die vnd od) irrin grun,
Ja is fan wildez ſtygen Bunt .
Eine Eckhar tiſche Abſchrift dieſes Leipziger Siug⸗ |
flüds bat W. Grimm; . Es gehört zum Anfang des
Gedichtes, — Ebenfo eim anderes Bruchſtũück, welches
v.d. Bagen aus Kinderlings Nachlaß beſitzt. Es ift
zur. eine neuere Abfchtift, mit einigen Anmerkungen und
Verbeſſerungen, wahrſcheinlich nady der Urſchrift; über
welche legte Aber gar nichts, erhellt. Es find eigentlich 4
Heine Bruchſtücke, da die Strophen fo oft abbrechen und
etwas fehlt; die Abſchrift zeige dieg nur duch Bedanı
tenfiriche an. &s fehlen alfo wol Bläfter dazwiſchen, oder
iſt etwas vun den übrigen abgefihniffen, da alles dody
ziemlich, zufammen gehört. Der Anhalt gehf nody dem
‚vorigen Bruchſtücke porber; es kann mit demfelben aber
Er 45
nicht etwa aus Einer Handſchrift fein, da Sprache und
Echreibart ganz verſchieden. Die Verſe, in 13 Zeilen,
find abgeſetzt mit großen Buchſtaben, meiſt Punkte hin⸗
ta; die Strophen nicht abgeſetzt, aber ein⸗ oder aus—
gerückt, zuweilen mit größeren Buchſtaben. Anfang:
Einen vzerwelten man
Den zuge ich uz im gerne,
-Da muz er arbeit vmb han,
E. dann er daz gelerne,
Er endarf niht ath(ht)en, ob fm wire
Bon fcharpfen fm'ten wünden dief,
- Das im dat nad) vil fange ſwirt.
Es folgt eine Strophe?
| Dannen fürte er die ſchonr meit ff.
und dann, wie daneben bemerkt ſtebe, die rothe Üben
ſchrift:
—
Hie hebet dez berners ſtrit an.
Als er mit dez heidens manıln ſtreit.
Die Strophe darunter:
Der verte waren mannigfale ff.
ft nur bis auf’ Vers 11. da:
Habt uch daz ros lat mir dit wat — — —
Das zweite Stürk beginnt mit dem legten B, einer Str.:
Ergeuget uns untrume bie
| Es folgen zwei ganze Strophen:
Waz ſol ich nu griffen an ff.
und: Sint id) den vienden bin gegeben ff.
Die dritte: Ein beiden ſprengenlde] do began ff.
it nur bis V. 5. da:
> Als von der fennin fert "ein bolg — —
Das dritte ‚Stüd fangf an mit einem 7ten B,:
uf einen ſtarken heiden er ſtach ff.
Dann zwei volle Strophen:
Zür bag er in den malt gereit ff. ————
und: Do dreiſt vſse in dez hordes ſtoz ff.
Das letzte Stüd beginnt mit einem .ı3ten V.:
Did) iemer defter minner lagen. .
I}
N
46 . .
Darnach zwei Strophen:
Die magt ſach den heiden dot ff.
und: Er ſprach: daz mag nit gefin, (vgl. Vatit. Hof.
De-
Ich han gelan den herren min ff. —— u
Bon einer. dritten ift nur Solgendes übrig:
Gie ſprach: ift der von berne hie,
Dez wir uns Kan getroftee ie,
Dez fult ie: mich beſcheiden; .
Den fehe ich, berre, als gern, als ir,
"Wie Hein er habe geholfen, mir — —
Man fiehf, daß diefe Hoſ. viel ächter und beffer ift, als
die borige, und wahrſcheinlich auch eine pergamentene;
ihr Verluſt iſt alſo ſehr zu bedauern. Diefe Bruchſtücke
aber laffen das Alter des Gedichtes fpäteftens in's 14te
1
vv e
Jahrh. feßen, da weiter herab Pergamenthoſſ. nicht leicht |
mehr porfonmen:
Sehr abgekürzt und überarbeitet, wahrſchein⸗
fi) durch Kasp. v. d. Roen, ſteht dieß Gedicht in der
Dresdener Hd. (f. ba), BI. 314. a— 344. a;
und nad) dem Schluß und der Blätterzahl der Bati-
kan iſchen Hdſ. zu urtheilen, iſt Roens Driginal ſelber
ſchon verkürzt geweſen, wie beim Otnit und Wolf—
dietrich. Anfang: .. |
Hye vor ein ein alter heidenn fas,
Der was geheiffen Terevas,
Alfo lies er ſich vinde,
Der hat mordes viel getha
An mandem eriftenliden man,
An weib vnd aud) an finden;
' Wo ma die vont, man ptacht yms bein
Bereit zu einer fpeifle; ..
Die fpeis die mas doch ungemein; ,
Er lebt ins teuffels weiſſe.
Er het nit mer, den einen ſun:
Der alt der ſtarb, der jung her wucht,
Des vater weis wolt er auch tum.
47
Die erfte Str. der Vatikan. Hdf. ift hier die zweite:
Es wuchs der heiden, das iſt war,
Volkumlichen achtzehẽ iar,
Zu ſchaden manchem mane ff.
Sonſt ſtimmt noch Str. 29. u. 50. mit den Anfängen
der Vatikan. Hd. BI. 2ı. und 47. Befonders hinten
bei den vielen Kämpfen und Ritterfpielen ift alles fehr
abgefürzt und menig davon. Schluß:
Die purgerin fein und auch fubpeil
"Die fohendten der preüt do cleinheit vil,
Vnd hetẽ mit ic hohzeite
Den tag in freuden; do es nacht,
Darnach man fih zu ſchlaffen macht;
Her Diterich wart der freute, -
* Do et ir nün geweltig, wart;
In kual der freudẽ prune,
Ein ent hat diſſes tichtes art; 16
Got geb uns dort fein wune.
Des altenn vir hundert vnd echte ifl,
Dis hie hundert vnd dreiſſigke fein:
So vil onnüczer mort man lift. -
Die Abentheuer erden twieder als Dietrichs aiſie
vorgeſtellt, und das Ende iſt ſeine Vermählung mit einer
befreiten Königin. Eine foldhe frühere Bermählung
Diefrichs, vor der mit Herraf, erzählt aud) die
Borrede des Heldenbuches, aber die Perfonen und lim:
ftände find gang anders. Deßgleichen die in der Wil: .
kina-Saga, K. 219., mit Gudelinda, einer der
Königinnen, um welche Ecke mit ihm gefochten: doch
iſt hier eher Zuſammenhang, indem es eigentlich eine
Fortſetzung der Geſchichte Faſo lds iſt, welcher, nach dem
Kampf mit Dietrich, als deſſen Geſell, ebenſo den
Ritter Gifte am aus dem Rachen eines Drachen befreit
(8. 44.), wie Hildebrand den Rentwin. Mehr über
den Zuſammenhang diefes Gedichtes mit Eden Aus:
fahrt, vgl. in dem Anhang zu v. d. Sagen⸗ Über⸗
ſetzung derſelben.
D
48 | |
g) Hörnen Siegfried (feine früheren Abentheuer,
befonders der Drachenfampf); aus dem 13fen
Jahrhundert; im Cdierreimigen ) Dlibeöranbe-
on.
Handſchriftlich iſt dieß Gediche gar nicht be⸗
kannt, nur
Gedrucktt Zu Rürnberg, durch Georg Wad-
ter; o. J. in kl. 8., E Bogen, mit Holzſchnitten; in
der Ebnerifchen Bibl. zu Nürnberg; Auf eine Rach—
weifung Kochs haben wir diefe Ausgabe durch Kief-
babers Bermitteling felber eingefehen,. und bejist ».
d. Sagen fie abſchriftlich. Gie flieht mit derNeube:
rifchen. des Giegendt (£ d.) in einem alten Bande,
welcher noch viele andere Stürnberger Drude, meift
von Chriſtoph Gutknecht und Bal. Neuber, ent:
hält, unter andern die „Hiſtory Peter Lewen des
andern Kalenbergers — durch Bal. Neuber“ v.
J. 1560. Der Siegfried iſt alfo wol aus derfelben
. Beil. . Der Zitel lautet:
AT Hierinn finde je ein ſchoͤnes Lied
- * Bon dem Huͤrnen Geyfrid
.*VBund ift in des Hiltebrandes thon
Deßgleyihen je nie gebört han
Bnd. wenn je das left recht und eben
So werdt jr mir, gewunnen geben.
* Darunter ein’ großer, ‚gut gearbeifeter Holzſchnitt: mie
der junge Siegfried von feinem Vater Abfchied nimmt,
Die Holzfchnitte innerhalb find Eleiner und roher, tie:
wohl meift mit dem undeutlichen Zeithen (es ſcheint HP)
ihres Meifters. Jeder haf eine dazu gehörige Über:
ſchrift, z. 3. gleich -der erſte Bl. ab
AT Wie Seyfrid z6 eynem Schmid Fam ond den Ampoß
in die erden fihlbg vnd das eyſen entzwey, vnd den mey⸗
ſter und-Enedhte ſchlaͤg. R
“ ie
-Die Schrift ift durchaus die fogesanitte; Schmwabarer.
(wie die fämmtlichgn. alten. Druchke Diefes Bandes und
die meiſten gleichgeiggen überhanmpk, 3.. B. auch Die
Ausg. des Heldenb..:. »» 2509: .und..154%., und. alle
Ausgg. des Siegenot md Eike, Di, auf 'die ältefte
bon. diefem un die : "jüngfte, bon: jenem). ' Die Geiten
haben 24 Zeilen, , und die Strophen. find, achtzeilig ab⸗
getheilt, ohne Abſatz nur mit AT, ‚bezgichnet, und. bins
ten mit ‚einem Punkt, Bumeilen finder fi) fonft auch
ein Komma. Die erfte Strophe bat einen etmas größe⸗
ren Anfangebucftaben; Bl. 2, a. Fu
" ICH faß im Fiderlande Be ri.
2 Ein Zünig.fo. wol:befandt:., a
Nic groffer. macht vnd „geivelte
[7 2
. Sigmund Das. er genant EEE
Der hett mit ſeyner frawen et
Ein“ſun der hieß Senfrid >; 0. :
21 Opsisgefen.twerde je Hören 2.0029 J
„bie in diſem ied nenn
Schluß: ° ar Die dran 7 vruͤder geinhide En
Wer iwenter hören mwöll ' nr
So wil jch jm hie weyſfen
Wo er das finden fbl-. -, .-
Der leß Seyfrides hochzeyf
So wirt er des bericht
Wie es die acht jar gienge -
Hie hat ein end dae dicht.
AT Gedruckt zů —— 0
duch Georg Wadern. . s : . _ | j
Da der Rand des Blattes abgefehniffen iſt, ſo bt a
vielleicht noch die Jahrzahl da, geſtanden. Die letzte
Seite iſt leer. — Eine andere Ausgabe, o. . D. 1585. 8.
E Bogen, aus Kinderlings Bibl. (ſ. deren Ber:
zeichniß, Leipzig, 1809.Nr. 6roo:), Befige jeßo v. a
d. Sagen. Der Atel ſt. en =
- 9»
£
Hirnen, Gem:
fried, Gefangsmei
Hietinn finde jhr ein ſchoͤnes Lied,
Bon dem Huͤrnen Sewfried.
Vnd iſt in deß Hildebrandes Thon,
. Defgleichen ich. nie gehdrter Kon.
Und wenn iht das leßt recht vnd eben,
So werd jhr mir gemunnen geben.
Darunter ein ähnlicher abet kleinerer Holzſchnitt, als
in der vorigen Ausgabe, und unter demjelben die Zahl:
M. D. XXXV. Sonſt fehlen hier die Holzſchnitte ganz,
wiewohl die darauf hinweiſenden Uberſchriften geblieben
find, nur mit Änderung des Hie in Wie Die Stro—
phen find ebenfalls achtzeilig; ohne Zeihen, aber abge: .
ſetzt, eingerüdt und mit einem Schlußpunkt; hierin, fo
wie in der fpäferen gewöhnlidyen Schrift, „gang ähnlich
den Geierabend iſchen Yusgg. des Heldeubudes und
der Endterifchen des Giegenof. Häufig ſteht noch
ein Komma hinter der Zeile, felten. innerhalb; auch ein
Sragezeichen findet ſich ſchon. Die erſte Sr. Bl. 2. a.
hat einen größeren Buchſtaben.
ES ſaß im Niderlande
Ein König fo wol bekande
Mie geoffer Macht und Gewalte
Gigmunde was er genandt, - " .
Der het mie feiner Srawen
Ein Sohn, der hies Gewfrid, u
Des Weſen werd. jhr Hören
Afyie in diefem Lied.
Schluß: - Die Drey Brüder Arimhilde
Wer weitter hören woͤll |
So wil is jm hie meifen,. © |
Wo er das finden fol, rn
Dep leß Gewfrids. Hochzeit
‚So wird er deß bericht, .
Wie es die acht Jar gienge,
Hie Bat ein End das Gedicht
68°
&s .endet ZI. 6. B. des lebten Bogens. Auf den beis
den übrigen BI. fteht „Ein Lied von dem König Lund» '
pig aus Vngeru.“ — Beide Ausgg. ſtimmen faft wört:
ih überein. Jene ijt .aber wol die ältere; denn in
diefer ift die Schreibart ſchon etwas neuer; fie Mt über:
haupf ungenauer und unftichfiger, auch fehlt darin Zeile
6. von. Gr: 167. (nad v. d. Hugeng Überfegung). Db
ine etwa von der anderen abgedruckt fei, läßt ſich nicht
beſtimmt ſagen, da es erweislich noch mehre gab. Eine
ſolche, wie es ſcheint, noch ältere Ausg. hatte Goldaſt
vor fi), wenn er in den Paraenet. vet. p. 452. zu
der Stelle „Du boswiht tugend ber” (Gtr. 76.) an⸗
merkt: „ita vet. editio: vulgd der.’ Die Jebte Les-
art haben nämlich jene beide Ausgg. Goldaft nennt
and) Dieß Gedicht, P. 347., neben dem Ede (f. e.)
alſo: „de Sigifrido Agrippinensi (P) cognomento
Correo,” und führt, außer jener, nody mehre Gtellem
daraus an, mit dem Belfage: Vetus poeta in Hör-
nin-Süfrid,” oder „Anonymus in Hürnin Süufrid.”
Diefe Stellen find: p. 369. (Ger. 54.:Bers 1 —n2.); |
P- 450 — 51. (Str. 89. B. 3 — 4. und Str. 93. V. 4.)
Dar die ‚veränderfe Schreibart derfelben betrifft, . fo
gilt hier das beim Ede Geſagte. — Daß noch andere
alte Insgg. des Giegfried vorhanden gemefen, erhel⸗
let aus 3 Holzſchnitten des Heldenbuches v. 1560,,
Bl. 72. b. 113. a. 119. a., welche ganz einerlei find
mit denen BI, 32. a. 33. b. 10. b. der Wach ter i ſchen
Jusg., : aber beffer und feiner ausgeführt, vhne jenes
Beihen, und der leßte audy umgekehrt. — Auf eine die:
ft Ausgaben“ des Gedichtes beziehen: fi ohne Zweifel
die häufigen Unfpielungen Fiſcharts auf deſſen Zabel,
in der Befhichtklitterung, Kap. 1. 3.25. 27. 35. 45. 55.
dans Sarhfens: Tragddie rührt gewiß auch aus el
ner deſellen ber, — Auch Gottſched ſcheint einen Ab⸗
| Da
Bd. 13. ©. 31 — 44. Koch, Al, 246, fetzt es in das
63 u | |
druck gekannt zu haben. (Progr. 'de temp. -Teuton.
vat. myth. p. VI. not. £: Exstat Fabula de Sey-
frido,. cornu obducto, peculiari pe@ämate eompre-
hensa, typis etiam exscripta.), wenn er bier nicht etwa
bloß Goldaften nachſchreibt? wie wahrſcheinlich nur
Ghoftel thut, meldet in feinem Werte von der Dene
ſchen Hauptſprache, ©. 297. ein altes Gedichte „Hürne
" Seufried” anführt; deßgleichen (Herder), wenner, im
Deut. Muf.. 1781. März, ©. .267. unfer mehren He
denlied%n in der. Rifferweife, die er mittheilen kön—
ne, neben &#e’n auch den „Gemfried” nennt. Deun
ſonſt beziehe fid) über das Daſein dieſes Gedichtes feit
Soldaft alle nur auf diefen: 3. Ch. Adelung, Ma-
‚9a; I. 3. ©. 51.; Koch, L' 121 — 22: F
Bearbeitungen: Die Tragödie des Hans
Sachs, in ‚feinen Werfen, Nürnberg, 1561. Fol.,
Buch 3. Bl: CCOXXXII - XLV. — Das profai:
ſche Bolksbuch:'.;, Eine Wundetſchbne Hiſtorie von. dem
gehbrenten Giegfried, Was munderlidye: Ebentheudr -Diefer
- £heure Ritter ausgeſtanden, ſehr dentmärdig und mit
Luft zu leſen. — Aus dem Franzöſiſchen ins Zeuffche
berſetzt, und. von neuem wieder aufgelegt. Gedruckt
- in dieſem Jahr“ 5 Bogen 8., mit ungeſchickten neuen
Bolgzſchnitten, worin, Giegfried iwirdiih immer mit
Hörnern erfeheint, umd Die ganz von Deren des ab
den Gedichtes / verſchieden find. Notiz und Auszug da
son durch Vlps (Bulpius) in der Rom. Bibl.,
ı7te Sahıh.; es iſt aber leicht noch Alter, obmohl gar
Reine ächte alte Ausgabe davon befanat if. Vgl auch
‚eines Ungesannfer Auffag über. die Deutſchen Boksbü:
cher, in der-Berlinifchen Monatcsſchrift, 1785. Dtbr.
©. 297 —98., und J. Görzes; die. feutjehen Volka-
bücher, Heidelb, 1807. ©. 93 — 99., wo auf dem
’
53
Titel. des geb. Siegkried noch Cäln nnd Nürn,
berg, als Drudorte leben, die in den. ung bekannten
Eremplaren fehlen. Am Schluß des Volksbuceg wird
®
noch auf die Geſchichte bpu Giegfrieds Sohn Löw:
hardus verwieſen. — Eine weitläuftige Umarbeitung
ft Der gebörnfe Siegfried, ein Bolksroman bon
Chr. Bilh. Kindleben, 1788. 8.. 2 Th. — Auch der
Giegfried, von. Lindenberg gehört gewiſſermaßen
hieher. — Die neueſte ſchlechte Moderniſi, irung des Volke:
budes iſt: „Die Abentheuer und Thaten von "dem
gehöruten. Siegfried. Welcher die ſchͤne Flori⸗
gunda durchs Schwert von einem abſcheulichen Dra⸗
hen erloͤſete. Ganz neue Yısgabe. (Berlin, bei Litt⸗
fas). 4 Bogen 8. — - Der Anfang | giner dramatiſchen
Bearbeitung bon D. 8: M. "5. (de Ia Motte Fou—
que), ſteht in. Fr. Schlegels Europa, Bd. 2. St. 2.
6.92 — 87. — Eine Überſetzung des alten Gedichtes,
in d. d. Hagens Heldenbuch, Bd. 1. (179 Str.); mo
im Anhang auch mehr über die Geſchichte deſſelben und
der Silßebrands- -Zou. Über Die Fabel vergl. font
rung davon: „Der. gehörte Siehfrkeo "und die *
belungen, ” in-der Zeitung: für Einfiedler, 1608. Nr.
5. 8. 12. 21. Genau hängt dieß Lied mit den Nibe—
lungen zuſammen, wiewohl dieſe in der meiſt nur
epiſadiſch · berührten Darſtellung der eigentlichen geh
deffelben absveichen. :..Eine Vergleichung . beider: f. 1
in der Eleinen Schrift: Über der Nüibehingen Liet, von
6. (ifere);, Hamb. 1795. 4. S. 21 —'25. Be
fiimmte Sinmeifing - auf diefe Geftalt der Gabel findet
ſich - Aber. ſchon in dem moch näher dazu ‚gehörigen
RofengarfensLiede (ha.’%: Auch ſtimmt mit ihr
die eahhlung der Biltona · Gaga, Kap. 29. 2
_ 46...
64 | u .
h) Das Rofengarten: Lied oder der große
Rofengarten, (Kämpfe der ı2 Helden von
Wormg und der 12 Helden von Bern, zulet
Giegfrieds und Dietrids); in der vierreimis
gen Strophe; aus dem 13fen Jahrhundert.
Zwei Bearbeitungen, die auch in der Sa:
bel bon einander. abweichen.
«) Die ungedrudte; melde handſchriftlich:
Im Vatikan, in Nr. 359. Fol. Pap. BI. ı
65 (vor dem eucidarius). Adekung,
I, 27. 202 — 211., wo Anfang und Ende,
auch die Überfchriften und Anfänge der einzelen
Abſchnitte mitgetheilt; vgl, I. 162. — In der |
Straßburger Handſchrift (. b«.), Bl. 205
— 7
Dieß Süd ift gang tie ‚der Derie und Wolf.
Dietrich gefehrieben, ohne Abtheilungen und Abfegung
der Dierzeiligen Strophe, in welcher es doch wirklich
auch iſt. Anfang: — er
Der groff eofe gartten.
Wa⸗ man von richen kingen ſinget oder ſeit,
Wie ſaͤrby irn dagen warbennt nach groſſer wirdikeit;
Su ſtrittent mit ein ander nach priſz vnd beger,
Gh fuͤrtten ritterlichen ir ſchilt vnd ouch ir fper;
Bon denfelben heilden hant wir wunder vil vernumen,
Wie fü bu irn dagen zů ſtrit ſint befumen; :
Solche ofendure ſeit man uns von.in, da : —_-
Wie fü ein ander beflundent fa gar an allen hafı ;
Suͤ kundent ſchilt zerhowen und lihtez helmeſz dad;
Durch willen fhoner frowen litten fh ungemah
Bor iren fharpfen ſwertten, die fü trügen in fr hant;
Daz mueito von in engelten manger kiener wigant
. Eh herettent mange reife, it lop daz, woltene fü meren,
Groffz ware die reife; nn herent von den heren,
Wie fa ein ander rieffene ‘von Huͤnen an den Kt
—
- .
65
Dez fromett ſich 6} dem Nine manig clägez megetöin,
Bnd ouch vil fhoner frowen, die ez gern molten fehen,
Wellen man under den redien da; beft wolt jehen.
Daz dett man dem von Bernne vnd ſinen heilden guͤt;
Saͤ vohtten an dem Rinte) mit ellenthafften můet.
By dem Rin waz geſeſſen junger heilde vil;
Don clüger ofendäre ich uͤch ſagen wil,
Wie ſuͤ einander reiſſetent von Hilk)nen an den Rin,
Bad wie fü do ſteittent vor Crimhilt der-Fingin.
Ein fart begund ſich haben gon Wurmez an den Rin
Bor-dem ling Gyppis(e) vnd Erimpile der dohter ſin;
Suͤ woltent brieffe fenden gar witt in die lant;
Aldar kam dar vil frecher manig wigant.
Der kunig was geſeſſen do zü Burgent rich,
Er waz geheiffen Goppich das wiſſent ſicherlichh
Er hat einen roſegartten 3% Wurmez an dem Rin,
Er ſprichet: wer im den duͤrre breche, dez diener wolt er ſin.
Das 14te Blatt dieſes Gedichtes iſt ausgeriſſen, aber in
v. d. Hagens Abſchrift durch Glöckle aus der Da:
tikan iſchen Hd Bl. 20 — 21. ergänzt. Schiuß: |
Do für Beim von Kriedxen) der ſchöͤn Dietrich,
Do für Heim gon Ruffen Hartung ein Ting rich,
Do für beim gon Dennan marg der jung fing Seit,
‚Do für. Hein gon Gtäre Diettliep der hoch gemät,
Do für Heim gon Bechelon der mile marg man,
Do für Heim in daz elofter der mind; Eilfam.
Do der mind Eilfam wider bein Fam,
‚Man wole in nie in Ion, den kienen man;
Er flieffe an die portte, daz f& vffbrach,
Do ſchüff er in dem clofter alz vngemach.
Her Diettrig von Berune vnd meifter Siebrant
Büren mit ieren heilden wider in ir lantz
Do fah man gegen in wichen die herzogin liete,
Die enpfing die heren, fl maz wol gemütke),
‚Su frotte fü Die mere; wie flot ez an dem Rin?.
Do fprady Hiltbraud der alt: fieb frome min,
Do hant wir fl beewungen mit ellenthafftter hand.
Alſe nymet de; buch ein ende, vnd iſt der rofegartten
Ä genant. Ä
fot. if
56 | Bu
„@inen Aupzug aus. diefer, „und micht der folgen⸗
den. Bearbeitung des * Rofengartens enthält dire Borrede
zum Heldenbnch.
4) Die —— vom welcher. sansfärif.
gen: zu München, in Se..268, gr. 8, Pap.,
| 145 206. Bragur, IV. 2. ©. 188.
— Misc. I. 157 — 58.) wo die 4 er:
‚fen Strophen‘ abgedruckt ſtehen.
* "Eine: ‚oigenheiwdige; Abſchrift davon hat v. d. Ha;
gen. Der Roſengarten fteht hier hinter dem Daniel
bon Ölumenthaf (ſ. 2. h. ), alfo, daß der Anfang
noch 6 Blätter bon "dem legten, io 31. Ttarfen Heft de
felben,, ‚einnimmt. .Diefer Anfang, ift ganz wie Proſa
geſchrieben, nur daß die Verſe, duch wol die Halbverſe
einen größeren. Anfangsbuchſtaben, oder ein Komme,
oder beides. haben. Die Eigennamen „meiftens klein.
Strophiſche Abtheilung ift, nicht ſichtharz zuweilen ‚find
.aber Abſätze mit ‚großen. Buchſtaben, dergleichen auch
einigemal innerhalb der. Zeilen vorkoinmen, und welche
doch meiſt mit den Anfängen der wirklich vorhandenen
Strophen zuſammentreffen. Daſſelbr gilt von den wei—
terhin fülgenden, Abſchnitten. Der. Anfangsbuchftabe ift
nur Elein airgedeutet hie den Shiinaler: 2*8
1 . ... r
Bon. Dem Rofengarten Be Wuriis
eG leit qn dem Keinle) ein flat fo. pinfem, \
Die ift gehaiffen WBurm(e)s, vñ wais nad) menig man,
. Darjan, fo. faffen. retken,die petten. flolgen. müt,
Der ein der hieſz Gebich, am reich” Fünig güf.
Der ‚Het pei fein’ frawon. drey fün hochgeporn.
; Das vierde wz ain maget, durch die fo ward verkorn
| Vil inanig Fün‘ held(e), als man vns von ir fager,
. . Krymhilt, wz ‚fie; gehaiffen, die kahſerliche mag(e)t. .
Die begude fregen. ain ſtoltzer weygand,
Der wz aehaiſſen Seyfrid, ain ei aujz Nyderland,
—
67
Der pflag fo groffer fierfe, das er die lean vieng
Vnd ſie mit den ſchwentzen öber die mause hieng.
Do ward ir von dem Pern’ wunders vil gefagt; -
Gie gedacht ir manger Jifte, die kaiſerliche magt,
Wie fie zefamen prägte die zwen Füne man,
Bnd dz fie möchte fehen, von meldyem dz befte würd getan,
Gie hett aynen garten mit rofen wol. durdjlait,
Der waz ain’ meile lang(e), vñ ain’ halbe prait,
Darum fo gieng ain maur(e) mit aine fadẽ feidein,
Gie ſprach: trutz ſey alien fürften, das Eainet kum̃ ‚ar ein.
Auf BL, 15 t. ‚beginnt eine ganz, andere Sand und.
Echreibart, ſchlechter und ungenauer. Die erſte Hand
ift dieſelbe, welche den Däniel von Blum, geſchrieben
hat; und da auch die ‚erjten 6 Blätter noch zu dem
letzten, 10 Bl. ſtarken Heft deſſelben gehören, und 'die
folgenden 4 Hefte (je zu 18 Ble, und, eins.pon 8 BI.)
ein anderes Papierzeichen -(micht den: Dehfenkopf, fons
dern eine Hand rt einen Stern) haben :: fo. ift mebr
als wahrfcheinlich, daß. det; Schreiber, diefe au Anfang
mangelhaften Hefte, auf den übrigen Blättern des Da:
niel v. Bl. ergänzt. babe. : Auch iſt auf .Diefen alles
ſehr eng zufammengefchrieberr und immer. mebt, je nd:
ber es an BI. 151. kommt, und anf Dibfemn ifE noch der
Kand oben gur Ergänzung gebraucht und der erfte
GHalbbers: „Ru wil ic, dig geben” (Str. 178. V. 4...
ind. d. Hagens Überfegung } zur. Hinweiſung wie⸗
Perholk: Won hier, am ſind die, Durch den regelmäßigen.
Abſchnitt gebildeten :Bafbverfe als ‚Zeilen mit. großen, |
meift, sgth: durchſtrichenen Aufangebuchſtaben abgefegt;
nut, zuweilen, ‚mern. Raymı dazu“ iſt, ‚flieht. der ganze
Ders in, Einer Zeiler, Keine. weitere Unterſchejdungszei⸗
chen. Die Abſchnitte haben.. rothe gemalte Buchſtaben,
häufig . aur den Raum: dazu, fe, twie,gu: Den ſonſt eben
fallg ‚rotben, Überfchriffen. . Die erfle, if Blatt. 164, h
r .. . er.
TUT IRITE. Ale r — * RF van 236: j ir ‚a Pr SE Ze
- ß }
58
Befonders haben die einzelen Kämpfe fie 2
Schluß:
. Do fprady gar gernlichen
Der mönidh Yang:
Ir helffent mir dei myn füride
‚gen.
.
Hie riteet Der von Bern: und Dietlieb
. 30 dem abt jn‘'das kloſter
30 jme reit der von berne Zu
Bnd dietleb der degen fi. "
Böen, die ih han getan, '
Ir muͤßent alle glich(e)
3% böße beſtan.
Da; globtent fie glich(ce)
Den(m) fuͤrſten hoch geborn,
Ir Eeiner es wider rette,
Sie forchtent finen zorn;
‚Sie ſprachen; lieber her'e,
Sint ir ſitt wider komen,
So hant wir verſtanden (1. ümer fünden) 5 |
Gar vff öns genomen; .
Des froͤwet ſich oͤns gemuͤte
Vnd iſt Ins allen lib. a
Hie mit endet ſich des roßen gartten {p8,
. Bad gang und. gerecht 0
Wole 36 ende Eomen, . .
Als wir es in dem buch
Gang han vernomen.
Got’ müs dns z& helffe komen.
| AMEN ame, - 4
— U Dresden, in Nr. 56. Pap. Fol. 66 vi v. J.
1489. Adelung, II. Vorr. S. XIX. Durch Daß dorf
:befigt o d. Hagen eine Abſchrift von Milhanfer.
Auch bier ſteht dieß Gedicht hinter dem Daniel v. Bl.
von derfelben Hand, und beide Handſchriften, die Mün:
chener und Dresdener flimmen (mas nicht - leicht
vorkommt) faſt woͤrtlich, ja buchſtaͤblich überein: fo daß
ſicher nur eine voh-der anderen abgeſchrieben; nicht fo
denkbar ift,. daß beide nur gleidy genaue Kopien einer
/
mn — — nn -
Bu | | bo
gemeinſamen Urſchrift mären. Die Mündjener ftheint
ber die ältere und beffere (wiewohl Docen, a, u.
- Di’umgelehrt meint), und hat aud) einige Verfe mehr.
Die Dresdener Hd. ift gang ſo gefehrieben wie die
Mündener von der Ergänzung an, nur Öfter der,
ganze Berg in Einer Zeile, oder, nur hinten abgebro-
den und das Ende mit Bezeichnung drunter oder drür |
ber geſetzt. Wo dorf auf den erſten DI. Abfäge und
gtoße Buchftaben, find bier rothe gemalte an denfelben
Stellen, und fo find auch die ferneren Abſchnitte und
üÜüberſchriften ganz dieſelben; wo für die letzten dort
Platz gelaſſen, fehlen ſie hier ganz. Die Eigennamen
au Mein, Der Titel iſt roth
—4
Bon dem roſen gartä ze murms
Es leit an dem Rein(e) ein flat fo wufe, oo.
Die ift gehaiffn Wurm(e)s, vnd mais noch menig mã,
De’ in do ſaſſn reckũ, die hettũ ſtolezẽ můt.
Der ain der hieß Gebich, ain reich' kunig gut
Der het bey feine fraut dtey fun hoch ’geborä,
Das yierde was ein’maget, durch die fo ward verlorũ
Bil manig kun' held(e), als ma uns. uõ ir faget,
Crymhilt was fie gehaiffrt. die kayſetliche mag(e)t
Die begund freyen ain ſtolczẽ waygand.
Der was gehaifft Seyfrid, ain —* auß Nide land;
Der pflag fo groſſer ſterckle), das er die leon vieng,
Vnd fie mit den ſchwenczeẽ vber die maure hieng.
Doe ward ir us dem Berfiler) wũd' uil geſagt;
Cie gedacht je monge' Jifte, die kayſerliche magt
Wie ſie ze ſamẽ bracht(e) die zwen kune ma,
Vnd das fie mechte fehlen, von welchũ dus bet. wurd
getan.
Gie het ainẽ gartä, mit ofen wol duch Tail,
Der was aine' meile lang(e) vnd aine' halbfi prait,
Darüb fo gieng ain maue' mit ainẽ fadbä foyon, |
Gie ſprach: trurg fen alln furftä, das kaine kum dar ein.
Beiterhinein find von einer anderen, ‚gleichzeitigen: Sand
allerlei Juſätze und Veränderungen von einzelen. Buch—
\ W Do ſprach gar zorniglich ẽ
60 . u j , i 4% En
ftaben, Splben,, Börtern und. Verfen, ‚gemacht, meh⸗
res durchſtrichen, oder durch Zeichen umgeſtellt: alles,
am. die ungereimten Halbverſe auch zu reimen; aber
ſehr. ungeſchickt, „oft. auf die ſchon vorhandenen Reime,
‚und. nicht auf einander, wie in Der achtreimigen Stanze
des gedr. Heldenbuches. Die unterſtrichenen. Stellen, in
folgendem Schluß, ru find, ſolche Zuſätze:
"Der munch Ylfang: —
Ir helffend mir den mein funde . |
Buff, die ih "han getan, BE
Ir muſẽt alle gleich(e)
; Be buffe beſtan. us |
‚Das globtee fie glei | vnd nit ander ‚mege lã
Den(m) furftü hoch geborñ,
Ir kainẽ es wide” iriettſeyy,,,
Sie frochtẽt feine zor..
"Sie ſprachẽt lieber her(re),.
Tu ir ſit wide komenn.. —
So band wir:ver- ftandn CL üwer fünden) .
Gar auf uns genomt, re Du
u Des freute fih ons. geuute 0.
Vnd ift ons‘ ala. lieb. a E
\ “Sie mil ehder 175 one
‚Des roſũ gartñ liecht, u Be
, Bnd ganez vnd gereipe”
Bol ze ende fome
"Als wir .es in. den Mn 2 J
Gancz Eon, vnomẽ. u \ et
"Got muß uns ae hilffe, komẽ. nn
.
d 22
mm Anno DAMM cere ker dam ©.
| Pe ‚me jos Foler |
‘ Ihe maria. ' \ Er er. wein
— Ein Bruch ſtü ck einer. Hdſ. von. n.474 Strppben, wahr:
ſcheinlich des räten Jahrhunderts, zeigt an Docen, int.
Lretins Beifrägen,::s804.,©f. X. © 82..106. Hier
ſind · auch mehre Stellen: daraus -mitgatheilt: „©. 95. 96.
*
. N 61
(Str. 5. 6. bei v. d. Hagen); ©. g7.. ( Str. 10. V.
2., Str. 11. V. 34., Str. 12); ©. 98. (Str. 19.
3.3. 4, Str. 20.); ©. gg. (Sfr: 71., Str. 79% Str.
0. B. 1. 2., Oft. 81.); .©. ‚101. (Str. 112. V. 3.
4, Str. 119, V. 3. 4); , ©...ı0o2. (Sr. .140. V. 3.
4); ©. 103: (Str. 160. V. 3. 4., Etr. 161.). Auch
dieſe Stellen ſtimmen ſehr gemau. mit derMünchener
ud Dresdener Hoſ. — Noch ſchrieb uns Docen
unlängft,. daß er: Nachricht von! einer anderen we des
Kofengarfeng erhalten habe... - —
Gedrudf,; un den: Ausgaben des ‚Heldenbuhes
(bb), ebenfaßs.nad) einer Umformung, in der ad
' rimigen Stange, dabei fheilmeije erweitert (wiewohl
Adelung, a. a. D,,. in Beziehung auf die Dres de⸗
ner Handſchrift, auf gutGlück, gerade das Gegenihell
behauptet). In den : älteften Ausgabe; BE ais. Rebe
der große: Holzſchnitt; Sb 216: ET
onen, Ze
Sie. nad. frigee Der rofengaot 6. Burns,
0.00 Mi feinen Figuren. a.
ar dE rein da Teit ei flat or “ Br
’ die iſt dar WBunnefam 7. done
muxrii fie de namen Bat. A
= DIE. ‚weit gar nyanig ma J on
u uber — recen fi ſih et
“die” in t boden mut. 2 oo
Idee din Hi; EU Mn. mi ee
ein teiher Ihnig ‚güt Dal to nie
der Anfangsbüchſtabe ift grün "genialtt® die übrige Ein⸗
richtung des Druckes ganz wie im Otuit und Bo
diettich. Schluß, Bl. 254. bi’
‚ &ie fi frrachen brůder vn ec u u
fit ir feind wider kummen
- fo wöllen wir Bitten fere °
mer fünd 55 wir aufgenomi
63
vil beiden wurden erfplägen - .
duch criinhilten hochfart
die wolf got nie fertragen
da in dem rofen gatt
Alſo nam das flreite ein ende '
das von Ver'framen fam
- ot onfern Fumber wende -
vnd maria lobefam
1509,, Hefe €, Bl. i. a Hefe. BL. fl. a.
146., Heft C. Bl. j. b— Heft ©. 30 Ende. — 1560.,
Bl. 143 — 67. — 1590., Bl. 197 —- 231. °
Auszüge hienach: von. Fülleborn, a. a. D. ©.
88 — 71. und Efhenburg, a..n..D: S. 115 — 22
(vgl. oben, ‘©. 19); - deßgleichen von B—s(Bul-
pius), 'auch mit untermiſchten Stellen, in der Rom.
Bibl., Bd. 18. (1791.), ©. 80 — 89. (vgl. oben ©. 2.).
Die beim Dinit: und Wolfdietrich aufgeführten Ir
terarifchen Schriften über das gedr) Heldenbuch befteffen
auch dieß zweite Stück darin; deßgleichen . mebre der
-Erläuferungsfehriften, namentlich Apentin, Gpan-
genberg, Freher (beſonders P. I. 36., IL 357.
58.; vgl. Buderi bibl. scriptor. ren... Germ, bor
Scruvii Corpus hist! Germ., G. ‚Bea da E Schannat.
hist. episc. Wormat.; T. L pi:65, 66) Goldaft
(in den Paraenet.); 2effing: (8. 30 83.).
Eine Erneuung und Herftellung‘ des Rofengarten⸗
liedes in der alten Geſtalt und ‚Borm, i in v..d. Hagens
Heldenbuch, Bd. 1. (474 Str); ‚und, im Anhang. dazu,
eine ‚Überficht des, Berbältniffes- der Ben und
des Druckes. ua
9 — Eine bertürzte Umarbeifung don . in der ‚acht
teimigen Stange, durch Kasper bon der
Roen. u
Handſchriftlich in dem Dresdener Koder (ſ.
ba ), BI. 152. &-m.ga. b: Anfang:
@% lait ein flat‘ ſo veine,
Die ift fo wol befant, "
Dort niden an*dem Reine,
Die ift Wurmiez genant,
Dor jn fo faffen helde, _,
Die triben vbermut
Die waren ausertwelde,
‚Bibig ein konig güt.
Der thee im wol getrawen, W
Wol zu der ſelben zait,
Vnd het pey ſeyner frawen U
Bir Eine fo hubſch vnd [vein) gemait,
Der pflag man woll mit preyſſen; J
Das. ein.ein megetein,
Krimhilt was fie gehayſſen,
Das hubſch jund frawellein.
Bei den einzelen, Kämpfen find auch hier Abthellungen
und Überſchriften; die erſte BL. 172. a.: „Die vicht der
wutent wolfhart mif puſſolt Bl. 176. 2.: „Die picht
bitig mit affefpirian der facht mit zweyen ſwerten
fuhend x”, kommt dabei der Name des Umar
21 7 —-
beiters zum Vorſchein; deßgleichen am Schluß Str.
364.):
fo domit ein ende
‚&o. hot. der roffen gart.
Goſt vns fein genad her fenb(os
Maria, mufe zart, |
Du folt ons nit verzaichen
Mit denner ped fo rein, m.
Bot uns genad nerleihen, ' > =
Sao pie den fune dein el, E v be
Dahinter ſteht noch roth: Mun; wahtſcheinlich der
Anfang von Munerſtat (vgl i.).
Das Alter dieſer Kabel überhaupt erheit, aus de.
tokars (i. J. 1295.) Erwähnung derfelben (ſ. hinten
die Zeugniffe). : Die ungedrudte Darftellung, melde
Ontsigen ſchon mit seen und Rüdigeen Derbine _
L
r
—— | | ..
def, wovon in der gedruckten nur dunkle Spuren
' übrig, ſcheint die ältere. Auch ſtimmt fie mehr mit der
entfprechenden Erzählung in der Wilfina:-Gaga, Kap.
149 — 204.5; und mit dieſer. einige Altdänifdye Hel:
‚denlieder, in den von Andere. Söfrenfon Vedel
i. J. 1591. zuerft hefausgegebeuen Kiämpe⸗Viſer,
Th. 1. Nr. 4. 5. 20. Mehr über die Geſchichte der
Fabel f. im Anhang zu v. d. Hagens Überfegung.
i) König Caurin oder der kleine Rofen-
garten... .
«) Des. Slintig bot Dfterdingen (in
Shwaben), Bolframs von Eſchenbach
Beitgenoffen, und vielleicht Mitarbeiter am De:
nif und Wolfdietrich (vgl. oben ©. 9.);
in den ‚gewöhnlitjen funzen Reimpaarem
Handfchriftlich:; In dem Straßburger Ko—
der (ſ. ba.) Bl. 247. 283.. "Bol. Schiltèri thes.
T. Il. p. XXX. De Anfäng lautet hier:
Dis fe’ der clein Saurin vn? der
cleine sofegantten
It bhecen biſund',
Vernemẽ michel mund‘, ·
Die hie vor geſchr fin,
Alſo ma ez noch gef fint,
Bil wit in dem(n) landlen), . , .,
DBö güten wiganden W
Sint hertt ſtritt fil beſchẽ(hemd,
Alſð: wir die altẽ hoͤrẽ iehẽ.
Wer nün/mit güttem willen
er. ‚Den ande. mas geftillen, -..
>, Der fol.ez dün an aln has;
Nün merfen dife red bas,
‚Na lorez uͤch nit verdricien;
> Did mohtt ih fin genieffen, on.
J U ch
‘ . /
Ich feit uͤch hubſch mere J
Von mangen degin hebe. --. -
Eſz lebette in Stuͤrer marg
Ein ſtolzer degen flarg, . : = an. .
Dez nam willjre wz erfant,... .
Die(t)lop waz er genant;
Er. haft ein fivefter ſchen, m
t
»
| Die lob ich und kroͤn, n u
Gh m; ein wunclid) maget, .
Se lip, ie er wz betaget;
Eu ‚gieng einz dages durch ſchouwen
Gegend einer bliegenden ‚gumen ff.
de Reime: ſtehen paariveife in-Einer Zeile und find nu
durch einen. Strich abgetheilt; vorm ‚große Burhftaben,
zu Anfang eim noch größerer.‘ Schluß:
Guͤ ſprachen alle glich(e)
Zu her Diettriche: ” J
Ir hand briſz vnd ere beiagett,
Der f(Nelden dag‘ hat Ad ——
D(S)o ſprach: vil manig heild gkt.
Her Diettrih wart ho gemät,
Zergangen waz fin fivere, .
Hie erden) dife mere | j
Bon Gimiltten der Fingin,
Und upon dem cleinen Laurin, j
Vnd von her Diererihz man; ' °
Man fa fi al in frdiden fon. “
Maäãn hat diz bu: ein end(e):
Got vnz fin helff fende,
Daz wir zů aln ſtunden
In gnoden werden funden,
Seo mag vnz wol erlingen.
Heinrich von Offtterchngen lee
Dife ofenduͤre gefüngen‘ Hark u
Daz fü fo meiſterlich ftot; u
Dez waren ym die. firften holte,
Sa gobent ym filber und a on
‚Dfenge vnd riche watt, nn
Hi dig buͤch ein inf hat‘ Bun n
Put rw arte us
=
»
.
*
.
. .
1
L
x
' - N . *
66
tr Bon den vſſerweltten gegen,
| Gott geb uns finen fegen.
u Den mieffe von vns nieman triben:
’ Diz bäch hart Dieböle von Hanowe
‘ der golt fmider geſchtiben
31. folia.
— Ein Bruchſtück von 13 BL in einer Hoſ. in 8.,
aus dem 15ten Jahrhundert, beſaß der Diak. Roth
*
zu Nürnberg; jetzt in der Münchener Bibl. Do
cen, in un Muſ. L 172. Das bier aus dem Ver—
zeihniß det Wien erHdff in Bragur, VI: 2. ©. 147.
angeführte: .x, de. Öfterdingen poema. germanicum
_ alnatorium et equestse, 40. Amh. 221, gebörf ohne
Ziveifel zu ebd. n, Wolframi.von Eschenbach si-
mile (amat. et eg.) poema. 40, Amb. 4ar., melde
Hd. hinter Eſchenbachs Titurel ein Bruchſtück vom
Krieg auf Wartburg enthält, ‚worin Heinrich
pon Dfterdingen gleich vorn auftritt.
Gedrudt, in. den‘ Ausgaben des Heldenbudes
(ſ. ba): In der älteften, BI. 255. nimmt der große
Holzfchnitt ein, auf dem folgenden ſteht, über Einet
Spalte:
Diſes iſt der clein Roſengart
oder der clein kuͤnig Laurin.
Bnd von den ſchoͤnen frawen.
Der Anfangsbuchſtabe fehlt, ” ‚and iſt auch kein | Raum
dazu. gelaſſen:
(i) R herren hie befunden
fernemene groffe twunder
die vor zeiten gefchehen fin
als man es noch gefchribz fine ..
gar weite in den landen
von göten wiganden |
feint hörte ſtreit gefhehen
als es die’alten iehen _ a
wer nu mit gätem wilfen .5.
‚den andern mag geſtillhe
’ i
®
der: fol es hön o on allen has
mu merckent dife rede bas
“au laſſent Ad nit fertrieffen.
vnd mecht ich fein genieffen
id) fagte Ach hipſche mere
von manigem tegen here
&s Iebte in ſteuͤrmarcke
4
ein ſtolczr tegen ſtarckke
des name was weit erkane
, Dietlieb mas er genant .
Er het ein ſchweſter fhöne
die ich hie Lob und Fräne
fie mas. ein wunikliche maget
v5 der ma gar vil gütes. ſaget,
Hie fiert Laucin dee geczwerg Dietlleb von fleir - fein
ſchwoeſter heinlich hinweg. und weiſzt Dietlieb nit wa er .
fie hin fieest. »
bei
- (Darunter der Solsfamike.)
ı GR gieng eins tages ſchawen
-. gegen ur gfienen 'awen- ff.
chuß, Bl. 280. b.:
1,
fie fpradhen alle geliche
z8 herr dieteriche
breis ond er han ir Beioget
glidck! vid: heil hat oͤch betagee
poo ſpruch meniger recke abe
„” .
’ *
her. dietrich ward wel. gemüt ' B J
ergaugen was ſein ſchwere
hie endent ſich diſe mere
von ſimilt der kaͤnigein J—
vnd don dem eleinen lautein
of won: her dieterich vñ feimä .
men. ſach fie. all in freiden ſtan g
* har dis büd; ein ende
got uns fein ‘Hilfe fende j
das Wir zu allen lunden -— —
Ed feeidon werden funden --
ſo mag ps: wol-gelingen -.-
heinrich vom. pflfterdingen .- > J
diſe fe abentar Mag had‘
Bas“ fie 2 ah
RN .
I
eigen Be
68
des waren jm die fuͤrſten holdd
ſie gaben jm filbee ond gold
pfennig vnd reihe war
hie mit dis büd) ein ende hat
von den aufferwelten tegen *
Got geb vns allen ſeinẽ ſegen
Hie endet ſich das leſen ”
von dem cleinen Laurein
— 1509. Heft 8. Bl. ii. b — Hefe 2. *. Ende. —
. 1545. Heft 5. BL i. a — Hefe. BL.ij. b. — 1560.
Bl. 169 — 64. — 13590. Bl. 332. 53. b. —
Befonders: Straßburg, 1509. 4 6 Bogen. Pan:
zers Zufäße zu den Annalen, & 116., wo der ganze
Titel und die erſten 8 Verſe angeführt find, welche
. wörtlich mit der älteſten Ausg. des Heldenb, ſtimmen;
ohne Anzeige, woher: in der Bibl. Panzer. ſteht
dieſe Ausg. nicht. Eine noch ältere. Ausg. des Laurin,
—
bon, 3500. zu Straßburg, durch Hupfuf, befindet
furt a. M.
u ſich, nach De. Julius ſchriftlicher Anzeige, zu Sean
Bearbeitet: Auszüge. (vgl. oben, ©. 19.) von
Gülleborn, ©. am 75; Efhenburg,. S. 122 —
90. — Laurin, der. Zwergenkoͤrig (mit eingeſtreuten
Verſen des Drginals und ‘einigen antiquariſchen Anmer
kungen), in der: Gallerie von xomantiſchen Gemalden,
Arabesken, Grotesken und Calota, ate Abth. Berlin,
1796. ©. 319 — 50 — Was. oben (©. 62.) beim
Rofengarfen von den’ literarifihen und Erläuterungs
ſchriften über das gedrudfe Heldenbuch bemerkt ift, gilt |
auch für den Laurin. Vgl. befonders über un Ju |
"halt und Berfaffer, Spangenberg, Baumgarten,
Grabener (11.), Schüge und Docen, in unf. Muf. .
a.a.D. Chr. Adelung, Magaz. Il: I. G. 18., melde
ebd. ©. 15. den Heittrich v. Oft.'als Verf. des Hel⸗
denbuchs überhaupf, ‚gegen € Genbads Antheil, geb
av
—
on | eo.
ten laſſen möchte. Kod,l. 98. fhidet auch wahrſchein⸗
lich, daß „er der vorzüglichſte Verfaſſer desjenigen Hel
denbuches, welches wir noch jetzt haben.” . Deßgleichen
thut Grãter, in Bragur, IV. ı.:©.106 —8. Solche
Annahme gründet. fit) auf die dunkle Borftelluug von
dem gedroackten Geldenbuche, als Bon Einer Ritterepopöe;
Einem Hedengedidht, ‚oder ‚gar Miftersoman; welche
Borftellung auch der jüng. Adelung, I. 169 theilt
(gl: v. d. Hayens, Einleit. zum Ragber, ©. XI),
wiernohl ſchon Leſſi ing, S. 5. — 7: fie. berichtigt und
auch Goldaſt vor ihm (in den Paraenet,) die einze-
fen Theile. und Verfaſſer der alten Sammlung ‘unter:
ſchieden hat. Der legte ift (p. 406;) geneigt, deu gro:
gen Rofengagten, auch Eſchenbachen zuzuſchrei—
ben, Grabener (I. 10.) dagegen, dem Heinrich von
Dfterdingen; weniger mi Reffinge Beifall, des
Styls wegen.
4) Umgearbeitet, abgebürzt, ‚und mit emem
zweiten Buche fortgeſetzt, von einem Un:
- befannten; in derfelben Bersart.
Sandfhtiftiih, zu Koppendagen, auf der
Univerfitätsbibliothet, ..unfer. des Arnas Magnäusf
Hoſſ. Nr. 32. Perg. 59:Bl.;,. wahrſcheinlich aus dem
14ten Jahrh. Das letzte, boſte Bl. fehle. Nyerupii
Symbolae. ad liter. Teuton. nid Havn 41787. 4.
praef. p. XVI— XVIII.
Gedrudg, bei Nyerup, col. Lo 82.
Vielleicht hängt mit, diefer. Bearbeifung und ‚Hand:
fihrift zufammen die noch als Dänifches Volksbuch umge:
hende: „En faare lyſtig Krönike om den berömte Kong
Laurin, en Kempe, kuns fre Dvarteer höj. Kiöben-
havn. Trykt og eilejöbg i ftore Helliggejſtſtrade No. 150
og 51.” 2 Bogen 8., in. denfelben Reimpaaren. Auch
70 Ä oo.
der. Inhalt iſt im. Ganzen derfelbe, aber fehr abgekürzt,
und ohne dag zweite. Buch, Nyerup (praef, p. XVH.)
führt ‚ältere Koppenhbagener Ausgg. derſelben as,
von Den Sjahren 170r.. 1706. 1727. 1737.. 1774. 1762.
unter dem Titel: „Song Paurins Krönike, en Inflig og
ſtiõön Hiftorie om en Kiompe fom taldes Rang Laurin,
fom war iffe uden fre Spande lang, fanıre oft at
Infe og at böre” di
y) Eine andere abgekürzre Umarbeitung.
in der achtreimigen Gtanze;; durch Kası
"per von der Roen. 2
Noch ungedrudt in der Dresd ehet Saudfäri
des rs Heldenbuches (ſ. be. )" Anfang, BI. 277. a.:
& mas por langen geitenn Ze Ze
Der reden alfo oil, 7. on
‚Sie triben groffes flreitem,. : . -." 2.95
Als ich euch fingen wil; 0,
Gie maren kayſſer vnd konge,
Vnd furſten hoch genant,
Gie heten ſtet und fchloffee , .;.
Bnd mandes preites lannt. .
Auch pant man do gar polde | or
Helt gar ongehamr, N .
Die lagen in dem malde, et
Al freud die was in tur, |
VBVand warden mit geporen
Don adellider art, En
N, Auch waren fie nit Eriften
EGelaubig auf der fard, 4
Dye reden, von adel gepoten,
“ Die warden in’ gehas, Be
Der fingen fie mit zoren,
- Was ungelaubiger mas;
. Das thet ein her fo reihe,
Ein furft gar mol bekant:
Bon Pern her Ditereidye 1 “
' Alfo was er genant. ' ZZ
———— Bl. bin
Wie ſie hielton ir. PR
Das las wir bie beflan. :...,, :.
Je ent. dan fie. aufgeben; .„...:
Got wol, :vnd das fie han, ,
Auch wir, das Sig reiche:
Her goͤt veidum bn⸗ ni * il
- Behut: vns vor der helle beiche Dar,
Hie. ent ſich das gedichn
In der Iehten Zeile: ſteht woch: F
ſab anno 2 -ıg7a.iar Piultlaidlen mm
Darunter ‚mit reihe Dissen . :- N canic nrul
landetur fancta teipitag deo Dicamya gut.) 4
noch criſt gepurt 1472 iar iſt es ge2
ſchriben worden von mic kaſper von der
xoen purdid; ven märerfiat in. frauen‘:
’ ie Jeitüm poflerdas M In der oſt ſierl⸗e sale. ni
‚RAR .
Y..
S
Hier erflärt f: & alfg. Pie ‚auch bei, e, und‘ —* berkom.
mende Abkürzung, R .D, }. De Münerfige it noch
eine namhafte Stadt, in. Franken, unfern d Ron Cr.
birge und dem Sihßgen, diefes Namens, - ig, Jahrzahl
hat Bottfheb. in feiner Abfchrift 1412 „gelefen, Ade⸗
lung, a. a. D. aber richtig die 7. liegt nämlid) in .
den glten Handſchriften immer fo: De, ‚Die Zahl am
Schluß giebt Dig, Der ‚Strophen. an,
In der Wiltin a⸗ Saga finde ie Feine dem Baus
tin, entfprechende Sabel, _ a
. Zu unterfuchen ſteht noch, ob...
k). Der Herzog.von Aquitanien, welcher, nach
Job. von Müllers Anzeige, bandrifetig
mit dem Bateinifepen Gedicht. vom A eeil a und
Walther pon Aquitanien ch Die Einleitung)
sufammenhängt, und pielleicht das Deuffche-Drigin
oder r doch eine Altdeutſche Bearbeitung befiesen iſt.
. 48
N
ur
72 ' m
Diefer Held ift der Walther vom Wafipenfteln
im gedr. Rofengarten zu Worms; und von Kerr
lingen im ungedr. Rofeng.„.Dittrihs Flucht,
Schlacht vor Rabeh und" Alx ba ts Tod (ſ. I. m.
n.). Sn den Nibl ungen Feige 63 Walther von
Spanien, ift abeı Der. Anhalt. des alten Lateini—
ſchen Bedichtesn. Pie: Entführung‘ Hild.egunds; und
der Kampf mit ‚Hageite md“ deffem:Begleitern (am
Bafihenftein), beſtimme arwähnt. Beides r6zäßle
auch vom Balktatınok Bastafteimdie Bilfina-
Saga, Kap. 84— 87.: nei irſcheint Hag⸗onerihier
nicht als © wine Bews-Mann, -- fondern verfolge Ba
thern in Enela Dienſt. n..
19% nor PER"
)) Dietrihargiuh zu an Bennen; don dem
Bogelirebiirkol noch aus dem · gten Jchthun ·
dert; in den kurzen gewoͤhnlich en Reimpaaren. ‚
eg dm’ Yatıtı n," Im Roder Str. |
ap.” (Ipeföer box. verſchjebenen Händen ge:
1; 4 dr. b. Adetung, 7
2 — 14. 'Kier it Anfang
Wbfheift Lö big v. d. Ha:
in ‚fer ünferer" Sammlung Bd. 8. abge:
ruckt werden. Die Reime’ find abgefeßt, felten nur
zwei in Einer Zeile, die Anfangebiid) beh groß und
doiß Surihfiriepeh f“ die Eigeinamen Hei Überfihriften,
Abtheilungen und Unterfcheidungsgegjen . fehlen‘ ganz;
FR find, aber Abſate. Die Stel, - wo der ‚Dichter
hennd, "ft Bt 149., bei Siligbiheit, daß Het
Setriche Sn giebt, N, ‚ei
gu Mache \
Den hohen furften day wol flat,
Di n die lute fiep bad
ME helſte und mit gu
© aRuhitanillgt: mie,
} Reden dadlih hold
| So ſint auch in die dute, Pe va“
“ Und. dienent willeklich dE-fole . r ©...
Wer urlugen and ftrieen-fol, - :;- "-
Der bedarf'der lute gunft mol; — 5
Betwungen dinft wire nyinergutz = :
Wer dinft bezwungelichen tut,
Do mag wol ſchad võ uff. ſtan u
Ber do mil ein: islihyen man : we
In finen dinft zwingen, nv":
Im mag daran miſſelingen. : --
Awe, waz day nu geſchicht,
Wie manigẽ ma mu —
Betwungen dinſt alle tagel.---
Ez iſt nu aller meiſt der Ae⸗ Blogs, .
Doz fie fo vil gedienet an dand, - -
‚Und daz die helfe ift fo kranck.
Die mä in darumb- tut. v '
Doz fmende got der furfla- ma;
Und fihe ir fel und ir keben: °
Dem ubein tidel geben, ; ... ‚u:
Diefe fluch · Negelich, ie er Be :
Erge uber alle furften rich..
Die np fuaften fins.genantuie 1
Ich wil ſprechen alle zu hentun
Berflucpe feige; wer ſich der fat
Dem uchuhreẽ dez wizt, nu ae
Ob ir nider (inder?) mie dent garle)
Etma arch liten ut, on c J
Ir wert nimer an forgen. on N a
So kumt ein bote hute, ein! mörsgen: '
Wol auf, und ftberi, 5 “in Hr
F part zu hofe wol gekleit, —
az gebut uch min here, oo
ur
Tu
BSo vertinft it uͤch verre⸗ a
Bu fegee cent und velt, a
‚Ze verkauft umern hube ge. lan
Alſo fmendet ix uwer gun.
So ir dan ſchaden uch getut,
So kumpt ein ander bot gerant,
De geßuet us ſlecht zu hant:
1° N 3: ug DE vw
. x B . .“
273
Lat die hoffart-anderwegen,- :-.. ».-
Ez ift, ein herumdt igewegen, . .: : -. :
Da vart bin mit: gefellen vil. .
Man ſteckt urh uf ein ſolches in
Davon ir alle herderbe
Und an armut erſterbet. | a |
Diefe wernden fwere:-
Die hat heimlich der Üogelere ; i
Gefproden und gedichter. Ne j
Sr fie vil unberichtet, En E
Ir gravẽ, fryem und ir dinfiman, |
Ich ſich weli.deg.ma 24. ait egan © J
Gutes noch erenz- it
Ma wil uch werkeren — en
Umer rede. alle tag); N 5 7: a m
Es ift war, daz ich uch ſage: nt 4
Man feet die gefte - . a
Auf umwer erbe ‚fefle, : nn
Und muft ie dargu fehen;.. |:
Waz ud) daz ymer mag gefchehen,
Da geturtet ic nit ſprechen ein wor, ®
- Der ir fie ſlecht alle ermort. #%
Eit ih ud), grepe,. prie, Dinfknan, ;
Mit melde nie gebugge-Fan, x... 2:9.
So ge uhenuch der gotes fegen.: e
Und gen?ge ( geringe?) umer ſeit ua) megen.
Nu lazze min:die zere fan...
Und hebt hie widder an. .... u ao. 0
Fr habt e wol v⸗nomen, Dan Ma a
Wie eg. dar iſt hekomen.
Daz her Dietrich fr .. 2.
m) Die Schlacht vor Haben Rabenne);
wahrſcheinlich pon demſelben Dichterʒan in einer ei
genen ſechsreimigen Stanze.
In derſelben Handſchrift mit dem vorigen Ged.
und dicht darauf folgend, Bl. 162 — 230, Am Schluß
zeigt die Sabresgeht, 1477. Das, Alter der Hoſ. an. |
Adelung, J. 175 — 79, we Anfang und Ende mit
gefheile ift, „Eine eigenhändige Abfchrift hat Tieck,
2
md dernoch v. d Hagen. Gedruckt wird es viel⸗
lecht in unſ. Gamml. Bd. a. Die Sttophen ſcheinen
ud in der alten Hoſ. mit großen. Anfangebuchſtaben
cbgeſetzt gu fein; es find aber häufig 2 oder mehre in
einen Abſatz zuſammengezogen und dadurch manche
iberzählige Verſe, noch mehre aber fehlen. Es ſinden
ſich auch keine Überfehriften, Abtpeilungen und Unter
ſheidungszeichen. 3
In der großen Schlacht vor Raben ad, ı wie , zum
Seil ſchqu im vorigen Gedicht (vgl. auch die Nibeluns
gen, beſonders die Klage), die. berühmtoſten Helden
und ‚Könige. aller, Laͤnder verſammelt. Auf: Ermrichs
Geite,r igegen Dietrich, find. au Ynnther; und
Siegfried (mie im Kafengarten Lied uand in den
Tibelungen)}: ..
- - Eynen vanen gta; arune
den furt ber Gunthet, en nn
“ felbe waz er Fune, . . Te
— erimadie leider heim J
vil menigen Vgein deden: ET
2 J
nrozies mort eisen: die⸗kecten.
di S « Otropbe darauf;
Sifrid: on Nappsrlandle ee.
"er zogte darnach, el:
einen vanen rot in Der” bonde
"man den furſten foren ſach: iin ghs
ſechs und. zmangig.tufent vegen,. DER Are:
‚fie furt Dom: Nidderland Gifrid ‚der bewehen·
Beide Gedichte gehören. genau zuſammen, ‚und dieß ‚legte
ft eine. unmittelbare. Sartfegung dee porigen,. auf das
s beſtimmt zurütkweiſet, und nicht etwa fine andere Bear
beitung der nämfichen Geſchichte, wie Adelung, J. 173. .
angiebt.:... Bejder genaue. Verbindung, auch in Einer
Sanäfhejft,. und Ähnlichkeit. des Stpla laſſen auf den-
ſelben Dichter ſchligßen. welcher, nach den fo. lebendigen
Shrupsenbeirebungen. darin,. ein ı Rrigemann gewe
_ ’ ‚ %
a
x
⁊
fen: zu fein (Bein Die Anfpielüng‘ anf biergabel: in
. Eden Au sfähersift oben,” ©, 4u. (vgl; ©. 35.) be
merkt. Dergleichen finden ſich auch ſchon in den Wi:
Berungen‘ (B. 5337 — 40. 68II- 16: 7671. 7683.
7687. gıye = 730 9375.:9404: nad v. d. Bagens
Ausg.)/ noch deutlicher in der Klage (V. 216745033.
Bo - r. 410 ff.) Ein Auszug,beſonders nur
des erſten Gedichtes, ſteht in der Vorrede des Melden:
Büches. (Die beſtiminte Erwähnung der: Schlacht vor
Raben in »dem Ausguge Bon Eden: Au sfdhrt.ifl
mes Ben: diefen Gedichte.) : Boran' flehf: noch die
Wefchichte- Crinenrichs und des ungetreuen GSibich,
des treuen Eckh art und der Sarlungen, supliche: feste
In dem "etften ⸗Gedtcht nur kurz erzähle wird⸗ Wonon es
aber beſondere Deutſche Lieder gegeben. 'bat, Mad‘ in
der Wilking— Gaga" geben "dlkfe? "Berichten voran,
Kap. 248 — 58.; dicht daräif ‚fpigt Dieter] chs Ver:
treibung, K. 259 — 68.4 uud Dann. Ka 3 — 310.
‚die große Schlacht. K. 31 m-IS.. erzählt noch Hel:
te’s Tod und Beflattung, “ale: Übergang sun: Mtiflun
ga⸗Saga. | ME Bere ee ee
Eine Bearbeifwäg): beĩdei Erw ht haben wir
6%
von Lied zu erwarfen.. — anın
7 3 4
m) Alpbarts Tod; mal, god zus den gäfen def
bunderf; in der vierreimiger: Etrephet
Eine Haudych kift; wahrſcheinlich aus dem 18ten
Bahrh., Pap. 463. Bol: (BU md 22 — 26.
Fehlen, zufolge der alten Bejifferung), entdeckte Bernd.
' Qundeshagen‘ zu Hanav, und befikt jegeo. d.
. Sagem”. Bar, \aferkänd. Muß s810. 33.1. Gt. 2
©. 216 ut. Die Reime“ſind ubgeſetzt mie ärößen |
Anfangsbuihfthben; noch größere haben die einzelen Abe
ſchnitte, “find' aber” nicht alle Punsgefuͤhrt. ÜBerfehriften
und Unterſcheldungozeichen fehiem; · die Eigeanamnen- Fein.
-
| 1 \ ' \ 77
btrophiſche Abtheilung mangelt ebenfall; 3, die, Strophe
ſebbſt iſt aber nicht zu verkennen und die einzelen Abs
ſchnitte gehen “andy. .meift darin auf, bis auf: menige.
ſichtbar überzählige: oder ausgelaffene Verſe. Anfang:
Sul ie off der heyde keynen donſt von DL Sant
No zornet nie zu fere, edeler keyſet. cich,
Sorach Hen(im) ein degen here,, fo wei ich ſocherlich
Drabe hyen gein Bern(e); dan helden mederfagen;
Ich thun „ vngern(e), „8 wyrt gr nit lenger vertragen.
Da hyſz er balde Brengen, der keyfer Ementrich,
Eyn gut eaſz(e), das wyſet ſycherlich,
Dar vff was ſchyr geſeſzen Hen(im) der kune man,
Als er zu dem keyſer vtlap da genam,
| Hertim) der kune vf fin rafz Fam,
Da drabt er vff die grun(e) off ein wnden plan,
Hentim) der cytter kune alfo gein Bern reyt
Das er her Dytherich von dem konige weder ſeyt.
Da ſprach gegogentlichle) don Bein herre Dytherich:
Heachkun), kanſtu myv icht geſagen, was zyhet mych myn
peter Ementrich? ,
Wel er mych von dem myn triben, das. inyr inyn nater
hat gelan,
Das ziehen ich an vch alle, das ichs nit vordynet Ban.
Neyn, ſprach Henn(im)e. er hat uns nit geſeyt,
Edeler forft ond' herre, es yſt mye an gantzen' trumen leyt.
Urlap uam da Henn(cim)e, er wolt ryden dar dan;
Da ſprach der von Bern(e): Hen(im), du fatt eo:
wyſzen lan. ·
“x
Die Lucke beginnet grade bei Alpharts, zo duch |
Bittidh und Heine:
Alfo vermuten fye jne bede, das PM wenloſz leig u
“ Bnd- off der heyde grune nit nrenk ſtryes plag. Lo ze
No weyſi ich dach nit rechtce), was. Wytdich an dein.
oongen rad). -
Das ‚ec im zu dem. J ein, [merk Doch. fu; ypıfap; ,
\
NS,
.
I
Er reyb ys in jm vmb(e) vnd ſneydt jm abe fin’ jonges
lleben ···
Da begonde lude ruffen der Eondufhe degenn.
Pod, ur zagen boſe, yr ongetruen, erlaſen man! m.
Wo die Handfäriff wieder anhebt, iſt Hildebrand
und Nitger fon auf der Fahre nad) Hülfe, um Al:
. Gpe gingen myt ein ander, Hpfbcant und Nicger,
Sch
Bnd Eckart der kune auch vrlap genam.
Das det. der dogt (von Beme7) myit trumen da zu hant,
Der ail getsum(e) [opn Bern], der alde Hylbrant.
Der edel dogt von Bern(e) das nit vermeyt,
*
222
„!
’
ſich
dem
indem erſten ber beiden varigen Dedichte iſt Aipharts
Tod, doch nur“ kurz und etwas anders erzaͤhlt, und
diefe Rhapſodie ald rine Eplſoͤde derſelbein atlgüfehen, da
Walter von Kerlingen jn enKg)egen (ceyt] ging,
VFonf hondert borgmenner entphingen die recken vſzer⸗ |
ug:
pharts Tod zu rächen:
Bot wonderlichen- ſchyer(e) (ge geiy Vryſach da vedeit,
Sye worden wol entphangen, die edeln reden her.
Da inan dye recken hart wol ‚entphing,
Hug von Denmark(e), eyn vfzerivelter degen, --
wegen. J N
nr
Velap zu der fionde namen dye Helden lobeſam,
Des wegs eyn raſt(e) ec myr den hylden reyt. v
Da hyen gein Bryſach was jne alfo not; - _-
Vnd bat auch dyſz Bud) epn ende, und heyſt Alpare⸗ dor
Gedruckt: Sa. einer Bearbeitung, in». d.
«
in dem ungedrudgen Rpfengarten Lied. umd
Auszug ..Defielhen, beim, Heldenbuch (hm, )euuluch .
. Hugens Heldenbuch, 33, ı (447: Su) Eine
Probe davon (Gtr. 97 — 343.) im Vaterl. Muf. a.
a. D. S. 221 49. | rn
a An beiden Orten ſtebt auch etwas zur Geſchichte
der Fabel. Eine beſtimmte Hinweiſung auf. dieſe findet
on : “ ” - 79°
der eigentliche Grund aud der Krieg: zwiſchen Die ttich
und Ermenrich iſt und "die Schlacht vor Raben-
angedeutet wird. Die Wilkina⸗-Saga hat aber keine
entſprechende Erzählung. — Eine, Ausgabe des "Bedirh:
tes in der Urfprache, mit hiſtotiſcher Einleitung, ‚wird |
—
Bernh. Hundeshagen liefern.
.
*
0) Der Nibelungen Lied; . aus dem, Anfang: des. |
ı3ten Jahrhunderts; in. der vierreimigen Strophe, .
p) Die Klage; efmas-jünger; in den kurgen Kein
paaren: nach dem 'nuf Veranlaffung des Paffauis ’
ſchen Biſchofs Pelegein (ſt. 991.), wahrſchein.
lich zum Andenken des nicht viel ateren Markgra⸗
fen Rüdiger don Pedlären (ft: 916.) durch
Pelegrins Schreiber, Meiſter Konrad, verfaß⸗
ten Latei niſchen Gedichte. Bu
Zu Sobenems, Perg. el. 4. Beſteht aus ı5 Qua⸗
fernen, jede gu 8 Bl., vor der ‚achten find aber nur
noch zwei Blätter übrig; 3. wahrfcheinlich aus dem 13ten
Jahrhundert. Bodmers Vortede zu Chriembilden
Rache, Zürich, 1757. 4. ©. IX. X. Wird jeßo ver⸗
mißt. Vgl. in den Briefen der Shweiz get Gelehrten
aus Gleims Nachlaß, ©. 274. einen, ‚von. Sal, Geß:
ner v. 1756. Den hinteren Theil, don der Lücke an,
fhrieb Bodmer ab, — Ebendaſelbſt war fonft
noch eine ‘andere Hdf.,. Perg. und im‘ Außeren der Dos"
rigen gang ähnlich, aber ohne Süde, "und die langen”
Reimverfe in Einer Zeile, es fiheint aber auch, mie in.,
der norigen Hdf., “ohne ſtrophiſche Abrheilung, Eine,
Abſchrift der. vorderen Hälfte ließ Bodmer, zur Er⸗
gänzung | der borigen, nehmen; welche beide Abſchriften
in der Zürider Stadtbibliothek liegen. . Geitdem, iſt
dieſer zweite Hoheuemfer. Koder,. welchen Bodmer.
für älter als den erften haͤlt, in dei Beſitz des Dr:
0. u
ESchuſter zu Prag gefommen, bon. welchem ihn die
Münrener Bibliothek i. J. 181P. erflauden haf. Bon
dorther. erwarten wir bald nähere Kunde. — Zu Sankt
Gallen, in.der Bibl. der, ehemaligen Abfei, jeßo der
Stadt, ‚aus des Aegid. Tſchudi Nochlaß, Perg.
Fol. in einem Koder, melcher noch davor Eſchen—
bdachs Parzival, dahinter Strickers Karl. Gr.,
Wilhelm von Dranfe (Eſchenbachs Antheil) und
ein Fragm. v. Mariea:enthält. (Bo5 mer) Literar.
Denfnale, 1779,..© 15. 16., ‚Deut, Muf. 1781.
März, ©..287., und (Leonh. Meifters) Beiträge
zur Gef. der feuf. Gprade und Rational sLitt. » 1777-
Th. 1. ©. 96 — 97. Bodmer erklärt diefe.Hdf. für
ölter, als die beiden pparigen, ‚und haf Die, Cesarten
derſelben bis zu- feiner. Abfchrift des erſten 5. Emfer
, Rod. ausgezogen; ebenfalls .in der Bürider Stadtbibl.
befindlich. Auch Tieck hat den St. Galler Koder an
Drt und Stelle eigenhändig, und zwar vollſtändig ver—
glichen, und die Ausbeute gütigſt v. d. Hagen mifge
theilt. Dieſer beſitzt jetzo auch durch Scheitli's Freund⸗
ſchaft eine trefflichs, diplomatiſch genaue, Zeile für Zeile
“ und Geite für Geite enifprechende Abſchrift von Joh.
-Ulr. Rothmund, dem wir auch nähere literarifche
Kunde über die Urfchrift verdanken. Diefe iſt in gr.
&ol., nimmt ©. 295 — 451. ein, und iſt in Spalten,
zipichen fein gezogenen Pinien, anfangs 54 Zeilen, von
©. 339. an aber inehre Blätter weifläuftiger, und nur
um 44 Zeilen. Titel und Überfchriften der. Aventüren
fehlen ganz, ‚die abgefegten Anfänge. der legten aber,
die faft ganz denen der 5. Emfer Höff. entfprechen,
haben große gemalte und verzierte Buchſtaben, meiſt
auch eine Zeile ebenfalls gemalter, aber kleinerer und
nicht verzierter Buchſtaben. Manchmal bat aber der
Schriftmaler dieſe, ſelten jene, nicht ausgeführt, fondern |
offen
' ’
‘ 1} ' ®
t
81
offen gelaſſen, ſo daß die erſten Wörter, welche vielleicht
in dem von den großen gemalfen Buchſtaben überdeck⸗
tn Raum, zur Anweiſung, geftanden, fehlen. Dieß ift
gleich der Zall mit dem Anfang des Ganzen, welcher,
bei Abgang ‚der erſten Sfr. der H. Emfer Hoſſ., das
große E der zmeiten auf vergoldetem Grunde hat, und
daneben fortfährt: „nm Burgonden‘. ein vil edel mager
dein.” fo daß fehle: (E)s wuchs i(n). Die Strophen
(die auch Bodmer ſchon bemerkte) haben auch etwas
groͤßere, aber geſchriebene Anfangsbuchſtaben (wie meiſt
auch die. Eigennamen), welche vor der die Spalte ab⸗
theilenden Duerlinien ſtehen. Anfangs find zwar nice
ale Strophen fo abgefegt, fondern zumeilen mehre in
Einem Abjag verbunden, aber doch durch die "großen
duhftaben und auch durch einen größeren Srpifshenraum .-
auf derfelben Zeile unterfchieden. Denn die Reime, und
auch die durch den Abfchnitt getheilten Halbverfe, find nur‘
duch einen Punkt bezeichnet. Gonft keine Linterfcheidungss
jihen. Hie und da find Korekturen. . Die legten 3 Stro⸗
phen lauten Bier, gang wie in der. Mündener Hdf.:
Do waſ gele[n)get(n) aller da der, veigen lip,
je fivden waſ gehomen do daz edele wip.
Dieterich ond Ecel weinen do began,
fi chlagten innechliche beide mage pn® ‚man.
Div vil michel ere waſ gelegen et, ..
di liote beten alle iamer vnde not, :
mit leide waſ verendet def koͤnges hohgezit,
olf ie div liebe leide zaller iungefte gir. |
ne han io niht beſcheidéen, waz fider do geſchach,
war rifter vnd vroiwen weinen man da fady,
dar zu di edeln Enehte ic lieben frivnde tot.
Da hat daz mare ein ende, diz ift der Nibelvage NOT.
Die legte Strophe ender BI: 416. Sp. rs. oben, und
pleih darunter fängt an, ‚ohne Überfihrift, nur mit
einem fehr großen gemalten Buchſtaben, die Klage:
| 8 F
Ltr Mi. sn ur
,
82 FR
Hie hebt ſich einle] miere,
daz were uil redebare.
vnd were gut de ſagene,
niwan daz ez ce chlagene
den fivten “allen gezimt;
fiver -ig rehte vernimt,
“.. der moz ig iamerliche hlagen
. , pad iamer in dem hereen tragen.
Hete ich no di finne,
baz fiz gar ce minne
heten, bi ez erfunden,
ez ift von aleen ſtonden
her vl werlich geſagt;
ob ez iemen miſſehagt,
der ſol iz lazen ane haz, J
“end höre di rede föcbaj- —
Diz alte mœere u
. bat Bin. tihttero on
nee en
. fdef en chondez niht beliben, we
ez en fi obch noch da von bedant,
wi di von Borgonden ln °
bi ie ziten vnd bi ic tagen
mie eren beten fich betragen.
+‘ [1
uf
r
.
-
Die Klage iſt fonft ‚gang ebenfo gefihrieben, nicht die
' Reime,
nur die Abfäge, wie die Strophern, ausge:
rückt. Der merkwürdige Schluß derfelben lautet hier:
Von Pazowe de biſſcoff Pilgrin
Duth liebe de neven fin,
Hiez feriben dig mere,
Di 05 ertzangen wäre,
Ya: Latiniſſchen böchfkaben,
Daz mang für war ſolde haben .
GSwerz dar nah eifonde, ae
302.888 aleeften ſtundee
wi ez fih hoͤb vad oph Degen, -
Bnd wi ez end gewa
BVPmumbe der gbten knehte not,
Vad wi fi’ alle gelingen the: .
“
r.
-
%
Da} hiez er oil; ſchriben/
Ern liez ez niht beliben;
Wand im fete(it) dꝰ pidelere
Div kontlichen mere,,
Wi ez ergie ond geſchach;
Wand erz horte vnd ſach,
= Er vnde manech ander man.
Daz mare priven do began
Gin ſchriber, meifter Eönrat.
Getihtet man ez fit, hat
Die in Zivffcher gungen; _
Di alten mie den ivngen
Erchennent wol daz mare.
Bon ie frevde noch von ir fivere,
„Ich iv nd niht mere fage:
Diz liet heizet din chlage.
Wi ez; Eceln fit ergienge,
Vnd toi er fin dinch ane Dienge,
Do ber Dietrid) von im reit,
Def en han id} der warheit
iv noh niemen gefagen.
Sbmeliche iehent, er. ford erflagen;,
So fpredjent ſoͤmeliche: nein,
Bnder difen dElin)gen zwein
Chan id) der loge niht gedagen,
Noh di watheit geſagen;
Want da hanget zwifel bi,
Def wuders. wird ich nimmer dei:
. Weder er ſich vergienge,
Dder in der lofe enpfienge,
Oder lebende brde begraben,
Oder ge himele vf erhaben
Oder ob er vz der hoͤte teöffe,
Dder ſich ‚verflüffe
In locher der fleinwende,
Der mit welhem ende
Er von dem libe quieme,
Oder mag in zu zim gename,
Ob er. fire in dag apgebnde, --
Dam oh in der Tivel verfibaße, 2
ı?
D } '
!
84
Oder ob er ſus fi verfimnden,
Daz en hat niemen noh erfunden.
Vns feit der tihtere, " -.
‚Der onſ tihte dig mare,
- & en were von im fus niht beliben,
Er het eg gerne geſchriben, Be
Daz man wiſte div mare, ——
| Di ez im ergan — — I | |
Mit dem Reim ſach iſt das Übrige, da die Spolte 3
Ende, auf dem unteren breiten Rande in langen Zeile
ber beide Spalten weg, geſchrieben, der Schluß abe
unten -abgefihnitten, und zwar efwas fchräg, . fo da
von der folgenden Zeile noch, firhtbar ift: |
| m zB chomen. u 0
Oder het erz fus vernomen
Sin der werlde von — — .
Merkwuͤrdig ift biebei, daß diefer ganze Gag, von de
ers: „Wi ez Eceln ergienge”, der einen großen Anfangs
buchftaben bat, bier hinter dem: „Bon Pazome” f
‚wie ein Zufag fteht, in der 5. Emfer 1. aber umge
kehrt. — Zu. München, Jr. 189. "Sol. Perg. ibl
‚BI, aus dem 14ten Jahrh.; bricht gegen das Ende M
Klage mit V. 3400. (in v. d. Hagens Ausg.) ab
J. Hardt, in Bragur, IV. 2. ©. 195., v. d. 5a
gens Anhang zur Überfegung der Nibelungen, um
Docen, im N. lit. Anz. 1807. Nr. 46. Sp. 760
- Eine eigenhändige Abſchtift beſitzt v. d. Hagen. Dil
Urſchrift ift wol noch aus dem Ende des 13ten Jahrh.
und ſtimmt nicht nur in der äußeren Geſtalt und Ein
. richtung, fondern auch dem Inhalte. nad), fo ſehr mi
der St. @aller überein, daß beide leicht nur son ‚einaf
der abgefchrieben, gewiß. doch fehr nahe verwandt find
Das Format ift aber Bleiner, in Heften von g, bis au
das erfte von 4 Bl., nur 32, felten 33, Zeilen auf de
Spalte; die Gchreibart der Vetſe und Strophen ga"
a
‘ # ,
| | M 85
nie in der St. Galler, nur zumeilen baben auch jene
goße Buchftaben, und dieſe find durchaus abgefegt, mit
‚Hau, roth oder grüngemalten ‚und verzierten Buchſta⸗
be. Die Aventüren haben rothe Überfchriften, nur
iber Einer Spalte, und die Anfangsbudyftaben find noch
‚größer, als die der Strophen, und immer vergoldet und
nt und blau verzierf. Der größte, 8 Linien einneh
nend, ft zu Anfang des Ganzen, das auf der Kehr—
fite von BI. 1. "beginnt, Als Verzierung deffelben ſteht
‚der ganze erfte Vers, in abwechſelnd blauen uud golde-
ſuen Buchſtahen mit rothen und blauen Zierrafen, da
üben und in zwei Zeilen darunter, fo daß man fie,
‚af den erften Blick nidye erkennt; daher auch Hardt,
belher die Anfangsftrophe mittheilt, diefen erſten Vers
‚bittih überfehen hat: um fo eher, da ddg LU oder V
deffelben nur als eine Wiederholung von dem V des
joeiten erfcheinen kann. Ms Uberſchrift des Ganzen
ſeht auf der zweiten Spalte, roth aber nicht mit
größerer Schrift: | .
Daz iſt daz Bi
Ehreimbißden,
Die Kiage beginnt BE 144. a. ehne Titel, mit -
tinem nicht vergoldeten, fondern nur rothen und- grüns
berzierten Buchftaben. Innerhalb find Feine Abtheiluns .
gen und Überfchriften; bie und da nur, es fiheint ganz
nilkürlich, ohne Rückſicht auf Abſätze im Sinn, Leis
te gemalte Buchftaben, wie die der Gtrophen. Die
deſe find aber abgefegt und hinten punktirt. ‚Die erfte
‚File jeden Reimpaares ift etwas vorgeruͤckt mit: einem
Höheren Buchſtaben:
Hie hebt fih an ein mere,
Daz ift vil redebere,
vñ ouch vil göt ze fagen,
nina daz iz 30 chlagen
‚86
Den leuten allen wol gegimt,
fiv® ig zeinem maf vernimt,
Der müz iz iemerlichẽ lagen
| ond imm! iam$ da von fagen.
_ Hett ih nu die finne,
‘ daz fi iz gar zu minne -
Hekten, die iz erfunden:
. ig ift von alden flunden
. Bär die marheit 59 gefeit; >
ob iz Heman miffehait, | u
Der fol ig laggen ane haz,
vñ hore die rede focbaz.
Dig vil.alde met BB |
‚bet ein fihribe! |
Weilẽ an ein hoch gefhriben
- Iatein, des ift ez nicht beliben,
Iz enfi ouch noch da von erchant,
wie die oz byrgundẽ lant ffı . |
Zumeilen find. Korrefturen, anch ſchon Punkte und
Striche, alg Unterſcheidungszeichen. Bl. 168. b. Sp.
ſchließt die Hof fo; | | |
| Bon dem iamer alfo veften
da mareravinne breften]
Begunde v5 dem müde dag plůe.
vnd ouch ir edeln tocht* gůͤr.
Si vielen beide im vnchraft.
ſo daz ir zucht meiſterſchaft
Vogaz vil gar da ſinne.
die leute warn inne
Worden mol d3 warheit;
ſwaz ge mare ward geſeit,
Des gefagte fi dig mere
pa greudg in alle ſwed.
Ir bigen iam! ward fo groz.
daz man mit wazzer fi begog.
Bad nagteng pndtn, ougen;
ir lip begunde lougen, |
Ob fl rechte fing ye gman; —— .
dag beweinte wip oA man
m een |
87.
"Die drei folgenden Blätter r nd fi chtbar ansgefchnitten;
doch iſt die Hdſ. wol nie vellftändig geweſen ‚ fondern
' von dem Schreiber felber abgebrochen, - indem nad) je-
' nem A, das auch innerhalb zumeilen als Schlußzeihen
bon Strophen und Berfen vortonmf,"nody ein leerer
Raum don 4 Zeilen geblieben, und auch noch das letzte,
ganz leere Blatt übrig; welches wol, nebſt der erſten
leeren Seite, der ganzen 5df., ehe fie gebunden worden,
zu einer Art von Umſchlag gedient bat. Beide find ie.
und da bon alfen Händen befchrieben; fo lieft man
born: „ein ſchone frau in armut Die. ir er wehaltn tut und
hat got Tieb und irn man die fregt wol der ern ain Erain;”
und binten: „Ih Ehriſtew gumppenberg wechen offenleych
mit dem bryeff.“ Auch eine Vergleichung dieſes Koder
hat 2. Tieck an Ort und Stelle mit dem Mülleris
fhen Abdruck gemacht. Vol. Yen. L. 3. 1805. Int.
Bl. Nr. 121, — Dhne Zweifel war ein Koder der Ni—
belungen und ‘der Klage, die zu Prunn bei der
Altmül gefundene Handfchrift, welche Wigul, Hund
(f. deffen Metropolis Salisburg. Batisp, 1710. F ol.
T.1. p. a01,) von dem Grafen Joachim von Drtens
berg geſchenkt erhielt, und fie i. J. 1575. In die Bibl.
des Serzogs Albert von Baierh gab.. Hier konnte |
fie zu Hanfizeng Zeit zwar nit wiedergefunden mwer«
den (ſ. deffen Germ, sacra, Aug. 1727. Fol, T. I.
p. 206.). Doc iſt fie wahrſcheinlich nur die eben an
gezeigte Mündener Hoſ. — Ein anderer Koder. aber
war .der pergamentene, den Wolfg. Lazius aufgefuns ’
den (de migrat. gent. Basil, 1577. Fol. p. 683. 757.);
vielleicht derfelbe, melden Kasp. Brufch (de Lau-
reaco veteri etc; Basil. 1553, 8. p. 119) andeutet.
Bol. die Borrede zu vn. d, Hagens Ausg. ©. AU. und‘
deſſelben Anhang zu Etzels Hofhaltung (ſ. c.). — Die
Fragmente der Nibelungen, melde in der notitia
.
—— M_.
N
sv
-88,
mss. vor Oberlini Blossar. med.. aevi. p. VI. auf:
-geführg werden, find nichts andere, ala die hinter
Chriemhilden Rache ıc. abgedrudfen; mie die im
Glossar. v. kebse und linerache, dgraus angezoger
nen Stellen, bemeifen, |
Gedrudt: 11 Stellen, bei Zasius, . cp
353. (DB, 7537 — 44. 8653 — 54. 8656 — 57., nach
v. d. Hagens Ausg.), Pp. 680 — 84. (DB. 8783
m 86 8786 — 87., 297 — 9... 7757 — 58,
8887 — 88., 299 — 304., 8979 — 82., 293 —
300., 305— 68.), p. 707 — 8. (B..8641 — 53.),
P. 757: (V. 7905 — 9. 7915 — 25: 7927. 29).
Nur hieraus find die von Mar. Dpig zum Seil. Ans
no, $. 8. angeführten B. 7757 — 58. "genommen, —
Aus der Münchener. Höf,, die erfte Apentüre, bei Do:
sen, a.a.D., Sp. 765 — 67.; deßgleichen B. 1137 —
1200. ©p,.785 — 90:, mit einigen Bemerkungen “über
die. Schreibart der Hoſ. und ihr Berhälnig zum Bod« -
‚mer-Müjlerifchen Tert. — Den bintern Theil der
RKibelungen, von der erwähnten. Lüde (D. 6583. )
an, nebfl der Klage, ließ Bodmer, ‚aus der ‘ers
ſten Sobenemfer Hoſ. in Chriemhilden Rache ıc.,
Zürich, 1757. 4. Sp. 1 — 240. abdrucken, mit eis
nem: Gloſſar; dabei 7 Fragmente des vorderen
Theiles, Sp. 241 — 50. (B. 353 — 88: 393 — 406,
409 — 12., 1137 = 79. ı18ı — 1200., 3 Verſe, die
mut diefe Hoſ. hat, 2721 — 52., 8365 — 79. 3393 —
416., 3617 — 28., 3473 — Bo. ). Eine Stelle deffelben
(B..3579 — 86.) ſteht audy hinter f. Altengl. und Alt
ſchwäb. Balladen in Eſchilbachs Versart, Zürich,
1782. Bd. 2. ©. 203 — 4. Bodmer baffe vorn zur
Ergänzung des Zufammenhanges g eigene Verſe hinzu:
gefügt: Meiſter, a. a. D. .©. 95. theilte dafür. V.
6581 — B4. ‚aus der. St. Galler Hdf: mit, welche ihm
89
wahrſcheinlich durch Barmer bekannt ‚geworden. —
Das Banze, in Epr. Heinr. Müllers Gammlung,
33,1 Liefr. 1. ©, 1 — 152. (Berlin, 1784. 4.), und
zwar der hintere Theil aus dem eben genannten AU
dtude, der vordere, aus der zweiten Hohenems
fer Hoſ. Vgl. . d. Hagens Aufllärung über den
Müllerifihen Tert, aus einem von 9. Horner zu
Zürich aufgefundenen Briefe Bodmers an Müller
v.% 1781., welde. zugleich über die oben gedachten
Ä Bodmerifthen Abfchriften der beiden 5, Emfer Hof.
und. feine Vergleichung der St. Galler, Auskunft giebt.
Hienach ift in dem Anhang zu v. d. Hagens Über⸗ |
kung,“ ©. 596 — 97. immer HE. 2. für St. G. zu
leſen, in deffelben Ausg.. der Urferift die Vorrede, ©.
X— XI. zu berichtigen, und in den Lesarten ebeufalls
Immer HE. 2. für B.. zu feßen. Dieſe kritiſche Aus⸗
gabe der Nibelungen und der Klage in der Um
ſprache (Berlin, 1810. 8.). enthalt die Sesarten der
Münchener, der beiden Hohen:Emfer, fo weit fie
bekannt, der St. Galler (bis B. 1135.) Hdff., und der
Bruchſtůcke bei e azius. Ein Nachtrag wird nächſtens die
| übrigen Pesarten, befouders der St, GallerHoſ. liefern.
Erläuterungsſchriften, über den Inhalt,
den Werfaffer und die Sprache: die Kprgenannfen
von Brufch, Lazius, Hund und Hanfiz; dann
Bodmer, Vorrede zu Chriemh. R.,.. Liter, Denkm.
6. 62., und Deut. Muſ. 1779. BP. 2. ©. 675 — 76;
J.Ch. Müller, ebd. 1762. Bd. 1. ©. 193 — 94,,
zum Theil wiederholt in der Borrede zu feinem Abdruck;
Joh. v. Müllers Rezenfion des Müllerifchen Abs
drudes, in den Götting. Anz, 1783. Bd, 1. ©. 353
— 58., wiederholt, hinter Veldecks Aeneis, in Mül—
lers Sammlung; (v. Schlieffens) Nachrichten von
einigen. Käufern des Geſchlechts der von Schlieffen,
90
x
Kaffel, 17854. * € i40:; Üdelungs Rezenf. von
Müllers Abor. Magaz. IL 2. ©. 143 — 53. (melder
. 142." im Urtheil über den poetiſchen Werth gar ſehr
| ſtimmt mit Friedrichs II. Antwort vom aaften Sebr.
‚1784. auf Müllers Zueignung der Nibelungen,
abgedruckt im Morgenblatt ); Fiſ cher, Sitten und Ge⸗
Bräuche der Europäer tm äfen und 6fen Jahrh. ©. 23.
27-; Eichhorn, allgem. Kult. und Lit. Geſch. I. 236
— 38. 254 — 58. und Erläuterungen 18. (über die
Biltina: und Niflunga— Saga); Hegewiſch, ei
EStück aus ſeinet Deutſchen Kulturgeſchichte, in der ar
!
liner Monatsfohrift, 1806. Nov. ©. 368 — 71., ein
Zuſatz (über die: Versarf) von B. (Biefter), eb. ©,
392° — 92.; eines Ungenannsen Wort über das
_ Lied der Nibelungen, . ebd. 1808. Yan. ©. 52—
64.5 Gräfers Anmerk, zu feiner Überf: vd. Suhms
Dän. Gefh. BP. 1. ©. 410 — 15. CVergleichung des
Nib. L. und der Nifl. S. mit der Nordiſchen Fabel;
. nah ©. 411. bat Suhm auch hiſtor. Anmerk. übe
Chriemb. R. und das Heldenbüch gemacht; wol in
feinen kritiſchen Theilen); Tiecks Vorrede zu den Min⸗
neliedern, S. VI VI; Doceng Bemerk. über das
2. der Nibel. (vgl, Misc. I. 7t.)3. (J.) Grimm,
über das Nib. L., im N. lit. Anz. 1807. Nr. 15. 16.
(betrifft meift fur die Bearbeitungen und den: Tert);
C. W. Grimm, über die Driginalität den Nib. 2. umd
des Heldenb., mit einem Jufag von Dorcen, eb}.
Nr. 30.5 €. WB, Grimm, über die Entſtehung der At
deutſchen Poeſie und ihr Verhältniß zur Nord,, in den
Studien, 1808, St. 1. 2. (gebt mehr auf die Gabel);
Nyerup (über die Rifl, ©), in unſ. Muſ. U. 333.
v. d. Hagens NRachtrag dazu, ebd. ©. 337 — 45. —
Auch die meiften der beim Hörnen Siegfried ange |
führten Erläuterungsfäriften gehören bieher, inſonder⸗
J
| 91
beit die-von Giſeke (vergl. die Regenf. in. der Sen.
2, 3. 1795. Nr. 277.), und Börres; ‘deßgleichen ‘die
Anhänge zu H. Giegfried und Etzels Hofhaltung,
‚in v. d. Hagens Heldenbudh, Bd. 1. In Anfes
bung des Berfaffers nennt Bodmer, ©. IX. mehre
Konrade, die eg fein Könnten, erklärt fi) aber gegen.
Kont. von Würzburg, des Styls wegen; —*
thuüͤt er in einem narhgelaffenen Aufſatz, abgedr: ı_
Eanzlers und Meißners Quartalſchrift, 1784. 1
1, © 85 — go., wo er, wegen der bekannten Stelle
(dgl. binten die Zeugniffe), ‚für den Marner ftimmt,
der auch Konrad geheißen, Adelung, Magaz. II.
S.2. ©, 150. u, St. 3. ©. 72.,-blieb aber bei Kont.
v. Würzb, fteben, als DBerf, der drei Ged., Die Ti:
belungen, Chriemh. R. und die Klage, Ihn wies
derholt nur Koch, I. 102, u, 221 — 22, Schon Dos
cen (Misc. ]. 71.) und J. Grimm, Sp. 230 — 31.
haben dieſen Irrthum von drei Ged. berichtigt, und
fi” wieder gegen Konr, dv, Würzb, erklärt, Beide:
unterfcheiden quch richtig den Bf. der Klage, von dem
unbelannten der Nibelungen, und Docen führt bei
Konrad in unſ. Muf, I, 14950. nur die Klage
an. Adelyung, Magaz, I. 2 ©, 7751, bezog die
oben mifgetheilte Stelle; . „Sin ſchrib ere meiſter Ehünrat” _
auf ‚den Schreiber des Pelegrin, und meinte, daß ..
Konr. v., Würzb, etwa diefe Vermerhfelung mit Fleiß
begangen; doc war dagegen, dag zu Anfang und zu, -:‘
Ende, Dicht vorher, gefagt ift, dieſer Srhreiber Pele:
grins habe Lateinifch gedichte, Eſchenburg, in I.
Bragur,. II, 474., mollte daber das „Sin“ auf „dag "-
mare” beziehen, und fo die Deutſche Üßerfegung als :
Bert Konrada-unterfeheiden.. Aber dieß ift eben fo |
gezwungen, ala Docens Vorſchlag (in unſ. Muſ. J.
150.); Ein" für „Gin“ zu lefen, Dorens anderer
;
2 | —
Vermuthung, daß der Vf. hier den früheren Deuts
fen Dichter, Konrad ertpäbne, ftebt der gegen Ade:
i ungs Annahme gemachte Einwurf enfgegen. Richtig
vermuthete jedoch Docen, daß die St. Galler Hdoſ.
hierüber Aufſchluß geben möchte. Durdy den oben ans
geführfen Schluß derjelben ift nun alles Bar: Konrad
ift der Schreiber Pelegrins und Lateiniſch er Dichter
der der Klage, und den Tibelungen‘ zum Grunde lie
genden Kompofizion, die Deutfihen, ohne Zweifel ganz
nerfchiedenen, Dichfer von beiden aber unbefannt.
Dhne Grund will Eichhorn (melder auch von dem
Meiſter Chunrat als Verf. der Nibelungen ſpricht),
S. 236, dieſe Nachricht von dem Lateiniſchen Drigi
nal für ein bloßes Vorgeben erklären. Woher es wahr:
ſcheinlich kommt, daß Bruſch das von Pelegrin ver—
snlaßfe Werk auch ein Deuffches nennt, darüber vgl.
von der Hagens Anhang zu Eßels Hofhaltung.
. Bearbeitungen: Die Radye der Schweſter, in
(Bodmers) Kalliope, Züri, 1767. 8. Bd. 2. ©.
309.; eine herametrifcye Bearbeitung der von ihm ber:
ausgegebenen, Chriembilden Rache. — Bon dem:
felben, romangenarfig und frei überfeßt, in vierzeilis
gen Strophen } in den Balladen, Bd. 2.: „Der Köni-
ginnen Zane” (die ı4fe Abentheure), ©. 168 — 78-5
meet mordlidyer Zod” (vgl. 3900 — 4008.),
©. 150 — 58.); „die mabrfagenden Meermweiber” (V.
6115 — 376.), © 159 — 675 Erinnerungen dazu
(ein Plan zur Umarheitung des Gedichtes), ebendafelbfl,
©. 194 — 97. — Eine profaifche Verarbeitung der
Nibelungen, mit Aufägen aus dem Heldenbud
und andern Dichfungen (es fcheint aud) aus der Wil:
Tina:Öaga,), enthält: die zwölf Ritter von Bern ode
Das Mahrchen vom Hort der Nibelungen, in (der.
Madame Naubert) Neuen Bollsmährdyen der Deut
83
ſchen, eeipzig, 1792., Bd. 4. S. 153 — 293. — u
Don einem Ungenannten, unfetzeichnet G., im
Deutſch. Muf. 1783., BP. 1. ©. 43 — 79.5 eine freue-
UÜberſetzung ven V. 7367 — 72. und der ganzen letzten
Abentheure. — Von Hegemifd, a. a. D., ©. 368
— 84.; eine woͤrtliche Überſetzung famnit einer freien
Nachahmung, in der Versart von Bürgers Lenardo
und Blandine, B. 1133 — 59. und 1177 — 8q. —
: - Proben der v. d. Hagenſchen Überfegung, B. 6117 —
376., ſammt dem Inhalt des Ganzen und grammafl,
fhen Anmerkungen, in der Zeitſchrift Eunomia, 1805.
gebr. und März, 5, 171 — 87.; April, ©. 254 — 65:
— Von E$. Niemeyer: Chriemhild und Gieg« |
fried, erfler und‘ zweiter Gefang (1fle — 3te Aben-
theure), im ungereimten Jdınben. Eunomia, 1805.
Mai, © 339 — 56. Ein Zufag vom Prof. Fiſcher,
der die‘ DEtave empfiehlt, ebd. ©. 274. — Bon Hing—
berg, in adhtzeiligen Bielandifcen. Stangen, V. 1
— 168. 569 — 1044., im N. Teut. Merk. 1807. Bd.
III. S. 17 — 43.; Die Zte und ſSte Abenth., im Tas |
hend. Appollonion, Wien, 1809. ©. 151 — 83.5
noch eine Abenth, im Merk. 1809. St. 11. —. Alle
diefe Bearbeitungen find nah dem BodmersMällen
riſchen Text. — Spraderläuferungen deſſelben ger
ben: Bodmers Gloſſar zu Ehriemb.- R.; Leffings
Beitr. zu einem Deutſchen Gloffar, in deffen Leben und -
liter. Nachlaß, Th, 3. ©. 142., und Oberlini glossar.
med. aevi, — v. d. Hagens Überfegung der Nibes
lungen und der Klage, mit Zuziehung der Münche—
ner Hdf., und mit einem kritiſchen Anhang über die
bisherigen Bearbeitungen, einer grammatifchen Darftel
lung des Verhältniffes der alten Sprache zu der heuki⸗
gen, einem Gloffar und einer Überfiht des Verhält—
niſſs der Münchener Hoſ. zu dem Bodmer-Müls
x
9. |
ler iſchen Tert (bloß in Anfehung des Mehr und Min-
der und der Öfellung ganger Strophen und Berfe),
erſchien vollftändig zu Berlih, 1807. B.
- Einen Auszug, aber nicht von -diefem Nibelun-
‚ gen:Lied, fondern von einer anderen Bearbeitung hat
die Borrede zum. Heldenbnd. Er flimme mehr mit
der Niflunga-Öaga, welche der hintere Theil, Kap.
. 319 — 71, der Willina:Öaga if. Das Altdäni:
ſche Bied von Brpnbild und Giegfrieds Tod, in
Den Eifkaffe Viſern, Kiöbenh. 1657. 8, Ne. 4., ge
hört mehr gut Nordiſchen Darftellung der Gabel, dage
‚gen die 3 Lieder ‚(urfprünglid nur eins) von Gri—
mil ds Verrath an ihren Brüdern, in Bedels Kiämpe
Viſern, Th. 1. Nr. 7 — 9. wol mit. Deutfdyen Sagen
zufammenhangen. Ausführlih handelt von diefen und
den übrigen Nordifchen Duellen der erwaͤhnte Anhang
zum Höfnen Siegfried. -
P) Das Lied vom Meifter Hildebrand und
feinem Sohn Alebrand; mol no aus dem
"ı3ten Jahrhundert; in det pierreimigen Ötrophe.
Handſchriftlich, in dem Dresdener Koder (f.
ba.) BI. 345. a. bie 348. b. Wahrſcheinlich von Kasp.
v. d. Roen überarbeitet und erweitert. Anfang:
Y6 fole gu Tand aus relten,
Sprach meiſter Hildeprant,
Das mir vor langen zeitẽ
Die weg warn vnbekant.
Fern Pern in landen waren
Bil mauden lieben tag,
Das ih in dreiffig iaren
Fraw Gut ich nie enpflag:
Schluß: Band kom genn Pern geriten,
Do was er lieb und wert, |
Vnd heten Faum erpiten,
Sie fragten, was oe Sect,
06
Er fhgt, mies: gengen were.
Des las wir aud) dgr yon,
Bnd fingen do von nit mere: .
- Got wol ons pei beftan w 29 lied m
hat das geticht der vater mit dem fun
- Auf dem dazu gehörigen Bilde liegf det Tangbärtige
Hildebrand. in goldener Rüftung auf feinem krausge⸗
lockten Sohn in filberner; Gchmerter und Helme Tiegeh
beiſeite, und die Schilde, „von denen der eine zerhauen,
jeigen im blquen Felde zwei überkreuzte filberne Vo⸗
gelklauen. — Auf beiden Dedeln des Koder 76g. Theol. .
Lat. Pap. 4. des 15fen Zahrh. fand Mich. Denis (Ca-
tal, 1 3: 2828.) Deutfche Berfe, worin Hylptannd
von Berenn und die Jahrz. 1493. vorfommen, ded Uns
fanges: „Mein Schweygennd fraw Muter ſtylle.“ Dieb
ift offenbar ein Bruch ſtück vom Schluß deſſelben Lie:
des, deſſen 24ſte Strophe in der Dresdener Hdoſ. faſt
ebenfo anfängt!- „ Stun ſchweig fraw mitter ftille.”
Gedruckt: etwas kürzer, nur 20’ Strophen, und
im Ausdruck abmeichend, es ſcheint aber aͤchter, auch
die GStüophe meiſt nur vierreimig, ohne Jahr und Dit,
auf einem eingelen halben Bogen 8., in Beſitz Eſchen⸗
beugs, und daraus mit Erläuterungen, im Deuts
(den Mufeum, 1776. 1. 391 99.5 ° wiederholt, in
jesiger Schreibweiſe, in Ef chenburgs Dentiälern, ©.
437 — 45.;-, darnad), noch mehr ernenert, im Wu n⸗
derhborn, Bd. J. ©. 126 — 34.*Durch Eſcheͤ.
burgs Mittheilung tkennen wir den nlien Druck näher,
‚ welcher, nad) der Sprache and der gemöhnliden Schrift
zu’ urtheilen, hoͤchſtens aus dem Ende des 10ten Jahrh.
(vgl. oben ©. 32. 49. ), und mit vielen andern ein⸗
zelen Liedern und fliegenden, Blättern, meiſt aus dem
ızten Jahrh., zufarmmen gebunden. il. Auf der erften
Seite fieht: „Vom Alten Hildebrandt, Ein ſchoͤner Mei⸗
ſter⸗Geſang, ZH will zum Landt Auf teiten ſptach fi Mei⸗
4‘
j ' 96 =
ſter Hildebrandt.” Diefer Anfang deutet mol auf die 3a: e.
—
mals ſehr bekannte Weiſe des Liedes: den Hilde—
brands-Ton (vgl. oben ©, 48. 53:). Gleich auf
der Kehrfeite: beginnt das Lied felbft, welches ganz,
mie nody die Volkslieder -auf fliegenden Blättern und Ä
die Gefangbücher, - gedrudt ift, nur die Strophen ab:
gejegt und hinter den. Reimverfen, . bier. auch hinter den
öfter gereimfen Halbverfen, ein Strich; die Haupfwör: |
%
ter; wie die Eigennamen, meift groß. — Abweichende
Lesarten, aus, einen anderen, nicht näher angezeigfen
Drude, lieferte (Herder) im Deutfſchen Muſeum,
1781. 1, 267 — 69.; melde Eſchenburg, in den
Dentm, widerholte. — Audy ſteht dieß Lied auf den
legten drei Blättern des Endterifchen. Drudes, vom
Giegenof (f. oben ©. 30.). Vgl. Nyerup, in,
Bragur, U. 446. Und hieraus find die Herderi—
und es fiehen bier, es fcheint von Richeys Hand
(vgl. oben ©. 31), Lesarten beigeſchrieben, welche
durchaus mit dem Eſch en bur giſchen Druck ſtimmen,
| mit der Bemerkung: „Collat. c. e. circa 1600. 4 Fol.
8.,” mas auch ganz darauf paßt. Herder hat aber
bei weitem nidyt alle Lesatten ausgegogen, — Zur Über:
ſchrift ſteht: „Gin Lied von dem alten Hildebrand”.
Die Einrichtung des Drudes ift fonft ganz, wie bei dem
porigen. Anfang: | |
Ich will zu Land austeiten,
ſprach ſich Meiſter Hildebtand,
Der mic den Weg thut weiſen,
gen Beren wol in die Land,
die find mir unkund geweſen, |
viel manden lieben Tag, .
ja in zwey und dreiſſig Jahren _ en
Grau Utten ich nie geſach. ran.
rt Se
ſchen Lesarten genommen, wie die Bergleihung zeig;
Schlußſtr.: Ad Mutter liebe Mutter mein,
nun 'beut ihm Zucht und Chr,
Da hub fie auf und fhender ein,
und trug ihm felber her,
as, hät er in feinem Munde,
von Gold ein Fingerlein,
das ließ er in Becher ſi ncken,
der liebſten Frauen ſein.
ENDE.
— Eine Adelung iſche Abſchrift von einem Nürnbers
ger Druck durch Künig und Hergofin f. in Biblioth.
Adelung. Nr. 322. — Daß die Dresdener Hoſ. g
— mehr hat, als jene beiden Drucke, kommt da:
t, dag fü fie nad Str. 4. noch eine einfügt, ſtatt Str.
und Str. 20. je 5 andere tr. hat.
. Eine Altdaniſche Überfesung diefes Liedes
hebt in Bedels Kiämpe:Bifern, Th. ı. Nr. 10. Sie
giebt Str. für Str. wieder, und hat in Str. ı2. 13.
beſſere Lesarten und Stellung der Verſe. Die Anmers
tung dazu ‚hat michts über die Duelle. |
Über die viel ältere Deutfche Darftellung diefer
Dichtung vgl. vorn die Einleitung. — In der Nif—
lunga-©aga folgt, .Kap. 376. aud) diefes Abentheuer,
und. richtiger an die Heimkehr Dietrichs und Hil:
debrands mif Herraf, nah der Nibelungen
Schlacht, angelnüpft; dagegen unfer Lied es nad) dem
Rofengarten feßt, im Widerfprusch mit der arigegeber'
nen Z2jührigen (die Wilk. Gag. K. 379. fpridyt don‘
20) Abweſenheit, melche auf die bei den Heumen,
nad) Dietricys Vertreibung durdy Ermentidy, deutet.
Die Verwechſelung war. aber um fo leichter, da in dem
ungedr. Roſeng artenlied Dietrich auch in Egels
Dienſt auftritt. Vorher Kap. 373 — 75. geht noch ein
Kampf mit Elſung und deſſen Mannen, Ermenxichs
Tod, und folgt K. 378 — 80. Etzels Ende durch
J ® -
N , . pi I 9 7
m — —
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Kifkung, und Sibichs durch Alebrand- im Kampf,
“und den Beſchluß macht Dietrihs Wiedereinnahme
“ feines Erbreihs, feine, Kröning zum Römifchen Kaifer,
ynd fein und Hildebrands Übergang zum Eßriften-
tum. Über andere Sagen bon‘ Diekrichs Ende f.
den Anhang zu Etzels Hofhaltung in v. d. Sagens
Heldenbuch, BP. 1; vgl: aud, oben ©. 3.
Cazius, de migrat. gent, L. X. p. 580 — 84.
führt unfer den bben bemerften Stellen aus den Ri:
belungen noch 2 von 4 und 3 Berfen, angeblich aus
demfelben Koder, an, aber fie gehören bffenbar zu
einem. anderen Gedichte vorn Dietrich von Bern, und
find auch in den Eurzen gewöhnlichen . Reimpaaren.
Lazius bemerkt zwar, daß das Gedicht den Kampf
Dietridhs mit den Hunnen beſchreibe: aber wenn
man feine Anmerkungen zu jenen Stellen der Nibe—
lungen vergleicht, darf inan fie biera⸗ eben nicht
| balten. |
‚2) Gabeitreis des Grales und. der Tafel:
| runde |
Mehre ganz eigenehämliche Fabeln bon. Artus in |
Bertangaland finden fi im der Wikina— Saga,
mo er, wie in. der Geſchichte, gleichzeitig mit Attila
und in Berbindung mit Dietrich erfcheint. Mit ihm
verwandt ift audy wol der König von Birtings oder
Bratings Land, in den Kiämpe:Bifern, weicher in
noch näheren: Verhaͤltniß mit dem Deutſ chen Helden⸗
kreis ſteht (vgl. oben, ©. 64.).
6) Der Titurel oder die Pfleger des. Bra:
les, nah. Kyot non Provence. -
A) Brudfiüde eines vor⸗Eſchenbach iſchen
Titucel; mol noch aus dem 12ten Jahr—
% | 9
Bunderf; in einer eigenthümlicdyen bierreimigen
Strophe.
Handſchriftlich, zu München, hinten in dem
Koder des Parzival- Pr. 79. Perg. Fol. des 12fen
Jahrh., Bl. 71 —74. Hardf, in Bragur, IV.
2. ©. 186 — 87. Docens Gendfehreiben (an 4.
B. Schlegel) über den Titurel, Berlin, 1810. 8.
Gedrudt, pollftändig bei Docen, mit Einleis
tung und Kommentar, Die zwei Bruchſtücke entfpre
‚ ben dem Kap. 5— 7. und Rap. 10. des alter Drudes
bon Efhenbadhs Ziturel.
#) Des Wolfram von Eſchenbach, mit Ba
nußung, ja fall. wörtlicher Aufnahme jener
Borarbeit, und Umbildung ihrer Gtrophe in
eine fechsreimige.
Sandfhriftlih: Im Vatikan, Tr. 383. Deo.
Sol. 183 31. Adelung, I. 30. I. 12 — 21., mo Ans
fang und Schluß, und ein Theil der Überfhriften ab:
gedruckt find. Nach einer güfigft mitgetheilten bands
fhriftlichen Notiz von Tied ift der Koder im größten -
Folio fehr ſchön gefchrieben, aus dem I4fen oder An:
fang des ı5ten Jahrh., und flimmt im Ganzen fehr
. mit dem alten Drud; nur ift durchgängig die Ortho—
gtaphie und das Versmaaß richtiger. Manchmal find
für fehlende Berfe Lücken gelaffen. Der Anfang, der
bei Adelung voll Sehler, Lautef:
| An anegenge und ane lefe
bis du,got ewic lebende,
dein craft an vonder fege
himel ond erde helt enbor of finebende,
din ie, din immer ift gar iſt gar ungefehtet,
‚fam tft din höch und oud din breit,
Din Ienge, Bin tieff, bie iſt gar dngetiehtet,
j 200 „
Str. 2. bei Adelung, lies: gen abent f. geuahent;
Str. 4. .vert f. wert; Str. 5..nu fr un, ende f.
entes; Str. 6. criftalle f. inſtalle; Str. 7. fehlt B. 2
nibt haben für ein wunder; L. ſicht er ie für Ei eht
wie, nu f. fa. Die Ste Str. iſt:
| Die manigen tufent mile
fine niht omb fuft benennet,
nod) mer der far mit wile .
- der menfche lebt-in ewigen freuden erkennen, .
oder in nöten ewig da zu der helle:
djeweil der menſch ift lebende,
göt gib(e) im wol zu nemen, welhez er well.
— Sn Bien, Rt. 40. Sel. ı81 BI. Perg. ; Muf. 1.
564., wonach fie ans dem ı3ten Jahrh. Die ebd. ©.
574. von Brun äAngegebene Jahrzahl ift wol eine Ber
wechſelung mit der des alten Druckes. Tied, welcher
‚ die Hdf. auch eingefehen, ſetzt ſie in’d‘ 14te Jahrh.
Nah Leo's von Gedendorf Anzeige findet fid)
darin noch, mwahrfcheinlih am -Eude (ogl. unf. Muſ.
1. 647.), folgende Strophe, aus Gigune’s Klage
- um Sfhionafulander (Kap. 35), in Noten gefept,
die gelegentlich mitgetheilt werden ſollen:
Jamer iſt mir enefprungen.
ach mei lait ift vefte.
O we clag hat betwũgen.
mein fendes hercz ouf dirre linden efte.
Hoher mot troft vreude mus ſich decken
ſoftzen travren wainen.
wil ich han vm diſen werden recken.
— Im Kloſter St. Peter im Schwarzwalde, Fol.
Perg. v. J. 1431.; nad) einer handſchriftl. Anzeige des
verſt. Dberlin. — Sm Vatikan, Rt. 141. 132 BI. |
Pap. 8. $ol., mangelhaft am Anfange und Ende.
Adelung, J 20. II. 3— 12., wo der jeßige Anfang,
Ende und Stellen abgedrudt. Nach Tieck fehlt vorn
-
101
ein Blatt, und hinten viele; ſonſt ſtimmt die Hdf. im
Sanzen: mit Nr. 383.; die Gfrophen find aber ftaft in
7 nur im 4 Berfen abgetheil. In den Stellen bei
Adelung .ift faft gar feine ſtrophiſche Abtheilung ſicht—
bar. Der Anfang iſt die 28ſte Str. des alten Drudes,
der drifte Vers aber ſchon der erſte von Str. 32. Die
letze iſt Str. 5269. — Zu Hannover, 86 Bl. Perg. ,
hinter den Wilheim von Oranſe. Der Anfang bis
in die erſten Strophen des Yöften Kap. fehl. Aus
Feders handſchr. Mittheilung; vgl. Koch, 1. 97. —
‚ Dormals zu Regensburg, . jege, mel zu Münden,
Bl. 17. und 22, eines Perg. Rod. in gr. Sol., aus dem
Ende des 13ten Yahık; enthält Sesopben aus Kap.
5—7. Docens. Sendſchreiben, ©. 11, 64. — Zu
München, ein Bruchſtüch des Unfanges, gr. 4, ı
Bl. (Perg.),: aus dem, Ende das ‚1öfen Jahrh. Do⸗
tens. Miscell. II. 116.
Gedruckt, ohne Ort, im Jahr 1477. e. Sol. oder
9 4, 306 BI. (6422 Sfr. in 4r Kap), nad) Bod-
mer (Balladen, . II. 198.) durch Fuſt (zu Mainz),
‚ad J. T. Plant (Geſch. der Deut. Dichtk. Stettin,
1702. Th. I, ©. go.) durch Peter Schoiffer ebd.,
nad, Anderen: (auch & fh enburgen) zu Straß⸗
burg dur .Mentelin. (Bibl. Pauzer. P, I. Nr.
103.); Docen, in. uf. Muf.1. 156. und N. lit. Anz.
1807. Sp. 159. Daß ſchon Köler Diefen alten Drud
tannte, vgl. obeu ©. 2%. Nachher befihrieben. ihn, Joh.
Chr. Gͤtze, in den IN derkwürdigkeiten der Königl. Bibl.
it Dresden, 174% 4. 2te Samml. ©. 235 — 36,
dodmer, a. a. D und in den Briefen Binfer ſ. Ge—
teimfen Gedichten, te Aufl. Zürich, 1754. 8. ©. 133.,
und Danzer, in den Aungk, I. 103. Befindet fih zu
Zürich, Göttingen (Walenroders Kollekt. 1.
8do.), Xaffel,. Mönden, Dresden r Göße)
. — -_
102
Leipzig, (in der Unjverfitätsbibl.;' vgl. Gottſcheds
Progr., de rarior. Bibl. Paulin. Codd., Lips. 1746.
4.5; Büſching bat eine Abſchrift davon), Gtraß«
burg (Oberlini Glössar. praef. p. VIII.), in Eſchen-⸗
burgs Bibl., zuWolfenbüttel (Koch, IL 97-),
im Slofter zu Benedift Baiern (Gerkens Reifen,
1.385), im Beſitz des Hrn. von Knorting, in der
ehemaligen Solgeriſchen Bibl. zu Nürnberg (Paon⸗
zers Annalen, I, 103.), und vormals der Panze—
rifhen Bibl, (Bibl, Panzer. I, c.) — Das ate BI.
. des Regensburger Bruchſtückes (Kap. VIL Str.
56 — 87.), in Doeens Gendfchreiben, ©. 65 — 73.
— DoeMündener Bruch ſtück (die erſten 30 Sero⸗
.. pben), in Docens Misc, U. 117 — 23.
Über das Werk felbft und den Dichter vgl., außer
den fihon beim Wolfdietrich angeführten, und den
bei den folgenden beiden Gedichten und dem Krieg-a uf
Wartburg anzuführenden Schriften: eine Anfpielung
auf die Gabel Abechaupt, bei dem Marner, in der
Maneff. Sammil, Th. U. S. 176. P.; beſtimmt auf
Eſchenbachs Gedicht, in Difokars Hſterr. Kronit
(1295.), Kap. 377.:; Jac. Püterihs von Rei⸗
cherzhauſen, eines Baieriſchen Ritters, Verzeichniß |
feiner Bibl, (1462.), in der Gtropbe des Siturel, |
iweldyen er auch (Öfr, 100.) „das haupt ab teutſchen
Pücchen” nennt; qus Raim, Duellii Excerpta hist,
. geneal, p. 250, sequ, wiederholt, mit Kommenfar,
v. 3. Ch. Adelung, Leipz. 1788 4, ©. 1i — 12.
(Püterich verficherf 30, ſämmtlich verfälſchte Abſchrif⸗
ten des Titurel geſehen zu haben, G. 30.). Bgl. |
ſonſt noch Bodmers Briefe,. S. 133 — 47, und
Lit. Denkm., ©, 6. 7.3 zur Gefch, der Minnefinger, im
Deut. Muf, 1780, ©, 28. ff, (wahrſcheinlich auch von
Bodmer) Daß Albrecht pon Halberftadt An—
y.
, . i j
J 103
cheil am Titurel Babe, wiederholt Koch, 1: 97. aus-
Bodmers Briefen; Adelung, Magaz. IL 3..©. 12.
14., giebt ihm gar den gangen Liturel, und Eſchen⸗
badyen nur den Parzival, als zten heil des Ba:
muref, den er auch dem Albrecht v. Hs beilegt (ihm,
folge Eichhorn, ©, 224., Joh. b. Müller, Schwei⸗
zergeſch., neue Ausg. Bd. 2. ©. 139:)5 'mif dem Püter
rich giebt er aber, ©. ı1. ı2. den Titure[-und Par:
zival wieder dem Eſchenbach. Die Stelle vom Brak
Eenfeil (Bit. Kap, 10.), welche Anlaf zu ſolchem Miß⸗
verſtand gegeben, iſt nun vollkommen erklärt durch jene
Bruchſtücke des älteren Titurel, welche Eſchenbach
50 Yahr fpäfer in fein Werk verarbeitete und fortſetzte.
Bgl. Docens, Misc. I. 70., vd. d. Hagens Rezenf.
in der J. 2. 3: 1809. Nr. 172. Sp. 166 — 67., Do:
cens Gendfcreiben, S. 6 — 10. Albrecht v. H., der.
eingeſtändlich, 1210. ſchon Ovids Verwandlungen ver—
dentſchte, müßte auch als Eſchenbachs Fortſetzer un:
glaublich alt geworden ſein, indem dieſer gewiß noch
über die erſte Hälfte des 13ten Yahrh: hinaus lebte.
Denn er erwähnt, eben bei dem Bradenfeil, des Mit:
hart, welcher bei dem ‚Öfterreichifchen - Herzog Otto
dem Froͤhlichen (ft. 1350.) eine Art von Hofnarr war,
zugleich mit dem ‚Pfarrherrn vom Kalenberg; vgl.
den Anhang zü der Geſchichte des letzten in v. d. Ha⸗
gens Narrenbuch. Kochs Angabe, daß Eſchenbach
bei dem-Herzog Dfto von Hſterr. Sekretär geweſen,
kommt aus dem Jurnal v. ımd f. Deutſchland. Woher
bat aber Docen.(unf. Muf. I. 156., und Sendſchr.
&. ı2.), daß unfer den drei Zürften, in deren Dienft °
Eihenbad den Ziturel gedichtef, ein König von
Rom and ein Herzog von Kärnten gemejen?
Efhenbad feber fagt bloß zu’ Anfang (Str. 64.), .
daß er auf Bitte von 8 Fürſten, um die er im Selde
4
‚4
1
brauche, daß große. Werk unferhommen, und binten
fein Leben gewagf, : und die. man nicht zu erfragen '
Kap. 39. (Str. 6078.) will er die Fürſten nicht nen-
nen, die ſich die Mähre ſo wenig foften ließen: doch
wohnen fie inmitten der Deutſchen Erde und den (reis
hen) Bergen nahe; dieß deufef mehr auf Fränkiſche und
Thürimger Fürſten. — Über Eſchenbachs Leben ſ. eine
ausführliche Abhandlung in unf. Muf. I. 1 — 36., be
ſonders auch über, Bodmers (Lit. Denkm. ©.. 18.
19%) und Joh. v. Müllers (Rezenſ. von Chr. Mül⸗
lers Ausg. des "Parzival, in den Bötfing. Any
1785, ©. 1732. und Gchmeizergefch., alte Ausg. Bd.
| GSchmeizerlinie geweſen. Schinz (Schweiz. Muſ.
1. ©. 430.) Annahme, daß Eſchenbach von der
XII.) bielt ihn fogar für den Baltber. von Efhen:
bad), der 1308, an der Ermordung König Albrechts
Theil nahm. Vgl. Müller, Schiweizergefdh. n. A. I,
9., welcher ehd. J. 457. und II. 139., und nord) be,
ſtimmter in einem Briefe an v. d. Hagen, feine Mei:
nung änderfe und fi) für die Baierifihe, oder Ober:
‘, pfälzifche Linie erklärte, wie Adelung, nad Pirte:
ti, S. 28. Eſchenbachs Gtammijig ift aber eigent
lich nie das Dberpfälzifche, fondern ‚das Fränki—
'fehe, vormals Deuffchordenfche, bei, Pleienfeld .gele:
gene Dbers oder Stadt Eſchenbach; hier ift, nady. Fal-
kenstein. ‚antiq, Nordgav. Eichstet, T. U, P. 299.,
eine Frauenkirche, wohin Püterich (©. 26.) zu Eſchen—
bachs Grabmal mwallfahrtefe. Kiefbaber hat uns
Nachforſchung verſprochen, ob dieſes etwa noch vorhan:
e den. Hienach iſt unf. Muf I. 14. zu bexichtigen. Daß
Eſchenbach fih (vgl. ebd. ©, 16. und unten beim_
Lohengrin) einen Baier nennf, kommt daher, daß
der Nordgau damals auch Baiern ‚hieß (vgl. v. d.
Hagens Einleitung, zum Herzog Erpft, S. IV.)
| . 108
' Auszüge: "die Geſchichte des. Bradenfeile, Sigu⸗
ne’s und Tfrehionafulanders, in Bodmers Lit
Dentm., ©. 6. 7.; die Öefchichte des Brales und, feiner
Pfleger, von Büſching, in unf. Muf. I. 491 — 546.5;
die erflen zo Kap,,. in. Docens Gendföhreiben, ©.
' 13 — 20
y) Eine fpätere Serfürgti berdrbeltung
des Eſchenbachiſchen Werkes ſcheint geweſen
zu ſein in der
Dresdener Handſchrift Nr. 42. got. Pap. v. J.
1433., vor Strickers Karl d. Gr., nur 47 Bl., und
SBruchſtück, da vorn etwa 3 Bl. fehlten, und nur
15 Rap., darin viele Strophen ausgelaffen oder ver
fegt, überhaupt. fehr abweichend von dem alten Drud.
GBGoͤtze's Merkw. IL 233. 235. Dieſe Blätter find
jetzo ausgefchnitfen und entwendet. Adelung, I. .
Vorr. XVL Auf dem nädjften BI. fteht noch die Zahl
48. Der am’ Ende der ganzen Hoſ. fih nennende
| Sihreiber führt faft alle noch darin porhairdene Gedichte
n, aber‘ nicht dieß fehlende, ſo daß es vielleicht bog
| —* Hand und nur beigebunden war.
b). Parzival. von Wolfram bon Eſhenbaqh,
nach Kyot von Provence; in den gewoͤhnle
chen kurzen Reimpaaren. |
Handſchriftlich: Zu Sankt Gallen, vor den
Nibelungen. (f. oßen .©. 80.), ©. 1 — 290. —
Zu Münden, dreimal: Nr. 79 Bl. 1 — 70. (vgl.
vorher ©. 99). — Nr. 88. Perg. Sol. 107 Bl., aus
dem ı3ten Jahrhundert, mit Bildern; mangelhaft am
Ende (ſchließt mit B. 24094?) — Ne. 146. Perg. -
130,8. A, qus dem 13ten. Jahrh.; mangelhaft
zu Anfange (bie V. 1322. der Minllerifdyen Ausga
be). Hardt, in Bragur, IV... ©. 186 — 87. —
106 .
Zu Kom: Ir: 317. wird vermißt. Adelung; J. Dr.
— Sr, 339. Pap. 604 DI. 4. ‚Adelung, I. 24. V. 21
— 28., wo Anfang und Ende und Überſchriften von 29
Kap., deren 65, mifgetheilt, — Rr. 264. fehlt ebenfalls.
Adelung, I. 28. — Die Nr. 370. 374- u. Bgr., die
- Adelung, I, 29. 30. 31. unfer der Überfihrift: Regis
Arthuri historia, anführt, ohne weitere Nachricht das
von zu geben, snfhalfen, wie wir ſehen werden, mehre
andere zu dieſem Fabelkreiſe gehörige Gedichte. Eben |
fo verhält, es ſich ohne Zweifel mit dem von Joh, von
Müller unter den Wiener Hoſſ. (in-unf, Muſ. J.
554.), ohne weiteres, angezeigten Gedichte; - „vom
König Artus,” und iſt leicht eine von den eben
dafelbft befindlichen. drei Handſſ. des Pa r zival.
Dieſe ſind: Nr. 12. (Ambr. 410.), Perg. Fel. aus
dem i4ten Jahrhundert. Pet. Lambec. Commentar. |
Bibl. Caes. Vindob. ed. Fr. Kollar. T, 4. col.
919.5; unſ. Mufı 1.533. 564. — Ne 217. (Amber.
423.), gr. 4. 113 Öl. Perg., aus dem 1 4ten Jahrh.;
am Ende mangelhaft, und fehließt mit DB. 17109. des
ülferifihen, Druckes; unf. Muf, I, 565. 607., mo
Anfang und‘ Schluß fteht. Daß a. e. D. die beinahe leg
ten Berfe als Anfung angegeben, rührt etwa daher, dag
das legte noch übrige Blatt vorn eingelegt if. — Die
dritte Wiener Hdſ. bemerkt Joh. v. Müller (in unf.
uf I 553.) miter Nr. 538.; diefelbe, welche Zam-
bec. IL gıg. (Ambras, 420; Hist. Prof, 538.) an:
zeigt, wonach ſie auf. Pap. in Kol, und mit vielen Bil-
dern geziert if, — Zu Hamburg, Nr, 15. Fol. Pap;
zufammen mit dem Wigoleis (ſ. g); dgl unf. Muf. 1.
607. Eine Abfehrift davon bat Büſching, nachdem
uns Ebeling güfigft den Koder mifgetheilf. Derſelbe
enfhält außerdem nod) mehre andere, poetifche und profai-
fehe. Stüde; zufammen 612 Geiten, auf Dchſenkopfpap.,
—⸗
® 2
| | 107
von @iner Hand, in-Öpalten gefehrieben... Auf einem
am vorderen Deckel innerhalb geflebten “Pergamentblatte
ſteht von derfelben Hand der Inhalt, und mit Über:
gehung der beiden erfteu Kleinen Gedichte, der Parzi:
al voran; „gr tem. dig ift ver Parrifal wie er den Gralı
tmwarb”, Das Gedicht feiber beginnt ©. 8. Die Neime '
find abgefegt, mit großen Buchſtaben, welche, fo wie |
die innerhalb vorkommenden, beſonders der Eigennamen,
roth durchſtrichen find. Größere, roth gemalte Buchſta⸗
ben bezeichnen die Abſätze; ſonſt keine Überfchriften und
Unterſcheidungszeichen. Zu Anfang ſteht roth, über bei .
den Öpalten, die meiſt von etlichen und 30 Zeilen:
Hie hebet an. das bad pon Babmärer der .
maz Pareifals vatter
Git zwivel hertzen nachgebuͤr
Daz müfz der fele werden fver,
Ja ift geſmahet vñ gefieret,
Wa ſich parrietet,
Man ſaget verzagten mannes mot.
Als agelſter vatwe de; Bar
Der mad dannoch weſen geil,
Wan an im fint beide teil,
Des himels vñ der helle:
Der vnſtate geſello
Der hat die ſwarten varwe' gar
Vnd wirt och nach der vinſter var;
Co hat ſich an die blanchen
Der mit fleten gedandhen.
.. Dig pligende byſpel
Iſt tomben luͤten gar z& fnel,
Sie muͤgen es niht endenchen
Wan ez kan vor in wenden,
Rechte als ſchellich haſe. |
Shin anderhalb an dem glaſe,
Gelichet ſich des blinden tropm,
‚Die gebent antlutzeſz roym z; 2
ODuch mag mit ſtate niht gefin u
Dirre trübe Inte fin,
⸗d
108
Er machet Fhise freude almar, °--,
‚Wer zouffet mich. Da nie dehein.har, .
Gewähs ynnechalp an miner hat, u
Der (hat) vil nahen grieff erfant,
\ Sprich ich gegen den worte od),
2 Dag gelichet mignen wißt (d)och:
— Wil ich traͤwe, vinden,
u Da fi ie, Ean verfivinden,
Sam fuer in den bronnen,
©p. 2. Bnd der top von der fonnen. _
ODuch erkande ich nie ſo wife man,
De 7 mohte gerne könde han . ':" =
. Welcher ſetire diſe. mere ger(e)nt,
.Bnd. maz. fl fie guter m(Dere werent ff
Der ‚legte Abfan beginnt ©. 364: Sp. 2.:
Ob von Droys meifter Eriftan
Der mere het vnrechte getan.
Daz mad) wol zurnnen Kyot,
Der vnz die mere rechte enbot.
Endehafte giht Der Provenzal,
Wie Hertzelovden kint den Gral,
Do in verworte Amfortas,
- Geerbei, alz im da geordent wa}.
Bon Provenze in Tiefe anf =
Die rechten mere fint geſant
BR dirre aventure. zil;
Da von niht me nv ſprechen wil
Ich Wolfram von Eſchenbach,
Wan alz dort. Der. meifter fprad.
Sine Fine, fin hop geflehte,,
Han ich genennet redete,
” Parzifals, den ich han bracht,
Dar fin doch felde het gedacht.
Wez leben fi fo endet,
Daz in got niht enpfendet on oo.
Die fele duͤrch libes ſchuͤlde,
Bü er der merkte holde
Seit 365. Spalte ı.;, _
Gedienen Fan duͤrch werdecheic.
Der iſt an nher. arbeit,
}
‘ ‘ « '
. .
' ‘ Io
4 3
=
Guůte wip hant den fin,
Deſte werder ich in bin,
Ob mit deheine gutes gan,
Sit id; daz vol fprodyen han,’
Bi ift dag doch ein wip gefchehen:
Die möfz mie füfzer mere yehen.
darunter ſteht in rother Schrift:
Erplieit Parzifal Anno Dñj Mo W
Ceccꝰ If iar off purificarö marie - J
virginis wart dis buͤch geſchrieben
von Jordan vnd iſt auch fin
Dann: folgt noch eine Notiz über Artus Herrſchaft
und Ende, wol nach Galfried von Monmouth.
Die andere Spalte iſt leer. — Zu Dresden, Re. 66.
‚ ap. Kol., mit Bildern aus dem ı5ten Jahrh. Am
_ Ende fehlen einige Blätter. 'Adelung, I. Vorr. XX.
— Ein Mündener Brudftüd, Perg, kl. ok,
. aus dem erften Drittel des 13ten Jahrh. (B 4780 —
: 5018. des Müll. Drudes). Docens Misc. IL Aut.
Eine fpäfere Umarbeitung fol fein und kaum
die Hälfte des Gedichtes enthalten, die Dresdener
HH. Nr. 41. Sol. Pap. Adelung, I. Vorr. AV.
Gedruckt, ohne Ört, im Jahr 1477., zufammen
mit dem Titurel, mit weldyem er zwar nicht, wie
Bod mer angiebt (in den Briefen hinter ſeinen gereime
ten Gedichten, ©. 133.), durch Ein Heft verbunden,
aber, bei ganz gleidyem Sormat, . Papier und, Buchſta⸗
ben, ‚gewiß. aus derfelben Druderei ift; daher .aud)
beide ‚faft immer. zufammen gefunden werden. Vergl.
Bogts Catal. libr. rar, p. 266.; den Schwarzi⸗
ſchen Katalog, Th. 2. ©. 173.; ſotiſches de rar.
nonnull. bibl. Paul. codd. p. 14. und progr.. de
temp. Teuton. vat. myth. p. .IX,; Panzers Annas
In, L’ 101 — 3. Eine Abfchrift des Leipziger Srem⸗
plars. hat “arfsing — Aus der St. Galler H9f.,
110 |
in der Mülleriſchen Sammlung, Bd. J. (24747 3);
nad) einer zur Binferen Hälfte (vd. B. 10940.) eigen:
bändigen Abfchrift Bodmers, die noch zu Züri) ift;
f; die Schlußnachricht bei Müller. — Eine Bergleihung.
beider Abdrüde, B. 8497 — 571. (bei Müller)), mit
Überfegung. und Erklärung, in Ganzlers und Meiß—
ners Quartalſchr. 1784. L 2. ©. 14— 29.
Bearbeitet, von Bodmer: herametriſch, Zürid,
1753. & "und in der Kalliope, Bd. II. G. 33 - - 85.5 Je
ſtute, eine Romanze in bierreimigen Strophen (mie Die
nad) den Nibelungen), Balladen, I. 378 - 93- (2.
3843 - 4ı02..u. 7612 - 8116., bei Müller; die Aben
theuer dazwifchen find Furz zufammengezogen). Die
Erinnerungen dazu, ebd. ©. ‚198 — 203.. geben e*
nen Auszug (wiederholf vor dem Mülterifhen U
drud). Ebd. ©. 229 — 32. ſteht auch noch der Eingang
des Gedichtes in Profa umfihrieben. Vgl. einen Brief
Bodmerd von 1780. im Deuf."Muf. 1783. BP. 1
©: 359. — Ein Brudftüd, Anfolifens Brief an
Gamuret (DB. 2266 — gı.), überfegt von Büſching,
in der Polychorda, St. 8: ©. 745 — 46. — Ein
Anszug, in Beziehung auf die Gefchichfe des Grales
und feinee Hüter, von Büſching, in dem obigen, auf
dem Tifurel. — Über den Inhalt, vgl. befonders
Joh. v. Müllers oben ©. 104. erwähnte Regent
des Müllerifchen Abdrudes. — Über den Berfaffe:
und fein Berk, f. noch (Bodmer) im Deut, Muf
1781. April, ©. 344.; Aug. ©. 1n5 — 26. 136., und
in den eben angeführten Briefen.
‚ €) Lohengein, son Bolfram von eisende
in einer zehnteimigen Strophe.
Handſchriftlich: Zu Rom, NMr. 346. Wol-
‚rami von Eschenbach Parcifal, accedit historia
arı.
Lehengrini; wird jeßo vermißt. Adelung, I. 28. —
Nr 345.' Sol. Pap. 379 Bl., mie dem Gedichte von
‚ $riedri von Schwaben ufammen, welches letzte
199 Bl. einnimmt und hinten ſteht. Adelun 9, I. 25.
II 29 — 46. Anfang und Schluß, nebſt mehren Über:
| (hriften find bier abgedruckt. Folgende nähere Notiz .
if aus Tiecks gütiger Mittheilung: Der Lohengrin
it beffer und genauer gefchrieben, wahrſcheinlich aud)
älter, als der Friedt. v. Schw.; mit vielen Bildern,
_ in demfelben Styl, mie die im Friedr. und Wittich
| vom Jordan. Sn den erfien 6 Str. bei Adelung
ift zu verbeffern: Str. 1. ja für da, durch f. dinch,
wurt f. wart, flaffens f. ſchlaffend, noh für nod;
Et. 2. Dem.f. Dein; Str. 3. Clingezor f. Alingezor
(ebenfo Str. 5.), ſach f. ſprach, flegek f. flegel
(ebenſo Str. 6.); Gr. 4. fenffter f. ſenfft; Str. 5.
lad) f. lacht, Guft f. Duft; Str. 6. fünden f. finden.
Die folgenden Strophen fahren fort mit dem’ Anfange
des zweiten Theiles vom Kriege auf Wartburg in
der Maneff. Gamml. zu flimmen; es fehlt dort aber
Oft. 4. und bier eine nad Str. 5. Die beiden fol:
genden Str. ſtehen dort umgekehrt. Dann fehlen hier
12 Str. Die nächſten folgen alſo:
| Er. 8 Ich wil glouben das den lift. Zr
9. Nu fage n:ir meifter funder has.
10. So hiefz id; niemer Wolferam.
ız, Wer did nu Bat in layen pflihe
(Sier flehe Tragarus für Naſpon, Dotet f. Tolus.
(Thule), Apgant fe Kriegenlang.)
12... Ih Wolferam muſz midy des bewegen.
(Hier: Artflottiles f. Auguftinus, wie in Der 9.
> uaer Höf., und Usanias f. Jeronimus.)
13.‘ Do haft Pranias genant. »
14. Nu fage mir haſtu meifterfhafft. -
(artiensf. goteretisau⸗ und —RRX e. aB«
kribilns: ), . .
15. Umb din mäge iſt mic unkunt.
ıi2 _
GStr. 16. Mir if nicht Fund fr onberfeit,
| das du mich drumbe frageft, das iſt mir leit;
für mot, id) weiſz nit rechte, mas je-mennet;
ich(en) weiſz, was oflen weiten flat,
mo yglich Stern nad) finem zirckel funder gat:
‚den(r) ſy befhuff, der. hat jr gang vereynet,
‘ tum clingen,
ich weiſz, der alle ding vermag,
der hat gezirckelt beide, nacht und ouch den tag:
das mag eyn dryge fol zu eynem effe bringen,
17. Was wolteſtu [du] midy her gemüget.
(den Emfenberg f. der eugen berc: ber Inſelsberg,
_ unfern der Wartburg, ift gemeint, und bieß ſonſt
‘ 8 fo yon dem Flüßchen Ems. V. 7. lautet hier: du biſt
eyn leye ſchnyppen ſchnap an diſe wanf ich ſchriben.
Wunderbar wird man hiebei an’ Luthers Kampf
* mit dem Teufel duf derfelben Wartburg srinnert.)
18. Wolferam das crüge für reifz.
19. Nigromaln)ciom weiſz id gar. -
20. Der meifter wenig ift bekant.
ar. Do ſprach der edel fürfte wert. . .
20. No merdet worheit onde fon.
23. Heinrich von Oftertingen hat.
(südelingen f. rütlelinge.)
a4. Belicia Gibillen kint. und
25. Zelicia jiſt ˖ noch eyn maget.
fehlen in der Maneff., ſtehen aber in der
Senaer Hdf. (bei Docen, ‚Misc, I. 132 — |
33)., welche überhaupt in Anfehung der Gero |
phenfolge, und auch in. den Lesarten mehr mit
dem Lohengrin ſtimmt, wiewol fie wieder
ihre eigenen Zufäge hat und befonders im
Nuchſtfolgenden von beiden ganz abweicht.
46. Artus hat kempfen uſz geſant.
Cfehte in beiden Höff., fleht aber Bei Adelung. Tied
Gefl: graue f. graul; wie fehle; maſſen p f. cuaſſen.)
27. Gibillen Pipe Selicia.
98. Wer wuͤrffet cutelinge ſcharff.
29. findet fi ſich nur hier und leitet den Logengrin,
welcher
planeten Erafft; der fternen, louff des firmamen-
119
welcher in den. vorigen Strophen ſchon ange⸗
dentet worden (vgl. unſ. Muf. I. 177.),
noch näher ein: |
Der Buringer furſte funder hafz .
ſprach: milt ons die mere Funden fürebasg,
wir müſſent nad) den ftowen ollen (enden, '
kanſt ons mit jingen fun befant,
wie Lohengrin von Artus wart ufz gefant,
do von lief wir vns alle nöte wenden,
‚al die wile das wir uch mit eynander nit vereyn⸗
bere(n).
Clingeſor ſprach: mic ijt zornes bufz, _
von Durgen ‚here, ob ichs mit hulden ſprechen muſz,
fo hort ich fingen felber nie fo gerne(en). '
Die lantgrefin Fam ouch aldar.
(Warpat f. Wartberg.)
beginnt das Bedicht nun eigentlich:
Alfam von Brabant der. pflag,
wan die durch gebet off jren bloffen knüwen Tag,
das ſy ein ſchellen got zu eren hette;
nu merdet, wie ſys angefing:
war der ougen ſafft von jrem bergen ging,
fo Iute fie die ſchellen, die vil ftete,
do von Artus vnd ſin maſſanie wart becoubet,
vnd Lohengrin wart ufz geſant.
durch eynen kampff, der edlen claren jn Prabant:
der es nicht weis, dem iſt noch frog erloubet.
Dar Schluß von Sfr. 32. lautet! \
Brandan es ſchreip, der was nicht meiſter kunſte
bloſz.
Cingſor, ich kan die rechte worheit ſingen.
Dieſer Hintergrund des Gedichtes kommt abermals zum
Borfhein, wie nady Lohengrins Zufammentunft in
Antwerpen mit der Herzogin Elfang, diefe fich mit
ihren Getreuen heimlich beräth!
Clingſor, wilt du nicht fürbas fagen,
fo mil ich des fanges nw durch dich getagen,
ob dus jn kuͤnnſt bas dan ich befgeiden.
5
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. +
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114
q
Do fprad die fürftgn: nenne, neyn,
ſprich fürbas, des bite wir alle dich gemeyn,
fie dir got hat wig vnd kunſt gemepnet,
"fo loͤſe der abenture haffe,
des bit dich mit fleifg die geſelleſchafft,
ſint wir des mit eynander ſin vereynet.
do ſprach der Durgen fuͤrſte riche: zwor, du ſolt fuͤrbas
ſingen,
durch diſe frowen und durch mich, N
difer abentür begyn zu ende vſz ſprich,
das dir frow Gelde laffe wol gelingen.
Do ſprach Elingenfor: von Eſchelbach
her Wolferam, nu fingent fürebas, als ih vor iach
jch hort by myner zit nie fang ‘fo gerne;
wurt mir der abenture grunt
von dir mit gefange durchnechterlichen (kunt)
ob ih von diner kunſt den ſynn gelerne,
zwar, das treit dich yemer für an rechter meiſterſcheffte;
han id) dan jndert kunſt verſpatk,
die dir din fon nit Fan gerichten nfz der fart,
fie wurt zerfofet die mie ſynnes Ereffte.
\ Elingenfor, ich finge dir fürbas gern,
wan ih fromen und hetren wil gewern,
ond mwil die abentäre fürbas kunden;
haſt du dan verborgen kunſt,
bie ich dichs, fo gib mir dar zu dinen gunſt,
jch wil ye dir die rechte worheit Funden;
wan die iſt mir rechte kunt, das wil ich laſſen hören
den Dürgen fürften und fin wip;
wan fi habent alfo recht getrümen lip,
das ſy wol zemen jn der engel hören. -
Deßgleichen bei dem heimlichen, Geſpraͤch Lohen grins
und Elſangs vor ihrer Vermählung: |
- Elingenfpr, der abentdre bunt
mach den frowen und der Durgen. herren Bunt,
und fage jn, was ſy hiefz der rifter [die] meiden;
wan der abentüre grunt das meiden gar befläffer;
und Fanft[s) du des die fromen bas
befcheiden, dan ich, des laſz id; one has,
din meiſterſchofft an gunfte des genäffer. ‘
>. 113 -
Er fpradj: fing für dich, meifter wifz, n
jch gib dir an difer abentür den brifg, -
wan jr han (idy) Eeyn fladyte kunde.
Er ſprach: haſtu von dem Clingenfor .
icht gehört, der Artus, vnd die frowen hie vor
verftolen bet, ond wie Gamwin funde?
da zu Schachtel marveil der tegen ſy fine mit. ftcit erlofte;
vil zoubers er an buͤchen laſz. N
Elingfor ſprach: myns en uren fon ſchriber was,
nach fi finem tode warff er vil zu rofte.
: Min en der wart von Rom gefant " Be
"zu eynem gob dem Funig rich jn- Bngerlant, a
derfelb wart Elingfor nach jem genennet;
den. felben nammen hob oud) ich.
Die fürftin von Durgen ſprach: lieber Wolferam, ſerih
fur dich,
die iſt fin nam nu wol erkennet,
vnd ſage vns, wie es erging der küſchen meyde reyne⸗
vnd buch dem jungen Antſchoufin;
Wolfram, tu es yemer durch den willen myn,
bring uns zu end der abenture meyne
(Bol. vom jenem Klinfor Eſchenbachs Parzival,
V. 19591. ff. Bodmer, in den Briefen hinter ſeinen
gereimten Gedichten, ©. 138., vermuthete ſchon Zuſam⸗
menhang zwiſchen beiden. Über den Namen vgl. noch
unſ. Muſ. U. 177.).
Nach Lohengrins Heimkehr zu dem Gral, fährt
das Gedicht fort in der Geſchichte der Deutfchen Kaifer:
Heinrichs Tod, Deto der Große,, Dtto der Rothe
und Df£o der. Dritfe, und deffen Neffe, Heincich
von Baiern und ſeine Gemahlin Kunigunde:
Diſ⸗ abenture der Antſchowfin
hebe[n]t, fo laſz wirs an dem Peyer ſin,
der hat verdient umb got vnd vmb die welte,
das man jn billich eren fol;
er vnd Gant Kuinigunt mögent gehelffen wol,
das bie fer werde gefloicee (mit feldet)
92
-
6 ' \
vnd becleidet mit der hymmeliſchen zier dert vor ‚des
gots gerichee;
ſo iſt das lant ſo tugentrich,
das an truwen niendert lant ift fin gelich,
das es billich hat pflicht an dem gedichte.
Die hierauf folgenden. ietzten 5 Strophen bat äde—
lang; man fefe aber: dem vor wunſche, felde f.
‚felbe, 'Bimen f. büme, ‘und heile die Reime nad)
evangelp, beſchur. und fur (flaff für); Str. 2. 1.
‚ das vor gedöne, richer f. rich, finem fi fin, Str.
"2. gedicht f. gedieht, meiſter f. meifters; Str. 4.
ermer f. arm, fromes f. tromer, furen f. furen; Str.
5. galm, f. galin. — In der angeführten‘ GStr. "giebt
Eſchen bach mieder feine oben ©. 104. bemerkte Hei-
mat.Eund. Denn daß er der Dichter des Lohen:
grin ift, kann, nad): der ganzen Anlage und den Styl
darin, wol nicht mebr bezweifelt werden; and nicht
daraus, daß er in den legten Str. als drifter genannt
mird, da foldyes aud, im einer der obigen Gfellen ge
fhieht, und übrigens dfefer ziemlich dunkle und verwor⸗
rene Schluß fpäferer Zufaß eines Gchreibers oder nad
- übmenden Ibetanbeiters. fein. könnte (vgl. Docens
Misc. L 92. 93. U. 131.). Aud Püterid, ©. 12
nennt den Lohengrin ſchon ale Eſchenbachs Werk,
und Adelung hielt es für eine Verdeutfchung des
Garin de Loherans (Lotharingen) von Camelain
de Cambray, um 1150. (vgl. J. Brimm, im NR.
lit. Anz. 1807. Sp. 177 -78.). Efchenbacdh giebt
‚aber feine Duelle nicht an. Mehr über das Verhältniß
zum Krieg auf Wartburg f. unfen bei diefem. Und
‚über den Zufammenhang der Sabel mit anderen Deuf-
fen Dichtungen, einer Altdnordifchen Gage, und dem
Franzöſiſchen Schwanentitter, vgl. dv. d. Hagens
Rezenf. von Docens Misc. Sp, 191., und unten beim
Gottfried von Boyillen Dig dieſer und fein
Stamm, in der Franzöſiſchen Darſtellung, ein zweiter
Theil der Fabel iſt, ſo iſt es in der Deutſchen die Ge:
dichte Kaifer Heinrichs umd feiner Nachkommen,
zwar ohne ähnliche Geſchlechtsverbindung mit dem Lo-
bengrin. Dieſer jelbjt bildet aber mit. dem Titurel
ud Parzisal, mur Ein großes dreieiniges Werk
Eſchenbachs, meldyes mit der älteften Legende an:
hebt und die Gefchichte des: Heiligen Öralea und feiner
Pfleger zum Hauptgegenſtand hat. ( Über diefen Gral
vgl. man, außer den von Bäſching in ſeiner Abhand—
lung darüber in unſ. Muſ. I, angeführten und, gebrauch—
fen Schriften, noch: TZhomasü diss. de poculo S.
Johan.; ein Brief von Leſſing, bei Schlegel, Th, 1.
6. 134 — 35:3 Adelung zum Püteric, ©. 12;
Oberlini glossar. v. Gral; befonders den Schluß des
Krigges auf Wartburg, in der Maneff. Samml.).
Lohengrins Geſchichte wird auch ſchon, zwar kürzer
und etwas abweichend, am Schluß des Titurel und
Pargival. erzählt, und einen Auszug, hienach von Bü—
(hing ſ. in unſ. Muſ. I. 529 -.31. Gie iſt, wie die
frühere Geſchichte Gamurets, Parzivals Jugend, die
Abentheuer Gamans (im Parzival) und die Liebes—
geſchichte æſchionatulanders und Sigune's (im
Siturel),, gleichfam nur eine titferliche Epifode in der
des Grales, Dabei ift merkwürdig, daß Artus und
ſeine Tafelruude, welche eine Art von. weltlichem
Gegenſatz zur geiſtlichen Maſſenie (Ritterorden) des |
Grales bilden, bier mit dieſer, nach ihrer Heimkehr in
Indien, zum. Dienft des Grales. Degeinf, und durch
die Kraft defielbeu unſterblich erhalten ſi find. Durch dieſe
Kraft, die dem Titurel 300 Jahre gab, erklärt ſich
auf) mol, ..daß Lo hengtin,, der: Sohn des mit Ar=
eng, (m tn Sebeb.). gleighgeitigen Parzinal, neben
117
⁊
21 |
Kaifer Heinrich I. (ſt. 936.) erſcheint. Solchergeſtalt
geht der Lohengrin ganz über ſeinen Fabelkres hin—
aus: auf ſehr ähnliche Weiſe, mie der auch mit ihm
in mehrer Ruͤckſicht verwandte Dogier.,
| 4) Smwain, oder der Ritter mit dem Lswen,
bon Hartmann von Aue; zu Anfang. des
‘ 13fen Jahrhunderts.
Handſchriftlich: Zu Florenz, aus dem Mag—
liabechiſchen Nachlaſſe, auf Perg. Bodmers lit.
Denkmale, ©. 15. Eine Abſchrift von L. Uſteri (1761)
wird zu Zürich aufbewahrt. Meiſters Beitr. I. 98.
— Zu Jnsbrud, Perg. v. %. 1517: (?; auf Perg.
find nicht leicht fo fpate Hoff.) Car. Michaeler, ta-
bulae parallelae antig. Teuton. dialect. Oenip. 8777
P. IV. p. 274-76., und defjelben VBorber. zu fer
ner Ausgabe, ©. 7. 65. (mo die Yabrzahl 1717. ein
Druckfehler/ ift), Diefe Hpf: ift, nad) dem Dfterr.
Beobadter, 1810. Beil: Nr. 30,, jetzo in Wien,
und vermuthlich die, nach Job. v. Mülker (pgl. unf
Muſ. I. 555), dafelbft befindliche von „Auers Ritter
mit dem Lömen” — Zu Rom, dreimal: Tr. 397:
- Perg. 88 Bl. 8. Die erſte Geite des erſten Blattes
iſt ausgelöfht, fo daß die Hoſ. auf der zweiten Seite
mit B. 41. beginnt, und dann bis zu Ende fortgeht;
wie die beiden tur von Adelung angeführfen Berfe
anzeigen. Nach Tieck ift fie, nebft dem Rother, eine
der älteften Deutſchen Handfchriften im Vatikan. Ade:
Tung, I 32, II. go. gr.; — Re. 391. 8. Pop., 172
Bl. Docen, in- unf. Muf. 1. 168.5 — Rr. 316. Sole,
114 BI. Pap. v.'J. 1477. Adelung, IL 21. I. 83
-89., mo Anfang und Ende gedruckt ſtehen. — In det
B aͤtzower, jetzo Roſtocker Univerſitäãtsbibliothet, Fol.
Pop. 70 Bl., wehtſcheinlich aus dem ‚Ende des säten
= — —— — — — —
— — —
119
Jahrh.; ſ. Bemeinnüßige Auffüße aus den Wiſſenſch.
für alle Stände, zu den Roſtockiſchen Nächrichten,
1773. 4. St. 3. ©. 10. Anmerk bb, zu einem Aufſatz
(Math. Sprengels) über die Einführung der Ga:
lanterie durch ‚die Rifterzeiten, wo ©. 1o-ı2 Be
läge ans dieſem Gedicht, das bier Pefers von
Urach Roman vom Ritter Irwin beißf, gegeben find.
Koch, I. 105.-IL. 228. und Klüber, bei feiner Über⸗
fung des Gt. Palaye vom Ritterweſen, wiederhol⸗
ten dieſe Angabe. Aus den von dem etzten auch wie
derholten Stellen zeigte aber Büſching, im N. lit.
Anz. 1808. Nr. 9., daß es Hartmanns Iwain
ſein müßte und Pef. v. U. etma nur der Abfchreiber.
Golches hat v. d. Hagen, welcher 1809. Die Ro⸗
ſtocker Hoſ. durch Ty chſens Mittheilung einſah, Doll
kommen beftäfigt gefunden (vgl. Muf. I. 555.). Die
5%. iſt Tr. 25. auf Ochſenkopfpap. in 6 Heften, je bon.
12 Bl. Das letzte Blatt ift Teer und auf dem erjten
fehen, nur eingele Wörter and der Anfangevers: (IB) „er
an rechte güte”; darunter: „Truͤg und noch fin name treit”
(B. 11.); dann mehrmals der Name Hainrich, «in
mal mit: „waz gag dich an”; endlid unten: „Hartman
von Engelande”, und darunfer: „Peter von Urach“; als
les von. derfelben alten Hand. Daher, und aus folgen⸗
dem Anfang, kommt auch Sprengels weitere Anga—
be,“ daß Peter v. Ur. nad eines Ritters Hart-
mann, welcher in England gemefen, mündlicher Er:
jählung über Tiſch, gedichtef habe. Die Höf. ift in
Spalten von 28 — 29 Zeilen obne Überfärift, auch
innerhalb; übrigens ganz fo geſchrieben, tie der Sam.
burger Parzival; nur die Eigennamen felten groß,
und ohne rofhe Bezeichnung. Irwin iſt ein Bloßer
Cefefehler für Jwein. Anfang:
v
120
Wer an rechte güte Ba
Wenndet fin gemüte,
Dem volget felde vnd ere;
Des git gewiſſe lere
Kung Artus der güte,
Der mie lichtlichem müte
Nach Ipbe kunde jiriteen;-
Er bat by finen ziten
@elebt alfo fihöne,
Das er der eren fröne
Truͤg vnd noch fi ſin name treit;
Des gichet jm die warheit;
Gine lantlüte
Gpredent, er leb noch hüte.
‚ Er Hat ouch das lob erworben, .
Iſt im der lib erflorben, |
Go lebt doch ymer fin merder nam̃.
Er ift lafterliher (häm
’ Dmer vil gar entivert,
Der nad) finem fitten vert,
\ Ein ritter der gelert was,
Das er an den buͤchen laſz,
Was er an den buͤchen vandt,
Er was Hartman genant,
Vnd tung ain Awere,
Der bracht diſe moͤre u
Zu Tiſch (Tuͤtſch), als ich haͤn vernom̃en,
Sp. 2. Do er uſz Engellandt was kom̃en,
Da er uil zit was geweſſen,
Hat ers an den Welſchen buͤchen gelefen.
Es hette der Füng Artus .
‚Ze Karidol in finem huſz
- Be ainem pfingftag angeleit,
De Nach ritters gewonheit,
Ain als ſchoͤne hochzit,
Das er uor des noch ſitt
Dehain ſchoͤne(r) kum̃ gewañ ff.
Die obige Beziehung auf England fehle in den, übri-
gen Hodff., deren Anfang bekannt iſt. Schluß, BI. 71. 7
!
\
' v
| Gp. 2.
Hie ſach from Lunet | i
Die füne, Pie ir. fanffte tee; .
ann wo man vnd wib
Habent gut vnd lib,
Schoͤne fonne vnd jugent, 9
One ander vntugent,
Werdent die geſellen,
Die kum(nnen) vnd wellen
Ain ander behalten,
Lat die got fämet alten,
Die getvinent menig füffe er
Das was. hie all werlid) fit. Br
Srom Lunet was hie mitte
Nach ir dienfthaftem fi fitte;
Die hat, mit ir ſinne
Ir bayder vnmynne
Bracht ze allem güte,
Als fie in ir müte -
Lange het gegert;
St dienſt mas lunes wert.
Ich wene, fie (o)uch alfo genofz,
Das fie des Fumers nit verdrofz;
Es was gkit leben, wene ich hie -
dh enmais aber,. (was) ader, wie _
In fit gefihehe baiden; ,
Deg waren nit befhaiden,
Bon den ich die rede habe;
Dur) das enkan ich darabe
vᷣch nicht geſagen mere,
Wann: got geb ons feld und eve.
Amen', Dico uobis; ,
Got geb uns die erwigen fpis, _
* e fine des gemant:
‚Der dis buͤch hat gefhriben;
eter von’ Vrach ift er genant,
Allen finen finden muͤſz er angefi igen.
Die legten 6, Verſe fiı 1 offenbarer Zufag des darin. ges
nannten "Aofihreibers, und fehlen in anderen Hofſ. „, des
ten Sf bekannt if, Zuſett ſteht noch ein, orte
«
i22 —
IN onogramm, es feheint von dem Namen deffelben Ab:
fehreibers. — Eine Handf. aus dem ı5ten Jahrh. beſitzt
Dr, Roftmanner. Docen, a. a. D. — Eih ein
zeles Blatt in 12., ungefähr aus der Mitte des 13ten
Jahrh. (V. 5875 - 962. des Müll. Dr.), gu Mün—
hen. Docens Misc, I. 112-14., mo Lesarten
deffelben mitgetbeilt find. EZ
|
Die beiden Dresdener Hoff, Kr. 65. Sol,
Pap., v. %. 1415., und Nr. 87. 4. Pap., aus dem
‚zäten Jahrh., zu Anfang mangelhaft, welde, nad)
Adelung,’Ü. Bor. XX, XXI, bon den beiden
‘vorigen Höfjl. und wieder unfer einander abmeidyen,
find vielleicht fpäfere Überarbeitungen.
Bedrudt: In der Müller iſchen Sammlung,
BP. 2. 1785. (8107 B.), aus dem Florenzer Koder
|
— Befonders herausgegeben von Michaeler, Wien,
1786. 2 Bde. 8.,. aus der Insbrucker Hdf., in 12
‚ Gefängen abgefheilt, mit Paraphrafe, Kommentar und
Sloffar. Den Anfang der Insbrucker Handf. gab
ichaeler in feinen Tabul. parall. IV. p. ago - 389.
(B. 1 - 2961. der Mill. Ausg.). DBoran, p. 274 -
90., eine biftorifche Einleitung über dieß Gedicht, welche
er in dem Vorbericht zu der vollſtändigen Ausg. be—
richtigte. Vgl. Adelungs Magaz. J. 1. ©. 116 - 17.
Koch, U. 219; .(Bodmer), im Deutſch. Muf. 1780.
San. ©. 33., Apr. ©. 340 - 46. — Auszüge, in
den Balladen, I. ı81- 89., Lit. Denkm. S. 5. „Über
Altnordiſche Bearbeitungen . Sf Mi U. 328 -
30. 330. 348.
| e) Gawein.
Soll ſich, nach Rod, L 105, "Bandfgrifelid
zu % Bremen befinden, , "welcher _ darüber ‚auf Eccardi
hist, studii etym. ling. Germ. P- 170. Deriveifef, wo
|
| 0 Er}
aber dieß gar nicht gefagt, fondern nur bemerkt wird,
uf Goldaft eine hist. Gewani zitirt. ‘Aber Ade-
lung, Magaz- II. 3. ©. 19. fprih£ gang wie Rod,
bon einer Bremer Hof. des Gamein, ohne zwar feine
Quelle anzugeben, Doch waährſcheinlich au nur aus
Soldaft. Dieſer nämlich hat in den Paraenet. p. 377.
wirklich 2. Berfe aus einer foldyen hist. G., und nennt
fe auch befonders, hinten in dem Syllabus von den
gebrauchten Handfehriften. Gehören diefe Berfe nicht
tm Jmain, mie ung fehr wahrſcheinlich, aufzufinden
aber noch nicht gelungen, fo ift bloß daraus, daß
Boldafts Nachlaß nat) Bremen gekommen, zu ver:
muthen, daß fi) dort noch eine Hdf. des Iwain ber .
findet, ‚Vielleicht ift aber. die Bremer Hoſ. des Wi:
golais gemeint, welche auch aus Goldaſts Nachlaß
dahin gkkommen iſt (Docen, in unſ. Muſ. I. 165.);
derfelbe enthält nämlich, wie der Parzival, aud) Aben:
heuer von Gawain. Beiden Vermuthungen ſteht freis
lich entgegen, daß Goldaſt, in den Paraenet. p. 448.
die dort vorkommende Anfpielung auf Zunete, im
Jwain, nicht zu erklären weiß, und ebd. den Wigo⸗
lais fonft immer unter diefem Tifel anführt.
f) Triſtan.
) Des Gottfried von _Gtraßburg, nach
Thomas von Britannien.
Handſchriftlich: Ju Florenz, Perg. aus dem
idten Jahrh. Bodmers lit. Denkm. ©. 15. und die.
Schlußnachricht zu Müllers Abdruck, wonach der
Kanton Zürich eine Abſchrift davon hat nehmen kaſ⸗
ſen. — Zu Münden, Nre. 125. Perg., 105 BI. mit
Bildern, aus dem 13ten Jahrh. Hardt, in Bragur,
IV. 2. G. 196; iſt ohne Zweifel die von Adelung,
megen I. ® © 45. ermahnte. — Zu Rom, Nr. 154.
124 u |
Perg. kl. 4., 154 BI Docen, im unf. Muf. I. 21
— Ebendaſelbſt, Nr. 360. Adelung, I. 37. (m
here Kunde mangelt). — Zu Wien, Ny. 216. (Amb:
424.) gr, 4., 129 Bl. Perg., aus dem ı4fen Jabıl
Beide haben den in der erften Hoſ. fehlenden Eingang. -
Der Wiener Hf. ift ein Blatt: vorgebunden, melde
ein Bruchſtück einer andern Hdf. diefes Triftan if
Rev non Gedendorf, in unf Muf, I. 631 -32. -
Auch Dberlin befaß eine Hdf.. in Sol. Vgl. die no
titia. mss. por feinem «Glossar. p. V. Die. in den
. Glossar. felber. daraus angeführten, Stellen (z. E.V
Faurkie, ®. 2826 -.27. bei Müller) zeigen, daß et
dieß Werk iſt. — Nach Brentano's mündlicher In
zeige befindet ſich noch eine Hoſ. zu Koblenz, in der
Gräfl. Birresheimifhen BibL, Fol. Pap. mit Bilb
dern. — Ein Bruchſt ücck von zwei Quartblätterm,
führt an D.ocen, inf. Mist. II. IIO-VI. (B. 10480
- 642. und 13299 » 42. und : theilt desatten dar⸗
aus mit.
Gedruckt, nach der Züricher oſchrift der Flo⸗
renzer Hdf. ©. 1 = 204., Inder Mükleriſchen Gamml.
Bd. 2. (19315 V.). Der ‚Eingang (100 3.): und An⸗
fang und Ende der Wiener Hd., und Lesarten der.
felben (Bis: V. 900.), und dag Wiener. Bruchſtück
(3. 1919 - 95), duch) b. Secendotf, in unſ. Muſ
I. 633- Ar.
aa) Fortgeſehte und beendigt, nach Gotefrieds
Tode, durch Heinrich von Vriberg..
Sandfchriftlich, allein in dem Florenzer Kos
der,: ©. 205 78., moraus, nad Meifters Beitr. .
98, Ufteri, diefen Theil .abgefchrieben.
Gedrudt, darnach bei Müller (6885 V.)
Über beide Werke vgl. nach (Bodmer).im Deut.
| W 14285
if 1760. Yan. ©. 32. 33., Apr. ©. 34r.,' und I. \
denkm. ©, 5., wo au) Auszüge Bou Goftfr. v.
Ei. handelt Prox, de poet. erot. Alsat. p- 18 - 21. u
Über feinen poefifchen Karakter, . befonders im’ Tris
fan, f. Docen, in unf. Muf. 1. 52 - 61.
| Den Heinrid. nenne Adelung, Magaz. 1. 3.
6.46, ‚von Sriedberg, und. ihm nad), Koch, L son.
Rah Dosen, in unf Muf. I 170., vielleiht von
Freiberg im Erzgebirge. Unrichtig verbefferfe U 3.
bdlegel, in fe Rezenſion von Büfdings und v. d.
— * Bud). der Liebe, Bd ı., in den Heidel—
berger Jahrb. 1810. St. 3., Vriberg in Briber t.
Venn Müller, V. 80- 82. auch hat:
gar ſiner rat und ſiner wert,
dem ich Heinrich von Vribek(r)t,
vol tichte tiſen triſtan ff.
ſo it doch offenbar were und Briber ec zur Iefen ;, wie
auch Bodmer, im Deuf: Muf. a. a, D aus derſelben
Abſchrift geleſen hat.
Eine treffliche poetifche Bearbeitung dieſes Tri—
fan, in Oktaven, hat A. W. Schlegel angefangen
‚und den erſten Gefang davon ſchon vorlängft in f
Vorleſungen mifgetheilt. nn
bb) Eine andete, Fürgere Sortfegung durch
Ulridy von Tbürbeim. \
Handſchriftlich: Zu Mänchen. Docens
Misc. I, 83. II. 300.; wahrſcheinlich in der Münche—
"et Handſ. von Gottfrieds Werk, da die beiden
Schlußverſe, in Bragur, nicht mit dieſem oder Hein—
the Sortfegung ſtimmen. — In der Batikanifihen
hoſ. don Sotefried— Gedicht, Ne. 164. Docen,
uud.
II. 234.; Adelungs Püterich, ©. 13., Maga; 1
126 | |
4) Bon einem. Unbetannten, nach Giler)
von Dberek | u —
Sandſchriftlich: Zu Rom, Nr. 346. Gel
Pap., 179. BI. mit Bildern, vom Yahr 1403. Abe:
Jung, I 36. II. 73 - 76., wo Anfang und Ende ob
gedruckt. if. — Zu Dresden,. in Rio 42. Pap. Sol
Dom Jahr 1433., 7699 V. auf Fl Bl. — Göse,
3. SG. 45. 65 66., wonach „bon Sobergin. ber Eyb
hart” fih am: Ende felbft als DVerfaffer nennef. St
“der Vorr. XV. zu des j. Adelungs Nachr. fagf
dagegen, bloß eine. neupre Sand habe beigefehrieben,
daß jener der Berfaffer ſei: es. fei aber Bielmehr ein
jüngere Umarbeitung feines. Gedichtes, daher aud) fein
Dame meder am Aufange no am. Schluffe vorkom
e. Wir haften deßhalb, in der Vorr. zum Bud) dr
Siehe, ©. XIX, jene erſte Angabe auf Die dabei von
ihm erwähnte Wiener: Hd, beziehen wollen. bein
diefe ift ohne Zweifel die obige von Gottfriedt
‚ Werd. Und die von Daßdorf gewährte Einſicht der
Dresdener HL. beweiſet, zuförderſt, daß fie Ein Bat
mit der angeführten ° Vatikaniſchen enthält (mas Ade
Tung, in der Borr. gar nicht einmal bemerkt bat), und
dann, daß Ydelungs Widerfprud) mie fich ſelbſt blof
aus Vergeſſenheit und Unkenntniß entftanden, und gie
überdieß noch einen anderen merkwürdigen Auffhluß
Diefe ſchon oben ©, 105, gedachte Hoſ. beſteht jetzo im
Ganzen aus 179 Blättern, und enthält, außer Strickers
‚Karl d, ©r., noch die Erzählung von Alerander
und. Antilgye, und die Legende von Zeno oder del
berbringung der Heil. drei Könige nah Köln;
- vormals aud, noch Suchen wirts Lobſpruch auf. die fie
be, welcher über mit dem Titurel herausgenommen if:
Am Schluß: GCppliciune dca rolandi triſtrandi ‚ec trium 19
‘+
127
1
gum per mang Nicolai ſwertfegir de dhamis Anno dm̃
MO ccec? xxxiij ffia quarta p4 andiee. Auf der letzten lee:
. den Geite ſieht man noch allerlei Schriftzüge und Denke
_ frühe, es ſcheint von anderer Hand, als: gedült obir
. int il, Mie genugee wy mirfz got füget, In ghuten ta⸗
|
gen mufz id} gedule tragen. wol id ſchünde wen ichs erliden
kunde. ich binfz alleine nicht der feinen willen fü. Zuletzt:
Het ich hertzuch jorgen von beigern güd
J vnd der von vlm müd
vnd hertzüch er(i)ſtoffel von moͤnchen leip
vnd hertzoch ſegemüntz von oͤſterreich weip
vnd der von nornberchs witz
ich gebe vmb alle ſachſen nicht ein ſwitz.
| Noch fteht innerhalb auf dem. Dedel: na godes gebort
fertein hündert dar na in dem xxx vpüjare an dem, fündage
ng ünfer lifen fruwen dage Fichte mifen nam ef min wif don
was ef ſes vñd twintich jar alt. Alle noch in der HD.
übrigen Gtüde find von derfelben Sand, auch Aleran-
der und Antiloye. Sie ift dem Samburger Par» Ä
' zival ſehr ähnlich, aber ſchlechter, undeutlicher, ohne
rothe Bezeichnung der Verſe, und die Anfangsbuchſtaben
der Abſaͤtze nirgends ausgeführt; die Eigennamen klein,
auch keine Überſchriften. Der Triſtan beginnt Bl.
90, b. Ep, 2. Vorher, Sp, 1., am Schluß por Ale—
ander und Antiloye, flehen fihon die beiden er: .
ſten Verſe:
f Ine das zeu fagene mir gefhie - \
Den [uten bie man bie fie . Ze
\
und darunfer von ganz neuer Hand (fo daß es Böse
auch noch nicht bemerkt): „Eylbarts ‚von Hobergin H Histo-
tie von Trystrant”. Der ‚Anfang lautet:
f Ine zeu fagene mir geſchit
Den futen, die man hir fit,
Der bethe mich brengit darczu,
.r Das ih daz mwilligliden thu,
| , Ä
Alz ich allirbefte fan:
Fu wufte ih gerne, ab jman
In defic wife vmmir were, :
Der fuldir rede, gerne entbere,
Des wolde ich Bir getroſten mi; -
Doch man laſze jn figen, her use Vz
An boſem willen fire.
Ir wurdin lichte mer, wen vide,
Die des begint zeu vordryſzen;
Die ſollin des nit vele genifzin,
Das ir hereze fo gar erank ift,
Das fie ons. entwichen in Eorcger briſt;
Die ſelbin warne ich hie mete,
Das fie den ſelbin bozin fein - .
Eine, wile varin laſzin,
Vnd ſich fulchir awiſe maſzin,
Die an jn wandelbete ſint. |
Her ift klukit fonne. ein Eine,
Wer ſulche rede porftoret,
Die man gerne horet,
—. - Band die auge ift vornomen, |
Und guten Iuten wol mag vromem. .
Ich wil uch fagin, wolt ic ſwigen file,
Wen daz ift myn gute mille, |
Allz ich daz an dem buche vant,
Wie der edele here Tryſtrant
Czu deſir werlde irſt bequam, J
BI. 91. Vnd fin ende medir nam,
Vnd was he wundits d beging,
Vnd wie hers alles ane ping,
Des he in der werlde began,
DBnd wie der felbige liſtige man Ä
Die ſchonen vrauwin Iſalden irwarp
Vnd wie fie dorch jn irſtarp.
Her dorch ſie vnd fie dorch in. u
Nu merkit ebin. defin fin, En
Bornemet recht, alz ih u ſage,
Beide, von proude vnd von clage,
. Einer rede, daz ny Fein man
Beſſerer rede nf gewan
N
Bon
Von werltlichin fonnen,
Von manheit vnd von mynnen;
Ir ſollet fie merkin deſte bas.
Ein konig hie bevorn. fas
Eu Kornebalis, der his Marke ff.
a 113. a. heißt es von dem DBerräther Antred:.
Se was dez Poninges fiveflir fon, (DB. ada8.).
Und folde Triftrandes nebe fin:
Der tufil fente ji in den Kon!
Dy boſheit was jm. alzo [ip ff.
- fümmerlih leben: . - N
8.123, b., da Triſtan und Iſalde im Walde fo
Das hat mich wundit gar genug; @. 3977.)
Idoch fo fait uns daz bud),
Vnd ouch die luthe gancz vorwar,
Das fie. mer denne zewei jar
In deme wilden walde lagin
Vnd nf dorff ned ſtad gefagin ff.
Gegen das Ende, Bl. 156. a:
dO Triftrandes‘ wip gefad, (V. 7622.)
Das die koningynne tod lach,
Bor leide fie do kuͤme genas;
Bil michel ſchryen dar was
Bon dem volle al gemenne;
. Wer do nie mochte weynen,
Deme was daz herze gar hart.
Bon Hobergin Her Eylhart
Hat uns dis buchelin getichtet
Vnd hat uns der mere berichtet,
Wie der Fine Triſtrant irſtarp
Vnd wie he das lebin irwarp
BVad wie ez vmme fin lip quam.
Nu ſait lichte ein andir man,
Es. fie andirs: hirvmme komen.
Das habe wir alle wol vornomen,
Das man daz vugliche fait.
Enlhatt des guten geczug bat,
Das ez alzo zeu ging.
Nu merkit, nie ez fin wip an ping:
9
?
zu merken, nicht als Berfaffer des Deutſchen Gedid;
130
Sie weynete tegeliſchijchin;
Do lis fie gar heiſm)lichen
Die lichenam beide farken ff.
Schluß, BI. 156. bı Sp. 2. EEE
' Do holte ber (König Mark) fie beide
Mie jm zeu lande obir ſehe. J
Ich en weis ud) nicht ſagin me,
[Idoch horte ich ſagen alſus
Das der koning einen roſen puſch])
* Wen daz ſi ſie wordin begrabin
Mit vil jemmirlichen clagen; 5
Man grub fie beide jn ein gab. °
Ich en weis, ab id ud fagin mag, .
Idoch hörte ih fagin alfus, ’
Das der koning einen rofen puſch
Lyſze ſetzin uff das wip,
Bad eynen uff dez mannes lip |
. Bon eyme edelin wynrabin: on |
Do wordin fie ſich famene,
Das man fie mie nyhkeinen dingen
Von en andir kunde bringen;
Man konde or nicht zeu brechin. | |
orwate horte id) das ſprechin,
Das es machte dez ttankes craft.
Nu habe ich daz allis vulbracht, |
Das von jm geſchrebin iſt: |
Das walde vnſir dei heilige. Criſt.
Amen.
“
. %
Hier ift Eylhart von Hobergin genannt, aber wohl
> fe8, ſondern dieſer nennt ihn offenbar. als feinen Ge
mährsmann. Hierauf führt auch die von eimer andern,
es feheinf zwar, alten Sand dem Anfang des Münche⸗
ner Koder von Gottfrieds Triſtan beigeſchriebene
Anmerkung: "von diſer hiſtori hatt von erſt geſchriben To
humas von Brittania, und nachmals ainem ſein büch gelichen,
mit namen Dilhart von Oberet, der hat, es darnach nn |
Reymen geſchrieben. Dieſe, Gottfrieds Gedicht unmit— |
i) . .
8 .: . 131
_ telbar' "nicht angehende Nachricht ift wahrfcheinlid), aus
71
der Altdeutſchen Proſa des Triſtan genommen, zu wel—
cher fie eigentlich gehört. In der Ausg. v. 1498. lau:
tet fie am Schluß: Ü Bon. difer Hyſtoti Hat von erft ge
——
ſchtiben ein ‚meifter v5 Drytania vi nadmals fein büd,
gelihen eine mit namen Filhart von Obret. der hat es dar«
nad in reymen befchribe. Aber von der leüt wegen die folis
. Her gereimbter buͤcher nit gehad häbent : auch etlich die die
kunſt der reimen nit eygentlich verſteen fünden hab ich vnge⸗
nannter dife hyftori in die form gepradt . Wo aber idy geir-
‚ tet hab bie ich z& beſſern Die das. leſen oder abfchreiben.
Nyerup, welrher in der Daniſchen Zeitſchrift Iris og
Hebe, 1796. Nov. ©. 296.,- eben dieſe Gtelle nad)
der Wormfer Ausg. (um 1550.) wörtlich übereinftim:
mend (mir Dberet f. Dbref und ohne den letzten
Gas) anführt (in ‚den übrigen ung befannten Ausgg.
fehle fie‘), bemerkte ſchon ganz richtig, daß dieſelbe mit
aus der Franzöſiſchen Urſchrift überfegt, nicht etwa ein
Zuſatz des Deutſchen Überſetzers ſei. Die obige Stelle
der Dresdener Hoſe, welche in der Vatikaniſchen
Nicht widerſprechend lautet, beftätige dieſe Erklaͤrung
ganz. Es ergiebt ſi ſich alſo, daß ‚der Eylhart, Fil⸗
hart oder Dilhart (aus welchem Adelung, a. a. O.
gar einen Endilhart macht, und an die Öſterre ich i—
ſchen Freiherren von Hohenberg denkt) von Hober—
gin oder Dbret (in der Vatikämiſchen Hoſ. Sege⸗
hart Bon - Baubem berg) Verf. eines Altfranzöfi-
(hen Gedichtes bon Triſtan gemwefen, der Deutſche
Dichter deſſelben aber unbekannt iſt, und daher bei Ade—
lung, Meifter (Beitr. I. 98.), Rod (I. 102. U.
227., wo aud) jene Anmerkung der Mündyener HN.
‘auf den —W— b. H. bezogen wird), dem j. Ade⸗
lung, U . 74-75. (melder an den Nlinnefänger v.
Biwenbtrg in der Maneff. Summl. und an den
Ur, v. Budinberg, in.einer Vatit. Hoſ., vgl. U.
J2
132 . “+ |
282., denkt), und Bei Docen, Misc. I. ‘133. und
unf. Muß 1. 154. (wo, tie vor unſ. Bud) der Liebe,
SG. XIX., Baubemberg. durd) Babenberg, Bam:
berg erHärt wird‘) getroſt zu ffreihen, Der Rame, in
feiner fo berfihiedenen Schreibart, klingt auch auslän
diſch: hängt er etwa mit dem Wälſchen Dichter von
Flor und Blankeflor, Rupert von Orbent oder
Drlanndt, zuſammen? Sem Gedicht von Triftan iſt
eine der abweichenden Darſtellungen dieſer Fabel, auf
welche die obigen Stellen (die neben der Schrift auf
| mündlicdyer Gägen gedenken), nod) mehr Gottfrieds
Werk, hindeuten. Sn dieſem werden (V. 219. ff. und
8487. ff.) beſtimmte Abweichungen angegeben, welche
in Eylhbarts Werk vorkommen. Die alte gedruckte
Nachricht nennt als Quelle zwar einen Meiſter aus
Britannien,. uber der Name Thomas iſt nur dem
Münchener Koder beigefihrieben, und wahrſcheinlich
. aus diefem genommen, da Gottfried fi gleich an⸗
fangs auf ihn, als die ächteſte, Tange geſuchte Quelle
bezieht. Diefer iſt ohne Zweifel der Thomas, Lear—
mont, von Erceldoune (in Schottland an de
Emg kiſchen Eränze) und the Ahymer (Reimer) Benannt,
deſſen Triftan den Englifchen Literatoren bekannt war
(ogl. Pinkerton, ancient Scotish Poems, Vol. 1.
pref. p. 68.; Eichhorn, ©. 212., wo er um 1279.
geſetzt ft). Jetzo ift diefer von Walt. Geoff heraus:
gegeben, nach einer fehr alfen Perg. Handfchrift, mit bie
ftorifcher Einleitung, Kommenfar und Ergänzung; wo
‚von ich die 2fe Ausg,, Edinburg, 1806. 8., vor mir
babe. Das Gedicht ift in einer Fünftlichen eilfreimigen
"Strophe, und der Anhalt ſtimmt ganz mit Goftfrieds
Wert; doc, ift, es ſicher nicht die unmittelbare Duelle
deffelben, fondern, wie and) beibehaltene Woͤrter und
Berfe zeigen, irgend ein Franzoͤſiſches, aus dem Eng:
133
liſchen überfragenes Gedicht, Dergleihen Raoul von
‚Seaubais, Verf. eines Perzeval, in dieſem von ſich
anführt (vgl, Galland, Mem. de l’Acad. des In-
cript. T. II. p. 730.). Yu, bat Scott Auszüge
und Stellen aus zwei Altfranzöfifhen Bruchflüden von
Triſtan (in den gemöhnlidyen Reimpaaren ) mifge:
theilt, welche in der Zabel gang mit dem Englifihen
_fimmen, aber ausführlicher find (ähnlich unferem Gott—
fried), und wovon fi) das eine, bei Erwähnung ab:
weichender Erzählungen, ebenfalls ausdrücklich auf eis
nen Thomas ‚bezieht (Scotts Einleit. ©. XLL).
Daß nun Thomas von Erceldoune einen Triflan
gedichtet, bezeugt auch) Roberts Ye Brunne Altengl.
Reimkronik (ebd. ©. LIX.), Und obgleich er im Ein:
gang des Gedichtes felber nur als mündliche Urkunde
genannt wird, fo ift Boch er wol aud) in jenen Franzoͤ⸗
ſiſchen und Deutſchen Berufungen genteint. Ein Um:
ſtand iſt dabei nur bedenklich, daß nämlich Thomag
d. Erceld,, nad, fiheren hiſtoriſchen Anzeigen (bei
Scott), erſt um 1219 - 96. lebte: fo daß, menn er
auch den Triftan (Engl. immer Tristrem, mie an:
noch Tristram, und Sranz. Tristran) fehr früh gedich⸗
tet (Scott, ®, IX., fest ihn um 1250.), Gott:
fried, der ihn über Srankreich erhielt, fehr fpät in’s-
Igte Jahrh. gelebt haben müßte. Über andere Franzö—
ſſhe, und Nordiſche Bearbeitungen dieſer Fabel, ihr
Verhältniß zu der Deutſchen, und deren Literatur, ſ—
Nyerup, a. a, D., die Vorr. zu unſ. Buch der Lie:
be, G. XV- XXXVL ., und unf, Muf, DI. 334. ‚347er
vgl, 310, -Gelegentlidy noch mehr. .
Bearbeitungen: Es erhellt aus dem Dbigen,
daß der Altdeutfche profaifthe Sriftan Don. dem des
Filhart ausgegangen, dabei nicht etwa eine proſaiſche
Anſtſung des Deutſchen Gedichtes, ſondern, wie auch
A}
x
132 1
232., denkt), und bei Docen, Misc. T. 133. und
unſ. Muf, I. 154. (mo, wie vor unf. Bud) der Liebe,
©. XIX., Baubemberg dur Babenberg, Bam:
berg erflärt wird) gefroft zu ſtreichen. Der Name, in
feiner fo berfihiedenen Schreibart, klingt auch auslän:
diſch: hängt er etwa mit dem Wälfchen Dichter von
Slor ud Blankeflor, Rupert von Drbent ode
Drlanndt, zufammen? Sem Gedicht von Triftan ift
eine der abweichenden Darftelungen diefer Zabel, auf
welche die obigen Stellen (die neben der Schrift auf)
mündlicher Gagen gedenken), noch mehr Goftfrieds
Werk, hindeuten. In diefem werden (PB. 219. ff. und
8487. ff.) beffimmte Abweichungen angegeben, welde |
in Eylharts Werk vorkommen. Die alte gedruckte
"Nachricht nennt als Auelle zwar einen Meifter uns
Britannien,. über der Name Thomas ift nur dem
Mündyener Koder Beigefihrieben, und wahrſcheinlich
. aus dieſem genommen, da Gottfried ſich gleich an—
fangs auf ihn, als die ächteſte, Tange geſuchte Quelle
bezieht. Diefer ift ohne Zweifel der Thomas, Rear:
mont, von Erceldoune (in Shotfland an da
Eng kiſchen Eränze) und the Rhymer (Reimer) benannt,
deſſen Triſtan den Engliſchen Liferatoren befannt war
(vgl. Pinkertan, ancient Scotish Poems, Vol. I.
pref. p. 68.; Eichhorn, ©, 2ı2., mo er um 1279.
geſetzt ft). Jetzo ift diefer von Walt. Geoff heraus
gegeben, nad) einer fehr alten Perg. Handſchrift, mit hi
ftorifcher Einleitung, Kommentar und Ergänzung; wo:
von id) die 2fe Ausg., Edinburg, 1806. 8., vor mir
babe. Das Gedicht iſt in einer kuͤnſtlichen eilfreimigen
Sterophe, und der Inhalt ſtimmt ganz mit Goftfrieds
Wert; doch iſt es ſicher nicht die unmittelbare Duelle
deſſelben, ſondern, wie auch beibehaltene Wörter und
Verſe zeigen, irgend ein Sranzöfifches, aus dem Eng:
; | 133
liſchen überfragenes Gedicht, Dergleihen Rapul von
. Beaupais, Verf. eines Perceval, in diefem von ſich
anführt (vgl, Galand, Mem. de !Y’Acad. des In-
script. T. IL p. 730.). Auch bat Scott Auszüge
und Stellen qus zwei Altfranzoͤſiſchen Bruchſtücken von
Stiftan (in den gemöhnlidyen Reimpaaren) mitge⸗
theilt, welche in der Kabel ganz mit dem Engliſchen
fimmen, aber ausführlicher find Ghnlich unſerem Gott—
fried), und wovon ſich das eine, bei Erwähnung ab-⸗
weichender Erzählungen, ebenfalls ausdrücklich auf ei:
nen Thomas bezieht (Gcofts Einleit. ©. XLL).
Daß nun Thomas von Erceldoune einen Triſtan
gedichtef, bezeugt auch) Roberts de Brunne Altengl.
Reimkronik (ebd. ©. LIX.). Und obgleich er im Ein;
gang des Gedichtes felber nur als mündliche Urkunde
. genannt wird, fo ift doch er wol aud) in jenen Franzo⸗
ſiſchen und Deutſchen Berufungen genteint. Ein Un:
fand iſt dabei nur bedenklich, daß nänılid) Thomag
vb, Erceld, nad, fiheren hiſtoriſchen Anzeigen (bei
Gcott), erſt um ı219 - ‚gb. lebte: fo dag, menn er . |
au den Zriftan (Engl. immer Tristrem, mie an-
noch Tristram, und $ranz. Tristran) fehr früh gedich—
tet (Scott, ©. IX, feßt ihn um 1250.), Gott:
fried, der ihm über Srankreich erhielt, fehr fpät in's
aate Jahrh. gelebt haben müßte. Über andere Sranzd-
he, und Nordiſche Bearbeitungen diefer Gabel, ihr
Verhältniß gu der Deutfchen, und deren Literatur, ſ.
Nyerup, a. a. D., die Vorr. zu unſ. Buch der Lie-
be, G. XV-XXXVI., und unſ. Muſ. II. 334. 347.
vgl, 310, Gelegentlich noch mehr.
Bearbeitungen: Es erhellt aus dem Dbigen,
daß der Altdeutfche profaifihe Triftan von dem des
Filhart ausgegangen, dabei nicht etwa eine proſaiſche
Aufloͤſung des # Deutfihen Gedichtes, ſondern, wie auch
FT
der Titel der Worm nfer Ausg. andeutet, nur Über‘
fesung “einer aus dem Altfranzöfifchen. Gedicht aufgeld:
ſten Sranzöfifhen Profa if. Zwar ift diefe uns nod
nicht befannt gemorden; doch wird neben. der anderen
Stanzöfifchen Profa von Luce de Gaſt, aud dem |
Sean Maugin —8 1566.) ein Triſtan zugeſchrie—
ben (Rom, Bibl. X. 7.), welcher vielleicht mit unſerem
zuſammen hängt. Yusgaben bon diefem find; Augs:
- burg, durch Sahs Schönsberger, 1498. Sol, Pan:
zers Ann, I, 125, Sie beſteht aus © Heften von 8,
dag legte von 10 Bl., in Spalten, mit Holzſchn., de
nen des Heldenbuchs von 1599.. und. 1545. ähnlich.
Auf dem erften BI. ſteht: „Hye bebt ſich an die hy
ſſtory berren Triftrante vnd der ſchenen yſalden. wel⸗
liche hiſtori gar kurtzweilig zu leſen iſt.“ Am Schluß,
| binser der obigen Nachricht: „Nie endet ſich Here Tri⸗
firant. Getruckt 36 Augfpurg vom Hannſen Schoͤnſperget.
| | Nach der geburg Erifti, Ms cecc. xcviij. Jare.“ Die Über:
ſchriften, Abtheilungen und der ganze Text find, wie in
den folgenden Yusgg., nur in Schreibung und einzelem
Ausdruck verſchieden. Beſitzt Brentano. — Worms,
durch Gregor, Hofmann, 24 Bogen 4.; o, J., doch
‚zeigen mehre von den Holzſchn. die Zahl 1549, Der
Titel ift gang wie in der folgenden Ausg., doch mit
dem Zufaß: „fo wol‘ einer fehönen Tragedi iſt gu ver:
gleichen. Aus franzoͤſiſcher Sprach verfeuffchet und. mit
ſchönen Figuren gezieret, frembd und kurzweilig zu leſen
und zu hören.“ Iſt in der Königl, Bibl. ga Koppen:
bagen. Nyerup, a. aD, ©. 205 - 6, — In dem ak
‚ fen Buch der Liebe, Frankfurt a M. ducch Sieg.
gelerabend, 1587. Fol., Bl. 79.8 - 107, b. Exrem⸗
plare davon befinden fih auch, noch in der Koppen:
bagsner (f. Nyerup) und Eſchönburgs Bibl. —
Die von Koch, U. 243, aus den Eh wabiſchen Lo
135
talpg, Th. 1. ©; 362; ‚angeführfe Ausg. des Buchs Ver
Liebe, Frankf. 1687. Fol., ift wol nur eine Verwech—
klung mit der vorigen. In Ge; Draudü bibl. li-
bror. Germ, glass. (Frankf. 1625. 4.) aber, - wo
p- 624. auch Diefe Yusg. v. 1587. angeführt wird, fleht
p-. 626. eine andere, wahrſcheinlich davon berfchiedene,
obwohl ohne Yahrzahl: „Bud, der. Sieb, Grandfyrt,
bey Niclaus Roth in fol” (weicher N. Roth unter
andern auch dag zuerft im J. 1584. durch G. Geier:
abend. gedrudte Reiſebuch des’ Heil. Landes, 1606.
wieder aufgelegt hat; ſ. Kinderlings Bibl. DBerz.
1809. Ne. 5178. und Catal.. bibl. Manhem. 1909.
div. Nr. 833.; Bauer, II. 3:1.) —... duch...
1619. 8, mit Holzſchnitten (befigt Brentano). —
Nürnberg, 1564.,8. Schwab. Katal. AH, 271. —
Wiederholt aus dem alten Buch der Diebe, nur mit er:
neueter, Schreibweiſe, , in 'unf. Bud) der Siebe, Berlin,
1809. 8. Bd. 2. ©. r - ı42. — Dramatifch, nad
eben Diefer Profa, von Hans Sachs, BP, I. B. 2
8) Bigolais' ‘oder der Kiffer von dem Ra:
d.e,' durch Birin bon Gravenberg; aus dem
Anfang des 13ten Jahrthunderts.
ſandſchriftlich— Aus Goldaſts Nachlaß, zu
Bremen, Perg. v. J. 1356.; nur der Prolog fehlt.
Adelungs Magaz.- IL 3. ©.-25. und Püterid, ©.
14. Docen, in. unſ. Muf E 165 — Gottfched
befaß hievon eine Abfchrift, die zu Leipzig: befindlich
ft Püferid, S. 14. (menn dieß nicht eine Verwech—⸗
ſelung mit der folgenden alten Hd, welche aus
Gottſcheds Nachlaß in der Dresdener Bibliothek
iſt: wenigſtens füöhrt: Ade lung ſelber jene neuere Ab:
ſchrift in dem Verzeichniß der Dresdener Höf. nicht
an). — Zu Samburg, hinter dem Parzival (ug.
136 |
‚oben ©. 106.), md ganz Sen geſchrieben, nar ee
was weitläuffiger. Born im Verzeichniß ſteht: „grötem
ber Wigalois bäch;” deßgleichen, S. 367. die rothe
Uberſchrift: „Her Wigalois bůchx Der Anfang iſt:
EO wer noch eren ſechanet,
Truwe vnd ere mjnet.
Der volge guter lere,
Das fuͤrdert in vil ſere,
Vnd fliſz ſich dar zů,
Wie er noch den geth,
‚Den die werlt day befte yehe (ihn,
Vnñ ma doch dar under hohe
Noch‘ gottes Ipne diene hie; Zn
. "Den fulgd wir, man das fint die,
. Den got hie hat felde gegeb£,
VBVnd dar z& das ewige lebt,
Dar nach wir alle foll& ſtrebẽ.
Ber id fo ein mwifer man,
a Das ih mode alfo wife han.
Sprechẽ noch des. hergt gie! .- Y
Leider, np gefwiget mir «© _
"Beide, zunge vñ auch der fin,
Das id der rede niht meift? ‚bin,
Der ich zů ſprechẽ willt han,
Wan daz idyz dar Uff ha gedan, J
Das ich mynẽ willen bie ot .
Gern herzeüger, wiſt id) wie, J
Daz ez die wiſen duͤchte gut.
Got gebe mir den fin vñ dẽ möt,
| Das fie mirſz wor vahen mol;
u Sr. 2. Ich bin dad) ganser ſynnẽ hol; .
Das ſprech ich nad indes fiete[n}.
Erzefigen ich hie iht gutes mitte,
Ob my geift gefuget daz,
Des fol man mir danke baz,
Dan eyme fonne ride man, -
Der meifter. it on geſprechen fan;
Des iſt mer dan id Bin gedan.
Und fo gebt ® der Prolog fort. bis ©, 369. &. 1.
—
®
— — — ——— — —
Nie Cl. Nu) wil ich ein mere
Sagen, alz eſz mir iſt geſeiie
Zů einer gantzẽ warheit,
Truͤwe ichz niht vol fingen,
Etwo eine wil ich dingen, 4
Doz erſz dürch uwer hüpfchite
Dem ritter des genade ſeyt,
Der diſz hat gedychtet
DA mit rymẽ wol berychtet;
Wan diſz ift fin erfteg weg:
Er Heifzer‘ Bygant vo Grevinbtg..
Der welt zu mynnẽ or
Geleubt erz fine fonnt;
‚Sen grüfz wil er gewynnen.
Ez was hie vor, fo ma ſeyty.
Ein Eonig, der ye noch erẽ fire,
Des name wire ift hetkant:
Britanie his fin lant,
. Gelber hifz er Arthüs,
Zu Karydol hylt er huſz ff- |
Die in diefen Stellen, fo find- durchweg nad) einer un-
befimmten Reihe von Reimpaaren, drei Reime, und |
darnac) die Abfage gemacht: wine Weife, die fich nur
noh in Ulrihs von Thurheim Wilhelm von
Dranfe miederfindel. Hinten, ©. 559. Sp. 1. heiße
es von den Abentheuren des „Lyfuͤrt Kantanides”, des
Bigolais Gohn, die ihm zu wild. und wunderbar:
Diefe auentäre nam fi an
Ein fo kuͤnſtiger man,
Der wilde wort Eonde garen; -
Wanne ſtarck geſchicht vñ fromdee) namẽ
Hat die auentuͤre;
Ich gebe yme daz z& flure, -
Wer fie gerne- biäyte wil,
Daz ich in wiſe vff ie zil,
Da ſie geſchrieben: hat ein man,
Der ich yme wol zuͤ dichten gan
Bon der Weltſche vñ (in) die Obefihe sign
Mich hat von-ie gedrängen '
—
*
Min kranche Fünf vnd myn ſin.
Von ir ich ſus, geſcheidẽ bin.
Bie krancher Fünfte, ih ſy,
Ich blibe der auenfüre 1.7
. Düdte die wiſen myn Fünft güts. ey
’ Bad fünde-idy. eine fo reine můt, °
Der mid) dar zü. berichte... .
Min züunge ez nit erfhridte, .
Vnd begünde fie weder lymen
Mit gangen nümen rymen. EZ
‚Alz idy wene, daz vinde ih nit; --
’
Sp. 2. Düme der yemerlichen geſchiht,
J
Daz die werlte nit frouden hat!
Ir hoheſtes leben mit gröme Hari u
Daz ift ritters piden,
Ich bin wol ynnen worden,
Daz die froüude findet
Bnd die herrẽ hinder;
Daz pruͤvet yeme die Eintheit,
Der bofen mut vñ arg treit (I. argheit);.
Daz ift mym herge leyt. j
Ich mil die mere vol enden bie,
Als mich es ein fnappe wiſzen Iye,
Der mirſz zů Dichten günde;.
Nywan von ſinem münde |
Enphing ich die auentäre;
Da von waz mir türe
‚Die mete' an manigen enden.
Minen fin-wÄil ich wileinden 1" ru
An ein ander, ‚nnd wifget day - - - 5?
Die wirt von mir berichtet baz., .; I...
Her Wigalois vñ fin win . 2. 5
Richeit pnd, eren phlagen ie lyp
Gchone ung an ir ende, J
Ane alle myſſewende.
Ir reinez leben ſich endet 1 1. Ren
Gottez gnade fie dort enphie, ; nz
Da düfent jar.eiuen tag
Deheines hergen, fin gezeln | mag; (©. 560. Sp- 2)
‚.Der freüben ich nit gelide, .. .
By eme ift (in). Bann wald
*
⸗
139 _
Dar onſz ouch noch got fende
Bſz dieſem elſende. Amen.
Darunter mit rother Schrift:
Hie hat der Wigalois buͤch |
ein erde,
Got vnſz fine gnade fende
Ich Jordan han difz büd)
geföriben ann Dim MP
cere vñ ij iar nach Mgetini
| epi \ u Ä
— Zu Dresden, Nr. 119 Pap., 197 Bl. 4; aus
dem ı5ten Jahrh. Adelung, U. Bor. XXXI.
Durch Daßdorfs Mittheilung fennen wir fie näber,
und bat Büfiching eine eigenhändige Abſchrift (11612
8) Sie ift auf Ddsfenfopfpap.; an der erflen Lage
fehlt ein Bl., meldyes ohne Zweifel das oben ©, 23.
| erwähnte Bild (ein Ritter mit einem Rade auf dem
Helm im Kampf mif einem Draden) ift, movon auch
Farbenſpuren auf dem erften Blatt find. Die Hof. if
fonft der Hamburger ſehr ähnlidy, nur nicht in Spal-
ten, und ohne rothe Bezeichnung. der Verſe und Na:
men, überhaupf auch nadhläffiger, und fehlen öfter Berfe
und Gfelen. Die 3 Reime find vorn herein durch
Klammern verbunden. Anfang:
WEr nad) eren fonne.
Trew und mynne,
‚ Der volge gut? lere,
Das furdere yn uil fere,
Vnd fleyſſe ſich darczu,
Wie er nach der(n) getu,
x Den die welt des peſtẽ gicht.
Bnd die man doch darunıd fie '
Nach gotes lone dienen bie,
Den volgen wir, das fin die,
Den got die ſelde hat geben
-
Darnach fen wir ale Areben.. |
S. 4
Do fie in prem gezelde ſchlief,
“ N , j
- Her ich ein fo weifer man, - :\
Das ich mocht als willen han f
Yü pill ih eins dingäl,
Das ir durdy ewer hübſcheit
Dem tiechter gnad feit, 6
Der dieſz hat getichtet nn
Mit reimen tool berichten,
Tan (es) iſt fein erftes- werd:
Er heift Freuͤnt vnd (von) Gruniberl,
"Der der werld gu minen ' | .
Ein blinders fine fi finen; | |
Ir lob will er gewinnen.
212., bei Befihreibung eines ungeheuren Weibes:
% leip der frawen füchten (l. Jeſtuten),
Die was ſo ſelde reich,
Was-fie des tages vngeleich,
. Bud fie her Pa(r)czeuel an ef
Als in lerte die muter fein:
Er zoch ir ab ein gufden pingerlein
Vnd nam er furfpan on ird dand,
Ein wenig er mit ir rang
Vnd kuſtes an irẽ hochẽ mu(n)t
An ſie; im was vnbekant (1. unkunt) | , _
‚ Was es dem hercze frehide geit;
Darombe leid fie kummer ſeit.
Sie waren gleich, als ichs weis,
Als ein bine vnd ein geis:
Dieſe was vngeheüre,
So was Eyſchute( Jeſtuͤte) teiöre .
An dem, Pas frame ye- gezam;
Das lob gibt ir her Wolfram, - J um
Ein mweife man von Efhebay; ,
Serin hercze mas ga(n)czer fine ein dad,
©. gr.
Leyen munt nie bafz gefprad).
geht vielleicht auf Beldeds Keneis:
Ein ſchone meit vor ir. las .
An einem bud) ein mere,
ie Troin zu fürt.were,
vo.
4
Nr
W 141
Vnd tie iems leiche
Eneas der reiche:
Sich dannen ftal mit. feine Ber
Bon den Kriehen auf das mer,
Wie in ein fraue do enpfieng,
Bnd wie es:jm darnach gieng, .
Als es dide ift gefeit. \
©. 213. bezieht ſich wol auf Hartmanns v. Aue
Spain:
Frawe Lunet die konde pflegẽ
Des ritters mit dem leöüen bas,
De er ‚gevangen bey ir ſas.
©. 339. beißt diefer:
Bon dem prunnen ber wein.
Die Stelle von des Herrn von Meran Tod (bei
Müller, V. 971. ff.) ſteht bier ©. 272. Bei der: Be:
fhreibung von dem präcdtigen Anzug der Larie,
6. 356.:
: Alfüft hatte gemeiftert dar
Nach dem wunfche dirz werd
, Mit worten Frewnt vnd (von) Greuenbreck;
Dem pfeller, den fie antrug ff-
Über die Abentheuer von des Wigolais Sohn, Ly⸗
fert Gawedines, beißt es hier ©, 393.
Ah gib ym des zu ſtewre,
Wer fie gerne tichtẽ wil,
Das ich yn weiſze amf das zil
Do es gefdriben har ein man,
Der ym wol zu tichtẽ (g)fan,
Bon den Welifhen vnd Tewſchen zunge.
Mid Bat von ym getcungen ff-
Schlußy ©. 394:
Ich wil das mer oolendepeit (I, volenden hie )»
Als mid ein Enappe wiſzen de,
Der mirs zu tichten (g)fande;
Nu warn eineft von feinem munde
Enpfing ich die abentewre; i
Dauon was mit teföre j
‘von und für Deutfchland, 1807, Docen, in unſ.
Muſ. I. 165., und Sr. Afts Zeitfchrife für Wiſſenſchaft
Das mer an manchem ende,
Meinen fin wil id) wende
An ein ander, wyſzet das,
Dir(e) wirt von mir getichtet bas.
Herr Wigolais vnd fein weip,
Reicheit und eren pflag ir leib
An mofzeivende
Big an ir ende,
Ir reines leben verendet hie,
Das gottes gnade fie empfye.
Dort, da tawſent iar fein ein [pfar) tag,
Vnd Eein hereze enmag
Der freüde nicht geleichẽ,
Die iſt in hymelreichen.
Das(t) vns got geſende | -
Aws dyſzem elende:
Hye hat das buch ein ende.
Amen
Amen hemer.
— Eine Handſchrift in Fol. Pap. 110 ©. v. J. 1468.
befigt Dr. Rottmanner zu Landshut. Korrefpondent
_
und Kunft, Bd. II. St. 2. S. 109. — Job. v. Mül⸗
ler (unfe Muf. 1. 555.) erwähnt eine Wiener H%.
„Vom Ritter mit dem Rade und von dem Wigs:
[eps”, welches ungweiflich dieß Gedicht ifl. — Bruch—
ftüde einer Perg. Hd. fand Bodmer auf den Dedeln
eines Miſſalbuches im. Klofter Einfiedeln, - 10 Bl.
1592 Verfe. Mülleriſche Sammlung, im unvollende
ten driffen Bande,'S. XI. — Ein Bleineres Bruch—
füd, zu Münden Docens Misc. I. 103. |
Gedruckt: Die Bruchſtücke aus dem, Kofler
Einfiedeln, bei Müller, © I-XII. Es find 5
Stüde: 1) B. ı - 158. (Dresd. Hd. ©. 205 - 11.
V. 6087- 245); 2). B. 159-318. (Dresd. Hi.
. 2438-49. V. 7204 - 361.); 3) B. 319-634.
s.... —X
(Dresd. "go 8 287 : 98. V. 3485 99)3 4)
3. 635 - 1113. (Dr. Hodſ. ©. ‚260 - 76: B. 7683 -
8163.)3 5). 8. 1114 =» 1592. (Dr. Hoſ. ©. 309 - 23.
V. grıg - 590). — In Spangenbergs Üdelfpie:
gl, Th. 1. Bl. 327. find zwei Stellen (Dresd. Hdſ.
6. 95. V. 281F - 25. ) aus einet Perg: Hdf. mit Bil«
dern, v. J. 1372. ‚ meldye, laut der Nachricht auf dem
leßten Blatt, Herzog Albrecht zu Braunſchweig
| und @ünebürg durch Johannes, Möndyzır Ame:
lungsborn berferfigen laſſen. Wo mag diefe Hoſ.,
die Spangenberg felber befaß, hingekommen fein?
— Viele Stellen der Goldaſtiſchen Hoſ. ſtehen in ſei⸗
nen Paraenet. — Anfang und Ende, und einige an:
dere Stellen der Rottmannerifihen Höf., in Aſts
Zeitſchrift, a. ä. D. ©. 110- 14.
Über den Berfaffer, fe noch eine Erzählung Kon:
rads von Würzburg, in Doeens Misc. J. 56- 64.
wo auch die richtige Schreibart des Namens Wirn oder
Wirin, im Reim auf zwirn (zweimah) fi ſich zeigt. Val.
das Gedicht: des Gufere, aus der Jenaer Hatrdf. - -
hinter dem Yivain, bei Müller. (Es erinnerf an
ein Mäprehen, das vom Thomas bon Ertel:
doune (dben ©. 133.) erzählt wird). — Übrigens -
erfläten. fi} dus der in den obigen Öchlüffen der Ham-
burger ünd Dresdeiter, Hdff. angegebenen, "bloß.
mündlichen Duelle die flaiken Abweichungen des Deut
(hen Wigoldis von dem Englifhen und Franzs—
ſiſchen (dgl. unfer Muſ. 1. 561), die Einführung des
Srafen Hojer bou Mansfeld ff. — Bol. noh
(Bodmer) im’ Deut, Muf. 1780. Yan. S. 36.
| Bearbeitungen: ' Eine wirkliche: Aaflöfung des
Deuffchen Gedichtes in Deutſche Proſa, v. J. 1472.,
wie ausdrücklich geſagt wird, am Eingang und Schluß
der Ausg. v. J. 1564. Frankf. v. IR, durch Be. Nur
. [4
2
244
. ben und Beigand Han; befaß Sr. v. Solsſchuhr
‚zu Nürnberg; unverändert wiederholt, in der Rom.
Bibl. II. 9- 128, — Eine ältere Ausgabe ift v. 1519.
Straßburg dur Job. Knoblauch, 55 BI. 4. mit
Holzſchn. Panzers Annal. Zuf 164,, wonach fie
Motzler in Freiſingen befaß. Spätere Ausgaben
find: Srantf, aM. 1586. 8. Draud. p. 674. — Ju
Bud der Liebe (vgl. oben ©, 135.), Öl. 382. a- 96. a
— Nürnberg, 1664. 8. Koch, II. 247. (mMoher?).
Eine merkwürdige Umarbeitung, wahrſcheinlich
meiſt nad) diefer Profa, ift das Gedicht: Bon König
Artis Hof oder dem Ritter Wiedumilf, von einem
Juden, der fih Joſeln Wigenbaufen den Schrei—
ber nennt, und ſich auf ein geſchriebenes Buch bezieht,
das er in Reimen geſtellt; in Jüdiſch⸗Deutſcher Sprache
‚und Verſen, die in unregelmäßiger Länge bis zu den
Reimen' (die gepaart find) fortlaufen. Bedrudt if
dieß wol einzige Jüdifche Rittergedicht, wahrſcheinlich, |
wie der Prolog andeufef, nad) einem älteren Drude,
in Joh. Chr. Wagenfeils Belehrung der Jüdiſch—
Teutſchen Red: und Gchreibarf, Königsberg, 1699.
4. ©. 149 + 302., in Neubebräifdyer und daneben in
Deutfcher Schrift. Vgl. mehr darüber und Stellen dar-
aus in unf. Muſ. L 556 -60.; Nyerup, in de
Iris, 1795 Mai, ©. 115 ff., wo aud, Nachricht
von dem Franzoͤſi hen Roman, deßgleichen von dem
‚ous dem Deutſchen überfegten Dänifdyen Volks
buch, und dem aus diefem wieder überfegten Joländi—
ſchen (vgl. unf. Muf. I. 384.) Wigolais.
*
h) Daniel von Blumenthal, gedidytet von dem
Strider, nad dem Alberih von Bicenza;
um die Mitte des ı3ten ‚Jahrhunderts.
Sandfhriftlid: Zu Dresden, Nr. 56. Fol
Pop. d. J. 1489., auſammen mit dem Roſengar—
fen:
u | ⸗ 148
ten-Lied (ſ. oben ©. 58. 59. Adelung, D. Borr. .
XIX. Eine Abſchrift des Anfanges von Milhaus
‚fer bat v. d. Hagen. Die Schreibart ift ganz mie
‚in dem Rofengarten, die Reime meift abgefeßt. Die
Überfchrift und Abtheilungen innerhalb find roth: '
Hie hebt fi kunig Artus buch an, und das erfte
ſagt, wie man es mit fu[ln]genden hort fol.
WEr gesne alles das vernimpt,
Das edlen luten wol gezime
Der wirt des felten inne,
Vncz ee der werd! ain taik begifie;
Wer aber. den worten ift gehaß,
Der ft zu den werden did laß.
Bon Dizenez maiſter Albih
Der bracht ain rede an mi
Dfer Welfcher zungen,
Die han ich des bezmungen,
Das man fie in Tuſch uernimpt,
Wen ge kurczwilen gezimpt.
Niemant der enſchelte mid: _
Loug er mir, fo lug aud) id).
Suſt hebt ſich dirz mere.
Nun wil der tuchtere
Mit wortten zaigen kunſt,
Vnd hat des gerne ver(uͤ)wer gunft
Das irs mit zudten horene |
Vnd es nicht mit rede flörene.
Zucht ift ain fo rafne tugent,
Ber (I. Gi) ert alter vnd jugent,
Wer Iob und ere mil beiage,
Der fol. dar vmb nit nerzagen,
ı Jet in etwan das gür;-
So man de willigẽ mütt.),
An im erfennet vnd fihet,.: .._ ur
‚Man ſptich( im, das ma da dl dem) athen u
x
“ . > —— —— ke —
. .
') Diefer Ders iſt son siner andern Hand nachgetragen · Fe
Zu = 4
. ’ .
-
Der den willen und werd tüt; .
Gar an willigem müt
Wirt felten iemant gelobet,
Was er mit geben getobet.
Däs gicht der Eunig Artus. -
Er gewan nie aigen hlajuf,
Den man zu im gelſiche;
Er mynnete geoßlide ' —
Baide, milte vnd ere )
Bad tugentliche lere;
Er begie nye laſtetliche ſcham;
Do von fin lob vnd fin nam
Dinme: lebet und wert.
Wer hoffliches lebens begert,
Der ntyite alle fine zudt;
Das ift ein mynigliche frucht **)
Vnd ift ein koblidde habe;
Er wirt benamẽ darabe
‚Bas eugen[e] den Funig Artus begieng
bör bie
Der kunig Artus volkomen.
Was wie uon kunigẽ habẽ uernomẽe,
Das was ein windt gegen jm.
Wenn das id) mich uvngerne an nym,
Zu ſtreitten mit den luten,
Ic kunde wol beteuͤten,
Wes er pflag in feine? jugent.
Ich weiß wol, ob ich fein tügent
Mit worten gar her fuͤr zuge,
Mä ſpteth, ich tobte vnd Inge.
Bon dem wil ich ein wenig ſagè,
Vnd wil es doch nit gar uertagen.
*) Diefe beide Verſe ſtehen vorher nodmal, und dazwiſchen der vorhin
nachgetragene, aber durchſtrichen.
0) Die letzten fieben' Berfe Viefes Abfages ſtad wie Proſa geſchrieben.
und zum Theil nur durch Striche geſondert. Hier folgt noch: „m>
iſt ein lobliche frage: » reimlos und übergählig, und fehlt auch in
der Roppenhagehei Sandfchrift. Ä
Nan horẽt feiner tugene Fraffe:
| Er was fo rechte warhafft,
Das er geſprach Fein wort,
Er(s) was beffer, den ein hort,
Der ymme’ vnd nme? werd mag.
Nun höorẽt au, mes er pflag.
— Zu Münden, in Nr. 268. (oder 157.) Pap. gr.
18.8.1» 144. (vgl. Hardt, in Bragur, IV. 2, ©.
' 188.), ebenfalls gufammen mit dem Rofengarten»
Lied (vgl. oben ©. 56. 57.). Eine eigenhändige Abs
ſchrift beſitzt Büfhing (791: V.). Dorn müffen
2 BI. fehlen, da die erfte Cage nur 10, Die folgenden
meift ı2 BI. haben. Die Schreibung ift fonft ganz wie '
in dee Münıhener Hdf., und Die Übereinftimung
; eben fo groß, wie in Anfehung des Rofengartens
| liedes. Zumeilen flehen 2 Berfe auf Einer Zeile, von
Bl. 111. b. häufiger, und von Bl. 121 durchgehend,
I
Ä
Mifunfer ganz wie Profa; hiemit beginnt aud) eine
ı andere, ſchlechtere Hand und Drtbographie. Die jeßi:
gen Anfangsverfe find, mie in der Dresdener Hoſ.
‚ abgetheilt: -
| lobliche frage Vnd iſt ein lobliche habe,
Er wirt benamen databe
Bas tkugtden Plnig Artus begieng- br hie
Der känig Artus vollomen.
Was wir von Fünigä habñ b’nont,
Dz wz ein windt gegen jm. |
| Wenn d5 ich mich vngerne an nym,
| Be ftritten mit den luͤten, |
| Ich kuͤnde wol berhten,
| Wes er pflag in finer fugent.
| Ich weiſz wol, ob ich fin tugent
Mit worte gar her für zuge, .., -
Mia ſprech, Ich tobte vñ luge.
Bon dem wil id ein wenig fagen,
Bnd wil es dos nit gar vetragßg.
0 — K4
— 2— —
148°
— Nãà hoͤrent ſiner tugent krafft:
Er was ſo rechte warhafft,
Bl. 2.b. Das er gefprad) Fein wort,
&s was beffer, denn ein hort, .
J Der hmmer vñ ym̃er weren mag.
—Mau oͤret ouch, wes er pflag:
Die im wärent vnderthan, tn
Die wolt er doh zu gfellä Ban,
Des kamẽ im ze. handen
Die beſtñ von den landñ, /
Die wurdñ fin geſellñ da,
Vñ wurdñ oud) anderfiva \
Gelobet ymm? defter bafz;
Darumb tet ‚fie das: —
Er wirt dick deſt? baſz v’nome,
Der ſich geſellet zů den fromen.
Wie kuͤnig Artus vaſtet biſz er newe'mere hörte.
DO. der künig Artus geſach,
Dz jm die welt Tobes jach ff.
(Dieſen Zug hat der Jude in feinem Gedicht vom Wi:
golais aufgenommen; vgl. oben ©. 144.). Schluß:
Bl. 144. a.
Daniel hatt vil fröden fid
Ale tag mit hochzit
Ze Elufe in finem lande;
Gin lebñ ftänd ane ſchande.
‘ Die jn da folten flehñ, /
Den feh er die ſelbñ lehen,
Die jnen der kuͤnig Matur leh, die puch d da lagen,
Das fie thurniertti alle tage;
Darzüu leh er in me,
Daz fie es bas thatten, denn ce;
Do behielten fie fine willen an.
Es enward nie Fein man,
Dem got hatte gegebä _ \
3e difer. welt ein beffer leba, . ol
Als er ung an fin ende.
Ane,alle miffemide '.. . we...
Mie ecen volbrachte. u
Davon, man fin gedante |.
a
“ .e
a. ia, .
y | 149 .
Zuur beiten, und yiier fid, ’
‚ Dauon ward fin Iob fo mit. |
Yu müs id) der rede getagd;
Das id dauon han hören he ſaga,
Das hand ir alles vernomen.
Got laſz oͤns in fin ewig riche komen.
Amen.
/
— Zu Koppenhagen, Pap., aus dem L5ten Jahrh.,
in der Mitte zwifchen der-Nielufina und der Mörin;
innerhalb find viele BI: Berkunden, Nyerup. Symb.
praef. p. XXXVI-IX,
Gedrudt, der Anfang der Rontenhagsuer
Hdſ., bei Nyerup, Sp. 462 - 79 |
Adelung, im Magaz. M. 3. ©. 58. hieltz aus der
literariſchen Gtelle im. Wilhelm von Drleans, den
‚Daniel von Blumenthal für einen Dichter; ebenjo.der _
. Adelung, iu den Nachr. I. 64, 74 Nash Ny exup
berichtigte ex fich aber im Püterich, S. 14. und in der
Nachr. von. der Dres, Haf., nahm hier. aber (wie
Koch, IL. 101. II. 220.) den in jener Stelle genannteit
Gottfried von Höhenlohe für den Dichter des Da:
niel; auch mit Nyerup, welder deßhalb den in der
Koppenh. Hoſ. fi nennenden Stricher für einen
Beinamen,. f. p_.a.. Umarbeiter oder' Schreiber (fthri:
— —— m —--
bere), erflären wollte. Und auffallend ift, daß die
Dresd. Hdf dafür (ſ. oben) tuch tere (Dichter) lieſt.
Aber Docen, Misc. II. 153., hat aus einen Befferen
Tert jener Stelle des Wild. v. Orl. fon den Ötriz.
here und Gottfr. v. Hoben!. richtig ale zwei Dich: |
ter unterfchieden (vgl, Misc. HD. 211. 308. uud unf.
Muf, J. 163. 209.). Ya dem Garell vom Plue:
denthal beim Paterich wird man wol nicht mit
Adekung anſtehen, den Dan. v. Blumenth. zu er:
eennen; und wenn er ihn dem Plaier beilegf, fo
iſt dieß leicht nur eine Verwechſelung mif dem zu
-
. „6
150
eben diefem Kreis gehörigen Tandarius und Flor—
dibel deffelben (f K.), Dod erwähnt auch Fürterer
(fr 2.) am Schluß dea Lanzelot (T. lit. Anz, 1808. |
Nr. 4. ©fr. 3.). eines Garel unter den Nittern der
Tafelrunde. - — Ötfrider nennf in der obigen Gtelle
feine Urkunde eine Wälfdye, und d. i, nicht etwa,
morauf. ihr Df, Albridy von Bicenzg führen möch—
“te, eine Yfaliänifche, fondern eine Franzöſiſche.
Nach damaligem Sprachgebrauch bedeutet jenen Wort
zwar, überhaupt NihtzDeutfd, aber Befonders
Sranzöfifh, meil diefe audy damals die gemeinfte
Sprache war, fo daß felbft Jtaliäner (3. 8. noch
Dante's Lehrer, Brunetto Latini) darin ſchrieben.
Daher denn auch die Lampartiſche, in welcher nach
Heinr. od. Vriberg, Thomas v. Britannien den
Triſtan gefchrieben, eben auch nur die Franzöoſi ide
iſt (fe oben Geite 13233.)
. 1) Bigamur, oder der Ritter mit dem Adler;
-mol erft aus dem ı4ten Jahrhundert.
Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, 4. Par
. 159 Bl., aug dem ‚ı5ten Jahrh.; innerhalb fehlen ei:
nige Blätter,
Gedrudt; Auszugsmeife, im ‚Deut, Muſ. 1779.
3». IL ©. 33. ff; wiederholt in Eſchenburgs Denk:
mälern, ©, 3 = 37. — Vollſtaäͤndig, in unſ. Samml.,
Bd. J. — Sn Büſchings Einleitung dazu ſ. meht
über die Hof und das Gedicht.
k) Tandarnoa und. SIordibel, von dem
Plaier; vermufhlich noch aus dem 13ten Jahr—
bunderf, |
Handſchriftlich; Zu Münden — Zu Rom,
Ir, 370, Pop. 8.; am Yılfang und Ende mangelhaft:
Docen, in unſ. Muf, I 192, — Auch befag Uffen:
%
A - N)
. 151.
| bat eine Sof, die jeßo wahlſtheinlich zu Sahburg
ie Catalog. bibl. Uffenb. P. IV. col. 179 80.
Nr. CXLVI. Pap. ol. v. J. 1464, Die ift im.
Zweifel diefelbe Hdf., welche Adelung, im Magaz. I
3, ©. 23., und nach ihm, Koch, I. 99g., als ein eige—
nes Gedicht von Artus. und der runden “ee ans
\ führen, . , —
1) Der Aventüre Krane, pon Heinrich von
dem Turlin, aus der Mitte des ı3en Jahr⸗
hunderts. = EL ee
Handſchriftlich: Zu Kom Ser. 374 4. Dap,
495 Bl. v. J. 1479: Doren, in, unſ. Muf.I, 174 —
Nur muthmaßlich, nach dem Titel diefer Hof, bei Ade-
lung, I. 30. „Regis Arsus: historia," ſetzen wir
— —
dieß Gedicht in dieſe Reihe.
m) Lanzelot vom See, des Ulrich von Bazi
dopen; um 1192,
Handſchriftlich; Zu Wien, Tr. 162., aus dem
ten Jahrh. Perg., 56 Bl, FL Sol; pol. unſ. Muf.
l. 565. 603 - 4., wo Anfang und Ende mifgefheilt ift.
— Einer Gottſchediſchen Abſchrift derfelben gedenkt
Adelung, im Magaz. U, 3. ©. 11., wonach fie in
den Samburger Unterhaltungen, BP. 8. befchrieben:
it, nenne fie aber nicht unfer den Höff. der Dresde—
ner Bibl.;. doch hat er wol daber feine Angaben im
Püterid), ©. 13. — Den Anfang einer genauen Ab: .
ſchrift durch v. Seckendorf beſitzt v. d. Hagen, Die |
Infangebuchftaben der Reimzeilen find meift klein, ‚aber
häufig roth gemalte Buchſtaben der Abſätze, ohne Über⸗
ſchriften; gang vorn ein noch größerer. Die Eigen:
namen öfter groß; Feine ee ngeae hen. Der
bon Mihaeler (Bord. zum Iwain, S. 13. 14.)
angeführte Can zelot bon Genf, bon. einem jüngeren
ulrich, als der folgende. (f.n.), zu Bien, Nr. 62.
auf Perg. ., iM, wie ſchon —S zum Püterid, |
©. 9; vermuthete, nichts anders, als. eben der Pan:
zelot dieſes älteren. Ulrid; mie die Vergleichung .
der bon Mich aeler um den Anfang , mifgetbeilten
Gtelle beweiſet, aus deren Genepis (im Sranz. Ro⸗
man: Benoic) er auf Genf gerieth. Gie fteht öl I.
(>. 44- 57.), und lautet rirhfiger alfo:
Ein furſte waz geheizzen Pant,
B x "der waz Eunic'ze Genevis;
von manigen Friegen wart er gris,
der pflac.er ane ınazen il,
als manigen(t), der me haben: wil,
dan im daz reht perhenge;
daz enlaufet doch nihe di Ienge,
. ec gemwinnet diche widerſlae;
dis waz fin fit, des er pflac;
won er des libes waz ein degen.
, ee wolt algelihe wegen © 0: '.
‚beidiv, arm vnd ride,
in ſim konichriche,
di reht ze im ſolten ſuchen.
Der von Michaeler ebd. angeführte Beſchluß ſcheint
vor den in unſ. Muſ. mitgetheilten wirklichen Schluß⸗
verſen zu gehoͤren. — Eine ‚Hdf. des Ranzelog im
Vatikan unter Nr. 371. Dlrici ‚historia eadem
- (regis Artus) et Lancellotti. Adelüng, I. 29...
könnte auch der folgende fein. — Fü nf Lanzelote
kannte Püterich, ©. g. Vgl. ebend. ©, 13,
Mit dieſem Gedichte ſchließen jüh die Romane des
Grales und der Tafelrunde, beſonders in der
Bear rbeitung des Ehriſtian von Troyes (vgl. Ex-
traits des Romans, Par. 1785. 4. T. Ip. 249.
’ -
294., Rom. Bibl. IL 1- 64.), wonach faſt alle Hel:
den der Zafelrunde in einer Schladht gegen Mor:
drec,. des Artus unnatürlichen Sohn, umfpmmen, bis
163
auf Lanzelot, der „ein ‚Cinfedler wird. Er in auch
der Hauptheld in 5,
n) einer ep PLifißen‘ Bearbeitüng dieſer, und ans
derer, nicht in eingelen Deutſchen Darſtellungen
vorhandenen Romane pom. Gral und der Safels
runde, durch Ulrich Fürteret, einem Baies
eifchen Dichter, im Dienfte Herzog: Albrechts IV.
um 147B.; in der Strophe. pon Eſchenbachs
Titurel.
Bandfgrifelic: gu Münden, Nr. 1. Dez.
Regal⸗Fol., 348 Bli, "mis dem 18ten Jahrh. Hardt,
in Bragur, IV:.'2. @.’ 189., mo - Anfangssund ‚End:
Strophe mitgetheilt it v. Aretins Beitr. 1803. St.
6. 49. — Bu Bien, Nr. 5. (Ambr. 426.) gr
Il Pap. 516 Bl., im zBden., aus: dent röten Jabıp.
| Der Inhalt djefer Sf. iſt:
«) Bom Urfprung der Helden. und Ritter⸗ |
orden; vom Trojaniſchen, Krieg und dem
"Argonanten:Zug, Bl. 1-29.
A) Bon Merlin, BI. 30 40. | |
, 3) Bon Gandin md Gamuret, Bl. fı 43.
‘) Tſchionatulander und Sigune, Bl. 44»
59; ne
‘) Parzival, Bl. 60 * 106,
9 Lohengrin, Bl. 107 - 23. _
a) Sloris und. Wigolais, Bl. 124 - - 36,
$) Sepfried bon Ardemont, Bl. 137 - - 57.
) Meleranz von: Frankreich, Bl. 150- 68.
«) Iwain, Bl. 169-9. 1
2) Perfybein, Bl. 192 - 203.
e) Ritter © Pogtislier, Bl. 204 33.
164
5 Laͤnzelot, Bl. 234. bis zu Ende; in ſechs
Buchern. Vergl. Michgelers Vorbericht zum
Iwain, © 9-10; unſ. Mufe I. 564. 568
-73.,, wo die Überfchriften und Anfänge der
einzelen Abtheilungen j und undere Stellen ge—
druckt ſiehen.
Die Münchener Hdof. ſcheint verbunden zu ſein,
da in. ihr die Abſchnitte, gegen die mythiſche Chrono⸗
logie, alſo folgen: Zuerſt von Amfortas und Tre—
fregent, Bl. 2. (mas zu y), 2), 6), gehört). —
Dann 6) Bl. 3. — a), ebend. — Wieder etwas von 4).
3. 17. — ı) Bl. 35, — Gamsin,, Bl. 46. — \)
BI. 46. (unter den drei legten befindet ſich aud wol
y)», 3. — .») 31.75. — 8) 31:83. — ı) Bl. 9 —
x») öl. 104. — a) BI. 112. — „) Bl. 127. — lot: |
dampr, BI. 139. (ſcheint zu ) zu gehören). — ») Bl.
150. Big zu Ende — Ein Theil des. Fürtereriſchen Ä
Werkes, den Merlin enthaltend, ft zu Wien, I
45. EM: Fol., 2ı Bl. Pap., in 11 Kap.; vgl. unſ.
Muf. I. 5654. 662., wo der Anfang angeführt iſt. 7
Abſchrift von einem Pergamentblatt, aus Kinder! ings
Nachlaß, beſitzt p. d. Hagen. Es gehört um den In:
fang des Lanzelot, und wahrſcheinlich zu Fürte—
rers Werke, da es in derfelben Strophe iſt. Kinder:
ling fegf die Hdf. in’s 14te Yahrh., und nennt es ein
Bruchſtüſck aus einem Heldenroman Sionel; melde
Held audy darin vorkommt, wie mehr im Lanzelot.
Die Strophen find mit großen Buchſtaben abgefeßt, die
Reinte nur durch die Striche getrennt, Eigennamen meiſt
groß. Die eine Geife, vermuthlich die erſte, beginnt
mitten in einer Strophe: Er
— ſy von ſucht icht funder pein,
O got, was iſt dem ſuſſen weib beſchehen?
hat ſy laid oder vngemach?
do gund ain elare maget zu ym yehen.
rn
| | “ 156
Cie fie. mit der Gken Strophe, in welchen mande -"
Stellen durch den Leim und Einſchnitte nnleſerlich ges‘
vorden:
Claudas bey ſeim grazune
Her Phariens enpot - ,
zwiſchen in diſe ſuene,
vnd Das ain ende hiet ir aller not,
als diſer man — et (horet?) die liebel mere,
ſchnell rait er hin vnd wollt er — de (ervinden?)
bey Claudas recht — m —
die ‚andere Geite fängt an;
! — — fun gwen, - .
nam eb mit im, vnd aud hie mie fein frawen.
Nach 2 Str. folgt eine rothe eingerückte Überſchrift,
bor und nach welcher 4 Linien leer gelafen: , _
Abentemr Wie Lanntziler(t) gewarb on
Bey dem ladh Wie Phariens ftarb Ä
Dnd von der Ehunigin von Brian
| traibe,
Die erfte Sfr, darunter ift weggeſchnitten, und ſind nd- nur
doch einige halbe Bauchſtaben übrig, Dann folgen noch
46tr., von denen die legte:
Got well jn (ir?) geiftes wallden,
die añdern Funigin,
| in feinem [Hug aud, halden, " -
\ furan hort zu eyn hertzlicher myÿñ.
| die yon dem lad die ed! c(d)ame trüge
ı den(m) iungen degen Bannziler(e),
den fy erzogen bee mit ſchonem füge -
| Gedrudt: Ein großer Theil des Ymain, mit ı ers
gänzenden Auszügen, bei Micdhaeler, in.dem Vorber,
63. 3%, 37-44. und hinter jedem Gefange von
Sartmanng Iwain. —- Aug dem Schluß deg Lanze⸗
lot eine merkwürdige Ötelle von den fämmglichen Rittern
der Tafelrunde und andern in damaligen Gedichten
ind Romanen- berühmten Helden und Heldinnen, durch
docen, im N. Lit. Anz 1508: Nr, 4 5 (38 Str.)
156 “ ’ - \ ! N
+ Ging profaifhe Bearbeitung. oder Ayszug die
fes Lanzelot, vielleicht, da die Vorrede auch an den
Herz. Albert von Baiern ifl, von demfelben Fürte—
rer, befindet fidy ebenfalls bandfehrifelid zu Mün:
den, Nr. 94. Pap. Sol. 178 BL, aug dem ıÖfen
Jahrhundert. }
Nächſtens erſcheinen zu Wien: Altdeutſche Ge—
dichte von der Tofelrunde aus den Hoſſ. der k.k.
Bibl., bearbeitet von Hofſtätter, in 2 Bdn. Nah
dem Dfterreid, Beob. 1810. Beil. 30., find es Aus:
güge in Profa, mit Gtellen in einer „:genthümlidyen
' Strophe und reimlofen Jamben, und enthalten: ı)
Sänzelot vom Ger, nach Ulrich von Zagihomen;
2) denfelben, nach einer fpäferen Hdf. des 13ten Jahrh.
(mwabrjcheinlic, -- der vorgedachten des ‚Sürterer); 3 3)
- ÜÜbereinftinmung. der „ Provenzaldichter mit der Of
Brifanniens; 4) die Abentheuer des frohnen Grals;
5). der theure Merlin (die beiden letzten ohne Zweifel
auch nad) gürferer).
Außer diefen größeren Romanen giebt es noch &;
. ige eine Gedihfe und Erzählungen, welche ſi ſich af
‚ die Tafelrunde und Artus. beziehen; wie Diefer denn.
überhaupt bei den Minnefingern in häufigen Anfpielun:
gen, als das Vorbild königliher Milde und peädfige
Hofhaltung, vorkommt:
0) Die Dichtung von dem Bunderhorn, u und
‚P) ®ie von dem wunderbaren Mantel,
Handſchrift lich, in dem Hamburger Qodet
des Parzival und Wigolais, gang vorn, G. 2-6.
(©. 1. und 7, if leer). Die erfte. iſt in einer zwölf
reimigen Strophe, die andere „m Pruff tone” von
13 Reimen (vermuthlich die „Brieff weis” im einer
Vatikan. Hdſ. von Meijterliedern,. bei Adelung, u
' !
’ n
" | i “ 7
. nn 4
330,;, vgl. Panzer, 1. 651.) Beide fd wol erſt
aus dem Ende des 14ten Jahrhunderts.—
Gedrudt, fm den Beiträgen. von PD. Jak.
Bruns.
Der Inhalt fe bekannt genugz elgen iſt aber, daß
hier beide Stüde Proben der Frauenkeuſchheit find,
Vergl. zur Geſchichte der Gabel, ‚unf Muf. IL 334.
ı 37 46. BEE
Tafelrunde bedeutend mit auftritt. '
In einer Beinen Erlanger HH. Nr. 39. gebro—
Gen Fol. 14 BI. Pap. Vgl. N. lit. Anz. 1807. Nr.
36 &p. 600. Eine. eigenhändige.Abfchrift davon hat
Büſching. Bl. 11. a, ſteht? anno dñi Meke. Igoiij‘fsia
ii p. Elyſabeth dm g cal inifie ff. und Bl. 13. a. anno dñi
ů cccc lxviij vendidi vind mei piſtori in-foro fe Die Er⸗
aͤhlung (582 V. ) nimmt nur Bl. 1.2» 4.8. ein, dus
' Übrige iſt leer oder undeutliches Lateiniſches Geftpreiöfel,
binten- noch einige Minnelieder. Anfang"
Sr merkene reht, als ich ez kan
mit vlizz ein mer von einem man:
det iſt der vriund ein höher vri,
zuht vnd er im wonent b,- . -
keuchs(ſch) vnd ellin(u) werdikeit;
ſwaz man won tugden ie geſeit,
| der ift er gär ein Öber laſt;
| reht ſam eins berndes boumes aft
die fruht gebirt bi ſiner zit,
ſus ouch dez werden herz vns git re
von ganzen tugden richen folt; >. “
deg find im fhöne vrowen hole.
; Die Reimgeilen haben feine große Ynfangsbuchflabe,
nur die Abſätze; häufig Striche hinter den’ Reitnen, und
| ug innerhalb, als Interpunkzion. Schluß:
It wifen vnder wiſent (drüber ftebe: fi föaidene) mic;
v3 den arten, nim.fel ih _ 9R
9) Eine unzuchtige Erzäblung worin ein Ritter dei,
168
° der ebentäre bi geftan, .
daz er daz beſte Hab gefan
mit ſtolzer min? ich zwiuel fin,
und weiz niht, wẽ noch gilt den win.
wellent fi fin vf mid gen,
fo mözents all ze pfande ſten.
her wirt, ir fträfts, als ir begert,
wan fi fint ſtrafens gar wol wert,
vm̃ die groffen mifferäe,
die der kneht begangen hät,
vnd die Herrn, hant fi boͤt,
fo zieht ins ab, daz fr min roͤt,
vnd ftoft fi nakkent fuͤr die tuͤr
mit ſtraichen, als ez ſich gebuͤr.
ir deheiner fin gewehen tat,
geloubent mit, als vom ein har; ,
jr laſter deſter grözzer wer -
hie endet ſich dez wirtes mer.
Noch gehört hieher die profal ſche Erzählung, wie |
ein Brifannifder Ritter ‚die Gefege der Minne an
Artus Hof fand und heim brachte, vor oh. Hart:
liebs (um 1450.) Übetfegung der Ausſprüche der Min:
negerichfe, aus dem. clten Drud und Hoſſ. erneut her:
‚ausgegeben von Arefin; Münthen, 1804. 6. |
3) Fabelkreis Rats, des Großen und feiver
Pärs. RU
Ein Zuſammenhang deſſelben mit dem Heldenbuch
iſt ſchon oben ©. 5. berührt. Rother iſt nämlich
der Vater Pipins und Großvater Karls. Einen an
dern Übergang bilden Flos und Blankflos, meld:
die Ältern der Bertha, der Gemahlin Piping und
Mutter Karls find, und Balentin und Namelos,
. Söhne der. Phila, Pipins Schweſter, und des
CEhryſoſtomus, Könige kon Ungarn, | “
—
168
a) Flos und Blankflos.
«) Bon Konrad Slede, nad) Ruprecht bon
Drbent oder Rupert von Drlahndt; aus
dem. Anfange des ı3ten Jahthundetts.
Sandfhriftlih: In Berlin, auf der Königl.
Bibliothek, Tr. 103., wahrſcheinlich des 15ten a ,
Fol. Pap. 386 Geiten. Deut. Muf. 1780. Die Schlußnach—
‚ih zu Müllers Drud, — Born find nody 6 Bl.;
auf der erften Geite fteht der. Name des Befigers:
Gudermans.
Von Florens vnd Blandefleure
Iſt aufs Franſoͤſiſchè ſprach verteuͤtſcht. Dacunter von
‚alter Hand roth: „Bing an ttia pgquaſi modogeniti.“
63. if leer. ©. 4, ſteht ebenfalls roth: „Itẽ zů Ha
genowe vil huͤbſcher bücher geiftlih oder weltlich huͤbſch ges
molt by diebolt louber fihriber vnd güte latiniſche buͤchere.
Ebenſo ©. 5.: „Hie hebet ſich an dis Büches Cappittel das
do genant iſt flore vnd Blantſcheflur, vnd ſaget von gar
" geofer liebe, die et vnd fie zů ſamen hettent, vnd man
nie gröffer liebe, von zwein menſchen gehorte ſagen vnd iſt
‚mit den ſiguten gar huͤbſch gemole” "Darunter folgen, als
Regifter, die innerhalb wiederkehrenden Üiberfehtiften, bis
6. 10. ©. ir. 12. find Teer. Zu Anfang. des . Bes
dichtes ift ein großer rother verzierter Buchſtabe; das
Übrige, wie im Hamburger Parzival (Eeine Punkte
inter den Reimen, wie in Müllers Abdrud). Titel
und Überfchriften find toth, und unfer den legfen im:
mer leerer Raum, zumeilen bon einer gangen Geite,
für die nicht ausgeführten Bilder. Hinten fehlt wenig
ens ı Bl. mit dem Schluſſe des Epiloge. Hie und da
find Randbemerfungen von, Sydermann (die Müls
ler aufgenommen). — Im Vatitan, Nr. 362., 104
dl. Pap.; ergänzt den in der Berliner Hoſ. fehlenden
GShluß. Adalung, E28. Docen, In unf Muf. 1.
160 \ an
158. Die erftien 60 Bl. hat ve d, Ha gen abſchriftlich
durch Glöckle. Der Anfang lautet hier:
(MW) En Got alfo geturet hatt,
Des gar fin ſynne zu tugende flat,
Der fol von gtiade frogen,
Beyde, fingen und fagen, '
Froge men vil gerne, \
Das er. d0 by gelerne,
Wie er zu glichet wiß
In allen dingen guten fliß
Schonne kunne bejagen,
Alſo er dicke hoeret ſagen.
Wil er wiſen lütten weſen by
Und merken, was ir lerne ſy,
— Und denken wol darzt,
Wie er beften vil getü,
So wurt fin leben wuneclid),
| Bil er.fo behütten fe,
N Das im nihtes fy zu vil,
| W Was jme kum̃e an das ziel,
Das er Füber müffe liden, | ‚
" Dder das befte vermiden, '
Und dafi er von finer ftete,
Eh das er miffeterte,
Wolte Fiefen den tot,
Oder liden fo groffe not, -
Das er Eume überwinde . .
ch wene, man manigen fünde,
er gerne frümde were, .,
Wen das in dunket ſwer(e),
Ob er umb fryitefeie
Kum̃ber oder erbeie: ‘. - Be
Jemer ſolte gewinnen ff:
Die Stelle, mo der Dichter feine Quelle nennt CH
' Müller, V. rig- 46) J
—
Ich wil von Minen, als ich 9—
7 Bagen mine arts. Iir
12 MWae gzwey fing, zer Ichfb)eg wire.
x
E zit
-
' \ .
.
. br
: f
Engier von minnen Amen— RE Eee Er 3 IN
D
%
„Die. ünder, minneten ſich, i— HR“
Alſo uns die aventure zalt, inyian
r * IS. [9 * 1 .
‚Eh fie würden fünf jors ale,“ u W
Lit: einds dinges 'yeih, "- BR Erna
Douon Wil ih’ eines dinges Jer
: Des ſullenẽe iv wich alſo Jewern ————
Das ich iemer uͤwer diener Qe. a
Er fy eigen oder fi. DE
‘ "Der des nön gerdche, ” wa 12454 LEE it F
Bas er vun Diefem büde: He, Btanldon
Diſe. mere Geenehmu ı rc on aaa
Ob im daran niht miffen(z)eme, rar. -
Das er blibe all(n)e haſz. N
Wan zu mawen liſten ich laſz.
Ein in: efüffen fin,
Dis ift min’erft begin; '
Des fol ich genieſfen. m...
‚Nö lont iluͤ)ch men)ie verdrieſſ Ten, Zu
Das ir wir dz erfle vergent. ” u
"Es Hat’ Ruprecht bon Irene = TOT.
Gedihtet in Welſchen Er ind
Mit r̃men [und] ungevelſchen, te.
„Das ih in Tüfchen willen han;
‚ Alfus: t wil ich vohen an:
ee: 9— 7,
Alſo die ritter und frbwen: in einem. bömgarten
: ‚zufammen Eomment —
a einen zitten es befhad, BE |
“ © 175 winters ungemach a
Mit fröiden zetgot Ü 3 om on
& find öfter ſolchelüberſchriften, wie in, der Berliner
Se. Nach, delung, I. 92. befindet fih im Vati—
fan. auch eing Hdf. unter Tr. 382,, wenn dieß nicht.
eine Verwechſelung mit. der vorigen iſt; vgl. ebd. 30,
Ddie Sof, ‚welche (nady Rod, N. 226.),Adelung, I
163. anführen ſoll, iſt nur. eine Nachricht, daß Einer
Bilder zu, einer foldyen Hdf. gemalt hat. -
Adelungs (©. 72.) Bermuthung, die Rob, I,
63, 226, wiederholt, Daß Kon. Flecke (wie sr in
+
aAbe | oo. oo
der Vatikan. und Münchener Hd. des Wilh. v.
Del, bei Docen beißt, und aud, in der Kaffeler;
nur Casparſon bat. ünrichfig Slecke geleſen) mit
Konrad. Schenken, Bon Landeck, ‚in ‚der Maneff.
‘ Samml., Eine Perſon⸗ ſei, iſt eben nicht wahrſcheinlich.
Gedruckt: Die Berliner Hoſ, “in der Mül:
lerifehyen Sammlung, Bd. MH. (7885 B.), aber fehr
nachläffig, auch mit» Auslafſung de8:Regifters und der
Überfchriften. Büſching bat den Druct nach der Hdf
berichtigt. I EEE
- *
. 11 .n -
4) Eine fürgere Bearbeiting, Boh‘ einem Unbe:
fannten, in Riederdeuticer, Mundart.
Handfäriftlig: Auf der Helmftädter Bibl.
in einem Kod. von 159 Bl. gr. 12. Pap., mit noch
7 anderen Stücken. Bruns, altplattd. Gedichte (Ber:
Tin, 1798. 8.), Borr. ©. XIH IV. — In Eſchen— |
burgs Bibl. zu Brannfhmeig‘, . ebenfalls mit meh
ren anderen Stücken zufarımen, 12. Pap.; mangelhaft
am Ende. Efhenburgs Denkmäler, S. 221. Eine
Abſchrift davon dat Süfping. eh.
Gedrudt: Die Helmftädter HL bei Bruns,
©. 217.88. — Öfellen der Eſch enb ur g iſchen Hd,
in den Denkmaͤlern, ©. 202.- 29: ont |
=: Bearbeitet: Aus dem Phirort olo des: Bon’
raerio überfeßt: Mes, durtch KRafp. Hochfeder
1499. ol. , 'r25 BI.‘ mit Holzfehn. In der. 5 euer:
Fin ſchen Bibl. Panzer. 2435 ud-'gır Göttin
gen — Ebend. durch denfelben‘, ikoo. Fol. (zu
Ingolſtadt und m der Sch warziſchen Samml. zu |
Altdorf), f- Panzer, J. 250 - ira Sm alten Bud
der Liebe, BI 118. b- 79. a: — Hienach dramatiſirt
vonHans Sachs, Bd. U: B.3. — Ein Bruchſtück,
*
163
nad) Bruns Abdrück, überfegt von Büſching, in der
Polychordae,: St. 8. ©. 740 » 45. Dieſelbe Stelle,
umgearbeitet, mit Zuziehung der Efdyenburgifchen Hoſ.,
im Morgenblatt, 1808. — Über die alte Wälfche und
Nordiſche Literatur dieſes Romans vgl. Adelungs,
füterid, ©. 14-15. Koch, 1 101. U. 237. unf.,
Mof. I: 330. 349 - 33.
b) Balentin und Namelos.
Handſchriftlich, unter den, Grammifihen Pa
pieren auf . der Koppenbagener Bibl., ein Brud:
füd auf einem dünnen Pergamentblaft, wegen. Tye:r
tup fand,
Gedruckt: Vvolſſtendig, in Staͤphorfts San
‚Purgifiher Kirchengeſchichte, BD. IV. ©. 231. und
f, in Riederdeuffher Mundart. — Das Bruch—
fü der Soppenbagener Bibl., im Deutſch. Muſ
1784. Bd. II. 91- 93; es ift eine * Überfegung ins
Oberdeutfche, 52 Verſe.
Bearbeitet: In Proſa, handſchriftlich m
dm Rhedigerifihen Bibl. zu Breslau, Fol. Pap.
(zufanmen mit dem Apollonius und andern Roma-
en und Kroniken, v. J. 1465.), ©. 25-76.; das erſte
Blatt mangelhaft. — Biel weitläuftiger, nach einem
Franzöſiſchen Roman, durch Wilhelm Ziely von
dern; gedrackt: zu Bafel durch Adam Petri von
Langendorf, 1521. Fol., mit Holzfchn. (zuſammen
nit dem Roman von Olivier und Artus), 31. LVI.b
-CLXXXH. (in der Göttinger und Brenfano’s
ib) Sranffurt, 1552. 8 — Bafel bet Ludw.
dnig, ı604. 8. Draud. p. 625. Die erſte diefer bei:
m Yusgg. wird auch in einem alten $tanffurter
"itatalog v. J. 1592. angefuͤhrt, und ebd. noch eine. _
‚2.2
Ka
64
Frankfurter Ausg. bei Kilian San, 8. 0. J.; viel
leicht dieſelbe. — Hienach dramafifirt von J. Ayrer,
in 4 Theilen, Opus theatr. BI. 261. a - 323: a. —
Vergl. über Nordifche. und Niederländiſche Bear:
beitungen, unſ. Muf. II. 330 - 31. 353 - 54.
c) SGedicht von den Ahnen Karls des
Großen. . De
—Handſchriftlich, zu Wien. "He. 42. (Ambr.
433.) EL. Sol. Pap. 45 Bl., aus dem 18ten Jahrh.
Bol. unf. Muf. J. 550. 565. 576- "78, ‚, wo Anfang
und Ende abgedrude ift.
d) Karl der Broße oder die u
Schlacht. W
«) Don einem unbefannten Dichter, ni
bor dem 13ten Jahrhundert, in der Be
des Rother . _
Sandſchriftlich: In der Straßburger Stade
bibl. Perg. des ‚ı3ten Jahrh., aber unvollſtändig un?
porn mangelhaft. Abgedruckt daraus, mit Kommentar
bon Scherz, in ‚Schilteri thesaur. T. II. (4621 9.)
Bol. die praef. dazu. — Einen „volftändigen Rode
[RE 3
\
geſunden— und — Abdruck daraus ergänzt
Bodmer, Ballad. I. 205;, bielt Efhenbaden
für den Vf., aber ohne Grund, und wahrſcheinlich nur
nad) der in Schilters Vorr. angezogenen Stelle des
Le Long, Bibl. hist. de France, welcher eine Be:
tikaniſche Hoſ. in 4. anführt, »ie obne Zweifel Ne.
395. 4. von Strickers Arbeit iſt, worin ſich auch
Eſchenbachs Wilh. v. Dranfe befindet, ar umſ
Muſ. J. 608. J J /
/
|
|
', 6. 266.). — Auf der Bibl. zu Gotha, zweimal, .
. *
. \ { vo. N
+ - j . 16 5
ı°
#) Neu.beurbeitet und ertweiterf von dem;
Stricker.
Handſchriftlich: Zu St. Gallen, hinter den
Nibelungen (vgl. oben ©. 80.5. Bodmers Bal⸗
‚laden, U. 206. (welche Hoſ. Koch, I. 105. IL. 217. ir:
rig alg ein befonderes Gedicht aufführt, und nad) ihm
‚sans Karl Dippoldt, Leben Karls des Gr. 1810.
beide Hoff. auf Perg. in 4 ., am Schluß abweichend von
| inander; - die eine hat 12235 Zeilen. Wilh. €. ne “
monat. Unterredungen .i. %. 1691., ©. 924 927.
‚Ihriften davon find in der Dresdener Bibl. *
lung, OD. Vorr. XIII. Dippoldt, ©. 248. — Zu
‚Bien, auch zweimal: Nr. 235. (Philol,, fonft 227-
Hist. Lat.) Perg. 84 BI. 4., aus dem ı4ten Jahrh.; vgl.
unſ. Muf. I. 565. 608.- 10., wo-Anfang, Stellen und
| Ende mitgetheilt fi find. — Nr. 683. (hist. prof., fonft
28, Hist, Lat.) 4. Perg.; ift älter und beffer, und hat
no) einen eigenen Epilog des Dichter Franc. Ad.
Kollar. Analect. monum. Findob. P. J. Col. 586 -
86. 572. — Im Vatikan, in Nr. 395. & BI. ı - 91.
Derg. 4. Adelu ng, I. 32.11. 69-72. (mo Anfang und
Ende gedruckt) 203:5 — dann unter Pr. 388. Adelung,
l. 31; — und unter Fr. 332. Adelung, I. 23.; melde
I$te aber nicht mehr vorhanden war. — Zu. Hamburg,
aus Uffenbachs Nachlaß; vgl. unſ. Muſ. I. 398. —
Zu Straßburg, in der Stadtbibl., auf Perg.; ſ.
Scherzens Voͤrr. zu dem Abdruck in Schilteri thes.
1 — Eine mangelhafte, paꝑierene und. jüngere '.
Bu befaß Ge. Sigel; ebd. — Zu Dresden; in Rr.
ke. (vgl. oben S. 126.) Bl; r.b-86. b. (10863 V.).
Zücherſaal der ſchönen Wiffenfch. Bd. 4. ©. 367 - 41T.
Adelung, I. Borr. XIV. ft: eine verkürzte Uberar⸗
betung (mie ‚han Äie, Berszahl wis), welche Ade⸗
166
lung dem am Ende genannten Schwedtfeger bei:
leg. Der Umarbeiter bat in folgendem Anfang aud)
die den Stricker befreffende Stellen ausgelaffen. Die
Schreibart iſt dieſelbe, wie im teilten.
j & habe gemerdie eine tift:
Was in dez menfdhin hergze iſt,
Das wir nm heiſzin der muß,
Her fie boze adir gud,
Der thut he zcu etlichir ftund
Mit mandjirleie dingen tund,
Daz man horet vnd 'fiet,
Was lobes dm fin hercze gyt;
Dar bie bekenne ich dicke wol, R
Wie ich den man haldin ſol.
Spche ih, einer) der beſte filn].
So ficzt lichte ein ander da bie,
Der ein fo bofze hereze Hat,
Daz he eufend vnczucht begat,
E denne eine vromigheit,
Dem ift von flund dez andern. hercze leit.
Wolde ein nu mannes lop han
Vnd daz her gerne wol hette getan,
Wen ich von dem ſaite hie,
| Wie he fo erlih ding begye,
Von deme id nu, fagin wil,!
Der hat promigheit ond adels vil,
Daz he der werlde lop irwarb, —
Bis daz jm der lip irſtarb,
Do vur die ſele zeu hymmil ſchone;
Sus treit he der eren krone,
Vnd von den ſelbigin ſagin.
Man ſolde on han vor einem czagin
Der mich von deſir rede trebe.
. Wer daz allis ane ſchrebe,
Das ber BegunffJte in finen tagim,
Wer daz allis fulde fagin,
| Daz gefhege kuͤme zeware
Sp. 2. In eime halbin jare,
Der rede worde üch alczu oil,
Wen ich uch der ein teil selig wil.
a
Daz ir irkennet den feligin” manz sad.
Den ſage ich, ſo ich beſte at; "N" 7
Daz was Karl der reine, te
Der alle die gemeine nn —* *
Der werlde hatte gewunnen. I
Az ih mid vorſynnen Eunde, men ,
So hore mir die‘ bucher jen“ — —
Man habe ni ‚Eginen Fonig gefehn, .... -, 7 .
Der in deſix criſtenlichie &E. -. 1 oc
Gotis here geſchufe me, einen el
Denne Karl, Poppings, kind. ara
Alle die noch ſeling ſint. nn
Die mogin gerne, wiffin, .. ,-, :- RR A
Wie he ſich hat, geoliffin . .. "0.6
Nach mandes menfcin .heile,
Daz es gote wart. zeu teile; .. .,
d Eſzge grofge vede,mere .. : 9%
Mir thummen.vil gen. fnere: n
Nu befte ich ſie dorch, die, liſt.
Gint daz god. ‚fo- gnedig ift, ER
Daz ich mich halfe zeu jm vorfehe; .
Ben her hilfe wol einem. vehe: .- ;; 7
Daz gefhad. an einer egelin,., °, :
Do fie wol tod. muchte fü fin... Ku ft
Gint fie god, Rz obirttug, - —
Daz ſi ſi Balaam. irſlug e—1 ua
Dez genifge ich Karls dez guten Many. - €,
Alz id) vor gedacht han, -,. yon an
Sint man fin mal geaifiayfalk au“
Wer jm getruwit, der iſt exen Pak... „2
d O Popping fin, vatir facker .- 0. °:
Nu horet, wie her daz.irparb, : .
Daz quam von gotig ‚wate,;;...: „In Ay 1
Wen her von.fi finem vatir. datte lan
Dry bruderin den jaren,, u 21. 4... sft
Der do zewen,zichter warim, 6... ne)
2*
⸗
er
öl. 64. b. :&p.: Br N ν α
,
d u von Britanje fine ei sn
Her komen, al; gotis kint,
BL. 86. a::Daz be fo, gar ne mwe 0" '
“ Das jn die ſchande 'obirmatie,"' =
Doz vordrädte‘ he ſo fer, mr.
Vnd finer Dulfer gar genug,
\
- Die püre du nebe. Jebelung,.
Vnd gedenke ouch an, den helt jun.
Den vil edelen Rolanden, ., Non ER
Den rych mit. dines felbis handin . on
Noch hute, dorch gotis re; 4...
He ruwet mid) werlich ſere. |
Bon Normandie Richard ff.
« Das waz wol‘ Sun vnd reiht: N a
ge Ganelon) waz die dngeeeunehte Puee
Ane. Judas. alleine, Dr
Den Die £ufele gemeyne u BEER |
Ja die helle 5 gemunnen; "32
Den folle wir fin wol’gunnen; =
Dorch fine grofzin vngetruwe, Br at
Ein ende oncriftenlichin nam. or
Karl twaz fome geſlechte gram, Ba: —
Das ez ſint uf ſiunt nymmiruiere: BE
Das ted der keifzir vinme 3 PR Bun En
Das die vngetruwe deſte Bas“ | Be ,
Mit in allin geſcheudit wete; lin
Alzo hot he ſin heſtechte —— Br"
»
Des worden alle fine mage gefhahr,“
Das jn die werlt was'gehasi T " :
Do bewerte aAblt Katl dag, ana
Das ein felig menfhe’faldebit, ©
Das mand inenſche ſelig —* ME Ze
Sin reyne falde was fo gred;-:" See
Das finer vn manchir vordrbs, AL
Das hei nritder_gotis craft 729 rt
Bekarte alle heidinfähfl, " ' EP *
Die andirs vorkorin wefem were"
Nu wil id defe mere tn
Ein ende madjid‘;” day Reg mn
Sus ſtunt die vientſchaft eine zeit (E5t)
Das Karl Baliganen flug |
v ·
ont, ‚te AR na . 16
—
fra . ı$ 324
*
. Bis, ire Eind wuſchen zeu vian:
Die retin such ör ein den audern an,
[ Ddeivig ond’ Ten(e)camer, © 23
"Doch dz alKrje herczin fr; - 00:00:
Dar gelagin dor Heidin vefe od. 0:
Mit alzo creftigie mot - -
Bas Karl, bis im der Iip. vorftarp,
Sp. 2. Domit her vulliglid) irwarp on
Den fi’ der" Aigen jogunt. ‘ N
Nu heife ons got durch fine togunt,
Duz wirouch erpigligin -
Komen. in. fin hymmelriche,
In dez heiligen geijtes namen:
Nu ſprechit allg amen amen.
—8 Roch andere Handſchriften zu 4 u g 8 sbi ürcg und,
Zuisburg erwähnt Koch, J. 103., ohne nähere Ins‘
pige · —. Vermuthlich enthält auch die in der (alten) allg.
Deutſch. Bibl. Bd. 57. Gt. 1. ©, 289, ‚erwähnte Hoſ.
des Erzbiſchofs von Kolvcza in Ungarn, Pata—
hih von Jajezda, zu Wien, über. 600 BI. Perg.,
borin Minnelieder von dem. Gtrider und. ande,
tem fein follen, dieſes ‚Gedicht. deffelben, wenn nicht,
“va den Daniel von Blumenthal, (oben. ©. 144).
oder feine unfen borfommenden Erzählungen. — Ein—
Münchener Bruchſtück von 2.Bl. 4:, aus dem, 13ten
Jahrh. (die Stellen ‚bei Schile. p. 43; Sect., I- IV.
und p. 55. a-55.2.).. Docens Misc. IL: 108.
Gedruckt: Die Straßburger, Handſ., wit
Bildern daraus, ‚pen, ‚Sepaxten, der Ligelfrhen,. und:
ommenfar v. Scherz, in. Schilteri thes; T. I, Pe
1- 153. Der. Aufang und Schluß der Wiener Hof.
N. 683., bei. Kollar, 1. c. 587.- 9: m - Eine Stelle
w Sruhfüre, bei Docen, ©. 109- 10. RER
‚Überfest in Profa, JE der Auges von Bod⸗ |
ner, Bol; U. 207 rn, A.
‚Über air Abit. des Steigen zum ac,
% ⸗
älteren Gedichte, f. Dippordt, © adı 52; wo ®.
166 - 93. mit V. 1261 - 89. berglichen.
Über die älteren Lateiniſchen und Franzoſiſchen Duck
len ( befonders den angeblichen Zurpin). und fpäteren
Sranzöfifchen und: Englifher Bearbeitungen, vgl. Eich—
born, ©. 1582 60.“Erläut. ©. 38-45. (mit in Be:
ziebung auf Artus); Öörres, ‚S..419 - 27., und be:
fonders Dippoldt, ©; 234 - 37.; welcher, auch über
die Porfugiefifche, Spaniſche, Italiäniſche, Dentſche und
Kordifche Literatur diefes Gebihtes und des ganzen
Sabeltreifes von Karl’ d, Gt. gebt. .
Auszüge der Scangöfifchen Dichtungen bon Ka el,
f. in der ‘Rom. Bibl. IV. 7 - 4r., und "über den Zi6
ſammenhang der verſchiedenen Romane dieſes Fabelkrei—
ſes, unter fi‘ und mit denen’ vom Arkus und dem
Gottfried von Bouillon, ebd. ©. 4445. und
XVI. 8. XVIL’85;: -Dieß Gedicht iſt deßhalb hieher
geftellt, weil es der aͤlteſte Stamm und Mittelpunkt
dieſes Kreiſes iſt, und Karls‘ Abkunft und Jugend um:
faßt; obgleich der Hauptgegenftand eigentlich die Ron:
cevall: : Schlacht ift, welche auch ‘ diefer Kreis, aͤhnlich
den‘ beiden vorigen, fließt, und am Ende beſtimmt
auf die‘ Epigonen im Wilhelm von Dranfe hinge⸗
wleſen wird.‘ Von ähnlichem tmd roch umfaſſenderem
Inhalte (wie es auch, im Waͤlſchen wenigſtens, eine ſolche
Kompoſtzion vom Artürs giebt), aber ohne Biotifel aus
de Franzoͤfiſchen gefloſſen, wenn Auch” niit? Beimifchen
Shgen perfeßf, iſt die Deutſche Profe-von Rdety Le⸗
bin, -melche- ati’ einer DeipehftepHäner- Sof des
rä- röten Jahth.“ durch v. Arefin (älteſte Sduge über
die Geb, und Jug. Rails d. Gr, Mancheit 1803.
8), im Auszutge init Koinmenkur, Bikdiint 'q nd or
den.‘ Diefelbe Erzählung, wahre Irefaus : ge
öAteh ind —* feht in ARE! gurterctoceg.
⸗
78
oben ©. 153.) Beichreib. vom’ Herkommen des Hairfes
Baiern, v. %. 1478., handſchrifl. zu Münden; ſ.
Yretin, ©, 9. 103-24., mo der Anfang davon ab: ‚
gedruckt, — Eine andere, kürzere Profa fiheint, zu Münz'
hen, Kod. 100. Nr 3. Pap. Sol. 9 Bl., des ı5ten
Jahrh.; Hardt, in Bragur, IV. 2. ©, 189. — Aus
verwandten Duellen findet fidy aud, Karls Geſchichte
in den Legenden, befbniders in der aus einem Winter,
und Sommertheil beftehenden großen Sammlung (wor
von mehre Ausgg.), in dem Gebetbuch Karls d. Gr.,
ſammt angehängtem Leben durch. Johann Herula: |
num, Ingolſtadt, 1584. & (Arefin, ©. 5. ff.).
— Über das der erfigenannten Deutjchen Profa ähn⸗
liche Däniſche, und ‚daraus überſetzte Is länd iſche
Volksbuch von Karl d. Gr., vgl. Nyerup, in der.
Iris, 1795. März, ©. 235 - D (wo aud noch
' mehr über die Bälfchen Auellen), 3. , ‚Grm m,.in unfe
Muf. IL 229. a en
| Folgende einzele kleine Dichtungen, nme in fpäter
ten Bearbeitungen, oder Bruchſtücken übrig, gehören,
zum Theil wenigſtens, a den Deutſchen ⸗
Sagen von Karl. Ä |
!
4) Karl und Elegaft, in Alt: Seertäifäen.
Reimen; nur
Gedruckt porhanden, in 4. o. D. und J. alfo
wol noch aus“ dem den Jahrh.; f._den Schwarzi⸗
ſchen Katal. Th. 2. ©. 47. Tu. 65. Bibl. Adelung«
No. 340,
Ein Auszug, in Henr. van Wyn histor.
Avohdstonden, Amsterd. 1800, I. 308 - ı1.; dar
nad) bon Grimm, ‘in: unf. uf. I, 2262 36., mit
einet Geſchichte der Sage: aus andern· Deutſchen und
Daniſchen Quellen. Beſtimmt ewahnt wird fie in Dem!
172
Deutſchen Volkobuche bon ‘den Heymonskindern, |
4
Kap. i49., und ‚ein gemiffer: Grund derſelben liegt wol
in ‚den obigen Deutfchen und Franzöſiſchen Erzählungen
von dem unruhigen Regierungsantrift Karls. Wahr:
feheinlich hängt ‚mit den Elegaftl, Alegaft, Elbe:
gaft, auch ‚der, Zwerg Alpris, Aprilis, Alfrik
(Elberic, Aberich) zufammer, der in der Wilki:
n.a-Öaga, Kap. 16. und 40. als ein berüchtigter Dieb
(ev ‚heißt. beidemal ‚„mitil fteläare”) vorkommt.
BE ) Karls Recht, ein Meiftergefang, "in Re
genbogs Zugton oder Srauenlobs :YZug
weiſe (meet, unſ. Muſ. I. 172); ebenfalls
) nur 4
Bedrudt, 1493. zu Bamberg durch Hann—
fen, ı Bogen 4. — Straßburg, durch Mathis
Hupffuff, 1498. 1 Bog. 4. (9’Gtr.); Panzer, 1.
207. 237.5 Docen, in'unf. Muf I. 276 - 83., mo
ein Auszug und mehr von den Englifdyen “und Italiä—
mifhen Dorftellungen dieſer Zabel. Bon einer Ruffi:
ſchen vgl. die’ Zeitſchrift Jana, Gr: r. — Ähnliche
Erzählungen - aus: Karls Jugend‘ ftehen it der “Deufe
fhen Profa von feinem Leben. ÜberBanpt: -war . im
Mittelalter, wie Yrfus durch, jeing Milde, fo _ Karl
durch feine. ſtrenge Rechtspflege berühmt, und" haufig
ſind Bei den" Minnefingern Beziehungen. auf, Karls
Necht Maneff. Saminl. I. 12V. a; Bigolajs,
Diesd, Handf. ©. 322. V. „93925 } vergl. amüllers
Schweizergeſchichte, 1. 91... 7°
| 2) Die, Legende von: ‚Karls Gereit vor ig ne—
burg; vielleicht in Profa, —
V Gæebruckt, gu. Rücnberg. dur Jobs SET TI
%- ‚P- J. ‚Rogderi; fatal, nö eꝙ⸗ xV.. ‚Nerimk.
impresp. ‚Preär a, Aa - N als nadint
u 173
)) Das Rolandsrkied: 23. vr
‚Bon diefem iſt nur. noch der: erfte. Bes; big, ale
| üÜberſchrift der Weiſe eines geiftlichen. Liedes in dem
Chriftt. ‚Befangbükhlein,. Coburg, ı621. 4, © 7&
Der. Rolande-Ton,“ in welchewm noch ein Lied oh,
Domans von: der Deutſchen Bänfe,: m Dan Ga
Morhofs Unterricht von der. Deuk: Spr. und Poeſie
(Lübeck, 1718. 8.), ©, 347., iſt. einerlei mit. den
Hildebränds-Tomn; vergl. oben S. 48. 53. Her—
der, welcher in der oben & 52: Aängefähreen Stelle
auch den Roland. nennt, hat doch fchmerlish noch dns
Lied ſelbſt vor ſich gehabt. — - Über ‚die Walfche. Literas
turdesRolands:Ligdes, vgl, Eich hor m s. Kulturge⸗
ſch, Erläut: S. 46-48.; Aretin, cLeben Karle,..G,
9-98 — Auf Turpens Erzählusg gehen: zurück die
15 Remanzen, in Spaniſcher Form, v. Fr. Schlegel,
inf. Poetiſchen Taſchenb. für 1806. Berlin, 86, x 5 |
- 124. (miederbole in fi Werken, "Berlin,, isag. Bd:
1. ©. 159 - 236.), und. (Go uque’s)* 10: Romanzen
aus dem Thal Ronceval, Berlin, 46085. :
s) Die Dichtung von Karls “iebesbegauberung
and Ende J
findet ſich ſchon in dem von Kretin Bekannt gemach—
ten Buche. Andere ‚Ergählungen dabon ſ. in -der..Rom:
Bibl. IV. 38-4r. Wie hier Petraccha, bezieht ſich
ab Fr. Schlegel auf mindlidyer: Sage, in ſ. Ros
‚ mange davon, , in Roflorfs Dichtergatten, und r |
Berten, J. 300,- 2. Ä
e) Malagies. '
Handſchriftlich, zu Rom, zweimet: ‚Nr. 316;
Fol., 349 BI. Pop. Adelung, I ar. 24,11, 55 - 62;
— und. in Tr. 34 Pap. 4., zufammen mit dem fols
genden Gedichte 533 Bl., vom Fahre 1475. Hartung,
L 25. II, 63. — Vgl. Puaͤterich, G. 10.
174 | |
f) Reinalt oder die. Haimonskinder.
zn Saröfıhriftliid: Zu Rom, als Gorffegung des
Malagis, und. mit demfelben zufammen in Nr. 340.,
auf den letzten 129 Bl. — Eine andere Handfchrift
ebend. Nr. :399., 23481, : bat Adelung, 1. 32,
bloß angezeigt, aber Glöckle an Görres näber bekannt
gemacht; iſ. Heidelberg. Jahrb. 1808. St. 11. G.
416 -:20.;. wo Anfang, und Ende abgedruckt ift,
Bearbeitungen: Mit dem Gedichte ſcheint unfer
ptofaifches Volkobuch von den 4 Heymonskindern,
15 Bogen 8. Nürnberger Druckes, mit alten Holzſchn.,
gu ſtimmen. ‘Der Rufaß auf- dem Titel: „Ehedeſſen auch
zu Cölln gedrudt.” dentet auf einem älteren Drud, |
dergleichen aber Bis jetzo nicht bekannt geworden. Gdr:
res, ©. 99: ff. Rom. Bibl. VI. g. Koch, H. 24i.
Das noch gangbare, Niederländifche Volksbuch von den
4 „Hems« Kinberen”.(Antiverpen, 69:8. 4. mit
Gothiſcher · Schrift; die Approbazten ift vom 1619.)
ſtimmt fo ſehr mit unferem, daß:fidyer eins aus dem an
dern überfeßt iſt. gEs: fehlen in jenem aber Kap. 14 - 17,
ſo wie es, überhaupt, lauf der Borgede, abgefürzt if.
Tach unferm Volksbuch ift (Tieis) Bearbeitung, in
den Volksmaͤhrchen von Net. Lebrecht, Berlin, |
Th. 2, Eine. Überfegung : der Franzöſiſchen Proſa,
pon welcher ein-Auszug in. der Rom. Bibl. VII. 7-
36. und. :bei. Börres, S. 105» 18. (mo aud mehr
über die Literafarı),; .ift Die: Altdeutſche Geſchichte von
- den Kriegeh Karls und „Herzog Aymont bon Dor:
dons” 4 Söhnen, Giemmern,. dur Iheroni—
mus Rodler, 1535. . Kol. 168: Blätter mit Holz⸗
fhn; (auch In der. Königsberger Bibl.). Nicht un—
mittelhat von disfem. Buche, wie Koch, II. 241. und
Görres, ©, 129. wollen, aud, nicht von der Franzi:
ſiſchen Urfchriff, wie die Rom. Bibl. VL 10. will, iſt
⁊R
— 176
unfer. Wolkobuch auvgegangen, , fapdgrn . mahrfeheinfie) .
. bow einer :dftexen. Niederlaͤndiſchen Ptoſo. So iſt auch
ie Malegis;i der mit dem Ranngät fo, .genayu. zus
ſammenhaͤngt ‚und sud. in Einen. DBatilanifhen, ‚Sat
damit verbunden iſt, ach. dem Schluß. (hei. AdeJung;
IL 62.). aus dem. $lamfdyen (Mederlänpifden ins
Die tlamdifihe (Hochdeutſche) überſetzt, pbmohf, ‚au
‚Anfang (ebd: 6: 58.),- wahrfcheinlirhmig : dam; altexen
Uberſetzer, - opfı eitle au a Unſchrift Vezug ‚gennm
mer wird. . 480 2 213 9. vn MAR. es
4
oh
"a:
J .25 Ssyll', vr u
| 6) Dosier —* Binnemart un rn
Sandfhriftläb,.gu.Rom, Ner 368. Bei; —*
al Pap.z athältiaumei Gedichte Hbadidiefen, Helden,
von welchen es zwᷣeiſtIhaft iſt, ab: sie: zufammenhangen
und 'womi@ineh Werfeffer oder : Bearbeiter ſind: dag
: er, ſcheint .i.) Ps 1366. ‚cdas. andene iſt 1479 gefhnig:
ben ‚Mdelanw 1: 28 IE. 9a - g7., ‚nor älafang. uaR
Ende von beideringedrunäit: fehle. en re “bh £
VUhet.idie Geſchichte: der Zabel. vol Eenardi -Ori-
gin. Guelphicae, T. I. p: 44: iegS —. Ein. Ausg ug
der Stanz. Profa fteht in der Rom, Bibl. V. 7 - 86.;
ebd. V. 42 243. de Literatur. " ind! Heutſche (ber: |
kung. derfelbewchunn: Konrad. igenberger von
Vert he in, Sranffurt, 1571. 8. iſt perasichnet:in
Nenilfifernes Katal. Th, 3. ©. 899, und baſindet
ſich etzo, nach Nyerups ſcheiftlicher Angeige, in der
Königl. Bibl. zu Koppenhagen Vgl. Nperup,s
Whandl. über das ebenfalls aus dem Franzöfifchen über
te Dänifche Volkob. vom Olger Danske, In .der.
dtis, 1795. März, S. 246 + 681, wo.'zugleidy mehr
ur Walſchen Literatur deſſelben zu: finden. Ang dieſet
Dielle rühren mudy. her die Erzählungen von-Dgiers
en: iin Orient, in Montepilla’s Meifebefchreibung
Er
(um 1366), , „alisgegoden. in unſ og I, 270: 46.5 wi
at Islaͤndiſche Bearbeitungen angbfühck: ſind. Hiehe
gehoͤrt noch Bancholini dias de; Holgero Dano
1677. (wiederholſtꝰ in Delrichs Danise et Suecisa
literatae opusc;'hist: phil.’theol; Zremäe, 1774
BT. T ig die Altdäniſchen Biampe: Bife
(vgl: oben & 64:) diefen dorttndzionalifireen ' Helden
hie Dietrichvon Bern (vgl! Sräters-Überfegung
rities · dieſet Lieder, ii Bapger, ll. 1gg- zır.) und
anderen Helden des Heldenbudjes verbindet: ..fo bringt
die Wälfihe Dichtung ihn am Ende bei Morgane'n
in Avalon mif Artus zuſammen,“ ivo beide -unflrh
lich fortieben,_ wie (vgl. "oben. S. 117. ) die Suafel:
runde und: DMbalfenie:des Gralds.:Xyı- deſſen Hei
met: in: Yndlem'zum Prieſter Fohnnun fi auch, die
Geſchichte Ogiers, bei Nontewilkä, chinzieht, wie die
Aleranders),: und: von wa .DHier. (wie: Labam
grin) nodmads, zur. Zeit Auge; desserften Kapıı
tingers (um 990.), im Fraukreich als Beld und ‚Ser
ſteller auftritt Grin Böfhleche baupft J— dann an den
| Bere don Bomilfen. A J — 2
ır
4 ent
in Bilkem der Heilige nen Dranfe nn Ei
: Der‘ miseleee Theil: dieſes Gedichtes ;. ‚der Lamp
vor. Dranfe,:igewöhnlih der Markgraf, won. Ha
bönne genannt. ift von Wolfrdin von Eſchenbadh
Die frühere: Geſchichte Wilhelms, .: Ardbete’a:En
führung, fo wie die ſpatere, Bil heſ mo Mond
thum, oder der ſtarkt Renneipwnt, And von Ulri
bonTürheim oder Türkheimhinzu gedichtet. Do
een (inf. Misc. Isyr..IDl. 184. 1157 138:, N li
Anz. 1808. Re. er, ‚Sp. 335: und. im. un MR.
©. 214.) behauptet, daß. Ulrich von dem Turlis
wie der Verf.’ Des erſten. Theiles : in Ser. aſten
Br | 5%
177
Hoſ. heißt, verfchieden fei von dem Ulrich von Thürs-
beim, wie der Bf. des dritfen Theiles in der Mün:
hener und Vatikaniſchen Hdf. fir) nennt. Wir be
zweifeln dieß und ermarfen die näheren Bemweife, da
die zu große Ähnlichkeit der Namen und ihrer beider
nahe Beziehung auf ein und daffelbe Gedicht, nur auf
einen in Namen fo gewöhnlidyen Schreibfehler möchte
ſchließen laſſen. Auch Bodmer unterfchied zwar ſchon
‚die beiden Namen (Balladen, II. zaı - 22.), und wollte
den erften für den im Renner, zufammen mit Ser
Xeimar, genannten Peterlin nehmen (ebd. ©. 224.
und Vorr. zu Caſsparſons Ausg, des erften Theilcs, -
6. IL), doch ift er in der letzten, fo wie in -der erften,
Stelle geneigt, beide‘ für Einen A halten. Noch ik
dafür, dag fihon Püterih, ©. 13. beide Sortfeguns
gen den Ulr. v. Türh. beilegte (vgl. W. Grimm,
in NR lite Anz. 1807. Nr. 47. Sp. 746.), dagegen
aber, daß fidy in der letzten Fortſetzung nicht die in der
tften beobachtete Fotm (f oben ©. 137.) findet.
Handſchriftlich: Gämmtliche drei Theile,
MRaffel, i. J. 1334. für den Landgtafen Heinrich
ten Eifernen gefchrieben; Perg. Sol. 394 Bl., mit Bil:
dern. W. J. 6. G. Casparſons Ankündigung eines
Deutſchen epiſchen Ged. der Altſchwäb. Zeit, Kaf fel,
1780. 8., & 6-7. Im dritten Th. find mehre BI.
cicheſchaitten. W. Grimm, im R. lit. Um. 1807.
N. 21. Sp, 336. — Vormals in Wolfenbüttel,
fit 1807, in Paris, Fel. Perg., 345 BL, mit Bil:
den; im 13ten Jahrh. dur Volkmar von B6r .
denſwegen für einen Martgrafen Dite (mwahrfchein.
id) Otte mit dem Pfeil, M. von Brandenburg)
geſchrieben. Tenzels monatl. Unterred. dv. J. 1691.
©, ga». Ebelings Rachrichten von Altdeut. bisher
Angedr, Ged, aus Gottſcheds Papieren, in den
.—_
178. | | |
‚, Samburger Unterhaltungen, BP. 8, Gasparfons
Bor ©. J. IL Eſchenbargs Denkmäler, ©. 67. —
Adelung erwähnt in den Nadır. I. 69. noch einer
Vatikaniſchen Hof. Nr. 704., von dem Markgrafen
von Rarboane, ohne daß er fie vorn in dem Ber:
‚zeichniffe aufführt. Wahrſcheinlich iſt dieß aber nur
eine Verwechſelung mit der 1. 33. angezeigten Nr 404.,
welche nach der Überfehrift: Woifframi de Eschen-
bach et Ulrici Turkheim historia Henrici Comitis
de Narbonne et aliorum, das ganze dreitheilige Ger
dicht enthält. Dieß beftäfige fi auch aus nadhfolgen:
der fhriftlicher Anzeige Glöckle's: Pr. 404. Mar-
. chionis Wilhelmi a Crannis (Oranis P) liber poeti-
cus, Perg. gr. Sol. 217 BI. in Spalten:
Aller weisheite ein anvanch,
fit hertze mut und gedanch
dir nigent unde undertenich ſint,
fo. gedenk, füzzer meide Eine,
daz dur menfche mit uns were,
, und funde doch verbere ff.
- Dann: Er waz dem prife zam:
‚ von Efchenbad herr Wolfram,
und id) von Zurfheim Ulrich,
han fin wazez lop vil rich
mit worten gefeit .(alfo vil?)._
daz ez mizzet für daz zil, -
- Schluß: der gemadet hat Adamen,
der geruch uns geben fü an (huld) amen. |
Die erfte Stelle iſt der Anfang des erften Theiles, die
zweite um das Ende des dritten, ſo wie der Schluß
bon- diefem mit dem der Wolfenbütteler und Kaf:
‘feler Hoff., in Leffings Beiträgen, Gt. 5. G. Gb. und
Eſchenburgs Denkm. S. 70., uͤbereinſtimmt.
Der erfte Theil: Yu Hannover, erg. Fol.,
65 Bl.; innerhalb fehlen etliche Blätter Hamburger
\
N 1m.
Unterhalt. Bo. 8., Casparfone Vorr. III., und.
handſchriftliche Mittheilumg Feders, ‚duch Eſchen—
burg. — Zu Wien, aus dem Ende des 14ten oder
Anfang des ı5ten Jahrh.; Hamburger Unterh, BP.
8. Soll, na Casparfons DBorr. IV,, bei einer
Belagerung . erben gegangen fein; dennöch wird. fie in
Bragur, IV. 1. ©, 148. und-unf. Muf. I. 563.. nod)
als vorhanden angeführf,. unter Nr. 3. (Ambr: 427.)
Ulriei de Teyrlein s. Türhaim: poem. eg. amat.,
und- die beideh erften Verſe mitgetheit. — Zu Rom,
Nr. 395. c, in Einer Hd. mit noch zwei anderen
Gedichten, nimmt dieß die leßfen Blätter, von 99 - 182.
ein, Perg. 4; innerhalb und Binten mangelhaft. Ade—
lung, 1, 32. 69. H. 69. 77-82.,.mwo Anfang und Ende
‚ fehl. — Zu Hamburg, 4. Perg.; aus Uffenbachs
Nachlaß. Bibl.’ Uffenbach Msc. fol. P, IV. 178-709.
— Ebendaf., 4. Pap. Easparfons Borr. ©. III.
Der zweite; eigentliche Haupttheil: In Gt. Gallen,
bei den Nibelungen, (f. oben ©. 80.). Bodmers
Salladen, II. 223. Casparfons Borr. ©. II, mo:
nah Bodmer eine Abſchrift dadon befaß. — Zu
Hamburg, zweimal: in der Uffenb. Hdf. des vorigen
Tpeiles, und Kol, Pap. Casparfon, 6 I. — Ein
Blatt von einer pergam. Hdf. aus diefem ofen Th. be-
kam Casparfon (Borr. ©. IV.) durch v. Murr,
und meint, ‚Daß es zu der Wiener Hoſ. gehören kön—
ne. — Ein Bruchſtück deffelben Theils, Peig. des ı3fen
Jahrh., zu Münden (die Stelle bei Easparfon,
6. 72. 6=75.b.). Dorens Misc. U. 114. — Ein
anderes Bruchſt ück, Perg. (bi Casparf. ©. 181.),
mit einem Bilde, erhielt Docen von W. F. 8. Rein—
wald. Dberd. Lil. 3. 1810. Ne, 127. Sp. 1021.
Bom dritten Theile erwähnt Koch, 1. 100.,
nah Adelungs Magaz.-Il. 3. 24., zwei Mündener
nz
\
.
l "
180 | R
Hoſſ. auf Perg. Nach Docen iſt dort aber nur eine
mangelhafte Perg. Hdſ. von der erſten Hälfte : diefes
Theiles, und ohne den religiöfen: Eingang der Kaffe:
ler Hoſ.; R. lit. Anz. 1807. Re. 21. Sp. 336., unſ.
Muf. I. 214. Dhne Ziveifel ift dieß die Hoſ. Nr 128.
4., 287 BI. Perg, aus dem ı4fen Jahrh., die aud)
am Ende mangelhaft if. Hardt, in Bragur, IV.
2. ©. 192- 93. (Der Renner, wie bier die Über:
fchrift angegeben, ift ſicher nur eine Verwechſelung mit
Rennewart.) — Ein Bruchſtück Diefes dritten
Theils, ı BI. Sol. Perg., beſaß Kinderling. Ade—
lungs. Magaz. IL 1. ©. 54. — Oberlin ermähnt
in f. notitia mss. por dem Gloss, p. V. und VI. noch
zwei Hdff:: Anonym. de vita S. NVilhelmi, fol. fuit
Scherziü. Wahrſcheinlich gehören fie bieder, und find
beide nur Eine, aber ungemiß ift, welcher Theil darin
enthalten. . Der von Koch, II, 226., nad, Adelung, I.
168. aus der Nachricht eines Schriftmalers, angeführte
„Sant Wilhelm in birmit,” if, wie fon Docen,
Misc. J. 83., berichfigte, ohne Zweifel eine Hoſ. anf Per:
gamentf (alt: birmint; Docens Migc. II. 232.), und |
‚vielleicht eine der beiden obigen Vatikan. Höff. gemeint.
Gedrudt: ‚Der erfte Theil, durch Caspar:
fon, aug der Kaffeler Höf., Kaffel, 1781. 4. (9630
V.). — Der zweite Sheil, ebendaher, durch denfelben,
Kaffel, 1784. 208 ©. — Lesarten und Ergänzung zum
erften Theile und Herftellung der Drönung der in der Kaf:
feler Hoſ. verbundenen und bei &asparf. ebenfo abge
druckten Blätter, aus der Wolfenbütteler Hoſ., in
Leſſings Beitr. St. 5: S. 79-154. Yum Theil wie
derholt in Efyenburgs Denkmälern, ©. 63 78, —
Eine Öfelle des driften Th., aus der Kaffeler Hoſ.,
duch W. Grimm, im N, lie. Anz. 1807. Nr. 47-
Sp. 738.- 39, — Eine Gfelle des Münchener
18r
Srnäftüden, Bei, Docen, a. a. D. M. 114. 16. —
Das Kinderlingiſche Bruchſtück von 148 B, Bei.
nn — —
- — — —
Adelung, aD. © 5463. —.
Bearbeitungen: Bilhelm des Beiligen eeben
findet ſich auch in der Legende. — iu Auszug von
Eihenbahs Gedicht, dir Bodmer, in den Ball.
1. 214-221. Anmerkungen dazu, ebd. ©. 221+29.
Umſchreibung des Einganges, ebd. ©,209+ 13. — Eine
herametriſche Bearbeitung deffelben Theiles: Wilhelm
von Dranfe, zwei Geſänge (von Bodmer), Züri,
1774 8. Bol. Lit, Dentm. ©. 20., Ko, J. 11. —
Über die Wälfche Literatur diefes Gedichtes f. Caspars
> en hr —
ſons Borr. V- VIL; Rod, I 100. Grimm, im.
It, Ang. 1807. Rr. 12. Sp. 181., Nr. 21. 6p.334 +33.
Die dig Roncepall: Schlacht (oben S. 169.) auf
dieß Gedicht hinweiſet, fd verbindef es eine Nachricht
von dem Inhalt deffelben, vor einer Leipziger Ausg.
| des profaifchen Romans vom Hug Schapker (1604.
6), mit diefem Gtifter der zweiten Stanzöfifchen Dyna⸗
fies feine Gemahlin Marie ſoll nämlich König Lud—
wigs und der Weigblume (im Ged. Blanka),
| Vilhelms Schweſter, Tochter ſein. (Hier iſt offenbar
Ludwig der Fauke, der legte Karolinger, mit £ud:
wig dem Srommen, Karls d. Br. "Sohn, vermiſcht
| » Spätere, zum Theil auf die Geſchi inte ge
"gründete Dichtungen,
a) Einbeimifche.
«) Herzog Ernſt (ſt. 1030. »
« =) Des Heinrich bon Beldeck, um 1200..
Handſchriftlich: Zu Gotha, wahrſcheinlich aus
dem 15ten Jahrh.,. 126 Bl. b Papı 43 a. 6.7 fehlen, |
L
u 7
Tenzels monatl. Unterred.: 1691., ©. 047 - 28; ı
Gottſched, in dem Büdherfaal der ſch. Wiſſenſch. BP.
10. ©. 195.-211., wo ein Auszug, mit einigen hiſto—
riſchen Erfäuferungen. — Eecards Erwähnung einer |
Wolfenbütffeler‘Hdf. ‚von einer Deutfchen Bearbei⸗
fung des H. Ernft (Franc. Or. 1. 510.) ift wahrſchein⸗
lich eine Verwechſelung mit dieſer Gothaer Hdſ., welche
‚ihm aus Tenzel und ſonſt befanns fein konnte. Bol.
unf. Muſ. I. 248. — Eine Gottſche diſche Abſchrift
davon, zu Dresden, Nr. 183. Adelung,, IE. Dorr.
XXI; und eine Adekungiſche, in Bibl. Adelung.
No. 104.
Gedrückt, in unf Samml., Bd. 1. (5660 V.),
mit einer Schriftprobe. Mehr über Die Hof vgl. ebd.
iin der Einleit. S. XX, und den Anmerkungen binfen.
88) Durch einen Unbetannten, vielleicht auch
noch des 13ten Jahrhunderts.
In einer Handſchrift von 135 BI. Pap. El. 8.
des ı5ten Jahrh. (etwa 3700 V.). Sie iſt mit Rr.
1070. bezeichnet, und. diefelbe, welche Job. v. Mil:
“ler, in nf. Muf, 1. 553. ‚aus der Wiener Bibl. an
führte (die Nr. 1170. ift ein Druckfehler). Docen,
in unſ. Muſ. IL 254-658. giebt davon weitere Nad;
richt, Anfang und Ende, und Ergänzung der Lüde in
‚der Gothaer Höf. von Veldecks Hedicht. — Wo
‚befinder dieſe Hoſ. ſich jeto? —
yy) Eine ſpätere Bearbeitun 9, wedheſcheinlih
a des .ı5ten Jahrhunderts, in, dem, darnad) be
nannten Herzog Ernſts Ton.
Handſchriftlich, im Dresdener Koder des
Heldenbuches (vgl. oben S. 20), Bl. 265 77.
(54 Str.); vermuthlich eine Überarbeitung Kasper?
bon der Norm Vol. die Einleit. au Belbens 9
-
N | — 183
kruſt, ©. xvm. X, wo Anfang und Ende darz -.
aus angeführt. |
Die Gedruckte ift länger (89 Str.), und wahr ·
ſcheinlich älter. Ausgaben davon find: Erfurt,
oh Johanſen Spörer, 1500. 4. 20 Bl., mit
Solzfchn. Panzers Annal. Zuf 92 93.; Bibl. Pan-
ser. P. 1. No. 972. Dort ift die legte Str. mifgetheilt,
welhe ziemlich mit der in der Dresdener Handſ.
fimmt. Diefe laufet nämlich volftändig alfo:
\ Ich kan nit mer gefagen hie, —
‚ was groffer manhait er begie
ber noch pey feynem lebn,
und wie pil maln)cdher flarder man
von dem kayſer ſein endt nam, (im Dr. gut gewan)
"dar ua; begunt er ſterben (ſtreben)
noch eren vnd noch hohem ſtam,
wie milt er dor noch were,
vnd pis er do ſein end gewan,
der edel kayſer here.
das dich(t) hot end gar ſunder has;
ſchenck ein vnd lot vnd(c) trincken:
wer ſein mer kun, der ſing fur pas.
— 5. Ernſt gefangsweys, Nürnberg, durch Küni⸗
gund Hergofin (dgl. oben ©. 97.), 4; nur ab
ſchriftlich bekannt, in Bibl. Adelung. No. 321. —
Das Buch von H. Ernften, 0.%. und D. Fol. (ver-
sus 1480. defect), ‚in der Bibl. Adeltung. No. 80.,
kann auch das proſaiſche fein. — Auf ‘einen ſolchen
Druck beziehen fi) auch wol die Anfpielungen von _
Goldaft, in den Paraenet. p. 347., und Fifharts,
in der Geſchichtklitterung, Kap. 2. 11. Vgl. die Eine
leif. zu Belded, ©. XIX. und unſ. Muf. I. 284. —
Über ‚die Weife vgl. oben ©. 33. — Es frägt fid)
noch, ob das vor Cruſius SGhmwäb. Kronit, Bi
2. aufgeführte »uH. Ernſts Fabelbüch,“ aus welchem
innerhalb, 1. 5. 8., Auszüge und ein Reimpaar vor⸗
>
/
.® %
.184 | Br
Bl. mit Holzſchn. Sch wabiſcher Katal. Th. 2. ©. Fi |
128.; Panzers Annal, Zuf. 6, 15.,wo die Über
kommen, hieher gehöre, oder noch eine andere poetiſche
Bearbeitung, etwa im H. Sachſiſchen Verſe, fei.
| Bon dem profeifchen Volksbuche, welches nicht |
‚etivg eine Auflöſung ˖ des alfen Gedichtes, fondern aus
. einer noch ungedrudten Lateiniſchen Proja Äeeteötait
ſind alte Ausgaben: ohne 9%. und D. Bol,
fohriffen der erften 15 Abfchnitte ftehen. Panzer befüß
fie ſelber, und biel£ fie für einen Gtraßburger Drud,
dagegen Zapf, der fie in der Buchdruckergeſchichte
Schwabens, ©. 156, Wr. 131. audy anführf, fie
burg, durdh J. Franken; erwähnf Docen, in un.
Muf II, 248. — Aus einem diefer alten Drude ſtammt
das noch gangbare Nürnberger Volksbuch, o. J. und
Dre. „ganz neu gedruckt“ 6 Bogen 8., mit guten alten
Bibl. VI, 51 -62., bei Görres, ©, 83-855
Über den Inhalt und die Gefchichte der Kabel über:
baupf, vgL Eccardi Franc. Or, II. 4310- 23.3 Gott:
ſched, im Bücherfaal der ſch. W. a. a. D.; Adelungs
Püterid, ©. 19 - 20.5 Koch, I, 96 -97.; Gdrres, a
% D.; Doren, in unf. Muf. IL 245.-55., mit
Auszügen aus einer Münchener Abfehriff ‚des Go—
thger Koder; v. d. Hagens Einleitung zu Veldecks
Sedihf, und J. Grimms Rezenſ. in den Heidelb.
Jahrb. 1809. Heft 44,
4) Kaiſer Otto der Rothe a.)
Handfgriftlid, zu Wien, Nr. 44. H. Sol,
177 Bl., aus dem Ende des ı5ten Jahrh.; unf, Muſ.
I, 481 -82,, mp Anfang, Ende und Gtellen daraus, —
Bon Konrad von Würzburg giebt eg eine Erzäh:
[ung von dieſem Otto (ff. 983.), wovon unfen mehr.
aA
.
dem Job. Zainer in Ulm zufchreibe — Magde:
Holzſchn. — Ein Auszug bienach fteht in der Kom,
) Heinrich der Löwe (1171.).
Handfchriftlich, ehemals, zu Wolfenbüttel, Zu
v. J. 1585., aber nicht mehr zu finden. Koch, I I,
144. Wahrſcheinlich iſt daraus das als Volksbuch bes
kaunte Gedicht, welches ſich bier nur noch allein erhal:
ten bat, und eben das, welches auch Spangenberg
in feinem - Hdelfpiegel ermähnt, (Der vpn Ko bh, a
a. D., nach Ger&ens Reifen, III. 430..bemerkte Hel⸗
denroman bon dem Herzog lemwen, in einer papieres
‚nen Hd. des ı5ten Yahrh., eBemals zu Ansbach,
io in Erlangen, iſt, nach näherer Eimſcht, nichts
anders, als der auch im Buche derLiebe ftehende pro=
ſaiſche Roman vom Herzog Herpin und ſeinem Sohn
m) — In einem Augsburgiſchen Meiſterge—
ſanghuche, Fol. 418 Bl. v. J. 1565., findet ſich:
»Der Hertzog auß braunſchweigk mit dem Lewen Im
dem langen thon Heinrich Müglings” (von 20 Reis
men, der erfle der 4 gekrönten Meiflertöne Wagen:
feils Buch von der Meifterfinger Holdfel, Kunſt Ans
fang ff., hinter de Civit. Norimberg, commentatio,
Altdorf, 1698. 4., G. 537. 554.), von einem unges
nannten Verfaſſer. D. € Benf we Beift. zur
Geſch. der: Meifterf. Yugsb. 1807. 4, ©. 14. .
Gedruckt, als Volksbuch, ohne Jahreszahl und
dt, 8., in der achtreimigen Stanze des Heldenbu—
de. Ein Auszug dapon, in der Rom. Bibl, VII.
27-36.
3) Reinfried von Braunfchweig.
Rach Tiecks Angabe, die Geſchichte des Richard
döwenherz und des Leopold von Dfterreich, |
Handfıhriftlich, zu Gotha, Perg. 4. Tenzels
monatl. Unferred. v. J. 1691. ©. 924. — Eine Abfchrift
davon n. og, J. Brimms fepeiflicher Anzeige, zu
⸗
106 ' — J | |
Hannover. — Auch Schilter, im Thes. T. II. p.
561. gedenft eines Gedichtes bon Leopold von Dfter:
reid. — Vielleicht ift die Hdf. von einem Könige aus
Stanfreih und Herzog Leopold von Öfterreid,
welche, nad %. v. Müller (unf. uf 1. 555-), zu
Bien iſt, eben dieß Werk.
—) Ein Gedicht auf Herzog Friedrich von
Sſterreich (benannt der Streitbare, fl. 1246.
in einem Gefechf gegen die Ungarn. Docens
Misc. II. 138.) Ä Ä
beſaß SGottſched in einer Hoſ., die er in ſeiner
ausführlichen Geſchichte der Deutſchen Sprache und
Poefie, die aber nicht zu Stande gekommen ift, näher
bekannt zu machen verfprah. Gottſcheds Vorr. zu
Ad. Bernh. Pantkens Begebenheiten Neoptolems,
- aus den Franzöſiſchen des Chanſierces überſetzt,
Breslau, 1749. 8. Adelungs Magaz., I. 3. ©.
36. Vgl, Adelung, I. 146. Dorens Misr. II. 304.
Wo ift diefe Abſchrift, mie fie Adelung nennt, bin:
gekommen, da fie nicht im Berzeichniß der Dresdener
- H0f. fieht? Und war es eine neue Abfthrift oder eine
alte? Etwa aus einem Wiener Koder? — Dielleiht
iſt es nichts anders, als Janſen Ennidjels Fürften:
buch von Öfterreich (ber, von Megifer, Linz, 1616.
8., und ebend. 1740. 8., am beften von Adrian.
‚Rauch, Script. rer. Austr. Findob. 1793. 4. p.
233 -380., nad) Wiener Hoſſ.), und welches zuleßt '
befonders die Geſchichte dieſes Fürſten enthält, Val.
Michheleri tab. parall. II. 390.
0) Albrechts von Öfterreich Riccerſchaft in
Preußen, durch Konrad von Würzburg.
Handſchriftlich, zu Wien, vd: J. 1377-5 nach
J. vr Mtälter, | in “nf Muſ. 1. 534-
EEE Ä 187
)Y Herzog Wilhelm bon Öflerreich, durch
Johann bon Würzburg, i. J. 1314.
Handſchriftlich: Zu Gotha. Gottfiheds nö—
thiger Vorrath zur Geſch. der Deut. dramat. Dichtk.,
Leipz. 1775. 8., Bd. 1. ©. 106., und Bücherſaal, IV,
408. Adelungs Püterich, ©. 19., mo der Schluß mit—
getheilt ft. — Im Batitan, nad, Glödle’s fchriftlis
cher Anzeige. Bielleicht die bei Adelung, I. 164. an:
gedeufete Hoſ. — Ohne Zweifel iſt das Gedicht bou
Serz. Leopolds v. Dfterr. Wallfahrt zum H. Jo⸗
hannes dem Täufer, deffen Schilter im 'Thesaur. |
T. III. p. 561. gedenkt, eben diefes Werk, worin, nach
dem Auszuge bei Panzer,. diefe Gefchichte von Leo
pold, Wilhelms DBater, vorangeht. — Rad) J. v.
‚Müller, in unf. Muf. J. 553., befindet fi) auch, ein
Gedicht über einen Herzog Wilbelm v. Öfterr., der
14. ſtarb, zu Wien, Vielleicht ift hier aber eine,
Verwechſelung, oder bei g. .
Bearbeitungen: In Profa; gedruckt durch
Anthon, Sorg zu Augsburg, 1481. Fol., mit.
Holzſchn., 75 BI. (zufammen mit der Reife des Marcho
Polo 133 BL). Panzer, I. 121., mo ein kurzer
Auszug davon gegeben (in der Ebnerifihen Bibl.;
mangelhaft, mur der Marco Polo, in der Golge-
riſchen Bibl.; vgl. unf. Muf. I. 246... — Hienach dra-
matiſch, durch 9. Sachs, v. J. 1547., Bd. 3. B. 2.
$) Landgraf Ludwig (4.) von Thüringen,
Gemahl der Heiligen Elifaberh (fl. 1227.)
Sandfhriftlih: Zu Wien, Gottfheds Bü- -
derfaal, X. 164. Hamb: Unterhalt, BP. 8.
Gedruckt: Aug einer Perg. ‚Hof, zwei Stellen
um den Schluß, in Kont. Bahmanns Ehrengedächt⸗
niß des Landgrafen Heinrich von Heſſen (ſt. 1629.),
re
G. 150 - 31. (Marburg, 1636. $ol.) und Marı.
Ranganis Pomerania dipl, 225 -27. ($ranffurt a.
d. D. 1707. 4.) Kbdh, 1. 103 +4.
+) Friedrich don Schwaben,
Handfhriftlih: Zu Nom, hinter dem Lo:
bengrin (oben ©. ııı,), auf den legten 199 Bl.,
mit Bildern. Adelung, I. 25. U. 109 - 16., mo An:
‘ fang, Überfchriften und Ende gedrudt find. Aud) hat
Tier einen Auszug davon gemacht und mir gütigfl
mitgetheilt. Die Beziehung auf andere alte Dichtungen
lautef bier:
Was ye die hoche und die werde
: AM hye vff dyſer erdeln) M
Kunig Artus geſellſchafft Ä .“
Mit rytterlicher krafft
Von der edlen taffelrunde
Rot geliten zu maniger ſtunde
Durch dy liebin ſtarck,
Bnd wie denn verhouwen iſt je marck,
Partzifal, Ferefen, Ereken vnd Gramein,
Lantzeleid, Weigamur, Triſtrant vnd Iwein,
Wygoleis oder her Daniel,
Pocktgiſeler oder der ſtoltz Kanerel, (vgl. oben ©. 150.
Bon dem Gral Titurel vnd Anfortas, 153.)
Wie Laurengl ( Lohengrin?) fin vechten maß.
Margtaff Wilhalm von Drang,
Renwart vnd Wolfhart (?) der glantz,
Wylhalm bon Orlentz mit Amelei,
Schinattulander durch dg gunn (Sygunen) frey,
[Her Wilhalm] von Oſterrich mie Aglay der magt
Herzog Wilhalm vnuerzagt,
Wy durch Blantzflür Floriß,
Wittich von Jordann, Eneas vnd Paryß.
Vnd ander kunig vnd furften vil,
Der jch nit aller nennen wit,
Durch jr amyen haben geliten nott,
Ir geſchrifft vnd je aller core
-
Hab ji »ernomen wol: . ,
Aber miner beſchwer dol ff.
189
I
Die Gtelle von dem Vorzug der Schwaben im
Keidysheere:
Antwurt Hainrid und Ruprecht:
Wir, dy von Schwaben, haben dy u
Bon dem heyligen reid),
Gag wir euch ficherleidh:
Herzog Gerole hat erborwen dz,
Yin fücft vnſers genofz,
Vmb dz hambe der Crijtenhaies
In Runzefal in dem tal brais- ·
Der für kaiſſer Karl ging,
Gin wort er wiglid) anfing,
Bad ließ ſich off die Enue:
Kanfer des reyches jch Bin hie,
Ich bitt euich des redhten[s]),
Ir laſt mir huit dz vorfeten;
"Wann ich vonder den fürften gemain.
Hn under den augen dein
Der aller eltift bin
Hy in dem her din,
Karl der vil tugentlid
Sprad zu jm güttiklich:
Bes du haft begertt,
Des biftu gewertet;
Vnd geb dir got dy krafft
Vnd an den.hayden werden fighafft:
Dy Schwaben follen gefreud fein ymmer,
Dz vor jn Euinerley fechten nymmer
Zwar nit fol gefheden ff-
ul unſ Muf. I. 578. — Zu Bolfenbätert, ei.
Sl. Pap. 48 BL, aus dem Ende des 14ten Jahrh.
Lenzels monafl. Unterrgd. v. J. 1691. ©, 923: Lan⸗
"ger und Kinderling, Im Bragur, IV. 1. ©. 166 -
67. (mo Anfang und Schluß), und VI
1. ©, 182,
— Rind, Prof. gu Altdorf, befaß eine Hd. (f.
deffen Büchertatalog, ©. 1033.), melde in die Gräfe
-
— — —
—W
lich Palm iſche Bibl. gekommen iſt. Hleſh inge Be:
fihreib. ſehenswürd. Bibt. IL: 3, ©, 617. Vorher be:
ſaß fie noch Glafey, durch welchen Gottſched eine.
Abſchrift erhielt, welche aber abhanden und nicht mit
in die Dresdener Bibl. gekommen iſt. Doch hat
zubor "y delung mieder eine Abfehrift davon genoms
men, welche in Bibl. Adelungi, No. 95. Bgl>Ade:
fung, U. Borr. XI. XU.
Gedrudt, im Yuszuge, nad) der Wolfenbüt:
| teler Hd., in Bragur, VI 1. © 181-89., 2
©. 190-205. und VIE 1. ©. 209-35. — Öörgen
bon Erlabady, den Tenzel, a. a. D., als Verf.
nennt, und nach ihm, Ringe, a. a. D., und Rod,
I. 205., ift nur der Abſchreiber der Wolfenbütteler
Hdſ., und fohreibe fı fich eigentlich Jerg von Elrbach
(Bragur, VI 1.©. 188.; vgl, unf. Muf. 1. 552.).
— Auch Eccarö, in f. Franc. Or. L 859., führe aus
einer alten Hdſ. einige Berfe diefes Gedichtes an. _
Das Gedicht von Heinrich Fürſten in Schwa—
ben und Prinzeſſin Amelberg, handſchriftlich
zu Bien, nach J. v. Müller, in. unf. Muf. I. 555.,
ift wahrfiheinlidy daffelbe, da der Vater Friedrichs,
Heinrich, und feine Geliebte, Angelburg beißt, in
der Bolfenbütt. und Vatikan. Hof.
x) Ulriche von eigtenſtein Frauendienſt;
unm 1246. |
Handſchriftlich, zu Münden, r. 126, Perg.
129 Bl., aus dem isten Jahrh. Hardt, in Bra—
gur,. IV. 2. ©. 192. Vgl. ‚Pütetib, G. 27. Do:
cen, in unf. Muf. I. 183., wo eine Ausgabe: des Ge:
dichtes verſprochen wird.
> Gedrude find für jego bloß die Ergängungen zu
gen au in det NManeff. Samml. U. 24-46. ſtehen-
rn 181
den Mäinneliederm, melthe Bier ſaͤmmtlich eingeflochten
find, in Dorens Mise. I, 102. 1609-11. Das Tages
. lied bierunter ſteht auch in der Vatikan. Hoſ. Tr.
357. relung, L 1295 Pal. Docens Mise. 1.
so. U. 12%
. Eine Bearbeitung: Utrids bon eigten—
| fein siterliches Leben ynd Liebeswerbung (in Proja), u
ift ſchon vorlängft von Lied angekündigt.
a) Peter von Gtaufenberg und ‚die Meer
fei, von Erckenbold; nur
Gedrüuckt vorhanden , in einer ſpäteren Überarbeis .
| fung, im regelmäßigen H. Sathfifchen Vers, vielleicht
durch Koh. Fiſchart, von welchen eine poefifche Bor:
rede beigefügt ift: Straßburg, bei Bernb. Jobin,
1588. 8. Druud. p. 674. — ‚Straßburg, 158g. —
Magdeburg, bei J. Franken, 8. 0. J.; Docen,
Misc. J. 77. II. 292., N. lie; Anz. 1806. Nr. a1. Sp.
333-344. — Straßburg, bei B. Jobins Erben,
1598. 8. 103 Bogen. Eine 3 Bogen, lange profaifihe .
. Vorrede, von B, Yobin ift v. 5%. 1588. (und daher
die Ausg. von demfelben J. wol die ältefte, von mel:
ber, nad) fihriftlicher Anzeige, auch Docen Kunde
erhalfen ); die 2 folgenden Bogen nehmen $i iſch arts.
Reime ein, die übrigen das Gedichk, in ıg Kap.; jedes
mit einem Holzſchnitt. Befist Brentano; und wahr '
ſcheinlich ift dieß eben. die im Wu: nderhorn, IL. ‘407:
angeführte Ausg. und „Tobias Erben 1595.” mır.
- Drudfehler. — Gtraßburg, bei Earolo, o. J.
— Zu —
Draud. p. 590. |
Vielleicht ift „die Legend bpn dem (euren Ritter -
Peter Dimringer. geboren von Gtauffenberg aus der .
ODrtenau“ o. 9. und D., in Einem Bande mt Gigiss- _
munda und Guiskardo und der Grifelda, nad
N
ı92
Bokkaz, beide v. J. ı4Be., welche uns Dr. Sulius
fhritflicy, angezeigt hat, noch das ältere Werk.
Die Bearbeitung im Wunderhorn, I. 407 - 18.
in 7 Romangen, ift mar eine Art don Auszug, wo ein:
zele alte Berfe durch neue abkürzende, bie und da aud
berändernde und zufeßende verbunden find. j
ı@) Thedel Unpverferden von Walmoden,
durch Georg Thym (Klee), um 1550.
Gedrudt: Magdeburg durh Pangraz
Kempf, 1558. 8., efwa 2000 V. in go Punkten ab:
getheilt. €, C. Reich ards Beitr. zur Beförderung ei:
ner nähern Einſicht in das Geiſterreich (Helmft. 1781.
8.), Bd. 1. ©.603-38., two ein Auszug darnady mit
Anmerkungen und biftorifehen Erläuterungen, — Bol:
fenbüttel, 1563, 12. (zu Öötfingen?), Freytags
Analect. lit. Wunderhorn, II. 302=-18., mo, in 6
Abſchnitten, eine ähnliche Verarbeitung, wie, die Dom
. Ötaufenberger. — Über den Berfaffer. handeln be
fonders 9. K. Schütz in einem Latein. Programm v.
1754, und Reichard in einem Deutfhen v. 1767., |
‚and a. a. D. — Thym bezieht ſich auf alte mündliche
Überlieferung und eine amilienfronit, und Thedel
ift mit dem auch in der Kabel vermandfen Heinrid)
dem Löwen (f. y.) zufammengeftell,e Vergl. v. d
- Hagens.Regenf, des Wunderhorng, in der J. 8, 2.
1810. Nr. 37. ©p:.295-96. .
b) Ausheimiſche.
«) Withelm von Orleans oder Brabant,
durch Rudolf von Montfort; um die Mitte
des 13ten Jahthunderts. |
HSandfhrifttch: Ja Kaffel, v. J. 1466;
ohne weitere Befchreibung, angeführt in Egsparfons
’ Borrede
| u
193 .
u |
Borrede zum Wilbelm von Dranfe, Th. J. ©. VII,
| Durch J. v. Müllers Mittheilung ward uns die Ein.
| ſicht diefer Hoſ. gewaͤhrt, und hat v. der Hagen eine
Abſchrift. Gie ift in. Sol, auf Ochſenkopfpap., 548 ©.
| Davor noch 3 unbezifferfe BL; auf der Kebrfeite des
eften Die Zahl 1474. (micht 1454., wie Easparfon Ä
geleſen; die 7 liegt, wie, oben ©, 71. bemerkt), dar—
unter mif großen Buchſtaben „ATTEHPTO.” (?)
Bl. 2, beginnt mit "einem woßen Buchſtaben und os
fer Überfehrift:
| HJe zetzen ſich an des bahe⸗ Gapitel |
, vnd wz fy uz wifent vnd hett
ie dz Capitel fin fig’e doby gemalet
Das erſte Eap fagent von Dichter der es gedidhter hat.
Und fo folgen auf 2 Bl., als Regifter, Die Überfchriften
der 36 Kap, don melden innerhalb aber: nur efliche
wiederholt find. Die Bilder fehlen gang, und aud |
der Raum dazu, der doch ‚für die Kap. gelaffen; da: |
ber auch ſchon diefelbe alte Hand vor dem obigen fin
tin nie eingefügt hat. S. 1. ſteht ein großer vergol:
defer und mit Sarben verzierter Anfangsbüchſtabe, aber
ſchlechht ausgeführt. Die übrige Einrichfung if, wie
bim Samburger Parzival, aber keine Spal—
‘ten, und die Eigennamen Klein und ohne Bezeichnung.
Eingang:
E Einer tugende wife Rot
Bon edels h’tzen Iere Got;
Ob alles lobes wirdikeit e
Den pris die zucht alleine. treit,
Och mufz ein ma, was er getut
Lob. und lobtidhes gut,
Ffloriten vnd ſteten
An getruͤwes herezẽ raten,
Ob er an ym (der) welte pris
Halit wil, vnd werde wiſ. —
194
Alle die getruwe fint,
Nemẽt mä der erere kan
Einẽ ergeröden man . |
So mol, fo rede befhaidenheit,
Die aller tugende erone treit.
Wiſt ih, ob im iemã ber
Dar off were Eomen zü vns, das ‘er
Hie feffe mit fpotlichen fitten,
Den wolte id vil gerne bittk,
Dz er gerüchte gon hin dan; -
Was ungerne horte ein man,
De ift ym vnſanfte bi
Yun merket od, wie eime fg, ;
Der do feit die mere:
Es dunkler in fo ſchwere,
Als ob in d(r)udte vaft
Ein berg mit fime Taft. - '
Der ungefuge erlöfze ſich,
Dur fin fug, vnd öh mid, -
Dz vns icht alfo geſchehe,
VBnd gang, do ma in gerne ſſch)ehe,
©. 2. Bnd.loffe ons fon(m)en eine man,
Der gute mere erfennt Fan,
Vud der lichte ift!alfo .gemüt,
Dz füffe rede im fanfse dut.
DJe fi des haben vz genomß,
Die fint mit erẽ wille komẽ,
Sie ſond mit eren ſiczen gan;
Ich wil ſi gern wiſſen lan
Beide, lieb vnd leid.
Anfangs iſt die Hof. noch ziemlich. gut und deutlich,
aber weiterhin immer nachlaſſiger, und hat viele Kor:
rekturen. Sie ſcheint mit der Vatikan. Nr. 323. nahe
verwandt, da beide ſo genau ſtimmen, auch in den
Sehlern, 3. B. der obigen Aufammenziehung zweier
Verſe, welche aus Vatikan. Nr. 4. fo herzuſtellen:
Nennet man der ſelden kyndt J J
Nichtes nicht getugenden kan
pe
=
5 196
6, 264. ift die Anfpielung auf Eſchenbachs Bamus
cet im Parzival und Ziturel:
Schite wart fin (Wilhelms) lob fo breit,
Das ich von tedhte? warheit wais,
Das Gümuret von(r) Ganvoleis
‚ Nie beiagete fo hochen pri;
Wer echt ih an Fünfte wiß,
Das ich den werden wiffen
Alſo wol’tonde priſſen
Vad ſine ritterliche tat,
© wiſtlich ons geptifet hat
Her Wolfftan von Efchebad),
Was Gamprret dort geſach, .
So folt idy in priffen bas;
Dil wol hat ec verdienet 22
Schluß. ©, 545. ae
Als ons die Auenture fagt,. - 4
Die bie hat ein endes zil,
Bon der ih nyt me ſpeechen wil.
Von Franckenrich yn Duſcht lant
Wurden diſe mere geſant |
By einem huͤbſchen werden man,
Der wol no eren merben kun
In finer zu. legende? jugent,
Mit zude mit manlicher tugent, '
Bon Raffenfprug Yohanned;
Die tat des werden aiatties ’
Wart ym an eifcen Süden, Tue
Vnd brachte fy do fe ze ſtet,
Als er ſy verfhriben vant,
Mit ym haͤr yn Tuſche lahk,
Dar off, ob er den funde/
Der ſy geriten Eunde, 0
Das ſy von ym bekichtek, nr
In Tuſche wirde gedichte,
Dur finer we’den frouwen gtaͤß / ,
Der er wil bnd din uiiißßgg
Ob daz buͤch yeine keme
Do fl) es von ym vnem̃te,
*
PIE
Ob fo ze lange ftunde
"Dar an gefenften kunde,
Das fy yn(m) dem(n) Füber fin " Zn
Senfterte und fine.pin.
©. 546. VOn dem-wart dis mere,
Wie es geſchehen were
Einem knaben erkant,
Der iſt Rüdolff genant,
Ein dinft man zů Montfort,
Der hat es brocht vncz an daz
Der oͤch dz baäch getichter hat,
Wie dur onfers fhöppfers rat
Der gaͤte Gerhart loſte
Bon groſſem vntroſſte
"Ein edel kumberhaffte dies,
Vnd das mere beſchiet,
Wie f(d)y ſuſſe gottes krafft
Belerte von der haidenfchafft
Den guten Yofaphaten, |
Wie ym das Fonde raden
Barlaames wiſer mũt.
Der knab ich binz do mic wart ie
Diſe Auenchr Fu
ort.
Nach myñet myñen ſtarer =
Gelufte des von herczen mid),
Dur mwe(e)der lute gunſt, dz ich
Minne kunſt suchte dar an,
Als id) ic von erft began. .
Mic Hi6)ae ein tugene figec-bei, -.
Dee do fur ift offer welt,
Er fd an hochem muͤte,
‚An wirdikeie mit güre |
Wachſende aller tegelid, . --
©. 547 Das ih dar an erbeite mi,
4
ge dienfte finer fiowen,
Mas ſy gerächte fhouwen .., E
Sines herzen willen dran, _
Das er ic fleter dienft man
Jemer ftete wefen wil, $..,
Getruwelich alle gil,
%
- | 197
Als gie har gebtenet: huge erh.
‚Dag iſt der, ſchencke anregt... ,
Bon, Winterfferten, dur den bau,
Ich mg: erbeit dran getan,”
Fa ich jan bie vor Sieben. -" - nn
Wer es dur mn nyt gefiheheti, ' on
DER in.
3a. muͤſte dar an gedienet BR. u J
llen meiden wißen, m
BVnd —* gerñnden Neben © BE
"Es fo man oder wib,; ...-
In nieller wirdi Lebe fiu Fiber Eu
Dur die my erbeit . 2: 22-1: 00er
. Yu dig, gedichte Ban. eleie, u ,
Dog fp mic Genedig fin N ——
Vnd mir ir gäte madyen: "bin.
Vnd 5 vnkunſt wol Age au: EEE
‚Und. fmantlicgen. füge gen, 7:00
ı Be id, onfunfteligen. Jan, en og
Bihßen mere har getan, Tone Ta
WEler my frune mie frunde⸗ rat *
Erzeiget, 'ane:miffetak:- :°
Ob-er dis, der cat, ze fläten. Rat,
Y en. ...
. on“ ..
.
Bar mich Bar tumplich, iren „lat, : NT. UND
6.348, De. tue mie wel, mie es ergat, BE
nd an ‚mich, der teuiven mar! iv: \ um .4
“Dis iſt ein: fruntlich getat. ren
Ra helfe uns der. erbermde für: -
De mere alhie ein.ende'haı . 3. in J
. Deo..gracigs, amen.
- Eine. SL Ba; Du. 1433. „erhielt; RN. €. Pen. Gem
fenberg 3; 176% zu Wien, 264 ©: Sol;. von:
welcher Sasparfon eine. Abſchrift hat, und davan wie
der der Gen. v. Schlieffen. zu Kaffel: Wackenro⸗
der hat darnach Auszüge, zur Vergleichung mit der.
Laſſe ler HRf gemacht, ‚welche Koch itzt. — Zu
Rom, zweimal: Nt. 4. Fol. Pap. v. J. 1455,, 230
Bl., von denen die erſten 190 BJ. die Geſchichte Wil:
helms, und dierübrigen, fünf Ergäßlungen enthalten;
198
— Str. 323. kl. Fol. 295VI. Pap: nAdelung, J.
19. 41- 45., welcher dieſe Hoſ. Für. älter‘, als die
porige, hält. Eine Abſchrift von ‘einer, ‚Diefer beiden
Hoff, befize Hr. vo, Knprring. — Nifenbab hatte
eine unpolftändige Hoſ. us. dem 14ten Jahrh., Perg.
4. Cad, No. CXLV. Bibl. Uffend. "ms. P: IV. col,
179. — Eine -andeld Ari’ Ende mangeihafte Hoſ., zu
München. Docen,, du Der- Zeitſchr. Aurora, Ir.
90. 1804.; vergl. Misc, I; 149. 50. Auch zu
‚Bien iſt, nad Joh. von Müller, in uf. Muf.
1. 559. ein „Wilhelm von Drieans.” AIn Bibl.
Adelung. No. 98. kommt eine Abſchrift des Wilhelm
pon Brabant vor, ‚ohne Angabe,” 'nach welcher Ur,
ſchrift. — Ein Bruch ſtüͤck, in der Steabnfer Bibl.
zu Prag; mit Spraderläuterungen beſchrieben von
Casp. Bäuſcher, in Meißnetd "poll; 1794
Top. ©.. 265.
Gedrudt: Auszugsipeife,. die Kaffeisr Höf., bei
Easparfon, a. n.D54& VI» KXUb — In Bra
gur, IV. ı. ©. 132-148, die etſten *49 Verſe, eben
falls nach der Ka'ſ ſe ler. Handſ. —. Andere Stellen
derfelben, im N. lit. ng. 1807. Nr. 31 und in un
Muf. I. 662 - 63. m Anfang, Ende. un ‚Auszüge der
beiden Batitanifchen: -Höff., darunter ‘die »befannte
literarifche Stelle, verglichen: mit-Ser’Kuffeler,‘ und
Erläüteriingen Derfelben, bei Adeluug? L 48-86: —
Diefe literarifche ‚Stelle, aus der Müncheñer Hoſ., bii
Dorten, II 150 -56., mit Kommentar. Andere Stel:
len - darans, ebend. I. 75. und in ‚dee Aurora, 1804.
Bearbeitet, wehrſcheinlich nach einer, noch un
befannten Profa, dramatifchh durch Hans Sachs, v.
‚3. 1559. Bd. 4.8.3. Gottfihed, im Nöth. Bor
rath, J. 109., giebt an, der Roman, aus welchem
.
199
we ©. die Fabel genommen, fiebe im Buche der Liebe,
welches Seierabend im ır6fen Jahrh. zu Frank:
furt a. M. etlichemal (vgl. oben ©. 135.) gedruckt
habe. DBermuthli meint Gottſched hier den Sal:
myin, welcher auch eine gewiſſe AIhnlichkeit — mit dem
Vilhelm hat.
Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die Geſchichte
Wilhelms des Eroberers (1060.) Anlaß zu dieſer
Dichtung gegeben. Bgl. Casporſ ons Vorr. ©. VII
4) Gottfried von Bouillon, durch Wolf:
ram von Eſchenbach.
Bandſchriftlich, zu Wien, Fr. 418. (der von
. Ambras dahin gebrachten Handſchriften, fonft Hist.
Eccles. 159.) Perg. 8 Lambec. Comm. de Bibl.
Caes, ed. Kollar. II. col. gı8 » 19., mo aud) die
5 erſten Verſe abgedruckt ſtehen. Vergl. Püterid
G. 18. |
Spätere Bearbeitungen der Geſchichte dieſes
Helden, zunächſt wol aus anderen Quellen, findet man
in der Legende. Die befonders gedrudte Geſchichte
bon Gottfrieds Eroberung des H. Grabes: 1482,
durch Hans Bamler zu Augsburg, Fol. mit Holz
ſchn., in der Bibl. zu Burbeim (Zapfs Augsb..
Buchdr. Gef. Th. 1. ©. 63.); 1502. dur Lucas
Zeiffenmair zu Augsburg, 4. (Zapf, Th. 2. ©
7. und Catal. bibl. Christ. II. p. 302.), ift noch nicht
| genug bekannt.
Goktfried iſt, wie der Schluß des Wilhelm
vb. Drl. angiebt, ein Abkömmling deſſelben. Deßglei:
Gen ift er, nad) den Sranzöfifchen Romanen (vgl. Rom.
Bibl. IV. 44.) ein Ablömmling Dgiers und der See
ET TEE 75577 57 nn
‚x
"200
Morgana logl oben G. 176.), nämlich mutterholb
Ende, Suß leucht die ſueſſe loſe, tn
- ein Enfel yon beider Urenkel Helias; welcher einerlei
mit dem Schwanenritter und vohengein Vgl.
oben ©. 116 - 18, .
y) Graf May und Belaftorj aus dem 13ten
Jahrhundert.
Handſchriftllich: Zu Münden, in Nr. 137.
In mif Beldeds Aeneis und dem Etaclius,
die erflen 52, Bl. Hardt, in Bragur, IV. ge. ©
196., two Anfang und Ende mitgetheilt. Bgl. Do:
gens Rezenf. von Görres Volksbüch., J. 8. 3.
1810. Nr. 109, Sp. 270- 71. — Zu Sulda, nah
W. Grimms ſchriftl. Anzeige, 75 BI. Fol. auf Dir
fenkopfpap. in Spalten bon 35 Zellen. Anfang:
Man ſagt hie bon: den iungen,
Wie die nad ere rungen ff.
Eine Einleitung yon etlichen 80 Brite; Daun fünge die
| Oefiihte an; —
Es ſtund hiehor Romiſchen(o) teich
So hach vnd ſo wirdigeleich·
Die in ergetzen kunde,
Mite lob zu aller ſtunde I
Was im laides ie gewar,
Das hett nu ein ennde gar;
Sy lebten fo liebleichen,
Vnd auch ſo tugentleichen,
Das in nach diſem krancken leben
Die ewig freud ward gegeben,
Das ſei gelobt der ewig Criſt,
Der aller tugent ein vrſprung if.
Der Verfaſſer nennt ſich nirgends. Val., Püterid,
©. 19., unf. Muf. 1. 333 - 234. — Nur eine „par
Bearbeitung derſelben Fabel iſt
h
|
e vv.
20r
„it
2) das Gedicht: pon einer Königstodfer von
Frankreich, von dem Sühelsr, ‚im Jabr
1400,
Docens Angabe einer Bolfenbütteler Hands
fhrife (in unf. Muf. I. 143.) ift wol nur ein Mißs
verſtand Don Leffing (Leben, UI. 113.), mp- gar
nichts bon einer Handſchrift erhellt, ſondern hloß die
gedruckte Ausg. v. 1500. angeführt wird. Dieſe
ft von Grüninger zu Straßburg, mit Holzſchn,
7231. Sol. Panzer, L 231.; vormals in der Thor |
" mäfifchen Bibl:, jesp gu Göffingen — Der Dich⸗
der ’ nenn fih BI. 13. B.
+ Bad muß uͤch fagen ellend mer;
Alſo fprid) ich, der Büheler.
’ BE 33. b. Vber ein ander was ir begere.
Hie mit will id; Bühelere
Die red ein wenig Pürgen
Vnd ir ein teil über flürgen.
— Ebd. durch denfelb., 1508. Kol., 72 Bl. mit
Hohzſchn., zu Schleuſingen befindlih Walchs
zwote Einladungsſchrift, Schleuſingen, 1772. 4.
S. 3-14.3 wo ein Auszug und einige hiſtoriſche An⸗
merkungen. Vol. Schriften der A nhalt. Deutſchen Ge⸗
ſellſch, St. 1. ©. 86- 67., A. Elwert, im Deut·
ſchen Muſ. 1784. Bd. 2. ©. 256 - 76. und Görres
Boltsb. ©, 173 - 4o., wo ebenfalls Auszüge ftehen, bei:
den leßfen nach der Ausg. v. 1890,, die auch Bren«
tano b
Eine Beofa fe Bearbeitung, doch wol zunaͤchſt
aus einer anderen Profa, ift das. Volksbuch von der
geduldigen Helena, des Kaiſers Antoniug bon Konz
Franzoͤſiſche Literatur diefer Dichtung.
ſtantinopel Tochter, angeblich i. J. 1153., wovon
ih eine (Nürnberger) Ausg. \ „Gedruckt in diefem
Jahr.” 4. Bog. 8, in 18 Kap. bor mir babe. Dal,
Görres, ©, 136. 140 - 45., wo auch mehr über die
on
202 0° | |
) Eraclius, gedichte bon Dtte, im 13ten
Jahrhundert.
Handſchriftlich,, zu Manchen, in dem vorer
wähnten Koder, BI. 134. bis zu Ende, der Schluß
fehle. Hardt, in Bragur, IV. 2. ©. 197., wo
Die Anfangs» und Schlußverſe ſtehen. Docen, in
unſ. Muf. J. 190.
e) Wittich vom Jordan, durch Meiſier Rür
| diger.von Hindihofen.
Handſchriftlich: Zu Gotha. Tengels Unter⸗
red. 1691., ©. 924. Eine eigenhaͤndige Abſchrift da:
von bat Büſching. Der Koder if in 4., 119 SL,
Dchſenkopfpap.; die Schrift, ſchon unferer jegigen ähm
lich, und wol erft aus dem 16ten Jahrh. Die Reime
find abgefegt, aber die großen Buchſtaben, zu Anfang
und der Abſchnitte innerhalb, von dem Schriftmaler |
vergeſſen; die Eigennamen, Sauptivörter, und auch an:
dere Wörter, befonders auf E und R, groß. Anfang:
‚ CE) & was vor Geitenn hie gefeffenn
Ein Heidenn viel vermeffen,
Gar mile ern onnd guttes,
Manhaffe leybes unud muttes;
Er waffe audy one majfen reiche,
Seyn hawſs ſtundt fo ehrleich,
Dan wehre kummen dar gerucht
Vnnd daſſelb jn Rachten ſucht, 0
Dem felben thet: man dare (da ze?) ftunde
: Das befte, das men jmmer kundt;
Sein Name auch wente wase erkannt,
Er was geheiffen hertzog Beliant
Bon dem ferren Weſter lanndt;
Auch lebt ehr an alle ſchanndt;
Er hette auch eyne Schonſte weyb⸗
Die ye gewan weyber [eyb,
Ein Edle Heydenninne;
Sie was von weyſen Sinne,
X
| Sie moͤcht mol ein Peyfereln Ä
| Miet guten ehren geweſen fyn |
S. 2. Band aud mit Rädten wol, |
| Sie was ermwelter tugent voll,
Vnnd was gnant Frawe Libanerh;
Ir vatter lanndt vnnd lewth heth,
Der hies hertzog Jaſon,
Da man noch dick ſaget von.
An jme was miſſevorenndt nicht mehe,
Wan das ehr nad Ehriftlicher ee
Gottes gelauben pflage nicht, | \
Als under Heydenn noch beſchicht.
Dabey ſo ſagt man weyt die meer,
Wie hofflich die heydinn iver,
Auch wuniglich vnnd wolgemuth,
Bund darunther doch behuth, | .
Alſo das man mit lofem munde .
Ir weybheyt nicht ſchwechen Funde,
Des wardt jr Rahme endtleihenn
Bekanth jn manshen Reihenn. "
(D) As Lobe erhort eyn Chriſte man.
Der was der Minne underthan
©. 3. Geweſen von kintlichen tagen;
Dan wo ehr hupſcheyt mocht eriagen,
Nach dem ſtundt aller ſeyn mude;
Seyn berg jn mannes tugent blude;
Vnnd heth erfarn ſich der lanndt,
Das jm die heydenſchafft was erkant:
Ctzuhandt nam jm der Eriften fur,
Mic harth Ritterlicher kuͤr, u
Bund ſprach: was mir, foll gefheen,
Ich mus je die Heydin fehenn,
Der man fo hocher tugent gicht. |
Lenger feumer ehe ſich ide fl .
© 7. Er mas aud ein Weyt erfanth man, TB. 99.)
| Genant her Witdig von Jordan, -
S. 8. Bon kuͤnigs Arch Hocdhgebornn,
| Bon reynem wefen ameferformn;
Auch was er eyn furft weyſs,
Seo Lannds. hieſs auch Joreyſe.
| 20)
r
204 —— | J
Von Portigall was ehr auch genant;
Tugennt vnnd manheyt as ime befannth.
Schluß, S 5, 236.
Her Wittig vom Yordan. . '
Der Fam Mit freuden jn fein lanndei,.
Wie Balde Er ſich da vntterwanndt
Cecilia der gutenn Stadt! W
Die er bis an ſein Ende hath
In Huelz] vnd aud; jn Epre,
Er Richtet Sich vaft Sehr
Nach gottes willenn jn alweg.
An tzarter handlung pfleg one
Het Er Sein liebe frawenn; on
Man Moͤcht pil mol fhamenn .
An vil lieblichenn trewen. Pa
Das Gie nit bedorfft Rewen,
Was Sie durch jn erlittenn heth.
Mit gar lieblicher Stete
Woneten Sie Eynander mith.
Er ſtellet mie getrewem Sitt
Nach Weltlichenn Ern;
Auch begund er vaſt fern .
Seynen Muth an Recht gericht;
G. 237. Mit aller fruͤmkeit was fein pflicht,
| Bnd ging je nad off | jrem ſpohr.
Den Armen was er gewalts vo.
Den Reihen path Er feinen grußs
Den gernden thet Er kumers bus, . -
Des halff jme au fein frawe.
Des Wunſches aneſchawe,
Die Sueſe frucht, fraw Libanet;
Den felben Namen Gie da het
In dem tauff gelaſenn vohr.
Sie Ward genennet Beaflor;
3 ie Rei vnnd die: gehewer 2
Theie auch jr guthe ſtewer
An allenn gutenn Gadenn,
Sänft kunde Sie wol madenn,
Das je lob vil, weyth erfhall.. .
D(Syie hessen freudg one tzal;
!
}
Darunther Richtenn Sie Auch je lebn,
Das der Gele dorth watde gegebenn,
Das jmmer wernde häyf.
6.238. Bor wolle, das vnns derſelb then!
Auch jm himelteich dorth werd gegebn,
So Ein Ende ach onfer lebenn,
Das Es geſchech on alle Miffetvenndt: -
Dies Bug haih hie Ein Enndt.
-Im Vatikan, Nr, 353. Pap. 68 BI. 4; mit Bile
dern, Ad elung, 1. 37..165., wo aber die Nachricht
eines Grhriftmalers von einem, Belyal fi icher nicht auf
dieß Gedirht, fondern auf den bekannten Prozeß Ber
lials gegen Chriftus geht.
Der Berfaffer nennt fich in dem Gedichte felber
nirgends; nur bei Püterich, ©. 18, kommt er 'vor.
Vgl. unf. Muf. I, 199% 23.
Unrichtig gaben Rod, L. ıpr. und Adelung, I.
165. an, nach Adelungs Magaz. 1. 3. ©. 21., daß:
dieß Gedicht von Belianf zum Heldenbude (mo
freilich ein Belligan, im Wolfdietrich, und ein
Wittich im Rofengarfen, vorfömmt), gehöre. Die
Neuen Erit. Briefe (Bodmers), ©. 86., die dabei
angeführt werden, vermuthen richtiger, daß es aus dem
Provenzalifchen übertragen würden, /
*) Partinopiet und Meliure.
Handſchriftlich: Ein Bruchſtück auf Perg. von
einem Buchdeckel, fand Bodmer. — Ein anderes
Bruchſtück von gi Verſen, in Jena.
Gedruckt: Das erſte Bruſch ſt ück, in (Bod⸗
mess) Sammlung kritiſcher Schriften, St. 7. S. 36-
48. — Das andere, in Müllers Gammlung, Bd. UL
6. XU-XIV. — Dyl, Le Grand, Contes es S Fa-
bliaux, T, IV. p. Aba- MOD: . a .
206 oo
| 8) Darifant. re =
Zwei Pergamentblätter bon einer Sandf chrift des
uqten Jahrhunderts, fand B. C. Sandwig. Nye—
rups Symbol. praef. p. XVII.
Abgedrudf, ebend..col. 83 - g2.
‚ «) Appolonius von Tprland, durch Hein:
rich von der Neuenftadt ‘(Ju end;
um 1400,
Sandfriftlid:- . Zu, Gotha, gol. 157. 3.
. Pap., mit Bildern. Rom. Bibl. XX. 257. ‘Eine eis
genhändige Abfchrift davon (20748 3.) bat Büſching.
Die Hdf. ift in Spalten, und übrigens gang wie der
Hamburger Parzival. Bl. 1. b. Sp. 2. beißt es,
in einer Strafrede gegen Stau Minne:
Fraw Mynne, je ſeyt. fru und fpate,
Ir gebt pofen rate: |
Ir riett auch Triſtrande
Auff Yfotten von Irlande, u
Seins Ohaims kunig Marder(s) weib,
Das er mynnet jrñ werdäi leib;
Do prach er do fein trew an; ;
Fraw Myinne, das was ewe wan.
Seyt ir ein goͤttynne?
Vnd ain kunigynne?]
Nain, zwar, ir morderynne:
Wie mort je nicht Triſtrandñ
Vnd Pforten von Irlanden,
Poramus vnd Tyſwel
Den geſchach von ewrñ ratñ we.
Sedtudt, Anfang und Ende, nebſt Auszug des
Ganzen, in der Rom. Bibl. ©. 258 82. — Ein
Bruchſtück aus der Mitte, in (Reihards) Buch
‘der Liebe. (Leipzig,:1799: 8), ©. 363 - -96. — Eine
andere Stelle, in unf, Maſ. 266 -:69. :
‘
207 .
Eine Bearbeitung, in Profa, handſch. hinter
dem Balentin und Namelos (oben ©. 163.), ©.
76 - 123. (G. 105- 6., ift snangelbaft).. — Eine ans
dere, eingefländlicy, aus der Lateiniſchen Kronik des
Gottfried von Biterbo überfegte, gedruckt: Augs—
burg, durch Günther Zainer, 1471. Sol. — Ebd.
1476., dur Johannes Bemler, 4, 79 Bl. mit
Holzſchn. (ein mangelhaftes Eremplar davon befisf v.
Arnim). — Ebd., 1479.,. duch Anthoni Gorg,
Sol. 71 BI., mit Holzſchn. — Ebd., durch denſelben,
1480. Ei. Fol., mit Holzſchn. — Ulm, durd Hans
Zeyner, 1495. 4. — Ebd., durch denfelben, 1499.
4. Panzers Annalen, .1..61. 92. (Zufäge, 36. 42.)
115. (Buf. 43. 79.) 243. .
x) Salomon und Moroff.
Handſchriftlich ‚im Beſitz Efchenburgs, kl.
Fol. oder gr. 4. Pap. v. J. 1479., Bl. 12 73. b..
Vermuthlich iſt es die in der Nachricht eines Schrift⸗
malers des ı5ten Jahrh. bei Adelung, J. 163. vor⸗
kommende Hdſ. |
Gedrudt: In H. 4., 66 BE, mit Holiſchn. Der
Schluß fehle, und wahrſcheinlich damit Jahres zahi und
Dit; doch mol noch aus dem. 1s5ten Jahrh.; , in der
Bibliothek des Reichsflifts Neres heim. Aug. Dies .
debauer, in Bragur, IV. ı. ©. 173-76., mo |
Stellen daraus. Ein anderes, etwas vollfländigeres,
hinter: aber auch noch mangelhafte Eremhplar befmdet
fi) in der Gothaer Bibl.; f. Heidelb. Jdhrb. 180g.
Seft 44. — Auszugsmweife, nad der Handf., durch
Eſchenburg, in Bragur, UL 357-96; miederholt,
in Eſchen burgs Dentmälern, ©. 147 - 85. —
Tollftändig (4215 B.), nah Efhenburgs Höf.,
mit Vergleichung des alten. Drudes und Schriftꝑroben, \
208 .
in unſerer Sammlang, vbi 1. Rebe über beide und
- den Inhält, f. in». d. Hagens Einleitung dazu, ©.
XX-IV. und J. Grimms Regenf., in Den. Heidelb.
ne
hunniterbibl. A. go. E, Fol. 313-Bl. Pergiy'c hinten
Jahrb. a. ie D. und Heft 45. ©. 2353-55 -
Bir find don dem bier behaupteten einheimifchen
Urſprung diefer Dichtung noch nicht überzeugt, und be
faffen fie demnad an diefer Stelle. Das hohe Alte
derfelben befundet eine von Docen, im IR. lit. Anz
1807. Nt. 47. Sp. 751. beigebrachte Anfpielung Kon
rads von Würzburg. Auf diefe und ‚ähnliche Ge
ſchichten von: Saldömon gehen auch wol die Gtellen
" in einem Ged. der Vatikan. Hdf. Nr. 374 ol. Papı
BI. 63. bei Adelung, IL. 314.,. und in der Euryanı
the, in Fr. Schlegels romant, Dicht., Ib. 2. ©, 55.
und Roman, Bibl, VIII. 101.
Es ift wahrſcheinlich, daß das Gedicht arſprünglich
die in der Einleit. G. XXI. angedeutefe bierreimige
Strophe gehabt, welche mir in mehren alten. Liedern
3. B. vom Lindenfhmidt, im Wunderh. I. 125.
Pilgerlied nach St. Jakob, ebd. IL. 327.3 König
Ladislaus, ebd. II. 119., und im. Pez. Script. re..
Austr. II. 679. u. a.) finden: aber es möchte unthun:
| lich fein, fie aus den nod) übrigen, - in diefer Rücfi cht
ſo vetderbten Urkunden herzuſtellen. |
c
5) Romantifhe Umdigfungen antiker
: Mythen, !
e) Der Trojaniſche Krieg.
4) Durch Konrad. von Würzburg:
Handſchriftlich: Zu Straßburg, in dee Jo—
fehlen
l
\
!
i
{
J 209
fehlen einige Blätter. Bodmers Vorr. zur Maneff.
Samml. Th. I. ©. X. Oberlini notitia mess. "vor
. Glossar. p. V. und . .diats. de Conr. Herbipol.
p: 12 +26, wo der Unfang und ein Auszug ' des
Ganzen, mit Gtellen, gegeben. — Bu Berlin, gr.
gol. 453 BL Ochſenkopfpap. Vorn find noch 8 Sl,
das erfte und Ste leer; Bi. 2. ftebt, roth:
Hie vohent ſich an des Büches Cappitel das do faget
von det legende der groffen troͤye vnd der Icben die do .
vor erflagen wurden vnd ift mic fogur& gemolet *
darunter folgen, ſchwarz, in Spalten, mit rother Eh
zeichnung 4 die Überfchriffen der 224 Kapitel, welche
innerhälb roth wiederkehren. Bl. 1. nimmt ein großes
Bild von Hekuba's Traum ein; ebenfo iſt BI. 2. ©.
a. meiftentheils pon den Bunten Berjierungen des fehr. -
großen gemalten Anfangsbuchſtaben erfüllt, und ſtehen
nur noch die erſten 14 Verſe roth geſchrieben darauf.
Der Eingang von 324 V. in der Straßburger
Handſ. fehlt.
Egn kunig was zu FR
Den twang der tugende bbyt,
Das er nach hoher wurde vacht;
Dff ere leit er fine macht,
Das er die volleclichen ftrittez .
Er mas rich und wol gefitte,
Gewaltig, mylte vñ ellenthaft.
Duch diente ſiner mayẽ eraft
Vnd ſiner hende manig lant.
Gluck Hat vff in gewant
Vil Hoher wirdekeit alſus
Er wz geheiſſin Priamus,
Vnd het ein myfiecliches wip, .
Die zierte leben vnd lib |
©, b. Mit eren vnd mit:teined tugentd 9°: -
Ge hetcze was wö kindes jugene "-
Bor allem wandel gar behür; on \
Die frowe tugentriige gemüt Ze
D.
210 -
Was Eruba geneñet;
Man hette wite erkennet
Ir namẽ vnd ic hohen prise.
Die ſelben kunigin wis
Wart eins kindes ſwanger,—
Das off der eren anger —
Sit der tugenden blumen las.
Vnd do ſy fmanger morden mas,
Do viel vff fie der forg& foum;
Wan ir Fam ein leider troum -
In item flaffe nadjtes fur:
Das ſchone wip von hoher Eur
BefcjeidenlidyE duchte,
Das von irem herezen luchte
Ein vadel, das gloubent wir,
Die gewachſſen wz vs ie ff
Die Hdf. ift in Spalten; : die. Keimgeien abgefegf mit
großen rothdurchſtrichenen Buchftaben; die Eigennamen
Bein, und keine Unterſcheidungszeichen. Jede Geite be
ginnt mit einem etwas größeren Buchſtaben, . und die |
der Kapitel und Abfäge darin find noch größer und
und roth gemalt, Hänfige, roh gezeichnete und ausge:
führte Bilder nehmen meift ganze Geiteh ein und ha
ben rothe Überſchriften, welche zugleich, die der Kapitel
find, z. B. Bi. 4. 4.
4A i iij
Alſo ein hinde in dem wilden walde zu dem kinde kan
vnd es füigete do vo es genas vnd ein hicte kam. mit ſyme
viehe und das Eine heim träg
Aber nichf jedes Kap. hat ein Bin. Die von Die:
lin, diatr. p. 26. angeführten legten Verſe der Straf:
burger H0f. fliehen Bier öl 440 a. Sp. 2."
Nu Die ergangen: wz eat, R R = .
Aiar Dleus — .—
Fur Mynerfen cempel Kom, F
Im: dem er gefangen. BAM. 1 u
>
Eaffandram die wifen,
Die men das horte prifen,
Das fü hette wißheit vil.
Nu wurdent an dem felben zil
Die Kriedyen_zu rate alfo,
Wie fü 69 den ziten do
"Bein den folten gebaren,
Die entrunnen waren _
In die berhus zu den göften
Bnd fidy hetten den gebotten
Vf ir gnade durch genefen
Bad. fo genefen folten wefen
Bnd in dem bethus aldort?
Ä Das wz glid) ir aller wort,
on . Dos fü mit gewalte da
Nemen vnd fü te(d)ten fa,
Das Troier name nyemer me
- Gewurgen in fin eraft, alfo Ez
Den folten fü verderben,
b. Berdilgen und erfterben Ä
So gar ond alfo. ſere ff. .
Shluß, Bl. 452. b. Sp. 1.
“em nu dis bäd zu eleine-
An difen mert dunde bie, --
= Der tichte es bas, vnd füge; wie
Es in allen ergangen fg.
Er fol dar vmb wefen fry
Mins haffes gar, vmb die gefatz;
Wenne es midy Bie benuget hat.
Nu bitten .alle den richen got, -
Den richen got, (?) das im noe
Deme keme zu helfe, die mich ie
@eturften, das id ane Die
Die buch, ond dife mere
Zu tichten; helfebere
Ep. 2. Mus er ouch dei in nÖren fin,
Der(ie) dar vf Fereefn) ie pin,
Das es hie wurdi nollebradt,
Wie fü fin doch habent goducht,
.
3
"212
Mit wercken vnd mit worten,
Do er zu allen orten
Muͤſſe alſo ic ſchirmer wefen,
Das fü an der ſele geneſen,
So hie der lip erftorben fü,
Dus fü das hymelriche fry
Jiyeme? muſſent werden;
Ouch muſſent fü of der erdeen—
Beſitzen hohen richtum
Vnd den weltlichen ruͤm,
An eren vnd an wurde groß,
Vnd danne varn in fine ſchoß,
Der vns det(s) het gewalt gesehen,
Das wir lip ond leben
Vnd die fele behalten
Wol mugent, ob wit walten
Go gutes lebens hie;
Wan er die rehten nie verlie, .
Er enteilg in eweclichen dore
Sinen hohen hymel hort;
Den müs en ouch teilen ff, - |
Das fü gefeget werden ho
Zu den liechten engeln ſcharn;
Sc fele muffe fo gefarn,
Vnd die mynne ou mie in,
Go das Bir freilih gewin .
Enpfachen ewecliche
» Dört in dem hymelriche, Br
Der den rechten ift bereit : +
Mit reine? werendes ftetileie
Dar zu mufe.onfer leitedin fin
Die vil reine kunigin,
Die manige fele hat erloſt
Von der tieffen helle roſt,
Gottes muter Maria,
Die mäffe uns bewifen da, ' v
Das wir werden der genos,
DE froilihen in fin ſchoß
Bevolhen ſint die lieben kint,
Die gottes kint geheiſſen ſint,
Ich meine den guten Abrahamen,
a ſprechene mie mic: Amen.
’
Ich Bitte euch fliffeclich® alle,. die 7
Dis buch gelefent iemer hie, '
Das fh die kuſche maget rein
Marie bitten alle gemein,
. Das fl erbarmbergelih
| Bher difen fihriber erbarmes ſich,
Ob ig üt võ frowẽ geſchriben han,
Das vil lichte iſt myſſetan,
Das mir doch iſt leit,
Wie wol es ir iſt vor geſeie,
= Mañ ſol frowẽ nit fo vil ſcheltan;
| -IBer mag fin mol engelten,
Dar ombe id doch von bergen ger,
Wie mol ich gefchriben han die mer, '
| Das mir volge erbarmhergikeit;
| Wan mir in trumen ift keit.
Was vo frowen onheit- vf ſtunt,
b. Das iſt den luten alles worden kunt:
Das vns die miäl dei eibarmhesgikeit
Alles ſament nider hat geleit,
Bnd uns ouch guade erwerbe fa
An irm gemynte füne do,
Das er die ewige froide mir -
Zu wmiyſſewẽde guüe dort mit ie.
Deo g’cas |
Darunter ſteht noch von, einer anderen alfen. Sand eine
‚Berechnung, der Öriecheg und Trojer. Die legten Verſe,
dom Amen ab, find offenbar Zufag des Abfchreibers,
Schon Bodmer, in der Borr. zur Maneſſ. Samml.
3.1 ©. IX, erwähnte diefer Hoſ.; dann Adelung,
Magaz. H. 3. ©. 70, und Kod, I. 102. Jener
aber, S. 71., und ihm nad), Koch, ©. 98., führen fie
nochmals irrig als Eſchenhachs angebliches Werk auf,
da doch nur Eine Handſchrift hier iſt. — Zu Sankt
Gallen. Bodmer, a a. D. und im Deut. Muſ.
1780. Jan. ©. 34., wonad) fle auf Pap. Auch Ade:
lung und Kod, a, a, D. nengen, diefe Hoſ., aber
ebenfalls doppelt, auch als Efhenbahs Werk, Def:
\
1
212
Bl.453.
Mit wercken vnd mit worten,
Do er zu allen orten
Muͤſſe alſo ie ſchirmer weſen,
Das fü an dee ſele geneſen,
So hie der lip erftorben fü,
Das fü das hymelriche fry
Jineme? mujjent werden; '
Duch muffene fü of der erden "
Befisen hohen richtum |
Vnd den weltlichen r&nı,
An eren vnd an wurde groß,
Vnd danne varn in fine ſchoß,
Der uns det(s) her gemalt gegeben,
Das wir lip ond leben
Vnd die fele behalten '
Wol mugent, ob wir walten
So gutes lebens hie;
Wan er die rechten nie verlie, .
Er enteilg in eweclichen dort
Ginen hohen hymel hort;
Den müs en oud) teilen fo,
Das fü gefegee werden ho
Zu den liechten engeln ſcharn;
Ir fele muffe fo gefarn,
Bnd die mynne ouch mie in,
Go das wir froilich gewin
Enpfachen ewecliche
Dirt in dem hymelriche,
Der den rechten iſt bereit
Mit reined werendes ſtetikeit.
Dar zu mufe.oufer leitedin fin
Die vil reine kunigin,
Die manige fele hat erloft
Bon der tieffen Helle coft,
Gottes muter Maria,
Die mäffe uns bewifen da,
Das wir werden der genog,
DE froilichen in fin ſchoß
Bevolhen fine die.lieben Eine, '
Die gottes kint geheiffen fint,
IH meine den guten Abrahamen,
‚Nu fprechene mit mie: Amen.
. I Bitte ouch Aifeettät alle, die / *
Dis buch geleſent iemer hie,“.
Das fü die kuſche maget rein
Marit bitten alle gemein,
Das ſuͤ erbarmhertzelich
Über diſen ſchriber erbarmet ſich,
Ob ig uͤt võ frome geſchriben han,
Das vil lichte iſt muffetan,
Das mir dach iſt leit,
Wie wol es mir ift vor gefeie,
Män fol frowẽ nie fo vil fehelten; -
Wer mag fin mol engelten,
Dar ombe ih doch von hergen ger,
Wie mol ih gefchriben han die mer,
Das mir polge erbarmhergikeie;
Wan mir in truwen ift keit.
Was no fromen onheit vf ſtunt,
b. Das iſt den luten alles wo*den Aınt:
Das vns die mäld dei eibarmhesgikeie
Alles fament nider bat geleit,
Vnd ons ouch gnade erwerbe fa.
An irm gemynte füne do,
Das er die ewige froide mie
Zu myſſewẽde guñe dort mit it.
Deo g’cas |
Darunter. ſteht noch von, einer anderen alfen. Sand eine
Berechnung der Griechen und Trojer. Die legten Verſe,
dom Amen ab, find offenbar Zufaß des Ahſchreibers.
Schon Bodmer, in der Borr. zur Moneff. Samml.
5.16. IX, erwähnte diefer Hoſ.; dann #delung,
‚Maga, H. 3. ©. 70, und Kod, 1. "102% Jener
aber, ©, 73., und ihm nad), Koch, ©. 96., führen fie
nochmals irrig als Eſchenbachs angebliches Werk auf,
‚da doch nur Eine Handſchrift Bier if. — Zu Sankt
‚Gallen. Bodmer, a a D. und im Deut. Muf,
1780. Jan. ©. 34., wonad) fle auf Pap. Auch Ade—⸗
lung und Rod, a, a, D. nengen, diefe Hdf, aber
ebenfalls doppelt, au als Eſchenbachs Werk, Dep
\
214
gleihen Küffner, in den Karaft. © 33. | 4A. — Ein
Stück von einem Perg. BI. einer fehr alten Hoſ. fand
Docen zu Augsburg und theilte ag: uns mit, Es
fheinf zum Einbande gedient zu haben, ift oben und
, unten abgefchnitten, und Pie Schrift bie und Da gang
" verlofchen; in Spalten zwiſchen Linien, die Berfe mit |
großen Buchftaben abgeſetzt, ohne Punkte; für. die An-
fangsbuchftaben der einzelen Abfchnitte find leere Rau:
me ©, ı, beginnt mit W 3091. (bi Müller):
Fuͤr ale - n kifundern u
Baf darf nie nemen wader.
De er fo rehte rihtet, J
Sit de der wunſch getihtet
Als vſgenomenliche hat
Gin leben vñ fine. was, W
(D) ie rede tribens vnder in. ee |
No mas Paris gegangen Bin, . . |
Ste de geſtüͤle wider kam, Ze
Vñ man zerehte wargenam
Des libes pn der kleider fin #
Endet; Swie lange er bi dem vihe fü RR 4
Geweſen in dem walde, I
Doch hatte er ſich hie balde
Geſtellet nach dem houe ſitte;
Im wont riliche togent mitte,
Bär iſt fo reine ſin gebar,
Alf er ustriben fine iar |
Habe in eines Eöneges falı (V. 3163.)
©. 2. (B. 3171.);
Wiſheit erben vñ ſchaz
We ſchadet ime der wider ſaz,
Den er „on iv beiden hat, - Ä
Swen im db helfe min geflat |
Mie vliſſeklicher andahtẽ |
Ich han in dar z% fehiere braht,
De fin gemde ift worden Eranc,
Br er an wer zweyer dance
\
\
., a - . 4 .. . ..',
ms 3 den Hort befiszen z
Don richtsme dä von wizzen.
Ende: Do wolte er ahten vñ warn, — . er,
"Des ivngelinges defte baz;
- Sit herje fin da: nie uergäs,.
Noch kam von im fin obge nihk, enon
Mie. pliffelliher angoſiht a
Degande er, ‚Faffen al of in, or
Bü kerte möt bye vñ fin .
Dar vf in manger hande wis,
De der getriwe Parii
Gin ingefinde wurde;
In dahte ein ſwere burde. (DI)
— Die bon Adelung, "II, Vorrede XI, erwaͤhtite lei
niker mid Kremsmünſterüſche Sof. gehören | ohne
Zweifel zur nachfolgenden Weltkronik Rudstfs i ind
feiner Fortſetzer, wo mehr davon.‘ 87 “
| Ebenſo möchte es ſich verhalten F der vloß RR
Aelung, im Mag. U. 3. ©. +1. und Rod, I, Yo2:
genannten. Hdf, der Wiener —*8 Dieſe iſt wohl
feine andere, als die von Adelu ng, in der Vorr. ab
den Nacht. KL. angeführte: Perg. Hdf. der Wiener
Kathabibl, oBinehl, er fie bier nicht für Kohrads v⸗
W. Werft, fondern für eine andgte Bearbätung’ von’
einem Ungenannten ausgiebt. Eine Gottſchediſche
Abſchrift davon fehlte ſchon bei Ablieferung. der Gott⸗
ſchediſchen Handſſ. an Pie ehemulige Geſellſchaft der
freien Künſte zu Leipzig,’ und: it noch nicht wieder⸗
gefunden. Adekung hatte aber‘ vorher eine Abſchrift
davon nehmen laffen.‘ Bibl. Adelung. No. 92.
Gedruckt, etwa die ‚Hälfte: ver Straßburger
Hdf., in dem mit Wi 24345. 'äbgebrochenen Bd. 3. der
Müller. Samml, Nach einer dürch Oberlin veran-
ſtalteten Abfchrift, welche Koch, fo weit fie noch un:
gedrudt, in Händen bat.
x J
\
s
| 216
“ Über Konrads v, W. poetiſchen Larakter über⸗
haupt, und auch in dieſem Werke, j ‚ale, Dpern, in
unſ. Muf. I. 39-45. we |
‚Nicht der Dares" Phrygius unmittelbar iſt
Konrads Quelle, ſondern eine Bälft he Begrbeifung
- deflelben; mie der. Eingang ausdrücklich heſagt. Das
Gedicht umfaßt auch den Argonautenzug und er
. zählt die frühere Geſchichte von. Paris und Selena,
Achilles und Ulnffes ausführlich, ' u *
#) Bon Wolfgam, ' ; " .
a, ie Ir
Handſchriftlich, zu Gottwich, Cod. M. 16.
El, Fol. Pap., des. 14ten Jahrh. Querlini diatr. p.
312 Ban wo Anfang und, Ende daraus wiigetheilt iſt.
Eine Abfhrift davon rn noch zu Dres den, Nr. 37.
Sol. (an 30000 V. ). und in den Hamburger—- Unter:
halt, 38,8, hefrhrieben. Apelung, II. ‚Bere. X. Eine
Abfhrife hieyon ‚pieder, in zn, in, Bibl,, Adelung, No. 2.90.
nnOiherlin, Ydelung und Käch degen, dieß Werk
dem. Wolfram non: Eſſchenm bach bei, «bloß weil am
Schluß Jich ein”, Wolfeam. meunk: „Bolfländig lautet
dieſer; noch Zie.dis..mir güfigfh mirgefgeilier Noti von
ur. .#
Gettghens Abſchriſta a RT
8 Dis‘ Puͤch von Tröge anfıe, " a " Pa u
nd Selenan,' wie'es det ergie, ° Tea ana
7:5 Is Het vos die Apentur geſeit, Mani on
ı Vnd wie Hettorg ABirdebeit _ 2 ee Te
, Eu Von Achi Mie FEnde Jan
VBnd wie och dem des. Libs aetran.
“Bader dem Furnde Dlion,
* Pariffe des hochen. Etren Eroy. ne
Fuge vad no. fin Name tralli... 2...
Vnd wieAgmovnen ſtrnitt mer
Mit dem Küng von Gab,
Der ati’Iim gefigte day J
— —
ä F “4
1 - , 317
. * De
J Wie polienna Arbait
Von Pirro dem vertonnen laid;
VBVnd wie Caſſandra verdarb,
Ir Vatter Priamus erſtarb, %
. Wie alle Troyfche Diet iren Lih
Da verlusend, Man vnd Wib;
Dad Eeuba dy Kungin
Muͤſt ouch des Todes aigen ſin.
"un iſt vns ouch daz Fund getan,
Wie von Lande gar ſchon
Remus und Remolus,
Vnd der Furſte Seas fus
Rome band ge
.. Barbas min Junge "trier
Jen hette ich me vernommen,
“ ‚müfte fin zem fiedhte fomen,. .
ott, der. alle Ding vermag, _ _ > „2...
Vnd ons gefhäff Naͤcht vnd Tas. BE nt
T Geha Be
: Reh fo ſprecher ment ı MEER Ze Br
In: DM,
Wie bier am Sthluß⸗ ſo Reben auch zu Anfang,
hinter. "Behr Feten.“ bon Ob erlin mitgetheilten: Verſe,
der unpaſſend da est‘ utid nicht reimt, mebre Bud
fen: > Bun
Run ot off Hiner &: E. T. B. T. © |
3 Cr WMer'Fäcfte rich von hocher Art- a
: Bau minenklich smnfongen ward f.
Dbeitis hat im Shlufverfg Prach e Nach, und.
wollte Her nach ‚lefen; wögegen v. d. Hagen, im der
HER 1804 N 153. Sp. 187. einen Namen:
Prad oder bon Pia g, vermutete: offenbar ift aber
Gottfcheds Lesart die richtige. — Der Styl, welcher
(don dus diefer Gtelle zu erkennen, beweiſet, daß dieß-
tein Wert "Wolframa von Efchenbad fein kann.
Bei Konrad bon W. mochte aud) eine ſolche Vorar⸗
beit nicht wohl unbemerkt bleiben.
>
-
a
Dr |
’ Ion . |
Über die Duelle diefer offenbar fpäteren Bearbei-
fung erhellt zur. Zeit noch nichts. Der Schluß deutet
aber an, 'daß es auf die Aneis nal
A) Durd) Herbart von Sriglar.-:
Handſchriftlich, im Vatikan; —* Glockle's
ſchriftlicher Anzeige, von welchem nähere Auskunft dat:
über zu ermarfen fteht.
Eine profaifhe Bearbeitung aus bermandfen
Duellen ft handſchriftlich: Zu Münden, Nr. 118.
80 BI. Pap. Fol. ‚ des ıjten Jahrh.; nach Guido
von Colonna durch Haria Yair von Nördlin—
gen, i. J. 1392.3 det Schluß fehlt. Hardt, in
Bragur, IV. 2.6 1äg-ge., wo Anfang und Ende
mitgetheilt ift, — Bu Berlin, : Sol. Pap. 87 BI. in
Spalten; ift verfchieden vonder: vorigen Überfegung. —
Dann mebrmalen gedrudt: d. J. und D., U. Sol;
in Nlederdeutſcher Gprache, nad Buido ven Eo:
Tonne; in der Marienbipl. zu Halde. Panzer, Zul
16.;: auch in der. Graf, Bibl. za Wernigerpds;
157 © Joh. Sriedr, Jacobi, in den Hannöv.
Anz. 1754. Str Br. Val. Meufels hiſtor. lie biblio
gr. Nagaz. St. 4. ©. 178279: — D. y md D., gr.
4. mit Holzfchn,; in Oberdiewtſcher Sprachẽ, fo mie
die folgenden Ausgaben, und nad. dem Anfang; zu ur
tbeilen, ‘die Arbeit des Sans, ‚g air. Zu Dresden. |
Göge’s' Merkw. 1. 345 - 46. Vgl. Panzer, I. 42.
— Augsburg, durch Io h. Baͤmler, 1474. Fol.
Schelhorns Amoenitat. literar, T, III. p. 330. —
Eb d., durch Hannſen Schönſpergern, 1486. Fol.
Bibl. Schwarz. 11. 207. — Straßburg, durch Mar:
fin Spott, 1489. El. Sol, mit Holzſchne Schleu—
fingen. Walchs dritte Einladungsſchr. © .6-7., v
Heinecke's neue Nachr. Th. 1. ©. 261. — Ebd.,
EN 319
durch denfelben, 1499. &ol. mit Sohfön: ; vormals |
in der Thomafifchen Bibl. zu Nürnberg, und zu
Beingärten. Panzer, I. 243." Zuſ. 65. Bgl. v.
Heinede "a. a. OD. — ECbend., durch Johann
Knoblauch, 1510. Fol. 94 DI. mit: Holzfchn.ʒ in
der Univerſ. zu Ingolſtadt— Panzer, I. 324.
In der Vorrede, ' "welche in der Dresdener FR
fehle, werden, nächft dem Darts, and) Homer, Cor⸗
nella, Obord und Birgit, als Quelle angegeben. —
| Später erfißien eine UÜberſetzung des Homer ſelber, die
| Yliab bon Scaidenreiffer'(1538), die Döpyffee
| bon Spleng, (1610. ), im‘ H. Sachſiſchen Vers.
42 ID m +
b) Die Aneia des Bein: von. Beräek, ‚um,
Theil (bis: B. 10766) ſchon por 1186.
HBSanmbiſchriftlich;“ Zu Gotha, ——
dem 14ten Dder Anfang des ı5ten Jahrh. ‚Zenzel,
1. J. 1691; ©. 924. und Hist. Gothan:'Suppl: 3. p.
507. ; wo Aufantz und Schkuß! mitgetheil rſfnd. Dep
gleicheli tn Kovardi hist,‘ ‚Beneäl. Princip. Saxon. neol⸗
3312 38. wid Joh. Goftl. Horns nuͤtzuche Samnl.
zu einer hiſtor. Handbibl. von Sachfen, Sei phigii IB0.
4.. Bd rn. ©, 764 +65 Bergl. die Shlaßnachriche
zu Mülfers Abdruck Die Hoſ., welche wir? ſefber
eingefehen, beſteht aus" ga BI, auf Dibfenfopfpap. in.
Spalten ; die mit Linien eingefaßt find, und iſt ſicher
erſt aus dem 15ten Jahrh. Born iſt noch ein’ leeres
Blatt, anf welchem ſteht; GSwinge dich. Eine Bott
ſchediſche Abſchrift davon, zu Diesden. Nr. 46. Fol.
Adelung, 11. Borr. XVII. — Zu Bien, Rt. 534.,
Hist. Prof. (Ambr. 294.) v. X 1474, durch Georg:
dv, Elrbach (vgl, oben ©. 190.) in Pfaffenhuſen
gefehrieben, Sol, Pap. Zambec. comment. ed Kol-
lar. II. 856., wo V. 1327885, (der Gothaer
22Q N _
Sdſ.) abgedruckt. Vol unf: Muf. I. 552, — In der
Degenfeld— a bl 7 Bibl zu Eybach in
Schwabene« EU. ol: 61,31. Pap., aus dem, ı5tm
Jahrh.; — Muſ. 1976. Bde J. ©. 335437 -
Yu München, in Rr. 137. Perg. 4., aus dem .1ffen
Yabrb.r. Bl 53.2134. Zu: Anfquge, mangelhaft, he
giang mit D.1169, der Gothaer HD, und ſchließt
mit B. u3267., worauf einige,.anders Schlußverſe fol
gen, nach welchen die Hd. für Rudolf vonStadekke
gemacht worden. Hardt, Bragur, IV, 2.0..196-
974, wo Anfang und Ende, ongegeben. Mpcens Mise
II. 56-64... wo jene Gchlußberſe ſtehen, — Zu.Rom
Nr. 368. Adelung, I. 29. zeigt fie bloß an, aus
dem Katalog, und konnte: fie-.nicht finden (I. 168.);
fie ift aber. (üach Glöckle, in: unſ. Muf J. 154.) in
kun auf.Pergn.., ſehrx alt ynd vollſtaͤndig, und ergänzt
wahrſcheinlich auch den in der Gothaer HA. ganz
fehlenden Eingang; — Chendaf elbft, Nr. 403. Fol.
255 BI..Prp. v. J. 1439, hat, ejnen turen Eingaug,
Komet. aber V. 24. ſchon auf RP. 63. den Hothaer
HAfs.. wie. fie denn überhaupt, eine berfürgfe, Überarbeis
tung ſcheint. Sl. 248. ſchon bei V. 12327. Bu . und
einen. ganz anderen Orhluf bat, Adelung, 1,23. I.
96-108... mp Anfang und -Schhif, Überfheiften und
Stellen abgedrydt find. ‚Vgl. Docens Misc. IL, 137.
— Eine Hr fol, nad, Jo. Jac. Prisii bibl, univers.,
auch Ga. Fabricius heſeſſen haben. A 8
BGedruckt, ‚aus der Gothaer Hd, cc. einer
Wſchrift Ant 0n9, in der Müllerifpen Sammlung,
35, I. (13331 B.), Eine Berichtigung diefes Abdruk—
kes bat v. d. Hagen aus der Urſchrift gemacht. —
Ergänzungen, ‚und Verbeſſerungen deſſelben aus der
Mündener Hoſ., bei Docen, U. 5764.
Über dag Gedicht und den Verfaſſer, vgl. Gott:
223
ſcheds Progr. de antiquiss. Aeneidos versiöne, Lips.
17455 4; Deutſch (von Mylius), in deſſen Bücher:
füal, U. 98, 3 (Bodmer) im Deutſch. Muſ. 1780.
Aug. ©. 124-235, 1781. Zul. ©. 76 +-8%.; ‚Balladen,
I. 253 - -39.; Antous Propinzialblätter, 1783. ©t. 2.
6234. — Es ift eingeftändlich (B. 13265 - 70.) nad)
eine Wälſchen Urſchrife, vielleicht des Ehriftien
von Troges.
Wie in Konrads v. w Ilias die frühere Ge⸗
ſchichte, ſo wird in Veldecks Äneis wieder der Ir:
janiſche Krieg ausführlich erzählt,
Die poetifche Aneis des. Thomas Murner, im
ı5ten Jahrh., mebrmalen gedruckt, iſt nach dem Bir
gil. Bol. Deutſ. Müſ. 1776. BP. 1. ©, 337., 177%
8.1. © ı72; Panzer, I 384. . Das ı3te oder
das Bu Mapbei von Aneas enthalt deffen Auf⸗
nahme unter die Götter.
e) Merander det Große,
| “) Durch Rudolf von Montfort,
Handſchriftlich, zu Münden. Docen, in
unf. Muf. I. 5r. 200,5 Rezenſ. v. Börres Volksb.,
in der J. L. 3. 1810. Nr. g. Sp. 264.; Misc. I.
131. 292-- 93., ip einige Berfe daraug angeführt
ind, — Das Gedicht, über welches Doten nähere
Auskunft berfpricht, ift in 6 Büchern, und nad) der La⸗
teiniſchen Überfegung des Griegi (gen angeblichen
Kalliftpenes,
4) Durdy utrich von Efchenbach—
Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, u Perg,
Tenzel, i. J. 1691. G. 923. Rach Koch, I. 104.
(eigentlich wol, Langerz vgl. Bragur, IV. 1, ©.
165.) beſteht das Be>. aus 11 Büchern, , mit einem
—
222
. Anhange, „wie fi die Kunige halden fullen,” nach
dem Lateiniſchen eines Meifters Philippus, der es
aus dem Arabifchen, wie es ein Meifter Gwido zu
Antivchia gefunden, überfegt babe. Er. vermechfelt
ihn mit Wolfram v. E., und nach, ihm, Horn (Hand,
bibl.,. IL. 769 -70.), Adelung (Magaz., 1. 3. ©.
14.) und Kinderling (Bragur, a a. D.), ob
gleiiy Ulrich den Wolfram als einen früheren Did;
ter nennt (Roh, I, 104.) und Püterich, ©. 17. eine
Ylerandreis von einem Ulrich von Erffenbad
anführt, welcher ohne Zweifel. eben diefer if. Eſchen—
. bad ift aber wol (gegen Adelungs Anmerkung zum
Düts) der richtige Name, Bergl. Adelung, 1. 34,
wo unfer Nr. 415. ber Batitan Handſ. angeführt
wird: „Ulrici Presbyteri Ciytiheis ab Eschenbach
Carmina sacra. Iſt der zweite Theil eines neueren
Katechismus.”
Die Batikanifihe Hd. Nr. 333. Perg. Sol. 159
Bl., aus mweldyer Adelung, 3. 24. 1. 47-54, An—
fang und Ende und andere Gtellen mitteilt, fcheint
eben diefe Bearbeitung; mwenfgftens fiimmen V. 7. 6.
‚ mit deh beiden erften, Berfen ‘der Wolfenbüftelr
H%. Bei Horn, überein, „Auch "giebt ſie —Aã—
richt, * Ulrich v. €. fich in der Wolfenb. *
als Vf. nenne, nicht ausdrücklich beſtätigt, und in den
angeführten Stellen nichts davon erhellt. Doc, erfährt
man daraus, daß die Cateinifche Alerandreis des
Gualterus de Castellione, welche aus dem Grie—
chiſchen überfest fei, zum. Grunde. liegt Bl. uf. |
Muf J. 690.
y) Bon Geifried; i. J. 1352.
Handſchriftlich: Zu Rom, Nr. 347. Fol, Par.
15281. Adelung, 1:26. und Bo can, in, uf. Mai.
’
unf. Muſ. I 553.
Dosen, aa. D. glaubt, i in einer gedr. hiſtor.
Gamml. einen Öſterre ich iſchen Dichter dieſes Namens
und dieſer Zeit angetroffen zu haben. Vielleicht. ift es
der weiter unsern vorkommende Geifried Helbling,
zur Beit Alberts 1. (fl. 1308.); fo daß die obige
Jahrzahl etwa nur auf. die Zeit, der Vatikan iſchen
Hoſ. geht. Pigl. unſ. Muſ. I. 583.
Nach Oberlins ſchriftlicher Anzeige, befindet ſich
auch in der Raimund⸗Kraftiſchen Bibl. zu Ulm,
eine Geſchichte Aleranders, Perg. $ol., aus dem
ısten Jahrh., don mweldyer aber nicht angegeben,. weſ—
fen Arbeit, und ob fie überhaupt poetifch. if. — Kine
Sf der Bibl. J. Melch. a Birkenstock, Vindob.
1810. „Der gross Alexander. Cod. M. saec.: XV.,
Folis CLV. constans authore Eusebio?” ift, Laut Ä
Brentano's Nachricht, ein Gedicht: meldyes?
Eine proſaiſche Bearbeitung ift bandſchrift—
lid zu Dresden, in Nr. 55. Sol. Pap. (vgl. Ades
lung, u, Borr. XVIL; unf. Mu IL 53.), „Bon
alexandro dem groſſen konige.“ Bl. 1-77. b. in
Spalten.- Zum Schluß ſteht:
Finitus eft liber iſte per me nieofaim im grunde jn
mei die festa feria ptg (poft) valentini, m° eccc9 lxx jär
de quo Deus glotioſus cu matre fua o’gine maria fie bene
dictus jn feculo feloı? amen.
Dicht vorher heißt es noch:
„Dis buch hot gemacht meifter babiloth dee erber vnd
etlewchter man jn der ſchrifft auß genomen und auf geleyt
bon latiniger ezüngin vnnd (In?) demger czungin des hab
‚der dang pnd Ion ewislichie von dem almegtigin. gete
dnd” ff. oo.
Diefe Arbeit ift eine andere, und befrächtlich kürzer, als
⸗
223
l. 206. — Zu Bien, nad, de v. Müllgr, in,
die folgende gedzudte, melde, mis der Titel angiebt,
wa
‚©. 517. — Ebd., in demfelben Jahr, durch Johan:
nes Planbites (Blaubirer), . Fol. mit Hol;
=
nad) Curfeblus (2) und von Joh. Sartlieb, für den |
Baierfchen Herz. Albrecht (vgl. ©. 133.) vetfertigt ift:
Augsburg, durd) Job. Bämter, 1472: Sol.; zu Be
neditt Batern und Neuſtift bei Briten. Zapfs
- Yugsb. Buchdr. Geſch. I. 23. — Ebd., durch den: |
. Jelben, 1473. Sol. mit Holſchn., 17 BL; beſitzt He.
v. Defele zu Münden Panzer, J. * — Ebd.,
durch, Anth. Sorg, 1478. Sol; zu St. Ulrich in
Augsburg. Zapf; I. 46., der fie auch beſaß. Bol.
(Sottfdeds) Neueftes aus der anmurh. Gelehtf. 1753.
fihn.; v. Heinecke's Reue Naht. ©. 112. — Ebb,,
duch Ankh. Gorg, 1480. 4. Bibl. Schwarz. II.
181. — Ebd., durch denfelben, 1483. 4. mit Hol;
ſchn; beſttzt v. Difele. Panzer, I: 144. — Straf:
Burg; dur Matt. Schott, 1488. Kol. 68 Bog. mit |
Holzſchn. Bibl. Schwarz. II. 210,5; zu Gthleufin:
gen. Walds drifte Einladungsſchr. © 326., mw
Stellen und Zuszige — Ebd, durch denfelben,
1493. $df. mit Holzſchn. Bibl. Schwarz. I. 229.;
beſitzt v. Defele. Panzer, I. 206. — Ebd., durch
Bartholomeg Küſtler, 1303. Sol. mit Holzſchn,;
v, Heinede, ©. 114. — Ebd., 1509., mit Fig.
Bibl. Salthen. p. 13. — Ebb., durch Mathiß
Hupfuff, 15:4: Sol. mit Holzſchn., 92 Bl.; in der
Ebnerifcyen Bibl. Panzer, I. 369.
Über die Quellen diefer Sabelgefichten vom Ale:
Bolksb. ©. 57-62; Docens Rezenſ. a. a. D. Sp.
264 - 66. (bei Belegenheit, daß Möntevilla Diefe Did:
tungen auf äbnlidye Weife benugt, wie die vom Dgier,
oben ©. 175.). Vgl. auch die Einleit. zu den ver,
wandten bein von H. Ernft, © VI. VIL X, x.
d) Dvids
rander überhaupt, ſ. Panzer, 1 . 109.5 Görres -
225
d) Dopids Bermandlungen,. durch Albrecht
von Halberſtadt, i. J. 1210.
Handſchriftlich, vielleicht, zu Wien, Nr. 10.
aus dem 13ten Jahrh. Vgl. unf. Muf. 1. 564., mp
der Name „Gigism. Seyrab.” offenbar eine Abkürzung .
von Giegismund, Seierabend (vgl. oben ©. 17.
134.) iſt, und ſich vielleicht auf einen alten Drud
bezieht. _ „
| Gedrude, nach. der Umarbeitung des Georg
| Bidram,. im ‚regelmäßigen H. Sahcſiſchen Verſe,
mit proſaiſchen Auslegungen, Mainz, 1545. Fol. mit
Holzſchn.; er Saſqins.
a
6) Univerfaltzoniten: Übertragung der Bi:
Bel, durchwebt und fortgefegt mif alten
und neuen Gefgi chten, Dichtungen und -
Romanen. \
Ein folihes Werk begann
a) Rudolph von Anfe, Enfe,. Aems knach
Theodor. Bibliander. de ratione communi
omn. linguar. Tiguri, 4. 1548. p. 49. und an«
deren nad) ihm, 3.8. Motbof, fm Unterricht,
©. 286 - 87., Bert von Hohen: Ems, und nad
Docen, Misc. II. 36. 38. 303., noch beftimmter
Rudolf, Dienftmantı zu Montfort, Bei Ho—
ben: Ems; vgl. oben ©. 196.), auf Beranlaf: .
fung des Lundgrafen Heinrich von Thüringen
(Heinrich Raſpe, regierte von 1240 -47.), und
führte fi fie Bis zu Salomons Tod.
Daß bald darauf nod) eine ganz ähnliche Arbeit,
auf Beranlaffung des Könige Kohrud IV. (regierte:
1250 - 54. I unternommen fä, ; ft aus der, Diefen Kö—
226 \
nig, in einigen Hd. betreffenden Stelle wol noch nicht
zu fohließen; fondern, da alle von Adelung, in fei
nem Magazin, . angeführten Hoff. der, auch von ihm
angenommenen zwei Arbeiten, und noch andere Hoff,
bon denen der Anfang nrifgetheilt oder vorhanden ift,
‘auf gleiche Weife anheben, und von einigen auch mei
tere ÜBereinftimmung erwieſen ift (z. B. der zmeiten
' Bolfenbütteler Handſ. mit der Uffenbadifchen);
und da alle Hoſſ., welche jene Stelle, daß dieß Werk
auf Kalfer Konrads Beranlaffung uhfernommen fei,
nicht "die entſprechende, dom Landgrafen Helnrich
von Thüringen haben (z.B. die beiden genannten):
fo ift es’ wol nur. Ein. und dafjelbe Wert, das jpäter,
efwa nad) dem Zode Heinrichs, von dem Dichter
felber, oder von einem LImarbeiter oder Fortſetzer, dem
K. Konrad zügeeignet ward. Diefe Annahme glaubt
auch Docen, a. a. D. noch weiter beweiſen zu för |
nen. — Heinrich, oder Johann von Mündyen, in |
der Mitte des ı4ten Jahrh., fester.dus Werk bis auf
Karl den Großen und feine zwölf Päars fort.
Sandfdriften:
.) Welche Bibliand. hatte, iſt unbefannt; er
ſagt aber, es ſei die füu X. Konrad gemachte
Bearbeitung. |
A) Zu Hamburg, aus Uffenbads Kachlaf,
- Pap. in 4. Mangelhaft, ‚und geht vom Ende
des zweiten Buches Moſes, bis in’3 dritte Bud
der Könige. Iſt dem K. Konrad zugeeignek.
Catal. Dffenb. P. IV, cal. 2-4. Adelungs
Magaz. Bd. I. St. 2. ©. 141. 145 - 46.
y) In der Kaiſerlichen Bibl. zu Wien, in
4., ehemals des Wolfgang, azur Mao:
gelhaft, zwei Stücke:
[4
Ä | I 227
au) Bon der Schöpfung bis zum Tode Yo»
fepbs. |
#8) Die acht erften Kapitel des zweiten Buches
Mofes.' Hamburg iſche Unterhältungen,
B». 8; Aelung,.a. a. D. ©. 141 -42,
I) Ebd.,. unter den Ambr. Hoſſ., Binter Jans
fen Enitels Gürftenbud) : (oben G. 186. ),
Ir. 310.3 Hist. Prof. 71., Sol Perg.; Lam-
bec. 1.876. Sat die Bueignung an 8. Kon
vad. — Es frägf fih, ob die die in Pail.
Jac. Lambacheri catal. bibl. antig. Findob, ı
civicae (Fien..1750. 4), P. I. p. 64. erwähn⸗
fen vollftändigen, mit Bildern gezierten zwei
Hodſſ. der Kaiferl. Bibl. find, in welchen, zu
Anfang, fid) der Fortſetzer Heinrich v. Mün-
chen das Ganze zueignet. | Ä u
s).Auf der Stadtbibl. zu Bien, Perg. 4., des
ı3ten Jahrh.; beſteht ebenfalls aus 3.8 ruch⸗
ſtücken: W . |
44) Bon Anfang bie Mof. II 14.
A4) Buch der Richter bis der Könige B. I.
’ 28.; mit der Zueignung an K. Konrad: '
a) Der Könige Bud U. 24 — In. 18.; dieß
dritte Fragm. ſoll ſpäter, als die beiden er⸗
ſteñ, im 14ten Jahrh. geſchrieben fein. Am
ESchluß wird der Töd Rudolfs von Anfe
‚, in Walſchen Reichen, erzählt; wahr—
ſchefrilich von dein Fortſetzer, deſſen Werk
auch gleich darauf folgt. Lambach, Leo
P. 64-66, wo Anfang und Schluß der
Linzelen Stücke und andere Stellen. Gott:
ſiched, im Neueſten ꝛc. Bd. L ©, 246: ”
Adelung, © i422433. 7
P 2
2) Sim Klofter Bleinit, Fol., aus dem Alten
(nad Dberlin, aus dem. 13fen) Jahrh.;
gebt bis. in's vierte Bud) der Könige, und ent
hält auch den Troj] aniſchen Krieg. Vergl.
Pez, Vorrede zum Gloſſar, in ſ. Script. rer.
Germ. T. M. Adelungs Magaz. ©. 143.
Iſt dem Sandgrafen Heuünrich zugeeignet.
"Oberlini diatr. de Conr. Herb. p. 27-31,
mo der Anfang des Lroj. Krieges darin mi:
geheilt, if. Die erflen 30 DBerfe ſtimmen mit
dem Anfänge von Konrads v. W. Gedicht
(nach dem Ptolbg, oben S. 209.), dann fol
gen'b V., und writerhin noch einige V., melde
den Anfang der dem Eſchenbach Beigelegten
Arbeit in det Gottwich iſchen Handſ. (oben,
©. 216.) mashen; im n Übrigen weicht es von
beiden ab. —
Dieſe fonderbare Arbeit iſt mun ah det Tr
Kr, mweldyen Adelung, U.Vorr. XI als ein eige
ned Gedicht davon aufführfe und für Komrads v.
W. Werk hielt, wegen der miewohl {don
der ..Zufag. in‘ dem, erſten V. „Ein tunig. waz in |
der zeit zu Troy,”. die Bexarbeitung und Einſchal
tung verrieth. Die G o etfd. ed iftbe,, Abſchrift dieſes
Troj. Kri, mit welcher ‚es ſich verhaͤlt, wie mit det
‚obigen (©. 215.3 vgl Bibl. Adelang. No. 90.),
‚hat jego Büfding Sie beſteht ans 584 ©. 4. (ge
‘gen 14200 Berfe), mit ‚etlichen Zeichnungen. Nach
Gattſch eds Angabe dabei iſt die Hoſ auf Perg; t
fagt aber nichts darüber, daß. die Abſchrift nur ein Theil
der Weltkronik und ‚dgraus, abgefondert iſt. In eini
gen beſonderen Heften hat Gottſchede erklaͤrende An
merkungen und ein kleines Oloſfar beigefügt, es ſcheint,
alles "eigenhändig. In der ſcheiſt de Bedichtes fel
-
229
ber find Unterfcheidungszeichen :und große Buchſtaben
der Eigennamen und Hauptivörfer eingeführt. Die Verſe
find abmwethfelnd aus: und eingerückt, und größere Buch:
ftabeu bezeichnen die Abfätze, die.meift ohne Überfhrif |
ten find.- Gleich vorn, bei der Auslegung des Trau
mes, wird 'man mehrmals an den Krieg auf Bart: =
burg erinnert; ©. 12.:
Nu merdent,' wie er u Traumdeuter) L an pieng:
Auf ainen Plan der weis gieng,
Do Wurg ſtuͤnden vnd Graz, .
Piz day der Tag beiporgen waz;
Sein Leip waz dannoch ane Maz;
Von Palmat auf ein Matraz
Saz der weiſe ſazehant.
Welt ie, Chlings-Or auz Bogerlant
Ehund er(v) dig Mar befhaiden,
Wie der werd Haiden
[Bnd auch mwolt erzaigen) '
Sich gen den Stern [er] feger ff.
Fach diefer ganz mährchenhaften Erzählung € bielleicht
ans Enikel?), folgt wieder Konrads Zert, V. 379
-4491.; darquf, ©. 1720 |
Wort Ehurgmweil da vernomen vil
Von Sagen vnd von Gaiten⸗ Spil,
Al; man 3 vet wol.
3e einer Hochzeit leben ſol.
s
—
Hie Hört nu, wie da wart geweiffagt, daz
Achilles gepern ſolt werfen: vnd wie ſich die
Hochzeit zerlie: vnd wie Priamo nu geſagt wart,
daz Paris fein Sun waz: vnd mie er darnach tet,
vnd daz ehlagt.
Nu hat ons die Choranik (Chronik) gefait.
Bil gar nad irr Warhait,
Bnd han auch ez vernommen,
. Daz auf. den Hof dar waz chomen ff.
Es folgen wieder Konrads Derfe, 4493 - 13020.,
I‘
. 244. (B. 6477:), 348. (B. 10840.), 368. (7.
230
worin 5 Abſchnitte mit Überfehriften, ©. 221. (BP. 5772.),
11382.),.39& (U; 13007.). Hier, noch ®, 13020.,
ſtatt Konrads Berufung nuf Die Griechiſche Urfehrift
des Dares, der ale Riter dabei geweſen, eine eigene
Sabel: .
Alz id) davon sefhriben vand.
| Ein hajdenifher Maifter ift genänt
. Öpidius mit feinem Nam,
Bon dei von erft dig Pig dom,
Daz wir Trona hafzzen.
« Bere’ in einer Land Chraizzen
az ein Ehünig 'gefezzen, Du
| Bil reih, an Tugenden gar vermejgen;
Dez felben Chüuigez waz —
Ovidius Changler, alz ich loꝝ
Bnd fein obriſter Schreiber.
Nu ſagt vns das Mer,
Daz in der Chaͤnig genech,
Mit der Chuͤniginn zech,
Bnd wolt den Maiſter darumb flenben
Vnd auf dem Mer Ian verderben.
Alz ih ew nu fagen mil:
Ein Schif ward in durgem zit
Perait, darauf fhdt man do
Den Maiſter Ovidio;
An Segel, an Rüder vnd an Seewr
Muͤſt er varn bngehewr a
u Sin auf dez Merez Slür, -
. Nu pat der Maifter ghr
Den Ehönig, Im nicht anderg geben,
Geit er alfp fein Leben
Bub Bnfhuld verliefen fold,
Ob er im dann geben woſd
Neicht anderz zu im auf daz Mer,
| Daz wolt er haben da ge Zer,
Linden, Beder vnd Pirmeit.
Daz gab man im do an der Jeit,
Und lie in do hin varn.
Er mode fidy nicht beivarn,
231
Ban die Vnd auf dem Mer .
Die triben in hin und ber,
Dez et doch acht vil chlain;
Daz Schif gie vil fain,
Wan der Wint waz nicht groz.
Nu begund der främdenloz
GSich nu darzu richten,
Daz er begund tichten —
Vnd ſchreiben diſew Geſchicht
Von diſer grozzen Stift
Vnd auch diſew Wunder.
Draajz weft er alz beſunder,
Waz ze Troy vnd davor geſchach,
Alz diſew Red belaib hernach
Sider von. im Vrſprink,
Do er diſew Dink
Auf ein Ort geſchraib:
Der Wint in do traib,
Alz ez Got da wolt,
Wan er geneſen ſolt,
Hin zu einem Lant.
Ab dem Schif gie er zuhant,
Vnd fchraib ditz Puͤch erſt gar,
Vnd ſant ez do dem Chuͤnig dar, u
Der in ze verderben alfo fant.
Do dem daz Puch ward bechant
Bnd die Geſchicht von Troya,
Do fant er nach Ovidius da,
Vnd gab im Huld umb die Gefhicht;
Wan die Tat von der Geflife
Waz dem Chünig lieb und zart.
"Dis Päd, genennet wart
Dpidius de Pontus;
Wan ez von Duidiug _
Afo markt in haidenifch pradt,
Vnd darnad ze Latein gedadjt,
Vnd von Latein in Täutfch her.
Waz daut langem Red mer?
Wir füllen nu heben wider an,
Do wir daz Niär vor haben lan.
[
v
Nu Habs, ir. wol vernomen, vi:
Wie Lamedon mag chomen
“ Bon dem Leben, zu dent. Ion on.
. Die felben grozzen Not
Weſt damıoch nicht aldo
. Gein werder Gun Priamo,
Und fo leitet es wieder zin V. 13091. ein; "bis 13370.
Es folgt fogleich die Herftellung. Troja!s (nad) der
erften Zerflörung), und die vergebliche Geſundtſchaft we
gen Hefione, welches erſte Konrgqd meiter hinten ver:
meift, und mif Denfelben Verſen wieder aufnimmt (2.
-. 17334 = 18834.)., Dann erft, wie Thetis Achillen
zum Lykomedes bringe (B. 13386 - 13 409.). Die
Gefhichte mit Deidamia (DB. 13410 - 17310.) wird
weiterhin verfprochen, Und von bier an (©. 474.)
beginnt eine ganz andere, mehr rhapfodifhe und volks:
mäßige Erzählung, welche auch in der Fabel, auf aͤhn—
liche Weiſe, mie zu Anfang, mährchenhaft abweicht.
Konrads Werk iſt im Bisherigen auch) beträchtlich ab:
gefürzt, wie (dom das Verhältniß der Vers⸗ nnd Geis
tenzahl zeigt (jede ©. bei Gottſched. hat 26 Zeilen),
nicht nur durch Auslaſſung einzeler Verſe und Stellen,
ſondern auch längerer Erzählungen, z. B. der langen
| Berathungen über Paris Unternehmen (DB. 18835. ff);
das Übrige aber ift noch viel fürzer, und wahrſcheinlich
eine äbnliche Berarbeitung aus Enifels Weltkronik.
Denn, nad) der letzten Überfhrift,. ©. 476,
Hie höre nu, wie Paris ze Chriechen Helena
erwarb, vnd wie er mit ir gen Troy dom: vn?
wie Menelaus dBarumb Troy zwelf Jar beſaz,
and fie geman, und auch vilgar zerſtoͤrt, .ofgli
noch heint ift, -
folge nun die Eutführung der Selena und der Grie:
Sen Rüftung, und dann, ©, 496,. die“ perfprochene
Gehhihte von Achilles und Deidamia, gang ebenſo,
233
wie fie Dpcen, in den Misc, I. 160-0. aus dem
Enikel bekannt gemacht hat, nur mit Ubergehung des
zweiten Abſatzes, deſſen Inhalt fihon vorher erzählt
iſt, wiewohl bei dieſer ziewlich unzüchtigen, “aber ſehr
luſtigen Erzählung, die frühere ganz verſchiedene Einleis
fung derſelben (nad; Konrad, V. 14526, ff.) vergef
fen if. Bon dem letzten Abſatze hat Gottſched nur |
die letzten beiden Berfe, und die kitzliche Stelle auch mit
Punkten verhülle. Der dazu gehörige Schwam iſt nicht
minder ergoͤtzlich:
Der Freæud friben fi gendd,
Bn$ die Magt ein Chint truͤck,
Dez wart ſi dannoch nicht gewar;
Ir Haimleich waz mit Frouden gar.
Darnach ir Vater ſiech wart;
Die Chemnaten man verfpart, :
De ee da ffeder inn lag. |
Ein Arge fein ſchon pflag, - 2
Do wart im gewunnen da, "
Ein Brinal hiez er im fa
Pringen an der ‚felben Stunt:
Daran fo wirt mir Hunt
Daz ewr Leip ‚niegzen ſol,
Vnd ew tuͤt an dem Leib wol,
Daz möz ih an dem Prunnen fehen,
- Go dan id darnach recht ſpehen,
Wie ich ew darnach ergen”fol,
Daz ſi ſich ich an dem Prunnen wol,
Dez haift pflegen tugentleich.
Alſo ſprach der Arge reich,
Er ſprach: daz du mir pift
Vil liep an allen valfdyen Lift,
Dez ſolt du Tan geniezzen mid),
Daz ih han ie geminnet did
Zür allez, daz id) ie gewan,
Vnd dir von Hergen guͤts gan,
Davon la dir enpfolhen fein
Bil gar auf die Trew dein
Dis fchön Deinol; - ’
Huͤtt fein vor Staub und vor Val,
Daz ez icht zerpreft,
Wan ez iſt chranck vnd nicht veſt,
Dez ·˖ traw ich niemant fa wol;
Nicht fuͤrbaz ich dich manen fol,
Daz (dyir niet lait daran geſchicht
Vnd daran gewirret nicht.
Die Nacht der Ehünid lag mit Sorgen,
Mit Sodung, piz an den Morgen.
Sein Heben Toter mäft auch fein
. Bor irem lieben Baterlein;
Dez wolt er von ir nicht enpern,
Mit Zuͤchten muͤſt fi in gewern.
Do in dez Zeit taucht.
Daz der Tack ſchier laucht,
Do hiez er im daz Vrinal
Die Tochter raichen an Schal:
Si enpfie darein den Prunnen fein.
Er ſprach: vil liebes. Chint mein,
Nu pflig dez glafes wol,
Waoan ich dir fein danchen ſol.
Dez Glaſes fi ſich vnderwant,
Si ſatzt es mit ix weiſſen Hant
Ze tal, alz er ſi lert;
Daz Glas fi umb. chert,
Daz luͤbel belaib daxinm.
Gi gedacht: mez füllen nu mein Einn?
Ad han zwar mifftan,
Meinen Vater id verlorn han.
Aines Liftes fi gedacht,
Der fi zu. Seauben pracht:
Si nam daz Glaz in ir Hant,
Irn Prunnen ſi darein verſwant,
Si dackt in ſchon vnd wunnichleich;
Dez ward ir Herg freudenreid. "
Dez Morgens, do der Artzt ham,
Vnd von Dem Chänig vernam
Seinen Preften vnd fein Ener,
Wie im die Nacht mar
— — —
Geweſen, ſenft oder hart?
Do er da ſein Gevert
Vernam, mie im waz,— J
Er hiez im raichen daz Glaz,
Do er den Pcunnen an ſach,
Nu ſült ir horen, mie ee ſprach
Gen dem Künig ſazeſtunt:
Mir ift ein Siechtuͤm von ew chunt,
Daz werleich nie dhain Man
Soͤlhen Siechtüm ie gewan—
Er ſprach: liebes Maiſter mein.
Waz Giehtumg mag ez ſein?
Mag ich geneſen daran?
Daz müz an, ewru Abgot flan,
Sprach der Arge zehant;
Ir habt den Lot au der Hant:
Ir fragt ein Chint, doz iſt war,
Davon emr Leip verdirbt gar.
235
Der Künid ſprach: lieber Maifter mein, |
Sagt mir, von wew mag ez fein?
Er Ira: dag waiz ich werleidy nit;
Ez ift ein wunderleich geſchicht.
Der Maiſter Vrlaub nam.
Bon dem Ehün:g huͤb er ſich dan,
Do fant der Chünig rei
nach der Chäniginn ſicherleich.
Vnd fi do für in gie,
Bil chlogleich er fi enpfie,
Er ſprach; den Tot id von ew dol,
Daz mwaiz ih von der Warhait wol:
Du molge mid fein nicht erlan,
Geit ich did ie ze.Weib gewan,
Du woltzt auf meinen chranchen £eip,
Wie ih wer Man vnd du Weip;
Davon trag id) ein Chindlein,
Da möft du an vil fehuldig fein,
Daz ich nu leid die grozzen Not,
Vnd von dem Chind. müz ligen tot;
Dez hiege du mich wol Öberhebt,
Vnd deinen Leip ( nicht) ſe ſer geftrebt
—
[4
‚Auf meinen Leip ze aller Reifl, nt
Der Tewfel gab dir difen Lift,
Da id) den feip vmb möz geben.
Du woltzt nur auf mid ftreben,
Dez möz ich verliefen meinen Leip.
Do ſprach daz wol gezogen Belp: -
Owe mir difer grozzen Not!
Vnd fol dein Leip nu ligen tot
Durch mein wunderleich Sit?
Ich gefür die doch mit Trewen mit,
Vnd want, «3 wer dir alfo liep.
Der Tiufel, der mirs ie geriet,
Der müzz immer vnfelid fein!
Genad, Tieber Herr mein!
Ja fol dir doch gewerren nit '
Bon difer wunderleichen Geſchiche
Lazz es den Maiſter paz anſehen,
Ob ‚er noch chuͤnn die Warhait fpehen.
Daz Vrinal pracht man im dar,
Dez liezz man nieman nemen war
Datein man feirien Prunnen bie,
Dil pald man nad dem Nlaifter gie,
Dez Morgens, do ez tagt,,
Dem Maijter man do fagt,
Er ſolt dez Chänigs Prunnen ſehen.
Ob er ſein Leben indert chund ſpehen.
Der Maifter zornichleichen ſprach:
In dem Glaz ich nindert ſach
Dez Chünigs Leben ze dhainer Friſt;
Swie chunſtreich mein Leip iſt,
Ich ſach nicht Lebens, wan ſein Tot.
Doch gie er dar, dez twang in Not.
Daz Vrinal nam er ze Hant,
Sein Prunn' ward Im do berhant.
Er ſprach: ſeit oro, vil feli® Man,
Dez Ehindes feit ir worden an,
Vnd welt ir mie die Miet geben,
Ich behalte eto wol daz Leben.
Zehant gab er im Hundert Mard.
‘Gele ewr Miet ift’alfo ſtarck,
So mil id ew dag Leben neren,
Vnd mil ew dez recht fweren.
Darnach der Chuͤnick wol genaz.
Die Chuͤniginn dez fro woz,
Vnd die ſchoͤn Tochter ſein,
Die het wunnichleichen Schein,
a Die flief dannoch Tiepleihen
Pey Adhille freudenreihen,
Bn?. waz ze Minnen alfo dlüd,
Do; fi tin Ehint pen im truũck.
Die folgende "Erzählung bon Adifts Entdedang ift
im ähnlichen Stol. Die, Beldgerung und Zerftörung
Troja's ſteht auf den wenigen übrigen. Blättern,. und,
ſchließt:
Da fot ih mer davon fagen?
Ir wart an Magzen vil erflagen,-
Der Chriechen und der Troyer,
Der flurben vil da. mit GSmwar;
., Paris au) da End nam. -- 3.
Ich waiz nit, wer dannen dam, .
Waz(n?) daz da find auf dem Zurn
—Ein Sram, ond ſach den Sturm;
\ Bnd fi do den Sturm an ſach,
. Aus grozzem £aid fi do fprad),
- Dan fi mit groggem Schall
. + Bart fluͤchent den Chriechen all,
Si ſprach: we geſchech der Grimm,
-* "Davon Troy prinn!
Auch diefes Abbrecdyen und die Kürze des letzten Teiles
jeigf, daß das Ganze zur Weltfronit gehört; und
wahrſcheinlich wurde Rudolfs Hortfeger Konrads
Berk zu lang, und er griff deßholb zu Enikels tür
zerer Ergählung. Noch findet fi) ©. 342. eine Zeich⸗
nung, welche, lauf der darüber gefchriebenen Namen,
Karls d. Gr. Krönung durch Leo vorſtellt, ‚und vers
raͤth, daß auch dieſer Koder ziemlich ſo weit herab
geht, als der folgende.
N870
ã
‚238 5 =
a) Zu Kremsmünfter. Enthält eBenfalls die
Sortfegsung Heinrichs von Münden, oder
pon Baierland, wie er fid) auch nennt. Eine
Abſchrift davon, durch Gottſcheds Battin, zu
Dresden, Nr. 78. 4. 4 Bde. (Bd. 12 3. das
alte, BD. 4, das neue Teſtament). Adelung, |
‚ U. Borr. 'XXIL Oberlini diatr. p. 27. |
Solgende nähere Anzeige verdanke ich Dberli ns
ſchriftlicher Mittheilung: die Hoſ. Tr. 358. iſt auf
Perg. aus dem 14ten Jahrh. „In einem’ älterer: Ka
talog wird . der Berf. Seine. v. Münden "genannt,
aus, weldhem Grunde, meiß ich, nice.” Anfang und |
Ende, aud) hie und da in der Mitte, mangelt. Nah,
dern Buche der Richter folgt die Öefchichte vom Eroja;
nad) den Büchern der Könige, des B. Daniels; mit
dem B. Esdra’s und Mehemia’s iſt and, die Ro:
miſche Geſchichte, das B. Eſther, Yudich vermiſcht.
‚ Diefen. folgt die Geſch. Aleranders d. Gr., die ©. |
‚der Macdhabäer, die neue Eh (Teſtament),
endlich die, Geſch. der Römiſchen Kaifer und Paäbfte, pr
auf Ludwig den Frommen. Das Übrige fehlt.
Diefe Hdf. Eömmt mit der zu Gleinik ziemlich überein,
nur geht die Gleiniker nicht fo weit, ift aber gan;.
Anfang des zweiten Buches Mofes.
“ ‚Mit Gotez weifung
Bat ew nu mein ‚zung
Beſcheiden vnd aud berichtet,
Gefait und getichtet
Daz erft’puch von Moyſe,
Da er ſchraib von der alten e,
+ Dog 'ift geneſis genant.
Ei Auch han ich fan ew bechant
Die drei werlt,' wie die zergiengen, ..
Dad ‚von erft anviengen fe.
Anfang des dritten:
Curtzleich in recter ſlicht
Vnd mit ſlechten geticht
Iſt kurtzleichen nu bericht
Und ſchlechtleichen geticht
"Die zwai puch von Mbiſe,
Die er ſchraib von der gteze;
2 hiez genefis, daz aider us
Ru hebt fih an lediticus.
Bergl. Schüges Ausgabe, 25. 2, ©. is. — Bon
Zroja:
Nu merke, was boy‘.
: Der zeit je Troy
Iſt geſchehen.
Daz will-id ew berlechen,
Do Jephte vnd Abyſon
Vnd Ahilon vnd Abdon
Dieſelben richter waren J
In den Ysrahelifchen ſcharen: J
Do waz bey der zeit ein kuͤnig ge Troy.
Den twang der tugent poy, | i /
Doz er nad) hocher wird vacht;
- Auf er laet er al fein madıt,
Doz er fi volligleich erftratt,
Er waz rei vnd wol gemait.
Hier fiehbt man die Einſchaltuag noch deutlicher, als
vorhin ©. 228., und es wird hieraus mehr als wahr:
ſcheinlich, daß auch die oben (©. 215.) gedachte Krems-
münfterifche Hdf. eines Troj. Kr. nur ein Theil dies
fes großen Werkes ift. Vermuthlich if er aber in
Gottſcheds Abſchrift ausgelaffen, da er im einem be
fonderen Heft der Abfchrift des Gleiniter Kod. Less
arten aus jenem beifügt, und auch die Abſchrift ſelber
zum Theil ergänzt und zufgmmengefegt bat.
Nämlich, © . 346 - 477. (bei Konrad, V. 10794 -
15409. und einige, andere 2.) find aus der Kremsm.
Hoſ. denommen und ſheinen in der x Bfeiniker ganz
—
Sn
.
[4
I}
Ai die Juden lie; .:
4
240
r
zu fehlen, indem Gottſ de angiebt, ‚die letzte fpring:
gleich über zu: |
Nu lazzen mir die Red ftan,
Vnd greiffen von Paris an.
‘
3
welche Verſe leicht denen ©. 476. entſprechen: |
Hie lazz wir, nu die, zwo Ber -
Pey den Yunkfraipen, ftan, . .
Vnd heben mit Parifen widet an.
Auch werden feine Lesarten dabei: angeführt; welches
auch nad) ©. 477: nur. noch felten gefchieht: ſo daß
"von bier an beide Hdff. wol fehr abweichen. In der
Kremsmünſt. beginnt nie neue E,” abnlich wie das
ate B: Moſis: —
Mit gotez waiſung *
Hat ew alhie mein gung
Beſchaiden vnd berichtet.
BVnd ſchlechtichleich getichtet,
Wie ſich die werlt von erſt anvie,
Piz an Noe, tie ez ergie,
| - Damit die erft ein end nam,
Vnd die ander duf Abraham,
Die drit auf Dauid waz⸗ n
Bad die viert, als ih, ‚lag, u
Bon David mit der chunig puech,
‚Pis das got feinen fluech
04
\ Vub ir poshait daz ergie, —
Daz fü ſi gevangen wurden gar,
Vnd warn do wol ſibentzig iar
Geuangen, alz id) ew laz;
Von ber vangnuzz auch waz
Die vunft werlt, die wert nu sin, J
Als ic; dez beweiſſet pin,
Pis got Jeſus Chriſt der zart
Durch vnz hie geporn wart.
Beider Hoſſ. gedenkt auch fSon-Lambager, L 64.
u 5). Eine Hoſ. beſaß Litzel nus der Dbrech tiſchen
Bibl, „und ‚Seftieb ie in Deiters iſt Bibl.
dt 55, L
341 -
Th: 1’ 94, Sie geht bis auf das zweite Buch
Pi "Könige, : Rap.” + ‚Haelungs Magaz.
©. 144: : “oo.
) In der Raimund: Eraftiſchen Bibl., Perg.
4. ded’ 13ten Jahrh., mit Bildern; ˖geht auch
bis 2. B. der Könige, Kap. 4., und iſt dem
K. Kontad zugeeignet. Senholliorn. amoenit.
liter: T. DE p. 12- 16., mo Stellen daraus,
Dei‘ undeutfche Katholit von Megaliffus
(Ligef), Jena, 1731. ©. 1%° Adelungs
Magaz. ©. 144. Es iſt Teiche möglid, daß
‚diefes und das vorige Eremplar nur ein und
daffelbe find, imdem, nad einer anderen Nady
richt, Litzel feine Handfchrift ans der ah
‚mund: Ktaftifhen Bibl. hatte.
5) Zu Wolfenbüttel: drei Hoſſ., von welchen
fe Burckhard, hist. bibl. Guelfebyt. (Lips.
1744. 4) p- 33-34, Franc. Ant. Knit-
. sel, Fragm. Ul If. ( Brunovic, 1761: 4.),
.p 473 - 79., und Efhenburg, im N. lie, -
Anz. 7808: Nr. 26, Sp. 409 - 16.
“.) Perg. 4, mit Bildern; nad) Knittel,
welcher auf Tab. 7. eine Schriftprobe giebt,
wahrſcheinlich des 13ten Jahrh. Dieſer und
ne der folgenden Hoſ. gedenkt auch ſchon Sau-:
ext, Palaestra theol. philol. p. 193., mit
Stellen. daraus, Deßgleichen Knittel,
‚ape auch der Anfang und die Zueignung
';ap-Heincidy‘, von Thüringen. Laut einer
Nachricht am Schlug (f. Burkhard und
Knittel), ift die, Hoſ. aus Elias Huf:
te rx⸗ Bibl. zu Nürnberg 1599. erkauft
und, eh Hering Cogl. deffen Schrift:
5}
Eu
%
ıı,r
— —— — —
243
de molendinis eorumque jure, Francof.
1625. 4) i. J. 1624. nach Wolfenb. ge
ſchenkt worden, wo fie, nad) ſchriftlicher An-
zeige Efhemburgs,. nicht mehr ift. Wo?
#6) Perg. gr: Sol: mit, Bildern. . Diefer Ber
erwähnt fhon Zenzel, i. J. ı6gı. ©
.922., welcher, die Überſchrift und die erfien
Verſe ebenſo angiebf, wie Bu rckhard, der
auch den Schluß hat. Eine, andere Stelle
giebt Saubert, und Knittel einige Les
' arten. Am ausführlichften beſchreibt fie, mit
Auszügen, Efhenburg; monad) fie die
geößfe und. vollſtändigſte dieſer drei, und
—W ‚vielleicht aller Hoſſ. dieſes Werkes iſt: gr.
Sol, 271 Bl, (an 56000 V.) mit Bildern,
und enthält, unfer andern teltlichen und
Rittergefchichfen (3. B. die Mährchen vom
. Zauberer Birgilius), auch Gtriders
Ged. von Karl.d. Gr. faſt wörtlich gan;,
und, nur mi etwas mehr Auslaffingen und
Zufägen, die drei Theile des Wilhelm
von Dranfe, von Eſchen bach und Ul—
rich von Thürberm, - mit weldyen let:
ten es ſchließt. Auch“ Enikels Kronit iſt
zum Theil darin verarbeitet. Die YJurig |
nung ift an 8. Konrad.
x) Dap. Fol., bat ii J. 1399., laut der
Schiußnadricht bei Knittel, Lenepold
. * der Bintler geſchrieben, und Haintz
‚Sentlinger beſeſſen. DIE Überfchrift,
* giebt. Bur ey ard, nach wellhem die An:
" fangäberfe 'mit der vorigen Hdſ. überein: |
R ſtimmen, und Knittel einiäe Lesarten.
3 In der" Benediriner· Wier RNheinau in der
243
Schweiz, aus dem 14ten‘ Jahrh., Perg. Fol.
mit Blidern. Zapfs Reife in einige Kloͤſter
Schwubens, ©. 108. 133 - 35. Nach den Aus
zutgen daſe, heißt es in der&int., daß das Werk
auf Befehl Konrads unfernommen fei; BI,
. 479. wird. der Bf. Rusolf von Enge ge
aannt, und (don dem Fortſetzer) gejagt, daß
er. es nur bis auf Salomon gebradyt babe
und in. Wälfchen Reichen geftorben fei. Die
Schriftproben mit Bildern, Tafel 11. ı2. find
ganz der folgenden Hof. ähnlich. Nah Zapfs
Angabe, ſoll Pez bei feinem Gloffar diefen Kod,
benußt haben; aber das heißt wol nur, diefes
Der da Pez den Gleiniker Kod. gebrauch—
"Die mitgetheilten Stellen ftehen bei Schäge,
1 "108. IL 166. Bor. Rod, J. 44. tn
) Si der Benediktiner-Abtei Weingarten, aus
dem 14ten oder Anfang des 15fen Jahrh.,
Perg. Fol. mit Bildern; von Joh. Wolfg. v.
Bodmann i. J. 1612. dem Kloſter verehrt,
Beginnt mit Erſchaffung der Welt und endet
mit det Sets des Naams. Zapf, a.
D. ©. 14., wo der Anfang. angeführt
Hinten, Taf. 3. ift and) eine. Schriftprobe, in
zwei Gpulten, je 5 Verſe über, einem Bilde,
worauf 5 Männer, ein ‚gekrönter, in lagender
Stellung. Die Schrift ift der im Mündener
Kod. der Nibelungen aͤhnlich.
) Zu Münden, Perg. gr. Sol., aus dem 1aten
Jehrh., nur die erſten -40 SL, bis zur Ge—
ſchichte Jakobs und Efau’ 8; dem Sandgras-
fen Sreintid zugeeignet. Docens, Mise,
I, 35, © |
) Ebendaſelbſt, auf Pap., atıy dem: 15ten
22 |
?,
TS
.. 5.
=, Yabıb.; :gebt: bie auf Joſſuads Tod. Nach
Docen, a.a. D. II. 52., iſchlecht und unbe:
deutend. Wahrſcheinlich auch dem Landgrafen
Heinrich zugecignet, vboleich es sit; Bein
geſagt iſt. ar
.) In der. ehemaligen Panzeriſhen BL, a auf
. Berg., aus dem Ende des“ 14ten Jahrh.; zu
Anfange mangelhaft. Dorens' Misr. I. 35.
52. Wahrſcheinlich, Bibl. Panzer. Pi 1. No,
.1.:%0l: 201 Bl; Perg. — Bieleigt gehört auch
noch ebd. Tu, 5. hieher.
*) In Gotha, Fol. Perg. eig i. J. 16gr.,
©. 923- 2q., wo Die Unfangsveifen Gott:
ſfcheds Neueſies, I. 246-47., imo ebenfalls der
Anfang, und. die Zueigming gu 8 ‚Heintid,
Geht bis auf das Bud) der Richter. (Mit die:
fer Handfchrift beginnt ‚Adelung, im Magg;.
©. 148. die durch den Landgrafen Seinrich
veranlaßte Bearbeitung. ). .
e) Ebendafelbit, Perg. Fol. EFra. Fal. Cy-
Brieni Tatal. mss. Bibl. Gath. p. 18., mo
ie Anfangsverfe. Es if, nicht glaublic), daß
die Hd. big auf Pabſt Urban. I, (116b.)
geht, wie Cyprian, nur nach den aus Ru:
dolfs Eingang angeführten Berfen,, angiebt,
= 2 melde ‚jedoch "blog mit dem Gottftied von
u Biferbo, der gerade fo weit, "gebt, das Deut:
ſche Bert, aud) ‚fo weit anlegen, - ohne daß es
bis dahin. ausgeführt ivorden, A delungs Ma:
gaz. ©. 148. — In Ddiefer oder der . vorigen
Hy. ſteht wahrſcheinlich auch ‚SesLegende bon
. Barlaam'und Joſaphat.
9) Ebendaſebſt, Sol. Papıs. \ Bis. cuf Laiſer
—
2
[7
| . 245.
Sriedrich 1... Das erftg Klatt fehlt. Ten:
j zel, Je %. ı6g1.; ©, 933::: Ade lungs Ma:
.g05..Ö..B49., mo. vermuthef wird, daß fie:
zum Konra diſchen Werke. gehöre.
1) In der Pauliner Bibl. zu Letpzig, Perg.
4.3 ımbottfländig. Felleri' Catäl. mss. hibl.
Acad. Lips: p. 163. imd Borrede ‘zu Tob.
' Ridjters Überfeßung der‘ meditat. Gerhardi.
Hoi ng Handbibl. G. Hr: 36. 781 -93., wo
der Anfang und drei längere Stellen abgedruckt
"find; darunter auch die Zurignung an, Hein-
rich. Bol. Adelungs Magaz. ©. ‚Fo. yv
v) Im Batifan, Tr. 321. Fol., 313 81, Geht
bis auf den Ezechias. Sr. Adelungo Nachr.
Lan. 1. 176-8. Iſt dem Landarafen Hein—
rich zugeeignet.
„P Zu Kaſſel. Gottſchede Näuetes, 1 246.;
Ko, 1 4, wonach fi ſie von der "angeblichen
zweiten, utigedruckten Überfegung: (für den ©.
Hethrich).
x) Eine Höf. in Sol. Perg... 240 Bl., IR aus dem
Anfange, des’ 14ten Jahıh., bat. der Antiq.
Mozler zu. Steifingen. ©. deffen LXXIftes
Verzeichniß, 1809. Nr. 8., ‚won fi fie gar nid
„mit dem Shüge’ (hen . Druck „übereinflimmen
ſoll. Vielleicht iſt dieß, ie „ebenalige, Panze⸗
riſche Höf., welche auch, na angerg münds
licher Außerung, bon demfelben ‚perfihieden fein
follte, wiewohl Docen, ' Misc. I. 83./ eine
Gtelle daraus mit Shihe, f. "O7. über-
:einſtimmend fand... m; Meer,
9 Yu Weimar. Horns Handbibl. 6, 70, Ude:
Trade "Magdz.’ G. 158.5" nach — * gra-
P
—
R
246
_ doll. ur
f . j , 7 .
tiar. actio pro commiss. Bibl. Due. p. 14.
56., wo einige Giellen daraus, die Born auch
in der Leipzi Hdf. wiederfand. Koch, 1. 44.
' giebt. .aus.:eiggener Anficht die Auffehrift derfel:
ben au. | j
. u 9 Schelborn, ia den Beiträgen, zur krit. Hiſt.
der Deut. Opr. ꝛc. (Leipz.. ‚ı1732.), Bd. J
©. 593. -.608.,. befchreibt eine ſehr prächtige
Hoſ., Fol. Perg. mit Bildern, von welcher er
u . ‚glaubf, : daß fie dem Sandgrafen Seintid
;-, „ felbft, dem fie, zugeeignet iſt, gehoͤrt habe, ohne
geht bis auf den Suitan Saladin. Die An
j fangsverfe und die übrigen Auszüge und Öfel:
©. 149.
es) Goldaft führe auch aus, eingr Handſ. mehre
Verſe und Wörter der. poetiſchen Paraphraſe
des Alten Teſtaments von einem Ungenann—
ten an, in den Paraenet. p. 359. 360. 365.
4
It?
in der erſten Öfelle jeigen, daß es eben dieß
Werk iſt. Auch nennt Goldaſt, Alemanicar.
rer. T. I P. 49. den" Df. Rudolf von Ems;
ı | und wahrſcheinlich iſt die bier erwähnte Hoſ.
der Scobingerifgen ‚Erben, . die Don hm
benußte,'
#) Auf der. Peipziger Rathobibliothek. Ade⸗
lung, a. a. D.
7) Einer Handſ. gedenkt auch Blaciun Illy ri⸗
US
» Digt Ih Er. Maier, ; in der historia
’
I, ‘
u len zeigen, dag es. eben diefes Werk, famme der |
Fortſetzung, ift. Vergl. Adelungs Magazin, |
"366. 367: 372 373. Die beiden Anfangsverfe |
—.cweiter anzugeben, mo .fie ſich befindet. Gie
version. Germ. Biblior.; ; Übelungs Maga;..
© 165.
9) Folgende drei Bruchſtücke, die wahrſcheinlich
hieher gehören, "fand Akton:
“n) In Sol. Perg., vermuthlich aus dem 13ten
Jahrh. Es iſt ein GStück aus dem erſten Buch
Moſes. Adelungs Maga;. 1.3. ©. 103.
6) Perg., Fol. Scheint rtwas Kitrger. mei
Städe ans dem Buch Samnels, ‚die Mit
N de Uffenbadifden Hoſ. übertinfticamen
"(bei Schütze, IL 112 - 13. 140 un)
ir “ Adelnnge- Magaz. ©. 116: u
u Perg. ; aid dem ı 5ten Jahrheẽ — **
Dur we; . Dpferung’ Iſaaks, und ſtimmt -in einer
Stelle mit an). YAdelumgs Maga. ©.
. 126. 128. et
22.0.0, Die Brudfiüde einer Perg. Hondſ.,
E aus weicher Joh Heinrich Hottinger,
| in fe ‚Bibliothecar, ‚Quadripartit. Tiguri,
u. 2064 4. Pu 147: 59, zwei--Ötellen giebt,
0... gehören gu einem, anderen, Werke, du die
‚. Stelle. aus Mofı 3, bei Grhüße ‚ganz vers.
ſchieden lautet. Gie find aber. merfipürdig.
wegen ihren, hoben Alters; 2 gielleicht aus.
Enitel. J
Be . Es frägt; ſich auch, ‚ob die Perg. seL.
NMr. 908., ‚Des 13ten Jahrh. „ mit Bildern,
in der Bibl. zu Geybach im Gräfl. Schön:
burgſ. in Franken, welche, nach Kochs
ſchriftlicher Mittheilung, die Bibel in Deuts.
ſcheu Verſen enthält, hieher gehört.
| Gedrudt: Die Uffenbadifche. Hoſ.
ganz. durch, Gotffr. Schütze, 2 Bde. 4, .
“ Hamburg, 1779 - 81., 252 und 279 S.,
ur .: mit. Worterlärungen — Der. Anfang der
5, Ulmer S%., beiMegaliffus, a. a. D. —
Anfong und, Ende - der. Mündeper. 5%.
Bei Docen, 1. 39 - 52. — Die Antoni:
fchen Bruchſtuͤcke, bei Adeluns, 40)
G. 104 - 18. BB) S. I1g - 26., Yy) ©.
127 - 28», mit Anmerkungen. _
Rudolfe Duelle iſt nicht unmittelbar - die Bibel,
fordern, wie er, im @ingange ausdrücklich⸗ſagt, Gott—
ſfried von, Viterbo (deffen Pauthepn,z bis 1186.)
und die Histeria_ Scholastica (des Defrus Come:
ftor, um die Mitte Zes 12ten Sahıb.) «Bol von bei
rn Hpens. Haydbibl. ©.,776.7 78.
°b) Johannis Bder Jauſen' des Enitels (tes;
? Iebfe 1194-1250.) ähnliche Weltkrouik.
Sandfriften: Zu Wien, zweimal: in der Kai:
u
Pr
ferlihen, nd’ in der Sta hrenberh iſchen Bibliothek, -
Koch, J. ar. — In der Benediktiner: Abtei Teres:
beim,‘ Sol.‘ 'Perg., aus dem iäten loder, iaten Jahrh.
Die Bibliſche Geſch. geht bis anf Simfo n, die welk
fie Bis auf Fried rich U. don Bſterterch, benamt
der Streithare (vgl. vben ©: 186. ). Bragur, ILI.
45758. —3u Belmftädt, Pap. 64 BL; enthält
|
|
bloß Bibkifche Gefchichte bis auf’ Yofua, und ſchließt |
förmlich. Eſchenburg, im M. lit. Anz. 1808. Nr. 26.
Sp. 414. — Im Batifan, Ar. 356. Sol, Dap., 310 |
Bl.; -zu Anfange mangelhaft; vbeginnt nie Saul und
endigt mit Kaifer Friedrich J. Fr. Adekungs Nach⸗
richten, J. 24. II. 184-98., mo ‚Anfati und Ende,
Stellen und Auszüge. — Zu Münden, $ol. 1632-31,
‚aus dem ı14fen Jahrh. Zu Anfange fehlen. 8 Bl., aud
zu Ende mangelhaft, und bricht in der Gefchichte Kai:
‚fer Sriedrihs I. ab. Docens Misc. IL 144. (me:
—8
\ | 249
nach die von Adelung,ll 186. 188. 260. angeführ "
- ten Stellen fich higx „wieder.- finden ) : 158.» 60. 305.
Efchenbarg »bemerkt:im N. lit. Ung,, a. d. D.,
daß die von Doren, a. 0; D. G. 159., *iditgetheilte
Stelle fidy nicht in“ der“ Heimfädren Sof: des Eni-
kel wohl aber ar Wolfenbütt eler Bhf. —8 vo⸗
rigen Werkes) finde, pad ſchließt daraug, ‚daß,
nach "der Rotiz“ Don der Keres heimiſchen ‚Hof. pr
‚ der wirklichen Befchaffenheit der‘ Helurſtãdt iſchen, im
Enikel .Biblifche ‘ hr“ 2 Piofangefitipe ürſprunglich ge⸗
trennt gewefen,, Die. Mugcheher 90 fh Ihn, ſchon in der
gemiſchten Form enthalte. ‚Dengoph, Kung, Die, Profan
geſchichta Ar Molfenb, Hoſ. des vorigen (beide. ven
miſchenden) Werkes mol auch zum Theil aus. Euikel
entlehnt ‚fein; ſo wie, ‚die Biblifche ‚an mehren ‚Stellen, in
beiden Werken völlig übereinffimme. Es. ‚If. jeßo außer
Zweifel, daß Heiunic, ‚Kon. Mänsen,, gper andere
Fortſetzer Rudolfs, aus: dem; älteren: Enikal geſchoͤpft
und entlehnt- hebein. Wom Troj. Kr. iſt es oben ©,
233, jevıpiefen. Dẽeßgleichen findet ſich in uder Bali:
kan. Hdf. von Rudolfs.Werk, Hinten der ganz unges
hörig eingeſchalteten Geſchichte des ‚Koftguger Konzils
von Priſchach, eine. Fortſetzung, ‚Die, ghtze Aweifel caus
dem Enikel gfyommen, indem ‚die. aus. ‚jener SL (bei,
Adelang, ©. 183.) angeführten Berfe ‚won dei, Gar.
ſchichte Aleranders, ganz ebeujo. bien in. der Sof,
Enitels (8. 289.),. wiederkommen. Und auf ähnliche,
| Reife, wie. in, „Biefer Hoſ binten Pıpfa-. zingemifht ifk, "
findet ſich ſolche hinten und vorn in den Fuͤrſtenbuch
deſſelben Enikel Cosl. oben G. 186.).
‚Vielleicht, gehören. bieher auch folgende, Bier Brup: 2
flüde in’ Niederdeutfpher Sprache, wyeilche ich aus
Kinderlings Rachlaß babe, in : Affe von einem
alten ‚Pergament;
velbrren deval Bi nu
Die renden tantfaen alte‘ famen:’ : anal u
"Die (vdn],va Jofephs geſtachte Basen... 7
>. 8: Dat hi:dim rike floert mer rerhte. w
. Berheset. fei Kur‘ dinem knechte ae Re, W
Mar met. all. boert. wgt je meng; ein li
Judas uole eñ noch een allene. 5 ;
* 97*
Scheint aus. der ‚Rede ‚des Prophtign Semala,, :
Kön. 12. 22. a. Er J 1. en: 15, a” . or Aal .
3) An Galompns- tiden, ; 918, ic-]a8, ..naen 2.
Waſt, dat in Alba eonine — naca
——— ESalinus (Ü Eylbius) Klba; fi are was i
m" Eohine: Siluiub Eneas. J —R
Ein Stück aüs der weitlichen Geſchichte "m Bed don
der Schlußgeile (der Biblifiheh" „es Fi werloreh,- dat
ſrade grbet“ durch zwei Punkte ürteiftpiebeni it 1.”
4) Den coninc,' dat fi bekende * . r
2 = Die dinie; die‘ fi tefeggene pa O. ZEueE
1 2 - Dat'in: der bofcaelgen ſalei ache ir’ 1°. „ac
=, Een heut, daer een an-fände, Bangen..:. et
HM. wol aus dem: Buche: Malen Be Schüge fin
firhiikeine dieſer Stellen. Htacnil rer jack. u
al; Gedruckt:; Auszüge der ————— bſe,
W'Pesii Seriptor. TI. p. 537 - 46:5 ‚Ihr der iſto⸗
ria der —— unſerer Jeit 25" fe &.güg: md
Bragur, M "459... — Antindigang! eitter : wollftandi⸗
gen Ausgabe — * Neresheimer Hoͤſ., nebſt Proben
Benz Seiten, durhh den Puter Mant Sau; Ne:
rösheim, ‚v793. gz. Bol. Koks lit: Magdzin, ©. 2.
G. 6-9. Braglit, IH. 460. nDie Anegabe': A über
nicht zu Stande gekommen. — Anfang und" Ende,und
eine lange Gtelle der Münchener’ Böll; bei’ Doten,
Mid. N. 160°- 76. "Dal. oben ICH 233: Ze
_ Über den Berfaffer f e. B. v. "Höbenet, ge:
nealog. und hiſtor. Beſchreib. von Öfetreid ob der
\
— 3. G 1543 v. Khauz, Leif. einer Geſch.
dſterr. Gelehrten, Frankf. und Leipz⸗ 1955 8. G.
33 Franz Paul! v. Smitmers Abhandlung vor
dem ”Sirtenbuß, bei Raus cost vöen 8 186. ), |
a
1. Geftige: Begenden.
. 4
7 en der Heiligen Jungfrau Maria, bie |
Ä gt, Rüdfehr, aus. Ägypten, -, bon. Bern .
ber, ü. J. 1157.; ; in der Veraart des Rother
. (oben ©. 5.).
-
. „I | 1 af
HSandfchriftlich: Aus der ebimatgn Senteri
berg iſchen Bibliothek m Sam. Wilb: Dikers Beſttz
Perg. kl. 4., 179 Seiten und 84 Gemdlde. "Deffel:
ben Anzeige vom eitieni der aͤlteſten Poeten und deſſen
Herausgabe, Augabarg, 1775: Bi; And’ Sr. Wily.
Otters Vorr. zu ſ. Ausg. G. XI. Bruch ſt ũck
ein Blätt, g. Perg., mis dem ren debih.⸗ zu Mile -
- den: Docens Misc. 10 en Tann
| BGedruckt: Bollſtaͤndig, durch — gi Die
Beralpers Gedicht zur Ehre der Jungfrau Marin:
Nürnberg und Altdorf, 1802. 8. RVE und 2306) . ’
ie Worterklärungen und 6 Bildern. — Das Brub:
fit (ıaı B., ©. 61-65. der tte riſthen Ausg.),
Ä bei Docen, ©. 104-8. |
rm nf
2) Leben Maria’s und eneiun,. fammt. der
Heiligen Familie.
«) Dos Bruder Philipp Die Arthäufer
Drdens, im rgten Jahrhundert,
Handſchriftan: Zu Jena, Yag.,. aus dem
13ten Jehrh. Die obere Halfis "tur erſten Blattes fehlt,
L
N
mh, Dal, Dorens Misc. U.:96,, — Zu Gum:
she Il ” \ N
fonft: vollſtändig. Dgcens Misc. IE 68. 94 r95.
Ein Ayszug dazaus; mif. Stellen, ‚ebd, 70-94; . de
Sölyß.pb2d..h,76.- m ‚Bormalg in, der, Panz er iſchen
Bibl. Dpssas Misc, I. ‚75 76.. 00, Der, Anfang
daraus angegeben; vgl. 1. 95. — Eben daſelbſt
noch eine jüngere HL... Alk ı5ten Jahrh. Do:
cens Misc. 1: 96. Eine von diefen beiden ift dod
mol: Die MomieneLegen der,me dad Leben Jeſu,
in Deutſchen, Reimen, 156 BI, 4., in Bibl. Panzer.
r I. No. 32. ir Gotha, auf“ Berg. Rdnzel, |
"1697: "©. 430. ° Stellen ' daraus,’ ebd. ©. 52
klagen 50: 362°- 64. 566: NZ au Wien, Perg;
aus dem ı4ten Jahr). Denis, ‚Catal. Vol, I. P.L
burg, - auf, der. Stadtbibl. GEchütze, in Eggers
Doyiihen Magazia,; 3794: Dezeuiber,- gab. den Anfang. |
unp.‚perfpraph. eigen Abdruck des ‚Banzan. — Vielleicht
iſt es ebeir. die, Hffenbadifce, Hof .Diefes Werkes, Te
Bi, Pap, & Bibl. Uffenb.. P. IV. c. 40-45., wo
. Unfeng ‚und Ende,, zind fämmeljebe Überfehriften ‚abge
druckt find. Hinten fi, einghe ‚Btäfter, ausgefhniket
r. Bu‘ Berlin gr. en Odhfenfapfpup., 23-8. v. J.
1454.. Die Berfe find. mit. großen Ancflaben —*
die, roth gemalten Anfangsbuchſtahen ‚der Abfehnätte, bis
auf, den zweiten, nich£ ausgeffhrf.., „ealeb der ‚afte ift
nur. fhmarzunngsdeutet; nn
HM Aria, muttet, Eonigen,. ' 0 u “
‚ Alle der perlet, erloßeßß.
"Bostkihe mir vol Fülide fü,
Das ich des buches fo begyüe, n
34 :MDa vſn ich deij· gnade finde (I: gewinne),
Bud Ihzg deynes;firdeg eng;
Dep holf mie weyß mehfl’näte.
ni} Ich wybſchreyblen), reß magẽt,
1.7: Mn uns.20ı Benflige fchrik(eyifagel,.
p ı
\
J Bon degner:genfßft heylikegy9t.
Was ich gehort han vnd geſehen CL Beten)
Bon’ dir, vnd wo ich bin geweß.
"2 MDas wil ich allet werlt kunden, Zur: ind;
. „Das dur, fraw, :von miennen hat rt
ı Gnedidligen heifeft mic; . Eau
Wen alle men troſt leyt an Bi
Reyn magt, nü bit id di u
Das du mwelft leten mh, ·.. ze
Das Ich-dieh wos bimmgen muffes! 2 0° 0° 0° ana
Das helf mir, reyne wage .Biffe. 113,0
Das buchlen han ich geſant
"Den brudesn, dy do ſeynt gengat an une
Bon den Zufgen vnd Ze Bu
Maria, mufte?, dy ein kint 9 0
“ Bon dem [geJhegligen geift ‚german, EEE
Maget weßñ ag man, on
Die buch heift Maria leben: © I |
Dy muß vms ewige frewdiergepen.. ur Jo
Nuhebt fih das bug an. nn.
&2 (u) No lert dicz buch des ulen' be: an u .
Das in dẽ land zu Galilee,
In eyne⸗ ſtadt, was genant' ' = = - N
Nazareth, vnd wol bekant.
Do was ey reycher ma geſeſſ,
In aller. tugẽt wol vo'meffen,
‚Er mas genãt Joadim;. |
Nah gorz dinft ſtũdt alle feB. fin ff- -
, \
' 7 — ——— * — — —
*) In des Uffenb. Hdf. lauten dieſe VBerſe.
Eyn Bud haben die duzehen herrm.. | }
Das wart pn gefanf.pön. fromden lande ferte,
Darus wart dot buch genomen. W
Got gebe pn allen heyl und frommen,
Die dit buch horen adir leſen,
Das ſie alle muſſen ſelig weſen
An libe vnd auch an fete; '
Des beife uns die maget Here. ..
- Hie bebet fih an Marien ieben. “, ,
Ung leret dis buch furbaß me fl. . °... F
F B J
er
2*
N R .
DE Ze N » 5.
Oy gar weyt iſt ynd bin 23 nm 43
254
Die Uberſchriften der Hähfigen Abſchnitte find: vofh, ‘und
ſtimmen meift mit denen der Uffenb: Hdſ. einige feh—
len. Die von Tenzel aus der Gothaifhen Höf. mit
getheilten Mythen, wie Jeſus einem. Kinde fein Krüg
lein wieder gany macht, Waſſer in feinem Rödlein frägt
und Weiherlein macht, finden fi in der Berliner
nicht, und auch in der Uffenb. nur die Überfchrifi
des erflen; die andern zwei, wie Jeſus Vöglein macht,
und zu Öcule geht, find. aud) in beiden Sf , der
Berliner, BI. 54. a. und 53. a,
BI. 46.a. Daz ift dag Eine, vo dE vns hat.
Der pphet Dalaä gefait;
Er hat in fine buchern gefhribäi, ,
Die find in difem lande (Ägypten) bliben,
Das v5 Juden ſol ein ftern
Erſchinẽ in die merle fere ff.
Bl. 108. b. ift eine Berufung auf den ‚St. Epipha:
nius. Das Gedicht.felber ſchließt mif einem Gebet an
Maria, Bl. ı22. b.
Di fein. beuder Ppilippus rede.
(F) Rawe Ma⸗ia hie hat ey ende,
Mit gericht ich dir day fende,
Mu bit ich dich durch güte,
Daz du molleft fulde gemute
Mir oil arme fundir zeigen =
Dad dein gnade zu mir neygg =
Vnd erbarmen,. frawe, ih ' :
Gnediglich vber wich, a
Gebñ mir deynes kindes hulde,
Daz ich num̃er ſundñ ſchulde
Vor ınynes libñ ende buße,
Des hilff mir, Madia, maget fuffe:
Auch fende ich dicz buchelin
Võ der libñ frawen men
Alle der Erifteheye gemen,
Doz fie wmifjn, wie daz reyne
Bl. 123.
‘nd den
a. Mein lebũ, ſeh geweſen., Sana
Wer daz gerne bares leſen. . =.
Vnd auch ſeribñ heyffü wil.
Dem gibet Masia gnadñ will
Sie hilfft ym, auch vz finer not, .
Daz her nümer boſen toodd.
Gewynet an ſpnes Iybes ende.
Auch diez buch üich ſende
Den brudern vo DE Taſezh hu;
Die han id Iomge: arlorn "7 Fe
Wan fie Berne Mafian .eren,
Den diez budy zu .hautä Füpt, :
Ab fie icht ſindñ an dE,
Daz der warheyt ider zeme,
BDaʒz fi fie dag gar ab ſchabñ,
Vnd daz nicht lenger by in habin;
Wan ich nicht anders enger,
Dan Marian {op vad eren. oe
Den ongelertä ond den pfaffen,
Der vor bit ich wider claffin, \
Dy ir torhegt do mit, meldin,
Doz fie alle day gern fcheldn,
‚Doz fie felber nit enfünen, . . ..
Des en waln fie doch nymãt günen. ‘
&o wer doch dicz buchelin
Gebeffern mit ben finen fein "
Vnd mie getichtin dag geinerin,
Ciu abe Madian vnd zu eren..
Dem wil.id gerne erleubñ dafarı + -
-.
Ich enkundes nicht gemeöftern baz.
Alle, die an difem buch .5
| On iſt mic leydir wenig Sekant,
SUESLR
Leſen, der gnade ich ſuch, u ar ä 9
Daz fie mal haben ſtete
Mich' durch got. au irm gebete, . x
Vnd biten Iheſũ, dazg.er.fih.: -- 7 .:.- |
Wolde erbarmen vber mich:
Bruder Phitippus, bin ich genẽ
4 -. * fi
n
eiften glaubfi gemerä. J
Auch Bit ich die alle, ond than in kat,
* -
.
An dem ordin vo Kurcäg,
Geſcribñ han ich in dE hus '
xzu feldin dicz buchlin. |
N Sant Jofeph waz der'maner mn,
Der, muter, din hutter waz, (9 ’
Die Jhüs gotes fin waz.
Der felbe Iheſus mufſe uns sn
Tcoft, durd feiner miitfer Tebf..: - 0.
Matian kebñ get hie dz: Be BE ee Zu
Nu helff ons ir Kbes- Find pie 2 |
Auf derfelben Geite beginnt noch. das. Gedicht von
den 15 Zeichen vor dem jüngfien vs. am Ende
deffelben, BI. 129. b. fteht: roch: 2 "
| Erplicit vere feriptor tmle Bei "hie Anno Da Mccec
liiij in vigilia viſitaes matie pirgines hoda befpera p me.
Der Name ift ausgekratzt. Drauf felgt noch. Das Ge:
dicht von der Stad tverfaffung; alles von. derfelben
Hand, , and zuletzt ſtehen einige fpäfete geiftfiche Lieder.
— Im Batifan, aus dem ı5fen Jahrh. hinten man⸗
gelhaft. Eine Abſchrift davon. zu Münd en. Docens
Mise. IL 96. R. like Anz. 1806. Mr. 11. Sp. 168.
Dbne Zweifel ift dieß die Vatik. Hdf., welche, nad
Glödte: s ſchriftlicher Anzeige, beginnt:
Maria, möter, Künegingen. 3
Al der werlde toferinnen. en —
— Aus einer Hdſ. führt Math. Kried. Be, in den
notis ad martyroldg.' 'sceles.” Germ.- (Augustae
Wind. 1687. 4.) p. 64-65: eine Bielle an, melde
Tenzel, ©. 540., aus der Gothaer. wiederholt, und
die .in der Berlin. Hdf. BL. 6. M. flehe .
Eine "Tiedegdeutfibe Überfegung dieſes Gedich⸗
tes iſt handſchriftlich zu Helmſtadt, aus dem
15ten Jabıh, . Anzeige der Kapitel daraus, welche meiſt
mit der Berlin. und Uffenb. Hoſ. flinmen, durd)
Rinderling im Deut, Muf. 1788. Oktob. — Eine
andere
. . ” ' . 257
andere Hdf., Pap. 4. 276 ©., ein BI. halb abgeriffen, _
befag Kinderling. Adelungs Magaz. U, ı. ©. 63
Fo, wo ein Zurzer Auszug mit Gtellen und Erkläs
tungen; eine Iängere Stelle des Anfanges (712 B. bis
SG. 35.), ebd. 1. 3. ©. 121 -57. Diefe Hoſ. beſizt
jetzo v. d. Hagen: Dorn ift nod ein Blatt, auf mel
them roth der Zitel fleht:
Die bod ns van onfer leuen Or- gäefäceuen
in den iaren do maſchreff dufentiiiij hän—
dert onde v onde fedentid.
So ifk auch die Überfchrift des Gedichtes felber:
Ban vnſet leut frowen,
Die Reime find abgefeßt, mit großen Buchflaben, und
hinten und vorn durch rothe Striche bezeichnet. Innerhalb
find" die Überfchriften ſchwarz, nur die Abfäge mit roth
gemalten Buchſtaben. Am Rande bat Kinderling.
jene, fammt 2esarten, aus, der Helmſtädter H9f. beis
geſchrieben, und audy daraus die abgeriffene Stelle, ©,
135 - 36. ergänzt. Bruder Dbilipps Eingang und
au) der Anfang der Geſchichte ift bier überfprungen,
und die Erzählung beginnt fogleich mit BI. 3. b, der
Berliner Hd. Überhaupt ift die Überfegung ziemlich
verfürgf, befonders. von ©. 209. an. Die vier obge
darhfen, in der Berliner Hdj. fehlenden Mythen fin
den fi) aber audy bier, ©. 153-61. Der folgende
Shluß weicht nad) den erften 4 Berfen, melde in der
Berliner H9f. BI. ı21. b. ſtehen, ganz ab:
©. 273. Dat ys de ſote reyne Maria,
Ban der vnſe pphecia
Hat gefreut vñ gelefen:
Ge ſchal anfe vrowe weſen.
Ge ys de rode van Yeſſe,
Se hat! gedragen ane we,
Moder vñ maget, ey kät,
"Des alle hemelcike vro ſq̃t.
—
m en
Dat fute Johänes babtifta Masien.
DE de doper füte Johan
Brote vroude dar gewan,
Do de fine nichtelen ſach,
He eñtfenck fe vñ fprad:
G. 274.
Willome,. Maria, vrowe ıny,:
In dat hemelrike dyn, on
Wilkome, ſchone nigtele my,.
To dem leuẽ fynde dy;
Lof vñ ere wy alle dy fanen,
Wäãt du haft dat lam gedrage,
Dat der, werlde füde bat
Bordreue vi ere miffedat;
. Dat lam irkande id vñ pro wart
Yan em, do id noch vorfpart
In miner mod? liue lad),
Do fe ſwaͤnger dy geſach; —
Dat lam to der Jordaneè gynck
5 Vñ väã my de dope entfend.
. Ban onfem line lif genemeft;
\
Dat Johachim vü Aña Madien ent
‘ Marien moder, vrowe Ada,
Mit Johahim orem maña,
Gegen ere dochtet gungen,
Sich vroüden, dat ore konighnez
Ge ſprack: wilkome, Fe Maria,
Wilfome doch, mager Maria,
Wiltkome, vrowe konigäne,
Iſcahelſche lofergne,
Van dy ys vnſe Füne irloſt
Dan Dauites ſlechte getroſt.
Wol uns, dat du jo quemeſt,
Wol Uns, dat du ıjv gemworde,
Brome, van vnſes liües geborde;
Wol vns, dat du Eye biſt komẽ
Ban ons, aller werlde tho vroge!
Vroude grot ys vns geſchen
Ban dy, wãt wy han geſen
Godes vroude, vü dines Fhdes
Vñ al des bemeifche igeſynnes.
In der doroude ſchole wy
Jümer blius, vrowe, mit diy,
Bü by Iheſũ dynẽ kynde
DA mit al dem gedes geſynde.
Dat Joſep Narien entfend.
Joſeph de reyne vñ de gude,
De Marien an finee hude
Hadde gehat, mit or& fone,
Vñ fe gehett was ſyn vrowe,
Do de renne.godes trut,
De foren. Marien, fine beut,
An. dem hemel komé fa, .
So grote vroude om geſchach,
Dat nemät: dat geſagen mad;
He entfend fe vñ fprad: : \
Wilkome, mines herten fdyepn,
6.276. Wilkome ſiſtu, vrowe myn,
Wilkome, miner ogen ſchyn⸗
Wilkome, Maria m vrowe;
Wal my, dat id dy ſchowe
In dem hemeltike dyn .
—Nuͤ ſchal ic jũmer by dy ſyn
Bü geneten diner gemüne,
Diner ſchone vit diner gewyne,
Ban dinẽ liũe, vrowe, gans,
VBVnñ drage diner kuſcheit krãs.
Eröe vele han ick van dddddd
Wir du regne-hevolen m - . ..
Wordeit, dar id dd hoder mere. - _
Bü diner kuſche kemererte.
Pü bin id vro, n ys my wel, .
Wente id mer pan dy ſol
Geſcheyden werde; van dh Magen ı eopne
GE Tal fa mie dy gemeyun, . . ..
Bhy dynẽ leue ſone Iheſſ. 5
VDen wy, vroppe, beide, ie eR.du,
Hebben getogẽ minlichlich: a
De wel vns gzrken. vi cl, im
R 2
3
260 | \ „
‚Dann folgen auf 3 Bl. noch etliche poetifche Sprüche,
von derſelben Hand. Auch ſteht in dem alten Bande
voran noch eine Niederdeutſche Überfegung von
des Thomas a Kempis Nachfolge Chriſti, gedrudt
Magdeburg, 1501., und der Öeelenfpiegel, gedr. zu
Loelen, 1520. ‚ ebenfalls Niederdentſch. |
b) Bon einem Ungenannten. |
Handfhriften: Zu Meiningen, wahrſchein⸗
lich des 18ten Jahrh., Pap. kl. Fol., wol einer Hond
breit did. In der Mitte fehlt ein Bl., und auch das
erſte ift unfen abgeriffen. Diefe und folgende näher
Anzeige derdante id) der Mittheilung Reinwalds
De Anfang iſt:
Diss is eyn Vorrede
Imanuei mit uns, Got,
oning des riches, Gabaokh,
Be in desf geweltigen fhrone,
‚ &ot der. Herre ob aller fir(ften?) erone,
Der dye geſcheppfe Haft _ |
Gemachet, ond fie werben Taft |
Mit ſtedem flijffe in dinem lobe, |
Du bift dar jnne vnd dar ode -
. Apffa & OO alleöne, | 0
Ende ond beginden, ich meynneſn), ' |
- Der dir felber je gebrach; | \
Du bift ob aller hehe vyn dach
Bnd aller dyeffe eyn fullemontz
Dir iſt ich alleyne kunt
Dye lenge vnd auch dye breyde,
Wie ſich die an dich leyde,
Daſſ ftet in diner maſſen hanut;
Alle(r) ding eyn ummerant
Iſt din Gewalt vnd eyn haffch;
Din liſte, konde, meyſterſchͤft
Dem hymel ond der erden gab
Wol lobelichen vrhab
Mit vil geczyerdes vnderfcheyt
8
Den man fpurt dar onder.
Mit dauwe und mit ‘regen ; °
Bon dinem milden -fegen
1
— 26—— 261
(bier find 7 Zeifen weggeriffen) “ De
Die drugen vnd aud die fuche "0 *
Mit bereyder genuchte a a
An lebendiger creaturen Teben,
Dye, beyde, ſwoment und, fmebeng; .
Flyegen, ſchlingen, lauffen vnd gan,
Alss ſie din geift hat angekan,
Man findet dich albeſunder
An wald vnd an heyde,
Dye du ergruneſt beyde a '
Sormyerent- fie ſich maniger bant, >
An grüner farwe-miffewant; ° |
Alles, Herre, in dinem lobe; 7
Du biſt dar june vñnd dar obe Be
Mit vil geczyerdes onderfnik, J
Des geluthes umbedrit J
An ſterren, man, dye ſonde,
Wye die jren lauff konnen
In ires tirdels krüũme
wechſeln umbe
. vnd Dass jar
0. enbar | on
GG Zeiten g ganz weggeriſſen) oo.
ft dines gemwaltes umbegang. | J
Dye hohe iſt ſunder begyn,
So get dye dyeffe an ende hin,
Dye lenge vnd ir ſtraſſe
Iſt vil gar ane maſſe,
Wanne fie nye wart folfeniCmjeffen:
Difs umbfehet din, eyning, weſen,
Du aller dinge eyn vmbering,
Der doch erfullee alle ding, .. nn
Wanne du ir weffen allein weif, - .: j .
Du, der du alle dinge drenfl, | oo
Une müde vnd ‚befwerden,
Den hbömel and dye erden, nn
Daff darobe, vnd Dein, vnd darvnder ig,
Daſſ ergrundet D din eygenet iſt. V
No.
262
Diefe Vorrede nimmt noch 106 2. ein, und
. folge noch eine:
‚Diss iſt eyn Vorrede.
Godes fon, Iheſu Criſt,
Dass du war Bor vnd menſche bäſt,
Dass 'glauben ich unzürbrocen; _
Du haſt eyn wort: gefprocdhen
In der gnaden flonde
Mit dinem heilgen monde,
Dass fal gebenediget fin:
Wass ir byedent den patter myn -
In minem namen, das gefchich,
O du wonnekliche zuuerfich,
Dye mit hoher wirdefente
Guss an den namen ift gelent,
Dess wir an richeyt werden ci!
Ime warde nye richeyt glich,
Vatter, almethiger Got,
Der durch ganze drüwe gebot
Din kint hernyeder ſanteſt,
Vnd damit erwantteſt
Die aluecter tzwoſchen vnſs,
In dem namen dines ſons
Iheſu Criſti, bydenen ich,
Dass du gerucheſt zu horen mich;
Es iſt nuwe ſunderlichen mir not:
Min hertze lang mir gebot,
Dass ich mich daruff gedethe, .
Vnd zu gudem brethe
Eynen deyl dines beilgen leben;
Deo wart min mwille widerftceben,
Wanne ih dye vernunffthe ſach
An mie donckel und ſwach
Gegen fo groffer erbeyt.
Zu wüſte bin ich doch bereyt
Nach fyer jaren, in den fin,
. Dass ich griffe in den begyn,
Durch did, lieber herre mya:
Nu laſſe mic Hifffe werden ſchin.
dann
pP} u
Ob von dir mir ſy gefant,
Dass min wie ift enbrant
An ine benanten erbeyt,
Als din Fine hat gefeyt,
Guss fo byeden ich dich in -finem namen, .
Den mynneklichen lobefamen.
Iheſu Erift, des Herren myn,
Dass du der miltekeyt fhrin - u
Gegen mir uffgefhlyeffeft
Vnd in mon herge gyeſſeſt
Der wiffheit fuchen,
Dabvon er, ſich moge erluthen,
Naätzlich zu bringen an eyn zyl,
Dess ich durch dich beginnen wil.
Auch byede ich, hochgelopter Got,
Obe jeman wolle eynen ſpot
Vnd ſinen boſſen wolffes Kan
Mit ergerunge hencken daran,
Dass ich. tzu Duſchem flge
Diffes buches bin [ih eyn doſke,
Dem drucke fin gemüde,
O herre, in diner gude,
Dass er bedende darunder,
Wyie man din -wonder J
Beedige(n) und auch ſchribe
Den mannen vnd auch den wiben
Solle in allen hongen.
Auch bin ih beywongen,
Daß ich dich byede noch einer bette, .
E dass ich nume drede
In diffes Buches erbeyt: N
Herre, hat nid) min Dumphegt
Dar gu mit idel ete brath, .
Dass ich Su ſchriben han gedath,
So blende mir dess hergen fin,
Dass ich enwiſſe, war ih hin
Wandeln, oder mas id do.
Unete dye gehorret mit gu,
Der ich vil in minen dagen
Han verdyenet, alss ih muss Ffagen,
„In ruwigens ;hergen lere.
Lop, mirdifent und ere
Eal dir ‚aleyne fin berent -
In fleder werender ewekeht. Amen.
Siit nu der wille myn ift geftigen
Vnd er daran mir wil gefgegen, -
Dafs ich durch gut dye Iude
Beriehe bye zu Du[den]de
MWicher heilgen leben,
Wie jn von Gott dem Herrn was geben
Dogent in foßer maſſen,
. ZWBye fie die gerethen ftraffen ,
Drungen mit erbepdender phfflege, |
Wyie fie gefgegeten an dem wege)
Wider aller welte fpot,
Bnd vor den konig Sabaoth
In des hymels throne
J In allen freuden ſchone
Mit kleydern erlichen quamen,
Die fie uff dem ertterch namen,
Als in gebot der dpgenden flife,
Gel, ot, grün vnd wife:
Das gel kleyt mit freuden er dreyt,
Den abftinentien hergeleitet
Mit ceftigunge felmer
Bnd in alfo vergilmwer, |
Daſs (d)er dogent vbergofs Ä |
Berdrudenet wol des blodeys flofs, |
Bnd jme dye gele forme geben. .
Wer aber endet bye fein leben,
Durch Got, an der merteler rat,
Der komet do mie roſenroder wat .
Zu hoffe in groffer ere ff,
Bald darauf kommt noch eine Anrufung Maria’e:
Gie iſt der gnaden alſo vol,
Daßs fie mir mag gehelffen wol.
Eyn deyl man auch mercken ſol
Hernach in diffem buche:
Es hant mit groſſer ruche
Geſamenet dye meiſter jn Latin;
So laſſet, dur Got, gewert uch fin;
t
Ob in fumelichen orten
‘ Die meifter an iren worten
Vnd an jr fhriffth entzwey dragen,
Da mil ih eynnen fin fagen, j
Der mir gefellet der befte.
Hye an myn rede ich fefle, . =
Auch durch boffes bergen rat, = '
Dafs fin augen offen lat |
Vnd warttet, ob ifs ich(t) finde,
Daſs .efs [ifs) zu beine binde,
Und mit worten fule;
Daſs ift eyn rethe Ule,
Den guten(r) werd dages lyech
Leſſet geſehen wennig ide:
Bnd ob er ſich entfube,
Daſs ſich eyn finſterniſt hube
Bon unreth, wye dafs ſy, —
Do weren dye dugen lyecht jm by. "
Wanne was der menfche nit lip hat,
Hye wye Igethe eyn ſach flat, \.
Dafs er daran geergert fid ff. -
Zur Bergleihung mit der Darftellung Philipps (Bei-
Docen, Misc. II. 88. ff.), ſtehe bier noch die gar
bel, mie Jeſus Böglein mad:
Darnach uff eynen Gamsdag
Iheſus mit den Binden ‚pfflag
Her und auch dar wandern,
Bon einem Su dem andern;
Eyn nuwes ſpyel er aber hub;
GSye qwamen, da man letten greub;.
Do ſprach Yhefus tzu den Binden:
Nu feher, wie follen finden,
Kolget mir, eyn nümes fppl,
- Bnd madet, dafs ich maden mil:
Dye Einde, gar nach Findes fyeden,
Holgeten ſynem willen nmıyede. '
Er mathe mit den henden fin
Alfam ſyeben fogelin, ”
Kleyn vnd auch ſuberlich;
Dye ſatzte er tzyleth vor ſich.
m
—
Nu qwam eyn alt Yude aldar, .
Vnd wart auch der erbeyt gewar
An den Finden allen;
Eſs begunde jme miffefaln, —;
So dafs er gwam in ungedult:
Iheſu, fpracd er, diſſe ſchult,
Da diſſe kint ſint anbrach,
(Bier fehlt ein V.). F
Vnd bringeſt ſye tzu miſſedat.
Es iſt ein wonderlicher rat, J
Daſs du der bijht nit pffligeſt,
Vnd dich der ee ſo lithe. erwigeſt.
Iheſus Feine. antıvore jme gab,
BVnd wolte auch laffen nit. darab,
Dafs jme vor den henden lag,
Wanne er fin flnfflichen pfflag,
Bnd wolte is gerne han volant.
. Der alte Jude wart enbramt
Mit tzorn duch das ungemach,
Dofs in das kint nit anfad
Vnd duch jn nit fin werd Brad: (lie?)
Mit unmut er gu jme ginge (gie), °
Vnd wolte dafs werde zerdruden gar.
Als defs IHefus are gewar, .
‘Dafs ec einen boffen willen drug,
Tzufamen ‘er mit den henden flug,
Ttzu jn ſprach er: ir fogelin,.
Flyegent, je foflent lebendig fin
Vnd alfo mit den andern.
ölgegen vnd aud wandern u
Bnd junge fogelin bringen.
ge mer wprden fidy legen MM
n der ftat ji uheral;
Der alte machet eynen ſchal;
Wanne er dye fogel finegen fah. ..
Der lude pil vnd vil fprad),
Durch dyſelben mere:
Es were eyn beyberere.
— Dhne Zweifel iſt dieß Werk auch in einer Vati—
kan iſchen Hoſ. von den Leben Maria's, Jefu's ıc.,
welche, nach Glöckle's ſchriftlicher Anzeige, beginnt:
|
Emanuel, mit ung, gof,
Kunie des rihes, Gabaoth ff.
Vielleicht. verhält ea fidy au fo mit der Wiener
HH. Nr. 163. (Ambr:; 266.), kl. Sol. 205. BL. Perg.,
| aus dem ı3ten Jahrh. Zu Anfange fehlen 3, gu Ende
‚ vier Blätter. Es find 3 (nad) Lambee. nur 2) Düs
der, von Mazia, Chriſtus, den Evangeliften
und Apofteln, Maria Magdalena, dem Erzengel
Midael und anderen Engeln. Am Ende fteht noch
die Überfchrift der Legende von der 5. Katharina, fie
felbft aber fehl. Lambec. II. 781 - B2.; unf. Muſ. I.
604-5. Aus dem bier angeführten jeßigen Anfang
und Schluß, in Bergleihung der enffprechenden Gtelle
bei Philipp, geht wenigftens hervor, daß es nicht
deffen Arbeit" ift, als welche fie von Rod), I. 125. und
| Dvcen, Misc. IL 96. ‚und, unf Muf. 1. 192., aufge⸗
führe worden.
3) Ein ähnliches Gedicht, abet es ſcheint, noch um:
faffender, ift die. .
Hondſchrift in der Abtei GE. Mergen im,
Schwarzwalde: „Gedicht von dem Leben und eis.
ven J. C. und von U. 2. Froumen”, weldes Dber:.
lin, in der notit. mss, vor ſ. Glossar. p. V.. aufs
führt, mit der Bemerkung, daß die Uffenbachiſche
Hdſ. (v. Philipps Gedicht, oben ©. 252.) etwas
Ahnliches enthalte. Kolgende nähere Anzeige ift eben
falls aus Dberlins ſchriftlicher Mittheilung: die Hoſ.
ft in Sol. Perg. des ı3ten Jahrh. mit Bildern. Der
Anfang, 4 Bl., Rap. I. II. fehlen: |
& 1. Sie Butper Adam das ertriche
Noe arke in der fintflue
2. K. III. Wol wir unfe lofunge miffen unde heſchonwen,
So muze wir czu erſten beginnen von unfer froußden;
Wenne do got menſche wolte werden,
Do mufte ber czum erften fine muter czu der erden f.
267
x
— 2
268 . 7
Ei inkunden in nit gefunt madjen ff-,
ı An difen reden iſt bezeichnet alle menſchenkunne,
Das yn di werlt quam uz des paradnfes munne ff.
Ein Gamaritanus quam an der teften flunt ff. °
: Do irmwelte her eyne mait,.di fine mutir weſen ſolte ff.
3.— Konie Aſtrages ſach yme troume einen winſtam,
Der was gemachſen uz ſiner gohtir licham.
G. 3. Gebenedit ſiſtu, hochgelobte mait Marie,
Du biſt eine blume wiz boben allen Tilien ff.
Mit irme B. V. ‚geleite ſut wir dis vreisliche mer
—W aren
S. 4. 4. Bilden. : ai #
©. 6. Di ſi ſiben gaben daz ſ fin fiben hande ertzetie.
Kenden fiben houbit ſunden und alle ire kumpanie ff.
Der haſſege menſche Fan ſich ubir nymande irbarmen,
Der minneſame menſche irbarmet ſich ubir alle armen.
S. 7. Der (tempel). hatte bobin eigander drier hande
ummegank ff.
Das ſi das maytum tzu aller irſten hat irtracht ff.
In dem tempil was ouch beftoffen eyn wendilſtein f.
©.8.9. Bilder.
©. IT. Bade alleine ir lichame underſtunden Air,
Ir hertze doch wachte und czu gote rif.
6. 12.13. Bilder.
G. 14. Nu ful wir horen, wie fie vntvink ire eſchaft ff.
Czum anderen male daz fie hetto eynen dinsman ff.
Bnd dorfte nirgen alleyne, alfo ein geil. wip, gan ff⸗
Ost hat lip, beide, moitum, witberum und die
echten. ff
So nimmt jedes Kapitel 2 S. ein und endet mit eingm
Gebet in einem Reimpaare. Es folgen wieder, 26
mit Bildern, deren Inhalt vorhergeht: 3
17. VIL Die wile ſich Joſeph bereite au der brutlaft ff,
©. 18. Der ewige Got Kon deme ewigen ride
Wolte Mariam eime vlus wollen glichen.
92. VIII. Der aller der werlde eyn loſer ft mr
Gi gebar -ein Eind alfünder man.
25. IX. Bade di wife Foniginne von Gabba,
Die quam mit grogem getrekke us al da, -
29. A. Alfo pn dusfte M
m
L r -
! j FtB
W 269
Bu
Die zen ®eboe.
Menfhe, du ſalt Feine aptgote Betten an,
Du falt nicht unnucglichen nennen gotis nam,
Duch faltu di heiligen tage vigeren,
Du falt dinen varie und dine mutir eren,
Du falt fin Eein morder, noch Feine moerderinne,
on Ouch ſaltu ſin kein unkuſcher, noch keine unkuſche⸗
zinne,
Du in. ſalt nicht unrechtis haben, nocht nicht ftelen,
Du ſalt keyn volſch geczuk, noch logener weſen,
Du yn ſalt nicht begeren dines ebenkriſten gut,
Under Degerunge ſi fi nes wibes fal dir nygmer Fommen
in dinen mut ff.
6 3% Derfelbe ſchria was wel gebrunniret
Mit golde, binnen. und huſen wol geziret.
34. XI. Do das Fine untwenet wog unde Funde wol gan ff.
— ‚Das kint warf einen kolen in finen mung,
. Alfo behile iz fin lebin und finen gefunt.
. 7: XIL Det prijter in den tempel wolte gan,,
Der mufte fi von erfte dorinn twan.
©. 38. Er hiz in gan czu dem Jordan,
Dorinne folde her ſich fiben ſtunt man ff
" Bi diime fpitalifhen manne
Sint bezeichnet di grugen funder alle..
51. XIII. Wi her ſich liz von Sathanas bekoren ff.
Do wart her von dem tuvel bekort und verſucht.
Sind dem male das Ks bekoret wolte werden,
So pn mac nymant ane beforunge fin uf diſer u
erden.
56. XIV. Tnde (d. Batir) mil pn noch der bekorungen alfo
lip dan, J
Aiſe ab her ny keynethande ſonde hetts getan ff.
. Her nam einem manne fin eig wip,
Boben das liz her dem manne benemen fonen Typ ff.
Der ſpitaliſche Symon, Cornelius unde Gzechias.
60, XV. Bigen, wynber, nuzze und ephele namen fi gli Fr
Bnde fullen Beinerhande hoffenunge darczu han,
Das fi icheſtcht dorabe wollen untvan.
4 XVI. Die Inte, di das Dfterlam ezzen folden,
Dia was geboten, daz fi flende ezzen folden, :
4
-
379 u | . N | | N
Gi muften halden flebe in iren henden,
Ouch folden fi uffchurgen ice Ienden,
Bf ire ouze folden fi haben fehu,
. Wilde lecche folden fi. ezzen darezu ff.
Die wilde letche di gar bitter ift. |
67. xvu. Her mochte fi mie dem geyn tode haben getotet
alleſam ff.
Her mochte duch das vuger uf ſi haben geſant ff.
ee... Digerige Hangen habin gefane in der
. nt ff-
Alfo her tete in det wuſtenunge
Den Soden, umme ice murmetunge ff.
q1. W. Bi her czu der ſtupe wart geſlan ff.
Gie fpradhen, her were ein trogenere ff.
Her (Herodes) wante, dal Ks eyn koukeler were,
Do hatten fie drier hande geticht,
Di‘yn tuchten afegumale nichtes nice ff.
Her dochte, das her yn lize tzu der ftupen flan ff.
&s find überhaupt XL. Kapitel. Angehängt if:
Dis iſt eyn biſpil von der martere herten. — Dis ge
bet faltu ſprechen czu vefper czit — czu conpleten czit ff.
— Dis ift eyn bifpel don dem bettupniffe unfer liben vrow -
wen ff.
Zuletzt fehlen 3 oder 4 Bl.
4) Gin Brugftüd bon Maria flieht hinten in den |
St Galler Kodef der Nibelungen. Bot: |
|
LE — — — — nn
mers dit: Denkm. ©, 13. und Ballad. U. 233. |
| wo drei Berfe davon abgedruckt find. — Deßglei:
hen in Meifters Bei. L 97., wonach es du
Anfang eines größeren Gedichtes iſt. — Wahrſchein
lich gehört hieher auch
8) Das Gedicht; zum Lobe der H. Jungfran
aus dein 13ten Fahth. ., welches |
Handſchriftlich Eckhart kannte und daraus
Stellen anführt, in ſ. Catechesis Theotisca, Hano':
1713. p. itt- 13.
271
6) Gedicht von der unbefledten Empfängniß
der Heiligen Jungfrau, duch Hans von
Got, i. J. 1502.
Handſchriftlich, zu Hamburg, aus Uffen:
bachs Nachlaß. Nr. 45. Fol. Bibl. Uffenb. IV. 29 -
30., ‚wo Überfchtiften und der Schluß, worin der Df.
fi) nennt, abgedrudt.
7) Die Himmelfahrt der Heiligen Mürig,
durch Konrad von Hennesfurt, um 1230. '
Handfchriftlich, zu Berlin, Pap. 6 BL. Fol.,
in Spalten; binter dem Barlaam und Joſaphat,
ebenfo .gefd,rieben und von derfelben Hand; am Ende
fehle ein Blatt (nody 1024 B.). Die UÜberſchrift iſt
roth, und zu Anfang ſteht ein großer roth und blau
. gemalter Budjftabe:
Diß ift onßer frowen. himelfatt.
EgIn jaͤger, ane iagendes liſt,
Der doch an idgenne ſtrittig iſt,
Der volget noch dem wilde
Walt vnd geuilde;
Ich wene,. et wenig ſchuͤhe
Schlecht oder ruͤhe,
Ebene, berg oder tal;
Ein kriegen machet wildes val:
Das einen villidte vergat,
Der kunſt ond mynten willen hat,
‚Als ift ein ieglich Funfl.
Hat ſy ſwer begüſt,
Das villichte beſchicht,
Durche das [er] lobe ſich er nicht,
Vnd verfüd er doch die lenge;
Wann noch trutigem angenge
Dicke ein frdlid ende kumet;
Stete an allen dingen frumer. |
By difen Dingen nym ih rat, {
Ich armer pfaffe Cunrat,
3
1}
. 272
Mit dem libe ein ende hat.
So der dog an im fin recht begat.
Die heilige ſchrifft mas mplene e
N
Gebotn von Henneswürte?
. Richeit, body grbuͤrte,
. Kunft, zucht, houewyſe,
Band was einen man priſe
Au dirre welte mag geftum̃en,
Des bin ich wenig vollekum̃en.
Wie Frande id; aber an ſynne fy,
Dod wont mir ein gedinge by, -
Das got des armen willen. hat
. Zur eines richen grgen rat.
Bil manig man hat kuͤnſte Hort,
Vnd' hilt ſy doch, als einen mort,
Das jieman von ime verneme,
Do by man güt bilde neme:
So ftat myn achte niergen fo,
Künde id) icht, des wer ich fio,
Bnd möchte id) das gebreiten,
. Ginen ‚vrfprung geleiten
Mit rinnelin durch das lant, ’
Go würde myn Frander ſynn befant,
Fuͤr ienes vberigen fin, |
Der reiht. als ein geräter. zin,?
Hebreyſch in der alten e;
Do wart fy fo gemeret,
Ze Kriechen verkeret,
Dar nod in. Latine bracht;
Do wart aber. fit gedacht
Von den, die tichten kunden,
Wo fy icht ſolcher mere funden,
(bier ift Plag für einen fehlenden B. gelnffen. )
Die do güt zů fagenne waren,
Das ſy die ze Tuͤtſche tichten
Vnd zů folhen finne richten,
Das ſy ein ieglich man,
Der doch der buͤche nit enkan,
Wol zerechte vernym̃et,
Bnd zů hoͤrende baß gezym̃et.
Der ſelben ſag ich eines,
"Das ſuͤßer nie dheines“ Bu 72*
⸗ N
©, 2.
ı Bon menſchen gefheiben watt,
Bon vnſer fedwen hineuart,
Wie. vnd wa ſy bleip,
Wer do was, vnd wer diß ſcheeip.
DD die heiligen zwblffbotten,
Als in von gotte wart gebotten,
Sich wite teilten in die lunt,
Do wart in Aſyam gefartt
Johannes ewangelifte,
Do er vnßerme herren Ceiſte
Syben biſthuͤm ſtiffte
Vnd ſerte zů helfe teiſte; (7)
Er ſatzte ouch biſchoffe do,
Vnd für er bredigen andeifind;
Gardania das eine hieß,
Den er z& b’ren do inne ließ
Vnd z& bifhoffe Aber dag lant,
Der mag Milto genant;
Der mynnet Und vorchté gok,
Er lernete vnd lert fin gebot;
Wann et ſich des vil wol verſtunt,
Als noch die wifen alle tuͤnt,
Das er den meifter eret. \
Der wol chüt und leret,
Dem ift ou) zů volgenne gür;
Wer aber das nicht 'rät,
Des er deh and’n leret.
Defte myñdet ſich ieman keret
An dheine ſine lere,
Des lere iſt on ere.
Alſo leret dirre herte nicht;
Wann waäͤſte oder kuͤnde er icht,
Das zu gottes eten dochte,
Was er des iemer mochte
Kür bringen, das det et,
Vnd was daz allez fin ger,
Das er den iemer wernden horf,
‚ Der fele fpife, das gottes wort,
Den gottes Binden teilte.
Mit groffem fliffe es heilte,
23 0
1
4
+
Die an der fele waren wuuf, -»
Der machte er harte vil gefuirt, - -
Nü.mworen Eorherren da
In einer flat, hieß Lodica ,
Die fanten im ir botten her,
Vnd erbutten im, daaer .,
In dieln] gewiſſen w({m)ere,
Ob es im Eune were, a
‚ An einem briefe wider ſchribe,
Ze hymel ſines vatters ſaß.
Die buͤch ſagent vns das ff.
Von vnſer froͤwen, wo fy blibe.
Der heilge man Milo ° _: :
Schreip in her wider alfo
Die gewiffen mere,
Als in ir pflegere
Gante Xohannes wiſſen lie,
Das felben wil idy Eimden hie
DD got.alles dz erleit, . ,
Das man noch huͤte von ime feit,
Geburt, martet, vrftende,
Vnd zu der zeſwen hende,
Sehr viel fcheint hinten nicht zu fehlen, da es erjt ad,
der Himmelfahrt abbrichf, im Geſpräch darüber:
1
=
Des wir heiten gefeben, . (DB. 1006.)
Des gloubetteftu ons nit vub ein hor.
Er (Thomas) ſprach: ir fagege mir wor.
Ich bin mic feider vil laß;
Do frörse mich fin gnade baß,
Er ift gnediger, den ic fir.
Ir wiſſent wol, dar nod) in Furger. zit,
Do ich in mit uch allen ſach
Vnd er zu mir einig ſprach: on
‚ Thoma:, dů dinen zwiuel bin,
Vnd ſich, das ichs bin,
Reiche dinen vinger her,
Du griff, do mit dem ſper
Die ſitte was durchſtochen,
Vnd mit nageln durchbrochen
Der lette B. ſteht unten noch He Kuftog dan
2785.
GHende end fuͤſſe. ur ed him
. in -gegde: was fo fbße,! ed),
Das er mich fich. geiffen ließ.» ou a Besen
. Bud mid gürliche hieß — — 0,
1j0° Di nr
8) Der Kreusiger,. ut Gedicht von: Reben und
Leiden Chriſti, duch Joch annxs von Ftamı.
kenſtein, i. Se: 1300. —V—— 188 u nd
Sundfhrifelid, zu Prakburg, Im Beftg‘ 1
C. Gottl. von Windiſch. Srvners Tier. Dent
male, S. 17:5 Meifters Beier I: gg. Tele
Gedrufcht, ‚Stellen, -in Bet A143 de fihen Bibfl
der fhönen: Wiſſenſchaften, Bo. Ch as. in.
| Denis, Catal:: ‚Vol. IL — 307 qᷓi 3 1: ennd.yd
Adelung, Mahaz. U. 3.1, 34: "derme Bei 2
| Johan Erneiger, Aus Erohtelflete ee
MReifter, eu, D.. ‚perniuthe®, ang ’fei Die‘ KUN,
fiade, welche Beffing, nad) Syh ub wctos Deutſthee
Kronik, St. 8. b. J. 1776., I Ver 21170 zu Kicktl
Reuburg bei Wien gefeben bat. Johann HB
os Moͤnch im Johannes: Kloffer , zu ——
Urſchrift iſt Sateinifd.” Kod, 1.
Dieß Teste ift wol überhaupt der Sei EN den Bis;
ber aufgeführten ähnlichen. Gedichten über Marig und
Ehriftus und den: - heiften folgenden "Leg. en Wen.
Vernher nennt vorn feinen Autor, Jeroninus.
Über -die Pfeudo - Edangeljen: des Wit od am ir’ und%y a:
kobus, welche die. Duelle von Philap pi: ‚und! er äzir
gehörigen Berichte find; vgl. Ten zrT, 16978. 539. 54: -
543-4. :580- 6: 65h; Bibls Üffenb. IV: uꝝng
(mo das Evangelium von der Kindheit Matia' s aud)
dem Hiero nim us agiflhriebemteird); Hockers Ka:
tal. der Kloſtee Aelvbruinen Wil: Das’ pibfan.
ſhe ——— Anſecs a ll
2
226
| Buch :c., Köln, Altona und. Rüraberg,. 8., wel:
ches ganz:dem Gedicht PaiTipps: entfpeicht, ’ ift doch
mol nur aus der genieinſamen Lateinifchen? Urſchrift.
Drer Titel giebt an, dag "ed zunachſt ans dem "Itnlia-
niſchen überfege fe. Wörres, Volksb. ©. 240 - 56,
Br and)ietivas :übek: die Quellen. Opten s Rezenk In
* TE 2.3. 18105 R. 110. Sp: '276, Ältere Ausga—
‚ben find: 1481. Augsburg, dh U.-Gorg, Fol.;
aus Weingarten, Hepf, L 57.4 149r... Ungs:
hurp. ‚Mbcen,.m aD. = 1503. ebDd,, Gun Joh.
Grofdauer, ‚ol: 196 BL: it: Hölzfchn.s: zu Nürn-
berg,. Parzesa L 2fio... — Eine; NkEderdeutſche
Übertuagyng, Daupn.. Ichetat: neäbaikübed, 4. Bibl
Schwarz, Il. 186 -,87. NAuch. in dein geaßein Legenden
ffmlungen ( valt oien S.! 17%). ſluden ſich dieſt, wie |
die, jneifter. dar. ſylsenden Legenden, surf welche hiawicht
hierein⸗für allangnal zu verweiſen; zumal da: fie ſelten
Rum, den Altdeutſchen ‚Gedichten, ſondetn nieift auch aus
* — Theit ↄanſnan. Lachuchs Duellen. 1. de
mp —8 in ‚Der notit. ne bot dem Glossar.
p. V. verjelöänit, auch ‚noch. ein m Brei von dem
CI Weber a3J3 ri fi |
on io) Die. Geburt Thriſti —* die ‚Slandfapt IM at
- ‚ia. '8,. Niedendeutſch. ea der
vr Gehruk, da Mir. Gtaphorftd Samburgife
Rirchengefä Th 1 W. 4 © 175 - nom: (1017 B.),
zuſammen wit anderen aͤhnlichen Gedichten (vgl. auch
oben, ©. ve m dem „Sudeabo æ. -obne Angabe,
aber. J
dh MR einem — —* gehoͤrt auch wol ein
Bruchſtück von einem. Niederdent ſchen Gedichte,
ı DL Pos. ‚vr. a⸗ten deheh⸗ welchet Reinwald
8
auf einem Buchdedel fand uns mie mittheilte,
‘
277
Es ift
int, 8., gut gefchrieben; Die Werfe find mit großen,
roth durchſtrichenen Buchjtäben abgeſetzt und meiſt hin—
ten punkirt.
die Überſchriften find roth;
Des domedaghes die ionghere f fprait q
Tot onfen. bare: warr sale mi;baben
Dat padhelanı tat dinẽ etan?
Ihefus heuet on ghehenten ,
Eñ fprac aldus. tot. un:. gast bene -
In die fiat, daet moet v ene,.
Die ene canne mit water draghet;
In tpelic Bus Die ghene taghet,
Daee foli em volgen mede;
Seghet dien hufbheir, dat ic ahebiede.
Dat bi p ene ſtede wife,
Daer men reyde mine ſpiſe;
So ſal Hi u wiſen ein groit fal,
Daer reid mi mien aquont mael,
‚Ge ghingen hene en ddit.
As vnſe here vn gheboit,
Eñ vondent altemale waer,
Als onfe here feghede daer.*
Ge mafeden dat etene reede,
EA onſe here volghede mede,
En is des auonts gheſeten
Nie finen iongheren toen eten.
Do ſprac tot vn onſe here:
Ir hebbe ghehad grote gere,
Mit v to etene to deſen tiden,
Vor mime doit, dien ic ſal kiden;
Die Anfangsbuchſtaben der Yofäge und
Wen male weten ji, (dieſer D, if fort zam perlofäpen)
Dat paeſchen is hier bi:
Wannere twe daghe fin hene,
So fal des meͤſchen fone
Bertaden werden, na dien daghen,
Eñ an ein cruce gheflagen.
Dat onfe here vsraden wart. |
D-t (do et) tom wonenſdaghe was comẽ,
Do ghiuc die raet der Joden to ſamẽ
N
278. |
In dar hues heren @anphar, »
- Die to. dien tiden hiffrop war; '.
Daer iworden to radı des die Yoden,
Dat fe Iheſom wolden doden,
Des fe volbrenghen ene wolden niet,
Bppe dien dach der hochtier,
Tp dat ene quame en ghien' ghetucht
Toen volße, dat fe hebben ghemifdit.
Do die Judas hadde v’nonten, m
Dat die Soden waren to. famen,' " J J
Do ghine hi hene to den Joden.
Er heuet ein gheboden,
Waert dat feis wolden Ionen pm, Ä
Hi wolde ein antworden Iheſum.—
To hant fo Hebben em die Soden
Dertich guldene gheboden.
Dat onfe her en guden domedaghe at mit
fin iongberen.
In Philipps Gedicht lautet die entſprechende
Stelle ganz anders, und in der Niederdeutſchen
Überfegung ift fi ie, ſammt der ganzen geidenegejhiät,
übergangen.
12) Leben der Heiligen Katharina.
HSandfhriftlih, zu Wien, unter den Ambraj.
Hdòſſ. CCLXV., Hist. Eccl, 68. Pap. $ol., Hinter einer
gereimfen Gefchichte des neuen Teſtaments. Lambec.,
II. 1ı81., wo der Anfang angegeben, — Ein Gedidt
von diefer Heiligen befand fi) vormals auch in der
. oben ©. 267. angeführten Wiener Hdf. — Deßgleichen
gu Dresden, Rp 111. Pap., aus dem 15ten Jahrh.
Ydelung, I. Borr. XXX -1. — Es fraͤgt fi, ob
diefe drei Hoff. dajfelbe Gedicht enthalten,
13) Leben der Heiligen Margaretha.
Handſchriftlich, durch Hrn. v. Vogt zu Wei—
mar, in Kochs Beſitz. Koch), ‚U. 351. Es ſind 16
Bl. in kl. 3., der: Hand und Schraibart no, fehr
—
— ———— — —— — —— — — — — — — — —
ähnlich der Berliner Hd. von Philipps Gedicht,
und wahrſcheinlich von demfelben Abfchreiber. Nur auf
‚den erften BI. find die rothen Buchflaben der Abfäße
ausgeführt, und die Berfe und @igennamen roth ange: .
ſtichen; weiterhin fehlt beides. Nirgends Überfchrif:
ten. Anfang: |
Es füllen alle andechtige frowen
Dy marter gerne ſchowen,
Horen vnde aüch leßen, .
Vnde da nach ſtete weßen.
Margaretha dy vel reyne mayt,
Dy vuß dyß buchelin ſayt,
Dy kan wole üortriben dy noit,
Dy god ſelbern ghebod,
Do-eß frowẽ Eüan myſſe ginck,
Du fü den - - pel (appel) dme fink;.
Czu hant - - € (wart) der flüch getan,
" Der nad) den frowe hang‘, 9
Der flüch czweyerley was:
Bod def erften nye vorgas,
He ſprach: du ſalt weſen
Vnder dyneß mäneß befen.
GSzo iſt dz der ander flüch,
Nücze iſi add) ſh gach
Daß fy deß mäneß borde, .
Rũmer ledigk worde,
Ane pyn vd ane noit.
Noch do vone lit manche tod,
Eß (fi) daß ſye geneſen
Vnad caiu hulffe weſen et
©. 2. Öoteß mütter vADd reyne maif.
Margaretha iſt ſye gefayt;
Dr via alle glidn, . oo.
an Benher a ichhee
Lobet ſye ‚mit ynnikeit; BE
„ ‚Bostriben Ean fye wol dy leit, ö
"Die gfree' Felite IMargarath; 7
Guj godei ish 2 Ku a re
nv.
i
279
Theodefiüß or va was en heyde,
Do gode waß her geſcheyde;
Do ſy v0 ome geborn was,
Do fante, her fp dücch ſynẽ has -
Ffuͤnczẽ myle yn eyne ftadt,
Dar pnne her egne amẽ bache,
Daß fy diß kindeß phlege,
j Bid ome auch wole bye were ff.
Schluß, ©. 30, |
Nü loben wir dy gotheit
In der dreyfaldikeit
Vñd auch in der ynnikeit,
PF Daß fie vortribe onß die leit.
Wir füllen eren pren tagt,
Wan fie onf wole gehelffen mag, v
DAd beũelt unf yn goteß ſchos,
Der vnſe ſcheypher iſt vñd vnſe troſt,
Daß he puß müffe behüte
’ Bor alleme wedder gemüte,. _
@. 31. Her lebet yn dem hemelrich
Piner vnde ewiglich.
Nü beit wir die reynẽ küſſen may
Ban der ich han’ gefayt,
Die Dlibriüg lif toten,
Dz fie anf helffe oß alle unfen noten,
Vnd daß fie ung vᷣehat vor leyde,
Wan die ſeſe vo deme fihnam fol Ichende,
Vñd mare un von den, füden clear,
| Wan wir füllen von hĩnen far,
, D; wir möffen vordynẽ dz ſchone Sims:
Na ſprecht Amen alle glich, |
14) geben der Heiligen Verbnika.
Eine Handſihrift davyn erwaͤhnt Chart, Ca-
teches, Theot, p. 112. Adelung (Maga; H. 3
"©. 34.) legt dieß Wert Ye obigen Wernher bei,
"welchen er mit dem fpäferen —— Werner, dt
um 1232. dichtete, für Eine Perfon nimm Deßgleichen
Ko, J. 122. Aber mit Unrxecht, da: jener ſchon 1157.
4
dichtete. Daß er Vf. diafer Legende fei, kommt ohne Zwei:
fel nup aus der mißnerflandenen Stelle Egharts, der
von ganz anderen Berfen Wernhers ſpricht: „Garminæe
de Historia Voronicas, appositisque Versibus dir
versi argumenti, qui Wernerum Presbyterum
(den Pfaffen Wernhere) autharem hahent,” Biel
Teich war dieß aud) fein Leben Maria's.
35) Der HeiligeBregor auf dem Steine, *
Hartmann von Aue.
Handſchriftlich, zu Straßburg, im der Yo:
hanniter Bibl. Cod. A, 100. Qberlini notit. mss.
dor f£ Glossar. p. V, .
Noch als profaifdhes Boltsbud gangbar, ge: -
dtuckt zu Rölm Görres, ©. 244.3 wahrſcheinlich aus
einer: der größeren profaifchen Sammjungen.
16) Der Heilige Beprg,. durch Reinbot von
oren, um die Mitte des i3ten Jahrhunderts.
Sandſchriftlich: Aus Juſt. Möſers Bibl., in
v. d. Hagens Beſitz, Fol. Pap. 104 Bl., v. J.
1446, — Ein Bruchſtück von dem Ende, 6 Bl. M 8.
Perge; zu München. “
Gedrudt; Auszüge, mif Stellen und Unmerkun:
‚gen, duch Möfer, meldet das Ganze herausgeben
wollte, in Gottſcheda Buͤcherſaal der ſch. Wiſſ., Bd.
8. ©. 365 276. Die Moöoͤſeriſche Hdſ. pollftändig, in
unferer Sammlung, Bd. I. (6099 B.) — Pas Bru ch⸗
ſtück (B. 5631 - 882.) ebendafelbfl, in den. Anmer⸗
tungen, ©..77 79.5 dabei Schriftgroßen heider,.
Über. die Hoſ., den Df. (vgl. Püterich, ©. 24.),
die Quellen und fonftigen Bearbeitungen diefer. Res
gende, f 9,8. Hagens Einleitung dazu, Don einem
älteren Deutf chen Gedichte ift vorn gehandelt; fpd«
tere find: Sant Jörgen, unter den Hoſſ. K Ma:
—
\ . ‘ ⸗
280
Theodofiü gr vats mad en heyde,
Do gode waß ber gefdjcyde;
Do. fu vo ome geborn mas,
Da fante, her ſy düch ſyne has -
Ffuͤnczẽ myle yn eyne ſtadt,
Dar ynne her eyne amt bactht,
Daß ſpy diß kindeß phlege,
Bid ome aüch wole bye mere ff.
| Schluß, ©. 30, |
‚ N. ‚ Nü loben wir dy gotheit
In der dryfaldikeit
Dad aüch in der ynnikeit,
X Daß fie vortribe vnß die Ieit.
Wir füllen eren pren tagk.
Wan fie unf wole gehelffen mg,
DA» betelt ung yn goteß (dos,
Der vnſe ſcheppher ift. vñd vaſe troſt,
: Daß he pnß müffe behüte
u Bor alleme wedder gemüte, -
©. 31. Ber lebet yn dem heͤmelrich
Pürer vnde ewiglich.
Nü beit wir die reynẽ kuſſen mant,
Bon der ich ban' gefayt,
Die Dlibriög Ui toten, “
3 fie ang helffe no alle unßen noten,
Bad daß fie ung Sehe vor leyde,
Wan Die fele vo dee lichnam ſol ſchende,
Vñd mache vnß von den, ſũden clear,
Wan wir ſuͤllen von hijnen far,
vn. D; wir müffen vordynẽ dz ſchone himelciqq:
Nü fpreht Amen alle glich, vD
14) Leben der Heiligen Verbnita. |
Eine Handſchrift davpn ermaäbat Eckhart, Ca
teches, Theot, p. 112. Adelung (Magaz. N. 3
©. 34.) legt dieß Werk dent obigen? Wernher bei,
welchen ex mit dem frpäteren NMinne Inger Werner, der
um 1232. dichfefe, für Eine Derfon nimt. Deßgleichen
Koch, J. 122. Aber mit Uncecht, da jener ſchon 1157.
I
’
N
J 1
Ä | 381
dichtete. Daß er Vf. diefer Legende fei, kommt ohne Zwei-
fel gup aus der mißverſtandenen Gtelle. Egharts, der
von ganz anderen Berfen Wernbers ſpricht: „Garmine:
de Historia V eranjeae, appositisqye. Versibus dir
veri argumenti, qui Wernerum Presbyterum
(den Pfaffen Wernhere) antharem hahent,” Biel
leicht par dieß aud) fein Leben Maria’. |
153) Der Heilige ®regor auf dem Steine, durch
Hartmann von Aue
Handfchrifthich, zu Straßburg, m der Yo:
hanniter Bibl. Cod. A, 100. Qberlini notit, mss..
vor f£ Glossar. p. V,
Rod) als profaifches Voltsbuch gangbar, ge: -
drudtgu Köln. Börres, ©. 244.5 wahrſcheinlich aus
einer! der größeren profaifehen Sammlungen.
16) "Der Heilige Georg, dur Reinbot von
Doren, um die Mitte des 13ten Jahrhunderts.
Handſchriftlich: Aus Juſt. Möfers: Bibl., in
v. d. Hagena Befiß, Sol. Pap. 104 Bl., v. %
1446. — Ein Bruchſtü ck von dem Ende, 6 Bl. U 6.
Perg; zu Münden. “
Gedrudt; Auszüge, mit Stellen umd Unmerkun:
gen, durch Möfer, meldet das Ganze herausgeben.
mollte, in Gottſcheda Bücherfaal der fh. Wiſſ., BP.
6. S. 36576. Die Möferifhe H%. polftändig, in
unferer Sammlung, Bd. J. (6099 B.) — Das drug:
tüd (B. 5631 - - 882.) ebendafelbft, in den Anmer
tungen, ©.. 77 * 79.; dabei Schriftgroßen beider.
Über. die Hoſ., den Bf. (vgl. Püterich, ©, 24),
die Duellen und fonftigen Bearbeitungen dieſer Les
gende, f v..d. Hageng Einleitung dazu, Von einem
älteren Deutfhen Gedichte ift vorn gehandelt; ſpaͤ⸗
tere find: Sant Jorgen, unter den. Hdſſ. K. Ma—
282 | . a
Eimilians, SR Ehautz, 'Geſch. der Sſterr. Ge
lehrten. — Eine Romanze vom 5: Georg, aus einer
Höf. Piederfaniml. v. J. 1601., im Wunderborn, 1.
1541-56. — Eine andett, in Foh Mart. Schamels
Sch: des Georgen Kloſters vor Naumburg (ebd.
1728: 4.), ©. 26., mit Beziehung auf Zrevini Norici
Tract: von allzu‘ abergläub. Ehriften, 'p. 232. — Ein
projgifcher. Romien, zum Theil nad; Englifdyen Quel—
Ien, im (der Mad. Naubert) Neuen Boltsmährdyen
der Deutfihen (1791.), Bd: 2. 6. 353 - - 480.
17) Barlaam und Sofaphat, durdy Rudolf
bon Montfort.
Handſchriften: Zu Stragbürg,. in der “Yo:
hanniter Bibl,, zweimal: Cod. A. 94.,, zufammen mit
mehren Erzählungen, nur ein anfehnlidhes. Bruchſtück
Cc Bodmer’s Vorr. zu Chriemh. R., ©. XL);
und B. 144. Oberlini notit. mss. vor f ‘Glossar.
p. V. und Prox.:de poetis Alsaticis, p. 30. — Zu
Ulnt, in der Raimund:Kraftifchen Bibl., auf Perg.
in & "Schelkorn, amoenit. lit. IV. rıo., wo der
| Anfang abgedrudt. — Zu Hohen: Ems, auf’ Perg.
- Bodmers Vorr. zu Chriemh. KH, © XL — Zu
Münden, v. J. 1284. Docens: Misc. I. 50. —
Zu Königsberg, eine freffliche alte Hoſ. welche wir
aus eigener Anſicht näher kennen. Sie iſt auf Perg.
%ol., 96 Bl., in Spalten von dr Zeilen, ſehr guf ge:
ſchrieben, gung wie die Klage in dem Mündener
Koder (oben S. 65), auch aus derfelben Zeit. ° Die
Anfangsbuchftaben der Abſätze roth genralt und die ‚der
NRNeimpaare durchſtrichen. Vornherein hat die erſte Zeile
jeder Spalte noch einige Verzierungen der fangen Bud):
ftaben I, f; h. Die Eigennamen öfter groß, und bie
"ddr Punkte als "Unferfcheidungsgeichen. “ Anfang:
- s ⸗
J
Alpha et o, konic, ſabaoth,
got, des gewaltes eraft gebot
ELeben, ane urhab, dine kunſt,
An anegenge begunſt,
Waf ie din gätliche craft, on
lebende in merender maiftSfcaft.
„ Din hoher Eonft, "din wifer rat
bezloffen vñ beftrifet hat
Daz anegenge vi de ende;
fonder miſſewende
Biſtu 9% vrhaͤb genant;
de ende ſtat in diner hant;
Der beider name were du ie,
doch gewunne du ſi nie,
Bü möffen deme gewalte din
verfaget vñ vromede ſin;
Diner lebenden gotheit
wart anevanc nie angeleit; |
Din craft gewinnet n.enier ort,
din gewalt, Din .geift, din. wort,
Got, vatter, menfche vñ kint,
gewalteſ vngeſcheiden ſint,
Alſe eine an anegenge was
din einic driualt vnitaſ. |
Dir fi} biegent alle Enie n
ze himel vñ uf der erde hie
Vuz dur der helle funde;
vor dir dc abgronde
Bibent vñ in vochten ſwebet;
von dinem ſoͤzen geiſte lebet,
Swaſ lebeliche ſich verſtat
vñ lebendige ſinne hat.
Erde, für, wazir, Luft,
kelti, regen, hizze, tuft |
Getempert hat din eines craft
" in gotlicher meiſterſchaft.
Rad) dieſem Eingange heift.es ©. 2. Sp. b.
Johanneſ Hief ein h’re guot,
der trbe ze götte fteten. möt, on
Bs Damafıho we Er genant,
‚der dif felbe mere'vant '
vw.
Be ' In Krieſcheme getihre;
J 3ee Latine erz rihte,
Dur got vä dur alſolche ſitte,
de fich die lioge befferen mitte.
Def. ſelben han od) ich gedaht;
mag es m?deh volle braht.
De mir got der finne gan, _
de ich ef vollebringen Fan,
So weif id wol dig mere git
| den lioten ze etlicher zit Fu
\ Ay Krijtenlier ere | ot
vorbilde in-göter fere,
. Gwen dur got def mol gezimet,
N de er dif mere al „Die fernimet,
n Alſ ich ef geſeriben vant:
ef brahte bar in Ziufehe lane |
u Def ordenf von Eitelf ein man, 0
0 von deme ich ef von erft gemwä,
ı Von Gapelle abbet Wider 9—
vil kume ich de vermide,
Iccch mõz ef och ze tivte ſagen:
ich han da bar in mine tagen .
| | Leider dide gelogen
vñi die livte betrogen
Mit trugelichen meren:
ze troſt vnſ fondere(n):
J Wil ich diſ mere tihten, |
j Ä durch got in Tivfd) Kerken;
Vñ bitte, fiver diſ mere leſe,
de er fich hezerende weſe
Mit ftete an deme geldben fin,
onñ durch got gedenke min
Bi armeſ fondäref.-
der urhab diffef meres
Wil ih in Tivſcher gungen weſe,
elf ih die warheit han geleſẽ.
innerhalb ift gar keine für die Piterafur merfwürdige
Stelle. Schluß, BI, 95, b. =.
do hieg er (der König) gewarliche
Gribin, mit gebögede gebin . ° .:
- fante Joſaphatis lebin, -
©. 6.
Be porbilde den loͤtin,
mit der ſrift betistin,
Bon anegenge, als ez geſcheah
als et.05 horte, vñ als erz ſach.
FR Erieſc man diz miere feed; u,
vil lange ej Ertefe beleib,
Vn; ez ein. reinie Ceiſtin vanut
Ihannez, den ich han genant
Der frieb ez in Latine d
des ſtift hat ez bewarit 6 °
In Latine, als er ef laz. *
der konie Barachiaz
Hiez ez friben, als erz ſach,
vnñ als mit vrkonde iach
Der göte man, dez warheit
. im hatte ir beidie tot gefeit,
Der zweigir, vñ meniges man
geware vröunde we dat ans .
Don dem z6 dirre warheit © .
nihe me, noch minder wart gefeis |
Dan als der heilige mÖne
tet fante Joſaphatiz font
Bon anegenge vnz en de zil.
as lebit dir Ihre aiht ge vil,
Die Criechiz konnen wol verſtan;
wer 2; Eriedfe gelan, |
39 wene wol, fo wueie .
diz mare det Criechin mere,
So wor ez merigin man verdagit,
dem ez Latine hat geſagit.
Alfos hat ez Der phafheit *
dio warheit der ſrift geſeit.
"DD mir dig mare gekondit we, |
on ih ez in Latine lag,
Ich nam de redeliche lbin -- - .
von Citels ge.rartgebin: - ;
Odb ich ez folde tihten
vñ in Zivfe betihten
Dr bezzetunge, vdir nihe >
do Biel die geſchit tn
Wol der gewarhaftin diet: at,
von Capelle der .abis-riet : -: 5
- Bi al die faminonge. .. -. .zan-
mit getrigmelicher gif Caunse).. .
De ich ez iht yerbate; °..: 120
ezʒ were alfo gewware:: ,
‚An fdezir lere, vñ alfe götc.
dc ez vil.lihte nanigez, mis. te:
Ze bezzervnge kerte re
vñ bezzieange leute. » 6
u Vf die gedinge, vi vf den wan
. u diz mere ich. ſos getihtit han,
Swer ez hoͤre, odir leſe
de er fich bezzirnde weſe
An götin werkin in gatte,
— vñ in ſinem gebotte
Neme an diſem mere·
ein vorbilde gewarg..
35 der gemorrin warheit
han ich andirz niht geleit,
Wan, dez ich geſriben vant;
ſwe mir diz mare tet erfand, .
De han ich iv gar gefagit,.. ...-.
vñ der werheit nihe —
HaAbe ih dch ihr Dar Belt:
dc ift fo gar von wacheit
‚Sp. 2. De id ez ane valſchin wan rs:
von der feift vrkonde hanz..
Der löge. möftich bie gadagin;.- >
die boftin, oñ die ‚wißaging,
Dez die gefribin hant on mich
+
2
mmit ir lere, de han ich ‘om: c.-
Geſprochin ii piz mare; . 0...
da von iſt ez gewerezzz
Div rede cleine mich beſftat.
des mich div-frift gewiſet hat,
’ Mit rehtir orthabunge -.
| ” de hat alhie min zunge
Ze bezgerunge der Criſticheit
n gewerlihe vor gefeit. „ . .;.
”
2
Diz mare iſt rihtei Don riterſchaft,
ndh von minnen; Vie mit ctaſt,
An zwein geliebin geſchiht mn
ez iſt vork/aventidein niht,:
Noch von der liehtin fomertit: " : -
eg ift der welte wider fteit, DE
‚Mit ganzer werheit, ane tage, en
fonder fput," vñ aneterdge; un ©
Iſt ez an Tietſcher lere
der Criſtenheit ein wre: en . Zu
Swen ez defte.mwirz gezinti, ©
vñ defte ongerner eg vernimil, +
36 wene.mol;' der fonde fa”
fin lere ift teht, vñ yottelich;
Sich mach wol: wib on man, -- °
- ane bbſfirn, bezzirn drin;
Swein ez niht: bezzervnge wt. ==
dem boͤſide ez och niht den Ant.“
Ez ift dekein Fo. wifer man - :
der. Tiveſche tede dernemin Eat,
"Wil er Stjımare minen: W
dicke in finen finnen,
& konde im. gote lere gebin, ns
:wohder. nah ·ſiner lete lebin.
NB lat wid; Bahaz fpredin: -
Ib, baute mi verweſſiin.
— De id) de mære enbarte
| vonꝰ dem gðtin Ge(t)harte,
Bl 06. Hane ih mich dran verſomit iht,
de lthee tombin man gefchiht,
De id) ge kbze wolde ftan,.
ob mir wurde font getan.!. ...
“ Ein andir mare: deft gefgehin;.
nd can ih des niht veriehin,, .
Ob ich Han, iht gebezzert mid,
Bag meiz ih niht, noh wil ich
Mit dirre böge mid bewarn,
min ſprechin an ein andirz fparn:.
Swez ih mid) hie verfomit ben,
bez bittet of den errin wan,
*
6
a
..
In
288 el
DA wunfgie alle mic, Doc go _ _
mit. rehfin.f wen, ane fe,
Seilis, vñ io mit, mir). nie.
wuhlger wit, ..DA ID, Boreeic.. -
Ein andie vrdliche
geſehin in: ſinem riche. wo rn
Reinir Criſt, ny loſe mid Per
BOn minen fonden, in den äh .
ofte fonde wider dich
(D)In göte ift-fo gnedeclich
db alle zungin vlizin ſich⸗
Erin diner werte ſtrichch.
for war, war in daz zwieillich
CRIſt, herrt got, dor digen tor, .
in den din mentteſcheit [ich bet,
Silfe ung, de wie von ſcheme rot,
‚vor vir iht flinde (I. ſten) vi ung der for
Der helle iht flinfde) in-mernde not |
dez helfe vnz de. lebiade brot, ot
Alfa et o, konic, Gabnot AMEN,
finito libto fie anf eg glargipe,
Dahinter ſteht noch auf 7 BL „ein, peofaifcjer Aufjas
über den 5. Johannes und. ein allegoriſches
Jagdgedicht. — Zu Königsberg if} nuch Ben:
nigs ſchriftlicher Anzeige, nod eine Hof“ des Barlaam
und Joſaphat auf Perg, — Eine am Anfang und
Ende mangelhafte 5. (8359 B.) auf: Parge, : befit
. &fhendurg. Eben die, yon:melden in Bodmers -
Borr. zu Ehriemb. R. S. IX. die Rede iſt. Befihrie
ben (von Konr. Artold Sch mid)" in Gottſchede
kritiſchen Beiträgen, Th. 7. ©. 406 +8, — Eine vol
_ ftändige Handf. iſt noch zu Hambu Er ‚aus lffen:
bachs Nachlaß, zuſammen mit Strickers Gedicht
‚von Karl dem Großen und Eſchenbachs Wil:
belm von Drasife; aus welcher Eſchenburg feine
Hodſ. ergänzt hat. Nach deffelben fchriftlicher Anzei—
ge; in der Bibl. Uffenb. ſteht fie nicht verzeichnet. —
Zu
s
/ * .
' » .
D) / 3
—
Pe . a2
Zu Gotha, nach 8 2. Uteres ſchriftlichör Mitthei⸗
lung, bei einer alte Reimkromik (wahrſcheinlich Rue
dolfs Weltkronik, oben ©. 244.), in Fol. Perg. Nach
Eſchenburgs Anzeige, handeln von ihr. auch Gott:
ſcheds handſchriftl. Notizen, die Ebeling | u.
beftebt fie aus 125 Bl. — Zu Wien, in Nr.
‚ 2 :80l. Pap., aus dem ı4fen Jahrh., Bl. ı=- 111.
Unſ. Muf. I. 597- 99., wo Anfang und Ende ange—
fuͤhrt iſt. Ste beſteht, nach v. Senkenbergs Angabe
in den Gottſched iſchen Papieren, aus. 15300 Zei⸗
len. — Zu Berlin, Sol. Pap.:87, bie BI. Iriii roth
bezifferte Bl., in Spalten; ans dem Ende des ı4ten
oder Anfang des ı5ten Jahrh.; gehörte auch Daniel
Sudermann, der feinen Namen eingefhrieben. Der
Anfangsbuchflabe ift blau 'in goldenem Grunde, mit
zierlichen grünen, rothen, blauen und goldenen Aräbes:
ten. Die Berfe find abgefest mit großen Bnuchſtaben,
welche, fo wie die @igennamen, roth durchſtrichen. Die
Abfäße haben rothe, zumeilen auch blaue gemalte Bud):
ſtaben. Die Uberſchrift if roth: |
’
Dis iſt der Barlaam
Alpha et D, kuͤnig Sabaoth,
Got, des gewaltes krafft gebt
Leben ane vrhab dine kunſt
Ane anegengez benunſt
Was te din goͤtlichu krafft
Lebende in werende meifterfhafft,,:; -
Din hohe Zunft, din wiſer rat
Befchloffen vnd beftrider Hay . .:
Das anegenge vnd das ende, .
Sunder mifjewende, .
Biſtu der vrhab genant; -
Das ende fat in Diner bank, -
" Das beide naın wer dir, .
Doch gewunfihe, das ſy mir
r
-
&
| Bad ubffen den walte Bin.
Borfagen vnd vor ougen fig;
Diner lebenden gotheit
Wart anefang (nie) angeleit;
Din krafft gewinnet niem? ort;
Din gewalt, din geift, - din wert,
Got vatter, moͤnſche und king,
Gewaltes ungefcheiden fint,
Als ein anegenge was
Din einig teyualt vnitas;
Die fi biegen alle nie
Be hym̃el ond uff erden ie
Vnd durch helle keunde;
Bor dir das abgrunde
. Biegen ond in porhten ſwebet;
8
/ Bon dinem füzzen geifte lebet,
Was lebelich ſich verſtat
Bnd lebende ſinne hat fſf.
©.2.b. Johannes hie ein h’re air,
Der trög zů gotte fleten mür,
Bon Damafcog was er genant, ,
Der dis felbe mere vant 1
In Rriehlihem gedichte;
Ze Latine erß rihte,
Durch got vnd alſoliche ſitte,
Das ſich die luͤte alſo befferen. do -mitye;
Des felben han ouch ich gedoht.
Mag es werden vollenbraht,
Das nie got der finne gan,
Das id es voflebringen Ean, -
So weiz ip wol, das mere gie
Den lüten zů etlicher gie
An Criftenliger ere
Borbilde güter lere, \
Wen durch got‘ des wol gezimer, .
Das er dis mer alhie vernimet,
Als idy es gefhriben van -- .
Es brahte her in Duͤtſche lant
Des ordens von Zitels ein man,
Von dem ich es von er(fir gewan,
° N -
Bon Kapelle abbeet Wide:
Dil Eume id das vermide,
Ich müze es ud) ge tüte fagen,
JG han do her in mynen tagen
Leider dicke gelogen
Und die luͤte betrogen
Mic truͤgelichen merer:
38 trofte one fünderen, -
Wil ic dis mate dichten, ie
Bl 2. Dorch got in Duͤtſch —2* 2
Bnd bitte wer dis mere leſe,
Das er ſich beffe’nde weſe“
Mit flete an dem glouben fin,
Bnd durch got gebendde min
Vil armen fünders, “
Der vchab dis mers
Wil ih in. Tuͤtſcher zunge mefen,
Als id} die worheit bat(n) gerfen.
8. 87. ©, ı. Sp. ı.
DD mir diß mere kaͤndet waz \ Ä
Vnd ih es in Latine dag,
Ich nam das redelliche Ichen
. Bon Bitels.ge ratgeben:
Ob ich es folte dichten
Bnd in Duͤtſchem beridytmm,
Bf befferung, ober nie?
: Do viel die geſchicht
[ Bol der gewarhafften diet;
Bon Kappelle der abbet riet
Vnd alle die fanenänge mie
‚Miet getruͤwelicher gir,
Das ich es nicht verberes :
&s wer alfo gewere - -
An füfler Iore und alfe:gät,
Das es villichte mariges mär
Sp. b. Za Befferunge kerte
Vnd befferunge lerte
Vff die gedinge vad uff den wan
Du mere ih ſuß gecichtet dan, :
Ei)
Wer esıhöre oder leſe.
Das er fich bejferende wefe - „...
An güten werden in gofte.
Band in fingm gebatee .
NReme an difem mere .
Ein vorbilde gewere. J
u der geweren worheit -, u. y.
Han id; anders nihe.gelei;, . .
Wann, des ich geſchriben vagt;
Was mic das erg det erkant. Ä
Dası Han ich aich var geſaget.
Vnd der worheit.nit bertaget., m:
HAbe ich ouch icht dor zu geleit, ..
| Das ift jo.gar gon morheit,,
‚Das ich es an valfgen wan |
Bon der ſchrifft orfünde han; . - ,
Der Ihge mäft.ich hie getagen;
Die botten end, die wiffagen,. . +.
Des die gefchriben hant an mich
Mit' ir lere, das han ichh—
Geſprochen, au diß mere;
Do von iſt es gewere.
Die rede kleine mich beſtatt
Des mich die ſchrifft gewiſet Hat.
Mit rechter orthabunge
Das hat allhie myn zunge. :. 0 '
Bu befferunge der: Criſtenheit
Gewerlich vor geſeit.
Deſe mere iſt nicht von ricterichaffe
Noch von mynnen, die mit kenfft
An zweyen gelieben geſchicht.
Es ift von ouentuͤre nicht; =
Noch der liechten ſum̃er zit: 9
Es iſt der welte wider ſtrit
Mit ganger warheit, ane lüge,.
Sunder ſpot, bud ane truͤge,
Iſt es an Tuͤtſcher lere
Der Criſtenheit ein ve
Wen es defte wärft gezimet..-
Vnd deftg ongerner vernifiel, -
»
62
Ich wene wol, der fünde ſich;
Ein lere iſt recht vnd goͤtlich,
Sich mag wol wip vnd man,
Ane böferen, beſſeren daran.
Wen es nicht beſſerunge thüs,
Dem böfert es ouch nit den müt.-..
Es ift deheine fo wifer man,
Der Tuͤtſche rede vernemen Fan, .
Wil er dife mere mynnen
Dide in ſinen finnen,
Es Eunde im guͤte lere geben,
Wolte er noch finer lere leben.
NZ lat nid fürbas ſprechen me:
Ich hatte mid) vermeffen e,
Do ih dig mere enbarte |
. Bon dem güten Gerharte,
Hatte ich mi dar an verſümet icht,
Das lihte tumbem mañ beihidt, .
Das id 36 böffe wolte ftan,
Ob mic würde Eune getan
Ein ander mere: das ift gefchehen.
NE Ban ich des nicht veriehen,
Ob ich Han icht gebeffert mich;
Des weiß ich nice; doch wil ich
Mit dirre büffe mi bewarn,
Min fpredhen an ein anders fparır,
Wes idy mich hie verfumer han.
Des bittet uff den eren war,
Band wäuͤuſchet alle mie durch got,
Mit .terhten truͤwen, one ſpot,
Heyles, vnd uͤch mit mir,
Wuͤnſchet mir, vnd dz ic
Ein ander febliche
Befehen in finem die.
Reiner Erift, ni Idfe mid)
: Bow mynen, ſaͤnden, in den ich
Offte fünde wider. dich;
. Din güte ift fo gnedeclich,
Ob alle zungen fliſſen ſich
Leren diner verte ſtrich,
Suͤr war wer in das zwiuelich⸗
294
| Dabinter ſteht noch ı) Unfer Srauen Simmelfahrt
(oben ©. 271.); 2) das jüngfte Gericht; und 3) der
Freidank: fämmtlidy don derfelben Hand, Von allen
bat Büſching eine eigenhändige. Abfchrift (der Barl.
. Hd. und mehre Stellen aus der Mitte, nebſt Lesarten
Chriemh. R, Sp. 251.86. Eine andere Stelle
Gottſcheds krit. Beitr. Th. 7. ©. 408 - 14.
"pP. 817.3 Uffenb. IV. 46.; Panzers Annal. 1. 97;
woahrſcheinlich 1470. durch Zainer zu Augsburg; !.
Heinecke, L 250; Zapf, I, 141. (zu Burheim),
burg, erwähnt v. Heinecke, aus: der Pramonft.
Erift, berre got, durch dinen dot,
An den din menſcheit fi bot,
Hilff ons, das von ſchame rot
Bor dir icht ſten, vnd ons der foc
Sp. b. Der Helle icht ſchlinde in werend⸗ not:
‚Des helffe ons das Sebende brot,
Alpha ee O, kuͤnig Sabaoth.
Amen Amen.
und Joſ. beſteht bier aus 15410 B.). — Im Vati—
Fan, Nr. 804. Adelung, J. 36., ohne nähere In
zeige; wahrſcheinlich die ebd. 85. erwähnte Ar; zuu.
. Gedrudt: Anfang und Ende der. Hohen⸗Emſer
der Straßburger Handſ., durch Bodmer, binte ;
derfelben Hdf. in den. Gabeln der Miinnef., ©. 28 |
-31. Bergl. die Borr. dazu. — Aus röenBurg:
Hd. eine Stelle (B. 737-932. der Berliner),
Über die Lateiniſche Urſchrift. und ſonſtige Lite:
ratur diefer Legende ‚vgl, Fabricii bibl. Gr. T. VL
und Hockers Katal, der Klofter Heilbronner Bibl.
Aus jener iſt ohne Zweifel auch die beſonders ge⸗
druckte Profa überſetzt: Fol. mit Holzſchn. o. J. u. d.
und Bibl. Unger. p. 10. — Noch eitie andere Ausg.o
J. und O., vermuthlich durch A. SGorg ‚zu Auge:
Abtei zu Roth. Eine von beiden iſt wol die im Tier
296
v .
ſten aus der anmuth. Gelehrſ., 1753. S. 5i2. ange⸗
zeigte. — 1477. o. D., Fol. mit Holzſchn. Umftänd-
lich beſchrieben, mit Auszügen, in Gottſcheds Beitr.
VII. 657-68. Die bier angeführten Stellen daraus ..
beweiſen, daß die Drofa nich£ etwa eine Auflöfung bon
Rudolfs Gedicht iſt.
18) Der Heilige. Alerius, durch Konrad von
Würzburg.
Sandfhriftlich, zu Straßburg, in der Jo⸗ |
hanniter Bibl., in Cod. A. roo. m. 3. Perg. 4.
_Oberlini diatr, de Conr. Herbipel. p. 10- 11.
Gedrudt, der Anfang, ebd. p. 33 - 35. und
einige andere Stellen, P 11.
19) Die Reifen des Heiligen Brandanus,
Handſchriftlich, zu Helmftädt, zufammen mit |
$los und Blaukflos (oben ©. 162.). — Eine flär-
kere Hof. Diefes Cedidtes, in 8. auf Perg., befand fi, -
nach Biefters Anzeige, anf der Berliner Bibl.; ‚es
iM uns aber noch nicht gelungen, fie aufzufinden. Biels
leicht iſt es das Ms. vom St. Brandano, welches
Friſch hinter ſeinem Wörterbuch, unter den darin ge⸗
brauchten Schriften nennt, und woraus er unter Ger:
ben 2 Verſe (B. 1132-33. der Helmft, Sr). im
Hochdeutſcher Mundart, anführt.
Gedruckt, aus der Selm ftädter Hoſ., in Bruns
Altplhattd. Gedichten, ©. 159 - 216. (1528 B.).
Eine profaifche Überfegung diefer Mönchsodyſ⸗
fee, wahrſcheinlich auch nad). der Lateiniſchen Urſchrift
(wovon in den Act. Senetor.,. und bei Bruns, ©.
164-655), durch Job. Hartlieb, it bandfhrift:
id; v. 1488. zu Nürnberg in der Gtadtbibl.;
Panzer, R 42; — Eine andere Überfegung Be
die gedrudte: o. $. und D., gi. mit Silein; Bibl.
!
. VA
%
N
/
296
. Schgarz,.1I, 54. 128., ‚ mo der Anfang wiederhelt
iſt. — .1497«, Augsburg, durch Joh. Froſchauer,
43 Bapf, IL 124. — 1499 Ulm, durch Haus
Zainer, .3 Engels Spicileg. libr. rar, p. 13. —
1519. © fraßburg, durch Math, Supfuff, 4., 5
Bog. mit Holzſchn.; Hummels neue Bibl. ſelt. Büd).,
Bd. 1. ©, 8., wo Auszüge. In der Sol geriſchen
Bibl: zu Nürnberg; Panger, I. 322. Eine Be:
gleichung mit dem Gedichte, nady den Auszügen bei
Bummel, giebt Bruns, zur Einleit. &. 162-64. —
Die Altdeutfhe Profa in Gabr. Rollenbagens 4
Büch. munderbarl. Reifen, Magdeb.. 1603. 4., ©
153 -99.,: ft, wie die Überſchrift beſagt, ans dem
Sächſiſchen Paffional, gedr. zu Bafel,; durch Adam
Petri, .1517., wiederholt. — Die neueſte Bearbei—
- £ung, nad diefen Duellen, ift von Kofegarten, als
Anhang der Legenden, Bd. 2. S. 433-75.
Aus einer noch anderen Duelle ſcheint die. Berar
beitung dieſer Fabel im Lohengrin (vgl. oben ©.
2) und im Krieg auf Wartburg. .
20) Der Märtprertod des Heiligen Pantaleon
(um 300. ): dur Johann von Arguel,
Handſcheiftlich, zu Wien, in Nr. .120, Chinter
den Barlaam und Yofapbat), BI. 148-62. Vgl.
unſ. Muſ. I. 599 - 600., wo Anfang und Ende ſteht.
21) Legende vom Heiligen Utrich, Biſchof zu
Aussburg, durch Albertus, vermuthlich aus
dem Ende des i2ten Jahrh. ., nach dem Lateini—
ſchen. Docen, in unſ. Muſ. J. 134.
Eine alte Proſa, ſammt dem Leben des H. Gym:
. . FE — — —— — — — — — J
— — — —— — —— — —— ——— —— — — — — — — —:
precht und der H. Aphra, Bedrudt zu Fugaburg, |
1516. Ai befaß Panzer, L 237
*
2) De Heilige Diwald (lebte u um 633.).
—A—— zu Schafhaufen, auf, der
Bürgerkibl. u, J. 1472 (1760 8.) Rad Be. Müls
lers ſchriftlicher Anzeige, .
23) Bifchof Hudo: ‚DEN Magdeburg: ‚Cum. 950. .
Handſchriftlich, - hinten- in dea Schelhorni⸗
(hen Rod. von’ Mudeolfs Weltkeonik (üben ©. 246.)
In Gottſcheds Beitt. L 606. iſt Anfang und Ende
davon mitgetheilt. rn
24) Die Heilige Marina;- Miederdeutfi.
Sandfsriftlig, zu ‚Helmfädt, bei dem
Dranden.
Gedrudt, Bei Bruns, ©, W4=58. (329. 2.)
25) Theophilus; Riederdeutfhr . "
Handſchriftlich, "zu Felhftüde, in dem eben
erwähnten Koder.
Gedrudt, bei Bruns, G. 289- „300. (138).
26) Bon dem Dolze des Heiligen, Kreuzes;
Niederdeutfd,
Gedrudt, aus dem Sarte- Bor, (oben Nr. 10),
bei Staphorft, a. a. D. ©, 202 -22. (768.8.).
27) Bom ungenäheten Rod Chriſti.
Ein alter Bamberger Drud diefes Gedichtes bes
findet fi) zu Münden; eine Abfchrift danon hat
drentano. Vgl. 5. Grimm, in unf. Muf. II. 304.
Der Grund dieſer Dichtung exſcheint auch ſchon
in Philipps Legende: wie Maria ihrem Sohn eis
nen Rod! macht, ohne Rath, und ‘der. mit deim. Kinde
fortwuchs (der Berlin. Hdf. BI. 48 - 49.)
8), Zeno, oder die Auffindung der Heiligen drei
‚Könige ‚(n. 460.), und, ihre, Überbringung ‚von
Mailand. nad Köln (1164.): Niederdeusfch,
Sandfriftlich: In dem mehrerwähnfen Selm;
\ XRVEL= IR - Zn nn ar BE
ſtaͤdter Fodet. Zu Dresden, bei dem Friften
Coben ©. 126), iſt eine Oberdeutſche Überkägung
dag die Ürſchrift Kiederdeurfi ch, bemeifen die hier
unreinen Reime).. Wegen der Arie dei Verſe if hie
nun‘ BI. 161. b. in Spalten, Anfang, BL. 157. b.:
10. re dadı gerne vorneme,
7. WMie Wie dry: koniage gen Immde queimen;
Die fullin. das wiſſen verwate,
Dis nad; gofef gebord vunff "Bundt j iar
Sechs vnd dryſig weren vorgan,
Oo deſe Dany Keguudin enſtan.
In. Samhardin iſt ein ſtae wol bekaut,
Die iſt Verona zeu rechte genant,
Dar jnne wonete ein rich iean.
Das alle die ſtad mochte ſtan
Cquu ſyme bote und zeu ſiner hant; — ,
Der borger was Zeno genant ff. oo
Schluß, Bl 179. a.
Das bat. geu Meile ( L. Meilen?) eleigen rim,
Das jn die Foninge Darin genomen;
Die Des für fir- jeu Kottee kemen, 2
Bnd die zeeichen vnd gnade.. ln
Eyme iczlichen ih das rad..
Das he fie gerne ere; |
Wen Eriftus onfir here
Eret fie von hymmeletch.
Der fin ſie gae gewaidich >
‚Die gewalt. jm get gegebin hat: -
Wo einer. ryt adir gat, ur
Dife drh namen he gerne eragt,
Nicht bofes geſchte jm an dan füge:
0 Dad’ wer wor vorloren hat;: -
* Die ere die. dh. koniuge; das iſt nyn end:
Alhir des buch ein ende hat.
- Got gebe vnſir felin rad,
"Bad' bes, der dis buch gefäkebhe had C
— nn
3 Zu Dresden ifl’aud Eine Gottfche diſche Aſthrit
dieſes Gedichten‘, Ar ‚N. ’1b5. eg, HR! Vorr.
⸗
Grdrudt,’ die. Hetmftädter: Hoſ., bis B. 98.
mit Pesarten der Dresdener, bei Bruns, ©. 25-
96. (1528 V.). — Einen Furzen Auszug der Dresd.
Hd. giebt Böße, Merkw. II. 234. — Mehr üben den .
Inhalt vgl, Bei: Bruns, Einleit. © 3 3-24 und An:
bang, ©. 97-106. ' “
29) Leben der Heiligen Elifabeth cn. 1231).
a) Durch Konrad von Marburg.
Handſchriftlich, in der Bibl. ‚au Darmfladt;
abgedrudf, flellenmeis, in Wenks Gefch. der Del |
ſen (Frankfurt, 1767.), ©. 113.
by Durch Johannes Rote
Handſchriftlich: Fu Gotha, Tr. 195., Sol.
Pap. Cypriani Catal. p. 77. — Wohtſcheinlich, in der
Stiftsbibl, zu Zeig (Bragur, VI. 2. G. 139.); wovon
\
, der verftorbene Kinderling, eine Abfchrift, aus der Bibl.
de8 -jel. Hrn. von Ponikan, beſaß. Diefe Abfchrift
hat jezo Büſching; fie iſt in 4, ohne Vorrede und,
Verzeichniß der 44 Kap., 374 ©., jede: zu 102 12 Zei:
rothen Überſchrift:
Hie hebet ſich an daſ lebin ſente Elizabeth.
Die- Vorrede giebf in vierzeiligen Akeoſtichen den Na:
men Johannes Rote. Die Reime find mit einen.
Buchſtaben abgeſetzt. Anfang:
Bon deme edelhn furſten lantgenfen Herman’
Gente Eodewiges: vater. bean ſich un Daf erfie
Capit 6-
Sin den 'gergpten, alſo id ff,
“ enn herre zu Doryngen und Behen was,
den man nante Lantgraff Herman;
gar vil gutes hat derfelbe getan;
ditte mas thufent:unde czwey hundert jar,
nad dem dye reyae mayt Maria isen fon gebat.
N
.
‚ en. Dabei iſt eine Schriftprobe vom Anfang, mit der‘
des furſten Bruder Lodewig begunde made
⁊
ſentt Jorgen kirchen zu, Dfenade,
vnde der ſtarb vß über, mer
durch gott in der Criſten here.
fon ander bruder, gnanth Friderich,
vos deme erhub die Grauenſchafft fi
in Heſpenlande zum Czegenhagen,
alſo vu⸗ dpe Kroniken vß ſagen.
Die Erzählung von dem Krieg auf Wartburg be .
ginnt:
Ben Den fech⸗ wenfter fengern: ‚Die off. die zitt zu
Wartperg waren, daß dritte Copitel.
Alſo man ſchreib nach gotes geburtt
czwolff hundert jar vnde ſibene vortt,
bo waren zu’der ſelbigen zitt
czu Wartperg, das on Doryngen lweth
gar nahe bye der ſtat Yſenache,
rittere, dye lidechen Funden gemade;
| "der was mol fehfe an der egal;
fie Pat,
"der gehorten vier an des fur
vnde der vornemſte hyeß er Heinrich Sqhriber,
allir hobſcheit eyn rechter antryber;
der ander hieß Er Walter von der Vogelwedde:
diße czwene waren rittere beyde;
Eyner was eö man von ritterß art ”)
: das felbige was Wolfferam von Eſbehiabach, 1
der manith(ch) hobiſch getichte ſprach;
vnde cazwene burger von Aßenache,
dye kunden auch lydichen gemache;
Eyner hyeß Bicterolff, der kunde mol geſingen,
der ander Heyntich von Affeerdingen.
diße fechfe waren meyſter gu cychten,
manich hobiſch Iydichen fie vßrichten;
gar myt vornunfftigen glugen- ſynnen
kunden je ber wol begynnen.
L Hier fehlt ein D.,. in der . ‘Baer 'Hbf.:
Der von zwegen Reinbers es : a
-
.
geyſtlichen vnde au merltlichen,
behendigclichen we gar cjertlihen.
mie oren Ipdichen fie alleczgt Eregen . _
vnder epnander, _ fie nicht vorfmigen,
was czwifels mochte darynne aelgn; aan
er Hgliyer wolde ge der befte fon, .,, 14
myt fome fi ingen vnde gend, .— — — .-
ßo wolde alb eyner den .andecn Denke; x
die” lydechen etliche noch wol bekennen, F
onde fir den krig von Wartperg nennen. ,
„u fie fangen. and). ‚gar, Hobiſſche rethſal —
vß der heyligen ſchrifft vberall. uni
ande waren doch gar wenig gelart; 3.
gote hatte es. on offenbartt;
onde welcher dan zu, der flunde,,,
aller beſt dy vff gelsfen kunde,
Der erfreig dabonne dye ere,
..n. ‚daß er der befle under on da were.
or iglicher auch eynen furſten lobete,
den heer myt ſynen lydichen ‚begabete:
Heynrich von Affterdingen der, fang,
das her wil, dicke uordpnte dangd, . , -
von den(u) herczogen uon Ofteih, .
das her were der forinen glid)
- vor andern furften in Duttzſchen landen;
"made UMeib her wol vndeſtunden.
“cr ger ſang uch wider die andern alle,
vunde daß, begunde on gar feste mpßfatte f. | u,
Dice Erzählung, more Klingfors Berfändigung. voh
dev Gebart der H. Eliſabeth antenne, "gebt. bis zu
Ende von Kap. %.- .. ö 4
meyſter Elingfor borfünete dye (enges, .
ı.onde woldr. nicht bliben fort mer Inged;
der Iantgrafe fuberliche clegder om da gab .
oud koſtliche cleynote; alfo ſchiet her ab,
mit groſſem Dante her vrlaub nam:
uymant tufte, wie ber ermweg quam.
Der Tert ift vollftändiger und die Sprache und Schreik-
art beffer, als in der Gothaer Hdoſ. Schluß:
301
ss
x
‚ Der junge furft (Derman)' koß ſyne gaff bie
ſyme Tbin
czu Martpurg bie ſynet muter (Eliſab.) grabe:
lantgeaff Heyůnrich lieg on furen herabe,
vnde begruben on zu Rehnhartsborn;
der hatte das vmb die forte erforn,
wan her.on keyn Marburg ſchickete,
das on fon. müter icht wedir erquickete;
wan got durch ſi ſie hat vff erwagki
ſechczen toden, als ore legenda ſagt.
in dem’ andern jare darnach konig Heynrich ſtarb;
czu ſente Katheryn her da warb,
do fulde man on. hyn begraben, _
da felbeft fie on oh haben.
alfo hat Diet buch hie eyn ende: '
got wulle ons fyne mylden ynade ſende
amen.
8 heyfige frawe Eltzaberh, ollir tibſte patron,
biß du deß armen ſchtibetß ſvn.
keyn Iheſu dynem vi liben brtigen,
das her on wulde barmheeziglich vffnem,
nach diſßer vorgenglicher elende czeit,
durch dyne veth in dye rigen felikeit.
amen.
Zu bemerken fad noch die ungermüßnlich Tangen Berfe.
Sinten angehängt iſt ein proſciſcheo Geſicht vom Para
diefe, und 2 geiftlidye Gedichte von den 7° Zeiten des
Leidens Chriffi und Marta! 1" Fe ,
Bedrudt: Yu Merokamii: aeript. rerum. germ.
T. IL, aus der Gothaer Hof. — Der Proleg, - we
cher bei Menden fehlt, und worin fi Rote (der
bis 1440..bebte)) ale Berfoffer nenıf,. aus der Kin:
derlingiſchen Abſchrift, in Brasun VI. 2. €
140- 41.
B. Kürzere Erzählungen 1. "heit ernflhafe,
ritterliche, theils Novellen-artige, komiſche,
| und Schmänfe,, |
*
1
(Unter den Bier botkommenden Ga mm Lo a gen. n. gehören frei⸗
lich manche Stücke zur folgenden Abspeilung. )
I, Die fieben weifen Meiſter. nn u
*
ſandſchriftlich: "In Eſchenbürgs Bibl., gr. 4.
Pap., 124 BI. mii Bildern, 2. J. 1475... Dieſe Hoſ.
war mit der von Salomon mw. Mprolf (oben
©, 207.) zufammen gehuaden; and ‚beide, find ſammt
den Malereien, fidytbar non Einer Hand; wahrſcheinlich
dieſelben, deren Vetfertigung ein Schriftmaler in der,
Vatikan, Hofe des Boner, Tr. 314. bon ſich er:
währt. Ydelung, I 163 -65. Gleich, vorn ift ein
Bild: Bott Bater auf dem Thron, gmei Emgel kniend
bor ihm, über weihen der, auch im Morolf vorkom—
mende, getheilte Schild mit einer weißen Lilie im blanen
‚und darüber -Dier rothe Zaden in weißem Selde, und
ein anderes, mit einem rothen und gelben Öfreifen in
weißem Felde; wahrſcheinlich des Befizers und feine
Gemahlin; denn in dem großen :blau_gemalten An-
fange & find beide zu einem Bappen Aerbunden, deſ—
ſen Helmzierde ein Pfayenhanpt if. Die Zeilen auf
diefer S. find auch ned mit einge banten Arabegfe
eingefaßt. |
O Aler hetren nr
keyſer und gt, 00 a
Woe heyllig DEE
done gebot,
Wye groß ond
wie ſtargk ift
dyne gemalt,
Done gute die iſt manigfalt;
—
⸗
J
J — ⸗
.
N
- ' s 8 3
*
. 304 | |
oo > Grundeieife ” dyne Barıpecgigkept, eg
5 &® 2. Vntzellich iſt dyne Wyßheit; —*
N "D5 adel der. hate hohen lo, .. . tu ST.
0. Bber alle hym̃mel ferre vnd Hard .
Dar vmb die engel alle '-
Zu abent dich mit groſſem (Halle:
Vnd aurh die'heylligen alle gli
Nyt konnen follen laben dich; °
| , Du’d dyne wonder, here groiß
. Hylff ons, das wie auch er genoß °
j Werden dort jan hWielrich ff. Pe
Am Ende dieſes Gebetes heißt es, S. 32 :'.
Ho’ wll ich dyeſe tydde laſſen lygen,
Wan 'ich willen han zu ſcheyben
Eyn: vil’cleyries bußelin,; :..°.... - oo...
| 0. Dag;ifk genamẽ uß-dem Lan; © %
° 0... Bot gebe, das ich es folleubrenge |
77 Beh giidem Duſchen jn rechte lenge;
J Dar zei muſſe mir beholffen fon
ı Maria, die. ‚gacte keyferyn. -" ;. -
- Men leſet jun den alten buigem
. Wer. es kan finden vnd ſuchen,
Manig weydelich gedidt,
Bad vil wonderlich geſchicht.
Dez ich leyder nit enkan, N
Bud auch manig domer man;;
Der geſchrifft bon ich leyder eyn kynt
Dil ſude ſehen, vnd fiat dad Pont
Ich megne, die da leſen Found,
Phaffen, fuler und nonnen, °
- Die der. geſchrifft leyder nit 'vitſtyn:
Der felben ich auch eyner byn. nr
Dar vmb, er jungen,, ift myuetait
Die wyle er die jugent hait.
Folget der fihule ya) wyſer legen,
So wydderfert ud) glud pnd er...
2 Wan wer da lernt boßheit,
Es wirt em an dem leſten leyt. “
Es ſy ınan, frauwe, junfram, ader knecht;
Dieſe rydde if ware ond ſlecht. u:
Aug
=,
u -
i. J
—
*
Auch wer den ander wil betryege _
Mit ufffag vnd mit falfhem eryegen,
Det wirt felber gern geſchant,
: Wo er ift alles: wit die lant.
Dar vmb warn ich alle lude, ..
Als ich en wyl beduden,
Bnd mil en fagen fremde mere;
©. A Die, ſollent er uch nit laffen fivere.
| Hie vahet der meyſter fin tydde an,
Die follent er no wol »sirftan n. .
Unter dieſer rothen Überſchrift, fist ein Yängling an
einem Pult und left, und ein Alter de bor ihm.
Dann:
Man leſet von eyner keyſetynñe,
Die Hatte leyder krancken ſynne,
Ex hertze nach mannes myune
Stunt und dar zu alle er fomne;
Daz zu male’ ungemlid was;
Mit vrlaup fal ich fagen daz: ff.-
Nach einer Strafrede auf Diefes Weib, Beglnnt die' Ge⸗
ſchichte ſelber, GS. 6.:
Von keyſer Poneian vnd font fon Dyo⸗
cleeiä, vnd ſynẽ erfit wibe, die was do⸗
genthafft vnd ſchöne von Inbe.
Darunter der Rdifer und die Kaiferin abgebildet. Dann:
Vns die ſchrifft ſaget daz,
Wie eyns eyn Romſcher Eeifer. was,
6, 7: Der was mit namen genant aljus:. .
Keyſer Poncianus;
Er was wife ond riche,
Vff erden fant man nit fon? olich.
Auch hatte er eyn bidderbs wip, .
Vnmaſſen [yon was er lipp
Sie was eyn gütlich wiplich bilde,
Vnd was dogenthafft und mild,
Vmb alle lude hatte fie virſchult, 2:
Daz arme und riche er, waren halt ff. \
Die Reime ſind abgeſetzt mit großen rothdurchſtrichenen
. U \
306
Buchftaben‘, und hinten meiſt mit rothen Strichen be—
zeichnet. Auch find die Eigennamen roth unterſtrichen.
Die gereimten Überfcheiften der einzelen Erzählungen
find roth, und haben jede ihr Bild, und oft uody meh:
se. Manche davon machen ein ganzes Blatt aus. Die
Anfänge und Abſätze innerhalb haben rothgemalte An-
fangsbuchſtaben, und der erſte Buchſtabe jeder Seite
iſt verſchnörkelt und bemalt. Innerhalb ſind keine für
die Literatur merkwürdige Stellen, Schluß:
Dar nad wart er (Diorlet.) beghyune.
Zu ſagen von der keyſerynnẽ,
Wye fie en alles ane facht
- Mit graſſem fliffe dag vnd nacht,
Daz er qweme au er bette
Bnd mit er.gm ſchicken hette,.
Das er gar node heite gedau; ,:
Wie fie dar vprb: hHoß geyn ein gewan,
BVnd zephe en vor. dem Eenfer an,
Er wolde fie geſchent vnd geleftert han,
Vnd hatte mit em uff gedran,
VDagz tri’ene folde gedodet han.
"0 ’ Da wart fie vffelichñ jehen, -
Es were er leyder alfo gefiheen,
Vnd bat umb genade, die enwart er nicht;
Dan fie wart fo ſtrenglich gericht
Vnd gebonden an eins phertz zal vor E mar,
Vnd :gefläuffe ber ond dar,
Vnd wart gelangen da zu Bank,
Vnd zu leſte zu mal virbrant.
Dar nad) wart der ſchalgk üf geftraäffe
Vnd uber flo und ſteyn geflaufft,
Bnd wart dar nad) nit virbidden,
Gr wart zu cleynen fluden gefneden'
Vnd wart vor die hunde geſtrauͤwet.
Dez vrteyls wart erfrauͤwet
Alle, die es waren fehen;
Gie ſprachen: en were recht gefdjeen.
Dar nad ftarp der keyſer Poneian,
Bad richte dar nad) Dyorlecian
Ehn fone dar nad) vil manig jar. ..
Vnd fin meifter je vor war
“ Hatte er by em lange zit;
Di: en larten vor ond fit,
Daz er wife, vorſichtig wart,
Bnd Hatten groffe liebe uff en gefart,
Daz fie hetten zu aller noit,
Bor en gegangen ja den doit,
Dez waren fie behende
Bis an eres libes ende. |
" Bnd bit ender fi no dis gedicht,
Der: fieben meilter geſchicht;
Bnd dis buch alfo eyn ende hait: ’
Dez virgebe uns got vnſer funde
Bad alle vnſer myſſedat. Amen.
Finis eft
Dis buch vbollenbrache was Ä
In der zit, alfo man ſchreip und ta Br
Zufene ond vyet hundert jar
Nach Eriftus gebott, daz ift war,
Dar nad) jn dem eyn -vnd fiebengigifte jat
Dff fant Paulg befarüg, daz iſt ware,
Don Hans Dirmflegn, wiſt vor mar, -
Der hait es gefihteben und gemadt, -
Gemalt, yebunden vnd yang follenbtadht,
am € n.
— Zu Erlangen, auf der Univerſi taͤtsbibl. Cvotmals
im Klofter Seilsbronn: vgl. Hosker, Bibl. Heils-
br.), Nr. 139. Dchſenk. Pap.. &, 133 Bl., v. J. 1476.
Nachricht, Stellen und Fan Eurzen Ausyag von diefer
Hoſ. gab fhon Roh, UI. 230-32. Wir haben fie
* eingeſehen, und bat Büf Bing Eine eigenhändige
Abſchrift davon. . Vorher geht noch ein Bruchſtück
der eigentlich unter dem Namen‘ Gesta Romanorum
(sc. Imperator. ) bekannten proſaiſchen Sammlung, mel:
ches BI. 21. S. 1. bben endet, worauf ſogleich die ro⸗
be Überſchrift folge:
Die fies weifen Meifter.
Ua Ä
R 0.
P
308
Auf dem folgenden Eh, ebenfalls roth:
Hye heut Sich an eyn püd das man nennt gefta 70
D Deo Deo gratias by heber
ander guf gefert an
Hie vohet an das puch das man nennet Geſta Roma:
uorũ das ſprich in dem dewtſchen der Sitte oder die getatt
der Romer vnd ſpricht auch de feptem japientibüs das il
alfo vil gefege von den fiben weyßen meyſtern die zu der
zeit die. Stat Rome vnd aller mengelichä außrichtent mit
jeen kunſten vnd weyßheit vnd iſt. ent Eapitell von dem
angenge vnd anefang diß puchf
6. 2. Hie vohent fi an eyn puch das man
nennt geſta
L Iber herein, keyßer vñ gas, |
Wie heylig find dein gebott,
Wie’gtoß vnd ſtarck iſt
dein gewalt! Dein sure die
W ift mamigfalt, ‚Grüdeloß
ift dein barmhertzigkeyt,
Bpelig ift dein weyſßheyt,
Dein adel uber allen.adel hoch,
Vber alle hymel hohede :guuckg "
Dar omb die Engel.alle -
Lobent dich mie ſchalle ff.
S. 5. Do mit wil ich dieſer rede getagen,
ri Vnd will von einer ander fagen: '
N Sn diegem Datfchen buchelin;
v Das iſt genömẽ off Ratin.:..
int GWot geb, das eg [ill] balde bringe:
Zu allen güten dinge;
Dee zu müß mir beholffen' fein B
or Ratia’dn hymeliſche keyſttin.
-©:.6: © Mn lißzet in den alten: bucht,
el...» Werres kan eben fuhen,. , . -
ug .c ‚ Manig medeli gedichte,
Vnd au wũdelichecr) geſchichte;
Des ich leyder nit enkan,
Ich vnd manig tümber man,
Wann ich pyn der. geſchtiefft ein kint ff.;
—
M
309
G. 9. Die rofbe Überſchrift:
Wie Principianus der Romyſche keyßer zu Rome ſei⸗
nen fün [befaly P Dyocleciand den ſieben weyßen meyſterũ
befalh, das ſy in leren folten in den ſi ieben freyen kunſten,
vnd ift das erfte‘ Capittel.
©. 10. Bw dye geſchrifft ſaget das,
Wie ein Romifcher Eenfer was,
Der genät was alfus:
Keyſer Prineipiang; '.
Er waß weyß ond ride, -
Dff erden was nie fein geliche.
Auch Has er ein Bider weip,
Bamofgen [done wag ie lyp; . - -
Gie maß ein gu(t)fi, liepli bilde,
VBnd was tugenthafft vnd mylde;
Vmbe alle lutte hat fi fie verſchuͤlt,
Das ir arm vnd rich worent holt fl
Go find die eingelen Erzä lungen in Kapiteln geteilt,
Die Anfangsbuchflaben ‚derfelben, der Abfäge und der
Verſe find, „ie, in der borigen HDdf.;.. die Eigennamen
ein, Schluß, ©. 268.
Dor nody ftarbe der keyßer Peincipiar,
Vnd ridhete Dyoelecian
Sein fan no jm manig jor.
6.269. . Und fein meyſter, dy er fur wor
Hete bey jm lang zyt,
Die in lerten vor und fit, --
Das er wiße vnd ride wart;
Want fie, tmorent off in gekart,
Das fie hetten vor alfer nott
Ffür in gegangen in den tott;
Das woren fie behüt on» behende
Vntz an irs lieps ende,
Hye endet ſich das gedichte,
Der ſieben Meyſter gerichte.
| Amen D ame
"Hab ich ni wol geſchribñ © hab ich
Dy weil mit vortriben.
810 — —
Das püd geſchriben iſt an famtag vor pal{m) Sonn
tag nad vnſers brü gepurt Ihũ xpi tauſent vier
hundert und Irrvj jar. 4
Hie hat das puch ein end:
der, vnd ein ſchone frawẽ on kind'.
Amen.
Eine. profaifhe Bearbeifung, ohne Zweifel
wieder nad) der Lafeimifhen Urſchrift, if band:
ſchriftlich: Zu Dresden, als ein Theil der vorge
nannfen größeren Sammlung, Gesta Romanorum, in
Nr. 55., hinter dem Alerander (oben G. 223.), und
ebenfo gefchrieben, BI. 87- 209., mworunter, Kap. 66-
73., folgende . 8 Erzählungen der 7 w. Mſtr. flehen:
2-6. 8. 9.7: Sie find Bürger, als die. gedrudt:
Profa, und haben, wie die übrigen Beifpiele der Gesta
Rom., aud, moraliſche Auslegungen. — Zu Berlin,
hinter der Geſch. von Troja (oben ©, 218.), 72 Bl.
von derfelben Hand, Auf dem BI. vorher hat Guder:
mann gefchrieben: „Gesta Romanorum,. Gittlide
| Hyſtorien der Alten Römer” Bl. 1. ſteht noch eine
eine eigene Einleitung:
YEH Fam trueig da froge man n mic, mag die ſache were,
Dar zů antwurt ich das ich Leider Äuter gereiffen fton ons
‚ Mir felber noch beſcheidenheie. Und abe m uffern finne
mynẽ ſchoͤpfer ff.
Die Erzählung iſt ebenfalls kürzer, als im Druck, und
wol mehr bloße Überfegung, Die 7 ID. ‚uffe, fangen
‘die ganze Sammlung an 8
Poncius der keiſer regnierte In der flat zu Rome mit
gemalt, Der nam z& einen zit ein frowe eines Römfihen
kuͤniges tochter die was gar ſchoͤne vnd gnoden rid in aller
mienſchen ougen, Die gewane er vaft liep und die gebar
einen knabẽ by im gar ſchoͤn und wol seſchaffen den hieß
er Dioclerianũ.
Gott vnß ſein genod ſend; dar zu ocheſen vnd cin |
311
Die Erzählungen der 7 m. Mſtr. find. vollſtändig, -und
ohne eingele Anwendungen. Nur ſteht BI. 33.:
Ein geiſtlich? fin über die vorgeſchribent wenpel vnd
biſpele.
und dann folgen Bl. 34. andere Seſchichten der eigent-
lichen Gesta Rom. Bl. 72. 2. b.:
Hie endet ſich das büch das man nennet * Komar
nor& Got helff vas dag wir nit werden, verloren Amel.
— Go werden Erzählungen der 7 w. Mftr. auch wol in
der Hoſ. der Gesta Romanor flehen, welde, aus
dem 14ten Jahrh., in der Züricher Gtiftsbibl. iſt und
100 Gefchichten :enthälf. (Bvdmers) Borr. zu ‚den
Sabeln der Minnefinger, ©. ı2.. Jwar. kommen
unter ben e52d.:®. 2417-71. daraus abgedrudten ıq
Geſchithten keine ber 7 w. M. vor; doch läßt der alte,
Druck der G. R. auch darauf fdhliegen! 1488: ©. D.
dol:;: befist Dr. Julias zu Samburg. — 1489
Augsburg, duch Hannſen Shopfer, Fol: 32
Bl. in 93 Kap. Schelkern, amoenit. histor. ec-
cles, et litten T. I.,p. 796. Göße’s Vorr. zu f.
Kanzelreden, Th. 3. © 21. Zapf, I. gı. Leffings
Leben, HI. 127 -30., wo auch mehr über die Quellen
und fonflige Literatur diefes Werkes. - Görres, Volksk.
©. .157 - 60., : werden die einzelen darin zerftreufen Ex:
jäßlımgen der 7 m. Mile. nachgewiefen. — Eine bes
fondere Hdf, von. diefen. ift mwahrfeheinlid, ‚die von,
Dberlin, notit. mss. por feinem Glossar., angeführte
Historia Ponsiani, — Eine: foldye Hoſ. v. 1477-98,
befindet fi), nach Dr. Jul ius fchriftlicher Anzeige, auch
zu Stanffurt a. M. — Ebd. ift, nach eb?., ein alter
Druck in gr. 4., welcher keinem der von Panzer‘ ver:
zeichneten anzupaſſen, in Einem Bande mif mehren
Druden aus.den 1480ger Jahren (vergl oben ©;
192.) Dabei auch: die Gloſſe oder der geifllihe
Ü
!
—
312
Sinn des Buchs Gesta Romanorum oder: 7 weiſen
Meifter. — Fernere gedrudte Ausgaben find: o. J.
und De, 38 Bl. Sol, mit Holzſchn. Karl, Theod.
Gemeiners Nachr. von ſelt. Büch. der Regensbur—
ger Stadtbibl. (Regensb. 1785. 8.), ©. 185. —
1474. Augsburg. Meuſels biftor: Sie. f. 1784. Bd.
1: ©.335. me. 1478., ebd., durch U, Gorg, Bol.
Bapf, J. 47." Cbefißt Zapf und HR in der Bibl. zu
St. Ulrich in Kurgabe). -1478., ebd., durch ebd.
Sob Zapf, 1:56: (in Ber Bibl. zu St. Anna’in
YAugsb.). — 1480,,..ebd., duch ebd. 4. mig Holy
ſcho. Bihl, Schwarz 1. 56. — 1481. ebd.,:dud
Joh: ShöafpergerzGoh 74 Bl. mis Solzſchn. Par:
zer, I. 122, (in der Univerf. Bibl. gu Ingolfladt)
—1466., eb d. dizrch ebd., Fok Bapf, I. 70 (Mi
Weinggrfen). — I4BB., ebd:, Mach ebd., Fol,
Wilisch, ascan; Bibl. Annaeb, :p. 319. — 1544
Jagolſtadt, 4. Koch,II. 233., ohne weitere Nach
weiſung; 3. vielleicht die folgende, 1546: ,. ebd. „ durch
Alegander Wenffenborn, :4, N Bogen; mit Holz
ſchn. (befist ». 9%. Hagen). :—' 1349. Gfraßburg,
4, duch Wendel Rihel, mit Holzſchn. Gras,
tal: rar, libr. Novacell.,. p. 194. .Bibl. Chris...
502 -3. — 1577. ; eb d., durch Chriß. Müller, &
92 Bog. mit Holzfehn. (zufammen mit den Ede und
Giegenpt, oben S. 29. 39.) — 1664: Erfuck, bei
Martha Hergin, 8. M Bog. mit Holzſchn. (beide
beſitzt v. d. Sagen). — Diefe verſchiedenen Auggg, find
allmälig nur in der Sprache aufgefrifcht, und das noch
jego gangbare Volksbuch, „Ganz von neuem aufgelegt"
(Nürnberg), 9 Bog. 8., mit guten alten Golzſchu.
rührt aus ihnen her. Goͤrrres, ©; 154 - 57. giebt
einen Auszug. — Über die Duellen- und ausbeimif
Literatur dieſes Werkes, vgl. ebd. S. 161 -73.,
33
Docens Recenf. in der J. bu ei 3. 1810. Nr. 109. 5
Ep. 1 5 EEE
1 Engelhärf'nid Engetdrut, ee Konrad |
bon Würzburg. |
Gedrudt,' zu Frankfurt a. M., durch Kilian
‚San, 1573., 132 Bl. kl. 8. mit Holzſchn.; auf der
Bibl. zu Wolfenbüttel, Dieſer Ausgabe’ gedenkt Aud) .
Draud. p. 626. — @in Auszug darnach, durch Efchen:
burg,:im Deut. Muf., 1776. Bd. I. ©. ‚13. Wieder:
holt, in den Denkm. S. 39 - 60.
Der‘ Inhalt dieſer Erzählung kimme ganz mit
der Iekten in den 7 mweifen Meiſtern überein. Die Dar
ſtelung Konrads iſt aber weit: ansführlither, und wie
et fagf, aus dem Safeinifhen, alſo wol der gemeins
ſamen Urſchrift, genomitien.
I, Der arme Seins, Bund, Hartmann bon
der Aue -:*
Sandfäriftlig, zu Straßburg, in der Jo⸗
hanniter Bibl. A. 94. (Vgl. oben S. 282.) Perg.,
in einem Koder zuſammen mit verſchiedenen Erzählun-
gen mehrer Dichter. Vergl. Bodmers Vorrede zu
Chriemh. R., S. XI. |
— ckt, darnach, in der. thllerſſchen Samm—
lung, Bd. binter. ‚dem Parzival, ©. 197-208.
(1 u ee
Bearheitungen? Ein Haszug, gu 5 Bildern
bon Franz Hegi, in dem Taſchenbuch Iris, 1810.
Überfegung v. Büſching, eine. Probe, in der Jeik
hr, Pantheon, Bd. H. ©. 309-2. Das Ganze,
befonders, Zuͤrich, 1610. 12., mit den Bildern von
Hegi.
Auch dieſe Erzaͤhlung hat am Su eine gemiffe
Äpnlichteit mit der vorigen, Noch mehr aber der pros
314 |
⸗
ſaiſche Roman von Divier und Artus, gedrndt
vor dem Balenfin und Urſus (oben ©. 163.),
3, I-LVI.a. Das ad) ſchon. gedruckte Franjoſt
(de Driginal, woraus er überſetzt, iſt nur aſs ein
ſpatere Umarbeitung und Erweiterung jener Erz zählung
anzujeben. en No:
WW. Ylerander. und gmerg Untiloye
Handſchriftlich, zu Dreaden,. in Nr. 42., vor
dem 'Triftran: (vgl. oben ©. 105. 126-27.), Bl.
86.-g0. Einen Furzen Auszug giebt Gäse,_ Merk.
11.-233 - 34. .Gine eigenhändige Abſchrift dapou ( 486
=) bat v. d. Hagen. Anfang:: ° —
nt d En edelen und DE gutin,
Den w’Pin ond deu hoch gemutẽ
Den feite idy g’ne eine me,
Ab fie jn fip zeu horin we.
Was man-abir gutis fait;
Dem ſchalke daz allis miſſehait.
Monchir meynd, daz be edil fie,
Vnd weis wol lutzel da bie, J
Ab he den vater kenthe
Wie note daz be jn por DE Inte wende;
Das Eüpt võ fines (half art... :
Gus widin fie ons vorftolin hart
. Bon allirhande lodicheit; -
Das im dee tufil gebe Teil,
Und müße jm dorch daz horze varn!
‚ Die ons wol billid) foldin bewarn,
e 6 fas ein edel Fonig 27
Gar nad) Fein Galerne
Obir einẽ mes, daz mas gros;
Einer hät der milde nf dordros;
Der mas geheißin Alerander. ..
Ich near, daz uf konig aplejder..
Worde fo milde bie fine tagin,
. De dez richee front hette get’gin,
Ba Her hatte undir ſich betwũgin
Bil mãchir hande zeungin..
’ 1
Die jim wartin bie gelegin;
He waz ein konig vnd ein ein,
He waz erhaftiges muͤtes, en
Ein adelar ne gutes; °: ::7 one
Ein name der waz wol befät
The und lang obie alle Tant ef:
Edhluß, Bl. 90. Sp. a.
Sint blebin vngeſpaldin
Des Eoniges ere und fin.
Were noch der Eore myn, " u
Sp. b. %4 ſchuffe die bozin vo den wegin
Bnd lige,die edelin cars plegiw, .
Die ons gnagin uff das bein.
Die haldin beide feldin in ein,
Die valſchin, vnd die edelin kint.
Wie wett die ſchelke zeu baue ſint,
Der wolgeborne beſas dE hoff
Des hatte de Bonig alles lofff.
Das ein bogir noch norezagit,
2... 10 j
Wer die nie? von in fagit.
Czu dẽ Griffe fpch der heiden (Antiloye )r
Wir mußin ons nu vorwade ſchedin.
Des en weis 1 abir nicht,
Gefagin fie ſich fedir ie. _
Ich neme noch zeu vrunde
Wen ich die ſchelke vunde,
Das Antyloye mich rede,
Vnd die ſchelke bie die orẽ ftredje,
„ Den ſuren (? undeutlich) vb den ſwinden,
"ai alfe velg.pnlfipes vinden.
Das machit al Bucifers rat; .
Das daz getw’g nu nicht en flat;
Das ift, daz he daz fe? clait, ,
oh 42
Dein defe me? wol behait. U EEE ze
Nu heiflt mir beſcheidin
Badir deſin allin beidin, I
Den valſchin vnd de edelin mã,
Welchir bas nach erẽ ratin Fan.
Der ſchalk der ret ſchalknis rat,
Der edele an togüdin beſtat.
—
516
» . \
| Hie hat dez bu ein won. » u
G. 2. Gar ane miſſewende ... .
Got ons da bin ferrde, -' ri.
Da mir Fomen us dem: end ln
Bedrudt, aber modernifiet, in, Sanzlers und Meif-
ners Quartalſcht., Jabrg. I. ‚St. I, ©. 95.
v. Erzählung vom eimer Königin bon
Sranfreid,. |
Sandfhriftfihr Im Vatttan, Kr, 373., beim
Heldenbuche, aafı dm legten 5 Blättern. Adelung,
I: 29. U. 208 - ı2., 'ivo Anfang und Etide; mit einem
Auszuge. — Vielleicht, die historiä de quadam Gal-
. liae regina, in Nr. AIR, ebd. Adelung, 1. 34. —
Auch Docen befigt eine Höfs; Min, II. 145. — Dim |
Zweifel ift auch die Hdf. zu Wiek: „Bot. einer Köni-
gin von Frankreich, ' die’ ihr Hofmarſchall bat ſchaͤn⸗
den wollen” y dieß Gedicht. Joh. BD. ‚Müller, in un].
Muf. I. 553. — Das von Panzsk, Annalen, Zu:
fäte, ©. 197. angezeigte Lied, ‚von der. Königin bon
Frankreich und dem ungeleeuen‘. Marſchalk, in des Re:
' gen Dogen? langem Gott (ehem der vier gekrönten
Meifteröne, von 23 Reimen; f. Wagenfeil, ©. 554.
und unf. Muſ. IE 171.). Nürnberg,. bei Yobft
'GOutknecht, 1500. &, x Bogen, \iflneine ‚fpätere firo:
phiſche Bearbeitung derſelben Babel!" melde Ahnlichkei
mit manchen anderen bat, BR 202 5 Fe
VL Wie ein Ritter fi Bemübt, einer bar:
ten Frauen Ginn zu wenden.
Handſchriftlich, im Beſh Brentano' s.
Gedruckt, zwar modernifi rt, in der bunten Reihe
Heiner Gchriften van. Gopbie Breufano (Srant:
furt a M. 1805. 8), ©. 304,
’
a «
®
‘
“
x .
. a7 /
vu. Eine Sammlung pon Feinen Gedich—
ten, weſche zum Theil bieber gebören,
meift von ungenannten..Verfaffern. _
Handſchriftlich, zu Stroßburg, zuſammen
mit dem Barlaam (aben Be.) und dem armen
Heinrich (f. II. Bol. Obenlini..diatr. de Conr.
Herb. p. 11. 37.+ 38.,.mo einige derfelben,: mit Nach⸗
weiſungen auf Bälf 5 e Bearbeitungen, | aufgeführt |
ftehen. |
Bedrudt daraus find folgende 19 (es ft age
ſich, ob alle), nach 'einer Abſchrift des Mag. Stoe⸗
ber zu Straßburg (1. J. 1758.J), "in Müllers
Samml., BP. Ir ©. XIV. - XLVI, und Bd, I. bei
dem Parzival, ©. 208 = 1063 nd. die Sdlußanmet—
kungen dazu.
1) Von den eagen, ©: Ay. 464 2. ); nad
Art des noch befannten Cügenffedes;' vergl. unf.
Sammi, Volkslieder, Kr. 107, Bunderborn, II.
41o., und v. d. Hagens Rezenf., in. der J L. 3.
1810., Nr. 36. Sp. 299. EI.
2) Dhne Überfchtift, &. XIVAV: Ct D.), offene
bar ein ſtrophiſches Lied, mit‘ Refräh, dnd dus ältefte ,
Borbild des, auch no befanngen’ „NRäthfelliedes.
Herders Stimmen. der. Völker, S. ee: Wunder—
born, II. 407., und v. d. Hagens Rezanſe a. a. D.
Der Luderer (Schleinmer) udb der Minner,
S. XV. VI.?764 Bi), ein Wettgeſpräch. Steht auch
in der folgenden Wiener Gamml. Tr.‘ 10.; àR deßglei⸗
chen in der erften Patikaniſchen, Nr. .
4) Alerander und Arifioseles, G. KVIL-XAL.
(553B) np a:
5) Bon dem Hafelein, S. —* 1. (506 ©.)
6) Bon den fe eds, Sarben, .G, KV - V.
(224 B.). . FE ER Be >
1
-
C(unten mehr davon). Es beginnt, BI. 4. ©. a., mit
| Ebendieß Gedicht befindet fich auch in den Moͤſe—
riſchen Bruchſtücken von Minneliedern, Perg. 4.
einem Abfag und großen Buchſtaben, unter den leffen
Selen “eines vorſtehenden Liedes, ohne Überfchrift des
Berfaffers, Die: vielleicht auf dem davor ‚fehlenden
BL, geftanden, und ift wie Profa, mit Punkten Hinter |
. den Reimen, fonft ohne alle Bezeichnung, gefehrieben.
Die Ubfäge bei den Fragen und Antworten und oft
auch die Verſe, haben ‚große Buchſiaben: >.
‚Mid ‚raghete eyn vrowe vhnichlich
GSe rag 60 myr: beſcheiden mid)
J Tzwor eynes dinghes, dorch den got,
Des ich dy vroghe, ſunder ſpphe.
Ich ſprach: ia, vrowe, ob ich des Ban...‘
: De ſprach de reyne lobeſan:
Ich wene wel, ie ſy die Bunt,
Nu fprih, wy ghevellet dir de bung,
‚ Bü mpg ir varwen Gore, |
We iflighes hergeh vrowe
"Lieghen erem leibe ſy ghemos, ' .
Is datz hobiſch, ie day gu? A ot
En Des en fan ich nicht vorſynnen mic, M
. Dar vime wolde id): vraghen dich.
Ich ſprach: der warheit weht ich dit,
Myn mbint ·veh ober daz vorgicht,
J We t6 vmme alle varwen ſyz
a Dat ſasbede miht der here. atebe Wornae van
Reberc.
Der ye fo tughentlighe werd _ | |
u Dorch reden had‘, myd ritterſcaft.
Der ſaghede mıyc der varwen kraft,
Bude annce myt alle
Vrowe, ob uch dag ghevalle, nn
Ihh ſetzhe v, alzg her ſaghete myr.
Ge ſprach: dar vm̃e wil ich dir
Binber traghen holder muͤt:
Nu ſaghe myr, trut gheſelle gut, 1i
— fe
. 8. meynet gedhe Yartos; -
Dar nad de andert gharwe? . .:
Brtowe., ‚grün dag ift eyn anwand,
‚Den hergeleb och n& entwand
Ds möne vnde od van vrowen ff.
Es iſt merkwuͤrdig, daß anſtatt des Grafen Wer:
ner don Honberg bei Müller, Pier der Graf
Birner von Wirtenberg als Gewährsmann ge.
nannt wird, Es ift daher wahrſcheinlich, daß in Der
Diener Samnl, Rr. 65. eben dieß Gedicht iſt. Hier
bricht e ©. b. mit D. 170, bei Müller, ab:
. Des möt her fwarten otden
‚ Zraghen in,hergen ruwe. FE .. u
Zo we dir, onghetrume, . .
‚De daz vmbermer ghetut!
Der wünſch ih, day er nüber ghut
Van ghuten mäten ber gheſche,
De men zo ghat onſtete fe...
‚ups ſo ſicht men mäghen finarten aufiaghen,
Durch dag men ge by zynen taghen,
Dog he dar mede yrkennet 39,
. Ba pr onftetichegt dar bi. en
Alſus bletie vil münigher Res,
Der nicht miſſetete
Men zolde ze den —
Das folgende Bl. fehit wieder, imd damit: der Sant
— Aud) ſteht dieß Gedicht in der. Batit aniſchen Hoß
Nr. 339., Pap. 67 Blain 4., BL 65 -68.-gon den
füben Farben.“ Adetung, I. 303. 306. "Die bit
angeführten beiden Anfangsverfe fimmen' wenigftens mit
den obigen. — Ein Ahnliches, aber ganz anderes, fire.
phiſches Gedicht, "Hör der Bedeutung der Karben‘, ließ
Anton, aus einer pup. Sandf. des 180en Jahth. als
deuten, im Deutſch. Muſ. 1776., S. 1025 = 32.
I Bon der Minnt,’S. XNVI- Ke
1
819
By ehnen guten mäne, 9
820
8) Wie jemand thut, es dunket niemand. gut, 6,
XXVII-VIII. (1488.).
9) Der Herbſt und der Mat; Wengeſpra— G.
XXIX-XXX. (242 3.)
10) Die Gebote der Minne, & - I.
(248 BVB.) | |
11) Born. einem’ getrewen weite, ©. xxxu.
IV. (2638).
* 12) Von: der’ Liebe und der. Sona— Da
ſpräch, ©. KXXIV - V. (116 8.).
13) Bon’ der Weiber Liſt, 6. XEXV- VI.
‚(280 V.) | |
14) Ton der Beirat, © KXXVHIK, (162 2.)
1) Bon der Birn, durch Kbntad bon Würz:
burg, ©. XXRIX:- XLi. (509 8.) gl. Oberlin
diatr, p. 11-12, 35 -37., wo ein, ‚Burger Auszug und
Stellen. — In der Wiener GSamml. Nr. 12,
16) Dhne AUberſchtift, ‚ein Tedun‘ bön der Minne,
6 XLUI- V. (4628), tn
ı7) Bon der Minne; abgedridt 5 bit dem Dar:
zival, ©. 208- ı2.. (544 V. ). Dieſe Erzählung wird
in der Überſchrift dem Gottfried von Straßburg
beigelegt; in einer andern Hoſ. dagegen ſoll ſich Kon:
tad v. W. ausdrüdlich ald Bf.’ nehrlen. .Hocen, in
unſ. Muſ. li 150 ’ Dafür iſt auch, daß darin, V. 9
auf Gottfr. p.. Get nur begugenumird,
16) on der Weiber Läſt, vicheicht ‚von. Jakob
Appef,'* welcher darin erwähnt wird; ‚abgedrudt,
ebd. © 213-106. (Be leo rn.
19) Bon den-Pfennigessebd.,. G. 16. (up)
Bon dilen dieſen gehöten eigentlich nur, Tl. Ye.6-
10. 13.15.28. 19: hieher. Oberlin, .l, c. möchte
andy Nr. 3. :4.°5. 7°.11. 13;:dem, Konz, d W. zu
ſchreibrm. &s, frägt fi aber hiehei, ob die Hdſ. von
“ der
0 321
dee Weiber Lift,. durh Konr. ö. w., welche Do:
cen beſitzt, mit Ir. 12. ſtimmt? |
VII. Andere Etzäßlungen Ronrads von
Bürzgburg:
ı) Eu Shmanf von einem Chorherrn zu
Würzburg, und
2) Die falſche Beichtez.
beſitzt abſchriftlich (aus Dee Hd. ‚if abe ande |
zeigt) Docen; unſ. Muſ. I. 151.
3) Kaiſer Otto mit dem Barte (nl. ‚obent
S. ı113.'184.). | .
Handſchriftlich: Im Batikan, zweimal: in
Nr. 395. Perg., Bl. 92- 98.; und in Kr. 341., BI.
241. Adelung, 1. 25. 32., IL 203-7. 276., wo
der Anfang der erften und der Schluß von beiden mit—
getheilt if. — In der Wiener Samml. Tr. 63.; vgl.
un. Ruß L 596 - 97., wo der Sclutz gedrude
fehl.
4) Der Welt Lohn oder Geſicht des Biein
pon Grafenberg (vgl. oben ©. 135.) j
Sandfhriftlih, zu Münden, hinter, dem
darlaam und Joſaphat (oben ©. 282.)..
Gedruckt, darnach, in Docens Misc. ]. 56; 62. *
RR. Die fon ‚genannte Wiener Sammlung, r gebt
gewöhnlich unter Konrads von Würzburg Namen,
(Koch, I. 124; wol nad Adelungs Maga. U. 3.
6. 72.); aber wenige Stüde ‚darin möchten ihm an⸗
gehören, da fie fo ungleichartig find, und er.,fich aud)
unter den „bis jego daraus bekannten. nur in Nt. 12.
(dgl. vorhin VII. 3.), Nr, 3ı. und Ne. 68. (egt. VII.
15.) als Verf, nennt. Und da diefes Gedihr. das
letzte in der Hoſ., fo it wahrſcheinlich daher Die: :ganze
Sammlung, sa. ipm benannt worden; ebenjo wie sihm
x
l
322
pon Dberlin, wegen der Nachbarſchaft, mehre Erzäh
lungen der Straßburger Hdf. ‚beigelegt worden, we:
ches Gräter (in Bragur, VI. ı. ©. 171 -74.) in
Anfehung von Pr. 3. (bier Nr. 10.) mit Recht be:
zmeifelt. — Die Hoſ. iſt in U. Fol., 213 Bl. Pap.,
v. J. 1393., und enthält 68 Stücke, deren Tifel: in
Bragur, VI. 1. ©, 142-44. verzeichnet find. Hier
ſtehen zwar nur 67., als foviel auch Adelung nu
angiebt; aber hinter Nr. 34. ift eine Erzählung ausge:
laffen. "Bollftäudiger und genauer ift das Verzeichniß
in unf. Muf. I. 593 - 97.
4) Die gufe Gefellfhaft, BI. x. '
3) Die „Helbertwig”, BI. 4.b.
3) Das Herz: Mähre, BI. 10. b.
4) Bon dem Koßen, Bl. 14. Auch in der Dres:
. dener Sammlung, Tr, 10.
‚5) Von dem. Bären, BL 16. Dresd. Gamml.
Nr. 17.
6) Bon Frau „felten rein”, BI. 16. b,
7) Bon der Stempe (Gefpenft), 8. 7b
Dresd. Samml. Nr. 12.
8) Der Ritter mit der „Riederwat” (Unter
Heid), Bl. 18. Dresd. Gamml. Nr. 2.
9) Der Bauern Kirchweihe, BI. 16. b.
"10) Pyramus und Thisbe, BI. 20.
. 18) Der Luderer und der Minner, Bl. 24 (vgl.
... WO3.)%.
12). Der Ritter mit -der halben Birn; BL 26.
(vgl. VO. 15.).
. 13)- Bon der fhbönen Meierin, ZI. 30. b.
Dresd. Samml, Rr. 5 |
14) Der Sperber, Bl. 32. Dresd. Samml. I. !.
Vielleicht ift auch „der Ritter mit dem Gperber”
in.der Wiener Handſ. Str. 270., . bei dee Laboı®
| 323
Yagdgedicht (vgl. die folgende Abth.), BI. 58 - 64.
eben diefe Erzählung. Unſ. Muf. I Gır'- ı2. Die
bier abgedrückten, in den beiden andern Hoſſ. nicht
borfommenden erften Berfe können eirm allgemeiner Eine |
gang fein.
15) Bon: dem Deßen Eifen, Bl. 34. Dresd.
Samml. Ir. 6. oo
16) Eine gute Predig, Bl. 36.
17) Bon dem „Riefer” (Käfer oder Rife), Bl. |
37. b.
18) Der Hofwart, BL 38 b.
13) Bon dem Raben, BI. 39. j
20) Des Tanhaufers Gedicht, und iſt gufe Hof:
zuchf, Bl. 39. b. Diefe Überfchrift erinnert an
ein Gedicht des Zanbufers in der Maneff
Gammi. II. 68. a.
21) Der Ritter mit den äffen, Bl. au b b.
Dresd. Gamml. Nr. 4.
22) Bon dem Blinden, BL 43. h.
23) Bon dem dummen (jungen, unerfahruen) -
Mann, DI 44. |
24) Bon „Gens” (Gänfen?), BI. 45.
25) Bon der alten Mutter, BI. 47. b.
26) Don den „Lorn” (Thoren oder Dorn), |
Bl. 50: Biel. Dresd. Gamml. Nr. 19.
27) Der Minnen „Porten” (Port oder Borfe),
BL. 52. Vielleicht Nr. 1. in. der erflen Bati:
Tanifchen Samml. |
28) Der Kato, BE 56. b. ( Bal. hierüber die fo
gende Abtheilung).
29) Bon Paris und zweien Lieben, BI. Gr: b. |
30) Die Heidin, BI. 67. b.
31) Die goldene Schmiede, Bl. 84. b. (Ben u
0 x 2 N Ä
I
324
Konrad v. Würzburg; vgl. Die folgende Ah—
| theilung. ).
32) Bon dem Schlägel, SL. 103. Dreadener
Samml. Mr. 16.
33) Von dem Blocke, Bl. 114.
34) Don, dein Gold und dem Zers (penis) BI. 120.
35) Bon einem üblen Weibe, BL 122. -
36) Bon einer,Kröten, BI. 126 _ |
37) Bon einem’Schneeballen, BL 126: b,
38) Bon dreien Wünſchen, BI. 127.
39) Bon dem Knecht und der Badſtuben, Bl.
129.
.. 40) Bon dent Weib— ohne Mann, Sl. 131.
Dresd. Samml. Nr. 12. |
41) Von . dem. Bolfe, Bl. 133. b. Dresdner
Samml. Rt. 27. ——
42) Bon der „Kauflerin”, BI. 135.
43) Bon einem Müller, BE 137... .«
44) Bon St Marfing Dteb, BI. 139.
45) Bon den Wachteln, BL. 141
46) Von dem milden König, Bl. 143. Dres.
u Samiıl. Str. 310
47) Bon des Wirtbes Bafte, a, 143-
46) Bon der „Maidblumen”,. Bl. 14q.
49) Bon dem Sinten und der Nachtigall, Bl.
| 145»
50) Bon dem „fon perg”, BL 145. b.
51) Bon der Lerchen, Bl. 146.
‘ 59) Bon der Leitgebin, BL 146. b.
53) Der Klaffer, BI. 149.
54) Bon der Frauen Zucht, BL. 154.
55) Bon der Grauen Almofen, BI, 163.
56) Bon dem Antihrift, BL 164 .
57) Bon dem Striegel, Bl. 174. 2
N 92)
58) Bon der Pfaffen Banne, BL. 178. b.
59) Der Pater nofter, BI. 179. |
60) Das Ave Maria, Bl. 180. Ä
61) Bon des Gaſtes Hofzucht, BI. 181.
62) Bon dreien ‚Wappen, BI. ı8r. b. a
63). Bon dem ernfthaften König, 182. Dresd.
Samml. Tr. 25. \
64) Bon dem abermüthigen König, BL. 184.
65) Des von Wirtenberg Bud, 188. (Berg!
VD. 6.).
66) Der Ehren Spiegel, BI. 192. ,
67) Bon dem Heiligen Kreuz, DI. 196.
68) Don Kaifer Dften, Sl. 205. b. (DBgl. VIII:3.).
Schon aus den Überfchriffen erfieht man, daß auch von
diefen Gedichten viele nicht bisher -gehören.
Abgedruckt find davon: | Ä
1) Re 7., in Bragur, VI 1. ©. 192 - 95.
2) Nr. g., ebd., ©. 203 - 8,
3) Nr. 14., ebd., VI. 1. ©. 155 - 67.
— Eine Handſchrift bon 9 diefer Gedichte, namz
lich Nr. 38. ®. 41. 62. 36. 4. 55. 66. 17., beſitzt ein
Hr. J. C. ©; J. Dberd, Lil. 3. 1810., Int. Bl. Re:
All. Ep. 95,, dgl. mit Nr. XVIO. Ep. 1342-43.
X. Eine ähnliche Sammlung von Gedichten, meiſt
unbefannter Berfaffer, enthält die Dres«
dener Hd. Nr. 68. Pop. Fol. des ı5fen Jahrh.
Bgl. Adelung, 1. Vorr. XXI-I.
Wir kennen dieſe Handſchrift durch Daßdorfs
Mittheilung näher, und bat Büſching eine eigenhän—
dige Abfihrift davon. Sie befteht aus 79 DR., in Spal:
ten von: 40 und etlichen Zeiten. Die Berfe find mit
großen Buchſtaben abgeſetzt, die Überſchriften der einze—
len Stücke roth und beziffert, aber unrichtig.
326 |
J
1) Dyn⸗ Überförife (vgl. x. 14. ). Anfäng:
N
Als wir ain mer wod gefait,
Nie den für ain warhait,
| Nit den für ain byſpell;
Ex iſt hüpſch und auch ſnell.
Hie mit vgab fi ir ſchuld,
Vnd ließ fi habñ ir huld,
Si halff ir peff’n vñ puͤſſũ,
Der rainẽ vnd der ſuͤſſũ;
Vnd das iſt uon dem fperber.
Got helff ons auß aller ſwär.
2) Bon dez rifters niderwat (eat. IX.
Bl. 3. a. Ep. ı. Anfang:
Ende:
Hie vor. allten zeiten,
In ollü landñ weylen⸗
Was gewonlich vnd recht,
Ez wär ritter oder knecht,
Wer im gewand fHnygdü hieß.
Daz er ez hindñ vñ uornẽ off ließ.
Ain ietlich wol gemüter man,
Wen er ze tancz well gan, “
Das er ſich vor ebñ beſech,
Daz im nit afz dem ritter beſchech.
3) Bon der len; 31. 3. a. &p. 2.
Ganze iſt:
Ich zoch ain Hl Deogt ag,“
Der ih wol mit fleiffe pflag; '
Ich wond, ez wer ain vederfpil.
Groſſꝰ kurczweil vil
Hett ich mir damit erdarht.
Nun tett die öl nach ir ſlacht:
Bot ich ir ainẽ vogel dar,
So nam ſi doch der meuß war.
8.);
Das
4) Von dem ritter vnd den nußen Cbgl. L.
21.); BI. 3. a. Sp. 2. Anfang:
Man fol frawñ redñ güt;
Er ift fälig, wer dz tt,
ei die frami die kuͤndñ pil;
Daud merdent ain peyſpil,
Wie ain ritter ward betrogen; _
. Dag mil id) fagen unerlogen.
Ende: Bü uSgib mis durch dein güf.
Bor pöfen weibit ma fidy bb,
Die alfo fünnen maufen:
Man fol narrñ mit kolbã laufen.
5) Bon der maprin mif der saiß (gl. IX.
13. 25.); Bl. 4 b. Sp. ı. Anfang:
Wer haimlich wirbet vm̃ die vunß,
Den erlachet did? der leyb,
So er zů mwaidleutei Fompt ff.
Dann: Ez was ain mair z6 ain? flund,
Der hert das aller ſchoͤneſt wyp,
So fi ye gewan mañẽes leib.
Ende: Dz iſt der mairin mer.
Got puͤß vns all vnſer ſwar,
On allez miſſewend.
Hie hat die red ain end.
6) Von dem baiffä eyfen (vgl IX. 15.); Bl.
5. b. Sp. 2. Anfang:
Mrun ſechñt, mit weiß füge
‘Die zmay dag haiſſ eyfü trüge.
Ain fraw fprad) zu irem man:
Doz ich dein Kind ie gewan,
Dez mil id) pm? weſen fro.
Ende: Ytü fole du [eg] dez gewiß fein,
Das. mie fürpas Pain wyb
DBnmerer ift, dan dein leib;
Vnd allez das,- dz dir laid ift,
Daz mil idy tün zu aller frift.
Hie haut difu red ain end:
Got voleich ons af güf end.
7) Bon zwain ftudenten; 3. 6. b. ©p. 2
Anfang: Ma ſpecht, gůt geſellſchaft
| Die hab wol prödSlich kraft.
Dez pflagen zwen piderman,
Bis ietwed? ain fun geman.
— — — — — —
Si lachoten paid on maſſe
Võ diſer gemelicher tad,
"Da ſich alſo dez gluͤckes rad
Ba ic ſelden fcheibü
Eich alfo Tieffend treibñ,
Yun alle miſſewend.
Hie hat difu red ain end.
-
Bon. einer andern Erzählung diefes Inhalts, in einer
„Königsberger Hoſ., ſ. weiterhin.
8) Wieder uaff? fein fun ler. Bl. 10. 4.
Sp. 1. Anfang:
— 22
Ich bin ain fpiegel der fugend,
Bü ain mayenzwy der jugend;
Ber minnet zudt vnd er,
Der volget mein? ler.
Er ift ain reicher, weiſer man,
7
Der difen raut behalten fan.
Ende:
Got geb ons ain güt end,
Seinẽ hailigen gaift er vns ſend,
9. Von ainem plinden.
Anfang: L
Aun allez miſſewend, U
Got ſey by vnſem ellend.
Ain plind hett gücz vil,
Bis das allez fein zil- \
In öobertrůg an dem güt;
Das kam von groffem gut (I. &bermüt).
: Ende:
Wer der ding ſchuldig feg, Ä
Damit ma in beſcheltñ— mög,
Der laß warhait und lüg
Dngerügt, das ift mein rauf,
Bon ains and’n miffetaut;
Wañ ſchadñ ſchimpff iſt dick lait,
| . Bü lafterlih dA warhait.
10. B5 ains paurä fun hieß bnöore
13, a. Op. I.. Anfang:
Yin man in aine. dorff fafs,
Der Iept on der Teuf_hafs,
-. I:
BI. 12. &, ‚Sp. 2.
Bl.
. Der mas: ain uil guͤt man.
. Ain tochter er gewan. .
Ende: Er fprad: ich han fi ainẽ 'gelan,
Der mwolt mid, betcogü han; -
Der hab im ſchadñ vñ frome!
38 dir fo wil ich nim’ me komẽ.
ı1). Bo dem rift? mit dem kotzen (Kutte)
(vgl. IX. 4); Bl. 14. b. Sp. 1, Anfang:
. Ich hort ud aind ritter fagen,
Der lebe fon by feine tagen
In ritters weiß, mol TE Jar.
Ende: Day ift dez Huffereres raus;
Dez volg mir, der got haut;
Tät er dez nit, ez wirt im’ [aft,
Doz wiffene für die warhait,
> Difen raut behaltend ir,
Dund er euch göt, fo volgẽt mir.
Auch bearbeitet von H. Sachs, Bd. 2. Th. 2. BI. 80.
a. „Ein Lied im Wunderh. IL, ift deffelben Inhalts.
12) Bö Barchtñün mit D° langen näß (vgl.,
IX. 7.); BE. ı7. a. Ep. 1. Anfang:
Ich für eud) gern’ ain mÄr;
&o mil man daz ide bewär, _ nn
Bü dz ich ej erzäug,
Od’ mã ſpricht: ich leug.
Ende: Welchu fraw dez ſitten pfleg,
Da fi pfaffen zů ic leg,
Dz fi den ez kinden verhel;
©i find mit red gerã ſchnel, —
Waz fi. yben, daz fi dz fagen,
Bñ ſein luͤczel it votagen.
Ain' ander man iſt licht fo gemät,
Er hät ez nit alſo v’gät.
13) Bon de; mällers fun Bl. 17. b. 1.
Anfang: Ain muͤller hieß Gumprecht d5 gulij,
Va ſaß dacz de und’n muͤlin,
Der wz der ſtainreichoſt man,
Der fo ſtainreich dar Pam.
/
"BL 19. a. 2. Anfang:
| Bl. 23. b. 2. nennt fid) ‚der Dichter:
Aus dieſer Stelle vermuthete Adelung, a. a. D., daß
wäre; welches aber, eben fo, unrichtig, als, daß
330 — u
Ende: Ich fiel nach kaim nim? me, |
Wie ez mir darvin erge,
Bä wird auch nim’ me fre.
Alfo gelang dem müller do.
14) Bö den ledigen meibi (gl. X. 2. 40.);
Wer die leng wid?’ waſſ fiviötet,
Vñ ſich fleiſſet, dz er clim̃et,
Do ſich niemät gehebñ mag,
Vñ wer ruͤffet gdinẽè gangü tag,
Dr im doch niemät antwurt,
Vñ mw? die waſſs reit on furt,
D’ vlürt groſſer arbait oil,
Vñ wend ir feine name,
Der difu red bat beriche
Ba fuͤrpracht in gedicht, BE
Der wirt eud) allä bie befant:
Er Haiffe Hermä Freſſant, .
Alfo ‚hat er ſich genennt; i
Ze Augfpurg man in mol erkennt.
der Genannte Verfaſſer aller Gedichte dieſer Handſchrift
Konrad von Würzburg Verfaſſer der Wiener
Sammlung ſei. Überden: ift diefe Erzählung die erſte,
melde Herrmann Sreffant gedichtet bat; denn es
heißt gleich im Anfange:
Dig ift mein erftes geticht. -
31. 22. b. Sp. 2. kommt noch folgende Stelle vor,
die Bezug auf mehre andere Gedichte hat:
Vñ ob er alz clüg wer,
Als der Eh)üpfh Kürnual (Kürneval),
Vñ wer er ſchoͤn alz Porti ual (Parzival),
Bi füg bas wen Enten (Girene),
Haut er den fraw nit zegen,
Si Fünnent in ſchier v ſmachñ,
Ez künd in nie vfahn; , .
Bañ minte er bas den Triſtan,
Vñ wer er al; Gabin (Gawin) ain man,
An tugend vnd an müt,
Vñ wer er Ein vn früt
Ag Gamierict (Gamuret) genät:
Er kuͤnd doch mit lerer hand
Jim? frawñ gunft beiagen.
Bl. 23. 4. 1.:
Doidig, der finne wyß.
Ende: Gi Fund irn ma wol wendfi pein,
Wen er ongemüt was, a
Weiplicher guͤt fi nit uſgaß, Zu '
Vñ erzaige im rain? frawñ ſitt.
Hie hat die red ain end mitt.
‚35) Bon der zungen; Bl. 24 a. 1. (vsl. in
der folgenden Abth. den Sreidant)
16) Von dem ſchlegel; Bl. 24. a. 2. Anfang:
Man hört, der ez v’neme wil, |
Wunderlicher ding uil,
' Die na hgand, vnd find gefhehn, '
Der id) ers ains wil vSjehä,
Rüdiger vnd Sinighüfer;
Ez ift ain tugenthaftes mer.
Der Same binigbäfer ift fehr undeutlich gefchrieben,
jo daß man ihn audy bimgbäfer oder hungbhüfer le:
fen fan, Syn unf. Muſ. J. 237. ward vermuthet, daß
vnd wol von' oder der heißen, und Rüdiger von
Sindihofen (oben ©. 202.) gemeint fein möchte. Die:
felbe Erzäblung ftehf auch in der folgenden Vatika—
nifhen Hoſ. Ne. 341. Bl. 103. b., und da lautet der
Name: Rudeger der Hunthover. Docen, in der
DOberd. Lil. 3, 1810. N. 127. Sp. 1023., wo Hincho⸗
ber, von Hinkhoven, in Baiern, vermufhef wird. -
Ende: Go wirt die efelhait
36 baidñ ſeitñ wolberait,
Vñ werd deñ narres gemait,
\ DA den weif herer fait, | ,
Das miñ (I. nimm) id; auff meine ait.
Auch erzählt von Hans san. Bd. 2. 56. 2.
Bl. 79 . -
17) Bon dem beren (est IX, 5): BI. 32. b.
1. Anfang:
Ainer der Hund geriven
Heut vñ leder ferben;.
Rot vñ auch' weiß
Gerbt er ſi mit allem fleiß.
J | Ende: Das mer das ift gericht,
Auff berü haut geticht, N
Vñ nit gar uff die huͤt,
Ez rürt auch die leut, |
Daz Faind nichcz uffauffü fol,
Er gettine ez deñ gemerä wol.
Etwas geändert, ſteht dieſe Erzählung auch als Sabel
in Boner’s Edelſtein, Nr. 73.
18) Cupido deus amoris; ' f Bott Ymur, in
| Der folgenden Abth.
19) Bon dem mweiffen rofen dorn; Bi. 50. a.
1. Es iſt die Geſchichte von einem bijon. indiseret,
umd fünge an! _ -
E⸗ gefihicht gemelig dig gar uil,
D5 mü doch nie glaubñ wil,
DS fag ich ains daz geſchach
Dz ich hort vnd ſach, ne
Das ift war vñ nit erlogen.
Ez hett ain junckfraw erzogen
Ainẽ ſchoͤnẽ wurczgarten.
Ende: Aiſo raut ich ainẽ ietlihä man,
Der ie liebez weib gewan,
Das .er feine weib
Jagle die fud zu dem leib,
Dos ir die fud icht entrinn,
Odꝰ er iſt verſaumpt fein? miñ.
m
20) Vna Ira (wohl hra) amoris; 8. 51. p. 2.
Den Anfang macht eine Vorrede:
Got gruͤß dich, clare jugent,
Got: grüß dich, werdi tugẽt,
Got gruͤß dich, lieb’, zarı? leib,
"Got gruß did, münecliches weiß,
Das Ende diefer Bortede ift:
Du’ pift mir ze all? ſtunde
Sin herczñ vñ in munde,
In fine vñ in muß,
Du piſt die rain gut,
Das ich dein nie neigeffü inag
Binz an den iũgſten tag.
Nun folge die £yra, in verfihiedenen Abfägen mit -
Sateinifchen Anfangs « und Schlußverſen: \
Salue regina,
. Ränigin Maria, -
BGaottres mir? bberhaut,
Baidu, fein tode? vñ fein Braut.
Ende: Ir gefegnoten kom̃et z& mit!
"Marie, fra, Dez. pitten wir,
Daz laff ons höc da, j Ä
O elenes, O pia, — J
O dulqꝭ Maria, on
| a1) Vna Ira amoris; Bl. 54. : 2: I. Anfang:
Mein? fräupi Höhfl? Hort,
Sprechend zů mir ain lieplich wodt,
Auß ew’m roten mũd.
Wol mich d° zarten ſtund,
Da mir ward ewer ſchoͤni fund!
Ende: Got ſpar uͤch, fraw, geſund,
Bis ain ros gelt ain pfund
Bü allez woſſer werd ze win,
Dez wänfıh ich dir, meis hörezA Fünigin,
22) Bon fant Yohts dem tauffer— Bl. 55. b.
1. Anfang: |
Bis gegchffet in hoher er,
Sant Johañs, gotz sÄuffer;
. %
EZ
. . ' | ’
' Did) lobt die deiußltikaie clar
Bud engel vü.mefd, loblich gar.
N Ende Das du uns an dem letſten tag
Auß traurikait vn aller clag, " |
Mit uolkomẽ fräaͤudñ gar
Bringeft für gottez antlücz clar.
’ | 23) Bon dem fponffieren der mänid vnd
der nunnen; Bl. 56. a. 1. Anfang:
Ende:
Wer dez nit gelaubä mil,
Er mell ſponſſierũ, vm̃ kurczwil
Habñ zů ain? zü gab,
Vñ gaiſtlich gnad doch da by hab,
Den wil ich ain byſpil ſagen,
Das ſuͤllent fi mit in hain tragen.
Alſo mag id Tprehfi: wer begert
Bifer kurczweil uil ze habñ,
By jnnerñ gaiſtlichñ gab,
Der veſuücht die baide;
Der ſwer ich tauſeyd gide.
9 BD dem hund. mit dem pain;. Bl. 56.
Ende:
Anfang:
Ain maift? haiſſet eſopus,
:D’ fchreibt vns alſus:
Ain hund durch aiır pad), eff,
Der was lauter vnd tiefe
Wer fremde; guͤt gerñ haut,
‚Dez feint er pillich ploß ſtaut.
| Die befannfe Fabel, aud) in Boner’s Edelſtein, aber
anders erzahlt. |
25) don eüng Ernften. Bi IX. 63., und mehr
- 0. In der folgenden Abth.
26) Bon dem gorä bratten; BI. 57. "b. 2
Unfang:
Woͤlt ir hoͤrñ, alz ich vvnam,
Ain mer, das mie für dam,
Bon gemelichũ dingen,
Kuͤnd ich das zů end pringe,
Die red hat mich gut geducht.
Dig mer haiſſet der. fra zucht.
Ende: Si ward, mit furegem wort,
Keuf und rain bis an irẽ tode,
©i tet auch gern fein gebot,.
Vñ ward daz aller peft wyb,
Das ie gewan mänes Iyb. |
Ein großes Bruchſtück diefer Erzählung ſteht auch in
der folgenden Königsberger HH.
27) Bon dem wolff vnd feine wyb (oo
IX. 4): Bl. 63. a. 1; Anfang:
AJn mwolff z& fein? wälffin pP’:
Dir habü dez reiches vngemach
Ze frumen fhädeleichen,
Dez fey wir ewieleichñ
An der fele verlorũñ.
Ende: Dig byſpil venemẽt wol:
| Wer den wolff lerñ fol,
“x, Bü den efel ge tancz gan, |
Bü das rind die ſchellen ſchlahn,
Bi aint onu’ftandü man,
DS nit .enwaiß noch enkan,
Bringen von fein? fitten,
Dra er ift erwachſen mitte, -
. D’ möß bis an feine tod
Lydñ angſt vnd not.
28) Bon vnſers berren ‚alten ciaiden; Bl.
64. b. 1. Anfang:
AIn herr wolt hochzeit han,
Dz ward uil weit kunt getan,
Er hieß den fpil leutẽ fagen,
Er mwölt newe claid?. tragen,
Vñ möle die alten hin gebñ.
Gi fölten alle dar ftrebil,
Die fein’ altẽ leid? wolten gerñ.
Ende: Die Xppo mwellend wol behagẽ,
Die füDend fein altu claid? tragẽ;
Wer hie de alten claid? gert,
DI wirt doͤrt de newñ gemert.
26
x
.
29) De monie feneris agitur hio; u. 65.8. 1
Anfang:
—
x -.
“
.
Anfang:
2 | Ende :
Dez puß dui was fiver,
Ich wolt ains tagez mid) ergan,
Az ich did me bett getan,
Dech kurczweil in aind wale,
D’ was fo wunneclich geftalt
Rad dez werdñ mayen zeit.
Ende: Lat mich got lang lebñ,
Ich wil mich in das cioſi⸗ gebñ,
BVñ wil die regel halt,
Vñ in dem cloſter alten,
Fe weil mir got das lebñ gan,
Vñ id den lebtag ud im ben,
Ze dienft den raind.mweibi.
Die red laſſ id) beleibñ;
Dis geticht Dat ain end.
Got vns feinen fegE fend.
30) Ein Gediht ohne Überſchrift; DI. 76. b. ı.
INYH befert ain fünder,
-
Võ ainẽ gepett, de er pflag.
Er bat. got nat vñ lag,
Das er im ze lebend gͤnde
Bis er al fein fünde
Mit fein? leib püßte gar.
Welch not dem mefhä an leit,
Der leib 00° die fel büyfn möß,
Damit mag nit werdn buͤß.
Wañ vnſers vatters Adams ſchuld,
So härtt wir gottez huld;
Hett got die ſchuld gar u⸗korñ,
So wird ain meſch nit velorũ.
DEE 31) ‚Ohne Überſchrift (viel, IX. 47: J; Bl. 77. b. 2.
Anfang:
— Ende!
AIn kling was fo milt,
Das in daz nit beuilt,
Wez mã in dech got vñ ds er bat.
Da kam er ains tags an ain ſtat.
Wez hercz in geitikait leit,
Vol neides vñ vol vner,
DI uluiſet di mer,
u Weñ
Wen er dar an gewif. - rn
Hie by fo peſſernt all ewẽ finn.
32) Dhne Überfchrift; BI. 76. 8. 2. Das Ganze iR:
Daz id) ainẽ ungefüge mä .
B5 miñe geleten dan,
Das i 2 alleg fampt v?lorä; .
beſſet vborũ;
Bu ted Hat krafft, glaubft mirs:
Es was ain ochs vñ ain hirs
Zeſamẽ an ain joch erforä,
Di das fi baid hettẽ horn,
Das fi zogen geleich | .
Gi hullñ miffleid) : E u
D’ os was dar zů gewent,
Da hett ſich de hiechs vdent
Un lauffen vñ an fpringen,
In Fund niemät bezwing?,
"Die ftarden dder knecht,
Das er zugi tedht.,
Alfo geſchicht auch ned zwain,
Die nit hellend inain,
DS miñ wirt vnſtät,
So ma fi aß gerneſt här
83) Dhue Überſchrift; BL 78. a. 2.
Es ſtoͤnd ain fraiv gemalt
Bund’ ain⸗ linda brait,
Da fach fi by de ſelbñ zeit
| Bõ zwain vögelin aitie fteit: |
Endei Die nädtigat ift gezale |
‚Mit ic tugend meniguale
3% dem hüpfhii vñ mweiffi;
Der fol ſich damit preifen,
DaB ek fein? frändin lieb fey,
So ift fein heriz ud forgen fi
39 Dbrte Überfchrift; BL. 78. b. ©:
Menig ſchoͤn Mind ſtaut,
Der niemãt kain ade hat,
Ba ftänd fi by den leute,
Das mia fi ſolt treutẽ.
338°
Ende; Nü fpredet war nad alz er, ons fen, (2)
Nach by dez ſcheltẽ müß er mir uftrag?,
DA au dꝰ red genad fagen,
. Als er an difem mere - -
. Bil gar vnſchuldig were.
35) Auch ohne Uberſchrift, und fr unzüchtig; ; Bl.
79. a. 2. bis BL 79. b. 2. _
Es ift ie d° welt lauff,
Dz an d° liebin leit d⸗ kauff. a
Menge fraͤwet d° may, .
.- Menge frewet d° turnay.
‚Ende: Man mag fid nücz erdendä,.
\ Daz ſich tieffee muͤg geſenckũ
In meineg horezñ grund vñ mut,
Als ain guͤtu fud tüt.
Darunter ſteht, in einer Einfaffung:
anno di. 1447. am
famftag nah fane ®_
Ülrihs tag in Pi
ftund . pet?. griening?. ”
Adelung, a. a. D; bat die Zahl unit 1491.
gelefen; vgl. oben ©. 71.
a.
XI. Rod eineräbntide Sammlung pon 196
Gedichten ift
Handfchriftlich, im Vatikan, Nr, 341. *
474 Bl. Perg. Adelung, I. 25., Il. 266 - 77-
Überfchriften, Anfänge und Gtellen der :einzelen *
mitgetheilt find. Die erſten 5 gehören beflimmt zu den
‚folgenden Abtheilungen, und us mol noch manche
-der übrigen:
ı) Die goldene Sämicde] dw Konrad bon
Würzburg.
2) Loblied auf Maria.
53) Unfer Frauen Grüße.
4) Unſer Frauen Klage.
839
5) Dom jangſien Tage en |
‚ 6) Unfer rauen Bünder; Bl. 34.
7) Bon einer edelen Frauen NYſan; BI. 34.
8) Wie ein Blinder ward ſehend; ‚BL. 36.
9). Bon eigem Ritter lobebar; BI..38.
10) Bon einer Frauen und ihrem Sobn; Bl. 38,
ır) Bon einem Diebe; BE” 3g.
12) Von einem Schäfer X Studenten); Bl. 4o,
ı3) Bon einem’ Pfarrei; "BL 40.
14) Don einem Bummen Säle; Bl. Ar.
. 15) Bon einem Mönche fraifam; BI. 41.
16) Bon einem „fontigen” Schüſer; BI. 42...
17) Bon einem Abt lobebar; Bl. 43.
18) Ein Wunder bon. Unfer ſSrauen Bild;
Bl. 44. .
19) Bon einem Ritter wohlgethanz 31. 45.
_ Die meiften folgenden hat Adelung nicht berzeichnef,
Eine fehr luftige Erzählung ‚aus dieſer Lücke haben wir
aber abſchriftlich durch Glöckhe. Es iſt
20) Der Wiener Meerfahtt, und besinnt Bl.
80. b.
Die buchei iſt Bon ſeidence at;
unde heizet der Wiener mervarf.
°
Die "werte ſtund etsmenne fo,
daz die leute waren vro.
Zu in tuchentlichem mute; |
©, uf Eerten zu gule . . ..
allez, ‚day fie konden;
- ſwez fie.do begonden,
dazwaz gerne tugentlich:
nu hat die werlt verferen(t) fi) ff.
Weiterhin: Mir hat ein warhafter mune
eihn rede gemachet kunt,
die mag wol heizen wunderlich;
eiſe Hart. verrichtet mich
| .? 2
340 — ——
von dem (?) burgrave Herman,
der nie fanden mal. gewan
an ſchentlicher miffetat,
duz in(m) der fele werde rat,
"des fol man in(m) von ſchulden biten.
. er. was ein man von guten fiten;..
gezogen und getriwe gar
waz der herre, daz iſt war,
gegen vremden unde gegen brunden;
des mach in got Lori] don funden
dort an der fele vri,
durch finer hohſten namen ‚dri.
der ſaget mir dig mere;
daz hat der vreudenlere -
gemachet, als iz dort gefhadh,
| als man im da zu Wienelt) ad
7. dom guter leute worte,
do er. daz mere hortez
dag lit in Ofterige, _
.... man lebt da wunnenkliche fe.
Söiug, Br 85.
Swem det mut aber ſtet J
anders niht, dan uf gu, _ ..
der hat zaghaften mut,
er fei nuchtern oder fat;
ſwaz den. boefen ie gebät,
daz hilfet niht ein minzen blaten
got werfe in des geluckes rat,
u der ſich bosheir underfat,
Swer worden iſt an eren mat,
dig mere iſt uz un dirre ftat;
dag ift die mervart genant,
den namen laft euch fin befant,
daz mere iſt uz an dirre flunt:
ich kuſte getne einen voten munt.
Adelung führt nur noch auf:
21) Bon den äffifchen Pfaffen; BL 219.
22) Klage des Dichters; 225.
Adelung merkt hiebei an, der Dichter dieſes, ſo wie
—
341 |
des folgenden Gtüdes, fheine der Stricker zu fein,
der fich in einigen nenne. Hi
23) Der Port; BI. 232. “ud in: der folgenden
Handfihrift.
24) Kaifer Otte; BI. 24r. Bel, vn. 3. —
Das letzte Gedicht iſt:
25) Von einem Schretel (Geſpenſt) und einem
Dafferbären; Bl. 371.
XII. Fünf Erzählungen, hinten in der Vatika—
nifchen Handſchrift des Wilhelm von Dr;
y
4 D
‚Isans, Nr. 4. (oben ©. 197.), welde im Ka: -
talog audy dem Rudolf non Montfort bei:
. gelegt merden, Adelung, U. 240., wo Über:
ſchriften, Anfänge und Schlüſſe gedruckt find.
J
.r) Bon dem Port; BI. 198., geſchrieben 1478.,
‚duch Konrad, Schreiber von Öttingen, zu
Augsburg. Dal. XI. 22.
2) Bon einer Graferin; BI. 208. b.; gefdhrie: _
ben 1419. (mol 1479., "wie No. 5.)
'3) Bon einem Öfudenten zu Paris; BI.
aır.; 1466, von demfelben, der Mr. 1. ges
fihrieben.
4) Der Krieg deg Buhlers und Spielers
Bl. 225. b. Bgl. VII. 3. IX. 11. — Ein ähn⸗
liches Gedicht ſcheint auch in der Batifan. Hoſ.
Nr. 358., BI. 95-107. Adelung, IL 283.
5) Bon der Liebe und der — von dem
Suchenwirt; BI. 228- 31. h; geſchrieben
1479. — Auch Docen ſcheint eine Hoſ. davon zu
beſitzen; Misc. I. 146. — Wahrſcheinlich Peters
des SuchenwirthsLobſprüch auf die Liebe,
eins von den 3 Gedichten, melde aug, der Dres:
342
dener Hdf. Te 42. verloren gegangen (Böße”s
Merkw. II. 234. und oben ©. 105.), aber nod
im Boktſcheds Abſchrift,
halten ſi ſind.
- IS Bgl. auch vorhin VII.
XIII. Eing Königsberger Handſchrift,
Nr. 105., 3. 6. 7. er:
Adelung, II. Dorn. XVI. xXxvm
Nr. 21.
kl. 4. Perg., aus dem z4ten. Jahrhe, nur noch 19 BI. |
übrig; in Spalten von 28 Zeilen, zmwifchen Linien ge:
fihrieben, die Verfe mit großen rothdurchſtrichenen An-
fangsburchftaben abgeſetzt; die der Abfäge und die Über:
fchriften roth.
Hie und da Korrekturen ‘von fpäterer
Hand, Auf dem Dedel flieht, alt: „Alerius Buch”,
weil Konrads v. Warzb. H. Alerius
(oben ©. 295.) darin war,
1) Bon der jetzt erjten Erzählung find noch 314 V.
übrig. Gie iſt die ältere und Fürgere Urſchrift von
vielleicht,
X. 26,
He ſpech: vowe, ich mus ud) titen,
Do fi des mänes erneft irſach,
Si muſte daldin vngemach;
Do ha fi ſatelin begonde,
Gi ſpech an 2° ftunde:
Hirte, das och libe geſchi,
Lafe wir den fatil hi; ,
Ich t’ge ud) defte bas., —
RNich, n°we, mi flunde das?
Das verin onriterlide fite, .
Das id baruffe cite,
Ich hore wol, it redit toißir,
Ir vollit den fatil legin nidir.
Das wart ir pil leide;
Gi fptd: ich t?ge ud wol beide.
‚5% fatilee fi an der ſtunt
Bü leite ir d% zoim i dem munt,
Her nam d8 fatil in di. Hanf,
Df’fas der ſtolche Wigane,
Sn 343
Di 59 reit fi eine wile, . |
Des mwegis nid eine mile;
Ich fage ud) di recte worheit,
Wi mw’re her di magit reif:
Gi was zu g°fer reife'erane,
H? reit fi wol vier fper lanc;
Do begunde ir abezugan,
We fi is in vor hatte getan.
5° ſprach: vꝰwe, ſnabet ir ff.
Eben dieſe Stelle lautet in der Dresdener Pe Bl.
bo. b. 1. alfo:
Jückfraw, id muͤß euch bianẽ rytẽ.
Da dui magt fein ernſt erſach,⸗,
Nũ börend, wie fi da ſprach:
Hr’, das euch lieb geſchech,
Nã laffü wir den fattel hie, - | \
On ſattel trag id ew uil bas. —
Wie, mein fraw, fprehüt ic dz.
Vñ wolt den fattel legt nid??.
An dz fivere graiff er wider,
Bi ſtalt fih da uil gruilich.
Da ſprach dui fraw ſeuberlich:
Nũ Iand euch nit weſñ laid,
Ich trag euch uil wol baid.
Do ſprach d° Kr? mit zorñ:
"Strom, ir find.d° u?lorn,
Ir wellend den gar ebä gan,
Em? haupt wil ic; ew abflan.
Da ſprach dui fram mit züchten gar:
‚Hr? mein, nü nemet wat, -
Ich tk gern, mas ew’ will ift;
Alſo helff mie 8° Hailig Erift, |
So helff mir gar, 8° mich beſchuff.
Da let er ic den fattel uff;
Da begraiff fi die fteig Id,
Die nam fi ietwed?
Baid? fegt an die hand;
Vff faß der weigand. I
Doch hett er gehept meinẽ fitet, '
Er haͤtt fi uil anders geritte
%
344
Da manges ghtd mänes mät, | -
Der feinee frawn uil and’s tät.
Zů groffer raiß was fi Frank,
Er zait wol drger margẽ lank,
Da beqund ir ab gan;
Wen fi hett ez felten nie getan.
„Der he? ſprach: fram, fnabend ir?
Kain, berr, dz glaubend mir ff.
| 2) Dig mer heifig Rudeger pn fecediaie. von
weni gefellen
Bon gemelidin dingin
Sagin vnde fingin, 7
Svwer das gerne vornimet,
Das der iugine wol an cimit,
Swen in di wile dundit lang,
- Der fage Rudigere dank,
Ob ber f(f)in geladit;
Wen her hat gemachit
Vremde ebinture,
Der vreide zu ſture,
Di nd der werlde mac gezemin;
- Dud mil her zu lone nemin, .
: Das ir is merkit redjte, °
Zwene gute knechte
30 famene gefwurin, F
Das ſi das lant durch furin,
Habiſlichin, ſundir rum,
Durch manchir hande wiſtum,
Der do lit an den buchin ff.
Innerhalb kommen folgende merkofirbige Bannfprüdt
vor:
Bi deg (Davids?) lalier ich dich ſwer,
Vnd bi Wutungis her,
Bie Pfe)ters ban baſt
Banne ich dich vil vaſt ſf.
Und bald darauf:
‚ Bf Eunic. Karlins hudin,
Vnd bi Getania kruckin.
Bi des hercogen Wolwis Sin,
—
346
+ Beide bannen vnd manen |
Mit aldig wibie plugin, “.: 5
Das fi dich vortudin
Vnd Bornemen muſen,
Bi den funf eſelis fufen,
Di di Begere brochtin vbir mer,
‚Das did, Hafehart vorzer:
Du in tus mie dinen na kunt,
9 banne did) an den (arunet) ſſe
Ende: Irteganc und Girtegar
Der fult ic alle neımen var,
Vnd hehutit vch dp: vore,
Tut ein cruco vor Die e(ÜJure,
Das hor vwir gaft icht werde;
Dh fhadie fin geberde
Tod me, den ein dunir. W
Rodier von Munte U
An-difin rat vch kerit.
No hant di wip gelerit,
Das fi nich werdin gute nunen, -
Di fus girergangin Funnen
An JIrregangis leihin.
Dei gute Enutele eichin
30 gutir mafe wel gevvgin,
Die warin do der hefte fegin, .
ı Bnd beffic, den ein bannen;
Di hulfin den mannen
Difin Jeregane portrikin,
So in torfte do nice blibin
Wedir Jregganc noch Birsegar;
Si wiftin Das wol vormar,
Das man fi begonde regin
Mit ongeougin hals flegin.
Da mite lafie mid nu url; . ..
Swen ir wolt and ud [ip fl -
So irmw*bit uch das lachin;
Ich in fan ud me gemadin
Di rede gemelidhig,
Torch. gud) der proudin richir.
Es frägt fi ſich, ob dieſer Dichter nicht der von Mu ne«
gür, in der Maneff Gammil. II. 46. ift.
%
#
n
3
“
3) Sij hebit fic an efn Bud
Da(s) heiſet der nuſbert.
Heinrich Raſole gedisätet hat,
DE dr finne kenin rat -
8° 38 finer. lere in (ni?) gegab,.
5° in gelarte ni bugftab,
Wan im is. vmbekant,
Wes. zur fcrift is gemät,
He in fan fi nicht bewifin;
Ds ftole va us: em.
Gemwinit 55 fine nerunge. :
In hat fin H’ce betuonge, W
30 ſpochin, wi'hi vor geſchach⸗ *08
Eime ritter, dem man iach
Ere vñ frumekeit.
Wo ma urlogete vñ ſtreit,
Do Föde 5? pris wol. beiagi;
9° irwarp bi ſinẽ tagi,
Das ma i hatte v* einẽ Man;
Des wolde i nicht genifin: lan
Sin eigin wip, wi vorũ 5° I
Alfo hebit ſich das. mere: .
En eime buche man das las,
Bi hi vor ein kunic wos ffe
Von dieſer Erzählung, ſi nd duf dem letten Bl. nur
noch 78 V. übrig, und ſie bricht ab mit:
Di vowe ir truwe ſere Brad,
In Eurein zitin das geſchach,
Das ſi quam gegangin,
Vn loſte di gewangin, - --
“ Die heimſche [har ° ’
Gtille vñ niiht offinbar.
Vielleicht iſt oben Vafolt zu leſen "oder auch gefcrie
‚ben, und er der von Rudolf von Montforf, im
Bilp, vo. Drleans (vgl. oben ©. 198.) gerühmie
6) chier dieſes Namens.
J
| | 347
XIH. Zwei Niederdentfhe Ergablungen, in
Eſchenburgs Sandfdrift von Flos und
Blanfflos (oben ©. 162.); gedrudt, in
deffen Denkm., ©. 233 - 74. J
1) Studentenglück; geſchrieben in Liefland
von Johannes, i. J.d. W. 7231.; ©, 234-534:
2) Geſpräch über Glück und Unglüd der Cie:
be; gefchrieben von deinfelben, i . ar
©. 257. - 64.
3) Der Ritter und die Bürgerfrau; hinten mans
gelhaft; ©. 268-74
Tr. 2. gehört in die folgende Abtheilung.
XIV. Zwei Erzählungen: von zwei Mönden
und einer frommen Müllerin, und von.
einem Beidytvatfer. |
Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, bei dem
doner. Leffings Beitr,, St. 5. ©. ıgı.
XV. Der verliebte Pfaffe
-Eine Sandfchrife hatte Ligel, und ließ fie ab:
drucken, binter f. undeuffchen Katholiken. Val. Dt:
ters hiſt. Bibl., L 73 - 88. nl
XV. Salomon und Morolf.
ı) Bon einem Ungenannten,
Sandfhriftlid, in Efhenburgs Beſis, Bin:
ter dem obigen (S. 207.) Gedicht diefes Namens, ©.
146 - 216., von derfelben Hand, auch mit Bildern.
Efhenburg, in Bragur, II. 456 - 58.
Gedrudf, nad diefer Handſ. im Auszuge, mit
Stellen, durch Efhenbürg, in Bragur, IIL 380-
96.5; mi.öder' yolt in den Denkm. ©. 162 -73. -Bolls
fändig, 3... Sauml., L (1876:B.), mit Schrift
⸗
348 | En
probe. ımd einem der. Bilder. Mehr über die Hdf.,
vgl. in v. d. Hagens Einleit, dazu, ©. XXIII-IV.
‚Diefe Bearbeitung, hängt durch eingefügte Er:
zählungen noch mit dem davorſtehenden Gedichte zu—
fanımen. — Eine anderswoher eingefyobene Erzählung
(B.grr - 1010.) findet ſich auch 'einzeln, doch mit Der
- ziehung auf dieß Gedichf, in der Straßburger H%f.
des Heldenbudes (oben ©. 7.), binter dem folgen:
den Pfoffen Anis, auf 2 ÖL Abgedrudt Daraus,
in-den Anmerk. ©. 95 - 96.
2) Bon Öregor Heyden; aus der Mitte des
ı5ten Jahrh.
Handſchriftlich, zu München, Dap., 28 Bl.
%ol,, aus dem Ende des 15ten Jahrh.
BGedruckt, Auszüge und Stellen daraus, durd
Docen, in der Einleif, zur vorigen Bearbeitung, ©.
xXDOD-IV.; volftändiger, in unf, Muſ. IL, 270 - 76.
3) Ebenfalls von einem Ungenannten.
Im Vatikan find, nah Glöckle's ſchriftlicher
Anzeige: „Salomons und Marolfes Spräche“;
deß Anfanges: „Ich han dicke horen fagen”. Hienach
iſt dieſe Arbeit von den beiden vorigen verſchieden, und
wahrſcheinlich auch wieder, mie jede derſelben, und di
folgende profaifche Bearbeitung, von der gemein
ſamen Lateiniſchen Utfhrift ausgegangen. “ -
Gedrudte Ausgaben diefer Profa find: Nieder
deutſch, o. J. und D,, ı6 BI. .4.; auf der Koppen
bagener Bibl. Nyerup, in Bragur, II. 358.
Dberdeutfch: 1487. Nürnberg, bei Mare. %
rer, 34 Bog. mif Holzſchn.; befaß Panzer, J. ı
Bibl. Panzer. P, I. No. 833. Anfang und Ende dat
‚aus gab Efhenburg, in Bragur, IL 382. 392
94.3 Denkm. ©. 164. 172- 73. — 1490. Augsburg,
'
000.349
1.
durch Joh. Schobſer, 4. mit Holzſchn. Zupf, J.
98. (su St. Ulrich in Augsb.) — 1496. Ulm, in
4. Denis, Supplem. zu Panzer, ©. 4ı2. Nr. 3487.
— 1520. d. D., vermuthlich Nürnberg, 8: 3 Bog,
mit Holzſchn.; beſaß Panzer, IL 447. — 0. J. (um
1560.; pgl. oben ©. 48.), bei Val. Reuber, 3 Bog.
8. mit Holzſchn. Görres, Volksb. ©. 189. 191 -92.,
wo der Anfang und ein Auszug darnad). Hat Brens
fano. — Das von Börres ebd. aufgeführte Voks⸗
buch, 3 Bog. 8, „Ganz. neu gedruckt“, hat, außer der
Erneuung, auch manıherlei Zufäse und. DBeränderungen.
— Eine Erneuung der alten Überfegung, nad) der Neu:
berifcehen Ausg., ‚mit Berichtigung aus der Lateinie
ſchen Urſchrift, fleht in v. d. Hag ens Narrenbuche. —
Auf eine oder die andere der alten Ausgaben gehen. wol dig
Anfpielungen: Agricola’s.(Borr.. zu den Sprũchw.),
in den 7 Weifen aus Grecia (Frankf., o. J. mol.
um 1530, 4., Bl. ı2.), bei Fi (hart (BI. 5. b., 8.a,
ı1. a, 45.b., 100. b., 118.2), im Brillenver:
treiber (d. i. Umatbeitung des Lalenbuchs, Frankf.
1605. 8.) Vorr. BI. 5. 2.), bei Lut het (der in den
Tiſchreden, der Leipziger Ausg., BI. 409. a. den
vorletzten Schwanf Morolfs derb anwendet), Stang:
waldt (Vorr. zu dieſen Tiſchreden, v. J. 1691., Bl
2.b.), Be. Rollenhagen (Froſchmäufeler, der
—5 Ausg. v. 1683. S. to2.), und Adolf Ro:
fen v. Creutzheim (im Efellönig, v. $. 16i7.;
vgl. Koch, I. 324). — Dramakiſche Bearbeitungen,
wol nach der Deutfihen Profat ein Faſtnachtſpiel,
von Hans Folz; gedruckt, 1521. Nürnberg, dur _
Joh. Stuchs, 2 Bog.8. Panzer, DO. 5ı-52.— Eine
Komödie, von Sans Sachs, 3. U. Th. 1. BL. 16.
b-zı.b. — Ein Faſtnachtſpiel, von demfelben,
8. II. Th. 3. BL, 22.b-25.0 — ine Komödie:
350° | "
diefes "Stoffes "gedenten aud) Melandri Jooo - seria,
francof. 1626. T. I. p- -813..— Der neuere Roman:
Salomo der Beife und fein Narr Markolph;
nad) .einer alten Handf., Jerufalem (Beta), 1797.
8., rührt nur von Efhenburgs Ansgug des alten
Bedichtes her. Daffelbe if’ wahrſcheinlich der Fal mit:
Markolph der große Narr. Ein Beitrag zur ge
beimen Geh. Salomo*’s- des Weifen; v. U. Schu—
. mann, 1802., Schweinfurt, 2Bde. 8. — Der lo:
fiänifche Aſcph⸗ oder — Satyriſche Geſch.
Frankf. und Leipz— 1751. - fft- eine: bloße Über:
fegung, und: - Der Bauer am Bofr, oder Bertholds
Abentheuer, eine Arabeste, von Peter Gquenz,
Leipz. 1800. 8., eine metriſche Bearbeitung (in Here
mefern und-andern DBerfen) einer Franzoͤſi iſchen. Übertra
gung des Itallaniſchen Bertoldo.
Uber die Geſchichte und geſammte Literatur dieſes
Werkes, vgl. Panzer, I. 168.; Flögel, Geſch. des
Burlesken; Eſchenburg, in „Bragur, II. 457;
Nyerup, ebd. III. 358 - 59.3 Eſchenburgs Denkm.,
©. 173- 79.3 Zuſätze dazu, im N. lit. Anz. 1806.,
Nr. 7. Sp. 98-99.; Börres Bolksb., ©. 190. i92-
‚95-5 Grimm, im N. lit. Anz. 1807., Ne. 47. © |
750 - -51., mit einem Bufas bon Docen;. v. d. Ha—
gens Einleit., ©. I- ; $ Grimms Regenf., in
den Heidelb. — ‚Seft 45. ©. 253 -55.; um
- den ausführlichen Anhang zum Narrenbude.
XVIL: Der Pfaffe Amis.
Handfhriftlid: Ehemals in Panzers Bibl.,
hinker dem Freidank, 34 BI. Fol., aus dem ıöfen
Jahrh. ° Bibl. Panzer. P. I. No. 4.; Bragur, 1.
447 *48., 'wo die erſten 20 V. mifgetheilt find. Ein
Abſchrift dieſes Gedichts beſitzt v! d. Hagen: aus Kin
- 361
derlings Nachlaß. Gie iſt ohne Zweifel "aus der
Panzeriſchen Hoſ. genommen, da folgender Anfang von
dem in.dragur nur in einzelen Buchſtaben abweicht:
Dit is von dem Pfaffen Amis £
Hievor was fröde und ere
Gemynnet alſo ſere,
Wo ein hobiſch man zu hove quam,
Daz man gern (von) yme vernam
Seyten fpil, fingen odir fagin;
Dez was gemein in den dagen:
- Das ift alles nu fo unwert,
- Doz es der fhefte nicht in gert,
Er kunne dan ein mere,
Das gut den [udin were
' Bor fagin (fuchten?) Und vor arnmut.
So duncket es mich felten gu, © at
Daz er mit den worten: kunſt Fan;
Wie ſal dan ein hobifher man
—*
Bu hofe nu gebaren 1:0.
Des in kan ich nit gewaren. 7 J
Ich Fan gefuger worte vil; :
Das bewer ih, mer die herin wil:
Wo man zu hofe der nie en'gert, ’'
Do Bin ich ennes doren wer. 7°
Mauu horit, mas hievot geſchach,
Da freude vor die forge brach*
Da ere vor die ſchande inphing, - |
Und milte vor die er (kerge?) ging,
Und drume vor vndruwe fhreit, u
Und frumefeit vor die boshit ” > .
An Eumer wol genaz,
Und warheit vor die lugen was:
Da was die zucht geneme -
Und unzucht wider queme,
. Und befaz die dugent alle lan, -
Da; man undugint nirgin fant,
Bor die ubil ging die gute,
Und vor druren hoch gemute,
Und ‚ging das recht vor das unrecht.
Demut was der fride knecht:
Dis was, in den ſtunden,
E liegen, driegen worde funden.
Nu ſagint uns die ſchribere,
Wer der irſte man were,
Der llegin, driegin anefing,
Und wie fin wille fun ſich ging,
Das et nit twiderfaffe fand:
Er hatte bus in Engeland
In einer ftat, hies Tramis,
Er hies der phaffe Amis,
Und’ waz der bucher ein wiſtt man;
Er virdet ſo gar, was er geivanı, |
Beyde, durd ere und ‚durch got f:
Die Verfe find abgetheilt, wie hier, doch ohne Unter
ſcheidungszeichen, und die Eigennamen klein. Innet
halb find keine Überſchriften der einzelen Schwänke, nut
Abſätze. Das Ganze beſteht aus 2242 V. Schluß:
Mii liebe und mit gute.
Darumms follen wir prifen
Den pfaffen Amifen,
Wie ferre er fur in Die lant,
Do man doch zu allen zyden by yme fant .
Bil geoffin rat in finem hus,
Da vil daz es nad) den dus
Nit an der bandelunge;
Der alte vnd der junge
Fand do, was er gerte,
Und der pfaffe Amis generte Ä
Driffig iar in diefem Leben ech;
Do begunde in got bekern,
Daz er die lugen verſwur
(hier fehle ein V.)
Mit allem ſinem mute,
Do mede flehite er gode,
Und folgete ſyme gebode,'
Beyde, fru und [pade;
Mit gude dat und aud) mit rabe
Gebeſſett
853
Gebeffert er das cloſter do
Das die moniche worden fto. '
Er ſchuf und irwarb,-
Do der. abbat geftarp, : °' -"
Daz Er zu apt wart glölä; 0"
Daz were ubil vixlorn. Era a9 MT
Sich beſſirte allie fin tag ° Fu: 1
Er fleifs ſich fere in guder dat; en.
Do half fin Ede deſte baz. 7%” N
Do gediente pfaffe Amis da: on
Daz’yale Das'iniige Ibn u "
Nach diefem Isben wart: gegebin. - : 13 .c.
Das heiffe uns go£ allen. Amen,
ine andere, ganz übereinftiinmende Wwſchift ae Buͤ⸗
ſching, ebendaher. — Fu Straßbuig, im Koder des
Heldenbudyes (oben ©. 6.), Bi. .331 - 69. Ber:
gl. Schilteri Thes T. II. p. XXXLX. -Eine Ab:
ſchrift davon bat v. d. Hagen, Die Reime find abe -
geſetzt, und die eingelen Schwaͤnke, bis ‚auf ein paar,
haben rothe Überfchriften und Anfongsbuchflaben. Der
Eingang der vorigen Hdf., welcher in den erften Bers
fen fapt. wörtlih mit dem: zum gedruckten Helden⸗
bude ſtimmt (oben ©. 14. ),. feble hier. "
Dis find cläg Lifte vom-pfaff —*
Ins fagend die Buch mere,
wer der erfle man were,
der liegen, triegen an ping,
. vnd fin wille fir ging,
daz er m(n)it wider fattz vant:
Er hatte bus in Engeland
jn einer ftat hiefg Karnis,
und was geheiffen pfaffe Amis;
er was der büc ein wifer man,
Ond gap er weg, waz er gewan,
beid, durch luͤtte vnd durch gott,
daz er der miltte gebotte |
8
— — — — — — —
7. 354 a
38 Keinen gitten Aber ging ;, - Rh
er Tüte die gefte pud.enpfing. ..
Pas, danne ieman dettte.
ond hatte danne file; . ., x.”
fin miltkeit wz groffi. mt. gen
das ez verttcoff | F and
einen geoffen Be)... -,
‚dem was er gt
"do er dez vil von ga pernam, DIE Due:
fin wife Liefß der pfaffe Arie ws.
der biſchoff Fam af.um an, gie; sd... —*
©. 11. iſt der erfie‘ hhmiet,. dee fi And:
0‘ 5 SEE 2 Be -
. Bie pfaff nis sin Meisten was
Br Do bereite ber fa A un:
"nd ſehs k goppen, din met ur odyem
die —* er gebitten mol," an
vnd was ein pfaf hab en for wos
tg: "Do der pfaff Annis zu Keiegen‘. . J J
den: efunden 36 eim ſiechen | |
alſus gemahtt hatte, ! m
on do bc er :heim il getrottn, 1. 1: 5,
vnd brott wunder, Be.
er mag ig milg. möceg;. .. .. .
dar vmb fol man prifen
den pfaffen Amifen, ,
wie fürre fe in dag Iand; 1» ©: „
dag man doch zů allen nn
vil groffe rot in ſim —*
der altt vnd der junge,
nad) aller Handelung, _
vand do, waz fin berg. rt
do der Pfaff nnis geipertte _
driffig jor in difen even,
Chier fehlt ein D,)
dar nad) er die ligen ferfwur,
und in ein gromez clofter für _
.!
) IR der vorigen Han dſchrife beſſer:
daz es den biſchof perdros.
—3
mit alm fim gütte, _ oo. “ W
mit lib vnd mie mütte
dientte er flifflich goe, _ Vor.
vud folgette finen gebotten, a
beid, frieg vnd pole; nn
mit gůͤtt vnd mit rottee
gebeffert daz cloſter ſo,
daz fin die mind wurdent fro.
do geſchuͤff er vnd erwarp, '
daz er ein aptt ward} '
.. do er'zb aptt warte’ erfoth,, . J
do wartt do nie ferlorn.
für heſſerten fi ‚alle fin dage ( cat);
er fleifs fi fere an rehtter datt; .
do halff der rott deſte baſt:
do yedien pfaff Enis dag, tn
daz pm dag ewige leben | et,
nach diſem leben, wartt gegeben, Amen. ed
Hierauf folgt die ſchon beim Morolf (G. 386.) 'alıs
geführte Erzählung ‚ und dann nody eine andere?
Wie eim mame -fin elih wip fa und er fü affe * hi
ym Biete lange ziet.
Bon -Diefer find mur noch 2Bi ve; . Der Sahif ar. |
Gedrukt fol dieg Gedicht ſchon ſein, zu Anfange
des 16ten Jahrh. oder au früher, in "4 Drern⸗
Mise. 1, 78:
XV. Nithart,. "feine, Sgwinte sh den
Baugrn.
Sandſchriftlich, beſitzt fie Brentano,
Bedrudt, ift daraus, ‚gipar modernifisf, -
Schwant, i im Wunderhborn, 1. 103. — Die, *
Lungen Sifharts (Gefchihetlitterung, Kap. 4. BI. 3B.
b.), Suggers (Eprenfpiegel von Öſterreich, v. J.
1555., Nürnberg, 1668. Fol. ©. 317.), Spangen«
bergs ‚(von der Mufica, v. 3. 1598, in Hanse
mannd ayazügen, Bei Dpiß, Poetik, der Breslauer
3 2 un
»-
356 2
Yusg. ©. 16). Aventins Eronit, unter 1311., Bl.
479. a.), laſſen auf einen ältern Druck ſchließen. Deßogleis
chen Hans Sachſens Faſtnachtſpiel: Der Nendhart mit
dem Feyhel (Veilchen), v, J. 1562., Bd. IV. Th. 3.
©. 108- 19. der Kemptener Ausg. in 4. 1616. Die
fer Schwant wird aud) von neueren Perfonen mieder:
‚Bolt, nur mit Veränderung des Veilchens in eine Erd
beere. Wie Neidhart fi) an den Bauern racht, und
diefe Am einen neuen Öfreic, fpielen, ift mit dem vo:
tigen in 3 Akten verarbeitet. -Merkivärdig iſt aber, daß
Neidhart hier als ein edler Hofmann‘ erſcheint, der
ſelber ſeinen Narren hat, und im Dienſt der Herzogin
Eupbrofina ‚und ihres Gemahls Friedrich, nicht
Dtto. Dieß könnte nur Herz. und Kaifer Friedrich
ſein, Dito*s älterer Bruder (fl. 1320.); feine Gemah⸗
An hieß aber auch Elifabeth (f. FGugger).: |
j Nitharts Srabmal, am Eingang der Stephans:
icche zu Wien, iſt nod) porhanden; f. Zubrmanns
Beidgreibung von Wien, Bd, 2. ©. 5a“ 353.5 Hogef:
fers Befhreibung der Steph. 8. — Bol. fonft über
den Nithart und dieß Wert, Zlögels Geſch. der
„Bofnntren, ‚©..265., Koch, L. 53. 68. 316. und as
ausführlichften, in v. d. Hagens Narrenbudy den Av
hang zu dem folgenden Gedichte; auch oben ©. 103.
Weigand von Theben oder der Prafl
vom Kalenberg (fl. um 1350.).-
Er war noch gleichzeitig mit Nithart dm H. D
£0’8 Hof, und Fugger, Aventin, u. n. gedenken bei
zuſammen. Fugger allein nennt ihn Weigand von T
ben; Luther, in den Randgloffen zu Jeſus
rach, Kap. 19. B. 5. (der Wald iſchen Ausg. BD.
©. 746.) Bincentius, der Pfaff von Kafenbe
Koch, II. 317. giebt an, daß ſchon i. J. 1400. ei
Sammlung feiner Schwäne vorhanden geweſen,
J | 857
jifirt dabei Ludwigs Geraiania Princeps, Baier.
Saus, ©; 286. Handfhriflid ift fie, fo viel man
weiß, niche mehr vorhanden; und die fämmtlidyen vor:
erwähnten Zeugniffe, deßgleichen die bei Fiſchart (Ge
ſchichtklitterung, Kap. 4., Bl. 45.b.), Agricola (Bor:
rede zu den Sprüchmwörfern), und im Efelfönig (vgl.
oben ©. 349.), gehen wol fehon auf alte Drude.
Banz beftimmt Fugger, der nach eirien Schwank daraus
führt, weldyer fidy nicht in den jego bekannten Ausgaben,
finde. Diefe find: 1582., 0. D. in 8. Mart. Lippe-
nii bibl. philosophica realis (Francof. q. M.,
16. Fol.), p. 939, b., — 1596. Frankf. a. d. O.,
8.5 befigt Klamer Schmid zu Halberſtadt. Koch,
IL 317.; dieſelbe, welche Koch, J. 129. anführt. —
1602. Augsburg, durch Val. Schönig, mit Holz
fhn. 8. Bibl. Chrise. U. 320. Diefe und die erfte
Ausgabe erlärt Koch, IL 317., ohne Grund, für pro:
faifh. — 1613., o. D. in 8., zufammen mif dem.
folgenden Peter Leu; führt an Koch, II. 317., ohne
weitere Nachweiſung. — 1620., 0. D. in 8., ebenfalls
zuſammen mit dem Peter Leu, 115 Bogen. Auszüge
nad) diefer Ausg, giebt Flögel, Geſch. ‘der Hofnarren,
6. 253 - 64. Der Anfang: lautef: Ä
Her ie der Bhder viel gelefen,
Das were mir fehr noth gewefen,
‚ Wer ich der Kunft ein weiſer Mann,
Ein Gdicht das wolt ich fangen an,
Bnd das audy gut. zu hören wer,
‚Meine Zunge die ift mir fo ſchwer,
Daß id) nicht hab auff diefer Fahrt,
Eubtile ond geblümbte Wort, |
Als die Rhetoric hat in Ihr, _ "
Jedoch flieht meins Hergen Begier .
Nach Lobes, Preiß vnd hoher Kunſt,
Darnach fo reucht meins Hergen Dunſt.
"Bin ich der Blcher ongelahret,
Dennoch richt ich mich auff die Fahrt,
Nach Meiſterſchafft vnd klugem Gdicht,
Darnach mein Sinn ond Hertz ſich richt,
Daß ich komm auff der Kuͤnſte Bahn,
Damit fang ich mein Rede an,
Ich hoff es ſoll bleiben ohn Zorn,
Ein Fuͤrſt mächtig vnd hochgeborn,
Mit Worten ſaufft vnd tugendtreich,
Der ſaß zu Wien in Defterreid), i
Es darff Niemand meynen id) fpott,
Er war geheiffen Hergog Ott.
Vnd was zu feiner Zeit gefhad),
5 2. In meiner Red Eömpt es hernach,
Als ih mir fürgenommen hab,
Wiewol id) aber Fleine Gab,
Vnd ſchmahlen Lohn empſach,
Wenn daß mir wird mein Hirn ſchwach,
Jedoch wil ich nicht abelahn,
Ein Bürger weiß vnd wolgethan,
Der ſaß zu Wien wol in der Stadt,
Ich meynt er war einer im Rath,
Der Buͤrger hett einen Student,
Der war gar ſchnelle vnd behend,
Mit klugem Sinn und weiſen Liſt,
Als mir von jhm geſaget it
Eins Tages ſich fein Gluͤck anfieng.
Der Bürger an den Fiſchmarckt gieng ff.
©. 43. ift die den Nithart betreffende Gtelle:.
Der Fuͤrſt lacht mit ganger Krafft, \
Vnd von feinem gangen Hergen,
Er treibe mit jhe Ftewd und Gchergen,
Darumb hielt er die zween Mann, .
Den Neidhard und den Capellan.
Schluß, BI, 6. des: Bogens $;
Darnach verkehrt er feinen Stand,
Er Fam gen Steyermarck in das Land, .
Bnd nam ein newe Pfarr da ein,
Alda er ende das Leben fein,
359
Bon einem Kloſter ja nicht weit,
Da Herkog: Ott begraben leit.
Nady' der Beburt Jeſu Erift,
Hertzog Dt begraben ift,
Fauſend dren hundert funffgig Jahr,
Hie ift
Gagt uns die Chronica fhrwar,
Nun laffen wir Hergog Diten fahrn,
Bott woll jhe aller Geel hepahrn,
Bor ewiglicher Hellenpein,
Jun komm ich an den Diener fein,
Welcher fein Pfarcherr ift gemefen,
Mit beten fingen und auch lefen,
Hat ers getrieben biß ans End,
Ein Pfarherr zu Prucklens vor genendt.
der Pfarrherr vom Kalenberg geſtorben,
vnd wird begraben.
Duſewſt der Pfarrherr vom Kalenberg
Der ſo gar viel ſchamlicher Werck,
Betrieben hat, ſpat vnd auch fruh,
Gott wolls jhm nimmer rechnen zu,
Vnd ewiglichen vergeben,
Daß wir mit jhm ewiglich leben,
Bey Gott empfahn in ſeinem Thron,
‚Darumb fo bitten Fraw Und Mann,
Alle die leben hie zu gleich,
Alt vnd' Jung, Arme, vnd auch Reich,
Daß wir bey Gott des Himmels Saal
Beſihen, vnd ſprechen Amen all.
ENDE.
Erneuet ift Dieß Gedicht, nad) der feßfen, aus der
Bolfenbüfteler Wibl. gütigſt von Yang'er mit:
getheilten Ausgabe, in v. d. Hagens Narrenbuche.
Im Anhange dazu iſt fie näßer beſchrieben, und ausführ:
lih von der Gefchichte und Literatur dieſe⸗ Werkes ge⸗
handelt.
1* ® ‘ 7 .r.
360- | ‘ \
XX. Peter Leu, der, andere Kalenberger (fi.
1496.), durch Achilles Yafon Weidmann
bon Hall (in Schwaben) Auch nur
Gedrüuckt vorhanden: 1560. Nürnberg, durd
Val. Neuber, 45 Üogen. 8. (vgl. oben‘ ©. 48.)
Anfang: J Zu Br
:Borrede.
DYemeil der Heidniſch Meifter Eato
Geine Jünger, leret alfe, \
Im Buͤchlin der guten fitten .
Das ontugent bleib vermitten,
S Sprichet Inſipiens eſto
Sey vnweyß und thoͤricht, wenn do .
Die zeit das fordert, vnd ſach
Das man die menſchen freblich mad),
Wann der ſtet ernſtlich Fantaſiert
Ein ſchwer geblüt es jhm gebiert,
Das bringe dei groß fluͤß vnd krauckheit
Dagegen aber wo mit feeud,
Der müde Menſch thut ſich ergegen
Bad fein trawren zu ruck fegen,
Diefelben ſchlecht auf feinem finn
Ein leichte gmuͤt gebiert das in jm,
Darumb all Arget rathen
- &o man an dem Tiſch hab braten, ,
Gonft ander ſpeiß vnd guten Bein
©o fol das Mal gemwürget fein,
Mit lecherlich boffen, ſchimpffred
Dei wo das Mal ſolch wärg nit het,
So wird es als für nicht geacht
©. 2. Solches mid) beweget vnd macht,
Das ich mir hab fuͤrgenommen
Ein ſchimpflich Hiſtory kommen,
Zu laſſen, vad in Truck geben. .
Das ift-des Peter Lewen leben,
Daruon id euch hie mil fagen
Wie denn mir die anzeigt haben,
Die jn Eent haben vor Yaren
Eins teyls gefehen vnd erfaren,
|
Dog hiemit ich ein yeden bitt
Er woͤlle mir verargen nit,
Diefes mein Reymen und ſchreyben
Ob nit in Reymen art bleyben,
Solchs meiner jugent zu. geben
Die vor nie Reymens hat pflegen.
Hiemit wil idy nit andaft han -
Noch fonft verkleinern Leinen män, |
An feinen Ehren vnd gelimpff Ä |
Gonder gemacht haben. umb ſchimpf \
. Den Lefern zu ergeglichleyt
Denn diemweil ich hoͤr das vor zeyt,
Ralenberger ein Pfaff on Meß
Sein nit geftellet in vergeß, |
. Se leben im Trud auß gangen - |
Dorab niemand hab empfangen
Beſchwerde, doch ergetzlichheit
Verhoff mie mir auch ſolchen bſcheyd
Sol haben, das ich nit vndanck
Erſtech, damit nun nit zu langk,
Ich verharte in der Vorred | Ä
- Bnd den nehften zu dem werd tret,
Wil ich die Borred laffen ſtan =
Vnd die Hiſtory heben an! . nn
ee" *
\ >
Anfang der Hyflori, des andern Kalenbergers,
Wie Peter Lew fo ſtarck war, das er mit geftredter
handt, ein gemapnefen von der erden auff ei einen Liſch hub.
ZB Hall in der berhlmbten Stat
Bor jaren einer gewonet hat,
Peter Lew war er genande
Bil alten der zeit wol befande,
Welcher in feinen jungen tagen Ä
Zu Hall im Hal hat Block tragen,
Solches war ſeiner jugende erſt werck
Drdrer het ein ſolche groſſe ſterck,
Das er nam ein gewapneten Man ff.
362 Ä
. Ende, BI. 1. b. des Bogens €:
Der Hiſtory vil mehr findt,
Welche Peter hat getriben Ä
Die bierinn nit fein: geſchriben,
Solt ichs befhregben es würd zu langk
| Vnd damit verdienen vndanck
Was Peter hiele für ein Orden
| Denn er ift vil jar alt worden,
Gtarb aud in fein alten tagen
Bnd leyte zu Hall begraben,
An drmendt er geflorben if -
Nach der, geburt Herrn Iheſu Es -
Taufent Vierhundert Neuntzig Jar,
Darzu auch ferhfe, nemet war,
Gott woͤll jm allzeit gnedig fey
Vnd mad) uns vnſer Suͤnden frey,
AMEN..
B eſchluß.
lſo wil ich hie beſchlieſſen
lein noch .groß- fol nie verdrieſſen,
ett ich ich der ſach zu vil gethan
emandt ſchimflich hie griffen an,
aſſe mirs nach fleiſſig ich bit
ieber wil gunſt han, wann id nit,
tlichem gemacht hab zu verdrieß,
sonder das hierinnen auß gleß,
q Ali Lächerfich boffen
[8 eim die zeit wer vinnerdroſſen,
olt.er hie ergeglicgheit Han. . .
der ſonſt die gefhicht fehen an, . °
emen darauf ein, feifhen mut,
ZdaRı amprusam
enn es das gmüt erquiden thut
ch mil auch bitten hederman
as fie mir diſen willen dan ,
| m ein Bäglein hie kEotrigieren |
A mie ſubtilen worten zieren, .
Re och muß ich euch eins fogen "
\ A
nd ob yenand würde fragen ’
der fonft were geflieffen
achmals begerte zu wiſſen,
ette in feim bergen ein frag
uch wer diß Reymen gemacht hab,
eſen fol er diefen Beſchluß :
iderlich findft on hindetnuß.
MN. D. LX.
—2302
— 1613., bei dem vorigen Kalenberger. — 1620.,
ebenfalls hinter dem Kalenbergerz beginnt ©. 13..
des Bogens 8.
. ,Borrede.
DYemeil der Heydniſch Meifter Eato,
Geine Jünger Ichret alfo,
Im Büchlein der guten Gitten,
Daß Vntugend bleibe vermietten,
Spricht: Insipiens esto,
| Sey vnweiß vnd ebhriht, wenn do
Die Zeit da fodert, vnd die Gad),
Daß man die Leute freblich mach,
Denn der ftett ernſtlich phantafict,
Ein ſchwer Gebiäe es jhm gebiext. ff.
Ende der Borrede:
Denn diemweil ich hör daß vor zeit,
Kalenberger ein Pfaff ohn Meß,
Gein nicht geftellet in vergeß,
Ihr Leben im Druck ausgangen, '
Darob niemand hat empfangen,
Befhwerde, doch Ergetzligkeic,
Verhoff mit mir auch, ſolchen Beſcheidt,
Sol gaben. daß ich nicht Vndanck,
| Erſtech, damit nun nie zu lang,
Ich verharre in der Borred, -
. +Bnd den nechſten zu dem Werdl-eret,
Bil ich die Vorred laſſen flahn,
Bnd die Hiftory heben an.
-
— — — ——
ee —
Anfang der Hiſtory, des audern Kalenbergetrs.
Wie Peter Lem fo ſtarck war, daß er mit gefiredie
Band, ein gemwapneten, von der Erden auff einen Tiſch
hub.
BBB Hall in der berumbten Stade,
\ Bor Jahren einer gewonet hat,
Peter Lewe war er genand,
Viel Alten der Zeit wol befand.
Welcher in feinen jungen Tagen,
” Zu Hall im Hall hat Blbe getragen,
Solchs wor feiner Jugentd erſt Werd,
Der’ here eine ſolche Sterck, fi.
Ende:- Der Hiſtory noch viel mehr find,
Welche Peter hat getrieben,
Die hierinnen nicht ſeyn gefgrieben,
Solt ichs beſchreiben es würde zu lang,
VBnd damit. verdienen Bndand,
. Was Peter hiele für ein Orden,
Denn er viel Jahr. alt worden,
Gtarb auch in fein alten Tagen,
Bnd liget zu Half begraben,
An dein End er geftocben ift,
Rad) der Geburt HErren Jeſu Chriſt
Tauſent, vier hundert, neungig Jahr.
Darzu auch ſechs nemen war,
Bott wolle jhm allzeit gnädig feyn, '
Vnd mad) uns vnſer Günden frey
AME
Der Beſchluß der vorigen Ausg. fehlt. |
| Eine Erneuung diefes Gedichtes, nach beiden
Ausgg., ſteht in b. d. Hagens Narrenbuche, und im
Anhange dazu, nähere Beſchreibung derſelben, und meht
über die Geſchichte des Werkes.
XXI. Erzählungen. des Hans von Rofenblüt,
genannt der Schnepperer (Zotendichter), aus
Nürnberg, um. die Mitte des ı5ten Jahrh.
Sandfhriften: Fu Dresden, Rr. 19. Sol,
aus dem ıöfen Jahrh. Adelung, U. Borr. Xvul.
Bormals :in Bibl. Sokwars. Il. 5-6., wo die. 49
nicht: alle hieher gehörigen Stücke verzeichne£ find. Deß⸗
gleihen in Canzlers ımd Meißners Quartalſchr.,
Jahrg. I. Et. 1. ©. 51. (giebt nur 46 GStüffe-an). °
1) Der König im Bade. . Diefe Erzählung ſteht
auch in :der Hamburger Bf. des Parzivaf (oben
6. 106.) BI. 569. a-75.a. Bruns Beitr. zur krit. Beare
Ki unbenutzter Hoſſ, Braunſchw. ı8e2. (vgl. oben
6. 157.). — Deßgleichen in einer Weimarer Samml.
vermiſchter Ged. des ı5ten Jahrh., von meldyer meht
in der. folgenden Abth. , und fängt an: . |
\
"Yin freug; vom Tonig.,
Vhermut vnd hoffart,
Wer an im ſelber nit bewart,
Den haſſet gott dort und hye
Vnd hat dorab ain groſſen mie.
Mu merck, wie hie aim kung ging. u
Ende: Dig ift der kuͤnig im baden. . I
Got behuͤt ons alle vor ſchaden. J
Es ſcheint auch, Hier der Bf. ſich nicht zu nennen, - wie«
in de Hamburger Hoſ., weiche ebenfp anfängt und _
ſchließt, und fo fehr von der Dresdener abweicht, dag
es vielleichE verfchiedene Bearbeitungen derſelben Babel,
die- fchon in dem Gest. Romanor., wenigſtens in der
Dresdener Hd. davon (oben ©. 310.),: vorkommt.
Deßhalb etwa behauptet Docen, in der Oberd. Lit.
Zeit. 18410., nt. Bl. Nr. VI., daß dieſe Ersählung
nit von Roſenblüt fei? :
2) Der kluge Narr. 3). Bon der Beichte. 9
Bon dem Müßiggänger 5) Bon den ſieben
Tagen,- 6) Bon dem Priefter und der rauen.
7) Das fruchtbare Lob. 8) Bon der Kaiferin zu
Rom. 9) Bon dem Einfiedel. 10) Bonden 6 Ärzten.
11) Ein Spruch von Nürnberg ı2) Bon dem
‘
DE Be
EB .
KEnecht igı Garten.“ 13) Beni Kriege zu Kürn:
berg. 14) Die Zurteltaube 15) Unſer $rauen
Wappentede. 16) linfer Frauen Schöne. 17)
BVon Usfer Grauen Schöne... 18) Ben der. „Hu:
gen” - (Auffiten?) Flucht. 19) Ein Spruch von
Beheim (dem Dichter Michael Beheim in-Ler fol:
- genden Abfbeiluhg?). 20) Bon dem Wolfe 21) Don
den „Handberdien”. 22) Die Gtiefmufter und
Die Tochter. 23)-Bopn dem fahrenden Schüler.
24) Bon dem Spiegel mit dem Perhe. 25) Bon
dem Edelmann und dem Pfaffen.. 36).23on den
“ „Hofßgeyer” (Hafengeier?). 27). Bon dem Maler
"zu Würzburg. - (Ein altes Lied‘ dieſes Juhalts ſteht
auch in einem Frankfarter Liederbuche v. J. 1584.
d., Nr. 100.) 28) Vom Herzog Lud wig von
Baiern, 29) Em Faſtnachtlied der „Collen—
der” zu Nürnberg, 39) Die funfzepn Klagen.
31) Die Preambel.. 30) Weingrüße; Weinfe-
‚gen. 33) Ein Sprud vom Pfennig. 34) Aber:
‚mals kurze Preambel. 35441) Faſtnachtſpiele;
pon welden ‚hinten. 42) Ein Lisd von den Türken.
43). Die Predig. 44 +46) Wieder Faſtnach tſgiele;
fo sieleihht auch: 47) Das Die Hülle nicht geſchaffen
wäre; -48) von .dreien Grauen, die uber ihren Mann
Hagen, und 49) dazu gehörig. — Eine andere. HR.
Heichreibt, mit Auszügen, : Gorttſche d, in f. Papieren,
Bir Ebeling beſitzt. Eie mar ihm. von Erlangen aus
mitgetheilt, und enthält nach ſeinem Bergrühemiß Diefel:
‚ken Stuicke, in derfelben-Golge, zwar nur 45 Nrn. Die
Stellen Aus Nr. 1. ſtimmen gang mit det Dras dent
SU. Efchbenburg,. im N. lit. Ang 806: Mu g.
Sp 129.31. Es ift bienach wahrſcheinlich, d vaß es
nicht z8e i Hoͤſſ. find. — Eine andere Hoſ. ähnlichet
nafonbezer. Sfücte ————————————————— —
| 37
berg. Docen, in anf. Muſ. I. 197.; mahrfchtialidh
jetzo in Münden — Einer Wiener. HD. von; Ro⸗
fenblafte (wol Rofenblüta) Flugem Gars (wahr—
ſcheinlich Nr. 2, der Dresdener Hd.) gedenki Joh.
v. Müller, in unf. Muf. I. 559. |
Beprudt: Nr. 1. 1493. Bamberg, durch .
Sannfen, 2 Bog. 4. Panzer, I. 208.; .Nr. ı7,,
1490. Rürnberg, durch Hans Hofmang, 4. Rä—⸗
ders Katal., ©. 36. — D. J. umd.D,, wahrſcheinlich
neuer, 2 Bog. 4. Am Ende wird, neben Roſenblüt,
auch ein Seeteßbalt als Vf. genannt. Panzer, Zuf.
16. — Nr. 12., 1493. Bamb., 1 Bog 4. Panzer,
L208.; alle nach unbelannten Hoſſ. — Nr. 12. a as
dieſem alten Druck wiederholt in Bragus, V. i, G.
78 + 96.;. mit Einleifuag und Erläuterungen. — Nr. 13.
iſt vielleicht das ‚Gedicht von dem Defecht bei Hem⸗
pad (1450.), im Stiege zwifihen Müruberg und.
dem Martgrafen, gedr. in J. P. Reinhards
Beitr. zur Gef. Srantenlandes, Th. 1. ©. 225-
42. DBgl. Herders Volkslieder (Stimmen der Voͤlker,
G. 79. Jan Koch, 1. .353. Ans det. Dresdener
Hbſ.: Re. Ir, duch Meißner, im Deuuſch. Muf. 2788.
St. 10. ©, 347 -53.; Nr. 2, 13. 17., in Banzlexs
FR
und Meißners Divartalfehr. , Jahrg. I. GSt. ı. nnd
Jahrg, IH. Sk. 7. & 37; 5i!, wit Milgutenagen. —
I
Aus der Hamburger Hof, Nr. 1., hei Bruns, mit .
Einleit. von Efhenburg, wozu ein Nachtrag im N.
if. Anz., a. a. D. — Die Grüße und Abſchiede an den
Bein, im Deut. Muſ. 1789. Dez, 5. 481-86. (durch
Herder), aus einem nidy£ meifer bezeichneten: Stoder,
find wahrſcheinlich oben Nr, 32.
Über Rofenblüts Leben und Werke, vgl. Canzs»
lers, nnd Meigners Quartalſchr., Jahrg. I. St, 1.
©..53.,. und Hiſtor. diplom. Magaz. fürs Vaterland
(Rürnb. 1780-83.. a Bde, 8.), St. 4, Te. 8.
XXII. Erzählungen von Hans Folz, (in der Ik
. ten Hälfte des 15ten Jahrh.), in einer alten Ganm:
fung einzeler Slugblätfer, o. J. und D., ı2., in der
Esnerifchen Bibl, zu Nürnberg, abſchriftlich in Bü-
ſchings Befis. Vgl. unſ. Muſ. IL 317-23., wo die
Anfänge und Schlüſſe der. ſämmtlichen einzelen Stücke
mitgetheilt ſi ſind. Hieher gehoͤren davon: 3) von einem
Kuhdieb; 7) vom Pfarrer im Lord; 10) dreier
Bauern Frage;, ı1) die Worper; 12) zweie
Staunen Krieg; 16) die erfte Ausfahrt eines Arz—
tes; 17) von einer Ehebrederinm, Andere Gtüdh,
und die Saftnadhtjpiele von ihm in diefer Sammlung,
:fo wie andere Sammlungen: feiner Gedichte, r in den
folgenden Abtheilungen.
. XXI: Einige Erzählungen von Heinrich Kauf:
-einger, bandfihriftlich v. J. 1464., erwähnt Do:
cen,. in unſ. Muf. J. 33..
C. Vermiſchte, weltliche, .geiflliche, more
liſche, ſcherzhafte, ſatyriſche und religioͤſe
Gedichte: zum Theil bloß betrachtend und
lehrend, zum Theil unter der Form einer
Erzaͤhlung, eines Geſpraͤchs, einer Allegorie,
eines Gleichniſſes; die eigentliche Zabel
| . mit eingefehloffen. u.
1 König Tirols von Schotten Lehren on feinen
ESohn Sriedebrand.
Handſchriftlich, in dem Maneffiſchen Koder
zu Paris, gleich bintar Rönig Konrads Liedern.
\ ur : Um.
%
+
\ a ‚369
Unſ. Muf. I. 326. Mehr son Diefer Handf. bei den
lyriſchen Gedichten.
Gedruckt: Mit einem Kommentar, und dem day.
gehörigen Bilde, in Goldasei Paraenet: vet: p. 256
- 87. 350 - 86. (45 ſechsreimige Strophen) Deßgleie
chen in Schileeri Thes. T. II. — Bloß der Tert, in der
Maneffifthen Sammlung, Tb. II. ©. 248=51: — Mo:
dernifirt, von Böckh, inBragur, 1 22343.
Über das Gedicht vgl. -Goldast. und Schilsem 1.
ce, und Bodmers Borr. zur Maneff. Samml., L
&. VII, welcher dieß und die folgenden beiden Ge
dichte Eſchenbachen beilegen wil. Sriedebrand
kommt auch Am Ziturel vor, und dieß Gedicht fcheing
bienach ebenfalls aus dem Wälfihen überfegt gu‘-fein,
Aus dunkler Überlieferung hievon kommt auch wol die
fabelhafte Erzählung -Spangenbergs, bei Hanes
man zum Dpiß, daß diefer Griedebrand Eſchen—
bachs Lehrer gewefen, und ihm Bücher‘ geliehen, aus
denen et den Parzival gedichtet ff.
I, Des Winsbeke und der Winsbekin Lehren an
den Sohn und an die Tochter. Zwei Gedichte.
Handſchriftlich: In dern Maneff. Koder, bins
tt Rontads von Sanded Liedern, , — Zu Gotha,
Nr, 53. Pap. (bei dem Freidank; vgl, Cyprians
Catal. p- 118.), Bl. 178.5 bat 4 Strophen‘. mebr, ale
der Maneff. Tert, auch in befferer Drönung, und
mit anderen Lesarten. Eine Abſchrift dabon iſt, nach
Eſchenburge ſchriftlicher Mittheilung, unter den Pas
pieren der Bottfdhedfn. über die Ipr. Poeſie. |
Bedeudt: Mit Kommentar und den Bildern, bei
Goldast. 1. c. p. 289 = 340457 387 = 458: -(76: und 69
Ya-
chtreimige Str.). Pefgleihen bei Schiken 1. o. p.
19-51. — Bloß der Zegtz in. der Manefk Samm).
-_
-
- a- al — — — — —-
370
H. 25: - 60. — Der Winsbeke, nebft Einleitung nnd
Kommentar von Böckh, in Bragur, 1. 225 - 88.
— Die Winsbelin, mit -metrifcher Überfesung und
GSpraderklärung von F. H. Sparre (der Syndik. Ren
ner zu Bremen; vgl Eſchenburg, in Bragur,
IV. ©. ı. 218. St. 2. G. 147.), 1760. 4. — Anmer⸗
gen zum Winsbeke, vom Prof. Schmidt zu Um,
in Bragur, I. 522-238:
. BL De Wälſche Baft, dr Thomafin von
Tirkelere; v. J. 1215.
Handſchriften: Zu Gotha, Nr; 59. Perg. Fol.
v. J. 1311. Tenzel, i. J. ı6g9r., ©. 926 - 27. (mo
gmei Gtellen daraus), und Cypriasi Catal. p. ı7. |
Auszüge davon, ‘in der Berliner Deut. Geſellſſch.
Schriften für Deut. Spr., Bd. 2..— Im Batilan,
dreimal: Ne, 389. Perg, 135 BI. 8., mit Bildern,
Ad.elung, L 3ı., Il. 128-29., mo. Anfang und En
de. — Nr. 390. Pap.,. 104 Bl. Fol., mit Bildern.
Adelung, J. 23., OD. 119 - 27.. mo Anfang und Em
de. — Nr. 336. Pap., 280 Bl. Sol. Adelung, 1
24., IL 128, — Noch eine Handſi, ebd. im Katalog
unfer Nr. 320. aufgeführt, fehle. Adelung I. 22,
HM. 12: — Zu Ulm, in der Gtadtbibl, Schilseri
- Thes T. II. praef. p. XXXVL; Gorberti iter
Aleman. p. 192, (der Deut. Überfegung, ©. 181.);
- Miller, im Journal von und für Deutfchland, 1789.,
St. 16. S. 342., wo Ötellen daraus. - Mangelhaft. —
Zu Münden (?), aus dem ı5ten Jahrh. Docens
Misc. I, 295'- 99., wo die literarifche Stelle daraus.
Bormals war, nad) Docen, bier audy noch eine Perg.
H%. v. 1330. — Zu Wolfenbüttel, Dap., 105 Bl.
Fol. Eſchenburg in Bragur, V. 2. S. 198- 56.
wo Ergänzungen der Ulmer Hdf, und Auszüge; wieder:
holt, in den Denkm. S. 124=44.— Zu Dresden,
”
Rr. 67. Pap. Fol., aus dem 15ten Yahıb.; aus Gott: u
fheds Nachlaß. Deffelben Deutſche Sprachkunſt,
G. 688. (der Ausg. v. 1762.) Adelung, I. Vorx.
XXx-I.
Über die Literatur und den Verfafſer diees
Berkes, vgl. nod) Püterich, ©. 15-16., und Eſchen⸗
burg, fin Bragur, V. 2. ©. 134-37., 143-495
wiederholt in den Denkm. ©. ı121=24, 129-396.
IV. Befdeidenheit des Freidank; aus dem
‚13ten Jahrhundert.
Sandfäriften: In der Johanniter Sit. zu
Straßburg, auf Perg; fr die Schlußnachricht zu
Müllers Abörud. — Ebd., hinter der Scherziſchen
5%. des folgenden Boner. Deffen Philosoph. me-
ral. Germ. med. aevi Speeim. I. p. 6-9; mo
4125-34. 4008- ı2. der Müllerifchen Ausg.), Def:
gleichen in den Anmerkungen zu den Fabeln, befonders
Spec. IV. p. 65-66. (B. 2940-81.). Ale Diefe ,
Stellen hat Bodmer gefammelt, hinter |. Ausg. des
doner, ©. 232-40., und dachte, in der Vorr. S.
13., dabei {don an den Freidank. Adelung, Ma:
gaz. IL 3. ©. 17. führte. diefen Gnomologüs, mie
ihn Scherz Immer nennt, noch befonders auf. Dhne
Zweifel ift derfelbe aber: dee won Oberlin, in der No-
tit. Mse. vor f. Glossar. p. V. verzeichnete Gnomo-
logus Fridangi, olim Scheraii, munc Schoepflini
(mo jego?). Eine Abſchrift davon Hi zu Hamburg,
aus Bibl. Uffenbach. IV. a42., wo der Anfang,
und eine audere Gtelle nebft Brants Umarbeitung.
Vgl. Efchenburg, in Bragur, H. 407- 12. — Im
Batitan, Ir. 349. Perg. 8, 2oBL; in Kap. ger
theilt, aber. mangelhaft. Docan, in unf. Muf. L 150: 3
Aa 2
372 | |
Adeltung, J. 26.— Zu Gotha. Tenzel, i. J. 1691.
‘©. 930. (vgl. vorhin, IL) — Bu Wien. Lambec-
ii Comm., unter Marimilians]. Hd. — Zn Bre:
men. Meifters Beitr. I. 94. — Zu Helmflaädt,
in ‚gemifchfer Niederſäch ſiſcher Mundart. Eine ir
\ ‚genhändige Abfchrift davon (3762 ©.) hat Eſchen⸗
| ‚ burg. Denkm. ©. 92. — Zu Wolfenbüetel; flat
"überarbeitet, auch fürzer, und vermuthlich jünger
Beide Handſſ. haben Abtheilungen mit Überſchriften.
»Eſchenburg, in Leffings Bei. V. 239. und Denfn.
I ®. 92. — Zu Dresden, aus Goftfiheds Nadylaf,
in Kr, 67., binter dem Wälfhen Gaſt. Adelung,
H. Borr. XXL; — und in Rt. ııı., ebenfalls aus den
:ı5ten Jahrh., auf Pap. 4. Adelung, ID. Bor.
XXX., und Gottſcheds ausführliche Befdhreibung in
‘ „einem Programm d. J. 1752. — Vormals in der Pan:
" Jeriſchen Bibl., auf Pap., 63 Bl, aus dem Anfang
| des ı5fen Jahrh., zufanımen mit dem Pfaffen Amis,
(oben ©. 350.). Annalen, J. 358= 59., wo der u:
fang mitgetheilt ift; Zuf. ©. 126.; und Bib]. Panx. |.
Mo. 4. — Zwei Hoſſ. beſaß Litzel, und gab Nadır. |
' davon in Htters hiſt. Bibl. Th. 1. S. 73.
| . Eine Art von Auszug und Überarbeifung,
mit eingefügter Latei niſch er Überfegung in gereimten
.Serametern, ift in der obigen Uffenbadifcdyen Hof,
.. melde aus einer Abſchrift Scherzens von einer Perg.
Hdſ. der Straßburger Bibl, genommen ift. _Bibl.
:Uffenb. IV. 242 - 44., wo Anfang und Ende mitge
‚theilt, aber der weitere Zufammenhang mit dem Frei
dank nicht erkannt if, Bob Efihenburgs Dentn.
©. sıı- 10., wonach der Lateiniſche Zert dem Deut:
fhen gegenüber ſteht, jeder 372 B, Am Ende nennt
fi Walter von Engen,i. J. 1385., auf foldye Wei:
‚fe, dag. er Berfaffer diefer Arbeit, und aud bloß X:
373
fhreiber fein Yann. Vermuthlich nur das letzte: und ich
möchte eher auf Hugo von Lrimberg rathen,. wel
her im Renner fo viele Stellen des Freidank 'an
führt (BI. 12. a. 13. a. ı4.a. 17. h. 28. 2g.b. 30,
32. 38. 39. a. 40.b. 41. 47. a. 50. 53. 57. b. 60. 6a.
71. 73. 78.2. g90.b. 95.2. 101. b. 117. a. 119. a. b.
und im Beſchluß), und auch fo manche aͤhnliche Latei⸗
niſche Werke, zum Schulunterricht, mie dieſes hier, ge
ſchrieben hat (vgl. unſ. Muſ. I. 486- 91.). — Zu
Kom, in Nr. 314. (oben ©. 72.), nach BI. 79 - 98-5
Ju Augsburg, 1463. gefchrieben. .Adelung, UL 313.
155-57., wo Anfang und Ende, — Zu Goͤrlitz, in
Antons Beſitz, v. J. 1425., Pap.; Deut. Muſ. 1777.
Bd. II. ©. 325. und 1779., BP. II. ©. 370- 71.,. wo
eine Stelle daraus. Eine eigenhändige Abfchrift Kin«
derlings beſitzt v. d. Hagen, aus deſſen Nachlaß,
119 ©. in 4. Anfang: EEE
Incepte operi nomen discretio domat,
Virtutes alias quae summa laude coronat,
Ich bin genant beſcheidenheit,
Die aller togent ein crone treit.
Quamvis ornata non sint meo schemate dicta, 1
Plus tamen aedificat sensus, quam fabula ſicta.
Mich hat gedicht Kridand,
Ein tail von finnen, dü ſint erand
Ergo legant pueri pro nugis Maximiani,
Quae lego, non ventis dentur studio wel inanı.
Dig pud follin Iefen fere
Kint, vor login vnd aufs ere mere.
Quod seruire Deo sapientia prima feratur
Sic, quod bonore nullus dubitare, probatur.
Bot dinen ane wand,
Iſt aller togent ein anefanck.
‘Qui bona venturs perdit pro primo petitum,
Hic est instabilis, eius domus ruiturs,
(wol nad) den Reimen umzuftellen)
Wer omb defe kureze ezeyt
_Dü cmwige feeude gene,
374 \ | . " \
Dee bar fi felbir betrogen, |
: Bnd baut auf einen regenbogen
Crode nemini temere quisquis volt audacius ire,
Sed post Christam simularis passibus ire,
‚Et euidus Christum deuota mente sequatur
(bier fehle wol ein D.)
Wer dü fel wil Bewarn,
Der fat fi ch felbir lafsen varn.
Cui penitua sine fortuna sapiencia «crescit,
IHiua a corde dolor magnus cedere nescit.
Wo gut ift ane felifeit,
Do iſt nichſt den herczeleit.
Qui non obseruat, sicut deber, aua jura,
llle futuram vitam raro sumit sine cura. |
Wer fim recht vnrecht thut.
Deſs endt wirdt ſeldin gut.
‚Obsequium dominis qui vult impeodere binis,
"Jugiter illi sstia hona dona prosperitatis,
Wer czweien Herren dinen wil,
Der bedarf auch wol gutten fin. _
Diefer Anfang flimmt mit dem in der Batifan. Hi.
In der Uffenb. folgen dagegen, die beiden legten Di:
ſticha ſchon Binter den beiden erfien. Mit jenen fpringt
diefo Arbeit fogleih auf B. 685. bei Müller, über,
Schluß:
Vir cupidus plenas noller‘ reperire erumenag |
Hic, quem deceret implere manus alienas,
Ein Farger man nich vinden wolt
Das gut, das ber gebin folt.
Apparere solet in sebus distrihuenda -
Laetior omnis homa Jargua, quam rocipiendo.
Gebin thut den milden baſs,
Denn enphahen, wiſſet das,
Est impossihile, quod munue re(recto)tribuatur
Largius ex data caro (cof) cuiua post trihuatur (perturb).
Ddem milde nid von herezin gat,
_ ‚Der nad der gabe rewe hat.
Raro quis in mundo tam caute mens meditatur
. Obdurot, si non contritio multa sequasur.
375
80 nicht dan ein rem ift,
Die magk gewerin Feine feift-
Puto.finis assit.
Scriptum est anno Domini :M-CCCC XLIK, qui etiam
scribitur 1449 Dominica ante festum Sophiae, quod fait
- feria quiota post illam Dominicam ... -
u. 1 en.
’
Es folgen in diefer Hd. noch zwei ganz ahaliche Ge
dihfe, der Capellus und die Schola Salernitana,
wahrfcheinlich deffelben Berfaffers, pon tpelchen weiter
uneen. — Eine Hoſ., Sol., 51 BI. Pap. (Bl. 47. und
48. zur Hälfte abgeriffen), beſaß Mi 2. Clein ow zu
Königsberg, als Geſchenk Friede. Wilb. Rolofs.
(1736.), und hat jego Koch zu'Gfetfin, durd) Ade: .
lung d. j. Die Deutfchen. Reime wechſeln auch mit
den Pateinifchen, und das Ganze befteht aus 1046 Bei:
len. Zu Anfang ſtehen auch .die 4 in der borigen Hoſ.
fehlenden Berfe, deren abgefürzte Schreibart in der
Vatitanifhen bier erklärt wird: ee
Faınancoe | Be
" Fridangi vereus milloni comsaciati .
Istic pro pueris debent ipsig fore grati, .
RAitmi theutonici eum aint his associati,
-Vr bina lingua Gant hone consolidati.
: Incepto norheg opori diseretio. donat, .
Virtutes alias que summa laude coromat.
Schluß: Explicit Fridangus per me Johannem Neuburg con-.
scriptus Anno domini M CCCC xxxv.
— Auch eine der beiden obgedachten Ligelfchen Sa.
Cafeinifch und Deutfch, und gehört hieher. Eſchen⸗
burgs‘ Denkm. ©. 118. Diefe Höfl. weichen ſaͤmmt⸗
ih am Schluſſe ab, fo wie fie auch wohl innerhalb
an Zahl und Kolge der Reime. vesfchieden fein werden.
— Daffelbe ift der Fall bei der Berliner Hdf., welde
bloß den Deuffchen Tert enthält, Diefer ſieht binter U.
— au... .__.?
— — — 0 —
* -
’ ‘
"376 En
2. Grauen Simmelfehrt (open ©, 271.), und
ebenfo gefehrieben. Anfang: - . .
> Diff if der Frygedang
ICh Bin genant befcheidenheir,
Die aller tugende krone treit; |
Mich bat berichtet Greigedeng, :
one, Mit ein teil fionen, die fing krang.
7° &ok dienen ane wang. 2
2° Die ift' aller mißheit anepang. \
TEE vmb dife kurtze gie : Be
Die ewige Felde
ı -
⁊
141
a Doriſt nümen hertzeleit.
J Wer ſime rechte pnuedhte dut
Do wirt das ende ſelten güt.
Wer mercket ſine miſſetat, |
Die myne er pngemeldet lat,
Ber zweyen herren dienen fol, '
‚ Der bedarff giädes wol. Ä
Vorchte machet lewen zam,
Eren beſem daz iſt ſcham.
NE wiſſent, das geſellen dep
Bon haffe niemer werden fty.
Man fidye fi) vil der Tüte ſchamen
Ir eren vnd beflen namen:
Wo von ein man fin ere hat, . „
... . Schamt.er fih des, das ift ein miſſetat.
Es wart nie:tenfer affo id, ° °
2. Me gedendien fp ich im glich
‚Ende, BE XII. 2. d. —
Vnrecht' gewinne.
End vnrecht mynne,
Vnd vntreuͤwe iſt fo vil, |
Daos ſich ir nieman ſchamen wil,
Nlün venfler ieglich menfdhe hat,
Don den lügel gütes gat. _
Mich duncket nicht, dz iemans möge
Dil verfouffen ane füge. "
Ein mynne die andIn fähher:
Ein fläd dem andern flüdjee.
3. XIV. Der krebß gat allez Binder ſich
Mie füflen vil; das wundert mid.
Der ham̃er vnd der. aneboß
Die hant herten wider ftoß.
Was düt der ſchlegel ane ftiel,
Do man blödher fpalten mil?
Die muß hat böfe hochzit,
Die wile ſy in der vallen lie
Wer vier orlüge ſamet hat, |
Der fri(d)e dry, dz iſt min rat:
Wil er in allen angefigen . : Von
Er mag wol einhalp vnderligen.
‚Gottes gebot er zerbricher,
Der übel mit uͤbele richer. |
Wer fines mundes hat gewalt,
Des febide wire maniguale.
Hier bricht es ab, mitten auf der Spalte, ohne Beiden
eines Gchluffes; auch ift dag übrige BI. und dahinter
noch mehre leer, Die legten 18 B. find B. 1765-78.
bei Müller. — Eine gang ähnliche Zdf. ſcheint Die
in der Häßleiniſchen Bibl. zu Nürnberg, aı Bl.
4 Pap., um 3393. gefchrieben. Gie weicht aber ſchon,
wie die Uffenbach iſche, mit DB, 4. ab;
er finen rehten uncehte tut,
Da mire felten dag ende gut,
Gräter, in Bragur,. U. 413.5; vergl. ebd, J. 263 -
65. — Einzelne Sprüche, in einer Münchener Perg.
Hdſ. des 13ten Jahrh., Bl. 110.b. Docens Misc.
I. 190. 194.-96., wo fie ſaͤmmtlich gedruckt find (zwi⸗
(hen B. 2533-92. bei Müller), — Deßgleichen, in der
obigen Dresdener Samml, Nr. 15., Bl 24 a.:
\
x
378 ,
Bon der gungen.
Das wirft glid, dz iemät trait, .
\ Das ift dui zug, alz mä uns fait; ...
| Dui zug raiſſet mangẽ fleit,
Vñ mangẽ lang werendũ nid;
DE züg raiſſet mangẽ zorä
Doz leib vnd fel wirt vlor.
Ende: Dui bis zug ift ain u°gife,
Das fait Dauit an fein? geſchrife.
Kainer red wil ich me uõ ir pflege:
Got geb vns feine hailige ſegẽ.
Gedrudt, aus der Straßburger Hof, nad |
einer Abfchrift Breifingers, die Bodmer befaf
- (Deut. Muſ. 1780. Jan. ©. 34. ),. in der Mülleri—
ſchen Samml. U. (4138 V. ).
2
Sebaſtian Brants Umarbeitung ift vermuth⸗
lidy von eben Ddiefer Hdf. ausgegangen, indem er in der
Schlußrede angiebt, daß Jakob Wolf T1508.) zu
Straßburg, in der Kangelei, die Abſchrift für ihn
genommen habe. , Bgl. Efhenburgs Denfm. ©. 92-
‚93. Ausgaben ‚davon, find: 1508. 4., 6. D., durh |
Joh. Grüninger (zu. Straßburg), mit Holzfhn. |
Koch, L 225. Eſchenburgs Denkm. ©. 93-9,
(hi der Göttinger Bibl.) — 1513. Augsburg, bi
Hans Schönſperger, 10 Bog. 4., mit Holzſchn.
Hummels neue Bibl. L. 195.5 Eſerburz— im Deut.
Muſ. 1783., Bd. II. ©. 318.; Panzer, I. 357 -59.
— 1567. Srantfurt a. M.. dur Sigm. Geier:
abend und Gimon Hüter, 8, mit Holzſchn. Bor:
mer, in der Züricher Samml. krit. Schriften, Bt. 8.
&. 16-20., wo Stellen daraus. Eſchenburgs Denkn.
S. 97-98. In der Bibl. zu Wolfenbüttel, nnd in
Baſchings Beſitz. — 1583. Magdeburg, bei Joh.
Sranken, 11 Bog. 8. Auf der Bibl. zu Wernige:
todr, Rod, L 225. Aoch zu Berlin.
«
Bu | 379
| Diefe -Ausgg. find in der Sprache forfgehend per
jüng. Brants Arbeit ift aber nicht blog eine Er⸗
neuung, fondern eine wirkliche Lmarbeitung, durch
Veraͤnderung der Folge, Eintheilung in Abſchnitte und
und Annäherung der Form zum Hans Sächſiſchen
Berfe. Mehr über das Berhältniß Brants, nach
der älteften Ausg., zu der Urſchrift, und Vergleichung
einiger Stellen, ſ. jn Efchenburgs Denkm. ©. 99
-ıt1,,und bei Panzer; I. 359, — Eine Überars
beitung .ölefeer Braıttifcdyen ift wieder die von Ge:
baftian Wagner, dem Berleger der Ausg. v. 1539.
VWVorms, Bol, Außer der Veränderung im Ausdrud
find mehre Zufäge, befonders im Kap. 6.8. g:, una
Kap. 26. 30. gang neu: es fcheint, aus anderen damals
gangbaren Gedichten, als dem Reuner, Narrens.
ſchiff, Schelmenzunft,. Gäuchmatt ꝛc. Efdyens
burgs Denkm. ©. 95-97: — Auch die Lateiniſche
Deutſche Bearbeitung des Freidank iſt ſchon ges
druckt: o. J. und O., 36 Bl. 4. Beſaß Panzer,
welcher Konr. Kache loven zu Leipzig, Anfang
de8 16ten Jahrh., als Druder vermuthet. Latein und
Deuffch wechſelt ab; und der Lateiniſchen V. ſind 1130.
Eſchenburgs Denkm. S. 113 - 15., wo Anfang und
Ende wiederholt find. Der erſte ſtimmt ganz: mit der
Antonifchen Handſ. — Bergleiche über das Ganze -
Eihenburgs Abhandlung in Leffings Beitr. V.
225 54.; wiederholt und vermehrt, in den Dentmalen,
G. 83-118. Befonders Aber den Berfaffer, ebd, .
6.'83-90. 103-4. Panzer, L 357.; unf. Muſ. L-
159. 584., wo einBernbard Freidank vorkonimf.
V. Boners Edelftein, in roo Gabeln, nach Aeſop,
Avian, Romulus, w a.; aus’ dem ı3fen
Jahrhundert.
Handſchriften: Zu Straßburg, in der Jo⸗
‚380 et j
banniter Bibl., aus dem Ende. des ıdten oder An
fang des ı5ten Jahrh.; enthält das volle Hunkert.
Bonerüi Gemma, ed. Öberlin. — Ebend., vu
der Scherziſchen Hoſ. des Freidank, ſchon vor
1330. geſchrieben; enthaͤlt 93: Fabeln und den Epilog.
Eine Abſchrift davon, zu Bamburg, auch vor. dem
Freidank, ans Bibl. Uffenb. IV, 337 -38. 240-
42., mo Rab. $2. (nach der Matrone non Ephe—
fus) abgedrudt flieht, yn:diefer Abfchrift, welche nur
den: voranftehenden Sch erz iſchen Abdruck ergänzt und
vergleicht, find, die Quellen der einzelen Kabeln ange
“merkt, und einige‘ Erläuterungen beigefügt, Eſchen⸗
burgs.Deitm. ©. 207-8. — Zu Zürich), auf Perg.,
80 Bl., E..8., wahrſcheinlich nod aus dem 13m
. Jahrb.; zu Anfonge und Erde mangelhaft, und hat
nur ob. 26 -89.5 f. Sab. der Minnefing., Por.
© 3-4 — Ebend., in der Gtadtbibl, 67 BI. 4
Pap., v. J. 1424.; enthalt ad Gabeln; ſ. ab. ®.
M., Bor. ©. 56. Aus einer: diefer beiden Hoſſ
Wnmf auch mol die frühere. Anzeige Bodmers in de
Zürider Gammlung Erif. Schriften, St. 7. ©. 48-
32., wo Fab. 5. und 57. mitgetheilt, und ebd. ©t. 8.
©. 542 79., mo 21 $ab. von einem Ungenannten
modernifirt fliehen. — Zu Wolfenbüttel, auf Pap.,
v. J. 1499. (Gottſched Ins 1402., und Efchenburg,
Dorr, zu ſ. Ausg. ©, XVII., will -1392.); mangelhaft,
und enthält nur ga Gabeln, Gottfhedg Neneſtes,
1756. ©. 424. Eine Go ftfcdhed iſche Abſchrift dar
- von, mit Dergleihung und Ergänzungen der Lücken
aus der Wiener Handf. und dem alten Drude, zu
Dresden, Nr. 45. Sol. Adelung, IL Vorr. XVII.
— Ebend. Sol. Pap., mit Perg. Blättern untermifgt,
aus dem i4fen oder ı5fen Jahrh.; enthält 96 Fabeln.
Leſſings Beitr. V. 20.5; Efhenburgs Denkm. ©.
\
%
38:
201-6,, .two ‚Sab, 5. 6. daraus, mit Sesarten. der 3
J Ausgg. ., und Erklärungen. — Ebend, Yap. .,‚D
J. 2458.,.enthält 72 Sabeln. Leffings Beitr..V. 24.
— Ebend., Pap., enthält nur die erften Jo Gabeln.
Leſſings Beite. V. 24 25. — m Batitan, Nr,
86. -Hol., 132 BL Pap., enfhäle gı Kabeln. Ude»
lung, I. 20. 132 - 36., mo Sab. 18. abgedrudt iſt.
— Ebend:, in Nr. 314. a. ‚(vgl oben ©. 72.),
öl. 1-62, 86 Fabeln. Adelung, U. 213.- 14.,
l 136- 40., mo $ab, 20. daraus, — Ebend., Nr.
dor. Pap. 4., 111 BI; enthält 100 Sabeln. Ade:
lung, 1. 33. 140 -61., mo die Einleitung, ab. .r.,
die Anfänge von Gab. 1-17., noch 2 $ab. ganz und
der Befchluß, mit den Lesarten der Züricher Ausg.,
gedruct find. — Zu Dresden, Tr. 67. Sol. Pap.,
aus dem ı5ten Jahrh., zufammen mit dem Wälſchen
daft und drei anderen Gedichten. Adelung IL Borr.
XL — Zu Bien, kl. 4. Dap., 106 Bl., aus dem
iäten Jahrh., mit Bildern, Zu .Anfange fehlen einige
Blätter. Gottſcheds Neueſtes, 1756,., ©. 423.; unf.
Muſ. L 610- 11., wo Anfang und Ende abgedruckt.
— Zu Sttingen, in der Allodialbibl.,‘ v. J. 1449.,
Dap.; enthält 83 Gabeln. Lange’s Materialien zur
Ötting. Geſch. Bd. L.©. 149. und BD. V. ©. 218.5
wo J. 7. 153 - 65, fechs Fabelu "angeführt find.
Gedrudt: 1461. Bamberg (durh Albredyt
Pfifter), 88 Bl. U. Fol., mit Holzſchn.; weicht auch,
wie die ſaͤmmtlichen Hoſſ., in Zahl und Folge der Fa—
bein ab, und enthält deren 85., morunfer 6 eigene.
Öottfihed, Diss. de philos. moral. apud Germ.
antig. Specim,, Lips. 1740. 4., entdedte zuerſt die-
fen alten Drud und deffen Übereinftimmung mif dem
-
Scherz iſchen; v. Heineden, Nadır. I. 2r., undIdee .
generale d'une Collection complette d’Estampen,
.
\ 5
3320 nn _
p. 275.; Leſſings Beitr. I 9. "Danzer, J. 48.;
Freimüth. Betracht. üb. neue und alte Bücher, BB. ı.
"©: 336.; Steiner, im Meufels biftor. lit.» biograph.
Magaz., St. 5. ©. 1.3, Langer, ebd., ©. 7. ©.
22; Camus, Notice d’un Livre imprime a Bam-
berg en 146:., lue à lInstit. Nation,, Paris, An
VI. (1799.) 4,.p. 16.5 Efdenburg, Dentm. ©.
393 -94., und Vorr. zu f. Ausg. © VIE-X., me
nad) dieß einzig übrige Eremplar feit 1807. . in’Paris
il. Gaubert, in f. Histor. Bibi. Reip. Noriberg.
(Norib. 1643 ı2.), p. 116., gedenkt auch ſchon eines
dortigen @remplars, aber es ift feitdem nichts wieder
davon bekannt geworden, Dal. Jan. Gregor. Betu-
‚Uus (Burckhard.), Epist, ad_amieum (Hannov.
1710. 8), Pp 71. — Durch Scherz, aus feiner Hoſ.
in: Philosophiae moralis Germ. med. aevi Specim.
I-XI., Argont. 1704 - 10. 4.; die erſten 51 Fabeln
mit Kommentar — Yus den beiden Züricher Hoſſ.,
mit Vergleichung des Scherz, durch Bodmer un
Breitinger: Fabeln aus den Jeiten der Minneſinger,
Zürich, 1757. 83 enthält 94 Fabeln, ©. 1 = 231.
mit einem Gloſſar, S. 272-350. — Bonerii Gemma,
s. Boners Edelstein, fabulas © e Phonaseor. aero
complexa, ex incl. Bibl, Ord. $. Joh. Hieros,
Argentorat.; Supplem. ad J. G. Scherzii Rhilos.
moral. Germ. med. aevi Specim. XL; ed. J.J.
Oberlinus, Argentor. 1782. 4, 5 Bog.: 5 giebt den
Prolog, ‚die Folge der Kabeln und abweichende Lesar:
ten. — Eine, in Sprache und Rechtſchreibung er:
neuefe Ausgabe der ganzen Zabelfammlung: Boners
"Edelftein, in 100 Fab., mit Bennseng alles davon
Gedruckten und der WBolfenbütteler Hdff., Lesarten
daraus, und: Worterllärungen, durch Eſchenburg,
Berlin, 1810. 8, Als Probe davon, Gab. 8. le
Morgenblaft, 1810. Ne. 244.
VI. Eine Sammlong von 237 Gabeln und Gleich—
niffen, oft im Stoff mif den porigen übereinflimmend,
‚aber im der Darſtellung ganz verſchieden, enthält die -
Wiener Hdſ. Nr. 432; (Codd. theol.) Perg., 173
Bl., aus dem ı4ten Jahrh. Voran ſtehen darin noch
34 kleine religioſe Gedichte, und hinten ein Trinktlied
‚in 23 Strophen. Denis, Catal. I, 2. e. 1376.
Va. Moralifhe Erzählungen: und Gabeln,
zum Theil des Ötrider.
- Sandfihriftlidh: Zu Münden, hinter dem
Barlaam, (oben ©. 262.). Docens Misc. I, 50,
Eine Sottfchedifihe Abfchrift davon zu Dresden,
Fr 38. Bol Adelung, II. Bor. XI-IN, — 34
Wien, ebenfalls-hinter dem Barlaum (oben ©. a8g.),
Bl. 111 -47., ein Gedicht vom Stricker. uf. Muf.
I. 599., mo Anfang und Ende deffelben.
| Beödrudt, 6 Erzählungen davon, in Dorens
"383.
Misc. J. 51 -56., U, 209- 27. — Nur in der erfien
wird der Gtrider ausdrüdlid, als Bf. genannt; die
Gfte legt ihm Docen (Misc. H. 211.) bei: wahrſchein⸗
lich auch die 2te mit der erflen genau verbundene, fo
wie die folgenden 2. Die Ste ift Konrads v. W.
Toben ©. 321.). Rad) Docen, in unſ. Muſ. I: 209. 7
find dieß nämlid, die von Adelung, a. a. D. und im
Maga;; U. 3. ©. 31., und von Koch, H. 2s6., nad
Pes, praefat, ad Glossar., in T. Bi. Script. rer.
Austr. und Briefe an die poet. Geſellſch. zu Leipzig,
von einigen alten Deut. Poeten, in der Hiſtor. der Ge—
lehrſ. unf. Zeit, St. ı1. ©. 996., einem Ungenann:
fen Benediktiner zu Mölk, aus dem 13ten Jahrh.
Beigelegten Bedichte,. und von den Gtellen, welche Per
im Glossar, daraus onführf, finden fi 3. B. nırer
Berpären und Zwir, Bol haben, Rat fein und
AUnmer, Die in: den Mist. U. zır. 214. 217. 225, E
.
384
müſſen aber noch mehre andere Gtuͤcke in der Hoſ. ſein,
da der Anfang der Dresdener Abſchrift bei Ade—
lung, nicht bei Docen vorkommt. Vielleicht iſt hier
auch eine Bermengung mit dem weiterhin folgenden
Leonhard Peuger.
VIE Der Renner des Hugo ı on. Zeimberg,
. vollendet: i. %%. 1300. _ ’
GHandſchriften: Zu Wolfenbüttel, dreimal:
». J. 1388.; Seffings eben, II. ını; Rod, 1.
69.5 — 2». J. 1437.35 Koch, L 145. Zwei Wolfen:
"bütteler Hof. führt ſchon an, Zengel, 1. 5%. 1691.
©. ge2. Aus Bei von 1388. ift der Prolog gedruckt,
bei Leffing, ©. 1271-23. — Drei Wolfenbüf:
teler Hoff. benußfe £effing (a. aD. © 86.) zu
feiner Bearbeitung. — Eine vierte, die er fpi
ter aus, Hamburg erhielt (ebd.), ift wahrſcheinlich
die Ebelingifche, deren er ©, 94. gedenkt, als v. J.
1309., auf Pap., unfer dem Titel: Centiloguium Ma-
gistri Hugonis de Trinberg;. diefe "erklärt er aber
(65. 86.) für ſchlechter, als die Wolfenbütteler auf
Pergament (vgl. ©. 89.). — Die ſchöne Hoſ. des
Renner, die Anderfon hatte (f. ebd.), Bann nicht
diefe von ihm gebrauchte fein, da fie (nad, fchriftlicher
Anzeige Efhenburgs) die Koppenhagener ifl,
welche vormals Marquard Gude befaß md (nad
Leffing, ©. 86.) ſchon veräußert war, als Leibniß
den übrigen Gude'ſchen Nachlaß Eaufen lieg. Mor:
hof ſah diefe Hoſ. ein, und führt daraus eine mit dem
alten Druck vergliddene Stele an, in f. Unterridyf, ©.
321.25. Andere Stellen, bei Seelen, Orat. de. praec.
erud. p. 42. Dgl. von derfelben audy Nyerup, in
Bragur, II, 506. und Symb. praef. p. XXIV., wo
©. 151-732. der Anfang und eine Gtelle daraus, eben-
falls mit dem Dr, verglihen. — Zu Erlangen, ol.
| Pap.,
- 41
— 886
pap. v. J. 1347. vormals zu Hailsbronn. Jo.
Lud. Hockeri Bibl. Heilsbron. p- 71. Rod, 1
145.. 11. 68., mo der Prolog als ein befonderes Lied .
aufgeführt wird. Die Stelle über. Hugo 's berlorenen |
Samner (Sammler) lautet in, diefer Handfchrift:
Ich hete vor vier vñ dreizich iaren |
Ninen gefellen, di bi mic. waren,
Gemachet ein cleinz budhlein,
Dez fi dabi gedechten min;
Da; was 5’ Gamner genant;
E dan daz kome von min hant,
Dowart fin ein quincern verlorũ;
Diſelbe verluſt was mir zorn,
Daz ich es nicht gar volbracht
Mie dem ſteizze, als ich gedacht.
Swie diel fin aber was geſchriben,
Daz iſt Bin vñ ber becliiben
Vil baz, den ich mich verſach: won
” Jenes leuffet (vor), diz rengzet nad; ur"
S5 jenes leſe, »° merke dabei, .,, .. 2
Daz Diez von jenem genommen fei,. , .: :.
Vñ daz ie. beider fin fei gleid; - . .;,
ein ir beider libe ſin vngeleich...
Swaz ich nicht wol gerichtet han; udn
- Zut dag ein wifer man binden, . ..; :
Des fol man im fagen dankz „ 7
- Wanne es fprit ber Sre endanf: , En
DBf erden ift nice wel fo bollomen, EEE
Daz es dem wandel fei benomen.—
Eine andere, im Catal. Heilsbr. angeführte Stelle fehle
in der folgenden Hof. — Zu Leipzig, auf der. Uni-
verfitätsbibl. Gottſcheds progr. de rar. Payl. Bibl.
codd. p. 10. Stellen aus der Pauliner Hofß., in
Gottſcheds Prog. ad’ Memor. Heinric! 1752. 4,
und Michaeler, tab. paral. I. 396 - gor.. - Bgl.
noch Gottſcheds Steueftes,. v. 1762.. ©.. :19%;. Be-
lii epist. ad Meermann, p. 17 +55.,. und Breite
Eopfs Gefch. der Gpiellarten, ©, rot. Kine Bott
" nv “4 Bhb — u
| 386 - Bu _
. (che diſche Abſchrift derfelben, "zu Dresden, Nr. 4
Adelung, II. Vorr. XVII, Daurch Dippoldt habe
ich folgende nähere Anzeige diefer Hdf. Gie ift in fm
lem Sol. auf Dchſenk. Pap., überhaupt 150 Bl.,
denen aber nur 106 beſchrieben, 101 beziffert fi find, an
die 98 erften den Renner einnehmen, Die Berfe ſi find .
‚mit großen Buchſtaben abgefegt, „Die hie und da roth
‚find. Die Überfiriften. d der einzelen Abtseilungen ſchwatz
Anfang: |
— ») hebie fy h der renner en.
| I(E)n juventus, per eventus mea luo studia,
Nunc benigne, nunc indigne vite ducens gaudia;
Amo flores ac amores ac estatis tempora,
Colo eantum, dampno plancrum et annosa corpora eis,
BL.) Bons dy Jugunt, dy dy u
Thugund ride dy vnthugunt gryffen an;
Myn gemute ſtet yn blůͤte, dy wyle ich
Nicht ſorghen hanlachen, aumphen]
Synghen, tanken ſprynchen lere ich
frowen und man . her ift wyſe, der
noch pryſe ſych by myr behalten kan.
&zu ſtetin dynghen fal her twynghen lib,
ſeie, ‘wort, werg vnd ouch ſyn. Thu
her daz, ſo gheſchit ꝓm baz, den ab Ber
myr volghe nad . q Wer myn fpil niht
myden nl, den mae ych oder du Hm Sad.
u I(E)n semectus, gerone pectus vacuatın sangmine:
“ Aisi dudum, amans ludum, leto gaudens omine etc.
4: Triste gerens pectus frigescit can[n]a senectus,
30 Sons. daz aldyr, daj van kaldye
ar ſych mug nu mermen hy.
Got der barme, daz myn arme ſynt
fo kalte vnd ouch myn kny!“
Hyvor fang oh, bu vor fprang ig
"nd fa froulych hyn und her:
Nu han toughen mung vnd aughen
11
dp zeit der jare myt madie ſwer.
Bor daz ſchymphen muz ych wywphea
dugyn vnd dy wangyn myn;
Alſuz gherumphen vnd abtlumphen mug
Do leyder ymmer fon . . . (genug) mye
werrit vnd mych irret, warn. ych
Ben ſal uz vnd on . Gottes guthe mych
behuͤte vnd wendte von myr d° hellen pon. |
Tychtens dat mych vorlobie oa
Bon der czyt, font daz myn houbit
So mancherleye done ghewan;
Geytern, dy fo fezufse ſynghen,
Sturmen, rufen, furdern, elynghen
Dyoddone ych ghelernet han,
Dy mpe-vor jaren vnkunt waren,
Dpz daz ych qwam zu fungig jaren:
Den hub ſych myn amecht an.
qı Alleine myr nu dp oren do(n)fen.
Vnd dy ougen vbyrflyſsen: 4
Doch wyl ych eyn boudelyn
Mynen guten vrunden thychten
Vnd myt cymen fo vorflychten, u
Daz fy da by ghedenfen myn, | "
Welch ys Ieyfen oder hören Iefg]fen
Daz ſy myner fele wefen
Gnedyg; men gefcriben flat:
Wer dor eynes andern ſchulde bete,
Synes ſelbes ſele loſede her da mete,
Bnd tylgede ſyne myſſedat.
Bor hat ych ſyben buͤcheilyn
In Dusch ghemacht, vnd ezu Latyn
Fuafteh alb, daz pfl. war; -
Daz halbe wyl ych laczen bloben,
Bad wyyl dis czu yrſten ſeriben:
Gotys guͤte mych bewat,
An wortha, an werlyu und ouch au Pyamen f foune),
Daz ych fon alleyne begynne ur
Bad ond volbrenge yn ſyme namen, _
Daz 98 fm gheneme fp,
Bad daz wyr werden wandels ven:
Spregit -alle mit |... umen. . "
8 b
\
388
SH gran vf eyne heydt, ..
Du .czu guter ouchilweyde |
Harte wol gerzyret waz;
Do drungen blumen durch daz grag;
Enn fing mych brachte dar,
Alz ych ſprych vor wär, *
Der flig der waz grafig iond- fmal;
Dy heyde lag yın(n) eyme tal,
Miet hoyen berghen vme leyt,
Glych gemeczcen, nycht zu bereut;
Dar vmme begunde ich vmme czu ghen:
Do ſach ych eynen boum ſten _
Vf eynen grunen reyne,
Geſundyrt altys (alters?) allegne,
Der was gegyret harte wol,
Den her ſtunt ‚Inter blumen vol ff.
| Der Überfihriften n nd 45. Am Ende: fleht:
Anno-. dñi mileſimo. ect. Er “
©abbato . alt . dm̃raz. In⸗
vocavit . cöpletg. eft . liber .
P: mag . f. wylhelmy . tvenow -
Orate dD’nj, p. fepko?e,
Gottfhed Hat unrihfig 1312. gelefen. “ Dabinter
folge nod: ein AB C, die ı2 Himmelszeiden,
und ein Lied an die H Jungfrau. — In der Ko
flerbibl, zu Tübingen. ©. W. Htters Samml. ver
fhied. Rachr., Bd. I, ©. 5. Re. 30.5; Gong, Beit.
für Philoſ., Geſch. und Lik. (Tüb. 1786.), G. 83,
und Bragur, I. 146-48., wo eine Fabel daraus,
— Zu Nürnberg,, pormals in der. Pan zeriſchen
Bibl., v, J. 6 Fol. 157 Bl. Das erfie BI. fehlt
Bibl. Panzer. P. J. No,6.; Bragur, III. 46-
66., wonach fie Panzer mit Det Erlanger dergli⸗
chen, und beide genau übereinſtimmend befunden bat.
Stellen daraus, bei Docen, Misc, 1. 78 - 79: — Zu
Helmftädt, in Niederdentſcher Mundart. Brung,
\ " ' " ' u u
|
389°
in. Bragur, VI. 1. ©. 176., und 2. E.206r7:, we.
der. Prolog, Taf. und Deutſch, und Stoellen darausı.
Bol. Æccardi lex. Salica, p. 22. — , Ein Hr. 5. A.
N. nennt ſich in Nr. 199. des Anzeigere der Deutſchen
v. J. 1807., als Beſitzer einer Hoſ. in 4. Pap., 297
Sen —. Ebend., Nr. 255., bietet ein Hr. W. in
D. eine Hdf., U. Sol. Pap., zum Berfauf aus. — Sn
der Großherzoglichen Bibl.- zu Darmſtadt, Sol. 148
6. Deutfcher Merkur, 1808., St. 4. ©. 2523 - 70,
und St. 5., ‚mo Gtellen daraus... — Zu Münden,
Ir. 14: Fol. Pap., 247 Bl., Dei 1430. Hardt, in
Bragur, IV. 2. ©. 186., wo Anfang, Ende und Über:
ſchriften. Docens Misc. 1 77." Ebend., in 4
Docen, a. a. D. — Im Balitan, ‚ger. 98. ol.
Pap., 200 BI. Adelung, I. 20,, U. 130 -40., wo
Anfang, Schluß :und Stelen. — Ebend,; Te. 366.
Fol. Pap., 160 Bl., geſchrieben von Ronr. Faber,
i. J. 1378. Der Anfang fehlt. Adelung, I. 26.,
I. 140- 41., wo. der jetzige Aufang, Stellen und En—⸗
de. — Zu Weimar. m Zu Wien, Re. 118.25kl. Sol.,
126 Bl., v. J. 1402. Donis, Oatal.1, ı: c. 465. 468.;
unſ. Muf. I. 186 - 93., mo Anfang (des Prologs) und .
Ende. — Im Klofter St. Emmeran zuRegensburg,
v. J. 1440. Catal. Bibl. $. Emmerani,.H. 102.,
und Docens Nise. I. 77- — z3u Sambuyg, Nr.
181. Fol., ungefähr 348 Bl., aus der Bibl. Uffonb.
IV. 244 - Are mo das Ende und die Überfhriften der - .
102 Kap. — "Eine Hoſ, v. J. 131g., Pap.,.fahe ein
Ungenannter bei, Richey ‚zu Hamburg. Meu:
fels hiſtor. bibl. Mag. I, 16. „(Etma, die Ebelingi—
Ihe dv. 1309?). — Zu Frankfurt a. M., gweimal:
in der GStadtbibl,, und. in. der Karmeliter Bibl.
Deutſch. Merkur, 1808., Gt. 4. ©. 254. — Zu Ber
in, 3. Fol. Ochſenk. Pap., 398 roth begifferte Bl.,
390
jebe Sei von etwa 30 Zeilen, Boran fleht auf 2 dl.
. ein Regifter der Überfchriften , in 6 Diftincfionen.
roth durchſtrichenen Buchftaben
die Abſchnitte haben roth- und blaugemalte
Ganz vorn ſteht ein-fehr großer Derzierter.
Verſe find mit großen,
abgeſetzt;
Buchſtaben.
Der Prolog fehlt. Anfang:
%
r:
PR Zu |
‘
J
Oyechtens hatte mich irlaubet
Von der ziit huſchet (ſint) mö bigber |
Manicherleye done ‚gewan,
Seiden diffen‘, ſuſen, fingE,
Zwigern, grellen, fumd, klingk
Die done. ich geleent ha,.
„Die mir gar vor vnkunt warn
Biz quä gen finßig jarẽ,
Do hup ſich ir ampt an,
Daz mir nü degelich irzeiget
Vncdde ſich gen dk dode neiget
In aldirs ‚gie. ipip onde man.
. Alleine mie nt die oren dien
Vnde die augen ubir flißen,
Doch wil ih ein buchelin
Minẽe guden fränden dichten,
Vnde mit rymi fo berichten:
. Wer iz leſe odir here leſſen,
Die ſollen myner ſele weſſen
Genedig; wen geſchrebẽ ſtat:
Wer vor eynes andirn ſchulde bede,
ESin ſelbes ſele loſe er do mede,
VWMnde dilge fin miſſedat.
Vor hatte ich ſieben buchelin
Ja Duſche gemacht, onde in Satin n .
Funfte balbis, daz ift war;
* Daz halbe wil ich laßen bliben, j
© 2 Bude wil daz zäm irſten fehriben.
Gottis gutte mich beware,
(Da; id blibe ungeftraffet gar)
An warten, an werden dude an ſi innt,
Doz ıd fin aljo begin, '
Bnde vollen brengen in fime namd,
Do; ig gem genäfd : 0 Te!
Vnde daz wis: merdt leidis fer. i
Eprechit elle mit mir amẽ. et
“ 0 Bar.int
Bon deme Babme. der morwirgeuı
Ich qua of einepeide, 5
Die ZE guteis'augenmeibe "=",
Harte wol gezerit was: a zul
Do drungen Slawen dorch dag gieg⸗ m
Bon blumen wasıplin'pellet fürei?? ic“
Ein fteg, we ———— ar ade R- =
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Der was:grafig unde final; u
Die heiten Tag. ie eime- dal, Be. 4... BR
Glich geinbged, mie gb * ——
Mit hohen bergen vnn Fit! —X DR ”n
Dar jnne begunde 3 wen: "- "a7 J J
Do ſachnich intos alm ven “.
Off eint guet venie, et
Gefundert altus ie > ei FE TaRT BEER TLG®
”ı
De tmasızbzurfe harte weoßp'" N ET Er
Wan.er. fung liche blade ——— 2
Einhalp vndir Ders balınt“ was wg
“ Ein hartto wonneclichez gras: % ren
Do by fiant ein: witder Darh, "u Ti"
Öl. 2. Der hatte ym de ein flat lekorn, |
0 Bir damen ee F
Wißit, dog au eyner fe
Wan do bye flünt ed. Horn Cbronne), | |
Do mas michil wonney u
. Off dem beim: fangen fogelin:- - ©
Ba; mochte wonmclöe rn? \ fi
Schluß, Bl. „997- a: u .
Ya wunſchit mir geitis lieben Pr
Doz dig huchelin mol ‚gefalle: . ‚
Bade. wißit, daz ich wol drißig jare
Minẽ fin off Latin hatte ſo garr
Geleit, daz mir die Duſchen rim.
Smir hofil (7). pinſel vnde lim.
So gar marn worden. vonbekant/,
Als obe id) fure in fremde lant,
⸗
302.
Wer dichten kunde der. ſneitee fie Bag,
DVff erdin iſt pie ſa gar valnılomi, -—
— “=
&%
Vnd mwulde ein ſprache fein:de; '*r -
Die id doch .Heite dor andirſmo . -
Gehort unde fie doch mie porderlidje
Voln brenge Funde vnde endelich;
Da von foleir mie Wißgeben, : :.
Obe etlich rim nit ſten gan-obim. -. ..
Mit myme dinft, on,alinihage u:
Doz iz derumenad.fie henask... .
Woz id) nie gpnglig: banzgarums ..i ..
Daz hat ſtẽ Berzhath gen welmfart: u :. ı
An fine funffe bugpern- des merdängei ı. ı
Daz mIde der alde ado auch· da unge,
Der Latin wol vitſten; lan, 21 4 &o. .
BWaz er dün fal,pdig [UT For PFERDE Ze YET
Wer gangic doginde Arkegeikfugenn., : 1
‚Der frage nad; fie Groegen, buchen ins”
Die er gefchreben hat eñ Jonz EL DE
Do indie er magdyr Regimden:depz .: :
Diffe zwen vma: Ambrefius, 3% 1... ”
Gt? Auguftin ade Kening::.:;o wir!
Binde fit Johqudor geltendes. ..d - -
Der lere auch wine iſt werde Fink: r- -,”
Vnde manijg, Rinshog Ascher...
Warn Kryechen, Wollen, Lamptrts,- |
Den Duſch fprad wag enheflenkuc
Wo diz/ bach ‚fire dor die lant,. ... .
Bu Swaben, in Dofinge ende in Fand,
Do foln wir: Duſche lade dancken,
Doz ich vil fremdẽ fere je han
Zu Duſchir zungẽ kunt getä,
Die manig jare dañoch vor vnde hure
In Duſchir ſprathe warw: dure.: Ze
Vnde welich from. min mich ubir Tebfi, --
Bnde feaumeg;, 'dee bebe ih, Dog fie Geben
- Ein? phenig, dag vonjn -: °" u:
Ein meſſegeftomit werde, m’:geivin '
Vnde allen gleybigen felin brengen, :
- Die gefangen bye in pin. gedumge;-..
u? . le . ..
.r
PA
Das fromt is ſeirie, won n ſu € geſterbis
Wan fie duz ewige lon (leben) Iwein,
DEr dis buch gedichtet hat;
Der plag der fihule zů Turſtat,
Virczig jdee, : dor: Bubenderg, Ftxrw
Vnde hiz Hug ven: Trimberg.
81.398. & wart wart (vol?) dicheie Doz ma.
Doe dufent vnd druhundert jare . .: °.. £
Don rpüs.Borgangen: waren; Zu
Deittebaly:jare gli van den jaren,
Do die Juden an Francken worden fingen,
Bij der glje und: bij · den dagen,
Doe biffchop Lupolt biſſeop mad .:
Tzo Bubentwgz -und doeimwen:dab: -. . -
4 Den ‚Babift Bonifacius J
Añ'der buflen; vnd dor der hier ee J
an Menge: biſſcop Bichart, : - ern. &
' Pr Momiſtch ride hetfe hewart ah SE
.32Mit hirtzotzen Albrecht van. Oeſteriich/
. Ban des gofunffte iemerlih . .,
Loning Adoiph verloes ſijn leben; u Be
Daʒ ich ym ſchult Horte geben.. oo.
Sls ich do vor ge hang7
Syns totes ide. yme ubel gau. En
Nu hilfft min bitten guneciuh
Onßn heren, daz er mildeclich .
Öbir pn erbarm, vnd ubir ons ale, °
‚Die weybinde gen in ſunden valle J
In dir wilden werlde elende. .. .. —
Do mede ſij der ode ein ende.
Ich hatte vor vier vnd drittzich jarj
Min geſellen, die doe bij mir mark, =
" Bemagit ein kleines buechelin,
"Dip ſij da bij gedechten myn,
Daz was der Samener genaut;
Ee dan. da⸗ quam van myner hant, u .
Doe mwart’fin egn quintern perloern. —
Die felbe verloſt was mir zer toern,
Das id; iz doe gar nyet voln brachhte
Mit dem fliß, als id) iz gedadite. J
RP v
U ’ ! * —X 0*
—R
I ’ >
Die wi fin abir mas geforeben,
Das ift hynne vnd bee. beeitben
Bil baz, dan ich uidh merfadı. -
Jenys leiffet vor, dig rennet nad. _
Wer jenys leſe, der merde.da,bij,. w_
Do; diz von heme genpmen. fü,
Daager:bejder fg ſyn for gläd, - te
Allein ic liebe ſij ongelijch.
Waz id) nyet mail gedichtit ham,
Duet dag ein wifer man bin dan,
Die fol wen. ym fagen dand;,..
Wan iz fprad ber Feidauck.
Off erten ift.ayee fo gar. nulkomẽ
Daz iſſt] dem wandel ſij benowes.
— Eine Hoſ., Pap. Fol. 262 Bl. mit Hude, befißt
Brentano, — Stellen aus. einer. ‚andern Hdf. giebt
[= .
Glögel, IL. 14-23. — —— allein’ findet fi ri
in einer Bolfenbütteler Hoſ., 86. 3. Fol, v.
'r472.,. in einem Trattat bon der Eisen ei
Seffings Leben, IIL ı20. — Deßgleiden,- mit de
Lateiniſchen Überfegung, An ‚einer Wiener Hodſ., Nı.
166. (Theolog.) Pap. 4. des: 15ten Jahrh., BL 171
- 72., binter einer Laurea” Sanctor. oder" Calend.
deffelben Dichters, in Cateinifhen gereimfen Hero
metern (BI. 164- 70. Denis, Catalı L 1. c. 465.,
wo Gtellen, daraus. .
Gedruckt: 1549. Frantf. a: M. ZoL, durch
CTyprian Ya zum Bod, nad. einem Eremplar,
das er, laut der Zueignung an den Pfalggrafen Frie—
drich, von deffen Vater erhalten. : -Die Bearbeitung
für den Drud ift audy nom Geb. Brant,.. und feht
‚ berändgrf, bis auf 24000 Feilen, meit über die Halfte,
‚vermehrt, dagegen wieder auffallend lückenhaft. Vgl.
Bruns, in Bragur, VI. 2. ©. 207.; Mor hof un
Nyerup, a. a. D. Dieſer alte Druck befindet ſich um
fer andern auch zu Dresden, und eine Abſchrift de
⸗
|
398
von in der-Peipyiger Rathebibl, Gottfcheds Progr.
— Fünf Fabeln darnad), erneuef duch Efhenburg,
in Bragur, II, 189-98. — Bon Leffings Ausga⸗
be, oder vielmehr Bearbeitung aus den 3 Wolfenbüt—
teler und der Ebelingiſchen Handſſ. iſt der vordere
Theil (4366 V.) in Beſitz der Lefſſingiſchen Erben.
Eine Abfchrift.: davon bat Eſchenburg. Die Heraus⸗
gabe ift gu wünſchen und zu erwarten, Stellen dar:
aus in Leffinge Leben, II. 79 - 93: |
Bol. über-den Berfaffer, und diefes und andere
Werke deffelben: Spangenbergs Senneberg. Kron.,
3. IL 8..36.; Weinrichs Henneb. Geh. ©. 21% .
505. 511.5 Schultheß, Heuneb. L:-448. 454 .
464.5: Bal. Bogt, "in BWiedeburgs Radrn
von poetifchen Handſſ. zu Jena; Stter⸗ biſtoriſche⸗
Bibl. E 117.5; ‚Deffelben Dies. de poet. "quibusd.
med. aevi Teut., Lips.. 1784. 4,; "Agritola, ©.
1. 39. 68. 95. 115. 144, 150. 159. 250.: 323. 363.
364. 3805 Anmerk. zum Reineke Boß, der Ausg.
v. 1604. ©. 4. 19. 30.5 Dunkel, 1. 4. n. 925;
Vogt, p. zaı.; Bibl. Baumgarten. II. 62.; 2efs
fings Werke, Ch 29. G. 493-94.3 Dat. Muſ. 1780.,
B5:U. S. 1344 Adelungs Mag. III. 2. ©. 86.;
Slögel und Conz, a.a.D.; un. Muf. I, 586-92. -
10,8 Moralifge Gedichte, und Sabeln.
Handſchriftlich, zu Dresden, in Ir. 111.
(oben ©. 278.), 2., und dahinter, 3. eine Klage
über das Alter. Adelung, U. Bor. XXX.
X. Die Lehren des Ariftoteles für Alerander.
Sandfhriftlih, im Vatikan, in Nr. 355.
Pap, 4.; die erften 13 Bl. Adelung, I. 26, 1; |
351 -52., mp Anfang und Ende. — Verfchieden das
von, Die drei Käthe des Arifioteles an Alerans
-&
der, im einer mon thentr Sr — Misc. IL
189" a LEE
"XL. Die Gittenfprüße des aigeblichen Diony:
hue Gato. on
- Sandfihriften: Se Vatikan, „Eato's.des
Meiliirs Rath”, in Tr. 314. 0. (binfer dem Do: |
nes, oben. ©. 381:), 81.66-72. Adelung, U. 313.
315-16., wo der Anfang. — Zu Wolfenbüttel,
in Re. 226., kl. 4. Pap., um 1469. Efchendurg
Dento..©. 277: — Ebend., aber ein größeres Ber,
auf: Perg. 4. Gottſcheds (oben S. 381.) angeführte
Diſſertat. — Zu Heluftadt, nah Efchenburgs
ſchriftlicher Angeige, auch der ausführliches Zert, zu
faınmen mif dem Renner, Greidan? und Enitels
Kronik. — Eine Hd. 9:3. .1330., zuſammen wit den
ı0 Öeboten der Minne, erwähnt auch: Docen,
Müsc..Il. 17%, und daß daraus Eſchen bungs A:
druck ſeht vermehrt und Perbefiert werden könne. —
- Bu Dresden, Rr. 86. 4., Sostfchedifhe Abſchriſt
eines nicht beztichnefen, mangelhaften Driginals:. ga!
ein köſtlichte Eato. Adelung, II: 316., Born
XXIII. — Zu: Wien, in Ne. 182. 4. Perg, 29 Bl,
aus. dem... ıAten Jahrh. durch, Ulrich Piſtriezer,
Drdensbruder des Gt. Marien. Hoſpitals zu Jern—
ſalem; ſcheint eine andere Bearbeitung, da die Anfang
Bee mit der Vatikaniſchen Hof. hicht Abereinftim:
Voran ſtehen noch die Anfangsgründe der Lo:
teinifhen Sprache, in Deutfchen Reimen. Unf. Muſ
1.:666., wo Anfang und Ende — Ebendi, in A
xıg., 28., Bl. 56 -6r, Vergl. oben. 6.323. — u
Weimar, in der pben G, 365. erwähnten, Sammlung
glei, vorn. Der. Anfang iſt don beiden vorigen ver
9 | | \
fehieden:
In einem befonderen Abſchnitte,
J
An heidniſcher maiſter wolbekant,
Katho woz er genant,
Vor Criſtus gepurd er was,
Eeinem fun er gutt lete verlaß.
397
„wie der maifter fi in
fun lerret”, folgt eine ironifche Moral, wie die in De:
delinds Grobianus.
(Vgl. auch oben ©. 328.).
— Eine andere abweichende Bearbeitung beſitzt v.
d. Hagen, nach einer Hoſ.,
bei welcher ein Kalender
und mehre andere Stücke v. J. 1432. und ı44r:, ab»
ſchriftlich (40 ©. 4.) aus Kindertiags Nachlaß.
Der Anfang iſt:
Schluß:
Ein meyſter Katho was genant,
Sein nam noch wol iſt bekant,
Der hub an vnd ſprach,
Do er fo vil leute ſach
Vorerret durch ie tumme fiten: »
Ich wolt in wol faren mite,
Ab id) in nu gebe rat,
Das fo liſſen miffetat.
Liber fun, nu hore mid),
Czucht und ere lere ich did),
Mit dem du dein gemüte
Bor fafter mogeft gehüte;
Dar pmb horse mein gepot,
Bnd vornymme ſy recht ane fpot;
‚Ber. da lift, vnd nide derſtat,
Wy gar fer er fich verſeumet hat!
Siehe got mit ganczem fonne.
‚Dein. ‚eldern mit trewn meyne (mynne).
Habe dein freunde lip,
Dy dic fein nohent gezip. '
Cezu dem mardte bereite dic,
Das ift dir vil huglic.
Behalt, mas man dic gebe.
Miet guten(m) wanpel nad) eren ſtrebe. |
Hoſtu ein vngeroten weyp,
Vnd kleines, ſuetſe von dir treiß.
Deines fremdes unfreuntliden namen
Er burde leichte fere befihamen.
Sint von ler vnd von Zunft furwar
Bil fachen werden offenwar,
Co ſchicke, das du gelerneft vil,
Lis vnd lerne auch an $il.
Wundert dich, daz ich nicht mol
Getichtet hab des. budjles vol .
Mondes fmeren ſynnes,
Sich an das ende, was du beginnefi;
Nimant fi befundern
ı Loge fere wundern,
Daz ih mit bloffen worten habe
Geſchriben meiner lere gabe;
Wer mid) des vordendet, — -
Vnd mid) domit Erendlet,
Der tue auch wol, das er-das ſpricht.
Wenn er mich erkennet nicht.
Meyn fon nie, mas do tochte,
Ich .rett, twas ich do möchte.
Erplicit Katho bene finitus.
— Noch eine andere Überfegung eines ungenannten
Benediltiners zu MILE, findet fich in der Hoſ
pon deflen moralifden Gedichten (vorhin VOL), Ade—
Iungs Mag. II, 3. S. gr., mo nody von mehren,
und zum Theil älteren Überfegungen die Rede ifl. —
Eine Hoſ. von den Sprüden des Cato hatte auf
Boldaft, weldyer in den Paraenet. p. 383 - 84. viet
Verſe daraus anführt. |
Gedruckt,, die Heinere- Wolfenbütteler Hoſ.,
J in Eſchenb. Denkm. ©. 283 - 94. — Siellen aus de
Mölker Hodſ., in. Pezens Gloſſar.
| Über die, fpäferen poetiſchen Überfegungen diefer
Lateinifchen Diſticha des Tebaldus (aus dem zafen
Jahrh.) von Morter, Geb. Brant und Dpis, vgl
Fabricii bibl. Lat, I. 665., und Panger, welcher
untet den einzelen Jahren Die ſämmtlich Deutſch⸗La
i
= ) !
teinifchen Ausgaben. davon verzeichnet. Von diefen
ſcheint aber die, J. 56. erwähnte, bloß Deutfche, o. J.
und O., welche Heidegger zu Zürich beſaß, fo wie
die in Zapfs Buchdr. Geh. Shmabens, ©. 149-
porfommende: o. %., Ulm, dur Joh. Zainer, 20
Bl. 4,, nach den. daraus angeführten Berfen, mit der
Antoniſchen Hd. zu ſtimmen.
AI. Eine kleine Sammlung moralifcher Ges
dichte und Erzählungen findet fi) in der
BR
Handfchrift des Sachfenfpiegels und Lehn⸗
rechts auf der Pauliner. Bibl. zu Leipzig. Die
Hodſ. iſt in breitem $ol., fihön geſchrieben ‚ und gewiß
noch aus dem 14ten Jahrh. Die Anfangsbuchſtaben
des Verzeichniſſes und der einzelen Abtheilungen, find
vergoldet und zietrlich ausgemalt; die übrigen meifb
roth, wenige blau. Die rothen Überſchriften fliehen am
Rande Die Seiten find in Spalten, und die ziemlich,
große Srhrift zwiſchen feinen Linien. Die Verſe ſind
abgeſetzt und hinten punktirt. Zuweilen zwei Reime
auf Einer Zeild, und auc Punkte als linterfcheidungs«
feihen, Die erfte kurze Nachricht von Diefer Hdf. gab
Joach, Feller., in Catal. mss.. bibl. Paul, Lips.
1686. ı2., p. 239., und Vorr. zu Richters Überf.
— 1
von Gerhardi medit. ↄaaer. Eine Abſchrift davon be⸗
ſitzt v. d. Hagen, -aus Kinderlings Ra
1) Spiegel der eugende.
Ich heize ein fpiegel der tugende,
Bade ein marli)goge der iogende; ..
Swer mynne zucht vnde ere,
Der volge miner lere, —
Vnde fie ein riche falih man, ,
Swer difen rat behalden Fan,
Der beheldet dog ewige leben.
Dife lere fol der vater geben
!
—
, Sm fune, da; r ehr,
Har fi ritter oder knecht.
Hore, lieber ſon, mid),
- Die gotes vorchte lere ih dich j
Minne get von alleın mute, - Ä
Mie-Tibe vnde mit gute, .
Vnde wene dich der tuginde
Bezite in der iuginde,
Ende: Zuftu Diez, vil fiber fon, |
, Go maqt du mit brouden alden.
: Dig falt du wol behalden, u)
Bon finde biz an din ende;
Ane alle miffewende 0
Meze fin wille an ons ergen,
Daz mir ftete bi ime, geften,
Nach finer fuzen lere,
Durch fin erbarmendeere.
Suze Herre Iheſu Criſtt.
Wan du des vater wiſheyt biſt.
Mie deme alle dine geordent fi nt,
Du gotis fon, du Meyde kint,
Her iſt in dir, vnde du in im,
Ein got, herre, nd vornym,
Des ich dich bite unde ie gebat:
Zu der vrouden richer flat J
Hilf mir, ſwenne id binnen var, .
Daz ih danne fome dar.
Zu der ſchonen engele ſchar,
Die ſter zu wunſche gar.
*Wunſchet alle mir durch ght
Mitet rrechten trumen, ane ſpot,
Heyles, onde ud mit mir;
Wunſchet ale, dag mir . ..
Dns vonder einander vroihe
Gefehen in goͤtes riche.
Maria muze wnfe huterin
Bor allen vnſen vienden fin,
Vnde ir vil libez Eindelin u
Behute uns nor der helle pin (403®.)
\
g) Dt
39) Dit zeizit kung Ernſt.
Ende:
Ein kung was ſo ernſthaft,
Daz ſin kunſt vnde fin craft
Die lute ſo ſere vorchten,
Daz ſie nie nicht geworchten,
Daz wider ſine hulde were;
Her waz ein gut richtere.
Sin ernſt der waz alſo groz,
Daz ez di ſinen ritteren gar vordroz.
Iz en konte niemant gemachen,
Daz der küng ie wolde erlachen;
Des en torſte ouch niemant wagen,
Der in des torſte geyragen,
War omme ber ungeladit were; .
Daz was in allen gar zu ſwere.
Der Eung' hatte einen bruder,
‚ Der was der werlda [uder,
Der kvnde thoren vroude geben,
Bnde nicht wen nad) der werlde leben,
Angedenke iemer an dife not,.
Doz dir hute der zwiualdige tot.
Go na bi dir gemwefen ift, -
Vnde laz den heiligen Criſt
Von dime 'herzeen nvmmer komen, |
Doz .fal.dir an, libe vnde an fele . vromen.
Auir, ir liben lute,
Die got hat hir gefampnie hute,
Ttemet alle ein bilde dar bi,
Wi rechte bitter der ewige tot fi,
Vnde bitet got den guten,
Daz her vns da vor muze behuten,
Vnde e denne wie(r) erſterben,
Daz miele) fine hulde erwerben,
Vnde muzen komen in fin riche, n
Da wir ewicliche
Inne mugen leben;
Daz her ons day ruche geben,
Daz uns daz allen muze geſchen, 1
So ſprechet alle: Amen. - (20% B.)
Cc
7 WE
Bon zwei andere. Hoſſ. dieſes Gedichtes, vgl. oben
©. 325. Nr. 63., und ©. 334. Nr. 25. Sier, in der
Dresdener Hdſ., Bl. 56. a. 1., lautet der Anfang:
Bon kuͤng Ernften.
A’ kuͤng was ernfthaft,
Das’ fein kuͤnckrich vñ fein kraft
. Die leut fer, forchten,
Das fi nidez geworden, _-,
Das wider fein hulde wer;
‘ Er was aud ein ritter;
Gein ernft was fo groß,
Das ez die feine gar u?droß;
Ez Hund niemat gemadjü, .
. Das er ie wölt lad.
: Dez getorft aud) nieman,
Der in getdrft fragan,
Wez er ungeladhet wer;
Das was in allen ſchwer.
Ende: Nã gedend yiter an dig not,
Das dir de zwifältig tot
So nadıen by geweint ift.
Nã lag den hailige Erift
Võ deine h’rezf nimmer,
Du folt in habñ ym̃er,
Das er duch) did) wag in ahten
‚BA lieff ſich durch dich toͤten ff.
& folgen nody 34 ganz eigene B,, und dann:
Suß fHüffen dez Fünges tät,
Daz der prd feyd fo ſtaͤt
An allen güte dingen was,
Das er an der fel genas.
. Da ſchuͤff der künig,
Biderb ond.frünig,
Bütez rates miele,
Bü den uil wol behiele,
Vñ reiten rat Bund, er gebn.
Dez fol fein tag vñ fein lebñ
Den rechtẽ leutẽ allen.
Wol defter Bas geuallen,
!
Ba laidig. uil pillid), alg er,
Bä föltend die felbä vier [per
Ale zeit an vaffm horezñ
Mit gedand fere fpmergzä.
Geid wir dez nit erlydñ muͤgẽ,
DA nic vatzů entuͤgen,
Bü zů d° not nie eylñ,
Alz die hailigä täten by mweiln,
So füllend wir doch dz lydñ,
Das wir fi gar nit v°meidii,
Ob fein nit mag merdü me; .
97 b. 2. Si laſſen uns doch tin we
Zů ainer zeit in dem tag,
Das ez got die weile behag.
3) Di adel krone.
Ich vrage einen harten wiſen man,
Der kunſt wol onderſcheide kan:
Wie gewunne vrhab
Prifter leben vnde ritterſchaft;
War von der eren cronen treit
Buter wibe werdicheit;
Wie man glichen ſolde
Den ritter bie deine golde,
Den prifter bi deme lamme,
Nach dere edelen ftamme,
Die vrowen bie der fiden;
Waz fie folden miden,
. Bnde wes fi folden mwalden,
Waz lagen oder halden:
Wer mir daz befcheiden Fan, |
Den heiz id) ein gut hobe man.
Ob. ich ez fal beſcheiden,
Nu horet, Eriften, Juden, Beiden:
Ein priſter der fal fin ein lam,
Als es fente Johannes an ſich nam.
Ende: Zu nach diner ere tam,
Wis dinem manne gehorfam,
Vnde forchte fine zcorne,
So biftu die hochgeborne.
| Ge 2
——— —— — — —
404
Du falt lines willen wacte, :
So heizet man Dich: die zcarte,
Go mwunfdet mas bin, vrome,
An deme himeliſchen towe
Di gote in deme trone.
Hit endet ſich die adel krone. (108 V.)
4) De fele cranz.
Swer fich zu gote teil Eeren,
’ Eine lift wil ich in leren,
Wi er fin dinc fulle ane van,
Daz her gotis hulde muge han, '
Wi er dag fulle beginne,
Daz her das himelriche gewinne. _
Den vrften und den beiten cat, -
Den man an der fHrift hat, _,
Der ift geheigen alfo: oo
Vera cordis contricie.
Daz fal man alfo vesftan:
Man ſal gangce ruwe han, |
Ende: Da hutet ud vor, daz ift min rat,
. Vnde vor allen den dingen,
Die ud gu der helle kunnen bringen;
Vnde dinet vmb daz ewige leben,
Ich wil der rede ein ende geben, u
Gotis moter, der fondere troſt,
Hilf ons, dag wir werden rot
Bon funden onde von ſchande
Daz wir heim zu lande |
Komen alle vroliche
In daz fhone hymelriche.
‚Daz vns daz muze gefihen,
Go ſprechit alle: Amen. (36 DB)
HM Der tungfte tag. Hievon f. weiter unfen.
5)- Der Gpiler. 0 |
Bekente ein rechter topelere,
Waz an fpile untugende were, _
Her fpilee, Bi namen, fo ftete nice: /
Spil macht manden böfen wide, ".
!
Waz man in ſwachet unde miſſetruwet,
So man in bofer vure ſchowet.
Wer an ime felber mifferut,
Der hat fine flete nicht wol behut.
Der vorfpilt fine beite zit,
Wer daz deme wurfele git. —
Ende: Wer mir nimet, daz id nicht en Ban,
Binde niemer oud) gewinnen fan,. .-.
Der wil mit fuldjer wife ringen,
Alfe, der den wurfil wil betiwingen;
Her treit ime ane ſchult haz.
Her en fan weder diz noch dag.
Her 'en fan ouch an ime nicht geligen,
Her neme ime nicht, lize her-in ligen. (g2 3.)
Finito libro ſit laus ec gloria Ehriflo. Amen.
Dieß letzte Gedicht ift größtentbeils auf einem angehef:
teten fdymalen Perg. Bl., giemlidy enge, mie Profa,
auch zwifchen Linien’ gefchrieben. Die übrigen Gedichte
nehmen g£ Bl. ein, und find vom derfelben Sand, die
den Sachſenſpiegel gefchrieben. Dieſer bat auch
Eife’s von Repgau poetiſche Vorrede.
\
Ich zimbere, fo man faget, bie wege, .
Des muz ich mangen menfter han,
Ich han bereitie nucze ſtege,—
Dar manger Pi beginnet gan;
Sch en Fan die Iute gemachen nicht
Bornonftig algemeyne,
Al lere ich fie des phlicht,
Mir en helfe got der reyne.
Solcher abgefesten Strophen find 12.; dann. folge:
Bot hat die Sachſen wol bedacht,
- Gint daz buch ift vorgebracht
Den luten al gemenne; \
Doch ift der leider cleyne,
Die got fo geeren,
Daz fie ire wirze an in Eeren ff.
Beiterhin: Diz recht en han ich erdacht, —
Ez han van aldere an vns bracht
Vnſe guten voruaren ff.
|
4) Der fele eranz.
⸗ 04 Der tungfte tag...
Ende:
Du ſalt ſines willen warte. .
So heizet man Dich. die zcarke, .
Go wunſchet mas bin, vrome,
An deme himeliſchen towe
Bi gote in deme trone. —
Hit endet ſich die adel. krone. : (168 V.)
®
Swer ſich zu gote wil keren,
Eine liſt wil ich in leren,
Wi er ſin dinc ſulle ane van,
Daz her gotis hulde muge han,
Wi er daz ſulle beginne, .
Daz her das himelriche gewinne.
Den erſten vnd den beſten rat,
Den man an der ſchrift hat
Der. ift geheizen alfo:
Vera cordis contricio.
Daz ſal man alfo vesftan:
Man fal ganzce ruwe han, ;
Da hutet uch vor, daz iſt min tat,
‚Binde vor allen den dingen, |
‚Die uch gu der helle kunnen bringen;
Vnde dinet vmb daz ewige leben,
Ich wil der rede ein ende geben.
Gotis moter, der fondere troſt,
Hilf ons, daz wir werden erloft
Bon funden onde von fhahde,
Daz wir heim zu lande
Komen alle vroliche
In daz (Gone hymeltihe
‚Daz ons daz muze gefchen,
Go fpredit alle: Amen. (36 V.)
5) Der Gpiler.
Bekente ein rechter fopelere,
Waz an fpile untugende were, _
Her fpilee, Bi namen, fo ftete nicht:
Spil macht mandhen böfen widt, "
Hievon ſ. weiter unfen.
| 406
Waz man in ſwachet vnde miſſetruwet,
So man in boſer vure ſchowet.
Wer an ime ſelber miſſetut,
Der bat fine ſtete nicht wol behut.
Der vorfpile fine befte zit,
"Wer daz deme wurfele git. —
Ende: Wer mir nimet, daz id nit en Ban,
Vnde niemer ouch gewinnen fan,. -,
Der wil mie fuldyer wife ringen,
Alfe, der den mwurfil mil betwingen;
Her treit ime ane ſchult hoz.
Her en fan weder dig noch daz,
Her 'en fan ouch an ime nicht gefigen, |
. Her neme ime nicht, lize ber in ligen. (ge B.)
Finito Libro fit laus et gloria Chriſto. Amen.
Dieß letzte Gedicht ift größfentheils auf einen angehef:
teten ſchmalen Perg. Bl., giemlidy enge, mie Profa,
auch zwifchen Linien gefhrieben. Die übrigen Gedichte
nehmen g& DE. ein, und find von derfelben Hand, die
den Sacdfenfpiegel gefrhrieben. Dieſer bat auch
Eife’s von Repgan poetiſche Vorrede.
Ich zimbere, fo man faget, bie wege, .
Des muz ih mangen menfter han,
Ich han bereitit nucze fege, , -
Dar manger Pi beginnet gan; M
SH en fan die Iute gemachen nicht
Bornvnftig algemeyne,
Al lere ich fie des phlicht,
Mir en helfe got der reyne.
dolcher abgeſetzten Strophen find 12.; dann. folge:
Got hat die Sachſen wol bedacht,
Sirnt daz buch ift vorgebracht
Den luten al gemeyne;
Doch iſt der leider cleyne,
Die got ſo geeren,
Daz fie ite wicze an in keren ff.
Weiterhin: Diz recht en han ich erdacht,
Ss han van aldere an uns bracht
Vnſe guten voruaren ff.
Ende:
*
“.. i
- D
Weme lib, meine leyt,
Vrome vnde ſalicheyt
Iſt hir an gewachfen:
Spiegel der Bachſen m
Gal diz Bud fin genant; ; m
Wen Saqhſen recht ift hie an Befant;
. Ale in come fpigele fi) Die vrowen
Beginnen ſchowen.
No danket al gemeyne
Deme von Volkenſteyne,
Der greue Hoyer 'ift benant, —
Doz an Duſch iſt gewant,
Daz durch fine'Bere
Eyke von Repgowe iz tete.
Vngerne erz aber an quam.
Da ber aber vernam
Go groz dar zu des herren gere,
Do en hatte be nicheine gemere; _
- Des herren libe in gar verwan,
Das he,des Buches began, ' \.
Des ime was dil’ongedandht.
Da ers an Latin hätte bracht,
Ane hilfe unde dne lere,
Da duchte in daz zu fivere,
?
Daz erz an Duſch ante:
Zu left ber doch gemante
Des arbeytes, unde.tete
Greuen Hoyers bete.
Des heiligen geiſtis mynne
Die ſterken myne ſinne!
Xu, DE ABLE, mit moraliſchen Anslegun
gen, v. J. 1321.
Handſchriftlich, hinter dem Leipziger Ken:
ner (oben G. 385.), BI. 109. b. Abſchrift davon
durch Gottſched, zu Dresden, in Ne. ge. Ade—
“ Tung, I. Borr, XXIV, Und hienach abſchrfftlich, i
v. d. Hagens Beſitz. Anfang:
Abecdy Finder veften
Durch des willen, das ſy ieften,
N
| u 407
Daz ſich ir Fünft mere
Ban der buchftaben lere.
Dy buchſtaben ons beleiten
Tzu der kunſt, ond uns bereyten
Irdiſch lob und eren il,
‚Ber in mit fleige volgen mil.
Idoch waz uns dy buchſtaben
Wirdikeit gegeben haben,
Pa der kunſt tun behende, |
Daz nymyt alz eyn krang ende: BE
Botis gnade dy blibe ye fende. .
D benamen, ab in nmäat bey
Wonet, der vorkindet ſey.
&o . hat jeder der 23 Buchftaben feine Strophe. U,
d, Weiſt eiißs. EEE |
3 zu gote Igbe vnd hoffenunge
Vnd gangis glomben ordenunge,
. Wer der dryer hy empirt,
Gotis Eynt er nummir wirt.
Noch tzwen buchftaben fon, |
Dy folt du nemen gu den depn:
"Ba: dyn suwe nicht fon. gu fpat,
Bud gedenke ſtetlich in got.
Die ab e getichtit iſt u
Nach der 'gebore Yyu Erift
Vollich drigen hundir jar .
Bund eyns vnde gwengic: hilf ons ‚dar,
Got here, an der engel fihar,
Das das gefhe, das werde mar.
Da dieß Gedicht: von derſelben Hand ifl, wie der Rene
ner, fo feheinf die richtige Lesart der Jahrzahl: 1321.
Die vorlegfe Ziffer ift nämlich undentlih, und Gott:
ſched las im Lerik. der fd. Biffenfeh.,. 1304., und im“
Neueſten, 1762. S. 197., 1312. — Ein anderes, ‚altes
AB C fteht in der Vatik. Hdf. Nr. 355. (beim Ari:
floteles, oben ©. 395.), Bl. 156 -61. Adelung,
I. 294., wo die beiden erften Berfe. — Spaͤtere ge:
4
A
408. Ä
druckte Gedichte dieſer Art, güßene UBE, ‚And be:
fannf genug.
—
XIV. Der Kraufgarten und der Krans (Kras
nis) Hals, zwei Niederdeutſche allegori⸗
— ſche Gedichte bon :den Tugenden.
Gedrude, bei Staphorſt, Hamb. Kirchengeſch.
l. 4. ©. 223-29. (218 und 314 B.), aus dem Har—
tebof (oben ©. 276.). — Das zweite Ger. findet fid)
‚ auch in der Helmftädter Hdf. Von Flos und Blanf:
flos (oben ©. 162.); gedrudt bei Bruns, ©. 107
-20. Geht nur bis ®: 177. Das hierauf: aber fol:
ze gende Franenlob, ©. 121- 30. (124 V.) iſt dem
Ubrigen bei Staphorſt ſehr ähnlich. |
XV. Gedicht von den todten and lebenden
\ Königen.
Handſchriftlich, in der Bibl. des verſt. Häß—
llein, bei dem Sreidant- (oben ©. 3) Bräter,
in Bragur, 1. 363 - 64. .
Ä Gedrudt, danad), eb, S. 369.78. (232 V.),
mit ErHärungen. — (ine andere Niederdeutſche
Bearbeitung dieſer Fabel, bei —— Hamb.
Kirchengeſch. I. 4. ©. 265- 67. (299 B.).
XVI. Gedicht von fünf Sürften, von Peter
0. dem Suchenwirt. FP
Handſchriftlich, zu Gotha, bei dem Frei—
dank (oben ©. 369.) Tenzel, i. 169. ©. 929
305 Abſchrift davon durch Gottſched, zu Dresden,
. Im Re 105, 4: -Adelung, IL Borr. XXX.
AV. Moraliſche Gedichte, meift von unbelann
“ten Berfaffern.
Handſchriftlich, im Batilan, im. Kr. 355.
(hinter den Lehren des Yriftoteles,. oben. ©. 395.)r
—8
| 409.’
Bl..14- 161.” Adelung, U. 287-094, wo die Ans
. fünge der 20’ Stüde, ‚darunfer mehre Lieder und pros
ſaiſche Rätbfel. Nr. 4., das güldene Jahr, .ift von
. Sans Zukunft, und beſitzt handſ. auch Docen,
Misc. U. 147. Nr. 8- ı1., der Meifler Altſchwert,
der Kittel, "der Tugenden Ghag And der Spie—
gel, Bl. 26-ı14., fliehen aud in der weiterhin ans
zufübrenden Hdf. Tr. 358. 1-4; und Ar. 18., auch
in der folgenden Pr Nr. 39%, öl. 68. "Vgl. Ade⸗
lung, II. 308.
XVIII. Eine ähnliche Sammlung. von 12 Ge⸗
dichten, werunter. einige Erzählungen [eis
Den,
!
Sandfäriftlic, im Batitan, Ir, 393. Pap., ö
87 Bl. 4. Adelung, L. 32., U. 305-9., mo die An:
fünge,_ Am Schluß von Nr. ı., Bl. ı -4., nennt ſich
Peter Suchenwirth (um 1386. aus ſterreich).
Bon Nr. g., der Minne Gericht, ſ. weiter unten;
und Nr. 10., die 7 Farben, oben S. 319.
AK. Spruchge dichte von Seinrich— Zeichner,
aus dem 14ten Jahrh.
Drei Handſchriften, zu Wien. Denis, Ca-
tal. II. 2. p. 1671 -82;: Aus dem ıd4ten Jahrh., ent
halt 245 Gedichte. — Eine jüngere, enthält‘ 303 Ges
dichte. — In der dritten ſteht mehres, das vermuthlich
dem Teichner nicht gehoͤrt. Docen, in unſ. Muſ.
I. 211- 12. und Oberd. Lit. 3. 1810. Sp. 926. —
Nach Joh. v. Müller, in unf. Muf. I. 553 - 54.,
befinde£ fi) zu Wien: „Teychners Reimkronik, und
Teychner und Kuchenwert“ (wol Suchenwirth).
Vielleicht find dieß diefelben Hoſſ. — Drei Gedichte des
Leichner finden ſich aud) höf. zu Gotha, bei dem Freie
dant (oben ©. 369.),. welche Hodſ. ein Auguftin
“
von Hamerſtetten ze Wien, für den Chusf. Bried:
rich vu Sachſen geſchrieben, mit Zueignung, Vorredre
und Anmerkungen in Reimen. Tenzel, i. I. z6g1.,
©. 938 - 30.
2). Liber sayrientiae, Gelprach mit der Deispeit);
84 Bl. Anfang: |
.. : Von geſchicht ein frawe 6 fant,
Das ich zarters nye bechant, |
* Gar ze wünfh, dä allen prechen;
Uber ich torft ein wort nit -fprechen,
5 Ih trait hinder mich durch frucht;
Da betwang die frawe ir zucht,
Daz fie ſprach und mid anplickte.
Etliche Bl. vor dem Schluſſe nennt ihn die Weisheit:
\ & ſprach: “lieber Zeichner,
‚Day get au natürlid eu.
J 2) Kon unfer fiawen emphenfnög. .4e} Bl.
Hier fagt er von ſich:
Manger ſait in wunder grog,
Daz id) fen ein laye ploz,
.nd fo frömder Pisge une;
So ſprich id): das Bring id) dar,
Alg ein edel koch ſeyn ſpeys
Tempern tut in manger weiß;
AIlſo nim ich hie und dort .
Auz den chunſten meine wort,
Bon der natur und gaiſtleich,
‚Doz ich durch einander ſtreich.
Bgl. oben ©. 271., und ein 150g. geörudtfes“ Gediht |
deſſelben Inhalts, beſchrieben und den Schluß daraus,
in den Schrift. der Anhalt. Deut. ee her. v.
R uſt, Th. 1.6, 420.
3) Ein ſchoöne hiſtory von ainer edlen Lafferinn
Eine legendenartige Erzäblung. Am Schluß:
Alſo ſprach der Saqhnen
>
| | 411
Eine Gottſched iſche Abſchrift, wahrſcheinlich dieſes Ich.
fen Gedichtes, iſt zu Dresden, in Nr. 105., 5. Ade⸗
lung, II. Vorr. XXIX. — Andere moraliſche Erzaͤh⸗
lungen ‚find in der Dresdener Hd. Nr. 67. 4., bei
dem Wälſchen Gaſt (oben ©. 371,). Adelung,
I. Borr. XXL — Eine Pap. Hoſ., gr. 8., 151 DL,
bon Gedidyten des Teichner, hatte der Antiq. Moßs
ler zu Sreifingen. Docen, in der D’berd. Lit. 2.
1810., Nr. .127. Sp. 1022. : Diefe Hoſ. beſitzt jebo
Büſching. Gie ift wol aus dem ı5fen. Jahrh. Auf
dem innern Dedel ſteht von anderer, jüngerer Sand:
„ih hab Jacobñ meffnär aus der goldgaffä gelchk ddz
puh vom Ritt? mit dein Pochk an freytas nach Petry et
Pauly jm lxxv jar. c
(Bgl. unf. Mi uf. 1. 600, ). Die einzelen Gedichte has
ben rothe gemalte Buchſtaben, wenige aber nur rothe
Überfchriften. Die Berfe find mit großen. Buchflaben
abgeſetzt, welche die ganze Seite herab in einer Linie roth
durchſtrichen ſind. Jedes Gedicht endet mit dem Vers:
Alſo redt der Teichnaͤr. W
Gedruckt, drei Gpruchgedichte, angeblich
aus einer faſt gleichzeitigen Hoſ., aber ohne Anzeige,
aus welcher, in Docens Misc. II. 328 - 38. — Bol.
über diefen Dichter Gottſcheds Handler. der ſch. Wif
ſenſch. — Merkwürdig ift bei ihm der verherrfchend
trochäiſche Bers, ſtatt des jambiſchen.
XX. Ahnliche Gedichte, von Schmiecher, Teich⸗
ner, Guchendank, Zukunft, u! m. a, in einer
Weimarer Hdf., bei dem Cato ( oben ©. 396.).
Bon dem Teithner find darunter: |
ı) Ein fprud von dem maller.
Ich will euch fagin huyr
Ain hübſche aubenteyr.
Ende: Alſo redt der Teicher.
ar⸗ |
3). Kin fprug. von.der welt Lauff.
. Ende: Alſo eede der Teichner.
XXL 3wei Spruch gedichte, der Minne Klage
und das Herz, von Egen, des ı4 - ı5ten Jahrh.;
in der Rothiſchen Sandfhrift (oben ©. 66.), Bl.
107. Docen, in unf Muſ. 1 153.
"XXH. Priameln. .:
: Sandfihriftlidh: An dem, zweiten Wolfen:
r
vbütteler Koder des Boner, von ſpäterer Hand, um
das Ende des 15ten Jahrh., Bl. 39 - 132. — Ebend.,
in der dritten Hdf. des Boner, v. J. 1481. Eigen |
burgs Dentm. ©. 392 - 93.
Gedruckt: Proben aus beiden Hof. (die man:
‚Bes gemein haben), aber modernifirt, durch Eſchen—
burg, in Leſſings Beiträgen, St. 5. ©. 198 - 222.
— Gieben andere, in Bragut, U. 334 +38. Wieder:
Bolt und vermehrt bis auf 173:, in den Denkm. ©. 394
- 482. — Rod) B andere, in Leffings Leben, Th. 3.
©. 220-23. — Eine Nachleſe von 13 Priameln, aus
der letzten Hdſ., hat uns Eſchenburg mitgetheilt.
J 6) Ein richter, der da richtet recht,
Dem armen als reichen, und niemand verſchmacht;
Und ein kaufmann der niemand aͤfft
Zu aller zeit mit ſeinem geſchaͤft;
„Und ein getreuer frommer handwerksmann,
Der gern arbeitet, und das wol kann;
- Und ‘ein bauersmann, der fid anders nicht nähe,
Denn, das er mit dem pflug aus der erden erert,
Damit ihn feine nahrung wird fauer und bitter:.
Die vier trügen viel billiger gold, denn ein boͤſer citter.
8) Ein ſchweinehire, der da huͤtet bei eorn,
Der bedarf wol hütens hinten und vorn; .
Und ein roßhirt bei einem haberader,
Der muß aud) munter fein und mader;
8 .
433
Mnd ein ſchaͤfer wWwiſchen holzes Inden, 31
Der bedarf mol hütens vor wolfes zucken;
Und ein kuhhirt, der bei wieſen fährt,
Der bedarf, das er unten und ‚oben wehrt;
Und ein geißhirt bei einem krautgarten,
Det muß auch genau zuwarten.
Aber einer, der ein junges, geiles weib bat,
Und derfelben hüten will früh und fpat,.
Die hut iſt ganz;und gar verlorn,
Fuͤrchtet fie nicht got und ihres mannes zorn.
Dieß Gedicht ſteht auch, in 3 Strophen abgetheilt (2.
5. 6. ausgelaffeen), in Nicolai’s fein. fl. Alman. 1.
6., vermuthlich aus Philanders bon Gittewald
Strafſchriften.
10) Wenn may einen einfältigen betreugt,
Und man auf einen frommen leugt,
Und feindſchaft zwiſchen ehleuten macht:
Der dreier arbeit der teufel‘ lacht.
Die Überſchrift diefer CHR giebt den Sön eprer
(ober ©. 364.), ,Greidant, Palbirer, u. d. Mei-
fter als Vff. an, Der leste ift ohne Zweifel Sans
Sol; (oben ©. 368.), aud) Hans von Worms, der
diefen Beinamen führt. Bgl. über ihn, noh Langer, in
Meufels hift. lit. bibl. Mag., Gt. 4. ©. 118. '133,.
Liber dieſe Dihtart (Präaambulum, Vorlauf, —
Erwartung zu einem epigrammatiſchen Schluß), ſ. ef |
fings. Schriften, Th. a9. ©. 492.,; (Herder), im
Deut. Merk, 1782. Aug. ©. 169. Efdenburg, | in
Bragur, Il. 332 - 34., und Denkm. ©. 387-9».
XXI, Die Sittenfprüde. des Magifter Face—
tug: gereimte Überfeßung der Lateiniſchen Kniftelverfe,
v. J. 1457., gedruckt, aus einer Handſchrift der
Magdeburger Domkibl,, duch Kiuderling,.. im
Deut. Muf. 1788. S. 437: ff. on
414
XXIV. Das Bud der Tugend, von Johann
Bintler, v. J. 1411.
Handfchriftlid, hatte es Pe; wor fih, und be
. mußte es in feinen Glossar. T. IL seript. rer. Ausır.
Gedrudt, 1484. durch Joh. Plaubiter, zu
Augsburg, kl. Fol., 212 Bl., mit Holzſchn. JSee-
miller, NI. 53. Auf der Dresdener Bibl. Goͤtze,
Merkw. IL 236.; Adelung, zum Püterich, ©. 3
— wo Auszüge. Auch zu Ingolſtadt. Pan—
zer, L. 164. |
XXV. Gedicht von der Keuſchheit, durch Jo—
hannes Rote (oben ©. 299.).
Handſchriftlich beſaß es der verſt. Prof. Geb:
hardi zu Lüneburg, 4. Pap. 195 S., v. T 1456.
Kinderling, in Adelungs Magaz. I. 4. ©. 108-
37., wo Auszüge und Nachrichten über den Bf. —
Eine Abfchrift davon, durch C. A. Schmid, beſitt
Eſchenburg.
XXVI. Beſchreibung der Edelſteine und ih—
rer Heilkräfte.
SHandſchriftlich, zu Dresden, in Nr. 55.
(oben ©. 223.), 17 Seiten. Adelung, U. Von.
XVIII. Br
Gedruckt: 1498. zu Erfukt, 4. 1031, Pan—⸗
zer, 1. 239. Befist Büſching. Der: Dichter nennt
fih bier Joſeph. — Die Dresdener Hdf., mit Der:
gleihung des alten Dr, und Erläuterungen, durch Bü:
fding, in unf. Muf. D. 55 - 129. (1161 V. ).
. XV. Das Gediht von den Edelfteinen, aus
des Rektors Dienemann zu Eisleben Bibl,, m ei:
nee Bottfihedifhen Abſchrift, zu Dresden, Tı
105. B., ift plelleicht daſſelbe. Adelung, 1. Vorr.
XXIX.
415
XXVII. Dbofiognemifg:mediginifden —*
gedicht.
Handſchriftlich, im Batitan; Or, 53. Pap.
4., 53 Bl. Adelung, J. '34. 35., DB. 1652 72., mo
der Anfaug und die Stelle, hinter welcher es in Prof a
forfgeht.
XXL. Ein ähnliches, kurzes Sedicht on den
bier. Temperamenten, aus einer proſaiſchen Hoſ,
„eine Regel vnd Regierung zu Geſundheit des Men:
[den £ebehs”, abge druckt im N. lit. Anz. 1806. Sp.
331 - 33.
XXX, Mediziniſche Lehren der Säule bon
Galern.
Handſchriftlich, bei Antons Freidank (oben
G. 373.). Deut. Muf. 1777. Bd. II. ©. 325-26. —
Eine Kinderlingifche Ähſchrift (26 ©. 2 Bat v. d.
Hagen. Der Anfang iſt:
Anglorum regi conscripsit schola Salerais
Ad regimen vitae opus hoc medicinale,
Nayiter von Pariß habin gefand
Dem konig groß zeu Engelant
Bon ercznei ein hubß buchelein,
Wy man bemere das lebin fein.
8i vis incolumem morbis te reddere sanum,
Curas linque graues, irasci crede profanum.
Wiltu haben des leibes gefuntheit
Vnd mie ſichtum fein vnuorwunt,
Srolich biß, laß czorn fan,
Kein groſſe forge faltu han.
Triste cor ad mortis [quasi) cogit te currere nietas,
Exulten$ epiriwme facit ur sibi Horeat aeias,
Ein. betgübts hetcz czwinget viel
‚ Den menſchen. czu des todes qqil:
Ein feolid) mut zeu aller ſtunt
Macht iunges alder Bunt.
Weiterhin‘: | et
—
In dextro laters somnus tuus incipigtur; :
Ad Jatus oppasitum finjsque perficiabit (tur). .
. .. Wiltu fein ein gefund man,
Schluß:
| So heb den flaf. auf der rechten ſeitin an,
Vnd auf der linken feiten alemal
Ein vducher den Ref polpeingen, fal.
Pisces habens lunam noli curare podagram,
Gupe viam tutus, potio servatur salubris.
In den fiſchen ſaltu an den füſſen mit niche⸗
Keuren ader laſſen flahen mit ichte;
Gut wanderen iſt obir lant,
. Vnd iſt der erczeney getwanck.
In ianis claris calidisque cibis potiaris, ..
Atque decens potus ‚post fezcula sit tibi motus. |
In dem monden Yes Jenners alle iar
"Ss, warme fpeife vnd clar, -
v Dorcfu trinde'meffig ond fpethe,
BVnd gu derfelbigen czeit fleuch auch den mefbe.
Laedit enim medo tunc -potatus, bene crede.
Nascitur occulta febris februo tibi multa; .
Potibus et escis si caute viuere velis,
‘ Tunc caue frigida depelli, funde cruorem.
|
Das Lateinifche ift die befannte Schola Salernitona, |
nur mit mancden Zufäßen und Auslaſſumgen.
XXXI. Ein ähnliches Gedicht: Berſebung. ve
Reibes, v. 1429: ,.
Gedrudt, 1491. Augsburg, 8., mit Holzſchn.
Panzer, I. 191 - 92: giebt den Inhalt und Stellen,
XXXII. Die zwölf Simmelszeiden.,
Ä Handſchriftlich, gu Leipzig, Bei dem Ren:,
ner (oben ©, 385.), binter dem 4 B € (vorhin ©.
406.). Meine Abfchrift davon, nach der Bottſchedi—
ſchen, beginnt:
“4.
. ⸗ ·
— *
»
8 J | f . N
Dy gwelffigegem. 137°
Tex Aut. den meyſter vorrr 0.
- Der im-pfflifie dd tot... u. ”
Aftronomia noch der For |
Geſanges, als ich lete ‘öde, :: ar, 7 “
Er mird mir hye .egn kynt, en
Der dp.menflecfefte 77..
—Birc(e) achte des hemels ſpern ſint, Pa F
Op ſich van eynen wegeten.ge, *"- +- -TICG .:
. Bj dp, in tzeit ern Io f,irfulen, ,. nv,
er fy Luft, —— vnd wage — R
Man ſol mit ftennen mullen, i 2
N Ab yment es betichtet Bag ns... unı9.
I ..8 run 3
, Der hemel funder fparn .., FE FE
In ſechs und dryſig eufene jan mn 9 j
Kumpe vmme; Saturnub har-fon varh "2°. 91--
Diofig, gwelf her Japken; . - eriinn,:
Mars gruen, eyn jar dy fomite, 1. w.c dur.
Benus acht flunden mynner grune,
Mercurine 8° rechter wwune 3 .VY XXX
Dreyfirteyl iars, nach recht· m;4
Ja wochen vyeren der mande, daz ich reyte
SIE vmme reyſt noch ſynes geyſtes ſehte; Da
Sonne vnd des manden breyte . LP on en
Bedeig ich Die in ehe... ern.
Solcher Sewpphau. ſtud 18, womn· welchen ie ‚deei. mit
den Schlußperfeh auf: eingnäer;reimeni. Die Iogtei üfl; :.
P Wiſt, nad der. Jere mon, SEA
Das viſſche das Hmwelfte Keen fon?
Welch menſche nature formet barya, .dilesQ.
Es wirt. eyn rowbir adir gm By; : ... „arııd
Suſt nad) des gehens. nit; >. PER a} &
Es ofte zu eym viſſcher merken 1. 1 STAR
Ehyn gutes ende es.ngmmet Bern: . .o a
Zu ſchwachen dyngen if:ymslgby - 5 5,2
Be beste. ſache ne bay beſpugen, BEE Ta Dei
- „Mie Furgen worten, ond dy materies twiagn
| >».
-
8
Er furer laſt gu dringen, .,.
Vnd tragen der, meyſterſchefte But.
Explicit totum, infunde 'da-mAhl Pottin;
De omnibus benedicamus domito deo gratias.
"XXX. Bom Hurübel. . ı
Handfhriftlid, "zu Dresden, Ir. ırı., 5
(Binter dem Freidank, vben S. 372 .):: Adelung,
il, Bort. XXX. .
XXXIV. Vom Stufen und Shaden des
Branhtweint,.und feiner. Berfertigung
Gedrückt, 1493. mwDBumberg, durch Matten
Ayrer ind Hannſen Perneder, In der Dresde
ner Bibl Wiederholt, in Can; zlers und Meißners
Quartalſchr. U. 3. Heft 4. ‚© —* 80. Vergl. Bil:
lers Ülted aus allen Theulern der Geſch. St. 10., und
Joh. Beckmanns Seit. ‚zur Ber. a Ned
XXXV. Pateinifge: Spraiblehme..
Handfſchriftrich, zu Wien, in "Ste ı82., vor
dem Catv (vber ©, 396;;). Bol. unf Muſ. J. 606,
wo der Anfang der Vorred ——
xxxvi. Bon der'Schülzüucht.
Yu ud Mchuifskicdyr wor: Fri KXX, Mär Anfang
der Kinderling iſchen Abjdift. IgG) iſt:
Ancipit Capellus ‘ de scholdsui tali inforinatiend,
Qualibus et quavtio qeibe⸗ t: quot atultæ ivrutu⸗
Errat, quis pleitus iegula corda paket? .: . .
er mag in dem herchen gar J
Auer torheit ae wan, 7 *
Wy vil, tapıofe vernktader Kir
Daz beſte letz dupıböfte: ihuess
Maturum lruetus Varna‘ abd spargitr’ . ,
No Boni Braubuiit: Igida Mmolasta Verar.
3
Ein vels mie famen wirt beftreivt, — _
Manch onctauth dem ſamen deent, ,
Vnd gewinnet im ofte an,
Daz hei nicht fruchte mas sehan.
Weiterhiz: | 1
Surge cito, pälus ornetur; aic pelie uspores;
Quis languet capitis cellula quaeque tibi.
Stänt auf bald ond rich din har,
So tribeft du den oil dunft daruor,
Mit den dein haupt hynnen iſt
Beſwert init des fäftes friſt.
N.
‚Ende: .
Scribere' dictata tuo tibi sum gu palsiis amöre;
„ In Christo patre sis meömer erga inei. u
" Dein libe mid) betwungen bat;
Doz id) dir gebe mit lere tat;
| Dos ömb, Crift dein uater czart
. Mein gedend jeu aller .vart.
De muro templi Kempnicæ tibi reddö ilapiilum,
Quem teneri pueri diarupere mei:
ꝛ Das habt dir, Kempnicz,; vib den Rei,
- Den meyne tummen Einder elehyn
Bon deiner kirch mauer brochin;
Mit tichten hab ich daz gerochin.
Quorüm stultitiä motus praeseätia äcripsi
Iu Kömpnicz Mishiae; star sulüs; ecce vols;
Durch ir torheit, in Meiffen,
Muſt ich mich ezu tichein fleiffen
Diß buch, das ein ende hat, ol.
Tzu Kenipnicj; ni gefein euch goth.
Er est finis illius libii de ächolastica iafotsiilöhe.
Daiug in äb%g (Aanabarg?) per houöraidum magisirum
Henricuni Stölberger «ub_änno Domiti M CCCC XLIX,
feria' quinta änte veoperap festitirätis Marize Magdale:
nae, quod arit feria ‚teitis- Hast Dokiilitain arerien
iam feria ein,
"®d2 | —
>
S
‚420 Ä —
XXXVI. Gedicht von. einer. Stadtverfaſ—
fung. |
Handfhriftlih, zu Berlin, Hinter Bruder
Philipps Legende (oben ©. 252.), von derfelben
Sand und ebenfo gefchrieben, 10 Bl., vor melden 4
fihtbar ausgefänitten find. Der’ jegige Anfang if:
Bö den augã ſtet geſchribñ alfo:
In dẽ heilligü emägelio: '
Jr din auge en fhald, ey geld, -
Go brich eß v3 Lvod] und wirff eg hy(n) med;
Beſſer ift die en auge in dag himelrich,
Dan mit beyden augü der helle tich.
Auch ift die beffer, mie eine? haut
. Zu komẽ in fremde lant,
Dan du hetteſt beyde hende,
Vnd erworbeft da mit es bofe ende,
Der nächſte Abſchnitt if:
Bon den ſchoöpphen.
(D) ye kele des menſchũ vnd den mãt,
By den wirt uns diez kunt,
“ Die ſchepphen an de gericht.
* - Die warheyt ſwigñ mie niche,
Die vo? ſptechñn, ‚die des rechtes fragä
Vnd auch daz rede of fagi;
Dar vo fprichet der wyß man,
Alfo ih erwaß gelefen han:
Des gerecht maſtes müt. on
Gedendee der wyſheyt zu aller flunt,
. Dnd fin zunge ſpricht daz geriche.
Alle zyt in warhafftig® phlicht,
Bund daz geferz.gotes daz if =
In ſinem heiczä zu aller frift. .
Diefe Allegorie wird ganz durchgeführt, Bi. 5. fängt
eine eigene Bersart an:
-."
ı:. Bon den catefmannen.
(R) Atcfman! biß ftete
— Du gern dem fremdi fein bette,
Eine rechte gerichte;
Sprich obel wybñ mit nicht;
Bute got ere;
Biſt ſurg, zurne inft ſere;
Geiffelich lute
Bewirdige nicht finger dute.
—8 Bl. 6. ſint wieder 2Bl. ausgeſchnitten. Schluß:
Bon dem rate zu bliben.
(R) At blibet in feide,
Hat her gefunde gelide;
Rat blibet in fride, j
‚ Ban mifheit falget da mit; - V
Rat blibz i frid, on \
So zuchtũ wolde der rede.“ De
NER:
"Von iehorfam in dem rat. —
(N) Ar blibee in ſaldñ,
So gehorfam wide gehaldn :.
Kat blibet in faldit, ' /
Wan er v5 komet vo den alden; -
Rat blibet in falden, —
So geſchichte wesdñ gehalönt;
Rat blibet in ecen,,
Wan in nie melde der befweren:
. Die ere, die falde _
Muß got den fromen behalden co:
nen.
XXXVIII. Zwölf Lehren für einen Stadtoerwe—
ſer, Niederdeutſch, wahrſcheinlich aus dem
Anfange des.ı5ten Yahrh. ,
Gedruckt, ind. Rare Deuf. Magez. Bo.
10. ©. 24. or, g
XXXIX. ‘Der ? junge Lucidarius, durch Sieg⸗
fried Helbling, vor 1308.
Sandfhriftlich, zu Wien," Nr. 50., El. Fol.,
% BL, Pap., gefihrieben von Meifter, Peter von
422
Ebenfurt. Unfer Muf. l. 582 -85., mo Anfang,
Ende und Stellen. Eſchen burg, im IR. lit. Anz. |
1806. Nr. 7. ©p.98., nady Genfenberg, aus Bott:
ſcheds Papieren, die Ebeling beſitzt. Bgl. oben ©.
289. — Ganz verfihieden iſt dieß Wert von dem
Bucidarius, auch aurea gemma genannt, de
noch Volksbuch iſt und eine ptoſaiſche Welth eſchreiburg
enthält.
XL. Der ſatyriſche Fabelroman: Reinhart
Fuchs.
ı) Bon Heinrich dem Glicheſere.
Handſchriftlicht, im Batifen, nad Gloͤt—
le’g Anzeige, durd) Docen, in der Oberd. L.3.
1810.; Int. Bl. Nr. VL, und Nr. 127. Ep. 1022,
mo der Schluß mitgetheilt ft. Aus demfelben geit
hervor, daß diefe Hdf. eine Bearbeitung, Ermeiterung
und Abkürzung, des älteren Bedichts Herrn Heinrichs
d. Gl., durch einen Ungenannten, enthalt. Eine
eigenhändige Abſchrift davon bat Glöckle. — Nik
aus diefem Gedichf, fondern toiederum aus der $ran:
zöſiſchen Urſchrift iſt —
2) Der Niederdeutſche Reineke Vos—
proſgiſchen Auslegungen, durch —8 bon
Altmar, Schulimeifter ung Dichter des Herzogs von
Lothringen, um 147%
Bl. mit Self In der Worfenbsttee gibt
al, Seelen, select. literar. spec. 14.; Seeleniant.
235.5 Gottſcheds Teueftes, 1757. ©. 37.; Lack
mann, select. typogr. p. 165.5 Floͤgels Geſch. de
tom, Sit. III. 46.; ‚Panzer, 1,236, wonach die in
der Kraftifcen theol. Bibl, 38,4. S. 571. angeführt
Ausg. v. 1497, wahrſcheinlich wicht porhanden if, De
er
Beine: v. Altır. ſich ausdrücklich auf dan Franzo
ſiſche und Wäbſche Driginäl beruft, fo iſt gar wicht
wahrſcheinlich, daß er die ältere Holläan diſche Profa
(mit unterrhiffhfen Berfen ): vor fich gehabt und eituel«
tert habe, ‘don 43 auf 75 Kup’ “(Die Deifter Ausg.
1485. 4., auf der Stadtbibl. zu eubech (fr Geßmer,
in Gottſcheds Neneftem , ‚1757. )iſt nicht die alte
fie, ſondern ſchon eine‘ v. t477 Fer Goude. a:
seri annal. typogr. 1. 443.5 "Denis; Buppt: p. 109:
Biederholt v. Ludw. Guhl, Laß. anf ——
8. Eine Yolhe ältere Ausg. feht auch fihen die Che.
liſche Überf. Will. Cartvung, ı4dr., eftminfler,'
4., nach dem Hol laändiſchen (Dutch), voraus Pand
' zeri an, typ. HI: 553.; Denis, 'Suppl. J. 246 ). —
1515. Roftod, 4. Marchand.' Diction. m" 1517:
ebd., 4., mit Holzfnz zis Dresden Gottſcheds
Keueftes, 37, G. 39. — "1522, ebd, 4. bei
Ludw. Diez, welcher dfe proſeiſchen Gloſſen dazu
machte. Ge. Rollenhagens Borr. zum Froſch⸗
mdufeler, der Ausg. v. 1683», G. 10.3 Vogt; Ga
talog. ed. n. p. 718. Iſt die erfle Ausg." bbır Ric
Baurrann Cfl. 1526. ), welcher buch für: ven eigent
lichen Verf., unter anfangs ·verſtelltem Ranien, gehal⸗
fen wird. — 1536. Frankf. a. Mr, Fol. Muùur⸗
chand. -1839. Roftot. Hackmanns Ent; zu
fe Abdr. — 1543. ebd., bei ebb,, 4 — "1540:
Coder 1349.,' oder 1553.) ebde,“ 4. Gottſched⸗ ,
Ausg. 8.412. — 1553. eb>., 4:5 zu Diesden, —
1562. Krantf.dM,, 8., Grit Bofzfı m Bibl. Christ.
H. 249. — 1972. ebd, bei Joh. Wolf, &, mit
Holzſchn. Bibl. Chrise. 1. c. — 1375. ebd, 8.
Sortfhed. —I5h. ebb., 8., mit Holzfehn. Bib},
Chris.) ur Bäg2 Röftod und Labeck, 4.,
bei“ Stxvy⸗ Molkemaun and Sam legte ve
N —
N
*
424 \ .
Dresden umd Raffel, Bottfheds Reueſtes,
Heinr. Lütkemann,, ‚annal. typogr:, p: ı 163.5 Mar.
chand, welcher .2 Ausgg. daraus machte. Beſitzt aud)
Ich. Adplpb: Raffer; ſ. ‚Beffen Borlef. über Die
Gef. der, Deut. Poefie (Altona ı und Leipz., 1791.),
Bd.I. S. M 149. 1604. (fo. ſteht am Ende,
auf, dem Sitel 1606.) Hamburg, ‚bei, IM. $roben,
Ru Dresden, und in Ro hs Befig. — 1660. ebd.,
Dei, ‚Doafen, ‚8-4. zu Dresden, Stolle s Bibl. J.
387-, =. ‚ıb66; ebd; - bei ebd, 8.5 Befist Naſſer,
©, 150. — Eine Wiederholung des Tertes nach der Ausg,
De, 24 ‚durch gu Aug Sadmann, Wolfenb.,
IK, 4 dabei der Koker). — Eine ame Ausg, deſſel⸗
ben älgeften ; ‚Textes, ‚nad, Safmann,: mit einer Hoch⸗
deufſchen Überfegung, Heinrichs v. Altım. und Bau:
manns Gorreden und. Anmerkungen, und Einleitung,
0, Gottſchedz Leipz. und ‚Amflerd., 1752.,.. Sol.
Ein Nahträg dazu, in dem Neueſten, Bd. 7. ©. 34
Berihligungen Ddiefer Yung. bon einem Ungenann:
ten, im Bremiſchen Magazin, Bd. 4..©. 335 - 94.
— Die. neuefte Yuggabe des Tertes, mit einem Glofr
.- far, . 1798, Eufin,. 8. (von Bredsm). — Ein
Augzug, bei Raffer, © 1098-44 — ‚Eine Hoch—
deutſche Überarbeitung, Terxt und Gloſſen ſehr veraͤn⸗
dert, durch Beuther (vgl. Schoppers Zufchrift ſei⸗
ner, Satein. Überf.), als anderer Th. der. Samml.:
Shimpf und Ernſt, Frankf. a. M. 1545., Sol. —
1556. ebd., Sol: Koch, I. 147.,— 1562, ebd. —
1579. ebd., durh Nic. Baffaus, 8., mit Holzſchn.
Bibl. ‚Christ. 11 ‚255. — 1590..8.,—. 1602. 8.
Koch. — ‚1608. ebd., 8. Freytag, analoct P. 754. —
7 1617 8. Koch. —, 1658.. Türnberg, 8. Mar-
Ä chand, nad welchem die Borredg von Gr. Rollen:
bagen fein. foll. =. 7604 Roſtochk Kr Marobend.
*
' !
— Zwei Hochdeut. Ausgg., o. I u. D. 8, zu Dres«
den, find vielleicht Volkeb. — Eine undere Umar—
beitung, in- allerhand damals beliebten künſtlichen
Versarten, wahrſcheinlich bomeingm Zefianer, 1650.
Roft. 8 Koch. — "1662. ebd.,. 8., mit Holzſchn.
Freytag, anal. p. 754.; befigt auch v. d. Hagen —
Neuere Bearbeifungen find: Ritter Reinike von
Waldburg, Dresd. 1791. 8. — Von Göthe, in
Heraniefern,: Neue Schriften, Bd. 2.; Werle, Bd. —
Von Soltau, in Knittelverſen. |
Eine fpätere Zortfegung und Nachahmung iſt das
Niederdeutſche Gedicht: Fennink de Han; ber:
ausgegeben, nach einer vorgeblichen Handſchrift .
v. J. 1516., von Sparre, (vgl. oben ©. 70)
1732., 37 Bl..4. Bol. Bodmers Erit. Briefe, ©.
201-5; Bragur, II. 416 -26., IV. 2. ©. 167-
68. — Daß Öparre wahrfeheinlich dev Berfaffer,
iſt, darüber f. ebd. VI. r. ©. 217.) 2. ©. 145. —
Ein Auszug, bei Naffer, L 166- 74.
Über die gefammfe, aud) ausländifde,, Biteras
fur dieſes Werkes, vgl. Slögels Befch. der Tom. Lit.
II. 40-88.; Naſſer, I: 145-66. 163 - Be Bras
gur, II. 326, IV. 1. ©. 186., VI. ı. ©. 109. —
Zur Erläuterung und über die Sabel, Joh. Earl '
Dreyers Abhandlung, Bützo w und Wismar, 1768.
4.5 auch in deffen Nebenſtunden, ebd. v. ebd. J., 4.5
EÆccardi praef. ad Leibnitii Collect. etymol. p.
34 - - 52., nnd Franc. Orient. II. 796. — Übe# den
Berfaffer: Ge. Rollenbagen, Vogt, Gott:
ſched, Floͤgel, aa.D; Büſchings woͤchentliche
Nacht. 1774. Gt. 4; "Adelungs Zuſ. zum Jo:
her (unfer Altmar. und Grlee); Kinderlings
‚Sehe, der Niederfähf. Sprache, ©. 350.; Naſ—
fer, T "0879:5 E. J. 5 ‚Liadens gelebt, Die
IS
426
Fries. (Anti; 1785. 6), Th. 10 & 19.73;
Brem. Bibl. II. 281. — Über das Gedicht, vgl. noch
Herders zefftr. Blätter, Samml. V. ©. 219 - 26.
© XULlI. Die Rathswerfammlung der Thiere.
Handſchriftlich, zu Helmptädt, bei Flos und
Blankflos (oben ©. 162).
' Gedrudt, in Bruns altplattd, Ged., ©. 131 -40.
XL. Das Schachzabelbuch (allegoriſches Gedicht
vom Schachſpiel), durd Konrad von Am menhu—
ſen, Mönd und Leutprieſter zu Stein am Rhein,
arg 1337.
Handfhriften: Zu Wolfenbüttel, Nr. dr, |
25 BI, Leffings Leben, Th. 3. ©. 99, und Eſchen—
burg, tm Deut. Merkur, 1805. St. 5.— Im BVatikan,
Nr. 398. Sol. Pap., 137 Bl., geſchrieben, von Bruder
Reubolt Güffe, i. J. 1368, Adelung, L 32., 1.
‚143 - -50., wo Anfang, Ende und Stellen. — Ebend,
Nr. 325. Leinhardi Fleselii historica descriptio
lusus jaculatorii; ; ift vielleicht daffelbe Gedicht. Ade
lung, 23., 2. 148. — Eine Petersburger Hoſ
befchrieb Adelung 2. j. im Deut. Merkur, 1804. Gt.9
Vgl. ebd. 1805. St. 2,, ma Ötellen daraus. — 3
| Hamburg, Nr. 183. Zol., aus Bibl. Uffend. V
249 -53., wo Anfang, Gtellen und Überfchriften. —
Einer Hdoſ. gedenft auch Schilter, inf. Thes, T.IL
praef. p. XXXVI. Wahbrſcheinlich, eben der anonym.
| de do scaccof.,; oder der anonym, ‘de ludo scac-
cor. fol. olim, Scherzü, die Dberlin in der noti-
tia Mss. vor f. Glossar, p. V. und VI. aufführt, und
Die vielleicht auch beide. nur eins find; — Eine Je
naer Hoſ. deg ı5ten Sabrh. erwähnt Doten,, Misc.
I, 239. — Deutfhe SL, die pieljeicht biebge gehoͤ
werden noch) „angeführt, in.Bibl. Zhomazın. P-
ee ., App. 64.; Mur: itemorab. et
0 er ) 227
Bedrucdt, iſt eine alte postifihe Ülrerfegung def
felben -Sateinifchen Drigimals (des Yucob- v. Eeffo:
lis, aus dem 13 ı4fen Jahrh.), von weicher noch
ungeriß, ob fie Konrads Arbeit if: Schach za⸗
‚belfpiel, .oder das Buch menſchlicher Gitten
und der: Ämter der Edlen, 1477: Augeburg,
vermuthlich durch @ünth. Fairer, da U. Fol.,
mit Holzſchn.; beſitzt -v. Defele; Panzer, J. 96 -
"97. Aud in der Univ... Bibl. zu Leipzig. Leigh,
typograph., ‚Lips. ‚p. 128." Bol. Gottſchede krit.
Beitr. VII, 658.; Helmſchrott, © 38.5; Voogelin.
C. Cant, VIII. 4.; Denis, Buchdr. Gef. ©. 177.
— 1483. Augsb. Sol., mit Holzſchn.; befist, ebenfalls
v. Defete. Panzer, L 137. — 1483. Gtraß«
burg, durd Heint, Knoblodzer, Fol., mit Holz⸗
fihn.; v. Heineden neue. Nachr. ©. 256.5; Denis,
©. 178; auch in Joſch iſchen Samml,; "Panzer, Auf.
48. — Ein Niederdeutſches Bedicht, gediw zu: Ei: |
bed, ſteht in Suhla Berzeihnif, ©, 17.
Ein anderes eigentliches Lehrgedicht über das
Schachſpiel, pon Jacob Mennel, i. J. 1507., wird
Hand ſhriftlich angeführt, in Cladii bibl,
lusor.
Gedrudf, um 1520, zu Dppenpeim, 54 Bo u
gen 4., mit Holzſchn. in der Seuetlinifgen Bibl.
Panzer, I, 446.
XL, Die Mörin, ein - allegorifigea Gedicht,
von der Minne, ‘oder vielmehr von der Rechtepfles
ge, durch Herrmann von Sadfenbeim Ch. 1458. I
v. J. 1450.
Handfhriftlid: ‚Zu Bien, zweimal Sm
Fr. 300. (#mbr, 440:), Pap. 4, 9:9 1455. Br
27. bis gu Ende, 152 BL; — Nr. 48 (Ambr. 434.7,
Papı So ® J. 14., 98 Bl. ——— 366.
4
428 = u
. B614., 363. :573 -"81.,. wo Anfanz und Ende der letzten
HH. (Das Gedicht:: Frau — welches in dieſer
Hör. noch. votan fteben fol, . .'ift ohne Smeifel nur der
. Anfang der Mörin.) — Zu Koppenhagen, hir
ter dem Dantel von Blumenthal, (oben ©. 149.),
aber nicht zwi Erde geſchrieben. Myerup, -symbol,
präef. p- XXXVI- VO. — . Eine Handſ. auf Pop.,
4, befigt Brentano. — _ Dberlin, in der notit
Mss. ‘vor f. Glossar. p. V., führt auch einen Herr:
mänm von Gaffenhbeim am, und meint wahrſchein
lich, die Mörin. — Auf der Königsberger Schloß
Bibl., Pap. Sol. ©. v. Baczko' a Preuß. Tempe,
1781. April, ©. 222. VW nur. eine neuere Abſchrift
pon dem. alten Drud, wie wir aus. ‚eigener Verglei⸗
chung erſehen.
Gedrudt: 1512. Straßb., durch Joh. Gri—
ninger, Fol., 58 Bl., mit Holzſchn., herausg. von
Iohana Adelphus zu Schafhauſen; in de
Schwarz iſchen Bibl. Panzer, I 646 - 47. Dil.
auch Bibl. Gozsched. 107., und Schtift. der An:
halt. Deut. Geſellſch. II. 423..— "1535. Worms,
Fol. Barzko; a.a.D. — 1538. Worms, durh
Geb. Wagner, Fol., mit. Holzſchn. Bibl. Schwarz.
U. 298.; Baumgarteng Nachr. 1. 237., und Bibl.
' Baumg. ll. 62. Audy zu Dresden — 15%.
Worms, Fol; befigt Prof. Berfenmeger ga Ulm,
‚ Öragur, IV. 2. ©..ı85; .Bibl. Christ. II. 300..
‚Auch zu, Dresden. — 15... Sranff. a. M., Bun
Weig. Han, $ol. Adelung, zum Püterig, ©
10.; Lange's freundfehaftl. Briefe, Th. 2. ©. 241.
— Ein Auszug, nad) der Ausg. v. 1538., von Rei⸗
Hard, in der Rom. Bibl. VII. 41-70. — Über den
Berf...vgl..noh, Cruſius, Shmäbß, Kros, Th. U.
B..7. Kap. 12; Bottfieds. dramat. Wil, LE 189-
7 .
Bearbeitet, Prumntiih, durch 5. Sad, =
4.3.2 °
XLIV. Gott Amur, ‚oder der Miane Bebre, ein
allegorifdes Lehrgedicht von der Minne.
Sandſchriftlich: Zu Weingarten, aus dem
14ten Jahrh., hinter der. Samnf. Minnelieder, bon
welcher in der folgenden ABtheilung, ' "Meifters Beitr.
L 94. — Zu Dresden, in der. oben. &. ‚325. ange: .
führten Hoſ., BI. 33. a. tu 50 a.1. Anfang:
Cupido dens' aimarlı.
- Wbit ic iũgẽ aũ getag.
—Gmweigẽ vñ hörä ſagẽ
Schoͤn red von minnag. Br
Go das ir gewinnen rn
Mügend lob und'en, ... an
Ob ie mein’ le... un
: Bietend ewer or ber .. a ..
So richt ich das nad) mein? ler,
Wie das getiht on
Und tichtend bericht, .
Wie man nad lieb werben fol. .
IH beddrffe Han wol ff. ,
So flimmt diefe Hdf. mit der vorigen Vers für Vers,
und weicht nur in Schreibart und einzeiem Ausdruck ab.
Der Schluß, von V. 2430. an, iſt aber, ‚ganz anders:
Wan ich murd fräudä bar,
Ob fein yemat wurd gemar. .
D’ red ward ih us Dig fe.
‚Mic friudi fprach ich pald. do: 2:
— Genad, liebu fraw mein,
Ich wil werbend yM? fein,
Ma id) mag nad) eren,
. Bü dein wiedin meren;
Bü bis fier dez uon mir,
: Das ich nimꝰ wil an dir s
> ⁊
429
4389
. 1% Dfe meiht trui pre.
Es endarff auch niemat reed,
” Bl. u b, Das ih ez, taugenlich nit Ras;
. 9 Sch ez wär meins hereiẽ Hay;
.. Warb Sfr Arie
| Yenät ug ans vnne;
Daud bis d° ſorgẽ fry,
Hiemit pm dieng ih fy.
. BA trudt fi miñerlich an wich:
77 Fe kuͤſſen dj was miñeckich,
| "Das it liechtez möndlin: zo} "
Mir aldo ze fün bot,
*Ñ Sup hett ih fraͤudñ nil äinie ir:
Dũ herrzenlieb fprad) z& mir:
' Gefelle, ich raut vns Baiii;": "'
’ Das iwir vns lieplid) Thaibiis .
Ich fuͤrcht, dz mein vatetlein
Ald die mu mein 9 2
Frage nũ, [pJald ſuͤch Mid lt
Geſchaͤch dz, ſo muͤſt ſich
Die liebin und? vns pamft -
Ewiclichñ ſchaiden,
Bi ‚hört hilff on raͤt veͤlorñ,
Bü wirft uch in düldñ zorũ;
Dez ſoltu uͤberhebñ inith.
Genad, fraw mein, (ptädy ii
‚ag. de gepuiteft, dz ſol ſein.
Si ſpräch? traut gefelle mein,
. So fhaldh wir us hung;
‘ ee ynnic.
N Wz ud uns hie befchechen fey.
Ich fprah: we, fö bin id) fie
Sräudfi und auch unnen; '
- -. Shle ih mit dit erfunkten
| ’ “Die fräud yiner mer!
Do ſpräch die rain het: '
Ih 'twil ez gern füge dit,
So ni die zeit fuͤget mit,
Nach fräuda vñ nad 'miite;
Da ſchaid froͤlich oð dinne:
BI. 50,
| % gruß, damit die lieb mid
J Gehailet nach ‚meins HA gie
% ” . x .
. . N,
[} . _ . nn _ , Ts
Ich ſprach: liebn fraw men; tn
Wie du wilt, fo. wil ich feih, .
Vñ was du wile, dz wil auch id.
©i ſprach: got behuͤt did,
"Wir müffend: ons hie fait.
Da möcht mä 05 vns paid _ 1
Groſſen jamer han geſechñ;
Ih wil ewch w’lid udjechen,
Das bis paidä feid noch et |
Ward uö jam® nie fo ine.“ | J
Ich möft dannẽ entweichñ; u
Doch gabü wir liepfeigü " U
Ain and’ menge ombefang, i \
Detweders daz and? zıbang “
Getruilih an das hotrze fein; ' -
Ir vöfellotes mundelen
Gab mir menge für Fuß, ”
Dochh galt ich ir mit Tieb alfa,
Bü ſchied liebptich on pein”
‚B5 der lieb ftawn mein |
Mit fräudenreihjem fine,
Hin zu meins herezfi mine, 9
Dir für ir lieplichũ dank, ne
Das mit us ir fd ol gan, | N
, Baus irem weifen raut:- en 0.
Suß ben ich fit a fpaut or
Mit do herczñ lieb ſeyt
Gehept uil menig lieb zeyt cl
Wiege . .
Bü: ud irem roten mund
Enpfange menge liebñ Lug, ._
I hr auch us de liebt ſuß .
Enpfangi ſeyd ut Mel... 0.2 0 mt site
Mengen diachtẽ plicke. En En GE
ruintlich gruͤſt vñ taugẽlich
6: Send den felbi fund
Bart niein wand 0°. 0: "
Nach de miñe saut wie
432 te
.
Võ de ſiebũ framä mein.
Dz fi fälig möffe fein, . .— —
Bü das fi got behuͤt \
Bor allem ungemüt!
GSi ift fo vet walgetan.
Hie fol das puch ain ende han |
Bon d° werdä mine
Wem nü fein finne | .
Bü fein h’rcz ſey vꝰwunt W
EN Bon d° miñe vñ ongefund, . \
Su Helffene alle pitten mir, . . ...
Das er nach mineclih? gie
‚Bo den feren mundi un
Lieplich werd enpuͤndũ En
"Sn Burg? ſtund, dez pitt id.
ZB nu güfer fraget mich,
Wie diß püd ſey genanpgß.
Dem will ichs machñ wol. bekañt,
Den name ſein in. Eurcz? friſt: .
Der werdü mine ler ez iſt
Offenbar vo mie benaf. 9—
-\ Da; fy den gute wel bekãt.
Die haboñ willẽ vñ mut u
B5 mic die werd mol für güt.
Gedrudt, aus dem Beingarfener Ko. , nad
einer Bob meräfen Abſchrift, in n Mülfers Samml
1 (2495®.) en
XLV. Die Jasd, ein altegerifgen Gedicht
von der Minne > \
Handfhriftlid, binfer. dem Koͤnigeberger
Barlaam (oben ©. 282.3; die letzten = Bl., von
anderer aber gleich alter Hand und ebeh 'fo yeſchrieben,
nur obne rothe Bezeichnung, und die Zeilen wicht ab⸗
wechfelnd efngerüdt. Anfang: n
Het ich ze iagende ſinne güt,
So wolt ich mit wiſem .mät ...n
Zihen of den malt: Er e:
„Do hat ein hinde fo bale
J
AR,
Geflohen dur den tin,
do hat ein iager an
Geheget güte hunde;
maniger leige funde _ .
Hat er erdacht, dz fi im m’e .
worden; wan im wz five, . .
Dz e@fo lange hat geftrichen .
der binden na, vnd fi entwihhen
Im fo verre wi hin dan; '
et wz ein wege müder man,
Worden võ dem geiagd;
- fere er dz klagd, | '
D; in fo wening do 9°fieng 0.
fin langes harren, dz er gieng u
„Mit truͤwen vf dem fpor,
als er het dike vor
Dem, wilde nad) gegangen;
wz mit leide beuangen:?
Ende” do Bö-ich bit, mad) ein gezelt,
Luzifer, als billich ift,
und zette dar in ftro und mift,
. Bnd fage din? müter,
dz fi in (den falſchen) gebe hope fuͤr fat
Beſſers hoͤret ſi nuͤt an;
wand fi lant miaggge veſtẽ man
Hie in zit [v⸗der) v°derbi,
der mit truͤwẽ wꝰben
Wol Fond, als man ſolte,
‚der echtes pflege hwolte.
Ich Ban in nuͤt geflühe me;
fi möffen habe iem’ we, .
Vntz dz fi gebüffen gar,
dz an in niene blibe har,
Es fi vo füre gar v°brant; -
hie mit fine fi gnüg gefhant:
Den fele idy nde flüchen; u
võ got ich des geruͤchen,
So diſe büffe ſus geſchicht
dz denne got ane gericht
Die ſelẽ neme in ewikeit,
ond fi behüͤt ane alles leit, .
v
—
Vnd in gebe orbden vil
iem? me ane endes zil.
Des bittent alleſamẽt, got
der och genant ift fabaot.
Amen fpredjet alle,-
den dife rede geualle.
Darunter ſteht von neuerer Hand: ’
O herde got Wat? erbarme did
genediklichñ über. mich "
la mid) pon dir nicht feiden. Amen.
Ganz unten:
Gaudeamg dis In Dño iefu rpo,
XLVI: Hadamars von Laber ähnliches, wahr:
ſcheinlich, dem vorigen nachgebilddtes, allegorifdes
Jagdgedicht, in der Strophe des Titurel (oda
©. 99.), vor 1462: Vgl. Püterid, © 7.
Handſchriftlich: Zu Straßburg, in der ala:
demiſchen Bibl., wohin eg Dberlin fthenkte. Dal
Oberlini notit. Mss. vor. dem Glossar. p. V. Nach
Docens Vermuthung, in tinf. Muſ. I, 182., ift dich
ein älteres, als des.von aber Gedicht. Aber unter den
häufig bon Dberlin im Steger daraus, angeführfe
Stellen, findet fih 5 B. die Unter Merker, auch in
der Erlanger Hdf. Bl. 19. b., welche Ießte dorh gemis
Labetrs Bed. enthält. — Diefe, vormals. in der Ant:
bader Schloßbibl. (vgl. N. lit. Anz. 1807. Sp. boo.)
ft auf Ochſenk. Pop., 88 Bl., gr. 6. Auf dem Dede!
‚. fieht von alter Hand: „Ein bäclein von Lieb vnd Leid”;
bon den übrigen Worten lieſt man 'nur noch den To:
men „hupfferer” (vgl. oben ©, 329.). Die Skrophen
ſind mit rothen, die Reimzeilen, und auch "Ber Ste unge
reimfe B., mif großen, rothdurchſtrichenen Buchſtaben
abgeſetzt. Der Anfangsbudyftabe ift noch größer:
HBt alle wege din, geſelle,
Vunñd big ouͤch flet gewarnet;
Ez wolle, waz eg wolle,
Manig lieb mie leyde wire erarnet:“
- \ pP)
ı
Die Heiße dich an fhah für orgahüj-
BI. 43.
Speach id zuͤ mynem herggen,
Do ich ez an die ſtrange wolde vahñ.
Bant myner ſtet tiemen,
Eyn ſloͤß der mynẽ truͤwen,
Den mag enpinden neiman,
Dn lieb, in leyde, in feoide noch in ruͤwen.
Ez iſt gepuͤnden vñd wirt oͤch nicht enpänden, —
Mon hercze fal er. ſtet
Vndirteniclichũ werden fündR. *
a. iſt eine merkwürdige Anfpielung:
Ich wil did eine wyſen,
Abnemẽ dee minẽ pilder,
Herczog Kudewig den gryſen |
B5 dede (?), -d* ift nö der mane vnmer;
DIH ſchaffet alt gewanheit, daz er wenet,
Er moge, als, er’ mochte;
So mit im doch die auͤgen fin beclenet —.
Im hat doch alders krancken
Der mynnẽ werg entwilder,
Doch mag er vd gedanden “
Nicht laßin, vor fi er ez nü Bilder. .
Nu lat en büzze, do mit ec ee fünder; el
Wann hindir fi) gedendin \
Ime manid ſweres leit in herczẽ kuͤndet.
vr
Die legten BI. find nachläffiger geſchrieben, und“ ‚die Ä
Derfe nicht fo regelmäßig abgetheilt. Schluß:
Darunter fteht roth: | ‚
„So top ma by harrẽ griſet,
Her had doch möniden iegie
Bil dide dar gewiſet, ==
Doz ez ez wenne' iſt wuͤrdẽ wegere, W
So was mag geſchen, da zeu if gedinggh
&. nä harre nahim ob uns gedinge
Zei luͤcke brenge. cb·
“ ı
Erplicit dy gt von Baborn.
Im Gedicht ſelbſt nennt ſich der Bf, nicht, — Die Wiener
Pe Nr.d301. (Ambr. 425.), Perg. 4., 55 BL, des
Era
Pay
alten (?) Jahrh. Gogl. Lamben ed: Kollar. II. gig,
und Brague, VIl. 1. ©. 146.), fängt un (f. u,
— — —— — —
436
Muſ. I. 182. 566), mie die Ite Strophe der Erlan
ger, und endet Muf. 1. ı82.). wie deren Z4fte ©
vor dem Schluß. Anfang:
Swie minn ein anevahen
Gey fraüden aller maifte,
.. Doch zat id, nicht vergahen
Sich, allen den, den ich nu krewe laiſte.
Swer im durch minn ein liep zu frawden Hieft,
Der wart ee wol und ſchawe,
Daz er- fein peiteo zeic icht da usrliefe,
Ende: - Ein ende difer ftrangen OR —
Mit frage niemant inder; fa A
Sie fol dahin gelangen, .
Alda der tot mein leben under windet:
* Albie der leip, deu fel dore fol iagen
Mit harren ewidhleichen, .
Davon dem ende niemant Yan gefagen.
— Der von D 0 een ebd. mifgetheilte Anfang dr
Bafitanifden Hoſ.,“ Nr. 326. (vgl. Adelang, |
23.), Pap., 65 Bi, Fol., findet ſich nirgends in da
‚Erlanger, — Eine andere Vatikaniſche Hoſ., I.
376. Pop. ., 87 Bl. 8, beginnt aber, wir die Erlam
ger. Eine nähere Anzeige Glöckle's f. im Anhang. -
In Wien find \audy noch wei Hoſſ. dieſes MWedichten
Ir, 82. (Ambr. 429.), kl. &gol., 48 BL Pap., von
des Laper Schweſterſohn geföhrichen, ans. Vem ıjfa
Jahrh.; beginnt mit der 5ten ; Strophe der Erlanget
Hd. Bol. unſ. Muſ. I. 565. 583 - 86., Wo die ek
- Stu; — N. 270. (Ambr. 439.), aus dem ıdfea
Jahrh.; beginnt mit der 2ten Sta. der Erlanger S
- Die Bl. 18. folgende Robrik: der alte Mann, iſt nu
eine Abtheilung deffelben Gedichfes (iR Der, Erlanger
Handſ. BI. 26.). Unſ. Muſ. L. 566; rg wo die
i I a DUB:
F 4 | ‚437
Infänge. Tber die‘ Bl. folgende Ersäblung,, vol. |
ir S. 23.
WBgl. noch über dieß Gedicht, Gbwingt, im Yon
. und f. Deutſchl. 1785. Nr. 7. — . Ein Hadamar
wn Caber, der [eßfe feines Stammes, ft. ‚als a
xuprechts Rathı. 1458. Säherline Geſch.
Mi, Von
XLVH. Sünf Leht: nid eiebehgedihe, in der ”
-, ©tropbe des $ifurel. a:
Sandfhriftlih, zu Wien," Nr. Ar. (Amber.
130.), El. Sol., 125 BL' Pap., durch Gabriel Sat:
er, v. J. 1483.. Gie flehen bier Bi. 1. 58,74. und.
39. Unf, Muf. L 594. 567 575 = 76, wo die‘ Un:
'angsftrophen.
XLVIII. Gedicht bon Fi Minne, ins in der
&tropbe deg.Ziturel,
Sandfihriftlich, im Batitan, Ste. 48, 4,
39 Bl., Pap. Adelung, —J. 26. I: 235 -"86., wo
Anfang und Ende. |
XLIX. Bruchſtück eines a hniecheg Sedichtes,
ebenfalls in der Strophe des Tikurel.-
Gedrudt, nd einer Temleriſchen Abſchrift ei:
aes intbefaggeen, Perg-, bei Nyerup, Symboh, P-94-_
to2. (36 Str. ) vol Praef. p XV, -
L Der Mingen Kegel, durch VFoexrhard Cerlne
(Eberhard, Kellner) bon Minden; v. J.
1404.
‚Sandfhriftlid,. zu Wien, Mr. 435. Pap.,
122 a 8.. aus dem säfen Jahrh. Bol. Bragur,
VI. 176. "146.; unf. Muf. L 567.,. wo dk erjfen
Verſe. Eine Abſchrift, durch Adam Bartſch, beſaß
Blumenauer. Die Überſchrift iſt:
v Der mynnen regelen won Everhard Eerlne aus Minden“.
Pas
‚ des Super. Schweſterſohn gefchrieben, ams- Ba
Jahrh.; beginnt mif der Sten :Ötrophe der: Erlanger
5% Bol. unf. Muf. I. 565. 583 - 86., %bo die erfe
. Stu; — Nr. 270. (Ambr. 439.), aus dem iqtes
am
436
adten (?) Jahrh. (vgl. Eambec. ed. Kollar. II. ꝗ
und Brague, VI. 1. ©. 146. ), fängt un (f. u
Muſ. I. 182. 566), . ie die Ate Strophe der Erla
ger, und endet (Muf. 1. 182.) wie deren Zaͤſte ©
por dem Schluß. Anfang:
Swie minn ein anevahen
Sey fraüden aller maiſte, |
.. Doch get id, nicht vergahen
| Sich, allen den, den ich nu krewe laiſte. |
Swer im durch minn ein liep zu frawden chieſe, |
Der wart ee wol und ſchawe,
Daz er fein peiten zeie icht da verlieſe
Ende! Ein ende diſer ſtrangen — |
Mit frage: niemant vinder; 4
Sie ſol da hin gelangen, * |
Alda der tot mein leben under windet:
Alhie dec leip, dev fel dore fol iagen |
Mit harren ewichleichen, '
Davon dem ende niemant Han gefagen.
Der von D 0 cen ebd. mitgetheilte Anfang de
Bafitanifden Hdſ., Nr. 326. (ogl. Adelung, |
23.), Pap., 65 BL, Fol., findet ſich nirgends in da
Erlanger. — (Eine andere Batitanifge Hdſ., R
376. Pap., 87 Bl. 8., beginnf aber, wi® die Erlam
ger. Eine nähere Anzeige Glöckle's j; im Anhang. u
In Wien find \aud) noch gwei Hoſſ. dieſes Wedichtes
Nr, 82. (Ambr. 429.), kl. Fol., 48 BI. Ba don,
136er
Jahrh.; beginnt mit "der 2ten GE. der Erlanger Hd.
. Die BI. 18. folgende Rubrit: der alte Mann, iſt nur
eine Abtheilung deffelben Bedichfes (iR der Erlanger
Handſ. Bl. 26.). Unf. Muf. L. 5686; —X no die
v u
eo Ä | * 4437
Anfänge, Über die BI, sb fotgenpe Erzählung, vol |
eb 8.823. |
. Vgl. noih über. dieß Gedicht, Gbwingk, im Journ.
v. und f. Deutſchl. 1785. Nr. 7 — . Ein Hadamar
von Laber, der letzte feines Stammes, ft. als Kön.
Ruprechts Rathı. 1a Säberlins Geſch ‚In.
44ı., VI. 333.
XLVH, Fünf ehr: und eiebedgediäe, in der ”
', ©trophe des Zifurel.. or: _
Handſchriftlhich, zu Bien,” Ir. Ar. (Amber.
430.); El. $ol., 125 BL Pap., durch Gabriel Sat:
ler, v. J. 1483. Sie ſtehen hier Bl. ‚u. 58. 74. und.
99. Unf, Muf. J. 564- 567: 573 - 76, wo die An⸗
fangsſtrophen.
XLVIII. Gedicht von der Minne, is in der
Strophe des Titur el, |
Sandſchriftlich, im Vatitan, Ne. Z48, 4; ; .
39 Bl., Pay. ‚Adelung, J. 26, Il. 235 -"56,,
Anfang und Ende,
XLIX. Brudftü eines ahnlichen Sedichtes,
ebenfalls in der Strophe des Titurel.
Gedrudf, ndd einer Temleriſchen, Abſchrift ei—
nes unbefagpfen, Perg., bei Nyerup, Symbol, P- 94-_
102. (36 Str. ) vgl. prael. pı XVIII..
L. Der Mingen Kegel, durch Wverbard Cerine
(Eberhard Kellner) bon Minden; v. J.
1404. .
. Handſchriftlich, zu Wien, Nr. 435. Pop.,
122 Bl. 8., ‚aus dem daten Jahrh. Vol. Bragur,
VI. 16 ©. 146. unſ. Muf. L 567.,. wo die erſten
Berſe. Eine Abſchrift, durch Adam Barıia, beſaß
Blumenauer. Die Überſchrift iſt:
„Der mynnen regelen von Ederhard Serfne aus Nlinden”.
—
4
438 J run
- Die DBerfe haben rofhdurdgrichene, : die . Afäge gan;
vobe Anfangsbuchffäben, und “nhaltsanzeigeg, am Ran
Das. Gedicht ift in 3 Iheilen, mie rofhen Über
J und Unterſchriften:
Der erfie ent des budhis begynnet: »Bff eyne
tag id trurig faß”, vnd wesnet biz an
dye erften frage.
Vpp eynen tag ich trurich faß,
Beſwerit myd gedanden; J
Calt, trugken, warm vnde naß
Begunden mich beſchrancken;
Ich wyſte vm myn leben nicht,
So rurte mich der mynnen ſiral,
Vurwandelt war myn angeſicht,
3 wart rot, bleych vnde val
Nicht ſittzen Eund ih, noch pen
n
[2
x
| IH wante mich her, id; wanf® mich hyn,
. Ich fiel, wan ich wolte ſten:
* Doch greyff ich hertlich eynen ſyn,
Eyn ſtecken tzouch ich uz der wand,
Der waz rrump und vngeſtalt,
Den nam,id) an myne hand,
‚Als eyn man van iaren ale,
Der van crende funder fteden
Sich nie wol irheben Fan,
By dem begund ich armer ſchrecken *
. Tau vilde pf eynen ſchonen plan;
Dy waz mi blumen meniger Pet,
& wunnynglich beſtrouwet,
Je ſchyn waz ſchone vnde clax.
Datx ſuͤßiglich Becoumer,
Er kommt bier zu der Minnenkönigin, welche ihm die
10 Gebpte der Minne Cogl; Pie folgende ge ehr.
Halde di dorch keynen bach, *
Eyn mynner, gnd enroeme nicht,
Tzur liebe laß dir niche tzu gach,
Dale dic rechtlich vnde ſust. *
1
RE 432369
Me lare vnd regelen, ..
An vnſes koſens ende, —
Wil ich dir befegelen, :
Wan id) mid) van dir wende.
Der ende dez erflin teulis.
Der andir teyl de buchis begynnet van der
erſtin frage vnd weret.biz an dag Capitel: „Ne
lare ond regelen”, vnd biz an Bongng
Sydrus hob.
Enthaͤlt 38 Fragen und Antworten über die Minne:
Ich ſprach; gnedige froume myn,
ns Beſcheyde mir eyne frage, zu u
Dye had in mynes bergen (Hıyn ° \
Ghehuſet alle tage: r Nr
Ab ber folde blibe vore, " |
Ber da reyffte: laß mirgn! .
Vor des pallas tore,
Sage, hoghe keyſaryn.
Hy berichtit in die Konyngynne nn
Borgellen vnd geleyden \
Wil ih, frund, dye frage dyn, W
Ich wil ſie dir beſcheyden, W
Du ſalt nid leng in tzwifel fon. |
Diefer Theil ſchließt: J |
Auch faltu nicht genennen
Dyn lieb an keynein briebe;
Laß dich auch nicht kennen,
. Scribiſtu dyme liebe; | /
Do zalt yn nicht befegelen N
Mit dyner fignaturen:
Daz babe vor eyn regelen, - Ä a
Vnd hab iz hoge curen..
Mid dyme liebe ſamentlich
Eyn fegel habe’onvurme,
Wiltu wiſſen fiher dich, |
©o blibt dyn liebe vngefelt. .
— Hye endiget ſich der andir teyl DIE
F | buchis.
. 440 ._ — — *
Der dritte teyl begÿnnet van Fonpng Sydrus
hobe vnd weret biz an dye beſchließunge des bu-
his, de fih begynnet der mannen regel
vnd zal.
Me lare vnd regelen,
Du hoge werde konyngyn.
Woldeſt mir beſegelen,
Sprachſtu an dem ambegyn:
Dye laß mich, wiſſen nv ‚sur ftund,
Bil ſchone frouwe mynnynglid,
Anders werd ich nicht gefund. N
Der Dichter muß die Regeln der Minne, ſammt ein
Habicht, an König Sydrus Hofe rifferlich erwerben,
‚und die Minnenkönigin beftätige fie. Ende:.
Ich ſprach: Bart frodwe, mp du will,
So zul mirs wol behagen;
Wem fon munt nad) mynne ſpilt, e
Dem wil ich ſye ſagen,
Sam ſye hy geſchrieben ſynt;“
Ir iſt dryßig vnd eyn;
Men keyne no tzu tzyden vynd
Me an erdrich, alß ich meyn.
Hy endet ſich fonyng Sydrus hob.
Es folgen dig 31 proſaiſchen Regeln: - -
2) Wer nicht helet, der Tan nicht lieb gehen.
31) Eyne froume pon tzwen menren werden lieb gehe),
pnd epnen ‚man van tzwen frouwen, iſt nit pnmogelid,
noch Fegen dye gebote der mynne.
Hy endigen fid der mynnen regelen on
. ‚ der drytte teyl dig budis,
Dieſe Zabel hat mit der oben ©, 158. berührten Apr:
lichkeit, deßgleichen die auch, darin borfommenden 33
Minneregeln, Zum Schluß nennt ſich der Dichter:
Der mynnen regel ond zal
Nemet hy zyn ende.
Dyie durch liebe liden qual, |
Ich nden yne ſende.
I:
L
3
—
N ü | 441
Wer E. V. E. (R.) H. A. X..
Vnd da nach dye ſillaben dus
Gament fugit, vindet der
Wok, der id. yn gemachit hat
In diß verſchin vaſte.
Syn zzungem geſcreben ſtat,
Syn heymed ond raſte;
Wold ir yn vynden, getz on verzuch tzu Minden;
C. ER, L. vnd Il. €, heißit auch zyn tzungeme.
Keyne curen der menſuren noch tranſuren
Had her diß rym gehad,
Synt her duren nicht nach luren mit den buren
Kund an zyner houbit ſtadd.
Vur den tyeren corrigeren, noch forpueren
Kund her zynen tractat.
Hett her nyndirt zunde hyndirt, her thylindirt
Hette vnd gemeßin, N
Daz dy cnme fundir lyme unde ſwyme
Hetten wol geſeßin.
Wer kan tichtin, der zal richtin mid aewichtin.
Daz ſye eben vafte ſten,
Synd her pflichtin vnd ſchi chtin von dan fi icheis
Muß ond van dem wege gen.
Nicht durch tat, dye ubil ſtat, her doch hat |
Nedelihe bodeſchafft,
SHes vur wat des hynmels grad, engelfat
.s Wunfhie zyn an vd) behafft.
Nach M. nach vier Teee, nach JIJIJ vier zynen ende |
Namm dit boch, do fende den gepft Maria‘ hu throne,
De iuncfrow ſchone elle pyn ons fnel abwende.
Von den übrigen hinten verzeichneten Gedichten Eber⸗ |
hards, vgl. die folgende Abtheilung. Zu bemerfen- ift
in dem obigen ‚noch ‘die Form der verſchränkten Reime,
ohne ſtrobhiſche Bezeichnung.
LI. Gedicht von der Minneburg:
Sandſcheiftlich, zu Bien, Nr. 59., U, ol, 53
Bl., Päp., aus dem y5fen Jahrh. Unſ. Muf. L s6r.
442
585., wo 0 Anfthg und Ende, Das Gedicht felbft be
ginnf: j
Es was ain liechter ſumer tag,
Ich gieng fpacieren in den bag,
Bis mich der funnen gligen
Bradt.zu ſollicher hitzen,
Das ich muſt mit flüchten gan
Suchen kül in ainem tan
Des waldes bom durch ſchatten, -
Des vand ich guten flatten: |
In gar wunneclider lag
An einem berg nad) der wag
Hetten ſich gefendt zu tal _
Der friſchen Iutern Brunnen val,,
Die hort ich Iuftlih a fen,
Vß herten velfen clofen
So füßli her geglödelt,
Des mayen wird der gögele
Yin clain darpbe in dem loub,
Der was mir ain big beroub.
In der Minneburg bier, findet er ein ſchönes Kind,
über deffen Abkunft und Wefen er bei den Meiften
aller Länder nachforſcht, bis er zu Alerandrien in
Agypten den .mweifen Necfanerus ( wahrſcheinlich
Nectanebus, fabelhafter Vater Aleranders; vgl.
‘oben ©. 221.) trifft, und deſſen Gefpräcdy mit dem
Kinde über das Wefen der Liebe ift der Hauptinhali
‚des Gedichtes; darin findet ſich auch eine Anfpielung
auf Meifter Egen (oben ©, 412): '
Was er (Nectanerus) mie fagtı fole ich es fagen,
Ich muft an finnen verzagen,
Ih Fünd nie halb es für gelegen,
Es müft üch fagen maifter Egen
Bon Babemberg der wife man,
Bon dem id) vil gehöre. han,
Wie er der kunſt ain maifter ſy
Bnd der Fünfte blüendes zwy
Durch fafftee hab fin lieder.
N
N
Der Cr iſt:;
Got iſt —— weſen ain, _
. , Bnmäffig wyſhait ond od mäffig,
Gterd volkomen läffig vnd ontäffig,
” Vnzertailt ainig der perfon,
Ain dryualt und der wärde ron,
Vnerſchoͤpfflich aller gut,
Gewalts gewaͤltig vnd ain hut,
Beſchlieſſung aller volkomen.
In im ſelbs ain liecht des fromen,
Schin vnd widerfhin durch gleft,
Ale ding durch würde und veſt,
An vffhab vnd ain ender,
Yin empfaher on ein fender,
An frödrich liche finer engel,
Die ſchoͤnſt zierd on mengel
. Ain aller hailigen fpiegel,
Ain vnubefleckter⸗triegel,
In vergangen vnde kunfftig,
Sn glichem glaſt, gernünfftig, |
So lüdt on all verwandlung,
Des ſpiegels on mißhandlung.
Der ſpiegel will erzögen fi fi -
Vns allen‘ fer nyglig
Bmb, die minn vnd auders nicht.
Die minne. ſprach: furbas mich bericht,
+. Wie würdt er in dem menſchen gnad,
Bnd in der fel nach irem flad,
..Bon der id) wurd gehaiffer.
Bnd in der fel gein im geraiffee?
Der maifter ſprach: Der mädelg got
’ Hat allenthalben fin geBot,
Des hab, minn, ain lichtlichs mercken,
‚Mag did im gu minne ſtercken,
Mit finer flamme in fligfung .
Würde er on al verdrieffung
Guand din dem menſchen vnd der fel;
Bon der(v) fo würt on alle fel
Zu im geraiffet all din fin,
- Bnd würde er ond die fel dich minn,
—
x
EH$
.
R
!
444 . 4 J *
LII. Der Minne Fürgedank.
Kandſchriftlich, zu Münden, v. J. ‚320.
bei dem Cato (oben ©. 396.). .
Gedrudt, mit der UÜberſchrift: of. 10 Gebote
der Minne, in Zocens Misc. U, ICH r 88. - Bol.
‚oben ©, 320. Nr. 10. ein ähnliches Gedicht.
LIL Sieben Spruchgedichte von. der Minne
Handſchriftlich, im Batifun, Nr. 358. 4,
"1244 Bl, Pap. Wdelung, I. 27., H. 278-4 wo
die Anfänge und Schlüſſe. Von den 4 noch davor fie -
benden Gedichten, die auch ie Tr. 355; ‚, pgl.- oben
©49.. ,, . N ⸗
LIV. Zwei ähnliche Gedichte, |
Sandfchriftlic, "im Vgtikan, in Per. 314
(nor und hinter dem Cafo; oben ©. 3964, BI. 63
- 66 und 72-79. Adelung, IE. 314-16,; wo Die
Anfänge. Dieß lehfe Gadicht iſt ein Ehrengeridt
zwiſchen Ber Minne und Gerechtigkeit, und viel⸗
leicht einerlei mit dem Minnegericht, ig Nr. 356.,
Bl. 604 65. (vgl. oben ER, obsleich die Aufange
verſchieden laitten. F
LV. Drei dergleichen Gedichte
Handſchriftlich, ehemals zu Dresden, in Nr.
42. Eine Gottſchediſche Abſchrift Datpn, ebd. in
Ir, 105, 3. 6. 7. Diefe. Bedichte find; Suchan—
wirths Labſpruch auf die Liebe, von der Minne und
ein Traum, den legte v. %. 1439. (vol. gaben E.-
342.). Adekung, I. Vorr:xXVI. XXI.
LVI. Gedicht von der wahren Liebe,
Handſchriftlich, zu Dresden, in 67., vor
dem Wälſchen Gaſt (obes ©. 371.). Mdelung,
U. Barr. XX., mo der anfang. |
N
LVIL Die Macht der Liebe.
Handſthriftlich, zu Straßburg, auf Berge:
ment.
I. ©. 6733-87. \
LVIII. Beſpräch zweier Mädgen von. der Ark
ihrer Liebe.
Handſchriftlich, zu Wien, in, Str. 299., bin
ten dem Hogdietrich (oben ©. 6.) und der folgen:
den goldenen Schmiede, Bl. 73 +77. — Davos
noch, BI. 72- 73., ein Gedicht zum Lobe der Frauen.
Ähnliche Gedichte ſ. Aben S. 408. ng
Gedrtudt, das letzte ganz (108 V.), und der °
Anfang des erflen, in unf. Muf. I. 627-3t.
LIX. Geſpräch zwiſchen der Pic®e und Sgön:
heit.
Handfchriftlid,, vech zu Anfange mangelhaft, u
in Efhenburgs Koder von Flos und Blanfflos Ze
(oben S. 162.). Ähnliche Gedichte r ‚vorhin ©; 320. |
Tr. 12.3 ©. 341. Nr. 5
LX. Geiſtliche. Minner
Sandſchriftlich, in Dotens Beſitz.
LXI. Spiegel der Mine (Geſpräch wiſchen
Bott und der Seele).
Gandſchriftlich, aber unvolſſtaͤndig, ebenfalls.
im Docens Befig. Zr ,
LXxii. Krieg. der Seele und des Beiden, |
Handſchriftlich, zu Wien, aus den 13fen., |
Jahrh. Lambec. ed. Kollar. I.; Adelungs Ma:
gagz. I. 3. '©. 60. — Auch befigt es Docen band:
ſchriftlich. Misc. I. 83 - -,94., mo der Anfang. — Biel:
%
4
446, |
Gedru Ef, in Saufens Sontemateiaiem B. “
446 0 Eu
leicht ift ed nach dem Lateinifchen Gedicht des Frän—
kiſchen Einſiedlers Philihert, das ebenfalls hdſ. zu
Wiem iſt. Adelung, a. a. D. u
LXIII. Des Brün von 'Öchonebete rhapfodijche
Paraphraſe des hohen Liedes, und der folgen:
den Sado moniſchen Büder, v. J. 76.
u Handſchriftlich, zu Breslau. Fülleborn,
in Bragur, VI, 324 - 26., wo Stellen daraus. Die
‚Po. ift auf Pap., 428 ©., recht fauber „ geifchen $i:
wien gefchrieben, 31 Zeilen auf jeder Geite, die Bere
abgefegf, » mit großen. rothdurchſtrichenen Buchſtaben,
melde durch eine Querlinie qbgeſondert, und quf den
erſien 8 BI. weſhhſelsweiſe eingerückt ſind. Die Über:
ſchriften und erſten Buchſtaben der Absbe wth⸗ Anfang:
Trie mibl 5 diffteili goin penutg ignoro.
%3 fprigt: drey dink dy fone wye ſwar,
Dez vhrden weyz id) nicht vor war;
Da erfte fage ich fundir guft,
Waz megis habe der are in der Luft,, ”. '
‚Da nympt mych mychel wundir;
Daz andyr zage ich beſunddr.
Waz wegez habe dy ſlange,
Dy do krevcheit vf dkz ſteynys ange;
Daz drytte ich nicht vorbere,
Waz wegez habe daz ſchyf vf dem Were;
- Der vyrden redg rechte fuͤnt "
Der waz myr od vnkuͤnt E
TZünde e obyr alle dinf
Waz wegys habe eyn jũgelink
Ich meyne eynägmänngerndin doͤb,
Der verholin ſynnet vf fe berg Ihp:
Dez Funde Salomon nicht beſchrebin,
Dutch daz zo loz ich iz bleyben.
Got gebe vs felde und heyl:
Diz ift Salomdis irfte oreepl.
HpDe füle yr wundir ſchawẽ,
Js wontten zwe veyle frawen ff.
Auf der rechten Geite fteht roth: „Altercando vices
venere due meretrices”, und häufig fo. der Anfang
des Lateiniſchen Tertes, mie auch in den Überfchriften,
Schluß, ©.. 418. | | .
Zr # Eu .
’ . ’ ö . s ı ‚
“_ j B \ \ - a 447
s ‘ '
Letatus sum in hys, que dicto 1} michi i.
ICh byn vrolich rechte durch day,
DH fäge dyr, vrunt myne, duch was:
2 yſt myr gefaget vor war,
Wyr ſullen vrolich ſundir var
An onſes herren huze gan.
Waz ſulle wyr da czu handen han?
Ich ſage, alzo myr yſt geſeyt:
Wor ſullen in dem ſphgel der ewykeyt u
Bekennen beyde, vrhaft vnd grunt, |
‚ Dort, daz uns heire mas vnkunt;
Ich meyne, ob du ys nicht enweyſt, |
Wy der pater,, der fon, der geyſt a
Gy eyn, vnd och deli, j
Bad mp der fon fey och gelidy
. Dem vatere an der maieflat.
Nicht ne undirfhendens dys hak,
Wen daz dem vater ſy gegebin dy gemalt,
Vnd der fon ezur wyſheyt fey gerzalt, -
VBnd dy güte, fo du wol weft,
Ghyhy gerzalt an den heyligen geyſt.
S. 419. I6h ſpreche durch waz ys ſo komen fe9, »
Daz dem vater dy gewalt fy bey, |
Horet durch vweres vromen ftäre,
Wenne nach menfhlider nature | N
Der vater Eompt'an daz aldir, nu
Go daz fone natur wyrt Balder,
So gehet ym an der walt abe, |
Alfus ich gelefen habe,
Vnd wyrt an allen dingen kranker.
x
So bricht es mit einem reimlofen Verſe db, welcher
darunter nochmals wiederholt fteht, aber verwiſcht if,
448
Die abrigen Bl., bis zum felgenden Bediät, find zwar
aud) liniire, aber leer,
Über den Bf., vgl. Gräter, Bragur, IL 325.
(die hier angeführte Stelle gilt aber offenbar nicht von
. dem Anfang des -ı5ten Jahrh. ift, fondern des Gedich—
der Verferfigung der Handſchrift, welche etwa aus
tes); S$ülleBorn, Bragur, III. 466-67., un
Efchenburg, ebd. 471; die Komödie von der Ging
ſchule, um 2630,, in Gottſcheds dramat. Bibl. 1.
187.5 die Magdeburger Schöppenkronik, über wel
Kinderling, im Lit. Anz. 1799. ©. 154., und 9
cen, im N. lit. Anz. 1807. Nu u or. 769-9;
. ind unf, Muf. I: 141: _
LXIV. Die göldene Schmiede des Konrad
Don Würzburg: ein Lobtzedicht auf die
Heilige Jungfrau.
Handſchriften: 2 Wien, in Sir. 299. (dgl.
oben LVIII.), Bl. 49-67. b.; v. Seckendorf, in un.
Muf. 1. 622 + 27., wo Anfang und Ende — Ebd,
in der Sammlung von Erzählungen, Ki. 119. BI. 84-
| 103. Vgl. oben ©. 323. Nr. 31., und Bragur, VI.
\
1, ©. 143. — Im Batilan, in Nr, 356.; Pap: 4,
Bl. 1:55 Adelung, 127., II. 256-58., wo Anfang |
Stelle und Ende. — Eberd., in Nr. 341. (vgl.
oben ©. 338.), BI. 1-6. Adelung, IL 266. 2599.
wo der Schluß. — Zu Gotha, bei dem Freidank
(oben © 372). Zenzel, i. 5%. 1691: ©. 929. —
Zu Breslau, hinter dem Brün von Schonebeke,
©. .429-500., von anderer, wol etwas fpäfeter Hant,
"übrigens ebenfo gefchrieben,. zmifchen Linien, 28 Verſe
‚auf jeder Geite, die Reime auch hinten roth bezeichnet;
hie und daAbfäge, eine Überfehriften, außer voran,
die rothe:
Dis
‘ | “ ! J 440
Die iſt das goldynne ſmedelyn.
Eya! kunde ich wol in myten
In mynes herczen ſmytten
Getichte vs golde ſmelczen,
Bin? lichten fon geuelczen
Bon karfunkel ſchone dor. m,
‚Die hohen hymel Eenferin,
So wollt) id dyner wicde gancz .
Eyn Iop durch luchten vñ glanrz
Dor vs wil ih (vil?) gerne fmedin: -
u bin ih an den Funften ledyn
So meyſtirlichen nicht beret
Das ich noch dyner wirdykelt —
Der czungen häãmyt Füne ſlan, 8
Adie mynẽ müt alſo getwan,
Das her czu dyme pryſe tuge.
Weiterhin preiſt er den Gottfried von Straßburg,
und meint ohne Zweifel: deffen großen Lobgefang auf
die 5. Jungfrau, von melden in der folgenden
Abtheilung ; "©. 432. 0 Dr 5
Dnd ſicze nie uf lobte cfe,
Bon fuzfer tebe toumis nas, J
Do meiſterlichen vffe ſaß EEE
Bon Ertofbufe)g meyſtir Gothfeyt,
Der alfo ein böer, myfer goltſmyt
Guldyn getichte wurhee;
Der hette an alle vorchte
Dich getumet, frowe, bas, BE
Den id, vil teynes tugyhnt vas,
Ymmer Eunde did) getun:
Ich mucz der turkel euben hun
Ezu hoff her bryngen Bor dag goltz“
. Do von du, frome, enphoen folt -
Den willen myn dor dag werk;
"Ba mid, an wiege. eyn getwerg,
Loufen vf der ſpruche weſin,
Do dy yhoen kunſte reſin
Deyn lob ſprechin alle;
Wajz en dee rede enphalle,
J—
@. 433. Daz ich dy lefe in myne nie,
Bnd fe, vil ſchone by der. ftunt A
‚ Serge vf dynen werdin clobin. '- _
Küne ich did), : frowe, gelobin,
Noch wolliclihen geerin, F
Dor czu ſaltu kerin oem
Dyne vſſerwelte ghade,
Alſo, das mir @untade |
Don Wirgzburg das heyl geſche,
Das den gut mit vbir ſe,
Swas id vormyde in dyme lobe.
©. 451. iſt eine Anſpielung auf die, obige, (©. 29%.)
— Legende vom Gbeopbilus:. nn
Theophilus was vorfluger :- .
Vnd alfo rechte fuidig, : J
| Dos. her dem tufel Fundit(g); _,
— 2BGab ſtetir eggenfchefte brid(f),
..5 7.2Vnd wart doch vs der helle of
„ Mies dymie troſte itloſt. .3*
G. din nennt ſich der Dichter nodmale?
"Ab mie don helfe flure-birt, , 0%
Vnd wil dein troſt mir ‚gebin, rat
So ſchite ich tömer Cuarad :.,
Bon eynueldygen fi fyane. 3 6.
Dy rede, vs der ich ſoyynne ..
Dir eyn ryches eren leg, ... 0.4 er
\ Du pil reyne küſche meyt. 3
7 Schluß: In eynir ſchonen tuben wyz ven Ber
Quam her czu dir. gefreügen, nn
Vnd hatte doch e gefungen,
Alfam eyn fmwane, „vor dem tag,
In fonie mertirlichen no, ;
Hely! das wort lute fang; .,h
Des habe cz(d)u, fuzfe froume, . dank,.. .
’ Das ung beriam fon edyl ruf
(Her ſy gelobit, der vns y sefgaft)., un
Daz leyd, das wir do hylden,,
Do ſich dy ſteyne ſpylden an
> Vnd dy grebir ſich toten vf:
Do quam egun andir vnd czu huf
Dy grozfen bergen vnd tal;
Dy ſonne vorlafch vnd wart ſual
Dy erde bybete vnd irſchrach,
Bil manch öme vang czubrach.
Suſt ſchrye ih, frouwe, durch; dij not,
Vnd vor den bittirlichen tot,
G. 510. Czu dir uor alle dy Eriſtenheyt,
Loz dynes kyndes bittirkeyt
An vns werdin nicht vorloen, . _ I"
Sint her dich ſelbir hat irkorn
Vor alle creature; —5
Brenge ons mit dynir ſture , -..
Mit brouden vor dy Trinitat,
Do lob des endis nicht enhat,
Bor den engyln mit ſuzſem ſchalle.
Nou ſprechit: Amen, alle:
Darunter ſteht in größeter: Schrift: N
Erplieie Goldynne fmytte a IK
Ich babe dns buchelyn gefihrebin de 7
Düs Ion ift czü, den byte biebin
Erplicit:
— Einen großen Theil des Geht ( abfistftih) be-
ſizt Docen, Misc, 1, 84, IL 146., wonach er die
erſte Hälfte deſſelben dort. mittheilsi- wollte, was aber
nicht geſchehen. Derſelbe giebt auch noch ir unſ. Muſ.
l. 151. an, daß om acht (7) Handſchtiften dabon
bekannt ſeien.
LXV. Der goldene Tempel Ein Wii Ge:
dicht auf die Heilige Fun! afrä u, diurch Heer
Mann von —— nn
Häandfäriftligu Re - in Ste, B0b., bor
der Mötin (oben ©. 487)» 26Bli. Unſ. Muſ. 1. 6:2
= 14:; wo Anfang, ESF ud Selen; Ya welchen dieg
Gedicht i. J. 1453; bon’ klnem Bon Saihfenheiii, in
Hrierti Biicer don 30 Jähren, gedichtet worden, der ohne
Iweifel Herrmann von Sachfenheim, Verf. der,
Bi
| , ' ‚452 . . R ” . t Ä
| auch in derfelben SH. folgenden Mörin ifl, Der Un:
fang lautet weiter:
Mit fremder glos erempel . .
Vnd richer öffreng. —
Darzu faus, herr, dinr granden glenz
Mir in min betg ergleften,
Das ich es müg gruntfeften
— Mit güter fundament;
Goͤtlicher geiſt, din pteſent,
Verleich mie tammen leyen,
Mine finnen valcken reyen
VBnd ſchwebent in den lüften; 2
Edha, werder gott, lauß güfften
Din küuſche muter bryſen, |
Din graden tow lans ryſen
In mins gedichtes garten,
FE 000 Silff mic den tempel zarten.
\ Bl. 19. eine Anſpielung auf den Vabwiſchen Koͤnig
Ladislaus;
Ein orget mas zu Deag
Nach allem wunſch geziekt, we
Die yeß vaft diffoniert en
Mit mangem dalfhen On: . _
2422 Rꝛng Laſſlaw, Hale din kron,
Das ſie der welt behag, nr
Un got dch nict verzag, i
. Daß iſt min rat ber befl, -
— — Du ſalt belieben feſt
An got dem ſchoͤpffer din,
. Kein Huß foltu nie fin,
» Das ſtet dim adel wol.
BVnd huͤt did) vor dem hol
Der argen helle pful,
er Blib ſtet am Romſchen fin. —- =
Nie Fee dihiaı den man, .°
Den man nent Rodentfhan;
Er ift ein ſchalckhafft wihe u
Die mangeibafie © Stelle, in nf uf 614. iſt zu ©
" gänzen:
t 7:
>
-
U ’ 3»,
463
Nu dan, je wiſen alſant,
Vnd dc je nerrfchen lut. »
Schluß: Nu biettend vff die hend
Vnd biegent üwer Enio
Mit luter bicht, gantz rund, —W
Vnd ruffent an die magt,
Die nieman nit verſagt.
Wer jr fin’ kummer ckagt. | |
Zu bemerken ift in diefem Gedichte noch. der faſt regel⸗
mäßige 6: oder 7ſhlbige jambiſche Vers.
LXVI. Das Leben Adams und Eva's, von
Lutwin.
Handſchriftlich, u Bien, Hr. 132. (hist.
eccles.; Ambr. 259.),. Pap., 106 BI. 4. Lambec.
ed. Kollar. 1]. 778., wo der Anfang des Einganges
und die Stelle, worin ſich der Dichter nennt. Das Ge⸗
dicht felber beginnt: - -
Do berendet was die zit,
Als es an der ſchrifft lit,
Vnd die jorzal was ergangen,
Die gotheit begunde verlangen,
Mit ir nach volgerynne, |
Das was die güte und mynne,
Und ouch die barmhergifeit,
Die Iebetent in der eynikeit,
Bor der mwelte, une angenge,
Vnd do das dühte zu lenge
Die gotheit, wann fie eine vertroße
Den güten ond den mynneloß,
Vnd die barmhechikeit gehüre
Gebent dur zu ire ſture, | |
Das fid) got neigete \
Vnd fin gemalt erzöigete.
Gegen wen folt er ſich neigen,
Dder wen fole er’erzöigen
Sinen ewigen gewalt,
. Der was vnd iſt onerzalt, -
Do nit was und nieman lebete?
Aber er on tougen fwebete
N , -
Vnſegelich in-der gotheis -
Mit der ewen ewikeit,
Als uns fagee di worheit.
Nau do-in das duhte zit,
An dem vnfer Beil lit,
Das er ſich ewigen molt,
Nach der güte folt
Bnd nad) fonne werde,
Geſchuff er hymel vnd erde.
Ende: Die zweige beide künftig waren,
Was des todes was verfaren,
Das w(d)as von den gwigen beiden
Bon dem tode würde gefcheiden.
Gus laſſent wir die zwige hie:
Do die fine flut ergie
Vnd verlieff uberal,
Die ardhe geftune. in eime al,
Noee vad fine gejelleſchafft
Wurdent alſo berhafft.
Das von irem wucher vnd von irem ſam
Ein welt ſtarck vnd mehtig kam,
Die nad hüte wele ift.
Wie onfer here Iheſum Kriſt
An dem zwige die martel leit,
Das mwurt von mir nu nit gefeit,
Hie ift der rede nit mere:
Got helffe vns zu ſinen gnoden one ealle ſwere.
amen amen.
Hie hat Eva vnd Adam ein ande,
Diefer Schluß bezieht‘ fi fih auf die Zweige des Lebens
baumes im Paradiefe, die auf. Adams und Eva’s
Grab gepflanzt worden, Derfelbe Jüdiſche, Mythus
„ft der eigentliche Inhalt des obigen (297.) Gedichts
vom Holze des Heiligen Kreuzes; Vgl. auch Her:
ders zerjir, Blätter, Samml, 3, ©. 226 - 28.
LXVI. Die Genealogie Ehrifli von Adam her;
Niederdenffch. |
Gandſchriftlich, 6 BL. Kol, Perg,, in Antons
Befiß. Deut Miſ. 1777. 5. a ©. 326., wo die 6 |
erften ‚Berfe dnaus a... Fu ;
LXVIH. Gedicht von —E g, dem Dash
. Dies, Gündsnfall. und: Erlöfung, durch
Heckel von Kemnat;(unter Koiſer Rudolf Ih);
Handſchriftlich, zu. Wien, Mr. 195., kl. Sole, _
24 Bl., Pop. Unſ. Muf. L:602-3.;, 00 der' Unfang.
LXIX. Spiegel der Menſchen Seligkeit (um
1440.).
Händſchriftlich: Zu Koppenhagen,“ ‚zwei
perfchiedene Niederdeutſche Überfegungen, auf“ Perg., ,
aus dem 14ten oder ı5fen Jahrh., die andere etwas
jünger. Nyerup. Symb. praef. p. XXXHI- V: Der
Anfang beider Hoſſe, ebd. c. 48 60. — Zu Wols:
fenbüttel, Ar.’ 81. ‚1588, v: J. 1456. u Leffings
Leben, Th. 3. ©. 117.; mo aud) tie Überfennng: in
Niederdeutſchen Verſen, mit 41. MS. Blänk. fol.
bezeichnet. — Zu Elchingen. Adelungs Mag. U:
3. S. 90. — Zu Jena, Pap. Fol. Wiedeburgs
Nachrichten, S! urg. 135 - 38. — Die in Panzers
‚ Annalen aufgeführten alten Drude :find wol in Profa.
- Über die Lateinifcye.Urfchrift, in gereimten Knit—
telverfen, vgl. Wiedeburg, ©, 119 - 34. — Dieß
Gedicht bat in Der Siege biel Ähnlichkeit mit dem vo=,
rigen,
LXX. Die ſieben Tageszelten des Deidäug
Ehrifti, durch Hartwig bon dem Hage.
Handſchriftlich, zuſammen. mit Ne, LXIL, ‚DB
33 -49.b., v. %. 1348. Docen, in ynf. Muß. u,
265 -,67-, wo Stellen daraus,
LXXI. Die fiebeh Tagaszeiten: oe⸗ aatdeu⸗
Chriſti and Unſ. L. Fraueg. u", |
Handſchriftlich, hinter Rote’ ⸗ "Oben ke
N
\ fi .
Elifaberh (oben G. 302.), in der Kinderlingifcen
Abſchrift, ©,438»49. Bl, Bragur, VL =, ©, 144.
LXXI. Marien Klage oo
Handſchriftlich, v. 3. 1472., in Docens Be
fig, Misc, I, 94, OD, 147 — Im Vatifan, in
Nr. 341. (hinter der goldenen Schmiede, oben ©.
448»), 31, 2-89, Adelung, u, 269., wmv Anfang
und. Ende, | |
LXXIII. Don Leonhard Peuger, feit 1419. Bes
nediktiner zu MIR (vgl; oben ©. 383.), find fob
I}
gende hieher gehörige Bedidhte
Handſchriftlich zu Mölk:
ı) Vonſchlagen der funtern leben. -
1.9) Ein fprud über das Salve regine,.
—
D Ein ſpruch über das ave Maria,
G Bon der natur bie. Anfang: '
IH haun gedacht in meinem must
Bon der hig des leibes gluet.
9 Bon der Chriftnage
6) Ein Ioberanz von unfer frauen,
D Merckh gut tugent ſprüch. Anfang:
Hör, ſiech und ſchweig, leid und dertcag,
Und wart deines ents alle tag;
Und ob du in truebſal piſt,
So gee in das leiden. Jeſu Criſt.
Peg, im Gloſſar, unter Pelangen, führt ein Gedicht
de cognitione Peecatorum an, welches vermuthlich
einerlei iſt mit Ir. 1. Deßgleichen ebd. unter Rede n,
Gälde, Smawgen und Zrewen, Stellen aus Pen«
gers Ged, de beata Firg. Maria, und de Iaudib.
deiparae Pirg.. welche mol aus Str. 6. find, — Dal.
über diefen Dichter, Kropf, bibl. Mellicens. p. 200.
LXXIV, Ein Beihtbüdlein, zum Gebiaud der
‚Zei en J u
{
vo 457
Sandfärifttig, bei Antons Sreidant (oben
©. 373.), Deut. Muf, 1777. Bd. U. ©. 325., wo
B.5-86. De Anfang in, der Kinderlingifcen Abe
ſchrift ift:
Penitess cite, peccator, cum sie miseratur
Jadex, et sunt ibi quinque tenenda tibi:
Spes venie, cor contritum, confessio culpe,
Penitencia satisfaciens er fuga nequitie.
O funder, du fole dein fund bald bereun,
So wirt die der richter barmherzig fein,”
Dein fund befenn, bewein und hoff vergebung,
Thu genug, und meid der fund verſuchung.
Schluß, ©. 18.:
Ad Dominum festinandi eins haec tibi enusse:
Ignis purißcane, mors, adgritado, ruborque,
Et ppenae gravitas et conauetudo ruinas.
D>y ſachen fullen ſchicken did,
Daß du eileft geu dem himmelrich:
Daß uege fewer ond der leiplich tod,
Deg leibes crandheit, vnd der ſchande nos,
Dü ſwerikeit der groffen funde, |
Dy gewonheit, der du nolgeft alle flunde:
Daz lernet did, das budelein;
Damit behole did, got in der hut fein.
Amen et eft finis fub anno Domini ie feria 3
ante Reminifcere.
— Eine andere Überfegung diefer Lateiniſchen Baichtregeln
aus einer pap. Hdf. v. 1432., haben mir ebenfallg abs
fhriftlid aus Rinderlinge Nachlaſſe. Anfang:
An dem namen gotes heb ih am, .
Wie dir zu puffen ond zu beychten zu flan:
©under, puffe ond ergibe did, fir,
Die wernl der richter barmherzig ift dir;
Bad ſunſte (funfe) Halt, daz mein lere iſt,
Alz man hernach in der ſchrifft liſt:
‘Hoffnung der gnaden begere, '
Fin rewes hercz, der ſchuld ſwere, N
a.
4.. Bnd Der puffe genugthoung, en
VBnd ‚Must ger funde Sefugung., |
Ende). ©. ‚Ign}'
f Wiliu nwe bey hten "eben,
So frage dich felber im leben:
Were biftu, was .mileu,, und pohin?
In welcher flat, mit ‚melden funden haft begyn?
Wie offt, wur umb,.ond nie?
Wenne Und wurumb verlißet ſie nye?
Alſo hat diß behcht puchlein ein ende.
Bot vns fein barmherczikeyt fende,
Dig püdlein ift genant der penitencia uart,
Ein meiſter gemacht mit verſen hubſcher art,
Daz ich vnwirdiger Thewſch hab gemachet;
Wolt got, het ich ez wol betrachtet.
Pete, elender trachtiget rewe,
Bor funden dich har imdsvememe.
In fehß waren mein nam beſloſſen 'ift,
Der diß budlein in Dewſche btacht bat, das if,
Ein weyfer menge, Der,.dag. kan:
\ Got der almechtig jey fein lom
Neo gratias das leczte was
- Es ſcheint sach dena Iegten D., daß der Berf. Peter
sehen babe.
: LAXV. Gankt Gobigs Gegen, one
Handfdhriftlid: Bei dem Wolfettbütteln
Cato (oben ©. 396.) Eſchenburgs Dentm. ©.
277 — Sn einer perg.. Hdf. medizinifchen Inhalts,
vormals des Joh. Scheffer. . El. Casp. Reichards
bermifchte Beifr. zur Beförd. einer näheren Einficht in
das gefammete Beifterreih, Helmſt. 1788. , 3b. 1. &.
4. ©. 143 - 44.
Gedrudf: Bei Eſchenburg, S. 27g= 8: und
bei Reichard, ©, 145 - 5T:, mit Sprachanmerkungen.
— Eine Stelle daraus, moderniſirt, im Wunderhorn,
I. 161- 62. J
N
Im .' i R . . — | “_.
LXRVM Hieher gehört duch mol das"Carmen: de
Aehodochio Bierosblymivahe; ‚oder Ord.'
. Joh. :
Handfäriftiiä, | in der Gopanniter Bibl. zu
Straßburg. Oberlini, notit Mss.' vor demi Glos-
sar. Und dieſes iſt vielleicht einerlei mie “
+
LXXVI. Dem Gedicht über die Sinfabee zum.
heiligen Grabe, defien Docen, Misc. I : 72. er⸗
wähnt, und uähere Bekamatmachung verfpeiht, s.
LXXVIII. Der Todtentang
Handſchriftlich: Im Vatikan, in Nr. 314.,
5. (vor dem Freidank, oben ©. 373-.), Bl. 79. ff
Adelung, Il. 317 - 18,, wo der Anfang und Stellen.
— Zu Münden, ‚um 1450. D.oocen, in Misc. IL,
148. und R. lit. Anz. 1806., Nr. 22. Sp. 348. .
Gedrudt, aus der Münchener Hof, durch
Docen, a. a. D. Sp. 349 - 52. 412-'16. — Alte,
Drude: Bafel, 1439. (2); — miederholt, mit Ber: -
änderungen, Bafel, 1744. 4. — In' Niederdeut—
fher Mundart, Lübeck, 1496. Bruns, Beitr. zur .
Erif. Bearbeit. alter Hoſſ., St. 3. ©, u,
‘ Bon.einem Todtentanz in Niederdeuffher
Profa, aus dem Anfang des ı5ten Jahrh., ı Bl. mit
Bildern, haben mir abfihriftlich aus Tinderlinga
Nachlaß.
Über die Geſchichte und Piteratur der Zods
tentänze, vgl. noch: die Vorr. des Ülberf, von Gal.
van Ruſtings Zodfent,, Nürnb, ‚1736,; Hilſchers
Beſchreib. des ſ. g. Todtent, Dresden, 1705.
LXXIX. Sibyllen Weiſſagung.
Handoͤſchriftlich, v. J. 1428., kennt es Dos |
cen, Misc. 1 94. — Ein Eurzes ftrophifckes Gedicht
460
dieſes Inhalis, in einer Leipziger Hoſ., ſ. in der fol⸗
genden. Abtheilung. — Eine.gareimfe Geſchichte der
Sibylle, zu Dresden, in Nr. 111. (bei dem Frei—
dant, oben ©, 372.), 9. Adelung, U, Borrede
| XXXI., wo die beiden erften V.
Sedrudt, das erſte zu Türnberg, durch Jobſt
GSutknecht, 1517. 8., 2 Bogen; nebſt einem andern
Drud, ohne Jahr, in der Sihmwärzifhen Bibl. Pan:
zer, I. 404. Wol nidy£ einerlei, wie Görres, S. 261.
meinf, mit dem Bollsbudye von zwölf Gibyllen Weil
fagungen (Görres, S. 238 - 42.); wovon eine alt
Ausg., Dppenbeim, 1516., 65 Bog., mit Holzfehn.,
"in der Scheurliſchen Bibl. zu Nürnberg, Pan:
zer, Zuſ. 137. — Eine andere, dv. 1676., Nürnb.,
bei Mich. Job. Friedt. Endter, 6 Bog. 8, mit
Holzſchn., beſitzt v. d. Hagen, aus der Panzeriſchen
Bibliothek, " 4
LXXX. Unfers Herren Zukunft, durdy Hein:
“ri von der Neuftadt, (oben ©. 206.). Nach
dem Bea 5 Anticlaudianus des Alanus (vgl.
unf, Muf. 1. 590. ).
Handſchriftlich: Im Vatikan, Nr. 401. Perg.,
73 BI. 4. Adelung, I. 33., IL 158-6t., wo An⸗
fang, Ende und Ötellen. — Bor dem Dan gerifdhen
Pfaffen Amis (oben ©. 350.), 43 Bl. Bibl. Pan-
zer. P. ı. No. 4.5; Docens Misc. I. ‚94, U. 142 -
#3. wo der Anfang. Ä
LXXXT Die funfzeßn Beiden, vor dem jüng:
ften Tage,
Handſchriftlich, hinter der Berliner Ma:
tienlegende Philipps (oben ©. 256.), Bl. 123.
b., von derfelbey Hand und ebenfo gefchrieben,
Diß fein die funffzchen geihem -
BGeſcriben hat ons alfus nn
Der gut fant Yeronig,
Wie daz werde noch gefehit,
Dife funffczehñ zeichũ fuln gefhehh
Bor dE jungfiü. tage;
Do. op ich vch die warheit fagin.
Nu hotet warheit funder ligin:;
Ezu dẽ erſten fal dag mer. off ſtigin
Vollig virczig mänes crafft; al
Doz ander, daz es vellet nyder
Bnd alfo fer finder wie .. .:"
In die tiff vnd fal flihe,
Doz 24 nymãt mag geſehñ;
So kumpt daz dick (drie?) alzu Sant,
Baz da ſtichet off daz, lant
Alle me? mwuder,
Ir iglichs befünder. |
Sollen hulen und beren,
Den menſchin da mie vferen,
Doz all menfihlie diet
Bor leyde quelende "get.
Ende, Bl. 127. a:
Go muget ir mit. geoffer- ſchat | 4.
Noch difem lebñ tume dar, . .
In den wunedlihä fal,
DE got vo? luchtet uher al . vor
Mit ſynẽ anczlet alſo ſchon, ..
Da her ſiczt in de ttone, .. :ı... ;
Dar nach flat die mil ir euget,. ;- .
So ir aller befie .müget, _.
Daz ift der wifen lüten tat,
Vnd ift des heilligen geiftes rat.
Darauf folgen noch 2 dazu gebötige Beine Gedichte |
ı) Das fi ed pelih menfſch fal buten wor
bofen faden:
Ki Erlt vnd wer((Itlich ſorge, Ber
Da mas ih võ dir borge,
ii } vi’,
461
\
1462 ⸗
x .
N .
Dar wmrbfeez ich die ein phant, 6
. Weder eleyt, vos, ‚biirge nody laut, :
Mer dan die arme fele eg.
Werlt, wer: tut, ven wilä dep, -
Wy wilt du im Jone? PR Er a
Ende, Bf. 128. d.: run.
Werlt, du biſt Fraiig," F Mo dei Kone;
Mit dir vꝰluſe ithiden ‚gest trone.
Den mit got igebit wil
Ab ich vorſmeße we — * fit. E Bu
8) Weite, id wii. —E mit Die r foien
Hhaubn.
(DB) € Erler, dur fale inte. prlaup gebi, .
"Ad en wit nie dir nicht lenget —*
Als id lange Babe gerhan;
# Ad) weiß tool daz, fünder wart,
Ich muß berechũ nın n ſchulde; J J *
Auch wil ich des i⸗ hulde
Bebaltñ, det mich geborn bat, * Br
Lange, biß an hin tot" ik
Ende, Bl. 129. bei I
So waz ich den gerüffn mag
Ader claffen vor dem ctor Be “
Es en hiffft nicht; - ith‘ Al va or N
Leyder dan befloffen fein: ''- Bu
Hre, hedre, laß: a Int" K
Wie gern ih idR: :bethe, Zn
&s en hilfft aid; es ift- zu ſpete;
So waz id) Mag geräffer fing"
Das ift Tender alled' ein toiht.e Handy
— Gin ünderes ſtrophiſches Gedicht bon den 15 Zi
chen, iſt in der Vatikan. Höfe Ir. "680: (vgl. Ade—
ung; H 3es:'), von welchet it ber folgenden Abthei⸗
lung; „Degleiden; in dein Fender Minnelieder:
Roder. Bol: Wied, ebärg, Gr 452 46: und 139:
LXXXII. Das jüngfte. Sericht..
_ Handfchriftlich: Kür Batifän,- in Nr. 34i.;
2. LOL,
| | 463
an 03 EEE u DE Br Fr yr nn
binfer Unfer Sranuen lage. Coben: Sir ), Bl.
29 - 34. Adelung, 1. 269, "oa “ wo der Agfang. —
Aus einer Nü enberger Sof. fährt den "Ahfang an
Docen, Misc, IL 147. io “Zu Berlin, hinter dem
Barlaam (oben ©, 294. non, deiſthan Sand, und
ebenfo gefchgigben; DI BER 2211 aaa Be Bee
mit‘ . \
Dig, ifwon, dem Jangſten gesiht. um
." Nai ET Fr ——
werten . AR ef olkeÄaspers .cfogen,. nn, real. Ne: J
Am & fisd hebet an, dem tage, ,. 1 Je Bis
men * die fünder führen eriian i⸗ un 5
DE far "set temFißdäffer gun,’ um asminı ;
r sen, So wire ein ddmerthher ta, © a 27] mr &
So nieman ſich verhergeh mag: ir rein?
Do brinnent berg ond tal, _
Der lufft_gnd Bir mpult. über al
Die erde, majfer ond mer, |
N —* eller gceätupg, her oe
J hei eichn ar Dat! a on
Don den 16 air, ſogen geilggn:
An der funnenY Die gär vinſter wirt, | '
An dem onen, By, gerbite, 1.” de FT).
Ein. licht, fo es wirt blint, GE enne
+
un: "Dudy föllen valfen die fernen clär, ee
” .. Dat werdent zeichen n“bem mer: * mem
: Do.ndeh‘ fo Ahret- Ser gel her) De Pa Tu Hu
‚abe: plofent die, flende her 3315 ru
, Den ‚finder. „uahet. BE nk
Schluß, Bl. 7. b. 2. (. ner t 2*. * se 13; N
Hegre, durch den felben ot, Bu —
F Den fen. Ki Akon u “ “ u 281714
Gedinden vmb dich, Le BSP U |
Go .teyle den. fegenzuber mich, 5
de der, eapeliten rflag.. „ a u.
ið⸗ ſ durch ie fünden ſchlag Een 28
Be gevendniffe waten En
ren zeig hundert jorenj. +. a" Y-T.
. <Dig loſteſt u ſchoue ne 4 ann & j
Don dem Fünige Pharaone,
. 464
| J Bnd geleiteſt ſy durch das,rote mer,
Vund brechte das felbe be
Wider in ie lant:.
. Der gnaden biß an 'mis gemant,
Durch dinen goͤtlichen zart,
Hilff mir uff die rechte vart
“Des liebſten· willel yn;
Nů (u mit din gnade ſchin. C(rorꝙ B.)
1. " Amen, . _
— ine Beſchreibung der Testen Zeiten und du
Süngften Tages, auf Perg, 34 Bl., in der Schwar—
ziſchen Bibl. zu Altdorf, in einem Roder von 562
zufammen mit zwei Bearbeitungen der evangeliſchen be
ſchichte f. Beſchreib. eines alt. Deut. wangel Kodı,
Aitdorf, 1763. 4, St. 1. |
—
D. xyriſche Gedichte, Minnelieder, meilif
und geiſtliche. |
(Manche der größeren Sammlungen dieſer, mie
der vorigen Abtheilung, haben vieles diürcheinander,
mag in die eine pder, die andere gehört; , aber, wie dieſe
beiden Adtheilungen ſelbſt mannicfaltig im einander
übergehen,‘ fo ift auch bier nur, ohne genaue einzeie
Ausſcheidung, auf die größere Maſſe in folgen Sam
lungen Rüdfit genommen.)
L Die Muneffifche, Sammlung. perorfrin
durch die Maneſſen zu Zürich, bis am 1328.
Handſchriftlich, zu Paris, Ne. 7266. Perg,
. gt. Fol., 426 Bl., von zwei verſchiedenen Händen, mit
Bildern. Bodmers Proben daraus,. Borr ©
V. VL, und Vorr. zu der Ausg., Th. J. © V-V;
8.2. Repmann, in unſ. Muf J. 3u2- 24. (mo
429.
4
465
420. ein Drudfehler in). Eine ausführliche Geſchichte |
diefer Hoſ. vgl. in Bodmers leiden Vor, S VI.
XVL, und © XU: XIX. Enthält" 136 Dichter (auf
fer dem König Tirol, den beiden Wiesbecken
und dem Krieg auf Bartburg) — Abſchrift
deſſelben, zu Bremen, durch Goldaft und Schobin—
get, ‚nur ein Theil, Fol. 734 ©., welcher die etften
59 Dichtr, nicht ganz in derfelben Ordnimg, enthält,
nämlich: (21) Walther n, Klingen vor Eberhart
bon Öar, (46) Seinrid, Teſchler zwiſchen Walch,
v. d. Vogelweide und Hiltboltv. Swanegoei;
und hinter (56) Bernge v. Horheim folgen: dee
Tanhuſer, Nithart und Buchein, welcher "Tegte
beſchließt. Ecoardi hist. studii etym. p. 165 -69,;
Bodmers Proben, Borr. ©. X.-' Benede, Votr. zu
f Abdrud, © IV. V., bemerkt nur, die letzte diefer Ab⸗
weichungen, und fügt hinzu, daß mit der Sten Str.
des Bernge v. Horb, und nachher mit der 15ten
Str. des Nithart, dieſe Abſchrift gänzlich abbricht.
Der Buchein ſteht alſo auch, wie in der Urfhrift und
bei Bodmer, vor dem Nithart. Den Teſchler
ſetzte Eckhart wol. deßhalb ſchon hinter Walther no,"
d. B., weil die letzten 3 Str. dieſes Dichters auch bei‘
Goldaſt, wie in der Urſchrift, mit Zefhlers Namen
‚überfchrieben find und auch nochmols hinter deffen übri= - ‘
‚gen Gedichten vorfommen., Jenes von Eckhart ausge:
zogene Verzeichniß dieſer Abſchrift zählt, mit Einſchluß der
borermäßnten Stücke, 142 Dichter, und wirklich fehle
Nr. 128. der Eriger, in dem Berzeihniß und der Samm: °
lung, nad Bodmers Abdrud (die Urſchrift hat aud)
nur den Namen); aber hinter Tr. 137. ift Bei Eckhart
gleich 139. gezählt. Die Vorſtellungen, Zweifel und Are
fragen wegen eines alten Goldaſtiſchen Minnefingerko,
der, bei Koch, L 37.319. u. a, find hiemit berichtigt. u
®o Fr
ru
⸗
..
on
1 466. . ‘
Gedruckt: Außer den obigen 3 Stücken ce. 369.),
u Diele, Stellen, durch Ggldaft, in den Anmerkungen zu
den Paraenet. vet. — Einzele Gedichfe, in den Pro
ben der alten Shwäbifchen -Poefte, des 13ten Jahrh.
(durch Bodmer und. Breifinger), Züri, 1748.
& — PBollftändiger,. in der Sammlung von Mlinne
fingern aus dem Schwäb. Zeitpunkt, 140 Dichter ent:
haltend, Züri, 1758-59, 2 Bde 4, Mwbenfalle
dutch Bodmer und Breitinger, nach eigenhändiger
Abſchrift. Vgl. die beiden Vorr. G. . IV. und 6.
i
XIX-XX. Bodmer ließ aber viele Strophen: und
"Gedichte aus; (f. Borr. zu Th. II. S. V.). — En
pollfändige Ergänzung. und: Berichtigung machte ©. W.
Rafmann zu Paris na) der Urſchrift. Der Anfang
davon, bis Ulrich von Gutenblrg, ſteht, mit Einlei-
fung und Anmerkungen v. d. Hagens; in unſ. Auf.
1. 313 - 444. Das Übrige, zufammen fafl J des Gen
zen, "wird derfelbe nächftens: mi£ andern umgedrudten
Minneliedern herausgeben. = Eine gleiche Arbeit füu
’ Digfe Ge, $riedr. Benede.an, im- Morgenbl, 2808.,
und machte fie bekannt in ſ. Beiträgen zur Kenntnig
der Altdeut. Spri und Lit. Bd. L Th. 1., Göttin-
gen, 1810. 8., monad-fie aus Goldafts Abfchrift
berrübrt, und nur fo weit ala diefe gebt. Auf beide
Ergängungen ift bei folgendem Inhaltoverzeichniſſe dies
fer. Santmlung Rückſicht genommen, und die.alte Zah
lung der Strophen und Bezeichnung der. Lieder Beibe
halten: fo daß auch einzele, und hinwiedeggm eine ganze
Reihe nicht zufammenhangender Strophen derſelben Art,
für ein Lied gerechnet werden.
1) Kaiſer Seinrich, vermuchlich Seinrich VI.
(ſt. 1197.)3 2 Lieder (8 Strophen). ©. ı
2 8 önig Konrad der Junge, ohne Zweifel
—8 von Schwaben (fl. 1868); 2 Lieder (5
Str.). © ı-z
ee E >. 467
3) König Tirol von Schotten, f. oben & 368, .
4) Ronig Wenzel von Böheim. (ff. 1253.); 5
Lieder (11 St.) ©. 2-3,
5) Herzog Heinrich von Breslau CV. Rt.
1299.);. 2 Lieder (8 Gtr.).- © 3-4. Ä
6) Markgraf‘ Deto von Brandenburg mit
dem Pfeile (IV; f. 1308. ) 7 Lieder 8 Str. )“ ©.
4-5.
2) Markgraf Heinrich von Meigen (ſt. 1280); |
6 Lieder. (16 Str.). © 5-6.
8) Herzog von Anhalt, vermuthlich Heinrich
der Fette (ft 1269.); 2 Lieder (5 Gtr.). ©, 6- -7.
9) Herzog Johans vom Brabant (ft: 1294. ):
g Lieder (25 Sfr.) ©: 7-B
10) Graf Rudolf von Neuenburg (um 1288);
8 Lieder (25 Ste.) ©. 8- 10.
. 11) ®raf Kraft von Toggenburg (ft. 12703}
7 Lieder (25 Str.). ©. 10- 12.
12) Graf Kontad von Kiräberg; 6 Biedet
(a2 Str.). ©. 12 - 14,
13) Graf Friedrich von Peiningen (um _
1289.); ı Lied (5 Str.). ©. 14-15. Daffelbe ſtand
früber: ſchön in Philanders von Sittewald
(Moſcheroſch) Geſichten, Ch. I Nr, 3. no |
ber?).
14) Graf. Deto von Bodenlaube (IV, ſt.
1254.);. ı6 Lieder (23 Ott.) ©. 15-16. .— Die
Ergänzung zu Str. 16., f. in unf. Muſ. 1. 331 -37. Es
ft ein Laich, tree Wwelche Dichtart ebd, die "Zur
fäge nachzuſehen; und. über die Abteilung der ſammt⸗
lichen Leich es in der Maneff: Gaminl', fa weit fie
ergänzt ifl, v. d. Hagens Rezenf. von Benecke 8.
Beitr., in:der Jen: Lit. F 180.’ Nr; 244 = 45.
15) Der Markgraf von Höfenburg (riet
Gg9a
Zur SE
'
!
um. 23); ; 6 Lieder (13 ‚Str.).- & 17 - 18. Str.
1. und 3. kommen auch unter Nr. 23. Str. I1. und
Oo. wieder vor. W
16) Herr Heinrich Don. Beldeg;- 25 oder 26
Lieder (61 Str.). ©. 13-29.. Dap, legte Lied ficht
auch unter Ulrid von’ Lichtenſtein.
17) Öoftfried von Rifen (um 1240. )5; 51 Lie—⸗
der (190 Str.). ©. 22 -23,, wo aber. nur 2o ein:
zele Str.; das Übrige, in unf Muſ. L. 398 - 86.
. 18) Graf Albrecht von Heigerlau (um 1292.);
+ Lied (2 Str.). ©. 24.
19). Öraf Wernher von Hopberg (ſt. 1323.)
8 Lieder (15 Str.). © 24-35. Bol. oben ©. di
20) Herr Jakob von Warte (um 1245.); 6
Lieder (25 Str.). 25-0.
aı) Bruder Eberbart.von Sar Cum 1260.);
‚2 Lied in. 20 Str. ‚ine Brgängung dezu, in unf. Muf.
1 388..
“ 92) Herr Walther. von Klingen Cum 1851. )
8 Lieder (32 Gtr.). ©. 30 - 32. _
‚. 23) Herr Rudolf von Rothenburg; 10 Lie—
der (41 Str.). © 32-35. Bol. oben Ne. 15. Die
vochergehenden 6 Leiche, in unſ. Muſ. J. 388 - %ı7.
Einige. Derfe pon ihm führt Dhilander von Sit—⸗
tewald im Weiberlob an, \
24) Herr Heintich von Sar (um- 1254.); 5
Gieder (20 Str.). © 35 137 Davor ein. kei, in
unf. Muf. I. 48-23
25) Herr Heintid) von Granenberg; 5 Lieder
{16 ©.) ©. 37-38.
36) Der von Kürenbergz a, Lied. (25 Str.).
©. 38 -3% . -
27) Herr Dietmar von Aſt; 17 Lieder (4ı
Ger.). ©. 39 - r. W
*
4
4
‘
’ , , . u 458
40) De. Ban lies; 1 ul. ©. * 46 ‚Die
Beiden vorhergehenden Leiche, in unſ. Muſ, I. 42% 38;
29) Derz, Wernber non; Tüfenz 6. Sieden, (a7
Str.). ©. 44 - BB 4
. 30) Herr Heinrich, BOR.- ‚Stretlingen. (um
2254.)3. Hfinder (11 Sfr.) 6.4546. 3 (
Au) DL, Kriſtan von Hamles.6 Nds Kar
Str,), - .&. 46.- —* n ar
32) Herr Ulrich bon Gusenburg (gap 1256,35
. x ed. in. 6. Ger. — (ör „Ein. Sei davor⸗ in,unf.
Muſ. 1.434 a 3
BD Herr nrig von. Bar Mure; :3 Rieder
(9 Pr.) G. Hör 49. Das len Lied A au das
dritte Buchein4. zaagten Tu gr.
BETAPEITCH OUTLET Morunges an Sioder
| C104 Stx... Ss: 48,= Tu Niere | Und. mo Yyılıa
35), Men Gehanke pen eimpunsz 8, Lieder. MM
Sfr), Syi57ır SB: . ve en
36. Winid, Sehe, von "Winterfetten. (AB
1250. PER C® 54 6 me_ nur. 20 einzele Str. der.
144, welche, in 4o Liedern, nebſt 7 Beichen davor,
vollſtãuadig Bei, Beyuadie.: G. 147 266.
37) Herr Reimar dar Ahte; 62 Lieder (ꝛau
eigentlich ar. 258 Ste... de ‚nach Gr. Ip. ef; nad .
18% und 2ö4. je ıl,. ‚zpdiel ‚gezählt im): 2 6-0
Sta 1665 69. ‚gehören vor 194 » 96. ne
38) Herr Burkart von Sobenfris; 10: Sieden
(Bı Ser). . ©. 88-90. 1:
39) Hexe Heffo-gpn Müpd; ı 2 Rider @ Str.) |
©. 90 ,.. es 212 sr sc .4 2344
40) Ber Surggraf von Eau a3 ‚Lieder, (a
Sr einen un
—— Boachufen; Er cs
Ge.). ©. 91 - 96. bang
—
470
- 423 Der Burggraf bon Nietenburg; 3 3 Lieder
or Sir.). © 96.
7 )43)- Herr Milon von Gevelingen (Scheve-
lingen?); 2 Lieder (14 ©tr.). © 96-97: °
44). Herr Heinrich von Rugge; 13 Lieder (34
Str.). ©. 97 + Seo: Str. 1235: ſteht ſchon bei Rei:
mar d.Y. (Nr. 37.)., Ste. 196 - 200:; Gtr. 13 - 16.,
ebd. Str. 202 - 5.; Str. 18 - 25. eb, — 145 ;
Ei. .ög. ebd. Str. 215. _ -
"45 Herr Walther von der Bogelweide Rn on
um 1190.); ein Leidy ynd 107 Lieder (40 Str.,
gentlich nur 4535: denn nach Str. 88. ſind 6, —
iſt neich 452. auch ı, nach 260. aber. ro, nach %13.
mieder ı, und nad) 440. wieder 6 zuviel gezählt. Da:
Zehen: find nach Gr: 28: zwei um Rande nachgetra⸗
. gene Str. nicht mifgezählt, und gedören mol hinter die
flgendr).: ©. iei-4ei. Str. 109. gehört hinter 130.,
und fiheint doppelt da zu fliehen. : Über Die letzten 3
Str. vgl. oben ©. 465, In Str. 444. wird Wealth.
ald dritter genannt, Die Str: 27 ergänzt Be:
nede, ©. 267: ur
46) Herr Bitebölt, von Swanegerii 22 tie
der (Ag Str). S. 1243-46 "
47) Herr wolftam von Eidhensag; 7 eieder
(26 Git.) ©. 147 + 49. : Or. 13, 14% (ned der jeßi:
gen. Solge) gehören. hinter Str. 15=17., und dieje
fm vor Str. 9... : Hs
48) Bon ‚Singenberg, Herubfeß za St Gal⸗
fen (um 4245. )} 3 Wr (112). ©. 149 - 58.
49) Der.von Gadfendorf; 5 Lieder (21 Str.)
©. 158.060. Fa i.2 190 I8:.::
50) Wahsmut von Rüngingen; 6 Lieder (19
Str.) ©. 160 - Grit Hinter Otr’g) find m: der Ur—
A- tr. |
ſchrift 2 : Zeilen leer.
q
a
51) Gert. Wilhelm von Heingenburg;. 5 tje
der (15 Str.). ©, ı6ı - 62.
52) Herr Sütolt von Seven; 3 Sieder | {er
Str.). ©. 162 »- 63 E
53) Herr Balther von Metze (um 1245. )
10 Lieder (31 Str.). ©, 1635 66. .
54) Herr Rubin; 22 Lieder (6 Str.). S 166-2.
55) Bert Bernge von —*88 6 ee (7
Str.). © 172-733.
56) Der von Johansdorf;. 15 Lieder 39 Str.)
©. 173 - 76.
57) Endilhart von Adelburg; 3 Lieder (4
Str.). © 177.
58) vSerr Bligge von ſlainag 3 Lieder cö
Etr.). ©. 177.
59) Herr Bahsmut von masthaufen; 5 Lit:
der (11 Str.). ©. 178.
60) Herr Sartmann von Ye; 17 Gier (60
Gtr.). ©. 1785-83. Str. 11. gehört hinter 2.
61) Herr. Reinmann von Brennenberg;, 5
Lieder (25 Str.). ©. 184 - 86. =.
62) Jobans von Ringgenberg; 17 Str. €
186 - ög-
65) Ulbrebt, Marfchal don Kaptehtemil;
3 Lieder (9 St.) S. 189 - 90. Str. 5. hebt an
bei „Sr eren”
64) Herr Dito ‚gom Zurne; 6 Lieder 24 —
©. 190 92.
65) Herr Gsͤ⸗ali bon Chenheim;” 2 Lieder (6
Str.), „©. 192 - 93.
66) Der von Wibdonie; 3 Lieder. (9 Sr. ),
193 -94- ..
67) Bon Sunegge; 3 Lieder (8 Str.). 6. 194.
.. 68). Bon, Sharpfenberg; 2 Lieder (12 Ent.
&. 194 - 95.
272 a
69) Herr Konrad, Sgenr⸗ von Landeck; 22
Lieder (102 Str). ©. 195-- 204.
70. 7i) Der Dingbete und die Binsbefin, f
bben ©. 369.
72) Klingefor von Ungerlans, „f in der fol
genden Abtheilung.
7) Kriſtan bon Lupin, ein Thäring, 7 gie
der (20 Str.). TB. 1. ©. 16-17."
u) Herr Seinti Hetzbolt von Beißenfe;
8 Lieder (24 Str.). ©. 17-19.
23) Der Thüring; 7 Lieder (19 Etr.). ©. 19-21.
| 76) Binli; 8 Lieder (24 Str.) md ı Leidh. 6
‚21-23. In dem Leich wird er als dritter „he
Lürner” genannf; vgl. Nr. 131.
77) Herr Ulrich von Lichtenſtein; 38 Lieder
(ari Str.; eigentlich 321, denn nach Str. 32. 64. 102.
. 192% 202. 299. ifl.je ı, "und nad) 157. find 4 zu we⸗
nig gezable.). ©. 24-46. ' ‚Str. 32. a., '66. 103.
fehlen, und Str, 154 - 62. fü nd ſo urizuflellen: 154.
156. 158. 160. 155. 187. 159. ı61..162. — Diefe
u fämmtfichen Lieder hat Mlrid) v. e. auch ſeinem oben
©. 190, erwähnten Gedichte eingeflocyfen. Ergänzungen
daraus zu Bodmers Abdruck giebt Docen, Misc. |.
102 - 4., 309- 11. Es find 2 Ligder and 5 ©tr., un
ter welchen ' auch die erfte vorhin; berperkte.
7). Bon Munegürz 2 Lieder‘ (g Stt.). G. 46.
Del, oben ©, 344.
49) Bon Raufe;' 4 Lieder. G "Sk: >» ©. 64-4.
. 80) Herr Konrad von Alfftetten; 3 Lieder
(13° &tr:). G. 474 28...
- 81) Herr Bruno von Geornbetg; 4 Lieder
(16 Gtr.). ©. 48-49.
82) Herr Hug von Werbenwag (um 1250.);
‘ä Lieder (16 Str,). © 49-506 .
85) Der Püller; 5 Lieder 14 er). ©. 50-51
> ’
473
84) Don Trsaberg (gegen 1300); 6 Lieder (23
Gtr.). ©. 51-53. es 4te Lied (©tr. 14-16.) ſteht
auch als das zweite unfer Bugein, Jr. gı._ oo
85) Hartmann von Startenberg;. 3, eieber
(7 St.y ©. 53-54 *
86) Bon Stadegge; 3 Lieder (9 Str. } 6. 44.
87) Herr Brunmwart bon Augpein;, 5 Lieder
(13 Str). ©54-55. |
88) Bon Stambeim; 5. ein Bid, im ır ©tr., ©.
55-56." |
89) Herr Söli; 2 Lieder (18 Str.). ©. 57- -56.
Die legte Strophe gehört hinter die Ye. |
90) Der Zanbufer;, 6 pder 7 Leiche, und ı6 Dies Ä
der (37 Str.).“ © 55-60.
gı) Bon Budein, ‚4 Lieder (12 Str. ). G. 70.
Vgl. vorhin Mr. 33. 84.
92) Herr Nitbart; 42 eieder (289 Si, zwiſchen
welchen aber Str. 14002, wegen eines Aueſchhitteg I
fehlen). G. 71-86.
93) 'Meifter Seintid Teſchler, 12 Pieder (39
Str.). ©. 86,-90. Vgal. oben ©, 465.
94) Roſt, Kirchberr zu Sarne; 9 eicer (27
Str.) ©. 90 x 92.
95) Der Hardegger {um 1250. ); 2 eieder 018
©tr.). ; ©.,120-22. Iſt verſetzt.
96) Der Säulmeifter von Effelingen Gi Rus
Dolfs I. Zeit); 8 Lieder (ib Str.). ©. 95.
97) Meifter Walther ı bon Breifad "22 Sir.
©. 95. 97. ” |
98) Bon Biffenlo; 4 Bieder (6 Ste) ‘©. 97- gö.
99) Bon Wengen; 3 Lieder (7 SH.) '©. 98- 99
100) Herr Pfeffel; ı Lied in 3. Str", & 99.
101) Der Fatıız I und 3 Lieder, ‚(12 St.)
©. ‚99-102,
DL 11T) Bee Pe EEE ZB Ze E
LU
sr
7 —
102) Der‘ Eugendhafte © . teiber; | 1 Lieder
(44 Str.) ©. 101-5. — elung, Mag. I. 3.
.&, 15 - 16., bält ihn für Eine Perfon mit dem Hein:
rich Schreiber im, Krieg auf Wartburg, um
dem Heinrich von Riſpach, deſſen Eſchenb ach im
Patzibal, V. 4560. gedenkt.
103) Steinmar (um 1276.); 14 Sieber. (52 Str.)
©. 105-9. Str. 44. fehlt bier.
104) Herr Alram von Greſtenz 5 Lieder (14
Stt.). G, 109 - 10.
105) Herr Reinmar der Giedeler; 2 Lieder (6
©tr..). ©. 110- 11.
106) Herr) Hawazf; "3 Lieder CG17 Str.) 6
IIl=I2. —
107) Herr Günther dom ‚dem Borfte; 6 Lie:
der (37 Str.). © 112-115. "
| ) Serr Stfederig der eneqhtz xLieder (21
* —2
G. 115 - 17.
109) Der ‚Burguraf bon Regensburg;. 2 lie
der (4 Öte.). "©. ıı7.
110): Herr Küng; 4 Bei,” ‘and 2 Lieder (7
6), ‘©. 117-19., Das erſie Lied ift auch als das
erſte Kols von Neußen. (unten Rt. 130.) tie:
. derholt.
111) Herr Geltat; 4 Lieder (9 Str.). ©. 119.
143) Here Dietmar, der. Geger; 4 Stroghen.
© 119-208 .
113) Herr Reinmar boh äweter; ! keich und
29 Strophen. S. 1282 55.
| 114) De junge Meißner 6 Bieder Gı2 Str.).
&, 155 = 57:
- 115) Der Alte Meißner; Strophen. &; 157.
76) Bon Dbernburg; 7 Lieder (19 Shr). ©.
158 - 59, wo Öft. 17. b., ein befonderes‘ Lied, fehlt.
4
⁊ pr}
a 475
117) Bruder Werner (am 1250); 2 Fieber
(38 Str.). & 159- 66.
118) Der Marnee (um 1300.); —X Lieder (83
Str.). ©. 166 - 77. Bgl. unſ. Muſ. II. 150 51.
119) Güßfind dert: Jude bon Trimberg; 7
Lieder (12 Str.). ©. 1770 79.
120) Gaſt; 2 Strophen. ©. 179. ne
1219 Bon Bunenburg; 6 Gieder CIE Sir.).
©. 179-81., mo Str. 16. und 17. fehlen. ..
'Yay) Seinrich bon "Erreinganz'®: 2 Lieder (6
Str): ig. —
423) (Nudolf dr“ Schreibet; 3 ender (13
Et. 181 - 82! -Wol der obige, ©. 192.
429) Meifter Borken" bon Straßburg; 3
Liedet (82 Gtr.).- @ 1853-83. wo aber don *
großen“ Boßhefang' Auf, 2729.50 Jungfrau (GStr. zZ
69.) nur Die legten 9 Str. fichen. Vgl. Öben ©. 449.
Wohrſcheinlich meint Job. dv. Müllers Anzeige einer
Wiener‘ Hodſ. „bon Gottfried von Srraßburg
uff U.:2. Ge”, in unſ. Muſ. Ei 555., dieß ‚Gedicht.
125) Meifter: Joha Hs-Sadlaub ‚(gegen i300.)3
47 Pieder (193 Str), und: 3-Leidhe. & 185-985
mo aber Ötr.-86.'96. 94 - -98. 100-3. 105. 107-8.
110: 115 - 17. 190 -33.-125. 1249-33. 138- 4a +45 -
50. 152 - 54. 158 - 60. 163.- 63. 186-569. 177-742
176% 82» 284 - go. 2938: und“ die 3 ‚erkher ans
fehlen. . J vet. we .%
126) Regenbog (um 1300); 5 Strophen. ©
197 *90 Unter Frauentobs (Ne: 132.) —**
ſtehen auch 4 Str. von ihn, als ein’ Theiltfßres‘ port
ſchea Wettſtreites! Dal. hr Muüf: IK 139'-68. :
2475 Metfter Koutadl Bon Würzburg. om
1300. )5 2 Leiche und 36 Lieder (114 Gtr. J & 198-
oT; we aber- ‚Die beiden Leiche: umgetehr- fieben, WStr.
=
*
476 N
1427. 80-45: 5363 75-83. q1 -95. fehlen, und
Str. 65 - 66. hinter Str. 74. mpıfegt find.
128) Lußge von Rafenbeim; 6 Girpphen. ©
207-8
130) Der Kol von-Neußey; 5 Geopben. 6.
208-9. Bgl. oben Br. x10.
A431) Der, Aue ner- 5 Strorhen G. —2 Bl
Nr. 76. um, En
"\ 180).Meies Heinzih Srausntob (f.aäxr);
4 Lieder (60 Str.). ©: 213-19., wo aber an dm
euflgn Cigpe gder piekmeht. Leid) (Gkry;x = 30.),.gpeläe
eine Umdiphtung des Hobenliedes iſt, Gr. 7- 11. 14-
21. 33-309., und. die folgende, Gtr. 31. fehlen. Aus
einge ſehr ‚alten Hdſ. dieſes H. Liedes, mehr: in Hfer
‚reicher Mundart, .undy.es Teint, nur. Bruchſtuͤck theilt
Denis, in den Cefefrüchten, Th. 1. ©. 119.- 202. ‚eimige
Sesarten: und Derbefferungen: gu Gt, 345.15. und
eiueg Ergänzung von ‚Str, z., und der. Hälfte ppn Str.
10..mif,, Bf, unf. Muf. DI.’ 165., :mo.die Beziehung
anf Job. p. Mälles meguſtreichen je ©
.. . 133) Meiſter Friedrich von Suüanbyrg: (ge
gen 1300,35, 36 Strophen. ©, 209 r 13,11 Iſt verſett.
430) Meifter Sageher (gegen, 1309.); 6 Lieder
(25-Gtr.)., .©..859 + 92...
- 135) Der wilde: Aletander (segen 1289. ); x
Leid) und 3 Lieder. ©. 222- 22. wo aber der Leich
ſeblt. J n "uch W .. ey
ı 336): Meiſter —E (orgen 5390. x 6 Sie
der. (26. Etr.). ©. ,223.- 26:
137).Gperppgil;,g Lieder. (4 et). ©. 906-30.
.38) Boppo (um 1809.) 8 Lieder, (ae-88.)
G 230-3. 2. .:) mia.
BON 1)? Der Eitfhaurr; SB. 6 297- -38.
129). Rubin mon X Rüdeger; 4 Strophen. G; 208.
477
240) Der Kaüzler (gegen 1300); 16 eieder
Ott.) ©. 238 - 47.
‚Über einzele diefer Dichter, vgl. außer den allges
meinen und bei manden, ſchon früberhin vorkommen
den, angezeigten Schriften: Goldaft, in den Parae-
net; Opitz, in f. Profodie (mahrfcheinli nur aus
Goldaſt). Bodmers Vorr. zu den Proben, & XVII
-XXXVIU. (über Nr. 1. & 4- 11. ı6. 17. 19. 30.
36. 37.45. 48. 113. und 125.). Einige Nachträge
dazu, in dee Vorr. zur Summl.. Tb. J. ©, VI- ve
Cau’1=-4. 7.) Vorr. gu Chriemhilden Rabe, ©.
XU - VI. (über 114- 15.), (Bodmer,) Im Deutſch.
Muf. 1780. Aug. ©. 146-36. (über 113. 118, 174--
315. 177. 90). Derfelbe, in Canglers und Meiße -
ners Quartalſchr. 1784, 1. G. 88 = 90. (über 7.)
Ein Hr. W. aus Wien, in Bottfcheds. Büderfaal,
X. 256 - 67., und Löhnert, in Meißners Apolo,
2794. Dez. (beide über 4.). (DBiefter,) in der. Bere
Liner. Monatsſchr. 1793. Jul. ©. 65-93, Aug. ©.
122 - 4g., Rov, ©, 454-69.; 1795. März, ©. 185 -
zır., Gepf. 193 - 219. (über 4.5. 6. 8., dabei die Lies
der derfelben wiederholt, ühberſetzt und erklärt). Seuf⸗
ferbetd, in Bragur, V. 2. ©. 172= 84. (über ı2.).
Tiecks Vorr. zu f. Bearbeitung, © XXVIII. (mo.
vermuthet wird 45. und 136. 76, und 131. 73. und 75.
möchte Eine Perfon fein). v. d. Hagen, in der Zeit.
fihr. Eunomia, 1805. Nov. ©, 368 - 78., Dez. ©. 434,
- 47. (über 1. 2. 4=-6,, ſammt Überfegung ihrer, von
Ziel übergangenen Lieder). Archives literaires,
1807. Nov. (über 125.) Auch gehörte hieher: Das,
Lied von dem Tode Johans bon Brab. (9), defs,
fen Mittheilung Docen verfprodyen, in unf. Muſ. L.
181. Vgk.Maenesirier de uan.ingigni, p. 118. und
Eccardi praeh.. zu Leibnisü:gellect. otymol. p. 47.
478
Deßgleichen das —* "über, den Zanbänfer (80.), iu
Heine. Kornmanns Venusberg, 1610. 8., ©. ı126-
32.,: wiederholt, in Jo. Prätorius, Blocksbergs
vertichtungen, Qeipz. 1669,, ©. 19 -29., und in der
Rom. Bibl. XXI. 243 - 56., in Berbindung mit der
Gage vom treue Eckhart (vgl, oben 'S.76.),. durch
Vulpius; darnach verarbeifet von Tieck, in den ro:
mant Dichtungen, Bd.2. ©. 423-92. — Die Bilder de
Maneff. Samml., welche für die Abkunft und Ge
ſchichte der Dichfer: bedeutend find, wolle Ro d mer br
ſonders mit Erläuferungen perauageben; vgl. Borr. w
Th. 1.6. VI Bis. jego ift, außer den oben ©. 369.
gedachten, davon fur eing. (zu Nr. 63.) den Proben
beigefügt. ‚Beichrieben find Die zu Nr. 1. 2. 4-7
duch v. Jurlasben, in der Hist.. de l’Acad. des
" Inscript. T. XL. p. 164..69,; übsrfegt, in unf. Muf.
L 316-20. Die Befchreibung der Bilder von Bot:
mer, findet ſich, nad Job. Horners ſchriftlicher An
zeige, mif feinem übrigen Nachlaß, in der Zür icher
Stadtbibl. , und die Zeichnungen beſitzt ſowohl der Db:
mann Füßli, als Mart. Ufteri zu Zürich. Nah
diefen - ‚bat Sr. Hegi in f. Koſtumen des Mittelalters,
Jürich, 1807. 4, das Bild zu Ne. 64. und eine Si
gue von 27. (wiederholt im Mörgenbl.) genommen.
Zwei andere Bilder, zu Nr. 47. und 72:, ‚nad; Zeid:
| nungen von demfelben, ebendaker, ftehen ‘in unſ. Muf,
EL — Zur Erläuferung: grammatiſche Anmerfun |
gen von Bpödmer, vor den Proben, ©. XXXIX-
LVL Minntgefang auf den Grafen Ludwig. von dt:
tingen, 1775 6., ift tein befonderes Gedicht, wie
es Kod, I. 123. aufführt, foudern blog ein ‚Kommen:
tar von Jac. Paul Lay, über. Str. 2. von Ir.
114: Abdruck und Gellärung ben Sten Liedes. von
- Ne 16. us are), in dir Zerling Monot
ſche. 1793. Jul. ©. 70-72. "Überfehueg und Etlarung |
des Liedes. non Str. A., durch Anton, im Deuf. Maſ.
Bearbeifungen:. Gedichte nach den Mine ..
nefingern (von Öleim), Berlin, 1773. & 174 ©.
— Sin der Iris, Bd. 4. © 24-45. (einige Ged.
von Rr. 77.). — Durch Öräter, in, Bragur, J. 244.
- 62. (Se. von Ne. 77. und 9.) Ebd. II, 173 - 88,
(Ged. ‚vn. Tr. 77. Ik 40. 20. 130.; das Lied von.
Tr. 3., durch Boͤckh). Ebd. Bd. IV, 1. (&. 5ı1-:
80. ein Auffag über die Bearbeitung der Minnefinger-
bis dahin, bon Gräter); ©. 81-84. nochmalige Übers, ar
fegung, des erften Liedes von Nr. 20,,. mit Muſik von
Eidenben;); G. 85-91.,.non Wr. srı, 13. und 23,, |
je ı Lied, durch J. Hinaberg; ©..g2- 105. und Ste.
2. ©. 131 - 49. neun Fabeln, von Nr. 118, zwei, von
Nr. 113. und 140. eine, und 5 pon Nr. 127., der Lert
mif-Übegjegung und Erläuterung, duch Gong —
Ebd. Bd, V. 1. ©. 5-50. 6 Str. von Re. 61. in
Profa, von $. D. ©, (Gräfer?); St. 2, ©. 63-64:
ein Lied von Nr. 20, durh €, (Eonz?). — Ebd.
3). VE St. ı., Ged. von Nr. 43. 26.: 45. 98: 34.
36. 113. 136. 114. — Ebd. BB, VII. 1. ©. 136 .
55., 2. S. 44-48, durch Job. Gottfr. Hermes, 20
Ged. von Nr. 1. 19. 23.9. 34. 36; 39. 40. 44 52,
59. 61. 77. 82. 87. — Eingele Nachbildungen von
Minneliedern, durch Bürger, Voß, Miller, Haug,
u. a, ſtehen zerftreuf in Mufenalmanadhen. — Eine
eigene große Sammlung, in freuer Überfegung von
Tied, Berlin, 1803. 3., enthält eine Ausipahl von
220 Liedern der meiſten und beßten dieſer Dichter.
Neuere Bearbettungen einzeler Lieder ſind von gr
Schlegel, in dem. Vermehren ſchen Almanach, und
don Leon, in dem Wiener Taſchenbuch “rollen.
nion.
%
. | , , q n .
480 on —
IL Der Weingartener Koder.
Handfhriftli, im Kloſter Weingarten, Perg.
8., aus dem 14ten Jahrh., mit. Bildern. Meifters Beitr.
IL. 94. 162=3., mo Stellen duraus. Zapfs Reiſen, S
13. Hier ſind auch die erſte und die letzte Strophe der
Lieder K. Heinrichs abgedrudt, faſt buchſtaäblich, wie
‚in dem Manefſ. Tert. Deßgleichen iſt hinten, Taf. 2.
eine Schriftprobe, enthaltend das Bild zu Meinlo’s
'» Sewelingen Gedichten, in zwei Seldern: im obe
- ren, der Schild mif drei gefrönfen Löwenköpfen und
“Darauf der Helmfhmu von zwei Löwenſchwänzen; im
unteren, ein Wann mit einer Frau im Geſpräch, wie
es ſcheint. . Der» Name ſteht, im oberen Rande des
Bildes; unten ftehen noch zwei Zeilen von dem Anfange
des erſten Gedichtes, auch faſt buchſtãblich, wie in dem
Maneſſ. Tert. Der Koder enthält, nach einer ſchriftli—
| hen Mietheilung Oberlins, nur folgende 27 Dichter:
1. (Man. Samt. Nr. 1.) Kaifer Seinziä.
Anfang: Ich grueze mit Gefange,
Ende: - Stva man das leit in gold,
.2. Brave non. Fänis. Anfang:
Gewann ich zu ıninnen ie guten wan.
Ende: Do wos gnu geos h’min vrdde von wanne.
3 (M. S. 41.) Hr. Frid. von Hufen.
(in einem Söiffe figenb)
Anfang: IH mus von ſchulden fin unwis, (M. ©. Str. 1.)
- Ende: Jr ie was unterehan. (Mt. ©. Str. 50.)
4 (ME, 42.) Burggrave von Riefenburg.
(figt neben feinem Gilde )
Anfang: Ru endurf‘ \mie nieman wiſſen. (IM, ©. Stt. 1.)
5. (M. S. 49.) Hr. Meinlo von Gemelingen.
6. (M. © 14.) Brave Dito von Bottenlon:
ben.
3. m. ©. 58.) Sr. Bliger von Sainach.
Cſigend, das Schwert in der Sand)
u | | | . 5(M
| 48:
8. (M. ©. 27.) Hr. Dietmar pon Afte _
- " (kreibf einen beladenen Efel dor fi & ber)
g. (M. u 60.) Hartmann bon Dwe ' ... .
j (titterlich zu Pferd) : 2
10, Hr. Albrecht von Janſécorn. (Vermuthlich
der von Yohansdorf in der M. ©: 56., welcheri nn
der folgenden Batitanifihen Sandy. eu Albrecht
genannt wird, Y
ıx. (IR. 6, 44. ) Heinrich von Ruche,
12: (M. ©. 16.) M. Heinrich ven Beldegs.
13. (M. ©. 37.) Hr. Reinmar,
14. (M. ©. 32.) Sr. Ulrich von Suftenburg.
15. (M. S. 55.) Hr. Beringer von Horneim:
16. (M. S. 34.). Hr. $. bon Motungeh
17. (M. 6.78.) Hr. Ultih Bon Munngur:
-18. (M. S. 79) Hr. Hatwich Raute. '
19. (M. 9.48.) Der fe yon Singen: |
berg: '
20. (M. ©. 50. ) Hr. Wahsmits von Rungigb,
21. (M. ©. 46.) Sr. Hiltpolgv. Ghmwanegau:
22. (MM. ©: 31) St. Willehalim v. Heinzen⸗ *
burghe
23. (M. ©: 52. ). Sr. Liutold bon Savene
24. (M. 6.54.) Hr: Rubin '
25. MUS: 46.) Gr: Walther Bon der Bogel: Ba‘
weide—
26. (M. 8.47.) Von Eſchilbach (ohne Bild).
27. (M. ©. 70-91.) 'Winsbad (ohne Bild). Iſt
uben S. 869: nachzutragen. — Darauf folgen no
mehre Gedichte, ohne Namen der Perfaffer und Bilder; .
DBgl. oben ©: 429. — Da bis auf Nr. 2. (meldet viel:
leicht der Benis, bei dem Marner in der Man
Sanıml. II. 173.) alle dieſe Dichter, und, mie es ſcheint, |
auch die meiſten Ihrer Gedihte⸗ ſchon in der Man: F
J | Sb |
*
⁊
=
r
482 .
©. ſtehen, und in dein bis jegt befannten gemeinfamen
Stellen fo wenig abweichen: fo ſtehen beide Sammlun
‚gen vermuthlich in einem ſehr nahen Zuſammenhange.
Gedruckt, mehre Strophen, welche in der Mi.
S. nicht ſtehen, nad) Bod mers Abſchrift, in der Mül—
lerifhen Sammlung, Es ſind: 9 Str. bon Nr. 25.,
32. Il, -binter Flor und Blanfflor, ©. 60. un
35. II. ©. XLVI» VIL; 1 Str. von Nr. 14., ebd.
©. XLVi.;. ı Ste. von Nr. 24, ebd. © XLVI.;
Str. von Kr. 3., 2b. ©. XLVIR; und 7 Str. Don
Nr. 19. ebd., © XLVIII.
ill. Der Jenaer Kodex.
Handſchriftlich, zu Jena, gt» "Sol. Perg.,
133 Bl.; mehre Blatter find ausgefchnitten; faft jede
vorkommende Strophenart haft Bezeichnung ihrer Me:
todie Bafil. Khr. Bernh. Wiedeburgs ausführ
liche Nachricht ic. (Jena, 1774 4.), ©. 5. 6. Dal.
Docens Misc, I. 373. 276. |
Gedruckt: Stellenweiſe, bei Miedebutg, ©.
. 12-76. — Örößtentheils, in der Müllerifhen Samm-
Iung, 38, IL, nad) einer .Abfchrift Wiedeburgs. —
Ergänzungen, in Docens Misc, L 96 - 100., IL. 278
-86. Vergl. ebd. 1, 109. und, die Zeitſchr. Aurora,
"1804. Str. 92. 93. 100.
Diefe Sammlung enthält folgende 29. Didyter (über
900 GStr.), mehre derfelben und mandye ihrer Gedichte,
zum Theil auch unter ‚fremden Namen, mit der Ran.
©. gemein.
1) Meifter Stolte, waheſcheinlich der funge (zu
Rudolfs I. Zeit); 36 Str., mworunter die 5 leßten
Str. von Nr. 102., Str. 1. 2.6. von Nr. 95., und
Str. 24. von Nr. 138. der M. S.; dazu kommen nod
4 Randſtr., von melden ı in Docens Mise. J. 99.
. 483
Bol. Doten; in unſ.« Muſ. 1. 209. Bei Mäller,.
Hinter Gotifriede Triftan, ftehen nür 27 Str, und
Darunter Feine der erwähnten. u )
2) Bruder Wirner (M. S. 117.)3 65 Str.,
unter welchen alle in der M. ©, fiehenden, bis ciuf 7,
porfommen. Docen, in 'unf. Muſ. I. 219. Be:
Müller, Meiftergefangbun, © 1=4., hur 23 Str.
Die nicht in M. ©.
3) Meifter Kelyn "(um 1354.);: 26 sk; bei '
Müller, binter Briberäs Triſtan, ©. 51-54. Die
3 legten Str. fteben in IM. ©. unter: "Nr. 118. Gtr.
44. 42.45. - Ä
4) Meifter Elies bon Beine, 7 kr, a. uü.
D., ©. 54-5
5) Meifter Alerander (mM. ©. 135.); 38 Str.
und ı Leid. Nach einer Anmerkung bei Müller, wo
fie hinter Gottfrieds Triſtan, ©; 142-453. abge-
drudt, ftehen die übergangenen Str, 4-6. aud) in der
M. G. (woꝰ). I
6) Robyn( vergl. M. ©. 54.); 2 Gtr., Mſirgb.
©. 5.
7) Meiſter Kudinger; 3 Str., hintet Bott: ,
frieds Zriftan, ©. 55 = 56.
8) Spervogil (M. ©. 137.); 13 Str., wovon
im Mfirgb. ©. 5-6. nur 6.
g) Der Helleviur (Höllenfeiet?); 5 Str.,
hinter Botrfi. Triſt. ©. 151 = 52.
ı0) Meifter Getvelpn;. 17 Str., hinter Brib.
Triſt. ©. 56 = 58. Nah Str. 4. find ;2 Bl. ausge
ſchnitten, und die folgenden Stophen vielleicht enicht
bon ihm. ,
11) Det Urenheimer Cum 1315. ); 3 Sr... ebd.
6. 58 = 59--
12) Der Hunnenbergen { nide Shonnenbere
| 2 u Ze
484
ger, wie Wiedeburg las; .ngl.- Docen, , in’ unf
Muf; 1.197); 11 Stu, ebd. ©. 69-6.
13) Der Gutere; ‚1 Str, ‚binfer. Dem Iwain,
S. 68., und Mſtrgb 6, 1 9 &
14). Ver Unverzagete, (zu Rudolfs I. Zeit)
bo: Gtr., binfer dem Freidank, ©. 33 - 36.
35) Ber: Lietfhaumer. (M. S. 139.); 6 Str.
Mſtrgb. ©. 6.
46). Der Tanhuſet (M. G. go. ); 4 Shr., ebd,
‚8.7.
| un). Meiſter Singof Cdegen 1300. * 6 ©k.
von welchen die letzte die Auflöfung des Näthfels in
Ger. 3. ift: vielleicht von dem: folgenden Rumeland,
defien Name der Gtr. 5. beigefchrieben fleht.
18). Reinold von «der Sippe; 6 Str., hinkt
dem Jwdin, ©. 67:
19) Der Goldener (gegen 1300.); 3 Sir., hinte
dem Greidanf, ©, 36. Dazu 2 Randſtr. in De:
cens Misc. I. 98.
0) Meifter Rumeländ (IM. © 136. 3 74 Str.
von welchen die 4 erſten in M. ©. unter 45., Str
160 » 63. fteben, Mſirgb. G. 72 15., nur 39 (bil: |
leicht ftehen die übrigen .in M. S.). Nach der legten |
ift ein BE ausgeſchnitten, ‚und obgleich diefelbe Ders
art nody in den folgenden 4’ Str. fortgeht, fo Fönnen
doch nicht alle 29 Str. (ebd. ©. 15-19.) von ihm
fein, da in Str. 5., mit welder uud) eine ande
Versart vintritf, Rumeland ‚als dritter genannt und
geſcholien wird,
- 2W:Rumeland von Sthwaben, wol ein mil
dem vorigen; 4 Str., ebd. ©. 19.
oo) Meifter Sriedrih von Sunnenburg (.
©. 33.); 82 Str., ©. 20-26., wo nur 47 davon.
Str, 1. und 8. ſtehen auch in M. S., Gtw 21. um
» .
"885
. 24: Na. Sir. 82. iſt ei Bl. aghſchuttch, und Bie
folgenden Str. 48-92. gehören nicht diefern , ichter,
under deffen ‚ Namen fie im MifttgE." ©. 264 38: Jeben,
ſondern einem
28) Witzkau, wie er ſchStr. 83. nennt; vermuth⸗
Ich Witzlav IL von Rügen. Docen, "in unf.
Muſ. I. 159. 221, und Nperup, eb2, I 332-
24) Der Mlisnere (og. ME: 11 -i5.), 139°
Stte.,. zwiſchen welchen '2- zu. rgeſchnitien. ©; 31 .
48. po nur 123 Gtr. 2) DEE ee
35) Meifter Konrad’ von Bürzdirig me ©.
127.); 10* Stri, von welchen die kehtP ii ME ©.
Str. 105. Docens Misc, H. 270,, 1:36 - 98, immo
5. Str, bon welchen 1-3. auch in” der I S. Str. |
9 95. und :93. (der Eganiung) ſtehen. Bal. anf.
Maſ. IL ↄ200. weis 10 ut 5a MIT
26) Srauenlob (M. ©. 132.). "Die: hier nal),
einum, sasgeffhnittenen Bl. fölgenden 89 Ger. find ohne
Zweifel von ihm,; und darußter“ ift auch der Sängers
ftreis über Grau..and Weib; Er 19 ff, woran |
Rumeland (Nr. 200) Theil 'zu Haben; ndetzi el >
chem auch mehre’ Gte.: in M. ©. zu gehören Feiẽn.
Wiedeburg, ©. 4g-5r., wo 2 Gtröphen: ‚Docen,
Misc, I. 268 - 86., wo 15 andere Str., und wKach
(S. 271.) mehre Steophen fin ver "ME "unter
Frauenlobs Namen' wiederfiuden. Zwei Sr. ſtehen
and ebd. unter Tr. 138.,. Str. 28. 29., , Unfer Muf.
I. 140., U. 157-60. Bel üp er. Diefen. Dichter noch
Docen, ix der Aurora, wBod. Ir. 92: 93. oo.
27) Meifter Poppe (M. ©. 138.) 3 18 Gfr.,
pon deneh 2 bei Wiedebtrrg, ©. 50453, a die.
Anfäuge von Str. 9. TI. 23. 14 bei Doc, in “nf.
Muf. 1. ‚240. . N 468:12 u
28) Herrmann Damen Coegen 1308, 53 rẽeich
-
—
I. 2
x
ass
und 39 Str, bei Müller, hinter dem. ‚Jwain, 6
60-66. . .
29) Der Krieg von Wartburg: ſ. in der fol:
‚genden Abtheilung.
‚ Über dieſe ſaͤmmthichen Big, vgl. Diedeburg,
©. 7- 75. aan
IV, Batitanifäe Bantfäriften.
a) Nr, 357., Perg, 45 BI. 4, v. J. 1387. Ade: |
lung, 1. 27. 87 -ı90., mo Nachrichten und Gtelken
son den 34 Dichtern, Die. zumeiſt, nebft den meiften ihn
Gedichte, auch in M. ©. porfommen. Bgl. Docens
. Misc, I. 126 - 28. .. Eine. Abfchrift des größfen Zheils
‚ hat v. d. Hagen durch GIöckle. Die Strophen ſind
ahgeſetzt, mit großen Buchſtaben ( etwa auch durch de
ren Farbe die Lieder unterſchieden?), und Die Keime
mit Punkten bezeichnet...
1) Reimar (Man, Samml. 37.). na Se., welche
in M. G., Str. 20. 22-24. 47. 43. 46. 44. 45. 2.
26.27. ‚30. 29. 40.a.b-42, 55. 54, 56, 5ı. 50.
48. 49 59. 15.17. 12. 16-18. 64. 66, 65. 67. 70-
72. 75. 7% 2.3. ‚167. 168..195, 170 72. 182. 164
183, 185-=- Ki 89-91. 57. 62. 54 87 86, Neu
find; - i
.,27I Ih minne, finne, Lange cit.
.4) Min liep iſt mir vil nahe trage,
S8) Mie fol ein fum$ noch fin zit,
56) Diy welt wil mit geimme gergan nu vil fdhiere.
: 87) Diu welt Hat fi) fa von vreuden gefdeiden.
58) Swer nu den wiben ir reht wil v’fwaden.
6) I ſach fi. were 2. aller der welte leit.
2), Reimar der Videler (M. ©; 105.); I
Str., non welchen nur die 6 erfien in M. ©., *
die beiden letzten bei Adelung, S. 95 - ‚96. Die In:
faͤnge der abeigen 4 find:
3) GStetig lop er me geiwan,
ds al der welte willen tüt.
8) Aller felden felie wip, w
iu (tu?) mir fo, de min. z Bobe ſte.
9) Frowe, iß, des ich dich bitte,
dc ih iemer fi dines heifes vro.
10) Frowe, mit rede de b’ze min
eröfte mir den Tip, ia verdien ich ez wol.
3) Reimar der funge (vielleicht, IR. S. 313.);
2 Gtropben,' bei Adelung, SG 97. ":
4) Walther von. ‚der Bogelweide (M. ©, J
45.); 151 Sfr, welche größfentheils auch in M. ©,
nämlich: Gtr. 161 - 62, 165. 163- 64. 214- 15. 217:
216. 251. 248. 250. 249. 255-568. 198 99. 197.
200.- 1. 259. 260. 270-782. 53 - 59. 138 - 40. 394.
1. 3.,289- 91. 21-23. 23-27. 29. 203-4. 206-7.
205. 339 -4o. 337. . 341 “42. 355. 344. .356 + 58.
347. 359- 334. 331. 335. 338. 375- 3239. 11. 376.
378. 10. 167. 171. 168- 69. 192. 195 - - 96. 194. 193.
129. 379-850. 130 - 31. 247. 243 =45. 381. 1586-60.
‚382 - 84. 273 - 77- 385 - 86. 378-739. 387. 172 + 73.
173 174: 176. 222. 221. 220. 1104280 - 82 388 -
89. 75- 80. Eigene Str. find:
16) Ich freude, helfelolrjſer man.
24) 6 [ebte ie nach 8° luͤte fage. .
26) Iſt, de mid dieneft helfen ſol.
42) Ja lige id) mixft) gedanken d° alreboſten Bi,
45) Ich horte, in Rome liegen. .2 oo:
46) Bil füze were winne. Re
82) Her keiſer ſwenne ir Tuſchen ride, |
99) Dir fele möge wol gevarn. 0
126) Hüte gebe ir got vil güten tac: \
127) Ei bat mid), do id) iungeft von ir ſchiet,
. de ich ir fante mine nuͤwen liet.
128) Waz obe mid) ein bote v’fumer gar. _
129) Mir ſeit ein. ellender bilgerin. |
144) Werder geb; va frewen munde
r 4 y
-
— —— — —
J *
-
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N
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. — — — — —
4608
145) Wilen fragt ich det mere * F Er
.146) Siſt vil güf, de ich wol ſwaͤre. . u
Str, 97. CM. ©. Str. 130.) lautet. bien:
Her Bicman, if dẽ ‚erde, \ |
dc man Die. meifter . ireen ſol
ſo meiſtslichen ſpreche?
Naͤt ez uch geſchehen niht mere,
„>
5272.
n.iı Bär. wariich uch de raten. fol; . ©
waz.obe her Walther irruche x
ie ſolt g Cin) doch iem⸗ Ban vor uch,
alfo der wege vor d? fpriu;
finget er fir). einez,; er finget' deh?}-
> 3, de-geliget fill, rehte alfe.ars-und :mane,
ber. Walther fi finget, we.er wih - , ".
i des Aurzen un des langen il; .
ſus meret er d° welte ſpil;
u
a‘ Pr
.
u fo’ Jägene ir. alſe ein“ leithunt nach wane
[er
5) Der von Morunge, CM. S. 34.); 29 6t.,
welche bis auf 4, aüch in IM, S., bier aber alſo
verſetzt: ‚Str. 57 60. 62. 61. - Dann nn
F N. Aföoldi der bil gůte heizeſt wol,
. Str. 20. 19 9. Ab- 43, 44. 38. 42. 4 5 7: & 8.
64. 22. 2I. 13. 70, Zu
27) Swaz di welt nach vreuden ie uf hohen můt gewarp.
28) Wol gedingen uñ jedoch niht wol geleben;
29) Swer zurnet ſo, de er gat var die ere fin.
Diefe 3 Gy, fliehen in M. Sʒ unter dem folgenden
Dichter, Str. 17- 19.
6) Der Trubfte von- Ballen (M. ©. 48.);
117 Str., melde meift auch in M. ©,, nämlich: Gtr.
20-25. 26-30. 11. 13. 31. 32. ı2. 33- 35; 37- -46.
47. 48,- 62. 15. 64. - 76. 77° 84 84 95. 103 -7.
Andere Str. find:.
7) Minne, minneeliche minne.
8) Swer rehten wiben dienen fol,
9 Git got der lieben den "gedanc.- '
LG
" \ \ \ “
-. .
78% Dun mot⸗ dů liebe liebet [mid’ynhr:
36) hovellIſchlſch' tanzen, vrolich fingen.
38) Ich weiz ein in hohem mpte: 167
* 55)-@ot höre; du ſchafe mich, de weiz ichn
56)- Do got den; richen; riche ſhf. 0173 1.38 m
8 ) Der rihter wirt dur de genant, '
Der ich diene. und. "al da Her'gedichet hat,
2) Wa; du mde mimdeclicher swinne Bit. © 3°
73) Deht ich iem?,. in verdehte ic gie niht.
74) Diz iſt min pro welt, Die ich fo gere lobe.
83) Ich wil migem vatir gerne rafin wol, "
de er binnenbur fi) fanges mie. “ u ,
18H) Nädelin‘;t dcdiſt win iuriger «blappeurklag; . 17:
-.:
du muſt dinen vater Tazen fi fingen. rc
06) Sich hup ein, ungevüget(r) zorn en
von güten urfünden umbe ein wib. En
' 9) ge Hant do fi veſlnden ſich BEE SE
dur mnen: willen, als ih M Hat.
98) Gi gie uns iem’ proiden oil; BE
gewwinnen wir de befte wip. am Te
99) Wan de ich minneclide tobe, 0
fo. bin ich niht wol finnie man ° ° AEEeEn
(Diefe 4 Str. ftehen in ME. 53., Str. 12= 13.)
ı05) Waz hilfer ane finnie kunſt. u
106) Uns iſt mol o& meren worden Fine
107) Ich wife an wiſer tüte Tat.
(Diefe 3 Str, fteheni in M. ©: 113, Str,; ‚108: 184. 187.).
" 108) Gwer fi, den ſtetez vriundes dur. ubtmüt beheret,
(Diefe Sfr. ſteht in M. ©. 45., Str. 336.).
109) Ich wil niht me den ougen volgen noch den ſinnen.
. 310) Der güte win wirt felten güt, man (in) dem suͤten
vazze.
J17) Es nam ein wirtiwe einen man, hievor in alten
ziten.
112) Der kunie vbehielte ‚Eüneges namen, dern in Behalten
biege. '
u) Si nmehent, de btſer kom ie nach; dc hat fi ſich nu
spßeret. - .
119 Da hin, da ber wart nie: fo mert in alle Tuͤſchẽ
> 2. fanden,
⸗
* -
490 .
215) Bil maniger mich berihtet, der niht berihten id
felben Fan.
ır6) Gilerter burſten erone mit uzerwelter tuͤgent.
117) Use iſt unſers ſanges meiſter an die vart.
Dieſe letzte Str. hat Adelung, 100.
7) Rubin M. ©. 54.); 26 Str., melde, bis
‚ auf eine, auch in der M. ©.,- „nämlich: Gt. 51-53
4749 56.- 60. a
12) Diy tbgen minne ime geriet,
' de er vr vo der vrowen ſchiet.
Str. 18 21. 64. 68. 67. 61 -63.: 4 46. 44. 31.
8) Niune (M. ©. zıo. ; enthält, bis auf di
erften' 4 Reime, den Leich der M. ©, nur in 13 fie
phifchen Abfägen; dann au Pie. beiden Lieder (7
Str. ), ebd.; und darauf noch folgende Strophen:
ar) Gol min ſprechen, fol min fingen.
22) Gi@, alfe der tac fo rich.
23) Al der welte vroide meret.
24) Welt ein wip min ungemäüte.
25) Wol mid, hüte uf iem? mere. ,
26) Wol ime, fiver nu güt gedinge,
97) & lebet in minem dunde‘ niht.
28) Hat ieman leit, als id ez han.
29) Der Ean ich feld mere fagen.
30) Jr mugit wol wennen, ſwez ir welt.
3ı) Iſt halbes war, dr ir da clagit.
33) Ez duhte ud) lihte baz getan.
(Dieſe 5 Str. flehen in M. ©, 48., Str. 108 - ı2.).
33) Ich bin der gten mere vro,
3) So liebes ich. mir nie geſach
35) Wie mac du liebe felhen muͤt gewinnen,
36) Owe, herze cumberligh clage.
37) Min fenedes denken, J—
38) Selie ich were.
39) Ich wunſche, ich dinge.
46) Wol mich der: finne, -
41), Mine hende ich valde.
| Zu | 491
CDiefe 4 Str. fiehen in M. ©; unter Nr. 16., Gr.
- 61. nd Nr. 77., Sr. 54-57.) | |
42) Wie fol ich den ritter nu geſcheiden. a
43) Din kußlich munt, din lip clar uñ füge. n
44) Stant uf eitter, höreftu den wacht⸗* uf d° äinnen.
45) Ich made umbe eines ritters lip.
4) MCDyin lip möze unfelic fin. 0
47) Din zorn fi dir vil gar vertragen,
48) Nlinne, ir habe mich fo befiveres.
49) Minne, volget miner lere.
50) [Mic kuͤſe an deme walde.
31) Mich dunket niht fo guͤtes noch ſo lobeſam
50) Ru finge ih, als ich & ſannc...
53) Swa fo liep bi liebe lit.
‚ 54) ©elp var ein wip ane wiz sef gontzlichet fiere,
(Diefe Str. ſteht in M. ©. 45.,. Br. 3.
55) Ich wil iem' minen muͤt. |
‚56) Mir ift ein not vor allem mineme leide.
57) Niender vinde ich truͤwe, deſt an ende.
58) Mir hat ein ritter, fprad ein wip.
59) Golden ſich ez die oreidelofen niht an mir‘ verdriezen.
60) Ich uñ ein wiꝑp, wir haben geſtrittes. F
61) Ich minne fi vur all wip,
62) Swie verre ich var, fo iamert mi, wiez noch hie.
gefte, ’
63) Sumer, Diner füyen wetter mögen mwir uns anen. -
64) Alfo hat Ah güte mir de herze min betwungen.
65), Wer ift nu der geielfte under tumben gettelingen.
66) Ddelihen wart võ ime uf minen traz geſprungen.
67) Enge rocke tragenz uf fmale ſchapperune.
68) Seit ih nu, ze meren, wie ſiz und? in gefchüfen.
— 69) Wa bi ſol man min geplepze hinnen wur hekennen.
) Ich fach wunnecliche ſtan.
71) Mir enmacg niht miſſegan.
70) Ich bin ſteter vreiden riche.
(Dieſe beiden legten Str. Bat Adelung, 201-2 ).
g) Gedruf; 29 Gtr., von welchen die erfte und
die beiden leßfen bei Adelung, 102-4. Die .vorleste
ftehbt au in M. S. 48. Str. 15., und 128. Str. 6.;
und die lefte, eb 47. Str. 24., und 129. Str. 3;
192
+16) Nithart (M. ©..92.); 18 Gtr., von nel:
chem bei Adelung (der unrichtig Richart geleſen),
104 -5. die erſte und letzte.
11) Spervogel (M. ©. 137: ); die erſten 26
St. dr M.6©,
12) Der junge Spervogel; vermuthlich der ve
rige, ‚da die 26 Str. von ihm ebenfalls in M. €. um
ter deffen Namen ftehen; nad Adelung, 106., m
die Anfänge der erften ‚und letzten ‚den St. 27, und
43. enffprechen. %
13) Rudolf von Rotenber. (Mm. ©. 23. ); 9
Str., in M. ©. Str. 193.5. 4 6. 27-29. |
1) Heinrich Fer‘ Ride (M: G. 44.)5 4 Gu.
in M. S. Gir. Id-zı.
15) Heinrich von Rache; ohne Zweifel der be:
tige, da die 4 Str. von ihm in, M. ©. gleich auf jene
folgen, Str. 22 - 25.
-16) Sartman von Die: (AR. S. 60); 10 Gt,
in M, ©. &tr. :48 -44. 48: 15. 16. 7. 10. II. 9
J
.17) Wolfram von Eſcheb ach (M. ©. 47.) 4
Str.. in m. ©. Sti. 14 - 17.
18) Wahmüt (M. S. 59); 4 Str. Die erſte,
in M. © fehlende hat Adeluno, nos· Auch feh
len dort:
2) Liep vor allem” liebe efn munne.
3) Ich wil die mie truwen fingen.
4) Dbe id ungeſungen fivenden. S
Die übrigen find Str. 15 - ıg. in M. G.
19) Rudolf von Dffenburg; ohne Zweifel oben
Nr. 13., da aud) feine 5 Str. bier, in M. ©. unter deſſen
Namen, gleich nach den obigen folgen, Str. 32 - 36.
20) Walter non Mezze (M. ©, 53.); 17 &tr.,
in M. ©. ©tr. 3. 5. 7. 6. 17. 18. 31.
8) Hetin nu die bläm.den gemalt, _
9 Leider,- fi Haben 59 crefge niht.
nn 493°
10). Dis entbiäter, edel riter-güt. . '
11) Der Inalt in grüner varme flat.
12) Ein winken un ein umbefchen.
‘ 13) Jh mil weinen von dit gan.
14) Diu Iinde ift an dem ende nu.
15) Mirft min altuͤ clage.
Str. 29. 30: ' .
j 21) Gotfrit. von Sitaebuts (M. 6. 126)3
5 Str., in M. & Str. 1-5
22) Heinrich von Veltkilchen (M. ©. 16.);
ıo Str., in M. ©. Str. 10. 11. 49. 50. '
5) Der winter were mir eine gie fo rehte wunnerlichen gl. .
5 Wie. cht Der beften einer fo.
7) Swer meret die gewizen min. “
Die übrigen 3 S., von denen ‚die letzte bei Ade— u
lung, 111 feßen in M & unfer Nr. 27. Str, 8.
11. 10.
23) Der Maregrab von Hohenburg (M ©
15:);5 rı Str., die in M. ©. fehlen:
1) Ih han erwelt min(e) felbe füjen FumbP._
2) Ich han in minem h’zen vrbide vil. .
3) Ich het ie gedaht, wie ein wip weſen folde:
4) Ie lip ufi ir ere de iſt alles vil reine .
5,6 enif niht in allen fo ſchone, min fear.
6) Sit alfe ungeloubet,
=) Wolde ſich diu güte,
8) Ich wande ungemäte. | *
9 Er mar mol ‚verderben.
10) Der ich. gab. vur eigen,
11) Ru han ich gedinge. '
Die erfte und legte Str, bat Üdelung, 112 13.
<A) Heinrich von Veltkilche (vgl, aa.); aber:
mals 7 Er —
- 1) Swer wol gedienet uf erbeiten Fan.
2) Wer id} unoro darnach, alfe ez mir flat.
3) Ich Bin vro, fit uns die tage liehtent.
4
944
4. 6. 7. (bier, wie mehre Gedichte Veldece, Nie—
derdeutſch), ſ. in M. ©, Str. 5 -7..
5) Ez Bam von tumbes herzen rate.
Die erfte und letzte Str., bei Adelung, ır3 - 14.
25) Hawart; 17 Str, diefelben und in Derfelben
Solge, wie in M, ©. 106.
. 26) Gunther ug dem Vorſte; 46 GStr., tie in
M. 107. (oben fteht unrichtig 37 Ete.):- |
27) Der Herzoge von Andolten 5 Str., wi
in, M. ©. 8.
28) Albrecht von Johannes dorf (M. ©. 56.);
5 Str., bei Ydelumg, ı16- 19. Die 3 erften, aud
in M. ©, Gr. 2: 4. 1. Ä
. 29) Der Maregtiave- don Rofenbür Cogl. Nr.
13. 19.); 3 Str., bei. Xdelung, *19 -20. Die beis
dden erſten ſtehen duch in M. ©. 43., Str. 16. 18.
30), Bruder Wernher (M. ©. 117.), 3 Str.,
. bon welcher die erfte in M. ©., Str. g:; Die letzte bii
Adelung, ©. 121.
- 31) Lutolt Bon Seven (M. ©. 32.); 47 Str.
1) Die nu bi liebe fläfen. ©
3) Man fol nu fingen vo dem tage
3) Von deme ſcheiden, ſo ich nu ſanc,
4) Wer kan nu ge danke fingen:
5) Broide uf förge erfehhe ig beide.
6) Wol ud) cleinen vogellein,
/ (Diefe 3 Str. ſtehen in M. ©. 45., Str. 390 = 92.)
7) Frowe, lat uch niht verdriegen. *
‘ 8) Ich wil ud, ge redenne günnelt:
9) Stome, fo wil ich uch ſeren.
ro) Ez ift wol, daz wir die lieben heide.
11) Wie fole ich ge tanze wol gefingen:
. 13) Mir gab ein finnic he rat:
13) Nlin Tip vor liebe mig irtoben.
14) Han ich iht vruͤnt, die wunſchen ir.
(Diefe 3 Str. bat M. ©. 37. ‚ Str. 203. 204. 202.).
v
\
Br 495
'15) Ich führe güter vrunde rat.”
16) Mir wont oil ungemaches Bi.
17). bin ‚mit rehter flere einem güten riter undertan.
-18) Gine ‚mügen alle mit benemen, den ich mit lange
han erwelt.
. 29) Solde id; den iungen täten.
20) Ich hore manegen vragen,
wa von die fanger alfo feleen fingen. |
a1) Mid wundert, wie den luͤten fi,, die fi des eren
fhament:
22) Nu wil aber der cleinen /vogele fingen,
daz iſt war, hie nit langer ſin.
23) Do’ min vugen fi alreſt irſahen.
24) € daz fi anders ieman lieber were.
25) Als 'ich gemeinlichen muz gebaren. |
ab) Die liehten lieben füze tage reine die fint zergan.
27) Daz iſt ein wip, dat ih mid, han gefeuder.
28) Nu mil aber der blümen fin:
ag) Des mid eumbenit verdroz.
30) ©i ift fo noch giräge fine.
31) az ich in, des get mir not.
32) Trüg er.iender holden warn:
33) Liebe vroidelofer kneht.
34) Diu vil minnecliche, die ich da meine.
35) Ich weiz wol, & hat du ſchone funde.
36) Nu ‚ift mir abet leide.
37). Wes ih, wa id ſunge.
38) Nu ſehe ih an ir möte.
39) We, waz wil fi me, duͤ ſchone, niht je here.
40) Ich enwil. nihe twingen.
41) Wil mir ein wip gnedie fin, ſo wird min cat.
42) Ich han gedingen, wirt fi mir, diu broie'min.
43) Uns wil ſchiere wol gelingen.
44) Nluget it ſchowen waz dem meien.
45) Wol dir, meie, wie du ſcheides.
46) Scheider, vrowe, mid) don ſorgen.
47) Det die ſchonen zit mie vroiden häre mag. *
Die erfig und letzte Str. hat Adelung, 122.
30) Hug von Mulndorf; 2 Stre., Bei, Ude:
lung, 123.; fie ſiehen auch in IN. ©. ıad., St. 1.2.
'
og _
I.
em — — — —
496 Ä u |
33) Der Burcgiave, bon. Regensburg; 2
'©tr., mweldye in M. ©, 109., Str. 3. 4.
34) Srave Dito bon Bottenloben m €.
‚34. Js Sir. N Par R . ,
1) Wizzet, das ich fi fingen teil...
2) Jh mil, felic vrowe, Bin.
(Diefe. beiden Str: fiehen in M. ©. 3%, Str. 26 27.
Dann folgt, in 4 Abſätzen, Str. 15. der M. S., un)
darauf, ohne. Abſatz, Str. 16., ſammt bem. Leich (in
Der Erganzung), faſt vollſtändig, bist
dag min ÜP 0. 00%
vreide uñ minne: ... .
un finne | |
‚ von ir, Funeginne
gewinne
35. 52) Die Anfänge, der. DM dei legten 6 BI. fi:
- henden namenlofen Abfäge, ‚von ‚fpäterer Sand, bi
Adelung, 127+29. Ben diefen. iſt GStr. 37. 38. in
M. ©, 45:, Str. 239: 240: (nochmals ' 225. ); Rt
= 4ı. ‚ebd. 54, Str. 1. 22. 15.; und Ne, 51,
25 77. (Docens Misc, I. 110.,). Die bon Ade:
lung‘ übergangenen Abſätze jind:.
53) Du. bil füze ſprach⸗ drut ſaihgdfelte, his meicke diſin
tat,
59 Gier. nu birhole lige, der ſol Dit balpe intwidhin,
au nahe en ende hat:
35) Mir armen wibe waz ze wol,
fwenne ih gedähte an it, ivie min beit an fimt
Jibe lac.
66) Uns kumt diu füze fümer gie,
unde ftods de ſummer fröden gie
mit liehter ogen weide.
57) Sult ih gottes hon wudet wert an du er hat geleit.
58) Man ſchiltet got noch ſinu wunder wert dar umbe
. »niht.
>
59) Du
59) Dü werde 'iſt ein gatte; "da ‘got inne brechen fol
das wrüieneliche lob:, : das ſiner ‚oebden hal beſtecet
...mol:
60) Go man die welt niht mühte ſchelten und ic, "miffetar,
fo ſolte man ſi firafen doch, dur das ſi mengen
beeften hat.
61) Swer von der welte ſeit, an ir wandelberes niht,
wun ſwa der menſchen kinder hant mit argen hobet
ſunden ꝓphlit.
62) Du wele von rehte wirt ———— verze deſte mer,
das fi ug ir geruͤchte cleiden got an aller ſchulden ſet
Darunter ſteht von, nord ſpãterer und bläſſerer Schrift;
„Ich beuffelin. ſchuhemacher hab ich fetluobhen den phessi
. dj berbefte eumer vergeben und umb Lumb] das ein teil uf
die mitten frijt in dem ior do man zalte von gottes geburte
CCC mhort Igezoit jet”. + “
Dann folgen” auf dem Iegien 81. noch 4 Bedihte, von
berfchiedenen Händen:
. 63) Wie kom, daz mich ir ougen gernez noch nie gemei-
| nen wolte.
64) Ich wunſche daz ich ir gelig ſo minnenclichen nahen.
65) Die minne habe des nimmer dand),
‘ do fi mich wolte twinge.
66) Ad) herze liep, ad) herze.leig,
ad) liebes lieplich ererbet.
b) Str, 329. Perg. Fol., 52 Bl.; 40 berfchiedene -
Gedichte, deren io mit Noten, von ungenannfen Didy:
fern, außer daß-in. Nr, 2. der Suchenwirt gerüßmt,
und Bei Nr. 35.36. bemerkt wird, daß fie.1400. ge:
ſchrieben, und bei Nr. 38., daß es 1414. ‚ im 5rften
Jahre des Dichters, verfaßt morden. Adelung, I.
23., U. 215 -39., mo Anfang, Ende und Stellen "der
einzelen Ged., und Nr. 7. 8. und 21. ganz. Laut det‘
Schlußnadhricht, ſcheint die Hof. für‘ den Grafen Hugo
bon Montfort und Heren von Bregenz verfertigt
zu ſein.
-
er
— —— — — —— — —
7
-
. 498
e) Nr. 350. Perg. EI. Fol. 60 Bl.; 23 Gedichte
von ungenannten : Verfäflern, . die legten 13 in ds
Regenbogs und Marners langer und rauen:
[obs zarfer Weife Adelung, 'E:26., II 250-
55., wo die Anfänge der einzelen Gedichte. Die erflen
21 Bl. bat v. d. Hagen abſchriftlich durch Glöͤckle.
Die Hr. if in Spalfen;: und die Strophen find mit
rothen oder blauen Anfangsbuchſtaben abgeſetzt. Dieſe
erſten 126 Sfr. find‘ fänmelid) von derfelben Ark, du
het ibre 3 Abtheilungen keine Lieder bezeichnen, wm
gehören ohne Zweifel dem Reimar v. Iweter, ums
deſſen 220 Str. in M. ©. (az) fi fie ſich größtentheils
wiederfinden, nämlich: GSir. 1oi. 7. 102. 8: 194. 103.
gi. 105: 9. 106 + I} 90. 108 - 9. in, 110. 112% 11.
13. 113. 133 = 35. 179, 14-16 147. 128 - 3ı. 177.
132. 17. 151 178. 165. 15 19. 142. 20. 2i. 174. 148-
56. 99. 22. 23. 171. 24: 167. 152. 95, 25. 169. 119
“26. 122. 124. 123: 26.29. 28-34 124-235. 35
36. 118. 164. 185. 92. 136. a., 06. 141 114- 15.
37- 39. 170: 5. 40: 100: 41: 115. 97: 116. 43. 44
3. 46. 47. Neue Str, find:
36) Browun tot’ iff reinez leben. _
33) Ir vrowen, fiheident man von man.
39) Swer al.d° werlte werdikeit.
40) Ich gibe ud) vrowen einen rat.
X 48) Der Balfanı ift der herren gör.
51) Nu wil ich leren ouch di man.
64)" Die welt iſt ungelih gemär.
34) Din ere minnet niht dutch gůt.
.95) Bro ere ift mage, uñ habt doch man.
(Vermuthlich hat von dieſer Str. dieſe dem Verf. eigen
thümliche Strophenart den Namen Grau Ehren:Ton,
in M. G.).
. 85) E; iſt ein woc, der lat ſich waten.
88) Bil manic guůͤt eriſten fünden phligt.
3
N
89) Sünden iuſt mit widerwẽ.
v0) Siwem liep geſchiht, uñ doch hie wol.
37) Sage an, munt vblꝰ, wilt du dich:
101) Ein Adam; der ein Eden hat,
ko2) Swelch güt man hat ein Bider wip.
103) Der edel wife vri Adam:
189) Daz ſchöniu wip betiwingent man:
111) Swaz got durch der popheten munt:
dr Wie haben nu eredinge Bil:
149). In: dirre wilden werlde vert
19:) Vro milt, ie fir, un fit doch nit,
Auch die beiden folgenden Abtheilungen gehören mol
dem Keinmar, da Die Strophenanfänge, bei Äde-
ling, den, Stri 48: und 176. in M. &,; entſprechen. —
Bol: noch über diefe Höf., unf Muh U: 16.
d) In Str, 341. ; hinter der goldenen Schmiede
(oben ©. 4248. ); ein Loblied, und dreimal 56 Grüße
Unſer Lieben Frauen. Adéluug, Ih ‚267 69.,
wo anfänd; Ende und Gtellem |
e) In Nr. 356., hinter der ‚goldenen Schmiede
(oben ©. 446.). Bl. 55 = 126.; ſieben gHeiftlihe Be: .
dichte; im dritten nennt ſich Conrad Harder, im ſie—
benten Heintich boit Miuglin, und das fünfte, in:
24 Gti,, ift das fogehanhte ABE de Münchs Bot’
Sal; abung (dgl, obeit ©; ob.) welches ſchon im
1fen Jahrh. auf einem $oltobtätte gedeuckt worden
Docens Mise, I 84,11. 146,5 Adelung, Il 259=
65., ‚ imo Anfänge, Schlüſſe ind Stellen.
‚5. 392. Pap. 4, 433 Br; 18 Berichte in
Töten: ® qarr ers, Hgidera, ‚(tool beide eins ).-
Mustatbluts, „des Mändhp (mil des, don’ &alz-
bütg, in der vorigen Hdf.),, Jörg, Schiſch ers [Pa
N lit. Anz, 1003. Nr. 47. Sp. .742;,,.. 18885: Nie:
Öp: 100.), Frau Ehren (Reinmgrs, ſ. die borige
°) Marners, ugd im atdatit a Srauenbekt,
1131 2
7
— — — — -
—— —— —— — 4
500
f. S. 505.) Ton. Abeluug, J. 3ã, ũ. 303 4 4., m
die Überſchriften und Anfänge. .
g) Nr. 680. Pap.; 18 Gedichte, die ohne Zweiftl
meiſt ſchon don den wirklichen ſpäteren Meiſterſänger
herrühren, indem ihre Toͤne ſchon bis auf Hans Gabi
berabgehen. Die alten Meifter, deren Töne ‚hier vor
kommen, find: $rauenlob, Poppe, der Marner,
Konrad von Würzburg, Regenbogen, Kanj:
ler; dann auch Muglim, Schil ler (der vorige
Schilcher) und Hans Hola‘
V. Der Würzburger Koder.
+ Bu Landshut; gefehrieben um 1342-49. 3
Würzburg, Sol. Petg,, 288 BE, eine vermift
Sammlung von poetifchen,. profaifchen,- auch Loteinr
ſchen Stüden, melde aus 2 Büchern beftand ; das erfk
ift aber verloren,. und nur noch das Anhaltverzeisnif
des. Ganzen übrig, welches, nebft einer Befchreibung de
HH, D. 8. Roffmanner befannf gemacht hat, in
Sr. Afts Zeitſchr. für Wiſſenſch. und Kunft, BL
Heft 4. ©. 94-98. Hieher gehören dnraus:
Frauenlobs Lieder von den 7 freien Künften und
den 4 Elementen; find mit dem erſten Buche, verloren
10) Walther von der Bogelmweide; 47 Liede,
von welchen Nr. 9.5 Gtr,, in M. ©. unfer 23,; Ir
‚42 .,‚ 36tr,, ebd.. 10. Etr. 234 25.; 2 Lieder, ebd.
“53. tr. 12 - 16. und 22 - 24. 3 und ı Lied, ebd
‚unter 60., ſtehen. Vergl. Docen, in unſ. Muf.
198. 189. 217. 166: Die übrigen ſtehen ebenfals in
M. ©. ; unter Walther (45.), bis auf 8. — Dohm
ter fofgte noch, laut des Veizelſhmſſto, “ehr Gedicht de
j Rüpbermans, "das "aber fehlt. ed
It) Reimute Lieder, d. ß Reimurs des Altea
. CM. G. 34. ),' von denen‘ binige in’ "ME, anfer 68
Reben. Det Docen, in unſ. Muf. J. 195.269. —
|
501
Dahinter fteht Eupoldes ‚Hornberg bon Roten.
»urg Gedicht don allen Gingern. -
13) Cantica canticorum, Meiften Heinrich—
von Meißen.des Frauenlobs, der zu Mainz
fl begraben; : ohne Zweifel: das oben. ©. 476. er⸗
mähnfe Gedicht.
14) Defjelben Lied: „Yan den eeffen Nen:
hen”.
15) Des Mar ners Sediht von den ı 10 Geboten
ınd den 7 Todſünden.
20) Drei geiſtliche Lieder des Marn ers und eines
don Sunnenberg.
25) Meifter Konrads von Würgburg Gedicht
»on Unmildigkeif gegen Eunftreiche Leute.
‚Gedrudt: die 8 in M. ©. fehlenden Lieder Wal-
(ders, durch Rotfermann, in Aſts Zeitfchr. J. 2.
&: 78-83. (die 4 erſten V. der zweiten Str. von
Rr. 7. enſprechen 4 Zeilen in M. ©. 54.) — Re. 10,
‚HSornbergs Gedicht) und 25., mit Erläuferungen von
Docen, in unf Muf*l. 62-72., 1. 18-29. .-
VI Der Kolmarer Koder
Zu Kolmarz; enthält über 1000 Minne- und Mei.
ſterlieder, welche legten wol erft fpäfer, im 16£en Jahrh.,
hinzugeſchrieben worden. Seybold, in der Gothaer
gel, Zeit. 1790. Nr. 42., wo ein Verzeichniß der Dich“
er und eine Sabel Srauenloba mitgetheilt ift; wie:
derholt in Bragur, .l. 380 -82.., Böl. Billing, in
un. Muf. IE 183°-85., wonach die Hoſ., in: Sol.,
pannendick, und folgende ältere Dichter enthält:
ı) Heinrich $rauenfob, 2) -Peter von Reis
henpad. 3) .Dangbrotsheim von Hagenau.
9) Zwiıger (in der vorerwähnten Vatikan. H0f. g.
ft Nr. 29. ein Ton von ibm). 5) Würgendrüffel.
’
- 502
6) Regenbogen. 7) Marner. 8) Konrad von
Bürzburg. 9) Kanzler 10) Der flarke Bopp.
11) Seinrih von Mügelin. 12) Der Mönch von
Galzburg, 13) Der Bransenberger (vermuthlich,
M. ©. 61.). 14) Klingſor. 15) Reimar von
Zweter. ı6) Der alte Stoll. 17) Der junge
Stoll, 18) Ern Batt Spiegel (in der Vatik. Hoſ
8: iſt Nr, 45, in der Spiegelweife). 19) Walther
non der Vogelweide. 20) Danhufer, 2ı) Mei:
frid. 22) Mißener.. 23) Bochenlin. 34) Graf
- Peter von Arberg (um 1339.)., 25) Leſch (in
Vatik, Hd. g. ift Ne. 40. ein Ton bon ibm). 3)
Harder. 27) Peter non Gaßen. (Bgl. Docen,
in unſ. Muſ. 1. 192.) 28) Mülich von Prag
(vermuthlich eins :mit Nr. g1.). 29) Heinrich von
Dfterdingen, 30) Rumsland. 31) AmPer. 3)
Suchenſin. Dann folgen: Hang Luſth von
Straßburg, 1554, und Georg Wickram von
Rolmar, 1546. Die übrigen El find ohne Zweifel
Meiſter des 14- ı5fen Jahrh. ſtehen, als: Kr. 4 I.
12. (28.) 25. 26., zu welchen wahrſcheinlich auch Nr.
5. 18, 21, 23. 27. 31. und 33. gehören; ; fo kann die
Hof. auch nicht älter fein. |
Gedruckt (außer der erwähnten Gabel Frauen—
lobs, melde in dem, ‚Jenaer Kod, unfer Re. 3.
Str, 18. fiebf), nad), einer Abſchrift Billings: 3 fie
der (12 Str.) Regenbogens; ı 2. (3 Str.) Mus:
eatblütd (welcher nicht im Berzeichniß ſteht)y; 18.
(3 Str.) und 2 Str. (vgl, den Krieg Auf Bart:
burg) Klingfors; 228. (5 Str.) Kanzlers; ı Er.
‚Mügeling; 10 L. (43 Sm.) Kénrads v. W. (vn
welchem Die beiden letzten Sfr, des Oten und —
auch in M.: ©. 127., Gtr. 710 72. 67. 66. 69. 70)
m
und das Verzeichniß ſeiner ſaͤmmtlichen Gedichte, mit
Erlänterimgen,. durch v. d Hagen, in unf Muſ. U:
ı186- - 07. 302+25.° Das Lied Mustaeblüts;. ‘if:
modernifict:,: Art unf Bollgliedern , Ir "50., aber nach) -
Docen,’in unſ. Muf. I. 188. nice volkitändigi .:Dai.
Lied Kanglers,' aber ohne die erfie Str., famime.c-
Str. Srauenlobs, ſeht un in Braguk,: 1?
329 - 32.- 0." end
fiber die einzelen Diäter, ‚von 1 ißenen Bis! jege: et⸗
was aus'diefen Hoſ. gedruckt zifk, -Dgl..:v. d. BSasen
in unſ. Muſ. II. 156 - 83:: "7 — 74. *
VII. Zu Weimar, "eine. Hoſ. auf Pap. Fol. des
14 = ı5ten Jahrh., zu Anfangs mangelhaft, enthält: un
1) In des Frawnlobe fangen don. . Be
(Ein Gedicht auf den Tod Babdemars.y: .; in
2) In dem grunn bon." (Bol. oben: S. 499.) Aa
Drew ding in ein fi fliefſen, ee
‚Dus ein iſt tot, das annder leben. . -. "s ..”
1) > In des Frawnlobse grim don. . ...ee.
Man fagt von Parrifale, Au.n oo. mir
Ben Tyterel vnd Gamorst, a
Bon Edart vnd Achile, u , Pr
Bon Gabwein, der das peſt ye tet, --
. Don Bwabban vnd Bangilor, Eybanes ie
Bnd von Wilhelmus tate: " re 3
Die worchten heldes maglen.... ©: FR
Da fhnff der foren milte Bank fr... il vo.
4) Auß hoher abentewer. F
5) Ich clagée dir, may, i Tage’ dir, fummer” wunne. u.
(Diefe beiden Lieder ſtehen i in m ‚©. 4 , Orr. 1-3.
und 5. Str. 4. ff.)- one
6) In Dr lunfadt bon, Bürgpurg boffdan.
Ein bubfcer- Bunt ..Mit,fairiegz gunt. - ge Innen
herren, ſchone. W TEE TE RE erg
(Diefe Fabel ſteht auch in: Mi; © zn, ' SR. 102.).
. «
ib. >
N
508,
VIII. Eme Sammlung: Miunelieder, auf Pap.,
aus dem ı%ten Jahrh., befistBrenten o, moriu unfer
atidern: ‚Lieder von Heirfrich Graf zu Wirtenberg
(tiner Diefes Namans fl.ı 1519.) und Johann Gaffe.
M. Brimm, im N.Ait. Anz. i807. Tr. 47. Sp. 740.
Deßgleichen. 2.Bieder in-des Brenngnbergers (M. ©
65) Som Bl. Doren, in unſ. Mufel 115. fi.
Gedrudt, 2 Lieder, modernifit, i im Wunder:
Borm;. 1'223 + 26.1886 +88:
EIKE Bruchftälde don"Minneliedern, Perg. 4.
6 BI. des 13ten Yahfhz,\fomd. Möfer auf den Dedeln
eines Rechnungsbuches. Sie gehören zwar zu Einer
Sof. folgen aber" nicht auf einandet. Möſers pe
friot. Phantaſ. BB: An 8 240 -'45.; die Rezenf. der
felben, in der AAg. Dat: Bibl. BdiT: St. 2.: ©. 370
-73.; (Biefter), in-der Berline tiMonatsſchr. 179%.
Zul, ©. 695 imd Möfers Meine Schriftew, Bd. 1
die Briefe, an melden Orten auch einzele, Lieder und
' Stellen abgedruckt find... Diefe Blätter. fmd jeßo, durch
Steundes Hand, im v. D. Hagens Beſitz. Ge 2 und2
falten zufammen, gehören aber. gu verſchiedenen Lager.
Die Verſe find mie Profa gefchrieben, ‚die Reime punf:
tirt, und die Strophen theils mie‘ großen Buchſtaben
und einem rothen q abgeſetzt, theils. auch in "der Mitte
der Zeile nur. alfo bezeichnet, Die ringelen. Lieder ba:
ben größere Zwiſchenrãums, einige audy.. rothdurdfiri
chene Überfchrifteh der Berfaffer, ‘und blaugemalte An⸗
fangsbuchſtaben. Bl. 1. beginnt, au ‚Ende einer
Strophe: Pr
‘ 1. er} ii „1,
1 — — — aynen Fiber, =
dor) got, vñ helfee myr ghenefen.
IT dut fe bir, ag boten Yond''de ſchulbe.
ing) It mey: wil ven Bd pn önre re
| # Ick bernder cle wil dich myt ſchine rigen,“ .
DIE Ws wil ir ab dat Jeyden,
i 66606
IE Str. 4-8.'von Nr. 5. in M. S., abgedruckt, in
der A. D. Bibl a. a, D.) rar
5 inric 9.
uf
1) Got grücze mynes hetezen wert
vñ myner hohen felden merden gaft.“
2) Nu merket wnder, "dat eyn tip
mich myt ir fulber ober minder.
3) Wen if alleyn bp mpF bon,
ſo vraghe ik mynẽ möt, war fe. der ſrone J 1.:r 7
II.
4) Her nö, ik fee myn lebendes heyt.
S. b. 5) wil ſe vngheteylet han. en
sh
" Hinrtfeg:
'6) Owe berselifer leyde. J
7) Mine, kaſtu vroude borghen.
8) Minne wilt tu ſollen iamer.
9) Ach, ſoldich den apel teylen.
(Diefes Lied ſteht gedruckt, in Möſers patr. Phant.,
©. 243-44., und moderniſirt, dur vꝛ d. Sagen,
In der Eunomia, 1805. Nov., ©. 373 - 75.)
Hinricg.: a EEE ze ZT
10) Ik mut ondermilen proude Borghen.
11) Mich wart‘ anders nicht der ionne.
12) Ick fady ober den gartẽ gleften.
ı3) Minne, dat font dyne fhulde — —
BL 2. iſt von anderer Hand, nicht fo Drug, ge
ſchrieben.
3,
.
L.... J ..
Y: Toeluel nicht, du, leueſte mp, |
»2) Ich wil myr fulues nemä war. ur
33 Dar öme wes vrich vnd wol ahenisd.
4) Alle. hate en belpet, nicht.
8) Heu ſy vxome eder ms.
3 Dar .ume mäfche ih äme pr dar heit. .
7) Twiuel maket al dat ledd. ,-...
. H Mir ſal nemãd leden dyk. ir
506
o) Day ich och fegge, dat is war.
10) Alle hote en helpet nicht. et cetꝰa.
11) Dar dme mes grifdh pi wol ‚ghemod etc.
— IL, ‘
2) Ich ſynghe, ich faghe, it is an deme taghe.
©. b. 2) Eyn fry dat gleit fe an er fent.
3) De ritter gut der vrowen mot.
Das Übrige der Seite iſt leer, nut unfen noch einige
unleſerliche Zeilen — BI. 3 ‚beginnt - auch mit dem
Ende einer Strophe; . ©
2) — hufer vñ wil ſyn eyn erue pogbee
na mynen möte an diner bruft,
dat fy ghewyn, dat ſy vorluſt.
.2) Latz ſten, latz ſten, dp wilt mich toten, mynne fart.
3) Ich haue ghedach, we du .myr helpheſt, myne, mel
4) Vil zute mönen vrucht, vol var vñ ende myr.
3) NE dar, n& we fal ih ghebaren, myne, an ir.
ı
, Item alia.
1) Eyn berndz gher tut Füberheftich.
.2) Ir angheſicht de ſtighe ſporte.
3) Mine oghen myg den iren plichten.
4) Vñ ymber brynnet ane reſte.
‘©.b. 5) Ze iſt fo gut kũd ir ſe manen.
Reymarg. -
1) E hetten prowen de ghewalt.
2) Menigher wenet promen rates leben.
3) God myt hoher werdicheyt.
4) Eyn wyp, de gar'ghevbryget hat ir (eben.
(Steht in MG, 113., Str. 177.) -
» 5) Bil menigher fullen ſyte bit, (Der Schluß et)
Bl. 4. 9 Eyn mũdel rot‘ myr lachte durch mynes hertzen gruͤnt.
2) Der leben truten "mie myrig hertzen had ghewalt.
3) Erdeſſches paradnfeg iunne ift, mwib, dyn nam.
| ©. b. 1) Doch dimfn)fter vinfter nebels dickẽ blicken.
2) TU tzo vro dyn hym(thevard ward tzo dyr zard.
3) De vrouwe ghenbwe diſſe wyze lyſe eben do vornam
9 Zn de hy zint zinghes Baer, ghaer lutter baer der
mane elar noch ſchynet in dem ghefterne.
|
5) De werde ſwerde ſprache In leyden ſcheyden mwez ich
nid van dich; Macs, Gatꝰ? nus, Jouis, Venus.
6) Ey hey, fihrey. dag reyne wip, blip, zügee — —
Se 2 dieſer Anfänge gehören zu Einer Str.; aud) find
3. 4. und 5. 6, ohne: Wſag. — ie Pte 9 begient witten
in einer Strophe. om EaeEE
3) — eynes Jemen heise, wat eme to. beſtande goshe.
Syne eynen hant malt if dütz lidh-bem’ntne, >
de ſelben hant dorch milte nicht Tho [parnde;
de andere hant de ſolte halden . ut
beren mwuße, ſwem her hette go: er |
aldus han id den man irlorn; ° +
ſwelich man des plilhe, der man welmanpepe walden.
(In M. © 113., Gtr. is) en J
2) Ik ghebe vch promen eynen gah. "
( Steht oben ©. 498., Str. 40.). ee
3) O8 eyn vunf landen vg ir wuſchz ivere eyn heit,
Zwiſchen dieſen beiden Sfr, ſteht am Rande po ppe. Der .
Anfang der folgenden.ift ganz unleferlid, ; fie endet;
rum honet menighen, der mol ere. hete.— >
Ban Nypben. ———
3) Leber bote, nu werf alſo. nn
2) Braghet ber dich, we if mid ichabe
. ©. b. 3) Spricht her, her wille komen here.
4) Dat her dar zo Fan ſaghen von.
0:5) Des her ghert, dat ift der tot. z
Str. 2; und 4. find abgedrudt, in der U. D. Bibl.
a. a. O. (Otr. 1. 3. 5. ſtehen auch in M. G. Br Str.
126, 129.: 127.)
\
N
| W an
» Da vmmatze iff dat "Ban, ik dat gheſworen.
a) IE ſprach: my proime, tut an mye wol. —
3) Ik. wille vro 9 lebe mynẽ vrunden ſyn. -
— Walt’,
II. |
.Q Dar E dulde an mynen fi fibe. . .
“3) Weſte if, watz ir wille were. ——
Ser ſach ny wip fo ſtette.. 2—
" \
> D x .
‘ 5 \
68 .
J j
’ *
7) Doienn wib ghettuwe ſy. :'
Doch wil aſe mich nicht gheiveren. :
| J7— daz eyn ſelich man *
= — 3 2 0 '
. 10) —— oe, de nb..lehen...
11) Eyn rede der lute tut myr we,
„ dar-,en ‚Fan, ie nicht duldichliken to m —
Bl. 6. begignt,.mit. dem ‚Schluß,.einer Strophe:
veiming np: bundaf gası .
twar itz helpt ym .eleyne}. - .. ...
wer ig myt ikala molpedagtun.ı sun nn...
ig mofte doch ji aheſt vollen; :?.8
un wer anenjiwglghebumet hatt Be
vñ vnden vf lofen grüßen flo, 2.2: 0.
vñ fonen Kae 2
an eynẽ lat, —-. I
, der fus myt durkel bm̃e gat, —
dat is nicht wyyſes mãnes tat:
‚Mo, wer dae Aue, der‘ 'müe mig mot 'den ſhaden of
ıır SEIFE bekallen.
| Hierauf kolge das bben ©: 318. erwähnte: Gedicht.
XI, Einzele, jerficeude oder anderen Hand:
ſchriften belgefůgte Lieder: J
1) Ein Minnelied, auf einem. befonderen Blatt,
in einer alten Lat. Hdf.; abgedrudt, in. Docens
Mise. IE. 305 - 7 Er u
2) In der einen Münchener HB. des Parzi:
val (oben ©. 105.), zwei Lagelieder. Docens
Misc. 1. 109-5 abgedrückt, ebd. 10d-2.
3) Yu einer Hoſ. der. Leipziger Rathsbibl. Do:
cens Misc. J. 111. Dhne Zweifel ſind hier gemeint
die Minnegedichte, welche ſich bei dem obigen
Bruchſtücke von Dietrich und: feinen Geſellen (©. 43.)
befinden, und wovon auch eine Gottſche diſche Abſchrift
"zu Dresden in Nr. go. Adelung, II. Vorr. XXIV.
Eine eigenhändige Abſchrift hievon Dee v. d. Hagen.
⸗
‘509
I)
‚Es find ‚nicht bier Gedichte, wie Adeluͤug ahıgiebt,
fondern, nur in 5 Abtpeilungen,, viel mebre eingele Lie—
der und Strophon. Sie ſind sefärieben, wie jenes
Bruchſtuͤck Die Anfänge derfelben: te,
r W J. en Dein)
1) Alle fcole is gar eyn wint. |
(Steht in M. ©. 113., Str, ‚128. 3 bel: Dosen, in
unf. Muſ. L 196.) —
2) Wa luft, wa wine, mi Pehe, pol‘ pe und al
u -der wilde: Hort.
3) Wyp felden hort, der wunen ſpil.
4 Man vint in rote beyge ſzam. LEGE EEE
5) Wa miplid wip lieplich tougin ſebin mai. or
6) Wa blic-an blide vint fin art, ' &
>) Duwe, dnt mic’ gebriftie.'
8) Wer fin herze wil inſtricken.
9) Den reynen mibin ſprechint mol.’
10) Eyn man, 09 niet erwindin wil.
11) Go zart in wart geboren nie wip.
‚ı2) Wat eman ſayt, wat mine fu (ji).
13) Eyn mine dyef, 5° lieflich ſtilt.
14) Wa Inep dyeplich Inep fi hayt nie umbe vangin.
15) Wer aller vrawen vwꝰdekeit.
(Iſt oben ©. 498., Str. 39.) u ,
16) So war id) varin, gut wat id) vraumen han ‚gefien.
19) Ir mune der Iugtit, als die ligte, rubin do t.
18) Dye wol getane tuingit minin ſendin lip.
19) Ire wiſin, mirkint, wye mic ſendin ſi ſi geſzien.
(Str: 16. 17. 19. ſtehen in M. ©, 61, Gtr. 16. ir.
19. Den Anfang von Str. 17. giebt auch Eccard, Ca-
teches. Theotisca, p. 124., als aus einem "Anonym.
Poeta Sec. XIII., den. Kod, 1. 63. aufführe. Ec-
card. 1. c. bat audy eine Ötelle aus Str. 18., deß-
. gleichen unf. Muf. J. 299. Daß .Eccard deſe Hof.
kannte, erhellt oben S. 44.
20) Ryt ader gayt eman "geuangin ader gebundin.
21) Dec edil wife vri Adam.
22) So wa eyn Adam eyne Eva hait. 6
tn € \
510
-
23) Wa gott man hait eyn byderu⸗ wyp.
(Dieſe 3 Str. ſtehen oben ©, 499., Str. 101 23.)
29 Ich han durch varen wide lant, Bnd fügte doch ind‘
Bunde:
25 Ich bin wnt gewängen; in geſlazſin mit vil kingin.
(Dieß Lied ift gemeint in unf, Muf. I 358.)
d
Ii. *
Ich quau do’ mit: Breuden faiffen .
gich nüne, ſunder pin,
Reynre wibe lof fi maiſſen,
Sprach die eirſte: dye vrauvwé min ff.
2) Miner vrauwen minen ſzunder.
3) Miner drauivden, ſprach dir dritge,
4) Ich lobe, wi das meyn keytde.
5) Adam, dinre leſter kunfte.
6) Mine vrauwe is wol die gerechzte.
7) Lobis bin ich vnverliuinde,
Bnd mil ſin gar vnuꝰſuigin
Minre vrauwen, ſprach der Avinbe,
Iſt is don hir vnuettigin
Triftranı vnd Dfaldin truwe N
Warin beide eyn ander nunde,
Den nu begden ſteruin frumt:
Dye lebe und dye flede mihnd
Hait zu mie mine Funtginne,
Banze vreude Und vnuerdrun(m)t,
8) Wip is wol dät beſte geſlechte.
9) Eyn Top ich mit willin zunde.
Das ſint dye num ritterfe.
Nach diefer Unterſchrift folgt fogleich das Bazit gehötige
Gedicht!
1) Ich wil prifin, ſprach die eyrſte
2) Ich was in deine zuolteme iare.
3) Diree weſil wil ſich drym
4) Alſus dorfte ich niet wagin. m.
5) Datz haue du, ſptach dye fünfte = Yin
Triſtram Und die ſzone Dfalde | N. era
Wrden nye fo bald fzueimaide, , ur
Hs ih ym Bin vnd he mic if. ,,
6) Laiſt ud mid). den dritten Tobin.
u " 511
7) Geluckis rait wye nu mine ſibe.
8) Ir laiſt mit des lobis cleine.
9) Zugt mit reyner duginde hordin.
M(D)yt ſint dye nun vrauwin.
Auch aus dieſen beiden Gedichten, Str. 9. des erſten
und Str. 7. des zweiten, führt. Eccard, Franc. Orient.
II. .878. 890. einige Verſe an, die Koch, IL 63., un
richfig zu der Stelle aus dem obigen Anbbym. zieh.
‚iin |
1) Ob allen wupdet mirket ivot ein wundet groie. u
( Steht in M. © 138, Str. 11.) .
3) Wol zimt ‘der edeljtein in todimi golde, |
3) Der eren vogil dat ift der fgilt in och ſuett -
4) Durd) lebe manger- wirt zu Finde:
5) Eid), wunder wol gemachit wip,
an dine teyne, goyfte: on
6) Eyn fpegil diner auge fir Ä j
7) In dufer wider werelde ein vreude vert.
(Steht oben ©. 499, Sir. 117.)
8) Dye truwe vf eyner ſtraſin voir.
9) Vrauwe ere het groiſſen ſzaden, ir clage monichoalt.
10) Was fal eyn keiſer ane reihe;
11) Eyn valke uf enme ſteigge wart,
13) Eyn wifer alder edilman hatte eynen valkin gur.
13) Wa vrauwen fehone ih braumen gude.
14) Kufde in der iugent.
15) We vrauwin mine tkudit in ie ete niet.
16) Somelicher wiune vnſtede.
17) Wif was ie det hoiſte name. J
(In M. ©, 45., Str 169.). ' | '
18) Ich geuen vch vrauwen eynen rait.
( Steht oben ©, 498., Str. 40. und ©, 507, Str. 2.
19) So bie, fo dort, fo allenthaluen.
20) Of al der werildc gar geweldich were ein man.
(In M. ©. 138., Gtr. 1.).
21) Mir is, als ich niet leuender fi, (wa. ich intnuden '
er®,
22) So we mir dumbie, dat mich Hier tangir dage
. Ardeugfit.
N
[4
\
512
23) 9 fach eine vraume mineclid).
(Diefe Str. ift mifgetheilt in Docens Misc. L 111.)
24) Der vrauwen ih peh befdyeiden mil,
25) Die voglin, de da fungin ir.
26) Dee eren fpegil ift die fham.
27) Eyn wail verfunnen vrauwe fal niet dienftis me.
28): Wer töre vfer heringe fert, der het de fzale verlorm
29) Gut is gut, das man vor eren niet in fpart.
* 30) Hut der eren zallin ftundin, Fr
31) Wer ceygit Eunft, da man ir niet erfennik.
Nr. IV. ift das Bruchſtück von Dietrich.
V.
D(H5)n hort eyn rlage van werden vrouwin—
Den iamer mach man niet vol ſchauwin,
Die da clagde eyn wiflich wif,
Dat beide, ic ſinne vnd Inf
Sich woldin fo gar heſwecin
Ban .deg elegelichin merin, nn -
Des fi nu vort elagin fulde,
Dat das got der gute wulde, ern
Dat id) is niet in dotte Hain!
De nu mine’ clage wilt verftain.
Ende: Vnd ſchue vort den ongetruen,
Seldin mag it in beruen,
Spoch de zarte mynninclich:
Og got, nu mage vns vroudin rich,
Durch dinin bitterin durin dont,
Hilf vns, herre, us alre noyt,
Alſe wir van erdin ſolin ſcheidin.
So moiſ du vns ſeluer, herre, geleidin.
VI.
1) Sibilla hait geſprochen.
2) Der coning vragede in pryſe.
3) Du reydes vſſer dümen honft, ſahe mir.
4) Nu wil id) vpreude twingen,
Sibilla, ſage mir durch Criſt,
Koment eit hoer vurſten, de der riche plegen, -
Dat fage durch den waren got, verfiwigis mic neit
Braume Hildegart' Yan: Bingen, |
In der boiche gefereuen ift,
” Ale
513
Alle it wort han ich mit wairheit gans durch wegen, |
Der. cduiag. namen’ da inne, fint, dat boich Bir dei
vergicht.
Goning, mirke, das fompt eyn A, Dat felue fleie
eyn ander A, .
So geinent | da de mulfe zende in allen landen hie
vnd da.
So kompt eyn H, deme wirt veg eut mit godis blyin
Sig; dũme werilt, mat danne got wundirs mie dig
" doit:
So kompt eyn F, eyn L, de regent vij iare: .
Doch mwis eyn Fverſonen alle det werilt kum̃er sack.
5) Ju Rome floint gemalet.”-
Schluß: Davan mohhte noch Roimſchee. riche des keyſere nei
| enberne. ct
4) In det: S5dſ. des Renner der Pauliner: Bibl,
ju Leipzig (oben S. 385). Stehen auf dem Rande,
bon einer fpäteren Hand; einige Lieder: Sranz Horns
Geſchichte der Deut. Porefie, ©. 44 = = 48», mo o auch eines
daraus abgedradt iſt.
5)’ Deei Mitinelieder, (8 Str. );- in det oben
(©. 157.) eenähnten Erlanger Hoſ., vormals zu
Ansbad. N: lit. Anz: 1807. ©p. Bor; Büſching
bat fir abfchriftlich; fie ftehen Ble 18. b: 14. b: Stro⸗
pben umd Reine find abgefegt. - ”
Gedruckt, ebd. Sp. 543 - -45. . Anmerkutigen das
über. von Doctn,; ebd: 1808. Rt. io. Ep. 810-1:
6). Ein eingeles‘ Minnelied. in Niederdeutfiget
Mundart, befist hoſ., aus dem 14ten Jahrh., Eſche alb
burg; und. ließ es abArueeh,; im N. Ait. Ariz; 11807:
Sp. 465%»: D:ö Ce ts Anniertung dazu, ebd: „iBog:
Rr. 20: Gi 309:10.. pr
7) &in Tanzlied, auf i Perg. St, in 6., fand ®
v. Bretfhneider; abgediudt, mit Erlãuterungon 8
in Menufels. Hift:» lit. - bibl. Magazin, St. 2: ©: 8ı= .
90:, mo au das ganze BE; in Kupfer geſtochen ifl; .
J RE.
FE
“ u } Pac eG er Ze | R
br4
Das. Lied Gehört bhune Zweifel dem Nithart, da in
M. S. g2.,:dei der Lücke in feinen Gedichten, Str. 72.
noch die. legten Berfe davon übrig find. Als Ergän-
zung der M. ©; ſteht es daher auch wiederholt, in
Bensde’s Beitt. S. 289 - 92.,
8) Ein Lied ven Regenbogen, aus eine
Sammil. alter Meiſterlieder, abgedruckt, durch Do—
ten," In der Oberd. Lit. Zeit. 1810. Nr. 37. Ep
302-3 -
„.g). Ein Pied in Grau Ehren Ton (Reinmars),
Ä bon deffen 3 Sfr. die zweite in M. ©. 113., Str. 14;
am einer Hdf. des 15ten Jahrh. Docen, in unf. Muſ.
J. 121.
10) In Ser vben (©. 36.) erwähnten WM ün de:
her. Hdß ſtehen, BA. 54-=95., außer einigen ganzen,
zum Theil aus Deutfch. und Latein, amd wol
Franzoſiſch, gemiſchten Lieder, viele einzele Gtro:
phen und Anfänge von andern, worunter mehre de
M. S. gehören. Doeens Misc. I. ‚196 93. 106-
æ08. 307 2 8., wo die fämiislichen Lieder und Anfänge
abgedrudt, und Einige in NL S. nachgewieſen find.
Die: Str. BI: 66. Ra: Edrimf. mit M. ©. 454 Str. 136.
"überein, und die Str. BL-8i: b. iſt ebd, 27., Str. 1.
14) Ein Lateiniſch-Deutſches Bedide b. J.
r259., welches in einem Kloſter zu Straßburg ge
peu. worden, : führt. an. Casp. Bärih, Adversar.
L..24: 2. 17 EEE FE Fee ‘ u
19) Ein Lied, im lwngen Frauentob, aus es
nnpe ' pap. Hoſ. abgedruckt, in G. Fiſchers Beſchrei
bung typograph. Seitenbeiten, St. 4.. ©. 109 -2r.
Vergl. Docens Misc, 1. 274 = 93." und ünf. Muf,
Be 1604 =
.13) Ein Minnelies. aus einer HH. des töten
Gabebr, mit Anmerkungen von Do een; abgedrudt,
in der Zeit, für Einfiedler, Nr. 19. Sp. 148 - 49.
—
2 ‘615
14) Ein poetifher Liebesbrief, von der Rüd:-
eife einer Urkunde abgedruft, dur Anton, im D.
Muf. 1777. Bd. Il. ©. 327 = 29.
15) Ein Lied in 39 Str., aus dei Hdf. des Sach⸗
'enfpiegels gü Meiningen; b. J. 1477.5 abge:
druckt in Meufelg bift. lit, bibl. Magaz., & 7. und
3. ©. i66. fe -
16) Unfer Lieben Srauen Köfentrang, ı ein
Ytiederdeutfches Lied mit Alliterazion, aus'dem
oben ©. 276. gedachten Harte-Bok gedrückt, in
AN Hambur giſcher Lirchenseſch. Ib. J. 28.
. ©, 229 +31:
17) Ein Riebesgedidht don Johannes Duro,
mol aus dem :ıäfen Jahrh., in einer Hoſ. Roths
(vermüthlid der oben ©. 66. ind 366. gedäthten),
Bl. 190: Doien,. in unfı Muſ. 1. 153., too Anfang
und Ende.
18) Ein Lied ded Konrad Sarder, in derſel .
ben Kaf., Bl. 173: b: Docen, in unſ. Muſ. J. 168. .,
wo der Anfang.
19) Drei Lieder und ein andres Bedict
des Don Beringen, in einer Hoſ. v. J. 1347. Dos
sen, in ünſ. Muſ. I. 137=38., wo der Anfans des
einen Gedichtes. —W
x. Bon Nuscabtut (gegen 1400.) erwaͤhnt |
Gpangenberg bei Hänemann, ©. 119. folgende,
mol meiſt in die vorige Abtheilung gehörige Gedichte:
1) Von der Schöpfung und Adams Fall; 2) das
‚geiftliche Ackerwerk; 3) die Geiftlide Mühle; 4)
vom Übelftande des Reichs, Ki die Kurfürſten;
5) Jungfraüen Lehre; 6) bon fronimien ‚Wei:
bern; 7) von Böfen Weibern; 5) wie ein Sänger
fol gefhidt fein, ind müs ein Seſang für Tugen⸗
den babe: welche meift in der Rofhifihen Hoſ. ſtehen.
Sn
‚516
a Doren, in anf. Muſ 1.188. Vermurhlich iſt das von
diefem, ebd. I. 123-25. mitgetbeilte Lied. auch daher:
XIV. Das oben. 8. 44 1. erwähnte Verzeichniß de
Gedithte wud Lieder Eberhard KRelners ift:
Hy begynnet ſich eyn regifter der dichte des iennen,
i de disf Bud) gemachet hat, fo daz in dusf regifter alle ſyre
.. gedichte genennet werden, usſgeſprochen veruntzwintich gr
dichte, de in dusſ boche gentzlich usſgeſcrebin ſten
Es find, mit dem obigen Gedichte, 14 Deutfche m
10 Cateinifde; von den letzten find aber ſämmllich
Anfangszellen, und von den erften die Ste fo verbl⸗
en; daß. fie ganz unleſerlich. Die übrigen find:
1) Ich weieſ eyn megetyn, daz iſt fin.
a) Es iſt eyn tzyd, eyn lieblich tzyd.
— 37 Ich armer, ich wol clagen mag.
M Wol mich der allirliebſten ftund
5) D und 9, fraw liebſte Hart.
vy) Hurre fam:id an eyn land.
> 9) Dfaae vnd Abraham.
9 N) faligen frundent nemet war.
2.9 Wa; mete gat bir us, 6 _
en x0) Got vatit vnd fon gor. u
11) 9 ond y waz.ny mon fon. °:
rg) Enne tauſche tabulen van den den |
BEE Außerdem ftehen in den Yeeren BI. diefer Hdf. nod 7
Kitder, bollftändig. und pop. derſelbra web; die An
Agnge finder. u.
7)y. Hute ſpricht fe gu mir. far.
car 2) Ep: anheyſchit ao. de Spt.
a . 3). Ad, boumes blut, du tuſt mie tep?,
HD Tʒatt Tiebefte hertze, trut gefpil.
9 5) Eyn kroͤne dot allen wiben tzwar.
| 6) Ich ond ayn hobiz tochterlin. - : -
” 7)Ich gruffe Dub, : teue fooumalin:
8) Frawe dich frouwelicher fruchte.
— Si wer fde füge repne fcucht
“ 10) Ban hießin n id) vil gehort fı fingen pnd "fager,
u An mie ſaͤlt keyn gwifel han.
- nn 517
10) Uff gnade bin ich Fomen ber.
13) Tzart mynnidjliger ord.
14) De wile id) lebe, ift usfgetan.
15) De vefel han de wynde.
16) Ah, wye fange wiltus wifen.
17) Wy lange ſal id) miden.
XV, Die Lieder Demalda von Wolkenflein Cin
Zirof), aus dem Anfange des täten Jabrh-
(fl. r449.).
Handſchriftlich, zu Wien, 02.3. 1425. De-
nis, Catal. Vol. H. c. 1691., mwonady über 100 Ge
ichke darin mit Noten. Nah Joh. v. Müller, in
der J. Lit. Zeit. 1805. Fir. 297., {md Dswalds Werke
n 2 Soliobänden auf der Wlener und Insbrucker
Bibl. Eine heftweiſe Ausgabe dieſer Lieder, mit Mo⸗
dernifirung des Tertes und Umfegung der alten Noten
in die jeßigen, küüdigten Gottl. Leon und Earl
!eop. MNöllig an, in Bragux, VII. 2. ©, 266 -
30. Das erfte Heft von ı2 Liedern wurde Sorkeln
handſchriftlich mitgetheilt, und ex giebt daraus 2 Lieder
in der alten und neuen Aufzeichnung, in ſ. Geſch. der
Muſik, Bd. 2. ©. 763 - 67.
Ausführliche und urkundliche Nachrichten über den
Wolkenſteiner ſtehen im Tiroler Almanach, Wien,
1803. 8., ©. 85-125.; 1804. S. 127-59.; dazu die
krklärung der Kupfer zu 1805. Vol. Joh. v. Müls:
lers Rezenſ. a. a. D., und Deut. Mufe 1777. ©. 324.
XVIL Die Lieder Michel Behbams, um 1469.
(geb. 1421.). |
Handſchriften, im Batikan— Nr. 312. 334.
351. 375. 382..386., welche, nach dem Verzeichniß bei
Adelung, L ‘20, 24. 26. 30. 31., meiſt geiſtliche Ge⸗
dichte enthalten. Aus Nr. 312, von Behams eig:
ner Sand 'gefehrieben, haben mir durch Glöckle Aus:
jüge von jeder der darin vorkommenden Weifen:
518
BI. 24: Aber ein anders, das ſagt von Midel de
| dem geburt und aud non feinem berfummen.
Zugmeiß.
Da ich mit erft zu Praug in Peham kam ge hof
zu kunig Laßlaw dem edeln und dem jungen,
da wart ich vil gefraget ch und off;
ich ward auch offt gefragt, wurumb ich hieß Beham,
und doch geboren wer von Teutſcher zungen,
in welcher mauß, murumb id) het den nam.
Si. 44. Kurze weiß.
Wie ein ſinger den andern vordert.
Ich Michel Behm, laß mid) hie ſehn, iſt kein gefele.
Dies iſt ein Antwurt, fo ein Ginger den anden
mit fingen vordert.
But gfel. wol her, du biſt mir mer,. und Funft mir eben.
Bl. 74. Verkerte weiß.
Ein Erempel vun den hberen von Öfereig
Ker wider ümb, gelüdes_rat.
Bl. 165, Oſterweiß.
Von dem von Wirtenberg.
Ein her wz Eberhart genant,
in Oberlanden mol erkant,
ein graf von Wirtenberge.
Bl. 172. Trommetenweiß.
Die Michel Beham zu erſt fein kunſt at funk
Ich Fam vf ein gepifde,
ich, Michel Beham von Weinsperg GSültzbach.
Big Gecrönte weiß.
— Bon zwenen Junefromen.
Uns fogt geſta Rumanarom, -
twie dan ein Feifer ſess zu Rom,
8. 199. Büldin weiß.
Dis ift ven der pulſchafft.
Da ich waa hie die liebſten frawen ſchawen.
Bl. 200. Hohe galdin weiß.
Bon den fieben goben des heiligen geiſtes.
Küng her, der herſten, merften reihe,
. IH Michel Pehen flehen mel fel dich ff.
u
|
|
|
|
er 77°
. (Noch findet fi in diefer Handf. ein langes ebenfo
Wort für Wort gereimtes Gedicht on die Simmels:
fönigin.) ;
Bl. 223. , Hofmweig.
Dis ift von meiner mer vart, die ih vber das
Wefte mer ted
Da midy mein ber marggrof Albreht von Pradenporge |
erledigt von der forge
als mid) zu einer ftune
die Rotenpurger hund _
an der Tauber geviengen. |
v
(Das Wefter Meer ift die Nordfee, im Geyenfatz des
D fter Meers, der Dfifee; die Fahrt geht über dieſe und
‚ Kopenhagen nad Drontheim in Norwegen.)
B. 284. , Glegmweis.
Dizift ein erempel von den fingern, die fih mis
fingen außtun, und doch Eunjt nit verfton.
Ein peifpil wil ich euch legen für,
‚daz follen hörn die leute. | ,
Schluß: es tur mir zorn den bergen mein,
daz fi ein mud ein vogel dundet fein,
and hin mil fliegen über Rem;
daz ift hie worden fein:
. ein cleins ſchnoeckelein
zeuht ein |
ein turn und wil da haufen. '
Michel Beham gebohren am fant Michels tag ao udn.
Diefe gedichte find von Michel Behams eigner handge⸗ J
ſchrift geſchrieben.
— Auch liegt zu Närnberg, in dem Stadtarchir,
Michel Pehams Gefangbudh; nad) einer ſchriftlichen
Anzeige Kiefhbabers, der viel daraus hat abfehreiben
laffen, und von welchem bald nähere Nachricht darüber
zu erwarten iſt.
VBgl. aber dieſen Dichter und ſeine anderen, hiſto⸗
riſchen Gedichte: Ehr. Jac. Kremers Geſch. des Kurf.
. 620
—
\
Friedrich ]. von der Pfalz, Mannbeim, 2 Ih.
4.; Leſſings Leben, II. 118.; Bent. Muf. 1777.
©. 439.; Cypriani hibl. Goth. p. 47.5; Adelung,
II. Vorr. XXIIL; Ko EZ H. 308.; Murrs Surnal,
VI. 4ä4.
Zum: Theil khon unter den zuletzt genaunten Die;
term, und noch mehr in der Folge, ſcheidet ſich nun die
lyriſche Dichtung in Volkshied und Meiſterge—
ſang. Die ſpäteren einzelen Drucke des erſten kön— |
nen bier nicht wol angeführt merden, obgleich gewiß
manche biel älfer find, als ihr Drudjahr; die Dagegen
meift uhgedrudten Meiftergefänge gehören be
ſtimmt eigentlich der folgenden Zeit an.
[ber das Berbältnig diefer Meiftergefänge
zu den Minneliedern, find nachzufehen: Adelung,
im Magaz. 11-3. ©. 6-7; Gräter, in Bragur,
:H, 68 -76.; J. Grimms Ausföderung, im I. It.
Anz. 1807. Nr. 23.; Dorens Antwort; ebd. Nr. 24;
Grimms peifere Ertlärung, ebd. Tr. 43.5; Docens
ausführliche Widerlegung, in unf. Muſ. J. 73 2 125.
445 - 90.; und Grimms befondere Gchuift: über
den Altdeut. Meiſtergeſang, Göttingen, 1811.
8. Durch dieſen Streit veranlaßte Erklärungen: Bü:
ſchings, im N. lit. Anz. 1808. Nr. 12. 26.5 und
v. d. Hagens, ebd. Tr. 6. 7., und’in unf. Muf. IL
2147-56.
Ä = Bon der dramatifchen Dichtung
zeigen ſich in dieſer Zeit nur die erſten Anfänge, und
erfl ſpäterhin, da die Städte recht emporfamen und
blühten, murde fie mehr bearbeitet und gedieh zur of
fentlichen Darſtellung und Aufführung; indem früher
die Geiftlichen hun Safeinifche Dramen oder ſtumme
Borftellungen und aufge und Die. Ritter Turniere
. | . 821
und ähnliche Gpiele haften. Obwohl alfo das Altefte -
Drama diefer Zeit, |
I. Der FKrieg- auf Wartburg,
nur mehr ein poefifdyeg Gefprady zu nennen, . und bei
öfter herportrefender Erzählung des Dichters, ohne Zwei⸗
fel Wolframa von Eſchenbach, nicht rein dramaz
tiſch iſt: fo iſt er doch das mahrhafte Abbild einer
wirklich und im höchſten Sinne dramafifchen Ergötzung
diefer Zeit, des poetifchen Turniere und Zweikampfes
aus dem Stegereife. Dieß Drama iſt in 2 Theilen. Im
erſten (deſſen 16 reimige Strophe des Fürſten von Thü⸗
ringen oder der Thüringer Herren Ton heißt) tritt
auf: Heinrich von Ofterdingen gegen Walther
von der Bogelmeide, den Schreiber, Biterolf,
Reimar von Zweter und Wolfram non Eſchen⸗—
bach; im: zweiten Theil (in einer 10 reimigen Str.)
Klingfor, Dfterdingen und Eſchenbach allein“
Der Schauplag ift auf Wartburg, am Hofe des Land
| grofen Sermann non Thüringen und feiner Ge—
mablin Sopbie, und die Zeit das Jahr 1207.
Handſchriftlich: In dem Maneffifcden Koder,
unter dem Namen Klingeſors von Ungerland (oben
S. 472. Nr. 72.). Im zweiten Theile ſind die Stro—
ꝓhen an einigen Stellen durch einander geworfen, und
das Gedicht ift unvollſtändig, obgleidy in der Hdf. nidyts
fehlt; Str. 67 r84., in der Form des erften Theiles,
ſcheint dagegen eine ungebörige Einfhaltung, — Im
Jengiſchen Kodex, unter Dfterdingens und Wolf—
rams Ramen (oben ©. 486, Nr. 29.); die Str. find
im aten Theil ebenfalls. häufig verſetzt, nad, Str. 77.
2 Bl. ausgefihnitten, und der Gchluß .fehlt; bie und
da find vermuthlich auch mehre fremde Einfchiebfel.
Docens Misc. I. 114. — Zu Wien, binfer dem
Ziturel (oben ©. 100.); nur die erſten 9 Str. deg
{
| 522
/
erften Theiles. Bragur, VI. 2. G. 147. x.; mf.
Muſ. J. 642. — Im Kolmariſchen Koder ſcheint dieß
Gedicht, vielleicht nur der zweite Theil, auch zu ſtehen,
da unter Klingſors Namen (oben ©. 5o2. Nr. 14.)
2 Ötr. deffelben (in der Sen. Höf. Gr. 31. 32.) dar:
aus bekannt find. Unf. Muf. L 145., H. 176. —
Der Cohengrin, in der Vatikaniſchen Hoſ., beginnt
mit den Anfangsſtrophen des zweiten Theils, wie oben
—
©. 177 = 12. weiter nachgrwieſen iſt.
' Gedrudt: In der Maneffifchen Sammlung, Th.
I, ©. ı-ı6 (gı ©ti.), mit Lesarfen der Jenger
Hoſ., fo weit beide Hoſſ. gemeinfame\Gtr. haben. —
Aus der Jenaer Hof. ., eingele Strophen und Gfellen,
bei Wiedeburg, ©. 55-70.; vollſtändig ergänzt, in
Docens Misc. I. 115 -37. (überhaupt 118. ©tr.). —
- Das Diener Brudftüd, in unf. Muf. 1.642 - 47.
Alte, mol meift aus diefem Gedichte felber herge:
floſſ ene Erzaͤhlungen von dieſem Sängerſtreite: in Joh.
:Rote’s Leben der H. Eliſabeth (oben &. 299.)
und Thür ing iſche Kronik, ebenfalls bei Mencken.
T.I. c. 1697-700; Urfinus Thüring. Kron., ib.
IM. 1276.; der Mönd von Pirna, ib, 1458. 1502,;
Wigand Gerftenbergers Thüring. Kronik,
in Schminks Moniment. Massian, T. I. p. 278-
86., und eine in H. Ch. de Senkenberg, Nisio-
nes diversae ad colleet. Leg. Germ. (Lips. 1756.
8.), p- 156 -60.; Bruchſtück einer Lat. Kronik, bei
Wagenſeil, * ven Meiſterſ. ©. 509. 511 13.
(gehört zu der bei Piscor, Script. rer. Germ. un:
volffändigen Hist. de Landgr, Thuring., weldje in
Eccardi geneal. Princip. Sax., c. 3517 -468., er
gänzt if, wo au diefe Stelle u finden); Spangen:
genberg, bei Saneman, G. 154. (wahrſcheinlich
narh einer diefer Kroniken), wiederholt bei Wagen:
feil, ©. 50g-ı2. 576., und in Tenzels Unterred.
| 27.
1691. ©. gi3- 16.; Tenzeli supplem. hist, . Götha-
nae (Sagittarü), II. p. 518. seq.; Joh. Heine. v.
Falkenſteins Thüring. Chronika, die Borr. und BD.
2. ©. 666-68.; Bodiners Vorr. zu den Praben, ©,
XVII -XX. und zur Mar. Samml. I, ©. VIIL-IX.;
Wiedeburg, a, a. D., wo aud Nachrichten über die
einzelen Dichter. Vgl. Docen, in unf. Muf. I. 473 -
81., und v. d. Hagen, ebd, II. 176-79. und im
N. lit. Anz. 1808. Nr. 6. Sp. 86-87. Ein Verſuch,
die richtige Folge der Strophen aus den verfihiedenen
Handff. berzuftellen, in deſſelben Rezenf. v. Docens .
Misc, 3. 2%. 3. 1809. Ne. 173. Sp. 3170-73.
Ein ähnlicher Gängerftreit ift oben ©. 485. er-
wähnt. Sieber gehören auch die Auflöfungen.. von
Kätbfeln, dergleichen oben ©. 475. 484. gedacht find. '
"Außerdem ‚ließen fich wol nöd) einige andere zur j
dramatifhen Form ſich binneigende Gedichte hieher fie |
‚len, 3. B. das Geſpräch zwiſchen Salomon und.
Morolf, und ähnliche: aber, bei doch mehr erzählen«
der Darftellung, ftehen fie beffer unter den vorigen Ab⸗
eheilungen, Die. Todtentänge (oben ©, 459.) gebö-
ten ſchon mehr bieher. N
I. Ein wirklich dramatifches Singfpiel, nach Art der
Mpfterien, ift Mariä Klage, wovon aus einer
Hdſ. um 1430., mit Noten, der Anfang abgedruckt ifl,
im N. lit. Ang. 1806. Nr, 6. (vgl. oben ©, 456.). —
Eb>. wird nody ein um 1506 Jahr älteres Stück diefer
Art ermähnt., — Vielleicht find bier das Paar Nie
fterien gemeint, Die hinten in det. oben ©, 36. er:
mähnten Münchener Höf. des 13ten Jahrh. flehen.
Docens Misc. I. 193. — Ein Bruchſtück eines
My fiers von der Geburt Ehrifti, wahrſcheinlich des
ı4ten Jahrh., ſteht in Jo. Conr. Dieterici antig.
bibl. p. 21., und Stade, lect. Oıfrid. p. 34.
N
a —
IH. Sans Rofenblüte Saftndihffpiele,
In der oben ©. 365. erwähnten Han dſchrift: 35)
bom König aus England; 36) von dem geiftlidhen
Gericht; 37) pon den Meiftern; 38) von dem
Süngling; 39) der Bauer mit dem Fleiſchga—
den; 40) die Küdenfpeife; 4ı) des Türken Faſt—
nadtfpiel; 44) von dem Bauern und dem Bod;
45) von drei in ein Haus ‚entronnen; 46) von
- zmei Eheleuten.
Gedrudt: in Gottſcheds nöth. Vorrath, J. 11
327. (Nr. 36. 37. 41. im Auszuge), Il. 42 - 80.. AR.
37. 41. 38. 36. 40. 44, vollftändig). |
IV. Sans Folzens Faſtnachtſpiele.
Gedruckt: 1) von Salomon und Morolf (oben
©. 349.); 2) von einem Bauerngericht; 3) von’ ei:
nem Arzfe und einem Kranfen (mahrfdeinlicy von
ihm): in der oben ©. 368. angeführten Sammlung; 4)
von einer gar bäurifchen Bauernheirat, Nürn—
berg, duch Jobſt Gutknecht, 1519., 6 BE 8., in
der Gcheurlifden Bibl. zu Rürnberg,. Panzer,
Zuf. 165. Wiederholt, ebd., durch ebd., 1521., I
mon 8 Panzer, LH, 51.
V. Theodorich Schernbergs Gpiel von Frau
Juiten, welche Papft (Johann VIH.) gewefen; v
J. 1480. Herausgegeben, dur Hieron. Zilefius,
aus Hirſchberg, 1565. Eisleben, bei Andr. Pe:
ri, & Wiederholt, in Gottſcheds nöth. Vorrath, H,
81 - 142; dgl. ebd. 22122.
Die auch nod) in dem 14ten Jahrhundert verfertigte
poetiſche, und die gedruckte profaifche Überfegung des Le:
zenz (vgh Gottſched, IL 28-33. 37 =45.), gebe
ren fchiellicher ſchon in "die Lifergfur der eigentlichen
Überfesungen. Der zunächſt folgende Dichter ift auch
hier wieder Sans Sands
Verbeflerungen und Anfäge.
S. 2. Auch die Blomſturvalla⸗ Sags —* unf.
Muf. 1. 333. 337. ff.).und die Jarl Magus— Gaga, (beide
noch ungedrudt, und handſchriftlich zu Stodholm
und Kopenhagen), welde; nad) Peringffiolds Vorr.
ar“ Wilk. ©. und Annptät. ad Jo. Cochlaei vita Theodoricl
‚ Bemeinfamnes. und‘ zuui Theil wörtlich Übeteinftimmendes
nie der Wilf. ©, wahrſcheinlich aus eben dieſer Duelle, ent⸗
halten, find hiet anzuführen;
| Das Kinderliägifhe: Bruchſtag Sefigt' jetzo bi
d. Hagen. Es fcheint nod) aus dei igten, ſpateſtens aue
dent Anfang des ihten Yahrh. '
©. 7. Nach einer näheren Anzeige, ver Frankfurter
Hoſ. durch Hru Acchivar J. ©. Ch. Thomas, ift fie in
Solid, enthält nur den Otnit und Wolfdiecrid, ſcheint
hinten mangelhaft, und qus dem Ende b bes 15ten Japı rh
die langen Reimzeilen find abgefeßt.
©. 8 In der Straßbutget HH. Br. 8. b. iſt eine
Lüde, welde durch Gloͤckle aus den beiden Batifanifgen
Hof. ergänzt tobrdeni.
©. 9: Die Stelle, ivo ſich Eſche nbad nennt,‘ tautet,
nah Glödle, in der Batik. Hdſ. Rr. 365. Bl: ge.:
Diffe oventute faget, wie Wolffdieteti gum
Tutfchen huſe euer mit Wernher.
Bu Ahey, was ftärder fletze wurdent do geflagen ff:
. das ſchuff von den: Krielſſchen der tegen lobelich⸗
dver tugentlich rede Wolff 5? Dieterich. ——
x Tan fat do nider riſen an derſelben fung;
Chiec fehlt ein Berk)
das ſage ih Wolfram der werde don Eſchelb ach.
was von dem edelen Koeiechen des tages Wo beſchach.
-
ya
586
-&. 13. Das Zeichen H. B. bedeutet ohne Zweifel Sans
Burgmair; die Holzfhniete von diefem in der Schöns
bergerifihen Ausg. des Theuerdank find ganz in derfel-
ben Art.
Die Bermweifüng auf den Anhang ju d. d. Hagens He
denbuch ift hier und fernerhin, dod nur in Beziehung auf
Unterſuchungen über die Fabel und den Inhalt, wegzuſtrei—
hen, da diefe für den Abdruck der Originale in unferer
Samml. Bd. U: zurüdgelege find.
©: 18. Sn Bibl. Menken. p. 780: ſteht dieſe Ausg. bloß
alſo angezeigt: Das Heldenbuch in alten deutschen Versen.
Francof. 1579 c. fig. Fol.
Einen Auszug des Hugr und Wolfdieirich, giebt
quch Grabneri progr. I. p. 3-7., U. 3-6.; nad) der Ausg.
p. 1560:
©. 10. ift noch Wdelung, 11 Vorr XKXV- VL um
:Horns Geſch. der Deut. Porfie, ©. Zr. anzuführen.
Über die fpätere adhtreimige Strophe, der Beiten un
Hildebrands Ton loben ©. 48.), auch det Benzenauer
genannt, dgl. Heßemepere Braunfhweig-Lünebur
giſche Chronik, ©. 775:, unf. Muf. U. 322. und d. d. Ha:
gens Natrenbuch, ©. 17%.
S. a1. Dei Borefhepifgen Höf. des Heldenbuchs, au⸗
Dem, Anfange des ı5ten Jahrh., gedenkt auch Adelung, im
Meder II. 3. ©. 18.
©. 24. Auf dem zu Egels Hofhaltung gehörigen Bilde
kampfe Diſetrich mie dem wilden Wunderer, weicher ein
Mäbdihen bis an der Schulter im Rachen har:
©: 36. Nach Glödie's näherer Anzeige, ift die Va⸗
‚siE Hdſ. des poema hisios: Hildebrandi auf Pap., 53 Bl.
2,8, mit Bildern, und ſteht, am Sqluſſe:
Hie haut rijſo Sigenst ein end
Got uns allen kum̃er wend.
®. 8: Die Ausgh. 1610., Straſtzb., wird au er
wahnt in der Rezenſ. vom Fiſchers tppograph Seltenheiten
in F Aulgem. Deut. Bibl.
©. 30. In Wydenepdeis Kollektaneen, >»... ©
SI. heiße es jedoch: „Ein Theil des Heldenbuchs, in Pror
fe anfgelöft, iſt: Bon dem allerkühnſten Weigände, Sen.
Diereig | v. Berta und Dildebtande ſeinetn getteuen
‚627
Meifter, wie fie.mieder den Riefen Gie genst haben geſtrit⸗
ten — Reipz. 1613. 8: Mit Holzſchnitten.“ v I
S. 31. Das Zeichen ST bedeutet Stimmer, nad
Bartsch, peintre graveur. N |
©. 33. Auh Hans Gachs kannte wol eine diefer gedr.
Ausgaben, da er in der Tragödie vom gehdrnten Sieg⸗
fried (vgl. oben ©. 52.), Alt 6., auf die Kabel von
Giegenot anfpielt. ” /
Die aus der Will, ©. angeführte Dichtung ſteht da⸗
felöft Kap. 16. j |
©. 39, Der legte Holzſchnitt in der Hubexiſchen Ausg.
des Eckke iſt auch ganz derfelbe mit dem Tegten in dem.
Neuberiſchen Siegenot. | ——
©. 41. Die. von W. Grimm in den Studien, 1808. 1..
angeführten Blätter eines alten Drudes vom Ede, find die
obigen (&; 32.) vom Siegenot. a
- Hans Gads, in der zu ©: 33. bemerften Gtelle, ge:
denkt auch det Göbel yon Eden und Faſold, ohne Zweifel
aus einem dieſex Dude ..
Dos ü finde ich jedoch in dem älteſten Druck vom Hel⸗
denbuche (pben ©. tı.). |
S. 42. Bodmer und die übrigen, bis auf Docen, ken⸗
nen dieß Gedicht nur aus Gold aſt (wenige aus dei Ans
fpielungen, ‚bei Kont. v. Würzb:, dem Marner und
Hugo van Trimberg), deßgleichen auch wol np Herder,
im Deut. Muf. (f. oben S. 58.) . | ZZ
‚Über die Zabel vgl; Hocardı geneal: princip. Saxon, col.
168. seg: (auch nad) Goldaft), wo aber Ele mie Eckart
Coben ©. 5.) verwechſelt wird: .. DE nn
©: 44 Aus diefem Btupftäde ift die Stelle in Eccardi
Franc. Orien. 1. 855. aus der Hdf. eines Ged. des 153ten
Yahrh. won Dietrich pon Bern und Hildebrand. Die
hier angefühtten 5 Berfe find der, Anfang der 6ten Gtr.. doc
dem -Ende des Bruchſtückes, und lauten in ‚der Goe tſ Gedie
ſchen Abſchrift:
Dee reydin namin fi alle wat BE
und hobin fid) balde dat ee
in gademin jn Femeniathin Ä
1: und leyden an fi) gewant, |
wat ekelikt godis font,
fi alle in egn ander badin ff.
528 u 0 —
S. 47. Diefe Gemahlinn Ofetrichs Heißt Partola—
pe, und es- frägt fi), ob die in Einasj sciagraph. hist. lit.
island. p. 104. vorfonimende * Partolapae Galli et Marmoriae,
Regis Constantinop. filiae ( historia), etwa hieher gehört.
SGS. 53. Die Andeutungen von der Geſchichte des Löm:
hardus find offenbar aus dem ©. 186. erwähnten, urfprüng-
lich Sranzöfifhen Roman. Daß dei Verf. diefen gekannt Hat,
erhellt beftimmt aus der Borrede, wo er unter andern Roma
ten aud den Weißen Ritter anführt, welchen Ticel jener
auch im Buche der Licbe führe.
©. 56. 2. 11. v. o. iſt: alſo bis: einnimmt; wegʒu⸗
ſtreichen.
G. 59. Die Münchener Hd. ift gewiß Bie Ueſchrit
der Dresdener, weil in dieſer manche Berfe und Halkverfe
‘jener fehlen, aber nidje umgekehrt. Sonft fiimmen beide
ſogar in den Schreibfehlern, wie det‘ daraus "angeführte
Schluß zeigt. _ |
‚©: 69. Ein kurzer Auszug des Rofengatsens fick
aud) in Grabeneri progr. I. p. VII- VIE. und in Erufins
Sqhwäb. Kron. Th... B. 8. Kap. Ir., nach der Ausg. b. 150.
In dem hörnen Siegfried von Hans Sachs (oben
GS. 53.) iſt duch der Roſengärten verarbeitet.
©. 63. Auf dem dazu gehörigen Bilde kämpft ein Kit
ter mit einem Kiefen, wol Dietrid mit Giegfried, in
&iner init Blumen . beisdihfenen Umjäunung, und Ebhriem:
bild bieter ihnen den Kranz.
©: 66. Diefet Diebole ift wahrfheinlid der‘ ©: 159.
börfönmiende.
©. 68. Diefe Altefte befondete Ausg. des Paurin beſitzt
Thomas (vgl. zu ©. 7:), nad deſſen Anzeige fie in 4. iſt,
mit Bolzfignieten zu Ötrasbütg 'durdj Mathis hipfuff om
ſamſtag vor unſer frauwen beburt ‚ta äo di im KV. Hunder
ten jäc gedrückt:
- Ein Auszug des Farttitt nudy Bei’ Grabe, Progr. I:
P: VOL.
©: zi. Das Bild ftelle öo&,' Di etifgen kampfend mit
. Berg Lautin in einer Umzaunüng, ‚wie die zu ©. 63. be
merkte.
©: 78: In Alpharks Tod iſt Str. 7. eine Anſpielung
auf eine ausführliche Erzählung in der Wiltina- Gaga,
Kap. 37. Dietriqh ſpricht zu Heime’a:
Wer
IT
Wer myych des ergeget, ſprach dei notige man,
Das id) dyr bye mymen zyden fo wel gedinet han?
Du beftonde mych in kyntheyt doech din obermut,
Ich bezwang dich myt gewalt(e), ſprach der. helt gut.
©. 89. Die Aufklaͤrung über ben Bodmer- Müllerts
ſchen Text der Nibelungen ſteht in der Zeitſchrift Pan⸗
theon, Bd. 3. S. 305: 13. |
Joh. v. Müllers Rezenflon ſteht jego aus ih deffen
Schriften, Bd: in .
Regenfionen der Tritifhen Ausgabe v. d. Sag ens: in
der Hallifgen Lit. Beit. 1813. Ne, 19.; in den So tein ger
Anzeigen, 1881., St. 59. ©. 588 - yo: ö
©. gr. Daß der Marner au Tontad seheißen,
öutrüber vgl. unf. Muf. U. 15
©. 94 Regenfionen der v. d. Sugenföen Bearbeitung:
in der Hallifhen Lit. Zeit. 1809.; von Grimm, in den
Heidelberger Yahıb. iY6g.; im Journal des Lüxus und
der Moden, 1810. Febr., ©. 73-81; (©. 81-88. über die -
Trordifge Darfellung), von Eh. R. —- Dal. auch die Zeit⸗
ſchrift: der Berfündiger, 1810. Nr. 70: 80. Naͤch demſel⸗
ben, ı8ir. Nr. 56., ſollte die Hinsber giſche ‚Drarkeisung
ſchon isxu. zu. Dien a herausfoiumen:,
€. ‚97: 3. 11, L Königündf. Künig und.
E98: Die 4: Derfe aus Bayius,' melde wahrfggeinlicg
zu einem Gedicht üben Rüdiger von Bechelaren gehören,
fiehen aud) in v. d. Hagens 'Ausgäbe der Ribeh, unter
Ben Lesarten, zu V. B658. , ehe
Aus einer ‚Bistoria Theodorici Verdnaneis hahet Sole
Saft, in den Paracnet. p. 360. einen Vers an, der in von
Fannten Gedichten von Dietrich häufig Vorkomme: ..
©. 100. Das Panze riſche QUemplar des Zituspt. bes
figt jege son Meufebad zu Dillenburg. Zeus. Mom.
;810: De. ©: 273. — Auch Brentans hat ein Eremplar;
— Über das Leipziger Eremplär, und ben Diturel über.
Haupt, vergl, auch Doras Dandbikl: von Gadfen, U
768 - 69:
Müllers Rizeuſ. fiehe, jegt au: in ſ. Schriften,
Bo. 1 6*
S. 104. Ein ˖ Äufſah mer Giminbad; in bet Kris,
Taſchenb. für 1810.—
S. i06, Aus bei Kaimund + Reafeiigen Si ju
et |
-
Be
Ulm wird angeführt, in Söhelhornii amaenit. lit. IH. 111. um
ter den Perg- Hoſſ. Ein altes Teussches Gedicht vom Koe-
nig Artus. & in 10,” "e' Bei Gortfhedifiger Höff. von
König: Artus :gedenfe Adelung, im Wagaz.. U. 3. ©. 23.
und. nach ihn Rod, J. 99. Die eine ift wahrſcheinlich dei
Dresdener jigplais; vgl. ©. 1.
*
S. 110. Erläuterung einer Stelle des Parzival, 2.
03373 -.Be-; ‚bei Müller, verglichen ‚mit dem alten Drud
(vgl. zu ©. 102.), von ©. IB. Rorsbad, im Zeut, Mer
»s10. Des. S. 272: 71. nn
i. Die Hof. des-Lohengein ir. 364. (1 iſt für
346. zu leſen) hat Glödle wieder ‚aufgefunden. Sie if,
nad): feiner ·ſchriftlich en Razeige, in gr. Sol. Perg., 151 BL,
enthält zuerſt den Parzival (wonad alfo S. 106. zu be
eihtigen), und BI, 113. ‚den Sohengrin:
gie hebt fig,an Lohengein das bug.
u 25 Ein vater ſinem Finde rief,‘
"nor eines ſehes tamme lac ez und ſlieff:
mu wache Fine, ig wecke ich dich dutch truwe fi
Schluß: fo wirt die fel nißt gein vall niit ſwere gebleiet;
des, hilf mir, barmherzige 'mucter reine. atmen.
Die Gprade dieſes Hdf. if: Im Ganzen älter, auch hat fie.
ehen®srophen und Tebnie überfriften, wie.Tte, 845. Glödle
Kat :fie. ganz sbgefhrieben, und eine Ausgabe des Gedichs
von ihm und Gdrres fteht ſchon am · Oſtermeßkotalog. 1811
*BG.r34. Die Wa tikan iſche Handf Ir. 360. iſt, nach
Bee Misheilarig ,' auf Perg; 154 Bi. 4, und nd
der beigefügten Schriftprobe, uns dem-13 nöten Jahrh.; de
be die Fortſetung des. Uli von Thücheim, und d#
Fintee noch der: Zreid anf. Dar Eingang lautet Bier:
nn „aebenfee.man ir zu gute the
1,5: dan, dem der: werlte guͤt geſchit,
ſo weres alles, alz nith, |
a. 5: Miogg gutes! in der. werlte geſcith⸗
Der gute man, fivaz der im gut,
2 ande’ ninwan der welt ze gäce ihlt.
ſwer daz ich(t)h anders, wan in gůt
vernemnen wil, Daumiffetut.,. =
ft
—
Ich hore es felfchen Harte .vil,
daz man doch gerne haben wil,
da ift des lutzelen zevil,
- da mil man, des man niht enwil.
&; zimit dem man zelobene wol,
dez er iedoch beddrfen fol, . .
unde laz er im doch gevallen wol,
die wile ez im gevallen fol.
Diure unde wert ift mie d° man, »
‚der gut unde ubel befrahten. fan,
der mich unde fegelijen man
nad) finem wert erfennen Fan.
Ere unde lop die ſcephent liſt,
da liſt ze lobene geſcaphen iſt;
ſwo er mit lobe geblümee iſt,
da blät aller ſlachte liſt.
Rehte als daz dinc zunruche gat,
daz lobes noch ere niht enhat,
alſo libet daz, daz ere hat
unde ſines lobes niht irre gat.
Ir' iſt ſo vil, die des nu pflegent,
daz ſi daz gäte zu ubele wegent,
daz ubel wider zu gute megent;
die pflegent niht, fi wider, pflegene. . .
Kunſt unde nahefehender. fin,
ſwi wol di ſchinen under in,
geherberget nit zu in,
ær leſſch)et kunſt unde ſin.
Hei, tugent, wie ſmal ſint dine ſtege!
wi kumberliche ſint dine wege!
die dine ſtege, die dine wege,
wol im, der ſi wege und ſtege!
Trurich (Trib ich) diz zit vergebene hin,
fo zitie ich zele dine (ge. lebene) bin,
fone var id} in der werlde fus hin,
niht fo gewerlder, als ich bin.
Ich han mir eine unmufedeit,
der werlde-ze liebe, vur geleit,
unde edeln. herzen ze einer hage,
den herzen, den. ich herze frage,
£Ila
der werlde, in die mien herze ſith;
ine meine ir aller wurde (werlde) niht,
als die von der ich hore ſagen,
die Beine ſwere enmoge getragen,
und niuwan ig frouden wellent leben,
die lazze ouch got mie froude leben.
Der werlde unde difem lebene,
enfumt min rede nith ebene; '
ie leben unde minez zulleit fi:
eine andere werld die meine id),
die famt in eime herzen treit.
ie ſueze fur, ir liebez leit,
‚ie herzeleip, ir fenede not,
fr liebez leben, Ir leiden tot,
fr lieben tot, it leides leben:
dem lebe fi min lebe ergeben,
der mwerlt wil ich ie zu lieb wefen,
mit ie verderbẽ oder geneſen;
ich bien mit ic biz ber, beliben
unde [mir] han mir die tage vereribe,
die mie uf nahege(n)dem lebene
lere unde geleite ſolten geben;
der han ich min unmuzecheit
ze kurzewile vur geleit,
daz ſi mit minem mere
ir nahegende ſwere
ge halber fenfte bringe, 9
ir not damit geringe;
wan ſwer des ich vor ougen bat,.
damit der mut ze-unmüze gat,
daz enforget forgehaften möt,
daz ift ze herzefotgen güt;
ie aller volge die ift daran,
ſwo fo der muzege man
mie fenedem ſchaden fi ubSladen,
da mere muze feredem(n) ſchaden,
bi fenedem feide muzekeit
da wahſet iemer fenede leit;
duch daz ift gut: fio® hoze elage
unde fenede not gu h’gen tragt,
‘
daz er mit allem ruͤche
dem Tibe unmuge fuhe; J
damit fo muzeget der muͤt,
unde ift dem muͤte ein michel güt;
unde gerdte id} doch niem? daran, U
daz ie min? liebe ge(r)nde man .
de keine folicje unmuge in neme, |
die rein? liebe nith gezeme: | ,
ein fem(n)elichez mere . | ZZ
daz tribe ain fenedere |
mit h’yen und mit munde,. j
ande fenfte fo die flunde. | |
‚nu ift aber einer iche ze bil,
der ich vil nach gevolgen wii
der fenede möt, fo derie me
- mit fenede mere umbe ge I |
Die in dem Müllerifhem Abdrude afs fehlend bemerkten
Verſe find: J
Bei V. 873. wan fine wart nie dayor gewar, .
— — 1065. unde aber do fi vereinte,
— — 1870. uñ ſprach vil tugentliche ir man.
— — 2274. weinen uf des meres ſtat.
— — 3408. ſeneliche, uf als ir wart gedaht,
| die macheten Britune |
von minem herren Gurune (Viren!) ,
| un von finer viundinne,
u «m 8028. von finer. viendinne hant,
wie fhone in die generte
Ä von allem dem geverte.
— — 8834. und als der tac fligende wart:
S. 195. Diefe Fortſetzung ftehe wirklich in des ermähn:
ten Münchener Hdf., melde, nad Gloͤckle, 109 Bl. in
4. bat; glei vorn herein ift eine Lüde, vermuthlich durch ..
ein fehlendes Blatt. — In der Vatikan iſchen Haf. Tr. 360.
(Docens Angabe der Tr. 154. ift fiher nur sine Verwech ſe⸗
Iung mit der Dlätterzahl dieſet Nr..360,, und nus eine und
‚nie 2 Hoſſ. diefes Werkes dafelbft) beginnt diefe Kortfegung
HB, 1028-52. Wir haben davon eine pollftändige Abfchrife
Blödle's, melde in unf. Samml. Bd. II. gedrudt werden |
fol, Der für die Literatur merkwürdige Eingang fe >
en
!
ich ) hant etswente
Uns iſt ein ſchade groz geſchehen,
dez mac diz mere ze ſchadẽ iehen,
wan ez beliben iſt in not,
ſit meift? Gotfrit iſt dot, or
83 diz buches begunde;
“ er hat finer tage flunde
: mit Funfte erzeiget wol daran,
er was ein Funftriher man,
uns zeiget fin getihte
pil kunſtliche geſchihte,
es iſt eben uñ ganz,
kein getihte an ſpruhhen iſt ſo glanz, J
daz ez von kunſte ge de vur.
d° ez wiget mit wiſer Eur,
Owoͤ 8° h⸗celich elage,
daz im de tot fine lebende tage
leid! .& d9 zit zebrach,
daz er diz buch nih(t) volle ſprach!
fit es alſus nu ift com, _
da; in d° tot hat hin genomen,
fo dan ih mid) genom an,
als ich aller befte Ean,
daz ich diz buch biz an fin zil
mit ſpruchen volle bringen wil;
dez bat mit vlize mich gebeten _
Kunrat der ſchenke von Wineftetk,
dag ichz im ze liebe tu;
ze un fin da ratent zu,
daz ich im dran gediene fo,
daz er mines dienejtes .m°de ro, .
un in(m) genade von ir gefchehe,
v9 fin hoze ge vroumen iche.
wole ich in Tobes rumen
uft mit hohen fptudhen bfumen,
als er ez doch gedienee heit,
fin lob das wrde wol fo bereit,
daz ey genuge heten has:
ez tut mit gute nieman bag,
den ich irgen erkenne, -
- ne
wol v⸗ nomen, was Zrifln. -
grozer arbeit geman,
un mas Dfoten beſchach;
Triſtan wid? fid, felben fprad:
Triftar, hore, ez iſt genuch,
Triſtan, la den unvur ff.
Bl. 151. b. nennt ſich der Fortſetzer:
1’ vernam fo iem'lichen tot
an zwein gelieben ie me? a
mir tue noch ir fterben me;
wan fi fturben beide
‚ von rehtem herceleide. !
molte got, folte er noch lebn,
dem man fo. hohez lap mug gebnh
—ich bin dem tode gar gehas;
warumbe tut unfer herre.daz,
daz er die vromen bin nimet, .. ..
unde [dJji der bofen niht gezimet?.
zware daz ift wnd?lid: Ä
ih von Turcheim Lolci
life tuſent bofe fterben,
& ein vrümd verderben.
Weiterhin, BI. 152.
{ma triuwe an ttiume eriuwẽ gert,
‚den fol got genedic weſen.
ſwelhe vroumen an diſn(m buche leſen?)
die ſuln mir wnſchen heiles,
unde danken mir mins teiles,
des ich daran geſprochen han;
ich han es durh einen mä getan,
d⸗ ift wol aller eren wert;
fin herze hohes prifes gert,
er denket fpete un veu,
niuwan wie (er) mol getu
unde fi) geliebe d⸗s werlee;
got gebiet ir, daz im gelte,
de er vil gedienet hat!
fin lebn an ir gnaden flat. Ä
Schluß: niemer(n) hat bevunden, 86
ſit die werlt erſte wart,
daz zwei nach ir hinvart
TER
Fu
"ein ander minnsten alfo,
‚die murere (?) waren gefriniwe do.
wo wart ie triume, alfo groz?
aller triumen uber genoz
was der werde Triftan;
des fol man in geniefen larr,
obi er noch ift ze helle,
daz in got dannan zelle
uñ in neme in fin riche,
des waſchent vligeeliche,
nn die Funeginne Dot, tl
der ir triume das gebot,
Yas ſy nq̃ gahes ende:
mit finer gefwen hende
r ,. mug er vuren fi uz hof.
‚ was Triſtan un Dfoc
erlieten, das habt ir gar ofnomen.
got lage uns in fin riche comen, '
‚fivenne mir varn von hinnk,
daz wir der helle entrinnen
uñ fi niem* verſuchen;
got fol’ ung beruchen
mit finer reinen gute,
uñ flete unfer gemute,
das wir verdienen finen fegen,
uñ fo 9° engel folle wegen
alle unfer miffetat, '
z- unde uns ‚enphahe fin erinitat,
amen.
8. 133. Soldafl führt in den Paraenet, p. 4otr. aud
eine Tristani historia an; zweifelhaft, ob eine poetiſche oder
proſaiſche.
©. 135, Die Brentane‘ fe Ausgabe ift gedruckt zu
Erfurt bei Jacob Ginger, 3 X Bogen. J
©. 143. Eine Frankfurter Ausg. des Wigelais,
o. 3. in 8. Bibl.'4delung. No, 1112. — Die Srantfurter
Ausg. v. 1564. in 8., KR Bogen mit Holgſcha. beſitzt auf
Brentane _
©. 151. Bon der Adentäre Beone dat Gls Ele eiten
| Auszug. gemacht, und wird fie ganz abfıhreiben.
537 -
6. 152. Die Batilanifhe Hdf. von „Utrichs⸗ uon
Zeginhoven” Lanzelot, Nr. 371. iſt, nach Gfödle,
auf Pap., 177 BI. 4., v. 3. 1420. Anfang:
Wer recht wort gemerden Fan.
Schluß: Daz beger Uri, der dis dichte,
Her Langeletes büd) ein ende hat.
Got verfeih uns umb unfer miffetag
Gangen rumen, bit und Büß:
- Daz helffe uns got und Maria die ſüß
ur gmen.
G. 153. Nach einer andern Nachricht von der Wiener
Hd., war Ulrich ein Möndh in Baiern, und ift der Als
brecht, auf den er öfters anfpiele, Albrecht J., Kaifer
Ludwigs zweiter Gohn, reg..1351 - 404. Pie zweite Gtrar
phe fautet:
An angenng. vnnd an ennde
Haſtu in deinem zeſen
Beſchloſſen in deiner hende
Himel, erd, vnnd was dar jnn hat fein weſen,
In erd, in lufft und fewres hitze,
Was ſchwimbt, laufft, kreucht vnd ſchwebt,
Das iſt gar alls ob aller menſchen mise.
Bald nach dem Eingange folgt au die Geſchichte Gene:
bors (wieim Titurel). B. 6
Awentewr von der flat Erona, wie die erftdre iſt
worden von dem Fünig Menelao und vacht an mit der
fünigin Eduba tramm, mie der Paris geporen ward und
zu ‚wald getragen, wie er von den hirten funden ward,
mie es in god, auch von der götkin Fgonea.
Am Schluß / des Lohengrin ſagt der Dichter von fi:
Iſt das werd nicht auspunndig
Mie ſilben, zal vnnd maß,
Das macht, mic iſt nit kunndig
Rhetorick, noch geometry (gramattif) dye ſtraß
Auf künſten pfad ich ſellten mich han pflichtet,
Alls ye tatten die weyſen;
Darumb der kunſt mein werck iſt unperichtet
Hie ſtet der ftam onnd effte -
Der leuber ger gefundert,
2 ”
N
538
f
Ewr gnad. rat id das peflte,
ESeit darzue hören etwas mer. dann hunndert,
Euch werd ein man der Eunfft darzue erforen,
Der feine wortt fo plueme,
Das fein arbait nicht haiß ain müie verloren.
Ewr gnad der mannhen vinnder ff.
Im Iwain, Ger. 4. nennt ſich der Dichter:
Bor zeitten den man lobet, -
er nad) vil eeren rangk: |
Les dy wellt darumb tobet
Vnnd thut mie valſch im mengen vnderſchwanck;
Man wil in eren, und Babe drumb pehergen:
Fraw Eer, ſagt mir, wie kumet das?
Si ad: merck, Vlrich, dy rat geben der helle ſchergen.
BI. org. Hie vahet an die ritterlich abentewr von herren
. Slordimar von Thulimone.
Im Ranzelot, Str. 10., nennt fi der Dichter nochmals.
S. 155 Eine Wiederdeutfde,. eigentlid wol Hol:
Tändifhe, Bearbeitung des Lanzelot in Berfen: „een
omoroeze Hiftorie van ‚den eedelen Lantsloet unde die fcone
Gandrye” ift in der Lübeder Gtadebibliothe. Gott:
ſcheds Neueftes, 1757., ©. 34 - 127.
©. 156. Anfpielungen auf den Gral ftehen nod in Fi⸗
ſcharts Geſchichtklitterung; wol nad) den alten Druden vom
Ziturel und Parzival. ,
S. 163. Über das Srammifge Bruchſtũck des Va⸗
lentin und Namelos, vgl. Bragur, IL 4641. Die Verſe
deſſelben ſtehen bei Staphorſt, ©. 245-406. — Die Aus:
gaben der Profa: Frankf. zöge. 8, und Bafel, 1604. 8.,
in Lipenii Bibl. philos. p. 939. b., find vermuthlich die beiden
won Draudiut angeführten. Leipzig, bei Nilel Nerlich,
1607. 8. mit Holzſchn. (der Titel fehlt), fand Buͤſching auf
der Bibl. der Ritterafademie zu Liegnig.
Eine Anfpielung auf diefen Roman findet’fih aud in
Siihe ets Geſchichtklitterung, Kap. X. (BI. gg. b.}.
S.. 164 In dem Gedidte von Karls d. Gr. Ahnen
heißt es noch gegen das Ende:
Tun han idy dafs mere _
Volbracht an die ſtatt,
Als mid) der marggraff batt: N
u a 539
Fun win ichs haiſſen ſchriben —
Ze eren gutten wiben.
G. 164. Die volftändige Batikanifge Hdf. des älteren
@ed. von Karl, ift Nr. 112. Perg.,. 132 Bl. 4., mie Einleis
tung und Ehluß „von dem pfaffen Cunrad,” und hat ſchöne
Zeichnungen. Adelung hat diefe Nr. ganz übergangen.
©. 165. Die Vatikaniſche Hdf. Fr. 332. ift aud), nad
G@lödle’s Anzeige, der Stricker gewefen.
©. 170. Auf einen folgen Wälfhen Roman von Ar
tus bezieht ſich wol Fiſcharts Anſpielung in der Geſchicht—
klitterung, Kap. LI. (Bl. 268. 2.).
©. 174. Wirklich finde idy in Zipenii bibl. philos. p. 644.
a. eine alte Ausgabe der 4 Heimons-finder, aus welder
ohne Zweifel unfer Volksbuch herrührt: „Luftige Historia Bon
den Vier Heynons Kindern, Ihren Ritterl. Thaten gegen die
Heiden zu Zeiten Caroli M. Eöln, 8. 1604.” — Der Gefdichte
der 4 Heimons»FKinder gedenkt auch Fiſchart, in der Öes
ſchichtklitterung, Kap. XXX. (DI. 205. a.).
©. 175. Eine Anfpielung. auf Ogiers Fabelgeſchichte,
in Fiſch arts Geſchichtklitterung, Kap. X. (Bl. 102. a.).
©. 177. Beide Dieter, Thürheim und Turlin, un⸗
terſcheidet auß J. Grimm, in dem Heidelb. Jahrb. 1811.
Nr, 10. ©. 156 - "57 aus innern Gründen, befonders der
Darftellung.
‚ Die erfte Nachtricht von der Kaffeler Hoſ. gab Fr. Chr.
Schminck, diss. epist. de vera epocha vitae ac mort. Henric
Rasponis. Easparfons Ankündigung giebt: hiſtoriſche Nach⸗
richten über die Hoſ. und ihre Bilder, ©. 5 - 10.; etwas über
Eſchenbach, ©. ı1.-ı14., wobei unter andern auch auf
Schuhmacher (?) verwiefen wird; einen Auszug aller 3
Theile, mie Stellen, ©. 16 - 106.; -hiftorif he Anmerkungen,
©. 108 - 35. In einer der Stellen, (©. 105-6.) Beflagt fidy
Turlin über den Tod König Heinrichs ‚und zweier Kons
rade .
©. 179. Ein Brucflüd, vermuchlich des erſten Theils,
son einem Perg. BI. in Fol, des ı4ten - ısten Jahth., abge:
drude in (Gräters) fliegendem Antiquarius, Schwabiſch⸗
Halle, ı802. Nr. 33., ©. 131 -32. — Ein anderes Perg.
Bl. in Fol., weldes Bünching gefunden, fieint aus dem
dritten Theile; es heißt darin:
LS
540 |
"Day mit grozun iammes elagete
Gine gran 8° ionge Rennewar.
SG. i80 Das Kinderlingifde Beuchſtück beſtse jetzo ».
d. Hagen. Es ift in Spalten von 37 Zeilen, und ganz in
der Art gefihrieben, wie die Klage in der Münchener Hl.
(oben ©. 85.), nur mit größerer Schrift, und jeder Reim punf«
fir. Bon der erfien Spalte ift vorn etwas abgefchnitten.
SG. 181. Der Zeitfolge wegen follte in diefer Abtheilung
Otto (©. 18%) voran, und Wallmoden (5. 192.) bei
Heinrid dem Lömen (©. 185.) ſtehen.
»'&. 183. Über den 9. ‚Ernfts:Ton, ngl. noch Tenzels
Unterred. 16gr.. S. 947. |
S. 185. Über den H. Ernſi, if —* Go rres, Nachtre⸗
zu den Volksb, in den Heidelb. Jahrb. 1808, Ge. 11. ©.
4rr-ı12., und Docens Rezenſ. in der J. £. 2. 1810. It.
109. Sp. 267 -68., anzuführen,
. Raifer Otto, fo wie feine beiden nächſten Vorgänge
und Nachfolger, Fommen auf vor im Lohengrin (vgl. S.
113.), deſſen hinterer Theil alfo eigentlich auch hieher und
ganz voran gehört.
©: 185. Über den Keinfried, vgl. Docen, in der zu
©. 184. angeführten Gtelle, mwonad der Inhalt Ahnlichkeit
mit H. Ernſt hat. Einige Verſe daraus, ebd. Sp. 277.
.& 186. 3. 1 ff. iſt die Anführung Schilters zu ſtrei⸗
den, und die Nachweiſung von Müller, nach ©. 187., wo
jene wiederhoff ift, herüber zu nehmen.
S.. 187. Die Batitanifhe Handf. des Wilhelm n.
. Öfter. ift Ile. 143. Bist. poetica Wildebelmi; ‚Pap-ı 319 dl
4. Anfang und Ende fehlen Jetzo beginne ee:
tuchent in den wellen,
sun ſachens varen ſñellen
- eolken von Thormenia,.
der wolt hin gen Zigig,
dem kung Bringen ſpiſe friſch.
Bi. 3120. Wie Wilhelm Bon Oſterrich vil ſattel rumpte.
Dann: Wie Herzog Wilhelm den kung von Alzla finen ſwe⸗
ber um fierhait zwang:
his er im ſicherhait verjachz
in der ſchar man dennoch ſach
Ä BE — 541
ritterlichen halten
Senebor den alten ff.
Ende: Any, was rihayt auf. der ban
gefitoiwet wart in das wakais —
Das Übrige fehlt. |
Eine. alte Höf. des H. Wityeim fand auch Bafsins
in der Bibl. der Ritterakademie zu Liegnif: @ie ft auf
Perg. «, Bl. Sol. Det Anfang fehle, Ende:
Ich Johannes der ſchreiber, .
Dife abentur achtber 0
Ich in Latin geſchriben vant;
Bon Zizia kunig Agrant
Hiezz fie alſo beſchriben;
Mannen vnd wiben.
Die even walten, ich den han
Gektutſchet, durch das fie verftan,
Was truw und werd leben fen.
Ich tun ew kunt auch da bey,
Wie lang ſey, das es gemacht
Wart: durch die furſten geſlacht
Von Oſterreich beyden,
Die fol ich ew beſcheidem,
Do man uon gotes geburt iach
Drizehn hundert iar, darnad)
Sin dem vierzeben(den) iart,
‚Dis ift die gal fur war,
In der virte(n) wochñ,
Waoart ditz buch volſprochen,
Da mati (oder: mari) uor Aſcheberg lag.
Die buch Hat etzeugt ftawe Anna von Winfperg geborn
uon Hohenloch, in dem iar, als man an die Beiden god
ond. die Üriften erflagen wurden. Anno dfi N EE.
LXXXBI. uor Martini.
Die buch iſt ausgeſchtiben am ſamſtatz vor dem iars
tag Anno dai Moceco JJo.
©. 188: Vol. über das Ged. von Bandgr. Ludwig,
Adelungs Püterich, ©. 20:
S. ıgı. Eine Anfpielung auf den Scaufenbetger
findet ſich auch if a Veſqhichtklietetung, Rop. IX.
(BI. 96. 4.).
17 |
©. ıg2. In Bibl. Adelung. No. 1111. ift eine Ausgabe
des Shed el v. 1558, Wernig. 8. verzeichnet, weldyer der
Titel fehle, und die daher wol einerlei mit der Magdebur:
ger von demfelben Jahr iſt. Die Wolfenbüttele
Ausg. v. 1563. ift in der Selmflädter Bibl., und v. >.
Hagen har davon eine Abſchrift.
S. 198. Über Rudolfs v. Montfort poetiſchen Ka
rakter im Ganzen, vgl. Docen in unſ. Muſ. I. 45 - 5a.
Eines Gedihts von Gottfried gedenfe au Gpan:
‚genberg im Adelfpiegel, 1. 276; vgl. Tenzels Unter:
sed: 1701. Oct. ©. 98.
©. 201: Aus diefer Thomaſiſchen Bibl. ift wahrſchein
lich auch das Göttinger Eremplar des Titurel und Par:
gival (vgl. oben ©. roi.). indem, nach Koͤler, in jener ſich
eins befand.
&, 207. Eine Ausg. des Ypoloniue. 0. 2656. 8., 0.
D., mie Holzſchnitten, fteht in Bibl. „ddelung, No. 1110.
©. 209. 213. Bod mer führe is der Vorr. zu Chriemh.
R. ©. XL die erften 4:B., umd in der Baer. zur Maneſſ.
Gamml. 1. ©. VO. die erſten "beiden B., überfimmend mit
der Straßburger Hof., alfo wol beidemal aus .diefer, und
nicht etwa aus der Ge. Goller, ae. — Mehre Stellen aus
der Straßb. Hdf. hat noch Oberlin,: dia. p. 38. .
©. 218. Herbarts Gedicht befindet fih, nad Glöd:
le's näherer Anzeige, in Jr. 368- Perg. 4.: Poema heroi-
cum in laudem virorum illustrium, bis Bl. 120. Anfang:
Swer finer kunſt meifter ift,
der bat gewalt an finer lit ff.
‚Dann: id wil es leigen, ob id. Fan:
‚daz big der furfte. Herman,
der lantgrave von Ducingen lant; -
ditz buch hat im hec gefant
‚der grave von Piningen.
Schluß: alfus hat ir vernumen,
wie ez den von. Troye ift kumen,
und wie ez den Crichen quam,
wie ir igelih fin ende nam .
daheime und in ellende;
hie iſt des buches ende ff.
| | 543
Ir Hat diz getihte mol gehort;
es tichte Don Kriglar, Herbort ff- "
darnach begrup man 23. zu Sant Eucdart.
@lödle has dieg Gedicht großtentheils abgeſchrieben.
Proſaiſche Handfdriften vom Troj. Kr. find’ noch: Bu
Gotha, Fu. 25. Sol. Pap., u. %. 1475: Crprien. p. 50.5
Koch, 11. 351. — In der Bibl. der evangel. Kiuche zu
Peter und Paul in Liegnis,. ol. Pap., mit untermifche
ten Perg. Bl., v. J. 1436.; aus dem Lat. de4 Guido von
" Eolonna; der Überfeger nennt fi „Heinrich gute vrünt
aus Brunswid,” und unternahm das Werk auf Befehl feines
Heren. — Sin der Berliner Hdf. ſteht ex wor den 7 weifen
Meifteen: [ogl. ©. 310.), und beginne:
Wie Paris v5 Troye gebort wart von Ecuba de
Eüngi,, Priamus frowe von Troie.
Ein ſtat hies Troie, do waz ein kuͤnige inne der wag
gewaltig &ber manig lant, Vnd hies der kuͤnig P’amg, der
het ein frome die hies Ecuba, Die wart eins Eindes [man
ger von dem Fänig.
Unten am Rande ſteht: O. Sadermans.
Bl. 86. 1.b.: = | Ä
Die meifter die von Troie hant gefhriben, der. warent
etlih von Troie, etlich von Kriehen, etlich von and’n
landen. Einre hies Dares, Ditis, Cornelius, Homers.
Quidius vnd Virgilius.
Nun will id ſchriben, weler den apdern erſluüͤge aũ
beiden parte.
Dieß folge darauf. Zulegt Br. 87. I. b.:
Hie hat Troie ein ende: '
got uns alle unfer onfelde wende. Ymen.
— Zu Brestau,, hinter Balentin und Namelos (oben
.©. 163.), es ſcheint aber-von anderer Hand, ©. 197 r 315.5
das. erfte und votletzte Bl. ift mangelhaft. Anfang der
Borrede: |
O wye wol onde offte eß geſchit, das dp newen ding
vnde beſcrebene geſchichte dy alden vordringhe, das ma der
alden bug? Eronitan vñ Hiftorien nit enachtz ader wenig:
Doch wen man ef eigenlihä an fehen onde merkü wit, welch
große vñ merliche ding vor czeitñ geſcheen ſeynt, Vnde
ſaundelich czwifchen den von Troya vnde den Krichen ff.
+
x ⸗ =
644
Die Geſchichte ſelber begimt, @. 198.
‚IIE deme Reihe Teffalie yn der Romer lande wonẽ
dy lewthe Mirmidones genät, do regirtẽ czu den geczeithũ
‚ eyn konig, der mas gerecht vñ gar edel, genant Pelleüs.
Ende: Pirrus erflug Penthafiteam dy Eonigune, den Eonig
P’amü wid feyne tochter Pollygena. Dyomedes erflug An-
tipũ. Heſtoem, Pchenoem, Opthomenü vñd Troym ꝛc.
ala. — In der Raimund⸗Kräaftiſcher Bibl., Pap-
Fol., v. Jr 1417. mit Bildern. Schelliorn. amoenit: lit: III 86.
— Einen alten Drud von 1417. (7) erwähnt Meiſter, I. 120.
Der v. 1489. flieht auch in Bibl. Schwars. U, 315., und der v.
149g. in Oberlini gatal. vor dem Glossar: — In einer Dra⸗
gödie erarbeitet, duch Ge, Gotthard von Solothurn,
‚gedr. zu Breyburg im Ichtlaund, 1599. 4; wiederholt,
1600. B. Gottfched's Nöth. Vorr. I. 141.
©. stg- 20. In der Vatikaniſchen Hdf. Nr. 368: be
ginne dieſt Gedicht BI. 100., natch dem vorigen:
Ir hat wol vernom dal,
wie der Funic Menelaus befäz
Trcoiam di ride.
Hier ift alfo au Eein Prolog. Schluß, us mit B.- 13267.
der Gothaer Hör:
alſo ift ez Weliſch un Latin,
ane miſſewende:
ı bi fi der red ein ende. erplicit:
Ecenrd giebt.-au Einige hiſtoriſche Anmetkungen über
das Gedicht; fonft rührt feine Kenntniß deffelben mol nur dus
- Zenzel her, wo alle von ihm angeführten Verſe, und nod)
mehre, vorkommen. — Das Zitat aus Fris. ift genauer:
Bibl. instit. er. voll. prim: a Conr: Gesnero, deinde in epirom.
nedacta per Jos. Semier., posir. amplif, per 4, J: Fristum Ti:
gurin., Tigart, 1583. Fol:, p: 333-345:
©. 223. Die Raimund: Ktafeifde Handf. ift, nad
Schelkornii amoenit. lit. II. 55., auf Pap. Kol., „p: J. 1472.
und ohne Zweifel proſniſch. — Elne, wahrſchein id proſai⸗
ſche Hdf. befindet ſich, nach Glöckle, auth im Vätikan,
Ger 154 (fehle bei Adelung) Historia Romana , Alexandri
M; et alisrum; Pap:; 4053 BI. 4.; enthält, außer mehren Ge:
(dichten in Profa, aud) die Serge Salomens und Mo⸗
rolfs (unten ©, 347:): _
Einen
rn | 545
1. \
Einen Drud v. 16146 (hinten ſteht 1618.), Leipzig, bei
Nicol. und Eriftoff Nerlichs, 410 ©. 8, befige Bren—⸗
£ano, aus der Beuerlinifhen Bibl. — Bearbeitet, in
einer Tragödie, von Hans Gads, B. 1. Ih. 2,
v. J. 1558. 0
©. 224. 9 Gine Eürzere, Niederdeutfhe Profa
von Alerander d. Gr., ſteht. aus der Helmfiädter Hoſ.
von $los und Blankflos (oben. @, 162.) abgedrudt,
bei Bruns, ©. 131 - 66.
©. 225. "ber Wilrams Umarbeituig von Albredts
Werk, vgl. Gottſcheds Beitr. J. a6-30., wo auch det Pro⸗
log wiederholt iſt.
S. 226. Die. Uffenbadifge Hdf. beginnt Mof. It, 3a.,
und geht bis B, der Kön. I. s2.; der Schreiber nenne fi
Heinrich. Catal. Uffenb., wo Anfang und Ende ‚mitgetheilt
ft; Schäge’s Borr zu f. Ausg, Bd. J. S. 5- 12.
‘ ©, 228, 239. Die durh Daßdorf gewährte Einſicht des
4ten Bandes der Bottfhedifhen Abfchrift von dem Kremsr .
m finfterifden Koder, zeigt deutlih, daß der Trojan ifrhe
Krieg aus dein Gleiniker Kod, dazu gehört; beide find auf
gleihe Weife und von derfelben Hand geſchrieben. Das Bild
in jenem (vgl. oben ©. 237.) gehört, ohne Zweifel in dieſen,
wo au mehr dergleichen vorkommen, ‚und die Geſchichte
wirklich fo weit herabgeht. Nach den auch hier beigefügten
Anmerkungen, nennt fi der Berf. ©. 1952. (vermuchlid in
der Abſchrift der erſten 3 Theile), an der Stelle, ‚mo o feine
Fortſetzung beginnt:
Herr Gott, berdat mein Gel,
Doz ich von dir icht werd geſchaiden,
Al; hievor die pdfen Haiden,
Ich Hainteih von PairnvLant,
Der uns dis Puͤch hut tan bechant,
Vnd ez von erſt hüb an,
Do ez der Maiſter vor het Lan.
Bald darauf: Jh von Pairn⸗Hainreich
Wil duch Gott al werden Leisten
Nu bie dig Puͤch bedeimten
In Chärs mie reihter Warhait, u
Az ons die heilig Geſchrift fair. Zu
Mm
546
Der ©. a40., nach Oberlin, mitgeieite Anfang Des äten
Theile lautet weiter:
So hebt ſich dann die ſechſt an; —
Die fuͤnf ich geticht han
Vad em gefait, waz ie geſchach;
Vil churtzleich wil ich ew darnach
Die ſechſt nu ſagen do.
Mit dem Chayſer Julio
Damit ich ſi anheben wil |
In vil dursem Bil, 5
Die new Ee, alz fi hie flac.
Mit dez Heiligen Gaiſtez Rat |
Wil id ew fagen bie, - _
Wie eg nu ergie, |
Bon allen den Ehaifern, die feit
Warn pis auf Chaifer Ludweigz Zeit,
Wie ez den ergangen ift,
Vnd waz pey irre friſt
Past fine gemefen;
“ Alz idy von in hart gelefen,
Und alz die Geſchrift ez pringet ber.
Here Got, mu pis meiner Sinn Ber,
Daz ih Hainreih von Payın»Lant,
7 Der fid nicht anders hat genant,
Dan von Muͤnichen auz der Stat,
Der dig Puͤch getiht hat
In Daämwtſch, do er hüb an,
Mit chranken Sinnen funder Ban,
An dem Püh, alz'ich ew laz,
Daz daz vierd Puͤch waz
Der Chünig mit Ochoſia.
Nu wil id) fGrbag fagen da,
Wie ez ergie ze
Nlein Red wear gar ein Om, |
Solt ich ez hie ligen Ian. '
Erft wil’idh heben an
Und ew bie verjehen, -
Waz nu Wunderz iſt gefchehen
* Den Ehaifern vnd den Pähften ſeit
Pis auf Chaiſer Ludweigez Zeit,
Der in Payrn Ehaifer mag, _
, Der mit der Zal, alz id} laz,
Der — ond hunderteft Chaiſer iſt.
Herr Got, nu gib mir Friſt,
Daz id) daz Päd volpring gar:
De pie ich, die dich gepar,
Doz fi mein Pot fey ze Dir,
Da; ih nach meiner Gir
Alz lang hie leben mög, .
Pis ich mein Günt gepuͤzz,
Dit? daz du mir gebft die Ehrafe
Daz ich icht werd ſighaft
An meinen leſten Zeiten.
‚Herr,‘ beginn ung peiten
Durch dein görleidy Trew,
Daz wir enpfahen Rem,
So vnſerz Lebenz nicht mer ft
Amen, fpreht: dez heiff uns Chriſt,
Daz dig war an ons werd hir.
Nu hört, mie ez ergie. J
Ganz auf ahnliche Weiſe, wie in dem Troj. Kr. Koncads
v. W. Gedichte, ift bier die Geſchichte Karls d. Gr, und
Wilhelms von Dranfe, nad dem Gtrider, Wolfram
und Efhenbad, und feinen beiden Fortſetzern, verarbeitet.
Obgleich das Werk, laut der Borrede, bis auf Ludwig den "
Baier angelegt ift (aͤhnlich dem Lohengrin, oben S.
113.), ſo endet dieſe Hdf.-dch ſchon in der Geſchichte Wil⸗
helms v. Dr. und Ludwigs des Frommen:
S. 395. Do dig geſchah, alz ich han vernomen,
Ein Ritter von dem Stechen,
Daz auf dem Veld teten die frechen.
Do er geſtochen het duch den Matkis,
Er fprah: ewr hocher Pris
Ehan fidy mit Tat weit ergaigen;
Wir beten ewch für den vaigen:
Nu habt ir in Vanknuͤzz Preis errungen;
Ez ift Ritter nie paz gelungen
In onfern Zeiten: dez wän ich nicht,
Vnd wän, nimmermer geſchicht.
Muim 2
Do maz Tynant fuͤr den Markis Home,
548 |
S. 95. kommt auch die Geſchichte des ‚Artus vor, doch nicht
nad Gedihten. Am merktoürdigften ift aber die Einflechtung
der Geſchichten Dietrich von‘ Bern und feiner ‚Ahnen,
Etzels und der Heumen,: Giegfrieds und Ehriempil:
den, nah den Nibelungen (wenn. auch nicht unmittel⸗
hbar) and andern Gedichten des Heldenbuches, beſonders
dem oben S. 4. ausgezogenen und dem Rofengartenliede
id
7
a
(8. 54.). Bei diefen Geſchichten if angemerkt, vermuthlid
von Adelung, daf fie ganz ähnlid in der Wind ha giſchen
hoſ. Kronik, oder Gedicht von Dietrich von Bern, u
Wien, vorkomme. Hiemit iſt mel eine Hdf. der wormals
zu Windhagen in Oſterreich befindliden, jego mie der
Kaiſerlichen vereinigten Bibl. gemeinf, und vielleicht die oben
©. 26. von Joh. v. Müller erwähnte. Ich hoffe, hierüber
nädjftens mehr Auskunft geben gu können. Bon der Dres:
dener Hdf. habe ich eine AbfHrift, und werde die, unfe
Heldenbud betzeffenden Stellen, famme den-übrigen alten
Zeugniffen übet daſſelbe, "gelegentlich mittheilen.
©. 244 Die beiden Gothaer Perg. Kol. Hoſſ. find
wahrſcheinlich diefelbe; Tenzel und Cyprian erwähnen
"jeder nar Einer ſolchen Adelumg wurde etwa durch de
letzten Angabe verführt, zwef Hdff. daraus zu maden. —
‚Die deitte (eigentlich alſo zweite) Gothaer Hodf, ift mel
die von Cyprian. p. 46. verzeichnete, wonach fie Bis 1186 |
geht, und 1396. geſchrieben ift. 0
78.94 Nah Glockle's Anzeige, iſt noch eine Bati' |
kaniſche Höf, Nr. 327. (bei Adelung, I 23.). Poena
utriusque testamenti; Perg., 214 Bl., Sol. Anfang: |
Richter, got herre, uber alle draft
"Schluß: Und uberwunpen al,ivmot "
©. 947. Ein Brugfiäd von 2 Derg. Bl., Fol., dat
Buſching gefunden, gehört leicht auch hieher. Es iſt aus
der Geſchichte Abrahams: |
Ich tet ouch meinem namen zelob
An meinem lieben frevnt Jacob,
Alſo do felbe wol waiſt,
Er wart von meiner vollaift
Gereichet vñ geheret. |
. | = 549.
Auf BI. 2. fängt ein Abſchnitt alfo an:
Da der chvnich Pharao
di Iſrahelſchen diet alfo
In feines ioches haft
pant, vñ in mit aigenfchaft
Gein ioch zertcagen auf laite ff.
S. 251. Nach Olſckle, ift im Batifan, Nr. 372. (die
Adelung übergangen) Poema sacrum et rerum creatarum;
Pap., ı05Dl. 4, mit einer profaifhen Vorrede:
„Man ift fragent, warumb fo maniges heiligen leben” ff.
Dann:
Hie hebet fi an das Büdh, und vorerfi von
der maget.
Der den hymel .zieret,
fo wunnellidy florieret,
mit dem geftirne prifet ff.
Der Dichter nennt fi:
fo wil ich genant Wernher ff.
Schluß: der. hailig gaift och funder ,
- tet ir vil eren wunder ff.
ubels todes ee nüt erfticher. |
Bom Jahr 1382. ımd vollftändig. Darauf noch, DI. 103.:
Dis iſt ein tag wiß.
Marien wart ein bot gefant ff.
So folgen 8 Weiſen bis zum Bethlehemiſchen Kinder«
mord:
du kindlin wurdent der martrer gnoß
uñ fuͤrent an der engel ſchar'ff.
Nach jenen Geellen zu urtheilen, iſt dieß Gediche eines
Wernhet über denſelben Gegenſtand, doch von dem des
Pfaffen Wernher' verſchieden; vielleicht eine fpätere Über"
arbeifung davon.
G. 256. Die Batifanifhe Hpf. ift, nad Glöckle, Ne.
394. (vgl. Adelung, I. 32.) Poema sacrum utriusque te-
stamenti; TPerg., 208 Bl. 8 Der Didter nennt.fid:
Bruder Philippus bin id genant ff. .
Schluß: ein ander gebet hernach gat.
‚550.
— Die Mündener Abſchrift hievon meine wahrſcheinlich
auch Koch, I, 125. — Die oder das folgende Gedicht ent
hält die Raimund: Kraftifhe Höf., Perg. 8. dv. J. 1492.
Schelhörn, amoenit. lit. Il. 110- 11.
©. 266. Diefe Vatikaniſche Hrf. ift, nah Glödle,
Re. 352. (vgl. Adelung, J. 26) Poema de vita Jesu, Ma
‚riae et aliorum; ‘Perg., 270 BI. gr.’ 8., in Spalten, mit cos
then Überfäeiften:
-Dit is det p’log uf daz buch yaffionalem.
Emgnuel, mit ung, got,
Kunic- des cihes, Gabaoth,
Herre, in des gewaldes trone,
Got: ob aller vreude crone,
Der die gefeffede haft
Gemachet unde fi werben laft ff-
Enthält das Leben Enrifti, der Maria, Marin Mag:
dalena, der Apoftel, Soangelifien und Engel (vergl
6, 267.). Schluß:
Da ſi von ewen zu ewen
Gar ſunder alles wewen
Vor deme guten gote leben
Und uf ſime lobe ſweben
In aller vreuden mit wiſt:
Amen; des hilf uns Ihu Criſt.
©. 270- 71. Bon andern Gedichten über die H. Yung:
frau, dgl. noch: Unſchuldige Nachr. 1758. ©. 109. 150.
1760. ©. 247. 3 Seemilie-, II. 156.; Meufels Magaz. I. 76.
©.. 276. Nod) ältere Ausgaben von Jeſu Kinderbuch:
1474. Fol.; 1476. Augsburg, ol, Denis, Suppl. I. 38.
64. 133.
©. 279. Eine andere Hof. diefes Ge, Dap., 34 ©. in
ı2, (758 B.), fand Büfhing. Anfang:
ES fullen alle frawen
Dy mactir gerne (damen,
_ Dorezu horen vnde legen
VBnde ftete doran wezen,
Margaretha dy reyne mayt, _
De von ons das budjeleyn fant:
J
Sn — — 551
Dy Fan vortreybin wol dy not,
Dy got ſelbir gebot,
Do is von Evbam gynck, - , \
Do ſy den appil vmb fyngk.
Ende: Das fp ons befell yn gotis ſchos,
Wenne fegne gute di ift groß,
Vnde das her uns behute
Bor allem wedirgemute,
Vnde das wir ewiglihn \
Lebin mit ym on dem hym̃il reyche,
Das wdes frolich müſſen fh *r
VBñ ons allen muſſe geſchen,
Des ſprecht alle: Amen. \ N
1478... |
©. 251. Eine profaifhe Umarbeitung des 9. Gregor
it, nah Glödle, in der Batifanifgen. Hdf., Nr. 119.
(fehlt bei Adelung). Pop. 178 DI. 4., welde mehre an:
dere profaifhe Erzählungen enthält. | -
Eine profaifche Auflöfung von Reinbots Gedicht ift
die Legende in dem Sommertheil. Bol. v. d. Hagens Ein
leit. ©. XVII. |
©. 24. Glödle führt" die Batikanifde Hdoſ. 171:
auf, unter Nr. sır., Sol, Pap-, 97 Bl.:
4
Dis ift kunig Barlaam büd des profeten.
Alfa et o, kunig fabaot, |
Bot, des gewaͤltes craft gebot ff.
Johannes hies ein, herre güt,
der trug. zu gotte flete müt,
von Damafıho was er genant, °
der diefe felbe mere vant
in Kryeſcheme getihte .
zu Latine er es rihte ff.
es brohte her in Tuſche lant
des ordens von Zittels ein man,
von dem ich wol geſagen fan
von _Kappele appet Wide; u
vil Eume id) das v°mide,
ich mufe es uch zu Tuſche fagen ff.
Ende: der funig Barachias .
x bies fhriben, alſo er es ſach,
und alſo mie urkunde iach
der gute man des warheit. u
Das Übrige (niit fehr viel) fehle. 5
S. 097. Hieher gehöre aud das Gedicht von deu beiden
Yobannfen durch Klein Heinzelin von Koftanz,
handſchriftlich, im Würzburger Koder von Minne—
liedern (vgl, ©. Sou.), nad dem Berzeihniß bei Aft, Nr.
-34., aus dem 13- 14ten Jahrhundert. Abgedrude dar
nad, mie Einleitung und, Erläuterung von Docen, in unf.
Muf. U. 30 - 51 (8ı ſechsreimige Strophen), — Stüher war
dieß Gedicht auch fhon befannt aus Sinnert catal. 1. 536.
Bon den H. 3 Königen befise v. d. Hagen eine Hpf.
in Niederdeutfher Profa, 50. — Nach GIödfe, if
im Batifan, Nr. tı8, (fehle bei Adelung) Historia trium
tegum; Pap,, 175 Bl, 4.; bis zum Schluß in Profa. Anfang:
„Alſo nu die werlde myt ehn ander lobit unde eret 24
heylgen dry Eonyge” ff. .
Ende; . pon Helenen ift gevunden
daz heylge cruce zu den flunden,
daz fie zu dem gelouben quam -ff.
ı frowe dich, felige Kolne, ff. R
unde die heylgen dry Fonige, Kafpar,
Nelgior, Balthafar. : Amen. |
Darauf folgt noch, BI. 9ı.: „Sie hebt fi. an eve (evangel)
Nychodemy” (vgl. oben &. 295.), ebenfalls in Proſa. Schluß:
weme duße ſcrift niht behagen,
dy müße eynen knochin genagin.
Ebd. Nr. 340. (Adelung, 1. 25.) Poema spirituale in
‚ laudem Sanctorum et Prophetarum utriusque Testamenti; Pap.;
124 Bl. 4; enthält das Leben vieler Heiligen. Anfang:
Wie gar wir jeyen zegelich ff,
Schluß: im lat au got, funder wan,
uf erde niifer miffegan,
©. 310. Proſaiſch ift vermuthlich aud die ung von
Glödle angezeigte Batikanifdyre Handſ., Nr. 149. (von
A delung übergangen). — Liber aeptem sapientium et histo-
ria Romana; Pap., Zol., 330 Bl. — Eine Hdſ. ift auch
J
| | \ 363
zu Frankf. a. M., in der Dowinikaner Bibl., v. J.
1477- 89.; nad Thomas, welcher fie erneut herausgeben
will. — Einen alten Drud, o. J., Eöln, bei Heine Net—⸗
Ieffen, 8. H Bog., mit Holzſchn., befigt Brentano.
©. 313. Die ı48e Erzählung, nad der Matrone von
Epheſus, ſteht au in Boners Kabeln Cunten ©. 379. )»
Ne. 57., bei Eſchenburg.
©. 319- Die Rede von den 6 Karben, in dem Würz⸗
burger: Kod. (unten ©. 500) 9, ift wahrſcheinlich eben dieß
Gedicht.
©. 342. : Anfang und Ende dieſes Bedichtes Guden«
wirts giebe Gottſched, im Neuen Büdjerfaal, VL 1926-27.
G. 320. Über Jak. Appet, vergl. Doren, in der
Oberd. £, 3. 1810. Sp. 129.
G. 347. Eine ſtrophiſche Erzählung, in der Vatikani—⸗
Shen Hdf. Ne. 117., Pap., 104 BI. 4., DI. 1-25. Abelung,
U. 310 - ı17., wo der Anfang.
Die Erzählung von dem jungen Papirius, bei dem
Boner, in der Batifanifhen Hoſ. Tr. Jor. Adelung,
I. 160. Ihr Inhalt ift offenbar einerlei mie einem Schwank
in dem folgenden Salomon und Morolf.
©. 348. Die Batilanifhe Hödf. der Sprüde Galo:
mons und Morolfs (vgl. zu ©. 223.) ift, na Glödle’s
näherer Anzeige, doch nur: die in unf. Samml. gedruckte
Bearbeitung. Der Anfang ift naͤmlich:
Ich han dicke heren fagen,
wie man fant in allen tagen,
die wifen by den toren (V. 3.) ff.
Gchluß: Is fy fraume oder man, (DB. 1866.)
‚die dis buch horen oder lefen Fan,
die follen mir vergeben ff. r
Bot uns zu dem beften wend.
S. 367. Aus der Roth iſchen Hoſ. erwähnt Docen ei '
nen Schwan? von der Tinte. — 3. 13. v. u. I. 27. ſtatt
7 — Ir. 2. und 27. ftehen bei Nieißner, 1785. Et. ı
@. 58. 76.
©. 368. In der Vatikan iſchen HH. Nr. 119. (vgl. zu
©. 281.) fteht ganz zulege: die Hiftorie von ‚einem Edel⸗
ann und feinem Knecht Heinrich, und beginnt:
-
'
S
47. ji 740.
554
x Wollent ir flille getfr]agen,
fo horent, ich wil ud) fagen ff.
Schluß: Heinrich bleib auch alda ff.
_ Got muß uns in fin rich ſchriben.
amen.
©. 368. Bon Hans Folz, ſteht Nr. 10. auch abge
druckt, duch Langer, in Meufels hiſt. lie. bib!l. Maga;.,
St. 4. ©. 118. 133., mit Nachricht über ihn und 22 einzeln
in 8. gedr. kl. Gedichte und andere Werke von ihm.
Bon Johann von Nürnberg, des ı5ten Jahrh., ſteht
eine Erzählung: de vita Vagatorum, und von Rupredt,
einem Würzburger (etwa der von dem Geltar, in de
Maneff. Samml. I. ı1g., genannte?), eine Erzählung von
zwei Kaufmännern, in einer handfdriftligden Samml. von
Schwänfen, die W. Grimm befige. Ti. lie, Ans. 1807. Jr.
©. 369. Der Wineeke ſteht auch in dem Weingar:
tener Minnelieder-Koder; vgl. hinten S. 481.
E. 370. Die Vatikaniſche Hoſ. Nr. 320. hat Glöcle
wiedergefunden; fie iſt in Fol., Pap., 102 BL, und be
ginnt:
Ber diſe materien wiſen wil ff. '
ich bin von Frigul geborn ff.
ih heis Thomafi in von Tirckelere.
» ©. 371. In der zu ©. 124. angeführten Hdf. des Tri:
ftan ftehen BI. 153 -54. auch „Vrigedanks fprüde,” ver
muchli nur einzele. — Die Batif. Hdf. Nr. 349. Poema
spirituale, Perg., 19 Bl. 8., in 2 Spalten, ijt, nah ®löd:
le, verfchieden vom Mülleri (den Abdruck, zu Anfang man:
gelbaft, und beginnt:
das dritt ift aller felen troſt ff. |
Gie hat wenig Überſchriften, aber viele Abfäge mit rothge
malten Buchſtaben.
Schluß: vil ſtige hin zer helle gat ff.
Dann folgt noch ein kleines Gedicht:
Ach und owe im̃er,
ſol ich geleben nim̃er
die ſelekeit an. wibe ff.
655
— Auch in dem Würzburg es Koder Austen ©. 500.) ſteht
der Freidank, gleich voran.
S. 381, 3. 9. L 313 für.213.
©. 383. Eine Zabel von dem Belfhberger, in. der
Vatik. Hof. Nr. 367., 7. Adelung, 1. "301 2., mo ein
Auszug, Anfang und Ende derfelben. *
©. 384. Eine Stelle aus der Wolfenbütteler Perg,
Hdſ. ſteht in Leffings Leben, Hl. 89.
©. 389 Nach Blödle, iſt noch im Vatikan, Jr. 4rı.
Cbei Adelung nicht angezeigt) Pap. gr. Fol., 69 Bl.:
„Haug von Trympergs Renner,” v. J. 1425. — Der Ken:
ner ftand auch in dem verlorenen erften Buche des Würz⸗
burger Koder; vgl. unten ©. 500. — Die Sranffurter
Hdſ. bei den Carmelitern ift, nah Thomas, in El. Fol.,
zierlih gefchrieben, aus der erften Hälfte des ıöten Jahrh.,
aber hinten mangelhaft. |
S. 398. Ein Cato, zu Latein und Teutſch, ſtand eben»
falls im Würzburger Koder; vgl. die vorfiehende Anmer-
fung. — Büſching hat Brnuchſtücke von Hoſſ.: 1) einen.
fhmalen Perg. Streifen, worauf nur 10 D. ganz find, a)
4 Perg. Bl., um das Ende des Werkes, aber nicht völlig mit
der vorigen Hdf., worin 2 Gentenzen ſammt der Übcrfegung,
vorkommen, melde fi aud hier finden, übereinftlimmend. —
Ein alter Drud: „Cathon in Latin Band Tutſch,“ ı8 Bl.
MM. 4., o. J., aber noch vor 1500-9., wie eine Inſchrift zeigt,
weicht ganz von jenen Hdff. ab, und ift wol eine der fpätes
ren Bearbeitungen. oo.
‚©. 399. Einzele Sprüde fteben auf den Testen BI der
©. 257. befchriebenen Marienlegende, von derfelben Hand.
©. 408. Gtellen aus diefen, und 4 anderen, biftorifchen
Gedichten, in derfelben Hdf., nämlih: pon Markgrafen Si-
gismund, Kaif, Karls IV. Sohn, von König Karl aus
Ungarn, und den Herz. Wilhelm .und Leopold von
Dfterreich (vgl. oben ©. 187.), in Goteſcheds Büder-
faal, VL. 127-209. Die Form diefer Gedichte flimme ganz
mie der Eberhard Kelnens (oben ©. 441.) überein.
© 409- 10. XIX. Auguſtins von H. Aueignung fülkt
etliche Blätter und ift 1497. unterfchrieben.
Schon Gottſched, im Neuen Büderfaal, VI. 71 - 73.
”
11T |
gab diefe Nachricht und Gtellen aus der Gothaer Sri.
welche legten hier alfo unnöthig wiederholt find.
S. 411.. In der Weimarer Hdf. (unten ©. 503.) fte
hen nod) einige Gprudhgedidte von Hans Ramig er. Do:
cen, in unſ. Muf. I. 193. nennt ihn H: Raininger, aus
dem ıften Jahrh., und legt ihm auch dergleihen Gedichte
bei (mwoher?). | u
Yus dem Würzburger Koder (unten ©. 500.) gehören
wol noch hieher:’ 2) ein groß gut Gebet zu unfern Herm;
4) das Zurnei von Jtantes; 7) ein Buch von guter Spei⸗
fe; 12) des Königs von Drewalde (dem Odenwalde?
Docen, in unf. Muf. I. 146. fege ihn um 1340.) Rede von
der Kuh, dem Huhn, dem Ei, der Gans, dem Schaf, den
Bärten, dem Bade, dem Stroh, und von einem hübſchen
Abentheuer; 36) deffelben Rede von der Mäufe Rath ge:
gen die Kage; von dem Schwein, dem Wolf, dem Hunde,
dem Gfel und von ihrer Beichte; deßgleihen: 37) von dem
Wiedereſſen, und 36) dem Unglimpf; 31) des langen Lex:
polds Hornberg von Rotenburg (vgl. ©. 501.) Sand:
predig von. der Welt Kummer und Noth; von des Reiches
Klage; der Zungenftreit; Klage über des jüngften Zod von
Schlüſſelburg; 35) Klein Henzelin von Koftanz, von
denr Ritter und dem Pfaffen.
©. 413. Der Facetus war auf in den Würzbur
ger Kod.
©. 415, In derfelben Würzburg er Hd. find: Nr. ı6)
viel mancherlei gute Verſe und Gedichte, und ſonderlich von
der Arzenei; 22) großer Meiſter Gedichte zu der Anweiſe
der Reute von der Phyfiognomie. — Unter den verlorenen
Stüden darin find auch die Lehren der Baukunſt, Latei—
niſch und Deutſch; aber es frägt ſich noch, ob poetifd).
. ©. 4a2. Ym Würzburger Koder ift auch: 6) Luci—
darius, Deutſch und Latein; und vorher: 5) das Bud,
das da heißer die Welt (in Berfen?), — Ein Perg. ZI.
von einem alten Einbande, worauf Reime von einer Erdbe
ſchreibung, befigt Koch.
Der Vatikaniſche Fuchs Reinhart ſteht, nach
Gloöckle, in Ne. 341. (vgl, ©. 438.), deren Inhaltsverzeich⸗
niß diefer au vervollftändigt hat.
©. 423. In der Berliner Bibl. find folgende alte Aus:
Ä oo 0.557
gaben des Reinele Voß: 1549: Roft. bei 2. Dies, 272
Bl. 4, mit Holzſchn.; der Titel fehle, — 1550. Frankf. a.
M. bei Cyriac. Jacob, ı Alphb. und 4 P Dog. 4,, mit
Holzihn, — ı5g2. Roft, und Lüb,, 272 Bl. 4., mit Holz
ſchn. — In: Schimpf und Ernft, 3556. Seantf. a, M. bei
Dav. Zephalius, Sol., 102 Bl.
©. 429. Nach Olöckle, ſteht auf in der Batik. Hdſ⸗
Ne. 313. (Adelung, I, a1. J gleich voran Gott Amur, und
ſchließt:
des bitt ich dich, Maria clar, on
und all die heiligen, die zu him̃el finde ..
Dies buchlein heige der Minn kindt;
. Die hat, es ein end:
gott uns fin. gnad ſendt.
Es hat hier 112 V. mehr, als bei Müller — Diefe Hoſ.
ift eine Samml. von 54, Gedichten, von denen. Glockle ein
ausführliches Verzeichniß angefertigt hat. Das ate Stück iſt
„das fleigertuchlein,” und fängt an: die ſüs mynn gehür.
©. 436. Die Vatik. Hdſ. Nr. 376. (Adelung, I. 30.),
Poema de virturibes eı bonis moribus, befteht aus 112 BI.
auf dem erften ſteht von neuerer Hand: „Laberer und ein _
Schwanck. >» Br |
Str. 1) Hut alineg din, heſelle.
— 2) Band myner ſtete riemen
Z), Betlich er fuffzig rewe.
— 8) Durch ſuchen wildes genge
fur ich an eynem morgen;
wie es wirt mangem ſtrenge,
das han ich fit erfunden wol mit ſorgen: |
‚ dog lert mich jagen froliche fraw Mynne ff.
— a1) Die hund hies ich anfahen.
Schluß: Bittent fie durch alle trüme ff. |
fo ſucht fie nit an guͤte aller wybe.
Bl. 88. folge ein Traum:
Ich thumer fud) ‚der hoffwyß dedtt,
n und wer im ſchympf und ernſt gern mitt ff.
| Schluß: da ih nach myner ge
myn traum nit mocht gar enden ff.
fo das ich hie herwind,
myn traum keyn end find.
— Sir, 326, Labri dantiones de bene virande. |
l
/
!
666 J
Das Laber geiaid.
Str. 1) Das yemandt moöchte ſterben.
2) Die weytt wellt gar zu enge.
3) Lieb und laid die paide,
4) Ich muß erferöffen (?) dide.
.Schluß: Ein Hilff in allen nötten ff.
ein raines weib dem manne.
So fehr die erfte diefer beiden Hdff. mit der Erlanger, bis
auf den Schluß, ſtimmt, fo wenig chut dieß die letzte, un)
ſcheint ein anderes Gedicht.
S. 445. Waineßhaffts von Kingftein (Königftein‘
Allegorie über die Liebe, gedenke J. Srimm, in den Hei:
delb. Yahıb. 1811. Nr. 0. ©. 151.
©. 448. Nach Sfockte, iſt im Vatikan von der gol⸗
denen Schmiede noch eine dritte Hdſ., Ne. 378. (Adelung,
I. 30.) Cantiones spirituales, Pap., 60 Bl. 8
Conrads von Wurzburgo gäldene fhmitte.
Kund ich wol enmitten ff.
‚Schluß: ‘dar helff uns got in kurtzer frift.
BI. 49. folge noch ein anderes Gedicht (wol «ud an die H
Jungfrau)...
Das lob der Eunigin,
die mit hoher minn
in iren fib den beſchloß ff.
Schluß: o hochgeloptes liechtfaß ff.
und der verfigele brunne —
Das Übrige fehle.
©. 459. Ein Gedicht von dem Pilgern der 9. Statt.
durh Frater Felix Kabri, unter den Raimund - Kraf:
tifhen Hdfl., Pap. 4., v. J. 1482., von einem Bruder Jo:
bannes zu Dillingen gefihrieben. sSchelhorn. DI. 102 -
3., wo der Schluß. Vergl. über den Berf., ib. p. 51., un?
Erufius Shmwäb. Annal. IV. 2. Kap. 8.
Hieher gehören auch wol noch: die Gedichte eines Hier:
felein, v. 1298. (Docen, in der Dberd. 2, 3. ı810. Sp.
128.); und eines Bide aus Memmingen, v. J. 1480.,
wovon eine Gtelle bei Schelkorn, V.’3og - ı1.
©. 460. Einen älteren Druck hat Büſching: „Don
Sybilla Weiffagung, Bnnd von Einig Salomonis Weißheit,
-
59
15: wunders geſchehen if: vnd noch geſchehen fol „vor
den Süngften Tag” (darunter ein Holgfänitt). 1605., 16
Bl. kl. B- Anfang: '
Gott mas je ond auf jmmer,
.. . Bnd fein Wefen gergehet nimmer;
Er bat. gemadet. Himmel vnd Erden,
Vnd hat darinnen laffen. werden, _ -
Auch datzwifchen und darunter,
- Das ift jhm auch Fein wunder.
Ende: Bnd wer erbarmung jegt mil haben,
Der fol fein Sund Beichten vnd fagen,
Fert er aber ohn Beicht vnd Rew von biflen,
So mag er nimmermehr gewinnen,
Goͤttlich Gnad ond Barmhertzigkeit,
Vnd wird dort haben ewig leid. .
‚Marter ond Pein ik der Hell immetmehr,
Darumb du dein Leben bekehr, —
Bnd beſſer jetzund dein Beben,
So wird dir das Himmelreich gegeben.
AMEN, ;
©. 465. 3. 4 1, Winsbeden für iesbeden.
©. 465. Eine andere Abſchrift, weſche Fried. Roſt⸗
gaard, zu Paris machen lieg, in Zol., befindet fi zu Ro-
penhagen. f. Joh. Erihfens Udfige over den ‚game
Nanufeript- Samling i det ftore Hongelige Bibliothek, Ki 5
benhavn, 1766. 8., ©. 93. |
©. 466. 3. 18.1. ungedrudten für um gedrutten. —
Bodmer ſchlug die Strophenzahl der Maneſſiſchen Samml.
auf 6000 an. — Die alte Abtheilung der Lieder und Stro—
phen, und ihre Zählung, entdedte ebenfalls zuerft Raß-
nann.
©. ‚468. Das legte Lied Rudotfs von Rotenkurg
(Str. 37-4t.) fteht als das Künü’s (@. 474.) wiederholt.
©. 469. Reimars Str. 837. ift aud bie porlegte bei
Milon von Gevelingen (©. 470.).
©. 470. Wachsmuts von Künzingen Stes Lied (Err.
15-17.) flieht nochmals unter Kunze von Rofenbeim
(©. 476.), &&.3-5.
—
660 .
‚©. 477. Ein Lateiniſches Gedicht des Marner (Nr,
118.) fteht aus einer Hof. deg 13ten Jahrh. abge? cude im
N. lit. Anz. 1807. Ir, 16. Sp 247 - 48.
©. 478. Über den Tanhufer (Tr. 90.) "gl. noch Gol-
"dasıi Paraenet. p ˖ 371. und Aventin, DPrr. ©. 33.
©. 479. Gtr. ge. von Nr. 113. und Str. 44. von Nr.
195., mit Worterflärungen von &. (Süllebo en?), in Bra: |
gur, IV. 2. ©. 51 - 54
Bergleihung der Provenzafen mit den Nlinnefingern, in
Bodmers Eritifhen Briefen, und in Bragur, Vıg. S. 96
- 108. von W. ©.
Bon Gleim find aud: Gedichte nah Walther von
der Bogelmeide (Tier. 45.), 1779, 56 S. 8 — Bon
Trattner, in der Schleſiſchen Anthologie für 1773.
©. 482. Von den 7 Str. von Nr. 3, ftehen 6 auch ſchon
in der Man. ©. unter Ne. 15. Ger. 1-6.; deßgleichen die
+ Str. von Nr, ıg., ebd. Nr. 27. Str. ı9 20. 2m 23., um
Je. 53. Str. 19 - 2r.
©. 500. Im Batilan enthalt fir. 343. (Adelung,
I. 35.) 150 geiftlihe und Volkslieder, Romanzen ff., von de:
nen Glödle ein Berzeihnißg gemacht und mehre abgeſchrie⸗
- ben dat. — Nr. 344. (Adelung, ebd.), ein unbedeutende
erotifd)es Gedicht des ıöten Jahrhunderts.
©. 5302. Ernbatt Gpiegel if, noeh J. Geimm
(Heidelb. Jahrb. 1811. ©. 155.), der Ehrenbote, dem
der Spiegel⸗Ton gehört. — Don Nügelin find, nad
ebd., viele Gedichte in einer Göttinger Hof.
©. 504-8. In Möfers vermifhten Schriften, BP. IL
©. 202-4. fliehen: die erfie Ger. son BI. 4 und der Anfang
des folgenden Liedes; deßgleichen. ©. 232 - 33. die erfie Str
von Hinrirus, und ©. 236. die Anfänge des erften nn?
zweiten Liedes von BI. 2..
©. 515. Ein Gedicht des Harder: Stau Minne Ler
hen, ftehe in der Rothifchen Hoſ., Bl. 173. b. Docen, in
anf. Muf. I. 108., wo der Anfang dauon. Es gehört viel:
leide oben zu ©. 444 - 45.
Außerdem find ſchon oben ©. 338: 366. 383. einzele, in
Hdff. zerftreute Lieder vorgefommen.
Nuscarblüts Gedichte ſtehen noch vollftändiger ver:
zeichnet in Mylii Luftgarten, überfegt von Lyroſthenes
Pſellionotus, Gtraßb. 1621. 8., Kap. 1m
I \ R ©. $ı7.
‚S 519. XVL Die Sr Ro m. “ auf, Parı.. a 3.
4.,,.:mit der: Üöerſchrifte En -
In diſem buch ſten Miet Bepams getihe heneire
und: dom. finer- handgefchriffe geſchrieben. Ich Michzl Bes
ham von Meinspergſoltzbach ‚geboren WB, ‚488 ‚Kapitgk, ſten
in dem buch. De Br EEE
G.“ 519,5 XV. Über diefen, * vgl. noch Dp cen, in
der Ober dæm 2. 3. 1610. S. 128: _ ee ine pen
Er ‚Bu: tiefen , Sererdigrem ſind Sen! anchin
tragen: we sy lTun Dal 339 -»-
2, Netnnhür t von Welerbu: 94. Ye Bnfänge gehe Bier
der von ihm ſtehan in Enmele Bimburger. tpaik, um
1340.; wiederholt, ‚bei od, II. ‚69-70. gl. Mepeeis
- Limb. Kron., ‚bei_Hontheim, | Pr. 1080 - Br.
Johann Ron: Habsburg; dichtete il. x 1350. ein Died,
deſſen Anfang’ in Erufins Annal. CTh. 10. B. 3. Kap. 2
fteht; wiederholt, in Bragur, IV. ı. ©. 181. 53
Aus den Liedern Herz. Leopolds von Öfterreig, im
15ten Jahrh., find Stellen in Nicol. v. Bole Vorr. zur
ssten Verdeutſchung.
In der Dresdener mie: 13. Pape, 26 BL., aus
dem Ende des 15ten Jahrh., 4a geiſtliche Gefänge mit drüs
ber gefchriebenen Lönen (morunter Kanzlers güldener und - .
Srauenlobs neuer Ton und Grundweiſe), enthaltend,
nenne fid) in einem diefer Lieder Köremein. |
Über Ehöflin f. Leffings Beitr. V. 196.
‚Pamphilius ®@engenbad. Leffings Leben, II. 131.
BernEfopf, genannt Frauenzucht. Lor. Krieg,
Würzb. Kron., ber. v. Ludwig, ©. 198.
©. 523. Bgl. noch: Grabeneri 2 progr. de bello Warten-
burgensi, Dresd. 1743. 4.3 Öottfheds Nöth. Borrath, ‚I,
39 - 41.;- deffelben Teuer Büderfaal, VI. 59 - 65.
‚©. 526. (zu ©. 21.). Diefer Hof. gedenke Borefgen
auch Non; im Ieueften, D. 768.
©. 508. (zu ©. 52.). Daß Gottſched dieß Gediche
gekannt habe, erhellt noch deutlicher aus ſ. Nöth. Vorr. I.
107., zu der Tragödie des H. Sachs: „Man hat auch ein
eigenes Gedicht von dem hörnen Seyfried, das ſo wohl in
Verſen als in ungeb. Rede abgedruckt ift.”
©, 539. (zu ©. 179). Ein Bruchſtück, Sog V., vom
Rn . —
v
1562
Schlufſe des erſten Theiles fand Möfer auf einem ——
und giebt Stellen daraus, in r veemiſcheen Sqhriften. IL
nn
* ‚eo 54a. (zu®©. dei), her: die Profa von Apollo.
ndırs, durch H. Stetnhoewellgz vergl. Docen, in da
Oberdeut. $. 3. 1810. ©. 177.
— 342. (u.® 217.). Solche eingeſchobene Zeilen fte-
ben wol immer nur zur Ausfüldung Der Seite; wie daſſelbe in
der Bleiwiber Hof. (©. och) varfenmmt, hei welcher es
Gottſched ausdrücklich bemerkt.
15, 344. (au. 219.).- „ine: Eragbnie über den Tro⸗
Fanife stieg; -von- Hans Sadsy Hkca,
6346. (zu ©. 224.).' "Eine —— über Aleran-
derd. Gr., v. Hans Sachs, I. 8. —UÜber die Quellen
dieſer Fabeln, vergl, Docen, in der‘ Dberb. £. 3. 1810.
G. 2
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WVeirzʒz eichniß
der Dichter und
J
A.
das A BC. 406. 499
der Abt 339
Ad am und Eva 453
die Hdelsfrone . 403
Aeneis 20,9
die 6 Urzte 365
Albertus 296
Albrecht don Halber⸗
ſtadt 22
Albrecht v. Heigerlau 225
Albrecht von Johans⸗
dorf . 471. 481
Albrecht von Oſter⸗
reich 186
Albrecht, Marſchal v.
Raprechtsweil . 471: 478
Alerander und Anti⸗
loye 314
Alerander und Ari
ftoteles 317
Alerander d. Große 176
221. 222. 238. 442
der wilde Alerander 476
483
der 5. Alexius 295. 342
Alphbarts Tod 6
Amfortas 154
Pfaff Amis 350
A
ver $ H. Anno xxxi. 494
ibter Werke,
Amber. ' .. 508
Herzog von Anha It 467
477
Apollonius von Iyr
land 2«6
Ariſtoteles Lehren für
Alerander . 395
Artus 106._170. 1792. 176
630
des 4 rates. Ausfahrt 368
AYuguftin von Han
merſtetten 410
der Arge u. der Kran—⸗
fe 524
Ave-Maria -. 3025. 456
der Aventüre Krone, 151
B. |
der Bär. . 329. 330
Barlaam und Sofar
phat . „ 982
das Bauerngeriht 524
die Bauernheirat 524
der Bauer und. der
God 504
des Bauern Sohn 324
. dreier Bauern Stage 363
Nnoa
z
|
|
|
—
564
ein Spruch v. Beheim 366
Beihtbüdlein 456
die Beichte 321. 365
von Beringen .. 515
Bernge von Horheim 465
471. 451
Bernkopf -„ 568.
der Beihtvater 347
Befheidenheit f. >
Freidank
die Bibel 225, 248
Bide 58
die Birn 320. 322
Birerolf _ .Sar
Bligge von Steinach 471
480
der Blinde 323. 3a8. 339
der Blockk 324
Blomfturvalla:©a-
ga ’ 525
‚ Öoner | 330 .
Boppe 476. 482. 485. 500
' 502. 507. 511
der H. Brandaonus 205
der. Brantmwein 416
Brün von Gconebefe 446
Beuno don Hornberg 472
Brunmwart von Aug-
heim . 473. 479
‚ Budein 465. 473. 469
Buchenlin B3o⸗
der Bäheler 201
Burkart von Hohen⸗
fels 469
Buwenburg 131. 45
C.
Cato 323. 396
CHhöklin 561
der Chorherr zu
Waribars 3221
Eprifti Geburt 593
EHrifti Genealogie 454
Chriſti alte Kleider 335
Chrifti Leben - 2851. 260
' . 267. 275. 276
Chriſti Rod 2y7
Chrifti Zukunft 460
die Chriftnade ,„. 456
der Criger 46
Cykliſches Gedicht
vom Gral und der
Tafelrunde 153
D.
Dangbrotsheim ‚v.
Hagenau 501
"Daniel von Blumen⸗
thal 144
D arifant 206
der Dieb 339
"Dietmar von Aft 468. Zi
Dietmar der Geger 474
478. 493. 514
Dietrich von Bern gB. 176
Dietrichs Flucht zu
den Heunen 4. 72
Dietrich u. feine Ge:
felen _ . 4
der Dorn 323. 332
der Dürner 476. 472. 477
E.
Eberhard Kelner 437. 516
Eberhard von Gar 465
468. 479
Eden Ausfahrt 34
der Edelmann und
der -Pfaffe 366
Edelſtein 373
-
Is,
die Edelfteine 414
.Egen _ . . 412; 441
Die Chebredherin - 368
zwei Eheleute 524
der Ehrenfpiegel 325 -
Eife von Repgau 405
(Eilhart von Hober-
sin 127)
der Einfiedel 365
das heiße Eiſen 323. 327
Elegaft 171
Elies von Leine .- 483
die H. Elifaberh 187. 299
522
Endilhart von Adel»
burg: 471
Enikel, ſ. Jannſen.
Engelhart und En⸗
geldrut 313
der Köhig von Eng:
land 524
Eraflius 202
3 imeein Haus enfrons
nen. 524
Erkenbold \ 191
Ernbatt 402. 560
Herzog Ernſt 181. 182
-König Ernſt 335. 402
der Schulmeiſter von
Effelingen 473
Esgels Hofhaltung 23
die Evangelien xzw-ıx
die Eule 336
un;
Sabeln u. Gleichniſſe 383
, en J 395
Facetus
43
y
‚Slordamor \
. Freidank 331. 3yı.
565
die 6 Garben 317
Gtaf von Fänis ‚480
Kelir Sabri + 553
der Finke u. die Nach—
tigall 324. 337
der. Fleiſchgaden 525
154
Flos u. Blankflos 159. 162
372
EN 379. 413
Siegeslied der Sean.
fen
die Königin v. Srank.
XXXx
reich 316
die Königstochter von
Frankteich 201
Frauen Almoſen 324
Frauen Klage 512
Frauenlob 172. 475. 476
495. 493. 499. 500. 501
502. 503. 514
Die 9 Frauen 5ıo
zweier Frauen Krrieg 368
die 3 Frauen. 367
die Frau u. ihre Gohn 339
Srauen Zude 324
Freidank 331. 371. 372
379. 413
Friedrich von Hufen 469
Friedrich der Knecht 474
Friedrich von Leinin— |
gen, ‚ „467- 479
Friedrich von Öfter ·
reich 186
Friedrich von Schwa⸗
ben
Friedrich von Sunen⸗
burg _ 676. 484. 401
die 5 Fürſten 408
Die Suf
188
338
*
BE a
Gaudin und Ganıu: ’
ret .. 153 :
: Barder, f. Konrad
Harder. —
der kluge Gars 367
Saft Ä 75
der Gaſt 24°
Gawein 122. 154
Gedrut 491
der H. Georg xxix. 291. 551
Georg Heckel von Ke-
menat 455
Georg Thym 192
das geiftlide Gericht 5223
das jüngſte Gericht 46 2
Geltar 474
die Gans 333
Gervelyn 483
die — Geſellen 344
die gute Gefellfhaft 3a2
von Bliers 460
Göli 17873
Bösli von Ehenheim ärı
der Goldener . 484
Sotefried von Bouil⸗
lon 170. 175. 199
Gottfried von Ho—
henlohe 149
Bortfeied von Nlifen 468
477. 507
Gottfried von Ötraß-
burg
534
Hinfahrt zum H. Bra:
be 4
der &tal! 98. 149. 176,
die-Graferin 7. 341
ber 9. Gregor
123. 449. 475. 408
o8r. 551
Oregor Heiden 348
Günther von dem
Borfte 143. 484
H.
-Hadamar von Laber 4%
das Häfelein | 317
die Handberken 366
Hans Folz 368. 413. jo
Hans Naininger oder
Ramiger 556
Hans von Goeft al
Hans Rofenblür 365. 48
. ber Hardegger 473. 49
48°
. Sartmann von Aue 113
aßı. 113. 471. #1
"Hartmann von Ötar
Fenberg 43
die Heimons-Sinder 174
539
Heinrich der Löwe 155
Heinrich von Meißen,
f. Srauenlob.
Marfgraf Heinrig
von Nieifen 467. 47. 418
Heinrich Müglin 185. 49
- 500. 50°
Heinrich von der Neu—
ſtadt 206. 460
Heinrih von Ofter⸗
| Dingen 64 66. 69. 50?
\ Lvlj
geintich der Schrei⸗
ber — 474. 521
Heinrich von Belded 181
219. 468. 477. 481. 49!
49
Heinrich von Briberg 13
‚die Heirat |
die Helbertwis . 3322
Heldenbuch “1. 2 9. 61
Helleviur 433
Herbart von Seiglar 218
| ‚543
der Herbſt —* „der
Mai. 320
Das‘ Herz Mähre 332
Herrmann Damen. 485
Herrmann Freſſant 330
Hermann von Gad-
fenheim. ° “ 427. 458
Herrmann pen Thü—
ringen 521. 542
Hildebrand u. Ale
brand
Heffo von Rinach 469
479.
Hierfelein 0.558
Hiltbole von Gwane -
goei' - 465. 470, 488
Hinricus 6505
die Hoͤlle366
der Hofwart 323
Hofzucht 325
das Hohelied i: - 440
‚Marfgraf von Hohen:
burg 476. 477. 498. 493 .
‚ Der Hoßgeirer : 366
Hartwig Raute Ayo. 481
Hawart 474. 494
die Heidin 323
Heintid yon Allmar 423
der arme Heinrich 313 °
Heintih non Dres
Tau #7 ar 478. 603.
2%. 5:5
Ä Heinrich von "Grauen:
berg 2 00,.D 48
Heinrid der Ölichefer 422’
Y , !
v .
- fingen -
zu. 95 Heinrich Leichner 409. 411
Hug von Werbenwag. 472
87.
Kaifer Heintrp 466. 477 -
478. 479. 480.
Seinrich Kaufringer . 368
Knecht Heinridy- c- 583.
Heinrich von Mori...
gen ° 469. 479. 481. 488.
Hei nrich von Miüns
chen 226. 227. 238. 249. 345
Seintig von der Nu
re "46g
Heinri von Nisbach 474
Seintich von Rugge 470
g. 480. '492
Heinrich von Gag 468
Heinrich von Stret⸗ |
469. 477
Heinrich Seſchler 465. 473
Heincih von Tettin.-
gen : 475
Heinrich Hesbolt bon
Weißanfee:) - + 472
Heinrid von Wirten⸗
berg 504 °
Kein Heingelin bon Kor
z. ſtanz
Biſchof Hudo 397
Hugo von Trimberg 373
"384. 527
der Hufferer :-.- 329 .
der Hund.ımd:das .
" Bein . 00m 834
479
‚Hug von Muldorf. 495 |
Dugdietrid, f.
Wolfdietrich
das Hurübel 418
der Hufen Fluche 366
ver Hynnenberger. 483
. 562.556
668. |
die Jagh 4m Ai
Jakob App. . da -
Jakobe non, Warte... . 468.
. 499
Jannfen Enikel 237. 247. -
Karl Magus-Bage 525 '
Jörg Schiller 499. 590.
Johann von Arguel 296
Johans von Brabant .467
. 477: 479
' Johannes Duro
Johann von Franken⸗
fein 374
Johann von Gabe
‚busg , ... 56x
. Sohans Hadlaub 475. 477
Jobann von, Mün, .
ben, ſ. Heinrid
mM: .
Jghann ven Nürn⸗
berg
Iphans von Kingep-
berg 471t
Johannes Kote 299. 522
Johann Goffe "504
St. Johannes dei
Taͤufer 333
Johann Vintler 414
Johann von Würz
3 burg 187
der Jüngling 584
Frau Jutte 524
Iwain
TR
der Prarfe‘ von Ealen⸗
serg. Ze
SI5
354.
218. 133
356°
X
Konrad Flecke
der andere Kalenber⸗
ger, f. Peter Leu.
der Kanzler 477. 479. 500
ı - 502. 503
Karl dev Große 158. 164
165. 171. 172. 173. 222.
Kasper Kine der Roen 20
23. 34. 46. 62. 70. 94
die H. Katharina. ' 278
die Kanflerin. 32
en eten | 323
Kelyn 483
der Bauern Kirchweih 322
ver Klaffer 324
‚Die Klage 79
die Klagen 366
Klingfo r ‚For. 472. 502.
521. 522
der Knecht und die
Badſtube 324
der Knecht im Garten 366
der König im Bade 356
der ernfihafte König 325
der milde König 324. 336
die 9. drei Känige 29
552
2 der übermüchige König 335
der König von Ote—
: walde
"Die todten und lebendi⸗
. ge Könige. 408
Kbremein 561
Kol pon Neußen 474. 476
479
Kon rad 79.
Konrad von Altftet
fletten. . 472
Konrad von Ammen:
” hufen v . . R * 426
159
Ir. r Pe ve
).. J meoon
Konrad Harder 499. 502
515
Konrad von Hennes—
furt 271
Konrad von Kirchberg 467
477
König Konrad 466. 477
478. 479
Konrad Chenfe von .
Landeck 162. 473
Konrad von Marburg 299 .
Konrad, Marner, ſ.
Marner.
der Pfaffe Konrad 539
Konrad von Würz
burg 4a. gı. 143. 184
186. 208. 228. 295. 313
32ær. 324. 330.' 448. 475
479. 434. 500. Hör. So
503. 527
ver K 4 en 322. 329
Kraft von Loggenburg 467
- 497. 479
der Krautgarten u.
der Kranshals 408
das H. Kreuz 297. 325
Kriſtan von Hamle 469
BE "479
Kriftan von Lupin 472
477
die Kröte 324
von Kürenberg 468. 479
die Küchenſpeiſe 324
Kunze von Roſenheim 476
401. 495
der Kuhdieb 368
.
Lanzelot
r
151. 134, 538 |
gaurin 64. 69
Lehr und Liebesge:
dichte 437
die Leitgebin 324
Keondard Peuger 384
456
Leo pold von. Öfter«
reich 18s6. 187
die Lerche 344
Leſch 502
‚Art der Liebe
Glück und Unglüd der
Liebe 347
die Liebe u, die Scho⸗
ne . 320. 341. 445
Made. der Liebe 445
wahre Liebe 444
Lied®r xxx. xxx, 338
366. 383. 4066-97. 508-15
der Lietſchauer 476. 483
Schenke von £impurg 469
das fruchtbare Rob ..36°
gohengrin 110. 853. 176
300. 296: 522
"der junge Lucidarius 400°
der Luderer und der
Nünnee . 317. 329. 341
Ludwig von Barıe 366
Ludwig von Thürin⸗
gen on, 187
die Lügen 317
Burggraf bon ı Eünz 469.
«479
Bürste von Geven. 471
479. :494. 494
Lupold Hornberg von
Rotenburg Soi. 556
Lat win 453
Lyra umoris 333
670 I
M.
die Maidblume 324
der Maler zu Würze
burg
der-dumme Mann 393
Malagis ’ 173
die 9. Margarethe 278
Mariä Empfängniß 410
Mariä Leben: 2st. 260
267. 270- 71..276
tariäa Öruüfe 338. 499
. Marid Klaye 338. 356. 523
. Mariä Lobfrang . 456
Mariä Rofenfrang 515
Naria Ehöne : 366
Mariä Wappenrede 366
Mariä Wunder “ 339
die AH. Marina 297
der Marner gı. 473. 529
' 527. 502. 482. 477. 479
Er. Martins Dieb . 314
Graf Play und Bela
flor 200
Meffrid 502
die Nieifter Sad
die fihöne Meierin 322
der alte Meißner 474. 477
. 473. 469. 485. 502
der junge Nieißner 474
472
Die 9 weifen Meifter 303
Meleranz 153
Merlin —143
Micchel Beham 517
Milon von Sevelin⸗
gen 471. 479. 480, 494
die Minne 319. 32% 497
die Minneburg 441
Ber Minne Färgedank 444
die Gebote der Minne 320
geiftlihe Nliinne 445
Frau Minne Lehen 560
. 2er Mlinne Port 323
der Minne Regel 497
Spiegel dee Minne 408
Spruchgedichte von der
Minne
der Möller Benedikt
tiner 333. 308
der Mönd. 339
zwei Mönde und die
Müllerin 1 34
die Mörin 4:6
Moralifhe Gedichte Ao8
der Müller _ 324
Muũlich von Prag 502
der Müller ſohn 329
der Mäßiggänget 365
Munegür, f. Ulrich
.. DM. |
die alte Mutter Sag
Muskfarbiät 502. 502
. 515
Mpyiterien 503
der Eluge Narr 365
der Natur Site - 456
der Nibelungen Lieb 79
die Niedermwat Ian. 326
Niemandem . rede
thun N 320
TiflungasÖaga . I
Nikolaus Baumann 423
Tithbare 355. 465. 473
J 2. Age. 514
U en — 7 —
Nunũ
die Collender zu Nürns
berg 366
der Krieg zu Nügsis.
‚berg 360 .
ein Spruch von Nürn
‚berg 365
die Nüſſe 323. 326
der Nußberg 346
O.
von Obernburg 474
Ogier 175. 200
der H. Oswald 297°
Dsmwald von Wolken:
ftein ‚ 517
Defried xxvi
Dtnit 6. 20. 64
Otte 202
‚Deto von DBodenlaube 467
479. 480. 496
Otto mit dem Pfeil 177
Dtto der Rothe 184. 3er
Dtto von Turne 471. 478
Dovids Berwandlungen 295 _
Pampbhilius Gengen⸗
bach 561
der H. Pantaleon 292
der junge Papirius 555
Daris. 333
Partinopier u, Mes
liure 205
Parzival 325
der Paternofler .. ‚Ass
_
479. 466°
467. 477. 478 _
325. 540
Derfybein 153
71
Deter von Arberg Sos
Peter Leu. | 360
Peter von Reichenbach Sei |
Peter von’ Ötaufen-
berg age
Peter der Suchenwirth 341
408. 409. 497
Peter von Gaffen 502
der äffifhe Pfaffe 340
der Pfaffen Bann 305
der verliebte Pfaffe 347
der Pfarrer 339g
ber Pfarrer im Loch 3693
der Pfennig 320. 366, -
Pieffel 35
Philipp ı 257,
Vhyſiognomik 415. 556
der Plaier 149. 150
Poppe, ſ. Boppo.
der Port 341
Poytislier— 133
Preambel 366
die Predig = 366
gute Predig, 323 :
Priameln. 412
der Prieſter und die
GFrau 365
der Püller | 472
Pyramus und Thisbe
R.
der Rabe . . . 303
Die Schlacht vor Ras
ben 74
die Rathsberſfam m⸗
{ung der Thiere 428
Rätchielliied - - - 317
Rafole 218346
bon Raute,-f, Hart ..
wig.
v
672
Regenbogen
498. 500.‘ 502. 514
der Burggruf von Re—
gensburg
Reimar der alte 469. 486
Reimer der junge 587
Reimar der Siedler ' 474
4436
Reimar von Zweter 474
477. 479. 488. 498. 499.
502. 506-7. 509. 514. 521
Reimann von Bren—
nenberg
| 509
KHeinalt 173
Reinbot von Dorn ' agı
Reinfried 185
Reineke Fuchs 422
Reinhart von Weiter
burg 561
Reinold von Lippe 434.
der Renner 4°4
Rennewast 176
Burggraf von Rieten-
burg 470. 480
der Ritter und Die
‚Bärgerfrau 347
die 9 Ritter 510
die 2 Ritter 339
der Ritter und die
Gpröde. . 316
das Rolands+Lied 173
die Kaiferin von Rom 365
410
die Rongçgevall⸗
Schlacht 178. 181
Raſenblatet 367 - ,
das Rofengartens.
x Sied' 64. 56.62. 208
Rofl Kichhece au Gar
ne ‚x 473
172. 473
474 46
471. 479: Son
Rother 5
Rubin 4yı. 431. 483. 490
- 406
Rubin von Rüdeger ‚46
Rudlieb _ ar
—Rudolf von (Ems, Ho
hen⸗Ems, Dienftmann
von) Mlontfort 192, 221
- 224.207. 243. 246. 252
Rudolf von Neuen—
‚ burg 467. 477. 500
Rudolf von Roten:
Burg 469. 479. Age: 40
h 500
Nudolf der Schreiber 475
‚Rüdiger von Bechela⸗
ren 59
‚Rüdiger von Hindi:
hofen'. 202. 215
Rüdiger der Hinighü—
fer oder Hunthover 3
Rüdiger von Mlunir 34
Rudiger a
Runsland 476.. 477. 479
434. 485. Son
Rumeland v. Schwa-
ben 454
Rupberman . 50
Ruprecht von Wuũtʒ⸗
burg
n
. ©.
der Seelen⸗Kranz 404
Krieg der Seele und
des Leibes
Spiegel der Geelig:
keit 465
von Sachſendorf 470°
N ı.
14
-
die Schule von Ga:
lern
Salomon und Mor .
rolf - 207. 523. 524
- Salomons und Moe“
. rolfs Sprüde 34-48
Galve Regina | 458
der Moͤnch von Galz-
burg 499. 502
Shadhzabel-Buh 4:6
von Sharpfenberg. 471
der Schlägel ' 324. 31
‚die goldene Schmie—
ve 323. 338
Schmiecher 41
der Schneeballen
der Schnepperer, ſ.
Hans Roſenblüt
die Schöpfung, Pa—
radies, Gündenfall u.
Erlöfung ” 455
der SGhonberg
der tugendhafte Schrei
bes 474. 432
pon den 3 Schülern 339
der fahrende Schüler 366
die Schulzucht 418
Seeteßblatt 367
Seifried von Arde⸗
mont 153
Seifried Helbling 223
Frau Seltenrein 322
Sibyllen Weifjagung 459
— 512
Siegenot 24
Hörnen Siegfried 48
Sigeher 476
von Singenberg 470. 477
481.488. Ayo. 4gl
Gingof 34
45.
+
. der Striegel
— — 573
der Sperber - 3a2. 306
Spervogil 476. 483. 492 u
der junge Spervogol 492 -
der Spiegel mit dem -
Pe 366
der Spieler 404
das Sponſieren dr
Moͤnche und Nonnen 334
u Lateiniſche Spra He
‚ Tehre. 416
von Ötadegge 220. 473
die&tadeverfaffung 421
der Stadtvermwefer 421
von Stamheim 473
Steinmar 474
sdie Stempe 322. 329.
die Stiefmutter und
die Tochter 366
Stolle, der alte 502
Gtolle, der junge 432. 502
der Stricker 144. 165. 242
341. 383
von 2 Gtudenten- 327
. Studenten: Blüd 347
der Student zu Paris 341
Suchendank dir.
Gudenfin 502
Gudenmirt, f. Pe
ter ©.
der Sünder Lehen
Güßfind, der Jude
Trimberg: 473
von Gunegge 471
Die Tafelrunde 98. 99
10s. 153. 157. 176
die 7 Tage 365
2
Seiner,
die Zurteltaube
574
die 7 Tages zeiten des
Leidens Chriſti und
Maria 455
det Taler nn 473
Tandaryos und Flor-
dibel 150
der Tannhäuſer 323. 465
473. 477- 478. 484. 502
Rh Heine
eich Zeichner.
die 4 Temperamen-
te 415
der goldene Tempel 45ı
Thedel von Walmos
moden 192
Theodorich Schern⸗
berg 524
Thomaſin von Tir—
kelere 370
Theophilus 297
der Thüring 472. 477
Ti rot von Schotten 368
467. 477
Situret 98
Tobias Gegen 458
Todtentanz 459. 523:
Tſchionatulander
und Sigune 153
Triſtan und Iſalde 123
124. 125. 206. 510
Trojaniſcher Krieg: 153
208. 216. 218. 228. 233
von Trosberg 473
des Türken Faſtnacht⸗
fpiel 524
von den Türken ' 366
Buch der Tugend 414
der Zugend.»Öpiegel 399
TZugendfprüde 456
‚366
der 8. Uri
N. _
t 296
Ulrich von Budinberg ı3r
Ulrich von Eſchenbach azı
. Ulrich Sürterer 153. 537-385
Ulrich von Gutenburg 46g
| . 4
Uri bon Lichtenſtein 190
468. 472. 477. 479. 4yı
496
ti Piſtriezer 396
Ulrid von Munegür 345
472. 481
Utrich von Thürheim 155
176. 242. 539. 535
Ulrid von dem Zurlin 151
+ 196. 242. 539
Uri, Schenke von
Winterſteten 469. 477
479. 534
Ulrich von Zazichoven 151
Univerſalkroniken 205
der Unverzagte 284
der Urenheimer 453
V r
Balentin u. Namenlos 163
Bafole " 346
des Vaters Lehren 324
der Belfihberger 555
der Benus:Berg 33%
die 9. Veronika 280
Berfehung des Leibes 416
Wachsmut von Küns
äingen
‚470. 481: 498
Baysmut ». Mühl
haufen 471. 479
die Wachteln ‚Bad
ver Wiälfdre Daft 870
Walther von Aquita |,
nien xxii. 71
Walther von DBreis
ſach 473
. Walther von Metze 471
500. 402. 489
Walther von Klingen 465
| 468
Walther von der Bos °
gelmeide 521. 514. 511
507.: 502. 500. 496. 4y4
ägı: 489. 487. 465. 470
477. 479. 481
der Krieg auf Wart«
burg 296. 111. 229. 300
| 486. 478
Weiber⸗Liſt 320
das Weib-ohne Mann 324
330
. Weibes Treue 320
das üble Weib 324
Weigand von The
ben, f»Kalenberg
Weingrüße, Wein:
fegen 366. 367
die Weisheit 410
der Welt Lohn 321
von Wengen 473
Wenzel von Böheim 467
503. 477
Wernher 549
Wernher 251
Bruder Werner 475 482
Werner von Honberg 319
| 468. 479
Werner von Tüfen 469
der Wiener Meerfahrt 339
\
zenburg
Wilhelm von Oranſe
6 875
Bigamur 150
WBigolais , 135. 153
von Wildonie + 471
Wilhelm von. Bein |
471. 481
oder der Heilige 170. 176
”
° 242
Wilhelm von Orleans ı92
25 ilfina- Gaga 101
Winli 472. ‘477
der Winsbefe und die
Winsbefin 369. 47a .
431
MWirin von Graven-
berg | . 135
Wirner von Wirten -
berg 319
der von Wirtenberg 325
von Wiffenlo 473
Witkint 41
Wittich vom Jordan 202
Wislau 485
der Wolf 324. 335. 366
Wolfdietrich 6.20.64
205
Wolfram 216
Wolfram von Eſchen⸗
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