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Full text of "Literarischer grundriss zur geschichte der deutschen poesie von der altesten zeit bis in das sechzehnte jahrhundert"

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J Brundeß 


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der. dItehen Zeit 
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in das ſechzehnte Jahrhundert 


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Sriedri Heinrich ven der Hagen 
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Johann Gufas Büſching 





- — 
Berlin 
bei Duncker und Humblot 


j 1512 


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Vorrerde. 
De Zwei, diefes. Werkes ift eine literariſche 
Grundlage zu einer ausgeführten Geſchi ichte der 
älteren Deutſchen Poeſte. Nur die Werke und 
Kiberbleibfel, welche diefer angehören, d. i. innere 
und zugleich äußere poetiſche Form haben, Tom: 
men bier iq. Betracht: beides iſt urſprüuglich 
nnzertrennlich, und die pottiſche Proſa, fe. wie 
ꝓroſaiſche Poefien, find neug Undinge. Der 
bei weiten größte und bedeutendſte Theil ber 
Deutſchen Literatur bis in. dag fechjehuse. Jahr⸗ 
hundert, ab der. Porfig -au, und Diefer 
ganze Zeiffaum iſt vorzugsweiſe der poetiſche; 
wi dig eigentliche Bildung der Profa falle 
erſt in's fanfgehnte und ſechzehute Jahrhum. 
dert, ingleich mis der, Auchdenderfunft: auf 
ahnliche Weiſe wie, in. Sriehenland wit der 
Shreibkynfl.,, Die gleichzeitige Reformazion war 
dabei gewiß auch nicht ohne Einfluß: ſo wie da- 
gegen ber Katholizismus der Poeſie fo günſtig 
geweſen par. Zwar iſt die frühe Einwirkung 
eben dieſer, Rgigien und einer fremden Sprache 


wen = 
und Schrift wieder- ſtörend für die eigenthüm⸗ 
liche Entwickelung ber Deutfhen ITazional: 
poefie gewefen, bat biefelbe frühe zu from« 
men oder bloß gelehrten Zwecken verarbeitet, 
und befonders durch Überſetzung religiöfer und 
Haffifcher Schriften, zugleich eine breite Profa 
neben ihr erzeugt: durch welches alles auch bie 
die Deutfche Poeſte den Karakter der romanti— 
ſchen an ſich trägt, und ſich das eigenthünliche 
Streben dirfer zum proſaiſchen Roman kund 
giebt. Dennoch iſt die Poefie bauprfächlicher 
Ausdruck diefer ganzen Zeit, und zwar; wie es 
uns fcheint, der eigenthümlichfie für Deutſch⸗ 
Iand, indem nicht nur die alte Volkspoeſir ſich 


| rrefflich ausbildete, ſoudern auch die fremden 


Romane und religiöſen Dichtungen kräftig an— 
geeignet wurden, um ſo eher, da ihr Geiſt ur— 
ſprünglich von hier ausging oder doch verwandt 


war. GSo iſt denn and) im diefer gungen Periode 


reine vollſtändige portifche Cutwickelung ſichtbar, 
und die in der älteren Zeit hänſigere Profa, 


- verliert. fi in der eigentlichen Blüthezeit des | 


zwoͤlften und breizehnten Jahrhunderts immer 
mehr, und felbft die Bibel und Kroniken erfchei- | 





nen in Reihen. Spaterhin Fam, mit ber zunch- 


menden Bearbeitung geiſtlicher, mornliſcher und | 
gelehrter Begenflände, bie Proſa wieder zum | 





| 


Vorſchein, und löfte auch die alten Heldenlieder | 
und Romane darin auf. Go vollendete ſich der. 
Kreis; anf welchen wir uns deßhalb auch be 
ſchränkt haben; die beiden folgenden Verjün— 
gungen der Poeſie im fichzehnten und achtzehn: 
sen Nahrhundert, haben, Kefonders durch Die 
Einwirkung des Klafiifhen und Ausländiſchen 
überhaupt, unter Begünffigung der neuen Lehre 
und deren Verbreitung durch den Druck, einen 
ganz anderen Karakter. 
So wie wir aber in dieſem, alſo beſtimm⸗ 
ten Umfange, durchaus die Proſa uusiehließen, 
fogar folhe Romane, von. denen Keine alte 
poeitiſche Darſtellung vorhauden oder bekannt 
iſt, z. B. den Oktavian, die Meluſina, 
Magelona: ſo haben wir auch die poetiſchen 
Kroniken und hiſtoriſchen Gedichte und Lieder 
übergangen; bie Literatur der erflen bleibe für - 
unfer Buch der Liebe, und die der Iegten, 
für eine Sammlung folder Lieder, welche wir 
näcdfleus herausgeben werden. Doch haben wir 
ſolche Gedichte dieſer Art, welche durch eine fa- 
belhafte oder romantifche Darſtellung ſich den 
älteren Heldenmythen aureihen, mit aufgeführt 
(obwohl wir hier ſelber jetzo manche kürzere ver⸗ 
miſſen, und andere, bei näherer Kenntniß des 
Inhalts, werden ansfchließen, mäffen); deßglei⸗ 


/ 


VI 


und Profau-Geſchichte, ſammt Heldenfagen und 
Rittergedichten, in einem großen Coklus zuſani⸗ 
menfaſſen. | 


Im Ganzen iR: auch zu bemeiken, daß wir 


hier nur ſolche Namen und Werke verzeichner 


haben, welche wirklich, wenn and) nur in Bruch⸗ 


ſtücken, noch übrig find, mit Übergehung fol- 
der, von denen es nichts mehr, als Zeugniſſe 
giebt. Darum iſt auch die. ältefte heidniſche Zeit, 
nur mit dieſer Anmerkung ausgefüllt. 

Bei def Geſchichte der hienach übrig blei— 
benden, immer noch fehr anfehnlichen Maſſe, 


chen ſolche von ben Kroniken, welche wuſche 


kommt es nun hauptſächlich auf die Anorduung 


ai. Die bloß chronologiſche giebt nur Anna— 
len, und zeigt Feine hiſtoxiſche Entwickelung. 
Die Abfondernng nach den Dichtarten iſt da- 
ber rim ſo nöthiger und ſchicklichet, weil die 
Geſchichte der Poeſte durch fi fie bedingt iſt, und 
. daher 5. B. die antike Poetik eine ganz andere ift, 
als‘ die romantifche und moderne. Die dreieini- 
"gen Grundformett, die epifche, lyriſche und dra⸗ 
| matifche, find zwaͤr allgemeingültig und. über- 
all, wo die Poeſſe; aber einmal haben fie fel- 
ber, in ber Erſcheinung, ſich aus und nach ein— 
ander eutwickelt; und dann find fie nach Ort 
und Zeit mehr "ober minder Fein ausgebildet. 


vu 
Deßhalb muß man auch die poetifche Literatur ei— 
nes jeden Zeitalters ihre eigene, aus bemfelben 
genommene Anordnung haben. Und da in ben 
Überbleibfeln der Karolingifchen Jeit jene Ele— 
mente zwar auch vorhanden, jedoch meiſt nur 
in dem durch fie gefrüßten Epos verſchmolzen 
find, 3. B: bei Dtfried, nnd das Dramatifche 

noch gar nicht für fich erfcheint: fo find dieſel 
ben hier and nur nach der Zeitfolge aufgeführe. 
In diefer drückt ſich aber auch eihe eigenthüm—⸗ 
liche Ordnung aus, ein Übergang von dem be 
roifhen Epos zum religiöfen, und zum bifteri- 
(hen Volksliede. Bei. der reichen FIiterarifchen 
Maſſe des folgenden Jeitalters, welche das ei— 
gentliche Rel iſt, zu welchem die früheren nur 
als Einleitung daſtehen, und worin ſich alle 
Hanpfgaftungen der Poefie entfalteten und ‚voll 
kommen ausbildeien, mußte. die Abfenderung 
nach diefen angewendet werden... Zwar erfeheint 
der Raum vom zwölften. bis fechzehuten Jahr: 
hundert für zine ſolche Jufammenftelung glei: | 
artiger Werke etwas guoß: aber einmal umfaßt | 
er wirklich eine Periode, ein gleichartiges orga⸗ 
niſches Ganzes, von ſeiner kräftigen Jugend 
bis zum Alter und Tode; ſodaun drängt ſich die 
bei weitem größte Fülle ihrer Hervorbringun— 
gen in dag zwölfte und dreizehnte, faſt nur in 


viii 


Ein Jahthundert zuſammen; nad endlich läufe 


in mehren einzelen Abtheilungen auch die hiſto— 


riſche Folge, gleichſam ſynchroniſtiſch hin. Eine 


Fortſeßnug dieſez Werkes würden wir freilich 


ans dieſem Grunde als eine neue Periode auhe- 
ben und nad ihren inneren Eintheilungsgrün: 
Ben abhandeln. So bedarf e⸗ denn aber wel 


Feiner Gusfchuldigungen, daß wir den gewalti- 


gen Baum dee alten Poeſie nicht nad) neuerer, 
gegenwärtig wach fihou wieder veralteter Theos 


zig der Dichtungsarten, zerfplittert haben, fon: 
deru nur feinen einfachen, der unſichtbaren Wur⸗ 
gel entfpreghenden Zweigen gefolgt find. Jene 


drei Gruudiypen der Poeſie haben wir it fich 


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nur wieder nach dem Anhalt and den Gegen: 
fänden getheiltz befonders das nınfaflende Epos: 
diefgs, wie es die ältefte, zuerft ausgebildet? Sat- 


ung iſt. mache, daher auch den Anfang; And 
urſprünglich eins mit der Gefchichte, als ihr er: 


fier natürlicher Ausdruck bildet ſie dieſe zugleich 
fortgehend in ſich ab. Da von Dfutſchland die 
neue Welt ausging, ſo iſt das urſprünglich 
Deutſche Nazionalepos, die. mythiſche Geſchichte 
des heroiſchen Zeitalters der Völkerwanderung, 
das älteſte und erſte, in der ganzen neuen Poeſie: 
nur das mis ihm in der Wurzel verflochtene 


Nordiſche Epos Tann ihm. deu Vorgang ſtrei— 


— | | | IX | 
tig maden. Obgleich nun bie vollendete Ange 
bildung des Deutfchen Tozionalepos. auch erſt 
in dieſer Hauptperiode hervorgeaangen, ſo fällt 
fie doch am meiſten in den Anfang derfelben, 
and aus der früheren Zeit haben wir Denkmale 5 
biefee Ars übrig, wie fie.Tein nenes Wolk von 
dem Alter anfzumeifen ‚hat. Aus faſt, gleichzei⸗ 
tigen Galiſchen Quellen jedoch mag ein Theil 
der Dichtungen vom Artus herrühren, welche 
ſpäter bei den Wälfhen Völkern, in den Kor 
manen von ber Tafeleunde und dem Gral 
ausgebildet wurden. Diefe nahm bie Deutſche 
Poeſie, ſo viel fie mochte, in ſich auf; und von 
gun’an beficht der größte Theil der postifchen, _ 
befonders der epiſchen Literatur diefer Zeit in 
dergleichen Übertragungen aus dem Wälfchen, 
ober dem zum Theil gemeinfamen Lateinifchen. 
Freilich find es folde, wie fie damals nur feig, 
Fonntep, keine künſtliche Nachbildungen, fon 
deru wahrhafte Verdeutſchungen in Saft und 
Kraft. Ebenſo wurden die durch eine ſpätere 
hiſtoriſthze Epoche in deren Heimat veraulaßten / 
Romane von Karl dem Großen und feinen, 
Helden herübgrgenommen. In beiden Fabelkrei— 
ſen, wie fie zuın Theil nach einander, und det 
son den Helden Karla erſt ſpäter recht bearbeitet 
wurden, jeigen auch die einzelen Dichtungen. in - 


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ihrer mythiſchen Folge, in welcher ſ e hier aufs 
geführt find, zugleid) ihre Entfiehung nad, ein: 
ander; welches auch mit von dem Heldenbuch 
| und überhaupt von den’ erzähleuden Gedichten 
zilt: fo daß fi in ihnen, zunächſt in diefen drei 
großen epifchen Kreifen, nicht nur die Hiflorie, 
ſondern auch ihre eigene Geſchichte ausdrückt. 
Solche allmälige Entwickelung der ſammtlichen 
drei Kreiſe ging hervor aus dem Streben aller 
epiſchen Poeſie ie, ſich cykliſch abzuſchließen. Dieß 
zeigt ſich mehr oder minder ſchon in einzelen Ro: 
manen, die als Grundlage und Mittelpunkt ib: 
res Kreifes anzufehen; noch mehr in fpäteren, 
die ſchon fo viel als möglich davon in fi) wie- 
derholen; am deutlichfien aber in den wirklich 
und abfichtlich cykliſchen Gedichten, wie befonders 
das über die Tafelrunde und den, Gral und 
die hoch umfaffendere, Weltkronik: es offenbart 
ſich hierin zugleich das urſprüngliche Streben 
aller romantiſchen Poeſie zu einem großen Uni— 
verſalgedicht, welches alle Gegenſtände des Hin: 
mels und der Erde, alle Formen der Poeſt te in 
ſich beſchließt. 

Doch knüpfen fich an dieſe Fabelkreiſe neher 
Gedichte, welche ſich beſonders über die folgende 
lorreiche Zeit der Kröuzzüge hinziehen. Wir 
Hansen 8 d abei an, ob wir fie nicht din ihnen 








| 
| 


xI 
nächſten Kreiſen anreihen follen: aber da fie 
ſich doch mehr vereinzeln, und in ihnen der hi 
flörifche Grund ſchon ſtärker hervortritt, ſo ha⸗ 
ben wir fie lieber in einheimiſche und ausheimi 
{he abgefondert, und chronologifch geordnet... Es 
folgen auf fie die rromantifchen Umdichtungen 
antiker Stoffe, nach ihrer mythiſchen und bifte: 
rifchen Folge. Diefe, obgleich bem Inhalte nach 
früher, als jene drei Yabelkreife, ſtehen doch, als 
urfpränglicy fremd, hier hinten; 'ebenfo wie bie 
noch höher auffleigenden Überfegungen der Bir 
bel hieher zu. flellen wären: auf beide führen 


ſchon einige Werke der. vorigen Abtheilung bin, 


und find deßhalb and). darin zulest geftelle. Die 
alsdann folgenden Univerfalfroniken fländen aber 
befier nach, als vor den geiftlihen Dichtungen, 
vom Leben Chrifli, der Heiligen Yamilie und 
der fpäteren Heiligen, welche fie mit nmfaffen, 
fo wie manche von ihnen fi an die Ritterfa: 
bein anfchließen; zu weit entrückt wären, fie je 
doch wol Hinter die Erzählungen, oder gar zum 
Schluß der ſämmtlichen erzählenden Gedichte. 
Diefe kürzeren Erzählungen, ja welchen wir 
auch die zu einem größeren Ganzen verbundenen 
Gruppen berfelben zählen, vereinzeln' ſich uoch 
inehr, als die obigen hiſtoriſchen Gedichte; ob: 
glei mauche auch uralten mythiſchen oder hiſto— 


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riſchen Gtoff enthalten, nad, welchem wir fie 
auch fo viel ale thunlich geordnet haben. Ihre. 
Eintheilung in ritterliche und bürgerliche, zeigt 
auch zugleich ihre Entſtehuug nach einander. 
Die Abtheilung der vermifcdhten Gedichte hier- 
auf, ihrer Natur nach, eine der beträchtlichſten, 
macht durch den faft durchgehenden Lehrzweck, 
zu welchem überdieß die Dentfche Poefie von je 
an einen ſtarken Hang hatte, und auch durch 
die Darfiellung und Form, den nächſten Über- 
gang: zu ber wirkichen Profa. Dennoch haben 
wir auch bier bei der Aufzählung der eingelen 
Stacke, mit einer ſchicklichen Folge der Gegen— 
ſtände, zugleich ihre chronologiſche zu verbinden 
geſucht, ausgehend von den älteſten Sprüden 
und Yabeln zu ‘den moralifchen Erzählungen, 
Lehr- und beſchreibenden Gedichten über Natur 
und Leben, zu fatgrifhen und allegorifchen Ge: 
dichten, über weltliche und geiftliche Minne und 
Religion, beſchließend mit Viſionen über, die 
legten und zukünftigen Dinge und einigen um⸗ 
faſſenden Gedichten von der Schöpfung bis zu 
der Welt Ende, und ſo gewiſſermaßen bier jene 
Univerſalkroniken ergänzend. 

Es folgen dann die lyriſchen und die dra⸗ 
matiſchen Gedichte, über deren Zuſammenhang 
ig den vorigen Abtheilungen wir bei ihnen ſel⸗ 


| Xıır 
ber das Nöochige augemerkt haben. Es verſteht 
ſich hiebei von ſelber, daß die Poefie, zumal 
eine fo lebendige und rriche, durch ſolche Ein 
theilungen niemals erfchöpft und’ rein begränizt 
werden Tanii: Überdieß find wie in vorliegen, 
dem Falle nur auf das Übrige beſchräukt; ba 
ſo vieles und manches, felbft bis auf die Nach— 
richt davon, Verlorene vielleicht eine ganz du 
dere Behrahfung erfordern möchte. | 
| In Auſehuug der Verarbeitung dieſer alſo 
georbneten Maſſe, wird man von einem Tre 
rariſchen Grundriffe Feine: zuſammenhaugende 
Darſtellung / hiſtoriſche Unterfahung, oder” gat 
äſthetiſche Beurtheilung verlangen, Nur das 
Nothigſte, zumal wenir es noch gaitz nubekaunut, 
iſt über. den JInhalt der einzelen Werke ange⸗ 
geben, um ihren Zuſannnenhaug zu zeigen, be⸗ 
ſonders in Ben drei großen Fabelkreiſen "Kr 
tiſche Erörterungen kommin nur da vor, 16 
nene Aufklärungen zu geben, Zweifel zu loſen 
oder zu erregen find. Souſt dünkie uns‘ fr 
unſeren Adel nur Folgenbes erforderlich: 
Titel, der Verfaffir, Sie Mundart, dir A 
laſſuug, die Zeit, die Kork, der Umfang; ' di 
Handfhriften und Drucke (ſeien es auch nur 
Bruchſtücke oder Stellen), ihre Beſchaffenheit 
und Material, Blätter⸗ oder Seitenzahl, For— 


* 


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‚ XIV 


fr) Nachricht von yerlorenen Cremplaren. Im 
AAllgemeinen iſt Dabei zu bemerken, daß, wo ef: 
was hievon nicht augegeben, es uubekanut iſt: 
gar in Anfehung ‚org. Zeit iſt alsdann jedoch das 
-zwölfte ‚und dreizehute Jahrhundert, in: AUnfe- 


ah, Zeit and. Ort, Sohrtiber oder Drucker 
| und, Verleger, und- jegiger Befiger; - darunter 





hung ‚der, Mundart die Oberdeutſche, und 


in — der Form der kurze gepaarte Reim 
su perfiehen. Alles biefes wird mit genanen lite- 
xgriſchen N Nachweiſungen belegt; dabei aber find, 
pie überall, . nur die erfieg Duellen und ujcht 
siwa, Zitate von Zitaten angegeben; , befonders 
. erben: bier die ähnlichen literariſchen Arbeiten 
xonzden beiden, Adelungen, Koch, Docen 
amd, Andern, nur dann zitirt, wenn fie etwas 
Gigenes and Neues, Wahres oder Zaaeifelhaf⸗ 
tes und. Falſches haben... Außerdem if beabſich⸗ 


Vexfaſſen und Werke,. ihren Urfprung und. ihr e 
Verarbeitung bis in die neneſte Zeit. In Be— 


treff des, erſten iſt die Geſchichte und Literntur 


der etwanjgen älteren Lateiniſchen, Norbi— 
ſchen und Wälfhenr Quellen ühergangen: 
nur ſo viel, als die Deutſchen Gedichte ſelbſt 


. davon haben, ober omberweitiges Refultat, iſt 
angegeben, hie und da ztzzyas mehr berührt, bes 


/ 


7, Higt, mglichſt vollſtändige Literatur: über die _ 





.. 


XV 
ſonders n Snake euer. Dielen. uub> dexen 
fpäteser Beaxheigmge.. für: den mythifchen Zus 
ſammenhang in den guoßen Fabelbreiſen; und 
nur hgi einzelen menlwürdigen Werken: ; 7% BB. 
berg Triſtan, iß hierin eine Ausnahme ge 
meht.. Bp- den baiden Fabelkreiſen yon Artus 
und Karl, und den daran gehörigen. hiſtoriſchen 
Gedichten, ifl, wenn, nichts. über. die Ayelie;einey 
Gerdhtes erhellt, der MWälſche Lefprang .vor- 
auszuſetzen; bei vielen if, mit dam: Stoffer der 
Deuſche offrabar, bei anchen überhgupt noch 
weiſch aſa. Ya her Lijenatur ber. fputeren Wir 
kuntzen dieſer Deutſchen Gedichte, fi nd wie 
bloß die einheimifehen peetiſchen oder ‚gelehrnn - 
Arlctan apgrführh ſendern auch die ansber 
miſchan, wo es ſolch⸗a gab; deßgleichen beſon· 
ders Nordiſche wirkliche Ühertragknugen anf 
ſcher Gehichte: wage wird. man nicht leicht 
finden. heine, 
Es berfiht — ich ‘son. u ſelber, fr wir ‚bei - 
alleın Dieſcn nicht bloß unfere Vorgüngtr. itz 
üblichen Arbeiten benugt, und gets amgege- 
ben habenapoas bei ihnen hierüber zu ſinden il, 
ohns jtboch mehr, als das oben Btzeichnccz aus 
ihnen ‚gm wirderholen: ſondern daß wir and) 
alles Neſe, was. wir ſelber in dieſem che eng 
bed, mitgecheilt haben; denn darin; az 


1 





\ xvi 
Ynstbiung; fegen wie ben haupſſt chůchen Werth 
nunſerer Arben. Beſonders haben “win alle. ne 
zuerſt bekannt gewordenen, oder yon Adern noch 
nicht hintänglich befaniıt gemachten Handfgpriften 
und alten Drucke gendu-befhrichen, nad) der äg- 
Seren und inneren Böfchaffenheit, Sqreibart au 
Einrichtung; Anfang uw Ende, und für das 
Gedicht ſelbſt, oder anderweitig merkwürdige li⸗ 
terariſche Stellen daraus angeführt. Waras 
minder uniſtaͤndlich find die Handſchriften alter 
proſaiſcher Bearbeitungen beſchrieben, uud die 
alten gedruckten Ausgaben davon nun Aber fo 
Inf, wie die ſchon von Andern befhrichenen 
Handſchrifte; angeziigg Vei den mitgecheilten 
Stellen führen wir, nach unferer Weuglbeir, 
Abtheikung der Verfe und Strophen, Auszeich⸗ 
nung der. Eigennacaoͤn und Interpunkzion ein, 


und verbeſſern eder ertzaͤnen ſie gelegentlich; nur 


die Stellen aus den alten Drucken werden auch 
. hierin unverunder⸗ abguörudt. Auf ſolche Weile 
Bieten wir; neben der literariſchen Merſicht und 
moͤglichſt vollſtandigen Resifion dieſer Riterkstur, 
wach tim beträchtliches AMaterial fie die Ge⸗ 
ſchichte der Altdeutſchen Poeſte ſelber. Lin da 
wir, durch freundſchaftliche Mittheilnzg und 
eigenen Befiy in ben Gtand waren, viele ganz 
nen⸗ Diät, und von deu meiften_und wich⸗ 

‚Saften 


. | ‚XVII 
tigften ber befaunten, noch nnbefannte Hand: 
fhriften anzuzeigen: fo iſt durch die daraus an- 
geführten Stellen dieß Buch zugleid eine Art 
von Beiſpielſammlung, und gewährf eine deut: 
lidere Anſchaunug von der inneren und äußeren 
Geſtalt der einzelen Werke and auch der Erem:. 
plare, als die bloße Kiterarnotiz vermag. Daß 
in Wefem Betracht der nazionale Fabelkreis vor 
allen reichlich erfeheint, iſt natürlich bei der 
befonderen Richtung des Unterzeichneten auf 
denſeiben. 

Zu einer künftigen Vervolliandigung die⸗ 
fer Arbeit bleibt uns nun noch übrig: die Lite 
ratar der Nordiſchen, Galifhen und Walſchen 
Quellen undıderen fpäteren Bearbeitungen, Ver⸗ 





zeichummg ber. nexlorenen Werke und Dichter, der 


poetifchen: ‚Bibelüberfegungen, der hiſtoriſchen 
Gedichte und Lieder, und der, bloß proſaiſchen | 
Romantz deßgleichen, Sammlung und Erlau⸗ 
teruag aller Sicllen er alten Gedichte, wodurch 
fie oder ihre Verfaſſer ſich auf einander bezie: 
ben. Dieß legte iſt für jego, wie fehon bemerkt, 
nur bei dem noch Unbekannten gefchehen; und 
von auderweitigen Zeugniſſen fi nd nur bie fpä« 
teren, auf die Literatur ber alten Drade bezüg⸗ 
lichen, angeführt. 
Sollten wir das eine oder andere Gedicht 
b 


ed ". N 


wu a 
nit an feinen rechten Ort geſtellt Haben, fo 


wvird man ung mit ber Unmöglichkeit entſchul— 


digen, alle fo weit zerfiventen Werke felber ein: 


gefehn und gelefen zu haben. Auch wird man, 








Bei der großen, ‚nicht leicht überfehlichen Maſſe, 
die beträchtlichen Zuſatze hinten, welche ſich Leicht 
noch vermehren Laffen, zu Gute halten; um fo 
eher, da wegen Abwefenheit feines Mitheraus⸗ 
gebers, dem Unterzeichneten . allein die ganze 
Ausarbeitung überlaffen blieb. 
Die dem Werke vorgefegte kurze Überficht 
der Abtheilungen wird das Nachſchlagen erleich⸗ 
een. Noch mehr das beigefügte Regiſter; im. 
welchem wir, um es zugleid einfady uud mög: 
lichſt vollſtändig zu machen, neben den Namen 
der Dichter (nicht auch der ſpaͤteren profaifchen 
"oder dramatiſchen Bearbeiter ff.), nach ben Vor: 
namen, auch die Titel der Werke, nad) den 
." Eigennamen ‚oder dem bebeutenibflen Worte dar— 
"in, felten, wo beides nicht angeht, nach der 
Gattung, verzeichnet haben. | 


F. H. v. d. Hagen. 








J Ueberſicht des Inhalte. 


Einleitäng,. \ N J | 
Aleſte, Heidnifche Zeit ..  . Geiste zxı. 
Chriflliche, Rerrüneiſce Zi. ebend. 





Schwäbiſche und folgende Het vom zwölf - 
‚gen bis zum. ſechzehuten Jahrhundert. 


A. Größere sczäblende Gedichtꝛ. 473 
L Weltlige: Geldenliederusd-Romanzgen, .” 


1) Sabelfreis des Heldenbuchs und der Wir . .:- 
belungen ... S. Ss 


* 


a) Fob elkreis des Grals und der Lafel— 
runde W——— 98 


3) Fabelkreis Karls des Großen und feiner 
P ä g ß [} v ® . % .*. . 159 
4) Spätere, zum Theil auf Geſchichte gegrüne 
dete Dichtungen: - 


a. Einheimfhe 181 
b. Ausheimifhe . . .— 192 


5) Romantiſche Umdichtung antiker Mythen a0o8 


. b 2 


/ 





xx 


is w. — 2 e — u — 4 — — DV 27 


6) Univerſalkroniken: Übertragung 1 der Bibel, 
durchwebt und fortgefegt mit alten und neuen 
0 Geſchichten und Dichtungen 0. Seite 025 


[4 


2. Beiftlige: Legenden '., . 25x 
B. Kürzere Erzählungen, theile ernfthafte, rit⸗ 
terliche, theils Navellem atklige, kemiſche, 

und Schwäne .. . 22000. .8303 


C. Vermiſchte, weltliche, geiſtliche, woraliſche, 


ſcherzhafte, ſatyriſche and religiöfe Gedichte: 
zum Theil bloß befrachtend und lehrend, 


rn "zum: Theil unfer der Vorm einer‘ Erzäb: 
‚"ilung, eines Geſprachs einer Allegärie, eines 


Gleichniſſes; die eigentliche Fabel mit ein: 
gejchloffen TUT en 0.368 


D. ‚Woeifde Berl. Mimelieden, ‚rel r, 
bg 4 
E. Dramatijche Gedichte; ea J 620 

Verbeſſetumgen "md Zoſate * nen. 525 
Regiſter a Er ER SEE Ze 563 


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il * Puni 181 


il 2 ie — di usasnhä 

Br dor - Poefier;derfelben- ieh. 39 mr. nach. Nochtich · 
- Zeugtiffer ihres Daßine, höchſtene Andeutungen 

des — ra ad Verarheſungen für anders 
meiſt hiſtoriſchee Gidecke. ‚hei Arm pipe. permandfen; aber 
früher gabSideten liten.angniger beiden Brischen,.salg 
den „im aller näheren. Rrerrinsiteindstfnte 
ürhe. Üserkleibiekun MÄR BE Echrilea aauseln· put 
Dentmala - .ie.?: \n9 san N aan wi ns6 


5 39 86 nat 775 75 — Gru⸗ layı last 
riich ei Kastigifge gr Ai 


‚sn 14 liche Kate rim SI 


Hier erf£, befonders durch Ba — ‚De. 
gingt; ‚ale gigenflihe. Pit erqtur „Yufzei arte und 
nenung alten Depkmohtfen anderipeifige ‚Derarbeitu itun Mn 


felben, fo mie Darftellung eigener, _ durch die Heuß u 


Religion, ‚Duganlaffer — ceuſoe Be da: 
von ad; , sr af, 3 daR men: 1 | 


‚Ar Fingum, Held eb: 7 (be! ante Br u von 


wie 


Sildehzanp. ‚ud Sadubrand, „In Niederdeut: 


ihen,. ‚ allitgirgaden Bern; eis, dem, B-> gten Zehr⸗ 
hinden u F on .t . - 


— J J 
au. 8 Dame ner Kur EB VERS 
82 32 





xxii | — 

Bandfhriftlih, zu Kaffel, in einer oder 
des 8 - gfen Jahrh., welcher vprmals dem Zuldais 
(hen SKlofter gehörfe, und das Bud der Weis: 


leitung, Lat. Überfeung und ausfüßrlichem Eommentar 


beit, had der Bulgafa, und andere Lateiniſche 
Stüde enthält. Kccaydi,; France. Oriant..]. 8685 - 
go2., mo dieß Bruchflüd, mit einer Schriftprobe, Ein 


abgedrudt iſt. er mit "Deutfcher Überfegung, | 


utetungen und Spracherlaͤuterungen (bom“ Reins 
Ward), Sum tie, Ung>röse: ‚Ne! 35:33 - 47. 
Byl· chierüber beten, Zi uff. BIST a4 
Eee vberichtigts @ttgchriße Yard“ W. Dtrimmn, befitzt 
Bed. Hagen. u Ois Alſchrifk! beſteht aus v Bl., welche 


uaf Och beiden Alißeren: Sorten, Kid hf wol zu 


Ratimten 'geleäßt "ERBEN; & Bofepriehen. finbg livuf: don : bei 
den inneren Seiten ftehen Lat, Gebete. Der&ihiug 
fehle, wol durdy den Gehreiber felber, da die zweite 


| Seite nicht gen, au TOP, geisrieten. ff 


Über die ‚äteren Bearbeitungen yo Ditung, 


Bl. viken G. 94- 58. “ Semi, 
HM Baliher"von "Aauitanteh?t eatemitch· 


Mbecfehüng, in Serätieterh, “aus dem Soc Dahrhun⸗ | 


Bert, _ _ ° j ' Eu Be 


: Kandfähriften? Bu karlerthe Pig wahr⸗ | 


Fein aus Dem ‚geen Jabrh. 5. Moltet s Beirkäge 


gür Geſch und vileratur, Srantf, a. M. 1798. ©. 


199, _ Eine andere, ‚hinten mangelhafte 5df., Perg. | 
des 15ten Jahrh., erhielt, aus einem’ Balerifchen Klo⸗ 
fter, der Engl. Legationsrath v. Mosheim zu Gtutt: | 





XxXIII 


gard. ſ. De prima erpeditione Attilae regis 
Hunner. in Gallias ac de rebus gestis Maltharii 
Aquitanor. principis, ed. F. C. J. Fischer., Lips 
1780. 4., praef. p. VI; deffelben Gitten und Ge 
brauche der Europäer im 5fen und bten Jahrh., 
Srankf. a. d. D., 1784. 8. ©. 9. 

Gedruckt: Einzele Berfe, aus einer. Kegens. 
Burger Hoſ. (vielleicht eben die Mosheimifde), in, ' 
Jo. Aventini. Annal, Boior. L. IL p. 130. Dep: 
gleihen, ohne Angabe der Duelle, in Marq. Frekeri 
Origg. Palatinae, P. II. c. 13. — Die Mosheim: 
ſche Höf., mit Lat. Commentar, durch Fiſcher a. a. D. 
— Den Schluß ergänzte aus der Karlsruher Hoſ. 
Molter, in Meufels hiflor. Lit. 1782. ©t. 4. ©. 
370. gi ſcher miederholte denfelben , in den Giften 
und Gebräuchen ꝛc., ©. 313 - ı6., und als Ergänzung 
feiner Ausgabe, mit Commentar, in der Continuatio etc. 
Lips. 1792. — Die Karlsruher Hoſ. volfändig, 
in Molters Beite. ©, 212 - 68, | 

Bearbeitet. und erweitert in einer Lateiniſchen, 
proſaiſchen Legende, mit untermiſchten Verſen des Dri⸗ 
ginals, um d. J. 1060., in dem Chronicon Nova» 
liciense, abgedrudt bei Murasori, Seriptor. rer, 
Dal. T. I. P. 2. col. 704. seq. und Antiquitat. 
kal. T. Ul. col. 964. seq. Die Verſe find auch in 
Fiſſcchers Eommentar aufgenommen. Eine ähnliche 
Berarbeifung in dem Chron. Polon. Bogaphali (Bifch. 
v. Poſen, fl. 1253.), Lat. Profa, fteht in Sommersberg, 
Silesiac. rer. script. IL 37-39. — Ginen Auszug 

\ 


xxIv J | ” 
des Gedichtes und 'ſeines Lateiniſchen Commentars, gab 
noch Fiſcher, in den Sitten und Gebr. ıc. ©. ı-2ı2., 
| und aus diefem Auszuge wieder, im Deut. Muf: 1870. 
San., Febr., ©. 60-72. 126 - 37. Walther von’ 
Aquitanien, :überfegt von Molter (in ungereimfen 
Jamben), Karlsruhe, : 1782. 6. | 

Über dns Alter de Gedichtes, das Fiſcher in's 
6te Jahrhundert ſetzt, iſt von Peterſen, welcher es 
für jünger hält, eine Unterſuchung zu erwarten. Bra— 
gur, III. 520. — Über den Zufammenhang deſſelben 
mit den Nibelungen, vgl. die unter S. g0-91. an- 
geführten Gchriften, befonders von Giſeke, Görres 
und Grimm.. Beſtimmte Sinmweifungen auf den In— 
halt finden ſich Nibel. B.; und es if gar nicht zu 
zweifeln, daß dieß Gedicht aus einem alten Deutſchen 
Heldenliede übertragen worden. Db ein ſolches ſelber 
nody übrig iſt, wird Die Prüfurg -der unten ©, 7ı - 
72. bemerkten Nachricht ergeben. Die ebd. angeführte 
Rordifche‘ Bearbeitung, beiveift, ‘das es im 13ten 
Jahrh. noch Deutſch vorhanden war. 

III. Eine ahnliche Ubertragung ſcheint das von 
Docen entdeckte Late iniſche Bruchſtück in Leonini— 
ſchen Verſen, worin die Namen Rudlieb, Immumch 
(etwa Wittichs Schwert Mimmung?) und der 
Kampf des erflen mil einem Zwerge vorkommen. Misc. 
I, 69. 

IV. Die- ‚Evangelien, in Stieberbeutfißen, al: 
literirenden Verſen; vermuthlich ein Theil der ganzen 
Bibel, welche Ludwig der Fromme, in der erſten 


XXV 


Hälfte des gten Jaheh., für die neubekehrten Sach⸗ 
fen, durch einen Sänger; Diefea Volkes, in Verſen 
überſetzen ließ. Vgl. den Lat. Prolog gu dieſem Vibel⸗ 
werke, in Du Chesne, hist. Brane. scriptt. IE, 
326,, welcher daffelbe noch ganz vor ſich hatte. DBgl.- 
Schilteri thes. L praef, p- VIL; Becari Franc. 
Or. U. 324, | 

Sandfihriften: In der Eottonifcdhen Bibl. zu 
Condon, Perg, 160 Bl., der Schluß fehlt; vorn 
noch ein ‘BI. mit Maferei und hinten ein’ Eroreismus, 
Yuszüge daraus, in’ der Bodleyſchen Zibl. zu Deford, 
unter Caligula, A; VI; Nach diefen find mahrfihein: 
id) die Stellen in Ge: Hiekesii thes. ling. ver. sep- 
tentr, T. I., Gram. 'Francothedt. p. 58- 84.101 = 
105. und Gram. Anglos. 'p. 189 - 91, (wiederholt in 
Michaeleri tab, paral. IH. 52 - 84.). Vergl. 


s 
. 


Smith; catal. Mss. Bibi. Cotton. 1696. p. 33. | F 


Rickes- Gram. Franc. (p. 3. Schriftproben), und 
thes. .T, III. p. 2323. (Wanley’s'Kataldg.); - und 
N. Hit. Anz. 06. Ne.ı. Sp. 5-6. Die Rofigaar: 
diſche Abſchrift in der Königl. BibL zu Kopenhagen 
ift aus der des Sr. Yu nins in der Drforder Bibl. 
Erihfens Katal. (vgl. binfen S. 539.), ©. 72.; 
Nyerup, Symbol. ad lit. Teut. antiq. praef. p. 
XXII. Die anderweitigen Auszüge, durch C. F. Tem: 
ler, find 1768. zu London nad der. Urſchrift gemacht. 

Nyerup, 1. e. p. XXII. und col. 129 -46., mo 

diefelben gedrudt ftehen. — Nach Ecoardi Franc, 
Or: H, 325. gehörte zu dieſem Werke auch ein abs 


\ 


I) 


\ 


! 
* 


uU 


ſchriftliche⸗ Gtäd, welches ihm Pez ſchicte, und deffen 
Urſchrift ©. E. Siegler zu Würzburg gefehen bat: 


te, two fie. aber Eccard vergeblich. ſuchte. — Ver⸗ 
muthlich gehörte. es zu der in der Dombibl. zu Ban: 
berg non. Bley aufgefgudenen Hdf., ‚Perg.,. 75 ©. 
4, aub dem 8 - gfeu ‚Jahrhundert. Bamberger gel. 


Zeit. 1805. Nr. 48- 51., wo einige Öfellen mit Übers 


fesung. _ Bol. auch Leipz. 2. 3. 1805., Int, SL Tr. 
11.3 allgem. Deut. Bibl. 1799., Int. Bl. Rr. 18. ‚Der 
Kod, kam nach München, und ſollte auf Koſten der 
Regierung gedrudt werden, Ein Stück daraus, mit 
Commentar bon Doeen, in von Arefins.DBeitr. zur 
Geſch. und Lil. 1806. ul, und Docens Misc, U, 
3-30. . Reinwald erhielt vorher eine Abſchrift da⸗ 
son und machte eine vollftändige Überfegung: und Coms 
menfar, der zur Herausgabe beflimmt war. Da aber 
die Hdf. Lucken hat, welche durch die Gtellen hei Hickes 


‚. amd Nperup nicht ganz ausgefüllt: merden, fo fuchte 


man fie aus der. Cotfonifchen Hoſ. vollſtändig zu er: 
gänzen. N. lit. Anz, a. aD. Für Reinwald mar, 
nad) deffen .fchriftlicher Anzeige, ſchon eine foldye Ergäns 
zung unterweges, wurde aber gefapert und ift nerlo: 


ven. Vgl. über dieß Werk noch, befonders in Anfehung 


deffen poetiſcher Korm, v. d., Hagens NRecenf. von 
Dorens Misc,, in der Jen. Lit. 3. 1809. Tr. . 174 
Sp. 180- 84. 

V. Oifrieds, Monche zu Weißenburg, (um 
870.), Bearbeitung der Evangelien, in den fpäfer ge- 
mwöhnlichen kurzen Reimpaaren, von denen aber je 2 


| | M xxvii 
eine Strophe bilden. Voran ſtehen zwei Zueignungen 
in Akroſtichen, nach den Strophen, an Lud wigeden 
Deutſchen und an die Gt, Galler Mönıhe Hart 
mut and Werembert, und eine Lateiniſche Zuſchrift 
an den Mainzer Erzbifdyof: Lütbert, über Die, Ber 
onlaffung und den Zwech Bed’ Wertes, : | 
Handfhriften: Die- Vatikaniſche, wetche 
Glödle daſelbſt wiedergefunden, ift auch non Heldel⸗ 
berg. dahin 'gefommen, "uud war vorher in der Bibl. 
Ulrich Guggers, wo Achälei' Pirminius Gassarus 
Zindaviens. fie i. 3.1360: abſchrieb, ein Gloſſar beis 
fügte; "und: fie herausgeben wollte; -Iant: einet ungetuunde 
ten Voerde deſſelben un Conr. Besner, in Piefee 
Abſchrift, welche in der Rgimund⸗Kraftiſchen Bibl. 
zu Uhm blieb. Schelkorn, HI, 19-23.; LCæileri Iti- 
nerar: Germ.: novantig: :(1628.), P. J. c. 133 
Math: Merians Topogr. von Öflerreih, ©. 44 > 
45. Sr Wien; Cod. Theol; 345., “Perg... 139 
BL gr. 4. Nach dem Schlaffe,bei Flacius, iſt fie v. 
J. öge. Lämbeccii ‚Comment, bibl. Findeh. L.; 
Kollarii Analecta, T. I: p. 643-724..— us ‚einer 
Freiſinger Hoſ., von einem Presb. Siegefried, 
auf Veranlaſſing Waldo’s, aoten Biſchofs von Frei⸗ 
fingen, verfertigt, gab Beatus Rhenan., rer. Germ. 
P. IL, Stellen; wiederholt, bei Zazius, de migrat. 
gent. L. M. p. 81-80, und bei Gdilter, vor f. 
Ausg. des Difried. - Es.find 4 GStellen,. aus Bud 
L Kap. 1. B. 025-028. (welhe Beas. Rh. als den 
Anfang der Hdf. angiebt, fo daß .fie bier mangenhaft 


m 
xxvm 


ſcheint)y;, B. 2414 48.5 B. 1174 20. B:.27 - 28. 


Nachdem diefs Hoſ. eine Zeitlang verloren, geweſen, baf- 


fie Bifh: Ernft 8. Freifingen 1565. wieder gefunden. 


Wo ift diefe Hoſ. jego? — Zu Wolfenbüttel, 
Yı Perg; BE emer Hoſ. aus’ dein 'rıten Jaheh. Arane.. 
Ant, Knittel, Fragm. Vphit. p. 484: 494. = Ein 
anderes Bruchſtück,“ einige Perg. Bl., vielleicht von 
derjälben’ Hdf:, beſaß Rinderling. Unſer Muſ. H. ı- 


2.5 — Norh poll füh:zine‘ Gaſ. au Frankfurt N. .M. 


befmden [63% Koch, Ii. 306. er, rn tr: ] 


BGedeuckt: nach — Abſchrift, darch 


Matth. Flacius, mit Dertſcher Uberſetzungs Baſel? 


v 


1571. 8: — Verbeſſerungen dieſes Moeruckes. nach 
der Vatikan iſchen Urſchrift, durch Roſtgaard, m 
Eicarndi. Lex Salica. -Theilweiſe Verglaichung und 
Ergünzung (B. V. Kap, 24:05. und dar, größte Theil 
der Schlußzueignung), eben dieſes Drudes’ mit der 
Wiener Bdf., und Abbildung eines. Gemäldes_derfel- 
ben,! bei Zambee. 2 0. .2.:474;5: Keller... — 


Eine Arröfche Ausgabe; mit Benutzung ai Diefen- ge 


druckten Hülfsmittel ; Einleitung, Lateiniſcher Übe, mſetzun. 
Commentar und Gloſſar, durch Sch ilker uad)-© che rz 


-Thesaur. T. I. Als Prohe dieſer Ausgabe erſchien die 


Zueignung an König Ludwiß;:miederhplf, in Hickesii 
Gram. Franc, p. 105-8. Das Wolfenbüfteler 
Brurhſtück (B 3. Kap. 2oi), bei Änjecal. P. 485-94., 
mie einen Gchriftprobe (Lu: VII.) · und Lesarten. — 


, Das Kinderling iſche Bruÿhſtück (B. L Kap. 14. V. 


37 bis. Kap. 20. U, 20.),_ mit Anmerkungen, Bush 


v. d. Sagen, a. a. D. ©. 3-16." 


xx 


Erldukerungsfetiften: Dierr. v. Stade, le- 
tion. antiq. Franc. ‚Stand. + 1708. 4; ein Gtoffar! def: 
fen zum Difried, pandſchriftlich in der Hähnöve: 


riſchen Bibl "Eocardi "Franc. Or. U 533 Das. 


Hoffmann; dis. de Ölfrido, Helmst, 1117. 4" 


Übet Difried überhaupt "und deſſen vrrmeittte 


übrige, zum Theil pröfaifehe, Zum Theil’ poetifche Werke 
(welche legten jedoch nur Stüde feines @vangeliums)), 
bergl. Tritheim, Polygr. L. VL, catal. ill, viror, 
Germ, und de script. eccles.; Eysergrein, catal. 
test, veritat.; Frisũ bibl. ünivers.; Anz. Posse- 
pin, Apparat. saer.; "Mabillon; Lambec. p. 418. 
46. Koliar. 1. c. nis; Schikters und Scher— 
zens Einfeitung; Eecärdi Franc, Or, 542 + 45.; Jer. 
 Jat, Oberlini Alsat. Iterata (Argens: 1788- 86. 4.), 
BEE 

.M Ju einem ähnlichen‘ Werke gehört wol "das 


deſprach Cyriſti mit der Sämarkterin, ih’ Reddit: 


fen Keimen, ded gten Jaͤhrh.; aus einer" Diener 
Sanfärife üBgedrudt, mit Commentat, in Lambec. 
Comment. I. p- 383.5; ’ tiederhölt: in Joh. Phil. 
dalth eng "Ausg. bom Evangelium’ deu : —— 
Tatianm, ‚Gieifsm. 1708. 4; .; Schilteri‘ thes. 
binter dem Tatian, p. tor:ä. (62 V.); 
ub. parel. Mt 160-565, Es’ iff’getteu nach der Buls 
gta, Die auch Palthes beigefügt hat. a 
ML &n Vrachta einer Legende vom Befligen 
Bepıg, aus gleicher Zeit —X in hnlicher Mundart 
und Sache, wie der Bft, ftept ug in der Watis 


— 


! 


Axı 


2a mifchen. Handfhheift deſſelben, aus welchet es Roſr⸗ 
grund ik J. 1699. abſchrieb; ſ. deſſen Emend. Ot- 
frid.. p- 309. Nach ‚einer 2 angebe ei i ſchen Abe 
ſchrift hievon, gab es heraus Barth. Christ. Sand- 
vig, Lection. Theotiscar.. specim., Hafnıae, 1783. 
8m mit Lateiniſcher Überfegung und Commentar.  Nye- 
zZup, Symbol. praef- p- xxxi- IL, wo, c. 411- 


VER 


38, diefe Ausg. unverändert wiederholt iſt. Vgl. v. 


d. Hagens Einleit. ‚zu Reinbots bon Dorn Ge 
dicht, S. XVI-VIL, und über deffen und andere fpä: 
tere Bearbeitungen dieſer Legknde, unten ©. 281-82. 
VIIL Ein Eurzes geiftliches Lied, in derfelben. Form 
(3 Str.), nur noch mit einem Refrän, ‚aus einer 
Sreifinger Handfhrift, ‚des gten Jahrh., abge: 
druckt in Docens Misc. 3-4. Io 
IX. Aus einem Frankiſchen Befange,. pr feine 
Überfegung eines David iſchen Pſalms und in ‚unregel: 


mäßigen Reimen, giebt eine Stelle ‚Lazius,. de migr. 
gent. L. III. p. 81-82. 


(Die Überfegungen der Lateiniſchen gereimgen Spm: 


nen, bei. Hickes. I, 110-1. (wiederholt in Eccardi 


Franc. Or. IL 948 - -50.), und in Docens Misc. I. 
16 - 19., aus derfelben Zeit, fi nd nicht xoriſch fon 
- dern, geben Wort für Wort wieder.) uf 

. X, Lied von dem Sieg der Sranfen über ‚Die 
Normannen, unfer einen König, g wamig;, ‚eltweder 
Ludwig D... Sohn Tudmigs des Deutfgen, oder 
dem Gal liſchen Lupiwmjg. I, deffen Neffen: denn beide 


beſiegten die Normaangn, Aigner ji. i. —— 


Ä —W XXXI 
683., and jeder hatte, einen Bruder Rarlmunn, mit 
dem er vor dem Gieg das Reich getheill; worauf in 
dem Liede angefpielt wird. In kürzeren Reimpaaren, 
welche ag .vierzeilige Strophen Bilden. - , ® 

Ads einer Handfchrift des Kloſters St. Aman- 
di, bei Dornik (wo jego?), Tieß. es zuerſt Mabil- 
lon abdruden, ‚in Annal. Benedictinor. T. II. 
p. 684-86., mit Schilters Lat. ‚Überfegung; dann 
von Schilker ebenſo bearbeitet, wie der Difried, 
nach Mabillons Abſchrift, erft einzeln, Argent. 
1696. 4., darauf, im thes T. I; aud in Jac. 
 Lengebeck,: Script, rer. Danic. T. U. p. 71-75, 
nit Ghilters Überfegung; in Bemmingens Brie⸗ 
fa, Frankf. und Leipz.,. 1753. 8., G. 60., mit 
ein Überfegung von Bodmer, in den Balladen, 1. 
189-g1. Eine überfegte Stelle, in Meifters Beitr. 
L 44-45. Eine poetifhe Erneuung, in Herders 
Voltsliedern. 

Al, Gedicht vom Seiligen Anno, Erzbiſchof von 
Köln (fl 1075.), in Reimpaaren, wie die des Ro— 
(ber ud Karl (unten ©. 5. 164.). j 

Aus einer Handſchrift der Rhedigerifchen Bibl. 
NM Öreslau (mo fie Büſching aber: noch nichf mies 
dergefunden ),, mit Commentar, durch Mart. Opitz, 
1639. 8., herausgegeben (880 B., in 49 ungleidyen 
Ifägen). Wiederholt in der Gellgiebelifihen, und der 
. Sodmer: Breitinger iſchen Ausgabe von Dpigens 

Gerichten, Jürich, 1755. &, ©, 155 -350., und aus 
jener in Schilteri thes, L, mit Lat. Überf. und eigenen 


xxxi | 
und Scherziſchen Anmerkungen. — Der‘ Bert, mir 
Deatſcher Überfesung und Erklärung don Hegemifch, 
Am Deutſch. Magaz. 1791. Jul., ©. 10-75. " Sand: 
ſchriftliche Anmerkungen zu dieſem Gedichte, von Franz 
Junins, find in der Bodleyſchen BiBl. zu Drford; 
abſchriftlich; durch Roftgaard -(1694.), in der ‚So: 
nigk. Bibl. zu Kopenhagen. Erichſen, ©. 72. 
XII. Ein Lied auf. die Heilige Jungfrau, in 
Strophen,‘ mol aus dem ı2fen Jahrhundert. 

Aus efner Handfchrift des Kloflers Mölk abge: 
druckt in Bern. Pexii thes. Anecdot. T.L P. ı. 
P. Z15. (14 ſechszeilige Stre. mit einem Refrin). Wie— 
derholt, mit Commentar, von Kinderling uud v. 
Mänchhauſen in Brasur, VI. 1. © 126 - 39 , 
2 ©. 23 - 37 | 


Schwaͤbiſche und folgende Zeit vom zmölf- 
ten bis zum ſechzehnten Jahrhundert. 





A. Groͤßere erzaͤhlende Gedichte. 
J. Weltliche: Heldenlieder und Romanzen. 


1) Sabelfreıs des Heldenbudes und der Ni— 
belungen.. 


Vuandis umfaßt dieſen ganzen Fabelkreis, die ein 
geſtändlich aus einem großen, verlorenen, Altdeutſchen 
Heldenbuche, einzelen Liedern und mündlichen Sagen 
Deutfhlands, um die Mitte des 13ten Jahrhunderts, 
auf Beranlaffung des Norwegiſchen Könige Hakon, 
Hafons Sohn, durdy Meifter Bidrn von Nidaros 
(Drontheim) in Rordiſcher Profa zufammen ge: 
fhriebene Wilkina- und Niflunga— Saga ‚vergl. 
unfer Muſeum für Altdeutſche Literafur und Kunft, 
3. IL ©. 337 — 46.), welche allein uns noch eine 
Menge in Deutfhland untergegangener Heldengedichte 
bewahrt, und als Ein großes eykliſches Werk, de 


Folge der noch übrigen beſtimmt, und den Yufammen- 5 


bang zwiſchen ihnen herſtellt. Herausgegeben, nach 
einer pergamentenen und einer papierenen, etwas voll, 
no . & 


“r J — 
⸗ 


2 
ftändigeren Handſchrift des Stockholmer Antiqui⸗ 
täten-Archivs, mit Lateiniſcher und Schwediſcher Über: 
ſetzung, durch Joh. Peringſtiold, Stockholm, 1715. 
Fol., 522 ©., ohne die Borrede, Gefchlechtstafeln und 
Regifter. P ering ffiold fegf die erfte Handſchrift gleich- 
zeifig mit der Abfaffung, des Werkes, 

Eine Überficht diefes Gabelfreifes gewährt auch die 
proſaiſche Einleitung oder Anhang zum Heldenbuche, 
welche meiſt nach der mythiſchen Folge, Auszüge der 
Gedichte deffelben enthält, von weldyen mande nicht 
mehr vorhanden find, 3. B. von Erntelle, von Si— 
bi), Ermenrich und Edart, von des-Berners 
. Geburt und Ende, | 

Handſchriftlich Hape fie allein in dem gleich 
näher anzuführenden Straßburger Koder, Bl. ı - 
— 12. 

Gedrudt, in allen alten Ausgaben des Seldenbu- 
ches. Ein Auszug Daraus in (Reithards) Bibliothek, 
.der Romane, Bd, 18. ©. 73 — 79. 98 — 100. u 
Die Straßburger Handſchrift, mit rothen Über: 
ſchriften Der eingelen Abſchnitte, beginnt: 


Vorred zu dem Heldenbuch. 


Dis buͤch feid, wie die beild Bar Pomen find, 
der ſtond ein deil in difem büch, vnd ift zu wife 
fend, das der andern heild vil dufent find gewe— 
fen, die nit hie font, vnd feit wie all heild ab 
find gangen, vnd wie fü ein end hant genos | 
men, pnd von wem fü geborn find oder wenen. 

Künig Erendelle von Triere der mas der erſte heile, 
der ie geborn wartt, der für über mer ff. 

Bl. 1. b. Bon den landen und ftetten, wie die 
vor zieten band geheiffen, vnd ind ouch die 
land vor zitfen der heild gefin. | 

Bor zitten hies das land zu Kelle vnd zu Ode, ond | 
dar by vmb vnd dumbe, das hieſſz Grippigen land ff. 


| 





| 3 

Bl. 3. b. Heilde in Gripdenland, das, ift in 
dem Sand Kelle vnd dar by. - 

Ein heild hiesz Ludegaft, der wart von dem von Bernne 
erflagen. 

und Hug von Mentz wartt aud) von dem Berner 
erflagen ff. 

BE. 4. Bon Ottnid dem Keiſer. 

Keiſer Ottnides vatter der waz ein mehttiger king vnd 
hatte vil gütter land vnd luͤtte, vnd wz geſeſſen in dem 
land Lamparten off einer birge, hiesz Gartten, das noch 
huͤtt dez dages in Lamparten lid ff. 

Bl. 7. a. Hilttbrand vnd fin geſwiſtet find 
herzog Brebttungez gefblehtte. 

Hileebrand der altt my Herbrandez fün; mind Eilfam 
was Herbrandez fün ff. 

DI. 7. b. Das find die heren vſſz Niderland 
omb Wurmez vnd Mein vnd Kell ond Och, d rs 
Iand hieſſz vor zitten Grippean, das felb land 
wzking Gipis von Wurmez, der hatte ein doht- 
ter Ktiemhiltt, die gepflanzett ein roſe gartten 
wuneclid) zu Wurmez an dem Kir. 


» 


Frowe Krimhiltt nam Gifrie vs Niderland. - , 


King Bintter wz fing Bippis fün. 
King Gernott wz king Gippis fün ff. 


BI 8. a. Bon den heilden und von den heren 
vonder Hunen land, das felb land heiffee nün 
Bngern land, und dz felb land wz fing Eselz 
off; Bngernland.. 

Dife noch geſchriben heren und heild waren alle 
ing Egelz diener vff die reife, alfo man in den rofe gart⸗ 


ten zo, vmb Die roſeu ſtritten, vnd hieſſz Ezelz frowe - 


Heriche. 

Diettrid) von Bernne wz Diettmarz fün ff. 

Bl. 10. b.-Wie alle heild ein end namen vnd 
alle erflagen wurden, vnd wie Diertrih von 
Bernne ferlorn ift worden, dz niemand weisz, 
wo er iſt komen. 

Es iſt zu wiſſend, do king Etzel ſin frowe Heriche ge⸗ 
flarp, do nam er dar nad) king @ibihe dohtter, dz 195 
frowe Kriemhiltt ff. 

A 2 


r 


J 
‘ 


Schluß der Vorrede: vnd offen ſelben dag wurden 
all heild abe getan vnd arſlagen, vnd waz wiergen feiner 
me in aller welt. Man meint ouch, der getruwe Eckart fi 
noch vor frowe Venuz berg, vnd ſolle ouch do fin ung an 
den jungeften dag. 


Weit höher, als ' die Billina- Saga, von 
Sam fon und feinen Söhnen Ermenref und 
 Zhietemar, dem Bater Thidrets vom Bern, oder 
die Vorrede zum Heldenbuch, von Erendelle, (über - 
deffen Zuſammenhang mif den folgenden Helden nichts 
erhellt), hebt an das Gedidyt von Däetrichs Flucht zu 
den Heunen (f. unten m.). Als Einleitung zu "die: 
fer‘ gebt nämlich voran die Abſtammung des Helden 
und kurze Gefchichte feiner Ahnen. . Am ausführlichften - 
“ if die Erzählung von dem erften, Ditwart, befonders 


‚die Abentheuer bei der Bewerbung um des Königs 
Ladmer Tochter. Er lebt 400 Jahr, und hat 4o Göb- 
ne,. von welden nur Gigber übrig bleibt. Diefer 
lebt eben fo lang, und hat mit Amelgart, Tochter 


des Ballus von Totmandie, 29 Kinder, von de- 
nen Otnit und Öiglint, die Gemaplin GSiegmunds 
von Stiederland und Mutter Giegfrieds, deflen Tod 
bier berührt wird, den Gfampı erhalten. Es folgt die 
Geſchichte Otnits und der Ligbgart (fo beißt in 
Eſchenbachs Wolfdietrich die Gemahlin Hug: 


dietrichs, die des Öfnif aber Gidraf), der Toch— 


fer Godians; fein Tod durdy den Wurm. Wolfdier- 
rich rächt ihn, lebt 503 Jahr, und hat mit Liebgare 
56 Kinder, die alle fterben, bis auf Hugdietrich. Die- 
fer gewinnt durch Gewalt die Königstochter von Sranf- 
reihb, Siegeminne (fo beißt in Eſchenbachs 
Wolfdietrid die erſte Gemahlin von diefem); er 
lebt 450 Jahr. Gein einziger Sohn Amelung erzeugt 
mif einer Gemahlin aus Kerlingen den Diether, 


j = 98 
Ermrih und Diemer. Dietber lebt 50 Jahr, und 
kine 3 Söhne werden von Ermrid erbängf (die Ge— 
ſchichte der Sarlungen und des freuen Eckart, weldye 
bir mehr vorfommf, und wovon ein, Auszug. in der 
Vorrede zum Heldenbuch, und eine längere Erzählung 
u der Wilkina-Saga, Kap. 247 — 58.) Ditmar 
bt 340 Jahr, ‚und erzeugt mif des Königs Def an 
Sohfer den Diether ynd ‚Diefrid), bon Bern, den 
tgentlichen, Helden des Gedichten, 


Einzele noch übrige Gedichte dieſes Fabek— 
freifeg, deren Serfaffer meiſt unbekannt 
ſind. 

) König Rother; wahrſcheinlich noch aus dem 
ı2fen Jahrhundert; in. Verſen von unbeſtimmter 
Länge und unvollkommenen gepaarten Reimen. 
ßandſchriftlich, im Vatikan, Ne. 390. 
Vag.73 BI. 8. Der. Schluß fehlt, Adelung, 1. 31. 

212 — 15. 

Gedruckt, nach einer eigenhändigen Abſchrift g. | 
Tieks, im unſerer Sammlung Deutfcher Gedichte des 
Mittelalters, BP. 1. (5185 Berfe). 

%ıs der Bearbeitung von 2. Ziel ficht eine 
Gtelle (V. 1925.— 2529.) in von Arnims Zeitung 
für Einfiedler, oder Tröft Einfamteit, 1808. Ir. 3—5. 

Die, Kabel diefes. Gedichtes hat nahen Zufammen: 
hang mif der eben angedeufeten vom. Ditm arf, und 
eröffnet hier deßhalb die Reihe, fo wie. fie fjh auf der 
anderen. Seite an den Kreis Karls des Großen an 
fnipfl. Die Biltina-Gaga (Kap. 45 — 61.) hat 
wieder andere Geſchlechtsverbindungen derſelben, und 
macht Oſantrix (Rother) zum Vater der Erka 
(Helke), der Gemahlin Attila’s (Etzels). Mehr 
über die Geſchichte des Berichtes fiehe in v. d. Hagens 


4! 


% 


. . ‘ . x 4 
— 
“ . } 
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Einleitung zu | dem Abdruck deffelben und Jac. Grimms 
Rezenſion in den Heid elberg iſchen Jahrbuchern der 


Literatur, 1809. Heft 42. 


bB) Dtnit, Hug- und Wolffp Dietrich 
J «) Durh Wolfram bon Efhenbad, des 13ten 
Jahrh.; in der eigenthümlichen bierreimigen Stro— 
pphe des Heldenbudes und der Nibelungen. 
Handſchriftlich; Im Vatikan, zweimal, Tr. 


Bl. 1 — 131. f. Sr. Adelungs Nachrichten von ale 
deuffehen Gedichten, melde (im Jahr 1623.) aus der 
Heidelbergifchen Bibliothet in. die Vatikaniſche 
gefommen find, Bd. J. ©. 28. 29 u, 216. — Sn der 
Straßburger Hdf. des Heldenbudes, gr: 8. oder 
E. 4 372 Bl. Pap., aus dem. ı5fen ‚Jahrhundert, 
welche noch drei amdere Stüde enthält (ſ. d. hæ. i.). 
Bgl. Schilgeri Thesaurus, T. II. präef. p. XXXIX. 
Eine vollftändige Abfihrift davon bat v. d. Hagen. 
Dieß Gedicht gebt von Bl. 13 — 205. — Ein Brudy- 
ſtück in derBibl. des verftorbenen J. 5.4. Kinderlin g, 


. ein halber Pergamentbogen, Sol. 132 Zeilen, die Gtelle, 


nach der Ausg. v. 1590., Bl. 14.b — 15. b. Erduin 
Sul. Kochs Grundriß der Deutfchen Literaturgeſchichte, 


Bd. 1. ©. 99. Bern. Yof. Docens Miscelan. zur. 


Geſch. d. teuf. Lie. Bo. 1. ©. 86. — Nach Sohann von 
Müller (in unferm Mufeum, 35.1. ©. 555.) befindee 
fi) auf der Wiener Bibl. „Künig Ortwit aus 


Lombardey.“ — Ein Bruchſtück vom Hug-Die, 


terich iſt in einer Wiener Hd. Nr. 299. (der ehema— 
ligen Ambrafifchen Bibl. Jir. 438.) 4. Pap. des 


"ı5ten Jahrhunderts, B. 1 — 49. Es beginnt mie 


Bl. 37. a. der Ausgabe von 1590., und ift mangelhaft. 
ſ. unſer Mufeum, Bd. J. ©. 566. 612. 616 — 2ı. — 
Nach Ludw. Achims von Arnim bandfehriflicher 


.. 365. Sol. 186 Blätter, Papier; und-in Nr. 373. Fol. Pap.. 





| 
| 
j 


7 


Anzeige befindet ſich auch zu Sranffurt am Mai'n, 


in der Karmelifer Bibl., deßgleichen auf dem Schloſſe | 
Sohenlobe- Ingelfingen jeine Hd. des Helden- 
buhes, worin nad Clem. Brentano's mündlicher 


* Ingabe, zwar nicht aus eigener Einficht, “fondern aus 


Inderer Mittheilung, diefer Haupftheil deffelben, enthal⸗ 
ten iſt. Die Hobenlober Hdf. fängt an, wie das 
gedruckte Heldenbuch von Dtnit und Wolfdietrich; 
deßgleichen, nach Wilh. Grimms mündlicher Anzeige, 


die fihh auf eine Probe gründet, welche ſein Bruder J. 


Grimm, felber genommen, die Frankfurter Hoſ. — 


Endlich ſoll auch, nach Brentano, auf der Regens— 


burger Rathebibl. ein pap. Kod. -zum Heldenbuch 
Gehörigeg enthalten. — Ein.Brief des Dr: Julius aus 
Samburg, der auch einer von einem Sreunde zu Frank⸗ 
furt a M. aufgefundenen, vielleicht nor) anderen 
Handſchrift des Heldenbuches erwähnet, meldet noch, 
deß Wagner zu Darmſtadt eine Handſchrift def 
elben entdeddt babe, und fie bald näher befannf ma: 
den werde, . 

Gedruckt: Stellen der beiden Vatikani— 
(hen Hoſſ., bei Xdeluug, I. 217 — 52. — Die erften 
24 Stophen der Wiener Hdf., in unſerm Muf. 1 618 
—21. - Gtellen der Ötraßburger Hdſ., in Schil- 
teri thesaur. . © — Das Kinderlingiſche Bruch⸗ 
füd bei Docen, a. a.D.©.78—92. 

Diefe ganze Straßburger Hdf., welche aus der 
Benderifchen in die dorfige Univerfitätsbibl” gefom- 
men, iſt ohne Anzeige der Zeit, doch wohrſcheinlich, 
ie die meiften papferenen Handſchriften, erſt im 15ten 
Jahrhundert, deutlich und leſerlich von einer und der— 
ſebben Hand. geſchrieben (vergl. h«.).: Die, Überfchrif: 
ten und Titel jedes Gedichte find roth. Der Anfang 
des Dtnit if: , 

J 


Diz iſt Eeifer Ottnid vnd d’clein Elberich. 
Ez wart ein büd gefunden 
3 Suͤders in der ſtatt, 
> Doz hatte ein gefchiift wunder 
Dar an vil manig blatt; 
Daz hatten die übeln heiden in die erd gearabt: 
Tün fold wir #5 d& buͤche vil Furg wile haben. 


Die Strophen find nicht abgeſetzt, ſondern nur die 
langen Reimzeilen; mit roth durchſtrichenen Anfangs⸗ 
buchſtaben; die Eigennamen Hein; keine Unterſcheidungs 

zeichen. Schluß des Otnit: 


| es (die Würme) frument in dem land(e) * herze· 
elich leid, 
Das nientan off der. firoffen ging oder reit; 
Bitz an die burg zu Gartten der wurm daz land betwang, 
St mieftent yın entwichen alle gemeinlid) funder i ieren dang. 
Disz geſchicht fint 38. folia, - 


Dann auf dem folgenden Blatte: 


Dis iſt Wolff Diettrichz bi. 
Hie mäügen ir gern hören fingen vnd fagen 
Bon Eläger ofenduͤre, do mieffent ir getagen: 
Ez watte ein büäd gefunden, daz fage ih uͤch firwor, 

_ 36 Dageminde in dem rlofter, do lag ez mantg jor; 

Sitt wartet ez gefendee uff durch Peiger lant, 
Dem bifhoff von Einftett wartt dig bůůch bekant; 
Er kirzett ym dar ob die wille foij jor, 

Do vanf er dar ynne ofendäre, dz fage ich Ach firwor, 

. Wanne den firften vertroſz, dis bädh er lafy, . 
Selzen wunder, daz dar ynne gefhriben was; 

Er kirzett ym dar ob die wille, big er fin ende nam, 
Nach fim dode laſſz ez fin Lappelon; - 

Do er diz büch Uberlaffz, an fin arm erz nam, 

Er drüg ez in daz clofter fir die frowe molgeran, 

Dz zů Wolpurg zu Einftette ſtott. 
Merkent von dem buͤch(e), wie ez ſich zerbreittet hat: 
Die eptiſſin waz ſchbn(e), alſo unz iſt geſaget, 

Suͤ ſach das büd) gernne, wanne ez ir wol behag(e)s; 


3 


‘9 

Eh fattz fir ſich zwen meifter, do lertt fü eg durch ein 
hoͤbſchheit; 

Die fundent difen don darzd, ‚fü brohtten ez in die 
Friftenheit, 

Hohe und ferne füren fh in die land, 

Suͤ fungenz vnd feitenz, da von wart ez bekant; 

Die ſelzen ofendüre woltend fü nie verdagen: 

Erſte mügen ie gernne hören, non ein(m) richen finger 
fagen. — 

Ez waſſz in Aoſtenoppel ein junger king rich, 


Gewalttig und biderb(e), der hieſſz Hug Diettrichftft. 


Innerhalb ſind, wie auch im Dtnit, gar Feine Abthei- 
lungen und Überfchriften, nur zumeilen rothe Anfange- 
budjftaben. Die Strophe, wo fih Eſchenbach nennt 
(bei dem erflien Kampf mit den Sarazenen vor Ackers, 
der Ausg. v. 1590. BI. 111. b.), laufef hier ©. 130, 
Man ſach do nider sifen an der. felben ſtund 
Manig werg von ifen, dz ift vil wol Fund, 
Daz fage ich Walferan der. werde der meifter von Eſchebach. 
Waz von dem edeln Kriechen dez dagez beſchach. 
Gegen. das Ende werden die Strophen faſt durchgehends 
achtreimig (wie auch in den Vatikaniſchen Hoſſ.), 


. obgleidy Die Abtheilung der Zeilen dieſelbe bleibt, De. 


Schluß lautet: 


Die engel an fim end(e) fürtten fin fel dan, 


Dn als miffewend(e) alfo müffe ez uns ouch gan. 
Hie hat nu end‘ Wolf Diettrid. ; 8 


Got. helff ons in daz himelrich, amen. 
Disz buchz geſchicht fin 12 ſexternen vnd quinque folia. 


Vollſtändig iſt der Dtnit und Wolfdietrich | 


gedruct in allen alten Yusgaben des Heldenbuches, nad) 
einer wahrſcheinlich befonders dafür gemachten Überar: 
beifung und durchgängigen Umſchmelzung der vierreis 
migen Strophen in achtreimige; deren 2885 find. 

. Über diefe verſchiedenen Ausgaben baupeln, insbe» 
fondere gder gelegentlih: J. G. Schottel (Ausführl. 


10 
J Arbeit von der teutſchen Haubtſprache, Braunſchw. 1663. 
4. ©. 1194.)3 Dietr. v. Stade (Symbola Stad. in 
Fine. : Placcü , theatr. 'anonymor. 1708. p. 48% 
n. 1917. und Joh. Henr. a Seelen in Memor. Sta- 
‚den. p. 99. n. 72.); Ge. Caſp. Kirhmaier (Gom- 
ment. in Tacitum, P. 35.); Dan. Ge. Moxhof 
(Unterricht bon der Deut. Spr. u. Poef., Leipz. u. Lü— 
bed‘, 1718. ©. 303.); Job, Dan. Köler (Disquisitio 
de indyıo libro poetico Theuerdand, Altdorf. 
1737: 4 p. 34.); Joh. Vogt (Catal, hist. erit. libr. 
rarior. p- 208. ); Horn (Nützl. Samml. zu einer hi, 
ftor. Handbibl. pon Gadjf.; St. 3. ©. 769.);° ‚Chr 
Goftfr. Grabener (de libro heroico, 6 programm. 
Dresd. 1744 — 47. 4.5 das zweite handelt von den 
Ausgaben); Joh.‘ Chr. Gottſched (Prog. de tem- 
porib. Teutonicor. vatum. ‘mythicis. Lips. 1752. 
p. 8.); ‚Siegri. Jak. Baumgarten (Nachr. von 
merkw. Büchern, 1752. Bd. 2. S. 240 — 47.)3 Nia 
Bassaei (collect. libror., qui ab- 1564 — 92. pto- 
dierunt, P.‘I. p. 296.); Griedr. Gottl. Freytag 
(Abhandl. üb. d, Heldenb. in Act. acad. Erford. T.IL 
P. 6350 u. Analect, lit. de .libr. rarior. p. 431. » 
»C. Friedr. Flögel (Geſchichte d. kom. Lit., Bd. 1. 
S. 209 — 14.); Be Wolfg. Panzer (Annal. d. 
ält. Deut. Pit. I. ©. 313 — 14.); Ge. Guft. Gülfeborn, | 
(Anmerk. zu Zeffings Kollekt. üb. d. Heldenb. in def: 
fen Leben und Nachlaß, Th. 3. ©. 344); 3:5 
Schütze (Nachr. v. d. alter Heldenb. nebft einigen Ausz. 
im Deutfehen Magaz..1795. Apr. ©. 372 — 88.); Job 
Gottfr. Eihhorn (Allg. Eult. u. Lit. Gef. des 
neueren Europa, BP. T. ©. 237. K.); Kod (a. a.D. 
I. 98. 99. I. 22ı — 22.); Docen (Entdeckung üb, 
o- fogen. Heldenb. des Heinr. v. Dfterdingen, in 
J. Ch. v. Aretins Beiträgen zur Geſch. u. Lit. 1804. 
&. 10. ©. 82 ff. u. St. 11.). 











. | il. 

Editio princeps ift ohne Zweifel die, von wel 
cher Rod, 98. ein Brudftüd anzeigfe, das auß 
des verſt. Prof, Unger Gammlung ' (Bibl. Unger. 
p. 10 no. 58.) jetzo v. d, Hagen .befißt, in Fol. oder 
g. 4. ohne Drudort und Jahrzahl, aber gewiß noch, 
wie au Koch annimmt, aus dem 15ten Sabrhundert. 
En vollſtändiges Eremplar fand der fel. Wacken— 
oder in der Ööftinger Bibl., und beſchrieb es in ſei— 
nen handſ. Kollekt. zur Deut. Lil. Bd. 2. S. 42ı. Ein 
ſolches beſitzt auhh Brentano (vgl. Studien, her. v. 
g. Creuzer und C. Daub, 1808. I, 97.). Schon 
Koͤler gedachte einer Ausg. in Fol. ohne J. u. D., 

| teren Dafein von andern, 'g. B. bon Gfade und 
Vogt, bezweifelt, von den übrigen, außer Örabener 
md Schütze, kaum erwähnt, nur von Flögel ange: 
 Ammen, von, Eeinem bezeugt worden, melche aber ficher 
dieelbe iſt. Doren, welchem ich von dieſer älteſten Aus— 
gabe geſchrieben, irrt abet, wenn er im Neuen literariſchen 
Anzeiger, 1807. Nr. 10. Ep. 159. bemerkt, daß ich das 
Ungerifhe Bruchftüd von einer andern noch unbe: 
tannten Yusgabe unterfcheide. Diefe letzte iſt nämlich 
nichtz anders, als das vollſtändige Göttinger Erem: 
plar. Hienach iſt dieſe merkwürdige Ausgabe eher Fol. 
als gr. 4. mit breitem Rande, ähnlich den alten Drud 
des Darzifal und Titurel von 1477., auf ftarfem 


Pap., deffen Zeichen ein Ochſenkopf, auch wie ein gro: 


fs Staktur:P, ohne Bezifferung und Gignatur, 280 
ÖL, deren’ immer 8 oder 6, einmal nur ı2 in ein 
* eingeſchlagen (an dem letzten fehlt ein Bl., woge— 
gen zwiſchen dem 4ten und Sten eins eingelegt iſt ); in 
Epalten, mit noch ziemlich rohen und ungleichen, mehr 
den Lateiniſchen ähnlichen Buchſtaben (ganz mie die 
des äͤlteſten Druckes von Ecken Ausfahrt; ſ. e). 
die Selen, deren jede Spalte, außer denen durdy die - 


v 


, . u | 
7, 12 | . R _ B | 
E ' \ | 

! 


Holzſchnitte unterbrochenen, 30 enthält, find nad) den 


Reimen  abgetheilt und bei den Strophen eingerüdt; 


ohne alle Unterſcheidungszeichen, obwohl in der Profa 
- Komma. und Punkt ftehen. Auch iſt alles, außer den 
Anfangsbuchflaben der Abſchnitte und Strophen „ Def: 
gleichen der eingelen Verſe der poetifchen Vorrede, nicht 
aber des Laurin, und zumeilen auch der Eigennamen, 


- doch. nur in den profaifchen Gtellen, mit derfelben klei— 
neren Schrift gedrudt, Zu Anfang jedes der 3 Se: 
Dichte,‘ der Vorrede und des proſaiſthen Auszuges, fo 
wie bei zwei Abſchnitten deffelben und zwei auderen im 
WBolfdietrich, find Räume für gemalte Buchſtahen, die 
bier roch, aber nicht alle ausgeführt find. Deßgleichen 
“find Die Anfangsbuchflahen der Abfäge und Eigennamen 
der Profa,. jedes Berfes der poetifchen VBorrede und 
jeder Strophe, doch nicht im Cautin und Rofengar- 
: ten, roth oder grün. durchſtrichen. Der Abtheilungen 
find überhaupt viel, und im Wolfdietrich mehr als 
die Vatikan. Höff. haben, auch bei: den. gemeinfamen 


nicht an derfelbeh Stelle.‘ In den folgenden, fämmtlid, 


von diefer ausgegangenen Ausgaben find fie wiederholt. 
. Saft alle fangen mit Hie an (menige mit Wie) und. 
tweifen damit auf die immer dicht darunter ſtehenden 
Holzfchuifte. Dieſe gehen über beide Gpalten hin und. 
‚ uebmen auch in der Höhe die halbe Geite ein, mand;: 


mal, mo zwei über einander fliehen (5. B. Bl. 64. a. 
70. b.), die ganze. Gie find eigeuds zu dem Buche 
gemachf, und zwar roh und ungefchidt, aber off von 


trefflichem Ausdruck. Es ſind durchaus nur Umriſſe, 
welche zum Theil, aber ſehr kleckſicht und ſchlecht, ausge- 
malt ſind; meiſt verbleibt es bei etwas Roth der Lippen, 
und ſonſt als- Zierrat. Sie ſcheinen wohl nach den 
Bildern der zum Druck gebrauchten Hdf. gearbeitet, und 
zur Ausmalung beftiumt;, wie üherhaupt dieſer und an- 


⸗ 











1% | | . 13 
dere ältefte Drucke, noch fo viel mit den Handſchriften, 
von denen fie ausgegangen, gemein haben. Übrigens 
find nath diefen Holzſchnitten die der Ausgg. von 1509. 
&. 1545. gemadyf, . meift nur verkleinert, über einer 
Gpalte, und ‚umgekehrt; in Der b. 1509. etwas mehr 
ausgeführt, in Der v. 1545. aber vuch bloß Ümriſſe; 
nt die größeren auch über beide Spalten gehenden 
Güde find pon- den alten meift abweichend und feiner, 
in beiden Ausgg., und die letzte hat befonders vor dem 
Kofengarten ein eigenes, größes und fihönes Blatt, mit 
den Buchſtaben H. B! Die Solzfchnitte der Ausgas 
ben v. 1560. u. 1590. gehören urfprünglic) meift zu 
‚ andern Gedichten und Romanen (z. B. dem hörnen 
Siegfried; vergl. den Anhang zu v. d. Hagens 
heldenbuch), beſonders des Buches der Liebe und 
is Amadis, die auch bei Feierabend gedrudt find. 
Die die meiften: Alteften Druden nad den Sandfihrif, 
ten, ift atıch diefer ohne befonderen Titel und Titelblatt; 
‚Dar fteht auf Dem bberen, neu angefeßten Rande des 
erſen Blattes von neuer Hand: das Helden-Bud); aber 
ieh hat fiher. nicht gedruckt da geflanden, zumal da 
def Blatt zus dem vorgebundenen profaifchen Auszug 
gehört, welcher wahrſcheinlich, mie in allen folgenden 
. Ausgabm (bis auf die leßte) und auch in dem Unger 
tiſhen Zruchſtück, Binten ſtehen ſollte. Denn auf der 
Nidfeite des vorderen Dedels ift ein Blatt gelebt mif - 
jeiunfer einander ftehenden Holzſchnitten, welches eben. 
ſo innerhalb (Bl. 63 u. 201., mie Bechtung Hugdiek: 
den und Welfdietrichen‘, fechten lehrt) wiederkommt: 
da nun an dem legten Heft das legte Blatt fehlt, fo 
it wahrſcheinlich, daß dieſes dazu gehört, und eben ſo, 
wie die hinteren beiden Theile des Heldenbuches, auch 
der Anhang mit einem großen Holzſchnitt anf einem 
genen Blatte beginnt. Huf diefe Ordnung deutet aud) 


‘ 
% ” . - 0 


— 





. N , , 
% D . " 0 
14 ei. B 


der Zifel des zien Blattes, mit dem augleid) ein neues 
Heft beginnt: | | 


SHie fahet an der beiden büdh, Das man nennet den 
wolfdieterich, Vnd ſagt des erſten von herr keyſer Otnit vnd 
dem cleinen Elberich, vnd von ir moͤrfart i in die heidenfehafft 
dem Binig fein dochter ab zB. getwinnen, Darnad fagt es 
von herren hugdieterichen, und fine fun here wolfdieteriche, 
. wie die vmb gerechtigkeit haben geftriee, und ir -manheit 
geübet, mit andern helden und Fünen mannen. Auch fagt 
es von dem rofengarten, vnd von ſchoͤnen frawen. Vnd | 
fagt aud) ein lieplich lefen von dem cleinen Iaurin, mie er | 
| feinen 'rofengazten .fo mit groffer manheit bewarte. Alles 
. mie feinen figuren lieplihen nad) einander geordnet. Mir 
vil andern hyſtorien. | 
Difg if ein vorrede. 


H Se vor ward zudf vñ ere 

Beliebet. alfo recht fere | 

Wa ein gefüger ma Fan 

Das ma gern vo jm fernam 
. Beide fingen vnd fagen 

Dos twas genem zu den tagen a 
-Lefen in eim buͤche 

Man auch gern gerüde ff. 


Diefes Lob der, alten und Klage über die neue Zeit 
nimmt beide Geiten. des Blattes | ‘ein, und iſt nur in 


den Ausgaben von 1509. und 1545. wiederholt. Es 
ſchließt: | J 
Die alten habẽ vor "gern geleſt 
Darum̃ mochtẽ fie deſt' weiſer weſen.“ 


Bl. 2. begiunt dann: | \ | 
E In buͤch dz ward fa funden 
zů fuders in der ſtat 
das hete zu den ſtundẽ 
geſchrifft vil maniges plat 
und das die wilden beiden: 
hetten da beguaden - ⸗ 
als ich uͤch wil beſcheiden | 
"es mibfz Uch töunder haben. 











\ . 15 
Nach Stropha 3. folgf die Überfihrift: 


Hie bittet keiſer Otnit die feinen,  jm in truͤwen zů 
raten wie ec nach eren weiben ſolle. 


Und darunter der erſte ſolches vorſtellende Holzſchnitt. 
So geht die Geſchichte Otnits fort, bis er mit der er— 
oberten Königstochter heimkommt, ihr Vater aber einen 
Jaͤger mit giffigem Gewürm in fein Land ſchickt, wo 
es heißt, Bl. 43. b.: 


Nu laſſen wir beleiben 
otnit den keiſer reich 
und wöllen die zeit vertreiben 
mit bern wolfdietereich 
der ward fihön aufz der maffen 
als ichs fernomen han 
nu wöllen wir hie laffen 
den keiſer lobefan. 


* 


Hie iſt die mörfart auſz 
vnd hebt wolfdietrich an. 


Bl. 44. a. beginnt dann, mit einem n großen geſchriebe— 
nen Buchſtaben: 


E S ward ſich ein buͤch funden 
das ſag ich uͤch fuͤr war 

im clofter zu tagmunden 

da lag es gar maniges iar 

in eren man es hete 

darnad) ward es gefant 

dem biſchoff zu eyſtete 

dem ward das büch befant. 


Und nun geht es ohne meifere Abtheilung, als der 
inneren Meinern Abfchnitfe bei den Holzfchniften, bie zu 
Bolfdiefriche Tode, BE. 214. a. und ſchließt: 


Die engel an feim ende 
fürten fein fel hin dan 
für got on miffewende 
alfo fol es uns gan 


1 





16. 


= ſprechent amen 1 geleiche. 
das werd vns allen war 
dus vns got võ hymmelcreiche 
helff an der engel fhar 
Hie endet fih Wolfe 
dieferichs leben, 


Die Ruͤckſeite iſt leer. Man. ſieht hieraus, daß dieſe 


Ausgabe den Dtnit und Wolfdietrich richtig als 


Ein Gedicht betrachtet, mie die Batikanifhen und 
Gtraßburger Hoſſ., und zwar, wie aud) diefe, an 
der ſchicklicheren Stelle, bei dem Übergang gu Hug: und 
Wolfdietrich, mit weldhem das Wiener Sruchftüd 


beginnt, eine Abtheilung macht, aber keine fölche, wie 


bei den andern beiden, ganz für ſich beftehenden Ge: 
dichten, dem Rofengarten: -Lied und Laurin, näm— 


lich durch einen großen Holzſchnitt auf einem ganzen 


Blatt und eigenen Titel. Die Ausgg. v. 150g u. 1545. 
fheilen ebenfo. ab:, dagegen die v. 1560. ıı. 1590. 
machen nad) Otnits Tod durd, die Würme, 'mif Del: 


| u dietrichs Zug nach gelobten Lande, wo die ältefte, BI 


112. a. (eben fo wie da, wo die Erzählung, , nach Wolf: 


dietrichs Einführung, wieder auf Otnit zurückkommt, 


Bl. 67. a.) nur einen leeren Platz für einen zu malen— 


luug, wie bei den folgenden Stücken, fo daß fie, außer 
dem profaifcyen Anhang, vier Theile enthalten, da es 
doch eigentlid nur drei find. — v. d. Hagens Bruch— 
ſtück beſteht nur aus BI. 1 — 149. des Dfnif und 


Wolfdietrich, zwiſchen welchen nod BI. 15. 16. 25. 


34. 35..42. 50. 57- fehlen, fo. wie an dem hinten ‚ges 
bundenen Auszug. das erfte Blatt; alles ohne farbige 
Ausfülung und Bezeichnung Merkwürdig ift aber, 


mit des riſen ſchweſter ff.; und Bl. 98. a.:. Sie bint 
| = B* des 


den Anfangsbuchſtaben zeigt, eine ſolche große Abthei- 


daß BI. 97. b. die Überſchrift: Hie ſtreit wolfdieterich 








\ . J 17 


| N | | 

‚de beiden freffan ſchweſter wolfdietrichen alle fiere ff., 
nit ihren: Holzſchnitten, bier Umgekkhrt ſtehen, und mie 
das Gedicht zeigt, in der richfigen Folge. — Die närhfte 


Ausgabe ift vi. 1491:, Augsburg; #. Fol., und be 


‚ fndet fi, nach Docen, An unferm IRufenm.E 156., 
u München.“ Wir. erwarfen nähere Nachricht davon. 


‚1 einer 52f. : der. Gottfhedin zur Geſch. der lyr. 
Dorfie der Deutfcheir,: welche Ebeling befist, bemerkt 
fe, daß in der beträbten Pegnefis (Nürab. 1684. 
8. ©. 139ı) Diefe Ausgabe angeführt .merde, die. fie 
ober nicht gefehen babe (Joh. Jac. Eſchenburg, in 
danöfhriftlichen Notizen): — Die folgenden vier Aus: 
gaben find die befannteften und häufigſten, und in den’ 
miften,geoßen öffentlichen odet Privasbiblivtheken..dodh 
ine oder die andere: Bon’rsog. Fol. Hagenan, 


dub Heinri Gran; der Dtnit und Wolfdiek 


ih nimme hier ein Heft a. BL iii — Beft G. BI. 
il, — Bon 1545. Sof. o. Di; Heft.a BE ij — Heft 
& Diefe Ausgabe “hat auf der Rürkſeite des ‚Titel: 
blates noch eine. ‚eigenshümlidye Vorrede: 


Das Bih von fich felbe: 
DAmit mein nie'werd beigeffen ' | 
Hab ich mid, eins bald vermeſſe 
Bad mich wider an 8 liecht gethon i 
Kum̃ ‚wider. herfür auff den plan, 


© 14 Reimpagre: Der Schluß: 


Doch hat die. fa ein ſolchen bſchayd Br 
Glaufts(äfk) es nit gar biſt drum̃ kein Haid. 


Bon 1560. Fol. Fränkfurt am Main, durch Wei— 
‚sand Han und Giegm. Feierabend; Bl. 4— 
U Bon 1590. 4. ebendafelbft,. durh &- 


Feierabe BL. 1. 198. ; beide noch mit feiner Borrede 
Seierabends: .: Diefe ſänmilichen Ausgg. find im 


. ter. Sprache Lund. Rechtſchreibung/ nad) ihrer Folge, 
| B 


1 | 

immer ‚nelter, und die Berfe- immer mehr. auf regelmaͤ⸗ 
ßige Sylbenzähl gebracht. — In der Bibi, Adelung. 
p- 4. no. 81. „Das Heldenbuch mit f. Figuren, Hagen. 
515.“iſt wohl ein Verſehen, und die Ausg. v. 1509. 
gemeint. Ebenſo Docens Anführung eines Eremplars 
der Münchener Bibl, von 1549., aus welchem die. 
‚Stellen (in v. Arefins Beitr. X. 82 — 103.) ganz 
mit der bon. 1545. ſtimmen. Endlich ewähnte noch 
Horn einer Ausg: v. 1579., und Grabener (II. 5.) 
fand ein &remplar derfelben in der Bünaufchen Bibl. 
und führte den Titel derfelben an, wonach fie durd 
Siegmund Feierabend, Frankfurf am Main. 
ol. Ebenſo Miederholte ihn Zlögel (©. 10.) mus 
‚Catal, bibl.. Bunav. T. I. Vol. 3 p. 2088. u. Bibl. 
Meneken. p. 780. Da aber, nad Srabener, dieſer 
Titel bloß hinzugeſchrieben iſt, und er ganz mil. 
. der Ausg. db. 1590: flimmt: ſo ift das Bünanfdhe Erem 
slar wohl nichts als die Ausg. v. 1560., u. 1579: ein. 
leichtes Verſehen für 1590.; und ‚das Men cken'ſche 
Erempl. iſt vielleicht nur ebendaffelbe. Koch, welcher 
(I. 98.) auch die Ausg. v. 1579. anführt, bat doch 
nie ein Exemplar davon geſehen. Wenn Schütze (© 
375.) noch eine-$ranktfurter. Ausgabe (Zol. 1597.) 
nennt, fo ift dieß wieder ein Berfehen..der Zahl 1579, 
da er bierin nur Floͤgeln nachſchreibt. Ä 
Bearbeitungen: Ein Auszug, in der Worrede zum 
Heldenbuche. — Drei Lragödien don. Jac. Ayrer,sim 
Opus Theatrieum, Rürnb. 1618. Sol. .ı) Hug 
dietrich und Wolfdietrich, Bl. i90. a. — 205. b. 
2) Dtnit, Bl. 206. à. — 24. b. 3) Wolfdietrich 
BI. 225. à. — 42. — Hugdietrich und Hildegund 
in Proſa saufgelöft non Fr. Majer.: Kleine Schri 
ten Weimariſcher Gelehrten, Bd. J. — Em profi 
ſcher Auszug des Otnit, Hug⸗ und.Welfdirtri 










_ ” j ” 19 


| don gülleborn, bei Leffing, S. 33 — 67., nad) der = 


Ausg. d. 1590. mit untermifihfen Stellen. Deßgleichen 


von Efhenburg, nad der Ausg: v. 1509., ebenfalls, 


nit untermifchten Öfellen, in $riedr. Dav. Ördters 


dragur, Bd. IV., Abtheil. 1. ©: 109 — 23. u. Ab: 


theil 2. ©. 74— 114. 


Schriften über den Inhalt, den Berfaffer und die 


Sprahe: Joh. Avenfins Baierifche und Epyr. 
Gpangenbergs Mansfeldifche oder Sächſiſche, 


ınd mehre andere Kroniken und Gefchichten, ‚bei der älte- 


fien mythifchen Zeit. Marg. Freher, Origin, Palatin. 
Pl.e, ıo. IL 13.. Mel. Boldaft, Tomilll. Con- 
stitut, Imperial. praefat. ad Reg. Britann. Jacob. 
P.3—5,, und Paraenet. vet., wo viele Stellen ers 
für fied. Job. Ge. Eckhart, Histor. geneal. Prin- 
p.Saxon. sup. ©. 5. 9. % P. 174. (vgl. unf. Muſ. I 
1.), und de reb. gest. Franc. Orient, 'Tom, I. 
P871. Joh. Dedberr, hinter Vinc. Placc. p. 83. 


Mt. Dablmann, Schauplatz der masquirten und un: 


masq. Gelehrten, Ir. 37. ©. 683. Gotth. Ephr. Lef- 
fing, über das Heldenbuch, a. a. D. ©. 3 — 30., 
mit einee Nachſchrift von Zülleborn, ©. 34 — 37. 
Bernrkungen dazu von Docen, im Nenen lit. Anzeig. 


1807. Nr. 47. Auch gehören bieher die meiften der. 
über die Literatur genannten Schriften, namentli von _ 


Morhof, Köler, Grabener, Gottſched, Baum: 
garten (in deffen Nachr. Bd. 3, ©. 528 — 45. noch 


ein befonderer Auffag Grabeners: "von dem Inhalt 


des Seldenbuchs, gegen Gottfched, der ihn befkritfen 
hatte), Flögel, Schüße ind Eihhorn. - Dorens 
Entdetung ‚betrifft infonderheit nur die fpäfere Übers 
 Mbeitung der ftrophifchen Form. Noten zum. gedruck— 


. 


ten Seldenbuch nad) der F b. 1590. borHäßlein, . 


in Sragur, I 324 - 39. 1 . 289 — 97. 
B 2 


— 


r 


dacht, wird: Latent tamen hinc atque inde recer- 


20 N Ä | 
Ay Dfnit um Wolfdietrich wahrſcheinlich durt 
Kasper von der Roen um 1472. (vergl. e 

he. i.), in einer verkürzten Bearbeitung eines ein: 

- geftändlich felber ſchon kürzeren Driginals, als das 
Efdyenbadi ſche, bon welchem der Wolfdiet: 
‚rich audy in der Gabel fehr abmeicht, und mit dem 
Dtnit dadurch mehr in gmwei- Gedichten gejon: 
derf-ift, daß diefen fein Tod beſchließt und nicht 
erft in Wolfdietrichs Geſchichte verflochten iſt, 
obgleich die Jetzte durch die Rache und Bermäblung 
mit Dinits Witwe fid) genau daran fügt, und 
auch ein Gedicht auf das andre hinweiſet; durch— 

aus in der achtreimigen Stanze. 
- Sandfhriftlih, allein in dem Dresdener fur 


der des Heldenbuches. Diefer Nr. 103. kl. 4. Pap. mit 
— Bildern, im J. 1472. von dem Bearbeiter felber ge 
ſchrieben, enthält aitßerdem noch acht andere Gtüde 


deflelben (c. d. e. £ hwi. q.). ‘Eine unvollſtändige 
Gottſchediſche Abſchrift (nur c. d. e. he. i.) if 


‘ebendafelbftRr. 104.5; f. des älteren Adelung Ber 
zeichniß der Dresdener Altdeutfchen poetifdyen HÖf. 


vor des jüngeren Adelung Nadır. BB. II. S. XXV 
— XVIII. — Eine vollftändige Abfchrift befi itzt v. d. 
HSugen. 

Diefe Dresdener Höf., welde aus Gottſcheds 
Sammlung berrührf, ift ohne Zweifel dieſelbe, welder 
in folgender Stelle von Koeleri Disquisitio de in- 
elyto Libro poetico Tbeuerdanf, p. 33. 34. g* 
tiores herojcarum ejusmodi Cantionum (als die bei 
Tacitus gedachten und von Karl d. Er. geſammelten) 
Collectiones MSStae, quales duas easque egregias, 


benevole nobiscum eommunicavit, Amor et deli- 


cium Musarum, D. Godofredus Thomasius, Ar- 


21 


— 


chiater Norimbergensis celeberrimus, quarum prae- 


stantissimam possedit olim Balthasar, Dux Meok- 


lenburgicus, et Episcopus Suerinensis et Hildeshei- 
mensis, Ducis Henrici Pinguis, qui A. 1477. mortuus 
est, Filius. Denh auf" der Rüdfeite . des Einbandes 
indef fi) noch das Meklenburgiſche Wappen eingeklebt: 
in hmarzer Ochſenkopf mit gelber Krone, in gelbem - 
Gilde, mif der alten rofhen Überfchrift: WBaltafar 
von go& genaden her&Kog zu michelwurck. Es 
frägt ſich hiebei, mas die andere Hoſ. für gine geweſen 
fi? Die von Köler gleich darauf aus deſſelben Tho— 
maſius Bibl. erwähnte, vom gedr. Heldenbuch ver: 
ſhiedene Gammlung von SHeldenliedern, gedr. 1477. 
Fol., worin Eſchenbach fih auch als Verf. nenne, 
und welche Leſſing (Leben, III 5.) ebenfalls. bein 
Heldenbuch anführt, iſt fiher der gar nicht. bieher 
geherige alte Druck von Eſchenbachs Parzival und 
Titurel (vgl. 2. a. b.). — Die Dresdener Hof. ift 
auf ſtarkem Debfenfopfpap., und obwohl Adelung zwei 
Sande unterfiheiden will, doc) leicht nur- von Einer zu 
verſhiedener Zeit gefchrieben. Jede Geite hat 23 — 24 
Zeilen auf eingeriffenen Linien. In ſämmtlichen Gedich— 
ten find die Reimzeilen wie Proſa geſchrieben, und nur 
durch größere, roth durchſtrichene Anfangsbuchſtaben und 
Öfrice Hinter den Reimen bezeichnet, aber die Strophen 
abgeſetzt mit mod) größeren Anfangsbuchſtaben. Die 
Eigennamen, find auch Hein. Anfang des. Denit: 
Man fand ein puch befunden ' 
Zu Suders in der flat, nt 
Dar an gefhriben, wunder, | 
Des puchs mas manig plat; 
Das heten die heiden verporgen, 
In ir gewalt vergraäbn, 
Das wir abent vnd morgen 
Do von zu ſingn habn. 


22 0. | 2. 


Schluß r. Blatt 43. 4a. 
Vnd. wie ir Otnits Witwen) wurd einmane, 
Das hört it ytzünt nicht, 
Do von wir itzunt lane, 
Hie hat ein ent das til, 
Got fent ons feinen fride; j 
“ Wolf Dietrich koͤrt (gehört) hie drauff. 
Zwei hundert fibn neüntzigk lide, 
In fo vil hör ich auf. | 
Der nei 297, der ale 587 lied. 
Der Anfang des Hug: und Wolfdietrich, Bi. 44, a. 
In Conſtantnopel faffe 
-Ein kungk gewaltigleich. , 
Ann er ſich nie vergaffe, 
Hies Hogo Dietereich, 
\  Ktiden und Denmarde 
Het zu bezwungen das, 
Hau(n)iſch, Pollander ftarde; 
Hugo ein heiden was. 
Bud Potelünges ſweſter 
Was Hugo Dytericks weib ff. | 
Schluß, Bl. gr. a. . ” 
Wolfdietrich in altem dichte / 
Hat fi ebenn hundert lied; 
Manck unnüg wort vernidte, 
Oft gmelt man als ausſchid: on 
ı Drem hundert drei und dreiſſigk 
"Lied bat er hie behent, 
Das man auf einem figen did 
Müg börn anfand und ent. u 
Der alt hat 700 lied, Der new 333 lied. 


ee find feine Abtbeilungen und. Überfchriften. 
Die legten fehlen auch zu Anfang bei allen Ötüden Der. 
HHf., und diefe haben- nur einen großen gemalten, 
wol vergoldefen und mit Arabesten verzierten Buchfta: 
ben; Ddeßgleichen ein Bild, je auf einem befonderen 
Blatte. Das erfte, zum Dinit, fehle aber; denn das 
davor ftehende gehörf offenbar zu der Dresdener 


- — - 


\ W 
— * 23 
Hoſ. des Wigoleis, die auch aus. "Btifneds Samm- 
liag dahin gekommen. Das Bild zum. Wolfdierrih . 
zeigt dieſen ſchwarzgeharniſcht. im ‚Schwanz: des Wur⸗ 
mes fortgeführt, und Otwits Leichnam in goldener Rü— 
fung, wodurch drei. jungen Wärme fein Blut fangen. 
In der Wilkinaa Sogan find: nr Gpuren von 
Denit in dem König Herfnid, Kap. 270. 325 — 
31., dgl. mit 8.140. 147. ‚Mehr „bierüher. ‚in v. d. 
hagens Anhang zum Heldenbuch, Ba u 
(Eben ſchreibt Glöckle aus Ram; daß er int Ba: 
titan noch. aufgefunden : Constantinapolitend, regis 
eujusdam historia; . U J 
Es was in Conftanginppel ein junger Eunig, reich vn. 
Gemwalfig und au frumfe), der hieß, Hayg Dietreych ff. 
Afo ein Stück aus Eſchenbachs Otnit und Wolf— 
dietrich, das gerade "da: anfängt, wo das Wiener 
Bruchſtück.) nt 
c) Egels Hofhaltung, Gy, Rüdiger von Ber 
helaren, und Dietrichs von: Bern Kampf mit 
dem wilden Wunderer für Stau Selde (Heil), 


wahrſcheinlich durch Kasper, von der Roen (fe 


bs); in der achtreimigen Gtanzge. \ 
Handſchriftlich, allein in dem Dresdener Koͤ— | 
der (. be.); BI. 24r. a — 63. 'b. 
Anfang. Es ſaſſeln] in Ungerlande 
Ein Eonid fo wol befant, 
Der was Eczel gnande, — . 
. Gein gleihen nydgre fant. 
„An reihtum vnd an milde 
Was im Eein konick gleich, Ä 
Zwelf konicklich kron vnd ſchilde 
Dinten dem konick Teich. 
Schluß. Nun hot ein end das gedichte; 
Wer es horet hot, 
‚Miet warhaie wol verihte; 
"Run feinn fie alfampt tot 


u 
\ 


2% 


‚mie her ſtreitigem quelle 
Gaben ſie auf ir leben: 
Got alln gelaubigen ſelle, u 
Den .fol got gnade geben, Amt, . 
vn, ‚915 lied. " 


Bearbeitet, in v. d. Hagens Heldenduch, Bd. 1., 
wo im Anhang auch mehr über den Inholt des Ge: 
dichtes. era 

d) Riefe "Giegenot eDistvihe und Hilde. 
Brands Kampf mit‘ dm); in Der zwoͤlfreimigen 

"Berndrs: : Weifel 

Sandfäritttig:. In dem Straßburger Ko— 
der (ſ. ba.), Bl. 261 — 331. DBgl Schilt. thes. T. 
II. p. XXXLX. In v. d. Hagens Abſchrift ſind die 
Strophen abgeſetzt, wie ‚in folgendem Anfang, und in 
ſämmtlichen alten Druden: 


Diettrich von Beinne on® Sigenott, wie 
nm ; mit dem ſtreid. 
Ir hoͤrſchofftt wellent ir betagen, N 
Ich wil uch ofentuͤre ſagen 
on ftorgen ſturmen hafe)rtte, 
Die voh Bernne her Diettrid) ſtreit, 
Do mit er mangon Aurm erleit, 
Wannso daz inige6 ernertte, 
Ez mohtt andorz nit ergan, 
Er reit allein von Bernne, 
-  Dud durd) mangen finftern tan, 
Doz mügent ir hören gernne, 
£iep vnd leid ym do beſchach: 
Mit einem ſtargen riſen 
Kam er in vngemach. 


Schlußſtr. Suͤ gingent ‚u den roſſen binden, 
BF faffent die. zwen Fien man, 
Bnd rittent heim gen Bernne; 
Do murdent fü enpfangen wol, 
Alfo man firften billid) fol, 
Vnd ſach ma fü do gerne. 


Da clagefeng fü ir ongemad - 
Den rittern vnd ouch den frowen, 
Bnd wie in zu wald befhad,, 
Bnd mie fü mieftent hömwen, 
. Bon der. aller gröften not 
Sprach Hilttbrant der altte. 
Diz liett ein end hate. 

j blett. 


26 


In dem Dresdener. Koder (ſ bA.), Bl. 201. 2 — 


240. a. 


Anfang. Bor zaiten vil der wunder was, 
Im Lamparten ein furfte fas, 

Der lep in hohen eren, 

. Der was gehayſſen Ditter(e)ich, 
Zu der zait lep nite fein geleich, 
Gaſßz in einr ftat hiefz Peren; 
Er was ein furft fo had) geporn 
Bon allem fei geſlechte, 
Bnd lebet ne noch ritters orn, 
Vnd nach des adels rechte, 
Er mas gehayſſen frum und gut: 
Wer iſt von adel geporen, 
Und nie adeleihen thut? 


Ir herſchaft wolt ir hie betagen, 
Obenteuer wil ich euch ſagen 
| Bon groffen flurmen herte ff. 


Schlußſtr. Sie gingen von dem ryſſen dan, 
Auf faffen die. zwen fune man, 
Bnd riten heim gen Pern; 
Do wurden fie entpfangen mol, 
Ais man zwẽ furſten pillich ſol 
Zu ſehen alſo gern. | 
Do clagten fie ir vngemach 
Den heren vnd den frawen, 
Bnd mas jn in.dem wald geſchach, 
Bnd mie fie muften hawen, 
Vnd wie fie zuchen aufz der Rat, 
> Der edel ber von Pernen, 
Das ticht hie ein ende hat, 


\ 


26 
Das zu diefem Gedicht gehörige Bird ſtellt Dietrihs 
und dee Rieſen Kampf vor, beide in filberner Rüftung, 
den leßfen mit einet Stang. — Glöckle hat, 'lauf 
ſchriftlicher Mittheilung, kürzlich im Batitan nody ge: 
‚funden ein poema Hildebrandi: 
Wend ir herſchaft hie betagen, 
Aventur wil ich ud ſagen 
Von ſtarcken ſturmen herten, 
Was von Bern herr Dietrich lait, 
So mangen hertten ſturm er ſtrait, 
Biß in got ernerte ff.; 
welches alſo eben dieß Gedicht iſt. — Nach Joh. v 
Müller (in unſerm Mufeum, I. 555.) liegt u y zu 
Wien eine Hdf. von Dietrich pon Bern, welche 
wohrſcheinlich dieß, oder eines der folgenden Gedicht 
bon dieſem Helden enthält. 

Gedruckt: Heidelberg, durch Heinr. Knob. 

loch zer, 1490. Fol. 11 Bogen, mit Holzfdnitten; be: 
findet fih zu Schleufingen. Albr. Ge Walds 
dritte Einladungsfchrif, Ghleufingen, 1773. 4. 
87-9 Eine Abſchrift davon hat v. d. Hagen. 
‚Auf dem erften BI, ſteht: „Her Diethrich von 
Bern Auch find man in diſem buchlin den rofen« 
krantz võ vnſer lieben fraumen.” (d. i. profaifde 
Gefihichfen von den Wundern deffelben, auf den bor: 
legten beiden Geiten). . "Das Gedicht ſelbſt ift in Spalten 
pon 33 Zeilen gedruckt, und beginnt BI. 2. . 

AT Bon dem aller kuͤneſten weygãd Here Dieterich von 
„Bern ond von Hilteprand feynem treüen meyſter. Wie fy 
wyder die Rufen gejtryten auch vil groffer fachen erftäden 
of erlytten haben. ſagt das büdjlein. dz gar kürtzweylig 
tzuů leſen. gü hören. vnd auch qu fü ingen iſt. Als hienach 
begriffen iſt. 

AT Hie ſietzt der Berner bey biltprad 
Darunter ein größerer Holzſchnitt; und fo immer bei 
den folgenden, welche ſämmtlich nur über eine Spalte 


— 








| 27. 
gehen und rohe Umriffe find (denen des SHeldenbuches 
d. 1545. ganz ähnlich), die aber fihtbar die Grund: - 
jüge zu den meiften Holzfchnitten der. folgenden . Ausgg. 
‚ geliehen Baben. Einige zu Anfang find fehlecht ausge: 
' malt; ſo mie "die Überfchriften und die ſämmtlichen gro«- 
fen Buchſtaben roth geſtrichen find. Das w der er⸗ 
fen Gtr. ſteht in einem großen Raume für einen ger 
malten Anfangsbuchſtaben. 
w Die ir herrfhafft hye betagen. 
Groß abenteder wil ich eüch fagen. 
Bon ftarden flürmen bertte 
Die der Berner, vi hiltprad leyt. 
Bil manige flürme er do ſtreyt. 
Byß das ſy got ernerte. 
Es mocht im anders nit ergan 
Er reyt alleyn auß Beren 
Durch manigen wilden finſtern tan 
Das ınügt is hören geren 
Groß lieb und leyd im do geſchach. 
Bon eynem flarden ryßen 
kam er in pngemad) 
Shluß, Hye rent der Berner vnd —. 
Bilteprand wider beym,. 
AT ©n traten zů den roffen an. 
Auf faffen die zwen kuͤnẽ man . | 
Bnd roten: heym gen Beren F 
Do wurden ſy enpfangen wol ° oo | 
Als man den fürften bylli fol . W 
Man ſach ſy auch gar geren u 
Do klagten ſich die herren hart. 
Was ſy hedten erlydten 
Do von dem Ryßen auff der fart - 
Wie ſy hedten geftryten 
Dar von fagten fy fr& ond ſpat 
Hye mit wil ichs beſchließen 
Das lied eyn ennde hat. 
Getruckt zů Heydelberg 
von Heinrico knöbloch, 
gern. Anno. M. ELER, RE 


28 | 

Die ıı Bogen find in Heften a :b rt, bon 4. 3 und 
4 Bogen. — Nürnberg, durch Valent. Neuber, 
ohne Jqhrzahl, doch aus der Mitte des I6fen Jahr: 
hunderte (vgl. g.), H Öpgen, 8. mif Holzſchnitten; in der 
Ebnerifchen Bibl. zu Nürnberg, woher mir fie, auf 
Kochs fhriftliche Nachweiſung, durch Joh. C. Siegm. 
Kiefhabers Mittheilung näher kennen. Titel; „Bon 
dem aller Zöneften weygant Herr Dieterich von Bern, 
vnd Hiltebrant feinem getrewen meifter, wie fie mider den 
Rofen Sigenot haben geftritfen, wirdt hierinnen erklert, 
das gar kuͤrtzweylig zů lefen oder 3% fingen if” Dar— 
unfer ein dem erflen der porigen Ausg. ähnlicher Holz: 
ſchnitt. Die Seiten haben 24 — 25 Zeilen. Anfang, Bl. 2. 


A Woͤlt jr herrſchafft hie betagen 
Groß abenthewr mil jch euch fagen 
Bon ftarden fturmen herte 
Die der Berner ond Hiltebrant leydt 
Bil manden ftucme er da ftreyt 
Biß das jn Gott ernerte 
Es mocht jm anderjt nicht ergan 
Er reyt allein aug Berne 

Durch manchen wilden finſtern than 
Das mögt je hören, gerne 
Groß lieb und leyd jm da geſchach 
Bon eynem ftarden Rifen 

Kam er in vngemach. 


. Die Holzfehnitte haben etwas mehr Striche, aber nody 
ſehr grob; ähnlich denen des Heldenbuches v. 1509. 


Schluß. AT Gie tratten z& den roffen an 
Auff faffen die zwen fünen man. 
Vnd ritten heym gen Berne 
Gie wurden da empfangen wol _ 
Als man denn Kürften billih fol 
Man fad jie auch gar gerne 2. 
Da klagten fi die herren hart 
Was fie hetten erlitten 





4 
— 


a . Be 29 


AT Hie reyt der Berner ond Hiltebrant 
mit einander wider heym gen, Dern: 


(darunter der Holzſchnitt: ſo werden öfter die Strophen durchbrochen, 
auch in den anderen Ausgaben) 


Da von dem Ryſen auff der fart 
Wie fie hetten geftritten 
Daruon fagten fie fr& ond ſpat 
Hie mie wil ichs beſchlieſſen 
Das lied ein ende hat. =. 
AT Gedrudt zu Nürnberg duch 
Balentin Neuber. 
Straßburg, 1510. Fol., erwähnt Panzer, in den 
Zuſätzen zu den Annalen, ©. 118., aus v. Seelens 
Memoria Stadeniana (Hamb. 1725. 8.), p. 100. — 
Straßburg, 1577. 8. G Bogen, mit Holzſchnitten. 
Panzers Annalen, I. 187., Bibl. Panzeriana, P. II. 
Nr, 15442.); jeßo in dv. d, Hagens Beſitz. Der Titel 
fl: „Dieterih von Bern, Bon dem aller Küneften' 
Weygandt, Dieteri von Bern, und Hiltebrand feinem 
getremen Meiſter, mie fie wider den Riſen Gigenofe* 
geftriffe, end auch zu letft von dem alten Hiltebrand 
bberminden, gar kürtzweilig zu lefen, oder zu fingen.” ' 
Darunter ein Holzſchnitt, wie Dietrich Helm, Gchild 
und Schwert empfäng. Dann: „Getruckt zu Straß— 
burg, Anno 1677” Die Geifen baben 28 geilen. - So⸗ 
glei) auf der Kehrfeite des Zitels beginnt; | 
Wolt ijhr herrſchafft hie beiagen 
Groß abẽthewr wil ich euch ſagẽ 
Von ſtarcken ſtürmen hette 
Die der Berner vnd Hiltebrand leid 
Vil ma(n)chen ſturme er da ſtreyt 
Biß das jhn Gott ernerte. 
Es mocht jhm anderſt nit ergan 
Er ieit allein auß Beren 
Durch ma(n)chen wilden finſtern than 
Das möcht jhr hoͤren geren 
Groß lieb und leyd jhm da geſchach 
Bon einem flarden Ryfen 
Kam er in vngemach. 


\ 


30,» Bu ’ 
Die Holzſchnitte | fi nd ſchon mehr und feiner ausgeführt, 


zuweilen aber ohne UÜberſchriften, und, wie in den übri- 
gen Yusgg., an Zahl und ‚Stellung fehr* verfchieden. 


Schluß: Hie reit der Berner und Hiltebrand 
mit einander wider heim gen Bern.- 


(Der Holzſchnitt) 
"AT Sie traten da zB Roſſen an 
Auf faffen die zwen Fine mann 
Vnd ritten heym gen Beren 
Gie wurden da entpfangen wol 
Als man dann Bürften billich fol 
Man ſach fie auch gar geren 
‚Da Elagten fid die Herren hart 
Was fie hetten erlitten ® 
Da von dem Ryſen auff der fart 
Wie fie heiten geftritten 
Daruon fagten fie fruͤ vnd fpat 
. Hiemit will ichs beſchlieſſen 
Das Lied _ein ende hat, 
ENDE. 
Getruckt zu Gtraßburg bey 
Chriſtian Müller 
| 1577. Ä 


Koch, DO. 236. r. gedenkt einer Leipziger Ausg. von 
1613. 8. in Profa (?), ohne meitere Nachweiſung. 
In Wadenroders Kollekt. Bd. 1. ſteht fie auch gn: 
gezeigt, und der Titel ſtimmt gang mit dem der Neu— 


beriſchen Ausg. Gie ift alfo ſchwerlich in Profa ; wor: 
' über bier aud) nichts gejagt if. — Nürnberg, bei 


Mid. und Koh, Kriedr. Endter, 1661, 6. J Bo: 
gen, mit guten Holzſchnitten; gu Koppenhagen in 
der Suhmiſchen Bibl., aus dei ehemaligen Ridyey: 
[hen zusamburg (Rasm. Nyerup, inBragur, 


II. 446.) Bol. den Riche yſchen Katal. Thl. U. 
.©. 802. Nr. 173. unter den Deutſchen Poeten. Es 


€ 
\ 





31 


waren dieſem Buche andere fpätere Gedichte beigebun- 
den, jeßo aber iſt ec“ wieder davon getrennt. Durch 
Nyernps Mittheilung kennen wir es ‚genauer, und 
hat v. d. Hagen eine Abſchrift. Der Titel: „Hiſtoria 
Von dem allertühneften Weigande, Herr Dieterid von 
Bern, und: Hildebrande feinem gefteuen Meiftery wie fie 
pider den Riefen Gigenof haben geftritten, wird bierin- 
ren erfläret und befchrieben. Welches gar Iuflig und 
kurtzweilig zu Iefen oder zu fingen ift, Mit Rom: Käif: 

Maj: Freyheit nicht nadyzudruden.” Darunter ein Holz: 
| (hnitt, Hildebrand und Dietrich beiſammen fißend, ähn: _ 
lich dem erften der älteften Ausg. Dann: -„Närnberg, 
in Verlegung Michael, und Johann Friderich Endter, 
1661.” Darunter fteht noch gefihrieben Mich. Richey. 
174. Das zweife BI, beginnt: 


Dietrids von Bern. 
Enömfieh Diftoria, wie immer auf jeden folgenden zwei Gelten 
nIs Überfshrift flebt) 
Wolt ihr Herrſchafft hie betagen, 
Groß Abendtheur will ich fagen, 
Bon Starcken ftürmen härte, 
Die der Berner und Hildebrand leid, - 
‚ Biel manden Sturm und Streit, 
- Dis das ihn COtt ernehrte, 
Es modt ihm anders nicht ergahn, 
Er riet allein aus Berne, 
. Durch manden milden finftern Than, 
Das moͤcht ihr hören gerne, 
Groß Lieb ihm da geſchach, 
Von eiaen(m) ftarden Niefen, 
Kam er in Ungemad). 


Die Seife Hat je 23 — 24 geilen. Die Holzſchnitte fü ſind 
ungemein kräftig und kunſtreich ausgeführt, und haben 
ſämmklich zum Zeichen ein von einem S durchſchlunge 
nes T. Das Gedicht endigt auf der ‚zweiten Geite. bes 
den Blattes vom letzten Bogen. (vgl. p.): - oo: 


e..d 


32 


Sie tratten zu den Roffen an, - - ; 
Auf faffen die zween kuͤhne Mann , 
Und ritten heim gen Berne, 

Gie wurden da ‚einpfängen mol, 

Als man den Fuͤrſten billich fol, 

Man fahe ſie auch gar gerne, 

Da Flagten ſich die Herren hart, 

Was fie hätten erlideen, — 
Davon dem Rieſen auf der. ‚Bahıts 

Wie fie hätten geftriteen, 

Darvon -fagten fie früh und ſpat 

Hiemit will ichs Befthlieffen, : 

Das Lied ein Eade hat. 


Einige Blätter einer noch anderen geöruckten Ausgabe 
befigt W. Grimm: zu Kaffel: ‚Eins davon kennen 
mir aus deffen Mittheilung. Format und. Druc (die 

. g. Schwabacher Schrift) und Einrichtung ft ganz 
der Neuberifchen Ausg. äbnlich, doc) entſprechen ji 


"die Beiten nicht, haben nur 24 Zeilen, und ift.auch der 


Ausdruck verſchieden. Die ı6te Strophe vor dem Ende 


lautet hier: 


AT Gar laut rufft mayſter hiltprand 
Bo bift du von bern ain wengänt. 
Ich fragt gern der mere 

Wie du db her werft komen 

Het id gern von dir bernomen 
Gern weit id) wie 5m were 
Wo hetteft du dein font gehän 5, 
Du raytft alläin auß bern 
Vnd herteft mangen bider man 

Die mit dir ritten gern j \ 
Du haft burdicheni hie geholt 

Dir iſt gar recht geſchehen 

Als aim dee nit volgen wolt 


8 


> 


‚ In Göttingen befand ſich eine Ausgabe eines nik 


tes von Dietrich v. Bern, Yugsburg,- bei Man: 
ger, 0. J. 8., war aber ſchon⸗i. J. 179% ab: 
handen gelommen Waheſcheinlich enthielt. fie, auch 

diefes 


33 
diefes oder das folgende Gedicht. — Eine alte, nicht 
weiter beſtimmte Ausgabe erwähnt noch Jo. Ge. ab. 


- Eckhart, Comment. de reb. Franc. Orient. Wirceb. 


1723. T.E p. 880. — Auf eine diefer gedruckten Aus: 
gaben bezieht fich wol eine Anfpielung auf Dietrich, . 


Hildebrand und Öiegenof in J. Agricola’s Vor⸗ 


rede zu den Sprichwörtern (deren Zueignung von 1528. 
iſſ, wo er mehre berühmte Helden. und Dichtungen 
nennf, mit dem YZufaßt vn was bey vnſerm geden« 


den iſt nem morden” — Über die Strophe dieſes 


Gedichtes, die Berner, auch Herzog Ernſts Wei: 
fe, vgl. die Einleitung, © XVIII. zu Veldecks Herz.- 


- Ernft in. unf. Samml., Bd. L; unfer Mufeum, I 


142. 284, — 85; Koch, U. 11. Bon dema&D. . 
angeführten geiftlichen Liede ſteht eine Niederdeutſche 
Überfegung in dem: Endiridien Geiſtliker Leder vnde 
Pfalmen ff. Wittenb., 1580. ı2. Bl. 135. „Ein ſchoͤn 
Beiftlid Leed, In ‚des Berners, edder Hertoch Ern— 
ſtes wife.” - 

Bearbeitet, in v. d. Hagens Heldenbuch, Bd. 
I. (204 Stri). m Anhang dazu iſt mehr “über die . 


Fabel, .und aud) eine Übeifi icht des Verhältniffes der 
. alfen Hof. und Drude zu finden. — Einen Auszug | 
giebt Bald, a. a. D. 


Dieſe Dichtung ſelber kommt zwar nicht in der 
Wilkina— Saga vor, aber doch die, worauf vornher— 
ein als hauptſächlicher Beweggrund Bezug genommen 
wird, und, wovon wieder keine beſondere Deutſche Dar⸗ 


ſtellung borhunden. ift: wie nämlid Diefrid und 
Hildebrand den Rieſen Grim ımd fein Weib Hi 


de, eine arge Zauberin, erfihlagen, und fener den nad 


beiden. benannten, nachher fo berühmten Selm Hilde: 


grim geminnf. Hierauf beꝛiebt f ö us der Anfang 


des folgenden Gedichten, 


“ , 
N C 
N. 


ı 


34 


e) Eden Ausfahrt (Dietrids Kampf mit ihm,” 
feinem Bruder Faſold und ‚ihrer Riefen: Gipp- 
ſchaft); aus dem 13ten Jahrhundett; ‚in der Ber⸗ 
ners Weife 

Handſchriftlich: In dem Dresdener Koder 
(f. be.), Bl. ge. a — 151. a . Gebr abmeidyend, auch 
zum Theil in der Gabel, von dem gedrudten Test, und 
wahrſcheinlich v. Kasp. dv. d. Roen überarbeitet. Das 
davor fiehende Bild. zeige den riefenmäßigen Ede in 
goldener Rüftung im Kampf gegen Diitrich in fi lber⸗ 
ner. Der Anfang lautet: 

Ein lant hayſſet Kryſpian, 

Das was den haiden vnderthan, 
Wol pey den ſelben zaiten; 
Seint han verkeret ſich dy lant, 

Ein ſtat die iſt Kollen genant, 

Der lob iſt alfo weiten, 

Dar innen faffen helde ftard, 

Die thet man mol beraiten, . 

Zu ma(n)heit waren fie nit ard 

In ſturem vnd in fireiten; 

Vnd wer das fur ein luge hot, 

Der frag die rlugen laute, 
Pei den es noch geſchrihen ſtat. 


Lecbte, Zııte Strophe ; Dietrich erzählt: 

Mit eynem ritter ich do ftreit, 

Den erflug ich mit aribaig, 

Dar nad) zwey pild ich valte, 

Vbe' ein pruden ih do Bam, 

"Bor Jochrim ich grofz under nam, 

:Die waten ‚ungezalte, | 

Vnd nudt die. muft id) laiden gar, 

Das wiſſet fierleiheln), 


| i Das id) euch fag wyl bie fur wat, 


* was gar zornes reiche: 
es Eden hawbt durch vngemach 
Warf ich gen Jochrim in den ſal, 
Das es zu cleinen fluden prach kode 


36 
Die letzten Buchftabeir nennen den Bearbeiter. — Bruch— 
ſtücke von dein Gchyluß-deg, Gedichtes, vom Fahre 1554. 
Sul. 19 BI. Pap.; zu Münden. Abfchriftlih in . 
p. d. Hagens Befig. Es find zwei Hefte, bon de: 
nen däs letzte aus 12 Bl., das erſte nur aus 6 BI. 
beflehf, al er wahrſcheinlich ebenfo- ſtark geweſen, da ges 
rade zwifihen dem Zten und 4fen BI. die Lücke ifl, wo— 
durch es ‘zwei Bruchſtücke find. Das ıgfe BI. ift ein 
zeln und feheine zur Ergänzung, von BI. 3. a. nachges 
tragen. Die Öchreibart, : Abtheilung der Verſe und 
Strophen ift der ähnlich in der Dresdener H0f.; nur 
haben die Sfr. meift noch große gemalte Anfangsbuch— 
ben oder Heine Öteflverfrefer derfelben; deßgleichen find 
größere Anfangsbuchftaben der Verſe, meift auch der - 
Eigennamen, Linterfeheidung der Reime, ‚und auf) des 
Abfchnittes in der 12ten Reimzeile, durch zwei Gtriche . 
oder ein 9], .fämmtlidy, aber nit, durdygängig, noch 
roth bezeichnet; fonft: keine Linterfcheidyungszeichen, Häufig - 
find halbe, zweimal Bi. 1. b. 9. b. fogar ganze, Geiten . 
leer für zu malende Bilder, deren Uberſchriften zuweiſen 
ſchon da ſtehen, z. B. gleich BI. 1. b.: . „Als Vaſolt 
dem Bern' aber gelobt vnd fein hende vff rackt vnd 
wie das wild megetein dem Bern’ z& fkſſen fiel das 
er den vafolt begnaden folf als er uch taͤtt und wie 
das wilde magefein dem vafdlt, die wundñ .verpandf.” 
dl. 1. a. beginnt mit Bogen J. 31. 3. b. des. älteften 
Drudes: a 
DES ward fraw Helgen kynde ermant, u 

Vnd ward zornig ſo zu hanndt, ’ 

Das er vergafs fein’ ſynne, i 

Wann er gerade an das, werde weibe, 

Ein krafft für, im in feinen Tenbe, 

Die wontt mit zorn Darinne; 

Wanne Bäforöt —— an ggf ‚herr, 


Das ſewt vit ho rtplick ee. | 
Ca. 0 


x... Des hawens auſz den n Heimen fert, - . - 
Das es an dp Ehe zyckte; 
Es wurd nie heſſiclichet kampfft 
Das laub fi) von der 2) 
Zů den Eſten rampff. J | 
Schluß:; No iſt der Bein’ hayim hin — * 0, 
Ber das wart habe genomen, 
Der wider fie in ſere; 
Geytt er den zwahen konſten man 
Hatt loblich geſyget an, = 
Des tr hat ym̃er ere, 
Helffrich von Lunderfz riett daczð 
Däs man in mit gemache lieſze; 
Wer ym dar.dber it entä{n], 
Der ſaͤche, was er fein geniefze. 
Doc hort man yiner mere fagk, 
Das et mit Eggen ſwerte 
Habe yemant ſeydt erfählagen q finite eſt Sabato die 
an Egydij anno Dik iclı455 Quinto hörhfterte 
. Der legte Name ift wol eher des Dries, als des Ab: 


ſchreibers. Die Sanöfchrift ftimmt übrigens ſehr mit 
. dem: ülteften Drud, und könnte wohl, wenn auch nicht 


“ unmittelbar, deffen Duelle fein; ; zumal da fie auch, wie 
Docen fihreibt, zu ‚Augsburg gefunden worden. — 
Eine Strophe des Gedichtes . in einer Münchener | 
Handſ. des 18ten Jahrh., Docens Miscell. 2 194. | 


pol. 190. 
Gedruckt: Augsbarg, durch Sans. Schaur, 
1494. kl. 8., mit Holzſchnitten, D Bogen, Zu Mün- 


hen. J. 2. Bernhbärt in v. Aretins Beitr., und 


Docens Misc 1. 73 — 74. Eine Abſchrift bat v. 


d. Hagen Der alte Drud iſt auf ſtarkem Dehſenkopf⸗ | 
papier, uud, Die Buchſtaben aͤhnlich denen des älteften 
Heldenbudes. Das erfte mit: A Begeichnete Blatt iſt 


leer. Das zweite hat folgenden langen Zitel: 


Das ift herr Eden außfart wie er võ drey Fünginn | 


ward auf gefanne nad here Dieterid) von Berk den z6 





u "3. 
fügen vnnd “ bringen thendig oder. tod Dand wie Eck 
-ann Berner Fam, vnd mit. jim ſirit oynd, wie, der Berner 
eden zů tod fchlüg vnnd wie der Berner darnach mit Tüng 

Saflolt facht vnnd in bezwang. Band darnach mit zweyen . 
Rifen onnd mit Ruegen dem ongeheipren.. megb auch fat 
onnd fy alle drem z& tod fehläg vnd darnach zů dE drenen 
fünginn, Bam die Eden. nad jm auf, gefant häten. Band . 
auff daßs letßt wider haym gen Berñ kam daß alles flat 
heruady mie feinen Ageüzlin, Das gar korczweilig zu ieſen 
vund zů hören auch ·z fingen ift, | 
Auf der Kehrfeite, unter der File:  . 
Hie ſiczt ER und fafolt vñ eberrot 
ein Holzſchnitt, der die gange Geite einnimm6: Ecke iſt 
ausgezeichnet größer, als feine zwei Brüder. Die übri⸗ 
gen, häufigen, Holzſchnitte, bis auf den letzten, fi nd gur 
3 fo boch; auch mit Überfchriften. Gämmtlid, fin? fie 
ur rohe Umriffe, äbnlidh denen der älteften Ausgabe 
des Gi egenof, und auf gleishe Weiſe bei den folgen: 
den Yusgg. benutzt. Jede Geite hat ıg— 20. Zeilen, ‚die 
meift fehr krumm ftehen. Die Strophen ſind meiſt etwas 
abgeſetzt, und haben ein Zeichen ([; DH. 2. a. beginnt, 
Str. 1. ‚mit einem größeren gedrudkten Buchſtaben: 
EIn land dz heyſt agripinan 
Dz was den helden under tan ., — 
Bey heydeniſchen zeyten 
Mang nam hat ſi ich verkert der land 
Zů kdin am rein ift es yecz gnant 
Das lobt man alſo wente 
Deo. ſaſſen edel Füngin dres 
Das wären ſchͤne meyde 
Ed der wont in mit dienften bey 
Das kam jm ſchier zͤ layde 
Vnnd wer das für en luge hat 
Der frag, die. weyfen meyſte. 
Das 4 geſchriben ſtat J 
Auf die aus der Münchener Hof bergeſehte letzte 
Strophe folgen hier noch zwei, die wol nur, als hi⸗ 
ſtoriſcher Nethtas beim Druck hinzu gekommen ſi ſind: 


* r 


38 . nn 
—_ Ü Men do d° groß frieg zu rom wart ” 
Von octaher in lampart- . 

Ben Eenfer zenos zeyte 
der zů conſtantinopel faß 

‚ " - Augaftalus zůͤ rome waß 

' Pünge des reychs fo meite 
Ya den vertraib her octaher | Zu 
vnnd eher aud ram beſiczen nn J 
do er bat man den berner 
des manheit krafft vnnd wiczen 
Was allenthalben wol erkant 

der zoch wider die feinde - 
. vnnd ſchlůg ſy auf dem landet 


Ich glaub ja mic her ecke ſchwert 
ar durch ſich wol fein lobe.mert  ., - 
Zrom ward er Füng vnnd herre 
er cegniert einfundrenffig jar _ 
Bey felir onnd galafius gar - 
Band Anaftaftus dere 
‚ Ward‘ babft bey jm noch diſer tod 
._  . Der flarb darnach behende. _ 
i do hüb ſich vmb das babftum not 
Der berner nam fein ende 
Zuͤ rom nad criftus bare fürwar 
Als man zölet viechundert oa 
Spyben vnnd nainczig jar 
Gedruckt zů Auſpurg von Hanßen 
Schapor vnd volendt am dornſtag na 
oftern m. lxrxexi. 


Die Zahl ift 1491., indem 400 in Hoff. und Druden 
häufig fo ausgelaffen mird, als befannt;. wie noch wol 
jeßo die Hunderte fammt dem Taufend. Die beiden 
legten BI. find leer. — Nürnberg, durd Wolfgang 
Huber, 1512. kl. 8., mit Holzſchnitten; nur nod 2 
Bläffer davon, und zivar die beiden Teßfen, find gu 
Münden befindlid. Docens NMüsc. I. 73. 74- 
Eine Abfchrift - davon hat v. d. Hagen. Der .alte 
Drud in Format, Buchſtaben, Einrichtung und Holz 


v 
‘ 


. R « 


39 


ſchnitten, von denen noch der legte übrig, iſt ganz der 
Neuber iſchen Ausg. des Siegenot ähnlich; 23 Zei— 


len auf der Seite, Die beiden letzten Strophen find 


auch hier: 

A| Wen do der groß krieg zu Rom wardt 
Bon Dctahtten von Lampart 
Bey Keyfer Zones zeyte 

' Der do zu Eonftantinopel faß 
Auguftulus zu Rome was 
Kunge des reychs fo weyte 
Ja den vertrayb herr Detaher 
Und thet auch' Rom befigen 
Do erbat man den Berner | 
Des manheyt Erafft ond wigen 
Bas allenthalben wol erfant 
Der zoch wider die veynde 
Vnd ſchlug fie auf dem landet 


AT Ich glaub ia mit herr (Een ſchwert 
Dardurch ſie(ch) wol ſein lobe mert 
Zrom wardt er Kunig und herre 
Er regniert eins vnd dreyſſig iar 
Bey Felix vnd Balaſius gar 
Vnd Anaftafius dere J \ 
Wardt bapft ben jm nad) diſer todt 
Der ſtarb darnach behende 
Do hub ſich vmb das bapſtumb not 
Der Berner nam fein ende 

Zu Rom nad) Eriftus purt furwar 
Als man zelet vierhundert 
Giben vud neungig jar 

AT Gedrüdt zu Nürnberg 

durch Wolfgang Huber . 

. M.ccec.gij.| - 


— Straßburg, durd Chriſtian Müller, 1577.8. ‚ 
nit Holzfchnitten, X Bogen. Aus der Panzerifchen 
Bibl. jeo in db. d. Hagens Befis. Diefe Ausgabe ' 


feht hinter der Müllerifchen Ausgabe des Siege: - 


not von demfelben Jahr, und ift ihr in allem, For— 


\ 


40 . , 
mat, Bapı, Zrug und Holzſchnitten ganz ahnlich; doch 
ſind die Strophen nicht abgeſetzt, fondern nur. bezeich⸗ 
net, und die Berfe abwechſelnd nad). den Reimen pinge 
rückt. Der Titel: „Ecken außfart Wie er von dreien 
Künigin außgeſandt, Dieterich von Bern 3% füchen, bon 
melchem E im fireit überwunden, Bnd mie es darnad) 
dem Berner mit Künig Safalt, den zweyen Rufen, vnnd 
den drenen Königin ergangen: fehr kurtzweilig 3% leſen, 
vnd fingen, "mit ſchonen Figürlein gezieret.“ Darunter 
ein Holzſchnitt, welcher innerhalb wiederkehrt; wie Ede 
bintveg gebt und die 3 Königinnen ‚aug der Burg ihm | 
nachſehen. Dann; „Getruckt zů Straßburg am Korn: 
markt, bey Chriſtian Müller, Anno 1577.” Gleich af 
der Stehrfeite beginnt die erfte Strophe: | En 
EJIn land das hieß Agrippian 
Das was den Helden vnderthan 
Bey Heydeniſchen an 
Manch nam hat ſich verkert im Land 
3u Coͤln am Rhein. ift es yes genant 
Das lobt man alfo weite(n) 
Da ſaſſend edler Kanigin drey 
Das waren ſchoͤne meyde . 
Eck der wont in mit dienſte bey u 
2. Das Tam jm ſchier gü Imde, 2 
‚Bnd. wer das für ein Tägen hat 
Der frag die meifen Menfter — 
BVBVnd da es geſchriben ſtoht. | - 


x 
. . 


N Auch hier fehlen nicht jene beide Strophen; die este 


Iqufef: 
a3 glaub ja mie Herr Eden ſchwert 
Dardurch ſich wol ſein lobe mert 
38 Rom ward gr Künig und dere 
Er regiert eins und dreißig jar 
‚Ben Selir vnd Gelafius gar 
Vnd Anaſtaſtus dere 
Ward Bapſt bey jm nach diſer tode 
De farb darnach behende 








rn © | ' \ \ { at 
Da huͤb ſich vmb das Bapflumb nodt 
Der Berner nam ſein ende 
Zů Ron nad Epriftus gburt fürwar 
Als man zeit vierhundert 
Siben vnd neuͤntzig jar. 


ENDE. 
Der 3 Bogen iſt mur ein halber, und Die letzte Geie 
leer. — Agritola, welder in der beim Giegenof 


angezogenen Stelle auch „Herr Eden” und „König 
Safolt” nenne, kannte wol nur einen der alten Drude, 
Deßgleichen Sif hart, welcher in der Geſchichtklitterung 
(deren älteſte Ausg. dp. 1552. iſt), Kap. 27. von „Eden. 
eckhaw“ und „Faſolts blindbam” ſpricht. Goldaſt, 
in ſeinen Paraenet. vet. (Insulae, 1604. 4.), P- 347., 
nenne unfer den, „ quae sola ex medid antiquitate 
circumferuntur, , carmina” aud) dag „de Zckio,” und 
führt mehre Stellen des Anonymus in Ecken Vs-. 
fart* an; p. 364. heißt es „in principio libri, qui | 
inscribitur Ecken Vefart,” und r 392. hemerft er zu 
der Stelle: 
„Zr dakt, min fehten ift ein wiht, 
Erflag ich wil, es hilft doch nikt. 

ita et hunc Jocum restititui, vbi perperäm vulga 
excuditur entwikt.” Hieraus erhellt, daß aud) er nur 
einen alten Druck vor ſich hatte. Auch ftimmen die Stellen 
damit, nur ift die Schreibart ahweichend; aber diefe , 
bat Goldaft mol der in den von ihm gebrauchten 
Handſchriften, beſonderg der Maneſſiſchen, ähnlich 
gemacht (wie ſolches auch die beſtimmt aus dem gedr. 
Heldenh. beigebrachten Stellen beweifen); denn das bier 
fi) zeigende % und d, fommt in keinem mir bekannten 
elten Drude vor. Die ſämmtlichen, pon Boldaft ans 


“ geführsen Stellen find: p. 356. (Strophe 230. Berg 45. . 


und Gr. 391. V. 1.—3., nad y. d, Hagens Über 


} 


* 


’ 


42 


feßung) ; p- 364. (©fr. 386. B. 1 — 3.); p. 392. (Str. 
298. B.1.2.); P- 404 — 5. (Öfr. 26. B. 1 — 3. und 


©tr. 348. B. 1 —5.); p. 428. (Str. 198. B. 4); 


p. 438. — 39. (Gfr. 368. V. 7 13:). — Die eine 
Strophe der Mündener Hof. (Gr. 80.) fteht bei 
Docen, a. a. D. 

Bearbeiten, imo. d. Hagens Heldenbuch, Bd. 


I. (377 Str.). Der Anhang giebt eine Vergleichung 


der Hdff. und, alten Drude, und eine Geſchichte der - 
Babel. ' Ein Yuszug in. der. Vorrede zum Heldenbud. 
Das Gedicht ſtellt ſich felber zwar an’s Ende der Hel— 
denthaten Diefrichs, indem es (Str. 362 — 63.) ſich 
auf die Schlacht vor Raben (f. m.) bezieht und da: 
mit fehließt, daß Dietrich ſeitdem niemanden mehr er- 
[lagen habe, Die Wilfina-Öaga aber erzählt die 
Geſchichte, mol richtiger, unter den früheren Thaten 
Dietricys, Kap. 40 — 42.; vgl. 150. Hier folgen (K. 
43 — 44. 189. 2ı9. 328. 330.) noch andere Geſchich— 
fen von Safold, die feine Verwandtſchaft mit. dem 
Pufold des Rofengartens (ſ. h.) verrathen. 
Über den angeblichen Verfaffer des alten Gedidh- 
tes, welcher gemeinigli für Konrad von Würzburg 


“gehalten, vgl. Joh. Jar. Bodmer, in der VBorrede 
\ 


zu Chriemhilden Rache (1757.), ©. IX. XIL, im 


Deutfchen Mufeum, 1780, San. ©. 34.,- und in Camz⸗ 


lers und Meißners Quartalſchrift für ältere F 
tur und neuere Lettüre, 1784. Quart. ı. Heft 1. 


88. 89.; (8. 4. Küttner), Eharaktere Deurfcher Dig, 


ter und Profaiften (Berlin, 1781. 2 Th.), Tb. 1. ©. 
33.; .Jerem. Jac. Oberlini diatribe de Conrado 
Herbipol. Argent. 1782. 4. p. 5.; Job. Chr. Ade: 
Yung, Magazin für die Deutſche Sprache, Bd.2. (1784. ), 


. Sth 3. ©. 71.5; Sr. Adelung, Nachr. I. (1796.) 


73.; Koch, J. (1795.) 125.5 Docen, in d. Aretins 


/ 
N 


. 43 


Beitra, Misc, (1807); 1.73 —75., I. 153. 194. 
292. 304. ,, und R. lit. Ang. 1807., Nr. 11. Sp. 164. 
167., Nr. 20. Sp. 307.; Srimm, ebd., Sp. 163 — 
66.; und v. d. Hagen Rezenſ. v. Docens Misc. in 
der Sen. Lit. Zei; 180%,.Me. 173. Sp. ı68., Nr. 175. 
Ep, 190. Das Reſultat iſt, daß der Verfaſſer unbe⸗ 
lannt bhleibt. 


f) Dietrichs und feiner Befeiten Kämpfe mit 
Würmen und Riefen;.aus dem. 13ten Jahrhundert. 
Handſchriftlich: Im Vatikan, Nr. 324., kl 

Fol. 352 Bl. Pap., „mit Bildern, Adelung, 1. 23. 
179 — 201., wo Anfang und. Ende, Überfchriften und 
Gfropbenanfänge abgedrudt find. —.: Ein Brudftüd 
bon 29 Strophen , Am ben‘ Serge befindet ſi we 
bei einek Kaiſerchronik “bon itfint; wovon ‚eine 
Gottſchediſche Adfehrift auf der Bibl. zu Dresden, 
unter Nr. go; 1. Udelung, I: Bor. XXIV. Eine‘ 
Abfhrift hievon hat v. d. Hagen. Die alte Reimdhro: 
nit gebt von Kaifer Heinrich I. "bie. Friedrichs I. 
Zerftösung von, Mogiland (im J. 1155. )> Wie ihr 
Alter auch folgendes Diſtichon andeufek:, 

Circulus annorum post sexaginta duorum, 

Mille cum centum fr, M digammato iunctam. 
Der Berfaffer. nennt ſich Witkint, und die Herren von. 
Sammerflein und. Landskron (im Kleve’ fihen) 
als. Gönner feines. Werkes, in welchem auch die Nie— 
derdeuitfehe Mundart und Schreibung ſichtbar if. Ebenfo 
in dem Bruchſtück Des Gedichfes von Dietrich, welches 
aber in der Gottſchediſchen Abſchrift ſehr ſchlecht gele⸗ 
fen zu fein ſcheint. Die Gtrophen ſind mie Profa ge 
ſhrieben ‚ mit Punkten hinter den Reimen, doch nicht 
regelmäßig; nur Str. 4. und 5. iſt nach dieſen abge: 


Mo: 


\ 


| theilt. Die Anfangsbudiftaben der abgefesten Str. feh⸗ 


Ien meift, und ift leerer Raum dazu. für den Gchriftma- 
der Die VBersanfänge haben zuweilen größere Schrift; 
fonft auch die Eigennamen Hein, 
" (Des antwerc(ort) eyme 8" füge da: 
. Der ebinturin id felgen uro 
Werdin unde dure hirlt)zeln]. 
. Diniett) man bi feonen vraumen mide, _ 
Dar(c) iſtleyn] eyn wunderlichet Schwei 
Hayt yman gude mpge,. | 
Der volge mir, dat is pin reyt 
Bnd ſchuwe diſe ebinture; 
Wan fi gelimp nog vunge in hang, 
Vnd is fo. ungehure, 
Dat man fi billige miden fol: 
Dinit he ſchonen vrawe mide, 
So ift ein(m)e mit crankin vrouden mol, 


Von · der letzten Strophe iſt nur der Anfang de; 

..,.@Dde) Eoneginnen ſprach: de. reyſe laſz abbe, 

Want id) fnelic bode lich] Elo)ur dich habbe, 

De wiſint wol de wilde, 

Ir hoe, ic die vnd od) irrin grun, 

Ja is fan wildez ſtygen Bunt . 
Eine Eckhar tiſche Abſchrift dieſes Leipziger Siug⸗ | 
flüds bat W. Grimm; . Es gehört zum Anfang des 
Gedichtes, — Ebenfo eim anderes Bruchſtũück, welches 
v.d. Bagen aus Kinderlings Nachlaß beſitzt. Es ift 
zur. eine neuere Abfchtift, mit einigen Anmerkungen und 
Verbeſſerungen, wahrſcheinlich nady der Urſchrift; über 
welche legte Aber gar nichts, erhellt. Es find eigentlich 4 
Heine Bruchſtücke, da die Strophen fo oft abbrechen und 
etwas fehlt; die Abſchrift zeige dieg nur duch Bedanı 
tenfiriche an. &s fehlen alfo wol Bläfter dazwiſchen, oder 
iſt etwas vun den übrigen abgefihniffen, da alles dody 
ziemlich, zufammen gehört. Der Anhalt gehf nody dem 
‚vorigen Bruchſtücke porber; es kann mit demfelben aber 


Er 45 
nicht etwa aus Einer Handſchrift fein, da Sprache und 
Echreibart ganz verſchieden. Die Verſe, in 13 Zeilen, 
find abgeſetzt mit großen Buchſtaben, meiſt Punkte hin⸗ 
ta; die Strophen nicht abgeſetzt, aber ein⸗ oder aus— 
gerückt, zuweilen mit größeren Buchſtaben. Anfang: 
Einen vzerwelten man 
Den zuge ich uz im gerne, 
-Da muz er arbeit vmb han, 
E. dann er daz gelerne, 
Er endarf niht ath(ht)en, ob fm wire 
Bon fcharpfen fm'ten wünden dief, 
- Das im dat nad) vil fange ſwirt. 
Es folgt eine Strophe? 
| Dannen fürte er die ſchonr meit ff. 
und dann, wie daneben bemerkt ſtebe, die rothe Üben 


ſchrift: 


— 


Hie hebet dez berners ſtrit an. 
Als er mit dez heidens manıln ſtreit. 
Die Strophe darunter: 
Der verte waren mannigfale ff. 
ft nur bis auf’ Vers 11. da: 
Habt uch daz ros lat mir dit wat — — — 
Das zweite Stürk beginnt mit dem legten B, einer Str.: 
Ergeuget uns untrume bie 
| Es folgen zwei ganze Strophen: 
Waz ſol ich nu griffen an ff. 
und: Sint id) den vienden bin gegeben ff. 
Die dritte: Ein beiden ſprengenlde] do began ff. 
it nur bis V. 5. da: 
> Als von der fennin fert "ein bolg — — 
Das dritte ‚Stüd fangf an mit einem 7ten B,: 
uf einen ſtarken heiden er ſtach ff. 
Dann zwei volle Strophen: 
Zür bag er in den malt gereit ff. ———— 
und: Do dreiſt vſse in dez hordes ſtoz ff. 
Das letzte Stüd beginnt mit einem .ı3ten V.: 
Did) iemer defter minner lagen. . 


I} 
N 


46 . . 


Darnach zwei Strophen: 


Die magt ſach den heiden dot ff. 


und: Er ſprach: daz mag nit gefin, (vgl. Vatit. Hof. 


De- 
Ich han gelan den herren min ff. —— u 


Bon einer. dritten ift nur Solgendes übrig: 
Gie ſprach: ift der von berne hie, 

Dez wir uns Kan getroftee ie, 
Dez fult ie: mich beſcheiden; . 
Den fehe ich, berre, als gern, als ir, 
"Wie Hein er habe geholfen, mir — — 


Man fiehf, daß diefe Hoſ. viel ächter und beffer ift, als 
die borige, und wahrſcheinlich auch eine pergamentene; 
ihr Verluſt iſt alſo ſehr zu bedauern. Diefe Bruchſtücke 
aber laffen das Alter des Gedichtes fpäteftens in's 14te 


1 


vv e 


Jahrh. feßen, da weiter herab Pergamenthoſſ. nicht leicht | 


mehr porfonmen: 

Sehr abgekürzt und überarbeitet, wahrſchein⸗ 
fi) durch Kasp. v. d. Roen, ſteht dieß Gedicht in der 
Dresdener Hd. (f. ba), BI. 314. a— 344. a; 
und nad) dem Schluß und der Blätterzahl der Bati- 


kan iſchen Hdſ. zu urtheilen, iſt Roens Driginal ſelber 


ſchon verkürzt geweſen, wie beim Otnit und Wolf— 


dietrich. Anfang: .. | 


Hye vor ein ein alter heidenn fas, 

Der was geheiffen Terevas, 

Alfo lies er ſich vinde, 

Der hat mordes viel getha 
An mandem eriftenliden man, 

An weib vnd aud) an finden; 
' Wo ma die vont, man ptacht yms bein 

Bereit zu einer fpeifle; .. 

Die fpeis die mas doch ungemein; , 

Er lebt ins teuffels weiſſe. 

Er het nit mer, den einen ſun: 

Der alt der ſtarb, der jung her wucht, 

Des vater weis wolt er auch tum. 


47 


Die erfte Str. der Vatikan. Hdf. ift hier die zweite: 
Es wuchs der heiden, das iſt war, 

Volkumlichen achtzehẽ iar, 

Zu ſchaden manchem mane ff. 
Sonſt ſtimmt noch Str. 29. u. 50. mit den Anfängen 
der Vatikan. Hd. BI. 2ı. und 47. Befonders hinten 
bei den vielen Kämpfen und Ritterfpielen ift alles fehr 
abgefürzt und menig davon. Schluß: 

Die purgerin fein und auch fubpeil 

"Die fohendten der preüt do cleinheit vil, 

Vnd hetẽ mit ic hohzeite 

Den tag in freuden; do es nacht, 

Darnach man fih zu ſchlaffen macht; 

Her Diterich wart der freute, - 

* Do et ir nün geweltig, wart; 
In kual der freudẽ prune, 
Ein ent hat diſſes tichtes art; 16 

Got geb uns dort fein wune. 

Des altenn vir hundert vnd echte ifl, 

Dis hie hundert vnd dreiſſigke fein: 

So vil onnüczer mort man lift. - 

Die Abentheuer erden twieder als Dietrichs aiſie 
vorgeſtellt, und das Ende iſt ſeine Vermählung mit einer 
befreiten Königin. Eine foldhe frühere Bermählung 
Diefrichs, vor der mit Herraf, erzählt aud) die 


Borrede des Heldenbuches, aber die Perfonen und lim: 
ftände find gang anders. Deßgleichen die in der Wil: . 


kina-Saga, K. 219., mit Gudelinda, einer der 
Königinnen, um welche Ecke mit ihm gefochten: doch 
iſt hier eher Zuſammenhang, indem es eigentlich eine 
Fortſetzung der Geſchichte Faſo lds iſt, welcher, nach dem 
Kampf mit Dietrich, als deſſen Geſell, ebenſo den 


Ritter Gifte am aus dem Rachen eines Drachen befreit 


(8. 44.), wie Hildebrand den Rentwin. Mehr über 
den Zuſammenhang diefes Gedichtes mit Eden Aus: 
fahrt, vgl. in dem Anhang zu v. d. Sagen⸗ Über⸗ 
ſetzung derſelben. 


D 








48 | | 
g) Hörnen Siegfried (feine früheren Abentheuer, 
befonders der Drachenfampf); aus dem 13fen 
Jahrhundert; im Cdierreimigen ) Dlibeöranbe- 
on. 
Handſchriftlich iſt dieß Gediche gar nicht be⸗ 
kannt, nur 
Gedrucktt Zu Rürnberg, durch Georg Wad- 


ter; o. J. in kl. 8., E Bogen, mit Holzſchnitten; in 


der Ebnerifchen Bibl. zu Nürnberg; Auf eine Rach— 
weifung Kochs haben wir diefe Ausgabe durch Kief- 
babers Bermitteling felber eingefehen,. und bejist ». 
d. Sagen fie abſchriftlich. Gie flieht mit derNeube: 
rifchen. des Giegendt (£ d.) in einem alten Bande, 
welcher noch viele andere Stürnberger Drude, meift 
von Chriſtoph Gutknecht und Bal. Neuber, ent: 
hält, unter andern die „Hiſtory Peter Lewen des 
andern Kalenbergers — durch Bal. Neuber“ v. 
J. 1560. Der Siegfried iſt alfo wol aus derfelben 
. Beil. . Der Zitel lautet: 
AT Hierinn finde je ein ſchoͤnes Lied 
- * Bon dem Huͤrnen Geyfrid 
.*VBund ift in des Hiltebrandes thon 
Deßgleyihen je nie gebört han 
Bnd. wenn je das left recht und eben 
So werdt jr mir, gewunnen geben. 
* Darunter ein’ großer, ‚gut gearbeifeter Holzſchnitt: mie 
der junge Siegfried von feinem Vater Abfchied nimmt, 
Die Holzfchnitte innerhalb find Eleiner und roher, tie: 
wohl meift mit dem undeutlichen Zeithen (es ſcheint HP) 
ihres Meifters. Jeder haf eine dazu gehörige Über: 
ſchrift, z. 3. gleich -der erſte Bl. ab 
AT Wie Seyfrid z6 eynem Schmid Fam ond den Ampoß 
in die erden fihlbg vnd das eyſen entzwey, vnd den mey⸗ 
ſter und-Enedhte ſchlaͤg. R 
“ ie 





-Die Schrift ift durchaus die fogesanitte; Schmwabarer. 
(wie die fämmtlichgn. alten. Druchke Diefes Bandes und 
die meiſten gleichgeiggen überhanmpk, 3.. B. auch Die 
Ausg. des Heldenb..:. »» 2509: .und..154%., und. alle 
Ausgg. des Siegenot md Eike, Di, auf 'die ältefte 
bon. diefem un die : "jüngfte, bon: jenem). ' Die Geiten 
haben 24 Zeilen, , und die Strophen. find, achtzeilig ab⸗ 
getheilt, ohne Abſatz nur mit AT, ‚bezgichnet, und. bins 
ten mit ‚einem Punkt, Bumeilen finder fi) fonft auch 
ein Komma. Die erfte Strophe bat einen etmas größe⸗ 
ren Anfangebucftaben; Bl. 2, a. Fu 


" ICH faß im Fiderlande Be ri. 
2 Ein Zünig.fo. wol:befandt:., a 
Nic groffer. macht vnd „geivelte 


[7 2 


. Sigmund Das. er genant EEE 
Der hett mit ſeyner frawen et 
Ein“ſun der hieß Senfrid >; 0. : 
21 Opsisgefen.twerde je Hören 2.0029 J 
„bie in diſem ied nenn 


Schluß: ° ar Die dran 7 vruͤder geinhide En 
Wer iwenter hören mwöll ' nr 

So wil jch jm hie weyſfen 
Wo er das finden fbl-. -, .- 

Der leß Seyfrides hochzeyf 

So wirt er des bericht 

Wie es die acht jar gienge - 

Hie hat ein end dae dicht. 

AT Gedruckt zů —— 0 


duch Georg Wadern. . s : . _ | j 
Da der Rand des Blattes abgefehniffen iſt, ſo bt a 


vielleicht noch die Jahrzahl da, geſtanden. Die letzte 
Seite iſt leer. — Eine andere Ausgabe, o. . D. 1585. 8. 
E Bogen, aus Kinderlings Bibl. (ſ. deren Ber: 
zeichniß, Leipzig, 1809.Nr. 6roo:), Befige jeßo v. a 
d. Sagen. Der Atel ſt. en = 
- 9» 


£ 
Hirnen, Gem: 
fried, Gefangsmei 
Hietinn finde jhr ein ſchoͤnes Lied, 
Bon dem Huͤrnen Sewfried. 
Vnd iſt in deß Hildebrandes Thon, 
. Defgleichen ich. nie gehdrter Kon. 
Und wenn iht das leßt recht vnd eben, 
So werd jhr mir gemunnen geben. 


Darunter ein ähnlicher abet kleinerer Holzſchnitt, als 


in der vorigen Ausgabe, und unter demjelben die Zahl: 


M. D. XXXV. Sonſt fehlen hier die Holzſchnitte ganz, 
wiewohl die darauf hinweiſenden Uberſchriften geblieben 
find, nur mit Änderung des Hie in Wie Die Stro— 
phen find ebenfalls achtzeilig; ohne Zeihen, aber abge: . 
ſetzt, eingerüdt und mit einem Schlußpunkt; hierin, fo 


wie in der fpäferen gewöhnlidyen Schrift, „gang ähnlich 
den Geierabend iſchen Yusgg. des Heldeubudes und 
der Endterifchen des Giegenof. Häufig ſteht noch 


ein Komma hinter der Zeile, felten. innerhalb; auch ein 


Sragezeichen findet ſich ſchon. Die erſte Sr. Bl. 2. a. 
hat einen größeren Buchſtaben. 


ES ſaß im Niderlande 
Ein König fo wol bekande 
Mie geoffer Macht und Gewalte 
Gigmunde was er genandt, - " . 
Der het mie feiner Srawen 
Ein Sohn, der hies Gewfrid, u 
Des Weſen werd. jhr Hören 

Afyie in diefem Lied. 


Schluß: - Die Drey Brüder Arimhilde 
Wer weitter hören woͤll | 
So wil is jm hie meifen,. © | 
Wo er das finden fol, rn 
Dep leß Gewfrids. Hochzeit 
‚So wird er deß bericht, . 
Wie es die acht Jar gienge, 
Hie Bat ein End das Gedicht 





68° 
&s .endet ZI. 6. B. des lebten Bogens. Auf den beis 
den übrigen BI. fteht „Ein Lied von dem König Lund» ' 
pig aus Vngeru.“ — Beide Ausgg. ſtimmen faft wört: 
ih überein. Jene ijt .aber wol die ältere; denn in 
diefer ift die Schreibart ſchon etwas neuer; fie Mt über: 
haupf ungenauer und unftichfiger, auch fehlt darin Zeile 
6. von. Gr: 167. (nad v. d. Hugeng Überfegung). Db 
ine etwa von der anderen abgedruckt fei, läßt ſich nicht 
beſtimmt ſagen, da es erweislich noch mehre gab. Eine 
ſolche, wie es ſcheint, noch ältere Ausg. hatte Goldaſt 
vor fi), wenn er in den Paraenet. vet. p. 452. zu 
der Stelle „Du boswiht tugend ber” (Gtr. 76.) an⸗ 
merkt: „ita vet. editio: vulgd der.’ Die Jebte Les- 
art haben nämlich jene beide Ausgg. Goldaft nennt 
and) Dieß Gedicht, P. 347., neben dem Ede (f. e.) 
alſo: „de Sigifrido Agrippinensi (P) cognomento 
Correo,” und führt, außer jener, nody mehre Gtellem 
daraus an, mit dem Belfage: Vetus poeta in Hör- 
nin-Süfrid,” oder „Anonymus in Hürnin Süufrid.” 


Diefe Stellen find: p. 369. (Ger. 54.:Bers 1 —n2.); | 


P- 450 — 51. (Str. 89. B. 3 — 4. und Str. 93. V. 4.) 
Dar die ‚veränderfe Schreibart derfelben betrifft, . fo 
gilt hier das beim Ede Geſagte. — Daß noch andere 
alte Insgg. des Giegfried vorhanden gemefen, erhel⸗ 
let aus 3 Holzſchnitten des Heldenbuches v. 1560,, 
Bl. 72. b. 113. a. 119. a., welche ganz einerlei find 
mit denen BI, 32. a. 33. b. 10. b. der Wach ter i ſchen 
Jusg., : aber beffer und feiner ausgeführt, vhne jenes 
Beihen, und der leßte audy umgekehrt. — Auf eine die: 
ft Ausgaben“ des Gedichtes beziehen: fi ohne Zweifel 
die häufigen Unfpielungen Fiſcharts auf deſſen Zabel, 
in der Befhichtklitterung, Kap. 1. 3.25. 27. 35. 45. 55. 
dans Sarhfens: Tragddie rührt gewiß auch aus el 

ner deſellen ber, — Auch Gottſched ſcheint einen Ab⸗ 
| Da 


Bd. 13. ©. 31 — 44. Koch, Al, 246, fetzt es in das 


63 u | | 

druck gekannt zu haben. (Progr. 'de temp. -Teuton. 
vat. myth. p. VI. not. £: Exstat Fabula de Sey- 
frido,. cornu obducto, peculiari pe@ämate eompre- 
hensa, typis etiam exscripta.), wenn er bier nicht etwa 
bloß Goldaften nachſchreibt? wie wahrſcheinlich nur 
Ghoftel thut, meldet in feinem Werte von der Dene 
ſchen Hauptſprache, ©. 297. ein altes Gedichte „Hürne 
" Seufried” anführt; deßgleichen (Herder), wenner, im 
Deut. Muf.. 1781. März, ©. .267. unfer mehren He 
denlied%n in der. Rifferweife, die er mittheilen kön— 
ne, neben &#e’n auch den „Gemfried” nennt. Deun 


ſonſt beziehe fid) über das Daſein dieſes Gedichtes feit 
Soldaft alle nur auf diefen: 3. Ch. Adelung, Ma- 


‚9a; I. 3. ©. 51.; Koch, L' 121 — 22: F 
Bearbeitungen: Die Tragödie des Hans 
Sachs, in ‚feinen Werfen, Nürnberg, 1561. Fol., 
Buch 3. Bl: CCOXXXII - XLV. — Das profai: 
ſche Bolksbuch:'.;, Eine Wundetſchbne Hiſtorie von. dem 
gehbrenten Giegfried, Was munderlidye: Ebentheudr -Diefer 


- £heure Ritter ausgeſtanden, ſehr dentmärdig und mit 


Luft zu leſen. — Aus dem Franzöſiſchen ins Zeuffche 


berſetzt, und. von neuem wieder aufgelegt. Gedruckt 
- in dieſem Jahr“ 5 Bogen 8., mit ungeſchickten neuen 
Bolgzſchnitten, worin, Giegfried iwirdiih immer mit 
Hörnern erfeheint,  umd Die ganz von Deren des ab 


den Gedichtes / verſchieden find. Notiz und Auszug da 
son durch Vlps (Bulpius) in der Rom. Bibl., 


ı7te Sahıh.; es iſt aber leicht noch Alter, obmohl gar 


Reine ächte alte Ausgabe davon befanat if. Vgl auch 
‚eines Ungesannfer Auffag über. die Deutſchen Boksbü: 


cher, in der-Berlinifchen Monatcsſchrift, 1785. Dtbr. 


©. 297 —98., und J. Görzes; die. feutjehen Volka- 
bücher, Heidelb, 1807. ©. 93 — 99., wo auf dem 


’ 





53 


Titel. des geb. Siegkried noch Cäln nnd Nürn, 
berg, als Drudorte leben, die in den. ung bekannten 
Eremplaren fehlen. Am Schluß des Volksbuceg wird 


® 


noch auf die Geſchichte bpu Giegfrieds Sohn Löw: 


hardus verwieſen. — Eine weitläuftige Umarbeitung 
ft Der gebörnfe Siegfried, ein Bolksroman bon 
Chr. Bilh. Kindleben, 1788. 8.. 2 Th. — Auch der 
Giegfried, von. Lindenberg gehört gewiſſermaßen 
hieher. — Die neueſte ſchlechte Moderniſi, irung des Volke: 
budes iſt: „Die Abentheuer und Thaten von "dem 


gehöruten. Siegfried. Welcher die ſchͤne Flori⸗ 


gunda durchs Schwert von einem abſcheulichen Dra⸗ 


hen erloͤſete. Ganz neue Yısgabe. (Berlin, bei Litt⸗ 


fas). 4 Bogen 8. — - Der Anfang | giner dramatiſchen 
Bearbeitung bon D. 8: M. "5. (de Ia Motte Fou— 
que), ſteht in. Fr. Schlegels Europa, Bd. 2. St. 2. 
6.92 — 87. — Eine Überſetzung des alten Gedichtes, 
in d. d. Hagens Heldenbuch, Bd. 1. (179 Str.); mo 
im Anhang auch mehr über die Geſchichte deſſelben und 
der Silßebrands- -Zou. Über Die Fabel vergl. font 
rung davon: „Der. gehörte Siehfrkeo "und die * 
belungen, ” in-der Zeitung: für Einfiedler, 1608. Nr. 
5. 8. 12. 21. Genau hängt dieß Lied mit den Nibe— 
lungen zuſammen, wiewohl dieſe in der meiſt nur 
epiſadiſch · berührten Darſtellung der eigentlichen geh 
deffelben absveichen. :..Eine Vergleichung . beider: f. 1 

in der Eleinen Schrift: Über der Nüibehingen Liet, von 
6. (ifere);, Hamb. 1795. 4. S. 21 —'25. Be 
fiimmte Sinmeifing - auf diefe Geftalt der Gabel findet 
ſich - Aber. ſchon in dem moch näher dazu ‚gehörigen 
RofengarfensLiede (ha.’%: Auch ſtimmt mit ihr 
die eahhlung der Biltona · Gaga, Kap. 29. 2 
_ 46... 


64 | u . 
h) Das Rofengarten: Lied oder der große 


Rofengarten, (Kämpfe der ı2 Helden von 
Wormg und der 12 Helden von Bern, zulet 
Giegfrieds und Dietrids); in der vierreimis 


gen Strophe; aus dem 13fen Jahrhundert. 

Zwei Bearbeitungen, die auch in der Sa: 

bel bon einander. abweichen. 
«) Die ungedrudte; melde handſchriftlich: 
Im Vatikan, in Nr. 359. Fol. Pap. BI. ı 
65 (vor dem eucidarius). Adekung, 
I, 27. 202 — 211., wo Anfang und Ende, 
auch die Überfchriften und Anfänge der einzelen 





Abſchnitte mitgetheilt; vgl, I. 162. — In der | 


Straßburger Handſchrift (. b«.), Bl. 205 
— 7 
Dieß Süd ift gang tie ‚der Derie und Wolf. 
Dietrich gefehrieben, ohne Abtheilungen und Abfegung 
der Dierzeiligen Strophe, in welcher es doch wirklich 
auch iſt. Anfang: — er 


Der groff eofe gartten. 


Wa⸗ man von richen kingen ſinget oder ſeit, 
Wie ſaͤrby irn dagen warbennt nach groſſer wirdikeit; 
Su ſtrittent mit ein ander nach priſz vnd beger, 

Gh fuͤrtten ritterlichen ir ſchilt vnd ouch ir fper; 
Bon denfelben heilden hant wir wunder vil vernumen, 
Wie fü bu irn dagen zů ſtrit ſint befumen; : 
Solche ofendure ſeit man uns von.in, da : —_- 
Wie fü ein ander beflundent fa gar an allen hafı  ; 
Suͤ kundent ſchilt zerhowen und lihtez helmeſz dad; 
Durch willen fhoner frowen litten fh ungemah 
Bor iren fharpfen ſwertten, die fü trügen in fr hant; 
Daz mueito von in engelten manger kiener wigant 

. Eh herettent mange reife, it lop daz, woltene fü meren, 
Groffz ware die reife; nn herent von den heren, 
Wie fa ein ander rieffene ‘von Huͤnen an den Kt 





— 


- . 


65 


Dez fromett ſich 6} dem Nine manig clägez megetöin, 
Bnd ouch vil fhoner frowen, die ez gern molten fehen, 
Wellen man under den redien da; beft wolt jehen. 
Daz dett man dem von Bernne vnd ſinen heilden guͤt; 
Saͤ vohtten an dem Rinte) mit ellenthafften můet. 

By dem Rin waz geſeſſen junger heilde vil; 

Don clüger ofendäre ich uͤch ſagen wil, 

Wie ſuͤ einander reiſſetent von Hilk)nen an den Rin, 
Bad wie fü do ſteittent vor Crimhilt der-Fingin. 

Ein fart begund ſich haben gon Wurmez an den Rin 
Bor-dem ling Gyppis(e) vnd Erimpile der dohter ſin; 
Suͤ woltent brieffe fenden gar witt in die lant; 

Aldar kam dar vil frecher manig wigant. 

Der kunig was geſeſſen do zü Burgent rich, 

Er waz geheiffen Goppich das wiſſent ſicherlichh 
Er hat einen roſegartten 3% Wurmez an dem Rin, 
Er ſprichet: wer im den duͤrre breche, dez diener wolt er ſin. 


Das 14te Blatt dieſes Gedichtes iſt ausgeriſſen, aber in 
v. d. Hagens Abſchrift durch Glöckle aus der Da: 
tikan iſchen Hd Bl. 20 — 21. ergänzt. Schiuß: | 


Do für Beim von Kriedxen) der ſchöͤn Dietrich, 
Do für Heim gon Ruffen Hartung ein Ting rich, 


Do für beim gon Dennan marg der jung fing Seit, 
‚Do für. Hein gon Gtäre Diettliep der hoch gemät, 


Do für Heim gon Bechelon der mile marg man, 
Do für Heim in daz elofter der mind; Eilfam. 
Do der mind Eilfam wider bein Fam, 


‚Man wole in nie in Ion, den kienen man; 


Er flieffe an die portte, daz f& vffbrach, 


Do ſchüff er in dem clofter alz vngemach. 

Her Diettrig von Berune vnd meifter Siebrant 

Büren mit ieren heilden wider in ir lantz 

Do fah man gegen in wichen die herzogin liete, 

Die enpfing die heren, fl maz wol gemütke), 

‚Su frotte fü Die mere; wie flot ez an dem Rin?. 

Do fprady Hiltbraud der alt: fieb frome min, 

Do hant wir fl beewungen mit ellenthafftter hand. 

Alſe nymet de; buch ein ende, vnd iſt der rofegartten 
Ä genant. Ä 

fot. if 


56 | Bu 
„@inen Aupzug aus. diefer, „und micht der folgen⸗ 
den. Bearbeitung des * Rofengartens enthält dire Borrede 
zum Heldenbnch. 
4) Die —— vom welcher. sansfärif. 
gen: zu München, in Se..268, gr. 8, Pap., 
| 145 206. Bragur, IV. 2. ©. 188. 
— Misc. I. 157 — 58.) wo die 4 er: 
‚fen Strophen‘ abgedruckt ſtehen. 

* "Eine: ‚oigenheiwdige; Abſchrift davon hat v. d. Ha; 
gen. Der Roſengarten fteht hier hinter dem Daniel 
bon Ölumenthaf (ſ. 2. h. ), alfo, daß der Anfang 
noch 6 Blätter bon "dem legten, io 31. Ttarfen Heft de 
felben,, ‚einnimmt. .Diefer Anfang, ift ganz wie Proſa 
geſchrieben, nur daß die Verſe, duch wol die Halbverſe 
einen größeren. Anfangsbuchſtaben, oder ein Komme, 
oder beides. haben. Die Eigennamen „meiftens klein. 
Strophiſche Abtheilung ift, nicht ſichtharz zuweilen ‚find 
.aber Abſätze mit ‚großen. Buchſtaben, dergleichen auch 
einigemal innerhalb der. Zeilen vorkoinmen, und welche 
doch meiſt mit den Anfängen der wirklich vorhandenen 
Strophen zuſammentreffen. Daſſelbr gilt von den wei— 
terhin fülgenden, Abſchnitten. Der. Anfangsbuchftabe ift 
nur Elein airgedeutet hie den Shiinaler: 2*8 


1 . ... r 


Bon. Dem Rofengarten Be Wuriis 


eG leit qn dem Keinle) ein flat fo. pinfem, \ 
Die ift gehaiffen WBurm(e)s, vñ wais nad) menig man, 
. Darjan, fo. faffen. retken,die petten. flolgen. müt, 
Der ein der hieſz Gebich, am reich” Fünig güf. 
Der ‚Het pei fein’ frawon. drey fün hochgeporn. 
; Das vierde wz ain maget, durch die fo ward verkorn 
| Vil inanig Fün‘ held(e), als man vns von ir fager, 
. . Krymhilt, wz ‚fie; gehaiffen, die kahſerliche mag(e)t. . 
Die begude fregen. ain ſtoltzer weygand, 
Der wz aehaiſſen Seyfrid, ain ei aujz Nyderland, 


— 


67 
Der pflag fo groffer fierfe, das er die lean vieng 
Vnd ſie mit den ſchwentzen öber die mause hieng. 

Do ward ir von dem Pern’ wunders vil gefagt; - 
Gie gedacht ir manger Jifte, die kaiſerliche magt, 

Wie fie zefamen prägte die zwen Füne man, 
Bnd dz fie möchte fehen, von meldyem dz befte würd getan, 
Gie hett aynen garten mit rofen wol. durdjlait, 
Der waz ain’ meile lang(e), vñ ain’ halbe prait, 
Darum fo gieng ain maur(e) mit aine fadẽ feidein, 

Gie ſprach: trutz ſey alien fürften, das Eainet kum̃ ‚ar ein. 


Auf BL, 15 t. ‚beginnt eine ganz, andere Sand und. 
Echreibart, ſchlechter und ungenauer. Die erſte Hand 
ift dieſelbe, welche den Däniel von Blum, geſchrieben 
hat; und da auch die ‚erjten 6 Blätter noch zu dem 
letzten, 10 Bl. ſtarken Heft deſſelben gehören, und 'die 
folgenden 4 Hefte (je zu 18 Ble, und, eins.pon 8 BI.) 
ein anderes Papierzeichen -(micht den: Dehfenkopf, fons 


dern eine Hand rt einen Stern) haben :: fo. ift mebr 


als wahrfcheinlich, daß. det; Schreiber, diefe au Anfang 
mangelhaften Hefte, auf den übrigen Blättern des Da: 
niel v. Bl. ergänzt. babe. : Auch iſt auf .Diefen alles 
ſehr eng zufammengefchrieberr und immer. mebt, je nd: 
ber es an BI. 151. kommt, und anf Dibfemn ifE noch der 
Kand oben gur Ergänzung gebraucht und der erfte 


GHalbbers: „Ru wil ic, dig geben” (Str. 178. V. 4... 


ind. d. Hagens Überfegung } zur. Hinweiſung wie⸗ 
Perholk: Won hier, am ſind die, Durch den regelmäßigen. 
Abſchnitt gebildeten :Bafbverfe als ‚Zeilen mit. großen, | 
meift, sgth: durchſtrichenen Aufangebuchſtaben abgefegt; 
nut, zuweilen, ‚mern. Raymı dazu“ iſt, ‚flieht. der ganze 
Ders in, Einer Zeiler, Keine. weitere Unterſchejdungszei⸗ 
chen. Die Abſchnitte haben.. rothe gemalte Buchſtaben, 
häufig . aur den Raum: dazu, fe, twie,gu: Den ſonſt eben 
fallg ‚rotben, Überfchriffen. . Die erfle, if Blatt. 164, h 


r .. . er. 
TUT IRITE. Ale r — * RF van 236: j ir ‚a Pr SE Ze 
- ß } 


58 


Befonders haben die einzelen Kämpfe fie 2 
Schluß: 
. Do fprady gar gernlichen 

Der mönidh Yang: 

Ir helffent mir dei myn füride 


‚gen. 


. 


Hie riteet Der von Bern: und Dietlieb 
. 30 dem abt jn‘'das kloſter 


30 jme reit der von berne Zu 
Bnd dietleb der degen fi.  " 


Böen, die ih han getan, ' 


Ir muͤßent alle glich(e) 
3% böße beſtan. 


Da; globtent fie glich(ce) 
Den(m) fuͤrſten hoch geborn, 


Ir Eeiner es wider rette, 


Sie forchtent finen zorn; 


‚Sie ſprachen; lieber her'e, 


Sint ir ſitt wider komen, 


So hant wir verſtanden (1. ümer fünden) 5 | 


Gar vff öns genomen; . 


Des froͤwet ſich oͤns gemuͤte 

Vnd iſt Ins allen lib. a 
Hie mit endet ſich des roßen gartten {p8, 
. Bad gang und. gerecht 0 


Wole 36 ende Eomen, . . 
Als wir es in dem buch 


Gang han vernomen. 


Got’ müs dns z& helffe komen. 


| AMEN ame, - 4 
— U Dresden, in Nr. 56. Pap. Fol. 66 vi v. J. 
1489. Adelung, II. Vorr. S. XIX. Durch Daß dorf 
:befigt o d. Hagen eine Abſchrift von Milhanfer. 
Auch bier ſteht dieß Gedicht hinter dem Daniel v. Bl. 
von derfelben Hand, und beide Handſchriften, die Mün: 
chener und Dresdener flimmen (mas nicht - leicht 
vorkommt) faſt woͤrtlich, ja buchſtaͤblich überein: fo daß 
ſicher nur eine voh-der anderen abgeſchrieben; nicht fo 
denkbar ift,. daß beide nur gleidy genaue Kopien einer 


/ 








mn — — nn - 


Bu | | bo 
gemeinſamen Urſchrift mären. Die Mündjener ftheint 


ber die ältere und beffere (wiewohl Docen, a, u. 
- Di’umgelehrt meint), und hat aud) einige Verfe mehr. 


Die Dresdener Hd. ift gang ſo gefehrieben wie die 


 Mündener von der Ergänzung an, nur Öfter der, 


ganze Berg in Einer Zeile, oder, nur hinten abgebro- 
den und das Ende mit Bezeichnung drunter oder drür | 
ber geſetzt. Wo dorf auf den erſten DI. Abfäge und 
gtoße Buchftaben, find bier rothe gemalte an denfelben 


Stellen, und fo find auch die ferneren Abſchnitte und 


üÜüberſchriften ganz dieſelben; wo für die letzten dort 


Platz gelaſſen, fehlen ſie hier ganz. Die Eigennamen 


au Mein, Der Titel iſt roth 
—4 


Bon dem roſen gartä ze murms 

Es leit an dem Rein(e) ein flat fo wufe, oo. 

Die ift gehaiffn Wurm(e)s, vnd mais noch menig mã, 

De’ in do ſaſſn reckũ, die hettũ ſtolezẽ můt. 

Der ain der hieß Gebich, ain reich' kunig gut 

Der het bey feine fraut dtey fun hoch ’geborä, 

Das yierde was ein’maget, durch die fo ward verlorũ 

Bil manig kun' held(e), als ma uns. uõ ir faget, 

Crymhilt was fie gehaiffrt. die kayſetliche mag(e)t 

Die begund freyen ain ſtolczẽ waygand. 

Der was gehaifft Seyfrid, ain —* auß Nide land; 

Der pflag fo groſſer ſterckle), das er die leon vieng, 

Vnd fie mit den ſchwenczeẽ vber die maure hieng. 

Doe ward ir us dem Berfiler) wũd' uil geſagt; 

Cie gedacht je monge' Jifte, die kayſerliche magt 

Wie ſie ze ſamẽ bracht(e) die zwen kune ma, 

Vnd das fie mechte fehlen, von welchũ dus bet. wurd 

getan. 

Gie het ainẽ gartä, mit ofen wol duch Tail, 

Der was aine' meile lang(e) vnd aine' halbfi prait, 

Darüb fo gieng ain maue' mit ainẽ fadbä foyon, | 

Gie ſprach: trurg fen alln furftä, das kaine kum dar ein. 
Beiterhinein find von einer anderen, ‚gleichzeitigen: Sand 
allerlei Juſätze und Veränderungen von einzelen. Buch— 


\ W Do ſprach gar zorniglich ẽ 





60 . u j , i 4% En 
ftaben, Splben,, Börtern und. Verfen, ‚gemacht, meh⸗ 
res durchſtrichen, oder durch Zeichen umgeſtellt: alles, 
am. die ungereimten Halbverſe auch zu reimen; aber 
ſehr. ungeſchickt, „oft. auf die ſchon vorhandenen Reime, 
‚und. nicht auf einander, wie in Der achtreimigen Stanze 
des gedr. Heldenbuches. Die unterſtrichenen. Stellen, in 


folgendem Schluß, ru find, ſolche Zuſätze: 


"Der munch Ylfang: — 
Ir helffend mir den mein funde . | 
Buff, die ih "han getan, BE 
Ir muſẽt alle gleich(e) 
; Be buffe beſtan. us | 
‚Das globtee fie glei | vnd nit ander ‚mege lã 
Den(m) furftü hoch geborñ, 
Ir kainẽ es wide” iriettſeyy,,, 
Sie frochtẽt feine zor.. 
"Sie ſprachẽt lieber her(re),. 
Tu ir ſit wide komenn.. — 
So band wir:ver- ftandn CL üwer fünden) . 
Gar auf uns genomt, re Du 
u Des freute fih ons. geuute 0. 
Vnd ift ons‘ ala. lieb. a  E 


\ “Sie mil ehder 175 one 
‚Des roſũ gartñ liecht, u Be 

, Bnd ganez vnd gereipe” 

Bol ze ende fome 
"Als wir .es in. den Mn 2 J 
Gancz Eon, vnomẽ. u \ et 
"Got muß uns ae hilffe, komẽ. nn 


. 
d 22 


mm Anno DAMM cere ker dam ©. 
| Pe ‚me jos Foler | 
‘ Ihe maria. ' \ Er er. wein 


— Ein Bruch ſtü ck einer. Hdſ. von. n.474 Strppben, wahr: 
ſcheinlich des räten Jahrhunderts, zeigt an Docen, int. 
Lretins Beifrägen,::s804.,©f. X. © 82..106. Hier 

ſind · auch mehre Stellen: daraus -mitgatheilt: „©. 95. 96. 


* 





. N 61 
(Str. 5. 6. bei v. d. Hagen); ©. g7.. ( Str. 10. V. 
2., Str. 11. V. 34., Str. 12); ©. 98. (Str. 19. 
3.3. 4, Str. 20.); ©. gg. (Sfr: 71., Str. 79% Str. 
0. B. 1. 2., Oft. 81.); .©. ‚101. (Str. 112. V. 3. 
4, Str. 119, V. 3. 4); , ©...ı0o2. (Sr. .140. V. 3. 
4); ©. 103: (Str. 160. V. 3. 4., Etr. 161.). Auch 
dieſe Stellen ſtimmen ſehr gemau. mit derMünchener 
ud Dresdener Hoſ. — Noch ſchrieb uns Docen 
unlängft,. daß er: Nachricht von! einer anderen we des 
Kofengarfeng erhalten habe... - — 

Gedrudf,; un den: Ausgaben des ‚Heldenbuhes 
(bb), ebenfaßs.nad) einer Umformung, in der ad 
' rimigen Stange, dabei fheilmeije erweitert (wiewohl 
Adelung, a. a. D,,. in Beziehung auf die Dres de⸗ 
ner Handſchrift, auf gutGlück, gerade das Gegenihell 
behauptet). In den : älteften Ausgabe; BE ais. Rebe 
der große: Holzſchnitt; Sb 216: ET 

onen, Ze 
Sie. nad. frigee Der rofengaot 6. Burns, 
0.00 Mi feinen Figuren. a. 
ar dE rein da Teit ei flat or “ Br 
’ die iſt dar WBunnefam 7. done 
muxrii fie de namen Bat. A 
= DIE. ‚weit gar nyanig ma J on 
u uber — recen fi ſih et 
“die” in t boden mut. 2 oo 
Idee din Hi; EU Mn. mi ee 
ein teiher Ihnig ‚güt Dal to nie 
der Anfangsbüchſtabe ift grün "genialtt® die übrige Ein⸗ 
richtung des Druckes ganz wie im Otuit und Bo 
diettich. Schluß, Bl. 254. bi’ 
‚ &ie fi frrachen brůder vn ec u u 
fit ir feind wider kummen 


- fo wöllen wir Bitten fere ° 
mer fünd 55 wir aufgenomi 


63 


vil beiden wurden erfplägen - . 

duch criinhilten hochfart 
die wolf got nie fertragen 

da in dem rofen gatt 

Alſo nam das flreite ein ende ' 

das von Ver'framen fam 
- ot onfern Fumber wende - 

vnd maria lobefam 


 1509,, Hefe €, Bl. i. a Hefe. BL. fl. a. 


146., Heft C. Bl. j. b— Heft ©. 30 Ende. — 1560., 


Bl. 143 — 67. — 1590., Bl. 197 —- 231. ° 

Auszüge hienach: von. Fülleborn, a. a. D. ©. 
88 — 71. und Efhenburg, a..n..D: S. 115 — 22 
(vgl. oben, ‘©. 19); - deßgleichen von B—s(Bul- 
pius), 'auch mit untermiſchten Stellen, in der Rom. 
Bibl., Bd. 18. (1791.), ©. 80 — 89. (vgl. oben ©. 2.). 
Die beim Dinit: und Wolfdietrich aufgeführten Ir 
terarifchen Schriften über das gedr) Heldenbuch  befteffen 
auch dieß zweite Stück darin; deßgleichen . mebre der 
-Erläuferungsfehriften, namentlich Apentin, Gpan- 
genberg, Freher (beſonders P. I. 36., IL 357. 
58.; vgl. Buderi bibl. scriptor. ren... Germ, bor 
Scruvii Corpus hist! Germ., G. ‚Bea da E Schannat. 
hist. episc. Wormat.; T. L pi:65, 66) Goldaft 
(in den Paraenet.); 2effing: (8. 30 83.). 

Eine Erneuung und Herftellung‘ des Rofengarten⸗ 
liedes in der alten Geſtalt und ‚Borm, i in v..d. Hagens 
Heldenbuch, Bd. 1. (474 Str); ‚und, im Anhang. dazu, 
eine ‚Überficht des, Berbältniffes- der Ben und 
des Druckes. ua 

9 — Eine bertürzte Umarbeifung don . in der ‚acht 

teimigen Stange, durch Kasper bon der 

 Roen. u 

Handſchriftlich in dem Dresdener Koder (ſ. 
ba ), BI. 152. &-m.ga. b: Anfang: 


@% lait ein flat‘ ſo veine, 
Die ift fo wol befant, " 
Dort niden an*dem Reine, 
Die ift Wurmiez genant, 
Dor jn fo faffen helde, _, 
Die triben vbermut 
Die waren ausertwelde, 
‚Bibig ein konig güt. 

Der thee im wol getrawen, W 
Wol zu der ſelben zait, 
Vnd het pey ſeyner frawen U 
Bir Eine fo hubſch vnd [vein) gemait, 

Der pflag man woll mit preyſſen; J 
Das. ein.ein megetein, 

Krimhilt was fie gehayſſen, 

Das hubſch jund frawellein. 


Bei den einzelen, Kämpfen find auch hier Abthellungen 


und Überſchriften; die erſte BL. 172. a.: „Die vicht der 
wutent wolfhart mif puſſolt Bl. 176. 2.: „Die picht 
bitig mit affefpirian der facht mit zweyen ſwerten 


fuhend x”, kommt dabei der Name des Umar 


21 7 —- 


beiters zum Vorſchein; deßgleichen am Schluß Str. 
364.): 
fo domit ein ende 
‚&o. hot. der roffen gart. 
Goſt vns fein genad her fenb(os 
Maria, mufe zart, | 
Du folt ons nit verzaichen 
Mit denner ped fo rein, m. 
Bot uns genad nerleihen, ' > = 
Sao pie den fune dein el, E v be 


Dahinter ſteht noch roth: Mun; wahtſcheinlich der 


Anfang von Munerſtat (vgl i.). 


Das Alter dieſer Kabel überhaupt erheit, aus de. 
tokars (i. J. 1295.) Erwähnung derfelben (ſ. hinten 
die Zeugniffe). : Die ungedrudte Darftellung, melde 
Ontsigen ſchon mit seen und Rüdigeen Derbine _ 


L 
r 


—— | | .. 


def, wovon in der gedruckten nur dunkle Spuren 
' übrig, ſcheint die ältere. Auch ſtimmt fie mehr mit der 
entfprechenden Erzählung in der Wilfina:-Gaga, Kap. 
149 — 204.5; und mit dieſer. einige Altdänifdye Hel: 
‚denlieder, in den von Andere. Söfrenfon Vedel 
i. J. 1591. zuerft hefausgegebeuen Kiämpe⸗Viſer, 
Th. 1. Nr. 4. 5. 20. Mehr über die Geſchichte der 
Fabel f. im Anhang zu v. d. Hagens Überfegung. 
i) König Caurin oder der kleine Rofen- 

garten... . 

«) Des. Slintig bot Dfterdingen (in 
Shwaben), Bolframs von Eſchenbach 
Beitgenoffen, und vielleicht Mitarbeiter am De: 
nif und Wolfdietrich (vgl. oben ©. 9.); 
in den ‚gewöhnlitjen funzen Reimpaarem 


Handfchriftlich:; In dem Straßburger Ko— 
der (ſ. ba.) Bl. 247. 283.. "Bol. Schiltèri thes. 


T. Il. p. XXX. De Anfäng lautet hier: 


Dis fe’ der clein Saurin vn? der 
cleine sofegantten 


It bhecen biſund', 
Vernemẽ michel mund‘, · 
Die hie vor geſchr fin, 
Alſo ma ez noch gef fint, 
Bil wit in dem(n) landlen), . ,  ., 
DBö güten wiganden W 
Sint hertt ſtritt fil beſchẽ(hemd, 
Alſð: wir die altẽ hoͤrẽ iehẽ. 

Wer nün/mit güttem willen 
er. ‚Den ande. mas geftillen, -.. 
>, Der fol.ez dün an aln has; 
Nün merfen dife red bas, 
‚Na lorez uͤch nit verdricien; 
> Did mohtt ih fin genieffen, on. 
J U ch 








‘ . / 


Ich feit uͤch hubſch mere J 
Von mangen degin hebe. --. - 
Eſz lebette in Stuͤrer marg 


Ein ſtolzer degen flarg, . : = an. . 
Dez nam willjre wz erfant,... . 


Die(t)lop waz er genant; 
Er. haft ein fivefter ſchen, m 


t 
» 


| Die lob ich und kroͤn, n u 


Gh m; ein wunclid) maget, . 
Se lip, ie er wz betaget; 


Eu ‚gieng einz dages durch ſchouwen 


Gegend einer bliegenden ‚gumen ff. 


de Reime: ſtehen paariveife in-Einer Zeile und find nu 
durch einen. Strich abgetheilt; vorm ‚große Burhftaben, 


zu Anfang eim noch größerer.‘ Schluß: 
Guͤ ſprachen alle glich(e) 


Zu her Diettriche: ” J 


Ir hand briſz vnd ere beiagett, 

Der f(Nelden dag‘ hat Ad —— 
D(S)o ſprach: vil manig heild gkt. 

Her Diettrih wart ho gemät, 

Zergangen waz fin fivere, . 

Hie erden) dife mere | j 

Bon Gimiltten der Fingin, 

Und upon dem cleinen Laurin, j 

Vnd von her Diererihz man; ' ° 

Man fa fi al in frdiden fon. “ 
Maäãn hat diz bu: ein end(e): 

Got vnz fin helff fende, 

Daz wir zů aln ſtunden 

In gnoden werden funden, 

Seo mag vnz wol erlingen. 
Heinrich von Offtterchngen lee 
Dife ofenduͤre gefüngen‘ Hark u 
Daz fü fo meiſterlich ftot; u 
Dez waren ym die. firften holte, 

Sa gobent ym filber und a on 
‚Dfenge vnd riche watt, nn 
Hi dig buͤch ein inf hat‘ Bun n 


Put rw arte us 


= 


» 
. 
* 
. 
. . 
1 
L 
x 
' - N . * 


66 


tr Bon den vſſerweltten gegen, 
| Gott geb uns finen fegen. 

u Den mieffe von vns nieman triben: 
’ Diz bäch hart Dieböle von Hanowe 
‘ der golt fmider geſchtiben 

31. folia. 


— Ein Bruchſtück von 13 BL in einer Hoſ. in 8., 
aus dem 15ten Jahrhundert, beſaß der Diak. Roth 


* 


zu Nürnberg; jetzt in der Münchener Bibl. Do 


cen, in un Muſ. L 172. Das bier aus dem Ver— 
zeihniß det Wien erHdff in Bragur, VI: 2. ©. 147. 
angeführte: .x, de. Öfterdingen poema. germanicum 


_ alnatorium et equestse, 40. Amh. 221, gebörf ohne 


Ziveifel zu ebd. n, Wolframi.von Eschenbach si- 
mile (amat. et eg.) poema. 40, Amb. 4ar., melde 


Hd. hinter Eſchenbachs Titurel ein Bruchſtück vom 
Krieg auf Wartburg enthält, ‚worin Heinrich 


pon Dfterdingen gleich vorn auftritt. 


Gedrudt, in. den‘ Ausgaben des Heldenbudes 


(ſ. ba): In der älteften, BI. 255. nimmt der große 





Holzfchnitt ein, auf dem folgenden ſteht, über Einet 


Spalte: 
Diſes iſt der clein Roſengart 
oder der clein kuͤnig Laurin. 
Bnd von den ſchoͤnen frawen. 
Der Anfangsbuchſtabe fehlt, ” ‚and iſt auch kein | Raum 
dazu. gelaſſen: 
(i) R herren hie befunden 
fernemene groffe twunder 
die vor zeiten gefchehen fin 
als man es noch gefchribz fine .. 
gar weite in den landen 
von göten wiganden | 
feint hörte ſtreit gefhehen 
als es die’alten iehen _ a 
wer nu mit gätem wilfen .5. 
‚den andern mag geſtillhe 





’ i 
® 


der: fol es hön o on allen has 

mu merckent dife rede bas 

“au laſſent Ad nit fertrieffen. 

vnd mecht ich fein genieffen 

id) fagte Ach hipſche mere 
von manigem tegen here 

&s Iebte in ſteuͤrmarcke 


4 


ein ſtolczr tegen ſtarckke 


des name was weit erkane 


, Dietlieb mas er genant . 


Er het ein ſchweſter fhöne 

die ich hie Lob und Fräne 

fie mas. ein wunikliche maget 

v5 der ma gar vil gütes. ſaget, 


Hie fiert Laucin dee geczwerg Dietlleb von fleir - fein 
ſchwoeſter heinlich hinweg. und weiſzt Dietlieb nit wa er . 


fie hin fieest. » 


bei 


- (Darunter der Solsfamike.) 


ı GR gieng eins tages ſchawen 


-. gegen ur gfienen 'awen- ff. 


chuß, Bl. 280. b.: 


1, 


fie fpradhen alle geliche 
z8 herr dieteriche 
breis ond er han ir Beioget 


glidck! vid: heil hat oͤch betagee 


poo ſpruch meniger recke abe 


„” . 
’ * 


her. dietrich ward wel. gemüt ' B J 


ergaugen was ſein ſchwere 

hie endent ſich diſe mere 

von ſimilt der kaͤnigein J— 

vnd don dem eleinen lautein 

of won: her dieterich vñ feimä . 
men. ſach fie. all in freiden ſtan g 


* har dis büd; ein ende 

got uns fein ‘Hilfe fende j 
das Wir zu allen lunden -— — 
Ed feeidon werden funden -- 


ſo mag ps: wol-gelingen -.- 


heinrich vom. pflfterdingen .- > J 


diſe fe abentar Mag had‘ 
Bas“ fie 2 ah 


RN . 
I 


eigen Be 





68 


des waren jm die fuͤrſten holdd 

ſie gaben jm filbee ond gold 

pfennig vnd reihe war 

hie mit dis büd) ein ende hat 

von den aufferwelten tegen * 

Got geb vns allen ſeinẽ ſegen 
Hie endet ſich das leſen ” 
von dem cleinen Laurein 


— 1509. Heft 8. Bl. ii. b — Hefe 2. *. Ende. — 


. 1545. Heft 5. BL i. a — Hefe. BL.ij. b. — 1560. 


Bl. 169 — 64. — 13590. Bl. 332. 53. b. — 
Befonders: Straßburg, 1509. 4 6 Bogen. Pan: 
zers Zufäße zu den Annalen, & 116., wo der ganze 
Titel und die erſten 8 Verſe angeführt find, welche 


. wörtlich mit der älteſten Ausg. des Heldenb, ſtimmen; 
ohne Anzeige, woher: in der Bibl. Panzer. ſteht 


dieſe Ausg. nicht. Eine noch ältere. Ausg. des Laurin, 


— 


bon, 3500. zu Straßburg, durch Hupfuf, befindet 


furt a. M. 


u ſich, nach De. Julius ſchriftlicher Anzeige, zu Sean 


Bearbeitet: Auszüge. (vgl. oben, ©. 19.) von 
Gülleborn, ©. am 75; Efhenburg,. S. 122 — 


90. — Laurin, der. Zwergenkoͤrig (mit eingeſtreuten 
Verſen des Drginals und ‘einigen antiquariſchen Anmer 
kungen), in der: Gallerie von xomantiſchen Gemalden, 


Arabesken, Grotesken und Calota, ate Abth. Berlin, 


1796. ©. 319 — 50 — Was. oben (©. 62.) beim 


Rofengarfen von den’ literarifihen und Erläuterungs 


ſchriften über das gedrudfe Heldenbuch bemerkt ift, gilt | 
auch für den Laurin. Vgl. befonders über un Ju | 
"halt und Berfaffer, Spangenberg, Baumgarten, 
Grabener (11.), Schüge und Docen, in unf. Muf. . 


a.a.D. Chr. Adelung, Magaz. Il: I. G. 18., melde 
ebd. ©. 15. den Heittrich v. Oft.'als Verf. des Hel⸗ 
denbuchs überhaupf, ‚gegen € Genbads Antheil, geb 


av 


— 








on | eo. 
ten laſſen möchte. Kod,l. 98. fhidet auch wahrſchein⸗ 
lich, daß „er der vorzüglichſte Verfaſſer desjenigen Hel 


denbuches, welches wir noch jetzt haben.” . Deßgleichen 


thut Grãter, in Bragur, IV. ı.:©.106 —8. Solche 
Annahme gründet. fit) auf die dunkle Borftelluug von 
dem gedroackten Geldenbuche, als Bon Einer Ritterepopöe; 
Einem Hedengedidht, ‚oder ‚gar Miftersoman; welche 
Borftellung auch der jüng. Adelung, I. 169 theilt 
(gl: v. d. Hayens, Einleit. zum Ragber, ©. XI), 
wiernohl ſchon Leſſi ing, S. 5. — 7: fie. berichtigt und 
auch Goldaſt vor ihm (in den Paraenet,) die einze- 
fen Theile. und Verfaſſer der alten Sammlung ‘unter: 
ſchieden hat. Der legte ift (p. 406;) geneigt, deu gro: 
gen Rofengagten, auch Eſchenbachen zuzuſchrei— 
ben, Grabener (I. 10.) dagegen, dem Heinrich von 
Dfterdingen; weniger mi Reffinge Beifall, des 
Styls wegen. 


4) Umgearbeitet, abgebürzt, ‚und mit emem 
zweiten Buche fortgeſetzt, von einem Un: 
- befannten; in derfelben Bersart. 
Sandfhtiftiih, zu Koppendagen, auf der 
Univerfitätsbibliothet, ..unfer. des Arnas Magnäusf 
Hoſſ. Nr. 32. Perg. 59:Bl.;,. wahrſcheinlich aus dem 
14ten Jahrh. Das letzte, boſte Bl. fehle. Nyerupii 
Symbolae. ad liter. Teuton. nid Havn 41787. 4. 
praef. p. XVI— XVIII. 
Gedrudg, bei Nyerup, col. Lo 82. 
Vielleicht hängt mit, diefer. Bearbeifung und ‚Hand: 
fihrift zufammen die noch als Dänifches Volksbuch umge: 
hende: „En faare lyſtig Krönike om den berömte Kong 
Laurin, en Kempe, kuns fre Dvarteer höj. Kiöben- 
havn. Trykt og eilejöbg i ftore Helliggejſtſtrade No. 150 
og 51.” 2 Bogen 8., in. denfelben Reimpaaren. Auch 





70 Ä oo. 
der. Inhalt iſt im. Ganzen derfelbe, aber fehr abgekürzt, 
und ohne dag zweite. Buch, Nyerup (praef, p. XVH.) 
führt ‚ältere Koppenhbagener Ausgg. derſelben as, 
von Den Sjahren 170r.. 1706. 1727. 1737.. 1774. 1762. 
unter dem Titel: „Song Paurins Krönike, en Inflig og 
ſtiõön Hiftorie om en Kiompe fom taldes Rang Laurin, 
fom war iffe uden fre Spande lang, fanıre oft at 
Infe og at böre” di 

y) Eine andere abgekürzre Umarbeitung. 
in der achtreimigen Gtanze;; durch Kası 
"per von der Roen. 2 
Noch ungedrudt in der Dresd ehet Saudfäri 
des rs Heldenbuches (ſ. be. )" Anfang, BI. 277. a.: 
& mas por langen geitenn Ze Ze 

Der reden alfo oil, 7. on 
‚Sie triben groffes flreitem,. : .  -." 2.95 
Als ich euch fingen wil; 0, 
Gie maren kayſſer vnd konge, 
Vnd furſten hoch genant, 

Gie heten ſtet und fchloffee , .;. 

Bnd mandes preites lannt. . 


Auch pant man do gar polde | or 
Helt gar ongehamr, N . 
Die lagen in dem malde, et 
Al freud die was in tur, | 
VBVand warden mit geporen 
Don adellider art, En 
N, Auch waren fie nit Eriften 
EGelaubig auf der fard, 4 


Dye reden, von adel gepoten, 
“ Die warden in’ gehas, Be 
Der fingen fie mit zoren, 

- Was ungelaubiger mas; 

. Das thet ein her fo reihe, 
Ein furft gar mol bekant: 

Bon Pern her Ditereidye 1 “ 
' Alfo was er genant. ' ZZ 


———— Bl. bin 
Wie ſie hielton ir. PR 

Das las wir bie beflan.  :...,, :. 

Je ent. dan fie. aufgeben; .„...: 

Got wol, :vnd das fie han, , 

Auch wir, das Sig reiche: 

Her goͤt veidum bn⸗ ni * il 

- Behut: vns vor der helle beiche Dar, 

Hie. ent ſich das gedichn 


In der  Iehten Zeile: ſteht woch: F 
ſab anno 2 -ıg7a.iar Piultlaidlen mm 


Darunter ‚mit reihe Dissen  . :- N canic nrul 
landetur fancta teipitag deo Dicamya gut.) 4 
noch criſt gepurt 1472 iar iſt es ge2 


ſchriben worden von mic kaſper von der 
xoen purdid; ven märerfiat in. frauen‘: 
’ ie Jeitüm poflerdas M In der oſt ſierl⸗e sale. ni 
‚RAR . 


Y.. 


S 


Hier erflärt f: & alfg. Pie ‚auch bei, e, und‘ —* berkom. 
mende Abkürzung, R .D, }. De Münerfige it noch 
eine namhafte Stadt, in. Franken, unfern d Ron Cr. 
birge und dem Sihßgen, diefes Namens, - ig, Jahrzahl 
hat Bottfheb. in feiner Abfchrift 1412 „gelefen, Ade⸗ 
lung, a. a. D. aber richtig die 7. liegt nämlid) in . 
den glten Handſchriften immer fo: De, ‚Die Zahl am 
Schluß giebt Dig, Der ‚Strophen. an, 

In der Wiltin a⸗ Saga finde ie Feine dem Baus 
tin, entfprechende Sabel, _ a 

. Zu unterfuchen ſteht noch, ob... 

k). Der Herzog.von Aquitanien, welcher, nach 
Job. von Müllers Anzeige, bandrifetig 
mit dem Bateinifepen Gedicht. vom A eeil a und 
Walther pon Aquitanien ch Die Einleitung) 

sufammenhängt, und pielleicht das Deuffche-Drigin 
oder r doch eine Altdeutſche Bearbeitung befiesen iſt. 


. 48 
N 





ur 


72 ' m 

Diefer Held ift der Walther vom Wafipenfteln 
im gedr. Rofengarten zu Worms; und von Kerr 
lingen im ungedr. Rofeng.„.Dittrihs Flucht, 
Schlacht vor Rabeh und" Alx ba ts Tod (ſ. I. m. 
n.). Sn den Nibl ungen Feige 63 Walther von 
Spanien, ift abeı Der. Anhalt. des alten Lateini— 
ſchen Bedichtesn. Pie: Entführung‘ Hild.egunds; und 
der Kampf mit ‚Hageite md“ deffem:Begleitern (am 
Bafihenftein), beſtimme arwähnt. Beides r6zäßle 
auch vom Balktatınok Bastafteimdie Bilfina- 
Saga, Kap. 84— 87.: nei irſcheint Hag⸗onerihier 
nicht als © wine Bews-Mann, -- fondern verfolge Ba 
thern in Enela Dienſt. n.. 


19% nor PER" 
)) Dietrihargiuh zu an Bennen; don dem 
Bogelirebiirkol noch aus dem · gten Jchthun · 
dert; in den kurzen gewoͤhnlich en Reimpaaren. ‚ 
eg dm’ Yatıtı n," Im Roder Str. | 
ap.” (Ipeföer box. verſchjebenen Händen ge: 
1; 4 dr. b. Adetung, 7 
2 — 14. 'Kier it Anfang 
Wbfheift Lö big v. d. Ha: 
in ‚fer ünferer" Sammlung Bd. 8. abge: 
ruckt werden. Die Reime’ find abgefeßt, felten nur 
zwei in Einer Zeile, die Anfangebiid) beh groß und 
doiß Surihfiriepeh f“ die Eigeinamen Hei Überfihriften, 
Abtheilungen und Unterfcheidungsgegjen . fehlen‘ ganz; 
FR find, aber Abſate. Die Stel, - wo der ‚Dichter 
hennd, "ft Bt 149., bei Siligbiheit, daß Het 
Setriche Sn giebt, N, ‚ei 
gu Mache \ 
Den hohen furften day wol flat, 
Di n die lute fiep bad 
ME helſte und mit gu 
© aRuhitanillgt: mie, 


































} Reden dadlih hold 











| So ſint auch in die dute, Pe va“ 
“ Und. dienent willeklich dE-fole . r ©... 
Wer urlugen and ftrieen-fol, - :;-  "- 
Der bedarf'der lute gunft mol; — 5 
Betwungen dinft wire nyinergutz = : 
Wer dinft bezwungelichen tut, 

Do mag wol ſchad võ uff. ſtan u 
Ber do mil ein: islihyen man : we 

In finen dinft zwingen, nv": 

Im mag daran miſſelingen. : -- 
Awe, waz day nu geſchicht, 

Wie manigẽ ma mu — 
Betwungen dinſt alle tagel.--- 
Ez iſt nu aller meiſt der Ae⸗ Blogs, . 
Doz fie fo vil gedienet an dand, - - 

‚Und daz die helfe ift fo kranck. 

Die mä in darumb- tut. v ' 

Doz fmende got der furfla- ma; 

Und fihe ir fel und ir keben:  ° 

Dem ubein tidel geben, ; ... ‚u: 
Diefe fluch · Negelich, ie er Be : 
Erge uber alle furften rich.. 
Die np fuaften fins.genantuie 1 
Ich wil ſprechen alle zu hentun 
Berflucpe feige; wer ſich der fat 

Dem uchuhreẽ dez wizt, nu ae 
Ob ir nider (inder?) mie dent garle) 


Etma arch liten ut, on c J 
Ir wert nimer an forgen. on N a 
So kumt ein bote hute, ein! mörsgen: ' 
Wol auf, und ftberi, 5 “in Hr 
F part zu hofe wol gekleit, — 
az gebut uch min here, oo 


ur 
Tu 


BSo vertinft it uͤch verre⸗ a 
Bu fegee cent und velt, a 


‚Ze verkauft umern hube ge. lan 


Alſo fmendet ix uwer gun. 
So ir dan ſchaden uch getut, 

So kumpt ein ander bot gerant, 
De geßuet us ſlecht zu hant: 


1° N 3: ug DE vw 
. x B . .“ 


273 


Lat die hoffart-anderwegen,- :-.. ».- 
Ez ift, ein herumdt igewegen, .  .: : -. : 
Da vart bin mit: gefellen vil. . 
Man ſteckt urh uf ein ſolches in 


Davon ir alle herderbe 
Und an armut erſterbet. | a | 
Diefe wernden fwere:- 


Die hat heimlich der Üogelere ; i 
Gefproden und gedichter. Ne j 
Sr fie vil unberichtet, En E 
Ir gravẽ, fryem und ir dinfiman, | 
Ich ſich weli.deg.ma 24. ait egan © J 
Gutes noch erenz- it 
Ma wil uch werkeren — en 
Umer rede. alle tag); N 5 7: a m 


Es ift war, daz ich uch ſage: nt 4 
Man feet die gefte - . a 
Auf umwer erbe ‚fefle, : nn 

Und muft ie dargu fehen;.. |: 


Waz ud) daz ymer mag gefchehen, 
Da geturtet ic nit ſprechen ein wor, ® 
- Der ir fie ſlecht alle ermort. #% 
Eit ih ud), grepe,. prie, Dinfknan, ; 
Mit melde nie gebugge-Fan, x... 2:9. 
So ge uhenuch der gotes fegen.: e 
Und gen?ge ( geringe?) umer ſeit ua) megen. 


Nu lazze min:die zere fan... 
Und hebt hie widder an. .... u ao. 0 
Fr habt e wol v⸗nomen, Dan Ma a 


Wie eg. dar iſt hekomen. 
Daz her Dietrich fr .. 2. 

m) Die Schlacht vor Haben Rabenne); 
wahrſcheinlich pon demſelben Dichterʒan in einer ei 
genen ſechsreimigen Stanze. 

In derſelben Handſchrift mit dem vorigen Ged. 
und dicht darauf folgend, Bl. 162 — 230, Am Schluß 
zeigt die Sabresgeht, 1477. Das, Alter der Hoſ. an. | 
Adelung, J. 175 — 79, we Anfang und Ende mit 
gefheile ift, „Eine eigenhändige Abfchrift hat Tieck, 





2 


md dernoch v. d Hagen. Gedruckt wird es viel⸗ 
lecht in unſ. Gamml. Bd. a. Die Sttophen ſcheinen 
ud in der alten Hoſ. mit großen. Anfangebuchſtaben 
cbgeſetzt gu fein; es find aber häufig 2 oder mehre in 
einen Abſatz zuſammengezogen und dadurch manche 
iberzählige Verſe, noch mehre aber fehlen. Es ſinden 
ſich auch keine Überfehriften, Abtpeilungen und Unter 
ſheidungszeichen. 3 
In der großen Schlacht vor Raben ad, ı wie , zum 
Seil ſchqu im vorigen Gedicht (vgl. auch die Nibeluns 
gen, beſonders die Klage), die. berühmtoſten Helden 
und ‚Könige. aller, Laͤnder verſammelt. Auf: Ermrichs 
Geite,r igegen Dietrich, find. au Ynnther; und 
Siegfried (mie im Kafengarten Lied uand in den 
Tibelungen)}: .. 
- - Eynen vanen gta; arune 
den furt ber Gunthet, en nn 
“ felbe waz er Fune, . . Te 
— erimadie leider heim J 
vil menigen Vgein deden: ET 


2 J 


nrozies mort eisen: die⸗kecten. 

di S « Otropbe darauf; 
Sifrid: on Nappsrlandle ee. 

"er zogte darnach, el: 

einen vanen rot in Der” bonde 

"man den furſten foren ſach: iin ghs 

ſechs und. zmangig.tufent vegen,. DER Are: 

‚fie furt Dom: Nidderland Gifrid ‚der bewehen· 
Beide Gedichte gehören. genau zuſammen, ‚und dieß ‚legte 
ft eine. unmittelbare. Sartfegung dee porigen,. auf das 
s beſtimmt zurütkweiſet, und nicht etwa fine andere Bear 
beitung der nämfichen Geſchichte, wie Adelung, J. 173. . 
angiebt.:... Bejder genaue. Verbindung, auch in Einer 
Sanäfhejft,. und Ähnlichkeit. des Stpla laſſen auf den- 
ſelben Dichter ſchligßen. welcher, nach den fo. lebendigen 
Shrupsenbeirebungen. darin,. ein ı Rrigemann gewe 


_ ’ ‚ % 


a 


x 
⁊ 


fen: zu fein (Bein Die Anfpielüng‘ anf biergabel: in 


. Eden Au sfähersift oben,” ©, 4u. (vgl; ©. 35.) be 
merkt. Dergleichen finden ſich auch ſchon in den Wi: 


Berungen‘ (B. 5337 — 40. 68II- 16: 7671. 7683. 
7687. gıye = 730 9375.:9404: nad v. d. Bagens 
Ausg.)/ noch deutlicher in der Klage (V. 216745033. 


Bo - r. 410 ff.) Ein Auszug,beſonders nur 


des erſten Gedichtes, ſteht in der Vorrede des Melden: 
Büches. (Die beſtiminte Erwähnung der: Schlacht vor 
Raben in »dem Ausguge Bon Eden: Au sfdhrt.ifl 
mes Ben: diefen Gedichte.) : Boran' flehf: noch die 
Wefchichte- Crinenrichs und des ungetreuen GSibich, 
des treuen Eckh art und der Sarlungen, supliche: feste 
In dem "etften ⸗Gedtcht nur kurz erzähle wird⸗ Wonon es 
aber beſondere Deutſche Lieder gegeben. 'bat, Mad‘ in 
der Wilking— Gaga" geben "dlkfe? "Berichten voran, 
Kap. 248 — 58.; dicht daräif ‚fpigt Dieter] chs Ver: 
treibung, K. 259 — 68.4 uud Dann. Ka 3 — 310. 
‚die große Schlacht. K. 31 m-IS.. erzählt noch Hel: 
te’s Tod und Beflattung, “ale: Übergang sun: Mtiflun 
ga⸗Saga. | ME Bere ee ee 

Eine Bearbeifwäg): beĩdei Erw ht haben wir 


6% 
von Lied zu erwarfen.. — anın 
7 3 4 


m) Alpbarts Tod; mal, god zus den gäfen def 


bunderf; in der vierreimiger: Etrephet 

Eine Haudych kift; wahrſcheinlich aus dem 18ten 
Bahrh., Pap. 463. Bol: (BU md 22 — 26. 
Fehlen, zufolge der alten Bejifferung), entdeckte Bernd. 
' Qundeshagen‘ zu Hanav, und befikt jegeo. d. 
. Sagem”. Bar, \aferkänd. Muß s810. 33.1. Gt. 2 
©. 216 ut. Die Reime“ſind ubgeſetzt mie ärößen | 
 Anfangsbuihfthben; noch größere haben die einzelen Abe 
ſchnitte, “find' aber” nicht alle Punsgefuͤhrt. ÜBerfehriften 
und Unterſcheldungozeichen fehiem; · die Eigeanamnen- Fein. 


- 


| 1 \ ' \ 77 
btrophiſche Abtheilung mangelt ebenfall; 3, die, Strophe 
ſebbſt iſt aber nicht zu verkennen und die einzelen Abs 
ſchnitte gehen “andy. .meift darin auf, bis auf: menige. 
ſichtbar überzählige: oder ausgelaffene Verſe. Anfang: 


Sul ie off der heyde keynen donſt von DL Sant 


No zornet nie zu fere, edeler keyſet. cich, 

Sorach Hen(im) ein degen here,, fo wei ich ſocherlich 
Drabe hyen gein Bern(e); dan helden mederfagen; 

Ich thun „ vngern(e), „8 wyrt gr nit lenger vertragen. 


Da hyſz er balde Brengen, der keyfer Ementrich, 
Eyn gut eaſz(e), das wyſet ſycherlich, 

Dar vff was ſchyr geſeſzen Hen(im) der kune man, 
Als er zu dem keyſer vtlap da genam, 


| Hertim) der kune vf fin rafz Fam, 
Da drabt er vff die grun(e) off ein wnden plan, 
Hentim) der cytter kune alfo gein Bern reyt 
Das er her Dytherich von dem konige weder ſeyt. 


Da ſprach gegogentlichle) don Bein herre Dytherich: 
Heachkun), kanſtu myv icht geſagen, was zyhet mych myn 
peter Ementrich? , 
Wel er mych von dem myn triben, das. inyr inyn nater 
hat gelan, 
Das ziehen ich an vch alle, das ichs nit vordynet Ban. 


Neyn, ſprach Henn(im)e. er hat uns nit geſeyt, 

Edeler forft ond' herre, es yſt mye an gantzen' trumen leyt. 

Urlap uam da Henn(cim)e, er wolt ryden dar dan; 

Da ſprach der von Bern(e): Hen(im), du fatt eo: 
wyſzen lan. · 


“x 


Die Lucke beginnet grade bei Alpharts, zo duch | 
Bittidh und Heine: 


Alfo vermuten fye jne bede, das PM wenloſz leig u 
“ Bnd- off der heyde grune nit nrenk ſtryes plag. Lo ze 
No weyſi ich dach nit rechtce), was. Wytdich an dein. 
oongen rad). - 
Das ‚ec im zu dem. J ein, [merk Doch. fu; ypıfap; , 


\ 


NS, 
. 


I 


Er reyb ys in jm vmb(e) vnd ſneydt jm abe fin’ jonges 

lleben ··· 
Da begonde lude ruffen der Eondufhe degenn. 
Pod, ur zagen boſe, yr ongetruen, erlaſen man! m. 


Wo die Handfäriff wieder anhebt, iſt Hildebrand 


und Nitger fon auf der Fahre nad) Hülfe, um Al: 


. Gpe gingen myt ein ander, Hpfbcant und Nicger, 


Sch 


Bnd Eckart der kune auch vrlap genam. 
Das det. der dogt (von Beme7) myit trumen da zu hant, 
Der ail getsum(e) [opn Bern], der alde Hylbrant. 


Der edel dogt von Bern(e) das nit vermeyt, 


* 
222 


„! 
’ 


ſich 


dem 


indem erſten ber beiden varigen Dedichte iſt Aipharts 
Tod, doch nur“ kurz und etwas anders erzaͤhlt, und 
diefe Rhapſodie ald rine Eplſoͤde derſelbein atlgüfehen, da 


Walter von Kerlingen jn enKg)egen (ceyt] ging, 


VFonf hondert borgmenner entphingen die recken vſzer⸗ | 


ug: 


pharts Tod zu rächen: 


Bot wonderlichen- ſchyer(e) (ge geiy Vryſach da vedeit, 


Sye worden wol entphangen, die edeln reden her. 
Da inan dye recken hart wol ‚entphing, 

Hug von Denmark(e), eyn vfzerivelter degen, -- 
wegen. J N 


nr 


Velap zu der fionde namen dye Helden lobeſam, 


Des wegs eyn raſt(e) ec myr den hylden reyt. v 
Da hyen gein Bryſach was jne alfo not; - _- 


Vnd bat auch dyſz Bud) epn ende, und heyſt Alpare⸗ dor 


Gedruckt: Sa. einer Bearbeitung, in». d. 


« 


in dem ungedrudgen Rpfengarten Lied. umd 
Auszug ..Defielhen, beim, Heldenbuch (hm, )euuluch . 


. Hugens Heldenbuch, 33, ı (447: Su) Eine 
Probe davon (Gtr. 97 — 343.) im Vaterl. Muf. a. 

a. D. S. 221 49. | rn 

a An beiden Orten ſtebt auch etwas zur Geſchichte 

der Fabel. Eine beſtimmte Hinweiſung auf. dieſe findet 





on : “ ” - 79° 
der eigentliche Grund aud der Krieg: zwiſchen Die ttich 
und Ermenrich iſt und "die Schlacht vor Raben- 
angedeutet wird. Die Wilkina⸗-Saga hat aber keine 
entſprechende Erzählung. — Eine, Ausgabe des "Bedirh: 


tes in der Urfprache, mit hiſtotiſcher Einleitung, ‚wird | 


— 


Bernh. Hundeshagen liefern. 


. 
* 


0) Der Nibelungen Lied; . aus dem, Anfang: des. | 
ı3ten Jahrhunderts; in. der vierreimigen Strophe, . 


p) Die Klage; efmas-jünger; in den kurgen Kein 
paaren: nach dem 'nuf Veranlaffung des Paffauis ’ 
ſchen Biſchofs Pelegein (ſt. 991.), wahrſchein. 
lich zum Andenken des nicht viel ateren Markgra⸗ 
fen Rüdiger don Pedlären (ft: 916.) durch 
Pelegrins Schreiber, Meiſter Konrad, verfaß⸗ 
ten Latei niſchen Gedichte. Bu 


Zu Sobenems, Perg. el. 4. Beſteht aus ı5 Qua⸗ 
fernen, jede gu 8 Bl., vor der ‚achten find aber nur 
noch zwei Blätter übrig; 3. wahrfcheinlich aus dem 13ten 
Jahrhundert. Bodmers Vortede zu Chriembilden 
Rache, Zürich, 1757. 4. ©. IX. X. Wird jeßo ver⸗ 
mißt. Vgl. in den Briefen der Shweiz get Gelehrten 
aus Gleims Nachlaß, ©. 274. einen, ‚von. Sal, Geß: 


ner v. 1756. Den hinteren Theil, don der Lücke an, 


fhrieb Bodmer ab, — Ebendaſelbſt war fonft 
noch eine ‘andere Hdf.,. Perg. und im‘ Außeren der Dos" 
rigen gang ähnlich, aber ohne Süde, "und die langen” 
Reimverfe in Einer Zeile, es fiheint aber auch, mie in., 
der norigen Hdf., “ohne ſtrophiſche Abrheilung, Eine, 
Abſchrift der. vorderen Hälfte ließ Bodmer, zur Er⸗ 
gänzung | der borigen, nehmen; welche beide Abſchriften 
in der Zürider Stadtbibliothek liegen. . Geitdem, iſt 
dieſer zweite Hoheuemfer. Koder,. welchen Bodmer. 
für älter als den erften haͤlt, in dei Beſitz des Dr: 


0. u 


ESchuſter zu Prag gefommen, bon. welchem ihn die 


Münrener Bibliothek i. J. 181P. erflauden haf. Bon 
dorther. erwarten wir bald nähere Kunde. — Zu Sankt 
Gallen, in.der Bibl. der, ehemaligen Abfei, jeßo der 
Stadt, ‚aus des Aegid. Tſchudi Nochlaß, Perg. 
Fol. in einem Koder, melcher noch davor Eſchen— 
bdachs Parzival, dahinter Strickers Karl. Gr., 
Wilhelm von Dranfe (Eſchenbachs Antheil) und 
ein Fragm. v. Mariea:enthält. (Bo5 mer) Literar. 
Denfnale, 1779,..© 15. 16., ‚Deut, Muf. 1781. 
März, ©..287., und (Leonh. Meifters) Beiträge 
zur Gef. der feuf. Gprade und Rational sLitt. » 1777- 


Th. 1. ©. 96 — 97. Bodmer erklärt diefe.Hdf. für 


ölter, als die beiden pparigen, ‚und haf Die, Cesarten 
derſelben bis zu- feiner. Abfchrift des erſten 5. Emfer 
, Rod. ausgezogen; ebenfalls .in der Bürider Stadtbibl. 
befindlich. Auch Tieck hat den St. Galler Koder an 
Drt und Stelle eigenhändig, und zwar vollſtändig ver— 
glichen, und die Ausbeute gütigſt v. d. Hagen mifge 
theilt. Dieſer beſitzt jetzo auch durch Scheitli's Freund⸗ 
ſchaft eine trefflichs, diplomatiſch genaue, Zeile für Zeile 
“ und Geite für Geite enifprechende Abſchrift von Joh. 
-Ulr. Rothmund, dem wir auch nähere literarifche 
Kunde über die Urfchrift verdanken. Diefe iſt in gr. 
&ol., nimmt ©. 295 — 451. ein, und iſt in Spalten, 
zipichen fein gezogenen Pinien, anfangs 54 Zeilen, von 
©. 339. an aber inehre Blätter weifläuftiger, und nur 
um 44 Zeilen. Titel und Überfchriften der. Aventüren 
fehlen ganz, ‚die abgefegten Anfänge. der legten aber, 
die faft ganz denen der 5. Emfer Höff. entfprechen, 
haben große gemalte und verzierte Buchſtaben, meiſt 
auch eine Zeile ebenfalls gemalter, aber kleinerer und 
nicht verzierter Buchſtaben. Manchmal bat aber der 


Schriftmaler dieſe, ſelten jene, nicht ausgeführt, fondern | 


offen 





' ’ 
‘ 1} ' ® 
t 


81 


offen gelaſſen, ſo daß die erſten Wörter, welche vielleicht 
in dem von den großen gemalfen Buchſtaben überdeck⸗ 
tn Raum, zur Anweiſung, geftanden, fehlen. Dieß ift 
gleich der Zall mit dem Anfang des Ganzen, welcher, 
bei Abgang ‚der erſten Sfr. der H. Emfer Hoſſ., das 


große E der zmeiten auf vergoldetem Grunde hat, und 


daneben fortfährt: „nm Burgonden‘. ein vil edel mager 
dein.” fo daß fehle: (E)s wuchs i(n). Die Strophen 
(die auch Bodmer ſchon bemerkte) haben auch etwas 
groͤßere, aber geſchriebene Anfangsbuchſtaben (wie meiſt 


auch die. Eigennamen), welche vor der die Spalte ab⸗ 
theilenden Duerlinien ſtehen. Anfangs find zwar nice 


ale Strophen fo abgefegt, fondern zumeilen mehre in 
Einem Abjag verbunden, aber doch durch die "großen 


duhftaben und auch durch einen größeren Srpifshenraum .- 


auf derfelben Zeile unterfchieden. Denn die Reime, und 
auch die durch den Abfchnitt getheilten Halbverfe, find nur‘ 
duch einen Punkt bezeichnet. Gonft keine Linterfcheidungss 
jihen. Hie und da find Korekturen. . Die legten 3 Stro⸗ 
phen lauten Bier, gang wie in der. Mündener Hdf.: 

Do waſ gele[n)get(n) aller da der, veigen lip, 

je fivden waſ gehomen do daz edele wip. 

Dieterich ond Ecel weinen do began, 

fi chlagten innechliche beide mage pn® ‚man. 

Div vil michel ere waſ gelegen et, .. 

di liote beten alle iamer vnde not, : 

mit leide waſ verendet def koͤnges hohgezit, 

olf ie div liebe leide zaller iungefte gir. | 

ne han io niht beſcheidéen, waz fider do geſchach, 

war rifter vnd vroiwen weinen man da fady, 

dar zu di edeln Enehte ic lieben frivnde tot. 

Da hat daz mare ein ende, diz ift der Nibelvage NOT. 
Die legte Strophe ender BI: 416. Sp. rs. oben, und 
pleih darunter fängt an, ‚ohne Überfihrift, nur mit 
einem fehr großen gemalten Buchſtaben, die Klage: 

| 8 F 


Ltr Mi. sn ur 


, 


82 FR 
Hie hebt ſich einle] miere, 
daz were uil redebare. 
vnd were gut de ſagene, 
niwan daz ez ce chlagene 
den fivten “allen gezimt; 
fiver -ig rehte vernimt, 
“.. der moz ig iamerliche hlagen 
. , pad iamer in dem hereen tragen. 
Hete ich no di finne, 
baz fiz gar ce minne 
heten, bi ez erfunden, 
ez ift von aleen ſtonden 
her vl werlich geſagt; 
ob ez iemen miſſehagt, 
der ſol iz lazen ane haz, J 
“end höre di rede föcbaj- — 
Diz alte mœere u 
. bat Bin. tihttero on 
nee en 
. fdef en chondez niht beliben, we 
ez en fi obch noch da von bedant, 
wi di von Borgonden ln ° 
bi ie ziten vnd bi ic tagen 
mie eren beten fich betragen. 


+‘ [1 
uf 
r 


. 
- 


Die Klage iſt fonft ‚gang ebenfo gefihrieben, nicht die 


 ' Reime, 


nur die Abfäge, wie die Strophern, ausge: 


rückt. Der merkwürdige Schluß derfelben lautet hier: 








Von Pazowe de biſſcoff Pilgrin 
Duth liebe de neven fin, 
Hiez feriben dig mere, 
Di 05 ertzangen wäre, 
Ya: Latiniſſchen böchfkaben, 
Daz mang für war ſolde haben . 
GSwerz dar nah eifonde, ae 
302.888 aleeften ſtundee 
wi ez fih hoͤb vad oph Degen, - 
Bnd wi ez end gewa 
BVPmumbe der gbten knehte not, 
Vad wi fi’ alle gelingen the: . 


“ 


r. 
- 





% 


Da} hiez er oil; ſchriben/ 
Ern liez ez niht beliben; 
Wand im fete(it) dꝰ pidelere 
Div kontlichen mere,, 
Wi ez ergie ond geſchach; 
Wand erz horte vnd ſach, 
= Er vnde manech ander man. 
Daz mare priven do began 
Gin ſchriber, meifter Eönrat. 
Getihtet man ez fit, hat 
Die in Zivffcher gungen; _ 
Di alten mie den ivngen 
Erchennent wol daz mare. 
Bon ie frevde noch von ir fivere, 
„Ich iv nd niht mere fage: 
Diz liet heizet din chlage. 
Wi ez; Eceln fit ergienge, 
Vnd toi er fin dinch ane Dienge, 
Do ber Dietrid) von im reit, 
Def en han id} der warheit 
iv noh niemen gefagen. 
Sbmeliche iehent, er. ford erflagen;, 
So fpredjent ſoͤmeliche: nein, 
Bnder difen dElin)gen zwein 
Chan id) der loge niht gedagen, 
Noh di watheit geſagen; 
Want da hanget zwifel bi, 
Def wuders. wird ich nimmer dei: 
. Weder er ſich vergienge, 
Dder in der lofe enpfienge, 
Oder lebende brde begraben, 
Oder ge himele vf erhaben 
Oder ob er vz der hoͤte teöffe, 
Dder ſich ‚verflüffe 
In locher der fleinwende, 
Der mit welhem ende 
Er von dem libe quieme, 
Oder mag in zu zim gename, 


Ob er. fire in dag apgebnde, -- 


Dam oh in der Tivel verfibaße, 2 


ı? 





D } ' 
! 


84 
Oder ob er ſus fi verfimnden, 
Daz en hat niemen noh erfunden. 
Vns feit der tihtere, " -. 
‚Der onſ tihte dig mare, 

- & en were von im fus niht beliben, 
Er het eg gerne geſchriben, Be 
Daz man wiſte div mare, —— 

| Di ez im ergan — — I | | 

Mit dem Reim ſach iſt das Übrige, da die Spolte 3 
Ende, auf dem unteren breiten Rande in langen Zeile 

ber beide Spalten weg, geſchrieben, der Schluß abe 

unten -abgefihnitten, und zwar efwas fchräg, . fo da 
von der folgenden Zeile noch, firhtbar ift: | 
| m zB chomen. u 0 
Oder het erz fus vernomen 
Sin der werlde von — — . 

Merkwuͤrdig ift biebei, daß diefer ganze Gag, von de 
ers: „Wi ez Eceln ergienge”, der einen großen Anfangs 
buchftaben bat, bier hinter dem: „Bon Pazome” f 

‚wie ein Zufag fteht, in der 5. Emfer 1. aber umge 
kehrt. — Zu. München, Jr. 189. "Sol. Perg. ibl 
‚BI, aus dem 14ten Jahrh.; bricht gegen das Ende M 

Klage mit V. 3400. (in v. d. Hagens Ausg.) ab 

J. Hardt, in Bragur, IV. 2. ©. 195., v. d. 5a 

gens Anhang zur Überfegung der Nibelungen, um 

Docen, im N. lit. Anz. 1807. Nr. 46. Sp. 760 

- Eine eigenhändige Abſchtift beſitzt v. d. Hagen. Dil 

Urſchrift ift wol noch aus dem Ende des 13ten Jahrh. 
und ſtimmt nicht nur in der äußeren Geſtalt und Ein 

. richtung, fondern auch dem Inhalte. nad), fo ſehr mi 

der St. @aller überein, daß beide leicht nur son ‚einaf 
der abgefchrieben, gewiß. doch fehr nahe verwandt find 

Das Format ift aber Bleiner, in Heften von g, bis au 

das erfte von 4 Bl., nur 32, felten 33, Zeilen auf de 

Spalte; die Gchreibart der Vetſe und Strophen ga" 








a 


‘ # , 





| | M 85 
nie in der St. Galler, nur zumeilen baben auch jene 
goße Buchftaben, und dieſe find durchaus abgefegt, mit 
‚Hau, roth oder grüngemalten ‚und verzierten Buchſta⸗ 
be. Die Aventüren haben rothe Überfchriften, nur 
iber Einer Spalte, und die Anfangsbudyftaben find noch 
‚größer, als die der Strophen, und immer vergoldet und 
nt und blau verzierf. Der größte, 8 Linien einneh 
nend, ft zu Anfang des Ganzen, das auf der Kehr— 
fite von BI. 1. "beginnt, Als Verzierung deffelben ſteht 
‚der ganze erfte Vers, in abwechſelnd blauen uud golde- 
ſuen Buchſtahen mit rothen und blauen Zierrafen, da 
üben und in zwei Zeilen darunter, fo daß man fie, 
‚af den erften Blick nidye erkennt; daher auch Hardt, 
belher die Anfangsftrophe mittheilt, diefen erſten Vers 
‚bittih überfehen hat: um fo eher, da ddg LU oder V 
deffelben nur als eine Wiederholung von dem V des 
joeiten erfcheinen kann. Ms Uberſchrift des Ganzen 
ſeht auf der zweiten Spalte, roth aber nicht mit 
größerer Schrift: | . 

Daz iſt daz Bi 
Ehreimbißden, 

Die Kiage beginnt BE 144. a. ehne Titel, mit - 
tinem nicht vergoldeten, fondern nur rothen und- grüns 
berzierten Buchftaben. Innerhalb find Feine Abtheiluns . 
gen und Überfchriften; bie und da nur, es fiheint ganz 
nilkürlich, ohne Rückſicht auf Abſätze im Sinn, Leis 
te gemalte Buchftaben, wie die der Gtrophen. Die 
deſe find aber abgefegt und hinten punktirt. ‚Die erfte 
‚File jeden Reimpaares ift etwas vorgeruͤckt mit: einem 
Höheren Buchſtaben: 


Hie hebt fih an ein mere, 
Daz ift vil redebere, 

vñ ouch vil göt ze fagen, 
nina daz iz 30 chlagen 


‚86 
Den leuten allen wol gegimt, 
fiv® ig zeinem maf vernimt, 
Der müz iz iemerlichẽ lagen 
| ond imm! iam$ da von fagen. 
_ Hett ih nu die finne, 
‘ daz fi iz gar zu minne - 
Hekten, die iz erfunden: 
. ig ift von alden flunden 
. Bär die marheit 59 gefeit; > 
ob iz Heman miffehait, | u 
Der fol ig laggen ane haz, 
vñ hore die rede focbaz. 
Dig vil.alde met BB | 
‚bet ein fihribe! | 
Weilẽ an ein hoch gefhriben 
- Iatein, des ift ez nicht beliben, 
Iz enfi ouch noch da von erchant, 
wie die oz byrgundẽ lant ffı . | 
Zumeilen find. Korrefturen, anch ſchon Punkte und 
Striche, alg Unterſcheidungszeichen. Bl. 168. b. Sp. 
ſchließt die Hof fo; | | | 
| Bon dem iamer alfo veften 
da mareravinne breften] 
Begunde v5 dem müde dag plůe. 
vnd ouch ir edeln tocht* gůͤr. 
Si vielen beide im vnchraft. 
ſo daz ir zucht meiſterſchaft 
Vogaz vil gar da ſinne. 
die leute warn inne 
Worden mol d3 warheit; 
ſwaz ge mare ward geſeit, 
Des gefagte fi dig mere 
pa greudg in alle ſwed. 
Ir bigen iam! ward fo groz. 
daz man mit wazzer fi begog. 
Bad nagteng pndtn, ougen; 
ir lip begunde lougen, | 
Ob fl rechte fing ye gman; —— . 
dag beweinte wip oA man 


m een | 





87. 


"Die drei folgenden Blätter r nd fi chtbar ansgefchnitten; 
doch iſt die Hdſ. wol nie vellftändig geweſen ‚ fondern 


' von dem Schreiber felber abgebrochen, - indem nad) je- 


' nem A, das auch innerhalb zumeilen als Schlußzeihen 


bon Strophen und Berfen vortonmf,"nody ein leerer 


Raum don 4 Zeilen geblieben, und auch noch das letzte, 
ganz leere Blatt übrig; welches wol, nebſt der erſten 


leeren Seite, der ganzen 5df., ehe fie gebunden worden, 


zu einer Art von Umſchlag gedient bat. Beide find ie. 


und da bon alfen Händen befchrieben; fo lieft man 


born: „ein ſchone frau in armut Die. ir er wehaltn tut und 


hat got Tieb und irn man die fregt wol der ern ain Erain;” 
und binten: „Ih Ehriſtew gumppenberg wechen offenleych 
mit dem bryeff.“ Auch eine Vergleichung dieſes Koder 
hat 2. Tieck an Ort und Stelle mit dem Mülleris 
fhen Abdruck gemacht. Vol. Yen. L. 3. 1805. Int. 
Bl. Nr. 121, — Dhne Zweifel war ein Koder der Ni— 
belungen und ‘der Klage, die zu Prunn bei der 
Altmül gefundene Handfchrift, welche Wigul, Hund 
(f. deffen Metropolis Salisburg. Batisp, 1710. F ol. 
T.1. p. a01,) von dem Grafen Joachim von Drtens 
berg geſchenkt erhielt, und fie i. J. 1575. In die Bibl. 


des Serzogs Albert von Baierh gab.. Hier konnte | 


fie zu Hanfizeng Zeit zwar nit wiedergefunden mwer« 
den (ſ. deffen Germ, sacra, Aug. 1727. Fol, T. I. 
p. 206.). Doc iſt fie wahrſcheinlich nur die eben an 
gezeigte Mündener Hoſ. — Ein anderer Koder. aber 


war .der pergamentene, den Wolfg. Lazius aufgefuns ’ 


den (de migrat. gent. Basil, 1577. Fol. p. 683. 757.); 
vielleicht derfelbe, melden Kasp. Brufch (de Lau- 
reaco veteri etc; Basil. 1553, 8. p. 119) andeutet. 


Bol. die Borrede zu vn. d, Hagens Ausg. ©. AU. und‘ 


deſſelben Anhang zu Etzels Hofhaltung (ſ. c.). — Die 


Fragmente der Nibelungen, melde in der notitia 


. 
—— M_. 


N 
sv 


-88, 


mss. vor Oberlini Blossar. med.. aevi. p. VI. auf: 
-geführg werden, find nichts andere, ala die hinter 


Chriemhilden Rache ıc. abgedrudfen; mie die im 
Glossar. v. kebse und linerache, dgraus angezoger 
nen Stellen, bemeifen, | 

Gedrudt: 11 Stellen, bei Zasius, . cp 
353. (DB, 7537 — 44. 8653 — 54. 8656 — 57., nach 
v. d. Hagens Ausg.), Pp. 680 — 84. (DB. 8783 


m 86 8786 — 87., 297 — 9... 7757 — 58, 
8887 — 88., 299 — 304., 8979 — 82., 293 — 


300., 305— 68.), p. 707 — 8. (B..8641 — 53.), 


P. 757: (V. 7905 — 9. 7915 — 25: 7927. 29). 


Nur hieraus find die von Mar. Dpig zum Seil. Ans 
no, $. 8. angeführten B. 7757 — 58. "genommen, — 


Aus der Münchener. Höf,, die erfte Apentüre, bei Do: 


sen, a.a.D., Sp. 765 — 67.; deßgleichen B. 1137 — 
1200. ©p,.785 — 90:, mit einigen Bemerkungen “über 
die. Schreibart der Hoſ. und ihr Berhälnig zum Bod« - 


‚mer-Müjlerifchen Tert. — Den bintern Theil der 


RKibelungen, von der erwähnten. Lüde (D. 6583. ) 
an, nebfl der Klage, ließ Bodmer, ‚aus der ‘ers 


ſten Sobenemfer Hoſ. in Chriemhilden Rache ıc., 


Zürich, 1757. 4. Sp. 1 — 240. abdrucken, mit eis 
nem: Gloſſar; dabei 7 Fragmente des vorderen 
Theiles, Sp. 241 — 50. (B. 353 — 88: 393 — 406, 
409 — 12., 1137 = 79. ı18ı — 1200., 3 Verſe, die 


mut diefe Hoſ. hat, 2721 — 52., 8365 — 79. 3393 — 


416., 3617 — 28., 3473 — Bo. ). Eine Stelle deffelben 


(B..3579 — 86.) ſteht audy hinter f. Altengl. und Alt 
ſchwäb. Balladen in Eſchilbachs Versart, Zürich, 


1782. Bd. 2. ©. 203 — 4. Bodmer baffe vorn zur 
Ergänzung des Zufammenhanges g eigene Verſe hinzu: 
gefügt: Meiſter, a. a. D. .©. 95. theilte dafür. V. 
6581 — B4. ‚aus der. St. Galler Hdf: mit, welche ihm 


89 


wahrſcheinlich durch Barmer bekannt ‚geworden. — 
Das Banze, in Epr. Heinr. Müllers Gammlung, 
33,1 Liefr. 1. ©, 1 — 152. (Berlin, 1784. 4.), und 

zwar der hintere Theil aus dem eben genannten AU 
dtude, der vordere, aus der zweiten Hohenems 
fer Hoſ. Vgl. . d. Hagens Aufllärung über den 
Müllerifihen Tert, aus einem von 9. Horner zu 
Zürich aufgefundenen Briefe Bodmers an Müller 
v.% 1781., welde. zugleich über die oben gedachten 


Ä Bodmerifthen Abfchriften der beiden 5, Emfer Hof. 


und. feine Vergleichung der St. Galler, Auskunft giebt. 
Hienach ift in dem Anhang zu v. d. Hagens Über⸗ | 
kung,“ ©. 596 — 97. immer HE. 2. für St. G. zu 
leſen, in deffelben Ausg.. der Urferift die Vorrede, ©. 
X— XI. zu berichtigen, und in den Lesarten ebeufalls 


Immer HE. 2. für B.. zu feßen. Dieſe kritiſche Aus⸗ 


gabe der Nibelungen und der Klage in der Um 
ſprache (Berlin, 1810. 8.). enthalt die Sesarten der 
Münchener, der beiden Hohen:Emfer, fo weit fie 


bekannt, der St. Galler (bis B. 1135.) Hdff., und der 
Bruchſtůcke bei e azius. Ein Nachtrag wird nächſtens die 
| übrigen Pesarten, befouders der St, GallerHoſ. liefern. 


Erläuterungsſchriften, über den Inhalt, 
den Werfaffer und die Sprache: die Kprgenannfen 
von Brufch, Lazius, Hund und Hanfiz; dann 
Bodmer, Vorrede zu Chriemh. R.,.. Liter, Denkm. 
6. 62., und Deut. Muſ. 1779. BP. 2. ©. 675 — 76; 


J.Ch. Müller, ebd. 1762. Bd. 1. ©. 193 — 94,, 


zum Theil wiederholt in der Borrede zu feinem Abdruck; 
Joh. v. Müllers Rezenfion des Müllerifchen Abs 
drudes, in den Götting. Anz, 1783. Bd, 1. ©. 353 
— 58., wiederholt, hinter Veldecks Aeneis, in Mül— 
lers Sammlung; (v. Schlieffens) Nachrichten von 
einigen. Käufern des Geſchlechts der von Schlieffen, 


90 


x 


Kaffel, 17854. * € i40:; Üdelungs Rezenf. von 
Müllers Abor. Magaz. IL 2. ©. 143 — 53. (melder 


. 142." im Urtheil über den poetiſchen Werth gar ſehr 
| ſtimmt mit Friedrichs II. Antwort vom aaften Sebr. 
‚1784. auf Müllers Zueignung der Nibelungen, 


abgedruckt im Morgenblatt ); Fiſ cher, Sitten und Ge⸗ 
Bräuche der Europäer tm äfen und 6fen Jahrh. ©. 23. 
27-; Eichhorn, allgem. Kult. und Lit. Geſch. I. 236 
— 38. 254 — 58. und Erläuterungen 18. (über die 
Biltina: und Niflunga— Saga); Hegewiſch, ei 


EStück aus ſeinet Deutſchen Kulturgeſchichte, in der ar 


! 


liner Monatsfohrift, 1806. Nov. ©. 368 — 71., ein 
Zuſatz (über die: Versarf) von B. (Biefter), eb. ©, 
392° — 92.; eines Ungenannsen Wort über das 


_ Lied der Nibelungen, . ebd. 1808. Yan. ©. 52— 


64.5 Gräfers Anmerk, zu feiner Überf: vd. Suhms 


Dän. Gefh. BP. 1. ©. 410 — 15. CVergleichung des 
Nib. L. und der Nifl. S. mit der Nordiſchen Fabel; 


. nah ©. 411. bat Suhm auch hiſtor. Anmerk. übe 


Chriemb. R. und das Heldenbüch gemacht; wol in 
feinen kritiſchen Theilen); Tiecks Vorrede zu den Min⸗ 
neliedern, S. VI VI; Doceng Bemerk. über das 
2. der Nibel. (vgl, Misc. I. 7t.)3. (J.) Grimm, 
über das Nib. L., im N. lit. Anz. 1807. Nr. 15. 16. 
(betrifft meift fur die Bearbeitungen und den: Tert); 
C. W. Grimm, über die Driginalität den Nib. 2. umd 
des Heldenb., mit einem Jufag von Dorcen, eb}. 


Nr. 30.5 €. WB, Grimm, über die Entſtehung der At 


deutſchen Poeſie und ihr Verhältniß zur Nord,, in den 
Studien, 1808, St. 1. 2. (gebt mehr auf die Gabel); 


Nyerup (über die Rifl, ©), in unſ. Muſ. U. 333. 


v. d. Hagens NRachtrag dazu, ebd. ©. 337 — 45. — 
Auch die meiften der beim Hörnen Siegfried ange | 
führten Erläuterungsfäriften gehören bieher, inſonder⸗ 


J 


| 91 
beit die-von Giſeke (vergl. die Regenf. in. der Sen. 
2, 3. 1795. Nr. 277.), und Börres; ‘deßgleichen ‘die 
Anhänge zu H. Giegfried und Etzels Hofhaltung, 
‚in v. d. Hagens Heldenbudh, Bd. 1. In Anfes 
bung des Berfaffers nennt Bodmer, ©. IX. mehre 
Konrade, die eg fein Könnten, erklärt fi) aber gegen. 
Kont. von Würzburg, des Styls wegen; —* 
thuüͤt er in einem narhgelaffenen Aufſatz, abgedr: ı_ 
Eanzlers und Meißners Quartalſchrift, 1784. 1 
1, © 85 — go., wo er, wegen der bekannten Stelle 
(dgl. binten die Zeugniffe), ‚für den Marner ftimmt, 
der auch Konrad geheißen, Adelung, Magaz. II. 
S.2. ©, 150. u, St. 3. ©. 72.,-blieb aber bei Kont. 
v. Würzb, fteben, als DBerf, der drei Ged., Die Ti: 
belungen, Chriemh. R. und die Klage, Ihn wies 
derholt nur Koch, I. 102, u, 221 — 22, Schon Dos 
cen (Misc. ]. 71.) und J. Grimm, Sp. 230 — 31. 
haben dieſen Irrthum von drei Ged. berichtigt, und 
fi” wieder gegen Konr, dv, Würzb, erklärt, Beide: 
unterfcheiden quch richtig den Bf. der Klage, von dem 
unbelannten der Nibelungen, und Docen führt bei 
Konrad in unſ. Muf, I, 14950. nur die Klage 
an. Adelyung, Magaz, I. 2 ©, 7751, bezog die 
oben mifgetheilte Stelle; . „Sin ſchrib ere meiſter Ehünrat” _ 
auf ‚den Schreiber des Pelegrin, und meinte, daß .. 
Konr. v., Würzb, etwa diefe Vermerhfelung mit Fleiß 
begangen; doc war dagegen, dag zu Anfang und zu, -:‘ 
Ende, Dicht vorher, gefagt ift, dieſer Srhreiber Pele: 
grins habe Lateinifch gedichte, Eſchenburg, in I. 
Bragur,. II, 474., mollte daber das „Sin“ auf „dag "- 
mare” beziehen, und fo die Deutſche Üßerfegung als : 
Bert Konrada-unterfeheiden.. Aber dieß ift eben fo | 
gezwungen, ala Docens Vorſchlag (in unſ. Muſ. J. 
150.); Ein" für „Gin“ zu lefen, Dorens anderer 


; 


2 | — 
Vermuthung, daß der Vf. hier den früheren Deuts 
fen Dichter, Konrad ertpäbne, ftebt der gegen Ade: 
i ungs Annahme gemachte Einwurf enfgegen. Richtig 
vermuthete jedoch Docen, daß die St. Galler Hdoſ. 
hierüber Aufſchluß geben möchte. Durdy den oben ans 
geführfen Schluß derjelben ift nun alles Bar: Konrad 
ift der Schreiber Pelegrins und Lateiniſch er Dichter 
der der Klage, und den Tibelungen‘ zum Grunde lie 
genden Kompofizion, die Deutfihen, ohne Zweifel ganz 
nerfchiedenen, Dichfer von beiden aber unbefannt. 
Dhne Grund will Eichhorn (melder auch von dem 
Meiſter Chunrat als Verf. der Nibelungen ſpricht), 
S. 236, dieſe Nachricht von dem Lateiniſchen Drigi 
nal für ein bloßes Vorgeben erklären. Woher es wahr: 
ſcheinlich kommt, daß Bruſch das von Pelegrin ver— 
snlaßfe Werk auch ein Deuffches nennt, darüber vgl. 
von der Hagens Anhang zu Eßels Hofhaltung. 
. Bearbeitungen: Die Radye der Schweſter, in 
(Bodmers) Kalliope, Züri, 1767. 8. Bd. 2. ©. 
309.; eine herametrifcye Bearbeitung der von ihm ber: 
ausgegebenen, Chriembilden Rache. — Bon dem: 
felben, romangenarfig und frei überfeßt, in vierzeilis 
gen Strophen } in den Balladen, Bd. 2.: „Der Köni- 
ginnen Zane” (die ı4fe Abentheure), ©. 168 — 78-5 
meet mordlidyer Zod” (vgl. 3900 — 4008.), 
©. 150 — 58.); „die mabrfagenden Meermweiber” (V. 
6115 — 376.), © 159 — 675 Erinnerungen dazu 
(ein Plan zur Umarheitung des Gedichtes), ebendafelbfl, 
©. 194 — 97. — Eine profaifche Verarbeitung der 
Nibelungen, mit Aufägen aus dem Heldenbud 
und andern Dichfungen (es fcheint aud) aus der Wil: 
Tina:Öaga,), enthält: die zwölf Ritter von Bern ode 
Das Mahrchen vom Hort der Nibelungen, in (der. 
Madame Naubert) Neuen Bollsmährdyen der Deut 





83 

ſchen, eeipzig, 1792., Bd. 4. S. 153 — 293. — u 
Don einem Ungenannten, unfetzeichnet G., im 
Deutſch. Muf. 1783., BP. 1. ©. 43 — 79.5 eine freue- 


UÜberſetzung ven V. 7367 — 72. und der ganzen letzten 


Abentheure. — Von Hegemifd, a. a. D., ©. 368 
— 84.; eine woͤrtliche Überſetzung famnit einer freien 
Nachahmung, in der Versart von Bürgers Lenardo 
und Blandine, B. 1133 — 59. und 1177 — 8q. — 


: - Proben der v. d. Hagenſchen Überfegung, B. 6117 — 


376., ſammt dem Inhalt des Ganzen und grammafl, 


fhen Anmerkungen, in der Zeitſchrift Eunomia, 1805. 


gebr. und März, 5, 171 — 87.; April, ©. 254 — 65: 
— Von E$. Niemeyer: Chriemhild und Gieg« | 
fried, erfler und‘ zweiter Gefang (1fle — 3te Aben- 

theure), im ungereimten Jdınben. Eunomia, 1805. 
Mai, © 339 — 56. Ein Zufag vom Prof. Fiſcher, 
der die‘ DEtave empfiehlt, ebd. ©. 274. — Bon Hing— 
berg, in adhtzeiligen Bielandifcen. Stangen, V. 1 
— 168. 569 — 1044., im N. Teut. Merk. 1807. Bd. 
III. S. 17 — 43.; Die Zte und ſSte Abenth., im Tas | 
hend. Appollonion, Wien, 1809. ©. 151 — 83.5 
noch eine Abenth, im Merk. 1809. St. 11. —. Alle 
diefe Bearbeitungen find nah dem BodmersMällen 
riſchen Text. — Spraderläuferungen deſſelben ger 
ben: Bodmers Gloſſar zu Ehriemb.- R.; Leffings 
Beitr. zu einem Deutſchen Gloffar, in deffen Leben und - 
liter. Nachlaß, Th, 3. ©. 142., und Oberlini glossar. 
med. aevi, — v. d. Hagens Überfegung der Nibes 
lungen und der Klage, mit Zuziehung der Münche— 
ner Hdf., und mit einem kritiſchen Anhang über die 
bisherigen Bearbeitungen, einer grammatifchen Darftel 
lung des Verhältniffes der alten Sprache zu der heuki⸗ 
gen, einem Gloffar und einer Überfiht des Verhält— 
niſſs der Münchener Hoſ. zu dem Bodmer-Müls 


x 


9. | 
ler iſchen Tert (bloß in Anfehung des Mehr und Min- 
der und der Öfellung ganger Strophen und Berfe), 
erſchien vollftändig zu Berlih, 1807. B. 
- Einen Auszug, aber nicht von -diefem Nibelun- 
‚ gen:Lied, fondern von einer anderen Bearbeitung hat 
die Borrede zum. Heldenbnd. Er flimme mehr mit 
der Niflunga-Öaga, welche der hintere Theil, Kap. 


. 319 — 71, der Willina:Öaga if. Das Altdäni: 


ſche Bied von Brpnbild und Giegfrieds Tod, in 
Den Eifkaffe Viſern, Kiöbenh. 1657. 8, Ne. 4., ge 


hört mehr gut Nordiſchen Darftellung der Gabel, dage 


‚gen die 3 Lieder ‚(urfprünglid nur eins) von Gri— 
mil ds Verrath an ihren Brüdern, in Bedels Kiämpe 
Viſern, Th. 1. Nr. 7 — 9. wol mit. Deutfdyen Sagen 
zufammenhangen. Ausführlih handelt von diefen und 


den übrigen Nordifchen Duellen der erwaͤhnte Anhang 


zum Höfnen Siegfried. - 


P) Das Lied vom Meifter Hildebrand und 
feinem Sohn Alebrand; mol no aus dem 
"ı3ten Jahrhundert; in det pierreimigen Ötrophe. 
Handſchriftlich, in dem Dresdener Koder (f. 

ba.) BI. 345. a. bie 348. b. Wahrſcheinlich von Kasp. 
v. d. Roen überarbeitet und erweitert. Anfang: 


Y6 fole gu Tand aus relten, 
Sprach meiſter Hildeprant, 
Das mir vor langen zeitẽ 
Die weg warn vnbekant. 
Fern Pern in landen waren 
Bil mauden lieben tag, 
Das ih in dreiffig iaren 
Fraw Gut ich nie enpflag: 
Schluß: Band kom genn Pern geriten, 
Do was er lieb und wert, | 
Vnd heten Faum erpiten, 
Sie fragten, was oe Sect, 


06 
Er fhgt, mies: gengen were. 
Des las wir aud) dgr yon, 
Bnd fingen do von nit mere: . 
- Got wol ons pei beftan w 29 lied m 
hat das geticht der vater mit dem fun 


- Auf dem dazu gehörigen Bilde liegf det Tangbärtige 


Hildebrand. in goldener Rüftung auf feinem krausge⸗ 
lockten Sohn in filberner; Gchmerter und Helme Tiegeh 
beiſeite, und die Schilde, „von denen der eine zerhauen, 
jeigen im blquen Felde zwei überkreuzte filberne Vo⸗ 
gelklauen. — Auf beiden Dedeln des Koder 76g. Theol. . 
Lat. Pap. 4. des 15fen Zahrh. fand Mich. Denis (Ca- 


tal, 1 3: 2828.) Deutfche Berfe, worin Hylptannd 


von Berenn und die Jahrz. 1493. vorfommen, ded Uns 
fanges: „Mein Schweygennd fraw Muter ſtylle.“ Dieb 
ift offenbar ein Bruch ſtück vom Schluß deſſelben Lie: 
des, deſſen 24ſte Strophe in der Dresdener Hdoſ. faſt 
ebenfo anfängt!- „ Stun ſchweig fraw mitter ftille.” 
Gedruckt: etwas kürzer, nur 20’ Strophen, und 
im Ausdruck abmeichend, es ſcheint aber aͤchter, auch 
die GStüophe meiſt nur vierreimig, ohne Jahr und Dit, 
auf einem eingelen halben Bogen 8., in Beſitz Eſchen⸗ 
beugs, und daraus mit Erläuterungen, im Deuts 
(den Mufeum, 1776. 1. 391 99.5 ° wiederholt, in 
jesiger Schreibweiſe, in Ef chenburgs Dentiälern, ©. 
437 — 45.;-, darnad), noch mehr ernenert, im Wu n⸗ 
derhborn, Bd. J. ©. 126 — 34.*Durch Eſcheͤ. 
burgs Mittheilung tkennen wir den nlien Druck näher, 


‚ welcher, nad) der Sprache and der gemöhnliden Schrift 


zu’ urtheilen, hoͤchſtens aus dem Ende des 10ten Jahrh. 
(vgl. oben ©. 32. 49. ), und mit vielen andern ein⸗ 

zelen Liedern und fliegenden, Blättern, meiſt aus dem 
ızten Jahrh., zufarmmen gebunden. il. Auf der erften 
Seite fieht: „Vom Alten Hildebrandt, Ein ſchoͤner Mei⸗ 
ſter⸗Geſang, ZH will zum Landt Auf teiten ſptach fi Mei⸗ 


4‘ 





j ' 96 = 
ſter Hildebrandt.” Diefer Anfang deutet mol auf die 3a: e. 


— 


mals ſehr bekannte Weiſe des Liedes: den Hilde— 


brands-Ton (vgl. oben ©, 48. 53:). Gleich auf 
der Kehrfeite: beginnt das Lied felbft, welches ganz, 
mie nody die Volkslieder -auf fliegenden Blättern und Ä 


die Gefangbücher, - gedrudt ift, nur die Strophen ab: 


gejegt und hinter den. Reimverfen, . bier. auch hinter den 
öfter gereimfen Halbverfen, ein Strich; die Haupfwör: | 








% 


ter; wie die Eigennamen, meift groß. — Abweichende 


Lesarten, aus, einen anderen, nicht näher angezeigfen 
Drude, lieferte (Herder) im Deutfſchen Muſeum, 


1781. 1, 267 — 69.; melde Eſchenburg, in den 


Dentm, widerholte. — Audy ſteht dieß Lied auf den 
legten drei Blättern des Endterifchen. Drudes, vom 


Giegenof (f. oben ©. 30.). Vgl. Nyerup, in, 


Bragur, U. 446. Und hieraus find die Herderi— 


und es fiehen bier, es fcheint von Richeys Hand 
(vgl. oben ©. 31), Lesarten beigeſchrieben, welche 
durchaus mit dem Eſch en bur giſchen Druck ſtimmen, 


| mit der Bemerkung: „Collat. c. e. circa 1600. 4 Fol. 


8.,” mas auch ganz darauf paßt. Herder hat aber 
bei weitem nidyt alle Lesatten ausgegogen, — Zur Über: 
ſchrift ſteht: „Gin Lied von dem alten Hildebrand”. 
Die Einrichtung des Drudes ift fonft ganz, wie bei dem 
porigen. Anfang: | | 


Ich will zu Land austeiten, 
ſprach ſich Meiſter Hildebtand, 
Der mic den Weg thut weiſen, 
gen Beren wol in die Land, 
die find mir unkund geweſen, | 
viel manden lieben Tag, . 
ja in zwey und dreiſſig Jahren _ en 
Grau Utten ich nie geſach. ran. 


rt Se 


ſchen Lesarten genommen, wie die Bergleihung zeig; 


Schlußſtr.: Ad Mutter liebe Mutter mein, 
nun 'beut ihm Zucht und Chr, 
Da hub fie auf und fhender ein, 
und trug ihm felber her, 
as, hät er in feinem Munde, 
von Gold ein Fingerlein, 
das ließ er in Becher ſi ncken, 
der liebſten Frauen ſein. 
ENDE. 


— Eine Adelung iſche Abſchrift von einem Nürnbers 


ger Druck durch Künig und Hergofin f. in Biblioth. 
Adelung. Nr. 322. — Daß die Dresdener Hoſ. g 


— mehr hat, als jene beiden Drucke, kommt da: 


t, dag fü fie nad Str. 4. noch eine einfügt, ſtatt Str. 
und Str. 20. je 5 andere tr. hat. 

. Eine Altdaniſche Überfesung diefes Liedes 
hebt in Bedels Kiämpe:Bifern, Th. ı. Nr. 10. Sie 
giebt Str. für Str. wieder, und hat in Str. ı2. 13. 
beſſere Lesarten und Stellung der Verſe. Die Anmers 
tung dazu ‚hat michts über die Duelle. | 

Über die viel ältere Deutfche Darftellung diefer 
Dichtung vgl. vorn die Einleitung. — In der Nif— 
lunga-©aga folgt, .Kap. 376. aud) diefes Abentheuer, 
und. richtiger an die Heimkehr Dietrichs und Hil: 
debrands mif Herraf, nah der Nibelungen 
Schlacht, angelnüpft; dagegen unfer Lied es nad) dem 


Rofengarten feßt, im Widerfprusch mit der arigegeber' 
nen Z2jührigen (die Wilk. Gag. K. 379. fpridyt don‘ 


20) Abweſenheit, melche auf die bei den Heumen, 


nad) Dietricys Vertreibung durdy Ermentidy, deutet. 


Die Verwechſelung war. aber um fo leichter, da in dem 


ungedr. Roſeng artenlied Dietrich auch in Egels 
Dienſt auftritt. Vorher Kap. 373 — 75. geht noch ein 


Kampf mit Elſung und deſſen Mannen, Ermenxichs 
Tod, und folgt K. 378 — 80. Etzels Ende durch 
J ® - 


N , . pi I 9 7 


m — — 


DE 
Kifkung, und Sibichs durch Alebrand- im Kampf, 
“und den Beſchluß macht Dietrihs Wiedereinnahme 
“ feines Erbreihs, feine, Kröning zum Römifchen Kaifer, 
ynd fein und Hildebrands Übergang zum Eßriften- 
tum. Über andere Sagen bon‘ Diekrichs Ende f. 
den Anhang zu Etzels Hofhaltung in v. d. Sagens 
Heldenbuch, BP. 1; vgl: aud, oben ©. 3. 


Cazius, de migrat. gent, L. X. p. 580 — 84. 
führt unfer den bben bemerften Stellen aus den Ri: 
belungen noch 2 von 4 und 3 Berfen, angeblich aus 
demfelben Koder, an, aber fie gehören bffenbar zu 
einem. anderen Gedichte vorn Dietrich von Bern, und 
find auch in den Eurzen gewöhnlichen . Reimpaaren. 
Lazius bemerkt zwar, daß das Gedicht den Kampf 
Dietridhs mit den Hunnen beſchreibe: aber wenn 
man feine Anmerkungen zu jenen Stellen der Nibe— 
lungen vergleicht, darf inan fie biera⸗ eben nicht 
| balten. | 





‚2) Gabeitreis des Grales und. der Tafel: 
| runde | 
Mehre ganz eigenehämliche Fabeln bon. Artus in | 
Bertangaland finden fi im der Wikina— Saga, 
mo er, wie in. der Geſchichte, gleichzeitig mit Attila 
und in Berbindung mit Dietrich erfcheint. Mit ihm 
verwandt ift audy wol der König von Birtings oder 
Bratings Land, in den Kiämpe:Bifern, weicher in 
noch näheren: Verhaͤltniß mit dem Deutſ chen Helden⸗ 
kreis ſteht (vgl. oben, ©. 64.). 
6) Der Titurel oder die Pfleger des. Bra: 
les, nah. Kyot non Provence. - 
A) Brudfiüde eines vor⸗Eſchenbach iſchen 
Titucel; mol noch aus dem 12ten Jahr— 





% | 9 
Bunderf; in einer eigenthümlicdyen bierreimigen 
Strophe. 


Handſchriftlich, zu München, hinten in dem 
Koder des Parzival- Pr. 79. Perg. Fol. des 12fen 
Jahrh., Bl. 71 —74. Hardf, in Bragur, IV. 
2. ©. 186 — 87. Docens Gendfehreiben (an 4. 
B. Schlegel) über den Titurel, Berlin, 1810. 8. 


Gedrudt, pollftändig bei Docen, mit Einleis 
tung und Kommentar, Die zwei Bruchſtücke entfpre 
‚ ben dem Kap. 5— 7. und Rap. 10. des alter Drudes 
bon Efhenbadhs Ziturel. 


#) Des Wolfram von Eſchenbach, mit Ba 
nußung, ja fall. wörtlicher Aufnahme jener 
Borarbeit, und Umbildung ihrer Gtrophe in 
eine fechsreimige. 


Sandfhriftlih: Im Vatikan, Tr. 383. Deo. 
Sol. 183 31. Adelung, I. 30. I. 12 — 21., mo Ans 
fang und Schluß, und ein Theil der Überfhriften ab: 
gedruckt find. Nach einer güfigft mitgetheilten bands 
fhriftlichen Notiz von Tied ift der Koder im größten - 
Folio fehr ſchön gefchrieben, aus dem I4fen oder An: 
fang des ı5ten Jahrh., und flimmt im Ganzen fehr 
. mit dem alten Drud; nur ift durchgängig die Ortho— 
gtaphie und das Versmaaß richtiger. Manchmal find 
für fehlende Berfe Lücken gelaffen. Der Anfang, der 

bei Adelung voll Sehler, Lautef: 
| An anegenge und ane lefe 
bis du,got ewic lebende, 
dein craft an vonder fege 
himel ond erde helt enbor of finebende, 
din ie, din immer ift gar iſt gar ungefehtet, 
‚fam tft din höch und oud din breit, 
Din Ienge, Bin tieff, bie iſt gar dngetiehtet, 


j 200 „ 
Str. 2. bei Adelung, lies: gen abent f. geuahent; 
Str. 4. .vert f. wert; Str. 5..nu fr un, ende f. 
entes; Str. 6. criftalle f. inſtalle; Str. 7. fehlt B. 2 
nibt haben für ein wunder; L. ſicht er ie für Ei eht 
wie, nu f. fa. Die Ste Str. iſt: 
| Die manigen tufent mile 

fine niht omb fuft benennet, 

nod) mer der far mit wile . 

- der menfche lebt-in ewigen freuden erkennen, . 
oder in nöten ewig da zu der helle: 

djeweil der menſch ift lebende, 

göt gib(e) im wol zu nemen, welhez er well. 
— Sn Bien, Rt. 40. Sel. ı81 BI. Perg. ; Muf. 1. 
564., wonach fie ans dem ı3ten Jahrh. Die ebd. ©. 
574. von Brun äAngegebene Jahrzahl ift wol eine Ber 
wechſelung mit der des alten Druckes. Tied, welcher 
‚ die Hdf. auch eingefehen, ſetzt ſie in’d‘ 14te Jahrh. 
Nah Leo's von Gedendorf Anzeige findet fid) 
darin noch, mwahrfcheinlih am -Eude (ogl. unf. Muſ. 
1. 647.), folgende Strophe, aus Gigune’s Klage 
- um Sfhionafulander (Kap. 35), in Noten gefept, 
die gelegentlich mitgetheilt werden ſollen: 


Jamer iſt mir enefprungen. 
ach mei lait ift vefte. 
O we clag hat betwũgen. 
mein fendes hercz ouf dirre linden efte. 
Hoher mot troft vreude mus ſich decken 
ſoftzen travren wainen. 
wil ich han vm diſen werden recken. 


— Im Kloſter St. Peter im Schwarzwalde, Fol. 
Perg. v. J. 1431.; nad) einer handſchriftl. Anzeige des 
verſt. Dberlin. — Sm Vatikan, Rt. 141. 132 BI. | 
Pap. 8. $ol., mangelhaft am Anfange und Ende. 
Adelung, J 20. II. 3— 12., wo der jeßige Anfang, 
Ende und Stellen abgedrudt. Nach Tieck fehlt vorn 








- 


101 


ein Blatt, und hinten viele; ſonſt ſtimmt die Hdf. im 
Sanzen: mit Nr. 383.; die Gfrophen find aber ftaft in 
7 nur im 4 Berfen abgetheil. In den Stellen bei 
Adelung .ift faft gar feine ſtrophiſche Abtheilung ſicht— 
bar. Der Anfang iſt die 28ſte Str. des alten Drudes, 
der drifte Vers aber ſchon der erſte von Str. 32. Die 
letze iſt Str. 5269. — Zu Hannover, 86 Bl. Perg. , 
hinter den Wilheim von Oranſe. Der Anfang bis 
in die erſten Strophen des Yöften Kap. fehl. Aus 
Feders handſchr. Mittheilung; vgl. Koch, 1. 97. — 
‚ Dormals zu Regensburg, . jege, mel zu Münden, 
Bl. 17. und 22, eines Perg. Rod. in gr. Sol., aus dem 
Ende des 13ten Yahık; enthält Sesopben aus Kap. 
5—7. Docens. Sendſchreiben, ©. 11, 64. — Zu 
München, ein Bruchſtüch des Unfanges, gr. 4, ı 
Bl. (Perg.),: aus dem, Ende das ‚1öfen Jahrh. Do⸗ 
tens. Miscell. II. 116. 

Gedruckt, ohne Ort, im Jahr 1477. e. Sol. oder 
9 4, 306 BI. (6422 Sfr. in 4r Kap), nad) Bod- 
mer (Balladen, . II. 198.) durch Fuſt (zu Mainz), 
‚ad J. T. Plant (Geſch. der Deut. Dichtk. Stettin, 
1702. Th. I, ©. go.) durch Peter Schoiffer ebd., 
nad, Anderen: (auch & fh enburgen) zu Straß⸗ 
burg dur .Mentelin. (Bibl. Pauzer. P, I. Nr. 
103.); Docen, in. uf. Muf.1. 156. und N. lit. Anz. 
1807. Sp. 159. Daß ſchon Köler Diefen alten Drud 
tannte, vgl. obeu ©. 2%. Nachher befihrieben. ihn, Joh. 
Chr. Gͤtze, in den IN derkwürdigkeiten der Königl. Bibl. 
it Dresden, 174% 4. 2te Samml. ©. 235 — 36, 
dodmer, a. a. D und in den Briefen Binfer ſ. Ge— 
teimfen Gedichten, te Aufl. Zürich, 1754. 8. ©. 133., 
und Danzer, in den Aungk, I. 103. Befindet fih zu 
Zürich, Göttingen (Walenroders Kollekt. 1. 
8do.), Xaffel,. Mönden, Dresden r Göße) 


. — -_ 


102 
Leipzig, (in der Unjverfitätsbibl.;' vgl. Gottſcheds 
Progr., de rarior. Bibl. Paulin. Codd., Lips. 1746. 
4.5; Büſching bat eine Abſchrift davon), Gtraß« 
burg (Oberlini Glössar. praef. p. VIII.), in Eſchen-⸗ 
burgs Bibl., zuWolfenbüttel (Koch, IL 97-), 
im Slofter zu Benedift Baiern (Gerkens Reifen, 
1.385), im Beſitz des Hrn. von Knorting, in der 
ehemaligen Solgeriſchen Bibl. zu Nürnberg (Paon⸗ 
zers Annalen, I, 103.), und vormals der Panze— 
rifhen Bibl, (Bibl, Panzer. I, c.) — Das ate BI. 
. des Regensburger Bruchſtückes (Kap. VIL Str. 
56 — 87.), in Doeens Gendfchreiben, ©. 65 — 73. 
— DoeMündener Bruch ſtück (die erſten 30 Sero⸗ 
.. pben), in Docens Misc, U. 117 — 23. 

Über das Werk felbft und den Dichter vgl., außer 
den fihon beim Wolfdietrich angeführten, und den 
bei den folgenden beiden Gedichten und dem Krieg-a uf 
Wartburg anzuführenden Schriften: eine Anfpielung 
auf die Gabel Abechaupt, bei dem Marner, in der 
Maneff. Sammil, Th. U. S. 176. P.; beſtimmt auf 
Eſchenbachs Gedicht, in Difokars Hſterr. Kronit 
(1295.), Kap. 377.:; Jac. Püterihs von Rei⸗ 
cherzhauſen, eines Baieriſchen Ritters, Verzeichniß | 
feiner Bibl, (1462.), in der Gtropbe des Siturel, | 
iweldyen er auch (Öfr, 100.) „das haupt ab teutſchen 
Pücchen” nennt; qus Raim, Duellii Excerpta hist, 

. geneal, p. 250, sequ, wiederholt, mit Kommenfar, 
v. 3. Ch. Adelung, Leipz. 1788 4, ©. 1i — 12. 

(Püterich verficherf 30, ſämmtlich verfälſchte Abſchrif⸗ 

ten des Titurel geſehen zu haben, G. 30.). Bgl. | 
ſonſt noch Bodmers Briefe,. S. 133 — 47, und 
Lit. Denkm., ©, 6. 7.3 zur Gefch, der Minnefinger, im 
Deut. Muf, 1780, ©, 28. ff, (wahrſcheinlich auch von 
Bodmer) Daß Albrecht pon Halberftadt An— 





y. 


, . i j 
J 103 


cheil am Titurel Babe, wiederholt Koch, 1: 97. aus- 
Bodmers Briefen; Adelung, Magaz. IL 3..©. 12. 


14., giebt ihm gar den gangen Liturel, und Eſchen⸗ 
badyen nur den Parzival, als zten heil des Ba: 


muref, den er auch dem Albrecht v. Hs beilegt (ihm, 


folge Eichhorn, ©, 224., Joh. b. Müller, Schwei⸗ 


zergeſch., neue Ausg. Bd. 2. ©. 139:)5 'mif dem Püter 


rich giebt er aber, ©. ı1. ı2. den Titure[-und Par: 
zival wieder dem Eſchenbach. Die Stelle vom Brak 
Eenfeil (Bit. Kap, 10.), welche Anlaf zu ſolchem Miß⸗ 
verſtand gegeben, iſt nun vollkommen erklärt durch jene 
Bruchſtücke des älteren Titurel, welche Eſchenbach 
50 Yahr fpäfer in fein Werk verarbeitete und fortſetzte. 
Bgl. Docens, Misc. I. 70., vd. d. Hagens Rezenf. 
in der J. 2. 3: 1809. Nr. 172. Sp. 166 — 67., Do: 


cens Gendfcreiben, S. 6 — 10. Albrecht v. H., der. 
eingeſtändlich, 1210. ſchon Ovids Verwandlungen ver— 


dentſchte, müßte auch als Eſchenbachs Fortſetzer un: 
glaublich alt geworden ſein, indem dieſer gewiß noch 
über die erſte Hälfte des 13ten Yahrh: hinaus lebte. 


Denn er erwähnt, eben bei dem Bradenfeil, des Mit: 
hart, welcher bei dem ‚Öfterreichifchen - Herzog Otto 


dem Froͤhlichen (ft. 1350.) eine Art von Hofnarr war, 
zugleich mit dem ‚Pfarrherrn vom Kalenberg; vgl. 


den Anhang zü der Geſchichte des letzten in v. d. Ha⸗ 


gens Narrenbuch. Kochs Angabe, daß Eſchenbach 
bei dem-Herzog Dfto von Hſterr. Sekretär geweſen, 
kommt aus dem Jurnal v. ımd f. Deutſchland. Woher 
bat aber Docen.(unf. Muf. I. 156., und Sendſchr. 


&. ı2.), daß unfer den drei Zürften, in deren Dienft ° 


Eihenbad den Ziturel gedichtef, ein König von 


Rom and ein Herzog von Kärnten gemejen? 


Efhenbad feber fagt bloß zu’ Anfang (Str. 64.), . 


daß er auf Bitte von 8 Fürſten, um die er im Selde 


4 


‚4 


1 


brauche, daß große. Werk unferhommen, und binten 


fein Leben gewagf, : und die. man nicht zu erfragen ' 


Kap. 39. (Str. 6078.) will er die Fürſten nicht nen- 


nen, die ſich die Mähre ſo wenig foften ließen: doch 


wohnen fie inmitten der Deutſchen Erde und den (reis 
hen) Bergen nahe; dieß deufef mehr auf Fränkiſche und 


Thürimger Fürſten. — Über Eſchenbachs Leben ſ. eine 


ausführliche Abhandlung in unf. Muf. I. 1 — 36., be 
ſonders auch über, Bodmers (Lit. Denkm. ©.. 18. 
19%) und Joh. v. Müllers (Rezenſ. von Chr. Mül⸗ 
lers Ausg. des "Parzival, in den Bötfing. Any 


1785, ©. 1732. und Gchmeizergefch., alte Ausg. Bd. 


| GSchmeizerlinie geweſen. Schinz (Schweiz. Muſ. 


1. ©. 430.) Annahme, daß Eſchenbach von der 


XII.) bielt ihn fogar für den Baltber. von Efhen: 


bad), der 1308, an der Ermordung König Albrechts 
Theil nahm. Vgl. Müller, Schiweizergefdh. n. A. I, 
9., welcher ehd. J. 457. und II. 139., und nord) be, 
ſtimmter in einem Briefe an v. d. Hagen, feine Mei: 
nung änderfe und fi) für die Baierifihe, oder Ober: 
‘, pfälzifche Linie erklärte, wie Adelung, nad Pirte: 
ti, S. 28. Eſchenbachs Gtammijig ift aber eigent 

lich nie das Dberpfälzifche, fondern ‚das Fränki— 
'fehe, vormals Deuffchordenfche, bei, Pleienfeld .gele: 
gene Dbers oder Stadt Eſchenbach; hier ift, nady. Fal- 
kenstein. ‚antiq, Nordgav. Eichstet, T. U, P. 299., 
eine Frauenkirche, wohin Püterich (©. 26.) zu Eſchen— 
bachs Grabmal mwallfahrtefe. Kiefbaber hat uns 
Nachforſchung verſprochen, ob dieſes etwa noch vorhan: 

e den. Hienach iſt unf. Muf I. 14. zu bexichtigen. Daß 


Eſchenbach fih (vgl. ebd. ©, 16. und unten beim_ 


Lohengrin) einen Baier nennf, kommt daher, daß 
der Nordgau damals auch Baiern ‚hieß (vgl. v. d. 
Hagens Einleitung, zum Herzog Erpft, S. IV.) 


| . 108 
' Auszüge: "die Geſchichte des. Bradenfeile, Sigu⸗ 


ne’s und Tfrehionafulanders, in Bodmers Lit 


Dentm., ©. 6. 7.; die Öefchichte des Brales und, feiner 
Pfleger, von Büſching, in unf. Muf. I. 491 — 546.5; 
die erflen zo Kap,,. in. Docens Gendföhreiben, ©. 


' 13 — 20 


y) Eine fpätere Serfürgti berdrbeltung 
des Eſchenbachiſchen Werkes ſcheint geweſen 
zu ſein in der 

Dresdener Handſchrift Nr. 42. got. Pap. v. J. 
1433., vor Strickers Karl d. Gr., nur 47 Bl., und 


SBruchſtück, da vorn etwa 3 Bl. fehlten, und nur 


15 Rap., darin viele Strophen ausgelaffen oder ver 
fegt, überhaupt. fehr abweichend von dem alten Drud. 


GBGoͤtze's Merkw. IL 233. 235. Dieſe Blätter find 


jetzo ausgefchnitfen und entwendet. Adelung, I. . 
Vorr. XVL Auf dem nädjften BI. fteht noch die Zahl 
48. Der am’ Ende der ganzen Hoſ. fih nennende 


| Sihreiber führt faft alle noch darin porhairdene Gedichte 


n, aber‘ nicht dieß fehlende, ſo daß es vielleicht bog 


| —* Hand und nur beigebunden war. 


b). Parzival. von Wolfram bon Eſhenbaqh, 
nach Kyot von Provence; in den gewoͤhnle 
chen kurzen Reimpaaren. | 
Handſchriftlich: Zu Sankt Gallen, vor den 

Nibelungen. (f. oßen .©. 80.), ©. 1 — 290. — 
Zu Münden, dreimal: Nr. 79 Bl. 1 — 70. (vgl. 


vorher ©. 99). — Nr. 88. Perg. Sol. 107 Bl., aus 


dem ı3ten Jahrhundert, mit Bildern; mangelhaft am 
Ende (ſchließt mit B. 24094?) — Ne. 146. Perg. - 
130,8. A, qus dem 13ten. Jahrh.; mangelhaft 
zu Anfange (bie V. 1322. der Minllerifdyen Ausga 
be). Hardt, in Bragur, IV... ©. 186 — 87. — 


106 . 


Zu Kom: Ir: 317. wird vermißt. Adelung; J. Dr. 

— Sr, 339. Pap. 604 DI. 4. ‚Adelung, I. 24. V. 21 
— 28., wo Anfang und Ende und Überſchriften von 29 
Kap., deren 65, mifgetheilt, — Rr. 264. fehlt ebenfalls. 
Adelung, I. 28. — Die Nr. 370. 374- u. Bgr., die 
- Adelung, I, 29. 30. 31. unfer der Überfihrift: Regis 
Arthuri historia, anführt, ohne weitere Nachricht das 
von zu geben, snfhalfen, wie wir ſehen werden, mehre 
andere zu dieſem Fabelkreiſe gehörige Gedichte. Eben | 
fo verhält, es ſich ohne Zweifel mit dem von Joh, von 
Müller unter den Wiener Hoſſ. (in-unf, Muſ. J. 
554.), ohne weiteres, angezeigten Gedichte; - „vom 
König Artus,” und iſt leicht eine von den eben 
dafelbft befindlichen. drei Handſſ. des Pa r zival. 
Dieſe ſind: Nr. 12. (Ambr. 410.), Perg. Fel. aus 
dem i4ten Jahrhundert. Pet. Lambec. Commentar. | 
Bibl. Caes. Vindob. ed. Fr. Kollar. T, 4. col. 
919.5; unſ. Mufı 1.533. 564. — Ne 217. (Amber. 
423.), gr. 4. 113 Öl. Perg., aus dem 1 4ten Jahrh.; 
am Ende mangelhaft, und fehließt mit DB. 17109. des 
ülferifihen, Druckes; unf. Muf, I, 565. 607., mo 
Anfang und‘ Schluß fteht. Daß a. e. D. die beinahe leg 
ten Berfe als Anfung angegeben, rührt etwa daher, dag 
das legte noch übrige Blatt vorn eingelegt if. — Die 
dritte Wiener Hdſ. bemerkt Joh. v. Müller (in unf. 
uf I 553.) miter Nr. 538.; diefelbe, welche Zam- 
bec. IL gıg. (Ambras, 420; Hist. Prof, 538.) an: 
zeigt, wonach ſie auf. Pap. in Kol, und mit vielen Bil- 
dern geziert if, — Zu Hamburg, Nr, 15. Fol. Pap; 
zufammen mit dem Wigoleis (ſ. g); dgl unf. Muf. 1. 
607. Eine Abfehrift davon bat Büſching, nachdem 
uns Ebeling güfigft den Koder mifgetheilf. Derſelbe 
enfhält außerdem nod) mehre andere, poetifche und profai- 
fehe. Stüde; zufammen 612 Geiten, auf Dchſenkopfpap., 


—⸗ 





® 2 


| | 107 
von @iner Hand, in-Öpalten gefehrieben... Auf einem 


am vorderen Deckel innerhalb geflebten “Pergamentblatte 
ſteht von derfelben Hand der Inhalt, und mit Über: 
gehung der beiden erfteu Kleinen Gedichte, der Parzi: 


al voran; „gr tem. dig ift ver Parrifal wie er den Gralı 


tmwarb”, Das Gedicht feiber beginnt ©. 8. Die Neime ' 


find abgefegt, mit großen Buchſtaben, welche, fo wie | 
die innerhalb vorkommenden, beſonders der Eigennamen, 


roth durchſtrichen find. Größere, roth gemalte Buchſta⸗ 


ben bezeichnen die Abſätze; ſonſt keine Überfchriften und 
Unterſcheidungszeichen. Zu Anfang ſteht roth, über bei . 
den Öpalten, die meiſt von etlichen und 30 Zeilen: 


Hie hebet an. das bad pon Babmärer der . 
maz Pareifals vatter 


Git zwivel hertzen nachgebuͤr 
Daz müfz der fele werden fver, 
Ja ift geſmahet vñ gefieret, 

Wa ſich parrietet, 
Man ſaget verzagten mannes mot. 
Als agelſter vatwe de; Bar 
Der mad dannoch weſen geil, 
Wan an im fint beide teil, 
Des himels vñ der helle: 
Der vnſtate geſello 
Der hat die ſwarten varwe' gar 
Vnd wirt och nach der vinſter var; 
Co hat ſich an die blanchen 
Der mit fleten gedandhen. 
.. Dig pligende byſpel 
Iſt tomben luͤten gar z& fnel, 
Sie muͤgen es niht endenchen 
Wan ez kan vor in wenden, 
Rechte als ſchellich haſe. | 
Shin anderhalb an dem glaſe, 
Gelichet ſich des blinden tropm, 
‚Die gebent antlutzeſz roym z; 2 
ODuch mag mit ſtate niht gefin u 
Dirre trübe Inte fin, 


⸗d 


108 


Er machet Fhise freude almar, °--, 
‚Wer zouffet mich. Da nie dehein.har, . 
Gewähs ynnechalp an miner hat, u 
Der (hat) vil nahen grieff erfant, 


\ Sprich ich gegen den worte od), 
2 Dag gelichet mignen wißt (d)och: 
— Wil ich traͤwe, vinden, 

u Da fi ie, Ean verfivinden, 


Sam fuer in den bronnen, 
©p. 2. Bnd der top von der fonnen. _ 
ODuch erkande ich nie ſo wife man, 
De 7 mohte gerne könde han . ':" = 
. Welcher ſetire diſe. mere ger(e)nt, 
.Bnd. maz. fl fie guter m(Dere werent ff 
Der ‚legte Abfan beginnt ©. 364: Sp. 2.: 
Ob von Droys meifter Eriftan 
Der mere het vnrechte getan. 
Daz mad) wol zurnnen Kyot, 
Der vnz die mere rechte enbot. 
Endehafte giht Der Provenzal, 
Wie Hertzelovden kint den Gral, 
Do in verworte Amfortas, 
- Geerbei, alz im da geordent wa}. 
Bon Provenze in Tiefe anf = 
Die rechten mere fint geſant 
BR dirre aventure. zil; 
Da von niht me nv ſprechen wil 
Ich Wolfram von Eſchenbach, 
Wan alz dort. Der. meifter fprad. 
Sine Fine, fin hop geflehte,, 
Han ich genennet redete, 
” Parzifals, den ich han bracht, 
Dar fin doch felde het gedacht. 
Wez leben fi fo endet, 
Daz in got niht enpfendet on oo. 
Die fele duͤrch libes ſchuͤlde, 
Bü er der merkte holde 
Seit 365. Spalte ı.;, _ 
Gedienen Fan duͤrch werdecheic. 
Der iſt an nher. arbeit, 


} 


‘ ‘ « ' 
. . 
' ‘ Io 
4 3 


= 


Guůte wip hant den fin, 

Deſte werder ich in bin, 

Ob mit deheine gutes gan, 

Sit id; daz vol fprodyen han,’ 

Bi ift dag doch ein wip gefchehen: 

Die möfz mie füfzer mere yehen. 
darunter ſteht in rother Schrift: 

Erplieit Parzifal Anno Dñj Mo W 

Ceccꝰ If iar off purificarö marie - J 


virginis wart dis buͤch geſchrieben 
von Jordan vnd iſt auch fin 


Dann: folgt noch eine Notiz über Artus Herrſchaft 
und Ende, wol nach Galfried von Monmouth. 


Die andere Spalte iſt leer. — Zu Dresden, Re. 66. 
‚ ap. Kol., mit Bildern aus dem ı5ten Jahrh. Am 
_ Ende fehlen einige Blätter. 'Adelung, I. Vorr. XX. 
— Ein Mündener Brudftüd, Perg, kl. ok, 
. aus dem erften Drittel des 13ten Jahrh. (B 4780 — 
: 5018. des Müll. Drudes). Docens Misc. IL Aut. 


Eine fpäfere Umarbeitung fol fein und kaum 


die Hälfte des Gedichtes enthalten, die Dresdener 
HH. Nr. 41. Sol. Pap. Adelung, I. Vorr. AV. 


Gedruckt, ohne Ört, im Jahr 1477., zufammen 


mit dem Titurel, mit weldyem er zwar nicht, wie 
Bod mer angiebt (in den Briefen hinter ſeinen gereime 


ten Gedichten, ©. 133.), durch Ein Heft verbunden, 


aber, bei ganz gleidyem Sormat, . Papier und, Buchſta⸗ 


ben, ‚gewiß. aus derfelben Druderei ift; daher .aud) 
beide ‚faft immer. zufammen gefunden werden. Vergl. 
Bogts Catal. libr. rar, p. 266.; den Schwarzi⸗ 


ſchen Katalog, Th. 2. ©. 173.; ſotiſches de rar. 


nonnull. bibl. Paul. codd. p. 14. und progr.. de 
temp. Teuton. vat. myth. p. .IX,; Panzers Annas 
In, L’ 101 — 3. Eine Abfchrift des Leipziger Srem⸗ 
plars. hat “arfsing — Aus der St. Galler H9f., 


110 | 

in der Mülleriſchen Sammlung, Bd. J. (24747 3); 
nad) einer zur Binferen Hälfte (vd. B. 10940.) eigen: 
bändigen Abfchrift Bodmers, die noch zu Züri) ift; 


f; die Schlußnachricht bei Müller. — Eine Bergleihung. 


beider Abdrüde, B. 8497 — 571. (bei Müller)), mit 
Überfegung. und Erklärung, in Ganzlers und Meiß— 
ners Quartalſchr. 1784. L 2. ©. 14— 29. 

Bearbeitet, von Bodmer: herametriſch, Zürid, 
1753. & "und in der Kalliope, Bd. II. G. 33 - - 85.5 Je 


ſtute, eine Romanze in bierreimigen Strophen (mie Die 


nad) den Nibelungen), Balladen, I. 378 - 93- (2. 
3843 - 4ı02..u. 7612 - 8116., bei Müller; die Aben 
theuer dazwifchen find Furz zufammengezogen). Die 
Erinnerungen dazu, ebd. ©. ‚198 — 203.. geben e* 


nen Auszug (wiederholf vor dem Mülterifhen U 


drud). Ebd. ©. 229 — 32. ſteht auch noch der Eingang 
des Gedichtes in Profa umfihrieben. Vgl. einen Brief 
Bodmerd von 1780. im Deuf."Muf. 1783. BP. 1 
©: 359. — Ein Brudftüd, Anfolifens Brief an 


Gamuret (DB. 2266 — gı.), überfegt von Büſching, 
in der Polychorda, St. 8: ©. 745 — 46. — Ein 
Anszug, in Beziehung auf die Gefchichfe des Grales 


und feinee Hüter, von Büſching, in dem obigen, auf 
dem Tifurel. — Über den Inhalt, vgl. befonders 
Joh. v. Müllers oben ©. 104. erwähnte Regent 
des Müllerifchen Abdrudes. — Über den Berfaffe: 
und fein Berk, f. noch (Bodmer) im Deut, Muf 


1781. April, ©. 344.; Aug. ©. 1n5 — 26. 136., und 


in den eben angeführten Briefen. 


‚ €) Lohengein, son Bolfram von eisende 


in einer zehnteimigen Strophe. 


Handſchriftlich: Zu Rom, NMr. 346. Wol- 
‚rami von Eschenbach Parcifal, accedit historia 





arı. 


Lehengrini; wird jeßo vermißt. Adelung, I. 28. — 


Nr 345.' Sol. Pap. 379 Bl., mie dem Gedichte von 
‚ $riedri von Schwaben ufammen, welches letzte 

199 Bl. einnimmt und hinten ſteht. Adelun 9, I. 25. 
II 29 — 46. Anfang und Schluß, nebſt mehren Über: 


| (hriften find bier abgedruckt. Folgende nähere Notiz . 
if aus Tiecks gütiger Mittheilung: Der Lohengrin 


it beffer und genauer gefchrieben, wahrſcheinlich aud) 
älter, als der Friedt. v. Schw.; mit vielen Bildern, 


_ in demfelben Styl, mie die im Friedr. und Wittich 


| vom Jordan. Sn den erfien 6 Str. bei Adelung 


ift zu verbeffern: Str. 1. ja für da, durch f. dinch, 
wurt f. wart, flaffens f. ſchlaffend, noh für nod; 
Et. 2. Dem.f. Dein; Str. 3. Clingezor f. Alingezor 
(ebenfo Str. 5.), ſach f. ſprach, flegek f. flegel 


(ebenſo Str. 6.); Gr. 4. fenffter f. ſenfft; Str. 5. 


lad) f. lacht, Guft f. Duft; Str. 6. fünden f. finden. 
Die folgenden Strophen fahren fort mit dem’ Anfange 
des zweiten Theiles vom Kriege auf Wartburg in 
der Maneff. Gamml. zu flimmen; es fehlt dort aber 
Oft. 4. und bier eine nad Str. 5. Die beiden fol: 
genden Str. ſtehen dort umgekehrt. Dann fehlen hier 


12 Str. Die nächſten folgen alſo: 
| Er. 8 Ich wil glouben das den lift. Zr 


9. Nu fage n:ir meifter funder has. 
10. So hiefz id; niemer Wolferam. 
ız, Wer did nu Bat in layen pflihe 

(Sier flehe Tragarus für Naſpon, Dotet f. Tolus. 
(Thule), Apgant fe Kriegenlang.) 
12... Ih Wolferam muſz midy des bewegen. 
(Hier: Artflottiles f. Auguftinus, wie in Der 9. 
> uaer Höf., und Usanias f. Jeronimus.) 
13.‘ Do haft Pranias genant. » 
14. Nu fage mir haſtu meifterfhafft. - 
 (artiensf. goteretisau⸗ und —RRX e. aB« 
kribilns: ), . . 


15. Umb din mäge iſt mic unkunt. 


ıi2 _ 
GStr. 16. Mir if nicht Fund fr onberfeit, 
| das du mich drumbe frageft, das iſt mir leit; 
für mot, id) weiſz nit rechte, mas je-mennet; 
ich(en) weiſz, was oflen weiten flat, 
mo yglich Stern nad) finem zirckel funder gat: 
‚den(r) ſy befhuff, der. hat jr gang vereynet, 


‘ tum clingen, 
ich weiſz, der alle ding vermag, 
der hat gezirckelt beide, nacht und ouch den tag: 
das mag eyn dryge fol zu eynem effe bringen, 
17. Was wolteſtu [du] midy her gemüget. 
(den Emfenberg f. der eugen berc: ber Inſelsberg, 
_ unfern der Wartburg, ift gemeint, und bieß ſonſt 
‘ 8 fo yon dem Flüßchen Ems. V. 7. lautet hier: du biſt 
eyn leye ſchnyppen ſchnap an diſe wanf ich ſchriben. 
Wunderbar wird man hiebei an’ Luthers Kampf 
* mit dem Teufel duf derfelben Wartburg srinnert.) 
18. Wolferam das crüge für reifz. 
19. Nigromaln)ciom weiſz id gar. - 
20. Der meifter wenig ift bekant. 
ar. Do ſprach der edel fürfte wert. . . 
20. No merdet worheit onde fon. 
23. Heinrich von Oftertingen hat. 
 (südelingen f. rütlelinge.) 
a4. Belicia Gibillen kint. und 
25. Zelicia jiſt ˖ noch eyn maget. 


fehlen in der Maneff., ſtehen aber in der 
Senaer Hdf. (bei Docen, ‚Misc, I. 132 — | 
33)., welche überhaupt in Anfehung der Gero | 


phenfolge, und auch in. den Lesarten mehr mit 
dem Lohengrin ſtimmt, wiewol fie wieder 
ihre eigenen Zufäge hat und befonders im 
Nuchſtfolgenden von beiden ganz abweicht. 
46. Artus hat kempfen uſz geſant. 


Cfehte in beiden Höff., fleht aber Bei Adelung. Tied 
Gefl: graue f. graul; wie fehle; maſſen p f. cuaſſen.) 


27. Gibillen Pipe Selicia. 
98. Wer wuͤrffet cutelinge ſcharff. 
29. findet fi ſich nur hier und leitet den Logengrin, 
welcher 


planeten Erafft; der fternen, louff des firmamen- 





119 
welcher in den. vorigen Strophen ſchon ange⸗ 
dentet worden (vgl. unſ. Muf. I. 177.), 
noch näher ein: | 

Der Buringer furſte funder hafz . 
ſprach: milt ons die mere Funden fürebasg, 
wir müſſent nad) den ftowen ollen (enden, ' 
kanſt ons mit jingen fun befant, 


wie Lohengrin von Artus wart ufz gefant, 
do von lief wir vns alle nöte wenden, 


‚al die wile das wir uch mit eynander nit vereyn⸗ 


bere(n). 


Clingeſor ſprach: mic ijt zornes bufz, _ 


von Durgen ‚here, ob ichs mit hulden ſprechen muſz, 
fo hort ich fingen felber nie fo gerne(en). ' 
Die lantgrefin Fam ouch aldar. 
(Warpat f. Wartberg.) 
beginnt das Bedicht nun eigentlich: 
Alfam von Brabant der. pflag, 
wan die durch gebet off jren bloffen knüwen Tag, 
das ſy ein ſchellen got zu eren hette; 
nu merdet, wie ſys angefing: 
war der ougen ſafft von jrem bergen ging, 
fo Iute fie die ſchellen, die vil ftete, 


do von Artus vnd ſin maſſanie wart becoubet, 


vnd Lohengrin wart ufz geſant. 
durch eynen kampff, der edlen claren jn Prabant: 
der es nicht weis, dem iſt noch frog erloubet. 


Dar Schluß von Sfr. 32. lautet! \ 


Brandan es ſchreip, der was nicht meiſter kunſte 
bloſz. 
Cingſor, ich kan die rechte worheit ſingen. 


Dieſer Hintergrund des Gedichtes kommt abermals zum 
Borfhein, wie nady Lohengrins Zufammentunft in 
Antwerpen mit der Herzogin Elfang, diefe fich mit 
ihren Getreuen heimlich beräth! 


Clingſor, wilt du nicht fürbas fagen, 


fo mil ich des fanges nw durch dich getagen, 


ob dus jn kuͤnnſt bas dan ich befgeiden. 


5 


- x 
. + 
1 t X 
114 
q 


Do fprad die fürftgn: nenne, neyn, 
ſprich fürbas, des bite wir alle dich gemeyn, 
fie dir got hat wig vnd kunſt gemepnet, 
"fo loͤſe der abenture haffe, 
des bit dich mit fleifg die geſelleſchafft, 
ſint wir des mit eynander ſin vereynet. 
do ſprach der Durgen fuͤrſte riche: zwor, du ſolt fuͤrbas 
ſingen, 
durch diſe frowen und durch mich, N 
difer abentür begyn zu ende vſz ſprich, 
das dir frow Gelde laffe wol gelingen. 
Do ſprach Elingenfor: von Eſchelbach 
her Wolferam, nu fingent fürebas, als ih vor iach 
jch hort by myner zit nie fang ‘fo gerne; 
wurt mir der abenture grunt 
von dir mit gefange durchnechterlichen (kunt) 
ob ih von diner kunſt den ſynn gelerne, 
zwar, das treit dich yemer für an rechter meiſterſcheffte; 
han id) dan jndert kunſt verſpatk, 
die dir din fon nit Fan gerichten nfz der fart, 
fie wurt zerfofet die mie ſynnes Ereffte. 
\ Elingenfor, ich finge dir fürbas gern, 
wan ih fromen und hetren wil gewern, 
ond mwil die abentäre fürbas kunden; 
haſt du dan verborgen kunſt, 
bie ich dichs, fo gib mir dar zu dinen gunſt, 
jch wil ye dir die rechte worheit Funden; 
wan die iſt mir rechte kunt, das wil ich laſſen hören 
den Dürgen fürften und fin wip; 
wan fi habent alfo recht getrümen lip, 
das ſy wol zemen jn der engel hören. - 


Deßgleichen bei dem heimlichen, Geſpraͤch Lohen grins 
und Elſangs vor ihrer Vermählung: | 


- Elingenfpr, der abentdre bunt 

mach den frowen und der Durgen. herren Bunt, 
und fage jn, was ſy hiefz der rifter [die] meiden; 
wan der abentüre grunt das meiden gar befläffer; 
und Fanft[s) du des die fromen bas 

befcheiden, dan ich, des laſz id; one has, 

din meiſterſchofft an gunfte des genäffer. ‘ 











>. 113 - 
Er fpradj: fing für dich, meifter wifz, n 
jch gib dir an difer abentür den brifg, - 
wan jr han (idy) Eeyn fladyte kunde. 
Er ſprach: haſtu von dem Clingenfor . 
icht gehört, der Artus, vnd die frowen hie vor 
verftolen bet, ond wie Gamwin funde? 
da zu Schachtel marveil der tegen ſy fine mit. ftcit erlofte; 
vil zoubers er an buͤchen laſz. N 
Elingfor ſprach: myns en uren fon ſchriber was, 
nach fi finem tode warff er vil zu rofte. 
: Min en der wart von Rom gefant " Be 
"zu eynem gob dem Funig rich jn- Bngerlant, a 
derfelb wart Elingfor nach jem genennet; 
den. felben nammen hob oud) ich. 
Die fürftin von Durgen ſprach: lieber Wolferam, ſerih 
fur dich, 
die iſt fin nam nu wol erkennet, 
vnd ſage vns, wie es erging der küſchen meyde reyne⸗ 
vnd buch dem jungen Antſchoufin; 
Wolfram, tu es yemer durch den willen myn, 
bring uns zu end der abenture meyne 


(Bol. vom jenem Klinfor Eſchenbachs Parzival, 
V. 19591. ff. Bodmer, in den Briefen hinter ſeinen 
gereimten Gedichten, ©. 138., vermuthete ſchon Zuſam⸗ 
menhang zwiſchen beiden. Über den Namen vgl. noch 
unſ. Muſ. U. 177.). 


Nach Lohengrins Heimkehr zu dem Gral, fährt 
das Gedicht fort in der Geſchichte der Deutfchen Kaifer: 
Heinrichs Tod, Deto der Große,, Dtto der Rothe 
und Df£o der. Dritfe, und deffen Neffe, Heincich 
von Baiern und ſeine Gemahlin Kunigunde: 


Diſ⸗ abenture der Antſchowfin 
hebe[n]t, fo laſz wirs an dem Peyer ſin, 
der hat verdient umb got vnd vmb die welte, 
das man jn billich eren fol; 
er vnd Gant Kuinigunt mögent gehelffen wol, 

das bie fer werde gefloicee (mit feldet) 


92 


- 


6 ' \ 


vnd becleidet mit der hymmeliſchen zier dert vor ‚des 
gots gerichee; 

ſo iſt das lant ſo tugentrich, 

das an truwen niendert lant ift fin gelich, 

das es billich hat pflicht an dem gedichte. 


Die hierauf folgenden. ietzten 5 Strophen bat äde— 
lang; man fefe aber: dem vor wunſche, felde f. 
‚felbe, 'Bimen f. büme, ‘und heile die Reime nad) 
evangelp, beſchur. und fur (flaff für); Str. 2. 1. 
‚ das vor gedöne, richer f. rich, finem fi fin, Str. 
"2. gedicht f. gedieht, meiſter f. meifters; Str. 4. 
ermer f. arm, fromes f. tromer, furen f. furen; Str. 
5. galm, f. galin. — In der angeführten‘ GStr. "giebt 
Eſchen bach mieder feine oben ©. 104. bemerkte Hei- 
mat.Eund. Denn daß er der Dichter des Lohen: 
grin ift, kann, nad): der ganzen Anlage und den Styl 
darin, wol nicht mebr bezweifelt werden; and nicht 
daraus, daß er in den legten Str. als drifter genannt 
mird, da foldyes aud, im einer der obigen Gfellen ge 
fhieht, und übrigens dfefer ziemlich dunkle und verwor⸗ 
rene Schluß fpäferer Zufaß eines Gchreibers oder nad 
- übmenden Ibetanbeiters. fein. könnte (vgl. Docens 
Misc. L 92. 93. U. 131.). Aud Püterid, ©. 12 
nennt den Lohengrin ſchon ale Eſchenbachs Werk, 
und Adelung hielt es für eine Verdeutfchung des 
Garin de Loherans (Lotharingen) von Camelain 
de Cambray, um 1150. (vgl. J. Brimm, im NR. 
lit. Anz. 1807. Sp. 177 -78.). Efchenbacdh giebt 
‚aber feine Duelle nicht an. Mehr über das Verhältniß 


zum Krieg auf Wartburg f. unfen bei diefem. Und 
‚über den Zufammenhang der Sabel mit anderen Deuf- 


fen Dichtungen, einer Altdnordifchen Gage, und dem 
Franzöſiſchen Schwanentitter, vgl. dv. d. Hagens 
Rezenf. von Docens Misc. Sp, 191., und unten beim 





Gottfried von Boyillen Dig dieſer und fein 
Stamm, in der Franzöſiſchen Darſtellung, ein zweiter 
Theil der Fabel iſt, ſo iſt es in der Deutſchen die Ge: 
dichte Kaifer Heinrichs umd feiner Nachkommen, 


zwar ohne ähnliche Geſchlechtsverbindung mit dem Lo- 


bengrin. Dieſer jelbjt bildet aber mit. dem Titurel 
ud Parzisal, mur Ein großes dreieiniges Werk 
Eſchenbachs, meldyes mit der älteften Legende an: 
hebt und die Gefchichte des: Heiligen Öralea und feiner 
Pfleger zum Hauptgegenſtand hat. ( Über diefen Gral 


vgl. man, außer den von Bäſching in ſeiner Abhand— 


lung darüber in unſ. Muſ. I, angeführten und, gebrauch— 
fen Schriften, noch: TZhomasü diss. de poculo S. 
Johan.; ein Brief von Leſſing, bei Schlegel, Th, 1. 
6. 134 — 35:3 Adelung zum Püteric, ©. 12; 
Oberlini glossar. v. Gral; befonders den Schluß des 
Krigges auf Wartburg, in der Maneff. Samml.). 
Lohengrins Geſchichte wird auch ſchon, zwar kürzer 
und etwas abweichend, am Schluß des Titurel und 
Pargival. erzählt, und einen Auszug, hienach von Bü— 
(hing ſ. in unſ. Muſ. I. 529 -.31. Gie iſt, wie die 
frühere Geſchichte Gamurets, Parzivals Jugend, die 
Abentheuer Gamans (im Parzival) und die Liebes— 
geſchichte æſchionatulanders und Sigune's (im 
Siturel),, gleichfam nur eine titferliche Epifode in der 
des Grales, Dabei ift merkwürdig, daß Artus und 
ſeine Tafelruude, welche eine Art von. weltlichem 


Gegenſatz zur geiſtlichen Maſſenie (Ritterorden) des | 


Grales bilden, bier mit dieſer, nach ihrer Heimkehr in 
Indien, zum. Dienft des Grales. Degeinf, und durch 


die Kraft defielbeu unſterblich erhalten ſi find. Durch dieſe 


Kraft, die dem Titurel 300 Jahre gab, erklärt ſich 


auf) mol, ..daß Lo hengtin,, der: Sohn des mit Ar= 


eng, (m tn Sebeb.). gleighgeitigen Parzinal, neben 


117 


⁊ 


21 | 

Kaifer Heinrich I. (ſt. 936.) erſcheint. Solchergeſtalt 
geht der Lohengrin ganz über ſeinen Fabelkres hin— 
aus: auf ſehr ähnliche Weiſe, mie der auch mit ihm 
in mehrer Ruͤckſicht verwandte Dogier., 


| 4) Smwain, oder der Ritter mit dem Lswen, 
bon Hartmann von Aue; zu Anfang. des 
‘ 13fen Jahrhunderts. 


Handſchriftlich: Zu Florenz, aus dem Mag— 
liabechiſchen Nachlaſſe, auf Perg. Bodmers lit. 


Denkmale, ©. 15. Eine Abſchrift von L. Uſteri (1761) 


wird zu Zürich aufbewahrt. Meiſters Beitr. I. 98. 
— Zu Jnsbrud, Perg. v. %. 1517: (?; auf Perg. 
find nicht leicht fo fpate Hoff.) Car. Michaeler, ta- 
bulae parallelae antig. Teuton. dialect. Oenip. 8777 
P. IV. p. 274-76., und defjelben VBorber. zu fer 
ner Ausgabe, ©. 7. 65. (mo die Yabrzahl 1717. ein 
Druckfehler/ ift), Diefe Hpf: ift, nad) dem Dfterr. 
Beobadter, 1810. Beil: Nr. 30,, jetzo in Wien, 
und vermuthlich die, nach Job. v. Mülker (pgl. unf 
Muſ. I. 555), dafelbft befindliche von „Auers Ritter 
mit dem Lömen” — Zu Rom, dreimal: Tr. 397: 
- Perg. 88 Bl. 8. Die erſte Geite des erſten Blattes 
iſt ausgelöfht, fo daß die Hoſ. auf der zweiten Seite 
mit B. 41. beginnt, und dann bis zu Ende fortgeht; 
wie die beiden tur von Adelung angeführfen Berfe 
anzeigen. Nach Tieck ift fie, nebft dem Rother, eine 
der älteften Deutſchen Handfchriften im Vatikan. Ade: 
Tung, I 32, II. go. gr.; — Re. 391. 8. Pop., 172 
Bl. Docen, in- unf. Muf. 1. 168.5 — Rr. 316. Sole, 
114 BI. Pap. v.'J. 1477. Adelung, IL 21. I. 83 
-89., mo Anfang und Ende gedruckt ſtehen. — In det 
B aͤtzower, jetzo Roſtocker Univerſitäãtsbibliothet, Fol. 
Pop. 70 Bl., wehtſcheinlich aus dem ‚Ende des säten 











= — —— — — — — 


— — — 


119 
Jahrh.; ſ. Bemeinnüßige Auffüße aus den Wiſſenſch. 
für alle Stände, zu den Roſtockiſchen Nächrichten, 
1773. 4. St. 3. ©. 10. Anmerk bb, zu einem Aufſatz 
(Math. Sprengels) über die Einführung der Ga: 
lanterie durch ‚die Rifterzeiten, wo ©. 1o-ı2 Be 
läge ans dieſem Gedicht, das bier Pefers von 
Urach Roman vom Ritter Irwin beißf, gegeben find. 
Koch, I. 105.-IL. 228. und Klüber, bei feiner Über⸗ 
fung des Gt. Palaye vom Ritterweſen, wiederhol⸗ 
ten dieſe Angabe. Aus den von dem etzten auch wie 
derholten Stellen zeigte aber Büſching, im N. lit. 


Anz. 1808. Nr. 9., daß es Hartmanns Iwain 


ſein müßte und Pef. v. U. etma nur der Abfchreiber. 
Golches hat v. d. Hagen, welcher 1809. Die Ro⸗ 


ſtocker Hoſ. durch Ty chſens Mittheilung einſah, Doll 


kommen beftäfigt gefunden (vgl. Muf. I. 555.). Die 
5%. iſt Tr. 25. auf Ochſenkopfpap. in 6 Heften, je bon. 
12 Bl. Das letzte Blatt ift Teer und auf dem erjten 
fehen, nur eingele Wörter and der Anfangevers: (IB) „er 
an rechte güte”; darunter: „Truͤg und noch fin name treit” 
(B. 11.); dann mehrmals der Name Hainrich, «in 
mal mit: „waz gag dich an”; endlid unten: „Hartman 
von Engelande”, und darunfer: „Peter von Urach“; als 


les von. derfelben alten Hand. Daher, und aus folgen⸗ 


dem Anfang, kommt auch Sprengels weitere Anga— 
be,“ daß Peter v. Ur. nad eines Ritters Hart- 
mann, welcher in England gemefen, mündlicher Er: 
jählung über Tiſch, gedichtef habe. Die Höf. ift in 
Spalten von 28 — 29 Zeilen obne Überfärift, auch 
innerhalb; übrigens ganz fo geſchrieben, tie der Sam. 
burger Parzival; nur die Eigennamen felten groß, 
und ohne rofhe Bezeichnung. Irwin iſt ein Bloßer 
Cefefehler für Jwein. Anfang: 


v 


120 
Wer an rechte güte Ba 
Wenndet fin gemüte, 
Dem volget felde vnd ere; 
Des git gewiſſe lere 
Kung Artus der güte, 
Der mie lichtlichem müte 
Nach Ipbe kunde jiriteen;- 
Er bat by finen ziten 
@elebt alfo fihöne, 
Das er der eren fröne 
Truͤg vnd noch fi ſin name treit; 
Des gichet jm die warheit; 
Gine lantlüte 
Gpredent, er leb noch hüte. 
‚ Er Hat ouch das lob erworben, . 
Iſt im der lib erflorben, | 
Go lebt doch ymer fin merder nam̃. 
Er ift lafterliher (häm 
’ Dmer vil gar entivert, 
Der nad) finem fitten vert, 
\ Ein ritter der gelert was, 
Das er an den buͤchen laſz, 
Was er an den buͤchen vandt, 
Er was Hartman genant, 
Vnd tung ain Awere, 
Der bracht diſe moͤre u 
Zu Tiſch (Tuͤtſch), als ich haͤn vernom̃en, 
Sp. 2. Do er uſz Engellandt was kom̃en, 
Da er uil zit was geweſſen, 
Hat ers an den Welſchen buͤchen gelefen. 
Es hette der Füng Artus . 
‚Ze Karidol in finem huſz 
- Be ainem pfingftag angeleit, 
De Nach ritters gewonheit, 
Ain als ſchoͤne hochzit, 
Das er uor des noch ſitt 
Dehain ſchoͤne(r) kum̃ gewañ ff. 


Die obige Beziehung auf England fehle in den, übri- 
gen Hodff., deren Anfang bekannt iſt. Schluß, BI. 71. 7 


! 


\ 


' v 


| Gp. 2. 


Hie ſach from Lunet | i 
Die füne, Pie ir. fanffte tee; . 
ann wo man vnd wib 
Habent gut vnd lib, 


Schoͤne fonne vnd jugent, 9 


One ander vntugent, 
Werdent die geſellen, 


Die kum(nnen) vnd wellen 


Ain ander behalten, 
Lat die got fämet alten, 


Die getvinent menig füffe er 


Das was. hie all werlid) fit. Br 
Srom Lunet was hie mitte 
Nach ir dienfthaftem fi fitte; 
Die hat, mit ir ſinne 

Ir bayder vnmynne 

Bracht ze allem güte, 

Als fie in ir müte - 


Lange het gegert; 


St dienſt mas lunes wert. 
Ich wene, fie (o)uch alfo genofz, 
Das fie des Fumers nit verdrofz; 
Es was gkit leben, wene ich hie - 
dh enmais aber,. (was) ader, wie _ 
In fit gefihehe baiden; , 
Deg waren nit befhaiden, 
Bon den ich die rede habe; 
Dur) das enkan ich darabe 


vᷣch nicht geſagen mere, 


Wann: got geb ons feld und eve. 


Amen', Dico uobis; , 


Got geb uns die erwigen fpis, _ 


* e fine des gemant: 


‚Der dis buͤch hat gefhriben; 


eter von’ Vrach ift er genant, 


Allen finen finden muͤſz er angefi igen. 


Die legten 6, Verſe fiı 1 offenbarer Zufag des darin. ges 
nannten "Aofihreibers, und fehlen in anderen Hofſ. „, des 


ten Sf bekannt if, Zuſett ſteht noch ein, orte 


« 


i22 — 


IN onogramm, es feheint von dem Namen deffelben Ab: 


fehreibers. — Eine Handf. aus dem ı5ten Jahrh. beſitzt 


Dr, Roftmanner. Docen, a. a. D. — Eih ein 
zeles Blatt in 12., ungefähr aus der Mitte des 13ten 


Jahrh. (V. 5875 - 962. des Müll. Dr.), gu Mün— 


hen. Docens Misc, I. 112-14., mo Lesarten 
deffelben mitgetbeilt find. EZ 


| 
Die beiden Dresdener Hoff, Kr. 65. Sol, 
Pap., v. %. 1415., und Nr. 87. 4. Pap., aus dem 


‚zäten Jahrh., zu Anfang mangelhaft, welde, nad) 
Adelung,’Ü. Bor. XX, XXI, bon den beiden 


‘vorigen Höfjl. und wieder unfer einander abmeidyen, 


find vielleicht fpäfere Überarbeitungen. 
Bedrudt: In der Müller iſchen Sammlung, 
BP. 2. 1785. (8107 B.), aus dem Florenzer Koder 


| 





— Befonders herausgegeben von Michaeler, Wien, 


1786. 2 Bde. 8.,. aus der Insbrucker Hdf., in 12 
‚ Gefängen abgefheilt, mit Paraphrafe, Kommentar und 
Sloffar. Den Anfang der Insbrucker Handf. gab 
ichaeler in feinen Tabul. parall. IV. p. ago - 389. 
(B. 1 - 2961. der Mill. Ausg.). DBoran, p. 274 - 
90., eine biftorifche Einleitung über dieß Gedicht, welche 
er in dem Vorbericht zu der vollſtändigen Ausg. be— 
richtigte. Vgl. Adelungs Magaz. J. 1. ©. 116 - 17. 
Koch, U. 219; .(Bodmer), im Deutſch. Muf. 1780. 
San. ©. 33., Apr. ©. 340 - 46. — Auszüge, in 
den Balladen, I. ı81- 89., Lit. Denkm. S. 5. „Über 
Altnordiſche Bearbeitungen . Sf Mi U. 328 - 
30. 330. 348. 


| e) Gawein. 


Soll ſich, nach Rod, L 105, "Bandfgrifelid 
zu % Bremen befinden, , "welcher _ darüber ‚auf Eccardi 
hist, studii etym. ling. Germ. P- 170. Deriveifef, wo 


| 


| 0 Er} 


aber dieß gar nicht gefagt, fondern nur bemerkt wird, 
uf Goldaft eine hist. Gewani zitirt. ‘Aber Ade- 
lung, Magaz- II. 3. ©. 19. fprih£ gang wie Rod, 
bon einer Bremer Hof. des Gamein, ohne zwar feine 
Quelle anzugeben, Doch waährſcheinlich au nur aus 
Soldaft. Dieſer nämlich hat in den Paraenet. p. 377. 
wirklich 2. Berfe aus einer foldyen hist. G., und nennt 
fe auch befonders, hinten in dem Syllabus von den 
gebrauchten Handfehriften. Gehören diefe Berfe nicht 
tm Jmain, mie ung fehr wahrſcheinlich, aufzufinden 
aber noch nicht gelungen, fo ift bloß daraus, daß 
Boldafts Nachlaß nat) Bremen gekommen, zu ver: 
muthen, daß fi) dort noch eine Hdf. des Iwain ber . 
findet, ‚Vielleicht ift aber. die Bremer Hoſ. des Wi: 
golais gemeint, welche auch aus Goldaſts Nachlaß 
dahin gkkommen iſt (Docen, in unſ. Muſ. I. 165.); 
derfelbe enthält nämlich, wie der Parzival, aud) Aben: 
heuer von Gawain. Beiden Vermuthungen ſteht freis 
lich entgegen, daß Goldaſt, in den Paraenet. p. 448. 
die dort vorkommende Anfpielung auf Zunete, im 
Jwain, nicht zu erklären weiß, und ebd. den Wigo⸗ 
lais fonft immer unter diefem Tifel anführt. 


f) Triſtan. 
) Des Gottfried von _Gtraßburg, nach 
Thomas von Britannien. 

Handſchriftlich: Ju Florenz, Perg. aus dem 
idten Jahrh. Bodmers lit. Denkm. ©. 15. und die. 
Schlußnachricht zu Müllers Abdruck, wonach der 
Kanton Zürich eine Abſchrift davon hat nehmen kaſ⸗ 
ſen. — Zu Münden, Nre. 125. Perg., 105 BI. mit 
Bildern, aus dem 13ten Jahrh. Hardt, in Bragur, 
IV. 2. G. 196; iſt ohne Zweifel die von Adelung, 
megen I. ® © 45. ermahnte. — Zu Rom, Nr. 154. 


124 u | 

Perg. kl. 4., 154 BI Docen, im unf. Muf. I. 21 
— Ebendaſelbſt, Nr. 360. Adelung, I. 37. (m 
here Kunde mangelt). — Zu Wien, Ny. 216. (Amb: 
424.) gr, 4., 129 Bl. Perg., aus dem ı4fen Jabıl 
Beide haben den in der erften Hoſ. fehlenden Eingang. - 
Der Wiener Hf. ift ein Blatt: vorgebunden, melde 
ein Bruchſtück einer andern Hdf. diefes Triftan if 
Rev non Gedendorf, in unf Muf, I. 631 -32. - 
Auch Dberlin befaß eine Hdf.. in Sol. Vgl. die no 
titia. mss. por feinem «Glossar. p. V. Die. in den 
. Glossar. felber. daraus angeführten, Stellen (z. E.V 
Faurkie, ®. 2826 -.27. bei Müller) zeigen, daß et 
dieß Werk iſt. — Nach Brentano's mündlicher In 
zeige befindet ſich noch eine Hoſ. zu Koblenz, in der 
Gräfl. Birresheimifhen BibL, Fol. Pap. mit Bilb 
dern. — Ein Bruchſt ücck von zwei Quartblätterm, 
führt an D.ocen, inf. Mist. II. IIO-VI. (B. 10480 
- 642. und 13299 » 42. und : theilt desatten dar⸗ 
aus mit. 


Gedruckt, nach der Züricher oſchrift der Flo⸗ 
renzer Hdf. ©. 1 = 204., Inder Mükleriſchen Gamml. 
Bd. 2. (19315 V.). Der ‚Eingang (100 3.): und An⸗ 
fang und Ende der Wiener Hd., und Lesarten der. 
felben (Bis: V. 900.), und dag Wiener. Bruchſtück 
(3. 1919 - 95), duch) b. Secendotf, in unſ. Muſ 


I.  633- Ar. 


aa) Fortgeſehte und beendigt, nach Gotefrieds 
Tode, durch Heinrich von Vriberg.. 
Sandfchriftlich, allein in dem Florenzer Kos 
der,: ©. 205 78., moraus, nad Meifters Beitr. . 
98, Ufteri, diefen Theil .abgefchrieben. 
Gedrudt, darnach bei Müller (6885 V.) 
Über beide Werke vgl. nach (Bodmer).im Deut. 








| W 14285 
if 1760. Yan. ©. 32. 33., Apr. ©. 34r.,' und I. \ 
denkm. ©, 5., wo au) Auszüge Bou Goftfr. v. 


Ei. handelt Prox, de poet. erot. Alsat. p- 18 - 21. u 


Über feinen poefifchen Karakter, . befonders im’ Tris 
fan, f. Docen, in unf. Muf. 1. 52 - 61. 


| Den Heinrid. nenne Adelung, Magaz. 1. 3. 
6.46, ‚von Sriedberg, und. ihm nad), Koch, L son. 
Rah Dosen, in unf Muf. I 170., vielleiht von 
Freiberg im Erzgebirge. Unrichtig verbefferfe U 3. 
bdlegel, in fe Rezenſion von Büfdings und v. d. 
— * Bud). der Liebe, Bd ı., in den Heidel— 
berger Jahrb. 1810. St. 3., Vriberg in Briber t. 
Venn Müller, V. 80- 82. auch hat: 
gar ſiner rat und ſiner wert, 
dem ich Heinrich von Vribek(r)t, 
vol tichte tiſen triſtan ff. 
ſo it doch offenbar were und Briber ec zur Iefen ;, wie 
auch Bodmer, im Deuf: Muf. a. a, D aus derſelben 
Abſchrift geleſen hat. 


Eine treffliche poetifche Bearbeitung dieſes Tri— 

fan, in Oktaven, hat A. W. Schlegel angefangen 
‚und den erſten Gefang davon ſchon vorlängft in f 
Vorleſungen mifgetheilt. nn 


bb) Eine andete, Fürgere Sortfegung durch 
Ulridy von Tbürbeim. \ 


Handſchriftlich: Zu Mänchen. Docens 
Misc. I, 83. II. 300.; wahrſcheinlich in der Münche— 
"et Handſ. von Gottfrieds Werk, da die beiden 
Schlußverſe, in Bragur, nicht mit dieſem oder Hein— 
the Sortfegung ſtimmen. — In der Batikanifihen 


hoſ. don Sotefried— Gedicht, Ne. 164. Docen, 
uud. 





II. 234.; Adelungs Püterich, ©. 13., Maga; 1 


126 | | 
4) Bon einem. Unbetannten, nach Giler) 
von Dberek | u — 
Sandſchriftlich: Zu Rom, Nr. 346. Gel 
Pap., 179. BI. mit Bildern, vom Yahr 1403. Abe: 
Jung, I 36. II. 73 - 76., wo Anfang und Ende ob 
gedruckt. if. — Zu Dresden,. in Rio 42. Pap. Sol 
Dom Jahr 1433., 7699 V. auf Fl Bl. — Göse, 

















3. SG. 45. 65 66., wonach „bon Sobergin. ber Eyb 
hart” fih am: Ende felbft als DVerfaffer nennef. St 
“der Vorr. XV. zu des j. Adelungs Nachr. fagf 
dagegen, bloß eine. neupre Sand habe beigefehrieben, 
daß jener der Berfaffer ſei: es. fei aber Bielmehr ein 
jüngere Umarbeitung feines. Gedichtes, daher aud) fein 
Dame meder am Aufange no am. Schluffe vorkom 
e. Wir haften deßhalb, in der Vorr. zum Bud) dr 
Siehe, ©. XIX, jene erſte Angabe auf Die dabei von 
ihm erwähnte Wiener: Hd, beziehen wollen. bein 
diefe ift ohne Zweifel die obige von Gottfriedt 
‚ Werd. Und die von Daßdorf gewährte Einſicht der 
Dresdener HL. beweiſet, zuförderſt, daß fie Ein Bat 
mit der angeführten ° Vatikaniſchen enthält (mas Ade 
Tung, in der Borr. gar nicht einmal bemerkt bat), und 
dann, daß Ydelungs Widerfprud) mie fich ſelbſt blof 
aus Vergeſſenheit und Unkenntniß entftanden, und gie 
überdieß noch einen anderen merkwürdigen Auffhluß 
Diefe ſchon oben ©, 105, gedachte Hoſ. beſteht jetzo im 
Ganzen aus 179 Blättern, und enthält, außer Strickers 
‚Karl d, ©r., noch die Erzählung von Alerander 
und. Antilgye, und die Legende von Zeno oder del 
berbringung der Heil. drei Könige nah Köln; 
- vormals aud, noch Suchen wirts Lobſpruch auf. die fie 
be, welcher über mit dem Titurel herausgenommen if: 
Am Schluß: GCppliciune dca rolandi triſtrandi ‚ec trium 19 





‘+ 
127 


1 


gum per mang Nicolai ſwertfegir de dhamis Anno dm̃ 


MO ccec? xxxiij ffia quarta p4 andiee. Auf der letzten lee: 
. den Geite ſieht man noch allerlei Schriftzüge und Denke 
_ frühe, es ſcheint von anderer Hand, als: gedült obir 
. int il, Mie genugee wy mirfz got füget, In ghuten ta⸗ 


| 


gen mufz id} gedule tragen. wol id ſchünde wen ichs erliden 
kunde. ich binfz alleine nicht der feinen willen fü. Zuletzt: 
Het ich hertzuch jorgen von beigern güd 
J vnd der von vlm müd 
vnd hertzüch er(i)ſtoffel von moͤnchen leip 
vnd hertzoch ſegemüntz von oͤſterreich weip 
vnd der von nornberchs witz 
ich gebe vmb alle ſachſen nicht ein ſwitz. 


| Noch fteht innerhalb auf dem. Dedel: na godes gebort 
fertein hündert dar na in dem xxx vpüjare an dem, fündage 


ng ünfer lifen fruwen dage Fichte mifen nam ef min wif don 


was ef ſes vñd twintich jar alt. Alle noch in der HD. 


übrigen Gtüde find von derfelben Sand, auch Aleran- 


der und Antiloye. Sie ift dem Samburger Par» Ä 


' zival ſehr ähnlich, aber ſchlechter, undeutlicher, ohne 


rothe Bezeichnung der Verſe, und die Anfangsbuchſtaben 


der Abſaͤtze nirgends ausgeführt; die Eigennamen klein, 


auch keine Überſchriften. Der Triſtan beginnt Bl. 
90, b. Ep, 2. Vorher, Sp, 1., am Schluß por Ale— 
ander und Antiloye, flehen fihon die beiden er: . 
ſten Verſe: 


f Ine das zeu fagene mir gefhie - \ 
Den [uten bie man bie fie . Ze 


\ 


und darunfer von ganz neuer Hand (fo daß es Böse 


auch noch nicht bemerkt): „Eylbarts ‚von Hobergin H Histo- 


tie von Trystrant”. Der ‚Anfang lautet: 


f Ine zeu fagene mir geſchit 
Den futen, die man hir fit, 
Der bethe mich brengit darczu, 
.r Das ih daz mwilligliden thu, 
| , Ä 





Alz ich allirbefte fan: 
Fu wufte ih gerne, ab jman 
In defic wife vmmir were,  : 
Der fuldir rede, gerne entbere, 
Des wolde ich Bir getroſten mi; - 
Doch man laſze jn figen, her use Vz 
An boſem willen fire. 
Ir wurdin lichte mer, wen vide, 
Die des begint zeu vordryſzen; 
Die ſollin des nit vele genifzin, 
Das ir hereze fo gar erank ift, 
Das fie ons. entwichen in Eorcger briſt; 
Die ſelbin warne ich hie mete, 
Das fie den ſelbin bozin fein - . 
Eine, wile varin laſzin, 
Vnd ſich fulchir awiſe maſzin, 
Die an jn wandelbete ſint. | 
Her ift klukit fonne. ein Eine, 
Wer ſulche rede porftoret, 
Die man gerne horet, 
—. - Band die auge ift vornomen, | 
Und guten Iuten wol mag vromem. . 
Ich wil uch fagin, wolt ic ſwigen file, 
Wen daz ift myn gute mille, | 
Allz ich daz an dem buche vant, 
Wie der edele here Tryſtrant 
Czu deſir werlde irſt bequam, J 
BI. 91. Vnd fin ende medir nam, 
Vnd was he wundits d beging, 
Vnd wie hers alles ane ping, 
Des he in der werlde began, 
DBnd wie der felbige liſtige man Ä 
Die ſchonen vrauwin Iſalden irwarp 
Vnd wie fie dorch jn irſtarp. 
Her dorch ſie vnd fie dorch in. u 
Nu merkit ebin. defin fin, En 
Bornemet recht, alz ih u ſage, 
Beide, von proude vnd von clage, 
. Einer rede, daz ny Fein man 
Beſſerer rede nf gewan 


N 


Bon 


Von werltlichin fonnen, 

Von manheit vnd von mynnen; 
Ir ſollet fie merkin deſte bas. 
Ein konig hie bevorn. fas 

Eu Kornebalis, der his Marke ff. 


a 113. a. heißt es von dem DBerräther Antred:. 


Se was dez Poninges fiveflir fon, (DB. ada8.). 


Und folde Triftrandes nebe fin: 
Der tufil fente ji in den Kon! 
Dy boſheit was jm. alzo [ip ff. 


- fümmerlih leben: . - N 


8.123, b., da Triſtan und Iſalde im Walde fo 


Das hat mich wundit gar genug; @. 3977.) 


Idoch fo fait uns daz bud), 
Vnd ouch die luthe gancz vorwar, 
Das fie. mer denne zewei jar 
In deme wilden walde lagin 
Vnd nf dorff ned ſtad gefagin ff. 
Gegen das Ende, Bl. 156. a: 
dO Triftrandes‘ wip gefad, (V. 7622.) 
Das die koningynne tod lach, 
Bor leide fie do kuͤme genas; 
Bil michel ſchryen dar was 
Bon dem volle al gemenne; 
. Wer do nie mochte weynen, 
Deme was daz herze gar hart. 
Bon Hobergin Her Eylhart 
Hat uns dis buchelin getichtet 
Vnd hat uns der mere berichtet, 
Wie der Fine Triſtrant irſtarp 
Vnd wie he das lebin irwarp 
BVad wie ez vmme fin lip quam. 
Nu ſait lichte ein andir man, 
Es. fie andirs: hirvmme komen. 
Das habe wir alle wol vornomen, 
Das man daz vugliche fait. 
Enlhatt des guten geczug bat, 
Das ez alzo zeu ging. 
Nu merkit, nie ez fin wip an ping: 


9 


? 


zu merken, nicht als Berfaffer des Deutſchen Gedid; 


130 


Sie weynete tegeliſchijchin; 
Do lis fie gar heiſm)lichen 
Die lichenam beide farken ff. 
Schluß, BI. 156. bı Sp. 2. EEE 
' Do holte ber (König Mark) fie beide 
Mie jm zeu lande obir ſehe. J 
Ich en weis ud) nicht ſagin me, 
[Idoch horte ich ſagen alſus 
Das der koning einen roſen puſch]) 
* Wen daz ſi ſie wordin begrabin 
Mit vil jemmirlichen clagen; 5 

Man grub fie beide jn ein gab. ° 

Ich en weis, ab id ud fagin mag, . 
Idoch hörte ih fagin alfus, ’ 
Das der koning einen rofen puſch 
Lyſze ſetzin uff das wip, 
Bad eynen uff dez mannes lip | 
. Bon eyme edelin wynrabin: on | 
Do wordin fie ſich famene, 
Das man fie mie nyhkeinen dingen 
Von en andir kunde bringen; 
Man konde or nicht zeu brechin. | | 
orwate horte id) das ſprechin, 
Das es machte dez ttankes craft. 

Nu habe ich daz allis vulbracht, | 
Das von jm geſchrebin iſt: | 
Das walde vnſir dei heilige. Criſt. 

Amen. 


“ 


. % 


Hier ift Eylhart von Hobergin genannt, aber wohl 





> fe8, ſondern dieſer nennt ihn offenbar. als feinen Ge 
mährsmann. Hierauf führt auch die von eimer andern, 
es feheinf zwar, alten Sand dem Anfang des Münche⸗ 
ner Koder von Gottfrieds Triſtan beigeſchriebene 
Anmerkung: "von diſer hiſtori hatt von erſt geſchriben To 
humas von Brittania, und nachmals ainem ſein büch gelichen, 
mit namen Dilhart von Oberet, der hat, es darnach nn | 
Reymen geſchrieben. Dieſe, Gottfrieds Gedicht unmit— | 


i) . . 
8 .: . 131 


_ telbar' "nicht angehende Nachricht ift wahrfcheinlid), aus 


71 


der Altdeutſchen Proſa des Triſtan genommen, zu wel— 


cher fie eigentlich gehört. In der Ausg. v. 1498. lau: 
tet fie am Schluß: Ü Bon. difer Hyſtoti Hat von erft ge 


—— 


ſchtiben ein ‚meifter v5 Drytania vi nadmals fein büd, 


gelihen eine mit namen Filhart von Obret. der hat es dar« 
nad in reymen befchribe. Aber von der leüt wegen die folis 


. Her gereimbter buͤcher nit gehad häbent : auch etlich die die 
kunſt der reimen nit eygentlich verſteen fünden hab ich vnge⸗ 
nannter dife hyftori in die form gepradt . Wo aber idy geir- 
‚ tet hab bie ich z& beſſern Die das. leſen oder abfchreiben. 


Nyerup, welrher in der Daniſchen Zeitſchrift Iris og 
Hebe, 1796. Nov. ©. 296.,- eben dieſe Gtelle nad) 
der Wormfer Ausg. (um 1550.) wörtlich übereinftim: 
mend (mir Dberet f. Dbref und ohne den letzten 
Gas) anführt (in ‚den übrigen ung befannten Ausgg. 
fehle fie‘), bemerkte ſchon ganz richtig, daß dieſelbe mit 
aus der Franzöſiſchen Urſchrift überfegt, nicht etwa ein 
Zuſatz des Deutſchen Überſetzers ſei. Die obige Stelle 
der Dresdener Hoſe, welche in der Vatikaniſchen 


Nicht widerſprechend lautet, beftätige dieſe Erklaͤrung 


ganz. Es ergiebt ſi ſich alſo, daß ‚der Eylhart, Fil⸗ 
hart oder Dilhart (aus welchem Adelung, a. a. O. 
gar einen Endilhart macht, und an die Öſterre ich i— 
ſchen Freiherren von Hohenberg denkt) von Hober— 
gin oder Dbret (in der Vatikämiſchen Hoſ. Sege⸗ 
hart Bon - Baubem berg) Verf. eines Altfranzöfi- 
(hen Gedichtes bon Triſtan gemwefen, der Deutſche 
Dichter deſſelben aber unbekannt iſt, und daher bei Ade— 
lung, Meifter (Beitr. I. 98.), Rod (I. 102. U. 
227., wo aud) jene Anmerkung der Mündyener HN. 


‘auf den —W— b. H. bezogen wird), dem j. Ade⸗ 


lung, U . 74-75. (melder an den Nlinnefänger v. 

Biwenbtrg in der Maneff. Summl. und an den 

Ur, v. Budinberg, in.einer Vatit. Hoſ., vgl. U. 
J2 


132 . “+ | 
282., denkt), und Bei Docen, Misc. I. ‘133. und 
unf. Muß 1. 154. (wo, tie vor unſ. Bud) der Liebe, 


SG. XIX., Baubemberg. durd) Babenberg, Bam: 


berg erHärt wird‘) getroſt zu ffreihen, Der Rame, in 
feiner fo berfihiedenen Schreibart, klingt auch auslän 
diſch: hängt er etwa mit dem Wälſchen Dichter von 
Flor und Blankeflor, Rupert von Orbent oder 
Drlanndt, zuſammen? Sem Gedicht von Triftan iſt 
eine der abweichenden Darſtellungen dieſer Fabel, auf 
welche die obigen Stellen (die neben der Schrift auf 


| mündlicdyer Gägen gedenken), nod) mehr Gottfrieds 
Werk, hindeuten. Sn dieſem werden (V. 219. ff. und 


8487. ff.) beſtimmte Abweichungen angegeben, welche 
in Eylhbarts Werk vorkommen. Die alte gedruckte 
Nachricht nennt als Quelle zwar einen Meiſter aus 
Britannien,. uber der Name Thomas iſt nur dem 
Münchener Koder beigefihrieben, und wahrſcheinlich 


. aus diefem genommen, da Gottfried fi gleich an⸗ 


fangs auf ihn, als die ächteſte, Tange geſuchte Quelle 
bezieht. Diefer iſt ohne Zweifel der Thomas, Lear— 
mont, von Erceldoune (in Schottland an de 
Emg kiſchen Eränze) und the Ahymer (Reimer) Benannt, 


deſſen Triftan den Englifchen Literatoren bekannt war 


(ogl. Pinkerton, ancient Scotish Poems, Vol. 1. 
pref. p. 68.; Eichhorn, ©. 212., wo er um 1279. 
geſetzt ft). Jetzo ift diefer von Walt. Geoff heraus: 
gegeben, nach einer fehr alfen Perg. Handfchrift, mit bie 
ftorifcher Einleitung, Kommenfar und Ergänzung; wo 
‚von ich die 2fe Ausg,, Edinburg, 1806. 8., vor mir 
babe. Das Gedicht ift in einer Fünftlichen eilfreimigen 
"Strophe, und der Anhalt ſtimmt ganz mit Goftfrieds 
Wert; doc, ift, es ſicher nicht die unmittelbare Duelle 
deffelben, fondern, wie and) beibehaltene Woͤrter und 
Berfe zeigen, irgend ein Franzoͤſiſches, aus dem Eng: 








133 


liſchen überfragenes Gedicht, Dergleihen Raoul von 


‚Seaubais, Verf. eines Perzeval, in dieſem von ſich 
anführt (vgl, Galland, Mem. de l’Acad. des In- 
cript. T. II. p. 730.). Yu, bat Scott Auszüge 


und Stellen aus zwei Altfranzöfifhen Bruchflüden von 
Triſtan (in den gemöhnlidyen Reimpaaren ) mifge: 


theilt, welche in der Zabel gang mit dem Englifihen 
_fimmen, aber ausführlicher find (ähnlich unferem Gott— 
fried), und wovon fi) das eine, bei Erwähnung ab: 


weichender Erzählungen, ebenfalls ausdrücklich auf eis 
nen Thomas ‚bezieht (Scotts Einleit. ©. XLL). 
Daß nun Thomas von Erceldoune einen Triflan 
gedichtet, bezeugt auch) Roberts Ye Brunne Altengl. 
Reimkronik (ebd. ©. LIX.), Und obgleich er im Ein: 
gang des Gedichtes felber nur als mündliche Urkunde 
genannt wird, fo ift Boch er wol aud) in jenen Franzoͤ⸗ 


ſiſchen und Deutſchen Berufungen genteint. Ein Um: 
ſtand iſt dabei nur bedenklich, daß nämlich Thomag 
d. Erceld,, nad, fiheren hiſtoriſchen Anzeigen (bei 


Scott), erſt um 1219 - 96. lebte: fo daß, menn er 
auch den Triftan (Engl. immer Tristrem, mie an: 


noch Tristram, und Sranz. Tristran) fehr früh gedich⸗ 
tet (Scott, ®, IX., fest ihn um 1250.), Gott: 


fried, der ihn über Srankreich erhielt, fehr fpät in’s- 
Igte Jahrh. gelebt haben müßte. Über andere Franzö— 


ſſhe, und Nordiſche Bearbeitungen dieſer Fabel, ihr 


Verhältniß zu der Deutſchen, und deren Literatur, ſ— 


Nyerup, a. a, D., die Vorr. zu unſ. Buch der Lie: 


be, G. XV- XXXVL ., und unf, Muf, DI. 334. ‚347er 


vgl, 310, -Gelegentlidy noch mehr. . 
Bearbeitungen: Es erhellt aus dem Dbigen, 


daß der Altdeutfche profaifthe Sriftan Don. dem des 


Filhart ausgegangen, dabei nicht etwa eine proſaiſche 
Anſtſung des Deutſchen Gedichtes, ſondern, wie auch 


A} 
x 


132 1 
232., denkt), und bei Docen, Misc. T. 133. und 


unſ. Muf, I. 154. (mo, wie vor unf. Bud) der Liebe, 


©. XIX., Baubemberg dur Babenberg, Bam: 
berg erflärt wird) gefroft zu ſtreichen. Der Name, in 
feiner fo berfihiedenen Schreibart, klingt auch auslän: 
diſch: hängt er etwa mit dem Wälfchen Dichter von 
Slor ud Blankeflor, Rupert von Drbent ode 
Drlanndt, zufammen? Sem Gedicht von Triftan ift 
eine der abweichenden Darftelungen diefer Zabel, auf 
welche die obigen Stellen (die neben der Schrift auf) 


mündlicher Gagen gedenken), noch mehr Goftfrieds 


Werk, hindeuten. In diefem werden (PB. 219. ff. und 
8487. ff.) beffimmte Abweichungen angegeben, welde | 
in Eylharts Werk vorkommen. Die alte gedruckte 
"Nachricht nennt als Auelle zwar einen Meifter uns 
Britannien,. über der Name Thomas ift nur dem 
Mündyener Koder Beigefihrieben, und wahrſcheinlich 


. aus dieſem genommen, da Gottfried ſich gleich an— 


fangs auf ihn, als die ächteſte, Tange geſuchte Quelle 

bezieht. Diefer ift ohne Zweifel der Thomas, Rear: 
mont, von Erceldoune (in Shotfland an da 
Eng kiſchen Eränze) und the Rhymer (Reimer) benannt, 


deſſen Triſtan den Engliſchen Liferatoren befannt war 


(vgl. Pinkertan, ancient Scotish Poems, Vol. I. 
pref. p. 68.; Eichhorn, ©, 2ı2., mo er um 1279. 
geſetzt ft). Jetzo ift diefer von Walt. Geoff heraus 
gegeben, nad) einer fehr alten Perg. Handſchrift, mit hi 
ftorifcher Einleitung, Kommentar und Ergänzung; wo: 
von id) die 2fe Ausg., Edinburg, 1806. 8., vor mir 
babe. Das Gedicht iſt in einer kuͤnſtlichen eilfreimigen 


Sterophe, und der Inhalt ſtimmt ganz mit Goftfrieds 


Wert; doch iſt es ſicher nicht die unmittelbare Duelle 
deſſelben, ſondern, wie auch beibehaltene Wörter und 
Verſe zeigen, irgend ein Sranzöfifches, aus dem Eng: 














; | 133 
liſchen überfragenes Gedicht, Dergleihen Rapul von 
. Beaupais, Verf. eines Perceval, in diefem von ſich 
anführt (vgl, Galand, Mem. de !Y’Acad. des In- 
script. T. IL p. 730.). Auch bat Scott Auszüge 
und Stellen qus zwei Altfranzoͤſiſchen Bruchſtücken von 
Stiftan (in den gemöhnlidyen Reimpaaren) mitge⸗ 
theilt, welche in der Kabel ganz mit dem Engliſchen 
fimmen, aber ausführlicher find Ghnlich unſerem Gott— 


fried), und wovon ſich das eine, bei Erwähnung ab-⸗ 


weichender Erzählungen, ebenfalls ausdrücklich auf ei: 
nen Thomas bezieht (Gcofts Einleit. ©. XLL). 
Daß nun Thomas von Erceldoune einen Triſtan 
gedichtef, bezeugt auch) Roberts de Brunne Altengl. 
Reimkronik (ebd. ©. LIX.). Und obgleich er im Ein; 
gang des Gedichtes felber nur als mündliche Urkunde 
. genannt wird, fo ift doch er wol aud) in jenen Franzo⸗ 
ſiſchen und Deutſchen Berufungen genteint. Ein Un: 
fand iſt dabei nur bedenklich, daß nänılid) Thomag 
vb, Erceld, nad, fiheren hiſtoriſchen Anzeigen (bei 


Gcott), erſt um ı219 - ‚gb. lebte: fo dag, menn er . | 


au den Zriftan (Engl. immer Tristrem, mie an- 
noch Tristram, und $ranz. Tristran) fehr früh gedich— 
tet (Scott, ©. IX, feßt ihn um 1250.), Gott: 


fried, der ihm über Srankreich erhielt, fehr fpät in's 


aate Jahrh. gelebt haben müßte. Über andere Sranzd- 
he, und Nordiſche Bearbeitungen diefer Gabel, ihr 
Verhältniß gu der Deutfchen, und deren Literatur, ſ. 


Nyerup, a. a. D., die Vorr. zu unſ. Buch der Lie- 


be, G. XV-XXXVI., und unſ. Muſ. II. 334. 347. 
vgl, 310, Gelegentlich noch mehr. 
Bearbeitungen: Es erhellt aus dem Dbigen, 


daß der Altdeutfche profaifihe Triftan von dem des 


Filhart ausgegangen, dabei nicht etwa eine proſaiſche 
Aufloͤſung des # Deutfihen Gedichtes, ſondern, wie auch 


FT 
der Titel der Worm nfer Ausg. andeutet, nur Über‘ 
fesung “einer aus dem Altfranzöfifchen. Gedicht aufgeld: 
ſten Sranzöfifhen Profa if. Zwar ift diefe uns nod 
nicht befannt gemorden; doch wird neben. der anderen 

Stanzöfifchen Profa von Luce de Gaſt, aud dem | 
Sean Maugin —8 1566.) ein Triſtan zugeſchrie— 
ben (Rom, Bibl. X. 7.), welcher vielleicht mit unſerem 
zuſammen hängt. Yusgaben bon diefem find; Augs: 
- burg, durch Sahs Schönsberger, 1498. Sol, Pan: 
zers Ann, I, 125, Sie beſteht aus © Heften von 8, 
dag legte von 10 Bl., in Spalten, mit Holzſchn., de 
nen des Heldenbuchs von 1599.. und. 1545. ähnlich. 
Auf dem erften BI. ſteht: „Hye bebt ſich an die hy 
ſſtory berren Triftrante vnd der ſchenen yſalden. wel⸗ 
liche hiſtori gar kurtzweilig zu leſen iſt.“ Am Schluß, 
| binser der obigen Nachricht: „Nie endet ſich Here Tri⸗ 
firant. Getruckt 36 Augfpurg vom Hannſen Schoͤnſperget. 








| | Nach der geburg Erifti, Ms cecc. xcviij. Jare.“ Die Über: 


ſchriften, Abtheilungen und der ganze Text find, wie in 
den folgenden Yusgg., nur in Schreibung und einzelem 
Ausdruck verſchieden. Beſitzt Brentano. — Worms, 
durch Gregor, Hofmann, 24 Bogen 4.; o, J., doch 
‚zeigen mehre von den Holzſchn. die Zahl 1549, Der 
Titel ift gang wie in der folgenden Ausg., doch mit 
dem Zufaß: „fo wol‘ einer fehönen Tragedi iſt gu ver: 
gleichen. Aus franzoͤſiſcher Sprach verfeuffchet und. mit 
ſchönen Figuren gezieret, frembd und kurzweilig zu leſen 
und zu hören.“ Iſt in der Königl, Bibl. ga Koppen: 
bagen. Nyerup, a. aD, ©. 205 - 6, — In dem ak 
‚ fen Buch der Liebe, Frankfurt a M. ducch Sieg. 
gelerabend, 1587. Fol., Bl. 79.8 - 107, b. Exrem⸗ 
plare davon befinden fih auch, noch in der Koppen: 
bagsner (f. Nyerup) und Eſchönburgs Bibl. — 
Die von Koch, U. 243, aus den Eh wabiſchen Lo 





135 


talpg, Th. 1. ©; 362; ‚angeführfe Ausg. des Buchs Ver 
Liebe, Frankf. 1687. Fol., ift wol nur eine Verwech— 
klung mit der vorigen. In Ge; Draudü bibl. li- 
bror. Germ, glass. (Frankf. 1625. 4.) aber, - wo 
p- 624. auch Diefe Yusg. v. 1587. angeführt wird, fleht 
p-. 626. eine andere, wahrſcheinlich davon berfchiedene, 
obwohl ohne Yahrzahl: „Bud, der. Sieb, Grandfyrt, 
bey Niclaus Roth in fol” (weicher N. Roth unter 
andern auch dag zuerft im J. 1584. durch G. Geier: 
abend. gedrudte Reiſebuch des’ Heil. Landes, 1606. 
wieder aufgelegt hat; ſ. Kinderlings Bibl. DBerz. 
1809. Ne. 5178. und Catal.. bibl. Manhem. 1909. 
div. Nr. 833.; Bauer, II. 3:1.) —... duch... 
1619. 8, mit Holzſchnitten (befigt Brentano). — 
Nürnberg, 1564.,8. Schwab. Katal. AH, 271. — 
Wiederholt aus dem alten Buch der Diebe, nur mit er: 
 neueter, Schreibweiſe, , in 'unf. Bud) der Siebe, Berlin, 
1809. 8. Bd. 2. ©. r - ı42. — Dramatifch, nad 
eben Diefer Profa, von Hans Sachs, BP, I. B. 2 


8) Bigolais' ‘oder der Kiffer von dem Ra: 
d.e,' durch Birin bon Gravenberg; aus dem 
Anfang des 13ten Jahrthunderts. 


ſandſchriftlich— Aus Goldaſts Nachlaß, zu 
Bremen, Perg. v. J. 1356.; nur der Prolog fehlt. 
Adelungs Magaz.- IL 3. ©.-25. und Püterid, ©. 
14. Docen, in. unſ. Muf E 165 — Gottfched 
befaß hievon eine Abfchrift, die zu Leipzig: befindlich 
ft Püferid, S. 14. (menn dieß nicht eine Verwech—⸗ 
ſelung mit der folgenden alten Hd, welche aus 
Gottſcheds Nachlaß in der Dresdener Bibliothek 
iſt: wenigſtens füöhrt: Ade lung ſelber jene neuere Ab: 
ſchrift in dem Verzeichniß der Dresdener Höf. nicht 
an). — Zu Samburg, hinter dem Parzival (ug. 


136 | 

‚oben ©. 106.), md ganz Sen geſchrieben, nar ee 
was weitläuffiger. Born im Verzeichniß ſteht: „grötem 
ber Wigalois bäch;” deßgleichen, S. 367. die rothe 
Uberſchrift: „Her Wigalois bůchx Der Anfang iſt: 


EO wer noch eren ſechanet, 
Truwe vnd ere mjnet. 
Der volge guter lere, 
Das fuͤrdert in vil ſere, 
Vnd fliſz ſich dar zů, 
Wie er noch den geth, 
‚Den die werlt day befte yehe (ihn, 
Vnñ ma doch dar under hohe 
Noch‘ gottes Ipne diene hie; Zn 
. "Den fulgd wir, man das fint die, 
. Den got hie hat felde gegeb£, 
VBVnd dar z& das ewige lebt, 
Dar nach wir alle foll& ſtrebẽ. 
Ber id fo ein mwifer man, 

a Das ih mode alfo wife han. 
Sprechẽ noch des. hergt gie! .- Y 
Leider, np gefwiget mir «© _ 
"Beide, zunge vñ auch der fin, 

Das id der rede niht meift? ‚bin, 
Der ich zů ſprechẽ willt han, 
Wan daz idyz dar Uff ha gedan, J 
Das ich mynẽ willen bie ot . 
Gern herzeüger, wiſt id) wie, J 
Daz ez die wiſen duͤchte gut. 

Got gebe mir den fin vñ dẽ möt, 

| Das fie mirſz wor vahen mol; 

u Sr. 2. Ich bin dad) ganser ſynnẽ hol; . 

Das ſprech ich nad indes fiete[n}. 

Erzefigen ich hie iht gutes mitte, 

Ob my geift gefuget daz, 

Des fol man mir danke baz, 

Dan eyme fonne ride man, - 

Der meifter. it on geſprechen fan; 

Des iſt mer dan id Bin gedan. 


Und fo gebt ® der Prolog fort. bis ©, 369. &. 1. 


— 


® 








— — — ——— — — 


Nie Cl. Nu) wil ich ein mere 
Sagen, alz eſz mir iſt geſeiie 
Zů einer gantzẽ warheit, 
Truͤwe ichz niht vol fingen, 
Etwo eine wil ich dingen, 4 
Doz erſz dürch uwer hüpfchite 
Dem ritter des genade ſeyt, 
Der diſz hat gedychtet 
DA mit rymẽ wol berychtet; 
Wan diſz ift fin erfteg weg: 
Er Heifzer‘ Bygant vo Grevinbtg.. 
Der welt zu mynnẽ or 
Geleubt erz fine fonnt; 
‚Sen grüfz wil er gewynnen. 
Ez was hie vor, fo ma ſeyty. 
Ein Eonig, der ye noch erẽ fire, 
Des name wire ift hetkant: 
Britanie his fin lant, 
. Gelber hifz er Arthüs, 
Zu Karydol hylt er huſz ff- | 
Die in diefen Stellen, fo find- durchweg nad) einer un- 
befimmten Reihe von Reimpaaren, drei Reime, und | 
darnac) die Abfage gemacht: wine Weife, die fich nur 
noh in Ulrihs von Thurheim Wilhelm von 
Dranfe miederfindel. Hinten, ©. 559. Sp. 1. heiße 
es von den Abentheuren des „Lyfuͤrt Kantanides”, des 
Bigolais Gohn, die ihm zu wild. und wunderbar: 
Diefe auentäre nam fi an 
Ein fo kuͤnſtiger man, 
Der wilde wort Eonde garen; - 
Wanne ſtarck geſchicht vñ fromdee) namẽ 
Hat die auentuͤre; 
Ich gebe yme daz z& flure, - 
Wer fie gerne- biäyte wil, 
Daz ich in wiſe vff ie zil, 
Da ſie geſchrieben: hat ein man, 
Der ich yme wol zuͤ dichten gan 
Bon der Weltſche vñ (in) die Obefihe sign 
Mich hat von-ie gedrängen ' 


— 


* 


Min kranche Fünf vnd myn ſin. 
Von ir ich ſus, geſcheidẽ bin. 
Bie krancher Fünfte, ih ſy, 
Ich blibe der auenfüre 1.7 
. Düdte die wiſen myn Fünft güts. ey 

’ Bad fünde-idy. eine fo reine můt, ° 
Der mid) dar zü. berichte... . 
Min züunge ez nit erfhridte, . 
Vnd begünde fie weder lymen 
Mit gangen nümen rymen. EZ 
‚Alz idy wene, daz vinde ih nit; -- 


’ 


Sp. 2. Düme der yemerlichen geſchiht, 


J 


Daz die werlte nit frouden hat! 
Ir hoheſtes leben mit gröme Hari u 
Daz ift ritters piden, 
Ich bin wol ynnen worden, 
Daz die froüude findet 
Bnd die herrẽ hinder; 
Daz pruͤvet yeme die Eintheit, 
Der bofen mut vñ arg treit (I. argheit);. 
Daz ift mym herge leyt. j 

Ich mil die mere vol enden bie, 
Als mich es ein fnappe wiſzen Iye, 


Der mirſz zů Dichten günde;. 


Nywan von ſinem münde | 
Enphing ich die auentäre; 
Da von waz mir türe 

‚Die mete' an manigen enden. 


Minen fin-wÄil ich wileinden 1" ru 
An ein ander, ‚nnd wifget day - - - 5? 
Die wirt von mir berichtet baz., .; I... 
Her Wigalois vñ fin win . 2. 5 


Richeit pnd, eren phlagen ie lyp 
Gchone ung an ir ende, J 

Ane alle myſſewende. 
Ir reinez leben ſich endet 1 1. Ren 
Gottez gnade fie dort enphie, ; nz 
Da düfent jar.eiuen tag 
Deheines hergen, fin gezeln | mag; (©. 560. Sp- 2) 
‚.Der freüben ich nit gelide, .. . 

By eme ift (in). Bann wald 


* 


⸗ 





139 _ 
Dar onſz ouch noch got fende 
Bſz dieſem elſende. Amen. 
Darunter mit rother Schrift: 
Hie hat der Wigalois buͤch | 
ein erde, 
Got vnſz fine gnade fende 
Ich Jordan han difz büd) 
geföriben ann Dim MP 
cere vñ ij iar nach Mgetini 
| epi \ u Ä 
— Zu Dresden, Nr. 119 Pap., 197 Bl. 4; aus 
dem ı5ten Jahrh. Adelung, U. Bor. XXXI. 
Durch Daßdorfs Mittheilung fennen wir fie näber, 
und bat Büfiching eine eigenhändige Abſchrift (11612 
8) Sie ift auf Ddsfenfopfpap.; an der erflen Lage 
fehlt ein Bl., meldyes ohne Zweifel das oben ©, 23. 
| erwähnte Bild (ein Ritter mit einem Rade auf dem 
Helm im Kampf mif einem Draden) ift, movon auch 
Farbenſpuren auf dem erften Blatt find. Die Hof. if 
fonft der Hamburger ſehr ähnlidy, nur nicht in Spal- 
ten, und ohne rothe Bezeichnung. der Verſe und Na: 
men, überhaupf auch nadhläffiger, und fehlen öfter Berfe 
und Gfelen. Die 3 Reime find vorn herein durch 
Klammern verbunden. Anfang: 
WEr nad) eren fonne. 
Trew und mynne, 
‚ Der volge gut? lere, 
Das furdere yn uil fere, 
Vnd fleyſſe ſich darczu, 
Wie er nach der(n) getu, 
x Den die welt des peſtẽ gicht. 
Bnd die man doch darunıd fie ' 
Nach gotes lone dienen bie, 
Den volgen wir, das fin die, 
Den got die ſelde hat geben 


- 


Darnach fen wir ale Areben.. | 


S. 4 


Do fie in prem gezelde ſchlief, 


“ N , j 
- Her ich ein fo weifer man, - :\ 


Das ich mocht als willen han f 


Yü pill ih eins dingäl, 

Das ir durdy ewer hübſcheit 

Dem tiechter gnad feit, 6 

Der dieſz hat getichtet nn 

Mit reimen tool berichten, 

Tan (es) iſt fein erftes- werd: 

Er heift Freuͤnt vnd (von) Gruniberl, 
"Der der werld gu minen ' | . 
Ein blinders fine fi finen; | | 
Ir lob will er gewinnen. 


212., bei Befihreibung eines ungeheuren Weibes: 
% leip der frawen füchten (l. Jeſtuten), 


Die was ſo ſelde reich, 
Was-fie des tages vngeleich, 


. Bud fie her Pa(r)czeuel an ef 


Als in lerte die muter fein: 

Er zoch ir ab ein gufden pingerlein 
Vnd nam er furfpan on ird dand, 
Ein wenig er mit ir rang 

Vnd kuſtes an irẽ hochẽ mu(n)t 


An ſie; im was vnbekant (1. unkunt) | , _ 
‚ Was es dem hercze frehide geit; 


Darombe leid fie kummer ſeit. 
Sie waren gleich, als ichs weis, 
Als ein bine vnd ein geis: 
Dieſe was vngeheüre, 


So was Eyſchute( Jeſtuͤte) teiöre . 


An dem, Pas frame ye- gezam; 


Das lob gibt ir her Wolfram, - J um 
Ein mweife man von Efhebay; , 


Serin hercze mas ga(n)czer fine ein dad, 


©. gr. 


Leyen munt nie bafz gefprad). 
geht vielleicht auf Beldeds Keneis: 


Ein ſchone meit vor ir. las . 


An einem bud) ein mere, 
ie Troin zu fürt.were, 


vo. 


4 


Nr 











W 141 
Vnd tie iems leiche 
Eneas der reiche: 
Sich dannen ftal mit. feine Ber 
Bon den Kriehen auf das mer, 
Wie in ein fraue do enpfieng, 
Bnd wie es:jm darnach gieng, . 
Als es dide ift gefeit. \ 


©. 213. bezieht ſich wol auf Hartmanns v. Aue 
Spain: 
Frawe Lunet die konde pflegẽ 


Des ritters mit dem leöüen bas, 
De er ‚gevangen bey ir ſas. 


©. 339. beißt diefer: 

Bon dem prunnen ber wein. 
Die Stelle von des Herrn von Meran Tod (bei 
Müller, V. 971. ff.) ſteht bier ©. 272. Bei der: Be: 
fhreibung von dem präcdtigen Anzug der Larie, 
6. 356.: 

: Alfüft hatte gemeiftert dar 

Nach dem wunfche dirz werd 

, Mit worten Frewnt vnd (von) Greuenbreck; 

Dem pfeller, den fie antrug ff- 
Über die Abentheuer von des Wigolais Sohn, Ly⸗ 
fert Gawedines, beißt es hier ©, 393. 

Ah gib ym des zu ſtewre, 

Wer fie gerne tichtẽ wil, 

Das ich yn weiſze amf das zil 

Do es gefdriben har ein man, 

Der ym wol zu tichtẽ (g)fan, 

Bon den Welifhen vnd Tewſchen zunge. 

Mid Bat von ym getcungen ff- 


Schlußy ©. 394: 
Ich wil das mer oolendepeit (I, volenden hie )» 
Als mid ein Enappe wiſzen de, 
Der mirs zu tichten (g)fande; 
Nu warn eineft von feinem munde 
Enpfing ich die abentewre; i 
Dauon was mit teföre j 


‘von und für Deutfchland, 1807, Docen, in unſ. 
Muſ. I. 165., und Sr. Afts Zeitfchrife für Wiſſenſchaft 


Das mer an manchem ende, 
Meinen fin wil id) wende 
An ein ander, wyſzet das, 
Dir(e) wirt von mir getichtet bas. 
Herr Wigolais vnd fein weip, 
Reicheit und eren pflag ir leib 
An mofzeivende 
Big an ir ende, 
Ir reines leben verendet hie, 
Das gottes gnade fie empfye. 
Dort, da tawſent iar fein ein [pfar) tag, 
Vnd Eein hereze enmag 
Der freüde nicht geleichẽ, 

Die iſt in hymelreichen. 

Das(t) vns got geſende | - 

Aws dyſzem elende: 

Hye hat das buch ein ende. 

Amen 
Amen hemer. 


— Eine Handſchrift in Fol. Pap. 110 ©. v. J. 1468. 
befigt Dr. Rottmanner zu Landshut. Korrefpondent 


_ 





und Kunft, Bd. II. St. 2. S. 109. — Job. v. Mül⸗ 
ler (unfe Muf. 1. 555.) erwähnt eine Wiener H%. 
„Vom Ritter mit dem Rade und von dem Wigs: 
[eps”, welches ungweiflich dieß Gedicht ifl. — Bruch— 
ftüde einer Perg. Hd. fand Bodmer auf den Dedeln 





eines Miſſalbuches im. Klofter Einfiedeln, - 10 Bl. 


1592 Verfe. Mülleriſche Sammlung, im unvollende 
ten driffen Bande,'S. XI. — Ein Bleineres Bruch— 





füd, zu Münden Docens Misc. I. 103. | 


Gedruckt: Die Bruchſtücke aus dem, Kofler 
Einfiedeln, bei Müller, © I-XII. Es find 5 
Stüde: 1) B. ı - 158. (Dresd. Hd. ©. 205 - 11. 


V. 6087- 245); 2). B. 159-318. (Dresd. Hi. 


. 2438-49. V. 7204 - 361.); 3) B. 319-634. 


s.... —X 


(Dresd. "go 8 287 : 98. V. 3485 99)3 4) 
3. 635 - 1113. (Dr. Hodſ. ©. ‚260 - 76: B. 7683 - 
8163.)3 5). 8. 1114 =» 1592. (Dr. Hoſ. ©. 309 - 23. 


V. grıg - 590). — In Spangenbergs Üdelfpie: 


gl, Th. 1. Bl. 327. find zwei Stellen (Dresd. Hdſ. 


6. 95. V. 281F - 25. ) aus einet Perg: Hdf. mit Bil« 
dern, v. J. 1372. ‚ meldye, laut der Nachricht auf dem 
leßten Blatt, Herzog Albrecht zu Braunſchweig 


| und @ünebürg durch Johannes, Möndyzır Ame: 


lungsborn berferfigen laſſen. Wo mag diefe Hoſ., 
die Spangenberg felber befaß, hingekommen fein? 
— Viele Stellen der Goldaſtiſchen Hoſ. ſtehen in ſei⸗ 
nen Paraenet. — Anfang und Ende, und einige an: 
dere Stellen der Rottmannerifihen Höf., in Aſts 


Zeitſchrift, a. ä. D. ©. 110- 14. 


Über den Berfaffer, fe noch eine Erzählung Kon: 


rads von Würzburg, in Doeens Misc. J. 56- 64. 


wo auch die richtige Schreibart des Namens Wirn oder 
Wirin, im Reim auf zwirn (zweimah) fi ſich zeigt. Val. 
das Gedicht: des Gufere, aus der Jenaer Hatrdf. - - 
hinter dem Yivain, bei Müller. (Es erinnerf an 
ein Mäprehen, das vom Thomas bon Ertel: 
doune (dben ©. 133.) erzählt wird). — Übrigens - 
erfläten. fi} dus der in den obigen Öchlüffen der Ham- 
burger ünd Dresdeiter, Hdff. angegebenen, "bloß. 
mündlichen Duelle die flaiken Abweichungen des Deut 
(hen Wigoldis von dem Englifhen und Franzs— 
ſiſchen (dgl. unfer Muſ. 1. 561), die Einführung des 
Srafen Hojer bou Mansfeld ff. — Bol. noh 
(Bodmer) im’ Deut, Muf. 1780. Yan. S. 36. 

| Bearbeitungen: ' Eine wirkliche: Aaflöfung des 
Deuffchen Gedichtes in Deutſche Proſa, v. J. 1472., 
wie ausdrücklich geſagt wird, am Eingang und Schluß 
der Ausg. v. J. 1564. Frankf. v. IR, durch Be. Nur 


. [4 


2 


244 


. ben und Beigand Han; befaß Sr. v. Solsſchuhr 
‚zu Nürnberg; unverändert wiederholt, in der Rom. 


Bibl. II. 9- 128, — Eine ältere Ausgabe ift v. 1519. 
Straßburg dur Job. Knoblauch, 55 BI. 4. mit 
Holzſchn. Panzers Annal. Zuf 164,, wonach fie 
Motzler in Freiſingen befaß. Spätere Ausgaben 


find: Srantf, aM. 1586. 8. Draud. p. 674. — Ju 


Bud der Liebe (vgl. oben ©, 135.), Öl. 382. a- 96. a 
— Nürnberg, 1664. 8. Koch, II. 247. (mMoher?). 
Eine merkwürdige Umarbeitung, wahrſcheinlich 


meiſt nad) diefer Profa, ift das Gedicht: Bon König 


Artis Hof oder dem Ritter Wiedumilf, von einem 
Juden, der fih Joſeln Wigenbaufen den Schrei— 
ber nennt, und ſich auf ein geſchriebenes Buch bezieht, 
das er in Reimen geſtellt; in Jüdiſch⸗Deutſcher Sprache 


‚und Verſen, die in unregelmäßiger Länge bis zu den 


Reimen' (die gepaart find) fortlaufen. Bedrudt if 


dieß wol einzige Jüdifche Rittergedicht, wahrſcheinlich, | 


wie der Prolog andeufef, nad) einem älteren Drude, 
in Joh. Chr. Wagenfeils Belehrung der Jüdiſch— 


Teutſchen Red: und Gchreibarf, Königsberg, 1699. 


4. ©. 149 + 302., in Neubebräifdyer und daneben in 
Deutfcher Schrift. Vgl. mehr darüber und Stellen dar- 
aus in unf. Muſ. L 556 -60.; Nyerup, in de 
Iris, 1795 Mai, ©. 115 ff., wo aud, Nachricht 
von dem Franzoͤſi hen Roman, deßgleichen von dem 


‚ous dem Deutſchen überfegten Dänifdyen Volks 


buch, und dem aus diefem wieder überfegten Joländi— 


ſchen (vgl. unf. Muf. I. 384.) Wigolais. 


* 


h) Daniel von Blumenthal, gedidytet von dem 
Strider, nad dem Alberih von Bicenza; 
um die Mitte des ı3ten ‚Jahrhunderts. 

Sandfhriftlid: Zu Dresden, Nr. 56. Fol 


Pop. d. J. 1489., auſammen mit dem Roſengar— 


fen: 





u | ⸗ 148 
ten-Lied (ſ. oben ©. 58. 59. Adelung, D. Borr. . 
XIX. Eine Abſchrift des Anfanges von Milhaus 
‚fer bat v. d. Hagen. Die Schreibart ift ganz mie 
‚in dem Rofengarten, die Reime meift abgefeßt. Die 
Überfchrift und Abtheilungen innerhalb find roth: ' 


Hie hebt fi kunig Artus buch an, und das erfte 
ſagt, wie man es mit fu[ln]genden hort fol. 


WEr gesne alles das vernimpt, 
Das edlen luten wol gezime 
Der wirt des felten inne, 
Vncz ee der werd! ain taik begifie; 
Wer aber. den worten ift gehaß, 
Der ft zu den werden did laß. 
Bon Dizenez maiſter Albih 
Der bracht ain rede an mi 
Dfer Welfcher zungen, 
Die han ich des bezmungen, 
Das man fie in Tuſch uernimpt, 
Wen ge kurczwilen gezimpt. 
Niemant der enſchelte mid: _ 
Loug er mir, fo lug aud) id). 
Suſt hebt ſich dirz mere. 
Nun wil der tuchtere 
Mit wortten zaigen kunſt, 
Vnd hat des gerne ver(uͤ)wer gunft 
Das irs mit zudten horene | 
Vnd es nicht mit rede flörene. 
Zucht ift ain fo rafne tugent, 
Ber (I. Gi) ert alter vnd jugent, 
Wer Iob und ere mil beiage, 
Der fol. dar vmb nit nerzagen, 
ı Jet in etwan das gür;- 
So man de willigẽ mütt.), 
An im erfennet vnd fihet,.: .._ ur 
‚Man ſptich( im, das ma da dl dem) athen u 


x 
“ . > —— —— ke — 
. . 


') Diefer Ders iſt son siner andern Hand nachgetragen · Fe 


Zu = 4 
. ’ . 
- 





Der den willen und werd tüt; . 
Gar an willigem müt 
Wirt felten iemant gelobet, 

Was er mit geben getobet. 
Däs gicht der Eunig Artus. - 

Er gewan nie aigen hlajuf, 

Den man zu im gelſiche; 

Er mynnete geoßlide  ' — 
Baide, milte vnd ere ) 
Bad tugentliche lere; 

Er begie nye laſtetliche ſcham; 
Do von fin lob vnd fin nam 
Dinme: lebet und wert. 
Wer hoffliches lebens begert, 
Der ntyite alle fine zudt; 

Das ift ein mynigliche frucht **) 
Vnd ift ein koblidde habe; 
Er wirt benamẽ darabe 


‚Bas eugen[e] den Funig Artus begieng 
bör bie 


Der kunig Artus volkomen. 

Was wie uon kunigẽ habẽ uernomẽe, 
Das was ein windt gegen jm. 

Wenn das id) mich uvngerne an nym, 

Zu ſtreitten mit den luten, 

Ic kunde wol beteuͤten, 

Wes er pflag in feine? jugent. 

Ich weiß wol, ob ich fein tügent 

Mit worten gar her fuͤr zuge, 

Mä ſpteth, ich tobte vnd Inge. 

Bon dem wil ich ein wenig ſagè, 

Vnd wil es doch nit gar uertagen. 

*) Diefe beide Verſe ſtehen vorher nodmal, und dazwiſchen der vorhin 
nachgetragene, aber durchſtrichen. 

0) Die letzten fieben' Berfe Viefes Abfages ſtad wie Proſa geſchrieben. 
und zum Theil nur durch Striche geſondert. Hier folgt noch: „m> 
iſt ein lobliche frage: » reimlos und übergählig, und fehlt auch in 
der Roppenhagehei Sandfchrift. Ä 





Nan horẽt feiner tugene Fraffe: 


| Er was fo rechte warhafft, 
Das er geſprach Fein wort, 
Er(s) was beffer, den ein hort, 
Der ymme’ vnd nme? werd mag. 
Nun höorẽt au, mes er pflag. 

— Zu Münden, in Nr. 268. (oder 157.) Pap. gr. 
18.8.1» 144. (vgl. Hardt, in Bragur, IV. 2, ©. 
' 188.), ebenfalls gufammen mit dem Rofengarten» 
Lied (vgl. oben ©. 56. 57.). Eine eigenhändige Abs 
ſchrift beſitzt Büfhing (791: V.). Dorn müffen 
2 BI. fehlen, da die erfte Cage nur 10, Die folgenden 
meift ı2 BI. haben. Die Schreibung ift fonft ganz wie ' 
in dee Münıhener Hdf., und Die Übereinftimung 
; eben fo groß, wie in Anfehung des Rofengartens 
| liedes. Zumeilen flehen 2 Berfe auf Einer Zeile, von 
Bl. 111. b. häufiger, und von Bl. 121 durchgehend, 
I 


Ä 


 Mifunfer ganz wie Profa; hiemit beginnt aud) eine 
ı andere, ſchlechtere Hand und Drtbographie. Die jeßi: 
gen Anfangsverfe find, mie in der Dresdener Hoſ. 
‚ abgetheilt: - 
| lobliche frage Vnd iſt ein lobliche habe, 
Er wirt benamen databe 
Bas tkugtden Plnig Artus begieng- br hie 
Der känig Artus vollomen. 
Was wir von Fünigä habñ b’nont, 
Dz wz ein windt gegen jm. | 
| Wenn d5 ich mich vngerne an nym, 
| Be ftritten mit den luͤten, | 
| Ich kuͤnde wol berhten, 
| Wes er pflag in finer fugent. 
| Ich weiſz wol, ob ich fin tugent 
Mit worte gar her für zuge, .., - 
Mia ſprech, Ich tobte vñ luge. 
Bon dem wil id ein wenig fagen, 
Bnd wil es dos nit gar vetragßg. 
0 — K4 


— 2— — 


148° 


— Nãà hoͤrent ſiner tugent krafft: 


Er was ſo rechte warhafft, 
Bl. 2.b. Das er gefprad) Fein wort, 

&s was beffer, denn ein hort, . 

J Der hmmer vñ ym̃er weren mag. 

—Mau oͤret ouch, wes er pflag: 

Die im wärent vnderthan, tn 

Die wolt er doh zu gfellä Ban, 
Des kamẽ im ze. handen 
Die beſtñ von den landñ, / 
Die wurdñ fin geſellñ da, 


Vñ wurdñ oud) anderfiva \ 


Gelobet ymm? defter bafz; 
Darumb tet ‚fie das: — 
Er wirt dick deſt? baſz v’nome, 
Der ſich geſellet zů den fromen. 


Wie kuͤnig Artus vaſtet biſz er newe'mere hörte. 
DO. der künig Artus geſach, 
Dz jm die welt Tobes jach ff. 
(Dieſen Zug hat der Jude in feinem Gedicht vom Wi: 
golais aufgenommen; vgl. oben ©. 144.). Schluß: 


Bl. 144. a. 


Daniel hatt vil fröden fid 
Ale tag mit hochzit 


Ze Elufe in finem lande; 


Gin lebñ ftänd ane ſchande. 


‘ Die jn da folten flehñ, / 


Den feh er die ſelbñ lehen, 
Die jnen der kuͤnig Matur leh, die puch d da lagen, 
Das fie thurniertti alle tage; 

Darzüu leh er in me, 

Daz fie es bas thatten, denn ce; 

Do behielten fie fine willen an. 

Es enward nie Fein man, 

Dem got hatte gegebä _ \ 

3e difer. welt ein beffer leba, . ol 

Als er ung an fin ende. 
Ane,alle miffemide '.. . we... 

Mie ecen volbrachte. u 
Davon, man fin gedante |. 


a 
“ .e 


a. ia, . 











y | 149 . 
Zuur beiten, und yiier fid, ’ 
‚ Dauon ward fin Iob fo mit. | 
Yu müs id) der rede getagd; 
Das id dauon han hören he ſaga, 
Das hand ir alles vernomen. 
Got laſz oͤns in fin ewig riche komen. 
Amen. 


/ 
— Zu Koppenhagen, Pap., aus dem L5ten Jahrh., 
in der Mitte zwifchen der-Nielufina und der Mörin; 
innerhalb find viele BI: Berkunden, Nyerup. Symb. 


praef. p. XXXVI-IX, 


Gedrudt, der Anfang der Rontenhagsuer 
Hdſ., bei Nyerup, Sp. 462 - 79 | 
Adelung, im Magaz. M. 3. ©. 58. hieltz aus der 
literariſchen Gtelle im. Wilhelm von Drleans, den 


‚Daniel von Blumenthal für einen Dichter; ebenjo.der _ 


. Adelung, iu den Nachr. I. 64, 74 Nash Ny exup 
berichtigte ex fich aber im Püterich, S. 14. und in der 
Nachr. von. der Dres, Haf., nahm hier. aber (wie 
Koch, IL. 101. II. 220.) den in jener Stelle genannteit 


Gottfried von Höhenlohe für den Dichter des Da: 


niel; auch mit Nyerup, welder deßhalb den in der 
Koppenh. Hoſ. fi nennenden Stricher für einen 


Beinamen,. f. p_.a.. Umarbeiter oder' Schreiber (fthri: 


— —— m —-- 


bere), erflären wollte. Und auffallend ift, daß die 
Dresd. Hdf dafür (ſ. oben) tuch tere (Dichter) lieſt. 
Aber Docen, Misc. II. 153., hat aus einen Befferen 
Tert jener Stelle des Wild. v. Orl. fon den Ötriz. 
here und Gottfr. v. Hoben!. richtig ale zwei Dich: | 
ter unterfchieden (vgl, Misc. HD. 211. 308. uud unf. 
Muf, J. 163. 209.). Ya dem Garell vom Plue: 
denthal beim Paterich wird man wol nicht mit 
Adekung anſtehen, den Dan. v. Blumenth. zu er: 
eennen; und wenn er ihn dem Plaier beilegf, fo 
iſt dieß leicht nur eine Verwechſelung mif dem zu 


- 


. „6 
150 


eben diefem Kreis gehörigen Tandarius und Flor— 


dibel deffelben (f K.), Dod erwähnt auch Fürterer 


(fr 2.) am Schluß dea Lanzelot (T. lit. Anz, 1808. | 


Nr. 4. ©fr. 3.). eines Garel unter den Nittern der 
Tafelrunde. - — Ötfrider nennf in der obigen Gtelle 
feine Urkunde eine Wälfdye, und d. i, nicht etwa, 
morauf. ihr Df, Albridy von Bicenzg führen möch— 








“te, eine Yfaliänifche, fondern eine Franzöſiſche. 


Nach damaligem Sprachgebrauch bedeutet jenen Wort 
zwar, überhaupt NihtzDeutfd, aber Befonders 
Sranzöfifh, meil diefe audy damals die gemeinfte 


Sprache war, fo daß felbft Jtaliäner (3. 8. noch 
Dante's Lehrer, Brunetto Latini) darin ſchrieben. 


Daher denn auch die Lampartiſche, in welcher nach 
Heinr. od. Vriberg, Thomas v. Britannien den 
Triſtan gefchrieben, eben auch nur die Franzöoſi ide 
iſt (fe oben Geite 13233.) 

. 1) Bigamur, oder der Ritter mit dem Adler; 
-mol erft aus dem ı4ten Jahrhundert. 
Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, 4. Par 

. 159 Bl., aug dem ‚ı5ten Jahrh.; innerhalb fehlen ei: 

nige Blätter, 


Gedrudt; Auszugsmeife, im ‚Deut, Muſ. 1779. 


3». IL ©. 33. ff; wiederholt in Eſchenburgs Denk: 
mälern, ©, 3 = 37. — Vollſtaäͤndig, in unſ. Samml., 
Bd. J. — Sn Büſchings Einleitung dazu ſ. meht 
über die Hof und das Gedicht. 

k) Tandarnoa und. SIordibel, von dem 
Plaier; vermufhlich noch aus dem 13ten Jahr— 
bunderf, | 
Handſchriftlich; Zu Münden — Zu Rom, 

Ir, 370, Pop. 8.; am Yılfang und Ende mangelhaft: 
Docen, in unſ. Muf, I 192, — Auch befag Uffen: 


% 
A - N) 


. 151. 
| bat eine Sof, die jeßo wahlſtheinlich zu Sahburg 


ie Catalog. bibl. Uffenb. P. IV. col. 179 80. 
Nr. CXLVI. Pap. ol. v. J. 1464, Die ift im. 


Zweifel diefelbe Hdf., welche Adelung, im Magaz. I 
3, ©. 23., und nach ihm, Koch, I. 99g., als ein eige— 
nes Gedicht von Artus. und der runden “ee ans 


\ führen, . , — 


1) Der Aventüre Krane, pon Heinrich von 
dem Turlin, aus der Mitte des ı3en Jahr⸗ 
hunderts. = EL ee 
Handſchriftlich: Zu Kom Ser. 374 4. Dap, 
495 Bl. v. J. 1479: Doren, in, unſ. Muf.I, 174 — 
Nur muthmaßlich, nach dem Titel diefer Hof, bei Ade- 


lung, I. 30. „Regis Arsus: historia," ſetzen wir 


— — 


dieß Gedicht in dieſe Reihe. 
m) Lanzelot vom See, des Ulrich von  Bazi 
dopen; um 1192, 
Handſchriftlich; Zu Wien, Tr. 162., aus dem 


ten Jahrh. Perg., 56 Bl, FL Sol; pol. unſ. Muf. 


l. 565. 603 - 4., wo Anfang und Ende mifgefheilt ift. 


— Einer Gottſchediſchen Abſchrift derfelben gedenkt 
Adelung, im Magaz. U, 3. ©. 11., wonach fie in 


den Samburger Unterhaltungen, BP. 8. befchrieben: 
it, nenne fie aber nicht unfer den Höff. der Dresde— 
ner Bibl.;. doch hat er wol daber feine Angaben im 
Püterid), ©. 13. — Den Anfang einer genauen Ab: . 
ſchrift durch v. Seckendorf beſitzt v. d. Hagen, Die | 
Infangebuchftaben der Reimzeilen find meift klein, ‚aber 
häufig roth gemalte Buchſtaben der Abſätze, ohne Über⸗ 
ſchriften; gang vorn ein noch größerer. Die Eigen: 
namen öfter groß; Feine ee ngeae hen. Der 
bon Mihaeler (Bord. zum Iwain, S. 13. 14.) 
angeführte Can zelot bon Genf, bon. einem jüngeren 


ulrich, als der folgende. (f.n.), zu Bien, Nr. 62. 
auf Perg. ., iM, wie ſchon —S zum Püterid, | 
©. 9; vermuthete, nichts anders, als. eben der Pan: 
zelot dieſes älteren. Ulrid; mie die Vergleichung . 
der bon Mich aeler um den Anfang , mifgetbeilten 
Gtelle beweiſet, aus deren Genepis (im Sranz. Ro⸗ 
man: Benoic) er auf Genf gerieth. Gie fteht öl I. 
(>. 44- 57.), und lautet rirhfiger alfo: 

Ein furſte waz geheizzen Pant, 
B x "der waz Eunic'ze Genevis; 

von manigen Friegen wart er gris, 

der pflac.er ane ınazen il, 
als manigen(t), der me haben: wil, 
dan im daz reht perhenge; 

daz enlaufet doch nihe di Ienge, 

. ec gemwinnet diche widerſlae; 

dis waz fin fit, des er pflac; 

won er des libes waz ein degen. 

, ee wolt algelihe wegen © 0: '. 
‚beidiv, arm vnd ride, 
in ſim konichriche, 

di reht ze im ſolten ſuchen. 
Der von Michaeler ebd. angeführte Beſchluß ſcheint 
vor den in unſ. Muſ. mitgetheilten wirklichen Schluß⸗ 
verſen zu gehoͤren. — Eine ‚Hdf. des Ranzelog im 
Vatikan unter Nr. 371. Dlrici ‚historia eadem 
- (regis Artus) et Lancellotti. Adelüng, I. 29... 
könnte auch der folgende fein. — Fü nf Lanzelote 
kannte Püterich, ©. g. Vgl. ebend. ©, 13, 

Mit dieſem Gedichte ſchließen jüh die Romane des 
Grales und der Tafelrunde, beſonders in der 
Bear rbeitung des Ehriſtian von Troyes (vgl. Ex- 
traits des Romans, Par. 1785. 4. T. Ip. 249. 


’ - 


294., Rom. Bibl. IL 1- 64.), wonach faſt alle Hel: 


den der Zafelrunde in einer Schladht gegen Mor: 
drec,. des Artus unnatürlichen Sohn, umfpmmen, bis 








163 


auf Lanzelot, der „ein ‚Cinfedler wird. Er in auch 
der Hauptheld in 5, 


n) einer ep PLifißen‘ Bearbeitüng dieſer, und ans 


derer, nicht in eingelen Deutſchen Darſtellungen 


vorhandenen Romane pom. Gral und der Safels 

runde, durch Ulrich Fürteret, einem Baies 

eifchen Dichter, im Dienfte Herzog: Albrechts IV. 

um 147B.; in der Strophe. pon Eſchenbachs 
Titurel. 

Bandfgrifelic: gu Münden, Nr. 1. Dez. 
Regal⸗Fol., 348 Bli, "mis dem 18ten Jahrh. Hardt, 
in Bragur, IV:.'2. @.’ 189., mo - Anfangssund ‚End: 
Strophe mitgetheilt it v. Aretins Beitr. 1803. St. 
6. 49. — Bu Bien, Nr. 5. (Ambr. 426.) gr 
Il Pap. 516 Bl., im zBden., aus: dent röten Jabıp. 
| Der Inhalt djefer Sf. iſt: 

«) Bom Urfprung der Helden. und Ritter⸗ | 
orden; vom Trojaniſchen, Krieg und dem 
"Argonanten:Zug, Bl. 1-29. 

A) Bon Merlin, BI. 30 40. | | 

, 3) Bon Gandin md Gamuret, Bl. fı 43. 

‘) Tſchionatulander und Sigune, Bl. 44» 
59; ne 

‘) Parzival, Bl. 60 * 106, 

9 Lohengrin, Bl. 107 - 23. _ 

a) Sloris und. Wigolais, Bl. 124 - - 36, 

$) Sepfried bon Ardemont, Bl. 137 - - 57. 

) Meleranz von: Frankreich, Bl. 150- 68. 

«) Iwain, Bl. 169-9. 1 

2) Perfybein, Bl. 192 - 203. 

e) Ritter © Pogtislier, Bl. 204 33. 


164 


5 Laͤnzelot, Bl. 234. bis zu Ende; in ſechs 
Buchern. Vergl. Michgelers Vorbericht zum 
Iwain, © 9-10; unſ. Mufe I. 564. 568 
-73.,, wo die Überfchriften und Anfänge der 
einzelen Abtheilungen j und undere Stellen ge— 
druckt ſiehen. 


Die Münchener Hdof. ſcheint verbunden zu ſein, 
da in. ihr die Abſchnitte, gegen die mythiſche Chrono⸗ 
logie, alſo folgen: Zuerſt von Amfortas und Tre— 
fregent, Bl. 2. (mas zu y), 2), 6), gehört). — 
Dann 6) Bl. 3. — a), ebend. — Wieder etwas von 4). 
3. 17. — ı) Bl. 35, — Gamsin,, Bl. 46. — \) 
BI. 46. (unter den drei legten befindet ſich aud wol 
y)», 3. — .») 31.75. — 8) 31:83. — ı) Bl. 9 — 
x») öl. 104. — a) BI. 112. — „) Bl. 127. — lot: | 
dampr, BI. 139. (ſcheint zu ) zu gehören). — ») Bl. 
150. Big zu Ende — Ein Theil des. Fürtereriſchen Ä 
Werkes, den Merlin enthaltend, ft zu Wien, I 
45. EM: Fol., 2ı Bl. Pap., in 11 Kap.; vgl. unſ. 
Muf. I. 5654. 662., wo der Anfang angeführt iſt. 7 
Abſchrift von einem Pergamentblatt, aus Kinder! ings 
Nachlaß, beſitzt p. d. Hagen. Es gehört um den In: 
fang des Lanzelot, und wahrſcheinlich zu Fürte— 
rers Werke, da es in derfelben Strophe iſt. Kinder: 
ling fegf die Hdf. in’s 14te Yahrh., und nennt es ein 
Bruchſtüſck aus einem Heldenroman Sionel; melde 
Held audy darin vorkommt, wie mehr im Lanzelot. 
Die Strophen find mit großen Buchſtaben abgefeßt, die 
Reinte nur durch die Striche getrennt, Eigennamen meiſt 
groß. Die eine Geife, vermuthlich die erſte, beginnt 
mitten in einer Strophe: Er 
— ſy von ſucht icht funder pein, 

O got, was iſt dem ſuſſen weib beſchehen? 
hat ſy laid oder vngemach? 
do gund ain elare maget zu ym yehen. 





rn 

| | “ 156 

Cie fie. mit der Gken Strophe, in welchen mande -" 

Stellen durch den Leim und Einſchnitte nnleſerlich ges‘ 

vorden: 

Claudas bey ſeim grazune 
Her Phariens enpot - , 
zwiſchen in diſe ſuene, 
vnd Das ain ende hiet ir aller not, 
als diſer man — et (horet?) die liebel mere, 
ſchnell rait er hin vnd wollt er — de (ervinden?) 
bey Claudas recht — m — 

die ‚andere Geite fängt an; 

! — — fun gwen, - . 

nam eb mit im, vnd aud hie mie fein frawen. 
Nach 2 Str. folgt eine rothe eingerückte Überſchrift, 
bor und nach welcher 4 Linien leer gelafen: , _ 
Abentemr Wie Lanntziler(t) gewarb on 
Bey dem ladh Wie Phariens ftarb Ä 
Dnd von der Ehunigin von Brian 

| traibe, 

Die erfte Sfr, darunter ift weggeſchnitten, und ſind nd- nur 
doch einige halbe Bauchſtaben übrig, Dann folgen noch 
46tr., von denen die legte: 

Got well jn (ir?) geiftes wallden, 
die añdern Funigin, 
| in feinem [Hug aud, halden, " - 

\ furan hort zu eyn hertzlicher myÿñ. 
| die yon dem lad die ed! c(d)ame trüge 

ı den(m) iungen degen Bannziler(e), 
den fy erzogen bee mit ſchonem füge - 

| Gedrudt: Ein großer Theil des Ymain, mit ı ers 

 gänzenden Auszügen, bei Micdhaeler, in.dem Vorber, 

63. 3%, 37-44. und hinter jedem Gefange von 

Sartmanng Iwain. —- Aug dem Schluß deg Lanze⸗ 
lot eine merkwürdige Ötelle von den fämmglichen Rittern 

der Tafelrunde und andern in damaligen Gedichten 
ind Romanen- berühmten Helden und Heldinnen, durch 

docen, im N. Lit. Anz 1508: Nr, 4 5 (38 Str.) 





156 “ ’ - \ ! N 


+ Ging profaifhe Bearbeitung. oder Ayszug die 
fes Lanzelot, vielleicht, da die Vorrede auch an den 
Herz. Albert von Baiern ifl, von demfelben Fürte— 
rer, befindet fidy ebenfalls bandfehrifelid zu Mün: 
den, Nr. 94. Pap. Sol. 178 BL, aug dem ıÖfen 
Jahrhundert. } 

Nächſtens erſcheinen zu Wien: Altdeutſche Ge— 
dichte von der Tofelrunde aus den Hoſſ. der k.k. 
Bibl., bearbeitet von Hofſtätter, in 2 Bdn. Nah 
dem Dfterreid, Beob. 1810. Beil. 30., find es Aus: 
güge in Profa, mit Gtellen in einer „:genthümlidyen 
' Strophe und reimlofen Jamben, und enthalten: ı) 
Sänzelot vom Ger, nach Ulrich von Zagihomen; 

2) denfelben, nach einer fpäferen Hdf. des 13ten Jahrh. 
(mwabrjcheinlic, -- der vorgedachten des ‚Sürterer); 3 3) 
- ÜÜbereinftinmung. der „ Provenzaldichter mit der Of 
Brifanniens; 4) die Abentheuer des frohnen Grals; 
5). der theure Merlin (die beiden letzten ohne Zweifel 
auch nad) gürferer). 

Außer diefen größeren Romanen giebt es noch &; 
. ige eine Gedihfe und Erzählungen, welche ſi ſich af 

‚ die Tafelrunde und Artus. beziehen; wie Diefer denn. 

überhaupt bei den Minnefingern in häufigen Anfpielun: 

gen, als das Vorbild königliher Milde und peädfige 
Hofhaltung, vorkommt: 





0) Die Dichtung von dem Bunderhorn, u und 
‚P) ®ie von dem wunderbaren Mantel, 


Handſchrift lich, in dem Hamburger Qodet 
des Parzival und Wigolais, gang vorn, G. 2-6. 
(©. 1. und 7, if leer). Die erfte. iſt in einer zwölf 
reimigen Strophe, die andere „m Pruff tone” von 
13 Reimen (vermuthlich die „Brieff weis” im einer 
Vatikan. Hdſ. von Meijterliedern,. bei Adelung, u 





' ! 
’ n 
" | i “ 7 
. nn 4 


330,;, vgl. Panzer, 1. 651.) Beide fd wol erſt 


aus dem Ende des 14ten Jahrhunderts.— 

Gedrudt, fm den Beiträgen. von PD. Jak. 
Bruns. 

Der Inhalt fe bekannt genugz elgen iſt aber, daß 
hier beide Stüde Proben der Frauenkeuſchheit find, 
Vergl. zur Geſchichte der Gabel, ‚unf Muf. IL 334. 
ı 37 46. BEE 


Tafelrunde bedeutend mit auftritt. ' 


In einer Beinen Erlanger HH. Nr. 39. gebro— 
Gen Fol. 14 BI. Pap. Vgl. N. lit. Anz. 1807. Nr. 
36 &p. 600. Eine. eigenhändige.Abfchrift davon hat 
Büſching. Bl. 11. a, ſteht? anno dñi Meke. Igoiij‘fsia 





ii p. Elyſabeth dm g cal inifie ff. und Bl. 13. a. anno dñi 


ů cccc lxviij vendidi vind mei piſtori in-foro fe Die Er⸗ 
aͤhlung (582 V. ) nimmt nur Bl. 1.2» 4.8. ein, dus 


' Übrige iſt leer oder undeutliches Lateiniſches Geftpreiöfel, 


binten- noch einige Minnelieder. Anfang" 
Sr merkene reht, als ich ez kan 
mit vlizz ein mer von einem man: 
det iſt der vriund ein höher vri, 
zuht vnd er im wonent b,- . - 
keuchs(ſch) vnd ellin(u) werdikeit; 
ſwaz man won tugden ie geſeit, 
| der ift er gär ein Öber laſt; 
| reht ſam eins berndes boumes aft 
die fruht gebirt bi ſiner zit, 
ſus ouch dez werden herz vns git re 
von ganzen tugden richen folt; >. “ 
deg find im fhöne vrowen hole. 
; Die Reimgeilen haben feine große Ynfangsbuchflabe, 
nur die Abſätze; häufig Striche hinter den’ Reitnen, und 
| ug innerhalb, als Interpunkzion. Schluß: 
It wifen vnder wiſent (drüber ftebe: fi föaidene) mic; 


v3 den arten, nim.fel ih _ 9R 


9) Eine unzuchtige Erzäblung worin ein Ritter dei, 


168 


° der ebentäre bi geftan, . 
daz er daz beſte Hab gefan 
mit ſtolzer min? ich zwiuel fin, 
und weiz niht, wẽ noch gilt den win. 
wellent fi fin vf mid gen, 
fo mözents all ze pfande ſten. 
her wirt, ir fträfts, als ir begert, 
wan fi fint ſtrafens gar wol wert, 
vm̃ die groffen mifferäe, 
die der kneht begangen hät, 
vnd die Herrn, hant fi boͤt, 
fo zieht ins ab, daz fr min roͤt, 
vnd ftoft fi nakkent fuͤr die tuͤr 
mit ſtraichen, als ez ſich gebuͤr. 
ir deheiner fin gewehen tat, 
geloubent mit, als vom ein har;  , 
jr laſter deſter grözzer wer - 
hie endet ſich dez wirtes mer. 


Noch gehört hieher die profal ſche Erzählung, wie | 
ein Brifannifder Ritter ‚die Gefege der Minne an 
Artus Hof fand und heim brachte, vor oh. Hart: 

liebs (um 1450.) Übetfegung der Ausſprüche der Min: 
negerichfe, aus dem. clten Drud und Hoſſ. erneut her: 
‚ausgegeben von Arefin; Münthen, 1804. 6. | 





3) Fabelkreis Rats, des Großen und feiver 


Pärs. RU 
Ein Zuſammenhang deſſelben mit dem Heldenbuch 
iſt ſchon oben ©. 5. berührt. Rother iſt nämlich 
der Vater Pipins und Großvater Karls. Einen an 
dern Übergang bilden Flos und Blankflos, meld: 
die Ältern der Bertha, der Gemahlin Piping und 
Mutter Karls find, und Balentin und Namelos, 
. Söhne der. Phila, Pipins Schweſter, und des 
CEhryſoſtomus, Könige kon Ungarn, | “ 


— 











168 
a) Flos und Blankflos. 


«) Bon Konrad Slede, nad) Ruprecht bon 
Drbent oder Rupert von Drlahndt; aus 
dem. Anfange des ı3ten Jahthundetts. 

Sandfhriftlih: In Berlin, auf der Königl. 
Bibliothek, Tr. 103., wahrſcheinlich des 15ten a , 


Fol. Pap. 386 Geiten. Deut. Muf. 1780. Die Schlußnach— 
‚ih zu Müllers Drud, — Born find nody 6 Bl.; 


auf der erften Geite fteht der. Name des Befigers: 


Gudermans. 


Von Florens vnd Blandefleure 


Iſt aufs Franſoͤſiſchè ſprach verteuͤtſcht. Dacunter von 


‚alter Hand roth: „Bing an ttia pgquaſi modogeniti.“ 
63. if leer. ©. 4, ſteht ebenfalls roth: „Itẽ zů Ha 
genowe vil huͤbſcher bücher geiftlih oder weltlich huͤbſch ges 


molt by diebolt louber fihriber vnd güte latiniſche buͤchere. 


Ebenſo ©. 5.: „Hie hebet ſich an dis Büches Cappittel das 


do genant iſt flore vnd Blantſcheflur, vnd ſaget von gar 


" geofer liebe, die et vnd fie zů ſamen hettent, vnd man 
nie gröffer liebe, von zwein menſchen gehorte ſagen vnd iſt 
‚mit den ſiguten gar huͤbſch gemole” "Darunter folgen, als 
Regifter, die innerhalb wiederkehrenden Üiberfehtiften, bis 


6. 10. ©. ir. 12. find Teer. Zu Anfang. des . Bes 
dichtes ift ein großer rother verzierter Buchſtabe; das 
Übrige, wie im Hamburger Parzival (Eeine Punkte 
inter den Reimen, wie in Müllers Abdrud). Titel 
und Überfchriften find toth, und unfer den legfen im: 
mer leerer Raum, zumeilen bon einer gangen Geite, 
für die nicht ausgeführten Bilder. Hinten fehlt wenig 
ens ı Bl. mit dem Schluſſe des Epiloge. Hie und da 
find Randbemerfungen von, Sydermann (die Müls 
ler aufgenommen). — Im Vatitan, Nr. 362., 104 
dl. Pap.; ergänzt den in der Berliner Hoſ. fehlenden 
GShluß. Adalung, E28. Docen, In unf Muf. 1. 


160 \ an 
158. Die erftien 60 Bl. hat ve d, Ha gen abſchriftlich 
durch Glöckle. Der Anfang lautet hier: 


(MW) En Got alfo geturet hatt, 
Des gar fin ſynne zu tugende flat, 
Der fol von gtiade frogen, 
Beyde, fingen und fagen, ' 
Froge men vil gerne, \ 
Das er. d0 by gelerne, 
Wie er zu glichet wiß 
In allen dingen guten fliß 
Schonne kunne bejagen, 
Alſo er dicke hoeret ſagen. 
Wil er wiſen lütten weſen by 
Und merken, was ir lerne ſy, 
— Und denken wol darzt, 
Wie er beften vil getü, 
So wurt fin leben wuneclid), 
| Bil er.fo behütten fe, 
N Das im nihtes fy zu vil, 
| W Was jme kum̃e an das ziel, 
Das er Füber müffe liden, | ‚ 
" Dder das befte vermiden, ' 
Und dafi er von finer ftete, 
Eh das er miffeterte, 
Wolte Fiefen den tot, 
Oder liden fo groffe not, - 
Das er Eume überwinde . . 
ch wene, man manigen fünde, 
er gerne frümde were, ., 
Wen das in dunket ſwer(e), 
Ob er umb fryitefeie 
Kum̃ber oder erbeie: ‘. - Be 
Jemer ſolte gewinnen ff: 
Die Stelle, mo der Dichter feine Quelle nennt CH 
' Müller, V. rig- 46) J 


— 


Ich wil von Minen, als ich 9— 
7 Bagen mine arts. Iir 
12 MWae gzwey fing, zer Ichfb)eg wire. 


x 


E zit 











- 
' \ . 
. 
. br 
: f 


Engier von minnen Amen— RE Eee Er 3 IN 


D 
% 


„Die. ünder, minneten ſich, i— HR“ 
Alſo uns die aventure zalt, inyian 
r * IS. [9 * 1 . 
‚Eh fie würden fünf jors ale,“ u W 


Lit: einds dinges 'yeih, "- BR Erna 
Douon Wil ih’ eines dinges Jer 


: Des ſullenẽe iv wich alſo Jewern ———— 
Das ich iemer uͤwer diener Qe. a 
Er fy eigen oder fi. DE 

‘ "Der des nön gerdche, ” wa 12454 LEE it F 
Bas er vun Diefem büde: He, Btanldon 
Diſe. mere Geenehmu ı rc on aaa 
Ob im daran niht miffen(z)eme, rar. - 


Das er blibe all(n)e haſz. N 
Wan zu mawen liſten ich laſz. 
Ein in: efüffen fin, 

Dis ift min’erft begin; ' 
Des fol ich genieſfen. m... 
‚Nö lont iluͤ)ch men)ie verdrieſſ Ten, Zu 


Das ir wir dz erfle vergent. ” u 

"Es Hat’ Ruprecht bon Irene = TOT. 
Gedihtet in Welſchen Er ind 
Mit r̃men [und] ungevelſchen, te. 


„Das ih in Tüfchen willen han; 
‚ Alfus: t wil ich vohen an: 


ee: 9— 7, 


Alſo die ritter und frbwen: in einem. bömgarten 


: ‚zufammen Eomment — 
a einen zitten es befhad, BE | 
“ © 175 winters ungemach a 
Mit fröiden zetgot Ü 3 om on 


& find öfter ſolchelüberſchriften, wie in, der Berliner 
Se. Nach, delung, I. 92. befindet fih im Vati— 
fan. auch eing Hdf. unter Tr. 382,, wenn dieß nicht. 
eine Verwechſelung mit. der vorigen iſt; vgl. ebd. 30, 
Ddie Sof, ‚welche (nady Rod, N. 226.),Adelung, I 
163. anführen ſoll, iſt nur. eine Nachricht, daß Einer 
Bilder zu, einer foldyen Hdf. gemalt hat. - 
Adelungs (©. 72.) Bermuthung, die Rob, I, 

63, 226, wiederholt, Daß Kon. Flecke (wie sr in 


+ 


aAbe | oo. oo 
der Vatikan. und Münchener Hd. des Wilh. v. 
Del, bei Docen beißt, und aud, in der Kaffeler; 
nur Casparſon bat. ünrichfig Slecke geleſen) mit 
Konrad. Schenken, Bon Landeck, ‚in ‚der Maneff. 
‘ Samml., Eine Perſon⸗ ſei, iſt eben nicht wahrſcheinlich. 
Gedruckt: Die Berliner Hoſ, “in der Mül: 
lerifehyen Sammlung, Bd. MH. (7885 B.), aber fehr 
nachläffig, auch mit» Auslafſung de8:Regifters und der 
Überfchriften. Büſching bat den Druct nach der Hdf 
berichtigt. I EEE 


- * 
. 11 .n - 


4) Eine fürgere Bearbeiting, Boh‘ einem Unbe: 
fannten, in Riederdeuticer, Mundart. 


Handfäriftlig: Auf der Helmftädter Bibl. 
in einem Kod. von 159 Bl. gr. 12. Pap., mit noch 
7 anderen Stücken. Bruns, altplattd. Gedichte (Ber: 
Tin, 1798. 8.), Borr. ©. XIH IV. — In Eſchen— | 
burgs Bibl. zu Brannfhmeig‘, . ebenfalls mit meh 
ren anderen Stücken zufarımen, 12. Pap.; mangelhaft 
am Ende. Efhenburgs Denkmäler, S. 221. Eine 
Abſchrift davon dat Süfping. eh. 

Gedrudt: Die Helmftädter HL bei Bruns, 
©. 217.88. — Öfellen der Eſch enb ur g iſchen Hd, 
in den Denkmaͤlern, ©. 202.- 29: ont | 


=: Bearbeitet: Aus dem Phirort olo des: Bon’ 
raerio überfeßt: Mes, durtch KRafp. Hochfeder 
1499. ol. , 'r25 BI.‘ mit Holzfehn. In der. 5 euer: 
Fin ſchen Bibl. Panzer. 2435 ud-'gır Göttin 
gen — Ebend. durch denfelben‘, ikoo. Fol. (zu 
Ingolſtadt und m der Sch warziſchen Samml. zu | 
Altdorf), f- Panzer, J. 250 - ira Sm alten Bud 

der Liebe, BI 118. b- 79. a: — Hienach dramatiſirt 
vonHans Sachs, Bd. U: B.3. — Ein Bruchſtück, 





* 


163 


nad) Bruns Abdrück, überfegt von Büſching, in der 
Polychordae,: St. 8. ©. 740 » 45. Dieſelbe Stelle, 


umgearbeitet, mit Zuziehung der Efdyenburgifchen Hoſ., 
im Morgenblatt, 1808. — Über die alte Wälfche und 
Nordiſche Literatur dieſes Romans vgl. Adelungs, 
füterid, ©. 14-15. Koch, 1 101. U. 237. unf., 


Mof. I: 330. 349 - 33. 


b) Balentin und Namelos. 


Handſchriftlich, unter den, Grammifihen Pa 


pieren auf . der Koppenbagener Bibl., ein Brud: 
füd auf einem dünnen Pergamentblaft, wegen. Tye:r 
tup fand, 


Gedruckt: Vvolſſtendig, in Staͤphorfts San 
‚Purgifiher Kirchengeſchichte, BD. IV. ©. 231. und 
f, in Riederdeuffher Mundart. — Das Bruch— 
fü der Soppenbagener Bibl., im Deutſch. Muſ 
1784. Bd. II. 91- 93; es ift eine * Überfegung ins 
Oberdeutfche, 52 Verſe. 


Bearbeitet: In Proſa, handſchriftlich m 
dm Rhedigerifihen Bibl. zu Breslau, Fol. Pap. 
(zufanmen mit dem Apollonius und andern Roma- 
en und Kroniken, v. J. 1465.), ©. 25-76.; das erſte 
Blatt mangelhaft. — Biel weitläuftiger, nach einem 
Franzöſiſchen Roman, durch Wilhelm Ziely von 
dern; gedrackt: zu Bafel durch Adam Petri von 
Langendorf, 1521. Fol., mit Holzfchn. (zuſammen 
nit dem Roman von Olivier und Artus), 31. LVI.b 
-CLXXXH. (in der Göttinger und Brenfano’s 

ib) Sranffurt, 1552. 8 — Bafel bet Ludw. 
dnig, ı604. 8. Draud. p. 625. Die erſte diefer bei: 


m Yusgg. wird auch in einem alten $tanffurter 
"itatalog v. J. 1592. angefuͤhrt, und ebd. noch eine. _ 


‚2.2 


Ka 


64 


Frankfurter Ausg. bei Kilian San, 8. 0. J.; viel 
leicht dieſelbe. — Hienach dramafifirt von J. Ayrer, 
in 4 Theilen, Opus theatr. BI. 261. a - 323: a. — 
Vergl. über Nordifche. und Niederländiſche Bear: 
beitungen, unſ. Muf. II. 330 - 31. 353 - 54. 


c) SGedicht von den Ahnen Karls des 
Großen. . De 


—Handſchriftlich, zu Wien. "He. 42. (Ambr. 

433.) EL. Sol. Pap. 45 Bl., aus dem 18ten Jahrh. 
Bol. unf. Muf. J. 550. 565. 576- "78, ‚, wo Anfang 
und Ende abgedrude ift. 


d) Karl der Broße oder die u 
Schlacht. W 


«) Don einem unbefannten Dichter, ni 
bor dem 13ten Jahrhundert, in der Be 
des Rother . _ 


Sandſchriftlich: In der Straßburger Stade 
bibl. Perg. des ‚ı3ten Jahrh., aber unvollſtändig un? 
porn mangelhaft. Abgedruckt daraus, mit Kommentar 
bon Scherz, in ‚Schilteri thesaur. T. II. (4621 9.) 
Bol. die praef. dazu. — Einen „volftändigen Rode 


[RE 3 


\ 








geſunden— und — Abdruck daraus ergänzt 


Bodmer, Ballad. I. 205;, bielt Efhenbaden 
für den Vf., aber ohne Grund, und wahrſcheinlich nur 
nad) der in Schilters Vorr. angezogenen Stelle des 
Le Long, Bibl. hist. de France, welcher eine Be: 
tikaniſche Hoſ. in 4. anführt, »ie obne Zweifel Ne. 
395. 4. von Strickers Arbeit iſt, worin ſich auch 
Eſchenbachs Wilh. v. Dranfe befindet, ar umſ 
Muſ. J. 608. J J / 





/ 


| 
| 


', 6. 266.). — Auf der Bibl. zu Gotha, zweimal, . 


. * 
. \ { vo. N 
+ - j . 16 5 


ı° 


#) Neu.beurbeitet und ertweiterf von dem; 


Stricker. 


Handſchriftlich: Zu St. Gallen, hinter den 


Nibelungen (vgl. oben ©. 80.5. Bodmers Bal⸗ 


‚laden, U. 206. (welche Hoſ. Koch, I. 105. IL. 217. ir: 
rig alg ein befonderes Gedicht aufführt, und nad) ihm 
‚sans Karl Dippoldt, Leben Karls des Gr. 1810. 


beide Hoff. auf Perg. in 4 ., am Schluß abweichend von 


| inander; - die eine hat 12235 Zeilen. Wilh. €. ne “ 


monat. Unterredungen .i. %. 1691., ©. 924 927. 

‚Ihriften davon find in der Dresdener Bibl. * 
lung, OD. Vorr. XIII. Dippoldt, ©. 248. — Zu 
‚Bien, auch zweimal: Nr. 235. (Philol,, fonft 227- 
 Hist. Lat.) Perg. 84 BI. 4., aus dem ı4ten Jahrh.; vgl. 
unſ. Muf. I. 565. 608.- 10., wo-Anfang, Stellen und 
| Ende mitgetheilt fi find. — Nr. 683. (hist. prof., fonft 
28, Hist, Lat.) 4. Perg.; ift älter und beffer, und hat 


no) einen eigenen Epilog des Dichter Franc. Ad. 


Kollar. Analect. monum. Findob. P. J. Col. 586 - 


86. 572. — Im Vatikan, in Nr. 395. & BI. ı - 91. 


Derg. 4. Adelu ng, I. 32.11. 69-72. (mo Anfang und 
Ende gedruckt) 203:5 — dann unter Pr. 388. Adelung, 
l. 31; — und unter Fr. 332. Adelung, I. 23.; melde 
I$te aber nicht mehr vorhanden war. — Zu. Hamburg, 
aus Uffenbachs Nachlaß; vgl. unſ. Muſ. I. 398. — 

Zu Straßburg, in der Stadtbibl., auf Perg.; ſ. 
Scherzens Voͤrr. zu dem Abdruck in Schilteri thes. 


1 — Eine mangelhafte, paꝑierene und. jüngere '. 


Bu befaß Ge. Sigel; ebd. — Zu Dresden; in Rr. 
ke. (vgl. oben S. 126.) Bl; r.b-86. b. (10863 V.). 


Zücherſaal der ſchönen Wiffenfch. Bd. 4. ©. 367 - 41T. 
Adelung, I. Borr. XIV. ft: eine verkürzte Uberar⸗ 


betung (mie ‚han Äie, Berszahl wis), welche Ade⸗ 


166 


lung dem am Ende genannten Schwedtfeger bei: 
leg. Der Umarbeiter bat in folgendem Anfang aud) 
die den Stricker befreffende Stellen ausgelaffen. Die 
Schreibart iſt dieſelbe, wie im teilten. 


j & habe gemerdie eine tift: 
Was in dez menfdhin hergze iſt, 
Das wir nm heiſzin der muß, 
Her fie boze adir gud, 
Der thut he zcu etlichir ftund 
Mit mandjirleie dingen tund, 
Daz man horet vnd 'fiet, 
Was lobes dm fin hercze gyt; 
Dar bie bekenne ich dicke wol, R 
Wie ich den man haldin ſol. 
Spche ih, einer) der beſte filn]. 
So ficzt lichte ein ander da bie, 
Der ein fo bofze hereze Hat, 
Daz he eufend vnczucht begat, 
E denne eine vromigheit, 
Dem ift von flund dez andern. hercze leit. 
Wolde ein nu mannes lop han 
Vnd daz her gerne wol hette getan, 
Wen ich von dem ſaite hie, 
| Wie he fo erlih ding begye, 
Von deme id nu, fagin wil,! 
Der hat promigheit ond adels vil, 
Daz he der werlde lop irwarb, — 
Bis daz jm der lip irſtarb, 
Do vur die ſele zeu hymmil ſchone; 
Sus treit he der eren krone, 
Vnd von den ſelbigin ſagin. 
Man ſolde on han vor einem czagin 
Der mich von deſir rede trebe. 
. Wer daz allis ane ſchrebe, 
Das ber BegunffJte in finen tagim, 
Wer daz allis fulde fagin, 
| Daz gefhege kuͤme zeware 
Sp. 2. In eime halbin jare, 
Der rede worde üch alczu oil, 
Wen ich uch der ein teil selig wil. 


a 


Daz ir irkennet den feligin” manz sad. 
Den ſage ich, ſo ich beſte at; "N" 7 

Daz was Karl der reine, te 
Der alle die gemeine nn —* * 
Der werlde hatte gewunnen. I 
Az ih mid vorſynnen Eunde, men , 


So hore mir die‘ bucher jen“ — — 


Man habe ni ‚Eginen Fonig gefehn, .... -, 7 . 
Der in deſix criſtenlichie &E. -. 1 oc 
Gotis here geſchufe me, einen el 
Denne Karl, Poppings, kind. ara 
Alle die noch ſeling ſint. nn 
Die mogin gerne, wiffin, .. ,-, :- RR A 


Wie he ſich hat, geoliffin . .. "0.6 


Nach mandes menfcin .heile, 


Daz es gote wart. zeu teile; .. ., 

d Eſzge grofge vede,mere .. : 9% 
Mir thummen.vil gen. fnere: n 
Nu befte ich ſie dorch, die, liſt. 


Gint daz god. ‚fo- gnedig ift, ER 


Daz ich mich halfe zeu jm vorfehe; . 
Ben her hilfe wol einem. vehe: .- ;; 7 


Daz gefhad. an einer egelin,., °, : 
Do fie wol tod. muchte fü fin... Ku ft 
Gint fie god, Rz obirttug, - — 
Daz ſi ſi Balaam. irſlug e—1 ua 


Dez genifge ich Karls dez guten Many. - €, 
Alz id) vor gedacht han, -,. yon an 
Sint man fin mal geaifiayfalk au“ 
Wer jm getruwit, der iſt exen Pak... „2 

d O Popping fin, vatir facker .- 0. °: 

Nu horet, wie her daz.irparb, : . 

Daz quam von gotig ‚wate,;;...: „In Ay 1 
Wen her von.fi finem vatir. datte lan 
Dry bruderin den jaren,, u 21. 4... sft 
Der do zewen,zichter warim, 6... ne) 


2* 


⸗ 
er 


öl. 64. b. :&p.: Br N ν α 


, 
d u von Britanje fine ei sn 
Her komen, al; gotis kint, 


BL. 86. a::Daz be fo, gar ne mwe 0" ' 


“ Das jn die ſchande 'obirmatie,"' = 


Doz vordrädte‘ he ſo fer, mr. 


Vnd finer Dulfer gar genug, 


\ 


- Die püre du nebe. Jebelung,. 


Vnd gedenke ouch an, den helt jun. 

Den vil edelen Rolanden, ., Non ER 
Den rych mit. dines felbis handin . on 
Noch hute, dorch gotis re; 4... 
He ruwet mid) werlich ſere. | 
Bon Normandie Richard ff. 


« Das waz wol‘ Sun vnd reiht: N a 
ge Ganelon) waz die dngeeeunehte Puee 
Ane. Judas. alleine, Dr 

Den Die £ufele gemeyne u BEER | 

Ja die helle 5 gemunnen; "32 
Den folle wir fin wol’gunnen; = 
Dorch fine grofzin vngetruwe, Br at 


Ein ende oncriftenlichin nam. or 
Karl twaz fome geſlechte gram, Ba: — 


Das ez ſint uf ſiunt nymmiruiere: BE 
Das ted der keifzir vinme 3 PR Bun En 
Das die vngetruwe deſte Bas“ | Be , 
Mit in allin geſcheudit wete; lin 
Alzo hot he ſin heſtechte —— Br" 


» 


Des worden alle fine mage gefhahr,“ 
Das jn die werlt was'gehasi T " : 
Do bewerte aAblt Katl dag, ana 
Das ein felig menfhe’faldebit, © 
Das mand inenſche ſelig —* ME Ze 
Sin reyne falde was fo gred;-:" See 
Das finer vn manchir vordrbs, AL 
Das hei nritder_gotis craft 729 rt 
Bekarte alle heidinfähfl, " ' EP * 
Die andirs vorkorin wefem were" 
Nu wil id defe mere tn 
Ein ende madjid‘;” day Reg mn 
Sus ſtunt die vientſchaft eine zeit (E5t) 
Das Karl Baliganen flug | 


v · 


ont, ‚te AR na . 16 
— 
fra . ı$ 324 


* 








. Bis, ire Eind wuſchen zeu vian: 
Die retin such ör ein den audern an, 
[ Ddeivig ond’ Ten(e)camer, © 23 
"Doch dz alKrje herczin fr; - 00:00: 
Dar gelagin dor Heidin vefe od. 0: 
Mit alzo creftigie mot - - 
Bas Karl, bis im der Iip. vorftarp, 

Sp. 2. Domit her vulliglid) irwarp on 
Den fi’ der" Aigen jogunt. ‘ N 
Nu heife ons got durch fine togunt, 
Duz wirouch erpigligin - 

Komen. in. fin hymmelriche, 
In dez heiligen geijtes namen: 
Nu ſprechit allg amen amen. 


—8 Roch andere Handſchriften zu 4 u g 8 sbi ürcg und, 
Zuisburg erwähnt Koch, J. 103., ohne nähere Ins‘ 
pige · —. Vermuthlich enthält auch die in der (alten) allg. 
Deutſch. Bibl. Bd. 57. Gt. 1. ©, 289, ‚erwähnte Hoſ. 
des Erzbiſchofs von Kolvcza in Ungarn, Pata— 
hih von Jajezda, zu Wien, über. 600 BI. Perg., 
borin Minnelieder von dem. Gtrider und. ande, 
tem fein follen, dieſes ‚Gedicht. deffelben, wenn nicht, 
“va den Daniel von Blumenthal, (oben. ©. 144). 
oder feine unfen borfommenden Erzählungen. — Ein— 
Münchener Bruchſtück von 2.Bl. 4:, aus dem, 13ten 
Jahrh. (die Stellen ‚bei Schile. p. 43; Sect., I- IV. 
und p. 55. a-55.2.).. Docens Misc. IL: 108. 
Gedruckt: Die Straßburger, Handſ., wit 
Bildern daraus, ‚pen, ‚Sepaxten, der Ligelfrhen,. und: 
ommenfar v. Scherz, in. Schilteri thes; T. I, Pe 
1- 153. Der. Aufang und Schluß der Wiener Hof. 
N. 683., bei. Kollar, 1. c. 587.- 9: m - Eine Stelle 
w Sruhfüre, bei Docen, ©. 109- 10. RER 
‚Überfest in Profa, JE der Auges von Bod⸗ | 
ner, Bol; U. 207 rn, A. 


‚Über air Abit. des Steigen zum ac, 


% ⸗ 


älteren Gedichte, f. Dippordt, © adı 52; wo ®. 
166 - 93. mit V. 1261 - 89. berglichen. 

Über die älteren Lateiniſchen und Franzoſiſchen Duck 
len ( befonders den angeblichen Zurpin). und fpäteren 
Sranzöfifchen und: Englifher Bearbeitungen, vgl. Eich— 
born, ©. 1582 60.“Erläut. ©. 38-45. (mit in Be: 
ziebung auf Artus); Öörres, ‚S..419 - 27., und be: 
fonders Dippoldt, ©; 234 - 37.; welcher, auch über 
die Porfugiefifche, Spaniſche, Italiäniſche, Dentſche und 
Kordifche Literatur diefes Gebihtes und des ganzen 
Sabeltreifes von Karl’ d, Gt. gebt. . 

Auszüge der Scangöfifchen Dichtungen bon Ka el, 
f. in der ‘Rom. Bibl. IV. 7 - 4r., und "über den Zi6 
ſammenhang der verſchiedenen Romane dieſes Fabelkrei— 
ſes, unter fi‘ und mit denen’ vom Arkus und dem 


Gottfried von Bouillon, ebd. ©. 4445. und 


XVI. 8. XVIL’85;: -Dieß Gedicht iſt deßhalb hieher 
geftellt, weil es der aͤlteſte Stamm und Mittelpunkt 
dieſes Kreiſes iſt, und Karls‘ Abkunft und Jugend um: 


faßt; obgleich der Hauptgegenftand eigentlich die Ron: 


cevall: : Schlacht ift, welche auch ‘ diefer Kreis, aͤhnlich 
den‘ beiden vorigen, fließt, und am Ende beſtimmt 
auf die‘ Epigonen im Wilhelm von Dranfe hinge⸗ 
wleſen wird.‘ Von ähnlichem tmd roch umfaſſenderem 


Inhalte (wie es auch, im Waͤlſchen wenigſtens, eine ſolche 


Kompoſtzion vom Artürs giebt), aber ohne Biotifel aus 
de Franzoͤfiſchen gefloſſen, wenn Auch” niit? Beimifchen 
Shgen perfeßf, iſt die Deutſche Profe-von Rdety Le⸗ 


bin, -melche- ati’ einer DeipehftepHäner- Sof des 


rä- röten Jahth.“ durch v. Arefin (älteſte Sduge über 
die Geb, und Jug. Rails d. Gr, Mancheit 1803. 
8), im Auszutge init Koinmenkur, Bikdiint 'q nd or 
den.‘ Diefelbe Erzählung, wahre Irefaus : ge 


öAteh ind —* feht in ARE! gurterctoceg. 


⸗ 





78 
oben ©. 153.) Beichreib. vom’ Herkommen des Hairfes 
Baiern, v. %. 1478., handſchrifl. zu Münden; ſ. 
Yretin, ©, 9. 103-24., mo der Anfang davon ab: ‚ 
gedruckt, — Eine andere, kürzere Profa fiheint, zu Münz' 
hen, Kod. 100. Nr 3. Pap. Sol. 9 Bl., des ı5ten 
Jahrh.; Hardt, in Bragur, IV. 2. ©, 189. — Aus 
verwandten Duellen findet fidy aud, Karls Geſchichte 
in den Legenden, befbniders in der aus einem Winter, 
und Sommertheil beftehenden großen Sammlung (wor 
von mehre Ausgg.), in dem Gebetbuch Karls d. Gr., 
ſammt angehängtem Leben durch. Johann Herula: | 
num, Ingolſtadt, 1584. & (Arefin, ©. 5. ff.). 
— Über das der erfigenannten Deutjchen Profa ähn⸗ 
liche Däniſche, und ‚daraus überſetzte Is länd iſche 
Volksbuch von Karl d. Gr., vgl. Nyerup, in der. 
Iris, 1795. März, ©. 235 - D (wo aud noch 
' mehr über die Bälfchen Auellen), 3. , ‚Grm m,.in unfe 

Muf. IL 229. a en 
| Folgende einzele kleine Dichtungen, nme in fpäter 
ten Bearbeitungen, oder Bruchſtücken übrig, gehören, 


zum Theil wenigſtens, a den Deutſchen ⸗ 
Sagen von Karl. Ä | 


! 


4) Karl und Elegaft, in Alt: Seertäifäen. 
Reimen; nur 

Gedruckt porhanden, in 4. o. D. und J. alfo 
wol noch aus“ dem den Jahrh.; f._den Schwarzi⸗ 
ſchen Katal. Th. 2. ©. 47. Tu. 65. Bibl. Adelung« 
No. 340, 

Ein Auszug, in Henr. van Wyn histor. 
Avohdstonden, Amsterd. 1800, I. 308 - ı1.; dar 
nad) bon Grimm, ‘in: unf. uf. I, 2262 36., mit 
einet Geſchichte der Sage: aus andern· Deutſchen und 
Daniſchen Quellen. Beſtimmt ewahnt wird fie in Dem! 


172 


Deutſchen Volkobuche bon ‘den Heymonskindern, | 


4 


Kap. i49., und ‚ein gemiffer: Grund derſelben liegt wol 
in ‚den obigen Deutfchen und Franzöſiſchen Erzählungen 
von dem unruhigen Regierungsantrift Karls. Wahr: 
feheinlich hängt ‚mit den Elegaftl, Alegaft, Elbe: 

gaft, auch ‚der, Zwerg Alpris, Aprilis, Alfrik 
(Elberic, Aberich) zufammer, der in der Wilki: 
n.a-Öaga, Kap. 16. und 40. als ein berüchtigter Dieb 

(ev ‚heißt. beidemal ‚„mitil fteläare”) vorkommt. 
BE ) Karls Recht, ein Meiftergefang, "in Re 
genbogs Zugton oder Srauenlobs :YZug 
weiſe (meet, unſ. Muſ. I. 172); ebenfalls 
) nur 4 

Bedrudt, 1493. zu Bamberg durch Hann— 
fen, ı Bogen 4. — Straßburg, durch Mathis 
Hupffuff, 1498. 1 Bog. 4. (9’Gtr.); Panzer, 1. 
207. 237.5 Docen, in'unf. Muf I. 276 - 83., mo 
ein Auszug und mehr von den Englifdyen “und Italiä— 
mifhen Dorftellungen dieſer Zabel. Bon einer Ruffi: 
ſchen vgl. die’ Zeitſchrift Jana, Gr: r. — Ähnliche 
Erzählungen - aus: Karls Jugend‘ ftehen it der “Deufe 
fhen Profa von feinem Leben. ÜberBanpt: -war . im 


Mittelalter, wie Yrfus durch, jeing Milde, fo _ Karl 


durch feine. ſtrenge Rechtspflege berühmt, und" haufig 


ſind Bei den" Minnefingern Beziehungen. auf, Karls 


Necht Maneff. Saminl. I. 12V. a; Bigolajs, 

Diesd, Handf. ©. 322. V. „93925 } vergl. amüllers 

Schweizergeſchichte, 1. 91... 7° 

| 2) Die, Legende von: ‚Karls Gereit vor ig ne— 
burg; vielleicht in Profa, — 

V Gæebruckt, gu. Rücnberg. dur Jobs SET TI 


%- ‚P- J. ‚Rogderi; fatal, nö eꝙ⸗ xV.. ‚Nerimk. 


impresp. ‚Preär a, Aa - N als nadint 


u 173 
)) Das Rolandsrkied: 23. vr 
‚Bon diefem iſt nur. noch der: erfte. Bes; big, ale 
| üÜberſchrift der Weiſe eines geiftlichen. Liedes in dem 
Chriftt. ‚Befangbükhlein,. Coburg, ı621. 4, © 7& 
Der. Rolande-Ton,“ in welchewm noch ein Lied oh, 
Domans von: der Deutſchen Bänfe,: m Dan Ga 
Morhofs Unterricht von der. Deuk: Spr. und Poeſie 
(Lübeck, 1718. 8.), ©, 347., iſt. einerlei mit. den 
Hildebränds-Tomn; vergl. oben S. 48. 53. Her— 
der, welcher in der oben & 52: Aängefähreen Stelle 
auch den Roland. nennt, hat doch fchmerlish noch dns 
Lied ſelbſt vor ſich gehabt. — - Über ‚die Walfche. Literas 
 turdesRolands:Ligdes, vgl, Eich hor m s. Kulturge⸗ 
ſch, Erläut: S. 46-48.; Aretin, cLeben Karle,..G, 


9-98 — Auf Turpens Erzählusg gehen: zurück die 


15 Remanzen, in Spaniſcher Form, v. Fr. Schlegel, 


inf. Poetiſchen Taſchenb. für 1806. Berlin, 86, x 5 | 


- 124. (miederbole in fi Werken, "Berlin,, isag. Bd: 
1. ©. 159 - 236.), und. (Go uque’s)* 10: Romanzen 
aus dem Thal Ronceval, Berlin, 46085. : 
s) Die Dichtung von Karls “iebesbegauberung 
and Ende J 
findet ſich ſchon in dem von Kretin Bekannt gemach— 
ten Buche. Andere ‚Ergählungen dabon ſ. in -der..Rom: 
Bibl. IV. 38-4r. Wie hier Petraccha, bezieht ſich 
ab Fr. Schlegel auf mindlidyer: Sage, in ſ. Ros 
‚ mange davon, , in Roflorfs Dichtergatten, und r | 
Berten, J. 300,- 2. Ä 
e) Malagies. ' 

Handſchriftlich, zu Rom, zweimet: ‚Nr. 316; 
Fol., 349 BI. Pop. Adelung, I ar. 24,11, 55 - 62; 
— und. in Tr. 34 Pap. 4., zufammen mit dem fols 
genden Gedichte 533 Bl., vom Fahre 1475. Hartung, 
L 25. II, 63. — Vgl. Puaͤterich, G. 10. 


174 | | 
f) Reinalt oder die. Haimonskinder. 
zn Saröfıhriftliid: Zu Rom, als Gorffegung des 
Malagis, und. mit demfelben zufammen in Nr. 340., 
auf den letzten 129 Bl. — Eine andere Handfchrift 
ebend. Nr. :399., 23481, : bat Adelung, 1. 32, 
bloß angezeigt, aber Glöckle an Görres näber bekannt 
gemacht; iſ. Heidelberg. Jahrb. 1808. St. 11. G. 
416 -:20.;. wo Anfang, und Ende abgedruckt ift, 
Bearbeitungen: Mit dem Gedichte ſcheint unfer 
ptofaifches Volkobuch von den 4 Heymonskindern, 
15 Bogen 8. Nürnberger Druckes, mit alten Holzſchn., 
gu ſtimmen. ‘Der Rufaß auf- dem Titel: „Ehedeſſen auch 
zu Cölln gedrudt.” dentet auf einem älteren Drud, | 
dergleichen aber Bis jetzo nicht bekannt geworden. Gdr: 
res, ©. 99: ff. Rom. Bibl. VI. g. Koch, H. 24i. 
Das noch gangbare, Niederländifche Volksbuch von den 
4 „Hems« Kinberen”.(Antiverpen, 69:8. 4. mit 
Gothiſcher · Schrift; die Approbazten ift vom 1619.) 
ſtimmt fo ſehr mit unferem, daß:fidyer eins aus dem an 
dern überfeßt iſt. gEs: fehlen in jenem aber Kap. 14 - 17, 
ſo wie es, überhaupt, lauf der Borgede, abgefürzt if. 
Tach unferm Volksbuch ift (Tieis) Bearbeitung, in 
den Volksmaͤhrchen von Net. Lebrecht, Berlin, | 
Th. 2, Eine. Überfegung : der Franzöſiſchen Proſa, 
pon welcher ein-Auszug in. der Rom. Bibl. VII. 7- 
36. und. :bei. Börres, S. 105» 18. (mo aud mehr 
über die  Literafarı),; .ift Die: Altdeutſche Geſchichte von 
- den Kriegeh Karls und „Herzog Aymont bon Dor: 
dons” 4 Söhnen, Giemmern,. dur Iheroni— 
mus Rodler, 1535. . Kol. 168: Blätter mit Holz⸗ 
fhn; (auch In der. Königsberger Bibl.). Nicht un— 
mittelhat von disfem. Buche, wie Koch, II. 241. und 
Görres, ©, 129. wollen, aud, nicht von der Franzi: 
ſiſchen Urfchriff, wie die Rom. Bibl. VL 10. will, iſt 


⁊R 








— 176 
unfer. Wolkobuch auvgegangen, , fapdgrn . mahrfeheinfie) . 
. bow einer :dftexen. Niederlaͤndiſchen Ptoſo. So iſt auch 

ie Malegis;i der mit dem Ranngät fo, .genayu. zus 
ſammenhaͤngt ‚und sud. in Einen. DBatilanifhen, ‚Sat 
damit verbunden iſt, ach. dem Schluß. (hei. AdeJung; 
IL 62.). aus dem. $lamfdyen (Mederlänpifden ins 
Die tlamdifihe (Hochdeutſche) überſetzt, pbmohf, ‚au 

‚Anfang (ebd: 6: 58.),- wahrfcheinlirhmig : dam; altexen 
Uberſetzer, - opfı eitle au a Unſchrift Vezug ‚gennm 


mer wird. . 480 2 213 9. vn MAR. es 


4 


oh 


"a: 


J .25 Ssyll', vr u 
| 6) Dosier —* Binnemart un rn 
 Sandfhriftläb,.gu.Rom, Ner 368. Bei; —* 
al Pap.z athältiaumei Gedichte Hbadidiefen, Helden, 
von welchen es zwᷣeiſtIhaft iſt, ab: sie: zufammenhangen 
und 'womi@ineh Werfeffer oder : Bearbeiter ſind: dag 
: er, ſcheint .i.) Ps 1366. ‚cdas. andene iſt 1479 gefhnig: 
ben ‚Mdelanw 1: 28 IE. 9a - g7., ‚nor älafang. uaR 
Ende von beideringedrunäit: fehle. en re “bh £ 

VUhet.idie Geſchichte: der Zabel. vol Eenardi -Ori- 
gin. Guelphicae, T. I. p: 44: iegS —. Ein. Ausg ug 

der Stanz. Profa fteht in der Rom, Bibl. V. 7 - 86.; 
ebd. V. 42 243. de Literatur. " ind! Heutſche (ber: | 
kung. derfelbewchunn: Konrad. igenberger von 
Vert he in, Sranffurt, 1571. 8. iſt perasichnet:in 
Nenilfifernes Katal. Th, 3. ©. 899, und baſindet 
ſich etzo, nach Nyerups ſcheiftlicher Angeige, in der 
Königl. Bibl. zu Koppenhagen Vgl. Nperup,s 
Whandl. über das ebenfalls aus dem Franzöfifchen über 
te Dänifche Volkob. vom Olger Danske, In .der. 

dtis, 1795. März, S. 246 + 681, wo.'zugleidy mehr 
ur Walſchen Literatur deſſelben zu: finden. Ang dieſet 
Dielle rühren mudy. her die Erzählungen von-Dgiers 
en: iin Orient, in Montepilla’s Meifebefchreibung 


Er 


(um 1366), , „alisgegoden. in unſ og I, 270: 46.5 wi 
at Islaͤndiſche Bearbeitungen angbfühck: ſind. Hiehe 
gehoͤrt noch Bancholini dias de; Holgero Dano 
1677. (wiederholſtꝰ in Delrichs Danise et Suecisa 
literatae opusc;'hist: phil.’theol; Zremäe, 1774 
BT. T ig die Altdäniſchen Biampe: Bife 
(vgl: oben & 64:) diefen dorttndzionalifireen ' Helden 
hie Dietrichvon Bern (vgl! Sräters-Überfegung 
rities · dieſet Lieder, ii Bapger, ll. 1gg- zır.) und 
anderen Helden des Heldenbudjes verbindet: ..fo bringt 
die Wälfihe Dichtung ihn am Ende bei Morgane'n 
in Avalon mif Artus zuſammen,“ ivo beide -unflrh 
lich fortieben,_ wie (vgl. "oben. S. 117. ) die Suafel: 
runde und: DMbalfenie:des Gralds.:Xyı- deſſen Hei 
met: in: Yndlem'zum Prieſter Fohnnun fi auch, die 
Geſchichte Ogiers, bei Nontewilkä, chinzieht, wie die 
Aleranders),: und: von wa .DHier. (wie: Labam 
grin) nodmads, zur. Zeit Auge; desserften Kapıı 
tingers (um 990.), im Fraukreich als Beld und ‚Ser 
ſteller auftritt Grin Böfhleche baupft J— dann an den 
| Bere don Bomilfen. A J — 2 


ır 
4 ent 


in Bilkem der Heilige nen Dranfe nn Ei 

: Der‘ miseleee Theil: dieſes Gedichtes ;. ‚der Lamp 

vor. Dranfe,:igewöhnlih der Markgraf, won. Ha 
bönne genannt. ift von Wolfrdin von Eſchenbadh 
Die frühere: Geſchichte Wilhelms, .: Ardbete’a:En 
führung, fo wie die ſpatere, Bil heſ mo Mond 
thum, oder der ſtarkt Renneipwnt, And von Ulri 
bonTürheim oder Türkheimhinzu gedichtet. Do 
een (inf. Misc. Isyr..IDl. 184. 1157 138:, N li 
Anz. 1808. Re. er, ‚Sp. 335: und. im. un MR. 
©. 214.) behauptet, daß. Ulrich von dem Turlis 
wie der Verf.’ Des erſten. Theiles : in Ser. aſten 
Br | 5% 












177 


Hoſ. heißt, verfchieden fei von dem Ulrich von Thürs- 


beim, wie der Bf. des dritfen Theiles in der Mün: 
hener und Vatikaniſchen Hdf. fir) nennt. Wir be 
zweifeln dieß und ermarfen die näheren Bemweife, da 
die zu große Ähnlichkeit der Namen und ihrer beider 
nahe Beziehung auf ein und daffelbe Gedicht, nur auf 
einen in Namen fo gewöhnlidyen Schreibfehler möchte 


ſchließen laſſen. Auch Bodmer unterfchied zwar ſchon 
‚die beiden Namen (Balladen, II. zaı - 22.), und wollte 


den erften für den im Renner, zufammen mit Ser 
Xeimar, genannten Peterlin nehmen (ebd. ©. 224. 


und Vorr. zu Caſsparſons Ausg, des erften Theilcs, - 


6. IL), doch ift er in der letzten, fo wie in -der erften, 
Stelle geneigt, beide‘ für Einen A halten. Noch ik 
dafür, dag fihon Püterih, ©. 13. beide Sortfeguns 
gen den Ulr. v. Türh. beilegte (vgl. W. Grimm, 
in NR lite Anz. 1807. Nr. 47. Sp. 746.), dagegen 
aber, daß fidy in der letzten Fortſetzung nicht die in der 
tften beobachtete Fotm (f oben ©. 137.) findet. 

Handſchriftlich: Gämmtliche drei Theile, 
MRaffel, i. J. 1334. für den Landgtafen Heinrich 
ten Eifernen gefchrieben; Perg. Sol. 394 Bl., mit Bil: 


dern. W. J. 6. G. Casparſons Ankündigung eines 


Deutſchen epiſchen Ged. der Altſchwäb. Zeit, Kaf fel, 
1780. 8., & 6-7. Im dritten Th. find mehre BI. 
cicheſchaitten. W. Grimm, im R. lit. Um. 1807. 
N. 21. Sp, 336. — Vormals in Wolfenbüttel, 
fit 1807, in Paris, Fel. Perg., 345 BL, mit Bil: 


den; im 13ten Jahrh. dur Volkmar von B6r . 


denſwegen für einen Martgrafen Dite (mwahrfchein. 
id) Otte mit dem Pfeil, M. von Brandenburg) 
geſchrieben. Tenzels monatl. Unterred. dv. J. 1691. 
©, ga». Ebelings Rachrichten von Altdeut. bisher 


Angedr, Ged, aus Gottſcheds Papieren, in den 


.—_ 


178. | | | 
‚, Samburger Unterhaltungen, BP. 8, Gasparfons 
Bor ©. J. IL Eſchenbargs Denkmäler, ©. 67. — 
Adelung erwähnt in den Nadır. I. 69. noch einer 
Vatikaniſchen Hof. Nr. 704., von dem Markgrafen 
von Rarboane, ohne daß er fie vorn in dem Ber: 
‚zeichniffe aufführt. Wahrſcheinlich iſt dieß aber nur 
eine Verwechſelung mit der 1. 33. angezeigten Nr 404., 
welche nach der Überfehrift: Woifframi de Eschen- 
bach et Ulrici Turkheim historia Henrici Comitis 
de Narbonne et aliorum, das ganze dreitheilige Ger 
dicht enthält. Dieß beftäfige fi auch aus nadhfolgen: 
der fhriftlicher Anzeige Glöckle's: Pr. 404. Mar- 
. chionis Wilhelmi a Crannis (Oranis P) liber poeti- 
cus, Perg. gr. Sol. 217 BI. in Spalten: 
Aller weisheite ein anvanch, 
fit hertze mut und gedanch 
dir nigent unde undertenich ſint, 
fo. gedenk, füzzer meide Eine, 
daz dur menfche mit uns were, 
, und funde doch verbere ff. 
- Dann: Er waz dem prife zam: 
‚ von Efchenbad herr Wolfram, 
und id) von Zurfheim Ulrich, 
han fin wazez lop vil rich 
mit worten gefeit .(alfo vil?)._ 
daz ez mizzet für daz zil, - 
- Schluß: der gemadet hat Adamen, 
der geruch uns geben fü an (huld) amen. | 
Die erfte Stelle iſt der Anfang des erften Theiles, die 
zweite um das Ende des dritten, ſo wie der Schluß 
bon- diefem mit dem der Wolfenbütteler und Kaf: 
‘feler Hoff., in Leffings Beiträgen, Gt. 5. G. Gb. und 
Eſchenburgs Denkm. S. 70., uͤbereinſtimmt. 
Der erfte Theil: Yu Hannover, erg. Fol., 
65 Bl.; innerhalb fehlen etliche Blätter Hamburger 


\ 











N 1m. 


Unterhalt. Bo. 8., Casparfone Vorr. III., und. 
handſchriftliche Mittheilumg Feders, ‚duch Eſchen— 


burg. — Zu Wien, aus dem Ende des 14ten oder 


Anfang des ı5ten Jahrh.; Hamburger Unterh, BP. 
8. Soll, na Casparfons DBorr. IV,, bei einer 
Belagerung . erben gegangen fein; dennöch wird. fie in 
Bragur, IV. 1. ©, 148. und-unf. Muf. I. 563.. nod) 
als vorhanden angeführf,. unter Nr. 3. (Ambr: 427.) 
Ulriei de Teyrlein s. Türhaim: poem. eg. amat., 
und- die beideh erften Verſe mitgetheit. — Zu Rom, 


Nr. 395. c, in Einer Hd. mit noch zwei anderen 


Gedichten, nimmt dieß die leßfen Blätter, von 99 - 182. 
ein, Perg. 4; innerhalb und Binten mangelhaft. Ade— 
lung, 1, 32. 69. H. 69. 77-82.,.mwo Anfang und Ende 


‚ fehl. — Zu Hamburg, 4. Perg.; aus Uffenbachs 
Nachlaß. Bibl.’ Uffenbach Msc. fol. P, IV. 178-709. 


— Ebendaf., 4. Pap. Easparfons Borr. ©. III. 
Der zweite; eigentliche Haupttheil: In Gt. Gallen, 


bei den Nibelungen, (f. oben ©. 80.). Bodmers 


Salladen, II. 223. Casparfons Borr. ©. II, mo: 
nah Bodmer eine Abſchrift dadon befaß. — Zu 


Hamburg, zweimal: in der Uffenb. Hdf. des vorigen 


Tpeiles, und Kol, Pap. Casparfon, 6 I. — Ein 


Blatt von einer pergam. Hdf. aus diefem ofen Th. be- 


kam Casparfon (Borr. ©. IV.) durch v. Murr, 
und meint, ‚Daß es zu der Wiener Hoſ. gehören kön— 


ne. — Ein Bruchſtück deffelben Theils, Peig. des ı3fen 


Jahrh., zu Münden (die Stelle bei Easparfon, 
6. 72. 6=75.b.). Dorens Misc. U. 114. — Ein 
anderes Bruchſt ück, Perg. (bi Casparf. ©. 181.), 
mit einem Bilde, erhielt Docen von W. F. 8. Rein— 
wald. Dberd. Lil. 3. 1810. Ne, 127. Sp. 1021. 
Bom dritten Theile erwähnt Koch, 1. 100., 


nah Adelungs Magaz.-Il. 3. 24., zwei Mündener 


nz 


\ 


. 
l " 


180 | R 

Hoſſ. auf Perg. Nach Docen iſt dort aber nur eine 
mangelhafte Perg. Hdſ. von der erſten Hälfte : diefes 
Theiles, und ohne den religiöfen: Eingang der Kaffe: 
ler Hoſ.; R. lit. Anz. 1807. Re. 21. Sp. 336., unſ. 
Muf. I. 214. Dhne Ziveifel ift dieß die Hoſ. Nr 128. 
4., 287 BI. Perg, aus dem ı4fen Jahrh., die aud) 
am Ende mangelhaft if. Hardt, in Bragur, IV. 
2. ©. 192- 93. (Der Renner, wie bier die Über: 
fchrift angegeben, ift ſicher nur eine Verwechſelung mit 
Rennewart.) — Ein Bruchſtück Diefes dritten 
Theils, ı BI. Sol. Perg., beſaß Kinderling. Ade— 
lungs. Magaz. IL 1. ©. 54. — Oberlin ermähnt 
in f. notitia mss. por dem Gloss, p. V. und VI. noch 
zwei Hdff:: Anonym. de vita S. NVilhelmi, fol. fuit 
Scherziü. Wahrſcheinlich gehören fie bieder, und find 
beide nur Eine, aber ungemiß ift, welcher Theil darin 

enthalten. . Der von Koch, II, 226., nad, Adelung, I. 
168. aus der Nachricht eines Schriftmalers, angeführte 
„Sant Wilhelm in birmit,” if, wie fon Docen, 

Misc. J. 83., berichfigte, ohne Zweifel eine Hoſ. anf Per: 
gamentf (alt: birmint; Docens Migc. II. 232.), und | 

‚vielleicht eine der beiden obigen Vatikan. Höff. gemeint. 
Gedrudt: ‚Der erfte Theil, durch Caspar: 
fon, aug der Kaffeler Höf., Kaffel, 1781. 4. (9630 
V.). — Der zweite Sheil, ebendaher, durch denfelben, 
Kaffel, 1784. 208 ©. — Lesarten und Ergänzung zum 
erften Theile und Herftellung der Drönung der in der Kaf: 
feler Hoſ. verbundenen und bei &asparf. ebenfo abge 
druckten Blätter, aus der Wolfenbütteler Hoſ., in 
Leſſings Beitr. St. 5: S. 79-154. Yum Theil wie 
derholt in Efyenburgs Denkmälern, ©. 63 78, — 
Eine Öfelle des driften Th., aus der Kaffeler Hoſ., 
duch W. Grimm, im N, lie. Anz. 1807. Nr. 47- 
Sp. 738.- 39, — Eine Gfelle des Münchener 

















18r 


Srnäftüden, Bei, Docen, a. a. D. M. 114. 16. — 


Das Kinderlingiſche Bruchſtück von 148 B, Bei. 


nn — — 


- — — — 


Adelung, aD. © 5463. —. 
Bearbeitungen: Bilhelm des Beiligen eeben 
findet ſich auch in der Legende. — iu Auszug von 
Eihenbahs Gedicht, dir Bodmer, in den Ball. 
1. 214-221. Anmerkungen dazu, ebd. ©. 221+29. 
Umſchreibung des Einganges, ebd. ©,209+ 13. — Eine 
herametriſche Bearbeitung deffelben Theiles: Wilhelm 
von Dranfe, zwei Geſänge (von Bodmer), Züri, 
1774 8. Bol. Lit, Dentm. ©. 20., Ko, J. 11. — 


Über die Wälfche Literatur diefes Gedichtes f. Caspars 


> en hr — 


ſons Borr. V- VIL; Rod, I 100. Grimm, im. 
It, Ang. 1807. Rr. 12. Sp. 181., Nr. 21. 6p.334 +33. 
Die dig Roncepall: Schlacht (oben S. 169.) auf 
dieß Gedicht hinweiſet, fd verbindef es eine Nachricht 
von dem Inhalt deffelben, vor einer Leipziger Ausg. 


| des profaifchen Romans vom Hug Schapker (1604. 
6), mit diefem Gtifter der zweiten Stanzöfifchen Dyna⸗ 
fies feine Gemahlin Marie ſoll nämlich König Lud— 
wigs und der Weigblume (im Ged. Blanka), 
| Vilhelms Schweſter, Tochter ſein. (Hier iſt offenbar 


Ludwig der Fauke, der legte Karolinger, mit £ud: 
wig dem Srommen, Karls d. Br. "Sohn, vermiſcht 





| » Spätere, zum Theil auf die Geſchi inte ge 


"gründete Dichtungen, 
a) Einbeimifche. 
«) Herzog Ernſt (ſt. 1030. » 
« =) Des Heinrich bon Beldeck, um 1200.. 
Handſchriftlich: Zu Gotha, wahrſcheinlich aus 


dem 15ten Jahrh.,. 126 Bl. b Papı 43 a. 6.7 fehlen, | 


L 


u 7 


Tenzels monatl. Unterred.: 1691., ©. 047 - 28; ı 
Gottſched, in dem Büdherfaal der ſch. Wiſſenſch. BP. 
10. ©. 195.-211., wo ein Auszug, mit einigen hiſto— 
riſchen Erfäuferungen. — Eecards Erwähnung einer | 
Wolfenbütffeler‘Hdf. ‚von einer Deutfchen Bearbei⸗ 
fung des H. Ernft (Franc. Or. 1. 510.) ift wahrſchein⸗ 
lich eine Verwechſelung mit dieſer Gothaer Hdſ., welche 
‚ihm aus Tenzel und ſonſt befanns fein konnte. Bol. 
unf. Muſ. I. 248. — Eine Gottſche diſche Abſchrift 
davon, zu Dresden, Nr. 183. Adelung,, IE. Dorr. 
XXI; und eine Adekungiſche, in Bibl. Adelung. 
No. 104. 
Gedrückt, in unf Samml., Bd. 1. (5660 V.), 
mit einer Schriftprobe. Mehr über Die Hof vgl. ebd. 
iin der Einleit. S. XX, und den Anmerkungen binfen. 


88) Durch einen Unbetannten, vielleicht auch 
noch des 13ten Jahrhunderts. 
In einer Handſchrift von 135 BI. Pap. El. 8. 
des ı5ten Jahrh. (etwa 3700 V.). Sie iſt mit Rr. 
1070. bezeichnet, und. diefelbe, welche Job. v. Mil: 
“ler, in nf. Muf, 1. 553. ‚aus der Wiener Bibl. an 
führte (die Nr. 1170. ift ein Druckfehler). Docen, 
in unſ. Muſ. IL 254-658. giebt davon weitere Nad; 
richt, Anfang und Ende, und Ergänzung der Lüde in 
‚der Gothaer Höf. von Veldecks Hedicht. — Wo 
‚befinder dieſe Hoſ. ſich jeto? — 
yy) Eine ſpätere Bearbeitun 9, wedheſcheinlih 
a des .ı5ten Jahrhunderts, in, dem, darnad) be 
nannten Herzog Ernſts Ton. 
Handſchriftlich, im Dresdener Koder des 
Heldenbuches (vgl. oben S. 20), Bl. 265 77. 
(54 Str.); vermuthlich eine Überarbeitung Kasper? 
bon der Norm Vol. die Einleit. au Belbens 9 


- 








N | — 183 


kruſt, ©. xvm. X, wo Anfang und Ende darz -. 
aus angeführt. | 


Die Gedruckte ift länger (89 Str.), und wahr · 


ſcheinlich älter. Ausgaben davon find: Erfurt, 
oh Johanſen Spörer, 1500. 4. 20 Bl., mit 
Solzfchn. Panzers Annal. Zuf 92 93.; Bibl. Pan- 
ser. P. 1. No. 972. Dort ift die legte Str. mifgetheilt, 
welhe ziemlich mit der in der Dresdener Handſ. 
fimmt. Diefe laufet nämlich volftändig alfo: 
\ Ich kan nit mer gefagen hie, — 
‚ was groffer manhait er begie 
ber noch pey feynem lebn, 
und wie pil maln)cdher flarder man 
von dem kayſer ſein endt nam, (im Dr. gut gewan) 
"dar ua; begunt er ſterben (ſtreben) 
noch eren vnd noch hohem ſtam, 
wie milt er dor noch were, 
vnd pis er do ſein end gewan, 
der edel kayſer here. 
das dich(t) hot end gar ſunder has; 
ſchenck ein vnd lot vnd(c) trincken: 
wer ſein mer kun, der ſing fur pas. 


— 5. Ernſt gefangsweys, Nürnberg, durch Küni⸗ 
gund Hergofin (dgl. oben ©. 97.), 4; nur ab 
ſchriftlich bekannt, in Bibl. Adelung. No. 321. — 
Das Buch von H. Ernften, 0.%. und D. Fol. (ver- 
sus 1480. defect), ‚in der Bibl. Adeltung. No. 80., 
kann auch das proſaiſche fein. — Auf ‘einen ſolchen 
Druck beziehen fi) auch wol die Anfpielungen von _ 


Goldaft, in den Paraenet. p. 347., und Fifharts, 


in der Geſchichtklitterung, Kap. 2. 11. Vgl. die Eine 
leif. zu Belded, ©. XIX. und unſ. Muf. I. 284. — 
Über ‚die Weife vgl. oben ©. 33. — Es frägt fid) 
noch, ob das vor Cruſius SGhmwäb. Kronit, Bi 
2. aufgeführte »uH. Ernſts Fabelbüch,“ aus welchem 
innerhalb, 1. 5. 8., Auszüge und ein Reimpaar vor⸗ 


> 


/ 


.® % 


.184 | Br 


Bl. mit Holzſchn. Sch wabiſcher Katal. Th. 2. ©. Fi | 
128.; Panzers Annal, Zuf. 6, 15.,wo die Über 


kommen, hieher gehöre, oder noch eine andere poetiſche 


Bearbeitung, etwa im H. Sachſiſchen Verſe, fei. 
| Bon dem profeifchen Volksbuche, welches nicht | 
‚etivg eine Auflöſung ˖ des alfen Gedichtes, fondern aus 
. einer noch ungedrudten Lateiniſchen Proja Äeeteötait 


ſind alte Ausgaben: ohne 9%. und D. Bol, 


fohriffen der erften 15 Abfchnitte ftehen. Panzer befüß 
fie ſelber, und biel£ fie für einen Gtraßburger Drud, 


dagegen Zapf, der fie in der Buchdruckergeſchichte 


Schwabens, ©. 156, Wr. 131. audy anführf, fie 


burg, durdh J. Franken; erwähnf Docen, in un. 
Muf II, 248. — Aus einem diefer alten Drude ſtammt 


das noch gangbare Nürnberger Volksbuch, o. J. und 


Dre. „ganz neu gedruckt“ 6 Bogen 8., mit guten alten 


Bibl. VI, 51 -62., bei Görres, ©, 83-855 

Über den Inhalt und die Gefchichte der Kabel über: 
baupf, vgL Eccardi Franc. Or, II. 4310- 23.3 Gott: 
ſched, im Bücherfaal der ſch. W. a. a. D.; Adelungs 
Püterid, ©. 19 - 20.5 Koch, I, 96 -97.; Gdrres, a 


% D.; Doren, in unf. Muf. IL 245.-55., mit 
Auszügen aus einer Münchener Abfehriff ‚des Go— 


thger Koder; v. d. Hagens Einleitung zu Veldecks 


Sedihf, und J. Grimms Rezenſ. in den Heidelb. 


Jahrb. 1809. Heft 44, 


4) Kaiſer Otto der Rothe a.) 


 Handfgriftlid, zu Wien, Nr. 44. H. Sol, 


177 Bl., aus dem Ende des ı5ten Jahrh.; unf, Muſ. 

I, 481 -82,, mp Anfang, Ende und Gtellen daraus, — 

Bon Konrad von Würzburg giebt eg eine Erzäh: 

[ung von dieſem Otto (ff. 983.), wovon unfen mehr. 
aA 


. 





dem Job. Zainer in Ulm zufchreibe — Magde: 


Holzſchn. — Ein Auszug bienach fteht in der Kom, 





) Heinrich der Löwe (1171.). 

Handfchriftlich, ehemals, zu Wolfenbüttel, Zu 
v. J. 1585., aber nicht mehr zu finden. Koch, I I, 
144. Wahrſcheinlich iſt daraus das als Volksbuch bes 
kaunte Gedicht, welches ſich bier nur noch allein erhal: 
ten bat, und eben das, welches auch Spangenberg 
in feinem - Hdelfpiegel ermähnt, (Der vpn Ko bh, a 
a. D., nach Ger&ens Reifen, III. 430..bemerkte Hel⸗ 
denroman bon dem Herzog lemwen, in einer papieres 
‚nen Hd. des ı5ten Yahrh., eBemals zu Ansbach, 
io in Erlangen, iſt, nach näherer Eimſcht, nichts 
anders, als der auch im Buche derLiebe ftehende pro= 
ſaiſche Roman vom Herzog Herpin und ſeinem Sohn 
m) — In einem Augsburgiſchen Meiſterge— 
ſanghuche, Fol. 418 Bl. v. J. 1565., findet ſich: 
»Der Hertzog auß braunſchweigk mit dem Lewen Im 
dem langen thon Heinrich Müglings” (von 20 Reis 
men, der erfle der 4 gekrönten Meiflertöne Wagen: 
feils Buch von der Meifterfinger Holdfel, Kunſt Ans 
fang ff., hinter de Civit. Norimberg, commentatio, 
Altdorf, 1698. 4., G. 537. 554.), von einem unges 
nannten Verfaſſer. D. € Benf we Beift. zur 
Geſch. der: Meifterf. Yugsb. 1807. 4, ©. 14. . 
Gedruckt, als Volksbuch, ohne Jahreszahl und 
dt, 8., in der achtreimigen Stanze des Heldenbu— 
de. Ein Auszug dapon, in der Rom. Bibl, VII. 
27-36. 
3) Reinfried von Braunfchweig. 

Rach Tiecks Angabe, die Geſchichte des Richard 
döwenherz und des Leopold von Dfterreich, | 

Handfıhriftlich, zu Gotha, Perg. 4. Tenzels 
monatl. Unferred. v. J. 1691. ©. 924. — Eine Abfchrift 
davon n. og, J. Brimms fepeiflicher Anzeige, zu 


⸗ 


106 ' — J | | 
Hannover. — Auch Schilter, im Thes. T. II. p. 
561. gedenft eines Gedichtes bon Leopold von Dfter: 
reid. — Vielleicht ift die Hdf. von einem Könige aus 
Stanfreih und Herzog Leopold von Öfterreid, 
welche, nad %. v. Müller (unf. uf 1. 555-), zu 
Bien iſt, eben dieß Werk. 


—) Ein Gedicht auf Herzog Friedrich von 


Sſterreich (benannt der Streitbare, fl. 1246. 


in einem Gefechf gegen die Ungarn. Docens 

Misc. II. 138.) Ä Ä 

beſaß SGottſched in einer Hoſ., die er in ſeiner 
ausführlichen Geſchichte der Deutſchen Sprache und 
Poefie, die aber nicht zu Stande gekommen ift, näher 
bekannt zu machen verfprah. Gottſcheds Vorr. zu 
Ad. Bernh. Pantkens Begebenheiten Neoptolems, 


- aus den Franzöſiſchen des Chanſierces überſetzt, 


Breslau, 1749. 8. Adelungs Magaz., I. 3. ©. 
36. Vgl, Adelung, I. 146. Dorens Misr. II. 304. 
Wo ift diefe Abſchrift, mie fie Adelung nennt, bin: 


gekommen, da fie nicht im Berzeichniß der Dresdener 


- H0f. fieht? Und war es eine neue Abfthrift oder eine 


alte? Etwa aus einem Wiener Koder? — Dielleiht 


iſt es nichts anders, als Janſen Ennidjels Fürften: 


buch von Öfterreich (ber, von Megifer, Linz, 1616. 
8., und ebend. 1740. 8., am beften von Adrian. 
‚Rauch, Script. rer. Austr. Findob. 1793. 4. p. 


233 -380., nad) Wiener Hoſſ.), und welches zuleßt ' 


befonders die Geſchichte dieſes Fürſten enthält, Val. 
Michheleri tab. parall. II. 390. 
0) Albrechts von Öfterreich Riccerſchaft in 
Preußen, durch Konrad von Würzburg. 


Handſchriftlich, zu Wien, vd: J. 1377-5 nach 
J. vr Mtälter, | in “nf Muſ. 1. 534- 


EEE Ä 187 
)Y Herzog Wilhelm bon Öflerreich, durch 
Johann bon Würzburg, i. J. 1314. 
Handſchriftlich: Zu Gotha. Gottfiheds nö— 
thiger Vorrath zur Geſch. der Deut. dramat. Dichtk., 
Leipz. 1775. 8., Bd. 1. ©. 106., und Bücherſaal, IV, 
408. Adelungs Püterich, ©. 19., mo der Schluß mit— 
getheilt ft. — Im Batitan, nad, Glödle’s fchriftlis 
cher Anzeige. Bielleicht die bei Adelung, I. 164. an: 
gedeufete Hoſ. — Ohne Zweifel iſt das Gedicht bou 
Serz. Leopolds v. Dfterr. Wallfahrt zum H. Jo⸗ 
hannes dem Täufer, deffen Schilter im 'Thesaur. | 
T. III. p. 561. gedenkt, eben diefes Werk, worin, nach 
dem Auszuge bei Panzer,. diefe Gefchichte von Leo 
pold, Wilhelms DBater, vorangeht. — Rad) J. v. 
‚Müller, in unf. Muf. J. 553., befindet fi) auch, ein 
Gedicht über einen Herzog Wilbelm v. Öfterr., der 


14. ſtarb, zu Wien, Vielleicht ift hier aber eine, 
Verwechſelung, oder bei g. . 


Bearbeitungen: In Profa; gedruckt durch 
Anthon, Sorg zu Augsburg, 1481. Fol., mit. 
Holzſchn., 75 BI. (zufammen mit der Reife des Marcho 
Polo 133 BL). Panzer, I. 121., mo ein kurzer 
Auszug davon gegeben (in der Ebnerifihen Bibl.; 
mangelhaft, mur der Marco Polo, in der Golge- 
riſchen Bibl.; vgl. unf. Muf. I. 246... — Hienach dra- 
matiſch, durch 9. Sachs, v. J. 1547., Bd. 3. B. 2. 


$) Landgraf Ludwig (4.) von Thüringen, 


Gemahl der Heiligen Elifaberh (fl. 1227.) 

Sandfhriftlih: Zu Wien, Gottfheds Bü- - 
derfaal, X. 164. Hamb: Unterhalt, BP. 8. 

Gedruckt: Aug einer Perg. ‚Hof, zwei Stellen 

um den Schluß, in Kont. Bahmanns Ehrengedächt⸗ 

niß des Landgrafen Heinrich von Heſſen (ſt. 1629.), 





re 


G. 150 - 31. (Marburg, 1636. $ol.) und Marı. 


Ranganis Pomerania dipl, 225 -27. ($ranffurt a. 
d. D. 1707. 4.) Kbdh, 1. 103 +4. 


+) Friedrich don Schwaben, 


Handfhriftlih: Zu Nom, hinter dem Lo: 
bengrin (oben ©. ııı,), auf den legten 199 Bl., 
mit Bildern. Adelung, I. 25. U. 109 - 16., mo An: 


‘ fang, Überfchriften und Ende gedrudt find. Aud) hat 


Tier einen Auszug davon gemacht und mir gütigfl 


mitgetheilt. Die Beziehung auf andere alte Dichtungen 


lautef bier: 


Was ye die hoche und die werde 
: AM hye vff dyſer erdeln) M 
Kunig Artus geſellſchafft Ä .“ 
Mit rytterlicher krafft 
Von der edlen taffelrunde 
Rot geliten zu maniger ſtunde 
Durch dy liebin ſtarck, 
Bnd wie denn verhouwen iſt je marck, 
Partzifal, Ferefen, Ereken vnd Gramein, 
Lantzeleid, Weigamur, Triſtrant vnd Iwein, 
Wygoleis oder her Daniel, 
Pocktgiſeler oder der ſtoltz Kanerel, (vgl. oben ©. 150. 
Bon dem Gral Titurel vnd Anfortas, 153.) 
Wie Laurengl ( Lohengrin?) fin vechten maß. 
Margtaff Wilhalm von Drang, 
Renwart vnd Wolfhart (?) der glantz, 
Wylhalm bon Orlentz mit Amelei, 
Schinattulander durch dg gunn (Sygunen) frey, 
[Her Wilhalm] von Oſterrich mie Aglay der magt 
Herzog Wilhalm vnuerzagt, 
Wy durch Blantzflür Floriß, 
Wittich von Jordann, Eneas vnd Paryß. 
Vnd ander kunig vnd furften vil, 
Der jch nit aller nennen wit, 
Durch jr amyen haben geliten nott, 
Ir geſchrifft vnd je aller core 





- 


Hab ji »ernomen wol: . , 
Aber miner beſchwer dol ff. 


189 


I 


Die Gtelle von dem Vorzug der Schwaben im 


Keidysheere: 
Antwurt Hainrid und Ruprecht: 


Wir, dy von Schwaben, haben dy u 


Bon dem heyligen reid), 

Gag wir euch ficherleidh: 

Herzog Gerole hat erborwen dz, 
Yin fücft vnſers genofz, 

Vmb dz hambe der Crijtenhaies 
In Runzefal in dem tal brais- · 
Der für kaiſſer Karl ging, 

Gin wort er wiglid) anfing, 
Bad ließ ſich off die Enue: 
Kanfer des reyches jch Bin hie, 
Ich bitt euich des redhten[s]), 
Ir laſt mir huit dz vorfeten; 
"Wann ich vonder den fürften gemain. 
Hn under den augen dein 

Der aller eltift bin 

Hy in dem her din, 

Karl der vil tugentlid 

Sprad zu jm güttiklich: 

Bes du haft begertt, 

Des biftu gewertet; 

Vnd geb dir got dy krafft 

Vnd an den.hayden werden fighafft: 


Dy Schwaben follen gefreud fein ymmer, 


Dz vor jn Euinerley fechten nymmer 


Zwar nit fol gefheden ff- 


ul unſ Muf. I. 578. — Zu Bolfenbätert, ei. 
Sl. Pap. 48 BL, aus dem Ende des 14ten Jahrh. 
Lenzels monafl. Unterrgd. v. J. 1691. ©, 923: Lan⸗ 


"ger und Kinderling, Im Bragur, IV. 1. ©. 166 - 


67. (mo Anfang und Schluß), und VI 


1. ©, 182, 


— Rind, Prof. gu Altdorf, befaß eine Hd. (f. 


deffen Büchertatalog, ©. 1033.), melde in die Gräfe 


- 
— — — 


—W 


lich Palm iſche Bibl. gekommen iſt. Hleſh inge Be: 
fihreib. ſehenswürd. Bibt. IL: 3, ©, 617. Vorher be: 


ſaß fie noch Glafey, durch welchen Gottſched eine. 


Abſchrift erhielt, welche aber abhanden und nicht mit 
in die Dresdener Bibl. gekommen iſt. Doch hat 
zubor "y delung mieder eine Abfehrift davon genoms 
men, welche in Bibl. Adelungi, No. 95. Bgl>Ade: 
fung, U. Borr. XI. XU. 


Gedrudt, im Yuszuge, nad) der Wolfenbüt: 


| teler Hd., in Bragur, VI 1. © 181-89., 2 


©. 190-205. und VIE 1. ©. 209-35. — Öörgen 
bon Erlabady, den Tenzel, a. a. D., als Verf. 
nennt, und nach ihm, Ringe, a. a. D., und Rod, 


I. 205., ift nur der Abſchreiber der Wolfenbütteler 


Hdſ., und fohreibe fı fich eigentlich Jerg von Elrbach 
(Bragur, VI 1.©. 188.; vgl, unf. Muf. 1. 552.). 
— Auch Eccarö, in f. Franc. Or. L 859., führe aus 
einer alten Hdſ. einige Berfe diefes Gedichtes an. _ 


Das Gedicht von Heinrich Fürſten in Schwa— 
ben und Prinzeſſin Amelberg, handſchriftlich 
zu Bien, nach J. v. Müller, in. unf. Muf. I. 555., 
ift wahrfiheinlidy daffelbe, da der Vater Friedrichs, 
Heinrich, und feine Geliebte, Angelburg beißt, in 


der Bolfenbütt. und Vatikan. Hof. 


x) Ulriche von eigtenſtein Frauendienſt; 
unm 1246. | 
Handſchriftlich, zu Münden, r. 126, Perg. 
129 Bl., aus dem isten Jahrh. Hardt, in Bra— 
gur,. IV. 2. ©. 192. Vgl. ‚Pütetib, G. 27. Do: 


cen, in unf. Muf. I. 183., wo eine Ausgabe: des Ge: 


dichtes verſprochen wird. 
> Gedrude find für jego bloß die Ergängungen zu 
gen au in det NManeff. Samml. U. 24-46. ſtehen- 


rn 181 


den Mäinneliederm, melthe Bier ſaͤmmtlich eingeflochten 
find, in Dorens Mise. I, 102. 1609-11. Das Tages 


. lied bierunter ſteht auch in der Vatikan. Hoſ. Tr. 


357. relung, L 1295 Pal. Docens Mise. 1. 


so. U. 12% 


. Eine Bearbeitung: Utrids bon eigten— 


| fein siterliches Leben ynd Liebeswerbung (in Proja), u 


ift ſchon vorlängft von Lied angekündigt. 


a) Peter von Gtaufenberg und ‚die Meer 
fei, von Erckenbold; nur 


Gedrüuckt vorhanden , in einer ſpäteren Überarbeis . 


| fung, im regelmäßigen H. Sathfifchen Vers, vielleicht 


durch Koh. Fiſchart, von welchen eine poefifche Bor: 
rede beigefügt ift: Straßburg, bei Bernb. Jobin, 


1588. 8. Druud. p. 674. — ‚Straßburg, 158g. — 
Magdeburg, bei J. Franken, 8. 0. J.; Docen, 
Misc. J. 77. II. 292., N. lie; Anz. 1806. Nr. a1. Sp. 
333-344. — Straßburg, bei B. Jobins Erben, 
1598. 8. 103 Bogen. Eine 3 Bogen, lange profaifihe . 
. Vorrede, von B, Yobin ift v. 5%. 1588. (und daher 


die Ausg. von demfelben J. wol die ältefte, von mel: 


ber, nad) fihriftlicher Anzeige, auch Docen Kunde 


erhalfen ); die 2 folgenden Bogen nehmen $i iſch arts. 
Reime ein, die übrigen das Gedichk, in ıg Kap.; jedes 
mit einem Holzſchnitt. Befist Brentano; und wahr ' 
ſcheinlich ift dieß eben. die im Wu: nderhorn, IL. ‘407: 


angeführte Ausg. und „Tobias Erben 1595.” mır. 


- Drudfehler. — Gtraßburg, bei Earolo, o. J. 


— Zu — 


Draud. p. 590. | 
Vielleicht ift „die Legend bpn dem (euren Ritter - 
Peter Dimringer. geboren von Gtauffenberg aus der . 


ODrtenau“ o. 9. und D., in Einem Bande mt Gigiss- _ 


munda und Guiskardo und der Grifelda, nad 


N 


ı92 
Bokkaz, beide v. J. ı4Be., welche uns Dr. Sulius 
fhritflicy, angezeigt hat, noch das ältere Werk. 

Die Bearbeitung im Wunderhorn, I. 407 - 18. 
in 7 Romangen, ift mar eine Art don Auszug, wo ein: 
zele alte Berfe durch neue abkürzende, bie und da aud 
berändernde und zufeßende verbunden find. j 


ı@) Thedel Unpverferden von Walmoden, 
durch Georg Thym (Klee), um 1550. 

Gedrudt: Magdeburg durh Pangraz 
Kempf, 1558. 8., efwa 2000 V. in go Punkten ab: 
getheilt. €, C. Reich ards Beitr. zur Beförderung ei: 
ner nähern Einſicht in das Geiſterreich (Helmft. 1781. 
8.), Bd. 1. ©.603-38., two ein Auszug darnady mit 
Anmerkungen und biftorifehen Erläuterungen, — Bol: 
fenbüttel, 1563, 12. (zu Öötfingen?), Freytags 
Analect. lit. Wunderhorn, II. 302=-18., mo, in 6 
Abſchnitten, eine ähnliche Verarbeitung, wie, die Dom 
. Ötaufenberger. — Über den Berfaffer. handeln be 
fonders 9. K. Schütz in einem Latein. Programm v. 
1754, und Reichard in einem Deutfhen v. 1767., | 
‚and a. a. D. — Thym bezieht ſich auf alte mündliche 
Überlieferung und eine amilienfronit, und Thedel 
ift mit dem auch in der Kabel vermandfen Heinrid) 
dem Löwen (f. y.) zufammengeftell,e Vergl. v. d 
- Hagens.Regenf, des Wunderhorng, in der J. 8, 2. 
1810. Nr. 37. ©p:.295-96. . 


b) Ausheimiſche. 
«) Withelm von Orleans oder Brabant, 
durch Rudolf von Montfort; um die Mitte 
des 13ten Jahthunderts. | 


HSandfhrifttch: Ja Kaffel, v. J. 1466; 


ohne weitere Befchreibung, angeführt in Egsparfons 
’ Borrede 





| u 


193 . 


u | 
Borrede zum Wilbelm von Dranfe, Th. J. ©. VII, 
| Durch J. v. Müllers Mittheilung ward uns die Ein. 
| ſicht diefer Hoſ. gewaͤhrt, und hat v. der Hagen eine 
Abſchrift. Gie ift in. Sol, auf Ochſenkopfpap., 548 ©. 
| Davor noch 3 unbezifferfe BL; auf der Kebrfeite des 
eften Die Zahl 1474. (micht 1454., wie Easparfon Ä 
geleſen; die 7 liegt, wie, oben ©, 71. bemerkt), dar— 
unter mif großen Buchſtaben „ATTEHPTO.” (?) 
Bl. 2, beginnt mit "einem woßen Buchſtaben und os 
fer Überfehrift: 
| HJe zetzen ſich an des bahe⸗ Gapitel | 
, vnd wz fy uz wifent vnd hett 
ie dz Capitel fin fig’e doby gemalet 
Das erſte Eap fagent von Dichter der es gedidhter hat. 


Und fo folgen auf 2 Bl., als Regifter, Die Überfchriften 
der 36 Kap, don melden innerhalb aber: nur efliche 
wiederholt find. Die Bilder fehlen gang, und aud | 
der Raum dazu, der doch ‚für die Kap. gelaffen; da: | 

ber auch ſchon diefelbe alte Hand vor dem obigen fin 
tin nie eingefügt hat. S. 1. ſteht ein großer vergol: 
defer und mit Sarben verzierter Anfangsbüchſtabe, aber 
ſchlechht ausgeführt. Die übrige Einrichfung if, wie 
bim Samburger Parzival, aber keine Spal— 
‘ten, und die Eigennamen Klein und ohne Bezeichnung. 
Eingang: 

E Einer tugende wife Rot 
Bon edels h’tzen Iere Got; 
Ob alles lobes wirdikeit e 
Den pris die zucht alleine. treit, 
Och mufz ein ma, was er getut 
Lob. und lobtidhes gut, 
Ffloriten vnd ſteten 
An getruͤwes herezẽ raten, 
Ob er an ym (der) welte pris 
Halit wil, vnd werde wiſ. — 


194 
Alle die getruwe fint, 
Nemẽt mä der erere kan 
Einẽ ergeröden man . | 
So mol, fo rede befhaidenheit, 
Die aller tugende erone treit. 
Wiſt ih, ob im iemã ber 
Dar off were Eomen zü vns, das ‘er 
Hie feffe mit fpotlichen fitten, 
Den wolte id vil gerne bittk, 
Dz er gerüchte gon hin dan; - 
Was ungerne horte ein man, 
De ift ym vnſanfte bi 
Yun merket od, wie eime fg, ; 
Der do feit die mere: 
Es dunkler in fo ſchwere, 
Als ob in d(r)udte vaft 
Ein berg mit fime Taft. - ' 
Der ungefuge erlöfze ſich, 
Dur fin fug, vnd öh mid, - 
Dz vns icht alfo geſchehe, 
VBnd gang, do ma in gerne ſſch)ehe, 
©. 2. Bnd.loffe ons fon(m)en eine man, 
Der gute mere erfennt Fan, 
Vud der lichte ift!alfo .gemüt, 
Dz füffe rede im fanfse dut. 
DJe fi des haben vz genomß, 
Die fint mit erẽ wille komẽ, 
Sie ſond mit eren ſiczen gan; 
Ich wil ſi gern wiſſen lan 
Beide, lieb vnd leid. 


Anfangs iſt die Hof. noch ziemlich. gut und deutlich, 
aber weiterhin immer nachlaſſiger, und hat viele Kor: 
rekturen. Sie ſcheint mit der Vatikan. Nr. 323. nahe 
verwandt, da beide ſo genau ſtimmen, auch in den 
Sehlern, 3. B. der obigen Aufammenziehung zweier 
Verſe, welche aus Vatikan. Nr. 4. fo herzuſtellen: 


Nennet man der ſelden kyndt J J 
Nichtes nicht getugenden kan 
pe 


= 





5 196 
6, 264. ift die Anfpielung auf Eſchenbachs Bamus 
cet im Parzival und Ziturel: 


Schite wart fin (Wilhelms) lob fo breit, 
Das ich von tedhte? warheit wais, 
Das Gümuret von(r) Ganvoleis 
‚ Nie beiagete fo hochen pri; 
Wer echt ih an Fünfte wiß, 
Das ich den werden wiffen 
Alſo wol’tonde priſſen 
Vad ſine ritterliche tat, 
© wiſtlich ons geptifet hat 
Her Wolfftan von Efchebad), 
Was Gamprret dort geſach, . 
So folt idy in priffen bas; 
Dil wol hat ec verdienet 22 


Schluß. ©, 545. ae 
Als ons die Auenture fagt,. - 4 
Die bie hat ein endes zil, 
Bon der ih nyt me ſpeechen wil. 
Von Franckenrich yn Duſcht lant 
Wurden diſe mere geſant | 
By einem huͤbſchen werden man, 
Der wol no eren merben kun 
In finer zu. legende? jugent, 

Mit zude mit manlicher tugent, ' 
Bon Raffenfprug Yohanned; 
Die tat des werden aiatties ’ 
Wart ym an eifcen Süden, Tue 
Vnd brachte fy do fe ze ſtet, 

Als er ſy verfhriben vant, 

Mit ym haͤr yn Tuſche lahk, 

Dar off, ob er den funde/ 
Der ſy geriten Eunde, 0 
Das ſy von ym bekichtek, nr 
In Tuſche wirde gedichte, 
Dur finer we’den frouwen gtaͤß / , 
Der er wil bnd din uiiißßgg 
Ob daz buͤch yeine keme 

Do fl) es von ym vnem̃te, 


* 


PIE 


Ob fo ze lange ftunde 


"Dar an gefenften kunde, 


Das fy yn(m) dem(n) Füber fin " Zn 


Senfterte und fine.pin. 


©. 546. VOn dem-wart dis mere, 
Wie es geſchehen were 


Einem knaben erkant, 
Der iſt Rüdolff genant, 


Ein dinft man zů Montfort, 


Der hat es brocht vncz an daz 
Der oͤch dz baäch getichter hat, 
Wie dur onfers fhöppfers rat 
Der gaͤte Gerhart loſte 

Bon groſſem vntroſſte 
"Ein edel kumberhaffte dies, 
Vnd das mere beſchiet, 


Wie f(d)y ſuſſe gottes krafft 


Belerte von der haidenfchafft 
Den guten Yofaphaten, | 
Wie ym das Fonde raden 
Barlaames wiſer mũt. 


Der knab ich binz do mic wart ie 
Diſe Auenchr Fu 


ort. 


Nach myñet myñen ſtarer = 


Gelufte des von herczen mid), 


Dur mwe(e)der lute gunſt, dz ich 


Minne kunſt suchte dar an, 
Als id) ic von erft began. . 


Mic Hi6)ae ein tugene figec-bei, -. 


Dee do fur ift offer welt, 

Er fd an hochem muͤte, 

‚An wirdikeie mit güre | 
Wachſende aller tegelid, . -- 


©. 547 Das ih dar an erbeite mi, 


4 


ge dienfte finer fiowen, 


Mas ſy gerächte fhouwen .., E 


Sines herzen willen dran, _ 
Das er ic fleter dienft man 
Jemer ftete wefen wil, $.., 
Getruwelich alle gil, 








% 


- | 197 
Als gie har gebtenet: huge erh. 
‚Dag iſt der, ſchencke anregt... , 
Bon, Winterfferten, dur den bau, 
Ich mg: erbeit dran getan,” 
Fa ich jan bie vor Sieben. -" - nn 
Wer es dur mn nyt gefiheheti, ' on 
DER in. 
3a. muͤſte dar an gedienet BR. u J 
llen meiden wißen, m 
BVnd —* gerñnden Neben © BE 
"Es fo man oder wib,; ...- 
In nieller wirdi Lebe fiu Fiber Eu 
Dur die my erbeit  . 2: 22-1: 00er 
. Yu dig, gedichte Ban. eleie, u , 
Dog fp mic Genedig fin N —— 
Vnd mir ir gäte madyen: "bin. 
Vnd 5 vnkunſt wol Age au: EEE 
‚Und. fmantlicgen. füge gen, 7:00 
ı Be id, onfunfteligen. Jan, en og 
Bihßen mere har getan, Tone Ta 
WEler my frune mie frunde⸗ rat * 
Erzeiget, 'ane:miffetak:- :° 
Ob-er dis, der cat, ze fläten. Rat, 


Y en. ... 
. on“ .. 
. 


Bar mich Bar tumplich, iren „lat, : NT. UND 
6.348, De. tue mie wel, mie es ergat, BE 
nd an ‚mich, der teuiven mar! iv: \ um .4 

“Dis iſt ein: fruntlich getat. ren 


Ra helfe uns der. erbermde für: - 
De mere alhie ein.ende'haı . 3. in J 
. Deo..gracigs, amen. 

- Eine. SL Ba; Du. 1433. „erhielt; RN. €. Pen. Gem 
fenberg 3; 176% zu Wien, 264 ©: Sol;. von: 
welcher Sasparfon eine. Abſchrift hat, und davan wie 
der der Gen. v. Schlieffen. zu Kaffel: Wackenro⸗ 
der hat darnach Auszüge, zur Vergleichung mit der. 
Laſſe ler HRf gemacht, ‚welche Koch itzt. — Zu 
Rom, zweimal: Nt. 4. Fol. Pap. v. J. 1455,, 230 
Bl., von denen die erſten 190 BJ. die Geſchichte Wil: 
helms, und dierübrigen, fünf Ergäßlungen enthalten; 








198 


— Str. 323. kl. Fol. 295VI. Pap: nAdelung, J. 
19. 41- 45., welcher dieſe Hoſ. Für. älter‘, als die 
porige, hält. Eine Abſchrift von ‘einer, ‚Diefer beiden 
Hoff, befize Hr. vo, Knprring. — Nifenbab hatte 
eine unpolftändige Hoſ. us. dem 14ten Jahrh., Perg. 
4. Cad, No. CXLV. Bibl. Uffend. "ms. P: IV. col, 
179. — Eine -andeld Ari’ Ende mangeihafte Hoſ., zu 
München. Docen,, du Der- Zeitſchr. Aurora, Ir. 
90. 1804.; vergl. Misc, I; 149. 50. Auch zu 
‚Bien iſt, nad Joh. von Müller, in uf. Muf. 
1. 559. ein „Wilhelm von Drieans.” AIn Bibl. 
Adelung. No. 98. kommt eine Abſchrift des Wilhelm 


pon Brabant vor, ‚ohne Angabe,” 'nach welcher Ur, 


ſchrift. — Ein Bruch ſtüͤck, in der Steabnfer Bibl. 


zu Prag; mit Spraderläuterungen beſchrieben von 


Casp. Bäuſcher, in Meißnetd "poll; 1794 
Top. ©.. 265. 

Gedrudt: Auszugsipeife,. die Kaffeisr Höf., bei 
Easparfon, a. n.D54& VI» KXUb — In Bra 











gur, IV. ı. ©. 132-148, die etſten *49 Verſe, eben 


falls nach der Ka'ſ ſe ler. Handſ. —. Andere Stellen 


derfelben, im N. lit. ng. 1807. Nr. 31 und in un 


Muf. I. 662 - 63. m Anfang, Ende. un ‚Auszüge der 
beiden Batitanifchen: -Höff., darunter ‘die »befannte 
literarifche Stelle, verglichen: mit-Ser’Kuffeler,‘ und 


Erläüteriingen Derfelben, bei Adeluug? L 48-86: — 


Diefe literarifche ‚Stelle, aus der Müncheñer Hoſ., bii 
Dorten, II 150 -56., mit Kommentar. Andere Stel: 
len - darans, ebend. I. 75. und in ‚dee Aurora, 1804. 

Bearbeitet, wehrſcheinlich nach einer, noch un 
befannten Profa, dramatifchh durch Hans Sachs, v. 
‚3. 1559. Bd. 4.8.3. Gottfihed, im Nöth. Bor 
rath, J. 109., giebt an, der Roman, aus welchem 


. 


199 


we ©. die Fabel genommen, fiebe im Buche der Liebe, 


welches Seierabend im ır6fen Jahrh. zu Frank: 

furt a. M. etlichemal (vgl. oben ©. 135.) gedruckt 

habe. DBermuthli meint Gottſched hier den Sal: 

myin, welcher auch eine gewiſſe AIhnlichkeit — mit dem 
Vilhelm hat. 


Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die Geſchichte 
Wilhelms des Eroberers (1060.) Anlaß zu dieſer 
Dichtung gegeben. Bgl. Casporſ ons Vorr. ©. VII 


4) Gottfried von Bouillon, durch Wolf: 
ram von Eſchenbach. 
Bandſchriftlich, zu Wien, Fr. 418. (der von 
. Ambras dahin gebrachten Handſchriften, fonft Hist. 
Eccles. 159.) Perg. 8 Lambec. Comm. de Bibl. 
Caes, ed. Kollar. II. col. gı8 » 19., mo aud) die 
5 erſten Verſe abgedruckt ſtehen. Vergl. Püterid 
G. 18. | 

Spätere Bearbeitungen der Geſchichte dieſes 
Helden, zunächſt wol aus anderen Quellen, findet man 


in der Legende. Die befonders gedrudte Geſchichte 


bon Gottfrieds Eroberung des H. Grabes: 1482, 
durch Hans Bamler zu Augsburg, Fol. mit Holz 


ſchn., in der Bibl. zu Burbeim (Zapfs Augsb.. 


Buchdr. Gef. Th. 1. ©. 63.); 1502. dur Lucas 


Zeiffenmair zu Augsburg, 4. (Zapf, Th. 2. © 
7. und Catal. bibl. Christ. II. p. 302.), ift noch nicht 
| genug bekannt. 


Goktfried iſt, wie der Schluß des Wilhelm 
vb. Drl. angiebt, ein Abkömmling deſſelben. Deßglei: 
Gen ift er, nad) den Sranzöfifchen Romanen (vgl. Rom. 
Bibl. IV. 44.) ein Ablömmling Dgiers und der See 





ET TEE 75577 57 nn 
‚x 


"200 


Morgana logl oben G. 176.), nämlich mutterholb 


Ende, Suß leucht die ſueſſe loſe, tn 


- ein Enfel yon beider Urenkel Helias; welcher einerlei 


mit dem Schwanenritter und vohengein Vgl. 
oben ©. 116 - 18, . 


y) Graf May und Belaftorj aus dem 13ten 
Jahrhundert. 


Handſchriftllich: Zu Münden, in Nr. 137. 


In mif Beldeds Aeneis und dem Etaclius, 


die erflen 52, Bl. Hardt, in Bragur, IV. ge. © 
196., two Anfang und Ende mitgetheilt. Bgl. Do: 
gens Rezenf. von Görres Volksbüch., J. 8. 3. 
1810. Nr. 109, Sp. 270- 71. — Zu Sulda, nah 
W. Grimms ſchriftl. Anzeige, 75 BI. Fol. auf Dir 
fenkopfpap. in Spalten bon 35 Zellen. Anfang: 


Man ſagt hie bon: den iungen, 
Wie die nad ere rungen ff. 


Eine Einleitung yon etlichen 80 Brite; Daun fünge die 


| Oefiihte an; — 


Es ſtund hiehor Romiſchen(o) teich 
So hach vnd ſo wirdigeleich· 


Die in ergetzen kunde, 

Mite lob zu aller ſtunde I 
Was im laides ie gewar, 
Das hett nu ein ennde gar; 

Sy lebten fo liebleichen, 

Vnd auch ſo tugentleichen, 

Das in nach diſem krancken leben 
Die ewig freud ward gegeben, 
Das ſei gelobt der ewig Criſt, 
Der aller tugent ein vrſprung if. 


Der Verfaſſer nennt ſich nirgends. Val., Püterid, 
©. 19., unf. Muf. 1. 333 - 234. — Nur eine „par 


Bearbeitung derſelben Fabel iſt 





h 
| 


e vv. 


20r 


„it 


2) das Gedicht: pon einer Königstodfer von 
Frankreich, von dem Sühelsr, ‚im Jabr 
1400, 

Docens Angabe einer Bolfenbütteler Hands 
 fhrife (in unf. Muf. I. 143.) ift wol nur ein Mißs 
verſtand Don Leffing (Leben, UI. 113.), mp- gar 
nichts bon einer Handſchrift erhellt, ſondern hloß die 
gedruckte Ausg. v. 1500. angeführt wird. Dieſe 
ft von Grüninger zu Straßburg, mit Holzſchn, 
7231. Sol. Panzer, L 231.; vormals in der Thor | 


" mäfifchen Bibl:, jesp gu Göffingen — Der Dich⸗ 


der ’ nenn fih BI. 13. B. 


+ Bad muß uͤch fagen ellend mer; 
Alſo fprid) ich, der Büheler. 


’ BE 33. b. Vber ein ander was ir begere. 


Hie mit will id; Bühelere 
Die red ein wenig Pürgen 
Vnd ir ein teil über flürgen. 


— Ebd. durch denfelb., 1508. Kol., 72 Bl. mit 
Hohzſchn., zu Schleuſingen befindlih Walchs 
zwote Einladungsſchrift, Schleuſingen, 1772. 4. 
S. 3-14.3 wo ein Auszug und einige hiſtoriſche An⸗ 
merkungen. Vol. Schriften der A nhalt. Deutſchen Ge⸗ 
ſellſch, St. 1. ©. 86- 67., A. Elwert, im Deut· 
ſchen Muſ. 1784. Bd. 2. ©. 256 - 76. und Görres 
Boltsb. ©, 173 - 4o., wo ebenfalls Auszüge ftehen, bei: 
den leßfen nach der Ausg. v. 1890,, die auch Bren« 
tano b 

Eine Beofa fe Bearbeitung, doch wol zunaͤchſt 
aus einer anderen Profa, ift das. Volksbuch von der 


geduldigen Helena, des Kaiſers Antoniug bon Konz 


Franzoͤſiſche Literatur diefer Dichtung. 


ſtantinopel Tochter, angeblich i. J. 1153., wovon 
ih eine (Nürnberger) Ausg. \ „Gedruckt in diefem 
Jahr.” 4. Bog. 8, in 18 Kap. bor mir babe. Dal, 
Görres, ©, 136. 140 - 45., wo auch mehr über die 


on 


202 0° | | 
) Eraclius, gedichte bon Dtte, im 13ten 
Jahrhundert. 
Handſchriftlich,, zu Manchen, in dem vorer 
wähnten Koder, BI. 134. bis zu Ende, der Schluß 
fehle. Hardt, in Bragur, IV. 2. ©. 197., wo 
Die Anfangs» und Schlußverſe ſtehen. Docen, in 
unſ. Muf. J. 190. 


e) Wittich vom Jordan, durch Meiſier Rür 
| diger.von Hindihofen. 

Handſchriftlich: Zu Gotha. Tengels Unter⸗ 
red. 1691., ©. 924. Eine eigenhaͤndige Abſchrift da: 
von bat Büſching. Der Koder if in 4., 119 SL, 
Dchſenkopfpap.; die Schrift, ſchon unferer jegigen ähm 
lich, und wol erft aus dem 16ten Jahrh. Die Reime 
find abgefegt, aber die großen Buchſtaben, zu Anfang 
und der Abſchnitte innerhalb, von dem Schriftmaler | 
vergeſſen; die Eigennamen, Sauptivörter, und auch an: 
dere Wörter, befonders auf E und R, groß. Anfang: 


‚ CE) & was vor Geitenn hie gefeffenn 
Ein Heidenn viel vermeffen, 
Gar mile ern onnd guttes, 
Manhaffe leybes unud muttes; 
Er waffe audy one majfen reiche, 
Seyn hawſs ſtundt fo ehrleich, 
Dan wehre kummen dar gerucht 
Vnnd daſſelb jn Rachten ſucht, 0 
Dem felben thet: man dare (da ze?) ftunde 
: Das befte, das men jmmer kundt; 
Sein Name auch wente wase erkannt, 
Er was geheiffen hertzog Beliant 
Bon dem ferren Weſter lanndt; 
Auch lebt ehr an alle ſchanndt; 
Er hette auch eyne Schonſte weyb⸗ 
Die ye gewan weyber [eyb, 
Ein Edle Heydenninne; 
Sie was von weyſen Sinne, 


X 











| Sie moͤcht mol ein Peyfereln Ä 
| Miet guten ehren geweſen fyn | 
S. 2. Band aud mit Rädten wol, | 
| Sie was ermwelter tugent voll, 
Vnnd was gnant Frawe Libanerh; 
Ir vatter lanndt vnnd lewth heth, 
Der hies hertzog Jaſon, 
Da man noch dick ſaget von. 
An jme was miſſevorenndt nicht mehe, 
Wan das ehr nad Ehriftlicher ee 
Gottes gelauben pflage nicht, | \ 
Als under Heydenn noch beſchicht. 
Dabey ſo ſagt man weyt die meer, 
Wie hofflich die heydinn iver, 
Auch wuniglich vnnd wolgemuth, 
Bund darunther doch behuth, | . 
Alſo das man mit lofem munde . 
Ir weybheyt nicht ſchwechen Funde, 
Des wardt jr Rahme endtleihenn 
Bekanth jn manshen Reihenn. " 
(D) As Lobe erhort eyn Chriſte man. 
Der was der Minne underthan 
©. 3. Geweſen von kintlichen tagen; 
Dan wo ehr hupſcheyt mocht eriagen, 
Nach dem ſtundt aller ſeyn mude; 
Seyn berg jn mannes tugent blude; 
Vnnd heth erfarn ſich der lanndt, 
Das jm die heydenſchafft was erkant: 
Ctzuhandt nam jm der Eriften fur, 
Mic harth Ritterlicher kuͤr, u 
Bund ſprach: was mir, foll gefheen, 
Ich mus je die Heydin fehenn, 
Der man fo hocher tugent gicht. | 
Lenger feumer ehe ſich ide fl . 


© 7. Er mas aud ein Weyt erfanth man, TB. 99.) 
| Genant her Witdig von Jordan, - 
S. 8. Bon kuͤnigs Arch Hocdhgebornn, 
| Bon reynem wefen ameferformn; 
Auch was er eyn furft weyſs, 
Seo Lannds. hieſs auch Joreyſe. 


| 20) 


r 


204 —— | J 


Von Portigall was ehr auch genant; 
Tugennt vnnd manheyt as ime befannth. 


Schluß, S 5, 236. 
Her Wittig vom Yordan. . ' 
Der Fam Mit freuden jn fein lanndei,. 
Wie Balde Er ſich da vntterwanndt 
Cecilia der gutenn Stadt! W 
Die er bis an ſein Ende hath 
In Huelz] vnd aud; jn Epre, 
Er Richtet Sich vaft Sehr 
Nach gottes willenn jn alweg. 
An tzarter handlung pfleg one 
Het Er Sein liebe frawenn; on 
Man Moͤcht pil mol fhamenn . 
An vil lieblichenn trewen. Pa 
Das Gie nit bedorfft Rewen, 
Was Sie durch jn erlittenn heth. 
Mit gar lieblicher Stete 
Woneten Sie Eynander mith. 
Er ſtellet mie getrewem Sitt 
Nach Weltlichenn Ern; 
Auch begund er vaſt fern . 
Seynen Muth an Recht gericht; 
G. 237. Mit aller fruͤmkeit was fein pflicht, 
| Bnd ging je nad off | jrem ſpohr. 
Den Armen was er gewalts vo. 
Den Reihen path Er feinen grußs 
Den gernden thet Er kumers bus, . - 
Des halff jme au fein frawe. 
Des Wunſches aneſchawe, 
Die Sueſe frucht, fraw Libanet; 
Den felben Namen Gie da het 
In dem tauff gelaſenn vohr. 
Sie Ward genennet Beaflor; 
3 ie Rei vnnd die: gehewer 2 
Theie auch jr guthe ſtewer 
An allenn gutenn Gadenn, 
Sänft kunde Sie wol madenn, 
Das je lob vil, weyth erfhall.. . 
D(Syie hessen freudg one tzal; 


! 


} 





Darunther Richtenn Sie Auch je lebn, 
Das der Gele dorth watde gegebenn, 
Das jmmer wernde häyf. 

6.238. Bor wolle, das vnns derſelb then! 
Auch jm himelteich dorth werd gegebn, 
So Ein Ende ach onfer lebenn, 
Das Es geſchech on alle Miffetvenndt: - 
Dies Bug haih hie Ein Enndt. 


-Im Vatikan, Nr, 353. Pap. 68 BI. 4; mit Bile 
dern, Ad elung, 1. 37..165., wo aber die Nachricht 
eines Grhriftmalers von einem, Belyal fi icher nicht auf 
dieß Gedirht, fondern auf den bekannten Prozeß Ber 
lials gegen Chriftus geht. 

Der Berfaffer nennt fich in dem Gedichte felber 
nirgends; nur bei Püterich, ©. 18, kommt er 'vor. 
Vgl. unf. Muf. I, 199% 23. 


Unrichtig gaben Rod, L. ıpr. und Adelung, I. 
165. an, nach Adelungs Magaz. 1. 3. ©. 21., daß: 
dieß Gedicht von Belianf zum Heldenbude (mo 


freilich ein Belligan, im Wolfdietrich, und ein 


Wittich im Rofengarfen, vorfömmt), gehöre. Die 
Neuen Erit. Briefe (Bodmers), ©. 86., die dabei 
angeführt werden, vermuthen richtiger, daß es aus dem 
Provenzalifchen übertragen würden, / 
*) Partinopiet und Meliure. 

Handſchriftlich: Ein Bruchſtück auf Perg. von 
einem Buchdeckel, fand Bodmer. — Ein anderes 
Bruchſtück von gi Verſen, in Jena. 

Gedruckt: Das erſte Bruſch ſt ück, in (Bod⸗ 
mess) Sammlung kritiſcher Schriften, St. 7. S. 36- 
48. — Das andere, in Müllers Gammlung, Bd. UL 
6. XU-XIV. — Dyl, Le Grand, Contes es S Fa- 
bliaux, T, IV. p. Aba- MOD: . a . 


206 oo 
| 8) Darifant. re = 

Zwei Pergamentblätter bon einer Sandf chrift des 
uqten Jahrhunderts, fand B. C. Sandwig. Nye— 
rups Symbol. praef. p. XVII. 

Abgedrudf, ebend..col. 83 - g2. 


‚ «) Appolonius von Tprland, durch Hein: 
rich von der Neuenftadt ‘(Ju end; 
um 1400, 


Sandfriftlid:- . Zu, Gotha, gol. 157. 3. 
. Pap., mit Bildern. Rom. Bibl. XX. 257. ‘Eine eis 
genhändige Abfchrift davon (20748 3.) bat Büſching. 
Die Hdf. ift in Spalten, und übrigens gang wie der 
Hamburger Parzival. Bl. 1. b. Sp. 2. beißt es, 
in einer Strafrede gegen Stau Minne: 


Fraw Mynne, je ſeyt. fru und fpate, 
Ir gebt pofen rate: | 
Ir riett auch Triſtrande 
Auff Yfotten von Irlande, u 
Seins Ohaims kunig Marder(s) weib, 
Das er mynnet jrñ werdäi leib; 
Do prach er do fein trew an; ; 
Fraw Myinne, das was ewe wan. 
Seyt ir ein goͤttynne? 
Vnd ain kunigynne?] 
Nain, zwar, ir morderynne: 
Wie mort je nicht Triſtrandñ 
Vnd Pforten von Irlanden, 
Poramus vnd Tyſwel 


Den geſchach von ewrñ ratñ we. 


Sedtudt, Anfang und Ende, nebſt Auszug des 
Ganzen, in der Rom. Bibl. ©. 258 82. — Ein 
Bruchſtück aus der Mitte, in (Reihards) Buch 
‘der Liebe. (Leipzig,:1799: 8), ©. 363 - -96. — Eine 
andere Stelle, in unf, Maſ. 266 -:69. : 


‘ 





207 . 


Eine Bearbeitung, in Profa, handſch. hinter 
dem Balentin und Namelos (oben ©. 163.), ©. 
76 - 123. (G. 105- 6., ift snangelbaft).. — Eine ans 
dere, eingefländlicy, aus der Lateiniſchen Kronik des 
Gottfried von Biterbo überfegte, gedruckt: Augs— 
burg, durch Günther Zainer, 1471. Sol. — Ebd. 
1476., dur Johannes Bemler, 4, 79 Bl. mit 
Holzſchn. (ein mangelhaftes Eremplar davon befisf v. 
Arnim). — Ebd., 1479.,. duch Anthoni Gorg, 
Sol. 71 BI., mit Holzſchn. — Ebd., durch denſelben, 
1480. Ei. Fol., mit Holzſchn. — Ulm, durd Hans 
Zeyner, 1495. 4. — Ebd., durch denfelben, 1499. 
4. Panzers Annalen, .1..61. 92. (Zufäge, 36. 42.) 
115. (Buf. 43. 79.) 243. . 

x) Salomon und Moroff. 


Handſchriftlich ‚im Beſitz Efchenburgs, kl. 
Fol. oder gr. 4. Pap. v. J. 1479., Bl. 12 73. b.. 
Vermuthlich iſt es die in der Nachricht eines Schrift⸗ 
malers des ı5ten Jahrh. bei Adelung, J. 163. vor⸗ 
kommende Hdſ. | 

Gedrudt: In H. 4., 66 BE, mit Holiſchn. Der 
Schluß fehle, und wahrſcheinlich damit Jahres zahi und 
Dit; doch mol noch aus dem. 1s5ten Jahrh.; , in der 
Bibliothek des Reichsflifts Neres heim. Aug. Dies . 
debauer, in Bragur, IV. ı. ©. 173-76., mo | 
Stellen daraus. Ein anderes, etwas vollfländigeres, 
hinter: aber auch noch mangelhafte Eremhplar befmdet 
fi) in der Gothaer Bibl.; f. Heidelb. Jdhrb. 180g. 
Seft 44. — Auszugsmweife, nad der Handf., durch 
Eſchenburg, in Bragur, UL 357-96; miederholt, 
in Eſchen burgs Dentmälern, ©. 147 - 85. — 
Tollftändig (4215 B.), nah Efhenburgs Höf., 
mit Vergleichung des alten. Drudes und Schriftꝑroben, \ 





208 . 


in unſerer Sammlang, vbi 1. Rebe über beide und 


- den Inhält, f. in». d. Hagens Einleitung dazu, ©. 
XX-IV. und J. Grimms Regenf., in Den. Heidelb. 


ne 


hunniterbibl. A. go. E, Fol. 313-Bl. Pergiy'c hinten 


Jahrb. a. ie D. und Heft 45. ©. 2353-55 - 


Bir find don dem bier behaupteten einheimifchen 


Urſprung diefer Dichtung noch nicht überzeugt, und be 


faffen fie demnad an diefer Stelle. Das hohe Alte 
derfelben befundet eine von Docen, im IR. lit. Anz 
1807. Nt. 47. Sp. 751. beigebrachte Anfpielung Kon 
rads von Würzburg. Auf diefe und ‚ähnliche Ge 
ſchichten von: Saldömon gehen auch wol die Gtellen 


" in einem Ged. der Vatikan. Hdf. Nr. 374 ol. Papı 
BI. 63. bei Adelung, IL. 314.,. und in der Euryanı 


the, in Fr. Schlegels romant, Dicht., Ib. 2. ©, 55. 
und Roman, Bibl, VIII. 101. 


Es ift wahrſcheinlich, daß das Gedicht arſprünglich 


die in der Einleit. G. XXI. angedeutefe bierreimige 
Strophe gehabt, welche mir in mehren alten. Liedern 
3. B. vom Lindenfhmidt, im Wunderh. I. 125. 
Pilgerlied nach St. Jakob, ebd. IL. 327.3 König 


Ladislaus, ebd. II. 119., und im. Pez. Script. re.. 


Austr. II. 679. u. a.) finden: aber es möchte unthun: 


| lich fein, fie aus den nod) übrigen, - in diefer Rücfi cht 
ſo vetderbten Urkunden herzuſtellen. | 





c 


5) Romantifhe Umdigfungen antiker 


: Mythen, ! 
e) Der Trojaniſche Krieg. 
4) Durch Konrad. von Würzburg: 


Handſchriftlich: Zu Straßburg, in dee Jo— 


fehlen 


l 


\ 
! 
i 
{ 





J 209 


fehlen einige Blätter. Bodmers Vorr. zur Maneff. 
Samml. Th. I. ©. X. Oberlini notitia mess. "vor 
. Glossar. p. V. und . .diats. de Conr. Herbipol. 
p: 12 +26, wo der Unfang und ein Auszug ' des 
Ganzen, mit Gtellen, gegeben. — Bu Berlin, gr. 
gol. 453 BL Ochſenkopfpap. Vorn find noch 8 Sl, 
das erfte und Ste leer; Bi. 2. ftebt, roth: 
Hie vohent ſich an des Büches Cappitel das do faget 
von det legende der groffen troͤye vnd der Icben die do . 
vor erflagen wurden vnd ift mic fogur& gemolet * 
darunter folgen, ſchwarz, in Spalten, mit rother Eh 
zeichnung 4 die Überfchriffen der 224 Kapitel, welche 
innerhälb roth wiederkehren. Bl. 1. nimmt ein großes 
Bild von Hekuba's Traum ein; ebenfo iſt BI. 2. ©. 
a. meiftentheils pon den Bunten Berjierungen des fehr. - 
großen gemalten Anfangsbuchſtaben erfüllt, und ſtehen 
nur noch die erſten 14 Verſe roth geſchrieben darauf. 
Der Eingang von 324 V. in der Straßburger 
Handſ. fehlt. 


Egn kunig was zu FR 
Den twang der tugende bbyt, 
Das er nach hoher wurde vacht; 
Dff ere leit er fine macht, 
Das er die volleclichen ftrittez . 
Er mas rich und wol gefitte, 
Gewaltig, mylte vñ ellenthaft. 
Duch diente ſiner mayẽ eraft 
Vnd ſiner hende manig lant. 
Gluck Hat vff in gewant 
Vil Hoher wirdekeit alſus 
Er wz geheiſſin Priamus, 
Vnd het ein myfiecliches wip, . 
Die zierte leben vnd lib | 
©, b. Mit eren vnd mit:teined tugentd 9°: - 
Ge hetcze was wö kindes jugene "- 
Bor allem wandel gar behür; on \ 
Die frowe tugentriige gemüt Ze 
D. 


210 - 


Was Eruba geneñet; 

Man hette wite erkennet 
Ir namẽ vnd ic hohen prise. 
Die ſelben kunigin wis 
Wart eins kindes ſwanger,— 
Das off der eren anger — 
Sit der tugenden blumen las. 
Vnd do ſy fmanger morden mas, 
Do viel vff fie der forg& foum; 
Wan ir Fam ein leider troum - 
In item flaffe nadjtes fur: 

Das ſchone wip von hoher Eur 
BefcjeidenlidyE duchte, 

Das von irem herezen luchte 

Ein vadel, das gloubent wir, 
Die gewachſſen wz vs ie ff 


Die Hdf. ift in Spalten; : die. Keimgeien abgefegf mit 
großen rothdurchſtrichenen Buchftaben; die Eigennamen 
Bein, und keine Unterſcheidungszeichen. Jede Geite be 
ginnt mit einem etwas größeren Buchſtaben, . und die | 
der Kapitel und Abfäge darin find noch größer und 
und roth gemalt, Hänfige, roh gezeichnete und ausge: 
führte Bilder nehmen meift ganze Geiteh ein und ha 
ben rothe Überſchriften, welche zugleich, die der Kapitel 
find, z. B. Bi. 4. 4. 











4A i iij 
Alſo ein hinde in dem wilden walde zu dem kinde kan 
vnd es füigete do vo es genas vnd ein hicte kam. mit ſyme 
viehe und das Eine heim träg 


Aber nichf jedes Kap. hat ein Bin. Die von Die: 
lin, diatr. p. 26. angeführten legten Verſe der Straf: 
burger H0f. fliehen Bier öl 440 a. Sp. 2." 


Nu Die ergangen: wz eat, R R = . 
Aiar Dleus — .— 
Fur Mynerfen cempel Kom, F 


Im: dem er gefangen. BAM. 1 u 


> 


Eaffandram die wifen, 
Die men das horte prifen, 
Das fü hette wißheit vil. 
Nu wurdent an dem felben zil 
Die Kriedyen_zu rate alfo, 
Wie fü 69 den ziten do 
"Bein den folten gebaren, 
Die entrunnen waren _ 
In die berhus zu den göften 
Bnd fidy hetten den gebotten 
Vf ir gnade durch genefen 
Bad. fo genefen folten wefen 
Bnd in dem bethus aldort? 
Ä Das wz glid) ir aller wort, 
on . Dos fü mit gewalte da 
Nemen vnd fü te(d)ten fa, 
Das Troier name nyemer me 
- Gewurgen in fin eraft, alfo Ez 
Den folten fü verderben, 
b. Berdilgen und erfterben Ä 
So gar ond alfo. ſere ff. . 


Shluß, Bl. 452. b. Sp. 1. 


“em nu dis bäd zu eleine- 
An difen mert dunde bie, -- 


= Der tichte es bas, vnd füge; wie 


Es in allen ergangen fg. 
Er fol dar vmb wefen fry 


Mins haffes gar, vmb die gefatz; 


Wenne es midy Bie benuget hat. 


Nu bitten .alle den richen got, - 


Den richen got, (?) das im noe 
Deme keme zu helfe, die mich ie 
@eturften, das id ane Die 
Die buch, ond dife mere 
Zu tichten; helfebere 

Ep. 2. Mus er ouch dei in nÖren fin, 
Der(ie) dar vf Fereefn) ie pin, 
Das es hie wurdi nollebradt, 
Wie fü fin doch habent goducht, 


. 
3 


"212 


Mit wercken vnd mit worten, 
Do er zu allen orten 

Muͤſſe alſo ic ſchirmer wefen, 
Das fü an der ſele geneſen, 
So hie der lip erftorben fü, 
Dus fü das hymelriche fry 
Jiyeme? muſſent werden; 
Ouch muſſent fü of der erdeen— 
Beſitzen hohen richtum 
Vnd den weltlichen ruͤm, 

An eren vnd an wurde groß, 

Vnd danne varn in fine ſchoß, 

Der vns det(s) het gewalt gesehen, 
Das wir lip ond leben 

Vnd die fele behalten 

Wol mugent, ob wit walten 

Go gutes lebens hie; 

Wan er die rehten nie verlie, . 

Er enteilg in eweclichen dore 

Sinen hohen hymel hort; 

Den müs en ouch teilen ff, - | 
Das fü gefeget werden ho 

Zu den liechten engeln ſcharn; 

Sc fele muffe fo gefarn, 


Vnd die mynne ou mie in, 


Go das Bir freilih gewin . 

Enpfachen ewecliche 

» Dört in dem hymelriche, Br 
Der den rechten ift bereit : + 


Mit reine? werendes ftetileie 


Dar zu mufe.onfer leitedin fin 


Die vil reine kunigin, 


Die manige fele hat erloſt 


Von der tieffen helle roſt, 


Gottes muter Maria, 


Die mäffe uns bewifen da, ' v 
Das wir werden der genos, 

DE froilihen in fin ſchoß 

Bevolhen ſint die lieben kint, 

Die gottes kint geheiſſen ſint, 

Ich meine den guten Abrahamen, 


a ſprechene mie mic: Amen. 


’ 


Ich Bitte euch fliffeclich® alle,. die 7 
Dis buch gelefent iemer hie, ' 
Das fh die kuſche maget rein 
Marie bitten alle gemein, 
. Das fl erbarmbergelih 
| Bher difen fihriber erbarmes ſich, 
Ob ig üt võ frowẽ geſchriben han, 
Das vil lichte iſt myſſetan, 
Das mir doch iſt leit, 
Wie wol es ir iſt vor geſeie, 
= Mañ ſol frowẽ nit fo vil ſcheltan; 
| -IBer mag fin mol engelten, 
Dar ombe id doch von bergen ger, 
Wie mol ich gefchriben han die mer, ' 
| Das mir volge erbarmhergikeit; 
| Wan mir in trumen ift keit. 
Was vo frowen onheit- vf ſtunt, 
b. Das iſt den luten alles worden kunt: 
Das vns die miäl dei eibarmhesgikeit 
Alles ſament nider hat geleit, 
Bnd uns ouch guade erwerbe fa 
An irm gemynte füne do, 
Das er die ewige froide mir - 
Zu wmiyſſewẽde guüe dort mit ie. 
Deo g’cas | 
Darunter ſteht noch von, einer anderen alfen. Sand eine 
‚Berechnung, der Öriecheg und Trojer. Die legten Verſe, 
dom Amen ab, find offenbar Zufag des Abfchreibers, 
Schon Bodmer, in der Borr. zur Maneſſ. Samml. 
3.1 ©. IX, erwähnte diefer Hoſ.; dann Adelung, 
Magaz. H. 3. ©. 70, und Kod, I. 102. Jener 
aber, S. 71., und ihm nad), Koch, ©. 98., führen fie 
nochmals irrig als Eſchenhachs angebliches Werk auf, 
da doch nur Eine Handſchrift hier iſt. — Zu Sankt 
Gallen. Bodmer, a a. D. und im Deut. Muſ. 
1780. Jan. ©. 34., wonad) fle auf Pap. Auch Ade: 
lung und Kod, a, a, D. nengen, diefe Hoſ., aber 
ebenfalls doppelt, auch als Efhenbahs Werk, Def: 


\ 





1 





212 


Bl.453. 


Mit wercken vnd mit worten, 
Do er zu allen orten 

Muͤſſe alſo ie ſchirmer weſen, 
Das fü an dee ſele geneſen, 

So hie der lip erftorben fü, 
Das fü das hymelriche fry 
Jineme? mujjent werden; ' 
Duch muffene fü of der erden " 
Befisen hohen richtum | 
Vnd den weltlichen r&nı, 

An eren vnd an wurde groß, 
Vnd danne varn in fine ſchoß, 
Der uns det(s) her gemalt gegeben, 
Das wir lip ond leben 

Vnd die fele behalten ' 

Wol mugent, ob wir walten 
So gutes lebens hie; 

Wan er die rechten nie verlie, . 
Er enteilg in eweclichen dort 
Ginen hohen hymel hort; 

Den müs en oud) teilen fo, 

Das fü gefegee werden ho 

Zu den liechten engeln ſcharn; 
Ir fele muffe fo gefarn, 

Bnd die mynne ouch mie in, 

Go das wir froilich gewin 
Enpfachen ewecliche 
Dirt in dem hymelriche, 

Der den rechten iſt bereit 


Mit reined werendes ſtetikeit. 


Dar zu mufe.oufer leitedin fin 
Die vil reine kunigin, 

Die manige fele hat erloft 
Bon der tieffen Helle coft, 
Gottes muter Maria, 

Die mäffe uns bewifen da, 
Das wir werden der genog, 
DE froilichen in fin ſchoß 
Bevolhen fine die.lieben Eine, ' 
Die gottes kint geheiffen fint, 
IH meine den guten Abrahamen, 


‚Nu fprechene mit mie: Amen. 





. I Bitte ouch Aifeettät alle, die / * 

Dis buch geleſent iemer hie,“. 
Das fü die kuſche maget rein 
Marit bitten alle gemein, 

Das ſuͤ erbarmhertzelich 
Über diſen ſchriber erbarmet ſich, 
Ob ig uͤt võ frome geſchriben han, 
Das vil lichte iſt muffetan, 
Das mir dach iſt leit, 
Wie wol es mir ift vor gefeie, 
Män fol frowẽ nie fo vil fehelten; - 
Wer mag fin mol engelten, 
Dar ombe ih doch von hergen ger, 
Wie mol ih gefchriben han die mer, 
Das mir polge erbarmhergikeie; 
Wan mir in truwen ift keit. 
Was no fromen onheit vf ſtunt, 

b. Das iſt den luten alles wo*den Aınt: 
Das vns die mäld dei eibarmhesgikeie 
Alles fament nider bat geleit, 

Vnd ons ouch gnade erwerbe fa. 

An irm gemynte füne do, 

Das er die ewige froide mie 

Zu myſſewẽde guñe dort mit it. 
Deo g’cas | 


Darunter. ſteht noch von, einer anderen alfen. Sand eine 
Berechnung der Griechen und Trojer. Die legten Verſe, 
dom Amen ab, find offenbar Zufaß des Ahſchreibers. 
Schon Bodmer, in der Borr. zur Moneff. Samml. 
5.16. IX, erwähnte diefer Hoſ.; dann #delung, 
‚Maga, H. 3. ©. 70, und Kod, 1. "102% Jener 
aber, ©, 73., und ihm nad), Koch, ©. 96., führen fie 
nochmals irrig als Eſchenbachs angebliches Werk auf, 
‚da doch nur Eine Handſchrift Bier if. — Zu Sankt 
‚Gallen. Bodmer, a a D. und im Deut. Muf, 
1780. Jan. ©. 34., wonad) fle auf Pap. Auch Ade—⸗ 
lung und Rod, a, a, D. nengen, diefe Hdf, aber 
ebenfalls doppelt, au als Eſchenbachs Werk, Dep 


\ 





214 
gleihen Küffner, in den Karaft. © 33. | 4A. — Ein 
Stück von einem Perg. BI. einer fehr alten Hoſ. fand 
Docen zu Augsburg und theilte ag: uns mit, Es 
fheinf zum Einbande gedient zu haben, ift oben und 
, unten abgefchnitten, und Pie Schrift bie und Da gang 
" verlofchen; in Spalten zwiſchen Linien, die Berfe mit | 
großen Buchftaben abgeſetzt, ohne Punkte; für. die An- 

fangsbuchftaben der einzelen Abfchnitte find leere Rau: 
me ©, ı, beginnt mit W 3091. (bi Müller): 


Fuͤr ale - n kifundern u 

Baf darf nie nemen wader. 

De er fo rehte rihtet, J 

Sit de der wunſch getihtet 

Als vſgenomenliche hat 

Gin leben vñ fine. was, W 

(D) ie rede tribens vnder in. ee | 

No mas Paris gegangen Bin, . . | 
Ste de geſtüͤle wider kam, Ze 

Vñ man zerehte wargenam 

Des libes pn der kleider fin # 


Endet; Swie lange er bi dem vihe fü RR 4 
Geweſen in dem walde, I 
Doch hatte er ſich hie balde 
Geſtellet nach dem houe ſitte; 
Im wont riliche togent mitte, 
Bär iſt fo reine ſin gebar, 
Alf er ustriben fine iar | 
Habe in eines Eöneges falı (V. 3163.) 


©. 2. (B. 3171.); 


Wiſheit erben vñ ſchaz 
We ſchadet ime der wider ſaz, 

Den er „on iv beiden hat, - Ä 
Swen im db helfe min geflat | 
Mie vliſſeklicher andahtẽ | 
Ich han in dar z% fehiere braht, 
De fin gemde ift worden Eranc, 
Br er an wer zweyer dance 


\ 
\ 














., a - . 4 .. . ..', 
ms 3 den Hort befiszen z 
Don richtsme dä von wizzen. 


Ende: Do wolte er ahten vñ warn,  — . er, 
"Des ivngelinges defte baz; 
- Sit herje fin da: nie uergäs,. 
Noch kam von im fin obge nihk, enon 
Mie. pliffelliher angoſiht a 
Degande er, ‚Faffen al of in, or 
Bü kerte möt bye vñ fin . 
Dar vf in manger hande wis, 
De der getriwe Parii 
Gin ingefinde wurde; 


In dahte ein ſwere burde. (DI) 


— Die bon Adelung, "II, Vorrede XI, erwaͤhtite lei 
niker mid Kremsmünſterüſche Sof. gehören | ohne 
Zweifel zur nachfolgenden Weltkronik Rudstfs i ind 
feiner Fortſetzer, wo mehr davon.‘ 87 “ 
| Ebenſo möchte es ſich verhalten F der vloß RR 
Aelung, im Mag. U. 3. ©. +1. und Rod, I, Yo2: 
genannten. Hdf, der Wiener —*8 Dieſe iſt wohl 
feine andere, als die von Adelu ng, in der Vorr. ab 
den Nacht. KL. angeführte: Perg. Hdf. der Wiener 
Kathabibl, oBinehl, er fie bier nicht für Kohrads v⸗ 
W. Werft, fondern für eine andgte Bearbätung’ von’ 
einem Ungenannten ausgiebt. Eine Gottſchediſche 
Abſchrift davon fehlte ſchon bei Ablieferung. der Gott⸗ 
ſchediſchen Handſſ. an Pie ehemulige Geſellſchaft der 
freien Künſte zu Leipzig,’ und: it noch nicht wieder⸗ 
gefunden. Adekung hatte aber‘ vorher eine Abſchrift 
davon nehmen laffen.‘ Bibl. Adelung. No. 92. 
Gedruckt, etwa die ‚Hälfte: ver Straßburger 
Hdf., in dem mit Wi 24345. 'äbgebrochenen Bd. 3. der 
Müller. Samml, Nach einer dürch Oberlin veran- 
ſtalteten Abfchrift, welche Koch, fo weit fie noch un: 
gedrudt, in Händen bat. 


x J 


\ 


s 


| 216 


“ Über Konrads v, W. poetiſchen Larakter über⸗ 
haupt, und auch in dieſem Werke, j ‚ale, Dpern, in 
unſ. Muf. I. 39-45. we | 

‚Nicht der Dares" Phrygius unmittelbar iſt 
Konrads Quelle, ſondern eine Bälft he Begrbeifung 
- deflelben; mie der. Eingang ausdrücklich heſagt. Das 
Gedicht umfaßt auch den Argonautenzug und er 
. zählt die frühere Geſchichte von. Paris und Selena, 

Achilles und Ulnffes ausführlich, ' u * 


#) Bon Wolfgam, ' ; " . 


a, ie Ir 


Handſchriftlich, zu Gottwich, Cod. M. 16. 
El, Fol. Pap., des. 14ten Jahrh. Querlini diatr. p. 
312 Ban wo Anfang und, Ende daraus wiigetheilt iſt. 
Eine Abfhrift davon rn noch zu Dres den, Nr. 37. 
Sol. (an 30000 V. ). und in den Hamburger—- Unter: 
halt, 38,8, hefrhrieben. Apelung, II. ‚Bere. X. Eine 
Abfhrife hieyon ‚pieder, in zn, in, Bibl,, Adelung, No. 2.90. 


nnOiherlin, Ydelung und Käch degen, dieß Werk 
dem. Wolfram non: Eſſchenm bach bei, «bloß weil am 
Schluß Jich ein”, Wolfeam. meunk: „Bolfländig lautet 
dieſer; noch Zie.dis..mir güfigfh mirgefgeilier Noti von 


ur. .# 





Gettghens Abſchriſta a RT 
8 Dis‘ Puͤch von Tröge anfıe, " a " Pa u 
nd Selenan,' wie'es det ergie, ° Tea ana 


7:5 Is Het vos die Apentur geſeit, Mani on 
ı Vnd wie Hettorg ABirdebeit _ 2 ee Te 
, Eu Von Achi Mie FEnde Jan 
VBnd wie och dem des. Libs aetran. 
“Bader dem Furnde Dlion, 
*  Pariffe des hochen. Etren Eroy. ne 
Fuge vad no. fin Name tralli... 2... 
Vnd wieAgmovnen ſtrnitt mer 
Mit dem Küng von Gab, 
Der ati’Iim gefigte day J 


— — 
ä F “4 


1 - , 317 
. * De 


J Wie polienna Arbait 

Von Pirro dem vertonnen laid; 
VBVnd wie Caſſandra verdarb, 

Ir Vatter Priamus erſtarb, % 

. Wie alle Troyfche Diet iren Lih 
Da verlusend, Man vnd Wib; 
Dad Eeuba dy Kungin 
Muͤſt ouch des Todes aigen ſin. 

"un iſt vns ouch daz Fund getan, 
Wie von Lande gar ſchon 
Remus und Remolus, 

Vnd der Furſte Seas fus 

Rome band ge 
.. Barbas min Junge "trier 
Jen hette ich me vernommen, 
“ ‚müfte fin zem fiedhte fomen,.  . 

ott, der. alle Ding vermag, _ _ > „2... 

Vnd ons gefhäff Naͤcht vnd Tas. BE nt 

T Geha Be 

: Reh fo ſprecher ment ı MEER Ze Br 
In: DM, 

Wie bier am Sthluß⸗ ſo Reben auch zu Anfang, 
hinter. "Behr Feten.“ bon Ob erlin mitgetheilten: Verſe, 
der unpaſſend da est‘ utid nicht reimt, mebre Bud 
fen: > Bun 

Run ot off Hiner &: E. T. B. T. © | 

3 Cr WMer'Fäcfte rich von hocher Art- a 

: Bau minenklich smnfongen ward f. 
Dbeitis hat im Shlufverfg Prach e Nach, und. 
wollte Her nach ‚lefen; wögegen v. d. Hagen, im der 
HER 1804 N 153. Sp. 187. einen Namen: 
Prad oder bon Pia g, vermutete: offenbar ift aber 
Gottfcheds Lesart die richtige. — Der Styl, welcher 
(don dus diefer Gtelle zu erkennen, beweiſet, daß dieß- 
tein Wert "Wolframa von Efchenbad fein kann. 
Bei Konrad bon W. mochte aud) eine ſolche Vorar⸗ 
beit nicht wohl unbemerkt bleiben. 


> 
- 


a 


Dr | 
’ Ion . | 

Über die Duelle diefer offenbar fpäteren Bearbei- 
fung erhellt zur. Zeit noch nichts. Der Schluß deutet 
aber an, 'daß es auf die Aneis nal 


A) Durd) Herbart von Sriglar.-: 
Handſchriftlich, im Vatikan; —* Glockle's 
ſchriftlicher Anzeige, von welchem nähere Auskunft dat: 
über zu ermarfen fteht. 


Eine profaifhe Bearbeitung aus bermandfen 
Duellen ft handſchriftlich: Zu Münden, Nr. 118. 
80 BI. Pap. Fol. ‚ des ıjten Jahrh.; nach Guido 
von Colonna durch Haria Yair von Nördlin— 
gen, i. J. 1392.3 det Schluß fehlt. Hardt, in 
Bragur, IV. 2.6 1äg-ge., wo Anfang und Ende 
mitgetheilt ift, — Bu Berlin, : Sol. Pap. 87 BI. in 
Spalten; ift verfchieden vonder: vorigen Überfegung. — 
Dann mebrmalen gedrudt: d. J. und D., U. Sol; 
in Nlederdeutſcher Gprache, nad Buido ven Eo: 


Tonne; in der Marienbipl. zu Halde. Panzer, Zul 


16.;: auch in der. Graf, Bibl. za Wernigerpds; 
157 © Joh. Sriedr, Jacobi, in den Hannöv. 
Anz. 1754. Str Br. Val. Meufels hiſtor. lie biblio 
gr. Nagaz. St. 4. ©. 178279: — D. y md D., gr. 
4. mit Holzfchn,; in Oberdiewtſcher Sprachẽ, fo mie 
die folgenden Ausgaben, und nad. dem Anfang; zu ur 


tbeilen, ‘die Arbeit des Sans, ‚g air. Zu Dresden. | 


Göge’s' Merkw. 1. 345 - 46. Vgl. Panzer, I. 42. 
— Augsburg, durch Io h. Baͤmler, 1474. Fol. 
Schelhorns Amoenitat. literar, T, III. p. 330. — 
Eb d., durch Hannſen Schönſpergern, 1486. Fol. 
Bibl. Schwarz. 11. 207. — Straßburg, durch Mar: 


fin Spott, 1489. El. Sol, mit Holzſchne Schleu— 


fingen. Walchs dritte Einladungsſchr. © .6-7., v 
Heinecke's neue Nachr. Th. 1. ©. 261. — Ebd., 


EN 319 


durch denfelben, 1499. &ol. mit Sohfön: ; vormals | 
in der Thomafifchen Bibl. zu Nürnberg, und zu 
 Beingärten. Panzer, I. 243." Zuſ. 65. Bgl. v. 
Heinede "a. a. OD. — ECbend., durch Johann 
Knoblauch, 1510. Fol. 94 DI. mit: Holzfchn.ʒ in 
der Univerſ. zu Ingolſtadt— Panzer, I. 324. 
In der Vorrede, ' "welche in der Dresdener FR 
fehle, werden, nächft dem Darts, and) Homer, Cor⸗ 
nella, Obord und Birgit, als Quelle angegeben. — 
| Später erfißien eine UÜberſetzung des Homer ſelber, die 
| Yliab bon Scaidenreiffer'(1538), die Döpyffee 
| bon Spleng, (1610. ), im‘ H. Sachſiſchen Vers. 


42 ID m + 
b) Die Aneia des Bein: von. Beräek, ‚um, 
Theil (bis: B. 10766) ſchon por 1186. 


HBSanmbiſchriftlich;“ Zu Gotha, —— 
dem 14ten Dder Anfang des ı5ten Jahrh. ‚Zenzel, 
1. J. 1691; ©. 924. und Hist. Gothan:'Suppl: 3. p. 
507. ; wo Aufantz und Schkuß! mitgetheil rſfnd. Dep 
gleicheli tn Kovardi hist,‘ ‚Beneäl. Princip. Saxon. neol⸗ 
3312 38. wid Joh. Goftl. Horns nuͤtzuche Samnl. 
zu einer hiſtor. Handbibl. von Sachfen, Sei phigii IB0. 
4.. Bd rn. ©, 764 +65 Bergl. die Shlaßnachriche 
zu Mülfers Abdruck Die Hoſ., welche wir? ſefber 
eingefehen, beſteht aus" ga BI, auf Dibfenfopfpap. in. 
Spalten ; die mit Linien eingefaßt find, und iſt ſicher 
erſt aus dem 15ten Jahrh. Born iſt noch ein’ leeres 
Blatt, anf welchem ſteht; GSwinge dich. Eine Bott 
ſchediſche Abſchrift davon, zu Diesden. Nr. 46. Fol. 
Adelung, 11. Borr. XVII. — Zu Bien, Rt. 534., 
Hist. Prof. (Ambr. 294.) v. X 1474, durch Georg: 
dv, Elrbach (vgl, oben ©. 190.) in Pfaffenhuſen 
gefehrieben, Sol, Pap. Zambec. comment. ed Kol- 
lar. II. 856., wo V. 1327885, (der Gothaer 


22Q N _ 
Sdſ.) abgedruckt. Vol unf: Muf. I. 552, — In der 
Degenfeld— a bl 7 Bibl zu Eybach in 
Schwabene« EU. ol: 61,31. Pap., aus dem, ı5tm 
Jahrh.; — Muſ. 1976. Bde J. ©. 335437 - 
Yu München, in Rr. 137. Perg. 4., aus dem .1ffen 
Yabrb.r. Bl 53.2134. Zu: Anfquge, mangelhaft, he 
giang mit D.1169, der Gothaer HD, und ſchließt 
mit B. u3267., worauf einige,.anders Schlußverſe fol 
gen, nach welchen die Hd. für Rudolf vonStadekke 
gemacht worden. Hardt, Bragur, IV, 2.0..196- 
974, wo Anfang und Ende, ongegeben. Mpcens Mise 
II. 56-64... wo jene Gchlußberſe ſtehen, — Zu.Rom 
Nr. 368. Adelung, I. 29. zeigt fie bloß an, aus 
dem Katalog, und konnte: fie-.nicht finden (I. 168.); 
fie ift aber. (üach Glöckle, in: unſ. Muf J. 154.) in 
kun auf.Pergn.., ſehrx alt ynd vollſtaͤndig, und ergänzt 
wahrſcheinlich auch den in der Gothaer HA. ganz 
fehlenden Eingang; — Chendaf elbft, Nr. 403. Fol. 
255 BI..Prp. v. J. 1439, hat, ejnen turen Eingaug, 
Komet. aber V. 24. ſchon auf RP. 63. den Hothaer 
HAfs.. wie. fie denn überhaupt, eine berfürgfe, Überarbeis 
tung ſcheint. Sl. 248. ſchon bei V. 12327. Bu . und 
einen. ganz anderen Orhluf bat, Adelung, 1,23. I. 
96-108... mp Anfang und -Schhif, Überfheiften und 
Stellen abgedrydt find. ‚Vgl. Docens Misc. IL, 137. 
— Eine Hr fol, nad, Jo. Jac. Prisii bibl, univers., 
auch Ga. Fabricius heſeſſen haben. A 8 
BGedruckt, ‚aus der Gothaer Hd, cc. einer 
Wſchrift Ant 0n9, in der Müllerifpen Sammlung, 
35, I. (13331 B.), Eine Berichtigung diefes Abdruk— 
kes bat v. d. Hagen aus der Urſchrift gemacht. — 
Ergänzungen, ‚und Verbeſſerungen deſſelben aus der 
Mündener Hoſ., bei Docen, U. 5764. 
Über dag Gedicht und den Verfaſſer, vgl. Gott: 











223 
ſcheds Progr. de antiquiss. Aeneidos versiöne, Lips. 
17455 4; Deutſch (von Mylius), in deſſen Bücher: 
füal, U. 98, 3 (Bodmer) im Deutſch. Muſ. 1780. 


Aug. ©. 124-235, 1781. Zul. ©. 76 +-8%.; ‚Balladen, 


I. 253 - -39.; Antous Propinzialblätter, 1783. ©t. 2. 
6234. — Es ift eingeftändlich (B. 13265 - 70.) nad) 
eine Wälſchen Urſchrife, vielleicht des Ehriftien 
von Troges. 

Wie in Konrads v. w Ilias die frühere Ge⸗ 
ſchichte, ſo wird in Veldecks Äneis wieder der Ir: 
janiſche Krieg ausführlich erzählt, 


Die poetifche Aneis des. Thomas Murner, im 


ı5ten Jahrh., mebrmalen gedruckt, iſt nach dem Bir 
gil. Bol. Deutſ. Müſ. 1776. BP. 1. ©, 337., 177% 
8.1. © ı72; Panzer, I 384. . Das ı3te oder 
das Bu Mapbei von Aneas enthalt deffen Auf⸗ 
nahme unter die Götter. 


e) Merander det Große, 
| “) Durch Rudolf von Montfort, 


Handſchriftlich, zu Münden. Docen, in 


unf. Muf. I. 5r. 200,5 Rezenſ. v. Börres Volksb., 
in der J. L. 3. 1810. Nr. g. Sp. 264.; Misc. I. 
131. 292-- 93., ip einige Berfe daraug angeführt 
ind, — Das Gedicht, über welches Doten nähere 


Auskunft berfpricht, ift in 6 Büchern, und nad) der La⸗ 


teiniſchen Überfegung des Griegi (gen angeblichen 
Kalliftpenes, 


4) Durdy utrich von Efchenbach— 


Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, u Perg, 


Tenzel, i. J. 1691. G. 923. Rach Koch, I. 104. 
(eigentlich wol, Langerz vgl. Bragur, IV. 1, ©. 
165.) beſteht das Be>. aus 11 Büchern, , mit einem 


— 


222 


. Anhange, „wie fi die Kunige halden fullen,” nach 
dem Lateiniſchen eines Meifters Philippus, der es 
aus dem Arabifchen, wie es ein Meifter Gwido zu 


Antivchia gefunden, überfegt babe. Er. vermechfelt 


ihn mit Wolfram v. E., und nach, ihm, Horn (Hand, 
bibl.,. IL. 769 -70.), Adelung (Magaz., 1. 3. ©. 
14.) und Kinderling (Bragur, a a. D.), ob 


gleiiy Ulrich den Wolfram als einen früheren Did; 


ter nennt (Roh, I, 104.) und Püterich, ©. 17. eine 
 Ylerandreis von einem Ulrich von Erffenbad 
anführt, welcher ohne Zweifel. eben diefer if. Eſchen— 
. bad ift aber wol (gegen Adelungs Anmerkung zum 
Düts) der richtige Name, Bergl. Adelung, 1. 34, 
wo unfer Nr. 415. ber Batitan Handſ. angeführt 
wird: „Ulrici Presbyteri Ciytiheis ab Eschenbach 


Carmina sacra. Iſt der zweite Theil eines neueren 


Katechismus.” 

Die Batikanifihe Hd. Nr. 333. Perg. Sol. 159 
Bl., aus mweldyer Adelung, 3. 24. 1. 47-54, An— 
fang und Ende und andere Gtellen mitteilt, fcheint 
eben diefe Bearbeitung; mwenfgftens fiimmen V. 7. 6. 
‚ mit deh beiden erften, Berfen ‘der Wolfenbüftelr 
H%. Bei Horn, überein, „Auch "giebt ſie —Aã— 





richt, * Ulrich v. €. fich in der Wolfenb. * 





als Vf. nenne, nicht ausdrücklich beſtätigt, und in den 


angeführten Stellen nichts davon erhellt. Doc, erfährt 


man daraus, daß die Cateinifche Alerandreis des 


Gualterus de Castellione, welche aus dem Grie— 


chiſchen überfest fei, zum. Grunde. liegt Bl. uf. | 


Muf J. 690. 
y) Bon Geifried; i. J. 1352. 


Handſchriftlich: Zu Rom, Nr. 347. Fol, Par. 
15281. Adelung, 1:26. und Bo can, in, uf. Mai. 





’ 


unf. Muſ. I 553. 


Dosen, aa. D. glaubt, i in einer gedr. hiſtor. 


Gamml. einen Öſterre ich iſchen Dichter dieſes Namens 
und dieſer Zeit angetroffen zu haben. Vielleicht. ift es 
der weiter unsern vorkommende Geifried Helbling, 
zur Beit Alberts 1. (fl. 1308.); fo daß die obige 
Jahrzahl etwa nur auf. die Zeit, der Vatikan iſchen 
Hoſ. geht. Pigl. unſ. Muſ. I. 583. 

Nach Oberlins ſchriftlicher Anzeige, befindet ſich 
auch in der Raimund⸗Kraftiſchen Bibl. zu Ulm, 
eine Geſchichte Aleranders, Perg. $ol., aus dem 
ısten Jahrh., don mweldyer aber nicht angegeben,. weſ— 
fen Arbeit, und ob fie überhaupt poetifch. if. — Kine 
Sf der Bibl. J. Melch. a Birkenstock, Vindob. 
1810. „Der gross Alexander. Cod. M. saec.: XV., 


Folis CLV. constans authore Eusebio?” ift, Laut Ä 


Brentano's Nachricht, ein Gedicht: meldyes? 

Eine proſaiſche Bearbeitung ift bandſchrift— 
lid zu Dresden, in Nr. 55. Sol. Pap. (vgl. Ades 
lung, u, Borr. XVIL; unf. Mu IL 53.), „Bon 
alexandro dem groſſen konige.“ Bl. 1-77. b. in 
Spalten.- Zum Schluß ſteht: 

Finitus eft liber iſte per me nieofaim im grunde jn 


mei die festa feria ptg (poft) valentini, m° eccc9 lxx jär 
de quo Deus glotioſus cu matre fua o’gine maria fie bene 
dictus jn feculo feloı? amen. 

Dicht vorher heißt es noch: 

„Dis buch hot gemacht meifter babiloth dee erber vnd 
etlewchter man jn der ſchrifft auß genomen und auf geleyt 
bon latiniger ezüngin vnnd (In?) demger czungin des hab 
‚der dang pnd Ion ewislichie von dem almegtigin. gete 
dnd” ff. oo. 
Diefe Arbeit ift eine andere, und befrächtlich kürzer, als 


⸗ 


223 
l. 206. — Zu Bien, nad, de v. Müllgr, in, 


die folgende gedzudte, melde, mis der Titel angiebt, 


wa 


‚©. 517. — Ebd., in demfelben Jahr, durch Johan: 
nes Planbites (Blaubirer), . Fol. mit Hol; 


= 


nad) Curfeblus (2) und von Joh. Sartlieb, für den | 


Baierfchen Herz. Albrecht (vgl. ©. 133.) vetfertigt ift: 
Augsburg, durd) Job. Bämter, 1472: Sol.; zu Be 
neditt Batern und Neuſtift bei Briten. Zapfs 


- Yugsb. Buchdr. Geſch. I. 23. — Ebd., durch den: | 
. Jelben, 1473. Sol. mit Holſchn., 17 BL; beſitzt He. 


v. Defele zu Münden Panzer, J. * — Ebd., 
durch, Anth. Sorg, 1478. Sol; zu St. Ulrich in 
Augsburg. Zapf; I. 46., der fie auch beſaß. Bol. 
(Sottfdeds) Neueftes aus der anmurh. Gelehtf. 1753. 


fihn.; v. Heinecke's Reue Naht. ©. 112. — Ebb,, 
duch Ankh. Gorg, 1480. 4. Bibl. Schwarz. II. 
181. — Ebd., durch denfelben, 1483. 4. mit Hol; 


ſchn; beſttzt v. Difele. Panzer, I: 144. — Straf: 


Burg; dur Matt. Schott, 1488. Kol. 68 Bog. mit | 


Holzſchn. Bibl. Schwarz. II. 210,5; zu Gthleufin: 
gen. Walds drifte Einladungsſchr. © 326., mw 
Stellen und Zuszige — Ebd, durch denfelben, 
1493. $df. mit Holzſchn. Bibl. Schwarz. I. 229.; 
beſitzt v. Defele. Panzer, I. 206. — Ebd., durch 


Bartholomeg Küſtler, 1303. Sol. mit Holzſchn,; 


v, Heinede, ©. 114. — Ebd., 1509., mit Fig. 
Bibl. Salthen. p. 13. — Ebb., durch Mathiß 
Hupfuff, 15:4: Sol. mit Holzſchn., 92 Bl.; in der 
Ebnerifcyen Bibl. Panzer, I. 369. 

Über die Quellen diefer Sabelgefichten vom Ale: 


Bolksb. ©. 57-62; Docens Rezenſ. a. a. D. Sp. 
264 - 66. (bei Belegenheit, daß Möntevilla Diefe Did: 
tungen auf äbnlidye Weife benugt, wie die vom Dgier, 
oben ©. 175.). Vgl. auch die Einleit. zu den ver, 


wandten bein von H. Ernft, © VI. VIL X, x. 


d) Dvids 














rander überhaupt, ſ. Panzer, 1 . 109.5 Görres - 


225 


d) Dopids Bermandlungen,. durch Albrecht 
von Halberſtadt, i. J. 1210. 


Handſchriftlich, vielleicht, zu Wien, Nr. 10. 
aus dem 13ten Jahrh. Vgl. unf. Muf. 1. 564., mp 
der Name „Gigism. Seyrab.” offenbar eine Abkürzung . 
von Giegismund, Seierabend (vgl. oben ©. 17. 
134.) iſt, und ſich vielleicht auf einen alten Drud 
bezieht. _ „ 
| Gedrude, nach. der Umarbeitung des Georg 
| Bidram,. im ‚regelmäßigen H. Sahcſiſchen Verſe, 
mit proſaiſchen Auslegungen, Mainz, 1545. Fol. mit 
Holzſchn.; er Saſqins. 


a 





6) Univerfaltzoniten: Übertragung der Bi: 
Bel, durchwebt und fortgefegt mif alten 
und neuen Gefgi chten, Dichtungen und - 
Romanen. \ 

Ein folihes Werk begann 

a) Rudolph von Anfe, Enfe,. Aems knach 
Theodor. Bibliander. de ratione communi 
omn. linguar. Tiguri, 4. 1548. p. 49. und an« 
deren nad) ihm, 3.8. Motbof, fm Unterricht, 
©. 286 - 87., Bert von Hohen: Ems, und nad 
Docen, Misc. II. 36. 38. 303., noch beftimmter 
Rudolf, Dienftmantı zu Montfort, Bei Ho— 
ben: Ems; vgl. oben ©. 196.), auf Beranlaf: . 
fung des Lundgrafen Heinrich von Thüringen 


(Heinrich Raſpe, regierte von 1240 -47.), und 
führte fi fie Bis zu Salomons Tod. 


Daß bald darauf nod) eine ganz ähnliche Arbeit, 
auf Beranlaffung des Könige Kohrud IV. (regierte: 
1250 - 54. I unternommen fä, ; ft aus der, Diefen Kö— 


226 \ 
nig, in einigen Hd. betreffenden Stelle wol noch nicht 
zu fohließen; fondern, da alle von Adelung, in fei 
nem Magazin, . angeführten Hoff. der, auch von ihm 
angenommenen zwei Arbeiten, und noch andere Hoff, 
bon denen der Anfang nrifgetheilt oder vorhanden ift, 
‘auf gleiche Weife anheben, und von einigen auch mei 
tere ÜBereinftimmung erwieſen ift (z. B. der zmeiten 
' Bolfenbütteler Handſ. mit der Uffenbadifchen); 
und da alle Hoſſ., welche jene Stelle, daß dieß Werk 
auf Kalfer Konrads Beranlaffung uhfernommen fei, 
nicht "die entſprechende, dom Landgrafen Helnrich 
von Thüringen haben (z.B. die beiden genannten): 
fo ift es’ wol nur. Ein. und dafjelbe Wert, das jpäter, 
efwa nad) dem Zode Heinrichs, von dem Dichter 
felber, oder von einem LImarbeiter oder Fortſetzer, dem 
K. Konrad zügeeignet ward. Diefe Annahme glaubt 
auch Docen, a. a. D. noch weiter beweiſen zu för | 
nen. — Heinrich, oder Johann von Mündyen, in | 
der Mitte des ı4ten Jahrh.,  fester.dus Werk bis auf 
Karl den Großen und feine zwölf Päars fort. 


Sandfdriften: 

.) Welche Bibliand. hatte, iſt unbefannt; er 

ſagt aber, es ſei die füu X. Konrad gemachte 

Bearbeitung. | 

A) Zu Hamburg, aus Uffenbads Kachlaf, 

- Pap. in 4. Mangelhaft, ‚und geht vom Ende 

des zweiten Buches Moſes, bis in’3 dritte Bud 

der Könige. Iſt dem K. Konrad zugeeignek. 

Catal. Dffenb. P. IV, cal. 2-4. Adelungs 

Magaz. Bd. I. St. 2. ©. 141. 145 - 46. 

y) In der Kaiſerlichen Bibl. zu Wien, in 

4., ehemals des Wolfgang, azur Mao: 
gelhaft, zwei Stücke: 









[4 





Ä | I 227 
au) Bon der Schöpfung bis zum Tode Yo» 
fepbs. | 
#8) Die acht erften Kapitel des zweiten Buches 
Mofes.' Hamburg iſche Unterhältungen, 
B». 8; Aelung,.a. a. D. ©. 141 -42, 
I) Ebd.,. unter den Ambr. Hoſſ., Binter Jans 
fen Enitels Gürftenbud) : (oben G. 186. ), 
Ir. 310.3 Hist. Prof. 71., Sol Perg.; Lam- 
bec. 1.876. Sat die Bueignung an 8. Kon 
vad. — Es frägf fih, ob die die in Pail. 
Jac. Lambacheri catal. bibl. antig. Findob, ı 
civicae (Fien..1750. 4), P. I. p. 64. erwähn⸗ 
fen vollftändigen, mit Bildern gezierten zwei 
Hodſſ. der Kaiferl. Bibl. find, in welchen, zu 
Anfang, fid) der Fortſetzer Heinrich v. Mün- 
chen das Ganze zueignet. | Ä u 
s).Auf der Stadtbibl. zu Bien, Perg. 4., des 
ı3ten Jahrh.; beſteht ebenfalls aus 3.8 ruch⸗ 
ſtücken: W . | 
44) Bon Anfang bie Mof. II 14. 
A4) Buch der Richter bis der Könige B. I. 
’ 28.; mit der Zueignung an K. Konrad: ' 
a) Der Könige Bud U. 24 — In. 18.; dieß 
dritte Fragm. ſoll ſpäter, als die beiden er⸗ 
ſteñ, im 14ten Jahrh. geſchrieben fein. Am 
ESchluß wird der Töd Rudolfs von Anfe 
‚, in Walſchen Reichen, erzählt; wahr— 
ſchefrilich von dein Fortſetzer, deſſen Werk 
auch gleich darauf folgt. Lambach, Leo 
P. 64-66, wo Anfang und Schluß der 
Linzelen Stücke und andere Stellen. Gott: 
ſiched, im Neueſten ꝛc. Bd. L ©, 246: ” 
Adelung, © i422433. 7 
P 2 


2) Sim Klofter Bleinit, Fol., aus dem Alten 
(nad Dberlin, aus dem. 13fen) Jahrh.; 
gebt bis. in's vierte Bud) der Könige, und ent 
hält auch den Troj] aniſchen Krieg. Vergl. 
Pez, Vorrede zum Gloſſar, in ſ. Script. rer. 
Germ. T. M. Adelungs Magaz. ©. 143. 

Iſt dem Sandgrafen Heuünrich zugeeignet. 
"Oberlini diatr. de Conr. Herb. p. 27-31, 
mo der Anfang des Lroj. Krieges darin mi: 
geheilt, if. Die erflen 30 DBerfe ſtimmen mit 
dem Anfänge von Konrads v. W. Gedicht 

(nach dem Ptolbg, oben S. 209.), dann fol 
gen'b V., und writerhin noch einige V., melde 
den Anfang der dem Eſchenbach Beigelegten 
Arbeit in det Gottwich iſchen Handſ. (oben, 
©. 216.) mashen; im n Übrigen weicht es von 
beiden ab. — 

Dieſe fonderbare Arbeit iſt mun ah det Tr 
Kr, mweldyen Adelung, U.Vorr. XI als ein eige 
ned Gedicht davon aufführfe und für Komrads v. 
W. Werk hielt, wegen der miewohl {don 
der ..Zufag. in‘ dem, erſten V. „Ein tunig. waz in | 
der zeit zu Troy,”. die Bexarbeitung und Einſchal 
tung verrieth. Die G o etfd. ed iftbe,, Abſchrift dieſes 
Troj. Kri, mit welcher ‚es ſich verhaͤlt, wie mit det 
‚obigen (©. 215.3 vgl Bibl. Adelang. No. 90.), 
‚hat jego Büfding Sie beſteht ans 584 ©. 4. (ge 
‘gen 14200 Berfe), mit ‚etlichen Zeichnungen. Nach 
Gattſch eds Angabe dabei iſt die Hoſ auf Perg; t 
fagt aber nichts darüber, daß. die Abſchrift nur ein Theil 
der Weltkronik und ‚dgraus, abgefondert iſt. In eini 
gen beſonderen Heften hat Gottſchede erklaͤrende An 
merkungen und ein kleines Oloſfar beigefügt, es ſcheint, 
alles "eigenhändig. In der ſcheiſt de Bedichtes fel 















- 


229 


ber find Unterfcheidungszeichen :und große Buchſtaben 
der Eigennamen und Hauptivörfer eingeführt. Die Verſe 
find abmwethfelnd aus: und eingerückt, und größere Buch: 
ftabeu bezeichnen die Abfätze, die.meift ohne Überfhrif | 
ten find.- Gleich vorn, bei der Auslegung des Trau 


mes, wird 'man mehrmals an den Krieg auf Bart: = 


burg erinnert; ©. 12.: 


Nu merdent,' wie er u Traumdeuter) L an pieng: 
Auf ainen Plan der weis gieng, 
Do Wurg ſtuͤnden vnd Graz, . 
Piz day der Tag beiporgen waz; 
Sein Leip waz dannoch ane Maz; 
Von Palmat auf ein Matraz 
Saz der weiſe ſazehant. 
Welt ie, Chlings-Or auz Bogerlant 
Ehund er(v) dig Mar befhaiden, 
Wie der werd Haiden 
[Bnd auch mwolt erzaigen) ' 
Sich gen den Stern [er] feger ff. 
Fach diefer ganz mährchenhaften Erzählung € bielleicht 
ans Enikel?), folgt wieder Konrads Zert, V. 379 
-4491.; darquf, ©. 1720 | 
Wort Ehurgmweil da vernomen vil 
Von Sagen vnd von Gaiten⸗ Spil, 


Al; man 3 vet wol. 
3e einer Hochzeit leben ſol. 


s 
— 


Hie Hört nu, wie da wart geweiffagt, daz 
Achilles gepern ſolt werfen: vnd wie ſich die 
Hochzeit zerlie: vnd wie Priamo nu geſagt wart, 
daz Paris fein Sun waz: vnd mie er darnach tet, 
vnd daz ehlagt. 

Nu hat ons die Choranik (Chronik) gefait. 

Bil gar nad irr Warhait, 

Bnd han auch ez vernommen, 
. Daz auf. den Hof dar waz chomen ff. 


Es folgen wieder Konrads Derfe, 4493 - 13020., 


I‘ 


. 244. (B. 6477:), 348. (B. 10840.), 368. (7. 


230 
worin 5 Abſchnitte mit Überfehriften, ©. 221. (BP. 5772.), 


11382.),.39& (U; 13007.). Hier, noch ®, 13020., 
ſtatt Konrads Berufung nuf Die Griechiſche Urfehrift 
des Dares, der ale Riter dabei geweſen, eine eigene 
Sabel: . 
Alz id) davon sefhriben vand. 
| Ein hajdenifher Maifter ift genänt 
. Öpidius mit feinem Nam, 
Bon dei von erft dig Pig dom, 
Daz wir Trona hafzzen. 
« Bere’ in einer Land Chraizzen 
az ein Ehünig 'gefezzen, Du 
| Bil reih, an Tugenden gar vermejgen; 
Dez felben Chüuigez waz — 
Ovidius Changler, alz ich loꝝ 
Bnd fein obriſter Schreiber. 
Nu ſagt vns das Mer, 
Daz in der Chaͤnig genech, 
Mit der Chuͤniginn zech, 
Bnd wolt den Maiſter darumb flenben 
Vnd auf dem Mer Ian verderben. 
Alz ih ew nu fagen mil: 
Ein Schif ward in durgem zit 
Perait, darauf fhdt man do 
Den Maiſter Ovidio; 
An Segel, an Rüder vnd an Seewr 
Muͤſt er varn bngehewr a 
u Sin auf dez Merez Slür, - 
. Nu pat der Maifter ghr 
Den Ehönig, Im nicht anderg geben, 
Geit er alfp fein Leben 
Bub Bnfhuld verliefen fold, 
Ob er im dann geben woſd 
Neicht anderz zu im auf daz Mer, 
| Daz wolt er haben da ge Zer, 
Linden, Beder vnd Pirmeit. 
Daz gab man im do an der Jeit, 
Und lie in do hin varn. 
Er mode fidy nicht beivarn, 





231 


Ban die Vnd auf dem Mer . 

Die triben in hin und ber, 
Dez et doch acht vil chlain; 

Daz Schif gie vil fain, 

Wan der Wint waz nicht groz. 

Nu begund der främdenloz 
GSich nu darzu richten, 

Daz er begund tichten — 
Vnd ſchreiben diſew Geſchicht 
Von diſer grozzen Stift 
Vnd auch diſew Wunder. 
Draajz weft er alz beſunder, 
Waz ze Troy vnd davor geſchach, 

Alz diſew Red belaib hernach 
Sider von. im Vrſprink, 

Do er diſew Dink 
Auf ein Ort geſchraib: 
Der Wint in do traib, 
Alz ez Got da wolt, 

Wan er geneſen ſolt, 
Hin zu einem Lant. 

Ab dem Schif gie er zuhant, 
Vnd fchraib ditz Puͤch erſt gar, 

Vnd ſant ez do dem Chuͤnig dar, u 
Der in ze verderben alfo fant. 

Do dem daz Puch ward bechant 
Bnd die Geſchicht von Troya, 

Do fant er nach Ovidius da, 
Vnd gab im Huld umb die Gefhicht; 

Wan die Tat von der Geflife 
Waz dem Chünig lieb und zart. 

"Dis Päd, genennet wart 
Dpidius de Pontus; 

Wan ez von Duidiug _ 

Afo markt in haidenifch pradt, 

Vnd darnad ze Latein gedadjt, 
Vnd von Latein in Täutfch her. 

Waz daut langem Red mer? 
Wir füllen nu heben wider an, 

Do wir daz Niär vor haben lan. 


[ 


v 


Nu Habs, ir. wol vernomen, vi: 
Wie Lamedon mag chomen 
“ Bon dem Leben, zu dent. Ion on. 
. Die felben grozzen Not 
Weſt damıoch nicht aldo 
. Gein werder Gun Priamo, 


Und fo leitet es wieder zin V. 13091. ein; "bis 13370. 
Es folgt fogleich die Herftellung. Troja!s (nad) der 
erften Zerflörung), und die vergebliche Geſundtſchaft we 
gen Hefione, welches erſte Konrgqd meiter hinten ver: 
meift, und mif Denfelben Verſen wieder aufnimmt (2. 


-. 17334 = 18834.)., Dann erft, wie Thetis Achillen 


zum Lykomedes bringe (B. 13386 - 13 409.). Die 
Gefhichte mit Deidamia (DB. 13410 - 17310.) wird 
weiterhin verfprochen, Und von bier an (©. 474.) 
beginnt eine ganz andere, mehr rhapfodifhe und volks: 
mäßige Erzählung, welche auch in der Fabel, auf aͤhn— 
liche Weiſe, mie zu Anfang, mährchenhaft abweicht. 
Konrads Werk iſt im Bisherigen auch) beträchtlich ab: 
gefürzt, wie (dom das Verhältniß der Vers⸗ nnd Geis 
tenzahl zeigt (jede ©. bei Gottſched. hat 26 Zeilen), 
nicht nur durch Auslaſſung einzeler Verſe und Stellen, 


ſondern auch längerer Erzählungen, z. B. der langen 
| Berathungen über Paris Unternehmen (DB. 18835. ff); 


das Übrige aber ift noch viel fürzer, und wahrſcheinlich 
eine äbnliche Berarbeitung aus Enifels Weltkronik. 
Denn, nad) der letzten Überfhrift,. ©. 476, 

Hie höre nu, wie Paris ze Chriechen Helena 
erwarb, vnd wie er mit ir gen Troy dom: vn? 
wie Menelaus dBarumb Troy zwelf Jar beſaz, 
and fie geman, und auch vilgar zerſtoͤrt, .ofgli 
noch heint ift, - 


folge nun die Eutführung der Selena und der Grie: 


Sen Rüftung, und dann, ©, 496,. die“ perfprochene 
Gehhihte von Achilles und Deidamia, gang ebenſo, 


233 


wie fie Dpcen, in den Misc, I. 160-0. aus dem 
Enikel bekannt gemacht hat, nur mit Ubergehung des 
zweiten Abſatzes, deſſen Inhalt fihon vorher erzählt 
iſt, wiewohl bei dieſer ziewlich unzüchtigen, “aber ſehr 
luſtigen Erzählung, die frühere ganz verſchiedene Einleis 
fung derſelben (nad; Konrad, V. 14526, ff.) vergef 


fen if. Bon dem letzten Abſatze hat Gottſched nur | 


die letzten beiden Berfe, und die kitzliche Stelle auch mit 
Punkten verhülle. Der dazu gehörige Schwam iſt nicht 
minder ergoͤtzlich: 


Der Freæud friben fi gendd, 
Bn$ die Magt ein Chint truͤck, 
Dez wart ſi dannoch nicht gewar; 
Ir Haimleich waz mit Frouden gar. 
Darnach ir Vater ſiech wart; 
Die Chemnaten man verfpart, : 
De ee da ffeder inn lag. | 
Ein Arge fein ſchon pflag, - 2 
Do wart im gewunnen da, " 
Ein Brinal hiez er im fa 
Pringen an der ‚felben Stunt: 
Daran fo wirt mir Hunt 
Daz ewr Leip ‚niegzen ſol, 
Vnd ew tuͤt an dem Leib wol, 
Daz möz ih an dem Prunnen fehen, 
- Go dan id darnach recht ſpehen, 
Wie ich ew darnach ergen”fol, 
Daz ſi ſich ich an dem Prunnen wol, 
Dez haift pflegen tugentleich. 
Alſo ſprach der Arge reich, 
Er ſprach: daz du mir pift 
Vil liep an allen valfdyen Lift, 
Dez ſolt du Tan geniezzen mid), 
Daz ih han ie geminnet did 
Zür allez, daz id) ie gewan, 
Vnd dir von Hergen guͤts gan, 
Davon la dir enpfolhen fein 
Bil gar auf die Trew dein 


Dis fchön Deinol; - ’ 
Huͤtt fein vor Staub und vor Val, 
Daz ez icht zerpreft, 
Wan ez iſt chranck vnd nicht veſt, 
Dez ·˖ traw ich niemant fa wol; 
Nicht fuͤrbaz ich dich manen fol, 
Daz (dyir niet lait daran geſchicht 
Vnd daran gewirret nicht. 
Die Nacht der Ehünid lag mit Sorgen, 
Mit Sodung, piz an den Morgen. 
Sein Heben Toter mäft auch fein 
. Bor irem lieben Baterlein; 
Dez wolt er von ir nicht enpern, 
Mit Zuͤchten muͤſt fi in gewern. 
Do in dez Zeit taucht. 
Daz der Tack ſchier laucht, 
Do hiez er im daz Vrinal 
Die Tochter raichen an Schal: 
Si enpfie darein den Prunnen fein. 
Er ſprach: vil liebes. Chint mein, 
Nu pflig dez glafes wol, 
Waoan ich dir fein danchen ſol. 
Dez Glaſes fi ſich vnderwant, 
Si ſatzt es mit ix weiſſen Hant 
Ze tal, alz er ſi lert; 
Daz Glas fi umb. chert, 
Daz luͤbel belaib daxinm. 
Gi gedacht: mez füllen nu mein Einn? 
Ad han zwar mifftan, 
Meinen Vater id verlorn han. 
Aines Liftes fi gedacht, 
Der fi zu. Seauben pracht: 
Si nam daz Glaz in ir Hant, 
Irn Prunnen ſi darein verſwant, 
Si dackt in ſchon vnd wunnichleich; 
Dez ward ir Herg freudenreid. " 
Dez Morgens, do der Artzt ham, 
Vnd von Dem Chänig vernam 
Seinen Preften vnd fein Ener, 
Wie im die Nacht mar 











— — — 


Geweſen, ſenft oder hart? 
Do er da ſein Gevert 
Vernam, mie im waz,— J 
Er hiez im raichen daz Glaz, 
Do er den Pcunnen an ſach, 
Nu ſült ir horen, mie ee ſprach 
Gen dem Künig ſazeſtunt: 
Mir ift ein Siechtuͤm von ew chunt, 
Daz werleich nie dhain Man 
Soͤlhen Siechtüm ie gewan— 
Er ſprach: liebes Maiſter mein. 
Waz Giehtumg mag ez ſein? 
Mag ich geneſen daran? 
Daz müz an, ewru Abgot flan, 
Sprach der Arge zehant; 
Ir habt den Lot au der Hant: 
Ir fragt ein Chint, doz iſt war, 
Davon emr Leip verdirbt gar. 


235 


Der Künid ſprach: lieber Maifter mein, | 


Sagt mir, von wew mag ez fein? 
Er Ira: dag waiz ich werleidy nit; 
Ez ift ein wunderleich geſchicht. 
Der Maiſter Vrlaub nam. 
Bon dem Ehün:g huͤb er ſich dan, 


Do fant der Chünig rei 


nach der Chäniginn ſicherleich. 
Vnd fi do für in gie, 

Bil chlogleich er fi enpfie, 
Er ſprach; den Tot id von ew dol, 

Daz mwaiz ih von der Warhait wol: 
Du molge mid fein nicht erlan, 

Geit ich did ie ze.Weib gewan, 
Du woltzt auf meinen chranchen £eip, 

Wie ih wer Man vnd du Weip; 
Davon trag id) ein Chindlein, 

Da möft du an vil fehuldig fein, 
Daz ich nu leid die grozzen Not, 

Vnd von dem Chind. müz ligen tot; 
Dez hiege du mich wol Öberhebt, 


Vnd deinen Leip ( nicht) ſe ſer geftrebt 


— 


[4 


‚Auf meinen Leip ze aller Reifl, nt 
Der Tewfel gab dir difen Lift, 
Da id) den feip vmb möz geben. 
Du woltzt nur auf mid ftreben, 
Dez möz ich verliefen meinen Leip. 
Do ſprach daz wol gezogen Belp: - 
Owe mir difer grozzen Not! 
Vnd fol dein Leip nu ligen tot 
Durch mein wunderleich Sit? 
Ich gefür die doch mit Trewen mit, 
Vnd want, «3 wer dir alfo liep. 
Der Tiufel, der mirs ie geriet, 
Der müzz immer vnfelid fein! 
Genad, Tieber Herr mein! 
Ja fol dir doch gewerren nit ' 
Bon difer wunderleichen Geſchiche 
Lazz es den Maiſter paz anſehen, 
Ob ‚er noch chuͤnn die Warhait fpehen. 
Daz Vrinal pracht man im dar, 
Dez liezz man nieman nemen war 
Datein man feirien Prunnen bie, 
Dil pald man nad dem Nlaifter gie, 
Dez Morgens, do ez tagt,, 
Dem Maijter man do fagt, 
Er ſolt dez Chänigs Prunnen ſehen. 
Ob er ſein Leben indert chund ſpehen. 
Der Maifter zornichleichen ſprach: 
In dem Glaz ich nindert ſach 
Dez Chünigs Leben ze dhainer Friſt; 
Swie chunſtreich mein Leip iſt, 


Ich ſach nicht Lebens, wan ſein Tot. 


Doch gie er dar, dez twang in Not. 
Daz Vrinal nam er ze Hant, 

Sein Prunn' ward Im do berhant. 
Er ſprach: ſeit oro, vil feli® Man, 

Dez Ehindes feit ir worden an, 
Vnd welt ir mie die Miet geben, 

Ich behalte eto wol daz Leben. 
Zehant gab er im Hundert Mard. 

‘Gele ewr Miet ift’alfo ſtarck, 











So mil id ew dag Leben neren, 
Vnd mil ew dez recht fweren. 
Darnach der Chuͤnick wol genaz. 
Die Chuͤniginn dez fro woz, 
Vnd die ſchoͤn Tochter ſein, 
Die het wunnichleichen Schein, 
a Die flief dannoch Tiepleihen 
Pey Adhille freudenreihen, 
Bn?. waz ze Minnen alfo dlüd, 
Do; fi tin Ehint pen im truũck. 


Die folgende "Erzählung bon Adifts Entdedang ift 
im ähnlichen Stol. Die, Beldgerung und Zerftörung 
Troja's ſteht auf den wenigen übrigen. Blättern,. und, 
ſchließt: 
Da fot ih mer davon fagen? 
Ir wart an Magzen vil erflagen,- 
Der Chriechen und der Troyer, 
Der flurben vil da. mit GSmwar; 
., Paris au) da End nam. -- 3. 
Ich waiz nit, wer dannen dam, . 
Waz(n?) daz da find auf dem Zurn 
—Ein Sram, ond ſach den Sturm; 
\ Bnd fi do den Sturm an ſach, 
. Aus grozzem £aid fi do fprad), 
- Dan fi mit groggem Schall 
. + Bart fluͤchent den Chriechen all, 
Si ſprach: we geſchech der Grimm, 
-* "Davon Troy prinn! 


Auch diefes Abbrecdyen und die Kürze des letzten Teiles 


jeigf, daß das Ganze zur Weltfronit gehört; und 
wahrſcheinlich wurde Rudolfs Hortfeger Konrads 
Berk zu lang, und er griff deßholb zu Enikels tür 
zerer Ergählung. Noch findet fi) ©. 342. eine Zeich⸗ 
nung, welche, lauf der darüber gefchriebenen Namen, 
Karls d. Gr. Krönung durch Leo vorſtellt, ‚und vers 
raͤth, daß auch dieſer Koder ziemlich ſo weit herab 
geht, als der folgende. 


N870 


ã 





‚238 5 = 

a) Zu Kremsmünfter. Enthält eBenfalls die 
Sortfegsung Heinrichs von Münden, oder 
pon Baierland, wie er fid) auch nennt. Eine 

Abſchrift davon, durch Gottſcheds Battin, zu 
Dresden, Nr. 78. 4. 4 Bde. (Bd. 12 3. das 
alte, BD. 4, das neue Teſtament). Adelung, | 

‚ U. Borr. 'XXIL  Oberlini diatr. p. 27. | 


Solgende nähere Anzeige verdanke ich Dberli ns 
ſchriftlicher Mittheilung: die Hoſ. Tr. 358. iſt auf 
Perg. aus dem 14ten Jahrh. „In einem’ älterer: Ka 
talog wird . der Berf. Seine. v. Münden "genannt, 
aus, weldhem Grunde, meiß ich, nice.” Anfang und | 
Ende, aud) hie und da in der Mitte, mangelt. Nah, 
dern Buche der Richter folgt die Öefchichte vom Eroja; 
nad) den Büchern der Könige, des B. Daniels; mit 

dem B. Esdra’s und Mehemia’s iſt and, die Ro: 
miſche Geſchichte, das B. Eſther, Yudich vermiſcht. 
‚ Diefen. folgt die Geſch. Aleranders d. Gr., die ©. | 
‚der Macdhabäer, die neue Eh (Teſtament), 
endlich die, Geſch. der Römiſchen Kaifer und Paäbfte, pr 
auf Ludwig den Frommen. Das Übrige fehlt. 
Diefe Hdf. Eömmt mit der zu Gleinik ziemlich überein, 
nur geht die Gleiniker nicht fo weit, ift aber gan;. 
Anfang des zweiten Buches Mofes. 
“ ‚Mit Gotez weifung 
Bat ew nu mein ‚zung 
Beſcheiden vnd aud berichtet, 
Gefait und getichtet 
Daz erft’puch von Moyſe, 
Da er ſchraib von der alten e, 
+ Dog 'ift geneſis genant. 
Ei Auch han ich fan ew bechant 
Die drei werlt,' wie die zergiengen, .. 
Dad ‚von erft anviengen fe. 








Anfang des dritten: 
Curtzleich in recter ſlicht 
Vnd mit ſlechten geticht 
Iſt kurtzleichen nu bericht 
Und ſchlechtleichen geticht 
"Die zwai puch von Mbiſe, 
Die er ſchraib von der gteze; 
2 hiez genefis, daz aider us 
Ru hebt fih an lediticus. 
Bergl. Schüges Ausgabe, 25. 2, ©. is. — Bon 
Zroja: 
Nu merke, was boy‘. 
: Der zeit je Troy 
Iſt geſchehen. 
Daz will-id ew berlechen, 
Do Jephte vnd Abyſon 
Vnd Ahilon vnd Abdon 
Dieſelben richter waren J 
In den Ysrahelifchen ſcharen: J 
Do waz bey der zeit ein kuͤnig ge Troy. 
Den twang der tugent poy, | i / 
Doz er nad) hocher wird vacht; 
- Auf er laet er al fein madıt, 
Doz er fi volligleich erftratt, 
Er waz rei vnd wol gemait. 


Hier fiehbt man die Einſchaltuag noch deutlicher, als 
vorhin ©. 228., und es wird hieraus mehr als wahr: 
ſcheinlich, daß auch die oben (©. 215.) gedachte Krems- 
münfterifche Hdf. eines Troj. Kr. nur ein Theil dies 
fes großen Werkes ift. Vermuthlich if er aber in 
Gottſcheds Abſchrift ausgelaffen, da er im einem be 
fonderen Heft der Abfchrift des Gleiniter Kod. Less 
arten aus jenem beifügt, und auch die Abſchrift ſelber 
zum Theil ergänzt und zufgmmengefegt bat. 
Nämlich, © . 346 - 477. (bei Konrad, V. 10794 - 
15409. und einige, andere 2.) find aus der Kremsm. 
Hoſ. denommen und ſheinen in der x Bfeiniker ganz 


— 


Sn 


. 
[4 


I} 


Ai die Juden lie; .: 


4 


240 


r 


zu fehlen, indem Gottſ de angiebt, ‚die letzte fpring: 


gleich über zu: | 
Nu lazzen mir die Red ftan, 
Vnd greiffen von Paris an. 


‘ 


3 


welche Verſe leicht denen ©. 476. entſprechen: | 


Hie lazz wir, nu die, zwo Ber - 


Pey den Yunkfraipen, ftan, . . 
Vnd heben mit Parifen widet an. 


Auch werden feine Lesarten dabei: angeführt; welches 


auch nad) ©. 477: nur. noch felten gefchieht: ſo daß 
"von bier an beide Hdff. wol fehr abweichen. In der 
Kremsmünſt. beginnt nie neue E,” abnlich wie das 
ate B: Moſis: — 
Mit gotez waiſung * 
Hat ew alhie mein gung 
Beſchaiden vnd berichtet. 
BVnd ſchlechtichleich getichtet, 


Wie ſich die werlt von erſt anvie, 


Piz an Noe, tie ez ergie, 
| - Damit die erft ein end nam, 
Vnd die ander duf Abraham, 
Die drit auf Dauid waz⸗ n 
Bad die viert, als ih, ‚lag, u 
Bon David mit der chunig puech, 
‚Pis das got feinen fluech 


04 


\ Vub ir poshait daz ergie, — 
Daz fü ſi gevangen wurden gar, 
Vnd warn do wol ſibentzig iar 


Geuangen, alz id) ew laz; 
Von ber vangnuzz auch waz 
Die vunft werlt, die wert nu sin, J 


Als ic; dez beweiſſet pin, 
Pis got Jeſus Chriſt der zart 
Durch vnz hie geporn wart. 


Beider Hoſſ. gedenkt auch fSon-Lambager, L 64. 
u 5). Eine Hoſ. beſaß Litzel nus der Dbrech tiſchen 
Bibl, „und ‚Seftieb ie in Deiters iſt Bibl. 
dt 55, L 


341 - 


Th: 1’ 94, Sie geht bis auf das zweite Buch 
Pi "Könige, : Rap.” + ‚Haelungs Magaz. 
©. 144: : “oo. 

) In der Raimund: Eraftiſchen Bibl., Perg. 
4. ded’ 13ten Jahrh., mit Bildern; ˖geht auch 
bis 2. B. der Könige, Kap. 4., und iſt dem 

K. Kontad zugeeignet. Senholliorn. amoenit. 

liter: T. DE p. 12- 16., mo Stellen daraus, 

Dei‘ undeutfche Katholit von Megaliffus 

(Ligef), Jena, 1731. ©. 1%° Adelungs 
Magaz. ©. 144. Es iſt Teiche möglid, daß 
‚diefes und das vorige Eremplar nur ein und 
daffelbe find, imdem, nad einer anderen Nady 
richt, Litzel feine Handfchrift ans der ah 
‚mund: Ktaftifhen Bibl. hatte. 

5) Zu Wolfenbüttel: drei Hoſſ., von welchen 
fe Burckhard, hist. bibl. Guelfebyt. (Lips. 
1744. 4) p- 33-34, Franc. Ant. Knit- 

. sel, Fragm. Ul If. ( Brunovic, 1761: 4.), 
.p 473 - 79., und Efhenburg, im N. lie, - 

Anz. 7808: Nr. 26, Sp. 409 - 16. 
“.) Perg. 4, mit Bildern; nad) Knittel, 
welcher auf Tab. 7. eine Schriftprobe giebt, 
wahrſcheinlich des 13ten Jahrh. Dieſer und 
ne der folgenden Hoſ. gedenkt auch ſchon Sau-: 
ext, Palaestra theol. philol. p. 193., mit 

Stellen. daraus, Deßgleichen Knittel, 
‚ape auch der Anfang und die Zueignung 
';ap-Heincidy‘, von Thüringen. Laut einer 
Nachricht am Schlug (f. Burkhard und 
Knittel), ift die, Hoſ. aus Elias Huf: 
te rx⸗ Bibl. zu Nürnberg 1599. erkauft 

und, eh Hering Cogl. deffen Schrift: 

5} 


Eu 


% 
ıı,r 


— —— — — 


243 

de molendinis eorumque jure, Francof. 
1625. 4) i. J. 1624. nach Wolfenb. ge 
ſchenkt worden, wo fie, nad) ſchriftlicher An- 
zeige Efhemburgs,. nicht mehr ift. Wo? 
#6) Perg. gr: Sol: mit, Bildern. . Diefer Ber 

erwähnt fhon Zenzel, i. J. ı6gı. © 
.922., welcher, die Überſchrift und die erfien 
Verſe ebenſo angiebf, wie Bu rckhard, der 
auch den Schluß hat. Eine, andere Stelle 
giebt Saubert, und Knittel einige Les 
' arten. Am ausführlichften beſchreibt fie, mit 
Auszügen, Efhenburg; monad) fie die 
geößfe und. vollſtändigſte dieſer drei, und 
—W ‚vielleicht aller Hoſſ. dieſes Werkes iſt: gr. 
Sol, 271 Bl, (an 56000 V.) mit Bildern, 
und enthält, unfer andern teltlichen und 
Rittergefchichfen (3. B. die Mährchen vom 
. Zauberer Birgilius), auch Gtriders 
Ged. von Karl.d. Gr. faſt wörtlich gan;, 
und, nur mi etwas mehr Auslaffingen und 
Zufägen, die drei Theile des Wilhelm 
von Dranfe, von Eſchen bach und Ul— 
rich von Thürberm, - mit weldyen let: 
ten es ſchließt. Auch“ Enikels Kronit iſt 
zum Theil darin verarbeitet. Die YJurig | 

nung ift an 8. Konrad. 


x) Dap. Fol., bat ii J. 1399., laut der 


Schiußnadricht bei Knittel, Lenepold 


. * der Bintler geſchrieben, und Haintz 


‚Sentlinger beſeſſen. DIE Überfchrift, 
* giebt. Bur ey ard, nach wellhem die An: 


" fangäberfe 'mit der vorigen Hdſ. überein: | 


R ſtimmen, und Knittel einiäe Lesarten. 
3 In der" Benediriner· Wier RNheinau in der 








243 
Schweiz, aus dem 14ten‘ Jahrh., Perg. Fol. 
mit Blidern. Zapfs Reife in einige Kloͤſter 
Schwubens, ©. 108. 133 - 35. Nach den Aus 
zutgen daſe, heißt es in der&int., daß das Werk 
auf Befehl Konrads unfernommen fei; BI, 

. 479. wird. der Bf. Rusolf von Enge ge 
aannt, und (don dem Fortſetzer) gejagt, daß 
er. es nur bis auf Salomon gebradyt babe 
und in. Wälfchen Reichen geftorben fei. Die 
Schriftproben mit Bildern, Tafel 11. ı2. find 
ganz der folgenden Hof. ähnlich. Nah Zapfs 
Angabe, ſoll Pez bei feinem Gloffar diefen Kod, 
benußt haben; aber das heißt wol nur, diefes 
Der da Pez den Gleiniker Kod. gebrauch— 

"Die mitgetheilten Stellen ftehen bei Schäge, 
1 "108. IL 166. Bor. Rod, J. 44. tn 

) Si der Benediktiner-Abtei Weingarten, aus 
dem 14ten oder Anfang des 15fen Jahrh., 
Perg. Fol. mit Bildern; von Joh. Wolfg. v. 
Bodmann i. J. 1612. dem Kloſter verehrt, 
Beginnt mit Erſchaffung der Welt und endet 
mit det Sets des Naams. Zapf, a. 
D. ©. 14., wo der Anfang. angeführt 

Hinten, Taf. 3. ift and) eine. Schriftprobe, in 

zwei Gpulten, je 5 Verſe über, einem Bilde, 
worauf 5 Männer, ein ‚gekrönter, in lagender 
Stellung. Die Schrift ift der im Mündener 
Kod. der Nibelungen aͤhnlich. 

) Zu Münden, Perg. gr. Sol., aus dem 1aten 
Jehrh., nur die erſten -40 SL, bis zur Ge— 
ſchichte Jakobs und Efau’ 8; dem Sandgras- 
fen Sreintid zugeeignet. Docens, Mise, 
I, 35, © | 

) Ebendaſelbſt, auf Pap., atıy dem: 15ten 

22 | 


?, 


TS 


.. 5. 


=, Yabıb.; :gebt: bie auf Joſſuads Tod. Nach 
Docen, a.a. D. II. 52., iſchlecht und unbe: 
deutend. Wahrſcheinlich auch dem Landgrafen 


Heinrich zugecignet, vboleich es sit; Bein 
geſagt iſt. ar 


.) In der. ehemaligen Panzeriſhen BL, a auf 


. Berg., aus dem Ende des“ 14ten Jahrh.; zu 
Anfange mangelhaft. Dorens' Misr. I. 35. 


52. Wahrſcheinlich, Bibl. Panzer. Pi 1. No, 
.1.:%0l: 201 Bl; Perg. — Bieleigt gehört auch 


noch ebd. Tu, 5. hieher. 


*) In Gotha, Fol. Perg. eig i. J. 16gr., 


©. 923- 2q., wo Die Unfangsveifen Gott: 


ſfcheds Neueſies, I. 246-47., imo ebenfalls der 


Anfang, und. die Zueigming gu 8 ‚Heintid, 
Geht bis auf das Bud) der Richter. (Mit die: 
fer Handfchrift beginnt ‚Adelung, im Magg;. 
©. 148. die durch den Landgrafen Seinrich 


veranlaßte Bearbeitung. ). . 
e) Ebendafelbit, Perg. Fol. EFra. Fal. Cy- 


Brieni Tatal. mss. Bibl. Gath. p. 18., mo 
ie Anfangsverfe. Es if, nicht glaublic), daß 
die Hd. big auf Pabſt Urban. I, (116b.) 
geht, wie Cyprian, nur nach den aus Ru: 
dolfs Eingang angeführten Berfen,, angiebt, 


= 2 melde ‚jedoch "blog mit dem Gottftied von 
u Biferbo, der gerade fo weit, "gebt, das Deut: 
ſche Bert, aud) ‚fo weit anlegen, - ohne daß es 


bis dahin. ausgeführt ivorden, A delungs Ma: 
gaz. ©. 148. — In Ddiefer oder der . vorigen 
Hy. ſteht wahrſcheinlich auch ‚SesLegende bon 
. Barlaam'und Joſaphat. 


9) Ebendaſebſt, Sol. Papıs. \ Bis. cuf Laiſer 


— 











2 
[7 


| . 245. 
Sriedrich 1... Das erftg Klatt fehlt. Ten: 
j zel, Je %. ı6g1.; ©, 933::: Ade lungs Ma: 
.g05..Ö..B49., mo. vermuthef wird, daß fie: 
zum Konra diſchen Werke. gehöre. 


1) In der Pauliner Bibl. zu Letpzig, Perg. 


4.3 ımbottfländig. Felleri' Catäl. mss. hibl. 
Acad. Lips: p. 163. imd Borrede ‘zu Tob. 
' Ridjters Überfeßung der‘ meditat. Gerhardi. 
Hoi ng Handbibl. G. Hr: 36. 781 -93., wo 
der Anfang und drei längere Stellen abgedruckt 
"find; darunter auch die Zurignung an, Hein- 
rich. Bol. Adelungs Magaz. ©. ‚Fo. yv 


v) Im Batifan, Tr. 321. Fol., 313 81, Geht 


bis auf den Ezechias. Sr. Adelungo Nachr. 
Lan. 1. 176-8. Iſt dem Landarafen Hein— 
rich zugeeignet. 

„P Zu Kaſſel. Gottſchede Näuetes, 1 246.; 


Ko, 1 4, wonach fi ſie von der "angeblichen 
zweiten, utigedruckten Überfegung: (für den ©. 


Hethrich). 
x) Eine Höf. in Sol. Perg... 240 Bl., IR aus dem 
Anfange, des’ 14ten Jahıh., bat. der Antiq. 
Mozler zu. Steifingen. ©. deffen LXXIftes 
Verzeichniß, 1809. Nr. 8., ‚won fi fie gar nid 
„mit dem Shüge’ (hen . Druck „übereinflimmen 


ſoll. Vielleicht iſt dieß, ie „ebenalige, Panze⸗ 


riſche Höf., welche auch, na angerg münds 
licher Außerung, bon demfelben ‚perfihieden fein 
follte, wiewohl Docen, ' Misc. I. 83./ eine 
Gtelle daraus mit Shihe, f. "O7. über- 


:einſtimmend fand... m; Meer, 


9 Yu Weimar. Horns Handbibl. 6, 70, Ude: 
Trade "Magdz.’ G. 158.5" nach — * gra- 


P 
— 


R 





246 


_ doll. ur 


f . j , 7 . 
tiar. actio pro commiss. Bibl. Due. p. 14. 


56., wo einige Giellen daraus, die Born auch 
in der Leipzi Hdf. wiederfand. Koch, 1. 44. 
' giebt. .aus.:eiggener Anficht die Auffehrift derfel: 


ben au. | j 


. u 9 Schelborn, ia den Beiträgen, zur krit. Hiſt. 


der Deut. Opr. ꝛc. (Leipz.. ‚ı1732.), Bd. J 
©. 593. -.608.,. befchreibt eine ſehr prächtige 
Hoſ., Fol. Perg. mit Bildern, von welcher er 


u . ‚glaubf, : daß fie dem Sandgrafen Seintid 


;-, „ felbft, dem fie, zugeeignet iſt, gehoͤrt habe, ohne 


geht bis auf den Suitan Saladin. Die An 
j fangsverfe und die übrigen Auszüge und Öfel: 


©. 149. 


es) Goldaft führe auch aus, eingr Handſ. mehre 


Verſe und Wörter der. poetiſchen Paraphraſe 
des Alten Teſtaments von einem Ungenann— 
ten an, in den Paraenet. p. 359. 360. 365. 


4 


It? 


in der erſten Öfelle jeigen, daß es eben dieß 
Werk iſt. Auch nennt Goldaſt, Alemanicar. 
rer. T. I P. 49. den" Df. Rudolf von Ems; 
ı | und wahrſcheinlich iſt die bier erwähnte Hoſ. 
der Scobingerifgen ‚Erben, . die Don hm 
benußte,' 
#) Auf der. Peipziger Rathobibliothek. Ade⸗ 
lung, a. a. D. 
7) Einer Handſ. gedenkt auch Blaciun Illy ri⸗ 
US 


» Digt Ih Er. Maier, ; in der historia 


’ 
I, ‘ 


u len zeigen, dag es. eben diefes Werk, famme der | 
Fortſetzung, ift. Vergl. Adelungs Magazin, | 


"366. 367: 372 373. Die beiden Anfangsverfe | 


—.cweiter anzugeben, mo .fie ſich befindet. Gie 





version. Germ. Biblior.; ; Übelungs Maga;.. 
© 165. 

9) Folgende drei Bruchſtücke, die wahrſcheinlich 
hieher gehören, "fand Akton: 


“n) In Sol. Perg., vermuthlich aus dem 13ten 
Jahrh. Es iſt ein GStück aus dem erſten Buch 
Moſes. Adelungs Maga;. 1.3. ©. 103. 
6) Perg., Fol. Scheint rtwas Kitrger. mei 
Städe ans dem Buch Samnels, ‚die Mit 
N de Uffenbadifden Hoſ. übertinfticamen 
"(bei Schütze, IL 112 - 13. 140 un) 
ir “ Adelnnge- Magaz. ©. 116: u 
u Perg. ; aid dem ı 5ten Jahrheẽ — ** 
Dur we; . Dpferung’ Iſaaks, und ſtimmt -in einer 
Stelle mit an). YAdelumgs Maga. ©. 
. 126. 128. et 
22.0.0, Die Brudfiüde einer Perg. Hondſ., 
E aus weicher Joh Heinrich Hottinger, 
| in fe ‚Bibliothecar, ‚Quadripartit. Tiguri, 
u. 2064 4. Pu 147: 59, zwei--Ötellen giebt, 
0... gehören gu einem, anderen, Werke, du die 
‚. Stelle. aus Mofı 3, bei Grhüße ‚ganz vers. 
ſchieden lautet. Gie find aber. merfipürdig. 
wegen ihren, hoben Alters; 2 gielleicht aus. 
Enitel. J 
Be . Es frägt; ſich auch, ‚ob die Perg. seL. 
NMr. 908., ‚Des 13ten Jahrh. „ mit Bildern, 
in der Bibl. zu Geybach im Gräfl. Schön: 
burgſ. in Franken, welche, nach Kochs 
ſchriftlicher Mittheilung, die Bibel in Deuts. 
ſcheu Verſen enthält, hieher gehört. 
| Gedrudt: Die Uffenbadifche. Hoſ. 
ganz. durch, Gotffr. Schütze, 2 Bde. 4, . 
“ Hamburg, 1779 - 81., 252 und 279 S., 


ur .: mit. Worterlärungen — Der. Anfang der 
5, Ulmer S%., beiMegaliffus, a. a. D. — 
Anfong und, Ende - der. Mündeper. 5%. 
Bei Docen, 1. 39 - 52. — Die Antoni: 
fchen Bruchſtuͤcke, bei Adeluns, 40) 
G. 104 - 18. BB) S. I1g - 26., Yy) ©. 
127 - 28», mit Anmerkungen. _ 


Rudolfe Duelle iſt nicht unmittelbar - die Bibel, 
fordern, wie er, im @ingange ausdrücklich⸗ſagt, Gott— 
ſfried von, Viterbo (deffen Pauthepn,z bis 1186.) 
und die Histeria_ Scholastica (des Defrus Come: 
ftor, um die Mitte Zes 12ten Sahıb.) «Bol von bei 
rn Hpens. Haydbibl. ©.,776.7 78. 

°b) Johannis Bder Jauſen' des Enitels (tes; 
? Iebfe 1194-1250.) ähnliche Weltkrouik. 
Sandfriften: Zu Wien, zweimal: in der Kai: 


u 
Pr 


ferlihen, nd’ in der Sta hrenberh iſchen Bibliothek, - 


Koch, J. ar. — In der Benediktiner: Abtei Teres: 
beim,‘ Sol.‘ 'Perg., aus dem iäten loder, iaten Jahrh. 
Die Bibliſche Geſch. geht bis anf Simfo n, die welk 


fie Bis auf Fried rich U. don Bſterterch, benamt 


der Streithare (vgl. vben ©: 186. ). Bragur, ILI. 
45758. —3u Belmftädt, Pap. 64 BL; enthält 


| 


| 


bloß Bibkifche Gefchichte bis auf’ Yofua, und ſchließt | 


förmlich. Eſchenburg, im M. lit. Anz. 1808. Nr. 26. 


Sp. 414. — Im Batifan, Ar. 356. Sol, Dap., 310 | 
Bl.; -zu Anfange mangelhaft; vbeginnt nie Saul und 
endigt mit Kaifer Friedrich J. Fr. Adekungs Nach⸗ 


richten, J. 24. II. 184-98., mo ‚Anfati und Ende, 


Stellen und Auszüge. — Zu Münden, $ol. 1632-31, 


‚aus dem ı14fen Jahrh. Zu Anfange fehlen. 8 Bl., aud 


zu Ende mangelhaft, und bricht in der Gefchichte Kai: 
‚fer Sriedrihs I. ab. Docens Misc. IL 144. (me: 


—8 





\ | 249 


nach die von Adelung,ll 186. 188. 260. angeführ " 
- ten Stellen fich higx „wieder.- finden ) : 158.» 60. 305. 
Efchenbarg »bemerkt:im N. lit. Ung,, a. d. D., 
daß die von Doren, a. 0; D. G. 159., *iditgetheilte 
Stelle fidy nicht in“ der“ Heimfädren Sof: des Eni- 
kel wohl aber ar Wolfenbütt eler Bhf. —8 vo⸗ 
rigen Werkes) finde, pad ſchließt daraug, ‚daß, 
nach "der Rotiz“ Don der Keres heimiſchen ‚Hof. pr 
‚ der wirklichen Befchaffenheit der‘ Helurſtãdt iſchen, im 
Enikel .Biblifche ‘ hr“ 2 Piofangefitipe ürſprunglich ge⸗ 
trennt gewefen,, Die. Mugcheher 90 fh Ihn, ſchon in der 
gemiſchten Form enthalte. ‚Dengoph, Kung, Die, Profan 
geſchichta Ar Molfenb, Hoſ. des vorigen (beide. ven 
miſchenden) Werkes mol auch zum Theil aus. Euikel 
entlehnt ‚fein; ſo wie, ‚die Biblifche ‚an mehren ‚Stellen, in 
beiden Werken völlig übereinffimme. Es. ‚If. jeßo außer 
Zweifel, daß Heiunic, ‚Kon. Mänsen,, gper andere 
Fortſetzer Rudolfs, aus: dem; älteren: Enikal geſchoͤpft 
und entlehnt- hebein. Wom Troj. Kr. iſt es oben ©, 
233, jevıpiefen. Dẽeßgleichen findet ſich in uder Bali: 
kan. Hdf. von Rudolfs.Werk, Hinten der ganz unges 
hörig eingeſchalteten Geſchichte des ‚Koftguger Konzils 
von Priſchach, eine. Fortſetzung, ‚Die, ghtze Aweifel caus 
dem Enikel gfyommen, indem ‚die. aus. ‚jener SL (bei, 
Adelang, ©. 183.) angeführten Berfe ‚won dei, Gar. 
ſchichte Aleranders, ganz ebeujo. bien in. der Sof, 
Enitels (8. 289.),. wiederkommen. Und auf ähnliche, 
| Reife, wie. in, „Biefer Hoſ binten Pıpfa-. zingemifht ifk, " 
findet ſich ſolche hinten und vorn in den Fuͤrſtenbuch 
deſſelben Enikel Cosl. oben G. 186.). 
‚Vielleicht, gehören. bieher auch folgende, Bier Brup: 2 
flüde in’ Niederdeutfpher Sprache, wyeilche ich aus 
Kinderlings Rachlaß babe, in : Affe von einem 
alten ‚Pergament; 





velbrren deval Bi nu 
Die renden tantfaen alte‘ famen:’ : anal u 
"Die (vdn],va Jofephs geſtachte Basen... 7 

>. 8: Dat hi:dim rike floert mer rerhte. w 


. Berheset. fei Kur‘ dinem knechte ae Re, W 
Mar met. all. boert. wgt je meng; ein li 
Judas uole eñ noch een allene. 5 ; 


* 97* 


Scheint aus. der ‚Rede ‚des Prophtign Semala,, : 
Kön. 12. 22. a. Er J 1. en: 15, a” . or Aal . 

3) An Galompns- tiden, ; 918, ic-]a8, ..naen 2. 
Waſt, dat in Alba eonine — naca 
——— ESalinus (Ü Eylbius) Klba; fi are was i 
m" Eohine: Siluiub Eneas. J —R 
Ein Stück aüs der weitlichen Geſchichte "m Bed don 
der Schlußgeile (der Biblifiheh" „es Fi werloreh,- dat 


ſrade grbet“ durch zwei Punkte ürteiftpiebeni it 1.” 


4) Den coninc,' dat fi bekende * . r 
2 = Die dinie; die‘ fi tefeggene pa O. ZEueE 
1 2 - Dat'in: der bofcaelgen ſalei ache ir’ 1°. „ac 


=, Een heut, daer een an-fände, Bangen..:. et 
HM. wol aus dem: Buche: Malen Be Schüge fin 
firhiikeine dieſer Stellen. Htacnil rer jack. u 
al; Gedruckt:; Auszüge der ————— bſe, 
W'Pesii Seriptor. TI. p. 537 - 46:5 ‚Ihr der iſto⸗ 
ria der —— unſerer Jeit 25" fe &.güg: md 
Bragur, M "459... — Antindigang! eitter : wollftandi⸗ 
gen Ausgabe — * Neresheimer Hoͤſ., nebſt Proben 
Benz Seiten, durhh den Puter Mant Sau; Ne: 
rösheim, ‚v793. gz. Bol. Koks lit: Magdzin, ©. 2. 
G. 6-9. Braglit, IH. 460. nDie Anegabe': A über 
nicht zu Stande gekommen. — Anfang und" Ende,und 
eine lange Gtelle der Münchener’ Böll; bei’ Doten, 
Mid. N. 160°- 76. "Dal. oben ICH 233: Ze 

_ Über den Berfaffer f e. B. v. "Höbenet, ge: 
nealog. und hiſtor. Beſchreib. von Öfetreid ob der 


\ 


— 3. G 1543 v. Khauz, Leif. einer Geſch. 
dſterr. Gelehrten, Frankf. und Leipz⸗ 1955 8. G. 
33 Franz Paul! v. Smitmers Abhandlung vor 
dem ”Sirtenbuß, bei Raus cost vöen 8 186. ), | 


a 





1. Geftige: Begenden. 


. 4 
7 en der Heiligen Jungfrau Maria, bie | 
Ä gt, Rüdfehr, aus. Ägypten, -, bon. Bern . 
ber, ü. J. 1157.; ; in der Veraart des Rother 
. (oben ©. 5.). 


- 


. „I | 1 af 
HSandfchriftlich: Aus der ebimatgn Senteri 

berg iſchen Bibliothek m Sam. Wilb: Dikers Beſttz 

Perg. kl. 4., 179 Seiten und 84 Gemdlde. "Deffel: 
ben Anzeige vom eitieni der aͤlteſten Poeten und deſſen 

Herausgabe, Augabarg, 1775: Bi; And’ Sr. Wily. 

Otters Vorr. zu ſ. Ausg. G. XI. Bruch ſt ũck 

ein Blätt, g. Perg., mis dem ren debih.⸗ zu Mile - 

- den: Docens Misc. 10 en Tann 

| BGedruckt: Bollſtaͤndig, durch — gi Die 

 Beralpers Gedicht zur Ehre der Jungfrau Marin: 
Nürnberg und Altdorf, 1802. 8. RVE und 2306) . ’ 

ie Worterklärungen und 6 Bildern. — Das Brub: 

fit (ıaı B., ©. 61-65. der tte riſthen Ausg.), 

Ä bei Docen, ©. 104-8. | 


rm nf 
2) Leben Maria’s und eneiun,. fammt. der 
Heiligen Familie. 


«) Dos Bruder Philipp Die Arthäufer 
Drdens, im rgten Jahrhundert, 


Handſchriftan: Zu Jena, Yag.,. aus dem 
13ten Jehrh. Die obere Halfis "tur erſten Blattes fehlt, 


L 


N 


mh, Dal, Dorens Misc. U.:96,, — Zu Gum: 


she Il ” \ N 
fonft: vollſtändig. Dgcens Misc. IE 68. 94 r95. 
Ein Ayszug dazaus; mif. Stellen, ‚ebd, 70-94; . de 
Sölyß.pb2d..h,76.- m ‚Bormalg in, der, Panz er iſchen 
Bibl. Dpssas Misc, I. ‚75 76.. 00, Der, Anfang 
daraus angegeben; vgl. 1. 95. — Eben daſelbſt 
noch eine jüngere HL... Alk ı5ten Jahrh. Do: 
cens Misc. 1: 96. Eine von diefen beiden ift dod 
mol: Die MomieneLegen der,me dad Leben Jeſu, 
in Deutſchen, Reimen, 156 BI, 4., in Bibl. Panzer. 
r I. No. 32. ir Gotha, auf“ Berg. Rdnzel, | 
"1697: "©. 430. ° Stellen ' daraus,’ ebd. ©. 52 
klagen 50: 362°- 64. 566: NZ au Wien, Perg; 
aus dem ı4ten Jahr). Denis, ‚Catal. Vol, I. P.L 


burg, - auf, der. Stadtbibl. GEchütze, in Eggers 
Doyiihen Magazia,; 3794: Dezeuiber,- gab. den Anfang. | 
 unp.‚perfpraph. eigen Abdruck des ‚Banzan. — Vielleicht 
iſt es ebeir. die, Hffenbadifce, Hof .Diefes Werkes, Te 
Bi, Pap, & Bibl. Uffenb.. P. IV. c. 40-45., wo 





. Unfeng ‚und Ende,, zind fämmeljebe Überfehriften ‚abge 


druckt find. Hinten fi, einghe ‚Btäfter, ausgefhniket 
 r. Bu‘ Berlin gr. en Odhfenfapfpup., 23-8. v. J. 
1454.. Die Berfe find. mit. großen Ancflaben —* 
die, roth gemalten Anfangsbuchſtahen ‚der Abfehnätte, bis 
auf, den zweiten, nich£ ausgeffhrf.., „ealeb der ‚afte ift 
nur. fhmarzunngsdeutet; nn 
HM Aria, muttet, Eonigen,. ' 0 u “ 
‚ Alle der perlet, erloßeßß. 
"Bostkihe mir vol Fülide fü, 
Das ich des buches fo begyüe, n 
34 :MDa vſn ich deij· gnade finde (I: gewinne), 
Bud Ihzg deynes;firdeg eng; 
Dep holf mie weyß mehfl’näte. 
ni} Ich wybſchreyblen), reß magẽt, 
1.7: Mn uns.20ı Benflige fchrik(eyifagel,. 


p ı 


\ 


J Bon degner:genfßft heylikegy9t. 
Was ich gehort han vnd geſehen CL Beten) 
Bon’ dir, vnd wo ich bin geweß. 


"2 MDas wil ich allet werlt kunden, Zur: ind; 
. „Das dur, fraw, :von miennen hat rt 
ı Gnedidligen heifeft mic; . Eau 
Wen alle men troſt leyt an Bi 

Reyn magt, nü bit id di u 
Das du mwelft leten mh, ·.. ze 
Das Ich-dieh wos bimmgen muffes! 2 0° 0° 0° ana 
Das helf mir, reyne wage .Biffe. 113,0 

Das buchlen han ich geſant 

"Den brudesn, dy do ſeynt gengat an une 
Bon den Zufgen vnd Ze Bu 

Maria, mufte?, dy ein kint 9 0 

“ Bon dem [geJhegligen geift ‚german, EEE 

Maget weßñ ag man, on 

Die buch heift Maria leben: © I | 
Dy muß vms ewige frewdiergepen.. ur Jo 


Nuhebt fih das bug an. nn. 


&2 (u) No lert dicz buch des ulen' be: an u . 
Das in dẽ land zu Galilee, 


In eyne⸗ ſtadt, was genant' ' = = - N 


Nazareth, vnd wol bekant. 

Do was ey reycher ma geſeſſ, 

In aller. tugẽt wol vo'meffen, 
‚Er mas genãt Joadim;. | 
Nah gorz dinft ſtũdt alle feB. fin ff- - 


, \ 
' 7 — ——— * — — — 


*) In des Uffenb. Hdf. lauten dieſe VBerſe. 
Eyn Bud haben die duzehen herrm.. | } 
Das wart pn gefanf.pön. fromden lande ferte, 

Darus wart dot buch genomen. W 
Got gebe pn allen heyl und frommen, 
Die dit buch horen adir leſen, 
Das ſie alle muſſen ſelig weſen 
An libe vnd auch an fete; ' 
Des beife uns die maget Here. .. 
- Hie bebet fih an Marien ieben. “, , 
Ung leret dis buch furbaß me fl. . °... F 





F B J 
er 
2* 
N R . 
DE Ze N » 5. 


Oy gar weyt iſt ynd bin 23 nm 43 





254 
Die Uberſchriften der Hähfigen Abſchnitte find: vofh, ‘und 
ſtimmen meift mit denen der Uffenb: Hdſ. einige feh— 
len. Die von Tenzel aus der Gothaifhen Höf. mit 
getheilten Mythen, wie Jeſus einem. Kinde fein Krüg 
lein wieder gany macht, Waſſer in feinem Rödlein frägt 
und Weiherlein macht, finden fi in der Berliner 
nicht, und auch in der Uffenb. nur die Überfchrifi 
des erflen; die andern zwei, wie Jeſus Vöglein macht, 
und zu Öcule geht, find. aud) in beiden Sf , der 
Berliner, BI. 54. a. und 53. a, 
BI. 46.a. Daz ift dag Eine, vo dE vns hat. 

Der pphet Dalaä gefait; 

Er hat in fine buchern gefhribäi, , 

Die find in difem lande (Ägypten) bliben, 

Das v5 Juden ſol ein ftern 

Erſchinẽ in die merle fere ff. 
Bl. 108. b. ift eine Berufung auf den ‚St. Epipha: 
nius. Das Gedicht.felber ſchließt mif einem Gebet an 


Maria, Bl. ı22. b. 


Di fein. beuder Ppilippus rede. 


(F) Rawe Ma⸗ia hie hat ey ende, 
Mit gericht ich dir day fende, 
Mu bit ich dich durch güte, 
Daz du molleft fulde gemute 
Mir oil arme fundir zeigen = 
Dad dein gnade zu mir neygg = 
Vnd erbarmen,. frawe, ih ' : 
Gnediglich vber wich, a 
Gebñ mir deynes kindes hulde, 
Daz ich num̃er ſundñ ſchulde 
Vor ınynes libñ ende buße, 
Des hilff mir, Madia, maget fuffe: 
Auch fende ich dicz buchelin 
Võ der libñ frawen men 
Alle der Erifteheye gemen, 
Doz fie wmifjn, wie daz reyne 











Bl. 123. 


‘nd den 


a. Mein lebũ, ſeh geweſen., Sana 


Wer daz gerne bares leſen. . =. 
Vnd auch ſeribñ heyffü wil. 
Dem gibet Masia gnadñ will 
Sie hilfft ym, auch vz finer not, . 


Daz her nümer boſen toodd. 


Gewynet an ſpnes Iybes ende. 
Auch diez buch üich ſende 


Den brudern vo DE Taſezh hu; 


Die han id Iomge: arlorn "7 Fe 
Wan fie Berne Mafian .eren, 


Den diez budy zu .hautä Füpt, : 
Ab fie icht ſindñ an dE, 
Daz der warheyt ider zeme, 


BDaʒz fi fie dag gar ab ſchabñ, 


Vnd daz nicht lenger by in habin; 
Wan ich nicht anders enger, 


Dan Marian {op vad eren. oe 


Den ongelertä ond den pfaffen, 
Der vor bit ich wider claffin, \ 


Dy ir torhegt do mit, meldin, 


Doz fie alle day gern fcheldn, 


‚Doz fie felber nit enfünen, . . .. 


Des en waln fie doch nymãt günen. ‘ 
&o wer doch dicz buchelin 
Gebeffern mit ben finen fein " 
Vnd mie getichtin dag geinerin, 


Ciu abe Madian vnd zu eren.. 


Dem wil.id gerne erleubñ dafarı + - 


-. 


Ich enkundes nicht gemeöftern baz. 
Alle, die an difem buch .5 


| On iſt mic leydir wenig Sekant, 


SUESLR 


Leſen, der gnade ich ſuch, u ar ä 9 


Daz fie mal haben ſtete 
Mich' durch got. au irm gebete, . x 


Vnd biten Iheſũ, dazg.er.fih.: -- 7 .:.- | 


Wolde erbarmen vber mich: 
Bruder Phitippus, bin ich genẽ 


4 -. * fi 


n 


eiften glaubfi gemerä. J 
Auch Bit ich die alle, ond than in kat, 


* - 
. 





An dem ordin vo Kurcäg, 
Geſcribñ han ich in dE hus ' 
xzu feldin dicz buchlin. | 
N Sant Jofeph waz der'maner mn, 
Der, muter, din hutter waz, (9 ’ 
Die Jhüs gotes fin waz. 
Der felbe Iheſus mufſe uns sn 
Tcoft, durd feiner miitfer Tebf..: - 0. 
Matian kebñ get hie dz: Be BE ee Zu 
Nu helff ons ir Kbes- Find pie 2 | 
Auf derfelben Geite beginnt noch. das. Gedicht von 
den 15 Zeichen vor dem jüngfien vs. am Ende 
deffelben, BI. 129. b. fteht: roch: 2 " 
| Erplicit vere feriptor tmle Bei "hie Anno Da Mccec 
liiij in vigilia viſitaes matie pirgines hoda befpera p me. 
Der Name ift ausgekratzt. Drauf felgt noch. Das Ge: 
dicht von der Stad tverfaffung; alles von. derfelben 
Hand, , and zuletzt ſtehen einige fpäfete geiftfiche Lieder. 
— Im Batifan, aus dem ı5fen Jahrh. hinten man⸗ 
gelhaft. Eine Abſchrift davon. zu Münd en. Docens 
Mise. IL 96. R. like Anz. 1806. Mr. 11. Sp. 168. 
Dbne Zweifel ift dieß die Vatik. Hdf., welche, nad 
Glödte: s ſchriftlicher Anzeige, beginnt: 
Maria, möter, Künegingen. 3 
Al der werlde toferinnen. en — 
— Aus einer Hdſ. führt Math. Kried. Be, in den 
notis ad martyroldg.' 'sceles.” Germ.- (Augustae 
Wind. 1687. 4.) p. 64-65: eine Bielle an, melde 
Tenzel, ©. 540., aus der Gothaer. wiederholt, und 
die .in der Berlin. Hdf. BL. 6. M. flehe  . 

Eine "Tiedegdeutfibe Überfegung dieſes Gedich⸗ 
tes iſt handſchriftlich zu Helmſtadt, aus dem 
15ten Jabıh, . Anzeige der Kapitel daraus, welche meiſt 
mit der Berlin. und Uffenb. Hoſ. flinmen, durd) 
Rinderling im Deut, Muf. 1788. Oktob. — Eine 


andere 


. . ” ' . 257 
andere Hdf., Pap. 4. 276 ©., ein BI. halb abgeriffen, _ 
befag Kinderling. Adelungs Magaz. U, ı. ©. 63 

Fo, wo ein Zurzer Auszug mit Gtellen und Erkläs 
tungen; eine Iängere Stelle des Anfanges (712 B. bis 
SG. 35.), ebd. 1. 3. ©. 121 -57. Diefe Hoſ. beſizt 
jetzo v. d. Hagen: Dorn ift nod ein Blatt, auf mel 

them roth der Zitel fleht: 
Die bod ns van onfer leuen Or- gäefäceuen 
in den iaren do maſchreff dufentiiiij hän— 
dert onde v onde fedentid. 

So ifk auch die Überfchrift des Gedichtes felber: 

Ban vnſet leut frowen, 
Die Reime find abgefeßt, mit großen Buchflaben, und 
hinten und vorn durch rothe Striche bezeichnet. Innerhalb 
find" die Überfchriften ſchwarz, nur die Abfäge mit roth 
gemalten Buchſtaben. Am Rande bat Kinderling. 
jene, fammt 2esarten, aus, der Helmſtädter H9f. beis 
geſchrieben, und audy daraus die abgeriffene Stelle, ©, 
135 - 36. ergänzt. Bruder Dbilipps Eingang und 
au) der Anfang der Geſchichte ift bier überfprungen, 
und die Erzählung beginnt fogleich mit BI. 3. b, der 
Berliner Hd. Überhaupt ift die Überfegung ziemlich 
verfürgf, befonders. von ©. 209. an. Die vier obge 
darhfen, in der Berliner Hdj. fehlenden Mythen fin 
den fi) aber audy bier, ©. 153-61. Der folgende 
Shluß weicht nad) den erften 4 Berfen, melde in der 
Berliner H9f. BI. ı21. b. ſtehen, ganz ab: 
©. 273. Dat ys de ſote reyne Maria, 
Ban der vnſe pphecia 
Hat gefreut vñ gelefen: 
Ge ſchal anfe vrowe weſen. 
Ge ys de rode van Yeſſe, 
Se hat! gedragen ane we, 
Moder vñ maget, ey kät, 
"Des alle hemelcike vro ſq̃t. 


— 


m en 


Dat fute Johänes babtifta Masien. 


DE de doper füte Johan 
Brote vroude dar gewan, 
Do de fine nichtelen ſach, 


He eñtfenck fe vñ fprad: 


G. 274. 


Willome,. Maria, vrowe ıny,: 
In dat hemelrike dyn, on 
Wilkome, ſchone nigtele my,. 

To dem leuẽ fynde dy; 

Lof vñ ere wy alle dy fanen, 


Wäãt du haft dat lam gedrage, 


Dat der, werlde füde bat 
Bordreue vi ere miffedat; 


. Dat lam irkande id vñ pro wart 


Yan em, do id noch vorfpart 


In miner mod? liue lad), 


Do fe ſwaͤnger dy geſach; — 
Dat lam to der Jordaneè gynck 


5 Vñ väã my de dope entfend. 


. Ban onfem line lif genemeft; 


\ 


Dat Johachim vü Aña Madien ent 


‘ Marien moder, vrowe Ada, 
Mit Johahim orem maña, 
Gegen ere dochtet gungen, 


Sich vroüden, dat ore konighnez 


Ge ſprack: wilkome, Fe Maria, 
Wilfome doch, mager Maria, 
Wiltkome, vrowe konigäne, 
Iſcahelſche lofergne, 

Van dy ys vnſe Füne irloſt 

Dan Dauites ſlechte getroſt. 

Wol uns, dat du jo quemeſt, 


Wol Uns, dat du ıjv gemworde, 


Brome, van vnſes liües geborde; 


Wol vns, dat du Eye biſt komẽ 
Ban ons, aller werlde tho vroge! 
Vroude grot ys vns geſchen 

Ban dy, wãt wy han geſen 





Godes vroude, vü dines Fhdes 
Vñ al des bemeifche igeſynnes. 
In der doroude ſchole wy 
Jümer blius, vrowe, mit diy, 
Bü by Iheſũ dynẽ kynde 
DA mit al dem gedes geſynde. 


Dat Joſep Narien entfend. 
Joſeph de reyne vñ de gude, 
De Marien an finee hude 
Hadde gehat, mit or& fone, 
Vñ fe gehett was ſyn vrowe, 
Do de renne.godes trut, 
De foren. Marien, fine beut, 
An. dem hemel komé fa, . 
So grote vroude om geſchach, 
Dat nemät: dat geſagen mad; 
He entfend fe vñ fprad: : \ 
Wilkome, mines herten fdyepn, 
6.276. Wilkome ſiſtu, vrowe myn, 
Wilkome, miner ogen ſchyn⸗ 
Wilkome, Maria m vrowe; 
Wal my, dat id dy ſchowe 
In dem hemeltike dyn . 
—Nuͤ ſchal ic jũmer by dy ſyn 
Bü geneten diner gemüne, 
Diner ſchone vit diner gewyne, 
Ban dinẽ liũe, vrowe, gans, 
VBVnñ drage diner kuſcheit krãs. 
Eröe vele han ick van dddddd 
Wir du regne-hevolen m -  . .. 
Wordeit, dar id dd hoder mere. - _ 
Bü diner kuſche kemererte. 
Pü bin id vro, n ys my wel, . 
Wente id mer pan dy ſol 
Geſcheyden werde; van dh Magen ı eopne 
GE Tal fa mie dy gemeyun, . . .. 
Bhy dynẽ leue ſone Iheſſ. 5 
VDen wy, vroppe, beide, ie eR.du, 
Hebben getogẽ minlichlich: a 
De wel vns gzrken. vi cl, im 
R 2 


3 


260 | \ „ 


‚Dann folgen auf 3 Bl. noch etliche poetifche Sprüche, 
von derſelben Hand. Auch ſteht in dem alten Bande 
voran noch eine Niederdeutſche Überfegung von 
des Thomas a Kempis Nachfolge Chriſti, gedrudt 
Magdeburg, 1501., und der Öeelenfpiegel, gedr. zu 
Loelen, 1520. ‚ ebenfalls Niederdentſch. | 


b) Bon einem Ungenannten. | 
Handfhriften: Zu Meiningen, wahrſchein⸗ 
lich des 18ten Jahrh., Pap. kl. Fol., wol einer Hond 
breit did. In der Mitte fehlt ein Bl., und auch das 
erſte ift unfen abgeriffen. Diefe und folgende näher 
Anzeige derdante id) der Mittheilung Reinwalds 
De Anfang iſt: 
Diss is eyn Vorrede 
Imanuei mit uns, Got, 
oning des riches, Gabaokh, 
Be in desf geweltigen fhrone, 
‚  &ot der. Herre ob aller fir(ften?) erone, 
Der dye geſcheppfe Haft _ | 
Gemachet, ond fie werben Taft | 
Mit ſtedem flijffe in dinem lobe, | 
Du bift dar jnne vnd dar ode - 
. Apffa & OO alleöne, | 0 
Ende ond beginden, ich meynneſn), ' | 








- Der dir felber je gebrach; | \ 
Du bift ob aller hehe vyn dach 
Bnd aller dyeffe eyn fullemontz 
Dir iſt ich alleyne kunt 
Dye lenge vnd auch dye breyde, 
Wie ſich die an dich leyde, 
Daſſ ftet in diner maſſen hanut; 
Alle(r) ding eyn ummerant 
Iſt din Gewalt vnd eyn haffch; 
Din liſte, konde, meyſterſchͤft 
Dem hymel ond der erden gab 
Wol lobelichen vrhab 
Mit vil geczyerdes vnderfcheyt 


8 


Den man fpurt dar onder. 


Mit dauwe und mit ‘regen ; ° 
Bon dinem milden -fegen 


1 


— 26—— 261 
(bier find 7 Zeifen weggeriffen) “ De 
Die drugen vnd aud die fuche "0 * 
Mit bereyder genuchte a a 
An lebendiger creaturen Teben, 
Dye, beyde, ſwoment und, fmebeng; . 
Flyegen, ſchlingen, lauffen vnd gan, 
Alss ſie din geift hat angekan, 


Man findet dich albeſunder 
An wald vnd an heyde, 
Dye du ergruneſt beyde a ' 


Sormyerent- fie ſich maniger bant, > 
An grüner farwe-miffewant; ° | 
Alles, Herre, in dinem lobe; 7 
Du biſt dar june vñnd dar obe Be 
Mit vil geczyerdes onderfnik, J 
Des geluthes umbedrit J 


An ſterren, man, dye ſonde, 


Wye die jren lauff konnen 
In ires tirdels krüũme 
wechſeln umbe 


. vnd Dass jar 


0. enbar | on 

GG Zeiten g ganz weggeriſſen) oo. 
ft dines gemwaltes umbegang. | J 
Dye hohe iſt ſunder begyn, 
So get dye dyeffe an ende hin, 
Dye lenge vnd ir ſtraſſe 
Iſt vil gar ane maſſe, 
Wanne fie nye wart folfeniCmjeffen: 
Difs umbfehet din, eyning, weſen, 
Du aller dinge eyn vmbering, 

Der doch erfullee alle ding, .. nn 
Wanne du ir weffen allein weif, - .: j . 
Du, der du alle dinge drenfl, | oo 
Une müde vnd ‚befwerden, 
Den hbömel and dye erden, nn 
Daff darobe, vnd Dein, vnd darvnder ig, 
Daſſ ergrundet D din eygenet iſt. V 


No. 


262 


Diefe Vorrede nimmt noch 106 2. ein, und 


. folge noch eine: 


‚Diss iſt eyn Vorrede. 
Godes fon, Iheſu Criſt, 


Dass du war Bor vnd menſche bäſt, 


Dass 'glauben ich unzürbrocen; _ 


Du haſt eyn wort: gefprocdhen 


In der gnaden flonde 
Mit dinem heilgen monde, 
Dass fal gebenediget fin: 


Wass ir byedent den patter myn - 


In minem namen, das gefchich, 
O du wonnekliche zuuerfich, 

Dye mit hoher wirdefente 
Guss an den namen ift gelent, 
Dess wir an richeyt werden ci! 
Ime warde nye richeyt glich, 


Vatter, almethiger Got, 


Der durch ganze drüwe gebot 


Din kint hernyeder ſanteſt, 


Vnd damit erwantteſt 

Die aluecter tzwoſchen vnſs, 

In dem namen dines ſons 

Iheſu Criſti, bydenen ich, 

Dass du gerucheſt zu horen mich; 
Es iſt nuwe ſunderlichen mir not: 


Min hertze lang mir gebot, 


Dass ich mich daruff gedethe, . 
Vnd zu gudem brethe 

Eynen deyl dines beilgen leben; 
Deo wart min mwille widerftceben, 
Wanne ih dye vernunffthe ſach 
An mie donckel und ſwach 
Gegen fo groffer erbeyt. 

Zu wüſte bin ich doch bereyt 
Nach fyer jaren, in den fin, 


. Dass ich griffe in den begyn, 


Durch did, lieber herre mya: 
Nu laſſe mic Hifffe werden ſchin. 


dann 


pP} u 


Ob von dir mir ſy gefant, 
Dass min wie ift enbrant 
An ine benanten erbeyt, 
Als din Fine hat gefeyt, 
Guss fo byeden ich dich in -finem namen, . 
Den mynneklichen lobefamen. 
Iheſu Erift, des Herren myn, 
Dass du der miltekeyt fhrin - u 
Gegen mir uffgefhlyeffeft 

Vnd in mon herge gyeſſeſt 

Der wiffheit fuchen, 
Dabvon er, ſich moge erluthen, 

Naätzlich zu bringen an eyn zyl, 

Dess ich durch dich beginnen wil. 

Auch byede ich, hochgelopter Got, 

Obe jeman wolle eynen ſpot 

Vnd ſinen boſſen wolffes Kan 

Mit ergerunge hencken daran, 

Dass ich. tzu Duſchem flge 
Diffes buches bin [ih eyn doſke, 
Dem drucke fin gemüde, 

O herre, in diner gude, 

Dass er bedende darunder, 

Wyie man din -wonder J 
Beedige(n) und auch ſchribe 
Den mannen vnd auch den wiben 

Solle in allen hongen. 
Auch bin ih beywongen, 
Daß ich dich byede noch einer bette, . 
E dass ich nume drede 

In diffes Buches erbeyt: N 
Herre, hat nid) min Dumphegt 
Dar gu mit idel ete brath, . 
Dass ich Su ſchriben han gedath, 
So blende mir dess hergen fin, 

Dass ich enwiſſe, war ih hin 
Wandeln, oder mas id do. 
Unete dye gehorret mit gu, 

Der ich vil in minen dagen 

Han verdyenet, alss ih muss Ffagen, 
„In ruwigens ;hergen lere. 

Lop, mirdifent und ere 


Eal dir ‚aleyne fin berent - 
In fleder werender ewekeht. Amen. 


Siit nu der wille myn ift geftigen 
Vnd er daran mir wil gefgegen, - 
Dafs ich durch gut dye Iude 
Beriehe bye zu Du[den]de 
MWicher heilgen leben, 
Wie jn von Gott dem Herrn was geben 
Dogent in foßer maſſen, 

. ZWBye fie die gerethen ftraffen , 

Drungen mit erbepdender phfflege, | 
Wyie fie gefgegeten an dem wege) 
Wider aller welte fpot, 

Bnd vor den konig Sabaoth 
In des hymels throne 

J In allen freuden ſchone 
Mit kleydern erlichen quamen, 

Die fie uff dem ertterch namen, 

Als in gebot der dpgenden flife, 
Gel, ot, grün vnd wife: 

Das gel kleyt mit freuden er dreyt, 
Den abftinentien hergeleitet 

Mit ceftigunge felmer 

Bnd in alfo vergilmwer, | 
Daſs (d)er dogent vbergofs Ä | 
Berdrudenet wol des blodeys flofs, | 
Bnd jme dye gele forme geben. . 

Wer aber endet bye fein leben, 

Durch Got, an der merteler rat, 

Der komet do mie roſenroder wat . 

Zu hoffe in groffer ere ff, 

Bald darauf kommt noch eine Anrufung Maria’e: 


Gie iſt der gnaden alſo vol, 

Daßs fie mir mag gehelffen wol. 
Eyn deyl man auch mercken ſol 
Hernach in diffem buche: 
Es hant mit groſſer ruche 
Geſamenet dye meiſter jn Latin; 
So laſſet, dur Got, gewert uch fin; 








t 


Ob in fumelichen orten 
‘ Die meifter an iren worten 

Vnd an jr fhriffth entzwey dragen, 

Da mil ih eynnen fin fagen, j 

Der mir gefellet der befte. 

Hye an myn rede ich fefle, . = 

Auch durch boffes bergen rat, = ' 

Dafs fin augen offen lat | 

Vnd warttet, ob ifs ich(t) finde, 

Daſs .efs [ifs) zu beine binde, 

Und mit worten fule; 

Daſs ift eyn rethe Ule, 

Den guten(r) werd dages lyech 

Leſſet geſehen wennig ide: 

Bnd ob er ſich entfube, 

Daſs ſich eyn finſterniſt hube 

Bon unreth, wye dafs ſy, — 

Do weren dye dugen lyecht jm by. " 

Wanne was der menfche nit lip hat, 

Hye wye Igethe eyn ſach flat, \. 

Dafs er daran geergert fid ff. - 
Zur Bergleihung mit der Darftellung Philipps (Bei- 
Docen, Misc. II. 88. ff.), ſtehe bier noch die gar 
bel, mie Jeſus Böglein mad: 


Darnach uff eynen Gamsdag 

Iheſus mit den Binden ‚pfflag 

Her und auch dar wandern, 

Bon einem Su dem andern; 

Eyn nuwes ſpyel er aber hub; 

GSye qwamen, da man letten greub;. 
Do ſprach Yhefus tzu den Binden: 
Nu feher, wie follen finden, 
Kolget mir, eyn nümes fppl, 

- Bnd madet, dafs ich maden mil: 
Dye Einde, gar nach Findes fyeden, 
Holgeten ſynem willen nmıyede. ' 

Er mathe mit den henden fin 
Alfam ſyeben fogelin, ” 
Kleyn vnd auch ſuberlich; 

Dye ſatzte er tzyleth vor ſich. 


m 


— 


Nu qwam eyn alt Yude aldar, . 
Vnd wart auch der erbeyt gewar 
An den Finden allen; 
Eſs begunde jme miffefaln,  —; 
So dafs er gwam in ungedult: 
Iheſu, fpracd er, diſſe ſchult, 
Da diſſe kint ſint anbrach, 
(Bier fehlt ein V.). F 
Vnd bringeſt ſye tzu miſſedat. 
Es iſt ein wonderlicher rat, J 
Daſs du der bijht nit pffligeſt, 
Vnd dich der ee ſo lithe. erwigeſt. 
Iheſus Feine. antıvore jme gab, 
BVnd wolte auch laffen nit. darab, 
Dafs jme vor den henden lag, 
Wanne er fin flnfflichen pfflag, 
Bnd wolte is gerne han volant. 
. Der alte Jude wart enbramt 
Mit tzorn duch das ungemach, 
Dofs in das kint nit anfad 
Vnd duch jn nit fin werd Brad: (lie?) 
Mit unmut er gu jme ginge (gie), ° 
Vnd wolte dafs werde zerdruden gar. 
Als defs IHefus are gewar, . 
‘Dafs ec einen boffen willen drug, 
Tzufamen ‘er mit den henden flug, 
Ttzu jn ſprach er: ir fogelin,. 
Flyegent, je foflent lebendig fin 
Vnd alfo mit den andern. 
ölgegen vnd aud wandern u 
Bnd junge fogelin bringen. 
ge mer wprden fidy legen MM 
n der ftat ji uheral; 
Der alte machet eynen ſchal; 
Wanne er dye fogel finegen fah. .. 
Der lude pil vnd vil fprad), 
Durch dyſelben mere: 
Es were eyn beyberere. 


— Dhne Zweifel iſt dieß Werk auch in einer Vati— 
kan iſchen Hoſ. von den Leben Maria's, Jefu's ıc., 
welche, nach Glöckle's ſchriftlicher Anzeige, beginnt: 


| 





Emanuel, mit ung, gof, 
Kunie des rihes, Gabaoth ff. 


Vielleicht. verhält ea fidy au fo mit der Wiener 
HH. Nr. 163. (Ambr:; 266.), kl. Sol. 205. BL. Perg., 


| aus dem ı3ten Jahrh. Zu Anfange fehlen 3, gu Ende 
‚ vier Blätter. Es find 3 (nad) Lambee. nur 2) Düs 
der, von Mazia, Chriſtus, den Evangeliften 
und Apofteln, Maria Magdalena, dem Erzengel 


Midael und anderen Engeln. Am Ende fteht noch 


die Überfchrift der Legende von der 5. Katharina, fie 


felbft aber fehl. Lambec. II. 781 - B2.; unf. Muſ. I. 


604-5. Aus dem bier angeführten jeßigen Anfang 


und Schluß, in Bergleihung der enffprechenden Gtelle 


bei Philipp, geht wenigftens hervor, daß es nicht 


deffen Arbeit" ift, als welche fie von Rod), I. 125. und 


| Dvcen, Misc. IL 96. ‚und, unf Muf. 1. 192., aufge⸗ 


führe worden. 
3) Ein ähnliches Gedicht, abet es ſcheint, noch um: 
faffender, ift die. . 


Hondſchrift in der Abtei GE. Mergen im, 
Schwarzwalde: „Gedicht von dem Leben und eis. 
ven J. C. und von U. 2. Froumen”, weldes Dber:. 


lin, in der notit. mss, vor ſ. Glossar. p. V.. aufs 
führt, mit der Bemerkung, daß die Uffenbachiſche 
Hdſ. (v. Philipps Gedicht, oben ©. 252.) etwas 
Ahnliches enthalte. Kolgende nähere Anzeige ift eben 
falls aus Dberlins ſchriftlicher Mittheilung: die Hoſ. 
ft in Sol. Perg. des ı3ten Jahrh. mit Bildern. Der 
Anfang, 4 Bl., Rap. I. II. fehlen: | 
& 1. Sie Butper Adam das ertriche 

Noe arke in der fintflue 
2. K. III. Wol wir unfe lofunge miffen unde heſchonwen, 

So muze wir czu erſten beginnen von unfer froußden; 

Wenne do got menſche wolte werden, 


Do mufte ber czum erften fine muter czu der erden f. 


267 


x 


— 2 


268 . 7 
Ei inkunden in nit gefunt madjen ff-, 
ı An difen reden iſt bezeichnet alle menſchenkunne, 
Das yn di werlt quam uz des paradnfes munne ff. 
Ein Gamaritanus quam an der teften flunt ff. ° 
: Do irmwelte her eyne mait,.di fine mutir weſen ſolte ff. 
3.— Konie Aſtrages ſach yme troume einen winſtam, 
Der was gemachſen uz ſiner gohtir licham. 
G. 3. Gebenedit ſiſtu, hochgelobte mait Marie, 
Du biſt eine blume wiz boben allen Tilien ff. 
Mit irme B. V. ‚geleite ſut wir dis vreisliche mer 


—W aren 
S. 4. 4. Bilden. : ai # 
©. 6. Di ſi ſiben gaben daz ſ fin fiben hande ertzetie. 
Kenden fiben houbit ſunden und alle ire kumpanie ff. 
Der haſſege menſche Fan ſich ubir nymande irbarmen, 
Der minneſame menſche irbarmet ſich ubir alle armen. 
S. 7. Der (tempel). hatte bobin eigander drier hande 
ummegank ff. 
Das ſi das maytum tzu aller irſten hat irtracht ff. 
In dem tempil was ouch beftoffen eyn wendilſtein f. 
©.8.9. Bilder. 
©. IT. Bade alleine ir lichame underſtunden Air, 
Ir hertze doch wachte und czu gote rif. 
6. 12.13. Bilder. 
G. 14. Nu ful wir horen, wie fie vntvink ire eſchaft ff. 
Czum anderen male daz fie hetto eynen dinsman ff. 


Bnd dorfte nirgen alleyne, alfo ein geil. wip, gan ff⸗ 
Ost hat lip, beide, moitum, witberum und die 


echten. ff 
So nimmt jedes Kapitel 2 S. ein und endet mit eingm 
Gebet in einem Reimpaare. Es folgen wieder, 26 
mit Bildern, deren Inhalt vorhergeht: 3 
17. VIL Die wile ſich Joſeph bereite au der brutlaft ff, 
©. 18. Der ewige Got Kon deme ewigen ride 
Wolte Mariam eime vlus wollen glichen. 
92. VIII. Der aller der werlde eyn loſer ft mr 
Gi gebar -ein Eind alfünder man. 
25. IX. Bade di wife Foniginne von Gabba, 
Die quam mit grogem getrekke us al da, - 


29. A. Alfo pn dusfte M 


m 





L r - 
! j FtB 
W 269 
Bu 


Die zen ®eboe. 


Menfhe, du ſalt Feine aptgote Betten an, 
Du falt nicht unnucglichen nennen gotis nam, 
Duch faltu di heiligen tage vigeren, 
Du falt dinen varie und dine mutir eren, 
Du falt fin Eein morder, noch Feine moerderinne, 
on Ouch ſaltu ſin kein unkuſcher, noch keine unkuſche⸗ 
zinne, 
Du in. ſalt nicht unrechtis haben, nocht nicht ftelen, 
Du ſalt keyn volſch geczuk, noch logener weſen, 
Du yn ſalt nicht begeren dines ebenkriſten gut, 
Under Degerunge ſi fi nes wibes fal dir nygmer Fommen 
in dinen mut ff. 
6 3% Derfelbe ſchria was wel gebrunniret 
Mit golde, binnen. und huſen wol geziret. 
34. XI. Do das Fine untwenet wog unde Funde wol gan ff. 
— ‚Das kint warf einen kolen in finen mung, 
.  Alfo behile iz fin lebin und finen gefunt. 
. 7: XIL Det prijter in den tempel wolte gan,, 
Der mufte fi von erfte dorinn twan. 
©. 38. Er hiz in gan czu dem Jordan, 
Dorinne folde her ſich fiben ſtunt man ff 
" Bi diime fpitalifhen manne 
Sint bezeichnet di grugen funder alle.. 
51. XIII. Wi her ſich liz von Sathanas bekoren ff. 
Do wart her von dem tuvel bekort und verſucht. 
Sind dem male das Ks bekoret wolte werden, 


So pn mac nymant ane beforunge fin uf diſer u 


erden. 
56. XIV. Tnde (d. Batir) mil pn noch der bekorungen alfo 
lip dan, J 
Aiſe ab her ny keynethande ſonde hetts getan ff. 
. Her nam einem manne fin eig wip, 


Boben das liz her dem manne benemen fonen Typ ff. 


Der ſpitaliſche Symon, Cornelius unde Gzechias. 
60, XV. Bigen, wynber, nuzze und ephele namen fi gli Fr 
Bnde fullen Beinerhande hoffenunge darczu han, 
Das fi icheſtcht dorabe wollen untvan. 
4 XVI. Die Inte, di das Dfterlam ezzen folden, 
Dia was geboten, daz fi flende ezzen folden, : 


4 


- 


379 u | . N | | N 
Gi muften halden flebe in iren henden, 
Ouch folden fi uffchurgen ice Ienden, 
Bf ire ouze folden fi haben fehu, 
. Wilde lecche folden fi. ezzen darezu ff. 
Die wilde letche di gar bitter ift. | 
67. xvu. Her mochte fi mie dem geyn tode haben getotet 
alleſam ff. 
Her mochte duch das vuger uf ſi haben geſant ff. 
ee... Digerige Hangen habin gefane in der 
. nt ff- 
Alfo her tete in det wuſtenunge 
Den Soden, umme ice murmetunge ff. 
q1. W. Bi her czu der ſtupe wart geſlan ff. 
Gie fpradhen, her were ein trogenere ff. 
Her (Herodes) wante, dal Ks eyn koukeler were, 
Do hatten fie drier hande geticht, 
Di‘yn tuchten afegumale nichtes nice ff. 
Her dochte, das her yn lize tzu der ftupen flan ff. 
&s find überhaupt XL. Kapitel. Angehängt if: 


Dis iſt eyn biſpil von der martere herten. — Dis ge 
bet faltu ſprechen czu vefper czit — czu conpleten czit ff. 
— Dis ift eyn bifpel don dem bettupniffe unfer liben vrow - 
wen ff. 


Zuletzt fehlen 3 oder 4 Bl. 


4) Gin Brugftüd bon Maria flieht hinten in den | 
St Galler Kodef der Nibelungen. Bot: | 
| 








LE — — — — nn 


mers dit: Denkm. ©, 13. und Ballad. U. 233. | 
| wo drei Berfe davon abgedruckt find. — Deßglei: 
hen in Meifters Bei. L 97., wonach es du 
Anfang eines größeren Gedichtes iſt. — Wahrſchein 
lich gehört hieher auch 
8) Das Gedicht; zum Lobe der H. Jungfran 
aus dein 13ten Fahth. ., welches | 
Handſchriftlich Eckhart kannte und daraus 
Stellen anführt, in ſ. Catechesis Theotisca, Hano': 
1713. p. itt- 13. 


271 


6) Gedicht von der unbefledten Empfängniß 
der Heiligen Jungfrau, duch Hans von 
Got, i. J. 1502. 


Handſchriftlich, zu Hamburg, aus Uffen: 
bachs Nachlaß. Nr. 45. Fol. Bibl. Uffenb. IV. 29 - 
30., ‚wo Überfchtiften und der Schluß, worin der Df. 
fi) nennt, abgedrudt. 


7) Die Himmelfahrt der Heiligen Mürig, 
durch Konrad von Hennesfurt, um 1230. ' 


Handfchriftlich, zu Berlin, Pap. 6 BL. Fol., 
in Spalten; binter dem Barlaam und Joſaphat, 
ebenfo .gefd,rieben und von derfelben Hand; am Ende 
fehle ein Blatt (nody 1024 B.). Die UÜberſchrift iſt 
roth, und zu Anfang ſteht ein großer roth und blau 
. gemalter Budjftabe: 


Diß ift onßer frowen. himelfatt. 
EgIn jaͤger, ane iagendes liſt, 
Der doch an idgenne ſtrittig iſt, 

Der volget noch dem wilde 

Walt vnd geuilde; 

Ich wene,. et wenig ſchuͤhe 

Schlecht oder ruͤhe, 

Ebene, berg oder tal; 

Ein kriegen machet wildes val: 

Das einen villidte vergat, 
Der kunſt ond mynten willen hat, 
‚Als ift ein ieglich Funfl. 
Hat ſy ſwer begüſt, 
Das villichte beſchicht, 
Durche das [er] lobe ſich er nicht, 
Vnd verfüd er doch die lenge; 
Wann noch trutigem angenge 
Dicke ein frdlid ende kumet; 
Stete an allen dingen frumer. | 
By difen Dingen nym ih rat, { 
Ich armer pfaffe Cunrat, 


3 


1} 


. 272 


Mit dem libe ein ende hat. 
So der dog an im fin recht begat. 
Die heilige ſchrifft mas mplene e 


N 


Gebotn von Henneswürte? 


. Richeit, body grbuͤrte, 
. Kunft, zucht, houewyſe, 


Band was einen man priſe 

Au dirre welte mag geftum̃en, 
Des bin ich wenig vollekum̃en. 
Wie Frande id; aber an ſynne fy, 
Dod wont mir ein gedinge by, - 


Das got des armen willen. hat 
. Zur eines richen grgen rat. 


Bil manig man hat kuͤnſte Hort, 
Vnd' hilt ſy doch, als einen mort, 
Das jieman von ime verneme, 


Do by man güt bilde neme: 


So ftat myn achte niergen fo, 
Künde id) icht, des wer ich fio, 


Bnd möchte id) das gebreiten, 
. Ginen ‚vrfprung geleiten 


Mit rinnelin durch das lant, ’ 
Go würde myn Frander ſynn befant, 
Fuͤr ienes vberigen fin, | 
Der reiht. als ein geräter. zin,? 


Hebreyſch in der alten e; 


Do wart fy fo gemeret, 


Ze Kriechen verkeret, 
Dar nod in. Latine bracht; 


Do wart aber. fit gedacht 


Von den, die tichten kunden, 
Wo fy icht ſolcher mere funden, 

(bier ift Plag für einen fehlenden B. gelnffen. ) 
Die do güt zů fagenne waren, 
Das ſy die ze Tuͤtſche tichten 
Vnd zů folhen finne richten, 
Das ſy ein ieglich man, 


Der doch der buͤche nit enkan, 


Wol zerechte vernym̃et, 
Bnd zů hoͤrende baß gezym̃et. 
Der ſelben ſag ich eines, 


"Das ſuͤßer nie dheines“ Bu 72* 


⸗ N 


©, 2. 


ı Bon menſchen gefheiben watt, 


Bon vnſer fedwen hineuart, 

Wie. vnd wa ſy bleip, 

Wer do was, vnd wer diß ſcheeip. 
DD die heiligen zwblffbotten, 


Als in von gotte wart gebotten, 


Sich wite teilten in die lunt, 
Do wart in Aſyam gefartt 
Johannes ewangelifte, 
Do er vnßerme herren Ceiſte 
Syben biſthuͤm ſtiffte 

Vnd ſerte zů helfe teiſte; (7) 
Er ſatzte ouch biſchoffe do, 

Vnd für er bredigen andeifind; 
Gardania das eine hieß, 

Den er z& b’ren do inne ließ 
Vnd z& bifhoffe Aber dag lant, 
Der mag Milto genant; 
Der mynnet Und vorchté gok, 
Er lernete vnd lert fin gebot; 
Wann et ſich des vil wol verſtunt, 
Als noch die wifen alle tuͤnt, 
Das er den meifter eret. \ 
Der wol chüt und leret, 

Dem ift ou) zů volgenne gür; 
Wer aber das nicht 'rät, 

Des er deh and’n leret. 

Defte myñdet ſich ieman keret 
An dheine ſine lere, 

Des lere iſt on ere. 

Alſo leret dirre herte nicht; 
Wann waäͤſte oder kuͤnde er icht, 
Das zu gottes eten dochte, 
Was er des iemer mochte 

Kür bringen, das det et, 

Vnd was daz allez fin ger, 

Das er den iemer wernden horf, 


‚ Der fele fpife, das gottes wort, 


Den gottes Binden teilte. 
Mit groffem fliffe es heilte, 


23 0 


1 


4 


+ 


Die an der fele waren wuuf, -» 

Der machte er harte vil gefuirt, - - 
Nü.mworen Eorherren da 
In einer flat, hieß Lodica , 
Die fanten im ir botten her, 


Vnd erbutten im, daaer  ., 


In dieln] gewiſſen w({m)ere, 
Ob es im Eune were, a 


‚ An einem briefe wider ſchribe, 


Ze hymel ſines vatters ſaß. 
Die buͤch ſagent vns das ff. 


Von vnſer froͤwen, wo fy blibe. 

Der heilge man Milo ° _: : 

Schreip in her wider alfo 

Die gewiffen mere, 

Als in ir pflegere 

Gante Xohannes wiſſen lie, 

Das felben wil idy Eimden hie 
DD got.alles dz erleit, . , 
Das man noch huͤte von ime feit, 

Geburt, martet, vrftende, 

Vnd zu der zeſwen hende, 


Sehr viel fcheint hinten nicht zu fehlen, da es erjt ad, 
der Himmelfahrt abbrichf, im Geſpräch darüber: 


1 


= 


Des wir heiten gefeben, . (DB. 1006.) 


Des gloubetteftu ons nit vub ein hor. 


Er (Thomas) ſprach: ir fagege mir wor. 
Ich bin mic feider vil laß; 

Do frörse mich fin gnade baß, 

Er ift gnediger, den ic fir. 

Ir wiſſent wol, dar nod) in Furger. zit, 


Do ich in mit uch allen ſach 


Vnd er zu mir einig ſprach: on 
‚ Thoma:, dů dinen zwiuel bin, 
Vnd ſich, das ichs bin, 

Reiche dinen vinger her, 

Du griff, do mit dem ſper 


Die ſitte was durchſtochen, 


Vnd mit nageln durchbrochen 











Der lette B. ſteht unten noch He Kuftog dan 


2785. 
GHende end fuͤſſe. ur ed him 
. in -gegde: was fo fbße,! ed), 


Das er mich fich. geiffen ließ.» ou a Besen 


. Bud mid gürliche hieß — — 0, 
1j0° Di nr 
8) Der Kreusiger,. ut Gedicht von: Reben und 
Leiden Chriſti, duch Joch annxs von Ftamı. 
kenſtein, i. Se: 1300. —V—— 188 u nd 
Sundfhrifelid, zu Prakburg, Im Beftg‘ 1 


C. Gottl. von Windiſch. Srvners Tier. Dent 
male, S. 17:5 Meifters Beier I: gg. Tele 


Gedrufcht, ‚Stellen, -in Bet A143 de fihen Bibfl 


der fhönen: Wiſſenſchaften, Bo. Ch as. in. 
| Denis, Catal:: ‚Vol. IL — 307 qᷓi 3 1: ennd.yd 


Adelung, Mahaz. U. 3.1, 34: "derme Bei 2 


| Johan Erneiger, Aus Erohtelflete ee 


MReifter, eu, D.. ‚perniuthe®, ang ’fei Die‘ KUN, 
fiade, welche Beffing, nad) Syh ub wctos Deutſthee 
Kronik, St. 8. b. J. 1776., I Ver 21170 zu Kicktl 
Reuburg bei Wien gefeben bat. Johann HB 
os Moͤnch im Johannes: Kloffer , zu —— 
Urſchrift iſt Sateinifd.” Kod, 1. 

Dieß Teste ift wol überhaupt der Sei EN den Bis; 
ber aufgeführten ähnlichen. Gedichten über Marig und 
Ehriftus und den: - heiften folgenden "Leg. en Wen. 


Vernher nennt vorn feinen Autor, Jeroninus. 


Über -die Pfeudo - Edangeljen: des Wit od am ir’ und%y a: 
kobus, welche die. Duelle von Philap pi: ‚und! er äzir 
gehörigen Berichte find; vgl. Ten zrT, 16978. 539. 54: - 
543-4. :580- 6: 65h; Bibls Üffenb. IV: uꝝng 
(mo das Evangelium von der Kindheit Matia' s aud) 
dem Hiero nim us agiflhriebemteird); Hockers Ka: 

tal. der Kloſtee Aelvbruinen Wil: Das’ pibfan. 
ſhe ——— Anſecs a ll 


2 


226 


| Buch :c., Köln, Altona und. Rüraberg,. 8., wel: 
ches ganz:dem Gedicht PaiTipps: entfpeicht, ’ ift doch 
mol nur aus der genieinſamen Lateinifchen? Urſchrift. 
Drer Titel giebt an, dag "ed zunachſt ans dem "Itnlia- 
niſchen überfege fe. Wörres, Volksb. ©. 240 - 56, 

Br and)ietivas :übek: die Quellen. Opten s Rezenk In 
* TE 2.3. 18105 R. 110. Sp: '276, Ältere Ausga— 
‚ben find: 1481. Augsburg, dh U.-Gorg, Fol.; 
aus Weingarten, Hepf, L 57.4 149r... Ungs: 
hurp. ‚Mbcen,.m aD. = 1503. ebDd,, Gun Joh. 
Grofdauer, ‚ol: 196 BL: it: Hölzfchn.s: zu Nürn- 
berg,. Parzesa L 2fio... — Eine; NkEderdeutſche 
Übertuagyng, Daupn.. Ichetat: neäbaikübed, 4. Bibl 
Schwarz, Il. 186 -,87. NAuch. in dein geaßein Legenden 
ffmlungen ( valt oien S.! 17%). ſluden ſich dieſt, wie | 
die, jneifter. dar. ſylsenden Legenden, surf welche hiawicht 
hierein⸗für allangnal zu verweiſen; zumal da: fie ſelten 
Rum, den Altdeutſchen ‚Gedichten, ſondetn nieift auch aus 
* — Theit ↄanſnan. Lachuchs Duellen. 1. de 


mp —8 in ‚Der notit. ne bot dem Glossar. 


p. V. verjelöänit, auch ‚noch. ein m Brei von dem 
CI Weber a3J3 ri fi | 


on io) Die. Geburt Thriſti —* die ‚Slandfapt IM at 
- ‚ia. '8,. Niedendeutſch. ea der 
vr Gehruk, da Mir. Gtaphorftd Samburgife 
Rirchengefä Th 1 W. 4 © 175 - nom: (1017 B.), 
zuſammen wit anderen aͤhnlichen Gedichten (vgl. auch 
oben, ©. ve m dem „Sudeabo æ. -obne Angabe, 


aber. J 


dh MR einem — —* gehoͤrt auch wol ein 
Bruchſtück von einem. Niederdent ſchen Gedichte, 
ı DL Pos. ‚vr. a⸗ten deheh⸗ welchet Reinwald 


8 


auf einem Buchdedel fand uns mie mittheilte, 


‘ 


277 
Es ift 


int, 8., gut gefchrieben; Die Werfe find mit großen, 
roth durchſtrichenen Buchjtäben abgeſetzt und meiſt hin— 


ten punkirt. 


die Überſchriften find roth; 


Des domedaghes die ionghere f fprait q 
Tot onfen. bare: warr sale mi;baben 


Dat padhelanı tat dinẽ etan? 
Ihefus heuet on ghehenten , 


Eñ fprac aldus. tot. un:. gast bene - 


In die fiat, daet moet v ene,. 


Die ene canne mit water draghet; 


In tpelic Bus Die ghene taghet, 
Daee foli em volgen mede; 
Seghet dien hufbheir, dat ic ahebiede. 
Dat bi p ene ſtede wife, 
Daer men reyde mine ſpiſe; 


So ſal Hi u wiſen ein groit fal, 


Daer reid mi mien aquont mael, 


‚Ge ghingen hene en ddit. 


As vnſe here vn gheboit, 

Eñ vondent altemale waer, 
Als onfe here feghede daer.* 
Ge mafeden dat etene reede, 


EA onſe here volghede mede, 


En is des auonts gheſeten 


Nie finen iongheren toen eten. 


Do ſprac tot vn onſe here: 
Ir hebbe ghehad grote gere, 
Mit v to etene to deſen tiden, 


Vor mime doit, dien ic ſal kiden; 


Die Anfangsbuchſtaben der Yofäge und 


Wen male weten ji, (dieſer D, if fort zam perlofäpen) 


Dat paeſchen is hier bi: 


Wannere twe daghe fin hene, 
So fal des meͤſchen fone 
Bertaden werden, na dien daghen, 


Eñ an ein cruce gheflagen. 


Dat onfe here vsraden wart. | 
D-t (do et) tom wonenſdaghe was comẽ, 
Do ghiuc die raet der Joden to ſamẽ 


N 


278. | 
In dar hues heren @anphar, » 

- Die to. dien tiden hiffrop war; '. 
Daer iworden to radı des die Yoden, 
Dat fe Iheſom wolden doden, 

Des fe volbrenghen ene wolden niet, 
Bppe dien dach der hochtier, 
Tp dat ene quame en ghien' ghetucht 
Toen volße, dat fe hebben ghemifdit. 
Do die Judas hadde v’nonten, m 
Dat die Soden waren to. famen,'  " J J 
Do ghine hi hene to den Joden. 
Er heuet ein gheboden, 
Waert dat feis wolden Ionen pm, Ä 
Hi wolde ein antworden Iheſum.— 
To hant fo Hebben em die Soden 
Dertich guldene gheboden. 
Dat onfe her en guden domedaghe at mit 
fin iongberen. 


In Philipps Gedicht lautet die entſprechende 
Stelle ganz anders, und in der Niederdeutſchen 
Überfegung ift fi ie, ſammt der ganzen geidenegejhiät, 
übergangen. 


12) Leben der Heiligen Katharina. 
HSandfhriftlih, zu Wien, unter den Ambraj. 


Hdòſſ. CCLXV., Hist. Eccl, 68. Pap. $ol., Hinter einer 


gereimfen Gefchichte des neuen Teſtaments. Lambec., 
II. 1ı81., wo der Anfang angegeben, — Ein Gedidt 
von diefer Heiligen befand fi) vormals auch in der 


. oben ©. 267. angeführten Wiener Hdf. — Deßgleichen 


gu Dresden, Rp 111. Pap., aus dem 15ten Jahrh. 
Ydelung, I. Borr. XXX -1. — Es fraͤgt fi, ob 


diefe drei Hoff. dajfelbe Gedicht enthalten, 


13) Leben der Heiligen Margaretha. 
Handſchriftlich, durch Hrn. v. Vogt zu Wei— 


mar, in Kochs Beſitz. Koch), ‚U. 351. Es ſind 16 


Bl. in kl. 3., der: Hand und Schraibart no, fehr 


— 


— ———— — —— — —— — — — — — — — — 


ähnlich der Berliner Hd. von Philipps Gedicht, 
und wahrſcheinlich von demfelben Abfchreiber. Nur auf 
‚den erften BI. find die rothen Buchflaben der Abfäße 


ausgeführt, und die Berfe und @igennamen roth ange: . 


ſtichen; weiterhin fehlt beides. Nirgends Überfchrif: 
ten. Anfang: | 


Es füllen alle andechtige frowen 
Dy marter gerne ſchowen, 
Horen vnde aüch leßen, . 
Vnde da nach ſtete weßen. 
Margaretha dy vel reyne mayt, 
Dy vuß dyß buchelin ſayt, 
Dy kan wole üortriben dy noit, 
Dy god ſelbern ghebod, 
Do-eß frowẽ Eüan myſſe ginck, 
Du fü den - - pel (appel) dme fink;. 
Czu hant - - € (wart) der flüch getan, 
" Der nad) den frowe hang‘, 9 
Der flüch czweyerley was: 
Bod def erften nye vorgas, 
He ſprach: du ſalt weſen 
Vnder dyneß mäneß befen. 
GSzo iſt dz der ander flüch, 
Nücze iſi add) ſh gach 
Daß fy deß mäneß borde, . 
Rũmer ledigk worde, 
Ane pyn vd ane noit. 
Noch do vone lit manche tod, 
Eß (fi) daß ſye geneſen 
Vnad caiu hulffe weſen et 
©. 2. Öoteß mütter vADd reyne maif. 
Margaretha iſt ſye gefayt; 
Dr via alle glidn, . oo. 
an Benher a ichhee 
Lobet ſye ‚mit ynnikeit; BE 
„ ‚Bostriben Ean fye wol dy leit, ö 
"Die gfree' Felite IMargarath; 7 
Guj godei ish 2 Ku a re 


nv. 


i 


279 


Theodefiüß or va was en heyde, 
Do gode waß her geſcheyde; 
Do ſy v0 ome geborn was, 
Do fante, her fp dücch ſynẽ has - 
Ffuͤnczẽ myle yn eyne ftadt, 
Dar pnne her egne amẽ bache, 
Daß fy diß kindeß phlege, 
j Bid ome auch wole bye were ff. 
Schluß, ©. 30, | 
Nü loben wir dy gotheit 
In der dreyfaldikeit 
Vñd auch in der ynnikeit, 
PF Daß fie vortribe onß die leit. 
Wir füllen eren pren tagt, 
Wan fie onf wole gehelffen mag, v 
DAd beũelt unf yn goteß ſchos, 
Der vnſe ſcheypher iſt vñd vnſe troſt, 
Daß he puß müffe behüte 
’ Bor alleme wedder gemüte,. _ 
@. 31. Her lebet yn dem hemelrich 
Piner vnde ewiglich. 
Nü beit wir die reynẽ küſſen may 
Ban der ich han’ gefayt, 
Die Dlibriüg lif toten, 
Dz fie anf helffe oß alle unfen noten, 
Vnd daß fie ung vᷣehat vor leyde, 
Wan die ſeſe vo deme fihnam fol Ichende, 
Vñd mare un von den, füden clear, 
| Wan wir füllen von hĩnen far, 
, D; wir möffen vordynẽ dz ſchone Sims: 
Na ſprecht Amen alle glich, | 


14) geben der Heiligen Verbnika. 
Eine Handſihrift davyn erwaͤhnt Chart, Ca- 
teches, Theot, p. 112. Adelung (Maga; H. 3 
"©. 34.) legt dieß Wert Ye obigen Wernher bei, 
"welchen er mit dem fpäferen —— Werner, dt 
um 1232. dichtete, für Eine Perfon nimm Deßgleichen 
Ko, J. 122. Aber mit Unrxecht, da: jener ſchon 1157. 


4 

















dichtete. Daß er Vf. diafer Legende fei, kommt ohne Zwei: 
fel nup aus der mißnerflandenen Stelle Egharts, der 
von ganz anderen Berfen Wernhers ſpricht: „Garminæe 
de Historia Voronicas, appositisque Versibus dir 
versi argumenti, qui Wernerum Presbyterum 
(den Pfaffen Wernhere) autharem hahent,” Biel 
Teich war dieß aud) fein Leben Maria's. 


35) Der HeiligeBregor auf dem Steine, * 
Hartmann von Aue. 

Handſchriftlich, zu Straßburg, im der Yo: 
hanniter Bibl. Cod. A, 100. Qberlini notit. mss. 
dor f£ Glossar. p. V, . 

Noch als profaifdhes Boltsbud gangbar, ge: - 
dtuckt zu Rölm Görres, ©. 244.3 wahrſcheinlich aus 
einer: der größeren profaifchen Sammjungen. 


16) Der Heilige Beprg,. durch Reinbot von 
oren, um die Mitte des i3ten Jahrhunderts. 


Sandſchriftlich: Aus Juſt. Möſers Bibl., in 
v. d. Hagens Beſitz, Fol. Pap. 104 Bl., v. J. 
1446, — Ein Bruchſtück von dem Ende, 6 Bl. M 8. 
Perge; zu München. “ 

Gedrudt; Auszüge, mif Stellen und Unmerkun: 
‚gen, duch Möfer, meldet das Ganze herausgeben 
wollte, in Gottſcheda Buͤcherſaal der ſch. Wiſſ., Bd. 
8. ©. 365 276. Die Moöoͤſeriſche Hdſ. pollftändig, in 
unferer Sammlung, Bd. I. (6099 B.) — Pas Bru ch⸗ 


ſtück (B. 5631 - 882.) ebendafelbfl, in den. Anmer⸗ 


tungen, ©..77 79.5 dabei Schriftgroßen heider,. 
Über. die Hoſ., den Df. (vgl. Püterich, ©. 24.), 
die Quellen und fonftigen Bearbeitungen diefer. Res 
gende, f 9,8. Hagens Einleitung dazu, Don einem 
älteren Deutf chen Gedichte ift vorn gehandelt; fpd« 


tere find: Sant Jörgen, unter den Hoſſ. K Ma: 


— 


\ . ‘ ⸗ 
280 


Theodofiü gr vats mad en heyde, 
Do gode waß ber gefdjcyde; 
Do. fu vo ome geborn mas, 
Da fante, her ſy düch ſyne has - 
Ffuͤnczẽ myle yn eyne ſtadt, 
Dar ynne her eyne amt bactht, 
Daß ſpy diß kindeß phlege, 
Bid ome aüch wole bye mere ff. 
| Schluß, ©. 30, | 
‚ N. ‚ Nü loben wir dy gotheit 
In der dryfaldikeit 
Dad aüch in der ynnikeit, 
X Daß fie vortribe vnß die Ieit. 
Wir füllen eren pren tagk. 
Wan fie unf wole gehelffen mg, 
DA» betelt ung yn goteß (dos, 
Der vnſe ſcheppher ift. vñd vaſe troſt, 
: Daß he pnß müffe behüte 
u Bor alleme wedder gemüte, - 
©. 31. Ber lebet yn dem heͤmelrich 
Pürer vnde ewiglich. 
Nü beit wir die reynẽ kuſſen mant, 
Bon der ich ban' gefayt, 
Die Dlibriög Ui toten, “ 
3 fie ang helffe no alle unßen noten, 
Bad daß fie ung Sehe vor leyde, 
Wan Die fele vo dee lichnam ſol ſchende, 
Vñd mache vnß von den, ſũden clear, 
Wan wir ſuͤllen von hijnen far, 
vn. D; wir müffen vordynẽ dz ſchone himelciqq: 
Nü fpreht Amen alle glich, vD 


14) Leben der Heiligen Verbnita. | 
Eine Handſchrift davpn ermaäbat Eckhart, Ca 
teches, Theot, p. 112. Adelung (Magaz. N. 3 
©. 34.) legt dieß Werk dent obigen? Wernher bei, 
welchen ex mit dem frpäteren NMinne Inger Werner, der 


um 1232. dichfefe, für Eine Derfon nimt. Deßgleichen 
Koch, J. 122. Aber mit Uncecht, da jener ſchon 1157. 


I 


’ 
N 


J 1 


Ä | 381 
dichtete. Daß er Vf. diefer Legende fei, kommt ohne Zwei- 
fel gup aus der mißverſtandenen Gtelle. Egharts, der 
von ganz anderen Berfen Wernbers ſpricht: „Garmine: 
de Historia V eranjeae, appositisqye. Versibus dir 
veri argumenti, qui Wernerum Presbyterum 
(den Pfaffen Wernhere) antharem hahent,” Biel 
leicht par dieß aud) fein Leben Maria’. | 

153) Der Heilige ®regor auf dem Steine, durch 

Hartmann von Aue 

Handfchrifthich, zu Straßburg, m der Yo: 


hanniter Bibl. Cod. A, 100. Qberlini notit, mss.. 
vor f£ Glossar. p. V, 


Rod) als profaifches Voltsbuch gangbar, ge: - 


 drudtgu Köln. Börres, ©. 244.5 wahrſcheinlich aus 


einer! der größeren profaifehen Sammlungen. 


16) "Der Heilige Georg, dur Reinbot von 
Doren, um die Mitte des 13ten Jahrhunderts. 
Handſchriftlich: Aus Juſt. Möfers: Bibl., in 
v. d. Hagena Befiß, Sol. Pap. 104 Bl., v. % 
1446. — Ein Bruchſtü ck von dem Ende, 6 Bl. U 6. 
Perg; zu Münden. “ 

Gedrudt; Auszüge, mit Stellen umd Unmerkun: 


gen, durch Möfer, meldet das Ganze herausgeben. 


mollte, in Gottſcheda Bücherfaal der fh. Wiſſ., BP. 
6. S. 36576. Die Möferifhe H%. polftändig, in 
unferer Sammlung, Bd. J. (6099 B.) — Das drug: 


tüd (B. 5631 - - 882.) ebendafelbft, in den Anmer 


tungen, ©.. 77 * 79.; dabei Schriftgroßen beider. 
Über. die Hoſ., den Bf. (vgl. Püterich, ©, 24), 
die Duellen und fonftigen Bearbeitungen dieſer Les 
gende, f v..d. Hageng Einleitung dazu, Von einem 
älteren Deutfhen Gedichte ift vorn gehandelt; ſpaͤ⸗ 
tere find: Sant Jorgen, unter den. Hdſſ. K. Ma— 


282 | . a 

Eimilians, SR Ehautz, 'Geſch. der Sſterr. Ge 
lehrten. — Eine Romanze vom 5: Georg, aus einer 
Höf. Piederfaniml. v. J. 1601., im Wunderborn, 1. 
1541-56. — Eine andett, in Foh Mart. Schamels 
Sch: des Georgen Kloſters vor Naumburg (ebd. 
1728: 4.), ©. 26., mit Beziehung auf Zrevini Norici 
Tract: von allzu‘ abergläub. Ehriften, 'p. 232. — Ein 
projgifcher. Romien, zum Theil nad; Englifdyen Quel— 
Ien, im (der Mad. Naubert) Neuen Boltsmährdyen 
der Deutfihen (1791.), Bd: 2. 6. 353 - - 480. 


17) Barlaam und Sofaphat, durdy Rudolf 
bon Montfort. 


Handſchriften: Zu Stragbürg,. in der “Yo: 
hanniter Bibl,, zweimal: Cod. A. 94.,, zufammen mit 
mehren Erzählungen, nur ein anfehnlidhes. Bruchſtück 
Cc Bodmer’s Vorr. zu Chriemh. R., ©. XL); 
und B. 144. Oberlini notit. mss. vor f ‘Glossar. 
p. V. und Prox.:de poetis Alsaticis, p. 30. — Zu 
Ulnt, in der Raimund:Kraftifchen Bibl., auf Perg. 
in & "Schelkorn, amoenit. lit. IV. rıo., wo der 
| Anfang abgedrudt. — Zu Hohen: Ems, auf’ Perg. 
- Bodmers Vorr. zu Chriemh. KH, © XL — Zu 

Münden, v. J. 1284. Docens: Misc. I. 50. — 
Zu Königsberg, eine freffliche alte Hoſ. welche wir 
aus eigener Anſicht näher kennen. Sie iſt auf Perg. 
%ol., 96 Bl., in Spalten von dr Zeilen, ſehr guf ge: 
ſchrieben, gung wie die Klage in dem Mündener 
Koder (oben S. 65), auch aus derfelben Zeit. ° Die 

Anfangsbuchftaben der Abſätze roth genralt und die ‚der 
NRNeimpaare durchſtrichen. Vornherein hat die erſte Zeile 
jeder Spalte noch einige Verzierungen der fangen Bud): 
ftaben I, f; h. Die Eigennamen öfter groß, und bie 
"ddr Punkte als "Unferfcheidungsgeichen. “ Anfang: 


- s ⸗ 





J 
Alpha et o, konic, ſabaoth, 
got, des gewaltes eraft gebot 
ELeben, ane urhab, dine kunſt, 
An anegenge begunſt, 


Waf ie din gätliche craft, on 


lebende in merender maiftSfcaft. 
„ Din hoher Eonft, "din wifer rat 
bezloffen vñ beftrifet hat 
Daz anegenge vi de ende; 
fonder miſſewende 
Biſtu 9% vrhaͤb genant; 
de ende ſtat in diner hant; 
Der beider name were du ie, 
doch gewunne du ſi nie, 
Bü möffen deme gewalte din 
verfaget vñ vromede ſin; 
Diner lebenden gotheit 
wart anevanc nie angeleit; | 
Din craft gewinnet n.enier ort, 
din gewalt, Din .geift, din. wort, 
Got, vatter, menfche vñ kint, 
gewalteſ vngeſcheiden ſint, 
Alſe eine an anegenge was 
din einic driualt vnitaſ. | 
Dir fi} biegent alle Enie n 
ze himel vñ uf der erde hie 
Vuz dur der helle funde; 
vor dir dc abgronde 
Bibent vñ in vochten ſwebet; 
von dinem ſoͤzen geiſte lebet, 
Swaſ lebeliche ſich verſtat 
vñ lebendige ſinne hat. 
Erde, für, wazir, Luft, 
kelti, regen, hizze, tuft | 
Getempert hat din eines craft 
" in gotlicher meiſterſchaft. 


Rad) dieſem Eingange heift.es ©. 2. Sp. b. 


Johanneſ Hief ein h’re guot, 


der trbe ze götte fteten. möt, on 


Bs Damafıho we Er genant, 
‚der dif felbe mere'vant ' 


vw. 


Be ' In Krieſcheme getihre; 
J 3ee Latine erz rihte, 
Dur got vä dur alſolche ſitte, 
de fich die lioge befferen mitte. 
Def. ſelben han od) ich gedaht; 
mag es m?deh volle braht. 
De mir got der finne gan, _ 
de ich ef vollebringen Fan, 
So weif id wol dig mere git 
| den lioten ze etlicher zit Fu 
\ Ay Krijtenlier ere | ot 
vorbilde in-göter fere, 
. Gwen dur got def mol gezimet, 
N de er dif mere al „Die fernimet, 
n Alſ ich ef geſeriben vant: 
ef brahte bar in Ziufehe lane | 
u Def ordenf von Eitelf ein man, 0 
0 von deme ich ef von erft gemwä, 
ı Von Gapelle abbet Wider 9— 
vil kume ich de vermide, 
Iccch mõz ef och ze tivte ſagen: 
ich han da bar in mine tagen . 
| | Leider dide gelogen 
vñi die livte betrogen 
Mit trugelichen meren: 
ze troſt vnſ fondere(n): 
J Wil ich diſ mere tihten, | 
j Ä durch got in Tivfd) Kerken; 
Vñ bitte, fiver diſ mere leſe, 
de er fich hezerende weſe 
Mit ftete an deme geldben fin, 
onñ durch got gedenke min 
Bi armeſ fondäref.- 
der urhab diffef meres 
Wil ih in Tivſcher gungen weſe, 
elf ih die warheit han geleſẽ. 
innerhalb ift gar keine für die Piterafur merfwürdige 
Stelle. Schluß, BI, 95, b. =. 
do hieg er (der König) gewarliche 
Gribin, mit gebögede gebin . ° .: 
-  fante Joſaphatis lebin, - 











©. 6. 


Be porbilde den loͤtin, 
mit der ſrift betistin, 


Bon anegenge, als ez geſcheah 
als et.05 horte, vñ als erz ſach. 


FR Erieſc man diz miere feed; u, 


vil lange ej Ertefe beleib, 

Vn; ez ein. reinie Ceiſtin vanut 
Ihannez, den ich han genant 
Der frieb ez in Latine d 

des ſtift hat ez bewarit 6 ° 
In Latine, als er ef laz. * 
der konie Barachiaz 
Hiez ez friben, als erz ſach, 
vnñ als mit vrkonde iach 
Der göte man, dez warheit 
. im hatte ir beidie tot gefeit, 
Der zweigir, vñ meniges man 
geware vröunde we dat ans . 
Don dem z6 dirre warheit © . 


nihe me, noch minder wart gefeis | 


Dan als der heilige mÖne 
tet fante Joſaphatiz font 


Bon anegenge vnz en de zil. 


as lebit dir Ihre aiht ge vil, 

Die Criechiz konnen wol verſtan; 
wer 2; Eriedfe gelan, | 

39 wene wol, fo wueie . 
diz mare det Criechin mere, 

So wor ez merigin man verdagit, 
dem ez Latine hat geſagit. 

Alfos hat ez Der phafheit * 
dio warheit der ſrift geſeit. 


"DD mir dig mare gekondit we, | 
on ih ez in Latine lag, 


Ich nam de redeliche lbin -- - . 


von Citels ge.rartgebin: - ; 


Odb ich ez folde tihten 


vñ in Zivfe betihten 
Dr bezzetunge, vdir nihe > 


do Biel die geſchit tn 


Wol der gewarhaftin diet: at, 
von Capelle der .abis-riet : -: 5 
- Bi al die faminonge. .. -. .zan- 
mit getrigmelicher gif Caunse).. . 


De ich ez iht yerbate;  °..: 120 


ezʒ were alfo gewware:: , 
‚An fdezir lere, vñ alfe götc. 
dc ez vil.lihte nanigez, mis. te: 
Ze bezzervnge kerte re 
vñ bezzieange leute. » 6 
u Vf die gedinge, vi vf den wan 
. u diz mere ich. ſos getihtit han, 
Swer ez hoͤre, odir leſe 


de er fich bezzirnde weſe 


An götin werkin in gatte, 
— vñ in ſinem gebotte 
Neme an diſem mere· 
ein vorbilde gewarg.. 
35 der gemorrin warheit 
han ich andirz niht geleit, 
Wan, dez ich geſriben vant; 
ſwe mir diz mare tet erfand, . 
De han ich iv gar gefagit,.. ...-. 
vñ der werheit nihe — 
HaAbe ih dch ihr Dar Belt: 
dc ift fo gar von wacheit 
‚Sp. 2. De id ez ane valſchin wan rs: 
von der feift vrkonde hanz.. 
Der löge. möftich bie gadagin;.- > 
die boftin, oñ die ‚wißaging, 
Dez die gefribin hant on mich 


+ 


2 


mmit ir lere, de han ich ‘om: c.- 
Geſprochin ii piz mare; . 0... 


da von iſt ez gewerezzz 


Div rede cleine mich beſftat. 
des mich div-frift gewiſet hat, 
’ Mit rehtir orthabunge -. 
| ” de hat alhie min zunge 
Ze bezgerunge der Criſticheit 
n gewerlihe vor gefeit. „ . .;. 


” 
2 





Diz mare iſt rihtei Don riterſchaft, 
ndh von minnen; Vie mit ctaſt, 
An zwein geliebin geſchiht mn 


ez iſt vork/aventidein niht,: 
Noch von der liehtin fomertit: " : - 
eg ift der welte wider fteit, DE 
‚Mit ganzer werheit, ane tage, en 


fonder fput," vñ aneterdge; un © 
Iſt ez an Tietſcher lere 


der Criſtenheit ein wre: en . Zu 
Swen ez defte.mwirz gezinti, © 
vñ defte ongerner eg vernimil, + 


36 wene.mol;' der fonde fa” 
fin lere ift teht, vñ yottelich; 
Sich mach wol: wib on man, -- ° 


- ane bbſfirn, bezzirn drin; 


Swein ez niht: bezzervnge wt. == 
dem boͤſide ez och niht den Ant.“ 

Ez ift dekein Fo. wifer man - : 
der. Tiveſche tede dernemin Eat, 

"Wil er Stjımare minen: W 
dicke in finen finnen, 


& konde im. gote lere gebin, ns 


:wohder. nah ·ſiner lete lebin. 
NB lat wid; Bahaz fpredin: - 


Ib, baute mi verweſſiin. 


— De id) de mære enbarte 
| vonꝰ dem gðtin Ge(t)harte, 
Bl 06. Hane ih mich dran verſomit iht, 
de lthee tombin man gefchiht, 
De id) ge kbze wolde ftan,. 
ob mir wurde font getan.!. ... 
“ Ein andir mare: deft gefgehin;. 
nd can ih des niht veriehin,, . 
Ob ich Han, iht gebezzert mid, 
Bag meiz ih niht, noh wil ich 
Mit dirre böge mid bewarn, 
min ſprechin an ein andirz fparn:. 
Swez ih mid) hie verfomit ben, 
bez bittet of den errin wan, 


* 


6 


a 
.. 


In 


288 el 


DA wunfgie alle mic, Doc go  _  _ 
mit. rehfin.f wen, ane fe, 
Seilis, vñ io mit, mir). nie. 
wuhlger wit, ..DA ID, Boreeic.. - 
Ein andie vrdliche 
geſehin in: ſinem riche. wo rn 
Reinir Criſt, ny loſe mid Per 
BOn minen fonden, in den äh . 
ofte fonde wider dich 
(D)In göte ift-fo gnedeclich 
db alle zungin vlizin ſich⸗ 
Erin diner werte ſtrichch. 
for war, war in daz zwieillich 
CRIſt, herrt got, dor digen tor, . 
in den din mentteſcheit [ich bet, 
Silfe ung, de wie von ſcheme rot, 
‚vor vir iht flinde (I. ſten) vi ung der for 
Der helle iht flinfde) in-mernde not | 
dez helfe vnz de. lebiade brot, ot 
Alfa et o, konic, Gabnot AMEN, 
finito libto fie anf eg glargipe, 


Dahinter ſteht noch auf 7 BL „ein, peofaifcjer Aufjas 
über den 5. Johannes und. ein allegoriſches 


Jagdgedicht. — Zu Königsberg if} nuch Ben: 


nigs ſchriftlicher Anzeige, nod eine Hof“ des Barlaam 
und Joſaphat auf Perg, — Eine am Anfang und 
Ende mangelhafte 5. (8359 B.) auf: Parge, : befit 


. &fhendurg. Eben die, yon:melden in Bodmers - 


Borr. zu Ehriemb. R. S. IX. die Rede iſt. Befihrie 
ben (von Konr. Artold Sch mid)" in Gottſchede 


kritiſchen Beiträgen, Th. 7. ©. 406 +8, — Eine vol 


_ ftändige Handf. iſt noch zu Hambu Er ‚aus lffen: 
bachs Nachlaß, zuſammen mit Strickers Gedicht 
‚von Karl dem Großen und Eſchenbachs Wil: 


belm von Drasife; aus welcher Eſchenburg feine 
Hodſ. ergänzt hat. Nach deffelben fchriftlicher Anzei— 


ge; in der Bibl. Uffenb. ſteht fie nicht verzeichnet. — 


Zu 
s 


/ * . 
' » . 
D) / 3 


— 


Pe . a2 
Zu Gotha, nach 8 2. Uteres ſchriftlichör Mitthei⸗ 
lung, bei einer alte Reimkromik (wahrſcheinlich Rue 
dolfs Weltkronik, oben ©. 244.), in Fol. Perg. Nach 
Eſchenburgs Anzeige, handeln von ihr. auch Gott: 
ſcheds handſchriftl. Notizen, die Ebeling | u. 
beftebt fie aus 125 Bl. — Zu Wien, in Nr. 
‚ 2 :80l. Pap., aus dem ı4fen Jahrh., Bl. ı=- 111. 
Unſ. Muf. I. 597- 99., wo Anfang und Ende ange— 
fuͤhrt iſt. Ste beſteht, nach v. Senkenbergs Angabe 
in den Gottſched iſchen Papieren, aus. 15300 Zei⸗ 
len. — Zu Berlin, Sol. Pap.:87, bie BI. Iriii roth 
bezifferte Bl., in Spalten; ans dem Ende des ı4ten 
oder Anfang des ı5ten Jahrh.; gehörte auch Daniel 
Sudermann, der feinen Namen eingefhrieben. Der 
Anfangsbuchflabe ift blau 'in goldenem Grunde, mit 
zierlichen grünen, rothen, blauen und goldenen Aräbes: 
ten. Die Berfe find abgefest mit großen Bnuchſtaben, 
welche, fo wie die @igennamen, roth durchſtrichen. Die 
Abfäße haben rothe, zumeilen auch blaue gemalte Bud): 
ſtaben. Die Uberſchrift if roth: | 


’ 


Dis iſt der Barlaam 


Alpha et D, kuͤnig Sabaoth, 
Got, des gewaltes krafft gebt 
Leben ane vrhab dine kunſt 

Ane anegengez benunſt 
Was te din goͤtlichu krafft 
Lebende in werende meifterfhafft,,:; - 
Din hohe Zunft, din wiſer rat 
Befchloffen vnd beftrider Hay . .: 
Das anegenge vnd das ende, . 
Sunder mifjewende, . 
Biſtu der vrhab genant; - 

Das ende fat in Diner bank, - 

" Das beide naın wer dir, . 

Doch gewunfihe, das ſy mir 


r 


- 


& 


| Bad ubffen den walte Bin. 
Borfagen vnd vor ougen fig; 
Diner lebenden gotheit 
Wart anefang (nie) angeleit; 
Din krafft gewinnet niem? ort; 
Din gewalt, din geift, - din wert, 
Got vatter, moͤnſche und king, 
Gewaltes ungefcheiden fint, 
Als ein anegenge was 
Din einig teyualt vnitas; 
Die fi biegen alle nie 

Be hym̃el ond uff erden ie 

Vnd durch helle keunde; 

Bor dir das abgrunde 
. Biegen ond in porhten ſwebet; 


8 


/ Bon dinem füzzen geifte lebet, 


Was lebelich ſich verſtat 

Bnd lebende ſinne hat fſf. 

©.2.b. Johannes hie ein h’re air, 

Der trög zů gotte fleten mür, 

Bon Damafcog was er genant, , 
Der dis felbe mere vant 1 
In Rriehlihem gedichte; 

Ze Latine erß rihte, 

Durch got vnd alſoliche ſitte, 

Das ſich die luͤte alſo befferen. do -mitye; 

Des felben han ouch ich gedoht. 

Mag es werden vollenbraht, 

Das nie got der finne gan, 

Das id es voflebringen Ean, - 

So weiz ip wol, das mere gie 

Den lüten zů etlicher gie 

An Criftenliger ere 

Borbilde güter lere, \ 

Wen durch got‘ des wol gezimer, . 

Das er dis mer alhie vernimet, 

Als idy es gefhriben van -- . 

Es brahte her in Duͤtſche lant 
Des ordens von Zitels ein man, 
Von dem ich es von er(fir gewan, 


° N - 





Bon Kapelle abbeet Wide: 
Dil Eume id das vermide, 
Ich müze es ud) ge tüte fagen, 


JG han do her in mynen tagen 


Leider dicke gelogen 

Und die luͤte betrogen 
Mic truͤgelichen merer: 
38 trofte one fünderen, - 
Wil ic dis mate dichten, ie 


Bl 2. Dorch got in Duͤtſch —2* 2 


Bnd bitte wer dis mere leſe, 
Das er ſich beffe’nde weſe“ 
Mit flete an dem glouben fin, 
Bnd durch got gebendde min 
Vil armen fünders, “ 


Der vchab dis mers 


Wil ih in. Tuͤtſcher zunge mefen, 
Als id} die worheit bat(n) gerfen. 


8. 87. ©, ı. Sp. ı. 


DD mir diß mere kaͤndet waz \ Ä 


Vnd ih es in Latine dag, 
Ich nam das redelliche Ichen 
. Bon Bitels.ge ratgeben: 
Ob ich es folte dichten 
Bnd in Duͤtſchem beridytmm, 
Bf befferung, ober nie? 
: Do viel die geſchicht 
[ Bol der gewarhafften diet; 
Bon Kappelle der abbet riet 
Vnd alle die fanenänge mie 
‚Miet getruͤwelicher gir, 
Das ich es nicht verberes : 
&s wer alfo gewere - - 
An füfler Iore und alfe:gät, 
Das es villichte mariges mär 
Sp. b. Za Befferunge kerte 
Vnd befferunge lerte 


Vff die gedinge vad uff den wan 


Du mere ih ſuß gecichtet dan, : 
Ei) 


Wer esıhöre oder leſe. 
Das er fich bejferende wefe - „... 
An güten werden in gofte. 
Band in fingm gebatee . 
NReme an difem mere . 
Ein vorbilde gewere. J 
u der geweren worheit -, u. y. 
Han id; anders nihe.gelei;, . . 
Wann, des ich geſchriben vagt; 
Was mic das erg det erkant. Ä 
Dası Han ich aich var geſaget. 
Vnd der worheit.nit bertaget., m: 
HAbe ich ouch icht dor zu geleit, .. 
| Das ift jo.gar gon morheit,, 
‚Das ich es an valfgen wan | 
Bon der ſchrifft orfünde han; . - , 
Der Ihge mäft.ich hie getagen; 
Die botten end, die wiffagen,. . +. 
Des die gefchriben hant an mich 
Mit' ir lere, das han ichh— 
Geſprochen, au diß mere; 
Do von iſt es gewere. 
Die rede kleine mich beſtatt 
Des mich die ſchrifft gewiſet Hat. 
Mit rechter orthabunge 
Das hat allhie myn zunge. :. 0 ' 
Bu befferunge der: Criſtenheit 
Gewerlich vor geſeit. 
Deſe mere iſt nicht von ricterichaffe 
Noch von mynnen, die mit kenfft 
An zweyen gelieben geſchicht. 
Es ift von ouentuͤre nicht; = 
Noch der liechten ſum̃er zit: 9 
Es iſt der welte wider ſtrit 
Mit ganger warheit, ane lüge,. 
Sunder ſpot, bud ane truͤge, 
Iſt es an Tuͤtſcher lere 
Der Criſtenheit ein ve 
Wen es defte wärft gezimet..- 
Vnd deftg ongerner vernifiel, - 


» 





62 


Ich wene wol, der fünde ſich; 
Ein lere iſt recht vnd goͤtlich, 
Sich mag wol wip vnd man, 
Ane böferen, beſſeren daran. 
Wen es nicht beſſerunge thüs, 


Dem böfert es ouch nit den müt.-.. 


Es ift deheine fo wifer man, 

Der Tuͤtſche rede vernemen Fan, . 
Wil er dife mere mynnen 

Dide in ſinen finnen, 


Es Eunde im guͤte lere geben, 


Wolte er noch finer lere leben. 
NZ lat nid fürbas ſprechen me: 


Ich hatte mid) vermeffen e, 
Do ih dig mere enbarte | 


. Bon dem güten Gerharte, 
Hatte ich mi dar an verſümet icht, 


Das lihte tumbem mañ beihidt, . 
Das id 36 böffe wolte ftan, 

Ob mic würde Eune getan 

Ein ander mere: das ift gefchehen. 
NE Ban ich des nicht veriehen, 


Ob ich Han icht gebeffert mich; 


Des weiß ich nice; doch wil ich 
Mit dirre büffe mi bewarn, 

Min fpredhen an ein anders fparır, 
Wes idy mich hie verfumer han. 
Des bittet uff den eren war, 


Band wäuͤuſchet alle mie durch got, 


Mit .terhten truͤwen, one ſpot, 
Heyles, vnd uͤch mit mir, 
Wuͤnſchet mir, vnd dz ic 

Ein ander febliche 
Befehen in finem die. 
Reiner Erift, ni Idfe mid) 


: Bow mynen, ſaͤnden, in den ich 


Offte fünde wider. dich; 


. Din güte ift fo gnedeclich, 


Ob alle zungen fliſſen ſich 


Leren diner verte ſtrich, 


Suͤr war wer in das zwiuelich⸗ 


294 


| Dabinter ſteht noch ı) Unfer Srauen Simmelfahrt 
(oben ©. 271.); 2) das jüngfte Gericht; und 3) der 
Freidank: fämmtlidy don derfelben Hand, Von allen 
bat Büſching eine eigenhändige. Abfchrift (der Barl. 


. Hd. und mehre Stellen aus der Mitte, nebſt Lesarten 
Chriemh. R, Sp. 251.86. Eine andere Stelle 
Gottſcheds krit. Beitr. Th. 7. ©. 408 - 14. 


"pP. 817.3 Uffenb. IV. 46.; Panzers Annal. 1. 97; 


woahrſcheinlich 1470. durch Zainer zu Augsburg; !. 
Heinecke, L 250; Zapf, I, 141. (zu Burheim), 


burg, erwähnt v. Heinecke, aus: der Pramonft. 


Erift, berre got, durch dinen dot, 

An den din menſcheit fi bot, 

Hilff ons, das von ſchame rot 

Bor dir icht ſten, vnd ons der foc 
Sp. b. Der Helle icht ſchlinde in werend⸗ not: 

‚Des helffe ons das Sebende brot, 
Alpha ee O, kuͤnig Sabaoth. 

Amen Amen. 


und Joſ. beſteht bier aus 15410 B.). — Im Vati— 
Fan, Nr. 804. Adelung, J. 36., ohne nähere In 
zeige; wahrſcheinlich die ebd. 85. erwähnte Ar; zuu. 

. Gedrudt: Anfang und Ende der. Hohen⸗Emſer 


der Straßburger Handſ., durch Bodmer, binte ; 


derfelben Hdf. in den. Gabeln der Miinnef., ©. 28 | 
-31. Bergl. die Borr. dazu. — Aus röenBurg: 
Hd. eine Stelle (B. 737-932. der Berliner), 


Über die Lateiniſche Urſchrift. und ſonſtige Lite: 
ratur diefer Legende ‚vgl, Fabricii bibl. Gr. T. VL 


und Hockers Katal, der Klofter Heilbronner Bibl. 
Aus jener iſt ohne Zweifel auch die beſonders ge⸗ 
druckte Profa überſetzt: Fol. mit Holzſchn. o. J. u. d. 


und Bibl. Unger. p. 10. — Noch eitie andere Ausg.o 
J. und O., vermuthlich durch A. SGorg ‚zu Auge: 


Abtei zu Roth. Eine von beiden iſt wol die im Tier 








296 


v . 


ſten aus der anmuth. Gelehrſ., 1753. S. 5i2. ange⸗ 


zeigte. — 1477. o. D., Fol. mit Holzſchn. Umftänd- 


lich beſchrieben, mit Auszügen, in Gottſcheds Beitr. 


VII. 657-68. Die bier angeführten Stellen daraus .. 


beweiſen, daß die Drofa nich£ etwa eine Auflöfung bon 
Rudolfs Gedicht iſt. 


18) Der Heilige. Alerius, durch Konrad von 


Würzburg. 


Sandfhriftlich, zu Straßburg, in der Jo⸗ | 


hanniter Bibl., in Cod. A. roo. m. 3. Perg. 4. 
_Oberlini diatr, de Conr. Herbipel. p. 10- 11. 


Gedrudt, der Anfang, ebd. p. 33 - 35. und 


einige andere Stellen, P 11. 
19) Die Reifen des Heiligen Brandanus, 


Handſchriftlich, zu Helmftädt, zufammen mit | 


$los und Blaukflos (oben ©. 162.). — Eine flär- 
kere Hof. Diefes Cedidtes, in 8. auf Perg., befand fi, - 
nach Biefters Anzeige, anf der Berliner Bibl.; ‚es 
iM uns aber noch nicht gelungen, fie aufzufinden. Biels 
leicht iſt es das Ms. vom St. Brandano, welches 
Friſch hinter ſeinem Wörterbuch, unter den darin ge⸗ 
brauchten Schriften nennt, und woraus er unter Ger: 
ben 2 Verſe (B. 1132-33. der Helmft, Sr). im 

Hochdeutſcher Mundart, anführt. 


Gedruckt, aus der Selm ftädter Hoſ., in Bruns 


Altplhattd. Gedichten, ©. 159 - 216. (1528 B.). 


Eine profaifche Überfegung diefer Mönchsodyſ⸗ 


fee, wahrſcheinlich auch nad). der Lateiniſchen Urſchrift 
(wovon in den Act. Senetor.,. und bei Bruns, ©. 
164-655), durch Job. Hartlieb, it bandfhrift: 
id; v. 1488. zu Nürnberg in der Gtadtbibl.; 
Panzer, R 42; — Eine andere Überfegung Be 

die gedrudte: o. $. und D., gi. mit Silein; Bibl. 


! 
. VA 


% 


N 
/ 


296 


. Schgarz,.1I, 54. 128., ‚ mo der Anfang wiederhelt 
iſt. — .1497«, Augsburg, durch Joh. Froſchauer, 
43 Bapf, IL 124. — 1499 Ulm, durch Haus 
Zainer, .3 Engels Spicileg. libr. rar, p. 13. — 
1519. © fraßburg, durch Math, Supfuff, 4., 5 
Bog. mit Holzſchn.; Hummels neue Bibl. ſelt. Büd)., 
Bd. 1. ©, 8., wo Auszüge. In der Sol geriſchen 
Bibl: zu Nürnberg; Panger, I. 322. Eine Be: 
gleichung mit dem Gedichte, nady den Auszügen bei 
Bummel, giebt Bruns, zur Einleit. &. 162-64. — 
Die Altdeutfhe Profa in Gabr. Rollenbagens 4 
Büch. munderbarl. Reifen, Magdeb.. 1603. 4., © 
153 -99.,: ft, wie die Überſchrift beſagt, ans dem 
Sächſiſchen Paffional, gedr. zu Bafel,; durch Adam 
Petri, .1517., wiederholt. — Die neueſte Bearbei— 
- £ung, nad diefen Duellen, ift von Kofegarten, als 
Anhang der Legenden, Bd. 2. S. 433-75. 
Aus einer noch anderen Duelle ſcheint die. Berar 
beitung dieſer Fabel im Lohengrin (vgl. oben ©. 
2) und im Krieg auf Wartburg. . 


20) Der Märtprertod des Heiligen Pantaleon 
(um 300. ): dur Johann von Arguel, 


Handſcheiftlich, zu Wien, in Nr. .120, Chinter 
den Barlaam und Yofapbat), BI. 148-62. Vgl. 
unſ. Muſ. I. 599 - 600., wo Anfang und Ende ſteht. 


21) Legende vom Heiligen Utrich, Biſchof zu 

Aussburg, durch Albertus, vermuthlich aus 
dem Ende des i2ten Jahrh. ., nach dem Lateini— 
ſchen. Docen, in unſ. Muſ. J. 134. 


Eine alte Proſa, ſammt dem Leben des H. Gym: 


. . FE — — —— — — — — — J 
— — — —— — —— — —— ——— —— — — — — — — —: 





precht und der H. Aphra, Bedrudt zu Fugaburg, | 


1516. Ai befaß Panzer, L 237 


* 


2) De Heilige Diwald (lebte u um 633.). 

—A—— zu Schafhaufen, auf, der 
Bürgerkibl. u, J. 1472 (1760 8.) Rad Be. Müls 
lers ſchriftlicher Anzeige, . 

23) Bifchof Hudo: ‚DEN Magdeburg: ‚Cum. 950. . 

Handſchriftlich, - hinten- in dea Schelhorni⸗ 
(hen Rod. von’ Mudeolfs Weltkeonik (üben ©. 246.) 
In Gottſcheds Beitt. L 606. iſt Anfang und Ende 
davon mitgetheilt. rn 

24) Die Heilige Marina;- Miederdeutfi. 

Sandfsriftlig, zu ‚Helmfädt, bei dem 
Dranden. 

Gedrudt, Bei Bruns, ©, W4=58. (329. 2.) 
25) Theophilus; Riederdeutfhr . " 

Handſchriftlich, "zu Felhftüde, in dem eben 
erwähnten Koder. 

Gedrudt, bei Bruns, G. 289- „300. (138). 

26) Bon dem Dolze des Heiligen, Kreuzes; 
Niederdeutfd, 

Gedrudt, aus dem Sarte- Bor, (oben Nr. 10), 

bei Staphorft, a. a. D. ©, 202 -22. (768.8.). 
27) Bom ungenäheten Rod Chriſti. 

Ein alter Bamberger Drud diefes Gedichtes bes 
findet fi) zu Münden; eine Abfchrift danon hat 
drentano. Vgl. 5. Grimm, in unf. Muf. II. 304. 

Der Grund dieſer Dichtung exſcheint auch ſchon 
in Philipps Legende: wie Maria ihrem Sohn eis 
nen Rod! macht, ohne Rath, und ‘der. mit deim. Kinde 
fortwuchs (der Berlin. Hdf. BI. 48 - 49.) 


8), Zeno, oder die Auffindung der Heiligen drei 


‚Könige ‚(n. 460.), und, ihre, Überbringung ‚von 
Mailand. nad Köln (1164.): Niederdeusfch, 


Sandfriftlich: In dem mehrerwähnfen Selm; 


\ XRVEL= IR - Zn nn ar BE 


ſtaͤdter Fodet. Zu Dresden, bei dem Friften 


Coben ©. 126), iſt eine Oberdeutſche Überkägung 


dag die Ürſchrift Kiederdeurfi ch, bemeifen die hier 


unreinen Reime).. Wegen der Arie dei Verſe if hie 


nun‘ BI. 161. b. in Spalten, Anfang, BL. 157. b.: 


10. re dadı gerne vorneme, 


7. WMie Wie dry: koniage gen Immde queimen; 


Die fullin. das wiſſen verwate, 
Dis nad; gofef gebord vunff "Bundt j iar 
Sechs vnd dryſig weren vorgan, 
Oo deſe Dany Keguudin enſtan. 
In. Samhardin iſt ein ſtae wol bekaut, 
Die iſt Verona zeu rechte genant, 
Dar jnne wonete ein rich iean. 
Das alle die ſtad mochte ſtan 
Cquu ſyme bote und zeu ſiner hant; — , 
Der borger was Zeno genant ff. oo 
Schluß, Bl 179. a. 
Das bat. geu Meile ( L. Meilen?) eleigen rim, 
Das jn die Foninge Darin genomen; 
Die Des für fir- jeu Kottee kemen, 2 
Bnd die zeeichen vnd gnade.. ln 
Eyme iczlichen ih das rad.. 
Das he fie gerne ere; | 
Wen Eriftus onfir here 
Eret fie von hymmeletch. 
Der fin ſie gae gewaidich > 
‚Die gewalt. jm get gegebin hat: - 
Wo einer. ryt adir gat, ur 
Dife drh namen he gerne eragt, 
Nicht bofes geſchte jm an dan füge: 
0 Dad’ wer wor vorloren hat;: - 
* Die ere die. dh. koniuge; das iſt nyn end: 
Alhir des buch ein ende hat. 
- Got gebe vnſir felin rad, 
"Bad' bes, der dis buch gefäkebhe had C 


— nn 


3 Zu Dresden ifl’aud Eine Gottfche diſche Aſthrit 


dieſes Gedichten‘, Ar ‚N. ’1b5. eg, HR! Vorr. 


⸗ 


Grdrudt,’ die. Hetmftädter: Hoſ., bis B. 98. 
mit Pesarten der Dresdener, bei Bruns, ©. 25- 
96. (1528 V.). — Einen Furzen Auszug der Dresd. 


Hd. giebt Böße, Merkw. II. 234. — Mehr üben den . 
Inhalt vgl, Bei: Bruns, Einleit. © 3 3-24 und An: 


bang, ©. 97-106. ' “ 


29) Leben der Heiligen Elifabeth cn. 1231). 


a) Durch Konrad von Marburg. 
Handſchriftlich, in der Bibl. ‚au Darmfladt; 


abgedrudf, flellenmeis, in Wenks Gefch. der Del | 


ſen (Frankfurt, 1767.), ©. 113. 

by Durch Johannes Rote 
Handſchriftlich: Fu Gotha, Tr. 195., Sol. 
Pap. Cypriani Catal. p. 77. — Wohtſcheinlich, in der 
Stiftsbibl, zu Zeig (Bragur, VI. 2. G. 139.); wovon 


\ 


, der verftorbene Kinderling, eine Abfchrift, aus der Bibl. 
de8 -jel. Hrn. von Ponikan, beſaß. Diefe Abfchrift 
hat jezo Büſching; fie iſt in 4, ohne Vorrede und, 


Verzeichniß der 44 Kap., 374 ©., jede: zu 102 12 Zei: 


rothen Überſchrift: 
Hie hebet ſich an daſ lebin ſente Elizabeth. 
Die- Vorrede giebf in vierzeiligen Akeoſtichen den Na: 


men Johannes Rote. Die Reime find mit einen. 


Buchſtaben abgeſetzt. Anfang: 


Bon deme edelhn furſten lantgenfen Herman’ 


Gente Eodewiges: vater. bean ſich un Daf erfie 
Capit 6- 
Sin den 'gergpten, alſo id ff, 
“ enn herre zu Doryngen und Behen was, 
den man nante Lantgraff Herman; 
gar vil gutes hat derfelbe getan; 
ditte mas thufent:unde czwey hundert jar, 
nad dem dye reyae mayt Maria isen fon gebat. 


N 


. 


‚ en. Dabei iſt eine Schriftprobe vom Anfang, mit der‘ 


des furſten Bruder Lodewig begunde made 


⁊ 


ſentt Jorgen kirchen zu, Dfenade, 
vnde der ſtarb vß über, mer 

durch gott in der Criſten here. 

fon ander bruder, gnanth Friderich, 
vos deme erhub die Grauenſchafft fi 
in Heſpenlande zum Czegenhagen, 
alſo vu⸗ dpe Kroniken vß ſagen. 


Die Erzählung von dem Krieg auf Wartburg be . 
ginnt: 


Ben Den fech⸗ wenfter fengern: ‚Die off. die zitt zu 
Wartperg waren, daß dritte Copitel. 





Alſo man ſchreib nach gotes geburtt 
czwolff hundert jar vnde ſibene vortt, 
bo waren zu’der ſelbigen zitt 
czu Wartperg, das on Doryngen lweth 
gar nahe bye der ſtat Yſenache, 
rittere, dye lidechen Funden gemade; 


| "der was mol fehfe an der egal; 
fie Pat, 


"der gehorten vier an des fur 


vnde der vornemſte hyeß er Heinrich Sqhriber, 


allir hobſcheit eyn rechter antryber; 

der ander hieß Er Walter von der Vogelwedde: 
diße czwene waren rittere beyde; 

Eyner was eö man von ritterß art ”) 


: das felbige was Wolfferam von Eſbehiabach, 1 


der manith(ch) hobiſch getichte ſprach; 

vnde cazwene burger von Aßenache, 

dye kunden auch lydichen gemache; 

Eyner hyeß Bicterolff, der kunde mol geſingen, 


der ander Heyntich von Affeerdingen. 


diße fechfe waren meyſter gu cychten, 
manich hobiſch Iydichen fie vßrichten; 
gar myt vornunfftigen glugen- ſynnen 
kunden je ber wol begynnen. 


L Hier fehlt ein D.,. in der . ‘Baer 'Hbf.: 


Der von zwegen Reinbers es : a 


- 
. 


geyſtlichen vnde au merltlichen, 
behendigclichen we gar cjertlihen. 
mie oren Ipdichen fie alleczgt Eregen . _ 
vnder epnander, _ fie nicht vorfmigen, 
was czwifels mochte darynne aelgn; aan 
er Hgliyer wolde ge der befte fon, .,, 14 
myt fome fi ingen vnde gend, .— — — .- 
ßo wolde alb eyner den .andecn Denke; x 
die” lydechen etliche noch wol bekennen, F 
onde fir den krig von Wartperg nennen. , 
„u fie fangen. and). ‚gar, Hobiſſche rethſal — 
vß der heyligen ſchrifft vberall. uni 
ande waren doch gar wenig gelart; 3. 
gote hatte es. on offenbartt; 
onde welcher dan zu, der flunde,,, 
aller beſt dy vff gelsfen kunde, 
Der erfreig dabonne dye ere, 
..n. ‚daß er der befle under on da were. 
or iglicher auch eynen furſten lobete, 
den heer myt ſynen lydichen ‚begabete: 
Heynrich von Affterdingen der, fang, 
das her wil, dicke uordpnte dangd, . , - 
von den(u) herczogen uon Ofteih, . 
das her were der forinen glid) 
- vor andern furften in Duttzſchen landen; 
"made UMeib her wol vndeſtunden. 
“cr ger ſang uch wider die andern alle, 


vunde daß, begunde on gar feste mpßfatte f. | u, 


Dice Erzählung, more Klingfors Berfändigung. voh 
dev Gebart der H. Eliſabeth antenne, "gebt. bis zu 
Ende von Kap. %.- .. ö 4 

meyſter Elingfor borfünete dye (enges, . 

ı.onde woldr. nicht bliben fort mer Inged; 

der Iantgrafe fuberliche clegder om da gab . 

oud koſtliche cleynote; alfo ſchiet her ab, 

mit groſſem Dante her vrlaub nam: 

uymant tufte, wie ber ermweg quam. 
Der Tert ift vollftändiger und die Sprache und Schreik- 
art beffer, als in der Gothaer Hdoſ. Schluß: 


301 


ss 





x 


‚ Der junge furft (Derman)' koß ſyne gaff bie 
ſyme Tbin 
czu Martpurg bie ſynet muter (Eliſab.) grabe: 
lantgeaff Heyůnrich lieg on furen herabe, 
vnde begruben on zu Rehnhartsborn; 
der hatte das vmb die forte erforn, 
wan her.on keyn Marburg ſchickete, 
das on fon. müter icht wedir erquickete; 
wan got durch ſi ſie hat vff erwagki 
ſechczen toden, als ore legenda ſagt. 
in dem’ andern jare darnach konig Heynrich ſtarb; 
czu ſente Katheryn her da warb, 
do fulde man on. hyn begraben, _ 
da felbeft fie on oh haben. 
alfo hat Diet buch hie eyn ende: ' 
got wulle ons fyne mylden ynade ſende 
amen. 
8 heyfige frawe Eltzaberh, ollir tibſte patron, 
biß du deß armen ſchtibetß ſvn. 
keyn Iheſu dynem vi liben brtigen, 
das her on wulde barmheeziglich vffnem, 
nach diſßer vorgenglicher elende czeit, 
durch dyne veth in dye rigen felikeit. 
amen. 
Zu bemerken fad noch die ungermüßnlich Tangen Berfe. 
Sinten angehängt iſt ein proſciſcheo Geſicht vom Para 
diefe, und 2 geiftlidye Gedichte von den 7° Zeiten des 
Leidens Chriffi und Marta! 1" Fe , 
Bedrudt: Yu Merokamii: aeript. rerum. germ. 
T. IL, aus der Gothaer Hof. — Der Proleg, - we 
cher bei Menden fehlt, und worin fi Rote (der 
bis 1440..bebte)) ale Berfoffer nenıf,. aus der Kin: 
derlingiſchen Abſchrift, in Brasun VI. 2. € 
140- 41. 





B. Kürzere Erzählungen 1. "heit ernflhafe, 
ritterliche, theils Novellen-artige, komiſche, 
| und Schmänfe,, | 


* 
1 


(Unter den Bier botkommenden Ga mm Lo a gen. n. gehören frei⸗ 


lich manche Stücke zur folgenden Abspeilung. ) 
I, Die fieben weifen Meiſter. nn u 


* 


ſandſchriftlich: "In Eſchenbürgs Bibl., gr. 4. 
Pap., 124 BI. mii Bildern, 2. J. 1475... Dieſe Hoſ. 
war mit der von Salomon mw. Mprolf (oben 
©, 207.) zufammen gehuaden; and ‚beide, find ſammt 
den Malereien, fidytbar non Einer Hand; wahrſcheinlich 
dieſelben, deren Vetfertigung ein Schriftmaler in der, 
Vatikan, Hofe des Boner, Tr. 314. bon ſich er: 
währt. Ydelung, I 163 -65. Gleich, vorn ift ein 
Bild: Bott Bater auf dem Thron, gmei Emgel kniend 
bor ihm, über weihen der, auch im Morolf vorkom— 
mende, getheilte Schild mit einer weißen Lilie im blanen 
‚und darüber -Dier rothe Zaden in weißem Selde, und 
ein anderes, mit einem rothen und gelben Öfreifen in 


weißem Felde; wahrſcheinlich des Befizers und feine 
Gemahlin; denn in dem großen :blau_gemalten An- 


fange & find beide zu einem Bappen Aerbunden, deſ— 
ſen Helmzierde ein Pfayenhanpt if. Die Zeilen auf 
diefer S. find auch ned mit einge banten Arabegfe 
eingefaßt. | 
O Aler hetren nr 
keyſer und gt, 00 a 
Woe heyllig DEE 
done gebot, 
Wye groß ond 

wie ſtargk ift 

dyne gemalt, 
Done gute die iſt manigfalt; 


— 


⸗ 
J 
J — ⸗ 
. 
N 
- ' s 8 3 


* 





. 304 | | 
oo > Grundeieife ” dyne Barıpecgigkept, eg 
5 &® 2. Vntzellich iſt dyne Wyßheit; —* 
N "D5 adel der. hate hohen lo, .. . tu ST. 
0. Bber alle hym̃mel ferre vnd Hard . 


Dar vmb die engel alle '- 
Zu abent dich mit groſſem (Halle: 
Vnd aurh die'heylligen alle gli 
Nyt konnen follen laben dich; ° 
| , Du’d dyne wonder, here groiß 
. Hylff ons, das wie auch er genoß ° 
j Werden dort jan hWielrich ff. Pe 


Am Ende dieſes Gebetes heißt es, S. 32 :'. 


Ho’ wll ich dyeſe tydde laſſen lygen, 
Wan 'ich willen han zu ſcheyben 
Eyn: vil’cleyries bußelin,; :..°.... - oo... 

| 0. Dag;ifk genamẽ uß-dem Lan; © % 
° 0... Bot gebe, das ich es folleubrenge | 
77 Beh giidem Duſchen jn rechte lenge; 

J Dar zei muſſe mir beholffen fon 

ı Maria, die. ‚gacte keyferyn. -" ;. - 

- Men leſet jun den alten buigem 
. Wer. es kan finden vnd ſuchen, 
Manig weydelich gedidt, 

Bad vil wonderlich geſchicht. 
Dez ich leyder nit enkan, N 
Bud auch manig domer man;; 
Der geſchrifft bon ich leyder eyn kynt 
Dil ſude ſehen, vnd fiat dad Pont 
Ich megne, die da leſen Found, 
Phaffen, fuler und nonnen, ° 
- Die der. geſchrifft leyder nit 'vitſtyn: 
Der felben ich auch eyner byn. nr 
Dar vmb, er jungen,, ift myuetait 
Die wyle er die jugent hait. 
Folget der fihule ya) wyſer legen, 
So wydderfert ud) glud pnd er... 

2 Wan wer da lernt boßheit, 

Es wirt em an dem leſten leyt. “ 

Es ſy ınan, frauwe, junfram, ader knecht; 

Dieſe rydde if ware ond ſlecht. u: 

Aug 


=, 


u - 


i. J 


— 


* 


Auch wer den ander wil betryege _ 
Mit ufffag vnd mit falfhem eryegen, 
Det wirt felber gern geſchant, 
: Wo er ift alles: wit die lant. 
Dar vmb warn ich alle lude, .. 
Als ich en wyl beduden, 
Bnd mil en fagen fremde mere; 
©. A Die, ſollent er uch nit laffen fivere. 
| Hie vahet der meyſter fin tydde an, 
Die follent er no wol »sirftan n. . 
Unter dieſer rothen Überſchrift, fist ein Yängling an 
einem Pult und left, und ein Alter de bor ihm. 
Dann: 
Man leſet von eyner keyſetynñe, 
Die Hatte leyder krancken ſynne, 
Ex hertze nach mannes myune 

Stunt und dar zu alle er fomne; 

Daz zu male’ ungemlid was; 

Mit vrlaup fal ich fagen daz: ff.- 

Nach einer Strafrede auf Diefes Weib, Beglnnt die' Ge⸗ 
ſchichte ſelber, GS. 6.: 

Von keyſer Poneian vnd font fon Dyo⸗ 
cleeiä, vnd ſynẽ erfit wibe, die was do⸗ 
genthafft vnd ſchöne von Inbe. 

Darunter der Rdifer und die Kaiferin abgebildet. Dann: 
Vns die ſchrifft ſaget daz, 
Wie eyns eyn Romſcher Eeifer. was, 
6, 7: Der was mit namen genant aljus:. . 

Keyſer Poncianus; 

Er was wife ond riche, 

Vff erden fant man nit fon? olich. 

Auch hatte er eyn bidderbs wip, . 

Vnmaſſen [yon was er lipp 

Sie was eyn gütlich wiplich bilde, 

Vnd was dogenthafft und mild, 

Vmb alle lude hatte fie virſchult, 2: 

Daz arme und riche er, waren halt ff. \ 

Die Reime ſind abgeſetzt mit großen rothdurchſtrichenen 
. U \ 


306 

Buchftaben‘, und hinten meiſt mit rothen Strichen be— 
zeichnet. Auch find die Eigennamen roth unterſtrichen. 
Die gereimten Überfcheiften der einzelen Erzählungen 
find roth, und haben jede ihr Bild, und oft uody meh: 
se. Manche davon machen ein ganzes Blatt aus. Die 
Anfänge und Abſätze innerhalb haben rothgemalte An- 
fangsbuchſtaben, und der erſte Buchſtabe jeder Seite 
iſt verſchnörkelt und bemalt. Innerhalb ſind keine für 
die Literatur merkwürdige Stellen, Schluß: 


Dar nad wart er (Diorlet.) beghyune. 
Zu ſagen von der keyſerynnẽ, 
Wye fie en alles ane facht 

- Mit graſſem fliffe dag vnd nacht, 
Daz er qweme au er bette 
Bnd mit er.gm ſchicken hette,. 
Das er gar node heite gedau; ,: 
Wie fie dar vprb: hHoß geyn ein gewan, 
BVnd zephe en vor. dem Eenfer an, 
Er wolde fie geſchent vnd geleftert han, 
Vnd hatte mit em uff gedran, 

VDagz tri’ene folde gedodet han. 

"0 ’ Da wart fie vffelichñ jehen, - 

Es were er leyder alfo gefiheen, 
Vnd bat umb genade, die enwart er nicht; 
Dan fie wart fo ſtrenglich gericht 
Vnd gebonden an eins phertz zal vor E mar, 
Vnd :gefläuffe ber ond dar, 
Vnd wart gelangen da zu Bank, 
Vnd zu leſte zu mal virbrant. 
Dar nad) wart der ſchalgk üf geftraäffe 
Vnd uber flo und ſteyn geflaufft, 
Bnd wart dar nad) nit virbidden, 
Gr wart zu cleynen fluden gefneden' 
Vnd wart vor die hunde geſtrauͤwet. 
Dez vrteyls wart erfrauͤwet 
Alle, die es waren fehen; 
Gie ſprachen: en were recht gefdjeen. 
Dar nad ftarp der keyſer Poneian, 
Bad richte dar nad) Dyorlecian 


Ehn fone dar nad) vil manig jar. .. 
Vnd fin meifter je vor war 
“ Hatte er by em lange zit; 
Di: en larten vor ond fit, 
Daz er wife, vorſichtig wart, 
Bnd Hatten groffe liebe uff en gefart, 
Daz fie hetten zu aller noit, 
Bor en gegangen ja den doit, 
Dez waren fie behende 
Bis an eres libes ende. | 
" Bnd bit ender fi no dis gedicht, 
Der: fieben meilter geſchicht; 
Bnd dis buch alfo eyn ende hait: ’ 
Dez virgebe uns got vnſer funde 
Bad alle vnſer myſſedat. Amen. 
Finis eft 
Dis buch vbollenbrache was Ä 
In der zit, alfo man ſchreip und ta Br 
Zufene ond vyet hundert jar 
Nach Eriftus gebott, daz ift war, 
Dar nad) jn dem eyn -vnd fiebengigifte jat 
Dff fant Paulg befarüg, daz iſt ware, 
Don Hans Dirmflegn, wiſt vor mar, - 
Der hait es gefihteben und gemadt, - 
Gemalt, yebunden vnd yang follenbtadht, 
am € n. 


— Zu Erlangen, auf der Univerſi taͤtsbibl. Cvotmals 
im Klofter Seilsbronn: vgl. Hosker, Bibl. Heils- 
br.), Nr. 139. Dchſenk. Pap.. &, 133 Bl., v. J. 1476. 
Nachricht, Stellen und Fan Eurzen Ausyag von diefer 
Hoſ. gab fhon Roh, UI. 230-32. Wir haben fie 
* eingeſehen, und bat Büf Bing Eine eigenhändige 
Abſchrift davon. . Vorher geht noch ein Bruchſtück 
der eigentlich unter dem Namen‘ Gesta Romanorum 
(sc. Imperator. ) bekannten proſaiſchen Sammlung, mel: 
ches BI. 21. S. 1. bben endet, worauf ſogleich die ro⸗ 
be Überſchrift folge: 
Die fies weifen Meifter. 
Ua Ä 


R 0. 
P 


308 
Auf dem folgenden Eh, ebenfalls roth: 


Hye heut Sich an eyn püd das man nennt gefta 70 
D Deo Deo gratias by heber 
ander guf gefert an 


Hie vohet an das puch das man nennet Geſta Roma: 
uorũ das ſprich in dem dewtſchen der Sitte oder die getatt 
der Romer vnd ſpricht auch de feptem japientibüs das il 
alfo vil gefege von den fiben weyßen meyſtern die zu der 
zeit die. Stat Rome vnd aller mengelichä außrichtent mit 
jeen kunſten vnd weyßheit vnd iſt. ent Eapitell von dem 
angenge vnd anefang diß puchf 


6. 2. Hie vohent fi an eyn puch das man 


nennt geſta 


L Iber herein, keyßer vñ gas, | 
Wie heylig find dein gebott, 
 Wie’gtoß vnd ſtarck iſt 

dein gewalt! Dein sure die 

W ift mamigfalt, ‚Grüdeloß 

ift dein barmhertzigkeyt, 

Bpelig ift dein weyſßheyt, 

Dein adel uber allen.adel hoch, 

Vber alle hymel hohede :guuckg " 

Dar omb die Engel.alle - 

Lobent dich mie ſchalle ff. 

S. 5. Do mit wil ich dieſer rede getagen, 
ri Vnd will von einer ander fagen: ' 

N Sn diegem Datfchen buchelin; 

v Das iſt genömẽ off Ratin.:.. 

int GWot geb, das eg [ill] balde bringe: 

Zu allen güten dinge; 

Dee zu müß mir beholffen' fein B 

or Ratia’dn hymeliſche keyſttin. 

-©:.6: © Mn lißzet in den alten: bucht, 

el...» Werres kan eben fuhen,. , . - 

ug .c ‚ Manig medeli gedichte, 

Vnd au wũdelichecr) geſchichte; 

Des ich leyder nit enkan, 

Ich vnd manig tümber man, 


Wann ich pyn der. geſchtiefft ein kint ff.; 


— 
M 


309 


G. 9. Die rofbe Überſchrift: 

Wie Principianus der Romyſche keyßer zu Rome ſei⸗ 
nen fün [befaly P Dyocleciand den ſieben weyßen meyſterũ 
befalh, das ſy in leren folten in den ſi ieben freyen kunſten, 
vnd ift das erfte‘ Capittel. 


©. 10. Bw dye geſchrifft ſaget das, 
Wie ein Romifcher Eenfer was, 
Der genät was alfus: 
Keyſer Prineipiang; '. 
Er waß weyß ond ride, - 
Dff erden was nie fein geliche. 
Auch Has er ein Bider weip, 
 Bamofgen [done wag ie lyp; . - - 
Gie maß ein gu(t)fi, liepli bilde, 
VBnd was tugenthafft vnd mylde; 
Vmbe alle lutte hat fi fie verſchuͤlt, 
Das ir arm vnd rich worent holt fl 


Go find die eingelen Erzä lungen in Kapiteln geteilt, 
Die Anfangsbuchflaben ‚derfelben, der Abfäge und der 
Verſe find, „ie, in der borigen HDdf.;.. die Eigennamen 
ein, Schluß, ©. 268. 


Dor nody ftarbe der keyßer Peincipiar, 
Vnd ridhete Dyoelecian 
Sein fan no jm manig jor. 
6.269. . Und fein meyſter, dy er fur wor 
Hete bey jm lang zyt, 
Die in lerten vor und fit, -- 
Das er wiße vnd ride wart; 
Want fie, tmorent off in gekart, 
Das fie hetten vor alfer nott 
Ffür in gegangen in den tott; 
Das woren fie behüt on» behende 
Vntz an irs lieps ende, 
Hye endet ſich das gedichte, 
Der ſieben Meyſter gerichte. 
| Amen D ame 
"Hab ich ni wol geſchribñ © hab ich 
Dy weil mit vortriben. 





810 — — 
Das püd geſchriben iſt an famtag vor pal{m) Sonn 
tag nad vnſers brü gepurt Ihũ xpi tauſent vier 
hundert und Irrvj jar. 4 

Hie hat das puch ein end: 


der, vnd ein ſchone frawẽ on kind'. 
Amen. 


Eine. profaifhe Bearbeifung, ohne Zweifel 
wieder nad) der Lafeimifhen Urſchrift, if band: 
ſchriftlich: Zu Dresden, als ein Theil der vorge 
nannfen größeren Sammlung, Gesta Romanorum, in 
Nr. 55., hinter dem Alerander (oben G. 223.), und 
ebenfo gefchrieben, BI. 87- 209., mworunter, Kap. 66- 
73., folgende . 8 Erzählungen der 7 w. Mſtr. flehen: 
2-6. 8. 9.7: Sie find Bürger, als die. gedrudt: 
Profa, und haben, wie die übrigen Beifpiele der Gesta 
Rom., aud, moraliſche Auslegungen. — Zu Berlin, 
hinter der Geſch. von Troja (oben ©, 218.), 72 Bl. 
von derfelben Hand, Auf dem BI. vorher hat Guder: 
mann gefchrieben: „Gesta Romanorum,. Gittlide 
| Hyſtorien der Alten Römer” Bl. 1. ſteht noch eine 
eine eigene Einleitung: 
YEH Fam trueig da froge man n mic, mag die ſache were, 
Dar zů antwurt ich das ich Leider Äuter gereiffen fton ons 
‚ Mir felber noch beſcheidenheie. Und abe m uffern finne 
mynẽ ſchoͤpfer ff. 


Die Erzählung iſt ebenfalls kürzer, als im Druck, und 
wol mehr bloße Überfegung, Die 7 ID. ‚uffe, fangen 
‘die ganze Sammlung an 8 


Poncius der keiſer regnierte In der flat zu Rome mit 
gemalt, Der nam z& einen zit ein frowe eines Römfihen 
kuͤniges tochter die was gar ſchoͤne vnd gnoden rid in aller 
mienſchen ougen, Die gewane er vaft liep und die gebar 
einen knabẽ by im gar ſchoͤn und wol seſchaffen den hieß 

er Dioclerianũ. 


Gott vnß ſein genod ſend; dar zu ocheſen vnd cin | 





311 
Die Erzählungen der 7 m. Mſtr. find. vollſtändig, -und 
ohne eingele Anwendungen. Nur ſteht BI. 33.: 
Ein geiſtlich? fin über die vorgeſchribent wenpel vnd 
biſpele. 
und dann folgen Bl. 34. andere Seſchichten der eigent- 
lichen Gesta Rom. Bl. 72. 2. b.: 


Hie endet ſich das büch das man nennet * Komar 


nor& Got helff vas dag wir nit werden, verloren Amel. 


— Go werden Erzählungen der 7 w. Mftr. auch wol in 
der Hoſ. der Gesta Romanor flehen, welde, aus 
dem 14ten Jahrh., in der Züricher Gtiftsbibl. iſt und 
100 Gefchichten :enthälf. (Bvdmers) Borr. zu ‚den 
Sabeln der Minnefinger, ©. ı2.. Jwar. kommen 


unter ben e52d.:®. 2417-71. daraus abgedrudten ıq 
Geſchithten keine ber 7 w. M. vor; doch läßt der alte, 


Druck der G. R. auch darauf fdhliegen! 1488: ©. D. 
dol:;: befist Dr. Julias zu Samburg. — 1489 
Augsburg, duch Hannſen Shopfer, Fol: 32 
Bl. in 93 Kap. Schelkern, amoenit. histor. ec- 
cles, et litten T. I.,p. 796. Göße’s Vorr. zu f. 
Kanzelreden, Th. 3. © 21. Zapf, I. gı. Leffings 
Leben, HI. 127 -30., wo auch mehr über die Quellen 
und fonflige Literatur diefes Werkes. - Görres, Volksk. 
©. .157 - 60., : werden die einzelen darin zerftreufen Ex: 
jäßlımgen der 7 m. Mile. nachgewiefen. — Eine bes 


fondere Hdf, von. diefen. ift mwahrfeheinlid, ‚die von, 


Dberlin, notit. mss. por feinem Glossar., angeführte 
Historia Ponsiani, — Eine: foldye Hoſ. v. 1477-98, 
befindet fi), nach Dr. Jul ius fchriftlicher Anzeige, auch 
zu Stanffurt a. M. — Ebd. ift, nach eb?., ein alter 
Druck in gr. 4., welcher keinem der von Panzer‘ ver: 
zeichneten anzupaſſen, in Einem Bande mif mehren 
Druden aus.den 1480ger Jahren (vergl oben ©; 


192.) Dabei auch: die Gloſſe oder der geifllihe 


Ü 


! 


— 


312 


Sinn des Buchs Gesta Romanorum oder: 7 weiſen 
Meifter. — Fernere gedrudte Ausgaben find: o. J. 
und De, 38 Bl. Sol, mit Holzſchn. Karl, Theod. 
Gemeiners Nachr. von ſelt. Büch. der Regensbur— 
ger Stadtbibl. (Regensb. 1785. 8.), ©. 185. — 
1474. Augsburg. Meuſels biftor: Sie. f. 1784. Bd. 
1: ©.335. me. 1478., ebd., durch U, Gorg, Bol. 


Bapf, J. 47." Cbefißt Zapf und HR in der Bibl. zu 


St. Ulrich in Kurgabe). -1478., ebd., durch ebd. 
Sob Zapf, 1:56: (in Ber Bibl. zu St. Anna’in 
YAugsb.). — 1480,,..ebd., duch ebd. 4. mig Holy 
ſcho. Bihl, Schwarz 1. 56. — 1481. ebd.,:dud 
Joh: ShöafpergerzGoh 74 Bl. mis Solzſchn. Par: 


zer, I. 122, (in der Univerf. Bibl. gu Ingolfladt) 


—1466., eb d. dizrch ebd., Fok Bapf, I. 70 (Mi 
Weinggrfen). — I4BB., ebd:, Mach ebd., Fol, 
Wilisch, ascan; Bibl. Annaeb, :p. 319. — 1544 
Jagolſtadt, 4. Koch,II. 233., ohne weitere Nach 
weiſung; 3. vielleicht die folgende, 1546: ,. ebd. „ durch 
Alegander Wenffenborn, :4, N Bogen; mit Holz 


ſchn. (befist ». 9%. Hagen). :—' 1349. Gfraßburg, 


4, duch Wendel Rihel, mit Holzſchn. Gras, 
tal: rar, libr. Novacell.,. p. 194. .Bibl. Chris... 
502 -3. — 1577. ; eb d., durch Chriß. Müller, & 
92 Bog. mit Holzfehn. (zufammen mit den Ede und 
Giegenpt, oben S. 29. 39.) — 1664: Erfuck, bei 
Martha Hergin, 8. M Bog. mit Holzſchn. (beide 


beſitzt v. d. Sagen). — Diefe verſchiedenen Auggg, find 
allmälig nur in der Sprache aufgefrifcht, und das noch 


jego gangbare Volksbuch, „Ganz von neuem aufgelegt" 
(Nürnberg), 9 Bog. 8., mit guten alten Golzſchu. 
rührt aus ihnen her. Goͤrrres, ©; 154 - 57. giebt 
einen Auszug. — Über die Duellen- und ausbeimif 


Literatur dieſes Werkes, vgl. ebd. S. 161 -73., 


33 


Docens Recenf. in der J. bu ei 3. 1810. Nr. 109. 5 

Ep. 1 5 EEE 

1 Engelhärf'nid Engetdrut, ee Konrad | 
bon Würzburg. | 

Gedrudt,' zu Frankfurt a. M., durch Kilian 

‚San, 1573., 132 Bl. kl. 8. mit Holzſchn.; auf der 
Bibl. zu Wolfenbüttel, Dieſer Ausgabe’ gedenkt Aud) . 
Draud. p. 626. — @in Auszug darnach, durch Efchen: 
burg,:im Deut. Muf., 1776. Bd. I. ©. ‚13. Wieder: 

holt, in den Denkm. S. 39 - 60. 

Der‘ Inhalt dieſer Erzählung kimme ganz mit 
der Iekten in den 7 mweifen Meiſtern überein. Die Dar 
ſtelung Konrads iſt aber weit: ansführlither, und wie 
et fagf, aus dem Safeinifhen, alſo wol der gemeins 

ſamen Urſchrift, genomitien. 


I, Der arme Seins, Bund, Hartmann bon 
der Aue -:* 


Sandfäriftlig, zu Straßburg, in der Jo⸗ 
hanniter Bibl. A. 94. (Vgl. oben S. 282.) Perg., 
in einem Koder zuſammen mit verſchiedenen Erzählun- 
gen mehrer Dichter. Vergl. Bodmers Vorrede zu 
Chriemh. R., S. XI. | 

— ckt, darnach, in der. thllerſſchen Samm— 
lung, Bd. binter. ‚dem Parzival, ©. 197-208. 
(1 u ee 

Bearheitungen? Ein Haszug, gu 5 Bildern 
bon Franz Hegi, in dem Taſchenbuch Iris, 1810. 
Überfegung v. Büſching, eine. Probe, in der Jeik 
hr, Pantheon, Bd. H. ©. 309-2. Das Ganze, 
befonders, Zuͤrich, 1610. 12., mit den Bildern von 
Hegi. 

Auch dieſe Erzaͤhlung hat am Su eine gemiffe 
Äpnlichteit mit der vorigen, Noch mehr aber der pros 


314 | 
⸗ 


ſaiſche Roman von Divier und Artus, gedrndt 
vor dem Balenfin und Urſus (oben ©. 163.), 
3, I-LVI.a. Das ad) ſchon. gedruckte Franjoſt 
(de Driginal, woraus er überſetzt, iſt nur aſs ein 
ſpatere Umarbeitung und Erweiterung jener Erz zählung 
anzujeben. en No: 


WW. Ylerander. und gmerg Untiloye 


Handſchriftlich, zu Dreaden,. in Nr. 42., vor 
dem 'Triftran: (vgl. oben ©. 105. 126-27.), Bl. 
86.-g0. Einen Furzen Auszug giebt Gäse,_ Merk. 
11.-233 - 34. .Gine eigenhändige Abſchrift dapou ( 486 
=) bat v. d. Hagen. Anfang:: ° — 

nt d En edelen und DE gutin, 

Den w’Pin ond deu hoch gemutẽ 
Den feite idy g’ne eine me, 
Ab fie jn fip zeu horin we. 
Was man-abir gutis fait; 
Dem ſchalke daz allis miſſehait. 
Monchir meynd, daz be edil fie, 
Vnd weis wol lutzel da bie, J 
Ab he den vater kenthe 
Wie note daz be jn por DE Inte wende; 
Das Eüpt võ fines (half art... : 
Gus widin fie ons vorftolin hart 

. Bon allirhande lodicheit; - 
Das im dee tufil gebe Teil, 
Und müße jm dorch daz horze varn! 

‚ Die ons wol billid) foldin bewarn, 
e 6 fas ein edel Fonig 27 
Gar nad) Fein Galerne 
Obir einẽ mes, daz mas gros; 
Einer hät der milde nf dordros; 
Der mas geheißin Alerander. .. 
Ich near, daz uf konig aplejder.. 
Worde fo milde bie fine tagin, 

. De dez richee front hette get’gin, 

Ba Her hatte undir ſich betwũgin 
Bil mãchir hande zeungin.. 


’ 1 


Die jim wartin bie gelegin; 

He waz ein konig vnd ein ein, 
He waz erhaftiges muͤtes, en 
Ein adelar ne gutes; °:  ::7 one 
Ein name der waz wol befät 

The und lang obie alle Tant ef: 


Edhluß, Bl. 90. Sp. a. 


Sint blebin vngeſpaldin 

Des Eoniges ere und fin. 

Were noch der Eore myn, " u 
Sp. b. %4 ſchuffe die bozin vo den wegin 

Bnd lige,die edelin cars plegiw, . 

Die ons gnagin uff das bein. 

Die haldin beide feldin in ein, 

Die valſchin, vnd die edelin kint. 

Wie wett die ſchelke zeu baue ſint, 

Der wolgeborne beſas dE hoff 

Des hatte de Bonig alles lofff. 

Das ein bogir noch norezagit, 


2... 10 j 
Wer die nie? von in fagit. 


Czu dẽ Griffe fpch der heiden (Antiloye )r 


Wir mußin ons nu vorwade ſchedin. 
Des en weis 1 abir nicht, 
Gefagin fie ſich fedir ie. _ 
Ich neme noch zeu vrunde 
Wen ich die ſchelke vunde, 

Das Antyloye mich rede, 
Vnd die ſchelke bie die orẽ ftredje, 
„ Den ſuren (? undeutlich) vb den ſwinden, 
"ai alfe velg.pnlfipes vinden. 
Das machit al Bucifers rat; . 
Das daz getw’g nu nicht en flat; 
Das ift, daz he daz fe? clait, , 


oh 42 


Dein defe me? wol behait. U EEE ze 


Nu heiflt mir beſcheidin 

Badir deſin allin beidin, I 
Den valſchin vnd de edelin mã, 
Welchir bas nach erẽ ratin Fan. 
Der ſchalk der ret ſchalknis rat, 
Der edele an togüdin beſtat. 


— 


516 
» . \ 
| Hie hat dez bu ein won. » u 
G. 2. Gar ane miſſewende ... . 
Got ons da bin ferrde, -' ri. 
Da mir Fomen us dem: end ln 


Bedrudt, aber modernifiet, in, Sanzlers und Meif- 
ners Quartalſcht., Jabrg. I. ‚St. I, ©. 95. 


v. Erzählung vom eimer Königin bon 
Sranfreid,. | 
Sandfhriftfihr Im Vatttan, Kr, 373., beim 
Heldenbuche, aafı dm legten 5 Blättern. Adelung, 
I: 29. U. 208 - ı2., 'ivo Anfang und Etide; mit einem 
Auszuge. — Vielleicht, die historiä de quadam Gal- 
. liae regina, in Nr. AIR, ebd. Adelung, 1. 34. — 


Auch Docen befigt eine Höfs; Min, II. 145. — Dim | 


Zweifel ift auch die Hdf. zu Wiek: „Bot. einer Köni- 
gin von Frankreich, ' die’ ihr Hofmarſchall bat ſchaͤn⸗ 
den wollen” y dieß Gedicht. Joh. BD. ‚Müller, in un]. 
Muf. I. 553. — Das von Panzsk, Annalen, Zu: 
fäte, ©. 197. angezeigte Lied, ‚von der. Königin bon 


Frankreich und dem ungeleeuen‘. Marſchalk, in des Re: 


' gen Dogen? langem Gott (ehem der vier gekrönten 

Meifteröne, von 23 Reimen; f. Wagenfeil, ©. 554. 
und unf. Muſ. IE 171.). Nürnberg,. bei Yobft 
'GOutknecht, 1500. &, x Bogen, \iflneine ‚fpätere firo: 
phiſche Bearbeitung derſelben Babel!" melde Ahnlichkei 
mit manchen anderen bat, BR 202 5 Fe 


VL Wie ein Ritter fi Bemübt, einer bar: 
ten Frauen Ginn zu wenden. 
Handſchriftlich, im Beſh Brentano' s. 
Gedruckt, zwar modernifi rt, in der bunten Reihe 
Heiner Gchriften van. Gopbie Breufano (Srant: 
furt a M. 1805. 8), ©. 304, 


’ 
a « 
® 
‘ 
“ 
x . 


. a7 / 
vu. Eine Sammlung pon Feinen Gedich— 
ten, weſche zum Theil bieber gebören, 
meift von ungenannten..Verfaffern. _ 
Handſchriftlich, zu Stroßburg, zuſammen 
mit dem Barlaam (aben Be.) und dem armen 
Heinrich (f. II. Bol. Obenlini..diatr. de Conr. 
Herb. p. 11. 37.+ 38.,.mo einige derfelben,: mit Nach⸗ 
weiſungen auf Bälf 5 e Bearbeitungen, | aufgeführt | 
ftehen. | 
Bedrudt daraus find folgende 19 (es ft age 
ſich, ob alle), nach 'einer Abſchrift des Mag. Stoe⸗ 
ber zu Straßburg (1. J. 1758.J), "in Müllers 
Samml., BP. Ir ©. XIV. - XLVI, und Bd, I. bei 
dem Parzival, ©. 208 = 1063 nd. die Sdlußanmet— 
kungen dazu. 
1) Von den eagen, ©: Ay. 464 2. ); nad 
Art des noch befannten Cügenffedes;' vergl. unf. 
Sammi, Volkslieder, Kr. 107, Bunderborn, II. 
41o., und v. d. Hagens Rezenf., in. der J L. 3. 
1810., Nr. 36. Sp. 299. EI. 

2) Dhne Überfchtift, &. XIVAV: Ct D.), offene 
bar ein ſtrophiſches Lied, mit‘ Refräh, dnd dus ältefte , 
Borbild des, auch no befanngen’ „NRäthfelliedes. 
Herders Stimmen. der. Völker, S. ee: Wunder— 
born, II. 407., und v. d. Hagens Rezanſe a. a. D. 

Der Luderer (Schleinmer) udb der Minner, 
S. XV. VI.?764 Bi), ein Wettgeſpräch. Steht auch 
in der folgenden Wiener Gamml. Tr.‘ 10.; àR deßglei⸗ 
chen in der erften Patikaniſchen, Nr. . 

4) Alerander und Arifioseles, G. KVIL-XAL. 
(553B) np a: 

5) Bon dem Hafelein, S. —* 1. (506 ©.) 

6) Bon den fe eds, Sarben, .G, KV - V. 
(224 B.). . FE ER Be > 


1 


- 


C(unten mehr davon). Es beginnt, BI. 4. ©. a., mit 





| Ebendieß Gedicht befindet fich auch in den Moͤſe— 
riſchen Bruchſtücken von Minneliedern, Perg. 4. 


einem Abfag und großen Buchſtaben, unter den leffen 
Selen “eines vorſtehenden Liedes, ohne Überfchrift des 
Berfaffers, Die: vielleicht auf dem davor ‚fehlenden 
BL, geftanden, und ift wie Profa, mit Punkten Hinter | 
. den Reimen, fonft ohne alle Bezeichnung, gefehrieben. 
Die Ubfäge bei den Fragen und Antworten und oft 
auch die Verſe, haben ‚große Buchſiaben: >. 


‚Mid ‚raghete eyn vrowe vhnichlich 
GSe rag 60 myr: beſcheiden mid) 
J Tzwor eynes dinghes, dorch den got, 
Des ich dy vroghe, ſunder ſpphe. 
Ich ſprach: ia, vrowe, ob ich des Ban...‘ 
: De ſprach de reyne lobeſan: 
Ich wene wel, ie ſy die Bunt, 
Nu fprih, wy ghevellet dir de bung, 
‚ Bü mpg ir varwen Gore, | 
We iflighes hergeh vrowe 
"Lieghen erem leibe ſy ghemos, ' . 
Is datz hobiſch, ie day gu? A ot 
En Des en fan ich nicht vorſynnen mic, M 
. Dar vime wolde id): vraghen dich. 
Ich ſprach: der warheit weht ich dit, 
Myn mbint ·veh ober daz vorgicht, 
J We t6 vmme alle varwen ſyz 
a Dat ſasbede miht der here. atebe Wornae van 
Reberc. 
Der ye fo tughentlighe werd _ | | 
u Dorch reden had‘, myd ritterſcaft. 
Der ſaghede mıyc der varwen kraft, 
Bude annce myt alle 
Vrowe, ob uch dag ghevalle, nn 
Ihh ſetzhe v, alzg her ſaghete myr. 
Ge ſprach: dar vm̃e wil ich dir 
Binber traghen holder muͤt: 
Nu ſaghe myr, trut gheſelle gut, 1i 





— fe 


. 8. meynet gedhe Yartos; - 

Dar nad de andert gharwe? . .: 
Brtowe., ‚grün dag ift eyn anwand, 
‚Den hergeleb och n& entwand 

Ds möne vnde od van vrowen ff. 


Es iſt merkwuͤrdig, daß anſtatt des Grafen Wer: 


ner don Honberg bei Müller, Pier der Graf 


Birner von Wirtenberg als Gewährsmann ge. 
nannt wird, Es ift daher wahrſcheinlich, daß in Der 
Diener Samnl, Rr. 65. eben dieß Gedicht iſt. Hier 


bricht e ©. b. mit D. 170, bei Müller, ab: 
. Des möt her fwarten otden 


‚ Zraghen in,hergen ruwe. FE .. u 


Zo we dir, onghetrume, . . 
‚De daz vmbermer ghetut! 
Der wünſch ih, day er nüber ghut 
Van ghuten mäten ber gheſche, 
De men zo ghat onſtete fe... 
‚ups ſo ſicht men mäghen finarten aufiaghen, 
Durch dag men ge by zynen taghen, 
Dog he dar mede yrkennet 39, 
. Ba pr onftetichegt dar bi. en 
Alſus bletie vil münigher Res, 
Der nicht miſſetete 


Men zolde ze den — 


Das folgende Bl. fehit wieder, imd damit: der Sant 
— Aud) ſteht dieß Gedicht in der. Batit aniſchen Hoß 


Nr. 339., Pap. 67 Blain 4., BL 65 -68.-gon den 


füben Farben.“ Adetung, I. 303. 306. "Die bit 


angeführten beiden Anfangsverfe fimmen' wenigftens mit 


den obigen. — Ein Ahnliches, aber ganz anderes, fire. 


phiſches Gedicht, "Hör der Bedeutung der Karben‘, ließ 
Anton, aus einer pup. Sandf. des 180en Jahth. als 
deuten, im Deutſch. Muſ. 1776., S. 1025 = 32. 


I Bon der Minnt,’S. XNVI- Ke 


1 


819 


By ehnen guten mäne, 9 





820 


8) Wie jemand thut, es dunket niemand. gut, 6, 
XXVII-VIII. (1488.). 

9) Der Herbſt und der Mat; Wengeſpra— G. 
XXIX-XXX. (242 3.) 
10) Die Gebote der Minne, & - I. 

(248 BVB.) | | 

11) Born. einem’ getrewen weite, ©. xxxu. 
IV. (2638). 

* 12) Von: der’ Liebe und der. Sona— Da 
ſpräch, ©. KXXIV - V. (116 8.). 

13) Bon’ der Weiber Liſt, 6. XEXV- VI. 
‚(280 V.) | | 

14) Ton der Beirat, © KXXVHIK, (162 2.) 
1) Bon der Birn, durch Kbntad bon Würz: 
burg, ©. XXRIX:- XLi. (509 8.) gl. Oberlin 
diatr, p. 11-12, 35 -37., wo ein, ‚Burger Auszug und 
Stellen. — In der Wiener GSamml. Nr. 12, 

16) Dhne AUberſchtift, ‚ein Tedun‘ bön der Minne, 
6 XLUI- V. (4628), tn 

ı7) Bon der Minne; abgedridt 5 bit dem Dar: 
zival, ©. 208- ı2.. (544 V. ). Dieſe Erzählung wird 
in der Überſchrift dem Gottfried von Straßburg 
beigelegt; in einer andern Hoſ. dagegen ſoll ſich Kon: 
tad v. W. ausdrüdlich ald Bf.’ nehrlen. .Hocen, in 
unſ. Muſ. li 150 ’ Dafür iſt auch, daß darin, V. 9 
auf Gottfr. p.. Get nur begugenumird, 

16) on der Weiber Läſt, vicheicht ‚von. Jakob 
Appef,'* welcher darin erwähnt wird; ‚abgedrudt, 
ebd. © 213-106. (Be leo rn. 

19) Bon den-Pfennigessebd.,. G. 16. (up) 

Bon dilen dieſen gehöten eigentlich nur, Tl. Ye.6- 
10. 13.15.28. 19: hieher. Oberlin, .l, c. möchte 
andy Nr. 3. :4.°5. 7°.11. 13;:dem, Konz, d W. zu 
ſchreibrm. &s, frägt fi aber hiehei, ob die Hdſ. von 


“ der 


0 321 
dee Weiber Lift,. durh Konr. ö. w., welche Do: 
cen beſitzt, mit Ir. 12. ſtimmt? | 


VII. Andere Etzäßlungen Ronrads von 


Bürzgburg: 
ı) Eu Shmanf von einem Chorherrn zu 


Würzburg, und 
2) Die falſche Beichtez. 
beſitzt abſchriftlich (aus Dee Hd. ‚if abe ande | 
zeigt) Docen; unſ. Muſ. I. 151. 
3) Kaiſer Otto mit dem Barte (nl. ‚obent 
S. ı113.'184.). | . 
Handſchriftlich: Im Batikan, zweimal: in 
Nr. 395. Perg., Bl. 92- 98.; und in Kr. 341., BI. 
241. Adelung, 1. 25. 32., IL 203-7. 276., wo 
der Anfang der erften und der Schluß von beiden mit— 
getheilt if. — In der Wiener Samml. Tr. 63.; vgl. 
un. Ruß L 596 - 97., wo der Sclutz gedrude 
fehl. 
4) Der Welt Lohn oder Geſicht des Biein 
pon Grafenberg (vgl. oben ©. 135.) j 
Sandfhriftlih, zu Münden, hinter, dem 
darlaam und Joſaphat (oben ©. 282.).. 
Gedruckt, darnach, in Docens Misc. ]. 56; 62. * 
RR. Die fon ‚genannte Wiener Sammlung, r gebt 
gewöhnlich unter Konrads von Würzburg Namen, 
(Koch, I. 124; wol nad Adelungs Maga. U. 3. 
6. 72.); aber wenige Stüde ‚darin möchten ihm an⸗ 
gehören, da fie fo ungleichartig find, und er.,fich aud) 
unter den „bis jego daraus bekannten. nur in Nt. 12. 
(dgl. vorhin VII. 3.), Nr, 3ı. und Ne. 68. (egt. VII. 
15.) als Verf, nennt. Und da diefes Gedihr. das 
letzte in der Hoſ., fo it wahrſcheinlich daher Die: :ganze 
Sammlung, sa. ipm benannt worden; ebenjo wie sihm 
x 


l 


322 


pon Dberlin, wegen der Nachbarſchaft, mehre Erzäh 


lungen der Straßburger Hdf. ‚beigelegt worden, we: 


ches Gräter (in Bragur, VI. ı. ©. 171 -74.) in 
Anfehung von Pr. 3. (bier Nr. 10.) mit Recht be: 
zmeifelt. — Die Hoſ. iſt in U. Fol., 213 Bl. Pap., 
v. J. 1393., und enthält 68 Stücke, deren Tifel: in 
Bragur, VI. 1. ©, 142-44. verzeichnet find. Hier 


ſtehen zwar nur 67., als foviel auch Adelung nu 


angiebt; aber hinter Nr. 34. ift eine Erzählung ausge: 
laffen. "Bollftäudiger und genauer ift das Verzeichniß 
in unf. Muf. I. 593 - 97. 
4) Die gufe Gefellfhaft, BI. x. ' 
3) Die „Helbertwig”, BI. 4.b. 
3) Das Herz: Mähre, BI. 10. b. 
4) Bon dem Koßen, Bl. 14. Auch in der Dres: 
. dener Sammlung, Tr, 10. 
‚5) Von dem. Bären, BL 16. Dresd. Gamml. 
Nr. 17. 
6) Bon Frau „felten rein”, BI. 16. b, 
7) Bon der Stempe (Gefpenft), 8. 7b 
Dresd. Samml. Nr. 12. 
8) Der Ritter mit der „Riederwat” (Unter 
Heid), Bl. 18. Dresd. Gamml. Nr. 2. 
9) Der Bauern Kirchweihe, BI. 16. b. 
"10) Pyramus und Thisbe, BI. 20. 
. 18) Der Luderer und der Minner, Bl. 24 (vgl. 
...  WO3.)%. 
12). Der Ritter mit -der halben Birn; BL 26. 
(vgl. VO. 15.). 
. 13)- Bon der fhbönen Meierin, ZI. 30. b. 
Dresd. Samml, Rr. 5 | 
14) Der Sperber, Bl. 32. Dresd. Samml. I. !. 
Vielleicht ift auch „der Ritter mit dem Gperber” 


in.der Wiener Handſ. Str. 270., . bei dee Laboı® 


| 323 
Yagdgedicht (vgl. die folgende Abth.), BI. 58 - 64. 
eben diefe Erzählung. Unſ. Muf. I Gır'- ı2. Die 
bier abgedrückten, in den beiden andern Hoſſ. nicht 
borfommenden erften Berfe können eirm allgemeiner Eine | 
gang fein. 
15) Bon: dem Deßen Eifen, Bl. 34. Dresd. 
Samml. Ir. 6. oo 
16) Eine gute Predig, Bl. 36. 
17) Bon dem „Riefer” (Käfer oder Rife), Bl. | 
37. b. 
18) Der Hofwart, BL 38 b. 
13) Bon dem Raben, BI. 39. j 
20) Des Tanhaufers Gedicht, und iſt gufe Hof: 
zuchf, Bl. 39. b. Diefe Überfchrift erinnert an 
ein Gedicht des Zanbufers in der Maneff 
Gammi. II. 68. a. 
21) Der Ritter mit den äffen, Bl. au b b. 
Dresd. Gamml. Nr. 4. 
22) Bon dem Blinden, BL 43. h. 
23) Bon dem dummen (jungen, unerfahruen) - 
Mann, DI 44. | 
24) Bon „Gens” (Gänfen?), BI. 45. 
25) Bon der alten Mutter, BI. 47. b. 
26) Don den „Lorn” (Thoren oder Dorn), | 
Bl. 50: Biel. Dresd. Gamml. Nr. 19. 
27) Der Minnen „Porten” (Port oder Borfe), 
BL. 52. Vielleicht Nr. 1. in. der erflen Bati: 
Tanifchen Samml. | 
28) Der Kato, BE 56. b. ( Bal. hierüber die fo 
gende Abtheilung). 
29) Bon Paris und zweien Lieben, BI. Gr: b. | 
30) Die Heidin, BI. 67. b. 
31) Die goldene Schmiede, Bl. 84. b. (Ben u 
0 x 2 N Ä 


I 


324 
Konrad v. Würzburg; vgl. Die folgende Ah— 
| theilung. ). 
32) Bon dem Schlägel, SL. 103. Dreadener 
Samml. Mr. 16. 
33) Von dem Blocke, Bl. 114. 
34) Don, dein Gold und dem Zers (penis) BI. 120. 
35) Bon einem üblen Weibe, BL 122. - 
36) Bon einer,Kröten, BI. 126 _ | 
37) Bon einem’Schneeballen, BL 126: b, 
38) Bon dreien Wünſchen, BI. 127. 
39) Bon dem Knecht und der Badſtuben, Bl. 
129. 
.. 40) Bon dent Weib— ohne Mann, Sl. 131. 
Dresd. Samml. Nr. 12. | 
41) Von . dem. Bolfe, Bl. 133. b. Dresdner 
Samml. Rt. 27. —— 
42) Bon der „Kauflerin”, BI. 135. 
43) Bon einem Müller, BE 137... .« 
44) Bon St Marfing Dteb, BI. 139. 
45) Bon den Wachteln, BL. 141 
46) Von dem milden König, Bl. 143. Dres. 
u Samiıl. Str. 310 
47) Bon des Wirtbes Bafte, a, 143- 
46) Bon der „Maidblumen”,. Bl. 14q. 
49) Bon dem Sinten und der Nachtigall, Bl. 
| 145» 
50) Bon dem „fon perg”, BL 145. b. 
51) Bon der Lerchen, Bl. 146. 
‘ 59) Bon der Leitgebin, BL 146. b. 
53) Der Klaffer, BI. 149. 
54) Bon der Frauen Zucht, BL. 154. 
55) Bon der Grauen Almofen, BI, 163. 
56) Bon dem Antihrift, BL 164 . 
57) Bon dem Striegel, Bl. 174. 2 


N 92) 

58) Bon der Pfaffen Banne, BL. 178. b. 

59) Der Pater nofter, BI. 179. | 

60) Das Ave Maria, Bl. 180. Ä 

61) Bon des Gaſtes Hofzucht, BI. 181. 

62) Bon dreien ‚Wappen, BI. ı8r. b. a 

63). Bon dem ernfthaften König, 182. Dresd. 

Samml. Tr. 25. \ 
64) Bon dem abermüthigen König, BL. 184. 
65) Des von Wirtenberg Bud, 188. (Berg! 

VD. 6.). 

66) Der Ehren Spiegel, BI. 192. , 

67) Bon dem Heiligen Kreuz, DI. 196. 

68) Don Kaifer Dften, Sl. 205. b. (DBgl. VIII:3.). 
Schon aus den Überfchriffen erfieht man, daß auch von 
diefen Gedichten viele nicht bisher -gehören. 

Abgedruckt find davon: | Ä 

1) Re 7., in Bragur, VI 1. ©. 192 - 95. 

2) Nr. g., ebd., ©. 203 - 8, 

3) Nr. 14., ebd., VI. 1. ©. 155 - 67. 
— Eine Handſchrift bon 9 diefer Gedichte, namz 
lich Nr. 38. ®. 41. 62. 36. 4. 55. 66. 17., beſitzt ein 
Hr. J. C. ©; J. Dberd, Lil. 3. 1810., Int. Bl. Re: 
All. Ep. 95,, dgl. mit Nr. XVIO. Ep. 1342-43. 


X. Eine ähnliche Sammlung von Gedichten, meiſt 
unbefannter Berfaffer, enthält die Dres« 
dener Hd. Nr. 68. Pop. Fol. des ı5fen Jahrh. 
Bgl. Adelung, 1. Vorr. XXI-I. 

Wir kennen dieſe Handſchrift durch Daßdorfs 

Mittheilung näher, und bat Büſching eine eigenhän— 

dige Abfihrift davon. Sie befteht aus 79 DR., in Spal: 

ten von: 40 und etlichen Zeiten. Die Berfe find mit 
großen Buchſtaben abgeſetzt, die Überſchriften der einze— 
len Stücke roth und beziffert, aber unrichtig. 


326 | 


J 


1) Dyn⸗ Überförife (vgl. x. 14. ). Anfäng: 


N 


Als wir ain mer wod gefait, 
Nie den für ain warhait, 


| Nit den für ain byſpell; 


Ex iſt hüpſch und auch ſnell. 
Hie mit vgab fi ir ſchuld, 
Vnd ließ fi habñ ir huld, 
Si halff ir peff’n vñ puͤſſũ, 
Der rainẽ vnd der ſuͤſſũ; 
Vnd das iſt uon dem fperber. 
Got helff ons auß aller ſwär. 


2) Bon dez rifters niderwat (eat. IX. 
Bl. 3. a. Ep. ı. Anfang: 


Ende: 


Hie vor. allten zeiten, 
In ollü landñ weylen⸗ 


Was gewonlich vnd recht, 


Ez wär ritter oder knecht, 
Wer im gewand fHnygdü hieß. 
Daz er ez hindñ vñ uornẽ off ließ. 


Ain ietlich wol gemüter man, 


Wen er ze tancz well gan, “ 
Das er ſich vor ebñ beſech, 
Daz im nit afz dem ritter beſchech. 


3) Bon der len; 31. 3. a. &p. 2. 


Ganze iſt: 


Ich zoch ain Hl Deogt ag,“ 
Der ih wol mit fleiffe pflag; ' 
Ich wond, ez wer ain vederfpil. 
Groſſꝰ kurczweil vil 
Hett ich mir damit erdarht. 
Nun tett die öl nach ir ſlacht: 
Bot ich ir ainẽ vogel dar, 

So nam ſi doch der meuß war. 


8.); 


Das 


4) Von dem ritter vnd den nußen Cbgl. L. 
21.); BI. 3. a. Sp. 2. Anfang: 


Man fol frawñ redñ güt; 
Er ift fälig, wer dz tt, 
ei die frami die kuͤndñ pil; 
Daud merdent ain peyſpil, 








Wie ain ritter ward betrogen; _ 
.  Dag mil id) fagen unerlogen. 
Ende: Bü uSgib mis durch dein güf. 
Bor pöfen weibit ma fidy bb, 
Die alfo fünnen maufen: 
Man fol narrñ mit kolbã laufen. 


5) Bon der maprin mif der saiß (gl. IX. 


13. 25.); Bl. 4 b. Sp. ı. Anfang: 


Wer haimlich wirbet vm̃ die vunß, 


Den erlachet did? der leyb, 

So er zů mwaidleutei Fompt ff. 
Dann: Ez was ain mair z6 ain? flund, 

Der hert das aller ſchoͤneſt wyp, 

So fi ye gewan mañẽes leib. 
Ende: Dz iſt der mairin mer. 

Got puͤß vns all vnſer ſwar, 

On allez miſſewend. 

Hie hat die red ain end. 


6) Von dem baiffä eyfen (vgl IX. 15.); Bl. 


5. b. Sp. 2. Anfang: 


Mrun ſechñt, mit weiß füge 
‘Die zmay dag haiſſ eyfü trüge. 
Ain fraw fprad) zu irem man: 
Doz ich dein Kind ie gewan, 
Dez mil id) pm? weſen fro. 
Ende: Ytü fole du [eg] dez gewiß fein, 
Das. mie fürpas Pain wyb 
DBnmerer ift, dan dein leib; 
Vnd allez das,- dz dir laid ift, 
Daz mil idy tün zu aller frift. 
Hie haut difu red ain end: 
Got voleich ons af güf end. 


7) Bon zwain ftudenten; 3. 6. b. ©p. 2 


Anfang: Ma ſpecht, gůt geſellſchaft 
| Die hab wol prödSlich kraft. 
Dez pflagen zwen piderman, 
Bis ietwed? ain fun geman. 


— — — — — — 


Si lachoten paid on maſſe 
Võ diſer gemelicher tad, 


"Da ſich alſo dez gluͤckes rad 


Ba ic ſelden fcheibü 

Eich alfo Tieffend treibñ, 
Yun alle miſſewend. 
Hie hat difu red ain end. 


- 


Bon. einer andern Erzählung diefes Inhalts, in einer 
„Königsberger Hoſ., ſ. weiterhin. 
8) Wieder uaff? fein fun ler. Bl. 10. 4. 


Sp. 1. Anfang: 


— 22 


Ich bin ain fpiegel der fugend, 
Bü ain mayenzwy der jugend; 
Ber minnet zudt vnd er, 
Der volget mein? ler. 

Er ift ain reicher, weiſer man, 


7 


Der difen raut behalten fan. 


Ende: 


Got geb ons ain güt end, 


Seinẽ hailigen gaift er vns ſend, 


9. Von ainem plinden. 


Anfang: L 


Aun allez miſſewend, U 
Got ſey by vnſem ellend. 


Ain plind hett gücz vil, 
Bis das allez fein zil- \ 


In öobertrůg an dem güt; 
Das kam von groffem gut (I. &bermüt). 


: Ende: 


Wer der ding ſchuldig feg, Ä 
Damit ma in beſcheltñ— mög, 

Der laß warhait und lüg 

Dngerügt, das ift mein rauf, 

Bon ains and’n miffetaut; 


Wañ ſchadñ ſchimpff iſt dick lait, 


| . Bü lafterlih dA warhait. 
10. B5 ains paurä fun hieß bnöore 


13, a. Op. I.. Anfang: 


Yin man in aine. dorff fafs, 


Der Iept on der Teuf_hafs, 


-. I: 


BI. 12. &, ‚Sp. 2. 


Bl. 


. Der mas: ain uil guͤt man. 
. Ain tochter er gewan. . 
Ende: Er fprad: ich han fi ainẽ 'gelan, 
Der mwolt mid, betcogü han; - 
Der hab im ſchadñ vñ frome! 
38 dir fo wil ich nim’ me komẽ. 
ı1). Bo dem rift? mit dem kotzen (Kutte) 
(vgl. IX. 4); Bl. 14. b. Sp. 1, Anfang: 
. Ich hort ud aind ritter fagen, 
Der lebe fon by feine tagen 
In ritters weiß, mol TE Jar. 
Ende: Day ift dez Huffereres raus; 
Dez volg mir, der got haut; 
Tät er dez nit, ez wirt im’ [aft, 
Doz wiffene für die warhait, 
> Difen raut behaltend ir, 
Dund er euch göt, fo volgẽt mir. 
Auch bearbeitet von H. Sachs, Bd. 2. Th. 2. BI. 80. 
a. „Ein Lied im Wunderh. IL, ift deffelben Inhalts. 
12) Bö Barchtñün mit D° langen näß (vgl., 
IX. 7.); BE. ı7. a. Ep. 1. Anfang: 
Ich für eud) gern’ ain mÄr; 
&o mil man daz ide bewär, _ nn 
Bü dz ich ej erzäug, 
Od’ mã ſpricht: ich leug. 
Ende: Welchu fraw dez ſitten pfleg, 
Da fi pfaffen zů ic leg, 
Dz fi den ez kinden verhel; 
©i find mit red gerã ſchnel, — 
Waz fi. yben, daz fi dz fagen, 
Bñ ſein luͤczel it votagen. 
Ain' ander man iſt licht fo gemät, 
Er hät ez nit alſo v’gät. 


13) Bon de; mällers fun Bl. 17. b. 1. 


Anfang: Ain muͤller hieß Gumprecht d5 gulij, 
Va ſaß dacz de und’n muͤlin, 
Der wz der ſtainreichoſt man, 
Der fo ſtainreich dar Pam. 


/ 





"BL 19. a. 2. Anfang: 


| Bl. 23. b. 2. nennt fid) ‚der Dichter: 


Aus dieſer Stelle vermuthete Adelung, a. a. D., daß 


wäre; welches aber, eben fo, unrichtig, als, daß 


330 — u 
Ende: Ich fiel nach kaim nim? me, | 
Wie ez mir darvin erge, 


Bä wird auch nim’ me fre. 
Alfo gelang dem müller do. 


14) Bö den ledigen meibi (gl. X. 2. 40.); 


Wer die leng wid?’ waſſ fiviötet, 
Vñ ſich fleiſſet, dz er clim̃et, 
Do ſich niemät gehebñ mag, 
Vñ wer ruͤffet gdinẽè gangü tag, 
Dr im doch niemät antwurt, 
Vñ mw? die waſſs reit on furt, 
D’ vlürt groſſer arbait oil, 


Vñ wend ir feine name, 
Der difu red bat beriche 
Ba fuͤrpracht in gedicht, BE 
Der wirt eud) allä bie befant: 
Er Haiffe Hermä Freſſant, . 
Alfo ‚hat er ſich genennt; i 
Ze Augfpurg man in mol erkennt. 


der Genannte Verfaſſer aller Gedichte dieſer Handſchrift 


Konrad von Würzburg Verfaſſer der Wiener 
Sammlung ſei. Überden: ift diefe Erzählung die erſte, 
melde Herrmann Sreffant gedichtet bat; denn es 
heißt gleich im Anfange: 
Dig ift mein erftes geticht. - 

31. 22. b. Sp. 2. kommt noch folgende Stelle vor, 
die Bezug auf mehre andere Gedichte hat: 

Vñ ob er alz clüg wer, 

Als der Eh)üpfh Kürnual (Kürneval), 

Vñ wer er ſchoͤn alz Porti ual (Parzival), 

Bi füg bas wen Enten (Girene), 

Haut er den fraw nit zegen, 

Si Fünnent in ſchier v ſmachñ, 

Ez künd in nie vfahn; , . 





Bañ minte er bas den Triſtan, 
Vñ wer er al; Gabin (Gawin) ain man, 
An tugend vnd an müt, 
Vñ wer er Ein vn früt 
Ag Gamierict (Gamuret) genät: 
Er kuͤnd doch mit lerer hand 
Jim? frawñ gunft beiagen. 
Bl. 23. 4. 1.: 
Doidig, der finne wyß. 
Ende: Gi Fund irn ma wol wendfi pein, 
Wen er ongemüt was, a 
Weiplicher guͤt fi nit uſgaß, Zu ' 
Vñ erzaige im rain? frawñ ſitt. 
Hie hat die red ain end mitt. 


‚35) Bon der zungen; Bl. 24 a. 1. (vsl. in 
der folgenden Abth. den Sreidant) 


16) Von dem ſchlegel; Bl. 24. a. 2. Anfang: 
Man hört, der ez v’neme wil, | 
Wunderlicher ding uil, 

' Die na hgand, vnd find gefhehn, ' 
Der id) ers ains wil vSjehä, 
Rüdiger vnd Sinighüfer; 

Ez ift ain tugenthaftes mer. 


Der Same binigbäfer ift fehr undeutlich gefchrieben, 
jo daß man ihn audy bimgbäfer oder hungbhüfer le: 
fen fan, Syn unf. Muſ. J. 237. ward vermuthet, daß 
vnd wol von' oder der heißen, und Rüdiger von 
Sindihofen (oben ©. 202.) gemeint fein möchte. Die: 
felbe Erzäblung ftehf auch in der folgenden Vatika— 
nifhen Hoſ. Ne. 341. Bl. 103. b., und da lautet der 
Name: Rudeger der Hunthover. Docen, in der 
DOberd. Lil. 3, 1810. N. 127. Sp. 1023., wo Hincho⸗ 
ber, von Hinkhoven, in Baiern, vermufhef wird. - 
Ende: Go wirt die efelhait 
36 baidñ ſeitñ wolberait, 
Vñ werd deñ narres gemait, 


\ DA den weif herer fait, | , 
Das miñ (I. nimm) id; auff meine ait. 


Auch erzählt von Hans san. Bd. 2. 56. 2. 
Bl. 79 . - 

17) Bon dem beren (est IX, 5): BI. 32. b. 
1. Anfang: 


Ainer der Hund geriven 
Heut vñ leder ferben;. 
Rot vñ auch' weiß 

Gerbt er ſi mit allem fleiß. 


J | Ende: Das mer das ift gericht, 


Auff berü haut geticht, N 
Vñ nit gar uff die huͤt, 

Ez rürt auch die leut, | 

Daz Faind nichcz uffauffü fol, 
Er gettine ez deñ gemerä wol. 


Etwas geändert, ſteht dieſe Erzählung auch als Sabel 


in Boner’s Edelſtein, Nr. 73. 


18) Cupido deus amoris; ' f Bott Ymur, in 


| Der folgenden Abth. 


19) Bon dem mweiffen rofen dorn; Bi. 50. a. 
1. Es iſt die Geſchichte von einem bijon. indiseret, 
umd fünge an! _ - 


E⸗ gefihicht gemelig dig gar uil, 
D5 mü doch nie glaubñ wil, 
DS fag ich ains daz geſchach 
Dz ich hort vnd ſach, ne 
Das ift war vñ nit erlogen. 
Ez hett ain junckfraw erzogen 
Ainẽ ſchoͤnẽ wurczgarten. 
Ende: Aiſo raut ich ainẽ ietlihä man, 
Der ie liebez weib gewan, 
Das .er feine weib 
Jagle die fud zu dem leib, 
Dos ir die fud icht entrinn, 
Odꝰ er iſt verſaumpt fein? miñ. 





m 


20) Vna Ira (wohl hra) amoris; 8. 51. p. 2. 
Den Anfang macht eine Vorrede: 


Got gruͤß dich, clare jugent, 
Got: grüß dich, werdi tugẽt, 
Got gruͤß dich, lieb’, zarı? leib, 
"Got gruß did, münecliches weiß, 


Das Ende diefer Bortede ift: 
Du’ pift mir ze all? ſtunde 
Sin herczñ vñ in munde, 
In fine vñ in muß, 
Du piſt die rain gut, 
Das ich dein nie neigeffü inag 
Binz an den iũgſten tag. 


Nun folge die £yra, in verfihiedenen Abfägen mit - 
Sateinifchen Anfangs « und Schlußverſen: \ 


Salue regina, 
. Ränigin Maria, - 
BGaottres mir? bberhaut, 
Baidu, fein tode? vñ fein Braut. 
Ende: Ir gefegnoten kom̃et z& mit! 
"Marie, fra, Dez. pitten wir, 
Daz laff ons höc da, j Ä 
O elenes, O pia, — J 
O dulqꝭ Maria, on 
| a1) Vna Ira amoris; Bl. 54. : 2: I. Anfang: 
Mein? fräupi Höhfl? Hort, 
Sprechend zů mir ain lieplich wodt, 
Auß ew’m roten mũd. 
Wol mich d° zarten ſtund, 
Da mir ward ewer ſchoͤni fund! 
Ende: Got ſpar uͤch, fraw, geſund, 
Bis ain ros gelt ain pfund 
Bü allez woſſer werd ze win, 
Dez wänfıh ich dir, meis hörezA Fünigin, 

22) Bon fant Yohts dem tauffer— Bl. 55. b. 
1. Anfang: | 
Bis gegchffet in hoher er, 
Sant Johañs, gotz sÄuffer; 


. % 


EZ 














. . ' | ’ 
' Did) lobt die deiußltikaie clar 


Bud engel vü.mefd, loblich gar. 


N Ende Das du uns an dem letſten tag 
Auß traurikait vn aller clag, " | 
Mit uolkomẽ fräaͤudñ gar 
Bringeft für gottez antlücz clar. 
’ | 23) Bon dem fponffieren der mänid vnd 


der nunnen; Bl. 56. a. 1. Anfang: 


Ende: 


Wer dez nit gelaubä mil, 
Er mell ſponſſierũ, vm̃ kurczwil 
Habñ zů ain? zü gab, 
Vñ gaiſtlich gnad doch da by hab, 


Den wil ich ain byſpil ſagen, 
Das ſuͤllent fi mit in hain tragen. 
Alſo mag id Tprehfi: wer begert 


Bifer kurczweil uil ze habñ, 
By jnnerñ gaiſtlichñ gab, 
Der veſuücht die baide; 

Der ſwer ich tauſeyd gide. 


9 BD dem hund. mit dem pain;. Bl. 56. 


Ende: 


Anfang: 


Ain maift? haiſſet eſopus, 


:D’ fchreibt vns alſus: 


Ain hund durch aiır pad), eff, 
Der was lauter vnd tiefe 


Wer fremde; guͤt gerñ haut, 


‚Dez feint er pillich ploß ſtaut. 


| Die befannfe Fabel, aud) in Boner’s Edelſtein, aber 

anders erzahlt. | 
25) don eüng Ernften. Bi IX. 63., und mehr 

- 0. In der folgenden Abth. 
26) Bon dem gorä bratten; BI. 57. "b. 2 


Unfang: 


Woͤlt ir hoͤrñ, alz ich vvnam, 


Ain mer, das mie für dam, 


Bon gemelichũ dingen, 

Kuͤnd ich das zů end pringe, 
Die red hat mich gut geducht. 
Dig mer haiſſet der. fra zucht. 





Ende: Si ward, mit furegem wort, 
Keuf und rain bis an irẽ tode, 
©i tet auch gern fein gebot,. 
Vñ ward daz aller peft wyb, 
Das ie gewan mänes Iyb. | 


Ein großes Bruchſtück diefer Erzählung ſteht auch in 
der folgenden Königsberger HH. 


27) Bon dem wolff vnd feine wyb (oo 
IX. 4): Bl. 63. a. 1; Anfang: 


AJn mwolff z& fein? wälffin pP’: 
Dir habü dez reiches vngemach 
Ze frumen fhädeleichen, 

Dez fey wir ewieleichñ 
An der fele verlorũñ. 
Ende: Dig byſpil venemẽt wol: 
| Wer den wolff lerñ fol, 
“x, Bü den efel ge tancz gan, | 
Bü das rind die ſchellen ſchlahn, 
Bi aint onu’ftandü man, 
DS nit .enwaiß noch enkan, 
Bringen von fein? fitten, 
Dra er ift erwachſen mitte, - 
. D’ möß bis an feine tod 
Lydñ angſt vnd not. 


28) Bon vnſers berren ‚alten ciaiden; Bl. 
64. b. 1. Anfang: 


AIn herr wolt hochzeit han, 
Dz ward uil weit kunt getan, 
Er hieß den fpil leutẽ fagen, 

Er mwölt newe claid?. tragen, 

Vñ möle die alten hin gebñ. 

Gi fölten alle dar ftrebil, 

Die fein’ altẽ leid? wolten gerñ. 
Ende: Die Xppo mwellend wol behagẽ, 

Die füDend fein altu claid? tragẽ; 

Wer hie de alten claid? gert, 

DI wirt doͤrt de newñ gemert. 


26 


x 


. 


29) De monie feneris agitur hio; u. 65.8. 1 


Anfang: 


— 


x -. 


“ 


. 


Anfang: 


2 | Ende : 





Dez puß dui was fiver, 


Ich wolt ains tagez mid) ergan, 
Az ich did me bett getan, 
Dech kurczweil in aind wale, 
D’ was fo wunneclich geftalt 
Rad dez werdñ mayen zeit. 


Ende: Lat mich got lang lebñ, 


Ich wil mich in das cioſi⸗ gebñ, 


BVñ wil die regel halt, 


Vñ in dem cloſter alten, 

Fe weil mir got das lebñ gan, 
Vñ id den lebtag ud im ben, 

Ze dienft den raind.mweibi. 

Die red laſſ id) beleibñ; 

Dis geticht Dat ain end. 

Got vns feinen fegE fend. 


30) Ein Gediht ohne Überſchrift; DI. 76. b. ı. 


INYH befert ain fünder, 


- 


Võ ainẽ gepett, de er pflag. 


Er bat. got nat vñ lag, 


Das er im ze lebend gͤnde 
Bis er al fein fünde 

Mit fein? leib püßte gar. 

Welch not dem mefhä an leit, 
Der leib 00° die fel büyfn möß, 


Damit mag nit werdn buͤß. 
Wañ vnſers vatters Adams ſchuld, 


So härtt wir gottez huld; 
Hett got die ſchuld gar u⸗korñ, 
So wird ain meſch nit velorũ. 


DEE 31) ‚Ohne Überſchrift (viel, IX. 47: J; Bl. 77. b. 2. 


Anfang: 





— Ende! 


AIn kling was fo milt, 
Das in daz nit beuilt, 


Wez mã in dech got vñ ds er bat. 


Da kam er ains tags an ain ſtat. 
Wez hercz in geitikait leit, 
Vol neides vñ vol vner, 
DI uluiſet di mer, 

u Weñ 


Wen er dar an gewif. - rn 
Hie by fo peſſernt all ewẽ finn. 


32) Dhne Überfchrift; BI. 76. 8. 2. Das Ganze iR: 
Daz id) ainẽ ungefüge mä . 
B5 miñe geleten dan, 
Das i 2 alleg fampt v?lorä; . 
beſſet vborũ; 
Bu ted Hat krafft, glaubft mirs: 
Es was ain ochs vñ ain hirs 
Zeſamẽ an ain joch erforä, 
Di das fi baid hettẽ horn, 
Das fi zogen geleich | . 
Gi hullñ miffleid) : E u 
D’ os was dar zů gewent, 
Da hett ſich de hiechs vdent 
Un lauffen vñ an fpringen, 
In Fund niemät bezwing?, 
"Die ftarden dder knecht, 
Das er zugi tedht., 
Alfo geſchicht auch ned zwain, 
Die nit hellend inain, 
DS miñ wirt vnſtät, 
So ma fi aß gerneſt här 


83) Dhue Überſchrift; BL 78. a. 2. 
Es ſtoͤnd ain fraiv gemalt 
Bund’ ain⸗ linda brait, 
Da fach fi by de ſelbñ zeit 
| Bõ zwain vögelin aitie fteit: | 
Endei Die nädtigat ift gezale | 
‚Mit ic tugend meniguale 
3% dem hüpfhii vñ mweiffi; 
Der fol ſich damit preifen, 
DaB ek fein? frändin lieb fey, 
So ift fein heriz ud forgen fi 


39 Dbrte Überfchrift; BL. 78. b. ©: 
Menig ſchoͤn Mind ſtaut, 
Der niemãt kain ade hat, 
Ba ftänd fi by den leute, 
Das mia fi ſolt treutẽ. 


338° 
Ende; Nü fpredet war nad alz er, ons fen, (2) 
Nach by dez ſcheltẽ müß er mir uftrag?, 
DA au dꝰ red genad fagen, 
. Als er an difem mere - - 
. Bil gar vnſchuldig were. 


35) Auch ohne Uberſchrift, und fr unzüchtig; ; Bl. 
79. a. 2. bis BL 79. b. 2. _ 
Es ift ie d° welt lauff, 
Dz an d° liebin leit d⸗ kauff. a 
Menge fraͤwet d° may, . 
.- Menge frewet d° turnay. 
‚Ende: Man mag fid nücz erdendä,. 
\ Daz ſich tieffee muͤg geſenckũ 
In meineg horezñ grund vñ mut, 
Als ain guͤtu fud tüt. 
Darunter ſteht, in einer Einfaffung: 
anno di. 1447. am 
famftag nah fane ®_ 
Ülrihs tag in Pi 
ftund . pet?. griening?. ” 
Adelung, a. a. D; bat die Zahl unit 1491. 
gelefen; vgl. oben ©. 71. 


a. 


XI. Rod eineräbntide Sammlung pon 196 
Gedichten ift 


Handfchriftlich, im Vatikan, Nr, 341. * 
474 Bl. Perg. Adelung, I. 25., Il. 266 - 77- 
Überfchriften, Anfänge und Gtellen der :einzelen * 
mitgetheilt find. Die erſten 5 gehören beflimmt zu den 
‚folgenden Abtheilungen, und us mol noch manche 
-der übrigen: 


ı) Die goldene Sämicde] dw Konrad bon 
Würzburg. 
2) Loblied auf Maria. 
53) Unfer Frauen Grüße. 
4) Unſer Frauen Klage. 


839 
5) Dom jangſien Tage en | 
‚ 6) Unfer rauen Bünder; Bl. 34. 
7) Bon einer edelen Frauen NYſan; BI. 34. 
8) Wie ein Blinder ward ſehend; ‚BL. 36. 
9). Bon eigem Ritter lobebar; BI..38. 
10) Bon einer Frauen und ihrem Sobn; Bl. 38, 
ır) Bon einem Diebe; BE” 3g. 
12) Von einem Schäfer X Studenten); Bl. 4o, 
ı3) Bon einem’ Pfarrei; "BL 40. 
14) Don einem Bummen Säle; Bl. Ar. 
. 15) Bon einem Mönche fraifam; BI. 41. 
16) Bon einem „fontigen” Schüſer; BI. 42... 
17) Bon einem Abt lobebar; Bl. 43. 
18) Ein Wunder bon. Unfer ſSrauen Bild; 
Bl. 44. . 
19) Bon einem Ritter wohlgethanz 31. 45. 
_ Die meiften folgenden hat Adelung nicht berzeichnef, 
Eine fehr luftige Erzählung ‚aus dieſer Lücke haben wir 
aber abſchriftlich durch Glöckhe. Es iſt 
20) Der Wiener Meerfahtt, und besinnt Bl. 
80. b. 
Die buchei iſt Bon ſeidence at; 
unde heizet der Wiener mervarf. 


° 


Die "werte ſtund etsmenne fo, 
daz die leute waren vro. 
Zu in tuchentlichem mute; | 
©, uf Eerten zu gule . . .. 
allez, ‚day fie konden; 
- ſwez fie.do begonden, 
dazwaz gerne tugentlich: 
nu hat die werlt verferen(t) fi) ff. 


Weiterhin: Mir hat ein warhafter mune 
eihn rede gemachet kunt, 
die mag wol heizen wunderlich; 


eiſe Hart. verrichtet mich 
| .? 2 


340 — —— 
von dem (?) burgrave Herman, 
der nie fanden mal. gewan 
an ſchentlicher miffetat, 
duz in(m) der fele werde rat, 
"des fol man in(m) von ſchulden biten. 
. er. was ein man von guten fiten;.. 
gezogen und getriwe gar 
waz der herre, daz iſt war, 
gegen vremden unde gegen brunden; 
des mach in got Lori] don funden 
dort an der fele vri, 
durch finer hohſten namen ‚dri. 
der ſaget mir dig mere; 
daz hat der vreudenlere - 
gemachet, als iz dort gefhadh, 
| als man im da zu Wienelt) ad 
7. dom guter leute worte, 
do er. daz mere hortez 
dag lit in Ofterige, _ 
.... man lebt da wunnenkliche fe. 
Söiug, Br 85. 
Swem det mut aber ſtet J 
anders niht, dan uf gu, _ .. 
der hat zaghaften mut, 
er fei nuchtern oder fat; 
ſwaz den. boefen ie gebät, 
daz hilfet niht ein minzen blaten 
got werfe in des geluckes rat, 
u der ſich bosheir underfat, 
Swer worden iſt an eren mat, 
dig mere iſt uz un dirre ftat; 
dag ift die mervart genant, 
den namen laft euch fin befant, 
daz mere iſt uz an dirre flunt: 
ich kuſte getne einen voten munt. 


Adelung führt nur noch auf: 


21) Bon den äffifchen Pfaffen; BL 219. 
22) Klage des Dichters; 225. 


Adelung merkt hiebei an, der Dichter dieſes, ſo wie 


— 








341 | 


des folgenden Gtüdes, fheine der Stricker zu fein, 
der fich in einigen nenne. Hi 
23) Der Port; BI. 232. “ud in: der folgenden 
Handfihrift. 


24) Kaifer Otte; BI. 24r. Bel, vn. 3. — 


Das letzte Gedicht iſt: 
25) Von einem Schretel (Geſpenſt) und einem 
Dafferbären; Bl. 371. 


XII. Fünf Erzählungen, hinten in der Vatika— 
nifchen Handſchrift des Wilhelm von Dr; 


y 


4 D 


‚Isans, Nr. 4. (oben ©. 197.), welde im Ka: - 


talog audy dem Rudolf non Montfort bei: 
. gelegt merden, Adelung, U. 240., wo Über: 
ſchriften, Anfänge und Schlüſſe gedruckt find. 


J 
.r) Bon dem Port; BI. 198., geſchrieben 1478., 


‚duch Konrad, Schreiber von Öttingen, zu 
Augsburg. Dal. XI. 22. 


2) Bon einer Graferin; BI. 208. b.; gefdhrie: _ 


ben 1419. (mol 1479., "wie No. 5.) 


'3) Bon einem Öfudenten zu Paris; BI. 
aır.; 1466, von demfelben, der Mr. 1. ges 
fihrieben. 

4) Der Krieg deg Buhlers und Spielers 
Bl. 225. b. Bgl. VII. 3. IX. 11. — Ein ähn⸗ 
liches Gedicht ſcheint auch in der Batifan. Hoſ. 
Nr. 358., BI. 95-107. Adelung, IL 283. 

5) Bon der Liebe und der — von dem 


Suchenwirt; BI. 228- 31. h; geſchrieben 


1479. — Auch Docen ſcheint eine Hoſ. davon zu 
beſitzen; Misc. I. 146. — Wahrſcheinlich Peters 
des SuchenwirthsLobſprüch auf die Liebe, 
eins von den 3 Gedichten, melde aug, der Dres: 


342 


dener Hdf. Te 42. verloren gegangen (Böße”s 


Merkw. II. 234. und oben ©. 105.), aber nod 


im Boktſcheds Abſchrift, 
halten ſi ſind. 


- IS Bgl. auch vorhin VII. 


XIII. Eing Königsberger Handſchrift, 


Nr. 105., 3. 6. 7. er: 
Adelung, II. Dorn. XVI. xXxvm 


Nr. 21. 


kl. 4. Perg., aus dem z4ten. Jahrhe, nur noch 19 BI. | 
übrig; in Spalten von 28 Zeilen, zmwifchen Linien ge: 
fihrieben, die Verfe mit großen rothdurchſtrichenen An- 
fangsburchftaben abgeſetzt; die der Abfäge und die Über: 


fchriften roth. 


Hie und da Korrekturen ‘von fpäterer 


Hand, Auf dem Dedel flieht, alt: „Alerius Buch”, 
weil Konrads v. Warzb. H. Alerius 
(oben ©. 295.) darin war, 


1) Bon der jetzt erjten Erzählung find noch 314 V. 
übrig. Gie iſt die ältere und  Fürgere Urſchrift von 


vielleicht, 


X. 26, 


He ſpech: vowe, ich mus ud) titen, 
Do fi des mänes erneft irſach, 


Si muſte daldin vngemach; 
Do ha fi ſatelin begonde, 
Gi ſpech an 2° ftunde: 
Hirte, das och libe geſchi, 
Lafe wir den fatil hi; , 


Ich t’ge ud) defte bas., — 


RNich, n°we, mi flunde das? 
Das verin onriterlide fite, . 
Das id baruffe cite, 

Ich hore wol, it redit toißir, 
Ir vollit den fatil legin nidir. 
Das wart ir pil leide; 


Gi fptd: ich t?ge ud wol beide. 
‚5% fatilee fi an der ſtunt 
Bü leite ir d% zoim i dem munt, 


Her nam d8 fatil in di. Hanf, 
Df’fas der ſtolche Wigane, 








Sn 343 
Di 59 reit fi eine wile, . | 

Des mwegis nid eine mile; 

Ich fage ud) di recte worheit, 

Wi mw’re her di magit reif: 

Gi was zu g°fer reife'erane, 

H? reit fi wol vier fper lanc; 

Do begunde ir abezugan, 

We fi is in vor hatte getan. 

5° ſprach: vꝰwe, ſnabet ir ff. 


Eben dieſe Stelle lautet in der Dresdener Pe Bl. 
bo. b. 1. alfo: 


Jückfraw, id muͤß euch bianẽ rytẽ. 

Da dui magt fein ernſt erſach,⸗, 

Nũ börend, wie fi da ſprach: 

Hr’, das euch lieb geſchech, 

Nã laffü wir den fattel hie, - | \ 
On ſattel trag id ew uil bas. — 

Wie, mein fraw, fprehüt ic dz. 

Vñ wolt den fattel legt nid??. 

An dz fivere graiff er wider, 

Bi ſtalt fih da uil gruilich. 

Da ſprach dui fraw ſeuberlich: 

Nũ Iand euch nit weſñ laid, 

Ich trag euch uil wol baid. 
Do ſprach d° Kr? mit zorñ: 
"Strom, ir find.d° u?lorn, 

Ir wellend den gar ebä gan, 

Em? haupt wil ic; ew abflan. 

Da ſprach dui fram mit züchten gar: 
‚Hr? mein, nü nemet wat, - 

Ich tk gern, mas ew’ will ift; 
Alſo helff mie 8° Hailig Erift, | 
So helff mir gar, 8° mich beſchuff. 

Da let er ic den fattel uff; 
Da begraiff fi die fteig Id, 

Die nam fi ietwed? 

Baid? fegt an die hand; 

Vff faß der weigand. I 

Doch hett er gehept meinẽ fitet, ' 

Er haͤtt fi uil anders geritte 


% 





344 

Da manges ghtd mänes mät, | - 
Der feinee frawn uil and’s tät. 
Zů groffer raiß was fi Frank, 

Er zait wol drger margẽ lank, 
Da beqund ir ab gan; 
Wen fi hett ez felten nie getan. 

„Der he? ſprach: fram, fnabend ir? 
Kain, berr, dz glaubend mir ff. 


| 2) Dig mer heifig Rudeger pn fecediaie. von 
weni gefellen 


Bon gemelidin dingin 
Sagin vnde fingin, 7 
Svwer das gerne vornimet, 
Das der iugine wol an cimit, 
Swen in di wile dundit lang, 
- Der fage Rudigere dank, 
Ob ber f(f)in geladit; 
Wen her hat gemachit 
Vremde ebinture, 
Der vreide zu ſture, 
Di nd der werlde mac gezemin; 
- Dud mil her zu lone nemin, . 
: Das ir is merkit redjte, ° 
Zwene gute knechte 
30 famene gefwurin, F 
Das ſi das lant durch furin, 
Habiſlichin, ſundir rum, 
Durch manchir hande wiſtum, 
Der do lit an den buchin ff. 
Innerhalb kommen folgende merkofirbige Bannfprüdt 
vor: 
Bi deg (Davids?) lalier ich dich ſwer, 
Vnd bi Wutungis her, 
Bie Pfe)ters ban baſt 
Banne ich dich vil vaſt ſf. 
Und bald darauf: 
‚ Bf Eunic. Karlins hudin, 
Vnd bi Getania kruckin. 
Bi des hercogen Wolwis Sin, 


— 


346 
+ Beide bannen vnd manen | 
Mit aldig wibie plugin, “.: 5 
Das fi dich vortudin 
Vnd Bornemen muſen, 
Bi den funf eſelis fufen, 
Di di Begere brochtin vbir mer, 
‚Das did, Hafehart vorzer: 
Du in tus mie dinen na kunt, 
9 banne did) an den (arunet) ſſe 
Ende: Irteganc und Girtegar 
Der fult ic alle neımen var, 
Vnd hehutit vch dp: vore, 
Tut ein cruco vor Die e(ÜJure, 
Das hor vwir gaft icht werde; 
Dh fhadie fin geberde 
Tod me, den ein dunir. W 
Rodier von Munte U 
An-difin rat vch kerit. 
No hant di wip gelerit, 
Das fi nich werdin gute nunen, - 
Di fus girergangin Funnen 
An JIrregangis leihin. 
Dei gute Enutele eichin 
30 gutir mafe wel gevvgin, 
Die warin do der hefte fegin, . 
ı Bnd beffic, den ein bannen; 
Di hulfin den mannen 
Difin Jeregane portrikin, 
So in torfte do nice blibin 
Wedir Jregganc noch Birsegar; 
Si wiftin Das wol vormar, 
Das man fi begonde regin 
Mit ongeougin hals flegin. 
Da mite lafie mid nu url; . .. 
Swen ir wolt and ud [ip fl - 
So irmw*bit uch das lachin; 
Ich in fan ud me gemadin 
Di rede gemelidhig, 
Torch. gud) der proudin richir. 


Es frägt fi ſich, ob dieſer Dichter nicht der von Mu ne« 
gür, in der Maneff Gammil. II. 46. ift. 


% 


# 
n 


3 


“ 


3) Sij hebit fic an efn Bud 
Da(s) heiſet der nuſbert. 


Heinrich Raſole gedisätet hat, 
DE dr finne kenin rat - 
8° 38 finer. lere in (ni?) gegab,. 
5° in gelarte ni bugftab, 
Wan im is. vmbekant, 
Wes. zur fcrift is gemät, 
He in fan fi nicht bewifin; 
Ds ftole va us: em. 
Gemwinit 55 fine nerunge. : 
In hat fin H’ce betuonge, W 
30 ſpochin, wi'hi vor geſchach⸗ *08 
Eime ritter, dem man iach 
Ere vñ frumekeit. 
Wo ma urlogete vñ ſtreit, 
Do Föde 5? pris wol. beiagi; 
9° irwarp bi ſinẽ tagi, 
Das ma i hatte v* einẽ Man; 
Des wolde i nicht genifin: lan 
Sin eigin wip, wi vorũ 5° I 
Alfo hebit ſich das. mere: . 
En eime buche man das las, 
Bi hi vor ein kunic wos ffe 


Von dieſer Erzählung, ſi nd duf dem letten Bl. nur 
noch 78 V. übrig, und ſie bricht ab mit: 


Di vowe ir truwe ſere Brad, 
In Eurein zitin das geſchach, 
Das ſi quam gegangin, 
Vn loſte di gewangin, - -- 
“ Die heimſche [har ° ’ 
Gtille vñ niiht offinbar. 


Vielleicht iſt oben Vafolt zu leſen "oder auch gefcrie 
‚ben, und er der von Rudolf von Montforf, im 
Bilp, vo. Drleans (vgl. oben ©. 198.) gerühmie 
6) chier dieſes Namens. 


J 





| | 347 

XIH. Zwei Niederdentfhe Ergablungen, in 
Eſchenburgs Sandfdrift von Flos und 
Blanfflos (oben ©. 162.); gedrudt, in 
deffen Denkm., ©. 233 - 74. J 

1) Studentenglück; geſchrieben in Liefland 
von Johannes, i. J.d. W. 7231.; ©, 234-534: 

2) Geſpräch über Glück und Unglüd der Cie: 
be;  gefchrieben von deinfelben, i . ar 
©. 257. - 64. 

3) Der Ritter und die Bürgerfrau; hinten mans 
gelhaft; ©. 268-74 

Tr. 2. gehört in die folgende Abtheilung. 


XIV. Zwei Erzählungen: von zwei Mönden 
und einer frommen Müllerin, und von. 
einem Beidytvatfer. | 

Handſchriftlich, zu Wolfenbüttel, bei dem 

doner. Leffings Beitr,, St. 5. ©. ıgı. 


XV. Der verliebte Pfaffe 

-Eine Sandfchrife hatte Ligel, und ließ fie ab: 
drucken, binter f. undeuffchen Katholiken. Val. Dt: 
ters hiſt. Bibl., L 73 - 88. nl 

XV. Salomon und Morolf. 

ı) Bon einem Ungenannten, 

Sandfhriftlid, in Efhenburgs Beſis, Bin: 
ter dem obigen (S. 207.) Gedicht diefes Namens, ©. 
146 - 216., von derfelben Hand, auch mit Bildern. 
Efhenburg, in Bragur, II. 456 - 58. 

Gedrudf, nad diefer Handſ. im Auszuge, mit 
Stellen, durch Efhenbürg, in Bragur, IIL 380- 
96.5; mi.öder' yolt in den Denkm. ©. 162 -73. -Bolls 
fändig, 3... Sauml., L (1876:B.), mit Schrift 


⸗ 


348 | En 
probe. ımd einem der. Bilder. Mehr über die Hdf., 
vgl. in v. d. Hagens Einleit, dazu, ©. XXIII-IV. 

‚Diefe Bearbeitung, hängt durch eingefügte Er: 
zählungen noch mit dem davorſtehenden Gedichte zu— 
fanımen. — Eine anderswoher eingefyobene Erzählung 
(B.grr - 1010.) findet ſich auch 'einzeln, doch mit Der 

- ziehung auf dieß Gedichf, in der Straßburger H%f. 
des Heldenbudes (oben ©. 7.), binter dem folgen: 
den Pfoffen Anis, auf 2 ÖL Abgedrudt Daraus, 
in-den Anmerk. ©. 95 - 96. 


2) Bon Öregor Heyden; aus der Mitte des 

ı5ten Jahrh. 

Handſchriftlich, zu München, Dap., 28 Bl. 
%ol,, aus dem Ende des 15ten Jahrh. 
BGedruckt, Auszüge und Stellen daraus, durd 
Docen, in der Einleif, zur vorigen Bearbeitung, ©. 
xXDOD-IV.; volftändiger, in unf, Muſ. IL, 270 - 76. 

3) Ebenfalls von einem Ungenannten. 

Im Vatikan find, nah Glöckle's ſchriftlicher 
Anzeige: „Salomons und Marolfes Spräche“; 
deß Anfanges: „Ich han dicke horen fagen”. Hienach 
iſt dieſe Arbeit von den beiden vorigen verſchieden, und 
wahrſcheinlich auch wieder, mie jede derſelben, und di 
folgende profaifche Bearbeitung, von der gemein 

ſamen Lateiniſchen Utfhrift ausgegangen. “ - 

Gedrudte Ausgaben diefer Profa find: Nieder 
deutſch, o. J. und D,, ı6 BI. .4.; auf der Koppen 
bagener Bibl. Nyerup, in Bragur, II. 358. 
Dberdeutfch: 1487. Nürnberg, bei Mare. % 

rer, 34 Bog. mif Holzſchn.; befaß Panzer, J. ı 
Bibl. Panzer. P, I. No. 833. Anfang und Ende dat 
‚aus gab Efhenburg, in Bragur, IL 382. 392 
94.3 Denkm. ©. 164. 172- 73. — 1490. Augsburg, 












' 
000.349 


1. 

durch Joh. Schobſer, 4. mit Holzſchn. Zupf, J. 
98. (su St. Ulrich in Augsb.) — 1496. Ulm, in 
4. Denis, Supplem. zu Panzer, ©. 4ı2. Nr. 3487. 
— 1520. d. D., vermuthlich Nürnberg, 8: 3 Bog, 
mit Holzſchn.; beſaß Panzer, IL 447. — 0. J. (um 
1560.; pgl. oben ©. 48.), bei Val. Reuber, 3 Bog. 
8. mit Holzſchn. Görres, Volksb. ©. 189. 191 -92., 
wo der Anfang und ein Auszug darnad). Hat Brens 
fano. — Das von Börres ebd. aufgeführte Voks⸗ 
buch, 3 Bog. 8, „Ganz. neu gedruckt“, hat, außer der 
Erneuung, auch manıherlei Zufäse und. DBeränderungen. 
— Eine Erneuung der alten Überfegung, nad) der Neu: 
berifcehen Ausg., ‚mit Berichtigung aus der Lateinie 
ſchen Urſchrift, fleht in v. d. Hag ens Narrenbuche. — 
Auf eine oder die andere der alten Ausgaben gehen. wol dig 
Anfpielungen: Agricola’s.(Borr.. zu den Sprũchw.), 
in den 7 Weifen aus Grecia (Frankf., o. J. mol. 
um 1530, 4., Bl. ı2.), bei Fi (hart (BI. 5. b., 8.a, 
ı1. a, 45.b., 100. b., 118.2), im Brillenver: 
treiber (d. i. Umatbeitung des Lalenbuchs, Frankf. 
1605. 8.) Vorr. BI. 5. 2.), bei Lut het (der in den 
Tiſchreden, der Leipziger Ausg., BI. 409. a. den 
vorletzten Schwanf Morolfs derb anwendet), Stang: 
waldt (Vorr. zu dieſen Tiſchreden, v. J. 1691., Bl 

2.b.), Be. Rollenhagen (Froſchmäufeler, der 
—5 Ausg. v. 1683. S. to2.), und Adolf Ro: 
fen v. Creutzheim (im Efellönig, v. $. 16i7.; 
vgl. Koch, I. 324). — Dramakiſche Bearbeitungen, 
wol nach der Deutfihen Profat ein Faſtnachtſpiel, 
von Hans Folz; gedruckt, 1521. Nürnberg, dur _ 
Joh. Stuchs, 2 Bog.8. Panzer, DO. 5ı-52.— Eine 
Komödie, von Sans Sachs, 3. U. Th. 1. BL. 16. 
b-zı.b. — Ein Faſtnachtſpiel, von demfelben, 
8. II. Th. 3. BL, 22.b-25.0 — ine Komödie: 


350° | " 
diefes "Stoffes "gedenten aud) Melandri Jooo - seria, 
francof. 1626. T. I. p- -813..— Der neuere Roman: 
Salomo der Beife und fein Narr Markolph; 
nad) .einer alten Handf., Jerufalem (Beta), 1797. 
8., rührt nur von Efhenburgs Ansgug des alten 
Bedichtes her. Daffelbe if’ wahrſcheinlich der Fal mit: 
Markolph der große Narr. Ein Beitrag zur ge 
beimen Geh. Salomo*’s- des Weifen; v. U. Schu— 
. mann, 1802., Schweinfurt, 2Bde. 8. — Der lo: 
 fiänifche Aſcph⸗ oder — Satyriſche Geſch. 
Frankf. und Leipz— 1751. - fft- eine: bloße Über: 
fegung, und: - Der Bauer am Bofr, oder Bertholds 
Abentheuer, eine Arabeste, von Peter Gquenz, 
Leipz. 1800. 8., eine metriſche Bearbeitung (in Here 
mefern und-andern DBerfen) einer Franzoͤſi iſchen. Übertra 
gung des Itallaniſchen Bertoldo. 


Uber die Geſchichte und geſammte Literatur dieſes 
Werkes, vgl. Panzer, I. 168.; Flögel, Geſch. des 
Burlesken; Eſchenburg, in „Bragur, II. 457; 
Nyerup, ebd. III. 358 - 59.3 Eſchenburgs Denkm., 
©. 173- 79.3 Zuſätze dazu, im N. lit. Anz. 1806., 
Nr. 7. Sp. 98-99.; Börres Bolksb., ©. 190. i92- 
‚95-5 Grimm, im N. lit. Anz. 1807., Ne. 47. © | 
750 - -51., mit einem Bufas bon Docen;. v. d. Ha— 
gens Einleit., ©. I- ; $ Grimms Regenf., in 
den Heidelb. — ‚Seft 45. ©. 253 -55.; um 
- den ausführlichen Anhang zum Narrenbude. 


XVIL: Der Pfaffe Amis. 

Handfhriftlid: Ehemals in Panzers Bibl., 
hinker dem Freidank, 34 BI. Fol., aus dem ıöfen 
Jahrh. ° Bibl. Panzer. P. I. No. 4.; Bragur, 1. 
447 *48., 'wo die erſten 20 V. mifgetheilt find. Ein 
Abſchrift dieſes Gedichts beſitzt v! d. Hagen: aus Kin 





- 361 
derlings Nachlaß. Gie iſt ohne Zweifel "aus der 
Panzeriſchen Hoſ. genommen, da folgender Anfang von 
dem in.dragur nur in einzelen Buchſtaben abweicht: 


Dit is von dem Pfaffen Amis £ 


Hievor was fröde und ere 
Gemynnet alſo ſere, 
Wo ein hobiſch man zu hove quam, 
Daz man gern (von) yme vernam 
Seyten fpil, fingen odir fagin; 
Dez was gemein in den dagen: 
- Das ift alles nu fo unwert, 
- Doz es der fhefte nicht in gert, 
Er kunne dan ein mere, 
Das gut den [udin were 
' Bor fagin (fuchten?) Und vor arnmut. 
So duncket es mich felten gu, © at 
Daz er mit den worten: kunſt Fan; 
Wie ſal dan ein hobifher man 


—* 


Bu hofe nu gebaren 1:0. 
Des in kan ich nit gewaren. 7 J 
Ich Fan gefuger worte vil; : 


Das bewer ih, mer die herin wil: 
Wo man zu hofe der nie en'gert, ’' 
Do Bin ich ennes doren wer. 7° 
Mauu horit, mas hievot geſchach, 
Da freude vor die forge brach* 
Da ere vor die ſchande inphing, - | 
Und milte vor die er (kerge?) ging, 
Und drume vor vndruwe fhreit, u 
Und frumefeit vor die boshit ” > . 
An Eumer wol genaz, 
Und warheit vor die lugen was: 
Da was die zucht geneme - 
Und unzucht wider queme, 
. Und befaz die dugent alle lan, - 
Da; man undugint nirgin fant, 
Bor die ubil ging die gute, 
Und vor druren hoch gemute, 


Und ‚ging das recht vor das unrecht. 


Demut was der fride knecht: 

Dis was, in den ſtunden, 

E liegen, driegen worde funden. 
Nu ſagint uns die ſchribere, 

Wer der irſte man were, 

Der llegin, driegin anefing, 

Und wie fin wille fun ſich ging, 

Das et nit twiderfaffe fand: 

Er hatte bus in Engeland 

In einer ftat, hies Tramis, 

Er hies der phaffe Amis, 

Und’ waz der bucher ein wiſtt man; 

Er virdet ſo gar, was er geivanı, | 


Beyde, durd ere und ‚durch got f: 


Die Verfe find abgetheilt, wie hier, doch ohne Unter 
ſcheidungszeichen, und die Eigennamen klein. Innet 
halb find keine Überſchriften der einzelen Schwänke, nut 
Abſätze. Das Ganze beſteht aus 2242 V. Schluß: 


Mii liebe und mit gute. 


Darumms follen wir prifen 
Den pfaffen Amifen, 
Wie ferre er fur in Die lant, 
Do man doch zu allen zyden by yme fant . 
Bil geoffin rat in finem hus, 
Da vil daz es nad) den dus 
Nit an der bandelunge; 
Der alte vnd der junge 
Fand do, was er gerte, 
Und der pfaffe Amis generte Ä 
Driffig iar in diefem Leben ech; 
Do begunde in got bekern, 
Daz er die lugen verſwur 

(hier fehle ein V.) 
Mit allem ſinem mute, 





Do mede flehite er gode, 

Und folgete ſyme gebode,' 

Beyde, fru und [pade; 

Mit gude dat und aud) mit rabe 





Gebeſſett 


853 
Gebeffert er das cloſter do 

Das die moniche worden fto. ' 

Er ſchuf und irwarb,- 

Do der. abbat geftarp, : °' -" 

Daz Er zu apt wart glölä; 0" 

Daz were ubil vixlorn. Era a9 MT 

Sich beſſirte allie fin tag ° Fu: 1 

Er fleifs ſich fere in guder dat; en. 

Do half fin Ede deſte baz. 7%” N 

Do gediente pfaffe Amis da: on 

Daz’yale Das'iniige Ibn u " 

Nach diefem Isben wart: gegebin. - : 13 .c. 
Das heiffe uns go£ allen. Amen, 


ine andere, ganz übereinftiinmende Wwſchift ae Buͤ⸗ 
ſching, ebendaher. — Fu Straßbuig, im Koder des 


Heldenbudyes (oben ©. 6.), Bi. .331 - 69. Ber: 
gl. Schilteri Thes T. II. p. XXXLX. -Eine Ab: 


ſchrift davon bat v. d. Hagen, Die Reime find abe - 


geſetzt, und die eingelen Schwaͤnke, bis ‚auf ein paar, 
haben rothe Überfchriften und Anfongsbuchflaben. Der 
Eingang der vorigen Hdf., welcher in den erften Bers 
fen fapt. wörtlih mit dem: zum gedruckten Helden⸗ 
bude ſtimmt (oben ©. 14. ),. feble hier. " 


Dis find cläg Lifte vom-pfaff —* 


Ins fagend die Buch mere, 
wer der erfle man were, 
der liegen, triegen an ping, 
. vnd fin wille fir ging, 

daz er m(n)it wider fattz vant: 
Er hatte bus in Engeland 
jn einer ftat hiefg Karnis, 
und was geheiffen pfaffe Amis; 
er was der büc ein wifer man, 
Ond gap er weg, waz er gewan, 
beid, durch luͤtte vnd durch gott, 
daz er der miltte gebotte | 


8 





— — — — — — — 


7. 354 a 

38 Keinen gitten Aber ging ;, - Rh 
er Tüte die gefte pud.enpfing. .. 
Pas, danne ieman dettte. 
ond hatte danne file; . ., x.” 
fin miltkeit wz groffi. mt. gen 
das ez verttcoff | F and 
einen geoffen Be)... -, 
‚dem was er gt 
"do er dez vil von ga pernam, DIE Due: 
fin wife Liefß der pfaffe Arie ws. 
der biſchoff Fam af.um an, gie; sd... —* 


©. 11. iſt der erfie‘ hhmiet,. dee fi And: 


0‘ 5 SEE 2 Be - 
. Bie pfaff nis sin Meisten was 
Br Do bereite ber fa A un: 
"nd ſehs k goppen, din met ur odyem 
die —* er gebitten mol," an 


vnd was ein pfaf hab en for wos 
tg: "Do der pfaff Annis zu Keiegen‘. . J J 


den: efunden 36 eim ſiechen | | 
alſus gemahtt hatte, ! m 
on do bc er :heim il getrottn, 1. 1: 5, 

vnd brott wunder, Be. 
er mag ig milg. möceg;. .. .. . 
dar vmb fol man prifen 
den pfaffen Amifen, , 
wie fürre fe in dag Iand; 1» ©: „ 
dag man doch zů allen nn 
vil groffe rot in ſim —* 
der altt vnd der junge, 

nad) aller Handelung, _ 
vand do, waz fin berg. rt 
do der Pfaff nnis geipertte _ 
driffig jor in difen even, 

Chier fehlt ein D,) 

dar nad) er die ligen ferfwur, 
und in ein gromez clofter für _ 


.! 


) IR der vorigen Han dſchrife beſſer: 
daz es den biſchof perdros. 


—3 


mit alm fim gütte, _ oo. “ W 
mit lib vnd mie mütte 
dientte er flifflich goe,  _ Vor. 
vud folgette finen gebotten, a 
beid, frieg vnd pole; nn 
mit gůͤtt vnd mit rottee 
gebeffert daz cloſter ſo, 
daz fin die mind wurdent fro. 
do geſchuͤff er vnd erwarp, ' 
daz er ein aptt ward} ' 
.. do er'zb aptt warte’ erfoth,, . J 
do wartt do nie ferlorn. 
für heſſerten fi ‚alle fin dage ( cat); 
er fleifs fi fere an rehtter datt; . 
do halff der rott deſte baſt: 
do yedien pfaff Enis dag, tn 
daz pm dag ewige leben | et, 
nach diſem leben, wartt gegeben, Amen. ed 
Hierauf folgt die ſchon beim Morolf (G. 386.) 'alıs 
geführte Erzählung ‚ und dann nody eine andere? 
Wie eim mame -fin elih wip fa und er fü affe * hi 
ym Biete lange ziet. 
Bon -Diefer find mur noch 2Bi ve; . Der Sahif ar. | 
Gedrukt fol dieg Gedicht ſchon ſein, zu Anfange 
des 16ten Jahrh. oder au früher, in "4 Drern⸗ 
Mise. 1, 78: 


XV. Nithart,. "feine, Sgwinte sh den 
Baugrn. 

Sandſchriftlich, beſitzt fie Brentano, 
Bedrudt, ift daraus, ‚gipar modernifisf, - 
Schwant, i im Wunderhborn, 1. 103. — Die, * 
Lungen Sifharts (Gefchihetlitterung, Kap. 4. BI. 3B. 
b.), Suggers (Eprenfpiegel von Öſterreich, v. J. 
1555., Nürnberg, 1668. Fol. ©. 317.), Spangen« 
bergs ‚(von der Mufica, v. 3. 1598, in Hanse 
mannd ayazügen, Bei Dpiß, Poetik, der Breslauer 

3 2 un 


»- 


356 2 
Yusg. ©. 16). Aventins Eronit, unter 1311., Bl. 
479. a.), laſſen auf einen ältern Druck ſchließen. Deßogleis 
chen Hans Sachſens Faſtnachtſpiel: Der Nendhart mit 
dem Feyhel (Veilchen), v, J. 1562., Bd. IV. Th. 3. 
©. 108- 19. der Kemptener Ausg. in 4. 1616. Die 
fer Schwant wird aud) von neueren Perfonen mieder: 
‚Bolt, nur mit Veränderung des Veilchens in eine Erd 
beere. Wie Neidhart fi) an den Bauern racht, und 
diefe Am einen neuen Öfreic, fpielen, ift mit dem vo: 
tigen in 3 Akten verarbeitet. -Merkivärdig iſt aber, daß 
Neidhart hier als ein edler Hofmann‘ erſcheint, der 
ſelber ſeinen Narren hat, und im Dienſt der Herzogin 
Eupbrofina ‚und ihres Gemahls Friedrich, nicht 
Dtto. Dieß könnte nur Herz. und Kaifer Friedrich 
ſein, Dito*s älterer Bruder (fl. 1320.); feine Gemah⸗ 

An hieß aber auch Elifabeth (f. FGugger).: | 
j Nitharts Srabmal, am Eingang der Stephans: 
icche zu Wien, iſt nod) porhanden; f. Zubrmanns 
Beidgreibung von Wien, Bd, 2. ©. 5a“ 353.5 Hogef: 
 fers Befhreibung der Steph. 8. — Bol. fonft über 
den Nithart und dieß Wert, Zlögels Geſch. der 
„Bofnntren, ‚©..265., Koch, L. 53. 68. 316. und as 
ausführlichften, in v. d. Hagens Narrenbudy den Av 
hang zu dem folgenden Gedichte; auch oben ©. 103. 
Weigand von Theben oder der Prafl 

vom Kalenberg (fl. um 1350.).- 

Er war noch gleichzeitig mit Nithart dm H. D 
£0’8 Hof, und Fugger, Aventin, u. n. gedenken bei 
zuſammen. Fugger allein nennt ihn Weigand von T 
ben; Luther, in den Randgloffen zu Jeſus 
rach, Kap. 19. B. 5. (der Wald iſchen Ausg. BD. 
©. 746.) Bincentius, der Pfaff von Kafenbe 
Koch, II. 317. giebt an, daß ſchon i. J. 1400. ei 
Sammlung feiner Schwäne vorhanden geweſen, 











J | 857 
jifirt dabei Ludwigs Geraiania Princeps, Baier. 
Saus, ©; 286. Handfhriflid ift fie, fo viel man 
weiß, niche mehr vorhanden; und die fämmtlidyen vor: 
erwähnten Zeugniffe, deßgleichen die bei Fiſchart (Ge 
ſchichtklitterung, Kap. 4., Bl. 45.b.), Agricola (Bor: 
rede zu den Sprüchmwörfern), und im Efelfönig (vgl. 
oben ©. 349.), gehen wol fehon auf alte Drude. 
Banz beftimmt Fugger, der nach eirien Schwank daraus 
führt, weldyer fidy nicht in den jego bekannten Ausgaben, 
finde. Diefe find: 1582., 0. D. in 8. Mart. Lippe- 
nii bibl. philosophica realis (Francof. q. M., 
16. Fol.), p. 939, b., — 1596. Frankf. a. d. O., 
8.5 befigt Klamer Schmid zu Halberſtadt. Koch, 
IL 317.; dieſelbe, welche Koch, J. 129. anführt. — 
1602. Augsburg, durch Val. Schönig, mit Holz 
fhn. 8. Bibl. Chrise. U. 320. Diefe und die erfte 
Ausgabe erlärt Koch, IL 317., ohne Grund, für pro: 
faifh. — 1613., o. D. in 8., zufammen mif dem. 
folgenden Peter Leu; führt an Koch, II. 317., ohne 
weitere Nachweiſung. — 1620., 0. D. in 8., ebenfalls 
zuſammen mit dem Peter Leu, 115 Bogen. Auszüge 
nad) diefer Ausg, giebt Flögel, Geſch. ‘der Hofnarren, 
6. 253 - 64. Der Anfang: lautef: Ä 


Her ie der Bhder viel gelefen, 
Das were mir fehr noth gewefen, 

‚ Wer ich der Kunft ein weiſer Mann, 
Ein Gdicht das wolt ich fangen an, 
Bnd das audy gut. zu hören wer, 
‚Meine Zunge die ift mir fo ſchwer, 
Daß id) nicht hab auff diefer Fahrt, 
Eubtile ond geblümbte Wort, | 
Als die Rhetoric hat in Ihr, _ " 
Jedoch flieht meins Hergen Begier . 
Nach Lobes, Preiß vnd hoher Kunſt, 
Darnach fo reucht meins Hergen Dunſt. 


"Bin ich der Blcher ongelahret, 
Dennoch richt ich mich auff die Fahrt, 
Nach Meiſterſchafft vnd klugem Gdicht, 
Darnach mein Sinn ond Hertz ſich richt, 
Daß ich komm auff der Kuͤnſte Bahn, 
Damit fang ich mein Rede an, 
Ich hoff es ſoll bleiben ohn Zorn, 
Ein Fuͤrſt mächtig vnd hochgeborn, 
Mit Worten ſaufft vnd tugendtreich, 
Der ſaß zu Wien in Defterreid), i 
Es darff Niemand meynen id) fpott, 
Er war geheiffen Hergog Ott. 
Vnd was zu feiner Zeit gefhad), 

5 2. In meiner Red Eömpt es hernach, 

Als ih mir fürgenommen hab, 
Wiewol id) aber Fleine Gab, 

Vnd ſchmahlen Lohn empſach, 
Wenn daß mir wird mein Hirn ſchwach, 
Jedoch wil ich nicht abelahn, 

Ein Bürger weiß vnd wolgethan, 
Der ſaß zu Wien wol in der Stadt, 
Ich meynt er war einer im Rath, 
Der Buͤrger hett einen Student, 
Der war gar ſchnelle vnd behend, 
Mit klugem Sinn und weiſen Liſt, 

Als mir von jhm geſaget it 
Eins Tages ſich fein Gluͤck anfieng. 
Der Bürger an den Fiſchmarckt gieng ff. 
©. 43. ift die den Nithart betreffende Gtelle:. 

Der Fuͤrſt lacht mit ganger Krafft, \ 
Vnd von feinem gangen Hergen, 
Er treibe mit jhe Ftewd und Gchergen, 


Darumb hielt er die zween Mann, . 
Den Neidhard und den Capellan. 


Schluß, BI, 6. des: Bogens $; 
Darnach verkehrt er feinen Stand, 
Er Fam gen Steyermarck in das Land, . 
Bnd nam ein newe Pfarr da ein, 
Alda er ende das Leben fein, 








359 
Bon einem Kloſter ja nicht weit, 
Da Herkog: Ott begraben leit. 
Nady' der Beburt Jeſu Erift, 
Hertzog Dt begraben ift, 


Fauſend dren hundert funffgig Jahr, 


Hie ift 


Gagt uns die Chronica fhrwar, 

Nun laffen wir Hergog Diten fahrn, 
Bott woll jhe aller Geel hepahrn, 

Bor ewiglicher Hellenpein, 

Jun komm ich an den Diener fein, 
Welcher fein Pfarcherr ift gemefen, 

Mit beten fingen und auch lefen, 
Hat ers getrieben biß ans End, 

Ein Pfarherr zu Prucklens vor genendt. 


der Pfarrherr vom Kalenberg geſtorben, 
vnd wird begraben. 


Duſewſt der Pfarrherr vom Kalenberg 
Der ſo gar viel ſchamlicher Werck, 
Betrieben hat, ſpat vnd auch fruh, 

Gott wolls jhm nimmer rechnen zu, 

Vnd ewiglichen vergeben, 

Daß wir mit jhm ewiglich leben, 

Bey Gott empfahn in ſeinem Thron, 


‚Darumb fo bitten Fraw Und Mann, 


Alle die leben hie zu gleich, 

Alt vnd' Jung, Arme, vnd auch Reich, 
Daß wir bey Gott des Himmels Saal 
Beſihen, vnd ſprechen Amen all. 


ENDE. 


Erneuet ift Dieß Gedicht, nad) der feßfen, aus der 
Bolfenbüfteler Wibl. gütigſt von Yang'er mit: 
getheilten Ausgabe, in v. d. Hagens Narrenbuche. 
Im Anhange dazu iſt fie näßer beſchrieben, und ausführ: 
lih von der Gefchichte und Literatur dieſe⸗ Werkes ge⸗ 


handelt. 


1* ® ‘ 7 .r. 





360- | ‘ \ 
XX. Peter Leu, der, andere Kalenberger (fi. 
1496.), durch Achilles Yafon Weidmann 

bon Hall (in Schwaben) Auch nur 
Gedrüuckt vorhanden: 1560. Nürnberg, durd 
Val. Neuber, 45 Üogen. 8. (vgl. oben‘ ©. 48.) 
Anfang: J Zu Br 


:Borrede. 


DYemeil der Heidniſch Meifter Eato 
Geine Jünger, leret alfe, \ 
Im Buͤchlin der guten fitten . 
Das ontugent bleib vermitten, 
S Sprichet Inſipiens eſto 
Sey vnweyß und thoͤricht, wenn do . 
Die zeit das fordert, vnd ſach 
Das man die menſchen freblich mad), 
Wann der ſtet ernſtlich Fantaſiert 
Ein ſchwer geblüt es jhm gebiert, 
Das bringe dei groß fluͤß vnd krauckheit 
Dagegen aber wo mit feeud, 
Der müde Menſch thut ſich ergegen 
Bad fein trawren zu ruck fegen, 
Diefelben ſchlecht auf feinem finn 
Ein leichte gmuͤt gebiert das in jm, 
Darumb all Arget rathen 
- &o man an dem Tiſch hab braten, , 
Gonft ander ſpeiß vnd guten Bein 
©o fol das Mal gemwürget fein, 
Mit lecherlich boffen, ſchimpffred 
Dei wo das Mal ſolch wärg nit het, 
So wird es als für nicht geacht 
©. 2. Solches mid) beweget vnd macht, 
Das ich mir hab fuͤrgenommen 
Ein ſchimpflich Hiſtory kommen, 
Zu laſſen, vad in Truck geben. . 
Das ift-des Peter Lewen leben, 
Daruon id euch hie mil fagen 
Wie denn mir die anzeigt haben, 
Die jn Eent haben vor Yaren 
Eins teyls gefehen vnd erfaren, 
| 





Dog hiemit ich ein yeden bitt 
Er woͤlle mir verargen nit, 
Diefes mein Reymen und ſchreyben 
Ob nit in Reymen art bleyben, 
Solchs meiner jugent zu. geben 
Die vor nie Reymens hat pflegen. 
Hiemit wil idy nit andaft han - 
Noch fonft verkleinern Leinen män, | 
An feinen Ehren vnd gelimpff Ä | 
Gonder gemacht haben. umb ſchimpf \ 
. Den Lefern zu ergeglichleyt 
Denn diemweil ich hoͤr das vor zeyt, 
Ralenberger ein Pfaff on Meß 
Sein nit geftellet in vergeß, | 
. Se leben im Trud auß gangen - | 
Dorab niemand hab empfangen 
Beſchwerde, doch ergetzlichheit 
Verhoff mie mir auch ſolchen bſcheyd 
Sol haben, das ich nit vndanck 
Erſtech, damit nun nit zu langk, 
Ich verharte in der Vorred | Ä 
- Bnd den nehften zu dem werd tret, 
Wil ich die Borred laffen ſtan = 
Vnd die Hiſtory heben an! . nn 


ee" * 
\ > 


Anfang der Hyflori, des andern Kalenbergers, 


Wie Peter Lew fo ſtarck war, das er mit geftredter 
handt, ein gemapnefen von der erden auff ei einen Liſch hub. 


ZB Hall in der berhlmbten Stat 
Bor jaren einer gewonet hat, 
Peter Lew war er genande 
Bil alten der zeit wol befande, 
Welcher in feinen jungen tagen Ä 
Zu Hall im Hal hat Block tragen, 
Solches war ſeiner jugende erſt werck 
Drdrer het ein ſolche groſſe ſterck, 
Das er nam ein gewapneten Man ff. 


362 Ä 
. Ende, BI. 1. b. des Bogens €: 
Der Hiſtory vil mehr findt, 
Welche Peter hat getriben Ä 
Die bierinn nit fein: geſchriben, 
Solt ichs befhregben es würd zu langk 
| Vnd damit verdienen vndanck 
Was Peter hiele für ein Orden 
| Denn er ift vil jar alt worden, 
Gtarb aud in fein alten tagen 
Bnd leyte zu Hall begraben, 
An drmendt er geflorben if - 
Nach der, geburt Herrn Iheſu Es - 
Taufent Vierhundert Neuntzig Jar, 
Darzu auch ferhfe, nemet war, 
Gott woͤll jm allzeit gnedig fey 
Vnd mad) uns vnſer Suͤnden frey, 
AMEN.. 


B eſchluß. 

lſo wil ich hie beſchlieſſen 

lein noch .groß- fol nie verdrieſſen, 
ett ich ich der ſach zu vil gethan 
emandt ſchimflich hie griffen an, 
aſſe mirs nach fleiſſig ich bit 

ieber wil gunſt han, wann id nit, 
tlichem gemacht hab zu verdrieß, 
sonder das hierinnen auß gleß, 


q Ali Lächerfich boffen 

[8 eim die zeit wer vinnerdroſſen, 
olt.er hie ergeglicgheit Han. . . 
der ſonſt die gefhicht fehen an, . ° 
emen darauf ein, feifhen mut, 


ZdaRı amprusam 


enn es das gmüt erquiden thut 
ch mil auch bitten hederman 
as fie mir diſen willen dan , 
| m ein Bäglein hie kEotrigieren | 
A mie ſubtilen worten zieren, . 
Re och muß ich euch eins fogen " 








\ A 
nd ob yenand würde fragen ’ 
der fonft were geflieffen 

achmals begerte zu wiſſen, 
ette in feim bergen ein frag 
uch wer diß Reymen gemacht hab, 
eſen fol er diefen Beſchluß : 
iderlich findft on hindetnuß. 

MN. D. LX. 


—2302 


— 1613., bei dem vorigen Kalenberger. — 1620., 


ebenfalls hinter dem Kalenbergerz beginnt ©. 13.. 


des Bogens 8. 


. ,Borrede. 
DYemeil der Heydniſch Meifter Eato, 
Geine Jünger Ichret alfo, 
Im Büchlein der guten Gitten, 
Daß Vntugend bleibe vermietten, 
Spricht: Insipiens esto, 
| Sey vnweiß vnd ebhriht, wenn do 
Die Zeit da fodert, vnd die Gad), 
Daß man die Leute freblich mach, 
Denn der ftett ernſtlich phantafict, 
Ein ſchwer Gebiäe es jhm gebiext. ff. 


Ende der Borrede: 
Denn diemweil ich hör daß vor zeit, 
Kalenberger ein Pfaff ohn Meß, 
Gein nicht geftellet in vergeß, 
Ihr Leben im Druck ausgangen, ' 
Darob niemand hat empfangen, 
Befhwerde, doch Ergetzligkeic, 
Verhoff mit mir auch, ſolchen Beſcheidt, 
Sol gaben. daß ich nicht Vndanck, 
| Erſtech, damit nun nie zu lang, 
Ich verharre in der Borred, - 
. +Bnd den nechſten zu dem Werdl-eret, 
Bil ich die Vorred laſſen flahn, 
Bnd die Hiftory heben an. 


- 
— — — —— 





ee — 


Anfang der Hiſtory, des audern Kalenbergetrs. 
Wie Peter Lem fo ſtarck war, daß er mit gefiredie 
Band, ein gemwapneten, von der Erden auff einen Tiſch 
hub. 
BBB Hall in der berumbten Stade, 
\ Bor Jahren einer gewonet hat, 
Peter Lewe war er genand, 
Viel Alten der Zeit wol befand. 
Welcher in feinen jungen Tagen, 
” Zu Hall im Hall hat Blbe getragen, 
Solchs wor feiner Jugentd erſt Werd, 
Der’ here eine ſolche Sterck, fi. 


Ende:- Der Hiſtory noch viel mehr find, 
Welche Peter hat getrieben, 
Die hierinnen nicht ſeyn gefgrieben, 
Solt ichs beſchreiben es würde zu lang, 
VBnd damit. verdienen Bndand, 
. Was Peter hiele für ein Orden, 
Denn er viel Jahr. alt worden, 
Gtarb auch in fein alten Tagen, 
Bnd liget zu Half begraben, 
An dein End er geftocben ift, 

Rad) der Geburt HErren Jeſu Chriſt 
Tauſent, vier hundert, neungig Jahr. 
Darzu auch ſechs nemen war, 

Bott wolle jhm allzeit gnädig feyn, ' 
Vnd mad) uns vnſer Günden frey 
AME 

Der Beſchluß der vorigen Ausg. fehlt. | 
| Eine Erneuung diefes Gedichtes, nach beiden 
Ausgg., ſteht in b. d. Hagens Narrenbuche, und im 
Anhange dazu, nähere Beſchreibung derſelben, und meht 
über die Geſchichte des Werkes. 
XXI. Erzählungen. des Hans von Rofenblüt, 
genannt der Schnepperer (Zotendichter), aus 

Nürnberg, um. die Mitte des ı5ten Jahrh. 
Sandfhriften: Fu Dresden, Rr. 19. Sol, 
aus dem ıöfen Jahrh. Adelung, U. Borr. Xvul. 











Bormals :in Bibl. Sokwars. Il. 5-6., wo die. 49 
nicht: alle hieher gehörigen Stücke verzeichne£ find. Deß⸗ 
gleihen in Canzlers ımd Meißners Quartalſchr., 
Jahrg. I. Et. 1. ©. 51. (giebt nur 46 GStüffe-an). ° 
1) Der König im Bade. . Diefe Erzählung ſteht 
auch in :der Hamburger Bf. des Parzivaf (oben 
6. 106.) BI. 569. a-75.a. Bruns Beitr. zur krit. Beare 
Ki unbenutzter Hoſſ, Braunſchw. ı8e2. (vgl. oben 
6. 157.). — Deßgleichen in einer Weimarer Samml. 


vermiſchter Ged. des ı5ten Jahrh., von meldyer meht 
in der. folgenden Abth. , und fängt an: . | 


\ 
"Yin freug; vom Tonig., 
Vhermut vnd hoffart, 
Wer an im ſelber nit bewart, 
Den haſſet gott dort und hye 
Vnd hat dorab ain groſſen mie. 
Mu merck, wie hie aim kung ging. u 
Ende: Dig ift der kuͤnig im baden. . I 
Got behuͤt ons alle vor ſchaden. J 
Es ſcheint auch, Hier der Bf. ſich nicht zu nennen, - wie« 
in de Hamburger Hoſ., weiche ebenfp anfängt und _ 
ſchließt, und fo fehr von der Dresdener abweicht, dag 
es vielleichE  verfchiedene Bearbeitungen derſelben Babel, 
die- fchon in dem Gest. Romanor., wenigſtens in der 
Dresdener Hd. davon (oben ©. 310.),: vorkommt. 
Deßhalb etwa behauptet Docen, in der Oberd. Lit. 
Zeit. 18410., nt. Bl. Nr. VI., daß dieſe Ersählung 
nit von Roſenblüt fei? : 

2) Der kluge Narr. 3). Bon der Beichte. 9 
Bon dem Müßiggänger 5) Bon den ſieben 
Tagen,- 6) Bon dem Priefter und der rauen. 

7) Das fruchtbare Lob. 8) Bon der Kaiferin zu 
Rom. 9) Bon dem Einfiedel. 10) Bonden 6 Ärzten. 
11) Ein Spruch von Nürnberg ı2) Bon dem 


‘ 
DE Be 





EB . 
KEnecht igı Garten.“ 13) Beni Kriege zu Kürn: 
berg. 14) Die Zurteltaube 15) Unſer $rauen 
Wappentede. 16) linfer Frauen Schöne. 17) 
BVon Usfer Grauen Schöne... 18) Ben der. „Hu: 
gen” - (Auffiten?) Flucht. 19) Ein Spruch von 
Beheim (dem Dichter Michael Beheim in-Ler fol: 
- genden Abfbeiluhg?). 20) Bon dem Wolfe 21) Don 
den „Handberdien”. 22) Die Gtiefmufter und 
Die Tochter. 23)-Bopn dem fahrenden Schüler. 
24) Bon dem Spiegel mit dem Perhe. 25) Bon 
dem Edelmann und dem Pfaffen.. 36).23on den 
“ „Hofßgeyer” (Hafengeier?). 27). Bon dem Maler 
"zu Würzburg. - (Ein altes Lied‘ dieſes Juhalts ſteht 
auch in einem Frankfarter Liederbuche v. J. 1584. 
d., Nr. 100.) 28) Vom Herzog Lud wig von 
Baiern, 29) Em Faſtnachtlied der „Collen— 
der” zu Nürnberg, 39) Die funfzepn Klagen. 
31) Die Preambel.. 30) Weingrüße; Weinfe- 
‚gen. 33) Ein Sprud vom Pfennig. 34) Aber: 
‚mals kurze Preambel. 35441) Faſtnachtſpiele; 
pon welden ‚hinten. 42) Ein Lisd von den Türken. 
43). Die Predig. 44 +46) Wieder Faſtnach tſgiele; 
fo sieleihht auch: 47) Das Die Hülle nicht geſchaffen 
wäre; -48) von .dreien Grauen, die uber ihren Mann 
Hagen, und 49) dazu gehörig. — Eine andere. HR. 
Heichreibt, mit Auszügen, : Gorttſche d, in f. Papieren, 
Bir Ebeling beſitzt. Eie mar ihm. von Erlangen aus 
mitgetheilt, und enthält nach ſeinem Bergrühemiß Diefel: 
‚ken Stuicke, in derfelben-Golge, zwar nur 45 Nrn. Die 
Stellen Aus Nr. 1. ſtimmen gang mit det Dras dent 
SU.  Efchbenburg,. im N. lit. Ang 806: Mu g. 
Sp 129.31. Es ift bienach wahrſcheinlich, d vaß es 
nicht z8e i Hoͤſſ. find. — Eine andere Hoſ. ähnlichet 
nafonbezer. Sfücte ————————————————— — 





| 37 
berg. Docen, in anf. Muſ. I. 197.; mahrfchtialidh 
jetzo in Münden — Einer Wiener. HD. von; Ro⸗ 
fenblafte (wol Rofenblüta) Flugem Gars (wahr— 
ſcheinlich Nr. 2, der Dresdener Hd.) gedenki Joh. 
v. Müller, in unf. Muf. I. 559. | 


Beprudt: Nr. 1. 1493. Bamberg, durch . 


Sannfen, 2 Bog. 4. Panzer, I. 208.; .Nr. ı7,, 


1490. Rürnberg, durch Hans Hofmang, 4. Rä—⸗ 
ders Katal., ©. 36. — D. J. umd.D,, wahrſcheinlich 


neuer, 2 Bog. 4. Am Ende wird, neben Roſenblüt, 
auch ein Seeteßbalt als Vf. genannt. Panzer, Zuf. 
16. — Nr. 12., 1493. Bamb., 1 Bog 4. Panzer, 
L208.; alle nach unbelannten Hoſſ. — Nr. 12. a as 
dieſem alten Druck wiederholt in Bragus, V. i, G. 
78 + 96.;. mit Einleifuag und Erläuterungen. — Nr. 13. 
iſt vielleicht das ‚Gedicht von dem Defecht bei Hem⸗ 


pad (1450.), im Stiege zwifihen Müruberg und. 


dem Martgrafen, gedr. in J. P. Reinhards 
Beitr. zur Gef. Srantenlandes, Th. 1. ©. 225- 
42. DBgl. Herders Volkslieder (Stimmen der Voͤlker, 
G. 79. Jan Koch, 1. .353. Ans det. Dresdener 
Hbſ.: Re. Ir, duch Meißner, im Deuuſch. Muf. 2788. 
St. 10. ©, 347 -53.; Nr. 2, 13. 17., in Banzlexs 


FR 


und Meißners Divartalfehr. , Jahrg. I. GSt. ı. nnd 


Jahrg, IH. Sk. 7. & 37; 5i!, wit Milgutenagen. — 


I 


Aus der Hamburger Hof, Nr. 1., hei Bruns, mit . 


Einleit. von Efhenburg, wozu ein Nachtrag im N. 
if. Anz., a. a. D. — Die Grüße und Abſchiede an den 
Bein, im Deut. Muſ. 1789. Dez, 5. 481-86. (durch 
Herder), aus einem nidy£ meifer bezeichneten: Stoder, 
find wahrſcheinlich oben Nr, 32. 

Über Rofenblüts Leben und Werke, vgl. Canzs» 
lers, nnd Meigners Quartalſchr., Jahrg. I. St, 1. 
©..53.,. und Hiſtor. diplom. Magaz. fürs Vaterland 
(Rürnb. 1780-83.. a Bde, 8.), St. 4, Te. 8. 


XXII. Erzählungen von Hans Folz, (in der Ik 
. ten Hälfte des 15ten Jahrh.), in einer alten Ganm: 
fung einzeler Slugblätfer, o. J. und D., ı2., in der 
Esnerifchen Bibl, zu Nürnberg, abſchriftlich in Bü- 
ſchings Befis. Vgl. unſ. Muſ. IL 317-23., wo die 
Anfänge und Schlüſſe der. ſämmtlichen einzelen Stücke 
mitgetheilt ſi ſind. Hieher gehoͤren davon: 3) von einem 
Kuhdieb; 7) vom Pfarrer im Lord; 10) dreier 
Bauern Frage;, ı1) die Worper; 12) zweie 
Staunen Krieg; 16) die erfte Ausfahrt eines Arz— 
tes; 17) von einer Ehebrederinm, Andere Gtüdh, 
und die Saftnadhtjpiele von ihm in diefer Sammlung, 
:fo wie andere Sammlungen: feiner Gedichte, r in den 
folgenden Abtheilungen. 

. XXI: Einige Erzählungen von Heinrich Kauf: 
-einger, bandfihriftlich v. J. 1464., erwähnt Do: 
cen,. in unſ. Muf. J. 33.. 





C. Vermiſchte, weltliche, .geiflliche, more 
liſche, ſcherzhafte, ſatyriſche und religioͤſe 
Gedichte: zum Theil bloß betrachtend und 

lehrend, zum Theil unter der Form einer 
Erzaͤhlung, eines Geſpraͤchs, einer Allegorie, 
eines Gleichniſſes; die eigentliche Zabel 

| . mit eingefehloffen. u. 

1 König Tirols von Schotten Lehren on feinen 

ESohn Sriedebrand. 


Handſchriftlich, in dem Maneffiſchen Koder 
zu Paris, gleich bintar Rönig Konrads Liedern. 
\ ur : Um. 








% 
+ 


\ a ‚369 
Unſ. Muf. I. 326. Mehr son Diefer Handf. bei den 
lyriſchen Gedichten. 


Gedruckt: Mit einem Kommentar, und dem day. 


gehörigen Bilde, in Goldasei Paraenet: vet: p. 256 


- 87. 350 - 86. (45 ſechsreimige Strophen) Deßgleie 


chen in Schileeri Thes. T. II. — Bloß der Tert, in der 
Maneffifthen Sammlung, Tb. II. ©. 248=51: — Mo: 
dernifirt, von Böckh, inBragur, 1 22343. 

Über das Gedicht vgl. -Goldast. und Schilsem 1. 
ce, und Bodmers Borr. zur Maneff. Samml., L 
&. VII, welcher dieß und die folgenden beiden Ge 
dichte Eſchenbachen beilegen wil. Sriedebrand 
kommt auch Am Ziturel vor, und dieß Gedicht fcheing 
bienach ebenfalls aus dem Wälfihen überfegt gu‘-fein, 
Aus dunkler Überlieferung hievon kommt auch wol die 
fabelhafte Erzählung -Spangenbergs, bei Hanes 
man zum Dpiß, daß diefer Griedebrand Eſchen— 
bachs Lehrer gewefen, und ihm Bücher‘ geliehen, aus 
denen et den Parzival gedichtet ff. 


I, Des Winsbeke und der Winsbekin Lehren an 


den Sohn und an die Tochter. Zwei Gedichte. 


Handſchriftlich: In dern Maneff. Koder, bins 
tt Rontads von Sanded Liedern, , — Zu Gotha, 


Nr, 53. Pap. (bei dem Freidank; vgl, Cyprians 


Catal. p- 118.), Bl. 178.5 bat 4 Strophen‘. mebr, ale 


der Maneff. Tert, auch in befferer Drönung, und 


mit anderen Lesarten. Eine Abſchrift dabon iſt, nach 


Eſchenburge ſchriftlicher Mittheilung, unter den Pas 


pieren der Bottfdhedfn. über die Ipr. Poeſie. | 
Bedeudt: Mit Kommentar und den Bildern, bei 
Goldast. 1. c. p. 289 = 340457 387 = 458: -(76: und 69 






Ya- 


chtreimige Str.). Pefgleihen bei Schiken 1. o. p. 
19-51. — Bloß der Zegtz in. der Manefk Samm). 


-_ 
- 
- a- al — — — — —- 


370 
H. 25: - 60. — Der Winsbeke, nebft Einleitung nnd 
Kommentar von Böckh, in Bragur, 1. 225 - 88. 
— Die Winsbelin, mit -metrifcher Überfesung und 
GSpraderklärung von F. H. Sparre (der Syndik. Ren 
ner zu Bremen; vgl Eſchenburg, in Bragur, 
IV. ©. ı. 218. St. 2. G. 147.), 1760. 4. — Anmer⸗ 
gen zum Winsbeke, vom Prof. Schmidt zu Um, 
in Bragur, I. 522-238: 
. BL De Wälſche Baft, dr Thomafin von 

Tirkelere; v. J. 1215. 

Handſchriften: Zu Gotha, Nr; 59. Perg. Fol. 
v. J. 1311. Tenzel, i. J. ı6g9r., ©. 926 - 27. (mo 
gmei Gtellen daraus), und Cypriasi Catal. p. ı7. | 
Auszüge davon, ‘in der Berliner Deut. Geſellſſch. 
Schriften für Deut. Spr., Bd. 2..— Im Batilan, 
dreimal: Ne, 389. Perg, 135 BI. 8., mit Bildern, 
Ad.elung, L 3ı., Il. 128-29., mo. Anfang und En 


de. — Nr. 390. Pap.,. 104 Bl. Fol., mit Bildern. 


Adelung, J. 23., OD. 119 - 27.. mo Anfang und Em 
de. — Nr. 336. Pap., 280 Bl. Sol. Adelung, 1 
24., IL 128, — Noch eine Handſi, ebd. im Katalog 
unfer Nr. 320. aufgeführt, fehle. Adelung I. 22, 
HM. 12: — Zu Ulm, in der Gtadtbibl, Schilseri 


- Thes T. II. praef. p. XXXVL; Gorberti iter 


Aleman. p. 192, (der Deut. Überfegung, ©. 181.); 


- Miller, im Journal von und für Deutfchland, 1789., 


St. 16. S. 342., wo Ötellen daraus. - Mangelhaft. — 
Zu Münden (?), aus dem ı5ten Jahrh. Docens 
Misc. I, 295'- 99., wo die literarifche Stelle daraus. 
Bormals war, nad) Docen, bier audy noch eine Perg. 


H%. v. 1330. — Zu Wolfenbüttel, Dap., 105 Bl. 


Fol. Eſchenburg in Bragur, V. 2. S. 198- 56. 
wo Ergänzungen der Ulmer Hdf, und Auszüge; wieder: 


holt, in den Denkm. S. 124=44.— Zu Dresden, 


” 











Rr. 67. Pap. Fol., aus dem 15ten Yahıb.; aus Gott: u 


fheds Nachlaß. Deffelben Deutſche Sprachkunſt, 


G. 688. (der Ausg. v. 1762.) Adelung, I. Vorx. 


XXx-I. 


Über die Literatur und den Verfafſer diees 


Berkes, vgl. nod) Püterich, ©. 15-16., und Eſchen⸗ 
burg, fin Bragur, V. 2. ©. 134-37., 143-495 


wiederholt in den Denkm. ©. ı121=24, 129-396. 


IV. Befdeidenheit des Freidank; aus dem 
‚13ten Jahrhundert. 

Sandfäriften: In der Johanniter Sit. zu 
Straßburg, auf Perg; fr die Schlußnachricht zu 
Müllers Abörud. — Ebd., hinter der Scherziſchen 
5%. des folgenden Boner. Deffen Philosoph. me- 


ral. Germ. med. aevi Speeim. I. p. 6-9; mo 


4125-34. 4008- ı2. der Müllerifchen Ausg.), Def: 
gleichen in den Anmerkungen zu den Fabeln, befonders 


Spec. IV. p. 65-66. (B. 2940-81.). Ale Diefe , 
Stellen hat Bodmer gefammelt, hinter |. Ausg. des 


doner, ©. 232-40., und dachte, in der Vorr. S. 
13., dabei {don an den Freidank. Adelung, Ma: 
gaz. IL 3. ©. 17. führte. diefen Gnomologüs, mie 


ihn Scherz Immer nennt, noch befonders auf. Dhne 


Zweifel ift derfelbe aber: dee won Oberlin, in der No- 
tit. Mse. vor f. Glossar. p. V. verzeichnete Gnomo- 
logus Fridangi, olim Scheraii, munc Schoepflini 
(mo jego?). Eine Abſchrift davon Hi zu Hamburg, 
aus Bibl. Uffenbach. IV. a42., wo der Anfang, 
und eine audere Gtelle nebft Brants Umarbeitung. 
Vgl. Efchenburg, in Bragur, H. 407- 12. — Im 
Batitan, Ir. 349. Perg. 8, 2oBL; in Kap. ger 
theilt, aber. mangelhaft. Docan, in unf. Muf. L 150: 3 
Aa 2 


372 | | 
Adeltung, J. 26.— Zu Gotha. Tenzel, i. J. 1691. 
‘©. 930. (vgl. vorhin, IL) — Bu Wien. Lambec- 
ii Comm., unter Marimilians]. Hd. — Zn Bre: 
men. Meifters Beitr. I. 94. — Zu Helmflaädt, 
in ‚gemifchfer Niederſäch ſiſcher Mundart. Eine ir 
\ ‚genhändige Abfchrift davon (3762 ©.) hat Eſchen⸗ 
| ‚ burg. Denkm. ©. 92. — Zu Wolfenbüetel; flat 
"überarbeitet, auch fürzer, und vermuthlich jünger 
Beide Handſſ. haben Abtheilungen mit Überſchriften. 
»Eſchenburg, in Leffings Bei. V. 239. und Denfn. 
I ®. 92. — Zu Dresden, aus Goftfiheds Nadylaf, 
in Kr, 67., binter dem Wälfhen Gaſt. Adelung, 
H. Borr. XXL; — und in Rt. ııı., ebenfalls aus den 
:ı5ten Jahrh., auf Pap. 4. Adelung, ID. Bor. 
XXX., und Gottſcheds ausführliche Befdhreibung in 
‘ „einem Programm d. J. 1752. — Vormals in der Pan: 
" Jeriſchen Bibl., auf Pap., 63 Bl, aus dem Anfang 
| des ı5fen Jahrh., zufanımen mit dem Pfaffen Amis, 
(oben ©. 350.). Annalen, J. 358= 59., wo der u: 
fang mitgetheilt ift; Zuf. ©. 126.; und Bib]. Panx. |. 
Mo. 4. — Zwei Hoſſ. beſaß Litzel, und gab Nadır. | 
' davon in Htters hiſt. Bibl. Th. 1. S. 73. 
| . Eine Art von Auszug und Überarbeifung, 
mit eingefügter Latei niſch er Überfegung in gereimten 
 .Serametern, ift in der obigen Uffenbadifcdyen Hof, 
.. melde aus einer Abſchrift Scherzens von einer Perg. 
Hdſ. der Straßburger Bibl, genommen ift. _Bibl. 
:Uffenb. IV. 242 - 44., wo Anfang und Ende mitge 
‚theilt, aber der weitere Zufammenhang mit dem Frei 
dank nicht erkannt if, Bob Efihenburgs Dentn. 
©. sıı- 10., wonach der Lateiniſche Zert dem Deut: 
fhen gegenüber ſteht, jeder 372 B, Am Ende nennt 
fi Walter von Engen,i. J. 1385., auf foldye Wei: 
‚fe, dag. er Berfaffer diefer Arbeit, und aud bloß X: 














373 


fhreiber fein Yann. Vermuthlich nur das letzte: und ich 
möchte eher auf Hugo von Lrimberg rathen,. wel 
her im Renner fo viele Stellen des Freidank 'an 
führt (BI. 12. a. 13. a. ı4.a. 17. h. 28. 2g.b. 30, 
32. 38. 39. a. 40.b. 41. 47. a. 50. 53. 57. b. 60. 6a. 
71. 73. 78.2. g90.b. 95.2. 101. b. 117. a. 119. a. b. 
und im Beſchluß), und auch fo manche aͤhnliche Latei⸗ 
niſche Werke, zum Schulunterricht, mie dieſes hier, ge 
ſchrieben hat (vgl. unſ. Muſ. I. 486- 91.). — Zu 
Kom, in Nr. 314. (oben ©. 72.), nach BI. 79 - 98-5 
Ju Augsburg, 1463. gefchrieben. .Adelung, UL 313. 
155-57., wo Anfang und Ende, — Zu Goͤrlitz, in 
Antons Beſitz, v. J. 1425., Pap.; Deut. Muſ. 1777. 
Bd. II. ©. 325. und 1779., BP. II. ©. 370- 71.,. wo 
eine Stelle daraus. Eine eigenhändige Abfchrift Kin« 
derlings beſitzt v. d. Hagen, aus deſſen Nachlaß, 
119 ©. in 4. Anfang: EEE 
Incepte operi nomen discretio domat, 
Virtutes alias quae summa laude coronat, 
Ich bin genant beſcheidenheit, 
Die aller togent ein crone treit. 
Quamvis ornata non sint meo schemate dicta, 1 
Plus tamen aedificat sensus, quam fabula ſicta. 
Mich hat gedicht Kridand, 
Ein tail von finnen, dü ſint erand 
Ergo legant pueri pro nugis Maximiani, 
Quae lego, non ventis dentur studio wel inanı. 
Dig pud follin Iefen fere 
Kint, vor login vnd aufs ere mere. 
Quod seruire Deo sapientia prima feratur 
Sic, quod bonore nullus dubitare, probatur. 
Bot dinen ane wand, 
Iſt aller togent ein anefanck. 
‘Qui bona venturs perdit pro primo petitum, 
Hic est instabilis, eius domus ruiturs, 
(wol nad) den Reimen umzuftellen) 
Wer omb defe kureze ezeyt 
_Dü cmwige feeude gene, 





374 \ | . " \ 
Dee bar fi felbir betrogen, | 

: Bnd baut auf einen regenbogen 
Crode nemini temere quisquis volt audacius ire, 
Sed post Christam simularis passibus ire, 

‚Et euidus Christum deuota mente sequatur 
(bier fehle wol ein D.) 
Wer dü fel wil Bewarn, 
Der fat fi ch felbir lafsen varn. 
Cui penitua sine fortuna sapiencia «crescit, 
IHiua a corde dolor magnus cedere nescit. 

Wo gut ift ane felifeit, 

Do iſt nichſt den herczeleit. 
Qui non obseruat, sicut deber, aua jura, 
llle futuram vitam raro sumit sine cura. | 

Wer fim recht vnrecht thut. 
Deſs endt wirdt ſeldin gut. 
‚Obsequium dominis qui vult impeodere binis, 
"Jugiter illi sstia hona dona prosperitatis, 
Wer czweien Herren dinen wil, 
Der bedarf auch wol gutten fin. _ 


Diefer Anfang flimmt mit dem in der Batifan. Hi. 
In der Uffenb. folgen dagegen, die beiden legten Di: 
ſticha ſchon Binter den beiden erfien. Mit jenen fpringt 
diefo Arbeit fogleih auf B. 685. bei Müller, über, 
Schluß: 


Vir cupidus plenas noller‘ reperire erumenag | 
Hic, quem deceret implere manus alienas, 
Ein Farger man nich vinden wolt 
Das gut, das ber gebin folt. 
Apparere solet in sebus distrihuenda - 
Laetior omnis homa Jargua, quam rocipiendo. 
Gebin thut den milden baſs, 
Denn enphahen, wiſſet das, 
Est impossihile, quod munue re(recto)tribuatur 
Largius ex data caro (cof) cuiua post trihuatur (perturb). 
Ddem milde nid von herezin gat, 
_ ‚Der nad der gabe rewe hat. 
Raro quis in mundo tam caute mens meditatur 
. Obdurot, si non contritio multa sequasur. 





375 


80 nicht dan ein rem ift, 
Die magk gewerin Feine feift- 
Puto.finis assit. 
Scriptum est anno Domini :M-CCCC XLIK, qui etiam 
scribitur 1449 Dominica ante festum Sophiae, quod fait 
- feria quiota post illam Dominicam ... - 


u. 1 en. 
’ 


Es folgen in diefer Hd. noch zwei ganz ahaliche Ge 


dihfe, der Capellus und die Schola Salernitana, 
wahrfcheinlich deffelben Berfaffers, pon tpelchen weiter 
uneen. — Eine Hoſ., Sol., 51 BI. Pap. (Bl. 47. und 
48. zur Hälfte abgeriffen), beſaß Mi 2. Clein ow zu 


Königsberg, als Geſchenk Friede. Wilb. Rolofs. 
(1736.), und hat jego Koch zu'Gfetfin, durd) Ade: . 


lung d. j. Die Deutfchen. Reime wechſeln auch mit 
den Pateinifchen, und das Ganze befteht aus 1046 Bei: 
len. Zu Anfang ſtehen auch .die 4 in der borigen Hoſ. 


fehlenden Berfe, deren abgefürzte Schreibart in der 


Vatitanifhen bier erklärt wird: ee 


Faınancoe | Be 
" Fridangi vereus milloni comsaciati . 
Istic pro pueris debent ipsig fore grati, . 
RAitmi theutonici eum aint his associati, 
-Vr bina lingua Gant hone consolidati. 
: Incepto norheg opori diseretio. donat, . 
Virtutes alias que summa laude coromat. 


Schluß: Explicit Fridangus per me Johannem Neuburg con-. 


scriptus Anno domini M CCCC xxxv. 


— Auch eine der beiden obgedachten Ligelfchen Sa. 


Cafeinifch und Deutfch, und gehört hieher. Eſchen⸗ 


burgs‘ Denkm. ©. 118. Diefe Höfl. weichen ſaͤmmt⸗ 
ih am Schluſſe ab, fo wie fie auch wohl innerhalb 
an Zahl und Kolge der Reime. vesfchieden fein werden. 
— Daffelbe ift der Fall bei der Berliner Hdf., welde 
bloß den Deuffchen Tert enthält, Diefer ſieht binter U. 


— au... .__.? 


— — — 0 — 
* - 


’ ‘ 


"376 En 


2. Grauen Simmelfehrt (open ©, 271.), und 
ebenfo gefehrieben. Anfang: - . . 


> Diff if der Frygedang 

ICh Bin genant befcheidenheir, 

Die aller tugende krone treit; | 
Mich bat berichtet Greigedeng, : 
one, Mit ein teil fionen, die fing krang. 
7° &ok dienen ane wang. 2 
2° Die ift' aller mißheit anepang. \ 
TEE vmb dife kurtze gie : Be 
Die ewige Felde 


ı - 


⁊ 
141 


a Doriſt nümen hertzeleit. 
J Wer ſime rechte pnuedhte dut 
Do wirt das ende ſelten güt. 
Wer mercket ſine miſſetat, | 
Die myne er pngemeldet lat, 
Ber zweyen herren dienen fol, ' 
‚ Der bedarff giädes wol. Ä 
Vorchte machet lewen zam, 
Eren beſem daz iſt ſcham. 
NE wiſſent, das geſellen dep 
Bon haffe niemer werden fty. 
Man fidye fi) vil der Tüte ſchamen 
Ir eren vnd beflen namen: 
Wo von ein man fin ere hat,  . „ 
... . Schamt.er fih des, das ift ein miſſetat. 
Es wart nie:tenfer affo id, ° ° 
2. Me gedendien fp ich im glich 
‚Ende, BE XII. 2. d. — 
Vnrecht' gewinne. 
End vnrecht mynne, 
Vnd vntreuͤwe iſt fo vil, | 
Daos ſich ir nieman ſchamen wil, 





Nlün venfler ieglich menfdhe hat, 
Don den lügel gütes gat. _ 
Mich duncket nicht, dz iemans möge 
Dil verfouffen ane füge. " 
Ein mynne die andIn fähher: 

Ein fläd dem andern flüdjee. 

3. XIV. Der krebß gat allez Binder ſich 
Mie füflen vil; das wundert mid. 
Der ham̃er vnd der. aneboß 
Die hant herten wider ftoß. 
Was düt der ſchlegel ane ftiel, 
Do man blödher fpalten mil? 
Die muß hat böfe hochzit, 
Die wile ſy in der vallen lie 
Wer vier orlüge ſamet hat, | 
Der fri(d)e dry, dz iſt min rat: 
Wil er in allen angefigen . : Von 
Er mag wol einhalp vnderligen. 
‚Gottes gebot er zerbricher, 
Der übel mit uͤbele richer. | 
Wer fines mundes hat gewalt, 
Des febide wire maniguale. 


Hier bricht es ab, mitten auf der Spalte, ohne Beiden 
eines Gchluffes; auch ift dag übrige BI. und dahinter 
noch mehre leer, Die legten 18 B. find B. 1765-78. 
bei Müller. — Eine gang ähnliche Zdf. ſcheint Die 
in der Häßleiniſchen Bibl. zu Nürnberg, aı Bl. 
4 Pap., um 3393. gefchrieben. Gie weicht aber ſchon, 
wie die Uffenbach iſche, mit DB, 4. ab; 
er finen rehten uncehte tut, 

Da mire felten dag ende gut, 
Gräter, in Bragur,. U. 413.5; vergl. ebd, J. 263 - 
65. — Einzelne Sprüche, in einer Münchener Perg. 
Hdſ. des 13ten Jahrh., Bl. 110.b. Docens Misc. 
I. 190. 194.-96., wo fie ſaͤmmtlich gedruckt find (zwi⸗ 
(hen B. 2533-92. bei Müller), — Deßgleichen, in der 
obigen Dresdener Samml, Nr. 15., Bl 24 a.: 


\ 


x 


378 , 
Bon der gungen. 


Das wirft glid, dz iemät trait, . 
\ Das ift dui zug, alz mä uns fait; ... 
| Dui zug raiſſet mangẽ fleit, 
Vñ mangẽ lang werendũ nid; 
DE züg raiſſet mangẽ zorä 
Doz leib vnd fel wirt vlor. 
Ende: Dui bis zug ift ain u°gife, 
Das fait Dauit an fein? geſchrife. 
Kainer red wil ich me uõ ir pflege: 
Got geb vns feine hailige ſegẽ. 


Gedrudt, aus der Straßburger Hof, nad | 
einer Abfchrift Breifingers, die Bodmer befaf 


- (Deut. Muſ. 1780. Jan. ©. 34. ),. in der Mülleri— 


ſchen Samml. U. (4138 V. ). 


2 


Sebaſtian Brants Umarbeitung ift vermuth⸗ 
lidy von eben Ddiefer Hdf. ausgegangen, indem er in der 
Schlußrede angiebt, daß Jakob Wolf T1508.) zu 
Straßburg, in der Kangelei, die Abſchrift für ihn 
genommen habe. , Bgl. Efhenburgs Denfm. ©. 92- 


‚93. Ausgaben ‚davon, find: 1508. 4., 6. D., durh | 


Joh. Grüninger (zu. Straßburg), mit Holzfhn. | 


Koch, L 225. Eſchenburgs Denkm. ©. 93-9, 


(hi der Göttinger Bibl.) — 1513. Augsburg, bi 
Hans Schönſperger, 10 Bog. 4., mit Holzſchn. 
Hummels neue Bibl. L. 195.5 Eſerburz— im Deut. 
Muſ. 1783., Bd. II. ©. 318.; Panzer, I. 357 -59. 
— 1567. Srantfurt a. M.. dur Sigm. Geier: 
abend und Gimon Hüter, 8, mit Holzſchn. Bor: 
mer, in der Züricher Samml. krit. Schriften, Bt. 8. 
&. 16-20., wo Stellen daraus. Eſchenburgs Denkn. 
S. 97-98. In der Bibl. zu Wolfenbüttel, nnd in 
Baſchings Beſitz. — 1583. Magdeburg, bei Joh. 
Sranken, 11 Bog. 8. Auf der Bibl. zu Wernige: 
todr, Rod, L 225. Aoch zu Berlin. 


« 











Bu | 379 
| Diefe -Ausgg. find in der Sprache forfgehend per 
jüng. Brants Arbeit ift aber nicht blog eine Er⸗ 
neuung, fondern eine wirkliche Lmarbeitung, durch 
Veraͤnderung der Folge, Eintheilung in Abſchnitte und 
und Annäherung der Form zum Hans Sächſiſchen 
Berfe. Mehr über das Berhältniß Brants, nach 
der älteften Ausg., zu der Urſchrift, und Vergleichung 
einiger Stellen, ſ. jn Efchenburgs Denkm. ©. 99 
-ıt1,,und bei Panzer; I. 359, — Eine Überars 
beitung .ölefeer Braıttifcdyen ift wieder die von Ge: 
baftian Wagner, dem Berleger der Ausg. v. 1539. 
VWVorms, Bol, Außer der Veränderung im Ausdrud 
find mehre Zufäge, befonders im Kap. 6.8. g:, una 
Kap. 26. 30. gang neu: es fcheint, aus anderen damals 
gangbaren Gedichten, als dem Reuner, Narrens. 
ſchiff, Schelmenzunft,. Gäuchmatt ꝛc. Efdyens 
burgs Denkm. ©. 95-97: — Auch die Lateiniſche 
Deutſche Bearbeitung des Freidank iſt ſchon ges 
druckt: o. J. und O., 36 Bl. 4. Beſaß Panzer, 
welcher Konr. Kache loven zu Leipzig, Anfang 
de8 16ten Jahrh., als Druder vermuthet. Latein und 
Deuffch wechſelt ab; und der Lateiniſchen V. ſind 1130. 
Eſchenburgs Denkm. S. 113 - 15., wo Anfang und 
Ende wiederholt find. Der erſte ſtimmt ganz: mit der 
Antonifchen Handſ. — Bergleiche über das Ganze - 
Eihenburgs Abhandlung in Leffings Beitr. V. 
225 54.; wiederholt und vermehrt, in den Dentmalen, 
G. 83-118. Befonders Aber den Berfaffer, ebd, . 
6.'83-90. 103-4. Panzer, L 357.; unf. Muſ. L- 
159. 584., wo einBernbard Freidank vorkonimf. 
V. Boners Edelftein, in roo Gabeln, nach Aeſop, 
Avian, Romulus, w a.; aus’ dem ı3fen 
Jahrhundert. 
Handſchriften: Zu Straßburg, in der Jo⸗ 


‚380 et j 
banniter Bibl., aus dem Ende. des ıdten oder An 
fang des ı5ten Jahrh.; enthält das volle Hunkert. 
Bonerüi Gemma, ed. Öberlin. — Ebend., vu 
der Scherziſchen Hoſ. des Freidank, ſchon vor 
1330. geſchrieben; enthaͤlt 93: Fabeln und den Epilog. 
Eine Abſchrift davon, zu Bamburg, auch vor. dem 
Freidank, ans Bibl. Uffenb. IV, 337 -38. 240- 
42., mo Rab. $2. (nach der Matrone non Ephe— 
fus) abgedrudt flieht, yn:diefer Abfchrift, welche nur 
den: voranftehenden Sch erz iſchen Abdruck ergänzt und 
vergleicht, find, die Quellen der einzelen Kabeln ange 
“merkt, und einige‘ Erläuterungen beigefügt, Eſchen⸗ 
burgs.Deitm. ©. 207-8. — Zu Zürich), auf Perg., 
80 Bl., E..8., wahrſcheinlich nod aus dem 13m 
. Jahrb.; zu Anfonge und Erde mangelhaft, und hat 
nur ob. 26 -89.5 f. Sab. der Minnefing., Por. 
© 3-4 — Ebend., in der Gtadtbibl, 67 BI. 4 
Pap., v. J. 1424.; enthalt ad Gabeln; ſ. ab. ®. 
M., Bor. ©. 56. Aus einer: diefer beiden Hoſſ 
Wnmf auch mol die frühere. Anzeige Bodmers in de 
Zürider Gammlung Erif. Schriften, St. 7. ©. 48- 
32., wo Fab. 5. und 57. mitgetheilt, und ebd. ©t. 8. 
©. 542 79., mo 21 $ab. von einem Ungenannten 
modernifirt fliehen. — Zu Wolfenbüttel, auf Pap., 
v. J. 1499. (Gottſched Ins 1402., und Efchenburg, 
Dorr, zu ſ. Ausg. ©, XVII., will -1392.); mangelhaft, 
und enthält nur ga Gabeln, Gottfhedg Neneſtes, 
1756. ©. 424. Eine Go ftfcdhed iſche Abſchrift dar 
- von, mit Dergleihung und Ergänzungen der Lücken 


aus der Wiener Handf. und dem alten Drude, zu 


Dresden, Nr. 45. Sol. Adelung, IL Vorr. XVII. 
— Ebend. Sol. Pap., mit Perg. Blättern untermifgt, 
aus dem i4fen oder ı5fen Jahrh.; enthält 96 Fabeln. 
Leſſings Beitr. V. 20.5; Efhenburgs Denkm. ©. 


\ 


% 


38: 


201-6,, .two ‚Sab, 5. 6. daraus, mit Sesarten. der 3 
J Ausgg. ., und Erklärungen. — Ebend, Yap. .,‚D 

J. 2458.,.enthält 72 Sabeln. Leffings Beitr..V. 24. 
— Ebend., Pap., enthält nur die erften Jo Gabeln. 
Leſſings Beite. V. 24 25. — m Batitan, Nr, 
86. -Hol., 132 BL Pap., enfhäle gı Kabeln. Ude» 


lung, I. 20. 132 - 36., mo Sab. 18. abgedrudt iſt. 


— Ebend:, in Nr. 314. a. ‚(vgl oben ©. 72.), 
öl. 1-62, 86 Fabeln. Adelung, U. 213.- 14., 


l 136- 40., mo $ab, 20. daraus, — Ebend., Nr. 


dor. Pap. 4., 111 BI; enthält 100 Sabeln. Ade: 
lung, 1. 33. 140 -61., mo die Einleitung, ab. .r., 
die Anfänge von Gab. 1-17., noch 2 $ab. ganz und 


der Befchluß, mit den Lesarten der Züricher Ausg., 


gedruct find. — Zu Dresden, Tr. 67. Sol. Pap., 
aus dem ı5ten Jahrh., zufammen mit dem Wälſchen 
daft und drei anderen Gedichten. Adelung IL Borr. 


XL — Zu Bien, kl. 4. Dap., 106 Bl., aus dem 


iäten Jahrh., mit Bildern, Zu .Anfange fehlen einige 


Blätter. Gottſcheds Neueſtes, 1756,., ©. 423.; unf. 
Muſ. L 610- 11., wo Anfang und Ende abgedruckt. 
— Zu Sttingen, in der Allodialbibl.,‘ v. J. 1449., 
Dap.; enthält 83 Gabeln. Lange’s Materialien zur 
Ötting. Geſch. Bd. L.©. 149. und BD. V. ©. 218.5 
wo J. 7. 153 - 65, fechs Fabelu "angeführt find. 
Gedrudt: 1461. Bamberg (durh Albredyt 
Pfifter), 88 Bl. U. Fol., mit Holzſchn.; weicht auch, 
wie die ſaͤmmtlichen Hoſſ., in Zahl und Folge der Fa— 
bein ab, und enthält deren 85., morunfer 6 eigene. 
Öottfihed, Diss. de philos. moral. apud Germ. 
antig. Specim,, Lips. 1740. 4., entdedte zuerſt die- 
fen alten Drud und deffen Übereinftimmung mif dem 


- 


Scherz iſchen; v. Heineden, Nadır. I. 2r., undIdee . 


generale d'une Collection complette d’Estampen, 








. 


\ 5 


3320 nn _ 


p. 275.; Leſſings Beitr. I 9. "Danzer, J. 48.; 


Freimüth. Betracht. üb. neue und alte Bücher, BB. ı. 
"©: 336.; Steiner, im Meufels biftor. lit.» biograph. 
Magaz., St. 5. ©. 1.3, Langer, ebd., ©. 7. ©. 
22; Camus, Notice d’un Livre imprime a Bam- 
berg en 146:., lue à lInstit. Nation,, Paris, An 
VI. (1799.) 4,.p. 16.5 Efdenburg, Dentm. ©. 
393 -94., und Vorr. zu f. Ausg. © VIE-X., me 
nad) dieß einzig übrige Eremplar feit 1807. . in’Paris 
il. Gaubert, in f. Histor. Bibi. Reip. Noriberg. 
(Norib. 1643 ı2.), p. 116., gedenkt auch ſchon eines 
dortigen @remplars, aber es ift feitdem nichts wieder 
davon bekannt geworden, Dal. Jan. Gregor. Betu- 


‚Uus (Burckhard.), Epist, ad_amieum (Hannov. 


1710. 8), Pp 71. — Durch Scherz, aus feiner Hoſ. 
in: Philosophiae moralis Germ. med. aevi Specim. 
I-XI., Argont. 1704 - 10. 4.; die erſten 51 Fabeln 
mit Kommentar — Yus den beiden Züricher Hoſſ., 
mit Vergleichung des Scherz, durch Bodmer un 
Breitinger: Fabeln aus den Jeiten der Minneſinger, 
Zürich, 1757. 83 enthält 94 Fabeln, ©. 1 = 231. 
mit einem Gloſſar, S. 272-350. — Bonerii Gemma, 
s. Boners Edelstein, fabulas © e Phonaseor. aero 
complexa, ex incl. Bibl, Ord. $. Joh. Hieros, 
Argentorat.; Supplem. ad J. G. Scherzii Rhilos. 
moral. Germ. med. aevi Specim. XL; ed. J.J. 
Oberlinus, Argentor. 1782. 4, 5 Bog.: 5 giebt den 
Prolog, ‚die Folge der Kabeln und abweichende Lesar: 
ten. — Eine, in Sprache und Rechtſchreibung er: 
neuefe Ausgabe der ganzen Zabelfammlung: Boners 
"Edelftein, in 100 Fab., mit Bennseng alles davon 
Gedruckten und der WBolfenbütteler Hdff., Lesarten 
daraus, und: Worterllärungen, durch Eſchenburg, 


Berlin, 1810. 8, Als Probe davon, Gab. 8. le 


Morgenblaft, 1810. Ne. 244. 








VI. Eine Sammlong von 237 Gabeln und Gleich— 
niffen, oft im Stoff mif den porigen übereinflimmend, 


‚aber im der Darſtellung ganz verſchieden, enthält die - 


Wiener Hdſ. Nr. 432; (Codd. theol.) Perg., 173 
Bl., aus dem ı4ten Jahrh. Voran ſtehen darin noch 
34 kleine religioſe Gedichte, und hinten ein Trinktlied 
‚in 23 Strophen. Denis, Catal. I, 2. e. 1376. 
Va. Moralifhe Erzählungen: und Gabeln, 
zum Theil des Ötrider. 
- Sandfihriftlidh: Zu Münden, hinter dem 


Barlaam, (oben ©. 262.). Docens Misc. I, 50, 


Eine Sottfchedifihe Abfchrift davon zu Dresden, 
Fr 38. Bol Adelung, II. Bor. XI-IN, — 34 
Wien, ebenfalls-hinter dem Barlaum (oben ©. a8g.), 


Bl. 111 -47., ein Gedicht vom Stricker. uf. Muf. 


I. 599., mo Anfang und Ende deffelben. 
| Beödrudt, 6 Erzählungen davon, in Dorens 


"383. 


Misc. J. 51 -56., U, 209- 27. — Nur in der erfien 


wird der Gtrider ausdrüdlid, als Bf. genannt; die 
Gfte legt ihm Docen (Misc. H. 211.) bei: wahrſchein⸗ 
lich auch die 2te mit der erflen genau verbundene, fo 
wie die folgenden 2. Die Ste ift Konrads v. W. 
Toben ©. 321.). Rad) Docen, in unſ. Muſ. I: 209. 7 


find dieß nämlid, die von Adelung, a. a. D. und im 


Maga;; U. 3. ©. 31., und von Koch, H. 2s6., nad 
Pes, praefat, ad Glossar., in T. Bi. Script. rer. 
Austr. und Briefe an die poet. Geſellſch. zu Leipzig, 


von einigen alten Deut. Poeten, in der Hiſtor. der Ge— 


lehrſ. unf. Zeit, St. ı1. ©. 996., einem Ungenann: 
fen Benediktiner zu Mölk, aus dem 13ten Jahrh. 


Beigelegten Bedichte,. und von den Gtellen, welche Per 


im Glossar, daraus onführf, finden fi 3. B. nırer 
Berpären und Zwir, Bol haben, Rat fein und 
AUnmer, Die in: den Mist. U. zır. 214. 217. 225, E 


. 


384 
müſſen aber noch mehre andere Gtuͤcke in der Hoſ. ſein, 
da der Anfang der Dresdener Abſchrift bei Ade— 


lung, nicht bei Docen vorkommt. Vielleicht iſt hier 


auch eine Bermengung mit dem weiterhin folgenden 
Leonhard Peuger. 

VIE Der Renner des Hugo ı on. Zeimberg, 

. vollendet: i. %%. 1300. _ ’ 

GHandſchriften: Zu Wolfenbüttel, dreimal: 
». J. 1388.; Seffings eben, II. ını; Rod, 1. 
69.5 — 2». J. 1437.35 Koch, L 145. Zwei Wolfen: 
"bütteler Hof. führt ſchon an, Zengel, 1. 5%. 1691. 
©. ge2. Aus Bei von 1388. ift der Prolog gedruckt, 


bei Leffing, ©. 1271-23. — Drei Wolfenbüf: 
teler Hoff. benußfe £effing (a. aD. © 86.) zu 
feiner Bearbeitung. — Eine vierte, die er fpi 


ter aus, Hamburg erhielt (ebd.), ift wahrſcheinlich 
die Ebelingifche, deren er ©, 94. gedenkt, als v. J. 
1309., auf Pap., unfer dem Titel: Centiloguium Ma- 
gistri Hugonis de Trinberg;. diefe "erklärt er aber 
(65. 86.) für ſchlechter, als die Wolfenbütteler auf 
Pergament (vgl. ©. 89.). — Die ſchöne Hoſ. des 


Renner, die Anderfon hatte (f. ebd.), Bann nicht 


diefe von ihm gebrauchte fein, da fie (nad, fchriftlicher 
Anzeige Efhenburgs) die Koppenhagener ifl, 
welche vormals Marquard Gude befaß md (nad 
Leffing, ©. 86.) ſchon veräußert war, als Leibniß 
den übrigen Gude'ſchen Nachlaß Eaufen lieg. Mor: 
hof ſah diefe Hoſ. ein, und führt daraus eine mit dem 
alten Druck vergliddene Stele an, in f. Unterridyf, ©. 








321.25. Andere Stellen, bei Seelen, Orat. de. praec. 


erud. p. 42. Dgl. von derfelben audy Nyerup, in 
Bragur, II, 506. und Symb. praef. p. XXIV., wo 
©. 151-732. der Anfang und eine Gtelle daraus, eben- 
falls mit dem Dr, verglihen. — Zu Erlangen, ol. 

| Pap., 


- 41 
— 886 
pap. v. J. 1347. vormals zu Hailsbronn. Jo. 
Lud. Hockeri Bibl. Heilsbron. p- 71. Rod, 1 
145.. 11. 68., mo der Prolog als ein befonderes Lied . 
aufgeführt wird. Die Stelle über. Hugo 's berlorenen | 
Samner (Sammler) lautet in, diefer Handfchrift: 
Ich hete vor vier vñ dreizich iaren | 
Ninen gefellen, di bi mic. waren, 
Gemachet ein cleinz budhlein, 
Dez fi dabi gedechten min; 
Da; was 5’ Gamner genant; 
E dan daz kome von min hant, 
Dowart fin ein quincern verlorũ; 
Diſelbe verluſt was mir zorn, 
Daz ich es nicht gar volbracht 
Mie dem ſteizze, als ich gedacht. 
Swie diel fin aber was geſchriben, 
Daz iſt Bin vñ ber becliiben 
Vil baz, den ich mich verſach: won 
” Jenes leuffet (vor), diz rengzet nad; ur" 
S5 jenes leſe, »° merke dabei, .,, .. 2 
Daz Diez von jenem genommen fei,. , .: :. 
Vñ daz ie. beider fin fei gleid; - . .;, 
ein ir beider libe ſin vngeleich... 
Swaz ich nicht wol gerichtet han; udn 
- Zut dag ein wifer man binden, . ..; : 
Des fol man im fagen dankz „ 7 
- Wanne es fprit ber Sre endanf: , En 
DBf erden ift nice wel fo bollomen, EEE 
Daz es dem wandel fei benomen.— 
Eine andere, im Catal. Heilsbr. angeführte Stelle fehle 
in der folgenden Hof. — Zu Leipzig, auf der. Uni- 
verfitätsbibl. Gottſcheds progr. de rar. Payl. Bibl. 
codd. p. 10. Stellen aus der Pauliner Hofß., in 
Gottſcheds Prog. ad’ Memor. Heinric! 1752. 4, 
und Michaeler, tab. paral. I. 396 - gor.. - Bgl. 
noch Gottſcheds Steueftes,. v. 1762.. ©.. :19%;. Be- 
lii epist. ad Meermann, p. 17 +55.,. und Breite 
Eopfs Gefch. der Gpiellarten, ©, rot. Kine Bott 
" nv “4 Bhb — u 


| 386 - Bu _ 
. (che diſche Abſchrift derfelben, "zu Dresden, Nr. 4 


Adelung, II. Vorr. XVII, Daurch Dippoldt habe 
ich folgende nähere Anzeige diefer Hdf. Gie ift in fm 
lem Sol. auf Dchſenk. Pap., überhaupt 150 Bl., 

denen aber nur 106 beſchrieben, 101 beziffert fi find, an 


die 98 erften den Renner einnehmen, Die Berfe ſi find . 


‚mit großen Buchſtaben abgefegt, „Die hie und da roth 


‚find. Die Überfiriften. d der einzelen Abtseilungen ſchwatz 


Anfang: | 
— ») hebie fy h der renner en. 


| I(E)n juventus, per eventus mea luo studia, 
Nunc benigne, nunc indigne vite ducens gaudia; 
Amo flores ac amores ac estatis tempora, 
Colo eantum, dampno plancrum et annosa corpora eis, 


BL.) Bons dy Jugunt, dy dy u 

Thugund ride dy vnthugunt gryffen an; 

Myn gemute ſtet yn blůͤte, dy wyle ich 
Nicht ſorghen hanlachen, aumphen] 

Synghen, tanken ſprynchen lere ich 

frowen und man . her ift wyſe, der 

noch pryſe ſych by myr behalten kan. 

&zu ſtetin dynghen fal her twynghen lib, 

ſeie, ‘wort, werg vnd ouch ſyn. Thu 

her daz, ſo gheſchit ꝓm baz, den ab Ber 

myr volghe nad . q Wer myn fpil niht 

myden nl, den mae ych oder du Hm Sad. 


u I(E)n semectus, gerone pectus vacuatın sangmine: 
“ Aisi dudum, amans ludum, leto gaudens omine etc. 
4: Triste gerens pectus frigescit can[n]a senectus, 


30 Sons. daz aldyr, daj van kaldye 
ar ſych mug nu mermen hy. 
Got der barme, daz myn arme ſynt 
fo kalte vnd ouch myn kny!“ 
Hyvor fang oh, bu vor fprang ig 
"nd fa froulych hyn und her: 
Nu han toughen mung vnd aughen 


11 





dp zeit der jare myt madie ſwer. 
Bor daz ſchymphen muz ych wywphea 
dugyn vnd dy wangyn myn; 
Alſuz gherumphen vnd abtlumphen mug 
Do leyder ymmer fon . . . (genug) mye 
werrit vnd mych irret, warn. ych 
Ben ſal uz vnd on . Gottes guthe mych 
behuͤte vnd wendte von myr d° hellen pon. | 

Tychtens dat mych vorlobie oa 
Bon der czyt, font daz myn houbit 
So mancherleye done ghewan; 
Geytern, dy fo fezufse ſynghen, 
Sturmen, rufen, furdern, elynghen 
Dyoddone ych ghelernet han, 
Dy mpe-vor jaren vnkunt waren, 
Dpz daz ych qwam zu fungig jaren: 
Den hub ſych myn amecht an. 
qı Alleine myr nu dp oren do(n)fen. 
Vnd dy ougen vbyrflyſsen: 4 
Doch wyl ych eyn boudelyn 
Mynen guten vrunden thychten 
Vnd myt cymen fo vorflychten, u 
Daz fy da by ghedenfen myn, | " 
Welch ys Ieyfen oder hören Iefg]fen 
Daz ſy myner fele wefen 
Gnedyg; men gefcriben flat: 
Wer dor eynes andern ſchulde bete, 
Synes ſelbes ſele loſede her da mete, 
Bnd tylgede ſyne myſſedat. 

Bor hat ych ſyben buͤcheilyn 
In Dusch ghemacht, vnd ezu Latyn 
Fuafteh alb, daz pfl. war; - 
Daz halbe wyl ych laczen bloben, 
Bad wyyl dis czu yrſten ſeriben: 
Gotys guͤte mych bewat, 
An wortha, an werlyu und ouch au Pyamen f foune), 
Daz ych fon alleyne begynne ur 
Bad ond volbrenge yn ſyme namen, _ 
Daz 98 fm gheneme fp, 
Bad daz wyr werden wandels ven: 
Spregit -alle mit |... umen. . " 

8 b 


\ 


388 


SH gran vf eyne heydt, .. 
Du .czu guter ouchilweyde | 

Harte wol gerzyret waz; 

Do drungen blumen durch daz grag; 

Enn fing mych brachte dar, 

Alz ych ſprych vor wär, * 

Der flig der waz grafig iond- fmal; 

Dy heyde lag yın(n) eyme tal, 

Miet hoyen berghen vme leyt, 

Glych gemeczcen, nycht zu bereut; 

Dar vmme begunde ich vmme czu ghen: 

Do ſach ych eynen boum ſten _ 

Vf eynen grunen reyne, 

Geſundyrt altys (alters?) allegne, 

Der was gegyret harte wol, 

Den her ſtunt ‚Inter blumen vol ff. 


| Der Überfihriften n nd 45. Am Ende: fleht: 


Anno-. dñi mileſimo. ect. Er “ 
©abbato . alt . dm̃raz. In⸗ 
vocavit . cöpletg. eft . liber . 

P: mag . f. wylhelmy . tvenow - 
Orate dD’nj, p. fepko?e, 


Gottfhed Hat unrihfig 1312. gelefen. “ Dabinter 
folge nod: ein AB C, die ı2 Himmelszeiden, 
und ein Lied an die H Jungfrau. — In der Ko 
flerbibl, zu Tübingen. ©. W. Htters Samml. ver 
fhied. Rachr., Bd. I, ©. 5. Re. 30.5; Gong, Beit. 
für Philoſ., Geſch. und Lik. (Tüb. 1786.), G. 83, 
und Bragur, I. 146-48., wo eine Fabel daraus, 


— Zu Nürnberg,, pormals in der. Pan zeriſchen 


Bibl., v, J. 6 Fol. 157 Bl. Das erfie BI. fehlt 

Bibl. Panzer. P. J. No,6.; Bragur, III. 46- 

66., wonach fie Panzer mit Det Erlanger dergli⸗ 

chen, und beide genau übereinſtimmend befunden bat. 

Stellen daraus, bei Docen, Misc, 1. 78 - 79: — Zu 

Helmftädt, in Niederdentſcher Mundart. Brung, 
\ " ' " ' u u 











| 


389° 


in. Bragur, VI. 1. ©. 176., und 2. E.206r7:, we. 
der. Prolog, Taf. und Deutſch, und Stoellen darausı. 
Bol. Æccardi lex. Salica, p. 22. — , Ein Hr. 5. A. 
N. nennt ſich in Nr. 199. des Anzeigere der Deutſchen 
v. J. 1807., als Beſitzer einer Hoſ. in 4. Pap., 297 
Sen —. Ebend., Nr. 255., bietet ein Hr. W. in 
D. eine Hdf., U. Sol. Pap., zum Berfauf aus. — Sn 
der Großherzoglichen Bibl.- zu Darmſtadt, Sol. 148 
6. Deutfcher Merkur, 1808., St. 4. ©. 2523 - 70, 
und St. 5., ‚mo Gtellen daraus... — Zu Münden, 
Ir. 14: Fol. Pap., 247 Bl., Dei 1430. Hardt, in 
Bragur, IV. 2. ©. 186., wo Anfang, Ende und Über: 
ſchriften. Docens Misc. 1 77." Ebend., in 4 
Docen, a. a. D. — Im Balitan, ‚ger. 98. ol. 
Pap., 200 BI. Adelung, I. 20,, U. 130 -40., wo 
Anfang, Schluß :und Stelen. — Ebend,; Te. 366. 
Fol. Pap., 160 Bl., geſchrieben von Ronr. Faber, 
i. J. 1378. Der Anfang fehlt. Adelung, I. 26., 
I. 140- 41., wo. der jetzige Aufang, Stellen und En—⸗ 
de. — Zu Weimar. m Zu Wien, Re. 118.25kl. Sol., 

126 Bl., v. J. 1402. Donis, Oatal.1, ı: c. 465. 468.; 
unſ. Muf. I. 186 - 93., mo Anfang (des Prologs) und . 
Ende. — Im Klofter St. Emmeran zuRegensburg, 
v. J. 1440. Catal. Bibl. $. Emmerani,.H. 102., 
und Docens Nise. I. 77- — z3u Sambuyg, Nr. 
181. Fol., ungefähr 348 Bl., aus der Bibl. Uffonb. 


IV. 244 - Are mo das Ende und die Überfhriften der - . 


102 Kap. — "Eine Hoſ, v. J. 131g., Pap.,.fahe ein 
Ungenannter bei, Richey ‚zu Hamburg. Meu: 
fels hiſtor. bibl. Mag. I, 16. „(Etma, die Ebelingi— 
Ihe dv. 1309?). — Zu Frankfurt a. M., gweimal: 
in der GStadtbibl,, und. in. der Karmeliter Bibl. 
Deutſch. Merkur, 1808., Gt. 4. ©. 254. — Zu Ber 
in, 3. Fol. Ochſenk. Pap., 398 roth begifferte Bl., 


390 


jebe Sei von etwa 30 Zeilen, Boran fleht auf 2 dl. 
. ein Regifter der Überfchriften , in 6 Diftincfionen. 
roth durchſtrichenen Buchftaben 
die Abſchnitte haben roth- und blaugemalte 

Ganz vorn ſteht ein-fehr großer Derzierter. 


Verſe find mit großen, 


abgeſetzt; 
Buchſtaben. 


Der Prolog fehlt. Anfang: 


% 
r: 
PR Zu | 


‘ 
J 


Oyechtens hatte mich irlaubet 


Von der ziit huſchet (ſint) mö bigber | 


Manicherleye done ‚gewan, 
Seiden diffen‘, ſuſen, fingE, 
Zwigern, grellen, fumd, klingk 

Die done. ich geleent ha,. 
„Die mir gar vor vnkunt warn 

Biz quä gen finßig jarẽ, 

Do hup ſich ir ampt an, 

Daz mir nü degelich irzeiget 
Vncdde ſich gen dk dode neiget 
In aldirs ‚gie. ipip onde man. 


. Alleine mie nt die oren dien 


Vnde die augen ubir flißen, 

Doch wil ih ein buchelin 
Minẽe guden fränden dichten, 

Vnde mit rymi fo berichten: 

. Wer iz leſe odir here leſſen, 

Die ſollen myner ſele weſſen 
Genedig; wen geſchrebẽ ſtat: 

Wer vor eynes andirn ſchulde bede, 


ESin ſelbes ſele loſe er do mede, 


VWMnde dilge fin miſſedat. 


Vor hatte ich ſieben buchelin 
Ja Duſche gemacht, onde in Satin n . 
Funfte balbis, daz ift war; 
* Daz halbe wil ich laßen bliben, j 


© 2 Bude wil daz zäm irſten fehriben. 


Gottis gutte mich beware, 

(Da; id blibe ungeftraffet gar) 

An warten, an werden dude an ſi innt, 
Doz ıd fin aljo begin, ' 

Bnde vollen brengen in fime namd, 





Do; ig gem genäfd : 0 Te! 

Vnde daz wis: merdt leidis fer. i 
Eprechit elle mit mir amẽ. et 
“ 0 Bar.int 
Bon deme Babme. der morwirgeuı 
Ich qua of einepeide, 5 
Die ZE guteis'augenmeibe "=", 
Harte wol gezerit was: a zul 
Do drungen Slawen dorch dag gieg⸗ m 
Bon blumen wasıplin'pellet fürei?? ic“ 
Ein fteg, we ———— ar ade R- = 


x 


Der was:grafig unde final; u 
Die heiten Tag. ie eime- dal, Be. 4... BR 
Glich geinbged, mie gb * —— 


Mit hohen bergen vnn Fit! —X DR ”n 
Dar jnne begunde 3 wen: "- "a7 J J 
Do ſachnich intos alm ven “. 

Off eint guet venie, et 
Gefundert altus ie > ei FE TaRT BEER TLG® 


”ı 


De tmasızbzurfe harte weoßp'" N ET Er 


Wan.er. fung liche blade ——— 2 
Einhalp vndir Ders balınt“ was wg 


“ Ein hartto wonneclichez gras: % ren 


Do by fiant ein: witder Darh, "u Ti" 
Öl. 2. Der hatte ym de ein flat lekorn, | 
0 Bir damen ee F 
Wißit, dog au eyner fe 
Wan do bye flünt ed. Horn Cbronne), | | 
Do mas michil wonney u 
. Off dem beim: fangen fogelin:- - © 


Ba; mochte wonmclöe rn? \ fi 
Schluß, Bl. „997- a: u . 


Ya wunſchit mir geitis lieben Pr 

Doz dig huchelin mol ‚gefalle: . ‚ 
Bade. wißit, daz ich wol drißig jare 
Minẽ fin off Latin hatte ſo garr 
Geleit, daz mir die Duſchen rim. 
Smir hofil (7). pinſel vnde lim. 
So gar marn worden. vonbekant/, 
Als obe id) fure in fremde lant, 


⸗ 





302. 


Wer dichten kunde der. ſneitee fie Bag, 
DVff erdin iſt pie ſa gar valnılomi, -— 


— “= 


&% 


Vnd mwulde ein ſprache fein:de; '*r - 
Die id doch .Heite dor andirſmo . - 
Gehort unde fie doch mie porderlidje 

Voln brenge Funde vnde endelich; 

Da von foleir mie Wißgeben,  : :. 
Obe etlich rim nit ſten gan-obim. -. .. 


Mit myme dinft, on,alinihage u: 


Doz iz derumenad.fie henask... . 
Woz id) nie gpnglig: banzgarums ..i .. 
Daz hat ſtẽ Berzhath gen welmfart: u :. ı 
An fine funffe bugpern- des merdängei ı. ı 
Daz mIde der alde ado auch· da unge, 
Der Latin wol vitſten; lan, 21 4 &o. . 


BWaz er dün fal,pdig [UT For PFERDE Ze YET 


Wer gangic doginde Arkegeikfugenn., : 1 


‚Der frage nad; fie Groegen, buchen ins” 


Die er gefchreben hat eñ Jonz EL DE 
Do indie er magdyr Regimden:depz .: : 
Diffe zwen vma:  Ambrefius, 3% 1... ” 
Gt? Auguftin ade Kening::.:;o wir! 
Binde fit Johqudor geltendes. ..d - - 
Der lere auch wine iſt werde Fink: r- -,” 
Vnde manijg, Rinshog Ascher... 
Warn Kryechen, Wollen, Lamptrts,- | 
Den Duſch fprad wag enheflenkuc 


Wo diz/ bach ‚fire dor die lant,. ... . 
Bu Swaben, in Dofinge ende in Fand, 


Do foln wir: Duſche lade dancken, 

Doz ich vil fremdẽ fere je han 

Zu Duſchir zungẽ kunt getä, 
Die manig jare dañoch vor vnde hure 

In Duſchir ſprathe warw: dure.: Ze 
Vnde welich from. min mich ubir Tebfi, -- 
Bnde feaumeg;, 'dee bebe ih, Dog fie Geben 


- Ein? phenig, dag vonjn -: °" u: 


Ein meſſegeftomit werde, m’:geivin  ' 
Vnde allen gleybigen felin brengen, : 


- Die gefangen bye in pin. gedumge;-.. 
u? . le . .. 


.r 














PA 


Das fromt is ſeirie, won n ſu € geſterbis 

Wan fie duz ewige lon (leben) Iwein, 
DEr dis buch gedichtet hat; 

Der plag der fihule zů Turſtat, 

Virczig jdee, : dor: Bubenderg, Ftxrw 

Vnde hiz Hug ven: Trimberg. 


81.398. & wart wart (vol?) dicheie Doz ma. 


Doe dufent vnd druhundert jare . .: °.. £ 
Don rpüs.Borgangen: waren; Zu 
Deittebaly:jare gli van den jaren, 

Do die Juden an Francken worden fingen, 
Bij der glje und: bij · den dagen, 


Doe biffchop Lupolt biſſeop mad .: 
Tzo Bubentwgz -und doeimwen:dab: -. . - 
4 Den ‚Babift Bonifacius J 
Añ'der buflen; vnd dor der hier ee J 
an Menge: biſſcop Bichart, :  - ern. & 
' Pr Momiſtch ride hetfe hewart ah SE 


.32Mit hirtzotzen Albrecht van. Oeſteriich/ 
. Ban des gofunffte iemerlih . ., 
Loning Adoiph verloes ſijn leben; u Be 
Daʒ ich ym ſchult Horte geben.. oo. 
Sls ich do vor ge hang7 
Syns totes ide. yme ubel gau. En 
Nu hilfft min bitten guneciuh 
Onßn heren, daz er mildeclich . 
Öbir pn erbarm, vnd ubir ons ale, ° 
‚Die weybinde gen in ſunden valle J 
In dir wilden werlde elende. .. .. — 
Do mede ſij der ode ein ende. 
Ich hatte vor vier vnd drittzich jarj 
Min geſellen, die doe bij mir mark, = 
" Bemagit ein kleines buechelin, 
"Dip ſij da bij gedechten myn, 
Daz was der Samener genaut; 
Ee dan. da⸗ quam van myner hant, u . 
Doe mwart’fin egn quintern perloern. — 
Die felbe verloſt was mir zer toern, 
Das id; iz doe gar nyet voln brachhte 
Mit dem fliß, als id) iz gedadite. J 


RP v 
U ’ ! * —X 0* 


—R 


I ’ > 


Die wi fin abir mas geforeben, 
Das ift hynne vnd bee. beeitben 
Bil baz, dan ich uidh merfadı. - 


Jenys leiffet vor, dig rennet nad. _ 

Wer jenys leſe, der merde.da,bij,. w_ 

Do; diz von heme genpmen. fü, 
Daager:bejder fg ſyn for gläd, - te 


Allein ic liebe ſij ongelijch. 
Waz id) nyet mail gedichtit ham, 
Duet dag ein wifer man bin dan, 
Die fol wen. ym fagen dand;,.. 
Wan iz fprad ber Feidauck. 

Off erten ift.ayee fo gar. nulkomẽ 
Daz iſſt] dem wandel ſij benowes. 


— Eine Hoſ., Pap. Fol. 262 Bl. mit Hude, befißt 
Brentano, — Stellen aus. einer. ‚andern Hdf. giebt 


[= . 


Glögel, IL. 14-23. — —— allein’ findet fi ri 


in einer Bolfenbütteler Hoſ., 86. 3. Fol, v. 


'r472.,. in einem Trattat bon der Eisen ei 


Seffings Leben, IIL ı20. — Deßgleiden,- mit de 
Lateiniſchen Überfegung, An ‚einer Wiener Hodſ., Nı. 
166. (Theolog.) Pap. 4. des: 15ten Jahrh., BL 171 
- 72., binter einer Laurea” Sanctor. oder" Calend. 
deffelben Dichters, in Cateinifhen gereimfen Hero 
metern (BI. 164- 70. Denis, Catalı L 1. c. 465., 
wo Gtellen, daraus. . 

Gedruckt: 1549. Frantf. a: M. ZoL, durch 
CTyprian Ya zum Bod, nad. einem Eremplar, 
das er, laut der Zueignung an den Pfalggrafen Frie— 
drich, von deffen Vater erhalten. : -Die Bearbeitung 
für den Drud ift audy nom Geb. Brant,.. und feht 


‚ berändgrf, bis auf 24000 Feilen, meit über die Halfte, 
‚vermehrt, dagegen wieder auffallend lückenhaft. Vgl. 


Bruns, in Bragur, VI. 2. ©. 207.; Mor hof un 
Nyerup, a. a. D. Dieſer alte Druck befindet ſich um 


fer andern auch zu Dresden, und eine Abſchrift de 


⸗ 


| 


398 
von in der-Peipyiger Rathebibl, Gottfcheds Progr. 


— Fünf Fabeln darnad), erneuef duch Efhenburg, 
in Bragur, II, 189-98. — Bon Leffings Ausga⸗ 
be, oder vielmehr Bearbeitung aus den 3 Wolfenbüt— 
teler und der Ebelingiſchen Handſſ. iſt der vordere 
Theil (4366 V.) in Beſitz der Lefſſingiſchen Erben. 
Eine Abfchrift.: davon bat Eſchenburg. Die Heraus⸗ 
gabe ift gu wünſchen und zu erwarten, Stellen dar: 
aus in Leffinge Leben, II. 79 - 93: | 

Bol. über-den Berfaffer, und diefes und andere 


Werke deffelben: Spangenbergs Senneberg. Kron., 
3. IL 8..36.; Weinrichs Henneb. Geh. ©. 21% . 
505. 511.5 Schultheß, Heuneb. L:-448. 454 . 


464.5: Bal. Bogt, "in BWiedeburgs Radrn 


von poetifchen Handſſ. zu Jena; Stter⸗ biſtoriſche⸗ 


Bibl. E 117.5; ‚Deffelben Dies. de poet. "quibusd. 
med. aevi Teut., Lips.. 1784. 4,; "Agritola, ©. 
1. 39. 68. 95. 115. 144, 150. 159. 250.: 323. 363. 
364. 3805 Anmerk. zum Reineke Boß, der Ausg. 
v. 1604. ©. 4. 19. 30.5 Dunkel, 1. 4. n. 925; 
Vogt, p. zaı.; Bibl. Baumgarten. II. 62.; 2efs 
fings Werke, Ch 29. G. 493-94.3 Dat. Muſ. 1780., 
B5:U. S. 1344 Adelungs Mag. III. 2. ©. 86.; 
Slögel und Conz, a.a.D.; un. Muf. I, 586-92. - 


10,8 Moralifge Gedichte, und Sabeln. 


Handſchriftlich, zu Dresden, in Ir. 111. 


(oben ©. 278.), 2., und dahinter, 3. eine Klage 
über das Alter. Adelung, U. Bor. XXX. 


X. Die Lehren des Ariftoteles für Alerander. 
Sandfhriftlih, im Vatikan, in Nr. 355. 


Pap, 4.; die erften 13 Bl. Adelung, I. 26, 1; | 
351 -52., mp Anfang und Ende. — Verfchieden das 
von, Die drei Käthe des Arifioteles an Alerans 


-& 


der, im einer mon thentr Sr — Misc. IL 


189" a LEE 
"XL. Die Gittenfprüße des aigeblichen Diony: 
hue Gato. on 
- Sandfihriften: Se Vatikan, „Eato's.des 





Meiliirs Rath”, in Tr. 314. 0. (binfer dem Do: | 


nes, oben. ©. 381:), 81.66-72. Adelung, U. 313. 
315-16., wo der Anfang. — Zu Wolfenbüttel, 


in Re. 226., kl. 4. Pap., um 1469. Efchendurg 
Dento..©. 277: — Ebend., aber ein größeres Ber, 


auf: Perg. 4. Gottſcheds (oben S. 381.) angeführte 
Diſſertat. — Zu Heluftadt, nah Efchenburgs 
ſchriftlicher Angeige, auch der ausführliches Zert, zu 
faınmen mif dem Renner, Greidan? und Enitels 
Kronik. — Eine Hd. 9:3. .1330., zuſammen wit den 
ı0 Öeboten der Minne, erwähnt auch: Docen, 
Müsc..Il. 17%, und daß daraus Eſchen bungs A: 
druck ſeht vermehrt und Perbefiert werden könne. — 
- Bu Dresden, Rr. 86. 4., Sostfchedifhe Abſchriſt 
eines nicht beztichnefen, mangelhaften Driginals:. ga! 
ein köſtlichte Eato. Adelung, II: 316., Born 
XXIII. — Zu: Wien, in Ne. 182. 4. Perg, 29 Bl, 
aus. dem... ıAten Jahrh. durch, Ulrich Piſtriezer, 
Drdensbruder des Gt. Marien. Hoſpitals zu Jern— 
ſalem; ſcheint eine andere Bearbeitung, da die Anfang 
Bee mit der Vatikaniſchen Hof. hicht Abereinftim: 
Voran ſtehen noch die Anfangsgründe der Lo: 
teinifhen Sprache, in Deutfchen Reimen. Unf. Muſ 
1.:666., wo Anfang und Ende — Ebendi, in A 
xıg., 28., Bl. 56 -6r, Vergl. oben. 6.323. — u 
Weimar, in der pben G, 365. erwähnten, Sammlung 


glei, vorn. Der. Anfang iſt don beiden vorigen ver 
9 | | \ 


fehieden: 


In einem befonderen Abſchnitte, 


J 


An heidniſcher maiſter wolbekant, 


Katho woz er genant, 
Vor Criſtus gepurd er was, 
Eeinem fun er gutt lete verlaß. 


397 


„wie der maifter fi in 


fun lerret”, folgt eine ironifche Moral, wie die in De: 


delinds Grobianus. 


(Vgl. auch oben ©. 328.). 


— Eine andere abweichende Bearbeitung beſitzt v. 


d. Hagen, nach einer Hoſ., 


bei welcher ein Kalender 


und mehre andere Stücke v. J. 1432. und ı44r:, ab» 


ſchriftlich (40 ©. 4.) aus Kindertiags Nachlaß. 
Der Anfang iſt: 


Schluß: 


Ein meyſter Katho was genant, 
Sein nam noch wol iſt bekant, 
Der hub an vnd ſprach, 
Do er fo vil leute ſach 
Vorerret durch ie tumme fiten: » 
Ich wolt in wol faren mite, 
Ab id) in nu gebe rat, 


Das fo liſſen miffetat. 
Liber fun, nu hore mid), 


Czucht und ere lere ich did), 
Mit dem du dein gemüte 


Bor fafter mogeft gehüte; 


Dar pmb horse mein gepot, 


Bnd vornymme ſy recht ane fpot; 


‚Ber. da lift, vnd nide derſtat, 


Wy gar fer er fich verſeumet hat! 
Siehe got mit ganczem fonne. 


‚Dein. ‚eldern mit trewn meyne (mynne). 
Habe dein freunde lip, 


Dy dic fein nohent gezip. ' 
Cezu dem mardte bereite dic, 
Das ift dir vil huglic. 
Behalt, mas man dic gebe. 


Miet guten(m) wanpel nad) eren ſtrebe. | 


Hoſtu ein vngeroten weyp, 
Vnd kleines, ſuetſe von dir treiß. 


Deines fremdes unfreuntliden namen 
Er burde leichte fere befihamen. 
Sint von ler vnd von Zunft furwar 

Bil fachen werden offenwar, 

Co ſchicke, das du gelerneft vil, 

Lis vnd lerne auch an $il. 

Wundert dich, daz ich nicht mol 

Getichtet hab des. budjles vol . 

Mondes fmeren ſynnes, 

Sich an das ende, was du beginnefi; 

Nimant fi befundern 
ı Loge fere wundern, 

Daz ih mit bloffen worten habe 
Geſchriben meiner lere gabe; 

Wer mid) des vordendet, — - 
Vnd mid) domit Erendlet, 

Der tue auch wol, das er-das ſpricht. 
Wenn er mich erkennet nicht. 
Meyn fon nie, mas do tochte, 
Ich .rett, twas ich do möchte. 

Erplicit Katho bene finitus. 


— Noch eine andere Überfegung eines ungenannten 


Benediltiners zu MILE, findet fich in der Hoſ 


pon deflen moralifden Gedichten (vorhin VOL), Ade— 
Iungs Mag. II, 3. S. gr., mo nody von mehren, 
und zum Theil älteren Überfegungen die Rede ifl. — 
Eine Hoſ. von den Sprüden des Cato hatte auf 
Boldaft, weldyer in den Paraenet. p. 383 - 84. viet 
Verſe daraus anführt. | 

Gedruckt,, die Heinere- Wolfenbütteler Hoſ., 


J in Eſchenb. Denkm. ©. 283 - 94. — Siellen aus de 


Mölker Hodſ., in. Pezens Gloſſar. 

| Über die, fpäferen poetiſchen Überfegungen diefer 
Lateinifchen Diſticha des Tebaldus (aus dem zafen 
Jahrh.) von Morter, Geb. Brant und Dpis, vgl 
Fabricii bibl. Lat, I. 665., und Panger, welcher 
untet den einzelen Jahren Die ſämmtlich Deutſch⸗La 


i 








= ) ! 


teinifchen Ausgaben. davon verzeichnet. Von diefen 
ſcheint aber die, J. 56. erwähnte, bloß Deutfche, o. J. 
und O., welche Heidegger zu Zürich beſaß, fo wie 
die in Zapfs Buchdr. Geh. Shmabens, ©. 149- 


porfommende: o. %., Ulm, dur Joh. Zainer, 20 


Bl. 4,, nach den. daraus angeführten Berfen, mit der 
Antoniſchen Hd. zu ſtimmen. 
AI. Eine kleine Sammlung moralifcher Ges 
dichte und Erzählungen findet fi) in der 


BR 


Handfchrift des Sachfenfpiegels und Lehn⸗ 


rechts auf der Pauliner. Bibl. zu Leipzig. Die 
Hodſ. iſt in breitem $ol., fihön geſchrieben ‚ und gewiß 
noch aus dem 14ten Jahrh. Die Anfangsbuchſtaben 
des Verzeichniſſes und der einzelen Abtheilungen, find 


vergoldet und zietrlich ausgemalt; die übrigen meifb 


roth, wenige blau. Die rothen Überſchriften fliehen am 


Rande Die Seiten find in Spalten, und die ziemlich, 


große Srhrift zwiſchen feinen Linien. Die Verſe ſind 


abgeſetzt und hinten punktirt. Zuweilen zwei Reime 


auf Einer Zeild, und auc Punkte als linterfcheidungs« 
feihen, Die erfte kurze Nachricht von Diefer Hdf. gab 
Joach, Feller., in Catal. mss.. bibl. Paul, Lips. 


1686. ı2., p. 239., und Vorr. zu Richters Überf. 


— 1 


von Gerhardi medit. ↄaaer. Eine Abſchrift davon be⸗ 


ſitzt v. d. Hagen, -aus Kinderlings Ra 


1) Spiegel der eugende. 


Ich heize ein fpiegel der tugende, 
Bade ein marli)goge der iogende; .. 
Swer mynne zucht vnde ere, 

Der volge miner lere, — 
Vnde fie ein riche falih man, , 
Swer difen rat behalden Fan, 
Der beheldet dog ewige leben. 
Dife lere fol der vater geben 

! 





— 


, Sm fune, da; r ehr, 
Har fi ritter oder knecht. 
Hore, lieber ſon, mid), 
- Die gotes vorchte lere ih dich j 
Minne get von alleın mute, - Ä 
Mie-Tibe vnde mit gute, . 
Vnde wene dich der tuginde 
Bezite in der iuginde, 
Ende: Zuftu Diez, vil fiber fon, | 
 , Go maqt du mit brouden alden. 
: Dig falt du wol behalden, u) 
Bon finde biz an din ende; 
Ane alle miffewende 0 
Meze fin wille an ons ergen, 
Daz mir ftete bi ime, geften, 
Nach finer fuzen lere, 
Durch fin erbarmendeere. 
Suze Herre Iheſu Criſtt. 
Wan du des vater wiſheyt biſt. 
Mie deme alle dine geordent fi nt, 
Du gotis fon, du Meyde kint, 
Her iſt in dir, vnde du in im, 
Ein got, herre, nd vornym, 
Des ich dich bite unde ie gebat: 
Zu der vrouden richer flat J 
Hilf mir, ſwenne id binnen var, . 
Daz ih danne fome dar. 
Zu der ſchonen engele ſchar, 
Die ſter zu wunſche gar. 
*Wunſchet alle mir durch ght 
Mitet rrechten trumen, ane ſpot, 
Heyles, onde ud mit mir; 
Wunſchet ale, dag mir . .. 
Dns vonder einander vroihe 
Gefehen in goͤtes riche. 
Maria muze wnfe huterin 
Bor allen vnſen vienden fin, 
Vnde ir vil libez Eindelin u 
Behute uns nor der helle pin (403®.) 


\ 


g) Dt 





39) Dit zeizit kung Ernſt. 


Ende: 


Ein kung was ſo ernſthaft, 
Daz ſin kunſt vnde fin craft 


Die lute ſo ſere vorchten, 


Daz ſie nie nicht geworchten, 

Daz wider ſine hulde were; 

Her waz ein gut richtere. 

Sin ernſt der waz alſo groz, 

Daz ez di ſinen ritteren gar vordroz. 
Iz en konte niemant gemachen, 

Daz der küng ie wolde erlachen; 

Des en torſte ouch niemant wagen, 

Der in des torſte geyragen, 

War omme ber ungeladit were; . 

Daz was in allen gar zu ſwere. 

Der Eung' hatte einen bruder, 


‚ Der was der werlda [uder, 


Der kvnde thoren vroude geben, 
Bnde nicht wen nad) der werlde leben, 


Angedenke iemer an dife not,. 


Doz dir hute der zwiualdige tot. 
Go na bi dir gemwefen ift, - 
Vnde laz den heiligen Criſt 


Von dime 'herzeen nvmmer komen, | 
Doz .fal.dir an, libe vnde an fele . vromen. 


Auir, ir liben lute, 
Die got hat hir gefampnie hute, 
Ttemet alle ein bilde dar bi, 


Wi rechte bitter der ewige tot fi, 


Vnde bitet got den guten, 

Daz her vns da vor muze behuten, 
Vnde e denne wie(r) erſterben, 
Daz miele) fine hulde erwerben, 
Vnde muzen komen in fin riche, n 
Da wir ewicliche 
Inne mugen leben; 

Daz her ons day ruche geben, 


Daz uns daz allen muze geſchen, 1 
So ſprechet alle: Amen. - (20% B.) 


Cc 


7 WE 


Bon zwei andere. Hoſſ. dieſes Gedichtes, vgl. oben 
©. 325. Nr. 63., und ©. 334. Nr. 25. Sier, in der 
Dresdener Hdſ., Bl. 56. a. 1., lautet der Anfang: 


Bon kuͤng Ernften. 


A’ kuͤng was ernfthaft, 
Das’ fein kuͤnckrich vñ fein kraft 
. Die leut fer, forchten, 
Das fi nidez geworden, _-, 
Das wider fein hulde wer; 
‘ Er was aud ein ritter; 
Gein ernft was fo groß, 
Das ez die feine gar u?droß; 
Ez Hund niemat gemadjü, . 
. Das er ie wölt lad. 
: Dez getorft aud) nieman, 
Der in getdrft fragan, 
Wez er ungeladhet wer; 
Das was in allen ſchwer. 
Ende: Nã gedend yiter an dig not, 
Das dir de zwifältig tot 
So nadıen by geweint ift. 
Nã lag den hailige Erift 
Võ deine h’rezf nimmer, 
Du folt in habñ ym̃er, 
Das er duch) did) wag in ahten 
‚BA lieff ſich durch dich toͤten ff. 
& folgen nody 34 ganz eigene B,, und dann: 
Suß fHüffen dez Fünges tät, 
Daz der prd feyd fo ſtaͤt 
An allen güte dingen was, 
Das er an der fel genas. 
. Da ſchuͤff der künig, 
Biderb ond.frünig, 
Bütez rates miele, 
Bü den uil wol behiele, 
Vñ reiten rat Bund, er gebn. 
Dez fol fein tag vñ fein lebñ 
Den rechtẽ leutẽ allen. 
Wol defter Bas geuallen, 


! 








Ba laidig. uil pillid), alg er, 

Bä föltend die felbä vier [per 

Ale zeit an vaffm horezñ 

Mit gedand fere fpmergzä. 
Geid wir dez nit erlydñ muͤgẽ, 

DA nic vatzů entuͤgen, 

Bü zů d° not nie eylñ, 

Alz die hailigä täten by mweiln, 

So füllend wir doch dz lydñ, 

Das wir fi gar nit v°meidii, 

Ob fein nit mag merdü me; . 
97 b. 2. Si laſſen uns doch tin we 

Zů ainer zeit in dem tag, 

Das ez got die weile behag. 


3) Di adel krone. 


Ich vrage einen harten wiſen man, 
Der kunſt wol onderſcheide kan: 
Wie gewunne vrhab 
Prifter leben vnde ritterſchaft; 
War von der eren cronen treit 
Buter wibe werdicheit; 
Wie man glichen ſolde 
Den ritter bie deine golde, 
Den prifter bi deme lamme, 
Nach dere edelen ftamme, 
Die vrowen bie der fiden; 
Waz fie folden miden, 
. Bnde wes fi folden mwalden, 
Waz lagen oder halden: 
Wer mir daz befcheiden Fan, | 
Den heiz id) ein gut hobe man. 
Ob. ich ez fal beſcheiden, 
Nu horet, Eriften, Juden, Beiden: 
Ein priſter der fal fin ein lam, 
Als es fente Johannes an ſich nam. 
Ende: Zu nach diner ere tam, 
Wis dinem manne gehorfam, 
Vnde forchte fine zcorne, 
So biftu die hochgeborne. 
| Ge 2 


——— —— — — — 


404 
Du falt lines willen wacte, : 
So heizet man Dich: die zcarte, 
Go mwunfdet mas bin, vrome, 
An deme himeliſchen towe 
Di gote in deme trone. 
Hit endet ſich die adel krone. (108 V.) 


4) De fele cranz. 


Swer fich zu gote teil Eeren, 
’ Eine lift wil ich in leren, 
Wi er fin dinc fulle ane van, 
Daz her gotis hulde muge han, ' 
Wi er dag fulle beginne, 
Daz her das himelriche gewinne. _ 
Den vrften und den beiten cat, - 
Den man an der fHrift hat, _, 
Der ift geheigen alfo: oo 
Vera cordis contricie. 
Daz fal man alfo vesftan: 
Man ſal gangce ruwe han, | 
Ende: Da hutet ud vor, daz ift min rat, 
. Vnde vor allen den dingen, 
Die ud gu der helle kunnen bringen; 
Vnde dinet vmb daz ewige leben, 
Ich wil der rede ein ende geben, u 
Gotis moter, der fondere troſt, 
Hilf ons, dag wir werden rot 
Bon funden onde von ſchande 
Daz wir heim zu lande | 
Komen alle vroliche 
In daz fhone hymelriche. 
‚Daz vns daz muze gefihen, 
Go ſprechit alle: Amen. (36 DB) 


HM Der tungfte tag. Hievon f. weiter unfen. 
5)- Der Gpiler. 0 | 


Bekente ein rechter topelere, 
Waz an fpile untugende were, _ 
Her fpilee, Bi namen, fo ftete nice: / 
Spil macht manden böfen wide, ". 





! 


Waz man in ſwachet unde miſſetruwet, 
So man in bofer vure ſchowet. 
Wer an ime felber mifferut, 
Der hat fine flete nicht wol behut. 
Der vorfpilt fine beite zit, 
Wer daz deme wurfele git. — 
Ende: Wer mir nimet, daz id nicht en Ban, 
Binde niemer oud) gewinnen fan,. .-. 
Der wil mit fuldjer wife ringen, 
Alfe, der den wurfil wil betiwingen; 
Her treit ime ane ſchult haz. 
Her en fan weder diz noch dag. 
Her 'en fan ouch an ime nicht geligen, 
Her neme ime nicht, lize her-in ligen. (g2 3.) 
Finito libro ſit laus ec gloria Ehriflo. Amen. 
Dieß letzte Gedicht ift größtentbeils auf einem angehef: 
teten fdymalen Perg. Bl., giemlidy enge, mie Profa, 
auch zwifchen Linien’ gefchrieben. Die übrigen Gedichte 
nehmen g£ Bl. ein, und find vom derfelben Sand, die 
den Sachſenſpiegel gefchrieben. Dieſer bat auch 
Eife’s von Repgau poetiſche Vorrede. 


\ 


Ich zimbere, fo man faget, bie wege, . 
Des muz ich mangen menfter han, 
Ich han bereitie nucze ſtege,— 


Dar manger Pi beginnet gan; 

Sch en Fan die Iute gemachen nicht 
Bornonftig algemeyne, 

Al lere ich fie des phlicht, 

Mir en helfe got der reyne. 

Solcher abgefesten Strophen find 12.; dann. folge: 
Bot hat die Sachſen wol bedacht, 

- Gint daz buch ift vorgebracht 

Den luten al gemenne; \ 
Doch ift der leider cleyne, 

Die got fo geeren, 

Daz fie ire wirze an in Eeren ff. 
Beiterhin: Diz recht en han ich erdacht, — 
Ez han van aldere an vns bracht 

Vnſe guten voruaren ff. 


| 


4) Der fele eranz. 


⸗ 04 Der tungfte tag... 


Ende: 


Du ſalt ſines willen warte. . 
So heizet man Dich. die zcarke, . 
Go wunſchet mas bin,  vrome, 


An deme himeliſchen towe 


Bi gote in deme trone. — 
Hit endet ſich die adel. krone. : (168 V.) 


® 


Swer ſich zu gote wil keren, 


Eine liſt wil ich in leren, 


Wi er ſin dinc ſulle ane van, 
Daz her gotis hulde muge han, 
Wi er daz ſulle beginne, . 
Daz her das himelriche gewinne. 
Den erſten vnd den beſten rat, 
Den man an der ſchrift hat 


Der. ift geheizen alfo: 


Vera cordis contricio. 

Daz ſal man alfo vesftan: 

Man fal ganzce ruwe han, ; 

Da hutet uch vor, daz iſt min tat, 


‚Binde vor allen den dingen, | 
‚Die uch gu der helle kunnen bringen; 
Vnde dinet vmb daz ewige leben, 


Ich wil der rede ein ende geben. 
Gotis moter, der fondere troſt, 

Hilf ons, daz wir werden erloft 

Bon funden onde von fhahde, 


Daz wir heim zu lande 


Komen alle vroliche 


In daz (Gone hymeltihe 


‚Daz ons daz muze gefchen, 
Go fpredit alle: Amen. (36 V.) 


5) Der Gpiler. 


Bekente ein rechter fopelere, 
Waz an fpile untugende were, _ 
Her fpilee, Bi namen, fo ftete nicht: 
Spil macht mandhen böfen widt, " 








Hievon ſ. weiter unfen. 





| 406 
Waz man in ſwachet vnde miſſetruwet, 
So man in boſer vure ſchowet. 
Wer an ime ſelber miſſetut, 
Der bat fine ſtete nicht wol behut. 
Der vorfpile fine befte zit, 
"Wer daz deme wurfele git. — 
Ende: Wer mir nimet, daz id nit en Ban, 
Vnde niemer ouch gewinnen fan,. -, 
Der wil mie fuldyer wife ringen, 
Alfe, der den mwurfil mil betwingen; 
Her treit ime ane ſchult hoz. 
Her en fan weder dig noch daz, 
Her 'en fan ouch an ime nicht gefigen, | 
. Her neme ime nicht, lize ber in ligen. (ge B.) 
Finito Libro fit laus et gloria Chriſto. Amen. 
Dieß letzte Gedicht ift größfentheils auf einen angehef: 
teten ſchmalen Perg. Bl., giemlidy enge, mie Profa, 
auch zwifchen Linien gefhrieben. Die übrigen Gedichte 
nehmen g& DE. ein, und find von derfelben Hand, die 
den Sacdfenfpiegel gefrhrieben. Dieſer bat auch 
Eife’s von Repgan poetiſche Vorrede. 
Ich zimbere, fo man faget, bie wege, . 
Des muz ih mangen menfter han, 
Ich han bereitit nucze fege, , - 
Dar manger Pi beginnet gan; M 
SH en fan die Iute gemachen nicht 
Bornvnftig algemeyne, 
Al lere ich fie des phlicht, 
Mir en helfe got der reyne. 
dolcher abgeſetzten Strophen find 12.; dann. folge: 
Got hat die Sachſen wol bedacht, 
Sirnt daz buch ift vorgebracht 
Den luten al gemeyne; 
Doch iſt der leider cleyne, 
Die got ſo geeren, 
Daz fie ite wicze an in keren ff. 
Weiterhin: Diz recht en han ich erdacht, 
Ss han van aldere an uns bracht 
Vnſe guten voruaren ff. 


Ende: 


* 
“.. i 
- D 


Weme lib, meine leyt, 
Vrome vnde ſalicheyt 


Iſt hir an gewachfen: 


Spiegel der Bachſen m 
Gal diz Bud fin genant;  ; m 


Wen Saqhſen recht ift hie an Befant; 
. Ale in come fpigele fi) Die vrowen 


Beginnen ſchowen. 

No danket al gemeyne 

Deme von Volkenſteyne, 

Der greue Hoyer 'ift benant, — 
Doz an Duſch iſt gewant, 

Daz durch fine'Bere 

Eyke von Repgowe iz tete. 


Vngerne erz aber an quam. 


Da ber aber vernam 
Go groz dar zu des herren gere, 


Do en hatte be nicheine gemere; _ 
- Des herren libe in gar verwan, 


Das he,des Buches began, ' \. 
Des ime was dil’ongedandht. 
Da ers an Latin hätte bracht, 
Ane hilfe unde dne lere, 

Da duchte in daz zu fivere, 


? 


Daz erz an Duſch ante: 


Zu left ber doch gemante 
Des arbeytes, unde.tete 
Greuen Hoyers bete. 

Des heiligen geiſtis mynne 


Die ſterken myne ſinne! 


Xu, DE ABLE, mit moraliſchen Anslegun 


gen, v. J. 1321. 


Handſchriftlich, hinter dem Leipziger Ken: 
ner (oben G. 385.), BI. 109. b. Abſchrift davon 
durch Gottſched, zu Dresden, in Ne. ge. Ade— 
“ Tung, I. Borr, XXIV, Und hienach abſchrfftlich, i 
v. d. Hagens Beſitz. Anfang: 


Abecdy Finder veften 


Durch des willen, das ſy ieften, 


N 








| u 407 
Daz ſich ir Fünft mere 

Ban der buchftaben lere. 

Dy buchſtaben ons beleiten 

Tzu der kunſt, ond uns bereyten 
Irdiſch lob und eren il, 
‚Ber in mit fleige volgen mil. 
Idoch waz uns dy buchſtaben 
Wirdikeit gegeben haben, 

Pa der kunſt tun behende, | 
Daz nymyt alz eyn krang ende: BE 
Botis gnade dy blibe ye fende. . 

D benamen, ab in nmäat bey 

Wonet, der vorkindet ſey. 


&o . hat jeder der 23 Buchftaben feine Strophe. U, 
d, Weiſt eiißs. EEE | 


3 zu gote Igbe vnd hoffenunge 
Vnd gangis glomben ordenunge, 
. Wer der dryer hy empirt, 
Gotis Eynt er nummir wirt. 
Noch tzwen buchftaben fon, | 
Dy folt du nemen gu den depn: 
"Ba: dyn suwe nicht fon. gu fpat, 
Bud gedenke ſtetlich in got. 
Die ab e getichtit iſt u 
Nach der 'gebore Yyu Erift 
Vollich drigen hundir jar . 
Bund eyns vnde gwengic: hilf ons ‚dar, 
Got here, an der engel fihar, 
Das das gefhe, das werde mar. 


Da dieß Gedicht: von derſelben Hand ifl, wie der Rene 
ner, fo feheinf die richtige Lesart der Jahrzahl: 1321. 
Die vorlegfe Ziffer ift nämlich undentlih, und Gott: 
ſched las im Lerik. der fd. Biffenfeh.,. 1304., und im“ 
Neueſten, 1762. S. 197., 1312. — Ein anderes, ‚altes 
AB C fteht in der Vatik. Hdf. Nr. 355. (beim Ari: 
floteles, oben ©. 395.), Bl. 156 -61. Adelung, 
I. 294., wo die beiden erften Berfe. — Spaͤtere ge: 


4 


A 





408. Ä 
druckte Gedichte dieſer Art, güßene UBE, ‚And be: 
fannf genug. 


— 


XIV. Der Kraufgarten und der Krans (Kras 
nis) Hals, zwei Niederdeutſche allegori⸗ 
— ſche Gedichte bon :den Tugenden. 

Gedrude, bei Staphorſt, Hamb. Kirchengeſch. 
l. 4. ©. 223-29. (218 und 314 B.), aus dem Har— 
tebof (oben ©. 276.). — Das zweite Ger. findet fid) 
‚ auch in der Helmftädter Hdf. Von Flos und Blanf: 
flos (oben ©. 162.); gedrudt bei Bruns, ©. 107 
-20. Geht nur bis ®: 177. Das hierauf: aber fol: 
ze gende Franenlob, ©. 121- 30. (124 V.) iſt dem 

Ubrigen bei Staphorſt ſehr ähnlich. | 


XV. Gedicht von den todten and lebenden 
\ Königen. 


Handſchriftlich, in der Bibl. des verſt. Häß— 
llein, bei dem Sreidant- (oben ©. 3) Bräter, 
in Bragur, 1. 363 - 64. . 
Ä Gedrudt, danad), eb, S. 369.78. (232 V.), 
mit ErHärungen. — (ine andere Niederdeutſche 
Bearbeitung dieſer Fabel, bei —— Hamb. 
Kirchengeſch. I. 4. ©. 265- 67. (299 B.). 
XVI. Gedicht von fünf Sürften, von Peter 
0. dem Suchenwirt. FP 
Handſchriftlich, zu Gotha, bei dem Frei— 
dank (oben ©. 369.) Tenzel, i. 169. ©. 929 
305 Abſchrift davon durch Gottſched, zu Dresden, 
. Im Re 105, 4: -Adelung, IL Borr. XXX. 


AV. Moraliſche Gedichte, meift von unbelann 
“ten Berfaffern. 


Handſchriftlich, im Batilan, im. Kr. 355. 
(hinter den Lehren des Yriftoteles,. oben. ©. 395.)r 


—8 





| 409.’ 
Bl..14- 161.” Adelung, U. 287-094, wo die Ans 


. fünge der 20’ Stüde, ‚darunfer mehre Lieder und pros 
ſaiſche Rätbfel. Nr. 4., das güldene Jahr, .ift von 
. Sans Zukunft, und beſitzt handſ. auch Docen, 


Misc. U. 147. Nr. 8- ı1., der Meifler Altſchwert, 
der Kittel, "der Tugenden Ghag And der Spie— 
gel, Bl. 26-ı14., fliehen aud in der weiterhin ans 
zufübrenden Hdf. Tr. 358. 1-4; und Ar. 18., auch 
in der folgenden Pr Nr. 39%, öl. 68. "Vgl. Ade⸗ 


lung, II. 308. 


XVIII. Eine ähnliche Sammlung. von 12 Ge⸗ 
dichten, werunter. einige Erzählungen [eis 
Den, 


! 


Sandfäriftlic, im Batitan, Ir, 393. Pap., ö 


87 Bl. 4. Adelung, L. 32., U. 305-9., mo die An: 
fünge,_ Am Schluß von Nr. ı., Bl. ı -4., nennt ſich 
Peter Suchenwirth (um 1386. aus ſterreich). 
Bon Nr. g., der Minne Gericht, ſ. weiter unten; 
und Nr. 10., die 7 Farben, oben S. 319. 


AK. Spruchge dichte von Seinrich— Zeichner, 
aus dem 14ten Jahrh. 


Drei Handſchriften, zu Wien. Denis, Ca- 
tal. II. 2. p. 1671 -82;: Aus dem ıd4ten Jahrh., ent 
halt 245 Gedichte. — Eine jüngere, enthält‘ 303 Ges 
dichte. — In der dritten ſteht mehres, das vermuthlich 
dem Teichner nicht gehoͤrt. Docen, in unſ. Muſ. 
I. 211- 12. und Oberd. Lit. 3. 1810. Sp. 926. — 
Nach Joh. v. Müller, in unf. Muf. I. 553 - 54., 
befinde£ fi) zu Wien: „Teychners Reimkronik, und 
Teychner und Kuchenwert“ (wol Suchenwirth). 
Vielleicht find dieß diefelben Hoſſ. — Drei Gedichte des 
Leichner finden ſich aud) höf. zu Gotha, bei dem Freie 
dant (oben ©. 369.),. welche Hodſ. ein Auguftin 


“ 





von Hamerſtetten ze Wien, für den Chusf. Bried: 
rich vu Sachſen geſchrieben, mit Zueignung, Vorredre 
und Anmerkungen in Reimen. Tenzel, i. I. z6g1., 


©. 938 - 30. 


2). Liber sayrientiae, Gelprach mit der Deispeit); 
84 Bl. Anfang: | 
.. : Von geſchicht ein frawe 6 fant, 
Das ich zarters nye bechant, | 
* Gar ze wünfh, dä allen prechen; 
Uber ich torft ein wort nit -fprechen, 
5 Ih trait hinder mich durch frucht; 


Da betwang die frawe ir zucht, 

Daz fie ſprach und mid anplickte. 

Etliche Bl. vor dem Schluſſe nennt ihn die Weisheit: 
\ & ſprach: “lieber Zeichner, 

‚Day get au natürlid eu. 


J 2) Kon unfer fiawen emphenfnög. .4e} Bl. 
Hier fagt er von ſich: 
Manger ſait in wunder grog, 
Daz id) fen ein laye ploz, 
.nd fo frömder Pisge une; 
So ſprich id): das Bring id) dar, 
Alg ein edel koch ſeyn ſpeys 
Tempern tut in manger weiß; 
AIlſo nim ich hie und dort . 
Auz den chunſten meine wort, 
Bon der natur und gaiſtleich, 
‚Doz ich durch einander ſtreich. 
Bgl. oben ©. 271., und ein 150g. geörudtfes“ Gediht | 
deſſelben Inhalts, beſchrieben und den Schluß daraus, 
in den Schrift. der Anhalt. Deut. ee her. v. 
R uſt, Th. 1.6, 420. 


3) Ein ſchoöne hiſtory von ainer edlen Lafferinn 
Eine legendenartige Erzäblung. Am Schluß: 
Alſo ſprach der Saqhnen 


> 











| | 411 
Eine Gottſched iſche Abſchrift, wahrſcheinlich dieſes Ich. 
fen Gedichtes, iſt zu Dresden, in Nr. 105., 5. Ade⸗ 
lung, II. Vorr. XXIX. — Andere moraliſche Erzaͤh⸗ 
lungen ‚find in der Dresdener Hd. Nr. 67. 4., bei 
dem Wälſchen Gaſt (oben ©. 371,). Adelung, 
I. Borr. XXL — Eine Pap. Hoſ., gr. 8., 151 DL, 
bon Gedidyten des Teichner, hatte der Antiq. Moßs 
ler zu Sreifingen. Docen, in der D’berd. Lit. 2. 
1810., Nr. .127. Sp. 1022. : Diefe Hoſ. beſitzt jebo 
Büſching. Gie ift wol aus dem ı5fen. Jahrh. Auf 
dem innern Dedel ſteht von anderer, jüngerer Sand: 
„ih hab Jacobñ meffnär aus der goldgaffä gelchk ddz 
puh vom Ritt? mit dein Pochk an freytas nach Petry et 
Pauly jm lxxv jar. c 
(Bgl. unf. Mi uf. 1. 600, ). Die einzelen Gedichte has 
ben rothe gemalte Buchſtaben, wenige aber nur rothe 
Überfchriften. Die Berfe find mit großen. Buchflaben 
abgeſetzt, welche die ganze Seite herab in einer Linie roth 
durchſtrichen ſind. Jedes Gedicht endet mit dem Vers: 
Alſo redt der Teichnaͤr. W 
Gedruckt, drei Gpruchgedichte, angeblich 
aus einer faſt gleichzeitigen Hoſ., aber ohne Anzeige, 
aus welcher, in Docens Misc. II. 328 - 38. — Bol. 
über diefen Dichter Gottſcheds Handler. der ſch. Wif 
ſenſch. — Merkwürdig ift bei ihm der verherrfchend 
trochäiſche Bers, ſtatt des jambiſchen. 


XX. Ahnliche Gedichte, von Schmiecher, Teich⸗ 
ner, Guchendank, Zukunft, u! m. a, in einer 
Weimarer Hdf., bei dem Cato ( oben ©. 396.). 
Bon dem Teithner find darunter: | 

ı) Ein fprud von dem maller. 
Ich will euch fagin huyr 
Ain hübſche aubenteyr. 
Ende: Alſo redt der Teicher. 


ar⸗ | 
3). Kin fprug. von.der welt Lauff. 

. Ende: Alſo eede der Teichner. 

XXL 3wei Spruch gedichte, der Minne Klage 

und das Herz, von Egen, des ı4 - ı5ten Jahrh.; 


in der Rothiſchen Sandfhrift (oben ©. 66.), Bl. 
107. Docen, in unf Muſ. 1 153. 


"XXH. Priameln.  .: 
: Sandfihriftlidh: An dem, zweiten Wolfen: 


r 


vbütteler Koder des Boner, von ſpäterer Hand, um 


das Ende des 15ten Jahrh., Bl. 39 - 132. — Ebend., 
in der dritten Hdf. des Boner, v. J. 1481. Eigen | 
burgs Dentm. ©. 392 - 93. 

Gedruckt: Proben aus beiden Hof. (die man: 
‚Bes gemein haben), aber modernifirt, durch Eſchen— 
burg, in Leſſings Beiträgen, St. 5. ©. 198 - 222. 
— Gieben andere, in Bragut, U. 334 +38. Wieder: 
Bolt und vermehrt bis auf 173:, in den Denkm. ©. 394 
- 482. — Rod) B andere, in Leffings Leben, Th. 3. 
©. 220-23. — Eine Nachleſe von 13 Priameln, aus 
der letzten Hdſ., hat uns Eſchenburg mitgetheilt. 


J 6) Ein richter, der da richtet recht, 

Dem armen als reichen, und niemand verſchmacht; 
Und ein kaufmann der niemand aͤfft 

Zu aller zeit mit ſeinem geſchaͤft; 
„Und ein getreuer frommer handwerksmann, 

Der gern arbeitet, und das wol kann; 

- Und ‘ein bauersmann, der fid anders nicht nähe, 
Denn, das er mit dem pflug aus der erden erert, 
Damit ihn feine nahrung wird fauer und bitter:. 

Die vier trügen viel billiger gold, denn ein boͤſer citter. 


8) Ein ſchweinehire, der da huͤtet bei eorn, 
Der bedarf wol hütens hinten und vorn; . 
Und ein roßhirt bei einem haberader, 

Der muß aud) munter fein und mader; 


8 . 














433 

Mnd ein ſchaͤfer wWwiſchen holzes Inden, 31 

Der bedarf mol hütens vor wolfes zucken; 

Und ein kuhhirt, der bei wieſen fährt, 

Der bedarf, das er unten und ‚oben wehrt; 
Und ein geißhirt bei einem krautgarten, 

Det muß auch genau zuwarten. 

Aber einer, der ein junges, geiles weib bat, 

Und derfelben hüten will früh und fpat,. 

Die hut iſt ganz;und gar verlorn, 

Fuͤrchtet fie nicht got und ihres mannes zorn. 


Dieß Gedicht ſteht auch, in 3 Strophen abgetheilt (2. 
5. 6. ausgelaffeen), in Nicolai’s fein. fl. Alman. 1. 


6., vermuthlich aus Philanders bon Gittewald 
Strafſchriften. 


10) Wenn may einen einfältigen betreugt, 
Und man auf einen frommen leugt, 
Und feindſchaft zwiſchen ehleuten macht: 
Der dreier arbeit der teufel‘ lacht. 


Die Überſchrift diefer CHR giebt den Sön eprer 
(ober ©. 364.), ,Greidant, Palbirer, u. d. Mei- 
fter als Vff. an, Der leste ift ohne Zweifel Sans 
Sol; (oben ©. 368.), aud) Hans von Worms, der 
diefen Beinamen führt. Bgl. über ihn, noh Langer, in 
Meufels hift. lit. bibl. Mag., Gt. 4. ©. 118. '133,. 

Liber dieſe Dihtart (Präaambulum, Vorlauf, — 
Erwartung zu einem epigrammatiſchen Schluß), ſ. ef | 
fings. Schriften, Th. a9. ©. 492.,; (Herder), im 
Deut. Merk, 1782. Aug. ©. 169. Efdenburg, | in 
Bragur, Il. 332 - 34., und Denkm. ©. 387-9». 


XXI, Die Sittenfprüde. des Magifter Face— 
tug: gereimte Überfeßung der Lateiniſchen Kniftelverfe, 
v. J. 1457., gedruckt, aus einer Handſchrift der 
Magdeburger Domkibl,, duch Kiuderling,.. im 
Deut. Muf. 1788. S. 437: ff. on 


414 


XXIV. Das Bud der Tugend, von Johann 
Bintler, v. J. 1411. 

Handfchriftlid, hatte es Pe; wor fih, und be 
. mußte es in feinen Glossar. T. IL seript. rer. Ausır. 
Gedrudt, 1484. durch Joh. Plaubiter, zu 
Augsburg, kl. Fol., 212 Bl., mit Holzſchn. JSee- 
miller, NI. 53. Auf der Dresdener Bibl. Goͤtze, 
Merkw. IL 236.; Adelung, zum Püterich, ©. 3 
— wo Auszüge. Auch zu Ingolſtadt. Pan— 
zer, L. 164. | 


XXV. Gedicht von der Keuſchheit, durch Jo— 
hannes Rote (oben ©. 299.). 

Handſchriftlich beſaß es der verſt. Prof. Geb: 
hardi zu Lüneburg, 4. Pap. 195 S., v. T 1456. 
Kinderling, in Adelungs Magaz. I. 4. ©. 108- 
37., wo Auszüge und Nachrichten über den Bf. — 
Eine Abfchrift davon, durch C. A. Schmid, beſitt 
Eſchenburg. 

XXVI. Beſchreibung der Edelſteine und ih— 

rer Heilkräfte. 

SHandſchriftlich, zu Dresden, in Nr. 55. 
(oben ©. 223.), 17 Seiten. Adelung, U. Von. 
XVIII. Br 
Gedruckt: 1498. zu Erfukt, 4. 1031, Pan—⸗ 
zer, 1. 239. Befist Büſching. Der: Dichter nennt 
fih bier Joſeph. — Die Dresdener Hdf., mit Der: 


gleihung des alten Dr, und Erläuterungen, durch Bü: 


fding, in unf. Muf. D. 55 - 129. (1161 V. ). 

. XV. Das Gediht von den Edelfteinen, aus 
des Rektors Dienemann zu Eisleben Bibl,, m ei: 
nee Bottfihedifhen Abſchrift, zu Dresden, Tı 
105. B., ift plelleicht daſſelbe. Adelung, 1. Vorr. 
XXIX. 





415 


XXVII. Dbofiognemifg:mediginifden —* 

gedicht. 

Handſchriftlich, im Batitan; Or, 53. Pap. 

4., 53 Bl. Adelung, J. '34. 35., DB. 1652 72., mo 

der Anfaug und die Stelle, hinter welcher es in Prof a 
forfgeht. 


XXL. Ein ähnliches, kurzes Sedicht on den 
bier. Temperamenten, aus einer proſaiſchen Hoſ, 
„eine Regel vnd Regierung zu Geſundheit des Men: 
[den £ebehs”, abge druckt im N. lit. Anz. 1806. Sp. 
331 - 33. 


XXX, Mediziniſche Lehren der Säule bon 
Galern. 
Handſchriftlich, bei Antons Freidank (oben 
G. 373.). Deut. Muf. 1777. Bd. II. ©. 325-26. — 
Eine Kinderlingifche Ähſchrift (26 ©. 2 Bat v. d. 
Hagen. Der Anfang iſt: 
Anglorum regi conscripsit schola Salerais 
Ad regimen vitae opus hoc medicinale, 
Nayiter von Pariß habin gefand 
Dem konig groß zeu Engelant 
Bon ercznei ein hubß buchelein, 
Wy man bemere das lebin fein. 
8i vis incolumem morbis te reddere sanum, 
Curas linque graues, irasci crede profanum. 
Wiltu haben des leibes gefuntheit 
Vnd mie ſichtum fein vnuorwunt, 
Srolich biß, laß czorn fan, 
Kein groſſe forge faltu han. 
Triste cor ad mortis [quasi) cogit te currere nietas, 
Exulten$ epiriwme facit ur sibi Horeat aeias, 
Ein. betgübts hetcz czwinget viel 
‚ Den menſchen. czu des todes qqil: 
Ein feolid) mut zeu aller ſtunt 
Macht iunges alder Bunt. 


Weiterhin‘: | et 


— 


In dextro laters somnus tuus incipigtur; : 
Ad Jatus oppasitum finjsque perficiabit (tur). . 


. .. Wiltu fein ein gefund man, 


Schluß: 


| So heb den flaf. auf der rechten ſeitin an, 
Vnd auf der linken feiten alemal 
Ein vducher den Ref polpeingen, fal. 


Pisces habens lunam noli curare podagram, 
Gupe viam tutus, potio servatur salubris. 


In den fiſchen ſaltu an den füſſen mit niche⸗ 


Keuren ader laſſen flahen mit ichte; 
Gut wanderen iſt obir lant, 
. Vnd iſt der erczeney getwanck. 
In ianis claris calidisque cibis potiaris, .. 


Atque decens potus ‚post fezcula sit tibi motus. | 


In dem monden Yes Jenners alle iar 
"Ss, warme fpeife vnd clar, - 
v Dorcfu trinde'meffig ond fpethe, 


BVnd gu derfelbigen czeit fleuch auch den mefbe. 


Laedit enim medo tunc -potatus, bene crede. 
Nascitur occulta febris februo tibi multa; . 
Potibus et escis si caute viuere velis, 

‘ Tunc caue frigida depelli, funde cruorem. 


| 


Das Lateinifche ift die befannte Schola Salernitona, | 


nur mit mancden Zufäßen und Auslaſſumgen. 


XXXI. Ein ähnliches Gedicht: Berſebung. ve 


Reibes, v. 1429: ,. 


Gedrudt, 1491. Augsburg, 8., mit Holzſchn. 
Panzer, I. 191 - 92: giebt den Inhalt und Stellen, 


XXXII. Die zwölf Simmelszeiden., 


Ä Handſchriftlich, gu Leipzig, Bei dem Ren:, 
ner (oben ©, 385.), binter dem 4 B € (vorhin ©. 
406.). Meine Abfchrift davon, nach der Bottſchedi— 


ſchen, beginnt: 


“4. 


. ⸗ · 
— * 
» 


8 J | f . N 
Dy gwelffigegem. 137° 


Tex Aut. den meyſter vorrr 0. 
- Der im-pfflifie dd tot... u. ” 
Aftronomia noch der For | 
Geſanges, als ich lete ‘öde, :: ar, 7 “ 
Er mird mir hye .egn kynt, en 
Der dp.menflecfefte 77.. 
—Birc(e) achte des hemels ſpern ſint, Pa F 
Op ſich van eynen wegeten.ge, *"- +- -TICG .: 
. Bj dp, in tzeit ern Io f,irfulen, ,. nv, 
er fy Luft, —— vnd wage — R 
Man ſol mit ftennen mullen, i 2 
N Ab yment es betichtet Bag ns... unı9. 
I ..8 run 3 
, Der hemel funder fparn .., FE FE 
In ſechs und dryſig eufene jan mn 9 j 
Kumpe vmme; Saturnub har-fon varh "2°. 91-- 
Diofig, gwelf her Japken;  . - eriinn,: 
Mars gruen, eyn jar dy fomite, 1. w.c dur. 
Benus acht flunden mynner grune, 
Mercurine 8° rechter wwune 3 .VY XXX 
Dreyfirteyl iars, nach recht· m;4 
Ja wochen vyeren der mande, daz ich reyte 
SIE vmme reyſt noch ſynes geyſtes ſehte; Da 


Sonne vnd des manden breyte . LP on en 
Bedeig ich Die in ehe... ern. 


Solcher Sewpphau. ſtud 18, womn· welchen ie ‚deei. mit 
den Schlußperfeh auf: eingnäer;reimeni. Die Iogtei üfl; :. 


P Wiſt, nad der. Jere mon, SEA 
Das viſſche das Hmwelfte Keen fon? 
Welch menſche nature formet barya,  .dilesQ. 
Es wirt. eyn rowbir adir gm By; : ... „arııd 
Suſt nad) des gehens. nit; >. PER a} & 

Es ofte zu eym viſſcher merken 1. 1 STAR 
Ehyn gutes ende es.ngmmet Bern: . .o a 
Zu ſchwachen dyngen if:ymslgby - 5 5,2 

Be beste. ſache ne bay beſpugen, BEE Ta Dei 

- „Mie Furgen worten, ond dy materies twiagn 
| >». 


- 


8 
Er furer laſt gu dringen,  .,. 
Vnd tragen der, meyſterſchefte But. 


Explicit totum, infunde 'da-mAhl Pottin; 
De omnibus benedicamus domito deo gratias. 


"XXX. Bom Hurübel. . ı 
Handfhriftlid, "zu Dresden, Ir. ırı., 5 


(Binter dem Freidank, vben S. 372 .):: Adelung, 
il, Bort. XXX. . 


XXXIV. Vom Stufen und Shaden des 
Branhtweint,.und feiner. Berfertigung 
Gedrückt, 1493. mwDBumberg, durch Matten 
Ayrer ind Hannſen Perneder, In der Dresde 
ner Bibl Wiederholt, in Can; zlers und Meißners 
Quartalſchr. U. 3. Heft 4. ‚© —* 80. Vergl. Bil: 


lers Ülted aus allen Theulern der Geſch. St. 10., und 
Joh. Beckmanns Seit. ‚zur Ber. a Ned 


XXXV. Pateinifge: Spraiblehme.. 
Handfſchriftrich, zu Wien, in "Ste ı82., vor 


dem Catv (vber ©, 396;;). Bol. unf Muſ. J. 606, 


wo der Anfang der Vorred —— 

xxxvi. Bon der'Schülzüucht. 
Yu ud Mchuifskicdyr wor: Fri KXX, Mär Anfang 
der Kinderling iſchen Abjdift. IgG) iſt: 


Ancipit Capellus ‘ de scholdsui tali inforinatiend, 


Qualibus et quavtio qeibe⸗ t: quot atultæ ivrutu⸗ 
Errat, quis pleitus iegula corda paket? .: . . 
er mag in dem herchen gar J 
Auer torheit ae wan, 7 * 
Wy vil, tapıofe vernktader Kir 
Daz beſte letz dupıböfte: ihuess 
Maturum lruetus Varna‘ abd spargitr’ . , 
No Boni Braubuiit: Igida Mmolasta Verar. 
3 








Ein vels mie famen wirt beftreivt, — _ 
Manch onctauth dem ſamen deent, , 
Vnd gewinnet im ofte an, 

Daz hei nicht fruchte mas sehan. 


Weiterhiz: | 1 


Surge cito, pälus ornetur; aic pelie uspores; 
Quis languet capitis cellula quaeque tibi. 
Stänt auf bald ond rich din har, 
So tribeft du den oil dunft daruor, 
Mit den dein haupt hynnen iſt 
Beſwert init des fäftes friſt. 


N. 


‚Ende: . 
Scribere' dictata tuo tibi sum gu palsiis amöre; 
„ In Christo patre sis meömer erga inei. u 
" Dein libe mid) betwungen bat; 
Doz id) dir gebe mit lere tat; 
| Dos ömb, Crift dein uater czart 
. Mein gedend jeu aller .vart. 
De muro templi Kempnicæ tibi reddö ilapiilum, 
Quem teneri pueri diarupere mei: 
ꝛ Das habt dir, Kempnicz,; vib den Rei, 
- Den meyne tummen Einder elehyn 
Bon deiner kirch mauer brochin; 
Mit tichten hab ich daz gerochin. 
Quorüm stultitiä motus praeseätia äcripsi 
Iu Kömpnicz Mishiae; star sulüs; ecce vols; 
Durch ir torheit, in Meiffen, 
Muſt ich mich ezu tichein fleiffen 
Diß buch, das ein ende hat, ol. 
Tzu Kenipnicj; ni gefein euch goth. 
Er est finis illius libii de ächolastica iafotsiilöhe. 
Daiug in äb%g (Aanabarg?) per houöraidum magisirum 
Henricuni Stölberger «ub_änno Domiti M CCCC XLIX, 
feria' quinta änte veoperap festitirätis Marize Magdale: 
nae, quod arit feria ‚teitis- Hast Dokiilitain arerien 
iam feria ein, 


"®d2 | — 


> 


S 


‚420 Ä — 
XXXVI. Gedicht von. einer. Stadtverfaſ— 
fung. | 
Handfhriftlih, zu Berlin, Hinter Bruder 
Philipps Legende (oben ©. 252.), von derfelben 
Sand und ebenfo gefchrieben, 10 Bl., vor melden 4 
fihtbar ausgefänitten find. Der’ jegige Anfang if: 
Bö den augã ſtet geſchribñ alfo: 
In dẽ heilligü emägelio: ' 
Jr din auge en fhald, ey geld, - 
Go brich eß v3 Lvod] und wirff eg hy(n) med; 
Beſſer ift die en auge in dag himelrich, 
Dan mit beyden augü der helle tich. 
Auch ift die beffer, mie eine? haut 
. Zu komẽ in fremde lant, 
Dan du hetteſt beyde hende, 
Vnd erworbeft da mit es bofe ende, 
Der nächſte Abſchnitt if: 
Bon den ſchoöpphen. 
(D) ye kele des menſchũ vnd den mãt, 
By den wirt uns diez kunt, 
“ Die ſchepphen an de gericht. 
* - Die warheyt ſwigñ mie niche, 
Die vo? ſptechñn, ‚die des rechtes fragä 
Vnd auch daz rede of fagi; 
Dar vo fprichet der wyß man, 
Alfo ih erwaß gelefen han: 
Des gerecht maſtes müt. on 
Gedendee der wyſheyt zu aller flunt, 
. Dnd fin zunge ſpricht daz geriche. 
Alle zyt in warhafftig® phlicht, 
Bund daz geferz.gotes daz if = 
In ſinem heiczä zu aller frift. . 


Diefe Allegorie wird ganz durchgeführt, Bi. 5. fängt 
eine eigene Bersart an: 


-." 





ı:. Bon den catefmannen. 
(R) Atcfman! biß ftete 
— Du gern dem fremdi fein bette, 


Eine rechte gerichte; 
Sprich obel wybñ mit nicht; 
Bute got ere; 
Biſt ſurg, zurne inft ſere; 
Geiffelich lute 
Bewirdige nicht finger dute. 


—8 Bl. 6. ſint wieder 2Bl. ausgeſchnitten. Schluß: 


Bon dem rate zu bliben. 


(R) At blibet in feide, 
Hat her gefunde gelide; 
Rat blibet in fride, j 
‚ Ban mifheit falget da mit; - V 
Rat blibz i frid, on \ 
So zuchtũ wolde der rede.“ De 
NER: 
"Von iehorfam in dem rat. — 
(N) Ar blibee in ſaldñ, 
So gehorfam wide gehaldn :. 
Kat blibet in faldit, ' / 
Wan er v5 komet vo den alden;  - 
Rat blibet in falden, — 
So geſchichte wesdñ gehalönt; 
Rat blibet in ecen,, 
Wan in nie melde der befweren: 
. Die ere, die falde _ 
Muß got den fromen behalden co: 
nen. 


XXXVIII. Zwölf Lehren für einen Stadtoerwe— 
ſer, Niederdeutſch, wahrſcheinlich aus dem 
Anfange des.ı5ten Yahrh. , 

Gedruckt, ind. Rare Deuf. Magez. Bo. 
10. ©. 24. or, g 
XXXIX. ‘Der ? junge Lucidarius, durch Sieg⸗ 

fried Helbling, vor 1308. 
 Sandfhriftlich, zu Wien," Nr. 50., El. Fol., 
% BL, Pap., gefihrieben von Meifter, Peter von 





422 


Ebenfurt. Unfer Muf. l. 582 -85., mo Anfang, 
Ende und Stellen. Eſchen burg, im IR. lit. Anz. | 
1806. Nr. 7. ©p.98., nady Genfenberg, aus Bott: 
ſcheds Papieren, die Ebeling beſitzt. Bgl. oben ©. 
289. — Ganz verfihieden iſt dieß Wert von dem 
Bucidarius, auch aurea gemma genannt, de 
noch Volksbuch iſt und eine ptoſaiſche Welth eſchreiburg 
enthält. 


XL. Der ſatyriſche Fabelroman: Reinhart 
Fuchs. 

ı) Bon Heinrich dem Glicheſere. 
Handſchriftlicht, im Batifen, nad Gloͤt— 
le’g Anzeige, durd) Docen, in der Oberd. L.3. 
1810.; Int. Bl. Nr. VL, und Nr. 127. Ep. 1022, 
mo der Schluß mitgetheilt ft. Aus demfelben geit 
hervor, daß diefe Hdf. eine Bearbeitung, Ermeiterung 
und Abkürzung, des älteren Bedichts Herrn Heinrichs 
d. Gl., durch einen Ungenannten, enthalt. Eine 
eigenhändige Abſchrift davon bat Glöckle. — Nik 
aus diefem Gedichf, fondern toiederum aus der $ran: 
zöſiſchen Urſchrift iſt — 
2) Der Niederdeutſche Reineke Vos— 
proſgiſchen Auslegungen, durch —8 bon 
Altmar, Schulimeifter ung Dichter des Herzogs von 
Lothringen, um 147% 








Bl. mit Self In der Worfenbsttee gibt 
al, Seelen, select. literar. spec. 14.; Seeleniant. 
235.5 Gottſcheds Teueftes, 1757. ©. 37.; Lack 
mann, select. typogr. p. 165.5 Floͤgels Geſch. de 
tom, Sit. III. 46.; ‚Panzer, 1,236, wonach die in 
der Kraftifcen theol. Bibl, 38,4. S. 571. angeführt 
Ausg. v. 1497, wahrſcheinlich wicht porhanden if, De 


er 
Beine: v. Altır. ſich ausdrücklich auf dan Franzo 
ſiſche und Wäbſche Driginäl beruft, fo iſt gar wicht 
wahrſcheinlich, daß er die ältere Holläan diſche Profa 
(mit unterrhiffhfen Berfen ): vor fich gehabt und eituel« 
tert habe, ‘don 43 auf 75 Kup’ “(Die Deifter Ausg. 
1485. 4., auf der Stadtbibl. zu eubech (fr Geßmer, 
in Gottſcheds Neneftem , ‚1757. )iſt nicht die alte 
fie, ſondern ſchon eine‘ v. t477 Fer Goude. a: 
seri annal. typogr. 1. 443.5 "Denis; Buppt: p. 109: 
Biederholt v. Ludw. Guhl, Laß. anf —— 
8. Eine Yolhe ältere Ausg. feht auch fihen die Che. 
liſche Überf. Will. Cartvung, ı4dr., eftminfler,' 
4., nach dem Hol laändiſchen (Dutch), voraus Pand 
' zeri an, typ. HI: 553.; Denis, 'Suppl. J. 246 ). — 
1515. Roftod, 4. Marchand.' Diction. m" 1517: 
ebd., 4., mit Holzfnz zis Dresden Gottſcheds 
Keueftes, 37, G. 39. — "1522, ebd, 4. bei 
Ludw. Diez, welcher dfe proſeiſchen Gloſſen dazu 
machte. Ge. Rollenhagens Borr. zum Froſch⸗ 
mdufeler, der Ausg. v. 1683», G. 10.3 Vogt; Ga 
talog. ed. n. p. 718. Iſt die erfle Ausg." bbır Ric 
Baurrann Cfl. 1526. ), welcher buch für: ven eigent 
lichen Verf., unter anfangs ·verſtelltem Ranien, gehal⸗ 
fen wird. — 1536. Frankf. a. Mr, Fol. Muùur⸗ 
chand. -1839. Roftot. Hackmanns Ent; zu 
fe Abdr. — 1543. ebd., bei ebb,, 4 — "1540: 
Coder 1349.,' oder 1553.) ebde,“ 4. Gottſched⸗ , 
Ausg. 8.412. — 1553. eb>., 4:5 zu Diesden, — 
1562. Krantf.dM,, 8., Grit Bofzfı m Bibl. Christ. 
H. 249. — 1972. ebd, bei Joh. Wolf, &, mit 
Holzſchn. Bibl. Chrise. 1. c. — 1375. ebd, 8. 
Sortfhed. —I5h. ebb., 8., mit Holzfehn. Bib}, 
Chris.) ur Bäg2 Röftod und Labeck, 4., 
bei“ Stxvy⸗ Molkemaun and Sam legte ve 


N — 


N 


* 


424 \ . 
Dresden umd Raffel, Bottfheds Reueſtes, 
Heinr. Lütkemann,, ‚annal. typogr:, p: ı 163.5 Mar. 
chand, welcher .2 Ausgg. daraus machte. Beſitzt aud) 
Ich. Adplpb: Raffer; ſ. ‚Beffen Borlef. über Die 
Gef. der, Deut. Poefie (Altona ı und Leipz., 1791.), 
Bd.I. S. M 149. 1604. (fo. ſteht am Ende, 
auf, dem Sitel 1606.) Hamburg, ‚bei, IM. $roben, 

Ru Dresden, und in Ro hs Befig. — 1660. ebd., 
Dei, ‚Doafen, ‚8-4. zu Dresden, Stolle s Bibl. J. 
387-, =. ‚ıb66; ebd; - bei ebd, 8.5 Befist Naſſer, 
©, 150. — Eine Wiederholung des Tertes nach der Ausg, 
De, 24 ‚durch gu Aug Sadmann, Wolfenb., 

IK, 4 dabei der Koker). — Eine ame Ausg, deſſel⸗ 
ben älgeften ; ‚Textes, ‚nad, Safmann,: mit einer Hoch⸗ 
deufſchen Überfegung, Heinrichs v. Altım. und Bau: 
manns Gorreden und. Anmerkungen, und Einleitung, 
0, Gottſchedz Leipz. und ‚Amflerd., 1752.,.. Sol. 

Ein Nahträg dazu, in dem Neueſten, Bd. 7. ©. 34 
Berihligungen Ddiefer Yung. bon einem Ungenann: 
ten, im Bremiſchen Magazin, Bd. 4..©. 335 - 94. 
— Die. neuefte Yuggabe des Tertes, mit einem Glofr 

.- far, . 1798, Eufin,. 8. (von Bredsm). — Ein 
Augzug, bei Raffer, © 1098-44 — ‚Eine Hoch— 
deutſche Überarbeitung, Terxt und Gloſſen ſehr veraͤn⸗ 
dert, durch Beuther (vgl. Schoppers Zufchrift ſei⸗ 

ner, Satein. Überf.), als anderer Th. der. Samml.: 

Shimpf und Ernſt, Frankf. a. M. 1545., Sol. — 
1556. ebd., Sol: Koch, I. 147.,— 1562, ebd. — 

1579. ebd., durh Nic. Baffaus, 8., mit Holzſchn. 

Bibl. ‚Christ. 11 ‚255. — 1590..8.,—. 1602. 8. 

Koch. — ‚1608. ebd., 8. Freytag, analoct P. 754. — 

7 1617 8. Koch. —, 1658.. Türnberg, 8. Mar- 
Ä chand, nad welchem die Borredg von Gr. Rollen: 

bagen fein. foll. =. 7604 Roſtochk Kr Marobend. 








* 
' ! 


— Zwei Hochdeut. Ausgg., o. I u. D. 8, zu Dres« 
den, find vielleicht Volkeb. — Eine undere Umar— 
beitung, in- allerhand damals beliebten künſtlichen 
Versarten, wahrſcheinlich bomeingm Zefianer, 1650. 
Roft. 8 Koch. — "1662. ebd.,. 8., mit Holzſchn. 
Freytag, anal. p. 754.; befigt auch v. d. Hagen — 


Neuere Bearbeifungen find: Ritter Reinike von 


Waldburg, Dresd. 1791. 8. — Von Göthe, in 
Heraniefern,: Neue Schriften, Bd. 2.; Werle, Bd. — 
Von Soltau, in Knittelverſen. | 

Eine fpätere Zortfegung und Nachahmung iſt das 
Niederdeutſche Gedicht: Fennink de Han; ber: 


ausgegeben, nach einer vorgeblichen Handſchrift . 


v. J. 1516., von Sparre, (vgl. oben ©. 70) 
1732., 37 Bl..4. Bol. Bodmers Erit. Briefe, ©. 
201-5; Bragur, II. 416 -26., IV. 2. ©. 167- 
68. — Daß Öparre wahrfeheinlich dev Berfaffer, 
iſt, darüber f. ebd. VI. r. ©. 217.) 2. ©. 145. — 
Ein Auszug, bei Naffer, L 166- 74. 

Über die gefammfe, aud) ausländifde,, Biteras 
fur dieſes Werkes, vgl. Slögels Befch. der Tom. Lit. 
II. 40-88.; Naſſer, I: 145-66. 163 - Be Bras 
gur, II. 326, IV. 1. ©. 186., VI. ı. ©. 109. — 
Zur Erläuterung und über die Sabel, Joh. Earl ' 
Dreyers Abhandlung, Bützo w und Wismar, 1768. 
4.5 auch in deffen Nebenſtunden, ebd. v. ebd. J., 4.5 
EÆccardi praef. ad Leibnitii Collect. etymol. p. 
34 - - 52., nnd Franc. Orient. II. 796. — Übe# den 
Berfaffer: Ge. Rollenbagen, Vogt, Gott: 
ſched, Floͤgel, aa.D; Büſchings woͤchentliche 
Nacht. 1774. Gt. 4; "Adelungs Zuſ. zum Jo: 
her (unfer Altmar. und Grlee); Kinderlings 
‚Sehe, der Niederfähf. Sprache, ©. 350.; Naſ— 
fer, T "0879:5 E. J. 5 ‚Liadens gelebt, Die 


IS 


426 


Fries. (Anti; 1785. 6), Th. 10 & 19.73; 
Brem. Bibl. II. 281. — Über das Gedicht, vgl. noch 


Herders zefftr. Blätter, Samml. V. ©. 219 - 26. 


© XULlI. Die Rathswerfammlung der Thiere. 
Handſchriftlich, zu Helmptädt, bei Flos und 


Blankflos (oben ©. 162). 


' Gedrudt, in Bruns altplattd, Ged., ©. 131 -40. 


XL. Das Schachzabelbuch (allegoriſches Gedicht 


vom Schachſpiel), durd Konrad von Am menhu— 


ſen, Mönd und Leutprieſter zu Stein am Rhein, 


arg 1337. 


Handfhriften: Zu Wolfenbüttel, Nr. dr, | 
25 BI, Leffings Leben, Th. 3. ©. 99, und Eſchen— 


burg, tm Deut. Merkur, 1805. St. 5.— Im BVatikan, 
Nr. 398. Sol. Pap., 137 Bl., geſchrieben, von Bruder 
Reubolt Güffe, i. J. 1368, Adelung, L 32., 1. 


‚143 - -50., wo Anfang, Ende und Stellen. — Ebend, 


Nr. 325. Leinhardi Fleselii historica descriptio 
lusus jaculatorii; ; ift vielleicht daffelbe Gedicht. Ade 
lung, 23., 2. 148. — Eine Petersburger Hoſ 
befchrieb Adelung 2. j. im Deut. Merkur, 1804. Gt.9 
Vgl. ebd. 1805. St. 2,, ma Ötellen daraus. — 3 


| Hamburg, Nr. 183. Zol., aus Bibl. Uffend. V 


249 -53., wo Anfang, Gtellen und Überfchriften. — 
Einer Hdoſ. gedenft auch Schilter, inf. Thes, T.IL 


praef. p. XXXVI. Wahbrſcheinlich, eben der anonym. 
| de do scaccof.,; oder der anonym, ‘de ludo scac- 
cor. fol. olim, Scherzü, die Dberlin in der noti- 
tia Mss. vor f. Glossar, p. V. und VI. aufführt, und 


Die vielleicht auch beide. nur eins find; — Eine Je 
naer Hoſ. deg ı5ten Sabrh. erwähnt Doten,, Misc. 
I, 239. — Deutfhe SL, die pieljeicht biebge gehoͤ 
werden noch) „angeführt, in.Bibl. Zhomazın. P- 
ee ., App. 64.; Mur: itemorab. et 








0 er ) 227 

Bedrucdt, iſt eine alte postifihe Ülrerfegung def 
felben -Sateinifchen Drigimals (des Yucob- v. Eeffo: 
lis, aus dem 13 ı4fen Jahrh.), von weicher noch 
ungeriß, ob fie Konrads Arbeit if: Schach za⸗ 
‚belfpiel, .oder das Buch menſchlicher Gitten 
und der: Ämter der Edlen, 1477: Augeburg, 
vermuthlich durch @ünth. Fairer, da U. Fol., 
mit Holzſchn.; beſitzt -v. Defele; Panzer, J. 96 - 
"97. Aud in der Univ... Bibl. zu Leipzig. Leigh, 
typograph., ‚Lips. ‚p. 128." Bol. Gottſchede krit. 
Beitr. VII, 658.; Helmſchrott, © 38.5; Voogelin. 
C. Cant, VIII. 4.; Denis, Buchdr. Gef. ©. 177. 
— 1483. Augsb. Sol., mit Holzſchn.; befist, ebenfalls 
v. Defete. Panzer, L 137. — 1483. Gtraß« 
burg, durd Heint, Knoblodzer, Fol., mit Holz⸗ 
fihn.; v. Heineden neue. Nachr. ©. 256.5; Denis, 
©. 178; auch in Joſch iſchen Samml,; "Panzer, Auf. 
48. — Ein Niederdeutſches Bedicht, gediw zu: Ei: | 
bed, ſteht in Suhla Berzeihnif, ©, 17. 

Ein anderes eigentliches Lehrgedicht über das 
Schachſpiel, pon Jacob Mennel, i. J. 1507., wird 

Hand ſhriftlich angeführt, in Cladii bibl, 
lusor. 

Gedrudf, um 1520, zu Dppenpeim, 54 Bo u 
gen 4., mit Holzſchn. in der Seuetlinifgen Bibl. 
Panzer, I, 446. 

XL, Die Mörin, ein - allegorifigea Gedicht, 
von der Minne, ‘oder vielmehr von der Rechtepfles 
ge, durch Herrmann von Sadfenbeim Ch. 1458. I 
v. J. 1450. 

Handfhriftlid: ‚Zu Bien, zweimal Sm 
Fr. 300. (#mbr, 440:), Pap. 4, 9:9 1455. Br 
27. bis gu Ende, 152 BL; — Nr. 48 (Ambr. 434.7, 
Papı So ® J. 14., 98 Bl. ——— 366. 





4 


428 = u 
. B614., 363. :573 -"81.,. wo Anfanz und Ende der letzten 


HH. (Das Gedicht:: Frau — welches in dieſer 
Hör. noch. votan fteben fol, . .'ift ohne Smeifel nur der 


. Anfang der Mörin.) — Zu Koppenhagen, hir 
ter dem Dantel von Blumenthal, (oben ©. 149.), 


aber nicht zwi Erde geſchrieben. Myerup, -symbol, 
präef. p- XXXVI- VO. — . Eine Handſ. auf Pop., 


4, befigt Brentano. — _ Dberlin, in der notit 


Mss. ‘vor f. Glossar. p. V., führt auch einen Herr: 
mänm von Gaffenhbeim am, und meint wahrſchein 
lich, die Mörin. — Auf der Königsberger Schloß 
Bibl., Pap. Sol. ©. v. Baczko' a Preuß. Tempe, 
1781. April, ©. 222. VW nur. eine neuere Abſchrift 


pon dem. alten Drud, wie wir aus. ‚eigener Verglei⸗ 
chung erſehen. 


Gedrudt: 1512. Straßb., durch Joh. Gri— 
ninger, Fol., 58 Bl., mit Holzſchn., herausg. von 


Iohana Adelphus zu Schafhauſen; in de 
Schwarz iſchen Bibl. Panzer, I 646 - 47. Dil. 
auch Bibl. Gozsched. 107., und Schtift. der An: 


halt. Deut. Geſellſch. II. 423..— "1535. Worms, 
Fol. Barzko; a.a.D. — 1538. Worms, durh 


Geb. Wagner, Fol., mit. Holzſchn. Bibl. Schwarz. 
U. 298.; Baumgarteng Nachr. 1. 237., und Bibl. 
' Baumg. ll. 62. Audy zu Dresden — 15%. 


Worms, Fol; befigt Prof. Berfenmeger ga Ulm, 


‚ Öragur, IV. 2. ©..ı85; .Bibl. Christ. II. 300.. 
‚Auch zu, Dresden. — 15... Sranff. a. M., Bun 
Weig. Han, $ol. Adelung, zum Püterig, © 
10.; Lange's freundfehaftl. Briefe, Th. 2. ©. 241. 
— Ein Auszug, nad) der Ausg. v. 1538., von Rei⸗ 
Hard, in der Rom. Bibl. VII. 41-70. — Über den 


Berf...vgl..noh, Cruſius, Shmäbß, Kros, Th. U. 
B..7. Kap. 12; Bottfieds. dramat. Wil, LE 189- 

















7 . 


Bearbeitet, Prumntiih, durch 5. Sad, = 
4.3.2 ° 
XLIV. Gott Amur, ‚oder der Miane Bebre, ein 
allegorifdes Lehrgedicht von der Minne. 
Sandſchriftlich: Zu Weingarten, aus dem 
14ten Jahrh., hinter der. Samnf. Minnelieder, bon 
welcher in der folgenden ABtheilung, ' "Meifters Beitr. 


L 94. — Zu Dresden, in der. oben. &. ‚325. ange: . 


führten Hoſ., BI. 33. a. tu 50 a.1. Anfang: 


Cupido dens' aimarlı. 


- Wbit ic iũgẽ aũ getag. 
—Gmweigẽ vñ hörä ſagẽ 

Schoͤn red von minnag. Br 
Go das ir gewinnen rn 
Mügend lob und'en, ... an 
Ob ie mein’ le... un 

: Bietend ewer or ber .. a .. 
So richt ich das nad) mein? ler, 
Wie das getiht on 
Und tichtend bericht, . 

Wie man nad lieb werben fol. . 


IH beddrffe Han wol ff. , 
So flimmt diefe Hdf. mit der vorigen Vers für Vers, 


und weicht nur in Schreibart und einzeiem Ausdruck ab. 


Der Schluß, von V. 2430. an, iſt aber, ‚ganz anders: 


Wan ich murd fräudä bar, 
Ob fein yemat wurd gemar. . 
D’ red ward ih us Dig fe. 
‚Mic friudi fprach ich pald. do: 2: 
— Genad, liebu fraw mein, 
Ich wil werbend yM? fein, 
Ma id) mag nad) eren, 
. Bü dein wiedin meren; 
Bü bis fier dez uon mir, 
: Das ich nimꝰ wil an dir s 


> ⁊ 


429 





4389 


. 1% Dfe meiht trui pre. 
Es endarff auch niemat reed, 
” Bl. u b, Das ih ez, taugenlich nit Ras; 
. 9 Sch ez wär meins hereiẽ Hay; 
.. Warb Sfr Arie 
| Yenät ug ans vnne; 
Daud bis d° ſorgẽ fry, 
Hiemit pm dieng ih fy. 
. BA trudt fi miñerlich an wich: 
77 Fe kuͤſſen dj was miñeckich, 
| "Das it liechtez möndlin: zo} " 
Mir aldo ze fün bot, 
*Ñ Sup hett ih fraͤudñ nil äinie ir: 
Dũ herrzenlieb fprad) z& mir: 
' Gefelle, ich raut vns Baiii;": "' 
’ Das iwir vns lieplid) Thaibiis . 
Ich fuͤrcht, dz mein vatetlein 
Ald die mu mein 9 2 
Frage nũ, [pJald ſuͤch Mid lt 
Geſchaͤch dz, ſo muͤſt ſich 
Die liebin und? vns pamft - 
Ewiclichñ ſchaiden, 
Bi ‚hört hilff on raͤt veͤlorñ, 
Bü wirft uch in düldñ zorũ; 
Dez ſoltu uͤberhebñ inith. 
Genad, fraw mein, (ptädy ii 
‚ag. de gepuiteft, dz ſol ſein. 
Si ſpräch? traut gefelle mein, 
. So fhaldh wir us hung; 
‘ ee ynnic. 
N Wz ud uns hie befchechen fey. 
Ich fprah: we, fö bin id) fie 
Sräudfi und auch unnen; ' 
- -. Shle ih mit dit erfunkten 
| ’ “Die fräud yiner mer! 
Do ſpräch die rain het: ' 
Ih 'twil ez gern füge dit, 
So ni die zeit fuͤget mit, 
Nach fräuda vñ nad 'miite; 
Da ſchaid froͤlich oð dinne: 





BI. 50, 


| % gruß, damit die lieb mid 


J Gehailet nach ‚meins HA gie 


% ” . x . 
. . N, 
[} . _ . nn _ , Ts 


Ich ſprach: liebn fraw men; tn 


Wie du wilt, fo. wil ich feih, . 


Vñ was du wile, dz wil auch id. 

©i ſprach: got behuͤt did, 

"Wir müffend: ons hie fait. 

Da möcht mä 05 vns paid _ 1 
Groſſen jamer han geſechñ; 

Ih wil ewch w’lid udjechen, 

Das bis paidä feid noch et | 

Ward uö jam® nie fo ine.“ | J 
Ich möft dannẽ entweichñ; u 
Doch gabü wir liepfeigü " U 
Ain and’ menge ombefang, i \ 
Detweders daz and? zıbang “ 
Getruilih an das hotrze fein; ' - 
Ir vöfellotes mundelen 
Gab mir menge für Fuß, ” 

Dochh galt ich ir mit Tieb alfa, 

Bü ſchied liebptich on pein” 

‚B5 der lieb ftawn mein | 

Mit fräudenreihjem fine, 

Hin zu meins herezfi mine, 9 

Dir für ir lieplichũ dank, ne 

Das mit us ir fd ol gan, | N 

, Baus irem weifen raut:- en 0. 
Suß ben ich fit a fpaut or 
Mit do herczñ lieb ſeyt 

Gehept uil menig lieb zeyt cl 
Wiege . . 
Bü: ud irem roten mund 
Enpfange menge liebñ Lug, ._ 


I hr auch us de liebt ſuß . 
Enpfangi ſeyd ut Mel... 0.2 0 mt site 
Mengen diachtẽ plicke. En En GE 


ruintlich gruͤſt vñ taugẽlich 
6: Send den felbi fund 
Bart niein wand 0°. 0: " 
Nach de miñe saut wie 


432 te 
. 
Võ de ſiebũ framä mein. 
Dz fi fälig möffe fein,  . .— — 
Bü das fi got behuͤt \ 
Bor allem ungemüt! 
GSi ift fo vet walgetan. 
Hie fol das puch ain ende han | 
Bon d° werdä mine 
Wem nü fein finne | . 
Bü fein h’rcz ſey vꝰwunt W 
EN Bon d° miñe vñ ongefund, . \ 
Su Helffene alle pitten mir, . . ... 
Das er nach mineclih? gie 
‚Bo den feren mundi un 
Lieplich werd enpuͤndũ En 
"Sn Burg? ſtund, dez pitt id. 
ZB nu güfer fraget mich, 
Wie diß püd ſey genanpgß. 
Dem will ichs machñ wol. bekañt, 
Den name ſein in. Eurcz? friſt: . 
Der werdü mine ler ez iſt 
Offenbar vo mie benaf. 9— 
-\ Da; fy den gute wel bekãt. 
Die haboñ willẽ vñ mut u 
B5 mic die werd mol für güt. 


Gedrudt, aus dem Beingarfener Ko. , nad 
einer Bob meräfen Abſchrift, in n Mülfers Samml 


1 (2495®.) en 


XLV. Die Jasd, ein altegerifgen Gedicht 


von der Minne > \ 


Handfhriftlid, binfer. dem Koͤnigeberger 
Barlaam (oben ©. 282.3; die letzten = Bl., von 
anderer aber gleich alter Hand und ebeh 'fo yeſchrieben, 
nur obne rothe Bezeichnung, und die Zeilen wicht ab⸗ 
wechfelnd efngerüdt. Anfang: n 

Het ich ze iagende ſinne güt, 
So wolt ich mit wiſem .mät ...n 


Zihen of den malt: Er e: 
„Do hat ein hinde fo bale 











J 

AR, 
Geflohen dur den tin, 
do hat ein iager an 
Geheget güte hunde; 
maniger leige funde _ . 
Hat er erdacht, dz fi im m’e . 
worden; wan im wz five, . . 
Dz e@fo lange hat geftrichen . 
der binden na, vnd fi entwihhen 
Im fo verre wi hin dan; ' 
et wz ein wege müder man, 
Worden võ dem geiagd; 

- fere er dz klagd, | ' 
D; in fo wening do 9°fieng 0. 
fin langes harren, dz er gieng u 

„Mit truͤwen vf dem fpor, 
als er het dike vor 
Dem, wilde nad) gegangen; 
wz mit leide beuangen:? 
Ende” do Bö-ich bit, mad) ein gezelt, 
Luzifer, als billich ift, 
und zette dar in ftro und mift, 
. Bnd fage din? müter, 
dz fi in (den falſchen) gebe hope fuͤr fat 
Beſſers hoͤret ſi nuͤt an; 
wand fi lant miaggge veſtẽ man 
Hie in zit [v⸗der) v°derbi, 
der mit truͤwẽ wꝰben 
Wol Fond, als man ſolte, 
‚der echtes pflege hwolte. 
Ich Ban in nuͤt geflühe me; 
fi möffen habe iem’ we, . 
Vntz dz fi gebüffen gar, 
dz an in niene blibe har, 
Es fi vo füre gar v°brant; - 
hie mit fine fi gnüg gefhant: 
Den fele idy nde flüchen; u 
võ got ich des geruͤchen, 
So diſe büffe ſus geſchicht 
dz denne got ane gericht 
Die ſelẽ neme in ewikeit, 
ond fi behüͤt ane alles leit, . 


v 


— 


Vnd in gebe orbden vil 
iem? me ane endes zil. 
Des bittent alleſamẽt, got 
der och genant ift fabaot. 
Amen fpredjet alle,- 

den dife rede geualle. 

Darunter ſteht von neuerer Hand: ’ 
O herde got Wat? erbarme did 
genediklichñ über. mich " 
la mid) pon dir nicht feiden. Amen. 

Ganz unten: 

Gaudeamg dis In Dño iefu rpo, 


XLVI: Hadamars von Laber ähnliches, wahr: 
ſcheinlich, dem vorigen nachgebilddtes, allegorifdes 


Jagdgedicht, in der Strophe des Titurel (oda 


©. 99.), vor 1462: Vgl. Püterid, © 7. 
Handſchriftlich: Zu Straßburg, in der ala: 


demiſchen Bibl., wohin eg Dberlin fthenkte. Dal 


Oberlini notit. Mss. vor. dem Glossar. p. V. Nach 


Docens Vermuthung, in tinf. Muſ. I, 182., ift dich 


ein älteres, als des.von aber Gedicht. Aber unter den 
häufig bon Dberlin im Steger daraus, angeführfe 
Stellen, findet fih 5 B. die Unter Merker, auch in 
der Erlanger Hdf. Bl. 19. b., welche Ießte dorh gemis 


Labetrs Bed. enthält. — Diefe, vormals. in der Ant: 


bader Schloßbibl. (vgl. N. lit. Anz. 1807. Sp. boo.) 


ft auf Ochſenk. Pop., 88 Bl., gr. 6. Auf dem Dede! 
‚.  fieht von alter Hand: „Ein bäclein von Lieb vnd Leid”; 


bon den übrigen Worten lieſt man 'nur noch den To: 
men „hupfferer” (vgl. oben ©, 329.). Die Skrophen 


ſind mit rothen, die Reimzeilen, und auch "Ber Ste unge 


reimfe B., mif großen, rothdurchſtrichenen Buchſtaben 
abgeſetzt. Der Anfangsbudyftabe ift noch größer: 
HBt alle wege din, geſelle, 
Vunñd big ouͤch flet gewarnet; 
Ez wolle, waz eg wolle, 
Manig lieb mie leyde wire erarnet:“ 


- \ pP) 
ı 











Die Heiße dich an fhah für orgahüj- 


BI. 43. 


Speach id zuͤ mynem herggen, 
Do ich ez an die ſtrange wolde vahñ. 

Bant myner ſtet tiemen, 
Eyn ſloͤß der mynẽ truͤwen, 
Den mag enpinden neiman, 
Dn lieb, in leyde, in feoide noch in ruͤwen. 
Ez iſt gepuͤnden vñd wirt oͤch nicht enpänden, — 
Mon hercze fal er. ſtet 
Vndirteniclichũ werden fündR. * 
a. iſt eine merkwürdige Anfpielung: 


Ich wil did eine wyſen, 
Abnemẽ dee minẽ pilder, 
Herczog Kudewig den gryſen | 
B5 dede (?), -d* ift nö der mane vnmer; 
DIH ſchaffet alt gewanheit, daz er wenet, 
Er moge, als, er’ mochte; 
So mit im doch die auͤgen fin beclenet —. 
Im hat doch alders krancken 
Der mynnẽ werg entwilder, 
Doch mag er vd gedanden “ 
Nicht laßin, vor fi er ez nü Bilder. . 
Nu lat en büzze, do mit ec ee fünder; el 
Wann hindir fi) gedendin \ 
Ime manid ſweres leit in herczẽ kuͤndet. 


vr 


Die legten BI. find nachläffiger geſchrieben, und“ ‚die Ä 
Derfe nicht fo regelmäßig abgetheilt. Schluß: 


Darunter fteht roth: | ‚ 


„So top ma by harrẽ griſet, 
Her had doch möniden iegie 
Bil dide dar gewiſet, == 
Doz ez ez wenne' iſt wuͤrdẽ wegere, W 
So was mag geſchen, da zeu if gedinggh 
&. nä harre nahim ob uns gedinge 
Zei luͤcke brenge. cb· 


“ ı 


Erplicit dy gt von Baborn. 


Im Gedicht ſelbſt nennt ſich der Bf, nicht, — Die Wiener 
Pe Nr.d301. (Ambr. 425.), Perg. 4., 55 BL, des 


Era 


Pay 





alten (?) Jahrh. Gogl. Lamben ed: Kollar. II. gig, 
und Brague, VIl. 1. ©. 146.), fängt un (f. u, 


— — —— — — 


436 









Muſ. I. 182. 566), mie die Ite Strophe der Erlan 
ger, und endet Muf. 1. ı82.). wie deren Z4fte © 
vor dem Schluß. Anfang: 


Swie minn ein anevahen 
Gey fraüden aller maifte, 

.. Doch zat id, nicht vergahen 
Sich, allen den, den ich nu krewe laiſte. 
Swer im durch minn ein liep zu frawden Hieft, 
Der wart ee wol und ſchawe, 
Daz er- fein peiteo zeic icht da usrliefe, 


Ende: - Ein ende difer ftrangen OR — 
Mit frage niemant inder; fa A 
Sie fol dahin gelangen, . 


Alda der tot mein leben under windet: 

* Albie der leip, deu fel dore fol iagen 
Mit harren ewidhleichen, . 

Davon dem ende niemant Yan gefagen. 

— Der von D 0 een ebd. mifgetheilte Anfang dr 

Bafitanifden Hoſ.,“ Nr. 326. (vgl. Adelang, | 

23.), Pap., 65 Bi, Fol., findet ſich nirgends in da 


‚Erlanger, — Eine andere Vatikaniſche Hoſ., I. 


376. Pop. ., 87 Bl. 8, beginnt aber, wir die Erlam 
ger. Eine nähere Anzeige Glöckle's f. im Anhang. - 


In Wien find \audy noch wei Hoſſ. dieſes MWedichten 


Ir, 82. (Ambr. 429.), kl. &gol., 48 BL Pap., von 


des Laper Schweſterſohn geföhrichen, ans. Vem ıjfa 
Jahrh.; beginnt mit der 5ten ; Strophe der Erlanget 
Hd. Bol. unſ. Muſ. I. 565. 583 - 86., Wo die ek 
- Stu; — N. 270. (Ambr. 439.), aus dem ıdfea 


Jahrh.; beginnt mit der 2ten Sta. der Erlanger S 


- Die Bl. 18. folgende Robrik: der alte Mann, iſt nu 


eine Abtheilung deffelben Gedichfes (iR Der, Erlanger 
Handſ. BI. 26.). Unſ. Muſ. L. 566; rg wo die 
i I a DUB: 


F 4 | ‚437 


Infänge. Tber die‘ Bl. folgende Ersäblung,, vol. | 


ir S. 23. 


WBgl. noch über dieß Gedicht, Gbwingt, im Yon 


. und f. Deutſchl. 1785. Nr. 7. — . Ein Hadamar 


wn Caber, der [eßfe feines Stammes, ft. ‚als a 


xuprechts Rathı. 1458. Säherline Geſch. 
Mi, Von 


XLVH. Sünf Leht: nid eiebehgedihe, in der ” 


-, ©tropbe des $ifurel. a: 
Sandfhriftlih, zu Wien," Nr. Ar. (Amber. 
130.), El. Sol., 125 BL' Pap., durch Gabriel Sat: 
er, v. J. 1483.. Gie flehen bier Bi. 1. 58,74. und. 
39. Unf, Muf. L 594. 567 575 = 76, wo die‘ Un: 
'angsftrophen. 
XLVIII. Gedicht bon Fi Minne, ins in der 
&tropbe deg.Ziturel, 


Sandfihriftlich, im Batitan, Ste. 48, 4, 


39 Bl., Pap. Adelung, —J. 26. I: 235 -"86., wo 
Anfang und Ende. | 


XLIX. Bruchſtück eines a hniecheg Sedichtes, 


ebenfalls in der Strophe des Tikurel.- 
Gedrudt, nd einer Temleriſchen Abſchrift ei: 


aes intbefaggeen, Perg-, bei Nyerup, Symboh, P-94-_ 


to2. (36 Str. ) vol Praef. p XV, - 


L Der Mingen Kegel, durch VFoexrhard Cerlne 


(Eberhard, Kellner) bon Minden; v. J. 
1404. 

‚Sandfhriftlid,. zu Wien, Mr. 435. Pap., 
122 a 8.. aus dem säfen Jahrh. Bol. Bragur, 
VI. 176. "146.; unf. Muf. L 567.,. wo dk erjfen 
Verſe. Eine Abſchrift, durch Adam Bartſch, beſaß 
Blumenauer. Die Überſchrift iſt: 

v Der mynnen regelen won Everhard Eerlne aus Minden“. 


Pas 


‚ des Super. Schweſterſohn gefchrieben, ams- Ba 
Jahrh.; beginnt mif der Sten :Ötrophe der: Erlanger 
5% Bol. unf. Muf. I. 565. 583 - 86., %bo die erfe 
. Stu; — Nr. 270. (Ambr. 439.), aus dem iqtes 


am 


436 


adten (?) Jahrh. (vgl. Eambec. ed. Kollar. II. ꝗ 


und Brague, VI. 1. ©. 146. ), fängt un (f. u 
Muſ. I. 182. 566), . ie die Ate Strophe der Erla 
ger, und endet (Muf. 1. 182.) wie deren Zaͤſte © 
por dem Schluß. Anfang: 


Swie minn ein anevahen 
Sey fraüden aller maiſte, | 
.. Doch get id, nicht vergahen 
| Sich, allen den, den ich nu krewe laiſte. | 
Swer im durch minn ein liep zu frawden chieſe, | 
Der wart ee wol und ſchawe, 
Daz er fein peiten zeie icht da verlieſe 


Ende! Ein ende diſer ſtrangen — | 
Mit frage: niemant vinder; 4 
Sie ſol da hin gelangen, * | 


Alda der tot mein leben under windet: 
Alhie dec leip, dev fel dore fol iagen | 
Mit harren ewichleichen, ' 
Davon dem ende niemant Han gefagen. 
Der von D 0 cen ebd. mitgetheilte Anfang de 
Bafitanifden Hdſ., Nr. 326. (ogl. Adelung, | 
23.), Pap., 65 BL, Fol., findet ſich nirgends in da 


Erlanger. — (Eine andere Batitanifge Hdſ., R 


376. Pap., 87 Bl. 8., beginnf aber, wi® die Erlam 
ger. Eine nähere Anzeige Glöckle's j; im Anhang. u 


In Wien find \aud) noch gwei Hoſſ. dieſes Wedichtes 


Nr, 82. (Ambr. 429.), kl. Fol., 48 BI. Ba don, 
136er 


Jahrh.; beginnt mit "der 2ten GE. der Erlanger Hd. 


. Die BI. 18. folgende Rubrit: der alte Mann, iſt nur 


eine Abtheilung deffelben Bedichfes (iR der Erlanger 


Handſ. Bl. 26.). Unf. Muf. L. 5686; —X no die 
v u 


eo Ä | * 4437 
Anfänge, Über die BI, sb fotgenpe Erzählung, vol | 
eb 8.823. | 

. Vgl. noih über. dieß Gedicht, Gbwingk, im Journ. 
v. und f. Deutſchl. 1785. Nr. 7 — . Ein Hadamar 
von Laber, der letzte feines Stammes, ft. als Kön. 
Ruprechts Rathı. 1a Säberlins Geſch ‚In. 
44ı., VI. 333. 

XLVH, Fünf ehr: und eiebedgediäe, in der ” 

', ©trophe des Zifurel.. or: _ 

Handſchriftlhich, zu Bien,” Ir. Ar. (Amber. 
430.); El. $ol., 125 BL Pap., durch Gabriel Sat: 
ler, v. J. 1483. Sie ſtehen hier Bl. ‚u. 58. 74. und. 
99. Unf, Muf. J. 564- 567: 573 - 76, wo die An⸗ 
fangsſtrophen. 

XLVIII. Gedicht von der Minne, is in der 

Strophe des Titur el, | 

Sandſchriftlich, im Vatitan, Ne. Z48, 4; ; . 
39 Bl., Pay. ‚Adelung, J. 26, Il. 235 -"56,, 
Anfang und Ende, 


XLIX. Brudftü eines ahnlichen Sedichtes, 
ebenfalls in der Strophe des Titurel. 
Gedrudf, ndd einer Temleriſchen, Abſchrift ei— 
nes unbefagpfen, Perg., bei Nyerup, Symbol, P- 94-_ 
102. (36 Str. ) vgl. prael. pı XVIII.. 
L. Der Mingen Kegel, durch Wverbard Cerine 
(Eberhard Kellner) bon Minden; v. J. 
1404. . 
. Handſchriftlich, zu Wien, Nr. 435. Pop., 
122 Bl. 8., ‚aus dem daten Jahrh. Vol. Bragur, 
VI. 16 ©. 146. unſ. Muf. L 567.,. wo die erſten 
Berſe. Eine Abſchrift, durch Adam Barıia, beſaß 
Blumenauer. Die Überſchrift iſt: 
„Der mynnen regelen von Ederhard Serfne aus Nlinden”. 


— 


4 


438 J run 
- Die DBerfe haben rofhdurdgrichene, : die . Afäge gan; 





vobe Anfangsbuchffäben, und “nhaltsanzeigeg, am Ran 
Das. Gedicht ift in 3 Iheilen, mie rofhen Über 


J und Unterſchriften: 


Der erfie ent des budhis begynnet: »Bff eyne 


tag id trurig faß”, vnd wesnet biz an 
dye erften frage. 


Vpp eynen tag ich trurich faß, 
Beſwerit myd gedanden; J 
Calt, trugken, warm vnde naß 
Begunden mich beſchrancken; 

Ich wyſte vm myn leben nicht, 
So rurte mich der mynnen ſiral, 
Vurwandelt war myn angeſicht, 
3 wart rot, bleych vnde val 


Nicht ſittzen Eund ih, noch pen 
n 


[2 


x 


| IH wante mich her, id; wanf® mich hyn, 
. Ich fiel, wan ich wolte ſten: 
* Doch greyff ich hertlich eynen ſyn, 


Eyn ſtecken tzouch ich uz der wand, 
Der waz rrump und vngeſtalt, 
Den nam,id) an myne hand, 
‚Als eyn man van iaren ale, 

Der van crende funder fteden 
Sich nie wol irheben Fan, 

By dem begund ich armer ſchrecken * 

. Tau vilde pf eynen ſchonen plan; 

Dy waz mi blumen meniger Pet, 
& wunnynglich beſtrouwet, 

Je ſchyn waz ſchone vnde clax. 

Datx ſuͤßiglich Becoumer, 


Er kommt bier zu der Minnenkönigin, welche ihm die 
10 Gebpte der Minne Cogl; Pie folgende ge ehr. 


Halde di dorch keynen bach, * 
Eyn mynner, gnd enroeme nicht, 
Tzur liebe laß dir niche tzu gach, 


Dale dic rechtlich vnde ſust. * 


1 





RE 432369 
Me lare vnd regelen, .. 

An vnſes koſens ende, — 

Wil ich dir befegelen, : 

Wan id) mid) van dir wende. 

Der ende dez erflin teulis. 
Der andir teyl de buchis begynnet van der 
erſtin frage vnd weret.biz an dag Capitel: „Ne 

 lare ond regelen”, vnd biz an Bongng 
Sydrus hob. 


Enthaͤlt 38 Fragen und Antworten über die Minne: 


Ich ſprach; gnedige froume myn, 
ns Beſcheyde mir eyne frage, zu u 
Dye had in mynes bergen (Hıyn ° \ 
Ghehuſet alle tage: r Nr 
Ab ber folde blibe vore, " | 
Ber da reyffte: laß mirgn! . 
Vor des pallas tore, 

Sage, hoghe keyſaryn. 


Hy berichtit in die Konyngynne nn 
Borgellen vnd geleyden \ 
Wil ih, frund, dye frage dyn, W 
Ich wil ſie dir beſcheyden, W 
Du ſalt nid leng in tzwifel fon. | 
Diefer Theil ſchließt: J | 
Auch faltu nicht genennen 
Dyn lieb an keynein briebe; 
Laß dich auch nicht kennen, 
. Scribiſtu dyme liebe; | / 
Do zalt yn nicht befegelen N 
Mit dyner fignaturen: 
Daz babe vor eyn regelen, - Ä a 
Vnd hab iz hoge curen.. 
Mid dyme liebe ſamentlich 
Eyn fegel habe’onvurme, 
Wiltu wiſſen fiher dich, | 
©o blibt dyn liebe vngefelt. . 
— Hye endiget ſich der andir teyl DIE 
F | buchis. 


. 440 ._ — — * 


Der dritte teyl begÿnnet van Fonpng Sydrus 
hobe vnd weret biz an dye beſchließunge des bu- 
his, de fih begynnet der mannen regel 
vnd zal. 
Me lare vnd regelen, 
Du hoge werde konyngyn. 
Woldeſt mir beſegelen, 
Sprachſtu an dem ambegyn: 
Dye laß mich, wiſſen nv ‚sur ftund, 
Bil ſchone frouwe mynnynglid, 
Anders werd ich nicht gefund. N 
Der Dichter muß die Regeln der Minne, ſammt ein 
Habicht, an König Sydrus Hofe rifferlich erwerben, 
‚und die Minnenkönigin beftätige fie. Ende:. 
Ich ſprach: Bart frodwe, mp du will, 
So zul mirs wol behagen; 
Wem fon munt nad) mynne ſpilt, e 
Dem wil ich ſye ſagen, 
Sam ſye hy geſchrieben ſynt;“ 
Ir iſt dryßig vnd eyn; 
Men keyne no tzu tzyden vynd 
Me an erdrich, alß ich meyn. 
Hy endet ſich fonyng Sydrus hob. 
Es folgen dig 31 proſaiſchen Regeln: - - 
2) Wer nicht helet, der Tan nicht lieb gehen. 
31) Eyne froume pon tzwen menren werden lieb gehe), 
pnd epnen ‚man van tzwen frouwen, iſt nit pnmogelid, 
noch Fegen dye gebote der mynne. 
Hy endigen fid der mynnen regelen on 
. ‚ der drytte teyl dig budis, 
Dieſe Zabel hat mit der oben ©, 158. berührten Apr: 
lichkeit, deßgleichen die auch, darin borfommenden 33 
Minneregeln, Zum Schluß nennt ſich der Dichter: 
Der mynnen regel ond zal 
Nemet hy zyn ende. 
Dyie durch liebe liden qual, | 
Ich nden yne ſende. 


I: 


L 
3 


— 











N ü | 441 
Wer E. V. E. (R.) H. A. X.. 
Vnd da nach dye ſillaben dus 
Gament fugit, vindet der 
Wok, der id. yn gemachit hat 
In diß verſchin vaſte. 

Syn zzungem geſcreben ſtat, 

Syn heymed ond raſte; 

Wold ir yn vynden, getz on verzuch tzu Minden; 
C. ER, L. vnd Il. €, heißit auch zyn tzungeme. 
Keyne curen der menſuren noch tranſuren 
Had her diß rym gehad, 

Synt her duren nicht nach luren mit den buren 

Kund an zyner houbit ſtadd. 

Vur den tyeren corrigeren, noch forpueren 
Kund her zynen tractat. 

Hett her nyndirt zunde hyndirt, her thylindirt 
Hette vnd gemeßin, N 

Daz dy cnme fundir lyme unde ſwyme 
Hetten wol geſeßin. 

Wer kan tichtin, der zal richtin mid aewichtin. 

Daz ſye eben vafte ſten, 

Synd her pflichtin vnd ſchi chtin von dan fi icheis 
Muß ond van dem wege gen. 

Nicht durch tat, dye ubil ſtat, her doch hat | 
Nedelihe bodeſchafft, 

SHes vur wat des hynmels grad, engelfat 
.s Wunfhie zyn an vd) behafft. 





Nach M. nach vier Teee, nach JIJIJ vier zynen ende | 


Namm dit boch, do fende den gepft Maria‘ hu throne, 
De iuncfrow ſchone elle pyn ons fnel abwende. 


Von den übrigen hinten verzeichneten Gedichten Eber⸗ | 


hards, vgl. die folgende Abtheilung. Zu bemerfen- ift 
in dem obigen ‚noch ‘die Form der verſchränkten Reime, 
ohne ſtrobhiſche Bezeichnung. 

LI. Gedicht von der Minneburg: 


Sandſcheiftlich, zu Bien, Nr. 59., U, ol, 53 
Bl., Päp., aus dem y5fen Jahrh. Unſ. Muf. L s6r. 





442 
585., wo 0 Anfthg und Ende, Das Gedicht felbft be 
ginnf: j 
Es was ain liechter ſumer tag, 
Ich gieng fpacieren in den bag, 
Bis mich der funnen gligen 

Bradt.zu ſollicher hitzen, 

Das ich muſt mit flüchten gan 
Suchen kül in ainem tan 
Des waldes bom durch ſchatten, - 
Des vand ich guten flatten: | 

In gar wunneclider lag 

An einem berg nad) der wag 
Hetten ſich gefendt zu tal _ 

Der friſchen Iutern Brunnen val,, 

Die hort ich Iuftlih a fen, 

Vß herten velfen clofen 

So füßli her geglödelt, 

Des mayen wird der gögele 

Yin clain darpbe in dem loub, 

Der was mir ain big beroub. 


In der Minneburg bier, findet er ein ſchönes Kind, 
über deffen Abkunft und Wefen er bei den Meiften 
aller Länder nachforſcht, bis er zu Alerandrien in 
Agypten den .mweifen Necfanerus ( wahrſcheinlich 
Nectanebus, fabelhafter Vater Aleranders; vgl. 
‘oben ©. 221.) trifft, und deſſen Gefpräcdy mit dem 
Kinde über das Wefen der Liebe ift der Hauptinhali 
‚des Gedichtes; darin findet ſich auch eine Anfpielung 
auf Meifter Egen (oben ©, 412): ' 

Was er (Nectanerus) mie fagtı fole ich es fagen, 

Ich muft an finnen verzagen, 

Ih Fünd nie halb es für gelegen, 

Es müft üch fagen maifter Egen 

Bon Babemberg der wife man, 

Bon dem id) vil gehöre. han, 

Wie er der kunſt ain maifter ſy 

Bnd der Fünfte blüendes zwy 

Durch fafftee hab fin lieder. 


N 


N 











Der Cr iſt:; 
Got iſt —— weſen ain, _ 
. ,  Bnmäffig wyſhait ond od mäffig, 
Gterd volkomen läffig vnd ontäffig, 
” Vnzertailt ainig der perfon, 
Ain dryualt und der wärde ron, 
Vnerſchoͤpfflich aller gut, 
Gewalts gewaͤltig vnd ain hut, 
Beſchlieſſung aller volkomen. 
In im ſelbs ain liecht des fromen, 
Schin vnd widerfhin durch gleft, 
Ale ding durch würde und veſt, 
An vffhab vnd ain ender, 
Yin empfaher on ein fender, 
An frödrich liche finer engel, 
Die ſchoͤnſt zierd on mengel 
. Ain aller hailigen fpiegel, 
Ain vnubefleckter⸗triegel, 
In vergangen vnde kunfftig, 
Sn glichem glaſt, gernünfftig, | 
So lüdt on all verwandlung, 
Des ſpiegels on mißhandlung. 
Der ſpiegel will erzögen fi fi - 
Vns allen‘ fer nyglig 
Bmb, die minn vnd auders nicht. 
Die minne. ſprach: furbas mich bericht, 
+. Wie würdt er in dem menſchen gnad, 
Bnd in der fel nach irem flad, 
..Bon der id) wurd gehaiffer. 
Bnd in der fel gein im geraiffee? 
Der maifter ſprach: Der mädelg got 
’ Hat allenthalben fin geBot, 
Des hab, minn, ain lichtlichs mercken, 
‚Mag did im gu minne ſtercken, 
Mit finer flamme in fligfung . 
Würde er on al verdrieffung 
Guand din dem menſchen vnd der fel; 
Bon der(v) fo würt on alle fel 
Zu im geraiffet all din fin, 
- Bnd würde er ond die fel dich minn, 


— 


x 
EH$ 
. 
R 


! 


444 . 4 J * 
LII. Der Minne Fürgedank. 
Kandſchriftlich, zu Münden, v. J. ‚320. 
bei dem Cato (oben ©. 396.). . 
Gedrudt, mit der UÜberſchrift: of. 10 Gebote 
der Minne, in Zocens Misc. U, ICH r 88. - Bol. 
‚oben ©, 320. Nr. 10. ein ähnliches Gedicht. 


LIL Sieben Spruchgedichte von. der Minne 
Handſchriftlich, im Batifun, Nr. 358. 4, 
"1244 Bl, Pap. Wdelung, I. 27., H. 278-4 wo 
die Anfänge und Schlüſſe. Von den 4 noch davor fie - 
benden Gedichten, die auch ie Tr. 355; ‚, pgl.- oben 
©49.. ,, . N ⸗ 
LIV. Zwei ähnliche Gedichte, | 
Sandfchriftlic, "im Vgtikan, in Per. 314 
(nor und hinter dem Cafo; oben ©. 3964, BI. 63 
- 66 und 72-79. Adelung, IE. 314-16,; wo Die 
Anfänge. Dieß lehfe Gadicht iſt ein Ehrengeridt 
zwiſchen Ber Minne und Gerechtigkeit, und viel⸗ 
leicht einerlei mit dem Minnegericht, ig Nr. 356., 
Bl. 604 65. (vgl. oben ER, obsleich die Aufange 
verſchieden laitten. F 
LV. Drei dergleichen Gedichte 
Handſchriftlich, ehemals zu Dresden, in Nr. 
42. Eine Gottſchediſche Abſchrift Datpn, ebd. in 
Ir, 105, 3. 6. 7. Diefe. Bedichte find; Suchan— 
wirths Labſpruch auf die Liebe, von der Minne und 
ein Traum, den legte v. %. 1439. (vol. gaben E.- 
342.). Adekung, I. Vorr:xXVI. XXI. 


LVI. Gedicht von der wahren Liebe, 
Handſchriftlich, zu Dresden, in 67., vor 
dem Wälſchen Gaſt (obes ©. 371.). Mdelung, 
U. Barr. XX., mo der anfang. | 


N 











LVIL Die Macht der Liebe. 


Handſthriftlich, zu Straßburg, auf Berge: 


ment. 


I. ©. 6733-87. \ 


LVIII. Beſpräch zweier Mädgen von. der Ark 


ihrer Liebe. 


Handſchriftlich, zu Wien, in, Str. 299., bin 
ten dem Hogdietrich (oben ©. 6.) und der folgen: 


den goldenen Schmiede, Bl. 73 +77. — Davos 


noch, BI. 72- 73., ein Gedicht zum Lobe der Frauen. 
Ähnliche Gedichte ſ. Aben S. 408. ng 


Gedrtudt, das letzte ganz (108 V.), und der ° 


Anfang des erflen, in unf. Muf. I. 627-3t. 


LIX. Geſpräch zwiſchen der Pic®e und Sgön: 


heit. 


Handfchriftlid,, vech zu Anfange mangelhaft, u 
in Efhenburgs Koder von Flos und Blanfflos Ze 
(oben S. 162.). Ähnliche Gedichte r ‚vorhin ©; 320. | 


Tr. 12.3 ©. 341. Nr. 5 
LX. Geiſtliche. Minner 
Sandſchriftlich, in Dotens Beſitz. 


LXI. Spiegel der Mine (Geſpräch wiſchen 
Bott und der Seele). 


Gandſchriftlich, aber unvolſſtaͤndig, ebenfalls. 


im Docens Befig. Zr , 
LXxii. Krieg. der Seele und des Beiden, | 


Handſchriftlich, zu Wien, aus den 13fen., | 
Jahrh. Lambec. ed. Kollar. I.; Adelungs Ma: 


gagz. I. 3. '©. 60. — Auch befigt es Docen band: 


ſchriftlich. Misc. I. 83 - -,94., mo der Anfang. — Biel: 


% 


4 


446, | 


Gedru Ef, in Saufens Sontemateiaiem B. “ 


446 0 Eu 
leicht ift ed nach dem Lateinifchen Gedicht des Frän— 
kiſchen Einſiedlers Philihert, das ebenfalls hdſ. zu 
Wiem iſt. Adelung, a. a. D. u 

LXIII. Des Brün von 'Öchonebete rhapfodijche 


Paraphraſe des hohen Liedes, und der folgen: 
den Sado moniſchen Büder, v. J. 76. 


u Handſchriftlich, zu Breslau. Fülleborn, 


in Bragur, VI, 324 - 26., wo Stellen daraus. Die 


‚Po. ift auf Pap., 428 ©., recht fauber „ geifchen $i: 


wien gefchrieben, 31 Zeilen auf jeder Geite, die Bere 
abgefegf, » mit großen. rothdurchſtrichenen Buchſtaben, 
melde durch eine Querlinie qbgeſondert, und quf den 
erſien 8 BI. weſhhſelsweiſe eingerückt ſind. Die Über: 


ſchriften und erſten Buchſtaben der Absbe wth⸗ Anfang: 


Trie mibl 5 diffteili goin penutg ignoro. 


%3 fprigt: drey dink dy fone wye ſwar, 
Dez vhrden weyz id) nicht vor war; 

Da erfte fage ich fundir guft, 

Waz megis habe der are in der Luft,, ”. ' 

‚Da nympt mych mychel wundir; 

Daz andyr zage ich beſunddr. 

Waz wegez habe dy ſlange, 
Dy do krevcheit vf dkz ſteynys ange; 
Daz drytte ich nicht vorbere, 

Waz wegez habe daz ſchyf vf dem Were; 
- Der vyrden redg rechte fuͤnt " 
Der waz myr od vnkuͤnt E 

TZünde e obyr alle dinf 

Waz wegys habe eyn jũgelink 

Ich meyne eynägmänngerndin doͤb, 

Der verholin ſynnet vf fe berg Ihp: 

Dez Funde Salomon nicht beſchrebin, 

Dutch daz zo loz ich iz bleyben. 
Got gebe vs felde und heyl: 
Diz ift Salomdis irfte oreepl. 
HpDe füle yr wundir ſchawẽ, 
Js wontten zwe veyle frawen ff. 





Auf der rechten Geite fteht roth: „Altercando vices 
venere due meretrices”, und häufig fo. der Anfang 
des Lateiniſchen Tertes, mie auch in den Überfchriften, 
Schluß, ©.. 418. | | . 


Zr # Eu . 
’ . ’ ö . s ı ‚ 
“_ j B \ \ - a 447 
s ‘ ' 


Letatus sum in hys, que dicto 1} michi i. 


ICh byn vrolich rechte durch day, 
DH fäge dyr, vrunt myne, duch was: 
2 yſt myr gefaget vor war, 
Wyr ſullen vrolich ſundir var 
An onſes herren huze gan. 
Waz ſulle wyr da czu handen han? 
Ich ſage, alzo myr yſt geſeyt: 
Wor ſullen in dem ſphgel der ewykeyt u 
Bekennen beyde, vrhaft vnd grunt, | 
‚ Dort, daz uns heire mas vnkunt; 
Ich meyne, ob du ys nicht enweyſt, | 
Wy der pater,, der fon, der geyſt a 
Gy eyn, vnd och deli, j 
Bad mp der fon fey och gelidy 
. Dem vatere an der maieflat. 
Nicht ne undirfhendens dys hak, 
Wen daz dem vater ſy gegebin dy gemalt, 
Vnd der fon ezur wyſheyt fey gerzalt, - 
VBnd dy güte, fo du wol weft, 
Ghyhy gerzalt an den heyligen geyſt. 
S. 419. I6h ſpreche durch waz ys ſo komen fe9, » 
Daz dem vater dy gewalt fy bey, | 
Horet durch vweres vromen ftäre, 
Wenne nach menfhlider nature | N 
Der vater Eompt'an daz aldir, nu 
Go daz fone natur wyrt Balder, 
So gehet ym an der walt abe, | 
Alfus ich gelefen habe, 
Vnd wyrt an allen dingen kranker. 


x 


So bricht es mit einem reimlofen Verſe db, welcher 
darunter nochmals wiederholt fteht, aber verwiſcht if, 





448 
Die abrigen Bl., bis zum felgenden Bediät, find zwar 
aud) liniire, aber leer, 

Über den Bf., vgl. Gräter, Bragur, IL 325. 


(die hier angeführte Stelle gilt aber offenbar nicht von 


. dem Anfang des -ı5ten Jahrh. ift, fondern des Gedich— 


der Verferfigung der Handſchrift, welche etwa aus 


tes); S$ülleBorn, Bragur, III. 466-67., un 
Efchenburg, ebd. 471; die Komödie von der Ging 


ſchule, um 2630,, in Gottſcheds dramat. Bibl. 1. 
187.5 die Magdeburger Schöppenkronik, über wel 


Kinderling, im Lit. Anz. 1799. ©. 154., und 9 
cen, im N. lit. Anz. 1807. Nu u or. 769-9; 


. ind unf, Muf. I: 141: _ 


LXIV. Die göldene Schmiede des Konrad 
Don Würzburg: ein Lobtzedicht auf die 
Heilige Jungfrau. 

Handſchriften: 2 Wien, in Sir. 299. (dgl. 


oben LVIII.), Bl. 49-67. b.; v. Seckendorf, in un. 


Muf. 1. 622 + 27., wo Anfang und Ende — Ebd, 
in der Sammlung von Erzählungen, Ki. 119. BI. 84- 


| 103. Vgl. oben ©. 323. Nr. 31., und Bragur, VI. 


\ 


1, ©. 143. — Im Batilan, in Nr, 356.; Pap: 4, 





Bl. 1:55 Adelung, 127., II. 256-58., wo Anfang | 


Stelle und Ende. — Eberd., in Nr. 341. (vgl. 


oben ©. 338.), BI. 1-6. Adelung, IL 266. 2599. 


wo der Schluß. — Zu Gotha, bei dem Freidank 


(oben © 372). Zenzel, i. 5%. 1691: ©. 929. — 





Zu Breslau, hinter dem Brün von Schonebeke, 


©. .429-500., von anderer, wol etwas fpäfeter Hant, 


"übrigens ebenfo gefchrieben,. zmifchen Linien, 28 Verſe 
‚auf jeder Geite, die Reime auch hinten roth bezeichnet; 


hie und daAbfäge, eine Überfehriften, außer voran, 
die rothe: 


Dis 





‘ | “ ! J 440 
Die iſt das goldynne ſmedelyn. 


Eya! kunde ich wol in myten 
In mynes herczen ſmytten 
Getichte vs golde ſmelczen, 
Bin? lichten fon geuelczen 
Bon karfunkel ſchone dor. m, 
‚Die hohen hymel Eenferin, 
So wollt) id dyner wicde gancz . 
Eyn Iop durch luchten vñ glanrz 
Dor vs wil ih (vil?) gerne fmedin: - 
u bin ih an den Funften ledyn 
So meyſtirlichen nicht beret 
Das ich noch dyner wirdykelt — 
Der czungen häãmyt Füne ſlan, 8 
Adie mynẽ müt alſo getwan, 
Das her czu dyme pryſe tuge. 


Weiterhin preiſt er den Gottfried von Straßburg, 
und meint ohne Zweifel: deffen großen Lobgefang auf 
die 5. Jungfrau, von melden in der folgenden 

Abtheilung ; "©. 432. 0 Dr 5 

Dnd ſicze nie uf lobte cfe, 
Bon fuzfer tebe toumis nas, J 
Do meiſterlichen vffe ſaß EEE 
Bon Ertofbufe)g meyſtir Gothfeyt, 

Der alfo ein böer, myfer goltſmyt 
Guldyn getichte wurhee; 

Der hette an alle vorchte 
Dich getumet, frowe, bas, BE 
Den id, vil teynes tugyhnt vas, 
Ymmer Eunde did) getun: 
Ich mucz der turkel euben hun 

Ezu hoff her bryngen Bor dag goltz“ 

. Do von du, frome, enphoen folt - 
Den willen myn dor dag werk; 

"Ba mid, an wiege. eyn getwerg, 
Loufen vf der ſpruche weſin, 
Do dy yhoen kunſte reſin 
Deyn lob ſprechin alle; 
Wajz en dee rede enphalle, 


J— 


@. 433. Daz ich dy lefe in myne nie, 
Bnd fe, vil ſchone by der. ftunt A 
‚ Serge vf dynen werdin clobin. '- _ 
Küne ich did), : frowe, gelobin, 
Noch wolliclihen geerin, F 
Dor czu ſaltu kerin oem 
Dyne vſſerwelte ghade, 
Alſo, das mir @untade | 
Don Wirgzburg das heyl geſche, 
Das den gut mit vbir ſe, 
Swas id vormyde in dyme lobe. 
©. 451. iſt eine Anſpielung auf die, obige, (©. 29%.) 
— Legende vom Gbeopbilus:. nn 
Theophilus was vorfluger :- . 
Vnd alfo rechte fuidig, : J 
| Dos. her dem tufel Fundit(g); _, 
— 2BGab ſtetir eggenfchefte brid(f), 
..5 7.2Vnd wart doch vs der helle of 
„ Mies dymie troſte itloſt. .3* 
G. din nennt ſich der Dichter nodmale? 
"Ab mie don helfe flure-birt, , 0% 
Vnd wil dein troſt mir ‚gebin, rat 
So ſchite ich tömer Cuarad :., 
Bon eynueldygen fi fyane. 3 6. 
Dy rede, vs der ich ſoyynne .. 
Dir eyn ryches eren leg,  ... 0.4 er 
\ Du pil reyne küſche meyt. 3 
7 Schluß: In eynir ſchonen tuben wyz ven Ber 
Quam her czu dir. gefreügen, nn 
Vnd hatte doch e gefungen, 
Alfam eyn fmwane, „vor dem tag, 
In fonie mertirlichen no, ; 
Hely! das wort lute fang; .,h 
Des habe cz(d)u, fuzfe froume, . dank,.. . 
’ Das ung beriam fon edyl ruf 
(Her ſy gelobit, der vns y sefgaft)., un 
Daz leyd, das wir do hylden,, 
Do ſich dy ſteyne ſpylden an 
> Vnd dy grebir ſich toten vf: 
Do quam egun andir vnd czu huf 





Dy grozfen bergen vnd tal; 
Dy ſonne vorlafch vnd wart ſual 
Dy erde bybete vnd irſchrach, 
Bil manch öme vang czubrach. 
Suſt ſchrye ih, frouwe, durch; dij not, 
Vnd vor den bittirlichen tot, 
G. 510. Czu dir uor alle dy Eriſtenheyt, 
Loz dynes kyndes bittirkeyt 
An vns werdin nicht vorloen, . _ I" 
Sint her dich ſelbir hat irkorn 
Vor alle creature; —5 
Brenge ons mit dynir ſture , -.. 
Mit brouden vor dy Trinitat, 
Do lob des endis nicht enhat, 
Bor den engyln mit ſuzſem ſchalle. 
Nou ſprechit: Amen, alle: 


Darunter ſteht in größeter: Schrift: N 


Erplieie Goldynne fmytte a IK 
Ich babe dns buchelyn gefihrebin de 7 
Düs Ion ift czü, den byte biebin 

Erplicit: 


— Einen großen Theil des Geht ( abfistftih) be- 
ſizt Docen, Misc, 1, 84, IL 146., wonach er die 
erſte Hälfte deſſelben dort. mittheilsi- wollte, was aber 
nicht geſchehen. Derſelbe giebt auch noch ir unſ. Muſ. 
l. 151. an, daß om acht (7) Handſchtiften dabon 
bekannt ſeien. 


LXV. Der goldene Tempel Ein Wii Ge: 
dicht auf die Heilige Fun! afrä u, diurch Heer 
Mann von —— nn 

 Häandfäriftligu Re - in Ste, B0b., bor 
der Mötin (oben ©. 487)» 26Bli. Unſ. Muſ. 1. 6:2 
= 14:; wo Anfang, ESF ud Selen; Ya welchen dieg 
Gedicht i. J. 1453; bon’ klnem Bon Saihfenheiii, in 
Hrierti Biicer don 30 Jähren, gedichtet worden, der ohne 
Iweifel Herrmann von Sachfenheim, Verf. der, 


Bi 


| , ' ‚452 . . R ” . t Ä 
| auch in derfelben SH. folgenden Mörin ifl, Der Un: 
fang lautet weiter: 


Mit fremder glos erempel . . 
Vnd richer öffreng. — 
Darzu faus, herr, dinr granden glenz 
Mir in min betg ergleften, 
Das ich es müg gruntfeften 
— Mit güter fundament; 
Goͤtlicher geiſt, din pteſent, 
Verleich mie tammen leyen, 
Mine finnen valcken reyen 
VBnd ſchwebent in den lüften; 2 
Edha, werder gott, lauß güfften 
Din küuſche muter bryſen, | 
Din graden tow lans ryſen 
In mins gedichtes garten, 
FE 000 Silff mic den tempel zarten. 
\ Bl. 19. eine Anſpielung auf den Vabwiſchen Koͤnig 
Ladislaus; 
Ein orget mas zu Deag 
Nach allem wunſch geziekt, we 
Die yeß vaft diffoniert en 
Mit mangem dalfhen On: . _ 
2422 Rꝛng Laſſlaw, Hale din kron, 
Das ſie der welt behag, nr 
Un got dch nict verzag, i 
. Daß iſt min rat ber befl, - 
— — Du ſalt belieben feſt 
An got dem ſchoͤpffer din, 
. Kein Huß foltu nie fin, 
» Das ſtet dim adel wol. 
BVnd huͤt did) vor dem hol 
Der argen helle pful, 
er Blib ſtet am Romſchen fin. —- = 
Nie Fee dihiaı den man, .° 
Den man nent Rodentfhan; 
Er ift ein ſchalckhafft wihe u 
Die mangeibafie © Stelle, in nf uf 614. iſt zu © 


" gänzen: 


t 7: 


> 
- 


U ’ 3», 














463 
Nu dan, je wiſen alſant, 
Vnd dc je nerrfchen lut. » 
Schluß: Nu biettend vff die hend 
Vnd biegent üwer Enio 
Mit luter bicht, gantz rund, —W 
Vnd ruffent an die magt, 
Die nieman nit verſagt. 
Wer jr fin’ kummer ckagt. | | 
Zu bemerken ift in diefem Gedichte noch. der faſt regel⸗ 
mäßige 6: oder 7ſhlbige jambiſche Vers. 
LXVI. Das Leben Adams und Eva's, von 
Lutwin. 

Handſchriftlich, u Bien, Hr. 132. (hist. 
eccles.; Ambr. 259.),. Pap., 106 BI. 4. Lambec. 
ed. Kollar. 1]. 778., wo der Anfang des Einganges 
und die Stelle, worin ſich der Dichter nennt. Das Ge⸗ 
dicht felber beginnt: - - 
Do berendet was die zit, 

Als es an der ſchrifft lit, 
Vnd die jorzal was ergangen, 
Die gotheit begunde verlangen, 
Mit ir nach volgerynne, | 
Das was die güte und mynne, 
Und ouch die barmhergifeit, 
Die Iebetent in der eynikeit, 
Bor der mwelte, une angenge, 
Vnd do das dühte zu lenge 
Die gotheit, wann fie eine vertroße 
Den güten ond den mynneloß, 
Vnd die barmhechikeit gehüre 
Gebent dur zu ire ſture, | | 
Das fid) got neigete \ 
Vnd fin gemalt erzöigete. 
Gegen wen folt er ſich neigen, 
Dder wen fole er’erzöigen 
Sinen ewigen gewalt, 
. Der was vnd iſt onerzalt, - 
Do nit was und nieman lebete? 
Aber er on tougen fwebete 
N , - 


Vnſegelich in-der gotheis - 
Mit der ewen ewikeit, 
Als uns fagee di worheit. 
Nau do-in das duhte zit, 
An dem vnfer Beil lit, 
Das er ſich ewigen molt, 
Nach der güte folt 
Bnd nad) fonne werde, 
Geſchuff er hymel vnd erde. 
Ende: Die zweige beide künftig waren, 
Was des todes was verfaren, 
Das w(d)as von den gwigen beiden 
Bon dem tode würde gefcheiden. 
Gus laſſent wir die zwige hie: 
Do die fine flut ergie 
Vnd verlieff uberal, 
Die ardhe geftune. in eime al, 
Noee vad fine gejelleſchafft 
Wurdent alſo berhafft. 
Das von irem wucher vnd von irem ſam 
Ein welt ſtarck vnd mehtig kam, 
Die nad hüte wele ift. 
Wie onfer here Iheſum Kriſt 
An dem zwige die martel leit, 
Das mwurt von mir nu nit gefeit, 
Hie ift der rede nit mere: 
Got helffe vns zu ſinen gnoden one ealle ſwere. 
amen amen. 
Hie hat Eva vnd Adam ein ande, 


Diefer Schluß bezieht‘ fi fih auf die Zweige des Lebens 
baumes im Paradiefe, die auf. Adams und Eva’s 
Grab gepflanzt worden, Derfelbe Jüdiſche, Mythus 
„ft der eigentliche Inhalt des obigen (297.) Gedichts 
vom Holze des Heiligen Kreuzes; Vgl. auch Her: 
ders zerjir, Blätter, Samml, 3, ©. 226 - 28. 


LXVI. Die Genealogie Ehrifli von Adam her; 
Niederdenffch. | 


Gandſchriftlich, 6 BL. Kol, Perg,, in Antons 








Befiß. Deut Miſ. 1777. 5. a ©. 326., wo die 6 | 
erften ‚Berfe dnaus a... Fu ; 


LXVIH. Gedicht von —E g, dem Dash 

. Dies, Gündsnfall. und: Erlöfung, durch 
Heckel von Kemnat;(unter Koiſer Rudolf Ih); 

Handſchriftlich, zu. Wien, Mr. 195., kl. Sole, _ 
24 Bl., Pop. Unſ. Muf. L:602-3.;, 00 der' Unfang. 


LXIX. Spiegel der Menſchen Seligkeit (um 
1440.). 
Händſchriftlich: Zu Koppenhagen,“ ‚zwei 
perfchiedene Niederdeutſche Überfegungen, auf“ Perg., , 
aus dem 14ten oder ı5fen Jahrh., die andere etwas 
jünger. Nyerup. Symb. praef. p. XXXHI- V: Der 
Anfang beider Hoſſe, ebd. c. 48 60. — Zu Wols: 
fenbüttel, Ar.’ 81. ‚1588, v: J. 1456. u Leffings 
Leben, Th. 3. ©. 117.; mo aud) tie Überfennng: in 
Niederdeutſchen Verſen, mit 41. MS. Blänk. fol. 
bezeichnet. — Zu Elchingen. Adelungs Mag. U: 
3. S. 90. — Zu Jena, Pap. Fol. Wiedeburgs 
Nachrichten, S! urg. 135 - 38. — Die in Panzers 
‚ Annalen aufgeführten alten Drude :find wol in Profa. 
- Über die Lateinifcye.Urfchrift, in gereimten Knit— 
telverfen, vgl. Wiedeburg, ©, 119 - 34. — Dieß 
Gedicht bat in Der Siege biel Ähnlichkeit mit dem vo=, 
rigen, 
LXX. Die ſieben Tageszelten des Deidäug 
Ehrifti, durch Hartwig bon dem Hage. 
Handſchriftlich, zuſammen. mit Ne, LXIL, ‚DB 
33 -49.b., v. %. 1348. Docen, in ynf. Muß. u, 
265 -,67-, wo Stellen daraus, 


LXXI. Die fiebeh Tagaszeiten: oe⸗ aatdeu⸗ 
Chriſti and Unſ. L. Fraueg. u", | 
Handſchriftlich, hinter Rote’ ⸗ "Oben ke 


N 


\ fi . 


Elifaberh (oben G. 302.), in der Kinderlingifcen 
Abſchrift, ©,438»49. Bl, Bragur, VL =, ©, 144. 
LXXI. Marien Klage oo 
Handſchriftlich, v. 3. 1472., in Docens Be 
fig, Misc, I, 94, OD, 147 — Im Vatifan, in 
Nr. 341. (hinter der goldenen Schmiede, oben ©. 
448»), 31, 2-89, Adelung, u, 269., wmv Anfang 
und. Ende, | | 
LXXIII. Don Leonhard Peuger, feit 1419. Bes 


 nediktiner zu MIR (vgl; oben ©. 383.), find fob 


I} 


gende hieher gehörige Bedidhte 
Handſchriftlich zu Mölk: 
ı) Vonſchlagen der funtern leben. - 


1.9) Ein fprud über das Salve regine,. 


— 


D Ein ſpruch über das ave Maria, 
G Bon der natur bie. Anfang: ' 
IH haun gedacht in meinem must 
Bon der hig des leibes gluet. 
9 Bon der Chriftnage 
6) Ein Ioberanz von unfer frauen, 
D Merckh gut tugent ſprüch. Anfang: 
Hör, ſiech und ſchweig, leid und dertcag, 
Und wart deines ents alle tag; 
Und ob du in truebſal piſt, 
So gee in das leiden. Jeſu Criſt. 


Peg, im Gloſſar, unter Pelangen, führt ein Gedicht 


de cognitione Peecatorum an, welches vermuthlich 
einerlei iſt mit Ir. 1. Deßgleichen ebd. unter Rede n, 
Gälde, Smawgen und Zrewen, Stellen aus Pen« 
gers Ged, de beata Firg. Maria, und de Iaudib. 
deiparae Pirg.. welche mol aus Str. 6. find, — Dal. 
über diefen Dichter, Kropf, bibl. Mellicens. p. 200. 
LXXIV, Ein Beihtbüdlein, zum Gebiaud der 
‚Zei en J u 


{ 














vo 457 
Sandfärifttig, bei Antons Sreidant (oben 
©. 373.), Deut. Muf, 1777. Bd. U. ©. 325., wo 


B.5-86. De Anfang in, der Kinderlingifcen Abe 
ſchrift ift: 


Penitess cite, peccator, cum sie miseratur 
Jadex, et sunt ibi quinque tenenda tibi: 
Spes venie, cor contritum, confessio culpe, 
Penitencia satisfaciens er fuga nequitie. 


O funder, du fole dein fund bald bereun, 
So wirt die der richter barmherzig fein,” 
Dein fund befenn, bewein und hoff vergebung, 
Thu genug, und meid der fund verſuchung. 
Schluß, ©. 18.: 
Ad Dominum festinandi eins haec tibi enusse: 
Ignis purißcane, mors, adgritado, ruborque, 
Et ppenae gravitas et conauetudo ruinas. 
D>y ſachen fullen ſchicken did, 
Daß du eileft geu dem himmelrich: 
Daß uege fewer ond der leiplich tod, 
Deg leibes crandheit, vnd der ſchande nos, 
Dü ſwerikeit der groffen funde, | 
Dy gewonheit, der du nolgeft alle flunde: 
Daz lernet did, das budelein; 
Damit behole did, got in der hut fein. 
Amen et eft finis fub anno Domini ie feria 3 
ante Reminifcere. 


— Eine andere Überfegung diefer Lateiniſchen Baichtregeln 
aus einer pap. Hdf. v. 1432., haben mir ebenfallg abs 
fhriftlid aus Rinderlinge Nachlaſſe. Anfang: 


An dem namen gotes heb ih am, . 
Wie dir zu puffen ond zu beychten zu flan: 
©under, puffe ond ergibe did, fir, 
Die wernl der richter barmherzig ift dir; 
Bad ſunſte (funfe) Halt, daz mein lere iſt, 
Alz man hernach in der ſchrifft liſt: 
‘Hoffnung der gnaden begere, ' 
Fin rewes hercz, der ſchuld ſwere, N 





a. 


4.. Bnd Der puffe genugthoung, en 
VBnd ‚Must ger funde Sefugung., | 
Ende). ©. ‚Ign}' 
f Wiliu nwe bey hten "eben, 
So frage dich felber im leben: 
Were biftu, was .mileu,, und pohin? 
In welcher flat, mit ‚melden funden haft begyn? 
Wie offt, wur umb,.ond nie? 
Wenne Und wurumb verlißet ſie nye? 
Alſo hat diß behcht puchlein ein ende. 
Bot vns fein barmherczikeyt fende, 
Dig püdlein ift genant der penitencia uart, 
Ein meiſter gemacht mit verſen hubſcher art, 
Daz ich vnwirdiger Thewſch hab gemachet; 
Wolt got, het ich ez wol betrachtet. 
Pete, elender trachtiget rewe, 
Bor funden dich har imdsvememe. 
In fehß waren mein nam beſloſſen 'ift, 
Der diß budlein in Dewſche btacht bat, das if, 
Ein weyfer menge, Der,.dag. kan: 
\ Got der almechtig jey fein lom 
Neo gratias das leczte was 


- Es ſcheint sach dena Iegten D., daß der Berf. Peter 
sehen babe. 
: LAXV. Gankt Gobigs Gegen, one 

Handfdhriftlid: Bei dem Wolfettbütteln 
Cato (oben ©. 396.) Eſchenburgs Dentm. ©. 
277 — Sn einer perg.. Hdf. medizinifchen Inhalts, 
vormals des Joh. Scheffer. . El. Casp. Reichards 
bermifchte Beifr. zur Beförd. einer näheren Einficht in 
das gefammete Beifterreih, Helmſt. 1788. , 3b. 1. &. 
4. ©. 143 - 44. 

Gedrudf: Bei Eſchenburg, S. 27g= 8: und 
bei Reichard, ©, 145 - 5T:, mit Sprachanmerkungen. 
— Eine Stelle daraus, moderniſirt, im Wunderhorn, 
I. 161- 62. J 


N 








Im .' i R . . — | “_. 
LXRVM Hieher gehört duch mol das"Carmen: de 
 Aehodochio Bierosblymivahe; ‚oder Ord.' 
. Joh. : 


Handfäriftiiä, | in der Gopanniter Bibl. zu 
Straßburg. Oberlini, notit Mss.' vor demi Glos- 
sar. Und dieſes iſt vielleicht einerlei mie “ 


+ 


LXXVI. Dem Gedicht über die Sinfabee zum. 
heiligen Grabe, defien Docen, Misc. I : 72. er⸗ 
wähnt, und uähere Bekamatmachung verfpeiht, s. 


LXXVIII. Der Todtentang 


Handſchriftlich: Im Vatikan, in Nr. 314., 
5. (vor dem Freidank, oben ©. 373-.), Bl. 79. ff 
Adelung, Il. 317 - 18,, wo der Anfang und Stellen. 
— Zu Münden, ‚um 1450. D.oocen, in Misc. IL, 
148. und R. lit. Anz. 1806., Nr. 22. Sp. 348. . 

Gedrudt, aus der Münchener Hof, durch 
Docen, a. a. D. Sp. 349 - 52. 412-'16. — Alte, 
Drude: Bafel, 1439. (2); — miederholt, mit Ber: - 
änderungen, Bafel, 1744. 4. — In' Niederdeut— 


fher Mundart, Lübeck, 1496. Bruns, Beitr. zur . 


Erif. Bearbeit. alter Hoſſ., St. 3. ©, u, 
‘ Bon.einem Todtentanz in Niederdeuffher 
Profa, aus dem Anfang des ı5ten Jahrh., ı Bl. mit 
Bildern, haben mir abfihriftlich aus Tinderlinga 
Nachlaß. 
Über die Geſchichte und Piteratur der Zods 
tentänze, vgl. noch: die Vorr. des Ülberf, von Gal. 
van Ruſtings Zodfent,, Nürnb, ‚1736,; Hilſchers 
Beſchreib. des ſ. g. Todtent, Dresden, 1705. 


LXXIX. Sibyllen Weiſſagung. 


Handoͤſchriftlich, v. J. 1428., kennt es Dos | 
cen, Misc. 1 94. — Ein Eurzes ftrophifckes Gedicht 





460 


dieſes Inhalis, in einer Leipziger Hoſ., ſ. in der fol⸗ 
genden. Abtheilung. — Eine.gareimfe Geſchichte der 


Sibylle, zu Dresden, in Nr. 111. (bei dem Frei— 
dant, oben ©, 372.), 9. Adelung, U, Borrede 
| XXXI., wo die beiden erften V. 


Sedrudt, das erſte zu Türnberg, durch Jobſt 


GSutknecht, 1517. 8., 2 Bogen; nebſt einem andern 
Drud, ohne Jahr, in der Sihmwärzifhen Bibl. Pan: 
zer, I. 404. Wol nidy£ einerlei, wie Görres, S. 261. 
meinf, mit dem Bollsbudye von zwölf Gibyllen Weil 
fagungen (Görres, S. 238 - 42.); wovon eine alt 

Ausg., Dppenbeim, 1516., 65 Bog., mit Holzfehn., 
"in der Scheurliſchen Bibl. zu Nürnberg, Pan: 
zer, Zuſ. 137. — Eine andere, dv. 1676., Nürnb., 
bei Mich. Job. Friedt. Endter, 6 Bog. 8, mit 
Holzſchn., beſitzt v. d. Hagen, aus der Panzeriſchen 
Bibliothek, " 4 

LXXX. Unfers Herren Zukunft, durdy Hein: 
“ri von der Neuftadt, (oben ©. 206.). Nach 
dem Bea 5 Anticlaudianus des Alanus (vgl. 
unf, Muf. 1. 590. ). 

Handſchriftlich: Im Vatikan, Nr. 401. Perg., 

73 BI. 4. Adelung, I. 33., IL 158-6t., wo An⸗ 
fang, Ende und Ötellen. — Bor dem Dan gerifdhen 
Pfaffen Amis (oben ©. 350.), 43 Bl. Bibl. Pan- 
zer. P. ı. No. 4.5; Docens Misc. I. ‚94, U. 142 - 
#3. wo der Anfang. Ä 

LXXXT Die funfzeßn Beiden, vor dem jüng: 

ften Tage, 
Handſchriftlich, hinter der Berliner Ma: 

tienlegende Philipps (oben ©. 256.), Bl. 123. 
b., von derfelbey Hand und ebenfo gefchrieben, 











Diß fein die funffzchen geihem - 
BGeſcriben hat ons alfus nn 
Der gut fant Yeronig, 
Wie daz werde noch gefehit, 
Dife funffczehñ zeichũ fuln gefhehh 
Bor dE jungfiü. tage; 
Do. op ich vch die warheit fagin. 
Nu hotet warheit funder ligin:; 
Ezu dẽ erſten fal dag mer. off ſtigin 
Vollig virczig mänes crafft; al 
Doz ander, daz es vellet nyder 
Bnd alfo fer finder wie  .. .:" 
In die tiff vnd fal flihe, 
Doz 24 nymãt mag geſehñ; 
So kumpt daz dick (drie?) alzu Sant, 
Baz da ſtichet off daz, lant 
Alle me? mwuder, 
Ir iglichs befünder. | 
Sollen hulen und beren, 
Den menſchin da mie vferen, 
Doz all menfihlie diet 
Bor leyde quelende "get. 


Ende, Bl. 127. a: 


Go muget ir mit. geoffer- ſchat | 4. 
Noch difem lebñ tume dar, . . 
In den wunedlihä fal, 


DE got vo? luchtet uher al . vor 
Mit ſynẽ anczlet alſo ſchon, .. 
Da her ſiczt in de ttone, .. :ı... ; 


Dar nach flat die mil ir euget,. ;- . 
So ir aller befie .müget, _. 
Daz ift der wifen lüten tat, 

Vnd ift des heilligen geiftes rat. 


Darauf folgen noch 2 dazu gebötige Beine Gedichte | 


ı) Das fi ed pelih menfſch fal buten wor 
bofen faden: 
Ki Erlt vnd wer((Itlich ſorge, Ber 
Da mas ih võ dir borge, 


ii } vi’, 


461 


\ 
1462 ⸗ 
x . 
N . 


Dar wmrbfeez ich die ein phant, 6 
. Weder eleyt, vos, ‚biirge nody laut, : 

Mer dan die arme fele eg. 

Werlt, wer: tut, ven wilä dep, - 

Wy wilt du im Jone? PR Er a 


Ende, Bf. 128. d.: run. 
Werlt, du biſt Fraiig," F Mo dei Kone; 
Mit dir vꝰluſe ithiden ‚gest trone. 
Den mit got igebit wil 
Ab ich vorſmeße we — * fit. E Bu 


8) Weite, id wii. —E mit Die r foien 
Hhaubn. 


(DB) € Erler, dur fale inte. prlaup gebi, . 
"Ad en wit nie dir nicht lenget —* 

Als id lange Babe gerhan; 
# Ad) weiß tool daz, fünder wart, 
Ich muß berechũ nın n ſchulde; J J * 
Auch wil ich des i⸗ hulde 
Bebaltñ, det mich geborn bat, * Br 


Lange, biß an hin tot" ik 
Ende, Bl. 129. bei I 

So waz ich den gerüffn mag 

Ader claffen vor dem ctor Be “ 

Es en hiffft nicht; - ith‘ Al va or N 

Leyder dan befloffen fein: ''- Bu 


Hre, hedre, laß: a Int" K 
Wie gern ih idR: :bethe, Zn 
&s en hilfft aid; es ift- zu ſpete; 
So waz id) Mag geräffer fing" 
Das ift Tender alled' ein toiht.e Handy 

— Gin ünderes ſtrophiſches Gedicht bon den 15 Zi 
chen, iſt in der Vatikan. Höfe Ir. "680: (vgl. Ade— 
ung; H 3es:'), von welchet it ber folgenden Abthei⸗ 
lung; „Degleiden; in dein Fender Minnelieder: 
Roder. Bol: Wied, ebärg, Gr 452 46: und 139: 
LXXXII. Das jüngfte. Sericht.. 

_ Handfchriftlich: Kür Batifän,- in Nr. 34i.; 











2. LOL, 

| | 463 
an 03 EEE u DE Br Fr yr nn 

binfer Unfer Sranuen lage. Coben: Sir ), Bl. 

29 - 34. Adelung, 1. 269, "oa “ wo der Agfang. — 

Aus einer Nü enberger Sof. fährt den "Ahfang an 

Docen, Misc, IL 147. io “Zu Berlin, hinter dem 


Barlaam (oben ©, 294. non, deiſthan Sand, und 
ebenfo gefchgigben; DI BER 2211 aaa Be Bee 


mit‘ . \ 


Dig, ifwon, dem Jangſten gesiht. um 


." Nai ET Fr —— 
werten . AR ef olkeÄaspers .cfogen,. nn, real. Ne: J 
Am & fisd hebet an, dem tage, ,. 1 Je Bis 
men * die fünder führen eriian i⸗ un 5 
DE far "set temFißdäffer gun,’ um asminı ; 
r sen, So wire ein ddmerthher ta, © a 27] mr & 
So nieman ſich verhergeh mag: ir rein? 
Do brinnent berg ond tal, _ 
Der lufft_gnd Bir mpult. über al 
Die erde, majfer ond mer, | 
N —* eller gceätupg, her oe 
J hei eichn ar Dat! a on 
Don den 16 air, ſogen geilggn: 
An der funnenY Die gär vinſter wirt, | ' 
An dem onen, By, gerbite, 1.” de FT). 
Ein. licht, fo es wirt blint, GE enne 


+ 


un: "Dudy föllen valfen die fernen clär, ee 
” .. Dat werdent zeichen n“bem mer: * mem 
: Do.ndeh‘ fo Ahret- Ser gel her) De Pa Tu Hu 
‚abe: plofent die, flende her 3315 ru 


, Den ‚finder. „uahet. BE nk 
Schluß, Bl. 7. b. 2. (. ner t 2*. * se 13; N 


Hegre, durch den felben ot, Bu — 
F Den fen. Ki Akon u “ “ u 281714 
Gedinden vmb dich, Le BSP U | 
Go .teyle den. fegenzuber mich, 5 


de der, eapeliten rflag.. „ a u. 
ið⸗ ſ durch ie fünden ſchlag Een 28 
Be gevendniffe waten En 
ren zeig hundert jorenj. +. a" Y-T. 

. <Dig loſteſt u ſchoue ne 4 ann & j 


Don dem Fünige Pharaone, 





. 464 
| J Bnd geleiteſt ſy durch das,rote mer, 
Vund brechte das felbe be 
Wider in ie lant:. 
. Der gnaden biß an 'mis gemant, 
Durch dinen goͤtlichen zart, 
Hilff mir uff die rechte vart 
“Des liebſten· willel yn; 
Nů (u mit din gnade ſchin. C(rorꝙ B.) 
1. " Amen, . _ 
— ine Beſchreibung der Testen Zeiten und du 
Süngften Tages, auf Perg, 34 Bl., in der Schwar— 
ziſchen Bibl. zu Altdorf, in einem Roder von 562 
zufammen mit zwei Bearbeitungen der evangeliſchen be 
ſchichte f. Beſchreib. eines alt. Deut. wangel Kodı, 
Aitdorf, 1763. 4, St. 1. | 


— 


D. xyriſche Gedichte, Minnelieder, meilif 
und geiſtliche. | 


(Manche der größeren Sammlungen dieſer, mie 
der vorigen Abtheilung, haben vieles diürcheinander, 
mag in die eine pder, die andere gehört; , aber, wie dieſe 
beiden Adtheilungen ſelbſt mannicfaltig im einander 
übergehen,‘ fo ift auch bier nur, ohne genaue einzeie 
Ausſcheidung, auf die größere Maſſe in folgen Sam 
lungen Rüdfit genommen.) 


L Die Muneffifche, Sammlung. perorfrin 
durch die Maneſſen zu Zürich, bis am 1328. 
Handſchriftlich, zu Paris, Ne. 7266. Perg, 
. gt. Fol., 426 Bl., von zwei verſchiedenen Händen, mit 
Bildern. Bodmers Proben daraus,. Borr © 
V. VL, und Vorr. zu der Ausg., Th. J. © V-V; 
8.2. Repmann, in unſ. Muf J. 3u2- 24. (mo 
429. 





4 








465 


420. ein Drudfehler in). Eine ausführliche Geſchichte | 


diefer Hoſ. vgl. in Bodmers leiden Vor, S VI. 
XVL, und © XU: XIX. Enthält" 136 Dichter (auf 
fer dem König Tirol, den beiden Wiesbecken 
und dem Krieg auf Bartburg) — Abſchrift 


deſſelben, zu Bremen, durch Goldaft und Schobin— 


get, ‚nur ein Theil, Fol. 734 ©., welcher die etften 
59 Dichtr, nicht ganz in derfelben Ordnimg, enthält, 
nämlich: (21) Walther n, Klingen vor Eberhart 


bon Öar, (46) Seinrid, Teſchler zwiſchen Walch, 
v. d. Vogelweide und Hiltboltv. Swanegoei; 
und hinter (56) Bernge v. Horheim folgen: dee 
Tanhuſer, Nithart und Buchein, welcher "Tegte 
beſchließt. Ecoardi hist. studii etym. p. 165 -69,; 


Bodmers Proben, Borr. ©. X.-' Benede, Votr. zu 


f Abdrud, © IV. V., bemerkt nur, die letzte diefer Ab⸗ 


weichungen, und fügt hinzu, daß mit der Sten Str. 


des Bernge v. Horb, und nachher mit der 15ten 


Str. des Nithart, dieſe Abſchrift gänzlich abbricht. 


Der Buchein ſteht alſo auch, wie in der Urfhrift und 
bei Bodmer, vor dem Nithart. Den Teſchler 
ſetzte Eckhart wol. deßhalb ſchon hinter Walther no," 
d. B., weil die letzten 3 Str. dieſes Dichters auch bei‘ 


Goldaſt, wie in der Urſchrift, mit Zefhlers Namen 


‚überfchrieben find und auch nochmols hinter deffen übri= - ‘ 
‚gen Gedichten vorfommen., Jenes von Eckhart ausge: 


zogene Verzeichniß dieſer Abſchrift zählt, mit Einſchluß der 
borermäßnten Stücke, 142 Dichter, und wirklich fehle 


Nr. 128. der Eriger, in dem Berzeihniß und der Samm: ° 


lung, nad Bodmers Abdrud (die Urſchrift hat aud) 


nur den Namen); aber hinter Tr. 137. ift Bei Eckhart 


gleich 139. gezählt. Die Vorſtellungen, Zweifel und Are 


fragen wegen eines alten Goldaſtiſchen Minnefingerko, 
der, bei Koch, L 37.319. u. a, find hiemit berichtigt. u 


®o Fr 


ru 


⸗ 


.. 


on 


1 466. . ‘ 
Gedruckt: Außer den obigen 3 Stücken ce. 369.), 


u Diele, Stellen, durch Ggldaft, in den Anmerkungen zu 


den Paraenet. vet. — Einzele Gedichfe, in den Pro 
ben der alten Shwäbifchen -Poefte, des 13ten Jahrh. 
(durch Bodmer und. Breifinger), Züri, 1748. 
& — PBollftändiger,. in der Sammlung von Mlinne 
fingern aus dem Schwäb. Zeitpunkt, 140 Dichter ent: 
haltend, Züri, 1758-59, 2 Bde 4, Mwbenfalle 
dutch Bodmer und Breitinger, nach eigenhändiger 


Abſchrift. Vgl. die beiden Vorr. G. . IV. und 6. 


i 


XIX-XX. Bodmer ließ aber viele Strophen: und 
"Gedichte aus; (f. Borr. zu Th. II. S. V.). — En 
pollfändige Ergänzung. und: Berichtigung machte ©. W. 
Rafmann zu Paris na) der Urſchrift. Der Anfang 
davon, bis Ulrich von Gutenblrg, ſteht, mit Einlei- 
fung und Anmerkungen v. d. Hagens; in unſ. Auf. 
1. 313 - 444. Das Übrige, zufammen fafl J des Gen 
zen, "wird derfelbe nächftens: mi£ andern umgedrudten 
 Minneliedern herausgeben. = Eine gleiche Arbeit füu 


’ Digfe Ge, $riedr. Benede.an, im- Morgenbl, 2808., 


und machte fie bekannt in ſ. Beiträgen zur Kenntnig 
der Altdeut. Spri und Lit. Bd. L Th. 1., Göttin- 
gen, 1810. 8., monad-fie aus Goldafts Abfchrift 
berrübrt, und nur fo weit ala diefe gebt. Auf beide 
Ergängungen ift bei folgendem Inhaltoverzeichniſſe dies 
fer. Santmlung Rückſicht genommen, und die.alte Zah 


lung der Strophen und Bezeichnung der. Lieder Beibe 


halten: fo daß auch einzele, und hinwiedeggm eine ganze 
Reihe nicht zufammenhangender Strophen derſelben Art, 
für ein Lied gerechnet werden. 

1) Kaiſer Seinrich, vermuchlich Seinrich VI. 
(ſt. 1197.)3 2 Lieder (8 Strophen). ©. ı 

2 8 önig Konrad der Junge, ohne Zweifel 

—8 von Schwaben (fl. 1868); 2 Lieder (5 
Str.). © ı-z 





ee E >. 467 
3) König Tirol von Schotten, f. oben & 368, . 
4) Ronig Wenzel von Böheim. (ff. 1253.); 5 

Lieder (11 St.) ©. 2-3, 
5) Herzog Heinrich von Breslau CV. Rt. 

1299.);. 2 Lieder (8 Gtr.).- © 3-4. Ä 
6) Markgraf‘ Deto von Brandenburg mit 

dem Pfeile (IV; f. 1308. ) 7 Lieder 8 Str. )“ ©. 

4-5. 

2) Markgraf Heinrich von Meigen (ſt. 1280); | 
6 Lieder. (16 Str.). © 5-6. 

8) Herzog von Anhalt, vermuthlich Heinrich 
der Fette (ft 1269.); 2 Lieder (5 Gtr.). ©, 6- -7. 

9) Herzog Johans vom Brabant (ft: 1294. ): 
g Lieder (25 Sfr.) ©: 7-B 

10) Graf Rudolf von Neuenburg (um 1288); 
8 Lieder (25 Ste.) ©. 8- 10. 

. 11) ®raf Kraft von Toggenburg (ft. 12703} 

7 Lieder (25 Str.). ©. 10- 12. 

12) Graf Kontad von Kiräberg; 6 Biedet 

(a2 Str.). ©. 12 - 14, 

13) Graf Friedrich von Peiningen (um _ 
1289.); ı Lied (5 Str.). ©. 14-15. Daffelbe ſtand 
früber: ſchön in Philanders von Sittewald 
(Moſcheroſch) Geſichten, Ch. I Nr, 3. no | 
ber?). 

14) Graf. Deto von Bodenlaube (IV, ſt. 
1254.);. ı6 Lieder (23 Ott.) ©. 15-16. .— Die 
Ergänzung zu Str. 16., f. in unf. Muſ. 1. 331 -37. Es 
ft ein Laich, tree Wwelche Dichtart ebd, die "Zur 
fäge nachzuſehen; und. über die Abteilung der ſammt⸗ 


lichen Leich es in der Maneff: Gaminl', fa weit fie 


ergänzt ifl, v. d. Hagens Rezenf. von Benecke 8. 
Beitr., in:der Jen: Lit. F 180.’ Nr; 244 = 45. 
15) Der Markgraf von Höfenburg (riet 
Gg9a 


Zur SE 


' 
! 


um. 23); ; 6 Lieder (13 ‚Str.).- & 17 - 18. Str. 
1. und 3. kommen auch unter Nr. 23. Str. I1. und 


Oo. wieder vor. W 
16) Herr Heinrich Don. Beldeg;- 25 oder 26 


Lieder (61 Str.). ©. 13-29.. Dap, legte Lied ficht 


auch unter Ulrid von’ Lichtenſtein. 


17) Öoftfried von Rifen (um 1240. )5; 51 Lie—⸗ 
der (190 Str.). ©. 22 -23,, wo aber. nur 2o ein: 
zele Str.; das Übrige, in unf Muſ. L. 398 - 86. 

. 18) Graf Albrecht von Heigerlau (um 1292.); 
+ Lied (2 Str.). ©. 24. 

19). Öraf Wernher von Hopberg (ſt. 1323.) 
8 Lieder (15 Str.). © 24-35. Bol. oben ©. di 

20) Herr Jakob von Warte (um 1245.); 6 
Lieder (25 Str.). 25-0. 

aı) Bruder Eberbart.von Sar Cum 1260.); 
‚2 Lied in. 20 Str. ‚ine Brgängung dezu, in unf. Muf. 
1 388.. 

“ 92) Herr Walther. von Klingen Cum 1851. ) 
8 Lieder (32 Gtr.). ©. 30 - 32. _ 

‚. 23) Herr Rudolf von Rothenburg; 10 Lie— 
der (41 Str.). © 32-35. Bol. oben Ne. 15. Die 
vochergehenden 6 Leiche, in unſ. Muſ. J. 388 - %ı7. 
Einige. Derfe pon ihm führt Dhilander von Sit—⸗ 
tewald im Weiberlob an, \ 

24) Herr Heintich von Sar (um- 1254.); 5 
Gieder (20 Str.). © 35 137 Davor ein. kei, in 
unf. Muf. I. 48-23 

25) Herr Heintid) von Granenberg; 5 Lieder 
{16 ©.) ©. 37-38. 

36) Der von Kürenbergz a, Lied. (25 Str.). 
©. 38 -3% . - 

27) Herr Dietmar von Aſt; 17 Lieder (4ı 
Ger.). ©. 39 - r. W 


* 


4 
4 





‘ 


’ , , . u 458 
40) De. Ban lies; 1 ul. ©. * 46 ‚Die 
Beiden vorhergehenden Leiche, in unſ. Muſ, I. 42% 38; 


29) Derz, Wernber non; Tüfenz 6. Sieden, (a7 

Str.). ©. 44 - BB 4 

. 30) Herr Heinrich, BOR.- ‚Stretlingen. (um 
2254.)3. Hfinder (11 Sfr.) 6.4546. 3 ( 
Au) DL, Kriſtan von Hamles.6 Nds Kar 
Str,), - .&. 46.- —* n ar 
32) Herr Ulrich bon Gusenburg (gap 1256,35 
. x ed. in. 6. Ger. — (ör „Ein. Sei davor⸗ in,unf. 
Muſ. 1.434 a 3 
BD Herr nrig von. Bar Mure; :3 Rieder 
(9 Pr.) G. Hör 49. Das len Lied A au das 
dritte Buchein4. zaagten Tu gr. 

BETAPEITCH OUTLET Morunges an Sioder 

| C104 Stx... Ss: 48,= Tu Niere | Und. mo Yyılıa 


35), Men Gehanke pen eimpunsz 8, Lieder. MM 


Sfr), Syi57ır SB: . ve en 
36. Winid, Sehe, von "Winterfetten. (AB 
1250. PER C® 54 6 me_ nur. 20 einzele Str. der. 
144, welche, in 4o Liedern, nebſt 7 Beichen davor, 
vollſtãuadig Bei, Beyuadie.: G. 147 266. 

37) Herr Reimar dar Ahte; 62 Lieder (ꝛau 


eigentlich ar. 258 Ste... de ‚nach Gr. Ip. ef; nad . 


18% und 2ö4. je ıl,. ‚zpdiel ‚gezählt im): 2 6-0 


Sta 1665 69. ‚gehören vor 194 » 96. ne 


38) Herr Burkart von Sobenfris; 10: Sieden 


(Bı Ser). . ©. 88-90. 1: 


39) Hexe Heffo-gpn Müpd; ı 2 Rider @ Str.) | 


©. 90 ,.. es 212 sr sc .4 2344 
40) Ber Surggraf von Eau a3 ‚Lieder, (a 
Sr einen un 


—— Boachufen; Er cs 


Ge.). ©. 91 - 96. bang 


— 


470 


- 423 Der Burggraf bon Nietenburg; 3 3 Lieder 
or Sir.). © 96. 
7 )43)- Herr Milon von Gevelingen (Scheve- 

lingen?); 2 Lieder (14 ©tr.). © 96-97: ° 

44). Herr Heinrich von Rugge; 13 Lieder (34 
Str.). ©. 97 + Seo: Str. 1235: ſteht ſchon bei Rei: 
mar d.Y. (Nr. 37.)., Ste. 196 - 200:; Gtr. 13 - 16., 
ebd. Str. 202 - 5.; Str. 18 - 25. eb, — 145 ; 
Ei. .ög. ebd. Str. 215. _ - 

"45 Herr Walther von der Bogelweide Rn on 
um 1190.); ein Leidy ynd 107 Lieder (40 Str., 
gentlich nur 4535: denn nach Str. 88. ſind 6, — 
iſt neich 452. auch ı, nach 260. aber. ro, nach %13. 
mieder ı, und nad) 440. wieder 6 zuviel gezählt. Da: 
Zehen: find nach Gr: 28: zwei um Rande nachgetra⸗ 
. gene Str. nicht mifgezählt, und gedören mol hinter die 
flgendr).: ©. iei-4ei. Str. 109. gehört hinter 130., 
und fiheint doppelt da zu fliehen. : Über Die letzten 3 
Str. vgl. oben ©. 465, In Str. 444. wird Wealth. 
ald dritter genannt, Die Str: 27 ergänzt Be: 
nede, ©. 267: ur 

46) Herr Bitebölt, von Swanegerii 22 tie 
der (Ag Str). S. 1243-46 " 

47) Herr wolftam von Eidhensag; 7 eieder 
(26 Git.) ©. 147 + 49. : Or. 13, 14% (ned der jeßi: 
gen. Solge) gehören. hinter Str. 15=17., und dieje 
fm vor Str. 9... : Hs 

48) Bon ‚Singenberg, Herubfeß za St Gal⸗ 
fen (um 4245. )} 3 Wr (112). ©. 149 - 58. 

49) Der.von Gadfendorf; 5 Lieder (21 Str.) 
©. 158.060. Fa i.2 190 I8:.:: 

50) Wahsmut von Rüngingen; 6 Lieder (19 


Str.) ©. 160 - Grit Hinter Otr’g) find m: der Ur— 
A- tr. | 


ſchrift 2 : Zeilen leer. 


q 





a 

51) Gert. Wilhelm von Heingenburg;. 5 tje 
der (15 Str.). ©, ı6ı - 62. 

52) Herr Sütolt von Seven; 3 Sieder | {er 
Str.). ©. 162 »- 63 E 

53) Herr Balther von Metze (um 1245. ) 
10 Lieder (31 Str.). ©, 1635 66. . 

54) Herr Rubin; 22 Lieder (6 Str.). S 166-2. 

55) Bert Bernge von —*88 6 ee (7 
Str.). © 172-733. 

56) Der von Johansdorf;. 15 Lieder 39 Str.) 
©. 173 - 76. 

57) Endilhart von Adelburg; 3 Lieder (4 
Str.). © 177. 

58) vSerr Bligge von ſlainag 3 Lieder cö 
Etr.). ©. 177. 
59) Herr Bahsmut von masthaufen; 5 Lit: 
der (11 Str.). ©. 178. 

60) Herr Sartmann von Ye; 17 Gier (60 
Gtr.). ©. 1785-83. Str. 11. gehört hinter 2. 


61) Herr. Reinmann von Brennenberg;, 5 


Lieder (25 Str.). ©. 184 - 86. =. 

62) Jobans von Ringgenberg; 17 Str. € 
186 - ög- 

65) Ulbrebt, Marfchal don Kaptehtemil; 
3 Lieder (9 St.) S. 189 - 90. Str. 5. hebt an 
bei „Sr eren” 

64) Herr Dito ‚gom Zurne; 6 Lieder 24 — 
©. 190 92. 

65) Herr Gsͤ⸗ali bon Chenheim;” 2 Lieder (6 
Str.), „©. 192 - 93. 

66) Der von Wibdonie; 3 Lieder. (9 Sr. ), 
193 -94- .. 

67) Bon Sunegge; 3 Lieder (8 Str.). 6. 194. 
.. 68). Bon, Sharpfenberg; 2 Lieder (12 Ent. 
&. 194 - 95. 





272 a 
69) Herr Konrad, Sgenr⸗ von Landeck; 22 
Lieder (102 Str). ©. 195-- 204. 
70. 7i) Der Dingbete und die Binsbefin, f 
bben ©. 369. 
72) Klingefor von Ungerlans, „f in der fol 
genden Abtheilung. 
7) Kriſtan bon Lupin, ein Thäring, 7 gie 
der (20 Str.). TB. 1. ©. 16-17." 
u) Herr Seinti Hetzbolt von Beißenfe; 
8 Lieder (24 Str.). ©. 17-19. 
23) Der Thüring; 7 Lieder (19 Etr.). ©. 19-21. 
| 76) Binli; 8 Lieder (24 Str.) md ı Leidh. 6 
‚21-23. In dem Leich wird er als dritter „he 
Lürner” genannf; vgl. Nr. 131. 
77) Herr Ulrich von Lichtenſtein; 38 Lieder 
(ari Str.; eigentlich 321, denn nach Str. 32. 64. 102. 
. 192% 202. 299. ifl.je ı, "und nad) 157. find 4 zu we⸗ 
nig gezable.). ©. 24-46. ' ‚Str. 32. a., '66. 103. 
fehlen, und Str, 154 - 62. fü nd ſo urizuflellen: 154. 
156. 158. 160. 155. 187. 159. ı61..162. — Diefe 
u fämmtfichen Lieder hat Mlrid) v. e. auch ſeinem oben 
©. 190, erwähnten Gedichte eingeflocyfen. Ergänzungen 
daraus zu Bodmers Abdruck giebt Docen, Misc. |. 
102 - 4., 309- 11. Es find 2 Ligder and 5 ©tr., un 
ter welchen ' auch die erfte vorhin; berperkte. 
7). Bon Munegürz 2 Lieder‘ (g Stt.). G. 46. 
Del, oben ©, 344. 
49) Bon Raufe;' 4 Lieder. G "Sk: >» ©. 64-4. 
. 80) Herr Konrad von Alfftetten; 3 Lieder 
(13° &tr:). G. 474 28... 
- 81) Herr Bruno von Geornbetg; 4 Lieder 
(16 Gtr.). ©. 48-49. 
82) Herr Hug von Werbenwag (um 1250.); 
‘ä Lieder (16 Str,). © 49-506 . 
85) Der Püller; 5 Lieder 14 er). ©. 50-51 


> ’ 








473 


84) Don Trsaberg (gegen 1300); 6 Lieder (23 
Gtr.). ©. 51-53. es 4te Lied (©tr. 14-16.) ſteht 
auch als das zweite unfer Bugein, Jr. gı._ oo 

85) Hartmann von Startenberg;. 3, eieber 
(7 St.y ©. 53-54 * 

86) Bon Stadegge; 3 Lieder (9 Str. } 6. 44. 
87) Herr Brunmwart bon Augpein;, 5 Lieder 
(13 Str). ©54-55. | 

88) Bon Stambeim; 5. ein Bid, im ır ©tr., ©. 
55-56." | 

89) Herr Söli; 2 Lieder (18 Str.). ©. 57- -56. 
Die legte Strophe gehört hinter die Ye. | 

90) Der Zanbufer;, 6 pder 7 Leiche, und ı6 Dies Ä 
der (37 Str.).“ © 55-60. 

gı) Bon Budein, ‚4 Lieder (12 Str. ). G. 70. 
Vgl. vorhin Mr. 33. 84. 

92) Herr Nitbart; 42 eieder (289 Si, zwiſchen 


welchen aber Str. 14002, wegen eines Aueſchhitteg I 


fehlen). G. 71-86. 

93) 'Meifter Seintid Teſchler, 12 Pieder (39 
Str.). ©. 86,-90. Vgal. oben ©, 465. 

94) Roſt, Kirchberr zu Sarne; 9 eicer (27 
Str.) ©. 90 x 92. 

95) Der Hardegger {um 1250. ); 2 eieder 018 
©tr.). ; ©.,120-22. Iſt verſetzt. 
96) Der Säulmeifter von Effelingen Gi Rus 
Dolfs I. Zeit); 8 Lieder (ib Str.). ©. 95. 

97) Meifter Walther ı bon Breifad "22 Sir. 
©. 95. 97. ” | 
98) Bon Biffenlo; 4 Bieder (6 Ste) ‘©. 97- gö. 
99) Bon Wengen; 3 Lieder (7 SH.) '©. 98- 99 
100) Herr Pfeffel; ı Lied in 3. Str", & 99. 
101) Der Fatıız I und 3 Lieder, ‚(12 St.) 
©. ‚99-102, 


DL 11T) Bee Pe EEE ZB Ze E 


LU 


sr 


7 — 
102) Der‘ Eugendhafte © . teiber; | 1 Lieder 
(44 Str.) ©. 101-5. — elung, Mag. I. 3. 


.&, 15 - 16., bält ihn für Eine Perfon mit dem Hein: 


rich Schreiber im, Krieg auf Wartburg, um 


dem Heinrich von Riſpach, deſſen Eſchenb ach im 
Patzibal, V. 4560. gedenkt. 


103) Steinmar (um 1276.); 14 Sieber. (52 Str.) 
©. 105-9. Str. 44. fehlt bier. 
104) Herr Alram von Greſtenz 5 Lieder (14 
Stt.). G, 109 - 10. 
105) Herr Reinmar der Giedeler; 2 Lieder (6 


©tr..). ©. 110- 11. 


106) Herr) Hawazf; "3 Lieder CG17 Str.) 6 
IIl=I2. — 

107) Herr Günther dom ‚dem Borfte; 6 Lie: 
der (37 Str.). © 112-115. " 


| ) Serr Stfederig der eneqhtz xLieder (21 
* —2 


G. 115 - 17. 
109) Der ‚Burguraf bon Regensburg;. 2 lie 


der (4 Öte.). "©. ıı7. 


110): Herr Küng; 4 Bei,” ‘and 2 Lieder (7 


6), ‘©. 117-19., Das erſie Lied ift auch als das 


erſte Kols von Neußen. (unten Rt. 130.) tie: 


. derholt. 


111) Herr Geltat; 4 Lieder (9 Str.). ©. 119. 
143) Here Dietmar, der. Geger; 4 Stroghen. 
© 119-208 . 
113) Herr Reinmar boh äweter; ! keich und 
29 Strophen. S. 1282 55. 
| 114) De junge Meißner 6 Bieder Gı2 Str.). 
&, 155 = 57: 
- 115) Der Alte Meißner; Strophen. &; 157. 
76) Bon Dbernburg; 7 Lieder (19 Shr). ©. 
158 - 59, wo Öft. 17. b., ein befonderes‘ Lied, fehlt. 


4 


⁊ pr} 











a 475 
117) Bruder Werner (am 1250); 2 Fieber 
(38 Str.). & 159- 66. 
118) Der Marnee (um 1300.); —X Lieder (83 
Str.). ©. 166 - 77. Bgl. unſ. Muſ. II. 150 51. 
119) Güßfind dert: Jude bon Trimberg; 7 
Lieder (12 Str.). ©. 1770 79. 
120) Gaſt; 2 Strophen. ©. 179. ne 
1219 Bon Bunenburg; 6 Gieder CIE Sir.). 
©. 179-81., mo Str. 16. und 17. fehlen. .. 


'Yay) Seinrich bon "Erreinganz'®: 2 Lieder (6 


Str): ig. — 
423) (Nudolf dr“ Schreibet; 3 ender (13 
Et. 181 - 82! -Wol der obige, ©. 192. 
429) Meifter Borken" bon Straßburg; 3 
Liedet (82 Gtr.).- @ 1853-83. wo aber don * 
großen“ Boßhefang' Auf, 2729.50 Jungfrau (GStr. zZ 
69.) nur Die legten 9 Str. fichen. Vgl. Öben ©. 449. 


Wohrſcheinlich meint Job. dv. Müllers Anzeige einer 


Wiener‘ Hodſ. „bon Gottfried von Srraßburg 
uff U.:2. Ge”, in unſ. Muſ. Ei 555., dieß ‚Gedicht. 
125) Meifter: Joha Hs-Sadlaub ‚(gegen i300.)3 


47 Pieder (193 Str), und: 3-Leidhe.  & 185-985 
mo aber Ötr.-86.'96. 94 - -98. 100-3. 105. 107-8. 


110: 115 - 17. 190 -33.-125. 1249-33. 138- 4a +45 - 


50. 152 - 54. 158 - 60. 163.- 63. 186-569. 177-742 
176% 82» 284 - go. 2938: und“ die 3 ‚erkher ans 


fehlen. . J vet. we .% 


126) Regenbog (um 1300); 5 Strophen. © 


197 *90 Unter Frauentobs (Ne: 132.) —** 
ſtehen auch 4 Str. von ihn, als ein’ Theiltfßres‘ port 
ſchea Wettſtreites! Dal. hr Muüf: IK 139'-68. : 

2475 Metfter Koutadl Bon Würzburg. om 
1300. )5 2 Leiche und 36 Lieder (114 Gtr. J & 198- 
oT; we aber- ‚Die beiden Leiche: umgetehr- fieben, WStr. 


= 
* 





476 N 


1427. 80-45: 5363 75-83. q1 -95. fehlen, und 


Str. 65 - 66. hinter Str. 74. mpıfegt find. 
128) Lußge von Rafenbeim; 6 Girpphen. © 
207-8 


130) Der Kol von-Neußey; 5 Geopben. 6. 
208-9. Bgl. oben Br. x10. 

A431) Der, Aue ner- 5 Strorhen G. —2 Bl 
Nr. 76. um, En 

"\ 180).Meies Heinzih Srausntob (f.aäxr); 
4 Lieder (60 Str.). ©: 213-19., wo aber an dm 
euflgn Cigpe gder piekmeht. Leid) (Gkry;x = 30.),.gpeläe 
eine Umdiphtung des Hobenliedes iſt, Gr. 7- 11. 14- 
21. 33-309., und. die folgende, Gtr. 31. fehlen. Aus 
einge ſehr ‚alten Hdſ. dieſes H. Liedes, mehr: in Hfer 
‚reicher Mundart, .undy.es Teint, nur. Bruchſtuͤck theilt 
Denis, in den Cefefrüchten, Th. 1. ©. 119.- 202. ‚eimige 
Sesarten: und Derbefferungen: gu Gt, 345.15. und 
eiueg Ergänzung von ‚Str, z., und der. Hälfte ppn Str. 
10..mif,, Bf, unf. Muf. DI.’ 165., :mo.die Beziehung 
anf Job. p. Mälles meguſtreichen je © 

.. . 133) Meiſter Friedrich von Suüanbyrg: (ge 
gen 1300,35, 36 Strophen. ©, 209 r 13,11 Iſt verſett. 
430) Meifter Sageher (gegen, 1309.); 6 Lieder 
(25-Gtr.)., .©..859 + 92... 

- 135) Der wilde: Aletander (segen 1289. ); x 
Leid) und 3 Lieder. ©. 222- 22. wo aber der Leich 
ſeblt. J n "uch W .. ey 
ı 336): Meiſter —E (orgen 5390. x 6 Sie 
der. (26. Etr.). ©. ,223.- 26: 

137).Gperppgil;,g Lieder. (4 et). ©. 906-30. 

.38) Boppo (um 1809.) 8 Lieder, (ae-88.) 
G 230-3. 2. .:) mia. 

BON 1)? Der Eitfhaurr; SB. 6 297- -38. 


129). Rubin mon X Rüdeger; 4 Strophen. G; 208. 





477 

240) Der Kaüzler (gegen 1300); 16 eieder 
Ott.) ©. 238 - 47. 

‚Über einzele diefer Dichter, vgl. außer den allges 
meinen und bei manden, ſchon früberhin vorkommen 
den, angezeigten Schriften: Goldaft, in den Parae- 
net; Opitz, in f. Profodie (mahrfcheinli nur aus 
Goldaſt). Bodmers Vorr. zu den Proben, & XVII 

-XXXVIU. (über Nr. 1. & 4- 11. ı6. 17. 19. 30. 
36. 37.45. 48. 113. und 125.). Einige Nachträge 
dazu, in dee Vorr. zur Summl.. Tb. J. ©, VI- ve 
Cau’1=-4. 7.) Vorr. gu Chriemhilden Rabe, ©. 
XU - VI. (über 114- 15.), (Bodmer,) Im Deutſch. 
Muf. 1780. Aug. ©. 146-36. (über 113. 118, 174-- 
315. 177. 90). Derfelbe, in Canglers und Meiße - 
ners Quartalſchr. 1784, 1. G. 88 = 90. (über 7.) 
Ein Hr. W. aus Wien, in Bottfcheds. Büderfaal, 
X. 256 - 67., und Löhnert, in Meißners Apolo, 
2794. Dez. (beide über 4.). (DBiefter,) in der. Bere 
Liner. Monatsſchr. 1793. Jul. ©. 65-93, Aug. ©. 
122 - 4g., Rov, ©, 454-69.; 1795. März, ©. 185 - 
zır., Gepf. 193 - 219. (über 4.5. 6. 8., dabei die Lies 
der derfelben wiederholt, ühberſetzt und erklärt). Seuf⸗ 
ferbetd, in Bragur, V. 2. ©. 172= 84. (über ı2.). 
Tiecks Vorr. zu f. Bearbeitung, © XXVIII. (mo. 
vermuthet wird 45. und 136. 76, und 131. 73. und 75. 
möchte Eine Perfon fein). v. d. Hagen, in der Zeit. 
fihr. Eunomia, 1805. Nov. ©, 368 - 78., Dez. ©. 434, 
- 47. (über 1. 2. 4=-6,, ſammt Überfegung ihrer, von 
Ziel übergangenen Lieder). Archives literaires, 
1807. Nov. (über 125.) Auch gehörte hieher: Das, 
Lied von dem Tode Johans bon Brab. (9), defs, 
fen Mittheilung Docen verfprodyen, in unf. Muſ. L. 
181. Vgk.Maenesirier de uan.ingigni, p. 118. und 
Eccardi praeh.. zu Leibnisü:gellect. otymol. p. 47. 


478 

Deßgleichen das —* "über, den Zanbänfer (80.), iu 
Heine. Kornmanns Venusberg, 1610. 8., ©. ı126- 
32.,: wiederholt, in Jo. Prätorius, Blocksbergs 
vertichtungen, Qeipz. 1669,, ©. 19 -29., und in der 
Rom. Bibl. XXI. 243 - 56., in Berbindung mit der 
Gage vom treue Eckhart (vgl, oben 'S.76.),. durch 
Vulpius; darnach verarbeifet von Tieck, in den ro: 
mant Dichtungen, Bd.2. ©. 423-92. — Die Bilder de 
 Maneff. Samml., welche für die Abkunft und Ge 
ſchichte der Dichfer: bedeutend find, wolle Ro d mer br 
ſonders mit Erläuferungen perauageben; vgl. Borr. w 
Th. 1.6. VI Bis. jego ift, außer den oben ©. 369. 
gedachten, davon fur eing. (zu Nr. 63.) den Proben 
beigefügt. ‚Beichrieben find Die zu Nr. 1. 2. 4-7 
duch v. Jurlasben, in der Hist.. de l’Acad. des 


" Inscript. T. XL. p. 164..69,; übsrfegt, in unf. Muf. 


L 316-20. Die Befchreibung der Bilder von Bot: 


mer, findet ſich, nad Job. Horners ſchriftlicher An 





zeige, mif feinem übrigen Nachlaß, in der Zür icher 
Stadtbibl. , und die Zeichnungen beſitzt ſowohl der Db: 
mann Füßli, als Mart. Ufteri zu Zürich. Nah 
diefen - ‚bat Sr. Hegi in f. Koſtumen des Mittelalters, 
Jürich, 1807. 4, das Bild zu Ne. 64. und eine Si 
gue von 27. (wiederholt im Mörgenbl.) genommen. 
Zwei andere Bilder, zu Nr. 47. und 72:, ‚nad; Zeid: 
| nungen von demfelben, ebendaker, ftehen ‘in unſ. Muf, 
EL — Zur Erläuferung: grammatiſche Anmerfun | 
gen von Bpödmer, vor den Proben, ©. XXXIX- 
LVL Minntgefang auf den Grafen Ludwig. von dt: 
tingen, 1775 6., ift tein befonderes Gedicht, wie 
es Kod, I. 123. aufführt, foudern blog ein ‚Kommen: 

tar von Jac. Paul Lay, über. Str. 2. von Ir. 
114: Abdruck und Gellärung ben Sten Liedes. von 
- Ne 16. us are), in dir Zerling Monot 














ſche. 1793. Jul. ©. 70-72. "Überfehueg und Etlarung | 


des Liedes. non Str. A., durch Anton, im Deuf. Maſ. 


Bearbeifungen:. Gedichte nach den Mine .. 


nefingern (von Öleim), Berlin, 1773. & 174 ©. 


— Sin der Iris, Bd. 4. © 24-45. (einige Ged. 


von Rr. 77.). — Durch Öräter, in, Bragur, J. 244. 

- 62. (Se. von Ne. 77. und 9.) Ebd. II, 173 - 88, 
(Ged. ‚vn. Tr. 77. Ik 40. 20. 130.; das Lied von. 
Tr. 3., durch Boͤckh). Ebd. Bd. IV, 1. (&. 5ı1-: 
80. ein Auffag über die Bearbeitung der Minnefinger- 


bis dahin, bon Gräter); ©. 81-84. nochmalige Übers, ar 


fegung, des erften Liedes von Nr. 20,,. mit Muſik von 


Eidenben;); G. 85-91.,.non Wr. srı, 13. und 23,, | 


je ı Lied, durch J. Hinaberg; ©..g2- 105. und Ste. 
2. ©. 131 - 49. neun Fabeln, von Nr. 118, zwei, von 
Nr. 113. und 140. eine, und 5 pon Nr. 127., der Lert 
mif-Übegjegung und Erläuterung, duch Gong — 
Ebd. Bd, V. 1. ©. 5-50. 6 Str. von Re. 61. in 
Profa, von $. D. ©, (Gräfer?); St. 2, ©. 63-64: 
ein Lied von Nr. 20, durh €, (Eonz?). — Ebd. 
3). VE St. ı., Ged. von Nr. 43. 26.: 45. 98: 34. 
36. 113. 136. 114. — Ebd. BB, VII. 1. ©. 136 . 


55., 2. S. 44-48, durch Job. Gottfr. Hermes, 20 


Ged. von Nr. 1. 19. 23.9. 34. 36; 39. 40. 44 52, 
59. 61. 77. 82. 87. — Eingele Nachbildungen von 
Minneliedern, durch Bürger, Voß, Miller, Haug, 


u. a, ſtehen zerftreuf in Mufenalmanadhen. — Eine 
eigene große Sammlung, in freuer Überfegung von 


Tied, Berlin, 1803. 3., enthält eine Ausipahl von 
220 Liedern der meiſten und beßten dieſer Dichter. 


Neuere Bearbettungen einzeler Lieder ſind von gr 


Schlegel, in dem. Vermehren ſchen Almanach, und 


don Leon, in dem Wiener Taſchenbuch “rollen. 


nion. 


% 


. | , , q n . 
480 on — 
IL Der Weingartener Koder. 

Handfhriftli, im Kloſter Weingarten, Perg. 
8., aus dem 14ten Jahrh., mit. Bildern. Meifters Beitr. 
IL. 94. 162=3., mo Stellen duraus. Zapfs Reiſen, S 
13. Hier ſind auch die erſte und die letzte Strophe der 
Lieder K. Heinrichs abgedrudt, faſt buchſtaäblich, wie 
‚in dem Manefſ. Tert. Deßgleichen iſt hinten, Taf. 2. 
eine Schriftprobe, enthaltend das Bild zu Meinlo’s 
'» Sewelingen Gedichten, in zwei Seldern: im obe 
- ren, der Schild mif drei gefrönfen Löwenköpfen und 
“Darauf der Helmfhmu von zwei Löwenſchwänzen; im 
unteren, ein Wann mit einer Frau im Geſpräch, wie 
es ſcheint. . Der» Name ſteht, im oberen Rande des 
Bildes; unten ftehen noch zwei Zeilen von dem Anfange 
des erſten Gedichtes, auch faſt buchſtãblich, wie in dem 
Maneſſ. Tert. Der Koder enthält, nach einer ſchriftli— 
| hen Mietheilung Oberlins, nur folgende 27 Dichter: 
1. (Man. Samt. Nr. 1.) Kaifer Seinziä. 


Anfang: Ich grueze mit Gefange, 
Ende: - Stva man das leit in gold, 


.2. Brave non. Fänis. Anfang: 
Gewann ich zu ıninnen ie guten wan. 
Ende: Do wos gnu geos h’min vrdde von wanne. 
3 (M. S. 41.) Hr. Frid. von Hufen. 
(in einem Söiffe figenb) 
Anfang: IH mus von ſchulden fin unwis, (M. ©. Str. 1.) 
- Ende: Jr ie was unterehan. (Mt. ©. Str. 50.) 
4 (ME, 42.) Burggrave von Riefenburg. 
(figt neben feinem Gilde ) 
Anfang: Ru endurf‘ \mie nieman wiſſen. (IM, ©. Stt. 1.) 
5. (M. S. 49.) Hr. Meinlo von Gemelingen. 
6. (M. © 14.) Brave Dito von Bottenlon: 
ben. 


3. m. ©. 58.) Sr. Bliger von Sainach. 
Cſigend, das Schwert in der Sand) 


u | | | . 5(M 


| 48: 


8. (M. ©. 27.) Hr. Dietmar pon Afte _ 
- "  (kreibf einen beladenen Efel dor fi & ber) 
g. (M. u 60.) Hartmann bon Dwe ' ... . 
j (titterlich zu Pferd) : 2 
10, Hr. Albrecht von Janſécorn. (Vermuthlich 
der von Yohansdorf in der M. ©: 56., welcheri nn 
der folgenden Batitanifihen Sandy. eu Albrecht 
genannt wird, Y 
ıx. (IR. 6, 44. ) Heinrich von Ruche, 
12: (M. ©. 16.) M. Heinrich ven Beldegs. 
13. (M. ©. 37.) Hr. Reinmar, 
14. (M. ©. 32.) Sr. Ulrich von Suftenburg. 
15. (M. S. 55.) Hr. Beringer von Horneim: 
16. (M. S. 34.). Hr. $. bon Motungeh 
17. (M. 6.78.) Hr. Ultih Bon Munngur: 
-18. (M. S. 79) Hr. Hatwich Raute. ' 
19. (M. 9.48.) Der fe yon Singen: | 
berg: ' 
20. (M. ©. 50. ) Hr. Wahsmits von Rungigb, 
21. (M. ©. 46.) Sr. Hiltpolgv. Ghmwanegau: 
22. (MM. ©: 31) St. Willehalim v. Heinzen⸗ * 
burghe 
23. (M. ©: 52. ). Sr. Liutold bon Savene 
24. (M. 6.54.) Hr: Rubin ' 
25. MUS: 46.) Gr: Walther Bon der Bogel: Ba‘ 
weide— 
26. (M. 8.47.) Von Eſchilbach (ohne Bild). 
27. (M. ©. 70-91.) 'Winsbad (ohne Bild). Iſt 
uben S. 869: nachzutragen. — Darauf folgen no 
mehre Gedichte, ohne Namen der Perfaffer und Bilder; . 
DBgl. oben ©: 429. — Da bis auf Nr. 2. (meldet viel: 
leicht der Benis, bei dem Marner in der Man 
Sanıml. II. 173.) alle dieſe Dichter, und, mie es ſcheint, | 
auch die meiſten Ihrer Gedihte⸗ ſchon in der Man: F 
J | Sb | 


* 





⁊ 


= 


r 


482 . 
©. ſtehen, und in dein bis jegt befannten gemeinfamen 
Stellen fo wenig abweichen: fo ſtehen beide Sammlun 


‚gen vermuthlich in einem ſehr nahen Zuſammenhange. 


Gedruckt, mehre Strophen, welche in der Mi. 
S. nicht ſtehen, nad) Bod mers Abſchrift, in der Mül— 
lerifhen Sammlung, Es ſind: 9 Str. bon Nr. 25., 
32. Il, -binter Flor und Blanfflor, ©. 60. un 
35. II. ©. XLVI» VIL; 1 Str. von Nr. 14., ebd. 
©. XLVi.;. ı Ste. von Nr. 24, ebd. © XLVI.; 
Str. von Kr. 3., 2b. ©. XLVIR; und 7 Str. Don 
Nr. 19. ebd., © XLVIII. 


ill. Der Jenaer Kodex. 
Handſchriftlich, zu Jena, gt» "Sol. Perg., 


133 Bl.; mehre Blatter find ausgefchnitten; faft jede 


vorkommende Strophenart haft Bezeichnung ihrer Me: 
todie Bafil. Khr. Bernh. Wiedeburgs ausführ 
liche Nachricht ic. (Jena, 1774 4.), ©. 5. 6. Dal. 
Docens Misc, I. 373. 276. | 

Gedruckt: Stellenweiſe, bei Miedebutg, ©. 


. 12-76. — Örößtentheils, in der Müllerifhen Samm- 


Iung, 38, IL, nad) einer .Abfchrift Wiedeburgs. — 
Ergänzungen, in Docens Misc, L 96 - 100., IL. 278 
-86. Vergl. ebd. 1, 109. und, die Zeitſchr. Aurora, 


"1804. Str. 92. 93. 100. 


Diefe Sammlung enthält folgende 29. Didyter (über 
900 GStr.), mehre derfelben und mandye ihrer Gedichte, 
zum Theil auch unter ‚fremden Namen, mit der Ran. 
©. gemein. 

1) Meifter Stolte, waheſcheinlich der funge (zu 
Rudolfs I. Zeit); 36 Str., mworunter die 5 leßten 


Str. von Nr. 102., Str. 1. 2.6. von Nr. 95., und 


Str. 24. von Nr. 138. der M. S.; dazu kommen nod 


4 Randſtr., von melden ı in Docens Mise. J. 99. 





. 483 
Bol. Doten; in unſ.« Muſ. 1. 209. Bei Mäller,. 
Hinter Gotifriede Triftan, ftehen nür 27 Str, und 
Darunter Feine der erwähnten. u ) 
2) Bruder Wirner (M. S. 117.)3 65 Str., 
unter welchen alle in der M. ©, fiehenden, bis ciuf 7, 
porfommen. Docen, in 'unf. Muſ. I. 219. Be: 
Müller, Meiftergefangbun, © 1=4., hur 23 Str. 
Die nicht in M. ©. 
3) Meifter Kelyn "(um 1354.);: 26 sk; bei ' 
Müller, binter Briberäs Triſtan, ©. 51-54. Die 
3 legten Str. fteben in IM. ©. unter: "Nr. 118. Gtr. 
44. 42.45. - Ä 
4) Meifter Elies bon Beine, 7 kr, a. uü. 
D., ©. 54-5 
5) Meifter Alerander (mM. ©. 135.); 38 Str. 
und ı Leid. Nach einer Anmerkung bei Müller, wo 
fie hinter Gottfrieds Triſtan, ©; 142-453. abge- 
drudt, ftehen die übergangenen Str, 4-6. aud) in der 
M. G. (woꝰ). I 
6) Robyn( vergl. M. ©. 54.); 2 Gtr., Mſirgb. 
©. 5. 
7) Meiſter Kudinger; 3 Str., hintet Bott: , 
frieds Zriftan, ©. 55 = 56. 
8) Spervogil (M. ©. 137.); 13 Str., wovon 
im Mfirgb. ©. 5-6. nur 6. 
g) Der Helleviur (Höllenfeiet?); 5 Str., 
hinter Botrfi. Triſt. ©. 151 = 52. 
ı0) Meifter Getvelpn;. 17 Str., hinter Brib. 
Triſt. ©. 56 = 58. Nah Str. 4. find ;2 Bl. ausge 
ſchnitten, und die folgenden Stophen vielleicht enicht 
bon ihm. , 
11) Det Urenheimer Cum 1315. ); 3 Sr... ebd. 
6. 58 = 59-- 
12) Der Hunnenbergen { nide Shonnenbere 
| 2 u Ze 


484 


ger, wie Wiedeburg las; .ngl.- Docen, , in’ unf 
Muf; 1.197); 11 Stu, ebd. ©. 69-6. 

13) Der Gutere; ‚1 Str, ‚binfer. Dem Iwain, 
S. 68., und Mſtrgb 6, 1 9 & 


14). Ver Unverzagete, (zu Rudolfs I. Zeit) 


bo: Gtr., binfer dem Freidank, ©. 33 - 36. 
35) Ber: Lietfhaumer. (M. S. 139.); 6 Str. 
Mſtrgb. ©. 6. 

46). Der Tanhuſet (M. G. go. ); 4 Shr., ebd, 
‚8.7. 
| un). Meiſter Singof Cdegen 1300. * 6 ©k. 
von welchen die letzte die Auflöfung des Näthfels in 
Ger. 3. ift: vielleicht von dem: folgenden Rumeland, 

defien Name der Gtr. 5. beigefchrieben fleht. 
18). Reinold von «der Sippe; 6 Str., hinkt 
dem Jwdin, ©. 67: 

19) Der Goldener (gegen 1300.); 3 Sir., hinte 


dem Greidanf, ©, 36. Dazu 2 Randſtr. in De: 


cens Misc. I. 98. 
0) Meifter Rumeländ (IM. © 136. 3 74 Str. 
von welchen die 4 erſten in M. ©. unter 45., Str 


160 » 63. fteben, Mſirgb. G. 72 15., nur 39 (bil: | 
leicht ftehen die übrigen .in M. S.). Nach der legten | 
ift ein BE ausgeſchnitten, ‚und obgleich diefelbe Ders 


art nody in den folgenden 4’ Str. fortgeht, fo Fönnen 
doch nicht alle 29 Str. (ebd. ©. 15-19.) von ihm 


fein, da in Str. 5., mit welder uud) eine ande 
Versart vintritf, Rumeland ‚als dritter genannt und 


geſcholien wird, 
- 2W:Rumeland von Sthwaben, wol ein mil 
dem vorigen; 4 Str., ebd. ©. 19. 

oo) Meifter Sriedrih von Sunnenburg (. 
©. 33.); 82 Str., ©. 20-26., wo nur 47 davon. 
Str, 1. und 8. ſtehen auch in M. S., Gtw 21. um 


» . 





"885 
. 24: Na. Sir. 82. iſt ei Bl. aghſchuttch, und Bie 
folgenden Str. 48-92. gehören nicht diefern , ichter, 
under deffen ‚ Namen fie im MifttgE." ©. 264 38: Jeben, 
ſondern einem 
28) Witzkau, wie er ſchStr. 83. nennt; vermuth⸗ 
Ich Witzlav IL von Rügen. Docen, "in unf. 
Muſ. I. 159. 221, und Nperup, eb2, I 332- 
24) Der Mlisnere (og. ME: 11 -i5.), 139° 
Stte.,. zwiſchen welchen '2- zu. rgeſchnitien. ©; 31 . 
48. po nur 123 Gtr. 2) DEE ee 
35) Meifter Konrad’ von Bürzdirig me ©. 
127.); 10* Stri, von welchen die kehtP ii ME ©. 
Str. 105. Docens Misc, H. 270,, 1:36 - 98, immo 


5. Str, bon welchen 1-3. auch in” der I S. Str. | 


9 95. und :93. (der Eganiung) ſtehen. Bal. anf. 
Maſ. IL ↄ200. weis 10 ut 5a MIT 
26) Srauenlob (M. ©. 132.). "Die: hier nal), 
einum, sasgeffhnittenen Bl. fölgenden 89 Ger. find ohne 
Zweifel von ihm,; und darußter“ ift auch der Sängers 
ftreis über Grau..and Weib; Er 19 ff, woran | 
Rumeland (Nr. 200) Theil 'zu Haben; ndetzi el > 
chem auch mehre’ Gte.: in M. ©. zu gehören Feiẽn. 
Wiedeburg, ©. 4g-5r., wo 2 Gtröphen: ‚Docen, 
Misc, I. 268 - 86., wo 15 andere Str., und wKach 
(S. 271.) mehre Steophen fin ver "ME "unter 
Frauenlobs Namen' wiederfiuden. Zwei Sr. ſtehen 
and ebd. unter Tr. 138.,. Str. 28. 29., , Unfer Muf. 
I. 140., U. 157-60. Bel üp er. Diefen. Dichter noch 
Docen, ix der Aurora, wBod. Ir. 92: 93. oo. 
27) Meifter Poppe (M. ©. 138.) 3 18 Gfr., 
pon deneh 2 bei Wiedebtrrg, ©. 50453, a die. 
Anfäuge von Str. 9. TI. 23. 14 bei Doc, in “nf. 
Muf. 1. ‚240. . N 468:12 u 
28) Herrmann Damen Coegen 1308, 53 rẽeich 


- 


— 


I. 2 


x 


ass 
und 39 Str, bei Müller, hinter dem. ‚Jwain, 6 
60-66. . . 
29) Der Krieg von Wartburg: ſ. in der fol: 
‚genden Abtheilung. 

‚ Über dieſe ſaͤmmthichen Big, vgl. Diedeburg, 
©. 7- 75. aan 


IV, Batitanifäe Bantfäriften. 


a) Nr, 357., Perg, 45 BI. 4, v. J. 1387. Ade: | 
lung, 1. 27. 87 -ı90., mo Nachrichten und Gtelken 
son den 34 Dichtern, Die. zumeiſt, nebft den meiften ihn 
Gedichte, auch in M. ©. porfommen. Bgl. Docens 
. Misc, I. 126 - 28. .. Eine. Abfchrift des größfen Zheils 
‚ hat v. d. Hagen durch GIöckle. Die Strophen ſind 
ahgeſetzt, mit großen Buchſtaben ( etwa auch durch de 
ren Farbe die Lieder unterſchieden?), und Die Keime 
mit Punkten bezeichnet... 

1) Reimar (Man, Samml. 37.). na Se., welche 
in M. G., Str. 20. 22-24. 47. 43. 46. 44. 45. 2. 
26.27. ‚30. 29. 40.a.b-42, 55. 54, 56, 5ı. 50. 
48. 49 59. 15.17. 12. 16-18. 64. 66, 65. 67. 70- 
72. 75. 7% 2.3. ‚167. 168..195, 170 72. 182. 164 
183, 185-=- Ki 89-91. 57. 62. 54 87 86, Neu 
find; - i 

.,27I Ih minne, finne, Lange cit. 

.4) Min liep iſt mir vil nahe trage, 

S8) Mie fol ein fum$ noch fin zit, 

56) Diy welt wil mit geimme gergan nu vil fdhiere. 

: 87) Diu welt Hat fi) fa von vreuden gefdeiden. 

58) Swer nu den wiben ir reht wil v’fwaden. 

6) I ſach fi. were 2. aller der welte leit. 

2), Reimar der Videler (M. ©; 105.); I 
Str., non welchen nur die 6 erfien in M. ©., * 
die beiden letzten bei Adelung, S. 95 - ‚96. Die In: 
faͤnge der abeigen 4 find: 





3) GStetig lop er me geiwan, 
ds al der welte willen tüt. 
8) Aller felden felie wip, w 
iu (tu?) mir fo, de min. z Bobe ſte. 
9) Frowe, iß, des ich dich bitte, 
dc ih iemer fi dines heifes vro. 
10) Frowe, mit rede de b’ze min 
eröfte mir den Tip, ia verdien ich ez wol. 


3) Reimar der funge (vielleicht, IR. S. 313.); 


2 Gtropben,' bei Adelung, SG 97. ": 


4) Walther von. ‚der Bogelweide (M. ©, J 
45.); 151 Sfr, welche größfentheils auch in M. ©, 


nämlich: Gtr. 161 - 62, 165. 163- 64. 214- 15. 217: 


216. 251. 248. 250. 249. 255-568. 198 99. 197. 
200.- 1. 259. 260. 270-782. 53 - 59. 138 - 40. 394. 
1. 3.,289- 91. 21-23. 23-27. 29. 203-4. 206-7. 
205. 339 -4o. 337. . 341 “42. 355. 344. .356 + 58. 
347. 359- 334. 331. 335. 338. 375- 3239. 11. 376. 
378. 10. 167. 171. 168- 69. 192. 195 - - 96. 194. 193. 


129. 379-850. 130 - 31. 247. 243 =45. 381. 1586-60. 


‚382 - 84. 273 - 77- 385 - 86. 378-739. 387. 172 + 73. 
173 174: 176. 222. 221. 220. 1104280 - 82 388 - 
89. 75- 80. Eigene Str. find: 


16) Ich freude, helfelolrjſer man. 
24) 6 [ebte ie nach 8° luͤte fage. . 
26) Iſt, de mid dieneft helfen ſol. 
42) Ja lige id) mixft) gedanken d° alreboſten Bi, 
45) Ich horte, in Rome liegen. .2 oo: 
46) Bil füze were winne. Re 
82) Her keiſer ſwenne ir Tuſchen ride, | 
99) Dir fele möge wol gevarn. 0 
126) Hüte gebe ir got vil güten tac: \ 
127) Ei bat mid), do id) iungeft von ir ſchiet, 
. de ich ir fante mine nuͤwen liet. 
128) Waz obe mid) ein bote v’fumer gar. _ 
129) Mir ſeit ein. ellender bilgerin. | 
144) Werder geb; va frewen munde 


r 4 y 


- 


— —— — — 
J * 
- 
x 
N 


— 





. — — — — — 





4608 


145) Wilen fragt ich det mere * F Er 
.146) Siſt vil güf, de ich wol ſwaͤre. . u 
Str, 97. CM. ©. Str. 130.) lautet. bien: 
Her Bicman, if dẽ ‚erde, \ | 

dc man Die. meifter . ireen ſol 


ſo meiſtslichen ſpreche? 
Naͤt ez uch geſchehen niht mere, 


„> 


5272. 


n.iı Bär. wariich uch de raten. fol; . © 


waz.obe her Walther irruche x 

ie ſolt g Cin) doch iem⸗ Ban vor uch, 

alfo der wege vor d? fpriu; 
 finget er fir). einez,; er finget' deh?}- 

> 3, de-geliget fill, rehte alfe.ars-und :mane, 
ber. Walther fi finget, we.er wih - , ". 
i des Aurzen un des langen il; . 
ſus meret er d° welte ſpil; 


u 


a‘ Pr 


. 


u fo’ Jägene ir. alſe ein“ leithunt nach wane 


[er 


5) Der von Morunge, CM. S. 34.); 29 6t., 


welche bis auf 4, aüch in IM, S., bier aber alſo 
verſetzt: ‚Str. 57 60. 62. 61. - Dann nn 


F N. Aföoldi der bil gůte heizeſt wol, 
. Str. 20. 19 9. Ab- 43, 44. 38. 42. 4 5 7: & 8. 
64. 22. 2I. 13. 70, Zu 

27) Swaz di welt nach vreuden ie uf hohen můt gewarp. 

28) Wol gedingen uñ jedoch niht wol geleben; 

29) Swer zurnet ſo, de er gat var die ere fin. 

Diefe 3 Gy, fliehen in M. Sʒ unter dem folgenden 
Dichter, Str. 17- 19. 

6) Der Trubfte von- Ballen (M. ©. 48.); 
117 Str., melde meift auch in M. ©,, nämlich: Gtr. 
20-25. 26-30. 11. 13. 31. 32. ı2. 33- 35; 37- -46. 
47. 48,- 62. 15. 64. - 76. 77° 84 84 95. 103 -7. 
Andere Str. find:. 

7) Minne, minneeliche minne. 


8) Swer rehten wiben dienen fol, 
9 Git got der lieben den "gedanc.- ' 


LG 


" \ \ \ “ 
-. . 


78% Dun mot⸗ dů liebe liebet [mid’ynhr: 
36) hovellIſchlſch' tanzen, vrolich fingen. 
38) Ich weiz ein in hohem mpte: 167 
*  55)-@ot höre; du ſchafe mich, de weiz ichn 
56)- Do got den; richen; riche ſhf. 0173 1.38 m 
8 ) Der rihter wirt dur de genant, ' 
Der ich diene. und. "al da Her'gedichet hat, 
2) Wa; du mde mimdeclicher swinne Bit. © 3° 
73) Deht ich iem?,. in verdehte ic gie niht. 
74) Diz iſt min pro welt, Die ich fo gere lobe. 
83) Ich wil migem vatir gerne rafin wol, " 
de er binnenbur fi) fanges mie. “ u , 
18H) Nädelin‘;t dcdiſt win iuriger «blappeurklag; . 17: 


-.: 


du muſt dinen vater Tazen fi fingen. rc 
06) Sich hup ein, ungevüget(r) zorn en 

von güten urfünden umbe ein wib. En 
' 9) ge Hant do fi veſlnden ſich BEE SE 


dur mnen: willen, als ih M Hat. 
98) Gi gie uns iem’ proiden oil; BE 
gewwinnen wir de befte wip. am Te 
99) Wan de ich minneclide tobe, 0 
fo. bin ich niht wol finnie man ° ° AEEeEn 
(Diefe 4 Str. ftehen in ME. 53., Str. 12= 13.) 
ı05) Waz hilfer ane finnie kunſt. u 
106) Uns iſt mol o& meren worden Fine 
107) Ich wife an wiſer tüte Tat. 


(Diefe 3 Str, fteheni in M. ©: 113, Str,; ‚108: 184. 187.). 
" 108) Gwer fi, den ſtetez vriundes dur. ubtmüt beheret, 
(Diefe Sfr. ſteht in M. ©. 45., Str. 336.). 
109) Ich wil niht me den ougen volgen noch den ſinnen. 
. 310) Der güte win wirt felten güt, man (in) dem suͤten 
vazze. 
J17) Es nam ein wirtiwe einen man, hievor in alten 
ziten. 
112) Der kunie vbehielte ‚Eüneges namen, dern in Behalten 
biege. ' 
u) Si nmehent, de btſer kom ie nach; dc hat fi ſich nu 
spßeret. - . 
119 Da hin, da ber wart nie: fo mert in alle Tuͤſchẽ 
> 2. fanden, 


⸗ 


* - 


490 . 
215) Bil maniger mich berihtet, der niht berihten id 
felben Fan. 
ır6) Gilerter burſten erone mit uzerwelter tuͤgent. 
117) Use iſt unſers ſanges meiſter an die vart. 


Dieſe letzte Str. hat Adelung, 100. 


7) Rubin M. ©. 54.); 26 Str., melde, bis 
‚ auf eine, auch in der M. ©.,- „nämlich: Gt. 51-53 
4749 56.- 60. a 


12) Diy tbgen minne ime geriet, 
' de er vr vo der vrowen ſchiet. 


Str. 18 21. 64. 68. 67. 61 -63.: 4 46. 44. 31. 
8) Niune (M. ©. zıo. ; enthält, bis auf di 
erften' 4 Reime, den Leich der M. ©, nur in 13 fie 
phifchen Abfägen; dann au Pie. beiden Lieder (7 
Str. ), ebd.; und darauf noch folgende Strophen: 


ar) Gol min ſprechen, fol min fingen. 
22) Gi@, alfe der tac fo rich. 
23) Al der welte vroide meret. 
24) Welt ein wip min ungemäüte. 
25) Wol mid, hüte uf iem? mere. , 
26) Wol ime, fiver nu güt gedinge, 
97) & lebet in minem dunde‘ niht. 
28) Hat ieman leit, als id ez han. 

29) Der Ean ich feld mere fagen. 
30) Jr mugit wol wennen, ſwez ir welt. 
3ı) Iſt halbes war, dr ir da clagit. 
33) Ez duhte ud) lihte baz getan. 

(Dieſe 5 Str. flehen in M. ©, 48., Str. 108 - ı2.). 

33) Ich bin der gten mere vro, 
3) So liebes ich. mir nie geſach 
35) Wie mac du liebe felhen muͤt gewinnen, 
36) Owe, herze cumberligh clage. 
37) Min fenedes denken, J— 
38) Selie ich were. 
39) Ich wunſche, ich dinge. 
46) Wol mich der: finne, - 
41), Mine hende ich valde. 





| Zu | 491 
CDiefe 4 Str. fiehen in M. ©; unter Nr. 16., Gr. 
- 61. nd Nr. 77., Sr. 54-57.) | | 
42) Wie fol ich den ritter nu geſcheiden. a 
43) Din kußlich munt, din lip clar uñ füge. n 
44) Stant uf eitter, höreftu den wacht⸗* uf d° äinnen. 
45) Ich made umbe eines ritters lip. 

4) MCDyin lip möze unfelic fin. 0 

47) Din zorn fi dir vil gar vertragen, 

48) Nlinne, ir habe mich fo befiveres. 

49) Minne, volget miner lere. 

50) [Mic kuͤſe an deme walde. 
31) Mich dunket niht fo guͤtes noch ſo lobeſam 
50) Ru finge ih, als ich & ſannc... 
53) Swa fo liep bi liebe lit. 

‚ 54) ©elp var ein wip ane wiz sef gontzlichet fiere, 
(Diefe Str. ſteht in M. ©. 45.,. Br. 3. 

55) Ich wil iem' minen muͤt. | 

‚56) Mir ift ein not vor allem mineme leide. 

57) Niender vinde ich truͤwe, deſt an ende. 

58) Mir hat ein ritter, fprad ein wip. 

59) Golden ſich ez die oreidelofen niht an mir‘ verdriezen. 

60) Ich uñ ein wiꝑp, wir haben geſtrittes. F 

61) Ich minne fi vur all wip, 

62) Swie verre ich var, fo iamert mi, wiez noch hie. 

gefte, ’ 

63) Sumer, Diner füyen wetter mögen mwir uns anen. - 

64) Alfo hat Ah güte mir de herze min betwungen. 

65), Wer ift nu der geielfte under tumben gettelingen. 

66) Ddelihen wart võ ime uf minen traz geſprungen. 

67) Enge rocke tragenz uf fmale ſchapperune. 

68) Seit ih nu, ze meren, wie ſiz und? in gefchüfen. 

— 69) Wa bi ſol man min geplepze hinnen wur hekennen. 
) Ich fach wunnecliche ſtan. 
71) Mir enmacg niht miſſegan. 
70) Ich bin ſteter vreiden riche. 
(Dieſe beiden legten Str. Bat Adelung, 201-2 ). 

g) Gedruf; 29 Gtr., von welchen die erfte und 
die beiden leßfen bei Adelung, 102-4. Die .vorleste 
ftehbt au in M. S. 48. Str. 15., und 128. Str. 6.; 

und die lefte, eb 47. Str. 24., und 129. Str. 3; 


192 








+16) Nithart (M. ©..92.); 18 Gtr., von nel: 
chem bei Adelung (der unrichtig Richart geleſen), 
104 -5. die erſte und letzte. 

11) Spervogel (M. ©. 137: ); die erſten 26 
St. dr M.6©, 

12) Der junge Spervogel; vermuthlich der ve 
rige, ‚da die 26 Str. von ihm ebenfalls in M. €. um 
ter deffen Namen ftehen; nad Adelung, 106., m 
die Anfänge der erften ‚und letzten ‚den St. 27, und 
43. enffprechen. % 

13) Rudolf von Rotenber. (Mm. ©. 23. ); 9 
Str., in M. ©. Str. 193.5. 4 6. 27-29. | 
1) Heinrich Fer‘ Ride (M: G. 44.)5 4 Gu. 

in M. S. Gir. Id-zı. 

15) Heinrich von Rache; ohne Zweifel der be: 
tige, da die 4 Str. von ihm in, M. ©. gleich auf jene 
folgen, Str. 22 - 25. 

-16) Sartman von Die: (AR. S. 60); 10 Gt, 
in M, ©. &tr. :48 -44. 48: 15. 16. 7. 10. II. 9 


J 


.17) Wolfram von Eſcheb ach (M. ©. 47.) 4 


Str.. in m. ©. Sti. 14 - 17. 


18) Wahmüt (M. S. 59); 4 Str. Die erſte, 
in M. © fehlende hat Adeluno, nos· Auch feh 
len dort: 

2) Liep vor allem” liebe efn munne. 
3) Ich wil die mie truwen fingen. 
4) Dbe id ungeſungen fivenden. S 


Die übrigen find Str. 15 - ıg. in M. G. 


19) Rudolf von Dffenburg; ohne Zweifel oben 


Nr. 13., da aud) feine 5 Str. bier, in M. ©. unter deſſen 


Namen, gleich nach den obigen folgen, Str. 32 - 36. 
20) Walter non Mezze (M. ©, 53.); 17 &tr., 
in M. ©. ©tr. 3. 5. 7. 6. 17. 18. 31. 
8) Hetin nu die bläm.den gemalt, _ 
9 Leider,- fi Haben 59 crefge niht. 





nn 493° 
10). Dis entbiäter, edel riter-güt. . ' 
11) Der Inalt in grüner varme flat. 
12) Ein winken un ein umbefchen. 
‘ 13) Jh mil weinen von dit gan. 
14) Diu Iinde ift an dem ende nu. 
15) Mirft min altuͤ clage. 
Str. 29. 30: ' . 


j 21) Gotfrit. von Sitaebuts (M. 6. 126)3 
5 Str., in M. & Str. 1-5 


22) Heinrich von Veltkilchen (M. ©. 16.); 
ıo Str., in M. ©. Str. 10. 11. 49. 50. ' 


5) Der winter were mir eine gie fo rehte wunnerlichen gl. . 
5 Wie. cht Der beften einer fo. 
7) Swer meret die gewizen min. “ 


Die übrigen 3 S., von denen ‚die letzte bei Ade— u 


lung, 111 feßen in M & unfer Nr. 27. Str, 8. 
11. 10. 


23) Der Maregrab von Hohenburg (M © 
15:);5 rı Str., die in M. ©. fehlen: 


1) Ih han erwelt min(e) felbe füjen FumbP._ 
2) Ich han in minem h’zen vrbide vil. . 
3) Ich het ie gedaht, wie ein wip weſen folde: 
4) Ie lip ufi ir ere de iſt alles vil reine . 
5,6 enif niht in allen fo ſchone, min fear. 
6) Sit alfe ungeloubet, 
=) Wolde ſich diu güte, 
8) Ich wande ungemäte. | * 
9 Er mar mol ‚verderben. 
10) Der ich. gab. vur eigen, 
11) Ru han ich gedinge. ' 
Die erfte und legte Str, bat Üdelung, 112 13. 


<A) Heinrich von Veltkilche (vgl, aa.); aber: 
mals 7 Er — 


- 1) Swer wol gedienet uf erbeiten Fan. 
2) Wer id} unoro darnach, alfe ez mir flat. 
3) Ich Bin vro, fit uns die tage liehtent. 


4 


944 
4. 6. 7. (bier, wie mehre Gedichte Veldece, Nie— 
derdeutſch), ſ. in M. ©, Str. 5 -7.. 


5) Ez Bam von tumbes herzen rate. 
Die erfte und letzte Str., bei Adelung, ır3 - 14. 
25) Hawart; 17 Str, diefelben und in Derfelben 
Solge, wie in M, ©. 106. 
. 26) Gunther ug dem Vorſte; 46 GStr., tie in 
M. 107. (oben fteht unrichtig 37 Ete.):- | 
27) Der Herzoge von Andolten 5 Str., wi 
in, M. ©. 8. 
28) Albrecht von Johannes dorf (M. ©. 56.); 
5 Str., bei Ydelumg, ı16- 19. Die 3 erften, aud 
in M. ©, Gr. 2: 4. 1. Ä 
. 29) Der Maregtiave- don Rofenbür Cogl. Nr. 
13. 19.); 3 Str., bei. Xdelung, *19 -20. Die beis 
dden erſten ſtehen duch in M. ©. 43., Str. 16. 18. 
30), Bruder Wernher (M. ©. 117.), 3 Str., 
. bon welcher die erfte in M. ©., Str. g:; Die letzte bii 
Adelung, ©. 121. 
- 31) Lutolt Bon Seven (M. ©. 32.); 47 Str. 
1) Die nu bi liebe fläfen. © 
3) Man fol nu fingen vo dem tage 
3) Von deme ſcheiden, ſo ich nu ſanc, 
4) Wer kan nu ge danke fingen: 


5) Broide uf förge erfehhe ig beide. 
6) Wol ud) cleinen vogellein, 
/ (Diefe 3 Str. ſtehen in M. ©. 45., Str. 390 = 92.) 
7) Frowe, lat uch niht verdriegen. * 
‘ 8) Ich wil ud, ge redenne günnelt: 
9) Stome, fo wil ich uch ſeren. 
ro) Ez ift wol, daz wir die lieben heide. 
11) Wie fole ich ge tanze wol gefingen: 
. 13) Mir gab ein finnic he rat: 
13) Nlin Tip vor liebe mig irtoben. 
14) Han ich iht vruͤnt, die wunſchen ir. 
(Diefe 3 Str. bat M. ©. 37. ‚ Str. 203. 204. 202.). 


v 


\ 








Br 495 
'15) Ich führe güter vrunde rat.” 
16) Mir wont oil ungemaches Bi. 
17). bin ‚mit rehter flere einem güten riter undertan. 

-18) Gine ‚mügen alle mit benemen, den ich mit lange 
han erwelt. 
. 29) Solde id; den iungen täten. 
20) Ich hore manegen vragen, 
wa von die fanger alfo feleen fingen. | 
a1) Mid wundert, wie den luͤten fi,, die fi des eren 
fhament: 
22) Nu wil aber der cleinen /vogele fingen, 
daz iſt war, hie nit langer ſin. 
23) Do’ min vugen fi alreſt irſahen. 
24) € daz fi anders ieman lieber were. 
25) Als 'ich gemeinlichen muz gebaren. | 
ab) Die liehten lieben füze tage reine die fint zergan. 
27) Daz iſt ein wip, dat ih mid, han gefeuder. 
28) Nu mil aber der blümen fin: 
ag) Des mid eumbenit verdroz. 
30) ©i ift fo noch giräge fine. 
31) az ich in, des get mir not. 
32) Trüg er.iender holden warn: 
33) Liebe vroidelofer kneht. 
34) Diu vil minnecliche, die ich da meine. 
35) Ich weiz wol, & hat du ſchone funde. 
36) Nu ‚ift mir abet leide. 
37). Wes ih, wa id ſunge. 
38) Nu ſehe ih an ir möte. 
39) We, waz wil fi me, duͤ ſchone, niht je here. 
40) Ich enwil. nihe twingen. 
41) Wil mir ein wip gnedie fin, ſo wird min cat. 
42) Ich han gedingen, wirt fi mir, diu broie'min. 
43) Uns wil ſchiere wol gelingen. 
44) Nluget it ſchowen waz dem meien. 
45) Wol dir, meie, wie du ſcheides. 
46) Scheider, vrowe, mid) don ſorgen. 
47) Det die ſchonen zit mie vroiden häre mag. * 
Die erfig und letzte Str. hat Adelung, 122. 


30) Hug von Mulndorf; 2 Stre., Bei, Ude: 
lung, 123.; fie ſiehen auch in IN. ©. ıad., St. 1.2. 


' 


og _ 
I. 


em — — — — 





496 Ä u | 
33) Der Burcgiave, bon. Regensburg; 2 
'©tr., mweldye in M. ©, 109., Str. 3. 4. 

34) Srave Dito bon Bottenloben m €. 
‚34. Js Sir. N Par R . , 


1) Wizzet, das ich fi fingen teil... 
2) Jh mil, felic vrowe, Bin. 


(Diefe. beiden Str: fiehen in M. ©. 3%, Str. 26 27. 
Dann folgt, in 4 Abſätzen, Str. 15. der M. S., un) 
darauf, ohne. Abſatz, Str. 16., ſammt bem. Leich (in 
Der Erganzung), faſt vollſtändig, bist 


dag min ÜP 0. 00% 
vreide uñ minne: ... . 
un finne | | 
‚ von ir, Funeginne 

gewinne 


35. 52) Die Anfänge, der. DM dei legten 6 BI. fi: 


- henden namenlofen Abfäge, ‚von ‚fpäterer Sand, bi 
Adelung, 127+29. Ben diefen. iſt GStr. 37. 38. in 
M. ©, 45:, Str. 239: 240: (nochmals ' 225. ); Rt 


= 4ı. ‚ebd. 54, Str. 1. 22. 15.; und Ne, 51, 


25 77. (Docens Misc, I. 110.,). Die bon Ade: 


lung‘ übergangenen Abſätze jind:. 
53) Du. bil füze ſprach⸗ drut ſaihgdfelte, his meicke diſin 


tat, 
59 Gier. nu birhole lige, der ſol Dit balpe intwidhin, 
au nahe en ende hat: 
35) Mir armen wibe waz ze wol, 
fwenne ih gedähte an it, ivie min beit an fimt 
Jibe lac. 
66) Uns kumt diu füze fümer gie, 
unde ftods de ſummer fröden gie 
mit liehter ogen weide. 
57) Sult ih gottes hon wudet wert an du er hat geleit. 
58) Man ſchiltet got noch ſinu wunder wert dar umbe 
. »niht. 


> 


59) Du 








59) Dü werde 'iſt ein gatte; "da ‘got inne brechen fol 
das wrüieneliche lob:, : das ſiner ‚oebden hal beſtecet 
...mol: 
60) Go man die welt niht mühte ſchelten und ic, "miffetar, 
fo ſolte man ſi firafen doch, dur das ſi mengen 
beeften hat. 
61) Swer von der welte ſeit, an ir wandelberes niht, 
wun ſwa der menſchen kinder hant mit argen hobet 
ſunden ꝓphlit. 
62) Du wele von rehte wirt ———— verze deſte mer, 
das fi ug ir geruͤchte cleiden got an aller ſchulden ſet 


Darunter ſteht von, nord ſpãterer und bläſſerer Schrift; 


„Ich beuffelin. ſchuhemacher hab ich fetluobhen den phessi 
. dj berbefte eumer vergeben und umb Lumb] das ein teil uf 
die mitten frijt in dem ior do man zalte von gottes geburte 
CCC mhort Igezoit jet”. + “ 
Dann folgen” auf dem Iegien 81. noch 4 Bedihte, von 
berfchiedenen Händen: 


. 63) Wie kom, daz mich ir ougen gernez noch nie gemei- 
| nen wolte. 


64) Ich wunſche daz ich ir gelig ſo minnenclichen nahen. 
65) Die minne habe des nimmer dand), 
‘ do fi mich wolte twinge. 


66) Ad) herze liep, ad) herze.leig, 
ad) liebes lieplich ererbet. 

b) Str, 329. Perg. Fol., 52 Bl.; 40 berfchiedene - 
Gedichte, deren io mit Noten, von ungenannfen Didy: 
fern, außer daß-in. Nr, 2. der Suchenwirt gerüßmt, 
und Bei Nr. 35.36. bemerkt wird, daß fie.1400. ge: 
ſchrieben, und bei Nr. 38., daß es 1414. ‚ im 5rften 
Jahre des Dichters, verfaßt morden. Adelung, I. 
23., U. 215 -39., mo Anfang, Ende und Stellen "der 
einzelen Ged., und Nr. 7. 8. und 21. ganz. Laut det‘ 
Schlußnadhricht, ſcheint die Hof. für‘ den Grafen Hugo 


bon Montfort und Heren von Bregenz verfertigt 
zu ſein. 


- 


er 


— —— — — —— — — 
7 
- 


. 498 


e) Nr. 350. Perg. EI. Fol. 60 Bl.; 23 Gedichte 
von ungenannten : Verfäflern, . die legten 13 in ds 
Regenbogs und Marners langer und rauen: 
[obs zarfer Weife Adelung, 'E:26., II 250- 
55., wo die Anfänge der einzelen Gedichte. Die erflen 
21 Bl. bat v. d. Hagen abſchriftlich durch Glöͤckle. 


Die Hr. if in Spalfen;: und die Strophen find mit 


rothen oder blauen Anfangsbuchſtaben abgeſetzt. Dieſe 
erſten 126 Sfr. find‘ fänmelid) von derfelben Ark, du 
het ibre 3 Abtheilungen keine Lieder bezeichnen, wm 
gehören ohne Zweifel dem Reimar v. Iweter, ums 


deſſen 220 Str. in M. ©. (az) fi fie ſich größtentheils 


wiederfinden, nämlich: GSir. 1oi. 7. 102. 8: 194. 103. 
gi. 105: 9. 106 + I} 90. 108 - 9. in, 110. 112% 11. 
13. 113. 133 = 35. 179, 14-16 147. 128 - 3ı. 177. 
132. 17. 151 178. 165. 15 19. 142. 20. 2i. 174. 148- 
56. 99. 22. 23. 171. 24: 167. 152. 95, 25. 169. 119 
“26. 122. 124. 123: 26.29. 28-34 124-235. 35 
36. 118. 164. 185. 92. 136. a., 06. 141 114- 15. 


37- 39. 170: 5. 40: 100: 41: 115. 97: 116. 43. 44 


3. 46. 47. Neue Str, find: 


36) Browun tot’ iff reinez leben. _ 
33) Ir vrowen, fiheident man von man. 
39) Swer al.d° werlte werdikeit. 
40) Ich gibe ud) vrowen einen rat. 
X 48) Der Balfanı ift der herren gör. 
51) Nu wil ich leren ouch di man. 
64)" Die welt iſt ungelih gemär. 
34) Din ere minnet niht dutch gůt. 
.95) Bro ere ift mage, uñ habt doch man. 


(Vermuthlich hat von dieſer Str. dieſe dem Verf. eigen 
thümliche Strophenart den Namen Grau Ehren:Ton, 
in M. G.). 


. 85) E; iſt ein woc, der lat ſich waten. 
88) Bil manic guůͤt eriſten fünden phligt. 


3 
N 





89) Sünden iuſt mit widerwẽ. 

v0) Siwem liep geſchiht, uñ doch hie wol. 

37) Sage an, munt vblꝰ, wilt du dich: 
101) Ein Adam; der ein Eden hat, 

ko2) Swelch güt man hat ein Bider wip. 
103) Der edel wife vri Adam: 

189) Daz ſchöniu wip betiwingent man: 
111) Swaz got durch der popheten munt: 
dr Wie haben nu eredinge Bil: 

149). In: dirre wilden werlde vert 

19:) Vro milt, ie fir, un fit doch nit, 


Auch die beiden folgenden Abtheilungen gehören mol 


dem Keinmar, da Die Strophenanfänge, bei Äde- 
ling, den, Stri 48: und 176. in M. &,; entſprechen. — 
Bol: noch über diefe Höf., unf Muh U: 16. 


d) In Str, 341. ; hinter der goldenen Schmiede 
(oben ©. 4248. ); ein Loblied, und dreimal 56 Grüße 
Unſer Lieben Frauen. Adéluug, Ih ‚267 69., 
wo anfänd; Ende und Gtellem | 


e) In Nr. 356., hinter der ‚goldenen Schmiede 


(oben ©. 446.). Bl. 55 = 126.; ſieben gHeiftlihe Be: . 


dichte; im dritten nennt ſich Conrad Harder, im ſie— 


benten Heintich boit Miuglin, und das fünfte, in: 
24 Gti,, ift das fogehanhte ABE de Münchs Bot’ 
Sal; abung (dgl, obeit ©; ob.) welches ſchon im 


1fen Jahrh. auf einem $oltobtätte gedeuckt worden 
Docens Mise, I 84,11. 146,5 Adelung, Il 259= 
65., ‚ imo Anfänge, Schlüſſe ind Stellen. 


‚5. 392. Pap. 4, 433 Br; 18 Berichte in 


Töten: ® qarr ers, Hgidera, ‚(tool beide eins ).- 


Mustatbluts, „des Mändhp (mil des, don’ &alz- 


bütg, in der vorigen Hdf.),, Jörg, Schiſch ers [Pa 


N lit. Anz, 1003. Nr. 47. Sp. .742;,,.. 18885: Nie: 
Öp: 100.), Frau Ehren (Reinmgrs, ſ. die borige 


°) Marners, ugd im atdatit a Srauenbekt, 


1131 2 


7 





— — — — - 
—— —— —— — 4 


500 


f. S. 505.) Ton. Abeluug, J. 3ã, ũ. 303 4 4., m 
die Überſchriften und Anfänge. . 

g) Nr. 680. Pap.; 18 Gedichte, die ohne Zweiftl 
meiſt ſchon don den wirklichen ſpäteren Meiſterſänger 
herrühren, indem ihre Toͤne ſchon bis auf Hans Gabi 
berabgehen. Die alten Meifter, deren Töne ‚hier vor 


kommen, find: $rauenlob, Poppe, der Marner, 


Konrad von Würzburg, Regenbogen, Kanj: 
ler; dann auch Muglim, Schil ler (der vorige 
Schilcher) und Hans Hola‘ 

V. Der Würzburger Koder. 

+ Bu Landshut; gefehrieben um 1342-49. 3 


Würzburg, Sol. Petg,, 288 BE, eine vermift 


Sammlung von poetifchen,. profaifchen,- auch Loteinr 
ſchen Stüden, melde aus 2 Büchern beftand ; das erfk 
ift aber verloren,. und nur noch das Anhaltverzeisnif 
des. Ganzen übrig, welches, nebft einer Befchreibung de 
HH, D. 8. Roffmanner befannf gemacht hat, in 
Sr. Afts Zeitſchr. für Wiſſenſch. und Kunft, BL 
Heft 4. ©. 94-98. Hieher gehören dnraus: 
Frauenlobs Lieder von den 7 freien Künften und 
den 4 Elementen; find mit dem erſten Buche, verloren 
10) Walther von der Bogelmweide; 47 Liede, 





von welchen Nr. 9.5 Gtr,, in M. ©. unfer 23,; Ir 


‚42 .,‚ 36tr,, ebd.. 10. Etr. 234 25.; 2 Lieder, ebd. 
“53. tr. 12 - 16. und 22 - 24. 3 und ı Lied, ebd 
‚unter 60., ſtehen. Vergl. Docen, in unſ. Muf. 
198. 189. 217. 166: Die übrigen ſtehen ebenfals in 
M. ©. ; unter Walther (45.), bis auf 8. — Dohm 
ter fofgte noch, laut des Veizelſhmſſto, “ehr Gedicht de 


j Rüpbermans, "das "aber fehlt. ed 


It) Reimute Lieder, d. ß Reimurs des Altea 
. CM. G. 34. ),' von denen‘ binige in’ "ME, anfer 68 
Reben. Det Docen, in unſ. Muf. J. 195.269. — 


| 





501 
Dahinter fteht Eupoldes ‚Hornberg bon Roten. 
»urg Gedicht don allen Gingern. - 

13) Cantica canticorum, Meiften Heinrich— 
von Meißen.des Frauenlobs, der zu Mainz 
fl begraben; : ohne Zweifel: das oben. ©. 476. er⸗ 
mähnfe Gedicht. 

14) Defjelben Lied: „Yan den eeffen Nen: 
hen”. 

15) Des Mar ners Sediht von den ı 10 Geboten 
ınd den 7 Todſünden. 

20) Drei geiſtliche Lieder des Marn ers und eines 
don Sunnenberg. 

25) Meifter Konrads von Würgburg Gedicht 
»on Unmildigkeif gegen Eunftreiche Leute. 

‚Gedrudt: die 8 in M. ©. fehlenden Lieder Wal- 
(ders, durch Rotfermann, in Aſts Zeitfchr. J. 2. 
&: 78-83. (die 4 erſten V. der zweiten Str. von 
Rr. 7. enſprechen 4 Zeilen in M. ©. 54.) — Re. 10, 
‚HSornbergs Gedicht) und 25., mit Erläuferungen von 
Docen, in unf Muf*l. 62-72., 1. 18-29. .- 


VI Der Kolmarer Koder 


Zu Kolmarz; enthält über 1000 Minne- und Mei. 
ſterlieder, welche legten wol erft fpäfer, im 16£en Jahrh., 
hinzugeſchrieben worden. Seybold, in der Gothaer 
gel, Zeit. 1790. Nr. 42., wo ein Verzeichniß der Dich“ 
er und eine Sabel Srauenloba mitgetheilt ift; wie: 
derholt in Bragur, .l. 380 -82.., Böl. Billing, in 
un. Muf. IE 183°-85., wonach die Hoſ., in: Sol., 
pannendick, und folgende ältere Dichter enthält: 

ı) Heinrich $rauenfob, 2) -Peter von Reis 
henpad. 3) .Dangbrotsheim von Hagenau. 
9) Zwiıger (in der vorerwähnten Vatikan. H0f. g. 
ft Nr. 29. ein Ton von ibm). 5) Würgendrüffel. 


’ 


- 502 


6) Regenbogen. 7) Marner. 8) Konrad von 


Bürzburg. 9) Kanzler 10) Der flarke Bopp. 
11) Seinrih von Mügelin. 12) Der Mönch von 
Galzburg, 13) Der Bransenberger (vermuthlich, 
M. ©. 61.). 14) Klingſor. 15) Reimar von 
Zweter. ı6) Der alte Stoll. 17) Der junge 
Stoll, 18) Ern Batt Spiegel (in der Vatik. Hoſ 
8: iſt Nr, 45, in der Spiegelweife). 19) Walther 
non der Vogelweide. 20) Danhufer, 2ı) Mei: 
frid. 22) Mißener.. 23) Bochenlin. 34) Graf 
- Peter von Arberg (um 1339.)., 25) Leſch (in 
Vatik, Hd. g. ift Ne. 40. ein Ton bon ibm). 3) 
Harder. 27) Peter non Gaßen. (Bgl. Docen, 
in unſ. Muſ. 1. 192.) 28) Mülich von Prag 
(vermuthlich eins :mit Nr. g1.). 29) Heinrich von 
Dfterdingen, 30) Rumsland. 31) AmPer. 3) 
Suchenſin. Dann folgen: Hang Luſth von 
Straßburg, 1554, und Georg Wickram von 
Rolmar, 1546. Die übrigen El find ohne Zweifel 
Meiſter des 14- ı5fen Jahrh. ſtehen, als: Kr. 4 I. 
12. (28.) 25. 26., zu welchen wahrſcheinlich auch Nr. 
5. 18, 21, 23. 27. 31. und 33. gehören; ; fo kann die 
Hof. auch nicht älter fein. | 
Gedruckt (außer der erwähnten Gabel Frauen— 
lobs, melde in dem, ‚Jenaer Kod, unfer Re. 3. 
Str, 18. fiebf), nad), einer Abſchrift Billings: 3 fie 
der (12 Str.) Regenbogens; ı 2. (3 Str.) Mus: 
eatblütd (welcher nicht im Berzeichniß ſteht)y; 18. 
(3 Str.) und 2 Str. (vgl, den Krieg Auf Bart: 
burg) Klingfors; 228. (5 Str.) Kanzlers; ı Er. 
‚Mügeling; 10 L. (43 Sm.) Kénrads v. W. (vn 
welchem Die beiden letzten Sfr, des Oten und — 
auch in M.: ©. 127., Gtr. 710 72. 67. 66. 69. 70) 


m 











und das Verzeichniß ſeiner ſaͤmmtlichen Gedichte, mit 
Erlänterimgen,. durch v. d Hagen, in unf Muſ. U: 
ı186- - 07. 302+25.° Das Lied Mustaeblüts;. ‘if: 
modernifict:,: Art unf Bollgliedern , Ir "50., aber nach) - 
Docen,’in unſ. Muf. I. 188. nice volkitändigi .:Dai. 
Lied Kanglers,' aber ohne die erfie Str., famime.c- 
Str. Srauenlobs, ſeht un in Braguk,: 1? 
329 - 32.- 0." end 
fiber die einzelen Diäter, ‚von 1 ißenen Bis! jege: et⸗ 
was aus'diefen Hoſ. gedruckt zifk, -Dgl..:v. d. BSasen 
in unſ. Muſ. II. 156 - 83:: "7 — 74. * 


VII. Zu Weimar, "eine. Hoſ. auf Pap. Fol. des 
14 = ı5ten Jahrh., zu Anfangs mangelhaft, enthält: un 
1) In des Frawnlobe fangen don. . Be 

(Ein Gedicht auf den Tod Babdemars.y: .; in 
2) In dem grunn bon." (Bol. oben: S. 499.) Aa 
Drew ding in ein fi fliefſen, ee 


‚Dus ein iſt tot, das annder leben. . -. "s ..” 
1) > In des Frawnlobse grim don. .  ...ee. 
Man fagt von Parrifale, Au.n oo. mir 
Ben Tyterel vnd Gamorst, a 
Bon Edart vnd Achile, u , Pr 


Bon Gabwein, der das peſt ye tet, -- 
. Don Bwabban vnd Bangilor, Eybanes ie 
Bnd von Wilhelmus tate: " re 3 
Die worchten heldes maglen.... ©: FR 
Da fhnff der foren milte Bank fr... il vo. 
4) Auß hoher abentewer. F 
5) Ich clagée dir, may, i Tage’ dir, fummer” wunne. u. 


(Diefe beiden Lieder ſtehen i in m ‚©. 4 , Orr. 1-3. 
und 5. Str. 4. ff.)- one 
6) In Dr lunfadt bon, Bürgpurg boffdan. 
Ein bubfcer- Bunt ..Mit,fairiegz gunt. - ge Innen 
herren, ſchone. W TEE TE RE erg 


(Diefe Fabel ſteht auch in: Mi; © zn, ' SR. 102.). 


. « 
ib. > 


N 


508, 


VIII. Eme Sammlung: Miunelieder, auf Pap., 


aus dem ı%ten Jahrh., befistBrenten o, moriu unfer 


atidern: ‚Lieder von Heirfrich Graf zu Wirtenberg 
(tiner Diefes Namans fl.ı 1519.) und Johann Gaffe. 
M. Brimm, im N.Ait. Anz. i807. Tr. 47. Sp. 740. 
Deßgleichen. 2.Bieder in-des Brenngnbergers (M. © 
65) Som Bl. Doren, in unſ. Mufel 115. fi. 
Gedrudt, 2 Lieder, modernifit, i im Wunder: 


Borm;. 1'223 + 26.1886 +88: 


EIKE Bruchftälde don"Minneliedern, Perg. 4. 
6 BI. des 13ten Yahfhz,\fomd. Möfer auf den Dedeln 
eines Rechnungsbuches. Sie gehören zwar zu Einer 
Sof. folgen aber" nicht auf einandet. Möſers pe 
friot. Phantaſ. BB: An 8 240 -'45.; die Rezenf. der 
felben, in der AAg. Dat: Bibl. BdiT: St. 2.: ©. 370 
-73.; (Biefter), in-der Berline tiMonatsſchr. 179%. 
Zul, ©. 695 imd Möfers Meine Schriftew, Bd. 1 
die Briefe, an melden Orten auch einzele, Lieder und 


' Stellen abgedruckt find... Diefe Blätter. fmd jeßo, durch 


Steundes Hand, im v. D. Hagens Beſitz. Ge 2 und2 
falten zufammen, gehören aber. gu verſchiedenen Lager. 
Die Verſe find mie Profa gefchrieben, ‚die Reime punf: 
tirt, und die Strophen theils mie‘ großen Buchſtaben 
und einem rothen q abgeſetzt, theils. auch in "der Mitte 
der Zeile nur. alfo bezeichnet, Die ringelen. Lieder ba: 


ben größere Zwiſchenrãums, einige audy.. rothdurdfiri 


chene Überfchrifteh der Berfaffer, ‘und blaugemalte An⸗ 
fangsbuchſtaben. Bl. 1. beginnt, au ‚Ende einer 
Strophe: Pr 
‘ 1. er} ii „1, 
1 — — — aynen Fiber, = 
dor) got, vñ helfee myr ghenefen. 
IT dut fe bir, ag boten Yond''de ſchulbe. 


ing) It mey: wil ven Bd pn önre re 


| # Ick bernder cle wil dich myt ſchine rigen,“ . 
DIE Ws wil ir ab dat Jeyden, 








i 66606 


IE Str. 4-8.'von Nr. 5. in M. S., abgedruckt, in 
der A. D. Bibl a. a, D.) rar 


5 inric 9. 
uf 
1) Got grücze mynes hetezen wert 
vñ myner hohen felden merden gaft.“ 
2) Nu merket wnder, "dat eyn tip 
mich myt ir fulber ober minder. 
3) Wen if alleyn bp mpF bon, 
ſo vraghe ik mynẽ möt, war fe. der ſrone J 1.:r 7 
II. 
4) Her nö, ik fee myn lebendes heyt. 
S. b. 5) wil ſe vngheteylet han. en 


sh 


" Hinrtfeg: 

'6) Owe berselifer leyde. J 

7) Mine, kaſtu vroude borghen. 

8) Minne wilt tu ſollen iamer. 

9) Ach, ſoldich den apel teylen. 
(Diefes Lied ſteht gedruckt, in Möſers patr. Phant., 
©. 243-44., und moderniſirt, dur vꝛ d. Sagen, 
In der Eunomia, 1805. Nov., ©. 373 - 75.) 


Hinricg.: a EEE ze ZT 
10) Ik mut ondermilen proude Borghen. 
11) Mich wart‘ anders nicht der ionne. 
12) Ick fady ober den gartẽ gleften. 
ı3) Minne, dat font dyne fhulde — — 
BL 2. iſt von anderer Hand, nicht fo Drug, ge 
ſchrieben. 


3, 


. 


L.... J .. 
Y: Toeluel nicht, du, leueſte mp, | 
»2) Ich wil myr fulues nemä war. ur 


33 Dar öme wes vrich vnd wol ahenisd. 
4) Alle. hate en belpet, nicht. 
8) Heu ſy vxome eder ms. 
3 Dar .ume mäfche ih äme pr dar heit. . 
7) Twiuel maket al dat ledd. ,-... 
. H Mir ſal nemãd leden dyk. ir 


506 


o) Day ich och fegge, dat is war. 
10) Alle hote en helpet nicht. et cetꝰa. 
11) Dar dme mes grifdh pi wol ‚ghemod etc. 
— IL, ‘ 
2) Ich ſynghe, ich faghe, it is an deme taghe. 
©. b. 2) Eyn fry dat gleit fe an er fent. 
3) De ritter gut der vrowen mot. 


Das Übrige der Seite iſt leer, nut unfen noch einige 


unleſerliche Zeilen — BI. 3 ‚beginnt - auch mit dem 


Ende einer Strophe; . © 
2) — hufer vñ wil ſyn eyn erue pogbee 
na mynen möte an diner bruft, 
dat fy ghewyn, dat ſy vorluſt. 
.2) Latz ſten, latz ſten, dp wilt mich toten, mynne fart. 
3) Ich haue ghedach, we du .myr helpheſt, myne, mel 
4) Vil zute mönen vrucht, vol var vñ ende myr. 
3) NE dar, n& we fal ih ghebaren, myne, an ir. 


ı 


, Item alia. 
1) Eyn berndz gher tut Füberheftich. 
.2) Ir angheſicht de ſtighe ſporte. 
3) Mine oghen myg den iren plichten. 
4) Vñ ymber brynnet ane reſte. 


‘©.b. 5) Ze iſt fo gut kũd ir ſe manen. 


Reymarg. - 
1) E hetten prowen de ghewalt. 

2) Menigher wenet promen rates leben. 

3) God myt hoher werdicheyt. 
4) Eyn wyp, de gar'ghevbryget hat ir (eben. 


(Steht in MG, 113., Str. 177.) - 


» 5) Bil menigher fullen ſyte bit, (Der Schluß et) 

Bl. 4. 9 Eyn mũdel rot‘ myr lachte durch mynes hertzen gruͤnt. 
2) Der leben truten "mie myrig hertzen had ghewalt. 
3) Erdeſſches paradnfeg iunne ift, mwib, dyn nam. 


| ©. b. 1) Doch dimfn)fter vinfter nebels dickẽ blicken. 


2) TU tzo vro dyn hym(thevard ward tzo dyr zard. 

3) De vrouwe ghenbwe diſſe wyze lyſe eben do vornam 
9 Zn de hy zint zinghes Baer, ghaer lutter baer der 
mane elar noch ſchynet in dem ghefterne. 











| 
5) De werde ſwerde ſprache In leyden ſcheyden mwez ich 
nid van dich; Macs, Gatꝰ? nus, Jouis, Venus. 
6) Ey hey, fihrey. dag reyne wip, blip, zügee — — 
Se 2 dieſer Anfänge gehören zu Einer Str.; aud) find 
3. 4. und 5. 6, ohne: Wſag. — ie Pte 9 begient witten 
in einer Strophe. om EaeEE 
3) — eynes Jemen heise, wat eme to. beſtande goshe. 
Syne eynen hant malt if dütz lidh-bem’ntne, > 
de ſelben hant dorch milte nicht Tho [parnde; 
de andere hant de ſolte halden . ut 
beren mwuße, ſwem her hette go: er | 
aldus han id den man irlorn; ° + 
ſwelich man des plilhe, der man welmanpepe walden. 
(In M. © 113., Gtr. is) en J 
2) Ik ghebe vch promen eynen gah. " 
( Steht oben ©. 498., Str. 40.). ee 
3) O8 eyn vunf landen vg ir wuſchz ivere eyn heit, 
Zwiſchen dieſen beiden Sfr, ſteht am Rande po ppe. Der . 
Anfang der folgenden.ift ganz unleferlid, ; fie endet; 
rum honet menighen, der mol ere. hete.— > 
Ban Nypben. ——— 
3) Leber bote, nu werf alſo. nn 
2) Braghet ber dich, we if mid ichabe 
. ©. b. 3) Spricht her, her wille komen here. 
4) Dat her dar zo Fan ſaghen von. 
0:5) Des her ghert, dat ift der tot. z 
Str. 2; und 4. find abgedrudt, in der U. D. Bibl. 
a. a. O. (Otr. 1. 3. 5. ſtehen auch in M. G. Br Str. 
126, 129.: 127.) 


\ 


N 


| W an 
» Da vmmatze iff dat "Ban, ik dat gheſworen. 
a) IE ſprach: my proime, tut an mye wol. — 
3) Ik. wille vro 9 lebe mynẽ vrunden ſyn. - 
— Walt’, 
II. | 
.Q Dar E dulde an mynen fi fibe. . . 
“3) Weſte if, watz ir wille were. —— 
Ser ſach ny wip fo ſtette.. 2— 


" \ 
> D x . 
‘ 5 \ 
68 . 
J j 
’ * 


7) Doienn wib ghettuwe ſy.  :' 
Doch wil aſe mich nicht gheiveren. : 
| J7— daz eyn ſelich man * 
= — 3 2 0 ' 
. 10) —— oe, de nb..lehen... 
11) Eyn rede der lute tut myr we, 
„  dar-,en ‚Fan, ie nicht duldichliken to m — 
Bl. 6. begignt,.mit. dem ‚Schluß,.einer Strophe: 
veiming np: bundaf gası . 
twar itz helpt ym .eleyne}. - ..  ... 
wer ig myt ikala molpedagtun.ı sun nn... 
ig mofte doch ji aheſt vollen; :?.8 
un wer anenjiwglghebumet hatt Be 
vñ vnden vf lofen grüßen flo, 2.2: 0. 
vñ fonen Kae 2 
an eynẽ lat,  —-. I 
, der fus myt durkel bm̃e gat, — 
dat is nicht wyyſes mãnes tat: 
‚Mo, wer dae Aue, der‘ 'müe mig mot 'den ſhaden of 
ıır SEIFE bekallen. 


| Hierauf kolge das bben ©: 318. erwähnte: Gedicht. 


XI, Einzele, jerficeude oder anderen Hand: 
ſchriften belgefůgte Lieder: J 


1) Ein Minnelied, auf einem. befonderen Blatt, 
in einer alten Lat. Hdf.; abgedrudt, in. Docens 


Mise. IE. 305 - 7 Er u 
2) In der einen Münchener HB. des Parzi: 


val (oben ©. 105.), zwei Lagelieder. Docens 


Misc. 1. 109-5 abgedrückt, ebd. 10d-2. 

3) Yu einer Hoſ. der. Leipziger Rathsbibl. Do: 
cens Misc. J. 111. Dhne Zweifel ſind hier gemeint 
die Minnegedichte, welche ſich bei dem obigen 


Bruchſtücke von Dietrich und: feinen Geſellen (©. 43.) 


befinden, und wovon auch eine Gottſche diſche Abſchrift 


"zu Dresden in Nr. go. Adelung, II. Vorr. XXIV. 


Eine eigenhändige Abſchrift hievon Dee v. d. Hagen. 


⸗ 











‘509 


I) 


‚Es find ‚nicht bier Gedichte, wie Adeluͤug ahıgiebt, 
fondern, nur in 5 Abtpeilungen,, viel mebre eingele Lie— 
der und Strophon. Sie ſind sefärieben, wie jenes 
Bruchſtuͤck Die Anfänge derfelben: te, 

r W J. en Dein) 

1) Alle fcole is gar eyn wint. | 
(Steht in M. ©. 113., Str, ‚128. 3 bel: Dosen, in 
unf. Muſ. L 196.) — 

2) Wa luft, wa wine, mi Pehe, pol‘ pe und al 

u -der wilde: Hort. 

3) Wyp felden hort, der wunen ſpil. 

4 Man vint in rote beyge ſzam. LEGE EEE 

5) Wa miplid wip lieplich tougin ſebin mai. or 

6) Wa blic-an blide vint fin art, ' & 

>) Duwe, dnt mic’ gebriftie.' 

8) Wer fin herze wil inſtricken. 

9) Den reynen mibin ſprechint mol.’ 

10) Eyn man, 09 niet erwindin wil. 

11) Go zart in wart geboren nie wip. 
‚ı2) Wat eman ſayt, wat mine fu (ji). 
13) Eyn mine dyef, 5° lieflich ſtilt. 

14) Wa Inep dyeplich Inep fi hayt nie umbe vangin. 

15) Wer aller vrawen vwꝰdekeit. 

(Iſt oben ©. 498., Str. 39.) u , 

16) So war id) varin, gut wat id) vraumen han ‚gefien. 

19) Ir mune der Iugtit, als die ligte, rubin do t. 

18) Dye wol getane tuingit minin ſendin lip. 

19) Ire wiſin, mirkint, wye mic ſendin ſi ſi geſzien. 
(Str: 16. 17. 19. ſtehen in M. ©, 61, Gtr. 16. ir. 
19. Den Anfang von Str. 17. giebt auch Eccard, Ca- 
teches. Theotisca, p. 124., als aus einem "Anonym. 
Poeta Sec. XIII., den. Kod, 1. 63. aufführe. Ec- 
card. 1. c. bat audy eine Ötelle aus Str. 18., deß- 
. gleichen unf. Muf. J. 299. Daß .Eccard deſe Hof. 
kannte, erhellt oben S. 44. 

20) Ryt ader gayt eman "geuangin ader gebundin. 

21) Dec edil wife vri Adam. 

22) So wa eyn Adam eyne Eva hait. 6 


tn € \ 





510 


- 


23) Wa gott man hait eyn byderu⸗ wyp. 
(Dieſe 3 Str. ſtehen oben ©, 499., Str. 101 23.) 
29 Ich han durch varen wide lant, Bnd fügte doch ind‘ 


Bunde: 


25 Ich bin wnt gewängen; in geſlazſin mit vil kingin. 
(Dieß Lied ift gemeint in unf, Muf. I 358.) 


d 


Ii. * 
Ich quau do’ mit: Breuden faiffen . 


gich nüne, ſunder pin, 
Reynre wibe lof fi maiſſen, 
Sprach die eirſte: dye vrauvwé min ff. 

2) Miner vrauwen minen ſzunder. 

3) Miner drauivden, ſprach dir dritge, 

4) Ich lobe, wi das meyn keytde. 

5) Adam, dinre leſter kunfte. 


6) Mine vrauwe is wol die gerechzte. 


7) Lobis bin ich vnverliuinde, 
Bnd mil ſin gar vnuꝰſuigin 
Minre vrauwen, ſprach der Avinbe, 
Iſt is don hir vnuettigin 
Triftranı vnd Dfaldin truwe N 
Warin beide eyn ander nunde, 
Den nu begden ſteruin frumt: 
Dye lebe und dye flede mihnd 
Hait zu mie mine Funtginne, 
Banze vreude Und vnuerdrun(m)t, 

8) Wip is wol dät beſte geſlechte. 

9) Eyn Top ich mit willin zunde. 
Das ſint dye num ritterfe. 


Nach diefer Unterſchrift folgt fogleich das Bazit gehötige 
Gedicht! 


1) Ich wil prifin, ſprach die eyrſte 


2) Ich was in deine zuolteme iare. 
3) Diree weſil wil ſich drym 


4) Alſus dorfte ich niet wagin. m. 
5) Datz haue du, ſptach dye fünfte = Yin 
Triſtram Und die ſzone Dfalde | N. era 
Wrden nye fo bald fzueimaide, , ur 


Hs ih ym Bin vnd he mic if. ,, 
6) Laiſt ud mid). den dritten Tobin. 











u " 511 
7) Geluckis rait wye nu mine ſibe. 
8) Ir laiſt mit des lobis cleine. 


9) Zugt mit reyner duginde hordin. 
M(D)yt ſint dye nun vrauwin. 
Auch aus dieſen beiden Gedichten, Str. 9. des erſten 
und Str. 7. des zweiten, führt. Eccard, Franc. Orient. 
II. .878. 890. einige Verſe an, die Koch, IL 63., un 
richfig zu der Stelle aus dem obigen Anbbym. zieh. 
‚iin | 
1) Ob allen wupdet mirket ivot ein wundet groie. u 
( Steht in M. © 138, Str. 11.) . 
3) Wol zimt ‘der edeljtein in todimi golde, | 
3) Der eren vogil dat ift der fgilt in och ſuett - 
4) Durd) lebe manger- wirt zu Finde: 
5) Eid), wunder wol gemachit wip, 
an dine teyne, goyfte: on 
6) Eyn fpegil diner auge fir Ä j 
7) In dufer wider werelde ein vreude vert. 
(Steht oben ©. 499, Sir. 117.) 
8) Dye truwe vf eyner ſtraſin voir. 
9) Vrauwe ere het groiſſen ſzaden, ir clage monichoalt. 
10) Was fal eyn keiſer ane reihe; 
11) Eyn valke uf enme ſteigge wart, 
13) Eyn wifer alder edilman hatte eynen valkin gur. 
13) Wa vrauwen fehone ih braumen gude. 
14) Kufde in der iugent. 
15) We vrauwin mine tkudit in ie ete niet. 
16) Somelicher wiune vnſtede. 
17) Wif was ie det hoiſte name. J 
(In M. ©, 45., Str 169.). ' | ' 
18) Ich geuen vch vrauwen eynen rait. 
( Steht oben ©, 498., Str. 40. und ©, 507, Str. 2. 
19) So bie, fo dort, fo allenthaluen. 
20) Of al der werildc gar geweldich were ein man. 
(In M. ©. 138., Gtr. 1.). 
21) Mir is, als ich niet leuender fi, (wa. ich intnuden ' 
er®, 
22) So we mir dumbie, dat mich Hier tangir dage 
. Ardeugfit. 


N 


[4 


\ 


512 


23) 9 fach eine vraume mineclid). 
(Diefe Str. ift mifgetheilt in Docens Misc. L 111.) 
24) Der vrauwen ih peh befdyeiden mil, 
25) Die voglin, de da fungin ir. 
26) Dee eren fpegil ift die fham. 
27) Eyn wail verfunnen vrauwe fal niet dienftis me. 


28): Wer töre vfer heringe fert, der het de fzale verlorm 


29) Gut is gut, das man vor eren niet in fpart. 
* 30) Hut der eren zallin ftundin, Fr 
31) Wer ceygit Eunft, da man ir niet erfennik. 


Nr. IV. ift das Bruchſtück von Dietrich. 


V. 
D(H5)n hort eyn rlage van werden vrouwin— 
Den iamer mach man niet vol ſchauwin, 
Die da clagde eyn wiflich wif, 
Dat beide, ic ſinne vnd Inf 
Sich woldin fo gar heſwecin 
Ban .deg elegelichin merin, nn - 
Des fi nu vort elagin fulde, 
Dat das got der gute wulde, ern 
Dat id) is niet in dotte Hain! 
De nu mine’ clage wilt verftain. 
Ende: Vnd ſchue vort den ongetruen, 
Seldin mag it in beruen, 
Spoch de zarte mynninclich: 
Og got, nu mage vns vroudin rich, 
Durch dinin bitterin durin dont, 
Hilf vns, herre, us alre noyt, 
Alſe wir van erdin ſolin ſcheidin. 
So moiſ du vns ſeluer, herre, geleidin. 
VI. 
1) Sibilla hait geſprochen. 
2) Der coning vragede in pryſe. 
3) Du reydes vſſer dümen honft, ſahe mir. 
4) Nu wil id) vpreude twingen, 
Sibilla, ſage mir durch Criſt, 
Koment eit hoer vurſten, de der riche plegen, - 
Dat fage durch den waren got, verfiwigis mic neit 
Braume Hildegart' Yan: Bingen, | 


In der boiche gefereuen ift, 
” Ale 


513 


Alle it wort han ich mit wairheit gans durch wegen, | 
Der. cduiag. namen’ da inne, fint, dat boich Bir dei 


vergicht. 
Goning, mirke, das fompt eyn A, Dat felue fleie 
eyn ander A, . 
So geinent | da de mulfe zende in allen landen hie 
vnd da. 


So kompt eyn H, deme wirt veg eut mit godis blyin 
Sig; dũme werilt, mat danne got wundirs mie dig 
" doit: 
So kompt eyn F, eyn L, de regent vij iare: . 
Doch mwis eyn Fverſonen alle det werilt kum̃er sack. 
5) Ju Rome floint gemalet.”- 
Schluß: Davan mohhte noch Roimſchee. riche des keyſere nei 
| enberne. ct 
4) In det: S5dſ. des Renner der Pauliner: Bibl, 
ju Leipzig (oben S. 385). Stehen auf dem Rande, 
bon einer fpäteren Hand; einige Lieder: Sranz Horns 
Geſchichte der Deut. Porefie, ©. 44 = = 48», mo o auch eines 
daraus abgedradt iſt. 
5)’ Deei Mitinelieder, (8 Str. );- in det oben 
(©. 157.) eenähnten Erlanger Hoſ., vormals zu 
Ansbad. N: lit. Anz: 1807. ©p. Bor; Büſching 
bat fir abfchriftlich; fie ftehen Ble 18. b: 14. b: Stro⸗ 
pben umd Reine find abgefegt. - ” 
Gedruckt, ebd. Sp. 543 - -45. . Anmerkutigen das 
über. von Doctn,; ebd: 1808. Rt. io. Ep. 810-1: 
6). Ein eingeles‘ Minnelied. in Niederdeutfiget 
Mundart, befist hoſ., aus dem 14ten Jahrh., Eſche alb 
burg; und. ließ es abArueeh,; im N. Ait. Ariz; 11807: 
Sp. 465%»: D:ö Ce ts Anniertung dazu, ebd: „iBog: 
Rr. 20: Gi 309:10.. pr 
7) &in Tanzlied, auf i Perg. St, in 6., fand ® 


v. Bretfhneider; abgediudt, mit Erlãuterungon 8 


in Menufels. Hift:» lit. - bibl. Magazin, St. 2: ©: 8ı= . 
90:, mo au das ganze BE; in Kupfer geſtochen ifl; . 
J RE. 


FE 
“ u } Pac eG er Ze | R 


br4 


Das. Lied Gehört bhune Zweifel dem Nithart, da in 
M. S. g2.,:dei der Lücke in feinen Gedichten, Str. 72. 
noch die. legten Berfe davon übrig find. Als Ergän- 
zung der M. ©; ſteht es daher auch wiederholt, in 
Bensde’s Beitt. S. 289 - 92., 

8) Ein Lied ven Regenbogen, aus eine 
Sammil. alter Meiſterlieder, abgedruckt, durch Do— 
ten," In der Oberd. Lit. Zeit. 1810. Nr. 37. Ep 
302-3 - 

„.g). Ein Pied in Grau Ehren Ton (Reinmars), 
Ä bon deffen 3 Sfr. die zweite in M. ©. 113., Str. 14; 
am einer Hdf. des 15ten Jahrh. Docen, in unf. Muſ. 
J. 121. 
10) In Ser vben (©. 36.) erwähnten WM ün de: 
her. Hdß ſtehen, BA. 54-=95., außer einigen ganzen, 
zum Theil aus Deutfch. und Latein, amd wol 
Franzoſiſch, gemiſchten Lieder, viele einzele Gtro: 
phen und Anfänge von andern, worunter mehre de 
M. S. gehören. Doeens Misc. I. ‚196 93. 106- 
æ08. 307 2 8., wo die fämiislichen Lieder und Anfänge 
abgedrudt, und Einige in NL S. nachgewieſen find. 
Die: Str. BI: 66. Ra: Edrimf. mit M. ©. 454 Str. 136. 
"überein, und die Str. BL-8i: b. iſt ebd, 27., Str. 1. 

14) Ein Lateiniſch-Deutſches Bedide b. J. 
r259., welches in einem Kloſter zu Straßburg ge 
peu. worden, : führt. an. Casp. Bärih, Adversar. 
L..24: 2. 17 EEE FE Fee ‘ u 

19) Ein Lied, im lwngen Frauentob, aus es 
nnpe ' pap. Hoſ. abgedruckt, in G. Fiſchers Beſchrei 
bung typograph. Seitenbeiten, St. 4.. ©. 109 -2r. 
Vergl. Docens Misc, 1. 274 = 93." und ünf. Muf, 
Be 1604 = 

.13) Ein Minnelies. aus einer HH. des töten 
Gabebr, mit Anmerkungen von Do een; abgedrudt, 

in der Zeit, für Einfiedler, Nr. 19. Sp. 148 - 49. 


— 





2 ‘615 

14) Ein poetifher Liebesbrief, von der Rüd:- 
eife einer Urkunde abgedruft, dur Anton, im D. 
Muf. 1777. Bd. Il. ©. 327 = 29. 

15) Ein Lied in 39 Str., aus dei Hdf. des Sach⸗ 
'enfpiegels gü Meiningen; b. J. 1477.5 abge: 
druckt in Meufelg bift. lit, bibl. Magaz., & 7. und 
3. ©. i66. fe - 

16) Unfer Lieben Srauen Köfentrang, ı ein 
Ytiederdeutfches Lied mit Alliterazion, aus'dem 
oben ©. 276. gedachten Harte-Bok gedrückt, in 
AN Hambur giſcher Lirchenseſch. Ib. J. 28. 

. ©, 229 +31: 

17) Ein Riebesgedidht don Johannes Duro, 
mol aus dem :ıäfen Jahrh., in einer Hoſ. Roths 
(vermüthlid der oben ©. 66. ind 366. gedäthten), 
Bl. 190: Doien,. in unfı Muſ. 1. 153., too Anfang 
und Ende. 

18) Ein Lied ded Konrad Sarder, in derſel . 
ben Kaf., Bl. 173: b: Docen, in unſ. Muſ. J. 168. ., 
wo der Anfang. 

19) Drei Lieder und ein andres Bedict 
des Don Beringen, in einer Hoſ. v. J. 1347. Dos 
sen, in ünſ. Muſ. I. 137=38., wo der Anfans des 
einen Gedichtes. —W 

x. Bon Nuscabtut (gegen 1400.) erwaͤhnt | 
Gpangenberg bei Hänemann, ©. 119. folgende, 
mol meiſt in die vorige Abtheilung gehörige Gedichte: 
1) Von der Schöpfung und Adams Fall; 2) das 

‚geiftliche Ackerwerk; 3) die Geiftlide Mühle; 4) 
vom Übelftande des Reichs, Ki die Kurfürſten; 
5) Jungfraüen Lehre; 6) bon fronimien ‚Wei: 
bern; 7) von Böfen Weibern; 5) wie ein Sänger 
fol gefhidt fein, ind müs ein Seſang für Tugen⸗ 
den babe: welche meift in der Rofhifihen Hoſ. ſtehen. 


Sn 


‚516 


a Doren, in anf. Muſ 1.188. Vermurhlich iſt das von 
diefem, ebd. I. 123-25. mitgetbeilte Lied. auch daher: 


XIV. Das oben. 8. 44 1. erwähnte Verzeichniß de 
Gedithte wud Lieder Eberhard KRelners ift: 


Hy begynnet ſich eyn regifter der dichte des iennen, 
i de disf Bud) gemachet hat, fo daz in dusf regifter alle ſyre 
.. gedichte genennet werden, usſgeſprochen veruntzwintich gr 
dichte, de in dusſ boche gentzlich usſgeſcrebin ſten 
Es find, mit dem obigen Gedichte, 14 Deutfche m 
10 Cateinifde; von den letzten find aber ſämmllich 
Anfangszellen, und von den erften die Ste fo verbl⸗ 
en; daß. fie ganz unleſerlich. Die übrigen find: 
1) Ich weieſ eyn megetyn, daz iſt fin. 
a) Es iſt eyn tzyd, eyn lieblich tzyd. 
— 37 Ich armer, ich wol clagen mag. 
M Wol mich der allirliebſten ftund 
5) D und 9, fraw liebſte Hart. 
vy) Hurre fam:id an eyn land. 
> 9) Dfaae vnd Abraham. 
9 N) faligen frundent nemet war. 
2.9 Wa; mete gat bir us, 6 _ 
en x0) Got vatit vnd fon gor. u 
11) 9 ond y waz.ny mon fon. °: 
rg) Enne tauſche tabulen van den den | 
BEE Außerdem ftehen in den Yeeren BI. diefer Hdf. nod 7 
Kitder, bollftändig. und pop. derſelbra web; die An 


Agnge finder. u. 
7)y. Hute ſpricht fe gu mir. far. 
car 2) Ep: anheyſchit ao. de Spt. 
a . 3). Ad, boumes blut, du tuſt mie tep?, 
HD Tʒatt Tiebefte hertze, trut gefpil. 
9 5) Eyn kroͤne dot allen wiben tzwar. 
| 6) Ich ond ayn hobiz tochterlin. - : - 
” 7)Ich gruffe Dub, : teue fooumalin: 
8) Frawe dich frouwelicher fruchte. 
— Si wer fde füge repne fcucht 
“ 10) Ban hießin n id) vil gehort fı fingen pnd "fager, 
u An mie ſaͤlt keyn gwifel han. 





- nn 517 
10) Uff gnade bin ich Fomen ber. 
13) Tzart mynnidjliger ord. 
14) De wile id) lebe, ift usfgetan. 
15) De vefel han de wynde. 
16) Ah, wye fange wiltus wifen. 
17) Wy lange ſal id) miden. 


XV, Die Lieder Demalda von Wolkenflein Cin 
Zirof), aus dem Anfange des täten Jabrh- 
(fl. r449.). 

Handſchriftlich, zu Wien, 02.3. 1425. De- 

nis, Catal. Vol. H. c. 1691., mwonady über 100 Ge 
ichke darin mit Noten. Nah Joh. v. Müller, in 
der J. Lit. Zeit. 1805. Fir. 297., {md Dswalds Werke 
n 2 Soliobänden auf der Wlener und Insbrucker 
Bibl. Eine heftweiſe Ausgabe dieſer Lieder, mit Mo⸗ 
dernifirung des Tertes und Umfegung der alten Noten 
in die jeßigen, küüdigten Gottl. Leon und Earl 
!eop. MNöllig an, in Bragux, VII. 2. ©, 266 - 
30. Das erfte Heft von ı2 Liedern wurde Sorkeln 
handſchriftlich mitgetheilt, und ex giebt daraus 2 Lieder 
in der alten und neuen Aufzeichnung, in ſ. Geſch. der 
Muſik, Bd. 2. ©. 763 - 67. 

Ausführliche und urkundliche Nachrichten über den 
Wolkenſteiner ſtehen im Tiroler Almanach, Wien, 
1803. 8., ©. 85-125.; 1804. S. 127-59.; dazu die 
krklärung der Kupfer zu 1805. Vol. Joh. v. Müls: 
lers Rezenſ. a. a. D., und Deut. Mufe 1777. ©. 324. 

XVIL Die Lieder Michel Behbams, um 1469. 
(geb. 1421.). | 

Handſchriften, im Batikan— Nr. 312. 334. 
351. 375. 382..386., welche, nach dem Verzeichniß bei 
Adelung, L ‘20, 24. 26. 30. 31., meiſt geiſtliche Ge⸗ 
dichte enthalten. Aus Nr. 312, von Behams eig: 
ner Sand 'gefehrieben, haben mir durch Glöckle Aus: 
jüge von jeder der darin vorkommenden Weifen: 


518 


BI. 24: Aber ein anders, das ſagt von Midel de 
| dem geburt und aud non feinem berfummen. 
Zugmeiß. 
Da ich mit erft zu Praug in Peham kam ge hof 
zu kunig Laßlaw dem edeln und dem jungen, 
da wart ich vil gefraget ch und off; 
ich ward auch offt gefragt, wurumb ich hieß Beham, 
und doch geboren wer von Teutſcher zungen, 
in welcher mauß, murumb id) het den nam. 
Si. 44. Kurze weiß. 
Wie ein ſinger den andern vordert. 

Ich Michel Behm, laß mid) hie ſehn, iſt kein gefele. 
Dies iſt ein Antwurt, fo ein Ginger den anden 
mit fingen vordert. 

But gfel. wol her, du biſt mir mer,. und Funft mir eben. 
Bl. 74. Verkerte weiß. 
Ein Erempel vun den hberen von Öfereig 
Ker wider ümb, gelüdes_rat. 
Bl. 165, Oſterweiß. 
Von dem von Wirtenberg. 
Ein her wz Eberhart genant, 
in Oberlanden mol erkant, 
ein graf von Wirtenberge. 
Bl. 172. Trommetenweiß. 
Die Michel Beham zu erſt fein kunſt at funk 
Ich Fam vf ein gepifde, 
ich, Michel Beham von Weinsperg GSültzbach. 
Big Gecrönte weiß. 
— Bon zwenen Junefromen. 
Uns fogt geſta Rumanarom, - 
twie dan ein Feifer ſess zu Rom, 
8. 199. Büldin weiß. 
Dis ift ven der pulſchafft. 
Da ich waa hie die liebſten frawen ſchawen. 
Bl. 200. Hohe galdin weiß. 
Bon den fieben goben des heiligen geiſtes. 
Küng her, der herſten, merften reihe, 
. IH Michel Pehen flehen mel fel dich ff. 








u 


| 
| 
| 
| 


er 77° 
. (Noch findet fi in diefer Handf. ein langes ebenfo 


Wort für Wort gereimtes Gedicht on die Simmels: 


fönigin.) ; 


Bl. 223. , Hofmweig. 


Dis ift von meiner mer vart, die ih vber das 


Wefte mer ted 


Da midy mein ber marggrof Albreht von Pradenporge | 


erledigt von der forge 
als mid) zu einer ftune 
die Rotenpurger hund _ 
an der Tauber geviengen. | 


v 


(Das Wefter Meer ift die Nordfee, im Geyenfatz des 


D fter Meers, der Dfifee; die Fahrt geht über dieſe und 


‚ Kopenhagen nad Drontheim in Norwegen.) 


B. 284. , Glegmweis. 

Dizift ein erempel von den fingern, die fih mis 
fingen außtun, und doch Eunjt nit verfton. 
Ein peifpil wil ich euch legen für, 

‚daz follen hörn die leute. | , 

Schluß: es tur mir zorn den bergen mein, 

daz fi ein mud ein vogel dundet fein, 
and hin mil fliegen über Rem; 
daz ift hie worden fein: 

. ein cleins ſchnoeckelein 
zeuht ein | 
ein turn und wil da haufen. ' 

Michel Beham gebohren am fant Michels tag ao udn. 


Diefe gedichte find von Michel Behams eigner handge⸗ J 


ſchrift geſchrieben. 


— Auch liegt zu Närnberg, in dem Stadtarchir, 


Michel Pehams Gefangbudh; nad) einer ſchriftlichen 
Anzeige Kiefhbabers, der viel daraus hat abfehreiben 
laffen, und von welchem bald nähere Nachricht darüber 
zu erwarten iſt. 

VBgl. aber dieſen Dichter und ſeine anderen, hiſto⸗ 
riſchen Gedichte: Ehr. Jac. Kremers Geſch. des Kurf. 


. 620 


— 


\ 


Friedrich ]. von der Pfalz, Mannbeim, 2 Ih. 
4.; Leſſings Leben, II. 118.; Bent. Muf. 1777. 
©. 439.; Cypriani hibl. Goth. p. 47.5; Adelung, 
II. Vorr. XXIIL; Ko EZ H. 308.; Murrs Surnal, 
VI. 4ä4. 

Zum: Theil khon unter den zuletzt genaunten Die; 
term, und noch mehr in der Folge, ſcheidet ſich nun die 
lyriſche Dichtung in Volkshied und Meiſterge— 
ſang. Die ſpäteren einzelen Drucke des erſten kön— | 
nen bier nicht wol angeführt merden, obgleich gewiß 
manche biel älfer find, als ihr Drudjahr; die Dagegen 
meift uhgedrudten Meiftergefänge gehören be 
ſtimmt eigentlich der folgenden Zeit an. 

[ber das Berbältnig diefer Meiftergefänge 
zu den Minneliedern, find nachzufehen: Adelung, 
im Magaz. 11-3. ©. 6-7; Gräter, in Bragur, 
:H, 68 -76.; J. Grimms Ausföderung, im I. It. 
Anz. 1807. Nr. 23.; Dorens Antwort; ebd. Nr. 24; 
Grimms peifere Ertlärung, ebd. Tr. 43.5; Docens 
ausführliche Widerlegung, in unf. Muſ. J. 73 2 125. 
445 - 90.; und Grimms befondere Gchuift: über 
den Altdeut. Meiſtergeſang, Göttingen, 1811. 
8. Durch dieſen Streit veranlaßte Erklärungen: Bü: 
ſchings, im N. lit. Anz. 1808. Nr. 12. 26.5 und 
v. d. Hagens, ebd. Tr. 6. 7., und’in unf. Muf. IL 
2147-56. 





Ä = Bon der dramatifchen Dichtung 

zeigen ſich in dieſer Zeit nur die erſten Anfänge, und 
erfl ſpäterhin, da die Städte recht emporfamen und 
blühten, murde fie mehr bearbeitet und gedieh zur of 
fentlichen Darſtellung und Aufführung; indem früher 
die Geiftlichen hun Safeinifche Dramen oder ſtumme 
Borftellungen und aufge und Die. Ritter Turniere 





. | . 821 


und ähnliche Gpiele haften. Obwohl alfo das Altefte - 
Drama diefer Zeit, | 
I. Der FKrieg- auf Wartburg, 
nur mehr ein poefifdyeg Gefprady zu nennen, . und bei 
öfter herportrefender Erzählung des Dichters, ohne Zwei⸗ 
fel Wolframa von Eſchenbach, nicht rein dramaz 
tiſch iſt: fo iſt er doch das mahrhafte Abbild einer 
wirklich und im höchſten Sinne dramafifchen Ergötzung 
diefer Zeit, des poetifchen Turniere und Zweikampfes 
aus dem Stegereife. Dieß Drama iſt in 2 Theilen. Im 
erſten (deſſen 16 reimige Strophe des Fürſten von Thü⸗ 
ringen oder der Thüringer Herren Ton heißt) tritt 
auf: Heinrich von Ofterdingen gegen Walther 
von der Bogelmeide, den Schreiber, Biterolf, 
Reimar von Zweter und Wolfram non Eſchen⸗— 
bach; im: zweiten Theil (in einer 10 reimigen Str.) 
Klingfor, Dfterdingen und Eſchenbach allein“ 
Der Schauplag ift auf Wartburg, am Hofe des Land 
| grofen Sermann non Thüringen und feiner Ge— 
mablin Sopbie, und die Zeit das Jahr 1207. 
Handſchriftlich: In dem Maneffifcden Koder, 
unter dem Namen Klingeſors von Ungerland (oben 
S. 472. Nr. 72.). Im zweiten Theile ſind die Stro— 
ꝓhen an einigen Stellen durch einander geworfen, und 
das Gedicht ift unvollſtändig, obgleidy in der Hdf. nidyts 
fehlt; Str. 67 r84., in der Form des erften Theiles, 
ſcheint dagegen eine ungebörige Einfhaltung, — Im 
Jengiſchen Kodex, unter Dfterdingens und Wolf— 
rams Ramen (oben ©. 486, Nr. 29.); die Str. find 
im aten Theil ebenfalls. häufig verſetzt, nad, Str. 77. 
2 Bl. ausgefihnitten, und der Gchluß .fehlt; bie und 
da find vermuthlich auch mehre fremde Einfchiebfel. 
Docens Misc. I. 114. — Zu Wien, binfer dem 
Ziturel (oben ©. 100.); nur die erſten 9 Str. deg 


{ 


| 522 


/ 


erften Theiles. Bragur, VI. 2. G. 147. x.; mf. 
Muſ. J. 642. — Im Kolmariſchen Koder ſcheint dieß 
Gedicht, vielleicht nur der zweite Theil, auch zu ſtehen, 


da unter Klingſors Namen (oben ©. 5o2. Nr. 14.) 


2 Ötr. deffelben (in der Sen. Höf. Gr. 31. 32.) dar: 
aus bekannt find. Unf. Muf. L 145., H. 176. — 
Der Cohengrin, in der Vatikaniſchen Hoſ., beginnt 


mit den Anfangsſtrophen des zweiten Theils, wie oben 


— 


©. 177 = 12. weiter nachgrwieſen iſt. 

' Gedrudt: In der Maneffifchen Sammlung, Th. 
I, ©. ı-ı6 (gı ©ti.), mit Lesarfen der Jenger 
Hoſ., fo weit beide Hoſſ. gemeinfame\Gtr. haben. — 
Aus der Jenaer Hof. ., eingele Strophen und Gfellen, 


bei Wiedeburg, ©. 55-70.; vollſtändig ergänzt, in 


Docens Misc. I. 115 -37. (überhaupt 118. ©tr.). — 
- Das Diener Brudftüd, in unf. Muf. 1.642 - 47. 


Alte, mol meift aus diefem Gedichte felber herge: 
floſſ ene Erzaͤhlungen von dieſem Sängerſtreite: in Joh. 


:Rote’s Leben der H. Eliſabeth (oben &. 299.) 


und Thür ing iſche Kronik, ebenfalls bei Mencken. 


T.I. c. 1697-700; Urfinus Thüring. Kron., ib. 


IM. 1276.; der Mönd von Pirna, ib, 1458. 1502,; 
Wigand Gerftenbergers Thüring. Kronik, 
in Schminks Moniment. Massian, T. I. p. 278- 
86., und eine in H. Ch. de Senkenberg, Nisio- 
nes diversae ad colleet. Leg. Germ. (Lips. 1756. 
8.), p- 156 -60.; Bruchſtück einer Lat. Kronik, bei 


Wagenſeil, * ven Meiſterſ. ©. 509. 511 13. 


(gehört zu der bei Piscor, Script. rer. Germ. un: 
volffändigen Hist. de Landgr, Thuring., weldje in 
Eccardi geneal. Princip. Sax., c. 3517 -468., er 
gänzt if, wo au diefe Stelle u finden); Spangen: 
genberg, bei Saneman, G. 154. (wahrſcheinlich 


narh einer diefer Kroniken), wiederholt bei Wagen: 


feil, ©. 50g-ı2. 576., und in Tenzels Unterred. 





| 27. 
1691. ©. gi3- 16.; Tenzeli supplem. hist, . Götha- 
nae (Sagittarü), II. p. 518. seq.; Joh. Heine. v. 
Falkenſteins Thüring. Chronika, die Borr. und BD. 
2. ©. 666-68.; Bodiners Vorr. zu den Praben, ©, 
XVII -XX. und zur Mar. Samml. I, ©. VIIL-IX.; 
Wiedeburg, a, a. D., wo aud Nachrichten über die 
einzelen Dichter. Vgl. Docen, in unf. Muf. I. 473 - 
81., und v. d. Hagen, ebd, II. 176-79. und im 
N. lit. Anz. 1808. Nr. 6. Sp. 86-87. Ein Verſuch, 
die richtige Folge der Strophen aus den verfihiedenen 
Handff. berzuftellen, in deſſelben Rezenf. v. Docens . 
Misc, 3. 2%. 3. 1809. Ne. 173. Sp. 3170-73. 
Ein ähnlicher Gängerftreit ift oben ©. 485. er- 
wähnt. Sieber gehören auch die Auflöfungen.. von 
Kätbfeln, dergleichen oben ©. 475. 484. gedacht find. ' 
"Außerdem ‚ließen fich wol nöd) einige andere zur j 
dramatifhen Form ſich binneigende Gedichte hieher fie | 
‚len, 3. B. das Geſpräch zwiſchen Salomon und. 
Morolf, und ähnliche: aber, bei doch mehr erzählen« 
der Darftellung, ftehen fie beffer unter den vorigen Ab⸗ 
eheilungen, Die. Todtentänge (oben ©, 459.) gebö- 
ten ſchon mehr bieher. N 
I. Ein wirklich dramatifches Singfpiel, nach Art der 
Mpfterien, ift Mariä Klage, wovon aus einer 
Hdſ. um 1430., mit Noten, der Anfang abgedruckt ifl, 
im N. lit. Ang. 1806. Nr, 6. (vgl. oben ©, 456.). — 
Eb>. wird nody ein um 1506 Jahr älteres Stück diefer 
Art ermähnt., — Vielleicht find bier das Paar Nie 
fterien gemeint, Die hinten in det. oben ©, 36. er: 
mähnten Münchener Höf. des 13ten Jahrh. flehen. 
Docens Misc. I. 193. — Ein Bruchſtück eines 
My fiers von der Geburt Ehrifti, wahrſcheinlich des 
ı4ten Jahrh., ſteht in Jo. Conr. Dieterici antig. 
bibl. p. 21., und Stade, lect. Oıfrid. p. 34. 


N 


a — 


IH. Sans Rofenblüte Saftndihffpiele, 
In der oben ©. 365. erwähnten Han dſchrift: 35) 


bom König aus England; 36) von dem geiftlidhen 


Gericht; 37) pon den Meiftern; 38) von dem 
Süngling; 39) der Bauer mit dem Fleiſchga— 


den; 40) die Küdenfpeife; 4ı) des Türken Faſt— 


nadtfpiel; 44) von dem Bauern und dem Bod; 
45) von drei in ein Haus ‚entronnen; 46) von 


- zmei Eheleuten. 


Gedrudt: in Gottſcheds nöth. Vorrath, J. 11 


327. (Nr. 36. 37. 41. im Auszuge), Il. 42 - 80.. AR. 


37. 41. 38. 36. 40. 44, vollftändig). | 
IV. Sans Folzens Faſtnachtſpiele. 

Gedruckt: 1) von Salomon und Morolf (oben 
©. 349.); 2) von einem Bauerngericht; 3) von’ ei: 
nem Arzfe und einem Kranfen (mahrfdeinlicy von 
ihm): in der oben ©. 368. angeführten Sammlung; 4) 
von einer gar bäurifchen Bauernheirat, Nürn— 
berg, duch Jobſt Gutknecht, 1519., 6 BE 8., in 


der Gcheurlifden Bibl. zu Rürnberg,. Panzer, 


Zuf. 165. Wiederholt, ebd., durch ebd., 1521., I 
mon 8 Panzer, LH, 51. 

V. Theodorich Schernbergs Gpiel von Frau 
Juiten, welche Papft (Johann VIH.) gewefen; v 
J. 1480. Herausgegeben, dur Hieron. Zilefius, 
aus Hirſchberg, 1565. Eisleben, bei Andr. Pe: 
ri, & Wiederholt, in Gottſcheds nöth. Vorrath, H, 
81 - 142; dgl. ebd. 22122. 

Die auch nod) in dem 14ten Jahrhundert verfertigte 
poetiſche, und die gedruckte profaifche Überfegung des Le: 
zenz (vgh Gottſched, IL 28-33. 37 =45.), gebe 
ren fchiellicher ſchon in "die Lifergfur der eigentlichen 
Überfesungen. Der zunächſt folgende Dichter ift auch 


hier wieder Sans Sands 











Verbeflerungen und Anfäge. 





S. 2. Auch die Blomſturvalla⸗ Sags —* unf. 
Muf. 1. 333. 337. ff.).und die Jarl Magus— Gaga, (beide 
noch ungedrudt, und handſchriftlich zu Stodholm 
und Kopenhagen), welde; nad) Peringffiolds Vorr. 
ar“ Wilk. ©. und Annptät. ad Jo. Cochlaei vita Theodoricl 

‚ Bemeinfamnes. und‘ zuui Theil wörtlich Übeteinftimmendes 
nie der Wilf. ©, wahrſcheinlich aus eben dieſer Duelle, ent⸗ 
halten, find hiet anzuführen; 

| Das Kinderliägifhe: Bruchſtag Sefigt' jetzo bi 
d. Hagen. Es fcheint nod) aus dei igten, ſpateſtens aue 
dent Anfang des ihten Yahrh. ' 

©. 7. Nach einer näheren Anzeige, ver Frankfurter 
Hoſ. durch Hru Acchivar J. ©. Ch. Thomas, ift fie in 
Solid, enthält nur den Otnit und Wolfdiecrid, ſcheint 
hinten mangelhaft, und qus dem Ende b bes 15ten Japı rh 
die langen Reimzeilen find abgefeßt. 

©. 8 In der Straßbutget HH. Br. 8. b. iſt eine 
Lüde, welde durch Gloͤckle aus den beiden Batifanifgen 
Hof. ergänzt tobrdeni. 

©. 9: Die Stelle, ivo ſich Eſche nbad nennt,‘ tautet, 
nah Glödle, in der Batik. Hdſ. Rr. 365. Bl: ge.: 


Diffe oventute faget, wie Wolffdieteti gum 
Tutfchen huſe euer mit Wernher. 


Bu Ahey, was ftärder fletze wurdent do geflagen ff: 
. das ſchuff von den: Krielſſchen der tegen lobelich⸗ 

dver tugentlich rede Wolff 5? Dieterich. —— 
x Tan fat do nider riſen an derſelben fung; 
Chiec fehlt ein Berk) 
das ſage ih Wolfram der werde don Eſchelb ach. 
was von dem edelen Koeiechen des tages Wo beſchach. 


- 


ya 


586 


-&. 13. Das Zeichen H. B. bedeutet ohne Zweifel Sans 
Burgmair; die Holzfhniete von diefem in der Schöns 
bergerifihen Ausg. des Theuerdank find ganz in derfel- 
ben Art. 

Die Bermweifüng auf den Anhang ju d. d. Hagens He 
denbuch ift hier und fernerhin, dod nur in Beziehung auf 
Unterſuchungen über die Fabel und den Inhalt, wegzuſtrei— 
hen, da diefe für den Abdruck der Originale in unferer 
Samml. Bd. U: zurüdgelege find. 

©: 18. Sn Bibl. Menken. p. 780: ſteht dieſe Ausg. bloß 
alſo angezeigt: Das Heldenbuch in alten deutschen Versen. 
Francof. 1579 c. fig. Fol. 

Einen Auszug des Hugr und Wolfdieirich, giebt 
quch Grabneri progr. I. p. 3-7., U. 3-6.; nad) der Ausg. 
p. 1560: 

©. 10. ift noch Wdelung, 11 Vorr XKXV- VL um 
:Horns Geſch. der Deut. Porfie, ©. Zr. anzuführen. 

Über die fpätere adhtreimige Strophe, der Beiten un 
Hildebrands Ton loben ©. 48.), auch det Benzenauer 

genannt, dgl. Heßemepere Braunfhweig-Lünebur 
giſche Chronik, ©. 775:, unf. Muf. U. 322. und d. d. Ha: 
gens Natrenbuch, ©. 17%. 

S. a1. Dei Borefhepifgen Höf. des Heldenbuchs, au⸗ 
Dem, Anfange des ı5ten Jahrh., gedenkt auch Adelung, im 
Meder II. 3. ©. 18. 

©. 24. Auf dem zu Egels Hofhaltung gehörigen Bilde 
kampfe Diſetrich mie dem wilden Wunderer, weicher ein 
Mäbdihen bis an der Schulter im Rachen har: 

©: 36. Nach Glödie's näherer Anzeige, ift die Va⸗ 

‚siE Hdſ. des poema hisios: Hildebrandi auf Pap., 53 Bl. 


2,8, mit Bildern, und ſteht, am Sqluſſe: 


Hie haut rijſo Sigenst ein end 
Got uns allen kum̃er wend. 


®. 8: Die Ausgh. 1610., Straſtzb., wird au er 

wahnt in der Rezenſ. vom Fiſchers tppograph Seltenheiten 
in F Aulgem. Deut. Bibl. 

©. 30. In Wydenepdeis Kollektaneen, >»... © 

SI. heiße es jedoch: „Ein Theil des Heldenbuchs, in Pror 

fe anfgelöft, iſt: Bon dem allerkühnſten Weigände, Sen. 

Diereig | v. Berta und Dildebtande ſeinetn getteuen 





‚627 


Meifter, wie fie.mieder den Riefen Gie genst haben geſtrit⸗ 
ten — Reipz. 1613. 8: Mit Holzſchnitten.“ v I 
S. 31. Das Zeichen ST bedeutet Stimmer, nad 

Bartsch, peintre graveur. N | 

©. 33. Auh Hans Gachs kannte wol eine diefer gedr. 
Ausgaben, da er in der Tragödie vom gehdrnten Sieg⸗ 
fried (vgl. oben ©. 52.), Alt 6., auf die Kabel von 
Giegenot anfpielt. ” / 

Die aus der Will, ©. angeführte Dichtung ſteht da⸗ 
felöft Kap. 16. j | 

©. 39, Der legte Holzſchnitt in der Hubexiſchen Ausg. 
des Eckke iſt auch ganz derfelbe mit dem Tegten in dem. 
Neuberiſchen Siegenot. | —— 

©. 41. Die. von W. Grimm in den Studien, 1808. 1.. 
angeführten Blätter eines alten Drudes vom Ede, find die 
obigen (&; 32.) vom Siegenot. a 

- Hans Gads, in der zu ©: 33. bemerften Gtelle, ge: 

denkt auch det Göbel yon Eden und Faſold, ohne Zweifel 
aus einem dieſex Dude .. 

Dos ü finde ich jedoch in dem älteſten Druck vom Hel⸗ 
denbuche (pben ©. tı.). | 

S. 42. Bodmer und die übrigen, bis auf Docen, ken⸗ 
nen dieß Gedicht nur aus Gold aſt (wenige aus dei Ans 
fpielungen, ‚bei Kont. v. Würzb:, dem Marner und 
Hugo van Trimberg), deßgleichen auch wol np Herder, 
im Deut. Muf. (f. oben S. 58.) . | ZZ 

‚Über die Zabel vgl; Hocardı geneal: princip. Saxon, col. 

168. seg: (auch nad) Goldaft), wo aber Ele mie Eckart 
Coben ©. 5.) verwechſelt wird: .. DE nn 
©: 44 Aus diefem Btupftäde ift die Stelle in Eccardi 
Franc. Orien. 1. 855. aus der Hdf. eines Ged. des 153ten 
Yahrh. won Dietrich pon Bern und Hildebrand. Die 
hier angefühtten 5 Berfe find der, Anfang der 6ten Gtr.. doc 
dem -Ende des Bruchſtückes, und lauten in ‚der Goe tſ Gedie 
ſchen Abſchrift: 


Dee reydin namin fi alle wat BE 
und hobin fid) balde dat ee 


in gademin jn Femeniathin Ä 
1: und leyden an fi) gewant, | 

wat ekelikt godis font, 

fi alle in egn ander badin ff. 


528 u 0 — 


S. 47. Diefe Gemahlinn Ofetrichs Heißt Partola— 
pe, und es- frägt fi), ob die in Einasj sciagraph. hist. lit. 
island. p. 104. vorfonimende * Partolapae Galli et Marmoriae, 
Regis Constantinop. filiae ( historia), etwa hieher gehört. 
SGS. 53. Die Andeutungen von der Geſchichte des Löm: 
hardus find offenbar aus dem ©. 186. erwähnten, urfprüng- 
lich Sranzöfifhen Roman. Daß dei Verf. diefen gekannt Hat, 
erhellt beftimmt aus der Borrede, wo er unter andern Roma 


ten aud den Weißen Ritter anführt, welchen Ticel jener 
auch im Buche der Licbe führe. 


©. 56. 2. 11. v. o. iſt: alſo bis: einnimmt; wegʒu⸗ 


ſtreichen. 
G. 59. Die Münchener Hd. ift gewiß Bie Ueſchrit 


der Dresdener, weil in dieſer manche Berfe und Halkverfe 
‘jener fehlen, aber nidje umgekehrt. Sonft fiimmen beide 


ſogar in den Schreibfehlern, wie det‘ daraus "angeführte 
Schluß zeigt. _ | 

‚©: 69. Ein kurzer Auszug des Rofengatsens fick 
aud) in Grabeneri progr. I. p. VII- VIE. und in Erufins 


Sqhwäb. Kron. Th... B. 8. Kap. Ir., nach der Ausg. b. 150. 


In dem hörnen Siegfried von Hans Sachs (oben 


GS. 53.) iſt duch der Roſengärten verarbeitet. 


©. 63. Auf dem dazu gehörigen Bilde kämpft ein Kit 
ter mit einem Kiefen, wol Dietrid mit Giegfried, in 
&iner init Blumen . beisdihfenen Umjäunung, und Ebhriem: 
bild bieter ihnen den Kranz. 

©: 66. Diefet Diebole ift wahrfheinlid der‘ ©: 159. 
börfönmiende. 

©. 68. Diefe Altefte befondete Ausg. des Paurin beſitzt 
Thomas (vgl. zu ©. 7:), nad deſſen Anzeige fie in 4. iſt, 
mit Bolzfignieten zu Ötrasbütg 'durdj Mathis hipfuff om 


ſamſtag vor unſer frauwen beburt ‚ta äo di im KV. Hunder 


ten jäc gedrückt: 

- Ein Auszug des Farttitt nudy Bei’ Grabe, Progr. I: 
P: VOL. 

©: zi. Das Bild ftelle öo&,' Di etifgen kampfend mit 


. Berg Lautin in einer Umzaunüng, ‚wie die zu ©. 63. be 


merkte. 
©: 78: In Alpharks Tod iſt Str. 7. eine Anſpielung 
auf eine ausführliche Erzählung in der Wiltina- Gaga, 


Kap. 37. Dietriqh ſpricht zu Heime’a: 
Wer 








IT 


Wer myych des ergeget, ſprach dei notige man, 

Das id) dyr bye mymen zyden fo wel gedinet han? 

Du beftonde mych in kyntheyt doech din obermut, 

Ich bezwang dich myt gewalt(e), ſprach der. helt gut. 

©. 89. Die Aufklaͤrung über ben Bodmer- Müllerts 
ſchen Text der Nibelungen ſteht in der Zeitſchrift Pan⸗ 
theon, Bd. 3. S. 305: 13. | 

Joh. v. Müllers Rezenflon ſteht jego aus ih deffen 
Schriften, Bd: in . 

Regenfionen der Tritifhen Ausgabe v. d. Sag ens: in 
der Hallifgen Lit. Beit. 1813. Ne, 19.; in den So tein ger 
Anzeigen, 1881., St. 59. ©. 588 - yo: ö 

©. gr. Daß der Marner au Tontad seheißen, 
öutrüber vgl. unf. Muf. U. 15 

©. 94 Regenfionen der v. d. Sugenföen Bearbeitung: 
in der Hallifhen Lit. Zeit. 1809.; von Grimm, in den 
Heidelberger Yahıb. iY6g.; im Journal des Lüxus und 
der Moden, 1810. Febr., ©. 73-81; (©. 81-88. über die - 
Trordifge Darfellung), von Eh. R. —- Dal. auch die Zeit⸗ 
ſchrift: der Berfündiger, 1810. Nr. 70: 80. Naͤch demſel⸗ 
ben, ı8ir. Nr. 56., ſollte die Hinsber giſche ‚Drarkeisung 
ſchon isxu. zu. Dien a herausfoiumen:, 

€. ‚97: 3. 11, L Königündf. Künig und. 

E98: Die 4: Derfe aus Bayius,' melde wahrfggeinlicg 
zu einem Gedicht üben Rüdiger von Bechelaren gehören, 
fiehen aud) in v. d. Hagens 'Ausgäbe der Ribeh, unter 
Ben Lesarten, zu V. B658. , ehe 
Aus einer ‚Bistoria Theodorici Verdnaneis hahet Sole 
Saft, in den Paracnet. p. 360. einen Vers an, der in von 
Fannten Gedichten von Dietrich häufig Vorkomme: .. 

©. 100. Das Panze riſche QUemplar des Zituspt. bes 
figt jege son Meufebad zu Dillenburg. Zeus. Mom. 
;810: De. ©: 273. — Auch Brentans hat ein Eremplar; 
— Über das Leipziger Eremplär, und ben Diturel über. 
Haupt, vergl, auch Doras Dandbikl: von Gadfen, U 
768 - 69: 

Müllers Rizeuſ. fiehe, jegt au: in ſ. Schriften, 
Bo. 1 6* 

S. 104. Ein ˖ Äufſah mer Giminbad; in bet Kris, 
Taſchenb. für 1810.— 

S. i06, Aus bei Kaimund + Reafeiigen Si ju 

et | 


- 


Be 

Ulm wird angeführt, in Söhelhornii amaenit. lit. IH. 111. um 
ter den Perg- Hoſſ. Ein altes Teussches Gedicht vom Koe- 
nig Artus. & in 10,” "e' Bei Gortfhedifiger Höff. von 
König: Artus :gedenfe Adelung, im Wagaz.. U. 3. ©. 23. 
und. nach ihn Rod, J. 99. Die eine ift wahrſcheinlich dei 
Dresdener jigplais; vgl. ©. 1. 


* 


S. 110. Erläuterung einer Stelle des Parzival, 2. 
03373 -.Be-; ‚bei Müller, verglichen ‚mit dem alten Drud 
(vgl. zu ©. 102.), von ©. IB. Rorsbad, im Zeut, Mer 
»s10. Des. S. 272: 71. nn 
i. Die Hof. des-Lohengein ir. 364. (1 iſt für 
346. zu leſen) hat Glödle wieder ‚aufgefunden. Sie if, 
nad): feiner ·ſchriftlich en Razeige, in gr. Sol. Perg., 151 BL, 
enthält zuerſt den Parzival (wonad alfo S. 106. zu be 
eihtigen), und BI, 113. ‚den Sohengrin: 
gie hebt fig,an Lohengein das bug. 

u 25 Ein vater ſinem Finde rief,‘ 
"nor eines ſehes tamme lac ez und ſlieff: 
mu wache Fine, ig wecke ich dich dutch truwe fi 
Schluß: fo wirt die fel nißt gein vall niit ſwere gebleiet; 
des, hilf mir, barmherzige 'mucter reine. atmen. 


Die Gprade dieſes Hdf. if: Im Ganzen älter, auch hat fie. 
ehen®srophen und Tebnie überfriften, wie.Tte, 845. Glödle 
Kat :fie. ganz sbgefhrieben, und eine Ausgabe des Gedichs 
von ihm und Gdrres fteht ſchon am · Oſtermeßkotalog. 1811 
*BG.r34. Die Wa tikan iſche Handf Ir. 360. iſt, nach 
Bee Misheilarig ,' auf Perg; 154 Bi. 4, und nd 
der beigefügten Schriftprobe, uns dem-13 nöten Jahrh.; de 
be die Fortſetung des. Uli von Thücheim, und d# 

Fintee noch der: Zreid anf. Dar Eingang lautet Bier: 








nn „aebenfee.man ir zu gute the 
1,5: dan, dem der: werlte guͤt geſchit, 
ſo weres alles, alz nith, | 
a. 5: Miogg gutes! in der. werlte geſcith⸗ 
Der gute man, fivaz der im gut, 
2 ande’ ninwan der welt ze gäce ihlt. 
ſwer daz ich(t)h anders, wan in gůt 
vernemnen wil, Daumiffetut.,. = 


ft 


— 








Ich hore es felfchen Harte .vil, 
daz man doch gerne haben wil, 
da ift des lutzelen zevil, 


- da mil man, des man niht enwil. 


&; zimit dem man zelobene wol, 
dez er iedoch beddrfen fol, . . 
unde laz er im doch gevallen wol, 
die wile ez im gevallen fol. 


Diure unde wert ift mie d° man, » 
‚der gut unde ubel befrahten. fan, 


der mich unde fegelijen man 

nad) finem wert erfennen Fan. 
Ere unde lop die ſcephent liſt, 

da liſt ze lobene geſcaphen iſt; 

ſwo er mit lobe geblümee iſt, 

da blät aller ſlachte liſt. 


Rehte als daz dinc zunruche gat, 


daz lobes noch ere niht enhat, 
alſo libet daz, daz ere hat 


unde ſines lobes niht irre gat. 


Ir' iſt ſo vil, die des nu pflegent, 
daz ſi daz gäte zu ubele wegent, 
daz ubel wider zu gute megent; 
die pflegent niht, fi wider, pflegene. . . 
Kunſt unde nahefehender. fin, 
ſwi wol di ſchinen under in, 
geherberget nit zu in, 


ær leſſch)et kunſt unde ſin. 
Hei, tugent, wie ſmal ſint dine ſtege! 


wi kumberliche ſint dine wege! 
die dine ſtege, die dine wege, 
wol im, der ſi wege und ſtege! 


Trurich (Trib ich) diz zit vergebene hin, 
fo zitie ich zele dine (ge. lebene) bin, 


fone var id} in der werlde fus hin, 
niht fo gewerlder, als ich bin. 
Ich han mir eine unmufedeit, 
der werlde-ze liebe, vur geleit, 
unde edeln. herzen ze einer hage, 
den herzen, den. ich herze frage, 
£Ila 


der werlde, in die mien herze ſith; 


ine meine ir aller wurde (werlde) niht, 

als die von der ich hore ſagen, 

die Beine ſwere enmoge getragen, 

und niuwan ig frouden wellent leben, 

die lazze ouch got mie froude leben. 
Der werlde unde difem lebene, 

enfumt min rede nith ebene;  ' 

ie leben unde minez zulleit fi: 

eine andere werld die meine id), 

die famt in eime herzen treit. 

ie ſueze fur, ir liebez leit, 

‚ie herzeleip, ir fenede not, 

fr liebez leben, Ir leiden tot, 

fr lieben tot, it leides leben: 

dem lebe fi min lebe ergeben, 


der mwerlt wil ich ie zu lieb wefen, 


mit ie verderbẽ oder geneſen; 


ich bien mit ic biz ber, beliben 


unde [mir] han mir die tage vereribe, 


die mie uf nahege(n)dem lebene 


lere unde geleite ſolten geben; 
der han ich min unmuzecheit 

ze kurzewile vur geleit, 

daz ſi mit minem mere 

ir nahegende ſwere 

ge halber fenfte bringe, 9 
ir not damit geringe; 

wan ſwer des ich vor ougen bat,. 
damit der mut ze-unmüze gat, 
daz enforget forgehaften möt, 
daz ift ze herzefotgen güt; 

ie aller volge die ift daran, 


ſwo fo der muzege man 


mie fenedem ſchaden fi ubSladen, 
da mere muze feredem(n) ſchaden, 


bi fenedem feide muzekeit 


da wahſet iemer fenede leit; 
duch daz ift gut: fio® hoze elage 
unde fenede not gu h’gen tragt, 


‘ 





daz er mit allem ruͤche 
dem Tibe unmuge fuhe; J 
damit fo muzeget der muͤt, 
unde ift dem muͤte ein michel güt; 
unde gerdte id} doch niem? daran, U 
daz ie min? liebe ge(r)nde man . 
de keine folicje unmuge in neme, | 
die rein? liebe nith gezeme: | , 
ein fem(n)elichez mere . | ZZ 
daz tribe ain fenedere | 
mit h’yen und mit munde,. j 
ande fenfte fo die flunde. | | 
‚nu ift aber einer iche ze bil, 
der ich vil nach gevolgen wii 
der fenede möt, fo derie me 
- mit fenede mere umbe ge I | 


Die in dem Müllerifhem Abdrude afs fehlend bemerkten 
Verſe find: J 
Bei V. 873. wan fine wart nie dayor gewar, . 
— — 1065. unde aber do fi vereinte, 
— — 1870. uñ ſprach vil tugentliche ir man. 
— — 2274. weinen uf des meres ſtat. 
— — 3408. ſeneliche, uf als ir wart gedaht, 
| die macheten Britune | 
von minem herren Gurune (Viren!) , 
| un von finer viundinne, 
u «m 8028. von finer. viendinne hant, 
wie fhone in die generte 
Ä von allem dem geverte. 
— — 8834. und als der tac fligende wart: 


S. 195. Diefe Fortſetzung ftehe wirklich in des ermähn: 
ten Münchener Hdf., melde, nad Gloͤckle, 109 Bl. in 
4. bat; glei vorn herein ift eine Lüde, vermuthlich durch .. 
ein fehlendes Blatt. — In der Vatikan iſchen Haf. Tr. 360. 
(Docens Angabe der Tr. 154. ift fiher nur sine Verwech ſe⸗ 
Iung mit der Dlätterzahl dieſet Nr..360,, und nus eine und 
‚nie 2 Hoſſ. diefes Werkes dafelbft) beginnt diefe Kortfegung 
HB, 1028-52. Wir haben davon eine pollftändige Abfchrife 
Blödle's, melde in unf. Samml. Bd. II. gedrudt werden | 
fol, Der für die Literatur merkwürdige Eingang fe > 


en 


! 


ich ) hant etswente 


Uns iſt ein ſchade groz geſchehen, 
dez mac diz mere ze ſchadẽ iehen, 
wan ez beliben iſt in not, 


ſit meift? Gotfrit iſt dot, or 


83 diz buches begunde; 


“ er hat finer tage flunde 
: mit Funfte erzeiget wol daran, 


er was ein Funftriher man, 
uns zeiget fin getihte 

pil kunſtliche geſchihte, 

es iſt eben uñ ganz, 


kein getihte an ſpruhhen iſt ſo glanz, J 


daz ez von kunſte ge de vur. 

d° ez wiget mit wiſer Eur, 

Owoͤ 8° h⸗celich elage, 

daz im de tot fine lebende tage 
leid! .& d9 zit zebrach, 

daz er diz buch nih(t) volle ſprach! 
fit es alſus nu ift com, _ 

da; in d° tot hat hin genomen, 

fo dan ih mid) genom an, 

als ich aller befte Ean, 

daz ich diz buch biz an fin zil 

mit ſpruchen volle bringen wil; 
dez bat mit vlize mich gebeten _ 
Kunrat der ſchenke von Wineftetk, 
dag ichz im ze liebe tu; 

ze un fin da ratent zu, 

daz ich im dran gediene fo, 

daz er mines dienejtes .m°de ro, . 
un in(m) genade von ir gefchehe, 
v9 fin hoze ge vroumen iche. 

wole ich in Tobes rumen 

uft mit hohen fptudhen bfumen, 
als er ez doch gedienee heit, 

fin lob das wrde wol fo bereit, 
daz ey genuge heten has: 

ez tut mit gute nieman bag, 

den ich irgen erkenne, - 


- ne 


wol v⸗ nomen, was Zrifln.  - 
grozer arbeit geman, 
un mas Dfoten beſchach; 
Triſtan wid? fid, felben fprad: 
Triftar, hore, ez iſt genuch, 
Triſtan, la den unvur ff. 
Bl. 151. b. nennt ſich der Fortſetzer: 
1’ vernam fo iem'lichen tot 
an zwein gelieben ie me? a 
mir tue noch ir fterben me; 
wan fi fturben beide 
‚ von rehtem herceleide. ! 
molte got, folte er noch lebn, 
dem man fo. hohez lap mug gebnh 
—ich bin dem tode gar gehas; 
warumbe tut unfer herre.daz, 
daz er die vromen bin nimet, ..  .. 
unde [dJji der bofen niht gezimet?. 
zware daz ift wnd?lid: Ä 
ih von Turcheim Lolci 
life tuſent bofe fterben, 
& ein vrümd verderben. 
Weiterhin, BI. 152. 
{ma triuwe an ttiume eriuwẽ gert, 
‚den fol got genedic weſen. 
ſwelhe vroumen an diſn(m buche leſen?) 
die ſuln mir wnſchen heiles, 
unde danken mir mins teiles, 
des ich daran geſprochen han; 
ich han es durh einen mä getan, 
d⸗ ift wol aller eren wert; 
fin herze hohes prifes gert, 
er denket fpete un veu, 
niuwan wie (er) mol getu 
unde fi) geliebe d⸗s werlee; 
got gebiet ir, daz im gelte, 
de er vil gedienet hat! 
fin lebn an ir gnaden flat. Ä 
Schluß: niemer(n) hat bevunden, 86 
ſit die werlt erſte wart, 
daz zwei nach ir hinvart 
TER 


Fu 


"ein ander minnsten alfo, 
‚die murere (?) waren gefriniwe do. 
wo wart ie triume, alfo groz? 
aller triumen uber genoz 
was der werde Triftan; 
des fol man in geniefen larr, 
obi er noch ift ze helle, 
daz in got dannan zelle 
uñ in neme in fin riche, 
des waſchent vligeeliche, 
nn die Funeginne Dot, tl 
der ir triume das gebot, 
Yas ſy nq̃ gahes ende: 
mit finer gefwen hende 
r ,. mug er vuren fi uz hof. 
‚ was Triſtan un Dfoc 
erlieten, das habt ir gar ofnomen. 
got lage uns in fin riche comen, ' 
‚fivenne mir varn von hinnk, 
daz wir der helle entrinnen 
uñ fi niem* verſuchen; 
got fol’ ung beruchen 
mit finer reinen gute, 
uñ flete unfer gemute, 
das wir verdienen finen fegen, 
uñ fo 9° engel folle wegen 
alle unfer miffetat, ' 
z- unde uns ‚enphahe fin erinitat, 
amen. 
8. 133. Soldafl führt in den Paraenet, p. 4otr. aud 
eine Tristani historia an; zweifelhaft, ob eine poetiſche oder 
proſaiſche. 
©. 135, Die Brentane‘ fe Ausgabe ift gedruckt zu 


Erfurt bei Jacob Ginger, 3 X Bogen. J 


©. 143. Eine Frankfurter Ausg. des Wigelais, 
o. 3. in 8. Bibl.'4delung. No, 1112. — Die Srantfurter 
Ausg. v. 1564. in 8., KR Bogen mit Holgſcha. beſitzt auf 
Brentane _ 

©. 151. Bon der Adentäre Beone dat Gls Ele eiten 


| Auszug. gemacht, und wird fie ganz abfıhreiben. 








537 - 


6. 152. Die Batilanifhe Hdf. von „Utrichs⸗ uon 


Zeginhoven” Lanzelot, Nr. 371. iſt, nach Gfödle, 


auf Pap., 177 BI. 4., v. 3. 1420. Anfang: 
Wer recht wort gemerden Fan. 
Schluß: Daz beger Uri, der dis dichte, 
Her Langeletes büd) ein ende hat. 
Got verfeih uns umb unfer miffetag 
Gangen rumen, bit und Büß: 
- Daz helffe uns got und Maria die ſüß 
ur gmen. 


G. 153. Nach einer andern Nachricht von der Wiener 


Hd., war Ulrich ein Möndh in Baiern, und ift der Als 


brecht, auf den er öfters anfpiele, Albrecht J., Kaifer 


Ludwigs zweiter Gohn, reg..1351 - 404. Pie zweite Gtrar 


phe fautet: 


An angenng. vnnd an ennde 
Haſtu in deinem zeſen 
Beſchloſſen in deiner hende 
Himel, erd, vnnd was dar jnn hat fein weſen, 
In erd, in lufft und fewres hitze, 
Was ſchwimbt, laufft, kreucht vnd ſchwebt, 
Das iſt gar alls ob aller menſchen mise. 


Bald nach dem Eingange folgt au die Geſchichte Gene: 
bors (wieim Titurel). B. 6 
Awentewr von der flat Erona, wie die erftdre iſt 
worden von dem Fünig Menelao und vacht an mit der 
fünigin Eduba tramm, mie der Paris geporen ward und 
zu ‚wald getragen, wie er von den hirten funden ward, 
mie es in god, auch von der götkin Fgonea. 


Am Schluß / des Lohengrin ſagt der Dichter von fi: 
Iſt das werd nicht auspunndig 
Mie ſilben, zal vnnd maß, 
Das macht, mic iſt nit kunndig 
Rhetorick, noch geometry (gramattif) dye ſtraß 
Auf künſten pfad ich ſellten mich han pflichtet, 
Alls ye tatten die weyſen; 
Darumb der kunſt mein werck iſt unperichtet 
Hie ſtet der ftam onnd effte - 
Der leuber ger gefundert, 


2 ” 


N 


538 
f 
Ewr gnad. rat id das peflte, 
ESeit darzue hören etwas mer. dann hunndert, 
Euch werd ein man der Eunfft darzue erforen, 
Der feine wortt fo plueme, 
Das fein arbait nicht haiß ain müie verloren. 
Ewr gnad der mannhen vinnder ff. 
Im Iwain, Ger. 4. nennt ſich der Dichter: 
Bor zeitten den man lobet, - 
er nad) vil eeren rangk: | 
Les dy wellt darumb tobet 
Vnnd thut mie valſch im mengen vnderſchwanck; 
Man wil in eren, und Babe drumb pehergen: 
Fraw Eer, ſagt mir, wie kumet das? 
Si ad: merck, Vlrich, dy rat geben der helle ſchergen. 


BI. org. Hie vahet an die ritterlich abentewr von herren 

. Slordimar von Thulimone. 

Im Ranzelot, Str. 10., nennt fi der Dichter nochmals. 

S. 155 Eine Wiederdeutfde,. eigentlid wol Hol: 
Tändifhe, Bearbeitung des Lanzelot in Berfen: „een 
omoroeze Hiftorie van ‚den eedelen Lantsloet unde die fcone 
Gandrye” ift in der Lübeder Gtadebibliothe. Gott: 
ſcheds Neueftes, 1757., ©. 34 - 127. 

©. 156. Anfpielungen auf den Gral ftehen nod in Fi⸗ 
ſcharts Geſchichtklitterung; wol nad) den alten Druden vom 
Ziturel und Parzival. , 

S. 163. Über das Srammifge Bruchſtũck des Va⸗ 
lentin und Namelos, vgl. Bragur, IL 4641. Die Verſe 
deſſelben ſtehen bei Staphorſt, ©. 245-406. — Die Aus: 
gaben der Profa: Frankf. zöge. 8, und Bafel, 1604. 8., 
in Lipenii Bibl. philos. p. 939. b., find vermuthlich die beiden 
won Draudiut angeführten. Leipzig, bei Nilel Nerlich, 
1607. 8. mit Holzſchn. (der Titel fehlt), fand Buͤſching auf 
der Bibl. der Ritterafademie zu Liegnig. 

Eine Anfpielung auf diefen Roman findet’fih aud in 
Siihe ets Geſchichtklitterung, Kap. X. (BI. gg. b.}. 
S.. 164 In dem Gedidte von Karls d. Gr. Ahnen 
heißt es noch gegen das Ende: 


Tun han idy dafs mere _ 
Volbracht an die ſtatt, 
Als mid) der marggraff batt: N 


u a 539 


Fun win ichs haiſſen ſchriben — 
Ze eren gutten wiben. 


G. 164. Die volftändige Batikanifge Hdf. des älteren 


@ed. von Karl, ift Nr. 112. Perg.,. 132 Bl. 4., mie Einleis 


tung und Ehluß „von dem pfaffen Cunrad,” und hat ſchöne 


Zeichnungen. Adelung hat diefe Nr. ganz übergangen. 

©. 165. Die Vatikaniſche Hdf. Fr. 332. ift aud), nad 
G@lödle’s Anzeige, der Stricker gewefen. 

©. 170. Auf einen folgen Wälfhen Roman von Ar 


tus bezieht ſich wol Fiſcharts Anſpielung in der Geſchicht— 
klitterung, Kap. LI. (Bl. 268. 2.). 


©. 174. Wirklich finde idy in Zipenii bibl. philos. p. 644. 


a. eine alte Ausgabe der 4 Heimons-finder, aus welder 
ohne Zweifel unfer Volksbuch herrührt: „Luftige Historia Bon 
den Vier Heynons Kindern, Ihren Ritterl. Thaten gegen die 
Heiden zu Zeiten Caroli M. Eöln, 8. 1604.” — Der Gefdichte 
der 4 Heimons»FKinder gedenkt auch Fiſchart, in der Öes 
ſchichtklitterung, Kap. XXX. (DI. 205. a.). 

©. 175. Eine Anfpielung. auf Ogiers Fabelgeſchichte, 
in Fiſch arts Geſchichtklitterung, Kap. X. (Bl. 102. a.). 

©. 177. Beide Dieter, Thürheim und Turlin, un⸗ 
terſcheidet auß J. Grimm, in dem Heidelb. Jahrb. 1811. 
Nr, 10. ©. 156 - "57 aus innern Gründen, befonders der 

Darftellung. 

‚ Die erfte Nachtricht von der Kaffeler Hoſ. gab Fr. Chr. 
Schminck, diss. epist. de vera epocha vitae ac mort. Henric 
Rasponis. Easparfons Ankündigung giebt: hiſtoriſche Nach⸗ 
richten über die Hoſ. und ihre Bilder, ©. 5 - 10.; etwas über 
Eſchenbach, ©. ı1.-ı14., wobei unter andern auch auf 
Schuhmacher (?) verwiefen wird; einen Auszug aller 3 
Theile, mie Stellen, ©. 16 - 106.; -hiftorif he Anmerkungen, 
©. 108 - 35. In einer der Stellen, (©. 105-6.) Beflagt fidy 
Turlin über den Tod König Heinrichs ‚und zweier Kons 
rade . 

©. 179. Ein Brucflüd, vermuchlich des erſten Theils, 
son einem Perg. BI. in Fol, des ı4ten - ısten Jahth., abge: 
drude in (Gräters) fliegendem Antiquarius, Schwabiſch⸗ 
Halle, ı802. Nr. 33., ©. 131 -32. — Ein anderes Perg. 
Bl. in Fol., weldes Bünching gefunden, fieint aus dem 
dritten Theile; es heißt darin: 


LS 





540 | 
"Day mit grozun iammes elagete 
Gine gran 8° ionge Rennewar. 


SG. i80 Das Kinderlingifde Beuchſtück beſtse jetzo ». 
d. Hagen. Es ift in Spalten von 37 Zeilen, und ganz in 
der Art gefihrieben, wie die Klage in der Münchener Hl. 
(oben ©. 85.), nur mit größerer Schrift, und jeder Reim punf« 
fir. Bon der erfien Spalte ift vorn etwas abgefchnitten. 
SG. 181. Der Zeitfolge wegen follte in diefer Abtheilung 
Otto (©. 18%) voran, und Wallmoden (5. 192.) bei 
Heinrid dem Lömen (©. 185.) ſtehen. 
»'&. 183. Über den 9. ‚Ernfts:Ton, ngl. noch Tenzels 
Unterred. 16gr.. S. 947. | 
S. 185. Über den H. Ernſi, if —* Go rres, Nachtre⸗ 
zu den Volksb, in den Heidelb. Jahrb. 1808, Ge. 11. ©. 
4rr-ı12., und Docens Rezenſ. in der J. £. 2. 1810. It. 
109. Sp. 267 -68., anzuführen, 

. Raifer Otto, fo wie feine beiden nächſten Vorgänge 
und Nachfolger, Fommen auf vor im Lohengrin (vgl. S. 
113.), deſſen hinterer Theil alfo eigentlich auch hieher und 
ganz voran gehört. 

©: 185. Über den Keinfried, vgl. Docen, in der zu 
©. 184. angeführten Gtelle, mwonad der Inhalt Ahnlichkeit 
mit H. Ernſt hat. Einige Verſe daraus, ebd. Sp. 277. 

.& 186. 3. 1 ff. iſt die Anführung Schilters zu ſtrei⸗ 
den, und die Nachweiſung von Müller, nach ©. 187., wo 
jene wiederhoff ift, herüber zu nehmen. 

S.. 187. Die Batitanifhe Handf. des Wilhelm n. 


. Öfter. ift Ile. 143. Bist. poetica Wildebelmi; ‚Pap-ı 319 dl 


4. Anfang und Ende fehlen Jetzo beginne ee: 


tuchent in den wellen, 
sun ſachens varen ſñellen 
- eolken von Thormenia,. 
der wolt hin gen Zigig, 
dem kung Bringen ſpiſe friſch. 


Bi. 3120. Wie Wilhelm Bon Oſterrich vil ſattel rumpte. 
Dann: Wie Herzog Wilhelm den kung von Alzla finen ſwe⸗ 
ber um fierhait zwang: 


his er im ſicherhait verjachz 
in der ſchar man dennoch ſach 








Ä BE — 541 
ritterlichen halten 
Senebor den alten ff. 
Ende: Any, was rihayt auf. der ban 
gefitoiwet wart in das wakais — 
Das Übrige fehlt. | 
Eine. alte Höf. des H. Wityeim fand auch Bafsins 
in der Bibl. der Ritterakademie zu Liegnif: @ie ft auf 
Perg. «, Bl. Sol. Det Anfang fehle, Ende: 
Ich Johannes der ſchreiber, . 
Dife abentur achtber 0 
Ich in Latin geſchriben vant; 
Bon Zizia kunig Agrant 
Hiezz fie alſo beſchriben; 
Mannen vnd wiben. 
Die even walten, ich den han 
Gektutſchet, durch das fie verftan, 
Was truw und werd leben fen. 
Ich tun ew kunt auch da bey, 
Wie lang ſey, das es gemacht 
Wart: durch die furſten geſlacht 
Von Oſterreich beyden, 
Die fol ich ew beſcheidem, 
Do man uon gotes geburt iach 
Drizehn hundert iar, darnad) 
Sin dem vierzeben(den) iart, 
‚Dis ift die gal fur war, 
In der virte(n) wochñ, 
Waoart ditz buch volſprochen, 
Da mati (oder: mari) uor Aſcheberg lag. 
Die buch Hat etzeugt ftawe Anna von Winfperg geborn 
uon Hohenloch, in dem iar, als man an die Beiden god 


ond. die Üriften erflagen wurden. Anno dfi N EE. 
LXXXBI. uor Martini. 


Die buch iſt ausgeſchtiben am ſamſtatz vor dem iars 
tag Anno dai Moceco JJo. 
©. 188: Vol. über das Ged. von Bandgr. Ludwig, 
Adelungs Püterich, ©. 20: 
S. ıgı. Eine Anfpielung auf den Scaufenbetger 


findet ſich auch if a Veſqhichtklietetung, Rop. IX. 
(BI. 96. 4.). 


17 | 


©. ıg2. In Bibl. Adelung. No. 1111. ift eine Ausgabe 
des Shed el v. 1558, Wernig. 8. verzeichnet, weldyer der 
Titel fehle, und die daher wol einerlei mit der Magdebur: 
ger von demfelben Jahr iſt. Die Wolfenbüttele 
Ausg. v. 1563. ift in der Selmflädter Bibl., und v. >. 
Hagen har davon eine Abſchrift. 

S. 198. Über Rudolfs v. Montfort poetiſchen Ka 
rakter im Ganzen, vgl. Docen in unſ. Muſ. I. 45 - 5a. 

Eines Gedihts von Gottfried gedenfe au Gpan: 
‚genberg im Adelfpiegel, 1. 276; vgl. Tenzels Unter: 
sed: 1701. Oct. ©. 98. 

©. 201: Aus diefer Thomaſiſchen Bibl. ift wahrſchein 
lich auch das Göttinger Eremplar des Titurel und Par: 
gival (vgl. oben ©. roi.). indem, nach Koͤler, in jener ſich 
eins befand. 

&, 207. Eine Ausg. des Ypoloniue. 0. 2656. 8., 0. 
D., mie Holzſchnitten, fteht in Bibl. „ddelung, No. 1110. 

©. 209. 213. Bod mer führe is der Vorr. zu Chriemh. 
R. ©. XL die erften 4:B., umd in der Baer. zur Maneſſ. 
Gamml. 1. ©. VO. die erſten "beiden B., überfimmend mit 
der Straßburger Hof., alfo wol beidemal aus .diefer, und 
nicht etwa aus der Ge. Goller, ae. — Mehre Stellen aus 
der Straßb. Hdf. hat noch Oberlin,: dia. p. 38. . 

©. 218. Herbarts Gedicht befindet fih, nad Glöd: 
le's näherer Anzeige, in Jr. 368- Perg. 4.: Poema heroi- 
cum in laudem virorum illustrium, bis Bl. 120. Anfang: 


Swer finer kunſt meifter ift, 
der bat gewalt an finer lit ff. 
‚Dann: id wil es leigen, ob id. Fan: 
‚daz big der furfte. Herman, 
der lantgrave von Ducingen lant; - 
ditz buch hat im hec gefant 
‚der grave von Piningen. 
Schluß: alfus hat ir vernumen, 
wie ez den von. Troye ift kumen, 
und wie ez den Crichen quam, 
wie ir igelih fin ende nam . 
daheime und in ellende; 
hie iſt des buches ende ff. 


| | 543 
Ir Hat diz getihte mol gehort; 
es tichte Don Kriglar, Herbort ff- " 
darnach begrup man 23. zu Sant Eucdart. 
@lödle has dieg Gedicht großtentheils abgeſchrieben. 
Proſaiſche Handfdriften vom Troj. Kr. find’ noch: Bu 
Gotha, Fu. 25. Sol. Pap., u. %. 1475: Crprien. p. 50.5 
Koch, 11. 351. — In der Bibl. der evangel. Kiuche zu 
Peter und Paul in Liegnis,. ol. Pap., mit untermifche 
ten Perg. Bl., v. J. 1436.; aus dem Lat. de4 Guido von 
" Eolonna; der Überfeger nennt fi „Heinrich gute vrünt 
aus Brunswid,” und unternahm das Werk auf Befehl feines 
Heren. — Sin der Berliner Hdf. ſteht ex wor den 7 weifen 
Meifteen: [ogl. ©. 310.), und beginne: 


Wie Paris v5 Troye gebort wart von Ecuba de 
Eüngi,, Priamus frowe von Troie. 


Ein ſtat hies Troie, do waz ein kuͤnige inne der wag 
gewaltig &ber manig lant, Vnd hies der kuͤnig P’amg, der 
het ein frome die hies Ecuba, Die wart eins Eindes [man 
ger von dem Fänig. 

Unten am Rande ſteht: O. Sadermans. 
Bl. 86. 1.b.: = | Ä 

Die meifter die von Troie hant gefhriben, der. warent 
etlih von Troie, etlich von Kriehen, etlich von and’n 
landen. Einre hies Dares, Ditis, Cornelius, Homers. 
Quidius vnd Virgilius. 

Nun will id ſchriben, weler den apdern erſluüͤge aũ 
beiden parte. 

Dieß folge darauf. Zulegt Br. 87. I. b.: 
Hie hat Troie ein ende: ' 
got uns alle unfer onfelde wende. Ymen. 
— Zu Brestau,, hinter Balentin und Namelos (oben 
.©. 163.), es ſcheint aber-von anderer Hand, ©. 197 r 315.5 
das. erfte und votletzte Bl. ift mangelhaft. Anfang der 
Borrede: | 
O wye wol onde offte eß geſchit, das dp newen ding 
vnde beſcrebene geſchichte dy alden vordringhe, das ma der 
alden bug? Eronitan vñ Hiftorien nit enachtz ader wenig: 
Doch wen man ef eigenlihä an fehen onde merkü wit, welch 
große vñ merliche ding vor czeitñ geſcheen ſeynt, Vnde 
ſaundelich czwifchen den von Troya vnde den Krichen ff. 


+ 





x ⸗ = 


644 


Die Geſchichte ſelber begimt, @. 198. 
‚IIE deme Reihe Teffalie yn der Romer lande wonẽ 
dy lewthe Mirmidones genät, do regirtẽ czu den geczeithũ 
‚ eyn konig, der mas gerecht vñ gar edel, genant Pelleüs. 
Ende: Pirrus erflug Penthafiteam dy Eonigune, den Eonig 
P’amü wid feyne tochter Pollygena. Dyomedes erflug An- 
tipũ. Heſtoem, Pchenoem, Opthomenü vñd Troym ꝛc. 
ala. — In der Raimund⸗Kräaftiſcher Bibl., Pap- 
Fol., v. Jr 1417. mit Bildern. Schelliorn. amoenit: lit: III 86. 
— Einen alten Drud von 1417. (7) erwähnt Meiſter, I. 120. 
Der v. 1489. flieht auch in Bibl. Schwars. U, 315., und der v. 
149g. in Oberlini gatal. vor dem Glossar: — In einer Dra⸗ 
gödie erarbeitet, duch Ge, Gotthard von Solothurn, 


‚gedr. zu Breyburg im Ichtlaund, 1599. 4; wiederholt, 


1600. B. Gottfched's Nöth. Vorr. I. 141. 
©. stg- 20. In der Vatikaniſchen Hdf. Nr. 368: be 
ginne dieſt Gedicht BI. 100., natch dem vorigen: 
Ir hat wol vernom dal, 
wie der Funic Menelaus befäz 
Trcoiam di ride. 
Hier ift alfo au Eein Prolog. Schluß, us mit B.- 13267. 
der Gothaer Hör: 
alſo ift ez Weliſch un Latin, 
ane miſſewende: 
ı bi fi der red ein ende. erplicit: 
Ecenrd giebt.-au Einige hiſtoriſche Anmetkungen über 
das Gedicht; fonft rührt feine Kenntniß deffelben mol nur dus 


- Zenzel her, wo alle von ihm angeführten Verſe, und nod) 


mehre, vorkommen. — Das Zitat aus Fris. ift genauer: 
Bibl. instit. er. voll. prim: a Conr: Gesnero, deinde in epirom. 
nedacta per Jos. Semier., posir. amplif, per 4, J: Fristum Ti: 
gurin., Tigart, 1583. Fol:, p: 333-345: 
©. 223. Die Raimund: Ktafeifde Handf. ift, nad 
Schelkornii amoenit. lit. II. 55., auf Pap. Kol., „p: J. 1472. 
und ohne Zweifel proſniſch. — Elne, wahrſchein id proſai⸗ 
ſche Hdf. befindet ſich, nach Glöckle, auth im Vätikan, 
Ger 154 (fehle bei Adelung) Historia Romana , Alexandri 
M; et alisrum; Pap:; 4053 BI. 4.; enthält, außer mehren Ge: 
(dichten in Profa, aud) die Serge Salomens und Mo⸗ 
rolfs (unten ©, 347:): _ 
Einen 


rn | 545 
1. \ 

Einen Drud v. 16146 (hinten ſteht 1618.), Leipzig, bei 
Nicol. und Eriftoff Nerlichs, 410 ©. 8, befige Bren—⸗ 
£ano, aus der Beuerlinifhen Bibl. — Bearbeitet, in 
einer Tragödie, von Hans Gads, B. 1. Ih. 2, 
v. J. 1558. 0 

©. 224. 9 Gine Eürzere, Niederdeutfhe Profa 
von Alerander d. Gr., ſteht. aus der Helmfiädter Hoſ. 
von $los und Blankflos (oben. @, 162.) abgedrudt, 
bei Bruns, ©. 131 - 66. 


©. 225. "ber Wilrams Umarbeituig von Albredts 
Werk, vgl. Gottſcheds Beitr. J. a6-30., wo auch det Pro⸗ 
log wiederholt iſt. 


S. 226. Die. Uffenbadifge Hdf. beginnt Mof. It, 3a., 
und geht bis B, der Kön. I. s2.; der Schreiber nenne fi 
Heinrich. Catal. Uffenb., wo Anfang und Ende ‚mitgetheilt 

ft; Schäge’s Borr zu f. Ausg, Bd. J. S. 5- 12. 

‘ ©, 228, 239. Die durh Daßdorf gewährte Einſicht des 
4ten Bandes der Bottfhedifhen Abfchrift von dem Kremsr . 
m finfterifden Koder, zeigt deutlih, daß der Trojan ifrhe 
Krieg aus dein Gleiniker Kod, dazu gehört; beide find auf 
gleihe Weife und von derfelben Hand geſchrieben. Das Bild 
in jenem (vgl. oben ©. 237.) gehört, ohne Zweifel in dieſen, 
wo au mehr dergleichen vorkommen, ‚und die Geſchichte 
wirklich fo weit herabgeht. Nach den auch hier beigefügten 
Anmerkungen, nennt fi der Berf. ©. 1952. (vermuchlid in 
der Abſchrift der erſten 3 Theile), an der Stelle, ‚mo o feine 
Fortſetzung beginnt: 


Herr Gott, berdat mein Gel, 
Doz ich von dir icht werd geſchaiden, 
Al; hievor die pdfen Haiden, 
Ich Hainteih von PairnvLant, 
Der uns dis Puͤch hut tan bechant, 
Vnd ez von erſt hüb an, 
Do ez der Maiſter vor het Lan. 


Bald darauf: Jh von Pairn⸗Hainreich 
Wil duch Gott al werden Leisten 
Nu bie dig Puͤch bedeimten 
In Chärs mie reihter Warhait, u 
Az ons die heilig Geſchrift fair. Zu 


Mm 


546 
Der ©. a40., nach Oberlin, mitgeieite Anfang Des äten 
Theile lautet weiter: 
So hebt ſich dann die ſechſt an; — 
Die fuͤnf ich geticht han 
Vad em gefait, waz ie geſchach; 
Vil churtzleich wil ich ew darnach 
Die ſechſt nu ſagen do. 
Mit dem Chayſer Julio 
Damit ich ſi anheben wil | 
In vil dursem Bil, 5 
Die new Ee, alz fi hie flac. 
Mit dez Heiligen Gaiſtez Rat | 
Wil id ew fagen bie, - _ 
Wie eg nu ergie, | 
Bon allen den Ehaifern, die feit 
Warn pis auf Chaifer Ludweigz Zeit, 
Wie ez den ergangen ift, 
Vnd waz pey irre friſt 
Past fine gemefen; 
“ Alz idy von in hart gelefen, 
Und alz die Geſchrift ez pringet ber. 


Here Got, mu pis meiner Sinn Ber, 
Daz ih Hainreih von Payın»Lant, 
7 Der fid nicht anders hat genant, 
Dan von Muͤnichen auz der Stat, 
Der dig Puͤch getiht hat 
In Daämwtſch, do er hüb an, 
Mit chranken Sinnen funder Ban, 
An dem Püh, alz'ich ew laz, 
Daz daz vierd Puͤch waz 
Der Chünig mit Ochoſia. 
Nu wil id) fGrbag fagen da, 
Wie ez ergie ze 
Nlein Red wear gar ein Om, | 
Solt ich ez hie ligen Ian. ' 
Erft wil’idh heben an 
Und ew bie verjehen, - 
Waz nu Wunderz iſt gefchehen 
* Den Ehaifern vnd den Pähften ſeit 
Pis auf Chaiſer Ludweigez Zeit, 











Der in Payrn Ehaifer mag, _ 
, Der mit der Zal, alz id} laz, 
Der — ond hunderteft Chaiſer iſt. 
Herr Got, nu gib mir Friſt, 
Daz id) daz Päd volpring gar: 
De pie ich, die dich gepar, 
Doz fi mein Pot fey ze Dir, 
Da; ih nach meiner Gir 
Alz lang hie leben mög, . 

Pis ich mein Günt gepuͤzz, 
Dit? daz du mir gebft die Ehrafe 
Daz ich icht werd ſighaft 

An meinen leſten Zeiten. 
‚Herr,‘ beginn ung peiten 
Durch dein görleidy Trew, 
Daz wir enpfahen Rem, 
So vnſerz Lebenz nicht mer ft 
Amen, fpreht: dez heiff uns Chriſt, 
Daz dig war an ons werd hir. 
Nu hört, mie ez ergie. J 


Ganz auf ahnliche Weiſe, wie in dem Troj. Kr. Koncads 
v. W. Gedichte, ift bier die Geſchichte Karls d. Gr, und 
Wilhelms von Dranfe, nad dem Gtrider, Wolfram 
und Efhenbad, und feinen beiden Fortſetzern, verarbeitet. 
Obgleich das Werk, laut der Borrede, bis auf Ludwig den " 
Baier angelegt ift (aͤhnlich dem Lohengrin, oben S. 
113.), ſo endet dieſe Hdf.-dch ſchon in der Geſchichte Wil⸗ 


helms v. Dr. und Ludwigs des Frommen: 
S. 395. Do dig geſchah, alz ich han vernomen, 
Ein Ritter von dem Stechen, 
Daz auf dem Veld teten die frechen. 
Do er geſtochen het duch den Matkis, 
Er fprah: ewr hocher Pris 
Ehan fidy mit Tat weit ergaigen; 
Wir beten ewch für den vaigen: 
Nu habt ir in Vanknuͤzz Preis errungen; 
Ez ift Ritter nie paz gelungen 
In onfern Zeiten: dez wän ich nicht, 
Vnd wän, nimmermer geſchicht. 


Muim 2 


Do maz Tynant fuͤr den Markis Home, 


548 | 

S. 95. kommt auch die Geſchichte des ‚Artus vor, doch nicht 
nad Gedihten. Am merktoürdigften ift aber die Einflechtung 
der Geſchichten Dietrich von‘ Bern und feiner ‚Ahnen, 
Etzels und der Heumen,: Giegfrieds und Ehriempil: 


den, nah den Nibelungen (wenn. auch nicht unmittel⸗ 


hbar) and andern Gedichten des Heldenbuches, beſonders 


dem oben S. 4. ausgezogenen und dem Rofengartenliede 


id 


7 
a 


(8. 54.). Bei diefen Geſchichten if angemerkt, vermuthlid 
von Adelung, daf fie ganz ähnlid in der Wind ha giſchen 
hoſ. Kronik, oder Gedicht von Dietrich von Bern, u 
Wien, vorkomme. Hiemit iſt mel eine Hdf. der wormals 
zu Windhagen in Oſterreich befindliden, jego mie der 
Kaiſerlichen vereinigten Bibl. gemeinf, und vielleicht die oben 
©. 26. von Joh. v. Müller erwähnte. Ich hoffe, hierüber 
nädjftens mehr Auskunft geben gu können. Bon der Dres: 
dener Hdf. habe ich eine AbfHrift, und werde die, unfe 
Heldenbud betzeffenden Stellen, famme den-übrigen alten 


Zeugniffen übet daſſelbe, "gelegentlich mittheilen. 


©. 244 Die beiden Gothaer Perg. Kol. Hoſſ. find 
wahrſcheinlich diefelbe; Tenzel und Cyprian erwähnen 
"jeder nar Einer ſolchen Adelumg wurde etwa durch de 
letzten Angabe verführt, zwef Hdff. daraus zu maden. — 
‚Die deitte (eigentlich alſo zweite) Gothaer Hodf, ift mel 
die von Cyprian. p. 46. verzeichnete, wonach fie Bis 1186 | 
geht, und 1396. geſchrieben ift. 0 


78.94 Nah Glockle's Anzeige, iſt noch eine Bati' | 
kaniſche Höf, Nr. 327. (bei Adelung, I 23.). Poena 
utriusque testamenti; Perg., 214 Bl., Sol. Anfang: | 


Richter, got herre, uber alle draft 
"Schluß: Und uberwunpen al,ivmot " 


©. 947. Ein Brugfiäd von 2 Derg. Bl., Fol., dat 
Buſching gefunden, gehört leicht auch hieher. Es iſt aus 
der Geſchichte Abrahams: | 


Ich tet ouch meinem namen zelob 
An meinem lieben frevnt Jacob, 
Alſo do felbe wol waiſt, 
Er wart von meiner vollaift 
Gereichet vñ geheret. | 











. | = 549. 
Auf BI. 2. fängt ein Abſchnitt alfo an: 

Da der chvnich Pharao 

di Iſrahelſchen diet alfo 

In feines ioches haft 

pant, vñ in mit aigenfchaft 

Gein ioch zertcagen auf laite ff. 

S. 251. Nach Olſckle, ift im Batifan, Nr. 372. (die 
Adelung übergangen) Poema sacrum et rerum creatarum; 
Pap., ı05Dl. 4, mit einer profaifhen Vorrede: 

„Man ift fragent, warumb fo maniges heiligen leben” ff. 
Dann: 


Hie hebet fi an das Büdh, und vorerfi von 
der maget. 
Der den hymel .zieret, 
fo wunnellidy florieret, 
mit dem geftirne prifet ff. 
Der Dichter nennt fi: 
fo wil ich genant Wernher ff. 
Schluß: der. hailig gaift och funder , 
- tet ir vil eren wunder ff. 
ubels todes ee nüt erfticher. | 


Bom Jahr 1382. ımd vollftändig. Darauf noch, DI. 103.: 
Dis iſt ein tag wiß. 
Marien wart ein bot gefant ff. 
So folgen 8 Weiſen bis zum Bethlehemiſchen Kinder« 
mord: 


du kindlin wurdent der martrer gnoß 
uñ fuͤrent an der engel ſchar'ff. 


Nach jenen Geellen zu urtheilen, iſt dieß Gediche eines 
Wernhet über denſelben Gegenſtand, doch von dem des 
Pfaffen Wernher' verſchieden; vielleicht eine fpätere Über" 
arbeifung davon. 

G. 256. Die Batifanifhe Hpf. ift, nad Glöckle, Ne. 
394. (vgl. Adelung, I. 32.) Poema sacrum utriusque te- 
stamenti; TPerg., 208 Bl. 8 Der Didter nennt.fid: 


Bruder Philippus bin id genant ff. . 
Schluß: ein ander gebet hernach gat. 


‚550. 


— Die Mündener Abſchrift hievon meine wahrſcheinlich 
auch Koch, I, 125. — Die oder das folgende Gedicht ent 
hält die Raimund: Kraftifhe Höf., Perg. 8. dv. J. 1492. 
Schelhörn, amoenit. lit. Il. 110- 11. 

©. 266. Diefe Vatikaniſche Hrf. ift, nah Glödle, 
Re. 352. (vgl. Adelung, J. 26) Poema de vita Jesu, Ma 
‚riae et aliorum; ‘Perg., 270 BI. gr.’ 8., in Spalten, mit cos 


then Überfäeiften: 


-Dit is det p’log uf daz buch yaffionalem. 

Emgnuel, mit ung, got, 

Kunic- des cihes, Gabaoth, 

Herre, in des gewaldes trone, 

Got: ob aller vreude crone, 

Der die gefeffede haft 

Gemachet unde fi werben laft ff- 

Enthält das Leben Enrifti, der Maria, Marin Mag: 

dalena, der Apoftel, Soangelifien und Engel (vergl 

6, 267.). Schluß: 
Da ſi von ewen zu ewen 
Gar ſunder alles wewen 
Vor deme guten gote leben 
Und uf ſime lobe ſweben 
In aller vreuden mit wiſt: 


Amen; des hilf uns Ihu Criſt. 


©. 270- 71. Bon andern Gedichten über die H. Yung: 
frau, dgl. noch: Unſchuldige Nachr. 1758. ©. 109. 150. 
1760. ©. 247. 3 Seemilie-, II. 156.; Meufels Magaz. I. 76. 
©.. 276. Nod) ältere Ausgaben von Jeſu Kinderbuch: 
1474. Fol.; 1476. Augsburg, ol, Denis, Suppl. I. 38. 
64. 133. 

©. 279. Eine andere Hof. diefes Ge, Dap., 34 ©. in 
ı2, (758 B.), fand Büfhing. Anfang: 


ES fullen alle frawen 
Dy mactir gerne (damen, 
_ Dorezu horen vnde legen 
VBnde ftete doran wezen, 
Margaretha dy reyne mayt, _ 
De von ons das budjeleyn fant: 


J 











Sn — — 551 

Dy Fan vortreybin wol dy not, 
Dy got ſelbir gebot, 

Do is von Evbam gynck, - , \ 
Do ſy den appil vmb fyngk. 


Ende: Das fp ons befell yn gotis ſchos, 

Wenne fegne gute di ift groß, 
Vnde das her uns behute 
Bor allem wedirgemute, 
Vnde das wir ewiglihn \ 

Lebin mit ym on dem hym̃il reyche, 

Das wdes frolich müſſen fh *r 
VBñ ons allen muſſe geſchen, 
Des ſprecht alle: Amen. \ N 

1478... | 


©. 251. Eine profaifhe Umarbeitung des 9. Gregor 
it, nah Glödle, in der Batifanifgen. Hdf., Nr. 119. 
(fehlt bei Adelung). Pop. 178 DI. 4., welde mehre an: 
dere profaifhe Erzählungen enthält. | - 
Eine profaifche Auflöfung von Reinbots Gedicht ift 
die Legende in dem Sommertheil. Bol. v. d. Hagens Ein 
leit. ©. XVII. | 


©. 24. Glödle führt" die Batikanifde Hdoſ. 171: 
auf, unter Nr. sır., Sol, Pap-, 97 Bl.: 


4 


Dis ift kunig Barlaam büd des profeten. 


Alfa et o, kunig fabaot, | 
Bot, des gewaͤltes craft gebot ff. 
Johannes hies ein, herre güt, 

der trug. zu gotte flete müt, 

von Damafıho was er genant, ° 
der diefe felbe mere vant 
in Kryeſcheme getihte . 

zu Latine er es rihte ff. 
es brohte her in Tuſche lant 

des ordens von Zittels ein man, 

von dem ich wol geſagen fan 
von _Kappele appet Wide; u 
vil Eume id) das v°mide, 


ich mufe es uch zu Tuſche fagen ff. 


Ende: der funig Barachias . 
x bies fhriben, alſo er es ſach, 
und alſo mie urkunde iach 
der gute man des warheit. u 
Das Übrige (niit fehr viel) fehle. 5 
S. 097. Hieher gehöre aud das Gedicht von deu beiden 
Yobannfen durch Klein Heinzelin von Koftanz, 
handſchriftlich, im Würzburger Koder von Minne— 
liedern (vgl, ©. Sou.), nad dem Berzeihniß bei Aft, Nr. 
-34., aus dem 13- 14ten Jahrhundert. Abgedrude dar 
nad, mie Einleitung und, Erläuterung von Docen, in unf. 
Muf. U. 30 - 51 (8ı ſechsreimige Strophen), — Stüher war 
dieß Gedicht auch fhon befannt aus Sinnert catal. 1. 536. 
Bon den H. 3 Königen befise v. d. Hagen eine Hpf. 
in Niederdeutfher Profa, 50. — Nach GIödfe, if 
im Batifan, Nr. tı8, (fehle bei Adelung) Historia trium 
tegum; Pap,, 175 Bl, 4.; bis zum Schluß in Profa. Anfang: 
„Alſo nu die werlde myt ehn ander lobit unde eret 24 
heylgen dry Eonyge” ff. . 
Ende; . pon Helenen ift gevunden 
daz heylge cruce zu den flunden, 
daz fie zu dem gelouben quam -ff. 
ı frowe dich, felige Kolne, ff. R 
unde die heylgen dry Fonige, Kafpar, 
Nelgior, Balthafar. : Amen. | 
Darauf folgt noch, BI. 9ı.: „Sie hebt fi. an eve (evangel) 
Nychodemy” (vgl. oben &. 295.), ebenfalls in Proſa. Schluß: 
weme duße ſcrift niht behagen, 
dy müße eynen knochin genagin. 
Ebd. Nr. 340. (Adelung, 1. 25.) Poema spirituale in 
‚ laudem Sanctorum et Prophetarum utriusque Testamenti; Pap.; 
124 Bl. 4; enthält das Leben vieler Heiligen. Anfang: 
Wie gar wir jeyen zegelich ff, 
Schluß: im lat au got, funder wan, 
uf erde niifer miffegan, 
©. 310. Proſaiſch ift vermuthlich aud die ung von 
Glödle angezeigte Batikanifdyre Handſ., Nr. 149. (von 
A delung übergangen). — Liber aeptem sapientium et histo- 
ria Romana; Pap., Zol., 330 Bl. — Eine Hdſ. ift auch 


J 





| | \ 363 
zu Frankf. a. M., in der Dowinikaner Bibl., v. J. 
1477- 89.; nad Thomas, welcher fie erneut herausgeben 
will. — Einen alten Drud, o. J., Eöln, bei Heine Net—⸗ 
Ieffen, 8. H Bog., mit Holzſchn., befigt Brentano. 

©. 313. Die ı48e Erzählung, nad der Matrone von 
Epheſus, ſteht au in Boners Kabeln Cunten ©. 379. )» 
Ne. 57., bei Eſchenburg. 

©. 319- Die Rede von den 6 Karben, in dem Würz⸗ 
burger: Kod. (unten ©. 500) 9, ift wahrſcheinlich eben dieß 
Gedicht. 

©. 342. : Anfang und Ende dieſes Bedichtes Guden« 
wirts giebe Gottſched, im Neuen Büdjerfaal, VL 1926-27. 

G. 320. Über Jak. Appet, vergl. Doren, in der 
Oberd. £, 3. 1810. Sp. 129. 

G. 347. Eine ſtrophiſche Erzählung, in der Vatikani—⸗ 
Shen Hdf. Ne. 117., Pap., 104 BI. 4., DI. 1-25. Abelung, 
U. 310 - ı17., wo der Anfang. 

Die Erzählung von dem jungen Papirius, bei dem 
Boner, in der Batifanifhen Hoſ. Tr. Jor. Adelung, 
I. 160. Ihr Inhalt ift offenbar einerlei mie einem Schwank 
in dem folgenden Salomon und Morolf. 

©. 348. Die Batilanifhe Hödf. der Sprüde Galo: 
mons und Morolfs (vgl. zu ©. 223.) ift, na Glödle’s 
näherer Anzeige, doch nur: die in unf. Samml. gedruckte 
Bearbeitung. Der Anfang ift naͤmlich: 

Ich han dicke heren fagen, 
wie man fant in allen tagen, 
die wifen by den toren (V. 3.) ff. 
Gchluß: Is fy fraume oder man, (DB. 1866.) 
‚die dis buch horen oder lefen Fan, 
die follen mir vergeben ff. r 
Bot uns zu dem beften wend. 


S. 367. Aus der Roth iſchen Hoſ. erwähnt Docen ei ' 
nen Schwan? von der Tinte. — 3. 13. v. u. I. 27. ſtatt 
7 — Ir. 2. und 27. ftehen bei Nieißner, 1785. Et. ı 

@. 58. 76. 

©. 368. In der Vatikan iſchen HH. Nr. 119. (vgl. zu 
©. 281.) fteht ganz zulege: die Hiftorie von ‚einem Edel⸗ 
ann und feinem Knecht Heinrich, und beginnt: 


- 


' 


S 


47. ji 740. 


554 


x Wollent ir flille getfr]agen, 
fo horent, ich wil ud) fagen ff. 
Schluß: Heinrich bleib auch alda ff. 
_ Got muß uns in fin rich ſchriben. 
amen. 


©. 368. Bon Hans Folz, ſteht Nr. 10. auch abge 
druckt, duch Langer, in Meufels hiſt. lie. bib!l. Maga;., 
St. 4. ©. 118. 133., mit Nachricht über ihn und 22 einzeln 
in 8. gedr. kl. Gedichte und andere Werke von ihm. 

Bon Johann von Nürnberg, des ı5ten Jahrh., ſteht 
eine Erzählung: de vita Vagatorum, und von Rupredt, 
einem Würzburger (etwa der von dem Geltar, in de 
Maneff. Samml. I. ı1g., genannte?), eine Erzählung von 
zwei Kaufmännern, in einer handfdriftligden Samml. von 
Schwänfen, die W. Grimm befige. Ti. lie, Ans. 1807. Jr. 


©. 369. Der Wineeke ſteht auch in dem Weingar: 
tener Minnelieder-Koder; vgl. hinten S. 481. 


E. 370. Die Vatikaniſche Hoſ. Nr. 320. hat Glöcle 


wiedergefunden; fie iſt in Fol., Pap., 102 BL, und be 


ginnt: 


Ber diſe materien wiſen wil ff. ' 
ich bin von Frigul geborn ff. 
ih heis Thomafi in von Tirckelere. 


» ©. 371. In der zu ©. 124. angeführten Hdf. des Tri: 
ftan ftehen BI. 153 -54. auch „Vrigedanks fprüde,” ver 
muchli nur einzele. — Die Batif. Hdf. Nr. 349. Poema 
spirituale, Perg., 19 Bl. 8., in 2 Spalten, ijt, nah ®löd: 
le, verfchieden vom Mülleri (den Abdruck, zu Anfang man: 
gelbaft, und beginnt: 
das dritt ift aller felen troſt ff. | 

Gie hat wenig Überſchriften, aber viele Abfäge mit rothge 
malten Buchſtaben. 


Schluß: vil ſtige hin zer helle gat ff. 
Dann folgt noch ein kleines Gedicht: 
Ach und owe im̃er, 


ſol ich geleben nim̃er 
die ſelekeit an. wibe ff. 


655 


— Auch in dem Würzburg es Koder Austen ©. 500.) ſteht 
der Freidank, gleich voran. 

S. 381, 3. 9. L 313 für.213. 

©. 383. Eine Zabel von dem Belfhberger, in. der 
Vatik. Hof. Nr. 367., 7. Adelung, 1. "301 2., mo ein 
Auszug, Anfang und Ende derfelben. * 

©. 384. Eine Stelle aus der Wolfenbütteler Perg, 
Hdſ. ſteht in Leffings Leben, Hl. 89. 

©. 389 Nach Blödle, iſt noch im Vatikan, Jr. 4rı. 
Cbei Adelung nicht angezeigt) Pap. gr. Fol., 69 Bl.: 
„Haug von Trympergs Renner,” v. J. 1425. — Der Ken: 
ner ftand auch in dem verlorenen erften Buche des Würz⸗ 
burger Koder; vgl. unten ©. 500. — Die Sranffurter 
Hdſ. bei den Carmelitern ift, nah Thomas, in El. Fol., 
zierlih gefchrieben, aus der erften Hälfte des ıöten Jahrh., 
aber hinten mangelhaft. | 

S. 398. Ein Cato, zu Latein und Teutſch, ſtand eben» 
falls im Würzburger Koder; vgl. die vorfiehende Anmer- 
fung. — Büſching hat Brnuchſtücke von Hoſſ.: 1) einen. 
fhmalen Perg. Streifen, worauf nur 10 D. ganz find, a) 
4 Perg. Bl., um das Ende des Werkes, aber nicht völlig mit 
der vorigen Hdf., worin 2 Gentenzen ſammt der Übcrfegung, 
vorkommen, melde fi aud hier finden, übereinftlimmend. — 
Ein alter Drud: „Cathon in Latin Band Tutſch,“ ı8 Bl. 
MM. 4., o. J., aber noch vor 1500-9., wie eine Inſchrift zeigt, 

weicht ganz von jenen Hdff. ab, und ift wol eine der fpätes 

ren Bearbeitungen. oo. 


‚©. 399. Einzele Sprüde fteben auf den Testen BI der 
©. 257. befchriebenen Marienlegende, von derfelben Hand. 

©. 408. Gtellen aus diefen, und 4 anderen, biftorifchen 
Gedichten, in derfelben Hdf., nämlih: pon Markgrafen Si- 
gismund, Kaif, Karls IV. Sohn, von König Karl aus 
Ungarn, und den Herz. Wilhelm .und Leopold von 
Dfterreich (vgl. oben ©. 187.), in Goteſcheds Büder- 
faal, VL. 127-209. Die Form diefer Gedichte flimme ganz 
mie der Eberhard Kelnens (oben ©. 441.) überein. 

© 409- 10. XIX. Auguſtins von H. Aueignung fülkt 
etliche Blätter und ift 1497. unterfchrieben. 


Schon Gottſched, im Neuen Büderfaal, VI. 71 - 73. 


” 





11T | 


gab diefe Nachricht und Gtellen aus der Gothaer Sri. 
welche legten hier alfo unnöthig wiederholt find. 
S. 411.. In der Weimarer Hdf. (unten ©. 503.) fte 
hen nod) einige Gprudhgedidte von Hans Ramig er. Do: 
cen, in unſ. Muf. I. 193. nennt ihn H: Raininger, aus 
dem ıften Jahrh., und legt ihm auch dergleihen Gedichte 
bei (mwoher?). | u 

Yus dem Würzburger Koder (unten ©. 500.) gehören 
wol noch hieher:’ 2) ein groß gut Gebet zu unfern Herm; 
4) das Zurnei von Jtantes; 7) ein Buch von guter Spei⸗ 
fe; 12) des Königs von Drewalde (dem Odenwalde? 
Docen, in unf. Muf. I. 146. fege ihn um 1340.) Rede von 
der Kuh, dem Huhn, dem Ei, der Gans, dem Schaf, den 
Bärten, dem Bade, dem Stroh, und von einem hübſchen 
Abentheuer; 36) deffelben Rede von der Mäufe Rath ge: 
gen die Kage; von dem Schwein, dem Wolf, dem Hunde, 
dem Gfel und von ihrer Beichte; deßgleihen: 37) von dem 
Wiedereſſen, und 36) dem Unglimpf; 31) des langen Lex: 
polds Hornberg von Rotenburg (vgl. ©. 501.) Sand: 
predig von. der Welt Kummer und Noth; von des Reiches 
Klage; der Zungenftreit; Klage über des jüngften Zod von 


Schlüſſelburg; 35) Klein Henzelin von Koftanz, von 


denr Ritter und dem Pfaffen. 
©. 413. Der Facetus war auf in den Würzbur 


ger Kod. 

©. 415, In derfelben Würzburg er Hd. find: Nr. ı6) 
viel mancherlei gute Verſe und Gedichte, und ſonderlich von 
der Arzenei; 22) großer Meiſter Gedichte zu der Anweiſe 
der Reute von der Phyfiognomie. — Unter den verlorenen 
Stüden darin find auch die Lehren der Baukunſt, Latei— 
niſch und Deutſch; aber es frägt ſich noch, ob poetifd). 

. ©. 4a2. Ym Würzburger Koder ift auch: 6) Luci— 
darius, Deutſch und Latein; und vorher: 5) das Bud, 
das da heißer die Welt (in Berfen?), — Ein Perg. ZI. 
von einem alten Einbande, worauf Reime von einer Erdbe 
ſchreibung, befigt Koch. 

Der Vatikaniſche Fuchs Reinhart ſteht, nach 


Gloöckle, in Ne. 341. (vgl, ©. 438.), deren Inhaltsverzeich⸗ 


niß diefer au vervollftändigt hat. 
©. 423. In der Berliner Bibl. find folgende alte Aus: 














Ä oo 0.557 
gaben des Reinele Voß: 1549: Roft. bei 2. Dies, 272 
Bl. 4, mit Holzſchn.; der Titel fehle, — 1550. Frankf. a. 
M. bei Cyriac. Jacob, ı Alphb. und 4 P Dog. 4,, mit 
Holzihn, — ı5g2. Roft, und Lüb,, 272 Bl. 4., mit Holz 
ſchn. — In: Schimpf und Ernft, 3556. Seantf. a, M. bei 
Dav. Zephalius, Sol., 102 Bl. 
©. 429. Nach Olöckle, ſteht auf in der Batik. Hdſ⸗ 
Ne. 313. (Adelung, I, a1. J gleich voran Gott Amur, und 
ſchließt: 
des bitt ich dich, Maria clar, on 
und all die heiligen, die zu him̃el finde .. 
Dies buchlein heige der Minn kindt; 

. Die hat, es ein end: 
gott uns fin. gnad ſendt. 


Es hat hier 112 V. mehr, als bei Müller — Diefe Hoſ. 
ift eine Samml. von 54, Gedichten, von denen. Glockle ein 
ausführliches Verzeichniß angefertigt hat. Das ate Stück iſt 
„das fleigertuchlein,” und fängt an: die ſüs mynn gehür. 
©. 436. Die Vatik. Hdſ. Nr. 376. (Adelung, I. 30.), 
Poema de virturibes eı bonis moribus, befteht aus 112 BI. 
auf dem erften ſteht von neuerer Hand: „Laberer und ein _ 
Schwanck. >» Br | 
Str. 1) Hut alineg din, heſelle. 
— 2) Band myner ſtete riemen 
Z), Betlich er fuffzig rewe. 
— 8) Durch ſuchen wildes genge 
fur ich an eynem morgen; 
wie es wirt mangem ſtrenge, 
das han ich fit erfunden wol mit ſorgen: | 
‚ dog lert mich jagen froliche fraw Mynne ff. 
— a1) Die hund hies ich anfahen. 
Schluß: Bittent fie durch alle trüme ff. | 
fo ſucht fie nit an guͤte aller wybe. 
Bl. 88. folge ein Traum: 
Ich thumer fud) ‚der hoffwyß dedtt, 
n und wer im ſchympf und ernſt gern mitt ff. 
| Schluß: da ih nach myner ge 
myn traum nit mocht gar enden ff. 
fo das ich hie herwind, 
myn traum keyn end find. 
— Sir, 326, Labri dantiones de bene virande. | 


l 
/ 
! 


666 J 
Das Laber geiaid. 
Str. 1) Das yemandt moöchte ſterben. 
2) Die weytt wellt gar zu enge. 
3) Lieb und laid die paide, 
4) Ich muß erferöffen (?) dide. 
.Schluß: Ein Hilff in allen nötten ff. 
ein raines weib dem manne. 
So fehr die erfte diefer beiden Hdff. mit der Erlanger, bis 
auf den Schluß, ſtimmt, fo wenig chut dieß die letzte, un) 
ſcheint ein anderes Gedicht. 

S. 445. Waineßhaffts von Kingftein (Königftein‘ 
Allegorie über die Liebe, gedenke J. Srimm, in den Hei: 
delb. Yahıb. 1811. Nr. 0. ©. 151. 

©. 448. Nach Sfockte, iſt im Vatikan von der gol⸗ 
denen Schmiede noch eine dritte Hdſ., Ne. 378. (Adelung, 
I. 30.) Cantiones spirituales, Pap., 60 Bl. 8 


Conrads von Wurzburgo gäldene fhmitte. 


Kund ich wol enmitten ff. 
‚Schluß: ‘dar helff uns got in kurtzer frift. 
BI. 49. folge noch ein anderes Gedicht (wol «ud an die H 
Jungfrau)... 
Das lob der Eunigin, 
die mit hoher minn 
in iren fib den beſchloß ff. 
Schluß: o hochgeloptes liechtfaß ff. 
und der verfigele brunne — 
Das Übrige fehle. 
©. 459. Ein Gedicht von dem Pilgern der 9. Statt. 
durh Frater Felix Kabri, unter den Raimund - Kraf: 
tifhen Hdfl., Pap. 4., v. J. 1482., von einem Bruder Jo: 
bannes zu Dillingen gefihrieben. sSchelhorn. DI. 102 - 
3., wo der Schluß. Vergl. über den Berf., ib. p. 51., un? 
Erufius Shmwäb. Annal. IV. 2. Kap. 8. 
Hieher gehören auch wol noch: die Gedichte eines Hier: 


felein, v. 1298. (Docen, in der Dberd. 2, 3. ı810. Sp. 


128.); und eines Bide aus Memmingen, v. J. 1480., 
wovon eine Gtelle bei Schelkorn, V.’3og - ı1. 

©. 460. Einen älteren Druck hat Büſching: „Don 
Sybilla Weiffagung, Bnnd von Einig Salomonis Weißheit, 


- 


59 


15: wunders geſchehen if: vnd noch geſchehen fol „vor 
den Süngften Tag” (darunter ein Holgfänitt). 1605., 16 
Bl. kl. B- Anfang: ' 


Gott mas je ond auf jmmer, 
.. . Bnd fein Wefen gergehet nimmer; 
Er bat. gemadet. Himmel vnd Erden, 
Vnd hat darinnen laffen. werden, _ - 
Auch datzwifchen und darunter, 
- Das ift jhm auch Fein wunder. 


Ende: Bnd wer erbarmung jegt mil haben, 
Der fol fein Sund Beichten vnd fagen, 
Fert er aber ohn Beicht vnd Rew von biflen, 
So mag er nimmermehr gewinnen, 
Goͤttlich Gnad ond Barmhertzigkeit, 
Vnd wird dort haben ewig leid. . 
‚Marter ond Pein ik der Hell immetmehr, 
Darumb du dein Leben bekehr, — 
Bnd beſſer jetzund dein Beben, 
So wird dir das Himmelreich gegeben. 
 AMEN, ; 


©. 465. 3. 4 1, Winsbeden für iesbeden. 

©. 465. Eine andere Abſchrift, weſche Fried. Roſt⸗ 
gaard, zu Paris machen lieg, in Zol., befindet fi zu Ro- 
penhagen. f. Joh. Erihfens Udfige over den ‚game 
Nanufeript- Samling i det ftore Hongelige Bibliothek, Ki 5 
benhavn, 1766. 8., ©. 93. | 

©. 466. 3. 18.1. ungedrudten für um gedrutten. — 
Bodmer ſchlug die Strophenzahl der Maneſſiſchen Samml. 
auf 6000 an. — Die alte Abtheilung der Lieder und Stro— 
phen, und ihre Zählung,  entdedte ebenfalls zuerft Raß- 
nann. 

©. ‚468. Das legte Lied Rudotfs von Rotenkurg 
(Str. 37-4t.) fteht als das Künü’s (@. 474.) wiederholt. 

©. 469. Reimars Str. 837. ift aud bie porlegte bei 
Milon von Gevelingen (©. 470.). 

©. 470. Wachsmuts von Künzingen Stes Lied (Err. 
15-17.) flieht nochmals unter Kunze von Rofenbeim 
(©. 476.), &&.3-5. 


— 


660 . 


‚©. 477. Ein Lateiniſches Gedicht des Marner (Nr, 
118.) fteht aus einer Hof. deg 13ten Jahrh. abge? cude im 
N. lit. Anz. 1807. Ir, 16. Sp 247 - 48. 

©. 478. Über den Tanhufer (Tr. 90.) "gl. noch Gol- 


"dasıi Paraenet. p ˖ 371. und Aventin, DPrr. ©. 33. 


©. 479. Gtr. ge. von Nr. 113. und Str. 44. von Nr. 


195., mit Worterflärungen von &. (Süllebo en?), in Bra: | 


gur, IV. 2. ©. 51 - 54 

Bergleihung der Provenzafen mit den Nlinnefingern, in 
Bodmers Eritifhen Briefen, und in Bragur, Vıg. S. 96 
- 108. von W. ©. 

Bon Gleim find aud: Gedichte nah Walther von 
der Bogelmeide (Tier. 45.), 1779, 56 S. 8 — Bon 
Trattner, in der Schleſiſchen Anthologie für 1773. 

©. 482. Von den 7 Str. von Nr. 3, ftehen 6 auch ſchon 
in der Man. ©. unter Ne. 15. Ger. 1-6.; deßgleichen die 
+ Str. von Nr, ıg., ebd. Nr. 27. Str. ı9 20. 2m 23., um 
Je. 53. Str. 19 - 2r. 

©. 500. Im Batilan enthalt fir. 343. (Adelung, 
I. 35.) 150 geiftlihe und Volkslieder, Romanzen ff., von de: 
nen Glödle ein Berzeihnißg gemacht und mehre abgeſchrie⸗ 


- ben dat. — Nr. 344. (Adelung, ebd.), ein unbedeutende 


erotifd)es Gedicht des ıöten Jahrhunderts. 

©. 5302. Ernbatt Gpiegel if, noeh J. Geimm 
(Heidelb. Jahrb. 1811. ©. 155.), der Ehrenbote, dem 
der Spiegel⸗Ton gehört. — Don Nügelin find, nad 
ebd., viele Gedichte in einer Göttinger Hof. 

©. 504-8. In Möfers vermifhten Schriften, BP. IL 
©. 202-4. fliehen: die erfie Ger. son BI. 4 und der Anfang 
des folgenden Liedes; deßgleichen. ©. 232 - 33. die erfie Str 
von Hinrirus, und ©. 236. die Anfänge des erften nn? 
zweiten Liedes von BI. 2.. 

©. 515. Ein Gedicht des Harder: Stau Minne Ler 
hen, ftehe in der Rothifchen Hoſ., Bl. 173. b. Docen, in 
anf. Muf. I. 108., wo der Anfang dauon. Es gehört viel: 
leide oben zu ©. 444 - 45. 

Außerdem find ſchon oben ©. 338: 366. 383. einzele, in 
Hdff. zerftreute Lieder vorgefommen. 

Nuscarblüts Gedichte ſtehen noch vollftändiger ver: 
zeichnet in Mylii Luftgarten, überfegt von Lyroſthenes 
Pſellionotus, Gtraßb. 1621. 8., Kap. 1m 

I \ R ©. $ı7. 


‚S 519. XVL Die Sr Ro m. “ auf, Parı.. a 3. 
4.,,.:mit der: Üöerſchrifte En - 
In diſem buch ſten Miet Bepams getihe heneire 
und: dom. finer- handgefchriffe geſchrieben. Ich Michzl Bes 
ham von Meinspergſoltzbach ‚geboren WB, ‚488 ‚Kapitgk, ſten 


in dem buch. De Br EEE 
G.“ 519,5 XV. Über diefen, * vgl. noch Dp cen, in 
der Ober dæm 2. 3. 1610. S. 128: _ ee ine pen 
Er ‚Bu: tiefen , Sererdigrem ſind Sen! anchin 
tragen: we sy lTun Dal 339 -»- 


2, Netnnhür t von Welerbu: 94. Ye Bnfänge gehe Bier 
der von ihm ſtehan in Enmele Bimburger. tpaik, um 
1340.; wiederholt, ‚bei od, II. ‚69-70. gl. Mepeeis 
- Limb. Kron., ‚bei_Hontheim, | Pr. 1080 - Br. 
Johann Ron: Habsburg; dichtete il. x 1350. ein Died, 
deſſen Anfang’ in Erufins Annal. CTh. 10. B. 3. Kap. 2 
fteht; wiederholt, in Bragur, IV. ı. ©. 181. 53 
Aus den Liedern Herz. Leopolds von Öfterreig, im 
15ten Jahrh., find Stellen in Nicol. v. Bole Vorr. zur 
ssten Verdeutſchung. 
In der Dresdener mie: 13. Pape, 26 BL., aus 
dem Ende des 15ten Jahrh., 4a geiſtliche Gefänge mit drüs 


ber gefchriebenen Lönen (morunter Kanzlers güldener und - . 


Srauenlobs neuer Ton und Grundweiſe), enthaltend, 
nenne fid) in einem diefer Lieder Köremein. | 

Über Ehöflin f. Leffings Beitr. V. 196. 

‚Pamphilius ®@engenbad. Leffings Leben, II. 131. 

BernEfopf, genannt Frauenzucht. Lor. Krieg, 

Würzb. Kron., ber. v. Ludwig, ©. 198. 

©. 523. Bgl. noch: Grabeneri 2 progr. de bello Warten- 
burgensi, Dresd. 1743. 4.3 Öottfheds Nöth. Borrath, ‚I, 
39 - 41.;- deffelben Teuer Büderfaal, VI. 59 - 65. 

‚©. 526. (zu ©. 21.). Diefer Hof. gedenke Borefgen 
auch Non; im Ieueften, D. 768. 

©. 508. (zu ©. 52.). Daß Gottſched dieß Gediche 
gekannt habe, erhellt noch deutlicher aus ſ. Nöth. Vorr. I. 
107., zu der Tragödie des H. Sachs: „Man hat auch ein 
eigenes Gedicht von dem hörnen Seyfried, das ſo wohl in 
Verſen als in ungeb. Rede abgedruckt ift.” 


©, 539. (zu ©. 179). Ein Bruchſtück, Sog V., vom 
Rn . — 


v 


1562 
Schlufſe des erſten Theiles fand Möfer auf einem —— 
und giebt Stellen daraus, in r veemiſcheen Sqhriften. IL 
nn 
* ‚eo 54a. (zu®©. dei), her: die Profa von Apollo. 
ndırs, durch H. Stetnhoewellgz vergl. Docen, in da 
Oberdeut. $. 3. 1810. ©. 177. 
— 342. (u.® 217.). Solche eingeſchobene Zeilen fte- 
ben wol immer nur zur Ausfüldung Der Seite; wie daſſelbe in 
der Bleiwiber Hof. (©. och) varfenmmt, hei welcher es 
Gottſched ausdrücklich bemerkt. 
15, 344. (au. 219.).- „ine: Eragbnie über den Tro⸗ 
Fanife stieg; -von- Hans Sadsy Hkca, 
6346. (zu ©. 224.).' "Eine —— über Aleran- 
derd. Gr., v. Hans Sachs, I. 8. —UÜber die Quellen 


dieſer Fabeln, vergl, Docen, in der‘ Dberb. £. 3. 1810. 
G. 2 


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N ’ . - R 
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’ 








WVeirzʒz eichniß 


der Dichter und 


J 


A. 
das A BC. 406. 499 
der Abt 339 
Ad am und Eva 453 
die Hdelsfrone . 403 
Aeneis 20,9 
die 6 Urzte 365 
Albertus 296 
Albrecht don Halber⸗ 
ſtadt 22 


Albrecht v. Heigerlau 225 


Albrecht von Johans⸗ 


dorf . 471. 481 
Albrecht von Oſter⸗ 


reich 186 


Albrecht, Marſchal v. 


Raprechtsweil . 471: 478 
Alerander und Anti⸗ 


loye 314 
Alerander und Ari 
ftoteles 317 


Alerander d. Große 176 
221. 222. 238. 442 
der wilde Alerander 476 


483 


der 5. Alexius 295. 342 
Alphbarts Tod 6 
Amfortas 154 


Pfaff Amis 350 
A 


ver $ H. Anno xxxi. 494 


ibter Werke, 





Amber. ' .. 508 
Herzog von Anha It 467 
477 


Apollonius von Iyr 
land 2«6 
Ariſtoteles Lehren für 
Alerander . 395 
Artus 106._170. 1792. 176 
630 
des 4 rates. Ausfahrt 368 
AYuguftin von Han 


merſtetten 410 
der Arge u. der Kran—⸗ 
fe 524 


Ave-Maria -. 3025. 456 
der Aventüre Krone, 151 


B. | 

der Bär. . 329. 330 
Barlaam und Sofar 

phat  . „ 982 


das Bauerngeriht 524 


die Bauernheirat 524 


der Bauer und. der 
God 504 
des Bauern Sohn 324 


. dreier Bauern Stage 363 


Nnoa 


z 





| 
| 
| 


— 


564 


ein Spruch v. Beheim 366 
Beihtbüdlein 456 


die Beichte 321. 365 
von Beringen .. 515 
Bernge von Horheim 465 
471. 451 
Bernkopf -„ 568. 
der Beihtvater 347 
Befheidenheit f. > 
Freidank 
die Bibel 225, 248 
Bide 58 
die Birn 320. 322 
Birerolf _ .Sar 
Bligge von Steinach 471 
480 
der Blinde 323. 3a8. 339 
der Blockk 324 
Blomfturvalla:©a- 
ga ’ 525 
‚ Öoner | 330 . 
Boppe 476. 482. 485. 500 
' 502. 507. 511 
der H. Brandaonus 205 
der. Brantmwein 416 


Brün von Gconebefe 446 


Beuno don Hornberg 472 
Brunmwart von Aug- 


heim . 473. 479 


‚ Budein 465. 473. 469 
Buchenlin B3o⸗ 
der Bäheler 201 
Burkart von Hohen⸗ 
fels 469 
Buwenburg 131. 45 
C. 
Cato 323. 396 
CHhöklin 561 
der Chorherr zu 


Waribars 3221 


Eprifti Geburt 593 


EHrifti Genealogie 454 
Chriſti alte Kleider 335 


Chrifti Leben - 2851. 260 

' . 267. 275. 276 
Chriſti Rod 2y7 
Chrifti Zukunft 460 


die Chriftnade ,„. 456 
der Criger 46 
Cykliſches Gedicht 
vom Gral und der 
Tafelrunde 153 


D. 


Dangbrotsheim ‚v. 


Hagenau 501 
"Daniel von Blumen⸗ 

thal 144 

D arifant 206 

der Dieb 339 


"Dietmar von Aft 468. Zi 


Dietmar der Geger 474 
478. 493. 514 

Dietrich von Bern gB. 176 

Dietrichs Flucht zu 


den Heunen 4. 72 
Dietrich u. feine Ge: 
felen _ . 4 
der Dorn 323. 332 


der Dürner 476. 472. 477 


E. 


Eberhard Kelner 437. 516 


Eberhard von Gar 465 


468. 479 


Eden Ausfahrt 34 


der Edelmann und 
der -Pfaffe 366 


Edelſtein 373 


- 





Is, 


die Edelfteine 414 
.Egen _ . . 412; 441 
Die Chebredherin - 368 
zwei Eheleute 524 
der Ehrenfpiegel 325 - 
Eife von Repgau 405 
(Eilhart von Hober- 
sin 127) 
der Einfiedel 365 
das heiße Eiſen 323. 327 
Elegaft 171 
Elies von Leine .- 483 
die H. Elifaberh 187. 299 
522 
Endilhart von Adel» 
burg: 471 
Enikel, ſ. Jannſen. 
Engelhart und En⸗ 
geldrut 313 
der Köhig von Eng: 
land 524 
Eraflius 202 
3 imeein Haus enfrons 
nen. 524 
Erkenbold \ 191 
Ernbatt 402. 560 
Herzog Ernſt 181. 182 
-König Ernſt 335. 402 
der Schulmeiſter von 
Effelingen 473 


Esgels Hofhaltung 23 


die Evangelien xzw-ıx 


die Eule 336 


un; 


Sabeln u. Gleichniſſe 383 
, en J 395 
Facetus 


43 


y 


‚Slordamor \ 


. Freidank 331. 3yı. 


565 


die 6 Garben 317 
Gtaf von Fänis ‚480 
Kelir Sabri + 553 


der Finke u. die Nach— 


tigall 324. 337 
der. Fleiſchgaden 525 
154 
Flos u. Blankflos 159. 162 
372 

EN 379. 413 

Siegeslied der Sean. 
fen 

die Königin v. Srank. 


XXXx 


reich 316 
die Königstochter von 
Frankteich 201 
Frauen Almoſen 324 
Frauen Klage 512 


Frauenlob 172. 475. 476 


495. 493. 499. 500. 501 


502. 503. 514 
Die 9 Frauen 5ıo 


zweier Frauen Krrieg 368 


die 3 Frauen. 367 
die Frau u. ihre Gohn 339 
Srauen Zude 324 
Freidank 331. 371. 372 


379. 413 
Friedrich von Hufen 469 
Friedrich der Knecht 474 
Friedrich von Leinin— | 


gen, ‚ „467- 479 
Friedrich von Öfter · 
reich 186 
Friedrich von Schwa⸗ 


ben 


Friedrich von Sunen⸗ 


burg _ 676. 484. 401 
die 5 Fürſten 408 
Die Suf 


188 


338 


* 





BE a 


Gaudin und Ganıu: ’ 


ret .. 153 : 
: Barder, f. Konrad 
Harder. — 
der kluge Gars 367 
Saft Ä 75 
der Gaſt 24° 
Gawein 122. 154 
Gedrut 491 


der H. Georg xxix. 291. 551 


Georg Heckel von Ke- 


menat 455 
Georg Thym 192 
das geiftlide Gericht 5223 
das jüngſte Gericht 46 2 
Geltar 474 
die Gans 333 
Gervelyn 483 


die — Geſellen 344 
die gute Gefellfhaft 3a2 


von Bliers 460 
Göli 17873 
Bösli von Ehenheim ärı 
der Goldener . 484 
Sotefried von Bouil⸗ 
lon 170. 175. 199 
Gottfried von Ho— 
henlohe 149 


Bortfeied von Nlifen 468 


477. 507 


Gottfried von Ötraß- 
burg 
534 

Hinfahrt zum H. Bra: 
be 4 
der &tal! 98. 149. 176, 
die-Graferin 7. 341 
ber 9. Gregor 


123. 449. 475. 408 


o8r. 551 


Oregor Heiden 348 
Günther von dem 
Borfte 143. 484 


H. 
-Hadamar von Laber 4% 
das Häfelein | 317 
die Handberken 366 
Hans Folz 368. 413. jo 


Hans Naininger oder 


Ramiger 556 
Hans von Goeft al 
Hans Rofenblür 365. 48 


. ber Hardegger 473. 49 


48° 
. Sartmann von Aue 113 

aßı. 113. 471. #1 
"Hartmann von Ötar 


Fenberg 43 
die Heimons-Sinder 174 
539 


Heinrich der Löwe 155 
Heinrich von Meißen, 
f. Srauenlob. 
Marfgraf Heinrig 
von Nieifen 467. 47. 418 
Heinrich Müglin 185. 49 


- 500. 50° 
Heinrich von der Neu— 
ſtadt 206. 460 


Heinrih von Ofter⸗ 
| Dingen 64 66. 69. 50? 
\ Lvlj 
geintich der Schrei⸗ 
ber — 474. 521 
Heinrich von Belded 181 


219. 468. 477. 481. 49! 
49 


Heinrich von Briberg 13 
‚die Heirat | 








die Helbertwis . 3322 


Heldenbuch “1. 2 9. 61 
Helleviur 433 
Herbart von Seiglar 218 
| ‚543 
der Herbſt —* „der 
Mai. 320 


Das‘ Herz Mähre 332 
Herrmann Damen. 485 
Herrmann Freſſant 330 
Hermann von Gad- 
fenheim. ° “ 427. 458 
Herrmann pen Thü— 
ringen 521. 542 
Hildebrand u. Ale 
brand 


Heffo von Rinach 469 


479. 
Hierfelein 0.558 
Hiltbole von Gwane - 
goei' - 465. 470, 488 
Hinricus 6505 
die Hoͤlle366 
der Hofwart 323 
Hofzucht 325 
das Hohelied i: - 440 


‚Marfgraf von Hohen: 


burg 476. 477. 498. 493 . 


‚ Der Hoßgeirer : 366 
Hartwig Raute Ayo. 481 
Hawart 474. 494 
die Heidin 323 


Heintid yon Allmar 423 


der arme Heinrich 313 ° 


Heintih non Dres 
Tau #7 ar 478. 603. 
2%. 5:5 

Ä Heinrich von "Grauen: 


berg 2 00,.D 48 
Heinrid der Ölichefer 422’ 


Y , ! 


v . 
- fingen - 


zu. 95 Heinrich Leichner 409. 411 


Hug von Werbenwag. 472 


87. 


Kaifer Heintrp 466. 477 - 
478. 479. 480. 

Seinrich Kaufringer . 368 
Knecht Heinridy- c- 583. 
Heinrich von Mori... 
gen ° 469. 479. 481. 488. 


Hei nrich von Miüns 


chen 226. 227. 238. 249. 345 
Seintig von der Nu 
re "46g 
Heinri von Nisbach 474 
Seintich von Rugge 470 

g. 480. '492 
Heinrich von Gag 468 
Heinrich von Stret⸗ | 
469. 477 


Heinrich Seſchler 465. 473 
Heincih von Tettin.- 
gen : 475 
Heinrich Hesbolt bon 
Weißanfee:) - + 472 
Heinrid von Wirten⸗ 
berg 504 ° 
Kein Heingelin bon Kor 
z. ſtanz 
Biſchof Hudo 397 
Hugo von Trimberg 373 
"384. 527 


der Hufferer :-.- 329 . 


der Hund.ımd:das . 
" Bein . 00m 834 


479 


‚Hug von Muldorf. 495 | 


Dugdietrid, f. 
Wolfdietrich 
das Hurübel 418 


der Hufen Fluche 366 


ver Hynnenberger. 483 


. 562.556 


668. | 
die Jagh 4m Ai 
Jakob App.  . da - 
Jakobe non, Warte... . 468. 

. 499 


Jannfen Enikel 237. 247. - 


Karl Magus-Bage 525 ' 
Jörg Schiller 499. 590. 
Johann von Arguel 296 


Johans von Brabant .467 
. 477: 479 
' Johannes Duro 
Johann von Franken⸗ 

fein 374 
Johann von Gabe 

‚busg , ... 56x 
. Sohans Hadlaub 475. 477 
Jobann von, Mün, . 
ben, ſ. Heinrid 
mM: . 


Jghann ven Nürn⸗ 
berg 
Iphans von Kingep- 
berg 471t 
Johannes Kote 299. 522 


Johann Goffe "504 

St. Johannes dei 
Taͤufer 333 

Johann Vintler 414 


Johann von Würz 


3 burg 187 
der Jüngling 584 
Frau Jutte 524 
Iwain 


TR 
der Prarfe‘ von Ealen⸗ 
serg. Ze 


SI5 


354. 


218. 133 


356° 


X 


Konrad Flecke 


der andere Kalenber⸗ 
ger, f. Peter Leu. 
der Kanzler 477. 479. 500 
ı - 502. 503 
Karl dev Große 158. 164 
165. 171. 172. 173. 222. 
Kasper Kine der Roen 20 
23. 34. 46. 62. 70. 94 


die H. Katharina. ' 278 
die Kanflerin. 32 
en eten | 323 
Kelyn 483 


der Bauern Kirchweih 322 


ver Klaffer 324 
‚Die Klage 79 
die Klagen 366 
Klingfo r ‚For. 472. 502. 
521. 522 

der Knecht und die 
Badſtube 324 


der Knecht im Garten 366 
der König im Bade 356 
der ernfihafte König 325 
der milde König 324. 336 
die 9. drei Känige 29 

552 


2 der übermüchige König 335 
der König von Ote— 


: walde 

"Die todten und lebendi⸗ 
. ge Könige. 408 
Kbremein 561 
Kol pon Neußen 474. 476 
479 

Kon rad 79. 

Konrad von Altftet 
fletten. . 472 

Konrad von Ammen: 
” hufen v . . R * 426 
159 


Ir. r Pe ve 
).. J meoon 





Konrad Harder 499. 502 
515 


Konrad von Hennes— 


furt 271 
Konrad von Kirchberg 467 
477 
König Konrad 466. 477 
478. 479 


Konrad Chenfe von . 
Landeck 162. 473 


Konrad von Marburg 299 . 


Konrad, Marner, ſ. 
Marner. 


der Pfaffe Konrad 539 


Konrad von Würz 


burg 4a. gı. 143. 184 
186. 208. 228. 295. 313 


32ær. 324. 330.' 448. 475 


479. 434. 500. Hör. So 


503. 527 
ver K 4 en 322. 329 
Kraft von Loggenburg 467 


- 497. 479 


der Krautgarten u. 
der Kranshals 408 


das H. Kreuz 297. 325 
Kriſtan von Hamle 469 
BE "479 
Kriftan von Lupin 472 
477 

die Kröte 324 


von Kürenberg 468. 479 
die Küchenſpeiſe 324 
Kunze von Roſenheim 476 

401. 495 
der Kuhdieb 368 


. 


Lanzelot 


r 


151. 134, 538 | 


gaurin 64. 69 

Lehr und Liebesge: 
dichte 437 
die Leitgebin 324 
Keondard Peuger 384 
456 

Leo pold von. Öfter« 
reich 18s6. 187 
die Lerche 344 
Leſch 502 


‚Art der Liebe 
Glück und Unglüd der 


Liebe 347 
die Liebe u, die Scho⸗ 

ne . 320. 341. 445 
Made. der Liebe 445 
wahre Liebe 444 
Lied®r xxx. xxx, 338 

366. 383. 4066-97. 508-15 


der Lietſchauer 476. 483 


Schenke von £impurg 469 
das fruchtbare Rob ..36° 
gohengrin 110. 853. 176 
300. 296: 522 
"der junge Lucidarius 400° 
der Luderer und der 
Nünnee . 317. 329. 341 
Ludwig von Barıe 366 
Ludwig von Thürin⸗ 


gen on, 187 
die Lügen 317 
Burggraf bon ı Eünz 469. 
«479 
Bürste von Geven. 471 
479. :494. 494 
Lupold Hornberg von 
Rotenburg Soi. 556 
Lat win 453 


Lyra umoris 333 


670 I 
M. 


die Maidblume 324 


der Maler zu Würze 


burg 
der-dumme Mann 393 
Malagis ’ 173 


die 9. Margarethe 278 
Mariä Empfängniß 410 


Mariä Leben: 2st. 260 
267. 270- 71..276 


tariäa Öruüfe 338. 499 


. Marid Klaye 338. 356. 523 
. Mariä Lobfrang . 456 
Mariä Rofenfrang 515 


Naria Ehöne : 366 
Mariä Wappenrede 366 
Mariä Wunder “ 339 
die AH. Marina 297 


der Marner gı. 473. 529 
' 527. 502. 482. 477. 479 
Er. Martins Dieb . 314 
Graf Play und Bela 


flor 200 
Meffrid 502 
die Nieifter Sad 
die fihöne Meierin 322 


der alte Meißner 474. 477 
. 473. 469. 485. 502 
der junge Nieißner 474 


472 
Die 9 weifen Meifter 303 
Meleranz 153 
Merlin —143 
Micchel Beham 517 


Milon von Sevelin⸗ 
gen 471. 479. 480, 494 

die Minne 319. 32% 497 

die Minneburg 441 


Ber Minne Färgedank 444 
die Gebote der Minne 320 
geiftlihe Nliinne 445 


Frau Minne Lehen 560 
. 2er Mlinne Port 323 


der Minne Regel 497 

Spiegel dee Minne 408 

Spruchgedichte von der 
Minne 


der Möller Benedikt 


tiner 333. 308 
der Mönd. 339 
zwei Mönde und die 

Müllerin 1 34 
die Mörin 4:6 
Moralifhe Gedichte Ao8 
der Müller _ 324 
Muũlich von Prag 502 
der Müller ſohn 329 


der Mäßiggänget 365 
Munegür, f. Ulrich 


.. DM. | 
die alte Mutter Sag 
Muskfarbiät 502. 502 
. 515 
Mpyiterien 503 
der Eluge Narr 365 
der Natur Site - 456 


der Nibelungen Lieb 79 
die Niedermwat Ian. 326 

Niemandem . rede 
thun N 320 
TiflungasÖaga . I 
Nikolaus Baumann 423 
Tithbare 355. 465. 473 
J 2. Age. 514 


U en — 7 — 








Nunũ 


die Collender zu Nürns 
berg 366 
der Krieg zu Nügsis. 
‚berg 360 . 
ein Spruch von Nürn 
‚berg 365 
die Nüſſe 323. 326 
der Nußberg 346 
O. 
von Obernburg 474 
Ogier 175. 200 
der H. Oswald 297° 
Dsmwald von Wolken: 
ftein ‚ 517 
Defried xxvi 
Dtnit 6. 20. 64 
Otte 202 


‚Deto von DBodenlaube 467 


479. 480. 496 
Otto mit dem Pfeil 177 
Dtto der Rothe 184. 3er 


Dtto von Turne 471. 478 


Dovids Berwandlungen 295 _ 


Pampbhilius Gengen⸗ 
bach 561 

der H. Pantaleon 292 

der junge Papirius 555 


Daris. 333 
Partinopier u, Mes 

liure 205 
Parzival 325 


der Paternofler .. ‚Ass 


_ 


479. 466° 


467. 477. 478 _ 


325. 540 


Derfybein 153 


71 


Deter von Arberg  Sos 
Peter Leu. | 360 


Peter von Reichenbach Sei | 


Peter von’ Ötaufen- 
berg age 


Peter der Suchenwirth 341 


408. 409. 497 
Peter von Gaffen 502 
der äffifhe Pfaffe 340 


der Pfaffen Bann 305 


der verliebte Pfaffe 347 


der Pfarrer 339g 
ber Pfarrer im Loch 3693 
der Pfennig 320. 366, - 
Pieffel 35 
Philipp ı 257, 


Vhyſiognomik 415. 556 
der Plaier 149. 150 
Poppe, ſ. Boppo. 


der Port 341 
Poytislier— 133 
Preambel 366 
die Predig = 366 
gute Predig, 323 : 
Priameln. 412 
der Prieſter und die 
GFrau 365 
der Püller | 472 


Pyramus und Thisbe 


R. 
der Rabe . . . 303 


Die Schlacht vor Ras 


ben 74 
die Rathsberſfam m⸗ 


{ung der Thiere 428 


Rätchielliied - - - 317 
Rafole 218346 


bon Raute,-f, Hart .. 


wig. 


v 


672 


Regenbogen 
498. 500.‘ 502. 514 

der Burggruf von Re— 
gensburg 
Reimar der alte 469. 486 
Reimer der junge 587 
Reimar der Siedler ' 474 
4436 
Reimar von Zweter 474 


477. 479. 488. 498. 499. 


502. 506-7. 509. 514. 521 
Reimann von Bren— 
nenberg 


| 509 
KHeinalt 173 
Reinbot von Dorn ' agı 
Reinfried 185 
Reineke Fuchs 422 
Reinhart von Weiter 
burg 561 
Reinold von Lippe 434. 
der Renner 4°4 
Rennewast 176 
Burggraf von Rieten- 
burg 470. 480 
der Ritter und Die 
‚Bärgerfrau 347 
die 9 Ritter 510 
die 2 Ritter 339 
der Ritter und die 
Gpröde. . 316 


das Rolands+Lied 173 
die Kaiferin von Rom 365 


410 
die Rongçgevall⸗ 
Schlacht 178. 181 
Raſenblatet 367 - , 


das Rofengartens. 
x Sied' 64. 56.62. 208 
Rofl Kichhece au Gar 

ne ‚x 473 


172. 473 


474 46 


471. 479: Son 


Rother 5 
Rubin 4yı. 431. 483. 490 
- 406 


Rubin von Rüdeger ‚46 
Rudlieb _ ar 


—Rudolf von (Ems, Ho 


hen⸗Ems, Dienftmann 
von) Mlontfort 192, 221 
- 224.207. 243. 246. 252 
Rudolf von Neuen— 
‚ burg 467. 477. 500 
Rudolf von Roten: 
Burg 469. 479. Age: 40 
h 500 


Nudolf der Schreiber 475 
‚Rüdiger von Bechela⸗ 


ren 59 
‚Rüdiger von Hindi: 
hofen'. 202. 215 


Rüdiger der Hinighü— 
fer oder Hunthover 3 
Rüdiger von Mlunir 34 
Rudiger a 
Runsland 476.. 477. 479 
434. 485. Son 
Rumeland v. Schwa- 
ben 454 
Rupberman . 50 
Ruprecht von Wuũtʒ⸗ 
burg 


n 


. ©. 


der Seelen⸗Kranz 404 

Krieg der Seele und 
des Leibes 

Spiegel der Geelig: 
keit 465 

von Sachſendorf 470° 
N ı. 











14 


- 


die Schule von Ga: 


lern 
Salomon und Mor . 
rolf - 207. 523. 524 
- Salomons und Moe“ 
. rolfs Sprüde 34-48 
Galve Regina | 458 
der Moͤnch von Galz- 
burg 499. 502 
Shadhzabel-Buh 4:6 


von Sharpfenberg. 471 
der Schlägel ' 324. 31 
‚die goldene Schmie— 
ve 323. 338 
Schmiecher 41 
der Schneeballen 
der Schnepperer, ſ. 
Hans Roſenblüt 
die Schöpfung, Pa— 
radies, Gündenfall u. 
Erlöfung ” 455 
der SGhonberg 
der tugendhafte Schrei 
bes 474. 432 
pon den 3 Schülern 339 


der fahrende Schüler 366 


die Schulzucht 418 
Seeteßblatt 367 
Seifried von Arde⸗ 
mont 153 
Seifried Helbling 223 
Frau Seltenrein 322 


Sibyllen Weifjagung 459 


— 512 
Siegenot 24 
Hörnen Siegfried 48 
Sigeher 476 


von Singenberg 470. 477 
481.488. Ayo. 4gl 


Gingof 34 


45. 


+ 


. der Striegel 


— — 573 


der Sperber - 3a2. 306 


Spervogil 476. 483. 492 u 


der junge Spervogol 492 - 
der Spiegel mit dem - 
Pe 366 
der Spieler 404 
das Sponſieren dr 
Moͤnche und Nonnen 334 


u Lateiniſche Spra He 
‚ Tehre. 416 
von Ötadegge 220. 473 


die&tadeverfaffung 421 
der Stadtvermwefer 421 


von Stamheim 473 
Steinmar 474 
sdie Stempe 322. 329. 
die Stiefmutter und 
die Tochter 366 
Stolle, der alte 502 


Gtolle, der junge 432. 502 
der Stricker 144. 165. 242 
341. 383 


von 2 Gtudenten- 327 
. Studenten: Blüd 347 
der Student zu Paris 341 
Suchendank dir. 
Gudenfin 502 


Gudenmirt, f. Pe 
ter ©. 
der Sünder Lehen 


Güßfind, der Jude 
Trimberg: 473 
von Gunegge 471 
Die Tafelrunde 98. 99 


10s. 153. 157. 176 
die 7 Tage 365 


2 


Seiner, 


die Zurteltaube 


574 


die 7 Tages zeiten des 


Leidens Chriſti und 
Maria 455 
det Taler nn 473 


Tandaryos und Flor- 
dibel 150 
der Tannhäuſer 323. 465 
473. 477- 478. 484. 502 
Rh Heine 
eich Zeichner. 
die 4 Temperamen- 
te 415 
der goldene Tempel 45ı 
Thedel von Walmos 


moden 192 
Theodorich Schern⸗ 
berg 524 
Thomaſin von Tir— 
kelere 370 
Theophilus 297 
der Thüring 472. 477 


Ti rot von Schotten 368 


467. 477 

Situret 98 

Tobias Gegen 458 

Todtentanz 459. 523: 
Tſchionatulander 

und Sigune 153 


Triſtan und Iſalde 123 
124. 125. 206. 510 
Trojaniſcher Krieg: 153 
208. 216. 218. 228. 233 


von Trosberg 473 
des Türken Faſtnacht⸗ 
fpiel 524 
von den Türken ' 366 
Buch der Tugend 414 


der Zugend.»Öpiegel 399 
TZugendfprüde 456 
‚366 


der 8. Uri 


N. _ 
t 296 
Ulrich von Budinberg ı3r 
Ulrich von Eſchenbach azı 


. Ulrich Sürterer 153. 537-385 


Ulrich von Gutenburg 46g 
| . 4 
Uri bon Lichtenſtein 190 
468. 472. 477. 479. 4yı 
496 
ti Piſtriezer 396 
Ulrid von Munegür 345 
472. 481 
Utrich von Thürheim 155 
176. 242. 539. 535 
Ulrid von dem Zurlin 151 
+ 196. 242. 539 
Uri, Schenke von 
Winterſteten 469. 477 
479. 534 
Ulrich von Zazichoven 151 
Univerſalkroniken 205 
der Unverzagte 284 
der Urenheimer 453 


V r 
Balentin u. Namenlos 163 
Bafole " 346 


des Vaters Lehren 324 


der Belfihberger 555 


der Benus:Berg 33% 


die 9. Veronika 280 
Berfehung des Leibes 416 


Wachsmut von Küns 


äingen 


‚470. 481: 498 





Baysmut ». Mühl 
haufen 471. 479 
die Wachteln ‚Bad 
ver Wiälfdre Daft 870 
Walther von Aquita |, 


nien xxii. 71 
Walther von DBreis 

ſach 473 

. Walther von Metze 471 

500. 402. 489 

Walther von Klingen 465 

| 468 


Walther von der Bos ° 
gelmeide 521. 514. 511 
507.: 502. 500. 496. 4y4 
ägı: 489. 487. 465. 470 

477. 479. 481 
der Krieg auf Wart« 
burg 296. 111. 229. 300 


| 486. 478 

Weiber⸗Liſt 320 

das Weib-ohne Mann 324 

330 

. Weibes Treue 320 
das üble Weib 324 


Weigand von The 
ben, f»Kalenberg 
Weingrüße, Wein: 


fegen 366. 367 
die Weisheit 410 
der Welt Lohn 321 
von Wengen 473 


Wenzel von Böheim 467 


503. 477 
Wernher 549 
Wernher 251 


Bruder Werner 475 482 
Werner von Honberg 319 

| 468. 479 
Werner von Tüfen 469 
der Wiener Meerfahrt 339 


\ 


zenburg 
Wilhelm von Oranſe 


6 875 


Bigamur 150 
WBigolais , 135. 153 
von Wildonie + 471 


Wilhelm von. Bein | 
471. 481 


oder der Heilige 170. 176 


” 


° 242 
Wilhelm von Orleans ı92 
25 ilfina- Gaga 101 
Winli 472. ‘477 
der Winsbefe und die 
Winsbefin 369. 47a . 
431 
MWirin von Graven- 
berg | . 135 
Wirner von Wirten - 
berg 319 


der von Wirtenberg 325 
von Wiffenlo 473 
Witkint 41 
Wittich vom Jordan 202 
Wislau 485 


der Wolf 324. 335. 366 
Wolfdietrich 6.20.64 
205 
Wolfram 216 


Wolfram von Eſchen⸗ 
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die Worper 363 
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das Wunderhorn 156 


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